aee r 0 · Freitag, 6. Juni dezugspreiſe In Mannheim une umgeb. vom 8. Junt dis . Junt 1523: 6s Sold⸗pfa die monatl. Sezieher verpflichten 1 bei evt Renoerung der wirtſchaftlichen verhältniſſe ſcwendig dende oreiserhöhungen anzuerkennen. poſt⸗ ſchecktonto Rummer 17500 Karisruhe. Hauptgeſchäftsſtell aandeim Eb..— Seſchäfts⸗nebenſtelle Neckarſtadt. wald⸗ Galr. e. Sernſpr. nr. 7081. 7062. 7048, 7068. 708. Celegr.-Rbe. energlanzeiger manndeim. eeſcheint wöchentlich zwölfmal. Wittag⸗Ausgabe Padiſche Meueſte Nachrichlen Verkaufspreis 10 Soldpfennig 1924— Nr. 262 Anzeigenpreiſe nach Tarif, dei vorauszahlung pro eln⸗ ſpaltige Koloneizeile für Rllgemeine Anzeigen.40 Golemark Reklamen 2, Soldmark. Kür Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung uder⸗ nommen. Höhere Sewall Streiks, Setriedsſtörungen uſw. derechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen ür ausgefallene oder beſchränkte fusgaben oder für verſpätete Rufnahme von zn⸗ zeigen. Ruftr. ö Fernſpr. ohne Gewähr. Serichton. Mannbeim⸗ Veilagen: Sport und Spiel· Neue Mannheimer Seitung: Aus Zeit und Leben mit Mannheimer§rauen- und Muſik-Jeitung Welle und Schall ⸗ Aus Feld und Sarten Wandern und Neiſen — 1 Die Doppelkriſis in Frankreich Millerands FJausderpolitik di M Paris, 6. Juni.(BVon unſerm Pariſer Vertreter.) Fal Präſidentſchaftskriſe nimmt den erwarteten Verlauf. Valls Millerand tatſächlich daran denkt, die Löſung der Kriſe hinaus⸗ mudlehen, ſo dürfte ſich die innerpolitiſche Lage ſtark zuſpitzen. Ein illerand zu ernennendes Kabinett ſoll, falls der Präſident ſich dum Verteidiger der Konſtitution macht, dieſe ſeine Auffaſſung 3 tammer und Senat bringen. Die Kammer wird aber ohne ſegeel Millerand ein Mißtrauensvotum erteilen, dagegen chen aber die Dinge im Sen at für den Präſidenten etwas gün⸗ Cuder. Nichtsdeſtoweniger wird eine Regierung von Millerands unſt auf die Dauer nicht zu halten ſein, ſodaß Millerand gezwungen eun wird, in aller Kürze weitere Schritte zu unternehmen. Es frägt 10 nur, ob er es auf die Auflöſung der Kammer ankommen en will. Um dieſe Auflöſung zu erreichen, wird er ſich an den Se⸗ at wenden müſſen. Nach unſeren Informationen aber dürfte der die Auflöſung der Deputiertenkammer und die Ausſchreibung n Neuwahlen nicht billigen. Millerand wird ſich die Frage vor⸗ — müſſen, ob er die Kriſe weiter fortſetzen will oder nicht, wäh⸗ 5 durch ſeinen ſchleunigen Rücktritt Frankreich vor ſchweren inne⸗ Sei Erſchütterungen bewahrt würde. Man drängte von verſchiedenen eiten auf Millerand ein, die Dinge nicht auf di vitz zu treiben, 5 die auswärtige Lage erfordere eine ſchleunige Klärung. Seine ſten Freunde befürchten, daß ſich im Lande eine ſtarke Bewegung ich n ihn erheben dürfte und daß ſich aus dieſen Vorgängen ſchließ⸗ noch Unruhen ergeben. Herriot lehnt ab Paris, 5. Juni. Der Abgeordnete Herriot hat die Kabinetts⸗ 9 ug abgelehnt. Das Elyſee hat über die Beratungen, die Aollerand mit dem Führer der Radikalen Partei geführt hat, ein mmunique veröffentlicht, in dem es u. a. heißt: Fen Entſprechend den Angaben des Kammerpräfidenten und des Fakatspräſidenten, die Präſident Millerand am Nachmittag er⸗ ien hatte, hahe er Herriot ins Elyſee gebeten. Er habe ihm nig außen⸗ und die innenpolitiſche Lage in großen Jügen ins Gedächt⸗ Kägſerufen und ihn gefragt, ob er ihn bei der Bildung des neuen Uananetts unterſtützen wolle, damit die Ideen zur Ausführung ge⸗ kaszten, die die Wählerſchaft am 11. Mal zum Ausdruck gebracht 15 Es ſei zu einem Meinungsaustauſch gekommen, bei dem keine Der ungsberſchiedenheiten über das Programm Paſt getreten ſeien. Spra⸗ geordnete Herriot habe jedoch dann die Präſidentenfrage zur Erzache gebracht, worauf Millerand erklärte, er könne ſich auf die faf, terung einer Frage nichteinlaſſen, die das Geſetz auch nur denzewerfen verbiete. Die Verfaſſung habe die Dauer des Prüäſt⸗ deſem mandats auf 7 Jahre 5 5 Der Präſident halte es unter dant Umſtänden für ſeine Pflicht, gegenüber der Wpn; ateih bis zum geſetzlichen Ablauf ſeines Mandats im Elyſee zu tun Millerand ſei entſchloſſen, alles in ſeiner Macht Stehende Fael um die Wahrung der Verf len. Ihn*— 2 zn ie ſich auf eine Erörterung dieſer Gründe 10 zur e gegeben, daß er perſönlich nicht glaube, den zur Kabinettsbildung annehmen zu können. Eine Erklärung Herriols hatt Nachdem der Abgeordnete Herriot das Elyſee verlaſſen hatte, faltter im Kammergebäude mit Painleve, Briand und dem ſo⸗ ſcden iſchen Führer Leon Blum zu dem ſpäter noch die ſozialiſti⸗ Die Ilbgeordneten Varenne und Renaudel kamen, eine Konferenz. ſtellt zührer des Kartells der Linken haben, wie das„Oeupre“ feſt⸗ mißd, die Haltung Herriots gebilligt. Damit niemand ſeine Anſicht llärnsute, habe er den Anweſenden Journaliſten folgende Er⸗ Wien 5 705 2 7 0 ögli 1 en Gefahren n zu ermeſſen unmöglich zu machen ff.. eſggiahen, 8e „Es iſt nicht meine Sache, das offizielle Communique in ſei⸗ nen einzelnen Wendungen zu diskutieren, das vom Elyſee nach meiner Unterredung mit dem Präſidenten der Republik abgefaßt worden iſt. Die Wahrheit zu ſagen, hat die Unterredung in ihrem letzten Teil ſich weniger auf ein Programm als auf einheitliche Fragen von nationalem Intereſſe bezogen, die keine Meinungsver⸗ ſchiedenheiten hervorrufen kann. Im übrigen iſt mein Programm veröffentlicht worden. 5 Der Präſident hat mir erklärt, daß es ihm nicht unbekannt ſei. Es iſt vollkommen ſicher, daß ich dem Präſidenten der Repu⸗ blik ſagen mußte, daß, da ich während der ganzen Wahlkampagne das Kartell der Linken vertreten habe, ich keinen Augenblick daran denken könne, ein Miniſterium außerhalb der Parteien der Lin⸗ ken zu bilden, deren Entſchluß über die verfaſſungsmäßige Auf⸗ gabe des Präſidenten der Republik kürzlich veröffentlicht worden iſt⸗ Da ich es mit einer Tatſache zu tun hatte, die die Bildung eines von den Linksparteien nicht unterſtütztes Miniſterium nicht geſtat⸗ ten, kann ich nichts anderes ſagen, als daß ich den Auf⸗ trag ablehne.“ Wer kommt nun? Herriot hat nach einer Unterredung, die etwas über eine Stunde gedauert hat, das Elyſee derlaſſen und ſich in die Kammer begeben, wo er gegenwärtig mi. ſeinen Parteifreunden verhandelt Herriot hat, um den Fragen der Journaliſten zu entgehen, das Ely⸗ ſee durch einen Nebenausgang verlaſſen. Es geht das Gerücht, datz nach Herriot Senator Millies⸗Lacroix, der Vorſitzende der Demokratiſchen Linken, alſo der radikalen Senatsfraktion, zum Präſi⸗ denten der Republik berufen worden ſei. Das„Echo de Paris“ ſchreibt: Für das ebergangskabi⸗ nett, das Millerand in der Kammer zu vertreten hätte, wird immer noch Maginot als erſter Miniſter genannt.„Er habe bei der geſtrigen Präſidentenwahl in der Kammer alle Kräfte der Oppoſition um ſich geſammelt. Die„Ere Nouvelle“ nennt Briand., Lou⸗ cheur und Steeg, den Generalgouverneur von Aloier. Sollten auch dieſe ablehnen, ſo werde der bisherige Finanzminiſter Francois Marſal nach dem Elyſee berufen werden. Der Präſident der Republik hat geſtern abend weitere politi⸗ ſche Perſönlichkeiten nicht mehr empfangen. Er wird, nach dem „Matin“, heute noch einige andere Senatoren konſultieren, ſowie auch mit mehreren Deputationen verhandeln. Erſt nach dieſen Un⸗ terredungen werde exr den Mann auswählen, den er für qualifi⸗ ziert halte, das Programm der Linken zu verteidigen und gleich⸗ zeitig die Achtung vor der Verfaſſung zu ſichern. 5 „Petit Pariſien“ vertritt den Standpunkt, daß die politiſche Perſönlichkeit, die Millerand heute berufen werde, um das neue Miniſterium zu bilden, aller Wahrſcheinlichkeit nach dem Senat angehöre. Die Kammer kagt weiter Der Kammerpräſident Painlepé machte geſtern bei Er⸗ öffnung der Sitzung die Mitteilung, daß ihm ein Antrag zugegangen ſei, der den öffentlichen Anſchlag ſeiner Eröffnungsrede vom Vortage verlange. Der Antrag wurde mit 340 gegen 176 Stimmen angenommen. Entgegen der Gepflogenheit, hat ſich die Kammer nicht bis zur Neubildung des Kabireits vertagt, ſondern die Sitzung für heute nachmittag anberaumt. Ein Antrag auf Ver⸗ tagung wurde mit 324 gegen 205 Stimmen abgelehnt. Die Zuſammenkunft Herriot-Macdonald Amtlich wird in London nunmehr beſtätigt, daß Herriot beab · ſichtigte, ſofort nach ſeiner Amtsübernahme nach London zu kommen. Macdonald wollte nach einem kurzen Ferienaufenthalt Mitte nächſter Woche zu dieſem Zweck nach London zurück⸗ kehren. Macdonald und Herriot hatten bereits brieflich ihre An⸗ ſichten in der ruſſiſchen Frage ausgetauſcht, wobei Macdonald feſt⸗ geſtellt habe, daß Herriot für die de jure Anerkennung Rußland⸗ weitgehende Vedingungen geſtellt habe. Herriot habe u. a. eine engliſch⸗franzöſiſch⸗belgiſche Einheitsfront gegen die Sowjetpropa⸗ — in die Feder diktiert: ganda vorgeſchlagen. politiſche prozeſſe Reviſion gegen das Urteil im Seeckt⸗ Prozeß im l 11 im erlin. 6. Juni.(Von unſerm Berliner Büro.) Das Urtei Tebtues Tetteborn— Grandel wird allgemein als ein Sowe urteil empfunden. Die ſeltſame Auffaſſung des Verliner ſbütturgerichts bat auch in iuriſtiſchen Fachkreiſen beträchtliches Kovf⸗ ſtelle ein erregt. Der aanze Prozeß ſoll nun, wie eine Nachrichten⸗ erfäbrt. aufs neue wieder aufaerollt werden. teil deneralſtaatsanwalt Lindo w hat bereits geſtern nach dem Ur⸗ wird de angekündigte Reviſion eingelegt. In der Begründung ſchaun er Standpunkt eingenommen., daß im Gegenſatz zu den An⸗ fechtli naen des Berliner Gerichts die Vorausſetzungen zu einer ſtraf⸗ ſcheid chen Verabredung auch dann gegeben ſei. wenn eine Ent⸗ müſſen a eines der Verahredeten nicht vorltege. Man wird abwarten wie das oberſte Gericht die Sache anſieht. Berurteilte Spione us fdor den Reichsgericht batten ſich geſtern zwei Oe h 1lfen Reigre nzöſiſchen Kapitäns d Armond, der am 20. März vom antworericht verurteilt aber ſpäter ausgetauſcht worden war. zu ver⸗ dent, deen. Der eine. Johann Bruderer, iſt ein Schweizer Stu⸗ zu 1257, mit'Armont ſeit Maf 1923 in Verbindung war. Er wurde 0 gahe, Jabren Zuchthaus. 500 Goldmark Geldſtrafe und daßſ er 1— Ebrverluſt verurtellt. Erſchwerend kam in Betracht. zm für ze deutſche Gaſtfreundſchaft aus Gewinnſucht dazu benute. Angeſtel rankreich zu ſpionieren. Sein Gehilfe, der kaufmänniſche dich ellte Guſtav Herpich. lieſerte an Bruderer ſechs Be⸗ Juchkz die er bezahlt erhalten hat. Er wurde zu zehn Jahren derurteitta u s 200 Goldmark Geldſtrafe und 10 Jahren Ebrverkut Reichlt. Als erſchwerend fiel ins Gewicht, daß er verſuchte lener Sewehrſoldaten zu beſtechen und daß er als gewe⸗ en oldat an ſeine früheren Vorgeſetzten herantrat. um ſie auszu⸗ * der f. Der Leiter der kommuniſtiſchen„Tſcheka“ im Ruhrgebiet, frühere „Nachrichtenchef Willi ⸗Elberfeld, iſt, nachdem aſt in läne geſcheitert ſind, flüchtig gegangen. Er hat ſich zu⸗ en iſt urg und Berlin aufgehalten, bevor er nach Moskan Die neue Lohnbewegung dͤer Eiſenbahner Noch keine Einigung Wie bekannt, ſind die Verhandlungen zwiſchen der Reichsregierung und den Vertretern der Gewerkſchaften über die Frage einer Lohnerhöhung für die Eiſenbahner geſchei⸗ tert. Die Regierung hat ſich entſchloſſen, eine Lohnheraufſetzung vorzunehmen, die ihrer Anſicht nach den Bedürfniſſen der Eiſen⸗ bahner entſpricht und die ſich mit der Wirtſchaftlichkeit der Reichs⸗ bahn in Verbindung bringen läßt. In der mit den Gewerkſchaftsvertretern nehmen ſowohl der Reichskanzler als auch der Reichs⸗ arbeitsminiſter teil. Reichskanzler Marx legte den Ge⸗ werkſchaftsführern ausdrücklich die finanzielle Lage des Reiches dar und betonte, daß Forderungen, wie die Gewerk⸗ ſchaften ſie aufgeſtellt, gerade ſetzt unerträglich ſeien und daß ſie die Sanierung, die allenthalben trotz vieler äußeren Schwie⸗ rigkeiten durchgeführt werde, empfindlich ſtören könnten. Reichskanzler betonte ebenſo wie der Wiriſchaftsminiſter, daß der Abbau aller Preiſe in die Wege geleitet ſei und daß die Wir⸗ kun di der Regier in Angri mmenen M naheren ſch fehr bacd deicen 9 A 25 ehene und vom Reichsverkehrsminiſterium vorgeſchlagene Lohn⸗ er. 25 betrage 60 Millionen Colbmart Eine Belaſtung darüber hinaus ine für die Wirtſchaftlichkeit der Bahn nich. möglich. Von den Vertretern des Reichsverkehrsminiſteriums wurde ergän⸗ zend ausgeführt, daß die jetzigen Löhne der Eiſenbahnarbeiter im Durchſchnitt 103 der Friedenseinkommen betrügen und daß keine Rede davon ſein könre, daß die jetzigen Löhne unter den Friedensbelangen lägen. Die Gewerkſchaften vermochten ſich nicht zu ſchließen, den Regierungsvorſchlägen zuzuſtimmen. Sie be⸗ ſchloſſen daher, in der kommenden Woche eine Konferenz der Gewerkſchaftsvertreter aller Richtungen nach Berlin einzu⸗ berufen, wo dazu Stellung genommen werden ſoll, welche weiteren Schritte zu ergreifen ſeien. Von den Gewerkſchaften iſt jedoch aus⸗ nahmslos betont worden, daß ein ſofortiger Ausſtand kaum gebilligt werden könne. ent⸗ Der 0 Die Vertriebenen Von Dr. RNudolf Meier(Schwanebeck) Als eine der traurigſten Kriegserſcheinungen ſetzte mit Be⸗ ginn des Vö'serringens eine Bewegung ein, die ſpäter als Kriegs⸗ folgeerſcheinung wuchs, nie vorausgeſehene Ausmaße annahm, und die heute— faſt ſechs Jahre nach Kriegsende!— noch nicht ihren Abſchluß gefunden hat: Der Zuſtrom der durch direkte und in⸗ direkte Zwangsmaßnahmen feindlicher Mächte aus jahrelangem Wir⸗ kungskreis, von jahrzehntelang bewohnter eigener Scholle vertriebe⸗ ner Deutſcher in das Mutterland. In der deutſchen öffentlichen Meinung wird dieſe Vertriebenenbewegung, die in ihrer Geſa'nt⸗ heit rund 2 Millionen Menſchen umfaßt, bei weitem noch nicht ge⸗ nügend gewürdigt. Beiſpiellos als Symptom unſerer Ohnmacht und Schwäche, als Symptom der Gewaltpolitik unſerer Gegner, iſt ſie ein entſcheidender Faktor in der Geſtaltung der inneren deutſchen Wirt⸗ ſchaft geworden. Kurze amtliche Mitteilungen über den augenblick⸗ lichen zahlenmäßigen Stand der Ruhr⸗Verdrängten, Berichte von der machtvollen Kundgebung der Kolonialdeutſchen in Berlin, eine Mel⸗ dung, wie die von dem kürzlichen Beſchluß des polniſchem Sem, ſämtliche noch im polniſch gewordenen Teil Oberſchleſiens verbliebe⸗ nen Deutſchen auszuweiſen, ſollten zu denken geben! Nüchterne Zahlen geben am beſten ein Bild von dem Umfang der ſeit Kriegsbeginn in das innere Deutſchland geſtrömten Ver⸗ triebenenwellen Was dieſe Zahlen für einen wirtſchaftlich ge⸗ ſchwächten politiſch kranken, unter ungeheuren Laſten zuſammen⸗ brechenden Volkskörper bedeuten, wird jeder ermeſſen können. Mon denke nur an den Wohnungs⸗ und Arbeitsmarkt. Nach den vorhandenen amtlichen Unterlagen und— wo dieſe fehlen— nach vorſichtigen Schätzungen berufener Stellen ergibt ſich folgendes Geſamtbild: Dem Deutſchen Reiche ſind ſeit Kriegsbeginn an Vertriebenen zugewandert: aus dem Auslande und den Kolonien rund S00 000 Deutſche aus Elſaß⸗Lothringen und dem Saargebiet rund 175 000„ aus den abgetretenen Gebieten der Oſtmark rund 800 000„ aus den abgetretenen Gebiet. Oberſchleſiens rund 50 000 15 aus Nordſchleswig, Eupen⸗Malmedy und dem Haltſchiner Ländchen rund 10 000 aus den beſetzten Gebiet. an Rhein u. Ruhr rund 150 000 15 Zuſammen: rund 1 985 000 Deutſche. Ein automatiſches Sicheinfügen dieſer Maſſen in den inner⸗ deutſchen Volkskörper war natürlich bei dem ſpontanen, unvorher⸗ geſehenen Auftreten der einzelnen Wellen nicht möglich. Die ver⸗ antwortlichen Reichs⸗ und Landesregierungen mußten eingreifen. Eine Fürſorge für die Verteiebenen, eine geöordnete Unterbringungs⸗ aktion im Intereſſe des Reiches ſelbſt wurde notwendig.— 5 Da charitative Aufgaben zunächſt die hervorſpringendſten waren, ſo wurde die Ausübung der amtlichen Vertriebenenfürſorge mit Ein⸗ treffen der erſten Flüchtlinge in die Hand des deutſchen Roten Kreu⸗ zes gelegt. Das Rote Kreuz hat das ihm gewordene Mandat bis zu einem gewiſſen Abſchluß, das heißt bis zu der im Rahmen der allgemeinen Sparmaßnahmen durchgeführten Einſtellung der amt⸗ lichen Fürſorge für die Grenzlandvertriebenen, durchgeführt. Seine Hauptaufgaben waren, den ſich zu Zeiten auf monatlich über 20 90 Köpfe belaufenden Neuankömmlingen eine onrläufige Unterkunft zu geben, eine zweckmäßige Verteilung der Maſſen über das Reich durchzuführen und durch Beſchaffung endgültiger Wohnung und Arbeit auf die Wiedereingliederung der Vertriebenen in das innere deutſche Wirtſchaftsleben hinzuwirken. Nicht unerwähnt bleiben dürfen die großen Heimkehrlager, deren Einrichtung ſich nicht umgehen ließ, als es dem Roten Kreuz an vorläufigen Unterkunftsmöglichkeiten fehlte. Trotz des gewaltigen Zuſtroms ſind dieſe Maſſenunterkünfte, die der Verwaltung eines beſonderen Reichskommiſſars unterſtanden, nicht über insgeſamt rund 35 000 Köpfe Geſamtbelegung angewachſen. Mangels verfügvarer Mittel werden die bedauernswerten Inſaſſen dieſer Lager jetzt das heißt bis zum 1. Juli 1924) durch rein ſchlüſſelmäßige Verteilung über die einzelnen Länder und Provinzen verſtreut. Nur der kleinere Teil der unmittelbar Betroffenen hat ſich mit den gegebenen Tatſachen, mit der durchgeführten Wiederſeßhaft⸗ machung im deutſchen Mutterlande abgefunden. Abgeſehen von den Vertriebenen aus den beſetzten rein deutſchen Gebieten an Rhein und Ruhr, die täglich ihrer Rückkehr harren, lebt bei dem weitaus größten Teil aller Vertriebenen der heiße Wunſch fort, in Zukunft einmal wieder zurückkehren zu können. Mag der Augenſchein den Feinden den Triumph laſſen, durch rigoroſe Maßnahmen in wenigen Jahren die ihnen durch Diktat gewordenen Gebiete entgermaniſiert zu haben. Das innere Verbundenſein mit den Kolonien, der Oſt⸗ mark und den anderen uns entriſſenen Gebieten lebt fort, bleibt un⸗ auslöſchlich in den Herzen der Vertriebenen, die einſt als deutſche Kulturträger zu— 4— berufen ſein werden. die Lage im Nuhrbergbau Berlin, 6. Juni.