— Donnerstag, 12. Juni vezugspreiſe: In Mannheim und umgedung wöchentlich Gold⸗ pfennig. die monatlichen Bezieher verpflichten — dei evtt. flenderung der wirtſchaftlichen verhältniſſe ſherendle werdende preiserhöh anzuerkennen. poſt⸗ Hauptgeſchäfts ſtelle eckkonto nuummer 17800 farisruhe.— aundeim E 6. 2.— Seſchäfts⸗Nebenſtelle Neckarſtadt, wald⸗ — 6. Lernſpr. Nr. 7031, 7032, 7048, 70a, 7045. Telegr.⸗Adr. eneralanzeiger mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Abend⸗Ausgabe Gonoral Anzei⸗ Badiſche Neuoſte Nachrichlen Beilagen: Sport und Spiel. Neue Mannheimer Geitung: Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen- und Muſik⸗Zeitung ⸗Welle und Schall: Aus Feld und Garten. Wandern und Neiſen Verkaufspreis 10 Soldpfennig 1924— Nr. 270 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40 Goldmark Reklamen 2,.— Soldmark. Kür Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung über⸗ nommen. höhere Sewalt, Streiks, Setriebsſtörungen uſw. derechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgeſallene oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von An⸗ zeigen. Ruftr. d. Fernſpr. ohne Sewähr. Serichtsſt. Manndeim. — Um die Nachfolgerſchaſt Millerands Die, die nicht wollen! Poincaré, Pams und— vielleicht— Doumergue f P oincare beauftragte den„Matin“, zu erklären daß er nicht die Präſidentſchaft der Republik kandidiere. Auch Senator 1 ams erklärte im Senat, er weigere ſich, eine Kandidatur anzu⸗ tehmen. ert Ein perſönlicher Freund des Senatspräſidenten Doumergue ſei lärte einem Vertreter des„Matin“, Doumergue weigere ſich, ine Kandidatur aufzuſtellen, da er ſeinen Parteifreunden dies über⸗ Fraz Wenn ſeine Kandidatur in einer Vollverſammlung der anderen keſtehenen aufgeſtellt werden ſollte, ſo wünſche er, daß dies in Ruhe e. ſei Damit hat Doumergue ſagen wollen, daß der neue Präſident —0 Amt ausſchließlich aus den Händen der republikaniſchen Grup⸗ n von Kammer und Senat erhalten müſſe. Sonſtige Schwierigkeiten Die Beſtimmung des Kandidaten der linksſtehenden Parteien die Präſidentſchaft der Republik hat geſtern einige Schwierigkeiten ereitet, da das Kartell der Linken die Kandidatur Painleve al ürwortete, während die Mehrheit der Mitglieder der radi⸗ en Senatsfraktion für eine Kandidatur Doumergue eintraten. Die Bdten Verhandlungen fanden am Abend ſtatt. Die Abgeordneten U riand und Herriot hatten geſtern abend mit Doumergue eine nterredung. Dieſer Unterredung wohnten von der demokratiſchen ganken des Senats die Senatoren Bienvenu, Martin und Rene enault bei. Doumergue wurde gefragt, ob er bereit ſei, das Ergeb⸗ us der vorbereitenden Abſtimmung der Linken anzunehmen. Dou⸗ ni rgue antwortete, alles wird davon abhängen, wer daran teil⸗ dennt. Wenn er wie früher nur Vorſitzender der Senatsfraktion Eir Partei wäre, würde ſeine Antwort bejahend ausfallen, trotz der in deränfung. die man diesmal wegen der Beteiligung der Parteien von für r Abſtimmung gemacht habe. Aber er ſei Senatspräſident und dem Großteil des Senats gewählt. Doumergue hat nach dem„Oeupre“ ſchließlich auch erkennen aſſen, daß er heute der vorbereitenden Verſammlung nicht beiwohnen kerde und daß er infolge deſſen dort nicht Kandidat ſel. Das Blatt dant, wird der Kandidat in Verſailles ſein? Man müſſe mit einer andidatur im zweiten Wahlgang rechnen. Das künflige Kabinetkt Herriot Herriot erklärte in einer Unterredung mit dem Bericht⸗ läſtatter des„Daily Expreß“, er ſei bereit, eine Regierung zu ülden und habe die Liſte ſeiner Kollegen ſchon in der Taſche, booch ſei die Liſte noch nicht vollſtändig. Er hoffe, ſie vor Ende er Woche fertigzuſtellen. Kein Sozialiſt werde ſeiner Regierung heue Separatiſtengefa An hervorragender Stelle veröffentlicht die„Köln. Ztig.“ Mit⸗ pilungen über die neue Sonderbündlerbewegung im ſün brgebiet. Aus den Ausführungen geht hervor, daß Pläne ür einen Putſch für die rheimiſch⸗weſtfäliſche Republik von den donderbündlern, bei denen der bekannte Matthes noch immer Ae tonangebende Rolle ſpielt, bis ins einzelne ausgearbeitet bilden ſind. Ein eigener Kampftrupp„die Reno“ iſt ge⸗ W worden. Dieſer hat Waffen erhalten und es werden Pferde⸗ bungen gemacht. Die Stärke der„Reno“ beträgt heute ſchon mebrere tauſend Mann. Im BVezirk Düſſeldorf umfaßt ſie indeſten 250, im Bezirk Oberhauſen über 700, im Bezirk Eſſen 85 a 400 und im Bezirk Hamborn 270 Mann. Die ſtärkſte Gruppe r„Rendo“ wird die im Gelſenkirchener Bezirk ſein. Die Führer „Reno“⸗Truppen ſind zumeiſt Erwerbsloſe, Kommu⸗ iſten und Syndikaliſten. Unter die zuverläſſigen„Reno“⸗ 97 werden Waffen verteilt, für die übrigen werden Waffen be⸗ * gehalten. Der Zeitpunkt des Putſches iſt in letzter Zeit awernd verſchoben worden. Man arbeſtet jetzt daraufhin in wa—6 Wochen losſchlagen zu können. denkt ſich den Lauf der Bewegung und den Putſch ſelbſt fol⸗ und rmaßen: Gleichzeitig in der Pfalz und im Ruhrgebiet bur zwar in der ganzen Ausdehnung des Ruhrgebietes von Duis⸗ Vas, Oberhauſen, Mühlheim, Eſſen, Gelſenkirchen, Bochum und örzme bis Herne ſoll die rheiniſch-weſtfäliſche Repu⸗ ausgerufen werden, und zwar des Nachts. Die Erhebung ſoll 5 chſt unblutig verlaufen, jedoch im Notfall ſoll auch ge⸗ te mpft werden. Nach der Beſetzung aller Aemter ſollen die Beam⸗ dbor allem die Bürgermeiſter und die anderen leitenden Ge⸗ udebamten vor die Wahl geſtellt werden, entweder für die Son⸗ 0 rbündler und die rheiniſch⸗weſtfäliſche Republik zu arbeiten oder ſolendeſchieden zu werden. Zur Sicherung der Lohnzahlungen n n die Banken beſetzt und die Depoſitengelder beſchlag⸗ 1 mi werden. Die Zechen und anderen induſtriellen Werke des wei,debietes ſollen ebenfalls beſetzt und die Arbeiter aufgefordert ſchaff ruhig ihrer Arbeit weiter nachzugehen. Von der Arbeiter⸗ Nior deren Kampfmüdigkeit ſich im letzten Bergarbeiterkonflikt ge⸗ 0 bat, erwarten die Sonderbündler keinen Widerſtand. de Die Mitteilungen der„K..“ beruben auf Beratungen Füh ertrauensleute der Sonderbündler und der Reno⸗ de, zer in den Ortsaruppen. Wieviel von den bochfliegenden Plänen aber. Atthes und Konſorten zu balten iſt, ſtebt noch dahin. ſicher it lär ß. wenn auch nur teilweiſe die Sonderbündler mit ihren durchdringen. das Ruhraebiet, das noch immer da⸗ dner e Produktionszentrum Deutſchlands bildet, wiederum von ernſten und ſchweren Gefahrbedrohti iſt. mögli me Hankau 1 11 „12. Juni. Bei dem am 29. 5. gemeldeten Ue b er fal ſon Flußviraten auf 4 Miſſionare iſt der amerikaniſche Miſ⸗ unningham getötet worden. Die übrigen Miſſionare ich in Sicherheit. T hr an Rhein u. Ruhr?!! di beitreten. Dies bedeute jedoch nicht, daß die geringſte Meinungs⸗ verſchiedenheit zwiſchen ſeiner Partei und der Partei Leon Blums beſtehe. Die Sozialiſten hätten ihm ihre Unterſtützung zugeſagt. Herriot erklärte weiter, ſeine Politik gegenüber Großbri⸗ tannien ſei die, ſich mit der Londoner Regierung zuſammenzu⸗ tun, um die ſofortige Anwendung des Sachverſtändigenberichtes in Angriff zu nehmen. Er gedenke in etwa 10 Tagen nach London zu gehen. Wenn alles programmäßig verlaufe, werde er ſein Kabinett zu Be⸗ ainn nächſter Woche, am Montaa oder Dienstag, bilden. Er werde das beſondere Programm durchführen. Herriot bemerkte, ſoweit Deutſchland in Betracht kommt, ſind wir dafür näher zuſammen⸗ zurücken und wir werden unſer Beſtes tun, um eine Entſpannung in unſeren Beziehungen mit Deutſchland herbeizuführen. Ueber die Ruhrfrage und die Erneuerung der Micumverträge und die Amneſtie für die ausgewieſenen Deutſchen kann ich nichts Beſtimmtes ſagen, bevor ich nicht die Akten am Quai'Orſay durchgearbeitet habe. Der Berichterſtatter des„Daily Expreß“ ſieht die letzte Andeu⸗ tung Herriots dafür an, daß er das Miniſterium des Aeußern üder⸗ nehmen werde. Das„Petit Journal“ erklärt, Herriot werde, wie bereits gemeldet, am Samstaag ſein Miniſterium der Kammer vorſtellen. Nachdem er ein Vertrauensvotum erhalten habe. werde die Kammer einige Tage ihre Sitzungen unterbrechen. damit Herriot bereits in den erſten Tagen kommender Woche nach London gehen könne, wo er eine Beratung mit Macdonald haben werde. Engliſche Hoffnungen Der„Star“ ſchreibt, nach Poincare ſei jetzt auch Millerand, der Hauptanhänger ſeiner verderblichen Politik. gefallen. Wenn nun Painlevs Präſident der Republik und Herriot Premierminiſter wer⸗ den ſollte, ſo eröffne ſich weniaſtens die Ausſicht, daß die anmaßende, unnachaiebige Politik Poincares, die der Löſung des Reparations⸗ vroblems und der allgemeinen Regelung der europäiſchen Fragen entgegenſtand, aufgegeben werde. Enaland habe jedenfalls keinen Grund Millerand eine Träne nachzuweinen. Es würe jedoch ein Fehler, zu aroße Hoffnungen auf die augenblickliche Kriſe in Frankreich zu ſetzen. Herriol und die Micumverkräge In radikalen Kreiſen wird lt.„Kölniſche Zeitung“ erklärt, Her⸗ riot lege den größten Wert darauf, wenn möglich ſelbſt in die Ver⸗ handlungen über die Verlängerung der Micumverträge einzugreifen, deren Gültigkeit bekanntlich am 15. Juni abläuft und über deren Erneuerung von heute an in Düſſeldorf verhandelt werden ſoll. — e Lohnbewegung der Eiſenbahner Der Eiſenbahnerverband lehnt ab Berlin, 12. Juni.(Von unſ. Berliner Büro.) Der Vorſtand und der Verbandsbeirgt des Eiſenbahnerverbandes nahmen geſtern in Berlin zu dem Lohnangebot des Reichs⸗ verkehrsminiſteriums für die Eiſenbahner in einer Ent⸗ ſchließung Sbellung, in der das Verhandlungsergebnis vom 4. Juni infolge ſeiner Unzulänglichkeit abgelehnt wird. Den Eiſen⸗ bahnern ſei damit der Kampf um die Erhaltung ihrer Exiſtenz auf⸗ gezwungen worden. Zur Vermeidung eines Kampfes macht dann die Entſchließung einen Vorſchlag, der ſich ſowohl auf die Lohnfrage als auch auf die Arbeitszeit bezieht. Zur Frage der Beamtenbeſoidung erklärte die Konferenz, daß die Beſoldungs⸗ regelung vom 22. Mai wegen ihrer äußerſt unſozialen Wirkung entſchieden zu verwerfen ſei. Reichsregierung und Parlament wer⸗ den aufgefordert, die Beſoldungsregelung einer Nachprüfung zu unterziehen, mit dem Ziel, die Gehälter der geringſt beſoldeten Be⸗ amtengruppen ausreichend zu erhöhen. Neue Verhandlungen Wie wir hören, findet heute nachmittag zwiſchen der Regie⸗ rung und den Gewerkſchaften eine unverbindliche Aus⸗ ſprache über die Lohndifferenzen bei der Eiſenbahn ſtatt. In dieſer Konferenz ſoll nochmals die Möglichkeit einer Einigung erwogen werden. Auch ein etwaiges Erſuchen der Ge⸗ werkſchaften, über die Dienſtdauer zu verhandeln, wird ſich die Regierung nicht entziehen. In der Lohnfrage geht das Kabinett, wie wir bereits kürzlich andeuteten, nach wie vor von dem Grundſatz aus, daß die Löhne der Induſtrie maßgebend ſein müſſen für die gleichen Leiſtungen im Staatsbetrieb, wobei von der Regierung zugegeben wird, däß das gegenwärtige Preisniveau nicht günſtig ſei. Eine Aenderung nach der Richtung im Handumdrehen herbeizuführen, ſei indes nicht möglich. Es ſei auch nicht angängig, mit den Löhnen der Eiſenbahner über die Bergarbeiter hinauszugehen. Dieſe Anſicht teilt das geſamte Kabinett. Im übrigen bezieht der ungelernte Arbeiter augenblicklich bei der Eiſenbahn 110 Prozent des Frie⸗ denslohnes, während der gelernte und hochgualifizierte nur 73—85 Prozenterhält. Die Gewerkſchaften erklärten, es ſei nicht tragbar, dieſen letzteren Gruppen allein Lohnzuſchläge zu geben; wozu die Regierung bereit iſt. Das Kabinett hat ſich, wie von zuſtändiger Seite verſichert wird, alle Mühe gegeben, um umeinemoffenen Kampf her umzukommen. Ob das gelingen wird, ſteht natürlich noch dahin. Im übrigen iſt man im Reichsverkehrsminiſterium der Anſicht, daß ein Streik der Eiſen⸗ bahner kaum anders auslaufen würde, als der ſoeben be⸗ endete Bergarbeiterſtreik. Braunſchweig. 12. Juni. In der Nacht zum Dienstag gegen 1 Uhr entwich der zu einer längeren Zuchthausſtrafe verurteilte Raubmörder Henry VBohne aus der Landesſtrafanſtalt in Wolfenbüttel mit dem zu 7½ Jahren verurteilten Bäcker Kurt Heinemann. Von beiden Sträflingen fehlt bisher jede Spur. 12 Gegen die Jollabſchnürung des Saargebiets (Von unſerem Saar⸗Vertreter) :: Saarbrücken, 11. Juni. Der am heutigen 11. Juni in Genf zuſammengetretene Völker⸗ bundsrat hat ſich auf ſeiner diesmaligen Tagung des Näheren mit dem ſeiner„Treuhand“ unterſtellten Saargebiet zu befaſſen. Anlaß dazu geben ein engliſcher Antrag über die Abgrenzung der Kompetenzen der einzelnen Mitglieder der Regierungskommiſſion ſo⸗ wie zwei deutſche Noten, die eine verlangt BVefriſtung der fran⸗ zöſiſchen Truppenbeſetzung, die andere proteſtiert dagegen, daß die Regierungskommiſſion die nach dem Verſailler Vertrag geſtattete zollfreie Einfuhr von für den örtlichen Verbrauch beſtimmten deutſchen Waren verhindere. Dem Saargebiet iſt durch die Friedensbeſtimmung an die zoll⸗ freie Einfuhr aller deutſchen Erzeugniſſe, gleichgültig welcher Art im Rahmen des örtlichen Bedarfs bis zum 10. Jan 1925(ein Jahrfünft nach Inkrafttreten) zugebilligt worden. Um angeblich die „Verſorgung“ des Saargebietes mit deutſchen Waren zu unterbinden, hat jedoch die Saarregierung, mit Berufung auf ſonſtige Zollaus⸗ fälle, tatſächlich jedoch zwecks beſchleunigter„Umſtellung nach dem Weſten“ am 3. Januar d. Is. die ſaarländiſchen Wirtſchaftskreiſe durch die Aufſtellung von Kontingenten überraſcht, innerhalb welcher allein bereits für das laufende Jahr die Einfuhr aus dem übrigen Deutſchland zollfrei ſein ſollen. Dieſe Kontingente ſollten grundſätzlich nach dem durchſchnittlichen Verbrauch der letzten drei Jahre, plus einem 10prozentigen Zuſchlag, bezneſſen ſein. Obwohl dieſe Kontingentierung, in Anbetracht der letztjährigen irregulären Kaufmöglichkeiten in Deutſchland, beſonders in der Inflationsperiode, einen durchaus willkürlichen Eingriffin das natürliche Aufeinanderangewieſenſein der deutſchen und ſaar⸗ ländiſchen Wirtſchaft bedeutet, ſo hatten die beteiligten Kreiſe ſich not⸗ gedrungen auf dieſe Zwangsmaßnahme eingeſtellt, als, nach einer Uebergangsperiode offenſichtlich ſchikanöſer Schwierigkeitenmacheret bei der Erteilung der neueingeführten Beſtimmungsausweiſe, die Direktion für wirtſchaftliche Angelegenheiten bei der Regierungskom⸗ miſſion, der übrigens ein Franzoſe namens Mayer vorſteht, durch ein Schreiben vom 2. Mai die Handelswelt davon in Kenntnis ſetzte, daß die auf Grund der Vorſchriften der Regierungskommifſfton ermittelten Kontingente für die zollfreie Einfuhr deutſcher Erzeug⸗ niſſe bis zum 10. Januar keinerlei tatſächlichen Anſpruch auf die Erteilung von Beſtimmungsausweiſen im Rahmen dieſer Kontin⸗ gente begründen, ſondern„nur Richtlinien für die Verteilung der Geſamteinfuhr darſtellen und daher bei übergroßer Einfuhr der⸗ Möglichkeit einer Herabſetzung ausgeſetzt ſind.“ In den unterm 5. Januar d. J. erlaſſenen Beſtimmungen der Regierungskommiſſion war dieſe Auffaſſung mit keinem Worte an⸗ gedeutet worden. Infolgedeſſen hatten Handel und Induſtrie ſich bis jetzt der Ueberzeugung hingegeben, zum mindeſten auf die Mög⸗ lichkeit der zollfreien Einfuhr deutſcher Erzeugniſſe im Rahmen die⸗ ſer den Bedürfniſſen unſeres Wirtſchaftslebens an und für ſich nur unvollkommen gerechtwerdenden Kontingente mit aller Beſtimmtheit Anſpruch zu 8 Durch die Einſchränkung bezw. Aufhebung der damals feſtgeſetzten Kontingente iſt ein ſchwer beunruhigender Zu⸗ ſtand geſchaffen, der völlige Unklarheit darüber läßt, in welchem Maße die Firmen noch auf zollfreien Bezug deutſcher Waren rech⸗ wodurch jede Möglichkeit, zu disponieren, genommen wird. Die Firmenkontingente ſollen alſo nach der en Regierungs⸗ Ueberraſchung nicht mehr beſtimmt zugebilligte Mengen darſtellen, ſondern„nur Richtlinien für die Verteilung der Geſamteinfuhr“; und von dieſer wird erklärt, daß ſie in Uebereinſtimmung mit den von der franzöſiſchen Zolldirektion als richtig anerkannten Zahlen ſtehen müſſen. Die Schikanierung geht nämlich zugeſtandenermaßen weſentlich auf die franzöſiſche Zolldirektion zurück, welche neuerdings ein im Friedensvertrag keineswegs feſtgeſetztes Recht auf Mitwir⸗ kung bei der Regelung dieſer Einfuhr, d. h. den örtlichen Bedarf des Saargebietes nach ihrem Ermeſſen zu begrenzen, beanſprucht. Die franzöſiſche Zolldirektion hat in letzter Zeit in einer großen Anzahl von Fällen ordnungsgemäß ausgeſtellte Beſtimmungsausweiſe für ungültig erklärt. Selbſt, wenn alſo eine Firma alle in Frage kom⸗ menden Bedingungen erfüllt hat, um ſich die zollfreie Einfuhr in das Saargebiet zu ſichern, muß ſie befürchten, daß ſie die Ware infolge der unberechtigten Maßnahmen der franzöſiſchen Zolldirektion ver⸗ zollen oder zurückgehen laſſen muß. Die Regierungskommiſ⸗ ſion, welche doch den Beſtimmungsausweis geſchaffen und demnach allein über ihn zu verfügen hat, läßt ſich dieſe Nichtachtung der von ihr ausgeſtellten Zollpapiere durch die franzöſiſche Zolldirektion ruhig gefallen.