SAND 2 PAPArNrNArUrVrVrVrVrrrrrrr ˙⁰¹¹ ²mſ —— Wontag, 26. Mai dezugs * mal 1 reiſe: 30 Mannheim und Umged. vom 22 mal bie 10 bei 2: 6s Sold-pfg. die monatl. Sezieher verpflichten dwendta., Rengerang der wirtfchafttichen berdüöltaiſe ſchecke a werdende preiserhöhungen anzuerteunen. poſt⸗ Aanabenn nummer 17800 Rarisrude. hauptgeſchöfts ſtelle dente Fb. 2— Seſchefta-nebeamene negerhaöt. wals- Senergl Frenfpr. Nr. 7981, 762, 7883. 708d, 748. Telagr.- Nör. anzeiger maundeim. Erſcheint wöchentuch zwö lrmal. Abend⸗Ausgabe cenl Amzeig Badiſche Neueſte Nachrichlen Verkaufspreis 10 Soldypfennig 1924— Nr. 245 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei vorauszahlung pes eine ſpaitige Kolonelzelle für Aligemeine finzeigen.40 Soldmark Reklamen 2,.— Goldmark. Lür Ruzeigen an beſtimmten Cagen Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung über⸗ nommen. höhere Sewalt. 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Am Nachmittag halten die Deutſchnationalen, 00 ſtiſcum die Deutſche Volkspartei und die National⸗ aſtiche Partei Sitzungen ab, während die Fraktionen der Demo⸗ umd der Komm erſt morgen vor Beginn der Plenar⸗ ntreten. doyſ der ozialdemokratiſchen Fraktionsbeſprechung erſtattete der al üller⸗Franken den Bericht über die gegenwärtige ü Gegenüber den Beſtrebungen für Bildung eines Aon s oder einer Rechtsregierung wird die ſozialdemokratiſche den Alte ſich durchaus ab wartend verhalten. Die Fraktion wird uud auerspräſidenten des Reichstages, den Abg. Bo ck⸗Gotha, ſtellen derdened den Anſpruch erheben, als Fraktion angeſehen zu doch iſt die den Retch10g prd identen zu ernennen hat. die ein endgilltiger Beſchluß noch nicht gefaßt worden. Nf Reichs sfraktion der Bayeriſchen Volkspartei heute konſtituiert und die Abg. Leicht zum Vorſitzenden und zum 2. Vorſitzenden, Engekhardt zum Schriftführer und letſe berger zum Kaſſier gewählt. Der Abgeordn. Leicht er⸗ Bericht über die Verhandlungen mit den anderen Parteien. ktio ein Beſchluß insbeſondere über eine etwaige Beteiligung der Ulrd nn an der Regierungsbildung wurde nicht gefaßt. Die Frak⸗ Es 5 der Mittagspauſe erneut zuſammentreten. eice wird nach dem gegenwärtigen Stand— 24 Stunden vor dun tagsbeginn— folgendes feſtzuhalten ſein: Die Entſchei⸗ 8 a. über die Regierungsbildung kann erſt am heutigen deutſ abend erwartet werden. Die Mittelparteien haben die in gebnatlonalen gebeten, ſie bis 77 Uhr von ihrer Entſcheidung duch damie zu ſetzen. Erſt dann werden die Mittelparteien und machene Kabinett über die einzuſchlagenden Wege ſich ſchlüſſig Ugen, können. Sollten die Deutſchgationalen unter den Beding⸗ beteilz die die einzig möglichen ſind, an der Regierungsbildung ſich Whenene wird das Kabinett ſelbſtverſtändlich zurücktreten. Im we Folle liegen die Dinge nicht ganz zweifelsfrei. Wenn auch bir Mitglied des Kabinetts den Rücktritt wünſcht, wird, wie die danebmen möchten, die Geſamtdemiſſion erfolgen. Soweit wir deſer zu überſehen vermögen, wird es wahrſcheinlich zu eſamtdemiſſion kommen, aber es handelt ſich dabei, der Regierungswechſel in Frankreich zngliſchen Kreiſen verfügt man, wie der„Daily Telegraph“ — Informationen, nach denen der Regierungs⸗ n Framkreich mit einer ſchweren innenpolitiſchen ungeleitet werden dürfte. Herriot ſei entſchloſſen, unter n die Einmiſchung Millerands in die Finanzpolitik Nehenpelilk des weuen Nabimetts zu dulden Inolgedeſen räſidentenkriſe in allernächſter Zeit unvermeidlich. Die Sozialiſten gegen einen Regierungseintritt vormittag fand eine außerordentliche Tagung der Ver⸗ der Sozicliſten des Departements Seine ſſatt. zu Veginn der langte eine Entſchließung zur An⸗ 60 die Partei keine von Millerand 8. 25 — 17 75 Hegerr betont 2 In der Debatde ſprach ſich wi reche. 1 e d e Abſtimmung iſt noch nicht be⸗ . 2 der rg werde ſich der kongreß gegen die kelier Ausſprechen. 18 4 Loucheurs eine neue Kammer⸗ ange— 17420 Linken gebildet, die aus 30 Ab⸗ de derrlot für die Anerkennung Sowjetrußlands err; Beri tatter der„Times“ meldet, man glaube, der 8 ſeine Wch mit Bezug auf die de jure Anerken⸗ lennun Sowjetregierung geändert habe. Statt die 1* von dem chluß eines Handelsabkommens 171 125 + chti er je n. U e, 5 1 72 . 8. 2 2 45 die Sowjpetregierung ſofort na 8 leines s und ohne jegliche Bedingun⸗ ſte eme veichen Radikalen geſalle dieſer Gedante als* fge 05 erklärt, ie franzõſ egierung danggſſche AN 91 N 1461. ſofo e entſenden. Ferner wird eine Rätemiſſion nach Paris ruſſiſche t übernehmen. Hierauf werde eine ruffiſche Konferenz zur Regelung der inden. 1.*— Die alte Legende Erinnerungsfeier zum Gedächtnis der Ge⸗ atai; m Großen Krieges in Nancy erklärt geſtern Marſchall dne Frankrein dürfe nicht darauf zählen, daß das beſiegte Deutſch⸗ 9 öffentlichch aus ſeinen Schwierigkeiten ziehen werde. Anſtatt bee du dolde anerkannte Schuld zu begleichen und jene lohale fobeeban Uiehen, die Frankreich es ermöglichen würde, ihm mit ic vorgg, und Vergeſſen entgegenzukommen, habe es Deutſch⸗ deien B uben 9755 nflation ſeiner Währung einen künſt⸗ die che ukerot derbel uführen, während das„ſegens ⸗ Mil Junde ende und friedfertige“ Frankreich ſich bemühe, berlionen 50 des Welttrieges vernarben zu laſſen, träumten 60 enen Pbote Deutſche von einer Revanche, die ihnen die N Frovinzen wieder verſchaffen ſollten. dut Uecoelldge e ie Mitoßße für eine Abrüſtungskonferenz. Präſident Coolldge Wen ededer der Merinelusſchſses des Kongreſſes dahin be. i. beabſi daß er die Einberufung einer neuen Abrüſtungskonfe⸗ chleibtige. ſobald die europäiſchen Staaten die Sachverſtändi⸗ ponn denommen haben würden und das neue Marine · om Kongreßz verubſchiedet ſein werde. 5 7 25 E — S 2. 2 5 325 5 e⸗ 34 wie wir ſchon früher ſagten, nur um eine Frage der Taktik. Auch wenn das Kabinett Marx zurücktritt, um aus einer nur for⸗ mellen Frage bei Hergt wieder als Kabinett Marx⸗Streſemann, wenn auch mit der einen oder anderen formellen Perſonalverände⸗ rung, neu zu erſcheinen, wird, wie man in der Regierung nahe⸗ ſtehenden Kreiſen annimmt, die Kabinettsumbildung ſehr ſchnell vor ſich gehen. An die Möglichkeit, daß die Deutſchnationalen ſich doch noch für die Teilnahme an der Regierung entſcheiden wer⸗ den, glaubt im Ernſt wohl niemand mehr. Rücktritt Dr. Jarres? In der„B..“ wird die politiſche Lage, wie ſie ſich in dieſen Tagen geſtalten dürfte, wie folgt umriſſen: Heute oder ſpäteſtens morgen Dienstag werde das Reichskabinett dem Reichspräſidenten ſeine Geſamtdemiſſion überreichen. Dieſer werde, da eine Einigung zwiſchen den Deutſchnationalen und den Mittelparteien als Unwahrſcheinlich gelte, den Führer der Deutſchnationalen Dr. Hergt auffordern, Vorſchläge wegen einer Kabinettsbildung zu machen und dann, da dabei eine Ablehnung oder eine Erklärung herauskommen dürfte, die die Unmöglichkeit zur Annahne und Durchführung eines ſolchen Auftrages ergeben, Dr. Marx von neuem mit der Kabinettsbildung betrauen. Dieſes Kabinett werde ohne weſentliche Veränderungen die bisherige Zuſammenſetzung auf⸗ weiſen. Lediglich Dr. Jarres werde in dem Kabinett nicht wieder vertreten ſein da er den Wunſch geäußert habe, ſein unter der Aera des Ruhrkampfes zeitweilig aufgegebenes Duisburger Ober⸗ bürgermeiſteramt wieder aufzunehmen. Er werde durch eine an⸗ deve Perſönlichkeit der Deutſchen Volkspartei erſetzt. Die Behauptung, auf Grund einer Vereinbarung zwiſchen Deutſcher Volkspartei und Deutſchnationalen ſolle Dr. Streſemann durch den früheren Staatsſekretär Dr. von Radowitz erſetzt werden, bezeichnet das Blatt als unzutreffend. Das Gerücht, der Reichs⸗ prüſident ſei geneigt, den Reichstag eventuell aufzulöſen wird eben⸗ falls als unrichtig bezeichnet. Neuwahlen kämen nur für den Fall in Frage, daß ſich bei der Beratung des Sachverſtändigen⸗ gutachtens eine Zweidrittelmehrheit nicht fände. Falſche Demiſſionsgerüchte Der Berliner Vertreter des„Petit Pariſien“ meldete am Samstag, daß die Miniſter Luther, Jarres und 125 Kanitz am Donnerstag die Demiſſion des Kabinetts verlan hätten. Hierzu wird von zuſtändiger Stelle mitgeteilt, über die Frage dre Demiſſion des Kabinetts ſei im Kabinett niemals etwas verlautet worden. Auch hat kein Kabinettsbeſchluß ein ſolches Ver⸗ langen eingebracht. 28255 eee e e 2 Das Seecktattentat vor Gericht Die Bernehmung Thormanns UBerlin, 26. Maf.(Von unſerem Berliner Büro). Vor dem Schwurgericht J begann heute der Prozeß gegen den Kauf⸗ mann und Ingenieur Alexander Thormann aus Berlin und den Fabrikbeſitzer Dr. Gottfried Grandel aus Augsburg, denen zur Laſt gelegt wird, im Januar 1924 einen Mordanſchlag auf den Chef der Heeresleitung, General v. Seeckt, vorbereitet zu haben. Die Verhandlungen werden eine ganze Reihe von Tagen in Anſpruch nehmen, da die beiden Angeklagten krank ſind und käg⸗ lich etwa nur 2 bis 3 Stunden verhandlungsfähig ſein ſollen. Das Gericht trat in das Verhör Thormanns ein. Thormann ab zunächſt ein Bild ſeines bisherigen Lebensſchickſales. Er hat ſich 1918 von ſeiner Frau ſcheiden laſſen. Da ihm eine vollſtändige Umbildung der perſönlichen Verhältniſſe anderswo günſtiger er⸗ ſchien, beſchloß er von Berlin fortzuziehen, machte ſein Geſchäft zu Geld und kaufte ſich in einem Dorfe an der Oſtſee ein Haus. Thor⸗ mann gibt dann weiter an:„Ich konnte aber die amtlichen und pri⸗ vaten Schikanen, die mir als Fremden entſtanden, nicht aushalten und beſchloß darauf, in den, wie ich glaubte, demokratiſchen Süden zu ziehen. Ich kaufte mir daher ein kleines Hotel im Süden, wo es mir jedoch, trotz der angeblichen Demokratie, nicht beſſer ging. Auch hier hatte ich unter den Schikanen der amtlichen und der anderen Leute zu leiden. Ich verkaufte das Hotel wieder und beſchloß nun⸗ mehr, mit dem erlöſten Gelde mich dem politiſchen Leben, das mich intereſſierte, zuzuwenden und vor allem die Verhältniſſe in Deutſchland ſelbſt durch Reiſen zu prüfen. Ich kam zunächſt nach nun München, weil ich hörte, daß dort das„wahre Deutſchtum am beſten unterſtützt wurde. Ich machte dort allerlei Bekanntſchaften durch den Beſuch von politiſchen Verſammlungen. Am 26. Oktober meldete ich mich bei der techniſchen Abteilung der Ehrhardt⸗ brigade und bekam den Auftrag, mich an verſchiedenen Bewe⸗ gungen zu beteiligen. Am Tage des Putſches war ich nicht in Mün⸗ chen. Ich erhielt dann die Erlaubnis, eine Mannſchaftsküche zu gründen. Die jungen Leute hatten nichts zu eſſen. Mit zwei Laftwagen begab ich mich von München nach Niederbayern. Dort ſtellte ich den Bauern vor, daß Tauſende junger nationalgeſinnter Leute hungern müßten. Die Bauern gaben reichlich Lebensmittel und ich kam mit zwei vollen Laſtwagen nach München zurück. Die neue Mannſchaftsküche wurde eingerichtet und ich beköſtigte täglich Tauſende junger Leute. Ich fuhr dann für kurze Zeit nach Berlin. Den famoſen Dr. Janckwick habe ich dann als Schwindler ent⸗ larvt und wegen Betrugs in Haft gebracht. Leider iſt er von den bayeriſchen— ee worden. Janckwick war der Oberſpitzel einer Berliner Clique. In jener lernte ich auch Tetten⸗ born kennen. Ich richtete dann die Weihnachtsfeier für die Ehr⸗ hardtbrigade her und fuhr dann wieder nach Berlin, um Janckwick 85 beobachten, und mir auch eine neue Exiſtenz zu grnüden. In erlin beſuchte ich die deutſchvölkiſche Freiheitspartei Dort begrüßte mich zu meinem Erſtaunen im Sekretariat Tetten⸗ born.— Die Vernehmung wird fortgeſetzt. der prozeß des„Matin“ gegen die„Humanité“ In dem Prozeß des„Matin“ gegen die„Humanite“ aus Anlaß der Enthüllungen des letzteren Mattes über die finanziellen Beziehungen der franzöſiſchen Preſſe zu gewiſſen ruſſiſchen Regierungsſtellen ſind am Samstag der Abgeordnete Marcel Cachin als verantwortlicher Herausgeber und Boris Suwerin als Redakteur der„Humanité“ ſoli⸗ dariſch zu 200 Fr. Geldſtrafe und 10 000 Fr. Schadenerſatz verurteilt worden. Der„Matin“ hatte 500 000 Fr. Schadenerſ vor der Entſcheidung Die Verhandlungen über die deutſche Regierunasbil⸗ duna ſind am heutigen Montaa reif für die Entſcheidung. Die deutſchnationale Reichstaasfraktion will heute nachmittag zuſammentreten. um zu beraten. ob ſie das außenvpolitiſche Pro⸗ aramm der bürgerlichen Arbeitsgemeinſchaft annehmen oder ablehnen ſoll. Die Klärung. die damit eintritt, kommt keinen Tag zu früh. Morgen tritt der Reichstaa zuſammen und es muß unter allen Umſtänden verhütet werden, daß das neue Parlament in den Strudel einer Kriſis gerät. Die gegenwärtige Lage verträgt alles andere eber. denn eine auch nur tagelana ſteuerloſe Politik. Wie wird das Steuer gedrebt werden? Die Antwort darauf aibt die einheitliche Erklärung, mit der ſich die Parteien der bürgerlichen Arbeitsgemeinſchaft einſchließlich der Bayeriſchen Volksvartei auf den Boden eines gemeinſamen außenpolitiſchen Pro⸗ aramms geſtellt haben. Nichts anderes kann gegenwärtig entſchei⸗ dender ſein. als die Frage der Außenvolitik und nichts anderes kommt für die Löſuna der außenpolitiſchen Frage in Betracht. als die Fort⸗ ſetzung des bisherigen Regierunagskurſes. Die Gewähr dafür ader bietet nur das Programm, zu dem ſich die Parteien der Arbeits⸗ gemeinſchaft einheitlich bekannt haben. Es iſt bekannt, daß es die Annahme des Gutachtens umfaßt und die Regierung auffordert, im Rahmen des Gutachtens für die Wahrung der deutſchen Intereſſen nach jeder Richtung hin Sorge zu tragen. Kann das Steuer des außenpolitiſchen Kurſes nach einer anderen Richtung gedreht wer⸗ den? Wenn man nach varlamentariſchen Geſichtspunkten verfährt, ſo beſteht die einzia möaliche Löſung darin. daß die Deutſchnationalen ſich entweder dem Proaramm der andern Parteien anſchließen, oder aber die Bildung der Regierung denjenigen Parteien überlaſſen, die imſtande ſind, für ihr Proaramm auch eine parlamentariſche Mehr⸗ heit aufzubringen. Eine andere Löſung aibt es nicht. Wenn das„Nein“ der Ablehnung als Beſchluß der heutigen deutſchnationalen Fraktionsſitzung heraus kommt. wenn damit der ebhrliche und redliche Verſuch der Deutſchen Volks⸗ partei, eine einheitliche Bürgerfront herzuſtellen. ge⸗ ſcheitert iſt, wird es ſich fragen. was nun geſchehen ſoll. Die Regierung wird erſt dann zurücktreten können, wenn ſie Gewißheit darüber hat, daß die Möalichkeit beſteht. raſch eine neue Regierung zu bilden. Sie wird alſo den Beſchluß der Deutſchnationglen zunächſt abwarten müſſen. Sagen die Deutſchnationalen Ja, ſo wird man in der Regelung der Perſonenfrage keine Schwierigkeit mehr finden. Sagen ſie— was wahrſcheinlich und faſt gewiß iſt— nein, ſo iſt die Lage ebenfalls geklärt und die Bahn für die Reaierungsbildung frei⸗ gemacht. Wie der Reichspräſident damit im einzelnen verfahren wird, läßt ſich nicht beſtimmt vorausſehen. Verfährt er rein formal, wird er vielleicht den Deutſchnationalen als der ſtärkſten Partei den Auftraa geben, eine Regierunasbildung zu verſuchen. Ausſicht auf Erfolg hätte ein ſolcher Verſuch nach vorausgegangener Ablehnung des Anſchluſſes an die Arbeitsgemeinſchaft ſedenfalls nicht. Es bliebe dann nur die Möalichkeit— und ſie hat die meiſte Wahrſcheinlichkeit für ſich— daß die bisherigen Regierungsparteien von neuem mit der Reagierunasbilduna betraut werden. Und damit würde wohl auch in dem Perſonenbeſtande des Kabinetts kaum eine weſentliche Verände⸗ rung eintreten. Wenn die Dinge dieſen Verlauf nehmen, was wahrſcheinlich iſt, ſo wird man abwarten müſſen, welche Haltung die Deutſchnationaten dann der neuen Regierung gegenüber einnebmen werden. Eine Zelt⸗ lang hat die extreme Rechtspreſſe die Anwenduna der ſchärfſten Kampfmittel in Ausſicht geſtellt, wenn den Deutſchnationalen unmög⸗ lich gemacht werden ſollte. die Reagierunasbildung zu übernehmen. Von ſolchen Drohungen iſt es in der letzten Zeit ſtill geworden. Viel⸗ leicht haben die Deutſchnationalen eingeſehen, daß keineswegs die Abſicht beſteht, ſie in der Oppoſition zu halten. ſondern daß ihnen in ehrlicher Abſicht die Gelegenheit zu verantwort⸗ licher Mitarbeit aeboten worden iſt. Vielleicht ſehen ſie ein, daß es nur auf ſie ankommt, ob ſie in der Oppoſition bleiben wollen oder nicht. Wir ſtehen jedenfalls vor ſtürmiſchen Paͤrlaments⸗ taaen. und es wird der Aufbietung aller verantwortunasbewußter Kräfte bedürfen. um die überaus dringende außenvolitiſche Löſung herbeizuführen. Sinowfeff über die Lage Rußlands Auf dem Kongreß des e der ruſſi⸗ ſchen kommuniſtiſchen Partei führte Sinowjeff in ſeinem politiſchen Bericht aus, daß ſowohl die innere, wie auch die internationale Lage der Union der ruſſiſchen Sowjetrepu⸗ bliken günſtig ſei. Er führte aus, das vergangene Jahr begann mit dem Ultimatum Curzons und ſchloß mit der de jure Anerken⸗ nung der Union der ruſſiſchen Sowjetrepubliken. Dieſe Anerken⸗ ng habe zweifellos die internationale Lage der Union beſeſtigt, zu⸗ gleich aber ſtelle ſie die Union auch vor die ſchwierige Aufgabe, unter anderem die Löſung der Schuldfrage. Ueber die Londoner Ver⸗ handlungen ſagte Sinowjeff: Rußland hege den Wunſch zu einem quten Schluß zu kommen und feſte Verhältniſſe herzuſtellen. Auf die gegen die ruſſiſche Regierung erhobenen Vorwürfſe, die von der Identität der Regierung mit dem Komitee der 3. Internationale cher, erwiderte Sinowjeff, daß in der letz⸗ ten Zeit die Außenpolitit Reihe von Ländern, hauptſächlich aber England, ſich mit der Politik der zweiten Internationale ver⸗ binde. Die großen wichtigen Differenzen zwiſchen der zweiten und dritten Internatidnale hätten aber mit den geſchäftlichen englüſch⸗ ruſſiſchen Verhandlungen nichts zu tun, auf dem Gebiete der Kon⸗ zeſſſionspolitik müſſe vorſichtig weitergegangen werden. In Beſprechungen der inneren Lage wies Sinowjeff auf die ſchnelle; Sd⸗ ſung der Nationalitätenfrage hin. 17 f Drei Hauptaufgaben ſeien jetzt zu löſen: 1. Die Hebung der Schwerinduſtrie(in den nö Hen 5 Jahren ſei es notwendig bis zu 200 Millionen Goldrubel zum Wiederaufbau der Montaninduſtrie zu bewilligen), 2. Regulierung des Inlandmarktes durch den 3. Entwicklung der Konſumgenoſſſenſchaften. Auf dem Gebiete des Handels überwiege das Priwatkapital gegenüber den ſtaatlichen und n Irgendwelche Einſchränkungen würden dem Privathandel nicht auferlegt werden. er Kampf mit dem Privatkapital werde mit Unterſtützung der Kor⸗ porationen geführt. Der Erfolg der Währungsreform ſei ein Symptom für die Geſundung der ſowfetiſtiſchen Wirtſchaft. Zum Schluß erklärte Sinowjeff, daß die Oppoſition gänzlich bankerott ſei, daß ſie ſich auf völlig unrichtigen Anſichten über die politiſche und wirtſchaftliche Lage begründet habe. * Die Konferenz der baltiſchen Staaten in Kowuy iſt nach dreitägiger Dauer geſchloſſen worden, nachdem die von den drei Kommiſſionen gemachten Vorſchläge die allgemeine Zuſti m⸗ mung gefunden hatten. atz gerelſt Des angeniſche Kömgengar iſt. am. Sanntga wwuch Lontdon ab · Haſt aber deine Sache miſerabel gemacht.