eeer — K See — eu derd Mittwoch, 4. Juni Sugeprelse:5. Mmannheim und umgeb. vom 20. mai bis — Fernfpr. Ur. 7931, 7052, 7003, 708, 7638. Telegr.⸗Rör. lanzeiger manndeim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. WMittag⸗Ausgabe Verkaufspreis 10 Holdpfenuig 1924— Nr. 288 9 Anzeigenpreiſe nach Larif, bel vorauszahlung pre due beſchränkte Aus gaben oder für verſpätete Rufnahme von du⸗ zeigen. Ruftr. d. Fernſpr. ohne Sewühr. Gerichtsſt. manndeim. * 1026: 6s Sold-pfg. die monatl. Pezieher verpfuchten 4 ö ſpaltiat Roloneizelle für Rllgemeine Rnzeigen.40 Seldmart bele evtl. Renoerung der wirtſchaftlichen verhältniſſe R 2, Sold k. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Ner——————— 1 Karisruht.— Hauptge sſte e Sewalt, 8 sſtörung W. botandeim EE. 2.— Seſchüfts ⸗ Nedenſtelle neckarſtadt, wald⸗ 9 derechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen ſür ausgeſallene oder Veilagen: Sport und Spiel· Nene Mannheimer Jeitung: Aus Zeit und Leben mit Mannheimer Frauen und Muſik-Geitung Welle und Schall ⸗Aus Feld und Sarten Wandern und Neiſen das zweite Kabinett Marx⸗Streſemann Beſtätigung aller Miniſter Berlin, 4. Juni. Wie amilich gemeldet wird, hal der neigvräſtdent den bisherigen Reichskanzler Marx in dieſem ſeinem Amte und auf Vorſchlag des Reichs kanzlers 9 die bisherigen Reichsminiſter in ihren Aem⸗ ten neu beſtätigt. Dazu wi n rliner Büro no e⸗ hehlet wird uns von unſerm Berlin ch g kriß Die langwierigſte und vielleicht unerfreulichſte aller Regierungs⸗ kiſen, die wir überhaupt gehabt haben, hat nun einen Ausgang der nmen, den man ſchon vorher für wahrſcheinlich gehalten hat: iſt Verſuch, den Bürgerblock in geſchloſſener Front zu halten, gelungen. Als Ergebnis der tiefbeſchämenden, oft er Abbruch ſtehenden Verhandlungen wird nun die neue er doch alte Regierung vor uns erſcheinen Man darf bei den handlungen nicht ohne weiteres von„böſem Willen“ ſprechen. gune d hat es nicht an Kräften gefehlt, die von vornherein die Eini⸗ die zu hintertreiben ſich bemühten. Am meiſten Schuld hatten Mull eutſchnationalen, über deren Durcheinander ſchon Herr won e, der es ja wiſſen muß, eine zutreffende Schilderung ent⸗ Wce hat. Aber im großen Ganzen wird zu ſagen ſein: Es iſt zub zalles verſucht worden, den großen Bürgerblock zuſtande⸗ klagen. Das Wort wird vielleicht doppelt zu unterſtreichen ſein. Fanr Dienstag abend iſt man ſich mit den Deutſchnationalen um du aesbreite näher gekommen. Bei den Unterhandlungen über 5 egierungserklärung hatten ſich die Deutſchnationalen mit den eitin erungen der Mittelparteien einverſtanden wärt Es war eigentlich nur noch die Kontinuität der aus⸗ etigen Politik zu betonen und zu erklären, daß ſich die gieluge auswärtige Politik auf den Grundlagen der früheren Re⸗ (Faunng aufbauen ſolle, ein Wort, an dem vor acht Tagen die ndung geſcheitert iſt. Es lag aber an der fraktionsoffiziellen ma⸗ kung der Deutſchnationalen, daß der Außenminiſter Streſe⸗ 90 an verſchwinden müſſe. Dadurch wurde das einmal ge die Deutſchnationalen wachgewordene Mißtrauen von neuem aus t. Aus den Verhandlungen ſchieden dann die Demokraten kut bäter folgten Zentrum und Volkspartei. Schlleßlich gab es Kabz noch eine Möglichkeit: ſchleunigſte Rückkehr zum nett der Arbeitsgemeinſchaft. badie Deutſchnationalen hatten ſich zu leidenſchaftlich und zu un⸗ dieſen ſam vor der Wählerſchaft ſich feſtgelegt. Sie konnten von abt n Erklärungen nicht mehr oder wenigſtens nicht ſo ſchnell mehr und men, und ſo erſchwerten ſie das Einigungswerk in Formeln nur Jormulierungen. Das neue Kabinett Marx wird natürlich büraein Verſuch ſein, was freilich auch das Miniſterium des rigt erlichen Großblocks geweſen wäre. Man hat, um neue Schwie⸗ feineren und unliebſame Auseinanderſetzungen zu vermeiden, an Aurg Fufammenſezung nicht viel geändert. Die neue Regierung + 55 wird, abgeſehen von dem Poſten des Juſtizminiſters, genau etdete gebaut, ſein, wie die vor einer halben Woche zurück⸗ wenz ene. Auch das wird ſicher nicht leicht geweſen ſein. Noch 5 ubder, wenn man ſich auf die drängenden außenpolitiſchen Pro⸗ ſchigt beſchränkt und die innere Politik vorher ein wenig auf Reiſen .„ Wir möchten deshalb auch annehmen, daß man dem Reichs⸗ Ifinnächſt einmal Gelegenheit zu recht ausgiebigen das Paſſferien geben wird. Dann wird in einigen Wochen du dem pament ſich mit den wichtigſten Aufgaben befaſſen müſſen, ſchlt da⸗ Annahme des Sachverſtändigengutachtens deutſche s wohl eine große Mehrheit finden wird, unſerer bedrohten und zen Wirtſchaft wieder aufzuhelfen. Das Ziel, das Dr. Marx de Leute ſich geſteckt haben, iſt gewiß hoch, aber die Not ded deulſchen Wirtſchaft wird für ſie arbeiten. Koalition ohne Bayeriſche Volkspartei 340 wie aus parlamentariſchen Kreiſen verlautet, wird ſich die Grundla che Volkspartei an der Regierungsbildung auf der gadge der kleinen Koalition nichtbeteiligen. Die bevorſtehende Regierungserklärung nagmit ucbskanzler Marx wird in der heutigen Reichstagsſitzung betlauteede um 5 Uhr eine Regierungserklärung abgeben. Wie kben urd wird den Nachdruck auf die auswärtige Politik der egt die nnenpolitik nur flüchtig behandeln. Nach Abgave neinſa e ungserklärung werden die drei. Mittelparteien eine ge⸗ erleſen dübertlärung abgeben, die der Zentrumsabg. Fehrenbach kübſtimmunt te. Ob es dann noch in der gleichen ipun zu einer Emmen ug über das außenpolitiſche Programm der Mittelparteien Jamöglicund⸗ oder ob nach dieſer Sitzung eine Unterbrechung zur ſochin. 9 ung der Fraktionsberatungen eintreten wird, ſteht noch 9 laldemokren; zu den mittelparteilichen 138 Stimmen noch die 100 zkratiſchen Stimmen hinzutreten, ſo iſt die Mehrheit er⸗ ie Zahl der zu erwartenden oppoſitionellen Stimmen be⸗ mögi Eine Zweidrittelmehrheit im neuen Reichstag iſt alſo 5 ch. Wie die D..Z. wiſſen will, rechnet man in paela⸗ 1n 9— Kreiſen allgemein mit Neuwahlen innerhalb ahſ Stellung deren Ergebnis weſentlich durch 5 55 ult werßen düeſf⸗ enber dem Sachverſtändigengutachten Eine Erklärung der Volkspartei ref chen Mibend hat die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volks⸗ In de; kitteilung herausgegeben, in der es unter anderem heißt: adünmgen vom Reichskanzler Marx von neuem eingeleiteten Ver⸗ er die Re konnte mit den deutſchnationalen Verhandlungsführern dengutachtererungserklärung zu dem internationalen Sachverſtän⸗ 8 Leider eine Einigung in den wichtigſten Punkten erzielt wer⸗ tſchrer ſind dieſe Verhandlungen durch die Beſchlüſſe der de ffentſi ationalen Fraktion und ihre, wenn auch entſtellte Wweſde die deutſchnationalen Verhandlungsführer, in dieſer Lage auc Ner n erklärungen und über die Entſchloſſenheit ulſchnationalen zur Fortführung der Grundlinien wmug chung, durchkreu zt worden. Die unabweisbare For⸗ der bisherigen Außenpolitik, iſt nicht befriedigt worden. In der Frage der Neubildung der preußiſchen Regierung haben die Deutſchnationalen ähnlich, wie im November vorigen Jahres Siche⸗ rungen für eine baldige Neuwahl gefordert. Die Reichstagsfraktionen der anderen Parteien waren naturgemäß außer Stande, ſolche Siche⸗ rungen zu bieten. Für die Deutſche Volkspartei war bei ihrer Ent⸗ ſcheidung vor allem auch entſcheidend die Erklärung der deutſch⸗ nationalen Verhandlungsführer, daß die Beſetzung des Außenmini⸗ ſteriums durch Streſemann trotz der Fortführung der Außen⸗ undiskutabel ſei. Die Deutſche Volkspartei iſt nicht bereit, den Kopf ihres Parteiführers einer anderen Partei zu opfern. Daher muß die Deutſche Volkspartei zu ihrem Bedauern feſtſtellen, daß die Verhandlungen zur Bildung der großen Bürger⸗ koalition geſcheitert ſind. Sie hält damit den Gedanken an ſich nicht für tot, ſie hofft, daß das große Ziel zu gegebener Zeit doch noch erreicht werden kann. Zur Zeit bleibt nichts andere übrig, als der Einladung des Reichskanzlers Dr. Marx zur Bildung einer Regie⸗ rung auf der bisherigen Baſis zu folgen. Die Fraktion wird ſich an einer kleinen Koalition in dem Verantwortungsbewußtſein beteiligen, daß ſie auch dieſes Opfer dem Vaterland bringen muß.“ Die Deulſchnalionalen und die neue Lage In einer Veröffentlichung erklärt die deutſchnationale Reichs⸗ tagsfraktion, daß ſie angeſichts der neuen Lage die völlige Frei⸗ heit ihres Handelns wieder gewonnen habe und daß ſie ent⸗ ſchloſſen davon Gebrauch machen werde. Weiter heißt es, daß die Verhandlungen über die Regierungsbildung erheblich ſpäter eröffnet worden ſeien, als die Deutſchnationalen erwartet und wie⸗ derholt verlangt haben. Obwohl ſich der Reichspräſident nicht zu⸗ nächſt an die ſtärkſte Partei mit dem Auftrag zur Regierungsbil⸗ dung gewandt hat, hätten die Deutſchnationalen weiteſtes Entgegen⸗ kommen an den Tag gelegt und zwar in den durch die Mehrheits⸗ verhältniſſe des Parlaments notwendig gewordenen Kompromißver⸗ handlungen, in denen aber die Forderung einer Aenderung des bis⸗ herigen Kurſes nicht zu umgehen war. Es ſei ſchwer verſtändlich, an welchem Hinderniſſen die Einigung ſcheiterte. Das nähere würde die Diskuſſion der nächſten Tage ergeben. Die vorzeitig und ent⸗ ſtellt veröffentlichten deutſchnationalen Programmpunkte ſeien viel⸗ leicht ebenfalls ein Grund für das Scheitern der Verhandlungeſt Selbſt bei ſozialdemokratiſcher Unterſtützung ſei eine Regierung der kleinen Koalition ſchwer möglich. Herliner Preſſeſtimmen Die„Voſſiſche Zeitung“ ſchreibt, das zweite Kabinett Marx ſei mit dem erſten völlig zu identifizieren. Eine Bloßlegung der Motive deutſchnationaler Machtpolitik ſei die Formalität einer Geſamtdemiſſion wert geweſen. In der deutſchnationalen Reichs⸗ tagsfraktion herrſche ein großer Wirrwar. Der radikale Flügel habe eine parteiofftziös friſierte Erklärung in die Preſſe lanziert, die von der offiziellen Fraktionsleitung als ein Fälſchung bezeichnet wird, obwohl Hergt gemäß der Erklärung verhandelte. Das„B..“ ſchreibt nach einer längeren Darlegung, der in den letzten Tagen von den Deutſchnationalen verfolgten Taktik, die Mittelpartejen hätten die Intereſſen der geſamten Nation über die parteipolitiſchen Winkelzüge der Deutſchnationalen geſtellt und da⸗ durch in dieſem Augenblick ärgſter wirtſchaftlicher Not geradezu eine rettende Tat vollbracht. Die„DAZ.“ bemerkt, alle Quertreibereien gewiſſer Perſönlich⸗ keiten in den Mittelparteien und ihrer Preſſe entſchuldigten noch nicht das, was von den Deutſchnationglen geſchehen iſt, um die Ver⸗ Verhandlungen nach 4 Wochen zum Scheitern zu bringen. Die ent⸗ ſcheidende Wendung habe letzten Endes die deutſchnationale Er⸗ klärung vom 30. Mai mit ihrer höchſt ungeſchickten Forde⸗ rung nach einer Kursänderung geführt. Die„Kreuzzeitung“ kündigt ſchärfſte Oppoſition gegen die neue Regierung an, deren Schickſal„im Intereſſe einer Löſung aller ſchwebenden außen⸗ und innenpolitiſchen Fragen möglichſt ſchnell beſiegelt ſein möge“ die Umtriebe der Rommuniſtem Wie von dem derzeitigen Leiter der politiſchen Abteilung im Polizeipräſidium, Regierungsrat Bartels, mitgeteilt wird, trifft die geſtrige Meldung eines Berliner Spätabendblattes, daß anläßlich des verhinderten Bombenattentates in Potsdam ein Attentags⸗ plan gegen den Oberpräſidenten der Provinz Hannover, Noske, aufgedeckt worden ſei, nicht zu. Die Ermittelungen der Polizei ſind allerdings noch nicht abgeſchloſſen. Man glaubt jedoch, daß von den Kommuniſten nicht nur in Potsdam, ſondern im Reiche in den ver⸗ ſchiedenſten Orten eine gleichzeitige Aktion geplant war. Die bisher verhafteten 21 Kommuniſten behaupten jedoch, ledig⸗ lich 905 Attentat auf das Gardekorps⸗Denkmal in Potsdam geplant zu en. Den Blättern zufolge wurde in Bres au ein von auswärts gekommener neuer militäriſcher Leiter der K. P. D. für Schleſien verhaftet, der die militäriſche Organiſation der Partei durch⸗ führen und den bewaffneten Umſturz vorbereiten ſollte. In einem Geheimbüro wurde umfangreiches Material beſchlagnahmt. Der Feft⸗ genommene lebte unter falſchem Namen und mit falſchen Papieren als Handelsagent. Es hat ſich herausgeſtellt, daß er wegen Hochver⸗ rats vom Oberreichsanwalt ſteckbrieflichgeſucht wird. Ein zweiter kommuniſtiſcher Führer, der ſich ebenfalls längere Zeit hier verborgen hielt, verſuchte bei der Feſtnahme zu entfliehen. Sein Fluchtverſuch wurde jedoch vereitelt. „Andenken“ aus Napoleons Fahnen Paris, 4. Juni.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter.) Vor einigen Tagen entdeckte ein franzöſiſcher General, daß in dem im Invalidendom untergebrachten Fahnen der napoleoniſchen Armee eine große Anzahl von Löchern enthalten waren. Er unterſuchte die Fahnen und gelangte zu der überraſchenden Feſt⸗ ſtellung, daß es ſich nicht um hiſtoriſche Beſchädigungen handelt, ſon⸗ dern um abſichtliche. Die Sache wurde der Staatspolizei übergeben. Dieſe hat nunmehr den Täter verhaftet. Dieſer iſt ein höhe⸗ rer Beamte des Invalidendoms, der Fremden die Fahnen zeigte und Amerikanern gegen einige Dollars Stücke aus dem Fahnentuch herausſchnitt. 3 3 1252 2 25 12 155 Delhi, 3. Juni. Durch Bruch eines Dampfrohrs in einer Spinnerei ſind geſtern früh 18 Perſonen getötet und eine ſchwer verletzt worden. — tigkeil ..... õ Als Poincarẽ den Feitpunkt für gekommen hielt Von Dr. Karl Mehrmann(Koblenz) Die ruſſiſchen Archive geben ihre Schätze heraus, freilich nicht in der Vollzähliakeit und in der geordneten Art, wie die deutſche Regie⸗ rung die Karten der deutſchen Politiker von der Reichsgründung an bis zum Kriegsausbruch aufdeckt— Akt für Akt, Band für Band, ſo⸗ daß keine Lücke iſt und der Welt der unwiderleabare Nachweis gelie⸗ fert wird, daß das neue Deutſche Reich in ſeinen beiden Regierungs⸗ perioden(der bismarckſchen und der wilbelminiſchen) nichts, aber auch nichts als den Frieden wollte, und ſich mit allen Mitteln für die Beſeitigung jeder Kriegsgefahr einſetzte. 2 Wie anders ſich die geſamte franzöſiſche Politik einſchaltete ſeit dem Tage. an dem Gambetta riet.„immer daran zu denken, nicht da⸗ von zu ſprechen“, das iſt in Deutſchland bei denen die ſich nicht durch Parteihaß und Auslandsverhetzung den Blick für die Wirklichkeit trü⸗ ben ließen. eigentlich nie ein Geheimnis geweſen. Eine große Maſſe bat ſich freilich auch im deutſchen Volke, hat ſich vor allem im Aus⸗ land die Augen und das Gehirn benebeln laſſen. Und nun plötzlich iſt es, als ob auch ihnen der Nebelvorhana wegaezogen, die Binde von den Augen geriſſen werde. Die ruſſiſchen Archive treten als un⸗ parteiiſche Zeugen auf— für die Schuld der Herren Poincare und Iswolskn am Kriege und gegen die im Verſailler Friedens⸗ diktat behauptete Verantwortlichkeit des deutſchen Volkes. Eine Lüge⸗ ſchlimmer hat ſie die Weltgeſchichte noch nicht erlebt. wird als das an den Pranger geſtellt, was ſie iſt: eine Lüge. 5 Im Juniheft der„Deutſchen Rundſchau“(Gebr. Paeſtel, Vorlin), werden dieſe Aktenſtücke veröffentlicht. Da heißt es in einem Briefe Iswolskys, der damals ruſſiſcher Botſchafter und Kriegshetzer in Paris war, vom./21. Juni 1913: „Nach Einſicht des Expoſés des(ruſſiſchen) Kriegsminiſters und meinem erläuternden Vortrage gab nach einigem Zögern Herr Ppin⸗ care zu. daß zukkeiner Zeit die außergewöhnliche internationale Lage und die politiſchen Konſtellationen den alliierten Zielen ſo günſtig geweſen wie gegenwärtia. Von dieſer Unterredung ge⸗ wann ich die Ueberzeuaung, daß Herr Poincare in jeder Be⸗ ziehuna mit uns einig geht und den Zeitpunkt für gekom; men hält, die hundertiährigen Ziele unſerer traditionellen Politik zu verwirklichen und damit das europäiſche Gleichgewicht durch die Rückkehr der entriſſenen Provinzen Elſaß⸗Lothrin gen wieder herzuſtellen.“ 5 Das heißt auf gut Deutſch aus dem Ruſſiſch⸗Franzöſiſchen über⸗ ſetzt: In dem zweiten Drittel des Juli 1913, alſo gerade ein Jahr vor dem Kriegsausbruch, hielten der ruſſiſche Botſchafter in Parzs und der Präſident der franzöſiſchen Republit(das war dams Poincare) den Zeitpunkt für den günſtigſten, um für Rußlaud. Konſtantindpel und für Frankreich Metz end Straßburg zuerobern.— Allerdings ſehen dieſe beiden Kriegsurheber noch 55. Schwierigkeiten zu überwinden; nämlich, ſo ſehr Iswolsky als Ber⸗ treter Rußlands der Balkan am Herzen liegt, ſo ſehr fürchtet Poincare, daß dieſe Gegend Europas doch den franzöſiſchen Philiſterſeelen zu fern iſt. Es kommt hinzu, daß gerade damals, im Juli 1913, der Balkan nach der bulgariſchen Niederlage infolge des rumäniſchen Eingreifens zu einiger Ausſicht auf vorläufige Ruhe kommen zu wollen ſchien; daß ſich alſo das europäiſche Frie⸗ densbedürfnis einer nochmaligen Beunruhigung aus jenem Wetter⸗ winkel widerſetzte. Um wenigſtens den in Frankreich wider⸗ ſtrebenden Willen der Sozial-Radikalen umzubiegen, beſchlaſſen daher Poincare und Iswolsky den mit ruſſiſchen Rubeln beladenen Efel, der bekanntlich die höchſten Mauern überklettert, in Bewegung zu ſetzen. Darum ſchreibt Iswolsky an den ruſſiſchen Außenminiſter Saſſanow in ſeinem Brief vom./21. Juli 1913 weiter: „Herr Poincare glaubt mit mir, daß für dieſen Zweck ein ſehir großes Opfer unſererſeits notwendig iſt. Ich wage kaum den Betrag anzugeben, 3 000 000 Franken, wovon 250 000 allein für den „Radical“, Organ des Senators Perchot.“ Poincare hält alſo die Angelegenheit für wichtig genug— man beachte: der Präſident der franzöſiſchen Republik!— um dieſen inner franzöſiſchen Teil der franzöſiſch⸗ruſſiſchen Kriegs⸗ politik ſelbſt in ſeine Hand zu nehmen. Iswolsky ſchreibt in dem ſchon zweimal erwähnten Brief an Saſſanow vom./21. Juli 1913: 300 würde dieſe ganze Angelegenheit mit ihm im direktein 8680 und nach ſteter Beratung mit Herrn Poincare er⸗ edigen.“ 7 Welche Angelegenheit? Die Beſtechung der franzöſiſchen Preſſel Als was oöffenbart ſich ſi Herr Poincare, damals Staats⸗ oberhaupft der franzöſiſchen Republik? Als Agent provocateur des Krieges, als Leiter des franz öſiſchen Beſtechungs⸗ refſorts! Größere Anforderungen konnte der ruſſiſche Kriegs⸗ hetzer Iswolsky wohl kaum an die moraliſche Biegſamkeit des Ge⸗ wiſſens des Präſidenten der franzöſiſchen Republik ſtelle. Wie dieſe Beſtechung vor ſich gegangen iſt, erfährt man aus einem Bericht des ruſſiſchen Hofrats Raffalowit ſch, durch deſſen Händen die Beſtechungsrubel aus Petersburg nach Paris aingen. Raffalowitſch berichtet am 20. April 1913 dem ruſſiſchen Miniſterpräſidenten und Finanzminiſter Kokowzen: 2— „Die Beſtechung nimmt alle möglichen Formen an. Vom lukulliſchen Diner⸗ mit alten Weinen begoſſen, in Geſellſchaft ſchö⸗ ner Weiber, die der Gaſtgeber im Voraus bezahlt bis zu den teu⸗ ren und gröberen Lockmitteln: Beförderungen, Konzeſſionen. Schmiergelder.“ Iswolsky plaudert weiter, über Paris und Petersburg hin⸗ qus, mit dem Blick auf London in einem Brief vom 22. November .0 Die Abſcch 1912: 10 gab 18 82 „Die Abſichten Englands haben eine unvergleich größere Wich⸗ 1 Zwiſchen dem franzöſiſchen und engliſchen General⸗ ſtab find nicht nur ohne Unterbrechung für alle Even⸗ tualitäten, die eintreten könnten, Vorkehrungen getroffen worden, ſondern die beſtehenden Heeres⸗ und Marineabkommen haben in den letzten Tagen eine noch größere Vervollkommnung erhalten, ſodaß in dieſem Augenblicke die engliſch⸗franzöſiſche Miſi⸗ tärkonvention einen ebenſo vollſtändigen und vollendeten Charakter hat wie die franko⸗ruſſiſche Konvention. „In dieſen Tagen war im größten Geheimnis, General Wilſon, der Chef des engliſchen Generalſtabes hier. Bei dieſer Ge⸗ legenheit wurden verſchiedene Zuſatzpläne ausgearbeitet, woran ſich nicht nur die Militärs, ſondern auch andere Vertreter der fran⸗ zöſiſchen Regierung beteiligten.