—.——.———ꝛṽ— e Samskag, 10. Mai dehu — bors: es Gelbpfg- die monerl. Orzieher verpflchten gspreiſe: In mannheim und Umgeb. vom s Mai dis —, Aenscrung der wirtſchaftlichen vergältniſſe ſche Gon 8 werdende preiserhöhungen anzuertennen. poſt⸗ 17500 K he.— Haupt geſchäftsſtelle dolke. 6. m F e. 2.— Seſchäfts⸗Nebenſtelle neckarſtadt, walg⸗ Sernſpr. Nr. 7031, 7032, 7033, 7043. 7038. Celegr.⸗Rör. anzeiger mannbeim. Erſcheint wöchentlich zwölßmal. Aliktag⸗Ausgabe eimer Genewl Badiſche Neuoſte Nachrichlen Verkeaufspreis 10 Soldpfennig 1924— Nr. 218 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen.40 Sotdmark Reklamen 2,— Soldmark. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung über⸗ nommen. höhere Sewalt Streiks, Setriebsſtörungen uſw. derechtigen zu keinen Erſatzanſpriüchen für ausgefallene oder deſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von An⸗ 1 Ruftr. d Fernſpr. ohne Sewähr. Serichtsſt. Mannbeim,. DBeilagen:„Sport und Spiel“—„Aus Seit und Leben“ mit Mannheimer Frauen- und Muſik-Seitung—„Welle und Schall“—„Aus Feld und Sarten“—„Wandern und Neiſen“ Ungeklärte Lage im Innern deutſchnationale Fiele und wünſche hatte g Berlin, 10. Mai.(Von unſ. Berl. Büro). Die„Germania“ die geſtern früh in einer Zuſchrift aus den rheiniſchen Parteikreiſen zugeneffaſlung vertreten, der inzwiſchen ſich auch die Reichsregierung orzu hat, daß es ihre Pflicht ſei. ſich auch dem neuen Hauſe trag ſtellen, ihr außenpolitiſches Programm vorzu⸗ arlament ſelber vor die Notwendigkeit einer klaren eidung zu ſtellen. Dieſe Anſchauung iſt in jedem Be⸗ „Die Regierung würde, wenn ſie ſo handelte, nur den ntariſchen Gepflogenheiten anderer Länder entſprechen. Die nakionalen ſcheinen dieſer Anſicht nicht zu ſein. In erklärteuzzeitung“ wurde geſtern abend im Tone des Befehlshabers mmer„Wir ſehen dem Rücktritt der Regierung noch vor dem Zu⸗ viel Enttritt des Reichstages entgegen und hoffen, daß ſie ſelbſt ſo die geinſicht aufbringen wird, um die Konſequenzen aus der durch gieri veränderten politiſchen Konſtellation zu ziehen. Die Re⸗ als ihr ng muß zurücktreten, die deutſchnationale Partei tritt ſition llececner auf den Plan, der bereit iſt, die Folgen ſeiner oppo⸗ bſchaft Haltung zu tragen und die alſes weniger als erfreuliche Neſulfalt anzutreten. Sie hat dieſe ihre Abſicht ſofort, nachdem das und zu der Reichstagswahlen bekannt war, zu erkennen gegeben, für eingleich aber auch die Vorbehalte genannt, die beſtimmend ſind dere e Koalitionsbildung mit den dabei in Vetracht kommenden an⸗ ürgerlichen Parteien.“ 18 Rirageſe Darſtellung iſt ſo falſch wie das Deutſch, in dem ſie vor⸗ ulſchn wird. Der hochfahrende Ton wäre angebracht, wenn die der Falatianalen für ſich allein die Mehrbeit häten. Das iſt nicht Nerunall Auch die Deutſchnationalen müßten, wenn ſie in die Re⸗ koaliere wollten, ſich nach Helfern am Werke umſ hauen. Da zum werden zum mindeſten zwei, in unſerem Falle aber—5 gehören, daben die Deutſchnationalen ſchon erlauben müſſen, daß auch die Vedin in Betracht kommenden anderen bürgerlichen Parteien“ ihre baup gungen ſtellen und unter Umſtänden auf das Vergnügen über⸗ die Betergichten. Die„Kreuzzeitung“ wendei ſich dann auch gegen dankenbauptungen. daß die Deutſchnationale Volkspartei mit dem Ge⸗ ſropag an Neuwahlen ſpielte.„Neuwahlen“, erklärt ſie„werden ſtaasedendiert von den unterlegenen Verfechtern des November⸗ die Leute Das iſt ſchon wieder nicht richtig.“ Es mag ſein. daß Aiwafgae, die hinter der Kreuzzeitung ſtehen und in ihr ſchreiben, von bran Neuwahlen, eine„außergrdentlich bedenkliche Vertagung gen parend gewordenen außen⸗ und innenpolitiſchen Entſchei⸗ ſun befürchten.“ Aber ſchon im Nachbarhaus, bei der„Deutſehen giſt man durchaus anderer Anſicht. Von keiner Seite damen, aut und ſo ſtürmiſch nach Neuwahlen gerufen warden als lichteite der ihr affilliierten deutſchnationalen Gruppen und Perſön⸗ n von der„Deutſchen Zeitung, ſteldie„Germania“ hatte auch auf die rein negative Ein⸗ wieſen ng der Deutſchnationlen zum Staat der Gegenwart hinge⸗ deulfch Darauf antwortete die„Kreuzzeitung“: Die Haltung der ſie ſeicpationalen zur Novemberrepublik wird die gleiche bleiben wie verſaſſcher geweſen iſt. Ihr Beſtreben iſt darauf gerichtet, ſie auf 1 gungsmäßigem Wege außen⸗ und innenpolitiſch zu überwinden. Sch ü 6 0 wieder zu einem Staat zu kommen, der Hüter und Aßher des deutſchen Volkstums iſt. innewer verſtorbene Freiherr v. Ungern⸗Sternberg. der langjährige ſchwopwliliſche Wochenartikler der„Kreuzzeitung“ pflegte derlei ver⸗ rtei. 7 Wendungen„europäiſche Redensarten“ zu nennen. Eine berſtütz. ie die Regierung übernehmen müßte und dabei auf die Un⸗ klaren Aa anderer Leute angewieſen iſt, wird ſich zunächſt zu einer ntmart bequemen müſſen, die jedes Deuteln ausſchließt. ber„Vorwärts“ bemüht ſich in einem weitausgreifenden Leit⸗ für den ſozialdemokratiſchen Antrag eines Echt„Deutſche Jeitung“ mentwden Behauptungen der Deutſchen Zeituna“. das Ka⸗ varfefarx wolle nicht zurücktreten, ferner die Deu tſche Volks⸗ 55 und die Deutſche Demokratiſche Partei ſowie das Zentrum trächtliche, teilweiſe aus dem Auslande ſtammende de zur Beeinfluſſuna des Volkes zuaunſten ſändig chverſtändigenautachtens bereit geſtellt. erfahren wir von zu⸗ einer Stelle. daß derartige Behauptungen, beſonders auch von bommen abſichtiaten Reichstaasauflöſung durch die Reaierung. voll⸗ s der Luft aegriffen ſeien. N. dun Nei iſt F eeeee Schli chließung der pfalzzentrale in Heidelberg das Karls ruhe wird gemeldet: deiff Miniſterium des Innern hal am Freilag abend die poli⸗ Jeutbe, Schlleßung det Geſchäfksſtelle der pialz. gewieſe ale in Heidelberg angeordnel. Das Perfonal iſt an⸗ ö 05 worden, abzureiſen. mNas welchen Gründen dieſe Maßregel getroffen wurde, darüber beug eres noch nicht zu erfahren. Am Mißdeutungen vor⸗ mit zen- wird darauf hingewieſen, daß die Pfalzzentrale ſſch ite eberichen Regierungsftelle in Heidelberg nicht dden. ͤ*** dat durc das Ausfallen des Wortes„nicht“ im Schlußſatz breitete heute morgen von einem Mannheimer Blatt hierüber ver⸗ da ſich ldung zu der irrigen Annahme Veranlaſſung gegeben, Kompete aus der Schließung der Pfalzzentrale ein badiſch⸗bayriſcher beit ſich wonlilrt ergeben würde. Pas iſt aicht der Foll es dan⸗ über der vielmehr um eine adminiſtrative Maßnahme, du un en Gründe allerdings vorläufig nichts zu erfahren war. uhe 08 Erkundigungen im Miniſterium des Innern in Karls⸗ zuſtändig uns mitgeteilt, daß heute vormittag eine im 0 Stellen ſtattfindet, in der die Frage, die ſich z. dadiſche Randlungsſtadium befindet, beſprochen wird. Die eilen egierung wird ſofort nach dem Abſchluß näheres mit⸗ 7 4 .., dieſ zwiſchen Amerika und Europa. Das Lenkluftſch'ff gegenwärtig in Deutſchland für die Vereinigten gebaut wird, ſoll nach ſeinem Eintreffen in dieſem zud n⸗ er Marine zu dem Verſuch verwendet werden, zu er⸗ befördert werden Wasurbpe Poſt zwiſchen den Vereinigten Staaten a in zwei Tagen oder weniger 5. um das in Wahrheit ja die Wahlſchlacht gegangen iſt und ſo Die angebliche Voeinfluſſung Sitzung der Zt. noch des Volkes ſtelle eine beſonders bösartige Erfindung dar, wie ſie allerdinas bei der„Deutſchen Zeitung“ nicht ungewöhn⸗ lich ſind. Volksentiſcheids über das Sachverſtändigengutachten zu werben. Er meint, daß die Reichstagswahlen für die wichtig⸗ ſten außenpolitiſchen Frggen kein klares Bild ergeben hätten. Wolle Deutſchland nicht das Spiel Poincarés ſpielen, dann müſſe es die Vorſchläge der Sachverſtändigen als ein„unteilbares Ganzes“ klar und ohne Vorbehalte annehmen. Es ſei aber kein Zweifel daran, daß unzählige Wähler, die bei den Reichstagswahlen deutſchnatio⸗ nal, deutſchvölkiſch oder kommuniſtiſch gewählt hätten, bei dem Volksentſcheid für die Annahme der Sachverſtändigenvorſchläge ſtimmen würden. Inzwiſchen wird der„Vorwärts“ und die Sozialdemokratie ſich überzeugen müſſen, daß trotz ihrer Vegründung ihr Aufruf zu dem Volksentſcheid wenig Gegenliebe findet. Daß ſich die Deutſchnationalen gegen einen ſolchen Vorſchlag ſtemmen würden, war zu erwarten Die„Kreuzzeitung“ lehnt ihn rundweg ab und meint:„Der Plan des Volksentſcheids muß unſere Feinde geradezu darauf ſtoßen, uns ein Diktat vorzuſetzen.“ Aber auch von den Blättern der anderen bürgerlichen Parteien wird der Vorſchlag lebhaft und mit ſtichholtigen Gründen bekämpft. Schon die ver⸗ faſſungsrechtliche Grundlage des ſozialdemokratiſchen Antrags ise zweifelhaft. Ein Volksentſcheid kann immer nur nach der Abſtim⸗ mung im Reichstag erfolgen. Das Gutachten wird aber auch ohn⸗ daß die Sozialdemokratie ſie dazu auffordert, von der Reichsregie⸗ rung dem Reichstaa vorgelegt werden. Mit dem ſozialdemokratiſchen Bemühen werden einſtweilen alſo offene Türen eingerannt. Mit Recht erklärt deshalb die„Germania“, die in der Beziehung wohl auch die Auffaſſung des Kanzlers vortragen dürfte:„Der Reichs⸗ tag hat zunächſt zu entſcheiden und olle Parteien miiſſen klar und deutlich Stellung nehmen. Auch die Parteien, die bisher in der Oppoſition ſtanden, müſſen aezwungen werden, Far be zu bekennen. Die Streitfrage des Sachverſtändigengutachten muß zunächſt im Reichstag ausgefochten werden, und zwar deutlich ſichtbar vor den Augen des ganzen Volkes. Der ſozioldemokratiſche Antraa iſt ein übereilter Schritt, deſſen politiſche Folgen nicht genügend durchdacht worden ſind.“ Es gibt nebenbei auch ollerhand außenpolitiſche Erwägungen, die gegen den ſosialdemokratiſchen Antrag ſprechen. U. a. wäre es nicht wahrſcheinlich, daß ſich die Entſcheidung über das Gutachten monatelang bis zu einem Referendum verzögere Dr. Bücher über das Sachverſtändigengutachten Auf der Tagung des Vereins deutſcher Maſchinen⸗ bauanſtalten ſprach geſtern Geheimrat Dr. Bücher, das ge⸗ ſchäftsführende Provinzialmitalied des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie über das Sachverſtändigenautachten. Bücher führte u. a. aus, daß die Micumverträae eine Belaſtuna darſtellten die zu einem finanziellen Zuſammenbruch führen müßten. Die Ueberfrem⸗ duna des Berabaues und der Eiſeninduſtrie ſei eine Folge des gegen⸗ wärtigen Juſtandes. Beim Aufhören des ausländiſchen Kredits wür⸗ den die Unternehmungen ausländiſchem Kapital in den Schoß fallen. wodurch die Erhaltung der aroßen weiterverarbeitenden Induſtrie unmöalich gemacht werde. Zu den Sachverſtändigenvorſchlägen be⸗ merkte Geheimrat Dr. Bücher, daß deren Grundlaoe im weſentlichen auf dem von der Regierung Cuno vor der Ruhrbeſetzunga gemachten Angebot fuße. Es ſei notwendig, auf der Grundlage des Sachver⸗ ſtändigenberichtes zu verhandeln, nicht um die Brutalität des Sach⸗ verſtändigenautachtens zu zerſtören, ſondern um ſich zu überzeugen, ob die Durchführung für uns möalich ſei. Es handle ſich zunächſt nur darum. ein Syſtem zu finden, welches eine nahezu unlösliche Frage wirtſchaftlich lösbar mache. Die bekannte Reſolution des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie ſei als Verſuch zur Durch⸗ führung des Gutachtens aufzufaſſen. Es ſei unſere Pflicht, aus einer ſchlechten Sache das beſte zu machen. Der Geſamtvorſtand des Verbandes ſächſiſcher In⸗ duſtrieller hat einſtimmig einen Beſchluß gefaßt. in welchem gegen die Sachverſtändigenautachten die ſtärkſten Bedenken geäußert werden. 1 05 Der ſozialdemokrakiſche Parteitag ſoll nunmehr, wie der„Vorwärts“ mitteilt, am 1 1. Junt in Ber⸗ lin ſtattfinden der deutſch⸗ruſſiſche zwiſchenfall Zur Beilegung des deutſch⸗ruſſiſchen Konfliktes iſt man nun⸗ mehr in einen diplomatiſchen Gedankenaustauſch einge⸗ treten, in dem Beſtreben, die ſowohl in Moskau wie in Berlin beſtehenden Differenzen zu beiderſeitiger Zufriedenheit möglichſt bald aus der Welt zu ſchaffen. Wie wir erfahren, ſind die anläßlich der Durchſuchung des Ge⸗ bäudes der ruſſiſchen Handelsvertretung feſtgenommenen Perſonen wieder freigelaſſen worden, da weder Fluchtverdacht noch Verſchleppungsgefahr beſteht. Tumultſzenen im Unterhaus Die Debatte über die 2. Leſung einer Bill, welche Schott⸗ land Selbſtregierung gewährt führte zu ſehr erregten Szenen, die den Sprecher veranlaßten, die Sitzung zu vertagen. Eine ähnliche Bill iſt bereits nicht weniger als neun Mal vom Hauſe in zweiter Leſung erledigt worden. wurf, der vor dem Arbeitsparteiler Duchanan vorgelegt wurde, auf den heftigen Widerſtand der Konſervativen, während die Libe⸗ ralen ihn unterſtützten. Die Regierung hatte ihrer Zuſtimmung zu der Bill grundſätzlich Ausdruck gegeben und ſich bereit erklärt, einen Ausſchuß zur Erwägung der Geſamtfrage zu ernennen Bei Schluß der Sitzung lehnte es indeſſen der Sprecher ab, eine Abſtimmung zuzulaſſen, wodurch die Bill zu Fall gebracht wurde. Dieſe Entſcheidung führte zu einem Tumult auf den Bänken der Arbeiter⸗ partei. Der Sprecher machte die Rufer wiederholt darauf aufmerk⸗ ſam, daß er ſie aus dem Hauſe verweiſen werde, wenn ſie ſich ſeiner Amtsführung widerſetzen würden; doch vertagte er ſchließlich das Haus, da die Tagesordnung mit der Annahme einiger formeller Fragen erledigt war. Eine Abordnung der in duſtriellen Gruppe des Parla⸗ ments erſuchte in einer Beſprechung mit Snowden dringend um Aufrechterhaltung der Mac Kenna Einfuhrab⸗ gaben. Snowden antwortete mit einer Kritik der Argumente der Delegation: die Beſprechung hatte kein Ergebnis. Geſtern ſtieß der Ent⸗ Deutſchöſterreich und die Wahlen im Keich (Von unſerem Wiener Mitarbeiter) Wex. Wien, 8. Mai. Die Spannung mit der man in Deutſchöſterreich die Wahlbe⸗ wegung im Reiche verfolgt hatte, hat ſich gelöſt. An die Stelle der Wahlprognoſen iſt die Wirklichkeit getreten, die je nach der politi⸗ ſchen Einſtellung des Betrachtenden Befriedigung oder Mißver⸗ gnügen ausgelöſt hat, Stimmungen, die in der Preſſe allerdings nicht zum vollen Ausdrucke kommen, weil einerſeits die nationale Auffaſſung in der Wiener Preſſe überhaupt faſt nicht vertreten iſt, andererſeits aber die demokratiſche und ſozialdemokraliſche Preſſe aus taktiſchen Gründen mit ihrer wirklichen Meinung über die Be⸗ deutung des Ausganges der Wahlen im Reiche zurückhält. Der Ton, in dem das hieſige ſozialdemokratiſche Blatt das Ereignis be⸗ ſpricht, iſt äußerſt gedämpft, die demokratiſche Preſſe aber glaubt, das Hauptgewicht darauf legen zu müſſen, daß das Wahlergebnis noch„ſchlechter“ hätte ſein können, weil es, ſo wie es vorliege, doch nicht die„Erfüllungspolitik“ gefährde. Dieſe Betrachtungsweiſe iſt durch innen⸗ und durch außen⸗ politiſche Momente beſtimmt. Die Wiener liberale Preſſe hatte ſeit jeher ſtarke franzöſiſche Neigungen. Sie ſind in den letzten Jahren nicht ſchwächer geworden im Gegenteile. Die vollſtändige Orientierung des Nachrichtendienſtes nach der fran⸗ zöſiſchen Seite hin hat dazu nicht minder beigetragen als perſön⸗ liche Einflüſſe und Beziehungen, zu denen aber auch ſolche zu Prag und dem Nachrichtendienſte der tſchechiſchen Regierung treten. Die Pflege aller dieſer Beziehungen und Neigungen wurde der Wiener liberal⸗demokratiſchen Preſſe aber um ſo leichter, als ſie in der deutſchen Frage auch durch ihr Bekenntnis zur parlamentariſchen Demokratie ſie in die Richtung jener Parteien im Reiche wies, die durch Herſtellung eines Einvernehmens mit Frankreich und mit der Hilfe Frankreichs das Syſtem der parlamentariſchen Demokratie im Reiche einbürgern wollen. Wenn in der Wiener liberal⸗demokra⸗ tiſchen Preſſe gegen Frankreich und die franzöſiſche„Reparations⸗ politik“ ein Vorwurf erhoben wird, ſo iſt es nur der, daß die fran⸗ zöſiſche Politik es den demokratiſchen Parteien im Reiche unmög⸗ lich mache, die Diener Frankreichs zu ſein, und im Wege der parla⸗ mentariſchen Demokralie das deutſche Volk der franzöſiſchen Knechtſchaft auszuliefern, weil die franzöſiſche Politik die deutſchen Wähler immer wieder von von dem demo⸗ kratiſchen Parteien abdränge. Allein die liberal⸗demokratiſche Wie⸗ ner Preſſe gibt nicht die Anſchauung der Wiener nichtſozialdemokra⸗ tiſchen Bevölkerung wieder. Sie war bei den letzten allgemeinen Wahlen nicht imſtande 11 8 einen einzigen ihrer Kandidaten zur Wahl zu verhelfen. Die Wiener deutſche Bevölkerung denkt in der deutſch⸗franzöſiſchen Frage anders als die Wiener liberal⸗demokrati⸗ ſche Preſſe und iſt von dem Ausfalle der Wahlen im Deutſchen Reiche befriedigt, weil ſie in ihm den machtvollen Ausdruck der Ent⸗ wicklung der öffentlichen Meinung im Reiche nach der natio⸗ nalen Seite hin erblickt, des Sich⸗wieder⸗Findens des deutſchen Volkes, ſeiner Wiederaufrichtung zu politiſcher Macht und natio⸗ naler Geltung. Ganz frei von egoiſtiſchen Motiven iſt dieſe Befriedigung aller⸗ dings nicht. Die innere politiſche und wirtſchaftliche Sanierung Deutſchöſterreichs hat ſich unbeſchadet der Stabiliſierung der Krons unter den gegebenen als unmöglich erwieſen. Innen⸗ und außenpolitiſch entbehrt dieſer kleine Staat der Machtmittel hie⸗ zu und eine Fortdauer der bisherigen Verhältniſſe würde die deutſchen Alpenländer unter die offene oder verhüllte Herrſchaft eines ſeiner nichtdeutſchen Nachbarn bringen. Nur wenn die Attrak⸗ tionskraft des deutſchen Volkes im Reiche ſich vermöge ſeiner poli⸗ tiſchen, nationalen und wirtſchaftlichen Wiederaufrichtung, wieder nach Außen zu wirken beginnt, nur wenn das Reich in der Lage iſt, tätigen Anteil an der Ordnung der mitteleuropäiſchen Dinge zu nehmen, nur dann wird auch den deutſchen Alpenländern der Weg zum Wiederaufſtieg eröffnet werden und ſein nalionales Selbſt⸗ beſtimmungsrecht wieder hergeſtellt ſein. Dieſer Geſichtspunkt iſt für die Deutſchen in den Alpenländern für die Wertung des deut⸗ ſchen Wahlergebniſſes vor allem maßgebend und von ihm aus be⸗ grüßen ſie es als den Künder eines neuen Tages. * 82* Weitere kleine Aenderungen immer noch möglich Nach den neueſten amtlichen Feſtſtellungen des Wahlergebniſſes, die zum Teil bereits auf den von den Kreiswahlausſchüſſen aner⸗ kannten Berechnungen beruhen, wurden abgegeben: Insgeſamt 29 311 442 Stimmen. Davon entfallen auf: Ver. Sozialdemokr. Partei 5 991 547, Deutſchnationale Volkspartei 5 764 628, Zentrum 3 901 087, Deutſche Volkspartei 2646 747, Demokratiſche Partei 1 661 425, Kommuniſtiſche Partei 3 728 089, Bayeriſche Volks⸗ partei 941 982, Bayeriſcher Bauernbund 685 273, Deutſch⸗Hanno⸗ verſche Partei 318 505,. Deutſchvölkiſche Freiheitspartei 1 922 626, Landliſte 568 780, Deutſch⸗Soziale 338 348, U. S..D. 234 708, Bund der Geuſen 58 890, Chrilich⸗Soziale Volksgemeinſchaft 124 626, Ar⸗ beitnehmerpartei 36 199, Freiwirtſchaftsbund 36 024, Haueßerbund 23 862, Nationale Freiheitspartei 59 114, Nationale Minderheiten 133 540. Partei der Mieter 46 991, Republikaniſche Partei 45 867, Sozialiſtiſcher Bund 25 617, und auf nicht an die Reichsliſte ange⸗ ſchloſſene Gruppen 16 967 Stimmen. Die Verteilung der Masz., nach Kreis⸗, Verbands⸗ ſitzen und nach den Reichswahlvorſchlägen uusgeſchieden, iſt folgende: Vereinigte Sozialdemokr. Partei Deutſchlands 82 + 11 +7 7 100, Deutſchnationale Volkspartei 80 + 3 + 13 96, Zentrum 52 + 5 +8 65, Deutſche Polkspartei 30.8 7 6= 44, Demokratiſche Partei⸗ 9 12.7 28, Kommuniſtiſche Partei 42 + 11+9 62, Bayeriſche Volkspartei 14.+0 2 16, Bayeriſcher Bauernbund 3 245 10, Deutſch⸗Hannoverſche Partei 470 11 5, Deutſchvölkiſche Freiheitspartei 13 ½9 4 10 22, Landliſte 7f 171 9, Deutſch⸗Soziale Partei 0 2 72 4: Geſamtzahl der Mandate 336 + 64 + 71 471. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß die Geſamtzahl der Abgeord⸗ netenſitze noch eine geringe Erhöhung erfährt und zwar nicht bei der Feſtſtellung des amtlichen Wahlergebniſſes, ſondern bei de⸗ ſpäteren Durchprüfung der Abſtimmungsniederſchriften. Es hat ſich nämlich herausgeſtellt. daß die Zahl der ungültigen Stim⸗ men gegenüber den früheren Wahlen ſtark geſtie gen iſt. Wäh⸗ rend im Jahre 1920 die Höchſtzahl der ungültigen Stimmen in einem Wahlkreiſe 12 000 betrug, melden diesmal Merſeburg 14 361. Düſſeldorf⸗Oſt 24904, Weſtfalen⸗Süd 34 484 ungültige Stimmen. Es iſt möglich, daß ein Teil dieſer Stimmen nachträglich für gültig erklärt werden wird, ſodaß der einen oder andern Parteß noch ein Mandat zufallen könnte. —————¾ĩiu ————-—»—— 2. Seite. Nr. 218 Aannheilmer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgade) Samstag, den 10. Mma 19— vor den franzöſiſchen Wahlen Die Ausſichten der Parteien VParis, 10. Mai.(Ṽon unſerm Pariſer Vertreter.) Am Vorabend des Wahltages werden die Manifeſte der Block⸗ und Antiblock⸗Parteien in Maſſen verbreitet. Auf den Boulevards finden Flugzettel und Programme geringen Abſatz. Das Intereſſe für die wohlgemeinten Ratſchläge der Kandidaten iſt mäßig. In den Arbei⸗ terbezirken herrſcht dagegen eine ſichtbar ſtarke Bewegung. Die Um⸗ gebung von Paris wird durch die Blockparteien intenſiv bearbeitet, weil dort mehrere Regierungskandidaten auftreten. Aus der Provinz kauten die Nachrichten ſehr widerſpruchsvoll. Das linksrepublikaniſche Kartell weiſt in Südfrankreich einige bedenkliche Riſſe auf. Trotzdem ſind die Gegner des nationalen Blocks davon überzeugt, daß ſie in den füdlichen Departements zwei Dutzend Sitze erobern wer⸗ den. Auch im Elſaß, wo ſich die Sozialdemokraten ſehr ſtark gegen die Regierungskandidaten ins Zeug legen, wird es einen heißen Kampf geben. Die größten Erfolge des Block National ſind in den Departements der Maas, der Moſel und des Jura zu erwarten. Auch die mittelfranzöſiſchen Wahlkreiſe bieten dem Block National einen ſtarken Rückhalt. Im Wahlkreiſe von Lille machen die Kommuniſten den Sozialdemokraten ſchwer zu ſchaffen. Die Hauptſchlacht der Kommuniſten wird aber in Paris und den umliegenden Fabrikplätzen geſchlagen werden. Man verſucht dort in letter Stunde alle republikaniſchen und gemäßigten ſozialiſtiſchen Wähler zum Kampf gegen die Kommuniſten anzufeuern. Es iſt be⸗ kannt, daß ſämtliche Parteien, Sozialdemokraten inbegriffen, den Kommunismus als eine Parkei im Dienſte Rußlands bezeich⸗ nen. In den Wahlmanifeſten der Blockparteien wird übee Deulſchland am meſſten geſptochen Die republikaniſche Vereinigung, der drei Miniſter angehören, richtet an ihre Wähler folgende Mahnung: „Die deutſchen Reichstagswahlen zwingen uns, wachſam zu bleiben. Wir müſſen gegen Deutſchland eine enkſchloſſene Politik führen. Der Expertenplan muß in Ordnung gebracht werden und wir müſſen erreichen, daß er von den Deutſchen angenom⸗ men wird. Um ſo weit zu kommen, iſt es nötig, daß Frankreich Diſzipliniert und einig hinter dem Mann ſteht, der die Lage beherrſcht. Dieſer Mann iſt Poincare.“ Der Expertenplan findet dagegen in den rechtsſtehenden Gruppen des Block National überhaupt keine Be⸗ achtung. Die Manifeſte dieſer Gruppen, zu denen auch die ſoge⸗ nannte demokratiſche Vereinigung gehört, verlangt, daß die Ruhr weiter in Frankreichs Hand bleibt und zwar als Sicherung gegen einen deutſchen Angriff. Von den Linksrepubli⸗ kanern wird die Parole ausgegeben, die Einigung mit England und Löſung der Reparationsfrage im Rahmen des Völkerbunds zu ſuchen. Im ſelben Sinne ſprechen ſich die gemäßigten Sozialdemokraten aus. Einen auffälligen Einfluß auf die Stimmung üben die heftigen Schwankungen des Franken aus. Man glaubt darin die Folgen einer verfehlten Finanz⸗ und Steuerpolitik zu erkennen. Die deutſchen„Spekulalions“⸗ Manöder Der Berliner Berichterſtatter des„Journal“ meldet zu der neuen Frankenbaiſe, die deutſchen Nationaliſten wollten mit ihrem neuen Manöver() einen Druck auf die fronzöſiſchen Wähler ausüben, Der„Matin“ ſpricht offen von einem Börſen⸗ manöver, das von den neutralen Märkten ausgehend, von Verlin in⸗ ſdeniert worden ſei. Aber in Paris habe ſich niemand über die neue Offenſive beunruhigt. Der Finanzminiſter habe die nötigen Maßnahmen getroffen. Er beſitze in der Bank von Frankreich die Mittel, den Franken wieder zum Steigen zu bringen. Alles deute darauf hin, daß die Baiſſiers durch neue ſchwere Verluſte ihren An⸗ griff gegen den Franken bezahlen würden. Auch der Kriegsminiſter miſcht ſich in die Sachs gin u erkbler! m„Gcho de Paris“, es handle um ein deutſches Manöver zur WBeeinfluſſung der franzöſiſchen Wähler. 2491 Kandidalen Eine von Havas veröffentlichte Zuſammenſtellung beilt mit, daß ſich bei den am kommenden Sonntag ſtattfindenden Kammer⸗ wahlen 2491 Kandidaten auf 452 Liſten um 584 Liſten bewerben. Zuſammenkunſt Poincarés mit Macdonalò am 20. Mai in Chequers Am Quai d Orſay wurd geſtern abend erklärt, daß die Zu⸗ ſammenkunft zwiſchen Poincaré und Macdonald am 20. Mai in Chequers ſtattfinden werde. Dieſer Beſchluß iſt auf eine längere Unterredung zurückzuführen, die der engliſche Votſchafter geſtern mit dem Direktor der politiſchen Abteilung des Quai'Orſiy hatte. Bei dieſer Unterredung hat der engliſche Botſchafter den Wunſch Macdonalds übermittelt, ſo ſchnell als möglich mit Poincaré zuſam⸗ menzutreffen. Poincaré antwortete, er ſei bereit, ſich am Vormit⸗ tag des 20. Mai nach Chaquers zu begeben, die Nacht vom 20. auf 21. Mai in Chequers zu verbringen und am gleichen Abend zurück⸗ zukehren. Wie„Havas“ betont, wird die Beſprechung einen of fi⸗ ziöſen Charakter tragen, ebenſo wie die Beſprechung der bel⸗ giſchen Miniſter in Paris und London. Nach dem„Matin“ wird Poincare bei der nur von dem Dolmetſcher Camerlynck begleitet ſein. Man brauche kaum auf den Gegenſtand der Unterredung hinzuweiſen. Selbſt⸗ verſtändlich würden die beiden Staatsmänner in dem Gefühl, daß ein interalltiertes Abkommen über die durch den Sachverſtändigen⸗ plan aufgeworfenen politiſchen Fragen unerläßlich ſei, ihre An⸗ ſichten loyal und freundſchaftlich aufbauten und verſuchten ſie ein⸗ ander näher zu 5 Inzwiſchen würden am 18. Mai die bel⸗ giſchen Miniſter in Mailand mit Muſſolini zuſammenkommen Ende des Monats werde der Boden zu einer poſitiden Beratung der jerung bereit 215 Das„Echo de Paris“ ſchreibt, die Entſcheidung des fran⸗ ſchen Miniſterpräſidenten 2 erſt geſtern vormittag erfolgt. Seit iner Unterredung zwiſchen den belgiſchen Miniſtern Theunis und Hymans ſcheine er 18 darüber nachgedacht zu haben, ob man 1565 beim frangöſiſchen Volk nicht den Anſchein erwecke, daß irgendeine Unterredung ohne die franzöſiſche— 9 erfolge. Der Miniſter⸗ pröſident ſcheine zuerſt daran gedach N. haben, einen perſönlichen Prief an Poincate zu richten, aber eine Perſönlichteit. die dieſer Tage in London geweſen ſei, habe ihm den Rat gegeben, um eine direkte Unterredung nachzuſuchen und habe ihm auch die Hoffnung gelaſſen, daß ein direkter Vorſchlag angenehm wäre. Poincare habe zwar in ſeinem Brief an die Repko erklärt, er ſei gegen einen ſo⸗ fortigen Meinungsaustauſch zwiſchen den alliierten Regierungen bevor nicht der Sachverſtändigenplan durch die Repko ausgearbeftet worben ſei. Die Reiſe der belgiſchen Miniſter nach England habe diefen Vorbehalt hinfällig 8 1 00** Morgan und die deutſche Anleihe Nach einem Funkſpruch aus Rewyork ſagte Morgan eint Preſſevertretern, er könne ſeine N an der Anleihe 145 Deutſchland nicht leugnen, ba aß des Nußens, den er für ſie 5 aber von ſeinem Schweigen abz. ch dem„Newhorf Herald“ wurde urf 9. 20 angenommen, daß die in dem e nleihe von 500 Millionen Goldmark gegen den erſten chfel aufgelegt werden könne. Aber dieſer Zeitpunkt ſcheine etwas verfrüht Optimiſten nehmen an, daß die Anleihe in den Vereinigten Stagten und in Europa kurz nach dem 15. Wechſel aufgelegt werde. * Wechſel im engliſchen Beſatzungskommando. Laut„Manche⸗ Gewerkſchaſtliches Führertum Zum Streik im Kohlenbergbau In drei großen deutſchen Steinkohlenbezirken hat ein General⸗ ſtreik der Bergarbeiter eingeſetzt. Die Konferenz der kommuni⸗ ſtiſchen Betriebsdelegierten im Ruhrrevier hat den Generalſtreik ausgerufen; die vier Bergarbeiterverbände wenden ſich mit einer Erklärung an die Oeffentlichkeit, in der ſie die gleichen Forderungen wie die Kommuniſten erheben— in erſter Linie die Rückkehr zur verkürzten Arbeitszeit—, aber zur gewerkſchaft⸗ lichen Diſziplin aufrufen. In Oberſchleſien und in Sachſen wird nur auf einem Bergwerk gearbeitet. UHeber 93 Prozent der deukſchen Steinkohlenförderung liegt ſtill. Will man den Vergarbeiterſtreik kritiſch würdigen, ſo muß man einen Blick auf die Entwicklung der letzten Monate werfen. Der Ruhrbergbau wurde im November vorigen Jahres nach dem Ab⸗ ſchluß des Micumvertrages vor die Notwendigkeit geſtellt, eine Ber⸗ minderung der ihm auferlegten Laſten durch Steigerung und Ver⸗ billigung der Kohlenproduktion herbeizuführen. Zechenverband und Bergarbeiterverbände trafen daher eine Vereinbarung, daß die nach dem Kriege verkürzte Schichtzeit unter Tage auf acht Stunden feſt⸗ geſetzt wurde. Die Friedensarbeitszeit, die 8½ Stunden belrug, war hiermit nicht erreicht. Auch im übrigen Bergbau erwies ſich die Rückkehr zur alten Schichtzeit als notwendig; war doch in allen Revieren infolge der Perkürzung der Arbeitszeit die Leiſtung des Bergmannes im Durchſchnitt auf 60 Prozent, teilweiſe aber bis zu 50 Prozent der Friedensleiſtung geſunken. Trotz der ſtarben Vermehrung der Belegſchaften war die deutſche Kohlenförderung ſo gering, daß wir eine von Jahr zu Jahr ſteigende Einfuhr ausländiſcher, insbeſondere engliſcher Kohle zu verzeich⸗ nen hatten, die jedoch nicht wie vor dem Kriege durch eine erheb⸗ liche Kohlenausfuhr ausgeglichen wurde. So führten wir im Jahre 1922 monatlich faſt 17 Millionen Tonnen, im vergangenen Jahre etwa 2 Millionen Tonnen Steinkohle aus dem Auslande ein. Wel⸗ chen Verluſt dieſe Einfuhr für unſere Volkswirtſchaft bedeutet, braucht an dieſer Stelle nicht weiter ausgeführt zu werden. Trotz⸗ dem bedurfte es 4 und Verhandlungen, mehr⸗ fach auch des perſönlichen Eingreifens des R es gelang, eine, wenn auch befriſtete, Regelung der Arbeitszeit un Bergbau in wirtſchaftlich erträglichem Ausmaße zu treffen. Aller⸗ dings darf man nicht vergeſſen, daß die alte Arbeitszeitverordnung und damit die geſetzliche Grundlage für den Achtſtundentag ſeit Mitte November nicht mehr beſtand. Die Gewerkſchaftsvertreter würden ſich zweifellos noch mehr, als ſte es taten, gegen die Wie⸗ dereinführung der alten S gewehrt haben, wenn ſie ſich nicht darüber klar geweſen wären, daß unter dem Druck der wirtſchaft⸗ lichen Notlage des geſamten Bergbaues die Arbeitszeit durch Ver⸗ einbarungen in den Betrieben neu geregelt, die Gewerkſchaften alſo in dieſer wichtigen Frage völlig ausgeſchaltet worden wären. Das Reichsarbeitsminiſterium hat dieſem„Uebelſtande“ bald 8 indem es die Verordnung über die Arbeitszeit vom 21. ezember ſchuf. Dieſe legte trotz aller Einſchränkungen den Acht⸗ ſtundentag wiederum geſetzlich feſt und ſtärkte ſo den Gewerkſchaften für ihre weiteren Verhandlungen den Rücken. Als nun im März über die Verlängerung der Mehrarbeitsabkommen im Bergbau ent⸗ chieden werden ſollte, die eeee e die erhandlungen von Woche zu Woche. Vielleicht glaubten ſie, ſich bis zu den Wahlen um eine Entſcheidung herumwinden zu können. Das iſt ihnen nicht geglückt. Die Hetze der Kommuniſten, die die Bergarbeiter aufforderten, wieder die Siebenſtundenſchicht zu ver⸗ fahren, war zu ſtark. Wenn die Weiterarbeit der nicht in Frage geſtellt werden ſollte, mußte eine rechtzeitige Klärung der Arbeitsgeitfrage erfolgen. So wurden die Mehrarbeitsabkommen durch Schiedsſpruch verlängert und vom Reichsarbeitsminiſterium für verbindlich erklärt. Die Folge iſt der von der kommuniſtiſchen Welle getragene Generalſtreik der Bergarbeiter in Rheinland⸗Weſt⸗ falen, Oberſchleſien und Sachſen. Der„Vorwärts“ hat im Zuſammenhang mit dem Bergarbeiter⸗ ſtreik das Wort vom„Bankerott der Zwangsſchiedsſprüche“ ausge⸗ ſprochen. Es iſt nicht zu leugnen, daß der Streik ein Zeichen für die verfehlte Schlichtungs⸗ und Arbeitszeitpolitik des Reichsarbeitsminiſteriums iſt. Man wird jedoch anerkennen müſſen, daß Miniſter Brauns perſönlich bei der Regelung der Ar⸗ beitszeit vom beſten Willen beſeelt war, etwas Gutes zu ſchaffen. Forſcht man nach den Gründen ſeiner Arbeitszeitpolitik, ſo kommt man zu dem Ergebnis: Miniſter Brauns als früherer Gewerk⸗ für die Lebensnotwendigkeiten der deutſchen Wirtſchaft zu finden. Er glaubte, die Gewerkſchaftsvertreter würden den Mut zur Ver⸗ antwortung haben, der das Kennzetchen wahren Führer⸗ tums iſt. Hierin hat er az getäuſcht Die Gewerkſchafts, führer“ haben ſich bei all ihren Maßnahmen von den radikalen Arbeitern treiben laſſen, und das iſt das traurige: nicht von Ar⸗ beitern, die in den Gewerkſchaften hinter ihnen ſtanden, ſondern von denen, die bei den Betriebsrätewahlen den kommuniſtiſch⸗ ſyndikaliſtiſchen Vertretern ihre Stimme gaben. Daß ſie durch dieſes Verhalten keine Kommuniſten für ſich gewinnen, viel⸗ mehr Leute aus ihren eigenen Reihen verlieren mußten, iſt ein⸗ leuchtend. So haben ſie nur die Stellung der Kommuniſten ge⸗ ſtärkt. Ein ſchlagender Beweis hierfür iſt das Ergebnis der letzten Betriebsrätewahlen an der Ruhr. Die freien Gewerkſchaften, die noch im Jahre 1920 faſt 46 Prozent der Betriebsräte ſtellten, zählen heute kein Drittel zu den ihren. Die ſyndikaliſtiſchen und kom⸗ muniſtiſchen Arbeiterverbüände haben gegenüber der Wahl vor 4 Jahren ihren Beſtand um die Hälfte vermehrt und die freien Ge⸗ werkſchaften weit überflügelt; ſie umfaſſen nicht weniger als 42 Prozent der Betriebsrüte. Demgegenüber fällt die Zunahme der den chriſtlichen Gewerkſchaften angehörenden Betriebsräte von 19 auf 21 Prozent kaum ins Gewicht. Noch viel ſtärker kommt der Ruck nach links bei den Reichstagswahlen in den einzelnen Berg⸗ baubezirken zum Ausdruck. Nich die„Scharfmacherei der Berg⸗ und des Herrn Poincaré“, wie der Vorwäxts geſchmackvoll agt, iſt hieran ſchuld. Das iſt die Antwort auf die ohne Mut zur Verantwortung betriebene Politik der Gewerkſchaftsführer“. . 1* Aeberblick über die Lage Ueber die Regierungsvermittlung im Ruhrſtreik wird aus Dort⸗ mund gemeldet, daß die geſtern vom Reichs⸗ und Staatskommiſſar Mehlich eingeleitete Vermittlungsaktion bei den für aeſtern abend zu einer Beſprechung geladenen Bergarbeitervertretern erfolalos geblieben iſt. Die Berliner Blätter ſprechen in ihren Meldungen aus dem Ruhrgebiet von einer Verſchärfungdes Kampfes im Berg⸗ bau. Kommuniſten und die jetzt im Ruhrgebiet ſehr rege kätigen Separatiſten gewännen an Einfluß unter den ausgeſperrten bezw. ſtreikenden Bergarbeitern. Die Zahl der Hüttenwerke, die in⸗ folge Koblenmangels zur Stillegung des Betriebes gezwungen ſind, hat ſich weiter erhöht. Auch mußte die Gasverſoraung meh⸗ rerer Städte. darunter Eſſen, eingeſtellt werden. Die Verhandlungen die geſtern vormittag in der Bera⸗ werksdirektion Recklinahauſen zwiſchen einem Vertre⸗ ter des preußiſchen Handelsminiſteriums, dem Präſidenten der Berg⸗ werksdirektion, Geheimrat Raiffeiſen und Verkretern der Berg⸗ arbeiterverbände bis in die ſpäten Nachmittagsſtunden hinein ſtatt⸗ fanden, ſinderfolgtos geblieben. Nach den weiter vorliegenden Nachrichten ergibt ſich aus dem Ruhrgebiet das Bild vollkommener Arbeitsruhe Allerdinas ſcheint ſich die Zahl der Nokſtandsarbolter etwas vermehrt zu haben. Der Reichsarbeitsminkſter ſteht in ſtändiger Füblung mit dem Schlichter für das Ruhrgebiet, Reichskommiſſar Mehlich in Dortmund. Die Vorausſekung für weitere erfolgreſche Bemühungen der Reichsbehörde iſt nur gegeben, wenn die in Ffrage kommenden Parteien an den Reichsarbeitsminiſter herantreten, um ihn als Vermittler anzurufen. Dies iſt bisher nicht ageſchehen. Augenblicklich ſind beide Parteien. der Zechenverband und die Arbeit⸗ nehmer in Eſſen daran, über den Mankeltarif zu verhandeln. Beſſerung im oberſchleſiſchen Streik Im oberſchleſiſchen Grubenreviet hat ſich die Streiklage geſtern Guardian“ iſt der General Sir Jo ane der Nachfolger des Godley in Köln. Cano— 8 41 der Alliierten war. e etwas gebeſſert. Es kam im gri 55 50 eeeeeee. Umfange Wieder zut Nee e el..e 1 ichsarbeitsminiſters, bsi ſchaftler vertraute darauf, bei den Gewerkſchaftsführern Verſtändnis be fa kers Fiſchlingen, Einreiſe angeklagt. ſchäfts fü mit 14 zu fordern. Zeigt ſich der Geſchã ſpiele. preſſung. lokaler Natur Überſchreitet und daß haltung dieſer Bedin würde noch in leß erfolgen mülfe Aklenkat auf einen japaniſchen Eiſenbahnzug Gegen einen fapaniſchen Eiſenba poſiktonsparteſen Takahafht ſaß⸗ Waſhpington ein Attentat verüb Vier Perſonen wurden getötet, Berlin, 10. Mai. dem der Führer der Op einem Telegramm aus Der Zug entgleiſte. Reifende ſchwer verleßzt. Berlin, 10. Maf. St. Franzisco hat ein ſchen Reedereien i reiche Warenhäuſer wurden ein Raub der wird auf über fünf Millionen Dollar geſchäßt. Mai. Wie der„Lok.⸗Anz.“ meldet, iſt ommern eine Petroleumque under Firma plant ng des Petroleumporkommens. 9. Mal. N 1u 0 al. Der franzöſiſche Weltflieger . * Amerikaniſche Wünſche für ein Schieds gericht. du g e, Präſident Coolidge zu ermächtigen, m Völkerbund unabhängigen Schiedsge Zeit bei Horſt in worden. nehmen zur Ausbeutu beantragte Lod rufung eines vo anzuregen. *Fürſt Bülow hat einem Vertreter des„Giornale gegenüber erklärt, daß er nicht beab rückzukehren. Er wolle jetzt in Ro 4+ ſich nicht Die Lage in der Pfalz Neue Schikanen * hörige, ſeitdem es mit dem billigen Leben während der Ma tionszeit nichts mehr iſt, nunmehr in der ſchäbigſten Weiſe ſind, auf andere Weiſe wirtſchaftliche Vorteile herauszuſchi wie die Militärgerichte ihnen hierbei behilflich ſind. In dieſes pitel gehört auch die Tatſache, daß vielfach Beſatzungsang ſich nicht entblöden, in den Läden ſchlankwe und noch mehr vom Hundert 90 die angeſchriebenen W tsinhaber nicht willfährig, mit Anzeige gedroht. Was er da zu erwarten hat, zeigt o Im gewöhnlichen Nach einer Drahtung der„Voff. Rleſenbrand eine der größt nt Sacramento völli die ſeit einigen Nach Bekann euer arte Der Sachverhalt iſt folgender⸗ 5 ndere vermehren 5 par Leben heißt ma Baoòͤiſche politik Der Badiſche Landtag wird am kommenden Donnerstag, den 15. Mai wieder mentreten. Der Staatspräſident und Finanzminiſter Dr. K wird den neuen Staatshaushalt vorlegen. Kommuniſtiſche Anfragen Die kommuniſtiſche Fraktion des badiſchen Landtages gende förmliche Anfragen geſtellt: 1. Die Mannheimer„Arbeiter⸗ Uebergriffe der badiſchen Polizei kritiſtert. niſter des Innern mit einem Verbot der Zeitung gedroht. Miniſter bereit, die Urſachen dieſer Drohüng belansn geben? 