(Von unſerem Berliner Büro). Die Be⸗ triebsſtillegungen und Einſchränkungen der rheiniſch⸗weſtfälſſchen Großinduſtrie, die infolge des wochenlangen Konflikts vorgenommen werden mußten, werden in dieſen Tagen rückgängig gemacht. Auf einer gangen Anzahl von Werken wird bereits wieder voll ge⸗ arbeitet. Die Unterſtützung des Ruhrbergbaues, die durch die M icumverträge notwendig geworden iſt, iſt übrigens, wie verſichert wird, 4 durch inländiſche Kredite erfolgt. Es handelt ſich hierbei um ſtaatli ch und private Gelder. So at u. a. die Reichspoſt dem Ruhrbergbau, damit er ſeine Be⸗ triebe wieder öffnen kann, einen größeren Kredit zur Verfügung geſtellt. Ausländiſche Kredite, etwa durch die Golddis⸗ kontbank, hatte der Ruhrbergbau nicht in An ſpruch genommen. Beſatzungsfragen im Unterhaus Im engliſchen Unterhaus kamen geſtern die durch die Rheinlandkommifſſon in der Pfalz erpreßten ſchädigungsgelder“ zur Sprache. onſonby bemerkte, die Verhängung der Geldſtrafen ſei auf einen Mehrheitsbeſchluß der Rheinlandkommiſſion erfolgt. England habe aber durch ſeinen Ver⸗ treter in der Rheinlandkommiſſion formellen Proteſt erhoben. Die engliſche Regierung bemühe ſich augenblicklich, eine Regelung herbeizuführen. Weiter wurde die Regierung über die Freilaf⸗ ſung der Rhein⸗ und Ruhrgefangenen befragt, worauf Ponſonby zur Antwort gab, die Freilaſſung gehe nach ſeinen Infor⸗ mationen ſchrittweiſe vor ſich. Eine weitere Anfrage betr. die eng⸗ liſche Außenpolitik erledigte Clynes, der u. a. erklärte, die Regie⸗ rung widme gegenwärtig ihre ganze Aufmerkſamkeit der Regelung der Reparationsfrage. Bis zur Annahme der Sachverſtän⸗ digengutachten könne keine zuverläſſige Wberſicht über die europäi⸗ che Lage gewonnen werden. Kanzler die ſtück, das die Deutſchvölkiſchen mit ihrem Vertrauensvotum ver⸗ ſuchen wollen, dadurch begegnet, daß ſie ihrem Antrage die Faſ⸗ ſung gaben, die den Uebergang zur Tagesordnung über ſie ſich in der Verteidigung befänden. Nur die Sozialdemokraten, die anderen Anträge verlangt. Dadurch haben ſie ſich die erſte Stelle die ſich in der allergrößten Unverantwortlichkeit ſehen, ſcheinen auf K u ſein. bei der Abſtimmung geſichert. Der Antrag der Mittelparteien wird 01 e e ſie— ihre Unterſtütung der Negierung verlangen werden. Es ſei kaum angebracht, der neuen Regierung ein langes Leben zu wünſchen. Zwiſchen den beiden extremen Par⸗ teien laufe die Regierung Gefahr, zerrieben zu werden, wenn ſie ſich vor die Notwendigkeit geſtellt ſehe, Konzeſſionen an die Entente iſt. Der„Vorwärts“ äußert heute, und er dürfte damit nicht Un⸗ zu machen, trags der Mittelparteien verkünden wird. Das Blatt verlangt für *** 4 In der politiſchen Ausſprache, die heute im Neichstag fortgeſetzt e [Schlange⸗Schöningen. nommen wird, der Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann das Wort 2. Seite. Nr. 262 Mannßeimer General-Anzeiger(Mittag ⸗ Ausgabe) Freitag, den 6. Juni 192— Re debakleüber die Regierungserklärung Die Lage am Ende des erſten Tages Berlin, 6. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) In der Reichstagsſitzung, die der Beſprechung der Regierungserklärung ge⸗ widmet war, und die ſchließlich kein Ende nehmen wollte, ſchieden ſich die Meinungen mehrfach in feſſelnder Weiſe und es gab viele Momente, in denen die Leidenſchaften hart aufeinanderprallten. Als Geſamteindruck blieb leider das Bild einer hoffungsloſen Zerklüftung, die nicht nur durch das ganze Volk, ſondern auch durch das Parlament geht. Man könnte Herrn Loebe in ſeinem Glauben, daß die Hochflut des Nadikalismus hüben und drüben bereits im Abnehmen begriffen war, faſt beneiden. Der andere Teil, Graf Weſtarp hielt, wie berichtet, die Opp ans⸗ rede für die Deutſchnationalen. So ſpürte man auf dieſem Gebiete nur zu deutlich den Pferdefuß: den Deutſchnationalen kam es im Gegenſatz zur Regierung darauf an, die Debatte möglichſt raſch von dem ihnen unerfreulichen Thema des hperſtändigengutachtens auf das innerpolitiſche Gebiet zu lenken. Die kommuniſtiſche Gefahr und unſere inneren Nöten ſind eben ſo groß, daß das unge⸗ löſte Reparationsproblem gleich einem böſen Alb auf dem ganzen Lande laſtet. So wie Graf Weſtarp die Dinge malt, werden Ur⸗ ſache und Wirkung vertauſcht. Gewiß ſind von den innerpolitiſchen Aufgaben, die ihrer Erledigung harren, alle größtenteils höchſt dring⸗ licher Natur. Ueberſchaut man aber das dem Reichstag vorlieg ende Material an Anträgen uſw., ſo wird man zu dem Schluß kommen, daß ein erheblicher Prozentſatz lediglich dem Agitations⸗ bedürfnis der Parteien entſpricht. Strikte abgelehnt wird das Sachverſtändigengutachten, wie ſich im Laufe der Ausſprache her⸗ ausſtellte, eigentlich nur von den Ultras zur Rechten und Linken, alſo von den Herrn v. Graefe und Kunzze und der nachgerade bald unvermeidlichen Frau Gohlke. Auf beide, Seiten überbot man ſich in der Verachtung und Verächtlichmachung der Methoden, die die Regierung Marx⸗Streſemann bei der Durchführung der Ver⸗ ſtändigungsaktion angewandt hatte. Das Bemerkenswerteſte aber iſt, die Deutſchnationalen ſind in der Behandlung des Gut⸗ achtens, nachdem ſie während der verfloſſenen Kriſentage ihren Standpunkt mehrfach revidierten, vorſichtiger geworden. Die Annahme des Sachverſtändigen⸗Gutachtens als Ganzes ſcheint uns verfrüht zu ſein, erklärte Graf Weſtarp. Abg. Leicht von der Bayeriſchen Volkspartei hatte nicht Unrecht, wenn er die Erinnerung an die bekannten 14 Punkte wieder hervorrief. Wenn man die Dinge genau bei Licht betrachtet, ſo ſind ſich die Auffaſſungen der Dinge bei der Regierung und bei den Deutſchnatjo⸗ nalen über das Sachverſtändigen⸗Gutachten einige Grade näher gekommen. Es iſt nicht zu vergeſſen, daß auch der Vorbehalte ſtärker betonke und an zweiter Stelle angedeutet hat, daß von der Gegenſeite ge⸗ wiſſe Bedingungen erfüllt werden müßten, ehe an die Durchführung des Gutachtens gedacht werden könne. Den Vorwurf der Rechten, daß ſich der Kanzler um ein offenes Bekenntnis gegen die Krie 98. ſchuldlüge herumgedrückt habe, begegnete der Kanzler durch eine Erklärung, die den größten Teil des Hauſes befriedigte. Auch in der Geſchichte der Kabinettsbildung und die im Laufe der Aus⸗ ſprache eingegangenen Anträge der Deutſchnationalen, womit ſie ſich vielfach Blöſen gaben, erfuhren ſie eine ſcharfe Zurückweiſung. Die Wandlungen der Deutſchnationalen erfuhren durch Loebe, mit dem die Sozialdemokraten einen äußerſt wirkungsvollen Redner wieder⸗ gewonnen hat, in einer feinpointierten und vielfach mit humor⸗ voller Lichtern aufgeputzten Polemik eine gründliche Abfuhr. Illu⸗ ſioniſt bleibt allerdings auch er, ſobald die internationale Bindung der Sozialdemokratie nach außen in Betracht kommt. Heute ſoll nur noch die zweite Rednergarnitur zu Worte kommen. Auch wird, wie verlautet, der Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann mit ſeinen Gegnern Abrechnung halten. Die Situation hat ſich inſofern zuge⸗ ſpitzt, als ſich die Völkiſchen den„Scherz“ geleiſtet haben, ein Ver⸗ See eeeeenebe———— eeee e Es ſei trauensvotum für die Reichsregierung einzubringen, nicht etwa, weil ſie ſich entſchloſſen haben, den Herren Marx und Streſe⸗ ausſchüſſen näher begründet werden ſollen.„Es iſt zu erwarten, daß mann ihr Vertrauen auszuſprechen, ſondern lediglich zu dem Zwecke, die Sozialdemokratie, auf deren Unterſtützung das Kabinett ange⸗ ae 7 en, daß dadurch tatſächlich die Befreiung der wieſen iſt, in eine unhaltbare Lage hinein zu manbprieren. Es iſt anzunehmen, daß über dieſe Anträge zuerſt abgeſtimmt wird und daß damit die übrigen Anträge hinfällig werden. geſchlagene Taktik wird im Augenblick noch verhandelt. tionen warten ab. Es wird darauf ankommen, wie ſich die Mehr⸗ ſich entſchloſſen hat, ſobald als möglich ſich mit dem denſchen Nes 172 heit des Hauſes zu der Auslegung der Geſchäftsordnung verhalten wird. Nach parlamentariſchem Gebrauch hat der weiteſtgehende An⸗Ruhrgeblet beziehen, zu behandel trag den Vorrang. Die Mittelparteien ſind dem Taſchenſplelerkunſt⸗ auf die 100 Stimmen der Sozialdemokratie und wahrſcheinlich auch der Bayeriſchen Volkspartei rechnen können, ſo daß dem Kabinett die Mehrheit geſichert recht haben, daß den ablehnenden Parteien im Grunde gar nicht ſo halt der Kanzlerrede kommentarlos wiederzugeben. In unterrichte⸗ viel daran gelegen ſein dürfte, ſich mit einer Verantwortung zu be⸗ ten politiſchen Kreiſen hat die Rede des Reichs kanzlers einen ſehr guten Reihen der Oppoſitionellen werden heute abend manche Seufzer der e Kanzlers für die Durchfü rung der Sachverſtändigen⸗ laſten, die ſie zu tragen gar nicht imſtande ſind. Auch aus den Erleichterung aufſteigen, wenn der Präſident die Annahme des An⸗ den Fall, daß wider Erwarten— die Entſcheidung ſteht immerhin auf des Meſſers Schneide— der Antrag der Mittelparteien abge⸗ lehnt werden ſollte, als einzige verfaſſungsmäßige Grundlage zur bach 0 Löſung der alsdann herbeigeführten Kriſe die Auflöſung des ke 1 i 0 euzen würden. Was die Bedenken betreffe, die der Reichskanzler Reichstages mit der Parole, Annahme oder Ablehnung des gemacht hat, ſo würden dieſe auf keine Schwierigkeiten ſtoßen, da ja bereits vor der Abfaſſung des Sachverſtändigenberichts Poincare Juſicherung gegeben habe, daß die Beſetzung unſichtbar gemacht Sachverſtändigen⸗Gutachtens vorhanden ſei. wird, kommt, wie bereits gemeldet, die zweite Rednergarnitur zum Wort und zwar als erſter wahrſcheinlich der deutſchnationale Abg. Nach ihm wird, wie allgemein ange⸗ ergreifen. Darauf ſpricht für die Sozialdemokraten der Abg. Breit⸗ ſcheid. Ob die drei Parteien der Mitte nochmals eingreifen rungen über die Ueber die ein⸗ des Sachverſtändigengutachtens auf ſich nimmt, eine Gegenkom⸗ Die Frak⸗ penſation maraliſcher Art.“ Erklärungen des Reichskanzlers. Die von Marx umſchriebene Politik hebung der Auswinterungsſchäden einen Kredit von 20 Millionen zur Verfügung geſtellt. Die Gewährung dieſes Kredites erfolgt auf Anweiſung des Reichsernährungsminiſters, an den etwaige Anträge umgehend zu richten ſind. Im Antrage muß angegeben werben, Aus der geſtrigen Reichstagsſitzung iſt noch zu berichten, daß die Rede des nationalſozialiſtiſchen Führers v. Gräfe zu neuen Tumulten Anlaß gab. Gräfe erklärte, er ſtimme dem Abg. Weſtarp zu, wenn dieſer ſage, daß dieſe Vorgänge den Bankerott des Parlamentarismus bedeuten. Der Reichskanzler Marx habe in ſeiner Apothekerpredigt von Würde und Ehre des deutſchen Volkes geſprochen und habe vor lauter Verbeugungen vor dem Auslande nichts vom Inlande geſagt. Gedenkt denn der Reichs⸗ kanzler das Rheinland mit ſeiner Leiſetreterei zu erhalten? Es müſſe trotzige Scham erwecken, wenn der Reichskanzler das Sachverſtän⸗ digengutachten als Wegweiſer bezeichne. Das Sachverſtändigengut⸗ achten ſei die praktiſche Grundlage zur ſchnellſten Erledigung der deutſchen Ehre und Einheit. Die Rede Gräfes wurde wiederholt von Widerſpruch bei den Mittelparteien und der Linken unter⸗ brochen, u. vom Vizepräſident Bell wurden die Ausdrücke des Red⸗ ners wie„Schamloſigkeit der Reichsregierung“ uſw. gerügt. Im Anſchluß daran ſagte der Redner der Bayeriſchen Volks⸗ partei Dr. Leicht, daß der Haß niemals etwas ſei, das ein Volk groß machen könne. Auf die Vorgänge ebi der Regierungsbildung zurückgreifend, betonte der Redner, daß die Schuld an dem kicht⸗ zuſtandekommen der großbürgerlichen Koalition beſonders die Par⸗ teipreſſe aller Richtungen trage. Die Differenzen zwiſchen den Mittel⸗ parteien und den Deutſchnationalen ſchienen ihm nicht ſo groß, als daß ſie nicht überbrückt werden könnten. Nach dem Redner der Bayeriſchen Volkspartei ſprachen nur noch die Vertreter der kleinen Parteien. Es folgte eine lange und unerquickliche Reihe von perſönlichen Bemerkungen, die ſich haupt⸗ ſächlich un die Verhandlungen vor der Regierungsbildung drehten und wobei Graf Weſtarp u. a. feſtſtellte daß ſeine Partei im Aus⸗ lande keine Erkundigungen darüber eingezogen habe, ob eine Kandidatur Tirpitz genehm wäre oder nicht. Der Präſident machte ſodann dem Hauſe Mitteilung, daß in⸗ zwiſchen mehrere Ankräge zur Regierungserklärung eingegangen ſeien: 1. ein Bertrauensvotum der Nationalſozialiſten, für das dieſe ſelbſt allerdings nicht ſtimmen wollten und das, wie die Nationalſozialiſten erklärten, nur eine klare Lage ſchaffen wollte; 2. ein Mißtrauensvotum der Deutſchnationalen: 3. ein Antrag der Mittel parteien, über dieſe beiden erſten Anträge zur Tagesordnung überzugehen und eine Erklärung anzu⸗ nehmen, die der Regierung die Ermächtigung zur weiteren Fort⸗ führ ung ihrer Politik erteilt. Schließlich wurde der Notetat debattelos in erſter und zweiter Leſung angenommen und die Vertagung auf Freitag vormittag 10 Uhr beſchloſſen. Heute ſoll die große politiſche Ausſprache mit der zweiten Rednerſerie beendet werden und ſodann nach Vorſchlag des Aelteſtenrates eine längere Beratungspaufe bis zum 24. Juni eintreten. ** Jür und gegen das Gutachlen Der Vorſtand des Reichsverbandes der Ausgewie⸗ſaus dem Sitzungsſaal entfernt. ſenen von Rhein und Ruhr richtete an den Reſchspräſidenten fol⸗ gendes Telegramm:„Der Reichsverband der Ausgewieſenen von lichten Telegramm des Oberpräſidenten Fuchs vom 3. Juni betreffend die Zukunft des Rheinlandes voll und ganz an.“ Der Nationalpverband deutſcher Offiziere prote⸗ ſtiert in einer mit Schlagworten reichlich geſpickten Entſchließung gegen die Annahme der Sachverſtändigenautachten. wird nochmals aufgefordert, die Gutachten abzulehnen. Der Eindruck der Ranzlerrede im Nusland Paris, 6. Juni.(Von unſerm Pariſer Mitarbeiter.) In den Wandelgängen der Deputiertenkammer wurde heute nachmittag über die Rede des Reichskanzlers von einigen Deputierten der linksrepublikaniſchen Mehrheit in günſtigem Sinne geſprochen. Eine tung der deutſchen Kanzlerrede darin liege, daß die deutſche V. So⸗ zialdemokratie ſich mit ihr einverſtanden erkläre und wahrſcheinlich der Regierung bis auf weiteres ihr Vertrauen ſchenken werde. Auch in rechtsſtehenden Zeitungen finden ſich ſehr zufriedenſtellende Aeuße⸗ anzlerrede. Der„Temps“ meint: Die Lage ſei Rhein und Ruhr ſchließt ſich dem durch die Tageszeitungen veröffent⸗ verſuchen. Die Regierung Wie lan Perſönlichkeit. die Herriot ſehr nahe ſteht, erklärte, daß die Bedeu⸗ wehr ſtaatsfeindlicher Beſtrebungen vom 28. 5 die Tagung des„Deutſchen Schutzbundes in In Anweſenheit von über tauſend Mitgliedern des Schucß bundes aus dem Deutſchen Reiche, Oeſterreich al anderen Staaten, ſowie von Vertretern der Behörden und 77 reicher nationaler Vereine iſt geſtern vormittag die fünfte 295 niſte⸗ des Deutſchen Schuzbundes eröffnet worden.— gan⸗ rialdirektor Gotz begrüßte dann unter lebhaftem Beifall deshauptmann Dr. Rintelen, den Landesrat Prof. Hü iſchen den deutſchen Konſul in Graz Müller als Vertreter der deun 21 Geſandtſchaft in Wien und den Bürgermeiſterſtellvertreter E weuhe gofer, Landeshauptmann Dr. Rintelen übermittelte die Gicy⸗ des Bundeskanzlers und der öſterreichiſchen e, e oht, dann wurde in die Beratungen eingetreten. Prof. Paul oftat bach⸗Königsberg ſprach über die deutſche geiſtige Rüſtung, 5 chuh⸗ Giannoni über die Beziehungen zwiſchen Kultur und 5 arbeit, der Vorſitzende des Deutſchen Schußzbundes, Dr. v. gland. über den Kampf um den Rhein und für ein Großdeulſ hend Geſtern nachmittag fand eine Sonderſitzung über Weſtfragen eine Vorſtandsſitzung des Schutzbundes ſtatt. der Aufſtand in Albanien Eine neue Niederlage der Regierungskruppen Der Meſſagere meldet aus Skutari: In einem neuen 25 ſammenſtoß zwiſchen Regierungstruppen und Aufſtändigen be⸗ nach einem amtlichen Kommunique des aufſtändigen Generalſte 555 von Skutari die Truppen der albaniſchen Regierung ſcheidend geſchlagen worden. Wie aus Waſhington gemeldet wird, iſt der Komman Ge⸗ der amerikaniſchen Kriegsſchiffe in den europäiſchen bool⸗ wäſſern angewieſen worden, ſich bereit zu halten, Torpedo rſtörer nach dem albaniſchen Hafen Durazzon zu ſenben, 1 Zu den Vorgängen in Albanien ſchreibt der„Corter dche Italiano“, daß angeſichts der Beſtrebungen, welche die ane nationale Partei verfolge, Italien nicht umhin könne, ihr ran gehen ſympathiſch zu betrachten. Italien habe niemals da 75 gedacht, intervenieren zu können und zu müſſen, flawien ſollte im eigenen Intereſſe eine ähnliche Haltung einnehm Die Lage in Rumänſen Am Quai d Orſay iſt man über die Lage in Rumänien 125 beunruhigt, da in den letzten Tagen beine Mitteilungen den franzöſtſchen Botſchafter in Bukareſt eingetroffen ſind. ach er letzten Meldungen aus Bukareſt herrſcht in der Stadt noch eine fieberhafte Erregung und man rechnet mit dem na ani⸗ vorſtehenden Stur z der Regierung Bratianu. Die ſationen der Oppoſitionsparteien beſchloſſen in ganz Rumänien verzüglich Volksverſammlungen einzuberufen, und für der Sturz der Regierung Bretianu zu agitieren. Am der Spitze Bewegung ſteht nach wie vor General Averescu. Deutſches Reich Tumultſzenen im ſächſiſchen Landiag Im ſächſiſchen Landtag wurde geſtern ein kommi niſtiſcher N nee nach großen Tumultſzenen mit G ewatz Der Kommuniſt Böttch cheu⸗ dem Landtagspräſidenten den Hammer aus den Händen und ung⸗⸗ derte ihn in den Saal. Die Tribüme beteiligte ſich an den Stör aus Die Sitzung mußte unterbrochen werden. Als ein geſchloſſener kommuniſtiſcher Abgeordneter ſich weigerte, Par⸗ Sitzungsſaal zu verlaſſen, verließen die Abgeordneten ſämtlicher Die teien mit Ausnahme der kommuniſtiſchen den Sitzungsſaal. dem Polizei erſchien und entfernte den Abgeordneten unter aal. Widerſpruch ſeiner Fraktionsfollegen gewaltſam aus dem noch müſſen ſich die deutſchen Parlamente das Ge dieſer„Volksvertreter“ gefallen laſſen? Berbot des„Roten Tags“ in Leipzig 1 de Der Reichsminiſter des Innern Dr. Jarres erläßt ſogehr⸗ Verordnung 7 155 Verordnung des Reichspräſidenten vom 28. über Aulgrund des§ 2 der Verordnung des Reichspräſidenten h⸗ die Aufhebung des militäriſchen Ausnahmezuſtandes und 1 ebruar verbieron⸗ den für 8. Juni in Leipzig Reichsarbeitz. von greß(„Roter Tag“), weil er lediglich zur Vorbereitung aaere rho Febr 7 dant der kommuniſtiſchen Partei Deutſchlands betriebenen gew Umſturzes dienen ſoll. Zuwiderhandlungen gegen das werden nach 8 4 der Verordnung des Reichspräfidenten vom beſtolt nunmehr ſoweit geklärk, daß man in allernächſter Zeit eine mit Gefängnis und Geldſtrafe oder mit einer dieſer Eireſen internationale Konferenz einberufen könne, um die drin⸗ gendſten Fragen zu erledigen. Deutſchland ſei offenbar aus finan⸗ auf die even⸗ tuellen Bedenken aufmerkſam zu machen, die in Organiſations⸗ Deutſchland den Expertenplan vollſtändig annehmen wird. Wir ebiete und die Sicherung der Zuſtände, wie ſie unter dem garantiert iſt, herbeigeführt wird. Das deutſche Volk erwartet für die Opfer, die es durch die Annahme In der„Nation“ wird erkärt, die kommende kanzler ins Benehmen zu ſetzen, um gewiſſe Fragen, die ſich auf das n. London Ueber den Eindruck der Regierungserklärung ſchrerbt die Times“: Von den Mittelparteien habe man den Eindruck, daß Man fragt ſich, welches wohl Die übrige Preſſe beſchränkt ſich größtenteils darauf, den In⸗ Eindruck gemacht. Beſonders begrüßt wird das Ein⸗ Der„Meſſagero“ äußert ſich erfreut über die neueſten i die beſte Politik, die Deutſchland heute machen könne. Das ch aber, ob die nationaliſtiſchen Parteien, die dem Sach⸗ richt feindlich geſinnt ſeien, dieſe Politik nicht durch⸗ Die Reichsregierung hat der Landwirtſchaft zur Be⸗ treter Miniſterialrat vom Reichsarbeitsminiſterium umd Konful Aſchmann vöm ſer⸗ wärtigen Amt angehören. Für die Arbeitgeber nimmt zienrat Vogel und für die Arbeitnehmer Hermann M Allgemeinen deutſchen Gewerkſchaftsbund an der Konferenz ter hork ſind die amerikaniſchen Weltrund lieger ume ame rung des Fliegeroffiziers Smith in Schanghai angaag i Sie können aber den für morgen beabſichtigten Weiterf 0 Ord⸗ das chineſiſche Meer nicht antreten, weil der Motor ni nung iſt. Die Flieger haben auf ihrer letzten Etappe liſche Meilen in ſieben Stunden zurückgelegt. Audienz ernc e empfangen, der bei dieſer Gelegenheit ſein Beglaubigung? überreichen wird. 18 E erfahren haben, daß zwiſchen Rumänien. Polen gegen Rußland ins Feld zu ſtellen. 