“ 2. Soſte. Nr. 245 NMamuheimer General · Auzeiger(Abend · Aus gabe) Montag den 28. Mat. Gutachten und Währungspolitik Im Mittelpunkt der vom Hanſabund für Gewerbe, Handel und Induſtrie geſtern in Hamburg veranſtalteten Kundgebung ſtand eine Rede des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht über die deutſche Währungspolitik. Die Kundgebung, an der guch Reichswirtſchaftsminiſter Hamm teilnahm wurde durch eine An⸗ ſprache des Reichstagsabg. Geheimrat Dr. Rießer eröffnet, der für eine Arbeitsgemeinſchaft zwiſchen Arheitgeber und Arheit⸗ nehmer eintrat. Nach einer kurzen Anſprache des Reichswirtſchaftsminiſters Hamm ergriff Reichsbankprüſident Dr. Schacht das Wort zu einer längeren Rede, in der er u. a. ausführte: Die jezige Politik der Reichsbank bietet die einzige Möglichkeit, den Kurs der Mark dauerndſtabil zu halten. Die getroffenen drakoniſchen Maßnahmen laſten ſchwer auf dem deutſchen Wirtſchaftsleben. Durch andere Ma wäre das Ziel aber nicht erreicht worden. Das Mittel der Inflation Habe die klare Erkenntnis abgeſchwächt, das Mittel der Droſſe⸗ lung der Kredite wecke die Geiſter und bringe jeden eingelnen dazu, das letzte herzugeben. Mehr als je gelte das Wort: „Beſitz iſt nichts, Erwerb iſt alles“. Der Preisabbau müſſe in abſehbarer Zeit eintreten. Ein Kreditgeld für die Rentenbank ſei noch lange kein Kapital. Bis auf 300 Millionen Mark ſeien alle Rentenmarkbeträge ausgegeben. Die ſe 300 Millionen Mark müſſe die Rentenbank in Reſerve halten, ſchon gus dem Grunde, weil man nicht wiſſen könne, wie weit die gegen⸗ wärtige Kriſe ſich noch zuſpitzen und weil keine Rentenmark mehr ausgegeben werden könne. Auch in der Ausgabe van Papfermark dürften wir unmöglich weiter gehen als wir gegangen ſind. Eine Abänderung der Reichsbankpolitik ſeiunmöglich. Da mehr als 800 Millionen Mark Wechſel der Lamdwirtſchaft vorhanden ſeien, könne mit Rückſicht auf dieſen Be⸗ trag nicht an eine Diskonterhöhung gedacht werden. Ein anderer Vorſchlag, den Einheitskurs des Dollars, nicht ſo ſtarr ſeſt⸗ zuhalten, ſei gleichfalls Im Ausland ſei eine große Bereitſchaft vorhanden, Kredite herzugeben. Aber die Jahl der ſoliden Geſchäftsleute, die ausländiſche Kredite nehmen könnten ſei ſehr gering. Für die Goldkreditbank könne er mehr Kredite bekommen als in Deutſchland zu ſeſen. Die Exportbaſis in Deutſchland ſei aber zu ſchmal. Langfriſtige ausländiſche Inveſtitionen dürſe erſt er⸗ Halben, wenn auf Grund der Sachverſtändigenvorſchläge eine Stabilität in der deutſchen Wirtſchaft erzielt ſei, Die einzige Löſung ſel die auf Grund des Sachverſtändigenbe⸗ richtes. Um den 60 Millionen Deutſchen ein menſchenwürdiges Daſein zu ſichern, ſei es notwendig, daß Deutſchlond nicht auf ewig von der Kolonialwirtſchaft ausgeſperrt bleibt. „In ſeder Beziehung erfunden!“ Berlin, 26. Mai. Aus London war gemeldet worden, daß durch die Reichsbank den Induſtriellen, die gegen den Damesplan agitiert hätten, jeder Kredit entzogen würde, Dieſe Nachricht wird an zuſtändiger Stelle als in jeder Beziehung erfunden begzeichnet. Drohende Miniſterkriſis auch in Belgien! In einer Brüſſeler Korreſpondenz des„Temps“ wird darauf hin⸗ gewieſen, daß Gerüchte über eine miniſterielle Kriſe in Um⸗ lauf geſetzt würden, weil ein Geſetzentwurf zur Annahme empfohlen werde, der den Frauen bei den Provinzialwah⸗ len das Wahlrecht geben ſoll. Es ſei nicht zu bezweifeln, daß dieſer Geſetzentwurf in der Kammer angenommen werde. Das Er⸗ gebnis der engliſchen Wahlen, anſcheinend beſonders aber das der franzöſiſchen Wahlen habe die fortgeſchrittenen Elemente der libera⸗ len Partei wachgerufen und auch die Sozialiſten glaubten, der gün⸗ ſtige Augenblick ſei nahe, um durch allgemeine Wahlen wieder in die Regierung zurückkehren zu können. Es werde alſo immer wahrſchein⸗ licher, daß noch vor dem Monat Mai 1925 gewählt werde, und daß, wenn die Wahlen nicht im Monat November ſtattfinden würden, ſo doch ſicher in den erſten Tagen des kommenden Frühjfahrs. Wie dſe J. R. K. ihre Freunde ſchützt Die Rheinlandkommiſſion hat 2 merkwürdige Be⸗ ſchlüſſe gefaßt. Das Reichsgeſetz über die Fernſprechgebühren iſt von ihr genehmigt worden, jedoch mit dem Vorbehalte, daß die Jamilienangehörigen der Beſa ungsbehörden für ihre Geſprüche Rur die Hälfte der tariflichen Gebühren zahlen. Der Amtsgerichtsrat Brauchmann in Meiſenheim, der z. Zt. der ſeparatiſtiſchen Umtriebe ſehr ſtark für die Separatiſten agi⸗ kierie, iſt vom Oberlandgerichtspräfident in Köln ſeines Amtes ent⸗ hoben worden. Die Rheinlandkommiſſion hat dieſe Amtsenthebung unausführbar. für nichtig erklärt und außerdem jedes weitere Diſgiplin ar⸗ gegen den Amtsgerichtsrat Br unter⸗ agt. Dr. Dorten iſt von der Mutter eines unehelichen Kindes bei dem Amtsgericht Wiesbaden als Vater verklagt wor⸗ den. Die Rheinlandkommiſſion hat die Akten dieſes Progeſſes eingefordert. Man darf geſpannt ſein, was unn folgen wird. Die verhexte Stadt Eine heitere Spitzbubengeſchichte von Karl Eltlinger Copyright 1923 by Georg Müller Verlag.⸗G., 19)(Nachdruck verboten). „Soll ich den Mann jetzt wieder in die Zelle zurückführen?“ fragte der Schutzmann. Er hatte während des ganzen Verhörs wie eine Statue dageſtanden. Auf das ge⸗ und Antwortſpiel batte er gar nicht hingehört, ſondern augeſtrengt über die Gehalt 3• ordnung nachgedacht, mit der er ebenſowenig zufrieden war wie andere Beamte. „Nein, Sie ſollen gar nichts! Das werde ich Ihnen ſchon von ſelbſt ſagen, wenn Sie den Mann abführen können!— Und Sie, jetzt frage ich Sie zum letztenmal: wollen Sie jetzt gutwillig ſagen, wer Sie mit dem Hundeſtehlen beauftrogt hat? Ja oder nein!“ Der Verhörte ſchwieg und lächelte. „Nun, ſo ſags doch, mein Jungel“ ermunterte ihm Buhmkraut. Da hob der Häftling ſeinen rechten Arm. deutete auf den behag⸗ lich ſchmunzelnden Bohnkraut und ſagte:.Der Herr dal“ „Stimmt!“ beſtätigte Bohnkraut.„Ich habe dich deauſtragt. Funke fuhr auf, wie von einem Floh geſtochen.(Taromteln gib in Breckendorf nicht.)„Führen Sie den Häftlüng ab! Wird heute abend entlaſſen. Und Sie, Bohnkraut, Unglücksmenſch, ſind Sie denn ganz von Gott verlaſſen!! Sind Sie total verrückt geworden? Eduard Bohnkraut wartete gemächlich, bis der Schutzmann. der Arreſtant und der Schreiber das Zimmer verlaſſen hatten. „Total verrückt nicht,“ ſagte er dann behäbig.„aber ein bißchen 'n Klapps haben wir ja alle. Erbteil von Miſtreß Eva her.— Stimmt, habe Hunde ſangen laſſen. Hat mich dreihundert Mark gekoſtet, täglich zehn Mann je zehn Mark. Hätte ich in Amerlta ſſcher billiger bekommen“ „Und ich dachte, Meier III ſtecke dahinter.“ „Oh no, der hat Beſſeres zu tun. Hat mich erſt geſtern ange⸗ klingelt; verlangt, ich ſoll mich nicht weiter an ſeiner Verfolgung botelligen, ſonſt könnte ich mich auf allerlei Unannehmlichkeiten ge⸗ faßt machen. Frecher Burſche, was?“ „Und was haben Sie geantwortet?“ „Daß ich mich nicht im geringſten fürchte. Hätte ſtets einen Bromming bei mir und ſehnte mich lebhaft danach, ſeinen Anzug als Zlelſcheibe zu benützen.“ „Aber war haben Sie um Gotteswillen mit der ſinnkoſen Hunde⸗ ſüngerei beabſichtigt?“ „War gar nicht ſinnlos, Sir! Müſſen micht alles für ſinnlos! Der Konflikt im Ruhrbergbau 200 Millionen Mark Wirtſchaftsverluſte Eine Korreſpondenzmeldung beſagt, daß nach der Darſtellung des Staatskommiſſars Mehlich bei den letzten Verhandlungen in Eſſen der Produktionsausfall etwa 150 Millioaen Goldmark, der Lohnausfall etwa 50 Millionen Gold⸗ mark betrügt, ſodaß durch die Arbeitsruhe bisher rund 200 Mil⸗ lionen Goldmark Verluſt entſtanden iſt. Imbuſch über das Arbeilszeit- Gulachlen Der RNeichstagsabgeordnete Heinrich Imbuſch, Vorſitzender des Gewerkvereins chriſtlicher Bergarbeiter Deutſchlands, macht in der Eſſener Volksgtg. wie auch in der„K..“ einige Ausführungen zu dem Rechtsgutachten im Ruhrbergbauſtreik. In den Aus⸗ führungen in der„Eſſener Volkszig.“ heißt es:„Rechtlich unhaltbar iſt die Ziffer 2 des Gutachtens. Die Begründung des Gutachtens beſagt, es ſei die Regelung der Ueberarbeit ein rückwirkender karif⸗ licher Zufatz zum Manteltarif geworden, der nicht nur vorüber⸗ gehende Bedeutung haben ſoilte. Das iſt ein großer Irrtum. Das Gegenteil iſt richtig.“ Die Beſatzungsbehörde greift ein Nach einer Kopreſpondenzmeldung hat die Beſatzungs⸗ behörde in Mülheim⸗Ruhr Vertreter der Gewerkſchaftsorgani⸗ ſationen zu einer Beſprechung geladen, in der der Ortskomman⸗ dant bekannt gab, daß die Beſatzungsbehörde darauf be⸗ ſtehen müſſe, daß die Gas⸗, Waſſer⸗ nud Elektrizitäts⸗ verſorgung für die Allgemeinheit weitergeführt werde. Sollte dieſe Verſorgung in Frage ſtehen, ſo würde ſich die Be⸗ ſatzungsbehörde gezwungen ſehen, einzugreifen. Separaliſtſſches Treiben im Ruhrgebiet Die„Kölniſche Volksztg.“ gibt einige Zeilen über das Treiben der Separatiſten im Ruhrgebiet nach dem Oberhauſener Zentrumsblatt wieder. Es heißt da u..: Die Separatiſten haben den Beſchluß geſaßt, alle Werke, deren Arbeiter ausgeſperrt ſind, in die Hand zu nehmen. Es iſt in den letzten Tagen eine repu⸗ blikaniſche Polfzeitruppe gebildet worden. Sie umfaßt zur Zeit etwa 300 Mann. Ganz ungeftört wird auf dem Separa⸗ tiſtenbüro in der Alleenſtraße Werbetätigkeit entfaltet. Ein Schlageter⸗Prozeß Nach dem Tode Leo Schlageters erregte eine Notiz der „Bergiſch⸗Märkiſchen Zeitung“ in Elberfeld mit der Mit⸗ teilung Auffehen, daß es möglich ſei, Schlageter zu retten, wenn politi Polizeibeamte auf Anweifung des Minifters Seve⸗ ring nicht ſtörend griffen hätten. Da von Severing und den Holtzeibenmten Strafantrag wegen b tellt war, wurde gegen den verantwortlſchen Redakteur Silgradt von der Straftammer Elberfeld die öffentliche Anklage erhoben. Der Ange⸗ klagte hatte durch ſeinen Verteidiger Dr. Luelgebruns, einen umfang⸗ reichen Wahrheitsbeweis angeboten und zwecks Erhebung der Beweiſe die Vertagung der Verhandlung beantragt. Die Strafkam⸗ mer hatte aber dieſe Antröge abgelehnt und den Angeklagten ohne weitere Beweiserhebung freigeſprochen, da er als Deutſcher in Wahrnehmung berechtigter Intereſſen gehandelt hatte, das Schick⸗ fal Schlageters müſſe jeden wahrhaft Deutſchen mit Trauer und Ehr⸗ furcht erfüllen. Die von der Anklagebehörde und den Nebenklägern eingelegte Reviſion rügte, daß hierin die Wahrnehmung berechtigter Inter⸗ eſſen nicht begründet ſei.— Das Reichsgericht hat jetzt, wie eine Korreſpondenz mitteilt, die Reviſionsrügen für recht⸗ lich anerkannt, das freiſprechende Urteil aufgehoben und die Sache zur anderweitigen Behandlung an die Vorinſtanz zurückverwieſen. In der erneuten Verhandlung werden die Be⸗ weisangebote des Angeklagten erhoben werden müſſen. Ein kommuniſtiſcher parteitag ausgehoben tion Rünchen in den letzten Tagen in Erfahrung gebracht. daß demnächſt eine kommuniſtiſche Führerbeſprechung in München ſtattfinden ſoll. Durch die darauf eingeleiteten Erhe⸗ bungen und Beobachtungen bekannter Münchener Kommuniſten konnte am Sonniag vormittag das Lokol, in dem die Verſammlung tante. feſtgeſtellt werden. Obwohl. wie die ausgeſandten Polizei⸗ organe meldeten, die Berfammlung durch radfabrende Genoſſen und aufgeſtellte Späber geſichert war, gelang es einem auf Kraft⸗ wagen herbeigeführten Kommando, die Konferenz mitten in ihrer Tagunag zu überraſchen und die Teilnehmer feſtzunehmen. Es waren insgeſamt 67 Perſonen. darunter 5. die ihren Wohnſttz außerhalb Banerns, und 36. die ihren Wohnſitz außerdalb Münchens baben. Die übrigen 21 ſind Münchener Genoſſen. Aus dem vorge⸗ fundenen und beſchlaanahmten Material gebt hervor, daß es ſich um einen kommuniſtiſchen Bezirksparteitag bandelte. Eine vorhereitete Reſolutton, aus der hervorgebt. daß der Parteltag die erzielten Er⸗ gebmiſſe als enicheidenden Schritt zur Einigung u. Zufammenſchwei⸗ Wie die Korreſnandenz Hoffmann erkährt, bat die Polizeldirek⸗ zichen zung der Parteien auf dem Wege der klar bolſche iee Maſſenvartei begrüßt. ſaat. daß ſich die Konferen dle. de Boden der am frrankfurter Parteitag gefaßten Beſchlüſſe per⸗ Feſtgenommenen werden ſich weaen Fortführung der in botenen Kommuniſtiſchen Partei. ſowie wegen Abhaltung eine ſen genehmigten politiſchen Verſammlung zu verantwort Seorbocſe Unter den Feſtgenommenen befinden ſich die Landtaasab Reſch⸗ Joſef Schlaffer und Joſerb Gön, Taver Buechs ˖ 5 tagsabgeordneten Albert Buchmann., Wilbelm Fae Keetrenn Köln und ein Herr Schlecht aus Verlin. dann der Pafkengurtet Tbuning. Stadtrat Thierauf aus München, ferner die der kommuniſtiſchen Jentrale in Berlin. Dr. Karl Frant b Tber Mitalieder der Münchener Irtsaruppe Johann To warau dor Selmayer. 1755 Saar⸗ und pfalzkundgebung in Leipzig Anläßlich der Ta des Bundes des Sar0 jand geſtern mittag im Beiſein von Vertretern der weae 15 Staatsbehörden und unter Teilnahme von landsmanmſch henlen und militäriſchen Vereinen und Innungen ſowie der S0⁰ ſchaft vor dem Völkerſchlachtdenkmal eine große und Pfalzkundgebung ſtatt. Der Vorſitzende des ns, Andres, ſprach den Volksgenoſſen am Rhein, Ruhr 1 im ſchwerſten Kampf um ihr Volkstum ſtehen, den Gruß 2 ſammtung aus. Pfarrer Mühlhauſen- Leipzig ſptg Deutſchlands Schickſal unter dem Verſai Diktal, das ein au ment ſei, um ein Volk der Arbeit aus dem freien kerſch zuſchalten, und erklärte, die Kundgebung vor dem 8515 geher, denkmal wolle das deutſche Volk zur Wachſamteit aufrufen e⸗ über der Gefahr, die über dem weſtlichen Grenzgebiet ſchwebti ede gelte nicht zu ruhen un zu raſten, bis je er Deutſch une auf freiem deutſchem Heimatboden wohnen ſr⸗ Oberbürgermeiſter Hamm ſproch anſtelle des 47 16 ſcheinen verhinderten Reichsminiſters des Innern Dr. 34 In Einheitsfront, von der Sozialdemokratie bis Pie e e e 4 der Saar 1— in— deulſch ämpfe fü s Deutſchtum ausgefo 9* Geiſt ſolle heimatkos gemacht werden. Dagegen wendeten 0 der ein ſchloſſen Saar und Pfalz. Gehe dieſer Kampf verloren, Rhein, ſo ſei das Deutſche Reich verloren. Es folgte eine des Vorſitzenden der Ortsgruppe Leipzig des Saarverem un Seſter, der mit Bezug auf die kommende Volksab ſtinnn im Sdargebiet ausführte: Die kerndeutſch⸗ at rung des Saargebiets der Feel, Gebote ſtehenden gegen 1 9210 Die ſte Andeutung, daß die Sa 2 Ses 8 2. * deulſch geſinnd ſei, weiſen wir mit allem Na wagen ſogar zu behgupten, daß es wohl kaum ern deutſ denkt und fühlt als die des Saargenss er 2 Nere dent an bg Serrbgg vp ugrr Frsg zum Baterkand und dem Schwur, dieſe Treue wit Treue zu erwidern, ſchloß die Letzte Meldungen Berurfeilung ſeparatiſtiſcher Mordgeſellen ſch de zrter 26. Mal. Ju gwellägtger Vechandlun pefeggie Trierer Schwurgericht mit der am 5. Januar ündte ſchießung des Kellners Karl Marx durch 5 Sonde 5 1 die, von einer Separatiſtentagung kommend, mit dem r0% einen politiſchen Wortſtreit geraten waren und ihn nied t ſen. Einer der Angeklagten, der Schloſſer erhie 3 Nb vorſätzlicher Tötung und Widerſtandsleiſtung 5 an bee 12 nate Zuchthaus und fünffährigen Ehrverluſt. Ein Berbreche geklagter der Schloſſer G ö wegen Anfuftung dun g 5 dahr⸗ des Totſchlages 7 Jahre 3 Monate Zuchthaus berfele Ehrverluſt, wöhrend der Arbeiter Selbach wegen Un leiſtunag mit 13 Monaten Gefängnis davonfa. vierter Angeklagter wurde frei Berlin, 28. Mai. Am igen Sountag ee die Blätter melden, in der Nahe bon Berlm zwei, In der Gegend von Bornau 905 ein Auto ges m aum und wurde zertrümmert. Der Chau 752 ſellt ler, verletzt. Seine Schwiegermutter wurde l erlezwl, Frau ſchwere Beinverletzungen und ſein Schwager 5 gehen bavonteug—. In der Nähe von Jnobbon feabr ein enge eine nen Baum und überſchlug ſich. Eine Inſ wurde Baum geſchleudert und getötet, eine zweite Inſaſſin ſchwer 1a „ London, 28. Mal. Die„Tmes berichtet an“ 1 40 tinopel, die Verhandl Noſſal c Mt enen cbene.