2. Iſt der Regierung bekannt, daß den politiſ ſuchungsgefangenen in den badiſchen Gefängniſſen da⸗ Mannheimer„Arbeiter⸗Zeitung“ verboten iſt. Was gedenkt gierung zu tun, damit das Verbot ſofort aufgehoben wird? Letzte Meldungen Der„Deutſche Tag“ in Halle don uie des Antucht Preußiſche Preſedienſt nittelt, ergrtenhe preußiſche Staatsminiſterium zu der 11 i Einweihungsfeier des zerſtörten Moltkedenk Halle den vereinigten paterländiſchen Verbänden Mi lands nur unter der Bedingung, daß es ſich um eine Feie handelt, daß die Teilnehmerzahl fämtliche Umzüge unter die Genehmigung. Sollten die Veranſtalter der Feier für gungen nicht unbedingte Sicherheit ge der Skunde die Zurücknahme der Genehm eitung“ 414 edeulſh, ben, — hlte 18,½4 1 0 ſichtige, na im bleiben. teus noch bom Stand aee e Die ſcharfe Paßkontrolle auf der Kheinbe Mannheim⸗Ludwigshafen, franzöſiſchen Gendarmen auf beiden Seiten der Brücke genommen wird, nachdem vorher längere Zeit nur Stich ſenommen worden ſind, iſt vermutlich auf die neuen P ſcherfken in der Pfalz zurückzuführen. der franzöſ. Delegationen in den pfälziſchen Zeitungen— die Identitätskarten der Bewohner des beſetzten Gebietes n mit dem Aufdruck„Beſetztes Gebiet“ verſehen ſein. neuen Vermerk muß ſich jeder Beſitzer einer Identitätsk dem Bürgermeiſteramt ſeines Wohn⸗ und Aufenthalortes ten Gebiet einholen. Dieſe neue franzöſiſche Paßvorſchrift eine weitere Erſchwerung des Verkehrs zwiſchen der Pfalz un unbeſetzten Deutſchland. Die verſprochene Wahlfreiheit Der ausgewieſene Bürgermeiſter Minges von ein Landtagskandidat der Deutſchen partei der Pfalz, der während des paſſinen Widerſtandes etwa einem Jahre aus der Pfalz ausgewieſen worden war ſeiner Einreiſe in die Pfalz an Oſtern verhaftet wurde, war vor dem franzöſiſchen Gericht in Landau wegen verbo Bürgermeiſter Minges hielt ſich Grund einer franzöſiſchen Zuſchrift zur Einreiſe in die Pf rechtigt, zumal eine Verordnung der Interallſierten Rheinla miſſion beſteht, nach der alle Ausgewieſenen Reichs⸗ und Lan kandidaten zur Wahlagitation der Aufenthalt im beſetzten die letzten 14 Tage vor dem Wahltermin geſtattet wurde. meiſtet Minges wurde zwar feigeſprochen, doch iſt ihm 9 durch, daß er ſich in franzöſiſcher Haft befand, die Wahla tkation unmöglich gemacht worden. Gerechte! Rechtſprechung Ein Speyerer Me litärpolizeigericht von Lagee ar b n por⸗ 560 ungen müſſen 7 2 0 von beſeh, d den 1* 9115. vorl und bet tenet M. germeiſter wurde von dem franzöſiſchen andau wegen Preisübertreibun einer Geldſtrafe von 500 Goldmark verurteilt, weil er für Schweinefleiſch.20 Bill.„ verlangt hatte. Es half ihm daß ihm ſowohl von der deutſchen Prüfungsſtelle% auch von der franzöſiſchen Provinzdelegation die Angemelſene eines Preiſes von.20—1,30 Bill.„I beſcheinigt wurds? gegen das Urteil ergriffene Berufung blieb erfolglos. Ebenfalls wegen Preisüberkreibung wurde rerin einer Wäſcherei⸗ und Kunſtſtopfereifiliale in n Gefängnis und 1000 Gofdmark Geldſtrafe b Auf Berufung hin gelang es eine Herabſetzung der Gel 250 Goldmark zu erwirken. franzöſiſcher Offizier hatte ein Kleidungsſtück zum Aus geben, das an das Hauptgeſchäft in Frankfurt a. M. einge den mußte. Das Hauptfgeſchäft berechnete die fertige Arbe 18,50 Bill. K, wozu dann noch eine Bill.„1 für Porto kamen. Der Einwand der Filialleiterin, daß ſie doch unmö die Preisberechnung des Hauptgeſchäftes verantwortlich werden könne, blieb völlig unbeachtet. auch noch wegen eines zweiten gleichgelagerten Falles eben einer Geldſtrafe von 250 Goldmark belegt und iſt dadur ſchaftlich ſo gut wie ruiniert. Dieſe zwei Fälle, die ſich um viele a da faſt bei jeder Verhandlung der franzöſiſchen Gerichte Fälle zur Aburteilung kommen, kennzeichnen ſo recht die v Rechtloſigkeit der Bevölkerung des beſeßten Gle ind auch bezeichnend dafür, wie franzöſſſhe Beſaung 75 55 4 icht, gar ni die Se 2 it an 9 0 Im Gegenteil, ſie en, 2 at ſießen, 51119 ane 9 5 n E Aale 22 7˙ Daraufhin hat der zer t. aaſe 10 in 1+ 154 8 igun * 1 10 — 15 — mie 0% 7 1% — den 10. mai 1924 Mannheimer General-Anzeiger(mittag · Ausgabe) 3. Seite. Nr. 218 145 d— 5 2 78 i ern le Anternehmungsform Tat bei Konſunkturſchwonkungen ein guter Erfolg diefer 1 Rennreunion im Roſengarten. ict mungsform feſtzuſtellen geweſen, der ſich teilweiſe auch in Geſtern abend veranſtaltete der Schwarz⸗Weiß⸗Club —5 der Gemeindebetriebe aee Neeee Geſellſchaft it durcheus Mannheim, Mitglied des Neichsserbantes für Tanzſport, im 755553ßßßßß!!U!;!! fßfT—TTT———J2—„2Äſã!: 2 Im 1 ternehmungsform angehören, nach Möglichteit auszuſchallen. e Süddeutſchland und die Meiſterſchaft von Mannheim. Die Ver⸗ igen wirtſean geſamten Arbeitsbereich der Gemeindeverwaltungen ſind die wird dabei ſichtspunkte berückſichtigen können, die ſchon 1920 bet anſtaltung, die einen geradezu glänzenden Verleuf nahm, reiht ſich iſe. dae ichen Unternehmungen, ſog. Gemeindebetriebe, von beſon⸗ Erörterung der Angelegenheit im Beutſchen Städtetag aufgetaucht würdia an die vorangegangenen Maimarkt⸗Veranſtaltungen an. ing⸗ gung—— An ihrer Spitze ſtehen die Betrebe 511 Verſor⸗ ſind. Danach wird 3 die bürokrarifche Organiſation der 5 die endgültigen Ergebniſſe erſt im Laufe des heutigen Vor⸗ eſn und— Bevölkerung mit Gas, Waſſer und Elektrizität munalverwaltungen die Verantwortungsbereith haft und ſchnelle Gut⸗ mittaas feſtg⸗ſtellt werden können, werden wir im Abendblatt aus. 15 ſallbeſeiti 8 dheitsw ir lich ſind. indert, ön es ael ſealteen uns ee e e e nicht ſo wie im Privatberrieb möglich ausgenutzt werden. Das eebgswerken, deren Orgamiſationsform von ſeher im Mittelpunkt Syſtem der Etatsaufſtellung iſt für Vetriebe die er Art verfehlt. ö8 mai haſter Erörcterungen geſtanden haben.— 5 1 0 1 5 15 ulicher Aufſichtsbhrden 5 Funehmender planetenglanz im ma Dind die Betriebe im Beſitz und Verwaltung der Stadt, ſo vortellhafter, un VVVVFFFV Die aſtronomiſchen Vorausſetzungen für die Beobachtung der I ébudelt e 5 eſitz un erwaltung der Stad. is nicht erfolgen. Beſondere Vorteile bieten ſich durch die Mögli hkeit Dunge roh. Neen lerſen er. u. Ga e, Wa 88 Ge 5 10 1555 der Beteiligung an anderen geeigneten Unternehmen, durch die ent⸗ ſo ſche da dee Seite Bbermnemen eſcs ehe der dene behelcend, den gegen der Becondlung ju grohen ſtädiuchen Körperſgaſten gehe m⸗ ginſagen Planeenſteltangen ſſle bie Peodag deg melſt nich mg⸗ 501 dauſe der Jahr 91 55 Sid ar. Behandlung beſtimmter Pläne und Objekte, durch die Möglich eit, lich wr Hoffentlich brangt der Mal dem Sie e Wit⸗ been, die e ſind aber Beziehungen der Städte zu Privatbetre⸗ andere Stadtverwaltungen zur Beteilſgung heranzuzſehen uſw. Die ingt der Mai rnfreund beſſere Wit Ruftg 0 durch ſogenannte Konzeſſionsverträge geregelt waren, Arbeitsfrerd'gkeit der Angeſtellten kann durch beſſere Beſoldung terungsverhältniſſe, ſind doch die meiſten Planeten auch in dieſem Äp pital verei gen. Neſen iſt Priva apital und öffenilſches rend gute Leiſtungen in kommunalen Betrieben durch Auseir ander⸗ Monaken 92 5 lufmerkhamkeit auf ſi. 55 derbindun inigt. Der 4. Deutſche Städterag in Köln hatte eine zzehung der Nerantwortung teilweife gemindert werden. Stodtbau⸗ lenkte, leuchtet auch im Mai hoch am weſtlichen Abendhimmel in hee eerne von Städten und Privatkapital zu wirt chaftlichen Uẽn rat a. D. Tillmetz. der Generaldirektor der Fran furter G. sge⸗ der Dämmerung auf. Die Dauer ihrer Sichtbarkeit nimmt jedoch 2 bmungen gebill it ei ˖ Mi mgäng igt, joweit ein rein kommunaler Betrleb nicht ſellſchort. der früher davon überzeugt war. daß der reine Kom. von 4 Sid. 20 Min am Anfang des Monats auf 2 Std. 50 Min. wwgen zch bomen en ſed um deime hendelt Fren, Keeng munelberrteh das Oleihe kamm ie der Privatbelrieb. iſt ouf Orund durae weiten z. V0 Jerſelgen part aufmänniſchen 5 Wünern en Geſich 1 in 5 teiner vielteitigen Erfahrungen jedenſalfs für den'miſchtwiriſ baft⸗ 5 0 helt 2 ellig⸗ Uonmunalverbä 5 ie Führun ieſen deilen lichen Vetrieb eingetreten Er fordert zuſammenfaſſend! Entbüro⸗— 105 5 nn 75 10——— rius. Alernehm nde haben, un 58 dann,—3 5 1 5 krateſterumng. Freimachung der gewerblichen Betriebe von dem allge. der. an unf— mmel, 19 ars, der 5 bgelehnt 1 5 ein ha be. wein iiblichen ſtädtir han Berwaltungsbetrieg. Dos genügt aber wicht 5 45 ee e f den Horizon künmte Rechtsf dabei die Gecennden und Hin zuemmen muß: Entpolttiſſerunge Fre mochung der werbenden ftrattt ar he M iſt%½ Stur heller über⸗ brivatka* sformen für die 75 indung N 958 Unterrehmungen von dem öberwiegenden Einflyſſ' der Stadlvarſa. ſtrahlt am Ende—5 8 885 ga un 15 15 tunden lang vor größeren 1914 waren 5 bter. mente oder anderer politiſchen Körperſchaften. Peid.s bedeutet m 7— u 5 upi 8 r im Sternbild kehmengen 185 dte an 91 derartigen 15 5 1185 vraftich: Entkommunaliſierung und Freimachung des zützen, der am 5. Juni in Oppoſi 8 zur Sonne tritt geht edem arsg reim eiligt t,aller gewerblichen Betriebe von der rein kom⸗ abends gegen 10 uhr im Südoſten gleichzeitig mit Antares im ſcaft Unaberen reis. nämlich 159 Städten. 377 gemiſchtwet⸗ munalen Führung bis auf die Vetriede die ledigtien Wehl. Skorpion auf und iſt die ganze Nacht als heller Stern ſichtbar. Am Frn 92 untsrnehmungen feſtgeſtellt, das waren ungefähr d v. H. bebrts- und Verwaßlunasswecfen denen. Dies iſt nur möqlfh bel üdlichen Himmel ſteht Saturn bei Einbruch der Dunkelheit ſchon lektrizttate H. reiner Gemeindebetriebe in dieſen Städren. In der neberfnhremg in Geſellſchaftsformen unter Heranziehung von ziemlich hoch am Himmel öſtlich von Spika in der Jungfrau und wirtſchaftſz verſorgung waren 34, bei der Straßenbahn 39 gem ſcht⸗ geht ſchon vor Sonnenaufgang unter. Uranus taucht früh vo⸗ Pripat'apital.“ in der iche Unternehmungen, in der Waſſerrerſorgung acht und apfkal Sonrenaufgang am Südoſthimmel auf, Neptun, der abends im Tiebe Gas Weſten ſteht, geht um Mitternacht unter. Beide Plancten ſind nur ehe bei verſorgung neun vorhanden, gegen 118 reine Gemeindebe⸗ Naach Nen Glektrizität, 67 Straßenbahnen, 151 Waſſer und 141 Gas. im Fernrohr ſichtbar. Merkur iſt den ganzen Monat unſich⸗ bar. Er iſt erſt Mitte Juni als Morgenſtern wieder zu ſehen. Von ſerung 9z riege hat aber unter dem Zeichen der Entkommunal'⸗ ſelloz duel Zahl der gemiſchtwirtſchaftlichen Unternehmungen zwoei⸗ den Mondvorübergängen werden bei uns die folgenden ſichtbar ſein: ommen. am 16. Mai, abends 9g Uhr Saturn, am 20. Mai früh 5 Ühr n win dan ſich neuerdings eine lebhafte Ausſprache über die Unter⸗ wi d der Vorübergang an Jupiter nicht mehr zu beobachten ſein, Nortrögs form der Gemeindebetriebe entwickelt, hervorgeruſen durch 958 8 Von n Fixſternen en Anfang Mai, abencz r Prokyen 4 in den Tagungen des Vereins für Kommunalwirtſchaft und unnal, im Hleinen Hund tief im Weſten. Nordweſtlich davon ſtehen die deuſhen politit und neuerdings im Techniſchen Ausſchuß des eing für Städtetages, auch in Mitgliederverſammiungen des Ver⸗ Zwillinge Kaſtor und Pollux, ſowie noch weiter nach Norden Kapella im Fuhrmann. Auf der Südhälfte des Himmels fallen 5 und Gaswirtſchaft e. V. und anderer Fachvereine. at c eſe iſt dieſer Meinungsaustauſch fortgeſetzt worden. Nogulus im Löwen. öſtlich davon Arktur im Bootes, ſüdlich von Städtiſche Nachrichten Bitt an die Eisheilige Ihr Eismenner, heert emol, die Bohne ſin gſchteckt, Vorr acht Dag ſchunn hawwe ſie'Lebbele rausgſchtreckt, Un jetzt wolle ſie ſchbroſſe, jetzt wolle ſie ranke, Awwer s drigge eem widder die Maifroſchtgedanke, Ihr Eismenner kennt eem noch alles verbri' he, Umſunſcht wär die Aerwet, umſunſcht all die Mihe, 9: S i 1 2. d ſüdöſtlich 5il Sa Köln Oberbürgermeſter Pr. Moſt, Syndikas de. Zan. Die Oaſ bllede bennde eem aach aedder verfetere ihrer clanz anf Fief in Südesegen gebt Unmes 2n Sierp Rechtenmer Duisbur Auhrer Oerbürbere er dnee Nürztherg Do mißt mr zum Schaſſe die Luſcht ſo verlierel mit Jupiter auf, Nahe dem zöſtlichen Horizonf taucht Atair im v dsat Dr Fri Elſos, Stuttgart, Genereld rektor Henke, Lübeſk Ibr Eieheilige, gel. ihr brirg uns nit zum Greined Adler auf. Darüber ſeuchtet Wega in der Leier, nördlich von Feun teer unlängſt erſtattete Bericht von Generoldfrektor Tillmetz, Es will uns jo ſunſcht aach kee Schternl meh Wega Penab im Schwan und nahe dem Nordhorizont die Weſör⸗ mungsf a.., Vertreter der gemiſchtwirtſchaftlichen Unterneh⸗ ler. mige Kaſſiopeia. B. duteden A wird ergänzt werden durch die von mir veranlaßten ungen des Oberbürgermeiſters von Königsberg, Dr. Hetaser. Stadrbaurat l, Dresden, und Magiſtrat Salomon, Nus der Stadtratsſitzung vom 8. Mai 1924 0 33 F e des Scheſſchen Stedtetages in Brestan Aus dieſer Ver gemeiudliche Füſchtag zur Hund ſteuer Fortdauer 835 Wetters wahit——— VVVVTVVV wird vorbehaltlich der Zuſtimmung des Vürgerausſchuſſes um 30 weſt ſch Nach kurzer Beſſerung erneut ſtarke Regenfälle. Die ungünſtige Witterung in Südweſtdeutſ hland mit den ſtar⸗ ken Niederſchlägen dauert ſeit zwei Wochen mit nur ganz kurzen, vorübergehenden Unterbrechungen an und präſentiert ſich jetzt als 88 555 Nöglechkelt, kommunaliſterte Werke an Privatunter⸗ Prozent erh 3 5 8• ung zu verpachten, wird heute kaum noch erörtert und in Bäderpreiſe in den ſtädliſchen Flußbädern erne gezogen. Es wird entweder die iſchtwirtſ he Un⸗ Rezogen. 8 gemiſchtwirtſchaft ihe Un⸗ Kiür die ſtädtiſchen Flußbz 17 · n Bade⸗ rerung gegründet, bei denen ſich privale und öffentliche Körper⸗ Für die ſtädtiſchen Flußbäder werden in der kommenden Bade Grlten an der itanbeſchaf im zeit nachſtehende Bäderpreiſe feſtgeſetzt: Erwachſene für das Ein⸗ eine ausgeſprochene Frühjahrsregenperiode, die in der Hauptſache den Nnmgsperte nahnelchaffag und Verwaltung nach einem im zelbad 0,20 ½ Dauerkarten für Erwachſene 10 1, Kinder unter durch die unausgeglichenen Temperaturen zwiſchen Nord⸗, Mittel⸗ * feſtgeſetzten Verhältnis beteiligen, oder es wer⸗, 8 1 Arers Aaſchedem irtchaft ſichen Betriebe aus der Verwaltung ber Stadt aus⸗ 15 95 ee Ahtütrueg und Sadeuropa derurſacht ie und ei 7 5 kerten für Einzelauskleidezellen Durch die Wiedereinführung unſer Gebiet im Bereich von Stadt znd einer befonderen Betriebsgeſellſchaft übertragen, wobei 1355 15 55 0 9 15 Gel tum fadt ſämtli Antez alg das Illeinige Gigen⸗ des„Freibades“ für Kinder ſoll dem ſogenannten wilden Baden harrlichkeit und Folge r deſitt.— 55 nieile der Gefen 1205 U b. 51 6 iim Freien Einhalt geboten werden. Die Stadt hat dannt ihr Mög. haben und von England über die ſüdliche Nordſee und Mitteleurgpa 8 n ſeher eingonz beide Möglichkeiten 11 1 b. 85 lichſtes getan, um Unglücksfälle zu vermeiden. Die Angehörigen langſam oſtwärts wandern. Hohen Temperaturen im Süden des wiadt auch 5 ere Antell aun Befſg und au der Ver. werden ſeßt ſchon ermahnt, ihre Kinder vom Vaden außerhalb der Kontinents lſegen tieſe im Norden gegenüber ſodaß in Verbindung dehmu auſgtet der a peiseechllchen inte Badeanſtalten fernzuhalten. mit der ozeaniſchen Luftzufuhr ſich die kräftigen Niederſ hläge wie Fiber dsform gewiſſe Inſtanzen der Verwaltung ausſ haltel. Zur Anſchaffung eines neuen Arankenkransporlwagens ſ den kaddlthen uuß boe eren Eehee Hoeſe organi hete Nachdeile dieſes reinen Negiebetriebes ſind durch werden Mittel beroilligt vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürger- nen ſind, eingeſtellt haben. Ddie Temperaturen ſind dabei außer⸗ Veaden Heechangee lüdernen beſeitegt b qusſchuſſes. ordentlich veränderlich, je nachdem der Einfluß von Süden oder von kde f nternehmung wurde pielſo⸗ r r beſondAlſerwerke, Elektrizitätswerke, Straßenbahnen uſw. afti mders auf iete der Elektrizitätswirt⸗ annh ne durch die Heberogung elernſchen Stromes auf weite Maiveranſtaltungen hungen donftechniſch und wirtſchaftlich beſonders günſtige Boraus⸗ Samskag, 10. Mai: rliegen. Die Arbeit der Elektrizitätswerke reichte auch Vormittags 9 Uhr: Bogian des„Bundesfechtens um die d l n ſace Feude een de e e ee a n 72 5 7 5 altet vom„Mannheimer Fechtklub“(gegründet im Auf⸗ 8 8 3 Ne Aunſch ben ee e trag des Deutſchen Fechterbundes in der Turahalle des Gym⸗ erleichterte Zahlungsweise— Vorführung kostenlos ſtrie 0 entgegenkamen, ſodal l einden und Pr vat⸗„ naſtums. U H E2 WI g in demeincfulchen Perteben verbenden. Inn Weſten Abends 7% Uhr: Nationoltheater:„Dle Entführung aus dem-Haus 5 On In eET Unfernehmungsform vielſach anzutrefſen. Es iſt in der Serail“ 0 1, 1 el. 8183 0 Fum Andenken Otto Nicolais wyrden iſt. Faft ununterbrochen liegt egengebieten, die mit ziemlicher Be⸗ einen etwas füdlicheren Weg eingeſchlagen F 7 Sprechapparate Schallplatten in größter Auswahl +. FECCͤ ³˙¹¹.ꝛ ⁊ͥ˙¹wm ̃᷑ͥᷣͤ ͤ— 1 22 222 beiſpielloſen kindlichen Pietät und ſchmerzvollen Geduld ſucht Otto] haupt nichts anderes beſteht— nur dann wird ſich die Ironie, in (75. Todestaa am 11. Mai 1924) Von Prof. Dr. Haus Joachim Moſer(Halle) Nicolai zu helfen, obwohl er mit Beſchämuna den Unwürdigen durch⸗ ſchaut: er wird Kapellmeifter erſt neben. dann ſtatt Konradin Kreutzer am Wiener Kärntnertortbeater. dann Hofkavellmeiſter in Berlin, aber die häusliche Sorge läßt ihn nicht zu Glück und Stern gelangen, die der boshafte Wilde alles getaucht hat, ganz geltend machen, und daraus wird, ſich die durchaus unfreiwillige Komik der Perſonen er⸗ geben. Die Typen auf Komik zu ſpielen, iſt grundfalſch. Uns trennen heute dreißig Jahre von der Uraufführung dieſer ſeh der g(Nachdruck verboten) und er unterlieat. von allen Guten betrauert. früh der Lungenſchwind⸗ Komödie. Wir haben inzwiſchen in Shaw einen vpiel kieſeren 10 das omvoniſt der Huſtiaen Welber“— viel mehr pfleat! ſucht. Kritiker engliſcher(und menſchlicher) Schwächen und Armſeligkeiten 105 Ju vorzu klünltebende Publikum unter dem Namen Otto Nicolai Sechs Wochen vor ſeinem Tode— ganz ähnlich wie Vizet mit kennen gelernt. Wir freuen uns, gewiß, immer noch an dem 9 5 kemaverſtor tellen. und in der Tat iſt dies der Hauptebrentitel des ſeiner Carmen— kann er noch ſein arößtes Meiſterwerk Deutſchland bunten Feuerwerk der wildeſchen radoxe, die ſich wie ein m Daritenen. den nun dreiviertel Jahrhunderte der kühle Raſen und der Welt ſchenken. die Veroperung von Shakeſpeares Luſtſpiel] funkelnder Sprühregen aus dem Antodafe ergießen, das er der eng⸗ 5 5 etlg der binaus war er der Erfinder manches auten Liedes„Die luſtigen Weiber von Windſor“. Nicolai hat lelbſt liſchen Eeſellſchaft der upper ten bereitet(oder bereiten möchle). 4 d Weite der Schöpfer einer Ouvertüre über„Ein feſte Bura“ und ftarken dichteriſchen Anteil an dem von Moſenthal heraerichteten Aber wir glauben nicht ganz an ſeinen Ernſt, und nicht ganz an llenif* souvertüre mit Chor, zweier Sinfonien und von vier Libretto genommen und uns jene allbekannte Meiſtervartitur be⸗ den Ernſt ſeines Ethos. Auch in der Frau ohne Bedeutung nicht, Uche. ſtoffſ vern, von denen eine mit Marſchners„Temrler und ſchert, die in unveraleichlicher Weiſe die prickelnde Süße und raſche wo in der Figur der Mrs. Arbuthnot und teilweiſe auch in der des 1 Traaödich in Wettbewerb tritt und„Der Verbannte“, eine ähn⸗ Luſtiakeit des Buffoſtils etwa Noſſiniſcher Präaung mit deutſcher Lord Illingworth mehr als nur Andeutungen von Charakteren ge⸗ Erualtet. daß wie Waltersbauſens„Oberſt Chabert“, ſo vorzüglich Gefüblstiefe und dem nordiſchen Zauber der Naturromantik verbindet. 