5 1 0 der Konferenz über die Moſſulfrage ſind geſcheite iher Türken haben es abgelehnt, den Verteagsbeſtimnmungen men a Verweiſung der Streitfrage an den Völkerbund zuzuſti Ferbelfch⸗ haben Verhandlungen zwiſchen den Regierungen zur ge ſofern nicht nach anderen Strafvorſchriften eine ſchwerere rafe wirkt iſt. Letzte Meloͤungen Das Befinden Dr. Seipels 10 1 Berlin, 6. Juni. Aus Wien wird uns gemeldet:Das letzte Bicht tin über den Geſundheitszuſtand des Bundeskanzlers Seipe. c in leider eine leichte Verſchlimmerung erkennen, die ſi einer ſteigenden Temperatur ausdrückt. Deuiſchland auf der Internakionalen Arbeilskonferenz er, Am 16. Juni beginnt in Genf die 6. Tagung der ten! nationalen Arbeitskonferenz, auf der Deutſ aver⸗ durch eine Abordn rtreten ſein wird, der als Regierung big at dr. Leymann, Oberregierungsrat 1 Kom ütler oom ni⸗ Berlin, 6. Juni. Nach einer Mitteilung der me e1 us⸗ ſchen Geſandtſchaft in Berlin gibt das Sekretariat für de letzte wärtige folgendes bekannt: uppen Zufluchtsort der Rebellen, iſt von den Regierungstr interna⸗ beſetzt worden. Der Hafen iſt infolgedeſſen für den tionalen Verkehr wieder freigegeben. Der Hafen Frontera, ee⸗ Berlin, 6. Juni. Nach einem Funkſpruch der„.“ aus N· eEr 500 eng⸗ 1er 121% Paris, 6. Junt. Der franzöſiſche Flieger Pel 0 Rom'Oiſi hat mit ſeinem Flu m nach Jige zeug Tai⸗Ku verlaſſen, u lig pan Ne fliegen. Er war aber infolge des dichten Nebels gerſuß nach Ta am nächſten Samstag erneuern. i⸗Ku zurückzukehren und will jetzt ſeinen 3* jerlich? Stockholm, 6. Juni. Der König wird heute in Enbee den neu ernannten deutſchen Geſandten b. Roſ chreiben 0 will ein untlſſche Bundmise Sie euffſche Negieruah de werden ſolle. nd abhe eeeeeee en egfſeee 3 oſſen worden ſei, worin ſich die drei Staaten Neue Kreoite für die Landwirtſchaſt einem etwaigen ruſſiſchen Vormarſche insgeſamt 1850 000 auf n Die 725 5 * Die Muoſſulkonferenz geſcheitert. Die Verhandlunge vo werden, hängt von dem Perlauf der Ausſprache ab. iſt, daß ſie einen gemeinſamen Sprecher entſenden. eee ee — Möglich wie ſtark die Auswinterung in den betreffenden Bezirken und welcher Betrag zur Behebung dieſer Schäden notwendig erſcheint. ſchlagen. rung einer Vereinbarung für eine andere Schiedsi nſtand na 10 bis 222T ͤ S 22 W n „ * * „Telag. den 8. Juni 1924 Mannheimer General ⸗Anzeiger(Mitag · Ausgabe) 3. Seite. Nr. 262 Am Samsliag. den 7. Juni, erſcheint nur eine Ausgabe, ükags 1 Uhr. bitten, Anzeigen für dieſe Ausgabe bis ſpäteſtens Ahr vormittags aufgeben zu wollen. 10 Die Schalter für Anzeigen, Bezug und Offerken bleiben 2 Uhr geöffnet. Wietſchaftliches und Sozlales Gewinnung von Kulturlund im Nheindelfa am Bodenſee gen Der aus dem Gotthard kommende** ſtrömt zwiſchen Bre⸗ lnd 4. St. Margarethen ziemlich gemächlich und flach in Schwemm⸗ 5 den Bodenſee und bringt laufend große Ablagerungen mit. üſſe Sdelt ſich um an ſich fruchtbares Land, das aber durch die Ein⸗ Lacht des Seedruckwaſſers, beſonders bei Hochwaſſer, immer großen 8 leilen au tzt iſt. Von Vorarlberger Seite will man nun der Aatuage zu Leib gehen und das Land im Deltagebiet endgültig für fiche wecke gewinnen und dem Druckwaſſer vom Bodenſee her ent⸗ den. Dieſe Ausſperrung des Seedruckes foll dadurch erreicht wer⸗ es Genß durch das Delta ein Damm gebaut und die Entwäſſerung 1. bietes mit Hilfe einer Pumpanlage vorgenommen werden ſoll. kiioläönnen damit 1000 Hektar Nußland gewonnen werden, das heute chwghe der Schwankungen des Seewaſſerſpiegels nicht angebaut wird, 5 b. es anbaufähig iſt. Das zwiſchen der Mündung des alten könnt es neuen Rheins am See liegende Gebiet fruchtbaren Landes berben durch che Schuß. und Entwäſſerungsanlagen verdoppelt Nahr n. Die Mehrerzeugung der Landwirtſchaft würden in einigen ſigt en bereits die Summen für die Errichtung des Schutzwerkes ge. ſuchte nden. Das Werk würde auch für die ſetzt immer wieder be⸗ ſerſgten Gemeinden Fuſſach. Jöchſt und Gaſſſau einen wertvollen ag ſſchutz bedeuten. Es wird damit gerechnet, daß ſich die Mittel lun für dieſes Proſekt aufbringen laſſen werden, nachdem es ge⸗ ſheſſen it, die Gelder für die Elektriſierung der Arlbergbahn zu be⸗ * 25 Nus dem Rechtsleben Aufwertung von Inſertlonsgebühren Die Klägerin hatte um Herbſt 1921 bei der Firma Ullſtein ae en 20% See e aerer 4¹ b 5 ſehmende dhin 1 von 25 718 Mark beſtellt. Der abzu t des es in Größe einer halben Seite ſollte in beade— 4 10. bis zum 17. 1222 zum vereinbarten 10 ra deh de b. l e ge ad dierde. rte, ur Zei 8 das ve baren Preiſes 1 2— 85 daß der Aasfateang des Auf⸗ 00 tand nehmen ſte, wenn die Klägerin ſich nicht ent⸗ danen könnte, eine Mehrzahlung zu leiſten.— Landgericht und uur A dgericht zu Berlin verurtellten die deklagte Firma Ullſtein Aewlufnahme Inſerates zum alten Vertragspreiſe. Auf die ketälton der Beklagten iſt das Uriell des erichts vom wten 5 sricht aufgehoben und die Sache ſelbſt zur ander⸗ mlenerhandlung und Entſcheidung an das Kammergericht zurück, Aus den reichsgerichlichen En sgramden: Die Er⸗ lagte des s zur rtungsfrage— die Be⸗ in Zahlungs vaten der Vertrag der Parteien e 71——— erwecken Bedenken. Wie das ſchon wiederholt ausgeführt hat, hindert der Zahkungs⸗ — icht nicht, loſer Entwe der inländiſchen Währung 115˙ Zumutung der Kla 5 bedeitzet eine Berei ſich aus dem Verzuge en enen iag nicht die en werden, das Aufwertungs⸗ ö der Beklagten aus en. Dieſer Ausſchluß iſt nur a folgern, wenn als Aile der Vertragsſchließenden ſeiſen dde den vereinbarten Vertragsbeſtimmungen unter feſtzuhalten, gleichviel, ob und welche Veründerungen in Algemeinen Wirkſchaftsſage eintreten werden. Hierfür liegt ſe⸗ Aah üchts vor und deshalb verſagen beide Gründe des Kammerge. u n ſedaß die Sache zur anderweiten Entſcheidung zurückverwie ⸗ werden mißte. 38. Anterlaſſene Inverzugſetzung 0 vum Jahre 1912 verkaufte die beklagte Firma Auauſt W. Söhne 5 Erzgebirge) dem Kaufmann V. in Berlin einen Poſten ver⸗ muar 5 Alpafkawaren zum Preiſe von rund 855 Mark. Am 13. Ja⸗ nbls traf die Ware be dem Spediteur M. in Stuttaart ein, wo Nabrn, Käufer als Nachnaßme eingelöſt werden ſollte. Der Käufer keaucd die Einlöſung, bielt aber ſein Verſprechen nicht. Die kohntee mahnte am 24. Januar und ließ die Sache binhänaen, di zu endlich wieder am 4. Jun 1913, ohne irgend eine Verzugs⸗ Ledlaan ſezen. Im Sommer 1913 erbob der Käufer Klage aegen die ſide vo⸗ er begehrte Jahluna einer Vermittlergebühr in Neſen 5a 540 Mark oder Ermäßlaung des Kaufpreiſes um ah setrag. Die Beklagte ſetzte auch jetzt keine Verzugsfriſt auf Verune. ſondern ließ ſich auf den Rechtsſtreit ein und verlangte nreiſes. So erkannte denn auch das Amtsgericht Aue, das den Kläger zur Zahlung von 855 Mark verurteilte und ſeine Klage ab⸗ wies. Der Kläger legte aber Berufung ein. Indeſſen— am 16. Fe⸗ bruar 1917— forderte der Spediteur M. die Beklaate auf, über die bei ihm noch immer lagernden Silberwaren zu verfügen, da er ſie ſonſt verſteigern laſſen müſſe. Die Beklaate nahm darauf die Silber⸗ waren gegen Zablung von 110 Mark Lagergeld und Fracht zurück. Am 9. November 1917 meldete ſich wieder der Rechtsanwalt des Klägers und ſchrieb, daß er die Sachen demnächſt einlöſen werde. Die Beklaate hat— wieder ohne vorherige Friſtſetzung und Androhung — die Ware indeſſen anderweit verkauft. Nunmehr ſchrieb der Anwalt des Klägers. daß die Beklaate nicht zum Verkauf berechtigt geweſen wäre. da Kläger die Ware doch haben wollte. Er bot den vollen Kaufpreis an und drobte mit neuer Klage. wenn die Beklagte nicht binnen einer Woche liefere. Die Beklagte berief ſich zwar darauf. daß der Kläaer nach dem jahrelangen Zögern überhaupt nicht mehr das Recht habe. Lieferung zu verlangen. Im Vorprozeß wurde inzwiſchen zuaunſten der Beklagten entſchieden und die Berufung de⸗ Klägers gegen das Urteil des Amtsgerichts Aue zurückgewieſen, ſodaß Kläger 855 Mark zahlen muß. Im gegenwärtigen Rechtsſtreit dage⸗ gen verurteilte nunmehr das Landgericht Zwickau die Beklagte zur Zahlung von 528 Mark, wies aber im übrigen die Klage, mit der der Kläger einen Schadenserſatz in Höhe von 24 126 Mark begehrt hatte. ab. Das Oberlandesgericht Dresden wies die Berufung des Klägers zurück. Auf die Reviſion des Klägers hat dagegen das Reichs⸗ gericht das Urteil des Oberlandesgerichts aufgehoben und die Sache zur nochmaligen Verhandlung und Entſcheidung an das Ober⸗ landesgericht zurückverwieſen. Aus folgenden Entſcheidungsgründen: Zwar befand ſich der Klä⸗ ger zur Zeit der Klageerhebung im Annahme⸗ und Zahlungsverzug. Allein die Beklaate hat es unterlaſſen, aus dieſer Rechts⸗ lage die Folgen zu ziehen und die nötigen Friſten zu ſetzen oder die nötiaen Anträge zu ſtellen. Sie iſt weder vom Vertrage zurück⸗ getreten, noch hat ſie dem Kläger eine Nachfriſt gemäߧ 326 BGB. beſtimmt. noch hat ſie einen Selbſthilfe⸗Verkauf gemäߧ 373 HGB. vorgenommen. Im Gegenteil hat ſie im Vorprozeß die Widerklage auf Zahlung des Kaufpreiſes erhoben und es zur endaül⸗ tigen Verurteilung des Klägers im Februar 1919 kommen laſſen. Wenn ſie den Kläger aber zur Zahlung verurteilen ließ, durfte ſie auch die Waren, die ſie ihm liefern wollte. nicht anderweit veräußern. Das Berufungsgericht wird natürlich in der neuen Verhandlung auf die Aufwertungsfrage eingehen müſſen. Bisher konnte darüber nicht verhandelt werden. da die Beklagte es auch unterlaſſen hat. die Auf⸗ wertung zu verlangen. Kläger hatte deshalb beine Gelegenheit, ſich in dieſer Beziehung zu entſchließen. J8. Berechli Rücktritt vom Sukzeſſiſſ 8 1 unpünktlicher Jateir n In einer neuen Reichsgerichtsentſcheidung erhärtet der höchſte Gerichtshof die Pflicht zur Einhaltung der verabredeten Zahlungstermine, widrigenfalls die andere Partei das Recht 55 ohne Setzen einer Verzugsfriſt die weiteren Lieferungen ein⸗ zuſtellen und vom Vertrage zurückzutreten. Gegenwärtig hatte ſich der Beklagte K. als Inhaber einer AeN irma in Kaſſel verpflichtet, der Sauerländiſchen Holzhandels⸗ geſellſchaft zu Iſerlohn etwa 500 Feſtmeter Nadel⸗ grubenholz frei Waggon zu 00 Die KLieferung mußte bis Ende Juli 1922 durchgeführt ſein, in einzelnen Lieferungen. Die Bezahlung ſollte jedesmal„am 15. des der Lieferung folgenden Mo⸗ nats in bar“ erfolgen. 0 Lieferung eines Teils der verkauften Menge iſt der Beklagte vom Vertrage weil die Käufe⸗ e unpünktlich und die dritte Lieferung überhaupt nicht be⸗ zahlt hat. Die auf ffer gerichtete Klage der Käuferin wurde vom Landgericht Kaſſel abgewieſen. Dagegen hat das Oberlandes⸗ gericht Kaſſel den 32971 zur Lieferung der fehlenden 77 ver⸗ urteilt. Auf die Reviſion des Beklagten hat das Reichsge⸗ richt das Urteil des Oberlandesgericht aufgehoben und das Urteil des Landgerichts wiederhergeſtellt, womit die Klage endgültig abgewieſen iſt. Aus den reichsgerichtlichen Entſcheidungsgründen iſt folgendes ſehr unterrichtend: Das Oberlandesgericht hat feſtgeſtellt, daß der erſte im Januar abgeſandte Waggon nicht in bar, ſondern durch Scheck verſpätet bezahlt worden iſt, ebenſo habe Klägerin für den weiten Waggon einen Scheck geſandt, der erſt nach dem Tage der älligkeit zur Einlöſung gekommen iſt. Einen dritten Waggon hat die Klägerin überhaupt noch nicht bezahlt, angeblich deswegen, weil ihr die Rechnung nicht zugegangen ſei. Das Oberlandesgericht will hierin eine die Gefährdung des Vertragszweckes enthaltende poſitive Vertragsverletzung nicht erblicken. Seinen Ausführungen kann aber nicht beigetreten werden. Das Oberlandesgericht verkennt, daß Ver⸗ regelmäßig in der Abſicht pünktlicher Innehaltung vereinbart werden, um Rechte und Pflichten der Vertragsparteien feſtzulegen, und daß ihre Verletzung ohne weiteres die galen lichen Folgen nach ſich zieht. Nun die Klägerin in zwei Fällen die Zahlung zu ſpät geleiſtet, wobei ſie für den einen Fall ihren Ver⸗ g ſelbſt nicht beſtreitet, im dritten hat ſie auf Grund eines 9. orwandes überhaupt nicht bezahlt. Daß darin eine poſitive Ver⸗ tragsverletzung liegt, wenn Klägerin alsbald bei Beginn der ſich auf in der Erfüllung einer Hauptverpflichtung, der lungspflicht zu ſchulden e0 ließ, daß damit das eene Beklagten er⸗ ſchüttert und der Vertragszweck, die glatte Abwicklung des Geſchäftes auf N längere Zeit erſtreckenden Lieferungen ſih eine ſolche Unpünktlichkeit in Frage geſtellt werden mußte, bedarf keiner weiteren Darlegung. Der Senat hat berrits in ſeiner Entſcheidung.G. Z. Bd. 104, S. 41 ausgeſprochen, daß in der hier in Frage kommenden Nachkriegszeit mit ihren unſicheren wirtſchaftlichen Verhältniſſen und ihrer ſchwan⸗ kenden Valuta ganz allgemein beſondere Pünktlichkeit in der Er⸗ füllung von Verträgen zu fordern ſei, daß auch der Verzug mit nur einer Zahlung bei Sukzeſſivlieferungsgeſchäften den Rücktritt vom Vertrage ohne weiteres zu rechtfertigen geeignet ſei. Dies gilt in erhöhtem Maße, wenn derartige Vertragsverletzungen ſich, wie im vorliegenden Falle hintereinander und alsbald nach Beginn der Aus⸗ führung des Vertrages ſich wiederholen. Der Rücktritt des Veklagten vom Pertrage iſt hiernach zu Recht erfolgt, 15. Staͤdtiſche Nachrichten Jur Frage der Leiſtungsfähigkeit Es iſt ſchon in früheren Aufſätzen darauf hingewieſen worden, daß bei Beurteilung der Leiſtungsfähigkeit im allgemeinen die Ten⸗ denz beſteht, zu irgend einem Urteil über die G8he des Einkom⸗ mens(natürlich in Goldmark) zu kommen und von dem Ergebniſſe irgend einen angemeſſenen Bruchteil als Steuer zu fordern. Bei gewerblichen Betrieben— und dieſe ſind in den meiſten Fällen die Betroffenen— liegt es ſehr nahe, das Ver mögen von Anfang 1923 mit dem Vermögen der Goldbilanz zu vergleichen und daraus den Zuwachs zu berechnen. Es iſt, wie man zugeben muß, begreiflich, daß ſo verfahren wird. Aber das Verfahren hält einer näheren Bekrachtung nicht ſtand. Ein Vergleich zwiſchen Anfang und Ende 1928 iſt unmöglich, weil die Maßſtäbe ſich in der Zwiſchenzeit völlig geändert haben. Es genügt auch durchaus nicht, das Vermögen von Anfang 1928 in Gold umzurechnen. Das iſt für einige Ein⸗ zelfälle ſchon in früheren Aufſätzen an dieſer Stelle gezeigt worden. Für einen Spezialfall iſt aber noch eine beſondere Betrachtung der Frage erforderlich: nämlich für den Fall, daß ein Unterneh⸗ men im Jahre 1922 oder 1928 mit einem reinen Barvermögen be⸗ worden iſt. Dieſer Fall wird beſonders häufig ſein auf em Gebiete des Geſellſchaftsweſen. Sehr viele Geſellſchaften mit beſchränkter Haftung oder Aktiengeſellſchaft ſind in den letzten Jah⸗ ren mit reinen gegründet worden. Und 2 in der Tat etwas Beſtechendes, dieſe Goldeinlagen einfach in Gold umzu⸗ rechnen und ſie mit dem Geldvermögen der jetzigen Eröffnungs⸗ bilang zu vergleichen. Wäre eine Sachgründung erfolgt, dann, ſo folgert das Finanzamt, könnte man ſich noch darauf berufen. daß das Sachvermögen damals nicht nach ſeinem vollen Goldwerte, ſondern weit darunter bewertet worden iſt. Liegt aber eine Geld⸗ Faen 2 kann man doch ſagen, welchen Wert(nach dem ollar umgerechnet) das eingebrachte Geld tatſächlich hatte! Aber der Wert des Geldes in irgend einem Aer der In⸗ flationszeit läßt ſich nach ſehr verſchiedenen Methoden berechnen. Man kann den Dollar oder die Reichsteuerungsziffer oder den Ak⸗ tienindex oder irgend einen beſtimmten Warenindex als Maßſtaß wählen. Welcher von dieſen Maßſtäben iſt richtig!„Leiſtungs⸗ fähig“ iſt immer nur derjenige, der entweder ſeine Betriebsmitter wirklich vergrößern oder erhebliche Gelder aus dem Geſchäft her⸗ ausziehen und doch gleich große Betriebsmittel behalten fonnte⸗ Dann nux er hat wirkliche Ueberſchüſſe. Steuern aber, die auf dem Einkommen oder dem Körperſchaftsgewinn ruhen, können ihrem Begriff nach nur dort in Frage kommen, wo wirkliche Ueber⸗ ſchüſſe erzielt werden. Ob Ueberſchüſſe erzielt worden ſind, das ann man nicht durch Vergleichung zweier Goldzahlen, ſondern nur durch Vergleichung der wirklichen ſachlichen Grundlage des Ge⸗ ſchäfts feſtttellen. Iſt eine G. m. b. H. im Jahre 1928 mit einem Barbetrage gegründet worden, der damals nach dem Dollarkurſe nur einen Wert von 1000 Goldmark hatte, ſo iſt damit noch keines⸗ wegs geſagt, daß damit auch nur Waren angeſchafft werden konn⸗ ten, die heute einen Werk von 1000 Goldmark haben. Vielmehr konnte das Doppelte oder Dreifache dieſer Warenmenge ange⸗ werden. Weſentlich war aber für die Geſellſchaft niemals e Frage, wie viel Goldmark ſie eigentlich beſaß, ſondern immer nur die andere Frage, wie viel Ware ſie für ihr Kapital anſchaf⸗ fen konnte. Dieſer Maßſtab alſo, und nicht der Dollarkurs, muß entſcheidend ſein. Es muß berechnet werden, welche Mengen bon Waren in ihrem ſpeziellen Fache eine ſolche junge G. m. b. H. bei ihrer Entſtehung anſchaffen konnte. Erſt dann, wenn die Geſell⸗ ſchaft heute einen großen Warenbeſtand beſitzt, kann bon einer ſteuerlichen Leiſtungsfähigkeit geſprochen werden. Aber die Leiſtungsfähigkeit hängt noch von ſehr diel ande Momenten ab. Vor allem müſſen die individuellen Verbaltniſße eines jeden Betriebes berückſichtigt werden. Ein Geſchäft, das während der Inflationszeit mit einem ſehr kleinen Waärenlager exiſtenzfähig war, kann heute mit einem biel größeren Jager ſehr ſchwer um ſeine Exiſtenz zu kämpfen haben. Ein Unternehmen kann trotz 10 großer Gewinne durch andere Momente in ſeiner Leiſtungsfähigkeit ſehr geſchwächt ſein.: z.., wenn es von Anfang an auf große Kredite angewieſen war und dieſe Kredite ihm plöß⸗ SATFRIN u. vorzeit. Alterserscheinune en, ein u. le Aftigendes Lohimbin- Hormon- Präparal. Fachärati htef und empfiohlen. In jeder Apotheke erhältlich. EIBT — des Klägers zur Zahlung des Kauf⸗ Ratſonal⸗Theater Mannheim Henrik Jbſen: Peer Gynt (Zum erſten Male) dur ein Viderb mit 25 Bildern und Verſen; eine durch und a piſce Angehgen it, deren erſter Rohſtoff nordiſchen Fabeln 100 Naber Lee rbild des Gynt ſoll im 17. Jahrhundert ge⸗ iſche 9* nsſtationen eines egoiſtiſchen Phantaſten und phan⸗ N n. Egoiſten; didaktiſches beſgemiſcht, von Symbolit und gwerre von Allegorte überwuchert. Im Grundgedanken und im 5 aupelt die 2 15 5 1 Ae mantizett, die n nt un ei gibt! 10 dorteren Wierwatr Doas iſt nach 5 Stunden einer ſehr gründ⸗ Ale, d rung der lä ndruck. r n, abeee en 0 e e. ſachs Stabführu ön u 5 ſe pielt. d die moiſten dicheeriſc— ganzen Abends— dieſe Muſtk! ſlätät außendae Szene von Aaſes Tod der man leider Sentimen⸗ ehl Lufpropfte, indem man die Muſik bei offener Szene ſpielen 10 ae Jahre alt iſt dieſer Peer Jynt geworden, bis man ihn en üdrte. Was t. man es auch in vergangenen ſce dige ſonderlich 125 1 den Anſchluß an die deitgenöſ⸗ ung zu gewinnen. 