Dienstag, 10. Juni dezugepreiſe: 3 Mmannheim uns umged. vom 8. Juni bis „Juni 1923: 6s Gold⸗pfg. die monatl. Sezieher verpfüchten 1 dei evt enderung der wirtſchaftlichen verhältniſſe otwendig werdende Oreis erhöhungen anz. poſt⸗ ecktonto nuummer 17500 Karisruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle annheim k 6. 2.— Seſchüfts⸗nebenſtelle neckarſtadt, wald⸗ —.— 6. Fernſpr. Ur. 7831, 7932, 7943, 7033, 7035. Telegr.⸗Nör. eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Abend⸗Ausgabe Beilagen: Sport und Spiel Neue Mannheimer Seitung: Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen- und Muſik⸗Jeitung ⸗Welle und Schall⸗ Aus§eld und Garten. Wandern und Neiſen Verkeaufspreis 10 Soldyfennig 1924— Nr. 266 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40 Golsmark Rekl 2,— Sold k. Kür Anzeigen an beſtimmten CTagen Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung über⸗ nommen. höhere Sewalt, Streiks, Setriebsſtörungen uſw. verechtigen zu keinen Erfatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von An⸗ zeigen. Ruftr. öd. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Um den Sturz Millerands Dder heutige Stand der Dinge mi Die„Humanité“ fordert angeſichts der Gerüchte, daß der Kriegs⸗ 2 niſter Maginot Millerand geraten habe, ſich gegen die Oppoſition ſick di e Armee zu ſtützen, alle kommuniſtiſchen Organe auf, 85. in jeder Stunde zum Widerſtand bereit zu halten. Die radikalen 5 ätter mahnen zur Ruhe, da die Führer der ſiegreichen Mehr⸗ eit jeder Drohung zu begegnen wiſſen werden. Die Erregung in Milerarer Bepölkerung legte ſich erſt, als von den Vertrauten r 8 rands wiederholt verſichert wurde, daß es keinen treueren reund der Verfaſſung gebe als den Präſidenten der Republik. Die Preſſe beſpricht die Ereigniſſe nach wie vor mit leiden⸗ ſchaftlicher Teilnahme. Alle Parteien hatten geſtern Zu⸗ immenkünfte, um ihre heutige Stellungnahme zu erörtern. Die eimksgruppen der Kammer ſind heute vormittag noch einmal zu * Sitzung zuſammengetreten. Der Senat wird wahrſcheinlich 9 eigenes Votum abgeben, ſondern ſich vertagen, um den Spruch 10 ammer abzuwarten. Die Kammer trat ſowohl am Pfingſt⸗ ſanntag als auch am Montag nachmittag 6 Uhr zu Sitzungen zu⸗ nanmen. In der geſtrigen Sitzung wurde beſchloſſen, eine Stellung⸗ zöhme der Fraktion herbeizuführen, damit die Ausſchüſſe ohne Ver⸗ ogerung gebildet werden können. Marſal bei Millerand zu Geſtern empfing Millerand den neuen Miniſterpräſidenten doriner kurzen Unterredung. Darnach begab ſich Marſal zum Qudi mi kſay, wo er eine längere Unterredung mit Poincars hatte. Nach⸗ ſtattags 4% Uhr fand unter Millerands Vorſitz ein Miniſterrat att. Millerand ſtellte ſeinen Mitarbeitern den Präſidenten der mianmer vor. Heute vormittag wird unter dem Vorſitze Millerands Kerderum ein Miniſterrat ſtattfinden, in deſſen Verlauf Millerand enntnis von ſeiner Botſchaft an das Parlament geben wird. nir Falls die Entwicklung der Kriſe ihren programmäßigen Verlauf mmt, dürfte am Montag die Linksregierung mit Herriot bebildet werden können. Vorher iſt noch das Problem der Wahl ſe neuen Präſidenten der Republik zu löſen. Die Rechte ver⸗ ucht weiter, die Stimmen der Linken zu ſpalten und eine ſtarke Nhen zuſtande zu bringen. Wie verlautet, ſoll eine Einigung der Farheiten in der Kammer und dem Senat über das Vorgehen am kiigen Dienstag bereits erzielt worden ſein. m Die Abſtimmung im Senat wird erſt nach der Kammerabſtim⸗ büung ſtattfinden, um jede Differenzen zu umgehen. Heute abend Ryſte Marſal demiſſionieren und morgen vormittag dürfte der wicktritt des Präſidenten Millerand erfolgen. Millerand Aid, wie aus unterrichteten Kreiſen mitgekeilt wird, nach ſeinem de dereintritt in die Kammer die Führung der Minder⸗ iten übernehmen. 3 leye Havas bemerkt zu den Gerüchten über die Kandidaturen Pain⸗ kedes und Doumergues zu den Präſidentenwahlen, die erſtere ſcheine ni em Zweifel zu unterliegen, über Doumergue ſei Näheres noch Mül bekannt. Die Lage iſt überdies der am 12. Juni 1914, als das miſterium Ribot ans Ruder kam, nicht unähnlich. Millerands Gegner in der Kammer ba ſtark, daß über den Ausgang der letzten Kraftprobe jeder bel geſchwunden iſt. In Abgeordnetenkreiſen ſchätzt man die uab beit, die den Schildhalter des Präſidenten. Marſal, ſtürzen en„auf 300 Stimmen, denen 190 entgegenſtehen werden. Auch ufütwaiger Verſuch Millerands, eine Abſtimmung im Senat herbei⸗ mndren, hat kaum Ausſicht auf Erfolg. Man rechnet mit Mille⸗ 5 Rücktritt beſtimmt für Mittwoch. der„Matin“ ſchreibt, der Zweck der Mehrheit der linksſtehenden Pdoteien ſei offenbar, heute eine Debatte zu verhindern. Es ſei Narch noch nicht beſtimmt, daß das Vorgehen Millerands zu einer keſn Situation führe. Das Miniſterium Marſal verlange 0 ne Vertrauensfrage. Dieſe Frage werde nicht geſtellt. alle habe nicht für oder gegen das Kabinett zu ſtimmen, denn auf lun Faͤlle werde es demiſſionieren, ſobald die parlamentariſche Hand⸗ ausg vollbracht ſei, mit der es beauftragt wurde. Es habe das klar ſaffteſprochen. Die von Millerand angenommene Auslegung der Ver⸗ Kabnng könne entweder angenommen oder abgelehnt werden, Das der Nett Marſal wolle nicht fortbeſtehen. Der Senat könne ſich alſo klaren Stellungnahme auch nicht enthalten unter dem Vorwand, in Abweſenheit des Miniſterpräſidenten, der in der Kammer beſchaf. könbäftigt ſei, nicht über die Exiſtenz eines Kabinetts entſcheiden flen Es handle ſich bei der entſcheidenden Frage nur um die er D 2 und 6 der Verfaſſung. Der Artikel 2 beſchäftigt ſich mit hdauer des Mandats des Präſidenten der Republik, die auf ſieben feſtgeſetzt ſei und Artikel 6 erkläre daß der Präſident der ei. dlik im Pereent nur im Falle des Hochverrats verantwortlich Entweder ſeien dieſe Artikel gültig oder ungültig. Wird man etwa ſagen, daß dieſe Diskuſſion über die Kompetenz atements Aacee Darauf werden die Anhänger Mille⸗ rſac mit Nein antworten. Es ſei der Kammer und dem Senat nun Kon, gt, die Verfaſſung zu ändern, wenn ſie nicht gemeinſam zu einem tatic eß zuſammentreten. Aber ſie könnten wohl über die Interpre⸗ ö u die einem Artikel der Verfaſſung in re 8 die ſapaniſch- amerikaniſche Spannung Weitere proteſtkundgebungen in Japan unkſpruch. Ueberſeedienſt des Mannheimer General-Anzeigers ſ 85 Rewyork, 10. Juni. Wie aus Tokio gemeldet wird, haben die 8 am Sonntag wieder Vorgänge abgeſpielt, die die gegen das anerikaner herrſchende Erregung von neuem bekunden. Auef Grab dez unbekonnten Japaners, der zum Proteſt gegen die Har zußbeſtimmungen der amerikan. Auswanderungsgeſetzgebung ehn 455 beging, war der Zielpunkt von Tauſenden. Der als nielen miniſter in Ausſicht genommene Graf Kato hatte neben laſſen anderen am Grabe des Unbekannten Kränze niederlegen 5 unerlchedene Frauenorganiſationen gründeten einen japaniſchen dun zur Förderung der antiamerikaniſchen Boykottbewe⸗ mer; eſitzer von Lichtſpieltheatern haben den Boykott gegen kniſche aniſche Filme eröffnet. Mehrere Theater, die ameri⸗ Ruheſtz Filme vorführten, wurden am Samstag durch eindringende der gezwungen, zu ſchließen. der Praxis zu geben lentſcheiden. Wenn dieſe ernſte Kriſe, in der man ſich befinde, aus⸗ ginge, ohne daß ſehr wichtige Punkte geklärt würden, würde ſie in einer Verbindung enden und einen gefährlichen Präzedenzfall dar⸗ ſtellen. Die Regierung und ihre Freunde hätten daher die Frage eingehend geprüft und glaubten ein Mittel gefunden zu haben, um zu verhindern, daß die Kammer ſich jeder Verantwortung entziehe und alles vermeide, einen Rechtsſpruch zu fällen, wie die Botſchaft des Präſidenten es verlange. Inlerpellationen Außer der bereits angekündigten Interpellation Reibel ſind noch folgende Interpellationen in der Kammer eingebracht worden: die des ſozialrepublikaniſchen Abg. Guillhaume, über über die allgemeine Politik der neuen Regierung interpellieren wird; die des kommuniſtiſchen Abg. Cachin, der ebenfalls eine große poli⸗ niſche Debatte herbeizuführen beabſichtigt, und die des ſozialiſtiſchen Abg. Leon Blum, der ſeine Interpellation jedoch nur eingebracht hat, um ſeiner Fraktion alle Rechte vorzubehalten. Das„Petit Journal“ hält es jedoch nicht für ſicher, ob über⸗ haupt eine Debatte ſtattfinden wird. Man gewinne den Eindruck, daß ſowohl die Rechte wie die Linke über die einzuſchlagende Taktik noch nicht im Klaren ſind. So wird über die Frage debattiert, ob der Senat die Ausſprache über die Botſchaft des Präſidenten auf⸗ nehmen könne, ehe die Kammer ſich darüber ausgeſprochen hat. Herrioks künftige Politik In einer Beſprechung der künftigen Außenpolitik Herriots ſchreibt„Oeuvre“: In der bisherigen Haltung zu Deutſchland müſſe Frankreich entſchloſen gewiſſe Maßnahmen treffen, die jenſeits des Rheins die Autorität der Mittelparteien zuſtützen geeignet ſeien. Es dürfe nicht unwiderſprochen bleiben, daß Poincaré in ſeinem letzten Schreiben an Macdonald erklärte, daß in der franzöſiſchen Außenpolitik nichts geändert werde. Herriot werde es ſich angelegen ſein laſſen müſſen, zu beweiſen, daß die koſtſpielige Methode Poincarés endgültig aufgegeben werde. Die deutſchen Gefangenen im Rheinlande und an der Ruhr müßten in Freiheit geſetzt werden, die Verſchleppungspolitik im beſetzten Gebiete müſſe aufgegeben werden und desgleichen die Requiſitionen und Baupläne der franzöſiſchen Be⸗ ſatzungsbehörde. Beſonders müſſe die Beſchlagnahme von Schulgebäuden aufhören. England und die franzöſiſche Kriſe Der diplomatiſche Berichterſtatter des„Daily Telegraph“ ſchreibt: Das Bedauern in britiſchen Kreiſen über die durch die Präſident⸗ ſchaftskriſe hervorgerufene weitere Verſchiebung aller formellen inter⸗ alliierten Verhandlungen bezüalich der Durchführung des Dawes⸗ planes ſei umſo größer, als dieſer Plan im deutſchen Reichstag von Marx, Streſemann und Löbe erfolgreich verteidigt worden ſei. Letzthin habe ein wichtiger Gedankenaustauſch durch private Kanäle zwiſchen Vertretern der britiſchen Arbeiterpartei und der franzöſiſchen Sozialiſten und Radikalen ſtattgefunden. Angeſichts dieſer Erörterungen ſei die Erzielung eines ziemlich umfaſſenden Uebereinkommens ſogar vor dem ge⸗ planten Beſuch Herriots bei Macdonald wahrſcheinlich. Dieſes Ab⸗ kommen werde u. a. folgende Punkte behandeln: 1. Durchführung des Dawesplanes mit der darauf⸗ folgenden wirtſchaftlichen Räumung des Ruhrgebiets und des Rhein⸗ lands, ſobald Deutſchland die notwendige Geſetzgebung angenommen habe und die internationalen Leitungen gebildet und in der Lage ſeien, die ihnen zugewieſenen Organiſationen zu übernehmen. 2. Sofortige Herabſetzung der militäriſchen Be⸗ ſetzung des Ruhrgebiets auf ein unſichtbares Maß und ihre Been⸗ digung, ſobald die Durchführung des Dawesberichtes unter deutſcher Mitwirkung glatt von ſtatten gehe. 3. Die Sicherheitsfrage würde durch den Völkerbund ge⸗ löſt werden und zwar vorzugsweiſe vermittels eines gegenſeitigen Garantiepaktes, der mehr oder weniger nach dem Vorbilde des Cecil⸗ Planes geſchaffen ſein würde, wobei Deutſchland in den Völkerbund aufgenommen werden ſolle. Um dieſen Verlauf der Dinge zu erleich⸗ tern, ſei Macdonald, obgleich er nicht gerade für den Cecilpakt ſchwärme, ihm doch weniger abgeneigt als die Mehrzahl ſeiner Kabi⸗ nettsmitglieder. 4. Baldigſte Uebertragung der Kontrolle der deutſchen Rü⸗ ſtungen auf den Völkerbund nach Durchführung der vor kurzem vorgeſchlagenen neuen interalliierten Unterſuchung. 5. Verbindung einer Erörterung über die allgemeine Rüſtungs⸗ verminderung mit gegenſeitigem Garantiepakt. Der diplomatiſche Berichterſtatter des„Daily Telegraph“ meldet dazu heute noch uergänzend, es ſei eine ſofortige Amneſtie für deutſche politiſche Gefangene und die Freilaſſung deutſcher Geiſeln in den beſetzten Gebieten in Ausſicht genommen. Man ſtimme auch darin überein, daß der Dawesplan die Beſeitigung des Mi⸗ cumabkommens bedeuten würde. Aus Jiyazaki wird ein weiterer Selbſtmord anläßlich der amerikaniſchen Ausſchlußbeſtimmungen gemeldet. Ein junger Japaner warf ſich dort vor einen Eiſenbahnzug und wurde getötet. Entſpannung? Kurz vor der Vertagung des amerikaniſchen Parlaments nahmen das Repräſentantenhaus ſowie der Senat einen Antrag an, wodurch das Einwanderungsgeſetz bis auf weite⸗ res außer Kraft geſetzt wird. 13000 Einwanderer, die vor dem 26. Mai in den Vereinigten Staaten eingetroffen bzw. auf dem Wege dorthin waren, werden noch zugelaſſen. Das Jubaland⸗Abkommen. Ein offizielles Kommunique teilt mit, daß die engliſchen und italieniſchen Sachver⸗ ſtändigen die Arbeiten über das Jubaland ⸗Abkommen abgeſchloſſen haben. Das Abkommen iſt vorläufig unterzeich⸗ net worden. Es wird nächſtens von beiden Regierungen endgültig unterzeichnet werden. Die neuen Grenzen des Jubalandes ſind diejenigen, die in den Projekten des Lord Millner vorgeſchla⸗ gen worden waren. der Erfindung beſteht darin, daß in Zukunft Ddie Wirren in Albanien (Von unſerem t⸗Orientmitarbeiter) t. Akhen, 6. Juni. Wie die letzten allerdings nie beſonders zuverläſſigen Nachrichten aus Albanien beſagen, hat der Aufſtand der Albaniſchen Nationa⸗ liſten bereits mit einem Siege der Rebellen einen gewiſſen Abſchluß gefunden. Was ſich eigentlich in jenem wilden Lande der kahlen, ſchneebedeckten Gebirge, der reißenden Bergſtröme, der unzugänglichen Hochmoore, der halbwilden Hirten in den letzten Tagen ereignet hat, iſt nur ſehr ſchwer zu überſehen; auch heute aus Durazzo hier eingetroffene Reiſende, meiſt flüchtige Europäer, wiſſen nichts Ge⸗ naueres zu berichten. Jedenfalls ſcheint Amet Zogu, der während der letzten zwei Jahre faſt unumſchränkt geherrſcht hatte, nicht nur politiſch, ſondern auch in der Meinung ſeiner Landsleute abge⸗ wirtſchaftet zu haben. Mit ihm die geſamte mohammedaniſche Partei und alle diejenigen, die die verſchiedenen, während der letzten Jahre ſtändig wechſelnden„Miniſterien“ gebildet haben. Die Re⸗ bellen, an deren Spitze der Oberſt Regep Szialla ſteht, haben ihren„Marſch auf Tirana“ ſeit langem vorbereitet, im Geheimen und öffentlich. Noch kurz vor dem Ausbruch der Revolte verſuchten ſie mit der Regierung zu einem friedlichen Vergleich zu kommen, aber die Verhandlungen ſind fruchtlos verlaufen. Aus der Gegend von Valona und Skutari, dem Zentrum der Rebellion ſind etwa 6000 Mann Aufſtändiſche in zwei Kolonnen, die eine unter Regep Szialla, die andere unter Bairam Zuri, gegen Tirana, bezw. gegen Dibra aufgebrochen. Die Rebellen verfügen auch über etwas Artillerie. Die Regierungstruppen, deren Befehlshaber Iſſuf Eleſſi zu ſein ſcheint, ſind dem Vernehmen nach nur 3000 Mann ſtark. Dieſe ſtarke Uebermacht und verſchiedene für die Rebellen ſiegreichen Gefechte haben nun in wenigen Tagen bereits den Erfolg gehabt, daß die kleine Hegemonie von Tirana gebrochen und die Regierung zurück⸗ getreten iſt. Aber die Nationaliſten wollen nicht verhandeln. Sie ſollen auch bereits erklärt haben, daß ſie keinerlei Einmiſchung des Auslandes dulden werden, ehe ſie nicht ihre Ziele, die völlige Ent⸗ waffnung der Regierungstruppen, die Bildung eines neuen Mini⸗ ſteriums aus ihren Leuten und die Beſetzung des Kriegs⸗ und In⸗ nenminiſteriums mit Offizieren erreicht haben. Ein neues provi⸗ ſoriſches Miniſterium unter Ilias Bei Vrioni genießt ebenfalls nicht das Vertrauen der Aufſtändiſchen und dürfte kein langes Leben haben, da der Vormarſch der Nationaliſten auf Tirang deren Aus⸗ ſichten auf einen durchſchlagenden Erfolg ſtündlich verbeſſert. Auch gehem nach Meldungen aus jugoflaviſcher Quelle bereits große Teile der Regierungstruppen zu den Feinden Amet Zogus über. Ja, Telegramme aus Janina, der Hauptſtadt von Epirus, in der man geographiſch Albanien eigentlich näher ſteht als Griechenland, wollen bereits von einer Beſetzung von Tirana durch Regep Szialla wiſſen. Das ungefähr ſind in kurzen Zügen die Ereigniſſe der letzten Tage in jenem dunkelſten Teile des Balkan. Sie werden Europa weniger intereſſieren, als die Wirkungen, die dieſer Konflikt unter Umſtänden auf die große europäiſche Politik haben kann. Auch dieſe laſſen ſich natürlich keineswegs überſehen. Sicher aber iſt eins: Außenpolitik ſpielt in dem Aufſtand von Skutari und Valona eine hervorragende Rolle. Die Nationaliſten werfen der Regierung Amet Zogus vor allem vor, daß ſie die nationglen In⸗ tereſſen Albaniens nicht genügend gewahrt hätten, daß ſie vor allem gegen Griechenland und Serbien, welch letzteres noch immer alba⸗ neſiſche Gebiete in Händen habe, zu nachgiebig geweſen ſeien, ferner gegen gewiſſe europäiſche Großmächte. Letzteres bezieht ſich zweifel⸗ los auf Italien, in deſſen Adriaprogramm Albanien eine große Rolle ſpielt, und daß daſelbſt unbeſtreitbar auch große wirtſchaft⸗ liche Intereſſen zu verteidigen hat. Trotzdem iſt eine Sympathie Italiens für die Rebellen nicht in Frage zu ziehen. Hier ſpielen nicht nur die parteipolitiſchen Sympathien des Faſzismus für die „Nationaliſten“ eine Rolle, ſondern auch praktiſch⸗politiſche Inter⸗ eſſen: man verſpricht ſich in Rom vom Gelingen des Aufſtandes, daß die neue Regierung unnachgiebiger gegen die balkaniſchen Nachbarn ſein werde, was natürlich die Stellung des viel ſtärkeren Italien, das den Albaneſen auch praktiſch viel zu retten hat. nicht beeinträchtigen kann. Hier herrſcht darob eine begreifliche Unruhe. Man fürchtet, daß die ſchönen Zeiten zu Ende ſind, in der die Politik Albanjens mehr in den Händen der benachbarten Regierungen lag, als in den Händen der Hegemonen von Tirana. Aber vielleicht irrt man ſich doch, auch bloß vom griechiſchen Standpunkt geſehen. Die augenblickliche Situation in den Beziehungen zwiſchen Italien und Jugoſlawien erlaubt keinem dieſer Staaten eine ent⸗ ſcheidende Aktion in Albanien ohne den anderen zu unternehmen. Aus dieſem Grunde glauben wir auch, daß die Meldungen des „Temps“, der heute, nachdem er noch geſtern von italieniſchen Ab⸗ ſichten auf die Türkei geſprochen hat, von italieniſchen Eroberungs⸗ plänen in Albanien ſpricht, falſch ſind oder in falſcher Abſicht mit⸗ geteilt werden. Denn die Eiferſucht der Mächte hat in Drient⸗ zwiſtigkeiten nicht bloß oft zum Kriege geführt, ſondern nicht weni⸗ ger häufig auch zu einer Ausbalanzierung der Intereſſen, zur Er⸗ haltung des Friedens und eines— allerdings nicht immer erfreu⸗ lichen— status quo. ** Ein neuer Sieg der Aufſtändiſchen Der Corriere'Italia erfährt aus Valona, daß Tirana den Aufſtändiſchen in die Hände gefallen und die Regierung auf der Flucht ſei. Die Abgeſandlen der Regie⸗ rung von Tirana, die mit den Aufſtändiſchen verhandeln ſollten, ſind von dieſen als Geiſeln feſtgehalten worden. Die Aufſtändiſchen rücken in zwei Gruppen von Norden und von Süden auf die Regierungstruppen zu, die ſie zwiſchen ſich ge⸗ nommen haben. Die Regierungstruppen haben auf ſich auf Ebe⸗ bodes, auf dem rechten Skumbiufer zurückgezogen, wo die un⸗ einnehmbare Gebirgsgegend ihnen eine leichte Verteidigung ermög⸗ licht. Es ſcheint ihre Abſicht zu ſein, die Aufſtändiſchen ins Ge⸗ birge zu locken, wo dann in der Gegend von Elbaſan und nördlich von Tirana die entſcheidenden Kämpfe ſtattfinden ſollen. Die Verbindungen der Regierung mit dem Ausland ſind unterbrochen, da die beiden Kabelleitungen in den Händen der Aufſtändiſchen ſind. Berlin, 9. Juni. Der Kieler Ingenieur Max Winkel⸗ mann hat, wie die„Deutſche Ztg.