Pl. — —.—— lig VVVVb Dienstag, 20. Mai De. u a ma ale n mannbeim und Umged. vom 18. mal bis ſich del edti 65 Gold⸗pfg. die monatl. Sezieher verpflichten nelwengsett. enoerung der wirtſchaftlichen verbältaiſſe Ieckkonta nrördende preiserhöhungen anzuerkennen. poft. Mannhenm lurmmer 1758e Karleruhe.—P gauytgeſchaftenele „enbe. 2.— eeſchafts⸗hebenſteute Beckarſtaöt. wals⸗ Lenecglessenſpr. Ar. 7031, 702, 7038, 70a3, 705. Celegr.⸗Rör. 8 i nzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. eila England und Frankreich Die„Schreibwut“ Poincares In engliſche ee engliſchen Regierungskreiſen äußert man ſich mi pfallend Wede Schreibwut Poincares.„Dailn Herald“ ſchreibs Poincare triebe nldenſichllic noch in letzter Stunde durch diplomatiſche Um⸗ werde 55 Schwierigkeiten ſchaffen, was ihm aber kaum gelingen eine Fol uch die übrige Preſſe meint, daß die Korreſpondenz nur und die— haben könne, die engliſche Regierung zu kompromittieren Man ſekommende franzöſiſche Regierung ſchon jetzt zu verſchnupfen. zu diskutf es ab, Poincares neueſten Vorſchlag überhaupt ernſtlich bolung der, zumal er nichts weiter bedeutet als eine Wieder⸗ dewiſſe 2255 alten Anſichten. Man glaubt, daß ſein Vorſchlag über nichts w. onzeſſionen bei der Rückgabe der deutſchen Eiſenbahnen Ferm eiter als die Beibehaltung der Eiſenbahnregie in gemilderter daß Poßdeutet. Die Londoner Preſſe gibt der Hoffmmg Ausdruck, beſſunt letzte Briefe einfach ad acta gelegt werden möchten. Metdungn iſt in dieſem Zuſammenhang die bereits übermittelte ͤ a„Daily Telegraph“, die beſagt, die engliſche Regierung mit ſchloſſen, bis zur Reubildung der franzöſiſchen Regierung han über wichkige politiſche Probleme nicht weiter zu ver⸗ ſwiſchen Die Verhandlungen würden erſt nach einer Ausſprache t wien Macdonald und dem neuen franzöſiſchen Miniſterpräſiden⸗ eder aufgenommen werden Unwillen in Paris fa cbaris 20. Mai.(Von unſ. Pariſer Vertreter) Wie ich er⸗ meh heit undigten ſich mehrere angeſehene Politiker der Kartell⸗ Areif Au, darunter Leon Blum, in hieſigen engliſchen däplomatiſchen donald über die Tragweite des zwiſchen Poincare und Mac⸗ über„geführten Briefwechſels. Sie machten aus ihrem Unmut derüͤber ſn ſchriftlichen Meinungsaustauſch keinen Hehl. Es wurde ei nach London berichtet. Heute erhalten die Deputierten don maßcrumg über den Stand des Briefwechſels. Es wurde ihnen lichem gebender engliſcher Seite erklärt, daß Macdonald in höf⸗ vom Ton Poincare darauf aufmerkſam gemacht habe, daß die über franzöſiſchen Miniſterpräſidenten angeregte Korreſpondenz ſprech was bisher erreichte Ergebnis der franzöſiſch⸗britiſchen Be⸗ lie nicht fortgeſetzt würde. Außerdem erhielten die Depu⸗ formation, daß Poincares Reſümee, das er Mac⸗ der ſchickte, keine Fortſchritte bedeute. Poincare habe weder in bahn anktionsfrage noch in der Rückgabe des linksrheiniſchen Eiſen⸗ er qy' wohl, ſo konziliant wie möglich zu ſein, doch ſachlich hielt ſeinen Vorbehalten unverändert feſt. „Die„Times“ über die Mailänder Juſammenkunft ab ec 2„Times“ ſchreibt in einem Leitartikel, es ſei nicht klar, barung heunis und Hymans gelungen ſei, eine endgültige Verein⸗ ingewendder die ſtrittigen Fragen der Sanktionen zu erreichen, die ümmun et werden ſollen, falls Deutſchland ſich weigere, die Be⸗ Vall ſeen des Sachverſtändigenplanes durchzuführen. Auf jeden zethängend, aber die Beſorgnis wegen der gegebenenfalls zu kendercchtden Sanktionen verfrüht zu ſein. Der Sachverſtändi⸗ mit m enthalte genügend eigene Sanktionen, und die Drohung ei gicht dollſtändigen Zuſammenbruch des Planes für den Fall, daß zals Ganzes angenommen werde, ſei für den Augenblick eine U5 deutſ arnung, insbeſondere wegen der bedenklichen Finanz⸗ der ſchlag chlands. Der Sachverſtändigenplan ſei keineswegs ein ſie ſich n. unter anderen, ein Plan, mit dem geſpielt werden könne, ſte den ach dem Belieben anderer richte, er ſtelle vielmehr buchſtäb⸗ korbele Fragen Ausweg dar, und ſeine Verwerfung würde kata⸗ den F Aitden für die in betracht kommenden Länder haben. Auf Nier alla ſcheine die Mailänder Zuſammenkunft den Wunſch nach dacdenalemeinen interalliierten Konferenz beſtärkt zu haben. deerach hade ſein Beſtes getan, um eine friedliche Luft durch ein bamer Poincare fort zu erhalten. Poincare ſei vorläufig Nandle 280 das Haupt der franzöſiſchen Regierung und Macdonald geunkrei 8holb wahrlich klug, wenn er ſeinen Wunſch bekräftige, mit 35 duſam ohne Rückſicht auf irgendwelche miniſterielle Veränderun⸗ 29 dafttenzuwirken. Außerdem beſtehe bis jetzt noch keine Ge⸗ lenderung daß die auswärtige Pelitik in Frankreich eine große nd, mad, erfahren werde. Noch ungewiſſer ſei die Lage in Deutſch⸗ dliven beiden ſtärkſten Parteien des Reichstags, die Konſer⸗ rträ 0 die Sozialdemokraten ſtark entgegengeſetzte Meinungen un Wenn die dentſchnationale Partei ſich zu einer De ing des Sachperſtändigenberichts verſteigen werde, ſo ergähe ede 3 8 598 8 and ſeiet e iche Lage, die jedoch am gefährlichſten für de engliſche Erklärur gen zur Reparationsfrage di 5 dwel 15 banlliche Regieruna läßt in der heutigen Londoner Preſſe 9 5 Ai alche Erklärungen über die Reparationsfrage abgeben. wötgültig n Telegraph“ kann mitteilen, daß die Regierung ſracd Uben delchleſſen ſei, erſt dann die Verhandlungen mit Frank⸗ do⸗zöſiſche Re Sachverſtändigenbericht fortzuſetzen. wenn die neue Blatt d egierung gebildet iſt. Ferner weiſt der„Dailn Herald“, de 15 Arbeiterpartei. darauf hin, daß die Stellung Mac⸗ Fre unveründe,Notwendiakeit. den Sachverſtändigengericht als Gan⸗ ſeemiermindert anzunehmen, dieſelbe geblieben iſt Obwobl der litſei er 8 nicht über jeden Vorſchlaa des Berichtes beaeiſtert Au darin beſan überzeugt. dafß die einzia praktiſch durchführbar Po⸗ Jaftaſſung eſtehe. den Bericht als Ganzes anzunehmen. In dieſer ſltgierung* er von der vorausſichtlich kommenden franzöſiſchen gte owie von Belgien und Italien von ganzem Herzen unter⸗ bo ſiatn über dar 5ter Wichtiakeit. daß dieſe Parkei ſich keinerlei Illu wiöfſche, die Möalichkeiten der neuen politiſchen Laae ſeit en Wahlen bingeben würden. ſidater peelhaft ſei bis jetzt die Haltung der Deukſchnatſonaler e⸗ Der 5* 1* 6 engliſche Kriegsminiſter beſucht die Rheinarmee de Walf„Times“ erfährt, daß der Staatsſekretär für Krieg, lien Befugbretiſchen Rheinarme e Ende dieſs⸗ Monats ſeabren abſtatten und zu dieſem Zweck am 29. von London dine 5 Während ſeiner Anweſenheit im beſetzten Gebiet wiſſar Aruppenſchau ſtatt, bei der auch der britiſche Ober⸗ Lord Kilmarnock zugegen ſein wird. 83 ö derrlin, 20. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.] Der jüngſte ſdened ich dſtorbenen Staatsminiſter Clemens v. Delbrück, Dr. wüeſt Abteiln v. Delbrück, Aſſiſtenzarzt der zweiten chirurgl, llichen Jung am Rudolf⸗Virchow⸗Krankenhaus nahm ſich aus be⸗ Differenzen das Leben. — Badiſche Neneſte Nachrichlen gen: Sport u. Spiel im Mannheimer General-Anzeiger Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Muſik-Zeitung. Welle u. Schall Aus Seld u. Sarten Wandern u. Neiſen er ſch des weſentliche Zugeſtändniſſe gemacht. In der Form bemühe Abend⸗Ausgabe die Kabinettsbildung in Deutſchland Berlin, 20. Mai.(Von unſerm Berliner Büro.) Aus den Krei⸗ ſen der Volkspartei hören wir, daß dieſe der deutſchnatio⸗ nalen Einladung zu Beſprechungen über die Regierungsbil⸗ dung Folgeleiſten wird, auch dann, wenn zunächſt eine ähnliche Ladung an die Demokraten nicht ergehen ſollte. In der Volkspartei nimmt man an, daß im Laufe unverbindlicher Vorverhandlungen von ſelbſt die Rede auf die Demokraten kommen wird, von denen man auch bei der deutſchnationalen Volkspartei wünſchte, daß ein erheblicher Teil von ihnen einer Zuſammenarbeit mit den Deutſchnationalen nicht abgeneigt wäre. Es ſei ſelbſtverſtändlich, daß die Baſis der Verhandlungen die Fortführung der bis⸗ herigen Außenpolitik ſein müßte. Ueber die Formulierung dieſer Forderung, die ja den drei Parteien der Mitte gemeinſam iſt, hofft man ſich heute einig zu werden. Im Keichskag begann heute der volle Betrieb der Vorbereitungen für den Zuſammentritt des neugewählten Plenums. Schon am Vor⸗ mittag traten die Fraktionen der Deutſchnationalen. des Zentrums und der Demokraten zu ihren Sitzungen zuſam⸗ men. Bei der Deutſchnationalen Volkspartei wurde ebenſo wie bis⸗ her ſchon beim Zentrum und bei der Deutſchen Volkspartei die for⸗ melle Konſtituierung durch Neuwahlen des Vorſtandes bis zum Zu⸗ ſammentritt des Plenums aufgeſchoben. Der bisherige Vorſtand der Fraktion. Dr. Hergt, erſtattete ſofort nach Eröffnung der Sitzung einen eingehenden Bericht über die ſchwebenden Fragen. In der Sitzung waren faſt ſämtliche Mitalieder der Fraktion anweſend. auch Fürſt Otto v. Bismarck. Vor Eintritt in die Tagesordnung widmete Dr. Herat, während die Mitalieder ſich erhoben, dem verſtorbenen Dr. Helfferich warme Worte des Gedenkens. Die Reichstaagsfraktion der Deutſchen Volkspartei trat in Anweſenheit des Reichsaußenminiſters Dr. Streſemann heute vormittaa zuſammen. Zunächſt referierte Abgeordneter Dauch über das Sachverſtändigenautachten. Die Reichstaasfraktion der Demokraten, die bis auf zwei erkrankte Mitalieder völlig verſammelt war, konſtituierte ſich heute im Reichstaa und ſetzte zur Vorbereitung der Vorſtandswahl und der Beſetzung der Ausſchüſſe eine Kommiſſion ein. Der bisherige Par⸗ teivorſitzende Koch erſtattete das einleitende Referat über die allge⸗ meine politiſche Lage. Die erſte Sitzung Zur Einberufung des neuen Reichstaas erfahren wir, daß der bisherige Reichstagspräſident Löbe im Einverſtändni« mit der Reichsregierung beabſichtiet, den Reichstag zum Dienstag. 27. Mai nachmittaas 3 Uhreinzuberufen. die end⸗ qültige Feſtſetzung des Einberufungstermins iſt ſedoch erſt möalich,. nachdem Präſident Löbe mit den Parteiführern des neuen Reichstags Fühlung genommen hat. Wie wir erfahren, wird eine derartige Be⸗ ſprechung heute nachmittag 5 Uhr ſtattfinden. Die Regierungsbilöung in Bayern Zu der Taguna der Landesvorſtandſchaft der Bayeriſchen Volkspartei ſchreibt die„Auasburger Volksztg.“: Wenn auch die Landesvorſtandſchaft keine Beſchlüſſe über Verbleiben oder Abgang des Herrn von Knillina faßte, ſondern die Entſcheidung darüber der Landtagsfraktion überlaſſen hat, ſo iſt doch der Eindruck nicht von der Hand zu weiſen, daß die Stellung des Herrn von Knilling ernſtlich erſchüttert iſt. Mit weiteren Betrachtungen muß man ſolange zurückhalten. bis die Landtagsfraktion ihre endaültigen Entſcheidungen getroffen hat. Die Baneriſche Volksparteikorreſpondenz ſchreibt: Es iſt kein Tadel, ſondern nur die Feſtſtellung einer gewiſſen Tragik. die für einen Mann darin lieat, pflichtgemäß eine Arbeit überneh⸗ men zu müſſen, mit der er eines Tages enttäuſchen muß, ſo ſehr, daß ein Wechſel der Perſon notwendig wird. um die notwendige Ver⸗ trauensgrundlage für eine Reaierung überhaupt neu zu ſchaffen. Die„Münchener Zta.“ erklärt, daß ſich auch hinſichtlich der Bil⸗ dung einzelner Reſſortminiſterpoſten ein Wechſel dringend empfehle. Aus dem bayeriſchen Landkag Die Vereiniate ſozialdemokratiſche Partei hat die drei auf die Partei treffenden Landesmandate im bayeriſchen Landtag den bisherigen Abgeordneten Timm, Roßhaupter und Hermann übertragen. Als erſte der neuen Landtaasfraktionen trat heute vormittag die Fraklion des„Völkiſchen Blocks zu einer konſtituierenden Sitzung zuſammen. Die Beratungen gehen am Nackmittag wei⸗ ter. Die Fraktion des Bauern⸗ und Mittelſtandsbundes wird am Donnerstag zuſammentreten. Dr. pfleger als Knillings Nachfolger — München, 20. Mai.(Eig. Ber.) Die„Münch.⸗Augsb. Abend⸗ zeitung“ meldet, auf Grund guter Informationen wird uns mit⸗ geteilt, daß die Bayeriſche Volkspartei den Juſtizrat Dr Pfleger aus Weiden zun Miniſterpräſidenten in Ausſicht genommen hat. Franzöſiſche Theatralit g0. Sqaarbrücken, 20. Mai. Eine theatraliſche Zeremonie, wie ſie den Franzoſen im Blute liegt, fand dieſer Tage in der Pariſer Ecole des Mines ſtatt. Der techniſche Direktor der franzöſiſchen Saargrubenverwal⸗ tung, Sainte⸗Clafre⸗Denille, über namens des Generaldirektors Defline dem Leiter der franzöſiſchen Bergakademie den„Atlas des concessions du terrain houiller de la Sarres, der dem Kaiſer Napoleon bei ſeiner Durchfahrt durch Saarbrücken am 11. Mai 1812 vorgelegt worden war. Dieſes aus 70 Karten beſtehende Werk war von zwei Ingenieuren der damaligen Bergſchule in Geis⸗ lautern, Beaumier und Calmelet, unter der Leitung von J. B. Guillot⸗Duhamel ausgearbeitet worden und ſtellte den damaligen Skand unſerer Kenntniſſe über die Kohlenlagerſtätten an der Saar dax. Er ſollte als Grundlage für die Verteilung der Schürfberech⸗ tigungen dienen welche ſich durch den immer ſtärkeren Grubenbetrieb als notwendig erwies. Nach dem zweiten Pariſer Frieden mußte der Atlas,, den der Ingenieur Th. de Gargan vergeblich bei der Familie Villeroy in Wallerfangen verborgen hatte, an Preußen ausgelie⸗ fert werden. Mit der durch den Verfailler Frieden diktierten Ueher⸗ eignung der Saargruben an den franzöſiſchen Staat kam dieſe⸗ Kartenwerk in franzöſiſche Hände. Seine Rückkehr nach Frankreich wurde in der Ecole des mines mit aroßem Gevränge in Gegenwark prominenter Perſönlichkeiten des öffentlichen Lebens gefeiert. Auch drei Mitglieder der Familie Villeroy nahmen daran deiſ.. en N Vorltaufspreis 10 Soldpfennig 1924— Nr. 235 9 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeſgen 0,40 Soldmark Reklamen 2,.— Soldmark. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt. Streiks, BSetriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgeſallene oder beſchränkte Rusgaben oder ſür verſpütete Rufnahme von Rin⸗ zeigen. Ruftr. d KLernſpr. obne Sewähr. Serichtsſt. manudeim. „Was wir von deutſchland erwarten Erklärungen eines führenden franzöſiſchen Politikers (Von unſerem Pariſer Vertreter). VParis, 18. Mai. Der politiſche Umſchwung in Frankreich hat dem deutſchen Journaliſten die langentbehrte Möglichkeit verſchafft, mit fran⸗ zöſiſchen Politikern von Einfluß zu ſprechen. Solange die Poincare⸗ Mehrheit am Ruder war, wurde man von Blockdeputierten auf die „Erklärungen des Meiſters“ verwieſen und erhielt gewöhnlich noch eine Handvoll chauviniſtiſchen Pfeffer auf dieſe poincariſtiſche Weis⸗ heit, die man den„bon ſons“ des franzöſiſchen Volkes nannte, ge⸗ ſtreut. Die Diſziplin des bloc national machte auf den Journaliſten zuerſt einen ſtarken Eindruck, nachher erkannte man aber, daß ſich hinter dieſer Diſpiplin eine Unkenntnis der Lage verbarg. Poincare lieferte ſeiner Mehrheit den Text, und die Herren Depu⸗ tierten leierten ihn ab. Jeder Einwand, jeder Hinweis, auf Beurtei⸗ lungen, die nicht den Stempel Poincares trugen, wurden zurückge⸗ wieſen, als„Propagandalüge“ bezeichnet. Der Miniſterpräſident ſouf⸗ flierte ſeiner Anhängerſchar dieſes Wort:„Was ich nicht zugebe, das iſt nicht wahr.“.. Das iſt anders geworden. Es läßt ſich mit den Vertretern der neuen Mehrheit wenigſtens reden, zuweilen auch dis⸗ kutieren. Geſtern hatte ich Gelegenbeit einen Linksrepublikaner über die nächſte Entwicklung der franzöſiſchen Außenpolitik zu be⸗ Ich erinnerte an die Zuſammenhänge zwiſchen der ge⸗ chwächten Finanzlage Frankreichs und der Ruhrexpedition, die dem franzöſiſchen Steuerzahler aufgerechnet wird, ohne der Löſung des Reparationsproblems nur um ein Jota vorwärtsgeholfen zu haben. Ich wies auf das zweite erweiterte deutſche Angebot unter Cuno hin und beſonders auf den Vorſchlag des erſten Kabinetts Streſe⸗ mann.