ben leben frebe Donnerskag, 12. Juni Mittag⸗Ausgabe Verkaufspreis 10 Soldpfennig 1924— Nr. 269 dugsprehe: In Mannheim und umgebung wöchentlich Vold⸗ pfennig. die monatlichen Sezieher verpftichten dei evtl. Henderung der wirtſchaftlichen verhältniſe ſoenendie werdende preiserhöhungen anzuerkennen. poſt⸗ eckkonto nummer 17500 Karlsruhe.— Hauptgeſchüfts ſtelle dunheim E 6. 2.— Seſchüfts⸗Hebenſtelle Reckarſtadt, wald⸗ Sen. 6. Fernſpr. Ur. 7031, 7032, 7048, 7043, 7048. Telegr.⸗Adr. eralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Badiſche Neueſte Nachrichlen Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei vorauszahlung pro eſn⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40 Soldmark Reklamen 2,— Soldmark. Kür Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine pverantwortung über⸗ nommen. höhere Sewalt, Streiks, Setriebsſtörungen uſw. derechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder deſchränkte Rusgaben oder für verſpütete Aufnahme von Rin⸗ zeigen. Ruftr. d. Fernſpr. ohne Sewähr. Serichtsſt. Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel Neue Mannheimer Seitung: Aus Zeit und Leben mit Mannheimer Frauen- und Muſik-Zeitung Welle und Schall Aus Feld und Garten Wandern und Neiſen Ein Manifeſt Abſchied vom Elyſee MNi In dem letzten Miniſterrat, der unter dem Vorſitz de rands geſtern Mittag ſtattfand, gab dieſer von dem Inhalt emiſſions⸗Schreiben Kenntnis, die er an die Büros der Kam⸗ daß und des Senats gerichtet hatte. Weiter teilte Millerand mit, er folgendes Manifeſt an das franzöſiſche Volk erichtet habe: Meine lieben Mitbürgerl! In dem Augenblick, wo ich mein Amt in die Hand der National⸗ derſammlung zurücklege, die es mir mit mehr als Dreiviertel ihrer Stimmen am 23. September 1920 übertrug, will ich mich an Euch wenden. Als oberſter Beamter der Republik, der nach em grauſamſten und ruhmreichſter aller Kriege gerufen wurde, um über die Geſchicke Frankreichs zu wachen, wußte ich, daß ſich üre einmütigen Wünſche in einem Worte zuſammenfaſſen ließen: riedel Frieden nach außen durch Abkommen mit unſeren lliierten, durch die Entwicklung der internationalen Ver⸗ tändigung unter Führung des Völkerbundes durch de Ausführung des Verſailler Vertrages, der uns Sicherheit und ſeparationen gewährleiſten ſollte, durch die Durchführung der Iiplomatiſchen Akte, die das neue Europa geſchaffen habe; Friede im Inland durch Vergeſſen der inneren Zwiſtigkeiten er Vorkriegszeit, durch die Achtung der Glaubensbekenntniſſe und Weltanſchauungen, durch den Schutz aller Rechte und legitimen In⸗ leteſſen an Ru he, Arbeit und Ordnung, durch unaufhörliche ubeit an dem materiellen und moraliſchen Fortſchritt. Die Regierung wolle bei der Durchführung dieſes Programms Richt die heilige Schuld vergeſſen, die Frankreich gegenüber ſeinen zerſtörten Gebieten und gegenüber ſeinen Opfern des Krieges ob⸗ liegt. Um ſie zu begleichen, hat der franzöſiſche Steuerzahler nicht deniger als 100 Milliarden bezahlt. Alle Miniſterien während meiner Präſidentſchaft haben ſich dieſem hier genannten Werke onet Vier Jahre hindurch hat die Welt dem erhabenen hauſpiel ihre Bewunderung geßzollt, das das arbeitsſame und ruhige Frankreich darbot, ebenſo mutig angeſichts der Auf⸗ haben des Friedens, wie angeſichts der Prüfungen des Krieges. Am 11. Mai haben die allgemeinen Wahlen ſtattgefun⸗ den. Getreu der oberſten Pflicht des Präſidenten der Republik, die in peinlicher Beachtung der Willenskundgebung des allgemeinen Stimmrechts beſteht, habe ich mich an die Politiker gewandt, die es in den Vordergrund geſtellt hatte. Ich beabſichtigte, mit ihnen in voller Loyalität in der Führung der öffentlichen Angelegenheiten zuſammenzuarbeiten. Auf meine Aner⸗ etungen haben ſie mit einer Ablehnung geantwortet; ſie haben inen Rücktritt gefordert, was ein gänzlich ungerechtfer⸗ üigter Anſpruch war, der ebenſo ſehr dem Geiſte wie dem Buch⸗ laben der Verfaſſung widerſprach. Wenn unſere Verfaſſung de Wahl des Staatsoberhauptes einzig und allein in die Hand der Forlamentarier gelegt hat, ſo enthält ſie doch wenigſtens die Be⸗ knmnung, daß der Präſident nach ſeiner Wahl außer im Falle des andem Rechenſchaft ſchuldig iſt. 8 Eine Entſchließung, die vom Parteigeiſt einzelner eger eingegeben iſt, hat dieſe Sicherung aber nunmehr zerſtört. nter ihrem Druck haben unſere parlamentariſchen Verſammlungen eklärt, daß der Präſident der Republik, da er der Mehrheit der onlen Kammer nicht gefällt, ſofort zurücktreten müſſe, bne das geſetzliche Ende ſeiner Amtstätigkeit abzuwarten. Das ſtellt einen gefährlichen Präzedenzfall dar, der le Präſidentſchaft der Republik zum Spielball von Wahlkämpfen cht, der auf einem Umweg die Volksabſtimmung in unſeren in chen Sitten einführt und die einzige Sicherung der Stabili⸗ und Kontuinität beſeitigt, die die Verfaſſung enthält. hätte eine Treuloſigkei zu begehen geglaubt, wenn ich mich und wäre es auch nur um meiner Ruhe willen— zum Mit⸗ uuldigen an einer ſo gefahrvollen Neuerung ge⸗ —32 hätte. Ich habe alſo Widerſtand geleiſtet. Ich weiche Lin Engländer über die deutſche Einheit bat em geſtrigen Leitartikel des„Daily Telegraplh“ beſchäf⸗ ſchend das liberale Parlamentsmitalied Fiſher mit der deut⸗ erſen inheit. Er behandelt die franzöſiſchen Verſuche, eine faſſg ung des Deutſchen Reiches herbeizuführen, denen er die Auf⸗ monar der Engländer entagegenſetzt, die im Sturz der Hohenzollern⸗ des Wchie einen wirklichen und weſentlichen Fortſchritt für die Sache Us doeltfriedens erblicken. Für Enaland ſei dieſer Sturz ein Ergeb⸗ en An kavitaler Bedeutung geweſen. Sei die deutſche Republik in ugen der Franzoſen weniger tüchtia und weniger vaterlands⸗ wpubligs die Republik Frankreich? Fiſher betont. daß die deutſche Frieilk ſchwach ſei, weil ſie die demütigende Laſt des Verſail her dublikdenspertrages zu tragen habe. Wenn die deutſche Re⸗ verſuche. den Vertrag zu erfüllen, ſo ſetze ſie ſich dem Wider⸗ Lerzus eines Teiles des deutſchen Volkes aus: wenn ſie dagegen in de de gerate, der Rache der Alliierten. Fiſber iſt der Anſicht daß tſche Republik trotzdem eine beſſere Garantie 10* ſeßun wendung farbiger Truppen im Rheinlande und für die Be⸗ gien geſt,„Rubrgebiets hätten zweifellos die monarchiſtiſchen Par⸗ Frant eſtärtt. Viele Franzoſen alaubten, daß es zur Sicherheit Gdaos ſi beitrage. wenn die deutſche Republik immer mehr in das Geſahr und das Leben der deutſchen Regierung in dauernder chwebe. Die feparatiſtiſche Beweagung im Rheinlande. flal und in Banern erſcheine den Durchſchnittsfranzoſen als vernünftigere und wirkſamere Methode, um das Mächte⸗ Hochverrates während der ſiebenjährigen Amtsperiode nie⸗ jetzt, nachdem ſich alle in meiner Macht befindlichen geſetz⸗ ö WMahevublit Frankreich büldet als die deutſche Monarchie Rillerands an Jrankreich lichen Mittel erſchöpft haben. Morgen werde ich in Reih und Glied mit meinen lieben Mitbürgern, die mir aus allen Ecken des Landes wertvolle Ermutigungen und Sympathiekundgebungen zu⸗ gehen ließen, den Kampf wie der aufnehmen für die Freiheit, für die Republik und für Frankreich. Paris, 11. Juni 1924. Alexandre Millerand. Um 3 Uhr nachmittags wurde auf dem Elyſee die Flagge des Präſidenten der Republik niedergezogen, die Präſidentſchaft Millerands gehört der Geſchichte an. 5 Die parlamentariſche Lage V Paris, 12. Juni.(Von unſerem Pariſer Ver⸗ treter.) Millerands Manifeſt hat in linksrepublikaniſchen Kreiſen ſchärfſten Widerſpruch erregt, weil Expräſident noch einmal die Anſchuldigung wiederholt, daß die Führer des Kartells eine Ver⸗ letzung der Staatsverfaſſung begangen haben, als ſie ihn aufforderten, zu demiſſionieren. Solange Millerand im Elyſée war, konnte hier⸗ über in der Kammer nicht geſprochen werden; denn die Perſon des Präſidenten bleibt außerhalb einer Debatte. Da Millerand in dem Manifeſt ſeine Campagne gegen die Linksrepublikaner fortſetzt, ſo wird das Parlament zu dieſen Beſchuldigungen in der nächſten Woche Stellung nehmen. Es läßt ſich feſtſtellen, daß die Hetze der reaktionären Blätter gegen die Mehrheit im Zunehmen begriffen iſt. Her⸗ riot wird als Freund der Kommuniſten bezeichnet, um die bürger⸗ liche Bevölkerung der Provinzen irre zu führen. In den Börſenbe⸗ richten wird von den Plänen der neuen Regierung ſo geſprochen, als wäre eine Revolution im Anzug. Der Peſſimismus wird dick aufgetragen. Auffallend iſt, daß die Londoner und Newyorker Börſe den Stand der Dinge in Frankreich durchaus zuverſichtlich be⸗ urteilen, während hieſige Finanzgruppen Baiſſe⸗Manöver ausführen, die mit dem politiſchen Feldzug gegen das Kartell im Zuſammen⸗ hang ſtehen. Millerand läßt in den nationaliſtiſchen Blättern grof artige Ankündigungen über ſeine nahe bevorſtehende Wirkſamkeit als Senator verbreiten.„Nächſtes Jahr bin ich Miniſterpräfident“ ſagte er ſeinen Freunden. 0 Bei der heute ſtattfindenden Hauptverſammlung der Linkspar⸗ teien werden 340 Deputierte und 260 Senatoren anweſend ſein. Es ſoll die Verſtändigung über einen Präſidentſchafts⸗ kandidaten erreicht werden. Die Minderheitsparteien ſetzen ſich aus 241 Deputierten und 51 Senatoren zuſammen. Da der Prä⸗ ſident mit abſoluter Mehrheit gewählt werden muß, ſo iſt die Wahl des Kandidaten der Linksparteien geſichert, falls die Hauptverſamm⸗ lung über die Perſönlichkeit eine Einigung erzielt. Gegenkandi⸗ dat der Mehrheit dürfte Maginot, vielleicht auch Barthou ſein. Die Kommuniſten wollen an der Wahl nicht teilnehmen. Linksſchwenkung Poincarses V Paris, 12. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Das wich⸗ tigſte Ereignis des geſtrigen Tages iſt die Aufnahme der Senats⸗ gruppe„republikaniſche Vereinigung“ in die Koali⸗ tion der Linksparteien, die morgen ihren Präſidentſchaftskandidaten ernennen ſollen. Die republikaniſche Vereinigung hat nun Poin⸗ caré als Präſidenten vorgeſchlagen und der frühere Miniſterprä⸗ ſident ſchlug ſich auf die linke Seite, obwohl er vor den Wahlen von dieſem Kompromiß nichts wiſſen wollte. Die von ihm präſidierte Gruppe dürfte den Senatspräſidenten Doumergue ſtatt des Kammerpräſidenten Painlevè als Kandidaten vorſchlagen. Poin⸗ caré verſtand es durch ſeine Schwenkung nach links einen Zwie⸗ ſpalt in die vereinigten Linksparteien der beiden Kammern zu bringen. Die Sozialdemokraten wollten von der Aufnahme der Poincaré⸗Gruppe in die linksrepublikaniſche Koalition nichts wiſſen, wurden aber überſtimmt. Kammer und Senat traten geſtern nur zu kurzen Sitzungen zuſammen, in denen das Rücktrittsſchreiben Millerands verleſen wurde. Der Kongreß iſt auf Freitag, den 13. Juni, 3 Uhr nachmittags zur Wahl des Prä⸗ ſidenten der Republik nach Verſailles berufen worden. Die nächſten Sitzungen der Parlamente finden am Samstag ſtatt. aleichgewicht herzuſtellen. Es ſei die klaſſiſche franzöſiſche Politik Richelieus, Mazarins. Colberts und Napoleons. Deutſchland zu zerteilen, um es zu kontrollieren. Demagegenüber betont Fiſher, daß ſich die Entwicklung Deutſchlands im Gegenteil in einer arößeren Zentraliſie⸗ rung bewege. Man könne nicht alauben, daß irgend ein nen⸗ nenswerter Erfola zu Tage treten würde, wenn Teile des Deutſchen Reiches vom Vaterland losgelöſt würden. Die Tagung des völkerbundsrates in Genf wurde am Dienstag vormittag durch Miniſter Beneſch eröffnet. In ſeiner Eröffnungsrede gedachte Beneſch teilnahmsvoll des Atren⸗ tates auf den öſterreichiſchen Bundeskanzler Seipel. Der Rat beſchloß, ein Telearamm an Seipel zu ſenden. mit dem Wunſche baldiger Geneſung. Die Danziger Frage wurde ſodann von der Tagesordnung abgeſetzt, da bekanntlich die beteiligten Staa⸗ ten inzwiſchen beſchloſſen haben, die ſtrittigen Punkte zunächſt ſelbſt zu regeln. Dann befaßte ſich der Rat mit der Frage der Zurück⸗ ziehuna der franzöſiſchen Tiruppen aus dem Saar⸗ gebiet. Der italieniſche Vertreter Salandra führte aus, daß dieſe Angelegenheit ſehr ſpät an den Rat gelangt ſei, daß die Frage nicht ſehr dringend ſei und erſt vom Rat beſprochen werden müſſe. Salandra ſchlua deshalb vor, die Beantwortung der deutſchen Note bis zur nächſten Taaung des Rates zu verſchieben: es wurde dem⸗ gemäß beſchloſſen. Die Verhandlungen gehen weiter. Die Demokratie in der Sackgaſſe Das Drum und Dran und Beigemengſel der Kriſen in Deutſch⸗ land und Frankreich darf trotz der endlich zuſtande gebrachten Lö⸗ ſungen den Blick darüber nicht trüben, daß ſich die Demokratie weſt⸗ licher Obſervanz, zu der auch das neudeutſche Regime nach 1918 ge⸗ hört, im Stadium einer erſchütternden Kriſis befindet. Selbſt die heißeſten Sehnſüchte nach der„Demokratie an ſich“ werden trotz der freiſten Verfaſſung der Welt in Deutſchland durch dieſen Reichstag kaum geſtillt werden. Nichts iſt bezeichnender für die„Wert⸗ ſchätzung“, deren ſich der Reichstag als der ſinnfälligſte Ausdruck der deutſchen Demokratie erfreut, als das allgemeine Aufatmen, daß man 14 Tage von ihm nichts zu ſehen und zu hören bekommt. Da⸗ durch iſt wenigſtens einigermaßen die Gewähr gegeben, daß er keine Taten im Sinne des§ 360 Abſ. 11 des St..B. für das Deutſche Reich(Grober Unfug) begeht. Wir ſind auf dem beſten Wege, den Widerſinn der Demokratie zu erleben. In Deutſchland erſchöpft ſie ſich im Grunde genommen nur darin, die jeweilige Regierung zu ſtürzen. Vom wirklich demokratiſchem Staatsaufbau, von demokratiſcher Ge⸗ ſtaltung und demokratiſcher Politik etwa im Sinne der großen Staatsmänner Englands iſt auch nicht ein Deut zu verſpüren. Daß die bisherigen Regierungen überhaupt am Leben blieben, und maach⸗ mal ſogar einige Monate amten durften, verdanken ſie lediglich dem Umſtand, daß die höchſte Tugend der Demokratie, das Mißtrauen, es keiner Partei geſtattete, der anderen über den Weg zu trauen. Wir wollen die parteipolitiſche Einſtellung einmal ganz ausſchalten, ſondern nur— zum wievielten Male?— darauf hinweiſen, daß die kommenden Entſcheidungen für Deutſchland von ungeheuerer wirt⸗ ſchaftlicher und politiſcher Bedeutung ſind. Gewiß hat die Reichs⸗ regierung am vergangenen Freitag eine Mehrheit errungen, die an⸗ geſichts des Parteiwirrwarrs geradezu erſtaunlich iſt. Aber ſie hat den Sieg doch nur infolge des Umſtandes davongetragen, daß die Sozialdemokratie den Deutſchnationalen und der ſonſtigen Oppoſi⸗ tion nicht den Triumph gönnen wollte, den Sturz der Regierung ſofort herbeiführen zu können. Gebe man ſich doch nicht der irr⸗ tümlichen Auffaſſung hin, als ob die Sozialdemokratie aus wirk⸗ licher politiſcher Erkenntnis und Einſicht um des Sachverſtändigen⸗ gutachtens willen der Regierung Marx⸗Streſemann ihre Unter⸗ ſtützung geliehen habe. Sie tat's„aus Haß der Städte und nicht um Euern Dank!“ Es ſteht nur zu befürchten, daß ſie ſich dieſen Dank durch eine geſalzene Gegenrechnung zu verdienen hofft, zu der die einzelnen Poſten der augenblicklich verſammelte ſozialdemokratiſche Parteitag ſchon aufſtellen wird. Auf die Gefahren dieſer ſoge⸗ nannten verſchleierten großen Koalition iſt ſchon vor Wochen ver⸗ wieſen worden, denn die Unterſtützung der Regierung durch die Sozialdemokratie iſt umſo bedenklicher, weil ſie nur von Fall zu Fall gewährt wird und ſie ganz anders, als wenn ſie ſelbſt an der Regierung beteiligt wäre, frei von allen Rückſichten einer ſolchen Bindung ſich unter Umſtänden teuer genug verkaufen kann. Jeden⸗ falls iſt es heute ſchon in ihre Hand gegeben, mit einem Schlage alles zu nichte zu machen, was die Reichsregierung in Ausführung des Dawesplanes jetzt und in der Folgezeit unternimmt. Damit iſt aber das Ergebnis der Reichskagswahlen ziemlich in das Gegenteil verkehrt worden, denn eine derartige ausſchlag⸗ gebende Stellung der Sozialdemokratie liegt weder im Sinne der Wahlentſcheidung, noch iſt ſie überhaupt demokratiſch. Das ganze Elend der verfloſſenen Regierungskriſe wird uns eigentlich jetzt erſt klar. Man könnte faſt ſagen, daß die Löſung ein geſchichtliches Unrecht darſtellt, denn die Mittelparteien, von einigen ſchwanken⸗ den Demokraten abgeſehen, wollten entſprechend der Abſtimmung vom 4. Mai eine Koalition mit den Deutſchnationalen zu deren ver⸗ antwortlichen Mitarbeit. Eine Koalition mit der Sozialdemokratie war dadurch implicite aus der Diskuſſion ausgeſchaltet, und dennoch ſind heute die Mittelparteien genötigt, mit der Sozialdemokratie tak⸗ tiſch zu operieren. Dadurch aber wird dieſe zur Beherrſcherin des Kabinetts und damit auch der deutſchen Politik, ein Zu⸗ ſtand, der auf die Dauer einfach unmöglich iſt und deſſen Folgen, wie wir fürchten, nicht ſehr erfreulich ſein werden. Eine Beſſerung könnte nur eintreten, wenn ſich die Sozialdemokratie endlich dazu entſchließen könnte, ſich von gewiſſen marxiſtiſchen Hundeleinen frei⸗ zumachen. Aber ſo lange ſie ſich auf auswärtigem Gebiet eines hoffnungsloſen Dilettantismus befleißigt und ihr heimliches Sehnen in der Befriedigung innerpolitiſcher Oppoſition ſich ergeht, iſt auf eine Beſſerung nicht zu hoffen. Die deutſche Demokratie erſtickt im Formelkram, Geſchäftsord⸗ nungsdebatten und Parteigezänk. Vom„Willen des Volkes“ und ſeinen verſchiedenen Auswirkungen iſt überhaupt keine Rede mehr. Heute hat ſich bereits zwiſchen Parlament und Volk eine tiefe Kluft aufgetan. Vergeblich ſpähen wir nach dem Brückenbauer, dem es wohl gelänge, die Verbindung wieder herzuſtellen. Mit Reichstags⸗ auflöſungen oder Appellen an einen Volksentſcheid allein kann man keine Pionierarbeit leiſten, ſo lange der Grund aus Triebſand be⸗ ſteht. Wir müſſen alſo, obwohl uns die äußere Not 11f den Nägeln brennt, wohl oder übel daran denken, den organiſchen Feh⸗ ler im deutſchen Staatsaufbau zu beſeitigen. Damit ſoll nicht die Frage der Staatsform aufgerollt werden, denn dieſe kann nicht gelöſt werden, ſolange ſie einen Teil der auswärtigen Politik der anderen Unterzeichner des Friedensvertrages bildet. Die Kriſe in den Parteien drängt je länger je mehr zur Entſcheidung, denn fämt⸗ liche Parteien in der gegenwärtigen Faſſung haben ſich überlebt. Um die vier Pole der Weltanſchauungen(konſervatip, liberal, chriſtlich⸗ übernational und ſozialiſtiſch⸗nternational) werden ſich neue poli⸗ tiſche Erdteile bilden, die uns heute noch vielfach unbekanntes Land ſind. Wer wird der neue Columbus ſein, der uns den Weg zu ihnen weiſt? Aber auch in Frankreich haben die Dinge eine Entwickelung genommen, die der unbefleckten Demokratie geradezu ins Geſicht ſchlagen. Wir haben weder Luſt noch Veranlaſſung, uns für die Perſon Millerands einzuſetzen. Doch hat das Vortreiben angeblich demokratiſcher Prinzipien, das ſchließlich zum Sturze Millerands ge⸗ führt hat, geradezu eine Verwüſtung unter den demokratiſchen Ar⸗ idealen angerichtet. Bisher konnte man die Stellung des Präſi⸗ denten der mit der einer automatiſchen Sicherung an einer komplizierten Maſchine vergleichen. Nun hat das Votum der Kam⸗ mer und merkwürdigerweiſe auch des Senates, in der eine Reihe von Anhängern der demokratiſchen Linken den Siegern uneigen⸗ nützig zu Hilfe eilten, auch dieſe Sicherungsmaßnahme zu einer par⸗ teimäßigen Funktion herabgewürdigt. Gerade in der Stetigkeit der ſiebenjährigen Amtsdauer des Präſidenten lag ein Gegengewicht egen allzuſtarke Verſchiebungen des politiſchen Lebens, die unter mſtänden das Land in Unruhe verſetzen konnten. Von nun ab wird, nachdem dieſer böſe Präzedenzfall geſchaffen worden iſt, der Präſident der Republik nichts weiter ſein, als eine Puppe in den Händen der jeweiligen Mehrheit. Das geht ſogar noch über ameri⸗ kaniſche Verhältniſſe hinaus, wo bekannklich nach jeder Präſidenten⸗ wahl der Grundſatz vertreten wurde: Dem Sieger die Beute. Bei der engen Verbindung der Geſchicke Deutſchlands mit der jeweiligen franzöſiſchen Außenpolitik ſind die weiteren Folgen dieſer Ueber⸗ 1 2. Seitke. Nr. 269 Maunheimer General⸗Anzeiger(mitfag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 12. Juni 1924 ſpannung des demokratiſchen Gedankens noch gar nicht zu überſehen Lediglich das Petit Journal' hat darauf hingewieſen, wie wenig demokratiſcher Charakter in den Abſtimmungen enthalten ſei. Gelingt es den Demokratieen in Deutſchland und Frankreich nicht beizeiten ſich aus den Sackgaſſen, in die ſie ſich jet verrannt haben, wieder herauszufinden, iſt ferner ihr Verhalten nichts anders als eine Prä⸗ mie auf politiſcher Unmoral, ſo harrt ihrer das Schickſal, das ſie bereits in Rußland, Italien und Spanien an ihr erfüllt hat, ur nach Land und Volk und Charakter verſchieden: der Cäſaris⸗ Wird das zwanzigſte Jahrhundert wirklich ſeine mus löſt ſie ab! Züge tragen? Kurt Fischer Die engliſch⸗ruſſiſche Ronferenz Litwinoff in London Wie der„Frankf. Ztg.