“ 5 57— „Nicht wahr? Zu keiner Zeit war für Frankreich und Rußland die außergewöhnliche internationale Lage und die Konſtellgtion den alliierten Zielen ſo günſtig wie 1912/18,„um die hundertjährigen Ziele unſerer(der ruſſiſchen) traditionellen Politik zu verwirklichen und damit das europäiſche Gleichgewicht durch die Rückkehr der ent⸗ riſſenen Probinzen Elſaß⸗Lothringen wiederherzuſtellen —— — 2. Seite. ANr. 258 Maunheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Konſtantinopel und die Dardanellen— das waren die von dem Präſidenten der franzöſiſchen Republik Poincare und von Iswolsky, dem ruſſiſchen Botſchafter in Paris, vereinbarten Ziele eines Krieges, der vom Balkan aus ſeinen Ur⸗ ſprung nehmen und für den die franzöſiſche Preſſe durch ruſſtſche Rubel gewonnen werden ſollte. Am die Demiſſion Millerands Metz und Straßburg: rand entſchloſſen ſei, nicht zu demiſſtonieren, ſolange nicht ee Kammern Tadelentſchließungen gegen ihn angenommen hatten. Der„Paris Soir“ hat mehrere politiſche Perſönlichkeiten um ihre Anſicht zum Fall Miellrand befragt. Senator de Monzie er⸗ klärte, daß die von Millerand geforderte parlamentariſche Abſtim⸗ mung über ſeinen Sturz höchſt überflüſſig ſei. Auf alle Fälle ſei er davon überzeugt, daß der Senat auch weiterhin links ortentiert blei⸗ ben werde. Senator Francois Marſal erklärte, daß Millerand nach ſeiner Anſicht ſchon zu drei Vierteln verſchwunden ſei. Der Senat hat ſich deshalb nicht mehr mit ihm zu befaſſen. Dem Senator Biktor Poytral zufolge ſind die Linksdemokraten des Senats ein⸗ ſtimmig der gleichen Anſicht wie die 307 Abgeordneten des Links⸗ blocks der Kammer, daß Millerand nicht mehr fänger im Elyſee blei⸗ ben dürfe. Die demokratiſche Linke, alſo die Fraktion der Radikalen im Senat, hat mit 122 gegen 5 Stimmen(die Gruppe umfaßt 161 Senatoren) eine Tagesordnung angenommen, die der Abſtimmung der Parteien des Linksblocks vom letzten Sonntag gegen den Prä⸗ ſidenten der Republik beitritt. Die Fraktion der republikaniſchen Union und der republikani⸗ ſchen Linken des Senats hat eine Tagesordnung angenommen, in der ſie gegen jeden Verſuch proteſtiert, die Dauer des Man⸗ dats, das dem Präſidenten der Republik von der Nationalverſamm⸗ lung anvertraut ſei, zu verkürzen. Die Skärke der Gegner Der„Petit Pariſien“ ſtellt ziffernmäßig feſt, wie die Kammer und der Senat ſich zur Frage der Demiſſion Millerands ſtellen. Darnach ſtimmen für die Demiſſion die Sozialiſten, die ſozia⸗ liſtiſchen Republikaner, die Radikalſozialiſten und einige Mitglieder der radikalen Linken. Das ſind nach der am Sonntag in der offi⸗ ziellen Beſprechung feſtgeſtellten Geſamtzahl 307 Abgeordnete. Gegen die Demiſſion ſtimmen die demokratiſche Linke, die Links⸗ zepublikoner und die republikaniſche demokratiſche Union, im ganzen etwa 180 Abgeordnete. Im Senat handelt es ſich um vier Gruppen, die demokratiſche Linke, die den Radikalen und Radikal⸗ ſozialiſten der Kammer entſpricht, mit 165 Mitgliedern, die repu⸗ blikaniſche Union mit 99 Abgeordneten, die republikaniſche Linke mit 32 und die Rechte mit 10 Senatoren. 6 Senatoren ſind bei keiner Fraktion eingeſchrieben, auch ſind zwei noch vakant. Die ſtärkſte Gruppe, die demokratiſche Linke, hat ſich geſtern mit 122 gegen Slimmen der Reſolution des Kartells der Linken ange⸗ ſchloſſen, dagegen haben die Republikaniſche Union, der Poincare angehört, und die republikaniſche Linke, der der ehemalige Miniſter⸗ präſident Melinag angehört, einſtimmig gegen ſede Beeinträchtigung der Dauer des Mandats geſtimmt, das die Nationalverſammlung dem Präſidenten der Republik erteilt hat. Auf dieſe Weiſe ſtimmten alſo 122 Senatoren gegen Millerand und 126 für Millerand. Poincaré kündigt ſchärfſte Oppoſilion an VVParis, 4. Juni.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter.) Poincaré erſchien heute nachmittag im Senat und nahm an der Beratung der ſogenannten linksrepublikaniſchen Gruppe teil, die 55 zugunſten des Präſidenten Millerand ausſprach. Der frühere Miniſterpräſident kündigte an, daß er den Kampf gegen die neue Regierung un⸗ nachſichtlich führen würde, wenn das Kartell die Räumung der Ruhr verlange und die Sicherheitsfrage dem Völkerbund über⸗ laſſen wolle, ohne zu bedenken, daß der Völkerbund eine N Or⸗ gantſation ſei. Er brachte einen Brief ſeines im Wahlkampfe ge⸗ ſchlagenen Freundes, des früheren Kriegsminiſters Leflon zur Ver⸗ fleſung, in dem es heißt:„Deutſchland bereitet den Krieg gegen uns vor. Mit dieſem Land kann man nicht in Freund⸗ ſchaft leben. Man kann es nur mit Gewaltbekriegen. Eine Regierung, die mit Deutſchland paktiert, erleichte'rt den Deutſchen den Revänchekrieg.“ Poincars erklärt, daß er durch Wort und Feder die Regierung bekämpfen werde. Herrioks Franken-Bemühungen Paris, 4. Juni.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter.) Wie ich erfahre, beabſichtigt Herriot, Mitte Juni nach London zu reiſen, um dort an einer Konferenz mit amerikaniſchen und eng⸗ liſchen Bankiers teilzunehmen. Es handelt ſich um die geplante kabiliſierung des franzöſiſchen Franken. Herriot offt in London Bevollmächtigten des amerikaniſchen Federal Boad prechen zu können und dieſe für den franzöſiſchen Handel ſehr wich⸗ tige Frage zu gewinnen. Herriot wird auf große Nachteile hin⸗ weiſen, die ſch auf die Alleinherrſchaft des Dollars für den Welt⸗ handel ergeben wird. Engliſche Finanzkreiſe ſtehen den Bemühungen Herriots ſympathiſch gegenüber. Bolfchafterwechſel in London Die in London qufgetauchte Meldung über die zu erwartende Abberufung des franzöſiſchen Botſchafters Aulaire findet ihre Beſtätigung. An Aulaires Stelle wird der frühere Botſchafts⸗ rat in London Baron Leuriau, der gegenwärtig als Geſandter in Peking tätig iſt, berufen. Leuriau gehört zu den erfahrenſten Arbeitern des vor einigen Tagen verſtorbenen Botſchafters Paul Cambon, der an dem Zuſtandekommen der Fatente cole großen Anteil hatte. das Ittentat auf Dr. Seipel SGeſtern wurden weitere Verſuche unternommen, den ſchwer verletzten Attentäter Jawarek zu vernehmen. Es haben ſich Anzeichen ergeben, daß Jaworek zu mindeſt Mitwiſſer ge⸗ habt hat. Die Ermittelungen in dieſer Richtung gehen weiter. Das Befinden Dr. Seipels war geſtern den ganzen Tag über ſehr günſtig. Der Zuſtand des Patienten iſt jedoch nach wie dor ernſt. Im Wiedener Krankenhaus werden aus gang Oeſterreich von Vertreter aller Bevölkerungsſchichten für den Kanz⸗ ler Blumengrüße abgegeben. Heute findet ein Bittgottes⸗ dienſt für die Geneſung des Kanzlers ſtatt, den die chriſtlich⸗ſoziale Paxtei veranſtaltet. Die kirchliche Feier wird 50 zu einer impo⸗ janten Kundgebung für den Bundeskanzler geſtalten. Sämtliche der Partei naheſtehenden Organiſationen werden an dem Gottes⸗ 5 Dienſt teilnehmen. Alle Geſchäfte werden heute eine Stunde lang zum Zeichen der Teilnahme geſchloſſen bleiben. Wie bekannt wird, hak auch das ungariſche Abgeord⸗ netenhaus in ſeiner geſtrigen Sitzung ſein tiefes Bedauern über das Attentat ausgeſprochen und ſich mit dem öſterreichiſchen Nationalrat verſtändigt. Der öſterreichiſche Außenminiſter Dr. Grünberger erklärte in einer Unterredung über die bevor⸗ ſtehende Tagung des Völkerbundes in Genf, daß kein Kurs⸗ wechſel der öſterreichiſchen Regierung beahſichtigt ſei. Der Mini⸗ ſter äußerte ſich weiter befriedigt über die Stellungnahme des Völ⸗ kerbundskommiſſars Zimmermann. Das Frauenwahlrecht in England Der ſtändige Ausſchuß des Unterhauſes hat heute mit 38 gegen 11 Stimmen den Antrag des Arbeiterpartellers Adam⸗ ſon angenommen, der den Frauen vom 21. Lebensſahr ab das Stimmrecht in demſelben Umfange wie den Män⸗ nern gewährt. Wie der Staatsſekretär Henderſon dazu aus⸗ 55 ee—15 eeee—9 21* usjahr ab d immrecht gewährt werde e Geſetz wird, wird die Wähle h den Hin Die„Liberte“ will aus ſicherer Juelle erfahren haben, daß Mille⸗ Die Reichstagsſitzung dͤurch oͤie Kommuniſten geſprengt J Berlin, 4. Juni.(Von unſerm Berliner Büro.) In der geſtri⸗ gen Reichstagsſitzung kam es wieder zu rüpelhaften Szenen der Kommuniſten. Angeſichts dieſer Radauſzenen iſt die Frage wohl⸗ berechtigt, ob es überhaupt notwendig war, den ganzen Parlaments⸗ apparat aufzubieten, nur um die Freilaſſung einiger kommuniſtiſcher Abgeordneten zu erörtern, noch dazu um ſolche, von denen der Ge⸗ ſchäftsausſchuß zwei des Hochverrats für ſchuldig erkannte, während er ſich über den Fall des dritten noch nicht ſchlüſſig wurde. Wahrlich, es iſt immer wieder dasſelbe, d.., wer Ohren hat zu hören, den wird der eingehende Bericht des Abg. Loebe über die Verhandlungen im Ausſchuß zu einer ernſten Lehre Anlaß geben. Es war ein Zuſammenbruch der kommuniſtiſchen Um⸗ ſturzzentrale. Das Beweismaterial, auf das ſich der Abg. Loebe bei ſeinen Darſtellungen ſtützte, ſtammt von dem Oberreichsanwalt, der es dem Ausſchuß unterbreitet hat. Die kommuniſtiſchen Auf⸗ wiegler, die er vor aller Augen ſo bloßſtellte, verſuchten die Sache in einem anderen Lichte darzuſtellen. Der Abg. Remmele iſt durch dieſe Enthüllungen am meiſten kompromittiert. Infolgedeſſen benahm er ſich ſo rüpelhaft, daß er von den Sitzungen auf 20 Tage ausge⸗ ſchloſſen wurde. Es iſt nicht anzunehmen, daß die Kommuniſten dieſe Maßrege⸗ lung ihres Genoſſen Remmele ruhig hinnehmen werden. Man er⸗ wartet deshalb für heute neue Radauſzenen. Die Kommuniſten ſuchen nunmehr die Sache ſo darzuſtellen. als ob der Genoſſe Remmele in Ruhe einzuwirken verſuchte. Es beſteht aber gar kein Zweifel darüber, daß Abg. Remmele mit aller Abſicht den wilden Mann geſpielt hat. Auch die geſtrige Reichstagsſitzung iſt wieder ein Be⸗ weis dafür, daß es die Kommuniſten von vornherein auf eine ſyſte⸗ matiſche Störung des parlamentariſchen Betriebes und auf die Stel⸗ lung des Herrn Wallraf abgeſehen haben. Es frägt ſich nur, wie lange ſich die Mehrheit dieſe Radauſzenen noch gefallen laſſen wird. .*.* Einzelheiten aus der Sitzung mögen dartun, in welcher Weiſe die Kommuniſten ihre Auffaſſung als„Arbeiter“⸗Vertreter betätigen. In dem Ausſchußbericht des Abg. Loebe wird u. a. mitgeteilt, daß die drei verhafteten kommuniſti⸗ ſchen Reichstagsmitglieder der K. P..⸗Zentrale angehören. Dieſe Zentrale habe aber ſeit dem Herbſt 1923 nachgewieſenermaßen pran⸗ mäßia den bewaffneten Aufſtand vorbereitet. In aroßen Mengen ſeien Waffen beſchafft worden. In Berlin habe man dei einem Kommuniſten allein 1100 neue Piſtolen und 8 Kiſten Muni⸗ tion beſchlagnahmt. In Württembera ſeien von den Kommu⸗ niſten Handaranaten fabrikmäßig hergeſtellt worden. Allein über 10 000 Handaranaten habe man beſchlagnahmt. Die kommuniſtiſchen Organiſatlonen ſeien von der Zentrale der Partei militäriſch organi⸗ ſiert und beauftragt, Zerſetzung in die Reihen der Schupo und Reichs⸗ wehr zu tragen. In mehreren Garniſonen hätten Reichswehrangehö⸗ rige Waffen und Munition auf Anſtiftung der KPD. geſtohten und an die Kommuniſten verkauft. In Potsdam ſei ein Attentat geplant, von einem Kommuniſten aber verraten worden. Dder Ver⸗ räter ſei durch eine kommuniſtiſche Mordkommiſſion erſchoſſen worden. Von der Zentrale ſeien Anweiſungen ausgegeben worden zur Bildung von Spreng⸗und Entaleiſunaskolonnen, die Elſenbahnzüge durch Sprenaſtoff vernichten oder zur Entaleiſung bringen ſollten. In einer beſchlaanahmten An⸗ weiſung wurde geſaat, Attentate auf führende Kapitaliſten ſeien durch⸗ aus geboten. In Berlin ſeien die Mitalieder einer Tſcheka⸗ aruppe verhaftet worden. Dieſe Tſcheka habe genaue Mordvlane aufgeſtellt, die teilweiſe auch ausgeführt worden ſeien uſw. ein. Präſident Wallraf richtete an den kommuniſtiſchen Abgeorv⸗ neten Remmele die nach der Geſchäftsordnung berechtiate Aufforde⸗ runa, ſeinen Platz einzunehmen, weil er die Ordnung des Haufes ſtörte. Unter großem Radau ſeiner Fraktionsgenoſſen weigerte ſich Remmele, mit der Fauſt auf den Tiſch ſchlagend, der wiederholten Aufforderung des Präſidenten Folge zu leiſten. Er wurde daher zur Ordnuna gerufen und. als auch dies nichts half, von der Sitzung aus⸗ geſchloſſen. Um den Proteſtſturm, der durch den Ordnunasruf und Ausſchluß Remmeles von ſeinen Parteifreunden ausgelöſt wurde, 85 zu laſſen, hob der Präſident für fünf Minuten die Sitzung auf. Trotz ſeines Ausſchluſſes verblieb Remmele auch nach Wieder⸗ eröffnung der Sitzung im Saal, worauf der Präſident. nur mit der gert habe, den Anweiſungen des Präſidenten zu folgen und daß da⸗ durch ſein Ausſchluß auf die Dauer von zwanzig Sitzungstagen ge⸗ ſchäftsordnungsgemäß automatiſch eintrete. Da der anhaltende Lurm der Kommuniſten eine Weiterführung der Verhandlungen unmöalich machte, hob der Präſident die Sitzung auf, ohne einen Termin für die nächſte Sitzung angeſetzt zu haben. 5 Der Aelteſtenrat des Reichstags iſt ſofort nach der Plenar⸗ ſitzung zur Beſprechung des Zwiſchenfalls in der Sitzung zuſammen⸗ getreten. Die kommuniſtiſchen Vertreter nahmen das Verhalten des Abg. Remmele in Schutz. Der Aelteſtenrat billigte aber das Ver⸗ halten des Präſidenten Wallraf, beſonders mit Rückſicht auf die groben Beſchimpfungen, die dem Präſidenten aus den kom⸗ muniſtiſchen Reihen zugerufen wurden. Die nächſte Sitzung wurde auf Mittwoch vormittag 11 Uhr feſtgeſetzt. Wallraf an Remmele Reichstagspräſident Wallraf hat in einem Schreiben dem für 20 Tage ausgeſchloſſenen kommuniſtiſchen Ahg. Remmele mitgeteilt, daß er als Hausherr des Reichstages ihm das Betre⸗ ten des Reichstages verbiete. das Seeckt⸗fittentat vor Gericht Beginn des Plaidoyers Im Prozeß Thormann⸗Grandel begannen geſtern die Plai⸗ doyers. Generalſtaatsanwalt Lindow erklärte, was die Zeugen in dem Prozeß von Thormanns Mordwillen ſagten, ſei zu glauben, auch wenn Regierungsdirektor Welß, der die ganze Ver⸗ handlung nicht mitgemacht hat, auf einem anderen Standpunkt ſteht. Thormann wollte zwei Fliegen mit einer Klappe ſchlagen, nämlich den unbeliebten General zu beſeitigen und die Deutſch⸗ völkiſche Freiheitspartei unmöglich zu machen. Grandel ſei ein un⸗ glücklicher kranker Mann: es ſei aber recht unglaublich, daß ein ernſter Geſchäftsmann ſich einen Vertteter ſucht, der ſich mit ſolchen Plänen trügt, wie Thormann es getan hat. Bezüglich des Verhal⸗ der Generulſtaatsanwalt, er könne nicht finden, daß das Kommiſſa⸗ riat etwas Strafbares getan ee. Er hätte es zwar lieber ge⸗ 2— wenn das Auſpuſchen boepkes unterblieben würe und man rüher zugefaßt hätte. Es habe ſich jedoch nicht ergeben, daß Ober⸗ regierungsrat Mühleiſen ſi verdächtig gemacht hätte, an den ur Beurteilung ſtehenden lungen teilgenommen zu haben. 9 255 des Generalſtaatsanwalts habe einerſeits eine Verab⸗ redung rmanns und Grandels, andererſeits eine ſolche Tetten⸗ borns und Koepkes beſtanden. Die erſte Gruppe wollle ernſt⸗ liich den Mord, die zweite Gruppe nicht. Er ſei daher der An⸗ ſicht, daß Oberregierungsrat Mühleiſen und Koepke zu be⸗ eiden ſind. Mit Bezug auf Juſtizrat Claas kommt der Gene⸗ ralſtaatsanwalt zu dem Schl' ch Herr Claas nicht von allem Verdacht hat ganz reinigen können. Er bitte daher, ihn nicht zu vepeidigen. Nach den Ausführungen des Staatsanwalt⸗ ſchaftsrats Burchardt bat Rechtaanwalt Blea, ſämtliche Zeugen zu vereldigen, insbeſondere Claas, Die Verhandlung wurde dann auf Mittwoch vormittag vertagt. 17 *Der Aufſtand in Albanien. Na einer Meldung aus Bel⸗ grad wurde die Hauptſtadt von lbanjen, Tirana geſtern ritt von rund 4% Millionen Frauen v 25 . 25 55 bon den Nationaliſten beſetzt. Die wurden geſchlagen. Beſderſeits ſind Verluſte zu ver⸗ nen. W 2 Das Haus trat ſodann in die Beſprechung der Ausſchußantrage Peſtſtellung antworten konnte, daß ſich Remmele wiederholt gewei⸗ tens des Reichskommiſſariats für öffentliche Ordnung ſagte Mittwoch, den 4. Juni 1924 Badiſche politit Vorſchußauszahlung an die badiſchen Beamten und Angeſtellten e In der geſtrigen Sitzung des Haushaltsausſchuſſes Staatspräſident und Finanzininiſter Dr. Köhler erneut, die ge nahme der Reichsbeſoldungsordnung durch das Land Baden en ihrer unſozialen Geſtaltung unmöglich. Um die badiſchen 90 aber nicht ſchlechter zu ſtellen, als die Reichsbeamten,„ er, der Haushaltsausſchuß wolle das Finanzminiſterium Finter⸗ den Beamten und Angeſtellten, Ruhegehaltsempfängern und 9 8 bliebenen die Bezüge auf Grund der Verordnung des Reichsfenat miniſters vom 24. Mai d. J. für den Monat Juni zunäch Vorſchuß auszuzahlen aber mit der Aenderung, daß die er⸗ dungsgruppen—4 mindeſtens 30) Erhöhung des Aprilgehalls halten. prache Der Haushaltsausſchuß ſtellte ſich nach eingehender Ausf 15 auf den Voden des Antrags des Finanzminiſters, wünſcht nächſt noch Mitteilung darüber, was hiernach die einzelnen ie dungsgruppen als Vorſchuß erhalten. Der Finanzminiſter g 15 alsbaldige Vorlegung der Vorlage zu. Nur der Landb angte lehnte die Vorauszahlung entſchieden a b. Außerdem 2 nuch 12 9 er den Abbau der Bezüge, die die oberen Beam der Reichsbeſoldungsregelung empfangen ſollten. Skaatsmittel für die Fertigſtellung der Kraftwerke am Nechot Dem Landtag iſt ſoeben eine Geſetzesvorlage zugegangen, wonzee das Staatsminiſterium ermächtigt werden ſoll, ſich an dem für c Fertigſtellung der Kraftwerke Wieblingen und Neckarſt gchſter⸗ erforderlichen Geſamtaufwand mit 7: 103 des Aufwandes, hů die jedoch mit 750 000 Goldmark durch Gewährung von Darlehen dlichen Neckar⸗A.ec, in Snittgart zu beiefligen. Die hierzu erfordeph Mittel ſind im Wege des Staatskredits flüſſig zu machen un ons⸗ die Staatsſchuldenverwaltung für die Rechnung der Am kaſſe zu beſchafen. 5 aus⸗ In der Begründung zu dem Geſetzentwurf wird u. markle⸗ geführt daß, da zurzei tnoch keine Beſſerung des Anleihenme eingetreten iſt, auch noch für die nächſte Zeit der gleiche Weg e, gehend in der Vollendung vorgerückten Bauten der Stauſtufen 5 lingen und Neckarſulm fortführen zu können. Nach dem 125 wärtigen Stand der Bauarbeiten iſt mit deren Beendigung ſctehng in der erſten Hälfte des Jahres 1925 zu rechnen. Die Feraße h des Kraftwerks Wieblingen insbeſondere hätte zur Folge, daß aus lich weltere 3/3 Millionen Kilowattſtunden elektriſche Enerhe den Waſſerkräften der badiſchen Wirtſchaft zur Verfügung geſtelt weſen⸗ und daß damit die Unabhängigkeit von der Kohlenverſorgung 5 lich erhöht wird. von der deutſchen volkspartei Wahlkreiskonferenz in Ladenburg Am vergangenen Sonntag fand in Ladenburg in der tern eine Wahlkreiskonferenz ſtatt, die eine ſtattliche Zahl von ret aus dem ganzen Bezirk zuſammenführte. Der Vorſitzende lagswahlen und gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, Deutſche Volkspartei in Baden ſo glänzende Ergebniſſe zu nen hatte. Hierauf fand eine eingehende Beſprechung der ordnete ergebniſſe des Bezirks ſtatt. Der preußiſche Landtagsabge⸗ lobhaft Korvettenkapitän a. D. Metzenthin, von den Anweſenden ragen begrüßt, verbreitete ſich in längeren Ausführungen über die Geſen der Regierungsbildung im Reiche, Herr Metzenthin, der in den Loer⸗ ſcede konnte, erklärte, daß die Deutſche Volkspartei in, panße führen, als ehrlcher Makler bis an die Grenze des M felhafte Verhalten der Deutſchnationalen. Zum Schluſſe Frach berordneter Moſes⸗Mannheim über kommunalpolitiſ 15 Aus⸗ An die Ausführungen ſchloß ſich eine lebhafte, ausgedeguen den ſprache an. Beſprechungen über Organiſationsfragen bild⸗ Schluß der ſehr anregend verlaufenen Verſammlung. Deutſches Reich Bazille württembergiſcher Skaalspräſident ber Im württembergiſchen Landtag wurde der Juhagl⸗ Bürgerpartei Bazille mit 44 von 77 Stimmen zum 8 präſidenten gewählt. ürbe ſie Staatspräſident Bazille nahm die Wahl an und erftä r. lege ihm ſchwere und ernſte Pflichten auf. Er bat um 15 del beſt des Haufes. Landtagspräſtdent Körner, der zu B ichſchen Sitzung den Abſcheu über das Aktentat gegen den bſtert baldig⸗ deſſen Aſung nlön Stol Bundeskanzler Seipel und die Hoffnung auf Wiederherſtellung ausſprach, erklärte, daß damit die Zwiſche der Regierungskriſe beendet ſei. Der ſeueſ er! m präſident Bazille übernahm das Unterrichtzminiſ glelch⸗ owie das Arbeits⸗ und das Ernährungsminiſterium 5 35 er von gen e Finanzminiſter den Abg. Dr. Hehling eueh⸗ der Bürgerpartei, als Innenminiſter den bisherigen bieheri miniſter Bolz(Zentrum) und als Juſtizminſiſter den gen Juſtizminiſter Beyerle. Eröffnung des bayeriſchen Landtags 50. ber Bei ſtark beſetztem Hauſe und überfüllten Tribünen amiitag neugewählte bayeriſche Landtag geſtern Dieneiag nerwoen ſeine erſte Sitzung abgehalten. Die Plätze der Minif frü leer. Zum Präſidenten wurde der Präſident dahgegehenen Landtags, Abg. Königbauer, mit 95 von 125 Abriſdeen, Stimmen wiedergewählt. Königbauer übernahm das mſtün und erklärte, daß er Kundgebungen im Hauſe unter rache den unterdrücken werde. Als der Präſident in ſeiner Aunſe, wieder, die Kriegsſchuldfrage zu ſprechen bam, wurde den. Be holt von den Kommuniſten durch Zwiſchenrufe umterbr baherlth ſonders begrüßte er die Abgeordneten der Pfalz, die treu und treu deutſch bleiben wollen. ber Stichwe Zum erſten Vizepräſidenten wurde in än der völkiſche Abg Dr. Döcfter mit 48 Seede auf den früheren Bizepräſidenten, den ſozialiſtiſchen äſtdent 10 Auer, entfielen 44 Stimmen. Als zweiter Vizept Deuſſch auf Vorſchlag des Völkiſchen Blocks der Abg. Prie 5 e nat.) gewählt. Der Präſident verlas darauf ein Miniſterpräſidenten, worin dieſer dem Landtag den des Kabinetts mitteilt. Letzte Meldungen „ Baden-Baden, 4 Junt. Unter dem Vorſih des Penna e des ſtatiſtiſchen Reichsamts, Geheimrat Prof. Dr. 1 en 2 ſind hier Vertreter der ſtatiſtiſchen Jentralſetenz uſſt Reiches und der Länder zu einer mehrtägigen Konfe n Shalle, die Frage der Vereinfachung oder des Abbaus der amlliche S 71 Den Verhandlungen wohnt auch 95 ommiſſar von Berlin bei. mt München, 4. Juni. Im Münchener Po ſtchec geſtern eine große Unterſchlagung aufgedeck. daß ein Hilfspoftſchaffner einen Betrag in Höhe voleame Goldmark unterſchlagen hat. Der ſchüldig en Gel 95 ſelbſt geſtellt. Seine Mittäter find mit dem gerau lien verhaftet worden. 