“ erfährt, ein kombiniertes Land ⸗Waſſerflugzeug erfunden. Der größte Teil 1 80 1 jedes, auch das kleinſte Waſſerflugzeug ein oder mehrere Flugzeuge mitführen kann. Die Erfindung iſt von den beſten Kennern des Flugzeug⸗ weſens günſtig begutachtet worden und u. a. bereits in Amerika, England, Japan, Frankxeich, Italien und Deutſchland pgtentiert worden. —— ͤ— 2. Seife. Nr. 266 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 10. Juni 1924 Die parlamentariſche Lage Die nächſte Kabinettsſitzung Während der Pfingſtfeiertage haben bei der Reichsregierung keinerlei Beſprechungen ſtattgefunden, da die meiſten Mitglieder der Reichsregierung außerhalb Berlins weilten. Die nächſte Kabinetts⸗ ſitzung wird am Mittwoch ſtattfinden. Erklärungen des Abg. v. Kemnitz Der aus der Deutſchen Volkspartei aus loſſene Reichstags⸗ abgeordnete v. Kemnitz ſchreibt in der. 9* 1. Es iſt nicht wahr, daß ich zu irgend jemand die Abſicht geäußert habe mein Mandat niederzulegen. 25 Es iſt nicht wahr, daß die Stimmung, die bei einer neuer⸗ lichen Aufſtellung im Wahlkreis Frankfurt a d. O. herrſchte, zu einer einmütigen Ablehnung meiner Kandidatur bei den Wirtſchaftskreiſen geführt habe. Richtig iſt lediglich, daß die Textilinduſtrie des Wahlkreiſes an⸗ fänglich einen Vertreter ihrer Intereſſen, nämlich Herrn Syndikus Dr. Hoff an die erſte Stelle zu ſetzen wünſchte, daß ich aber dann de gaen Wahlkreis einſtimmig zum Spitzenkandidaten nominiert worden bin.“ 55 Eine bemerkenswerte engliſche Stimme Die„Köln. Ztg.“ bringt einige Ausführungen eines hervor⸗ ragenden Vertreters des engliſchen Wirtſchaftsführers. Es heißt in dieſen Ausführungen u..:„Das Ergebnis der Abſtimmung im Reichstag bringt neben der Tatſache, daß der Weg zur internatio⸗ nalen Verſtändigung endlich offen iſt, die ſpezielle Möglichkeit einer engliſch⸗deutſchen. Annäherung. Wenn auch zu⸗ gegeben werden ſoll, daß Deutſchland in ſeiner Blütezeit oft ein unangenehmer Konkurrent war, ſo ging es andererſeits gerade da⸗ durch England nicht ſchlecht. Denn ob England die Aufträge direkt erhielt oder über Deutſchland zum Bezug von Rohmaterialien in⸗ direkt, hatte ſchließlich denſelben Effekt. Nicht nur für Deutſchland, ſendern auch für das übrige friedensliebende Europa iſt alſo die Entſcheidung im Deutſchen Reichstag die hoffnungsvollſte Pfingſtbotſchaft, die wir ſeit Jahren gehört haben.“ die Cohnbewegung der Eiſenbahner Während der Pfingſtfeiertage iſt es erfreulicher Weiſe nicht zu Störungen des Bahnverkehrs gekommen, da die Organiſationen in die beſonders gefährdeten Reichsbahnorganiſationen Vertreter ent⸗ ſondt hatten, die in Betriebsverſammlungen eindringlich vor Teil⸗ aktionen warnten und darauf hinwieſen, daß diesmal alle Gewerkſchaften ohne Unterſchied der Parteirichtung ge⸗ ſchloſſen vorzugehen bereit ſeien, falls die Regierung ihren Standpunkt nicht ändern ſollte. Am heutigen Dienstag haben die Beratungen über die Frage Streik oder Neuregelung in Berlin begonnen. Zunächſt ſind hier die Vertreter der chriſtlichen Richtung, des Deutſchen Gewerk⸗ ſchaftsbundes, zuſammen gekommen, deren Entſcheidung in den Mittagsſtunden zu erwarten iſt. Am Mittwoch tagt dann der frei⸗ gewerkſchaftliche Deutſche Eiſenbahnerverband. Der Allgemeine Eiſenbahnerverband(Hirſch⸗Duncker) und auch die kommuniſtiſche Oppoſition treten formell am Mittwoch zuſammen, obwohl hier ein grundlegender Beſchluß ſchon am Pfingſtſamstag gefaßt worden iſt. Die Kommuniſten haben beſchloſſen, ihre Mitglieder zum Streik aufzurufen, wollen aber vorſichtshalber noch die Entſchet⸗ dung der Gewerkſchaftlichen Großorganiſationen abwarten. Die Ge⸗ werkſchaften wollen noch im Laufe des Mittwochs einen erneuten Schritt bei der Regierung verſuchen. Sollte dieſer ausſichslos ſein, iſt kaum noch an der Durchführung zu zweifeln, der zunächſt weniger den Perſonenverkehr berühren dürfte, deſſen Wirkungen auf die Güterbeförderung ſich jedoch ſchon nach einigen Tagen be⸗ merkbar machen würde. Die Frage der Beamtenbeſoldung Ein zweckloſer Vorſchlag Berlin, 10. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) In den unteren Beamtengruppen iſt vielfach darüber geklagt worden, daß die höheren Beſoldungsgruppen zu ungunſten der unteren Klaſſen bevorzugt worden wären. Es ſei darauf hingewieſen, daß, wenn man die für die Aufbeſſerung der höheren Beamtengruppen verwendeten Beträge auf die unteren Gruppen—5 verteilen wollte, wie das verſchiedentlich verlangt wurde, auf jeden Beamten dieſer Gruppe nur ein Mehrbetrag von.50 Mark monatlich entfiele. Wür⸗ den dabei auch noch die Beamten der mittleren Gruppe berück⸗ ſichtigt, ſo erhielte jeder Beamte nur.60 Mark. 4 Die gefährliche„Wacht am Rhein.“ Bei einer Feier in Gger ſpielte eine reichsdeutſche Kapelle die Wacht am Rhein, wo⸗ bei die Egerer mitſangen. Die Staatspolizei ſchritt ein und ver ⸗ haftete die mitſingenden Soldaten. *Blutiger Zuſammenſtoß. Wie aus Graz gemeldet wird, kam es dort anläßlich des ſogenannten Wiederſehensfeſtes des Ei⸗ ſernen Korps am Pfingſtſonntag zu blutigen Zuſammen⸗ ſtößen mit Kommuniſten, die zuſammen mit Kriegsbeſchädigten eine Gegendemonſtration veranlaßten. Auf beiden Seiten gab es Verwundete. Es verlautet, daß ein Anſchlag auf den Landeshauptmann verübt worden ſei. Die verhexte Stadt Eine heitere Spitzbubengeſchichte von Karl Ettlinger Copyright 1923 by Georg Müller Verlag.⸗G., München 30)(Nachdruck verboten). „Es gibt zwei Dinge auf der Welt, die ich verſtehe, die Juri⸗ ſterei und das Bauchreden. Die Juriſterei iſt mir verſperrt, alſo bleibt mir nur noch—“ „Aber höre mal!“ „dDa iſt nichts zu hören, ich gehe zum Brettl oder zum Tingel⸗ tangel oder zum Zirkus— wo ſie mich haben wollen.“ Und ich werde dir ein paar Empfehlungsſchreiben mitgeben an Bretilgrößen, mit denen ich als Luftikus in Beziehungen ſtand. Du ſiehſt: auch unſere Sünden ſind zu etwas gut, während man dies von den Tugenden nicht immer mit Beſtimmtheit ſagen kann. Wo deine künftigen Gönnerinnen zurzeit engagiert ſind, das weiß ich allerdings nicht. Du kannſt es in einer Artiſtenzeitung nachſehen. Im„Kaffee Zentral“ liegen ein paar auf.“ Er ſchrieb mir einige Briefe, gab mir die Hand, und wir ver⸗ abſchiedeten uns. Als ich auf der Treppe ſtand, zählte ich das Geld nach. Es waren ſechshundert Mark. Ich kehrte nochmals um und ſagte: „Du haſt mir einen Hundertmarkſchein zu viel gegeben.“ „Du machſt dir viel zu viel Sorgen um meine Gläubiger!“ lachte er.„Behalte ihn ruhigl“ Ich habe ihn nie wiedergeſehen.—— Möge ihm das Schickſal recht ſchöne Weiber in den Weg führen — oder falls er ſich inzwiſchen zu einer anderen Lebensauffaſſung bekehrt haben ſollte, die beſte Ehefraul —————— 2ͤ¶—„„T—————— „Scheint wenig anſtändige Menſchen in ſeinem Leben kennen⸗ gelernt zu haben, der arme Schlucker, daß er dieſem großmütigen Lebemäanchen ſolche Lobhymnen ſingt!“ ſagte ſich Eduard Bohn⸗ kraut.„Weshalb ſchimpft er überhaupt ſo auf die Welt? Ein Zeichen von mangelndem Humor! Iſt kein Vergnügungslokal unſer Erball, aber auch kein Trauerhaus. Eher ſo'ne Art Drehbühne. Man muß ſich eben den Rummel durch das Opernglas Güte be⸗ trachten, dann wirkt er gar nicht ſo übel!“ Er ſah auf die Uhr— dreiviertel zwölf— gähate, überblätterte einige Seiten und las: 33. F. e. Ein politiſches Attentat Der Expreßzug Moskau—Riga in die Luft geſprengt J Berlin, 10. Juni.(Von unſ. Berliner Büro.) Der B. Z. wird aus Helſingfors gemeldet, der Expreßzug Mos⸗ ka—Riga iſt heute nacht in die Luft geſprengt worden. Die Lokomotive wurde weit von den Geleiſen geſchleudert. Sol⸗ daben eilten von einer nahe liegenden Garniſonſtadt herbei und brachten die erſte Hilfe. Der Unglücksort iſt mit einer Kette von Maſchinengewehren abgeſperrt worden. Es verlautet, daß mehrere hohe politiſche Perſönlichkeiten unter den Verun⸗ glückten ſind. Die Kataſtropge wird auf ein politiſches Attentat zurückgeführt. Reiterkolonnen und Militärautomobile durchſtreifen die Gegend nach den Tätern. Das neue japaniſche Kabinett Nach Meldungen aus Tokio wurde Kato mit der Neubil⸗ dung des Kabinetts betraut. Von ihm iſt Ishij für den Poſten des Außenminiſters auserſehen. Dem Newyork Herald wird aus Waſhington gemeldet, in offiziellen Kreiſen wurde beim Eintreffem der Nachricht, daß Graf Kato vom Prinzregenten mit der Bildung des neuen Kabinetts beauftragt worden ſei, das größte Stillſchweigen bewahrt. Indeſſen habe unzweideutig das Gefühl der Beſorgni⸗ darübdr Platz gegriffen, daß der Mann, der in Waſhington als amerika⸗ feindlicher denn jeder andere japaniſche Parteiführer betrachtet werde, zur Regierung gelange zu einer Zeit, wo die Spannung zwiſchen beiden Ländern auf dem Höhepunkt angelangt ſei. Litwinow in London London, 10. Juni.„Daily Herald“ berichtet, daß Lit win o w am Samstag in London eingetroffen iſt, um an der nächſten Sitzung der engliſch⸗ruſſiſchen Konferenz teilzunehmen. Das engliſche Unterhaus iſt auf Montag, den 16. Juni vertagt worden. Deutſches Reich Der Reichsverband der Ausgewieſenen an den Reichs⸗ prüſidenten Der Vorſitzende des Reichsverbandes der Ausgewieſenen von Rhein und Ruhr hat an den Reichspräſidenten folgendes Tele⸗ gramm gerichtet: Der Reichsverband der Ausgewieſenen von Rhein und Ruhr ſchließt ſich dem durch die Tageszeitungen ver⸗ öffentlichten Telegramm des Oberpräſidenten Fuchs vom 3. Juni betreffend die Zukunft des Rheinlandes voll und ganz an. Verurteilte Kommuniſten Das Schwurgericht Eſſen verurteilte den kommuniſtiſchen Redakteur Rudolf Kollmann aus Gelſenkirchen wegen verſuch⸗ ten Totſchlags und intellektueller Urkundenfälſchung zu 4 Jahren 2 Monaten Zuchthaus. Der mitangeklagte Klemp⸗ ner Karl Daniel erhielt drei Jahre Zuchthaus. Kollmann, ein aus der Tſchechoſlowakei ſtammender, kaum 26 Jahre alter junger Mann, war aus der Heimat geflohen. weil er wegen ſeiner umſtürz⸗ leriſchen Werbetätigkeit verfolgt wurde. Er ließ ſich im Ruhrgebiet unter falſchem Namen nieder und begann eine revolutionäre Tätigkeit unter den Ruhrbergleuten. Laut„K. Zt.“ ſtand er in den vorderſten Reihen der kommuniſtiſchen Bewegung. In der Nacht zum 15. Januar d. Is. überfiel er gemeinſam mit dend Angeklagten Daniel eine Polizeipatrouille, die ausgeſchickt war, um Arbeitswillige vor Mißhandlungen der radikalen Elemente zu ſchützen. Der Ange⸗ klagte gab aus 2 Piſtolen mindeſtens 14 Schuß auf die Beamten ab, die aber unverletzt blieben. Ein Landesverratsverfahren Gegen den Redakteur ſozialdemokratiſchen „Volksfreund“ in Braunſchweig, Thielemann, iſt vom Reichs⸗ gericht ein Verfahren wegen Landesverrats eingeleitet worden. Grund der Anklage iſt eine Mitteilung des Blattes in ſeiner Rummer vom 25. Februar d.., daß in Blankenburg a. Harz durch die braunſchweigiſche Polizei bei Stahlhelmleuten Waffen der Reichswehr beſchlagnahmt worden ſind. des * Fertigſtellung des Z. L. 3. Das im Bau befindliche Luft⸗ ſchiff Z. L. 3 wird in den nächſten Tagen fertiggeſtellt und foll dann die erſte Probefahrt Friedrichshafen—Berlin unterneh⸗ men, und in kürzeſter Zeit den großen Flug nach Am erika an⸗ treten. Auf dem Amertkaflug wird das Luftſchiff von deutſchen Ingenieuren geführt werden. * Die belgiſche Regierung vor einen neuen Ariſe. Wie aus Paris gemeldet wird, ſoll in der belgiſchen Kammer beabſichtigt werden, die Frage des Frauenſtimmrechtes für die belaiſchen Provin⸗ zialräte noch vor den Parlamentsferien zur Diskuſſion zu ſtellen. Da⸗ mit wäre erneut eine Kriſe der Regierung zu erwarten. die erſt kürz⸗ lich nahe daran war. wegen dieſer Frage geſtürzt zu werden. Dies war nun die fünfte Brettldiva unter den empfohlenen Adreſſen, die ich in Berlin aufſuchte. Nichts hatte ich bisher erreicht, nichts. Man gab mir, indem man mich am Tiſch duldete, Sekt zu trinken, aber man verſchaffte mir ken Engagement. Ein Varieteedirektor ſchlug mir vor, in ſeinem Lokal von der Bühne herab über meinen Senſationsprozeß und meine Gefängnis⸗ erlebniſſe zu plaudern. Dafür wollte er mich gut bezahlen. Aber ſo weit war ich damals noch nicht. Heute wäre mir auch dies gleichgültig. einen einträglicheren Beruf. Die Diva zeigte ſich, wie die übrigen, äußerſt intereſſiert, einen richtigen, lebendigen Verbrecher kennen zu lernen. Hätte ich be⸗ teuert, unſchuldig zu ſein, ich hätte allen Kredit bei ihr verloren. Ich war damals allmählich in eine Stimmung geraten, in der ich es beinahe bedauerte, die Depotunterſchlagung nicht wirklich be⸗ gangen zu haben. Nun, ich habe das Verſäumte inzwiſchen gründlich nachgeholt. Und das iſt meine einzige Lebensfreude. Ich machte durch dieſe Diva die Bekanntſchaft eines Varietee⸗ Agenten., eines der vielen Galgenkandidaten, die noch ungehenkt herumlaufen. „Ich bringe Sie unter!“ verſprach er mir.„Aber Sie müſſen falſche Papiere haben. Bei mir ſind Sie an den rechten Mann 29 Haben Sie ein Bühnenkoſtüm? Haben Sie Puppen?“ „Nichts.“ „Gut. Werde ich Ihnen auch verſchaffen.“ Ja, er machte alles. Warum auch nicht? iſt blind. Zuvor aber wollte er eine Probe meiner Kunſt hören. Ich ſpielte ihm, in einem infernaliſchen Einfall, meinen ganzen Prozeß vor: die Zeugenausſagen, die Zwiſchenrufe aus dem Publi⸗ kum, die Rede des Staatsanwalts, mein Plädoyer, alles, alles. Die Engel im Himmel müſſen dabei geweint und der Teufel wird ſich den Bauch vor Lachen gehalten haben. „Es iſt nicht viel mit Ihnen los,“ meinte der Halsabſchneider, als ich fertig war,„aber ich mache trotzdem einen Vertrag mit Ihnen. Man muß Anfänger ermuntern.“ Und ich unterſchrieb. Ich war ja am Ende, und ich hätte mein eigenes Todesurteil unterſchrieben. Aber niemand war ſo mildtätig, es mir vorzulegen. Aber heute habe ich Die Gerechtigkeit Badiſche politik Streſemann in Karlsruhe die Südweſtdeutſche Arbeitsgemeinſchaf Deutſchen Volkspartei, deren Vorſitzender Landtagsabg. Rechtsaum Ddingeldey⸗Darmſtadt iſt, hält am Sonntag, den 15. Jun Karlsruhe im Künſtlerhauſe einen Vertretertag ab. Vormiteas ſpricht Dr. Streſemann. In den Beratungen am Nachmitt a erſtatter Dr. Curtius, M. d. R. als Unterhändler der Reichstab fraktion bei den Verhandlungen zur Regierungsneubildung 5 Rechtsanwalt Dingeldey, M. d.., als Vorſitzender der Sünee, deutſchen Arbeitsgemeinſchaft Berichte zur politiſchen Lage.., zweite Punkt der Tagesordnung lautet: Erfahrungen des Wab kampfes. Die Eröffnung der Ausſprache erfolgt durch Prof. + ber, M. d.., und Generalſekretär Kollbach⸗Darmſtadt, Ge ſchäftsführer der Südweſtdeutſchen Arbeitsgemeinſchaft der Deuiſchen Volkspartei. Gegen den Mißbrauch der Geſchäſts aufſicht Der badiſche Juſtizminiſter hat in einem Erlaß an die Gerichte gegen die in der letzten Zeit immer häufiger zutage tretenden t der alt in ſchwerden über den Mißbrauch der Geſchäftsaufſſn zur Abwendung des Konkurſes Stellung genommen. Nach ſein. Ausführungen bietet die Verordnung vom 14. Dezember 1916 beßf⸗ 8. Februar 1924 bei richtiger Anwendung reiche Möglichkeiten, dief Mißſtände, wenn auch nicht ganz, ſo doch auf ein Mindeſtmaß! beſchränken. Das Gericht kann nach§ 16 zur Aufklörung a Betracht kommenden Verhältniſſe die erforderlichen Ermittelungen insbeſondere die Vernehmung von Zeugen und Sachverſtändigen 5 3 ordnen, auch eine Verſammlung der Gläubiger des Antragſtelle. zum Zweck der Erörterung der Verhältniſſe einberufen. Außerds 7 ſoll nach§ 21 Abſ. 2, wenn der Schuldner ein Handels⸗ oder. werbetreibender oder ein Landwirt iſt, in geeigneten Fällen die der ſtändige amtliche Vertretung des Handels, Handwerks oder 55 Landwirtſchaft oder ein Sachverſtändiger angehört werden. Au im weiteren Verlaufe des Verfahrens hat das Gericht reichlich legenheit, darauf hinzuwirken, daß die Geſchäftsaufſicht nicht zue Selbſtzweck ausartet, ſondern nur ein Mittel zur Erreichung im Intereſſe der Volkswirtſchaft und der einzelnen Beteiligten 9. legenen Ziele bleibt. Wie der Erlaß weiter ausführt, kommt bei den heutigen 8 hältniſſen der Auswahl der Aufſichts perſonen 91 0 f Bedeutung zu, insbeſondere muß das Hauptaugenmerk darduf gerichtet werden, daß mangelnde Geſchäftserfahrung oder Kennt⸗ niſſe, Ueberlaſtung mit anderen Geſchäften oder beſtehende 7 5 hungen zum Schuldner die Aufſichtsperſon an energiſcher Durchſi rung ihrer Aufgabe verhindern. Die Berichte, die das Gericht. den von ihm anzuordnenden Zwiſchenfriſten von der Aufſichteperd, erſtatten läßt(§ 28) erfordern eine ſehr ſorgfältige Prüfung. die ermöglichen dem Gericht, ſich jederzeit zu vergewiſſern, ob de Vorausſetzungen für die Geſchäftsaufſicht auch weiterhin beſteg⸗ oder etwa in der Zwiſchenzeit weggefallen ſind und fonach ein wiin tiger Grund für die Aufhebung der Geſchäftsaufſicht vorliegt. Letzte Meldungen Schweres Aukounglück Berlin, 10. Juni. Ein Autounglück mit kabaſtrop lem Ausgang ereignete ſich während der Pfingfeiertage an der Kleinbahnkreuzung am Ausgang des Dorſes Löwenberg mreoll⸗ Chauſſee Oranienburg—Granſee. Ein Perſonenauto des Me ſeßt werks Iſchauer.