“ aus London berichtet wird, aibt die Ankunft Litwinoffs der die Leitung der engliſch⸗rufſi⸗ ſchen Verhandlungen übernehmen ſoll, die bisher Rakowsky ge⸗ führt hat, Anlaß zu reichlicher Spekulation, da Litwinoff ſchon vor Monaten kommen ſollte und nun erſt auftritt, nachdem die engliſch⸗ ruſſiſche Konferenz auf den toten Punkt geraten iſt. Die„Mor⸗ ning Poſt“. die an der Perſon Litwinoffs heftigen Anſtoß nimmt, glaubt, daß der Zweck des Kommens der iſt, um jſeden Preis eine Anleihe zuſtande zu bringen, und daß er dafür als Deckung die chineſiſche Oſtbahn anbieten werde, die gemäß dem ſoeben abgeſchloſſenen ruſſiſch⸗chineſiſchen Abkommen praktiſch wieder ruſſi⸗ ſches Eigentum geworden iſt. Dadurch erklärt ſich auch die Verzöge⸗ runa von Litwinoffs Reiſe, da er zuvor das chineſiſche Abkommen babe abſchließen wollen. Die„Morning Poſt“ vermutet, daß Sowjet⸗ rußland zualeich auf Frankreich einen Druck auszuüben beſtrebt iſt, um die Anerkennuna zu erkaufen durch das Zuoeſtändnis an die Pa⸗ riſer ruſſiſch⸗aſiatiſche Bank, die ein wichtiges Intereſſe an der chine⸗ ſiſchen Oſtbahn habe. Die„Mornina Poſt“ belegt dieſe Auffaſſung durch Zitate aus der„Isweſtiſa“. Die japaniſch- amerikaniſche Spannung Ein Aktenkatsverſuch auf den U. S..-Generalkonſul 81 Berlin. 12. Junf.(Von unſerm Berliner Büro.) In Poko⸗ hama iſt ein Attentat auf den amerikaniſchen General⸗ konſul Kemper verſucht worden, ein Beweis für die amerikafeind⸗ liche Stimmuna in Japan. Ein ſapaniſcher Arbeiter erſchien auf dem Konſulat mit gezücktem Dolch und erklärte dem japaniſchen Portier, er werde den Generalkonſul töten. falls er nicht verſpreche, gegen die Verſchärfung des amerikaniſchen Einwanderungsgeſetzes einzutreten. Der Arbeiter wurde verhaftet. Die Antwork Amerikas auf den fapaniſchen Proteſt in der Einwanderunasfrage wurde am Mittwoch dem ſapaniſchen Botſchafter in Waſhinaton übergeben. Amerika vertritt darin den Standpunkt, daß die neuen Einwanderungsbeſtimmungen keinerlei Verletzungen der beſtehenden Verträge bedeuten. Man immt in Waſhington an, daß Japan ſich bemühen wird, die alleinige Konzeſſion für die Petroleumquellen von Sachalin zu erwerben. — Die amerikaniſchen Präſiòentſchaſtskandidaten Auf dem republikaniſchen Parteikonvent in Cleve⸗ land ſind die Kandidaten für die Präſidentſchaft bereits in regen Wettbewerb getreten. Zu einer Einigung auf eine beſtimmte Perſönlichkeit, die der Konvent vorſchlagen werde, iſt es bisher noch nicht gekommen. Genannt werden Coolidge, Ddawes und Hoover als ausſichtsreichſte Kandidaten. Nach einer anderen Mel⸗ dung gilt die Aufſtellung Coolidges als republikaniſcher Präſident⸗ ſchaftskandidat als ſicher. Es iſt durchaus möglich, daß binnen einer Woche noch eine neue Partei gegründet werden wird. Senator Lafollette hat dem Konfent eine eigene Plattform vorgelegt, deren Schickſal aber bereits beſiegelt erſcheint, da die Mehrhehit der Republikaner den Führer des fortſchrittlichen Flügels nicht zu Worte kommen laſſen will. Die Folge davon wäre, daß Lafollette am 17. Juni auf dem Parteitag der Farmer und Labour Party in St. Paul ſeine ſelbſtändige Kandidatur für die Präſidentſchaft verkünden und zugleich die Gründung einer unabhängigen republikaniſchen Partei vollziehen würde. Lafollette wird beſonders von den Senatoren Jo 5 nſon und Borah geſtützt. Er führt ſeit Jahren einen zähen Kamyf für die Reform der Republikaniſchen Partei. Er hat auch im Petroleumſkandal den Stein ins Rollen gebracht. Die Plattform, die er vorgelegt hat, zählt im einzelnen alle ſeine innerpolitiſchen Forderungen auf, die in dem Verlangen der direkten Präſidentenwahl durch das Volk gipfeln. Am Schluß wird eine aktive Außenpolitik mit dem Ziel der Reviſion des Verſailler Vertrages in Uebereinſtimmung mit dem Waffenſtillſtandsabkommen verlangt. das deutſch⸗belgiſche Schiedsgericht Ein bedeutſamer Prozeß In Genf haben die Verhandlungen in den großen vom bel⸗ giſchen Staat gegen die deutſchen Verſicherungs⸗ geſellſchaften und den mit dieſem ſolidariſchen deutſchen Staqat angeſtrengten Prozeß wegen der Verluſte, die die bel⸗ giſchen Verſicherten infolge des Markſturzes erlitten haben, begonnen. Dieſe Verluſte belaufen ſich auf ungeführ 50 Mil⸗ lionen Goldmark. Der belgiſche Staat hat, geſtützt auf den § 12 des Art. 313 des Verſailler Vertrages, die laufenden Lebens⸗ verſicherungsverträge aufgehoben und von den deutſchen Verſiche⸗ rungsgeſellſchaften die Auszahlung der Reſerven verlangt, die den Inhabern der annullierten Policen rechtuch zukämen. Der Betrag wird in belgiſchen Franken verlangt. Das deutſch⸗belgiſche Schiedsgericht wird von Prof. Paul Moriaud präſidiert. In der erſten Sitzung ſprach der Vertreter des belgiſchen Staates, Advokat Mahieu, der die Rechte der belgiſchen—1 gel⸗ tend machte und ſich bemühte, nachzuweiſen, daß der Ort, an dem die Verſicherung abgeſchloſſen wurde, dur h den Abſchluß ſelbſt die Währung beſtimmt, in der die Zahlung der Police auszuführen iſt. Gegen Truſte und Kartelle Berlin, 12. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus London wird gemeldet, daß die Regierung einen Geſetzent⸗ wurf fertiggeſtellt hat, der ſich die Aufgabe ſtelt. Truſte und Kar⸗ telle zu bekämpfen, ſofern dieſe Organifationen die Preiſe empor⸗ treibezz. Vekanntlich hat die deutſche Regierung in dem Kartellgeſetz die gleichen Ziele erſtrebt, wie man leider feſtſtellen muß, bisdang ohne den gewünſchten Erfolg. Es wird intereſſant ſein, zu becbachten, ob die engliſche Regierung mit ihren Maßnahmen mehr Elück haben wird. Dder Rufſtand in Albanien Eine neue Regierung Nach Meldungen aus Belgrad bildete Tan Noli, der Biſchof und eine Reihe von kleineren und frühere Abgeordnete der Konſtituante im Einvernehmen mit Achmed Bey eine neue Realerung in Tirana, die bereits die albaniſchen Geſandten im Ausland von der Uebernahme der Regle⸗ rung in Kenntnis geſetzt hat. Die Flucht der früheren Regierung * Der Ausnahmezuſtand über Rumänien verhängt. Nach einer„Hamburg“,„Medufa“,„Amazone“ und die beiden Tor⸗ pedobootsflottillen werden ſkandi Meldung„Wreme“ aus Bukareſt wurde über ganz Rumänilen der Ausnahmezuſtand verhängt. Alle Verſammlungen wur⸗ den verboten und ſtrenge Preſſezenſur eingeſetzt. Linienſchiffe„Braunſchweig“,„Elſaß“ und„Han nove r“ und des Regenten nach Durazzo wird beſtätlat. Then nach. Spanten, wa der Beſuch des Kreuzers„Berlin“ vom ſuchen, um die beſtehenden freundſchaftlichen Beziehungen zu- unſeren Die Oppoſi⸗ Nachba Aus den beſetzten Gebieten Die belgiſchen Oegnadigungen Die belgiſche Regierung hat der engliſchen Regierung offiziell mitgeteilt, daß ſie den aus dem belgiſchen beſetzten Gebieten Ausgewieſenen bis auf ungefähr 200 Perſonen die Rückkehr in ihre Heimatorte geſtattet habe, und daß nur noch 10 Deutſche in belgiſchen Militärgefängniſſen ſeien. Die Reſtfälle würden neu geprüft. Aufgehobene Ausweiſungsbefehle Der kommandierende General der 3. franzöſiſchen Linien⸗ diviſion hat bis jetzt 84 Ausweiſungsbefehle gegen Eiſen⸗ bahner aus dem Stadt⸗ und Landkreis Gelſenkirchen zurückge⸗ nommen. Franzöſiſche Willkür Fünf Einwohner von Dürkheim, die ebenſo wie viele an⸗ dere Pfälzer wegen Separatiſtenab wehr von den Fran⸗ zoſen im Februar d. Is. verhaftet wurden, ſind nunmehr aus der Haft entlaſſen worden. Sie befanden ſich wie die eben⸗ falls erſt kürzlich aus dem franzöſiſchen Gefängnis entlaſſenen drei jungen Leute aus Bergzabern über drei Monate in franzöſiſcher Haft. Trotz der in der letzten Zeit erfolgten Haftentlaſſung ver⸗ ſchiedenen Pfälzer, die im Februar d. Is. wegen Separatiſtenab⸗ wehr von den Franzoſen verhaftet wurden, befinden ſich noch immer eine größere Anzahl der im Ferbuar Verhafteten in den franzöſiſchen Gefängniſſen, ohne daß bis jetzt ein Perhandlungs⸗ termin gegen ſie anberaumt worden iſt. Da die Verhaftungen ent⸗ gegen dem Speyerer Abkommen, das alle Repreſſalien wegen Separatiſtenabwehr verbietet, erfolgt ſind, hat ſich gerade in der letzten Zeit die ſengliſche Preſſe wiederholt mit dieſem Bruch beſe Speyerer Abkommens durch die franzöſiſche Beſatzungsmacht chäftigt. Die Schulnot im beſetzten Gebiet Eine wertvolle Ergänzung zu den bisherigen amtlichen Ver⸗ öffentlichungen über die Beſatzungskoſten bietet eine ſoeben vom preußiſchen Kultusminiſter herausgegebene Denkſchrift, die ſich mit der Schulnot im beſetzten Gebiet beſchäftigt. Darnach wurden bisher 215 Schulgebäude ganz und 65 teilweiſe beſchlagnahmt. Die Zahl der beſchlagnahmten Schulräume beträgt über 3200. Ueber 79000 Kinder erhielten unzu⸗ reichenden Unterricht. In dieſen Ziffern fehlen die Angaben des Regierungsbezirks Koblenz, aus dem wegen der Separatiſtenwirren keine Berichte einliefen. In Eſſen wurde eine franzöſiſche Schule eingerichtet und die Deutſchen mußten 12 Klaſſen ver⸗ ſchiedener Schulen hergeben für die Kinder franzöſiſcher Familien. Es iſt zu befürchten, daß neben den körperlichen Gefahren das geiſtige Niveau der Schulen herabgedrückt wird. Der Beſuch des Religionsunterrichts und des Schul⸗ gottesdienſtes werden durch die Maßnahmen der Beſatzung ſtark behindert. Wiederholt ſind Schülerinnen überfallen worden. Am Schluß ſeiner Denkſchrift wendet ſich der Miniſter an das Weltgewiſſen, nicht achtlos daran vorüberzugehen, daß unzählige Kinder nie wieder gutzumachende Schädigungen erfahren. Die ge⸗ ſamte gebildete Welt wird aufgefordert, daran mitzuwirken, daß die Schulen der beſetzten Gebiete baldigſt freigegeben werden. Um die Micumverträge J Berlin, 12. Juni.(Von unſerm Berliner Büro.) Das Kabinett wird die geſtern aufgenommenen Beſprechun gen über die Verlängerung der Micumverträge erſt fortſetzen, wenn das Ergebnis der heutigen Düſſeldorfer Verhandlungen vorliegt. Die Regierung will den Bericht der Induſtriellen abwarten, ehe man end⸗ gültige Beſchlüſſe faßt. Die Lohnbewegung der Eiſenbahner In den Berliner Dienstag⸗Verhandlungen der chriſtlichen Gewerkſchaften über die Frage der Eiſenbahner⸗ löhne wurde der neue Tarifvertrag für die Eiſenbahner für unannehmbar erklärt, da durch den Vertrag der Strecken⸗ arbeiter gezwungen ſei, durchſchnittlich 13 bis 14 Dienſtſtunden zu leiſten. Die Abſtimmung über die Frage, ob geſtreikt werden ſoll, wurde auf geſterm nachmittag verſchoben. Aus den Vorabſtim⸗ mungen ſoll ſich, einer Korreſpondenzmeldung zufolge, ergeben haben, daß über 70 Prozent der anweſenden Delegierten für die Durchführung des Kampfes mit den letzten gewerkſchaftlichen Mitteln ſeien. Skreikgefahr! EJ Berlin, 12. Juni.(Von unſ. Berliner Büro.) Der deutſche Eiſenbahnerverband hatte ſeine Funktionüre aus dem ganzen Reich zuſammengerufen, um zu den ſchwebenden Fragen Stellung zu nehmen. Die Sitzung verlief ſehr erregt und faſt ein⸗ ſtimmig wurde verlangt, daß die zentralen Inſtanzen den Streik proklamieren ſollen. Es wurde beſchloſſen, eine ent⸗ ſprechende Entſchließung am heutigen Donnerstag dem Reichs⸗ kanzler, dem Reichsfinanzminiſter, dem Reichsverkehrsminiſter zu unterbreiten. Vorher wird noch eine Sitzung der drei Spitzen⸗ gewerkſchaften ſtattfinden, in der die Forderungen der Eiſenbahner auf eine einheitliche Formel gebracht werden. Es iſt anzunehmen, daß auf jeden Fall noch eine erneute Be⸗ ſprechung zwiſchen der Regierung und den Eiſenbahnervertretern ſtattfindet, da inzwiſchen beſonders aus dem beſetzten Gebiet ernſte Nachrichten über die Stimmung der im Bahnbetrieb beſchäftigten Arbeiter eingelaufen ſind. Beamken-Prämien bei der Reichsbahn Wie eine Berliner Korreſpondenz erfahren haben will, beab⸗ ſichtigt das Reichsverkehrsminiſterum Prämien für Beamte einzuführen, denen es gelingt, feſtzuſtellen, daß Reiſende nicht im Beſitz einer ordnungsmüßigen Karte ſteb oder ſonſtwie die Eiſen⸗ bahnverwaltung durch gewiſſe Manipulationen zu be⸗ trügen verſuchen. Den Beamtem wird jedoch ausdrücklich ein⸗ geſchärft, daß dem Publikum gegenüber keine Härten anzuwenden ſind, und daß Fälle, in denen ein Reiſender ohne die Abſicht der Selbſtbereicherung gehandelt hat, nicht zur datſächlichen Verfolgung gebracht werden. Beamten, die feſtſtellen, daß Waren falſch dekla⸗ riert oder falſch gewogen ſind, erhalten eine Prämie von 5 Proz. des nachzuzahlenden Betrages, während in den Perſonenzügen Prämien von 10 bis 15 Proz. des nachzulöſenden Betrages für den betreffenden Beamten gezahlt werden, Sommerfahrten deutſcher Rriegsſchiffe Die Reichsmarine hat bis jetzt 3 Linienſchiffe, 5 Kreuzer, 2 Tor⸗ rzeugen in jenſt. Nach Abſchluß der Winterausbildung und Gefechrsbeſichti⸗ ung werden dieſe, wie in den Sommermonaten üblich, zur Be ehrung und Erholung nach ausländiſchen Häfen entſandt. Die nfang d. J. noch in beſter Erinnerung iſt. Die Kreuzer„Thetis“, maviſche und baltiſche Häfen auf⸗ rländern weiter zu pflegen. Der Schulkreuzer„Berlin tlonsführer haben dem König erklärt, die Regierung müſſe unter allen Umſtänden zurücktreten. wird zum Herbſt zu Ausbildungszwecken über die Canariſchen In⸗ ſeln nach Weſtindien gehen. wie verlautet, große amerikaniſche Flottenman halten werden, bei denen die geſamken amerikaniſche kräfte im Stillen Ozean konzentriert ſein ſoillen. aus Athen dürfte Griechenland vor einem neuen Um uch der Milttärtiga ſtehen. Der Kandidat ſüir dieſe Pollen Die Nationaljozialiſten als hüter der Verfaſſung! Die„Politik“ der Narionalſegtaliſten ſchlägt bisweilen wirk⸗ lich ſonderbare Purzelbäume. Ihr famoſer„Vertrauensantegg für das Kabinett Marx iſt noch nicht vergeſſen, und ſchon haben ſie einen neuen Streich begangen. Die Nationalſozialiſtiche Freiheitspartei hat nämlich an den Reichspräſidenten ein Schnee ben gerichtet, in dem ſie dagegen proteſtiert, daß die Reg. rung Marx⸗Streſemann die Abſtimmung in der letzten Reichstag ſitzung über die Programmerklärung der Regierung als ligung für weitere Verhandlungen auf Grundlage des Gutachtens anſieht. Die Nationalſozialiſtiſche Partei behaup 5 dazu genüge nicht eine einfache, ſondern es bedürfe dazu ein Zweidrittelmehrheit. Aus Andeutungen deutſchnationaler Blätter läßt ſich ſchiehte daß die nationalſozialiſtiſche Reichstagsfraktion die Unterſchrift ͤ˖ Deutſchnationalen für den Proteſt gegen die letzte Abſtimmung 15 Reichstag zu erlagen verſucht hat, daß ſie aber von dieſer Sr einen Korb erhalten hat. Die deutſchnationale„Deutſche 17 zeitung“ belehrt die Abe⸗Schützen der Geſchäftsordnung bene hin:„Daß das Vertrauen des Reichstags durch ein formelles in⸗ trauensvotum ausgeſprochen ſein müſſe, geht wenigſtens nicht 14— gend aus dem erſten Satz des Artikels 54 der Verfaſſung Aus dem Wortlaut des zweiten Satzes aber könnte man eher Gegenteil folgern.“ pie⸗ Man ſollte eigentlich annehmen, daß die Völkiſchen nach 5 ſem Reinfall in Zukunft ſich etwas vorſichtiger auf dem parlame tariſchen Parkett bewegen werden. Im übrigen nimmt es 5555 Wunder, daß Herr v. Graefe und ſeine Freunde, die die Exiß 655 der Verfaſſung von 1919 überall durch Wort und Tat verneinn zu gleicher Zeit den Schutz dieſer Verfaſſung für ihre Jumen tät ſo eifrig in Anſpruch nehmen. Auf eine Handvoll inne 5 Widerſprüche mehr oder weniger kommt es dieſer ſonderbare Spielart der Politikaſterei offenbar nicht an. Einberufung des Auswärtigen Ausſchuſſes Der Vorſiende des auswärtigen Ausſchuſſes des Reichskaſß Abgeordneter Hermann Müller, hat, wie der Vorwärts mitte im Einvernehmen mit der Reichsregierung den Ausſchuß 10 Dienstag, 17. Juni, vormittags 10 Uhr einberufen. Auf der allgemeinen Handelsvertrags⸗Verhandlungen und der deu ruſſiſchen Beziehungen. der ſozialdemokratiſche Parteitag Die Eröffnungsſitzung In der geſtrigen Eröffnungsſitzung des ſozialdemorf. tiſchen Parteftags ſprachen nach der Wahl von Wels und de, mann zu Vorſitzenden verſchiedene Vertreter des Auslan in deren Ausführungen die Zunahme der ſozialiſtiſchen VBewegung i⸗ allen Ländern galten und von der Verſammlung mit lebhaftem ngs⸗ fall aufgenommen wurden. Außerdem wurden mehrere Begrü deinen drahtungen verleſen. Der alte Vorſitzende Wels erklärte au enten Antrag Markwald⸗Frankfurt, die Wahl des Reichspräf e auf die Tagesordnung zu ſetzen, für dieſen Antrag ſei der da tag nicht zuſtändig. Es ſei übrigens eine Reihe von Anträgen rä⸗ gegangen, darunter auch einer auf Ausſchluß des Reichene in denten Ebert aus der Partei, deren Behandlung für heu der Ausſicht genommen ſei. Der Antrag auf Ausſchluß Eberts 7250 en Partei wurde von der Verſammlung mit lebhaften Pfuiru aufgenommen. die Umtriebe der Kommuniſten Neue Taktik J Perlin, 12. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Im Zuſammd hang mit den kommuniſtiſchen Anſchlägen in Potsdam brung Neuſtettin, werden neue Einzelheiten über die zur Ausfüz t derartiger Attentate verwendeten Pläne bekannt. Die neue chen beſteht darin, daß man Sprengmaterial in Feldfloſchhen bei ſich führt, die bei Verſammlungen uſw. Anwendung f dem ſollen. Solche Feldflaſchen mit Sprengſtoff wurden auch bei en Attentatsverſuch in Potsdam feſtgeſtellt. Die Kommuniſten Rote früher bekanntlich eine militäriſche Organiſation die derte Armee“, gegründet, die ſich in Hundertſchaften glie und deren Mannſchaften aus Großbetrieben zuſammengeſtellt w den. Dieſe Einrichtung hat ſich jedoch nicht bewährt. Es wurde er⸗ neue Organiſation geſchaffen, die ſogenannte„Partiſa. ſfne Organiſation“, kleine Gruppen, entſchloſſener gut 57 ter Leute, meiſt mic Fahrrädern verſehen, denen der Ueber ouf von Verſammlungen und Zuſammenkünften, namentlich dem flachen Lande obliegt. Die neugeſchaffene Organifanecz h unzweifelhaft in Verbindung mit den ruſſiſchen f rern, die ſich in Deutſchland aufhalten. Neuerdings ſind 2 5 bungen im ge, mit Unterſtützung Rußlands die geſamte militäriſch zu organiſieren. * ** Ihre„Erfolge“ 1 Nachdem der oberſchleſiſche Streik erfolglos auſer⸗ brochen werden mußte, veröffentlicht jetzt der alte wenheſe e verband eine Erklärung an die Arbeiterſchaft in der als Ur ag⸗ der Niederlage der parteipolitiſche Mißbrauch ben beitskampfes durch die Unioniſten und Kommuniſt zeichnet wird. Letzte Meldungen Schweres Flugzeugunglück 0 Hamburg, 12. Juni. Nach einer hier eingetroffenen mgethe aus Columbien ereignete ſich am Sonntag bei einem odes flug ein ſchweres Unglück, bei dem fünf deutſche llte der opfer zu beklagen ſind. Es handelt ſich zumeiſt um Angeſte Socle⸗ wichtigſten deutſchen Fluggeſellſchaft im Ausland, nämlich der Orga⸗ dad Columbia Alemanoda, der es dank ihrer ausgezeichneten n aus- niſation gelang, ihr Verkehrsgebiet über ganz Columbie zudehnen. Religiöſe Unruhen in Kalkutta julge London, 12. Juni. Aus Kalkutta wird gemeldet: In 11 0 des Gerüchtes, daß Sikharbeiter mohammedaniſche Kinden arn n, hätten, um ſie zu religiöſen Zwecken zu opfern, kam es zu andere⸗ in deren Verlauf drei Siehleute getötet und ſieben darunter ein Polizeibeamter, verletzt wurden. droſchken „Dally Telegraph meldet aus Kalkutta, die als Autehn zum Führer beſchäftigten Sithleute ſeien, von Panik ergriffen, Be⸗ woſſzelhannteuarlter gefahren, um dort um Schucg zu dieteen ⸗ waffnete Polizei und Gurkhas wurden in den Unruhebez um die ſammengezogen. Es werden alle Anſtrengungen gemacht, neerzeugen Bevölkerung von der Unwahrheit obigen Gerüchtes zu Ubert, Kal⸗ Nach einer welteren Meldung des„Dally Telegraph olſen kutta iſt die Lage ernſt, ſechs Sikhleute ſeien 71 worden. tergeb. mien 12 Junl. Wie Blätter melden, beträgt das Geſgrffei nis der im rtober 1929 von dem Bundesminſſter S ch u Leben gerufenen Hilfsaktion für notleidende der Schr 5 ſteller und Künſtler in öſterreichiſcher und frem rung über 400 Millionen Kronen. hr ſollee, * Amerikaniſche Flottenmanbver. Im nächſten Fracher 215 n S* und verſchiedene Droſchken auf der Straße verbrann Neuer Umſturzverſuch in Griechenland? Nach bunſtu 7 3 Milttärdiktatur ſoll nicht nur gegen jede äu auch gegen die innere ſoziale Bedrückung Vorkehrungen 1 bere, ſondern effen. Tagesordnung ſteht die Beratung des Sachverſtändigengutachtens r eeeeee eee ernr edde deen e — Nr r// — Donnerstag, den 12. Junt 1924 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3, Seile. Nr. 269 Wietſchaftliches und Soziales Die Lage des Arbeitsmarktes in Baden ter en der Woche vom 29. Mai bis 4. Juni aina die Zahl der un⸗ don 7 tzten Erwerbsloſen(Hauptunterſtützungsempfänger) 10 2600 auf 12 000 zurück. Trotz dieſes Rückganges der Erwerbs⸗ emahlen zeigt die Geſamtarbeitsmarktlage Zeichen eines Still⸗ landes. wenn nicht gar ſchon einer Verſchlechterung. In 0 Landwirtſchaft beſteht regere Nachfrage nach Arbeitskräf⸗ dahe in der metallverarbeitenden Induſtrie hat ſich die woche der Pforzheimer Schmuckwareninduſtrie gegenüber der Vor⸗ beält bibedeutend verſchlechtert. In der Schwarzwälder Uhreninduſtrie den le geſpannte Lage an. Auch in der übrigen metallverarbeiten⸗ brnanduſtrie iſt an verſchiedenen Plätzen eine gewiſſe Verſchlech⸗ Aang, feſtzuſtellen. Ein Großbetrieb läßt ſeine ganze Beleaſchaft mit faf rbeitskräften ausſetzen. ein anderer Betrieb hat 120 Leute ent⸗ K. Demgegenüber wird aus Mannheim über eine leichte trebung des Arbeitsmarktes der Metallindu⸗ — berichtet. In der Tertilinduſtrie des Wieſentales iſt die 21 gegenüber der Vorwoche unverändert. Ddie Lederindu⸗ des Weinheimer Bezirkes iſt nach wie vor voll beſchäftigt. Im liadewerbe dauert die Ausſperrung an. die Vermittlunas⸗ gkeit war dabei ſehr ruhia. zer ie zahlreich gemeldeten arbeitsſuchenden Bäcker und Metz⸗ 0 konnten nicht untergebracht werden. Dagegen iſt im Mannhei⸗ den Bezirk erneuter Bedarf an Klaarrenſortlerern vorhan⸗ Ale Im Bekleidunasgewerbe iſt es ruhig: Schneider für In uſtück ferner Reparaturſchuhmacher ſind immer noch in großer de vorhanden. Der Vedarf an Arbeitskräften im Bau⸗ be hat bedeutend nachgelaſſen. An verſchiedenen Orten wur⸗ bereits Entlaſſungen vorgenommen. Im Vervielfälti⸗ 1110 asgewerbe ſind die Anforderungen agering, vereinzelt be⸗ a„Nachfrage nach auten Setzern. Im Gaſtwirtsgewerbe 95 die aute Beſchäftigung angehalten, dagegen wurden im Vaden⸗ Aur, ner Fremdengewerbe infolge geringer Voranmeldungen von gäſten fürſoralich KRündigunaen ausgeſprochen: Nachfrage für t nur nach gelernten männlichem und weiblichem Kochperſonal 0 Schwarzwaldkurorte. Am Mannheimer Platz hat der Mo⸗ nif nfang eine ganze Anzahl von Neumeldungen kaufmän⸗ eund' techniſcher Angeſtellter gebracht. Ein Teil davon immte anderweitig wieder untergebracht werden. Nachfrage beſteht gemeinen lediglich nach Reiſenden und Proviſionsvertretern, de nzelt auch nach erſtklaſſigen Spezialkräften. Für Techniker iſt ge weiter ungünſtig. Meſſen und Ausſtellungen die Gewerbe · und Landmaſchinenausſlellung Ichenheim 5 Ichenheim(Amt Lahr), 10. Juni. Am Pfingſtſamstag wurde mimz Anweſenheit der Vertreter der badiſchen Regierung, der Ober⸗ mer änner von Lahr und Offenbura. Vertreter der Handwerkskam⸗ ler Freibura und der Handelskammer Lahr, bervorraaender Vertre⸗ dem r Landwirtſchaft und der badiſchen Zuchtgenoſſenſchaften, die bei erbe, und Landmaſchinenausſtellung Ichen⸗ den e perbunden mit einer Prämiterung von Zuchttieren und Pfer⸗ iröffnet. Mehr als 300 Ausſteller aus ganz Mittelbaden zeigen Arbeit drei aroßen Hallen und in verſchiedenen Nebenbauten ihren In Vteflei und ihr techniſches Können, auch auf Spezialgebieten.— daeine bandung mit der Feier des 25lährigen Beſtehens des Gewerbe⸗ ſeßt s Ichenheim am kommenden Sonntaa ſoll ein altes Zunft⸗ ſchg Szene geſetzt und ein Trachtenzug und Landwirt⸗ Haftsfeſt abgehalten werden. Dresdener Städtebau⸗Woche Das Städtebauſeminar der Dresdner Techniſch c — iſchen Hochſchule und See Arbeitsgemeinſchaft der Freien Deutſchen Akademie lädtebaues veranſtalteten vom 2. his 7. Juni in der bautech⸗ 0 e der Techniſchen Hochſchule eine Städtebau⸗ droſ zu der als Redner bedeutſame Fachgelehrte berufen waren. kar Dr. Genzmer formulierte in ſeiner Begrüßungsanſprache wel, Iweck und Ziel der Tagung, nämlich weitſchauende Städte⸗Er⸗ 0 spläne zu ſchaffen, künſtleriſche, praktiſch⸗techniſche und Adue Grundſätze zu fördern und die Wohnungsfrage und das in.— zu löſen. Stadtbaurat Paul Wolf, der auch die älen untergebrachte Ausſtellung leitete, wies in ſeiner Be⸗ tenssanſprache darauf hin, daß man künftig wieder mehr ein⸗ ch und planmäßig wie etwa früher in Nürnberg und Rothen⸗ Irb oder in den alten Hanſaſtädten vorgehen müßte. Profeſſor Dr. Techniſchen Hochſchule von der usche dahme der Hochſchule an den Beſtrebungen der Städtebau⸗ ereten Rat Prof. Dr. Cornelius Gurlitt gab einen m n Abriß über die geſchichtliche Entwicklung des Städtetums. Ju ſpehluſſe kam er auf die Gefahren der amerikaniſchen Großſtädte kung dechen und ſetzte ſich für Durchgangs⸗Automobilſtraßen und Ret⸗ daßt Inſeln ein. Seine Ausführungen gipfelten in dem Appell: Nahe mcht ſo weit kommen, daß durch den ſtändig wachfenden und 8 des Verkehrs und der Technik die Geſundheit, Nervenkraft tof 3s Leben der Stadtbevölkerung zugrunde geht. Oberbaurat usſt A. Maesmann ſprach über„Die internationale Städtebau⸗ ell in Gotenburg“, Profeſſor Gröpius, Direktor des eimar, über„Haus⸗ und Städtebau des avelius ſprach im Namen der Bauhauſes zu Menſchen“, Profeſſor Dr. Kuhn, Direktor des hygieniſchen Inſtituts an der Dresdner Techniſchen Hochſchule, verbreitete ſich über „Neuzeitliche geſundheitliche Geſichtspunkte im Städteleben“. Er ging von der Frage aus: Mietskaſerne oder Kleinhaus? und wies nachdrücklich auf die ſeeliſchen Nachteile hin: Mangel am Heimats⸗ gefühl, familiäre Gleichgültigkeit, die bauliche Unterlaſſungsſünden bringen. Intereſſante poſitive Vorſchläge erfolgten über Sport⸗ und Spielplätze, Kläranlagen, die Sonne als Hauptmoment für neu⸗ Planungen im Städtebau, Ungezieferbekämpfung, Unterkunftshäuſer. Die weiteren Vorträge, die durch ihre Richtlinien und Anre⸗ gungen für den Städtebau, für die Volkswirtſchaft und Volksgeſund⸗ heit von außerordentlicher Bedeutung waren, ſtellten große Anfor⸗ derungen an die Aufnahmefähigkeit der Hörer. So hörte man wert⸗ volle Ausführungen das Stadtbaurats Fleck über„Die Schienen⸗ bahnen im Städtebau“, ferner einen Vortrag des Baudirektors Gleibe über„Den Einfluß der Zeitverhältniſſe auf den Städti⸗ ſchen Straßenbau“ und einen Vortrag des Geh. Rats Prof. Dr. Ing. Genzmer über„Bebauungsplan und Entwäſſerung“. Ober⸗ baurat Proß Mues mann Prag über„Hochhaus und Städtebau“ und beleuchtete das Dresdner Stadtbild unter der künſtleriſchen Mög⸗ lichkeit, einzelne Gruppen zweckpoller architektoniſch wertvoller Hoch⸗ häuſer zu errichten. Der Leipziger Oberregierungshaurat Dr Mackowsky ging in Fae Vortrage„Die wirtſchaftliche und rechtliche Bedeutung großſtädtiſcher Ortserweiterungspläne“ von der Tatſache aus daß aller Städtebau nur der Niederſchlag des politi⸗ ſchen und geſellſchaftlichen Lebens eines Volkes ſei, den Baumeiſter vergangener Zeiten in Stein uns überliefert haben. Seine Ausfüh⸗ rungen zielten auf eine wirtſchaftliche Landesplanung hin und zeig⸗ ten dem Städtebau ganz neue Bahnen. So war die Dresdner Städtebauwoche eine Quelle von Anregungen und Forderungen füt ein neues Städtebaugeſetz des Reiches. J. R. Ständiges Schieosgericht der Handelskammer Mannheim Die Handelskammer für den Kreis Mannheim hat, einem viel⸗ fach an ſie herantretenden Wunſche entſprechend, die Einrichtung eines ſtändigen Schiedsgerichts(Schiedsgericht mit Ober⸗ ſchiedsgericht) zur Schlichtung und Entſcheidung von gewerblichen Streitigkeiten einſchließlich Meinungsverſchiedenheiten über Tat⸗ ſachen und Schätzungen, beſchloſſen. Das Schiedsgericht beſteht aus einem Obmann und zwei Beiſitzern, das Oberſchiedsgericht aus einem Obmann und vier Beiſitzern. Den Obmann ſowohl des Schiedsgerichts wie des Oberſchiedsgerichts ernennt die Handels⸗ kammer aus ihren derzeitigen oder früheren Mitgliedern. Die Handelskammer hat zum ſtändigen Obmann des Schiedsgerichts Geheimrat Dr. Schneider, zum Obmann des Oberſchiedsge⸗ richts Präſident Lenel ernannk. Die Beiſitzer für das Schieds⸗ gericht werden aus einer Beiſitzerliſte von den Parteien beſtimmt, die von der Handelskammer aufgeſtellt iſt, und u. a. ſämtliche Kammermitglieder, ſämtliche Handelsrichter und Handelsrichter. ſtellvertreter und eine Reihe Perſönlichkeiten aus Handel und In⸗ duſtrie umfaßt. Das Schiedsgericht tritt in Tätigkeit, wenn es bezw. die Han⸗ delskammer von beiden Parteien oder im Falle der Anrufung einer Partei unter Vorlage einer ſchriftlichen Vereinbarung der Schieds⸗ gerichtszuſtändigkeit der Handelskammer bezw. des Schiedsgerichts der Handelskammer angerufen wird. In der Anrufung bezw. obiger Vereinbarung liegt die Unterwerfung unter die Schiedsge⸗ richtsordnung der Handelskammer. Die Entſcheidungen des Schiedsgerichts werden durch Stimmenmehrheit herbeigeführt. Be⸗ rufung an das Oberſchiedsgericht gegen Entſcheidungen des Schieds⸗ gerichts kann nur bei einem Streitwert von mindeſtens 300 Gold⸗ mark erfolgen. Als ordentliches Gericht im Sinne des§ 1045 3. P. O. iſt das Amtsgericht Mannheim unter Ausſchluß von Rechts⸗ mitteln zuſtändig. Für diejenigen Firmen, die ſich des Schiedsge⸗ richts der Handelskammer bedienen wollen, wird es ſich empfehlen, die Entſcheidung von Streitigkeiten einſchl. Meinungsverſchieden⸗ heiten über Tatſachen und Schätzungen durch das Schiedsgericht der Handelskammer Mannheim ſchriftlich zu vereinbaren, und zwar allgemein für den geſamten geſchäftlichen Verkehr(etwa in Geſchäftsbedingungen u. dergl.) oder aber im Einzelfall bei Ge⸗ ſchäftsabſchluß. Die Geſchäftsſtelle des Schiedsgerichts befindet ſich Verſagens der anträge bei dem Amtsgericht Verlin⸗Mitte bis zu deren Zuſtellung an die Schuldner regelmäßig—3 Wochen vergehen. Von Tag wird infolge der weiter fortſchreitenden Ueberlaſtung der Gerichte dieſe Friſt länger. Anträge als dringend zu bezeichnen, hat keinerlet Wirkung, weil die Regiſtraturen der Gerichte vorgeben, nicht in der Lage zu ſein, die Flut der Eingänge laufend zu bewältigen. Tag zu Die Nachteile für das Wirtſchaftsleben ſind natürlich in Anbe⸗ tracht der allgemeinen Geldknappheit ganz außerordentlich ſchwere. Die Gläubiger, die auch ihrerſeits wieder Schuldner ſind, kommen wochenlang ſpäter zu ihrem Gelde, haben noch nicht einmal die Mög⸗ lichkeit, die Zwangsvollſtreckung zu betreiben und geraten ſo auch ihren Gläubigern gegenüber in Zahlungsverzug, ſodaß gegen ſte wiederum Zahlungsbefehle ergehen. Schon häufen ſich die Fäile, die deutlich zeigen, daß Schuldner unter Ausnützung des völligen erichte ſich ein Moratorium von mehreren Wochen verſchaffen. Welche Gefahren für reelle und vorſichtige Gläubiger herbeigeführt werden können, die ihre Außenſtände nicht rechtzeitig hereinbekommen, alſo auch nicht wieder einkaufen können und außerdem noch dem ausgeſetzt ſind, daß während der wochen⸗ langen Verzögerung die Schuldner ſich unter Geſchäftsaufſicht be⸗ geben, bedarf keiner langen Ausführung. Der geſamte innerdeutſche Zahlungsverkehr gerät in weiteres Stocken. Dieſer Zuſtand dauert nun ſchon ee an, ohne daß ſich eine Ausſicht auf Beſſerung zeigt und ohne daß von Seiten des Kammergerichts bezw. des Oberlandesgerichts Abhilfe geſchafft wird. Im Gegenteil: die Zuſtände werden von Tag zu Tag ſchlimmer. Hier muß dringend ſofork etwas geſchehen. Der Zentralverband des Deut⸗ ſchen Großhandels hat ſeeſen das Reichsjuſtizminiſterium erſucht, unverzüglich Abhilfe zu ſchaffen und auch das Reichswirtſchaftsmini⸗ ſterium gebeten, ſeinen Beſtrebungen im Intereſſe der deutſche Wirtſchaft den nötigen Nachdruck zu geben. Mengenabgaben bei Sonderangeboten Die Zentrale zur Bekämpfungunlauteren Wett⸗ bewerbs G. V. Berlin⸗Schönebera hat ſich im Dezember v. J. an die Handelskammern mit der Anfrage gewandt, ob in der Ankündigung eines Verkaufes von Poſten bezw. beſtimmter Waren⸗ mengen bei Sonderangeboten ohne weiteres die Ankündigung einer ausverkaufsähnlichen Veranſtaltung zu erblicken ſei. Das Ergebnis dieſer Rundfrage liegt nunmehr vor. Der arößte Teil der Handelskammern hat ſich dahin ausgeſprochen, daß Mengenabgaben bei Sonderangeboten dieſe ohne weiteres nicht zu einer ausverkaufs⸗ ähnlichen Veranſtaltung ſtempeln. Eine ſolche würde nur dann vor⸗ liegen, wenn aus ihr ohne weiteres hervorgeht, daß mit der zum Ver⸗ kauf geſtellten Menge geräumt werden ſoll. Auf Grund dieſes Er⸗ gebniſſes iſt feſtzuſtellen, daß es bei der Ankündigung von Sonder⸗ angeboten für zuläſſiga angeſehen werden muß. wenn hierbei be⸗ ſtimmte Warenmengen zum Verkauf angeboten werden, ohne daß in der Ankündigung ein Ausverkauf zu erblicken iſt. Der Aus⸗ ſchuß der Zentrale erachtet es zuſammen mit ſeinem Sachverſtändigen⸗ Ausſchuß im Intereſſe der Vorbeugung unlauterer Machenſchaften für notwendig. die zum Verkauf kommenden Mengen anzu⸗ geben. Es kommt nicht ſelten vor, daß bei Sonderangeboten be⸗ ſtimmte Artikel zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen zum Verkauf ge⸗ ſtellt werden. Dieſe Artikel ſind dann ſchon in kürzeſter Zeit ver⸗ ariffen, zum aroßen Teil deshalb, weil von dieſen Stücken nur einige vorhanden waren und nur zur Anlockung des Publikums dienen ſoll⸗ ten. Der erwefterte Ausſchuß hält es auch für durchaus zuläſſig, bei Sonderangeboten Preisgegenüberſtellungen zu machen, ohne daß hierin ein Ausverkauf zu erblicken iſt. Es muß dem Ge⸗ ſchäftsmann geſtattet ſein, das Publikum auf die tatſächliche Preis⸗ reduzierung aufmerkſam zu machen. Rabattgewährung iſt geſtattet. Die logiſche Folge davon iſt, daß dieſe Rabattgewäh⸗ rung auch in Preisgegenüberſtellungen, wie„früher“—„ſetzt“ zum Ausdruck gebracht werden darf. Jedenfalls muß dem Geſchäftsmann geſtattet ſein, das Publikum auf eine günſtige Einkaufs⸗ gelegenheit beſtimmter Poſten bezw. Warenmengen gufmerkſam machen zu dürfen, und ihm gleichzeitig vor Augen zu führen, in welchem Verhältniſſe die Preiſe dieſer Waren zu den ſonſtigen regulären Preiſen ſtehen. im Hauptgebäude der Handelskammer(B1, Ib). Schiedsgerichts⸗ ordnung und Beiſitzerliſte befinden ſich augenblicklich im Druck und können in einigen Tagen von dort bezogen werden. völliges verſagen der Amtsgerichte im Mahnverfahren Wie wir erfahren, hat der Zentralverband des Deutſchen Groß⸗ 95 handels ſich mit einer Eingabe an das Reichsjuſtizminiſterium gewandt, der wir folgendes entnehmen: Die kataſtrophale Geldnot der deutſchen Wirtſchaft einerſeits und die Beſtimmungen der Bekanntmachung zur Entlaſtung der Gerichte andererſeits, die vorſehen, daß jeder Anſpruch, der zur Zuſtändigkeit der Amtsgerichte gehört, zunächſt im Mahnverfahren geltend 70 werden muß, haben eine derartige Ueberflutung der Amts⸗ gerichte mit Anträgen auf Erlaſſung von Zahlungsbefehlen mit ſich gebracht, daß beiſpielsweiſe bei den Berliner Amtsgerichten eine vollkommene Geſchäftsſtockung eingetreten iſt, die, wenn nicht ſofor⸗ tige durchgreifende Maßnahmen erfolgen, nach unſerer Be tung unüberſehbare Folgen ben müſſen. Der Zentralverband dez Deutſchen Großhandels hat in Nachgehung zahlreicher Klagen und Beſchwerden feſtgeſtellt, daß heute vom Eingang der Zahungsbefehls⸗ Schokolade 2 Seder de Ciorel. ScheflederfobrH. 