* ruche kommen. Der Oberpräſident von Miederſchicſeund nre Volfksſtimme“ völkiſch auf 6 epublik 17 e verbe⸗ halten, was über Ihren werten Horizont geht! Sagte mir: wenn du den Hund des Rechtsauwalts füngſt, legſt du ihn an die Leine und läßt dich von ihm führen wie ein Blinder. Bieh wird natürlich heimlaufen wollen, und auf dieſe einfache Weiſe erfährt Miſter Bohnkraut, wo der Hundepapa unmd Oberſpitzbube ſeinen Wigwam aufgeſchlagen hat. Feiner Plan, nicht? „Der Ihnen natürlicherweiſe mißglückt iſt?“ „Nicht natürlicherweiſe, ſondern nur durch ein kleines Miß⸗ geſchick. Hatte bereits ſiebzig Hunde gefangen, hübſche Kerle dabei; Penſionsmutter wollte mich ſchon wegen ihres Geſangs raus⸗ ſchmeißen, konnte aber nicht feſtſtellen, ob der Advokatenhund darunter war. Hatle nümſich vergeſſen, wie der Köter heißt. Wußte nur noch daß er etn Held aus dem Trojanſſchen Krieg war. Rief alſo in die Hundeverſammtung der Reihe nach:„Odoſſeus! Pria⸗ musl Paristl Diomedesl Achilles! Agamemnon! Philoltet!— aber ſte Beſiie meldete ſich nichti“ „Hatie ich auch nicht getan. wenn ich Miar Rießet“ —1— Bohekraut ſchlug ſich mit der geballten Fauſt drohnend „Oh, ich Strohtopf, ich Nilpferd, ich Mammratt Ich Jchtyofau⸗ rus, Trampeltier, GMeſantenkuhl Hat die Welt ſchom ſo einen Rieſen⸗ büffel geſehen! Natürſich, Ajax hieß das Vich!l Wax, der Läm⸗ gibts mermörder. Wax mit dem Gehirnſchwund. Thunderſtorm, wie ich nur ſo was verſchwitzen konnte!“ „Nun, Sie könneng ja jetzt einmal weſt Max⸗Ruſen verſuchen“ der Aſſeſſor. „Kann ich eben nicht mehr! Habe den ganzen Zootogiſchen Garten vor einer Stunde lauſen laſſen. Alle auf einmal. War zum Wälzen, Aſſeſſor! Straßenpublikum hatte vieſige Freube. Sieht man nicht alle Tage, ſo was.“ Der Aſſeſſor erhob ſich kangfam, ſetzte ſeine geſtrengſte Amts⸗ miene quf, zupfte die Weſte zurecht und erklärte betont: „Ich will Ihnen einmal etwas ſagen, Miſter Vohnkraut! Wenn Sie ſich noch ein einziges Mal unterſtehen, ſich in die Aufgaben der Kriminalpolizei zu miſchen, laſſe ich Sie erbarmungslos hinter Schloß und Riegel ſetzen. Denn es gibt nur zwei Möglächkeiten: entweder ſind Sie ein Spießgeſelle der Spitzbuben— und dies kann und will ich bis auf weiteres nicht annehmen— oder aber Sie ſind ein Narr, der unſchädlich gemacht gehört. Dieſer letzteren Anſicht iſt bereits die halbe Stadt. Ich bin nicht gewohnt, zu ſpaſſen, und deshalb ſchreiben Sie ſichs hinter die Ohren: ich ver⸗ biete Ihnen ein für allemal, ſich an der Verfolgung des Rechtsan⸗ walts irgendwie zu beteftigen! Das iſt unfere Sache! Jeizt wurde auch der kleine Bohnkraut wid. „Sie verbieten mir was?“ ſchrie er“„Sies Hätten⸗Sie ſieber Geſetzes zum Schutze der R— den Gaunern verboten mir mein Haus zu feahtenſi.5 bte 7 wenigſtens Hunde,— aber Sie fangen gar nichts! egaſten freier Amerikaner und pfeiſe auf Ihre Verbotel Sye mich doch, wenn Sie die Courage haben! Wäve rich 40 Febigriff. Nur immer zul Aber dann paben Sie eeee amerikaniſchen Kurgaſt in Breckendorf geſehen! Daftr mich. Dann könnt ihr eueren miſerablen 9775 und 80 Es dibt noch ameritaniſche Konfuls.— Gott ſei Cant uc Sie es wiſſen: jetzt verſolge ich den Nechtsamwalt ert ut 700 gerade! Jetzt fange ich erſt richtig an! Und ich wer greu 91 um was Sie wollen: ich werde ihn kriegen, Eduard Bohnkraut; Sie aber fangen ihn nicht. Ihrem ganzen Dilettantenſtab Dazu gehört nämich Höchſtens füngt er Sie,— wenn auch gur in einer Womit ich die Ehre habe, das Kriegsbeil zwiſchen uns W S eere SSSS und mich Ihnen zu empfehlen! Good byl“ die Le Sbuach Bohntsant derdteh dus Jiner un 28f chinter ſich zu. ſenn Der Afteſtor butbe, ats er den kietnen dicen Wa, 0 ſah unwillkürlich lächenn müffen. „Ich vermute, wir werden ihn alle beide nicht ade er reſigatert.„Aber elne gefalzene Polizelſtrafe ſuuß e ſtens kriegen, du amertkantſche Buldoggel Dame din ge fangen vergeht! Kannſt dir die Zuſteſtung auf kleben! 6. „Eytrablatt. Aeudorf dn dem vor einer halben Stunde in Bbedenteaben ſenen Abendſchnelzug fand man die ſümtlichen waalegeger 2. Klaſſe in ihren Abteilen betäubt und aller beraubt vor. Die meiſten Reiſenden ſind berende Aerzbe chel Bewußtſein getommen. Nach der Begutachtung det Pe. Weine arzt Profeſſor Dr. Hammerſtein und Sanitätsrat mittel⸗ handelt es ſich um eine relatto harmloſe Betäubung Stalion, Aetherapparates, die ſpöteſtens auf der vorletten uten aer he⸗ geführt wurde. Da das Verbrechen erſt einige een ebe ſen. Eintreffen des Zuges bemerkt wurde, iſt es den 7. zu deunge lungen, mit den übrigen Fahrgäſten den Bahnhoß geſte epi falls ſie nicht ſchon unterwegs aus dem fahrenden 10 den blch ſein ſollten. Unſere ausgezeichnete Kriminalpoliel ſteht ſe0 55 10 buben bereits auf der Spur, und die Verhaftung zu e 1085 1 Eduard Bohntraut verſenkte das G Rockkaſche. eeein enn (Fobffeßung fola 2 SASSe —2 / ee * 2— 22 8 —— eeee * — ̃—⁰mſ»—j.. ̃. ee 32ã weſtd entag. den 26. mal 1924 Maunheimer General⸗Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe) 3. Zeife. Nr. 245 Wirtſchaſtliches und Soziales Angewöhnlich hohe Fleiſch⸗ und Bierpreiſe in Pitmaſens lun Pirmafens 25. Mai. In der Sitzung des Preisprü ⸗ Vorſi„Ausſchuſſes, die am Freitag nachmittaa unter dem duß Dr. Ritterspachers ſtattfand. wurde u. a. über die dabel feſd rdentliech bohen Fleiſchpreiſe debattiert und mit 68 eſtgeſtellt, daß das Schweinefleiſch z. Zt. von den Metzgern wird fg. eingekauft und mit 1 Mk. bis.20. Mk. wieder verkauft Niel;; it dem Rindfleiſch iſt es aenau ſo. Die Wurſt iſt ebenfalls 70 Pfa teuer. In Winzeln dagegen wurde Schweinefleiſch ſchon zu len ſt d. und Extrawurſt zu 50 Pfa. verkauft. Butter und Eier ſtel⸗ ebenſ in Bezua auf den Friedenspreis auch über 100 Proz. teurer, ren 2 die meiſten anderen. auf dem Wochenmarkt erſcheinenden Wa⸗ ler un den unerhörten Preiſen ſollen hauptſächlich die vielen Händ⸗ zennd Zwiſchenhändler ſchuld ſein, deren Zahl von 15 in Friedens⸗ letzt auf 150 bier geſtiegen ſei. Es wurde daber eine Aufſtel⸗ Aielzennn Richtpreiſen beſchloſſen, denen die Preiſe anderer die inot Märkte zu Grunde geleat werden ſollen. Die Biervrei ſe. Höhe Frieden auf 24—26 Pfa. das Eiter ſtanden. haben beute eine leram un 65 Pfa. erreicht. alſo eine Steigerung von über 100 Proz. ber 8 ſeien hauptſächlich die Gaſtwirte ſchuld, die an jedem Liter Awene Hälfte verdienen wollten. womit ſelbſt die Brauereien nicht kaccertanden ſind. Jetzt ſollen die lekteren genaue Kalkulationen ein⸗ derung. Ferner wurden die bieſiaen Spediteure zu hoher For⸗ ung den beſchuldigt in Bezug auf Rollageld und der Uebervortei⸗ i der Frankenumrechnuna. Regulierung des Bodenſeewaſſerſtandes Vodenfr derzeitig ungewöbnlich bobe Seeſtand leat die Negeluna des der leewaſſerſtandes neuerdings nahe. Wenn man bedenkt. daß lann odenſee innerhalb kurzer Friſt über einen Meter geſtiegen iſt. ſbri n leicht berechnen, welch ungebeurer Waſſermenge dies ent⸗ genöſſt da die Fläche des Sees 540 Geviertkilometer bedeckt. Das eid⸗ ſche Waſſerwirtſchaftsamt in Bern iſt mit Plänen zur Boden⸗ Aballlierung beſchäftiat und wird noch im Laufe dieſes Jabres ein gages Projekt vorlegen. worauf bezüalich der Koſtenbeteiligung aate oftenaufbrinaung Verhandlungen zwiſchen den Bodenſeeufer⸗ n beaginnen werden. weftdeutſcher Handels⸗ und Induſtrietag in der Schweiz Schue, Baſel. 24. Mal. Die Deutſche Handelstammet in der elz hatte für vergangenen Samstag nach Baſel einen Süd⸗ Agunguſchen Induſtrie⸗ und Handelstag einberufen, der der Beſich⸗ ön der Basler Muſterm eſſe und ganz beſonders einem zeriſ alichen Meinungsaustauſch zur Berbeſſerung der deutſch⸗ſchwei⸗ es ſoden Wirtſchaftsbeziehungen galt. Auf der Tagung ſelbſt wurde duch decht deutlich gemacht, wie Südweſtdeutſchland, die Schweiz und mitei Elſaß in kultureller, wirtſchaftlicher und be ſcme Beziehung ital ander verbunden ſind, in wie ſtarkem Maße ſchweizeriſches Ka⸗ belgn Südweſtdeutſchland infeſtiert iſt und auch ſchweizeriſche Ar⸗ wungrüfte dort tätig ſind und wie nötig es iſt, die ſtarken Hem⸗ uirtgen die ſowohl auf deutſcher wie chweizeriſcher Seite einem entge geregelten Güteraustauſch und einem freien Verkehr noch genſtehen, zu beſeitigen. der 355 Syſtem der Einfuhrbeſchränkung, ſo führte der Syndikus o mürkicher Handelskammer, Dr. Wirt aus, iſt auf beiden Seiten beiden os und morſch geworden, daß es ſehr zu wünſchen iſt, daß bei bald Regierungen die Einſicht dahin wächſt und die Hemmungen esſeitigt werden. Die Einfuhrbeſchränkung hätte vielleicht ein⸗ kräfte duſtrien geſchützt, dafür aber das freie Kapital der Arbeits⸗ unterbunden, den Egoismus großgezogen und gewiſſe Indu⸗ auf ihren Lorbeeren ausruhen laſſen. deriſ r Vertreter der Deutſchen Handelskammer in Baſel Direktor deutſch machte dann Mitteilungen über die geſtern zwiſchen den Feleen und ſchweizeriſchen offiziellen und nichtoffiziellen Ver⸗ deutſ geführten Kreditverhandlungen, die leider für Wrten and negatip ausgefallen ſind. Die Schweizer Vertreter er⸗ Uöſt el ſich außerſtande, ſolange die Reparationsfrage noch unge⸗ gewät eutſchland offizielle oder durch Schweiger Banken Kredite ſe bdähren. An der Kreditfrage ſcheiterten auch viele Geſchäfte, Kalztue uhnn denechen Einſsuſern auf der Basler Muſtermeſſe or wären. deider Syndikus der Mannheimer Handelzkammer, Dr. Blau⸗ b Sudes in einem längeren Referat darauf hin, wie bd der Weiſe zuddeutſchlands iſt, das ein Fünftel bis ein Sechsbel aller Adendes Deutſchen Reiches geleiſtet habe und daß dieſer Wert kkennun weder im Reich noch im Auslande die entſprechende An⸗ lunds das gefunden habe. Er ſchilderte dann die Not Süddeutſch⸗ Nach durch den Berfaller Vertrag und die Fremdenbeſetzung Wen von der Notwendigkeit eines weiteren Ausbaues der ſo wich⸗ Alerwechtsrheiniſchen Eiſenbahnkinſe Baſel—Frankfurt, der Elef⸗ Vindga durch die Errichtung verſchiedener geplanter oder im Bau de ſo der Kraftwerke. Er keilte ſerner mit, daß künftig im Neich zrgefü dringend gewünſchten Waſſerumſchlogstarkife I0 Ugt werden. Die Zweifel, daß die Stabiliſterung der Mark der Kreig balten würde, wies er als unberechtigt zurück. Aufgabe ſte iſe des mitteleuropälſchen Wirtſchaftsledens müſſe es fein, dehmen wie ſeinerzeit beim Zollverein die Sache felbſt in die Hand dden. zum die hemmenden und ungünſtigen Verhältniſſe zu beſei⸗ chen Terblicke dieſes Zuſammenarbeiten in einer mitteleuro⸗ drun Schutzorganiſation der produktiven Hände. Es handele ſich einfachſten Grundſätze der Rechte in die Wirklichteit um⸗ —— Schwetzinger park im Spiegel ſeiner deit r Dr. Wichelm van gempen(Deſſau) eideldewezingen“,— das hat für alle Mannheimer und dcher Seher einen guten Klang, Schwetzingen iſt veich an landſchaft⸗ fe leden aheit, wie an hiſtorlſcher Erinnerung,„Schwetzingen“ iſt wderg a der auch nur einmal dort weilte, ſchönes Gedenken an dee we bate tunſtgeſcichtlig ere it darüber hinaus iſt Schwetzingen kun 0 Feit n und wertvoll, 5 es zumal für die Gartenkunſt ſeiner 90 deicheder großen Beiſpiele in Deutſchland. Schwetzingen in untnis Mannigfaltigkeit ſeiner Anlagen wird nur aus der Werlic beſteudehelmiſe ſeiner Zeit, nur im Spiegel feiner Zeit S nden. dwen wezingen iſt Zeugnis zweier unmittelbar aufeinander fol⸗ andverſch doch grundverſchiedenen Zeiten, mehr als das zweier anndes iſtiedenen Weltanſchauungen. Der weitaus größte Teil des gelegt. im franzöſiſchen Gartenſtil des 17. und 18. Jahrhunderts ſen Anlaanne ſtreng logiſche, nach einheitlichem Gedanken geſchaf⸗ tellt Schloſſe Ein Blick auf den Plan überzeugt uns davon: vor lt dur oſſe breitet ſich ein großes Kreisrund aus, wieder aufge⸗ dae und ſtreng behandelte Durchmeſſer in Geſtalt von Alleen, Noen Wegeinte daneben und weiter nach dem See zu Anlagen, wur hat ſyſtem feſte geometriſche Formen hat, in das ſich die 05 hinüb enſpannen laſſen müſſen. Und wer am Schloſſe ſteht Wudgeradeblitt nach der Waſſerkunſt, wird fühlen, wie ſehr die ldes Sn Alleen Straffheit in dieſes Gartenbild bringen. Dieſer dier wieder ſwetzinger Parkes ſpiegelt die Anſchauung ſeiner Zeit er eine 17— 7— ſich 3 1 86— 75 berwü Ville ſetzt ſich rückſichtslos durch, ohne zu fragen, ahmen ac iſt, oder 1500 Bindung durch äußere Gewaltmaß⸗ galiche, abſolutismus iſt das Kennwort der Zeit. Und wie im eh Kunſt eben der Fürſt alleiniger Willensträger iſt, ſo auch in 15 uch hier iſt es entweder ein Fürſt, der eine neue Weg ſchafft, in der das Schloß als äußeres Zeichen des ) oder ſegimentes das Ganze beherrſcht(Mannheim. Karls⸗ Nan, iſt der Künſtler,—.— Willen der Natur auf⸗ „ſo angis Bäume verſchneidet zu gewollten Formen. der die Puden S. ſtemer und führt, wie es ſeinen Gedanken, ſeinem feſt⸗ kedigrt igenlebem entſpricht. Im ſtaatlichen Leben der Zeit gab es Fallich dazwen des Einzelnen, die Maſſe der Individuen dienke ſe denkunſt' r dem Herrſcher zu dienen. Und ſo kennt auch die etgenuß ſi von damals kein individuelles Eigenleben der Natur, Ihr orbelmehr in jeder Weiſe dem Willen des Gartenarchi⸗ epunderterdnen. Der Gartenkünſtler des 17. und des hohen 18. ts iſt wirklicher Garten architekt, denn zein archi⸗ Städtiſche Nachrichten Die Einkommenſteuer-vorauszahlungen der Handwerker Unter Handwerk verſteht man das bearbeitende oder verarbei⸗ tende Gewerbe inſoweit, als der Inhaber des Betriebes ſich nicht auf die Leitung des Betriebes beſchränkt, ſondern perſönlich an der Her⸗ ſtellung der Arbeitserzeugniſſe beteiligt iſt. Für Handwerker ſind be⸗ ſondere Sätze für die Vorauszahlungen auf die Einkommenſteuer normiert worden. Dieſe Sätze betragen für Bäcker, Fleiſcher, Maurer und einige andere 0,8 Proz., für Friſeure, Gärtner, Kondi⸗ toren, Schneider, Schornſteinfeger, Tapezierer, Wäſcherinnen, Plätterinnen und einige andere 2 Proz., für alle anderen Handwerke, ſoweit nicht eine beſondere Beſtimmung ergangen iſt, alſo für Schloſſer, Klempner, Hufſchmiede, Tiſchler, Mechaniker, Uhrmacher uſw. 1,2 Prozent. Dieſer Satz iſt in allen Fällen von den Rohein⸗ nahmen zu berechnen. Von dieſen Roheinnahmen darf nichts ab⸗ geſetzt werden, insbeſondere auch keine Löhne und Gehälter. Damit iſt ein großer Teil der Handwerker tatſächlich ungünſtiger geſtellt als die Großinduſtrie, die doch wenigſtens dann, wenn ſie den Höchſt⸗ ſatz von 2 Proz. zahlt, die Löhne und Gehälter abziehen darf. Die ſogenannten Lohnhandwerker, d. h. diejenigen, die nicht eigene Waren, ſondern im weſentlichen fremde Stoffe verarbeiten, haben ſtets 2 Proz. der Roheinnahmen zu zahlen, auch wenn ſie an und für ſich unter eine Gruppe fallen, die ſonſt niedrigere Sätze zu zahlen hat. Dagegen iſt denjenigen Handwerkern, die ſtändig mehr als 10 Perſonen beſchäftigen, ſtets erlaubt, dieſelben Sätze zu zahlen, die für die Induſtrie desſelben Zweiges vorgeſchrieben ſind. Beim Zuſammentreffen von Handwerk und Handel(z. B. wenn ein Kauf⸗ mann nebenher Reparaturen übernimmt, oder wenn der Hand⸗ werker nebenher Fertigwaren vertreibt) kommen nur die Sätze des überwiegenden Betriebsteils zur Anwendung, wenn der andere Be⸗ triebsteil höchſtens ein Zehntel der Roheinnahmen ausmacht. Sonſt gelten für derartige gemiſchte Betriebe Zwiſchenſätze. 