„Das ſind die furchtbaren Sünden Poincares“, erwiderte der Deputierte,„die unverzeihlichen Fehler ſeiner Reparationspoli⸗ tik. Wir ſahen uns gezwungen, die vollzogene Tatſache des Ruhrein⸗ marſches anzuerkennen. Wir ſahen, daß unſere Fahne enga⸗ giert war, hofften aber auf eine geſchickte Wendung Poincares, deſſen Hintergedanken, die ſeparatiſtiſche Hetze, uns nicht bekannt war. Unſer Führer, Herriot, gab ausſchließlich und allein zu, daß Poin⸗ care, der Gefangene einer nationaliſtiſchen Mehrheitsgruppe, die in Druckmittel zur Klärung der Entſchädigungsfrage benutze. Wir er⸗ warteten vor einem Jahre die Verſtändigung mit England, Poin⸗ care, der Gefangene einer nationaliſtiſchen Mehrheitsarupy Elyſee ihren geiſtigen Führer beſitzt,(wie lange noch?!) wurde ge⸗ zwungen, aus der Ruhraktion ein wirtſchaftliche⸗ Annek⸗ tionsgeſchäft zu machen. Dieſe Operation mißglückte in jeder Hinſicht. Finanziell richtete ſie den Franken beinahe zugrunde denn war wäre geſchehen, wenn Millerand nicht das Geſchäft mit Morgan abgeſchloſſen hätte? Politiſch brachte ſie uns eine ſchwere moraliſche Einbuße, den Frankreich kam in den Ruf, militariſtiſch und annexio⸗ niſtiſch gegenüber dem faſt entwaffneten Deutſchland vorzugehen; moraliſch war Frankreich ſchwer kompromittier durch die unmenſchlichen Maßnahmen, beſonders Maſſenausweiſung der deut⸗ ſchen Beamten, Verhaftungen. Es war ein Krieg, den Poincare an der Ruhr betrieb. Ich weiß, daß Belgien dieſe Gewalttaten nicht billigte. Wir geben Folgendes zu: durch den Poincarismus iſt in Deutſchland der Haß gegen Frankreich verſtärkt worden: die Ruhr⸗ aktion war ein verfehltes Unternehmen, das Briand nicht billigte, weshalb er von Millerand kaltgeſtellt wurde; Deutſchland konnte mit Recht aus der Art und Weiſe, wie ſich der Poincarismus an der Ruhr und am Rhein manifeſtierte, den Schluß ziehen, daß das beſetzte Ge⸗ biet mit ſeiner kerndeutſchen und ohne Zweifel reichstreuen Bevöl⸗ kerung losgeriſſen werden ſollte; der Poincarismus ſchuf im Herzen Europas einen Brandherd für Kriegspropaganda, im Glauben, durch eine umſo ſchärfere Niederhaltung Deutſchlands den Frieden zu ſichern; das Frankreich des bloc national wollte zwar nicht den Krieg— aber es tat nichts, um eine kriegeriſche, verzweifelte Stim⸗ mung im Volke zu verhindern, insgeheim damit rechnend, daß eine Art Exploſion der deutſchen Verzweiflung als ein Angriff auf Frank⸗ reich ausgelegt werden könnte. 5 Und was erwarten Sie von Deutſchland nach all dieſen Vor⸗ gängen, die wie Sie ſelbſt zugeben— eine Kataſtrophe heraufbe⸗ ſchworen hätten?“— Der Deputierte erwiderte:„Wir erwarten einen neuen Abſchnitt in den Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern, das heißt, die Herſtellung korekter, ſoyaler ge⸗ meinſchaftlicher Arbeitsmöglichkeften. Wir erwar⸗ ten von Deutſchland, daß es ſeinen Nationaliſten ebenſo ſcharf auf die Finger ſieht, wie wir es tun werden. Und Sie dürfen mir glan⸗ ben, daß wir es nicht leicht haben werden. Die Kräfte der Reaktion ſind im heutigen Frankreich beträchtlich; ſie wurzeln nicht im Volke, aber ſie werden aus Quellen geſpeiſt, die nicht zu verſtopfen ſind. Je entſchloſſener wir vorgehen, deſto ſchneller werden wir unſere Reaktionäre zurückwerfen. Heute fällt man uns noch in den Rücken und zeigt nach Deutſchland hinüber, wo die Nationaliſten den Kampf gegen gemäßigte Parteien führen, deren Verſtändigungswille un⸗ bekannt iſt. Wenn aber morgen in Berlin die Kriſe, die Gefahr der Reaktion überwunden iſt, ſo werden wir auch in Frankreich mit den Hetzern fertig werden. Fürs Erſte darf ich ſagen: die neue Mehrheit will eine Verſtändigung mit Deutſchland; ſie will nichts Unmögliches verlangen, aber ſie erwartet von dem Nachbarvolke, daß es die Reparationen nach Maßgabe ſeiner Lei⸗ ſtungsfähigkeit und gemäß dem Schema des Expertengutachtens leiſtet. In dieſem Falle ſteht der Befreiung der beſetzten Gebiete nichts im Wege. Das Ziel der deutſchen Regierung würde ſich verwirklichen laſſen. Denn wir denken nicht daran, die hinterhältige Politik Poincares fortzuſetzen. Wer von einem Schuld⸗ ner etwas haben will, der darf nicht an der Vernichtung des Schuldz ners arbeiten. Wir wollen, im Gegenteil, das reparafionspflichtige Deutſchland in moraliſcher und allgemein menſchlicher Hinſicht er⸗ muntern, den künftigen Entſchädigungspakt zu erfüllen. Unſer In⸗ tereſſe iſt begreiflich: Frankreichs Finanzpolitik hängt von der Regelung der Entſchädigungsfrage ab: zwar nicht vollſtändig, denn wir verfügen über fiskaliſche Maßnahmen(Erfaſſung der großen Vermögen), aber zu einem bedeutenden Teil.. * Bezüglich der Einigung mit England äußerte ſich der Deputierte ſehr zuverſichtlich.„Die Amerikaner verlangen die Herſtellung wahrhaft friedlicher Verhältniſſe in Europa: Deutſch⸗ lond bedarf der Anleihe, wir ſind auf die amerikaniſche Hilfe ebenſo⸗ gut angewieſen. Schaffen wir auf beiden Seiten— dies⸗ und jen⸗ ſeits des Rheins— eine verſöhnliche Stimmung, beginnen wir da⸗ mit, den Hetzern die berüchtigten Argumente zu nehmen, daß Frank⸗ reich einen Krieg um die Reparationen, Deutſchland einen Befrei⸗ ungskampf um das Rheinland und das weſtpfäliſche Kohlengebier werde führen müſſen! Ich glaube: das ſind die moraliſchen und menſchlichen Aufgaben, um den Wiederaufbau Europas vorzu⸗ bereiten.“ Derrilen. 2. Seite. Nr. 235 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 20. Mal 19— 2 2 Amerika unò der Weltſchieoͤsgerichtshof A Newyork, 20. Mal. Nach einer Meldung aus Waſhington üben die An⸗ hänger einer Beteiligung Amerikas am gegenwär⸗ tigen Weltgerichtshof einen Druck auf den Kongreß aus, damit er noch vor ſeiner Vertagung eine Aktion unter⸗ nehme. Eine Reihe hervorragender Perſönlichkeiten aus dem demokratiſchen und republikaniſchen Lager richteten ein Schrei⸗ ben an Senator Lodge und andere republikaniſche Mitglieder des Senatsausſchuſſes für auswärtige Angelegenheiten, in dem ſie erklären, daß das amerikaniſche Volk eine Mitwirkung der Ver⸗ einigten Staaten am Weltgerichtshofe und eine dahin⸗ gehende ſofortige Aktion wünſche. Das Schreiben wendet ſich ſodann gegen Lodges Plan eines Weltgerichtshofes, wie er ihn in einem kürzlich eingebrachten Antrag vertreten habe und erklärt, ſeine Annahme würde nur zu Verwirrung und Berzögerung führen, Amerikas Anſchluß an irgendeinen Schiedsgerichtshof verhindern und im amerikaniſchen Volke Er⸗ regung hervorrufen. 5 Die Forderung nach einer ſofortigen Aktion wird auch von einem Ausſchuß von fünfzig nationalen Verbänden er⸗ hoben, die in einer Erklärung ebenfalls den neuen Plan Lodges verwerfen und dringend Amerikas Veitritt zum gegenwärtigen ſtändigen Weltgerichtshof verlangen. Es ſtehe feſt, daß jetzt 47 Völker dem Schiedsgerichtshof eine herzliche Unter⸗ ſtützung gewähren. Gleichviel, ob die Vereinigten Staaten ihm beitreten oder nicht, werde er dennoch Erfolg haben. In Cleve⸗ land nahmen einige tauſend Frauen an einer Demonſtration teil unter Vorantragung von Bannern mit der Inſchrift:„Wir wollen Frieden für unſere Kinder und Kindeskinder.“ Dieſer vom „Fräuenbund zur Verbietung von Kriegen“ veranſtaltete Umzug rief ſtarken Widerſpruch bei einigen Organiſationen hervor, die dieſe Kundgebung als unpatriotiſch bezeichneten. Ddie Lage im Saargebiet Der Saar-Landesrat lehnt das franzöſiſche Jollſyſtem ab Der Saar⸗Landesrat beriet geſtern im Plenum die Vorlage über das Zollweſen im Saargebiet. Der Zweck der Vorlage iſt, daß ſie nur Abänderungen der Gerichtsbarkeit und Er⸗ leichterungen in der beſonders ſcharfen Handhabung der Strafmaß⸗ nahmen, wie ſie die franzöſiſche Geſetzgebung vorſieht, bringen ſoll. Wie die Kommiſſion ſolehnte auch das Plenum die geſamte Vorlage in der von der Regierungskommiſſion unterbreiteten Faſſung ab, nahm jedoch einen von der Kommiſſion ausgearbeiteten Entwurf an, der weſentliche Abänderungen vorſieht. Betont wurde, daß eigentlich eine Beratung nicht hätte ſtattfinden ſollen, da die franzöſiſchen Zollgeſetze nich! in deutſcher Sprache vor⸗ lagen, und Niemand eine Sache beurteilen könne, die er garnicht kenne. In Lothringen ſei durch ein Urteil eines Metzer Gerichts die Geltung der franzöſiſchen Zollgeſetze aufgehoben worden, da ſie nicht veröffentlicht worden ſeien. Dasſelbe müſſe auch im Saar⸗ gebiet gelten. Der Vertreter der Regierungskommiſſion antwortete auf eine Anfrage, daß der Regierungskommiſſion die Gründe nicht bekannt ſeien, die die Signatarmächte des Verſailler Ver⸗ trages zu der Beſtimmung veranlaßt hätten, daß von 1925 an das Sadargebiet in das franzöſiſche Zollſyſtem einbe⸗ zogen werden ſolle. Trotzdem habe die Regierungskommiſſion faſt unmittelbar nach ihrem Regierungsantritt am 23. Juni 1920 eine Auslegung zu dieſer Beſtimmung beſchloſſen, die allerdings eben⸗ 57 bis 255 nicht veröffentlicht wurde. Dieſer Beſchluß iſt nach Auffaffung des Landesrats ungültig. Nach Erledigung der Tagesordnung kam es noch zu ausführ⸗ lichen Erklärungen der einzelnen Parteien über die wirtſchaft⸗ liche Lage im Saargebiet. Die Redner der einzelnen Frak⸗ tionen betonten einhellig, daß die Urſache der gewaltigen wirtſchaft⸗ lichen Notlage in erſter Linie auf die Kreditnot zurückzuführen ſei. Die Wirtſchaft könne nicht mehr die Konkurrenz halten, da die bereits vielfach die Weltmarktverkaufspreiſe über⸗ ſtiegen. Not bei Arbeitern und Arbeitgebern ſeien die Folge. Die Redner forderten übereinſtimmend ſofortige Maßnahmen der Re⸗ gierung zur Beilegung der ſchweren Kriſe. Arbeitgeber und Ar⸗ beitnehmer müßen ſich gemeinſchaftlich mit der Regierungskommiſ⸗ ſion zu Verhandlungen hierüber zuſammenfinden. Die Redner gin⸗ gen des weiteren auf die zahlreichen Entlaſſungen ein, die in der letzten Zeit in der Schwerinduſtrie ſtattgefunden haben und in der mächſten Zukunft ſtattfinden ſollen. Von ſozialdemokratiſcher Seite wurde geſetzliche Regelung der Stillegung und Einſchränkung von Betrieben, das Verbot von Arbeiterentlaſſungen, die Einführung der obligatoriſchen Schlichtungsausſchüſſe und Geſetzeskraft für die Tarifperträge gefordert. Auch der Achtſtundentag müſſe gefetzlich feſtgelegt werden. Außerdem müßten ſofortige Maßnahmen zur Verbilligung der Lebenshaltung getroffen werden. Von einem ſozialdemokratiſchen Redner wurden ferner ſchwere Vorwürfe gegen die Schulverwaltung der Regierungs⸗ kommiſſion wegen der vielen bekannten Mißſtände im Schulweſen, namentlich wegen der Unterſtützung des franzöſiſchen Schulweſens erhoben. Sämtliche Parteien ſtellten ſich hinter den Redner und verſicherten ihm ihre Unterſtützung bei der Durch⸗ ſetzung ſeines Standpunktes. Die verhexte Staoͤt Eine heitere Spitzbubengeſchichte von Karl Ettlinger Copyright 1923 by Georg Müller Verlag.⸗G., München 14(Nachdruck verboten). Der Portier ſann einen Augenblick nach. „Ich glaube nicht. Aber ich kann das nicht ſo ſagen.“ „Und der Mann, der hinter Ihnen ſtand?“ „Der war auch weg. Wie es wieder hell wurde, dreh' ich mich um— da war er nicht mehr da.“ „Sie ſagen, er hat Sie angepackt. Wo?“ „Vorne an der Livree. Zwiſchen den Knöpfen.“ „Ziehen Sie Ihren Nock aus!“ Der Portier lachte. „Meinen Rock ſoll ich ausziehen?“ — W N 2 A 2* Funte nahm den Livreerock und legte ihn ſorgfältig auf Win⸗ tels Arm.„Geben Sie ihn gleich morgen früh in die Abteilung für Fingerabdrücke!— Portier, Sie können gehen.“ 3„Und meinen Rock?“ „Den kriegen Sie ſchon wieder. 5 55 nur froh, daß Sie über noch einen Rock anziehen können!“ — Portter brummend die Loge verlaſſen hatte, riß Funke ein Blatt aus ſeinem Notizbuch, ſchrieb ein paar Zeilen darauf und reichte es Winkel. Der las es, ſteckte es ein und nickte. Auf dem Zettel ſtand: „Bei dem Portier noch heute abend Hausſuchung halten! Nun kehrte ſich Funke wieder dem Argt zu. „Wir wollen jetzt die Frau befragen. „„Bitte.“ 4 alſo, Frauchen,“ ſprach Funke ſie freundlich an,„was iſt denn nun eigentlich mit Ihnen los? WWenn ich das nur ſelber wüßte! jammerte die Frau.„Ich verſteh ſa von all dem, was vorgeht, kein Wort. „Sie Glückliche, lächelte Funke.„Aber Sie ſagten vorhin, ein Hund hätte Sie geſtochen? Von einer Weſpe habe ich das ſchon gehüört; aber von einem Hund iſt mir das etwas ganz Neues, Wem gehörte denn der Hund?“ 5 DDdem Herrn, der zu ſpät gekommen iſt. Grad wie der zweite iſt der Herr gekommen.“ ausd⸗ 100 der Brief Schweyers Zu dem bekannten Schreiben des bayeriſchen Innenminiſters Dr. Schweyer an die Deutſch⸗Hannoverſche Partei⸗ leitung erfährt die„München⸗Augsburger Abendzeitung“, das Schreiben ſchädige die Reichspolitik in bedenklichem Maße. Auch die Beſtrebungen der Welfen hätten die Gefahr eines Eindringens ausländiſcher Einflüſſe in die innerdeutſche Politik heraufbeſchworen Dr. Schweyer ſei als Innenminiſter des bayeriſchen Staates nicht mehr möglich. Das Blatt fragt in dieſem Zuſammen⸗ hang, ob es richtig ſei, daß die Bayeriſche Volkspartei die Abſicht habe, im neuen Reichstag mit den Welfen eine Fraktibnsgemeinſchaft einzugehen.— Auch die„Münchn. Itg.“ wendet ſich gegen den Brief Schweyers und erklärt, in Bayern wehre man ſich dagegen, wenn ſich außerbayeriſche Kreiſe in bay⸗ riſche Angelegenheiten miſchten. Die logiſche Konſequenz wäre, daß man ſich auch in Bayern nicht in Angelegenheiten miſche, zumal wenn ſie ſo delikater Natur ſeien wie die Frage der Selbſtändig⸗ keit Hannovers. Zu dem Brief Schweyers wird von unterrichteter Seite erklärt, daß es ſich um einen Privatbrief handle, der eine Antwort auf eine Einladung an den Miniſter darſtelle, ſich an der Werbe⸗ arbeit durch eine Rede in Hannover zu beteiligen. Dr. Schweyer habe dieſe Einladung ſehr höflich mit dem Schreiben abgelehnt und ohne Bindung der Regierung und ohne Wiſſen der Partei dieſen Brief geſchrieben. Wie wir zu der Angelegenheit weiter erfahren, ſprach der preußiſche Geſchäftsträger Miniſterialrat Dr. Denk geſtern im bay⸗ riſchen Miniſterium des Innern vor, um ſich über die Echtheit des Briefes zu informieren. Miniſterialrat Dr. Denk wird heute, nachdem Miniſter Schweyer aus Paſſau zurückgekehrt iſt, eine Ausſprache mit ihm ſelbſt haben, über die eine amtliche Kundgebung an die Preſſe gelangen dürfte. Dr. Schweyer erklärt zu dem an die Deutſch⸗hannoverſche Partei gerichteten Schreiben folgendes:„Es iſt dieſem Privat⸗ brief eine Bedeutung beigelegt worden, die ihm niemals zu⸗ kommt. Ich habe eine private Einladung, in Hannover ein Reſeraf zu übernehmen, in einem perſönlichen und privaten Schreiben mit höflichem Dank abgelehnt und dabei allerdings für die Beſtre⸗ bungen der föderativ gerichteten Deutſch⸗hannoverſchen Partei eine gewiſſe Sympathie() zum Ausdruck gebracht. Weder die bayeriſche Regierung noch die Bayeriſche Volkspartei haben mü dieſem Briefe etwas zu tun. Von einem Eingriff des bayeriſchen Miniſters des Innern in preußiſche Angelegenheiten kann ſomit keine Rede ſein. Der Brief war nicht für die Oeffentlichkeit beſtimmt und ſeine Verwertung bei der Abſtimmungspropaganda war nicht in meinem Sinn gelegen.“ Der Konflikt im KRuhrbergbau Die Lage im Ruhrgebiet Durch die Dauer des Streiks im Ruhrgebiet wird die Lage auch für den Bochumer Verein ſchwierig. Der Be⸗ trieb konnte daher nur mühſam aufrechterhalten werden, weil das Werk den Kohlenbeſtond von ſeinen Zechen abfahren konnte. Geſtern aber wurden die Laſtkraftwagen des Werkes daran gehindert. Heute wird die Verwaltung darüber beſchließen ob nicht unter dieſen Um⸗ ſtänden doch mit erheblichen Betriebseinſchränkungen ge⸗ rechnet werden muß. Lt.„Köln. Volkszta.“ feiern im Ruhrgebiet jetzt 93,39 Prozent aller Zechenbelegſchaften. Die Kñohlenförderung iſt auf rund 8 Prozent gegenüber der normalen Förderuna geſunken. In der geſamten Induſtrie ſind ungefähr eine Million Arbeiter ar⸗ beitslos. Laut„K..“ hat die ſogen. gewerkſchaftliche Abteilung der K. D. P. eine Mitteilung erlaſſen, wonach eine Streikunter⸗ ſtützung für die Bergleute nicht in Betracht komme da die zu unterſtützende Maſſe zu groß ſei. Die Kommuniſten ver⸗ wieſen in ihrer Mitteilung an die örtlichen Kampfleitungen, die durch Sammlungen und Eingaben bei den Behörden für die Unter⸗ ſtützung der Streikenden zu ſorgen hätten. Juſammenſtöße Zu Schießereien zwiſchen Polizei und Kommuniſten kam es geſtern, als die Polizei eine von den Kommuniſten angeſetzte Maſſenverſammlung auflöſte. Verletzungen ſind nicht vorgekommen. Ein Nachhall aus der Beſetzung Belgiens Berlin, 20. Mai.(Von unſ. Berl. Büro.) Der„B..“ wird aus Brüſſel gemeldet: Geſtern hat vor dem Schwurgericht in Bra⸗ bant der große Prozeß begonnen, der von der belgiſchen Regierung gegen den belgiſchen Großinduſtriellen Baron Coppe angeſtrengt worden iſt wegen Beihilfe an den Feind durch Lieferung von Kriegsmaterial und durch Bereitſtellung von Arheitskräften während des Kriegs. Der Angeklagte iſt 74 Jahre alt und leidet an einer unheilbaren Krankheit. Man nimmt an, daß der Prozeß ſich bis in den Monat Juli hinein erſtrecken wird. Der belgiſche Staat verlangt von dem Angeklagten 57 Millionen Entſchädi⸗ gung. Die Anklageſchrift hat einen Umfang von 180 Seiten. „So ein ſchlanker, ſchöner Menſch mit einem blonden Schnurr⸗ bart.“ „In einem hellen Sommeranzug?“ „Nein, im Frack.“ „Ach ja, natürlich im Frack.— Wie alt ungefähr?“ „So um die vierzig rum.“ „Kommt der Herr öfters ins Theater?“ „Bei mir nicht. Vielleicht auf den anderen Plätzen. Es kom⸗ men ſo viele Leute ins Theater—“ „ daß Sie nicht jedes Geſicht behalten können, das begreife ich.— Und dieſer Herr kam mit einem Hund ins Theater?“ „Mit ſo einem Pintſcher.“ „War es kein Foxterrier?““ „Ich kenn mich nicht ſo aus mit den Viechern.“ „Aber man nimmt doch keinen Hund mit ins Theater?“ „O doch, das kommt öfters vor. Eigentlich darf es ja nicht ſein; aber wenn ſie ihn in der Garderobe abgeben Unſereins iſt auf die Trinkgelder angewieſen.. und da... ach Gott, ich werde doch nicht beſtraft deswegen?