1867 beendet und im November 1876 als wultenta. Et er uraufgeführt, kam Peer Gynt— 1881 erſt⸗ wülſgen Feuſge deen wagel n Mai 1902 in Wien zuerſt zur kaufführung. 190 ſolgte Berlin, 1905 München, Seit. und inmeſt geſpielt worden, in den verſchtedenſten Bearbeitungen. rattemit Erfolg trotz der ermüdenden Länge, trotz des ganz hunders dehen Abiaufs des verfehnten Lebens eines Proßekren⸗ de man diſſen Großmannfucht ohne Kraft iſt. Nicht ohre Grund ein augleſen Peer mit dem Nuſtan Grillvarzers verglichen. Und woctos, fieneer Gynt ſein Leben nicht träumt, ſondern pergeudet, dder ailtwerlos zellos, er verträumt es; immer ein Unſertiger, d Lrelt ſünrelſee. Se it ſein Leben reſullatlo ued, der dhnden. n mehr aus phyſiologiſchen als aus künſtieriſchen Aortit Ein äſth⸗tiſches Frogezeichen alſo und daneben das ſüteng ſan: denn was iſt mit dem Knopfgießer und der Be⸗ 10 Die Nedeitten Kreuzweg,., das Urteil geſprochen werden don jelede höret nimmer auf: Solveſa die ſich aufgeopfert hat betrogen worden iſt, verzeiht ihm. ihm Wird ſchwerſten dondenf r ethiſch dadurch gereinigt? Iſt etwas dadurch ge⸗ Waen Nade ag ar dlheezer asd 5 Die bei allen Schwächen des dramatiſchen Gedichts immer wieder beobachtete freundliche Aufnahme leitet ſich her von der Buntheit und Vielheit der Vorgänge, der Buntheit und Vielheit der Bilder, dem Reiz einzelner poetiſchen Stellen, der Kraft der Satire, der Rätſelhaftigkeit mancher Szenen, dem Märchenhaften der Kobold⸗ erſcheinungen— und der Schönheit der Griegſchen Muſik. Inſze⸗ nieruna und Aufführung ſind keineswegs leicht. Und die Dar⸗ ſtellung der Titelrolle iſt eine große, anſtrengende und dankbare Aufgabe. Alle anderen Rollen, ſelbſt die der Mutter Aaſe und der Solvejg. ſchrumpfen daneben faſt zu bedeutſamen Epiſodenrollen zuſammen. Das iſt, zumal bei den Solveigſgenen, ein Grundfehler der Dichtung: der Gegenſatz des alles um ſeinetwillen opfernden Gynt zu der ſich um des einen willen ſelbſt opfernden Solvejg hat keine Schärfe. Wie ſchon geſagt, die Aufführung war ſauber vor⸗ bereitet, fleißig ſtudiert, aber breit und züchtern und ohne den Reiz des Phantaſtiſchen, Verſchwebenden. Auch die geſchmackvollen Deko⸗ rationen Gretes waren durchaus diesſeitig, mehr gefällig als groß: aber ſie ermöglichten einen raſchen Umbau. Den Peer ſpielte Wittgen. Er hat, man wußte das vorher ſchon, den friſchen Naturburſchenton des Anfangs; das, man möchte ſagen, Jungen⸗ hafte: das Erdnahe, Triebhafte, Selbſtverſtändliche, Unbekümmerte eines jugendlich unreifen Egoismus, der zuweilen liebenswürdig ſein kann. Aber es iſt keine Liebenswürdigkeit des Herzens, aus der Tiefe: ſie iſt ſpieleriſch. Das traf er, auch in den Szenen mit der Mutter. Er hat aber nicht und nirgends den ſtarken Auftrieb aus den Kräften der Phantaſie. Er wuchs nicht; er gab das nicht, was auch Ibſen der Figur nicht geben konnte: das Hinauswachſen über das Irdiſche. Die Flügel fehlten, die Leichtſgkeit Er wurde im Verlauf des Stückes immer ſchwerer und beſchwerter. Und damit unintereſſant. Unfarbig. Unoriginell. Ein halber Held. Kein Selbſtberauſchter, keiner, der im Fabelreich und im Reſch der Fa⸗ bulierer zu Hauſe iſt. In den leßten Szenen wieder ſtärker wir⸗ kend, weil rein Menſchlichem vom Dichter aus ſchon mehr ange⸗ nähert. Im ganzen eine achlbare Leiſtung— nicht mehr. Achtbar wie die Geſamtaufführung um die ſich Eugen Felber mit Hin⸗ gabe bemüht hat. Aber eines muß Herrn Wittgen noch geſagt werden: es iſt Zeit, daß er beſſer ſprechen lernt Er verſchluckt zu viel und iſt zu undeutlich, wenn er raſch ſprechen ſoll. Er m ſein techniſches Rüſtzeug blank halten, ſonſt iſt Gefahr, daß die ſchönen Anfütze, die er vor allem zu Anfang dieſer Spielzeit er⸗ kennen ließ, verkümmern. Und das würe bei ſeiner natürlichen Begabung ſehr bedauerlich. Mutter Aaſe war Julie Sanden, eine lebensechte Miſchung aus Barſchheit und mütterlicher Beſorgt⸗ heit, ein ſchlichtes altes Weib mit einer durchgehenden Phantaſie. In der Sterbeſzene von ſympathiſcher Einfachheit. Die Solveſg der Helene Lendenius war von Anfang an ein wenig zu be⸗ drückt, das Gefühl der Llebe nicht frei genug verſtrömend, aber uß folgte ein zweites ſpüter von einem liebenswerten und ganz ſelbſtverſtändlichen Dul⸗ dertum. Godeck als Dovre⸗Alter wuchs nicht ganz zu der un⸗ heimlichen Macht empor, die das Trolltum verſinnlichen ſoll; den aroßen Krummen ſprach Kolmar, der auch die Figur des Knopf⸗ gießers unheimlich und geſpenſtiſch zwiſchen Schein und Wirklich⸗ keit hintupfte. Willn Birgel bewies als Begriffenfeldt Begabung für Skurrilität und Groteske: Gaugls Huſſein war ausgezeichnet, nicht minder Vogels Paſſagier, zwei ſeltſame Zwittergeſchöpfe einer Zwiſchenwelt. Trotz der langen Dauer folgte das Publikum aufmerkſam bis zuletzt. Und der Schlußbeifall war ein herzlicher Dank an Dar⸗ ſteller und Spielleitung. hs. Max Kretzer Zu ſeinem 70. Geburtstage Von Eruſt Edgar Neimerdes(Celle) (Nachdruck verboten) Am 7. Juni vollendet Max Kretzer, der Schöpfer des mo⸗ dernen Vertner Sittenromans einer der begabteſten realiſtiſchen Erzähler unſerer Zeit, ſein 70. Lebensjahr. Als Sohn eines ber⸗ armten Gaſtwirts in Poſen geboren, trat Kretzer 1867 in Berlin als Arbeitsburſche in eine Lampenfabrik ein; dann kam er zu et⸗ nem Dekorationsmaler in die Lehre. Von mächtigem Bildungs⸗ drang beſeelt, benutzte er jede freie Minute, um die Lücken ſeines Wiſſens auszufüllen. Durch die Lektüre zahlloſer Romane zu ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit angeregt, ſchrieb etzer ſein Erſtlings⸗ werk, die Humoreske„Der kleine Dög“, die in der„Volkszeitung“ —— Abdruck gelangte und die Aufmerkſamkeit des Verlegers uncker erregte, der ihn zu weiteren Verſuchen ermunterte. 1878 wurde Kretzet Mitarbeiter der ſozialiſtiſchen„Freien Preſſe“ und 1882 des chrifflich⸗ſozialen„Deutſchen Tageblatte““ Die erſte größere Schöpfung, in der er ſeine als Arbeiter gemachten Erfah⸗ rungen verwertete, war der ſoziale Roman Die beiden Genoſſen“ 1881) in dem bereits die ſcharfe Beobachtungsgabe des Verfaſſers, ſein eigenartiges Talent als Volksſchriftſteller zu Tage trat. Schnell 1 größeres Werk„Sonderbare Schwär⸗ mer“, der erſte Berlinet Roman Kretzers Der Verfaſſer gieht darin gegen die Lügen der Geſellſchaft und die Unnatur zu Felde, wie er es ſpäter ſo oft getan; auch teitt ſein Humor, im Gegen⸗ ſatz zu der tiefen Tragik der Geſchichte, bereits wohltuend herdor. Einen bemerkenswerten Fortſchritt bedenten„Die Betroge⸗ nen“(1882). Von gewiſſen Uebertteibungen abgeſehen, ſchildert Kretzer hier wahrheitsgetreu das Schickſal betrogener Mädchen, die in berſchiedenen Typen auftreten. Mit pſychologiſcher Feinheit geht er den Gründen nach, welche den Fall des Weibes herbeiführen. —— 4. Seile. Nr. 262 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 4 Freilag, den 6. Juni 12— lich entzogen worden ſind; oder wenn es etwa ganz und gar auf den Export abgeſtellt war und der Export infolge der Stabiliſie⸗ rung der deutſchen Mark und der damit zuſammenhängenden Ver⸗ minderung der Konkurrenzfähigkeit ins Stocken geraten iſt; oder wenn aus anderen Gründen, z. B. wegen des Verluſtes wertvol⸗ ler Arbeitskräfte, wegen bevorſtehenden Ablaufs von Patenten wegen Veraltung von Betriebseinrichtungen ein Rückgang des Be⸗ triebes oder die Notwendigkeit einer Umſtellung vorherzuſehen iſt. Natürlich können bei der Leiſtungsfähigkeit nur diejenigen Momente Berückſichtigung finden, die am 31. Dezember 1923 be⸗ reits bekannt waren. Die gegenwärtige Geldknappheit kann ſchon aus dieſem Grunde nicht als Argument gegen die Höhe der Ab⸗ ſchlußzahlung verwendet werden. Sie iſt aber auch kein Argument bei ſolchen Betrieben, die ſchon am 31. Dezember 1923 unter einem akuten Mangel an flüſſigen Mitteln litten. Denn wenn der Be⸗ trieb an ſich über ein anſehnliches Vermögen verfügt und dieſes Vermögen im Augenblick nur nicht flüſſig machen kann, kann durch Stundung der Abſchlußzahlung ausreichend geholfen werden. Es iſt alſo anechthin unmöglich, für die Beurteilung der Leiſtungs⸗ fähigkeit etwa eine allgemeingültige rechneriſche Formel aufzuſtel⸗ len. Letzten Endes wird es immer auf eine Abwägung aller Umſtänden des Einzelfalles ankommen. 7. Prüfung des Stenographiſchen prüfungsamtes Am 25. Mai hielt das bei der Handelskammer Mannheim er⸗ richtete Stenographiſche Prüfungsamt ſeine 7. Prüfung ab, an der 65 Prüflinge teilnahmen. Das Diktat dauerte nach vorausgegangenem Probediktat 5 Minuten. Von 65 Teilnehmern genügten 28 den ge⸗ ſtellten Forderungen. 27 Arbeiten waren ungenügend und 10 wur⸗ den nicht abgeliefert. Das Wertungsergebnis zeigte, daß in der erſten Abteilung(Geſchwindigkeit von 125 Silben) über 50 Prozent der abgelieferten Arbeiten ungenügend waren. Anhand der Prüfungs⸗ ergebniſſe mußte eine Berſchlechferüng der Kenntniſſe gegenüber der letzten Prüfung feſtgeſtellt werden. In der erſten Abteilung, in der in einer Geſchwindigkeit von 125 Silben in der Minute geprüft wurde, nahmen 37 Prüflinge teil. Von dieſen beſtanden 17. Folgenden Prüflingen konnte ein Fertigkeitszeugnis ausgeſtellt werden: Wilhelm Bender⸗Mann⸗ Heim, Paula Böhmer⸗Ludwigshafen, Karl Erbach⸗Speyer, Karl Hartmann⸗Mannheim, Willi Hauptmann⸗Ludwigshafen, Elſe Heim⸗Mannheim, Peter Kiſſel⸗Mannheim. Erna Klingler⸗ Mannheim, Maria Kreiſcher⸗Mannheim, Fritz Ottenſtein⸗ Mundenheim, Hedwig Pfiſterer⸗Mannheim, Heinrich Schu⸗ macher⸗Ludwigshafen, Johanna Seufert⸗Mannheim, Friedel Sommerfeld⸗Ludwigshafen, Jakob Taub⸗Mannheim, Hermann Ullrich⸗Frankfurt, Hans Völker⸗Ludwigshafen. Die Abteilung 2 zu 150 Silben Geſchwindiakeit in der Mi⸗ nute hatte 12 Teilnehmer, von denen 6 beſtanden(darunter zwel mit ſehr gut) und zwar: Eliſ. Böhmer⸗Ludwigshafen, Frieda Kniege⸗Ludwigshafen, Karl Koberſtein⸗Speyer, Eva Noll⸗ Ludwigshafen, Emmy Reidt⸗Mannheim⸗Käfertal, Hilde Weeb⸗ ſcher z⸗Ludwigshafen. In der Abteilung 3 zu 180 Silben Ge⸗ ſchwindigkeit in der Minute nahmen 11 Prüflinge teil, von denen 4 beſtanden(darunter zwei mit ſehr gut) und zwar: Anna Dörr⸗ Mannheim, Cläre Füchsle⸗Mundenheim, Eliſabeth Ullrich⸗ Mundenheim, Carl Völker⸗Mannheim. In Abteilung 4 zu 200 Silben Geſchwindigkeit in der Minute nahmen 5 Prüflinge keil, von denen einer beſtand und zwar Rudolf Falk⸗Ludwigshafen. Wie wird ſich das Wetter zu Pfingſten geſtalten? Tauſende legen ſich in 6 Jel Tagen dieſe Frage vor und zählen beinahe an den Knöpfen ab, ſollſt du Mimſte ſollſt du nicht fahren. Gefahren aber muß werden, wenn es Pfingſten iſt. Aber kann man es heuer riskieren, ſich auf größere Fahrten einzulaſſen? Die Wetterlage antwortet ausweichend und kann nur ſagen, daß nichts— der Welt beſtändig iſt. Für das Wetter wird das auch in Anſpruch genommen und für das Pfingſtwetter vermutlich erſt recht, wenn nicht ein durchgreifender Umſchwung noch einſetzt. Die Wahrſcheinlichkeit indeſſen ſpricht nicht für dieſe Hoffnung. Das nordöſtlich abgezogene und über Skandinavien um die Wochenmitte lagernde Tiefdruckgebiet hat eine ausgedehnte Regenzone nach ſich gezogen, die weit ſüdwärts ins Rheingebiet bis nach Mittelfrankreich hinein ihre Wirkung ausübt und auch merkliche Abkühlung gebracht hat. Der über der Biscaya und lagernde Hochdruck hat wenig Intenſität, ſodaß er nicht kräftig zur Geltung kommt. Vom Oſten rückt aber vom Ozean erneut tiefer Druck gegen das Feſtland vor, der bereits die britiſchen Inſeln erreicht hat und in Irland ſchon Regenfälle verurſacht. Unſer Gebiet wird der Lage nach in der Wechſelwirkung zwiſchen dem nördlichen Tief und dem ſüdweſt⸗ lichen noch ſchwachen Hoch ſowie unter dem wachſenden Einfluß des weſtlichen heranziehenden Tiefs mit dem Anhalten des unve⸗ ſtändigen Wetters zu rechnen haben, das zwar vorüber⸗ gehend zur Aufheiterung und Erwärmung ſich neigen kann, dem aber wieder Bewölkung, und Regen ebenſo eigen ſein werden. Tatſächlich iſt auch um die Wochenmitte der Witterungs⸗ charakter aus dieſen Elementen zuſammengeſetzt, indem ſtrichweiſe längerer Regen, da und dort noch Gewitter, in ſüdlicher Richtung wieder Aufheiterung eintrat. Für die Wandertage an Pfingſten wird man ſich alſo auf dieſe 90 einzuſtellen haben, wenn nicht noch eine raſche Umſchi 1 im Luftozean vor ſich gehen ſollte, wo⸗ für aber wenig Wahrſcheinlichkeit beſteht. *Zollfreie Einfuhr von Büchern in das beſetzte Gebiet. Nach einer Entſcheidung des Leitenden Zollausſchuſſes bei der Interalli⸗ ierten Rheinlandkommiſſion können Bücher, die für chriſtliche Biblio⸗ theken beſtimmt ſind, ohne jegliche Zollbelaſtung ins beſetzte Gebiet in Poſtpaketen eingeführt oder aus dem beſetzten Gebiet ausgeführt werden. Es iſt jedoch— wie die Induſtrie⸗ und Handelskammer zu Düſſeldorf mitteilt— erforderlich, daß für dieſe Sendungen bei den zuſtändigen Stellen eine Zu⸗ oder Ablaufbewilligung ein⸗ geholt wird, die unentgeltlich erteilt wird. * Vorausbeſtellungen von Wagenabteilen. Die Beſtellungen auf beſondere Wagenabteile oder ganze Wagen, werden jetzt durch⸗ weg durch die Stationen erledigt. Bei Vorausbeſtellung von Ab⸗ teilen vierter Klaſſe und bei ſolchen beliebiger Klaſſe für Fahrten zu wiſſenſchaftlichen und belehrenden Zwecken, bei Schulfahrten, bei Fahrten nach und von Ferienkolonien, bei Fahrten zugunſten der Jugendpflege und bei Entſendung von Schulkindern aufs Land wird keine Vormerkgebühr erhoben. * Oeffnung der Warteſäle und Fahrkartenſchaller. Das Reichs⸗ geſetzblatt Nr. 19 bringt eine Aenderung der§8 14, 17 und 19 der Eiſenbahnverkehrsordnung. Hiernach werden die Fahrkartenſchalter geöffnet: auf Stationen mit geringem Verkehr: 4 Stunde, auf Stationen mit mittlerem Verkehr: ½ Stunde vor Abgang des Zuges. Die Warteräume werden bei Stationen mit geringem Ver⸗ kehr ½ Stunde, bei größerem Verkehr 1 Stunde vor Zugabgang geöffnet. Die Annahme von Reiſegepäck kann abgelehnt werden, wenn dasſelbe nicht ſpäteſtens 15 Minuten vor Abgang des Zuges wird; bei Stationen mit geringem Verkehr 10 Minuten vorher. * FJunkenkelephoniſche Verbreitung der Wettervorherſagen. Die Vorherſagen der badiſchen Landeswetterwarte waren bisher von 12 Uhr mittags ab, dem Zeitpunkt des Erſcheinens der Wetter⸗ karten dem Publikum zugänglich. Die Wetterkarten gelangen jedoch an entfernt liegende Orte oft erſt am nächſten Tag, ſodaß die für dieſen Tag gültige Prognoſe für ſolche Ortſchaften faſt wertlos wird. Durch die Eröffnung der Rundfunkſtelle in Stuttgart iſt es nun möglich, die Berichte bis 6 Uhr abends auch an entfernt liegende Punkte gelangen zu laſſen. Nach den europäiſchen Wetterbeob⸗ achtungen von 2 Uhr nachmittags wird ein neuer Bericht verfaßt, der für Baden, Elſaß und die Nordſchweiz Gültigkeit hat und tele⸗ phoniſch der„Süddeutſchen Rundfunk 0. in Stuttgart über⸗ mittelt wird. Dieſe verbreitet die Prognoſe zuſammen mit derjeni⸗ gen der Landeswetterwarte in Stuttgart(für Württemberg) um 6 Uhr abends drahtlos telephoniſch auf Welle 437 Meter. Die Ver⸗ breitung durch die Wetterkarte, deren Bild ja erſt das rechte Ver⸗ ſtändnis für die Vorgänge im Luftmeer ermöglicht, bleibt daneben wie bisher beſtehen. *Schloßbeleuchtungen in Heidelberg finden ſetzt wieder ſtatt am Sonntag, 8. Juni(Pfinaſtſonntag) und am Samstag. 14. Juni. Die erſtgenannte wird eine Schloß⸗ und Brückenbeleuchtung mit Feuerwerk ſein, die zweite wahrſcheinlich auch. * Kleinfeuer. An einem Keſſel des Farbenhauſes Metzger, Mittelſtraße 31, der zum Erwärmen von Bodenwachs diente. war ſtatt des Ablaßhahnens ein Holzpfropfen angebracht. Geſtern vor⸗ mittag fiel der Pfronfen heraus und das abflie ßende Wachs end⸗ Löſchzuges um.33 Uhr durch Arbeiter der Firma ſchon gelöſcht. * Die Infel Mainan, der Pripatſitz des Großherzogs, wird von jetzt ab nur noch gegen ein geringes Eintrittsgeld beſucht werden können. Schloß und Garten der lieblichen Mainau waren eine Sehenswürdigkeit, die in deutſchen Landen ganz einzig daſtanden. Durch die liebevolle Pflege des alten großherzoglichen Paares, das regelmäßig auf der Inſel die Sommermonate zuzubringen pflegte, gewannen die Parkanſagen ſtändig an Schönheit. Alles dies hat ſchon während des Krieges gewaltige Einbuße erlitten. Während ſich früher jedermann frei auf der ganzen Inſel bewegen konnte, ohne daß es zu Unzuträglichkeiten gekommen wäre, zeigten ſich rach der Revolution recht bedenkliche Zeichen von Roheit des Publikums. Ausflügler machten ſich Feuer in nächſter Nähe ſeltener Bäume, ſo daß dieſe Schaden litten, auch ſonſt litten die Beſitzer unter unge⸗ höriger Zudringlichkeit. Der Höhepunkt der Roheit war wohl. daß eines Tages die Bronzebüſte des zweiten Sohnes der alten Groß⸗ herzogin, des früh verſtorbenen Prinzen Ludwig. vom Sagckel ge⸗ ſtürzt und in den See geworfen wurde. Um ſolchem Unfug zu ſteuern und wohl auch der Erſparnis halber wird von jetzt ab die Inſel nur noch gegen ein geringes Entgeld und unter Führung zugänglich ſein, wie dies in anderen Ländern ſchon immer üblich war. vereinsnachrichten Die„Pholfographiſche Geſell Maunheim E..“ fezert in dieſem Jahre ihr 30jähriges Beſtehen. Der Verein, der ſich die Pflege der künſtleriſchen Liebhaberphotographie zur Aufgabe ge⸗ ſtellt hat, kann auf eine erfolgreiche Tätigkeit zurückblicken. Er bietet ſeinen Mügliedern im eigenen Vereinslokal eine Fülle von Beleh⸗ rung und Anregung durch theoretiſche und ppaktiſche Vorträge, Lichtbilderabende mit eigenem Projektionsapparat, Preisausſchreiben, Teilnahme an Wandermappenzirkeln, gemeinſchaftliche Ausflüge u.., auch ſteht eine gut eingerichtete Dunkelkammer zur Verfügung; zurzeit wird ein Vergrößerungsapparat neueſten Syſtems fertig⸗ geſtellt, der es den Mitgliedern ermöglicht, ihre Negative ſelbſt zu vergrößern. Zur Feier des 30jährigem Beſtehens ſind eine Reihe von beſonderen Veranſtaltungen in Ausſi mommen. Als erſte Ver⸗ anſtaltung fand am letzten Saang r ene—— wohl⸗ zündete ſich an der Feuerung. Das Feuer war beim Eintreffen des h 1 f gelungener Vereinsausflug nach dem ſchönen Neckartal ſan Die Wanderung begann in Neckargemünd und führte über die 0 Reichsfeſte Dilsberg nach dem reizend gelegenen eckarſteinach e Nachmittag war zunächſt dem in photographiſcher Beziehung gend Menge ſchöner Motive bietenden Städtchen gewidmet; gegen eel⸗ fuhren die Teilnehmer auf einem Boot neckarabwärts wach edez hauſen, wo man im ſchattigen„Adler“⸗Garten den Zauber von wundervollen, in der Abendſonne erglänzenden Fluſſes, belebt dunt zahlreichen Booten, genoß. Die photographiſche Ausbeute war des prächtigen Wetters ſehr gut. An den nächſten Vereinsaben 475 wird manch ſchönes Bild gezeigt werden können.