25 Schlageterfeier Auf Einladung des Jungdeutſchen Ordens hatden ſich geſtern viele Hundert vaterländiſch geſinnter Männer und Frauen im Muſenſaal mmengefunden, um den Jahrestag der Hinrich⸗ tung Albert Leo Schlageters durch franzöſiſche Kugeln in wür⸗ diger Weiſe zu begehen. Unter brauſenden Orgelklängen zogen die Chargierten hieſiger ſtudentiſcher Korporationen und Vertreter anderer hieſiger Vereine mit trauerumflorten Fahnen in den Saal, um auf dem Podium, das ein ſchlichtes, mit grünem Kranz ge⸗ ſchmücktes Bild des jungen Blutszeugen deutſcher Freiheitsliebe zierte, Platz zu nehmen. Studienrat Dr. Kauer⸗Wetzlar, ein vertriebener Saarländer, gedachte in ergreifenden Worten Schlage⸗ ters. Er ſchilderte das Leben des jungen Patrioten, das der großdeutſchen, völkiſchen, ſozialen und chriſtlichen Idee geweiht Vots emel ſchaſt lur die Schlageter lebt d ſtarb der 0 n fů 100 de un wie in unſeren R zu begründen und zu hegen. Als der Redner nach einmal das erſchütternde Bild zeichnete, wie Schlageter auf grüner Heide dem Tode frei und offen ins Auge ſah, gleich einem zweiten Andreas Hofer, als die Orgel mit gedämpftem Klang„Ich hatt einen Kamevaden“ ſpielte, da ſenkten ſich die Fahnen und mit ſtummer Ergriffenheit ehrten die Anweſenden ſtehend das Andenken des und ſangen das Deutſchlandlbed. Der Chargierte der katholiſchen Studentenverbindung in Freiburg, deren Mitglied Schlageter war, dankte für die erhebende Ehrung ſeines gefallenen Bundesbruders. Deklamationen, Geſangs⸗ und Orgelvorträge, die den hohen Gedanken der Vaterlandsliebe feierten, umrahmten die würdig verlaufene Feier. D. FJalſche Reichsbanknoken zu 2 Billionen Mark der I. Ausgabe vom 5. November 1923 und zu 1 Billion Mark der L. Ausgabe vom 1. Nopember 1923 werden zur Zeit in größerer Anzahl verbrei⸗ tet. Es wird erneut darauf hingewieſen, daß die echten 2 Billionen Mark⸗Noten als Schuß ein Waſſerzeichen in einem Linien⸗ muſter(ſogenanntes Z⸗Muſter) oder im Kugelmuſter oder in einem aitterartigen Muſter mit dem ſtändig wiederkehrenden Buchſtaben 8 aufweiſen. Der Schutz der echten 1 Billion Mark⸗Note beſteht in einem auf der rechten, violett gefärbten Seite des Papier enthaltenen Waſſerzeichen— Eichenlaub und Kreuzdorn darſtellend— ſowie in den im Papierſtoff eingebetteten Pflanzenfaſern. Die Faſern ſind bei den meiſten Fälſchungen durch Druckſtriche nach⸗ geahmt, laſſen ſich alſo mit einer Nadel vom Papier nicht abheben. woran die Fälſchungen leicht zu erkennen ſind. Das Waſſerzeichen fehlt den Fälſchungen entweder ganz ader es iſt durch Aufdruck man⸗ gelhaft nachgeahmt. Vor Annahme dieſer Fälſchungen wird gewarnt. Die Reichsbank zahlt nach ihrem Ermeſſen denfenigen Perſonen. durch deren Mithilfe die Feſtnahme der Herſteller von falſchen Reichs⸗ banknoten ermöalicht wird. hohe Belohnungen. „Neue Dienſtkleidungs-⸗Ordnung der Eiſenbahner. Im„Reichs⸗ verkehrsblatt“ iſt die ſofort in Kraft tretende neue Dienſtkleidungs⸗ ordnung für das Perſonal der Reichsbahn veröffentlicht. Sie enthält weſentliche Abänderungen gegenüber der bisherigen Dienſtkleidung. Der Uniformrock kommt völlia in Wegfall, es gibt nur noch ein⸗ und zweireihige Joppen. Schulterabzeichen und Degen werden nicht mehr getragen. Die Rangabzeichen ſind am Kragen— bei den Schiffs⸗ dektoniſch baut er ſeine Gärten als Räume mit ſeſten Wänden, nichts Freies lebt in ihnen, dafür aber eine gewaltige Monumen⸗ Beiſen 95 Schwetzingen auf deutſchem Boden eins der beſten iſpiele iſt. Dem Weſen des Schwetzinger Parkes wird man jedoch niemals näher kommen können, wenn nur dieſe eine Seite, dieſe eine Weſensart Berückſichti findet. So ſehr der gr ßte Teil des 8 15— durchaus franzöſiſch, durchaus ein Kind des Barock, des okoko iſt, ebenſo ſehr iſt doch auch zu erkennen, daß er dem hohen 18. Jahrhundert entſtammt, einer Zeit, die das nur Starre, nur Strenge des Gartenſtikes des Barock durch Einſtreuen mannigfacher kleiner Gebäude und Figuren nicht pomphaft allegoriſchen, ſondern idylliſchen Charakters milderte, der„Pan“ in„. wetzingen iſt u. a. dafür Beweis wie ts die„Fernſicht“ eine ſener vielen neckiſchen Spielereien des Rokoko iſt. Der„Hain des Apollo“, 1769 vollendet, iſt auch typiſch für dieſe Jahrzehnte des 18. Jahr⸗ hunderts: an ſich doch eine ſtreng geformte Anlage,— was ein Blick auf den Plan lehrt—, aber die Art und weeiſe, wie der Apollo⸗ tempel ins Grüne geſetzt iſt, hat gar nichts Strenges, dafür umſo mehr Weiches, Idylliſches, dieſe Ankage weiſt deutlich auf die kom⸗ menden Ziele der Gartenkunſt hin. Einer der Hauptreige des Schwetzinger Parkes iſt die Verbin⸗ dung des franzöſiſchen mit dem engliſchen Gartenſtil, die Verbin⸗ dung der Gartenkunſt des Rokoko mit der„um 1800“. Kommt man in etzingen vom Schloſſe her zum See, ſo tut ſich eine ganz neue Welt auf: Alle Strenge, alle Symmetrie iſt ſcheinbarer Will⸗ kür und Freiheit gewichen, wir finden den See nicht eingezwängt in ſeſte künſtliche Formen, die Bäume ſtehen und wachſen frei, die Wege kennen kein rechtwinkeliges oder figürliches Syſtem, ſie winden ſich frei durch die Anlagen. Herrſchte drüben in den franzöſiſch orientierten Teilen des Parkes ein feſtes Kunſt⸗ und ſo herrſcht hier natürliches Landſchaftsgefühl, war jener andere Teil architektoniſch empfunden, ſo dieſer maleriſch. William Kent(1684—1748), der Maler, der Begründer der eng⸗ liſchen Gartenkunſt geworden, die ſchnell ihren Siegeszug durch Europa nahm. Die Schwetzinger Anlagen ſind mit die früheſten dieſes Stiles in Deutſchland. Der erſte große Park Deutſchlands rein engliſchen Stiles iſt der berühmte Park zu Wörlitz bei Deſſau. der größte iſt der zu Wilhelmshöhe bei Caſſel. Die engliſch gehal⸗ tenen Teile des Schwetzinger Parkes ſind die ſtimmungsvollſten, —5 hier das Gefühl beſtimmend iſt und nicht der Gedanke, der ille. Die Zeit des ſpäten 18. Jahrhunderts, dem dieſer Bezirk ent⸗ ſtammt. iſt eine der intereſſanteſten und für uns gleichzeitig— wenngleich ſie uns zeitlich doch gar nicht ſo ſehr fernliegt— einer der ſeltſamſten und ſchwierigſten Perioden der neueren Kunſt⸗ geſchichte. Es iſt die Scheide zweier Weßten und die lethten vier rt Leo Schlageters gelte es die nationale f In der Tat iſt jad beamten an den Aermeln— angebracht. An der Mütze iſt neben der Reichskokarde und dem geflügelten Rad auch die Landeskokarde zu tragen. Die Auftraaszeit für die bisherige Uniform iſt auf fünf Jahre bemeſſen, die bisherigen Kragen⸗, Schulter⸗ und Mützenabzei⸗ chen ſowie die Knöpfe ſind aber ſchon binnen ſechs Monaten den neuen Vorſchriften anzupaſſen. * Die Geſundheit der deutſchen Großſtädte iſt in der Woche vom 27. April bis zum 3. Mai gegen die Vorwoche inſoſern beſſer ge⸗ worden, als ſich die Zahl der Orte, mit fallender Sterblich⸗ keit von 21 auf 24 vermehrt hat, die der mit zunehmender von 20 auf 19 zurückgegangen iſt. Auf 1000 Einwohner und aufs Jahr berechnet ſtieg ſie in ganz Berlin auf 12,4, Alt⸗Berlin 13,5, Neu⸗Ber⸗ lin 11,4, Eſſen 11,5, Düſſeldorf 12,4, Barmen 10,2, Gelſenkirchen 12,4, Elberfeld 10,7, Bochum 10,3, Aachen 10,1, Hamborn 12,9, Mülheim an der Ruhr 12,4, Stettin 11,8, Kiel 13,8, Altona 12,9, Hannover 11,4, Plauen i. V. 10,2, Wiesbaden 11,5, Ludwigshafen 9,0, Mainz 13,9, Nürnberg 8,8. Sie fiel in Köln auf 10,11 Dortmund 9,2, Duisburg 11.2, Crefeld 9,6,.⸗Gladbach 11,4, Oberhauſen.3, Münſter in Weſtfalen 7,3, Buer 7,8, Hamburg 9,6, Bremen 10,1 Königsberg i. Pr. 13,3, Lübeck 11,4, Breslau 12,1, Halle a. S. 12,3, Caſſel 9,7, Erfurt 7,7, Leipzig 10,0, Dresden 11,8, Chemnitz 11,8, Frankfurt a. M. 7,9, Mannheim 9,3, München 11,9, Stuttgart 11,4, Augsburg 13,1. Sie bleib gleich in Braunſchweig mit 12,7 und Karlsruhe 10,2. *Gegen das zu ſchnelle Jahren der Mokorräder und Kraftwagen macht nun auch das Bezirksamt Ludwigshafen Front. Der Unfug des übertrieben ſchnellen Fahrens der Kraftwagen(Perſonen⸗ kraftwagen und Motorräder) hat, ſo wird in einer Bekanntmachung ausgeführt, einen derartigen Grad erreicht, daß es höchſte Zeit iſt, mehr als bisher einzugreifen. Die Unfälle mehren ſich don Tag zu Tag, die Bürgermeiſterämter, insbeſondere die an den Hauptzufuhr⸗ ſtraßen zur Stadt Ludwigshafen a. R. gelegenen Gemeinden führen ernſteſte Klage, daß Leben und Geſundheit ihrer Bewohner, insbeſon⸗ dere der Kinder, durch die Rückſichtsloſigkeit der Kraftwagenbeſitzer aufs äußerſte gefährdet iſt. Gendarmerieſtationen und Ortspolizei⸗ behörden wurden angewieſen, gegen den Unfug des zu raſchen Fah⸗ Ae Kraftwagen durch Strafanzeigen ohne jede Nachſicht vor⸗ zugehen. Die Maulwurfsſagd rächt ſich. Alle Mahnungen in den ketz⸗ ten Jahren, der wahnwitzigen Jagd nach Maulwürfen Einhalt zu tun, verhallten ungehört. Heute rächt ſich der verwegene Eingriff in die Natur furchtbar. Die wenigen Maulwürfe, die erbitterſten Feinde der Maikäferlarven, haben nicht ausgeceicht, die Ausbreitung der Maikäfer zu verhindern. Tödliche Anfälle. Am 23. Mai iſt abends der 60 Jahre alte Stellwerksmeiſter a. D. Karl Joſef Berg im Rangierbahnhof bei Stellwerk 5 beim Ueberſchreiten der Geleisanlagen aus Unvorſichtig⸗ keit, als er auf einen Perſonalzug zueilte, von einer in Fahrt befind⸗ lichen Rangiermaſchine erfaßt und auf der Stelle getötet wor den. Die Leiche wurde nach der Leichenhalle des Friedhofs Neckarau ver⸗ bracht.— Samstag abend gegen 8 Uhr wurde vor dem Hauſe J 6, Nr. 4. der in H 3, 2 wohnhafte 34 Jahre alte Kraftwagenführer Hermann Schubert aus Kammerswalden, der bei einer Speditions⸗ firma in Ludwigshafen a. Rh. beſchäftigt war, beim Abladen eines größeren Weinfaſſes dadurch zu Tode gedrückt, daß das Faß in⸗ olge vorzeitigen Löſens der Schutzvorrichtungen ins Rollen kam und vom Wagen fiel, während die Begleiter des Führers noch damit be⸗ ſchäftigt waren, die zum Abladen nötigen Gerätſchaften herbefzuholen. Der Tod des Verunglückten trat unmittelbar ein. Die Leiche wurde nach dem Friedhof verbracht. * Juſammenſtöße. Am Samstag vormittag fuhr ein Radfahrer beim Einbiegen von der Hafenbahnſtraße in die Luzenbergſtraße gegen ein i Perſonenauto und wurde zu Boden ge⸗ ſchleudert. Verletzt wurde niemand. Das Fahrrad wurde ſtark beſchä⸗ digt. Die Schuld trifft den Radfahrer, da er unvorſichtig gefahren iſt. — Am Samstag mittag ſtießen an der Ecke Beil⸗ und Werftſtraße zwei Motorradfahrer zuſammen, wobei die Räder leicht beſchädigt wurden. Perſonen erlitten keinen Schaden. Der Zufammenſtoß erfolgte infolge Verſagens der Bremſe des einen Motorrades.— In der Nacht vom Samstag auf Sonntag fuhr eine Kraftdroſchke an der Straßenkreuzung C und D 4 und ö einer Pferdedroſchke von der Seite an, wobei der Kutſcher durch den Anprall vom Kutſcherbock auf die Straße geſchleudert wurde. Er erlitt außer Hautabſchür⸗ fungen ingere Verletzungen, konnte aber noch mit ſeiner Droſchke allein nach Hauſe fahren. Die Schuld trifft den Kraftwagenführer, weil er kein Warnungszeichen abgegeben hat. * Enkgleiſung. Am Samstag abend entgleiſte auf dem Induſtrie⸗ geleis neben der Rhenaniaſtraße während des Rangierens die Ma⸗ ſchine eines Güterzuges. Perſonen wurden nicht verletzt. *Lebensmüde. Am Samstag vormittag wollte ein 45 Jahre alber Vorarbeiter in der Nähe ſeiner Wohnung im Jungbuſch durch Eimatmen von Gas ſich das Leben nehmen. In bewußtloſem Zu⸗ ſtand wurde er in das Krankenhaus verbracht. Lebensgefahr beſteht nicht. Grund der Tat: Unheilbare Krankheit.— Samstag nachmittag ſtürzte ſich ein 19 Jahre altes Fräulein in der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen, oberhalb des Krankenhauſes in den Neckar, konnte aber von zwei in der Nähe befindlichen Ruderern au sdem Waſſer gezogen werden. In bewußtloſem Zuſtande wurde die Lebensmüde in das Krankenhaus verbracht. Der Grund der Tat iſt noch unbekannt. „Zimmerbrand. In der Nacht vom Samstag auf Sonntag ge⸗ riet in einem Schlafzimmer des Hauſes K 3, 5 durch eine brennende Kerze ein Vorhang in Brand, der von den Wohmungsinhabern ſo⸗ fort gelöſcht wurde. Es entſdand ein Sachſchaden von nahezu 100 Mark. Durch das Löſchen erlitten der Wohnungsinhaber und ſeine Frau Brandwunden. Amksanmaßung. In der Nacht zum 8. Mai um 12 Uhr machte ſich der nachbeſchriebene Täter in der Neckarſtadt Ecke Hum⸗ Jahrzehnte ejnes Jahrhunderts—„um 1800“ wie man es heute zu nennen pflegt— ſind das Zünglein an der Wage: ausklingendes Rokoko, Klaſſizismus, Romantik veichen ſich damals die Hände. In das lachende, fröhliche Rokoko war einem gewaltigen memento mori!“ gleich die Kunde der Ausgrabungen von Pompeji und Herculaneum gedrungen und wie„ein Reif in der Frühlingsnacht“ legte es ſich auf Kunſt und Kultur der Zeit, die Vorboten und Aus⸗ wirkungen der franzöſiſchen Revolution von 1789 kamen hinzu, an die Stelle kecken Frohſinns, tanzender Freude trat„edle Einfalt und tille Größe“, das„après nous le deluge- den Marquiſe von Sune fand ſeinen Gegenpol in Kants„kategoriſchem Im⸗ perativ“. Auch Schwetzingen hat dem Klaſſizismus Tribut geleiſtet. Zwar beſitzt es keinen großen Bau dieſes Stiles, wie Wörlitz, deſſen 1769—73 errichtete Schloß das früheſte deutſche klaſſiziſtiſche Bau⸗ werk größeren Ausmaßes darſtellt, oder wie Wilhelmshöhe. Aber eine Anzahl kleinerer Gebäude zieren die„engliſchen“ Anlagea, wie das römiſche Waſſerkaſtell“(1788), der Merkurtempel, der Tempel der Botanik. „Die Romantik tritt in Schwetzingen nicht allzu ſtark in die Er⸗ ſcheinung. Immerhin iſt ihre Spur unverkennbar, denn daß z. B. Waſſerkaſtell wie Merkurtempel als Ruinen gebaut ſind, iſt ſehr bezeichnend für die Romantik von damals, der ihre Ruinenſchwär⸗ merei einen charakteriſtiſchen Zug verleiht. Auf Wilhelmshöhe bei Caſſel iſt die zerfallene Löwenburg dafür Zeugnis und in der Deſſauer Umgebung trifft der Wanderer gleichfalls allerwärts ſolche künſtlichen Ruinen, das„Zeitalter der Empfindſamkeit“, wie man die Zeit um 1800 ſehr kreffend nennt, bedurfte ihrer, um zu ſchwärmen, in Goethes„Werther“ und den„Waldverwandtſchaften“ klingt uns manches ähnlich wieder. Die Romantik träumt in die Ferne hinaus, die zeitliche wie die räumliche. Und ſo kommt es, daß in der Zeit um 1800 ein ſchon em Rokoko geläufiges Motiv ſtark betont wird: die Vorliebe für Chineſiſches, wie auch in die engliſche Gartenkunſt durch Chambers. den bedeutenden engliſchen Architekten, der lange in China geweſen war und über die chineſiſch Gartenkunſt Bücher verfaßt hatte, viel Chineſiſche⸗ eingezogen war(Aufſtellung von mancherlei kleiner Gebäuden. Brücken, Statuen uſw.) Schwebingen hat eigentlich nichts Chineſiſches aufzuweiſen, ganz im Gegenſatz zu Wilhelms⸗ höhe, wo ein ganzes chineſiſches Dorf entſtand oder zu Wörlitz, wo das Schloß chineſiſche Zimmer hat, zu Oranienbaum bei Deſſau, deſſen Schloß ebenſolche Räume hat und deſſen Park ein chineſiſches Haus und eine Pagode ziert, wie auch die Parkanlagen von Sans⸗ ſouci bei Potsdam, der Engliſche Garten in München u. a. m. es zeigen. Aber nicht nur China ſtand damals um 1800 im allge⸗ meinen Intereſſe, auch der Orient wurde miteinbezogen, Moſcheen wurden in den Parks errichtet. Hier ſteht die zu Schwetzingen 0 ſtoßen: ſa: ſucht die goldne Zeit, die uns von außen mangelt, im lterf ug wei ſchuf. Opern wie Figaro und Don Zuan war iee Nee l ereger. Eine„Eart fü he⸗ 4. Seite. Nt. 245 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgade) Montag, den 26. Nal 12— boldt⸗ und Kleine Riedſtraße einer Amtsanmaßzung dadurch ſchuldig, daß er ſich 2 jungen r Perſe gegenüber als Kriminalbeamter aus⸗ gab, und ihnen je einen Perſonalausweis, ſowie außerdem noch eine Reichswehrbeſcheinigung abnahm und dann flüchtig ging. Beſchrei⸗ hung: 25—20 Jahre alt, 1,70 Meter groß, kräftige Geſtalt, dunkles Haar, volles Geſicht, hohe Stirne, dunkle Augenbrauen, Gang und Haltung etwas gebückt, ſpricht Mannheimer Mundart. Er war be⸗ kleidet mit blauer Schiffermütze, blauem Rock, dunkler Hoſe und ſchwarzen Schnürſchuhen. * Tobſuchtsanfall. In der Pflügersgrundſtraße wurde am Sams⸗ tag abend eine 22 Jahre alte Arbeiterin von Tobſucht befallen, wobel ſle Hausbewohner mit einem Meſſer bedrohte und mit einem Beil Fenſterſcheiben einſchlug. Sie wurde in das Krankenhaus verbracht. * Feſtigenommen wurden in den beiden letzten Tagen 27 Per⸗ ſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter 7 Per⸗ ſonen wegen Bettels und ein Händler wegen Sittlichkeitsver⸗ brechens. Wegen Ruheſtörung wurden in den beiden letzten Nächten 50 Perſonen zur Anzeige gebracht. Veranſtaltungen *Der Evangeliſche Gemelndeverein der Konkordienkirche veran⸗ ſtaltete am Donnerstag einen gut beſuchten Vortragsabend, bei dem Gewerbelehrer Wilhelm Fink in feſſelnder Weiſe über: Welche Bedeutung kommt der 1 5 Myſtik der Gegenwart zu?“ ſprach. Aus den klaren, wirklich volkstümlich ührungen ſeien die wichtigſten edankengänge vorgetragenen ee ee da gewiß bei vielen Leſern auf ſtarkes Intereſſe eignen Innern wieder herzuſtellen, ſo wenig der Verſuch gelingen will. Dieſes Wort Goethes hat für uns Gegenwartsmenſchen eine beſondere Bedeutung, liegt es doch geradezu im Zuge der Zeit, den Materialismus der Vorkriegszeit durch ſolche Weltanſchauungen zu erſetzen, die den tiefen Beürfniſſen der Menſchenſeele wahrhaft ge⸗ nügen können. Im religiöſen Leben nimmt daher die Myfſtik einen breiteren Raum ein, wenn auch andererſeits gewiſſe Einſeitigkeiten, die beſonders der mittelalterlichen Myſtik eigen waren, vermieden werden müſſen. Es muß dabei bleiben, daß die Gemeinſchaft mit Gott nicht auf e e eeee eeee langt wird, ſondern durch den lebendigen Glauben. Stille und Einkehr, Schaffung von Gemütswerten tun unſerem Geſchbecht und dem Großſtadtbewohner insbeſondere not, doch muß eine kraftvolle Wirkſamkeit und Betätigung bei den Werken chriſtlicher Liebe und beim Aufbau des Gemeindelebens damit Hand in Hand gehen. Die Myſtik, die Gott als höchſtes Gut erkennt und den veygänglichen Erdengütern nur einen beſcheidenen Platz vergönnt, darf nicht in Weltflucht ausarten, notwendig iſt die Erprobung und Bewährung der chriſtlichen Perſönlichkeit in den Aufgaben des Alltags und den goltgegebenen Verhältniſſen, in die dieſe geſtellt iſt. Weit andern Worten: Der religtöſen rbauung und Geſinnung muß die fromme Tat folgen.