(Welches Geſchrei würde im Saarbrücker Regie⸗ rungsgebäude erhoben und durch die franzöſiſche Preſſe in die Welt geleitet, wenn ſich unter gleichen Umſtänden eine reichsdeutſche Amts⸗ ſtelle einen ähnlich unberechtigten Eingriff in unzweifelhafte Ge⸗ rechtſame der Regierungskommiſſion erlauben würdel) Verſchiedene Firmen haben in Fällen der eben bezeichneten Art Klagen auf Ae e gegen die Regierungskommiſſion eingereicht. Die Lage iſt augenblicklich ſo verworren, daß ſofortige Abhilfe und Beſeitigung dringend erforderlich iſt. Die Handels⸗ kammer zu Saarbrücken hat in einer in ihrer letzten Voll⸗ ſitzung einſtimmig gefaßten Entſchließung die Regierungskom⸗ miſſion aufgefordert, den Einmiſchungsverſuchen der ſran⸗ zöſiſchen Zolldirektion in einer Angelegenheit, für die einzig und allein ſie ſelbſt zuſtändig iſt, mit aller Entſchiedenheit entgegen⸗ zutreten, und die Regierungskommiſſion an ihre Aufgabe er⸗ innert, dem Saargebiet ſein durch den Friedensvertrag verbrieften Anrecht auf die zollfreie Einfuhr aller deutſchen Erzeugniſſe unge⸗ ſchmälert bis zum letzten Tage der fünfjährigen Uebergangsperiode zu gewährleiſten. In einem Begleitſchreiben an den Präſidenten der Regierungs⸗ kommiſſion wird daran erinnert, in welchem Ausmaße ſich das ſaar⸗ ländiſche Wirtſchaftsleben im letzten Jahre umgeſtellt hat. Die von der franzöſiſchen Zollverwaltung laufend veröffentlichte Statiſlit über den ſaarländiſch⸗franzöſiſchen Warenverkehr zeige mit aller Deutlichkeit, daß das ſaarländiſche Wirtſchaftsleben in weiteſtgehen⸗ dem Maße bereits auf franzöſiſche Bezugsquellen zurückgreift Es unterliege keinem Zweifel, daß heute nur noch die unent⸗ behrlichſten Erzeugniſſe aus Deutſchland einge⸗ führt werden. um ſo weniger beſtehe ein Anlaß, das dem Saargebiet durch den Verſailler Vertrag zugebilligte Recht auf zoll⸗ freie Einfuhr der für ſeinen örtlichen Bedarf beſtimmten deutſchen Waren zu beeinträchtigen. Ganz beſonders kritiſch iſt, wie in dem Vegleitſchreihen hervor⸗ gehoben wird, die Lage auf dem Gebiete der Maſchinenein⸗ fuhr geworden. Im Vau befindliche Anlagen können nicht mehr fertig geſtellt werden, weil der Beſtimmungsausweis für einzelne kleine Teile nicht erteilt wird. Der Maſchinenhandel ſteht vor der Vernichtung ſeiner Exiſtenz Aber auch die geſamte Induſtrie wird durch die nahezu völlige Abdroſſelung der zollfreien Maſchinenein⸗ . eite. 111 Maunheimer General- Anzeiger(Abend⸗Ausgabe)ß e Donnerstag, den 12. Jun 192 fuhr in hohem Maſſe geſchädigt, da in der Anordnung, nach welcher die Erteilung von Beſtimmungsausweiſen für Maſchinen vorgenom⸗ zmen wird, Maſchinen zur Erweiterung beſtehender Betriebe und für Meuanlagen erſt an letzter Stelle genannt ſind. Alle Firmen, die ſich mit dem Vertrieb von Maſchinen befaſſen, werden daran ver⸗ zhindert, die von ihnen abgeſchloſſenen Lieferungsverträge auszu⸗ führen. Zahlreiche Arbeitgeber und Arbeitnehmer ſind in ihrer Exiſtenz bedroht, Entlaſſungen von Arbeitern und Angeſtellten ſtehen unmittelbar bevor. Dieſer Appell der Handelskreiſe an die Regierungskommiſſion um Sicherſtellung der dem Saargebiet durch den Verſailler Vertrag zugeſicherten Rechte erfährt eine bedeutſame Unterſtützung durch das Wiedererſcheinen einer ſaarländiſchen Abord⸗ nung zu der am 11. Juni in Genf zuſammentretenden 28. Tagung des Völkerbundsrates. neue Kreoite für die Goloͤnotenbank tege Aus Amerika Die amerikaniſchen Bankiers haben die Ankerla gen be⸗ kreffend Gewährung eines Kredits von 25 Millionen Dol⸗ lar an die Deutſche Golnotenbank abgeſchloſſen. Urſprünglich waren nur 5 Millionen Dollar vorgeſehen. Es han⸗ delt ſich dabei um einen Rediskontkredit, der es der Gold⸗ diskontbank geſtattet, Wechſel von Handel und Induſtrie bis zur Höhe pon 100 Millionen Goldmark bei der beteiligten amerikaniſchen Bankengruppe unterzubringen. Aehnliche Kredite beſtehen bei der engliſchen, holländiſchen uſw. Bankgruppen bereits ſeit Beginn der Tätigkeit der Golddiskontbank. 77 Das Verhalten der amerikaniſchen Banken zeigt, daß ſie der Entwicklung der Dinge in Europa, im beſonderen in Deutſchland mehr Vertrauen entgegenbringen, als bislang. 5 **. Newyork, 12. Juni.(Durch Funkſpruch.) An dem Abſchluß der Verhandlungen über die Gewährung eines Kredits von 25 Millionen Dollar iſt, wie die Inlernational Acceptance Bank mit⸗ teilt, ein Syndikatintereſſiert, das drei Banken⸗ und Wirt⸗ ſchaftszentren der Vereinigten Staaten umfaßt. In Finanzkreiſen wird darauf hingewieſen, daß die Erweiterung der urſprünglichen vor 6 Wochen abgeſchloſſenen Fünf⸗Millionenkredite zum Teil auf eine Verzögerung der Ausgabe der internationalen Anleihe für Deutſch⸗ land zurückzuführen ſei. ee Das Joch von verſailles iBerlin, 12. Juni.(Von unſerm Berliner Büro.) Jur Durchführung des Verſailler Vertraas ſind ſeit der Amſtellung des Reichshaushalls auf Goldmark. d. b. ſeit dem 1. Oktober 1923 bis 31. Mätz 1924 Ausgaben in Höhe von insgeſamt 450 468 716 Goldmark gemacht worden. Die Entwaffnungsfrage * In der engliſchen Preſſe findet ſich die Behauptung, daß die deutſche Regierung ſich entſchloſſen habe, die Forderungen, die die Entente in ihrer letzten Entwaffnungsnote erhoben hat, zurück⸗ zuweiſen. Nach unſerer Kenntnis iſt ein beſtimmter Beſchluß der Regierung in dieſer Angelegenheit überhaupt no ch nicht gefaßt worden. Ddie Antwort der deutſchen Regierung ſteht alſo noch gar nicht feſt. In der Note der Botſchafterkonferenz war die Rückäußerung der deutſchen Regierung bis zum 30. Juni verlangt worden. Die Entſchädigung der Chinadeutſchen Wie das„Berl. Tageblatt“ mitteilt, ſind die Verhand⸗ lungen zwiſchen der Reichsregierung und dem Oſtaſia⸗ tiſchen Verein in Hamburg über die Entſchädigung der Ehinadeutſchen nunmehr zum Abſchluß gekommen. Es iſt ein Vertrag unterzeichnet worden, in welchem in 20 Para⸗ raphen die Entſchädigungsfrage geregelt wird. Die Ausführung des Vertro es iſt nenen von dem Zuſtandekommen des deutſch⸗chine⸗ ſiſchen Abkommens. Da dieſes Abkommen unlängſt ebenfalls unter⸗ zeichnet worden iſt, ſteht der Durchführung des Vertrages zwiſchen dem Reiche und den deutſch⸗chineſiſchen Intereſſenten nichts im Wege. Aus der Südpfalz, 11. Juni. Bei Hirſchtal, an der elſäſ⸗ ſiſchen Grenze, beſteht ſeit dem 20. Mai eine Zolleinneh⸗ merei. Das neuerbaute Gebäude wurde diefer Tage von deut⸗ ſchen Zollbeamten bezogen. 5 Die verhexte Stadt Eine heitere Spitzbubengeſchichte von Karl Ettlinger Copyright 1923 by Georg Müller Verlag.⸗G., München 32)(Nachdruck verboten). „Und wieder Hungertuch kauen? Nein, mein Lieber! Wenn du nicht ſelbſt weißt, was für⸗dich gut iſt, dann müſſen es dir andere ſagen. Du bleibſt bei mir! Leute wie dich können wir brauchen.“ 1 „du verkennſt mich, Adele, ſch bin ein Mann, der Gewiſſens⸗ biſſe hat ̃ „Die werden wir dir abgewöhnen!! „Ich werde beim erſten Gaunerſtreich erwiſcht werden!“ „Beim dritten und vierten nicht mehr. Das laſſe meine Sorge ſein. Du kommſt bei mir in die beſte Schule.“ ö „Ich werde „Du wirſt zunächſt mit mir nach Hauſe fahren, ich wohne im Grand⸗Hotel, und wirſt wieder Menſch werden.— Was iſt das übrigens für ein Hund, der neben dem Wagen hexläuft? Gehört „„„„ 1235 Kutſcher, halten Sie und nehmen Sie den Hund auf den Bockl“ Dieſes Geſpräch wurde in engliſcher Sprache geführt, denn Abele verſteht nur wenig Deutſch. Sie iſt in Italien geboren, hat aber lange in Amerika gelebt. ——————— möglich. Alles ſtimmt: der Name Adele— Artiſtin— Italienerin — es iſt Adele,Cantelli! Na warte, du ſchlankbeiniger Satan, du wirſt bald dein letztes Tararabumdieh geſungen haben!——— Wenn nur Meier endlich käme! Ich kann mich kaum noch wach⸗ halten! Nicht mal das Rauchen hilftl“ Er begann, das Tagebuch von rückwärts nach vorne zu blättern, zerſtreut und ſchläfrig. Flüchtig las er: Gotha. Zwei Monate Gefängnis. Unter dem Namen Weſter⸗ burg. Rom. Anderthalb Jahre und ausgewieſen. Schweinerei, die italieniſchen Gefängniſſe! Da wars ja in Marſeille noch beſſer. Und dazwiſchen immer wieder die Lobhymnen auf Adele: Adele macht ihre Sache unübertrefflich... Adele iſt einfach ein Genie Adele ſagt: wenn ſie einmal erwiſcht wird, muß ich die Führerſchaft übernehmen. Sie findet es köſtlich, mit welcher Unverfrorenheit ich die Polizei überall an der Naſe herumführe. Aber das iſt mein Privatſport. Die Polizei iſt mitſchuldig, daß ich damals unverdient wegen Depotunterſchlagung ins Gefängnis kam,— ich räche mich, indem ich ſie zum Beſten habe, wo ich kann. Von zehn furchtſamen worten. ſbürdung der Koſten auf die Staatskaſſe. Deutſchland und der völkerbund Berlin, 12. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Londoner „Daily Telegraph“ meldet, daß die engliſche Regierung ſich z. Zt. darum bemühe, von der deutſchen Regierung eine Zuſage zu Vollſitzung des Völkerbundes einen Antrag auf ſeine Aufnahme ſtolle. An den in Betracht kommenden deutſchen Stellen iſt, wie die „B..“ behauptet, von den hier angedeuteten Schritten nicht⸗ bekannt. zeinigen Monaten von verſchiedenen, allerdings nichtamtlichen Per⸗ ſöglichkeiten nuternommen worden waren, nicht erfolgt⸗ Der augen⸗ blickliche Stand der Dinge läßt ſich wohl ſo charakteriſieren, daß eine grundfätzliche Entſcheidung zum Beitritt in den Völker⸗ bund auf deutſcher Seite beſteht, vorausgeſetzt, daß Deutſchland als lung oder Abwicklung der und bei ſeiner Bedeutung und Bevölkerungszahl auch in den Rat des Völkerbundes zugelaſſen wird. Dder ſozialdemokratiſche parteitag trat heute vormittag in die Erledigung ſeiner umfangreichen Tages⸗ ordnung ein. Zunächſt gab es eine ſcharfe Debatte zur Ge⸗ ſchäftsordnung, veranlaßt durch einen Antrag der Oppoſition, man ſolle zu der politiſchen Lage nicht nur ein Referat der Mehr⸗ ſheit, ſondern auch eines der Minderheit der Reichstagsfraktion Fleißner begründete dieſen Antrag unter Hinweis auf hören. die in der Partei über die die großen Meinungsverſchiedenheiten, Politik der Reichstagsfraktion in der Frage des Ruhrkampfes, der großen Koalition und der Ermächtigungsgeſetze beſtünden. Der Ausfall der Reichstagswahlen ſei durch dieſe Fragen erheblich zu Ungunſten der Sozialdemokratie beeinflußt worden Mit 228:111 Stimmen lehnte der Parteitag ein beſonderes Kor⸗ reſerat ab. Dann begann der Parteiwporſitzende Wels mit ſeinem Bericht über die Tätigkeit des Parteivorſtandes in den letzten beiden Jahren. Wals ſtellle trotz aller taktiſchen Meinungsperſchieden⸗ heiten die Einigkeit der Partei in allen großen, grundſätzlichen Fragen feſt. 4 4 r PDaolitiſche prozeſſe Der Prozeß gegen Dr. Ruge Wie wir. ſchan⸗kurz berichteten, hatte ſich geſtern bor dem Hei⸗ delberger Schwurgericht der frühere Privatdozent an der Univerſi⸗ zät Heidelberg, Dr. Arnold Ruge wegen einer⸗ Anklage des Vergehens gegen das Geſetz zum Schutze der Republik zu verant⸗ rten. Ruge machte von der ihm vom Verhandlungsleiter, Land⸗ gerichtsdirektor Dr. Weindel, gewährten Verteidigungsfreiheit, reichlichen Gebrauch und entwarf in mehr als zweiſtündigen Aus⸗ führungen ein Vild ſeines politiſchen Entwicklungsganges, der nach ſeiner Anſicht durch die Verfolgungen von jüdiſcher Seite ein einzi⸗ ger Leidensweg geweſen ſei. Zur Zeit verbüßt Ruge eine ein⸗ jährige Gefängnisſtrafe, zu der ihn das Münchener Volksgericht wegen Aufforderung zum Mord an dem Studenten Baller berur⸗ teilt hatte. Ruge beſtreitet, mit dem Ausdruck„Totengräber des Deutſchen Reiches“ die Perſonen der Reichsminiſter Rathenau und Wirth als ſolche beleidigt zu haben, er wollte damit nur das ganze Syſtem der Erfüllungspolitik zeichnen, die er für verderblich halte. Auch die Republik als ſolche bekämpfe er nicht, genau ſo wenig wie er die Monarchie propagiere. Der Staatsanwalt ſah in dem Ausdruck eine Beſchimpfung, die nach dem Geſetz mit der Mindeſt⸗ ſtrafe von 3 Monaten Gefängnis zu beſtrafen ſei. Die Verteidiger konnten ſich in Anbetracht der langen Ausführungen des Angeklag⸗ ten kurz faſſen und beantragten Freiſprechung. Das Gericht er⸗ kannte auch nach kurzer Beratung auf Freiſprechung und Ueber⸗ *Gegen die Anerkennung Rußlands. Reuter meldet aus Peking, nach einem Bericht aus Charbin hat der Militär⸗ gouverneur der Mandſchurei einen Erlaß veröffentlicht, in dem es heißt, er könne unmöglich der Anerkennung der So w⸗ jetregierung durch China zuſtimmen. Infolgedeſſen bleibe die Lage hinſichtlich der Oſtbahn und deren Angeſtellten unverändert, bis eine Vereinbarung zwiſchen dem Militärgouverneur und der Räte⸗ regierung zuſtande gekommen ſei. 5 *Das ilalieniſche Königspaar in Madrid. Bei einem Gala⸗ diner zu Ehren des italieniſchen Königspaares betonte König Alfons in einem Trinkſpruch die Gefühle der Rafſengemein⸗ ſchaft beider Völker, deren Annäherung auf der Grundlage von Fortſchritt und Arbeit und auf der Pflege der Handelsbeziehungen beruhe. Der König von Italien dankte für den begeiſterten Empfang und betogte die Gemeinſamkeit der Ziviliſation auf allen Gebieten und die Bedeutung der gemeinſgmen wirtſchaftlichen In⸗ tereſſen. 5 55„„ Alſo heißt die Parole: Frech ſeinl. Da man die kleinen Gaufer Volksmund—, iſt es ratſamer, ein großer Gauger zu ſein!— Adele meint, in Breckendorf ſei etwas zu machen ſtern für eine kurze Weile neue Spannung. Breckendorf, 13. Juli. Ich wohne hier unter dem Namen Wal⸗ ter von Wartenberg, Schriftſteller. Adele will mit den anderen nachkommen. Ich glaube, ſie hat einen Plan. Breckendorf iſt der langweiligſte Kurort, den ich kenne. Der Bürgermeiſter iſt ein Eſel. Nun, das ſoll auch ſchon anderswo der Fall geweſen ſein. Ich werde einmal-ein bißchen das Villenviertel inſpizieren. N. Breckendorf, 20. Juli. Ich habe eine Wirtshausbekanntſchaft gemacht, Friedrich Quickborn, Hausmeiſter der Villa Sonnenſtrahl. Die Villa iſt nur von einem alten Sonderling, einem gewiſſen alte Klatſchbaſe. Plaudert mir haarklein die ganzen Familienver⸗ hältniſſe ſeines Herrn aus. Es iſt da nur ein verkommener Sohn namens Eduard, der irgendwo in Amerika hauſt. ein Ding zu drehen ſein? Ich will Adeles Meinung hören ——— Vor Bohnkrauts Augen begannen die Buchſtaben zu ſchwimmen. Nux mühſam las er weiter: Breckendorf, 4. Auguſt. Adele ſagt, man muß warten können. Nächſtes Jahr ſei auch ein Jahr. Sie hat ſicher etwas Großes vor, aber ſie ſagt nicht was. Ich ſoll unter dem Namen Rechtsanwalt Meier II1 ein Techtelmechtel mit einem Dienſtmädchen aaſpinnen deren Adreſſe ich für meine Korreſpondenz benützen könnte. Mög⸗ lichſt ein Mädchen bei einer Juriſtenfamilie, damit es der Poſt nicht ſo auffällt.„Die wird dann ſchon täglich den Briefträger abfangen und deine Briefe beiſeite ſchaffen,“ meinte Adele.„Ein verliebtes Weib iſt zu jeder Dummheit bereit.