“ „Nein, Frauchen! Wenn Sie alles hübſch wahrheitsgetreu er⸗ zählen, kriegen Sie vielleicht ſogar eine Belohnung. Nun weiß ich aber immer noch nicht, wie der Hund es angefangen hat, Sie zu ſtechen?“ „Er hatte doch ſo ein Halsband an mit Stacheln. So dünne, ſpitze We Funke richtete ſich höher auf und warf dem Arzt einen ſieg· reichen Blick zu. Jetzt war ihm alles klar.“ „Und wie mir der Herr das Hündchen gegeben hat und reicht mirs auf den Arm, da ſtößt mir aus Verſehen der eine Stachel gonz tief in die Hand.“ „So, ſo, aus Verſehen meinen Sie.— Hat der Herr etwas geſagt?“ „Er hat gelacht und hat geſagt: Heile, heile, Segen, Morgen kommt der Regen, Uebermorgen kommt der Schnee, Tut's dem Kindchen nicht mehr weh. Es war ein ſehr lieber Herr. Dann muß es mir ſchlecht ge⸗ weiß ich nichts mehr.“ 5 Reichstagswahlen und Badiſcher Landiaß Von Dr. Wilhelm Maltes, M. d. L 95 Die Bedeutung der durch die Reichstagswahlen am 4. Ma ſt Baden eingetretenen politiſchen Veränderungen erkennt maß im voll, wenn man deren Auswirkung smöglichkenn bez Badiſchen Landtag nachgeht, wenn dieſer am 4. Mai aufgrun den bisherigen Landtagswahlrechts ebenfalls neu gewählt Aegen, wäre. Die Zahl der Abgeordneten wäre von 86 auf 89 geſ die Die Sozialdemokratie hälte 7, das Zentrum 2 verloenfs⸗ Kommuniſten 5, die Völkiſchen 4, die Deutſche Be ge⸗ partei 2 und die Wirtſchaftliche Vereinigung 1 Mandan em wonnen. Die Bedeutung dieſer Gewinne und Verluſte zengrte beſten eine Darſtellung der Entwicklung im Verhältnis der ren. der Regierungsparteien zu den übrigen in den letzten ſechs krate Die Koalition zwiſchen Zentrum, Demokratie und Sozial beſteht ſeit 1919. Damals beſaß ſie 94 Prozent der Stim ͤ˖ die Oppoſition nur 6 Proz. Bei den Landtagswahlen 192 ͤ Stimmenzahl der Regierungsparteien auf 69 Proz., am ds. Is. iſt ſie weiter auf 57 Proz. zurückgegangen. wichtigſte Wirkung dieſes Wahltages. Die badiſchen 5 ſe parleien haben immer entſcheidenden Wert darauf gelegt be⸗ die zur Verfaſſungsänderungen notwendige Mehr ſitzen. Dieſe Mehrheit des Volkes haben ſie nach den letzten we tagswahlen noch hinter ſich gehabt. Heute nicht mehr. ieh Koalition aus Zentrum, Demokratie und Sozialdemokratie Lönde in Baden nicht mehr das Vertrauen, das zur Verfaſſung zwei rungen berechtigt. Sondern dieſe Mehrheit beſitzen nur noch von politiſche Gruppierungen, die große bürgerliche Koalition it det Demokratie bis Deutſchnational oder die große Koalition m Sozialdemokratie. us- Auch die Zuſammenſetzung der Landtagsae ſchüſſe ſteht in einem ſchroffen Gegenſatz zu dem duuch ſel Wahl am 4. Mai kundgegebenen Volkswillen. Die Koalttion, ih⸗ jetzt von den 21 Ausſchußmitgliedern 15 Vertreter, während aufgrund der letzten Wahl nur 11 bis 12 zuſtehen würden. En⸗ bei einer ſolchen Zuſammenſetzung der Ausſchüſſe ganz andere ſcheidungen herauskommen müſſen, als der Volksmeinung lebemd ſprechen, iſt ohne weiteres klar. Wenn die Demokratie nicht toter Buchſtabe, ſondern tung ſein ſoll, dann müßten derartige Aenderungen Bea ch ag⸗ finden. Zwei Wege gibt es hierzu, die Neuwahl des Lanonen ſelbſt, Aenderungen innerhalb der Regierung und den Kommiſſi Man hat die Wahl zwiſchen Beachtung des Volkswilene. 1 parteiegoiſtiſcher Behauptung der Machtpoſition der Targ 90⸗ Widerſpruch zu dieſem. Die Entſcheidung liegt bei den tre⸗ litionsparteien, die ja die Bertreter des dem! tiſchen Gedankens ſein wollen. dem Die Zentrumsfraktion beſchäftigte ſich unter gage. Vorſitz des Abgeordneten Fehrenbach mit der politiſchen 2ung Die Entſcheidung über die Zuſammenſetzung der neuen Rechſt. wurde jedoch zurückgeſtellt bis nach der Beſprechung mit den parteien, die heute nachmittag ſtattfinden ſoll. Kein Anſchlag auf Ludendorff *Mannheim, 20. Mai. Zu dem gegenwärti Cerücht von einem Attentat auf General Lude erfahren wir von zuſtändiger Seite, daß dies jeder entbehrt. * Deutſch⸗amerikaniſcher„Rum⸗Vertrag“. Zwiſchen dem 5 ſchen Botſchafter Wiedfeldt und dem Staatsſekretär wärtigen Hughes wurde geſtern ein Abkommen zeichnet, welches von der amerikaniſchen Preſſe„Ru m trag“ genannt wird und den amerikaniſchen Behörde ähr auf Unterſuchung und Beſchlagnahme deutſcher Schiffe im Verdacht ſtehen, Antialkoholgeſetze überſchritten zu haben. nachtrag zum lokalen Teil Aufflärung des Ueberfalls am Schloß? Der Wie Kanm ner Kriminalpolizei gelang es, ſich eines jungen ain zu verſichern, der teils mit anderen Perſonen in Wiesbaden, 15 vie Mannheim, Aachen, Bochum Solingen, Dortmund 15 nich leicht auch noch an anderen Plätzen zahlreiche Perſonen gebragz alltägliche Weiſe um zum Teil recht erhebliche Geldbeträ 5 gen a hat. Wo er ſah, daß Perſonen mit vereinnahmten Geldht, ſich bal Bank⸗ uſw.⸗Geſchäften kamen, näherte er ſich ihnen, ſtele und en als franzöſiſcher, bald als belgiſcher Kriminalbeamter a dann klärte ſie für verhaftet. Die Feſtgenommenen führte maßz dort 5 Gebäude, in denen franzöſiſche Kommandos lagen, ſchloß U den G Räumen, vielfach in Aborten ein, nachdem man ſich da⸗ ſich dern ſchäften abgehobene Geld hatte geben laſſen. Er entferazeg 0 lchin, und ließ ſich nicht wiederſehen. Mit dem erlangten Autos, ne 75 die Leutchen herrlich und in Freuden. Sie kauften ſich 5 am ein Kleider, Schmuckſachen uſw., ließen in Bordellen Tauſende n reten, Abend draufgehen und geſtatteten ſich einen Luxus im delt es 5 den ſich nicht jeder leiſten kann. Bei dem Haupttäter Hargande ſber um einen etwa 25jährigen jungen Mann. Zwei von der einer ⸗ flüchtig. Man darf annehmen, daß der Feſtgenommenich in angeblichen franzöſiſchen Kriminalbeamten iſt, die rirma fe Nähe des Schloſſes zwei Angeſtellte einer Heidelberger bedeu nahmen und ins Schloß verbrachten, wo ſie ihnen einen Geldbetrag abnahmen. Der Aſſeſſor ſchnalzte mit der Zunge, ſagte: „Guten Abend, ich muß gehen!“* An der Türe wandte er ſich nochmals zurück. erwöhn „Den Namen des Hundes hat der Mann nicht auchel ſen „Doch, ein ganz verrückter Name. Wie er ihn 9 wiede⸗ hat er geſagt:„Schön ſitzen bleiben, bis dein Herrche kommt, Gargax!“ „Danke!“ Und er verließ die Loge. 10 Winkel ſah ihm mit dem ſtaunend⸗ehrfürchtigen 2 dem ein vierjähriger Hoſenmatz zu einem Zauberkünſ der ihm ein lebendes Kaninchen aus der Naſe zieht. erordt* „Unſer Aſſeſſor verſtehtsl“ raunte er dem Togache, al⸗ „Paſſen Sie auf, der weiß ſchon viel mehr von der e ſo/ ſich anmerken läßt! eir „Im Gegenteil!“ lachte der Arzt.„Die Poltzei 1 55 als wüßte ſie viel mehr, als ſie in Wirklichkeit wiſſen. Froßech würe lieber, er hätte mir meine Patientin nicht mit leinnehen 1 0 aufgeregt. Schließlich iſt die Geſundheit eines wieen iſt de tiger als ſämtliche Brillantenkolliers der Erde. Weni„ier meine beſcheidene Anſicht als Arzt.“ 0 alle Zehn Minuten ſpäter ſchickte Aſſeſſor Funke nac) die Himmelsrichtungen Telegramme: Die Gendarmen mieed ſtraßen überwachen und jedes verdächtige Automobil anhalten. ein Herr den Auf einer Bank in den Kuranlagen aber ſaß ermzelle⸗ blondem Schnurrbart, rauchte eine Pfeife und Foxterrier auf ſeinem Schoße ſtreichelnd: „Adele macht ihr Sache unübertrefflich. Sie iſt zen 5. „Hier Funke— wer dort?!?) „Bohnkraut. Morning, Aſſeſſor. Was Neues der „Leider nichts Beſonderes.“ bt, wo „Haben Sie denn immer noch nicht herausgebrach reſt Halunke jetzt wohnt?“ 5 „Fragen Sie doch nicht ſo töricht! wüßten, hätten wir ihn ſchon längſt gepackt.“ „Well. Auf Wiederſehen!“ Funke lehnte ſich im Amtsſeſſel weit zurück 0 Wenn wir ſ worden ſein, weil ich hier in der Loge aufgewacht bin. Dazwiſchen die Ereigniſſe der letzten Tage. (Fortſetzung folgt) 0— ——— 2I27ͤ e *8 2232 28 22 — — AN — * ee —2 N Diensl Dennstag, den 20. mai 1924 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe) — 3. Seite. Nr. 235 Städtiſche Nachrichten woche für Wirtſchaſt u. Kultur der handelshochſchule In der Aula der Ha 9 i nachen ndels⸗Hochſchule in A 4, 1 erfolgte geſtern urs die Eröffnung der Woche für Wirtſchaft 155 Redner r, für die die Handels⸗Hochſchule eine Anzahl bedeutender hat. U. a. ſprach geſtern Rechtsanwalt Dr. 18 Urg, Mitglied des Reichswirtſchaftsrates über echſelbeziehungen zwiſchen Recht und Wiriſchaft im heutigen Wö Deutſchland lief in nd ſo führte Dr. Hachenburg u. a. aus, im 18. und bis ſchende zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts das Recht die herr⸗ ung hatz tellung einnahm, und die Wirtſchaft wenig unmittelbare Gel⸗ dechtsleh E. wird jetzt vielfach das Gegenteil angenommen. die Frei⸗ kehrs dber gibt dem Richter die Befugnis, ſich im Intereſſe des Ver⸗ — das Geſetz zu ſtellen. In Wahrheit iſt keine von beiden, diger 20 r Wirtſchaft, der Herr des anderen. Beide ſtehen in ſtän⸗ echſelbeziehung. Die Wirtſchaft erzwingt von Rechtſprechung öttert ſFuebung ihre Berückſichtigung. Das wird an Beiſpielen er⸗ Art 80510 as Recht kann die Wirtſchaft nicht lenken. Verſuche dieſer dednun en vergeblich. Es kann ſie fördern und erleichtern, daß jede Ein zu einer Verbeſſerung im Betriebe führt. Der Schwerpunkt mwirkung des Rechts liegt aber auf dem Gebiete der Ethik. Die Fir kemäß allchat die aus dem Selbſterhaltungstriebe fließt, iſt natur⸗ kann dhoiſtiſch, wogegen das Moralideal altruiſtiſch iſt. Das Geſetz wiebes ieſes nicht erzwingen. Aber es kann die Auswüchſe des Ich⸗ Lorgän ſeitigen. Daher lehnt es die Anerkennung wirtſchaftlicher hier 0 ab, die gegen die guten Sitten verſtoßen. Hier und nur ellen ird es gegenüber der materiellen Wirtſchaft, Kraft ſeiner ide⸗ Dies auf ein höheres Prinzip zurückgehenden Macht zur Herrin. irndu erzennen, iſt beſonders für die heutige Zeit der Krankung der Auſaab ft Deutſchlands wichtig. Je zerrütteter ſie wurde, deſto größere 9 en erwuchſen dem Rechte. Daß es ſie nicht erfüllte, muß zu⸗ dieſer n werden, obwohl zum erheblichen Teile dies in der Schwere Elugabe liegen mag. Auung werden dann die Schickſale der Forderung der Vertragser⸗ Kelden trotz der immer mehr ſtelgenden Selbſtkoſten und trotz der der 8 wertung gezeigt und die Frage der Aufwertung beſprochen. g. St erſuch der Geſetzgebung, in der letzten Stunde im Wege der Sternotverordnung einzugreifen, erſcheint nicht als gelungen. der chlimmſte bei allen dieſen Erſcheinungen iſt die Zerrüttung Närfniſten im Verkehrsleben. Wenn einerſeits das Recht den Be⸗ do ſnen des gewandelten Verkehrs Rechnung tragen muß, ſo ſteht ſchen.bordergrunde die Aufgabe, die Ueberhandnahme des egoiſti⸗ kein 18 omentes in der deutſchen Wirtſchaft zurückzudrängen. Noch wirtf kalanmengeprochenes Volk hat ohne ſittliche Wiedergeburt einen ſeßen ſtlichen Aufftieg erlebt. Hier beginnt das Recht wieder einzu⸗ dieſe Hier kann es in ſeinen Wechſelbeziehungen zur Wirtſchaft moraliſch wieder emporheben. rofeſſor Dr. Rumpf führte über das Thema K unſt der Geſetzgebung in friedlichen und revolutionären Zeiten 1 — 0 4 1 ſcha ſalſendes aus: Gute Geſetze, die nicht ſobald veralten, zu doraus, plt zu allen Zeiten ſchwer. Erfolgreiche Geſetzgebung ſetzt ſler erf daß der Geſetgeber die dae der a u regelnde Sachlage lich mit ime und auch die Entwicklung der aen ukunft beſtmög⸗ Jeiten in Rechnung zu ſtellen vermöge. ies 1 in ruhigen wenn derdt leicht, ſo iſt es dann mitumter ſchlechterdings unmöglich, wenn di m Geſetzgeber der Boden unter den Füßen ſchwankt und e umgebende Zeitlage mehr veränderliche als feſte und damit e Faktoren eiſt. Der Vortragende veranſchaulichte r deugean Beiſpielen qus der franzöſiſchen Repolutſon 1789, aus Iöigeutſchen Märzrevolution und aus dem Umſturz im Reiche von Veeezewie die Revolutionsgeſetzgebung ſowohl bei„revolutionären wpſsche aus Begeiſterung“, wie bei revolutionären„Notgeſetzen“ üngel zu überwinden verſuchen muß und typiſche eiſt. Mannheimer Spargelmarkt bag ſen Städt. Nachrichtenamt wird uns geſchrieben: Am Frei⸗ entner Nai wurden dem Mannheimer pargelmarkt nur 1, Ungen Spargeln zugeführt, die von Schwetzingen, Brühl, Rei⸗ Ang; dond. Oftersheim ſtammten. Die Nachfrage war ziemilich ge⸗ e Preſß waren die angebrachten Spargeln um 6¼ Uhr verkauft. I. Mart ſe bewegten ſich zwiſchen 60 Pfennig(Suppenſparge) und did bol(Spargel 1. Sorte) für das Pfund. Ein ganz anderes um U der Samstags⸗Markt. Bereits bei Beginn des Markteg, Jahl dabr, war der Andrang der Käuſer ſehr ftark. Auch war die den erſchienenen Verkäufer größer als an den beiden vorher⸗ an Tagen. Angebracht waren insgeſamt.10 Zentner Spar⸗ 0 abein Käßertal, Rheinau, Brühl Schwetzingen, belesen im. St. Leon, Reilingen und Oberhauſen. Die Preiſe eſe wiederum— wie auf dem erſten Spargelmarkt— auf dend. ug Guppenſparge dis 1 Mart(Spargel 7. Korte) für da⸗ daß die Gle Nachfrage war an dieſem Samstag⸗Abend derart ſtark. waten; angebotenen Spargel bereits um 67½ lhr fämtlich 2 dehen. Jahlreiche Käufer mußten ohne Spargeln wieder nach Hauſe Frühlingsnacht Von Jranz Mahlke(Berlin) 10 Nacht iſt gaanz mit Sternen überſchneit, nd Silbernetze ſinken ſacht bernieder. Im Vogel reat leis träumend ſein Gefieder m kleinen Heckenneſt. ſüß übermait. Aundie beglänzte ſtumme Herrlichkelt räuft keuſch der Duft von allen Blütenzweigen, Van in dem mitternächtia tiefen Schweigen erſinkt die Welt mit ihrem Lärm und Leid. 8 Früßlinsnacht, die du vol Wunder biſt: ſich dein müder Sohn an dir erlabe. nd einmal.— einmal nur ſo aanz begrabe n ſeinen Frieden, der vom Hirnmel iſt. * der Begründer der Lebenslehre Von Dr. H. von Bronſart An Seul h. gen 20. Mal begeht der NRolurforſcher zurd Pniksſcrn in zn überrefan ee ſeinen 50. Geburtstaa. Ein an Arbeit und Er⸗ den Wattaes Daſein ſteht auf ſeinem Gipfelpunkt. France iſt dus mosbä eſten Kreiſen bekannt durch die ſeit 1905 erſchtenenen du ſo viel dchen“, die dem Naturfreund die Auaen öffneten über dench die Schmſtrittene„Seelenleben“ der Pflanzen, und vor allem leb Iflanze“ affung eines aroßen, achtbändigen Werkes„Das Leben 59 e ein Seitenſtück iſt zu Brehms berübmtem„Fler⸗ ſellaaben den letzten Jahren hat Francs ſich mehr denkeriſchen b 1017 fuugewandt, und ſeine„Obfektive Philoſophle, mit der. 5 Anzängerartritt. zählt eine immer mehr anwachſende Gemeinde Mit dief iun nachdieſer Lebenslehre will Francé die Philoſophie wieder zu dentten, was ſie bei den Alten war: Die Köniain der Wiſſen⸗ eherrſcherin des Daſeins, die beſtimmend auch Über Abe,Pbilof Statt deſſen iſt ſberdies oßie heute eine Wiſſenſchaft wie andere auch und beſtebt das gegſo muß es dem Lalen ſcheinen— der Haunſſache nach ig Schaffuren gänzlich unbrauchbarer aeſchichtlicher Norſchena und mit einer ſo ſchwierigen Nomenklatur. daß eine Beſchäfti⸗ ſmitteln den letten und böchſten Dingen der Menſchheit. die ſie zu dium„vorgibt. nur wenigen Eingeweihten nach mühevollem An Stelle dieſer„Philoſophie für das unprak⸗ will Francs eine Philoſophie für das proktiſche Leben auf eine 1Frankfurt a. * Verkürzte Speiſzwagen, verlängerte Schlafwagen Rheinland⸗ Weſtfalen⸗Baden. In den rheiniſch⸗weſtfäliſchen—Baſler Schnell⸗ zügen D 307/ 308, die bisher auch noch ſüdlich Karlsruhe Speiſe⸗ wagen führten, ſind die Speiſewagen auf dem Laufteil Karls⸗ ruhe⸗Baſel und umgekehrt eingezogen worden zugunſten der Verlängerung der Schlafwagenkur ſe, die dieſe Züge führen, und zwar wird der Schlafwagen Vohwinkel⸗Karlsruhe über Karlsruhe hinaus bis Baſel gefahren Es ergibt ſich damit die angenehme Möglichkeit, in dieſem Zugspaar auf der ganzen Lauf⸗ ſtrecke zwiſchen Baſel und Köln bezw. Vohwinkel im Schlafwagen bleiben zu können. Da dieſe beiden Züge vom 1. Juni ab auch direkte Wagen Köln⸗Frankfurt⸗Triberg⸗Konſtanz erhalten, ſodaß neben dem Kölner Schlafwagen nun auch der Vohwinkler für den Schwarzwald⸗ verkehr bis und ab Offenburg zur Verfügung ſteht, wird dieſe Ver⸗ beſſerung zur allmählichen Wiederſchaffung der alten Rheinland⸗Ba⸗ den—Schwarzwald⸗Verbindungen ihr Teil beitragen. Die Läufe der beiden Züge ſind D 307 Baſel ab.30 nachm., Konſtanz ab.14 nach⸗ mittags, Triberg ab.45 nachmittags— Vereinigung in Offenburg — Mannheim ab 12.12, Frankfurt a. M..53 vorm., ab.08 vor⸗ mittags, Köln an.19 vorm., Hagen an.02, Elberfeld an.50 vorm., Vohwinkel an.05 vorm., Düſſeldorf an.23 vorm., umgekehrt D 308 Düſſeldorf ab.51 nachm., Vohwinkel ab 10.26 nachm., Elber⸗ feld ab 10.40, Hagen ab 11.25 nachm., Köln ab 10.21 nachm. Frank⸗ furt a. M. an.25, ab.42, Friedrichsfeld ab.00, Heidelberg an .10 Triberg an 11.11 vorm., Konſtanz an.30 nachmittags— für den Schwarzwald Trennung in Offenburg. * Jum Konflikt in der Metallinduſtrie iſt zu berichten, daß bei der geſtern nachmittag unter den Metallarbeitern vorgenomme⸗ nen Urabſtimmung 88 für die Annahme des Schieds⸗ ſpruches geſtimmt haben. Dagegen waren 117. Ungültig war %% der abgegebenen Stimmen. Heute nachmittag fanden in Karls⸗ ruhe Einigungsverhandlungen über den Antrag der Arbeitnehmer, den Schiedsſpruch für verbindlich zu erklären, vor dem Landes⸗ ſchlichter, Landgerichtsrat Dr. Jolly, ſtatt. * Ausſicht auf ein gutes Jahr. Von unſerm Mitarbeiter A. Göller, der ſich zur Erholung in einen Ort in der Nähe Frei⸗ burgs begeben hat, wird uns geſchrieben: Wer jetzt auf einer Fahrt von Mannheim nach Freiburg die Fluren der Rheinebene be⸗ trachtet, erhält Anlaß, ſich über den Stand der Feldfrüchte zu freuen. Man hatte geglaubt, der lange Winter habe namentlich dem Klee und dem Reps ſehr geſchadet. Erſterer ſieht gut aus; die zahlreichen Repsfelder blühen üppig. Sie zeigen ſo wenig Lücken, wie die Ge⸗ treidefelder, die auch eine gute Ernte verſprechen. Das Korn beginnt demnächſt d0 blühen. Nur den Wieſen hat der lange Winter geſchadet, jedoch nicht bedeutend. Sehr erfreulich ſind die Obſtausſichten. Faſt alle Kern⸗ und Steinobſtbäume haben verblüht und reichlich Früchte angeſetzt. Hie und da ſieht man noch eine Spätapfelbaum in reichem Blütenſchmuck. Auch die Nuß⸗ bäume ſehen gut aus. Im Dreiſamtal ſind die Ausſichten auch ſo gut wie in der Ebene. * Beim Baden ertrunken iſt geſtern nachmittag im offenen Altrhein bei der Diffenebrücke der 24 Jahre alte ledige Fabrik⸗ arbeiter Franz Ciapa von Swanowitze, wohnhaft Walohof, Oppauterſtraße 44. Die Leiche wurde alsbald an der Unfallſtelle geländet und nach dem Friedhof Käfertal überführt. *Leichenlündung. Die Leiche des am 14. Maf beim Baden im Neckar bei der Feudenheimer Fähre ertrunkenen 13 Jahre alten Volksſchülers Karl Schuſter von Wallſtadt wurde geſtern vor⸗ mittag oberhalb der Friedrichsbrücke bei der Pferdeſchwemme ge⸗ ländet und in die Leichenhalle verbracht. * Ein Automobilunfall, der glücklicherweiſe keine lebensgefähr⸗ lichen Verletzungen im Gefolge hatte, ereignete ſich heute vormittag gegen halb 10 Ühr in der Nähe der Halteſtelle Neuoſtheim der elek⸗ triſchen Straßenbahn auf der Seckenheimer Landſtraße. Ein ge⸗ ſchloſſenes Auto, das von dem Beſitzer, einem hieſigen Fabrikan⸗ ten, geſteuert wurde, fuhr, offenbar infolge der Steue⸗ rung, die Böſchung hinunter und überſchlug ſich. Während der Lenker nur leichtere Verletzungen davontrug, ſodaß er nach Anlegung eines Notverbandes das Allgemeine Krankenhaus wieder verlaſſen konnte, mußten die Inſaſſen, ein hieſiger Fabrikant mit ſeiner Braut, im Krankenhauſe verbleiben. Die Verletzungen des Herrn und der Dame ſcheinen ebenfalls nicht ſchwer zu ſein, da ſich, als wir Erkundigungen einzogen, beide bei Bewußtſein befanden. Das Auto wurde ſtark beſchädigt. * Juſammenſtoß. Geſtern abend ſtießen infolge unvorſich⸗ tigen Fahrens an der Ecke Roſengartenſtraße und Friedrichsplatz eine Radfahrerin und ein Radfahrer zuſammen, wobei das eine Rad ſtark beſchädigt wurde. Perſonen wurden nicht verletzt. * Anfall. Geſtern nachmittag wurde auf den Planken vor P 1 eine 80 Jahre alte Witwe von einem Radfahrer angefahren und zu Boden geworfen, trug aber keine körperlichen Verletzungen davon. Die Schuld trifft den Radfahrer nicht. Die Frau unterließ vor dem Ueberqueren der Straße, ſich nach allen Seiten umzu⸗ ſehen. * Feſigenommen wurden 32 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen. darunter 2 Frauen wegen Abtreibung, 5 Frauens⸗ perſonen wegen Gewerbsunzucht, 3 Bettler und ein Kaufmann. der vom Amtsgericht Darmſtadt wegen Unterſchlagung geſucht wird. *Ein Jubiläum bei der 1 5 Creditbank. Am 18. Mai blickte Herr Georg Schmidt, Direktor der Rhemiſchen Creditbank, 25fährige Tätigkeit bei dieſem Inſtitut zurück. Schmidt, ein geborener Heidelberger, erhielt ſeine erſte kaufmänniſche Ausbildung bei der ehemaligen Köſters Bank in Heidelberg und geben.— Lebensweisheit an Stelle von Schulwiſſen. Seine Lehre ſtellt das Leben ſelbſt in den Mittelpunkt aller Betrachtungen, das Leben, wie es ſich uns tauſendfältig in der Natur um uns dar⸗ ſtellt: und die Gefetze, die er hier findet. überträgt er auch auf unſer Leben. Tatſächlich läßt ſich nachweiſen, daß das„Leben“ ſtets und überall in gleicher Bedürfnislage auf die aleiche Art antwortet. und ferner zeigt es ſich, daß manche von uns behandelte Probleme in der Natur viel vollkommener gelöſt werden, als wir es bisher vermochten. Frances Lebenslehre hat nun zunächſt zur Schaffung einer neuen Wiſſenſchaft geführt. zur„Biotechnik“, die die Aufgabe hat. in der Natur ganz bewußt nach Vorbildern für die menſchliche Techmik zu ſuchen, was bisher nur in vereinzelten Fällen. z. B. in der Flug⸗ kechnik, geſchehen war. Dieſe erſte— wie man zugeben wird über⸗ aus praktiſche— Auswirkung der neuen Lebenslehre hat ſchon aute Erfolge gezeitigt. Für die innere und äußere Lebenshaltung beſtim mend iſt für Francé die Lehre von der„Biocönoſe“, d. h. der wechſel⸗ ſeitigen Einwirkung von Organismus und Umwelt— eine Erweite⸗ rung und Vertiefunga der vor einigen Jahrzehnten ſo beliebten „Milieutheorie“. Die Lebensgemeinſchaften in der Natur— wie der Wald eine ſolche von böchſter Vollkommenheit darſtellt— dienen France als Vorbild für die menſchliche Gemeinſchaft, indem ſie uns lehren, nach den Geſetzen der Welt zu leben, um mit der Umwelt in uns gerade heute ſo ſehr mangelt. geſetze ermöglicht es uns, uns der Welt einzuordnen und den Aus⸗ aleich zu erreichen. Deshalb fordert Francé als erſtes eingehende Beſchäftiaung mit den Lebensgeſetzen und, da uns die Natur dieſe am beſten vermittelt, Leine beſſere Kenntnis der Natur, als ſie bisber unter„Gebildeten“ üblich war. Die überwiegende Anzahl der Werke des aroßen Denkers dienen denn auch der Vermittlung vertiefter Na⸗ turerkenntnis, ſo fünf der bisher erſchienenen ſechs Bände„Grund⸗ lagen der objektiven Philoſophie“. nämlich die„Vergleichende Bio⸗ loaie„Die„techniſchen Leiſtungen der Pflanze„München die Le⸗ bensgeſetze einer Stadt“ und die zwei Bände„Bios, die Geſetze der Welt“. während der ſechſte Band„Die Welt als Erleben“ einen Grundriß ſeiner Lehre darſtellt. Raoul H. Francs iſt am 20. Mai 1874 in Wien als Sohn eines höheren Bankbeamten geboren. Er verbrachte Kindheit und Jugend in Unqarn, ſtudierte Zoologie und Botanik und erreichte im Alter von achtzehn Jahren ſchon namhafte wiſſenſchaftliche Erfolge. Nach kurzer Lehrtätigkeit in Budapeſt und Altenbura ſiedelte er nach Deutſchland über, wo er ſich bald als Schriftſteller einen Namen machte. In München begründete er das„Bioloaiſche Inſti⸗ tut“, in dem hauptſächlich bodenbloloaiſche Forſchungen getrieben wurden, das er ſedoch unter der Räterenublik aufgeben mufßkte. Seit⸗ her lebt er mit ſeiner zweiten Frau, der unter dem Pſeudonum Annie Harrar bekannten Schriftſtellerin, in Dünkelsbühl in Oder⸗ franken. M. Später war er mehrere Jahre in einem rheiniſchen Nusaleich zu kommen und dem Leben die Harmonie zu verleihen, die Nur die Kenntnis der Lebens⸗ Bankinſtitut tätig. Im Jahre 1899 kehrte er nach Süddeutſchland zurück und trat bei der Rheiniſchen Creditbank ein, wo er ſich als⸗ bald durch die Art ſeines Auftretens und durch ſein ganzes Weſen das Vertrauen der Direktion wie der Beamtenſchaft zu erwerben ver⸗ ſtand. Das fand ſpäter in der Ernennung zum Prokuriſten ſeinen Ausdruck. Der Schwerpunkt ſeiner Tätigkeit lag von ſe auf dem Gebiete der Bilanzarbeiten und der Perſonglangelegenheiten. Im Jahre 1922 avancierte er zum Abteilungsdirektor. Direktor Schmidt hat es auch hier in der Zeit der Angeſtelltenbewegung und in den ſchwierigen Jahren der Inflationszeit mit ihrem ſteigenden Beamten⸗ heer immer verſtanden, durch ein taktvolles Venehmen den Kontakt zwiſchen Direktion und Beamtenſchaft in vorbildlicher Weiſe auf⸗ recht zu erhalten. Die Rheiniſche Ereditbank ſchätzt in ihm ſeine außerordentliche Arbeitskraft und ſeine unbedingte Zuverläſſigkeit, die Bemtenſchaft den unanfechtbaren, kollegialen Charakter, das Publi⸗ kum den ſtets zugänglichen freundlichen Berater. Hierdurch wie durch ſeine liebenswürdigen perſönlichen Eigenſchaften, ſein ſtilles, jedem Hervortreten abholdes Weſen, hat ſich Direktor Schmidt auch über den Kreis ſeiner Berufskollegen hinaus eine große Zahl von Freunden erworben. Aufſichtsrat und Direktion des Inſtituts brachten ihrem Jubilar ihre Glückwünſche perſönlich dar. Die Verwaltung erfreute ihn mit einem hervorragend ſchönen, kraft⸗ und lebenſprühenden Oel⸗ gemälde von Profeſſor W. Süß⸗Mannheim. Von den näheren Kol⸗ legen und der Beamtenſchaft erhielt er wertvolle Erinnerungsſtücke und prachtvolle Blumenangebinde überreicht. * Todesfall. In Heidelberg, wohin er ſich zur Ruhs zu⸗ rückgezogen hatte, iſt in den letzten Tagen Geh. Juſtizrat Karl Le⸗ wald geſtorben. Lewald übte in den 70er Jahren in Mannheim die Praxis als Nechtsanwalt gemeinſam mit dem ſpäteren Juſtiz⸗ miniſter Dr. Grimm aus. Kurze Zeit war er auch Fiskalanwalt am Landgericht Mannheim. Im Januar 1880 überſiedelte Lewald nach Leipzig und war beim Reichsgericht als Rechtsanwalt und badiſther Fiskalanwalt bis kurz vor Ausbruch des Krieges tätig. Lewold war ein guter Juriſt und eine geachtete Perſönlichkeit. veranſtaltungen 4 Wie werden wir Menſchen? Ueber dieſe Frage wird Herr H. Rittelmeyer am Mittwoch im Kaſinoſgal ſprechen.(Siehe An⸗ zeige). Aus dem Lande Z. Von der Bergſtraße, 18. Mai. Die Kirſchbäume haben ver⸗ blüht und haben eipe verhältnismäßig kurze Blütezeit durchgemacht. Jetzt erſt ſieht man, welcher Reichkum von Früchten auf den Bäumen hängt. Die meiſten hängen zum Brechen voller Früchte, ſo daß ſich jetzt ſchon die Aeſte unter der Laſt der Früchte zu beugen anfangen. Bei dieſer Unmaſſe dürften ſich allerdings noch viele Früchte dabei finden, die bei der Hitze noch abfallen. Was hängen bleibt, ſieht man jetzt ſchon und fallen noch wiele Früchte ab, ſo hängen die Bäume immer noch voll genug. Viele der Früchte ſind von Raupen durchfreſſen und fallen ebenfalls ab. Zum Ver⸗ ſand kommen jetzt ſchon Eiſenbahnwagen mit Körben be⸗ kaden an. Hält das heiße Wetter an, ſo dürfte es in 8 Tagen ſchon Kirſchen geben, die ſich färben. die Birnen haben auch ſchon verblüht, aber wie es den Anſchein hat, bleiben ſehr wenig davon hängen, ebenſo bei den Zweiſchen. In den Weinbergen hat es ſtellenweiſe ziemlich viel Fruchtanſätze, in vielen aber wieder ganz wenige. L. Wiesloch, 18. Mai. Die„Liedertafel“, die heute abend ihr programmäßiges Frühjahrskonzert veranſtaltete, hatte eine reiche Zuhörerſchaft, die den großen Saal im„Erbprinzen“ faſt vollkommen ausfüllte. An Soliſten waren gewonnen: Frl. Hllde⸗ gard Burger(Sopran) und Frl. Berta Hummel(Klavier). Unter ber neuen Leitung von Chormeiſter Wölfle, Hauptlehrer ſang der Chor eine Reihe ausgezeichneter Lieder, die nicht endenwollenden Beifall erzwangen. Aus der pfalz :: Ludwigshafen, 18. Maj. Zur Anzeige gebracht wurden Mannheimer Droſchkenkutſcher, die ſich einmal perſönlich davon über⸗ zeugen wollten, wie die Geſchäfte am Ludwigshafener Bahnhof gehen und deshalb dort mit ihrem Gefährt Aufſtellung genommen hatten, aber die dazu erforderliche Erlaubnis nicht beſaßen.— Das die 8. Schickſal ereilte zwei Latkraftwagenführer von hier, weil ſie ie Straßenſperre in der Frankenthalerſtraße, zwiſchen Rohrlach⸗ und Jägerſtraße nicht reſpektiert hatten. Neuſtadt, 18. Mati. Die Bewohner des Hauſes Pasguay waren heute früh nicht wenig erſtaunt, auf ihrer Haustreppe eine Kaſſette zu finden, die verſchloſſen war, in der aber der Schlüſſel ſteckte. Die Sache ſchien um ſo verdächtiger, als am Tage vorher gerade gegenüber von Pasquay, nämlich in dem Notariat 3 ein Einbruchsdiebſtahl verübt worden war. Der Polizei gelang es, die Kaſſette zu öffnen und erfuhr daraus den Eigentümer: Konditor COFEFEEINFBEIEER KAEEEE Ha Hür Keroödſe und Herzkranke UNSEHIROEF ENHNTBOrMSESCHHSACE Zum 50. Geburtstag dieſes originellſten ſchöpferiſchen Kopfes der Gegenwart haben ſich 14 führende Männer aus Wiſſenſchaft, Kunſt und Praxis zu einer Feſtſchrift von höchſtem Intereſſe zu⸗ ſammengetan, die ſoeben im Verlag Walter Seifert. Stutt⸗ gart⸗Heilbronn, erſchienen iſt. Sie enthält u. a. Beiträge von Fried⸗ rich Lienhard: Arno Holz: F. C. Ginzkey: Wilhelm Schwaner: Stefan Zweig: Univ.⸗Prof. A. Wagner: Rudolf Engel⸗Hardt: H. v. Bron⸗ ſart ufw. * Zu Karl Ludwig Sands Tod In folgendem iſt ein Brief wiedergegeben, den ein Bruder des bekannten Frankfurter Hiſtorikers, Johann Georg Böhmer, Schöffe und Senator der Freien Stadt Frankfurt a.., geb. daſelbſt am 9. September 1799,. geſtorben ebenda 6. Juni 1851, als Heidelberger Stu⸗ dent an ſeine Schweſter gerichtet hat. Deren Sohn wieder, Landesökonomierat Freudenberg in Zweibrük⸗ ken, hat Prof. Becker(Zweibrücken) das Schreiben zur Veröffentlichung überlaſſen. Heidelberg, den 20ſten Mai 1820. Liebe Schweſter! Ein großer Deutſcher iſt nicht mehr! Sand nämlich ſtarb heute morgen zwiſchen 5 und 6 Uhr. Ich würde es nicht unterneh⸗ men, Dir den Tod dieſes trefflichen Menſchen zu beſchreiben, wenn ich nicht glauben müßte, daß die näheren Umſtände von den Zei⸗ tungsſchreibern gänzlich übergangen würden.— Sein Todesurteil war ſchon vor einigen Monaten geſprochen, der Großherzog von Baden weigerte ſich aber einige Zeit, es zu unterſchreiben. Da dieſes nun endlich geſchehen war, ſo wurde ihm ſein Urteil den letzten Mittwoch vorgeleſen. Mit der größten Standhaftigkeit nahm er es auf. Der heutige Tag war zur Exekution feſtgeſetzt. Sein Körper war ſehr ſchwach: ſein Geiſt hatte aber bis zu ſeinem letzten Augenblick die frühere Kraft. Den Leuten, welche ihm bei ſeiner Krankheit bedient hatten, dankte er herzlich.„Gott wird Euch ver⸗ gelten, was Ihr an mir getan habt“, ſprach er,„ich kann es nicht“. Er wurde in einem ſchönen Wagen zum Richtplatz gefahren. Kein Kutſcher in Mannheim wollte ihn fahren; man ſah ſich daher ge⸗ nötigt, einen Wagen zu kaufen. Wie er zum Richtplatz kam, zogen alle Zuſchauer den Hut ab; er dankte ihnen. Er ging in deutſche Tracht und veränderte keine Miene. Wie er das Schafott beſtiegen hatte, küßte er den Scharfrichter zum Zeichen, er habe keinen Groll gegen ihn, hob dann zwei Finger in die Höhe, als ob er etwas beſchwören wollte. Einige wollen gehört haben, er habe geſagt: „Ich ſterbe unſchuldig für Deutſchland; Gott iſt mein Zeugel“, kniete dann nieder, faltete die Hände und erwartete ohne die min⸗ „Als Hilfe nahte, nahmen die Zechbrüder Reißaus. 1 Veite. NMr. 25 Manuheimer General-Anzelger(Abend- Ausgabe) 5 Denstag. den 20. Mel 12 Fath, dem die Kaſſette aus einem Wäſcheſchrank der im dritten Stock gelegenen Wohnung geſtohlen wurde. Dies geſchah zweifel⸗ dos unter Tags, während die Familie in der Konditorei und im Kaffee zu tun hatte.— 5 : St. Ingbert, 19. Mai. Die Lautzenthaler Glashütte hat ihren Arbeitern zum 1. Juni gekündigt, da zu wenig Abſatz iſt und für Lagerarbeit die Betriebsmittel fehlen.— In den Süd⸗ deutſchen Lederwerken A. G. mußten feit einiger Zeit Feier: ſchichten eingelegt werden. : Zebesheim, 19. Mai. Auf der ſteil abſchüſſigen Ortsſtraße geriet ein mit Stammholz beladener Wagen ins Rollen und prallte an eine Hausecke an, wobei ſich das Pferd den Schädel einrannte und ſofort geſchlachtet werden mußte. :Niederbexbach. 19. Mai. Hier brach ein Großfeuer aus, dem zwei Häuſer zum Opfer fielen. Das Feuer wurde zuerſt im Haus des Ackerers Johannes Borger bemerkt. In wenigen Minuten ſtand das ganze Haus in Flammen. Der Brand griff ſofort auf das dus des penſ. Bergmannes Nikolaus gmann über. Auch dieſes Haus brannte in kurzer Zeit bis auf die Grundmauern nieder. Die auf telephoniſchen Anruf innerhalb 10 wumuten herbei⸗ geeilte Berufsfeuerwehr Neunkirchen brachte mit der tadellos funk⸗ tionierenden Motorfeuerſpritze des Kreiſes Ottweiler den Brand zum Stillſtand. Von den beiden vom Brand betroffenen Hausbeſitzern hat Wagmann verſichert, während Borger, dem noch das ganze Hausinventar mitverbrannte, nicht verſichert haben ſoll. : Skandenbühl, 19. Mai. In einem Schuppen erhängt aufgefunden wurde der bei dem Landwirt Müller beſchäftigte alte Taglöhner Diehlmann. Da D. ſich als fleißiger, braver Mann des beſten Leumunds erfreute, nimmt man Schwermut als die Urſache ſeines Selbſtmordes an. 18. Mai. Im Zuſtande der Trunkenheit haben einige junge Leute aus Edenkoben ſich eines Angriffs auf einen Sicherheitsbeamten ſchuldig gemacht, was ihnen wahrſcheinlich teuer zu ſtehen kommen wird. Zu vorgerückter Stunde zogen ſie johlend und ſingend hier durch, weshalb ſie der dienſttuende Schutz⸗ mann zur Ruhe ermahnte, was aber ohne Erfolg war. Als darauf⸗ hin der Beamte mit Feſtnahme drohte, wurde gegen ihn tätlich vorgegangen. Schließlich hatte der Beamte ſich aber wieder befreit. Am nächſten Morgen ſtellte ſich einer der Behörde, um Entſchuldigung bittend. Da der Fall aber bereits der Gendarmerie angezeigt war, ſo ließ ſich die Sache nicht mehr rückgängig machen. :: Albishei 60 Nacht auf dem m, 19. Mai. Rohlinge ſtürzten in der Samstag⸗ 8 Neben Friedhofe ſechs Grabſteine um.