0 Frorkfurt a M Geqr. 1778. eg—8— du Götzen zerſchlägſt eines andern— vergiß nicht, daß wöſt Götter ſind. Und wenn du ihm Götter für ſeine Götzen dem ſieh zu, daß es nicht deine Göhen ſind oder ihm neue werden; es Götter ſind, ſo wäre es ſchade drum. Gött. Ddie Große Berliner Von Oscar Bie 01Früber war dieſe Ausſtellung im Moabiter Glas⸗ diele Eunder Schrecken aller Schrecken. Man lief durch unendlich an der le, fah nur wenige wirkliche Kunſtwerke und ſtumpfte ſich lablich Maſſe des Mittelguts völlig ab. Dieſer Wahnſinn hat nun lmer Kunſgehört. Man wollte eine Vereinigung ſämtlicher Ber⸗ ſalten uſtberbände zuſammenbringen, die ſich da friedlich treffen ei anz „Auch das iſt nicht einmal gelungen. Es iſt nur ein die uFarlament der Kunſt übriggeblieben, rechts die Alten, links Sdle ugen, und im Zentrum die Architekten, und man hat alle dacung man nicht brauchte, abgeſchloſſen, hat die ganze Auf⸗ dedes N ſehr geſchmackvoll renoviert und ſo gut es geht ein leben⸗ * Leitle der Strömungen von heute gegeben. Baluſchek war kun eint des Ganzen. Er hat vortrefflich organiſtert. Er gibt eſprechen langweilige Stelle. Es lohnt ſich das anzuſehen und zu ine J anteinert man ſich noch an die pompöſe Kuppelhalle im Wil⸗ ſenp ſen, Stil Dieſes Veſtibul iſt nicht wieber au erkenneen 0 nach n Prunk ſind zugedeckt. Wie ein buntes Zelt wölbt es Biter zoben. Gleich dahinter hat man zur Beruhigung der Ge⸗ erlin einen Ehrenſaal gemacht, wo aus dem Kunſtbeſitz bon gaſhebän neberg und Charlottenburg wertvolle ſeltene Sachen Geüptm gt ſind, Corinths Frauenraub, Fechners junger Gerhart deul, emn. Liebermanns Porträt von Caſſel, Orliks Porträt von ie friedſz guter Leiſtikow und ſonſt noch liebe Erinnerungen an N. iche Vergangenheit. Für dechte davon läuft der Veirein Berliner Künſtler. b. ieltreiſenden ſind natürlich nicht allzuviel Kunſtwerke da⸗ düeng aber für den genner hiefiger Arbeit bleibt ſchon allerle! mes atie zum Beiſpiel von Baluſchek ſelbſt das Großſtadtbild Bir Nerſpen jungen Menſchen, der ſich im Schnee verirrt, tief über Frrger a5 der Stadt, oder etwa die ſoliden Porträts von Fritz bieang M. er die wertvolle Gedächtnisausſtellung an den Bildhauer 10 ſich desner, und vor allem ſehr piel hübſche graphiſche Sachen, 61 ordn. Bilderausſtellung anſchließen. Es iſt das alles recht raphir et. Am netteſten iſt die Idee ein Leſekabinett an die anzufügen, wo die beſten Verleger ihre künſtleriſchen Bücher ausſtellen und an den Wänden die wundervollſten Ort⸗ ginalzeichnungen ihrer Illuſtratoren prangen. Der letzte Saal auf dieſer Seite iſt ſehr amüſant. Er iſt der Filmkunſt ge⸗ widmet. Wohl der erſte Fall auf einer großen Ausſtellung. Man hat ihn ein bischen futuriſtiſch zurechtgemacht. Man ſieht von Paul Leni, Kurt Richter, Jacoby⸗Boy und anderen Filmgrößen reizende flotte Zeichnungen. Man ſieht auch die kleinen Filmplätt⸗ chen mit transparentem Licht und durch ein Guckloch ſogar den Aufbau einer ganzen Filmſzenerie im Modell. Auf der linken Seite, die die Novembergruppe beherrſcht, iſt unbedingt mehr Leben. Das Eigenartige, ja das Monſtröſe, reizt die Augen, und der Mut und die Tatkraft, die aus dieſen propa⸗ gatoriſchen Leuten ſprechen, erregen die Aufmerkſamkeit. Scharfe Zeichnungen von Dawringhauſen, Materialismen von Otto Grie⸗ bel, funktionelle Plaſtik von Herzog, die mathematiſchen Viſionen von Paul Klee, das Temperament von Ottolange, das ſymboliſche Parazelſusparträt von Schlemmer, die prismatiſchen Träume von Segal— das ſind ſo einige Proben jener formalen und techni⸗ ſchen Methoden, die heute kaum noch neue Perſönlichkeiten hervor⸗ bringen. Wenn Herr Kampmann aus einer Meſſe von Mozart ein Architekturbild mit vorgelagerten Drähten, die die Konturen illuminieren, macht, ſo iſt der letzte Schritt zur ausgeſprochenen Tektonik nicht mehr weit. Und hierin liegt der Wert der Aus⸗ ſtellung. Der Bund deutſcher Architekten hat unter Anwei⸗ ſung von Leo Nachtlicht eine ungemein wertvolle Anregung gege⸗ ben, indem er durch Modelle und Zeichnungen die Archikek⸗ turgeſchichte der letzten dreihundert Jahre uns höchſt anſchaulich macht. Man verweilt ſehr lange in dieſen Räu⸗ nien, ſie ſind nicht ſo langweilig, wie ſonſt Architekturausſtellung, ſie wirken ſinnlich und greifbar. Was iſt da alles zuſammenge⸗ bracht! Auf die alten italieniſchen Entwürfe könnte man bvielleicht verzichten, aber es ſind nicht nur ſehr ſchöne Sachen dabei, ſon⸗ dern auch ſehr werkwürdige: Monumentalhallen von Bagoli, Thea. terdekorationen von Berti, die gradezu an Poelzig erinnern. Die dner 25 ann die Dresdner Frauenkirche in Grundriß und Faſſade genau ſtudieren. Nicht minder die Entwürfe von Langhans flie die Ber⸗ liner Staatstheater. Man ſieht prachtvolle Zeichnungen von Balthaſar Neumann für Würzburger Bauten und Kopien ſeiner Fresken in der Nicolaikirche. Der ganze Pöppelmann iſt aufge⸗ ſchlagen mit dem Dresdner Zwinger und dem Pillnitzer Schloß. Schinkel, Stier, Stüler, das ganze alte Berlin entwickelt ſich vor unſeren Augen. Dann ſchreiten wir in der Zeit vorwärts. Der Uebergangsſtil zur neuen Epoche mit ſeinem Krematoriumscharak⸗ ter offenbart ſich in den Bauten von Kreis, Schmitz, Schumacher und über die großen Kulturbaumeiſter Meſſel und Wallot geht es der deutſchen Architekturen iſt umſo wichtiger. Man in die moderne Zeit. Peter Behrens empfängt uns mit ſei⸗ nen techniſch fundierten, konſtruktiv genialen Fabrik⸗ und Büro⸗ bauten. Erich Mendelsſohn tritt in die Reihe der formal ſtren⸗ gen Erfinder von und Turmbauten, Poelzig muſiziert in ſeiner ganzen Phantaſie eines geſchwungenen Neu⸗ barock, Bruno Taut beherrſcht die Situation mit ſeinem Magde⸗ burger Hallenbau und ſeinem Kölner Glashaus, das in einem ßem Modell uns ſeinen prismatiſchen Zauber erkennen läßt. Olbrichs Kunſt, die von der Mathildenhöhe in Darmſtadt aus einſt befruchtend auf dieſe ganze Bewegung wirkte, präſentiert ſich in elf ausführlichen Nummern. Und ſchon gleiten wir wieder hinüber in die Novembergruppe, die dieſer modernen Architektur mit Recht einen ganzen großen Saal gewidmet hat. Da beſuchen wir die däniſche Kirche von Bartning mit ihren merkwürdig ruſtikalen Dreiecksmotiven, oder ſeine Sternkirche, die er als ſtruktives Grot⸗ tenmotiv entwarf. Nebenan liegt die Internationale Philoſophi⸗ ſche Akademie von Gropius, in ausgeſprochen modernen Kaſten⸗ motiven, die hier überall in Geſchäftshäuſern und Villen, in Luft⸗ häfen und Studentenheimen, in Garagen und Börſenhöfen, in Ge⸗ werkſchaftshäuſern und Uferbebauungen und Turmbauten, in einer unendlichen Abwechslung der Technik und Phantaſie wiederkehren. Dieſer Saal iſt ein Traumland zukünftiger Architek⸗ tur, die alle Renaiſſance überwunden hat, die aus der Praxis Form und Schönheit entwickelt. Und der Saal der Gartenbauer daneben predigt dasſelbe. Es gibt keinen Naturalismus der Bäume mehr. Die formale Herrſchaft über die Natur hat Ter⸗ beltht Spaliere, Beete, Alleen und Raſen wieder zu Ehren ge⸗ racht. Theater und Muſik e Muſikfeſt in Weinheim. Am 18., 19. und 20. Juni veran⸗ anſtaltet der Kammermufik⸗Verein Weinheim ſein .weites Muſikfeſt. Die Darbietungen werden eröffnet durch ein Orcheſter⸗Konzert unter Leitung des Generalmuſikdirektors rof, Hermann Ab endroth mit Prof. Alexander Vorowfky als Soliſten(Uraufführung eines Klavierkonzertes von Prokofieff und Petruſchka von Stravinſkey in der Originalbearbeitung für Klavier). Dieſem Konzert folgen Kammermuſik⸗Aufführungen Jurch das Kergl.Quartett aus Mannheim mit Pauline Roth⸗ ſchild am Klavier und das Zika⸗Zuartett(Prag), ſowie ein Serenaden⸗Abend im Städt. Park, wobei ſelten gehörte Werke dieſer Gattung(Mozart, Dporak, Richard Strauß und Hugo Wolf) unter der Leitung von Emil Kahn geſpielt werden. den Bom 54. Tonkünſtlerfeſt in Frankfurk. Der zweite Tag des Tonkünſtlerfeſtes vereinigte am Vormittag die Mitglieder und Gä des Allgemeinen Deutſchen Muſikvereins im kleinen Saale des Saal⸗ ———„— —— —— 281 22 + 3 eer* 5 WettGereru, unzeder[Niiegn:dinggane! 82 V Dortierclas, den 12. unf eteiligung der Warkegeldempfänger an Beförderungen. mpfänger herrſcht vielſach die Erwar⸗ a geblieben ſind, an etwaigen Beförde⸗ Ungen ihrer im Dienſt verbliebenen Amktsgenoſſen teilnehmen wür⸗ den. So verſtändlich eine ſolche Erwartung vom Standpunkt der Beteiligten auch iſt, ſo werden ſich dieſe Hoffnungen ſchwerlich er⸗ füllen. Wartegeldempfänger ſind Beamte ohne Amt, ſie haben alſo keine Planſtellen inne. Die von ihnen früher bekleideten Plan⸗ ſtellen ſind im Haushalt abgeſetzt worden und können deshalb bei Beförderungen nicht in Rechnung gezogen werden. Für eine Beför⸗ ig in höhere Dienſtſtellen und Beſoldungsgruppen können ſomit zur ſolche Wartegeldempfänger in Frage kommen, die planmäßig wie⸗ der angeſtellt worden ſind, nicht bloß zur Stellvertretung und Aus⸗ hilfe einberufen werden. * Staakenloſe erhalten betreffende Entſcheidung des Reichsarbeitsminiſters iſt verſtümmelt und falſch ausgelegt worden. Als Ausländer gelten nur Perſonen, die eine ausländiſche Staatsangehörigkeit, aber nicht ſolche, die keine Staatsangehörigkeit beſitzen. Da die geſetzliche Vorbedingung nicht erfüllt iſt, haben dieſe keinen Anteil an der deutſchen Erwerbs⸗ loſenfürſorge. „Ueber den Pfingſtverkehr auf der Hauptbahn liegen uns fol⸗ gende Zahlen vor: Am Pfingſtſamstag betrugen die Einnahmen 73 323 Mk., am Pfingſtſonntag 40 083 Mk. und am Pfingſtmontag 36 834 Mk. Im ganzen wurden alſo an dieſen drei Tagen 150 240 Mark eingenommen. die Zahl der verkauften Fahrkarten betrug ſchätzungsweiſe 55 000 Stück. Pfingſt⸗ und ſonſtige Ergänzungszüge wurden 93 gefahren. Der Verkehr war außergewöhnlich ſtark, insbeſondere am erſten Feiertag, wozu allerdings die Schloß⸗ beleuchtung nicht unweſentlich beigetragen hat. Im übrigen ſtand er je im Zeichen der Wandervögel und ähnlicher Vereini⸗ Der herkömmliche Fernreiſeverkehr hat den Frie⸗ ſtand noch lange nicht wieder erreicht. Der Ausflugsver⸗ kehr nach entfernter gelegenen Orten war infolge der Gebietser⸗ weiterung für Sonntagskarten ziemlich lebhaft. Eine ziffernnäßige Vergleichung mit früheren Jahren iſt nicht möglich, da jegliche Un⸗ terlagen fehlen. Soviel ſteht aber feſt, daß der Verkehr an Pfing⸗ ſten 1923 im Vergleich zum diesjährigen Pfingſtverkehr gering war. * Jeue Eiſenbahnfahrkarten. Die bisherigen ſogen. Doppel⸗ karten für Hin⸗ und Rückfahrt kommen demnächſt nach Aufbrauch der Reſtbeſtände an bisherigen Karten in Wegfall und werden durch gewöhnliche Ediſonſche Fahrkarten erſetzt, deren linke vordere Hälfte weiß iſt, während die rechte Hälfte und die Rückſeite in de Farbe der Klaſſe(grün, braun und grau) gehalten iſt. Die Do werden wie früher die Rückfahrkarten gelocht, das Abtrenn zer Hälfte fällt weg. Die bisherigen Doppelkarten haben ſich nicht gut bewährt, beſonders das reiſende Publikum hatte öfters zu Klagen Anlaß. da die kleinen Hälften für die Rückfahrt häufig ſich verſteckten oder verloren gingen. Auch die raſche Abfertigung an der Sperre war durch die Abtrennung der unteren Hälfte erſchwert. * Gegen die Eiſenbahndiebe. Die Eiſenbahnverwaltung hat die bieherige auf 20 Goldmark feſtgeſetzte Belohnung für die Anzeige oder die Ergreifung eines Gepäckdiebes auf 50 Mark erhöhr. Man hofft den Dieben durch die erhöhte Aufmerkſamkeit des Perſonals das Handwerk zu erſchweren. * Ausbildungskurs für Knabenhandarbeitsunterrichl. Zur metho⸗ diſchen Ausbildung und Fortbildung von Lehrern für Knabenhand⸗ arbeitsunterricht(Modellieren, Pappen, Buchbinden, Hobelarbeiten) wird in der Zeit vom 28. Juli bis einſchllielich 16. Auguſt für Leh⸗ rer aller Schulgattungen ein Lehrkurs in Karlsruhe abgehalten. * Vormittagsbetrieb im Herſchelbad. Anpaſſung an die heiße Jahreszeit ſind jetzt ſowohl die große Männerſchwimmhalle wie die Frauenhalle auch an den Werktagen vormittags täglich. außer Montags, geöffnet. Hierauf ſeien ganz beſonders dieſenigen hingewieſen, die den ſtarken Andrang in den Nachmittags⸗ und Abendſtunden ſtörend empfinden und ſich gern in größerer Bahn dem Genuſſe des Bades hingeben möchten. Die Geſundheit der deulſchen Großſtädte hat ſich in der Woche vom 11. bis 17. Mai gegen die Vorwoche inſofern weſentlich verſchlechtert, als die Zahl der Städte mit ſteigender Sterb⸗ lühkeit von 12 auf 26 geſtiegen, die der mit fallender Sterblichkelt von 33 auf 16 gefallen iſt, eine ganz ungewöhnliche Verſchiebung. Sie ſtie g. auf 1000 Einwohner und aufs Jahr berechnet, in Düſſel⸗ Dorf auf 9,3, Dortmund 9,5, Duisburg 10,8, Barmen 9,1, Gelſen⸗ kirchen 12,4, Bochum.3, Aachen 15,5, Hamborn 9,7. Krefeld 10,4, Sberhaufen 14,6, Münſter i. W. 11,7, Büer 13,0, Hamburg 12,7, Königsberg i. Pr. 15,2, Stettin 12,8, Lübeck 12,3, Magdeburg 14,2, Halle g. S. 10,7, Chemnitz 11,1, Plauen i. V. 10,2, Frankfurt a. M. 8,2, Mannheim 9,3, Karlsruhe 8,8, Mainz 10,8, Nürnberg 10,0, Augsburg 12,1. Sie fiel in Köln auf 9,5, Eſſen 9,3, Elberfeld 8,8, Millbeim a. d. R. 7,1,.⸗Gladbach 6,8, Bremen 11,8, Kiel 9,8, Preslau 12,2, Hannover 10,0, Kaſſel 7,2, Braunſchweig 9,2. Erfurt 8,5, Leipzig 10,1, Wiesbaden 10,0, Ludwigshafen 4,0. Stutt⸗ gart 10,4. Sie blieb gleich in Altona mit 12,0. * Freie Milch in— Köln. Die Stadtverwaltung Köln hat an die Kölner Wirte⸗Innung folgende Mitteilung gelangen laſſen:„Die Zufuhr von Milch in das Stadtgebiet hat ſeit einiger Zeit einen derortigen Umfang angenommen daß der Verarbeitung von Milch in Gaſtſtätten, Bäckereien und Konditoreien, ſowie dem Verbrauch zum Genuß auf der Stelle kein Hemmnis mehr im Wege ſteht. Es ſteht Ihnen mithin frei, ſowohl Milch zu verarbeiten, als auch in den Konditoreien und Gaſtſtätten zum Genuß auf der Stelle glas⸗ weiſe zu verabfolgen. Zur Lieferung von Friſchmilch ſind ſowohl die über den ganzen Stadtkreis verteilten Milchverkaufsſtellen, als 5 e keine Erwerbsloſenunterſtützung. Die Erwerbslsſenunterſtützung wird an Staatenloſe nicht gewährt. Die auch die Kölner Meierei vereinigter Landwirte, ſowie die Städtiſche Molkerei Ehrenfeld in der Lage. Dieſe Erlaubnis erliſcht, ſobald die Stadt dazu übergehen muß, die Milch wieder in rationierten Men⸗ gen abzugeben.“ * Vergaſtes mehl. Mehl läßt man neuerdings durch ein ver⸗ dünntes Gasgemiſch aus Chlor und Nitroſylchlorid, ſog. Gelbgas rieſeln, um es heller und backfähiger zu machen. Das Reichsge⸗ ſundheitsamt iſt nach einer ſorgfältigen Prüfung zu dem Ergebnis gekommen, daß die in Betracht kommenden Mengen von Salzſäure und Nitroſylchlorid viel zu gering ſind, um eine geſundheitsſchädliche Wirkung auszuüben. Dem Mehl wird auch durch die Aufhellung nicht nur der Schein einer Verbeſſerung verliehen. Es wird durch die Behandlung gleichmäßig feinporiger und ſein Gehalt an Kleber erhöht der nach neueren Unterſuchungen leichter quellt. Namentlich kleberarme und kleberſchwache Mehle aus inländiſchem Weizen wer⸗ den ſo backfähiger. * Eine Epiſode vom 111er-Tag. Vom 111er⸗Tag an Pfingſten iſt nachſtehend geſchildertes ſelten glückliches Wiederſehen zu be⸗ richten: Ein in Baden⸗Vaden lebender Veteran von drei Feldzügen, Oberſtleutnant a. D. Heermann, faſt 77 Jahr alt, konnte ſeinen jetzt 70jährigen Burſchen, den Füſilier Wilhelm Buchmeier in Malſch wohnhaft, der ſeinen damaligen Leutnant in ſchwer ver⸗ wundetem Zuſtand im Kriege 1870/71 aus der Schlacht von Nuits trug und drei Monate aufopfernd pflegte, wiederſehen und um⸗ armen. Vereinsnachrichten * Vom Odenwaldklub. Am Sonntag, 15. Juni unternimmt der Odenwaldklub ſeine zweite Herrenwanderung die in eln weniger ſtark beſuchtes, aber ſehr dankbares Gebiet führt. Sie beginnt in Neckargerach und führt über Mörtelſtein—Kälbers⸗ hauſen—Hochhauſen—Neckarzimmern—Schloß Hornberg und endigt in Mosbach, wo ſich die Wanderungsteilnehmer mit der Ortsgruppe Mosbach zu regem Austauſch der beiderſeitigen Beziehungen vereinen werden. Marſchzeit: 6 Stunden. Zu der Sonntagskarte Mannheim—Neckargerach iſt für die Strecke Mosbach—Neckargerach eine Zuſatzkarte zu löſen.(Weiteres Anzeigenkeil.) M. Operettenabende in Neckarau. Der älteſte der Geſangvereine im Stadtteil Neckarau,„Sängerbund Harmonie“, der kürz⸗ lich beim Wertungsſingen der„Sängervereinigung“ in Mannheim mit Hegars Chors„In den Alpen“ die Note„ſehr gut“ zuerkannt erhielt, hat ſich neuerdings auch auf das Gebiet der Theaterkunſt geworfen und an drei Spielabenden mit der dreiaktigen Operette „Das Mädel vom Neckarſtrand“, Muſik von Max Vogel, und Libreto von Karl Sieber, einen durchſchlagenden Erfolg er⸗ zielt. Die Hauptpartie iſt durch Fräulein Käthe Haberacker ver⸗ treten, wie auch die übrigen Rollen durchweg in guten Händen liegen. Den muſikaliſchen Teil hat der neue Dirigent, Herr Richard Schaudt, der Feuerwehrkapelle anvertraut, die ihrer Aufgabe vellauf gerecht wird. Die vorkommenden Chöre wie Tänze bieten in Verbindung mit einer prächtigen Bühnendekoration für Auge und Ohr viel Genuß. Die Geſamtleiſtungen überragen bei weitem das Maß einer Dilettantenbühne. Wie wir hören, war der neu renopierte Saal zum„Ochſen“ jeweils überfüllt, ſo daß noch zwei Spielabende am Samstag und Sonntag abend zugegeben werden. Der Beſuch iſt auch Freumden heiterer Muſe aus der Altſtadt ſehr zu empfehlen. Der Dir gent, Herr Schaudt, darf auf die ſchönen Lei⸗ ſtungen mit Befriedigung ſchauen und Mut zu neuen Taten finden. Veranſtaltungen Thealernachricht. Wegen Erkrankung von Hans Bahling und Philipp Maſſalsky muß die auf Freitag, den 13. Juni angeſetzte Aufführung von„Alkeſtis“ und„„Das Wunder der Diana“ von Eugen Welleſz abermals verſchoben werden. Dafür geht „Der Waffenſchmied“ von Lortzing in Szene.— Am Sams⸗ tag, den 14. Juni gelangt im Nationaltheater erſtmals in dieſer Spielzeit„er Troubadour“ von Verdi zur Aufführung. Die muſikaliſche Leitung hat Werner von Bülow. Kommunale Chronſk Kleine Mitteilungen Der Gemeindevoranſchlag für das Rechnungsjahr 1924 wurde vom Karlsruher Stadtrat feſtgeſtellt. Der durch krechnen ſein. Umlagen aufzubringende ungedeckte Aufwand beträgt 3 969.778 Mk. Da die Veranlagung der gewerblichen Betriebspvermögen für das laufende Wirtſchaftsſahr noch nicht vorliegt, muß mit der endgülti⸗ gen Feſtſetzung der Umlage bis zur Fertigſtellung der Gemeinde⸗ ſteuerliſte(vorausſichtlich bis zum Herbſt d. Is.) zugewartet werden. Bis dahin ſind gemäß des Artikels 4 Ziffer 5 des Notgeſetzes vom 3. März 1924 wie bisher ſchon Vorauszahlungen auf die Gemeindeſteuern zu leiſten, die der Stadtrat von Monat zu Monat feſtſetzt.