— Der Vorſitzende ſprach allen Hörern aus dem Herzen als er dem Redner vom Herzen dankte und die Hoffnung ausſprach, rheugten un Überzeugenden Vortragenden bald wieder hören zu 1 7 ilſche Vorträgz. Leib, Seele und Geiſt des Menſchen lautete das mit dem Dr. Poppelbaum am Donmerstag ſeine geiſteswiſſenſchaftli Sarsgengeg en Kaſino, beſchloß. Vom Tiere— 12 ſen uns der im vor⸗ nden Vortrag erſchloſſen hatte— unterſcheidet ſich der ztenſch rein äußerlich durch ſeine aufrechte Haltung, während die Wir⸗ belfäule des Tieres N verläuft. Beim Tier iſt der Kopf an das Sdelett angehängt, direkt der Schwerkraft ausgeſetzt, der Menſch kann ſein Haupt frei tragen. Und wo das Tier ſeine rein ſubjektiven e in unartikulierten Lauten äu da der Menſch die Sprache, die ihn befähigt, wie es in der Bibel heißt,„die Namen Zuletzt aber ſchiebt ſich da, wo das Tier der Wahrmehmung hi iſt, beim n als Wichtig⸗ ſtes das Denken ein. Im en löſt ſich der Menſch los vom bloßen Wahrnehmen und grünet neben der Außenwelt eine zweite Welt, ſeine eigene. Damit hat er den bedeutungsvollen Schritt ge⸗ tan zur inneren Freiheit. Aufrechthaltung, Sprache und Denken heben ſo den Menſchen hinaus über das Tier. In Leibliches und Seeliſches wirkt Geiſtiges hinein, das„Ich bin“. Was tieriſch in uns iſt umd was ſich da äußert, wo wir uns einſeitig etwas hin⸗ geben, das müſſen wir harmoniſteren. Im Anblick der Tierformen, die irgendwie in uns leben, müſſen wir unſer höheres Menſchlum empfinden. Die Alten, die noch eine Verbindung mit dem Kosmos hatten, verſetzten deshalb die Tierformen an den Himmel. Im Hin⸗ blick auf den Tierkreis ſollte der Menſch empfinden: Du kannſt über⸗ winden, was tieriſch in dir iſt, du haſt die höhere Fähigkeit, es zu iſeren! Aus dem bloßen Naturweſen biſt Du dazu beſtemint, ein freles Weſen zu werden! Tagungen Das Programm des Deulſchen Gaſtwirtetages mit Ausſtellung Dier 40. Verbandstag des deutſchen Gaſtwirteverbandes findet bebamnklich in Verbindung mit einer großen Ausſtellung für das Hotel⸗ und Gaſtwirtgewerbe in der Zeit vom 22. Juni bis 28. Juni in Karlsruhe ſtatt. Der Gaſtwirkeverein Karlsruhe der Dinge auszuſprechen und Umgebung gibt nummehr das endgültige Programm bekannt. Nach d findet die ſeierliche Eröffnung der Ausſtellung in der großen, ſtädtiſchen Ausſtellungshalle am 20. Juni, ſtatt. Die große Zahl der Tagungen wird mit einer Sitzung des Preußiſchen Landesverbands des Gaſtwirtegewerbes am 23. Juni, im Eintrachtsſaal eingeleitet, der ſich eine Tagung der Sterbe⸗ kaſſe es Deutſchen Gaſtwirteverbands anſchlleßt. Abends 8 Uhr treffen ſich die Delegierten in den verſchiedenen Lokalen der Stadt, während die Mitglieder des Hauptausſchuſſes und Ehrenausſchuſſes bei einem Begrüßungsfeſteſſen im Hotel Germania vereinigt ſind. Die Delegiertentagung beginnt am 24. Juni im Coloſſeum⸗Saale. Abends 8 Uhr findet ſodann im großen Feſthalleſaal die Be⸗ grüßungsfeier ſtatt und am 25. Juni die feierliche Eröffnung der 40. Tagung des Deutſchen Gaſtwirteverbands. Feſteſſen und Bankett im großen und kleinen Saale der Feſthalle beſchließen am Mittwoch die Veranſtaltungen. Am 26. Juni werden die Verhand⸗ kungen des Deutſchen Gaſtwirteverbandstages fortgeſetzt; abends 8 Ühr gibt die Stadt im Stadtegarten ein großes Gartenfeſt mit Beleuchtung der Seen, während für Tanzluſtige ein Feſtball in ſämtlichen Räumen der Feſthalle abgehalten wird. Für den 27. Juni iſt eine Fahrt nach Baden⸗Baden vorgeſehen, wozu die Wirte⸗ und Hotelier⸗Innung Baden⸗Baden ein beſonderes Programm auf⸗ geſtellt hat. Die Rückfahrt von Baden⸗Baden erfolgt noch am gleichen Tage zwecks Teilnahme am Johannisfeſt im Stadigarten. Die offi⸗ ziellen Veranſtaltungen ſchließen ſodann am 28. Juni mit einem Konzert in den Ausſtellungshallen und Teilnahme an den Frei⸗ lichtaufführungen in Ettlingen. Die Ausſtellung dauert vom 20. Juni bis 7. Juli. ** „Regimentskag der Jeldartilleriſten. Die Werbeplakate, nach dem geſtifteten Entwurf des Profeſſors Kuſche, rufen im ganzen Lound die ehemaligen Kanoniere der Karlsruher Feldartilleriereaimen⸗ ter und deren Krieasformationen zur Denkmalsenthüllung für die gefallenen Kameraden auf. Die Vorarbeiten für das Feſt in Karlsruhe ſind im vollen Gange. Täglich treffen Anmeldungen aus⸗ wärtiger Regimentsangehörtger ein, ſodaß mit einer großen Teil⸗ nahme gerechnet werden kann. Der Bau des Denkmals am Linken⸗ heimer Tor hat begonnen. * I11er-Tag. Wie der Feſtausſchuß des 111er Tages nach Rück⸗ ſprache im Miniſterium des Miniſteriums mitteilt, wird der für den 7. bis 9. Juni angeſagte 111er Taga mit Denkmalsweihe in Ra⸗ ſtatt beſtimmt ſtattfinden. Die baneriſche ſchwere Arkillerſe feiert am 28. und 29. Juni (Peter⸗ und Paultag) in Würzbura ihren Waffengedenk⸗ tacd. Anmeldungen bezügl. Teilnahme an Sekretür Georg Braun, Wülrzburg. Petersplatz 7(Renierung). Rommunale Chronik Bürgerausſchußſitzung in Schwetzingen GSchwetzingen, 24. Mai. Unter dem Vorſitz des Bürgermeiſterg Göß fand geſtern abend eine Büraerausſchußſitzung ſtatt, die von 56 Gemeindeverordneten beſucht war. Auf der Tagesordnung ſtanden 12 Verhandlungsgegenſtände. Die Vorlage über Ankauf eines weiteren Arbeitspferdes hat der Gemeinderat zurückgezogen. Der erſte Punkt der Tagesordnung: Beibehaltung des er⸗ welterten Unte rrichts an der Volksſchule fand in Sprecher der Bürgerlichen Vereinigung. Realſchuldtrektor Weiß, einen warmen Befürworter..⸗V. Schuhmacher reate die Zu⸗ ſammenlegung der Unterrichtsſtunden an, damit die Kinder der Land⸗ wirte ſich in den Zwiſchenſtunden nicht ſelbſt überlaſſen ſeien. Rektor Franz erklärte, daß der Anregung aus techniſchen Gründen leider nicht ſtattgegeben werden könne. Nach weiteren Ausführungen des .⸗V. Huber wurde die Vorlage einſtimmig angenommen. Die Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes fanden ferner die Vorlagen über Neuregelung der Vergütung für Ausübung der ſchulärztlichen Tätla⸗ keit an der Volksſchule(80 Pfa. gegen bisher 70 Pfa. pro Kind und Jahr). Beſtellung des Tierarztes Dr. Ernſt Stoffel als Stadttier⸗ arzt. Neuregelung des Gemeindezuſchlags zur Hundeſteuer(für den erſten Hund 12 Mk., für ſeden weiteren Hund der gleichen Haus⸗ haltung 24 Mk.), Aenderung der Veranügunasſteuerord⸗ nung. Aufnahme eines vorübergehenden Anlehens bei der Staatsſchuldenverwaltung. Aufnahme eines Anlehens zur Beſtreitung des Aufwands für das Dienſtwohngebäude des Friedhof⸗ aufſehers in Höhe von 14500 Mk. und Geländetauſch zwiſchen Stadt und der Evangel. Kollektur in Mannheim. Die weſiteren Ver⸗ handlungsgegenſtände und zwar Geländeveräußerungen und Ge⸗ ländeerwerbungen riefen eine lebhafte Ausſprache hervor, wobei Be⸗ fürworter und Gegner zu WMort kamen. Schließlich wurden auch dieſe Vorlagen, die für die weitere Entwicklung der Stadt von Bedeutung ſind, mit Stimmenmehrheit angenommen. Den Schluß der Tages⸗ ordnung bildete die einſtimmige Verbeſcheidung der 1918er und 1919er Stadtrechnungen nebſt Nebenrechnungen. Die Bautäfigkeit in Freiburg im Jahre 1923 Die Neubautätigkeit hielt ſich im vergangenen Jahr trotz der ungünſtigen wirtſchaftlichen Lage und der kataſtrophalen Geldent⸗ wertung auf einer beachtenswerten Höhe. Nach den Zuſammen⸗ ſtellungen der Stadtbaukontrolte wurden 157(1922: 133) Haupt⸗ und 4 Nebengebäude fertiggeſtellt, ſowie 83(83) Um⸗, An⸗ u. Stock⸗ aufbauten ausgeführt. Hierbei ergaben ſich insgeſamt 289(277) neue Wohnungen, welche ſich wie folgt verteilen: In der Stadt Freiburg(ohne Vororte) wurden erſtellt: 240 Wohnungen, davon 66 durch Umbauten, ſowie 156 Geſchäftslokale; in den Vororten be⸗ trägt die Zahl der neuerſtellten Wohnungen 49, davon 3 durch Um⸗ des bauten, ſowie 22 Geſchäſtslotale. Die Wohnungsherſtelluud an Jahres 1923 ſtellt eine ſehr beachtenswerte Leiſtung dar, wenſen e⸗ einerſeits die Neubautätigkeit der Nachkriegszeit und die zer 1 Währungsverhältniſſe, andererſeits die Zahl der neu gewo teren nen Wohnräume in Betracht zieht. Die Zahl der 5 beträgt 1043(1922: 861, 1921: 963), von welchen 829 auf Halen 19 auf Neben⸗ und Hintergebäude und 195 auf Umbauten en Dach⸗ Dazu kommen noch 265(77) Geſchäftsräume und 203 166) ſlten kammern. Von den Hauptgebäuden ſind 136(127) Einfam ſind und 20(5) Miethäuſer mit 2 und mehr Wohnungen. Erloſchen gze, 39(31) Baugenehmigungen. An Gebäuden, die nucht zum wohnen beſtimmt ſind, wurden fertiggeſtellt: 25(13) Haußt an⸗ 151(210) Nebengebäude, ſowie 55 Stockaufbauten, Um⸗ an Werk⸗ bauten der verſchiedenſten Art. Hierbel ergaben ſich 142(130) dwob⸗ ſtätten, Büro⸗, Lager⸗ und ſonſtige Geſchäftsräume und 2 No nungen. Unter den Hauptgebäuden befindet ſich der Um⸗ un au weiterungsbau des vormaligen Garntſonlazaretts in die Habes⸗ klintk(Hauptſtraße) und der im Kriege 11917) durch Bonzeh⸗ wurf zerſtörten Anatomſe(Albertſtraße), die Eiſenbahngelreen werkmeiſterei am Hauptbahnhof, der Umbau des alten ranls zum Sammlungsgebäude(Auguſtinermuſeum) und des Reſtaut Tivoll zur Mädchenſchule Herdern. 19 Dem Wohnungszugang ſteht infolge Umbaus ein Ab 9 von 11(8) Wohnungen mit insgeſamt 52(45) Wohnräumen und (10) Geſchäftsräumen gegenüber, ſo daß der Reinzugan Wobnungen 278(265) beträgt. Unter den Abgängen beftaenc 4(3) Wirtſchaften mit Nebenräumen, das Pfauenbad(It ſtraße), die Dampfziegelei Herdern und die Freilichtbühne Zuſ en, Paſſionsſpieten am Sandfangweg. Wie in den vergangenen dager, ſo haben ſich auch im Berichtsſahr die privaten Bauun an nehmer wieder nur in beſcheidenem Umfang am Wohnenam beteiliat und ſich faſt ausſchlzeßlich auf die Erſtelung von Einſend lienhäuſern beſchränkt. Von gemeinnützigen Bau⸗ Siedlungsgenoſſenſchaften wurden mit ſtaatlichen gen⸗ ſtädtiſchen Baudarlehen 60(un Vorzahr 101) kleine Elnfau e häuſer, von der Stadtgemeinde 24 Kleinwohnhäuſer und 6 1 0 werkbauten mit insgeſamt 47(39) Wohnungen, von Staa Slobt Reich 19 Dienſtwohnungen für ihre Beamten erſtellt. Die Baw als Geldgeber und die gemeinnützigen Baugenoſſenſchaften ale en unternehmer treffen ſich in dem gemeinſamen Beſtreben, voſ ſcha für die weniger bemittelten Kreiſe geeignete Wohnungen du fen. Dieſes Beſtreben kommt zum Ausdruck in der Tatfache er⸗ in den mit öffentlichen Mitteln unterſtätzen Meubouten 5(088. wohnungen mit 84 Prozent weitaus überwiegen. Den 163 179) Dreizimmer⸗, 26(35) Zweizimmer⸗ und 20(21) 30 ungen wohnungen ſtehen nur 38(100 Vierzimmer⸗ und 47(28) mit 5 und mehr Räumen gegenüber. Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß Furtwangen Darlehen von 1 Million Goldmark aufzunehmen, um gegenwärtige Geldknappheit hinwegzukommen. Die Vert und Darlehens, das etwa 915 000 Mk. nach Abzug von Speſen un mer⸗ viſton beträgt, würde ungefähr folgen aßen vorgenommen an⸗ den: Induſtrie 600 000 Mk., Sparkaſſe gur ekeied ec ee del, Gewerbe und Einzelperſonen 50 000 Mk. und dem 65 000 Mark. dtrote Aus der üngſten Audwigsbafener Stat gien ſitzung iſt nochf mitzuteilen: Als die derlaſſe chloſſen war und die Pr. Soal beveits 5 ber 8 eſſevertreter hatten, brachte Rechnungsrat Weyrich noch zur Kenntnte, Verwattngsrat der fbäbt Spartaſſe in ſeäner Stzſage⸗ 19. Mai eine bedeutende Erhöhung des Zins 15 Spareinlagen und Guthaben im Scheck⸗ und 0 ſungsverk ab 1. Juni nächſthin Weiter e ee mit Neäusſtet dorelf. lg de Doerkeber der nur wertbeſtändig abgegeben werden und auch die Gi die Guthaben der die volle Wertbeſtändigleit men haben, beſchloſſen, für al le ſeit anſongs Februar dieſes 1 1 erfolgten und parbüchern fernerhin Kaheen Ginlagen auf S Sparſcheiee die Wertbeſtändigkeit übernehmen. In ſieht ſich— Stabtrat infolge 0 n Diebſtähle elektriſchen Stroms von jetzt ab Sicherheitsmaßnahmen Diebſtahl Konſumenten anzuordnen, ferner Stromſperre 1772 er und poligeiliche Ve einzuleiten. Man darf aumehmen 5 88 Koſten gier dieſe regeln ausreſchend ſein werden, den Diebhabern „Scherze den Spaß etwas zu verderben. miune Ddie Mainzer Stadtverordnetenverſam Abaabe beſchloß., mit Wirkung vom 22, ab die Ertebuna eine nie von von Wein. Schaumwein und belen ähnlichen Getränken 3 ane Vier und Trinkbranntwein ſe nach der Menge. Für den Fonch die neuen Verwaltunasgebäudes im der Schloßtſtraße. in Golbmatt 17 Stadtkaſſe untergebracht werden ſoll. wurden 560 000 W willigt. 2 06 om Sommersprossen eeeeeeeeeeeeeeeee ele im Geſicht und an den Händen 11 aua an dur Klersktem und Floroſeife. Anſchädlich und ſeit Jahren, haben. Mit genauer Anweifung in allen Chlorodont⸗Berkaufsſtellen zu (1780 mit an erſter Stelle in Dereſgend e ja auch ihre Lage im Park einzig ſchön iſt. Auch auf Wilhelmshöhe war urſprünglich eine Moſchee vorhanden, die jedoch beſeitigt worden iſt. Eins ſehlt in Schwetzingen völlig, was anderwärts— vor allem in der uer Umgebung, doch auch auf Wilhelmshöhe, in Belve⸗ dere bei imar, in Schinkels Berliner Bauten— integrierender Beſtandteil der Romantik war: die Gotik, die in einer durchaus en lſchen Form nach Deutſchland damals kam. Die früheſte Neugatik in Deutſchland— unmittelbar engliſch beeinflußt— ſtellen die Emporeneinbauten in der Deſſauer Schloßkirche dar. Ein reiches, überreiches Bild bietet ſich dem Beſucher des Schwetzi Parkes und für jeden bringt es etwas: dem mit kunſt⸗ Seſchechlch geſchulem Blick Schauenden bietet es viele Anregung und dem Naturfreunde wahrlich nicht minder. Gepade die Ver⸗ einigung der Kunſt⸗ und zweier Zeiten, wie ſie im Park zu Schwetzingen in die Erſcheimmg tritt, gerade das ver⸗ leiht dieſer Anlage den hohen Wert, und wir wollen hoffen, daß dieſe wahrhaft bedeutende Schöpfung weiter gehegt und gepflegt werde, daran hat das ganze Deutſchland Intereſſe. National⸗Theater Mannheim Mozart: Die Entführung aus dem Serail Gaſtdirigent: Wilhelm Furtwängler Auf der groben Wage der„Tiefland“⸗Menſchen hatte Mozarts „Entführung aus dem Serail“ kein Gewicht mehr. Höchſtens, daß man ſich an Osmin, Blondchen und Pedrillo ergötzte. Die Arien von Belmonte und Konſtanze gefielen damals nicht mehr, und etwas Wahres war an dieſem Gefühl des Mißfallens. Denn Mozart ſelb ſt Wollbe hier kürzen(namentlich in der Koloratur), die Arien⸗Oper iſt heute nicht mehr zu halten, die Fachſänger des edlen Belmonte wer⸗ den endlich immer ſeltener. Aber Wilhelm Furtwängler fand einen neuen Weg: er erhielt die Form und erfüllte ſie mit neuem Inhalt. Dieſer Inhalt war der beſondere Sill, die beſondere Wärme, der beſondere Ausdruck, den Mozarts Muſik gerade im dieſer Oper ausgeſtrömt hat. Vielleicht kannde unſer Gaſt die ſchönen Worte, die Karl Maria von Weber am 16. Mai 1818 nieder ſchrieb. Hier ſind ſie:„Meinem perſönlichen Künſtlergefühl iſt dieſe heitere, in pollſter, üppiger Jugendkraft lodernde und wiederum jungfräulich zart empfindende Schöpfung beſonders lieb, Ich glaube in ihr das zu erblicken, was jedem Menſchen ſeine frohen Jünglings⸗ jahre ſind, deren Blütezeit er nie wieder ſo erringen kann. Ich ge⸗ traue mir den Glauben auszuſprechen, daß in der„Entführung Mozarts Kunſterfahrung ihre Reife erlangt hatte und dann nur die rung“ konnte er mit dem beſten Willen nicht wiederſchreiben.“ Ob nmim unſer verehrter Gaſt dieſe Worde gebannt, oder ob er aus ſeiner reimen, edlen Empfindung heraus geſtaſtet hat, es war ein Mozart⸗Abend von ſeltener Eindri it. Die fremdartige Klang⸗ der Reichdum an Mittelfarben Mittelſbinmnen, die Feinheit Stils(gleichſam des Silberſtiftes, mit dem z B. Belmontes A⸗Dur⸗Arie gezeichmet war), Zeitmaß und Ausdruck: alles war in Wilhelm Furtwängler 9 75 nicht mehr wie er früher wohl in guter Meimung tat— die cheſterpartie zur überdiskreten Begleiterin ab, er gab geſtern vielmehr den vollen, ͤ Reiz der Orcheſtralion, ohne gefallſüchtige 1 cen. Eine große Kumſtleiſtung, die beſo 5 hervorleuchtete in zertanten Vorſpiel zu Konſtanzes großer Arſe. Irene Eden— lange re„unſere“ Eden— hatte von Berlin die ungekürzte C⸗dur⸗Arie mitgebracht und ſang ſie als virtuo⸗ ſenhaftes Klanggebilde, als„Einlage“, die nur ſo wurde, mt blendendem Glanz. Ihre Konſtanze wie Guſſa Heikens Blondchen ſind uns lieb und wert, Belmonte(Bartling) ſtegte erſt allmählich über eine ſtimmliche Behinderung, während Pedrillo⸗ Philipp Maſſalsky ſeine Kampfesarie ohne hörbare Heiſerkeit durch⸗ führte; Beweis einer vortrefflichen Schule. Beweiſe ſolcher Art 25 auch unſer langjähriger Osmin⸗Karl Mang, der freilich durch ſprachgeſangliche„Buffoſingen“ mehr hoher als tiefer Baß werden mußte... Erwähnen wir noch Hugo Voiſin als Baſſa Selim, der wie vor den öligen Heldenvater⸗Ton meidet und einen durch Edelmut gemilderten Renegaten hinſtellt, vergeſſen wir nicht den erſten Chor und ſeine 8 Einzelſtimmen im Mittelſatz, danken wir aber auch dem Orcheſter und ſeinen einzelnen Künſtlern als dem Drehpunkt unſever Aufmerkſamkeit. Wer da heimlich lauſchen wollte, konnte an der Hand Wilhelm ee e noch ein anderes Mozartgeheimnis entdecken. Es heißt mit Webers Worten: Sich frei und gern den Bedürfniſſen einer fühlenden Seele hingeben, von ſtürmiſchen Amregungen der Außenwelt und des Alltags nicht be⸗ brängt. Dieſe Feierſtunde verlieh uns geſtern Wilhelm Furtwänglers große Kunſt der ſuggeſtiven Leſtung, ihm galten daher die großen Schlußhuldigungen zu allernächſt. Dann aber auch dem Wiederſehen mit Irene Eden. A. Bl. Hunſt und Wiſ enſchaft Deutſche Forſchung in Aegypten. Das Deutſche Inſti⸗ tut für ägyptiſche Altertumskunde in Kairo. 