— Ueber die 25 teren Vereinsveranſtaltungen werden wir in einiger Zeit 1 berichten. Liebhaberphotographen, die ſich für den ei ind Beſtrebungen intereſſieren, wollen ſich an das Phote O2, 15, wenden. Veranſtaltungen Theaternachricht. In der heutigen Aufführung von Lorhing Oper„Der Wildſchütz“ ſingt Marie von Ernſt vom theater in Karlsruhe die Partie der„Baronin Freimann von Neuen Theater wird morgen zum erſten Male die Operette der Hugo Hirſch„Der Fürſt von Pappenheim“ unter Die muſikalſſchen Leitung von Werner von Bülow aufgeführt. de Tänze ſind von Alfred Landory zuſammengeſtellt, welcher aucen ſzeniſche Leitung üernommen hat. Die Pelze zu den Damentoile ſind von dem Pelzhaus Richard Kunze geliefert. GSchwetzinger Pfingſtveranſtaltungen. Am 10 2n werden im Schwetzinger Schloßgarten zwei. Freilichtaufführune geboten. Nachmittags geht zum zweiten Male„Brunhild Paul Ernſt in der Einſtudierung von Artur Holz in Szene. findet eine Abendvorſtellung im Schloßgarten ſtatt. Zur! 1l rung gelangt„Kriemhild“ von Paul Ernſt, der awete des Nibelungendramas. Für Pfingſtmontag wurde mit Rüu 15 auf die verſchiedenen volkstümlichen Vergnügungen und e gungen, die am Schwetzfger Roſenmontag ſtets geboten wer keine Vorſtellung angeſetzt. Rommunale Chronik Kleine Mitteilungen In der Offenburger Bürgermeiſterfrage wir Kandidaten offiziell unterſtützen will. Damit iſt die Wah ſozialdemokratiſchen Kandidaten geſichert. das Das 90 Hektar große Oberſchopfheimer Almend, von ſich zwiſchen der Schutter und der Bahnlinie in einer Länge jebt etwa 2 Kilometer von Oſten nach Nordweſten erſtreckt, ſo 5 endlich der fortgeſetzten Ueberſchwemmungsgefahr entzogen miees Die etwas hoch gelegene Schutter verurfachte ſchon bei mittle die Waſſerſtand vielfach eine Ueberſchwemmung der Almendwieſen, de ei dem wenig durchläſſigen Untergrund ſich für die Gemes igs Oberſchopfheim recht unangenehm bemerkbar machte. Der eingn, reichend, häufig konnte der Grasertrag überhaupt nicht eing zu werden. Schon vor 70 Jahren wollte man dieſer Kalamität an Leibe gehen, aber immer wieder ſcheiterte die Durch ührurßſe⸗ den hohen Koſten. Nunmehr aber hat man die En twäſſe rungsarbeiten in Angriff genommen, und zwar ſoll aue mer ein Hauptentwäſſerungskanal, der unterhalb der Dundenheſſon Mühle in die Schutter einmündet, erſtellt werden. Auch der auch vorhandene Bruchgraben wird erweitert. Schließlich ſollen kom⸗ neue Wege angelegt werden, um an das Gelände beſſer heraukider men zu können. Nach Fertigſtellung der Arbeiten dürfte e⸗ ren Gemeinde Oberſchopfheim allmählich möglich werden, für⸗ tter⸗ nicht unbeträchtlichen Viehbeſtand ſelbſt eine regelmäßige Iu nur ernte in die Scheune zu bringen. Das ganze Werk wird nicht. Oberſchopfheim, ſondern auch den angrenzenden Gemeinden großem Nutzen werden, ſo. z. B. Frieſenheim, Diersburg uſto. U 2 funmmenmmmmenmelinenmeiſltunmenmwouimnmenti Dilnfen 1924 lle VerloburgserZeigen Nncden irm Nermheirner Generel Arzeiger Weifesfe Verbreitmg. ETmASGIRe Preie e Auf Menmheimer Anzelger. Auffrege fur die Pfingsf- Nummer Difter! wir frUhZelfig me 2 Uberrruffeflr.. 8²³⁷ nmemmmunteiinemne eeeui * eenneeaſwennendenmdtnunemm Glänzend charakteriſtert iſt das Proletariermädchen Jenny Hoff, ein Produkt ſeiner Umgebung, das beklagenswerte Opfer der un⸗ lücklichen Verhältniſſe. Aehnliche Vorzüge, wie„Die Betrogenen“ bben„Die Verkommenen“ aufzuweiſen, in denen das Elend des Fabrikarbeiterlebens geſchildert wird. Eine Fülle le⸗ benswahrer Geſtalten verſchiedener Geſellſchaftsklaſſen zieht an uns vorüber; alltägliche Vorgänge erſcheinen als bedeutungsvolle dramatiſche Geſchehniſſe. Wir finden hier eine wirkliche, fort⸗ ſchreitende Handlung, nicht wie in vielen naturaliſtiſchen Romanen reine Stimmungs⸗, Milieu⸗ und Seelenmalerei. In den„Ver⸗ kommenen“ wie in ſeinen meiſten anderen Werken ſteht Kretzer unter dem Einfluß Zolas, von dem er ſich jedoch durch ſein tiefes Mitgefühl mit dem Schickſal ſeiner Geſtalten unterſcheidet. Ein geradezu klaſſiſches Kunſtwerk iſt der 1883 erſchienene Ro⸗ man„Meiſter Timpe“, worin der Kampf des Handwerks gegen die erdrückende Macht des modernen Großbetriebes, der Kamof der Menſchen⸗ gegen die Maſchinen⸗Kraft geſchildert wird. Später hat Kretzer einen ähnlichen Stoff in„Treibende Kräfte“ behandelt. In den Kampf, den die kirchlich⸗liberale Richtung im Anfang der Hoiger Jahre gegen die Orthodoxen führte, griff Kretzer mit dem Roman„Die Bergpredigt“ ein. Das eigenartige Werk veranlaßte heftige Debatten in beiden Lagern, dabei hatte der Ver⸗ faſſer die gute Abſicht verfolgt, die Gegner mit einander auszuſöh⸗ nen. Einen religiöſen Stoff behandelt Kretzer auch im„Geſicht Ehriſti“, deſſen Grundlage die tiefſinnige Idee bildet, Chriſtus in Berlin, inmitten der modernen Menſchheit, als Helfer und Ret⸗ ter erſcheinen zu laſſen. Es wird hier der Verſuch gemacht, Naturalismus und Symbolismus mit einander zu verſchmelzen. Meiſterhaft hat Kretzer Phantaſie und Wirklichkeit verbunden. Daß die Geſtalten nicht ſo ſcharf umriſſen ſind, wie in anderen Werken des Künſtlers, bringt das viſionäre Element des Romans mit ſich, ſie ſind aber pſychologiſch mehr vertieft. Die weiteren in den 90iger Jahren erſchienenen Romane Kretzers„Der Millionen⸗ bauer“,„Irrlichter und Geſpenſter“,„Die gute Tochter“,„Die Buchbalterin“ und„Verbundene Augen“ ſpielen ebenfalls in der Großſtadt, ſie enthalten eine Fülle intereſſanter, wurzelechter Tyven aller Geſellſchaftskreiſe. So vertraut Kretzer mit der vor⸗ nehmen Welt iſt, am beſten hat er doch die Kreiſe der Armen und Beladenen dargeſtellt, die häufig dem Elend, ja dem Verbrechen anheimfallen. Von ſeinen zahlreichen, im neuen Jahrkundert erſchienenen Romanen haben 3 den größten Erfolg gehabt:„Der Holz⸗ händler“,„Was iſt Ruhm?“ und vor allem„Die Ma⸗ donna vom Grunewald“, eines der reifſten Werke Kretzers, ielleicht ſein bedeutendſtes. Der Verfaſſer ſchildert hier die Lei⸗ eines überaus fein organiſierten, geiſtig bedeutenden Man⸗ nes, des Kunſtkritikers Dr. Hauff, der durch ſeinen Beruf und das unruhpolle Großſtadtleben nervös und überempfindlich geworden iſt. Er findet eine Retterin, eine Madonna, die ihm den Glau⸗ ben an ſich ſelbſt wiedergibt. Das Buch iſt reich an feinen, tiefen Zügen echter Poeſie, in Anlage, Aufbau, Entwicklung, Gedanken⸗ inhalt, Sprache und Kunſt der Naturſchilderung übertrifft es die meiſten Schöpfungen Kretzers. Vorwiegend pſychologiſchen Charak⸗ ters iſt der in Bildhauer⸗ und Malerkreiſen ſpielende Roman „Was iſt Ruhm? Es wird darin das Thema vom Ruhm in ver⸗ ſchiedener Weiſe erörtert. Eine der großartigſten Geſtalten Kretzers iſt der dem Trunk ergebene, verkommene aber dabei geniale Bildhauer Walgmann. Von den im Laufe der letzten Jahre erſchienenen Romanen ſeien„Familienſklaven“,„Was das Leben ſpinnt“,„Das Mädchen aus der Fremde“ und„Die blanken Knöpfe kurz erwähnt. Außer größeren Werken hat Kretzer zahl⸗ reiche Skizzen und Novellen veröffentlicht, in denen auch Satire und Humor zu ihrem Recht kommen. Hier zeigt ſich der Verfaſſer überall als re Ethiker. Als Bühnendichter hat Kretzer ſich ebenfalls betätigt, außer der häufig gegebenen Dramatiſierung ſeines„Millionenbauer“ gelangten von ihm die Schauſpiele„Bür⸗ gerlicher Tod“,„Der Sohn der Frau“ und„Die Verbrecherin“ ſowie die Poſſe„Die Kunſt zu heiraten“ an Berliner und anderen Büh⸗ nen zur Darſtellung; während ſein Schauſpiel„Leo Laſſo“ und die Märchendichtung„Der wandernde Taler“ noch auf ihre Auffüh⸗ rung warten. Theater und Muſik % Albert Köſker und das Gckhoftheaker in Gotha. Albert Köſter, den berühmten Leipigzer Germaniſten und Theater⸗ hiſtoriker, hat der Tod mitten aus reichen Plänen herausgeriſſen. Unter anderem beſchäftigte ihn ſtark die Wiederherſtellung des alten Echhoftheaters im Gothaer Schloß und die daran anſchließende Gründung eines Thüringer Theatermuſeums. Wenige Tage vor ſeinem Tode, am 17 Mai, weilte er in Gotha, wohin er von intereſſierten Gothaer und Weimarer Herren ein⸗ geladen war, um dieſes Theater, das in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts eine bedeutende Rnlle geſpielt hat, zu beſichtigen und über die Möglichkeit einer Wiederherſtellung im Stile dieſer Zeit ſein Gutachten abzugeben. Mit jugendlicher Spannkraft unter⸗ zog er ſich dieſer Aufgabe und gab ſeiner Ueberzeugung von der Möglichkeit und Notwendigkeit eines ſolchen Unternehmens ſtarken und lebendigen Ausdruck. Es wurde ein vorbereitender Ausſchuß gegründet, dem er als fachmänniſcher Berater zur Seite zu ſtehen freudig bereit war. Aus allen ſeinen Anweiſungen, die er gab, klang das ſtarke Intereſſe für dieſe Gründung, die für die theater⸗ geſchichtliche Forſchung von beſonderer Wichtigkeit werden ſoll, Del Sein Hinſcheiden bedeutet für ſie einen unerſetlichen Verlul wicd Geiſt aber, in dem Albert Köſter die Gründung vollzogen Neuſenm alle beſeelen, die an dem Aufbau des neuen M 81 mitarbeiten. ektor Vom geipziger Konſerogtocium der Muftk. Zun Os ber⸗ des Leipziger eeee ee der Muſik Stelle derzürtt ſtorbenen Prof. Stefan Krehl der langjährige Direktor der Jauet, Muſtkhochſchule in Stuttgart Prof Max Pauer ernannt. ichnetel der bekannte hervorragende Pianiſt, iſt zugleich ein ausgeze Pädagog und Organiſakor. Sein Kommen bedeutet alſo für. ſervatorium wie für die Muſikſtadt Leipzig einen außerd rium er; Gewinn. Profeſſor Pauer trifft das Leipziger Kon 2 ge freulicherweiſe in geſſcherter wirtſchaftlicher Lacß ga⸗ die vornehmlich durch das eifrige Bemühen des Kurgtong auße; beigeführt iſt. So wurde u. a. erreicht, daß die Stadt Leißg Inſti⸗ Uebernahme der laufenden Inſtandſetzungsarbeiten für Geſchäſe kutsgebäude den Fehlbetrag des Konſervatoriums für das en jahr 1924/5 bis zum Betrage von 50 000 Goldmark zu wofß, Muſl, iſt. Ferner wurde durch Vermietung des Konſervatoriums.! die be⸗ meßhaus eine ſehr günſtige Einnahmequelle erſchloſſen. titute be vorſtehende Herbſtmeſſe ſind die meiſten Räume des Ja rikation, reits an angeſehene Firmen, insbeſondere der Pianoforte ſind mu, und des Muſikverlages vermietet. Die Unterrichtshonorare ani mehr auf Friedenshöhe geſtellt. Die fortſchreitende itgeſeher Beſſerung geſtattet es, die Gehälter der Lehrerſchaft in der tung 5 vollen Höhe und vom Juni d. Is. ab in einer der Heraufſehlung 15 Staatsbeamtengehälter entſprechenden Erhöhung zur Aufch Kige⸗ bringen. Bei der Sächſiſchen Staatsregierung h uder Be, torium folgende Punkte dringend erbeten: 1. Die Verleihung Köni zeichnung„Staatliches“ Konſervatorſum uſw. ſtatt Abe e liches“, 2. die Wiedereinführung der Verleihung der Amt⸗ 2 f „Profeſſor der Muſit für beſonders bewährte Lehrkratezthetrage, ſeitens des ſächſiſchen Staates die Uebernahme der Fe Penſion garantie bis zu 33½ Prozent der geſamten Gehalts⸗ und zahlungen des Rechnungsjahres. t . 361 ſe eſitz! Die Hochſchulen in Ruffland. Sowjet⸗Rußland berſtele 235 Hochſchulen—1 94 Auenen— Wee ſeſ⸗ Die Geſamtzahl der Profeſſoren beträgt 4655, wovon 1 d feſ⸗ oren in den mit Rußland verbündeten Republiken 81 Proren eigentlichen Rußland tätig ſind. In der Ukraine lehren Pro aſan ſoren. In Moskau und Petersburg ſind 50 Prozent allen 00 Rußlands tätig, im Gauvernement Moskau 1200(Starg ſaun⸗ 1259), Gouvernement Petersburg 1111(Stadt Petersbnent 606, Gouvernement Kiew 206(Stadt Hdeſſa 21c0, Gouden Noſter und kow 233(Stadt Charkow 216), Gorwernement Don 145 10 t⸗ in der Tartariſchen Republik 106(Kafan 103), in Saratotb in Tomsk 75 Profeſſoren. 2 0 uns berichtet, daß das Zentrum den ſozialdemokrati 0 5 Entwäſſerungsgraben, der Bruchgraben, war ballkamaer gchen JJJJJ.. ˙ĩ5» ͤ ⁵⁵ ̃ ͤ. ͤ ͤerrre —. We und G 25 ANige e reicht 4 ruch macht den regelmäßigen Gebrau „Tenlag. den 6. Juni 1924 Mannheimer General-Anzeiger(mitiag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 262 Tagungen Pfingſttagung des W. S. C. bng d. Weinheim, 5. Juni. Heute vormittag fand auf der Wachen⸗ derb bediesſährige Haupttagung des Weinheimer Seniorenkonvents dehnungen mit der Ehrung der Gefallenen, unter Teilnahme der Ab⸗ lunds 2 der Korps von allen techniſchen Hochſchulen Deutſch⸗ 10 ſtatt. Der neue Vorſitzende des Alte Herrenverbandes, Direk⸗ nit ein Liebrich⸗München, hielt die Begrüßungsanſprache, die Jumens drei achen Hoch auf ein freies deutſches Vaterland endigte. den der Aktiven dankte Studioſus Donnay⸗Hannover für morblchen Willkommensgruß, worauf Studioſus Walter Oh ſe⸗ heelt. 195 eine ergreifende Rede zum Gedächtnis der Gefallenen der eh arauf wurden von den einzelnen Abordnungen Kränze in Fan nte d e der Burg niedergelegt. Namens der Stadt Wein⸗ elf 32 5 Huegel einen Kranz mit Widmungs deten“ nieder. Gemeinſam wurde das Lied„Wir treten zum hielt die ſungen. Regierungs⸗ und Baurat R. Pigge⸗Hannover als St Feſtrede, in der er u. a. folgendes ausführte: Es ſei wir Rläne der bamter des Waſſerbaufaches geſtattet, auf die großen 10 z 1 Waſſerſtraßenverbindungen kurz einzugehen, die ſicher⸗ ein— Teil ſchon fertiggeſtellt, zum großen Teil jetzt aber im Bau keulchladen, wenn der Krieg anders ausgelaufen wäre. In Mittel⸗ danaland ſind die Arbeiten zur Weiterführung des Mittelland⸗ n ſoll r über Hannover hinaus die Weſer mit der Elbe verbin⸗ deng zum Teil in Angriff genommen. Weiter die große Waſſer⸗ lber die oindung, die geſchaffen werden ſoll vom Schwarzen Meer anal 0 onau bis Kehlheim, von dort durch einen Schiffahrts⸗ damb der Linie des alten Ludwigskanals nach dem Main bei die Nag mit Anſchluß an den Rhein. Weiter erinnerte Redner an lochttarkanaliſterung von Mannheim aufwärts bis die De zngen. wo durch einen Kanal über die Schwäbiſche Alb der Nla indung nach Ulm an die Donau hergeſtellt werden ſoll. Auch brt b n, die Donau, die jetzt nur bis Regensburg für Großſchiff⸗ dulahrbar iſt, weiter aufwärts bis Ulm zu kanaliſieren und von han urch einen Kanal die Verbindung nach dem Bodenſee herzu⸗ Waündarf nicht vergeſſen werden. Und trotz aller wirtſchaftlichen Jaäne anis hat der Deutſche es fertiggebracht, Teile der großen ſ d Angriff zu nehmen. Für die Verbindung von Main e nit wu iſt die Donau⸗Main.⸗G. 1922 gegründet worden, die em Bau von einigen Bauwerken bereits begonnen hat. Für die ebscarkanaliſterung iſt die Neckar⸗A.⸗G. gegründet worden, den W0 alls ſchon einige Bauwerke im Neckar errichtet hat. Für Aurentuſzr⸗-Main⸗Kanal und für die Weſer⸗Kanaliſierung ſind die in Iwgerrſe aufgeſtellt worden. Und auch die großen Bauarbeiten wähn ernlande zur Gewinnung von Waſſerkräften ſind hier zu er⸗ daugen Das Walchenſee⸗Kraftwerk iſt im großen und einez fertiggeſtellt, die Iſarwerke, die Bayernwerke zur Schaffung dednes oben einheitlichen Stromgebietes harren der Vollendung. dauen karinnerte weiter daran daß man heute keine Kanäle nehr leſten Man, ohne das Gefälle an den einzelnen Stauſtufen im wei⸗ aße zur Kraftgewinnung auszunutzen. Es ſind ge⸗ gen nergiemengen die bei Erbauung der Waſſerſtraßenverbin⸗ dom Schwarzen Meer zum Main und zum Rhein und vom Weſer und weſerabwärts gewonnen werden. Angeſichts i8 unſ den volkswirtſchaftlichen Bedeutung dieſer Kanalpläne muß Larſer Beſtreben ſein, Männer der Technik und Wirtſchaft in die en mente zu bringen. Die Zahl der Abgeordneten, die In⸗ re ſind, iſt klein; das muß beſſer werden. Sorge des W. S. C. 0, ein, aus ihren Reihen Männer zu entſenden, die geeignet hrer des Volkes zu werden. Redner ſchloß ſeinen em Beifall aufgenommene Vortrag mit einem dreifachen den Weinheimer Senioren⸗Konvent. Am Schluſſe der ung wurde gemeinſam das Windecklied geſungen. der Pionier- 31. Mai, 1. und 2. Jumi in Pforz⸗ 8— 2 en;. Ganz Pforsheim war auf 5 die Stadt ichli ſenſchmuck angelegt. Schon denmer ef wur eine ſöne Empſen rte ufgeſtel de Pforz⸗ dune Levölkerung begrüßte auf das herzlichſte die ehemaligen Re die Elttetruppe des n de eres. Aus A den waren Pioniere gekommen——— E5 Württem⸗ deen Heſſen und Preußen. Es war ein freudiges Wieder⸗ Nuen gar mancher traf dort den Kameraden wieder, den er Welikriege nicht mehr geſehen hatte. Zuerſt fand auf dem feine gewaltige Gedächtnisfeier für die im Welt⸗ n Kameraden ſtatt. Jeder Kamerad wird dieſen ſchönen und jeder äußerte den Wunſch, ſich nächſtes Jahr Der Tag ging nur zu ſchnell herum; denn keiner ſaten n. Viele Kameraden von anderen Truppenteilen ddee eingefunden: ſie eee e ee daß 12 nicht vergeſſen haben, die ihnen im großen ringen dale Benße ee haben. Es wird nachträglich noch gebeten, Pioniere ſobald als möglich ihre Adreſſe bei Herrn Otto Pforzheim, Holzgartenſtr. 46, angeben, auch wenn ſie omiertag teilnehmen konnten. Aus dem LCande * durz Sauabolen bel Tauberbiſchofsheim. 5. Juni. An den Folgen Tah dtinae⸗ bon 8 dabten bebe Sen den a „ m Alter von 5 hren geſtorben. Zu Oens ge⸗ uen zhatte der Verſtorbene im Juli 1802 die Prieſterweihe empfan⸗ wiber in znächſt Vikar in Schuttertal und Zell i W. dann Pfarrver⸗ hürde. Wagshurſt, worauf ihm die Pfarrei Speckbach übertragen ükurg fteit dem Jabre 1909 wirtte der Verſtorbene dann 15 Jabre t, Hagn der hieſigen Gemeinde. delte für lach, 6. Juni. Das Unwetter am vergangenen Samstag able der 15 Kinzigtal ſchwere Folgen. In Hofſtetten zün⸗ dbrannt litz und ſchlug in den Herne⸗Hof ein, der vollſtändig 0 wurz Von dem Inventar konnte nichts gerettet werden. Das 8 e noch in Sicherheit gebracht. ecadie auſenvorwald b. Donaueſchingen, 5. Juni. Durch Feuer anutt unznweſen der Landwirte Hauger und Happle m n Neil d Aſche gelegt worden. Von den Fahrniſſen konnte nur ſiehunderettet werden. Der Schaden iſt ſehr bedeutend. Die Hügsurſache des Brandes iſt noch nicht aufgeklärt. es au itel Reichenaun, 5 Juni. Das ige Strandhotel Rei⸗ Fäſeldſt paus dem Beſitz des Frhr. v. Honningen gen. Huene, der ande er inſchaftet hatte, und eines Herrn Stackelberg in die 2 eine ünchnerin übergegangen. Aus der pfalz dhr aidersheim, 5. Juni. In ihrem Bette verhrannt iſt die 71 Iieze Mi, und ſchon lange durch Gicht an das Krankenlager ge⸗ den S ilwe Reimer von Mutterſtadt, die ſchon lüngere Zeit dei ſchwiegerſahn Kreiſelm ier i Wie der ayer hier in Pflege war. aener vor ging, nicht ermittelt werden. — ſich 5 2 — 5. Juni. Am Dienstag früh fiel das 25 chneidermeiſters Valentin Mattern vom Wohnhauſes in den Hof. Das Kind, das ſich ſchwere Verletzungen am Kopfe zugezogen hatte, wurde mit einem Auto in das Kranken⸗ haus nach Ludwigshafen verbracht, wo es am Abend noch nicht beim Bewußtſein war. * Speyer a. Rh., 5. Juni. Nach einer der„Pfälz. Ztg.