1 — — geben ſind und ein Problem, wenn auch nur pheripheriſch, wirklich awähnt s 4 B. Berlioz ſ. Zt. vom Schlußalt ganz begeiſtert war. Die Ouvertüre. die köſtlich friſche Zeichnunga der Frau Fluth und des angerührt iſt: Dder Mann von geſellſchaftlicher Bedeutung iſt m und Baan Nicolai ſodann als den ausagezeichneten Operndirigen⸗ Jobn Falſtaff, die Komit des Junker Spärlich und die Sommernacht⸗ ethiſch und moraliſch recht unbedeutend, wanrend die geſellſchaftlich 8 aründer der heute noch blüthenden Wiener Philhar⸗ ſtimmuna zu Beainn des letzten Aufzuas bedeuten in ihrer Art Gip⸗ geächtete Frau tatfächlich eine ethiſch und morarſch bedeutende Frau douiſche rem n Konzerte und als Direktor des Berliner felleiſtungen und werden boffentlich noch auf lange hinaus Liebe und iſt. Die Führurg der kaum mehr als unbedingt nolwendig ausge⸗ cdeflc. für den er als Schüler Zelters und Bernhard Kleins Nerebrung für dieſen einſamen Tondichter von ſo ausgepräatem] ſponnenen Handlung iſt nach franzöſiſchen Vorbildern gearbeitet und ſchden Ert. espella⸗Stücke geſchrieben hat, ſo umſchreibt wan einen Profil erwecken. Otto Nicolai iſt einer der in Deutſchland höchſt ſel⸗ vermeidet die„große Szene“ und den knallenden Aktſchluß ebenſo⸗ knen ite! dieſes nur 39fäbrigen Lebens. Auch als Mufik⸗ſ tenen Poeten des feinen Luſtfpiels in Tönen geweſen. wenig wie die falſche Sentimentalität. Aber dies bischen Handlung n Auffätz e von Ranq erweiſt ſich Nicolal durch die Sammlung** iſt ganz eingewickelt in paradoxe Aphorismen. Dieſe überreizt geiſ.⸗ fei delderer G Verlas Boſſe. Regensbura). die ſein liebevoller Le⸗ reiche Art wird ſoweit getrieben daß zuweilen ſede Handlung ſtill⸗ 3 R. Kruſe zuſammenoetragen bat. Vor alſem aber Natjonal⸗Theater Mannhei ſteht, daß ſogar nur noch ein Scheir dialog geführt wird und die Arwilale an ſeisbmütiaen Gedenktaa warm empfehlend auf die Briefe m Perſonen nur noch in Paradoxen und Ayborismen reden: boshaft, . Dr. Wemmen Vater bingewieſen. die ſo⸗ben an aleicher Stelle oskar Wilde: Eine Frau ohne Bedeulun, witzig, elegant, blendend, nicht immer tiefer, mangzmal ſchief, a⸗er ilbelm Altmann. Direktor der Muſitabteilung an der immer unterhaltend dül Eme ei atsbibliolbek. ſorafältia berausaibt. Immer wieder zwingt die Lückenhaftigkeit unſeres über das Die Außgabe iſt: daraus ein leichtes, geiſtig bewegtes und an⸗ wol dies Vuntümliche menſchliche und künſtleriſche Traaödie ent⸗ zuläſſige Maß zuſammengeſchrumpften Schauſpielenſembles zu Not⸗ regendes Spiel zu machen. Natürlichkeit vorzu.gen, wo bei derdliſch deſech⸗ von einem geiſtia offenbar nicht ganz normalen. beſetzungen, die das Niveau der Aufführungen unter den Durch⸗ Wilde vieles ſehr abſichtlich wirkt. Es darf alſo nichts mit Schwere Von a geb fekten Vater wird ſchon der Knabe(1810 in Könias ⸗ ſchnitt herabdrücken der an ſich nach Maßgabe der ſchauſpieleriſchen belaſtet werden. Der Dialog muß raſes leicht und elegant, beinahe Jummern oren) araufam mißhandelt. bis er eniflieht und ſich in Einzelbefähigung erreicht werden müßte und erreicht werden kann geräuſchlos dahinſagen. War es ſo? Nein, meine Lieben, es war ſcaneigt ann Berlin durch Hunzerſahre bindurcharbeitet. Der Es bleibt dringendſt zu wünſchen, daß mit Beginn der neuen Spiel- gicht ſo. Man offerierte und ſerrerte uns Geiſt und Geiſtreiches. 8 muſſkthede källt in den Kreiſen der Berliner Singakademie durch zeit der planmäßige Auf-(bezw. auch Ab⸗)bau des Schauſpiel⸗ Man ließ kein Wort unter den Tiſch fallen, bei Leibe nicht: man unteretiſches Können auf und wird vom Könjo als Geſanas⸗ enſembles beginnt— oder daß man eben nur Stücke herausbringt, brachte alles. Und ſo geriet das meiſte zähflüſſig, ſchwerfällig, ict dem bekannten Altertumsichwärmer Bunſen nach die man in allen wichtigen Rollen zureichend beſetzen kann. In ohne Charme. uwa lich als uo er die Meiſter des Waleſtrinaſtils ſtudiert und einem Geſellſchaftsſtück ſedenfalls genügt es nicht, die Damen neu Die dankbarſtch Aufgaben hatten Elſe von Hagen und Wil⸗ lich s a Bübnentomnoniſt zu Anſeben gelanat. Er ſelbſt iſt— und nicht in allen Fällen vorteilhaft— einzukleiden, um„ladys“ helm Kolmar. Frau von Hagen in dem ſchwarzen Kleid procht⸗ ch0 nnenf 3 f f N Hickt f talita ˖ ſein Unantafuroh veranlga b perſön⸗aus ihnen zu machen— wenn man dauernd in der Angſt lebt, die voll ausf⸗hend vermied geſchickt Septimentalität und hatte den de ee ne end von eee ee eee eine(oder die andere) möchte die Fremdwörter verwechſeln, um ſich Neiz der Verlaſſenen und eine gewiſſe Größe der Vereinſamten. die dach Verli Talent die kleinſte Einnahme ſichern, fällt ſein Vater, als„Frau Raffke“ in Erinnerung zu bringen. Genug: ein eng⸗ Kolmar hat ein Buch Aphorismen zu ſprechen. Er tat das in welk⸗ en ein Nampn. übergeſiedelte verlumpte Muſiklehrer ohne Stelluna.] liſches Geſellſchaftsſtück war es nicht oder nur zum geringſten Teil. männiſcher Haltung mit Eleganz(nicht nur des Anzugs) und Leich⸗ e unaküüclichen über des Sohnes ſchmalen Beutel her und bedränat] was wir zu ſehen bekamen. Damit iſt aber ſchon ein wefentlicher tigkeit und ließ hinter dem Gerieſel der glänzenden Worte die Kon⸗ 8 ſetzten immer wieder durch die Vorſyiegelnna, die Gläu⸗ Beſtandteil dieſes Schauſpiels nicht vorhanden. Dieſe engliſche Ge⸗ turen eines Charakfers erkennen. Lene Blankenfeld war ſehr in den Schuldturm. In rührender Weiſe, mit einer! ſellſchaft muß ſich ſo ungeheuer ernſt nehmen, daß daneben über⸗ glücklich in der geſellſchaftlichen Repräſentation: diskret und von . 1* kanerin Friſche und Temperament in ihrer Anklagerede. Bäck,— die, wie wir hören, ihren Vertrag leider geläſt hat und Abe 4. Seile. Nr. 218 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Samstag. den 10. Mat 152— Norden überwiegt. Während zum Beiſpiel in der Mitte dieſer Woche die Temperaturen wieder ſtark anſtiegen, in der Rheinebene an 20 Grad, im Hochſchwarzwald an 10 und in mittleren Lagen an 15 Grad ging, iſt zum Donnerstag wieder ein erheblicher Rückſchlag einge⸗ kreten, wobei in mittleren Lagen ſtatt 15 nur noch 8 Grad Wärme zu perzeichnen waren, ein Rückgang, der um dieſe Jahreszeit faſt als Lälkend empfunden wird. Die am letzten Wochenwechſel vorübergehend eingetretene Beſſe⸗ rung iſt ſchon am Sonntag in den letzten Nachmittagsſtunden wieder einer Regenzeit gewichen. In Mittelbaden und im Schwarzwald Naede am Sonntag Abend durchſchnittlich um ſechs Uhr ſchon wieder iederſchläge ein, die alsbald in die kräftige Form der ſtarken Regen⸗ der Vorwoche übergingen. Dieſe Regen, die ſeitdem faſt ununter⸗ brochen anhalten und vor allem in den Nachtſtunden ſehr ergiebig ſind, bringen die eben beſchworene Hochwaſſergefahr wieder in größere Nähe, da ſich in den Unterläufen, worüber der hohe Stand des Neckars, der Murg und andere mehr deutlich ſprechen. Waren die Oberläufe der Gebirgsflüſſe unter dem Einfluß der leichten Wetter⸗ beſſerung am Wochenend allenthalben raſch zurückgegangen, ſo hat die Berichtswoche wieder mit dem ſtarken Regen auch eine Zunahme der Waſſermengen im Gebirge gebracht, die in——45 Tempo den noch hohen Unterläufen zugeführt werden. Es beſteht alſo die Ge⸗ fahr einer Ueberflutung der Landſtriche in der Ebene erneut und Flüſſe wie Main. Neckar uſw. melden bereits den Unterläufen die baldige Ankunft einer neuen Flutwelle. Es läßt ſich jetzt auch nach dem Ablaufen des erſten Hochwaſſers der Gebirgsflüſſe erkennen, in welcher Weiſe die Waſſermaſſen mit ſhrem rieſigen Druck doch vielfach Schaden angerichtet haben. Teil⸗ weiſe ſind Stege mitgenommen worden, auch Stauwehre ſind dem Waſſerdruck zum Opfer gefallen. Am größten dürfte der Schaden an den Uferbefeſtigungen—— wo ſtreckenweiſe die Uſerböſchungen zuſammengeſtürzt und abgeſchwemmt worden ſind. Daneben iſt aller⸗ lei Kulturſchaden zu verzeichnen, deſſen Ausmaß ſich noch nicht über⸗ jehen läßt, weil vielfach Wieſenland noch weithin unter Waſſer ſteht und bei dem Mangel an Abflußmöalichkeit oder Verſchwinden durch Verdunſtung die Wieſen der Gefahr der Säuerung ausgeſetzt ſind. Auch Verſchlammung von Wieſenland iſt vielfach eingetreten, wo der Waſſerſtrom ſeinen Wirkungskreis ausgdehnt hat. Sehr unerwünſcht war det Regen ſedenfalls für die Baumblüte, von der vor allem die Kirſchen in die naſſe Zeit geraten ſind. Urteile über eine etwaige Beeinträchtigung wären indes verfrüht. Zu begrüßen wäre es, wenn die Regenzeit jetzt, wo die Apfelbäume ihre ganze Blütenpracht ent⸗ alten wollen, zu einem Abſchluß käme. Leiſe Anzeichen einer Luft⸗ ruckverteilung machen ſich dafür immerhin bemerkbar und laſſen einige Hoffnung zu. W. R. Wieder ſteigender Waſſerſtand. Durch den anhaltenden Regen der letzten Tage hat ſich auch der im Fallen begrifſene Hochwaſſerſtand von Rhein und Neckar wieder erhöht. Von Baſel und vom Bodenſee wurde ſchon am Donnerstag eine Zunahme des Waſſerſtandes um einen halben Meter gemeldet. Bis dieſe Waſſermaſſen an Mannheim vor⸗ überfluten, werden in der Regel 70 Stunden berechnet. Tarſächlich iſt inzwiſchen der Waſſerſtand des Rheins an den Oberrheinſtationen ziemlich geſtiegen. So wird uns heute früh von Kehl berichtet, daß der Rhein in vergangener Nacht um 27 Zentimeter geſtiegen iſt. In Maxau nahm der Waſſerſtand von geſtern auf heute um 30 Zenti⸗ metet und in Mannheim um 13 Zentimeter zu. Hier in Mannheim iſt mit einer weiteren Erhöhung des Waſſerſtandes zu rechnen, die vorausſichtlich bis zum Montag anhalten wird. Eine Hochwaſſergeſahr beſteht ſedoch nicht, da uns von der Schuſter⸗ inſel heute früh wieder fallender Waſſerſtand gemeldet wurde. Am Oberlauf des Rheins ging der Waſſerſtand in vergangener Nacht um 41 Zentimeter zurück. Es iſt daher, wenn die Niederſchläge end⸗ lich einmal aufhören, wieder mit einem normalen Waſſerſtand zu rechnen. Das gleiche gilt auch vom Neckar, der unglaublich große Waſſermaſſen von Heilbronn herunterführt. Kirchliches. Das Erzbiſchöfliche Ordinariat Freiburg hat den derzeitigen Kaplan an der St. Joſefspfarrei auf dem Lindenhof, Kaplan Joſef L6ffler, zum geiſtlichen Lehrer am Gymnaſium —11 Oberrealſchule in Offenburg ernannt. Die Stelle iſt ſofort anzu⸗ treten. Mit Kaplan Löffler verliert die St. Joſefspfarrei eine durch⸗ aus tüchtige Kraft. Seit September 1916 wirkte er mit aufopfern⸗ der Hingabe auf den verſchiedenen Gebieten der Seelſorge. Die kath, Pfarrgemeinde ſieht den allſeits beliebten Herrn nur ungern ſheiden. „Ernannt wurden die Kriminalinſpektoren Hermann Wald⸗ vogel und Eduard Stocker in Mannheim zu Kriminaloberiaſpek⸗ toren. Oberwerkführer Jakob Duttenhofer beim Landesgefäng⸗ nis Mannheim zum Inſpektor hierſelbſt. * Verſetzt wurde Aufſeher Erwin Streit beim Amtsgefängnis Mannheim zum Landesgefängnis hierſelbſt. * Aus dem badiſchen Schulweſen. In der Zeit vom 26. Mai bis 7. Juni 1441 an der Landesturnanſtalt in Karlsruhe ein zwei⸗ wöchiger Spiel⸗ und Sportkurs für Lehrer aller Schul⸗ gattungen ſtatt. Bewerbungen um Zulaſſung ſind ſpäteſtens bis zum 15. Mai auf dem geordneten Dienſtweg beim Unterrichtsminiſterlum einzureichen.— Die zweite Prüfung für Handarbeits⸗ lehrerinnen haben 39 Kandidatinnen beſtanden.— Ende November findet eine Muſiklehre e ſtatt. Geſuche um Zulaſſung ſind bis zum 15. Oktober mit den nötigen Nachweiſen beim Unterrichtsminiſterium einzureichen.— Der Höchſtbetrag, bis zu dem an den Gewerbe⸗ und Handelsſchulen Schul⸗ gelderhoben werden kann, iſt vom Unterrichtsminiſterium auf ein Drittel deg jewelligen Höchſtſaßzes des Schulgeldes der Höheren Lehranſtalten feſtgeſetzt. * Sonderzüge nach Heidelberg. Anläßlich der am heutigen Samstag in Heidelberg ſtattfindenden Schloßbeleuchtung verkehren nach Schluß folgende Sonderzüge: Heidelberg—Mann⸗ heim: ab Heidelberg 10,05, 10,15, 10,20, 10,50. Heidelberg Schwetzingen: ab Heidelberg 10,20; Heidelberg—Karlsruhe: ab Heidelberg 10,50; Heidelberg—Darmſtadt—Frankfurt: ab Heidelberg 10,30; Heidelberg—Eberbach: ab Heidelberg 11,00 Uhr. * Sommerdienſtzeit der Beamken. Unter Beibehaltung der 51⸗Stundenwoche iſt für die Sommermonate 1924 die Dienſtzeit der Beamten an den erſten 5 Wochentagen auf die Zeit von 7½ Uhr morgens bis 12½ Uhr nachmittags und von 2½ Uhr bis 6½ Uhr nachmittags feſtgeſetzt worden. An den Samstagen beginnt die Dienſtzeit um 7½ Uhr vormittags und endet um 1½ Uhr nach⸗ mittags. Die Sommerdienſtzeit, die am 5. Mai begonnen hat, endet mit dem 15. September. * Die Beſtimmungen über den Aufentkhalt im beſetzten Gebiel haben, wie aus Kehl berichtet wird. eine Aenderung erfahren. Nach einer Bekanntmachung des Bezirksamtes müſſen auf Grund der Ver⸗ ordnung 256 der Rheinlandkommiſſion alle im beſetzten Gebiet ſtän⸗ dia wohnenden Perſonen über 16 Jaure, aleichviel, welche Nationali⸗ tät ſie haben, im Beſitze eines mit einem Lichtbilid und dem Ver⸗ merk„Beſetzte Gebiete“ verſehenen beſonderen Perſonal⸗ ausweiſes ſein. Dieſer Ausweis wird von der zuſtändigen deut⸗ ſchen Behörde ausgeſtellt. Als im beſetzten Gebiet ſtändig wohnhaft wird betrachtet, wer mindeſtens einen Monat dort gewohnt hat. Will eine im beſetzten Gebiet wohnhafte Perſon ihren Wohnſitz außerhalb des beſetzten Gebietes verleaen, ſo muß ſie das Büragermeiſteramt ihres bisherigen Wohnorts davon benachrichtigen. das verpflichtet iſt, den beſonderen, dieſer Perſon ausgeſtellten Perſonalausweis zurück⸗ zuzieben und ihr dafür einen Abmeldeſchein auszuſtellen. Dieſer Schein ailt fünf Tage und dient den Betreffenden als Ausweis für das Verlaſſen der beſetzten Gebiete. Jeder Perſon kann nur ein Ab⸗ meldeſchein ausgeſtellt werden. die Büraermeiſterämter haben im Laufe des Monats Januuar eines ſeden Jahres ihre Aus⸗ künfte über ſene Bewohner ihrer Gemeinde, die im verfloſſenen Jahre die beſetzten Gebiete zwecks ſtändiger Niederlaſſung außerhalb der beſetzten Gebiete verlaſſen haben. dem Kreisdelegierten zu übermit⸗ teln. Für Verſtöße gegen die Beſtimmungen der Verordnung wer⸗ den Sanktionen anagedroht. Weiter macht das Bezirksamt bekannt, daß nach einer Verfüauna der interalliſerten Rheinlandkommiſſion im beſetzten Gebiet der Handel und der Beſitz von Gummiknüppeln, Stockflinten und Piſtolen„Narco“ verboten iſt. Der Beſitz der ge⸗ nannten Waffen iſt nur demſenigen geſtattet, dem von der Be⸗ ſatzungsbehörde eine Erlaubnis gemäß den Verordnungen 3 und 67 der interalllierten Rheinlandkommiſſion erteilt wurde. Eine Deutſche Wohnhäuſer⸗Cokterie. Der Induſtrielle Wilhelm Roſenkranz⸗Holzminden hat beim Preußiſchen Wohlfahrtsminiſte⸗ rium einen Antrag eingereicht, der die Genehmigung einer Wohn⸗ hauslotterie zum Ziele hat. Es haben ſchon mehrere Ver⸗ handlungen im Miniſterium ſtattgefunden, die einen günſtigen Ver⸗ lauf genommen haben. Der Antrag liegt zurzeit dem Preußiſchen Finanz⸗Miniſterium vor. Die Lotterie ſoll, wie ſchon aus der Be⸗ zeichnung hervorgeht, ſich auf das ganze Deutſche Reich erſtrecken. Näheren Informatjonen zufolge ſoll der Inhalt eines Gewinnloſes einen Anſpruch auf Erbauung und ſchlüſſelfertigen Uebergabe eines Wohnhauſes im Bauwerte von 15 000 M. erlangen. Die gewon⸗ nenen Häuſer werden von der Lotterie⸗Geſellſchaft errichtet und innerhalb des Bezirkes, in dem die Loſe in Serien ausgegeben wor⸗ den ſind, aufgerichtet. Es ſteht in dem Belieben des Gewinners, ſich den Ort, an dem innerhalb des Baubezirkes das Haus gebaut wer⸗ den ſoll, zu wählen. Für die Wohnhäuſer ſind verſchiedene Typen vorgeſehen. Vom Gewinner bezügl. der Bauart uſw. vorgebrachte Wünſche ſollen tunlichſt Berückſichtigung finden. Der Preis für ein Los, beträgt einſchl. Lotterieſteuer 1 M. Die aufgewandten Geld⸗ beträge ſollen nicht nur bleibende Werte in Geſtalt von Wohn⸗ häuſern ſchaffen, ſondern auch eine Wiederbelebung der mit der Bauwirkſchaft im Zuſammenhang ſtehenden Geſchäftszweige herbei⸗ fühen. Ferner ſollen mit der Lotterie, die Moor⸗ und Oedländereien kultiviert werden und zwar durch Schaffung von Klein⸗Bauerſtellen von 30—50 Margen. * Der franzöſiſche Poſten am Schloßkor(Rheinbrückenſeite) iſt ſeit geſtern früh eingezogen. Das Tor iſt wieder, wie früher, ge⸗ ſchloſſen. vereinsnachrichten * Bom Odenwaldklub. Am 18. Mai fährt der Odenwaldelub tem Führer 10&.) Er ladet dazu ſeine Mitglieder und Freunde ihren herrlichen alten Baudenkmälern gegeben, auch kurze Ausflüge in die Umgebung, u. a. zur Marienburg und zum Käppele ſind vor⸗ geſehen. Die Fahrkartenverkaufsſtellen ſind durch Plakate kenntlich. — Am 1. Juni findet die Hauptverſammlung des Oden⸗ heim hat dem Klub die für alle Wanderer erfreuliche Mitreilung abends.25 Uhr geht, der als 4. Klaſſenwagen nicht mehr ſolche Wagen führt, die nur an den Wänden Sitzplätze haben: es iſt allen Reiſenden Gelegenheit zum Sitzen gegeben. Der Zug nimmt Wanderer mit auf, die aus dem Birkenauer Tal bezw. von Wald⸗ michelbach kommen. Damit hat die Bahnverwaltung einem lange gehegten Wunſche Rechnung getragen.ß einen Sonderzug nach Würzburg.(Fahrpreis inkl. illuſtrier ein. Bei dem in Würzburg etwa 10 Stunden währenden Auſenthalt iſt Gelegenheit für die Beſichtigung der ſehenswerten Stadt mit waldklubs in Wimpfen a. Neckar ſtatt; der geht eine Wanderung 1 im hinteren Neckartal voraus.— Das Stationsamt in Mann⸗ gemacht, daß von jetzt ab Sonntags ab Weinheim ein Vorzug alle Veranſtaltungen Wochenſpielplan des Nationaltheaters Spielplan vom 11. bis 19. Mai 1924 Im Nationaltheater: 4 Sonntag, 11. Mai: C, Reihe 3, 9. Vorſt.:„Die Entfü 5 dem Serail. Anfang.30 Uhr. F..V. 881—1000; B..B. bis 6150. 3765 Montag, 12.: außer Miete, kl. Pr.:„Der Traum ein de 9000 Anfang.30 Uhr...B. 401—450 und 2751—2850 und? Aub und 3551.—3000 und 3751—3800 und 3951.—4000 und 4701—5 4951—5150 und 5351—5450 und 5601—5850 und 5901—5950 und 70⁰¹ bis 6200 und 6401—6450 und 6851—6950 und 7501—7800 7950 und 8251—8350 und 8401—8450 und 9501—9525. Uhr, 750 100 —— Dienstag, 13.: außer Miete: Der Freiſchütz“. Anfang F. V. B. 3831—4050 und 5421—5550 und 6651—7150 und 7501. B..B. 501—550 und 1951—2000 und 3701—3750 und 455 und 4826 4900 und 6251—6275. 216 Mittwoch, 14.: D, Reihe 4, 9. Vorſt.: Tphigenie auf T Anfang.30 Uhr. F..B. 4161—4500 und 4561—4730..B. bis 500 und 601—700 und 826—850 und 4901—29285. 507 Donnerstag, 15, B, Reihe 1. 9. Vorſt.:„Dle Jungfran Orleans“. Anfang.30 Uhr. F..B. 5841—8030 und 6801 und 7701—8000; B. B. B. 1451—1500 und 6501—6800. alant Freitag, 16.: E, Reihe 2, 9. Vorſt.: Hänſelund Gretel .30 Uhr. N..B. 5041—5420; B. B. B 726—800 und 5201—5250% Samstag, 17.: E, Reihe 4. 9. Vorſt.:„er Traum ein 9 Anſang.30 Ubr. F..B. 4751—4850 und 8001—8880 unß 9250: B. B. B. 1201—1225 und 1801—1850 und 2501 6651—6700. u Sonntag, 18. A, Neiße 3, 9. Vorſt.„Tannhäuſere, Anfang 6 F..B. 4881—5040; B. V. B. 5851—5900 und 6701—6750. zei; Montag, 19.: C, Reihe 4, 9. Vorſt.: Eine Frau ohne Be 410 tung“ Anfang.30 Uhr. F..B. 929—9830 und 9791—5900 10 401—40 920; B. B. B.—100 und 1851—1900. Im Neuen Theater: 85. Sonntag, 11.:„Die vertagte Nacht“. Anfang.80 Uhr. 7 291—350 und 1024—1380. 995 Mittwoch, 14.:„Der Waffenſchmied“. Anfang.90 Uhr. 1 12701—18320,.B B. 581—500 und 801—828 und 13—g 1501—1920 und 2851.2850 und 2051. 780 und 900 g08 3501—3550 und 3801—3850 und 3926—.3950 und 4126—4200 und 7051 bis 4400 und 5301—5850 und 5951—6000 und 7201—7250 1 bis 7500. 90 Samstag, 17.:„Wenn Liebeerwacht“. Anfang.80 Uhr. 51 Anb 1201—1750 und 2441-2750 und 9581.