⸗G. in Oranienburg, das mit 8 Perſonen bes 2 war, würde von einem Zuge erfaßt. und überfahren. Fünf 132 ſonen, darunter der Generaldirektor des Werkes F reund eet Gattin, ſein Bruder und der Chauffeur wurden fofort geth 2 Schwer verletzt wurde der Schwager des Generaldiree der im Laufe der Nacht ſtarb, ſowie ein Studienrat, deſſen ö ge⸗ und deren Vater, ein Bankier aus Oranienburg. Das Unglüc e ſchah dadurch, daß ein Leerzug, der außerfahrplanmäßig nach Hache, berg fahren wollte, den ſchrankenloſen Bahnübergang durchſeen während das große Perſonenauto im gleichen Augenblick den 65. bahnübergang paſſieren wollte. 7 d⸗ Berlin, 10. Junj.(Von unſerem Berliner Büro.) dag römiſchen Blättermeldungen ſoll der ehemalige deutſche Kr ac prinz beabſichtigen, in Florenz eine Billa zu kaufen und un Italien über zuſiedeln, 95 er der ſieberwache überdrüſſig ſei. Die italieniſche Regierung ſoll gegen eine⸗ ſiedlung nichts einzuwenden haben. Wie uns dazu vom Gene ht bevollmächligten des Kronprinzen aus Oels mitgeteilt wird, beru die ganze Meldung auf einer Erfindung. London, 10. Juni. Man meldet aus Rangoon in Bur VVVV Flieger in Bangkok ange ſind. daß ma,/ kommen, e⸗ „Genf, 10. Juni. Geſtern nachmittag hatte der hier auſe troffene öſterreichiſche Miniſter des Aeußern eine Fern Beſprechung mit dem tſchecho⸗flowakiſchen Miniſter des Aecgſeren welcher die Tagung des Völkerbundsrates präſid 10 wird. 17 ei Der Agent hatte ſich in dem Verkrag verpflichtet, a Bühnenkoſtüm und fünf Puppen zu llefern, ſowie mir ein Engald“ ment zu verſchaffen. zehn Ich aber hatte mich verpflichtet, ihm während der nächſten“ Jahre die Hälfte meiner Gagen auszubezahlen. inem Am nächſten Erſten ſtand ich auf einer Provinzbühne, in angen ſchmierigen Clownkoſtüm, das ſchon durch hundert Hände gege ſein mochte, und agierte mit ein paar zerſtoßenen Holzpuppen tde Aber ich hatte Erfolg. Starken Erfolg ſogar, und ich w „prolongiert“. Ich hatte mir ein Sammelſurium aus alten Kalauern gemacht, wie ich ſie am Landgerichte hatte kolportieren hatte ein paar Aaſpielungen auf Zeitereigniſſe hineingeflo blltum kurz, ich hatte die Brühe angerührt, die unſerem Amüſierpus ſo trefflich mundet. 7 ſtand „Miſter Stephenſon, der unübertreffliche Bauchredner, auf dem Programm zu leſen.„ Gager Ich verhungerte beinahe mit den fünfzig Prozent meiner aber immerhin, ich lebte. e Bis hierher war das Tagebuch in der Form ausführliche aren zählung geführt. Nun wurden die Einträge kürzer, meit ſelbar ſie faſt im Telegrammſtil gehalten; man ſah, daß ſie unme guch nach den Geſchehniſſen niedergeſchrieben worden waren. Ortsangaben und Daten waren manchmal vermerkt. habe Poſen, 14. September. Es geht aufwärts mit mir. Ich hal, aus dem Nachlaß eines Konkurrenten, der ſich totgeſchoff eine Reihe prächtiger Puppen erworben. Des einen Tod oer⸗ andern Brot. Ich trete nur noch im Frack auf. Monatsga heule tauſend Mark. Davon der Agent zweitauſend. Im Poker an die ſiebentauſend Mark gewonnen. ber den Breslau, 3. Oktober. Die Zeitungen loben mich 1 endlich Schellenkönig. Achttauſend Mark Gage. Wenn ich meht⸗ ber 15 wüͤre. 1„ einmal wieder richtig ausſchlafen könnte! Aber dann liebe Gott die Eva nicht ſchaffen dürfen. Wenn ich ſparſa könnte ichs zu was bringen. eme! Mit dem Agenten Mordskrach. Er hatte mir ein Engog der in meiner Vaterſtadt verſchafft, das ich natürlich ablehnte. Kon⸗ Halunke hat trotzdem abgeſchloſſen und verlangt nun, daß 7 ihen ventionalſtrafe zahle. Eher fahre ich nach Berlin und ſchla 1l 7 den Schädel ein. e, ee 40„Fortſetzung folgt) 1 e⸗ * rrrennme reene ——x—— — Dienskag. den 10. Juni 1924 Mannheimer General ·Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 266 Aus dem RNechtsleben Eine mangelhafte Berkehrseinrichtung im Düſſeldorfer Rathaus Nachdruck verboten) Der Uhrmacher H. in Düſſeldorf erhebt Schadenserſatzanſprüche 9egen die Stadtgemeinde Düſſeldorf aus einem Unfall, den er am 6 FJebruar 1921 im Rathaufe der Stadt Düſſeldorf erlitten hat. r iſt dort über eine Stufe zu Fall gekommen, die ſich in der Mitte ind den zwei Türen befindet, welche nur 1½ Meter auseinander d. Bei dem Fall hat der Kläger ein Bein gebrochen.— Land⸗ gericht und Oberlandesgericht Düſſeldorf haben ſeine Anſprüche zu wei Dritteln dem Grunde nach als berechtigt anerkannt. Das Reichsgericht hat die Reviſon der Beklagten zurück⸗ Auvieſen und ſomit die Entſcheidung der Vorderrichter beſtätigt. fil den reichsgerichtlichen Entſcheidungsgründen wird hierzu ausge⸗ de rt, daß eine von der Beklagten zu vertretende, den Verkehr in 575 fraglichen Gebäude gefährdende Einrichtung darin zu er⸗ wöten iſt, daß eine das Gebäude verlaſſende Perſon eine nach ab⸗ rte führende Stufe an einer Stelle zu paſſieren habe, an der ſie kelk ſolche nicht erwarte. Was die Reviſion über die Notwendig⸗ eit ausführt, in deutſchen Städten vorhandene alte Gebäude weiter de benutzen, geht ſchon deshalb fehl, weil die fragliche Stufe, die aen Rand eines Holzpodeſtes bildet, erſt vor ſieben Jahren neu an⸗ gobracht worden iſt. Einen Teil des Schadens hat der Kläger ſeibſt 95 tragen, weil ihn inſofern ein Mitverſchulden trifft, als er in numen, die ihm nicht genügend bekannt waren, nicht vorſichtig benug vorgegangen iſt. s. Staͤotiſche Nachrichten Nach Pfingſten Ein naſſes. ein krockenes Auge. Kocenns gleich vorweg zu machen, das naſſe: Pfingſtſonntag, das e Pfingſtmontag. Es mag ſelten ſo viel über das Wetter, der 5 uptfaktor für Pfingſten, ringsherum und mittendurch geraten wor⸗ ſein, wies wohl werden wird. Der eine neigte bei der glänzen⸗ ke eſſerung der Witterung am Freitag und Samstag zum ſchran⸗ lch clen Optimismus— troß Pfingſten, der andere ſchüttelte bedenk⸗ 5 den Kopf, ob des fahlen Sonnenlichtes, das ſtundenweiſe durch Vei Weſten ziehende Höhendünſte und Wölkchen verurſacht wurde. terdden Auffaſſungen wurde der Petrus gerecht, indem er ſeine Wet⸗ ind de ſäuberlich auf die beiden Tage verteiſte, doch aller Wanderluſt ſche allen Gaftſtätten zunutze ſo, daß er juſt das beſte Wetter be⸗ r rte, mals man daran ging, ſich für die Pfingſtfahrt zu entſcheiden, und da mag wohl angeſichts des herrlichen Samstages, der die Ebene ſall die Berge vergoldete, die Entſchließung nicht weiter ſchwer ge⸗ hhre ſein. Am Pfingſtſonntag freilich hatten die Wetterwarten und ſel Inſoſſen, teilweiſe noch von lo manchen ein bischen über die Ach⸗ Ung⸗ ettermacher“ beurteilt, Recht behalten. Es dauerte gar nicht Weſte ſo zogen ſchwere Regenwolken, geballt zu Gewittern von eeil en her über das badiſch⸗württembergiſche Gebiet und brachten Söveiſe ſehr heftige Entladungen mit Regenfällen, die im ſchaft ar zwald ganz enorme Regenmengen zu Boden erſt n und vielfach an Wolkenbrüchen grenzten. Der Morgen des Pfingſttages zeigte im Weſten ſehr verdächtige Erſcheinungen, Aurd Kundigen von weit entlegenen Touren abhielten. Und es das ſchon im Lauf des Vormittags mit dem Naß von oben los. 8c wiederholte ſich ſo mehrere Male am Tage, bis alles aus der don euſe raus war und in der Nacht zum Montag gabs dann Ruhe wa oben. Und wer am Sonntag pudelnaß geworden war, und das ſteiten viele, die konnten ſich am Montag in prachtvoller Sonne, die miich auf den Höhen von ziemlich kräftigem Wind beſonders vor⸗ ind 9s gedämpft war, der Wanderluſt erfreuen. Mit einem naſſen Jug, einem trockenen Auge hat er ſich am Abend in vollgeſtopftem Woh der Heimfahrt überlaſſen, müde aber vollbefriedigt, trotz der Vetterben am erſten Feiertag. cder Verkehr hat, ſoweit hier als Berichtsgebiet der mittlere Wſchpald mit der Schwarzwaldbahn als Mittelpunkt und das Feeiſch⸗württembergiſche Grenzgebiet in Frage kommt, ſich infolge halteguten Wetters am Samstag ſehr ſtark entwickelt. Die Bahnen tun n außerordentliche Leiſtungen zu vollbringen und ohne Verſpä⸗ im hen gehts in ſolchen Fällen natürlich auch nicht ganz ab. Sowohl kunartlichen Verkehr wie auch bei den Fernzügen kams zu Verzöge⸗ mit gen, vom Unterland brachten einzelne Schnellzüge Verſpätungen 50 ſo u. a. der Berliner Schnellzug, D 2, von dem berichtet wird, geleser ſo etwa eine halbe Stunde vor dem Heidelberger Bahnhof Aſſen habe, wohl eine Folge der nicht eben glücklichen Verhält⸗ Schn im Heidelberger Bahnbetrieb. Die Unterkünfte im Gebiete der warzwaldbahn, im Kinzigtal uſw. waren bis auf den letzten Platz wan t, teilweiſe überfüllt, ſodaß außer Billardzimmern, Bade⸗ pructen auch die Heuſchober und andere Wirtſchaftsgebäude bean⸗ cht wurden. Für manche vorgeſehene Veranſtaltung waren die die züter und Regenguſſe des Sonntags nicht förderlich, ſodaß z. B. uusſangaliſche Beleuchtung der Triberger Waſſerfälle am Sonntag ter allen mußte, dafür aber am Montag bei umſo ſchönerem Wet⸗ dom vonſtatten gehen Die angeſagte Autofernfahrt wirtſharz nach Triberg war ausgefallen, weil infolge der heteſchaftlichen Verhältniſſe nicht genügend Meldungen zuſammen⸗ kehmenen waren, um die Einleitung eines ſo weitgehenden Unter⸗ mens zu rechtfertigen. Aber aufgeſchoben iſt nicht aufgehoben, würdte wird die Fahrt für den Herbſt vorbehalten bleiben. Merk⸗ dami ig mutete auch an, daß die zuſtändigen Staatsbehörden der it vorgeſehenen Bergfahrt nach Schönwald Schwierigkeiten Weltreiſe Von Colin Roß XIX. Die Ryori-ya Bekanntſchaft Tokiv. April. Ecke des niederen Bretterhäuschen baumelte eine bunte aterne, und vor dem Eingang hingen mit Schriftzeichen be⸗ Stoffh lange Stoffſtreifen vorhangartig herunter. Zwiſchen den don bahnen hindurch ſah man eſſende Menſchen, und der Duft eine ebratenem wehte einladend heraus. Es war augenſcheinlich⸗ Ausd„Ryori⸗ha“, ein Reſtaurant, wenn man ſolch hochtrabenden Duck für eine ſo beſcheidene Gaſtſtätte gebrauchen darf. von die naſſe, ſchmutzige Straße vor uns, bis in endloſe Ferne Licht leichen beſcheidenen Bretterhäuschen eingerahmt, glänzte im tel, zunzähliger bunter Papierlaternen. Wir waren weit vom Ho⸗ malieu und hungrig, und ſo traten wir ein. Wenn man erſt⸗ domid in ein Land von ſo ganz anderen Sitten und Anſchauungen konnte. 0 An der bruterl rig iſt. deſſen Sprache man nicht kennt und deſſen Schrift ſo ſchwie⸗ß i daß ihre Erlernung eine Lebensfrage bedeutet, kommt man ſchreionlich hilflos vor wie ein Taubſtummer, der nicht leſen und berſchla kann und der unvermutet unter wildfremde Menſchen undenagen wird. Wie ſichere Häfen in dieſem unbekannten und großemlichen Meere eines zunächſt ſo fremden Volkstumes ſind die en Reipotels, die internationalen Karawanſereien, und die mei⸗ nem ſteiſenden im fernen Oſten gondeln denn auch nur von ei⸗ ieb chen Hafen zum andern, an Bahn oder Schiff vom Hotel⸗ tion wein Empfang genommen und ebenda bis zur nächſten Sta⸗ Gse er abgeliefert. babe f gibt Leute, die dieſe Art zu reiſen ſehr ſchätzen. Allein ich als hate ſtets in den Tod nicht leiden können, und wenn man auch präſentalnter Journaliſt im fremden Land nun einmal gewiſſe Re⸗ 0 beſtetionspflichten hat und leider im erſten Hotel abſteigen muß, Dehüßoht doch keine Notwendigkeit, ſich im übrigen der forglichen tulis ung und Gängelung durch Portiers, Führers und Rikſcha⸗ Sn unterwerfen. ſangen aren wir denn gleich nach Ankunft im Imperial losge ⸗ laß da“ und jetzt lag das Hotel irgendwo weit hinter uns. Man kannte lett bei Muſikbegleitung gerade beim Diner. Alle Be⸗ zine ertem Schiff ſaßen da; denn es gibt ja ſo gut wie nur dies den ſte Hotel in Tokio. Und wenn man im Orient nur immer elben Krſten Hotels wohnt und ißt, ſo kommt man nur mit den⸗ e Hotelaten oder doch ſolchen der gleichen Art zuſammen. Und glaubt e ſchreiben dann noch in ihren Ankündigungen:„Man ſiben.“ 5 unſeren eleganten Räumen in Paris oder London zu eientreiſe iſt ſehr ſchön, aber ſchließlich nicht der Zweck einer machen wollten wegen Abnützung der Straße, während am Sonntag allein Hunderte von Kraftwagen und Motorrädern die gleiche Straßenſtrecke fuhren. Und die Abnützung? Angeſichts der zweifel⸗ haften Wetterlage hat Triberg auch das wegen der Autofahrt ange⸗ ſetzte Feuerwerk verſchoben und es jetzt für den 22. Junt angeſetzt, günſtige Witterung vorausgeſetzt. Ein Geſamtüberblick über Pfingſten 1924 dürfte ein zufriedenſtellendes Bild über die Wander⸗ fahrten zu Fuß oder Fahrzeug ſowie für das a geben.. verſorgungs⸗ und Beſoldungsoroͤnung In den Tageszeitungen ſind in der letzten Zeit des öfteren offi⸗ ziöſe Mitteilungen erſchienen. in denen bekanntaegeben worden iſt, daß infolge der Erhöhung der Beamtenbezüge auch die Renten der Kriegsopfer erhöht würden. Die Vermutung, daß alſo zwiſchen der Verſorauna und der Beſoldungsordnung ein Zuſammenhana beſtehe, iſt richtig, nur herrſchen über das Verhältnis zwiſchen Verſorgung und Beſoldungsordnuna keine klaren Vorſtellungen. Die Anpaſſung der Gebührniſſe an die jeweiligen Teuerungsverhältniſſe im Gleich⸗ maß wie bei den Beamten iſt nach hartnäckigem Kampfe bei der No⸗ vellierung des Geſetzes im Juni 1923 durchgeſetzt worden. Aber auch hinſichtlich der Höhe der Renten beſteht zwiſchen Verſoraung und Be⸗ ſoldungsordnung ein inneres Verhältnis: Die Rente eines 100 Pro⸗ zent Erwerbsunfähigen beträgt ohne die Sozialzulagen ungefähr 45 Prozent des Anfangsgehalts der Beſoldungsgruppe 1. alſo des ſchlech⸗ teſt bezahlten Reichsbeamten: in dieſen Betrag iſt aber die Schwer⸗ beſchädigtenzulage ſchon mit einbezogen. Dieſer Rentengrundbetrag erhöht ſich nun. wie bei den Beamten. um die Ortszulagen, die Kin⸗ derzulagen. bei Schwerbeſchädigten die Frauenzulage. Im beſonde⸗ ren Bedürfnisfall können noch Pflegezulagen gewährt werden: ebenſo iſt für die Fernhaltung wirtſchaftlicher Not bei geringem Einkommen noch die Zuſatzrente vorgeſehen. Trotz dieſer zahlreichen Zulagen muß aber doch objektiv feſtgeſtellt werden, daß dieſe Rentenſätze nicht ausreichen, um einen völlig Erwerbsunfähigen wirtſchaftlich einiger⸗ maßen ſicherzuſtellen, weil ſie von einer zu ſchmalen Grundlage aus⸗ gehen. Das Beſtreben des Zentralverbandes deutſcher Krieasbeſchädiater und Kriegerhinterbliebener geht nun dahin, daß zumindeſt in den Rentenſätzen wieder das Ver⸗ hältnis hergeſtellt wird, wie es im Jahre 1920 bei der Verabſchie⸗ duna des Reichsverſorgunasgeſetzes beſtanden hat: damals betrug die Grundrente 75 Prozent des Anfangsgehalts der Beſoldungsgruppe 1 anſtatt der 45 Prozent von heute. Weinbau. Das Badiſche Weinbauinſtitut in Frei⸗ burg gibt folgendes bekannt: An vielen Stellen des Landes ließen ſich vom 3. Juni ab weitere Peronoſperaausbrüche nach⸗ weiſen. Es empfiehlt ſich darum, vor der Rebblüte bis Mitte Juni die Reben zum zweiten Mal mit Iprozentigen Kupferbrühen ſorg⸗ fältig(Geſcheine, Blattunterſeiten) zu ſpritzen, wiederum unter Zu⸗ ſatz von Arſenikmitteln, um gleichzeitig die Heuwürmer abzutöten. Anſchließend müſſen die Reben geſchwefelt werden, denn mehrfach iſt ſchon der Mehltau feſtgeſtellt werden. * Schweres Byptsunglück auf dem Neckar. Der Handlungs⸗ bevollmächtigte Ernſt Kennel von der Firma Gebr. Reuling in Mannheim, der mit ſeiner Ehefrau in einem ſelbſtgebauten Falt⸗ boot von Heidelberg aus den Neckar abwärts ruderte, iſt bei der Kanalbauſtelle bei Wieblingen auf einen Pfeiler geworfen worden. Beide Gatten find hierbei ertrunken. Sie waren noch vor Be⸗ fahren der Stelle wegen der dort beſonders ſtarken Strömung ge⸗ warnt worden, hatten ſich aber doch hineingewagt, obwohl ſie des Schwimmens unkundig waren. Ein Pflegekind des Ehepaares und mehrere andere Perſonen ſahen dem Unglück zu, konnten aber keine Hilfe bringen. *Seinen Verletzungen erlegen iſt der Bahnſchutzbeamte Georg Ries aus Münſter, der in der Nacht zum 3. Mai bei der Schießerei am Bahnhof Käfertal durch einen Schuß an der rechten Halsſeite ſchwer verletzt wurde. Er iſt in der Nacht zum 8. Mai im ſtädtiſchen Krankenhaus geſtorben. *Anfälle. Am Freitag abend wurde in der Straße zwiſchen P und Q 4 eine 8 Jahre alte Schülerin von einem Perſonenkraft⸗ wagen von der Seite angefahren und zu Boden geworfen. Sie trug am ganzen Körper leichtere Verletzungen davon. Der Führer des Autos brachte ſie in das Krankenhaus, wo ſie verblieb. Inwieweit den Führer die Schuld an dem Unfall trifft, muß die Unterſuchung ergeben.— In dem Betriebe der Firma Brown, Boveri u. Cie. (Abteilung Dreherei) glitt dieſer Tage ein 57 Jahre alter Dreher bea Aufſpannen eines Bleches aus und 1 in eine 3 Meter tiefe Grube. Er zog ſich einen Rippenbruch ſowie eine Quetſchung des Bruſtkorbes zu und wurde mit dem Auto in das Krankenhaus ver⸗ bracht.— Am Samstag vormittag wurde eine 33 Jahre alte Ehe⸗ frau auf der Neckarſtraße in Feudenheim von Geburtswehen über⸗ raſcht. Die Frau mußte mit dem Auto in das Krankenhaus ver⸗ bracht werden, woſelbſt ſie verblieb.— Auf dem Heimweg von der Schule erlitt am Samstag mittag ein 12 Jahre alter Schüler im unteren Luiſenpark einen Nervenanfall. Er wurde in bewußtloſem Zuſtande in die Wohnung eines in der Nähe wohnenden Arztes ver⸗ bracht, von wo aus er, nachdem er ſich erholt hatte, nach Hauſe gehen konnte.— Auf ſeiner Arbeitsſtelle in der Gärtnerſtraße fiel einer 24 Jahre alten Kraftwagenführer am Samstag nachmittag ein Faf auf den rechten Unterſchenkel und ſchlug dieſen unterhalb des Kniees ab. Der Verunglückte wurde mit dem Auto in das Krankenhaus verbracht.