“ aus Abgeordnetenkreiſen der Bayeriſchen Volkspartei zugegangenen Zu⸗ ſchrift hat das Reichsbankdirektorium einen Kredit von 800 600 Rentenmark der pfälziſchen Landwirtſchaft zur Verfügung geſtellt, der durch Vermittlung der Baperiſchen Staatsbank zur Verkenung kommt. Es ſollen aus dieſem Kredit ſowohl Genoſſenſchaften wie einzelne Landwirte berückſichtigt werden. JNeuſtadt a. Hdt., 4. Juni. Die geſtrige Hauptver⸗ ſammlung der Neuſtadter Volksbank war von etwa 300 Perſonen beſucht und nahm einen intereſſanten Verlauf. Der Vorſitzende des Aufſichtsrats, Rechtskonſulent Blum eröffnete die Verſammlung mit der erfreulichen Feſtſtellung, daß die Volks. bank vollſtändig in ihren Grundlagen in Takt geblieben ſei. Aus dem Jahresbericht des Direktors Saul iſt zu entnehmen, daß der Mitgliederſtand im vergangenen Jahr 1923 um über 100 zugenom⸗ men hat und am Jahresſchluß 2359 betrug. Der Reinge⸗ winn des Jahres 1923 beläuft ſich auf 31 293 Mark. Dieſe ſtel⸗ len das am 81. Dezember 1923 noch vorhandene Vermögen der Ge⸗ noſſenſchaft dar, das ſich aber noch vermehrt um das Mobilar, um das Bankgebäude mit 100 000 Mark und um die drei Häuſer an der Landauerſtraße mit weiteren 100 000 Mark. Der Redner kon⸗ ſtatierte weiter, daß ſeit dem Beginn des neuen Jahres bis zum 30. April ſich die Bilanzſumme von 170 000 Mk. auf 1 330 606 Mk. erhöht hat. Der Ueberſchuß von 241 293 Goldmark kommt in der Weiſe zur Verteilung, daß 120 000 Mk. den Mitgliedern als neue Stammanteile(für die verlorenen oder vielmehr entwerteten Stammanteile) gutgeſchrieben werden, 60 000 Mk. als Berichti⸗ gungskonto zu demſelben Zweck zurückgeſtellt, weitere 60 000 Mk. der Reſerve und Spezialreſerve zugeteilt und 1000 Mk. dem Pen⸗ ſionsfond der Beamten überwieſen werden. Der Geſchäftsanteil pro Mitglied wird auf 1 200 Mark feſtgeſetzt, der jedoch in monat⸗ lichen Raten abbezahlt werden kann. Der Höchſtbetrag des frem⸗ den Betriebskapitals wird auf 5 Millionen, der Höchſtkredit für das einzelne Mitglied feſtgeſetzt. Alle Beſchlüſſe wurden einſtim⸗ mig gefaßt. Die Verſammlung dauerte 4 Stunden. * Rieſchweiler, 5. Juni. Der Ackerer Jakob Guth 1 wurde beim Sandgraben von zuſtammenſtürzenden Sandmaſſen bis an die Bruſt verſchüttet. In dieſer gefährlichen Lage mußte er verharren bis ſein Sohn mit dem Fuhrwerk kam und ihn herausgrub. Guth hat eine ſtarke Verletzung des Hüftgelenkes davongetragen. * Finkenbach(b. Obermoſchel), 5. Juni. Bei der Familie Rein ſpielte ſich infolge Streitigkeiten ein blutiges Drama ab. Der Vater wohnt bei ſeinem älteſten Sohn, während der jüngere ſich in der elterlichen Wohnung bei der Mutter befindet. Letzterer ließ unter dem Vorwand, in der Nachbarſchaft ſei plötzlich ein Pferd erkrankt, ſeinen Vater morgens um 4 Uhr rufen, der aber ſchickte jedoch ſeinen älteren Sohn zum Nachſehen. Dieſe Abweſenheit be⸗ nutzte der jüngere und drang in die Wohnung ein: Er überfiel ſei⸗ nen Vater im Bett und verſetzte ihm mehrere lebensgefährliche Meſſerſtiche. Der ältere Sohn kehrte baldigſt zurück, da beim Nachbarn alles in Ordnung war. Er traf ſeinen jüngeren Bruder gerade an, als er immer noch auf den Vater einſtach. Mit einem Stock ſchlug er den Unhold nieder, ſodaß er mehrere Sekunden be⸗ wußtlos blieb. Der ältere Sohn nahm ſich des Vaters an. Unter⸗ deſſen kam der Meſſerheld wieder zu ſich und ſtach nun auch auf den Bruder ein, worauf er Reißaus nahm. Vater und Sohn wur⸗ den in ſchwer verletztem Zuſtande ins Krankenhaus nach Kreuznach verbracht. Der junge Meſſerheld kam am nächſten Tag in die mütterliche Wohnung zurück und nahm Gift, woran er ſtarb. Gerichts zeitung ):( Schöffengericht Freiburg. Gaſtrollen als Schwindlerin gab im Monat Januar in mitteldeutſchen und ſüddeutſchen Städten die 33jährige Buchhalterin Mathilde B. aus München⸗Gladbach. Aben⸗ teuerlich und 5 ntaſtiſch veranlagt, war es ihr offenbar ein Leichtes, mit falſchen Vorſpie 97 0 Geldquellen fließen zu laſſen. Beſon⸗ ders erfolgreich arbeitete ſie mit einem Scheckbuch, das ihr eine Bank in Hannover gegen Einzahlung von 50 Rentenmark ausgefolgt hatte. Die Schecks unterſchrieb ſie mit erdichtetem Namen. Heute bei einem Einkauf, war ſie eine Freiin v. Kannſtatt, morgen eine Frau von Moltke, in Heidelberg erſchwindelte die B. 250 Goldmark mit einem Scheck, auf den ſie einen ſchlichten bürgerlichen Namen hinge⸗ malt hatte. Verſchiedentlich waren die Schecks mit vorzüglich nach⸗ geahmten Stempeln verſehen. In Frankfurt und Würzburg betrog die B. mit der erfundenen Behauptung, die wertvollen Reiſekoffer ſeien ihr im Zuge geſto worden, die Bahnhofsmiſſion um Geld⸗ beträge. Mit dem gleichen Trick verſuchte 5 in Freiburg von der Bahnhofsmiſſion 250 Mark E en. Der Verſuch ſchlug hier fehl und damit wurde auch dem Treiben der ſkrupelloſen weib⸗ lichen Schwindlerin ein Halt geboten. Rätſelhaft bleibt, was die B. mit den ergaunerten Geldbeträgen angefangen hat, da ſie in kürze⸗ ſter Zeit immer wieder ohne Mittel war. Es liegt die Vermutung nahe, daß ſie in Ahe un eines männlichen Partners reiſte, wenig ⸗ ſtens wollte nach ihrer Ankunft in Freiburg ein Unbekannter die für ſie beſtimmte Poſt in einem Fremdenheim abheben. Wegen ganz ähnlicher Betrügereien iſt ſie ſchon früher in Dresden zu einer länge⸗ ren Strafe verurteilt worden. Das Schöffengericht Freiburg verurteilte die Urkundenfälſchung, Betrug und Betrugsverſuchs Angeklagte zu 1 3 Monaten Gefängnis, abzüglich der entſprechenden Unterſuchungshaft. Sportliche Kunoſchau Sroße Rheiniſche Sportwoche Die ſportlichen Wettkämpfe im Rahmen der Großen Rheini⸗ chen Sportwoche wurden am Diestag nachmittag mit der Deut⸗ ſchen Bergmeiſterſchaft auf der 3,7 Km. langen Strecke von Königs⸗ winter zum Drachenfels fortgeſetzt. 128 Amateure und 33 Berufs⸗ fahrer ſtellten ſich zum Kampf, die ab 5 Uhr nachmittags in Abſtänden von ie 30 Sekunden vom Starter entlaſſen wurden. Die ſchnellſte Zeit fuhr der Berufsfahrer Paul Paſſenheim⸗Berlin mit :57,4, die einen Rekord darſtellt. In der Klaſſe der Herrenfahrer ſiegte der Kölner Hans Mandelartz in 9233,6. Nach Beendigung des Rennens fand auf dem Drachenfels„Ein deutſcher Abend am Rhein“ ſtatt, bei dem die Preisverteilung vorgenommen wurde. Der Abmarſch vom Drachenfels erfolgte mit Fackeln unter Vorantritt der Bundeskapelle. Nachſtehend die? Ergebniſſe: der Bergmeiſterſchaft: Berufsfahrer: 1. P. Paſſenheim⸗Berlin:57,4; 2. Remold⸗Gerolz⸗ hofen:05,4; 3. E. Zander:15,2; 4. Noerenberg:18; 5. Paul Kohl 8·24; 6. K. Pfiſter⸗Schweinfurt:39,8; 7. R. Huſchke:53,2; 8. F. Gie⸗ low:57,2; 9. O. Michael:59; 10. W. Siewert:00,2.— Amateure: 1. Hans Mandelartz⸗Köln 9: 33,6; 2. K. Tüller Barmen 939,2; 8.:42,6; 4. H. Nebe⸗Leipzig:46,2; 5. A. Deibel⸗ Gießen:56. pferderennen Berlin⸗Hoppegarten 1. Sarabaud⸗Reunen. 3400 M. 2000 Mtr. 1. Stall Hönwalts Abendwind(H. Teichmann), 2. Geſt. Günſtorfs Stummer Teufel (A. Bleuler), 3. P. Kamils Glück und Glas(R. Kaiſer). Ferner: Oolmar, Vicht⸗Alverich, Dorn II. Aſtra, Sulbo, Eck, Teuſelsbraut, Tot. 48:10; 20, 28, 10:40. 2. Ualdd-bteunen. 4400 M. 1400 Pitr. 1. A. v. Negeleins Pik⸗ dame, 2. Hauptgeſt. ulteſelos Alhambra(9t. Relp), 3. A. Gitt⸗ lers WMagnolze.(p. Dietze). Irner: weeſfrna, Permy, Oracioja, Kar⸗ rara, Leſe. Tot. 29:10; 18, 12, 24:10. 3. Famulus⸗mennen. 4100 we. 1800 Mtr. 1. L. u. W. Sklareks Aralinda(we. Jentſch), 2. Heinz Stahls Mortala(E. Breege), 3. H. v. Opels Wainberg(Eh. Korb). Gerner: Tuan Lang, Lorenzo, Cierkuchen, Irmſch. Tot. 31:10; 14, 17, 22:10. 4. Goldene peitſche. 10 000 Pe. 1200 Witr. 1. Geſt. Weils Bafur (W. Tattas), 2. M. Schönemanns Iſchida(R. Torke), 3. L. Lewins Caprivi(A. Ojelnit). Ferner: Saint Helena, Aulis. Tot. 66:10; 22, 11·10. 5. Silbernes Pferd. 11000 M. 2600 Mtr. 1. L. u. W. Sklareks Williger(M. Jentſch), 2. Dr. F. Fraenkels Fillipov(E. Huguenin] 3. Rich. Oswalds Perikles(M. Oertel). Ferner: Bajuware, Rotdorn, Impreſario, Sanguiniker, Llewelyn. Tot. 53:10; 16, 14, 20:10. 6. Flagge⸗Kennen. 2700 M. 1600 Mtr. 1. Totes Rennen zwiſchen Heinr. Stahls Gromete(E. Breege) u. G. Schmalbachs Bardes Bruder(A. Ebert), 2. J. Kühns Theokrit(O. Schmidt). Ferner: Cea, Lebenswonne, Kati, Felſenriede, Lavinia, Rückgrat, Maura, Cebria, Peru, Berta. Tot. 189 u. 43:10; 46 u. 20, 17:10. 7. Flüchtling⸗Rennen. 4100 M. 1800 Mtr. 1. J. Sanders Dal⸗ berg(E. Huguenin), 2. H. Weitz's Kadewitt, 3. H. v. Opels Miramar. Ferner: Eigilolf, Sarazener, Doktor, Columbus, Imperator, Lach⸗ ſalve, Caracas. Tot. 31:10; 13, 17, 16:10. Schwimmen *Der Juni⸗Kalender der Schwimmer. Der Terminkalender für den Juni zeigt, daß jetzt die Zeit für die Schwimmer gekommen iſt. Am 1. Juni veranſtaltet der Berliner S. V. Frieſen, der erſt vor wenigen Tagen beim Stadion Turn⸗ und Sportſeſt ſeine gute Form gezeigt hat, ſein Wagerofſenes. Gleichzeitig begann die Inter nationale Waſſerballwoche d. Berliner Germania. In Hamburg wurde die Alſterſtaffel geſchwommen, organiſiert von„Stern“⸗Hamburg. Sonntag 8. Junt, gehört dem Kölner Schwimmklub Poſeidon und dem Ohliaſer S. V. 04. Acht Tage ſpäter(15. Juni) ſteht im Mittelpunkt der Ereigniſſe das Internationale Schwimmfeſt des Bremiſchen Schwimmerverbandes, während Stillinge⸗Deſſau ein nationales Schwimmfeſt veranſtalten. Der S. V. Göppingen hat ſein Jubiläums⸗ ſchwimmen, Rhenus⸗Köln ein Verbandsoffenes Jugendfeſt. Hellas⸗ Berlin und Amateur S. V Duisburg ſchreiben gleichfalls Verbands⸗ offene aus. Einen Höhepunkt ſchwimmeriſcher Veranſtaltungen dürfte dann der 22. Juni darſtellen. München 99 hat 25jähriges Jubiläum, S. C. Poſeidon⸗Leipzig veranſtaltet nationale Wettkämpfe, die Ber⸗ liner Vereine ſind an der Turn⸗ und Sportwoche beteiligt. V. f. L. Genthin, S. V. Erfurt, Ludwigshafener S.., Roßlauer S.., Oberhauſener S. V. haben Verbandsoffene ausgeſchrieben. Die Waſſerballſpieler treffen ſich bei Sanitas 06 Rheidt und bei einem Waſſerballtag des Kreiſes IX. Für den 29. Juni iſt ein Internatio⸗ nales von Poſeidon⸗Berlin angekündiat, doch ſteht die Veranſtaltung noch nicht feſt. Poſeidon⸗Magdeburg und Rhenus⸗Köln werden an dieſem Tag die Hauptkräfte aus dem Schwimmerlager bei ſich ſehen. findet das Bundesſchwimmfeſt für Taubſtummen S. V. tatt. Lawntennfs * Berliner Rot Weiß— Tennisturnier. Die große Pfingſtveran⸗ ſtaltung des Berliner Lawn⸗Tennisturnierklubs, die alljährlich den Höhepunkt der deutſchen Frühjahrsſaiſon bildet, nahm am Mittwoch ſeinen Anfang. In der Meiſterſchaft von Preußen für Herren finden wir oben H. Kleinſchroth, Merlo, Rahe, Molden⸗ hauer, R. Kleinſchroth, Demaſius und Graf L. Salm, während unten Hannemann, Hoppe, Landmann, Fritz⸗Frankfurt/ M. v. Kehrling, und Kreuzer zu finden ſind. Die Herrenmeiſterſchaft von Berlin ſieht oben v. Kehrling, Harras, Hannemann, Rahe, R. Kleinſchroth und Frhr. v. Biſſing, unten Fritz Froitzheim, Landmann, Demaſius, Hoppe, Kreuzer, H. Kleinſchroth, Moldenhauer und Graf Salm. In der Da⸗ menmeiſterſchaft von Berlin ſpielen oben Frau Varady, Frl. Brehm und Frau Friedleben; unten ſind Frl v. Janotta, Frl. Weihemann, Frau Käber und Frau Neppach zu treffen. Im Herrendoppelſpiel iſt die Situation folgende: Oben: Demaſius⸗Landmann, Grandy⸗Rahe, Hoppe⸗v. Kehrling und R. Kleinſchroth⸗Graf Salm; unten: Kreuzer⸗ Froitzheim, Hannemann⸗Moldenhauer, v. Biſſing⸗H. Kleinſchroth. Das Gemiſchte Doppelſpiel endlich bringt Frau Friedleben⸗Kreuzer, Fran de la Croir⸗R. Kleinſchroth. Frau Varady v. Kehrling, Frau Ledig⸗ Landmann in der oberen. Frl. v. Janotta⸗Roſenthal, Frl. Weiher⸗ mann⸗Graf Salm, Frau Käber⸗Lüdtke, Frau Neppach⸗H. Kleinſchroth und Frl. Kallmeyer⸗Demaſius in der unteren Hälfte.— Um eine glatte Abwickelung zu ermöglichen, hat die Turnierleitung eine beſondere Anordnung inſofern getroffen, als die einzelnen Spieler nicht mehr aufgerufen werden, ſondern ſich zu der vorher beſtimmten Zeit an ihrem Platze einzufinden haben. *Im Berliner Blau⸗Weiß Tennisturnier war Hannemann gegen Kupſch leicht 6/, 6/ erfolgreich; v. Biſing ſiegte gegen Andreae 6/, 6/1, Frau Käber triumphierte über Frl. Warſchauer 6/4. 2/8. 6/0; Frau Uhl über Frl. Biermann 6/1, ½. Sehr ſpannend verlief das Treffen Demaſius—Lüdtke, das Erſterer erſt 11/. 6/2 zu ſeinen Gunſten ent⸗ ſcheiden konnte. * Das große internationale Wiener Tennisturnier brachte in der Schlußrunde des Herren⸗Einzelſpiels den erwarteten ſpannenden Kampf zwiſchen dem Ungarn v. Kehrling und dem Italiener N. O. Goo d. Der letztere hatte vorher in dem Frankfurter O. Kreuzer ſeinen ſchärſſten Widerſacher, der ſchließlich:1,:0,:4 den Kürzeren zog, während von Kehrling über Grandy und H. Kleinſchroth in das Endſpiel gelangte. Hier war der Ungar etwas indiſponiert und mußte ſich:6,:8,:1,:4 geſchlagen geben. Im Herren⸗Doppelſpiel blieb das Paar v. Kehrling⸗Kelemen gegen Kinzel⸗Relly 5/, 6/1, 6/ ſiegreich. Im gemiſchten Doppelſpiel ſtehen Fr. Friedleben⸗ Kreuzer vor guten Gewinnausſichten. Das Damen⸗Einzelſpiel iſt der deutſchen Mei⸗ ſterin kaum zu nehmen. Das Herren⸗Einzelſpiel um den Weſſely⸗ Erinnerungspreis bringt Kreuzer und v. Kehrling im Endſpiel zu⸗ ſammen, da der Italiener N. O. Good ſeine Meldung zurückgezogen hat. Kleine Sportnachrichten 4 Spiel⸗ und Sportkurs an der Landesturnanſtalt. Da zu dem Spiel⸗ und Sportkurs, der bis 7. Juni dieſes Jahres an der Landes⸗ turnanſtalt in Karlsruhe abgehalten wird, Meldungen in außerge⸗ wöhnlich hoher Zahl eingelaufen ſind, wird in der Zeit vom.—20. Dezember d. J. ein weiterer Spiel⸗ und Sportkurs für Lehrer aller Schulgattungen veranſtaltet werden. * Hermann Müller gewinnt in Prag. Das internationale 30 Km.⸗ Wettgehen Prag—Melnik ſah den deutſchen Altmeiſter H. Müller⸗ Berlin in überlegener Haltung als Sieger, der damit einen wert⸗ vollen Wanderpreis endgültig in ſeinen Beſitz brachte. Er ſiegte in der Rekordzeit von:48:37,2 vor Liska⸗Prag:57:06,8. * Die Internationale Waſſerballwoche zu Berlin nahm folgenden Ausgang: Waſſerfreunde— Neukölln:1; Berlin 89— Germania II :3; Frieſen— Schöneberger S. V.:;: Berlin 89 Jugend— Schöne⸗ bera Jugend:0; Union Neukölln Jugend— Potsdam 92 Jugend 620. * Revanchekampf Houben— Carr. Seit dem denkwürdigen Siege des deutſchen Sprintermeiſters Houben im 100 Meter⸗Laufen zu Goten⸗ burg über den Auſtraliſchen Meiſter Carr ſcheiterten alle Verſuche, die beiden Meiſter nochmals zuſammenzubringen. Jetzt iſt Houben bereit, Carr die verlangte Revanche zu geben. Er ladet den z. Zt. in Paris befindlichen Auſtralier zu einem Herausforderungskampf für den 27. Juli gelegentlich des„Internationalen“ ſeines Vereins Preu⸗ ßen⸗Krefeld ein. Würmer ſchwächen den Körper ſind auch läſtig, deshalb ſollte man ſie ſchnellſtens beſeitigen. Wir raten Ihnen, hierfür echte Aroba⸗Kerne zu gebrauchen. Erhältlich in Apotheken. be dace von dentinnen war in ihrer Art eine vollendete Schönheit. Gbeisri der heiteren Seite auf und ein junges Mädchen, klorltdende„nach der noch immer harmlos lächelnden u Durcht klef voll Entzücken:„Heurekal Dort iſt die 1 Callenbe cnltsgench batte Und des Rätſels Löfung? Diernbeit ſundheit verſchönte ihr ſonſt nicht üb eſe einzund die Preisträgerin verdankt hren zon Wochen. Kleine Tube 50 Pfennige. daten die Saal war bis auf das letzte Plätzchen gefüllt. Aller Augen blickten in hö * Kunku vrelsrichter für den engeren Wettbewerb ausgewählt und der Nebertaſchungsſieg bei einer Schönheitsklonkurrenz. nun aalt es, chſter Spannung nach dem Podium, auf dem ſoeben der letzte Akt der Schönheitskonkurrenz begonnen hatte. der Schönſten unter den Schönen den Preis zuzuerkenn en. Es war ein ſchweres Stück Arbeit für die Preisrichter, denn jede Sechs Damen Da das Kollegium ſich nicht einigen konnte und immer wieder zu erneuten Beratungen zuſammentrat, ſo faßte das Publikum ſchließlich die miz inzigartige j den braunen Belag, wie er beſonders nach Zigarettenrauchen aufzutreten pflegt und beſeitigt den ſchädlichen Zahnſtein. 5 nt zumeiſt ſchon nach einmaligem Putzen den braunen Belag. er beſonders nach Zig pfleg 8 lichen e eer—— Able Mundgeruch, der ſich bei ſchlechter Zahnpflege für die Umgebung ſo abſtoßend bemerkbar macht. Hier wirkt Chlorodont wahre Wunder. Ein herrlich erfriſchender Ge⸗ ch direkt zu einem Lebensbedürfnis. Mit Recht iſt daher Chlorodont bei Millionen von Kulturmenſchen täglich im Gebrauch. Eine große Tube Man weiſe billige Erſatzmittel zurück. Chlorodont iſt in allen Apotheken, Drogerien und Parfümerien zu haben. das in der erſten Reihe ſaß, brach ganz unvermittelt in ein ſchallendes Gelächter aus. Empört ob dieſer Störung ihrer ernſten Arbeit wandten ſich die Dame um und ein Eelat ſchien unvermeidlich. Aber o Wunder!... Die erzürnten Mienen des Richterkollegiums glätteten ſich mit einem Schlage und der Schönſte!