— In der Wirtſchaft Weil brachen in der gleichen Nacht Diebe ein und raubten ein Fahrrad, Schuhe und andere Bekleidungsſtücke, nachdem ſie zuvor dem Hunde die Kehle durchgeſchnitten hatten Ihre Spur iſt durch den Gollheimer Polizeihund bis Einſelthum verfolgt worden. :: Zweſbrücken. 19. Mai. In dieſen Tagen begeht der in München hochverdiente Schulmann, Profeſſor Max anſäſſige, Sedelmaier, ein Sohn unſerer Stadt, ſeinen 70. Geburtstag. Herr Prof. S. war über 40 Jahre im höheren Lehramt, zuletzt am Realgymnaſium in Würzburg tätig. 1755 AUNaachbargediete Schweres unwetter im württembergiſchen Schwarzwald 5 Das verheerende Unwetter, das am vergangenen Freitag über das obere Wutachtal und, wie gemeldet, insbeſondere über die Gemeinden Mundelfingen und Aſelfingen niederging, hat auch im mürktembergiſchen Schwarzwald ſ chlimm gehauſt. So wird uns aus Württemberg gemeldet, daß in der Gemeinde Bodels⸗ hauſen bei Reutlingen, das Waſſer mit unheimlicher Gewalt durch die Straßen flutete und alles mit ſich fortriß, was im Wege ſtand, ſo Haustüren, Gartenzäune, Wagen u. g. m. Eine im Bau begriffene Brücke über einen Bach wurde vollſtändig weggeriſſen. Das Vieh ſtand bis zum Halſe im Waſſer, ſo raſch wurde das Dorf überflutet. Ein Wolkenbruch mit Hagelſchlag vernichtete bei He⸗ ingen die Fluren. Die Bewohner der unteren Stockwerke der Stadt mußten in die oberen flüchten, wohin man auch das Kleinvieh bringen mußte. 30 Stück Groß⸗ und Kleinvieh wurden von den Wogen weggeſchwemmt. Telegraphen⸗ und Hochleitungsmaſten ſind wie Srohhalme umgeknickt. Sogar in den Stallungen kam Vie“ im Waſſer um. In Oberſontheim iſt ein großer Teil des Orts unter Waſſer geſetzt, ſo daß der Verkehr nur mit einem Na⸗ chen aufrecht erhalten werden kann. Der Blitz ſchlug in eine Schaf⸗ herde, tötete mehrere Schafe und verletzte eine größere Anzahl. Im Oberamt Herrenberg fiel der Hagel ſo dicht, daß man ſich in eine Winterlandſchaft verſetzt glauben konnte. In Crailsheim ſchlug der Blitz in den Rathausturm. In Roth am See ging ein Wolkenbruch nieder; das Waſſer drang in die Häuſer ein, ſo daß das Vieh aus den Ställen getrieben werden mußte Im Oberamt Ellwangen wurden durch Blitzſchlag 12 Schafe getötet. Im Oberamt Heidenheim ging durch Blitzſchlag eine Schour mit reichen Futter⸗ und Strohvorräten in Flammen auf. In Oggen⸗ hauſen wurde ein Landwirt durch Blitzſchlag getötet. In Oehringen waren Straßen und Wege durch Hagelſchlag wie mit Eis bedeckt. Aehnliche Hiobsnachrichten gingen noch von einer Reihe von württembergiſchen Gemeinden ein. . : Mainz. 16. Mai. Am Dienstaa wurde eine ſugendliche Die ⸗ bin im Alter von 16 Jahren von einem Ginsheimer Feldſchützen dabei erwiſcht. wie ſie eine aroße Einkaufstaſche voll Blumen auf deſte Todesangſt zu zeigen den Todesſtreich. Erſt durch einen zweiten Hieb wurde ſein Kopf vom Rumpfe getrennt. Ich habe dieſe Nachrichten von zwei Augenzeugen; ich ſelbſt war nicht gegenwärtig. 25 Lebe recht wohl! Dein J. B. Adreſſe: Fräulein Böhmer 2585 in Franlfurt a. M. Hirſchgraben. 2 Weltreiſe Von Colin Roß XIII. Kalifornien als Einwanderungsland Wascv, im März. Wir waren den ganzen Tag durch Kern Counth gefahren und gegen Abend von all dem Sehen ein wenig müde. Allein unſer Programm war noch nicht erſchöpft, und unſer Jührer ruhte nicht, bis wir noch die Farm von Mr. Leighton beſichtigten. Mr. Leighton batte den tiefſten Bewäſſerungsturm und die ſtärkſte Pumpe im Bezirk. Der Brunnen war im Grunde wie alle andern Brunnen, nur daß ſein Spiegel tiefer. lag und der Waſſerſtrahl dicker war, den die Zentrifugalpumpe zukage ſörderte. Allein der Amerikaner hat nun einmal eine Schwäche für Superlative, und ſo mußten wir noch zu Leighton. Allein der Beſuch war doch in anderer Hinſicht recht lehrreich; zenn wir lernten auf der Farm„Fritz“ kennen Fritz war ein junger fächſtſcher Fabrikarbeiter, der vor einem halben Jahr herüberge⸗ kommen und jetzt dabei war, den Grund zu den ein⸗ bis zweitauſend Dollar zu legen, die ihm einmal ermöglichen ſollen, eine eigene Farm zu kaufen. Das Schöne war, daß Fritz mit Kalifornien und Kalifornjen mit Fritz gleicherweiſe zufrieden war.„Hier hat Fritz aufgeräumt“, ſagte der Farmer, als ex uns durch die ſauber gefegte Teune führte.„Wir ſind ſo froh., daß wir ihn haben.“ Ich kenne den Typ, der in Ueberſee als Landarbeiter anfängt und auf die eigene Farm hin ſpart. Ich kenne viele, die unterwegs uefemmenbrachen, weil ihnen der Weg zu lang und zu hart war, Aund ich kenne einige wenige. die durchhielten und Erfolg hatten. Icch mußte vor allem an den jungen Deutſchen denken, den ich zin füdbraſilianiſchen Urwald getroffen, der auf der Suche nach Arbeit von einem deutſchen Koloniſten zu andern wanderte, der mit Pegern und Mulatten zuſammen von Tagesanbruch bis Sonnen⸗ untergang arbeitete, mit Mais und Bohnen zufrieden war, auf der Erde ſchlief und mit eiſerner Energie jeden verdienten Milreis ſparte. Verglichen mit ihm batte Fritz ein goldenes Los, und doch zaten beideg unter den gleichen Verhältniſſen über den Großen Teich gewenſert. den Gräbern des hieſigen Friedhofes abgeſchnitten und aus⸗ gerupft hatte, um dieſe zum Verkauf auf den Markt nach Mainz zu bringen. Außer einer exemplariſchen Strafe. die die Diebin noch zu erwarten hat, wurde dieſe von der bieſigen Bürgermeiſterei öffentlich gebrandmarkt. indem man die ganzen Blumen zu einem aroßen Strauße zuſammenband und auf den Kriegergräbern im Friedhof aufſtellen ließ mit dem Schild dahinter. von wem und woher dieſe Blumen herrühren. Gerichts zeitung Die Ermordung des Dienſtmäochens Eliſabeth Kadel in Weinheim vor dem Mannheimer Schwurgericht Zum Tode verurkeilt In der heutigen Vormittagsſitzung begannen zunächſt die Plaidoyers. Zuerſt ſprach Oberſtaatsanwalt Mickel, der den Angeklagten für die Tat voll verantwortlich machte. Die ſchreckliche Tat ſei mit voller Ueberlegung ausgeführt wor⸗ den. Er beantragte, den Angeklagten zum Tode zu verur⸗ teilen. .A. Dr. Pfeiffenberger iſt der Anſicht, daß Keck keinen überlegten Mord begangen haben kann. R. A. Dr. Pfiſterer⸗Weinheim konſtatiert, daß ein typiſcher Fall be⸗ ſchränkter Zurechnungsfähigkeit vorliege. „Oberſtaatsanwalt Mickel ſtellt feſt, daß die Kadel ſchon tot in den Baggerſee geworfen wurde. Das Mädchen wurde durch Schläge betäubt und dann durch Würgen erdroſſelt. Der Angeklagte bat hierauf mit weinerlicher Stimme um eine milde Strafe. Kurz vor 12 Uhr zog ſich das Gericht mit den Geſchworenen zur Beratüng zurück. Das Arkeil, das kurz nach 1 Uhr verkündet wurde, lautet wie folgt: der Angeklagte Georg Jalob e c aus Weinheim wird des Mords für ſchuldig befunden und zum Tode verurkeilt. Zugleich wird auf dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrencechke erkannt. die Koſten hat der Angeklagte zu tragen. 5 . Ameksgericht Mannheim (Vorſitz: Amterichter Dr. Leſer.(Vertreter der Anklagebehörde: Amtsanwalt Dr. Silberſtein). Die 32jährige berufsloſe Anna Spengler aus Ludwigshafen a. Rh., der 30jährige Fabrikant Hugo Fortunato, genannt Bruno, Dallafini aus Badia (Italien), und der 50jährige Kaufmann Joh. Reis aus Freimers⸗ heim, aller in Mannheim wohnhaft, ſind wegen Bedrohung, Körperverletzung und Hausfriedensbruchs ange⸗ klagt. Die Spengler ſagte am 2. Januar d. J. nach vorausgegange⸗ nem Streite mit der Frau Reis in deren Gegenwart zu ihrem Bräutigam Dallafini:„Schlag auf ſie, ſchlage ſie tot“, Dallafini verſetzte darauf mit einem Beſen einen wuchtigen auf den Kopf der Frau Reis, ſo daß dieſe die Treppe herunterfiel und ſich erhebliche Verletzungen am Hinterhaupt und Quetſchungen am ganzen Körper und eine Gehirnerſchütterung zuzog. Reis drang hierauf in die Wohnung des Dallafini ein, er die Tür⸗ füllung eingedrückt hatte und ſoll dem Dallafini mit einem Beile eine Schnitwunde an der Hand beigefügt haben. wegen erſchwerter Körperverletzung zu 6 Wochen Gefängnis verurteilt. Die Angeklagte Spengler wird von der erhobenen An⸗ klage freigeſprochen, da die Drohung mit der Begehung des Ver⸗ brechens des Totſchlags nicht als ernſt gemeint aufgefaßt wurde. Das Verfahren gegen den Angeklagten Reis wegen Hausfriedens⸗ bruchs wird eingeſtellt. Von der Anklage der erſchwerten Körper⸗ verletzung wird Reis freigeſprochen, da ſie nicht als erwieſen an⸗ zuſehen war. 5 18 5 Der 30jährige Teigwarenfabrikant Bruno Dallafini aus Badia(Italien) und der 43jährige Kaufmann Willi Ohneſorg ſchuldigt. Dallafini ſtellte im November v. J. in ſeiner Teigwaren⸗ fabrik Nudeln mit einem Waſſergehalt her, der den geſetzlich zu⸗ läſſigen Waſſergehalt von 12,5 Prozent um mehr als 1 Prozent über⸗ ſchritt. Dem Ohneſorg war zur Laſt gelegt, dieſe Nudeln, denen außerdem ein Farbſtoff zugeſetzt war, um einen hohen Eiergehalt vorzutäuſchen, ohne Hinweis auf dieſen Zuſatz als Eiergemüſenudel verkauft zu haben. Es erging Urteil: Der Angeklagte Dallafini wird wegen Ver⸗ gehens gegen das Nahrungsmittelgeſetz zur Geldſtrafe von 300 Goldmark, hilfsweiſe zu 20 Tagen Gefängnis, verurteilt. Der Angeklagte Ohneſorg wird von der erhobenen Anklage freigeſpro⸗ chen, da nach dem Ergebniſſe der Beweisaufnahme eine Beteiligung *Mannheim, 16. Mai.(Sitzung des Amtsgerichts Abt. Sch). 5 Es erging folgendes Urteil: Der Angeklagte H. Dallafini wird aus Mannheim ſind der Nahrungsmittelfälſchung be⸗ brachte am 1 erzählte ihm. Manne, von Kadlau ſeil geſpan zu begeben. Vor dem ſeil⸗Attentat des Genannten an dem Nudelverkauf nicht feſtſtand. Fritz kam gerade friſch gewaſchen, um ſich mit der Familie des Farmers an den Abendtiſch zu ſetzen: an den weißgedeckten, Tiſch mit weißem Brot, Butter und Früchten vor jedem Gedeck. Ich ſah dann auch die Wohn⸗ und Schlafſtätte von Fritz. Er hatte mit einem andern zuſammen ein ſauberes Zimmer. Und beide hatten ge⸗ meinſam ein eigenes Bad und Kloſett. Das iſt allerdings nicht das Uebliche. Aber auch unter den ungünſtigſten Verhältniſſen iſt hier die Lebenshaltung des Farmarbeiters und Tagelöhners eine un⸗ vergleichlich höhere als in Süd⸗ und Mittelamerika. Wenn man in Kolifornien reiſt, wollen einem alle die vielen Fritze nicht aus dem Sinn, für die in Deutſchland und Oeſterreich kein Brot und keine Arbeit iſt, und alle die vielen Familien, die ihr Letztes verkauften und nach Südamerika auswandern, in Verhält⸗ niſſe, von denen ihnen jede Vorſtellung fehlt. 155 Je größere Erfahrung man in Auswanderungs⸗ und Sied⸗ lungsfragen gewinnt, deſto ſkeptiſcher wird man und deſto beſtimm⸗ ter in der Mahnung: nicht auszuwandern, wenn man in der Hei⸗ mat auch nur halbwegs die Möglichkeit zu einer leidlichen Exiſtenz hat! Aber eins muß ich jetzt, nachdem ich Kalifornien geſehen, doch ſagen: wenn ſchon auswandern, dann nur nach Kalifornien. Kalifornien iſt ein ganz eigenartiges Land, wie es bérmutlich nicht noch einmal in der Welt vorkommt. Ich meine nicht das Klima, ſondern jenes einzigartige Zuſammentreffen von jungfräulichem Rohland mit einer höchſt entwickelten techniſchen Ziviliſation. In Süd⸗ oder Mittelamerika ſiedeln heißt: auf Jahre, vielleicht auf ein Menſchenleben auf alle Erleichterungen und Annehmlichkeiten menſchlicher Kultur und Ziviliſation verzichten, heißt: ein hartes, entbehrungsreiches Leben in Urwald oder Steppe, deſſen Früchte im allgemeinen erſt die Kinder ernten. Der Siedler in Kalifornien pflügt den gleichen Boden wie der in Braſilien und Mexiko, jungfräuliches Land, das zum erſtenmal die Pflugſchar ritzt. Aber es iſt nicht allzu weit von einer glänzen⸗ den Autoſtraße entfernt, auf der er in Kürze nach der nächſten Stadt fahren kann; denn der Beſitz eines eigenen Motorwagens liegt ſchon ſehr bald im Bereich der Möglichkeit. Die Elektrizitäts⸗ geſellſchaften legen ſehr bald eine Leitung auch in die kleinſte Sied⸗ lug, und damit hat der Farmer einen Gehilfen, wie er ihn ſo preiswert nirgends auf der Welt findet. Kalifornien iſt das Land mit der billigſten elektriſchen Kraft. Auch die kleinſte Farm hat elektriſches Licht, aus dem einfachen Grunde, weil es das billigſte iſt. Viele haben elektriſchen Herd, elektriſche Waſchmaſchine und elektriſchen Antrieb für jede Art landwirtſchoftlicher Maſchinen. Und dann die Kinder: im lateiniſchen Amexika bedeutet die Niederlaſſung des Koloniſten für die Kinder im beſten Falle eine geſichertz, manchmal wobl auch eine glänzende wirtſchaftliche Eri⸗ ſtenz, in jedem Falſe aber ein kulturelles Herabſteigen, die Un⸗ möglichkeit einer höhcren Schulbildung. In Kalifovuien holt der Schulautobus auch von den abgelegeneren Farmen die Kinder ab u. bring Ein Ha müſſen. Das Se führung. 80 000 Mark ſollte das Stück koſten. immer eine Nähmaſchine verſchaffen wollte, erbot er ſich. n ießen⸗ der ſich Paul Wegner nannte. das Geſchäft abz ſch 000 nachdem ſich vorher Kitzler die nkelle Beide fuhren nach Nimkan, Magnus ſuchte zunächſt, es du bei ſeinem Vater geholt hatte. 5 inzwiſchen, einen Schuppen auf, der feinem Wirte gehörte, bar ging man weiter, um die Maſchine zu holen. zog Magnus plötzlich ein ſchweres Beil unter ſeinem Rock und blitzſchnell verſetzte er mit dieſem dem Kitzler zwei über den Hinterkopf und einen über den Rücken. ſtürzte der Ueberfallene zu Boden. Trotz der gelang es aber dem Händler ſich aufzuraffen, Räuber die Waffe zu entreißen und dieſen ſel Magnus ſuchte das Weite, wurde aber noch am Wohnung feſtgenommen. Viele Wochen ſchwebte der Händler i bensgefahr und auch jetzt iſt er noch nicht völlig hergeſtellt. Wie die Verhandlung vor dem Schwurgericht ergab, Beſchuldigte ſchon vorher eine ähnliche Tat geplant. Dem pächter Bär aus Klein⸗Kniegwitz ſchwindelte er vor, daß Oels ein Landwirt die Beſitzung verkaufen wolle. vor dem Dorſe den Gaſtwirt in den Wald zu locken ver B. dieſer Lockung gefolgt, ſo wäre es wahrſcheinlich um iün geweſen. Bär aing aber nicht auf den Leim. wurde aber noch eine zweite ſcheußliche Tat zur Laſt gelegt. abend des 5. Februar 1922 fuhr der Wirtſchaftsinſpektor In ſeiner Begleitung befand Dame. Beide ſaßen auf dem Bock des Fuhrwerks. Plötzlich die Dame, daß über den Wea in Höhe von zwei Meter ein Da es nicht möglich wa rechtzeitia zum Stehen zu bringen, bückten ſich Gefahr, von dem ſtraffen Drahtſeil erfaßt zu m aingen ſo der Ränbereie“ Dieſe Menſchenfalle war und Beſtimmtheit. er den ganzen Nachmittag gezecht hatte, dem Schloſſer Eugen Ueberrhein, dem Taglöhn dem Schmied Bernhard Krieger mehrere St bei. Außerdem ſchlug er am 14. 4. im Hauſe J 3. 17 angetrunkenen Zuſtande die Glasſcheibe riß die elektriſche Klingel ab. Geſamtgefängnisſtrafe von 2 Monaten veru daß er gute Nähmaſchinen in nach Nimkau. nt war. zweifellos dazu Schwurgericht beſtritt Maanns alles. Bon Den Händler abe 0 2 ſeinen 1 d wiſſe er überhaupt nichts. er weder berauben noch ermorden wollen. Nicht er h ſondern Kitzler habe ihn überfallen und er habe ſich nur gewehrt. Auch den Gaſtwirt Bär habe er aus gleicher Abſi Wald locken wollen. B. ſei ein Poſener Flüchtling, d pitalflucht und der Deviſenſchieberei ſchuldig gemacht habe. Angaben waren aber große Schwindeleien. Der Staatsanwalt fübrte u. a. aus, da und Gewiffenloſiakeit die Eigenſchaften ſeien, die in erſ ſan Maße ſich im Charakter dieſes Mannes vereinigten. Der Stre lautete auf acht Jahre Zuchthaus. Das Gericht verurxteilte geklagten zu ſie ben Fahbren Zuchthans, acht Jahren luſt und Zuläſſigkeit von Stellung unter Polizeianſſicht. Neues aus aller Welt — Kompliſterke Verwandlſchaften. Durch nochmalige Jel wül“ des überlebenden Teils einer Ehe werden nicht diaſten Verwandtſchaftsverhältniſſe geſchaffen. ſika ein Mann ein Mädchen, deſſen Großmutter die Schwe Frau geweſen war. Infolgedeſſen wurde die ſunge Frau tante ihrer eigenen Mutter und Schwägerin ihrer Gro iſt zucleich die Großtante ihrer Brüder und Schweſtern. ſie auchihreeigene Großnichte. Ihr Man m ger ſeiner Großneffen und Großnichten. Ein 60 Jahre alter inder kaner brachte es fertig, der Großvater ſeiner ſech⸗ Kie von und der Stiefvater ſeiner erſten Frau zu werden. Er lie ſeiner Frau ſcheiden und heiratete ſeine Schwiegermutte merkwürdigen Verwandtſchaften gab der Fall des Wit der hintereinander ſieben Schweſtern beirate wunderliche Verwandtſchaftsverhältniſſe wurden auch Doppelheirat geſchaffen, von der vor einiger Zeit beri Der Vater, ein Witwer von 68 Jahren. heiratete eine ſunge die dadurch die Stiefmutter des 40jährigen Sohnes wurde. Der Sobn ſeinerſeits heiratete die Mutter des und dadurch wurde ſein Vaterſein Schwiegerſ ſelbſt ſein eigener Großvater. Als die ſunge Frau den 68f einem Töchterchen beſchenkte, wurde das Kind die Schwä Großmutter. ingt ſie nach Schulſchluß wieder nach Hauſe. Highſcool iſt nicht allgu weit entfernt, auch zu ihr wer im Schulauto gebracht, und auch der Beſuch der U ſpäter nicht unerreichbar, vor allem, weil nicht nur alle ſondern auch alle Lernmittel und Bücher koſtenlos ge Die Reiſe nach Kol teurer als nach jedem andern Auswanderungsland. Selbſtändigmachen erforderlichen Mittel ſind hier größer 75* wo. Die 1 bis 2000 Dollar ſtellen ein Minimum dar, müßer en ar re ken iſt allerdings da. der Wohnung Der Meſſerheld w Nimkau zu verkaufen hen. Da Kitzler ſeiner Schweſter ſcen Schwere Dem angelegt, um der den Ankauf einer eigenen Farm riskieren kann. der Erfahrung im Lande verfügt. Sonſt wird man 3000 Dollah Ma r, das Fuhr peide ſchnell ung hen. und die 15 anbe Der 28jährige Inſtallateur Matthias Schleich aus heim, der infolge mehrerer Kriegsbeſchädigungen nervenleiden 8. April d.., abends beim Hauſe E 4. ohne erhebliche er 191 ichverletzung. ebenfalls in stüre einn e u ird heute 2tel M. 4. 