—5700 und 9501—10 00 11 901—12 050;.B. B. 1220—1350 und 1051—1800 und 2004 Sonntag, 18.: Familie Schimek. Anſang.30 Uhr. F. 15 bis 1500 und 3251—3500 und 5871—5840 und 7151—7280 un%0 bis 8160,B. B. B. 101—150 und 251—880 und 601—650 und 851—1 und 1101—1200. E 5 L 8l Theaternachricht. In der morggen Aufführumg„0 le führung aus dem Serail“, ſingt Marie Eruſt Landesthegter in Karlsruhe für die erkrankte Lilly Borſach tie der„Conſtanze“. Die übrigen Partien ſind mit Guſſa Karl Mang, Hellmuth Neugebauer und Hugo Voiſin beſeßt. Rommunale Chront Praktiſche Nolhilfe 5* Um die große Notlage. die namentlich im Winter innerbail ärmeren ſtäbtiſchen Bevölkerung herrſchte, zu lindern. hatten dane! liner Frauen unter dem Namen:„Notdienſt der Beun Frauen“ ein tatkräftiges Hilfswerk eingerichtet. Als beſo 9⸗ vorteilhaft geſtaltete ſich in der Praxis die Einrichtung ſogen. Inen tenſchaften von Häuſern und Bezirken in den ein Sladtteilen deren Bewobner wirkſchaflich beſſer aeſtell waren die Bewohner von Häuſern in anderen Stadtteilen. So nez balte Berlin weſtliche Bezirke die Sorge für öſtliche uſw. überne Auf dieſe Weiſe konnte den Notleidenden dieſer Vezirke w des Winters geholfen werden. Auch in der Art der Hilfe 2bet Schokolade 2 Gebr de Giorqi. Schooladermabrik A. G 5 Frermirt d M Geqr. 1778. vornehmer Haltung. Maria Czamski gab der ehrlichen 575 rete in wenigen Wo ſchon ein Engagement in Berlin antreten wird — und Helene Leyden ius vervollſtändigten den Kreis der eng⸗ liſchen Damen; Eggarter war ein braver Sohn und hübſcher Junge; mehr braucht er nicht zu ſein. Linn, Köckert, Köhler und Reiß bewährten ſich in Epiſodenrollen. Für die Spiel⸗ leitung zeichnete H. H. Michels. Die Aufnahme war recht freundli 9 7 As. Die Damenkoſtüme ſind von der Firma Fiſcher⸗Riegel hier ge⸗ Hiefert. Theater und Muſik Der Brahms⸗Abend des fergl⸗Quartelis begegnete wohl einem geheimen Mißtrauen, denn der Harmonie⸗Saal wies geſtern manche Lücken auf. Das Mißtrauen, ob ein ganzer Abend, der nur Brahms gewidmet werde, nicht gar zu legif ende, iſt begreiflich. Aber die 45 Auswahl: Klavierquartett in C⸗Moll, Streichquar⸗ telt in B— voll Witz und Laune— und das Quintett für Klari⸗ nette, zwei Violinen, Bratſche und Violoncello war geeignet, ſolch ein Mißtrauen zu beheben. Außerdem war die Ausführung friſch, kräf⸗ tig und geſund, und endlich: der Hauch wonniger Schwermut, der über ſo manchen 9* unſerer Romantiker liegt, mag uns heute Zurückzubringen in alle Zeiten; obendrein zu Spohr und ſeinem Streichſextett(1848), zu Loewe, zu ſo manchen beinahe vergeſſenen Meiſtern, deren wir uns„von Zeit zu Zeit“ ſo gerne erinnern. In dieſe Reihe geſtellt, würde Brahms als letzter Ausklang eine richtigere Wirkun ben als in der heutigen Umgebung. Das Klavierquartett in C⸗Moll, von Hans Bruch. dem Stilkünſtler und geiſtreichen Pia⸗ niſten und Max Kergl, Franz Neumaier und Karl Müller in tadelloſem ZJuſammenſpiel vorgetragen, gab den ſicheren Erfolg. Daß die Bratſche einen Sondererfolg hatte, muß darum erwähnt Werden, weil hier die Kompoſition ſelbſt, ein ausgezeichnetes 1— ment und ein bewährter Kammermuſiker die wirkſame Dreiheit bilde⸗ ten. Es bedarf keiner näheren Begründung, daß Bratſche und Vio⸗ loncello dem Quartett die Klangfarbe, die beiden Heiger den Glanz, der„Primus“ den Geiſt geben muß. Dies war geſtern der Fall, und ſo geriet das Streichquartett in B, lein bedeulſames Tongemälde, gleichſam in vier Bildern) in glücklicher Zeichnung die eigentliche Erfindung gipfelte in dem Schlußſatze mit den ſinnreichen Perände⸗ rungen, der große Beifall war daher ſehr berechtigt. Werke dieſer Art ind übrigens nicht ſo durchſichtig⸗klar herauszubringen, wie man ie in der Partitur lieſt; mann kann auch, ohne Brahms Unrecht an⸗ utun, ſagen, daß ⸗die zwei 9 Sätze dieſes Quartetts nicht quar⸗ deligetech geſchedeben ſtnd. Bel dem Klarinettenquiriett— elmem der letzten Werke des Meiſters— kommt noch hinzu, die beſondere Schwierigkeit des Aufbaues, des Zuſammenſpiels zweier„Parteien“. r ein Klarinettiſt wie Ernſt Schmidt, Meiſter des ſchönen Tones, des beſeelten Geſanges, der echten Muſikalität, gab dem Gan⸗ zen im Verein mit Max Kergl, Bernhard Conradi— dem allzeit ſicher und ſauber geſtaltenden„Zweiterſten“— Franz Neumaier und Karl Müller den ſchönſten Abſchluß des Abends. Es war ein großer Er⸗ folg, und mit der„zeitgemäßen Einſtellung“ gegen Brahms hat es noch gute Wege. A Bl. Arien-, Balladen- und Lieder⸗Abend. Julius Welcker, Bariton vom Heſſ. Landestheater in Darmſtadt, der ſich im Kaſino⸗ ſaale vorſtellte, verfügt über ein ſympathiſches, brauchbares Malerial, das er mit einigem geſangstechniſchen Können behandelt. Feinere Kultur und Abſtufung des Klanges ſucht man allerdings bei ihm vergebens. Da wäre z. B. an der Tiefe, die noch knarrend und e klingt viel zu feilen und auch der hohe Bruſtton, ſonſt is Schreiregiſter der Bühnenſänger, klingt nicht fertig und kann nicht als günſtig angeſprochen werden. Ein Glück noch, daß die ſchönen natürlichen Mittel in keiner Weiſe verbildet ſind, vielmehr durch eine weitere vernünftige Schulung ſich ausgezeichnet weiter entwickeln können. Die Arie aus dem fliegenden Hollönder„Die Friſt iſt um“(man wurde dabei leider zu ungunſten des Sängers an den Holländer Bahlings erinnert) und die aus Händels Meſſias „Warum entbrennen die Heiden“, zwei Balladen von Löwe, eine Gruppe Strauß⸗ und Pfitznerlieder und drei Uraufführungen von Erich Brückner bildeten ein anſpruchsvolles Programm von faſt zwei Stunden Dauer. Die routiniert und mit gutem Sinn für Wirkung geſchriebenen, dramanſch gefärbten Lieder von Brückner, bei denen man nebenbei bemerkt, ſehr den Text vermißte, zeigen eine mittlere Intenſität des Fühlens! Ein einheitliches Stilgepräge iſt ihnen nicht zu eigen:„Sei tauſendmal ſeelig genannt“ dürfte die andern an Wert überragen. Jedenfalls,„Archibald Douglas“ war wohl der künſtleriſche Höhepunkt des Konzertabends, obgleich die Arien zu Anfang des Konzerts in ihrer künſtleriſchen Aufmachung erkennen ließen, daß Julius Welckers erfolgreiches Betätigungsſeld die Bühne ſein wird. Karl Rinn bewährte ſich als guter Begleiter. H..2. 6% Mannheimer Künſtler auswärks. In Berlin hakte das Künſt⸗ lerehepaar Hans Bruch und Lene Weiler-Bruch einen unge⸗ wöhnlich ſtarken Erfolg mit Konzerten vorwlegend moderner Muſik. Wir leſen im„Börſenkurier“: H. B und L..⸗B. tellten das Programm ihrer belden Konzerte im Blüthnerſaal zeitlich, nach älterer und ganz moderner Muſik für ein und zwei Klaviere. Sie haben ein ſtarkes Können dafür einzuſeßen, echten Antrieb, Geſchmack und eine einheitliche Diſz iplin, die ihr Zu⸗ e e e zum Ganzen verſchmilzt. Als Soliſten weiß man keinen vorzuziehen. Hans Bruch beſticht durch die Sachlich⸗ keit ſeines ehrlichen Spiels, die Gattin ſtrebt ſtärker ins Geiſtige.— Adlof Weismann ſchreibt in der„B. Z. am Mittag“: H. B. und L. — * 5 — * .⸗B. an zwei Klavieren konzertierend. Mit ſehr Programm: ich erhaſche Ernſt Toch: 3 Burlesken m ſcher Nachtmuſik“. Es klingt recht gut, zumal hier zwei gabe hingegebene und gewachſene Spieler wirke — 9 „Berliner Lokal⸗Anzeiger“ heißt es: Am ſelben Abend hörte r Blüthnerſaal die ſetbee Kombination des Spielens zwel U0 vieren. L. W. B. und H. B. n in dieſer Kunſt, wie 45 2 bekannte D⸗Dur⸗Sonate von Mozart bewies, völlg auf. ſentieren einen einzigen e Spieler und ſſa durch hübſche Anſchlagnuancen.— Die anderen Zeitungen lich voll Eehen Lobes und die Fachzeitſchriften wie meine Nufikzeitung“ und die Signale für die kaliſche Welt höchſt anerkennend aus. 1976 Landmann halte in Graz mit der Fte len ſee En coglia Eis⸗Moll durch Konzerkmeiſter Mich! einen men So ſchreibt die„Grazer Tagegpoſt“: Die alte Kunf Heiſte mit beſonders kunſtvoll geſtaltetem muſikaliſchen Inhalt alle möglichkeiten der mordernen Orgel ausnützend. Konzertmeiſe erntete ſtürmiſchen Beifall. das Grazer„Neue Ta deſchiche Ha⸗ Feench deere 1 755 5 ſehn achg, erarbeitung auf eine tondichteriſche ung 5 Können, Das Wett iſt kraftſtrotzend in ſeinem Kern, e. dachtnahme auf wirkungsvolle Gegen Arthur Michl erntete. Beifall. ſätze von wohltuen * Kunſt und wWiſßſenſchaſt 27 Die Kunſthandlung Gebr. Buck bringt zur Zeit anregenden Schau von Blumenſtilleben eine arbſſn von Arbeiten des Mannheimer Malers Stohner zur H0 Piel Neues ſagen ſie über den Künſtler nicht aus. In des n ſind es Paſteſle, die von einer fabelaften Lockerbeit des ns⸗ einer verblüffend ſicheren Technik des Paſtellmalverfahren Immer wieder überraſcht dieſes virtuoſe Können; immer ſtimmt die Abhänaiakeit von den Vorbildern Cezanne, erſter Linie. den franzöſiſchen Impreſſioniſten überhaun 60 immer wieder von dieſer Begabung erhofft, daß ſie zu e langen möchte. In der Hauptſache ſind es wieder die 1d 5 die in ihrer maleriſchen Delikateſſe ſtark intereſſieren. iſt immer noch die Ballettvrobe(1921) wohl das bei ſpäteren fällt teilweiſe der Verſuch zu lebhafterer Farbe aen, wenia alücclich aus. Die legte Arbeit— ein Tiuu, melblauem Gazeröckchen— wirkt in der ſüßlichen Far veinlich. Sehr aut, wenn auch nicht ohne fransbſiſche denkbar, iſt eine Landſchaft. Auch einſae Porträts baben„. litäten. Immer wieder hofft man bei ſoviel Begabuna — 2— —— — * — — Heesds Sn — 2 2———2— 2 ——— „ A —— 1 8 * —— 3* V — —— ſchlleßu . Derden d herausgegeben. f e beilcher udf nng. den 10. Mal 1924 Maunheimer General⸗Anzeiger(mittag ⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 218 erſte Wiert Fae Art der Planmäßigkeit gebraucht, indem das elſahr der Patenſchaft der Sorae für Nahrung. Kleidung man Aufentbalt gewidmet war. im zweiten Viertelſahr will urchfüb erſchickung erholungsbedürftiger Kinder auf das Land der Bet—50 im dritten die Auffülluna des Haushaltungsgerätes und een Vier äſche, ſowie die Verſorgung mit Holz und Kohlen. im letz⸗ mueliagr ſchliehlich die Anſchaffung neuer Kleider und Schuh⸗ nen— Weihnachtsfeſt. Die Mittel für dieſes Liebeswerk. bei urch re nur die Hand. ſondern auch Kopf und Herz aeben. werden der Disaelmäßiae Beitragsſpenden aufgebracht. Es liegt im Weſen Hemeindo daß mit dieſer oraaniſierten Wohltätigkelt. die anderen Virkun⸗ n zur Nachahmung emyfohlen wird, natürlich die vielfache Ankung erzielt wird. wie bei der bisherlgen ünlichen Almoſengabe. * Schwetzingen, 9. Mai. Aus der jüngſten Gemeinderats⸗ de 0 folgendes mitzutellen: Das Licht⸗ Luft⸗ und Sonnenbad anteg ädt. Waſchbleiche ſoll gemäß dem Vorſchlag des Stadtbau⸗ Betrieb des Schwimmbades einſchl. 1 Licht⸗ eweitert merden.— Der ſeitheri Luft⸗ und Sonnenbad wird für das Jahr 1924 unter den Hergen Vertragsbedingungen der bisherigen Pächterin Frau M. Lokal 0 g. Witwe hier zugewieſen.— Die Miete für dae Freibank⸗ Nagene e die Gebübren für Benützung der Freibant werden neu bergeſgh.— Ennige pachtfrei gewordene Schrebergärten werden neu Nahnhofe— Für Anpflanzung von Sträuchern und Blumen an den Verſtel fanlagen wird ein entſprechender Betrag bereitgeſtellt.— Die Frk aerung der Spargelmarktpläze mit einem Erlös don gec Gold⸗ bäusche rd genehmigt.— Der Spargelverſandt im ſtädt. Verkaufs⸗ dufgenon auf den Schloßplanken ſoll in früherem Umfang wieder gebän mmen werden.— Die Glaſerarbeiten für bas Dienſtwohn⸗ Rer üh bei der Realſchule werden dem Glaſermeiſter Karl Breyer ertragen.— Gegen das Geſuch des Weinhändlers Heinrlch wirl hier um Erlaubnis zum Betrieb einer Weinſtube(Schank⸗ tine⸗B in ſeinem neu zu erſtellenden Wohnhaus an der Clemen⸗ Hei lollermqumſtraße werden Bedenken nicht erhoben.— Zu dem in Dienſt rg ſtattfindenden Sonderausbildungskurs im praktiſchen r Gemeindepolizeibeamte wird ein Schutzmann angemeldet. Uud lr Tagungen Tagung der kathollſchen Kirchenſteuerbehörde Badens augstelbucg 9. Mai. Am Mittwoch vormittag trat nach vorausge⸗ ſene em ſeierlichem Hochamt im Münſter die katholiſche Kirczen⸗ an ſbehörbe Badens im Kornhausſaale zur Beſprechung des Vor⸗ Teil— für die allgemeinen kirchlichen Bedürfniſſe im badiſchen Erzdiözeſe Freiburg für 1024 Kanzleidirektor „Dr. Seſter eröffnete als Bevollmächtigter des Erzbiſchofs Dehd gung und begrüßte die Vertreter der weltlichen und geiſtlichen ehren. Nach einer weiteren Anſprache des Präſidenten Uoranen bach erhielt zur Eröffnung der Geheraldebatte über den b Gecſleg Kanzleidirektor Mſgr. Seſter das Wort. Die Einſtufung ſie Weiſtlichen in die Gruppen 10 und 11 des Beſoldungsgeſetzes, wie der 5 r Tagung im Mai 1922 vorgenommen wurde, habe ſich in daß ſrais nicht als durchführbar erwieſen., Es ſbellte ſich heraus, gereicht zur Verfügung geſtellten Summen bei weitem nicht aus⸗ ſie ve⸗ haben. Die badiſche Staatsregierung war hilfsbereit, aber Reichefagte nicht ber die nötigen Mittel. Man wandte ſich an die dade auſbrung. Aber auch das Reich konnte nicht die nötigen Be⸗ Enthen bringen. So war das Jahr 1923 ein Jahr der Not und der dehrung für die Geiſtliche n. Der Voranſchlag ſei auf . 75 8 + Grund me lage einer neuen Beſoldungsordnung aufgebaut, die ſich Sabteden, vorkriegszeitlichen Shem näühert. Die freie Wohnung Debalttenützung uſw. ſeien berückſichtigt. In der darauffolgenden Föbete ſprachen Staptrat Gulden. Profeſſor Mater⸗Naltart und dn detant Herbſtrieth⸗Pferzheim Jiach eiwer weiteren Auelprache, 1 ſich Dekan Dietmaier und Hacker und Geheimrat Miſgr. Dr, beteiligten, wurde die allgemeine Debatte geſchloſſen. der Sitzung vom Donnerstag wurden folgende Ent⸗ Die an gen angenommen: di e Kirchenſteuervertretung erſucht die Kirchenbehörde, bei der nommen,* 1 5 dahin zu wirken, daß nach der in Ausſicht ge⸗ erzdiſenen Zufarmnenlegung des katholiſchen mit der ſpen n Kanzlei in Freidurg die geſamten Perſonal⸗ und Ubern oſten der kirchlichen Bermögensverwaltung vom Staat ſcage, ſunen werden. Dies erſcheint, ganz abgeſehen von der Rechts⸗ on deshalb gerechtfertigt, weil der Perfonalabbau anläß'⸗ r Organſſatlonsänderung in einem ſolchen Umfange vorge⸗ bezz werden kann, daß dem badiſchen Stoat durch Uebernahme walne ten Geſamtkoſten keine größeren Laſten entſtehen als dn er früher zu tragen hatte. r Ab ziner weiteren Enlſchließung wird von der Kirchenbehörde hr v bau der biſchöflichen Bauämter verlangt, da ſie nicht oll beſchäftigt ſind. iſttehmigt wurde ſodann die Gehaltsregelung. der Aſterd ze, Der kirchlche Taeif beſtinumd die Plegeoedege ahren 10 Jahren auf 2090 74, dieſe ſteigen bis 3000 na en ſen Die Bezüge der Pfrümdenverweſer und Pfarrkurate be⸗ je Nan den erſten 10 Dienſtjahren 2000 auffteigend bis 2900. eall Farbezüge der Vitare gehen von 360—400. Die Ruhege⸗ Gehaandfenger erhalten darnach 1600—.2400„4. Jur Degung de⸗ wird eiufwands der Kirchenbehörde in Höhe von 4 607 500 4 Kir inſtimmig genehmigt, daß für das Jahr 1924 an allgemeiner 1924 dete uek:) von je 1%(Paplermark) der für das Jahr 50 von zahlten Grund⸗ und Gewerbeſteuer 10 Goldp fennig: 25 Gü einer Mark(Papiermark) Eintommenſteuer für das Jahr pfennig erhoben werden. ſes.Vensh 1 Idensheim, 8. Mai. In den Tagen vom 10. bis 12. Mai die⸗ — findet in der fünfte Verbandstag heſſiſcher — ſtatt. 8 meeeeeeeee rer Das hiſtorſſche Muſeum Mannheim hat ſoeben ſeinen Füh⸗ Schtan ch Dil Abteilung im n: 8 Es ſind fünf Säle durch die wir geleitet Onitzalt er Saal der Keramik, der Altarſaal(nach dem Rother Blederm ar), die Zwei⸗Säle des XVIII. Jahrhunderte und der funſtgenrterſgal. Die Säle ſind nach ſtilgeſchichtlichen, vorwiegend ſch erhlichen Geſichtspunkten geordnet, während das Stadtge⸗ altenm die Entwicklung der 999 in ens ge unter Hervorhebung geſchichtlich beſonders bemer⸗ ſeine Net Zelldeſchulte und veranſchaulicht. 12 55 ildungen gereichen dem Führer zur Freude. dem be Ein Albumblatt Goethes aus den Befreiungskriegen. In ſeine eichhaltigen Autographen⸗Katalog, den Karl Ernſt Henriei für bla⸗ Verſteigerung veröffentlicht, wird auch ein intereſſaide⸗ mar Goethes mitgeteilt, das ſich auf die unruhigen Tage in Nerſe, der Völkerſchlacht bei Leipzig bezieht. Die datum Weinn, Obriſtleutnant von Bock gewidmete ſind, tragen das ſauten; Weimar, 22. Okt. 1813, erneuert den 3. Februar 1814“ und Bon allen Din—— geheden, ſagen ſollte So wars, Koſaken hier zu hen, Nicht eben, was jch wünſchen wollte Doch als die heilig große Flut Den Dammm zerriß, der uns verengte, And Well auf Welle mich bedrängte, Möumbicl — Es war r Dein Koſak mir lieb und gut.“ don Fefwar am 20,. Oktober, daß die erſten Franzoſen auf der Fluch 5 aud der ig Wehne eſneen Gethes Fagetch 50 Unruhe Nucht guader Anter dem 21. Oktober ſchreibt er: eee 4 Kanonade deutlich zu hören. Koſaken en dei Apolda. Di brechen Kurzes Geſecht A. hein Umpferſtedt und Schwel doſen gepreng. Am 2 505 bes dann: ee 1 55 Bock ſendet Stud duwegarde. eberfall der Franzoſen. e e Geſecht e 9 5 r und duch en Einquartierung.“ Kämpfe zwiſchen unte Franzofen in der nächſten Umgebung von Weimar des Goe r den Bewohnern einen 9 2 Schrecken hervor, und Abe brſche befand ſich in angſtlicher nruhe, bis die Abteilung ſtatte latt netnants von Nock Rettung brachte. Goethe hat in dem ch bandes gehalten hat, Sportliche Rundſchau voreunde um die deutſche Fußballmeiſterſchaſt Ueber den Begriff„Meiſterſchaft“ iſt ſchon ſo viel Tinte aus⸗ gegoſſen worden, daß es hier wohl kaum weiterer Worte bedarf, um eminente Bedeutung der Titelkämpfe für das Sportleben zu ſegründen. em Fußball haben wir während der letzten Wochen den Ab⸗ ſchlum der Meiſterſchaftskämpfe innerhalb der einzelnen Landesver⸗ bände erlebt und damit zugleich die Vorbereitung auf das nächſt⸗ ſolgende und zugleich letzte, ehrenreichſte Ziel der deutſchen Fußball⸗ gemeinde; die deutſche Meiſterſchaft! Ihr gehört nach der Feſtſtellung aller Jandesmeiſter die uneingeſchrünkte Aufmerk⸗ ſamkeit der Sportweltt Die deutſchen Endkämpfe beginnen mit der Vorrunde am kom⸗ menden Sonntag. Wir ſehen in Berlin, Breslau und Leipzig ſechs Landesmeiſter im Kampf, während der., Weſtdeutſchlands Meiſter Duisburger Spielverein, ſpielfrei iſt und damit kampflos in die Zwiſchenrunde kommt. Die Kampfgruppierung er⸗ gibt für den 11. Maf folgendes Bild: Berlin: Alemannig Berlin(Brandenburgiſcher Meiſter)— 1.C. Nürnberg(Süddeutſcher Meiſter). Leipzig: Spog, Leipzig(Mitteldeutſcher Meiſter)— V. f. B. Königsberg(Baltenmeiſter). Breslau: Sportfreunde Preslau(Südoſtdeutſcher Meiſter) — Hamburger Sportverein(Norbddeutſcher Meiſter). „Für den normalen menſchlichen Verſtand bedeutet dieſe Grup⸗ pierung ein leicht zu löſendes Problem, denn wir ſehen in allen Kämpfen ſchwächere Mannſchaften mit erfahrungsgemüß weſentlich ſtärkeren gepaart. Man muß ſchon ein unheilbarer„Wenn⸗und⸗ Aber⸗Tharakter“ ſein, um nicht den Nürnbergern über Ale⸗ mannia Berlin, dem Hamburger Sp.B. über Breslau und der Leipziger Spog. gegenüber den Baltenländern klare Sieges⸗ ausſichten zu geben. Kein Ding im Leben, insbeſondere nicht im Sportleben, iſt gegen Ueberraſchungen gefeit. Ueberraſchungen aber ſind doch wohl Ereigniſſe, die wider alles andere Erwarten eintreten und die man nicht vorher in Rechnung ſtellen kann, ſollen es eben Ueberraſchungen ſein. Ees bleibt dabei, wir rechnen mit klaren Siegen der bereits er⸗ wähnten. Im übrigen ſcheint ſich der Geſamtkampf wieder wie vor zwei Jahren auf ein Duell Hamburger S. V.