— Am Samstag nachmittag unternahmen ein 37 Jahre alter Steuermann und ein 28 Jahre alter Fabrikant auf dem Neckar Fahrten mit einem Segelboot. Gegen.30 Uhr kippte das Boot Nun, vor unſerer Bretterbude ſah es gar nicht nach London oder Paris aus, höchſtens nach Eaſtend oder Montmartre. Es ſah angenehm fremdartig und abenteuerlich aus, wenn es auch ſicher nur eine ganz friedliche Gegend und eine harmloſe Kneipe war, in der beſcheidene, anſtändige Menſchen zu Nacht aßen. Unſer Eintritt erregte Aufſehen Der Koch, der über offenem Holzkohlenfeuer irgendetwas briet, und die drei bedienenden„Ne⸗ ſans“ ſahen nicht weniger erſtaunt auf als die wenigen Gäſte. Es mochte noch nie vorgekommen ſein, daß Europäer ſich hierher ver⸗ irrt. Zunächſt blieb alles regungslos erſtarrt, als wir nicht wie⸗ der umkehrten, ſondern uns an einem der Tiſche niederließen— das Lokal war immerhin ein halbeuropäiſches mit Holztiſchen und Hockern von ſolch winzigem Durchmeſſer, daß man ſie erſt ſcheu muſtert, ob der betreffende Körperteil auch wirklich Platz darauf ee ee faßte ſich eine der Neſans ein Herz, näherte ich un bewundern konnte. Natürlich verſtanden weder wir ihr Japaniſch noch ſie unſer Deutſch oder Engliſch. Wir lächelten uns daher erſt — eine Weile an, bis ſie ſoweit verſtanden, daß ſie Tee rachte. Aber ſchließlich wollten wir auch eſſen, und die Beſtellung ei⸗ nes Gerichtes wäre ſchon ſchwieriger geweſen, wenn wir nicht glück⸗ licherweiſe in ein Lokal geraten wären, in dem es nur ein Spezial⸗ gericht gibt. Außer den üblichen Speiſehäuſern gibt es in Japan eine ganze Anzahl Reſtaurants, die nur ein einziges Gericht ver⸗ abreichen, gau das ſie bekannt und berühmt ſind. Da ſind vor allem die Häuſer, in denen man Nikunabe ißt, ein Fleiſchgericht, zu dem man nur die Ingredienzen geliefert bekommt und das man ſich ſelbſt auf kleinem Holzkohlenfeuer brät, das vor jeden Gaſt geſtellt wird. Dann gibt es andere Lokale nur für Auſtern, ge⸗ bratenen Fiſch oder irgendein anderes Seetier. In unſerer Wirtſchaft gab es Schmalzgebackenes, das recht gut ſchmeckte. Aber was mochte es eigentlich ſein. Wir hätten es kaum erfahren, wenn nicht einige aus Verſehen mit in die Teig⸗ hülle hineingebackene Krabbenſchwänze es uns verraten hätten. Die Neſan hatte uns zögernd und mit fragendem, verlegenem Blick augenſcheinlich, weil ſie über kein europäiſches Beſteck ver⸗ fügte, die Eßſtäbchen gebracht. Aber da wir unſere Erfahrung mit dieſen, zunächſt ſchwierig zu handhabenden Eßgeräten bereits auf dem japaniſchen Dampfer gemacht hatten, konnten wir unter den beifälligen Blicken des ganzen Lokales ſowohl mit den gebackenen Krabben wie mit dem unvermeidlichen Reis mit leidlichem An⸗ ſtand fertig werden. Uebrigens blieben wir an unſerem Tiſch nicht lange allein. Das Lokal füllte ſich raſch, und uns gegenüber nahm ein älterer Japaner in beſcheidenem europäiſchem Anzug Platz. Wenn ein Japaner auch nur zwei Worte einer fremden Sprache beherrſcht verbeugte ſich ſo tief, daß man ihre anze kunſtvolle Friſur lad infolge eines ſtarken Windſtoßes um, ſodaß die Inſaſſen ins Waſſe⸗ fielen. Der Fabrikant erreichte ſchwimmend das Ufer, der Steuer⸗ mann hielt ſich am Boot feſt und wurde von dem 36 Jahre alten Bootsbauer Konrad Graf von hier ans Ufer verbracht. Perſonen kamen nicht zu Schaden.— Am Pfingſtmontag vormittag erlitt ein 64 Jahre alter Schriftſetzer einen Schwächeanfall. Der Erkrankte mußte von ſeiner Frau und einem Polizeibeamten in ſeine Wohnun verbracht werden.— Infolge eines Krampfanfalles konnte geſtera abend ein 60 Jahre alter Taglöhner an der Ecke Altrhein⸗ und Sand⸗ haferſtraße nicht mehr gehen, da ſich die Sehnen an den Beinen e hatten. Er wurde von Bekannten nach Hauſe getragen. * Juſammenſtoß. Samstag nachmittag ſtießen an der Kreu⸗ zung der Ladenburgerſtraße, Ausgang Käfertal und dem Schienen⸗ geleis der O. E. G. Mannheim⸗Weinheim ein Perſonenauto mit einem von Viernheim kommenden elektriſchen Zug zuſammen Der Autoführer konnte kurz vor den Schienen anhalten. Das rechte Vor⸗ derrad wurde aber trotzdem orleßt und das Auto ſtark beſchädigt. Die Kreuzung iſt ohne Schranken und die Anfahrt unüberſichtlich. Wen die Schuld trifft, wird die Unterſuchung ergeben. »Tobſuchtsanfälle. Geſtern nachmittag wurde in den S⸗Qua⸗ draten ein 24 Jahre alter Arbeiter von Tobſucht befallen. Er be⸗ drohte ſeine Mutter mit einem Beil. Der Erkrankte wurde in das Krankenhaus verbracht. Ausbruch einer Schafherde. Aus einem Pferch bei der Fabrik⸗ ſtation brachen in der Nacht vom 7. auf 8. Juni etwa 40 Schafe atls und verurſachten beträchtlichen Flurſchaden. Drei Tiere gerieten auf das Bahngebiet, wurden von einem Zug angefahren und getötet. »Feſigenommen wurden 35 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen darunter 2 wegen Erregung öffentlichen Aerger⸗ niſſes und drei die von Behörden zwecks Strafverfolgung geſucht werden.— Wegen Ruhe are in den letzten drei Nächten ge⸗ langten 53 Perſonen zur Anzeige.— Von vierzehn Perſonen, die wegen in Verwahung genommen werden mußten, kamen drei ins Krankenhaus. *Warenhaus-Einbruch. Am 7. Juni wurde mittags am Warenhaus in E 1 von der Breiteſtraße aus eine Eingangstüre und im Hofe des Warenhauſes zwei Türen geöffnet, im Warenhaus fünf Kaſſen erbrochen und 900 in bar, ſowie ein braunlederner Hand⸗ koffer, 40/30 Zentimeter groß, entwendet. Perſonen, die irgend etwas Verdächtiges wahrgenommen haben, wollen ſich bei der Kri⸗ minalpolizei melden. Wohnungseinbruch. In letzter Zeit wurden aus einer Woh⸗ nung eine goldene Broſche mit echten Perlen beſetzt ent⸗ wendet, ferner eine goldene Broſche auf Platin gearbeitet, mit echtem Türkis beſetzt, Lilie darſtellend. Eine goldene Medaille auf der Vorderſeite ein Kelch mit Hoſtie, auf der Rückſeite 13. 4. 1913, eine feingliederige goldene Kette, etwa 50 Zentimeter lang, 1 ſilbervergoldetes Collier, einmal um den Hals reichend mit erbſen⸗ großen Perlen, 1 Medaillon, feine Email⸗Arbeit mit Nelkenmalerei auf der Vorderſeite, eine 10 Zentimeter lange Korallenkette, ein Beinkollier, Eflenbeinimitation, eine Gedenkmünze, 3 Mark⸗Stück mit dem Bildnis Kaiſer Wilhelms mit Frau, ein goldenes Medaillon zum öffnen, in der Mitte eine Perle, eine Damenuhrkette mit läng⸗ lichen Goldgliedern, ein goldenes Herzchen mit einer Perle, auf der Rückſeite die Aufſchrift„Charlotte“, ein ſilbernes Uhrenarmband mit Uhr, weißes Ziffernblatt mit arabiſchen Zahlen. Ankerſchlagung. Dieſer Tage hat der nachbeſchriebene Täter einen ihm zur Bewachung anverkrauten Koffer unterſchlagen: Es handelt ſich um einen Rohrplattenkoffer aus gelbem japaniſchem Ge⸗ flecht, 80 Zentimeter lang, 50 Zentimter breit, 30 Zentimeter hoch mit zwei Lederriemen und Lederhenkel. Inhalt: ein Voile⸗Kleid, dunkelblau mit weißen Tupfen, Wäſche und verſchiedene Toiletten⸗ artikel. Der Täter iſt etwa 45—50 Jahre alt, 1,60 Meter groß, unter⸗ ſetzt, hat geſtutzten Schnurrbart, volles rundes Geſicht, krug grauen Anzug, dunklen Mantel, runden Strohhut, ſchwarze Schnürſchnuhe, weißen Stehkragen, dunklen Schlips und an der linken Hand zwei Eheringe. Veranſtaltungen Der Leipziger Männer⸗Chor unternimmt z. Zt. eine Sänger⸗ reiſe durch Süddeutſchland. Der Chor, der ſich unter Leitung des Profeſſors Guſtavr Wohlagemuth nicht nur einen Namen in ganz Mitteldeutſchland geſchaffen hat, ſondern den man auch hier in füd⸗ deutſchen Sängerkreiſen zu ſchätzen weiß. wird eine ausgezeichnete Vortraasfolge aufführen. Zur ſoliſtiſchen Mitwirkung wurde Rudolf Bockelmann⸗Leipzig gewonnen. der den Chor auf ſeiner Reiſe bealeitet. CCCCCCCCPCCCCTPTTTTCT(('T 2 Die Bekämpfung des Ungeziefers bei menſch und Tier iſt eine der wichtigſten Aufgaben der Geſundheitspflege. Mit Cuprex gelingt die Ungezieferbeſeitigung ſchnell, ſicher, leicht undunauffällig, ſowie ohne geſundheitliche Nachteile. Cuprex iſt das wirkſamſte und beſte Mittel gegen Kopfläuſe und übertrifft alle bisherigen Mittel, weil es das Ungeziefer ſamt Eiern Miſſe) mit einem male vernichtet. Apotheken und Drogerien halten Cuprex in kleineren und gröͤße⸗ ren Packungen vorrätig. 894 Lie derfaf eIF eze0 Gut bürgerliche Küche.:—:—: Mittag- und Abendtisch. Gut Sepheen Biere. Anerkannt billige reine ofiene und FPlaschenweine. refſpunkt der Liedertäfler Angenehmer Familienaufentnalt 884 und einen Ausländer trifft, ſo verſucht er ſicher ein Geſpräch mit ihm anzuknüpfen; denn ſolche Gelegenheit, Konvenſation zu üben, läßt ſich der lerneifrige Oſtaſiate nicht entgehen. So waren wir denn bald im Geſpräch, und es zeigte ſich, daß unſer Gegenüber, ſpeu an einer Mädchenſchule, recht ordentlich engliſch und deutſch ſprach. Natürlich ſuchte er zu ergründen, wer wir waren, wie wir hier⸗ hergekommen und wo wir wohnten. Als er nach unſerer Woh⸗ nung fragte, zögerte ich einen Augenblick, denn das Imperial⸗Hotel, deſſen Hauptaktionär das Kaiſerhaus iſt und das in den neuen Reiſeführern als„Wunder des Oſtens“ bezeichnet wird, und dieſe mehr als beſcheidene Kneipe waren ein gar zu ſtarker Gegenſatz. Meine Antwort löſte denn auch ein derart unverhohlenes Erſtau⸗ nen aus, daß ich es mir nicht verſagen konnte, unſere neue Be⸗ kanntſchaft für den folgenden Abend zum Diner ins Hotel zu aden. Der Lehrer kam auch pünktlich zur angegebenen Zeit, freilich im ſchwarzen Gehrock, der ja nun allerdings nicht ganz zur Abend⸗ toilette der übrigen Gäſte paßte. Aber ſonſt wurde er der ſchwie⸗ rigen Lage mit Anſtand gerecht, wenn ihm auch die verſchiedenen Beſtecke einiges Kopfzerbrechen verurſachten und wir ihm bei der richtigen Auswahl für jeden Gang ein wenig nachhelfen mußten. Unſere eleganten Schiffsbekanntſchaften guckten ein wenig erſtaunt. Aber alles ging ganz gut bis zum Schluß, als die Fingerſchalen ge⸗ bracht wurden. Trotzdem wir uns beeilten, ihren Gebrauch vorzu⸗ demonſtrieren, ergriff unſer Gaſt die Schale mit beiden Händen, ſetzte ſie an den Mund und trank ſie nicht etwa aus, ſondern ſchlim⸗ mer noch, begann kräftig zu gurgeln. Dann ſpuckte er das Waſſer wieder in die Schale, und— o Schreck, ſetzte ſie nochmals an den Mund, gurgelte und ſpuckte wieder, und er wiederholte dieſe Pro⸗ zedur, immer mit dem gleichen Waſſer, mindeſtens ſechsmal. Das war entſchieden ein Rekord und eine Szene, wie ſie das Imperial noch nicht erlebt, und der Menager, die Kellner und die Gäſte er⸗ ſtarrten denn auch in noch viel faſſungsloſerem Staunen als die Neſans und die Kulis bei unſerem Eintritt in die kleine Kneipe. Na, den Effekt hatten wir weg, im übrigen aber war uns un⸗ ſer Freund in den nächſten Tagen ein ſehr wertvoller Führer durch Tokio von dem wir mancherlej zu hören bekamen, was der Fremde landläufigerweiſe nicht erfährt Es iſt im Grunde ja nicht nur die gleiche, durch Cook, das Touriſtenbureau und die europäiſchen Ho⸗ tels vorgezeichnete Straße, die die meiſten Fremden in Japan gehen, ſondern ſie kommen auch alle mit dem verhältnismäßig klei⸗ nen Kreis engliſch ſprechender Leute zuſammen, zu deren mehr oder minder offiziellem Aufgabenkreis es gehört, hervorragende Fremde zu empfangen und ihnen den richtigen Eindruck von Ja⸗ pan beizubringen, und ſo war das, was wir erfuhren, die Kleine, mehr harmlos⸗luſtige als peinliche Szene ſchon wert. · ————— 4. Seite. Nr. 266 Maunheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 10. Juni 192⁴ Rommunale Chronik Kleine Mitteilungen In den letzten Tagen ging eine Notiz durch die badiſchen Blätter, daß in Offenburg Stadtrat Rechtsanwalt Dr. Krie g infolge Krankheit ſein Amt als Stadtrat niedergelegt habe. Wie man nun erfährt, befindet ſich Dr. Krieg auf dem Wege der Beſſerung Er wird in abſehbarer Zeit ſeine Berufstätigkeit wieder aufnehmen. Der Voranſchlag der Stadt Villingen ſchließt ab mit einer Einnahmen⸗ und Ausgabenſumme von 1 160 000 Mark. Zur Deckung des Fehlbetrages von 251 466 Mark werden vom Lie⸗ genſchaftsvermögen 60 Pf. pro 100 Mk. Steuerwert, vom Betriebs⸗ vermögen 90 Pf. pro 100 Mark Steuerwert erhoben. Hierzu kommt die vom Landtag zu beſchließende Gebäudeſonderſteuer mit vorausſichtlich—12 Pf. pro 100 Mark Steuerwert pro Monat. Der Freiburger Stadtrat hat beſchloſſen, gegen das Vorgehen der Handelsintereſſenten, die bei der badiſchen Regierung die Ausſchaltung'reiburg aus der erweiterten Grenzzone durchſetzten, Einſpruch zu erheben mit dem Ziele einer Rückgängigmachung dieſer Entſcheidung. Valldorf, 5. Juni. Das Eindecken der ſtädt. Anſtalten mit Brennſtoff für den kommenden Winter beanſprucht ungefähr 2900 Zentner, davon ſind allein 1000 Zentner Hüttenkoks für Dampf⸗ heizung, 500 Zentner Hüttenkoks für Füllofen, 500 Zentner Ruhr⸗ e 300 Zentner Eierſteinkohlen und 600 Zentner Braunkohlen⸗ riketts. Tagungen Jeſtkommers auf der Wachenburg Weinheim, 9. Juni. Den Abſchluß der diesjährigen Pfingſt⸗ tagung des Weinheimer Senloren⸗Convents bildete anläßlich des 61jährigen Stiftungsfeſtes ein Feſtkommerz in der großen Feſthalle der Wachenburg. Die korpsſtudentiſchen Ver⸗ tretumgen ſämtlicher techniſchen Hochſchulen Deutſchlands waren da⸗ bei ſo zahlreich vertreten, daß der Bankettſaal bis auf den letzten Platz beſetzt war. Unter den Klängen der Darmſtädter Muſikkapelle unter Leitung des Obermuſikmeiſter Mickley⸗Darmſtadt wurde der Kommers eröffnet. Der erſte Chargierte des präſidierenden Korps Stud. Walter Ohſe⸗Hannover hielt als Feſtleiter die Be⸗ grüßungsanſprache. Nach einer von Stud. Klein⸗(Saxonia) Han⸗ nover abgeſtatteten patriotiſchen Rede auf die Wiedererſtehung der deutſchen Freiheit wurde ſtehend das Deutſchlandlied gefungen. Stud. Gerhard Förſter⸗(Baltika) Danzig feierte die Wachenburg als das Sinnbild der Ideale und als Wahrzeichen der W. S. C. Zu kommenden Geſchlechter werde ſie von Ehre, Freundſchaft, Begeiſte⸗ rung, Tapferkeit, Opferfreudigkeit und Vaterlandsliebe erzählen. Redner ſchilderte die Wachenburg als einn Grundſtein korpsſtudenti⸗ ſchen Geiſtes; als einen Eckſtein wahrer Vaterlandsliebe und alz einen Denkſtein der gefallenen Helden. Er trank auf ewiges Blühen, Wachſen und Gedeihen des W. S. C. Anſchließend daran wurde gemeinſam das Wachenburglied geſungen. Stud. Karl Jacob⸗ (Oſtfalia) Hannover dankte der Stadt Weinheim als Hüterin der Wachenburg und rühmte die Weinheimer Gaſtfreundſchaft. Auf die Stadt Weinheim und deren Oberbürgermeiſter Huegel rieb er einen urkräftigen donnernden Salamander. Oberbürgermeiſter Huegel(in Mütze und Band) erklärte in einer mit jubelnder Be⸗ geiſterung aufgenommenen Rede, daß Weinheim und der W. S. C. für immer zuſammen gehören und im Verhältnis einer gegenſeitigen Dankesſchuld ſtehen. Er leerte ſein Glas auf das Blühen, Wachſen und Gedeihen des W. S. C. und ſeines A. H. Vv Namens des Köſener S. C. betonte Oberforſtmeiſter Ebel⸗(Starkenburgiae) Gießen die gemeinſamen Ideale der beiden großen korpsſtudentiſchen Verbände und kommandierte auf das Gedeihen des W. S. C. einen Salamander. Dr. Müller⸗(Rhenania) Freiburg trank auf einen Zuſammenſchluß der Köſener und Weinheimer Alte Herrenſchaft in Mannheim⸗Ludwigshafen. Nach einem Hoch des Präſidiums auf die Alten Herren brachte der Vorſitzende des A. H V. Direktor Liebeich⸗München einen Trinkſpruch auf das Korpsſtudenten⸗ tum aus. Alter Herr Kind⸗sDarmſtadt(Schriftleiter der Korps⸗ ſtudentiſchen Blätter) hielt eine begeiſtert aufgenommene Bismarck⸗ rede und toaſtete auf deutſche Einigkeit und Freiheit. Der Feſt⸗ kommers nahm einen ſehr harmoniſchen Verlauf. Tagung der Vereinigung deutſcher Wohnungsämter In Erfurt fand eine Tagung der„Vereinigung deutſcher Wohnungsämter“ ſtatt, zu der 200 Vertreter erſchienen waren. Auch ein Vertreter des Reichsarbeitsminiſteriums war anweſend, ſowie Vertreter der bayeriſchen, heſſiſchen, württem⸗ bergiſchen, ſächſiſchen und thüringiſchen Staatsregierung. Der Ver⸗ treter des Reichsarbeitsminiſters, Regierungsrat Dr. Ebele, be⸗ tonte in ſeiner Anſprache die Unmöglichkeit, von der Zwangswirtſchaft im Wohnungsweſen zur Zeit abzugehen. Auch in den anderen Reden kam zum Ausdruck, daß die ſofortige Aufhebung der Zwangswirtſchaft nicht möglich ſei, daß aber jede Zwangswirtſchaft fallen müſſe, die dem Neubau von Häuſern hin⸗ derlich ſei. In den Entſchließungen wurden u. a. Mittel zu Bau⸗ zwecken verlangt, ferner, daß durch die Erhöhung der Mieten in den alten Wohnungen die Rentabilität der neuen Woh⸗ Nus dem Lande L. Walldorf, 9. Juni. Hier konnte ein jugendlicher Burſche im Alter von 167 Jahren perhaftet werden, der in ein⸗ und demſelben Hauſe ſeit einigen Monaten Einbrüche verübte und dabei jeweils kleinere Geldbeträge entwendet hatte. Bretten, 9. Juni. Seinen 70. Geburtstag konnte der Gründer der bekannten Kühlerfabrik Schmidt begehen. Aus kleinen Anfängen heraus hat ſich der Jubilar emporgearbeitet. Er konnte ſpäter dieſe Fabrik als ein großes Werk, das auch mit dem vielfach Beziehungen unterhält, ſeinen drei Söhnen über⸗ geben. * Karlsruhe, 8. Juni. Bei der kürzlichen Anweſenheit des Kölner Männergeſangvereins in Karlsruhe, der, wie bekannt, begeiſterte Aufnahme fand, wurden, wie ſich jetzt heraus⸗ ſtellt, den Kölner Gäſten von zahlreichen Kränzen die Schleifen⸗ bänder auf dem Karlsrüher Bahnhof aus dem Packwagen ent⸗ wendet. Das tiefbedauerliche Vorkommnis verdient allerſchärfſte Verurteilung. Von zuſtändiger Stelle wird alles geſchehen, um dieſen Vorfall aufzuklären.