1, na en Grun hler un en Raub. 4 at den Feldzug mit Zei in u——— N Stellen Aün e deee Vor einem 8 der Berlelhen nach Hilſe zu ruſen tzen. bſt damit zu per ſelben Abend in Le⸗ An Fmutter⸗ Endl al der Fe, r. 7 ers ⸗ bete E aie we e„ Schöne, des Auch die den d Ibſtändigmachen wird allerdings dadurch ſehr daß man nicht nur gegen eine kleine Anzahlung und ge raten Land kaufen, ſondern auch Haus, Vie gleiche Weiſe erwerben kann. Ja, es wurden mir ſogar gemacht, deutſchen Familien ohne jede Anzahlung laſſen, ihnen Haus, Vieh und Gerät zu ſtellen un unter, Jahren die erſten Zahlungen von ihnen zu verlangen, ſeiß die einzigen Bedingung, daß ich für die Tüchtiakeit und den Zechn Familien garantierte. Ich vermutete zuerſt irgendeiner ſcherhen hinter dieſen Angeboten, aber ich hekam ſie mit allen beſtätigt, und ich fand auch die Erklärung: in der un tung, die man in dieſem Lande vor der Tüchtigkeit un des Deutſchen hat. Dieſer Ruf, den der deutſche Landwirt und rikaniſchen Weſten genießt, iſt ein Kapital, das viellei auch politiſch ausgenützt werden wenn eine deutſche Auswanderung nach Kalifornien en ſich jeder einzelne, der hinübergeht. bewußt iſt. daß na neue Deutſchland beurteilt wird und daß vor all haften Koloniſations⸗ und Auswanderungsgeſellſcha teiniſchen Amerika ſo namenloſes Unheil anrichteten, keine Möglichkeit zur Betätigung gegeben wird. und Theater und Muſik iſt. ſympathiſch trat Elvira und einfach. benſo wie in ring em jenen v erſt naer e⸗ n ch Mmannbeimer Dtationaltheater. In der, geſtrf d ngeſer rung von Wildes„Frau ohne Bedeutung“ von längerer Erkrankung wieder hergeſtellt, 5 Worsley ins Enſemble zurück. Sie gab der Amerikan Wärme und Temperament als ihre Vorgängerin, a Robert Vogel ſpielte für 0 Rich. Eagarter den Gerald. über den er nicht nur wenig hinausgewachſen Caroline vermißte man Julie Sanden e 5 der im gnus ſucht. Mang d iſt, 2 n Ein gemeingefährlicher Mordbube unſchädlich gemacht Der unbeſtrafte Schwerverbrecher— Die Menſchenfalle Ein Menſch mit einer richtigen Verbrecherphyſiognomie 5 4 der Perſon des 28 Fahre alten Kraftwagenführers Eduard uu 3 vor dem Schwurgericht Breslau. Schwere Straftaten die ihm zur Laſt gelegt werden: verſuchter Straßenraub un ſuchter Mord in Tateinheit mit verſuchtem ſchwer Magnus ſtammt aus der Provinz Poſen. Er h gemacht, wurde zweimal verwundet, war dann längere falen und kam im Jahre 1922 nach Bresla er zuerſt bet ſeinem Onkel, dann bei dem wohnte.— Eine feſte Beſchäftigung hatte M. nicht. 90 1922 machte er in der Verkehrshalle des Breslauer Hauptbahnbaſz die Bekanntſchaft des Händlers Wili Kitzler aus Breslau. ˖ eb, 15 ver⸗ Weſt⸗ in atte der Gaſthan Kreiſe hatte geſchehen geklagten Au cu Graezir ge ſich el kte bemen 1 a0 werk un Bon dem Bucl⸗ Kitzler ſer, den Kitle K⸗ er ſic dediee akeit Roheit, Sergle 170. Ehrbes lten die merkage⸗ 80 dece e die Greh 1 i au bah, Agch 5 n3⸗ ädchen u und ährigen aaerin ibre⸗ TAſte 50 Kinder ie Kiriß miberſtte, Schulr rdel iefert. elormen rben, 3u. rleihech⸗ gehen dle a Arbeten einteh, eer iſt es ite, kann. Um ſo wichltaredeßer ſohe⸗ ihm dl⸗ ſchwillo⸗ n, die heren geres, ornh igel erſtmals als geſe 6 i8. 1 it dem ann iſt 7 — er „ ee ee e 13 / „˖ BC —— 8 0 — a nne Vauntag, den 20. Mai 1024 Mannhelmer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Welle und Schall. Nr. 15 JJ vom deutſchen Rundfunk eeen naguch die drahtloſe Telephonie in Deutſchland gegenüber ändern noch in den Kinderſchuhen ſteckt kann man doch deutſchl 1385 den erſten 9 Monaten, ſeit der Rundfunkdienſt in 5 aufgenommen iſt, ſchon recht viel geſchafft wurde. ſeraume ibt manches verbeſſerungsbedürftig und wir werden noch Ferhin deit im Experimentierſtadium hängen bleiben. Aber im⸗ dleden ann man mit den bisherigen Leiſtungen ſchon recht zu⸗ hauſche ſein Es iſt noch gar nicht ſo lange her, ſeit die erſten gliſ Wladigemateure an ihren ſelbſtgebauten Apparaten auf ehnte rodcaſting⸗Sender lauſchten und den Augenblick herbei⸗ due wo ihnen ihre Mutterſprache durch den Apparat entgegen⸗ Aülbatund wie ſchnell hat ſich dieſer Wunſch erfüllt! Wie in allen kitereſſe ern, ſo wurde auch bei uns der Rundfunk mit großem leren aufgenommen. Heute, wo das Bauen und Experimen⸗ Sport geworden iſt, arbeiten im Reich bereits zehn undfen delgſunlſenen. und es bietet ſich für den Radioſport ein neues ſgenen A: möglichſt viele der deutſchen Sendeſtellen im u erlej Apparat zu hören. Um nun unſeren Amateuren dieſes Alenladtern, bringen wir anſchließend eine Tabelle der genauen im Beteiehen der deutſchen Rundfunkſendeſtellen, ſoweit ſie bereits Nit Hüfe e ſind oder unmittelbar vor der Betriebseröffnung ſtehen. u eines Wellenmeſſers iſt es dann ein Leichtes, feſtzuſtellen, An tion man hört. Wei Sendert Stelle ſteht als Sendezentrale Berlin mit Aer neur fen. Der alte Vorbaus⸗Sender arpeitet auf Welle 430. ſolgere ner Sender mit doppelter Reichweite auf Welle 500. Neenlan n: Hamburg auf Welle 392, Münſter auf Welle 407, Vele 4525 Welle 415, Stuttgart auf Welle 437, Leipzig auf A Weie Aöniesberg auf Wetle 460(870), Frankfurt a. M. Jede 467, München auf Welle 485. 5 beungen deutſche Sendeſtation macht ſich bei Beginn ihrer Dar⸗ Leta durch Ortsnamen und Wellenlänge kenntlich. ie genanmtlich ſind zunächſt neun Sendeſtationen im Reich in Aus⸗ Ffurtumen und zum Teil im Bau begriffen. Berlin, Leipzig, Red Dreund Mümchen ſind bereits im Betriebe: vorausſichlich In der Ceu, und Hamburg in alernächſter Zeit felgen. In den nienez Genderſtationen teilen ſich, wie wir hören, drei große al Vetefunggen: Telefunken Lorenz und Huth, und zwar entfallen das die ken und Lorenz je drei, auf Huth zwei Sendeſtationen; woch nicht uunte Station. Mitſter. betriftf, ſo iſt die Eniſcheidung endgültig, wahrſcheinlich wird ſie von Telefunken über⸗ uu. und erden. Die Hamburger on wird von Lorenz ge⸗ denn auch mutch wird es auch dabei ſein Bewenden haben, Aehlich ein aewiſſen Hamburger Krelſen ſich mit Rückiicht auf ſund n Erfahrungen mit dem Leipfiger Sender eine Bewegung deſonderdt die einen Telefunten-⸗Sender wünſcht. Dieſer Wunſch wador ers rege geworden, nachdem der Frankfurter Sender mit de cmeeere Reichmeſte bis 2200 Kilometer— zu Aaswuste hat. Neden dieſen neuen Sendern arbeitet der 72 Durch erhauſer Sender weiter. ng er die Preſſe ging kürzuch dee Mittenumg. dotz der wuſterhauſener Sender ſeine Tätigkeit für den beſe Frundfunk einſtellen werde, weil er durch andere Auf⸗ kebommen oiiders für den Wirtſchaftsdienſt, zu ſtark in Anſpruch den werde. Die Nachricht hatte beſonders bei den Hörern mie zun ichen Bezirken eine gewiſſe Beunruhiguna erweckt, weil A e er 125 15. Naegt. gicrr 7— 5 we ahren, je Nachricht in obiger Form nicht zu. de beabſichtigt, den Königswuſterhauſener Sender Wten, aus dem Dienſt für den Unterhaltungsfunk auszu⸗ Ailten wan dat aber in letzter Stunde von dieſem Vorhaben ewnnommen, um die Provinzhörer nicht zu ſchädigen. Der dorp abdt n rhauſener Sender umterbricht alſo ſeine Tätigkeit nicht rbien,—9 wie vor von.30 Uhr abends ab die Unterhaltungs⸗ en auf der Welle 680 weiter. ürgſſch neue Bertiner Verſuchsſender, der N. T.., der am Magde⸗ Platz in Berkin aufgeſtellt iſt und der in nächſter Zeit rogramm übernehmen ſoll, hat ſeine Probeſendungen 15 cen daede baer J e bden Die Verſuche erweiſen eine außerordentliche . onmen ſodaß weſentliche Störungen überhaupt nicht dagegen bndes Vortonnten. Auch die Reichweite dieſes Sendere daufte 1 Mubeus-Senders weit übertreffen. Leider war die Klar⸗ Umik. ganz beſonders die der doen Töne, noch nicht in brdenen Frge befriedlgend. indes bürgen die inzwiſchen ge. en ſein Erfahrungen dafür, daß auch dieſes Uebel bald be⸗ Beirird. Voransſichtlich wird der Sender in allerkürzeſter r dürfte b. genommen werden. Seine Welle ſteht noch nicht Vorhaus Aber etwa 640 Meter betragen gegenüber 430 Metern Aaus⸗Senders. 2 0* Neuer Dreilampenapparat die Iwel mpenapparat hat eine größere Verbreitung gefunden M oder Vierlampenapparate. ein Dreilampen⸗ uuz verſchted öglichkeiten für eine Reihe guter Zuſammenſtellungen enen Lampen enthält, ſo erſcheink eine Beliebtheit eifoigerg, e Sappn e Diagramm ſtellt einen Empfangsapparat mit F die einfachſte Zuſammenſtellung zur ing von i. on anzuſehen iſt, die man mit—— 1— ſtark—— 9 dater nkeber enſtrontens, der mit einem Serien⸗Parallel⸗Um⸗ r Eintam n ſein muß, iſt mit dem Detektorſtromkreis, wie bei lattenſtromapparat vermittelſt drei Spulen induktip gekuppelt. ätromkreis des Detektors beſinden ſich ſowohl Jurück⸗ u. — — PPP 5 ein Geren, die mit dem Antennenſtromkreis getuppelt ſind Primärwicklung einen t. Die Sekundär⸗ 95 Gitter der nächſten Lampe und zur Polariſa⸗ ——ZZTWAArcc ddfre enſtromkreis der iten Lampe enthält den zweiten Nerz ſalor zverſtärker, deſſen Primrwiclung keinen Telephon⸗ weunge erfordert, jedoch kann ein ſolcher in gewiſſen Fällen Wdeg erprgormindern. die Slörke Ded 0 werden. Der Wert liegt dann meiſtenss zwiſchen eiche Sekundz 5 8 lione Wefe undärleitung des Umformers verbindet auf die Hecke wie beim eren Aeene und in den Platten⸗ ene des u letzten Lampe iſt das Telephon geſchaltelt Hie 1 1 Umformers(Windung⸗anzahl) liegt am beſten zwiſchen e ea 8888 11, die Primärwicklung hat die wenigſten Win⸗ 92 Pie brd oo, die Sekundärwicklung beſitzt entſprechend wih Raur taheſtärke iſt nicht von beſonderer Wichngkeit, aber al werden und Gelderſparnis muß der Draht möglichſt dünn ge⸗ Landsberhäll, Der Apparat arbeitet am beſten, wenn das Umfor⸗ daede hin nis der verſchiedenen Transformatoren nach der letzten Wedender abnimmt. Ausgeprobte Werte für die Windungen bei 15 vheenden Umformern ſind z. B. 5000/20000. 7000/12 000 etc., doch kann man auch andere Größen teingſreguenzumformer 5 füteen Tetephonkondentotor aufweiſt Feilung zum 5 des Kondenſators muß dann Ja verwenden. Sehr gebräuchlich iſt z. B. 5000/20 000 für die erſte kleine Lampe, während für die letzte größere Lampe ein bedeutend geringeres Umformungsverhältnis vorzuziehen iſt. Eine Verbin⸗ dungszahl unter 4000—5000 iſt nicht leiſtungsfähig genug. De⸗ Eiſenkern beſteht aus ausgeglühtem Eiſenbloch, oder Draht, der zur Verhinderung von Drehſtrömen lackiert werden muß und ſeine Oberfläche muß ca..—3 Ztm. groß ſein. Die Verſtärkerlampe beſitzt ſelbſtändige Heizwiderſtände. Wird große Verſtärkung gewünſcht, muß deren Hochſpannungs⸗ leitung von derjenigen des Detektors getrennt werden, ſodaß man die Plattenſpannung der Verſtärkerlampe unabhängig vom Detektor erhöhen kann. Die Polariſationsleitung kann ſehr oft direkt an den Minus⸗ pol des Akkumulators angeſchloſſen werden. Verwendet man aber eine hohe Plattenſpannung, muß man eine Polariſationsbatterie von ca. 10 Volt einſchalten(Taſchenlampenbatterie etc.) nur ſelten eine ſtärkere. Die Detektorlampe kann weich oder hart ſein, da⸗ gegen muß die Verſtärkerlampe hart ſein. Der Apparat kann immer ohne Ueberanſtrengung einen mittel⸗ großen Lautſprecher verſorgen, vorausgeſetzt, daß es ſich um eine nicht weit entfernte Sendeſtation handelt und man über eine gute Antenne verfügt. * wie baue ich einen Detektor⸗Apparat Die Sache iſt verhältnismäßig einfach und es ſind nur einige Teile nötig. Das wichtigſte hierbei iſt natürlich der Stromkreis zwi⸗ ſchen Antenne und Erde der auf jede verlangte Wellenlänge abge⸗ ſtimmt werden kann. Vom konſtruktiven Standpunkte aus iſt die Benutzung einer Spule von beſtimmtem Werte und eines veränder⸗ lichen Kondenſators wohl das einfachſte Mittel. Gleitſpulen, Vario⸗ meter und Steckſpulen haben alle ihre Vorteile, aber in jedem Einzel⸗ falle iſt mehr oder weniger Konſtruktionsarbeit erforderlich, während bei Verwendung eines veränderlichen Kondenſators als Hauptelement der Abſtimmung, man nur für einen Sockel zu ſorgen hat, in den ein Normalſpulenfuß paßt. An die Abſtimmungsſpule müſſen die Inſtrumente für die Ver⸗ deutlichung der Zeichen eingeſchaltet ſein und bei Verwendung eines Kryſtallempfängers iſt nur ein Telephon und dex Detektor ſelbſt er⸗ forderlich. Der gewöhnlich vorgeſehene Telephonkondenſator be⸗ deutet keineswegs ein unumgängliches Erfordernis. Derſelbe war urfprünglich als Speicher für die vom Detektor gleichgerichteten Stromſtöße gedacht, aber anſcheinend muß das gewönliche Telephon mit ſeinen Leitungen allein genug Kapazität für dieſen Zweck haben, denn man hat noch niemals eine Verbeſſerung des Empfangs bei Einſchaltung eines Kondenſators in Telephone der verſchiedenſten Art, die bei Kriſtallapparaten benutzt wurden, feſtſtellen können. Die tatſächlichen Erforderniſſe beſtehen nur in einem veränder⸗ lichen Kondenſator, einem Spulenſockel, einem Kryſtalldetektor und den verſchiedenen Klemmſchrauben. Außer einem Bohrer, einem Schraubenzieher und ein paar Drahtzangen ſind keine beſonderen Werkzeuge erforderlich. „Die Grundlage des ganzen Aufbaues bildet ein verſtellbarer Kondenſator von 0,0003 oder 0,0005 Mikrofarad(beſſer iſt letzterer), der viereckige Deckel und Bodenplatten auf Ebonit von entſprechender Größe beſißt. Man kann einen derartigen Kondenſator käuflich er⸗ ſtehen und falls ſeine Deckelpfatte aus Ebonit nicht gieß genug für die Aufnahme des Kryſtalldetektors iſt, kann man dieſe mit einer viereckigen Ebonitplatte von erforderlicher Größe bedecken, nachdem ein Loch für die Mittelſpindel gebohrt iſt. Die an den gebräuchlichen Kondenſatoren vorgeſehenen Klemmſchrauben werden noch um zwei weitere vermehrt und für das Telephon beſtimmt. Den Detektor kann man ebenſo wieſſ den Kryſtall ſelbſt kaufen. Dieſe Teile werden auf der Deckelplatte befeſtigt. Als Spulenſockel kann ein gewöhnklicher, flacher Spulenſockel dienen, der an der Bodenplatte des Kondenſators vermitelſt eines Meſſingbolzens nebſt Mutter befeſtigt wird. Durch die Mitte des Spulenſockels und die Ebonitplatte wird ein Loch gebohrt und dann der Meſſingbolzen nach Einführung durch die Mutter angezogen. Die Schaltung dieſes kleinen Apparates iſt ſo einfach, daß man von demſelben gar kein Diagramm aufzuſtellen braucht. Die Schal⸗ tungsweiſe iſt folgende Man verbindet von beiden Schrauben des Spulenſockel, eine mit den Antennenklemmen(die beweglichen Kon⸗ denſatorplatten) und die andere mit der Erde(die feſten Kondenſator⸗ platten). Dann verbindet man die Antennenklemme mit der Kryſtall⸗ faffung und dann den Drahtbürſtenhalter mit einer Telephonklemme, ſchließlich die andere Telephonklemme mit der Erde und der Apparat iſt fertig. Die Spulengröße hängt beſonders von der Größe der be⸗ nutzten Antenne ab. *K wie die Vacuumlampe arbeitet Die Kunſt der Vergrößerung eines kleinen Gegenſtandes in einen größeren, ſodaß derſelbe den menſchlichen Sinnen leichter erkennbar wird, iſt oft äußerſt nützlich. Töne werden durch die Hupe von Auto⸗ mobilen und Megaphonen verſtärkt. Das Geſicht wird durch eine Lin⸗ F e die die Lichtſtrahlen vereinigen, verſchärft. Mit dem eleſfkop kann man Himmelskörper erforſchen; mit dem Mikroſkop kann man in die allerfeinſten Geheimniſſe der Natur eindringen. Eine der nützlichſten Erfindungen auf dem Gebiete der Vergrößerungskunſt ſtellt jedoch die Dreielektrodenlampe dar. Wir wollen das Zeichen auf ſeinem Wege bis zu ſeinem Be⸗ e verfolgen, und zwar durch alle Haupt⸗ und Neben⸗ traßen der Stromkreiſe, Umformer, Kondenſatoren und Lampen bis im menſchlichen Ohr. Wozu auch immer die Vakuumlampe beſtimmt ſein mag, Endzweck iſt jedenfalls die Verſtärkung der Radioſignale, ein Vor⸗ gang, der ſich während der ganzen Betriebsdauer des Appar ies un⸗ abläſſig fortſetzt. Eine Lampe kann von fünf bis dreißig Mal je nach ihrer Schaltung verſtärken, während mehrere in Stufen geſchaltene Lampen hunderte und taufende Male verſtärken können. Die empfangene Meldung wird in derſelben Weiſe verſtärkt, wie ein Ehor den Geſang verſtärkt. Dann werden dieſe Zeichen