“ Breckendorf, 19. Auguſt. Meine Wahl fiel auf Auguſte Weber, Köchin bei Amtsrichter Bergmann, Kolonnade 34/II. Schön iſt ſie nicht,— der Gerechte muß viel leiden. —— m Halbſchlaf drehte Eduard einige Blätter um: Breckendorf, 2. Juli. Alles nach Wunſch gegangen. Adele iſt der Napoleon des Verbrecheralbums. Es iſt da ein Bild, das habe ich mir als perſönliche Beute ausgebeten. Adele wollte es anfangs nicht zugeben, aber mir kann ſie nichts abſchlagen. Ich weiß nicht, was ich an dem Bild für einen Narren gefreſſen habe. Aber wenn ich dieſes Frauenporträt anſehe, ſo iſt mir, als ſeien mir alle meine Sünden vergeben. Ich glaube, vor dieſem Bild könnte ich das Beten wieder lernen. Nervenſchwäche von mir? Ich will dieſes Bild als Talisman bei mir behalten, bis ich Ge⸗ legenheit finde, es dem Sohn perſönlich 92 erhalten, daß Deutſchland vor der am 1. September anſtehenden In jüngſter Zeit ſind Sondierungen, wie ſie vor vollberechtigtes Mitglied unabhängig von der Rege⸗ Reparationsfrage aufgenommen gebung. Durch den Weltkrieg wurde in Europa eine beiſpiel perſchlechterte Lage geſchaffen, die uns mit einer Uehe Jeingehalten hätten. Daunern werden neun abgefaßt, von zehn frechen vielleicht zwei. hängt und die großen laufen läßt— wenigſtens behauptet das der Der Name Breckendorf gab Bohnkrauts erſchlafften Lebensgei⸗ Bohnkraut, und der Hausmeiſterfamilie bewohnt. Quickborn iſt eine Da müßte doch Amerika und die Sanferung Europas Zwei bedeutſame amerikaniſche Stimmen (Funkſpruch⸗Ueberſeedienſt des„Mangheimer 5 General⸗Anzeigers“) In einer Rede vor Vertretern der amerikaniſch en 2 ditgeſellſchaft in Buffalo ſprach Henry Scattergar aus Philadelphia über die Verantwortlichkeit Amerikas an der fung der europäiſchen Fragen. Er bezeichnete den De wesberich't als erſten vernünftigen Schritt zur 60 ſchaftlichen Befriedung Europas, der ſeit dem Waffenſtillſtand ge macht wurde. Deutſchland erhob nach dem deutſch⸗franzöſiſchen Krieg 1871 von Frankreich nur vier Prozent des franzb⸗ ſiſchen Nationalvermögens als Kriegsentſchädigung. den Dawesplan durchzuführen, müßte die Höhe der Repara tionszahlungen belrächtlich vermindert werden⸗ Heulſch land müſſe inſtandgeſetzt werden, ſeine Ausfuhr im Verhältnis ſeiner Einfuhr zu ſteigernn 5 b Profeſſor Jeremias Jenke ſagte in einer Anſprache in der Newyorker Univerſität zu Beginn ſeiner Vorleſungen! Amerika ſolle Europa helfen ſich zu erholen, 585 Europa nach dem Bürgerkrieg den Vereinigten Staaten geholfe habe. Die Vereinigten Staaten ſollen ſich nicht damit begn ügen Daraechen zu gewähren, Es würde für Nie betreffenden Länk und den Frieden Eurbpas viel beſſer ſein, wenn die Amerikaner 15 aktive Rolle als Aktionäre an europäiſchen Unternehmunge ſpielen und an ihrer Verwaltungteilnehmen würden. Eine Kundgebung der Republikaniſchen Partei 2 . Newyork, 12. Juni. Nach 26ſtündiger Beratung kam Konvent der republikaniſchen Partei nach Ablehnung 10 von Lafoletté“ vasgelchlagetten Wahlprogtamms zur Annah einer Kundgebung zur Präſfdenken w ahl. Dieſe Kun, gebung umfaßk 6600 Worte. An ihre Annahme ſchloß ſich eine le Minuten dauernde Kundgebung für Coolidge an, an der 45 Delegierten mit Ausnahme der 28 Anhänger Laſolettes teilnahme Dieſe wurden von der Mehrheit ausgeziſcht. Wie ven e ſoll der Artikel der Kundgebung, der ſich mit dem Beitritt Aecht kas zum Weltſchiedsgerichtshof befaßt, von Coolidge felb verfaßt ſein. Am ausführlichſten werden in der Kundgebung außenpolitiſchen Beziehungen behandelt: für Nach erneuter Verſicherung. daß die republikaniſche Partei die Verſtändigung unter den Nationen für die Verhütn 5 von weiteren Kriegen eintrete und mit dem Aüsdruck de⸗ ſches. daß Amerika der Anreaung Covlidaes folgen und dem nationalen Schiedsgericht beitreten möge. erklärt 17 Kundaebuna als Prinzip der amerikaniſchen Außenpolit kei Wahrung unſerer Unabhängigkeft, ohne in Gleichaültiak f gegen die Intereſſen fremder Völker zu verfallen, Zufammenarbeit 55 ihnen ohne Bündnifſe abzuſchließen. Das eindruckvollſte 55 ſpiel für die Fähigkeit der Vereiniaten Staaten⸗ der Sache des Wei, friedens ohne politiſche Bindungen zu dienen, bilde der wirkſam 9 Schritt. den Artikel 157 des Dapesautachtens zur Lö ſſelle der ſchwierigen Fragen der deutſchen Reparatfonen darſ 20 Zur Frage der interalliierten Schulden führt r. Kundgebung aus: Wir lehnen nach wie vor eine S treichnen dieſer Schulden ab, unſere Haltung iſt nicht die des unbaemgeßz zigen Gläubigers, ſondern beruht auf der Ueberzeugung, den moraliſche Verpflichtungen nicht mißachtet dürfen. Wir treten für eine Abmachung mit allen Schuldner 15 dern über eine Schuldenregelung ein, wie ſie zwiſchen u 5 und England vereinbart wurde. Große Nationen Zahlungsweigerungen nicht anerkennen oder J laſſen, weil eine ſolche Handlungsweiſe die Integrität des inter“ nationalen Kreditweſens untergraben würde. 0 85 Ueber das Einwanderungsproblem erklärt die 2 flutung durch fremde Einwanderer droht. Dieſe Ueberfluttte⸗ iſt geeignet, ernſthafte Störungen in unſerem Wirtſcha 25 leben herbeizuführen. Das kürglich eingebrachte Einwand rungsgeſetz verfolgt das Ziel unſere Landsleute vor 9 Wettbewerb einer uneingeſchränkten Einwanderun u ſchützen. 1 Die Frage des Prohibitionsgeſetzes iſt in der Kund⸗ gebung nicht erwähnt. London, 12. Juni. Die Direktion der Londoner uriſe grundbahnen veröffentlicht eine offizielle Mitteilung, nach . 5 ſie unter keinen Umſtänden mit den Vertretern der Streitenden un fammenkommen werden. Wenn letztere die Arbeit nicht bis Jb 13. Juni wieder gufgenommen haben, werde angenommen, en ſie den Dienſt verlaſſen würden. Es würden ſodanin Schritte ge it ſie unternommen, daß ſie keine ordnungsmäßige Kündiguigs Nachdem Affeſſor Funke dreimal vergeblich geläutet halte, be⸗ fahl er:„Winkel, ſchlagen Sie die Türe ein!“ 2 dDie fünf Beamten, die Funke mitgebracht hatte, verteilten auftragsgemäß. Zwei blieben an der Flurtüre ſtehen, die anderen folgten ihrem Vorgeſetzten von Zimmer zu Zimmer. Die Küche war lee. Auch das Schlafzimmer. e e Aber im Wohnzimmer fanden ſie Eduard Bohnkrauk ſchnarchend auf dem Boden vor dem Schreibtiſch. Er war im S vom Stuhl gerutſcht. „Wachen Sie aufl“ Schulter. 1 „Uahl“ ſagte Eduard, zwinkerte mit den Augen und ſchnar eee ee e ſod⸗ „Dieſer Unglücksrabe hat ſicher wieder einen unheilbaren 8 finn angerichtet!“ tobte Funke. 25— Auf dem Schreibtiſch aber lag der Brief, den„Fräulein Do im Nebenzimmer geſchrieben hiee: Er lautete: ſaut ſchrie Funke und rüttelte ihn heftig an 10 Lieber Herr Bohnkrautl tes feeut mich aukricheid, Ihnen das Bild Jhrer Müller 10 rückgeben zu können. Denn Sie ſind mir ſympathiſch. Jch wehe Ihnen demmnächſt noch ein Geſchenk zutommen laſſen. Aiir hen nur noch fünf gute Ratſchläge: eeee ee Erſtens. Halten Sie niemals einen Mann nur esholt ate er ſich ſeinen blonden Schnurrbart raſieren läßt, eine 70 aufſtülpt und Röcke anzieht, für ein Dienſtmädchen. 2 gen Zweitens. Wenn Sie ihn aber ſchon für ein Dienſtnäd ſic halten, dann küſſen Sie es nicht ohne weiteres. Das ſchict 5 in Ihrem Alter gar nicht. 605 dann laſſen Drittens. Wenn Sie es aber ſchon küſſen, ſich dabei nicht Ihren Tabaksbeutel ſtehlen. Viertens. Wenn Sie ſich aber ſchon den Tabarbeulelefeſer nicht das Ktaut, das Sie inn laſſen, dann rauchen Sie fremden Wohnung finden. Es könnte Opium darin ſein. ele⸗ Fünftens. Wenn Sie es aber ſchon rauchen, 5 phonieren Sie vorher der Polizei ab, damit Sie ſich nicht un blamieren. Mein Tagebuch habe ich mitgenommen: es iſt keine paſſe Lektüre für Aſſeſſor Funke. Er iſt noch viel zu jung dazu. ben, Ich benütze die Gelegenheit, mich von Ihnen zu verabſchie u, da ih in den nächſten Tagen abreiſe. Behalten Sie Jyren d mor, Ihre Gutmütigkeit und Ihr dickes Bäuchlein, dann ging es Ihnen nie im Leben ſo ſchlecht gehen, wie es geuwellg, * Ihrem Meier II 73 Gaortſebung kst: rt⸗ er ie n n, ne 1 * e ;; ab Donnerskag, den 12. Juni 1924 wirtſchaßliches und Sozlales Der kaufmänniſche Stellenmarkt dat ſich unter der aroßen Kapital⸗ und Geldknappheit und der unge⸗ klärten innen⸗ und außenvolitiſchen Lage, nach einem Berichte der ellenvermittluna des Gewerkſchaftsbundes der Ange⸗ telkten(G. D..) Mannheim, N 7 8. in allen Teilen des Zeiches gegenüber dem Vormonat verſchlechtert Bei den Ban⸗ ten und der Großinduſtrie ſind weitere Kündiaungen vorgenommen worden Auch Behörden bauen noch weiter ab(Berlin Breslau, aadeburg, Stuttgart). Geſucht werden außer den zahlreichen Rei⸗ und Proviſionsvertretern namentlich Verkäufer und Dekora⸗ teure der Textil⸗ zum Teil auch der Eiſen⸗ und Kolonialwaren⸗ ranche. Jüngere Kräfte dieſer Art ſind zur Jeit nicht genügend vorhanden: ſie fehlen beſonders in kleineren und mittleren Plätzen, aber auch in Großſtädten(Breslau. Hambura, Mannheim. Ro⸗ tock, Stettin). Des weiteren ſind ſehr aeſucht füngere tüchtige Steno⸗ viſtinnen. Vereinzelt werden auch ſprachkundiae Korreſvondenten, namentlich ſolche, die ihre Kenntniſſe im Ausland erworben haben, nachgefraat. In Nürnbera waren Kontoriſten aus der Stahl⸗ und erkzeuabranche und in Hambura Import⸗Expedienten für Spedi⸗ tionsgeſchäfte ſehr aeſucht. Städtiſche Nachrichten Jum„Feſt für kleine und große Leute“ am 14. Zuni 1924 Bumbum, Trara und Paukenſchlaa. Das wird fürwahr ein Jubeltag. Denn alles, was das Herz fraut Brinat's„Feſt für klein' und aroße Leut“! Um drei Uhr nachmitttas fängt's an. Mit Karuſſel. Kaſperl, Rutſchbahn, Und Waffeln. Eis. Schokolad und Kuchen. Das müßt Ihr alles dort verſuchen! Gin Jeder komm'. mit Kind und Kegel. Ein Jeder kann's, denn s' iſt die Regel Die Preiſe niedria zu halten. Damit die Jungen und die Alten Kein ſorgenvoll Geſicht uns machen. Sondern veranüat zufrieden lachen. Schluß für die Kinder iſt um ſieben. Die Heinzelmännchen dann. die'ohen Schaffen bis neun geheimnisvoll. Wo's Abendfeſt beainnen ſoll. Da rechnen wir auf viele Leute. Denn allen bringen wir'ne Freude! Die aganze tücht'ge Künſtlerſchar Stellt in den Dienſt des Feſt's ſich ja Für Sekt und Wein, Kaffee und Eis Zahlt jeder den normalen Preis, 's aibt keinen Zwana noch Nepyperei. Und Jedermann bewea' ſich frei. Die Maſſe bring' uns den Gewinn. Brinat Ihr nur Laune. frohen Sinn, Verſchönet damit unſer Feſt. Dann helft Ihr mit am allerbeſt' Das(lend und die Not zu lindern. Den vielen armen. kranken Kindern! „Verfand von Umzugsgul aus dem beſetzten nach dem unbeſetz⸗ den Gebiet. Nach Mitteilung der Induſtrie⸗ und Handelskammer Wiesbaden hat der Leitende Bewilliungsusſchuß mit Wirkung vom 20. Mai angeordnet, daß künftiahin für Umzugsgut, das aus dem beſetzten nach dem unbeſetzten Gebiet verſandt wird, keine Déroga⸗ tion mehr erforderlich iſt. Die in Betracht kommende Ausführungs⸗ beſtimmung Nr. 62 hat nachſtehenden Wortlaut:„Die gebrauchten Regenſtände die aus Anlaß eines Umzuges ausgeführt werden und ie zum perſönl Gebrauch der Perſon, die umzieht, beſtimmt ſind, innerhalb der Grenzen ihrer früheren Lebensführung, können ab⸗ gobefrei aus dem beſetzten Gebiet nach dem unbeſetzten Deutſchland ausgeführt werden. Deshalb iſt eine Derogation künftig für Waren dieſer Art nicht mehr erforderlich.“ Schlafwagen 3. Klaſſe verkehrten bisher nur von und nach Verlin. Seit— 1. Juni läuft ein ſolcher Wagen nun zwiſchen Faantfurt und München uber Hadelter—-Brucſel wagere tuttgart. München ab.30 und Stuttgart ab.47 nachts, Mühl⸗ Laler ab.53(Anſchluß nach Pforzheim dort an.00 nachts), Hei⸗ lberg ab.34 morgens, Frankfurt an.22 vorm. Frankfurt ab.45 ends, Heidelberg ab 10.45, Mühlacker ab 12.15(Anſchluß von Norchemm ab dort 11.56), Stuttgart ab.25, München an.00 Uhr dgens. Alkoholverbrauch. Der Verbrauch von Trinkbrannt⸗ wein hatie 1912/13 auf den Kopf der Vevölkerung 2,8 Liter be⸗ tragen. Er war 1918/19 auf 0,2 zurückgegangen, ſtieg aber im fol⸗ Jahre auf 0,7 und 1921/2 auf 7,2 Liter. Gegen einſt genden 4871000 Hettoliter wurden ſchon 1 267 000 Hektofer verbraucht. zn Monspolbranntwein wurden 1921½2 14 Millionen, —— Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 1922/23 aber 17,8 Millionen Flaſchen abgeſetzt Vom 1. Oktober 1922 hergeſtellt, davon 26,7 Millionen Vollbier und dafür 8,36 Mill. Zent⸗ ner Malz. 559 420 Zentner Reisabfall und Maisgrieß und 40 100 Zentner Zuckerſtoffe verbraucht. *Unzweckmäßige Maulkörbe. Es findet in der gegenwärtigen Zeit ein Geſtell als Maulkorb Verwendung, das aus einem um die Schnauze befeſtigten Riemen beſteht, der durch eine Längsſtrippe mit einem Riemen hinter den Ohren des Hundes in Verbindung ſteht. Entweder iſt der Maulriemen nicht feſt angezogen, ſodaß der Hund die Schnauze öffnen und demnach auch jederzeit beißen kann, oder der Riemen iſt ſo angezogen, daß dem Hund das Heffnen der Schnauze unmöglich gemacht wird. Im erſteren Falle wird der Zweck eines Maulkorbes nicht erreicht, im zweiten Falle aber kann der Hund, der bekanntlich nur durch die Zunge ausdünſtet, dies nicht tun. Die Polizeiorgane ſind angewieſen worden, gegen die Beſitzer 15 Hunden mit derartigen Maulriemen mit aller Schärfe vorzu⸗ gehen. Verhaftung wegen Brandſtiftung. Unter dem Verdacht, den Brand in Sandhofen gelegt zu haben, wurde der im gleichen Hauſe wohnende 28 Jahre alte, ledige Schloſſer Erich Nallaſch feſtge⸗ nommen. Der Verhaftete legte aufgrund der vorgefundenen Beweiſe ein Geſtändnis ab. Auch der Eigentümer des Hauſes, ein Schwager von Nallaſch, der 34 Jahre alte verheiratete Bürodiener Jakob Som⸗ mer, der z. Zt. des Brandes ſich mit ſeiner Familie auswärts aufhielt, wurde wegen Anſtiftung verhaftet. Als Motiv der Tat dürfte ein Prozeß zwiſchen Vater und Sohn wegen Auseinander⸗ ſetzungen bezüglich des Hauſes in Frage kommen. Vei dem Brande wurde ein Gebäudeſchaden von etwa 300 Mark und ein Fahrnis⸗ ſchaden von etwa 200 Mark angerichtet. * Anfälle. Dienstag nachmittag wurde im Sonnenbad ein 9 Jahre alter Schüler beim Spielen von einer Schaukel erfaßt und zu Boden gedrückt. Er brach den linken Oberſchenkel und mußte mit dem Auto in das Krankenhaus verbracht werden.— Ge⸗ ſtern Abend ſtürzte ein 32 Jahre alter Bahnarbeiter in der Ilves⸗ heimerſtraße in Feudenheim infolge Gabelbruches vom Rade und zog ſich einen Naſenbein⸗ und Kinnbruch zu. Nach Anlegung eines Notverbandes durch einen in der Nähe wohnenden Arztes konnte ſich der Verletzto niein nach Hauſe begeben. „Jufammenſtoß. In der Seckenheimerſtraße ſtießen geſtern vormittag ein ſtädtiſcher Sprengwagen und ein Perſonenauto zu⸗ ſommen. Beide Wagen wurden leicht beſchädigt. Die Schuld dürfte den Leiter des Sprengwagens treffen, da er beim Ueberqueren der Straße die nötige Vorſicht außer Acht ließ. * Feſtgenommen wurden 35 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter 1 Penſionär wegen unerlaubten Han⸗ dels mit Arzneimitteln, ein Schloſſer wegen vorſätzlicher Brandſtif⸗ tung ein Taglöhner wegen Erregung öffentlichen Aergerniſſes, ein Taglöhner wegen Zuhälterei und 6 Frauensperſonen wegen Ge⸗ werbsunzucht. * Nachendiebſtähle. Entwendet wurden nachts von einem unter⸗ halb der Rheinbrücke liegenden Kiesſchiff ein ſogen. Dreibordnachen, 5 Meter lang, 1,20 Meter breit, älterer grauer Anſtrich, und in der Rheinſchachtel ein geteerter Nachen. * Taſchendiebſtahl. Entwendet wurde dieſer Tage auf dem Marktplatz eine Briefmappe mit 45 Mk, beſtehend aus einem amerik. Dollar und 40 Rentenmark. Die Briefmappe iſt aus ſchwarzem Leder mit drei Fächern. 5 Marktbericht Trotz des launiſchen Wetters war der Markt heute ſehr re. glich beſchickt. Gemüſe und Kartoffeln beherrſchten wieder die Zufuhr. Salat, Spinat, Neitiche und Radieschen, Blumenkohl, grüne Sobſen, Mangold, Gurken und vor allem Spargel ſah man in beſonders großen Mengen. Eier, Butter und Käſe waren, wie immer, ſtark vertreten. Necht gut war die Zufuhr in allen Obſtſorten Orangen, Zitronen, Feigen, Bananen, Aepfel ganz beſonders aber Kirſchen und Erdbeeren, hatte man reichlichſt angebracht. Die Fleiſcherſtände waren mit friſcher und geräucherter Ware gut verſorgt. Lebendes und geſchlachtetes Geflügel konnte man in ausreichenden Mengen haben. Schlecht beſchickt war heute nur der Fiſchmarkt Während Seefiſche in ausreichenden Mengen angeboten waren, ſah man von Flußfiſchen nur Aale. Die Nachfrage war heute nur mittelmäßig. Die Preiſe weiſen keine oder nur unweſentliche Veränderungen auf. Das ſtädtiſche Nachrichtenamt teilt die amtlich notierten Preiſe in Goldpfennigen für das Pfund wie folgt mit: Kartoffeln, alte—5,5, neue 16—22, Spinat 50, Meerettich 30—1,60, Karotten d. B. 10—30, Rotrüben d. B. 30, Radieschen d. B.—10, Rettiche—20, Kopfſalat 10—25, Zwiebeln 15—18, Mangold 20—40, grüne Bohnen 100—300, grüne Erbſen 18—25, Spargeln 30—80, Eier 10—15, Süßrahmbutter 175.—200, Land⸗ butter 160—200, Feigen 60, Nüſſe 90, Kirſchen 25—35, Erdbeeren 60, Heidelbeeren 60. Orangen 10—30, Zitronen—10, Gurken 80—200, Schellfiſche 35, Kabljau 30, Aale 140—180, Hahn 320—400, Huhn 200—400, Gänſe 350—700, Entenkücken 180, Hahn und Huhn 300—600, Reh 80—180. Pereinsnachrichten *Der Verein ehm. 110er Mannheim legt Wert darauf, bekannt zu geben, daß er mit Fahne und Mannſchaften in Pforzheim war und durch ſeinen 1. Vorſitzenden eine ſchöne Schleife mit der Wid⸗ mung„Treue um Treue an den Bruderverein 110 Pforzheim überreichen ließ. *Der Mandolinen⸗ und Gitarrenklub Freiburg i. B. feierte am 1. Pfingſtfeiertag ſein diesjähriges Stiſtungsfeſt und verband da⸗ bis 30. Sepiember 1923 wurden 28,23 Millionen Hekteliter Bier Freitag, 13. Juni, abends 8 Uhr, findet in der Geſchäftsſtelle Lameyſtraße 17 eine Ausſchuß⸗Sitzung ſtatt. Tagesordnung: 1. Weiterberatung des ſtädtiſchen Voranſchlages; 2. Verſchiedenes. Der Votſtand. Jugendgruppe Die auf kommenden Sonntag, 15. Juni, angeſetzte Wande⸗ rung wird auf Donnerstag, 19. Juni(Fronleichnam) ver⸗ oben. 8 Wir verweiſen auf die Notiz in der geſtrigen Abendausgabe und fordern unſere Mitglieder auf, ſich zahlreich an der vaterländiſchen Kundgebung zu beteiligen, die am Sonn⸗ tag anläßlich der Tagung der Südweſtdeutſchen Arbeitsgemeinſchaft in Karlsruhe ſtattfindet Anmeldungen bis ſpäteſtens Freitag vormittag bei der Geſchäftsſtelle(Lameyſtr. 