“... Und die ob dieſer Wandlung ganz erſtaunte Maid wurde im Triumph auf das Podium geführt und empfing den erſten Preis, obwohl ſie nur „Ihr Heiterkeitsausbruch verſchaffte der jungen Dame den Sieg, denn eine Perlenreihe entzückender Zähne von einem ſchneeweißen Schmelz und ermäßia blendendes Antlitz in einer Weiſe, daß die anderen Mitbewerberinnen unterlagen. Die Moral: Nur wirklich gut gepflegte Zähne verbürgen wahre Ueberraſchungsſieg einzig und allein dem dauernden Gebrauch des unentbehrlichen Kosmetikums für eine rationelle Zahnpflege, dem weltbekannten Chlorodont. Ein noch für 80 Pfen⸗ E63. Nr. 262 Maunheimer General-Anzeiger(Mittag Ausgabe) Aeeee eeee. eeeers eees, eer eeeee Senkung des Großhandelspreisniveaus im Mai um 4, T Prozent Wahrend im Durchschnitt des April noch eine Steigerung des Preisniveaus im Großhandel um 1,5 Proz. gegen den Vor- monat kestgestellt werden konnte, hat sich im Mai eine durch- schnittliche Senkung der deutschen Großhandelspreise um 4, Prozent vollzogen, die in Hinblick auf die sich lang hinschleppende Absatzkrise nicht genug begrült werden kann. Allerdings hat auch im Durchschnitt des Mai auf dem Weltmarkf eber ein Nachgeben der Großhan⸗ delspreise stattgefunden, wenigstens sind die kür 24 amerikanische Exportwaren und 18 englische Grophandels- Waren errechneten Indexziffern etwas gesunken. Der ameri. kanische Index ging als Monalsdurchschnittsziffer berechnet von 134 Proz. im Kpril auf 132 Proz. im Mai zurück, die englische Großhandelspreismebziffer von 167 Proz. auf 102 Prozent. Die offiziellen englischen bzw. amerikanischen Meß ziftern liegen jedoch noch nicht vor. Der starke Konjunktur rückschlag in den Vereinigten Staaten läßt dazu neue Re— duktionen der Weltmarktpreise erwarten, so daß die Durch- fährung des in Deutschland erstrebten Preisabbaues um so ar inglicher wird. Im Mai(Durchschnitt aus 26 Tagesnotierungen) ist de: Großhandelsindex der„Industrie- und Handels-Zeitung“ von 1379 auf 131,4 Proz. der Vorkriegszeit(1913= 100) zurück- anen Was eine Senkung um.7 Proz. gegenüber dem ormonat bedeutet. Zur Beurteilung der Gesamtlage ist es jedoch— vor allem kfür einen Monatsdurchschnitt— notwendig, auf die n in den einzelnen Gruppen etwas näher ein- gageken. Die stärkste Senkung weist die Preisgruppe der Häute, Felle, Leder und Gummi auk, von der hrer- 8 wWederum Gummi am stärksten im Preise sank. nter den Häuten haben Rindshäute den stärksten Preis- abschlag zu Mitte des Berichtsmonats erfahren. Die weit⸗ 7 bnahme um 4,2 Pr. erfuhr die Gruppe 5: Fleisch. isch, Fette, Mileh und Zucker. Hier ist es vor allem der Zuckerpreis, der im vergangenen Monat starke Abschläge aufweist, dann folgt der Fischpreis. Auch die Fleischpreise lagen durchschnittlich im Mai erheb- lich unter den Aprildurckschnitten, dann folgen mit Preis- Abnahmen die verschiedenen Fette. Mit einem Rückgang um %4 Proz, steht die größte Gruppe: Kohle, Eisen, Me⸗ talle, Baustoffe und Oele, unter denen die Eohlen. reise War unverändert blieben, einige Eisenpreise und der Schrotipreis jedoch tiefer lagen, und die Metalle rech! starke Preisherabsetzungen im Laufe des Monats durchmach- ſen. Auch Ho1z, Benzin und Maschinenöl lagen etwas liefer im Preise, während Zement und Petroleum so gut wWie keine Preisveränderungen erfuhren. Die Zunahme der Gruppe der Fertilien wurde in erster Linje durch die bedeutende eeee des Flachspreises verursachl, Während Baumwolle weit weniger stark im Preise anzog, Garne wenig verändert lagen und Wolle erst in der zweiten Hälfte des Monatis im Preise abbröckelte. Die verhälinismäßig starke Aufwärtsbewegung der Gruppe 4: Getreide, Mehl, Kar- tokfel, Dängemfttel ist hauptsächlich auf die stark ins Ge- Wieht fallende Steigerung der Kartoffelpreise in der ersten Hälfte des Monats zurückzuführen, Während die Fetreideprelse und Mehl im allgemeinen eher gesunken sind und der Düngemittelpreis keine Veränderung erfuhr. Eine Giroverkehrsbank deutscher Aktiengesellschaften Am 14. Mai ist unter Führung des Zentralverbandes Deutscher Aktiengesellschaften von den Vorständen zahlrei- cher Aktiengesellschaften die Giroverkehrsbank Deutscher Aktiengesellschaften G. m. b. H. mit dem Hauptsitz in Leipzig gegründet und am 26. d. M. in das Handelsregister des Amts- erichtes in Leipzig eingetragen worden. Die Neugründung st hervorgegangen aus der Not der Zeit. Hauptzweck ist, durch Gründung von Diskont- und anderen Krediten, die nur dazu dienen sollen, die Zahlungen der Aktiengesellschaflen gegen einander aufzunehmen, den öffentlichen Kreditmarkt zu entlasten. Das erforderliche Giroguthaben wird'n erster Linſe durch Biskontierung von Kundenwechseln geschaſſen zu dem einstweiligen Diskontsatz von 18 Proz. pro anno zu- züglich Proz. Gebühr. Durch die Zusammenkfassung der ierfür benötigten Kredite in der Giroverkehrsbank werden ddie Großbanken entlastet und können die freiwerdenden Kre- dite im Interesse der Volkswirtschaft anderweitig verwen⸗ den. Die neue Bank ist auf Genossenschaftsgrundlage er- Tiehtet mit der Einschränkung, dap nur Aktiengesellschaften und Kommanditgesellschaften auf Aktien oder deren Vor- stände als M²itglleder beitreten können. Auch für Aktien- banken ist der Anschluſl an die Giroverkehrsbank wWertvoll, insofern sie für ihren gesamten Kundenkreis die Ahdeckung von Verbindlichkeiten an Aktiengesellschaften innerhalb der Siroverkehrsbank bargeldlos regeln können. Das neue Unter- nehmen rechnet damit, daß innerhalb eines Jahres sämtliche in Deutschland bestehende 20 000 Aktiengesellschaften dem Giroverkehr angeschlossen sind. Der Geschäftsverkehr ist am 2. Juni d. J. aufgenommen worden. Von der Saareisenindustrie Die in dden letzten Wochen zu einem Mißgverhältnis mit den Verkaufspreisen gesteigerten Selbstkosten der saarlän- Aischen Eisenwerke ergeben sich nicht nur aus cen honen Kohlenpreisen des franzözischen Bergfiskus, aus den— am Hollar gemessen— erhöhten Löhnen, sondern auch aus den ungewöhnlich hohen Frachtsätzen der Regie, die einen Wettbewerb des Saareisens auf dem deutschen Markt aufs zuberste erschweren, heute, da die Saarpreise über den *— Inlandspreisen liegen, sogar unmöglich machen. e ftranzösisch-belgische Regie berechnet für 100 Kilomelen Tonne Neu-Eisen 35,0 Fr., Alt-Eisen 23.0 Fr., während französischen Bahnen 23,05 Fr. bzw. 15,35 Fr. und die Jaarbahn 20,75 Fr. bzw. 14.80 Fr.(letztere seit dem 1. Juni noch etwas weniger) berechnen.— Auf dem Bleehmarkt begegnet uns ein Angebot der Dillinger Hüttenwerke von Grobblech(ö mm und darüber)— ohne Zuschlag für Martin- alität— zu 74 Fr. je 100 kg, übrigens in der Parität mit m Burbacher Konzern und Kneutingen, Währengd die inner- kranzösischen Werke 80—82 Fr. und die Belgier 7750 belg. Fr. verlangen.— Der erneute Rückgang des Franken dürfte die Absatz- und Wettbewerbsfähigkeit auch der Saar- wWerke verstärken und damit auch die Lohnverhandlungen mit der Arbeiterschaff erleichtern. 2 Entziehung der Devienhandelsbescheinigung. Wie die hiesige Handelskammer mitteilt, wurde auf Grund des 8 3 der Valutaspekulationsverordnung rom 8. Mal 1923 und des 54 der Ausführungsbestimmung der Firma Badischer Spier-Industrie 6. m..H. in Mannhein, Rhein- bäuserstrable 48, die unter dem 17. Januar 1924 erteilte De- visenhandelsbeschelnigung Nr. 1153 entzogen. : Nordbayerische Handlels- und Gewerbobank Nürnberg. Na Vergehens gegen die Depotgesetze sind die beiden Direktoren der unter Geschäftsaufsicht stehenden Nord- baxerischen Handels- und ſiewerbebank-., Ragner und DrNnnnnn Handelsblaff des Nennheimer Generel-Anzeiger (Stärkere Einfuhr englischer Kohle nach Süddeutschland. Infolge des langanhaltenden Stilliegens der Ruhrzechen ha- ben sich inbesondere die süddeutschen Verbraucher gezwun- gen gesehen, in größerem Umfange auf englische Kohle zu. Tückzugreifen. Es verlautet, daß man in Sũ deutschland jetzt beabsichtigt, große Kchlenlänger anzulegen und Eventual- verträge mit englischen Gruben abzuschließen, um sich gegen etwaige neue Schwierigkeiten im Ruhrbergbau zu schützen. — Am hiesigen Platz ist von einer Einfuhr englischer Kohle nichts bekannt. Es wird deshalb in obiger Mitteilung eine Tendenzmeldung vermutet. Es kann sein, daß infolge Spekulation große Mengen englischer Kohlen nach Deutsch- land schwimmen, und dafür keine Abnehmer vorhanden sind. Im übrigen aber sind die englischen Kohlen immer noch teurer wie deutsche. Die Schriftl.) * Gegen das Tabakmonopol. Der Reichsverband deut- scher Zigarettenfahriken besprach auf seiner Frankfurter Tagung die Frage der Besteuerung. Es wurde lebhaft über mangeſhaften Zahleneingang und andere Folgen der Kapital- not Seklagt. Der einzige Ausweg sei die Steuerstundung, die vom Reichsfinanzminister bis zum 15. Juli gewährt sei. in⸗ mütig sprach sich der Reichsverband gegen den Monopoli- sierungsvorschlag aus. An den Reichsfinanzminister wurde ein Antrag gerichtet, für Betriebe, die Tabak exportieren, die Tabaksteuer sechs Monate über die Zahlungsfrist in der Höhe zu stunden, die dem Wert der exportierten Waren entspricht. Deuisenmark! Weitere Abschwächung des französischen Franken Nach einer Besserung in den gestrigen Abendstunden ist heute eine neue Verschlechterung der französischei: Währung eingetreten, die auf die französische Präsidentschaftskrise zurückgeführt wird. Man neigt der Ansicht zu, daß diese nicht vor Püngsten gelöst sein wird. Die Krise wirkt auf die weitere Kursgestaltung sehr ungünstig ein. Die Auffassung ist sehr pessimistisch. London gegen Paris notierte heute vormittag mit 86 Fr gegenber 85, der Dollar mit 20 e 19,80. Der fran- zösische Franken wird mit 21,2 Goldpfennig bewertel. Für die deutche Bi, erhielt man in Zürich 135 Centimes und in Amterdam 0,6376 Cents. Das englische Pfund kostele 18 Bi⸗l. Sonst lagen uns heute früh folgende Notierungen vor: Zürich auf Paris 28,40, London 25, Holland 212,50, New Vork 5,69, Brüssel 25; Paris auf London 85,95, Hol⸗ land 750, New Vork 20,0352; London auf Haris 85.85, New Vork 430,93, Holland 11.526; Amsterdam auf London 11.55,¼, Paris 13,28, New Lork 2677%½, Brüssel 11,65. 8 8 Börsenherichte Mannbheimer Hfektenbörse . Mannheim, 5. Juni. Der heutige Börsenverkehr verlief ruhig. Die Kurse stellten sich auf allen Gebieten niedriger. Umsätze fanden statt in Anilin zu 12)4, in Benz zu 27ë, in Dinglersche Maschinenfabrik zu 324, in Germania zu 6, 75 (nachbörslich 676 bez.), Maschinenfabrik Badenia zu 1, Pfälz. Mühlenwerke zu 1½, Knorr zu 24, Freiburger Ziegelwerke zu 12, Zellstoffabrik Waldhef zu 6 und in Zuckerfabi ik Frankenthal zu 276. Zuckerfabrik Waghäusel notierte 276 B, Chenania 3,75., Fahr 4., Rheinelektra 4% G. und Union- Werke 5., Mannh. Versicherungsaktien wurden zu 45 Bill. Mark pro Stück umgesetzt. Waren und Märkte 21 Frankfurter Viehmarkt vom 5. Juni. Der Auftrieb des Nebenmarktes bestand aus 65 Rindern, 7 Ochsen, 2 Bullen, 54 Fersen und Kühen und 2 Fressern, ferner aus 1534 Kälbern, 143 Schafen und 1545 Schweinen. Notiert wurden nach Gold- mark für den Zentner Lebendgewicht: Kälber 40—63, Schaſe 32—38, Schweine 40—52, Sauen und Eber 40—45. er mit der Notierung des letzten Hauptmarktes wurden Kälber um—5 Goldmark höher bezahlt, während Schweine um —7 Goldmark im Preise nachließen. Marktverlauf: Klein- viehmarkt lebhaft. geräumt, am Schweinemarkt bei lang- samem Handel Ueberstand. 1: Frankfurter Getreidebörse vom 5. Juni. An der heu- tigen Frankfurter Getreideböôrse notierten bei ruhiger Ten- denz: Weizen-Weiterau 16,25—16,50, Roggen inl. 1475—15, Sommergerste 1,50—16,75, ffater ial. 1475—1525, Weizen⸗ mehl 26,35—28, Roggenmehl 22,25—23, Kleie 8,80—9, 50. Preiserhöhung für Fahrräder. Wie wir von unterrich- teter Seite erfahren, hat die Fahrradindustrie in den letzten Wochen ihre Preise bis um 50 Prozent für ihre Fabrikate erhöht. * Süddeutsche Heu- und Strohpreise. Es notierten je 100 kg Wiesenheu—7(6,5—7,5), Klecheu—8(7,5—8,), drahigepreßtes Stroh—5 Ge. Magdeburg, 5. Juni. Zucker Prompt 20,37/—21,00. Liete- rung—— Goldmark. Melasse 2,80—2,00. Bremen, 5. Juni. Baumwolle. American Fully middling c. 8g mm loco per engl. Pfd. 38,21(34,18) Dollarcents. Berliner Metallbörse vom 5. Juni prelss in Festmark für 1 Kg. 4. 5 Alumlinlum 4. 8. Slektrolytkupfer 122.50 122,75 in Barren— 4+ Nafffnadekupter.01-1,08 105.100 inn, austünd 8. 90 3,.85-495 Blel.58•0 38 0,53-0,58 Huttenelnn.,70-.80.75-8,85 Rohzink(Vh.-Pr.)—.——— Mioxel.26-%5.26-.8 do.(r. Verk.).54-0,51 9,54•.55 Antimon, 9,73..75 573.0,7 Plattenzink.46..47 0,46-0,47 Siſder für 1 r. 39,—.90,.— 89.—.90,— a uminum—— pfatſn p. ür.—— London, 5. Juni(WB) Metallmarkt.(in Lst. l. d. engl.(. v. 1016 kg. 4. 5. 4. 5. Ble. 30.75 31.39 Kuplerkass 61.75 62.30 bestseleci. 67.— 57.50 Zink 31.13 31.90 do. 3 Monat 62 75 63 39 Nickel 130.— 130— OQuecksilb. 18.50 13.50 do. Elektol. 67.50 C8.— Zinn Kassa 209.75 215—] Regulus 50.— 50.— Mannheimer Handelsregister Hinträge zum Handelsregister A: Hugo Schupp in Mannheim: Die Firma ist erloschen. Gesellschaft für elektr. Unternehmungen Gramlich& Co. in Mannheim: Die Gesellschaft ist er und das Geschäft mit Aktiven und Passiven und samt der Firma auf den Ge- sellschafter Kaufmann Friedrich Gramlieh, Mannheim, als alleinigen Inhaber übergegangen, der es unter der bis- herigen Firma weiterfährt. Der Geschäftszweig ist erweitert auf den Handel in elektrotechn. u. Industrie-Bedarfsartikeln. Marx Maier in Mannheim-Käfertal: Dem bisbęrigen samtprokuristen Eugen Wertheimer, Mannheim, ist Einzel- prokura erteilt Johann Schreiber in Mannheim: Kaufmann Johann Georg Schreiber ist als Gesellschafter ausgeschieden. Kaufmann Johann Schreiber, Mannheim, ist als persönlich haftender Gesellschafter eingetreten. Brückmann& Co. in Mannheim. Die Gesellschaft ist aul- gelöst und das Geschäft mit Aktiven und Passiven und sanit der Firma auf den Gesellschafter Kaufmann Siegiried Brück- mann, Mannheim, als alleinigen Inhaber übergegangen, der es unter der bisherigen Firma weiterführt. Hduard Maner in Friedrichsfeld: Die Firma ist erloschen. sing, sowie der Prokurist Fries in Untersuchungs- 75 ommen Robert Winkler in Friedrichsfeld. Die Firma ist erloschen. Ge- wein Bisg Die Zweigniederlassung Mannheim ist aufg Freitag, den 6. Juni 1924 Armäand Voltz& Co. in Mannheim, Zwelgniederlasgaf Sitz: Köln: Persönlich haftende Gesellschafter sind die Kom- leute Armand Voltz und Franz Mundt, beide in Kö6ln. It ha manditgesellschaft seit 24. Oktober 1919. Die Gesellscha zwei Kommanditisten. eh Kern, Heinrich Kern in Mannheim. Inhaber ist Heinrich Kaufmann, 1 Mann- Heumäark& Co., Zweigniederlassung Mannheim in ler heim, Sitz: Saarbrücken. Persönlich haftende Gesellscht, i eind die Kaufleute Isidor Thal und Otto Haymann, bag. Saarbrücken. Offene Handelsgesellschaft seif 1. Juni rhsl W. Steuermann& Cie. in Mannheim: Kaufmann zulich Kalbermann, Mannheim ist in das Geschäft als erggelsge⸗ haftender Gesellschafter eingetreten. Die offene ande sellschaft hat am 1. Januar 1924 begonnen. 40 aul⸗ Moses& Wörner in Mannheim. Die Gesellschaft 18t gelöst. Die Firma ist erloschen. eim“ Schenker& Co. Berlin, Zweigniederlassung Mannb enlz in Mannheim, Sitz: Berlin. Die Prokura des August Lel ist exloschen. N. Der Karl Eysel, Maschinenbauanstalt in Ladenburg 4. i8 Karl Eysel Ehefrau, Anna geb. Nenninger, Heidelbers, Prokura erteilt. un⸗ Eberhard& Dr. Merle Treuhandelgesellschaft in meule heim: Persönlich haftende Gesellschafter sind die Kanei Anton Eberhard und Dr. Wilhelm Merle, beide in Mann 400 Die offene Handelsgesellschaft hat am 1. Februar begonnen. Paul Stöckert in Mannheim. Inhaber ist Paul töcker Persbnucd Kaufmann, Mannheim. Kirn& Knobloch in Mannheim, Langstr. 83. 1 haftende Gesellschafter sind die Kaufleute Emil Nirn ſgess⸗ Hellmut Knobloch, beide in Mannheim. Die offene Han gesellschaft hat am 1. Mai 1924 begonnen, ist Homberger-Kaufmann in Mannheim. Elise Homberghi un⸗ als Gesellschafterin ausgeschieden. Emma Homberger, 60 heim, ist als persönlich haftende Geellschafterin in das schäfkt eingetreten. aus⸗ J. Louis Haas in Mannheim. Die Kommanditistin 18t ler geschieden. Die beiden persönlich haftenden Cesellschtefen Kaufmann Albert Allstadt, Mannheim, und Kaufmann Slas⸗ Oppenheimer, Mannheim, führen das Geschäft in offener aenen unter der bisherigen Firma fort. port „Deutsch& Co, in Mannheim. Die Prokura der in- Deutsch geb. Auerbach-Aberbach ist erloschen. Die Fi ist erloschen. perl Hans Seytried in Mannheim. Die Prokura des Ronen Weber, der Helene Mann und der Paula Raquet ist erlo irms, Ernst Miehaelis in Mannheim. Das Geschäft samt Littge, ging durch Erbfolge auf Kaufmann Ernst Michaelis J pis⸗ Lucie geb. Lange, Mannheim, über, die es unter ſebaells herigen Firma fertführt. Die Proküra der Lucie Mie gehb. Lange ist erloschen. Dle Vermittiungsbüro Jakob Hahl in Friedriehsfelä. Firma ist erloschen. Haupl. Karl Adam in Mannheim, Zweigniederlassung, Heiog ————̃ niederlassung: Ludwigshafen a. Rh. Inhaber ist Carl Adam, Kaufmann, Mannheim. Geschäftszweig: Hendi ein Haus- und Küchengeräten. Oefen und Herden, und mi schlägigen Artikeln. 1 1. Baubedarft Jacob G. Kaiser in Mannheim. Inhabe Jacob G. Kaiser, Kaufmann, Mannheim. 111 Otto Dernen& Co. in Mannheim, Scirwetzingerstraße O1e Persönlich haftende Gesellschafter sind die Kauffente fene Dernen und Carl Seidler, beide in Mannheim. Diener Ge⸗ Handelsgesellschaft hat am 15. Mai 1924 begonnen. De schäftszweig ist Handel mit Fabrikbedarfsartikel. Hans Jacob Schweitzer Treibriemenfabrik Mannheim- Schweitzer, Mannheim, ist als Prokurist bestellt. Hinträge zum Handelesregister 5. Ne⸗ Mannhelmer Rundschan d, m. b. H. in NManngessehtlf e Marx Hacker, Mannheim, ist zum Cecom 10 ührer bestellt. Durch Beschluß der Gesellschafte ger Ge. Mai 1924 ist der Gesellschaftsvertrag geändert. Audig 1¹ schäftsführer ist befugt, die Gesellschaft selbstän vertreten. nhelm Oberrheinische Baugesellschaft m. b. H. in ManpRaüt. Dr. Adolf Engel ist als Geschäaftführer ausgeschiedefführet mann Louis Lewinski, Mannheim, ist als Geschaf bestellt. nech „Batavia“ Zigarren- und Rauchtabakhandels erftsfl er m. b. H. in Mannheim: Max Edinger ist als Gescha ausgeschieden. des Ollo Kahn& Eschellmann in Mannheim. Die Prokura Freund ist erloschen. Gesel Schupp& Brachetti G. m. b. H. in Mannheim: Ber kesteeg schaftsvertrag der G. m. b. H. ist am 20. April 14200 un stellt. Gegenstand des Unternehmens ist die Fabrineg Thett der Vertrieb von Glaswaren, Instrumenten, 8 rittixem. mometern, ärztlichen und Krankenhaus-Bedar sarlirggl n Ausnahme von Medikamenten. Das Stammkapital be fleute 1 Goldmark. Max Brachetti, Hugo Schupp, beide* 4 Mannheim, sind Geschäftsführer. aunheit Herrmann Löb-Stern& Co., G. m. b. H. in lrechielen Wilhelm Elschner ist als Geschäftsführer ausftftsführe Kaufmann Arthur Evers, Stuttgart ist als Gescha bestellt. annh Oberrheinische Versicherungs-Gesellschaft in 1 baue!“ Dem Gerichtsassessor a, D. Dr. Johannes ü h Mannheim ist Gesamtprokura erteilt. 1 Joseph Vögele Aktiengesellschaft in Mannheim. mitgll Ludwig Hermann, Mannheim, ist zum Vorstand bestellt. in Mau. Propaganda- und Handelsgesellschaft m. b. Igen, Fal heim: Emil Kunz ist als Geschäftsführer ausgeschi altsfül mann Alfred Hoffmeister Heidelberg ist als 1 bestellt. e Gesng Frey& Hornig, G. m. b. H. in Mannheim: Kaufman schaft ist aufgelöst. Per bisheri Geschäftsfühnef. i Wilhelm 2 Mannheim, ist alleiniger Liquidae proku F.& A. Ludwig G. m. b. H. in Mannheim: D1 n- des Michael Hild ist erloschen. 