— Mit Wirkung vom 1. Juli an wird vorbehaltlich der Zu⸗ ſtimmung des Bürgerausſchuſſes das Waſſergeld auf die Friedensſätze feſtgeſetzt. Darnach werden erhoben: a) Im Halle der Berechnung nach dem Steuerwert monatlich 1 Goldpfennig für 100 Mk. Steuerwert; b) bei Berechnung nach dem gemeſſenen tatſächlichen Verbrauch 10 Goldpfennig für den Kubikmeter. Die Stadtgemeinde Durlach beabſichtigt die Erſtellung einer Waſſerkraftanlage. baues zu einem außerordentlich intereſſ Haba über das Vierteltonſyſtem. Haba legte in ſeinem ausführlichen und packenden Vortrag ſeine Ideen, ihre Berechtigung und ihre Notwendigkeit dar. Vierteltöne hat es immer gegeben, wir haben ſie indeſſen nie bewußt produziert, höchſtens unbewußt als Fehler, denn unſer Halbtonſyſtem hat ſie nicht aufgenommen. Die Skala von zwölf Tönen in der Oktave erſcheint nun Haba zu gering, er will ſie erweitern durch Einführung der Vierteltöne. Daß es ſich bier aber nicht nur um eine geiſtreiche oder mathematiſche Spielerei Handelt, ſuchte der Vortragende, der an jeden Komponiſten die Forderung ſtellte, nur das zu ſchreiben, was er ſelbſt erlebe, alſo allch höre und deshalb tonlich produzieren könne, dadurch zu be⸗ Weiſen, daß er nicht nur Vierteltöne ſang, ſondern auch Achtel⸗, Srittel⸗, Sechſtel⸗ und Zwölfteltöne. Es folgten dann einige prał⸗ liſche Beiſpiele, von denen beſonders die Uraufführung aus der à cappella⸗Suite op. 13 im Vierteltonſyſtem zu feſſeln vermochte, die von den Mitgliedern des a cappella⸗Chores 1923 unter Leitung des Feſtdirigenten Hermann Scherchen in hervorragen⸗ der Weiſe dargeboten und wiederholt wurde, nicht nur des herz⸗ lichen Beifalles wegen, ſondern auch um zu beweiſen, daß dieſe gefungenen Vierteltöne bewußt getroffen und nicht zufüllig ent⸗ ſtanden ſeien. das Amar⸗Quartett ſpielte das Finale aus dem zweiten Quartett im Vierteltonſyſtem, Herr Rebner zeigte in der Uraufführung einer Fantaſia für Violine ſolo op. ga in einem Satz den Klang der Vierteltöne auf der Geige, Alfred Höhn auf Dim von Grotrian⸗Steinweg(Braunſchweig) konſtrujerten Viertel⸗ tonklavier, das im Prinzip aus der Vereinigung zweier aneinander⸗ geſtellter Klapiere beſteht. Am Abend hörte man in der Oper Paul Hindemiths„Dämon“, eine Tanzpantomime in zwei Bildern von Mox Mell unter Dr. Ludwig Rottenbergs muſikaliſcher und Richard Weicherts ſzeniſcher Leitung, die indeſſen mehr muſikaliſch als durch den ſzeniſchen, tänzeriſchen Inhalt zu feſſeln vermochte. Zum Schluß folgte Igor Stravinskys„Geſchichte vom Soldaten“, die den Frankfurtern ſchon von der„Neuen Muſik⸗ Woche“ im vorigen Jahre her bekannt und ein beſonderes Kabinett⸗ ſtück von Hermann Scherchen iſt, der die jahrmarktsmäßige Burleske mit viel Humor dirigierte. Mario Mohr. 2% Richard Strauß und die Dresdner Slaafsoper. Die Dres⸗ dener Strauß⸗Woche wird ein Exeignis. Soeben hat Generalinten⸗ dant Dr. Neucker von Richard Strauß die bindende Zuſage in Par⸗ tenkirchen erhalten, daß die Uraufführung ſeiner neueſten Dper in Dresden ſein wird. Sie betitelt ſich:„Intermezzo“, eine bürgerliche Komödie, Text und Muſik von RNichard Strauß. Die Uraufführung, um die ſich alle großen Bühnen Deutſchland⸗ bemüßten, findet am 30. Oktober unter der Leitung Generalmufik⸗ Direktors Fritz Buſch in der Dresdner Staatsoper im Rahmen anten Vortrag von Al o 1s ſeiner Strauß⸗Woche ſtatt. Der Komponiſt wird an den Proben Hierzu ſoll die Waſſerkraft der Pfinz 1 für das ſtädliſche Waſſerwerk nutzbar gemacht werden. Die Weſe⸗ kraftanlage ſoll bei der Obermühle, die Eigentum der Stadt 2 iſt, erſtellt werden. Die öffentlichen und priratrechtlichen Vor 1 gungen ſind eingeleitet. Mit Gegenſätzen wird wohl kaum In Kürnbach bei Schopfheim hat der Gememderat, 0 Fabrikanten Wilh. Schmidt von Kürnbach, wohnhaft in Baden, in Würdigung ſeiner beſonderen Verdienſte um das 01 der Gemeinde und deren Einwohner das Ehrenbürgerre verliehen. Dem„Annweiler Tageblatt“ zufolge wird in Annw in den nächſten Tagen die ſtädtiſche VBautätigkeit tend eingeſchränkt werden, da die Ausgaben hierfür nicht me ſtritten werden können. . * Seckenheim, 12. Juni. Aus den jüngſten Gemeinderann ſitzungen iſt folgendes mitzuteilen: Verſchiedene Geſuche Stundung von Umlagen und Waſſergeld werden verbeſchieden. verſchiedene Geſuche um Nachlaß des Gemeindezuſchlags zur unten ſteuer.— Für die im Intereſſe des Dienſtes von Gemeindebeam gehaltenen Hunde wird die Steuer auf die Gemeinde übernommen — Von der Liquidation des Kommunal⸗Verban de⸗ wird Kenntnis genommen.— Die Unfallverſicherung für Gene 5 beamten und die Feuerwehr wird gemäß dem vorliegenden An⸗ ſicherungsantrag bei dem Allianz⸗Konzern abgeſchloſſen.— Ein Kin⸗ trag um Erlaubniserteilung zum Begehen eines Feldweges für Die der der Anwohner wird der Konſequenz wegen abgelehnt. 920 Verpflegungsſätze für das Krankenhaus werden v⸗ 1. Juni 1924 ab wie folgt feſtgeſetzt: 1. für Einheimiſche und hieſin Krankenkaſſenmitglieder käglich.50 Mk.; 2. für Auswärtige 1 auswärtige Krankenkaſſenmitglieder täglich 3 Mt.— Für die ſollen vier Selbſtladepiſtolen beſchafft werden.— Der frühere 1175 feldhüter Spieß ſoll während des Sommers wieder eingeſte 1 werden.— Infolge der völlig unzureichenden Beſoldung der 855 amten der Gruppen—6 wird dieſen Beamten analog der Rege der Staatsbeamten ein Vorſchuß in Höhe von 30 Proz. dü Grundgehältern vom 1. April 1924 bewilligt. I. Walldorf, 12. Juni. Wer einen Hund hält, wird d etwas die Naſe rümpfen, wenn ihm zur ſtaatlichen Steuer nos 8 Gemeindezuſchlag von 18 Mark für den erſten, das Doppe für den zweiten Hund abverlangt wird. Staat, diesmal der Gemeinde! Tagungen Delegiertenverſammlung des Hypothekengläubiger⸗ und Sparer · Schutzverbandes Anfana Juni fand eine außerordentlich ſtark beſuchte Nelt giertenverſammlunga des Hypothekenaläubigſhe und Sparer⸗Schutzverbandes für das deutſah Reich ſtatt. Oberlandesgerichtspräfdent Dr. Beſt⸗ Darraſte machte einen Vorſchlaa zur Löſung der Aufwertungsfrage in Fan eines vollſtändig ausgearbeiteten Geſetzentwurfs, der allgemeine Beifall fand. Es wurde beſchloſſen, dieſen Geſetzentwurf nach 1 prüfung durch eine aus bedeutenden Juriſten und Volkswirtſchane, lehrern zuſammengeſetzte Kommiſſion allen maßaebenden Stellen e! zureichen. die Einen Hauptaegenſtand der folgenden Beratungen bildete die Stellunanahme zu dem Dawes⸗Gutachten d In⸗ Reparationsleiſtungen erhöhen will. weil Deutſchland durch die m flation ſeine innere Schulden losgeworden ſei. Nachſtehende⸗ 1 Vorſitzenden des württembergiſchen Landesverband. Profeſſor B am⸗ ſer⸗Nagold. eingereichte Entſchließuna fand einſtimmige nahme: „Die Delegiertenverſammlung des Hypothekengläubiger⸗ a Sparer⸗Schutzverbandes für das Deutſche Reich, Sitz Berlin, W teſtiert im Namen der Millionen deutſcher Sparer auf da⸗ ſchiedenſte dagegen, daß die Enteianung der deutſche⸗ Sparer die Grundlage für die Regeluna der varationsfrage bilden ſoll. Das Dawes⸗Gutachten 5 feſtaeſtellt. daß in Deutſchland die öffentlichen Körperſchaften n. eilet bedeu⸗ hr be⸗ die private Induſtrie ſich durch die Inflation entſchuldet haben 4 zieht daraus die Folaerung. daß Revarationszahlungen von trächtlicher Höhe von Deutſchland geleiſtet werden können Sie⸗ müſſen, weil Deutſchland ſonſt beſſer daſtehen würde als die gerſtaaten. ben Wir berufen uns auf den Grundſatz von Treu und ee den das Sachverſtändigenautachten ebenfalls ausdrücklich anerkeenz wenn wir erklären. daß jene Grundvorausſetzungen des Guta der falſch ſind. Die Entſchuldung durch die Inflation iſt auf Koſten Millionen ehrlicher Sparer und Gläubiger erfolat. welche dar⸗ vielſach dem bitterſten Elend, ia dem Hungertod vreisgegeben 1105 den. Die Verſchiebung der Beſitzverhältniſſe durch die Infla als hat zweifellos die Leiſtungsfähiakeit des Deutſchen— Sommersprossen be im Geſicht und an den Händen zu beſeitigen durch elecgen 3 Klorokrem und Kloroſeiſe. wiſe und ſeit Jahren creen. Mit genauer Anweiſung in allen Chlorodont⸗Verkaufsſtellen zu 0 teilnehmen und in der Feſtwoche einige ſeiner Opern und ein Strauß⸗Sinfonie⸗Konzert ſelbſt leiten. Außerdem kommt in der Strauß⸗Woche unter der Leitung Fritz Buſchs die„Joſephslegende“ mit der neuverpflichteten Ballettmeiſterin Ellen Petz, die die Partie der Potiphar darſtellen wird, zur Erſtaufführung. Neu einſtudiert werden: Salome, Feuersnot, Ariadne auf Naxos in der zweiten Faſſung, wie ſie 1916 in Dresden zum erſten Male zur Aufführung kam. Johannes Reichelt. e Theaterrundſchau. Als dieſer Tage ein Enſemble des Mei⸗ ninger Landestheaters in Schweinfurt gaſtierte, vergaß die Eiſen⸗ bahnverwaltung, die Garderobekoffer der weiblichen Darſteller in Schweinfurt auszuladen. Vor der Vorſtellung fragte der Regiſſeur das Publikum, ob die Vorſtellung ausfallen folle oder ob man es lieber ſehe, wenn die weiblichen Rollen in modernen Straßen⸗ kleidern dargeſtellt würden. Das Publikum wünſchte die Vor⸗ ſtellung in Straßenkleidern.— Das bekannte Oybiner Wald⸗ theater iſt von der Stadt Zittau in ſtädtiſche Regie übernommen und mit dem Stadttheater Zittau vereinigt worden. Die diesjährige Spielzeit des Waldtheaters ſteht unter der Leitung von Fritz Kloter — Die Uraufführung des Luſtſpiels„Abenteuer in Moll“ von Hanns Braun(Muſik von Heinz Tieſſen) findet nun⸗ mehr am Heſſiſchen Landestheater in Darmſtadt am 12. Juni ſtatt. — Der langjährige Oberſpielleiter Max Brückner von den Schau⸗ ſpielen in Baden⸗Baden wurde dem Münchner Volkstheater verpflichtet.— Dr. Curt Elwenspoek, bisher Spielleiter am Münchner Schauſpielhaus, iſt als Dramaturg und Regiſſeur an das Württembergiſche Landestheater verpflichtet worden.— Jamez Simons Oper„Frau im Stein“(Text von Rolf Lauckner) wurde vom Landestheater in Stuttgart zur Ur⸗ aufführung für die nächſte Spielzeit angenommen.— Der außer⸗ gewöhnlich große Erfolg, den Operndirektor Franz Schalk und die Wiener Staatsoper in Paris errungen haben, hat eine amerikani⸗ ſches Konſortium dazu veranlaßt, Franz Schalk zu 50 Mozart⸗Vor⸗ ſtellungen nach Amerika einzuladen. Die Wiener Staatsoper hat ſich noch nicht entſchieden.— Die Verhandlungen Barnowſkys wegen Uebernahme des Deutſchen Volkstheaters in Wien ſind ohne Er⸗ gebnis geblieben. Das Direktorium des Komödienhauſes übernimmt im Herbſt der Intendant des Stadttheaters in Plauen i. Vogtl. Dr. V. Ecker t.— die Händel Opern⸗Feſtſpiele Göttingen(.—13. Juli) ſehen die Uraufführung der heiteren Oper „Terres“, Wiederholungen der„Rodelinde“ vor. Unter den Mit⸗ wirkenden ſind u. a. zu nennen: Graarud(Große Volksoper), v. d. Hude, G. A. Walter, A. Vorchardt, ferner Thyra Hagen⸗Leis⸗ ner, Marie Schultz⸗Dornburg. Die Spielleitung liegt in Händen des neuen Münſterer Intendanten Niedecken⸗Zebhardt. Die muſi⸗ kaliſche Leitung hat der Bearbeiter Prof. Dr. Hagen. ae gR Ud eeee—— Runſt und Wiſſenſe i Aus der Kunſthalle. Im Leſeſaal und in den Ausſtelu on räumen des graphiſchen Kabinetts ſind graphiſche Arbeite der Wolf Röhricht(Berlin) ausgeſtellt. Röhricht, Mitglte ehe⸗ Berliner Freien Sezeſſion, iſt in Mannheim kein Fremder⸗ Gemälde ſeiner Hand wurden in einer Sonderausſtellung Kunſthalle im Sommer 1920 gezeigt. Die graphiſchen Arbe aſer⸗ jetzt ausgeſtellt find, verraten dasſelbe ſtarke Können des Kün geite. Beſonders die ſeinen Aquavelle zeigen ihn von ſeiner beſten 1. ee Eine deulſche Jugendbuchwoche. Im Neuen Rathceih, Leipzig tagte kürzlich der Reichsbund Deulſcher Papier⸗ und he d warenhändler, um über eine geplante Jugenöbuchweifere beraten, die einen großen Feldzug gegen die Schundie fir tur darſtellen ſoll Es wurde beſchloſſen, die Jugendbuch a eagden die erſte Dezemberwoche anzuberaumen. In dieſer Zeit beſchäß den ſich Eltern und Verwandte von Kindern mit der Frage wdie An⸗ Kleinen zu Weihnachten ſchenken follten. Da würden ſich»eeifen. regungen der Jugendbuchwoche ganz beſonders fruchtbar 5 aus⸗ Die Jugendbuchwoche ſelbſt iſt ſo gedacht, daß neben etenhändler giebigen Reklame für das Jugendbuch alle Papierwareen und darauf hingewieſen werden ſollen, welche Bücher ſie vertre genfall anpreiſen und welche Bücher ſie nicht führen ſollen, In ſie ſich Gegenmaßnahmen des Reichsbundes ausgeſetzt pereits Leipzig führten übrigens die 400 organiſierten Buchhandle cha ſeit längerer Zeit keine Schundliteratur mehr.. Der baufe, allenthalben während der Jugendbuchwoche Scheite no, ſellte, zu errichten, auf denen die Schundliteratur verbrannt mwe Anregun ſand keine Gegenliebe. Deſto ſtärker unterſtützt wurde die und aus die Schundliteratur zu ſammeln, als Altpapier zu verkaufen t, dem Erlös gute Bücher zu erſtehen. Franz 4e Kleine Chronik. Die lange, ſchwere Krankheit, 922 hohe Kafka im 41. Jahre erlegen iſt, hat ſein Schaffen, laſſen, Erwartungen erweckte, nicht zur vollen Entfaltung gedeihe ſiſtiſch Kafka war Erzähler, von Natur eine ausgeſprochen no chtum, Begabung, die ein ſicheres Formgefühl mit phantaſtiſchem er Ve eine Schlagkraft, die brutal werden konnte, mit ſeinſpür agzekrach, fonnenheit verband. Schon ſeine erſten Novellenbände„ moder, tungen“ und„Der Heizer“ markieren Kafkas Stellung in umme 7 nen Proſa. Carl Sternheim überließ Kafka die Preisſthie klün, Fontanepreiſes für 1916 als Zeichen ſeiner Anerkennung der Lan ſten und reiſſten Nopellen Kafkas ſind in der Sammlung en Rude arzt“ enthalten. Kafka iſt in Prag geboren.— Die Erbe, u⸗ des Baumbachs, des Dichters der„Lindenwirtin“, hahen des at es 155 Dichters in Meiningen an die Stadt verkauft und dieſe John⸗ 1 Baumbachmuſeum eingerichtet. Die ehemaligen Sonſt flucht man dem. bat — 2232090 82 ee — F„ ²˙ ḿm ——e — EK•K. f ᷣV!᷑̃§;ꝛꝛ——˙ꝗöm7˙¹m-.²⁰e:̃eß. ͤ•—“:!..(—⁰lün ⁵b'— ̃—“b—.,,!,, *KSNK. 2 eee — „ „„ —— „Dongerstag, den 12. Junt 1924 Waungeimer Generen⸗Auzeiger(willag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 289 Ganzes betrachtet— geſchädigt. Wir müſſen jene Vorausſetzung auch aus dem Grunde als falſch bezeichnen, weil die Schuldentil⸗ Zuna durch die Inflation keine endaültige ſein wird. Das durch dle Inflation Tauſenden und Abertauſenden der beſten und ehrlichen zutſchen Staatsbürger zugefügte Unrecht muß unter allen Um⸗ ſtänden wieder autgemacht werden. Wir fordern deshalb die Regierungen und Parlamente des Reiches und der Länder auf, mit aller Energie ſich dafür einzuſetzen. 5 bei den kommenden Verhandlungen dieſe Pflicht der inneren iederautmachung als unabweisbare Staatsnotwendiakeit behan⸗ elt wird und daß im Gegenſatz zu der bisherigen Haltung der eichsregierung eine gerechte Löſung der Aufwertungsfrage bei der egelung der Reparationsfrage ſofort mit in Rechnung geſtellt Fird. Das deutſche Volk iſt nicht gewillt, ſich eine Reaelung dieſer ſurdge. von der für viele Leben und Exiſtenz abhänat und die auch Ur die Wiederherſtellung des Vertrauens zu Wirtſchaft und Staat bvon entſcheidender Bedeutung iſt, gefallen zu laſſen.“ Sidweſtdeutſcher Bayernkag u An den Pfinaſtfetertagen fand in Heidel bera das vierte ündesfeſt der Bayernvereine Süddeutſchlands, Pebunden mit der Feier des 25fährigen Beſtehens des beteins Baneriſcher Staatsanagehöriger Heidel⸗ Ree a ſtatt. Zu der Feier war die geſamte Kapelle des 19. bayeriſchen lechsmehr⸗Infanterie⸗Reaiments aus Augsburg gewonnen worden, bibeſcbl einen der Hauptanziehungspunkte der aanzen Veranſtaltung te. Am Pfinaſtſamstaa empfing man die auswärtigen Gäſte ud verſammelte ſich in der„Harmonie“ zur Begrüßungsfeier in alt eines„Bunten Abends“ unter Mitwirkung des bekann⸗ 50 Rünchner Humoriſten Toni Keller. Am Pfingſtſonntag wurden kmittaas Stadt und Schloß beſichtiat, und nachmittaas 2 Uhr ſtellte der Neuen Brücke der Feſtzu.unter Vorantritt der Reichs⸗ Zubrkapelle auf. Eine aroße Menſchenmenge erwartete überall den diaa. Die Beifallsbezeugungen galten in der Hauptſache dem ſchnei⸗ Kenn Spiel der Militärmuſik. Um 3 Uhr fand in der Stadthalle der eſtakt ſtatt, verbunden mit Konzert, Orgelvorträgen von Fritz 0l, Reigen und Schuhplattleraufführungen uſw. Nach der Schloß⸗ ſch euchtung traf man ſich wiederum in der Stadthalle, die von Men⸗ en dicht gefüllt war. Die Feſtrede hielt Herr Bürger: es ſpra⸗ n außerdem Vertreter der Stadtverwaltung, ſowie Vertreter der Frärtigen Vereine. Einen aanz gewaltigen Beſuch hatte das kübkonzert der Reichswehrkapelle auf dem Schloß zu verzeichnen. 5 man Gelegenheit hatte, die Kapelle auch in einigen größeren Kon⸗ riſtücken zu hören. 195 Briefmarkenkongreß 8 Am 14. und 15. Juni wird in der altehrwürdigen Kaiſerſtadt Feper der 3. Pfälziſche Philateliſtentag abgehalten. en Scale des Hiſtoriſchen Muſeums der Pfalz findet Sams⸗ öf und Sonntags eine reich(größtenteils vollzählig) beſchickte 1 ſentliche Ausſtellung von Briefmarken Altdeutſch⸗ 5 ds, der altitalieniſchen Kleinſtaaten, dann Europa überhaupt und liaerer Ueberſeeländer ſtatt. Für den Kongreß iſt in Speyer amt⸗ elde Poſtgelegenheit mit beſonders angefertigten Abgangsſtempeln aanrches Eine ſehr wohl geratene offizielle Feſtpoſtkarte mit und —5 Lingedruckter Marke(künftige Seltenheit) bildet dort eine kleine eberraſchung. Auflagehöhe gering. Im Wittelsbacherhof beginnt zenntags um 10 Uhr die Sitzung der Briefmarkenvereine, um 2 Uhr ſae öffentliche Verſteigerung wertvoller Briefmarken. Sammler, Ge⸗ devtese und Kunſtfreunde ſeien auf dieſe Tagung beſonders hin⸗ 4 de Suſammenkunft ehemaliger 238er. Um allen Angehörigen Reſ⸗Inf.