17, Tel. 6045). Treffen: 8 Uhr vormittags am Rondell vor dem Haupt⸗ bahnhof. Abfahrt:.30 Uhr.— Unſere Fahnenabordnung wird teilnehmen. Der Vorſtand. FCã ͥ——T mit einen Bundes⸗Wettſtreit, zu dem eine große Anzahl Vereine des In⸗ und Auslandes gemeldet hatten. Der Man dolinen⸗ und Gitarrenklub„Mandolinata“ Mannheim, der mit 35 Mann an dieſem Wettſtreit teilgenommen hat, erzielte mit ſeinem zun Vor⸗ trag gebrachten Konzeriſtück„Orpheus in der Unterwelt“ einen nicht endenwollenden Beifall und brachte mit der Wertung von 48 Punkten den erſten Preis ſilbernen Pokal und Urkunde nach Mannheim. Die muſikaliſche Leitung liegt in Händen des Herrn Oskar Herrmann. Veranſtaltungen Die Galerie Buck zeigt Nerwur in ihren Räumen eine Sonderausſtellung des Malers Arthur Grimm, Baden⸗Baden. Außerdem bringt im graphiſchen Kabinett der Münchner Bild⸗ hauer Hermann Geibel eine Kollektiv⸗Ausſtellung, enthaltend: 17 Plaſtiken, 9 Aquarelle, 20 Zeichnungen. Tagungen Der Landesverband Badiſcher Mielervereine veranſtaltete kürzlich in Durlach eine Proteſtkundgebung. In dem ſtark beſetzten Saale der Feſthalle führte der Vorſitzende de⸗ Landesverbandes, Herr Fr. Kamm⸗Mannheim u. a. folgendes aus: Gegenüber der Vorkriegszeit haben wir heute in dem Mieter⸗ ſchutzgeſetz ein Wohnrecht. Dieſes Wohnrecht wollen uns die Haus⸗ beſitzer wieder nehmen. Gelänge es den Hausbeſitzern, dieſe Ab⸗ ſicht zu verwirklichen, dann erſt würden viele Mieter erkennen, wel⸗ chen Wert das gehabt hat. Das iſt es, worum der Kampf geht. Auch die Mieter ſind nicht mit allem einverſtanden, was der Herr Arbeitsminiſter in Wohnungsfragen angeordnet hat. Die dritte Steuernotperordnung hat ſogar den Hausbeſitzern eine weitgehende Aufhebung des Reichsmietengeſetzes gebracht, ſo daß für ſie gar kein Anlaß beſteht, ſich darüber aufzuregen. Den Hausbe⸗ ſitzern kommt es bei allem, was ſie tun, nur darauf an, aus den Häuſern eine Rente zu ziehen. Wir Mieter dagegen kämpfen um das Recht, um Wohnrecht, Bodenrecht, Wohnungsneubau und zeigen den Willen, dem deutſchen Volke ſeine Zukunft zu bereiten. Die an⸗ nähernd tauſend Perſonen, die der Verſammlung beiwohnten, brach⸗ ten ihre Zuſtimmung zu den Ausführungen des Redners durch ſtar⸗ ken Beifall und die einſtimmige Annahme folgender Ent⸗ ſchließung zum Ausdruck: „Die am 5. Juni in Durlach in der 1 ſtattgehabte Pro⸗ eeeee der Mieter erhebt den ſchärfſten Einſpruch gegen das unerhörte Vorgehen der Hausbeſitzer gegen das Arbeitsmini⸗ ſterium und ſtellt ſich geſchloſſen hinter die Maßnahmen desſelben. Die Mieter ſind gewillt, Opfer zu bringen in Form einer Wohn⸗ bauabgabe, aber nicht, um den Hausbeſitzern eine unverdiente Rente zu verſchaffen, ſondern um die Neubautätigkeit be⸗ leben zu können und der Wohnungsnot ein Ende zu bereiten. Doch müſſen die Löhne und Gehälter in Einklang gebracht werden, um die Abgabe auch tragen zu können.“ Tagung des Deulſchen Lehrervereins Der Deutſche Lehrerverein hält ſeine diesjährige Vertreterver⸗ ſammlung in Breslau ab. Das Hauptthema des erſten Verhand⸗ lungstages lautete:„Staat und Elternrecht auf dem Ge⸗ biete der Schule“. Das Referat erſtattete Profeſſor Dr. Alois Fiſcher von der Univerſität München. In einer Entſchließung ſprach ſich die Verſammlung für das Elternrecht in der Erziehung aus, wies aber den Mißbrauch der kirchlichen und politi⸗ ſchen. Parteien zurück. In weiteren Entſchließungen wird Durch⸗ führung der Reichsverfaſſung auf dem Gebiete der Lehrerbil⸗ dung und der Reichskulturpolitik überhaupt gefordert. Weiter proteſtiert die Verſammlung gegen die letzte Beſoldungs⸗ regelung. In einer Volksverſammlung ſprach Lehrer Thiele über das Thema:„Schulnot— Volksnot.“ Wer dein bedarf an Leib und Seele, und wo du helfen kannſt, leiblch und geiſtlich, das iſt Gottesdienſt und zute Werke. 8 4* Luther. * 0. Gegen die Schamloſigkeit in der„Kunſt er öſterreichiſche Dichter Richard von Schaukal, deſſen wir unlängſt zu ſeinem 50. Geburtstag gedach⸗ ten, verſendet dieſen temperamentvollen Aufruf, dem man leider die Berechtigung nicht Es iſt höchſte Zeit, laut und deutlich ein kräftiges Wort zu Roen Uaerſchämthelt, mit der ſich allenthalben eine unſtübung der Oeffentlichkeit aufdrängt, die nichts anderes will — gemeinſten Sinnenkitzel. Bücher und Bilder, Zeichnungen und ufſätze, Theaterſtücke und Tanzdarbietungen wetteifern in Un⸗ ucht. Der heuchleriſchen Entrüſtung, als wäre mit dieſer Feſt⸗ gellung ei ährli ihei Würde der Fun! ines gefährlichen Unfugs der Freiheit und der ſchlag ba e nee e von vornherein in die freche Fratze ge⸗ ſchla auf en: eben der Künſtler muß ſich der Schändung der Kunſt raſ, das Lebhafteſte widerſetzen, fühlt er ſich doch dem ratlos⸗ unbe⸗· gtenen Laien gegenüber gewiſſermaßen mitverantwortlich für die kGweke Schädigung, die Vergiftung der Volksſeele, die jene durch. Ger zunkünſtleriſch 4 Spekulanten und Sichw indler ungeſtraft, ja höhnend über die Wehrloſigkeit ihrer pfer betreiben zu dürfen meinen. Nicht aus Muckertum, ſondern —5 Anſtandsgefühl, aus Zorn über Unwahrhaftigkeit und Gemein. eit ergeht dieſer Aufruf en die ſchlummernde oder zagende⸗ Ueber⸗ eugung von der wirklichen Aufgabe der Kunſt: den Menſchen agh s Cäöttliche begnadeter Kraft emporzuheben über das All⸗ liche. Niächt ſittliche Zwecke hat die Kunſt, ſondern künſtleriſche. nerr das eitt 926 fe unſittliche verfolgen dürfe. Es 1 keine außerhalb ihrer ſelbſt gelegene Grenze für die 10 Allmacht. Dies gilt nicht nur methodiſch. ſondern auch 5 nuflich. Wo aber die einzelne Aeußerung künſtleriſcher 9 gbtwendigerweiſe Gefühle berletzen muß. die Takt oder Zucht fitte Per, Ghrerbietung zu ſchonen gebieten, da wird ſie ſich in 75 demehmbarkeit ſelöſt beſchränken. Kunſt hat nicht d 13 erſtn ledermann peinlich ſein zu dürfen. Und ſie nitrebt es auch keineswegs. Sie ſucht, ſtolz wie alle rechte Kunſt, ſafe den ihr gemäßen Widerhall Sie will von Befugten er⸗ A00 und gewürdigt ſein, nicht Unbefugte, Unzuſtändige. verblüffen. Stra echter Künſtler ohne Sinnlichkeit. Aber wenn ſie über die ünd ge ſchlägt, gefällt er ſich nicht vor unberufenen Zuſehern. in dieſem, gutgearteten und wohlerzogenen Menſchen nicht erſt auf umſtändliche Weiſe klarzumachenden Sinne hat in geſunden Zeiten ſeit je das, was man Kunſtpolizei zu nennen pflegt, ſeines Amtes gewaltet. So viel von den Gefahren der Kunſt. Hier aber, heute handelt es ſich mitnichten um Kunſt, ſondern um widerliche Ausnützung einer feigen Altmoſphäre ſogenannter Freiheit zu unanſtändiger Willkür. Seht euch die Leute an, die es als das Vorrecht der Kunſt verkünden, jede Schweinerei zu veröffentlichen! Was ihnen an der Stirne ſteht, iſt nicht das göttliche Siegel er⸗ lauchter Ausnahmegeſchöpfe, ſondern das unverkennbare Brandmal des ſchäbigſten aller Händler: des Händlers mit Erſatz⸗ ware. * Theater und Muſik Neue Bühnenwerke von Julius Weismann. Julius Weis⸗ mann(Freiburg) hat eine neue Oper„»Tra umf piel, vollendet. Von einigen Strichen abgeſehen, iſt das Strindberg ſche Werk durchkomponiert und in den Stimmungen charakteriſtiſch geſtalte“. Die Oper wird vorausſichtlich zu Begimn der Spielzeit 1924/25 in Bochum unter Saladin Schmitt uraufgeführt werden. Ein weiteres Bühnenſpiel Weismanns„Leonce und Lena“ geht der Vollendung entgegen und wird in der ſeeliſchen Entwicklung und dem 8 Streben zur Vollendung von Büchner's Held Leonce gleichzeitig ein künſtleriſches Glaubensbekenntnis Weis⸗ manns bedeuten, der mit ſeiner Oper„Schwanenweiß“ ſo erfolg⸗ ſicher die Bühne betrat. Wäre er einer der Ruſſen, man würde ihn überall ſpielen. Aber für deutſche Kunſt haben noch heute die wenigſten Thealerletter etwas übrigl„ Hohentwiel⸗Feſtſpiele 1924. Die von der Scheffelgemeinde alljährlich zur Aufführung gelangenden Hohentwiel⸗Feſtſpiele wer⸗ den auch in dieſem Jahr, und zwar vom 7. Juni bis 24. Auguſt, veranſtaltet werden. Auf dem Spielplan ſtehen u. a.„Der arme Konrad“,„Die Räuber“,„Der Widerſpenſtigen Zäh⸗ mung“,„Medea“ ſowie mittelalterliche Spiele. Die künſtleriſche Leitung hat Oberregiſſeur Fritz Baumbach vom Landestheater Karlsruhe. Auch die Darſteller gehören dem Badiſchen Landes⸗ theater an. 88 8 %0 Die Richard Wagner-Jeſtſpiele in Düſſeldorf. Mit Rhein⸗ gold, dem Auftakte zum Ring der Nibelungen begannen die Wagner⸗ feſtſpiele, die ein Bekenntnis zu deutſcher Kunft am deutſchen Rheine wurden, die Gralsglocken des Parſifal am Pfingſtſonntage be⸗ deuteten den weihevollen Ausklang. Man muß es unſerem Inten⸗ danten Dr. Willy Becker danken. daß er troß vieſer Hemmungen den Mut zu dieſer Veranſtaltung gehabt hat, die nach 12 Jahren zum erſten Male wieder Feſtſpiele in größerem Rahmen in umſerer Gegend bot.— Die Spielleitung und Inſzenierung haite beim Ring Oberſpielleiter Guſtav Waſchow. Die Bühnenbilder bedeuteten ein Kompromiß, das als geſchmackvolle und geſällige Löſung gelten kann. Leider hat die finanzielle und. Lage der Stadt Düſſeldorf die ſeit langem gepfante großzügige Neuinſzenierung, für die die Bühnenbildentwürfe ſchon erworben ſind, bisher verhendert. Tannhäuſer, Triſtan und Iſolde ſowie Parſifal hatte Dr. Becker ſelbſt feinſinnig inſzeniert. Die Bühnenbilder ſtammten von Georg Hacker und Theodor Schlonſti; die muſikaliſche Leitung, nicht in allem reſtlos hatte Erich Orthmann, nur den Tannhäuſer führte Hugo Balzer mit Temperament und Seele.— Von den Gäſten harten den ſtärkſten Erfolg Helene Wildebrunn⸗Wien(Brünnhilde und Tſolde) und Heinrich Schlusnus⸗ Berlin(Amfortas und Wolfram). Bedeutend waren auch Magda Spiegel⸗Frankfurt a. M.(Erda, Fricka, Waltraute, Brangäne) Melanie Kurt⸗Berlin(Kundry), wie auch Emmi Bettendorf⸗Berlin (Sieglinde und Gutrune) wohl gefiel. Die Cliſabeth im Tann⸗ häuſer ſang Eliſabeth van Endert;: ihre Stimme, die wir in ihrer rheiniſchen Heimat lange nicht mehr hörten, zeigte noch den alten Glanz und ſeltene Friſche.— Neben Schlusnus iſt Robert Hutt⸗Berlin als Parſifal in erſter Linie zu nennen; ferner wirkten die Herren Wolf, Gleß, Bender aus München, der Schweizer Carl Wenkhaus, Ritter aus Stuttgart, Schramm aus Frankfurt a., Jaques Urlus(beſonders als Triſtan ausgezeichnet) und Carl'aun aus Berlin, ſowie Robert Burg aus Dresden.— Von den heimi⸗ ſchen Kräften zeigten ſich Erich Hanfſtängel, Bertold Pütz. Margarete Bäumer und Emmi Senff⸗Thieß als durchaus evenbürtig.— Es waren reiche, beglückende Tage, denen auch der laute äußere Er⸗ folg nicht verſagt blieb. Die gefeierten Künſtler werden es wohl ſo leicht nicht vergeſſen, wie ihnen die Düſſeldorfer an jedem Abende zuſubelten. wenn das ganze Haus vom Geiſte deutſcher Kunſt er⸗ füllt war Auch die vielen Ausländer, die in Uniform und Zivil an den Feſtſpielen teilnahmen, beugten ſich vor der Kunſt des Großen von Bayreuth und ſeiner Vermittler. 1 Dr. Karl Lehmann Kunſt und Wiſſenſchaſt Der zweite Bad-Nauheimer Fortbildungslehrgang für Aerzte am 6. und 7. Juni verſammelte etwa 350 Teilnehmer aus allen Gegenden Deutſchlands in dem Kurort am Taunus. Das Thema„Therapie der Herz⸗ und Gefäßerkrankun⸗ gen“ wurde von den Profeſſoren Edens(St. Blaſien), von 98 Velden(Berlin), Laqueur(Berlin), Mönckeberg(Bonn), Diet (Homberg a. d. Saar), Roſtoski(Dresden) und A. Weber Nauheim) von verſchiedenen Seiten beleuchtet. Führungen veran⸗ ſchaulichen den Gäſten die Heilfaktoren Bad Nauheims. 55 4 Seite. Nr. 270 Donnerstag. den 12. Junt 192. Hendelsble Berliner Devisen im Billionen Amtlich G. 11. B. 11 rp. G. 12. B. 12. rp. Hollanceg 156,61 15739 voll 156,61 157,30 voll Zuenos-Aires. 1,345 1,355 voll.345 1,355 voll Brüsseel 18,85 18,95 voll 19.05 19,%5 voh Christiania. 50 36 55,64 voll 56,30 56,5 voli Danzig 72,32 72.58 voll 72,22 72,58 vol Kopenhagen 70,57 70,93 voll 70.57 70,93 voll Lissaboen 11.72 11½8s vol 11,72 11½8 voll Stockholm 110,72 11½28 voll 110,72 111.23 voll Helsingfors. 10.47 10,53 voll 10,47 10,53 voll Italien 18,30 18,30 voll 18,20 18,3) voll Londoeoen 18,055 18,145 voll 18,055 18,145 voll New-VorK„ 4,19 4,21 Voll 4,19 4,21 voll Paris„„ 21.85 21.95 voll 22,10 22,25 voll Schweiz 73,52 78,88 voll 18,82 73,88 voll Spanien 56,86 50,14 voll 56,85 56,14 voli Japaen 1,06⁵ 1,1d voll 1,605 1,675 voll Konstantinopel—————— Rio de daneiro 0,425 0,435 voll 0,425 0,435 voll Wien, abg.. 5,89 N. 5,0 M voll 5,89 N 570% M voll e 12.,22 12,23 voll 12,22 12,28 voll Jugoslavien.94 4,96 vol 4,94 3,96 vol Budapes: 1.50 N 4,61 M voll.59, 4. 6I M voll Sofia.955 2,985 voll 2,965 2,985 vol Börsenberichte Frankfurter Wertpapierbörse Bessere Beurteilung der politischen Lage.— Neue Zahlungs- schwierigkeiten.— Tendenz uneinheitlich Frankfurt, 12. Juni.(Drahtb.) Gleich zu Beginn des Geschäfts herrschte eine ziemliche Nachfrage und auch eine allgemein günstigere Beurteilung der Lage vor, veranlaßt durch die Nachricht von dem Abschluß der Verhandlungen amerikanischer Bankiers über die Gewährung eines weiteren Kredits von 20 Millionen Dollars an die deutsche Goldbank. Einen sehr guten Eindruck machte auch die Unterredung, die der voraussichtliche künftige französiche Auhben- minister dem Berichterstatter des Daily Expreß gewährt hat, namentlich die Stelle, wo Herriot davon sprach, daß er sein Bestes tun wolle, um eine Entspannung der Lage eintreten zu lassen. Auf die kfinanziellen Schwierigkeiten in Düsseldorf und Stuttgart kam Material auf den Markt. Einzelne Papiere, namentlich auf dem Chemiemarkt, hatten fast re ganzen gestrigen Verluste einholen können, als plötzlich der Umschwung eintrat. Der freie Markt konnte seine kleinen Gewinne teilweise behaupten. Api 2, Becker Stahl 225, Becker Kohle 4, Krügershall 26, Petroleum 8,50, Ufa 36. Auf dem Devisenmarkt konnte der französi- sche Franken seine Befestigung weiter fortsetzen. London gegen Paris 80,75. Berliner Wertpapierbörse Gerüchte on Stützungskäufen.— Amerikanischer Kredit an die Golddiskontbank.— Kurserholungen Berlin, 12. Juni.(Drahtb.) An der Börse sind mit ziem- licher Bestimmtheit Gerüchte im Umlauf, wonach bei der von Tag zu Tag bedenklicher werdenden Lage von den Großbanken Stützungskäufe auf dem Effek- tenmarkt geplant seien. Tatsächlich haben Besprechungen zwischen den Mitgliedern der Berliner Stempelvereinigung stattgefunden, die aber noch nicht abgeschlossen sind. Es zeigte sich vermehrte Aufnahmelust, die überdies eine Stütze in größeren auswärtigen Kaufaufträgen fand. Auch die aus New Lork kommende Meldung vom Abschluh eines neuen Kredits von 25 Millionen an die Golddiskontbank wurde als günstiges Zeichen für die Entspannung der Lage am Geldmarkt bewertet. Das Geschäft war ruhig, doch erfuhren die Kurse 2z. T. Aufbesserungen um—2 Billionen Prozent. Am Geld. markt hat sich dle Entspannung weiter ausgewirkt, so daß kurzfristiges Geld reichlicher zur Verfügung stehtl. Am Devisenmarkt war die Nachfrage kleiner als das Angebot. Rheinische Hypothekenbank, Mannheim Die Bank vereinnahmte an Hypotheken- und Kommunal- darlehenszinsen 222,65 Billionen Papiermark, aus Zinsen von Wechseln und sonstigen Anlagen 10 970,47 Billionen, aus Kostenbeiträgen 11,069 Billionen, an sonstigen Einnahmen 50 001,97 Billlonen. Die allgemeinen Unkosten inkl. Steuern und Abgaben erforderten 42 302,59 Billionen. Der Gewinn- saldo stellt sich auf 29 961,75 Bill. Papiermark. Davon werden 5000 Billionen dem Beamtenpensionsfonds zugewiesen und restliche 24 961,75 Billionen vorgetragen. hr. Deutsche Golddiskontbank Der uns zugegangene Ausweis vom 6. Juni zeigt ein starkes Anschwellen der Anlagen in Wechseln und Schecks um rund 113 Millionen Pfund, um die Devisenguthaben im Ausland abgenommen haben auf jetzt 347 267 Pfund. Vom Aktienkapital ist ein kleiner Betrag Weiter eingezahlt Worden. hr. Eine Berliner Bankfirma unter Geschäftsaufsicht Die Bankfirma Gerhard Herzer, Kommanditgesell- schaft in Berlin hat, wWie wir schon in unserem Börsenbericht am Mittwoch mitteilten, Geschäftsaufsicht beantragt und die Börsenkommission gebeten, sie vorläufig als Aufgabe zu streichen. Wie die Firma mitteilt, hat die Zahlungsstockung ihren Grund im Ausbleiben sicher zugesagter Zahlungen von Debitoren sowie vor allem darin, daß der Hauptschuldner sich seit einiger Zeit unter Geschäftsaufsicht befindet und daher keinerlel Zahlungen an die Firma geleistet hat. Nach dem vorläufigen Status sollen die Aktiven die Passiven um die Hälfte übersteigen. Die Firma teilt ferner noch mit, daß sie im ganzen vorigen Jahr an der Devisenspekulation nicht beteiligt Wwar und sich auch in diesem Jahr von der Franken- spekulation völlig fern gehalten hat. Ferner sollen zurzeit keine größeren Effektenengagements unterhalten werden. Die Wirtschaftskrise im Ruhrgebiet :: Köln a. Rh., 11. Juni. In der heutigen Sitzung der Handels- und Industriekammer wurde mitgeteilt, daß seit Anfang dieses Jahres 41 Anträge auf Anordnung der Ge- schäftsaufsicht und 80 Anträge auf Eröffnung des Konkurs- verfahrens gestellt worden sind, von denen 15 bzw. 8 aus- geführt wurden. Der Präsident der Handelskammer, Kom- merzienrat Hagen, verlangte mit allem Nachdruck eine b e- schleunigte Revisjon der Verordnung über die Geschäftsaufsicht im Sinne eines stärkeren Schutzes der Glaubiger, Wobei gleichzeitig auch die durch die wirtschaftliche Entwicklung längst überholte Konkursordnung als dringend reformbedürftig be- zeichnet wurde. — „ Die Beschlagnahme von Aktien deutscher Reichs- angehöriger in England. Das amerikanische Bundes- gericht hat eine Entscheidung getroffen, durch Welche die durch den Treuhänder in England erfolgte Be- schlagnahme von Aktlenzertifikaten für gültig er k färt wird, die Deutschen gehörten, aber auf die Namen englischer Agenten während des Krieges registriert worden sind. Die Anwälte kündigten an, daß wahrscheinlich beim Gbersten Gericht dagegen Berufung eingelegt LLL—.