— Seinen Verletzungen erlegen iſt hier der Maurer Ulrich Oberle von Mörſch, der vor 14 Tagen von einem Auto auf der Landſtraße Grünwinkel—Mörſch überfahren wurde; er hinterläßt eine Witwe mit 7 Kindern. i Baden⸗Baden, 9. Juni. Die Pfingſtſeiertage ſtanden in dieſem Jahre im Zeichen unbeſtändiger Witterung. Auf den ſom⸗ merſchönen Samstag folgte ein Sonntag, der trüben Himmel zeigte und Regen, ſowie ein ziemlich ſchweres Gewitter brachte. Am heutigen zweiten Feiertag war die Situation etwas günſtiger; drohende Wolken zeigten ſich zwar oft genug, aber man blieb wenigſtens vom Regen verſchont und die Sonne behauptete zumeiſt das Feld. Dder Fremdenverkehr war ziemlich rege, wenn⸗ gleich er auch hinter demjenigen der Oſterfeiertage auffallend zu⸗ rückblieb. In den Hotels und Reſtaurants gab es immerhin noch viel Arbeit zu bewältigen und ein lebhaftes Treiben gab es wie immer im Kurgarten und Kurhaus, wo ſich beſonders die Veran⸗ ſtaltungen der Kurverwaltung, wie Konzerte und Theater, großen Zuſpruchs zu erfreuen hatten. Die Veranſtaltungen zur Strauß⸗ feier anläßlich des 60. Geburtstages von Richard Strauß wurden heute vormittag mit einem Morgenkonzert im großen Bühnenſaal des Kurhauſes eingeleitet. Kapellmeiſter Aßmus und Kapellmeiſter Salomon ſpielten eine Sonate für Geige und Klavier die reichen Applaus auslöſte. Der Baritoniſt Kammerſänger Joſeph Schwarz ſang eine große Anzahl Strauß ſcher Lieder, für die ihm ſtürmiſcher Beifall dargebracht wurde. Der Beſuch der Ver⸗ anſtaltung war ſehr ſtark. Baden⸗Baden, 9. Juni. In der letzten unter dem Vorſitz von Stadtpfarrer D. Heſſelbacher ſtattgefundenen Sitzung der hieſigen Evang. Kirchengemeindeverſammlung wur⸗ den zuerſt einige Erſatzwahlen mit folgendem Ergebnis vorge⸗ nommen: In den Kirchengemeinderat wurde gewählt Frau General von Oetinger, in die Kirchengemeindeverſammlung Frau Hoch⸗ hute und Frau Bankdirektor Ell, ſowie die Herren Steinhauſer, Groß und Gſcheidlen. Zum Kirchenrechner wurde Herr Dapid Tehl beſtellt. Als Hauptpunkt ſtand auf der Tagesordnung die Beratung des Voranſchlags für 1924/2 5. Nachdem der Vorſitzende der Finanzkommiſſion, Oberforſtmeiſter Helbing die Einnahme⸗ und Ausgabe⸗Poſttionen erläutert und der Vorſitzende der Kirchen⸗ gemeindeverſammlung, Redakteur Steinhauer den Voranſchlag zur Annahme empfohlen, wurde er einſtimmig genehmigt. * Singen a.., 9. Juni. Durch das Spielen eines Kindes mit Feuer wurde hier das ganze Anweſen der Wirtſchaft„Zur Burg Poppele in Schutt und Aſche gelegt. Das Kind erlitt erhebliche Brandwunden. Der Schaden iſt außerordentlich groß. *Rheinfelden, 8. Juni. Der verheiratete Arbeiter Joſeph Belge von Herten, der in der Chemiſchen Fabrik von Rhein⸗ felden einen Keſſel verſah, wurde bei Schichtablöſung nicht vor⸗ gefunden. Man entdeckte ihn ſchließlichch als Leiche. Er war einem der entſtrömenden Gaſe des Keſſels zum Opfer gefallen. *Aeberlingen am See, 8. Juni. In Bonndorf am See wurde eine Schwarzbrennerei aufgedeckt. Der Schwarz⸗ brenner wurde feſtgenommen. Die Brennereieinrichtung ebenſo die alkoholiſchen Vorräte wurden nach dem Bezirksamt Ueberlingen überführt. Nus der pfalz 2: Ludwigshafen, 9. Juni. Aus einer Schuhmacherwerkſtätte in der Jägerſtraße feſtgenommen, wobei ſich herausſtellte, daß man es tigen Schlägerei kam es am Freitaa abend in einer Wirtſchaft der Oggersheimerſtraße zwiſchen mehreren Handwerkern. Polizei mußte einſchreiten und die Ordnung wieder herſtellen.— Zwei ledige Uhr auf Grund eines Haftbefehls wegen räuberiſcher Erpreſſung feſtgenommen.— Wiederum erhielten eine größere Anzahl Bäcker 7 Uhr Morgens bei geöffnetem Laden verkauften.— Der mit den hieſigen Verhältniſſen eng verwachſene Ingenieur Franz Kallen⸗ berger beging an Pfinaſten im Kreiſe ſeiner Familie ſeinen 80. Geburtstag in erfreulicher Rüſtigkeit und Geiſtesfriſche. Herr Kallenberger hat 26 Jahre hindurch ſeine allzeit wertvoll aner⸗ nungen zu ſteigern ſei. kannten Dienſte der Stadt gewidmet, nachdem er zunächſt bei der Theater und Mufk Pfitzner⸗Araufführungen in NMürnberg. Im Rahmen der Nürnberger Pfitzner⸗Woche, die mit einem Kammermuſik⸗ abend unter Mitwirkung von Profeſſor Pfitzner, Alma Moodie und Joſef Diſelez verheißungsvoll begann, eine überaus runde, gefeilte Aufführung des„Paleſtrina“(Leitung Generalmuſikdirektor Wagner) folgen ließ, dem ein ganz herrlicher Pfitzner⸗Liederabend des bekann⸗ ten Stuttgarter Bariton H. Reh⸗Remper ſich anreihte, gelangte in einem Orcheſterkonzert der ſtädtiſchen Tonkünſtlervereinigung unter Leitung des Komponiſten ſein neueſtes Werk, ein Konzert für Violine in H⸗Moll mit Orcheſter in einem Satz, opus 34,(er⸗ ſchienen im Verlag Ad. Fürſtner⸗Berlin) zu erfolgreicher Urauffüh⸗ rung. Als Interpretin fungierte die bekannte Berliner Geigen⸗ künſtlerin Alma Moodie, der Pfitzner das Werk gewidmet hat, und die ſchom am erſten Abend durch ihre Wiedergabe der Violin⸗ ſonate in E⸗Moll ſtürmiſche Begeiſterung hervorzurufen vermochte. Das neue Werk beſteht aus drei Themen und ſieben Variationen und atmet den Pfitzner eigentümlichen, auf der muſikaliſchen Romantik fußenden Geiſt, iſt durchaus melodiös, gegen Ende von überraſchen⸗ der Heiterkeit und Lieben⸗würdigkeit, die geradezu an Johann Strauß gemahnen könnte. Das Tempo ſetzt lebhaft und energiſch ein, wird urückhaltend, um wieder beſchleunigter zu werden, läßt an Straff⸗ it nach wird dann ſehr lebhaft, um vor der dritten Variation wie⸗ der abgeſchwächt zu ſein; dann aber ſchwillt es an und erreicht nach der ſechſten Variation den Höhepunkt der Schnelligkeit, hernach ebbt es mählich ab; dafür bietet aber das Werk dann um ſo größere melodiſche Reige. Alma Moodie ſpielte das Werk, das aus nur einem Satz beſteht, hinreißend ſchön: alles Feurige liegt ihr be⸗ ſonders, aber auch die Innigkeit und Kraft verſtand ſie ſelten voll⸗ kommen auszudrücken. So erlebte man das in Nürnberg unendlich ſeltene Ereignis, daß das Orcheſter dem Meiſter und der Künſtlerin einen Tuſch darbrachte. Der Jubel der Zuhörer wollte nicht enden. Die Pfitzner⸗Woche ſchließt mit der Kantate„Von deutſcher Seele“ ab, für die als Soliſten u. a. Prof. A. Fiſcher und Lotte Leo⸗ nard gewonnen ſind. Heinz Neuberger Runſt und Wiſdenſchaſt 4 Schwefel, ein uraltes, wieder modernes Heilmittel. Nachdem Schwefel bei den Japanern, bei den alten Römern(im heutigen Bad Schinznach beim Römerlager Vindoniſſa im Aargau), bei den Indianern und den Eingeborenen von Zentralafrika als Heilmittel erkannt und benutzt worden iſt, nachdem auch in den modernen europäſſchen Schwefelbädern in Tauſenden ron Fällen alle mög⸗ lichen Krankheiten— allerdings nur auf rein empiriſcher Grund⸗ der Oggersheimerſtraße entwendete ein junger Burſche 1 Paar Da⸗ 15 menſchuhe, wurde aber von der Schuhmachersfrau verfolgt und in mit einem längſt geſuchten Gauner zu tun hatte.— Zu einer blu⸗ 105 19jährige Burſchen aus Frieſenheim wurden Samstag früh um 5 und Metzger Strafanzeigen, weil ſie ihre Waren ſchon vor Firma Oskar Smrecker⸗Mannheim die Projektierungsarbeiten für das hieſige Waſſerwerk ausarbeitete, trat der Jubilar 1894 908 Dienſte der Stadt, um bis zum Jahr 1921 als techniſcher Leiter 855 Waſſerwerk vorzuſtehen. Ein Sohn des Herrn Kallenberger kanntlich längere Jahre beliebtes Mitalied des Mannbeimer 37 theaters.— Die am 5. und 6. Juli ſtattfindende 50fährige 1* belfeier des hieſigen Stenographenvereins„Gabelsbergen⸗ die in Verbindung mit dem 14. Pfälziſchen Stenenen phentaa abgehalten wird. ſcheint den Charakter einer machtve Kundaebung für die Gabelsberger Sache anzunehmen. da ſich 11 5 aroße Anzahl auswärtiger Vertreter angemeldet hat und mit eine Teilnehmerzahl von 800 ſchon jetzt gerechnet werden muß, die Freinaheim. 9. Juni. Auf dem Obſtaroßmarkt koſteken fer Kirſchen 12 bis 20 Pfa. das Pfund, wobei das Angebot ſtär war als die Nachfrage. Erdbeeren ſtellten ſich auf 50—70 Pfa. 57 :: Deidesheim. 9. Junj. Die Firma Wendlina u. B 1 ner, bisher Kiſtenfabrik, iſt zu einer Leimfabrik umgewan worden. Sie will bis 15. Juni 200 Arbeiter beſchäftigen. 5 2½ Bad Dürkheim. 9. Juni. Nachdem auch im Vorjahre, dure die Nöte der Zeit bedingt, der Dürkheimer Wurſtmarkt iel gefallen war. findet in dieſem Jahre das weithin bekannte Volksfe wieder ſtatt. Früher hieß dieſer Jahrmarkt auch Michelsmarkt, 2 er am Tage des hl. Michael, der auf Ende September fällt, getzien wurde. Vor mebreren Jahren beſchloſſen die Dürkheimer Stadto⸗ 5 den Wurſtmarkt auf den zweiten Sonntag des September zu eſt legen, und ſo ſoll es auch diesmal bleiben. Das uralte Volkeen, deſſen Anfänge über die Mitte des 15. Jahrhunderts hinausreich. wurde anſchließend an große Wallfahrten urſprünglich auf 1525 Michelsbera ſelbſt abgehalten wo ſich eine im Fabre 1001 abgehm. chene Kapelle des bl. Michael befand. In der Mitte des 15. Jahrhu derts verleate man das Volksfeſt auf die Brühelwieſen, die genügen Raum für zahlreiche Beſucher bieten. Marnheim 9. Juni. Die be ſtiegen nachts in die Mühle wn Karl Bera ein, drangen dort in das Büro und raubten aus 970 verſchloſſenen Schreibpult aus einer Kaſſette die Summe von Rentenmark, die der Geſchäftsführer dort bereit geleat hatte, 5 auf der Mannheimer Börſe zu verwenden. Zwei im Verdachte me Diebſtahls ſtehende Marnheimer Arbeiter. die von der Gendarmes verhaftet waren, mußten wegen ungenügender Beweiſe wieder fre gelaſſen werden. beweiſt folgende Wette, die der Winzer Stahl von Deidesheim 105 Herrn Brandmener von Landau einaing. Er verpflichtete ſich ſchrif lich innerbalb zwei Stunden ein Viertel Tröſter Branntwein ld⸗ vier Flachen 21er Wein zu trinken. Herr B. ſetzte dagegen 100 Go br mark. die von Stahl ſpielend gewonnen wurden. denn um halb 6 mt abends nahm er noch 4 Liter Haustrunk bei ſeinem Arbeitgeber und hatte den ganzen Taa— die Wette war morgens ausgetrag worden— ohne„benebelt“ zu ſein, im Weinbera gearbeitet. Er bauptete auch, daß er dieſe Wette jeden Tag eingehen würde. :: Falkenſtein. 9. Juni. Ganze Rudel Wildſchweine 9 6 wüſten nachts die Kartoffeläcker von Fuchsdorf und Dor —70 ſo daß verſchiedentlich nochmals Saatkartoffeln geſetzt werde müſſen. :: Aus den Haardtniederungen. 9. Juni. Die Raupen baheh in dieſem Jahre am Beerenobſt, namentlich an Johannis⸗ Stachelbeeranlagen, die mehrfach total abgefreſſen ſind, bedentendeg Schaden angerichtet. Bei den Erd⸗ und Himbeeren iſt der Beheng beſſer. Die Frühbirnen verſprechen keine große Ernte, da bier den küble Wetter während der Blütezeit geſchadet hat. Die meiſte Früchte fallen ab. Große Verheerungen richtet auch die Birntraue mücke an. Mirabellen. Zwetſchen und Pfirſiche ſtehen aut. Die ene. tiakeit der letzten Tage hat auf das Wachstum und die Süßiakeit Frühkirſchen ſehr günſtig eingewirkt. Sie geben aut aus. der 4 5 ſtellt ſich auf 30—40 Pfa. Beſonders auffallend iſt es, daß in dielig Jahre ſehr viele Obſtbäume im Wachstum zurückgehen und ſpärl Laub tragen. 165 :: Pirmaſens, 9. Juni. Für die allernächſte Zeit ſteht die S 9000 ßung von über 100 Betrieben benor. wodurch 8 bis 904 5 Arbeiter hier brotlos werden. es ſei denn, daß die Fabrikante Kredite bewilliat erhalten. Schokolade Gebr dg Ciorcl. ScheeaderHdb Frorttefirt 25 M 1 niſche Wiſſenſchaft ſich dem Thema zuzuwenden. Dr. Ebſtein be⸗ richtet darüber in der„Leipz. Illuſtr. Ztg.“. Bisher war wohl einigen Badeärzten und der zufälligen Kundſchaft gewiſſer Schwefel⸗ bäder die vielſeitige Heilkraft dieſer Quellen bekannt; unb aber wußte man davon ſo gut wie nichts. Eine geſunde Ab⸗ Aerzteſchaft gegen alles, was nicht ergründet iſt oder gar nach Scharlatanerie ausſieht, mag mitge⸗ ſprochen haben. Haben doch die Schwefelquellen nicht weniger als beinahe für alles ſich als Heilmittel angeprieſen: für Gicht und Rheumatismus in ihren verſchiedenen Formen, Haut⸗ krankheiten, Frauenleiden, Erkrankungen der Schleimhäute, Aſthma, Drüſenaffektionen, lymphatiſche Konſtitution und Skrophuloſe, ge⸗ wiſſe Wunden, Geſchwüre und Entzündungen, Knochen⸗ und Gelenk⸗ erkrankungen. Blutkrankheiten(Malaria uſw.), Diabetes, Arterios⸗ kleroſe. Alle dieſe ſcheinbar verſchiedenartigen Krankheiten ſollten von ein und derſelben Quelle geheilt werden. Das erſchien un⸗ glaubhaft. Und doch war es richtig. Nachdem die moderne Wiſſen⸗ ſchaft allmählich dahinter gekommen iſt, daß dieſe verſchiedenen Krankheiten in der Haupiſache auf die gleiche Urſache zurückzu⸗ führen ſind, nämlich auf Störungen des Stoffwechſels erſchienen die Anpreiſungen der Schwefelbäder und ihrer begeiſterten Patienten in einem ganz anderen Licht. Heute dämmert die Er⸗ kenntnis auf, daß Millionen von Menſchen nur deshalb in 270 Leiſtungsfähigkeit beeinträchtigt oder gar als Krüppel gelebt haben, weil man von den Schwefelquellen ſo wenig gewußt hat und nichts wiſſen wollte. Bei vielen Störungen der körperlichen Funktionen— insbeſondere bei ſchwächlichen Kindern, jungen Mädchen und Frauen ſowie bei gewiſſen Hautkrankheiten(die irrtümlich als ſolche be⸗ zeichnet werden)— genügt ſchon eine einmalige Kur, um normale und geſunde Menſchen herzuſtellen. st. ſer Der diesjährige Bunſenkongreß. Die 29. Hauptverſammlung der Deutſchen Bunſen⸗Geſellſchaft fand unter ſtarker Beteiliaung in Göttingen ſtatt. Annähernd 500 Chemiker und Induſtrielle waren erſchienen. Den Vorſitz führte Geh. Prof. Dr. A. Bernthſen⸗ neigung der 7 ins der„Dionyſiaka des Nonnos“, aus dem Griechiſchen 0 Deutſche zu ermöglichen. Nonnos war ein griechiſcher Dichte icht im 4. oder zu Anfang des 5. Jahrhunderts lebte und ein Gau in 48 Büchern unter dem Titel„Dionyſiaka“ verfaßte, deſſen H0 o⸗ inhalt der Zug des Gottes Dionyſos nach Indien bildet. den hat die ganze unſt der Rhetorik und Sophiſtik aufgeboten, valeben. von ihm aufgehäuften maſſenhaften mythologiſchen Stoff zu be 9on Die Ueberſehung iſt in die Hände des Dr. phil. Taſſlo min Scheffer gelegt worden; die wiſſenſchaftliche Kontrolle 15⁰ Prof. Dr. Hans Bogner übernehmen. Es ſollen 100 eirag Mitglieder zuſammentreten, die ſich auf vier Jahre zu einem Be vie nicht unter 100 Mark verpflichten, wofür ſie ſährlch drei bis Die Lieferungen der fortſchreitenden Ueberſetzung erhalten ſollen. Ver⸗ Goethegeſellſchaft, Ortsgruppe München, wird die ſachgemä über⸗ waltung und Verwendung der Beiträge als Treuhänder ch in nehmen. Das Werk wird im Verlage Otto Wilhelm Bar st. München erſcheinen. rger Neues von der Petersburger Eremitage. Das Petersburer Eremitage⸗Muſeum, eine der größten Gemägeſammüngen en Welt wird meu geordnet und fur die bedeutenden Bereicheeſchte aweilert. lieber dieſe Arbeiten, die rüſtig fordſchretten P. Ettinger im neueſten Heft der bekannten Kunſtzeilſchrift zeler Cicerone“. An die neuen Säle mit Gemälden franzöſiſcheiſen ſich des 18. Jahrhunderts, die im Vorjahre eröffnet wurden, reihe nter nun drei Säle mit Italienern des 17. und 18. Jahrhunderts, ascd denen beſonders der große Barockmeiſber Aleſſandro Mag ach⸗ und der Rokokomaler Bernardo Ballotto gut vertreten ſind.. Die weitere Säle ſind der Malerei des 19. Jahrhunderts gewidie elen deutſchen Meiſter ſind verhältnismäßig ſchlecht br Einige ſchöne Landſchaften von J. A. Koch und E. Hilde Anſelſt ſowie Bildniſſe von Fr. Krüger, Overbeck und beiden Feuerbach ſind das Wichtigſte, an die ſich Bilder der ſeßen Heidelbera. Das Hauptthema der Verhandlungen galt der Frage „Die Chemie hoher Temperaturen“. Faſt 100 Vorträge wurden ge⸗ halten. Aus den Vorträgen war zu ſehen, wie aroße Fortſchritte ge⸗ rade im letzten Jahre auf dem Gebiete der phyſikaliſchen Chemie ge⸗ macht worden ſind und wie es die Induſtrie verſtanden hat, die neuen Forſchungen praktiſch anzuwenden. Zum neuen Vorſitzenden der Bun⸗ ſen⸗Geſellſchaft wurde Geh. Prof. Dr. Tammann⸗Göttingen gewählt. Für den Taaungsort des nächſten Jahres wurde Frankfurt am Main beſtimmt. 4% Die Nonnosgeſellſchaft. Unter dem Namen„Nonnosgeſell⸗ ſchaft“ iſt eine Geſellſchaft in der Bildung begriffen, die es ſich zur Aufgabe macht, eine Ueberſetzung„des größten Epos der Antike liefor, Achenbach, von Knaus, Meyerheim. Grützner uſw. ſchl Per⸗ Intereſſant ſind überhaupt die oieen Vildniſe bedentende, bohe ſönlichbeiten aus der erſten Hälfte des 18. Jahrhunderts.— ⸗ Niveau der engliſchen Porträtkunſt repräſentieren Hoppn⸗ anzoſen rence und Wildkde. Sehr ſchöne Porträts ſind von den Ir Geérard, Gros Ingres u. d. da, denen ſich der Maler franzöſtſchen Kaiſerreiches, Winterhalter, anſchließt. Sehr izon ſind die Gruppen der franzöſiſchen Landſchafter von Barbi ervot⸗ der Romantiker, unter denen de la Croix und Decamps mmlung ragen. Die meiſten franzöſiſchen Bilder ſtammen aus der er Peter, des Grafen Kuccheleff, Veſbſrodto, die ſich früher in delatne de burger Kunſtakademie befand. Von Plaſtiken ſind eine naide von — geheilt worden ſind, beginnt nun endlich auch die medizi⸗ und des bedeutendſten des ganzen ausgehenden Altertums, nämlich Grafen Oſtermann Tolſtoi von Thorwaldſen, eine„Da Rauch und drei Werke von Rodin hervorzuheben. 2; Ruppertsbera. 9. Juni. Daß es noch trinkfeſte Männer aibt, SSSSe S erS ee re eee SS e s — e EF D SS T 22 D eDe — ————————— Derr 55 e 8 e.. rr — „Dienstag, den 10. Zuni 1924 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe) 5. Seile. Nr. 266 Kachbargebiete Beiſetzungsfeierlichkeiten für Oberbürgermeiſter Söhler 5 Vorms, 8. Juni. Mit welcher Verehrung die geſamte Be⸗ — rung von Worms ihren früheren Oberbürgermeiſter ſchätzte, 10 erſt recht zum Ausdruck bei dem Hinſcheiden des Stadtober⸗ lantes und bei den Trauerfeierlichbeiten. Die Vorhalle des Corne⸗ —— war in einen Hain aus Blumen und Blattgewächſen ver⸗ heltdelt Hier war der Sarg aufgebahrt. Zwei ſtädtiſche Beamten ten die Ehrenwache. Von vorm. 11 Uhr bis nachmittags 2 Uhr undelte die Bevölkerung durch die Halle, um dem Toten den letzten —10 zu weihen.— Im Sitzungsſaale der Stadtverordneten delmmeſten ſich die Stadtväter zum Gedenten des Verſtorbenen. Pletz des Oberbürgermeiſters war in Trauerflor gehüllt. An 10 ind hing ein Bild des Verſtorbenen. Bürger⸗ rü 58 Motzler gedachte in tiefempfundenen Worten, wie man ſich mütte nach Aufgabe des paſſiven Widerſtandes den Oberbürger⸗ biſter wieder in Worms zu begrüßen. Doch es ſollte ihm nicht ver⸗ unt ſein, ſein geliebtes Worms wieder zu ſchauen. Als ſtiller —.— iſt er wieder heimgekehrt.— Der älteſte unter den Stadtver⸗ n. Dr. Stephan, ſprach im Namen der Stadtverordneben in zeichnete Dr. Köhler als einen ehernen Charakter, deſſen Name 8 goldenen Lettern in der Geſchichte der Stadt Worms weiterlebe. mann fand im Cornelianum die kirchliche Feier ſtatt. Dort 0 en ſich ungezählte Trauerteilnehmer eingefunden, darunter die ortreter der ſtädt. und ſtaatlichen Behörden, die Geiſtlichkeit aller Funfeſttonen. Die Führer der Deutſchen Volkspartei, Dr. Oſann und alggeldey⸗Darmſtadt u. a. m. Pfarrer Walter gedachte des eſan nach den Worten:„Ich muß wirken die Werke des, der mich wi andt hat, ſolange es Tag iſt. Es kommt die Nacht, da miemand derken kann.“ Unter Glockenklang ſetzte ſich der Trauerzug nach tan Friedhofe in Bewegung. Die Bevblkerung, Vereine und Schulen Bürden Spalier. Nach kurzem Legendſpruch des Pfarrers gab 90 kgermeiſter Lietzler einen Abriß aus dem Wirken des Toben. 0 folgten mit ehrendem Nachruf die Vertreter der Staats⸗, Stadt⸗ Be ls und Provinzbehörden, der Schulen und Korporationen, der reine und perſönlicher Freunde des Verſtorbenen. * na w. Lampertheim, 9. Juni. Ein hieſiger Korbflechter ſuchte ſ verſchiedenen Betrügereien das Weite. Zweifelhafte Geſell⸗ 5 t, beſonders die Weiblichkeit, lockerte ihm raſch das Geld, ſodaß Pfimeder mittellos zurückkam. Es kam, was kommen mußte, ſeit ugſten ſitzt er hinter Schloß und Riegel. Wheid Mainz, 8. Juni. In jedem Jahre ſucht und findet der die nd ſeine Opfer und trotz aller Warnungen und Mahnungen an adenden hat die Zahl der* desfälle noch nicht abgenommen. 