8 lcher Newnork. 2. Juni. Nach einer Meldung aus Fog c urde (Martinique) wurde dort ein Erdbeben von ſiege Aeet verſpürt. Ueber den angerichteten Schaden keine Meldungen vor. e ee 113 Darlehensgewährung beſchritten werden muß, um die munmehr zieh⸗ jchs“ Haas-Mannheim warf einen Rückblick auf die perfoſener a e ele Wochen die Verhandlungen in Berlin aus unmittelbarer Nähe Pe⸗ beizt treben, einen Zuſammenſchluß der hürgerlichen Fe. Megeien* gangen ſei. Gebührend kennzeichnete der Redner das mehr als Jat 0 R . eer — „„PFFTr F ee e Atwoch, den 4. Zuni 1924 Maungeimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seifle. Nr. 258 das oringende Intereſſe des vermieters an der Erlangung der Mieträume Seit Inkrafttreten des Geſetzes über Mieberſchutz und Miet⸗ dungsämter vom 1 Juni 1923 iſt die Auflöfung, oder wie das fecleh ſich ausdrückt, dio Aufhebung eines Mietverhältniſſes an ge⸗ hlich denau formulzerte Tatbeſtände geknäpft. Die Anwendung dez von Atzes der Billigkeit, die vordem dei dem Kündigungsverfahren 0 dem Mieteinfgungsamt üblich und notwendig war, iſt auf ein⸗ ſcheld älle beſchrätt. Der ſchwierigſte Fall, den der Richber zu ent⸗ hat, und in dem er nicht Rechtsſätze und Geſetzes⸗ legungen onwenden, ſondern im weſentlichen lediglich das arbitrium boni viri. das Urteil des anſtändig denkenden Mannes, käzulegen gehalten iſt, ſind die Aufhebungsklagen im Intereſſe des ſpernsters nach 8 4 0 babecedgeh Mit wenigen Ausnahmen — hier objektiv und ſubjekliv berechtigte Intereſſen. Dieſer Auf⸗ ungsgrund hat im BGB. kein Vorbild, denn in normaler Zeit i der Vermieter, der ſelbſt Bedarf für die vermieteten Räume Nbe⸗ durch Kündigung das Mietverhältnis zu Ende. Der Geſetz⸗ zahle hat nun aus dem Hauptgedanken des Geſetzes heraus beſtimmte 12 deiche Vorausſetzungen für die Aufhebung auf Grund des 4 Es wattd aufgeſtellt, die als bekannt vorausgeſetzt werden dürfen. di hat den obſiegenden Vermieter weiterhin mit der ſchweren Bin⸗ 955 des§ 6 belaſtet. Das Ergebnis der gemäß 8 4 Mieterſchutz⸗ Kiel erhobenen Aufhebungsklagen, hat häufig Verſtimmung in den eiſen der Vermieter erregt. Es entſtand der Eindruck, daß die ſie uchte manchmal ſo ſehr im Banme des Mieterſchußes ſtehen, daß überſehen, wie häufig der Vermieter der im Rahmen der ſozialen hern ginſchaft Schwächere iſt und daß bei Abwägung der beiderſeiti⸗ mir Verhältniſſe an ihrer Geſamtheit der Spruch zugunſten des Ler⸗ — ſich durchaus rechtfertigen ließe, vielleicht ſogar der ohjektiy 0 echtere wäre. Vor allem diejenigen Füälle, in denen die Eröffnung (iter, Wiedereröffnung eines eigenen Erwerbsgeſchäſtes des Haus⸗ Wantümers eine Exiſtenzfrage iſt— Fälle, die bei der heutigen rarmung oft vorkommen— oder in denen eine Beiriebsergän⸗ ſnd oder ⸗erweiterung für den Hauseigentümer zwingend notwendig „erfahren unter der Herrſchaft des gegenwürtigen Mieterſchutz⸗ e⸗ vielfach nicht die befriedigende Löſung, die ſelbſt der Geiſt We Ceſetzes ohne Zweifel zuläßt, vielleicht ſogar im Auge hal. atdie bei dieſer Beſtimmung, dem arbitrium ſo viel Spielraum hehen iſt, wird ſich eine einheitliche Rechtſprechung ſchwer erreichen n Es iſt erfreulich, daß jetzt doch Entſcheidungen bekannt werden, 10 enen Gerichte das Indereſſe eines Vermieters als berechtigt an⸗ bebeden, oder gegebenenfalls anerkennen würden, wo zuerſt noch, Erto rſcht von der Ueberſpannung des Begriffes Mieterſchuz man Inten ungen dieſer Art kaum erwarten konnte. Von beſonderem daz reſſe iſt eine Entſcheidung des Landgerichts Hamburg, miete war im gegebenen Fall das überwiegende Intereſſe des Ver⸗ weſchers verneint, aber folgende grundſätzlich außerordentlich belang⸗ bebden Erwägungen anſtellt:„Der Vermieder verlangt die Auf⸗ Aeſgeg des Mietvertrag eines Mieters kleiner Räume, weil der im f cben Hauſe in großen Räumen ein Geſchäft betreibende Mieter eusdehnen will. Bei dieſer Sachlage hat das Gericht ein dringen⸗ derpamtereſſe des Vermietbers an der Erlangung der Räume zwar bew int, aber anerkannt, daß ein ſolches vorliegen würde, wenn dchenn worden wäre, daß der Mieter der großen Rüume aus⸗ die u würde, wenn er die Räume nicht hinzubeküme und dtentoßen Räume nicht oßme weiteres vermietbar ſeien.“ Ebenſo 0 deſſant ſind Ausführungen in einer anderen Emtſcheidung des Mieriches Hamburg. Eine Vermieterin verlangt Aufhebung des die berbältniſſes, da ſie die Räume einer Vermandten geben wolle, ſich verheiraten möchte. Das Gericht hat die Aufhebung im vor⸗ dentene Falle nicht geſtattet, aber folgenden durchaus richtigen Ge⸗ Enk Ausdruck gegeben:„Anders wäre zu entſcheſden, wenn die klin durch die Aufnahme in die Wohnung in den Stand geſetzt chmen ſollte, eine notwendige Pflege der Großmutter zu fber⸗ Uönnt oder ihr Unterhalt zu gewähren, den ſie nicht aufbringen e, wenn ſie anderweitig Wohmung 4 r. W. Aus dem Rechtsleben der Aapitalverkehrsſtenerpflicht der Beitragsleiſtungen der Geſellſchafter einer G. m. b. H. (Entſcheidung des Reichsfinanzhofes.) ſprocher Reichefinanzhof hat bereits in einem früheren Urteil ausge⸗ lenachen: 2) Geſellſchaften m. b. H. gehören zu den Kapitalgeſellſchaf⸗ 00 Abne Rückſicht darauf. ob ſie Erwerbszwecken dienen oder nicht. dher z Steuerpflicht von Beitragsleiſtungen, die den Geſellſchaftern died G. m. b. H. auf Grund des Geſellſchaſtsverhältniſſes obliegen, die cmicht dadurch ausgeſckloſſen. daß die Beitraasleiſtungen durch des Frfüllung der Geſellſchaftszwecke aufgebraucht werden. Nach Laae Ieüfnn Streit befangenen Falles dedarf es nur noch einer beſonderen Arung. ob die Geſellſchafter zu den Umlagezablungen auf Faren d. des Geſellſchaftsverhältniſſes verpflichtet lichen Die Jablungsverpflichtung eraibt ſich nicht aus dem eigent⸗ Reel G0rlellſcafksvertraa. ſondern aus einem Nebenvertrag, den die dag, künder miteinander aeſchloſſen haben. In dieſem Nehenver⸗ Jaßlumerpflichteten ſie ſich, bei Abtretung von Geſchäftsanteilen die den daspflicht auch den Erwerbern der Geſchäftsanteile aufzuerle⸗ ie Abtretung von Geſchäftsanteilen zu je 500 Mk. war von Begegnung Von Emmi⸗Luiſe Mai(Mannheim) ten der Wehmut graue Schleier hielten mich gefangen und mach⸗ banggſicbar für mich weltwärts die Wege. Leid rauſchte in meine en Nächte und nirgends vernommen ward meiner Seele zages Arm war mein Herz und ſtumm wie einer öden Land⸗ auer. re, Da ka a 1 4 Sonnen⸗ walk kumſt d des Wegs; von ungefähr und wie ein Neh ncdelgleic zerſtoben ſind nun mit einem Male Trauer und Tru Bit Jnen Auges ſchaue ich die Welt. Pur: Jauchzen randvoll angefüllt iſt mein Herz. duunem Ta oſen der Freude blühen nun in meiner Seele maien⸗ i ſonne mich in Dir, du Sonnenſtrahl. daß Deid Blick 5 wie ein Lied in Dur. Wer hat Dich geſandt, 800 fe ſingenden Augen mich neu beleben? Sag? und Di ſonne mich in Deines Herzens Güte, die aus Dir ſtrahlt 8005 umgibt wie ein Glorienſchein. ber ſtrö lauſche dem goldenen Klang Deiner Stimme und von weit⸗ in mi 45 dine mich in Deinem hen. begendn Lachen iſt Sieg und iſt Lebensfreude. Ich hülle mich Nunen Dein Lachen ein und das iſt mein ſicherſter Schuz. halten n mußt Du immer bei mir bleiben; Deine Hände will ich ſcwer, wenn die dunkeln Gedanken anklopfen bei mir und die Du räume, die ſo müde machen. Ich laudt immer bei mir bleiben, hörſt Du?. es im aſſe Dich nicht; es ſei denn, Du nimmſt mich mit, wohin mer auch ſei. 8 1* Fur nordiſchen Muſikwoche in heidͤelberg diſche der nächſten Woche beginnt in Heidelberg die Nor⸗ Faude Rufiiwo cereie pird— 1— ſein, die gorde enger zu knüpfen, die Heidelberg mit dem ſtandinaviſchen künden in derſönlichen und öffentlichen bereits ver⸗ ſeit Jahr ahlreich ſind die Angehörigen der Nordiſchen Länder, die Wiſſzahren hier an unſerer Univerſität ſtudiert, aus ihr deutſches unzutſche Denk. und Forſchungsweiſſe mit hinauzgenommen antifSid. aus den Mauern unſerer Stadt ein Herz voll von Ro⸗ Fränmen. Und miederholt baben wir in den letzten Jahren Anfang an im weiteſten Umfang geplant und tatſächlich hat die Ge⸗ ſellſchaft jetzt zahlreiche Mitalieder, die ſämtlich auf Grund beſonderer Verpflichtung zu den Umlagezahlungen verbunden ſind. Es könnte in Frage kommen, jenen Nebenvertrag trotz ſeiner äußerlichen Tren⸗ nung als einen Teil des Geſellſchaftsvertrags anzuſehen. Eine ſolche Annahme würde nicht bedenkenfrei ſein, wenn der Nebenvertrag, worüber eine Feſtſtellung nicht getroffen iſt, Eintragung in das Handelsregiſter hätte er die Kraft eines Geſell⸗ ſchaftsvertrags erlanat(Geſetz, betr. die Geſellſchaften m. b. H. Sa 8, 11. 54 Abſ. 1,). Ueberdies iſt hier im Nebenvertrag beſtimmt. daß der Geſellſchaft ſelbſt keine Rechte aus dem Vertrag zuſtehen ſollen. Einer Stellungnahme hierzu bedarf es aber nicht. Denn das Kapi⸗ talverkehrsſteuergeſetz§ 6 Buchſt. A verlangt zur Begründuna der Steuerpflicht nicht, daß die Geſellſchaften zur Leiſtung durch den Ge⸗ ſellſchaftsvertraa verpflichtet ſind: es genügt vielmehr. daß die Verpflichtung auf dem Geſellſchaftsverhältnis beruht. Das Geſellſchaftsverhältnis wird aber nicht nur durch den zum Han⸗ delsregiſter angemeldeten eigentlichen Geſellſchaftsvertraa beſtimmt, ſondern kann auch durch Sonderabmachungen beeinflußt ſein, die mit 995 einzelnen Geſellſchaftern getroffen ſind. So hat hier die Sache gelegen. Exwirbt jemand einen Geſchäftsanteil der G. m. b.., ſo wird er an ſich nur nach Maßgabe des Hauptvertrags verpflichtet. Geht er aber für ſeine Perſon die in dem Nebenvertrag von demſelben Tage gekennzeichnete Verpflichtung ein, ſo beeinflußt dieſes Abkommen ſein Geſellſchaftsverhältnis. Nur Geſellſchafter gehen die Verpflichtung ein, und alle Geſellſchafter ſind gegenſeitia zu den Umlageleiſtungen an die Geſellſchaft verpflichtet. Wenn man die Auslegungsſätze des 4 der Reichsabgabenordnung beachtet. muß man das Wort„Geſell⸗ ſchaftsverhältnis“ im 8 6 des Kapitalverkehrsſteuergeſetzes ſo weit auslegen, daß Fälle wie der vorliegende unter dieſe Vorſchrift zu rechnen ſind. Sollte der Nebenvertraa eine der Anmeldung zum Han⸗ delsreaiſter bedürftige Abmachung enthalten und wegen Unterlaſſung der Anmeldung unwirkſam ſein, ſo würde dieſe Unwirkſamkeit ſteuer⸗ rechtlich nicht in Betracht kommen. ſolange alle Beteiligten das Ge⸗ ſchäft als vollgültig behandeln. Hieraus ergibt ſich, daß die Vorausſetzungen des§ 6 zu a des Kapitalverkehrsſteuergeſetzes hier gegeben ſind. Waren aber die Ge⸗ ſellſchafter auf Grund des Geſellſchaftsverhältniſſes zu den Umlage⸗ zahlungen verpflichtet, ſo kann es ſich nicht um freiwillige ZJahlungen im Sinne des 8 6 zu b handeln. Denn unter freiwilllgen ZJahlungen kann man nur ſolche verſtehen, die außerhalb einer geſellſchaftlichen Verpflichtung ohne Zwana übernommen werden. Es bleibt noch die Frage zu prüfen. ob eine Ermäßiagung der Steuer auf 3 v. H. des ſteuerpflichtigen Betraas nach 8 13 Buchſt. b geboten iſt, wonach die Ermäßiaung eintritt bei Zahlungen und Leiſtungen. die zur Deckung einer Ueberſchuldung oder eines Verluſtes am Stammkapital erfor⸗ derlich ſind. Die Frage iſt zu verneinen. weil eine ſolche Deckung 777 nicht ſtattgefunden hat.(Urteil vom 14. März 1924 II A 5/24. Städtiſche Nachrichten An die kleinen Leute Wenn Ihr durch die Straßen geht, Ihr an allen Ecken ſeht Kaſperle, den guten Mann, Guckt Euch den genau mal an! Hört jetzt, was er ſagen willl Ich erzähl's Euch, haltet ſtill! Ueberall herrſcht große Not, Geld gibt's wenig, oft kein Brot, Viele Mädels und auch Buben Müſſen bleiben in den Stuben, Können nicht in Wald und Flur Und ſich freuen der Natur. Helfen will ich dieſen Armen; Denn ich hab mit ihn Erbarmen. Ich bin extra hergekommen, Um zu ihrem Nutz und Frommen Alle Leute zu erfreu'n, Ob ſie groß ſind oder klein, Bei dem ſchönen Junifeſt Zeigen will ich Euch das Beſt' Sagt es allen den Verwandten Bater, Mutter, Onkels, Tanten, Daß man mit Gewinn und Spenden Viele Kinder fort kann ſenden Zur Erholung. Liebe Kleinen, ſtreuet aus Frohſinn, Glück in manches Haus, Doppelt alles Euch entzückt, Weil Ihr andere noch beglückt. 3 will ich nichts verraten! ommt und ſtaunt bei meinen Taten! die ſchwediſchen Ferienkurſe hier gehabt, die auch Nichtſtudenten an Heidelberg und Heidelberger Leben gefeſſelt haben. Unvergeſ⸗ ſind hier— reich und vielfach gewährten Spenden, die in en Jahren der Not, während und nach dem Kriege aus den ſkan⸗ dingviſchen Ländern uns Heidelbergern verſität in erſter Linie aus ſchwediſchen tung pon däniſcher Seite. Die ſo ſchon immer beſtehenden Wechſelwirkungen werden durch die Nordiſche Muſikwoche neu belebt, verſtärkt, vertieft wer⸗ den. Stadt und Univerſität haben ſich zuſammengetan zur Vor⸗ bereitung der unter ihrem beiderſeitigen Patronat ſtehenden Ver⸗ anſtaltung. Zahlreiche und bedeutende Gäſte aus dem hohen Nor⸗ den werden durch dieſe Gelegenheit hierher geführt werden. Sind die Angehörigen der nordiſchen Länder, die als Hörer der Univer⸗ ſität oder Teilnehmer der genannten Ferienkurſe hier waren, ge⸗ kommen um deutſches Leben auf ſich wirken zu laſſen und um deutſche Kulturwerte in ſich aufzunehmen, ſo wird umgekehrt die Nordiſche Muſikwoche uns Heidelbergern Gelegenheit geben, uns von unſeren Gäſten nordiſche Kultur vorführen und von Seiten der Tonkunſt in geſchloſſenem Zuſammenhang auf uns wirken zu laſſen. Aus Schweden und Finnland, Norwegen und Dänemark wird die Sprache der Töne zu uns reden, aus Stockholm und Hel⸗ ſingfors, Göteborg, Kopenhagen, Odenſe werden führende Perfön⸗ lichkeiten des norbiſchen Muſiklebens hier weilen, um die Werke ihrer Heimat erklingen zu laſſen. Und es wird zweifellos ein he⸗ ſonderes Intereſſe bieten zu beobachten, inwieweit die Beſonder⸗ heiten eines ſeden der vier Länder auf ſeine muſikaliſche Produk⸗ tion einwirkt; die Idylle der däniſchen Landſchaft etwa, oder der ſchwere Ernſt der Felswände und der Sturmnächte an der ſchwedi⸗ ſchen und norwegiſchen Küſte. Immer wiederkehrend wirkt ſich in bieſer Kunſt das uns Mitteleuropäern fremde Erlebnis der hellen ſammerlichen Nächte, das Wunder der Mitternachtsſonne aus. „Die Nordiſche Muſikwoche wird das 7. Muſikfeſt ſein, das Heidelberg erlebt. Alle bisherigen haben uns Ausſchnitte unſerer Kultur vorgeführt, meiſt längſt Bekanntes, einzelne auch noch mehr oder weniger heiß Umſtritteneg. Um ſo intereſſanter vermag die bevorſtehende Muſikwoche für den zu ſein, der offenen Ohres in die Zeit hört, weil ſie eine uns fremde, und doch dem Germanen weſensverwandte Klangwelt erſchließen wird. Und bermag es um⸗ ſo mehr zu ſein, als wir als Interpreten nordiſcher Muſik die —4 5 und die Ehre haben werden, nicht wenige nordiſche Gäſte ier begrüßen zu dürfen, wie bereits geſagt, großenteils gerade die Führer des derzeitigen nordiſchen Muſiklebens. Prof. Jean Sibelſus, Helſingfors, der Großmeiſter nordiſcher Muſik, der von früheren Jahren her als Dirigent eigener Muſik hier noch in ugefloſſen ſind, der Uni⸗ eiſen, der Stadtverwal⸗ Erinnerung ſein dürfte und der in liebenswürdiger Weiſe zugeſagt hatte zu kommen und eine ſeiner Symphonien zu dirigieren, war nicht zum Handelsregiſter angemeldet worden iſt. Denn erſt durch die Mannheimer verkehrsſchwierigkeiten Wir erhalten folgende beachtenswerte Zuſchrift: Sehr geehrter Herr Redakteur! Sie haben ſich in dankenswerter Weiſe der Aufgabe unterzogen, mit Polizeidirektor Dr. Bader die heute in unſerer Stadt beſtehen⸗ den Verkehrsſchwierigkeiten zu beſprechen und darüber in einem Artikel in Nr. 243 Ihres geſchätzten Blattes zu berichten. Ich habe von den Ausführungen, die der Herr Polizeidirektor Ihnen gemacht hat, mit großem Intereſſe Kenntnis genommen und kann vieles von dem unterſchreiben, was er über den Verkehr mit Autos und Motorrädern, mangelhafter Diſziplin des Publikums, ſchlechten Straßenverhältniſſen uſw. geſagt hat. Ueber einen Punkt indes hat 06 Polizeidirektor Dr. B nicht ausgeſprochen, und das muß im Zu mit ſeinen e m. E. doch noch einmal ernſtlich unterſucht werden, das iſt nämlich die auch in Ihrem ge⸗ ſchätzten Blatte ſchon oft angeſchnittene Frage, ob der Verkehr in der Kunſtſtraße, wie er ſich, infolge Verweiſung nahezu alſer Fahrzeuge auf dieſe Straße, jetzt herausgebildet hat, ſo bleiben darf oder nicht. Ich bin der Meinung, daß die Verhältniſſe ſich jetzt ſchon ſo zu⸗ geſpitzt haben, daß jeden Tag ein ſchwerer Unglücksfall uns darüber aufklären kann, daß ſchon zulange mit einer Verbeſſe⸗ rung der Verkehrverhältniſſe zugewartet worden iſt; kleine Unfälle ereignen ſich tagtäglich, ebenſo kann Jeder, der die Kunſtſtraße paſſiert, beſtätigen, daß gefahrvolle Situationen viel⸗ mals an jeder der vielen Straßenkreuzungen vorkommen. Auch Polizeidirektor Dr. B hat dieſes ſa ſelbſt zugegeben. Es iſt alſo die höchſte Zeit, daß ernſtlich überlegt wird. wie dem Uebel geſteuert werden kann. Polizeidirektor Dr. B. beklagt ſich über die Quadra⸗ tur der Stadt Mannheim, die eine Beſſerung der Verkehrs⸗ verhältniſſe unmöglich mache. Ich bin nicht dieſer Auffaſſung, glaube vielmehr, daß es verſchiedene Wege gibt, erfolgreich durchzugreifen. Einer dieſer Wege beſtände darin, daß man die enge Kunſt⸗ ſtraße von dem Laſtwagen⸗, Motorrad⸗ und Fahrrad⸗Verkehr entlaſtet, evtl. auch den Verkehr mit Handkarren verbietet, weil alle dieſe Fahrzeuge die Kunſtſtraße in der Hauptſache wegen ihrer Asphaltierung benützen. Ein zweiter Weg wäre der, die enge Heidelbergerſtraße für den Verkehr in l einer Richtung wieder frei zu geben, d. h. alſo die Fahrzeuge könnten, vom Waſſerturm kommend, die enge Heidelbergerſtraße paſſieren, von der Breitenſtraße herkommend, hätten ſie jedoch die Kunſtſtraße für die Rückfahrt zu benützen. Ein dritter Weg wäxe der, die enge Heidelbergerſtraße für den Perſonenwagen⸗Verkehr wieder ganz freizugeben, wobei man unter Umſtänden Krafträder und gewöhnliche Fahrräder auf die Kunſtſtraße verweiſen könnte. Der erſte Vorſchlag könnte m. E. ohne weitere Bedenken durch⸗ Pſert werden. Er bedarf keiner Erläuterung. Was den zweiten orſchlag anbelangt, ſo ſei darauf verwieſen, daß ein ſolcher ein⸗ ſeitiger Berkehr in einer Reihe deutſcher Städte mit Erfolg durch⸗ eführt iſt und ſeine Einführung auch bei auswärtigen Fahrern, die annheim paſſieren, auf keine großen Schwierigkeiten ſtoßen würde, weil man durch Verbotstafeln das Fahren in einer Richtung er⸗ reichen kann, zum mindeſten auf dem engen Teil der Heidelberger⸗ ſtraße. In der Kunſtſtraße mit den vielen Kreuzungen würde ein Auswärtiger ſich ſchon ſchwerer zurecht finden. Infolgedeſſen ſcheint mir neben Vorſchlag 1 der 3. Vorſchlag eine gute Löſung zu ſein. Zur Erläuterung möge Folgendes dienen: Die enge Heidel⸗ bergerſtraße, die nur 150 Meter lang iſt, iſt ſ. Zt. geſperrt worden, in der Hauptſache, weil die Anſammlungen des Publi⸗ kums auf dem Fahrdamm zu Stunden und namentlich, wenn das II. T. ſtark beſuchte Vorſtellungen gab, den Fahrverkehr behinderten und weil eine Anzahl von Zuſammen⸗ ſtö namentlich mit Radfahrern, vorgekommen ſein ſoll. Iſt nun aber die Sache wirklich ſo ſchlimm geweſen, daß man wegen dieſer nur zeitweili Ueberfüllung der Straße den ganzen Verkehr auf dieſem Teil 1—5 und auf einer anderen Straße noch viel unhalt⸗ barere Zuſtände ſchaffen mußte?! Ich beſtreite das und verweiſe darauf, daß erſtens die Heidelbergerſtraße 1,5 Meter breiter iſt, als die Kunſtſtraße, und daß es zweitens ſich bei dieſer Strecke nur um 150 Meter handelt, während auf der Kunſtſtraße auf ungefähr 1 Kilometer die größten Schwierigkeiten geſchaffen worden ſind. Ich verweiſe weiter dar⸗ auf, daß das Hauptperkehrsübel in der engen Heſdelber⸗ gerſtraße, nämlich die Straßenbahn, ebenfalls mit den Paſſan⸗ tenanſammlungen fertig werden muß, und daß kein