—;:ꝝ᷑᷑—ktm——————ñ———— annheimer Generel-Anzeiger! werden Wird, da die Verfügung über Zertifikate, deren Wert sich auf Millionen Dollar beläuft, von dieser Entscheidung abhängt. Es handelt sich hierbei um eine Klage von ZwWel deutschen Banken,nämlich der Discontogesellschaft und der Bank für Handel und Industrie. 8 den stahltrust und den Treuͤhänder in England. Die Banker machten einen Rechtsanspruch auf 100 Skahltrustaktien gel, tend, die in den Büchern dieser Gesellschaft als Besitz von Maklern in England eingetragen sind und später durch Freuhänder beschlagnahmt Wurden. Das Gericht entschied, dan dem Treuhänder das Recht auf die Aktien Zuzu-⸗ erkennen sei. )(CSaar-Kohlen für Frankreich. Im Monat April sind 428 200 Tonnen Saarkohlen und 8883 To. Saarkoks na Frankreich abtransportiert worden gegen 335.761 bzw. 6¹ Tonnen im März. Umgekehrt erhielt das Saargebiet aus Frankreich im April 40732 To. Kohle und 7147 To. Koks gegen 8489 bzw. 3001 To. im Marz. :: Die Partner des deutsch-englischen Farbstoff-Abkom- mens. In Beantwortung einer Unterhausanfrage teilte, 1 der Londoner Korrespondent des Konfektionär berichtet, der Präsident des Board of Trade mit, daß die deutsche Interessengemeinschaft der Farbstofffudu⸗ skrie, mit der die British Dyestuffs Corporation verhandele, aus folgenden Firmen bestehe: Badische Anilin- un Sodafabrik;.-G. f. Anilin-Fabrikation, Ber⸗ lin; Farbenfabriken Friedrieh Bayer; Farbenfabriken Cassella: Chemische Werke Griesheim-Elektron Chemische Fabriken Kalle und Farbenfabriken Meisteg Lucius und Brüning. Weiter wurde mitgeteilt, da der Text des geplanten Vertrages bisher noch nicht dem Board of Trade vorgelegt worden sei. Waren und Närkie Mannheimer Produktenbörse m. Mannheim, 12. Juni.(Eig. Bericht.) Infolge des Aus“ kalls der Montagsbörse war der Besuch an der heutigen Börse recht rege. Die große nordamerikanische Hausse Wirkte belebend auf den Brotgetreidemarkt ein und die Aus- landsofferten haben eine Erhöhung von 35—50 Cents per 100 kg erfahren. Im allgemeinen ist das Geschäft aber n immer sehr ruhig, infolge der Schwierigkeiten der. Geld⸗ beschaffung. Auch auf den Versteigerungen sind höhere Preise angelegt worden. Man verlangte für Auslands⸗ Welzen 19,50—22,00, für nlandsWweizen 16,50—1800. für Roggen(inländischen) 14.50—14, 75, für ausländischen 15,50—15,75, Gerste 16,75—17,50, Hafer 14,75—15, Mals⸗ der sehr ruhigen Markt hatte, je nach Herkunft und Liele- rungstermin 186—17 Gal, alles per 100 kKg bahnfrei Mannheim- Von Futtermitteln wird Weizen- und e zu 9, Weizennachmehl zu 13, und Weizenfuttermehl zu 11=4 per 100 kg bahnfrei Mannheim offeriert. Biertreber stellen sich auf 11,60 G% per 100 kg Frachtparität Mannheim. 8 Weizenmehl lauten die Mühlenforderungen auf 28,25—28550. zweithändig auf 27, für Roggenmehl Inland 28,50, für hollän- Offizielle Preise der Mannheimer Produktenbörse Die Kurse verstehen sich per 100 Kilo netto waggonfrel Mannheim ohne Sack rab in Rentenmark prelsnotlerungen vom 12. Junl 1924 Tendenz: fester. disches 22,25—22,50 G% per 100 kg bahnfrei Mannheim. Welren, inländisoher 17,00—17.50 Roggenmehl 2 00 „ ausländlecher 19.25—21.50 Welzenidele mit Sack 9,25 Roggen inländlscher 15,00—15,50 Blertreber „ ausländischer 15.25—15,.50 Ronmelasse 40⁰ Brau-Gderste(alte) 17.00—18,25 Wiesenheu, lose.50 0 5„(neue)——— Rotkleeheu— Hafer(neuer) 1500—15,25 Lurerne-Kleeheu 1 1(alter)——— Press-Stroh Hals, geſbes mit Sack) 17,00—17.50 gebundenes Stroh.—4 Welrenmeni Best Wer. U(kictprets) 27,00—28,80 Rans— 5 75 E 1. 17. 12ʃ 11. 12 11. 12. 5 Trlotw. Beslchb.——ver. Uitramarinf..0.5 Zs0hookew., Kit'n 0,85 0, 72[Skobhs. Gubstahl, 16 14,5] Teokl. Sohlftew.. 6½ 6,8.Stahlw. v. d.)p. 175 Thürg. Llef gefhg.75 3,7 Ver. Zellst. Berl. 1 OZuckerf. B. Wagb. 2 Sarottil...,75 0,75 Teleph. Berliner 2,5 1,75 Ver. Ultra f..5 1 Unrentabr.Furtw,——Vogtl. Masoh. Zt..4.2„ Frankenthaa 26 2,5Hugo Schnelder, 2,5 2,3 Thale Elsenhütts—— Vogel Telegr.-Or. 1 6¹ f 7*%4 5—* 1. 9— Sohubert& Salz.—. 2————8 12 0. f iill in Billi. f. oh. Ind. Malnz E,5 Volthom. Sell.K. steln 2,28 2, 24 21.75 Unlon-Glederei. 3, 3, anderer-Werke bes dat Aus andanleihen in Nillienen Prrenten, Sfüchenofiemngen in Biltienen Mat 5ro Stäck 25 Nab Gase 18 18 Werss 4 Frentag 138 1755 86 53 Calogcerke Uum. 23/Weser Atege 20 8 ver.Pinsel Nürnbd.— 6,5 Zellst.Waidhefst. 5 5,51„ Stuttgart 18 100Slemens&Halské 38,25 34,75 Varziner Papler. 3,1 28 Mesterreg. Alkall 9. 27 Frankfurter Dividenden-Werte ieeeenege eeeee Sen Gert 345 Kestee ee 7 3 — ettiner Vulkan 9, 1 1 5 eee r/ Entreprises. 30—IMez Söhnes.8 Ahm. Kohlenanl. 8,85 9,05 810llb. 2 Anutte 12375 2275 Ver. Harzer KaE 1 Zellstoft Walcho-i 3 u. 12 11. 12. Nr immobllen-— 1/.SenurnA,. 13 1 2 eeee. e ee e 2 Berlner Diumdenden- Werte. E 7..— 1„ 7 Bank für Er. ind..s 0,78]„ Verelnsbank 0 ½ Sudd..-Cred.-B. Transport-Aktlen. Berliner Ergänrunga-Kurse. Bayr..-Pred..—— Bisoont-Geseſis..2 7,Sudd. Disoontog. 6 Sohantungbann—.4.-Austral,b'soh. 20 29Horddtsph. Lloyd.75 9,5 11 e Peee- 725/Tiener Benlzef..300 G50 15 Larer.. 20 188 lAek⸗Peet 184 1280Paiggtits e, 6ge gagt drekae. 305 2J.Weernenn, 8 7. 4 Sebmel Janver. 1 1. Frtert yp-Sank 1. Wilbg. Sankanst.— Südd. kisenbahn 4,7s 4,8f.Südem. Diech. 2888 2, Verein. Flbesohit 2 1/4 id Selligses. 14 Opthsene Gger?: 2 8 Jieaene Ttan, Borlinerflandges.— 15 Hetalld...-G. 11 10.8„ Motenbank 64 Saltimore. Iansa Dsohfff,.88%½5 ae 7 28 22 Abos rth NHachtf. 0,5 0i Srdkrattezk. Ahbm. 8 Sem. u. Privafbk. 3, 8,25 Altteld. Sred.-B. 1.2„ Verelnsbank 1,6 1, Ammend. Fapler 4E——. 0410 9. 73 Barmst. u. Mat.-B. 3,5 5½5 Nürnderg..-Bk. 6 6,[Mannb.Vers.-Ges,. 44 4 Bank-Aktien. e U 2 38 66l: 13 183 75 Dectzebe Bans, dds 628 Cecteg. Bved. Ar. 05880.78 Frankt Gig bere. 38 35 Pgank f. el. werte 32 275HPtseb.Aeles Banr 19 0 fgest eg,-Anst.„ 2 Os Peusahs Kunstl. 0%.7 Sepall Strungt: 7 er ee Delatsch Ben— 18 Piglzer.-Sk., dderch. Jer.-des.—— armer Bantver. peutsohe Bank„„gelohsdent. 17½7 38 35 Tefobgräber... 08 5 Flend. Brüoxenb. Wccccccc 9 bch a 38. 255 5 1 8. Suce atgohöſso. 858 255 Gebr. Goedbardt. 42 6 Tnoer! Geltabri 3t12 2 Wide. om. u. Privat 80. Comman eutsoh. ölso. 0 l e Darmst, u. Mt.⸗. 5 50 K7 9410* 0 15 1 Westbank 0⁵85.0 gothaer Waggon 172⁵.2 ThüringerSallnen 4,12 5 Bochumergb. u. s.—— IHarpen. ohles. Eb.-Bd. 7, eold. Kr. ———1——7 1212—..5 6 80 Eund.(.) Ler 957 Kolonialwerte. 225 „Turem. Bergw.. allwrk.Salz—— nönlx Bergbau 4 trie- 5 12 1,½75—— senbank Feheedene J9e. 8 Lene. l.8.—9 Saeee de ege Fabr. 13 15 Br.-Besigh. Oelft, 11 8 er 45 125 e 1625 1825.— +2 5—— ,. beeee be e e e et, gelsenk,ausstah!“— V. K. u. Laurahltte 3,85 3,85 Aioencbeed. 15 15 ae 1 Shem. Arleshelm 5 7 8% Mexlkaner 05— IBenz-Môtor 722 + * ozanderwerk. 1 ergmann Elektr. 8, 552Chem. Heyden erliner Freiverkehrs-Kurse. 75 tr gN Alig. Elebte.06c. 7728 3,34 Berfin-Anh Meog. 3,78 3½2 hem. Beller Adder Kal 6s PIoobtreguenr, 4 328 Ronnenberg Sgbantungvabn.—— ArddeutschTlogg 385 9,65 Baltimore& Og,—— Ale.Porti zement s 50 Beriinkarlar ing. 85 60/Sbem.deſzenl... 53 50apl, Alig. Petrind. 2 2 int. Fetr. Un., ibu——Sfebel 1 8 8 ög⸗AmkPaketk. 18.7 17,8 Oester.-U. St.-B. 27 25 amme Gles.& 00. 1,8 1,8 Beriiner Masohb. 7,25 6,75 Fhem. Albert... 32 20 Seete Kone 1 3381 Krügerepall. 3 2 Sleman Salpetor Angieo- Ct. duano 7,2 7, Berzellus Bergw. 3 5/Paimier Motoren 1,5.8lSeoker-Staht. 2. 2 Neyer Tertii„. 9,228 9,225 Sndeee* Industrie-Aktien. Anhalt. Kohlenw, 12 12] Sing Nürnberg. 125.5Pbeesauer das.. 7 Ulpfamond.. 13788 13,25 Huſdentd. Fapler.080 G075 Uia. N klohb. Mannhem——ISad.Anliln-Soda 11.5 10%[Sementkarletadt 4,1 4,25 Innener dußstani 5 4½ Siemarokhütts.. ebentsch-Lutemb. 34 37,25—— ee Aedempf-Sternd. 17 16.8 Bad. Elektr.-Ges..32 0,35 Totbr. Net:——renberg Bergb. 2 26 Poonamer Aubet. 37.50„8chsO. Eisenb.-Slanal. 16 16 elgzer Stamm.. Sag. Meseh Hurl. ichs 10,28 chamotte Annaw.— IAsobaftüg. Zellst. 14.25 14 Sebr.Bönler d. 0. 22 20½25 Deutsohe krdöl- 22 22 Berliner Festverzinsliche Werte. Pardbesverel. ſg SadülhrenFurta, 18 8 Ohem. Vrk.Abert 4 20 bger-Ab- Hasob.- eenk. Erlkete 14,5 13 TDeutsehgudstahl 25 225 5 Sohöfferk Sindg..7 82 Sayrisch. Spiegei 28 2,8„ Joldenberg 3 Jgeutsonetebeſtw..ccd d78 Fſeitr.Tlsferung. z 668 geisent. keren; 57,18 58.75 a) Relchs- und Stantspapiere. Sohwartz⸗storon 10—Baper, Celſulose— 3„ Arleshelm. 8,25 7,2JBeutsche Kallw. 28 20 Slektr. Lloht u. K F. 6,t 6Gelsenk.Gubstahl 9.sSponarschütze 0,782 0,7298¼%.Relohsanl 9,196 9,188J 8% B. Kohleganl. Verger— 10 Bebk 4 Menkel. 17 15„ Neller t. 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Rentes, Tus sche industr. 5 5,25 Porzeſlan Wessel 5,5.5 Sch..Wesselst. 1 1 büdenscheld Met. 1, 1IMedlaus. Koblen 20 24 Rheln. Net. Vorz. 25 2,2 4½% W. u. V. do.——8¼% BadAnl. abg,.300—4% Württ. k. 101¹ Hainkraftwerke. 75 5feln. Jebb 4 Seb. 2 105 Schubfabrikfler: 1½ ,sTukau 4 Steffen, 1½10 Vorad.Mollkkmm. 27, 25,7 Abein. Möbelstoff 1 0,8%½öñ ĩT) UI.—IK. o.—1% 40, von! 8 Het.-Aetz Münen.——Ak.elek..Stamm 3,6 3,8 Sohuhfb. Lsander 185 öKagirus.-G... 8 ½6 Obersohl. Esb. d. 7/5, 6½0 Rhelnstahl ·* 18622 b) Ausländische(in BIII0 5 Netall Hannhoen——n. Masch. Leud. 38.7] Seffindustr. Wolft 32 Hannesmannröh. 2255 10.65„ Elsenindst. 7,8 6,75 Fhenania onem. 6,8 329 us 0 nen% 0.%5 35¹ Aiag, Munſb.. 9,828 9,25 Rhenanja Kachen 3. 3,3 Sſodb..0o. l. Malnz 85 2Hansfeld, Altlen 1..0]„ Kokswerke 20,5 30 Riebeck Montan. 30,8 28.75%ů%gr. 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Der Name ſagt uns mt 5 Athletik bedeutet Kampfſport und das„Leicht“ danor kann dat dieſer Urbedeutung nicht in Zuſammenhang gebracht werden, fle die leichtathletiſchen Kämpfe ſind nicht minder ſchwer und hart eamdere Man hat dies Vorwort vielmehr hinzugefügt, als man man. die uralten Uebungen des Laufs. Sprunas und Wurfs nach des— Sportgebräuchen in Deutſchland einzubürgern. Jenſeits ae,Kanals wurden ſie„athletic sports“ genannt, und ſo gebrauchte ter duißbrauchte man auch in Deutſchland für ſie das Wort Athle⸗ 8. bisber nur dem Gewichtsheben und Ringen gegolten hatte: Neaf Athlet war damals ein Mann mit ſtarken Muskeln und großer 8 Zur gengueren Klärung fügte man dieſem Sport der Kraft deutf orwort„Schwer“ an und nannte ihn Schwerathlettk. In der dri chen Turnerſchaft hatte man für die Uebungen des Laufens, Nwühlen und Werfens, die Bezeichnung volkstümliche Uebungen“ Heute iſt es allgemein anerkannt. daß das Laufen der Kern aller Körpererziehung iu s iſt ein Pflichtteilleder Turnſtun de geworden. Auch dder n anderen ſportlichen Uebungen, ſei es Rudern Schwimmen wal Kechten. ſei es, was es wolle, gehört ein Stſick Lauftraining. Da⸗ arte im Jahre 1890, als der Berliner Kricket⸗Club ſeine durch anternationale leichtatbletiſche Veranſtaltung in Deutſchland tel fübrte. war das ganz gewiß nicht vorauszuſehen. Im Gegen⸗ derernan zweifelte recht ernſtlich an dem geſunden Verſtande allor laufe. die ſich ſolchen Wettkümpfen widmeten, und daß dieſe Wett⸗ außerdem den Ruin der Geſundbeit nach ſich ziehen würde dan ine gusgemachte Sache.„Sie rennen ſich noch die Lunge aus Mit alle hieß die geläufige Prophezeiung nicht nur aller beſorgten berter und Tanten ſondern eines jeden, der die ſungen Sportsleute rhaupt einer Anſprache würdiate. muß dwez Vorausſetzungen müſſen allerdings gegeben ſein: Erſtens er der Betreffende gaſunde Oraane haben, und zweitens muß Ueben Anſtrenauna des Wettkampfes nicht noch durch einen unſoliden das üswandel überſteigern wollen. Zwar aibt es Leute. die auch dWeetit dalten können, ſie bilden aber die Ausnahme. 2 atgg usha Die Leicht⸗ ſäaft teilt alſo mit allen anderen Dingen des Daſeins die Eigen⸗ wenn daß ſie nicht„abſolut“ nützlich iſt. Sie iſt nur dann nützlich, Ubun man ſie zweckmäßig betreibt. Dann aber hat ſie, mit den Lauf⸗ Veiten im Vorderarund, ihren unerſetzlichen Geſund⸗ giet a. und Körverbildunaswert. Der Lauf erfaßt in kaſt Linie die Tätiakeit unſerer Organe. Er iſt das einfachſte, bil⸗ muf und am leichteſten einſtellbare Herz⸗ und Lungentraining. Da⸗ 5 damemt es nämlich an. Noch ſo viel Muskelkraft, noch ſo viel den icklichkeit zu allen möglichen Uebungsformen kann nichts nützen, Per nicht Herz und Lunge tadellos cſund und leiſtungsfähia ſind. Ferli kennt nicht im Leben die Erſcheinungen von Menſchen mit kör⸗ lcher Begabung und doch ſchwachen Leiſtungen, weil ſie um ihr ddes beſorat ſein müſſen. Auf der anderen Sefte kann der Beſitzer wer auten Herzens, wenn er noch ſo ſchwächlich in ſeinen Muskeln b0 Ungeſchickt in ſeinen Bewegungen iſt. durch ein großes Ausmaß Uebungen das Gewünſchte ſich erwerben. 15 Noch eine zweite Form bildet die Quelle zu der heute ſo aus⸗ bkeiteten Sportart. Dies waren die Dauermärſche I et Ereignis auf dem Gebiet überhaupt war ein Wettmarſch 578 Kilometer von Berlin nach Wien im Lahre 1893, den dae Elſäſſer(Maadebura) in 154 Stunden 35 Minuten gewann. 5 em folate eine ganze Reihe von aroßen Wentmärſchen Dresden— r. Berlin—Maadebura. Rund um Berlin uſw., die alle das In⸗ Deutſche Turnerſchaſt und Spiele Zur Turnkunſt gehören ſehr weſentlich die Turnſpiele. Sie ſchließen ſich genau an die Turnübungen und bilden mit ihnen zuſammen eine große Ringelkette. Ohne Turn ſpiel kann das Turnweſen nicht gedeihen, ohne Spielplatz iſt ein Turnplatz gar nicht zu denken. (Jahn, die deutſche Turnkunſt 1816.) bande bche einen weſentlichen Beſtandteil der Körperbetätigung. Man Aaßtet nicht zuviel, wenn man den Satz aufſtellt:„Spiele ſind ſo dürſe die Menſchheit ſelbſt.“ Als die älteſten Arten der Spiele bel en wohl Tanz⸗ und Ballſpiele angeſprochen werden, die ſich 1 den Griechen bereits zu erſtaunlicher Höhe entwickelten. Auch und Vorfahren, die Germanen, fanden echte Freude am Spiele, Dieſe blieb auch bei deren Nachfolgern erhallen. Die ſpätere Erziehung drängte die Körpererziehung in den Hin⸗ uud und damit auch das Spiel. Erſt die Humaniſten und ſe ſathropen wirkten wieder auf die Pflege der Leibesübungen hin. dt ten Plato(427—387 p. Chr.) gerecht zu werden, wenn er Wir ſollen nicht eine Seele erziehen und nicht einen Körper, in einen Menſchen und daraus keine zwei machen.“ Guts⸗ ſegtal von 1786—1803 Turnlehrer am Philanthropinum zu Schnep⸗ Spiel den Wert der Spiele erkennend, förderte dieſe vor allem. Muthe ſind wichtige Kleinigkeiten“ ſagt er. Von den von Guts⸗ Als ds geſammelten Spielen ſchied Jahn die Bewegungsſpiele ur genannte Turnſpiele. Es kann hier nicht auf den Wert der deden Pahn in geiſtiger und körperlicher Hinſicht eingegangen A. Jahn aber war ſich dieſes Wertes ſchon völlig bewußt; die de Turnerſchaft hat dieſen Wert erſt jetzt wieder erkannt. Al Im Jahre 1923 nahmen an den Pflichtwettſpielen der D. T. Scen Schlagball 2310 Mannſchaften, Fauſtball 7296 Mannſchaften, Fagteuderdall 198 Mannſchaften, Trommelboll 194 Mannſchaften Fader) S iele 94 Mannſchaften. Davon entfallen auf Kreis 10 ie tomm Schlagbal 28 Mannſchaften, Fauſtball 416 Mannſchaften, ee Manaſchaften„ en. beiſe r Wettkampfgedanke kann und darf beim Spiel nicht immer Neſong geſchohen werden, ſonſt würde es ſeinen Charakter verlieren. Lage, ers ſtark tritt der Wettkampf bei unſerem Handballſpiel zu e gerade————55 in den wenigen e einen nie ufſchwung genommen u getan, Agble D. T. ein Winterſpiel brauchte, und ein ſolches tatſächlich * Handbafl efunden hat. Es iſt verſtändlich, wenn die Deutſche 5. J0 die Aufnahme von ball überhaupt abgelehnt hat. Die 91 450, 900571900 und 2212. 