7 täglich werden Todesfälle oder Leichenkändungen gemeldet. Abedeiche des bei dem Autounfall auf der Straßenbrücke in den elärn gefallenen und ertrunkenen Joſef Muntz wurde bei Kaub ündel. In Guſtavsburg ertrank beim Baden ein junger ſtelen namens Schömbs. Die Leiche wurde unweit der Unfall⸗ gefunden. In Worms wurde die Leiche einer weiblichen rſon im Alter von etwa 30—35 Jahre geländert, deren Perſona⸗ bis jetzt nicht feſtgeſtellt werden konnten. Gerichts zeitung Amtsgericht Mannheim Mannheim, 5. Juni.(Sitzung des Amtsgerichts Abt. Sch..) Saalh Amtsrichter Dr. Leſer. Vertreter der Anklagebehörde: tsanwalt Reinle. Ge Ein gefährlicher Rawdy wurde in der Perſon des 22 Jahre alten org Adlex aus Ladenburg für einige Jeit unſchädlich gemacht. ſeloden eines Mädchens hatte er ſich mit ſeinem beſten Freund ver⸗ uüdet. Als ein Dritter den Streit por einer Wirtſchaft in Mans⸗ Auen ſchlichten wollte, verſetzte Adler ihm mit dem Taſchenmeſſer Stich in den Unterleib, ſo daß der Verletzte für lange 0 ſich 5 Behandlung in das Krankenhaus begeben mußte. Heute en der Angeklagte an, er habe in Notwehr gehandelt. Er ſei von da Verletzten zuerſt mit einem Gummiknüppel angegriffen worden. Aaſtver ſantliche Zeugen, die bei dem Vorfall zugegen waren, über⸗ Ve ummend ausſagten, daß Adler zugeſtochen habe, ohne daß der 2 kletzte etwas gegen ihn getan hätte, konnte an einer Schuld des Ageklagten nicht gezweifelt werden. Adler, der ſchon wegen Kör⸗ ſänerletzung vorbeſtraft iſt,„wurde heute mit 3 Monaten Ge⸗ ugnis beſtraft. mer In einem hieſigen Weinreſtaurant kamen im Laufe des Som⸗ dud 1922 größere Mengen Lebensmittel, wie Zucker, Grieß, her ar uſw. abhanden. Dem Geſchäftsfügrer wurde aus ſeinem Zim⸗ ein goldenes Armkettchen und dem Servierfräulein eines Abends hatte ktefmappe geſtohlen, die ſie beim Händewaſchen in der Toilette hatze liegen laſſen. Nachdem man zuerſt von dem Diebe keine Spur Gedd. lenkte ſich der Verdacht auf den 27 Jahre alten ledigen Koch des g B. aus Großzimmern, der bei den Inhabern des Reſtaurants gleigdrößte Vertrauen genoß und überall Zutritt hatte.., der 10 9 bei ſeiner erſten Vernehmung durch die hieſige Polizei die ihm m aſt gelegten Diebſtähle leugneie, war nach ſeiner Entlaſſung aus And Reſtaurant über ein Jahr lang ſpurlos verſchwunden. Der Andhlante. gegen den daher erſt heute verhandelt werden konnte, Fraptt als Grund ſeiner— ganze Romane. Er ſei in ſellen furt einem Anwerber für die Fremdenlegion in die Hände ge⸗ in Di und erſt nach vielen Abenteuern ſei es gelungen, wieder ſteut n Heimat zu gelangen. Die Diebſtähle begangen zu haben, bernond in der heutigen Verhandlung auch wieder in Abrede. Die mochenmenen Zeugen können auch keine beſtimmten Ausſagen Jahte daß B. die Diebſtähle ausgeführt hat, und da ſchon faſt zwei wurd. verfloſſen ſind, war die Sache ziemlich ungeklärt. Der Angeklagte e daher freigeſprochen. M. e wen 6. Juni. r Saar Uhenb⸗ 5(Seung des Schöffengerichts Abt..) ſe. Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley. Beiſitzender: Amtsrichter ge ber Jeee be ewee „Eiſenbahninſpektor„beide hier. er der An ehör dutsanwalt Luppold. 12 erurtellung wegen den Schlachthofe am Maimarkti⸗ enstag Siadder 48führ. Pferdehändler Wichelm Zerr pon hier, der Z0fähr. ikarbener Auguſt Nenninger pon hier, der 38jährige Stadt⸗ Voph. Chriſtian Schmetzer von hier, der 30jährige Händler Joh. ankce imer aus Lampertheun, der ifahrige Pferdetranspor. krbeltengen Bieth ſen. aue Straßburg i. E. der 4efährige Sadt⸗ kwecht ig Hennrich aus Mülben, der 18ährige Pferde⸗ Snrene Pers ieth Wae Sdes 11 Heu ü eck aus im, ia öhner Heinxi Außfer aus Sinsheim, der 3Ijährige Gewerkſchaftsſekretär Hch. derſlaus Manntein, Faben ſich weßen groben Unfugs, Wi. Landend; Gefangenenbefreiung Aufruhrs und ulrtedensbruchs zu veruntworten. Zerrm Mafmarkldzenstag abends 6 Ühr geriet der Pferdehändler wechſ eines Wagens mit einem gewiſſen Link in einen Wort⸗ wurheb der in eine gegenſeitige Schlägerei ausantete. Der Tärm ſtärker, ſo daß ein Poli eiſter herzutam und Nuhe zuledoch vergeblich. Da eine regelrechte Keilerei ſich entwickelte chenden Tumults eine große M enge aſte g der Angenlger Einige wolen vur f ung ngek n. Einige zunegng es Streites dazwiſchengetreken ſein, ae aber purdeun Angriff auf die Polizel über. Enn Poltzeibeamter ſteen ſchwer verletzt; auch wurde verſucht, die Gefangenen zu it einem Wort: Es herrſchte en Aufruhr ohneglei⸗ Teil der Angreifer befand ſich durch Alkoholgenuß in aße e Erregung. Die Poligeibeamten hatzen in dieſer gefährlichen der Sitn en harten Stand, und nur ihrer Beſonnenheit gelang es, bekom, nation Herr zu werden, die Rädelsführer in ihre Hand zu ſchwichenn und ins Gefängnis einzuljefern. Alle Rädelsführer wollen f0 alahtigend vorgegangen ſein, allein ihr ganzes Gebaren ſtellte Renſch wolendeter Aufruhr gegen die bewalfnee Macht dar. Die um ſelbſt nahm eine bedrohliche Haltung ein; aus ihrer 0 en enge ſel 2 2 eee wiederholt Rufe„Schlagtſie tot!“ und ähnliche Ausdrücke. Die Angeklagten und ein Teil der Zeugen rh verwickelten ſich beim heutigen Verhör in große Widerſprüche, ſo daß es ſchwer hält, einen klaren Ueberblick zu gewinnen. Nach Schluß der. a e ergriff der Staatsanwalt das Wort und führte u. a. aus: Kleine Urſachen, große Wirkungen. Aus einer kleinen Balgerei entſpann ſich ein Aufruhr. Zerr verübte groben Unfug, ſträubte ſich anfänglich gegen die Verhaftung, ging aber dann ruhig zur Portierſtube. Bei Nenninger ſei zwar Ge⸗ fangenenbefreiung nicht erwieſen, wohl aber der Angriff auf die Beamten. Die übrigen Angeklagten bekundeten großen Druck auf die Beamten zur Preisgabe der Feſtgenommenen. Der Staatsanwalt billigt ſelbſt mildernde Umſtände, beantragt aber ſtrenge Gefängnis⸗ ſtrafen, gegen Boxheimer nicht unter 1 Jahre Die Verteidiger.⸗A. Schindler(für Zerr und die beiden Bieth),.⸗A. Oppenheimer(für Nenninger und Schmetzer) und.⸗A. Linz(für Boxheimer) ſuchten die Teilnahme an den Vorgängen in ein möglichſt günſtiges Licht zu rücken und beantragten Freiſprechung, fürſorglich Verurteilung zu ganz geringen Strafen. Es wurde folgendes Urteil verkündet: Es werden verurteilt: Wilhelm Zerr wegen groben Unfugs zu einer Geldſtrafe von 150 GM., die übrigen Angeklagten wegen Aufruhrs zu Gefäng⸗ nisſtrafen von—8 Monaten. Ein unverbeſſerlicher Dieb Der 49jährige Reiſende Otto Grabau aus Metz iſt des fort⸗ geſetzten Rückfalldiebſtahls beſchuldigt. Im Laufe des Früh⸗ jahrs ſtahl er hier und in Heidelberg in verſchiedenen Bierwirtſchaften eine große Zahl Ueberzieher, Umhänge, Mäntel und Hüte. Nach ſeinen Vorſtrafen kennzeichnet ſich Grabau als Gewohnheitsdieb. Er iſt in vollem Umfang geſtändig. Der Staatsanwalt will ihm zwar nochmals mildernde Umſtände zubilligen, aber das nächſte Mal fliege Grabau ins Zuchthaus. In Uebereinſtimmung mit dem Antrage des Sbaatsanwalts verurteilt das Gericht den Angeklagten zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von 3 Jahren und zu 5jährigem Ehrverluſt. Angetreuer Bahnbeamter! Der 54jährige verheiratete Kaſſenbote Georg Schuhmacher aus Mannheim iſt wegen fortgeſetzten ſchweren Diebſtahls an⸗ geklagt. Er war über 30 Jahre am hieſigen Hauptbahnhof tätig und genoß eine große Vertrauensſtellung. Seit voriges Jahr verfiel er in einen lockeren Lebenswandel. In der Stationskaſſe ſtimmte es ſeit geraumer Zeit nicht mehr mit dem Gelde, auch Schuhmacher wurde zur Rede geſtellt, er wollte jedoch von nichts wiſſen. Eines Tages kam einer Kaſſiererin von ihrem Tiſche Geld abhanden die Spur führte auf Schuhmacher, der die Wegnahme, weil gleichſam auf friſcher Tat ertappt, eingeſtand In die Enge getrieben, legte er ein Geſtändnis über die übrigen Kaſſendiebſtähle ab. Im ganzen entwendete Schuh⸗ macher aus der Stationskaſſe und aus einer verſchloſſenen Holzkiſte 3100„ durch Erbrechen von Behältniſſen und durch Anwendung falſcher Schlüſſel. Der Angeklagte will durch lange Nervenkrankheit ſeiner Frau in Schulden geraten ſein. Anderſeits pflegte er eifrigen Verkehr mit übelbeleumundeten Perſonen und füh⸗le durch Geburts⸗ und ähnliche Feſte ein koſtſpieliges, verſchwenderiſches eben. Der Staatsanwalt führte aus, der Angeklagte habe einen groben Vertrauensmißbrauch verübt und gehöre deshalb ins Zuchthaus, da es aber die erſte Straftat ſei, ſo billige er ihm mildernde Um⸗ ſtände zu. Der ſchwere Diebſtahl ſei eine fortgeſetzte vaffinierte Tat, die eine empfindliche Strafe, nicht unter 27 Jahren, verdiene. Das Gericht hat folgendes Urteil erlaſſen: Der Angeklagte Gg. Schuhmacher wird wegen fortgeſetzten ſchweren Diebſtahls zu einer Gefängnisſtrafe von 2 Jahren und 3 Monaten und zum Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 3 Jahren verurteilt. Der 27jährige Adolf Adler und der 23jähr. Heinrich Schloß, beide Metzger aus Edelfingen, ſollen ſich der Urkundenfälſchung ſchul⸗ dig gemacht haben. Die Angeklagten führten Fleiſch und Eingeweide auf dem hieſigen Schlachthofe ein und zeigten den Kontrollbeamten ein Geſundheitszeugnis vor, auf dem das Datum abgeändert war. Beide geben an, von der Urkundenfälſchung keine Kenntnis gehabt zu haben. Die Beweisaufnahme fiel in der Tat zugunſten der An⸗ geklagten aus. Das Gericht ſprach ſie daher von der erhobenen An⸗ klage frei.(Verteidſger:.⸗A. Spiegel aus ee )(Ein Opfer ſeiner Rauchleidenſchaft. Seine Leidenſchaft zur Zigarette war dem Polizeiwachtmeiſter Armbruſt zum Verhäng⸗ nis geworden. A. hatte ſich des Diebſtahls ſchuldig gemacht und war vom Schöffengericht Lichtenberg zu 6Monaten Gefäng ⸗ nis verurteilt worden. Da er gegen das Urteil Berufung einge⸗ legt hatte, beſchäftigte ſich die große Strafkammer des Landgerichts Berlin III mit der Nachprüfung des Falles. Auf dem Polizeirevier 251 Lichtenberg war bei einem Händler ein größerer Poſten Ziga⸗ retten beſchlagnahmt worden, da die Ware aus der Beraubung einer Eiſenbahnſendung herſtammen ſollte. Während die Ermittlungen ſchwebten, hatten die Kriminalbeamten den Poſten von etwa 30 000 Stück in das Formularſpind eingeſchloſſen. Nach einiger Zeit wun⸗ derten ſich die Beamten, daß das Paket zuſehends zuſammen⸗ ſchrumpfte. Man packte die Zigaretten nun nochmals in ſtar⸗ kes Packpapier und verſchnürte es. Schon am nächſten Tag war das Paket wieder geöffnet. Es fehlten mehrere Kartons Zigareiten. Um der Sache auf die Spur zu kommen, legte ſich ein Kriminalbe⸗ amter in einemNebenzimmer, durch deſſen Tür er ein Loch gebohrt hatte auf die Lauer. Es dauerte nicht lange, ſo kam ein auf dem Polizeirevier beſchäftigter Wachtmeiſter, der Angeklagte Armbruſt, leiſe ins Zimmer geſchlichen, öffnete den Schrank und entnahm ihm einen Karton mit 100 Zigaretten. Vor dem Berufungsgericht ent⸗ ſchuldigte ſich der Angeklagte damit, daß er ein leidenſchaftlicher Zigarettenraucher ſei und daß ſein karges Gehalt nicht ausreichte, um ſeine Leidenſchaft zu befriedigen. Das Gericht verwarf die Berufung des Angeklagten. Neues aus aller Welt — Eine Wende in der Vogelforſchung. An wiſſenſchaftlichen Werken über die Vogelwelt Europas haben wir keinen Mangel. Und doch zeigen ſich Lücken über Lücken, wenn wir mit neuen zeit⸗ gemäßen Forderungen an die Vogelkunde herantreten. Namenllich die Jugendentwicklung der Vögel hat bis jetzt keiner⸗ lei ernſte Bearbeitung erfahren. Uns fehlen urkundlich getreue ſden. dc Bilder und tägliche Aufzeichnungen aus Neſt⸗ tadien. Auch das Seelenleben muß bei der Aufzucht vom Ei ab beobachtet werden. Es iſt das beſondere Verdienſt der„Staatlichen Stelle für Naturdenkmalpflege in Preußen“, daß die in zweifahr⸗ zehntelanger Arbeit mühſelig gewonnenen Lichtbilder und Beob⸗ achtungen Dr. Oskar Heinroths ſetzt der Oeffentlichkeit übergeben werden können. Das auf 35 Lieferungen bemeſſene Werk, das ſo⸗ eben zu erſcheinen beginnt, bringt neben zahlreichen Schwarzfafeln bezeichnenderweiſe zum erſten Male buntphotographiſch wiederge⸗ 1 farbige Rachen⸗ und Schnabelwülſte junger Vögel. Wie alle eee beginnt auch die Vogelkunde in neuem Schmucke wirts in Kaufbeuern kam einem Bienenſtock zu nache. Die aufge⸗ ſcheuchten Bienen fielen über das Pferd her ſtachen es, haupt⸗ *—9855 Kopf. Das übel zugerichtete Pferd verendete noch — Eine Kolonialausſtellung in Straßburg. In Straß bur ſoll von Juli bis Oktober auf dem„Wacken“— Kolonialausſtell peranſtaltet werden, auf der neben den franzöſſſchen Kolonſen au das Ausland, insbeſondere das ehemalige franzöſiſche Kanada als Aueſteller pertreten ſein ſollen. Außerdem ſoll der elſaß⸗lothringi⸗ ſchen Induf in, ihre für die Kolonien ge⸗ ſtrie Gelegenheit geboten eigneten Erzengniſſe vorzuführen. Mit der Ausſtellung ſollen zahl⸗ Paris. Die franzö⸗ reiche Kongreſſe und Vorträge verbunden ſein. „— Ausweiſung amerikaniſcher Muffker aus ſiſchen Behörden haben eine Verfügung erlaſſen, nach der alle ameri⸗ kaniſchen Jazbandmuſiker aus Paris auszuweiſen wären. Die Ver⸗ ordnung hat unter den amerikaniſchen Muſikern einen Sturm der Entrüſtung hervorgerufen. Sie haben ſofort an den franzöſiſchen Votſchafter telegraphiert und die franzöſiſchen Behörden vor der Durchführung des Ausweiſungsbeſchluſſes gewarnt. Die Führer der amerikaniſchen Muſtker werden, falls nicht auch fernerhin den ameri⸗ kaniſchen Muſikern in Paris die Ausübung ihres Berufes geſtattet wird dafür ſorgen, daß mit den franzöſiſchen Muſikern in Amerika —. Ein pferd von Bienen lolgeſtochen. Das Pferd eines Gaſt⸗ enau f0 verfahren wird. Die neuen ſozialpolitiſchen Geſetze Ameri⸗ as geſtatten eine ſolche Maßnahme. — Ein ſonderbarer Betrüger. In Paris hat es großes Auf⸗ ſehen erregt, daß der Hauptbuchhalter der„Komiſchen Oper“ namens Maurice Victor Picard vor einigen Tagen ſich der Polizei mit der Selbſtbezichtigung ſtellte, daß er über eine halbe Million Fran⸗ ken unterſchlagen habe. Die Polizei nahm ihn in Haft und der Fall wird unterſucht. Dabei iſt man auf die ſeltſamſten Widerſprüche ge⸗ ſtoßen. Der ſchon ziemlich bejahrte Buchhalter hat ſeine Unter⸗ ſchlagungen ſelbſt auf ausſchweifenden Lebenswandel zurückgeführt. Er behauptet, daß er viel geſpielt und gewettet und ſich des Nachts in leichtfertiger Geſellſchaft aufgehalten habe. Er hat von ſich ſelbſt die Schilderung eines ausgeſucht raffinierten Lebemannes gegeben. Die erſten polizeilichen Ermittelungen haben indes zweifellos er⸗ geben, daß Picard einer der größten Spießbürger von ganz Paris war. Alle, die ihn kennen, ſchildern ihn als ein wahres Muſter von Häuslichkeit und ſolidem Lebenswandel. Der Direktor der„Komiſchen Oper“ bezeichnet Picard als einen Mann, dem er blindlings vertraut habe und ſchildert ihn ebenfalls als einen ruhigen und geſetzten Mann ohne jede Neigung zu Extravaganzen. Frau Picard, die Gattin des Betrügers, war aus allen Himmeln gefallen, als ſie hörte, welchen Lebenswandel ihr Mann ſich zu⸗ ſchrieb, da ſie genau weiß, daß er niemals über die Stränge ge⸗ ſchlagen hat. Die Unterſuchungsbehörde hat ſich über den rätſel⸗ haften Fall zunächſt den Kopf zerbrochen. Sie nimmt aber jetzt an, daß Picard das Geld nicht verſchwendet, ſondern irgendwo ſicher untergerbacht hat und daß er wahrſcheinlich beabſichtigt, ſich nach verbüßter Strafe damit einen ruhigen Lebensabend zu verſchaffen. Man gibt ſich jetzt Mühe, die unterſchlagene Summe aufzuſpüren. — Ein Konkurrenz⸗Todesſtrahl? Neben Grindell Matthews er⸗ hebt ein zweiter Engländer, Dr. Wall, techniſcher Profeſſor an der Univerſität von Sheffield, Anſpruch darauf, den Todesſtrahl ent⸗ deckt zu haben. Er hat bereits ein Patent angemeldet für ein „Mittel, elektriſche Kraft in jeder gewünſchten Richtung drahtlos auf jede beliebige Entfernung zu entſenden.“ Es ſind Vorbereitungen für eine Probevorführung getroffen worden, die zunächſt in kleinerem Maßſtabe in der Nähe von Sheffield ſtattfinden ſoll. Dr. Wall behauptet, daß es mit Hilfe der von ihm ausgeſtrahlten elektriſchen Kraft möglich iſt, Motore von Wagen und Luftfahrzeugen zu ſtoppen und Leben zu zerſtören. Eine ſolche Behauptung ſtellt be⸗ banntlich auch der andere Engländer auf, ohne daß es ihm bisher gelungen wäre, den Beweis zu erbringen. Ob hinter der Erfindung Dr. Walls mehr liegt, wird ſich bei der Probevorführung wohl zeigen. — Auf dem Fluge rund um die Welt iſt der engliſche Flieger noch am meiſten im Rückſtand. MacLaren mußte bekanntlich in Akyab in Indien eine Notlandung vornehmen, wobei ſeine Maſchine vollkommen zertrümmert wurde. Er wartet immer noch auf eine Erſatzmaſchine, die unter günſtigen Verhältniſſen in ein paar Tagen dort eintreffen kann. Inzwiſchen haben die amerikaniſchen Welt⸗ flieger ihre Reiſe fortgeſetzt. Sie ſind nach ein paar Tagen Aufent⸗ halt in Tokio nach Kuſchimoto in ſüdlicher Richtung weitergeflogen und befinden ſich damit auf der Reiſe nach Kagoſchima im äußerſten Süden von Japan, von wo die Reiſe nach China und nach Kalkurta weitergehen ſoll. Der franzöſiſche Flieger d' Oiſy, deſſen Ziel Tokio iſt, hat inzwiſchen über Peking Mugdan erreicht, von wo er vermm⸗ lich in kurzer Zeit an ſeiner Zielſtation eintreffen muß. — Der Rekord der Sturzflüge. Eine franzöſiſche Fliegerin Adrienne Bolland hat kürzlich den Verſuch gemacht, den Weltrekord der Sturzflüge zu ſchlagen. Zunächſt hat ſie einen Weltrekord für weibliche Flieger aufgeſtellt, indem ſie 98 mal hinter⸗ einander in 48 Minuten den Sturzflug wiederholte. Damit war ſie aber noch weit hinter dem Weltrekord zurückgeblieben, da im Jahre 1920 ein Flieger namens Fronval den fabelhaften Rekord von 962 Sturzflügen hintereinander aufgeſtellt hat. Fräulein Bolland unter⸗ nahm den kühnen Verſuch, dieſen Rekord zu ſchlagen, und brachte es auch in einer Stunde und 13 Minuten bis auf 212 Sturzflüge hintereinander. Sie mußte dann landen, weil der Petroleumtane ein Leck bekommen hatte. Vermutlich hat die Fliegerin indeſſen den Verſuch als ausſichtslos aufgegeben, denn ſie hätte noch etwa vier Stunden lang Sturzflüge machen müſſen, um ihren Vorgänger zu erreichen. — Ddie Orgel von Wembley. Neben den vielen Wundern der Technik und der Natur, die auf der großen britiſchen Reichsaus⸗ ſtellung in Wembley bei London zu ſehen ſind, erregt eine Rieſen⸗ orgel das größte Intereſſe der Veſucher. Die größte transport⸗ jähige Orgel der Welt hat gegenüber der Königsloge im Aus⸗ ſtellungspark von Wembley Aufſtellung gefunden. Die Orgel koſtet 10 000 Pfund und hat ein Gewicht von 30 Tonnen. Sie enthält mehr als 3000 einzelne Pfeifen und iſt ein Fünf⸗Mamal⸗ Inſtrument mit 75 Regiſtern. 