Grund vorliegt, anzunehmen, daß, wenn eine gewiſſe Verkehrsregel für andere Fahrzeuge getroffen wird, dieſe nicht in derſelben Weiſe ohne Un⸗ älle auf dieſer kurzen Strecke durch die Straßenpaſſanten hindurch⸗ kommen. Sind nicht übrigens die Anſammlungen der In⸗ genieurſchüler und der Erwerbsloſen ebenſo der in der Kunſtſtraße ein gleich großes Verkehrshin⸗ rnts Die enge Heidelbergerſtraße hat 3 Fahrbreiten: nümlich 2 Straßenbahngeleiſe und eine volle Fahrbrelte, die zum Aufſtellen von Wagen oder Karren bezw. zum Ausweichen genügt. .. ͤ——— Somme 5 Oommersprossen merſpro im Geſicht und an den Händen zu beſeitigen durch Beel n mit Klorokrem und Kloroſeife. Anſchädlich und ſeit Jahren bewührt. Mit genauer Anweiſung in allen Chlorobont-Verzdaſeſfelen zu baben. allerdings gezwungen, eine ganze geplante Europareiſe aufzugeben und damit auch hier ſeine Zuſage wieder zurückzuziehen. Seine in das Programm aufgenommene neueſte 5. Symphonie wird an ſei⸗ ner Stelle Prof. Robert Kajanus, Helſingfors, neben einer ei⸗ ——75 Sinfonietta dirigieren, der Vorſitzende des finniſchen Ton⸗ ünſtlervereins. Aus Schweden wird der führende Symphoniker, Kurt Atterberg, kommen und eines ſeiner Werke aufführen, daneben der Leiter der Göteborger Oper, Lill Erik Hafgren. Dänemark wird ſeinen Carl Nielſen, die als unbedingt aner⸗ kannte Führerperſönlichkeit der däniſchen Muſik, ſenden, daneben N. O. Raaſted, Odenſe, und J. L. Emborg, Vordingberg. „So wird den Aufführungen der Nordiſchen Muſiktvoche in weitgehendſtem Maße eine ſtilgerechte Wiedergabe aus dem Geiſt ihrer Heimat heraus geſichert ſein, ähnlich wie ſchon die Pro⸗ im lebendigen Wechſelverkehr mit den nordiſchen onkünſtlervereinen erfolgte. Alle vier ſkandinaviſchen Tonkünſt⸗ lerverbände werden im Ehrenausſchuß unſerer Nordiſchen Muſik⸗ woche ſich vertreten laſſen. Dänemar! durch ſeinen Vorſitzen⸗ den Hakon Brreſen, Finnland ebenſo durch Prof. Robert Kafanus, Norwegen durch Herrn Torolf Voß, Schweden durch Herrn Kurt Atterberg. So wird unſerer Veranſtaltung im Norden die lebendigſte und in verſchiedenſter Hinſicht ſich tatkräftig auswirkende Teilnahme entgegengebracht. Es wird nun an uns ſein, den Ruf Heidelbergs als Muſikſtadt neu zu bewähren. F. Theater und Muſik die Stamitz-Gemeinde. in der das alte Collegium musicum, die Geſellſchaft der Muſikfreunde und ihr Streichorcheſter zumal wie⸗ der auflebt. die einen wertbeſtändigen Faktor im Mannheimer Kunſt⸗ leben bedeuten kann, lud uns zum Bach⸗Klavier. Die Münchener Pianiſtin Julig Menz, eine Klavierſpielerin von Rang. gab uns zunächſt Sebaſtian Bachs Klavier⸗Konzert in D⸗Moll mit Orcheſter, ſpielte alsdann die Sonate in C⸗Moll von Johann Chriſtian(Bachs fünaſtem Sohne. deſſen Stil von Galoppi und Paradiſo bis zu Mo⸗ zart reicht) zwei Stücke von Emanuel Bach, dem Hofpianiſten des großen Friedrich und zwei vortrefflich gewählte Werke von G. F. Händel. Der aroße Händel ſteate mit ſeiner G⸗Dur Chaconne, die geſtern im pollen Glanze der aeiſtvollen Salonkunſt von London 1720 und in aenialer Erfindungskraft neu erſtanden iſt: die Zugabe führte uns wieder zu Sebaſtian Bach zurück. Sein Konzert für Kla⸗ vier und zwei fflöten— aus den„Concerts avec plusleurs iustrü- ments“ von 1720— beſchloß den Abend in der glücklichſten Fo Die Begleitung beider Konzerte wurde ausgeführt vom Orcheſter Stamitz⸗Gemeinde, das Mar Sinszheimer mit Stilbewußtſeft ——— ͤ—— ß——————— 4. Seite. Nr. 258 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Wer den Verkehr in dem engen Straßenteil tagsüber beobachret, wird finden, daß die Zahl der Fußgänger ſo minimal iſt, daß lein berechtigter Grund vorliegt, die Straße zu dieſen Zeiten zu ſperren und damit, was noch viel wichtiger iſt, den ganzen übrigen breiten Teil der Heidelbergerſtraße und in Jort⸗ ſetzung davon, die ganzen Planken bis zur Börſe vom Fuhrverkehr nahezu zu entblößen. Her liegt alſo eine vorzügliche Möglichkeit, die Schwierigkeiten, die die Quadratur Mannheims dem Verkehr bietet, auf ein Minimum zu reduzieren. Es könnte eingewendet werden, daß der Verkehr der Straßen⸗ bahnwagen und der Perſonenkraftwagen u. dergl. zu Kolliſionen führen müßte, daß iſt jedoch unrichtig. Wer das behauptet, über⸗ ſieht, daß die Straßenbahn zwei glatte Fahrwege beſitzt, die von den anderen Wagen, ſei es, indem ſie den Straßenbahnwagen vorfahren oder ihnen nachfahren, benützt werden können. ohne daß der Paſſantenverkehr ſtärker beein⸗ trächtigt wird, als durch die Straßenbahnwagen felbſt. Daneben wäre aber dann noch immer eine ganze Fahrbeite für Anſammlungen des Publikums auf dem Fahr⸗ damm vorhanden, und ich könnte mir denken, daß man auch den ſſantenverkehr dadurch beſſer regelt, daß man für den engen Teil der Heidelbergerſtraße die Benützung der Bürgerſteige nur in einer Richtung geſtattet. Ebenſo halte ich es für möglich. den Andrang vor dem.⸗Theater zu verringern, indem man den Haupt⸗ ein⸗ und Ausgang polizeilich in die Seitenſtraße verlegt, wo ohnehin ſchon ein Zugang beſteht. Wir ſind in einer Hauptverkehrsſtadt und es iſt notwendig, den Verkehr nicht in engherziger, ſondern in großzügiger Weiſe zu regeln. Es kann darauf verwieſen werden, daß in zahlreichen anderen Großſtädten, namentlich in rheiniſchen Städten, die Ver⸗ kehrsverhältniſſe in engen, krummen und unüberſichtlichen Straßen viel ungünſtiger als in Mannheim ſind, und daß trotzdem keine Verkehrsabdroſſelung ſtattgefunden hat. Wenn man für die enge Hudelbergerſtraße noch einen Schutzmannspoſten an der Kreuzung zwiſchen Pß5 und P 6aufſtellt, der den Ver⸗ kehr aus den Seitenſtraßen über die enge Heidelbergerſtraße hin⸗ wog ſo regelt, daß Zuſammenſtöße ſicher vermieden werden und der gleichzeitig darauf achtet, daß ſowohl von Engelhorn u. Sturm her als auch von Gebrüder Wirth her die Per⸗ ſonenwagen den Straßenbahnwagen nicht über⸗ holen dürfen, und daß ſie auch an der Halteſtelle bei Engel⸗ horn u. Sturm nicht in die einſteigenden Fahrgäſte hineinfahren dürfen, ſo iſt mit einem Schutzmann weit mehr erreicht, als jetzt mit einem halben Dutzend Schutzleuten, die abwechſelnd einmal an der, das andere Mal an jener Straßen⸗ kreuzung der Kunſtſtraße ſtehen. Und nun noch ein Wort zu den Kraftwagen und Kraft⸗ rädern: Polizeidirektor Dr. B. hebt in der Hauptſache das ſchnelle Fahren der Autos und Motorräder hervor. Ich muß gen nach meinen Feſtſtellungen wird das raſche Fahren vom Publikum viel weniger unangenehm empfunden als die gerade⸗ zu unerhörte Rückſichtsloſigkeit, mit der die sfatrer durch die Straßen knattern. Die größeren Räder verführen damit eine regelrechte Kanonade, ganz gleich, ob ſie auf der verkehrsfreien Straße oder in langſamerem Tempo durch eine Menſchenmenge fahren oder um die Ecken biegen. Meines Wiſſens iſt das Fahren mit offenem Auspuff nicht nur den Autos, ſondern auch den Motorradfahrern verboten und es iſt unverſtändlich, mit welcher Geduld dieſem Unfug bisher zugeſehen wurde. Trotz Aufſtellung der Poſten und trotz Nummerierung der Fahrväder kam es bis in die letzten Tage hinein ſelten vor, daß ſich ein Schutzmann eines ſolchen mit Donnergepolter daher raſen⸗ den Jünglings im Intereſſe der Allgemeinheit in dankenswerter Weiſe angenommen hat Die Schutzleute haben offenbar doch weſentlich ſtärkere Nerven als das übrige Publikum, es iſt aber er⸗ freulich, daß in den letzten Tagen, ſoviel feſtgeſtellt werden konnte, mit geringerer Rückſicht gegen die Motorradfahrer vorgegangen wird. Es ſind nämlich keineswegs vorwiegend Ge⸗ ſchäftsleute die ſich dieſes Fahrzeugs bedienen, ſondern es ſind in der Hauptſache junge Menſchen, die zu eigenem Vergnügen das Publikum quälen. indem ſie fort⸗ geietzt die Straßen hin und her knattern. Hier ſollte weiter mit der größten Energie voregangen werden, um die Stadt von dieſer Plage zu befreien. Wenn einer mit ſeinem Rad Syektakel machen well, cchört er auf die Landſtraße, aber nicht in die Stadtmitte. In dieſer Hinſicht aber kann man in der Kunſtſtraße die unange⸗ nehmſten Erfahrungen ſammeln. Nicht nur allein. ſondern zu zweit und dritt nebeneinander fahren dieſe rückſichtsloſen Menſchen die Straße entlang und bringen den Paſſanten in Gefahr. Auch dietes Pefeneinanderfahren, ebenſo die überlauten Huppen müßten Gegenſtand eines Verbotes werden. Was die Geſchwindigkeit der Fahrzeuge anbelangt, ſo bin ich, entgegen Polizeidirektor Dr.., der Meinung, daß man doch für beſtimmte Strecken eine verringerte Geſchwin⸗ digkeit vorſchreiben kann. Wenn es ſchon möglich iſt, Straßenzüge ganz zu ſperren, ſo muß an ſchwierigen Verkehrsſtellen die Mög⸗ ſichteit beſtehen, die Geſchwindigkeit zu verringern und dies würde ich auch für die enge Heidelbergerſtraße auf jeden Fall empfehlen. Vor Abſchluß dieſer Ausführungen höre ich übrigens, daß eine ſolche Geſchwindigkeitsbeſchränkung, und zwar auf 5 Km., ebenſo das Verbot des Vorfahrens und die Vorſchrift des Rechtegehens für die Durchfahrung des„Suezkanals“ gerade jetzt eingeführt worden iſt. Mittwoch, den 4. Juni 1924 Ich wäre Ihnen, ſehr geehrter Herr Redakteur, dankbar, wenn Sie dieſe meine Ausführungen in der Ihnen geeignet erſcheinenden Weiſe bei der weiteren Behandlung dieſer Angelegenheit im Intereſſe der Allgemeinheit mitbenützen würden. Die Verkehrsver⸗ hältniſſe in der Kunſtſtraße ſchreien nach einer Aenderung. Hof⸗ ſentlich geſchieht ſeitens der zuſtändigen Stellen bald etwas zur Verbeſſerung der Verhältniſſe. vollverſammlung der Handelskammer für den Kreis Mannheim Am 27 Mai fand unter dem Vorſitz des Präſidenten Richard Lenel eine Vollverſammlung der Handelskammer für den Kreis Mannheim ſtatt. Der Vorſitzende verwies darauf, daß die vielen Anträge auf Geſchäftsaufſicht zur Abwendung des Konkurſes ſich zu einer Gefahr auszuwachſen beginnen Auf der einen Seite ſei es gewiß wünſchenswert, wenn Konkurſe alter, an u für ſich gut fundierter Unternehmungen verhütet werden, andererſeits 115 es je⸗ doch nicht zu begrüßen, daß auf dem Umwege über die Geſchäfts⸗ aufſicht nicht lebensfähige Unternehmungen über Waſſer gehalten werden. Er habe deshalb bei der des Badiſechn Induſtrie⸗ und Handelstages folgende Anträge geſtellt: 1 Der Aufſichtsperſon ſoll ein Gutachterrat aus den Reihen der Gläubiger zur Seite geſtellt werden. 5 Die Geſchäftsaufſicht muß angemeldet und veröffentlicht werden. 3. Sie muß zeitlich begrenzt ſein. „Die VBollverſammlung erklärte ihre Zuſtimmung zu dieſen An⸗ trägen. Die Beunruhigung des Publikums ſei übertrieben; es ſei bis jetzt in 14 Fällen Geſchäftsaufſicht beantragt worden. Präſident Lenel gibt ſodann in 152ſtündigen Ausführungen eine Ueberſicht über die Sachverſtändigen⸗Gutachten, die mit Recht von ſehr maßgebenden Leuten ſcharfe Kritik erfahen haben. Er halte aber eine Ablehnung für unverantwort⸗ lich. Allerdings müßten Bedingungen an die Annahme der Gut⸗ achten geknüpft werden. Es müſſe eine Rückkehr auf die Baſis des Verſailler Diktats gefordert werden. Die ſpäter beſetzten Gebiete müßten geräumt werden und die Zollinie verſchwinden. Wenn man das nicht erreiche, ſei die Erfüllung der feindlichen Forderungen undenkbar. Zu größter Sorge für den Fortbeſtand von Badens Wirtſchaft geben vor allem die Ausfüh⸗ rungen der Sachverſtändigen über das ESiſenbahnweſen An⸗ laß. Er habe deshalb die badiſche Regierung gebeten, hierauf ihr ganz beſonderes Augenmerk zu richten. Präſident Lenel ſchlägt der Kammer vor, das Sachverſtändigen⸗Gutachten als Baſis fuͤr Verhandlungen anzuerkennen und empfiehlt im Intereſſe des deutſchen Volkes die Annahme der vom Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelstag gefaßten Entſchließung. Eine ſich hieran anſchließ nde Ausſprache ergibt das vollſtändige Einverſtändnis der Anweſenden. Präſident Lenel berichtet dann kurz über die Sitzung des Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelstags vom 17. Mai, in der neben den Sachverſtändigen⸗Gutachten die Frage der Aende⸗ rung des Handelskammergeſetzes und der Mitwirkung der Handels⸗ kammern bei den Durchführungsbeſtimmungen zum Vermögens⸗ ſteuergeſetz behandelt wurden. Dr. Krieger gibt anſchließend einen Ueberblick über die Sitzung des Einzelhandelsausſchuſ⸗ ſes des Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelstags in Baden⸗Baden, wobei der Abbau der Zwangswirtſchaft, die Selbſtver⸗ Beſen von Induſtrie und Gemeinden, das Rabatt⸗ und Zugabe⸗ weſen, das Tumultſchädengeſetz ferner ein Antrag des Landesver⸗ bandes reiſender Gewerbetreibender Badens auf Vertretung des Wandergewerbes in den Einzelhandelsausſchüſſen der Handelskam⸗ mern im Mittelpunkt der Beratung ſtanden. Weiter berichtet der Vorſitzende über die Südweſtdeutſche Handels⸗ und e in Baſel. Präſident enel gibt bekannt, daß ein ſtändiges Schiedsgericht für Goldbilanzſtreitfragen in Ber⸗ lin errichtek worden ſei. Er ſchlage vor, ſich der Berliner Einrichtung zu bedienen, ſolange ſich nicht die Notwendigkeit ergebe, ein gleiches Schiedsgericht hier zu errichten. Präſident Lenel drückt ſeine Freude über den Beſuch des Staatsſekretärs des Reichspoſtminiſteriums und des Präſidenten der Oberpoſtdirektion aus. Die Beſprechungen hät⸗ ten den Erfolg gehabt, daß der Ausbau des Bahnpoſtamtes Nr. 2 zugeſagt wurde. Der Erwerbung eines Bauplatzes zur ſpäte⸗ ren Errichtung eines Poſtumſchlagbahnhofs wurde auf Anregung der Handelskammer näher getreten. Gegenſtand weiterer Erörterungen bildeten die Frage der Mietzwangswirtſchaft für gewerbliche Räume, der Errichtung von Ausſtellungshallen und der Organiſatiyns⸗ änderung in der Sozialverſicherung. * Vorkrag Lenel über das Sachverſtändigen⸗Gutachten. Wir machen nochmals darauf aufmerkſam, daß heute Abend auf Veran⸗ laſſung des Ortsvereins der Deutſchen Volkspartei Han⸗ delskammerpräſident Richard Lenel im Kaſinoſgale über das Sach⸗ verſtändigen⸗Gutachten ſpricht. Von dieſem weltgeſchicht⸗ lichen Dokument, das im Brennpunkt unſeres geſamten politiſchen und wirtſchaftlichen Lebens ſteht, iſt das Schickſal des deutſchen Vol⸗ kes für lange Jahre, man darf ſogar ſagen, für Generationen, ab⸗ und mit Geiſtesgegenwart leitete. Ein Kontrabaß und drei Violon⸗ celle, ſo viel ich ſah, und ein Fagott. ſo viel ich hörte. führten die Grundſtimme aus. Nach der alten Praxis verſteht es ſich. daß der „Cembaliſt“ den bezifferten oder auch unbezifferten Baß ausführt und die Harfe füllt. Will ſagen: daß der Cembaliſt das Ganze mit ſeinem Geiſt erfüllt, bebt und träat daß er nicht nur Soliſten⸗Lorbeer mit neuem Gefunkel(oder Geflunker) zu erlangen ſucht. Eine Spie⸗ lerin der alten Art iſt nun Julia Menz: ihre allzuſchnellen Tempi in Tmanuel Bachs Solfegaio und in dem angeſchkoſſenen Sonatenſatz (F⸗Moll) maa man gegen den lauten Widerhall des halbleeren Har⸗ monieſaales aufrechnen. Jedenfalls iſt das Bach⸗Klavier von Karl Mändler⸗Schramm(München) nicht nur eine Nachbildung der alten Kielflügel mit ihrem Zitherklang und dem Drahtkiſten⸗Schall. der uns die ganze Rezitation verdirbt. ohne muſikgeſchichtliche Ohren zu er⸗ freuen. Es iſt vielmehr die Wiederbelebung des von Sebaſtian Bach ſelbſt erfundenen und nach ſeinen Angaben erbauten Lauten⸗ „Klavierzumbels mit zwey Manualen“ mit Fortezug, Oktaven⸗Verdoppelungs⸗Zügen, mit zwei verſchiedenen Klanafarben. Da ich dies Lauten⸗Klavier(um 1894 in Leipzig) genau erprobt und ſiudiert babe. fand ich hier und geſtern Bachs Klavier-Ideal erneut. Die techniſchen Verbeſſerungen— ſieben Fußhebel. meiſt Verbin⸗ dungszüge(Koppeln), wohl auch Forte⸗ und Oktavenzüne— laſſen ſich nicht beſchreiben. denn hier muß man hören. Hören muß man den„talieniſchen“ Klana des neuen Bach⸗Klaviers: Händels Cha⸗ conne bedeutete geſtern ein wahres Wunder des Klanges. 5 Karl Mändler⸗Schramm zu danken haben. Uraufführung der Meſſe eines Mannheimer Tonſetzers Eine kirchenmuſtkaliſche Aufführung in der katholiſchen Stadtpfarrkirche zu Weinheim brachte am vergangenen Sonntag als Haupt⸗ und Höhepunkt der Vortragsfolge die Uraufführung der neuen Meſſe in Fe-Dur für gemiſchten Chor, Orgel und Bläſer von K. Fr. Boeres. Wos dieſes 40. Werk des Mannheimer Kirchenchorleiters gegenüper pielen Schöpfungen der Cäcilianer kennzeichnet und auszeichnet, iſt das neue Ausdrucksgewand, das der einheimiſche Vertoner dem ur⸗ alten Meſſetext überwirft. Aber— Liturgik und Expreſſionismus, Konfervativismus und Fortſchritt? Sind das nicht Extreme, die ſi 9 nie berühren? Indeſſen— erſchien micht ſeder, heuie als kirchlich und durch Ueberlieferung geheiligt betrachtete Stil den Zeitgenoſſen weſt als„moderniſtiſch“? Selbſt die Romantik und Gotik— wie Pateftring und Liſzt? Bei ſolcher Einſtellung erkennt man die Be⸗ teekung der künſtl⸗riſchen Mitdel auf Wlasinſtrumente(2 H5 ner. 2 Trompeien, 2 Poſaunen) neben der Orgel weniger als Behelf (iTterer Ausführbarkeit: ſondern der dunkle Klang der Hörne und den und der ehern⸗ Ton der Trompeten verſtärfen den ernſt⸗ ECharekter dieſer Schörtung. in der das dequäſte Mencchen⸗ ſerer Toge aus den Tiefſon zum Hiwmel ruft. So hüllt ſich und„Sanctus“ wie in Trauerſchleier, giegesſubel des„Gloria“ kenswerteſten Einzelheiten dieſes Gutachtens erſt in vollem Umfauge unterrichtet, wenn er einen ſo hervorragenden Wirtſchaftsführer, Wie den Handelskammerpräſidenten hört. Der Beſuch des heutigen Vor⸗ tragsabends iſt deshalb für alle Parteifreunde unerläßlich. Nichtmitglieder der Deutſchen Volkspartei ſind willkommen. * Ernannt wurden Geh. Negierungsrat Dr. Hermann Kor 7 zum Direktor des Oberverſicherungsamtes Mannheim, die Landwir ſchaftsinſpektoren Wilhelm Traut in Rheinbiſchofsheim und Thes dor Wick in Ettenheim zu Landesbkonomieräten unter Belaſſung m ihren Dienſtſitzen, Polizeiwachtmeiſter Emil Franz in Mannheim zum Polizeioberwachtmeiſter hierſelbſt. en⸗ *hpoſtſcheckverkehr in den Niederlanden. Wie uns die Außen, handelsſtelle der Handelskammer Mannheim mitteilt, iſt der Niebe ländiſche Poſtſcheckverkehr ſeit längerer Jeit infolge eechniſchen le⸗ zulänglichkeiten eingeſtellt und wird erſt nach Beendigung neue organiſatoriſcher Maßnahmen wieder in Betrieb genommen wer —— auf dieſe Einrichtung können daher zur Zeit nicht abgegeben werden. „ Vorſicht bei Reiſen in die Pfalz. Wie uns von einem Leſer unſeres Blattes mitgeteilt wird, üben die Franzoſen zur Zeit au 5 Stationen der Rhein⸗Haardtbahn wie in 3a 405 ſelbſt eine ſcharfe Kontrolle aus. Der Brückenpaß nach wigshafen allein genügt nicht, ſondern man muß hei Reiſen in Pfalz mit einem Paß mit Viſum verſehen ſein. So wurden, 85 uns mitgeteilt wird, auf den Stationen Maxdorf uſw. gegen 20 1—55 ſonen von drei Gendarmen angehalten. Wer nicht im Beſite vollgiltigen Paſſes war, mußte eine Buße von 40 Goldmark zahlen. Deshalb Vorſicht bei Reiſen in die Pfalz! * Beſſeres Wagenmaterial in den Perſonenzügen der Schwarz waldbahn. Auf der Schwarzwaldbahn iſt bisher in den Winte⸗ monaten infolge der Steigungsverhältniſſe vielfach Wagenmate rial verwendet worden, das älteren Datums und leichter geba 55 war. Auch in der dritten Klaſſe waren überwiegend die ältere Wagen mit Umſtellſchildern./4. Klaſſe verwendet worden, ſo für den höheren Preis eigentlich kein Ausgleich in der dritten Klalt geboten war. Die Reichsbahndirektion hat in dieſer Hinſicht de von Triberg geäußerten Wünſchen Rechnung getragen und die die Wagengeſtellung in Frage kommenden Stationen Offenburg und Konſtanz angewieſen, gutes Wagenmaterial zu verwenden u n von der Verwendung der erwähnten Wagen mit Umſtellſchl abzuſehen. Dieſe Maßnahme wird während der Reiſezeit ſicherl! dem Anſehen der Schwarzwaldbahn nur förderlich ſein. fin * Die 359. ordentliche Sitzung der Kreisverſammlung — 16. Juni, e Uhr, im Bürgeraueſchußſthungs aal ſtatt. „Jur Milchverteilung in Mannheim. Auf die Bekanntmachueng im Anzeigenteil dieſer Nummer, wonach noch einige Müchhene die Milchhandelserlaubnis bekommen können, wird auch an die Stelle hingewieſen. *Ausbildung von Lehrern für den Fortbildungsunkerricht. 5— 7 Juli bis 10. Auguſt wird in Karlsruhe ein Kurs zur bildung von Lehrern für den Unterricht an der allgemeinen 8o bildungsſchule abgehalten. er * Der Wilterungsumſchlag, der durch die vorgeſtrigen Gewi e hervorgerufen wurde, hat ſich im Laufe des geſtrigen Tages ra⸗ ſchärft. In der verfloſſenen Nacht betrug die niedrigſte Tems te tur 9,6 C(gegen 12,3 C in der vorhergegangenen Nacht). 115 früh wurden am Rhein 10,2“ C.