5 dennen die Handballmannſchaften des Nutſchen Turnerſchaft de rlehten Jahre ausgeprückt ſind zetgen lauſenewachſen dieſes Spielzweiges. Kreis 10 zählte in der abge⸗ en Spielperiode 88 Handballmannſchaften. 8 urngau Mannhe im, der in der Spiel⸗ und beſon⸗ don 15 der Handballbewegung noch ſtark im Hintertreffen iſt und dncſſen bisher nur der Turnverein Jahn Neckarau und die Turn⸗ duie ft Rheinau Turnermannſchaften in letzter Spielart aufzu⸗ Bei deſe ich iel n. te. müßten ſi Nachbargau, dem Bad. Neckargau, n— Sp abeeung im 10. Turnkreis Wer ſe beigetragen und hatte bei den letzten pielen n 15 Waeeen Angahl von Fauſtballmannſchaften eicwa 45 Hand⸗ 5 40 9* Handballſpiel konnte Turnverein„Jahn Neckarau del heinau nach 3 Spielen die Gaumeiſterſchaft mit nur knappem Pelſte 5 unig an ſich reißen, mußte aber bei den weiteren Spielen der en rken Turngemeinde Ziegelhauſen die ſich me iſt e rſchaft überloſſen. In den übrigen——— 14. ber We Turngau Mannheim gat en Ja Ween eſe Beleiligung als auch in 35 en keſen, led5 der frühere Favorit Neckarau 7 Spiele bildeten ſchon bei allen uns bekannten alten Völker⸗N Grup⸗ d Spiel m0 Mannheimer General⸗Anzeiger der Leich Von Dr. Carl Diem tereſſe der Oeffentlichkeit auf dieſen neuen Sportzweig lenkten. Ber⸗ lin iſt für die Leichtathletik iamer die Hauptpflegeſtätte geweſen. Von hier hat ſie ihren Ausgang genommen. hier ſind alle die werbekräfti⸗ gen Wettkampfarten erfunden worden. Die aroßen Staffel⸗ läufe, die heute in allen Städten ſtattfinden, haben ihren Urſprung in„Potsdam—Berlin“. Die lange Kette der Hallenſport⸗ feſte iſt im Jahre 1908 in Berlin begonnen worden. Die Mann⸗ ſchaftskämpfe, wie der Erſtlings⸗Reun⸗Kampf. der Neunkampf zum den Aſſeburg⸗Preis entſtammen dem Berliner Programm, und ſchließlich die Krone der leichtathletiſchen Betätigung, der Waldlauf iſt non einer kleinen Schar begeiſterter Sportjünger allwöchentlich im Grunewald zur ſpäten Abendſtunde entdeckt, trotz allen Spottes durch⸗ geführt worden und hat ſich nun in ganz Deutſchland eingebürgert. Es hat Zeiten gegeben, wo ein Lauf pon mehr als 200 Meter Länge von großen Fachverbänden der Leibesübungen als geſundheits⸗ gefährlich abgelehnt wurde. Noch während des Krieges fand in Ber⸗ lin, vom Krieasminiſterium einberufen, ein Kongreß zur Erörterung der Heeresvorſchule ſtatt, auf welchem der ärztliche Generalkommiſſar für die körperliche Ausbildung des Nachwuchſes im beſten Glauben verkündete. daß die Jugendlichen nicht mehr als 120 Meter lange Wettläufe machen dürften, und ein Parlament von vielen hundert Köpfen hörte andächtig und gläubig zu. Heute iſt es ſo, daß wohl kein Turnunterricht erteilt wird, in dem der Lauf und die übrigen leichtathletiſchen Uebungen nicht im Vordergrund ſtehen. Dennoch iſt die Leichtathletik nicht in dem Maße Volksſport, wie es etwa das Fußballſpiel iſt. Der Grund dürfte darin zu ſuchen ſein, daß in größtem Maße die Leichlalhlelik ein Perſönſichkeitsſpork iſt. Die aroße Menge dagegen findet in dem fröhlichen Miteinander des Ballſpiels ihr körperliches Genüge. Eine Lauf⸗, Sprung⸗ und Wurfübung verlangt immer vollſte Konzentration, wohlüberlegte, planmäßige Arbeit. Im Spiel dagegen tritt die Aufgabe aus dem Spielverlauf von ſelbſt an den Spieler heran. Dem Laien wird es ſchwer eingehen, welches Maß an Ueberlegung und Beharrlichkeit in einer Wettkampfleiſtung der Leichtathletik begriffen iſt. Wer auf dieſem Gebiet zu ſeiner perſönlichen Höchſtleiſtung kommen will, muß ſich monatelana einer geregelten Arbeit unterwerfen und an vielen Genüſſen des Lebens ſelbſtbeherrſcht vorübergehen. Nirgends rächt ſich ein Traininasfehler deutlicher als bei den mit Stoppuhr und Bandmaß auf das genaueſte feſtzuſtellenden leichtathletiſchen Leiſtun⸗ gen. Die Erfahrung muß ihn lehren, welchen Wechſel von Arbeit und Ruhevauſen der Trainierende ſich zuzumeſſen hat. welche An⸗ ſtrenaungen er an jedem Traininastaa ſich zumuten darf. wie er zu eſſen hat. wie er ſich maſſieren laſſen ſoll und welche Bedingungen ſeinen Leiſtungen am günſtiaſten ſind. Aus all dem erkennt man, daß ein körperlicher Sieg das Ergebnis geiſtiger Beherrſchung der kör⸗ verlichen Kräfte darſtellt. Man kann ühberhaupt ſagen. daß Sport Durchgeiſtiaung der Körverübunag bedeutet. In dieſem Sinne ſind die leichtathletiſchen Uebungen vielmehr als man landläufig annimmt, nicht nur körperbildend. nicht nur charakterbildend, ſondern vor allem auchintelligenzbildens. Ein gengueres Studium des Entwicklungsporgangs unſeres Gehlrns giht dafür wiſſenſchaftlichen Beweis. In der Praxis des Sports iſt man ſich darüber ſchon länaſt klar. Vilden die Geſellſchaftsſpiele, wie Fußball, Handball uſw., die ſozialen Tugenden ſo entwickelt der Einzelſnort den Perſönlichkeitswert. Je mehr Leicht⸗ athletik getrieben wird, deſto höher ſteiat der Sportſinn überhaupt und damit Geſundheit und praktiſche Intelligenz: beides brauchen wir ja ſo nötig. Darum iſt das alte Wort in einem höchſten Sinne wahr, daß es„dem Vaterlande ailt, wenn wir zu ſpielen ſcheinen“. D 75 überall ſiegreich landen wird, was die Vorſpiele beerits gezeigt haben. In den Vorſpielen in Fauſtball ſteht in der Meiſterklaſſe Turnperein Sandhofen an der Spitze, ihm folgen mit ein Punkt Differenz Rheinau und dahinter ebenfalls mit 1 Punkt Diffe⸗ renz Neckarau. In der A⸗Klaſſe ſteht Neckarau ohne Punktverluſt an der Spitze, während in der Jugendklaſſe Sandhofen führt, dicht gefolgt von Feudenheim, Neckarau und Lampertheim, die punktgleich ſind. In den Altersklaſſen 32—40 und über 40 Jahren erhielt eckarau kampflos die Gaumeiſterſckaft, während Feudenheim in der B⸗Klaſſe kampflos Meiſter wurde. Eine genaue Tabelle der Spiele folgt nach Beendigung der Schlußſpiele, deren Bekanntgabe noch beſonders erfolgt. Es wäre zu wünſchen, daß ſich die Vereine des Turngaues Mannheim mehr als bisher auch an den Turnſpielen beteiligen, da⸗ mit er den Nachbargauen auch da die Wage zu halten vermag. N. * *Die Neckarwoche des Deulſchen Kauu⸗Berbandes. Am Frei⸗ tag abend begann unter außerordentlich ſtarker Beteiligung der Kanufahrer aus allen Gauen des deutſchen Vaterlandes in Heil⸗ bronn die vom Deutſchen Kanuverband veranſtaltete und vom Heidelberger Kanuverein in muſterhafter Weiſe durchgeführte Pfingſtfahrt der deutſchen Paddler. Ueber 1000 Kajakmänner und Kajakfrauen mit etwa 500 Booten waren der Einladung gefolgt. Stark vertreten waren auch die Vereine aus dem beſetzten Gebiet. Am Samstag abend erfolgte im Kurhotel Mathildenbad die offizielle Begrüßung. Anſchließend an die Begrüßung fand um 10 Uhr abends eine Beleuchtung der oberen Stadtteile Wimpfens ſtatt. Für Pfingſtſonntag war die Stromſtrecke Heil⸗ bronn⸗Neckarzimmern als erſte Etappe der Wanderfahrt vorgeſehen. Am Spätabend bewegte ſich von Neckarzimmern aus ein unüberſehbarer Fackelzug zu Götzens Burg hinauf, wo ein Deutſcher Abend ſtattfand. Am zweiten Tag durchlief die Kanuflotte die zweite Etappe Neckarzimmern⸗Pleu⸗ tersbach. Am Dienstag nachmittag trafen die Kanufahrer in feſtlichem Zuge in Heidelberg ein, wo abends im großen Saal der Stadthalle Feſtbankett ſtattfand. Am Mittwoch erfolgte die Ausfahrt des Südmarkenpreiſes auf der Strecke Häirſchhͤrn⸗Heidelberg. Die Regatta hatte eine ſtarke Be⸗ teiligung aufzuweiſen. 14 Vereine aus allen Teilen des Reichs waren am Start erſchienen. Die Ergebniſſe ſind: 1. Boot: P. Säck⸗ ler—F. Poiger(.⸗V. München 1860) 97,159 Min.; 2. Boot: Feit—-Kramer(pPaddelklub Neckargemünd) 97,3598; 3. Boot: Egli—Drollinger(Karlsruhe) 99,02%5. Die Münchener Mannſchaft, die in Bayern und Oeſterreich bisher faſt jede Wild⸗ waſſerregatta mit Erfolg beſuchte gewann das Rennen knapp vor Neckargemünd mit 20 Sekunden Vorſprug. Die Rennleitung bdag in den Händen der Herren Prof. Dr. Ritter v. Beyer, Karl Frey⸗ müller⸗Mannheim, Dr. Jordan, Hermann Meiſter, Dr. v. Hollenſtein, Gg. Wolfrum. Die Neckarwoche 1924, die bisher einen glänzenden Verlauf genommen hat, gibt ein glänzendes Bild von der Entwicklung des deutſchen Kanuſports innerhalb ſeines 10⸗ jährigen Beſtehens, das der organiſierte Kanuſport in dieſem Jahre feiern kann. 00 Box⸗Meiſterſchaſten Vor 4 Jahren hat der Reichsausſchuß für Leibesübungen und Jugendpflege dem Deutſchen Athletik⸗Sportverband von 1891 das Privileg zur Auslragung der Deutſchen Meiſterſchaften im Fauſt⸗ kampf gachben, Seit dieſer Zeit werden auch im 4. Kreis(Baden und Pfalz) des D..Sp.V. mit gutem Erfolg die Meiſterſchaften ausgelragen. Anläßlich des 28jährigen Beſtehens des J. Athletik⸗Sportvereins Germania Bruchſal war dieſem Verein die Abwicklung des XIV. Kreisfeſtes der Schwer⸗ athletik und die Durchführung der diesjährigen Fauſtkampf⸗Meiſter⸗ ften übertragen worden. Die teilweiſe harten, aber auch ſchöben Kämpfe geſtalteten ſich an den Pfingſtfeiertagen in Bruchſal u einer wahren Propaganda⸗Veranſtaltung für den Borſport. Das ſtädtiſche Oberhaupt ſomohl, als auch der Amtsvorſteher wohnten der Veranſtaltung bei, ſie brachten dem Fauſtkampf ganz beſonderes Intereſſe entgegen. Während im Jahre 1921 im 4. Kreis vier Boxſport pflegende Vereine, wie Mannheim, Karlsruhe, Freiburg und Pforzheim⸗Brötzingen beſtanden, ſind es deren heute 11. die ſich an den Kämpfen beteiligten. Die Ergebniſſe waren folgende: Fliegengewicht: 1. Ernſt Krämer, 1. Karlsruher Boxſport⸗Verein. 2. Wilhelm Horn, V. f. L. Kehl. Bantamgewicht: 1. Auguſt Ramminger, 1. Bad. Fauſtkampf⸗Klub Pforzheim⸗Brötzingen. 2. Jakob Wagner, 1. Karlsruher Boxſport⸗Verein. Federgewicht: 1. Karl Süß, 1. Bad. Fauſtkampf⸗Klub, Pforzheim⸗Brötzingen. 25 Leichtgewicht: 1. Rudi Fiſcher, Vereinigung Frei⸗ burger Fauſtkämpfer. 2. Karl Engel, 1. Bad. Fauſtkampf⸗Klub Pforzheim⸗Brötzingen. Weltergewicht: 1. Willi Schäfer, 1. Karlsruher Box⸗ ſport⸗Verein. 2. Auguſt Ludwig, V. f. L. Mannheim⸗Neckarau. 3. Willi Mayländer, 1. Karlsruher Boxſport⸗Verein. 4. Joſef Hill. 1. Karlsruher Boxſport⸗Verein. 5. Leo Peter, 1. Karlsruher Box⸗ ſport⸗Verein. Mittelgewicht: 1. Willi Höckele, 1. Bad. Fauſtkampf⸗ KAub Pforzheim⸗Brötzingen. 2. Wilh. Kuſterer, Boxklub„Heros“ 3. Karl Scherer, V. f. L. Mannheim⸗Neckarau. 4. Pforzheim. Hermann Germann, Sportverein f. Leibesübungen Rodaſben⸗ Halbſchwergewicht: 1. Kaxrl Rieth, 1. Bad. Fauſt⸗ kampf⸗Klub Pforzheim⸗Brötzingen. 2. Fritz Burkhardt, 1. Bad. Fauſtkampf⸗Klub Pforzheim⸗Brötzingen. Schwergewicht: 1. Rudolf Rottler, 1. Bad. Fauſt⸗ kampf⸗Klub Pforzheim⸗Brötzingen. Ehrenpreis für die meiſten Siege im Welter⸗ gewicht: Willf Schäfer, 1. Karlsruher Boxſport⸗Verein. Ehrenpreis für die meiſten Siege im Mittel⸗ gewicht: Willi Höcke le, 1. Bad. Fauſtkampf⸗Klub Pforzheim⸗ Brötzingen. Ehrenpreis für den techniſch beſten Kämpfer: Auguſt Ramminger, 1. Bad. Fauſtkampf⸗Klub Pforzheim⸗Brötzingen. Troſtpreis: Adolf Sauer, 1. Karlsruher Boxſport⸗Verein. Vereins⸗Ehrenpreis für die meiſten Siege: 1. Bad. Fauſtlampf⸗Klub Pforzheim⸗ rötzingen. We Zur Frage nach der Höchſtgrenze im Streckentauchen Von Walter Mang(Heidelbegg Im Wiener Verbandswochenblatt„Der Oeſterreichiſche Schwimmer“ war im November 1928 unter der etwas anzüglichen Ueberſchrift„Der Unfug des Tauchens“ von Maſor Beruartz die bisher bei uns allgemein übliche Höchſtſtrecke von 50 Meter beim Streckentauchen als zu hoch für die Durchſchnittsleiſtung und daher als bedenklich, ja als ſchädlich bezeichnet worden, wofür auch Fälle aus der Praxis angeführt wurden. Dieſe Auslaſſung des einſt ſelbſt als erfolgreicher Wettaucher bekannten Verfaſſers, der als junger Leut⸗ nant noch ſogar einmal 76,5 Meter im Hallenbecken getaucht hat, er⸗ ſcheinen mir jedoch in mancher Hinſicht als überängſtlich, zumal bei uns derartig ſchlechte Tauchleiſtungen wie dort teilweiſe angeführt ſo wenig wie ernſtliche Unfälle oder auch nur Zwiſchenfälle je bekannt geworden. Zudem wird einem unzuverläſſigen Wettaucher, der etwa mehrmals herausgeholt werden mußte, abgeſehen ſelbſtreden von der Aberkennung ſeiner ſo erlangten Siege, dann ohne weiteres Startver⸗ bot künftiahin durch den Kreisſchwimmwart auferlegt. Im deutſchen Leipziger Verbandswochenblatt„er Schwimmer“ fanden dieſe immerhin in einiger Hinſicht beachtlichen Auslaſfungen aleichfalls Abdruck und erweckten hier als Wiederhall zunächſt eine zuſtimmende und dann eine ablehnende Erwiderung. Zur letzten geſellte ſich nun jüngſt eine weitere ablehnende Stimme des offenkundigen Praktikers Otto Laumer aus Münſter i.., der unbedingt an der 50 Mtr.⸗ Grenze feſtgehalten wiſſen will und die für uns unzutreffenden Vor⸗ ausſetzungen Bernartzs klar widerlegt. Zuletzt tritt er überzeugt für beſſere Berückſichtigung der Tanchwettkämpfe als einer wertvollen ſportlichen Willenſchulung ein. Damit und durch zwei weitere im Wiener Blatte inzwiſchen ge⸗ brachten Erwiderungen mag vorläufig dieſe Frage als erledigt gelten, weshalb ich darauf nun nachſtehend noch zuſammenfaffend und er⸗ gänzend eingehen will. Dabei will ich gleich eingangs bemerken, daß noch vor Abdruck der erſten Betrachtung von Mafor Bernartz im „Schwimmer“(am 5. Dez. 23) bereits im„Oſterreichiſchen Schwimmer“ vom 16. November eine fachkundige kurze Erwiderung erſchienen war, die Bernartzs Bedenken ſchon ſoweit als unbegründet erledigt hatte. Sie ſtammte vom öſterreichiſchen Verbandsarzt Dr. Kauf, der zu⸗ gleich als ſelbſt erprobter Wettaucher, keinerlei Herz⸗ u. Lungenſchädi⸗ gungen bisher dabet erlebt hat.(Freilich iſt jetzt in Wien auch die ſportärztliche Unterſuchung auf der eigenen dortigen Herzſtation für alle Staxtende verbindlich.) Dr. Kauf tritt daher für Beibehaltung der Kraftfordernden 50 Mtr.⸗Strecke, doch mit der Tauchzeitbegrenzung auf eine Minute(wie beim Kopfweitſprung) unbedenklich weiterhin ein. Ich habe mich damals ſchon gewundert und ſogar geärgert, daß dieſe klare, bündige Antwort eines maßgeblichen Facharztes nicht zu⸗ gleich mit jener vielfach beunruhigend wirkenden Auslaſſung oder doch baldmöglichſt darnach erſchien, die uns doch weit mehr anging als etwa die überflüſſig langen Erörterungen über den uns anekelnden Amateurſtreit der Fußballer. Inzwiſchen hatte ich dann eine Dr. Kauf durchaus zuſtimmende Ergänzung dort gebracht, da ich ſelbſt doch in meinem Schwimmſport II zuerſt und bis jetzt auch zumeiſt über das Sporttauchen gehandelt und es ſtets als unverdient vernach⸗ läſſigtes Lieblingsgebiet aufmerkſam verfolgt hatte. Aus dieſer am 4. Januar daſelbſt gebrachten Ergänzung zur Entgegnung ſeien die Hauptpunkte doch wenigſtens hier nachgetragen. Für die Damen habe ich dabei 40 Meter als Höchſtſtrecke künftighin empfohlen, da die 80 Mtr.⸗Grenze ſchon ſeit Jahren nie mehr erreicht worden; wobet zwar zu beachten, daß für unſere Taucherinnen noch viel ſpärlichere Wett⸗ bewerbsgelegenheit vorhanden.(In Holland ſcheint es damit beſſer zu ſtehen, da von insgeſamt zehn Damen⸗Tauchmeldungen beim inter⸗ nationalen Jubiläumsfeſt des Rheydter Damenſchwimmklubs jüngſt acht allein auf die Holländerinnen entfielen). Dabei bezweifelte ich jerner die praktiſche Ausführbarkeit eines wohlgemeinten Wiener Antrags, den Taucher nach„ Minuten am Forttauchen gewaltſaum zu hindern, im freien Waſſer bisweilen, und verwarf die ungenaue Zeitnahme beim oft unſicher zu beobachtenden„Eintauchen“ des Kopfes ſtatt beim ſtets genau bemerkbaren Abſprung der Füße. Für Jugend⸗ liche könnte ebenfalls die 40 Mtr.