⸗Rgts. 288 endlich einmal Gelegenheit zu einem frohen Nderſehen zu geben, ſoll am Sonmtag, 13. Juli im„Goldenen ler“ in Kaxlsruhe, Karl⸗Friedrichſtraße, eine Zuſammenkunft banfinden in der gegebenenfalls zur Gründung einer kame⸗ adſchaftlichen Angehöriger des N Vereinigung ehem. Höri 0 238 geſchritten werden ſoll. Da jedgch nur wenig Anſchriften Unteroffizieren und Mannſchaften des Regiments bekannt ſind, 15 en alle Kameraden in hieſiger Gegend dringend gebeten, ſämt⸗ 991 ihnen bekannten Adreſſen ſofort an den Kameraden Werner itmann, Oberleutnant a.., Karlsruhe(Baden), Bahnhof⸗ .e einzufenden der dann ſofort Näheres über die Feier mit⸗ wird. Nus dem Lande T. cadenburg, 10. Juni. Bei den ſtaatlichen Apothekerprü⸗ zuden in Heidelberg beſtand auch eine geborene Ladenburgerin, 1 Maria Lieb, mit ausgezeichnetem Erfolg ihr Examen. Frl. fihen die Tochter des Gendarmeriekommiſſars ieb⸗Wiesloch, der ger hier ſtationiert war und ſich großer Beliebtheit erfreute. es. Biesloch, 11. Junl. Für Kirſchen wurden hier 35 Pfg. Toge fund verlangt. Man kann aber erwarten, daß in etwa acht keich e bei der Haupternte, die in dieſem Jahr bekanntlich ſehr sfel, der Preis auf 20 Pfg. heruntergehen wird. 117 85 Doſſenheim, 10. Juni. Ein großartiger Betrieb herrſcht ſei ſen 5 e dem hieſigen Bahnhof. Täg⸗ her beden am Nachmittag—10 Eiſenbahnwagen poll Kirſchen von .f ab nach allen Großſtädten, namentlich nach Hamburg, Berlin . Bon Schriesheim und Leutershauſen kommen ganze Wagen ———— Solckeenme des Dichters enthalten Sammlungen, das Arbeitszim⸗ muſcld urverändert geblfeben.— Die Journaliſtenorganiſationen nalzedener Länder beſchloſſen, im nächſten Jahr einen inter⸗ n Wonalen Preſfekongreß abzuhalten. Der Kongreß ſoll an. den ſtattfinden. Die vorbereitenden Schritte ſind bereits ge⸗ (Bürte Der Fliegeringenieur Dr. Richard Vogt aus Gmünd Aln ktt.) wurde von der japaniſchen Regierung zum Direktor der Nuhzeugfabrik in Kobe berufen.— Ein Bruder von Wilhelm in ze der Oberamtsrichter Heinrich Raabe, iſt in Braunſchweig eit 1 r von nahezu 90 Jahren geſtorben. Heinrich Raabe lebte dun 877 als Richter in Braunſchweig. Er war immer eng ver⸗ Atenn mit Wilhelm Raabe, an deſſen Romanen er den lebhafteſten N reil genommen hat. Manche Geſtalt des Dichters iſt von Heinrich Mölic angeregt worden.— Anläßlich des Kongreſſes der deutſchen Lug ſthetare in Erfurt findet in Erfurt eine Buch⸗ und Schrift⸗ dem gellung ſtatt, die einen Ueberblick über das gibt, was auf lihle Gebiete des Buchdrucks und der Schriftkunde im Laufe der wohl 1000 Jahre geſchaffen worden iſt. Die Ausſtellung dürfte ſo⸗ liche, an Ausdehnung als auch an Koſtbarkeiten alle anderen ähn⸗ Daltet Ausſtellungen der letzten Jahre übertreffen. Beſonders reich⸗ Nefo iſt die Sammlung der Luther⸗ und Anti⸗Luther⸗Schriften der kmation.— Das deutſche Forſchungsinſtitut für dahhkinduſtrie in München⸗Gladbach ſteht infolge der dabudaftlichen Verhältniſſe vor dem Zuſammenbruch. Leider müſſen ſuchuch die von ihm in mühevoller Arbeit begonnenen Unter⸗ ſenngen über die Einwirkung der Luftfeuchtigkeit auf die Textil⸗ deliagz owie über die Einſtellung der Luftfeuchtigkeit auf einen ddent en ſtabil bleibenden Grad, abgebrochen werden.— Der Prä⸗ der⸗ Tolumbio⸗Univerſität in Newyork hat bekanntgegeben, uum as Kuratorium der Univerſität die Verwendung der Rieſen⸗ ſie die dan 2375000 Dollars zux Errichtung neuer Gebäude Woſte Zwecke von Unterricht und Forſchung auf dem Gebiete der b iz und der Ehemie bemilligt hat. da⸗ Phyſtegebäude Ater n beſonders ausgeſtattetes Laboratorium erhalten, das der Nönteluchung des Zuſammenhangs zwiſchen Atomſtruktur und Aenſtrahlen gewidmet iſt. 98 Titeratue Nin Ra. i eisheit des Johannes. Int ſraenlan, Baſel,— 85 geht um die Grundelemente ie in in Lehre und des wahren Lebens Jeſu. Die alte Sendſchrift. dereinst ihrer heutigen Geſtalt für das Evangelium Johannes gilt⸗ Fürbeſtimmt, die Lehre des Meiſters von Nazareth in dem Kreiſe begend ngers, den er liebte und der ihn allein erfaßte, gegen alle zeitskeenbildung zu bewahren, will Bo Nin Na in ihrem Wahr⸗ erdend wieder herſtellen. Er erzählt mit ruhiger Sachlichkeit das Vorten 8 Wirken deſfen, der die größte Juſa Sätze des Originalberichts fügen ſich in ihren natürliche Aologenbang. Das letzte Wort über ſolche Schriften haben die voll beladen auf der hieſigen Statioan an, um hier verladen zu werden. Die Kirſchenernte dürfte die ganze Woche und noch darüber hinaus dauern. Der Reichtum an Kirſchen iſt groß, es iſt eine Vollernte, wie ſchon lange Jahre nicht mehr zu verzeichnen. Auch Ananas werden ſehr viele verladen. Die Kirſchen gelten ſoeben noch 20 Pfg. das Pfund. Iſt die Kirſchenernte vorüber, dann kommen die Stachel⸗ und Johannisbeeren, deren es auch nicht wenige hat. Und ſpaziert man in den Wald und beſieht die Hei⸗ delbeerſträucher, ſo ſieht man auch hier, daß eine Voll⸗ ernte zu erwarten iſt, denn auch dieſe Sträucher hängen dicht voller Früchte. Weinheim, 11. Juni. Der 71 Jahre alte Landwirt Georg Adam Hufnagel wurde auf dem Wege von Rippenweier nach Großſachſen von einem Radfahrer umgefahren. Der alte Mann erlitt durch den Schrecken einen Schlaganfall und ſtarb im hie⸗ ſigen ſtädtiſchen Krankenhauſe. ? Bon der Bergſtraße, 10. Juni. Die Frühkirſchen gehen der Reife entgegen und können teilweiſe ſchon abgenommen werden. Wie man erfährt, toird das Pfund zu 50—60 Pfg. verkauft.— Das Ausſetzen der Futterrüben und Tabakpflanzen aus den Gutſchen ins Ackerfeld findet z. Zt. ſtatt. Die Witterung war bisher bei den zeitigen, wenn auch weniger ergiebigen Regen doch für das Anwachſen der Pflanzen günſtig.— Mehrfach wurde auch ſchon mit dem Mähen der Wieſen⸗ und Kleefelder begonnen. Rich⸗ tiges Heuwetter muß wieder abgewartet werden. Schon gedeihen Obſtſorten, beſonders Zwetſchgen, Pflaumen, auch Birnen ſieht man im Garten oder auf den Wegen liegen; ſie ſind das Opfer kleiner Käferchen(Blüten⸗Apfelſtecher), welche ihre Eier in dieſe Früchte gelegt haben, weshalb ſie früher oder ſpäter abfallen. Man ſollte gefallene Früchte aufleſen und vertilgen oder verwenden, daß wenigſtens die Larven darin unſchädlich gemacht würden. * Zwingenberg, 10. Juni. Heute ſchied das badiſche Großher zogspaar nach vierwöchentlichem Aufenthalt von ſeinem ſchönen Waldſchloß Zwingenberg. Trotz größter Zurück⸗ gezogenheit durfte das Großherzogspaar zahlreiche Beweiſe per⸗ ſönlicher Treue und Anhänglichkeit aus allen Kreiſen der Bevölke⸗ rung entgegennehmen. Den Begrüßenden gegenüber äußerte der ehemalige Landesherr ſtets:„Tue nur jeder ſeine Pflicht in Beruf, Gemeinde und Vaterland, und üben wir uns alle in der Tugend der Selbſtverleugnung, ſo werden unſerer vom Feinde bedrückten Heimat gewiß wieder beſſere Zeiten beſchieden ſein!“ Solche Worte können wohl jedem Deutſchen zur Beherzigung dienen. L. Zaiſenhauſen, 11. Juni. Am Pfingſtmontag fand hier die Einweihung des Kriegerdenkmals für die im Welt⸗ krieg Gefallenen ſtatt. Das Monument, nach dem Entwurf eines Karlsruher Künſtlers ausgearbeitet, hat in wirkungsvoller Weiſe ſeine Aufſtellung vor dem Eingang zur Kirche gefunden. Aus einem Block von 120 Zentnern gehauen, iſt es in ſeinen Dimen⸗ ſionen ſchon beinahe eine Koloſſalſtatue zu nennen. Bei der Feier ſelbſt, die über drei Stunden dauerte, waren Vertreter von faſt allen Orten der nahen und weiteren Umgebung beteiligt. Nach der Anſprache des Bürgermeiſters folgten noch andere, die alle in dem Bekenntnis aufgingen, den Toten ein ehrendes Andenken zu wahren. Ihren Abſchluß fand die Feier mit dem Geſangsvortrag„Wir treten zum Beten an“, dem, ebenſo wirkungsvoll geſungen, andere voraus⸗ gegangen waren. * Karlsruhe, 11. Juni. Um eine Verbeſſerung der Verkehrsver⸗ bindungen zwiſchen den unteren Hardtgemeinden und der Landes⸗ hauptſtadt zu erreichen, erwähnt man in Rußheim und Liedolsheim die Einrichtung einer Kraftwagenverbindung von den ge⸗ nannten Orten über Hochſtetten—Eggenſtein nach Karlsruhe, ſo⸗ lange nicht das längſt als dringend anerkannte Bahnprojekt, die Hardtgemeinden Rußheim und Liedolsheim im Amtsbezirk Karls⸗ ruhe an das Eiſenbahnnetz anzuſchließen, verwirklicht iſt. Dieſer Tage fanden in Rußheim Verhandlungen zwiſchen den Vertretern der in Betracht kommenden Gemeinden und der hieſigen Kraftwagen⸗ verkehrsgeſellſchaft mit Unterſtützung des Verkehrsvereins Karls⸗ ruhe ſtatt. Es ſollen zunächſt nun noch nähere Berechnungen über den täglichen Verkehr des aufzunehmenden Kraftwagenverkehrs an⸗ geſtellt und dann abermalige Verhandlungen mit der Kraftverkehrs⸗ geſellſchaft gepflogen werden. Seitens des Verkehrsvereins Karls⸗ kuhe iſt angeregt worden, die Kraftwagenverbindung bis an den Rhein, etwa an die Fähre Sondernheim oder Rheindheim fortzu⸗ ſetzen, ſodaß auch den bewachbarten Gemeinden der Pfalz, die mit Recht über äußerſt ſchlechte Bahnverbindung mit der badiſchen Landeshauptſtadt klagen, Gelegenheit geboten wäre, raſcher und be⸗ quemer wie bisher Karlsruhe zu erreichen. * Hörrach, 11. Juni. Der Voranſchlag des Kreiſes Lörrach von 1924/25 beträgt 506 763 Mark. Der Betrag ſoll durch eine Steuer von 3 Pfennig von 100 Mark Steuer⸗ kapital erhoben werden. Der Kreis bewilligte für die Errichtung einer Jugendherberge auf dem Feldberg 1000 Mark. ANus der Pfalz * pirmaſens, 11. Juni. Das Kaufhaus Tietz in Mainz hat öffentlich angekündigt, daß es in ſeinem Geſchäft keine Pir⸗ maſenſer Schuhfabrikate führe. Das Pirmaſenſer Handelsgremium richtete an dieſe Firma die Aufforderung, die An⸗ kündigung aufgrund des unlauteren Wettbewerbgeſetzes zu unter⸗ laſſen, ebenſo wandte ſich das Gremium beſchwerdeführend an das Mainzer Handelsgremium. Auch der Pirmaſenſer Fabrikanten⸗ verein wird Stellung zu dieſer Angelegenheit nehmen. * Iweibrücken, 11. Juni. Statt zum Spielplatz ins Gefäng⸗ nis wanderte am zweiten Pfingſttage die erſte Mannſchaft des Sportvereins Stuttgart⸗Feuer bach, die mit Reiſebegleitern in Zweibrücken eintraf, Die Fußballſpieler waren von den Bewegungsſpielern Zweibrücken zu einem Wettſpiel ver⸗ pflichtet worden, nachdem ſie tags zuvor in St. Ingbert gegen eine ſaarländiſche Elf angetreten waren. Die Württemberger hatten ſich nur mit Päſſen für das Saargebiet verſehen, ſodaß ſie bei ihrer Ankunft im Zweibrücker Bahnhof von der franzöſiſchen Gendar⸗ merie feſtgenommen wurden. Heute erfolgt der Abtransport nach Landau. Das Spiel in Zweibrücken mußte natürlich ausfallen. :: Kalſerslaukern, 10. Juni. Am Samstaa abend gegen 9 Uhr brach auf bisher unaufgeklärte Weiſe im Dachſtuhlgeſchoß de⸗ Diakoniſſenheims in der Friedrich Karl⸗Straße ein Brand aus, der den Dachſtuhl vollkommen zerſtörte und auch die darunter befindlichen Räume ſtark beſchädigte. nachbargebiete * Alzey, 10. Juni. Auf der Bahnſtrecke Al zey—Ketten⸗ heim iſt der Damm abermals gerutſcht. Der Perſonenver⸗ kehr wird durch Umſteigen bewerkſtelligt. Darmſtadt, 11. Junj. Im Alter von 67 Jahren iſt der Land⸗ tagsabgeordnete Johann Laufer aus Bieber bei Offenbach nach kurzer Krankheit geſtorben. Er gehörte früher der Zentrums⸗ partei an, ſchwenkte aber beim Kampf um die Zwangswirkſchaft mit anderen Parteigenoſſen zum Heſſiſchen Bauernbund über und wurde 1918 in den Landtag gewählt. Er war ein einfacher, ehrlicher Parteigenoſſe, der aber energiſch für ſeine Anſchauungen eintrat. Sowohl bei ſeiner Fraktion mie auch bei den übrigen Parieien er⸗ freute er ſich großer Beliebtheit. Als ſein Nachfolger wird der Landwirt Philipp Hauk V aus Schaafheim in den Landtag ein⸗ treten. Hauk iſt als deutſchvölkiſcher Agitator bekannt. sw. Erfelden, 11. Juni. Durch Blitzſchlag geriet am erſten Feiertage die Scheune des Landwirts Karl Rothmann in Brand. Die FJeuerwehren der Umgebung waren bald zur Stelle Die Stallungen konnten geſchützt und das Vieh, wenn auch unter äußerſten Anſtrengungen gerettet werden. Bad Homburg v. d.., 11. Juni. vie an der Kaiſer Fried⸗ rich⸗Promenade belegene dreiſtöckige Kurvilla„Imperial“ wurde nachts durch ein Schadenfeuer bis auf die Umfaſſungs⸗ mauern vernichtet. Das Feuer entſtand in einem im erſten Stock angeſammelten Warenlager eines Mieters und verbreitete ſich in wenigen Augenblickew über das ganze Gebäude. Die Hausbewohner konnten ſich im letzten Augenblicke retten. Die Feuerwehr konnte erſt ſehr ſpät eingreifen, da die elektriſchen Alarmvorrichtungen nicht in Ordnung waren. 5 Sportliche Rundſchau Internationale Waſſerballwoche Berlin-9. Juni Erfolgreiche Beteiligung der 1. Mannſchaft des Schwimmerverein Mannheim Mannheim— Spandau 04:0.— Mannheim— Städtemannſchaft Wien:0.— Mannheim— Germania Berlin 12: 2.— Hellas Magdeburg— Mannheim:1. Als ausgezeichnete Mannſchaft von hohem Können erwieſen ſich die zu der Internagtionalen Waſſerballwoche Berlin entfandten Waſſerballer des.⸗V. Mannheim Blauth, Gerard, Kipfer, Lichdi, Oehninger, Schnieberg, Schönhütte, Schreck und Blank(Schieds⸗ richter). Sie konnten ſämtliche von ihnen beſtrittenen Spiele zu Gunſten Mannheims entſcheiden, mit Ausnahme desjenigen gegen „Hellas“ Magdeburg, das nach härtem und zähem Kampfe mit:1 für Magdeubrg endete. Gegen den Brandenburgiſchen Meiſter Spandau 04 konnten die Mannheimer am vergan⸗ genen Freitag verhalten mit:0 gewinnen. Das techniſche Können ſowie die körperliche Gewandtheit der hieſigen Mannſchaft fiel ſchon bei dieſem Spiel ſtark auf und ſtellt das Schlußergebnis von 120 keineswegs das Kräfteverhälſnis dar. Am Somstag gelangte das Spiel gegen die Städtemannſchaft Wien zum Autrag. Letztere konnte kürzlich die tſchechiſche Nationalmannſchaft überlegen ſchla⸗ gen. Die ſchwimmeriſche Ueebrlegenheit und das feine Zuſammen⸗ ſpiel der Mannheimer brachte für dieſe jedoch bald das erſte Tor. Beide Tormänner leiſteten glänzende Arbeit; der Schluß des Spieles geſtaltete ſich äußerſt lebhaft, doch behielt der Schiedsrichter Schneefuß⸗Stuttgart in vorbildlicher Weiſe das Spiel feſt in der Hand. Einen Schuß aus 5 Meter Entfernung vor dem Tore hielt Schreck Mannheim famos. Ein glänzender Wurf Lichdis aus dem Waſſer heraus ergab für Mannheim das zweite Tor. Mit :0 endete dieſes äußerſt intereſſante Spiel zu Gunſten Mannheims. Am Pfingſtmontag mußte ſich die 1. Mannſchaft des veran⸗ ſtaltenden Vereins„Germania“ Berlin mit 12:2 den Mann⸗ heimern beugen. Das Spiel gegen„Hellas“ Magdeburg fand ſo⸗ dann am Pfingſtmontag ſeinen Austrag. Nach wechſelvollem harten Ringen endete die 1. Halbzeit mit:0 für Magdeburg. Beide Mann⸗ ſchaften leiſteten Vorzügliches, doch zeichneten ſich die Mannheimer durch kluge Kombination und blendende Technik aus. Durch das Herausſtellen eines Spielers wurden jedoch die Chancen für Mann⸗ heim ſtark beeinträchtigt und ſo fand dieſes ſpannende Spiel mit:1 zu Gunſten Magdeburgs ſeinen Abſchluß. Es wäre zu wünſchen, daß unſere einheimiſchen Spieler bald wieder Gelegenheit haben, gegen„Hellas“ Magdeburg anzutreten, um die erlittene Scharte aus⸗ zuwetzen und auch gegen dieſe Mannſchaft zu Gunſten Mannheims entſcheiden zu können. Alles in allem ſind die errungenen Erfolge des.⸗V. Mann⸗ heim ein vielverſprechender Auftakt zu den demnächſt beginnenden Spielen um die deutſche Verabndsmeiſterſchaft, bei denen die hieſigen Waſſerballer ein ernſtes Wort mitzureden haben werden. Auch bei dem am 28. und 29. Juni gelegentlich des Verbandsoffenen Schwimmfeſtes im hieſigen Schleuſenkanal an der Pegeluhr ſtattfin⸗ denden Länderwettſpiel Sachſen—Süddeu tſchland ſind die Mannheimer ſtark vertreten. die ſächſiſche Auswahlmannſchaft genießt hohen ſportlichen Ruf und es wäre verfrüht, über den Aus⸗ gang des Spieles ſchon jetzt urteilen zu wollen Lußball DDeutſche Fußballer in Italien. Der V. ſpielte Pfingſten in Bologna gegen den dortigen Fußballklub, gegen den die Mannheimer ſich aber nicht behaupten konnten. Sie wurden glatt mit:1 geſchlagen. * Meiſterſchaftsrevanche. Zwiſchen dem 1. und dem Hamburger Sport⸗Verein ſind zu Beginn der Spielzeit 1924/25 zrei Wettſpiele vereinbart worden. Das erſte Spiel, das als Meiſterſchafts⸗Revanchekampf zu gelten hat, geht am 3. Auguſt in Hamburg vor ſieh, während das Rückſpiel auf den 7. September nach Nürnberg anberaumt wurde. Leichtathletik * Deutſcher Leichtathletik⸗Sieg in Budapeſt. Bei dem am Sonntag von M. A. C. und M. T. K. gemeinſam veranſtalteten internationalen Leichtathletik⸗Meeting in Budapeſt landete Frandſen⸗Oldeslohe im 5000 Meter⸗Laufen einen ganz über⸗ legenen Sieg in 16: 02 gegen den Ungarn Kultſar, der 16: 22 ge⸗ brauchte. In einer gusgezeichneten Form befand ſich auch der un⸗ gariſche Kurzſtreckenmeiſter Gerö, der ebenſo wie der deutſche Meiſter Houben die 100 Meter in 10,5 Sek. zurücklegte. Athletik BVerein für Körperpflege v. 1886 E. B. Mannheim. Bei den an Pfingſten in Bruchſal ſtattgefundenen Meiſterſchaften des 4. Kreiſes, die unter großer Beteiligung aus allen Gauen von Baden, Pfalz und den angrenzenden Schweizer Vereinen erkämpft werden mußten, konnte V. f. K. 66 Mannheim wiederum am beſten abſchneiden. Im Gewichtheben— Altersklaſſe— ſiegt der in großer Form aufgekommene, unverwüſtliche Senior Heinrich Küch⸗ ler über ſeine Rivalen und wurde dadurch verdienter Kreismeiſter. Kveismeiſter wurden außerdem: im Bantamgewicht Otto Geißler, im Leichtgewicht Willi Rheinfrank, im Mittelgewicht A Karl Merkle jun. Bei den Bundgewichtsriegen geht die vor kurzer Zeit von dem unermüdlichen Franz Schneider ins Leben gerufene Riege in der Unterſtufe als 1. Preisträger hervor. In der Aelteſtenklaſſe wird Otto Ludäſcher im Gewichtheben Kreismeiſter und im Ringen 2. Sieger. Im Gewichtheben werden im Schwergewicht 2. Sieger A. König, im Mittelgewicht B 2. Sieger Fritz Haier, im Mittelgewicht A 4. Sieger W. Albrecht, im Bantamgewicht 3. Sizger Auguſt Seckel. Im Ringen placierten ſich: im Mittelgewicht Karl Weber mit dem 5. Preis, im Leichtgewicht Demt mit dem 10. Preis. Für die höchſt erreichte Punktzahl erhielt V. f. K. ferner den Ver⸗ einspreis. Das Ereignis des Tages aber bildete ein neuer Welt⸗ rekord des Deutſchen Meiſters Willi Rheinf der bei ſeinem Körpergewicht von 134 Pfund im be darmigen St 246 Pfund zur Hochſtrecke brachte und damit den von dem De Haas bisher innegehabten Weltrekord um 1 Pfund verbeſſerte. Rheinfrank dürfte bei ſeinem jugendlichen Alter von 21 Jahren und beſſe guten Konſtitution auch ſeine neue hervorragende Leiſtung ver⸗ eſſern. Erfolge Mannheimer Schweralhleten. Bei den ſchwerathleti⸗ ſchen Meiſterſchaftskämpfen in Bruchſal brachte der Sonntag und Montag die Fortſetzung der Kämpfe im Stemmen und Ringen in den verſchiedenen Gewichtsklaſſen, ſowie Muſterriegenarbeiten. Die von Kreisübungswart Th. Scho pf⸗Mannheim geleiteten Maſſen⸗ übungen ſämtlicher Muſterriegen boben ein prächtiges Bild und ſan⸗ den reichen Beifall bei den Zuſchauern. Folgende Mitglieder der Sportvereinigung 1884 Mannheim konnten ſich noch Medaillen Mannheim .