(13.8e.) feſtgeſtellt. Die Hö temperatur betrug geſtern 19“ C.(22.*). * Deulſche mädchen als Tänzerinnen im Ausland. Trotz Abraten laſſen ſich deutſche Mädchen oft verleiten, Stellunge Kabarett⸗ und Varieté⸗Tänzerinnen oder ⸗Sängerinnen land, insbeſonder in Griechenland anzunehmen. Wie das De⸗ National⸗Komitee zur Bekämpfung des Mädchenhandels mi gehen nach den gemachten Erfahrungen ſolche Mädchen allem n als im Aus, tſche Datent 1 beſelge Magerkeit und welke Haut ſollten namentlich Frauen beſererne Wir raten Ihnen in Ihrer Apotheke 39 Gramm echte Avora gr⸗ zu kaufen, die erprobte, unſchädliche Stoffe von anſatzfördernder kung enthalten. F 5— Dfingsten 1924 8 Verlobungserzeigen — cden irmn Marumeirmer Gererel- 8 Areiger Weifesfe Verbreinurig. 3 8 ETmaARBRISte DPre1i22 8 auf Mennheimer Anzeigen. 3 Auffrege fur die Dfingsf- Nummer 5 Pitteri wir fruhzeifig uris— 2 Uberrrüffeflri. 8 Ae 6 7 Ie hängig. Selbſt der aufmerkſame Zeitungsleſer wird über die bemer⸗ Ahenſöddddmre düöhdecndhndeühehgdemſddahddecenddendblldenme 2 —————— n. wird das„Credo“ zum Ausdruck eines faſt harten, unter den Trüm⸗ mern einer ſtürzenden Welt nicht wankenden Glaubens, ſo erſtickt die Flehgebärde des„Kyrie und„ s dei“ anfänglich wie unter Seufzern, bis ſchließlich doch das Licht jenſeitlicher Liebe und Hoff⸗ nung durchleuchbet... Wenn der nicht ſehr ſtark beſetzte, aber vor⸗ treffliche geſchulte Weinheimer Cäcilienverein den Schwierigkeiten dieſer Meſſe und ihrem modernen, ſelten zu reinen Dreiklängen ſich einenden Melos und der, zwar auf Sangbarkeit ſtets wohlberech⸗ deten, aber doch oft ungewöhnlich hohen Sopranlage, im großen und ganzen zwar mit Erfolg, aber doch nicht in allen Teilen durchaus gerecht werden konnte, ſo iſt darum ſeine und ſeines gewandten Chor⸗ leiters Alfons Meißenber—5 Tat nicht geringer einzu⸗ ſchätzen. Daß übrigens in der Haupiſache Uebermüdung der Sänger durch zwei noch aom Aufführungstag notwendig gewordene Proben die Schuld an gelegentlichem Verſagen trugen, bewies der ſtimmungs⸗ ſchöne und tonreine Vortrag zweier Brucknerſcher gemiſchter Chöre und eines gregorianiſchen„Salve Regina“. Alles in allem:„Um großer Dinge willen Großes gewollt zu haben, heißt genug Brief aus Baden⸗Vaden. Die erſten unterſtrichenen Tage im Veranſtaltungskalender der immer mächtiger anſchwellenden Saiſon von Baden⸗Baden. Während Pallenberg und Fritzi Maſ⸗ ſary brav ihre Kurtaxe entrichten, ſtehen Albert und Elſe Baſ⸗ ſermann auf der Kurhausbühne. Wie bei ihrem letzten Gaſt⸗ ſpiel gaben ſie auch heuer das Ehepaar Helmer in Ibſens„Nora“. Am zweiten Abend ſpielten ſie in drei nicht gerade hervorragenden Einaktern von Felix Salten. Beſſeres Kino Der intereſſante und wertvolle Abend war der erſte, an dem Albert Baſſermann ſeinen pſychologiſch verankerten Darſtellungsſtil pflegen konnte, dem ſich ſeine Gattin Elſe in nuancenreichem Spiel vollkommen anzupaſ⸗ ſen weiß. Das Schauſpiel die Stücke ins Repertoire zu bringen, mit denen es in den letzten Wochen vor den Ferien, die Ende Juni einſetzen, ſein Publikum feſſeln und unterhalten will. Pohls derbkomiſche Bauernkomödie„Der Eheſtreik“ iſt die talent⸗ volle Fortſetzung der Art Anzengrubers. Die ethiſche Vertiefung chffehlt indes. Im„Nürnbergiſch Ei“ behandelt Walter Harlan ein ſtark moraliſches Problem: der Held opfert ſich dem Fortſchritt, für die Sicherheit und den Vorteil kommender Geſchlechter. Beide Werke werden vortrefflich gegeben Mit Schluß der Spielzeit ſtehen etliche Veränderungen im darſtellenden Perſonal bevor. Das be⸗ liebteſte Mitglied der Städtiſchen Schauſpiele, das in ſeiner er⸗ ſtaunlichen Vielſeitigkeit im Schauſpiel wie in der Operette eine Hauptſtütze unſeres Theaters wak. Max Brückner, hat bereits zum 1. Juni Baden⸗Baden verlaſſen, um am Münchner Volksthea⸗ ter den Poſten des 1. Regiſſours zu übernehmen. Auch Albert Rex hat ſeinen Abſchiedsabend ſchon gehabt. Ueber die Neuverpflich⸗ tungen verlautet noch ſo gut wie nichts. Soviel iſt gewiß, daß Kräfte, die auch ſingen können, nicht mehr engagiert werden Es wird wohl nicht angehen, auf die Operette ganz zu verz ſef Wir werden alſo auch in ihr auf auswärtige Kräfte O ſein und dabei jedenfalls nicht ſchlechter fahren als in der tterfl. in letzter Zeit geradezu hervorragend war.„Madame mit Aenne Geier Mannheim in der Titelpartie, ugards berflöte“ mit Lilly Hafgren⸗Dinkela als Pamina, Nentwig ruhe als Tamino, Wilhelm Fenten⸗Mannheim als gid und Joſef Burgwinkel als Papageno und ſchließli ren in der George Baklenoff den Amonasro gab, Lilly Hafch) eine Gaſtſpiel fortſetzte und Anna Baumeiſter⸗Jacobs(Darmſten königliche Amneris war, Walter Schneider⸗Frankfurt den 1 hoheitsvoll geſtaltet, waren Aufführungen, wie ſie ſonſt großen Bühnen geboten werden können. Es kommt uns zugute, daß der ehemalige Leipziger Operndirektor er Gaſt⸗ Lohſe ſich T+ Baden⸗Baden zurückgezogen hat und ſtändige wer⸗ dirigent der Kurhausbühne iſt. Die Konzertberanſtalteuen oder den im Sommer nicht nach irgendwelchen muſikgeſchicheht geboten, zäfthetiſchen Geſichtstunkten angeſetzl. Aber viel wird ſolot⸗ Auf Alerander Boroysky, Rußlands größten Pian n Amarz in fremdartiger Schönheit der Don⸗Koſaken⸗Chor. Mit dez emith Quartett erſchien auch der vielumſtrittene Paul in ein geiſt und zeigte mit ſeinem Streichquartett Opus 22, daß er rufen iſt voller, erfindungsreicher Tondichter iſt, deſſen Talent 2 Kölner die Kammermuſik um wertvode Werke zu bereichern. n aden? Männergeſangverein fuhr, von der Schweiz kommend, a. ben⸗ Baden nicht vorüber, ohne im Kurgarten ein Konzer! Die Vorbereitungen, zur Richard⸗Strauß Feederk Pfinaſtmontag beginnt, ſind in bollem Gang. Dem gie, Sonder, niſten, dem Sinfoniker und Opernkomponiſten Strauß ſiſche behi⸗ gewidmet. Mitte Juni kann das Steir iern. Kle, ſter das Jubiläum ſeines fünfzigjährigen Beſtehens ferz u al nere Veranſtaltungen, wie Tanzabende, Gartenfeſte Ftrauß⸗ dauernd ſtatt und werden auch im Juni zwiſchen dem und den Mozartſpielen, die Ende des Monats beginnen, im Unterhaltungsprogramm aufkommen laſſen. 6 Arauffüh ungen in Darwiſkad antäslich des Aren Harmſedt künſtferfeſtes. Auf Einlodung der Städtiſchen Vehörden Parnt findet am 16 Juni ein Ausflug der Feſtleilnehmer na ür Tonter ſtat. Hierbei bietet eine von der Städt. Alademie füharme unter Mitwirkung des Muſikvereins und verſchiedener da Künſtler im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landesttzeutete non Kammermuſik Uraufführungen folgender Wer tetk: 14. ſtädter Komponiſten: 1. Hans Simon: Streich Zuc Mende in Heiß: Sonate für Pioline und Bratſche: 3. Arnol Nr. ang⸗ ſohn: Lieder: 4. Wilbelm Peterſen: Sreichgenene Siug einem Satz: 5. Bodo Wolf: Grotesk⸗fantaſtiſche Sinf ſtimmenorcheſter. S Se — 2 72 S —1 * 2 S 2 be eweree in Vere gen n. „Auttwoch, den 4. Juni 1924 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 208 zen körperlichen und ſittlichen Untergang entgegen. Tanzeru ickes Mund Sinaſpiele dienen dort nur der Altohelver⸗ Aus dem Lande Gerichtszeitung kehnen 85 zur Unſittlichkeit Die griechiſche Polizei ſtellt Tän⸗ Schweres Hagelunwetter über der Ortenau Landgericht Mannhe m dber Di Sängerinnen unter Sittenkontrolle Die Kapellmeiſter in ſtiauren beuten die Mädchen für ihre Zwecke aus und halten 15 aviſcher Abhängigkeit. Geſchlechtskrank, gebrochen an Leib Nütge ele erwerbslos werden die Mädchen dem arößten Elend en. Nur in den wenigſten Fällen gelingt es dem Zu⸗ 0 entatrirken der Wohltätiakeitsvereine, die Mädchen dem Elend muß pöehen und ihre Heimkehr zu ermöglichen. Immer wieder ba or Annahme ſo verlockend klingerder Angebote dringend ge⸗ ent werden. Ipbr 25ſähri a i 5 ges Berufsjubiläum feiert am 5. Juni die Heb⸗ aume Marie O ch. Belenftr. 24 wohnhaſt Vereinsnachrichten ſalete der Geſangverein Liederpalme E..“ Mannheim veran⸗ ſet am vergangenen Sonntag am Grabe ſeines im Vorfahre ver⸗ lisfein sfreundes Karl Schmitt eine ſchlichte Gedächt⸗ lieger mit Kranzniederlegung, wozu die Hinterbitebenen ehr Flec erſchienen waren ie Aktiven des Vereins leiteten die dorſt mit dem Cher„Sanctus“ von Schubert ein, worauf der erſte kanene„Herr Lepold, das Wort ergriff. Er verſtand es. das ild ichnen, indem er leine ich auf dem Gebiete dlen utſchen Männergeſanges, hervorhob. Sein Geiſt und eine den fortleben. Mit dem Chor„Weihe des Geſanges“, dertdgg mit gutem Stimmenmaterial ausgeſtateete Chorkörper zum brachte, war die eindrucksvolle Feier beendet. veranſtaltungen Wdes Theaternachricht. Zu der morgen im Nationaltheater ſtatt⸗ nen Erſtaufführung von Ibſens dramatiſchem Gedicht„Peer die m wird die Originalmuſik von Grieg zum Vortrag gebracht. dpe muſtkaliſche Leitung hat Paul Breiſach.— Für die neue dendete ⸗Der Fürſt von Pappenheim“, welche am kom⸗ fc Af Samstag, den 7. Juni im Mufenſaal gegeben wird. hat Nharg fred Landory einen luſtigen Rahmen ausgedacht, um den dht er des Stückes zu unterſtreichen. In den Hauptrollen wirken Dann, Guſſa Heiken, Lene Blankenfeld, H. Herbert Michels, De diedec Alfred Landory, Anton Karl Mang mit. Nelegengun Fiſcher⸗Riegel ſtellt ſämtliche Damentoiletten und hat Arhehebeit in der vorkommenden Modenſchau die neueſten Nehörta vorzuführen. Ludwig Kindermann⸗Amler ſtellt die dazu den Hüte und Kopfputze. Rommunale Chronik Gewerbeſteuerfragen des Städtetages i,Auf eine Ar i d ü nfrage des Preußiſchen Städtetages über verſchie eebegen der Gewerbeſteuer, die in den Kreiſen der Hewerz alverwalkung aufgetaucht waren, haben die preußiſchen dunberf folgenden Beſcheid erteilt: Eine verſchiedene Abſtufung der läon ˖ atze(der Kommunalzuſchläge zur Gewerbeſteuer) iſt, wie ſoden den vorläufigen miniſteriellen Richtlinien hervorgehoben ſhrte iſt. grundfäßzlich nicht geſtattet. Die entgegenſtehenden Vor⸗ Ufunen des Kommunalabgabegeſetzes, alſo auch ſolche, die eine Ab⸗ Fuffel duließen, ſind aufgehoben worden. Demgemäß iſt auch eine aahnf ung der Juſchläge zu den Stzeuergrundbeträgen nach der deigre me, etwa nach der Arbeiterzahl, und die Einführung einer Farghaße unzuläſſig. Ferner erklären die Mitglieder, daß der iurg nach dem Gewerbeertrage für die erſten 2400 Mark des ö fre 1 Proz., für weitere 1200 M. des Ertrages 1½ Proz. Ud r den über 3600 M. hinausgehenden Teil des Ertrage⸗ ent beträgt. 2. Kleine Mitteilungen n deingarleruber Stadtrat hat als Höchſtleiſtung unter den gen Städten einen jährlichen Beitrag von einem Pfennig ugen Kopf der Bevölkerung(1361.) für das badiſche üdherbergswerk bewilligt. nafat, Berliner Magiſtrat hat einen weiteren Perſo⸗ dle uiht dn beſchloſſen, 125 5 ollen abgebaut werden erſtens aunte oder ſtändig Angeſtellten, für die geeigneter Erſatz durch Be⸗ Selrargeſtele vorhanden iſt, ſoweit 195 nach den Beſtim⸗ f fähig ſind; zweitens im weſentlichen alle im Büro⸗ Fale d. wedeſten Einne ſtehenden, die üder 60 Jahre alt ſind a webat der Magiſtrat über den bisher erfolgten udbau hinaus ſeberen Abbau von 916 Beautten, 468 Feſtangeſtellten, 720 nicht Augeſtellten in Dauerſtellung und 273 nicht ſdändig Angeſtel⸗ dorübergehenden Stellen genehmigt. 1008 deugewählte Rathenower Stadtverordneten⸗ Aimekan g beſchloß in ihrer erſten Sizung mi 15 gegen N n, die Stadtverordnetenwahlen vom 4. Mai für ungültig ben d da verſchiedene Unregelmäßigkeiten vorgekommen ſind. Ulenne r drei Kommuniſten, die den Antrag auf Ungültigkeits⸗ Ad. geſtellt hatten, ſtimmte die bürgerliche Fraktion dafür, die egen die Ungültigkeitserklärung. —— muſikaliſchen Kammerſpiele(Dr. Erich Jiſchar) in Lud⸗ uß den z. Dem Bühnenvolksbund in erſter Linie iſt es zu danken, dlder Ludwigshafenern durch die muſtlaliſchen Kammerſpiele ein e r Kunſtgenuß zuteil wurde. Es war einmal etwas ganz Nuf eſe drei kbeinen, ſüßen Liebreizes vollen Hauskomödien aadchol khiſtorikers Dr. Fiſcher, der das Verdienſt hat, alte, faſt dne Melodien, Tänze und Lieder großer deutſcher Meiſter u einem einfa Singſpiel geſchmackvoll zu⸗ zu haben. Er ſelbſt erzählt der„Ludwigshafener Waedunn.e daß er im Daßre 1011 vom Preußiſchen Kultus⸗ ürkember den Auftrag erhielt, in den Archiven und Bibliotheken ie aben und und Badens die Beſtände an alten Noten aufzu⸗ er da auf gut Glück von Ort zu Ort reiſte, wo er daden Kirche oder einem erer e alte Noten witterte. —810 nach oftmals vergeblicher Arbeit, plötzlich in irgend ntiſchen Gerümpelecke einen ſeit vielen Jahrzehnten ver⸗ nk oder eine mächtige Truhe fand, aus der ihm, die erſten vergilbten Blätter aufgeſchlagen hatte, ver⸗ nheit wie ein kleines Wunder entgegen leuchtete. Um neuen n zu erwecken und ihnen ein volkstümliches geben, fügte er ſie in ſe affene kleine inakter gend eine luſtige oder lyriſche Idee zu Grunde lag. entſtanden dieſe Hauskomödien, von denen nun g abend von Mitgliedern des„Landestheaters für 'argebiet“ geſprelt würbden:„Johann, der mun⸗ enſieder“, ein Liederſpiel nach dem Hagedorn ſchen Arie aus Mozarts„Entführung“ und Alteren Ma a alte Lied'“. die Geſchichte eines Noten⸗ S= * . 47 . 22% 59875 2 229 S 7 4. 25 225 e“ mit Muſik von Karl Bitters v. Dittersdorf Unter t Neuſtadts und der muſtkaliſchen Leitung Jel cs hatten die Darſteller li“ trefflich in den Geiſt t. Claire Jache vermag nicht nur durch ihr charakteriſſerendes Spiel den Zuhörer zu gewinnen, üder eine ausgezeichnete Komik. Im Verein mit Menſing, deſſen lyriſcher Tenor ein inſchmei⸗ beſitzt, die ſchlichten Weiſen trefflich zu Gehör Spiel und Maske war auch Herbert Neuſtadt. tten Stück im Komiſchen etwas weniger aufdringlich Traute Leander hatte Aalre Jache eine zuver⸗ Das Schlichte, Anbeimelnde und Herzliche diefer auch in der gefühlvollen Begleitung am Flügel ein;, Klesbeck zum Ausdruck. Der Beifall war ſehr Er drundſchau. Auch in dieſem Jahre werden umter Lei ektors des ſtaatlichen Konſervatoriums in Würzburg, rofeſſor Dr. h. c. Zilcher, Mozartfeſtſpiele in der 277 2 2 85 4 2 2 2 S 29 8 — Hartſcher Muſtk und„Ein Roman in der Sch * Offenburg, 3. Juni. Ein ſchweres Hagelunwetter hat geſtern die Ortenau heimgeſucht. Die Stadt Offenburg ſeloſt wurde nur ſchwach geſtreift, da das Unwetter anſcheinend im Ge⸗ birge hängen blieb. Der Hagelſchlag traf hier Zellweierbach und die Partie Heidenknie an der Brandeck. Die Hauptwirkung entlud ſich über der Gemeinde Durbach. Dort würden u. a. die Zin⸗ ken. Wiedergrün, Lauterbach und Sendelbach bös mit⸗ genommen. Der Hagel fiel eine halbe Stunde lang und lag ſchließlich 10 Zentimeter hoch. Regen ſchwemmte dann überall den Boden von den Höhenlagen herab. Glücklicherweiſe herrſchte kein Sturm, ſonſt wäre wahrſcheinlich alles vernichtet wor⸗ den. Die Frucht ſteht noch im allgemeinen ordentlich, doch iſt der Roggen teilweiſe zuſammengeknickt. Der Schaden an den Obſt⸗ bäumen, beſonders an Kirſch⸗ und Aepfelbäumen iſt groß. An den Reben wurden die Samen abgeſchlagen. Der Schaden läßt ſich noch gar nicht überſehen. Schwetzingen, 3. Junt. Am letzten Samstag geriet das 5 Jahre alte Sbhnchen der Familie Koch beim Spielen unter den Anhängewagen eines Fuhrwerkes und wurde ſofort getötet. I. Rof(Amt Wiesloch), 2. Juni. Im Alter von 68 Jahren konnte Polizeiwachtmeiſter Kraus hier ſein 40jähriges disnſt⸗ jubiläum begehen. Der Bezirkspolizeiverein wie der Bürgermeiſter als Vertreter der Gemeinde ſprachen dem Jubilar den öffentlichen Dank aus und machten einige anſehnliche Geſchenke. *Karlsruhe, 3. Juni Der Fernſprechbetrieb im Karls⸗ ruher Telegraphenamt, der— durch Blitzſchlag auf Stunden völlig lahm gelegt war, iſt heute früh wieder in vollem Umſange aufgenommen worden, nachdem geſtern Abend um 7 Uhr ſchon ein größerer Teil der Fernleitungen wieder in Betrieb war. *Pforzheim, 3. Juni. Die geteilte Arbeitszeit in den hieſigen Induſtriebetrieben wird am Montag, 16. Juni. eingeführt Vom gleichen Tage ab verkehren die Arbeiterzüge nach neugeändertem Lan. Konſtanz, 1. Juni. In aller Stille beging vor wenigen Tagen Stadtpfarrer 5. Zandt ſein 40jähriges Dienſtjubiläum. Abs den Kreiſen der evangeliſchen Gemeinde, vom Oberkirchenrat, den Behörden uſw. gingen dem Jubilar, der ſeit über 15 Jahre hier ſeel⸗ ſorgeriſch tätig il, erzliche Glückwünſche zu. Stadtpfarrer D. Zandt iſt bekanntlich ſeit einer Reihe von Jahren Vorſitzender des Guſtav⸗ Adolf⸗Vereins. Nus der pfalz RNeuſiadt a.., 2. Juni. Der pfälziſche Kohlenhänd ⸗ lerverband, der über 400 Mitglieder zählt, tagte geſtern im Saalbau unter der Leitung des erſten Vorſitzenden Herrn Eſch aus Neuſtadt a. H. In dem Jahresbericht. den der Syndikus Herr Dr. Burger aus Ludwigshafen erſtattete, wurde dargelegt daß der pfälziſche Kohlenhandel in letzter Zeit große Not gelitten hat, einerſeits durch den paſſiven Widerſtand, der das ganze Geſchäft be⸗ einträchtigte, anderſeits durch die Geldinflation, welche zur Folge hatte, daß das Vermögen der Kohlenhändler dahin iſt. In den Vor⸗ ſtand wurden gewählt die Herren Eſch⸗Neuſtadt(1. Vorſitzender) Karl Friedlein⸗Ludwigshafen(2. Vorſitzender), Karl Bauni aus Speyer(Kaſſier), Georg Schmitt aus Bobenheim(Schriftführer) und Simon Jung aus Pirmaſens. Nach Beendigung der Bera⸗ tungen ging man ins Palaſttheater wo man ſich einen Braun⸗ kohben⸗Film vorführen ließ. Das Brikett⸗Syndikat hatte nämlich für die pfälziſche Kohlenhändlertagung einen Film zur Verfügung geſtellt, der zum erſten Mal auf der Kölner Meſſe gezeigt wurd“. Die nötigen Erläuterungen zu dem Film gab Herr Ingenieur Schiller vom Briketts⸗Syndikat in Mannheim. Nachbargebiete -g. Homburg(Saar), 2. Juni. Der neugewählte Berufsbürger⸗ meiſter Dr. Ruppersberg, ein Sohn des Saarbrücker Profeſſorz und Hiſtorikers, iſt von der Regierungskommiſſion beſtätigt worden. —. Als am Freitag abend der Schnellzug Ludwigshafen—Saar⸗ brücken hier einfuhr, wurde der Landjäger Foiſſinger, der ſich zur Paßkontrolle dem Zuge näherte, von der Maſchine erfaßt und auf der Stelle getötet. Der Verunglückte, ein beltebter Beamter, hinterläßt eine Frau und 5 unverſorgte Kinder. -g. Stk. Wendel, 2. Juni. Der zum Wendelinusjubiläum als Wallfahrer erſchienene Biſchof von Speyer, Ludwig Sebaſtian, forderte bei der zu ane Ehren gegebenen Serenade das Volk zur Einigkeit auf. die ſtark mache, trotz der Schwere der Zeiten; er bat, das„Gelöbnis der Treve zur Heimat zu erneuern“ und brachte ein Hoch auf unſere deutſche Heimat aus. Vieltauſend⸗ ſtimmig antwortete das Hoch der auf dem weiten Fruchtmarkt Ver⸗ ſammelten. :: Bad Homburg. 2. Juni. Ein aräßlicher Unfall führte den Tod des Grenzjägers Mar Foiſinger am hieſigen Bahnhof herbei. Im Beariff, bei dem um.43 Uhr von Kaiſerslautern hier eintreffen⸗ den Schnellzug die Päſſe der Reiſenden zu kontrollieren. wurde der Beamte, der ſich in unmittelbarer Nähe des einfahrenden Zuges be⸗ fand, wahrſcheinlich von einem Schwindelanfall befallen und geriet unter die Maſchine, die ihm den Kopf vom Rumpfe trennte. Eine mit fünf unmündigen Kindern betrauern den Verluſt ihres Lrnahrers. “Mannheim, 3. Juni.