1 M Merkur Waren-Handelsgesellschaft m. b. 1 am 8. Be⸗ heim: Der Gesellschaftsvertrag der G. m. b. H. 1851 der, mit 1924 festgestellt. Gegenstand des Unternehmens Rlandel 8• trieb eines Warenhandelsgeschäfts, besonders der Ludwis Testilwaren aller Art. Samuel Bitz, Kaufmann, ge⸗ hafen a. Rh. ist Geschäftsführer. im: Diema⸗ Nauhauser& Kiebeler G. m. b. H. in Mannhene, ls sellschaft ist aufgelöst. Kaufmann Jakob Naubauser, lae ist Liguldator. im: In dds inger& Co. G. m. b. H. in Manrhi921 J8l des Beschlusses der Gesellschafter vom 17. Mai von 20 000 durch Umstellung a weig. ermüfiigt. en: M. Stern, Bahnbedarf, G. m. b,., in Mannh angelrabe niederlassung, Sitz; Saarbrücken, wurde eagen peim: ehobeennke or Lagerplatzgesellschaft Rheinau m. b. H. 1 e Erieh Seefeld ist als Geschäftsführer ausgeschlede er beach⸗ Louis Drappel, Mannheim, ist als Geschäktsfüht lax. Brunnabend& 00. G. m. b. H. in Mannbei tigal ist als Geschäftsführer ausgeschieden. Mannheim: „Rheinische Futtermittel-G. m. b. H. in Kaufmann ist als Geschäftsführer ausgeschieden. . n 8 Freikag, den 6. Junt 1924 Maunheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 7. Selte. Nr. 262 Modebrief Nachdruck verboten. Berlin, im Juni 1924. mit Wie die Badepuppen ſehen die Frauen und Mädchen aus, die leidchendem Halsausſchnitt und ohne Aermel in ihren engen Hemd⸗ Schubcht durch die Straßen, behutſam auf ihren hochhackigen daterchen gehen. Die Straßenbahnſchaffner helfen ihnen mit rr Sorgſamkeit auf die hohen Trittbretter der Wagen und 15 die Damen mit geſchicktem Griff den engen Rock noch ein 9 75 höher beim Einſteigen ſchieben um doch ein bischen mehr 1e ſchlengsfreiheit zu haben, dann ſehen ſie etwas bedenklich auf Rög anken Geſtalten als wenn ſie wüßten, daß ein Reißen des Untehens zu einer ſchrecklichen Kataſtrophe würde, da doch die ganze it rtleidung nur in einer Hemdhoſe beſteht. Aber die Din ihrer großen Schmiegſamkeit, wenn es ſich um äußerliche dehur handelt verſtehen es gut alle Gefahren, die in dieſer Be⸗ ung erwachſen könnten, zu umgehen. bequem ausſchreiten will, der iſt jetzt unmodern ange⸗ 5 u, denn ſelbſt der offene Rock des Jackenkleides iſt auch ſehr del und der gebrannte Rock erweckt nur den Eindruck einer größe⸗ Spannweite, in der Tat aber iſt auch er eng, und nun gar die irge emdform gearbeiteten Kleider: Sie haben keinen Gürtel, nur 33 75 an einer Seite irgend etwas Hängendes in Band oder Grelſenden, ſonſt aber bleibt die ganze Linie ſchlank bis über die icht de der Möglichkeit. Die ſchöͤnen Formen einer Büſte gibt es mehr, man leugnet das Vorhandenſein einer ſolchen, aber was —8— nicht wegleugnen kann, das iſt die rückwärtige Partie, die, geengt in Gummigürtel ordentlich boshaft heraustritt. Zum macht ſich der weitaus größte Teil der Frauen von dieſem auch nißigen Zwang der Mode frei. Sie nehmen den Rock grade nun nicht weit, aber ſie vermeiden es zu Ungunſten ihrer Erſchei⸗ giert die Mode ſklaviſch zu befolgen. Der ſeidene Strumpf, der enthue Schuh und ſchließlich, auch der entblößte Arm und Hals genenllen jchon ſo viele Reize, ſo daß ein Kleidchen vom vergan⸗ urche Jahr, mit friſch gebrannten, weißen Rüſchen ausgeputzt Feuban gut ausſieht. Das kann man an den gepunkteten blauen en ardkleidern ſo recht beobachten, obgleich der Foulard nach der eißſten Mode vollkommen andere Muſterungen aufweiſt als die er Punktierung. Ein ſehr hübſcher Gedanke offenbart ſich in 80 ode der angeſetzten Seidenſtreifen. Da im vergangenen dormuer die Kleider ſo übermäßig kurz noch getragen wurden, ſo dach e es vor, daß man ſich bei der heutigen, verlängerten Mode abz eein wenig merkwürdig borkommt. Um dieſem Uebelſtand nun ſrencbelfen, ſetzt man möglichſt einen handbreiten weißen Stoff⸗ fen en dem Rock an, und um ein harmoniſches Ganzes zu ſchaf⸗ hen ſetzt man zwiſchen Rock und Taille auch einen handbreiten wei⸗ ſen Streifen. Die kurzen Aermel ſind, gleich dem Ausſchnitt nur 5 mit weiß eingefaßt. Das ganze Kleid iſt loſe gehalten und borh ganz reizend aus. Es iſt eben eine große Wichtigkeit die andenen Beſtände der Kleidung geſchickt zu verwenden, und Madeeſchmacvoll mit neuem Material zu verbinden. Ein junges Rade en kann garnicht genug an ſolch leichten Kleidern haben, ſche wo die Bluſe jetzt doch nicht mehr ganz einwandfrei er⸗ ſeint. mit der man ſich ſonſt ſo gut helfen konnte. Aber auch hier andene Aenderung leicht zu bewerkſtelligen. Was unſer auf ein das fes Bild geſtelltes Auge an der Bluſe nicht angenehm berührt, deb iſt ihre, durch den darüber getragenen Rock bewirkte Hervor⸗ daung der Taillenlinie. Will man dieſem Uebelſtand beikommen chen kann man die weiße Bluſe mit einem breiten Hüftgurt ver⸗ Nag ſie loſe in Falten einreihen und ſie ſo verändert üher dem nicht tragen. Dann entſpricht ſie der modernen Art und fällt uns kenf mehr als ungewohnt auf. Im Rock iſt ſie nur noch zum Jak⸗ leid getragen, aber man möchte ſeine hübſchen Bluſen doch auch eh eißen Tagen ohne Jacke gern tragen und da empfiehlt ſich die ain vorgeſchlagene Veränderung ſehr, denn ſie iſt weder müh⸗ Nl ſ noch koſtfpielig. Der, in runden oder ſpitzen Zacken auf die ſe geſetzte Rock wird viel getragen, aber damit iſt man eben nur Woes eine Bluſe gebunden und kann ſich die das Vergnügen der echslung nicht bereiten. ten Für die jungen Mädchen gibt es immer ſo reizende Neuhei⸗ meh aß jede Frau, auch wenn ſie ſelber ihren Jahren nach nicht b0 r alles mitmachen kann, doch eine Freude an dieſen geſchmack⸗ beade Dingen hat. Es ſind zuweilen ganze Kleinigkeiten, die inde ſo beſonders reizend erſcheinen. So waren an einem ganz ei 2 an ſachen dunkelblauen Kleid nur ganz ſchmale Bänder aus Stoff aus, und es war doch eigentlich ein Nichts an Garnierung. In anderer Art war ein leichtes blaues Kleid mit weißen Stickereien auf blauem Grund ausgeſtattet. Hier war die ganze Rückenbahn Stickerei zurück, und die kurzen Aermel zeigten Aufſchläge aus Stickerei. Tuchartig liefen zwei weif einander, den ſpitzen Ausſchnitt verſchmälernd. brechen, falls die Stoffhahnen nicht lang genug ſein ſollten. ſeidener Vorſtoß macht den Anſatz kaum bemerkbar, aber auch ein breiterer Gurt aus dem gleichen Stoff geſchnitten, verdirbt die Form nicht, wenn er in gleicher Weite gehalten iſt. Für ältere Damen würde als Ausputz ſich mehr die graue Farbe in Stickerei und Schleierſtoff eignen als das immerhin etwas harte Weiß, das ſchon eine jugendliche Hautfarbe verlangt. Die eng gebrannten weißen Röcke ſind zu einer allgemeinen Mode geworden, die an kein Alter ſich bindet. Man trägt größten⸗ teils die farbige Jacke dazu. Goldbraune, weiß karrierte Jacken mit weißen Aufſchlägen nehmen ſich ſehr flott aus, aber für die Farben dieſer Jacken gibt es keine Begrenzung. Es gibt zwiſchen Himmel und Erde keine Farbe, die von der Mode in dieſem Som⸗ mer nicht in ihr Bereich gezogen wird. Da, wo zum pliſſierten weißen Rock auch die Jacke weiß iſt, werden wenigſtens farbige Borten als Einfaſſung verwendet; doch begnügt man ſich dann zumeiſt mit einer ſchwarzen Borten⸗Ein⸗ faſſung. Zu dunklen Röcken erſcheinen die weißen Jacken, die ſchräg übereinander gehend ziemlich tief mit zwei Doppelknöpfen geſchloſſen werden, ſehr elegant. H. Neues aus aller Welt Ein Eheſcheidungsprozeß vor dem Oberhaus Das engliſche Oberhaus hat als höchſter engliſcher Gerichtshof das gegen die Frau des Lords Ruſſell wegen Ehebruchs mit „Unbekannt“ gefällte Eheſcheidungsurteil aufgehoben. Das Haus ſtellte hierbei den Grundſatz auf, die Ehelichkeit eines Kindes in Frage zu ſtellen. geworden war, rung gezogen, unzuläſſig, weil ſonſt jeder Vater in der Lage wäre, ſich auf ſchnellem Wege durch einen Ehebruch ſeiner Frau mit einem Unbe⸗ kannten ſich nicht nur ſeiner Frau, ſondern auch ſeiner etwaigen Kinder zu entledigen. Dieſe würden dadurch außerdem unehelich werden. Ferner ſtellte ſich das Haus auf den Standpunkt, daß nur auf Grund weiteren Materials Lord Ruſſell gegen ſeine Frau einen neuen EhebruchsProzeß anſtrengen könne. Die Entſcheidung des Oberhaus⸗Gerichtshofes wurde mit 3 gegen 2 Stimmen gefällt. Der Zuhörerraum war dicht mit eleganten Damen gefüllt, die ſtundenlang in drangvoller Enge warteten, bis das Urteil und die ausführliche Begründung verleſen war. Das krankhafte Inter⸗ eſſe der Zuſchauer veranlaßte einen Richter zu der Bemerkung, es wäre wünſchenswert, in Zukunft derartige Prozeſſe unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit zu verhandeln. * — Späte Aufdeckung eines Verbrechens. Im Forſt von Hir ſch⸗ felde in der Nähe von Werneuchen fanden Waldarbeiter die Reſte eines menſchlichen Körpers, dem der Kopf fehlte. In den Kleidern ſteckten faſt nur noch Knochen. Einzelne Glieder und kleine Ueberbleibſel der Eingeweide lagen in der Nähe zerſtreut umher. Allem Anſchein nach haben Wildſchweine den Körper angefreſſen und dabei die Gliedmaßen umhergeworfen. Die Taſchen der Kleider waren nach außen umgekrempelt und leer. Aus der Kleidung, einem graugrünen Anzug und ſchwarzen Schnürſchuhen mit Gummiab⸗ ſätzen, iſt zu ſchließen, daß ihr Träger beſſer geſtellten Kreiſen an⸗ gehört hat. Aus den Knochen ſchließt ein Arzt, der ſie beſichtigte. daß er ein mittelgroßer, kräftiger Mann geweſen ſein muß. Bei ihren Nachforſchungen ſtellte nun die Ortspolizei feſt, daß im Früh⸗ dend em Kragen angebracht, die, über den Rücken herniederhän⸗ leicht ineinander geſchlungen waren. Es ſah ganz entzückend jahr 1923 Arbeiter, die in der Nähe des Forſtes einen Acker pflüg⸗ in einer glatt niederfallenden Form geſchnitten, die ſchlanken Ge⸗ ſtalten ſehr gut ſteht. Vom Halſe fiel ein kleiner Kragen aus durch verborgen, 5 Wie der Kopf von dem Rumpfe abgetrennt od er abgeſägt oder ab⸗ ze Battiſtſtreifen vorn über⸗ geſchnitten worden iſt, läßt ſich heute nicht mehr ſeſtſteſlen weil die An der rechten Trennfläche an dem Halswirbel durch Verwitterung und Verweſung Seite war in Höhe der Hüfte ein einziges Täſchchen aus Stickerei ſtark angegriffen iſt. Die inneren Organe ſind, ſoweit ſie noch vor⸗ angebracht, aus dem die Zipfel eines ganz kleinen Taſchentüchleins handen ſind, verfault und durcheinandergewühlt. 2 kokett heraushingen. Das Modell eignet ſich auch gut zur Auf⸗ gen der Ortspolizei die bereits acht Tage dauerten. blieben erfolg⸗ arbeitung älterer Kleider. Hier läßt ſich die Rückenlinie unter⸗ los. Aus dieſem Grunde iſt jetzt die Berliner Kriminalpolizei be⸗ Ein nachrichtigt worden. es ſei unzuläſſig, den Ehemann über die Vorgänge des Ehelebens zu vernehmen, die geeignet ſeien, Die Geſchwore⸗ nen hatten ſeiner Zeit aus der Tatſache, daß Frau Ruſſell Mutter 2 obwohl ihr Mann unter Eid ausſagte, er hätte während der Ehe beine eheliche Gemeinſchaft gepflogen, die Folge⸗ zelne Sätze durch dieſe Trommelſprache weiterzugeben. Hierbei ie Frau hätte einen Ehebruch mit Unbekannt be⸗ delt es ſich natürlich nur um eine Spielerei, während bei den gangen. Dieſe Annahme iſt aber nach Auffaſſung des Oberhauſes ten, einen menſchlichen Kopf fanden, an dem noch einige Fleiſchteile ſaßen. Die Leute verſchwiegen dieſen Fund, weil ſie, wie ſie jetzt ſcgen, keine Scherereien haben wollten, und pflügten den Kopf noch tiefer unter. So blieb das Verbrechen, das wahrſcheinlich ſchon im Sommer oder Herbſt 1922 verübt worden iſt, ein weiteres Jahr hin⸗ bis es jetzt durch einen Zufall ans Licht kam. Die Ermittelun⸗ — Eineinhalb Tonnen Sübergeſchirr zu verkaufen. Lord Dud⸗ ley, der ſich kürzlich mit der Witwe des engliſchen Komponiſten Monckton verheiratete und in Frankreich ſeinen Wohnſitz aufſchlug, hat ſich entſchloſſen, einen Teil ſeiner im Familienſchloſſe Himley Hall aufbewahrten Kunſtſchätze zu verkaufen. Unzer den zum Ver⸗ kauf geſtellten Gegenſtänden befinden ſich außer koſtbarem altengli⸗ ſchem Porzellan und einer Bibliothek von 25 000 Bänden der größte Schatz von Silbergeſchirr, den man in der Welt kennt, und von deſſen Werte man ſich eine Vorſtellung machen kann, wenn man hört, daß das Gewicht dieſes Silbergeſchirrs 1500 Kilogramm beträgt. Finanzielle Gründe können für den Verkauf ſchwerlich maß⸗ gebend ſein; denn auf dem Gute des Lords wurden ungewöhnſſch reiche Kohlenlager gefunden, mit deren Ausbeutung demnächſt be⸗ gonnen werden ſoll. — die Trommelſprache der Aſchanki⸗Neger. Auf der engliſchen Reichsausſtellung in Wembley wird in der afrikaniſchen Abteilung von Aſchanti⸗Negern die außerordentlich intereſſante Trommelſprache vorgeführt, durch die ſich dieſe Völkerſchaften gewiſſermaßen tele⸗ phoniſch auf weite Entfernung hin zu verſtändigen verſtehen. Die Trommler benutzten zwei Trommeln, die ſie die männliche und die weibliche nennen. Beide ſind verſchieden Die Tromm⸗ ler ſind imſtande, nicht nur die Zahl der Sikben wiederzugeben, die ein Wort enthält, ſondern auch den Tonfall ſelbſt, der das Wort kennzeichnet, ſodaß ſie tatſächlich ganze Sätze durch die Trommel⸗ ſprache weitertelephonieren. Der Schall der Trommeln trägt en⸗ gefähr auf eine Entfernung von ein bis zwei Meilen. In ſtiilen afrikaniſchen Nächten ſogar auf drei Meilen. Intereſſant eſt es, daß man in England dieſe Trommelſprache ſofort aufgegriffen hat, um ſie für die Pfadfinderbewegung nutzbar zu machen. Man hat die mgen Pfadfinder mit Trommeln ausgerüſtet, und ihnen ein in zöne umgeſetztes telegraphiſches Morſeſyſtem beigebracht. Die Ver⸗ ſuche ſind ſo weit geglückt, daß es den Pfadfindern gelungen iſt, ein⸗ N- Aſchanti⸗Negern die Trommelſprache zu einer wirklichen Kunſt und zu einem wertvollen Kriegsmittel ausgebildet iſt. — Ein Rekord-⸗Parlamentarier. In der verfloſſenen Seſſion des amerikaniſchen Kongreſſes hat der demokratiſche Abgeordnete Blan⸗ ton aus Texas, inbezug auf die Vielrederei jeden Rekord geſchlagen Er hat einen Durchſchnitt von 20 Reden auf den Sitzungstag erzielt. wobei er jedesmal ungeführ ebenſo viele Worte gemacht hat, wie 12 Durchſchnittsredner an demſelben Tage. Blanton iſt, wie man ſich denken kann, im Repräſentantenhaus berüchtigt. Sobald er zu reden anfängt, leert ſich das Haus. Trotzdem läßt es ſich Blanton nicht nehmen, zu jedem Gegenſtand, der zur Sprache kommt, mindeſten; 2000 Worte von ſich zu geben, ganz unbekümmert um die Entrüſtung, die er allmählich ſelbſt unter ſeinen näheren Kollegen durch ſeine Vielrederei erregt. Waſterſtandsbeobachtungen im Monat Junt Rbein⸗Pegel J 27.28. 51. 4. 5. 6. Medar-Begel] 27. 28.81 4. 5. 8. Schuderel.J 82 30 9202 22191 + Mannheim N.040.42.48 ſtehl...25.30 4, 10ſ 3 30l.10.14/ Heilbronn Maxau..22.31 6,½235.766.19 6. 5 Mannbeim..57.69.71.05 5 65.50 Raub Röln 3 68.78.50.79 3,57.58 —————————ñññ———————— Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G m. b. H. Mannheim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Wiliy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebiete, Gericht u. den übrig. redaktionellen Teil: Fr. Kircher: f. Anzeigen: J. Bernhardt. — Von kösllich erfrischendem, wür- digem Geschmack. Die stun- denlenganhaltende, antisepfische Wrkung konserviert die Schleim- ute und aromatisiert gleichzeitig den Atem. MOUUSONNACO. Trotz der stark desinfizierenden, zahnsfeinlösenden Eigenschaffen ohne schädigenden Einfluß auf denZahnschmelz.-Die gründliche und mũühelose Beseifigung des Zahnbelages ist augenfällig. Gegründet 1708 in Frankfurt a. V. Hersfeller des weltbekennten Hautpflegemittels CREME MOUSON J. G. Nhar heinische bredithank MANNHEIM Dreiundfünfzigste ordentliche deneral-Versammlung am im Gegneratag, den 3. Juli ds. Je., vormittags 11 Uhr, ebaude der Bank, wozu wir die Herren Aktionäre einladen. Tagesordnung: A worlage der Bilanz auf 31. Dezember 19286 mit Be- 2. Bonten der Direktion und des Aufsichtsrats. Schlußfassung über dle Verwendung des rechnungs- k en Ueberschusses des Gewinn- und Verlust- z. nantos. 4. Woliastung der Dlrektion und des Aufsichtsrats. von Aulsichtsratsmitgliedern. welcher Ausübung des Stimmrechis ist jeder Aktionär berechtigt, lung ſer die Aktzen spätestens am fünften Tage vor der Versamm- neten 8 der Gesellschaft oder bei einer der nachstehend bezeien- tellen oder bei einem Notar vorreigt. ratrittskarten zur Generalversammlung sind erhältlich bei u Berfr Bauku. inremedautlichter unel enefeern B. Ble en, döder in bei der Deutschen Bank und Pel klerm S. Rlelch. Zwel in Frankfurt a. M. Hamburg, München bei den 3. M danstalten der Deutschen Bank, femer in Frankfurt schen i,dem Bankhaus M. Hohenemser und bei der Deut- zehen Nereinsbank, in Stuttgart bei der Württembergi- N. He Vereinsbank, in Baden-Baden bei Herren Curl rohgsermann& Co., in Neustadt a, Hdt bei Herrn G. F. Henrf Henrich, in Saarbrücken bei Herren G. F. Grohé- nBaseh& Co., in Freiburg l. B. bel Herrn J. A. Krebs, el und Zükich bei der Schwelzerischen Kreditaustalt. Hunheim, den 3. Juni 1924 4588 Der Aufsichtsrat. Alctiengesellschaft NMamburg Die Herren Aktionäre unſerer Geſellſchaft wer⸗ den hiermit eingeladen zu der am Samstag, 28. Juni 1924, vorm. 11½ Uhr in unſeren Geſchäftsräumen Hamburg, Bieber⸗ haus, Ernſt Merckſtraße 2, ſtattfindenden 10, Odenl. Seneral-Versammung Tagesordnung: 1. Vorlage der Bilanz, der Gewinn⸗ und Ver⸗ luſtrechnung, Berichterſtattung des Vor⸗ ſtandes über den Vermögensſtand und die Verhältniſſe der Geſellſchaft nebſt den Be⸗ n ene 8 2. Beſchlußfaſſung über die Gen 22 Hahresßuanz und der Gewftn⸗ und b Ne Benlellung. r Gewinn 3. 15 5 des Vorſtandes und des Auf⸗ tsrats. 4. Wahl zum Aufſichtsrat. Gemäß 5 22 des Geſellſchaftsvertrages ſind zur Teilnahme an der Generalverfammlung diejenigen Aktionäre berechtigt, die ſich ſpäteſtens am dritten Tage vor der Generalverſammlung über den Beſtitz von Aktien entweder bei der Geſellſchaft oder bei den folgenden Anmeldeſtellen ausweiſen: Süddentſche Disconto⸗Geſellſchaft.⸗G. in Maunheim und deren Filialen, Norddeutſche Bank in Hamburg, Vereinsbank in Hamburg u. deren Filialen, Bankhaus E. Ladenburg in Fraukfurt a. M. Desgleichen berechtigen Hinterlegungsſcheine über dei einem Notar finterlegte Aktien diejenigen, auf deren Namen ſie ausgeſtellt ſind, zur Teil⸗ nahme an der Geueralverſammlung, wenn der Hinterlegungsſchein ſpäteſtens am dritten Tage vor der Generalverſammlung dem Vorſtande vor⸗ gelegt wird. 4590 Hamburg, den 6. Juni 1924. in Fülle wande, Pfingſtfreuden werden geſteigert durch eine Spende, die eines Foſttags würdig und zugleich nach der praktriſchen Seite hin willkommen iſt. 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Beleuehtung des Merkur-Tempels Im Seplossgarten bole brennende Burg Erels) Karten an der Theaterkasse und am 10050 Schlossgarteneingang. 4600 Nachrufl Am 4. Juni 1924 ist unser bewährter Mitarbeiter E269 ſen Ffigdrich Gebhard im Alter von 45 Jahren nach schweren Leiden entschlafen. Dem Verstorbenen, der uns 10 Jahre lang ein treuer und gewissenhafter Mitarbeiter gewesen ist, werden wir ein ehrendes Andenken bewahren. 51 UWI, Boveri& Cie, Artengessitschef Mannheim-Kafertal. längerem Die grosse Pfingstwoche! Nachruf! Am 4. Juni 1924 verschied nach langem Leiden unser Kollege der kaufmännische Angestellte Herr Friedrich Gebhard im Alter von 43 Jahren. 2269 Dem Verstorbenen, der 10 Jahre bei der Fa. Brown, Boyeri& Cie. Akt.-Ges. beschäftigt war und sich allgemeiner Beliebtheit erfreute, werden wir ein ehrendes Gedenken bewahren. Die Angestellten der Fa. Brown, Boveri& Cie. Antlengesellechaft Mannbeim-Käfertal bn- munk ler Jrene DOr in 5 Akten. Bfaf Festenberg! emmed Nach dem Schauspiel„Graf Festen- berg in 6 Alkten Friecdrieh Zelniek ist der Träger der Hauptrolle in beiden Fümen. Man sieht inn im ersten Film in einer äAlieren Charakterrolle eines mit aym- pathischer Eleganz auſtretenden Gesandten, im zweiten spielt er die Rolle eines Parlser Rellners, der in Amerika mit Eriolg sein Glüek versucht. Zu bewundern ist die große Verwanch ungsiähig- keit dieses Rünstlers.— Belde Fiime sind von hetvorragender kcünstlerische! Oualſtüt, von außerst starker, spannender Wir⸗ kung u. selbst bis in die kleinsten Rollen von namhaſten Schauspie- lern besetzt Amang 4 Uhr. Sonntags 2 Uhir. Letzte Vorstell 8 Uhr. Das ZkEicheEN DER lee N Iu den Pfingstteiertagen Bakter Süßrahm“ tägl. frisch, 1 Pfd..90 Mk. Schweiner Küse, groß gelocht, ½ Pid. 40 Pf. 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