— 1. F. C. Nürnberg zuzuſpitzen, denn es iſt kaum anzunehmern, daß ſich Leipzig und Dulsburg, die in der Zwiſchenrunde mit dieſen Mannſchaften zu⸗ ſammenkommen können, für den Endkampf qualifizieren werden. In Berlin. Den 1. F. Cl. Nürnberg verbinden mit dem Barled Stadion zu Berlin, wo er gegen den Meiſter der Reichshaupt tadt antreten foll, nicht gerade angenehme Erinnerungen. In den heiligen Hallen“ des Stadions können den„Club“ leicht„Rachegelüſte“ anwandeln, wenn er an das ewig als unſchön in der Erinnerung haftende Spiel vor zwei Jahren gegen den Hamburger Sportverein und an die „Sympathien“, die er ſich in dieſem Kampfe bei den Berlinern ver⸗ ſchafft, denkt. Pie mit allen Waſſern des Fußballg gewaſchenen Nürn⸗ berger werden ſich darum von vornherein darauf einſtellen, auch das mit ſeinem eigenen Meiſter ſympathiſierenden Berliner Puhlikum gegen ſich zu haben und dennoch zu ſiegen. An ſtändig zu ſiegen, denn die Nürnberger können ſair ſpielen und es iſt unbedingt viel verantwortungsloſe Schwätzerei mit am Werke, wenn man den Rürn⸗ bergern um einige Einzelfälle willen nun dauernd das Signum „unfair“ anhängt. Die Differenzen im Punkte Spielkultur und Erfolgſicherheit zwi⸗ ſchen den beiden Kampfpartnern ſind ſo klar, daß die Vorrunde mit 99 Prozent Wahrſcheinlichkeit die Club⸗Leute als Sieger ſehen wird. Techniſch ſpielen die Nürnberger immer noch den beſten deutſchen Fußball und im Gegenſatz zu manchem ebenfalls ſpielkulturell hoch⸗ ſtehenden, aber zu gekünſtelt, zu weich ſpielenden Mannſchaften ver⸗ binden ſie mit der Technik auch eine nütliche Härte, geſunde Schuß⸗ kraft, ſie wenden ihr Können rationell an. Die immerhin gleich⸗ falls löbliche, wenn auch nicht gleich hochſtehende Spielkultur der Ber⸗ liner Alemannen iſt nicht ſo ausgeprägt, nicht gleichartig in Fleiſch und Blut der Spieler übergegangen, als daß ſie gegenüber der Kampfesweiſe eines 1. F. C. Nürnberg beſtehen könnte. Größer noch als in der Spielweiſe ſind die Differenzen in der Qualität der Ein⸗ zelkräfte. Hier iſt das Plus der Nürnberger noch weſentlicher, denn ihre in hundert nationalen und internationaglen Treſfen bewührten Leute därften auf allen Poſten die Sobecks, Wolter, Bauer uſw. der Alemannen weſentlich überragen. Der Kampfausgang kann für die Alemannen leicht kataſtrophalen Charakter haben, wenn ihre häufig unzuwerläſſſge Hintermannſchaft nicht voll auf dem Poſten iſt. In Breslau. Traditionsgemäß haben im Südoſten Deutſchlands wieder die Breslauer Sportsfreunde das Rennen gemacht. Wenn auch die Entwicklung dieſer Altmeiſter⸗Elf nicht gleichen Schritt mit der allgemeinen Auſwärtsbewegung der Spielſtärke ihres Landesver⸗ wenn auch in der Spfr.⸗Mannſchaft manches allmählich alt geworden iſt und an Glanz verlor, ſo bildet immer noch die ſtärkſte Waffe, die der Südoſten in den Kampf gegen die anderen Landesverbände entſenden kann. Ob heuer endlich mit Er⸗ folg, das muß füglich bezweifelt werden, denn das Geſchick ſtellt den Breslauern gleich zum erſten Kampf einen der gefährlichſten, einen mit den beſten Chancen auf den deutſchen Meiſtertitel ausgeſtatteten Gegner, den Hamburger Sportverein. Deſſen Spielſtärke hat gegenüber den Vorfjahren nicht ab, oher zugenommen, wie die letzten ehrenreichen Treffen gegen die Corinthians und Sparta Prag bewieſen. Lücken, die das Mannſchaftsgeſüge des Deutſchen Meiſters im Vorſahre noch aufwies, ſind inzwiſchen mit der Neueinſtellung von Lang und Riſſe geſchloſſen und damit das ganze zu einer ſeltenen Höhe von Einheitlichkeit, Schlagkraft und Widerſtandsfähigkeit ge⸗ hracht worden. Dieſer urkräftige, geſunde Fußball iſt nur von ganz erſtklaſſigen Gegnern zu bändigen. Daß dies aber durch die Bres⸗ lauer Sportsfreunde geſchehen könnte, muß ſelbſt unter Berückſich⸗ tigung des Uinſtandes, daß die tapfere ſchleſiſche Elf auf heimiſarm Boden kämpft, bezweiſelt werden. Für uns mſirde die Jahl fünf gerade ſein, käme am Sonntag abend aus der Metropole Schleſiens die Nachricht von einer Niederlage der Norddeutſchen. In Leſpzig er Reihe der Bewerber um das blaue Band des J. F. B. ſind 80 8. 0 Leipzig und der V. f. B. Königsbera als Vertreter Miktel⸗ und Nordoſtdeutſchlands alte Bekannte. Die Leip⸗ zicer Elf bat ſich den B. M. B..⸗Titel heuer zum vierten Male errun⸗ gen und die Köntasberaer feiern diesmal die dritte Wiederholung des höchſten Trumphes ihres Gehietes. Gegeneinander ſtanden beide Vereine im Laufe der Jahre ſedoch noch nicht. da⸗ Treffen in Leipzig wird ihr erſter Woffenaang miteinander werden.— Man müßte ſchon ein großer Pechvogel ſein, wenn man bei der Vorausſage des Siegers dieſer Vorrunde mit dem Tup Leipzig“ danebenhauen würde. Nach menſchlichem Ermeſſen kann hier nur der mitteldeutſche Vertreter die Verechtiguna für die Zwiſchenrunde erwerben. Wenn auch gergde Mitteldeutſchland durch ſeine mehrfachen Kämpfe mit den Repräſentatiomannſchaften des Baltenlandes am deutlichſten die Er⸗ ſtarkung der nordoſtdeutſchen Spielſtärke feſtſtellen konnte, ſo iſt doch der Nordoſten noch nicht auf der Stufe angelanat, die ihn zu einem abſolut vollwertigen Geaner machte. Dazu kommt. daß die Leipziger Mannſchaft in der techniſchen Einzelausbildung ihrer Leute und in der Anlace des Spieles wirklich aut zu nennen iſt: hötte ſie eine hand⸗ feſte Stürmerreihe, die mehr Wert auf Tore leale, ſtatt auf gefälliges Feldſpiel, ſo könnte man der Elf ſogar ernſte Chancen für die Be⸗ geanungen mit dem ſüddeutſchen oder norddeutſchen Meiſter geben. Gegenüber den Nordoſtdeutſchen iſt dieſes techniſch aute. jedoch häufig etwas zu lanaſame und zaahafte Stürmerauintett immerhin noch überlegen. Das eigentliche Plus eraibt ſich für Leipzla in der wirk⸗ lich famoſen Läuferreihe und der Verteidigung. deren autes Können allgemein anerkannt wird. Sechten Fechtmeiſterſchoflen am 10. und 11. Maß in Mannheim FJechten— Wenn wir das Wort bören. ſo denken oiele von uns ans flotte Studentenleben. Sie ſehen ein Bild vom frhhlichen Pauken und blutigen Schmiſſen. Keck ſteht der Burſch auf der Menſur. Furchtlos hält er den Schädel hin. Hat bann der Paukarzt ſeine Schulbdigkeit getan, ſo zieht man frohen Sinns in luſtiger Kumpanen⸗ Kreiſe weiter auf der Bahn zeitloſen Studentenglücks. O ſelige Ju⸗ gendzeit, wo im Singen der Klingen ungeſtümen Tatendrang ein dem Offizier ſpäter den Dank für die Koſakenhilfe abge⸗ de ihm am 22. Oiober 5 0 eabinſcht tam. Weg ſich öffnete, wo man im mutigen Draufgehen der Umwelt zeigen konnte, daß das Zeug zu einem rechten Kerl in einem drinſteckte. Andere wieder, denen es vergönnt war, einen Einblick zu tun in die Geſchichte vergangener Zeiten mit ihren beſonderen Machtverhält⸗ niſſen, ihren Bräuchen und Sitten, werden vor ihren Augen Bilder aufſteigen ſehen mit altertümlichen Geſtalten, zu deren Kleidung unzertrennlich der Degen gehörte, der das letzte Wort lei Meinungs⸗ verſchiedenheiten zu reden hatte. Andere werden des rauhen Kriegshandwerks iten ge⸗ jſener denken, in denen der Aufenthalt außerhalb des Schützengre 5 noch nicht gleichbebentend war mit der Auflöſung in Atom Doch von keiner der norgenannten Fechtarten wol ir beute ſprechen, wenngleich wir nicht verſchweigen, daß das 5 u, von dem heule die Rede iſt, ſich geſchichtlich aus ſenen entwickelt hat. Das Fechten von heute iſt ein Fechten mit Waſſen, deren deren Kampfregeln das Ergebnis einer viele Jah Ausleſe wiederholter Wettkämpfe ſind. Ein großes 2 mit wiſſenſchaftlicher Gründlichkeſt durchgeführten Entwick den Italienern, die lange Zeit im Fechten die Führung ir Bor dem Krieg hatte auch Oeſterreich⸗Ungarn ſehr Bedeſt leiſtet. In Deutſchland wurde das Nechten mit dem Sä ſetzige Form und 18 des ge⸗ bel haupt⸗ militäriſche Ausbildung zurück. Als Sport erfreute ſich das nur in den Fechtklubs eines beſcheidenen Daſeins, we 8 Länder, wie England, Spanien, Frankreich u. a. ſeine körperliche und geiſtige Ertüchtigung ſchon lange erkan: heute das FFechten als einen der ſelbſtverſtändlichen Sporte he Erſt in neuerer Zeit bricht ſich diefe Erkenntnis auch bei u 1 Bahn, ſo daß wir faſt in allen größeren Turnvereinen, abgeſehen den eitzentlichen Fechtklubs, Fechterriegen finden. Es wäre nur zu wünſchen, daß gerade der vielbeſchäftigte geiſtige Arbeiter, deſſen freie Zeit ſich oft auf nur wenige Minuten im Tage beſchränkt, Lianetheit des Fechtſports zur Erhaltung ſeiner Leiſtung erkennen wollte. Denn Fechten iſt der gegebene Sport d und Frauen, die auf eine geſunde Bewegung nicht verzich aber die Zeit zu den anderen Sportarten nicht aufb können. Seine gefundheitlichen und erzieheriſchen Wirkungen auf Geiſt und Körper ſind ſo bedeutend, daß es geſtattet ſei, dieſe kurz zu ſtreifen. Dauernde Bereitſchaft ſämtlicher Körpermuskeln von der Fuß⸗ bis zur Fingerſpitze und höchſte Anſpannung derſelben im entſcheidenden Moment. Blitzſchnelles Arbeiten des Gehirns und ebenſo ſchnelles Gehorchen Jämtlicher Muskeln. Dies ſind die Merkmale des auten Fechters. Es werden alſo die höchſten Anforderungen an Auffaſſung. Entſchlußkraft und Muskelleiſtung geſtellt. Die großen Kombinations möglichkeiten, wie ſie durch das nenzeitliche. Fechten entwickelt wur⸗ den, erfordern größtes Taktgefühl der Gegner, Ritterlicher Sinn und geraber Charakter ſind daher fechteriſche Grundbegriffe. Hinzu kommen die Wohktaten, die allen Sportarten gemeinſam ſind, die Hekung des gefamten körperlichen Wohlbefindens und Stählung der Wider⸗ ſtandskraft gegen Krankheiten. Zum Verſtändnis des Wettfechtens am Samstag und Sonntag noch einige techniſche Erläuterungen. Zum Austrag kommen die Meiſterſchaften in 8 Wafſen. Das Florett iſt nur Sportwaffe. Es dient dem Stoßſechten und erlaubt eine künſtleriſch ſehr hochſtehende Fechtweiſe. Treffläche iſt die Bruſt vom Gürtel bis zum Schlüſſelbein. Wer zuerſt 3 Treffer erzielt hat, iſt Sieger. PDer Degen iſt ähnlich dem Florett, ſedoch bedeutend ſchwerer. Er dient im Allgemeinen als Duellwafſe. Im Wettkampf iſt daher der ganze Körver vom Scheitel bis zur Sohle als Treffläche erlaubt. Der erſte Treffer entſcheidet bereits den Siag, Der Säbel dient ſowohl dem Sieb als dem Stich, und erlaubt daher eine ſehr große Anzahl von Kombinationen. Zur Treffläche gehören Kopf, Arme und Oberkörver vom Gürtel aufwärts. Für 5 Treffer wird der Sieg zuerkannt. Es fechten zunächſt Gruppen zu je 9. Von jeder Gruppe bleiben die 5 Beſten. Dieſe werden wieder zu Gruppen von 9 zuſammen⸗ geſtellt und ſo weiter bis zur Schlußrunde. Die erfolgreichſten Fechter wie Casmir, Schön, Thompſen, Jack, Halberſtadt uſw. werden ſich bewerben. Am ausſichtsreichſten erſcheint Casmir, der im Jahre 1924 die Meiſterſchafſten aller 3 Waffen auf ſich vereinigte. Beſonders ſehenswert verſpricht der Florettkampf der Damen zu werden, n dem 6 Meldungen vorliegen, darunter auch eine ſehr vielverſprechende Mannheimerin. 8 Fußdall *Zur engliſchen Fußbellmeiſterſchaft. Die Spiele um die engkiſche Fußballmeiſterſchaft, die bekannklich am Samstag ihr Ende fanben, ſehen Huddersfield Towu und Cardiff Eity panktgleich an der Spitze. Auch das Torverhaltnis, nach dern en dieſem Falle gerechnet wird, weiſt eigentlich keinen Unterſchied auf, da Huddersield 60 fär und 33 gegen, Tardiff Eitn 61 far und 84 gegen, ein Spfel weniger verloren, Huddersfield dagegen ein Spiel mehr gewonnen hat. Man kann alſo in Wirklichteit von zwet Meiſtern ſprechen. Ein Verein kann aber nur offizieller Meiſter ſein, und da Entſcheidungs⸗ ſpiele nicht ausgetragen werden, hat man nach einem ſchwierigen Rechenexempel herausgefunden, daß das Torverhältnis von Hudders⸗ field Town prozentnal um„ſiebenundzwanzig Elfhundertzweiund⸗ zwanzigſtel“ beſſer iſt als das von Cardiff City. Entgegen der von unſerem Londoner Korreſpondenten zuerſt übermittelten Nachricht iſt nun Huddersfeld Town als Meiſter publiziert worden. Den Abſtieg in die zweite Liga haben Chelſea und Middkles⸗ borvough anzutreten. An ihrer Stelle rücken Leeds United und Burt nach oben. Seinſchmetzer dundi Kaffecekenner wilen es: Bohnen- Kaffee ſowie Makz-⸗ Kaffee miiſſen mit Dfeiffer& Dillers Kaffee-Elenz gekocht Leim. Kein enderer Zufas 10 io relnm und ſo ausgezeichnei im Geſchmack. Haben Sie noch Aeht felbhfl verſuchi? Silberpaket 30 Pf., Doſe 40 Pf. in allen Geſchäften. AEINIERN RE am., G. und 11. Mai auf den Mannheimer Rennwiesen Vveranstaltet vom Badischen Rennverein Mannheim. NO. 5 der auen Mannbheimer Rennsportzeitung (Offizlelles Organ des Bad. Rennvereins) ist erschlenen und zu haben im Strasserverkauf, den Klosken, Zigarrengeschäften.s.., der Fiſiale Waldhofstrasse 6 s oW-²e im Verlag E 6, 2. Preis 20 Pfennig. Mannheimer General-Anzeiger. tore⸗* eer.— de 1— Sec. Maungeimer Geuerai⸗Anzeiger(Aösus-usguaòe; 4l 15 — 8 75 134 n, ee 8. e ndel sblaf 0 Von den süddeuts Mannbeim, 9. Mal. Die Waren- und Produktenmärkte zeigen im Grunde das gleiche Bild wie in der Vorwoche, nur mit dem Unterschied, dall die Preise inzwischen Wweiter a bgebröckelt sind. Irgendwelche Befestigung läßt schon allein die schwie⸗ rige Lage des Geldmarktes nicht aufkommen, der dalür sorgt, daß sich jede Unternehmungslust zurückhält. Dabei vermochte es auch keinen Einfluß auf den Getreide- markt auszuüben, daß mit einer ziemliche. Verspätung der Erute gerechnet werden muß; lehrt doch ein Blick auf den Stand der Felder, daß er gegen die Vorjahre noch weit Zurück ist, da die regnerisch-kühle Witterung einem raschen Wachstum hinderlich blieb. Noch mehr als durch diese Um- stände wWwar der süddeutsche Produktenmarkt aber auch in dieser Woche wieder durch die Mehlversteigerungen an der Mannheimer Produktenbörse beeinflußt. Dabei sind trotz aller Schwierigkeiten und Geldverluste des Mehl- und Produktenhandels bisher doch nur drei Firmen ins Wanken gekommen, von denen eine gestützt wurde, eine zweite unter Geschöftsauksicht kam und eine dritte den Konkurs ansagen muß. Nur die letztere halte einige Bedeutung, die anderen zwel spielten am hiesigen Markt keine Kolle. In den letzten Tagen haben auch die Versteigerungen sowohl der Zahl als dem Umfangé nach etwas nachgelassen. In den meisten Fällen wurde bahnstehende Ware von den interessierten Parteien erworben. Die dabei bezahlten Preise können deshalb für die allgemeine Marktlage nicht als richtunggebend angesehen werden, weil die betreffenden Partien in den allerseltensten Fällen in den Konsum ge- langen; auch ruhen auf den meisten Posten erhebliche Spesen für Frachten, Standgeld, Lagergeld und Zinsen. Außerdem wäre die Geldbeschaffung in französischen Franken für einen neuen Erwerber meist sehr schwierig. Eine Erleichterung der Gesamtlage bedeu- tet es, daß viele der Mehlkontrakte nach FErank- reich zurückreguliert werden konnten. Wie ich hôre ist fast alles französische Mehl in der letzten Zeit, soweit es noch nicht verladen war, von dem süd- deutschen Handel nach Frankreich zurüekverkauft worden, Wo für die 100 kg 100—105 fr. FEr. je 100 kg erzielt werden, Während die Versteigerungen in Mannheim sich durchschnitt- lich etwa in der Hôöhe von 80 fr. Fr. bewegen. An der Donnerstagbörse wurden verschiedene Partien versteigert, Arunter etwa 30 To. franz. Weizenmehl zu 74 und 81 Fr. 130 Sack zu 80 Fr. ab französischer Grenze; 200 Sack, bahnstehend zu Ludwigshafen, mit 23,50 und 23,60 RA 20000 kg amerikanisch. Weizenbrotmehl zu 18 und 18,60 R. die 100 kg. Der Montag hatte noch erheblich umfangreichere Versteigerungen gebracht. In holländischem Mehl haben die Versteigerungen fast ganz aufgehört und man glaubt auch, daß die Maiengagements in französischem Mehl nicht mehr so umfangreich sein werden wie die April- verpflichltungen waren. Sollte es möglich werden eine Stärkere Zuteilung in Franken oder Gulden zu erhalten, s0 Wärden sich auch die Geschäfte wieder glatter als bisher abwickeln. Das Ausland hat in der letzten Zeit mit seinen An- geboten ziemlich zurückgehalten, weil es keine guten Er- fahrungen an den deutschen Märkten gemacht hat. Außer- dem dürfte der augenblicklich wenig befriedigende Stand der Feldfrüchte und die Verzögerung der Heuernte nicht ohne stimullerenden Einfluß, namenkflich auf den Futter- mittelmarkt bleiben. Die jetzige kritische Situation hat jeden- falls viele Elemente, die Konjunkturgewinnler, aber keine reinen Kundenhändler waren, gezwungen, ihr seilheriges Arbeitsfeld entweder ganz aufzugeben, oder es nach dem Umfang ihrer Eigenmiftel einzuschränken. In nächster Zeit obliegt dem soliden Handel und der— Agenten- schaft die Auf gabe, das Geschäft am sü deutschen Pro- duktenmarkt wieder in die gediegenen Bahnen zu lenken, in denen es bis zum Ausbruch des Krieges gehandhabt wWurde. Der alte reelle Handel wird dann auch wieder einen Teil seines Wirkungsfeldes, soweit es nicht aus politischen und eisenbahn-geographischen Gründen eingeengt wurde, zurückgewinnen. Zu diesem Zwecke ist es unbedingt not- wendig, daß Mannheim auch vonseiten der Eisenbahn einen Umschlagtarif zugestanden bekommt, Womit sich der Verkehr auch auf dem Rheine wieder heben und der Stadt Mannheim Verdienstmöglichkeiten bieten wierd. Ebenso notwendig ist es aber auch, daß Treu und Glauben und auch die allgemeine Geschäftsmoral wiederkehren. Die Nachfrage nach Brotgetreide war angesichts der schwachen Beschäftigung der Mühlen gering. Weizen und Roggennotierungen bröckelten ab. Auch die Maschinenfabrik Baflenia vorm. Wm. Platz Söhne.-G. Weinheim i. B. Auf der Tagesordnung der auf den 5. Juni d. J. ein- berufenen o..-V. der Gesellschaft steht, wie schon gestern kurz gemeldet, neben den Regularien auch Beschlußfassung über Ausgabe von 35 000 Stück Genußscheinen von je 1000 und Erhöhung des Stimmrechts der Vorzugsaktien. Die Gesellschaft hat bekanntlich im vorigen Jahre in Schwerin die früheren Fokker-Werke(später Kostò-Werke .