(Sitzung der großen Strafkammer⸗) Vorſitz: Landgerichtspräſident Schlimm Beiſitzende: Land⸗ gerechtsräte Dr. Leſe und Dr. Ullrich Schöfſen: Schioſſer Paul Luttermann und Schreiner Nikolaus Rauſch, beide von hier. Vertreter der Anklagebehör! Oberſtgatsanwalt Mickel. Vor Eintritt in die Tagesordnung ergreift der Vorſitzende das Wort zu einer Anſprache, in der er u. a. folg ndes aue ührte: Zum erſten Male tagt heute die große Strafkammer nach Maßgabe der Verordnung vom 4. Januar 1924 über die Neuord⸗ nung der Strafgerichte. Einſchneidende Aenderungen ſind nach den neuen Beſtimmungen ins Leben getreten, und in der äußeren Form tritt dies vor allem dadurch in die(»ſcheinung, daß ſortan bei den Strafkammerverhandlungen zwei Schöffen zur Mit⸗ werkung berufen ſind während früher die Berufsrichter allein das Richteramt ausgeübt hätten. Von großer Bedeutung ſei hierbei, daß nunmehr auch in den Strafſachen ſe früher in erſter Inſtanz vor die Strafkammer gehörten und letzt dem Schöffengerichte zu⸗ geteilt ſeien, das Rechtsmittel der Berufung zuläſſie e bei der Verhandlung und Entſcheidung vor der großen Strafkammer die Schöffen gemeinſam mit den Derufsrichtern teil- ehmen Es ſei doher Pflicht eines jeden, mit Ernſt an die neue Aufgabe heran⸗ zutreten und dem Geſetze nach jeder Richtung Geltung zu ver⸗ ſchaffen. Die erſten zwei Fälle betrafen Anklagen gegen Jugeno⸗ lich e, die unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit verhandelt wurden. Der dritte Fall betraf die Anklage gegen den 28jährigen Johannes Gayer aus Frieſenheim, der wegen Aufruhrs und Landfriedensbruchs angeklagt iſt. Die im April d. Is. vor dem Schöffengericht hier ſtattgehabte Verhandlung endigte mit der Verurteilung Gayers zu 3 Jahren und drei Monaten Gefäng⸗ nis. Es handelt ſich um die am 15. Oktober v Is. auf dem Meß⸗ vlatz ausgebrochenen Unruhen, bei denen der Angeklagte als Rädelsführer ſich hervortat. Die vom Angeklagten gegen das ſchöffengerichtliche Urteil eingelegte Berufung wird heute als unbegründet verworfen mit der Maßgabe, daß ein weiterer Monat Unterſuchungshaftauf die Skrafe angerechnet wird. M. Ein Zauberkünſtler Mit einem ſonderbar liegenden hatte ſich die Be⸗ rufungsſtrafkammer des Landgerichts Berlin III zu beſchäftigen. Wegen Betruges, Nötigung und Freiheitsberaubung war der Schlächtermeiſter Ganswindt aus Lichtenberg vom Schöffenge⸗ richt Berlin zu 1200 Goldmark Geldſtrafe verurteilt worden. Damit wollte er aber ſich nicht beruhigen und hatte Berufung einlegen laſſen. Der der Anklage zugrunde liegende Sachverhalt entbehrte nicht einer ſtarken Komik. Zuſammen mit einem Viehhändler Schmidt hatte der Angeklagte Ganswindt von 1919 ab eine umfang⸗ reiche Geheimſchlächterei betrieben. Der kapitalkräftige Viehhändler kaufte Vieh auf und brachte es in die Schlächterei des Angeklagten, der ſeinen Lieferanten nach Schlachtgewicht bezahlte und dann zahlreiche Berliner Reſtaurants dauernd von hinten herum belieferte. Das Geſchäft geſtaltete ſich ſehr gewinnbringend— aber nur für Gansſchwindt. Schmidt lieferte die fetteſten Rinder, die aber, ſobald ſie in geſchlachtetem— 35 auf die Wagſchale des Anklagten kamen, merkwürdigerweiſe immer mehr an Gewicht verloren. Das Vermögen des Viehhändlers nahm im Laufe dieſer Geſchäftsverbindung ſtändig ab, während Ganswindt nicht nur äußerlich immer fetter wurde, ſondern auch an irdiſchen Glitern zunahm. Bald konnte er ſich ein Grundſtück und ein Auto kaufen. Nun wurde ſein Geſchäftsteilhaber ſtutzig, konnte aber monatelang nicht hinter den Fehler in ſeiner Rechnung kommen. Als 25 * Bezugsprels Mannheimer General-Anzeiger 55 Pfennig pro Woche täglieh-malige Zustellung Bezugspreis für 4 Wochen.50 l. * Würzburger R 21. i veranſtaltet werden, ſtattfinden. Die Feſtſpiele, die vom 13. bis bringen zwei Orcheſterkonzerte und Reach ma n 195 achtmuſik im Würzburger Hofgarten.— 5 Schauſpiel des Dresdner Staatstheaters hat für die erſten Monate der kommen⸗ den Spielzeit folgende Urau führungen in Ausſicht genommen: die Komödie„Der Galgenſtrick“ von Otto Erler, das Schauſpiel Fahrt nach der Südſee“ von Bernhard Blume, das My⸗ ſterium„Lucifer“ von Eduard Stucken und die Chronik„Die heilige Johanna“ von Bernhard Shaw(Ur⸗ aufführung in Deutſchland).— Der ehemalige Oberregiſſeur am bayeriſchen Hoftheater Dr. Eugen Kilian in München wurde be⸗ auftragt, im Sommerſemeſter 1924 in der philoſophiſchen Fakultät der Univerſttät Kiel in Ergänzung der Lehrtätigkeit des Fachordi⸗ narius Kurſe über Bühnen⸗ und Regiekunde abzuhalten.— Die Leitung des Schloßparktheaters in Steglitz wurde auf 1. Septem⸗ ber dem bisherigen Leiter der fehe Norden in Berlin, Otto Kirchner, übertragen.— Paul Hindemiths Balletpantomime Der Dämon“, wird in einer Feſtaufführung des Frank⸗ furter Opernhauſes am 10. Juni anläßlich des diesjährigen Ton⸗ künſtlerfeſtes zur Uraufführung in der Originalfaſſung gelangen. Die nächſte Aufführung findet am Stadttheater in Zürich ſtatt. Runſt und Wiſhenſchaft 6 2 Irie Kallmorgen. Prof. Friedrich Kall⸗ morgen ſtern in 31 bei Karlsruhe, wo er zum Beſuch ſeiner Tochter weilte, Jahre alt, unerwartet an einem verſchieden. Kallmorgen, der in den letzten Jahren in lberg lebte, wohl ohne weiteres als einer der bedeutend⸗ ſten deutſchen Landſchaftsmaler der Gegenwart angeſprochen werden. Er war in Altona 2.Seine Bilder vom Hamburger Hafen ſind ſehr bekannt. morgen war von 1902 bis 1918 an der Ber⸗ liner Akademie der bildenden Künſte als Lehrer der Landſchafts⸗ ſen Bil n zurück. Er war ervorragender ter, deſſen Bil⸗ dern 2 in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen be⸗ gegnet. Deulſcher Kunſterzlehungstag 1925. In der Woche na Oſtern 1925 findet in S rt ee des Zentral⸗ aſlits für Erziehung und Unterricht, Verlin, eine Tagung ſtatt, auf der die Veziehung der Schule, der freien Volksbildung und der Jugend⸗ bewegung zur bildenden Kunſt behandelt werden ſollen Eine Reihe von Organifationen, die für künſtleriſche Erziehung rätig ſind, beteiligt ſich an der Veranſtaltung, unter anderem der Verein zu Förderung der Fortbildung. Stuttgart: der Reichsverband akade⸗ miſcher Zeichenlehrer, Leipzig; die Landesanſtalt für Erziehung und Unterricht, Stuttgart; die Arbeitsgemeinſchaft des deutſchen Werk⸗ bundes, Stuttgart. Mit der Tagung ſoll auch eine Ausſteilung ver⸗ bunden werden. Ein griechiſcher Tempel aus ſpätarchaiſcher Zeit wurde, wie unſer römiſcher.⸗Mitarbeiter berichtet, kürzlich zu Girb in Kalabrien entdeckt und iſt bereits größbenteils ausgegraben worden. Da der Tempel vermutlich einen Oberbau aus Terracotta und Holz hatte, ſo ſind nur noch die Ornamente und der Unterbau erhalten, an denen man aber deutlich erkennen kann, daß der Tempel nicht drei⸗ ſchiffig, ſondern nur zweiſchiffig war, alſo vielleicht weniger ein Tempel als ein Schutzhaus des Heiligtums war, in dem er lag. Im Tempel wurde ferner das Kultbild gefunden und zahlreiche Votivgeſchenke, darunter beſonders viele goldene und ſilberne Statuetten. da dergleichen Gegenſtände aus Edei⸗ metallen meiſt ſchon am Ausgang des Altertums eine Bente der Tempel⸗ und Gräberräuber geworden ſind, ſo iſt dieſer ſeltene Fund beſonders zu begrüßen. 1e* Jahrhunderlfeier einer päpſtlichen Univerſität. In dieſen ge feiert die päpſtliche Gregorianiſche Univerſität das Feſt ihres hundertjährigen Beſtehens. Das Collegium Romanum, dem ſie angegliedert iſt, war von Ignatius von Loyola 1551 begrün⸗ det worden. Aber erſt Leo XII. vereinigte mit den dortigen Mittel⸗ ſchulklaſſen im Jahre 1824 eine Hochſchule für Theologie, Philoſophie und Jurisprudenz, deren Lehramt damals ihren Sitz in dem pracht⸗ vollen Gebäude des Collegium Romanum, das Gregor XIII. dieſem hatte errichten laſſen. Nach der Okkupation Roms durch Italien im Jahre 1870 wurde der Bau anderen ſtaatlichen Zwecken zugeführt, und die Gregorianiſche Univerſität bezog den Palazzo Borromeo un⸗ weit des Pantheon. Die Zahl der Studenten der Gregoriana wuchs, beſonders in deren neuem Sitz, von Jahr zu Jahr und erreichte im Schuljahr 19223 mit 1159 den höchſten Stand. Die hervorracend⸗ ſten Gelehrten des Jeſuitenordens wirkten hier als Profeſſoren. Leo XIII., Benedikt XV. und Pius XI. letzterer von 1879—1581, waren Studenten dieſer Anſtalt. Zum Feſte der Jahrhumdertfeier findet eine Reihe von Veranſtaltungen ſtatt, die den eigenartigen Charakter der Tradition des Tollegio Romano tragen. Den Höhe⸗ vunkt bildet die theologiſche Doktorprüfung des Kandidaten Alfred Ancel vom franzöſiſchen Seminar in Gegenwart des Papſtes mit der kraditioneſlen theologiſchen Disputation 4e Ein Banreuther Feſtiwielfands. Auf die Meldung, dos Sieg⸗ fried Wagner auf ſeiner Amerikoreiſe kaum die Hälfte der erhpoff⸗ ten Summe von 75 000 Dollar für die Beyreuther Feſtſpiele aufge⸗ bracht habe, wurde von der deutſchen Feſtſpielſtiftung geantwortet, daß ihr eigener deutſer Feſtſpielgarantjefonds die Banreuther Feſt⸗ ſpiele ſicherſtelle. Dazu ſchreibt nun Siegfried Maaner den M N. .“: Die deutſche Feſtſpielſtiftung habe nur für dieſes Jehr die Mit⸗ tel für die Feſtſpiele aufgebracht. Ihre allgemein gehaltene Mittei⸗ lung, daß die Feſtſpiele geſichert ſeien, habe ſein Unternehmen in —— —— ——— . Seite. At. 258 Mannheimer General⸗Anzeiger(mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 4. Zuni 192— jedoch eines Tages beim Abwiegen von vier geſchlachteten Ochſenf ſüchtigen Gatten außer ſich und er beſchloß, den Liebesanträgen der ein lächerlich geringes Gewicht herauskam, packte Schmidt die Wut. Mit einem:„Donnerwetter, das kann nicht mit rechten Dingen zu⸗ gehen!“ griff er nach den Gewichten auf der W̃ hafte ex plötzlich die Löſung des Rätſels: Die Gew nämlich ausgehöhlt und mit Blei ausge dem Revolder in der Hand wollte Ganswind 70 die falſchen Gewichte wieder abnehmen 5 exſtand leiſtete, ſchloß er ihn in dem S hauſe mit der Drohung ein, daß er nicht früher herauskäme, bis er die Gewi gusgeliefert habe. Die herbeigeeilten Gehilfen des Eingeſy müßten mit Aexten die Türe einſchlagen, um ihn zu befreien. Auf Anxraten des Verteidigers räumte der Angeklagte ein, daß er dis beigefüllten Gewichte verwendet habe, er verſuchte aber ſich da⸗ mit zu entſchuldigen, daß er dieſe Gewichte nur der einfacheren Ab⸗ rechnung wegen benutzt habe. Zum Beweiſe dafür legte er dem Gericht eine Art Logarithmentafel vor. Als Landgerichtsdirektor Siegert auf dieſe ſchwierige Rechnung näher einging und ſchließlich meinte, das wäre doch gar nicht glaubhaft, erwiderte der wo lelbte Angeklagte mit naivem Lächeln:„Das kann ich Ihnen auch nicht verdenken, ich würde es an Ihrer Stelle auch nicht glauben. Ich freue mich nur, daß Sie die Sache ſo genau auseinanderpolken.“ Das „Auseinanderpoljen“ führte ſchließlich doch dazu, daß die Berufungs⸗ trafkammer die Berufung des Angeklagten verwarf und das an ſich chon recht milde Urteil des Lichtenberger Schöffengerichts beſtätigte. Kriminalſtudenten und Schwindler in Moabit Im Kriminalgerichtsgebäude in Moabit machen ſich ſeit längerer Zeit allerhand verdächtige Geſtalten bemerkbar, die ſich als Sachver⸗ ſtändige und Preſſevertreter dem Publikum gegenüber aufſpielen und im Trüben zu fiſchen ſuchen. Sonderbarerweiſe handelt es ſich meiſt um Perſonen, die mit den Strafgeſetzen ſchon in Konflikt ge⸗ raten ſind. Gern miſchen ſie ſich unter die Zeugen und verſchaffen ſich mit falſchen als Sachverſtändige oder Preſſe⸗ vertreter Eingang in den Gerichtsraum. Geſtern kam ein derartiger Fall in einer Gerichtsverhandlung zur Aufdeckung. Der Kaufmann Arthur Wuhnke iſt ſchon mehrfach vorbeſtraft. Obwohl er in den 5 Jahren keine Straftat mehr begangen hatte, ſuchte er ſeine „Beziehungen“ zur Juſtiz damit aufrecht zu erhalten, daß er ſich ſtändig als Kriminalſtudent in Moabit aufhielt und im Gerichls⸗ gebäude herumtrieb. Eines Tages war aus einem Sekretariat auf unerklärliche Weiſe ein Bündel von Akten verſchwunden. Die Nach⸗ forſchungen blieben lange Zeit ohne Erfolg, bis ſchließlich das Ver⸗ ſchwinden der Akten durch einen Zufall aufgeklärt wurde. Auf die Anzeige eines in eine Strafſache verwickelten K. wurde Wuhnke ver⸗ haftet. Letzterer war bei K. in der Wohnung erſchienen, hatte ihm die Akten in ſeiner Strafſache gezeigt und ſich erboten, dieſe gegen Bezahlung ihm auszuhändigen. K. ging darauf nicht ein, beſtellte aber zum Schein Wuhnke nochmals zu ſich und ließ ihn dann der⸗ haften. Bei einer Hausſuchung wurden im Beſitze Wuhnkes noch zahlreiche andere vermißte Akten gefunden. Wuhnke gab dann auch „daß er als„Kriminalſtudent“ Kenntnis von den Gepflogenheiten in Moabit erhalten und daraufhin häufig den Eingang der Zeugen zum Gerichtsſaal benutzt habe. Beim„Herumſtreifen“ habe er in einem unbewachten Augenblick ein Aktenbündel an ſich genommen. Das Schöffengericht Mikte hatte Wuhnke zu neun Monaten Gefäang⸗ nis wegen Unterſchlagung verurteilt, ihm auch auf fünf Jahre Ehr⸗ verluſt zudiktiert und ihn in Haft genommen. Vor Gericht zeigte Wuhnke eine gewiſſe juriſtiſche Beſchlagenheit. Er erklärte:„Ich habe im Gericht genug gelernt. Für meine ſtrafbare Handlung gibt es keinen Paragraphen. Unterſchlagung ſetzt voraus, daß man die Sache erſt in Beſitz hat und ſich dann zueignet. Ich habe mir aber die Akten gleich durch das Anpacken zugeeignet. Auch Dieb⸗ ſtahl liegt nicht vor, weil ich die Sachen niemand weggenommen habe, ſondern weil das Paket frei im Gebäude herumlag.“ Das Hericht kam nicht dazu, dieſe„juriſtiſche“ Auffaſſung des Herrn Keiminalſtudenten näher zu prüfen, denn der Gerichtsarzt glaubte in dem Weſen des Angeklagten gewiſſe pathologiſche Züge zu er⸗ blicken, die eine 5 Unterſuchung des Geiſteszuſtandes notwen⸗ dig machten. Das Gericht beſchloß daher, die Sache zu rertagen. Ein ſenſalioneller Mord Aus Preßburg erhält der Wiener„Tag“ folgenden Vericht über einen ſenſationellen Mord, der auf dem benachbarten Gutshof von Beſzterczebanya verübt worden iſt. Der anfangs recht myſteriös erſcheinende Fall iſt inzwiſchen bereits durch das Geſtändnis der Mörderin und durch Zeugenausſagen im weſentlichen aufgeklärt worbden Der Gutsbeſitzer Draſkoczy⸗IAlgo auf Beſztereczebanya lehſe ſeit langer Zeit mit ſeiner Frau in Unfrieden, doch, da er ſie lisbte, konnte er ſich zu einer Scheidung nicht entſchließen. Die Zwiſtigkeiden wurden dadurch verſchärft, daß die Frau nicht erlaubte, den 15jährigen Sohn in ein Inſtitut zu geben, ſondern mit Hart⸗ näckigkeit darauf drang, ihm eine Erzieherin zu engagieren. Die peiden Frauen verbündeten ſich ſofort gegen den Hausherrn, machten das Leben ſo ſchwer wie möglich und verſtanden es, tagläglich zenen und Streitigkeiten heraufzubeſchwören. Die Feindſeligkeit ging ſo weit, daß Draſkoczu ſogar glaubte, daß man ihn vergiften Wolle. Auch ſeine Freunde rieten ihm, von den. zu Hauſe gekochten Speiſen erſt dann zu genießen, wenn vorher der Sohn oder die Frau davon gegeſſen hätten. Zuletzt faßten nun die beiden Frauen Einen teufliſchen Plan. Die Erzieherin begann den Gutsbeſitzer mit Lebesbriefen zu bombardieren. Dieſer reagierte aber nicht darauf und erſuchte ſie, ihn in Ruhe zu laſſen. Daraufhin erſchien die Frau eines Tages bei ihrem Gatten und erzählte ihm, daß ſie vermute, daß die Erzieherin ein als Frau verkledeter Mann ſei, der ſie fort⸗ während umarme und küſſe. Dieſe Mitteilung brachte den eifer⸗ hte waren worden. Mit fts⸗ daß er vom Mondlicht hell beleuchtet wurde. Als der Gutsbeſitzer erſich auf den Diwan ſetzte, bat ihn die Gouvernante, die im Schatten Gouvernannte Gehör zu ſchenken, um ſich über die Andeutungen ſeiner Frau Gewißheit zu verſchaffen. Als die Gouvernannte ihm nun wieder ein Rendezvous in ihrem Zimmer anbot, ging er darauf ein. Als er nachts in das Zimmer der Gouvernante trat, war das Fenſter weit geöffnet und der Diwan war ſo in das Zimmer gerückt, ſtand, ſich einen Augenblick abzuwenden. In dieſer Sekunde gab ſie aus einem Revolver auf den Ahnungsloſen aus unmittelbarer Nähe einen Schuß ab. Draſkoczy, der glaubte, daß ihn jemand aus dem Hofe durch das offene Fenſter angeſchoſſen hatte, rief um Hilfe, rannte in ſein Zimmer, ergriff das Jagdgewehr und ſtürzte hinaus. Natürlich fand er niemand. Dieſen Wirrwarr benützte die Erzieherin, um die Flucht zu ergreifen. Der Schwerverletzte wurde in ein Krankenhaus gebracht und entſchloß ſich erſt auf das Zureden ſeiner Freunde, den wahren Sachverhalt zu erzählen. Da durch den Schuß eine Gehirnentzündung eingetreten war, ſtarb er nach wenigen Tagen. Die entflohene Erzieherin meldete ſich inzwiſchen bei der Polizei und gab an, die Waffe zur Selbſtverteidigung benützt zu haben, weil der Gutsbeſitzer ſie habe vergewaltigen wollen. Die Ausſagen Draſkoczys und einige Briefe der Erzieherin, die beſchlag⸗ nahmt wurden, deckten jedoch die Wahrheit auf und unter der Wucht dieſer Beweiſe legte die Gouvernante ein Geſtändnis ab. Sie gab an, die Tat auf Anſtiften der Gattin des Gutsbeſitzers begangen zu haben, die ihr auch den Revolver zur Verfügung geſtellt habe. Ihr Geſtändnis wird durch die Ausſage eines Dieners erhärtet, den die Gattin vor einigen Monaten bewegen wollte, ſeinen Herrn während der Jagd zu erſchießen. Der Fall hat in Preßburg und Umgebung das größte Aufſehen erregt. * ):0 Beſtechung bei der früheren Automobilabteilung des Reichs⸗ verwerkungsamtes. Das große Schöffengericht Verlin⸗Mitte ver⸗ handelte auf Antrag des Vereins gegen das Beſtechungsunweſen, Berlin, gegen den Ingenieur Georg Goldkuhle. Der Angeklagte war in der Zeit nach der Revolution Angeſtellter des Reichsverwertungs⸗ amtes. Er hatte in der Techniſchen Abteilung für Automobilweſen die Freigabe der damals unter ausſchließlicher ſtaatlicher Bewirt⸗ ſchaftuna ſtehenden Automobilbereifungen zu bearbeiten und mit den zahlreichen Antragſtellern zu verhandeln. Bei dieſer Tätigkeit ließ ſich der Angeklagte in vielen Fällen Beſtechungsvor⸗ teile, beſonders Lebensmittel, geben. Während rings die größte Not herrſchte, ſchwamm der Angeklagte in Butter, die er auch noch verkaufte. Das Gericht ſah zwar wegen der Unmoral jener Zeit von einer Freiheitsſtrafe ab, erkannte aber auf die empfindliche von 3000 Goldmark. Das Urteil iſt rechts⸗ räftig. Sportliche KRundſchau Große rheiniſche Sportwoche in Röln Auf einer 44 Km. langen Rundſtrecke gelangte am Sonntag der Große Preis von Deutſchland für Kleinkrafträder zum Austrag. Die Beteiligung in allen Klaſſen war ſehr gut, die Anteilnahme der Berölkerung außerordentlich. Kein Unfall trübte die Veranſtaltung, die folgende Ergebniſſe zeitigte: Klaſſe 1(Maſchi⸗ nen bis 150 cem.), 182 Km.: 1. Adams⸗München(Imperiette) :32:00; 2. K. Pfloek, Köln(S. C..):83:06.— Klaſſe Ia(bis 150 cem.) 132 Km.: 1. Pongs⸗Düſſeldorf(Snob):58:30; 2. Salzburger⸗Köln (Ropul).— Klaſſe II(bis 200 cem.), 176 Km.: 1. Wenzel⸗Düſſeldorf (Ariel):48:40; 2. Lidſton⸗England(James):19:25. Länderkampf Deutſchland— Hollanb. Mit einer geradezu vernichtenden Niederlage endete der nachmit⸗ kags auf der Kölner Stadionbahn ausgetragene Länderkampf zwiſchen zehn der beſten Amateure von Holland und Deutſchland für die Ein⸗ heimiſchen. Die Holländer waren in allen Rennen Herren der Situa⸗ tion und behielten im Geſamtergebnis mit nicht weniger als 114:40 Punkten die Oberhand. Die Kämpfe gingen vor einer rieſigen Men⸗ ſchenmenge vor ſich und gipfelten in einem Stundenmannſchaftsfahren. Hier trat die Ueberlegenheit des Holländers Mazairac ſo recht in diz Erſcheinung, der mit ſeinem Partner Maas das ganze Feld ein und mehrmals überrundete. In der Stunde wurden 43,600 Km. zurück⸗ gelegt. In den Endlauf zum Hauptfahren gelangte von den deutſchen Fahrern nur Oskar Rütt, der hier aber die Uebrlegenheit von Mazai⸗ rac und Meyer anerkennen mußte. Nachſtehend die einzelnen Er⸗ gebniſſe: Hauptfahren, Endlauf: der Erſten: 1. Mazairac: 2. Meyer Eg.; 8. Oskar Rütt 3 Lg.;— Enblauf der Zweiten: 1. Graue Berlin; 2, Willems; 3. Boſch van Drakeſtein.— Endlauf der Dritten: 1. Roßbach; 2. Oszmella: 3. Heidenreich.— Punktefahren: 1. Bu⸗ ſchenhagen⸗Köln; 9. Rauch⸗Köln; 3. J. Krewer⸗Köln.— Zwei⸗ ſitzer Hauptfahren: 1. Mazairac⸗Meyer: 2. Emons⸗Leene; g. Heidenreich⸗Nickel; 4. Schamberg⸗Krewer. Vorgabefahren: 1. Willems (30 Mtr.): 2. Emons(80 Mtr.); 3. Roelaveſt(): 4. Maas.— Stunden⸗ Mannſchaftsfahren: 1. Mazatrae⸗Maas 22 Punkte, 43,600 Km.: 2. Willems⸗Roelaveſt 28 P. 1 Rd. zur.: 3. Oszmella Krewer 18 P. 2 Rd. zur.; 4. Meyer⸗Walterens 14 P. 2 Rd. zur. Pferderennen Memling gewinnt die Germania. Das Fehlen guter Steepler machte ſich am Montag in Knarshorſt wieder einmal ſo recht bemerk⸗ bar, denn nur fünf Pferde wurden für die Germania, der klaſſiſchen Steeple⸗Chaſe über 5500 Meter der Hauptbahn geſattelt. Der vor⸗ fährige Sieger Maral blieb im Stall, während Hanswurſt eine leich⸗ tere Aufgabe vorzog. Gleich am zweiten Sprung vor den Tribünen tat Jocken Edler mit Ritter Blaubart einen gefährlichen Amerika ſehr erſchwert. Der ehemalige Bayreuther Feſtſpielfonds, der ſchon zu Lebzeiten Richard Wagners gegründet wurde, und zu⸗ ſtehen letzt 1 Million Mark betrug, ſei geeignet geweſen, die Feſtſpiele im Türnus zu ſichern. Der Fonds ſei aber ſo gut wie wertlos gewor⸗ den, Die jetzt vom Feſtſpielfonds vorgeſchlagene Summe ermögliche wohl die Feſtſpiele in dieſem Jahre, aber nicht weiter. Daher wollte er Feſtſpielfonds wieder ſchaffen. Er habe zu dieſen: Zwecke 2 Millionen Dollars in Amerika aufbringen wollen, dber dieſe Summe bei weitem nicht erreicht. Er hoffe jedoch, all⸗ mählich das Ziel erreichen zu können. Das größte Landſäugetier.