⸗Grenze genügen, die überhaupt bei der früheren D. Schwimmerſchaft allgemein beſtand, wie ferner bei den Turner⸗ und Arbeiterſchwimmern in angemeſſener Beſchränkung. Sie gilt ja ſchon beim Mehrkampf der Juniorklaſſe und wäre für die hoffentlich doch auch mal kommenden Damenmehrkämpfe angemeſſen auf 25— 80 Meter zu ermäßigen. Ob man andererſeits bei der deut⸗ ſchen Mehrkampfmeiſterſchaft zur zeitgemäß vollbürtigen Erhöhung des Tauchgebietes nach Schneefuß' Vorſchlag ſogar bis zur 60 Meter⸗ Grenze gehen darf, bleibe dahingeſtellt. Luber hat ja wohl ſchon mal im Stadion aus reiner Luſt und Laune gegen 80 Meter getaucht, trotz ſeiner hinderlichen Kriegsverſtümmelung an einer Hand, die eine Richtungseinhaltung im Freien ziemlich erſchwert. Nach Ueber⸗ ſchreitung der Minutengrenze wäre der Taucher verpflichtet, auf ein Unterwaſſer⸗Schallzeichen hin ſofort hochzukommen. An der 25 Meter⸗ Strecke für die Gattungsprüfung iſt jedenfalls auch für weſwbliche Bewerber unbedingt feſtzuhalten. Indem ich noch die unbegrenzten Strecken⸗ und gar Dauertauchwettkämpfe, wie erſt vorigen Sommer in Petersbura(wo der Sieger von nur zwei Teilnehmern 75 Meter leiſtete mit Wende nach 50 Meter und ein anderer Sieger von nur 2 Min. 52 Sek. drunten aushielt) ablehnend ſcharf als ſportwiedrig kennzeichnete, ſührte ich zuletzt Dr. Bruſtmanns Empfehlung ge⸗ legentlicher Hechttauchübungen beim Haupttraining des Sprinters an um ſo den Körper darin zu üben, eine ſtarke Muskelarbeit bei unter⸗ bundenem Gaswechſel zu leiſten, welche Anforderung ete Endſpurt des dabei atmungsbeſchränkten Kurzſtreckle itt. 5 e e leiſtungen, immerhin eine ſorglich angepaßte Vorbereitung und Le⸗ ſchließung der Atmungsyforten beim Eintanchen nach Vorbild genann⸗ „gleichzuſtellen— für durchaus zeitoemäß und angebracht. Denn: 6. Seite. Nr. 270 Maunheimer General-Anzeiger ¶Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 12. Juni 1924 Um nun noch kurz auf einen geſundheitlichen Haupteinwa. zugehen ſo halte ich keine eigentliche Preſſung 1285 eee 17 5 Ringen, Stemmen, die ſraglos mit der Zeit zumal bei Jugend⸗ 5 chen ſchädigend wirken kann) für vorliegend. In unſeren ſport⸗ ꝓhyſiologiſchen Lehrbüchern wird nur wegen der Zunehmenden Herz⸗ belaſtung bei ausgedehnter Tauchzeit vor Uebertreibung gewarnt, die zmäßige Tauchubung aber als Leiſtungsprüfung von Herz und Lungen wie als wichtige praktiſche Fähigkeit ſonſt ſogar verlangt. Daher halte eich es auch für zu weitgehend, wenn Prof. Dr. Mehl in ſeinem großen„Grundrißz des deutſchen Turnens“(Wien 1923) allgemein jedes Tauchen über eine halbe Minute als geſundheitſchädlich zu unter⸗ Laſſen rät, alſo nur die Hälfte der international erlaubten Tauchzeit auszunutzen anweiſt. Die von ihm als Grund dieſer Einſchränkung angeführte Preſſung tritt jedoch weit eher bei überanſtrengenden Kraftübungen beim Wetturnen am Reck, Pferd und Barren ein, zumal bei Jugendlichen, worauf Prof. Dr. Müller in der Neubearbeitung ſeines bekannten Lehrbuches hinweiſt. Dagegen erklärt Müller, daß beim Wettlauf trotz der an ſich für die Herzarbeit ungünſtigen Atem⸗ haltung keine Preſſung eintritt zufolge des dabef unvermeidbaren dauernden Luftablaſſens. Ein ähnliches Verhältnis ſcheint mir beim erfahrenen und durchgeübten Taucher vorzuliegen, der ja auch, wie Naumer näher angibt, ſich bei beklemmendem Bruſtdruck durch Ab⸗ laſſen hilft. Wem jedoch das Tauchen, wie er bald merkt, gar gar nicht bekommt. alſo nicht liegt, der möge es eben lieber unterlaſſen. Wie Aungeſund das gewerbsmäßige Natur⸗Taucherhandwerk wirkt, iſt ja bekannt genug. Die armen Singhaleſen von Ceylon z.., die im ſeichten Golf von Manar unter britiſcher Regierungsaufſicht, d. h. Ausbeutung ihren immer ſchwierigeren und unlohnenderen Perl⸗ ziſcherberuf ausüben, ohne dabei von Geburt bis zum Tod ſe an Land zu kommen, werden bei ihrer grauſam harten, lebensbedrohten Arbeit in wenigen Jahren verbraucht, dazu bei einem Hungerlohn gegen⸗ über dem reichen Gewinn der langen Zwiſchenhändlerkette bis zum Großſtadtjuwelier. Daher iſt die ſo erfolgreiche künſtliche Perlenzucht in Japan jetzt, wobei nur Frauen die weniger beſchwerliche und gefährliche Arbeit unter Waſſer beſorgen, aus reinen Menſchlichkeits⸗ gründen ſchon ein erfreulicher Fortſchritt. Unſere armierten Marine⸗ taucher werden ja auch bekonntlich vor ihrer Zulaſſung gebörig auf Herz und Nieren geprüft. Unſer einfaches, kurzdanerndes Sport tauchen verlangt zwar von ſeinen Anhängern keine derartigen Daner⸗ bensweiſe, wie ſie ſchon beim klaſſiſchen Taucherkorvs im alten Rom ſtreng vorgeſchrieben. Rauchen und Tauchen reimt ſich nun einmal in naſſer Wirklichkeit nicht zuſammen! Zwar ſollte das Tauchen gewiß auch im Schulunterricht niemals fehlen; doch darf man nur mäßige Pflichtleiſtungen darin verlangen und muß etwaigen Wettbemerb darin ſorgſam bemeſſen. Dr. Mallwitz bemerkt in ſeiner zu Wer⸗ bezwecken ob ihrer knappen, kloaren und zuverläſſigen Stoffbebandlung ſicher brauchbaren Sonderſchrift Schwimmen und Volksge⸗ ſundheit“ zutreffend, daß die Fracge über den Umfana unbedenk⸗ licher Tauchübungen erſt noch weitere Klärung von zuſtändiger Seite erfordere, womit wohl unſere Hochſchulen für Leibesſübungen oemeint ſind. In dieſer Hinſicht erſcheint auch das ganz neuartige Verfabren beim Unterwaſſeraufenthalt bedentſam, weſches der Franzoſe de La⸗ Ilyman im letzten Sommer aufarund ſoraſamer Beobachtung an „Waſſertieren(Phoken d. h. Seehunden) über deren Atmungsweiſe dann unter Mitarbeit eines Stabsarztes ühbertragen auf den ähnlich gebauten menſchlichen Atmungsapparet erfalareich onagenrobt ßat. Es berubt im weſentlichen auf der willkürlich ausgeſßten feſten Ver⸗ ter Waſſertiere und rechtseitiaen Entlaßung der Lungen durch Ent⸗ laſſung der verbrauchten Luft bei mäßſcer Lungenküllnno vur dem Tauchen. Als eifriaer Schwimmapoſter hat dieſer autgeſtollte Amateur⸗ Sportsmann in Paris wie in der Proninz zoblreiche Nnrteñae und Vorfüßhrungen in ſeiner damit erzielten garoßen Tauch⸗ und Pettunes: fertigkeit veranſtaltet. Auf meine Anfrace bat er mich dann des Näheren auf ſeinen anſchaulichen neuen Nehrfifm bierüber varmieſen, der für Deutſchland noch keißweiſe oder känklich non ſbm erbältlich iſt Poch will ich erſt womöolich beim Pariſer Schwimmolymvia mich ver ſönlich von ihm belehren laſſen. ehe ich unſere maßgeßlichen Kroiſe zur Beſchaffung dieſes jedenfolls wichtigen Leßrfifmez veranlaſſe. Für Rettungszmecke müßte m.&. normaſerweiie die Fisger geforderten 25 Mtr.⸗Strecke bei der Nrüfung für die Bronconlofette genügen, mären böckſtens für männliche Nrüfſinoe auf aa Meter zu exßöpen. Hingegen finde auch ich eine ſtärkere Pfleoe des Tonchſnor. tes bei beiden G⸗ſchlechtern aus richtio verſtandenen und angemandien exziehlichen Gründen— als. mie aeſagt. wichttae Wiflansſchurung Narin mohl dem Springen an Mut und Gefoprenverechtung nahezu Wer nicht unter Waſſer ſchwimmt, Leicht ein böſes Ende nimmt, Wer nicht taucht in Fluten klar, Iſt ein Tauchenichts fürwahr! K * Für die Henley Ruderregatta, die in der Zeit vom 2. bis 5. Juli auf der Themſe ſtattfindet und der Höhevunkt der eng⸗ liſchen Ruderſaiſon bildet, ſind nur ſehr wenig Meldungen aus dem Auslande abgegeben worden, da acht Tage ſpäter in Paris die Olympiſche Ruderregatta vor ſich geht. Für den Themſe⸗Pokal hat der Italiener Nino Bixio vom RC. Piazenca gemeldet, für den Doppelzweier um den Silbernen Becher nannten die Delftſche Stu⸗ denten R. V.(Holland). AC. Beynen—Wo. Roſing und der Lario RC. Como—Italien(M. Bernasconi—E. Lauzetti). Zum beden⸗ tendſten Rennen der Veranſtaltung, den Diamond Sculls meldeten die Amerikaner A. Belyea(St. Johns Rg. Canada) und W. G. Garxet Gilmore(Bachelers's Barge⸗Club Philadelphia). 880 Ziskov⸗Prag in Mannheim Ebe wir über die alänzenden Erfolge der Viktoria Ziskop⸗Prag während der Safſon berichten. wollen wir in Kürze die Geſchichte des Klubs wiedergeben. Die Viktoria wurde 1903 gearündet und ſie be⸗ ſtand in den erſten Jahren ausſchließlich aus Studenten. Die erſte Senſation in der Sportwelt rief die Viktoria im Jahre 1908 hervor. als es ihr gelana. die Sparta⸗Praa alatt mit:0 zu ſchlagen. doch ceſt ſeit 1912 iſt ſie Mitalied des berühmten tſchechoflowakiſchen Drei⸗ eſtirns Sparta. Slavia. Viktoria. 1912 beſieate ſie mit:2 die Kavia, die bislang von keiner heimiſchen Mannſchaft geſchlagen worden war. Die Vorkrieasjahre 1912 bis 14 bearündeten die Popu⸗ larität und den Ruhm des Klubs. In zwef aufeinanderfolgenden Jahren gewinnt die Viktoria die ehrenvollſte tſchechiſche Trophäe. den Ebaritn Eup(Pokal), indem ſie die Slavia:0 und:0 beſiegte, ſie ſchlägt Civil Service:1 und führt noch einige Niederlagen der Slavia und Sparta herbei. Der Krieg unterbrach die Entwicklung der Viktoria in bedeutendem Maße, deſſen ungeachtet iſt aber die Vik⸗ toria Ziskow zurzeit die beſte tſchecho⸗lowakiſche Mannſchaft. die im Vorfahre bereits zum dritten Mal den Charitn Cup, im Match mit der Sparta bei einem Siea von:0 errana. Damals beteiliate ſich r Klub mit durchdringendem Erfola an der Wiener Weihnachtsretſe Rapid:2. Waf:2, Wac:). Zuhauſe hatte die Viktoria in jenem Sommer überhaupt keinen Konkurrenten, da ſie Slavia.1..0,:1 ind:2 und die Sparta zweimal:0 und:0 beſieate. Dieſes Niveau urde bis zum Jahre 1922 beibehalten. Dann ſpielte die Mannſchaft ücher, bis ſie in dieſem Jahre wiederum ihre größten Erfolge ährend ihres Beſtandes erzielte. Das Jahr verzeichnet die aroß⸗ Artigen Triumphe der Viktoria. Im Januar gewinnt ſie den Pokal. indem ſie Vrſovice:1 und Meteor VIII:0 ſchläat. Sodan erfolat ein überraſchend glänzendes Reſultat in Pilſen mit:0 gegen Vik⸗ ja Pilſen. Admira Wien wird mit:1 geſchlagen. Die Sviele gen Slavia und Sparta brachten dasjenige Ergebnis, das Viktoria iskop augenblicklich als die beſte Mannſchaft der Revublik ſtemvelt. Sie ſpielte zu Beainn dieſer Saiſon gegen die Sparta mit dem Er⸗ ebnis:3, gegen die Slavia:1 und:3. Beſonderen Ruhm erntere . Viktoria. als ſie in den olympiſchen Snielen zu Oſtern den D. F. :1 und die Sparta:2 beſiegte. Das Viktoria⸗Team iſt eine echte rager Spezialität, es iſt nahezu gänzlich aus Zöalingen des Klubs ervorgegangen und Slavia und Sparta zoa von Viktoria im letzten br folgende Spieler: Seifert, Plodr. Pleticha, Canek. Hayny. Stei⸗ und Stepan. alſo ausſchließlich erſtklafſige Spieler. Dieſes Jahr der Klub fünf ſeiner Zöalinge in das erſte Team eingereiht, den rormann Benda. den Vack Stehlik und eine aanze Reſervereihe: mia. Suchn, Januſchek ſowie die linke Verbindung Kriſtal. Stehlik nd Kriſtal erzielten kürzlich im Olumpiateam gegen Cardiff Citu —5 und dem deutſchen F. V. die Berufung in das internationale umpiateam in Paris und ſind mit 19 Jahren die jünaſten Inter⸗ ſdationglen der Republik. Auch ſonſt beſitzt die Mannſchaft inter⸗ jonale Spieler und zwar: Hoyer. Stehlik, Mares. Novak, Kriſtal. König. Januſchek. Koza iſt in das Team eingereimm worden, von der Sportpreſſe wird ihr der Löwenanteil an dem Siea in den olympiſchen zugeſchrieben. Anariff: Mares. Novac Slezak. Kriſtal, elinek. Dieſe ſtarke Mannſchaft tritt am Sonntag gegen Sp. u. T. Waldhof an. Der„Amateur“ Wenn eine Bewegung in die Breite geht, wachſen auch die Mühen, Sorgen und Auswüchſe. Als der Fußball noch in den Kin⸗ derſchuhen ſteckte, fiel es niemandem in den Sinn, ſich mit Para⸗ graphen, ſchwierigen Begriffsdefinitionen, deenentdeckungen und ähnlichem herumzuſchlagen. Man ſpielte Fußball. um des Spieles willen. In dem Maße, mie er ſich in allen Ländern zum Volks⸗ ſport, zu einem Erziehungs⸗, Kultur⸗ und auch Wirtſchaftsfaktor ent⸗ wickelte, wuchſen die Probleme. Eines der ſchwierigſten iſt das der Amateuerfrage. Im Anfange gab es nur Herrenſpieler, d. h. man betrieb den nur der Erholung, der körperlichen Ertüchtigung, des Spieltriebs willen und dachte nicht daran, aus der Beherrſchung des runden Leders auch eine brotbringende Kunſt zu machen. aber die Entwicklung iſt auch andere Wege gegangen Wir ver-odnen längſt ſchon die Tatſache, daß der Sport als Beruf aus⸗ geübt wird. Das mag an ſich bedauerlich ſein, aber wir haben ung mit dieſer Tatſache längſt abgefunden; der Kampf gilt heute nicht mehr dem Berufsſport an ſich, ſondern der reinlichen Scheidung zwiſcken Profeſſional und Amateur. Wir wollen den Begriff Ama⸗ teur ſo klar und deutlich feſtgelegt wiſſen, daß dann aber auch aus dem Reiche des Amateurſports der Materialismus in jeder Form verbannt und die reine Sportsidee unveränderlich erhalten bleibt. Das aber iſt der Uebel größtes, daß man ſich über den Begriff Ama⸗ teur in der Praxis nicht immer ſo klar wie erforderlich iſt, daß auch der bisher reine Herrenſport vom Geiſte des Materialismus ver— ſeucht iſt. Wir kennen kaum ein Land, das nicht mit dieſen Zu⸗ ſtänden zu kämpfen hat. das nicht ſtändig beſtrebt wäre durch Ge⸗ ſetze und Beſtimmungen das Wuchern des verkappten Amateur⸗ ſports zu verhindern. Dieſe Bemühungen werden immer nur zum Teilerfolg verdammt bleiben. wird die Regelung des Begriffes Amateur“ nur örtlich u. nicht allgemein, international durchgeführt. Man könnte eine Reihe von Ländern(Ungarn, Tſchechei, Oeſterreich, Spanien uſw.) aufzählen, in denen man bald ſchon keine Rettung mehr weiß und ſehnſüchtig die Konfliktslöfung durch die„Fußball⸗ Internationale“ erwartet. Aber die„Fifa“, der internationale Fußballverband hat ſich bis⸗ her noch nicht zu einer eindeutigen Definition aufſchwingen können, er hat bislang glänzend verſagt. An der Fußball⸗Olympiade zu Paris dürfen alle Spieler teilnehmen, die nach den Beſtimmungen ihres Landes als Amateur gelten. Dieſe laſche und ſehr dehnbare Aus⸗ deutung hat natürlich die praltiſche Wirkung, daß an dem ſoeben be⸗ endeten Fußball⸗Tournier Leute teilnahmen, die ſchon ſeit Jahr und Tag von den Einnahmen leben, die ihnen der Fußball einbringt.— Aber die„Fifa“ wollte den Dingen doch ſcheinbar energiſch zu Leibe gehen. Im Vorjahre wurde unter dem Vorſitz des Norwegers Bergh ein internationales Dreimännerkollegium gegründet, das der Amateurfrage ein beſonderes Spezialſtudium widmen und das über die Ergebniſſe feiner Prüfung Bericht erſtatten und Vorſchläge unter⸗ breiten follte. Die Kommiſſion ermog in langfriſtiger Arbeit alle Mögliſchkeiten einer internationalen Regelung der Amateurfrage und kam in ihrem Bericht auch zu ganz annehmbaren Vorſchlägen. Be⸗ merkenswert iſt. daß in dem Bericht mit einer allgemeinen Einfüh⸗ rung des Berufsſpielertums gerechnet wird Es wäre nun ſehr zu ünſchen gsweſen, wenn die„Fifo“ dieſe Vorſchläge zum allgemein gültigen Geſetz geſtempelt hätte. Aber man hat eine halbe Woche lang verhandelt und iſt zu dem Ergebnis gekommen. daß die ganze Klärung wiederum um ein volles Jahr hinausgeſchoben wird. Wäh⸗ rend der Tagung ſtanden ſich zwei vollkommen verſchiedene Anſich ten gegenüber. Hugo Meiſl, der gewandte und intelligente Füh⸗ rer der Oeſterreicher, vertrat die eine. die für den reinſten Amateuris⸗ mus im orthodoxen Sinne der Engländer kämpft, während die an⸗ dere, die dafür eintritt, daß verlorene Arbeitstage, gewiſſe mit dem Sportbetrieb verbundene Auslagen uſw. vergütet werden können, ihren Hauptredner in Seeldraners(Belgien) hatte. Bei der Ab⸗ ſtimmung ergab ſich Stimmengleichheit für die beiden Richtungen. Hinterher einigte man ſich dann darauf, daß die auf die Löſung der Kernfragen zielenden Anträge weder als angenommen. noch als ab⸗ gelehnt zu betrachten ſind: für ein weiteres Jahr ſoll alles beim elten bleiben, d. h. jeder Verband kann den Amadeurbegriff weiter ſo ausdeuten, wie er es bisher getan hat. Inzwiſchen wird die Seuche weiter freſſen und wir ſind nicht aptimiſtiſch genug, um zu glauben, daß man nach einem Jahre noch viel retten wird. Wenngleich auch wir in Deutſchland unſere„Ama⸗ teur“⸗Sorgen haben, ſo iſt bei uns die Karre denn doch noch nicht ſo verfahren, daß uns nicht mehr zu helfen wäre Hauptleidtragende merden andere Länder, vor allem Ungarn, die Tſchechei, Oeſterreich, und Spanien ſein. Und da beſteht denn auch für uns die Ge der Anſteckung. Aber vielleicht iſt unſere D. F..