⸗C. Nürnberg ſichern: Schwer⸗Mittelgewicht: J. Hertlein R.., Alfred Ohnſorg St. 7. R. 7. Ferd. Renner St. 11. Leichtgewicht: Friedrich Kieſer St. 13. G. Reitig R. 12. Federgewicht: Guſtav Firmbach R.., Camil Bobenrieth R. 15. Fliegengewicht: Karl Schäfer St.., Hch. Hehmeier R. 10., Emil Biundo R. 15. Bantamgewicht: K. Sch⸗uer⸗ mann R. 10. Schwielen und Warzen beſeitigt ſchnel, 2 und gefahrlos Kukinol ſicher, ſchmerz ⸗ Aerztlich empfohlen. Mitlionenſach bewäyrt. In Apotheken und Drogerien— Gege weiß, 2 Brennen und K. d⸗Faßbad. Adler⸗Apotheke N 7, 1: Kronen⸗Apotheke am Tatterſall; LöwenApotheke an den Planken E2, 16; Mohren⸗Apotheke Planken O 3, 5: Dragerien: F. Bocker Nachf, am Speiſemarkt: Th. v. Eichſtedt, Kunſtſtr.: A Goßmann, Markt R1. 6, Drogerie zum weißen Kreuz. H. Geyer Mittelſtr 60; Ludwig und Schürhelm 4. 3; G. Schmidt. Seckenheimerſir 8; A Sperber. Seckenheimen ſtr. 291; Springman s⸗Drogerie P1,6; Merkur⸗Drogerie Gontardplatz 2; K. Muhlhardt, Mittelſtr. 28a, Victorla⸗Drogerie Huppertz, Schwetzingerſtr. 26; 817 6. Seite. Atr. 269 Hendelsbl Der Absckluß der Darmstädter und Nationalbank Die Parmstädter und Nationalbank veröffentlicht für 1923 im Gegensatze zu manchen anderen Großbanken ein reguläres Gewinn- und Verlustkonto. Aber auch sie nennt den erzielten rechnungsmäßigen Ueberschuß nicht Rein- gewinn, sondern sie führt diesen Saldo von 11,3 Millionen Rentenmark auf der Passivseite ihrer Bilanz als„sonstige Passiven“ auf. Die Bankleitung will damit zum Ausdruck bringen, daß diese Papiermarkbilanz ja nur die Addition ganz verschiedener Markarten in einem Jahre War, dessen Anfang einen Dollarkurs von 7,700, dessen Ende aber einen Dollarkurs von 4,2 Billionen sah. Aus diesem Grunde sind auch die aufgeführten Posten sehr vorsichtig bilanziert. Effekten- und Konsortialgewinne werden wieder nicht aus- gewiesen. Daß es sich dabei um recht erhebliche Gewinne gehandelt haben muß, geht schon daraus hervor, daß das Institut an 515 Konsortialgeschäften beteiligt war. Zur Stärkung des inneren Status und als Vorbereitung für die Goldbilanz werden ferner auch diesmal wieder die Aktivkonten, Wertpapiere, Konsortial- und dauernde Betei- Ugungen, Grundstücke und Gebäude mit je 1„ aufgeführt. Das Gewinn- und Verlustkonto zeigt folgendes Bild: Einnahmen: Billionen 4 Provisionen 11 869 388 Zinsen 16 613 61⁵ Ausgaben: Verwaltungskosten 14 813 122 Steuern 2288 927 Ueberschuß 11380 954 Während ein Vergleich mit 1922 unnötig erscheint, ist ein Vergleich mit dem letzten Friedensjahr bei diesem Institute deshalb nicht durchzuführen, weil es sich ja damals um zwei Banken, diesmal aber um die vereinigten Institute handelt. Sehr hoch erscheinen die Unkosten. Die Verwaltung hält ihre Herabdrückung für die wichtigste Aufgabe, Bereits jetzt ist die Beamtenzahl auf weniger als die Hälfte der Höchstzahl zurückgegangen, nämlich von 29 000 auf 13 400. Gleichzeitig ist die Zahl der Niederlas- s ungen von 211 auf 155 abgebaut worden. In der Bilanz fällt die relativ hohe Summe der Kreditoren auf, die mit 207 Millionen Rentenmark auf- gekührt werden. Darunter befinden sich naturgemäß in er- Reblichem Umfange Währungsguthaben, was schon daraus hervorgeht, daß auf der Aktivseite die Nostroguthaben in Höhe von 77 Millionen Rentenmark fast ausschließlich aus Valuten bestehen. Die Kreditoren sind, wie wir erfahren, im neuen Jahre weiter nennenswert gewachsen. Dabei hat offenbar die von dem Institute gegründete Internationale Bank in Amsterdam mitgewirkt. Dieses internationale Institut hat seine Aufgabe, das Interesse internationaler Kreise für die deutsche Wirtschaft zusammenzufassen, erfüllt, es hat bereits sehr nennenswerte Kredite(meist kurzfristiger Natur, aber auch langfristige Kredite) an die deutsche Wirt⸗ schaft gegeben und es ist so zu einem Instrument für das Verständnis des Auslandes für deutsche Wirtschaftsverhäll- nisse geworden. Von den 207 Millionen Rentenmark fremder Gelder sind nur rund 22 Millionen Einlagen auf provisions- kreier Rechnung, und hiervon sind wieder 21 Millionen inner- halb 7 Tagen fällig. Wie überhaupt unter den Kreditoren die kurztristigen überwiegen. Das deutet darauf hin, daß eine Wirkliche Kapitalneubildung noch nicht eingesetzt hat. Es bandelt sich bei den deutschen Einlagen eben nur um Kurzfristig angelegte Betriebsmittel, um die letzten Reserven der Wirtschaft, die vielleicht bei einer weiteren Zuspitzung der Geldkrisis abgezogen werden dürften. Dehitoren werden mit 96 Millionen Rentenmark aufgeführt, Kassa mit 20 Mill., Wechsel mit 5,6 Millionen, Reports mit 4,8 Millionen, Vor- schüsse auf Waren mit 16,8 Millionen. Rückgang der Grofihandels-Indexziffer Die auf den Stichtag vom 10. Juni berechnete Groß- Handels-Indexziffer des Statistischen Reichsamts ergibt gegen- über dem Stande vom 3. Juni(118,4) einen weiteren Rück- gang um 1 Prozent auf 11½2. Lon den Hauptgruppen sanken Lebensmittel von 100,9 auf 99,4 oder um 1,5 Prozent, darunter die Gruppe Getreide und Kartoffeln von 878 auf 860 oder um 23 Prozent, Industriestoffe von 151,1 auf 1506 oder um 03 Prozent, davon die Gruppe Kohle und Eisen mit 144,7 unverändert. Inlands waren gaben von 108,7 auf 107,5 oder um.1 Prozent nach, Einfuhrwaren von 166,8 auf 166,4 oder um 0,4 Prozent. Brauereigesellschaft zur Sonne vorm. H. Weltz in Speyer(Bayern). In der am 10. Juni in Speyer statt ekun- denen o.-., in der fast das gesamte Aktienkapital ver- treten War, wurde die Bilanz für das verflossene Geschäfts- jahr genehmigt. Von der Verteilung einer Dividende wurde abgesehen und der erzielte ee auf neue Rechnung vorgetragen. Die Goldmarkbilanz soll einer in nächster Zeit einzuberufenden ao..-V. zur Genehmigung Unterbreitet werden. Die Gesellschaft, die sich nach ihrer Umstellung mit der Herstellung und dem Vertrieb von Kahlbaum-Likören befaßt, konnte im Januar vorigen Jahres ihre Tätigkeit aufnehmen, während die ersten Monate des Geschäftsjahres der Einrichtung der Fabrikationsanlagen ewidmet waren. Der Absatz ersfreckt sich zwar nur auf as besetzte Gebiet, jedoch ist es trotzdem gelungen, den Fabrikaten der Cesellschatt einen beträchtlichen, ständig Wachsenden Abnehmerkreis zu gewinnen. Für ein ausge⸗ schiedenes Aufsichtsratsmitglied wurde Direktor Erich Penzlin aus Berlin in den Aufsichtsrat gewählt. 2: Tuchfabrik Lörrach-G. Nach Umstellung auf Gold- kapital wird die Erhöhung des Aktienkapitals um bis zu 400 000 G= beantragt. „ Württembergische Hypothekenbank in Stuttgart. Der Vorstandsbericht erinnert an die Gründung der Arbeits- gemeinschaft Südd. Hypothekenbanken und an die engen Be- Zlehungen dieser Gruppe, der die Württemb. Hypothekenbank angehört, zu der Gemeinschaftsgruppe Deutscher Hypotheken- banken. Im Juni des Berichtsjahres wurde die Süddeutsche Festwertbank gegründet, die die auf sie gesetzten Hoffnungen voll erfüllt— Die Württemb. hat ihr Aktienkapital auf 100 Mill. erhöht, doc wird die Goldmark- Bilanz voraussichtlich eine schr erhebliche Zusammenlegung bringen. Bei Jahresschluß betrugen die Registerhypotheken 301,(246) Mill., der Pfandbriefumlauf 285,5(239) Mill., Kommunaldarlehen 16 933(306) Mill., Kommunalschuldver- schreibungen 1520(291) Mill. Der Reingewinn von 12521347 456(180) MIII., wird vorgetragem(i. V. 8 Prozent Dividende)..-V. 2. Juli. „ Hypothekenbank in Basel. Das Institut, das durch seine Markguthaben bekanntlich in Schwierigkeiten geraten ist, beruft auf den 27. Juni die o..-V. ein, in der, wie ver- lautet, wichtige Mitteilungen erwartet werden. Es soll eine Rekonstruktion der Bank, voraussichtlich unter An- lehnung an ein anderes finanzkräftiges=nstitut der Schweiz, gesichert sein. Der Verwaltungsrat hat ein Angebot der Deutschen Bank genehmigt, wonach die Deutsche Bank gegen Bezahlung von 22 Mill. Schweizer Franken von ihren Garantieverpflichtungen für die Markguthaben des Basler ———————————————— eime Verwaltung über die Verwendung dieses Betrages zu er- Warten. *Hirsch, Kupfer- und Messingwerke.-G. in Berlin. Nach dem Rechenschaftsbericht des Vorstandes für das Ge- schäftsjahr 1923 erbrachte dieses einen Ueberschuß von 4 117 868 226 563 671 724 l. Hiervon erforderten die all- gemeinen Geschäftsunkosten, einschließl. Zinsen und Steuern, 3 471 127 475 749 941 872, so dab ein Reingewinn von 646 740 750 814 129 852 verbleibt, der auf neue Rechnung vorgetragen werden soll. Der Vorstand bemerkt hierzu u.:: „Von unserer Beteiligung an der Metallwarenfabrik .-G. Baer u. Stein stießen wir im Laufe des Geschäfts- jahres die Hälfte an die Bingwerke.-G. ab, wWelche dafür ihrerseits die bei ihr geführten Parallelbetriebe(die Bing Luxus- und Tafelgeräte-Fabrik G. m. b. H. und die Dannhorn.-.) in die Baer u. Stein-Gesellschaft einglie- derte. Wir erwarben bei dieser Gelegenheit das Messing- Werk Reinickendorf sowie die Messingwerk Reinickendork Betriebs-G. m. b. H. aus der Baer u. Stein.-G. wieder zurück, und zwar wurde dieser Uebergang rückwirkend per 1. Januar 1923 getätigt, so daß in unseren Ziffern bereits der Erkolg dieses Unternehmens für 1923 mit enthalten ist. Im neuen Geschäftsjahre Wurde die Metallwarenfabrik.-G. Baer u. Stein(die jetzt Metallon, Vereinigte Nickelwaren- kabriken Baer u. Stein, Bing, Dannhorn.-G. firmiert) durch Verfehlungen eines Vorstandsmitgliedes in einen erheblichen Verlust gebracht, der aber den Bestand und die wWeitere Ent- wicklung der Gesellschaft nicht gefährdet.“ Ueber das voraussichtliche Ergebnis des laufenden Geschäftsjahres ist unter den heutigen unübersichtlichen Verhältnissen eine Voraussage unmöglich. 4* Dr. Paul Meyer.-G. in Berlin. Der Abschluß des Unternehmens für das Geschäftsjahr 1923 weist einen Ueber- schuß von 82 349 Bill. aus. Von der Ausschüttung einer Dividende soll in diesem Jahre abgesehen werden(im Vor- jahr gelangten 150 Prozent zur Ausschüttung). Wie im Ge- schäftsbericht mitgeteilt wird, ist der Auftragseingang im neuen Geschäftsjahre als nicht unbefriedigend zu bezeichnen. In der Bilanz erscheinen Kassenbestand mit 14 387 Bill.. Buchschuldner mit 314 566, Bestände mit 501 670 Bill. 4 und mit 149 781 Bill. A4. Außerdem erscheinen auf der Passivseite der Bilanz ein Uebergangskonto ein- schließlich Steuerrückstellung mit 432 004 Bill. und Bank- schulden mit 107 077 Bill. AI. :: Aus der Tabakindustrie. Die Reichsregierung trägt sich, wie die M. N. N. von authentischer Seite erfahren, mit dem Gedanken einer neuen steuerlichen Belastung des deut- schen Tabakgewerbes. Die neuen Abänderungsvorschläge zur Verordnung vom 30. Oktober 1923, welche die Regierung dem Reichstag unterbreiten will, verlangen eine Steuer- erhöhung, die für die Zigarre auf 30 Prozent, für den Rauchtabak auf 40 Prozent und für die Zigarette auf 50 Prozent gedacht ist.— Der Reichsfinanzminister hat am 31. Mai eine Verordnung erlassen, die bestimmt, daß die rückständigen Beträge der Banderolensteuer und die am 3. Juni fällig gewesenen, aber nicht bezahlten Beträge auf Antrag bis zum 15. Juli d. J. einschließlich gestundet werden können.— Das bisher von der Firma Pantleon u. Co., der Kommandite der Deutschen Tabakbank--G. be- triebene Bankgeschäft ist von dieser mit Wirkung vom 1. Juni 1924 mit allen Aktiven und Passiven übernommen worden. Das Depot- und Depositenrecht, ebenso die Eigen- schaft als Devisenbank in Stuttgart, ist auf die Deut- sche Tabakbank übergegangen. er bisherige Vor- sitzende des Aufsichtsrates, Herr Rechtsanwalt Dr. Fritz Lenckner, Stuttgart, ist wegen geschäftlicher Ueberlastung zurückgetreten. An seiner Stelle wurde Herr Bruno Jacubeit. Berlin, zum Vorsitzenden gewählt. Die Nachversteuerung mittels Goldmark- banderole der am 15. April noch mit Papiermark- danderole versehen gewesenen Tabakfabrikate hat zu zahl- reichen Unstimmigkeiten bezüglich derjenigen Tabakwaren geführt, die an diesem Tage gerade unterwegs Waren. Der Reichsfinanzhof hat nun endgültig dahin entschleden, daß solche Tabakfabrikate nicht vom Absender(Fabrikant), son- dern vom Empfänger(Zigarrenhändler) nachversteuert werden müssen.— Die Sondersteuer, die bisher im neu besetzten Gebiet für Zigarren und Zigaretten erhoben wurde, ist nun auch auf Zigarettenpapier ausgedehnt worden; sie beträgt nach einer Meldung des Zigarren- und Zigaretien-Spezialist(Dresden) 1,50 Goldmark für je 1000 Blättchen und gilt auch für schon gebrauchsfertig hergestellte Zigarettenhüllen. *PVereinigung ötentlicher Feuerversicherungsanstalten in Deutschland. Die Vereinigung hielt ihre(54.) Haupt- versammlung in Krummhübel im Riesengebirge ab; sie war von 32 Anstalten beschickt. Berichtet würde, daß einzelne Staatsanstalten außer anderen Erweiterungen nun- mehr auch die Mobiliarversicherung neu aüfgenom- men haben, und daß andere im Begriffe sind, es zu tun. Einstimmige Annahme fand der Antrag zur Aufnahme der Hagelversicherung. Ueber die neueren Vor- kommnisse auf dem Gebiete des Sachschadenversicherungs- wWesens wuürde eingehender Bericht erstattet. Die ungesunde Entwicklung in der privaten Feuerversicherung, die zahl- reichen die Prämienschleuderei und der sehr verschärfte Wettbewerbskampf, ferner auch die bedenklichen Selbst- und Sonderversicherungsbestrebungen Wurden hervor- gehoben. Die derzeitige gefestigte Lage aller öffentlichen Feuerversicherungsanstalten eröffne den Ausblick auf eine gedeihliche Weiterentwicklung. ꝛ: Aus der Bankwelt. Die Bankfirma Gebrüder Krier in Wiesbaden, welche auch in Frankfurt a. M. eine Nieder- lassung unterhält, beging am 7. Juni das 25 jährige Jubiläum ihres Bestehens. 2: Zahlungsschwierigkeiten einer Stuttgarter Bankfirma. Die ausgangs der Inflationsperiode gegründete Bankkomman- dite Fritz Becker u. Co. in Stuttgart, befindet sich It. Süd⸗ deutscher Zeitung in Zahlungsschwlerigkeiten. Es handelt sich um einen vollständigen Zusammenbruch, da den Ver- bindlichkeiten keinerlei Konkursmasse gegenübersteht. :: Konkurs im internationalen Baumwollhandel. Die alte Baumwollfirma Pferdmenges Preyer u. Co, Liverpool, die Verbindungen in Le Havre, Bremen, New Orleans, Savannah und Galveston unterhält, ist laut Konfektionär mit 167 471 Pfund Sterling Passiven, denen nur 5056 Pfund Sterling Aktiven gegenüberstehen, in Konkurs geraten. Die Firma Wwurde im Jahre 1873 gegründet. Deuisenmarki Im Devisenverkehr stand seit gestern der kranzösische Franken im Vordergrund des Inter- esses. Er hat nach dem allgemeinen Bekanntwerden des Rücktrittes Millerand sich weiter beinahe stürmisch gebessért und steht heute auf 7996 Br. gegen London. Das ist ein Kurs, wie ihn der französische Franken seit dem 22. Mai nicht mehr erreicht hatte., Die aus Amerika vorliegenden Pressestimmen lassen auch erkennen, daß der Rücktritt Millerands drüben günstig aufgefaßt worden ist. Für die Reichsmark Hat sich die feste Tendenz be- hauptet. Der Dollar galt 4,17 RA4(wie gestern), das englische Pfund 18,10 Bidl. In Goldpfennigen nolierte der kranzösische Franken 22,85(gestern 21,09), der belgische 19,95(18,00), der schweizerische 74(73,7), der Gulden 1 05 Instituts beireit wird. In der.-V. ist eine Erklärung der(l, 57). LGenerel-Anzeiger 85 Börsenberichte Mannheimer Efektenbörse : Mannheim, 11. Juni. Die Abwärtsbewegung machte heute weitere Fortschritte, auch blieben die msätze 38 schränkt. Es gingen um: Anilin zu 1176, Rhenamis d⸗ Benz 1,75, Germania 696, Mez Söhne 2, Zellstoffabrik Wald- hof 5, Wayss u. Freytag 1,4 und Zuckerfabrik Franken- thal 2,6. Gebr. Fahr-Aktien stellten sich 3,75 G. Karlsruber Maschinenfabrik 1,50., Knorr 276., Neckarsulmer 3, G. Cementwerke Heidelberg 6., Rheinelektra 3,75., 218 burger Ziegelwerke 1% G. und Zuckerfabrik Waghäusel 2 Der Stickstoffmarkt im Mai Das Stickstoff-Syndikat, G. m. b.., Berlin, e stattet nachstehenden Bericht für Mai 1924: Die Stickstolk- erzeugung ist nach Wiederinbetriebnahme des Werkes Oppau im Monat Mai gegenüber dem Vormonat gestiegen. Nachfrage hat nachgelassen, war aber unter Berück⸗ sichtigung der Jahreszeit gut. Die eingelaufenen Aufträge wurden prompt erledigt. Trotz der Geldknappheit, die sich in der Landwirtschaft immer stärker bemerkbar machte, wird der Verbrauch an Stickstoffdüngemitteln in dem am 31. Mai zu Ende gegangenen Düngejahr nicht geringer gewesen sein als im Vorfſahre, anzunehmen ist, daß die zu Beginn des Düngejahres bei der Landwirtschaft vorhanden gewesenen Vorrätfe in den Boden gebracht sind.— Die Preéise haben im Monat Mai eine Aenderung nicht erfahren. Im Auslande war der Markt für Stickstoffdüngemittel infolge des eingetretenen warmen Wetters ruhiger. Die Ves der chilenischen Salpeter-Produzenten ist m Wirkung vom 1. Juli dieses Jahres ab auf 6 Jahre verlängert wWobei aber die einzelnen Erzeuger auf Wunsch berechlig sein sollen, nach 3 Jahren den Verkauf wieder selbst in die Hand zu nehmen. Für die Monate Juli bis Oktober dieses Jahres hat die Vereinigung dieselben Preise festgesetzt Vi für die gleiche Zeit des Vorjahres. Für die Monate November bis Mai nächsten Jahres ist zwar die fortschreitende Preis- steigerung gegenüber den Sommermonaten um eine Kleints keit geringer als im vorigen Düngejahre, jedoch bedeule dies keinen Mindererlös für die Salpetererzeuger, Weil sie diesem Jahre die bisherige Abgabe an den Händler · Poo nicht mehr zu zahlen haben. Die Vereinigung hat sodann die zur Lieferung bis Mitte Dezember zum Verkauf freigestellten Mengen schon gans verkauft, so daß sich die erste Hand den zu pilligeren Sommerpreisen erhältlichen Chilisalpeter schon gesichert und weitere Verkäufe nicht unter 20 sh 8 p für die 100 getätigt werden. Dadurch ist schon jetzt gesichert, daß der Stickskoff im schwefelsauren Ammoniak auch in der nächel- jährigen Verbrauchszeit wesentlich billiger als im Chil. salpeter sein Wird, was ohne Zweifel viele Verbraucher Ver anlassen wird, dem schwefelsauren Ammoniak den Vorzu zu geben. Da im Mai nur noch wenig Bedarf für schwefelsaures Ammoniak ist, war das Geschäft darin still. :: Vom süddeutschen Metallmarkt. In der Woche* Pfingsten war die Lagz am süddeulschen Metallmarkt Weite ruhig. Für die Geschäfte, die im Konsum getätigt werden, kommen nur noch wenige Firmen in Betracht. Ein gron Teil der schwachfundierten Kreise muß darauf verzlehlen aktiv ins Geschäft einzugreifen, weil das Geld zur Tinaß⸗ zlerung fehlt. Das Angebot war infolge Geldmangels erheaſt lich größer als die Nachfrage. Auffallend war die Festigke des Bleimarktes. Auch der Zinnmarkt hat sich etwas 3u. dessert. Ob die Aufwärtsbewegung einzelner Mefalle an; balten Wird, läßt sich noch nicht beurteilen. Die Zahlungg weise auch erster Werke wird immer unbefriedigender, 2 daß anstelle von Bargeschafte Verrechnungsgeschäfte ge. tätigt werden. o- Neuer Preissturz am Häutemarkt weit unter Weltmar Häute-Auktion kam es zu neuen Preisrückgängen. die großer Teil des Angebotes wurde zurückgezogen, weil elt⸗ Preise zu niedrig waren. Diese lagen weit unter den marktpreisen. Gegenüber der Auktion von Mitte Mai die 02. Jahres ergaben isch neuerliche Einbußen von 10—15 5 Besonders flau lagen die Preise für Häute erster Kla Auch auf der Hamburger Versteigerung der Norddeuts Häuteverwertung machte sich bei schwachem Besuch eise sehr schleppender Kauflust ein weiteres Fallen der Frefie bemerkbar. Es Wurden für Großviehhäute Preise erzielt, der durchschnittlich 10—20 Prozent niedriger waren als bel Versteigerung vom 14. Mai. Eine Ausnahme macnte ger Preise für Rofhäute und Kalbfelle über 9 Pfund, die eine kleine Erhöhung zeigten. Bremen, 11. Juni. Baumwolle. Amerſean Fully middling c. 28 g mm loko per engl. Pid. 32,24(32,78) Dollarcents. Magdeburg, 11. Juni. Zucker prompt 20,1250 Goldmarks Berliner Metallbörse vom 11. Juni 41e Prelse in Festmark für 1 Kg. 1 10. 