„Das größte Rhinozeros aller Zeiten, wahrſcheinlich das größte Landſäugetier, ein rieſiges aus⸗ geſtorbenes Nashorn aus Weſt⸗ und Zentralaſien“, ſo wird das neu⸗ Aufgefundene vorgeſchichtliche Säugetier Baluchitherium von dem großen Paläonthol Henry Fairfield Osborne genannt, der jetzt den erſten wif tlichen Bericht darüber veröffentlicht hat. Dieſes Nashorn, das eine Höhe von 4 Metern bei einer Länge von 8 Metern beſaß, iſt von ſo rieſigen Ausmaßen, wie ſie bisher bei Be⸗ wohnern des Landes unbekannt waren. Ueber die Stellung dieſes gigantiſchen Nashorns zu den heute noch lebenden Artgenoſſen be⸗ richtet Dr. Loeſer in der„Umſchau“. Die heutigen Nashörner ge⸗ hören zwei Gruppen an, der einhörnigen, wie ſie das indiſche und jevaniſche Nashorn darſtellen, und der weihörnigen, zu der das itaniſche Nashorn mit ſeiner weißen Unterform gehört. In vor⸗ geſchichtlicher Zeit lebten jedoch auch in Europa Rhinozeroſſe gleich⸗ zeitig mit dem Menſchen, die anderen Arten angehörten. Man kennt aus dem ſibiriſchen Eis die unverſehrt eingefrorenen Leiber des wollhaarigen Nashorns, das ein rieſiges Horn auf der Naſe und ein Feineres auf der Stirn trug. Das Bild dieſes Tieres iſt uns eben⸗ falls aus den Höhlenzeichnungen bekannt Ein Vorläufer dieſes W9 igen Nashorns war das Merckſche Nashorn, und noch Peider zurück, in die Tertlärzeit, reichen Nashörner, die in vielen Unterfamilien über Europa, Aien und Amerika verbreitet waren. Man kannte bisher fünf ſolcher ausgeſtorbenen Unterfamilien des Nashorns, und zu dieſen kommt nun noch die gewaltigſte, die neu⸗ entdeckte Art der Baluchitherineen. Dieſe ſind durch folgende Merk⸗ Male gekennzeichnet: 1 Das Fehlen eines Horns und die hauerartige Ausbildung des zweiten oberen Schneidezahns: 2. einen ſtark verlän⸗ ten Hals, der dem Tier ein pferdeähnliches Ausſehen gab; 3. die längerung und ſeitliche Kompreſſion der Gliedmaßen, wodurch der dreizehige Fuß einem einzehigen ähnlich wird: 4. die verhältnis⸗ mätzige Schwäche des Kopfes, die zuſammen mit dem langen Hals Jafür ſpricht, daß das Tier ſeine Nahrung durch Abrupfen von Baumzweien ſuchte. Wenn auch das neue Tier einen ſehr alten Typ der Nashörner darſtellt, ſo war ſeine Enwticklung doch ſchon eit fortgeſchritten. Da nach einer entwicklungsgeſchichllichen Regel — Forwen zuerſt ſtets in kleinen Vertretern erſcheinen, ſo muß 52 en deger rieſige Nashorn am Ende einer langen Entwicklungsreihe e Kleine Chronik. Die philoſophiſche Fakultät der Univerſität Roſtock hat die Witwe des Philoſo Hartmann, Frau Alma von Hartmann zum Ehrendoktor ernannt. In der Ehren⸗ adreſſe heißt es unter anderem:„Die Treue, welche Sie dem großen Werke Ihres verſtorbenen Gatten weihen, der unermüdliche Eifer, mit dem Sie ſich ſeiner Gedanken in Wort und Schrift annehmen, und nicht zum wenigſten auch die ſelbſtändige wiſſenſchaftliche Lei⸗ ſtung, die ſich in Ibren eigenen Arbeiten ausſpricht ſind Anlaß und Begründung der Ehrung.— Der Direktor der Württ. Hochſchule für Muſik, Profeſſor Max Pauer in Stuttgart hat den Ruf, die Direktion des Konſervatoriums für Muſik in Leipzig zu übernehmen, angenommen.— Erwin Lendpai, deſſen überragende Bodeu⸗ tung auf dem Gebiete der Chorkompoſition immer mehr Beachtung findet, wurde von mehreren angeſehenen Chorvereinen eingeladen, an beſonderen Lendvai⸗Abenden eigene Kompoſitionen zu Gehör zu bringen. Der Arbeitergeſangverein„Sängerbund—Sängerklauſe“ in Kaiſerslautern ehrte den Komponiſten nach der erfolgreen Aufführung ſeines Männerchorwerkes„Die Flamme“ in ganz beſon⸗ derer Weiſe dadurch, daß er ſeinen Namen in„Lendvai⸗Chor“ än⸗ derte.— Karl Weigl erhielt für ſein abendfüſſendes Chorwerk „Weltfeier“, das im Verlag von B. Schotts Söhne Mainz er⸗ ſcheint, den großen Muſikpreis der Stadt Wien.— Der Profeſſor an der Bergakademie Freiberg, Otto Stutzer, iſt nach Columbia als Chef des Bergweſens der wiſſenſchaftlichen Kommiſſion auf die Dauer von zwei Jahren berufen worden.— Unter Führung des Benediktiners Profeſſor Martin'Toole, der in langjährigem Aufenthalt in China mit den dortigen Verhältniſſen vertraut gewor⸗ den iſt, bereiten die Benediktiner der amerikaniſch⸗kaſſinenſiſchen Kongregation eine Niederlaſſung in Peking vor. Das Kloſter ſoſl den Grundſtock zu einer katholiſchen Univerſttät bilden. Die kakholiſche Miſſion in China beſitzt gegenwärtig nur eine einzige Hochſchule, die Aurora der Jeſuiten in Schanghai. während die Proteſtanten acht Hochſchulen in China errichtet haben. Eteratur „* Aruo Holz:„Dafnis“, ein lyriſches Porträt aus dem 17. Jahrhundert. Verlag J. H. W. Dietz, Nachf., Berlin.— Noch in die⸗ ſem Jahre läßt der Berlag eine lerſte) Geſamtausgabe der Werke des über 60jährigen Dichters Arno Holz exſcheinen. Und noch vor dem Erſcheinen des Geſamtwerkes übergibt er nun„Des berühmten Schäffers Dafnis, ſälbſt verfärtigte Freß⸗ Sauff⸗ und Venuslieber“ einzeln in vorbildlicher Ausſtattung der Oeffentlichkeit. Mit dem Er⸗ ſcheinen dieſes Buches iſt, da das Werk fahrelang ucht mehr zu baben war, eine Lücke ausgefüllt worden. Die neue Ausgabe iſt von Arno tig bezeichnet. 1905 erſchten der„Dafnfs“ zum erſten Mal ie Sturz. Der Henaſt hatte das Kreuz gebrochen und erhielt 10 Gnadenkugel. Bennewar führte in gleichmäßig auter Falchetnde. Herzog, Memlina und Elſchen über den ganzen Weg bis in die lahrend Zwiſchen den beiden letzten Sprüngen fiel die Entſcheidung. 1 Herzog geſchlagen war, gingen Memling und Elſchen an Benne vorbei, In dem Endkampf behielt der von Kukulies mit Umf geſteuerte Memling in der guten Zeit von 7706,2 die Oberhand. Ruderſport ie jes⸗ * Kanuregatta in Karlsruhe— Maxau. Den Reigen der ben jährigen Kanuregatten im Oberrhein⸗ und Mainkreis des Senee Kanu⸗Verbandes eröffnete am vergangenen Sountaa der eee ſportverein Maxau mit einer internen Regatta. Die neten mannſchaften der Manuheimer Kanugeſellſchaft doneen in den Gäſterennen für Zweierkafak und Gemiſchten Kafak, in e ſie gegen ſtarke Gegner gute Plätze belegen konnten. Die hatte eine ſehr ſtarke Beteiligung aus den Kanuvereinen des O0g rhein⸗ und Mainkreiſes aufzuweiſen und verlief reibungslos zer⸗ das Schiedsrichteramt teilten ſich die Herren H. Oertel jr.(Nu! verein Alemannia), K. Freymüller(Mannheim) und Wickesheimer, Fußball J Siea des B. ſ. R. in Jugoſlavien. Die Mannſchaft des.f die gegenwärtig eine Reiſe burch Jugoflavien unkernimmt, ſie⸗ gegen den Sportklub„Hafduk“ in Split mit:1. Boxen der * Internationale Boxkämpfe. In Michigan Citv in Nähe von Chieago ging der mit be e. Epannung ermgni. Kampf zwiſchen dem amerikaniſchen Schwergewichtler Tom 00000 bons und dem Franzoſen George Carpentier vor Füber Zuſchauern vor ſich. Das Treffen war als„No deciſion“(Ramef nze 10 Runden) angeſetzt, bei dem es alſo, wenn der Kampf über die g igte Diſtanz geht, keinen Richterſpruch gibt. Wie zu erwarten war⸗ zeggs ſich Tom Gibbons ſeinem Gegner weit überlegen, er hatte ſtets, zu Heft in der Hand und bracht Carpentier in der 9. Runde bis; ude Boden. Noch ganz benommen ging Carvpentier in die letzte 2 und entzog ſich nur dadurch, daß er ſedem Angriff des Amerikan gefliſſentlich aus dem Wege ging, einer k. o.„Niederlage. ſein, dieſem Kampfe dürfte für Carpentier jede Hoffnung geſchwunden!— nochmals mit dem Weltmeiſter Jack Dempſey zuſammenzukommenaf Große internationale Boxkämpfe gingen am Sonntaa nachmitkah der Parkſer Buffalobahn vor ſich. Im Hauptkampf ſazet der engliſche Jedergewichtler Dannn Fruſh. wie bereits genſche, den franzöſiſchen„k..⸗König“ Eugen Criqui in der 8. Runde ent dend. Einen wenig erfreulichen Anblick bot der Kampf zwiſchen Er⸗ Weltgewichtsmeiſter von Eurvpg, Piet Hobin Belgien und edamil weltmeiſter Ted Kid Le wis⸗England. Beide beauügten ſt ſich während des größten Teils des 15 Runden Kampfes eng n ſchlungen zu halten, was ſtürmiſche Heiterkeit beim Pubkikum Hergar, rief. Das Urteil des Richters lautete zu Recht„unentſchieden ei pentiers letzter Gegner in Europa, der Engländer Arthur Tomwuen unterlag bereits in den erſten 2 Minuten der erſten Runde gecewet Spanſer Raolino, der ſchon kürzlich die beiden franzöſiſchen e⸗ latet gewichtler Nilles und Journde k. 9. geſchlagen hatte.— Der Montreuil ſchlug den Franzoſen Ascenſio knapp nach Pun Neues aus aller Welt i1 — Oyfer einer unſinnigen Wette. Ein 46ſähriger Oekonom Unterammergau ſſt das Opfer er 2 5 1 Wette gewordag Nachdem er bereits 5 Maß Bier getrunken hatte, wettete er, ertil 15 trinken zu können. Er brachte das Kunſtſtück auch richtig ſank jedoch alsbald tot vom Stuhle. Reftung, — Ein deutſcher Matroſe erhält die franzöſiſche ei⸗ medaille. In Gegenwart des es des Pürgerſſche ſters wurde dem Matrofen Kerwer aus Bingen die franzenen E überreicht. Kerwer rettete im vorigen Jahn dalll franzöſiſchen Soldaten aus dem Rhein. Die Uebergabe der—— an⸗ fand an Bord des Dampfers„Mathilde“ ſtatt, auf dem Kerwe geſtellt war. 40 — Ein deutſches Schiff aeſunten. In der Nacht zum Ponner aſ lank vor Aalbora der deutſche Schoner„Werner aus Hambu Schiff dem 1 e 4* einer Ladung Kiesaſche. Das war zu ſchwer belaſtet. Die Beſatzung wurde gerettet. die hiſtoriſche Aaſch le⸗ durch Blihſchlag egee Die altehrwifrdige„Raſcher⸗Mühle am Fuße des Geiſing lan⸗ bei Altenberg wurde in der Nacht vom Blitz getroffen und toriſche dig eingeäſchert. Mit ihr iſt ein wertolles kultur⸗ und baupeſter gahl⸗ Gebäude aus dem 15. Jahrhundert vernichtet worden. eigen, reichen Werken, die die ſchönſten Baudenkmäler Deutf hlands konnte iſt die berühmte Mühle abgebildet. Der hochbetagte Beſitzer nur das nackte Leben retten. dieſel — ein vorbildſiches Alzerzheim für gebildete Arme it f Tage in Newyork ſeiner Beſtimmung worden. ich er. aus den Mitteln einer Stiftung erbaut und wird daraus egahren halten. Es iſt für Arme gebildeter Stände beſtimmt von 90„er⸗ an aufwärts, Die Einrichtung des Alterzheims iſt der einenf die klaſſigen Hotels vollkommen ebenbürtig ſowohl in Bezeſen autß Unterkunft wie auf die Die Inſaſſen wernz elne dementſprechend behandelt. Die Stiftung iſt das Vermächteragaher gewiſſen Andrew e der zu 15 Lebzeiten der ungehele. einer der bekannteſten Berufsmannſchaften des in Amerika md per⸗ populären 12 70„Spieleg war. 95 hat dabei ſehr viel Ge in dient, aber offenbar auch Lebenskenntnis erworben, denn de ihn der Stiftungsurkunde mit Recht daß es keine größere Tragrluſt von als der Zwang für gebildete Perſonen, ihr Alter nach 0 Daß Vermögen oder Einkommen, im Arbeitshauſe zuzubringe! Stiftungskapital beträgt 20 Millionen Mark. er dem e unter wal Titel„Lieber auf einer alten Laute“. Schon im Jahre 1t erſten eine neue Auflage nötig, die unter dem 2112„Dafnis“ un e Mal erſchten. Der Erfolg des Buches war ungeheuer. Der z ſe 15 erreichte wohl eine der höchſten Auflagen, die in Deutſchla ſare ſez loriſches Werk zu verzeichnen batte. Mehr als 60 000 Exenezer de erſchienen. Die„berühmten Freß. Sauff⸗ und Venusl den 4 Schäffers Dafnis⸗ ſind reine Lyrik. Den Schäffer Dalnts, dafgit geblichen Dichter dieſer Lyrik, hat es nie gegeben. Airde na 6 iſt ein Phantaſſegebilde Arno Holz. Er iſt keinem Vorbi hunbert formt. Man wird keinen Sänger in der Literatur des 17. 1171 77 finden, der das Lebensgefühl ſeiner Zeit ſo frei, überſeugachtenl künſtleriſch vollendet verkündet. Arno Holz hat einer Epoche lebenebe lich das koriſche Henie geſchenkt. Der„Dafnis“ iſ ein Inn Ko⸗ lahendes Buch fröhlich, derb und wahr. Das lebentriumpien, Paſen wort der„Bußthränen“ verſucht Dafnis als woßlbeſtalteeſch zum dritten Male verehelicht und Vater von 16 Söhnen die andel Sünden ſeiner Augend und ſeinen einſt lockeren Lebensteee Hoafſ Piktivn der voetiſchen Freiheit zu beſchönigen. Und der 5 blickt wehmütig auf das verfloſſene derbe und luſtige 0 5 r und enbet in der Erkenntnis: O Adame, o Gve, vnita ſommimertaſſen das Leben iſt ein kurzer Traum. Hans W. Fiſcher dar ait eine einer vortrefflichen Holß Biograpbſe hat die Nenherensgabe g weſen klugen und liebevoll einführenden Vormort verfeben liches ſact und dem Leſer zur richtigen Einſtellung rerhilft. Nuſt „ Kruſt Liſſener:„Geſchichten von Muftk anof Ea kern“. Muſikaliſche Volksbücher, herausgegeben von eueſte chen mann. Verlag J. Engelhorns Nachf. Stuttaart.— Der wuſtkaltken der bekannten von Adolf Spemann herausgegebenen aangt Er 5. Wolesbücher“ bringt eine beſonders pübſche keberraſchn de Al Liſſaner, der Mufiker unter Dichtern, bietet eine berrorrz hang ge⸗ wahl aus dem Schatze unvergänglicher dentſcher Proſa achtvoll g meit dieſe von Muſik befruchtet ſſt, ſteuert ſelbſt eine orceinleiln ſchloſſene eigene Novelle bei und gibt in der tiefſchirſenden ein erſchöpfendes Bifd dichteriſch muftkerfüllten Schafſeus. De an ter⸗ Belhagen u. Klanngs Mongtshefte. Neben dem Nezem uner Apſer der Eliſabel) Hoff won Wilbel s 2r f aug garnee haltenden Teil des Mafeftes die Kleinſtadtgeſchichte Aſeben hen Prinzelmanns Ehrentaa“ von Kurt Schumann hervorde n trefftgarl Malerei iſt wie meiſt ein ſehr erheblicher Raum mit vieleerker Fon Mildwiedergaben gewidmet: Franz Servaes beſpricht der Roknko en“ Hagemelſter, Mar v. Boehn den eigenarkigen, das neuem hervorzaubernden Paul Wendling.„Quer dur führt eine Wanderfahrt von Franz Hermann M 7 ſtapfen Bret Hartens ein Aufſatz von Hermann Ger Bet achte das in den dunklen Erdteil„mit Mikroſkop und Spritze iſt von Prof. Dr. Klaus Schilling. Zu Hauſe zu bleſce ee ri Los der meiſten Deutſchen, und davon zu leſen, wohlin iſch vlal ſan konnten. In die Bismarckzelt ſchließlich führt Robert Miſhamit la Holz um einiges vermehrt worden und wird vom Dichter als enoͤgül⸗ den Leſer zurück. Ans dem reichen Inhalt des Heftes nicht alles erwähnt. ſo, 55 PPFPFP̃˖TTTTTCCTCTCTCTVTTT Altwoch den 4. Junt 1824 7. Seike. Nr. 258 ——— ———— Landelsblaft Vom süddeutschen Holzmarkt gende eit Wochen, ja Monaten, auf dem Holzmarkt lie- ur 11 uͤckende Stimmung hat sich in der„letzten Zeit nicht dels 0 at gebessert, sondern die Fläue hat nunmehr vom Na arktmmholzmarkt auch auf den Laubholz am—85 uͤbergegriffen. An ihm waren die Preise bisher noch ſerum en gehaſten worden. Es haben in der letzten Zeit wie⸗ 1 0 verschiedene Verstei erungen stattgefunden, richt enen wegen der erfelgten Mindergebote der Zuschlag Walhe erteilt Worden ist, in Baden zuletzt in Bretten, wo⸗ ote„eine Stammholzversteigerung wegen zu niedriger Ge- verter Zebnislos verlief. Bei einem gemeinschaftlichen Holz. reich 85 der staallichen Forstämter Baiersbronn, Kloster- denen ach, Freudenstadt, Obertal und Schönmünzach, bei wurd Es sich um 8550 Fm. Nadelstammholz handelle übri en auf zwei kleinere Lose nur 80 Proz. geboten. Im 3 wurde überhaupt kein Gebot abgegeben. Bei dem und ieh der Cemeinden Freudenstadt und Balersbronn einige 01—0 Fm. für sich abzugeben erfolgte ebenfalls kein Ge. cgenge die Fachblätter hierzu berichten haben die in der innen Ansässigen Werke zwar Kaufneigung gehabt, es sei lahre ein Gebot jedoch unmöglich gewesen, nachdem sie er- muechl hatten, dab die Forstämter tein Holz unter 110 Proz. prei Agen. Die Käuferkreise vertreten die Ansicht, daß solche v0 e umso mehr ausgeschlossen sind, als die Revierpreise legenheute noch 15—20 Proz. über den Vorkriegspreisen Hat 50 Tatsache, daß die Holzausfuhr freigegeben ist, doch ei cdeen in Deutschland geltenden Holzpreisen bisher Deut kelnerlei Einfluß auf den Export gehabt, zumal in q schland Angebote aus der Tschechoslowakei vorliegen, 0 udtch selbst unter Einrechnung aller ausländischen und schen Abgaben hilliger stellen als die deutschen Holz- Für den süddeutschen Markt hat dies zur Folge, Vürtter Sächsischen Papierfabriken, die früher in Bayern, Heigremberg and Baden einkauften, ihren Bedarf über die sisghe decken. Das Gleiche gilt für die oberschle- span en Zechen, da sich Polen angesichts seiner ange- 80 anten Finanzlage bemüht, die Holzausfuhr zu fördern. ae süddeutschen Sägewerke als Käufer in Frage Absats ist die Stimmung natürlich matt, weil es ihnen an 0 2 wWwie an Geld fehlt. In der ersten Maihälfte wurden damten württembergischen Staalsforsten 17 000 cbm Nadel- von Wide verkauft; der Absatz des Waldbesitzerverbandes . Mafürttemberg belief sich in der Zeit vom 27. Kpril bis Glesen auf insgesamt nur 6000 cbm. Die Preise, die bei 110—1 Verkäufen erzielt wurden, bewegten sich zwischen Jerm0 Proz. der Landesgrundpreise, d. h. sie sind gegen den diesenat stark zurückgegangen, haben sich aber trotz dogſes Rückganges dem Stande der Schnittholzpreise Walg micht angepaßt. Dabei verlautet jetzt schon, daß die besitzer die Absicht haben sollen, den Holzhieb im Som- Weit mach Möglichkeit klein zu halten. Es fragt sich nur, wie⸗ Wten nicht etwa diesen Absichten entgegen- Wird. don om Markt in geschnittenen Tannen- und Fichtenholz 181 Halnennenswerten Verkäufen kaum zu berichten. Auf allen dide en zeigt sich Ueberangebot. Durchschnittspreise, die u wirkliche Marktlage widerspiegeln würden, sind Kaum der itteln; die Preisgestaltung wird immer wieder mehr keres weniger von der Verkaufsnotwendigkeit infolge Geld- ber deng der Eigner bestimmt, so daß die Forderungen in 1 Lelletten Grenze von 34—50.-M. je ebm für 16 Fuß lange liegen Starke unsortierte sägefallende Breiter schwanken. Es dem Aßuch noch darunter gehende Angebote vor, z. B. aus 0 92 Ugäu ab dortigen Stationen für 1610—12— Ware .4t.M. je cbm; 16 17—14“ zu 35.-., 10 174, 12˙ deſsühi⸗ 2 12“ 36 4 für sofort lieferbare, unsortierte, han- zokorpliche, faul- u. bruchfreie, helle Ware, Zahlung 50 Proz. doie Rest in 14 Tagen.— Der Mittel- und Niederrhein chwe, Westkalen werden dauernd mit Angeboten über⸗ Hur wamb kaufen jedoch angesichts der Lage im Bergbau 10 5 enig. Rheinisch-westfällsche Firmen bleten selbst ſür ſe, w lange 1 Zoll starke,—12 Zoll breite Ausschußbrel- ſe chmaggonfrei Köln geliefert, durchweg unter 60.-NM. »Sdtze wũozu sich die Verkäufer bisher allerdings nur Aenahmekallen entschlossen haben dürften. In 16 12“ mer Ausschußdielen suchte man Abschlüsse auf öher gegen die vorstehenden Preise ctwa 5.-M. je ebm en Freisgrundlage zu machen. Kiefernwaggon- adteche 275 zu 21 zu 58 und 2,75 zu 17 zu 45 Wurden ab en Verladestationen mit 45 je cbhm, Fichten- lesondfelen, 3,20 zu 22 zu 45 mit 40 angebolen, deit rnbretter, sägefallend,—4,5 m lang, 10—22 enm bal 1 lieben mit 30,50%, Kiefernbruchware. 18 mm nebeeo em mal—.5 m mit 54—60.-., Fichten- nelehware. 24 mm mal.5 m mit 55.-M. frei Waggon ur 1 Pern je cbm angeboten. Weitere Angebote lauieien 0, 5—12“ Ausschußbord auf 50 frei Karls- dehug frei Allgäuer Stationen; 16 /8,—14% Aus- leden ſdlie en 55 frel Karlsrue, 45 ½% ap Allgäuer Sta- nm Lobm; Kistenbretter, 12 mm stark, je qm.54 A1: 00 1 tark 0,60; 18 mm stark 0,72 und 24 mm stark Für Frachtparität Mönchen. 55 2 tschechoslowakische hobelfäbige Bret- 80. 8 stark, in den bekannten Abmessungen, wurden 4% War 16 mm starke tschecho-slow. Kistenbretter, ur Ki Angonfrei Eger, ausfuhrfrei und beiderseits verzolll. Geraktsbenkl tzer, 30—-50 em. 2450.., für tscheehe Naalttat ches Fichten- und Tannenlangholz bester D6.1923er Fällung, 12—25 m lang. 30 Proz. davon 25 chmesslimeter Durchmesser, 70 Proz. 30—50 Zentimeter Partiesser. 28.50.-M. je cbm, frei Schlepper Regensburg en von 600 chm an, verlangt. deſg,„naubholzmarkt war die Preisrichtung rũck · bneie waumal der Bedarf gut versorgt scheint. U. a. ver- ſeſben an für Rotbuchen, glatte Ware, frische Fällung. wabmilde GM., für schöne starke Eichen je chm 150 4, kür nasser,.Valdeichen,—19 m lang, 38—125 em Purch- badische. Waggon Niederbayern, 90.-M. je ebm, für ka- bauiseh appefn, 2 Monate gestapelt, 80.-M. je ebm ab Vlz kher Station. Einheimisches Pappelschnitt. .05 Stete nach Bęschaffenheit und Trockenheit, je ebm n She., beste Wörren 115—130.-.; gut getrocknele N Rueh ehnittware blieb schon mit 180 4 angeboten: ſecntrage nschn ittholz ging das Angebot weit über die Aacbm, 5;zhinaus und Angebote bis herunter zu 60.-M. deind von 6 einem als durchschnittlich anzusehenden Preis- altge d bii 80.-M. sind keine Seltenheit mehr. Weniger 148. kür jeb das Angebot in Erlenschnittware, s0 l65 9 abgelagerte sofort verarbeitungsfähige Waro, ehote 8 geforderk wurden: in Eschenschnittholz 100 6. dagegen schon wieder Preise bis herunter zu . je ebm hören. Georg Haller 101 ber Masehinenfabrik-., Eflingen an lendesehättsbericht über das Jahr 1923 gedenkt Wamers kles, Ablebens zweier Autsichtsremiieugen des dens c„eimrich Keller, der seit 1903 dem Aufsichtsrat N8 Verwaltt des Herrn Alfred v. Kaulla, der rund 40 Jahre Mialst Ibsung angehôrt hatte und führt dann u. a. aus: a2 stverständlich, daß die vorliegende Papiermark- 8e W. eder als Vermögensbilanz noch als Ertragsbilanz ——————————— es N Maunheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) imei 2 anmhe ein Bild über den tatsächlichen Stand des Unternehmens geben kann.