1906 als Reichs inſtitut von Geh. Rat Prof. Dr. Ludwig Borchardt gegrün⸗ det, iſt kürzlich wieder eröffnet worden. Der Gelehrte iſt an die Stätte ſeiner vielſährigen Arbeit zurückgekehrt und hat das Inſtitut im Geſire⸗Park übernommen. Daß gerade jetzt, wo die eng⸗ liſchen und amerikaniſchen Ausgrabungen auf dem Boden Aogyptens nicht nur viel Staub auſwirbelten, vielmehr auch 2 22 ut 0 15 die Wiſſenſchaft Bedeutſames erſchloſſen, auch Nilende be⸗ egyptologie mit einem ihrer beſten Vertreter im Ninen 25 Sis haben kann, iſt ein hocherfreuliches Ergebnis pielle mühungen. Schon die Tatſache, daß die große ageptoloc ſammlung des Inſtituts mit ihren über 4000 Bänden n fah Schatz von etwa 10 000 Photographien der internatior cen wieder zur Verfügung ſteht, entſpricht der beauz e der Gel Aegyptenforſchung eit den Tagen von Lepfius im Kreiſe. ten— 9 dort eingenommen Nen der Ver“ r. der deulſchen waltungsrat der deulſchen Schillerſtiſtung 72 ſeinen 580% berg, ſekretär Dr. Heinrich Alienfein bearbeiteten aus. Das Berichtsfahr 1923 ſtellte die Schillerſtiſtung ungsvoll waltung vor ordentlich ſchwere und verantworte usland Dem Opferſinn ihrer nde im In⸗ und hinweg es die Stifkung. daß ſie auch über ſchwerſte Zeiten den dume Hilfswerk ungebrochen ausüben konnte. Mit Spenden krader en⸗ rivaten Geben dee öffentlichen: der Reichspräſtden.. das ohet eine außerordentliche Gabe e ant mme Amt und ber Reichsarbeitsminiſter. Die Heſgtaſſe berge 1923 gewährten Zuwendungen aus der Jentralt gefumg de Gaee 50.0 wart ee Sinme del meſchgen 5 el s vergangenen Jahres zu berü 5 de Generalk onferenz des Verwaltungsrats mußte abgeſagt 18 1 CLiteratur ſend.⸗ Kuhe Nax Kretzer: Söhne. 7. bis 9. Tauſe eigen baupt, Verlag Denan. Ae aum die Biilte des 125 Jebite bunderts zu Pofen geboren, vollendet am 7. Junt 9 ſſung, Bet, ſein 70. Lebensſahr. Dies gibt dem Berlag Veranlaz de⸗ Reihe der erfolgreichſten Romane des bekannten Schilberen geſchiſene liner Lebens, die zur Zeit im Buchhandel verarlffen ſind, ſich un, 15 8 en Und zwar 17155 1 55 Werg 1 n ihrem eindru i* eingebüßt haben. Al. esſten 1285„Söhne lt 1 el l. vor. Der kreſſend gewählte Titel läßt unſchwer auf den Aſtrebeſtean Dichtung Kretzers ſchlleben. Ste ale, 117— vor uns 77 be 10 exotiſche Prinz mit der ruinkerten Lunge, der koſtbane Klub aſen, auf Abzahlung“, verſchuldet bis über die Ohren, aber int des kbar der Geſellſchaft die erſte Rolle ſpielenb, die Kraſtgsh unbegemolt königs Troſt und ſein Mutterſohn Sylveſter mit dgleiſter ar, Drang zum Dichten, ſie alle ſind mit dem Pinſel des he Vortrefflich iſt die Schilderung des Klublebens und belaſteten Geſellſchaft. Dazmiſchen tauchen dann urüihrer. 0 auf, wie die lebensſtarke Malva Heckert, die mit gig aahltterld⸗ ſchwächlichen Sylveſter aufrichtet und miderſtandsfeſhn erſchgeen, ganzen genommen eine in ihrer Großzügigkeit 178chtigen en, und künftlertſch geſtaltete Geſellſchaftsſatire, ein vermene ſtück zu des Verfaſſers großem Sittenroman„Die htige giehe Ii Ve S/ ßß A 22 3882 82 Ai T Neicrsn AA eeAern — ̃ͤ—duüX—. e r „„7 ðͤ * Antag, den 26. Mat 1924 Maunheimer General · Augeiger ¶ Abend · Ausgabe) 5. Seite. Nr. 248 Nus dem Lande * 2 ſer„Mingolsheim, 25. Mai. In ber vergangenen Nacht wurden bber— ſchwere Elnbrüche verübt. Die Einbrecher wurden alle rraſcht, verfolgt und verhaftet. Bei der Unterſuchung wur⸗ ſhlleße rhand geſtohlene Gegenſtände zu Tage gefördert, die darauf 4 10 daß man es mit zwei ſchweren Jungen zu tun hat. Ind d barlsruhe, 25. Mai. Auf der Landſtraße zwiſchen Karlsruhe 0 ſtatt bei Grünwinkel iſt der Maurer Uich Oberle aus ſahte Vater von ſieben Kindern von einem Automobil über⸗ ir Sun und ſo ſchwer verletzt worden, daß er alsbald ſtar b. Nach hm he iderung von Augenzeugen wurde Oberle von dem hinter Wonenkommenden Automobil vom Rad geſchleudert. Da der Ver⸗ aft de auf der richtigen Sten le fuhr, ſcheint den Lenker des zwagens die Schuld an dem Unfall zu treffen. duln Plorzheim, 25. Mai. Weit die 20 ährige Anng Keller in emen einen recht unſoliden Lebenswandel führte, wurde ſie von fürzte Vater nicht mehr in die Wohnung gelaſſen. Das Mädchen kane ſich darauf in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in die Enz und er⸗ * dung, Singen d.., 25. Mal. Ein ſchöner Zug wird von hier der Auſanzer Zeitung gemeldet: Ein junger lediger Eiſenbahner von Fündew, Franz Liebert, der unter den Abbau fiel und arbeitslos ſeier tte im Weltkriege einem Offizier das Leben gerettet. 17 7 al er iete damals dem jungen Mann, wenn es ihm ſchlecht 1. e, bat 0 0 ruhig an ihn wenden,(werde ihm behllflich 1025 un bendet der ehemalice Feldgraue an ſeinen te Offizier ge⸗ beſchäft und ihm ſeine Lage geſchildert. Der Offizter, der ein Bank⸗ en. ein Verlin hat, ließ Falnen Lebensretter ſofort zu ſich kom⸗ dſſther der junge Mann auch eine Braut hat, erklärte ihm der ſe Ade er ſolle jezt nach Hauſe fahren und heiraten. Dann ſollen Aehen au ihm kommen, ſie könnten in ſeiner vig Wohnung be⸗ 3 öbel und Ausſteuer dafür werde geſorgt ſein. ettete keiburg, 25. Mal. Auf einer Sängerreiſe nach der Schweiz dabn der Kölner Männergeſangverein der Stadt ig einen Beſuch 5 19 Empfang eec ſich 75 5 U0 gvereine auf dem Bahnhof eingefunden. Eine rieſige Uacnenge begrüßte die Gäſte. Mait klingendem Spiel zog der lched dem Rathaus, wo Oberbürgermeiſter Dr. Bender eine ub„ kurze Anſprache vom Balkon des Rathauſes hielt. Am fal 38 das Konzert in der Feſthalle ſtatt, die vollſtändig ge⸗ ug Mit innigem Gefühl und hohem kaliſchem Empfin⸗ volle Werter beſtgeſchulbe Männergeſangverein ſchlands pracht⸗ 8 5 8 inan vor. Nach dem Konzert begaben ſich die Teilnehmer den Stadtgarten, wo das ſtädtiſche Orcheſter konzertierte. Uhr 7 der wunderbare Münſterturm nach mehr als 355 Pauſe zum erſten Male wieder in bengaliſchem Vanhe an die Münſterturmbeleuchtung fand in der Feſthalle Natdurgert tatt. In herzlichen Worten hielt der Präſident des bach 10 nnergeſangvereins, Reichskanzler a. D. Fehren⸗ in geine Begrüßungsanſprache und hieß die Sänger willkommen. N en von Blumen wirbelte von der Galerſe in den Saa: WWdenne brauſte das Deutſchlandlſed am Schbuſſe der Be⸗ prache durch die Feſthalle. Nus der Pfalz 25. Mai. In den Nuheſtaud twat hier Be⸗ e 2f der länger als 28 Sbee dieſen Poſten Mieleder Gewiſſenhaftigkeit bekleidete und mehr als 26 000 feiner ſen geher dum letzten Schlaf gebettet hat. Herr J iſt in St. Ing⸗ eden dren und ſteht im 66. Lebensfahre. Man ſieht ihn ungern — Reichsminiſter Höfle traf, einer Meldung der„N. Pf. tbulocge, am 23. Mal hier ein und hat ſch zum Beſuche femer au Luch Orterbach dei Kalſerslautern begeben. nunte audwigshafen, 25. Mal. In der Nacht vom 22. auf 28. Mai dunez 5 s einem Lagerraum einer Firma von Mundenheim ein Mittumenfabrrad im Werte von 150 Mark geſtohlen.— 1 e ſie Geldwoch wurde in einer Wohnung in der Mendelsſohnſtraße ſel und 3 appe mit 17 amerikaniſchen Dollars, 17 Schweize n⸗ ſesheim der ank— Ein arbeitslofer Tagner von Mech⸗ nader ſich z. Zt. ohne ſeſten Wohnſitz hier aufhtelt, ſtahl ge⸗ eere ittag aus der unverſchloſſenen Ladenkaſſe eines Bäcker⸗ 0 n der Maxſtraße, den Betrag von 121 Mark und 3,35 Fran⸗ e koneng damit flüchtig. Der Bäckermeiſter verfolgte den Täter auem Bar ihn mit Hilfe von hinzukommenden Poligeibeamten in A donanſe in der Bi⸗marckſtraße feſtnehmen. Der Täter mürde Ii durch der. Staatsanwaliſchaft wegen ſchweren Hiebſtahls eſc 05 Elner unbekannte Täter wurden in der Nacht vom 8. auf 9. Mat 10 Nark enchn Tabakfabrik 10 Pakete Tapak im Werte von Saah geſtohlen. Ferner in der Nacht vom 22. auf 23. Mat, aus Jien abrik Quantum unbearbeiteter Pfalzer ſhe zn Nür den letzteren Dlebſtahl kommen vermutlich die gleichen aen La— 10. Mai ſtahl eine ledige Fabrikarbeiterin in Pes u, wo ſte mit ihrer Freundin ein Kleid kaufen waollte, A7 erbadtretleid im Werte von 30 Nart, Die Titerin fügrte in u, dem Augenblick aus, als die Verkäuferin ſich mit der aan mördiinterbfelt. Das sfleid wurde ſpater n einer Wahmeng auf med te n. Ande 1 c me i ie Alten ſungen, ſo zwi e n* 9— Nachmi lers den Fa apieg eig n Britetts ſchwer Auhe plz„Hlnterher lief eine hl Jungens, von denen Aanidenuen kigten den waſen Seertenerd woeede Pare iea dr e a n en ene e eene e dkt 8 anderen Schulknaben in einen bereitgehaltenen Sack auf doen, mit dem er dann, ſchwer bepackt loszog. Der Kut⸗ ſi ind ieſen Vorfall aufmer gemacht, drehte ſich nur einmat ſeh zum Talndr weiter. Das llebe Publikum, das zum Teil geſchäft⸗ zu unpel ftanterend, den Ludwigsplat zu dieſer Stunde belebbde, — amüſierte ſich. Sportliche Rundſchau 80h Rleinwagen⸗Rennen im Taunus *. Rapag. NS1l. W ag— Im Flugzeug über die recke en unſerem Sonderberichterſtatter Siegfried Doerſchlag 07 dieſe Bad Homburg, 25. Mai. wügniſerz.D. A..⸗Kleinautorennen im Taunus war das beſt⸗ Sa gab ge, Landſtraßenrennen, das ich ſe erledt habe. Endlich ein. 9 nichts G bemängeln, garnichts. Alles klappte wie am ein größeres 25 en. 1 in ſom. Die Streckenmarkierung war eine Muſterleiſtung, ein⸗ Aekener Art. Die Abſperrung Wichtigere el elbünchänge waren mit Holzübergängen überbrückt worden. 1* Nep enankagen waren gut. Und erfreulich, daß der A. D..C. 15 Lerfſarelſe verlangt hatte. Der Preſſe ſtanden alle Hilfsmittel danſt an den Kraftwagen, Telephone in den Preſſeräumen, Poſt⸗ Ablauf reſſetribüne und ſogar— ein Flugzeug, dem ich mich Luftme des Starts anvertraute, um das Taunus⸗Rennen auf ge zu begleiten. Doch darüber ſpäter. gen, Faſt 1 Der Start ſeeldeten efürchtete man eine Enttäuſchung: ſtatt der urſprünglich Wgen blieb Fahrzeuge gingen nur 23 über die Wage. Von ſelagen, der noch der unbedingt favoriſierte Aga Targa⸗Florio⸗ uule eines von Willg Scholl gefährt werden ſollte, anſchemend in⸗ deen um f Mißverftändniſſes dem Ablauf fern. 22 Kteimmagen Haalsung 15 hr morgens am Fuße der gefürchteten Saalburg⸗ 2 langſeipſammet. Darunter ſehr unterſchiedliche. Hochſtelzige Noßen ähn ige Alan, tiefliegende, ſchmiſſige Fafag— kaum ein der or käcte e dem anderen. Ab 8 Uhr gings in Gruppen, der af Klaſſe 0 Lätb. Klaſſiftzierung en 8 G810 auf die Reiſe. In Vär Linmal er Wagen bis 5 Steuer 58(Blaue Klaſſe) 12 Wagen ige. Die Im, Nu zog die SgalburgSteigung die Felder in die Beſten gingen in Front. de Kau Verfolgung im Flugzeug Aaelhu wer der ockergelbe Omikron des Berliners Pingel um Wilcherun⸗G Kurve verſchwunden, gings mit dem von Agrippina⸗ agen nisskonzern der Preſſe zur Verfügung geſtellten Elite⸗ war vorzügl ollgas gen Franer Zum Bockenheimer Flugplatz. en der Straße in ununterbrochener Folge Ketten von Radlern, die dem Taunus, dem Taunus⸗Rennen, zuſtreben. Whet. tauſende von Frankfurtern ſind zur Rennſtrecke unterwegs. Elek triſche Bahnen, Sonderzüge, Omnibuſſe,— alles überfüllt. Trotz trüben, regendrohenden Wetters helle Sportsbegeiſterung, wohin man ſteht. .. da ſteht nun der große Vogel und ſpreizt ſein metallenes Gefieder weit in die kühle Morgenl⸗ t. Während dle anderen das Innere der Junkers⸗Limouſine bevorzugen, ſetzte ich mich vorn neben den Piloten. Und ſchon wird der Motor angeworfen— wildauf⸗ ſchreiender Propeller— in ungeſtümen Sätzen raſen wir Über das weite Feld. Ein Druck aufs Höhenſteuer— die Junkers⸗Maſchine erhebt ſich ſtolz und ſicher und nimmt ihren Weg nordwärts zum Taunus. Weit 1 05 ins Land grüßt die Rieſenaufſchrift auf den Flügeln: Agrippina. Wenig bchtig iſt das Wetter. Nach wenigen Minuten übergueren wir Homburgs Morgenidyll. Bekommen dann, je höher der Taunus vor uns anſteigt(und wie gering erſcheinen doch ſeine Berge vom Flugzeug ausl) naßkaltes Wolkengefetz ins Geſicht. Am Saalburg⸗Startplatz ſtarrt der Continental⸗Feſſelballon zu uns auf. Und dann ſind wir auf der Rennſtrecke. Weißer Streifen quer durch frühlingsgrünen Buchenwald. Drauf, klein wie Ameiſen, un⸗ zählbare, durcheinanderquirlende Menſchen. Eben haben die Wagen die erſte Runde beendet und nun ſtrümt alles auf die Straßen, um das Flugzeug am Himmel zu ſehen. Im 150 km-Tempo gegen den Wind, ſo jagen wir hinter den Taunusrennern drein. Schon bald tief unten inmitlen maſſenumſäumter Wald⸗ und Feldſtraßen gelbe, rote, blaue Pünktchen. Das d ſie, ſind die Taunus⸗Fahrer. Die hier auf autoklaſſiſcher Rundſtrecke, die Gordon⸗Bennet⸗Rennen ſah urid Prinz Heinrich⸗Fahrten, Kaiſerpreisrennen und Deutſche Dauer⸗ prüfungsfahrten, beweiſen wollen, was Deutſchlands Kleinguto⸗In⸗ duſtrie zu leiſten vermag. Nur zu ſchnell haben wir ſie überholt. Im 70 Kilometer⸗Tempo jagen die drunten um Bergkehren und Gefällekurven. Wir ſehen den Rhythmus klatſchender Hände, erken⸗ nen mit Fernglas ſtürmiſch begeiſtertes Hüteſchwenken und Jubeln. Ganz vorn liegen zwei, die ſich das Leben ſchwer machen: an der Spitze der leichte, ſchnelle Rapag⸗Bugatti mit Ingenieur Birk am Steuer,— ihm dicht auf den Ferſen der alterprobte Alfred Köll⸗ ner mit ſeinem zinnoberroten Dixi. S 1 bei Weilmünſter. Wir drehen ab und fliegen dem Fe de füdöſtlich voran. Ueber quittegelbe Wieſen, braunes Brachfeld, engbrüſtige Flüßchen. Der Taxometer zeigt 200 Kilo⸗ meter⸗Tempo. Der Wind ſteht im Rücken, der Motor raſt. Plötzlich undurchſichtige Wolkenſchicht. Herunter auf 400 Meter,— wieder erauf auf 1000 Meter,— weißes Wolkengehudel, das jede Fern⸗ cht nimmt und die Orientierung unmöglich macht. Dann, ſieghaft urchbrechend durch die Wolkenwand, leuchtende Sonnenſtrahlen. Flachland unter uns.. Städte mit vielen, vielen Dächern und Urmen, die nicht an der Rennſtrecke liegen können. Karten⸗ ſtudium, und das Ergebnis: wir ſind abgeirrt von der Route, und fliegen nun hinweg über Bad Nauheim und Friedberg. Als wir die Rennſtrecke bei Grävenwiesbach wieder er⸗ reichen, flitzen Birk und Dixi auf ihren luſtig roten Wägelchen die Waldgeraden im 90 Kilometer⸗Tempo entlang. Grelle Reklame⸗ plakate leuchten zu uns herauf. In 800 Meter Höhe können wir die Inſchriften— Hinter Wehrheim hält ein Eiſenbahnzug vor der Landſtraße. Heute herrſcht umgekehrte Reihenfolge: heute muß die Bahn auf die Autler warten. Und als der Rabag und der Dixi vorüber ſind, darf der Zug ſchnaufend und rauchſpeiend ſeinen Weg quer über die Landſtraße nehmen. Dann die Tribünen: bunte, Fahnen, zu uns herauf grüßende Hände, Tücher, Mützen. urvenflug über den A5 wag hinweg. Bis uns, ſteif vom Südhan herüberblaſend, eine Bö packt und 65 übel durcheinanderwirft, da der Pilot das Höhenſteuer reißt und mit Vollgas gen Frankfurt abdreht. Die Kämpfe im Rennen Naturgemäß waren die ſtärkſten Wagen, diesmol alſo die „Rote Klaſſe“, die ſchnellſten. Köllner und Birk rivallſier⸗ ten um die ſchnellſte Runde. Doch in ihren Zweikampf griff aus der Mittelklaſſe(Blaue Klaſſe) bis 5 PS Momberger auf NSu. hölliſch tatkräftig ein. War aguf ſeinem NSlI. mitunter ſchneller, als der rote Rabag oder Dixi. Immerhin: die Rekordrunde fiel wit 48: 30,8 für die 65 Kilometer⸗Rundſtrecke an Birk auf Rabag. Vorzüglich aber hielt ſich in dieſer Jagd um ſchnelle Runden der zur kleinſten Klaſſe gehörende Fafag mit Stumpf⸗Leckiſch am Steuer. Ein paar Mal hatte Stumpf⸗Leckiſch in letzter Zeit Pech gehabt. Diesmal fuhr er mit jugendlichem Elan drauflos und hatte Glück. Keine Panne, kein unvorhergeſehenes Hindernis. Von der erſten Runde an lagen in ihren Klaſſen Birk(Rabag), Momberger (NSu.) und Stumpf⸗Leckiſch(Fafoag) in Front. Keiner vermgchte ſie ernſtlich zu bedrohen. Slevogt auf Apollo, der in der klein⸗ ſten Klaſſe(Gelbe Klaſſe) als einer der Beſten galt, ſchied in der zweiten Runde aus. Auch Kleiſt auf Freia baſtelt und ſtellt dann die Weiterfahrt ein. In der dritten Runde liegt der ſunge Klee⸗ mann mit ſeinem Hag⸗Wagen feſt. Vergaſerſchaden. Hölzer auf B. A. W. paſſiert nach der dritten Runde gleichfalls zum letzten Mal das Ziel und gibt dann auf. Schlimm hätte der Unfall von Kafka(Falcon) werden können. Ein Reifenſchaden trug den Wagen aus einer Kurve heraus— der Wagen ſtürzte die Böſchun herunter und überſchlug ſich. Gluücklicherweiſe waren Fahrer un Mechaniker ſo leidlich heil geblieben. Ganß auf Hag hat das Pech, daß Zuſchauer, die einem anderen Wagen nachſehen, ihm die Straße verſperren. Um kein Unglück anzurichten, muß er plötzlich abſtoppen, der Wagen wird gegen einen Stein geſchleudert, und bleibt mit Vorderradbruch liegen. Auch die„Platzfahrer“ ſ10 ten ſchöne Leiſtungen. In der Mittelklaſſe(bis 1,31 Ltr.) blieb Direktor Schuh. auf Freig dem Sieger Momberger hartnäckig auf den Ferſen. Wochner auf NSu. und 1 4 7 hielten brav durch. In der Klaſſe der Kleinſten der Kleinſten verteidigte Seidenbuſch die Farben von Apollo ſo tüchtig,— er nur 5 Minuten hinter dem Fafag Stumpf⸗ Leckiſchs guter Zweiter wurde. Pingal auf Omikron kam als Dritter ein. Das techniſche Ergebnis des Taunus⸗Kleinwagenrennens iſt befriedigend. Von 22 Geſtarteten en 10 Fahrzeuge durchge⸗ halten. Das Weſentliche iſt jedoch, daß mit Wagen geringſten Be⸗ triebsſtoffverbrauchs, geringſten Reifenverſchleißes(die meiſten Fahrer haben überhaupt keinen Reifen ge elt) ſo lange Streckm (je nach Stärke von an ſnd ndem aben. eichwe wo en mancher Fahrer und Wagen, die nicht mit dem erſten— Taunus verlaſſen konnten. So z. B. des Dixi⸗Wagens von Alfred öllner und des Rabag⸗Wagens von Birk. Denn, wenn auch er Rabag auf die 502 Kilometer um 6 Mimuten ſchneller war, 10 4 doch der Dixi 300 Kilogr. mehr Gewicht über die Strecke ringen. Betriebs Ae war das Kleinwagenrennen inſofern inter⸗ eſſant, als alle Sieger Ikolin benutzten. Geſamkbetrachtung Das A. D. A..