11. Alumlnium 10. 5 klektrolytkupfer—.— 12250 in Barren— 305 Rafflnadekupfer 104105.03-1,0 inn, auslÜUnd..86-3,95 3 Slel.,88-9,57 0,57-.38 J Huttenzinn 37 25 Robelnk cub.-PrY)—+ Hoxel 228-2588 02.975 90— do.(ir. Verk 058..80.5058 Andmon 6½78.08. plattenzink 0,47040 0,470.46 Sliber fur 1 ar. 88,-%— 60 Aluminlum—— Flatin p. Gr.— London, 11. Junt(wB) Metalmartlt. n Lat. L. d. engl. t. v. 106 75 10. 11. 10. 11. J Biel 34.75 31 Kupferkass 61·15 61.25 bestseleet. 66.78 66.50 Zink 31. 355 do. 3 Monat 62.65 62 13] Nickel 130.— 130.— Guecksllb..50 55 do. Elektol. 67.15 67.50] Zinn Kassa 216.25 216.50J Regulus 50— Schiffahr Dampferbewegungen des Norddeutschen Lloyd Bremen, Bremen-New Lork: D. President Harding am 5. Vork Plymouth; D. Stuttgart am 4. 6. ab Bremerhaxen; rk. am 3. 6. ab Halifax; D. Seydlitz am 3. 6. ab New Noggorg- Bremen-Baltimore: B. Eisenach am 4. 6. an Bremen; HMiameln kels am 3. 6. an Bremen.— Bremen-Brasilien: orn- am 2. 6. an Antwerpen; D. Erfurt am 4. 6. an Rio; P. Weser cap am 3. 6. an Rotterdam.— Bremen-La Plata: b. am 4. 6. ab Madeira; D. Crefeld am 4. 6. ab Corus iertz Bremen-Australien: D. Göttingen am 5. 6. Ushant pas 2. 6 D. Elberfeld am 4. 6. ab Albany; D. Westfalen àum 3. Gibraltar passiert.— Bremen-Ostasien: D. Nienburg et Said' ab Venedig; D. Coblenz am 2. 6. ab Perim nach I Oien àam D. Holstein am 4. 6. von Shanghai Moyi; D. Se 2. 6. an Rotterdam. ge⸗ reise. Auf der Vereinigten Frankturter-Kasse 9 eeeeee wegen Hehlerei zu eilt. 5 1— Lernicklung 1 2 + Daletttag, den 12. Juni 1224 Wannheimer Generat-Auzeiger(antdnadt: usgabe) eie, Serichtszeitung Amtsgericht Mannheim „Mannheim, 11. Juni.(Sitzung des Amtsgerichts S. G..) Vorſitz: Gerichtsaſſeſſor Dr. Kühn. Vertreter der Anklagebehörde: tsanwalt Müller. Der 31jährige Koch Auguſt Vordne aus Feudenheim und der 22jährige Schloſſer Guſtav Otto Dorſch aus Weinheim ſind verdächtig, Kleidungsſtücke, von denen ſie wußten, daß geſtohlenes ut in Frage ſteht, an ſich gebracht zu haben. Die Angeklagten ſtellen die Straftat in Abrede, doch ſpricht das Beweisergebnis zu ihren Ungunſten. Auch ſind Beide wiederholt vorbeſtraft. r Staatsanwalt beantragt gegen Vordne 1 Jahr Zuchthaus, gegen Dorſch 1 Jahr Gefängnis. das Gericht hat folgendes Urkeil er⸗ ſſen: Der Angeklagte Auguſt Bordne wird wegen Hehlerei unter Einrechnung einer am 30. April d. Is, erkannten Zuchthaus⸗ kraſe von 1 Jahr zu einer Geſamtzuchthausſträfe von Jahr 7 Monaten, der Angeklagte Guſtav Otko Dorſch einer Gefängnisſtrafe von einem Jahr verur⸗ Der 31jährige verheiratete Kaufmann Franz Gritzka aus Berlin, wohnhaft in Weinheim, iſt wegen Hehlerei angeklagt. Der annte erwarb eine Schreibmaſchine um einen auffallend billigen Preis, ſodaß er ſich hätte ſagen müſſen, daß vom Verkäufer die Maſchine auf unvechte Weiſe erlangt ſei. Tatſächlich war die chreibmaſchine geſtohlen. Der Staatsanwalt beantragte eine an⸗ gemeſſene Gefängnisſtrafe. Der Verteidiger des Angeklagten,.⸗ A. Dr. Pfeiffenberger, plädiert auf Freiſprechung. Das verkündete Urteil lautet: Der Angeklagte Franz Grißka wird wegen gehlerei zu einer Gefängnisſtrafe von ſechs Wochen verurteilt. Ekeichzeitig wird ihm Strafaufſchub auf Wohlverhalten bis 1. Juli 1927 bewilligt. * „AKaiſerslautern, 10. Juni. Das Schöffengericht verur⸗ leilte den prakt. Arzt Dr. Leopold Martin und die Hebamme Emma Schwar zelba ch, die zur Zeit, erſterer wegen Lohnabtrei⸗ bung 1 Jahr 2 Monate Zuchthaus, die Hebamme wegen Beihilfe der Lohnobtreibung eine Gefängnisſtrafe von 7 Monaten und 15 Tagen verbüßen, wegen einer weiteren Verfehlung. Das Gericht ällte folgendes Urteil: Martin wird einſchließlich der bereits über ihn verhängten obenerwähnten Strafe zu einer Geſamtzucht⸗ hausſtrafe von zwei Jahren, die Hebamme Schwarzelb ach einſchließlich der Erſtſtrafe zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von einem Jahr verurteilt. Neues aus aller Welt —. Wie die Roſen wuchſen! Eine der reizendſten Legenden uber die Entſtehung der Roſen iſt uns von Geßner überliefert. anach hat Bacchus dieſes Wunder vollbracht. Laſſen wir ihn ſelbſt erzählen:„Ich wollte eine junge Nymphe umfaſſen“, ſagt er.„Das Mädchen floh und lachte ſchalkhaft zurück, wenn es mich unſicheren Fußes hinter ihm hertaumeln ſah. Ich hätte ſie auch nicht gefangen, wenn nicht ein zackichter Dornbuſch ſie an ihrem fliegenden Gewand feſtgehalten hätte. Ich lief nun froh zu dem Mä chen hin, ſtreichelte ihm freundlich die Wangen und ſagte: ſei nicht blöde, ich bin Bacchus, der Gott des Weins und der Freude, er ewige Jüngling; da ließ ſich das Mädchen voll Ehrfurcht küſſen. n Dornbuſch aber belohnt' ich; ich berührte ihn mit meinem Stab und hieß Blumen wachſen, ſo lieblich rot, wie des Mädchens angen, da es ſich ſchämte: da wuchſen die Roſen!“ — Das Ende der Seekrankheit. Dr. A. Leege hat einen Appa⸗ rat erfunden, der das Auftreten der Seekrankheit unmöglich machen oll und der, mediziniſchen Zeitſchriften zufolge, tatſächlich ein ge⸗ eignetes Mittel gegen die Seekrankheit darſtellt. Der Apparat nugt die bekannte Bierſche Stauung zur Anwendung. Die See⸗ kranfheit entſteht dadurch, daß infolge der Schiffsbewegung ſich das Blut im Gehirn in anormalerweiſe verteilt. Die Blutleere an ewiſſen Gehirnteilen führt zu den bekannten Erſcheinungen der Seekrankheit. Man hat ſchon früher eine Stauungsbinde erfun⸗ den, die den Zweck hatte, den Blutablauf aus dem Gehirn zu ver⸗ mindern, die aber aus techniſchen Gründen zu unangenehmen; Nebenerſcheinungen führte. Der von Leege erfundene Apparat beſteht aus zwei weichen, daumendicken Korkſtücken, die auf die Blutadern zu beiden Seiten des Kehlkopfes aufgeſetzt werden und die die Venen leicht zuſammenpreſſen, ſo daß das Blut nur lang⸗ ſam hindurchfließen kann. Dieſe beiden Korkſtücke ſind durch einen Bügel miteinander verbunden. Der Apparat iſt in annähernd 10⁰ Fällen ausgeprobt worden. Daß das Tragen des Apparates keine Nebenerſcheinungen nach ſich zieht, zeigt am beſten die Tatſache, daß er von einer Reihe von Perſonen 37 Stunden lang anbehal⸗ ten wurde. Er hindert nicht am Gehen, Liegen, Schlafen, Eſſen, Trinken, Sprechen. Sämtliche Paſſagiere, die den Apparat trugen, wurden während der Fahrt ärztlich beobachtet und vorher und nach⸗ her unterſucht. Das Ergebnis war, daß nicht ein einziger dieſer Paſſagiere Anzeichen von Seekrankheit zeigte. Weiter hat man Verſuche mit dem neuerfundenen Apparat an Paſſagiere vorge⸗ nommen, die bereits ſeit einer Stunde ſeekrank waren. Auch dieſe Paſſagiere haben ſich nach Anlegen des Apparates in ganz kurzer Zeit völlig erholt. — verlieble Gänſe. Eine tragikomiſche Liebesgeſchichte er⸗ eignete ſich in Bruck an der Mur in Oeſterreich. Zwei 16jährige junge Mädchen hatten ſich in einen jungen Mann verliebt und ge⸗ rieten in Streit darüber, welcher von den beiden der Erkorene ge⸗ hören ſolle. Sie beſchloſſen, die Entſcheidung durch ein Duell her⸗ beizuführen. Bevor aber das Duell ſtattfand, hörten ſie, daß der junge Mann bereits verheiratet war. Was ſollte nun das Duell? Sie beſchloſſen in ihrem Liebesſchmerz, Selbſtmord zu begehen. Hand in Hand ſprangen die jungen Mädchen in die Mur, aber einige in der Nähe arbeitende Männer zogen die verliebten Gänſe wieder aus dem Waſſer. Vor dem Sprung in die Mur hatten die beiden Kognak getrunken, um ſich Mut zu machen. — Ein Arzt als Opfer der Radiumbeſtrahlung. Der franzö⸗ ſiſche Radiumforſcher Dr. Paul Barrois erkrankte 1918 an den Folgen fortgeſetzter Radiumbeſtrahlung. Schon damals mußten ihm mehrere Finger amputiert werden. Inzwiſchen nahm die Krankheit ihren Fortgang, und es mußten ihm die beiden Arme und ein Fuß amputiert werden. Der Gelehrte iſt jetzt, ein Opfer ſeiner Forſchung, geſtorben. — Rückgana des Bildungsweſens in Sowſekrußland. Das Exe⸗ kutivkomitee des Kamuyſchiner Kreiſes(Gouvernement Saratow) hat der„Prawda“ zufolge beſchloſſen. das Lehrergehalt um 75 Prozent herabzuſetzen. ſo daß es fortan nur noch 16 Rubel 80 Kopeken betra⸗ qen wird. Infolge dieſes Beſchluſſes haben von etwa 500 Lehrern 400 ihr Amt niedergelegt. Das Exekutivkomitee des Glaſower Kreiſes (Wotiakengebiet) hat wegen Mangels an Geldmitteln ſämtliche Stadt⸗ ſchulen geſchloſſen und 300 Lehrer entlaſſen. Dieſe beiden aufs Grate⸗ wohl der Sowjetpreſſe entnommenen Nachrichten werfen ein grelles Streiflicht auf das wahre Geſicht der bolſchewiſtiſchen Bil⸗ dunaspolitik! — Der Amerikaner und die Napoleonreliguien. Die Pariſer Fremdenführer, die vorläufig vor der Durchführung der Eignungs⸗ prüfung noch vom alten Schlage ſind, haben die Entdeckung ge⸗ macht, daß man von den zahlloſen Amerikanern, die gegenwärtig Paris überfluten, viel mehr Geld verdienen kann, wenn man ihnen Napoleonreliquien verkauft, als wenn man ſie herumführt. Bei der Beſichtigung des Invalidendomes machte einer der Fremdenführer die Entdeckung, daß der von ihm geführte Amerikaner für ein kleines Stückchen Tuch, das angeblich von einer Fahne aus der in dem Dome befindlichen Grabſtätte ſtammen ſollte, ein ganz anſtän⸗ diges Stück Geld bekam. Seit der Zeit werden mehr einzelne Tuchſtücke von den Fahnen Napoleons verkauft, als jemals in der ganzen Welt exiſtiert haben können. die echten Fahnen in der Krypta darunter, und als man dies merkte, ſetzte man Detektive in Bewegung. Einer von ihnen wurde kürz⸗ lich von einem der Fremdenführer mit der Frage angeſprochen, was wünſchen Sie für ein Andenken. Dich mein Junge, ſagte der Detektiv und nahm den Führer feſt. Seitdem ſind die Napoleon⸗ reliquien ausverkauft. — Den Gipfel der Schieberfrechheit hat zweifellos ein Garagen⸗ beſitzer in Ottawa(Kanada) erreicht. Dieſer Mann hat durch das Einſchmuggeln von Alkohol nach den Vereinigten Staaten von Bolen für Motorräder, mit und ohne Beiwagen noch zu vergeben. 934 An gebote unter F. C. 50 an die Geſchäftsſtelle. Verkupf., Vermess., Versilb., Schwarzvernicklung, ulirischen von Kronleuchtern, Schaufensterge · en ete.— Spez.: Emaillierung u. Vernicklung den Pahr- und Motorrädern.— Damen- und Rerrenräder-Ersatatelle.— Reparaturen. B2748 Ludwig Wieland el. 7704 SBSechstrasse 10 Tel. 7704 ——— Vereinigte Speyerer Tisgelwerke Aotiongesellschaft, Speyer a. fh. Vertreter: pffüger& Jo0, 6. m. b. H. 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Daß er ſelbſt die Quelle ſeines Vermögens ruhig zugibt, mag noch hingehen. Ein wirklich ſtarkes Stück aber war es, daß dieſer Mann an die Steuerbehörde eine Eingabe rich⸗ tete, in der er um Befreiung von der Einkommenſteuer nachſuchte, da er ſein Vermögen durch Alkoholſchmuggel, d. h. alſo auf unge⸗ ſetzlichem Wege erworben habe. Die kanadiſche Steuerbehörde hat das Geſuch ernſt genommen und der Steuergerichtshof in Ottowa hat entſchieden, daß eine Befreiung von der Einkommenſteuer nicht ſtattfinden könne. Es wäre ſchade, wenn das die einzige Strafe für die Schieberfrechheit ſein ſollte. —.Die Ankwork nach 40 Jahren. Vor 42 Jahren ſchrieb eine romantiſche junge Irin einen feuriaen Liebesbrief an einen Unde⸗ kannten, den ſie mit ihrem Namen und ihrer Adreſſe in eine ver⸗ ſiegelte Flaſche einſchloß und den Wellen des Meeres anvertraute. „Ich hoffe irgendein hübſcher Burſch wird das finden und mich dann als ſeine Frau heimholen,“ ſchrieb ſie. Dieſer Liebesbrief hat mit der Flaſchenpoſt zwar recht lange gebraucht. aber er iſt kürzlich unverſehrt an der Küſte von Nordamerika ans Land geſpült worden, und ſeine Schreiberin. Clizabeth Byrne. die ſetzt als betagte Witwe in Dublin wohnt, hat nicht weniger als 8 Briefe erhalten, in denen ihr mitgeteilt wurde, daß ihre Liebesbotſchaft angekommen ſei. Sie bat bereits vor 40 Jahren aeheiratet und verlor ihren Mann während des Krieges. —„Bayer 205“ und Schlafkrankheit. der med. Zeitſchrift„Ars Medici“ rungen mit„Bayer 205“ in Rhodeſia und Belgiſch⸗Kongo bei der Schlafkrankheit des Menſchen und gewiſſen Tierſeuchen, die durch Trypanoſomen hervorgerufen und durch Gloſſidien(Tſetſefliegen) übertragen werden, vor. In Rhodeſia wurden 35 Fälle von Schlaf⸗ krankheit mit„Baher 205“ behandelt. Die Krankheit zeigt drei Stadien: 1. Das Stadium der Blutinfektion mit Fieberanfällen und Wohlbefinden in den Zwiſchenzeiten; 2. 85 Stadium der Drüſen⸗ ſchwellungen und 3. das Stadium der Infektion des Nervenſyſtems, zunächſt mit Erregungszuſtänden und ſchließlich mit Schlafſucht. 20 der Behandelten wurden nach ſubkutaner Injektion von je 1 Gramm am., 10 und 28 Tage geheilt. Nur in ſehr ſchweren Fällen wurden die Injektionen fortgeſetzt. Da die ſubkutanen Injektionen ſchmerzhaft ſind und Schwellungen erzeugen, wurde das Mittel am Kongo in die Blutader eingeſpritzt, und zwar erhiel⸗ ten hier 150 Kranke je 1 Gramm am., 8. und 13. Tag. Von die⸗ ſen kamen 95 durch fünf Monate hindurch alle paar Tage zur Un⸗ terſuchung. Sie blieben geheilt. Nur zwei Kinder zeigten wieder Trhpanoſomen(neuerliche Infektion?). Die Diagnoſe ergab ſich aus der Blutunterſuchung oder dem Drüſenſaft. Die Kranken (Neger) erholten ſich ſo raſch, daß ſie vielfach nur mit Mühe zur Fortſetzung der Kur bewogen werden konnten. Derartige Erfolge wurden bisher noch mit keinem anderen Mittel erzielt; ſie bilden einen Triumph der deutſchen Forſchung!— Am Kongo wurden ferner Rinder prophylaktiſch geimpft und dann der natürlichen In⸗ fektion ausgeſetzt. Es zeigte ſich, daß„Bayer 205“ eine Infektion wohl nicht verhüten kann, doch verlief die Seuche viel milder, die magerten nicht ab und konnten als Schlachtvieh verwendet werden. Es liegen jetzt, wie wir entnehmen, einjährige Erfah⸗ Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni Nbein Pegel. 5..TIIL-II iane.L 7ſſd Schrlermler. 2928.19.27.40f3.19.00 Maunhelm ere..5ʃ 85 05 el 1—.89 4,19.144.29/4.10 4,00 Seilbronn, Maxau...78.19.5.19.22. 6, 15 Mannbeim.505.53—.51 3. aubb ſtöüln Herausgeber. Drucker und Verleger. Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitit und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete, Gericht u. den übrig. redaktionellen Teil: Fr. Kircher; f. Anzeigen: J. Bernhardt. der Waſche beͤdeutet immer eine weſent⸗ liche Erleichterung des nachfolgenden e Sie dazu die ſeit nahe⸗ zu einem halben Jahrhundert bewährte enko U Taſnnnunmene Henkel's Waſch⸗ und. Rleich Soda Das Einwsichen mit Hente bedeufet wegen ſeiner ſchmutzlöͤſenden Wirkung eine er⸗ Erſparnis an Waſchmittel! inweichen iſt;= bel B2673 betektiv- Assüntte Arqus A. Maier& Co. 0 6, 6, Mannheim Telephon 3305 Auskünfte jeder Art, Erhedungen in allen Krl- minal- u. eenee 8 554 Telephon 8726. * Berzinſung geſucht. Angebgt 1 Telephon 1200 E. F. 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Es iſt beiſpielsweiſe von geringer Bedeutung. wieviele Male ein unbe⸗ kanntes Wort zwecks Einprägung wiederholt wird. Viel wichtiger iſt die Art der Wiederholungen. Für das Sprachſtudium ſind dieſe Das bisher übliche Aus. von koſtbarer Zeit und Energie. Unſere bisherigen Schulmethoden, Selbſtunterrichtsbriefe uſw. ſind viel zu ſchwerfällig, um im allgemeinen Intereſſe die wich⸗ tigen Forſchungsergebniſſe der modernen experimentellen Pſschologſe zu verwerten. Soll die ſtumpfſinnige Vokabelpaukerei, das geiſtloſe Ueben von Regeln beibehalten werden? 5 gemacht. ie innerhalb von kaum 40 Monaten in itber 100 Auflagen gedruckt werden mußte, ſtützt ſich als einzige auf die erwähnten 0 Wörterlernen, Einüben arammatiſcher Negeln, Nachſchlagen in terbüchern ſind geweſene Begriffe. ausgeſchaltet. Gehirn in Kontokt geſetzt und funktioniert im bleichen Nein! Damit iſt jetzt endlich Die neue pſuchotechniſche Met hode Mertner, orſchungen. Wbe⸗ Jede bewußte Geiſtestätigkeit iſt Der Syprachſtrom wird in ſinnnoller Weiſe mit dem Moment. Svaniſch oder Ftalieniſch noch nicit flie⸗ die bedertungsnolle Broſchüüre:„Sprach⸗ Verteilnno an Intereſſenten vorrätig gehalten oder von Sises 1110 1 ne 4 140 a 4 10 4 9—1 ö 1 1 — 1 90 10 1 10 Ni 1 0 een 1 ine 1 10 1 10 Donnerstag, den 12. Juni 1924 Lasch Crèpe doppelſbrei Hertiche, leuchtende uni Früpfobrsſarben Beff- Damasf vollèe Beubrelle, gochmeruge Macco- Qudalifdt mi seidenglanæ Ausmusterung in den neueslen Dessins Kaufaus Noßseide Imiſterl, voræũgliche, naturſarbige quqmet für Ober. demden und Blusen Seidenfrikof ed. 140 m brenh, in prachtbollen modeinen uni Farben- sotument desonders, schwere Strapciæler· uciid: NMeler 6⁰⁰ 9 Mannßeim An denblanken Anſtrich des Ei d. Fendenheimer Brae 155 Aiende ſowie 1 Febeeee änger 2 .9 im Rangierbahnhof Mannheim ſerner An⸗ ſtrich des Eiſen werks ⸗ Kanerſclenle. Gen Kammerſchleuſe u. Ent⸗ roſten ſowie Anſtriſt des Eiſenwerks der Diffene⸗ Prüne. 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Oberbürger nfleieeh. Morgen früh auf der Freibant Hie Ber wallung Anfang⸗Nr. 780. 87 Mit dem von Inen vor einiger Zeit mir lsterten Nheinelele. tra udsauger bin ich in ſe dor Beziehũng zufrieden, tehhabs den Apparat zu all denverschledenen Zwecken wozu er eingerichtet ist, nun binreichend gebraucht, um obiges Lob ge⸗ 25 haft zum Ausdruc brinuen zu können. Ihr Staubsau- ger bewührt sick in der Tat in jeder Weise und ich freue mich, ein s0 nütszliches In- nem Hausbalt zu besitzen. Mit Vergnügen habe ick Al- len Hausfrauenlbren Staub- sauger aut das Wärmste npiehlen. Frau T. L. Verlargen Se borfete Rheinelekkra stadt- und Ladengeschäft P 5, Fernsprecher Nr. 7877 De für art.