-.) erworben, womit für die Badenia auſler sonstigen Vorteilen wesentliche Frachtersparnisse verbunden sind. Die für den Kusbau dieser Tochtergesellschaft erforderlichen Mittel werden der Gesellschaft gegen die neu auszugeben- den Genußscheine durch Vermitflung ihres Bankenkonsor- tiums zur Verfügung gestellt und zwar zu Bedingun- gen, wie sie gegenwärtig bei der Ausgabe von jungen Aktien, die nach den Bestimmungen der Goldbilanzverocd- zng den alten Aktionären in vollem Umfange zum Bezuge angeboten werden müßten, keineswegs zZzu erzielen Im Zusammenhange hiermit hat die Bankengruppe Wären. sich eine mäbige Erhöhung des jetzt 25 fachen Stimmrechts der 2000 6 proz. Vorzugsaktien ausbedungen. Gegenwärtig stehen den 150 000 Stimmen der Stammaktien 50 000 Vorzugs- aklienstimmen gegenüber. Bei dieser Gelegenheit sei er- wähnt, daß die Einführung der 75 000 000 ½ Stammaktien letzter Emission an der Frankfurter und Mannheimer Börse sich in Vorbereitung befindet. hr. 5 Saatenstand in Preußen Nach der Statistischen Correspondenz betragen die Begutachtungsziffern für den Saatenstand in Preußen Ankang Mai 1924 wenn 2 gut und 3 mittel bedeutet, für Weizen 3,2 gegen 3,.3 im April und 2,7 im Mai 1928, für Spelz 2,9 bzw. 2,4, für Roggen 3,5 gegen 3,4 bzw. 2,9, fũr des Nie schen Waren- und Fredunlen-MRie tabake zu 60—70 je Zentner verkauft. Gerste 3,3 gegen 3,4 Gerstenpreise waren rückgängig. Man bezahlte für Braugerste, prima, frei Mannheim, 18,50—19,50 /, teilweise auch mit-Wochenakzept. Aus Bayern und Württemberg lagen Angebote zu 16,75—17,75 vor, ab Verladestationen, doch vollzogen sich kaum Abschlüsse nach hiesiger Gegend. Hafer haſte rückgängigen Markt. Es lagen Angebote mit 14 ½ die 100 kg ab Mosbach-Boxberger Gegend vor; frei Mannheim war mit 15% anzukommen. Mit der Vorwoche vergleichen sich die Preis e, bahn- krei Mannheim die 100 kg wie folgt: Weizen 18,50(19); ausländischer 19,50—21,50(21,75)%; Roggen, inländischer 15,50—16(16) 4; ausländischer 16,25(16,50—16,75) Hafer, inländischer 15,25—15,75(15,50—16) ½; Braugerste 19—20 (20,75—21) 4 Mais, mit Sack, 19,25—19,50(20). Futtermittel hatten ruhigen Markt. Die Preise gingen zurück. Eine Ausnahme machten Trockenschnitzel, die als Ersatz für die zur Neige gehenden Rüben vielfach begehrt sind. Man bezahlte zuletzt für je 100 kg ab süddeut- schen Stationen, Trockenschnitzel 11,50—12,00, Malzkeime und Biertreber mit Sack, frei Mannheim, 15—15,50%; ah Württemberg und Bayern lauteten die Forderungeen, ohne Sack, auf 12,50—13; Haferschalenmelasse wurde mit 9,50 4 ab Stationen gehandelt; Torfmelasse war mit 9 ab Frankenthal, Rapskuchen mit 10,50% die 100 kg ab süd-⸗ Das Angebot in Verlangt wurden 9,75 deutschen Gelfabrik-Stationen angeboten. EKleie war mangels Anfalls gering. bis 10,25 die 100 kg frei Mannheim. Für Weizenmehl(Spezial 0) forderten die Mühlen 28,50(wWie in der Vorwoche), die zweite Hand 26(26,25)% für Roggenmehl lautete die Mühlenforderung auf 24(24), die der zweiten Hand auf 22(22) I. In Sämereien blieb die Nachfrage gering, aber auch das Angebot hielt sich zurück, so daß die FPreisèe eher etwas Man verlangte für die 100 kg Luzerne-Kleesamen, Ia, 150, für Rotklee Ia 160%, kür Natalsaatmais, weiß, 22,50 Esparsette war nicht kester als in der Vorwoche waren. angeboten. Hülsenfrüchte hatten sehr langt wurden elwa je 100 kg kleinen Markt. schälte Erbsen wurde versteigert. Es händelte sich um drei Wagen von je 15 To,, die 15,60, 13,50 und 14,74 fl. je 100 kg erzielten. erneut auf ihre Forderuùng von 40—41 je 200 k Ware. Sie begründen dies, wie bisher, mit die Brauereien. bei solortiger Abnahme und sofortiger Barzahlung. sches Malz zurzeit keine Rechnung hierher bietet. Das Geschäft in Hopfen ſag sehr ruhig und die Preise bröckelten ab. Für Markthopfen zahlte man zuletzt aubt in eingeweihten Kreisen, nur eine voxüber- angel hat. Bei Ein- kritt des Hochwassers dürften sich die Preise wieder be- da die Brauereien auch in Hopfen ihren Jahres- edeckt haben, sondern nur nach Geld- Die fortgesetzt regnerische Witterung ist dem Bestellen der Hopfenanlagen 600—700 je Zentner. Man 185 daß die rückgängige Preis gehende ist und ihre Ursache im Geldm kesligen, bedarf noch nicht g disponiblität Deckungskäufe vornehmen. sehr abträglich; seitéens der Pflanzer wird baldige bessere Witterung gewünscht, um mit dem Stangenstecken beginnen zu können. In Baden wurden Kleinigkeilen Hopfen in prima Qualität, mit ea. 800 je Zentner verkauft. In alten Hopfen ruht das Geschäft vollständig. Amerikanische Hopfen sind nach wie vor angeboteen, doch zeigen die Brauereien dafür nur ein leidliches Interesse. Am Tabakmarkt sind die Preise für 1923er Tabak weiter heruntergegangen. Es wurden kleine Posten Bauern- Da der Geldmarkt sich weiter versteiff hat, wird auch vorläufig nicht daran zu denken sein, daß die Verhältnisse sich bessern. Rippen unverändert. Georg Haller. bzw. 2,8, für Gemenge 3,6 gegen 3, bzw. 2,9, für Raps und Rübsen 3,4 gegen 3,5 bzw. 28, für Klee 3,1 gegen 3,3 bzw. 2,8, für Lügerne 3,1 gegen 3,5 bzw. 2,6 für Rieselwiesen 3,1 gegen 3,4 bzw. 2,8 und für andece Wiesen 3,3 gegen 3,5 bzw. 3,1. Ergänzend wird dazu bemerkt, daß die Hoffnungen der Landwirte auf einen Ausgleich eines großen Teiles der durch den Winter verursachten Schäden durch die günstige Witterung im April sich im allgemeinen nicht erfüllt haben. so dahn sich ein recht unerfreuliches Bild für den Saatenstand ergibt. Diese Begutachtungsziffern sind aus den Berichten von insgesamt 3905 Vertrauens- männern zusammengestellt worden; von den einzelnen Bezirken zeigen Ostpreußen, Pommern und Schles- Wäig sehr schlechte Noten, die für Roggen zwischen 3,8 und 4,5 schwankten. Weit besser sind die für Schlesien, Sachsen und den Südwesten und am besten für Roggen in Breslau, Merseburg, Düsseldorf und Aachen. Umpflügungen an Wintergetreide, Raps, Klee und Luzerne mußten in recht erheblichem, bei Roggen sogar in erschreckendem Umfange vorgenommen werden. Volle 10 Prozent des Rog- 45 und mehr müssen als verloren angesehen werden, on Winterweizen fehlen 6 Prozent, von Raps 5, Klee 17%½ und Luzerne 3 Prozent. Beim Roggen ist der Verlust des- halb so besonders groß, weil in einigen Bezirken, besonders West- und Ostpreußen, ein Fünftel bis zur Hälfte ausge- wintert ist. Die Weide-Möglichkeiten werden im allgemeinen ungünstig beurteilt, weil an vielen Stellen die Vegetation noch nicht erwacht ist. Die Frühjahrsbestellungen sind noch immer sehr im Rückstand; im àußzersten Osten haben sie mancher- orts noch nicht begonnen, weil der Boden zu feucht ist, in den mittleren und westlichen Bezirken ist das Sommer- getreide voll gesät und zum großen Teil sind die Saaten in befriedigender Weise schon aufgegangen. Außer vom Nord- .-Streudosen in Apotheken und Drogerien erhãltlich. [Segen feuchte Bei stärkerer Schweissabsonderung, insbesondere bei Hand- Fuss- und Achselschweiss, verwendet man mit sicherem Erfolg. des Vasenol-Sanitäts · Puders, der Ver- ab süddeutschen Stationen: grüne Erbsen 32—33, Vikloriaerbsen 36, Linsen, je nach Qualität, 56—63%; eine Partie gespaltene und ge- Für Malz halten die großen süddeutschen Mälzereien entgegen der rückgängigen Konjunktur am Gerstenmarkt, kür Prima- em teueren Geld, der schweren Unterbringbarkeit von Akzepten und der langen, Zinsen erfordernden Lagerung bis zum Abruf durch Vereinzelt wird, besonders aus Württem- berg und Bayern, Malz mit 37—38 die 100 kg angeboten, Es handelt sich hierbei um Firmen, die entweder neue Einkäufe in Gerste machen oder Wechselverbindlichkeiten zu erfüllen haben. Da die Brauereien für die laufende Kampagne noch nicht mit ihrem Bedarf gedeckt sind, so glaubt man bei einigermaßen warmem Wetter, daß noch ziemlicher Bedarf herauskommen und zu decken sein wird, zumal da ausländi- ande 3 871 än E empfiehlt sich als zuverlässig wirkendes Mittel die regelmässſge Anwendung die unangenehmen Nebenerscheinungen der Schweissabsonderung beseltigt Vasenoloeform-Puder osten ist mit dem Legen der Kartoffeln überall den Einrillen des Rübensamens gröbtenteils begonnen Wor en Hinsichtlich der Schädlinge werden immer wieder Klag 0 über Mäuse laut. Die Landarbeiterverhältnſsfn werden im allgemeinen als befriedigend angesehen. 55 Ostpreußen besteht Streikneigung, im Bezirk Erfürt wandth vielkach Arbeiter aus der Kaliindustrie infolge es St liegens der Schächte in die Landwirtschaft zurũck. mit dem Amerika und die deutsche Golddiskontbark Aus Washington wird- der Frkf. Ztg. gemeldet: 750 Federal Reserveamt beschloß, Handelsakzepte, von der Schachtschen Golddiskontbank angeboten würdef; als gesetzmäßige Zahlungsmittel zum Rediskont bei amee kanischen Bundesbanken anzunehmen. Ein Beamter erklangt. auf Befragen, ob dies die Richtschnur für die voraussich liche Dawes bank sein würde, es sei anzunehmen, die Dawesbank lieber Bankakzepte als Handelsakzef 8 unterzubringen suchen werde. Jedenfalls werde dies VE leicht eine neue Entscheidung notwendig machen. * Verschmelzung Riehle u Vogel..-G. in Alpirsbach 5 Seelberg Keksfabrile.-G. in Mannheim. Die gestern. Stuttgart abgehaltenen Generalversammlungen der* den Unternehmungen genehmigten einstimmig die Anträg der Verwaltung und damit die beantragte, von uns dete, Verschmelzung der Riehle u. Vogel. mit der Seelberg Keksfabrik-G. in Mannheig In der Goldmarkbilanz der Rivo wurde das Aktienkaping mit 200 000 Goldmark eingestellt, so daß die.-V. die elg, sprechende Umstellung des Grundkapitals auf 200 000 C0 mirk im Verhältnis 100: 1 beschloß. Den Aktionären Rivo wurde infolge der Verschmelzung auf nominell 10⁰⁰ Papiermark eine Seelbergaktie zu 100 G4 überlassen. n Abschluß der Seelberg-Keks, Mannherm weist el 75 Reingewinn von 94 606 Bi auf, der ebenfalls in der 60l 8 markbilanz auf 1. Januar abgeglichen wurde. Die Seelbeſg .-V. beschloß, das Aktienkapital im Verhältnis 10: 1. 5 von 5,2 auf 520 000 G umzustellen. Weiter genehmigtg 000 Seelberg-.-V. die Erhöhung des Grundkapitals um 2⁰⁰ + auf 720 000 G6% durch Ausgabe von 2000 IStA. zu je. 100 5 Alsdann Wurde eine weitere Erhöhung des Grundkapitat um weitere 100 000 G auf nominell 820 000.A4 durch A gabe von 700 IStA. und 300 Stück VA. zu je 100 G% veng genommen, auf die den alten Aktionären von Rivo Seelberg ein mittelbares Bezugsrecht eingeräumt Werdg, wWird. Die Firma wurde nunmehr in Seelberg. Keks., Schokoladen-, Waffeln-Eabrik in Ma nnh65 Alpirsbach abgeändert und der Aufsichtsrat von R dem von Seelberg zugewählt. Heuisenmarkt Für die deutsche Bi-4 erhielt man in Z ügi 129,50 Centimes und in Amsterdam 0,5155 Cents. Pas Plugz Sterling kostete 187% Bi-. Sonst lagen heute frũh kolgezg Nolierungen vor: Zürich auf Paris 33,35, London 7760. Brüssel 27,20, New Fork 5,63J8, Holland 210,50, Madrid 7% Paris auf London 73, New Lork 16,93, Belgien 820 Holland 637, die Schweiz 301; London auf Paris nl New Vork 436,12, Brüssel 89,62, die Schweiz 24, 587, 1007 11,6776; Amsterdam auf London 11,644, New Vork Belgien 12,90, Prag 786. 2 Börsenberichte Mannheimer Effektenbörse . Mannheim, 9. Mal. Die Borse verkehrte rubigz Umsätze Waren in Anilin zu 129, Waggonfabrik Fuchs% 14, Germania Linoleum zu den 8 von 656 und ˖) Mannheimer Gummi zu 1,75, Neckarsulmer zu 4 Rneinelektra zu 5,, Zellstolfabrik Waldhef 2u 6425, Zuch ß fabrik Frankenthal zu 346; Zuckerfabrik Waghäusel 2u 2. 41 Ferner wurden Mannheimer Versicherung zu 45 Billionen f. pro Stück gehandelt. Benz stellten sich auf 3., Damſz, kesselfabrik Rodberg 25., Dingler Maschinen 35, 6. Emaillierwerke Malkammer 2,5., Gebrüder Fahr 475 und Knorr-Heilbronn 3,5 G. Waren und NHärkte Magdeburg, 9. Mai. Zucker prompt Lieferung nerha 10 Tagen 25,00—26,00 Goldmark. Berliner Metallbörse vom 9. Mai Prelse in Festmark für 1 Kg. 9 8 Aluminlum 8.— elextrolytkupf 12 129,50 5 5 42¹ Kaffna aupter 108 127 140-½4 zlan, andidnd. 40440 1˙ Siei.52.0,57 0,52.0 5 fHuttenzinn 42450 2257% Rohzinx gyb.-Fr.)—+ iekei 225.—5 76.00 d0.(ir. Verk.].84-.55 0,54-.55 ¼Antimon 1576-.78 61050 klattenzini 0,67.0,48 0,470.4 Sliber fur 1 ar. 68.,80-80,50 5 Aluminlum—— Platin 8. ür.— London, 9. Maf(WBB) Bietallmarkt.(in Lst. l. d. engl. t. v. 1016 25,%% 5 9. Blei 2l75 10 Kupferkass 62.95 62 65 bestselect. 68.23 67.75 Zinl 30.— 13.75 do. 3 Monat 63.75 63 50 Nickel 135— 130.— Quecksilb. 14.— 50.. do. Elektol. 69.25 69.50 Zinn Kassa 224 25 227.75 Regulus 50. Schiffahrt Einstellung der Rheinschiffahrt ein Düsseldorf, 9. Mal. Die Koln-Düsselderfer Freg- schiffahrtsgesellschaft hat die Güter- un d Pers ongen beförderung auf dem Rhein des Hochwassers Rbeln eingestellt. An verschiedenen Stellen ist der ur über die Ufer getreten und die Sluten branden bis Landstraße. d Kurhaus„Gut Schöneck“ Durlach(Baden) rel. 309 rurmbots Ruhige Lage inmitten des Waldes. Eigene Landvirtschaft E52 Prospekt D. Künekamf ieunmmemmunemUnmeunSennnmmnenminUmpe mnmne l Herrenalb paradies des sehwarrwaldes Herrlicher Frühlingsaufenthalt 1 n sten Hofel zum Falken Jeder Komfort, fließendes.-Bad,.-C. Boxen- Park. 8 8 8 8 9 die Fllose gesund und trocken erhält und —— —2 Aöeen een eeehene n Bunurenugz) ueubbede ueecepeb wuütue Sieeen ben eneee aeeene dun Ababae ehe ee zand uen eee en eeeeee e0 eeen eee behee d egeu. ee e eee eeceee eeee eee e erg; 5 ueunnozneuse eguvjzelog uteufzu u! 267/2ο „a uteu um boggech uiſeg spckveß wegen 520 Dozrcpliagz uss buiss ueg eeeeen bun ece ne ei e goccpe un aqn; hog a% Ind nu cundz ue beee eeee ae leene. „duemne enleg seleſun Sbupupgzzee Sdabapheun e Jegzock! nl een qun fbiampf usg sunulſocg eiehun uewaz aeun pog usgterg Jee en eug; usb zung Bünaanlsnzz ine squ Dzuee e e e echeeen ee ee zzqn dun dee e penc e wehn weeeee eet ie e Bunuppeg eheb Ppeibne 11i se aen ueomebuun „a0 sdune ne oqune uoa cf 10 u uneeee aeeee ee 80— fusuinpaz uehhwee udue eec ͤe ee en lo0 ae qun eeee ebene eeeee weeen e e e 0 0 f 5 un ueg uued— cn an eunnſ dun weeſeee „z ub jbune buee eeee n e ecehee bee eeeeen Au e ee e e een ehetee weehe ne eeee no ache of uue eeeee eeeen eneeeeibeee ee e eeg; aueu cnbi— e e nn enenen ee een en dcpbun e eeeceen ecee ene eeeeee ne e eieeee ameu ieqn ci vg qun Jeg nee eeee eeeee e laee ppS aneuens zzenvz Jeagz aueeee ueguuv 8L ebbszagoinszg utd eeneedee e Ichaceno gupnegog suf Ageeeee iee eeen e en enne ee hn weceeee enemne eine e e e eee ee ee eee uebunls0 1 c n bee eene eeenee eeee e eee e eg lag dilß Fr aun gr uw aſ uecben uoa unnereneg a00 us Jn ee ehn enee * enene eeeene iene einen mc uene n enee e e e ce eene ueree 19 6 uabunl ueg qun a0 Jh eeee ee duneend ee 4 n eee aene e eee en wiee eene e ebee nn ee eheee ben eee neen ee ebeenee eeene ad un uqehe euet e een nen iehneeg Subuncheg aune deenee eeneeeh eh einen en ee eeeee „ung wenee eeee ee ben aeece ee uoabq cp pia m uolebzea au pi ode of ueecpen ne ur ur mezuz usaq qun uspvun ne Smanm au uoa usbunulloch uab wutvq dae ueunze e een e e eee eee e een uuo; Aee ben eeen ben eeen e een wee be eeeee ee eee een e een ben en ee een ee beene leeee ſee gequeldup apilun eoſe u me en eepiagusun e en ns gun eeee eeeneen ene ee aiee eeee pee Sog dic uebnn sviudc“:uniöogz ue en eneebqo zurc usufe 66LT STeie dee eeeeee ae ar e eee gun ane! 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Daß der Papo den Nauden du Dleſer Dirde— bſeder anklagen, und ſedermonn wird, ſo lange ich nicht beweiſen kann, daß iſch den Herzog von Württemberg nicht mehr brauche, in dieſer(mit⸗ telbar oder unmittelbar, das iſt eins) erbettelten Wiederkehr ein VBer⸗ langen in Wirtemberg unterzukommen, vermuten. Schweſter über⸗ denke die Umſtände aufmerkſam, denn das Glück Deines Bruders bann durch eine Uebereilung in dieſer Sache einen ewigen Stoß er⸗ leiden. Ein großer Theil von Teutſchland weiß von meinen Verhält⸗ niſſen gegen euren Herzog, und von der Art meiner Entfernung. Man hat ſich für mich auf Unkoſten des Herzogs intereſſiert.— Wie ent⸗ ſetzlich würde die Achtung des Publikums(und dies entſcheidet doch mein ganzes künftiges Glück) wie ſehr würde meine Ehre durch den Verdacht ſinken, daß ich dieſe Zurückkunſt geſucht.— Daß meine Umſtände mich, meinen ehemaligen Schritt zu bereuen, gezwungen, daß ich die Verſorgung, die mir in der großen Welt fehlgeſchlagen, aufs neue in meinem Vaterland ſuche. Die offene, edle Kühnheit, die ich bei meiner gewaltſamen Entfernung gezeigt habe, würde den Namen einer kindiſchen Uebereilung, einer dummen Brutalität be⸗ kommen, wenn ich ſie nicht behaupte. Liebe zu den Meinigen, Sehn⸗ ſucht nach dem Vaterland entſchuldigt vielleicht im Herzen eines oder des andern redlichen Manns, aber die Welt nimmt auf das keine Rückſicht. Uebrigens kann ich nicht verhindern, wenn der Papa es dennoch thut— nur dieſes ſage ich Dir Schweſter, daß ich, im Falk es der Herzog erlauben würde, dennoch mich nicht bälder im Wir⸗ tembergiſchen bliken laſſe, als bis ich wenigſtens einen Charakter habe, woran ich arbeiten will; im Fall er es aber nicht zugiebt, mich nicht werde enthalten können, den mir dadurch zugefügten Affront durch offenbare Sottiſen gegen ihn zu rächen. Nunmehr weiſt Du genug, um vernünftig in dieſer Sache zu rathen. 5 Schließlich wünſch ich Dir und Euch allen von ganzen Herzen ein glückliches Schickſal im 1784zigſten Jahr und gebe der Himmel, daß wir alle Fehler des vorigen in dieſem wieder gut machen, geb es Gott, daß das Glück ſein Verſäumniß in den vergangenen Jahren im dem ſezigen hereinbringe. Ewig Dein treuer Bruder Friedrich S. * Schiller auf der Karlsſchule Anekdolen aus dem Munde eines Studiengenoſſen Schillers Nachberichtet von Karl Demmel(Greifswald) Bekanntlich achtete Schiller wenig auf ſein Aeußeres. Verhaßt war ihm beſonders das Friſieren nach der damals gerragenen Haar⸗ tvwacht. Veim gemeinſchaftlichen Eſſen wurde darauf geſehen, daß jeder mit geordnetem Kopf erſchien. Doch Schiller kümmerte ſich wenig deſſen. Jeden Tag mußte Schillers Stubenkamerad wieder ermahnen, wenn die Glocke zum Eſſen ſchon längſt gerufen hatte: „Aber Fritz, wie ſtehſt Du wieder aus!“ Schiller rief dann ganz er⸗ boſt:„Ich wollte, daß der Zopf zum Henker wöre!“ Und viel Ge⸗ ſchick zum Zopf flechten hatte ja Schiller nicht, ſo ließ ſich denn dieſes der Kamerad auch noch angelegen ſein. *.** Manchmal, wenn alle Stubenkameraden ſchon längſt zu Beit lagen, ſprang Schiller, von irgendeiner Idee gepackt, auf.„Sein Weg aus dem Bett ging über das ſeines Stubengenoſſen“. Aber Schiller in ſeiner Eile ſtieß dabei etwas unſanft an, und ſo bekam er manchen Fußtritt. Doch das hinderte ihn nicht, die halbe Nacht durchzuſtudieren oder zu dichten. Schiller hat es ja ſo auch ſpäter beibehalten, mehr in der Nacht als am Tage zu arbeiten. 5 de d.„* 8 Dem Weingenuß frönte Schiller, wie bekannt ſein wird, ſehr, manchmal über alle Maßen. Er wähnte dabei, ſeinen Geiſt von neuem zu erfriſchen. Und wie oft wurde es ihm ſchwer„Schritt und Haltung“ zu behaupten, wenn in Reih und Glied zur Tafel gegan· gen wurde. Doch war jeder bemüht, da man Schiller wegen ſeiner Herzlichkeit ſehr ſchätzte, den Kameraden deshalb nicht auffallen zu laſſen. Es war dort Sitte, einer für alle und alle für einen zu ſein. *** Wurde aber doch mal ein Schüler unliebſam und überſchritt die ſtillſchweigenden Geſetze der Kameraden, ſo wurde die Beſtrafung gleich unter ſich ſelbſt vorgenommen. Meiſt wurde bei dieſen Ver⸗ handlungen Schiller das Präſidium übertragen, doch verzichtete dleſer darauf. Aber eines behielt er ſich vor: Der Exekutor der diktierten Strafe zu werden, die meiſtenteils in einer gehörigen Tracht Prügel beſtand. Dann ſchlug er mit eiſernem Griff und„rein moraliſchem Grimm“ zu. Doch oftmals auch erbot ſich Schiller die Strafe ſelbſt auf ſich zu nehmen, wenn er zu der Anſicht kam, daß der Schuldige die Strafe nicht aushalten könnte. *** Talent, auch die Geſten der Rollen ſeiner dramatiſchen Werke auszudrücken, beſaß er garnicht, obwohl er in den von den Schülern uweilen aufgeführten Stücken einmal ſogar den„Brutus“ in Julius ar ſpielte. Heimlich ließ er Szenen ſeiner eigenen Werke auf⸗ führen, wie„Kabale und Oiebe“,„Die Räuber“, und ſolche, die zum⸗ teil verloren gegangen ſind. Schiller hat ſeine Geſtalben, die er ichrieb, wicht aus der Phomtoſe gegrüſen, die weiſten en vd webten um ihn bher. Die aalglalde Jigur des Oberhofmarſchalls von Kalb hatte er mit eigenen Augen geſehen. Er zeichmete ſie getreu⸗ lich nach— es gelang ihm einfach meiſterhaft. * Eine vergeſſene Freundin Schillers Von Karl Witzel(Darmſtadt) Ein Herz, ganz zur Teilnahme geſchaffen, über den Kleinigkeits⸗ geiſt der gewöhnlichen Zirkel, voll edlen und reinen Gefühlen, und ſelbſt da noch verehrenswert, wo man ſonſt ihr Geſchlecht ſonſt nicht findet, und dabei eine gefühlvolle Dichterin!