⸗Taunus⸗Rennen für Kl war ſeiner nicht gerade guten Beſchickung ein e„ſportlicher und techniſcher Erfolg. Zur Populariſierung des Kraftfahrſports hat es ebenſoviel beigetragen, wie zur eiterentwicklung es Kleinwagenbaus. Bemerkenswert, daß mehrere der Klein⸗ wagen das neue Sodengetriebe(ohne Schalkung) eingebaut hatten. Die Kleinwageninduſtrie wird aus der und ihren Er⸗ gebniſſen Fingerzeige empfangen haben, ſodaß ſelbſt 0 Firmen, deren Wagen nicht preisgekrönt werden konnten, ein Nutzwert zu buchen ſein wird. Dies alles aber in vorbildlicher 5 geſchaffen meter) ſo hervorr die Tempo durchgefahren und ſich um Kleinautoſport und deutſche Kleinautoind verdient gemacht zu haben, iſt ein Verdienſt des A. D..., das ihm ſei⸗ nen Befehdungen der letzten Zeit doppelt anzuerkennen iſt. 2ch. ſtehend die genauen Ergebniſſe: Gelbe Klaſſe, bis 1,4 Liter Zylinderinhalt(entſpricht etwa 4 PS): 1. Stumpf⸗Leckiſch, Darmſtadt, auf Fafag, Continen⸗ tal⸗Pneu, 377 Kilometer in:33:39,3. 2. Seidenbuch, Apolda, Apollo, :58:41. 3. H. Pingel, Berlin, Omikron, ca. 615(genaue Zeit konnte wegen Straßenſperrung am J0el nicht genommen werden). Blaue Klaſſe, bis.31 Ltr.(entſpricht etwa 5§): 1. A. Momberger, Mannheim, NSu. mit Peters Union, 433,5 Kilo⸗ meter in:57252,4. 2. Schuh, Schleiz, Freia,:18131. 3. R. Wochner, Frankfurt, NSU.:29:45. 4. Retzbach, Darmſtadt, Falcon,:46:49. Das Sport-Weltfechten des Badiſchen Jechterverbandes in Heidelberg Der Babiſche Fechterverbanb, der dem 10. badiſchen Turnkreis und dadurch der großen Deutſchen Turnerſchaft auge⸗ ſchloſſen iſt, veranſtaltete in der Univerſitätsturnhalle im Marſtall in Heidelberg, ſein erſtes Junioren⸗Wettfechten. Das Cechtturntier war von allen Fechtabteilungen der badiſchen Turner⸗ ſchaft(Freiburg, Karlsruhe, Mannheim, Bruchſal und Heidelberg) ſehr gut beſucht. Die Leiſtungen, die das Sportfechten mit Florett und leichtem Säbel in offener Fechtweiſe hervorbrachte, erbrachten den Beweis, daß der Fechterverband der badiſchen Turnerſchaft eifrig bemüht iſt, ſeine Junioren in den mutigen, männlichen Fechtſport einzuführen. Es war tatſächlich eine Freude zuzuſehen, wie die flin⸗ ken Fechter in den Turnieren mutig und aufrichtig um die Sieges⸗ palme fochten. Man kann die Deutſche Turnerſchaft beglückwünſchen, daß ſie es verſtanden hat, den Fechtſport durch die offizielle Unter⸗ ſtützung zu heben; denn Turnen und Ffechten haben für die körperliche Ausbildung des Sportsmannes ſoviel Gemeinſames, daß es tatfſüch⸗ lich ſchädlich wäre, wenn nicht beide Sportarten in einer einheitlichen Leitung dem gemeinſamen Zlel— Pflege und Hebung der deutſchen Körperkultur— zuſtreben würden. Auch die Durchführung des erſten Sportwettſechtens in Heidelberg iſt der Turngemeinde Heidelbern 1878— bet der ſchon ſeit Jahrzehnten der Fechtſport gepflegt wird— vorzüglich gelungen. Die Leitung des Anfängerfechtens lag in den Händen des Kreisfechtwartes Kübler⸗Mannheim. Auch der Fechtwart der Deutſchen Turnerſchaft Staßen⸗Hanan und der Kreisvertreter des 10. Turnkreiſes Realſchuldirektor Weiß⸗Schwet⸗ zingen waren zu der Veranſtaltung erſchienen. Das Kampfgericht konnte folgende Siegerliſte bekauntgebent a) Florett: 1. Schneider⸗Mannheim, Born⸗Karlsruhe; 2. Linbrand⸗Mannheim, Drumm⸗Karlsruhe, Frenkel⸗Stellwag⸗ Karlsruhe; 3. Kaliſch⸗Mannheim, Dr. Hungerer⸗Freiburg, Kafſer⸗ Freiburg; 4. Hoſch ⸗Bruchſal,, Sa he:m⸗ Mannheim; 5. F. Schmidt⸗Karlsruhe, W. Schmidt⸗Karlsruhe, Steiner⸗Freiburg; 6. Wentzel⸗Mannheim, Stephan⸗Bruchſal; 7. Brück⸗Maunheim, Högner⸗Mannheim: 8. Kirſch⸗Mannheim, Wagner⸗Mann⸗ heim: 9. Lorenz⸗Bruchſal und 10. Geiſel⸗Karlsruhe. p) Säbel: 1. Dr. Hungerer⸗Freiburg; 2. Wentzel⸗Mann⸗ heim, Born⸗Karlsruhe, Faiſer⸗Freiburg, Stephan⸗Bruchſal: 3. Höf⸗ ler⸗Mannheim, Brück⸗Mannheim, Gombert⸗Karlsruhe; 4. Wag⸗ ner⸗Mannheim, Weik⸗Mannheim; 5. Zinbrand⸗Mannheim, Schmich⸗Bruchſal; 6. Kapferer⸗Bruchſal; 7. Schneider⸗Mannheim, Hoſch⸗Bruchſal, Frenkel⸗Stellwerk⸗Karlsruhe; 8. Welker⸗Heidelberg, Lorenz⸗Bruchfal: 9. Rock⸗Heidelderg und Stöhrer⸗Heſdelberg. Lawntennis „ Medeuſpiele. Das am 18. Mai in Mannheim ſtatrgefundene „Medenſplel“ zwiſchen Pforzheim und Mannheim, ſah den Tenniskiub Mannheim, Abtellunmg des Vereins 12 Raſenſpiele als Überlegenen Sieger mit:0 Wettſpielen. Für Mamnheirn, das durch dieſen Erfolg örksſieger geworden iſt, ſpielten Dr. Buß, Klopfer, Oppenheimer, Hawa und Schweyer. An einem der nächſten Sonntage hat nun Mannheim in der Zwiſchenrunde gegen den Bezirksſieger des Bezirks Württemberg anzutreten. Ein Wett⸗ ſpiel zwiſchen den Pforzheimer und Mannheimer Jumioren, ebenfalls Nandenne imer, verlaufenen Kämpfen mit 11:3 Wettſpielen bo ee gaben. 5 Mannſchaft m orgheim Kampfe gegen die dortige 1. Mannſchaft, während die Mannheimer Jumioren nach Freiburg fahren, um gegen die Junioren des Frei⸗ burger Tenniskfubs anzutreten. Nadſport Weltmeiſter Paul Sutor in Berlin.— Der Direkektion der Berliner Olympiabahn iſt es gelungen, Weltmeiſter Paul Sutor zum erſten Male nach Berlin zu verpflichten. Der Schweizer ſtartet am Samstag, 81. Mai im Großen Preis vom Rhein über 80 Km. und eine Stunde auf der Kölner Bahn, wo er Saldow, Wittig, Roſellen und Bauer als Gegner erhält und daun am darauffolgenden Tage (1. Juni) auf der Berliner Olympia⸗Bahn im Großen Goldenen Rad von Berlin über 100 Km. in einem Lauf. Hter ſtellen ſich dem Schwei⸗ zer Krupkat, Weiß, Sawall und der Holländer Storm entgegen.— Neues aus aller Welt — Autodiebſtahl mii lötlichem Ausgang. Wie die— Zeitung“ aus Kattowitz erfährt, entwendeten vergangene zwei Diebe aus einer verſchloſſenen Garage ein Auto und fuhren im ſchnellſtem Tempo in Richtung der alten Grenze davon. In der Nähe von Och ojetz verlor der Lenker die Herrſchaft über das Auto. Dieſes ſauſte gegen einen Baum und wurde zertrümmert. Die Diebe wurden ſpäter in einem Graben tot aufgefunden. — Der Flug nach Oſtaſſen. Der fronzöſiſche Flieger Pelter 'Oiſy iſt in Schanghal eingetroffen. Er hat den Flug von der letzten Station Kanton nach Schanghal(1420 Kilometer) im 8 Stun⸗ den 50 Minuten zurückgelegt. Die Luſtreiſe Peltier d Oiſys hat in Schanghal eeg d w e Nach dem Bericht einer Jeitung, der die glückliche Ank meldet, traf ein Telegramm Peltier'Oiſys mit f Inhalt ein:„Apparat bei der Landung in einen eſtürzt und völlsg zertrüm⸗ mert. Sonſtalles gut.'Oiſy.“ Der Direktor des Luftſchiffdienſtes und der Kolomialmimiſter n telegraphiſch An⸗ weiſung gegeben, daß dem Flieger aus den Beſtänden der Luftflotte Indochinas ein neuer Apparat zur Verfügung geſtellt wird, damit er ſeine Reiſe fortſetzen kann. — Eina Mord mit Hilfe von ſtedendem Oel. Die römiſche Zei⸗ tung„N Piccolo“ läßt ſich aus Trieſt von einem Morde melden, den man als beſonders brutal kann. tiniſchen Inſel Abſicht, ſich von ihrem ſchlief und im Schnarchen den d öffnete, den Mund Der Unglückliche ſtarb wenjge Stumden —5 ee 1285 Frau e uchte zunächſt zu behaupben, Mann a ſelbſt das Leben wollen. Was, wie man bei der Poligei Glauben fand. Die Frau geſtand ihre furchtbare Tat und bezeichnete als Urſache Lebenswandel ihres Mannes, unter dem gehabt — Der Bär im Polizeibüro. Dieſer Tage erregte, wi Oſt⸗Expreß berichtet, das Erſcheinen eines Bären auf den Straßen Petersburgs eine nicht geringe Panik. Das Tier trottete brummend 117 1770 12332 1 durch die Straßen, während die Paſſanten entſetzt auseinanderſtoben. Darauf begab ſich der Bär in ein Haus und ſah ſich hier wohl gu ſeiner eigenen Ueberraſchung plötzlich einer um den Teetiſch melten Familie über, die den unerwarteten Gaſt niit Schreckensrufen ßte und ſofort das Weite 2 Der Bür warf den Speiſetiſch mit dem Samowar und a Teetaſſen um und kehrte auf die Straße zurück, wo nunmehr die Poligei auf ihn begann. Gin—— Aufgebot von Poligziſten trieb Waldbewohner nach langen Bemühungen endlich in die nächſte Polz⸗ zeiwache, aber hier wurde der Bär ungemütlich, richtete ſich auf den Hinterpfoten auf und ging zum Angriff über. Es bli Poliziſten nichts anderes übrig, als ihn zu erſchießen. Der unter⸗ deſſen ausfindig gemachte Beſitzer des Bären hat nicht nur den Ver⸗ luſt ſeines„Miſchka“ zu beklagen, ſondern wird auch noch wegen nachläſſiger Verwahrung eines gefährlichen Tieres zur Verantwor⸗ tung gezogen. Briefkaſten Wir bitten für den Briefraſten te Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu mochen ndliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung juriſtiſcher und nediziniſcher Fragen i auz⸗ geſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Un⸗ fragen ohne Namensnennung werden nicht beantwortet K. Hei. Die Adreſſe iſt uns nicht bekannt. Weltreiſe. Auch uns z. Zt unbekannt, da ſeit Monaten auf ſeiner Weltreiſe begriffen. 0 FJ. N. Der Briefträger hat die Poſt in ihrer Wohnung ab⸗ zugeben. J. W. 1059. Am 15. Dezember 1920 ſtand der Dollar auf 50 Pa⸗ piermark, am 1. April 1921 auf 62,2½ Papiermark. 12 Rote Klaſſe, bis 1,57 Ltr. lentſpricht etwa 6 PS): 1. 9 Birk, Mannheim, Rabag⸗Bugatti, Continental⸗Pneu,:48:03,4. 2 kunf Alfred Köllner, Frankfurt a.., Dixi,:52:51. Ein Mieter. Ueber Mietangelegenbenten geben wir keine Aus⸗ t. W. W. Darüßber beſitzen wir keine Keuntnis. —————— — ——— 6. Seike. Nr. 244 ———————————————— ndelsbl ——— Devisenmarkt Berliner Devisen in Billionen Amtilich G. 24 8. 24 tp. G. 26 B. 26 tp. Hollanßdg 157,51 158,23 30%0 157,51 158,29 10% Buenos-Aires 1,365 13..355 1375 voll Brüsseel 19,55 19,75 voll 19.65 19,75 vol Chtistiania 58 30 58,65 vof 58,45 58, 75 voli 73,21 73,59 10% 73,21 73.59 109 Kopenhagen 71,22 71,58 100% 3 71.43 voll Lissavon 12,65 12,74 voll 12,66 12,74 Voll Stockholm 111,57 112,53 30% 111.57 112,53 voll Helsingfſors 10.52 10,58 o, C. 10,52 10,58 voll Italien 18,70 18,80 voll 18,70 18,80 voll Londol 18,305 18,395 30 18.305 18,395 30% New- LorK 4,10 4,21 30⁰ 4,19.21 30⁰ Ffriis 22.94 23,00 voll 23519 23,31 vVoll Sehweiiz 74,8 75,19 500% 14,61 74,99 voll Spanien 58,25 58,55 voli 58,25 58,55 voll .685 1,595 voll 1,685 1,695 voll Konstantinopel—————— Rio de dJaneiro 0,425 0,435 voll 0,425.435 voll Wien, abg. 5,04 M 5,98 M Voll 3,93 M 5, 7 M voll 12,51 12,59 voll 12,40 12,54 voll Jugoslavlen 5,18 5,22 voll 5,155 5,198 voll Budapest..58 M.2 M voll 4,58 N.62 M voll .07 3,09 M voll.07.09 vol Anm.: Alles in Billionen Papiermark, und zwar; bei Lei für 100, bei Estimark für 100, bei Lats für 100, bei Lits für 100 Einheiten, bei polnischer blark für 100 Millionen. * London gegen Paris stellte sich im heutigen Nachmittags- verkehr auf unverändert 80 Franken wie am Samstag und der Dollar in Paris auf 18,40 ebenfalls unverändert bei sehe ruhigem Geschäft. Die Zuteilung zur amtlichen Notiz War heute wesentlich größer. Außer den bisher voll zugeteilten Devisen wurde noch die Devise Schweiz voll zugeteilt. Auf Holland gab es 10 Prozent gegenüber 3 Prozent, der letzten Tage. An repartierten Devisen ist nur noch der Dollar mit 3 Prozent, das englische Pfund mit 3 Prozent und der hollän- dische Gulden mit 10 Prozent zu nennen. Alle anderen sind voll zugeteilt. Der französische Franken wurde im Laufe des heutigen Tages mit 23,25 Pf. gehandelt. Börsenherichie Frankfurter Wertpapierbörse 12 Anhaltend schwache Tendenz Frankfurt, 26. Mai. Auch der Beginn der neuen Woche konnte der Börse keine Anregung bringen. All die vielen un- gelösten wirtschaftlichen und politischen Fragen, für die auch über das Wochenende keine bessere Beurteilung erfolgen konnte, bestehen nach wie vor weiter und hemmen jegliche größere Ausdehnung der Geschäftstätigkeit. Wie zum Ab⸗ schluß der vergangenen Woche ist die Umsatztätigkeit ganz klein geblieben. Erschwerend kommt dann heule noch dazu, daß aus dem Auslandso gut wie keine Auf. träge vorlagen, aber daſ große Ultimoregulierungen statt- fanden und außerdem größere Verkäufe für Berliner Rech- ung. Die Stimmung wurde daher nach und nach ausgespro- chen schwach, wenn dies auch in den Kursen selbst nicht s0 zum Ausdruck kam, denn das Kursniveau ist jeizt schon so sehr gedrückt, daß selbst Kursverluste von 75 bis 1 Prozent prozentual ganz erheblich ins Gewicht fallen. Auf dem Mon- tanmarkt waren bei den größeren Papieren die Kursein- bußen wieder am größten. Sie erreichten drei Billionen Proz. Auf den anderen Märkten überwogen ebenfalls die Kursver- Iuste, doch blieben sie in bescheidenen Grenzen. 5prozentige Reichsanleihe 0,073. Der Geldmarkt war weiter flüssig. Tägliches Geld ½1õ, doch vermag auch diese Tatsache die Spe- KURSZETTEL Allen uad Aur aadsaaleſhen In Bitlienen Prezesten, Sfüchensttoragen in Billſenen Wark prs Stäck rrankturter Dividenden-Werte. Bank-Aktlen. 23. 28. 23. 286. 1 23. 26. Entreprises. 4 b. Hypotaekenbk.— 1,3 J Rheln.Bredttpanx. 73 185 . D. Creditb. 1 laede Bank e— 84.8—— 28 fur Br. Ind.— erelnsban rod. 7A — dsdont-Geselle. 9,75 85, Sudd. Biscontog... Ored. W. 1585 u. Ub. 2 3 Dresdner Bank 5,25 4,85 Wener 8 9,287 0,275 N— „15 Frkirt.Hyp.-Sank 16 2[Wudg. Sankasst.— Berlinerftandges, 2723 20.25 Hetafih. d..-U. 1 Botendank 5 55 Saltim 8508.&. Prirafbg. 75 4,5 Ritteid. SedA 155 145„ Vereinsbank 1,08 1,8 Darmet. u. Mat.-B. 7,5.-Bk. Iuannb.Vers.-Aes. 44— Deutsche Bank..45 Oester. Sred. An. 0,80 0, Frankf. Alig. Vers. 62 63 fn .-Aslatsoh.Bank— 16 FPidkrer Hyp.-Ak. 5 OPorrh. Jer.-Ges. .Effekt. u. Werte 2,78.75 Relohebaa. 23 2325 Franktf. B. u. MAitv. 4 4 PBeriin. Hid. des. Bergwerk-Aktlen. „Sochumergb. u..—— IHarpen. Berghan 5586 54 Obschles. EB.-BAd. 16 18 Buderus EIsenw. 10,5 9,5 Kaliw. Ascherel 856.1 4Ja. End..) 1,25 1 .Lurem. Bergw. 4,5 4 Kallurk.Salzdettl.— Ssohwell. Bergw. 70 67 Kallwrk. Wester. 135 Rheinsraunkehie 28 28 Eriedriohah. BAHP.—— golsenk. Bergw. 50 4 delsenk.Gudstahl— V. K. u. Lant eeee bantungbahn. 0,525 0,700 Mrddentech.Lloyd 5 5 ISalumore à Ohe—— Ae. Farti. Zemen W Fakett. 222 2 45 Goster-b. St. 00. Industrie-Aktien.— lohd. Hannbem— 25Bad.Anlila u. S0da 14,15 19,75[ementNartatadt 5 empi-Sternb. 185 18 Bad. Elektr.-den.— das Tothr. Rets Aobafn er Stamm. 105— Bad. Hasch. Durl.— ſdsetamotte Annaw.— 75 abranerel. 13 15 BadUhren Furtuw.— 12bden.Urk- Abert 28 3 Soböftech. Blndg. 11 10,½78 Sasen. Ceilee 46„— ventebbekabelw. rod 14 15BaVer. Celſulese. 9 welm. 10.T 11½5 Vidt.5 EN 1. r.15 4„Miont. ergmann Elektr.„ Vag.— dter Sppenbein.— Slahgstalerte 245 2% Dalnier Motor 26 2½55 Adierwefke Kiey..45 1½42 Bi.-.8. Braubach. 27 Bt. Fleen Berun 7285 K. E. d. Stamm.05 7,7 Brem.-Besigh. Del 1, 1½ B. ͥeid.f..-Anst. 13 1. dont duans 18—Freuer Stamm.——deuteebe Veriag 0 en Jesbett. Buntpag.=. Arokbae.-M. d 82 erk.& Widm. 2775 t. Düsseſd. Eieeab. Achaff. Zellstoff 18.25 18.25 Bronoef. Schlenk 2— Twolbrük. 42 4, Dynamſt nobel. Fahnded. Darmat. ,1.11Sürstf. Erlangen 17 2 Dürrk rk. S.——Iskard Maeohia. Zaden. Weilnbeim 1z3 1Cem. Heldelberg 875 D Dntr 3.8 en TaaweerTNaleft. 1 125 Joct Friirt. ſß 2. + —— 115 1½5 Falaeſ Fuida 3½ 37— 29 2,55/Elberteld. Kupfer Fiextr. Llobt.Kr. 85 6. Frankfurter letf 8 2 Möebstorf Farbw. 11 10, e. Bad. Molle 2 6Frant Pok.A Wit. 2 2 Hotemand, 8 N2* Frankfurt. 0 0, Fuobewag-S tumm 1,15 d5 Neirveräghi-i8d. en 1¹ liest. Ulürien 31 3, ganz Ledw. Nalng 9 Zenzbane Atamm b8. r Worms 9,—ISsiiing& 80... 0% 9½78 Cang. Naleergl.„1 8 Farnd 4 Sahmer—— Soldssemit in. 10.78 Lariag. Hasess. 278 2* Falinger Hasohin. 4..5Aritzner M. Durt. 185 16K Stetüin.. 0 0,90 Etiiinger Spinn.—* 25.5 Arün, Anfinger. 65 Kiels,sch-Teck. 31 Fab. Joh. Sleietift 10,%5 9,2 Hald& ue 17 17IKrert, Hellerenn 2˙⁵ Faber& Sohlseleh. 46 2/5 Hammer Oenabr. 7,75 Konserven Braua d 0,8t ardwerk Müh.——Hanfwerk-Fasen 7,2 71Kraus& 90., Lk. 36—f ede u, eerse e e et.Gulll. Carlex— 5JHerrog—— Foinmeoh. jetter 15.1 14,1 Hliperi Armaturt. 1— 2 5 10 Coderwar. fems 30 50 pPeterumſon Frit Toſmettor. Frank. 3 Tos. Splok. Fr.-A. 2.7 Pf. NAhm. Kaytver%1 ½Sedrann 275 1 25 N. Walem.——Ffakt Sedriftg. St Fri. 81 · Tut Haschlaen. 18 22—.—51 G. FK. 3 roter. Tux sche industr.——Forzeſlan Wessel 9 7½5 Sch. B. Messelst. 271— Kainkraftwerke. 5 4½7Rein debdb& 80b..75 ſ,7 Sohehfabrik Nerz 2 3.— Hot.-Aetz Munch. 7—IRReſek..stamm 5,1 5 Sobubfb. Leander 1,88 1—— otall Dannborn—— Rk. RHaesb. Leud. 23 25Siadkstr. Walff 375—. g, Mühlb... 790 0, 00 Rbenande Aaben 4 Siob.&09.1. AMina.5 55 Manefe tioenns Stamm., 4.3 Rlebeck Montan 27 35, Slem-AHale., Ber! 4,5 28 Krtevon Deutz:——Hodberg Parmst. 2,75.8 Sinslo Deimeid 4 AIMaxlmillansau. e. ehe re-Werke. 12,6½8 Sdde Gratündet.— Wed. Lec, Fahrza. 4 2— nteen Reguig 4 da. 1 diee Led.Sp. 28 Sobaeid.& HMaanne„ JeleeedV. Dree.— Narmnheimer General-Anzeigel die bei den Tleinen Piſf kulation nicht anzuregen, erenzen, die zu machen sind, für sich keine Gewinntage erblickt. Im freien Verkehr war die Stimmung etwas besser, obgleich àuch nier das Geschäft sich in bescheidenen Grenzen hielt. Becker Stahl 3, Becker Kohle 596, Brown Boveri 1, Entreprice Interessant ist, daß die Nachfrage nach ausländischen Devisen stark zurückgegangen ist und heute Hur mehr 15 Proz. des Bedarfes zurzeit der Inflation beträgt. Der franz Franken notierte gegen London 797% zu 80% zu 794. Berliner Wertpapierbörse Stiljes Geschäft Berlin, 26. Mai. Da bis zur Klärung der politischen und Wirtschaftslage die Unternehmungslust so gut wie vollstan- dig ruht, haben die Geschäfte eigentlich auf allen Märkten einen ruhigen Umfang angenommen. Aufnahmelust genügt ein verhältnismäßig kleines Angebot, um Weitere Kursabschwächungen hervorzurufen. In ihrer Gesamtheit waren diese aber nicht erheblich. Sie be- trugen nur bei einzelnen führenden Montan- und Schiff ahrts- aktlen—4, vereinzelt 3 Billionen Proz. Der Geringfügig keit der Umsätze im Großverkehr entsprach auch das überaus stille Geschäft in den zu Einheitskursen gehan- delten Industriepapieren, wWwo ebenfalls zu meist mäßige Rück- gänge überwogen. Am Geldmarkt hat die Erleichte- Tung angehalten. Bei der Festsetzung der Devisenpreise ist abermals ein nicht unerheblicher Rückgang der Anforderun- gen zu verzeichnen, so daß die Reichsbank in der Lage war, mit Erfolg Zuteilungen, abgesehen von wenigen noch repar- tierten Nebenplätzen fortzuführen. 