von einer Lampe an die andere abgegeben, ſodaß am Schluß aus einem anfangs faſt unhörbaren Flüſtern eine kräftige, laute Sprache wird. Wer wie wird dieſer Chor von einer Lampe zur anderen über⸗ tragen? Und wird dies auf elektriſchem Wege bewerkſtelligt? Wie wird das Geräuſch ohne Störung und Verzerrung vergrößert? Zunächſt muß die Spannung des gleichgerichteten Sprechſtromes allmählich vergrößert werden, denn je größer die Spannung des Git⸗ ters der zweiten Lampe wird, deſto größer wird das Ergebnis ſein. Deshalb muß die gleichgerichtete Leiſtung der Detektorlampe einen wird. Was iſt aber ein Umformer und nach welchem Prinzip arbeitet derſelbe? Jeder weiß etwas vom Uleberſetzungsverhältnis, er weiß, wie ein ſ0 pie Zahnrad ein kleines ankreibt, und wie bei einem Fahrrad ſich hieraus eine Geſchwindigkeitsübertragung ergibt. Wenn das große Kettenrad 72 Zähne und das kleine 9 Zähne beſigßt, ſo ergibt ſich ein Umlaufsverhältnis von:8, eine 1 7 des großen hnrades zum 8 des kleineren. Veim ſtufenweiſen erſtärken einer Spannung eines elektriſchen Stromes, wird eine ganz verſchiedene Einri g benutzt, nämlich, zahlreiche Drahtwindungen ſind um einen feſten, aus weichen Eiſenteilen beſtehenden Kern gewirbelt. Um einen Teil des Kernes iſt die Primärwicklung und um das entgegen⸗ geſetzte Kernende die Sekundärwicklung gewunden; das Verſtärkungs⸗ perhältnis entſpricht dem Verhältnis der Drahtwindungen. In einem Stufenumformer beſitzt die Primärwicklung 100 und die Sekundär⸗ wicklung 800. Deshalb beträgt das Verhältnis:8 und ein Wechſel⸗ ſtrom mit einer Spannung von 1 würde beim Verlaſſen des Um⸗ formers eine ſolche von 8 beſitzen. Jetzt betrachte man das Zeichen beim Verlaſſen der Detektor⸗ lampe. Dasſelbe wurde von dem gleichgerichteten Strom durch den Umformer getragen, in dem die Spannung bedeutend ethöht wurde. Darauf wurde das Zeichen auf den Gitterſtromkreis der nächſten Lampe übertragen und erhielt hier einen neuen Zuwachs von Elek⸗ tronen aus der Drahtſtrahlung. Die verſtärkten Spannungen regeln abgeſtuften Umformer zurchlaufen, damitk die Spannung vergrößert den Elektronenſtrom wie früher und das Ergebnis iſt ein ſtark ver⸗ größerter Sprechſtrom, der jetzt ſtark genug iſt, ein Telefon oder einen Lautſprecher zu erregen. In letzterem Fall wird eine weitere Ver⸗ ſtärkung zur Ueberwindung des Widerſtandes der Lautſprechermag⸗ nete erforderlich ſein. Auf dieſe Weiſe wird die Trägerwelle des aufgefangenen Zei⸗ chens nach ihrer Gleichrichtung und Verſtärkung ſchließlich in hörbare Tonwellen umgewandelt. Der Segen des Nadio für die Blinden Die Radiotelephonie erſchließt ſehr viele Vervendungsmöglich⸗ keiten, über die bereits eingehend geſprochen worden iſt. Aber eines beſonders ſegensreiche Wirkung des Radio iſt bisher noch gar nicht erwähnt worden, nämlich die Fülle des geiſtigen Lichtes, die dieſe Erfindung in die Nacht der Blinden bringen wird. Durch die draht⸗ loſe Telephonie wird es möglich. Tauſenden und Abertauſenden, die ihr Augenlicht verloren haben, das zu bieten, was ſie am ſchwer⸗ ſten vermiſſen, einen Erſatz fürs Leſen und damit die Teilnahme am Leben der Menſchheit. Ueber den unſagbar großen Nutzen, den die Radiotelephonie hier bringen kann, ſpricht Profeſſor Guſtw Gärtner in der Frankfurter Wochenſchrift„Die Umſchau“: Der Blinde kann bekanntlich nur Taſtenſchrift leſen und dieſe Kunſt. iſt nicht leicht erlernbar. Die in der Blindenſchrift vorhandene Lite⸗ ratur iſt ſehr unvollſtändig. Die Bücher in Blindenſchrift ſind aber ſehr teuer, ſchwer und ſchlecht zu handhaben. Allen dieſen Mängeln hilft die Radiotelephonie ab. Ein einziger Blinder könnte von allen Blinden Mitteleuropa gleichzeitig gehört werden. Damit würde denen, die ihres Augenlichtes beraubt ſind, eine geiſtige Nahrung zugeführt werden, die ihnen auf anderem Wege unerreichbar iſt. Die Blinden könnten an den allgemeinen Sendungen teilnehmen. Aber gewiß werden ſich einige Morgenſtunden finden, die ihnen gang zur Verfügung geſtellt werden könnten Profeſſor Gärtner denkt ſich das Programm für die Blinden ſo, daß ihnen zunächſt Berichte über die wichtigſten politiſchen und ſonſtigen Tagesexeigniſſen ge⸗ geben werden, mit denen ſich der Sehende aus der Zeitung bekannt macht; des weiteren können ihnen Erzählungen, Romane, Dramen uſw. aus der modernen und klaſſiſchen Literatur vorgeleſen werden und auch für die Fragen der Wiſſenſchaft dürfte noch etwas übrig bleiben. Aber nicht nur Blinde werden den Segen des Radid verſpüren, ſondern auch Leute mit beginnendem Star oder anderen Außenkrankheiten, die nicht mehr leſen können, oder leſen dürfen. Für alle dieſe bedeutet das Vorleſen mit dem Radioapparat die Er⸗ löſung aus geiſtiger Nacht. Für Blindeninſtituten, Blindenwerk⸗ ſtätten, Blindenheims uſw. wo mehrere Blinde in einem Raum ſind, kämen Lautſprecher in Betracht, während ſich die Inſaſſen be⸗ ſchäftigten, wird die Vorleſung durch den Schaltertrichter allen zu Gehör gebracht. Radio⸗Runöſchau — Verbeſſerung des Gitterabfluſſes. Ein amerikaniſcher Radio⸗ amateur in Los Angeles hat folgende Methode zur Verbeſſerung ſeines Gitterabfluſſes erfunden. Mit einem ſpitzen Bleiſtift machte er einen tiefen Eindruck in ein Stück Karton, das er über die Klemmſchrauben ſeines Gitterkondenſators legte und dann durch Um⸗ biegen mit Briefklammern an die Klemmſchrauben ſeines Gitter⸗ kondenſators befeſtigte. Hiermit wurden gute Ergebniſſe erzielt. Hierauf wurde von einem alten Trockenelement Kohlenſtoff ab⸗ geſchabt und mit etwas Vaſeline gemiſcht. Etwas von dieſer Mi⸗ ſchunga wurde auf das Kartonſtück aufgetragen, wodurch der Apparat die doppelte Lautſtärke erhielt. Ausſonderuna elektriſcher Schwinaungen. Von Indereſſe it eine Vorrichtung zur Ausſonderung elektriſcher Schwingungen. Die ſchwinaungszahl. aber verſchiedener Dämpfung., die mit dem Auf⸗ ibrer Ströme einwirkt. — Ankenne und Blitzſchlaggefahr. Unwiſſenheit ſpielt bei Be⸗ urteilung und oft bei Verurteilung von außergewöhnlichen Dingen mitunter eine große Rolle. Deshalb hört man oft die Behauptung, daß ſolche auf dem Dache eines Hauſes befeſtigten Drähte den Blitz anziehen und damit die Blitzſchlaggefahr vergrößern. Das trifft allerdings zu, man vergißt jedoch dabei, daß die Antenne mit dem Grundwaſſerſpiegel in Verbindung ſteht, ſo daß die Blitzſchläge ſofort abgeleitet werden. Die Antenne wirkt alſo wie ein aus⸗ gezeichneter Blitzableiter. Daß die Blitzſchlaggefahr ſehr gering iſt, ergibt ſich aus den Zeitungsberichten, die nur ſelten oder keinen ſolchen Fall melden konnten. Der Blitzſchlagſchalter muß außerhalb des Hauſes angeracht ſein, iſt der Apparat außer Betrieb, dann wird die Antenne direkt auf Erde umgeſchaltet. Um auch während des Empfangs geſchützt zu ſein, muß an der Antenne ein Blitzableiter befeſtigt werden. — Radioapparate für Schwerhörige. Man hat bereits wiederholt feſtgeſtellt, daß Radiokonzerte von verſchiedenen Perſonen deut⸗ licher als gewöhnliche Konzerte gehört werden. Auf Grund dieſer Erſcheinung hat ein bekannter Ohrenſpezialiſt in Newyork namens Dr. Paul Winslow; Radioapparate für Schwerhörige verwendet. Dr. Winslow geht von dem Gedanken aus, daß die Verfolgung der Radiokonzerte dem geſchwächten Hörvermögen neue Anregung bietet und die ungeübten Nerven dadurch neue Uebung erhalten; die mechaniſchen Beſtandteile des menſchlichen Ohres werden hierbei geſchult, ſo daß eine Verbeſſerung des Gehirnes eintritt. Selbft⸗ verſtändlich müſſen die Ergebniſſe dieſer Verſuche noch abgewartet werden. Im Intereſſe der leidenden Menſchheit läge es durchaus, wenn ſich auch die deutſche Aerzteſchaft eingehend mit der Wirkung der Radiomuſik auf ſchwache oder taube Gehöre beſchäftigen wollte. — Wenn der Apparat einmal völlig verſagen ſollte, ſoll man in Ruhe folgende Vorſchriften genau befolgen: Zuerſt prüfe man ſeine Antenne, ihre Binnenleitung⸗ und die Erdung ſorgfältig. Vielleicht iſt die Antenne geerdet oder die Binnenleitung hat ſich irgendwie gelockert. Darauf prüfe man die Trockenbatterie, mitunter zeigt dieſe ein plötzliches Nachlaſſen der Spannung, ſo daß die Lampen deshalb nicht richtig brennen wollen. Darauf kommen dis Lampen an die Reihe. Mitunter verroſten nach einiger Zeit die Sockelſtifte und bilden einen ſtarken Widerſtand, woraus ſich ein ſchlechter Ab⸗ ſchluß ergibt. Dieſen Fehler kann man durch Blankreiben mit Sand⸗ papier beſeitigen. Auch ein ſcharfkantiger Gegenſtand tut dieſelben Dienſte. Dann werden die Telephonſchnüre unterſucht. Vielleicht iſt die Litze gerochen und muß erneuert werden. Zwecks dieſer Prüfung ſchalte man die Lampe ein und lege den Hörer an und taſte die Telephonſchnur zollweiſe unter andauerndem Hin⸗ und Herbiegen ab. Stellt ſich keine plötzliche Verſtärkung der Zeichen ein, iſt die Schnur in Ordnung. Dann prüfe man alle beweglichen Anſchlüſſe des Apparates, beſonders bei den Kondenſatoren und den Kupplungen Die Kondenſatorplatten müſſen ſorgfältig von Staub gereinigt werden. Iſt alles anſcheinend in Ordnung, wird der ganze Apparat nochmals ſorafältig geprüft und beſonders auf ſich kreuzende Drähte und verroſtete Anſchlüſſe unterſucht. — Störung von Nachbarapparaten. Man ſoll ſeinen Einlam⸗ pen⸗Regenerierungsapparat bei Empfangsverſuchen einer Station nicht pfeifen laſſen. Läßt man dies zu, dann eregt man auch im Empfangsapparat ſeines Nachbarn ein ähnliches Geräuſch. Wenn jedermann dieſe goldene Regel beachten wollte, könnte ſich der Emp⸗ fang in Großſtädten bedeutend beſſern. — Säureflecke. Bei Arbeiten mit dem Akkumulator verfahre man recht vorſichtig, da Spritzflecken der Säure auf Stoff ader Teppiche, dort ünweigerlich Löcher brennen. Iſt ein ſolcher Soritz⸗ fleck entſtanden, dann ſtelle man eine Löſung von gewößbnlichem Soda her und waſche den Flecken mit dieſer Löſung gründlich durch. Auch eine Löſung von Ammoniak wird die ſchädlichen Folgen ſolcher Spritzflecke gut beſeitigen. Da aber ſogenanntes Salmiakwaſſer feine Gewehe beſchädigt, ſo iſt die Sodalöſung vorzuziehen. Vorrichtung hat zwei elektriſche Schwingunaskreiſe mit gleicher Eigen: nahmeapparat ſo verbunden ſind. daß auf dieſen nur die Differenz S — Maunheimer General⸗Anzelger ¶Awend-Ausgabe) Dienstag den 20. Mat 12— b. Seite. Nr. 235 9 3 u77xxx——.ꝛ.. mp. p Anidelsblatff des 611— Deulsenmarkt Berliner Devisen im Eillionen Armtlich G. 19. B. 19 rp. G. 20 B. 20. 1. Hoftand 157,50 188,40 20% 157,60 158,40 20¹ Buenos-Aires.375 1,385 voll 1,375 1,388 Vvolt Brüssel 20,20 2030 vol 19555 19,5 wvoll Christiania 58.55 58,95 190⁰0 88 6⁵ 38,95 500% Danzig. 74,41 13,79 200% 74,41 73,79 100 Ropenhagen 71,42 71,78 40% 71,42 71,78 100% Lissabon 12,56 12,74 voll 12,56 12,74 oO. U. Stockholm 111,97 112,53 100% 111,97 112,53 10% Helsingſors 10,62 10, 68 voli 10.6 10,68 voll Halen 18,95 19,05 voll 18,85 18,95 voll London—5355 18,355 18,458 2000 18,355 18,435 20%⁰ New- Vork 4,10.21 10%⁰ 4,19 4,21 10⁰ F 23,94 24,05 voll 22,74 22,86 voll Schweinz 74,41 74,79 20⁰ 14,56 74,04 20% Spanen 38,45 58,½3 vol 58,45 58,75, 500 Jpan.68⁵„695 voll.685 4,095 voll Konstantinopel————— Rio de Janeiro 0,465 0,478 voll 0,455 0,465 voll Wien, abg. 38,98 NN1 6,02 M voll 3,08 M 6,0 M voll F 12,43 12,54 20% 12,46 12,84 200% Jugoslavien 5,23 5,27 voll 3434 5,27 voll Budapest 4,83 M 4,57 M voll 4,58 M 4,.52 M voll e.00 3,11 voll 3,09 3,1IM voll Anm.: Alles in Billionen Papiermark, und zwar: bei Lei für 100, bei Estimark für 100, bei Lats für 100, bei Lits Tür⸗ 1⁰⁰ Einheiten, bei polnischer Mark für 100 Millionen. Börsenberichie Frunkfurter Wertpaplerbörse Große Kurseinbuffen am Montanmarkt Frankfurt, 20. Mai. Der Abbröckelungsprozeß an der Börse machte heute weitere Fortschritte. Anlaf dazu boten die neuerlichen Nachrichten, daf sich der Sanierungsprozeß pei der Stahlwerks.-G. Becker nicht so leicht dureh- führen lassen werde, wWie man zuerst angenommen hat und die Befürchtung, daß sich noch manch andere Unternehmen in einer 2 Ahnlichen Lage befinden, wie die Becker Stahl gan K. G. Da alle diese Schwierigkeiten mehr oder weniger mit der Ruhrbesetzung und schweren Lasten der Micumver- träge zusammenhangen, wird es höchste Zeit, daß nach dem Plane Dawes die Ruhrbesetzung aufgehoben wird, Wenn nicht andere noch größere Schwierigkeiten eintreten sollen. Von sehr nachteiliger Wirkung auf die Börse ist auch das Fortdauern der Arbeitsruhe im Ruhrkohlenbergbau. Am schwersten wurde der Montanmarkt in Mitleidenschaft ge- zogen. Dort sind Kurseinbußen von über 4 Billionen Prozent zu verzeichnen. Auch auf dem Schiffahrts-Banken und Che- miemarkt sind zahlreiche Kursverluste festzustellen, doch überschreiten diese nur ganz selten 2 Billionen Prozent, wäh⸗ rend sie sich in der Hauptsache um 1 Billion bewegten. Aber es wird jetzt wieder nur an allererste Firmen ahgegeben. Im freien Verkehr mußten Beckerwerte größere Einbußen hinnehmen, da das Angebot hierin sehr grofl war. Auf dem Devisenmarkt wird der weitere Fall des französischen Fran- ken viel bemerkt. Paris gegen London 82. Berliner Wertpapierbörse 1 Gedrückte Stimmung Berlin, 20. Mai. Der Fall der Stahlwerke Becker hat von neuem an die trostlose Lage unserer Wirtschaft gemahnt. Im Zusammenhang Biermit liefen an der heutigen Börse Gerüchte und Befürchtungen um, die offenbar unberechtigterweise sich ———..xk:;:kxk.;xk.?—r.—. 222 vT— 7777..... ̃ ͤ Besorgnis. Das bel Beginn vorliegende Angebot drückte da- her empfindlich auf den Kursstand Montanwerte, Kaliaktien, Elektrizitätspapiere, Maschinenfabrikaktien und Textilwerte büfften bis zu 3 bis 4 Billionen Prozent ein. Banken bröckel- ten ab. Im Verlaufe war das Geschäft außerordentlich still. Die Stimmung blieb gedrückt. Am Devisenmarkt waren die Verhältnisse unverändert. Paris und Brüssel im Einklang mit der internationalen Bewertung etwas niedriger. Die Zu- teilungen wurden zum Teil erhöht für Christiania auf 50, Kopenhagen auf 10 gegen 20 bezw. 4 von gestern. Verkehr mit Mustern nach dem unbesetzten Gebiet Wie die Handelskammer Mannheim mitteilt, hat der lei- tende Zollausschuß einen Vorschlag, den deutscherseits aus- gestellten Musterpaß für den Verkehr aus dem unbe- setzten Deutschland in das besetzte Gebiet anzuerkennen, an- genommen. Die Anwendung der Einrichtung des Musfer- passes wird auf folgende Zollstellen begrenzt: Vohwinkel, Hennef, Limburg, Höchst, Mannheim und Ludwigs- hafen. Der Verkehr wird unter folgenden Bedingungen durchgeführt: Hinterlegung des Eingangszolls in doppelter Höhe, Vermerk über diese Hinterlegung unter Beidrückung des Siegels der Zollstelle auf dem Musterpaß. Die Gültig⸗ keitsfrist dieses Dokumentes, das mit dem obigen Vermerk versehen ist, wird auf 2 Monate festgesetzt. Die Rückzahlung der gestellten Kautfion erfolgt nach Vorführung der Ware und Vorlage des beim Ausgang. Dabei wird auf dem Musterpaß ein Vermerk über die erfolgte Rückzah- lung und die Quittung des Interessierten aufgenommen. Die Zollstellen sind verpflichtet, die Ein- und Ausgänge in eine besondere Liste einzutragen, die in denjenigen Zollstellen aufliegt, die für die Durchführung des Verkehrs mit Muster- paß eingerichtet sind. Devisenumsatzsteuer Wir wir vom Zentralverband des Deutschen Großhandels erfahren, haben trotz der völligen Unsicherheit, die bezüg- lich der Devisenumsatzsteuerpflicht bei Warengeschäften be- steht, die Finanzämter in letzter Zeit von zahlreichen Fir- men Aufstellung über die bei Warengeschäften geleisteten oder empfangenen ee verlangt und zum Teil einen Devisenumsatzsteuerbetrag festgesetzt und im Zwangs- verfahren beigetrieben. Bekanntlich schweben über die Rege- lung der Devisenumsatzsteuer für die Zukunft und für die Abgeltung der im Jahre 1923 getätigten devisenumsatzsteuer- pflichtigen Geschäfte Verhandlungen des Zentralverbandes des Deutschen Großhandels mit dem Reichsfinanzministerium. Auf Anregung des Zentralverbandes des Deutschen Großhan- dels wird das Reichfinanzministerjum nunmehr den Finanz- aämtern von diesen schwebenden Verhandlungen Mitteilung machen, und eine völlige Neuregelung, besonders der Nach- versteuerung in Aussicht stellen und den Finanzämtern nahe⸗ legen, von der Einforderung von Aufstellungen und von der zwängsmäßigen Beitreibung der Devisenumsatzsteuer bis zurn Abschluf dieser Verhandlungen abzusehen. Deutsche Steinzeugwaarenfabrik für Kanalisation u. Che- mische Industrie Friedrichsfeld in Baden. In der Aufsichts- ratssitzung vom 12. Mai wurde die Bilanz für das abge- laufene Geschäftsjahr vorgelegt und beschlossen, die General- versammlung auf den 16. Juni nach Friedrichsfeld einzube- ruken. Von der Verteilung einer Dividende soll Abstan d ————fpñ.. ꝶu—:':ꝛxñ%’kz——: NMannhbeimer General-Anzeigel bten * Die Villinger Bank wendet sich gegen die in der a Zeit über das Unternehmen verbreiteten Gerüchte, Vil⸗ zweifelhaft mit dem Selbstmord des Direktors der pie linger Bank Ernst Minnich in Zusammenhang ste en. Be⸗ Bankleitung gibt bekannt, daß irgend welche Gründe 2uf unruhigung in keiner Weise vorkiegen. 