85 engliſche Meilen elektriſchen Drahtes ſind in dieſem elektropneumatiſchen Muſikinſtrument in⸗ ſtalliert und über 5000 elektriſche Kontakte machen die Orgel erſt ſpielbar. Die Rieſenorgel wird bei beſonderen Anläſſen von Eng⸗ lands bekannteſtem Orgelſpieler, Mr. Arthur Maele, von der Central Hall, Weſtminſter, bedient. — Wie man in China Kolleg hält. Der Leipziger Philoſophie⸗ profeſſor Dr. Hans Drieſch anlcge in der„Leipziger Manle Zeitung“ ogn ſeiner Tätigkeit an der Univerſität Peking. Er hielt ſeine Vorleſungen in deutſcher und engliſcher Sprache, von drei chineſiſchen Gelehrten als Dolmetſchern ſekundiert. Ihrer Mitarbeit ſpendet Prof. Drieſch höchſtes Lob. Die Herren überſetzten nicht nur ſo lebendig, als ob der Vortrag ihre eigene Schöpfüng wäre, ſondern gaben auch noch von ſich aus Erläuterungen, wo Drieſchs Darſtellung ihnen zu Edaares ſchien. Es wurde nicht Satz für S ſondern Gedanke für Gedanke Überſetzt, Dr. H. Drſeſch ſprach—1 Minuten und dann trat der Ueberſetzer in Tätigkeit Das Gedächt⸗ nis der Chineſen muß das unſere weit übertreffen. Man behalte eben jedes Wort und leſe es dann gleichſam von einer geiſtigen Tafel ab, wurde dem deutſchen Profeſſor von ſeinen chi Freunden verſichert. —. Elekiriſche Rikiſhas in China. In der Schanghaier Preſſe wird berichtet, daß es einer Firma in Honan gelungen ſein ſoll, eine elektriſch betriebene Rikiſha zu konſtruferen, die geeignet würe, das Straßenbild in China gänzlich umzugeſtalten. Der Wagen ſoll vier⸗ rädrig ſein mit Pneumatiks. Eine elektriſche Batterie iſt vorn ein⸗ gebaut. Der Fahrgaſt ſitzt hinten und vor ihm der Führer. Der Wagen ſoll ſehr leicht zu lenken ſein und pfermal ſcheller fahren, als eine von einem Kuli gezogene Rikiſha. Eine Geſellſchaft mit einem Kapipyel von 60 000 mexikaniſchen Dollars ſoll bereits gegründet ſein. .,Dazu iſt zu ſagen, daß von einem Deutſchen bereits vor einiger Zeit zwei erartige Beförderungsmittel in Gebrauch genommen wor⸗ den ſind. Sie fanden aber keinen Liebhaber und verſchwanden ſehr bald wieder aus dem Straßenbild Schanghais. SATYRIN fangesusdinde, er. Nenragine u vorzeit. Alterserscheinungen, ein anregendes u ktäftigendes vohimbin-Hormon-Präparat. Fachürztlich beguachtef und empfiohlen. In jeder Ahotheke erhültlich. EI57 NEUERSGgCAHEINUNGd! Langenscheidts Handbucher der Handelskorrespondent. 774 S. Gold · Leinenband 5 NMark Korrespondens und Hamdlalounde. Jeder Engliach Lernende, jeder, der englische Go- achäftsbriefe zu schreiben hat, jeder und jeder Handelslehrer, uberhaupt ſeder, der für die englische Weltsprache Interesze ſat findet in diesem neuen Werke allegs, vas für die kaufmännische Praxis erforderlich ist. In jeder Buchhandlung vorrdtig Langenscheidtsche Ver Frof. G. Langenacheidt) Berhin-Schöneberg 15 6. Seite. Nr. 266 Devisenmarkt Berliner Devisen in Billionen Amtlich G. 6. B. 6. rp. G. 10. B. 10. rp. Holland 150,61 157,39 voll 156,61 157,39 voll Buenos-Alres. 15345 1,355 voll.345 1,355 voll Btüssel 18,45 18,55 voll 18,21 18,30 vol Christiania 50,35 55,564 volt 56,56 50,81 voll Danzig 72,22 72,58 voll 72,22 72,58 voll Kopenhagen. 70,57 70,03 volt 70,57 70,93 voll Lissabon 11,97 12,03 vol 11,97 12,03 voll Stockholm. 110,72 111,28 voll 110,72 111,28 voſl Heisingfors 10,47 10,53 vol 10,47 10,53 voll Halien 18,175 18,275 vol 18,20 18,30 voll Londooen 18,055 18,145 vol 18,055 18,145 voll New- Vork 4,19 4,21 voll 4,19 4,21 voll es„„ 21.,05 21,15 voll 20,95 21,05 voll Schweiz 73,52 73,88 voll 13.52 73,88 voll Spanien 56,11 56,39 volt 56,11 56,39 voll Japann 1,665 1,075 voll.605 1675 voll Konstantinopel— 225——— Rio de Janeiro 0,415 0,.425 voll 0,415.425 voll Wien, abgg. 5, 89 M 5,9 1 M voll 5,89 M 5,91 M voll 12.22 12,68 voll 12,195 12,255 voll Jugoslavlen 5704 5,06 voll 4,99 5,01 voll Budapest. 4,59 M 4,61M voll 4,59 N 4,51 M voll Sofia.„„ 0 2,95 5,97M voll 2,99 3,01 voll Börsenberichte Frankfurter Wertpapierbörse Stimmung schwächer infolge reichlichen Angebotes.— Wei⸗ tere Zahlungsschwierigkeiten befürchtet. Erleichterung am Geldmarkt Frankfurt, 10. Juni.(Drahtb.) Auch jetzt nach den Feiertagen scheint sich vorläufig noch keine größere Be- lebung des Geschäafts einstellen zu wollen. Trotz der An- Strengung auf dem Geldmarkt gibt es keinen Anlaß zu Käufen, da nach wie vor die größte Lustlosigkeit herrscht. Man befürchtet, daß immer noch weitere Zahlungseinstel- lungen die Folge der allgemeinen Wirtschaftskrise bilden Werden. Mit Genugtuung Wurde allgemein festgestellt, daß sich die finanziellen Schwierigkeiten bei der Ludw. Ganz AgG. in Mainz mit Hilfe eines Bankenkonsortiums beheben Jassen werden. Auch heute war das Angebot erheblich im Lebergewicht und konnte nur schwer untergebracht Werden. Die Folge war ein weiteres Nachgeben der Kurse, Wenn dlies auch nicht in dem Maße wie in den letzten Tagen Seschah. Durchschnittlich betrugen die Verluste—4 Elll. Fozent, gingen aber auf—2 Eill. Prozent hinauf. Sehr gut hält sich auch wieder der Zuckermarkt. Kurz nach der amtlichen Feststellung der Kurse aber kam ein neuer Rückschlag. Ob die Tendenz endgültig umschlagen Wrd, hängt mit einer allenfallsigen Belebung des Wirt⸗ schaftslebens durch Gewährung von ausreichenden Krediten an die Industrie zusammen. Der Geldmarkt ist erheblich leichter geworden. Monatsgeld war für gute Adressen heute Sschon mit 2 Prozent zu haben, während für tägliches Geld der Satz mit /1s pro Mille festgesetzt wurde. Auf dem freien Markt waren die Kurse ebenfalls Sehr gedrückt. Api 276, Becker Kohle 46, Becker Stahl 27⁵, Entreprises 33, Growag 0,130, Petroleum 9,5, Ufa 3. Auf dem Devisenmarkt lag das Angebot stark im Uebergewicht und damit—3— sich die Festigkeit am Markt. Der französische Franken lag dagegen weiter schWach. Er notierte heute gegen London 86—86,50 ohne Umsatz. Berliner Wertpapierbörse 1440 Geld. und Kreditnot.— Zwangsverkäufe Berlin, 10. Juni.(Drahtb.) Da in den Ursachen für das derzeitige Darniederliegen des Börsengeschäfts, nämlich in noch keine Erleichterungen eingetrelen jst, lagen, zeigte die Börse das gleiche Bild der Zurückhaltung und ausgesprochenen Geschäftsstille wie bisher. Die überall bei Handel und Industrie herrschende Geldknappheit ver- anlaßt weite Kreise zum Abstoßen des bisher festgehaltenen Effektenbesitzes. Kauflust ist so gut wie gar nichf oder nur bei sehr ermäßigten Kursen vorhanden. Am Montan- markt wollte man außerdem Zwangs verkäufe wieder für Hamburger Rechnung und auf sonst große Ab- gaben bemerken. Die Kurse erfuhren deshalb fast überall Einbußen, die in ihrer Gesamtheit über 1 Prozent nicht hinausgingen und nur bei einigen Montan- und Industrie- werten—3 Billionen Prozent betrugen. Die gleiche Ge- schäftsstille herrscht bei den Einheitskurswerten. Am Geldmarkt ist das Niveau ebenfalls infolge von Kündigungen und Zinsheraufsetzungen etwas gesunken. Bei den Devisen sind die Anforderungen wieder etwas geringer geworden, so daß die vollen Zuteilungen wie auch bei den Banknoten aufrecht erhalten werden konnten. Stand der Neichsbank am 31. Mai 1924 Während der letzten Maiwoche haben die Anlagekonten der Reichsbank eine mäßige Neubelastung erfahren, die in der Hauptsache auf Ultimoanforderungen Zurückzuführen ist Wie der Bankausweis vom 31. Mai zeigt, nahm die gesamte Kapitalanlage um 17 auf 2163,5 Trillionen 4 zu. Die Zunahme entfallt überwiegend auf die Lombard- korderungen, die im Papiermarkgeschäft um 4,3 auf 20,1 Trillionen 4, im Rentenmarkgeschäft um 6,4 auf 108,5 Mill. Rentenmark stiegen. Daneben erhöhte sich das Rentenmark- wechselkonto um 6 auf 1137,1 Millionen Rentenmark, das Papiermarkwechselkonto um 0,2 auf 817,9 Trillionen. Der Ultimobedarf wurde im wesentlichen nicht durch Inanspruchnahme von Kredit, sondern durch Abhebung von den Konten der fremden Gelder gedeckt, die sich ins- gesamt um 188,6 Trillionen verminderten; ihre Bestände Zingen daraufhin auf 804,5 Trillionen 4 zurück. Diese Be- Wegung brachte für den Banknotenumlauf eine Zu- nahme um 177,5 auf 926,9 Trillionen A, während der Um- lauf an Rentenbankscheinen nach den Verände- rungen bei der Reichsbank um 68,7 auf etwa 1630 Millionen Rentenmark zunahm. An Reichsbanknoten und Rentenbank- scheinen zusammen flossen also 246 Millionen Goldmark neu in den Verkehr ab. Wenn damit der Ultimobedarf an Zah- lungsmitteln diesmal über die Ansprüche zum Ultimo April hinausgegangen ist, so hängt das zum Teil mit der während des abgelaufenen Monats weiter durchgeführten Säuberung des Zahlungsverkehrs von umlaufendem Notgeld zusammen, die auf über 200 Millionen Goldmark für den Monat Mai ge- schätzt werden kann. Der erwähnten Entwicklung entsprechend gingen die B e. stände der Reichsbank an Rentenbankschei- nen von 390,5 auf 321,8 Millionen Rentenmark zurück. Die Ausleihungen der Darlehnskassen wur- den weiter um 0,1 auf 1 Trillion 4 abgetragen, wobei sich der Bestand der Bank an Darlehnskassen- scheinen auf den gleichen Betrag ermäßigte. Die Rentenbank Ende Mai Der Rentenbankausweis per Ende Mai zeigt gegenüber dem Vormonat einige Abweichungen. Von den 1,2 Milliarden, die dem Reiche auf Grund der Rentenbank-Verordnung zu- standen, hatte es bisher erst 1,1 Milliarden erhoben. Die seinerzeit für Einlösung der Reichsschatzwechsel noch vor- gesehenen, aber nicht benötigten 100 Millionen sind jetzt dem Reiche vorübergehend auf 2 Monate als verzinsliches Dar- lehen gegeben Worden. Als erste Rate eines auf höchstens 30 Millionen be-⸗ messenen Meliorationskredites erscheinen 3 Millionen& aus- gewiesen, die aus den Wirtschaftskrediten dem Reiche als ussichis- reiche Meliorationen nicht zum Stillstand kommen 2 und die hierfür bereits investierten Mittel nicht zu 6 41 Vom Reichsarbeitsminister ist eine entsprechende 5 gewiesen worden, da vorgesehen ist, daſß die Leistunfghiorie- Rentenbank kfür die Me rungen in gleicher Höhe erfolgen. Pie—— Kasse-, Giro-, Postscheck- raid Bankgutl. en könnten an sich mit einem höheren Betrage ausgew 5 werden, da an Zinsen etwas über 100 Millionen vereinn Ver⸗ worden sind; es ist aber ein 88 Belrag zwecks rdes. knappung der Rentenmark aus dem Verkehr gezogen Wo haben ):( Wertbeständige Obligationsanleihe der Stadi Die Stadt Rastatt legt zur Finanzierung der Bautätigken wertbeständiges Obligationsanlehen im Betrage von 3 150 Goldmark auf. Die Wertbeständigkeit ist auf der Dollar!—5 im Verhältnis 1 G%:4,2 Dollar nach dem aae 105 Berliner Mittolkurs der Dollar-Auszahlung New 1 Reichswährung am Fälligkeitstag gestellt. Zinsfuf 6 200 Die Ausgabe der Obligationen erfolgt in Stücken zu 100, 1055 500 und 1000 GM zum Nennwert. Die Einzahlng der nung kann zur Hälfte mit Obligationen des Anlehen ge⸗ Jahre 1908 unter 50 proz. Aufwertung ihres Nennwerts 5 leistet werden. Zur Zeichnung verwendete alte obun tionen, die nach dem 31. Juli 1923 eingelöst wurden. städt. Sparkassenguthaben können mit 5 Aufwerkung gemäß 8 2 Abs. 2 der 3. Steuernotvetogg. nung auf die Einzahlung des gezeichneten Betrages ange aust net werden. Die Zeichnung muß spätestens am 1. Nug und die Einzahlung am 15. August erfolgen. die t * Gumpel-Heldburg-Konzern. Wie es heißt, beruh Mitteilung, daß der Gumpel-Heldburgkonzern mit aeee nischen und englischen Firmen Lleferungsverträge auf mehr als 100 000 Pfund abgeschlossen habe, nicht nge Wahrheit. Insbesondere sei an dieser Meldung die els gebene Menge als unmöglich zu bezeichnen, da sie ung achl. den amerikanischen Konsum für ein ganzes Jahr ause d18 Im übrigen wäre für derartige Abschlüsse lediglic Syndikat selbst zuständig. uk⸗ :: Aus der Kaliindustrie. Die zum Konzern der schen Kaliindustrie-Aktiengesellschaft gehörige Kaligewzel- schaft Glückauf in Sondershausen wird nach einer dung des B. T. den Betrieb vorläàufig einstellen. gleichen Blatt zufolge verlautet, soll auch der Wi Rochen hall-Konzern seinen gesamten Betrieb auf vier Meegen stillegen wollen. Es ist eine Bergarbeiteraktion 8“ diese Betriebstillegungen eingeleitet worden, Waren und NMärkte Mannheimer Viehmarkt pen“ Dem Viehmarkt vom Dienstag wurden zugel Rühe 1031 Stück Großvieh, davon 160 Ochsen, 150 Farren, 721 eme, und Rinder, ferner 311 Kälber, 101 Schafe, 1569 Schgreiss 10 Wagenpferde, 88 Arbeitspferde, 24 Schlachtpferde. 1. Kl. für 50 kg Lebendgewicht in Goldmark: Ochsen: +r en: 44—48, 2. Kl. 36—40, 3 Kl. 30—36, 4. Kl. 24—30; F a 46—50 34—36, 32—34, 28—30,—; Kühe und Rinder: 40—44, 32—36, 26—30, 15—24; Kälber:—, 60—64, 2024 52—54, 44—50; Schafe: 32—35, 28—30, 24—28,—, 36—4 Schweine: 50—52, 50—52, 51—53, 51—53, 48—50. 1500; Wagenpfer de:-—1500; Arbeitspfer de: 450— Schlachtpferde: 30—80. d. mit Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig, Veberetehnz 918 Kälbern ruhig, langsam geräumt; mit Schweinen mittelm! Ueberstand; mit Pferden ruhig. . 5 6. J0. 7 Trloctw, Beslb.——ver. Uitramarinf:. IZsohookew. Kitn 0,9 0,7JsRohs. Aubstahl. 125 16,0 Teokl. Sohlftew...5.1[Vv.stahlw. v. d. 2/ß. 3 75 Tüurg, Lief dons 3,75.95 Ver. Zellst. Berl..61.01 Zuokerf. B. Wagb..5 2,85 Sarottl.... 0,825 0,775 Teleph. Berliner 275.25 Ver. Uneneg. 12 1 Ubrenfabr.Furt 2,5— Vogtl. NMasoh. St..6 1,45]„ Frankenthai 3 29/fugo Sohnelder, 3 29 Thse Eisenhütte— Vogel Teſegr. +. 15 5 Ver.deutsoh Oele 15 15,5 Voſgt& Häff. 81., 1½]„ flellbronn..35 180Sopubert& Salz..1 6,15 Türk. Tabaksreg. Vostiänd.— 8 55⁵ 75 Taten uad Ausledrenlelden In Biülttonen Prorenten, Stüchenofiemngen in Billonen Me prd Stäck V.. oh. ind. Malnr%½1 673 Volfhom. Seſl u. K. 2 2,1]„ Offsteln.. 233 2,30Sohuokert 4 60. 27,.25 26 Unlon-AGleferel..5 3, Wanderer-Werke— 4% Ver. Fabf. Passel.5 ,88 Wa 8e& Freytag 1,8 1,7]„ Rheingau——sSiemens Elektr., 6 56 Unlonwerke Mhm. 4,75 4,75 Weser At. e 11%5 Ver.Pinsel Nurnb..9 7,5 Zellst. Waldhôfsf. 625 6„ Stutigart..25.10Stemens KHalske 37 25 4— 75 + 3 6,75 905 Frankrurter Dividenden-Werte. eeeee Sloidaee Vinas 12 1. e e e 5 Benz, 185—Kreiohgauer.——Ikastatterwaggon 225— Stoehrkammaarn 47 42 V. pisob. Miekeln, 125 12/ WINenerdubstah! 1 6 Bank-Aktien. Elberteld. kupfer— 0,6 Hansfeider. 25 2,5 Ula„ 4 3,18]Stoewer Mühm. 6 35 V. AtanrstoffEibl. 41 40 Zelfstoff Verein; ½7 6. 10. 6. 10. 6. 10. Entrepriees:.— 33ler Söhne.... 24 255 Ahm. Koblenanl. 9,1 3,5P8tollb. Zinchütten 27,5 25.9—855 5* Zeilstoff Waldhol „ d. oresltd. 12.b. Hypotnekenbk.,— Rheln. Sreditban 1,5.3 Sudd. Iimmobllen. 18—IV.Schunt. Srn.& W. —— 1* 155 eeee 2 53 Ahein. A-Bant.5 278 Berliner eee e Dank für Br. Ind. ereinsban 45„4 Sudd..-Cred.-B. 2,7— Transport-Aktien. Berli-Kurse 115 F..-Cred H.—— iesent-Geselle. 77 785 Sdldd. Biscontog. 8 on 2 0 runer Hnänme 13 ** Hyp. u. Mb..85 1,75 Dresdner Bank.13 4,15 Wiener Bankref..290.280 15 A 2125 20—5 10 5 9 51 gſoveof Australlen 21 20,6 grusohltzrextii 2,4.4 Jwioking- Oewent 4 16 Barmer Bankuer. ½15 1 Erkirt.Hxp.-Bank 1,7 1½7[Wiibg. Sankanst. uüdd. kleenbahn 3,28 4ll-Sddam. B sch. 2028 27 Cerein. Eibesohin.6.9,4.-.f. Jerkhrew. 35, 35C. Mockmann. 30,5 31 Holt, Buekann; 4 Dortinertlandges, 19.. Hetallb. u..-G. 11,3 11„ Kotendank 59,3 58,5 Baltimore— Hanaa'sohfff. 78 7,6 Haiteid peiligsen..4„ Opusohe Ggerz. 3 3 Fiesengr Stedt“% 94 Dom. u. Prvaibk. 3,75 3,55 Mltteid. Cred.-B. 1,25.2 Vereinsbank 17— 7 2 ammend. Papler 2,5%75 Hlüokfortn Nachf. 0,525 6473dedkraftww. Mhm. 90% g1 Darmat..Mat.-B. 8 5 50 6 mannb.Vers.-Ges. 27 45 Bank-Aktien.—.————.——— N— 35 307 ester. Gred. Af. 0,390 C, 375. Allg. Ver onoord.Spinner. e ndel 8,Otsch. Atl. 1 —————— Bank—— Ftakzer Hyp.-Bk. 3 3— 1 ak f. 2l. Merte 2 12 8 9 12 Seeh ereu Anet 447 Deutsohe Kunsti.%5.75 Segall Strumpf. 1 IWederel 200 41 Nefſent. u. Verte 28 27 Beichebant.. 18,4 18,28 Frantf f. U..— epbard Tenit. 38 e Teſehgraber.. 0 9 Fiegd. Brüekenn. 3 t. u.„ 19, rankf. R. u. ISerlin. Hid. dees.— 1½,9Pt. Uebersee Bk. 55,5 35,5 Rhein.Creditbank 14 J,4 debr. Goedhardt— 925 Thoerl Oelfabrik 4,25 0,5 Wineimeb. Fulauu Bergwerk-Aktien. de ee e Bestbenr e.(Jcaer Waggen ſg ſs TMörlebersalnen 7½„4 8 eimed. morab. u. dl.—— harpen. gergbau 505— fobsohles. Eb.-Bd. 6,23 9 Altteld. redltbx..25 10 13 15 e Elaenu. 875 Falſe. Asoberal, 6,75 6,258 do. Eand.(.) 10 8½78 Kolonlalwerte. 325 5 .Terem. Bergw. 278 2025 Falurk-Seisdett.—— Pnön Berhbau 2078 20.5 Industrie-Aktlen. Dtech.-Ostafrka 2 24% Nexlkaner.—=Iussenbank. 0 355 Bergw. 67.5 Kalberk Mester. 11.25 10½5 Rbeingraunkohle 22,5 29, 28 Aoumulat. Fabr. 16 13 Sedisohe Anliln, 12,4 11.63JUr.-Besl h. Oelf. 13,5 13/6, fleu-Gulnes. 27 2,804½% Mex, Bew.——HDeutsche Petr.- 7 Friedriohah. B0,.—-— kothr. H. u..-V. 35 38 Saſzw. Hellbronn 38 35 Adier 4 Oppend. 58 50 Salcke Maschin..10Bremer Vulkan. 43 42 Otavl Hlnen u. Els. 17,12 178% Tebuantepes 16 15,5 Pomona. 22 7 Jelsenk. Berqu, 48,75 0 Hannesmannröh. 22.5 218Telſus Bergbau..5 1 Adlerwerks 128 1 elglas 4. 3, Buderus EIsenv. 8, 8Soutn Wesrt.— 4½% 8„„neidburg. 25 2 V. K. u. Laurahütte 4,5 3,75 17 70 5. Bem 7 5 K N 75 45 8% Hexſkaner 0, 25 37, 75 Peterab. int iand..3 1,5 Benz-Metor enanderwork..6 179 Bergmann Elektr. 9,„5 Chem. Heyden..,— wde......c ͤ ⁵. 8—Als. Porti. Zeme 35 rllnkarlsr. Ind. 67, em. delsenk.. 22 423 Bid— 19.5 15 Boster.-U. St-B. 95** amme dies. à 60. 95 227Periiner Maschb. ½5 Sdem. Aldert... 3½8 34/api, alg. Fetr. ind..50 2,30 int. Fetr. Un., ipvu——Sſobel*„* 5 Tur auano 8,75 8,25 Serrellue Bergw. 57l 3,1 Dalmier Motoren 2,1 2/Becker-Kohle...84 4 Krügerahall.. 225.5 Stoman bebat Industrie-Aktien. Anbalt. Kohlenm, 13 1,78 Biag Nuenberg. ,6 Pessauer das. 16,5 8,86[Becker-Stahl. 