“ ſo zeichnet Schiller Sophie Albrecht. Sie war die Tochter des gelehrten Doktors und Profeſſors der Medizin und Philoſophie Karl Baumer. Ueber ihre Jugend iſt wenig zu berichten. Es ſei nur kurz erwähnt, daß ſie in ihr—55 reiche Beweiſe ihrer Kühnheit und Willensſtärke lieferte. Der Vater trug ſich mit dem Gedanken, die außerordentlich begabte Tochter Medizin ſtudieren zu laſſen; doch wurde ſein Plan von einem Uebel, das immer wieder durchbrach, durchkreuzt. Bald erblindete die Mutter, eine geborene von Tenzel, urplötzlich vollkommen. Ein Jahr darauf mußte ſie den Verluſt des gütigen Vaters beweinen. Den Bund fürs Leben ſchloß ſie, die kaum Vierzehnjährige, mit Dr. med. Albrecht. Schon als Student hatte er im Hauſe der Eltern ver⸗ kehrt und das Mädchen ſchätzen und lieben gelernt. Albrechts Vater war Rektor des Gymnaſiums zu Frankfurt am Main. Goethe hat ihm in„Wahrheit und Dichtung“ ein Denkmal geſetzt, er ſchildert ihn als„eine der originellſten Figuren von der Welt“. Der alte Schulmann Albrecht verfügte über ein weites Netz guter Beziehun⸗ gen. Dieſem Umſtande iſt es auch zuzuſchreiben, daß ſein Sohn 1776 von dem Grafen von Manteuffel in Reval als Leibarzt be⸗ rufen wurde. Die Sorge um das tägliche Brot halte ihn genötigt, eine Brot⸗ ſtelle anzunehmen. Gemeinſam hatten ſie poetiſche Erzeugniſſe her⸗ vorgerufen. Das Trauerſpiel„Der unnatürliche Vater war ent⸗ ſtanden, Romane, Erzählungen ſind ſpäter erſchienen. In eſtländi⸗ ſchen Blättern gelangten zuerſt ihre Poeſien zum Abdruck und kraten von hier ihren Weg über ganz Deutſchland an. Der Blick wurde erweitert durch Reiſen, auf denen ſie den Grafen begleiteten. Viele Produkte wurden aus ihnen geboren. Doch die Sehnſucht nach dem Vaterlande war erwacht, die Liebe und Anhänglichkeit und Sorge für die erblindete Mutter + ihre Schritte nach Erfurt. Das Verlangen, die Bretter, die die lt be⸗ deuten, betreten zu können, konnte nun erfüllt werden. Im Jahre 1782 feierte ſie ihr Debüt als„Julie in dem gleichnamigen Trauer⸗ ſpiel von Weiße. Rauſchend war der Beifall, der auf die Ablegung der erſten Proben ihres eminenten Bühnentalentes erfolgte. Schon ſeit dem achten Jahre war in ihr der Wunſch rege, Schauſpielerin zu werden, doch der Zuſtand ihrer geliebten Mutter zwang ſie, vor⸗ erſt von dieſem Vorhaben Abſtand zu nehmen. An einer größeren Bühne trat ſie zum erſten Male unter Groß⸗ mann, der die Bühnen von Frankfurt, Mainz und Pyrmont damals leitete, in Frankfurt auf. In der Rolle der Lanaſſa errang ſie einen bis dahim nicht erlebten Erfolg. Als Bühnenſtern wurde ſie allſeitig gefeiert. In Mainz deklamierte ſie den zweiten Geſang qus Klopſtocks Meſſias. In Frankfurt wurde ſie in den Bekannienkreis Schillers hineingezogen, als er mit Iffland, Beck und Beil zur Auf⸗ führung von Kabale und Liebe dorthin kam. Großmann vermag ſie nicht lange zu feſſeln und bald begegnen wir ihr als Mitglied der Bondiniſchen Geſellſchaft. Im Winter ielte ſie in Dresden, im Sommer in Prag, während der großen frühjahrs⸗ und Herbſtmeſſe in Leipzig. Das ſtete Wandern ſagte ihr beſonders zu. Von Mannheim, Wien und Berlin wurden Anträge gemacht, alle wies ſie jedoch zurück. Ihr Verhältnis zu Schiller wurde erneuert. In Sohlis hatte er ſeinen Don Carlos vollendet. Ihrem und des rührigen Regiſſeurs Reinicke Drängen iſt es vorzüglich zuzumeſſen, daß di Aufführung am 14. September 1787 ſtattfinden konnte. Sie ſpielte die Eboli und hatte einen durchſchlagenden Erfolg zu verzeichnen. Bald wurde Opitz Regiſſeur, Seconda Direktor. Da das höhere Drama nur in beſcheidenem Umfange gepflegt wurde, nahm ſie ihren Abſchied. Erſatz fand die Vereinigung in der munteren, ſchalkhaften Hartwig. Viele Triumphe hatte ſie gefeiert, viel Anerkennung ſich Auf immer hatte ſie— von einigen Gaſtſpielen abgeſehen— den Theater Valet geſagt. Sie ſtand im 39. Lebensjahre. Ihr Mann, der ihr ſtets 15 t, ſchrieb an Ludwig Schröder nach Hamburg um Gaſtrollen für ſeine Frau. Er ſchrieb:„Ob es bei einer, zwei oder drei Gaſtrollen bleibt, hängt von dem eigenen Willen Ihrer Gattin und dem Beifall des Publikums ab. Ich brauche Ihnen nicht zu ſagen, daß nicht jedes Talent jedem Publi⸗ kum gefällt und daß felten eines kleine Angewohnheiten und Manie⸗ ren von der Kunſt abzuziehen weiß, um ihrer ohnerachtet noch Kunſt und Wahrheit anzuerkennen.„Sophie trat auf und— mißfiel. Man warf ihr Dialekt vor und fand ſie nicht natürlich: Sophies Sonme war ee da es ihr an der erforderlichen Nafürlichkeln gehrach, von Schröder, Iffland und Kohebue gepredſgt. ———————6— eeee eee eeeeeeen Nee De N NeNNN 88 Nibrecht Weltte doen, wnd dend toe Ne Wn De Cens⸗ müden Augen 5 leode ſortan von dem Ertrage Wrer Schriften: Romone, Brieſe, Gedichte, die in den Jahren 1185 bis 1793 bei Georg Reimer in Berlin und bei Richter in Dresden ver⸗ legt worden waren. Die Not kehrte in ihrer Hütte ein, doch nicht vermochte ſie ihrem inneren Schmerz äußere Geſtalt und Form zu verleihen. Die Kraft und Leidenſchaft ihrer idealen Seele hinderte ſie daran. Wiſſenswert iſt ein Zeugnis einer hochberühmten Frau aus jenen Tagen:„Ich habe ſie nur einmal in einem ſehr intereſſan⸗ ten Augenblick geſehen; ſie liebte nämlich einen ſchönen, jungen Schauſpieler, der, wenn ich nicht irre, Thomas hieß, doch ſoll dieſe Liebe rein, edel und platoniſch geweſen ſein: er aber liebte eine an⸗ dere, erkrankte dann ſchwer an der Auszehrung, und als er nun ſchon ganz ohne Hoffnung und von den Aerzten aufgegeben war, holte ſie ihn zu ſich und pflegte ihn bis zum Tode, der auch in kur⸗ r Zeit erfolgte. Es wurde in Hamburg viel darüber geſprochen. Viele gingen hinaus, um ihn an ſeinem Begräbnistage im Sarge zu ſehen. Ich ſchloß mich ihnen an, weil mich doch auch die Neugierde unid Teilnahme plagte, den Mann zu ſehen, für den Sophie Albrecht ſchwärmte. Kaum waren wir im Hausflur, wo er aufgebahrt lag und ſchön wie ein Engel war, eingetreten, ſo öffnete ſich eine Zim⸗ mertüre und Sophie Albrecht ſtürzte mit den hefligſten Tränen des Schmerzes, von mehreren Freundinnen, welche ſie abhalten wollten, begleitet, heraus u. ſetzte der Leiche einen Blumenkranz aufs Haupt. Das war das eine und letzte Mal, daß ich ſie geſehen; aber ich könnte 85 und die ganze Szene malen; eine nicht gar große, ſchwächliche im weißen Kleide, mit nicht gedade ſchönen, aber höchſt inter⸗ eſſanten Geſichtszügen. Dieſe Szene machte auf mich die auch mit einer etwas ſchwärmerfſchen Gemütsart begabt war, einen geſen Eindruck, und ich glaußte daran; andere wollten es für einen Thea⸗ halten, ich ſage aber: Beſſer iſt, der an das Gute und Edle aubt.“ wie Sophie Albrecht zu verſtehen. Ihr Ich war das Produkt des görenden, aufbäumenden, romantiſchen, kühnen Dranges, dem man keine beengenden Feſſeln anſtreifen konnte. Ihr Spiel mußte daher den reichhaltigen Beifall eintragen, bis man mehr Natörlichkeic, Anſehnung an das rauhe, wirkliche Leben verkangte 1842 iſt ſie in Altona als 85jährige Matrone geſtorben. Der Becher des Glücks war ihr gereicht worden, in vollen Zügen hat ſie daraus ſchlürfen können; doch auch des reaſen Lebens rauhe Seite hat ſte mit ehernen Händen angetaſtet *— Schillers Brautwerbung Schiller an Lolte von Lengefeld 3. Auguſt 1789 Iſt es wahr, ꝛeuerſte Lonte? Darf ich hoffen, daß Karoline in hat, was ich mir nicht getraute, zu O wie ſchwer iſt mir olannge wir uns kennen, zu be⸗ dieſes Geheimnis geworden, das ich, wahren gehabt habe! Oft, als wir noch beiſammen lebten, nahm ich meinen ganzen Mut zuſammen und kam zu Ihnen mit dem Vorſatz, es Ihnen zu entdecken— aber dieſer Mut verließ mich immer. Ich glaubte Eigennutz in meinem Wunſche zu entdecken, ich fürchtere, daß ich nur meine Glückſeligkeit dabei vor Augen hätte und dieſer Ge⸗ danke ſcheuchte mich zurück. Konnte ich Ihnen nicht werden, was Sie mir waren, ſo hätte mein Leiden Sie betrübt, und ich hätte die öne Harmonie unſerer Freundſchaft durch mein Geſtändnis zer⸗ ört, ich hätte auch das verloren, was ich hatte, Ihre reine und ſchweſterliche Freundſchaft. Und es wieder Augenblicke, wo meine Hoffnung auflebte, wo die Glückſeligkeit, die wir uns geben konnten, mir über alle, alle Rückſichten erhaben ſchien, wo ich es ſo⸗ gar für edel hielt, ihr alles übrige zum Opfer zu bringen. Sie konn⸗ ten ohne mich glücklich ſein— aber durch mich nie unglücklich wer⸗ den. Dieſes fühlte ich lebendig in mir— und darauf baute ich dann meine Hoffnungen. Sie konnten ſich einem andern nken. aber keiner konnte Sie reiner und zärtlicher lieben als ich. Keinem konnte Ihre Glückſeligkeit heiliger ſein, als ſie es mir war und im⸗ mer ſein wird. Mein ganzes Daſein, alles, meine Teuerſte, widme ich Ihnen, und wenn ich mich zu veredeln ſtrebe, ſo geſchiehts, um Ihrer inmer würdiger zu werden, um Sie immer glücklicher zu machen. Vortrefflichkeic der Seelen. iſt ein ſchönes und ein unzer⸗ reißbares Band der Freundſchaft und der Liebe. Unſere Freund⸗ ſchaft und Liebe wird unzerreißbar und ewig ſein wie die Gefühle, worauf wir ſie gründen 8 Vergeſſen Sie ſetzt alles, was Ihrem Herzen Zwang auflegen könnte, und laſſen Sſe nur Ihre Empfindungen reden. Veſtätigen Sie, was Karoline mich hoffen ließ. Sagen Sie mir, daß Sie mein ſein wollen und daß meine Glückſeligkeit Ihnen kein Opfer koſtet. O verſichern Sie mir dieſes, und nur mit⸗ einem einzigen Wort. Nahe waren ſich Herzen ſchon längſt. Laſſen Sie auch noch das einzige Fremde imwegfallen, was ſich bisher zwiſchen uns ſtellte, und nichts, nichts die free Mitteilung unſerer Seezen ſtören. Leben Sie wohl, teuerſte Lotte. ze mich nach ein-⸗ licke, en al Gefühle aeg„ n dem langen Zeitraum, daß dieſe einzige Sehnſucht in meirrer Seele Dieſe Epiſode beleuchtet ihr ganzes Weſen. Die Erzählerin gehört zu den wenigen Frauennatuen, die befähigt ſind, eine Natur . wach i ee eder Seceet MadeNn. Ne vode ded Doen wdch da Wen 82 85 Sduren Sie wicht, meine Unruhe auf uwwer und ewoe d der⸗ bannen. Ich gebe alle Freuden meines Lebens m Jhte Haud.. es iſt ſchon lange, daß ſch ſie mir under keiner andern Geſtan mehr dachte, als under Idrem Bilde. Leden Sie wohl, meine Teuerſte. Lötte von Lengefeld an Schiller 5. Auguſt 1789 Schon zweimal habe ich angefangen, Ihnen zu ſchreiben, aber ich ſand immer, daß ich zu viel fühle, um es ausdrücken zu können, Karoline hat in meiner Seele geleſen; und aus meinem Herzen geantwortet. 5 Der Gedanke, zu Ihrem Glück beitragen zu können, ſteht hell und glänzend vor meiner Seele. Kann es treue, innige Liebe und Freundſchaft, ſo iſt der warme Wunſch meines Herzens erfüllt. Sie glücklich zu ſehen.— Für heute nichts mehr Jreitag ſehen wir uns. Wie freue ich mich, unſeren Körner zu ſehn! und Sie lieber Seele leſen zu laſſen, wie viel Sie mir find Ewig 8 1 Ihre treue Lotte 25 * Die Philoſophien und die Philoſophie Von Friedrich Schiller Empiriker 8 Daß ihr den ſicherſten Pfad gewählt, wer möchte das leuanen? Aber ihr tanpet nur blind auf dem gebahnteſten Pfad. Was iſt das ſchwerſte von allem? Was dir das leichteßze dünkett Mit den Augen zu ſehen. was vor den Augen dir llegt. Theoretiker Ibhr verfahrt nach Geſetzen auch würdet ihr's ſicherlich lreſſen Wäre der Oberſatz nur, wäre der Unterſatz wahr. Der Berſtand 1 Sorgend bewacht der Verſtand des Wiſſens dürftinen Vorrat⸗ Nur au erbalten iſt er. nicht zu erobern geſchickk. Bilden wohl kann der Verſtand. doch der tote kann nicht befeelen. Aus dem Lebendigen quillt alles Lebendige nur. Bhantaſie Aus dem Haärmoniſchen auillt alles Harmoniſche nur. 4* Der Genius Wiederholen zwar kann der Verſtand. was da ſchon geweſen. Was die Natur gebauet. bauet er wählend ihr nach. Ueber Natur hinaus baut die Vernunft, doch nur in das Leereß Du nur. Genius, mehrſt in der Natur die Natur. 9 Die Soſteme Präcktia habt ihr gebaut. Du lieber Himmel! Wie trelbt man. Run er ſo könialich erſt wohnet, den Irrtum beraus? Die Idealwelt⸗ Alle ſind ſie entwichen, des Lebens Schatten. verſchwunden* Sind mir die Menſchen. und klar ſteht der Menſch nur vor min Diemdraliſche Kraft Kannſt du nicht ſchön empfinden, dir bleibt doch vernünftig zu wolleit Und als ein Geiſt zu tun. was du als Menſch nicht vermagft. 1 5 Humanität 8 Seele leat ſie auch in den Genuß. noch Geiſt ins Bedürfnis Grazie ſelbſt in die Kraft. noch in die Hobeit ein Hera. Sucht ihr das menſchliche Ganze? O ſuchet es ja nicht beim Ganzen: 25 Nur in dem ſchönen Gemüt bildet das Ganze ſich ab. 8 Das eigene Ideal Allen gehört was du denkſt: dein eigen iſt nur was du fühleſt. Soll er dein Eigentum ſein. fübke den Gott. den du denkſt. Bedinaung Ewig ſtrebſt du umſonft. dich dem Göktlichen ähnlich zu machen. Haſt du das Göttliche nicht erſt zu dem deinen gemacht. Kant und ſeine Ausleger Wie doch ein einziger Reicher ſo viele Bettler in Nahrung Setzt! Wenn die Könige bauen, haben die Kürrner zu tun. Die Philoſophien Welche wehl bleibt von allen den Philoſoyhien? Ich weiß nicht. Aber die Philoſonhie, hoff ich, ſoll ewig beſtebn. 7rͤ ²˙ AA ̃ ̃ e ee eee eee eeeeeeee r e eee ͤpßßß ² ˙A * G ꝰο. SNG aSue eer „ Bruchſal, 9. Mal. tag, den 10. Mal 1824 Maunheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 215 Aus dem Lande Der hieſige Sommertagszug, der da und Mittelbaden, der Pfalz und Württemberg allſahreklen 18. Mai Muhlack lacker agen ung gh, Mar Das Sonntagsverbot für Kraft⸗ Jahre erlaſſe Ja res mittags gell, di 8 die Sceibenhardt ſend Beſucher anzieht, findet in dieſem Jahre am Sonntag, ſtart Hie Bahnverwaltung wird die Züge aus Karlsruhe, Heidelberg und Germersheim verſtärken. Kr afträder im Bezirk Ettlingen, das im vorigen n worden iſt, wurde auch für den Sommer dieſes in Kraft geſetzt. Darnach ſind an den Sonntagen von vor⸗ 10 bis Abends 7 Uhr die Albtalſtraße von Ettlingen—Marx⸗ Straße von Ettlingen nach Pforzheim, die Straße von nach Ettlingen und die Straße von Ettlingen nach 6 5 donn geſperrt. glück, das Uingen b. Raſtatt, 9. Mai. Zu dem ſchweren Bootsun⸗ lich bekannt ſich kürzlich auf dem Rhein ereignet hat, wird nachträg⸗ Rhe chen 55 n 90 lange Zeit bewußptſos. Iſt E daß nicht 2 Perſonen, ſondern nurleine den Tod im gefunden hat. Das zuerſt als tot gemeldete 18jährige Mäd⸗ Schneidermeiſters Dunz iſt nicht ertrunken, ſondern war Gerichtszeitung Amksgericht Mannheim 8 Wars der Sitzung des Amtsgerichts(Privatklageſachen) am 1924 hier. das Wort„Slinnes“ als Beiname eine Beleidigung? Netetein reicher Bauernführer in Seckenheim klagte u. a. wegen da cheitel getrunke Venn e igung, weil läger ihm der Name„Stinnes“ beigelegt wurde. meinte, der Name gelte bei den Arbeitern als rer. eer Vorſitzende, Oberamtsrichter Säger, ſtellte 5 Stinnes ein Ehrenmann von der Sohle bis zum geweſen ſei; er hätte nicht geraucht, hätte keinen Alkohol n und hätte tagtäglich viel länger als 8 Stunden gearbeitet. zer— der Vorſitzende— ein reicher Mann wäre, würde er Leider habe ihn da⸗ Los nicht getroffen. ſtolz ſein, wenn man zu ihm„Stinnes“ ſagen würde. Was der Kläger meine, könne er lediglich aus Käsblättern entnommen haben. Und wenn jemand etwas anderes behaupte über die Perſon Stinnes, dann ſei er ein Schuft. Er lehne jede weitere Erör⸗ terung ab. Bezüglich der weiteren zur Verhandlung ſtehenden be⸗ leidigenden Aeußerungen wurde ein Vergleich geſchloſſen. M. Das Aklenkak gegen den Privatſekretär des Prinzen Max vor Gericht * Konſtanz, 8. Mai. Vor dem Schwuragericht hatten ſich heute der 25iährige Ingenieur Ernſt Holl aus Windsheim, der 21⸗ jährige Telegraphenarbeiter Paul Simon aus Breslau. der 191äh⸗ riae Student Friz Weinfurtner aus München und der 25jäh⸗ rige Schriftſteller Heinrich Hüali aus Romanshorn. wohnhaft in Ueberlingen, wegen Verbrechen nach§ 49d des Reichsſtrafgeſetzbuches (planmäßige Verabredunga zum Mord und wegen Vergehens gegen das Geſetz zum Schutze der Republik) zu verantworten. Weinfurtner war zur Verhandluna nicht erſchienen. weshalb gegen ihn Haft⸗ befehl erlaſſen wurde Die Angeklaaten kamen im Herbſt des vorigen Jahres von Min⸗ chen nach Ueberlingen, um in dieſem Bezirk eine Ortsgruppe der Na⸗ tionalſozialiſtiſchen Partei zu aründen. Sie entwickelten eine leb⸗ hafte Propagandatätiakeit und verteilten Flugſchriften. Holl und Simon ſind insbeſondere beſchuldigt. ſich am 25. November v. Is. mit dem Zeugen Albert Schubholz in Dahlem in Verbindung geſetzt zu haben mit dem Ziele, den Privatſekretär des Prinzen Mar von Baden Curt Hahn innerhalb drei Wochen lebend oder tot nach Banern zu ſchaffen. Hahn war ihnen als Jude bekannt und deshalb verhaßt, weil er den Friedensverhandlugen beigewohnt hatte und als Privatſekretär des Prinzen Max dieſen während ſeiner Kanzlerſchaft beeinflußt haben ſoll. Während der Verhanbluna ſtellte ſich heraus, daß die Pläne der Angeklagten zum erheblichen Teil auf Großſprecherei beruh⸗ ten. So rühmte ſich zum Beiſpiel der Anageklagte Holl, er gehöre zur Orqaniſation C und hätte Erzberger und Rathenau ermorden wollen. Dieſe Angaben maren alle erlogen. Das Gericht ſprach die Angeklagten von der planmüßi⸗ aen Beaünſtigaung des Mordes frei. kam aber zu einer Verurteilung des Holl und Simon wegen Beaünſtigung der verbotenen national⸗ ſozialiſtiſchen Partei zu ie drei Monaten Gefänanist, ver⸗ büßt durch die Wderfuch entesae erhielt 4 Monate Gefängnis. ):(Lörrach, 3. Mai Ein Hotelier in Baſel hat bei ſeiner An⸗ kunft auf dem badiſchen Bahnhof in Baſel eine unrichtige Summe Geld angegeben, als er bei ſich hatte. Er wurde deshalb von der deutſchen Zollbehörde in Baſel zu einer Geldſtrafe von 200 Gold⸗ mark verurteilt. Außerdem wurden die in ſeinem Beſitz befind⸗ lichen 2000 Rentenmark beſchlagnahmt. Dieſe 2000 Rentenmark waren dazu beſtimmt, eine während der Inflationszeit von Deutſch⸗ land aus in Luzern aufgenommenes Darlehen in Schweizer Franken zu einem Teil abzuzahlen. In der beantragten gerichtlichen Ent⸗ ſcheidung verharrte das Gericht auf der Beſchlagnahme der 2000 Rentenmark und ermäßigte nur die Geldſtrafe von 200 auf 100 Gold⸗ mark, nebſt Tragung der Koſten. Waſlerſtanssbeobachtungen im Monat Mai geein⸗Pegel[5.[6..8..J 10. fferfar-degelſe 8. 7. 8 5 ſ0. Schunerinfel⸗ 3092 8 2 80.49.986.66 6. 16 ö. 2.85 Kehl 4,53402.92 3. 3 83 ö Maxau.20.54 6 34 Mannbeim...996.30 6 46 Naub .79.84.78.28.85 8 Köln ——————ůů— Hercusgeber. Drucker und Verleger: General⸗Anzeiger, G m. b. Muannheim kE 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Cheſredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Hendelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachhargebiete., Gericht u. den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeigen: Karl Hügel. 8 eeeeeeeee ——— uckerei Dr. Haas, Manuheimer Großer MobDELI-VERKAUE Von heute ab stellen wir sämtliche noch vorrätigen Renn⸗ u. Reunion-Modelle und Modell⸗Kopien zu ganz bedeutend ermãßigten Preisen zum Verkauf eee eeee Ferner: Hochaparte Abend- und Tee- Kleider, Schneider⸗, Smoking⸗ u. reichbestickte Modell- Kostüme Elegante Capes und Mäntel auf weiteres bis 07⁰⁷ Rabatt Für die überaus zahlreichen und vielseitigen Beweise herzlicher Teilnahme an dem uns betroffenen schweren Verluste sagen wir aufrichtigen Dank. Mannheim, den 10. Mai 1924 Marie Herrwerth geb. Sponagel. Danksagung. Namens der trauernden Hinterbliebenen: Am 9. 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Januar 1924. attien, 5) Erhöhung des Stimmrechts der Vorzugs 6 der Ueber Punkt 5 wird neben dem Be amung Generalverſammlang in gefonder er Abſtmn per von den Inhabern der Stammaktien un Vorzugsaftien Beſchluß gefaßt. mlung Jur Teilnahme an der Generalverſammhte ſind diejenigen Aktionäre verechtigt, weeen vei⸗ Aktien o er eine mit den Nummern der Ak ſehene Beſchemigung über die erfolgte Hantqoniah, bei einem deutichen Nolar ſpäteſtens bis bei der den 2. Juni ds Is vor 3 Uht nachmittgg miſchen der⸗ tsrals, Gejzellſchaftskaſſe in Wein ſeim der Mhe 0 Cted etbank Mannheim und deren Zweigen att laſſungen, der Deutſchen Bane Filiale Hontgobs in Franffurt a M. oder bei dem Ba H. Hoheuemſer Frankfurt a. M. hinterlegen. Weinheim, den 5. Mai 1924 ..L W 2— 2 M. für Ba kapitalien in Höhe von 3000 bis 10 dochehel rückzahloar in 6's 12 Monaten bei guter Siche mer An zebote aus privaſer Hand erbeten 20 2 K. 60 a d. Geſchältsſtelle dieſes Blautes Hausbesitzer ˖ u, erhalten ihre Reparaturen. 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