11 * Rheinische Metallwaren- und Maschinenfafrik.0 der Düsseldorf. Die Gesellschaft gibt über die Verkürzung Arbeitszeit folgendes bekannt? Die Folgen des paßt die Widerstandes und des dauernden Geldabflusses dursgg Micumverträge, ferner die immer wiederkehrenden 8 be⸗ und letzten Eudes die nach unserer Meinung durchaus al. rechtigten Mahregeln der Reichsbank und die mit all de 8 Gründen zusammenhängende akute K redi ngg aben uns veranlaßft, aus kaufmännischer Vorsicht 5 jetzt eine Verringerung unserer Produktie den Gebieten vorzunehmen, auf welchen Geschäfte nur 615, langfristige Kreditgewährung möglich sind. Wir nehmen 4. dalf der gegenwärtige Zuskand sich noch weiter wird, schärfen u. auch noch längere Zeit dauerg band. wegen des schleppenden Ganges der politischen Verd lungen, die eine endgültige Lösung vor dem Herbst Jahres kaum erwarten lassen. Varen und Härkie— Viehmarkt in Mannheim vom 19. Mai. Es wurden aufgetrieben: 817 Stück Großvieh, 480n 80 Ochsen, 15 Farren, 409 Küne und Rinder, 402 Kälber) 4% Schweine.— Preise für 50 kg Lebendgewicht: Ochsen 25 M. 44—48.; 2. Kl. 38—42 N. 3. KI. 32—30.; 4. Kl. 25—0 N Farren: 1. KI. 32—36.; 2. Kl. 28—32.; 3. KI. 2 3. I. Kühe und Rinder: 1. Kl. 46—50.; 2. Kl. 40—44.; 40.— 32—36.; 4. Kl.—30 M. 5. KI. 14—24 M. Kälber: 3. K. Mark. Schweine: 1. Kl. 53—55 N. 2, KI. 53—5% 4 55—56.; 4. KI. 53—54 M. 3. KI 52—53.; 6. KI. 42 1. Marktverlauf: mit Großvieh ruhig, Ueberstangzglg Kälbern mittelmäßig geräumt; mit Schweinen mittelm ausverkauft. ne Die Preise sind Marktpreise für nüchtern gewgl, Tiere und schließlen sämtliche Spesen des Handels àb Pgh. für Frachten, Markt- und Verkaufskosten, Umsatzsteuer, 0 wie den natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen ectellan wesenklich über die Stallpreise erheben Eine Preissen a5 nach den Marktpreisen bei Verkäufen ab Stall stellt s strafbare Preistreiberei dar, vor der gewarnt Filo * Pforzheimer Edelmetallpreise vom 19. Mai. Gold 2770 Bülionen., 2810 Bill.; ein Kilo 84 5. Bill.., 90%½ Bill..; ein Gramm Platin 134 Bill. G. m Frankfurter Vichmarkt vom 19. Mai. Der Auftterz er, Hauptmarkt bestand aus 1457 Rindern, darunter 18 4 Wal reichischen, 22 amerikanischen und 15 dänischen un + 357 Ochsen, 64 Bullen, 1036 Farsen und Küken, fernsurcken 372 Kälbern, 33 Schafen und 2865 Schweinen. Notiert wicht nach Goldmark und zwar für den Zentner Leben Ochsen 30—52, Schweine 32—47, Schafe wurden der 62 Zahl wegen nicht notiert, Marktverlauf: Langsamer bei Schweinen etwas Veberstand. tugen Frankfurter Getreidebörse vom 19. Mai. An der Wette ee 1 0 11 1 Wenee 100 au 16, Rog inl. 75, Sommer 5%00 dis 17,50, Hafer 14,514,75, Weizenmehl 57 Roggenmehl 21,50—22,50, Kleie 9,25—10,00, Erbseg Heu 850—9,00, Stroh—8,50 und Biertreber 13,00—13,70 in Goldmark die 100 kg. 10 Balk 5 g rden. tellweise auf erstklassige Unternehmungen sich pezogen. NMan Senoumen we 1*„Der Nürnberger Hopfenmarkt am 17. Mal hatte ag 0 hegle die Besorgnis, 5 solche Erscheinungen die Erlangung Süddeutscher Exportverein E. V. Mannheim. Die Haupt- len Zufuhr und 10 Ballen Umsatz zu verzeichnen, 51ll von ausländischen Krediten, auf die unsere Wirtschaft ange- versammlung, über die wir im heutigen Mittagsblatt aüs- schäft ist unverändert still. Hallertauer 450—500 zddling Wiesen ist, erschweren wird. Auch die immer noch nicht Se- führlich berichteten, wurde wie schon seit Jahren wiederum Bremen, 19. Mai. Baumwolle. American Fully mitg, klärte Lage im Metallhandel bildete einen Gegenstand der] im Hotel N ational abgehalten. Harcen TTDSNDUr Trioohv. Beelgh. Ver- Ulteamarint. 11 955 zsohmeRew., Kit 13 15 27 b 1 ooh⁰, Bes— Ver. Uitr. ohoekew., Nt'n UTbürg 11 80 4, 4Ver. Zellst. Berl..2 101 Zuokert. g. Wagn. 5 5 i n Faind 235 50— f. 1 1 Jobrentabr.Furtw. 2,— Lopti. Magen. 3f. 1 1½„ Frankentiaf 3,.18/flugo Soimsſder,% Tdale Eisenhütte 178 ſ05 Vogel Tei br. 1 1 ßc n 92 Nv. f.. MA 0 5 U. 112*„Wer Auten unt Its rteonlecben in hilbenen Pmrerten. Sachenelkerrngen in Dfitenen Mrh prn tt Ver Pab. Gasse 21 2 Aaee 2%„ e eee eeee 64 4aes 2 6% Ver.Finsel Nürnn. 9,76 9Zel ee e.5J„ Stutigart ie Saer 44 246.8. err 2 71 Leat 4 5 1 Freiverkehrs- N kf. Aum.. rrankturter Dlondenden · Werts.—.... ͤ ß 0 8. elw.„ Bank-Aktien. eceee ene, 2 eee e aaeneee, e e eeee Saldee e 16. 20 19. 20. a ene Stal Le e, d e Zellstoff Valdbel 2, 2330 b.———5 16 A——1 1 14——1—— 22 24 Berliner Dividenden-Werte. Sdad. immobllen. 24 2V.Sohuf— ——·— 12..5 1½ Geten8880l 15 75 3044. 5 oenee. Traunsport-Aktien. Berliner Ergünzungs-Kurse. K 5 4 nt.-Geselſs. e d. 3 5Sonhantungbahn 0 Daoh. 1 2 A en— 2 2 breaner Bank 5,15 5,4[Wlener Bagkref. 0387.5 15 Lok. d. Ne. 25 255 Kü Ank Paet 27 2425 eland 925 8 aJ Jerthrau. 231 4 Sede e 15 235 Nat mee 50 101 Sdbmer Bantver,.3 1 Frkirt,Hxn.-Bank 2, 1 Wüdg. Bankanet.—. Südd. Eisenbahn— Hsüdem. Daon. 31 37,8VereinSinesent 25 2,5“Aiteid Beliigsen. ½ 4. Jpusoche Agerzs. 88 s Wlesene, Stan Berinertlandges, 2025 20 Hetaltd. 4..-A. 1, 1½„ Hotendant 66 88 Gafdmors.. 2½% 2½25 Hansa Uschff, 16 9,25 Ammend. fapler 4 3. Hllokfortn Machf.(79 0½5 Bad. Kabtenz 7% Gom. u. Privatbk. 4,5 4½5 Mitteld. Sred.-B. 178 1„ Vereinsbank— 1,85 Ber.-Aub. Ruffpr. 19 145 Saldetfurth.. 15,81 14,75 Büre Letall 114 Sarmet u. Nareg.% J füreberg, r ee n eg. 8 Dunk- Artten. Coagord,Spinne. 2. 1 Scheldemandel: 18 J72 Pisen. Atta, 8 Denteehe Ban.7 8, Jester. Sced. Af. b,80 Feankf. Uis.Vers. 67 68 ank t. el. Werte 5,5 3 lpteob.Aelat Bank 757 10 gest. ored.-Anet. 6% OigeVeuksahs Kungti..2 1, 138 Segall Srunnf. 2 175f. Abten, e ee ee en e ee ee 5—„Altv. erlin. id.— n. r. oln. 25 erk-Aktlen Com. u. Privathk. 4,5 4,5 Dise. Commandſt 9,2 8,7 Suddertaon. Biso, 875 6, dothaer Waggon 21 2,Thuringersallnen 10 3,5 ergw Darmet. u. 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Nr. 235 Sportliche Kundſchau Das Solitude⸗Kennen Das Ergebnis des Molorrad-⸗Wettbewerbs (Von unſerm Sonderberichterſtatter) der 300 Motorräder verlief nicht ganz ohne Ueber⸗ Favoriten endeten im geſchlagenen Felde, Das Rennen kaſchu ungen. ute kamen zu Preiſen. t zur Teilnahme zu Aine ahmsb do. Glicn In Gruppe B ſtarteten die A. DA.E. Gleich das erſte Treffen zeigte hübſche des Fahrers Behr auf einer T. chnellſte Zeit aller Kraftradfahrer fuhr den drei verſchiedenen „Räder insgeſamt Um auch den D. M..⸗Mitgliedern Gele⸗ bieten, waren Gruppeneinteilungen ge⸗ rden in Gruppe Al waren Privatfahrer ohne induſtri⸗ ereſſe ohne Rückſicht auf ihre Sportverbandszugehörigkeit In Gruppe K II Fahrer mit induſtriellem In⸗ n der Klei kleinen ſen me bandaſugd⸗ Gruppe A II ſtartete erſtmalig in einem deut⸗ bewerb der Nachkriegszeit ein öſterreichiſches Puch⸗Motor⸗ + Fahrer, Hobel⸗Gragz, den 1. Preis ſicherte. nd⸗Fahrt⸗Sieger Seiffert⸗Zſchopau kam erſt an dritter Stelle Auch in Klaſſe 111 Gruppe A l, war ein Hirth⸗Rad ſiegreich. uchen auf B. M.., indem er die 6,1 Kilom. lange Strecke in . zurücklegte. In erſte Preiſe. ihren Fahrern drei erſte Preiſe ſichern. Klaſſe IV. Motorräder bis 350 cem, G :04,4. Gruppe A II. J. Becker⸗Köln, Heidelberg, Hackteufel,:04. ger⸗München, Haweka,:34; Schumacher⸗Köln, Imperia,.44. Klaſſe V. Motorräder bis 100 cem. Mader⸗Cannſtadt,.⸗G.,:58; G und neue Nieman :07; 2. Neumayer⸗Straubing, Victoria,:25; Charlottenburg, Baierland,:44,4. Guzzi,:34, Gruppe B II. 1. R. Rei und Kartellklubmitglie⸗ Sportleiſtungen, vor Hirth⸗Maſchine. 3. Woodhouſe⸗Kln, Sunbeam,:38,2. Klaſſe VI. Motorräder bis 750 çem. Haug ⸗Stuttgart, Megola,:44,1. Gru pe Stuttgart, Megola,:41,52. Gruppe B München, Megola,:06,4. Klaſſe VII. Herm. Zimmermann⸗Heching, NSU.,:4 1. Gabelmann⸗Leipzig, Mars,:43. Der Rudolf Reich⸗ Gruppen Auch gewannen Megola⸗ Bau⸗ Im Wettbewerb der Motorräder mit Sei Haag⸗Botnang, Pu. P⸗I:54; 2. Leimer⸗Wilmersdorf, A Binder⸗ Stuttgart 1 46,2; Imperia, 4 56. Gruppe B Af e en Bufſi 2. Pätzold⸗Köln, Gruppe B I. Bieber⸗München, B. M..,.11, 2 Orl Geißter München, Moto Motorräder über 750 cem. Gruppe B I. 1. Bodamer⸗Stuttgart, Harley Davidſon, 27:58,1 Gruppe B II. 1. Joſ. Kagerer⸗München, Brough Superior,:05. 851 ruppe A. 1 ., 9. 55 F J. 2. 115 Gr ru 11 Imperia,:35; 3 ruppe A I. 1. Max n⸗Mannheim, Norton, :08, Gruppe A II. 1. Rudolf Schlelche r⸗München, B. M.., 3. Rolf 10 8 Klein⸗ Franz ch⸗München, B. M.., :02(Motorradwanderpreis); 2. Scherer⸗Kochendorf, NSlI.:32, 33 Gruppe. B 15 1. Ströhmfeld⸗ II. 1. Bauhofer⸗ Gruppe A I. 1. Gruppe II. W. 9,1. tenwagen, der ſchwach beſchickt war, erhielten erſte Preiſe in ihren Klaſſen und Gruppen: H. Eskofier⸗Nürnberg, Harley⸗ Davidſon, dis Tadünchen war auf Megola der zweitſchnellſte Motorradfahrerſ c. Reißer Stütigart, Piekorſa, 8281,3: Aller ages. Bieber⸗München auf B. M. W. war der ſchnellſteVictoria,:10,2: Kumm⸗Karlsruhe, Wanderer, 6 13,3; Kornmann⸗ Wripr Prioatfahre r und kam dadurch in Beſitz des wertvollen Karleruhe, Wanderer,.40; Locher⸗Stuttgart, pping⸗ ⸗Preiſes.:44,2; Heck(), Harley Davidſon,:15; Eipperle⸗Gablenberg, Har⸗ Kehend die Ergehniffe ley⸗ Davidſon,:04. In der Klaſſe der Eyclecares holten ſich die bei⸗ laf den Diabolo Dreiradwagen von Müller und Ohrnberger⸗Stuttgart 1 ſe I. Krafträder bis 150 cem Zylinderinhalt. Gruppe die Preiſe 8. D 35 Manfred Behr⸗ Feuerbach, Hirth,:58:02; 2. Fromel⸗ 2 5 d t, Eockerell,.26. Gruppe A II. 1. Hugo Hobel⸗ pferòderennen uch,:46; 2. Willy Zick⸗Oberhauſen,.K..,:14; 3. Seif⸗ Karlsborft. Al 10 dert, — ndie der edizinsllassen Au Ne derdete Anfragen aus den Kreiſen ſhr in den Leiſtungen der Kaſſen nicht 7 5 ern freien Arzt und Apotheke 4186 18 und lverein, 8 2 4. Medizinalverband KI dam faene el. 8 8783 Waee,..W..15,2.— GOruppe B II. gen, Emag, 720; 2. Max Heidau⸗Berlin, Orionette,.24. 15 taſle II. Motorräder bis 200 cem. Stuttgart, Eichler,:13. Gruppe rg, 7 95:56.— Gruppe BI. 1. 5b al E...,.20,3. Gruppe B II. zeth⸗ München, Hirth,:32,2; NSU 8 1 5 d. unberg Zündapp, 35 21,2; 2. P. ppe B I. Pitz⸗Heilbronn, 95 Gruppe B II. 1 och⸗Homburg, Horex,:28,4; 1l 1. A. Schäberle⸗ bene 6517½4: 2. Pongs⸗Düſſeldorf, Snob,.35. laſſe III. Motorräder bis 250 5 Gruppe A I. 1. Wol⸗ 2. Helene Wranowsky⸗Oeh⸗ 1. Jakob Weisman⸗ 2. H. Walker⸗Bad Homburg, Horex Frhr. v. Kön ig⸗Fachſenfeld, Norton, :06,3; 3. F. v. Kaiz⸗Heilbronn, 15 Fritz Gyr⸗ Köln Ariel,:08,2; 3. Spiegler⸗ Aalen, Schwalbe, 1. E. 8 röner⸗ I. Flieder⸗Hürdenrennen. M. Oro(Hartmanshen horſts Georg; 3. Frau A. Alexanders Turfball. 55 8 98 Leofett, K. Seligmanns 9, 28:10. Pl. 18, 12, 17: Guſtab Flick⸗Johan⸗ II. e Ausgleich., tutt⸗P1. Stall L. Kohls Adol phus(Voltz): 2. 3. O. Lübows Stürmer II. Ferner liefen: Gruppe A I. 1. K. AII. 1. H. Hupfauer⸗ 20, 88, 68:10. Oswalds Fuchsmajor(Oertel); 2. Hei 3. Dr. R. Frederichs Oſtflucht. Ferner liefen: Pl. 10. 10:10. 2.., 4400 Mtr. 2. K. 9 19940 Savoyard: 3. Frhr. v. III. Eſchen⸗Jagdrennen..⸗R. 4. Kl. 3000., 3400 Mtr. Lehrlingsreiten, 3000., 2800 Mtr. ); 2. Geſt. Hagers⸗ Ferner liefſen: Larma, Erdroſe, Hella. Tor. 3000., 3400 Mtr. A. Günthers Henry: Rotbart, Tor di Quinto, Sultan, Sulamith, Quellnymphe, Mirakel, Salzgraf. Tot. 38:10. Pl. 1. Rich. nz Stahls Caeſar II: Carenina. Tot. 15:10, IV. Tepper⸗Laski⸗Jagdreunen. Herrenreiten. Ehrenpr. u. 12 500 1. W. v. Belows Wetterſcheide(Beſitzer): Dörnbergs Trompeter. V. Kirſchblüte⸗Hürdenrennen. Vierjährige. 3000., 3000 Mtr. l. E. Gottſchalks Marone(H. Kukulies); 2. A. Levys Mellaroſa: R. Zimmermanns Lalla. 15 13, 18:10. VI. Philiſter(Mate); ling. 14, 13:10. Adare⸗Jagdreunen. Ferner liefen: On 2. Heinz Stahls Gigerl: Ferner liefen: Landesfürſt, Elfchen, Fandila 6000 M. 3400 15 kel Otto. Tot. 17:10. Stall L. Kohls Schillers Mem Tot. 28:10. Pl. 1. H. VII. Arriero⸗Flachrennen. Herrenreiten. Ehrpr. u. 3800., 781 Mtr. A. Lenaus Denkſtein; marſch, Melinit, Florentin, Wilhelma. 1. A. v. Bonins Einſpruch(Hr. v. Eckartsbg. 3. J. Kühns Iſelberg. Ferner liefen: Masſch Tot. 25:10. Leichtathletik 900 Pl. 11, 11, 11:10. * Stand der Leichathlekik in Jinnland. Nachſtehenden, im Laufe der vergangenen Saiſon aufgeſtellten neuen finniſchen Rekor⸗ den wurde kürzlich vom finniſchen Turn⸗ und Athletik⸗Verband die offizielle Anerkennung erteilt: 100 Meter 10,8 Sek. R. Halme; 200 Meter 22,2 Sek. ſtellt: a) Fi in nnland aufge⸗ L. Harö; 800 Meter:56,3 Paavo Nurmi; 1500 Meter:55,6 der⸗ ſelbe; 20 000 Meter:07:11, A. Stenroos; 4 mal 100 Meter⸗Staffel 43,8 Sek. Tempereen Pgeinte⸗ 4 mal 400 Meter⸗Staffel :23,8 Helſingin J. F. K 400 Meter 49 Meile(1609 Meter).10.4 Nurmi; 110 Meter Hürden 15,6 S E. Wileén; Weitfprung 7,31 Méter V. Tuulos; Dreiſprung Sek. 15,48 Meter Tuulos. b) im Ausla Sek. E. Wilen; 4⁰⁰ nde aufgeſtellt: Sek. E. Wilen; 1500 Meter 353 Numi; 1 engl drei Meilen 14:11,2 Nurmi; Meter Hürden 55,3 Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Am Oſtrande des weſtlichen Tiefdruckgebiets haben ſich über Frankreich zahlreiche Gewittergebiete gebildet, die langſam oſtwärts vordringen. In Nordfrankreich, Holland und Norddeutſchland kam es geſtern zunächſt zu teilweiſe ſtärkeren Gewitterregen. Während in Nordweſtdeutſchland das ſehr warme Wetter anhält, deutſchen Küſte ſtarke Abkühlung eingetreten. temperaturen unter 10 Gr. Jahreszeit ganz ungewöhnlich kaltes Wetter. gen die Temperaturen meiſt noch unter 5 Gr. Landes fällt noch Schnee iſt an der Dort liegen die Tages⸗ Nordeuropa hat immer noch für die In Skandinavien lie⸗ Im Norden dieſes Die Gewitter werden jetzt auch in Süd⸗ weſtdeutſchland zunehmen und ein Nachlaſſen der Hitze bringen. Vorausſichtliche Witterung für Mittwoch bis 12 Uhr nachts: Ge⸗ witterregen, ſtrichweiſe Hagel, zeitweiſe wolkig, erwas kühler. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger. G m. b. H. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Sischer. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Willy üller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebiete, Gericht u. 2 2 K 2 f. N Mannheim, E 6. 2 Kurt „Bernhardt. NAWELI AKT. S88. fANzE WeNSRENNERE U. IKAFASN NIAlN2 8Eld SW. 88 INDENSTR.3 EL. oSNHOEE 6974. Generalvertretung und Lager: Max Wertheimer, Mannheim, Goethestrasse 10.— Telephon Nr. 8268. 87² 50 wl II uüe 8 Vortrag des E62 f. Herrn H. Rittelmeyer Wuittuoch den 21. Mal adends 8 Uhr im——— D in Mannheim. e Aendenglieder geben wir hiermit bekannt, daß iſt. Dieſelben gewähren wie ſeither eckeineieete der Kath. 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Zwelgniederlassun9 annheim, D 2,-5 NMercedes. 2 0 Vbnq si nal Sie alle siegten mit 10 1 dem Qualifäfs-Beiriebssfoff 0 NMoforräder: 55 NMoforräder: Gruppe B ll. 5 5 5 Al 1. Eugen Bussinger. auf AS 5— 2. Erich Paetzoc.. auf linperia celtppe 85 5 auf Hirth 47 3. Schuhmacher. auf Imben 0 5 8 4 2. Wilh zick. auf DKW, 57 4. Eugen Mergenthaler auf Sunbe 9 GgGruppe B ll. 1924 2e 5 1 2. Max Heidau auf Ori 9 85 auf Orionette 2 5 Max 1 8 2 auf KG se 2. ruppe A ll. 4 A Il.* 615 auf Baiĩerland Hans Hiller auf Haja ruppe Gtuppe B l. Kraff-Wagen, Acruppe C. 3. Gottlieb Seutter. auf.G. 8 75 auf.B8. Klass e 1. Klasse 5. Klasse 6. 9 5 e auf juhõ.., auf Tatra 1. Karl Clemm auf Mercedes 15 5 7 5 4 5 I. Abhwin Schäberle. auf Paquè 1.E Baumeister auf Wanderer 1 3. Helmut Taxis Klasse 7. 0 2. W. Pongs„„* 0 auf Snob 5. Anton Diemer 7 3 7 Gruppe B 1 0 r 3. 15 1 Dir. 15 Schuh auf Freia Klass e 6. 1. Waldemar Bodamer auf 0 ruppe A l. ass e 3. 1. W. Kaufmann auf Stei Davidso 1. Wolfram Hirtn.. auf FHirth 1. AdolfRosenberger a. Mercedes e 2. E. v. Lüttwitz. auf NS. U. 9 1 ö 3 55 185 Gaus auf Chiribiri 5 8 15 19 Klasse 9. 0 Gruppe Al. F„Kutschke. auf Steyr Gruppe A l. 5 1. boite Lie e 1. Friedrich Eitel.. auf Turbo 2. Dr. WaldemarMeyer, 1. Aug. auf Wanderer- Peka. ruppe 7 ruppe B l. 2. H. J. Becker auf Imperia Rennwagen, sroppe p..Kdolt Kornmann auf Wanderer· Peka 3. Hans Hecker jr. auf Hecker Klasse 2. Klasse 4. Klasse 10 Gruppe Bl. 1. H. Heusser auf Wanderer 2. Otto Salzer. auf Mercedes U 0 2. Jos. Beck. auf Hecker Klasse 3. Klasse 5. jdson.. 1. Hans Bixx... auf Rabag I. Daniel Maier. auf Steiger 2. Carl Imholz auf Harley-David 0 . 7 0 0 7 ROl NI BooO0DDDDODN 9 en Rhein. von Spez.-Gesch.-Stelle der Frankfurter Allgem. Versicher.-Aktien-Ges. die Interessengemeinschaſt hat mit Commercial Union, London gesucht. Best. u. Org. f. Feuer und Leben vorhanden. Ses. Garant.-Mittel uber 900 Millionen Goldmark Mitarbeiter, haupt-.nebenber. gesucht für alle Sparten! Bewerb. erbeten unter X. 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