230 4,5—— Terii..28 9,27 gudsee Phasphs 355 Bobb. Mannbeim 2Sad. Aniin.Soda 12,30 1½75 cementkarlstadt 5 4,250annenor gubstahi 5 Biemarokhbtte.. Beutsoh-Luxemp. 30,8 36,[Plamond.. 13, 135] Muldenth. Fapier.0a8 0060f Ua.. eempf-Sternb. 165 16 Bad. Flektr.-Aes..75 0,75„ Lothr. Metze——Arenberg 22%—1 310 Bochumer Gubst. 43,25 39,1 P. Flsend.-Sianal. 17 2 eizzer Stamm.—— Bad. Hasch. Durl. 10 10,25 chamotte Annaw. 5 IGAsobaftpg. Zeiſef. 18 14.Sedr. Sbhier C0,— 28.5 Deutsohe Erdöl. 22,73 2087 Berliner Festverzinsliche Werte. Farkbrauereli. 20 19 Bad.Uhren Furtw. 10 11Chem, Wrk. Albert 38 3 Augeb.-Aß.HMasok. 18,2 18,25 Braunk.u. Brikete 16 1beutsch.Gubstahi 3,5 3,5 9 Loböfterd. Bineg. 8 8 Bayrisch. Splege! 4 8,„ Jodenderg 33,5 33,PertseheRabeW..775 U725, Eſekir.Leferung- ſgelsenk. Bergw, 73,18 20. a) Reichs- und Staatspaplere.% Sohwartn-Stordn——Bayer. belladse 35„ Srieshelm. 6/6 Beutsehe Taliw. 28,7 27 Elektr.Llont.Kr. 76 7 deisenk.dubstahi 11,5 70.5 Dollarsohätre.. 088 0,73 8½/.Reiohsant 0, 101 0,188J 8% B. Koblene. Vorger.„„ 10 10,15 Beck 4 Henkel. 1,8 1,75„ Weller t..— 38fbeutsche Masok, 4J Eisbaoh&4 Co. 17 17 denschowm 4 00. 121 1,28[Goldanlene., 4½2 6„ 675.890 5% freub.Kallan. 3, 32 Ar dedr. Wäenn. 1 iSergmaan Flektr. 9. 9 oohßt. Hürgb. Vag.——beutschesteigzg- 5%„„ Emallle Unleh.„3 26Cermag. Poru-k. ½% Reſohssontr. WV 24% Prt. Könsole 098 U. 181 Kengemdetd. 2% Aaler Oppenheim.. Sindnetallwerke 1,9 ,7 Paimler Notor. 2 2Deutsebe Woffss. 2 2 27 Enzinger Fliter, 11.5 9Serresbelm. AGlas 42 22 W 00 60845%%„„.sd 160 2% Rosgenran Aalerwerke Kkley. 135 ,35 81.-Uu.8. Braubahk——öt. Elsenh. Berlin-Ipdeutsoh. Eisenh. 5 4,7ESSSGhb. Bergwerk 67,5 66,5 ges. f. elektr. Unt. 12,75 11, 1 r 2.„e„„ 0,205 0½21 5% 8chs. Braung. 25 1. E. fl. Stamm 7 6,75 Brem.-Besigb.Oei——.Adid-u..-Anst. 11 1,5 Donnersmarokh., kader Fleletitt. 8˙8„88 doldesohmidt, Th. 08% B. Keſohsanl, 9068 0, 08 4% Radischd Anl.——„ Landeoß Hond · Angl 1 8 8,5 Brouer Stamm. 5 Sſdeutsche Veriag 9J7kakl, Llet 4 60. 2,5.25 Greppiner Werke 31.75 30 7%„ 2.50—¼% Bayer. Anl. 0,363 0,38 Aeshaff. Duntgazg,.—Srookhues.-W. 4.—Dyokerkb. 4 WIdm. 2 51 Düeseld. klsend. 12—Felamubie Fapſer 3, /fritznerhaschin. 14.5 16, b) Ausländische Rentenwerte. 2 Aachaff. Zefitot 1 150 Brongef. Sohlenk 276 27.5 Dinglerzwelbrek. 375 37: bynamit Mobel.. 3 40keiten& Gulfl.. 18 17,5 gebr. Grolmann. 4 1 gr.C0%% 25 27 Dahnbed. Darmst. 0.—ISuestf. Erlangen 1,42 1,5 Purrkoppwrk. 8.—— kekard Maschln. 74/ R. Frieter. 3 34Hrün& Blifinger.5.284%½ Uet. Scbtea.— 4,83%/ Turk. unlt. Anll.—— 9%-.X. 95 0r. 17 30 Laden. Weinkeim 125 22 Cem. iteldeiberg 2,5 7,1 Düsseld.Rat Bürr 2 22 Flsenw. I. 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Daraus ſoll erm leichte Verkehrsflugzeug der Zukunft, das„Motorrad der Luft“ ſ0 achſen, das auf wiſſenſchaftlichen Grundlagen aufgebaut, Wirt⸗ aftlichkeit und Leiſtung aufs beſte vereint. zeut ngland und Frankreich haben ſich die Erfahrungen der 9 tſchen Segelflüge in der Rhön beim Bau ihrer Leichtflugzeuge zu We gemacht. Von ſtaatlicher und privater Seite reichlich ſubventio⸗ worck, aben im Leichtflugzeugbau einen großen Vorſprung vor uns nuſere Es gilt für uns Deutſche ihn einzuholen und die Früchte Raſcker Arbeit ſelbſt zu ernten oder im Wettſtreit zu unterliegen. und ausgiebige Unterſtützung unſerer jungen Flieger die Konſtrukteure tut dringend not! Sie ſetzen aus Idealismus für lehe ache ihre Arbeitskraft, ihre Geſundheit, ihre ganze Habe ein, 3 Geldmittel verfügen ſie nicht. Auch der Staat kann ſie nicht 7 erſtützen wie in anderen Ländern. So gebe jeder Deutſche, ſoviel te ur immer kann, ſei es Geld, ſeien es Materialien, und trage damit zur Ertüchtigung unſerer Jugend auf dem Gebiet der Wiſſenſchaft Forſchung und zum Wiederaufbau unſeres Vaterlandes! eldſpenden wollen auf das Poſtſcheckkonto des Rhön⸗Segel⸗ 50 l⸗Vetthewerbes Frankfurt a. M. Nr. 49055 berwieſen Stiftungen G Materiglien an das Fliegerlager auf der Waſſerkuppe, den keld Rhön, zu Händen des Leiters der Flugwache überſandt wer⸗ 5 Die Südweſtgruppe des D. L. V. Der Deutſche Modell⸗ und Segelflugverband. Veranſtalter des Rhön⸗Segelflug⸗Wettbewerbs 1924. gez. Dr. Kotzenberg. Die große deulſche Radlerwoche in Jrankfurt a. M, wie bekannt, vom 31. Juli bis 10. Auguſt die Haupttagung ſpo Bundes deutſcher Radfahrer mit einer ununterbrochenen Reihe de ktlichen Meiſterſchaftskämpfe, Feiern und Feſtlichkeiten umrahmt, lie pricht das gigantichſte Sportfeſt des Jahres 1924 zu werden. Es gen ſchon über 4000 Anmeldungen deutſcher und ausländiſcher krortsleute vor. Es beabſichtigt ſogar eine ſtarke Anzahl a m eri⸗ übe cher Sportsfreunde extra zu dieſem Feſte die Reiſe 90 ern großen Teich“ anzutreten. Einige hundert Herren ſind unauf⸗ wlich damit beſchäftigt, dem Rieſenſportfeſt ein prunkvolles Gewand kuzuertigen. Die ſtädt. und Reichsbehörden haben ihre Unterſtützung Ygroße finanzielle Zuſchüſſe bereits in die Tat umgeſetzt. Oeſter⸗ metbiſche. Italieniſche und Schweizer Mannſchaften haben ihr Erſchei⸗ „ in ſtärkſter Aufſtellung zu den Länderwettkämpfen zu⸗ agt. Ein Feſtſpiel unter Leitung eines prominenten Künſtlers und 0 irkung einiger tauſend Radler, Rieſenfeuerwerke bisher nie Mupenen Umfanges, Flugzeugfahren, Volksfeſte, Blumenkorſys, msſſenchbre uſw. bringen neben den ſportlichen Kämpfen eine faſt ſdel erſcheinende Abwechslung. Wegen Zimmerbeſchaffung wenden deſ alle diejenigen, die das Bundesfeſt beſuchen, am beſten an die Meedele bele des 41. Bundestages und Sportwoche, Frankfurt a. M. U lle Pferdeſport 5 8.. Fünf Siegesritte hintereinander konnte der Weinberaſche wallocken O. Schmidt bei den Samstagrennen in Hoppegarten Aunben. eine auf Berliner Bahnen kaum zu erreichende Glanz⸗ a ng, die das reiterliche Können Schmidts ins hellſte Licht rückt. eſtel R. leitete den Reigen ein. Es folaten dann in ununterbro⸗ diter Folge Palamedes im koten Rennen mit Hornbori. Ganelon. Aübeg und Denkſtein. le. Jockenbeſtrafungen. J. Maté wurde in eine Geldſtrafe von 10 W Mk. genommen. weil er ſich nach dem Großen Berliner Hürden⸗ Anen au Tätlichkeiten gegen einen anderen Jockey(B. Streit) hat beeißen laſſen. Gleichzeitig erhielt er eine Verwarnung, weil er ait rfach im Rennen nicht die erforderliche Rückſicht auf ſeine Mit⸗ 2 genommen hat.— Eine Verwarnung erhielt auch W. Tar⸗ leger weil er Llewelyn im Silbernen Pferd überaus leichtfertig und zen ſeine Ordre geritten hat. Je 50 Mk. haben H. Groſchel. K. dahle⸗ M. Oertel, K. Thiel, J. Stus, F. Finfinger und C. Töpel zu kerlen wegen Auslaſſens einer Wendeflagge am 19. April in Straus⸗ Aicß ebenſo E. Thalecke wegen Auslaſſens einer Wendeflagge am ril in Strausberg. ue Trainer C. Boldnan iſt im Krankenhaus zu Crefeld plötzlich Feriſchweche geſtorben, nachdem er am Mittwoch auf Miette keingattel tätig geweſen war und noch die Freude hatte, den von ihm nierten Fataliſt ſiegreich zur Wage zurückbegleiten zu können. Napajedler Jährlingsanktion. Die diesjährige Verſteigerung des berühmten böhmiſchen Geſtüts, der man auch in deutſchen Sport⸗ kreiſen ſtets mit Intereſſe entgegenſah, brachte 22 Jährlinge unter den Hammer, für die ein Geſamterlös von rund 1310 000 Kr.(ca. 164 000 Mark), alſo ein Durchſchnittspreis von 7800 Mk. erzielt wurde. Für deutſche Rechnung erwarb M. Herding einen von dem Wiener Derby⸗ ſieger Sanskrit gezogenen Hengſt für 24000 Ce. Drei Jährlinge wanderten nach Italien, drei, darunter der von Baron Alf. Roth⸗ ſchild mit 62 000 CK. bezahlte teuerſte, nach Oeſterreich. Alle anderen werden dem jungen böhmiſchen Rennſport zugeführt. Motorradſport * Süddeutſcher Tourenpreis. Die Vereinigung Nürn⸗ berg⸗Fürther Motorradfahrer veranſtaltet am 29. Juni zum 2. Male den Süddeutſchen Tourenpreis auf einer 25 Km. langen Rundſtrecke mit geringen Steigungen aber zum Teil ſehr ſchwierigen Kurven ſüdlich der Stadtgrenze von Nürnberg. Die Veranſtaltung dient gleichzeitig als Vorlauf zur Deutſchen Straßen⸗ meiſterſchaft des DMV. für Maſchinen bis zu 250 cem. und Maſchinen mit Seitenwagen bis zu 1000 cem. Rennen Ium den Süddeutſchen Tonrenpreis iſt in vier Klaſſen eingeteilt bis 350, 500, 750 und über 750 cem. Alle Fahrer haben 10 Runden oder 250 Km. zurückzulegen. Rennen II um die DMV.⸗Seitenwagenmeiſterſchaft in zwei Klaſſen für Maſchinen bis 650 cem. und darüber geht über fünf Runden oder 125 Km. und die drei Rennen um Meiſterſchaft der Leicht⸗ und Klein⸗ krafträder über die gleiche Diſtanz. Meldeſchluß war am 6. Juni. Auf der abgeſperrten Rundſtrecke ſollen fünf große Tribunen errichtet werden, da mit einem Maſſenbeſuch gerechnet wird. * Deutſche Kraftrad⸗Straßenmeiſterſchaft. Am 15. Juni gelangt auf dem Straßendreieckbei Schleißz die Deutſche Kraft⸗ rad ⸗ Straßenmeiſterſchaft 1924 zur Entſcheidung, die vom Kraftrad⸗Sportausſchuß des ADAC. durchgeführt wird. Die Rundſtrecke iſt 8 Km. lang. Die Rennen ſind reine Schnelligkeits⸗ prüfungen und ſtſind offen für ſteuerfreie Kleinkrafträder, nichtſteuer⸗ freie Krafträder bis 250 cem, für Maſchinen bis 350 cem. und ſolche von über 350 cem. Zur Teilnahme berechtigt ſind nur ADAC.⸗Mit⸗ glieder. Die Beteiligung iſt recht gut, da 63 Meldungen eingegangen ſind.— Als Gegenſtück veranſtaltet der D. M. V. gleichfalls auf ſächſi⸗ ſchem Gebiet die Klaſſiſche Dreſecksfahrt für Motorräder bei Marienburg, in deren Rahmen tig der 2. Vorlauf für die Deutſche Straßenmeiſterſchaft der Maſchinen ausgefahren wird. ſchm Nasſport * Neuer Zmiſt im Radreunſport. Die ſeit langer Zeit ſchwebenden Streitigkeiten zwiſchen dem Verband Deutſcher Radrennbahnen und Deutſchen Rennfahrer ⸗Verband, die ſ. Zt. durch Intervention des Vereins Deutſche Sportpreſſe geſchlichtet werden konnten, haben eine Neuauflage in verſtärkter Form erlebt. Die Urſache hierzu war die provozierende Haltung des Veranſtalters der Stadionrennen zu Ber⸗ lin, der trotz des ihm bekannten Beſchluſſes des D. R.., nicht gegen Belgier zu ſtarten, Léon Vanderſtuyfft auf die Bahn gelaſſen hatte. Dieſe Angelegenheit zog ſich wie ein roter Faden durch die radſport⸗ lichen Verhandlungen während der Rheiniſchen Sportwoche und führte ſchließlich zu einer Entladung der erhitzten Gemüter, was wiederum zur Folge hatte, daß der P. D. R. kraft ſeiner Autorität gegen einige Fahrer mit exemplariſchen Strafen vorgehen zu müſſen glaubte, an⸗ ſtatt das Uebel bei der Wurzel zu vacken und an dem Urheber aller dieſer Streitigkeiten ein Exempel zu ſtatuieren. Huſchke und Golle wurden mit je drei, Koch und Manthey mit je zwei Monaten Dis⸗ qualifikation beſtraft, beginnend am 7. Junf. Der D. R. V. wird natürlich dieſe, Beſtrafung ſeiner Mitglieder nicht ſo ſtillſchweigend hinnehmen, und der Streit geht nach wie vor luſtig weiter. Wie wir erfahren. hat der D. R. V. für den 19. Juni eine Vollverſamm⸗ lung ſeiner Mitglieder einberufen, in der auch der Preſſe gegenüber der Sachverhalt dargelegt werden ſoll. Lawntennis * Rot⸗Weiß⸗Tennisturnier. Die Internationale Pfingſt⸗Veran⸗ ſtaltung des Berliner Lawn⸗Tennis⸗Turnierklubs wurde am Samstag beträchtlich gefördert. Vom Vortage ſeien noch nachgeholt die Siege von R. Kleinſchroth— Graf Salm gegen v. Kehrling— Hoppe 6/2, 6/½, in den Einzelſpielen Lorenz über Lüdke 4/6, 6/, 6/3, Zander gegen v. Biſſing 8/, 6/2, Rahe gegen Dr. Koken 5/, 6½4 und Darnoc gegen Graf Salm 6/1, 10/3. Am Samstag lieferten ſich Hannemann und Dr. Gaſt einen hübſchen Kampf, den Erſterer erſt 6/2, 8/6 für ſich entſcheiden konnte! Dr. Kupyſch triumphierte über Tomilin 6/1, 6½4, Harras über Falbe 6/(1, 6/3, Graf Sal m über H. Stapenhorſt 6/8, 6/4, Gran dy über Rothe 6/4, 6/, De⸗ maſius über Diepholz 6/, 6/1, Grandy über Bölling 6/4, 6/1, Krohn über Geismar 9/7, 6/4. Im Herrendoppelſpiel unterlagen Starke—Rothe ohne größeren Widerſtand gegen Hannemann— Moldenhauer 1/6. 2/6. Bei den Damen zog Frl. v. Janvtta gegen Frau Käber den Kürzeren, die 6Z3, 6/3 ſichere Siegerin blieb während Frau Uhl erſt nach ſchärſſtem Kampfe Frl. Lüding 67/8, 7/5 bezwingen konnte,. hHockey des T. V. M. 1846 in Bamberg bei dem Hockeyturnier des 1. F. C. Bamberg. Es gelang der Mannſchaft trotz ſchärfſter Kon⸗ kurrenz wie Leipzig, Nürnberg, einen werwollen Pokal mit nach Hauſe zu nehmen. Die Mannheimer Mannſchaft überragte alle anderen an Technik und Kombinationsſpiel. Die Mannſchaft ſtand wie folgt: Aletter, Franz, Schleich, Boos, Rauſch, Brod, Reichert, Nuß, Schleenvoigt Baumann, Hollerbach. Boxen *Paul Samſon⸗Körner— auch Halbſchwergewichtsmeiſter.— Der Titelkampf um die deutſche Boxmeiſterſchaft im Halbſchwergewicht zwiſchen dem Meiſter Seybold und dem Titelhalter im Schwerge⸗ wicht Paul Samſon⸗Körner hatte die Chemnitzer Sportfreunde in hellen Scharen nach der dortigen Radrennbahn gelockt, die von etwa 8000 Zuſchauern umſäumt war. Der Kampf ſelbſt enttäuſchte inſofern, als Samſon, der noch an den beiden letzten Tagen Gewicht herunter⸗ nehmen mußte, nicht auf der Höhe ſeines Könnens war. Dagegen überraſchte Seybold nach der angenehmen Seite hin. Die beiden erſten Runden verliefen ſehr hart. Trotzdem aing Seybold friſch in die dritte Runde und landete auch verſchtedentlich recht gut. Erſt in der 6. Runde konnte Samſon den Widerſtand ſeines Gegners brechen und dieſen durch eine kurze Rechte hinter das linke Ohr für die Zeit zu Boden ſchicken.— Der immer mehr aufkommende Roeſemann Hannover erledigte den Marokkaner Makadoni bereits in der 1. Runde.— Abdull Kebir⸗Marokko fertigte trotz einer ſtarken Ge⸗ wichtsvorgabe den Berliner Dreßler überlegen nach Punkten ah, während Muladowitſch⸗Italien und Rolauf⸗Köln ſich un⸗ entſchieden trennten. Der Italiener war hier entſchieden der Beſſere. * Die Boxweltmeiſterſchaft im Weltergewicht kam in Phila⸗ delphia zwiſchen dem Titelhalter Mickey Walker und Lem Ten'dler zum Austrag. In dem ſehr hart geführten Kampfe blieb nach Ablauf der 10 Runden Mickey Walker Punktſiegekr.— In Newyork ſchlug der Federgewichtsweltmeiſter Johnny Dun⸗ dee den Chilenen Luis Vincentini über 12 Runden glatt nach Punkten. Leichtathletik ks. Deulſche Leichtathletikmeiſterſchaften. Mit Rückſicht darauf, daß die Deutſchen Leichtathletikmeiſterſchaften in dieſem Jahre in Stettin(9. und 10. Auguſt) zum Austrag gelangen, fallen die des Baltenverbandes aus. Große Vorbereitungen hat der.E. Preußen⸗Stettin zu den deutſchen Meiſterſchaften zu treffen, um den Auserwählten der deutſchen Leichtahletik würdige Meiſtertage zu be⸗ reiten. Neben einem großzügigen Ausbau der Platzanlage der „Preußen“ wird eifrig daran gearbeitet, der ganzen Veranſtaltung ein glänzendes Gepräge zu geben. Neben dem ſportlichen Teil der Meiſtertage finden naturgemäß auch große nationale Veranſtaltungen ſtatt. Der Rahmen dieſer dürfte ſein: am 8. Auguſt, abends Be⸗ grüßung der Teilnehmer und Fremden im Parkhauſe, am 9. Auguſt, abends Gartenkonzert, 10. Auguſt nach Schluß der Sportveranſtal⸗ tungen Feſtball. Am Montag, 11. Auguſt Ausfahrt an die Oſtſee. Lorenz, Raufmann Oskar Tietz, qensen und andere fahren auf 895 Nifa-Rad Aneeeeeeeneeeeemeeeeeeeeeeeemee unm uumummn tituunummmunmmmunnunmmmmummmmmmmmmumm nnummn Mitteldeutsche Fahrradwerke d. m. b H. Sangerhausen- Berlin, Im Karlsbad 6 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Hgas, Mannheimer General⸗Anzeiger. G. m. b. H. Mannheim. B 6. 2. 4 Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. 8 Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy * Erfolge Maunheimer Hockeymannſchaften. Ueber die Pfingſt⸗ feiertage weilte die Jugendmannſchaft der Hockeyabteilung Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebiete, Gericht u. Anzeigen: J. Bernhardt. den übrig. redaktionellen Teil: Fr. Kircher: f * e eeee Reęrel Penutz 2 Offene Stellen 0 Unterstützung des Werbeleiters wird Angebote unter G Vogler, Dresden. Hoher Verdienst ohne Kapital! uchhalter mit beſten Empfeh⸗ lungen, perfekt in Dr. phil. ſucht für ſofort 95 985 Zielbewußter energ. Herr geſucht, der ſelbſt und durch Untervertreter den Vertrieb eines bei der Metallverarbeitenden Induſtrie leicht vexkäuflichen Artikels übernimmt. 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Auf Antrag des Oberbürgermeiſters Mann⸗ heim wird nach Vollziehbar den Herrn Landeskommiſſar der§ 42 Abſ. 5 der Begräbnis⸗ und Friedhofordnung der Stadt Mannheim ergänzt durch den Nachſatz „ebenſo die Beiſetzung von zwei Leichen tot⸗ geborener Kinder in einem Kindergrabe.“ 9 Mannheim, den 12. Mai 1924. Badiſches Bezirksamt.— Abt. IV. Den Verkehr mit Kraftfahrzeugen, hier Sonn⸗ und Feſttagsfahrverbot betr. Nachſtehend brin,—5 wir die mit Zuſtimmung des Bezirksrats erlaſſene, mit Erlaß des Herrn Landeskommiſſärs vom 27. V. 24 für erklärte Vorſchrift vom 8. Mai 1924 zur öffentlichen Kenntnis. Die bezirkspolizeiliche Vorſchrift des ehemaligen Bezirksamts Schwetzingen vom 27. II. 24 und 27. III. 24 die bezirkspolizeiliche Vorſchrift des Bezirksamts Mannheim vom 12. II. 1924 ſind damit auf⸗ gehoben. Mannheim, den 5. Juni Badiſches—— VI. Vorſchrift. Vom 1. Mai bis 15. September jeden Jahres iſt in den Stunden von vormittags 10 Uhr bis nachmitt ags 7 Uhr an Sonn⸗ und Feſttagen der durchgehende Verkehr mit Kraftfahrzeugen (Kraftwagen und Krafträdern) verboten: a) auf der Röntgenſtraße in Mannheim von der Südoſtecke des Brauereiblockes an, b) auf der Feudenheimerſtraße(Kreisweg 1) bis Feudenheim, e) auf der ſogenannten oberen Bergſtraße von der Bezirksgrenze(bei Leutershauſen)— über Schriesheim bis zur Bezirksgrenze(bei Doſſenheim). 82 Ausgenommen von dem Verbot ſind dringende Berufs⸗ und Dienſtfahrten von Reichs⸗ und Landesbeamten, Aerzten, Tierärzten ſowie von Streckenaufſichtsbeamten der Ueberlandzentralen. —5 Pfänder. Lit. A. 12 032 bis mit 13 274, u. Lit. C 20 943 bis mit 22 624 vom Monat Januar 1981 findet Dienstag. den 17. Juni und Freitag, den 20. Juni, von nachmittags 2 Uhr an im Ver⸗ würdig Näbe Moll⸗ 8 ſteigerungslokal. gegenüber der Kurfürſtenſchule ſchule.— 861 gul möbltert. Wohn ſtatt. 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