„Anlagen“ und„Einrichtungen“ stellen schon jetzt Goldmarkwerte dar. Im Hinblick auf die Bedeutungs- losigkeit dieser Buchzahlen Wurde darauf verzichtet, dem Konto„Abschreibungen“ und dem„Wiederbeschaflungs- konto“ neue Zuweisungen zu machen. Die Rückwirkung, lie der neun Monate lange politische und wirtsclaf“tiche Kampfk im besetzten Gebiet auf die Staatsfinanzen hatte, machte ich für unser Unternehmen, dessen Werkstätten überwiegend auf die Lieferung von Eisenbahnmaterial für die deutsche Reichs- bahn eingestellt sind, nachteilig fühlbar, weil die Reichs⸗ bahnver waltung unter dem Druck der Verhältnisse sich ge- nötigt sah, ihre Aufträge auf ein äußerst bescheidenes Maß zurückzuschrauben. Diese Umstände führten dazu, daß wir in den letzten Monaten des Geschäftsjahres die Belegschaft unserer Werkstätten wesentlich vermindern und teilweise auch die Arbeitszeit verkürzen mußten. Von der Ausschüttung einer Dividende aus dem 12,713,54 Billionen Papiermark betragenden Reingewinn soll Abstand genommen und der Reingewinn auf neue Rechnung vorge- kragen werden. Aus dem Aufsichtsrat scheiden turnusgemag aus: Karl Haniel in Erkrath und Paul Reusch in Oberhau- sen, ferner findet Zuwahl für die durch Tod ausgeschiedenen Mitslieder statt. Die Bilanz weist u. a aus: Vermögen- Anlagen 11 083 329,07.-., Einrichtungen 10 087 957.10.-., Vorräte 388 420,76 Bill..-., Kasse 87 035,71 Bill.-., Forderungen 1 809 105.,44 Bill. Papiermark.— Schulden: Ka- pital 64 Mill..-., Absch-eibungskonto 20,5 Mill..-., versch. Gläubiger 2 271 848,23 Bill..-., Reingewinn 12 713,54 Billionen.-M. Die Goldmarkeröffnungsbilanz wird später vorgelegt. O. G. V. 23. 6. im Verwaltungsgebaude in Eglingen. Württembergische Hypothekenbank Stuttgart Der Geschäftsbericht für das 56. Geschäftsjahr 1923 gedenkt einleitend des Ablebens des Bankiers Heinrich Keller, der seit dem Jahre 1894 dem Aufsichtsrat angehörte. Das Jahr 1923 war für die deutschen Hypothekenbanken, wie aus dem Geschäftsbericht weiter zu entnehmen ist, das schwerste in der ber 50jährigen Geschichte. Aus der Er- kenntnis, daß durch die Zusammenfassung aller Kräfte die riesigen Schwierigkeiten leichter überwunden werden konn- ten, schloß sich das Unternehmen mit den übrigen süddeut- schen Instituten in der Arbeitsgemeinschaft Süddeutscher Hpothekenbanken zusammen. Das abgelaufene Jahr er- brachte einen Reingewinn von 12 521.,34 Bill. 4, der auf neue Rechnung vorgetragen werden soll. Die Papiermark- bilanz weist u. a. aus: Aktien: Hypotheken 1143 Bill., Kasse 17 975 Bill., Giro-Postscheck 2394 Bill., Guthaben 20 862 Bill., Wertpapiere 10 509 Bill. In den Passiven: Kapital 100 Mil- lionen, Pfandbriefrückstellung 569 Bill. Kreditoren 35 018 Bill. 11 Bankenschluß am Pfingstsamstag. Wie aus einer Be- kanntmachung der Vereinigung Mannheimer Banken und Bankiers und der Reichshauptsfelle Mannheim in vorliegen- der Ausgabe ersichtlich, sind ihre Büros, Kassen und Schal ter am Pfingstsamstag, den 7. Juni, geschlossen. Näheres siehe Anzeige. (Continentale Holzverwertungs.-., Stuttgart. Die .-V. genehmigte den dividendenlosen Abschluß, sowie die Umstellung des.-K. von 375 Millionen auf 250 000.-M. Auf 30 000 entfällt eine Aktie zu 20.-M. Der Absalz im neuen Geschäftsjahr hat sich nach dem Geschäftsbericht in der Kistenfabrikation etwas gehoben, der Verkauf in Schnittwate und Bauholz stocke jedoch immer noch, die die Bautätigkeit vollständig darnieder lege. Die unzureichenden Betriebsmittel hälten neuerdings den Verkauf des Sägewerks in Eppingen notwendig gemacht, zumal ein nach Auffassung der Verwal tung äußerst günstiges Angebet vorgelegen habe. Durch Ab- stoßen der 84 Mill. Vorzugsaktien, Veräußerung des Wohn- hauses in Stuttgart und des Rastatter Lagers und vollstän- dige Konzentration der Mittel auf das Langensteinbacher Werk glaube der Vorstand für die Zukunft ein erfolgreiches Geschäft in Aussicht stellen zu können. Die.-V. beschloß, den Sitz der Gesellschaft von Stultgart nach Langen- steinach zu verlegen. *Stahlberg.-G. und Bergische Glashütten.-G. Nach- dem die Bemühungen, eine gütliche Einigung mit den Haupt⸗ glaubigern herbeizuführen, fehlgeschlagen sind und sämtliche Betriebe aus Mangel an Betriebsmitteln stillgelegt werden mußten, hat der Vorstand für beide Gesellschaften Kon- kursanirag gestellt. Eine nennenswerte Befriedigung der Gläubiger aus der Konkursmasse erscheint fraglich. weil unter den heutigen Verhälmissen für die stillgelegten Be- triebe nicht mit einem Erlös zu rechnen ist, der dem Wert entspricht. Die beiden Gesellschaften beschäftigen zusammen über 400 Arbeiter und Angestellte, die ihre Existenz ver-5 lieren. Es ist besonders aus diesem Grunde bedauerlich, daß eine Einigung nicht erzielt werden konnte. — Die prekäre Lage der Bergisch-Märkischen Klein- oisenindustrie. Im ersten Quartal dieses Jahres war die Lage der Bergisch-Märkischen Kleineisenindustrie verhältnismäßig günstig, wenn auch der Export nicht einmal die Hälfte des Betrages des Jahres 1922 erreichte, von der Friedenszeit ganz zu schweigen, hinter der er weit zurückblieb. In der letzten Zeit hat sich jedoch die Lage der Berg.-Märkischen Kleineisenindustrie erheblich verschlechtert; die Be- triebe klagen außerordentlich über ein Nachlassen der Aufträge, das auch die Kölner Messe nicht belebt hal. Vermehrt werden die Schwierigkeiten noch durch die Geld- und Kreditnot, die gerade in der Kleineisenindustrie mii ihrem langen Verarbeitungsprozeß schwer in Erscheinung tritt. Die Verhältnisse haben sich schon so zugespitzt, daß im letzten Drittel des Mai mehrere Betriebe bereits Strek- kung der Arbei'tszeit(teilweise bis auf 3 Tage in der Woche) schreiten mußte. Vielfach konnte auch den Arbeitern nur ein Teil des verdienten Lohnes bezahlt werden, da die benötigten Beträge nicht zu beschaffen waren. Bei Fort. dauer der jetzigen Zustände ist mit Arbeitslosigkeit größeren Umfanges unbedingt zu rechnen. Schon jetzt ist die Zahl der Erwerbslosen, die vor 4 Wochen in Solingen nur noch ca 100 betrug, in sich täglich steigernder Zunahme. „: Neue Bankeninsolvenz. Die erst im Vorjahr gegrün- dete Essener Bankfirma Neumann& Co. hat ihren Aus- tritt aus der Essener und Düsseldorfer Börse erklärt. Wie es heibit, befindet sich die Firma in Schwierigkeiten und will liquidieren. Die Essener und Düsseldorfer Börse wird dabei kaum in Mitleidenschaft gezogen. *Insolvenzen in der Textilbranche. Ueber das Vermögen der Firma„Epege“ Textil-Aktiengesellschaft in Pöhpneck wurde Geschäftsaufsicht angeordnet.— Die Firma Gustav Brenner, Mechanische Kleiderfabrik, in Stuttgart befindet sich in Zahlungsschwierigkeiten. Der Betrieb mußte still- gelegt wWerden. Geschäftsaufsicht kommt nicht in Frage, da an eine bn des Betriebes nicht mehr gedacht werden kann. Den Gläubigern Wird ein außergerichtlicher Vergleich von 40 bis 50 Pröz. angeboten.— Ueber das Ver. mögen der Firma Radium-Stickereigesellschaft m. b.., Plauen i.., wurde laut„Konfektionär“ am 26. Mai 1924 das Konkursverfahren eröffnet. () Ermäßigung der Bandeisenpreise. Die vereinigten deutschen Bandeisenwalzwerke, denen die größten Werke wie Thyssen u. Phönix angehören, haben ihre Verkaufsgrund- preise von 200 auf 190 pro t mit Wirkung vom 27. Mai ermäßigt. Lothringer, Luxemburger und Saar-Eisen kosten ——————————————— enerel-Anzeiger 720 bis 770 franz. Franken pro t Grundpreis ab Werk, s0 daß sich die Preise bei dem gegenwärtigen Frankenkurs um die Frachidifferenz günstiger stellen. .-., Saarbrücken. sprünglichen Stammkapital von 50 Mill. 4 begründete Ge- sellschaft, die ihr inzwischen auf 650 Franken umgestellt hat, weist für das Geschäftsjahr 1923 bel 46 230 Franken 68 Gesamtunkosten 36 639 Fr. 95 einen Verlust von 9590 Fr. 73 aus.(Für das erste Geschäftsjahr von nur 2 Monaten war per 1. Dezembor 1922 ein Reingewinn von 200 000 1 erzielt und auf neue Rechnung vorgetragen worden.) Der vorjährige Verlust wird in dem Verwaltungsbericht darauf zurückgeführt, daß das abgelaufene Geschäàftsjahr als reines Baujahr für die neu aufgenommenen beiden Zweige der Kartonnage und emballage betrachtet werden müsse, deren Betrieb erst im Februar 1924 aufgenommen werden konnte, während der von der Rechtsvorgängerin ganzen Geschätfsſahr allein produktiv arbeitete. Nach Mit- teilung der Verwaltung reichlieh Aufträge vorliegen,„begründete Aussicht für eine gedeihliche Aufwärtsentwickelung“.(Im Aufsichtsrat der Ge- sellschaft sitzen unter anderem die Fabrikanten F. Bat· schari in Baden-Baden und Dr. Albert Hackelberger in Oeflingen-Baden). häuto und Feile. veröffentlicht im„Journal Officiel“ vom 25. Mai, ist vom Datum der Publikation der Verordnung ab der Ausfuhr- z0II von 10 Prozent ad valorem für oder trockene Haute.(Nr. 21 des Zolltarifs) und für rohes Pelzwerk(Nr. 22 des Zolltarifs) aufgehoben. times und in Amsterdam 0,6376 Cents. kostete 18 Bi gen vor: 5 ½, New Lork 5,69½, Holland 212,40; Paris auf London 83,85, Newy Lork 19,38, Belgien 86,80, Holland 7,20: London 11,56 Amsterdam auf London 11.56%½, do. Elektol. 67 25 07.50 ——————ß————— ):( Essener Credit-Anstalt in Essen. In der gestrigen Wurde die Bilanz für das Geschäftsfaähr 1032 904,30 BilI.„ ist nach den aſtbewährten Bilanzierungs- grundsätzen der Bank erfolgt. wertung der Außenstände und angemessene Rückstellungen Wurde der Unsicherheit des Wirtschaftslebens und der pro- blematischen Natur der Papiermark-Bilanzierung Rechnung getragen. Der auf den 23. Juni einzuberufenen ordentlichen Generalversammlung soll vorgeschlagen werden, von der Verteilung einer Reingewinn auf neue Rechnung vorzutragen. vorgelegl. Die Bemessung des Reingewinns Durch eine vorsichtige Be- Dividende Abstand zu nehmen und den Saarländische Karton- und Bléchemballage-Fabrik Die im Dezember 1922 mit einem ur- und einem Bruttoertrag von Blech- übernommene Druckereibetrieb im besteht, da in allen Abteilungen : Aufhebung des französischen Ausfuhrzolls für Roh- Einem Dekret vom 21. Mai 1924 zufolge, krische Deutsenmarkt London gegen Paris kam heute morgen mit 84½ etwas schwächer wie gestern und der Dollar mit 19,60 Franken. Der französische Franken stellte sich heute morgen auf 21,4, der belgische auf 18,5 und der schweizer auf 73,9 Goldpfennig. Die Mark kam aus New Tork mit 24 Cents, das einer Parität von 4,15 für den Dollar entspricht. Für die deutsche Bic erhielt man in Zürich 136 Cen- Das Pfund Sterling Sonst lagen heute früh folgende Notierun- Zürich auf London 24.,59, Paris 29,10, Brüssel auf Paris 84,05, New Vork 432,18, Belgien 97,12, Holland Paris 13,47, New Vork 26794,. Brüssel 11,85, Madrid 36,20. Börsenberichte Mannheimer ffektenbötse ꝛ: Mannheim, 3. Juni. Die Börse verlief ziemlich zuhig, besondere Kursveränderungen sind nicht zu verzeichnen. Iim Verkehr standen: Anilin zu 137, Dingler'sche Maschinen- kabrik-Aktien zu 3½%, Germania zu 7, Karlsruher Maschinen- bau zu 296, Knorr zu 3, Braun zu 0,75, Fuchs zu 0,90, Rhein- elektra zu%, Freiburger Ziegelwerke zu 176, Zuckerfabrik Frankenthal zu 2% und Zuckerfabrik Waghäusel zu 272. Von Versicherungsaktien stellten sich Mannheimer Versicherungs- aklien 45 bez. u. G. u. Württ. Transport-Versich.-Aktien 25 B. Waren and Märkie Bremen, 3. Juni. Baumwolle. American Fully middling c. 28 g mm loco per engl. Pfd. 34,16(34,03) Dollarcents. Magdeburg, 3. Juni. Zucker prompt Lieferung innerhalb 10 Tagen— Goldmark. Berliner Metallbörse vom 8. Juui Fretse in Festmarx für 1 Kg. 2. 2 Aluminlum 2. 8. Elektrotytkupte. 123.75 123.50 in Barren—— Raffinadekupfor.05-1,97 1,04-1,05 Linn, auslüänd.-LU8 101„-U 55.,53-0,5. Auttenrinn.88..5.75 Rohzink(Vb.-Pr.)—.— 2. Nioxel +..2, 8.25 do.(r. Verk.) 6,51-.55-.55 Antmon 0,78.-.75 aen Piattenzink 0,47..43 0.-0,48 Siber für 1 fr. 89.—90,.— 89.—-89.— uminlum—— Platin g. Gr.—— London, 3. Juni(WBI Metallmarkt.(in Lst.. d. engl. t. v. 1016 kg. 2 3 2. 3. Blei 30.16 30.78 FupierKass 6 65 61.15 bestseleci. 66.78 67.— Zink 30.90 31.— do.3 Monat 02. 5 62 75 Nicke!l 130.— 130— Quecksid 13.50 13.30 Zinn Kassa 212.75 209755 Regulus 80.— 50.— 2 Hercusgeber. Drucker und Verleger, Druckerei Dr. Haas, Maunheimer General⸗Anzeiger G m. b H. Mannheim E 6. 2 Direktion Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für dus Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder. für Sport und Neues aus aller Wealt; Willy Müller; für Hendelsnachrichten Aus dem Lande. Nachbargebiete, Gericht u. den übrig. redaktionellen Teil: Fr. Kircher: f. Anzeigen: J. Bernhardt. 7CCCCCCCC —— achten Sie bel Aniritt Ihres diesfähtigen Erholungsurlaubes darauf, daß Ihr Antrag um Nachsendung unseres Blattes vor Ihrer Abreise in unsein Händen ist, damit keine Verspätung in der Lielerung eintrit. Eifor- derlich ist, daß die Adresse, wohin die Zeitung vetsandt werden soll, genau und dentlich geschieben 18t, ferner die Angabe der Wohuung, wie launge die Nachsendung erſolgen soll und schlleßlich, ob die Zusteſlung ſes„Mannheimer General-Anzeigeis“ in dle Wohnung wetter gewünscht wird oder für die Dauer der Abwesenheit zu unterbleiben hat. Der Arbeitsvereintachung wegen wird um Voreinsendung der Gebühren höllichst gebeten. Die Gebührenstize betragen: wöchentlieh Für ein bereits abonniertes Exemplar. Mk..60 Ausland Mk. 120 Für ein besonderes bestelltes Exemplat.. Mk..80 Ausland Mk 2. 40 auk Der Verlag. 8. Seile. Nr. 258 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Junt 1024— Mittwoch, den 4. Juni 1. für dden Pfingsthedarf! Engl. Tüll-Vitragen er 130 70 75 b. Congress-Vitragen er 135, 12 98 bi Breite Gardinenstoffe ur.14.0 Spannstoffe ca. 10 em breit, Nieter.90,.78,.40 Brise-Bises ene Ausvanl. 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O far Rneumatiker Unzählige Perſonen leiden an ſcheinbar rheumatiſchen Schmerzen in den Füßen und Beinen, oft bis zum Kreuz hinauf, welche hartnäckig jeder Behandlung trotzen. In 88 von 100 Fällen handelt es ſich nicht um wirklichen Rheumatismus, ſondern um eine Begleiterſcheinung der Senkung des Fußbogens, ein Leiden, welches im Anfangsſtadium kaum zu erkennen iſt. Solche„falſche“ Rheumatismen oder Neuralgien verſchwinden deshalb gewöhnlich„wie durch ein Wunder“ beim Gebrauch der Pneumette. Ich kann die Pneumetite nicht genug loben— Die von Ihnen bezogenen Pneumette ſind mir unentbehrlich geworden. Hatte lange Zeit an den Knöcheln immer Schmerzen, geſchwol⸗ lene Waden und Riſt, bin ſehr häufig, infolge ſchwacher Knöcheln umgeknickt, dann wieder ſehr er müdet, ſo daß ich oft vor Schmerzen—8 Tage das Bett hüten mußte und dabei alle er⸗ denklichen Mittel gegen Muskelrheumatis⸗ mus uſw. verſuchte, dann diverſe Schuheinlagen gebrauchte, kam ich endlich auf Ihre Fußſtütze „Pneumette“. Ich kann die Wohltaten und an⸗ genehmen Vorteile derſelben nicht genug loben und jedem Fuß⸗, insbeſondere Senkfuß⸗Leidenden dieſelbe nur beſtens empfehlen. Maria., Gaſtw., Ettendorf(P. Traunſt.). Mik Ihrer Pneumeſte kann ich wieder flolt gehen— Schon lange ſuchte ich nach einer paſſenden Plattfuß⸗Einlage, jedoch konnte ich bisher immer nicht die richtige finden; erſt durch die von Ihnen bezogene Pneumette bin ich ſoweit hergeſtellt, daß ich wieder flott gehen kann, und möchte ich dieſe ſedem Leidenden empfehlen. Ernſt Kr., Warenhausinhaber, Trempen. Marſchiere wie in früheren Tagen Ich habe dieſelbe ſeit einigen Wochen in Ge⸗ brauch, und zwar mit zweifellos geſundheit⸗ lichem Erfolg. marſchiere nunmehr wieder wie in früheren Tagen und konnte ſeit kurzem ſogar die Wölbung der Pneu⸗ mette erhöhen. Major., München. Seither bin ich ohne Schmerzen— Es freut mich, Ihnen mitteilen zu können, daß ich mit Ihrer Fußſtütze Pneumette außerordentlich zufrieden bin. Mein Fußgewölbe war ſtark durch⸗ gedrückt, beſonders aber der geſchoben, daß die Schmerzen bei längerem Stehen und ſen faſt unerträglich waren. Die üblichen harten Plattfuß⸗Einlagen konnte ich, da ich beruflich ſehr viel auf den Füßen ſein muß, immer nur kurze Zeit ertragen. Ein Fach⸗ arzt hlelt eine Operation füür notwendig und war ſchon dazu entſchloſſen, als ich doch noch einen Verſuch mit Ihrer Pneumekte machte. Zehenknochen ſo vor⸗ Seit b ſ Zeit bin 18 ohne Schmer⸗ zen und ſcheint auch die Fußhöhlung wieder größer geworden zu ſein. Pneumette iſt mir un⸗ entbehrlich geworden. Ich bin zu großem Danke verpflichtet und werde Ihr J. brikat bei jeder Gelegenheit gerne emp Th.., München. Das unangenehme harte Gefühl durch Pneumeite verſchwunden— Seit zwei Jahren leide ich an trage Stahleinlagen. Hatte Schmerzen im in der Fußwölbung und im gefähr 3 Wochen benütze ſch Ihre Pneumette, die Schmerzen haben vollſtändig Bemerken möchte ich noch, daß beim Gehen daz unangenehme harte Gefühl mit Stahleinla durch ihre Fußſtützen veſp. Luftkiſſen, welche ſich elaſtiſch der Fußwölbung anpaſſen, verſchwunden iſt. Trotzdem ich Ihre Pneumdette ſeden und viel laufen muß, habe ich die Luftkiſſen nie, einmal aufpumpen brauchen. Ich kann und werde Ihre Pneumette überall mit m Gewiſſen beſtens empfehlen. Auguſt., München. Wir entbehren lieber Straßenbahn und Jahrrad als die Pneumete Meine Frau und ich entbehren lieber die Stra⸗ ßenbahn und das Fahrrad als die„Pneumette“ Es war eine Oual, früher von 7 Uhr früh dis 7 Uhr abends hinter dem Ladentiſch zu ſtehen, ſeitdem wir aber die Pneumette haben, iſt es ums ein Spiel. Ich wiederhole nochmals: Speziell für Geſchäftsleute, welche niel auf den Füßen, unentbehrlich. A.., Lebensmittel⸗Zentrale, München. Nach ein paar Tagen vergingen die Schmerzen— Meine Schmerzen ſind gänglich behoben und freue ich mich, Ihnen dies mitteilen zu können. Ich glaubte immer, daß meine Fußſchmerzen ein chroniſches Ueberbleibſel eines überſtandenen ſchweren Gelenkrheumatismus wären. Rach ein paar Tagen, als ſch Ihre Pneumette trug und mich an dieſe gewöhnte, vergingen die Schmerzen. Marte., Fürſtenfedbruc. jedem Schuh unsichtbar getrugen ierden, rwůstlieh, aueh beim stürksten Gebrauch. MWir geben Iinen ein Puar Pneumette kostenlos 8 Tage zur Probe. EI56 und iſt. Seit un⸗ Heberzeugen Sie sic selbst! Beginnen Sie heute nock mit dem Versuch, bei dem Sie nichis riskieren, sondern nur gewinnen kônnen. llet schmerzfreies Gehen nichit diesen Versuch 1eri? 7 Hill& M üller, Mannnheim vVanns Miederlage der„Pneumette für Mannheim. Kostenlose Berutung und Verkauf dureh fachlich ausgebildetes Personal. Alleiniger Fabrikant und Patentinhaber(4 D. R..j. 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Lord Illingworim Witnhe m Kolmar Lady Hunstanton Lene Blankenfeld Sir ſohn Ponteftact Frit- Linn Lady Carol ne Pontefract seine Frau Elise de Lank Lord Alfred Ruſtord Kurt Reiß Lady Stutfield Helene Leydenius Mrs- Allonby Grete Bäck 44 Mrs. Daubeny. Doktor der Theologie, Erzdiakon Mrs. Kelvil. Mitglied des Par- laments Mig Hester Worsley, eine reiche Amerlkanerin Mrs. Arbuthnot Mrs Geralt Arbuthnot, ihr Sohn Farguhar 1 Diener bei Lady Alexander Kökert Georg Köhler Maria Czamsky Else von Hagen Richard Eggarter Harry, Bender Francis Hunstanton osef Viktor Alice, Dienstmädchen bei Mrs Arbuthnot Lera Bü! Neues Theater im Rosengarten Mittwoch, den 4. Juni 1924 F. V. B. Nr. 351—8t0 u. 1381—1750 u. 10921 bis 11250 u 12051—12700 u 13321—13690 u. 14131 bis 14345 u. 14501—14650 B. V. B. Nr. 826—850 u. 901—05 u 201˙1225 u. 1451—1500 u. 1851— 1900 u. 195—2000 und 2551—2650 u. 3251—3450 u. 3551—3700 u. 3851 bis 3900 u. 3051—4125 u. 4001 4950 u. 520/ bis 3250 u. 5351—5150 u. 5701—5750 u 5851—500. u. 605—6100 u. 6401-6450 u 6601—6650 und 5701—6800 u 995—7000 u. 845—8500 u. 860 bis 8750 u. 930.—90325 Das Nachtlager in Granada Romantische Oper in 2 Abteilungen nach Kind's gleichnamigem Schauspiel bearbeitet nach Braun. Musik von Conradin Kreutzer, Inszeniert: Eugen Gebrath Musikal. Leitung: Werner von Bülow Bühnenbilder von Hein- Grete. Anfang 8 Unr. Eude gegen 10 Uhr. Ein jäger ſosef Burgwinkel Gabt iele Gussa Fleiken Gomez Hellmuth Neugebauer Ambrosio, ein alter Hirte Oheim Hugo Voisin askO Philipp Massalsky Pedro Hirten arl 1 Mang Graf. Olle. ein deutsch. Ritter losef Viktor 82 Treft- „ Apollo-Kasine ½10 Uhr abende 416 Intimes Kabarett mit inez van Bres und den üdtrigen Att, aktionen. Gaöffnet bis 1 Uhr nachis. Fföſtag, ö. 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