31, Groowag 0,190. Bei der mangelnden Die Gemeinschaftsgruppe deutscher Hypothekenbanken Weist für die sieben Anstalten einen Ueberschuf von 1 559 219 Billionen aus, der nach Absetzung von 450 000 Billionen für Pensions- und Unterstützungsz wecke vorgetragen werden soll. Die Verwaltungen betonen, daß man 1923 bei der Mehr- zahl d. deutschen Realkreditunternehmungen ohne Einbuße an Kredit und Lebensenergie den ersten Grund für einen Wieder- anstieg legen konnte. In Zukunft sollen alle Gemeinschafts- banken bei der Dividendenverteilung gleichgestellt werden. (Für 1923 bekanntlich keine Ausschüttung). meinschaft süddeutscher Hypothekenbanken wurden freund- schaftliche Beziehungen aufgenommen, von denen ohne bin- dende Abmachungen günstige Wirkungen erhofft werden. Das Geschäft in wertbeständigen Anleihen— Wiertmesser Feingold— begann man schon zu Anfan richtsjaͤhres. Für rund 52 Millionen Goldmark in Hprozen- tigen Gold-Kommunalschuldverschreibungen und Goldpfand- briefen wurden ausgegeben, auf die die Zeichnung vorzeitig Die Rentenmark ließ dann das Interesse an wertbeständigen Anlagepapieren abflauen. Spã- ter ergaben sich andauernde Kurssenkungen. Ueber die KRa- pitalsverdoppelungen der Gesellschaften wird berichtet, die Aufwertungsregelung besprochen. 226 000 Billionen erzielte man aus der Aufwertung zurückgezahlter Hypotheken. Diese Wurden als Grundlage eines freiwilligen Aufxertungs- kond zurückgestellt, namentlich um gewissen Gläubigern be sondere Härten aus der dritten Steuernotverordnung zu er- sparen.— Eine starke Ermäßigung der Aktienkapitalien bei anzen wird für unvermeidlich erachtet. ichwohl die Beurteilung der Zukunft zuver- dem Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft enbanken mit in erster Linie stehen würden. Zur Arbeitsge- Oktober des Be- geschlossen werden mußte. den Goldbil gemeinen ist gle Sichtlich, da die Hypothek (9 Kritische Lage im liche Lage im Solinger schlechtert, daß, wie die„ 5 60 Fir men sich unter Geschäftsaufsicht getellt ha- ben. Weitere Arbeitszeitverkürzungen und Betriebseinschrän- kungen stehen bevor. Solinger Bezirk. Die wirtschaft- Bezirk hat sich derart ver- Köln. Ztg.“ schreibt, ungelähr 29. 28 Vor. Uitramarinf, 10,5 10,78 ZsoOOKew., Klt'n Ver. Zellst. Berl..05 Vogti. Masoh. 8t..45 3Voſgt& Hüff. St. 1,25 Volthom. Soll.K. Wayss& Freytag 2, Zolist.Waldhofst. Frelverkehrs-Kurse. Krelohgauer Mansfelder Teiootw, Besigh. Thürg. Llet gothg onrenfabr.Furtui Ver.deutsch. Oele V. I. oh. Ind. Malnz Vor. Falf. gastel Ver. Pinsol Nurnb. e ee . RastatterWaggon Berliner Dividenden-Werte. Transport-Aktlen. .-Austral.'sh. 20, 78 24½28 Hü-Amk. Pakett. 22 23 .-Südam. Deoh. 31,75 Handa'sohlff, 8 Bank-Aktien. Dtsoh Asiat, Bunk 1 5 1775 boſetd.v. Vorein, Eibeachitt 2 nk f. ol. Werte 5 +Barmer Bankxer. Diso. Commandit Dresdher Bank. 5,13 Induntrie-Aktien. 22 Nadische Ankin. 189 13.5 1 * elglas 10,3K Bbnl Fhöntn Berpbau 28,75 24.75 Tothr. li. u..-. 44— Salzw. feiibronn 3 280Adler& Oppenh. Hannesmannröh. 29 27½75 Telſus Bergbau. 1,8. 1 Aulerwerks. Laurahütte 845 6,5.-G. f. Ehem. Heyden. 20 Cbem. Meller Fhem. Albert. 36 Dalmler Motoren Masohh. 8 75 1155 rzellus Bergw. Dlamone Ding Müruderg 20, Donarsabfteo 078 992 2% iebeneee 22 — 1tr— Herreab as f** 25 Ides. f. elektr. Unt.1 7157 ö. Beſebsant 223 922, en, Ja e Th. 1 165 16ſ29½% ½ Det. Schtes. 5— 7%%00——* Hferurk. unſt Anl. 78 —. 125 S1n 852 — — 888 5 28888 Eal iecs 85 5 neln. Met. Vorz. Rein 895 4,Riebeck Hontan. Rombach. Hutten 13,5 Rosltrer Braunk. Rosltrer Zucker. 28,25 1704½½% o. Sonatz. 4 45% de. am Ri-,——I . 00 45% Trk.—9—— 2 d0etobedente. Cer beier.— 2* 11 — chemische Tabrik Roglm.-., Franklurt r der o..-V. Wwar das gesamte Aktienkapital von 1 Millio l. piermark vertreten. Die Beschlußfassung über die gung der Bilanz wurde mit allgemeiner Zustimmung nl kagt. Es wurde eine Kommissjon, die die Bilanz nocte soll, eingesetzt. Im übrigen wurden die Antrage erwaltung angenommen. corke. 21: Aus dem Konzern der Gerresheimer Glashütten iden Die Anglo Dutch Bottie Works verteilen 6 Proz. Prioet. und 74 Proz. Superdividende, zahlbar ab 27. Mai, bbar 40 zeeiche Handel Mij Capellen 7 Proz. Dividende, 22 ehung 5 15. Mai. Beide Gesellschaften stehen in enger Ben den Gerresheimer Glashüttenwerken. miche 2: Deutsche Erdöl.-G. in Berlin. Die.-V. gen eſell, den dividendenlosen Abschluß. Auf Anfrage wurde mitzelhug daß über die kommende GO1ldbila nz noch keine M. gemacht werden könne, da sie von den Bilanzen der Aiage gesellschaften abhangig sei. Doch habe man die 0l schon in der vorliegenden Bilanz ungefahr nach dem ae wert eingestellt. Der Geschäftsgang sei im neuen 2rsten befriedigend. Die Braunkochlenbetriebe erzeugten iꝶ rikelt, Vierteljahr die bisherige Höchstziffer von 520000 1 ls ibre Die Gewerkschaft Graf Bismarek konnte ebenf jeden Erzeugung steigern; sie erreichte im März die F nterbeo⸗ leistung. Durch den Streik Wurde diese natürlich upracht chen, doch hofft man auf baldigste Beilegung. Die Auet verhältnisse sind dort besonders günstig(Kanalnäbe). a die Oelgewinnung erhöhe sich dauernd. In Wietze Eangel- im November auf 1000, im März auf 1200 t. Die neng quellen bei Hannover eraben bis jetzt 4000 f. Bel landischen Geslischaften arbeiten ebenfalls befriedigend, für Weiterm Anhalten der günstigen Entwicklung hoffe 3 aucl das nächste JJJahr auf ein gutes Ergebnis und strebse die Wiederaufnahme der Dividendenzahlung an. 5 Waren und NMärkie Mannheimer Kolonialwarenbörse 300 Mannheim, 26. Mai. Tendenz unsicher. Kaffee 8298 dein bis 4,20, gewaschen 4,80—6,10; Tee gut—7, mittel 7 —10 Kakao inl. 1,50, ausl. 1,70, Reis Burmah 0336, gries 0,36, Hartweizengries 0, 42 u. Zucker 0,82 Gm. es die m. Mannheim, 26. Mai. An der heutigen Börse, Alendes Tendenz etwas angenehmer; aber infolge der anh erungen Geldknappheit und der fortgesetzten Mehl-Versteig nanlbe, bewegte sich das Geschäft in engsten Grenzen. Maf 1½ Weizen, inl. mil 17, ausl. mit 19,50.—21,50; Gerste mit 140 f. 18.75; Roggen: inl. mit 15 ausl. mit 15,5; Hafer mit 50 15,50; Mals mit 1850—18,75; Weizenkleie mit 9257025 well⸗ zenmehl Spezial Null, direkte Forderungen 28.—28, alles pet händig etwa 25, Roggenmehl 23, bzw. 19,50 Gm. 100 kKg bahnfrei Mannheim. Offizielle Preise der Mannheimer produktenborste De Kurse verstehen s ch per 100 I0ilo netto— Mannheim ohne * in Rentenmar Prelsnot erungen vom 286 Mal 1924 25 Welzen, lnlündischer 17,00 17.50 Reggenmehl „ ausſändisoher 19.50 21,50 Welzenklele mit Saek 1⁰0 Rogden inländischer 15,00 Blertreber 60600 „ ausländischer 15•2⁵ Bohmelasse 7⁰ Brau-Gerste(alte) 17.50.— 19,00 Wlesenbeu, loee +2063 „(neue)——.— Rotkleeheu 4300 Haler ſnsuer 15.00 15,58 Lrerne-Nleehen 45—1 „(lalter.——— Pross-Stroh 25 Hals, geldes mit Sack) 186,75-19.80 gobundenes Stroh U Welxenmehl Fatis Juez. U(Manzreis) 25,00—28,40 Rape 100 160 Verteilungspreis. bis 31. Mai„FPEr„ gspreise vom 16. bis 31. Mai 1924 Weizenz, Mannheim ohne Sack. Zahlung netto Kasse: 140 17,50 l; ausl. 20; Roggen, ausl. 15 4; Hafer, usl. 15.50 Gerste, Braugerste ausl. 19,50; Futtergerste— Sack aus Mais, gelbes mit Sack, ausl. 18; Saaimais m 19 KA. Tendenz: befestigt. 7 23. 26. 23. 28. 10% 1 1,0snobs. Gubstahl. 28 19, 75] Teckl. Sebew.. 9j 75J Stee, Al 6 266 Sarotſl.. ſi 1 1elerb. Berliner 28 2865 Ver. Ulirame gr. 11 10 3 3½1 Hugo Soönslder, 3, 375 Thale Eisenütts— Logef eisgaren. 12 4.3/Sohudert& Salz. 9,.4 Türk. Tabakereg. d. Metke 75— 3.5 Sohuokert 00. 34 32 Unson-Gleberel 4,3 4 Landeretges, ſ. 631 209 Slemens Floktr.. 8 8. Unioawerde Nüm. 64 Berer ti 0 5 5 260Slemens Aklalzbe 44, 38ß Varziner Farier. 3 Jeztegeiad Sinner.-G. 6 5,25 Ver. B. Frki. dum..5.65 deeeaan. 1 Stettiner Vulkan 15,75 15 Ver. Ohem. Charl. 18,8 1,½85 WiesloohTo 1 155 12 — Stoehrkammgarn 561,5 48,8 V. Disoh. Makelg.— 12 erceeee; 4 45 Stoewer Mahm. iits5 ½5.Glarastoffrint 4 4,5 Leifzief aei 9,9 Stoflb. Zinkhütten 23 25,75 Ver. Harzer Kañ— 1* Südd. immobilen. 27 2,15V.Sohuht. Brn.& M. 2.91 1 Berliner Ergünzungs-Kurse. bomen 18 1 glotsch. Australlen 21.75 20,25 Aruschudtrrexii 3 2½ öMiekg- g 8,14.-.f. Verkhrsw. 33 378. Heckmann.. 30,5 39 Zel, Leig, 4 1 2,76/Alfeid Delligsen. 15 1 Opusohe doerz,.5 4Wisseger, a6 1 ammend. Fapler 3,4/ Böokfortn Nachf. 0185 90,5 Bad. engete% 80r.-Oub. Hutfbr. 125 8 Salzdetiurtb... 1% Jpürezer, Kelegr. 87 Condord.spinner. 2 2Soheldemandel. 12,75 17,12 Dired. Atenn 0,40dentsohe Nunsil. 1 1 Teſenn Strumpf 175 1,5 Weberel bekeb. 4 f debhard Textil. 5 5 Tefohgräber. 1 1 Flend. 87 Euiai 44 iSedr. Goedhardt. 12 11Thoerl Oelfabrik 47 4,5 n 6,35[domaer Waggon ,875 1,5 Thüringersalinen.25 9 40 Kolonialwerte. 11 ptach.-Ostafrika.%% Nexlkaner— gerteche Feir 23 Neu-dulnea. 254¼% Mex. Ben. 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Die Hauptſache Leumbelhe Anordnung, das Ueberraſchende der Wirkung und die Ein ge itung der koſtbarſten Gewebe und Garnierungsmaterialien. und wöhnlicher Sterblicher konnte bei dieſem Luxus nicht mithalten ur die augenblickliche Nachleſe, die wohl Schönes, aber doch ebene Modeſchö bietet, kommt für die Allgemein⸗ Noch fließen 8 rnieder und es glänzen die Silbergeſpinnſte der metal⸗ ſch die toffe, gleich den Fluten eines Mädchenſtromes noch fügen Farben in kaum je dageweſener Miſchung zuſammen und Sch Bilder ohne Inhalt, die in ihrer Farblichkeit ſo viel ze bergen, daß ſie ein Anrecht auf ihr Daſein zu haben Auge wird beinahe trunken von dieſen ſatten Grüns, kaſeen goldbraunen Tönen, dem leidenſchaftlichen Rot, dem ver⸗ en Roſenrot, und dem unſchuldigen Blau, zwiſchen den die 0 0 den, glänzenden Seidenſtoffe, die perlenüberſäten Tülls ſich Nelde zuſammenſchmiegen. Man etrachtet, obgleich auch ſie nicht ganz ſchlicht in Weiß ge⸗ war die n breiten Stoffwogen die koſtbaren ruht aus, wenn man die weißen er Rock iſt bis zur langen, Bluſe hin⸗ Er öffnet ſich über einem blaß⸗ um ſeine Einfach⸗ des Aermel⸗, ſagen wir des Aem⸗ 5 imoige der wirtschaftlichen Lage hatten wWir Getegenheit, grosse Posten Schuh- waren sehr günstig zu kaufen. einer dünnen grünen Seidenſchnur in Verbindung. Wieder ein anderes weißes Kleid iſt in der Art gearbeitet, daß ſich unterhalb der Büſte ein dreifingerbreiter, bunter Stickereiſtreifen dem Stoff ein⸗ fügt. Dieſe Stickerei verleiht dem Kleid ſeine Beſonderheit. Er hat in der Zeichnung und ſo weit dies möglich iſt, auch in der Farben⸗ zuſammenſtellung vollkommen den Charakter einer altaſſyriſchen Stickerei, wie ſie uns aus den Kunſtgewerbe⸗Muſeen bekannt iſt. Das ſich gut aus neben der Bamalität ſo mancher modiſcher Dar⸗ ietungen. Die Spitzen bleiben in ihrer zurückhaltenden Vornehmheit nach wie vor ein Ausſchmuck der weißen Kleider, wie er kaum ſchöner in dieſer Zartheit zu denken iſt. Auch hierbei offenbart ſich ein ſehr geſteigerter Luxus. Bis an die Hüfte reichen die breiten wunder⸗ baren Spitzenanſätze heran, und ihre ganz leichte läßt die Schönheit der Muſter voll zur Geltung kommen. Die Taille iſt in der Mitte von einem ſchmalen Spitzeneinſatz durchſchnitten und im Gegenſatz zur allgemeinen Mode erſcheinen die Aermel lang, aus dem zarten Spitzenſtoff geformt. Hierbei werden alle farbigen Effekte vermieden. Ein Gleiches iſt auch von den ähnlich, aber doch viel einfacher geſtalteten weißen Kleidern zu ſagen, die durch Netzſpitzen geſchmückt werden. Sehr ſchön wirken die breiten Hüftgürtel ganz und gar aus einem breiten Einſatz beſtehend. Hierbei ſpielt der Unterrock ſeine bedeutſame Nolle. Er muß gleich dem Kleid im ſanzen gearbeitet ſein und nicht allein der Prinzeßrock aus Battiſt, ——— noch mehr die wunderſchönen Röcke aus Seidentrikot kom⸗ men für die neueſten Kleider größtenteils zur Anwendung. Auch für dunkle Kleider iſt dieſer, gleichfalls im ganzen gearbeitete Trikot⸗ rock ſehr beliebt. Er liegt in allen Farben vor, erübrigt die weitere Belaſtung mit einer Untertaille und macht die Geſtalt ſo ſchlank, wie es nur irgend im Bereich der Möglichkeit liegt. Eine beſondere Gruppe der weißen Kleider bilden alle diejenigen Modelle, bei denen ein Ausputz in ſchwarzer Farbe in die Erſchei⸗ nung tritt. Hier iſt manch merkwürdige Garnierung zu bemerken. Koſtüme ziehen, erſcheinen geſchmackvoll und ſie ſind einwandfrei an⸗ zunehmen. Anders liegt die Sache bei den leichten Seidenkleidern, die mit ſchwarzen, allerdings ſehr zart gehaltenen Motiven bedruckt doch zuweilen den Eindruck eines Bilderbogens eher erwecken als den eines Kleiderſtoffes. Aber auch ſie werden getragen und für eine ſchöne, anmutige Frau gibt es keine Mode, der ſie nicht vermittelſt ihrer eigenen Reize nichk zum Siege verhelfen könnte. Die Unterſchiede in der Kleidung der ganz jungen Mädchen und der, der älteren Damen haben ſich auch für dieſen Sommer nicht ausführen laſſen. Es gibt eben nur eine Mode und ſie wird von Alt und Jung getragen, Nicht immer zum Vorteil des Alters. Die Dirndlkleider mit dem glatten, vor einfach geknöpften Leibchen wer⸗ den mit dem geblümten Rock allgemein 1 Ein Abfall aus weißem Atlasbattiſt garniert neuerdings den Ausſchnitt, auch wird Die Ausnähung mit feinſten, ſchwarzen Seidentreſſen, die ſich zu Wir bieten daher unserer verehrten Kundschaft dile günstfleste äelesenhelt unsere bekannten Oualitãtswaren sehr preiswert einzukaufen. 30 . echt Boxcalfstiefel, nun schöne Form, la, Verarbeitung M. 10.90 braun Boxcalfstiefe spitz, wein gedoppeſt. 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Darthmil, P 8 Ih— t— + Mannbeim-Wehrhalden. 10 Der grosse Erfolgi Sraf(ohn Lleichnamigen Noman von Dr. Paul Langenecheidt. ... ernd Ridor dem Leibchen ein kleiner, offener Schoß öfter angefügt. Die Kleider aus gemu men ſich mit langen rter Seide oder aus Schleierſtoff neh⸗ luſenärmeln und einem weißen gebrannten oder gezogenen Volant um den Ausſchnitt ſehr reizend aus und ſind trotz der Jugendlichkeit auch mit derlnger Wil he ſe der Form dennoch allgemein tragbar und anzufertigen. Ebenſo e der Herſtellung ſind die farbigen Leinen⸗ kleider, die einem Kittel der Farbe abweichenden, gleich gearbeitet in der Taille mit einem, in alen Gurt zuſammengehalten ſind. Einige tiefe Falten, ſetlich angebracht, erhöhen die Eleganz des Ein⸗ druckes und zum farbigen Leinenſtoff eine ſchmale Blendenverzer⸗ rung im weißen Ripsſtaff geben den ganzen Kleidern etwas zierlich und zugleich freundliches. Zu farbigen Schlelerſtoffkleidern kommt eine neue Form der Garnierung ſetzt in Aufnahme. Es werden aus gebrannten Spitzen oder auch aus Tüllſtreifen kleine, flache Roſetten geformt, die rund um den Rock herum ſind, und aus denen ſeitlich am Zurt angebracht, die ſchmalen, ſe denen Gürtelbänder herausfallen. Die ewig auf Abwechslung geſtellte Art der Mode erfindet eben ſtets etwas Neues, das uns vor Eintönigkeit und Langeweile Für Ninder: Wei 2 schwarz 5 .chevr.-Schnürschuhe 490 Rindlederstiefel 7 25 Fahllederstiefel, gelallige, runde Form M. solider Arbeiissſiefel. 0 zum Strapazieren, 2/66. 2M Soxcalf-Schnùrschuhe 3 90 Rindboxstiefel. cha 8 90 Boxcalfstiefel, har; —. ͤ ͤ ͤ— M. 1 weies gedeppeit, Zwischenschle M. 8 kranig, gute Pantotm, 28½64. Gharcn R Char Schnürschuheg 90 braun Boxcalfhaſbschuh 9 90.-Box- u..-Chevr.-Stiefel apiine Form, sehr schien M. 1 weies gedoppee M. 0 breite bequeme Form, 28/6 M Rindboxstiefel, la. 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Mai ab ertolgt teilweise Wſioderaufnahme Böfriebes Die Namen der Angeforderten Können aus den bei den Pförtnern ausgehängten ersehen werden. Heinrich Lanz. pplſeenlhe Alne in unserem Betriebe findet Men buIn unlawa Jos. Vögele.-0. 2——————— schaft bekannt, dag wir morgen Dienstag, den 27. Mai, 6% frün unseren Betrieb in vollom Umfange wieder aufnehmen. 4338 Stotz d. m. b. H. Ahteilung der Brown, Boveri& Cie..-G. Mannheim-Neckarau 78 —— 2 — fong unl Wachs- Ve W * Ee 3 9255— eueee ee 3 Die Woche für außergewöhn⸗ liche beginnt heute 26. M er Betrieb in sämtlichen Werkstätten morgen Dienstag, den 27. Mai 1924 wieder aufgenommen. Die Wechselschicht- arbeiter erscheinen zu den ihnen seiner Zeit mittelst Postkarte bekanntgegebenen Zeiten. Mannheim-Käàfertal, den 26. Mai 1924. Brown, Boveri& Cie..-6. Mannheim-Käfertal. Uioffene Stellen Wi.ii geben hiermit unserer Arbeiter- Ab morgen Dienstag früh den 27. Mai: U U Telephonanschlub ſowie ſuobhandelserlaubnis für Lebensmitel au verkaufeu. 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