⸗Leitung gewitzigt genug. um zu ſteuern unb vorzubeugen, wo es notwendig iſt, bis daß die Unbedingt erforderliche internationale Regelung kommt. Daß dieſe aber nicht mehr lange auf ſich warten laſſe, iſt der brennende Wunſch eines jeden ehrlichen Sportsmannes. A. F. Radſport * Disqualifikation aller deutſchen Berufsrennfahrer. Der Ver⸗ waltungsausſchuß des Verbandes Deutſcher Radrennbahnen hat in ſeiner letzten Sitzung einſtimmig beſchloſſen, alle deutſchen, vom V. D. R. ligenſierten Bahnfahrer(Flieger, Steher und Schritt⸗ macher) bis auf weiteres zu disqualifizieren. Die Mitglie⸗ der des Deutſchen Berufsſtraßenfahrer⸗Verbandes ſind hiervon nicht betroffen, ausgenommen die Rennfahrer R. Huſchke, Manthey, Golle und Koch, die auf längere Zeit„kalt ge⸗ ſtellt“ worden ſind(3 Monate Disqualifikation wegen unſportliches Betragen). Infolge des Startverbots müſſen alle für den 15. Juni ausgeſchriebenen Berufsradrennen aus⸗ fallen. Der Kampf zwiſchen Rennfahrern und Rennveranſtal⸗ tern hat alſo eine Schärfe angenommen, die nicht mehr zu über⸗ treffen iſt. Vielleicht bringen die demnächſt in Berlin ſtattfinden⸗ den außerordentlichen Generalverſammlungen beider Gruppen eine Klärung der verworrenen Situation. die Jubiläumsſahrt des Deutſchen Automobilklubs Dresden— München— Baden⸗Baden— Berlin vom 27. Sepiember bis 2. Okiober. In dieſem Jahre kann der Automobilklub von Deutſchland auf ein fünfundzwanzigjähriges Beſtehen zurückblicken. Beſonders in der Vorkriegszeit hat er, als er noch unter dem Namen Kaiſerlicher Automobilklub figurierte, Großes auf ſportlichem und ſportgeſellſchaftlichem Gebiete geleiſtet. Ihm iſt die Veranſtaltung großer Wettbewerbe, der Prinz Heinrich⸗Fahrten, Kaiſerpreisrennen und anderer großer Wettbewerbe, die das Automobil volkstümlich machten und den Automobilſport ſchufen und belebten, zu danken. In der Nachkriegszeit hat ſich der Automobilklub von Deutſchland ſportlich weniger hervorgetan. Gut organiſierte und wertvolle Ver⸗ anſtaltungen waren die von ihm organiſierten Apus⸗Rennen. Nun⸗ mehr tritt er aus Anlaß ſeines fünfundzwanzigjährigen Beſtehens mit einer Jubiläumsfahrt erneut in die Oeffentlichkeit, deren Aus⸗ ſchreibung ſoeben erſchienen iſt. Dieſe Jubiläumsfahrt iſt eine Geſellſchaftsfahrt mit dem Zweck, möglichſt vielen der im Kartell vereinigten, befreundeten Automobilklubs Beſuche abzuſtatten und dadurch den Zuſammenhalt des Kartells zu fördern und in der Oeffentlichkeit zu bekunden. Start zur Jubiläumsfahrt iſt am 27. September in Dresden. Die Fahrt führt von dort über Nürnberg, München, Stutigart, Baden⸗Baden, Darmſtadt, Frankfurt a.., Eiſenach, Leipzig nach Berlin. Die Geſamtentfernung beträgt 1600 Km., die in ſechs Fahrtagen zurückzulegen ſind. Bei der Fahrt wird lediglich die Zuverläſſigkeit gewertet. Dieſe wird dadurch bekundet, daß die Teil⸗ nehmer allmorgentlich zu einer beſtimmten Zeit ſtarten und im Laufe des Tages zu einer beſtimmten Zeit am nächſten Etappenort eintreffen müſſen, ferner, daß während der Dauer einer Tagesetappe vom Start bis zum Ziel irgendwelche Erſatzteile, Werkzeuge, Be⸗ reifungen oder Betriebsſtoff nicht an Bord genommen werden dür⸗ ſen. Abfahrt und Ankunftszeiten. ſowie die Einhaltung der Vor⸗ mek, Koza. Slezak. In der 1. Mannſchaft ſpielen: Torwart nda. Verteidiger: Honer, Stehlik. Die geſamte Reſerve: Suchy, ſchrift werden durch Unparteiiſche kontrolliert, die von den Melden⸗ fohr 151.292 Stundenkilometern überboten, eine Leiſtung, die von den namhaft zu machen ſind und vom Veranſtalter in lolge drei. Klaſſen eingeteilt: Klaſſe I: Fahrzeuge bis 700 St Pie, Klaſſe II: Fahrzeuge von 8 bis 14.99 St..S. Klaſſe III: Faßg zeuge von 15 St. P. S und darüber. Für jede Fahrzeugklaſſe wir zwiſchen den einzelnen Etappen eine beſtimmte Mindeſt⸗Durchſchaitts⸗ geſchwindigkeit vorgeſchrieben. Zugelaſſen ſind ſämtliche vierrädrigen Kraftfahrzeuge im Beſite von Mitgliedern des Automobilklubs von Deutſchland oder der dem Kartell angeſchloſſenen Klubs, ſoweit die Fahrzeuge deutſcher Her. kunft und zum Verkehr zugelaſſen ſind. Fahrzeuge ausländiſcher Herkunft ſind gleichfalls zugelaſſen, müſſen ſich aber ſeit dem 15. im Beſitze des Meldenden befinden. An Preiſen werden gegeben: a) die goldene Jubiläumsvplakette jedem Teilnehmer, der die Geſamtfahrſtrecke ohne Strafpunkte zu⸗ rückgelegt hat: b) die ſilberne Jubiläumsplakette jedem Teilnehmer, der die Geſamtfahrſtrecke zurückgelegt und nicht mehr als 20 Straf⸗ punkte erhalten hat; c) die bronzene Jubiläumsplakette jedem Teil nehmer. der keine goldene oder ſülberne Plakette erhalten hat. Selhſt. fahren iſt für die Teilnehmer nicht vorgeſchrieben. doch erhalten Meldende, die ihre Fahrzeuge über die ganze Strecke ſelbſt gefohren haben. als Zuſatzpreis die Jubiläumsmedaille des Automobilklub von Deutſchland. D. * „ II. Unterfränkiſche Zuverläſſigteitsſahrt. Der Motor Sportklul Bürzburg des A DAcg. veranſtaltet am 22. zum zweiten Male ſeine unterfränkiſche Zuverläſſig keitsfabrt, mit welcher die Austragung der Berameiſterſchalt des Speſſarts verbunden iſt. Die Fahrt führt von Würzburg Höchberg—Tauberbiſchofsheim—Wertheim—VöctenrothNeunkirchen Eichenbühl— Miltenberg— Oberburg— Aſchaffenburg— Rohrbrunn 0 Marktheidenfeld—Höchberg zurück nach Würzburg und bewegt f durch das herrliche Tauber und Maintal und den ganzen Speſſart. Die Länge der Strecke beträgt 192 Km. Zur Teilnahme als Bewerbe ſind alle A DelC.⸗Mitglieder berechtigt. ſowie alle den Kartellkluß Angehörenden. Die Bewerber ſcheiden ſich in Privat⸗ und Induſtrie⸗ fahrer. Zugelaſſen werden tourenmäßige Kraftfahrzeuge, und awar Kleinkraßträder, Krafträder mit und ohne Beiwagen, Kraftwageg (zwei⸗ und dreiſpurig,), ſowie Rennwagen. Im ganzen ſind je 13 Klaſſen für Räder und Wagen vorgeſehen. Alle Nennungen ſind 5 18. Juni(Nachmeldungen bis 23. Juni) an Sportleiter Hans Bauer⸗ Würzburg, Textorſtraße 5, Feruruf 2626, zu richten.— 300 000 Lire für die großen italieniſchen Automobilrennen Der Reigen der großen motorſportlichen Veranſtaltungen in Ita⸗ lien beginnt bereits am 15. Juni mit dem Großen Preis der Nacht in Monza. Dieſer beſteht aus einem 24 Stundenren“ nen für Tourenwagen, für das bisher 15 Nennungen 1 liegen, und zwar 3 Amilcar, 2 Salmſon, 1 Aureo, 3 O. M. Bianchi, 3 Diatto und 1 N. A. G. Dei porgeſchriebenen Geſcheez digkeiten für die einzelnen Kategorien differieren von 58 bis 870 kem pro Stunde. Für dieſes Rennen ſtehen 30 000 Lire zur Ver paug, Am 6. September folgt ſodann die Europa⸗ Meiſter⸗ chaft der Motorräder. Für die Kategorie 250 cem ſin 200 lem borgeſchrieben, für die Kat. 350 com 300 kem und für die Kat. 200 com 400 lem. Das Rennen iſt mit 20 000 Lire dotier Das Hauptereignis iſt aber der Große Preis von Italien⸗ der am 7. Sebtember in Monza zur Entſcheidung kommt. wird vorausſichtlich eine ſcharfe Revanche für den Großen Preis von Europa vom 3. Auguſt in Lyon werden, von dem die Deutſchen bekanntlich ausgeſchloſſen ſind. E meldet ſind für den Großen Preis von Italien bisher 3 Merce⸗ de s. 2 Schmid, 4 Fiat, 4 Alfa Romeo und 1 Miller. 250 000 an Preiſen ſtehen für dieſes Rennen zur Verfügung. Großer Preis von Indianapolis. Das mit 50 000 Dollar dotierte größte amerikaniſche Automobilrennen, das zum zwölftenmal in 5 diauapolis zum Austrag gelangte, hat mit einer Ueberraſchung endet. Jimmy Murphy, der zweimalige Sieger Millen Hearne und Harty, der im Vorfahr die Rekordrunde fuhr, galten als ausgeſprochene Favoriten. Aber allen ſchlug der Düſenbene, fahrer Boyer ein Schnipychen, der ſeinen Wagen in einem biöhe. noch nicht erreichten Tempo über die 200 Runden der nur 4 Kilomee langen Rennſtrecke brachte und die 804,565 Kilometer in 5 Stb. 5 Mie⸗ 23 Sek. zurücklegte und damit ein Stundentempo von 158,094 Kllonf tern als neuen Rekord aufſtellte. Zweiter wurde Cooper 155 Studebaker und als Dritter placierte ſich erſt Murphy auf ſeinen Millerwagen. In dem Rennen blieben in dieſem Jahre die Amegf kaner unter ſich. Vierzehn verſchiedene Fabrikate hatten insgefanfefh Nennungen abgegeben, während ſonſt eurvpälſche Fabriken nie 110 ten. Peugeot gewann das Rennen 1918. 1916 und 1817, Delave 7— während 1915 Ralphde Palma einen Mercedeswagen Siege ſteuerte. Mercedes verſuchte ſich auch im Vorjahre mit etußte pollſtändigen Fabrikteam Sailer, Fautenſchäger und Werner, muaz ſich jedoch mit dem neunten und zehnten Platz begnügen. De dalehen Rekord von 1915 blieb lange mit 144,562 Stundenkilometern beſt mit und wurde zum erſtenmal von Murpley auf eicener Konſtrukti g ner mit 158,095 Stundenkilometern überflügelt wurde. Das ſeit men beſtehende Rennen ailt als ſchwerſter Wettbewerb der Zwelliterwaß 11 und iſt immer mehr eine Frage der amerikaniſchen Spezialiſten der Bahn geworden. Allgemeines 41 1 e Straußen⸗Neunen. Erſtmalig in Deutſchland und zuerſt 11 der Grunewaldrennbahn Berlins werden, wie uns mitgeteilt Reil⸗ Strautzenrennen ſtattftuden, bei denen die Strauße teils als teils als Fahrtiere. bet einem Trabrennen in Sulkus geſpann es Verwendung treten. Des weiteren ſoll erſtmalig ein Vergleicher geit ſtattfinden, in dem Gelegenheit geboten wird zu prüfen in wieneig Strauße den Pferden überlegen ſind. Dieſe Rennen, die 3. 3555⸗ Nizza eine ſehr große Anziehungskraft auf das Publikum auf üben, werden bei prominenten Sportsleuten ſchon in Hinſt lub Vergleiche ſportlich ſehr ernſt gewertet. Der Berliner„Untons pge⸗ hat mit den Veranſtaltern ſchon dahingehend einen Vertrag ane⸗ ſchloſen, daß in der erſten Hälfte des Monats Jul! auf der Grſnd waloͤbahn die Straußenrennen und Retiten ſtattfinden. Gedacht ge⸗ die Veranſtaltungen als: 1. Straußenrennen, alſo von Reitern iſch ritten, 2. Straußenſahren, im Sulky wie Traber gefahren, 3. grahren tes Reiten zwiſchen Straußen und Galoppferden, 4. gem gegzer⸗ zwiſchen Straußen und Traberpferden im Sulky gefahren. Die auße anſtaltung ſpielt ſich ähnlich wie Pferderennen ab. Die Stramit werden gleih Pferden gezäumt, oder in Sulkys geſpannt, nuntels dem Unterſchied, daß die Leitleine nicht im Schnabel, ſondern müund einer Leine um denſelben längs des Halſes herumgeführt wird, ger⸗ von dort aus dirigiert werden kann. Vor Beginn des Rennen führt, den die ſertia gezäumten Strauße auf dem Sattelplatz bernnungrobe. ſie zeigen dem Publikum dann einen Probegalopp, bezw. eine Fheim fahrt, gehen alsdann an den Start, worauf das Rennen wie und Pferderennen beginnt. Im Programm ſind Namen der Tieaunte Reiter, bezw. Fahrer, die Farbe des Dreß und die bereits b⸗ Form der Tiere, die ſtets gleichlantende Nummern tragen verzenun ſodaß das Publikum aus dieſen Angaben alles Nähere erſehe findet darnach ſeine Wetten anlegen kann. Auf einzelnen Bahnen zükung auch ein Rennen der Sieger untereinander ſtatt, worauf die Wrnter mit einem Bergleichsrennen dieſer Sieger und den Beſen Strau⸗ den Pferden ſchliezt. Wie verlautet, ſoll verfucht werden, dieſe ßenrennen auch in Mannheim abzußalten. — Lorenz, Raufmann Oskar Tietz, Jensen und andeſt fahren auf 806 NIiſa-Rad Wttnnttttettitttettttttttnttttte Mitteldeutsche Fahrradwerke d..b. U. Sangerhausen · Berlin, Am Farisbad 6 ˙ üͤö———— ne. 2 CC ͤͤͤ˙²˙¹ ͤ¹ä—¹VV ̃ ˙ͥüw]mQà— Sen Dee Kn EETPFVC r — —— „Dounerstag, den 12. Junt 1921 515 Mannheimer General⸗Anzeiger Gtbend-Ausgabe)„ 9 Aus dem Fande evon der Bergſtraße, 11. Juni. Die Leiter der Bergwa abteilungen Odenwald(Sitz Weinheim) und Schwarzwald(Sitz elburg) hatten in Heidelberg eine Ausſprache, in der die Tätig⸗ keit der Bergwaccht einheitlich für ganz. Baden feſtgeſetzt wurde. Marktkontrollen gegen den wilden Handel mit Blüten und Nhenen werden in Mannheim und Frankfurt ſtändig abge⸗ * 2 Rappenau, 11. Juni. Vom Blitz erſchlagen wurde der 6 Jahre alte Sohn des Salinenarbeiters Hofmann. Er hatte während des Gewitters unter einem Baum Schutz geſucht. Kinklingen(Amt Bretten), 11. Juni. Landwirtſchaftslehrer Wilhem Traut von hier wurde zum Landesökonomie⸗ tat ernannt. 5 Karlsruhe, 11. Juni. Am vergangenen Samstag nachmittag ſtieß ein lediger Fabrikant von hier in dem Augenblick, als er mit ſeinem Kraftrad die Weſtendſtraße kreuzen und einer Radfahrerin dusweichen wollte, mit einem Straßenbahnwagen zuſammen, wobei Fabrikant unter den Straßenhahnwagen geriet und ſchwere opfperletzungen davontrug.— Am gleichen Tage fuhr ein otorradfahrer in gngetrunkenem Zuſtande einen 12jährigen Schüler an. Während der Schüler mik leichteren Verletzungen da⸗ don kam, zog ſich der Motorradfahrer bei dem Sturze eine ſchwere häirnerſchütterung zu.— Ein verheirateter Monteur am Montag beim Befeſtigen eines Flaſchenzuges von einer idz exlitt einen Becken⸗ und Schädelbruch. Baden⸗Baden, 11. ſt. der amexikaniſche Bot⸗ ſchafter in Berlin, ingetroffen und im Sanntortüm M Dengler abgeſtegen Gaggenau, 11. Juni. D Stre ekannte Sporks Sühnchen eines hieſigen Ingenieurs in den Gewerbekanal fiel. Kurz entſchloſſen eilte er an den Kanal, ſprang in das Waſſer und eutriß das Kind dem naſſen Element. Wiederbelebungsverſuche Hauenſtein 11. Juni: Das 134. Jahre alte Söhnchen der Witine Linck Kunz fiel vor einigen Dagen in einem Anbewachten Augenblickrin eine Dunggrube und ertrank: Ftreiburg 12. Juni. Vorgeſtern morgen ſtar benach kurzem ſchwe ren Leiden Generalmajor a. D. v Friedeburg, zuletzt im ee Kommandant der 92. Inf.⸗Divifion. Der Verſtorbene ent⸗ ſtammt einer alten badiſchen Offtziersfamilie. * Donqaueſchingen, 11. Juni. Am Samstag abond wollte auf der Dürrheimer Lündſtraße unweit des Ziegelhofes ein Schweizer Auto, dem zipei Herren und eine Danſe aus Zürich ſaſſen, an einem duhrwert. das in der gleichen Richtung fuhr, vorbeifahren. Als die Der Chauffeur lenkte das Auto nach links, fuhr gegen die gei döſchung und rannte auf eine doriſtehende große Pappel. Durch n Anprall wurden die Inſaſſen des Autos herausgeſcheudert, da⸗ Füls, fürte die Böf Böſchung hinunter und wurde ſchrwer beſchädigt. Ein kurz darauf die Unglücksſtelle paſſierendes Auto von Dürrheim gahm die verunglückten beiden Herren, von denen der eine eine ſchwere, der andere eine leichtere Köpfverletzung davontrug, dowie die Dame, die mit dem Schrecken dapon kam, in ihr Auto und ver⸗ brachte ſie in das Donaueſchinger Krankenhaus- e Steißlingen, 11. Juni. Der 56 Jahre alte Taglöhner Franz Fuchs verungkückte dadurch, daß er von einem Dache fiel, wo er bei Reparaturarbeiten als Handlanger tätig war. Er blieb tot auf dem Platze liegen. Aus der pfalz : eudwigshafen, 10. Junj. Auf der Kaiſerallee ſprang am Dienstag ein ſcheugewordener Stier die Böſchung 1* verwüſtete die dortigen Gartenanlagen und fiel in eine 1,50 Meter tief Dunggrube, aus der er nur mit 8 nſtrengung wieder herausgezogen werden konnte.— In rieſenheim wurde am Dienstag abend eine aus einer badi⸗ ſchen Irrenanſtalt entwichene Geiſteskranke aufgegriffen und in Schut ene genommen. 85 5 3 Speyer, 11. Juni. In den Haardtniederungen nehmen die Ebſtdiebſtähle ſtark überhand. Ganze Kirſchbäume werden geplündert, daß den Beſitzern nur ein geringer Reſt für den 4% N 90 125 24 * wurde ein Hecht von 5 Pfund gefangen. „Der b mann Berthold 5 it ſah von der elterlichen Wohnung aus, wie das Kährige iden Fah zeuge auf gleicher Höhe waren, ſcheute das—7 5 5 9 traßen⸗ ch vor dem Bezirksſchöffengericht die Verhandlung gegen den prakt. Arzt Dr. Sieben von Bürſtadt wegen Beleidigung ſtatt. Selbſtbedarf übrig bleibt. Wegelagerer und anderes Geſindel ſtreichen nächtlich herum und erbrechen und demolieren dabei auch die Feldhütten. :: Bad Dürkheim, 11. Juni. Am Pfingſtſamstag wurden 5 hieſige Einwohner, die wegen der bekannten Vorgänge im Bezirks⸗ amt inhaftiert waren aus dem franzöſiſchen Unterſuchungsgefäng⸗ nis entlaſſen. Es ſind dies Karl Walther, Anton Schwab, Karl Miſchon, Karl Wolf und Ph. Bernhard. :: Vom Peterskopf, 11. Juni. Das am 1. Pfingſtfeiertag niedergegangene ſchwere Gewitter brachte auch einen Ha⸗ gelſchlag mit ſich, deſſen Schloßen zahlreiche Gemüſebeete zerfetzten. Man fand dabei Schloßen in der Größe von Wallnüſſen. In der Kallſtadter Gegend ſchlug auch der Blitz mehrfach ein. 2: Hauenſtein, 11. Juni. Bei dem am Sonntag niedergegan⸗ genen Gewitter wurden durch den wolkenbruchartigen Regen viel Baugrund von den Aeckern fortgeſchwemmt, ſogar Balken mit fortgeriſſen und großer Schaden in Gärten angerichtet. kath. Vereinshaus ſtattfand und wobei durchgehends ſehr gute Lei⸗ ſtuugen geboten wurden. Nachmittags fand auf dem Exerzier⸗ platz und dem Feſtplatz des Männerturn⸗Vereins unter Beteili⸗ gung einer großen Menſchenmenge Vorführung von Einzel⸗ und Maſſenchören ſtatt. Der Abend hielt nach Abfahrt der Gäſte und auswärtigen Sänger die hieſigen Feſtteilnehmer noch lange bei einem Tänzchen auf dem Feſtplatze beiſammen. : Zweibrücken, 11. Juni. Im Weiher des Roſengartens Man fragt ſich, wie der alte Hecht dort, wo ſonſt nur Zierfiſche ihr beſchauliches Daſein leben, hineingekommen iſt. Sui. Dieburg, 11. Juni. Wilddiebe machen ſich gegenwär⸗ tig in der ganzen Gegend ſtark bemerkbar. Letzter Tage fielen in einem Revier zwiſchen Altheim und Maſſel nicht weniger als 8 Schuß, zu Liner Zeit, als die Jagdpächter nicht anweſend waren. Wie wir hören, ſoll es aurh ſchon häufig zu Verfolgung von Wil⸗ derern gekammen ſetrt Heklingen(Hohentzollern), 11. Juni. Hier waren Vater und Sohn mit Holzſpalten beſchäftigt. Dabei kam der⸗Vater mit dem Kopf zuweit vor, ſodaß der Sohn mit dem Beil den Kopf ſeines Vaters traf und ihn ſchwer verletzte. SGerichtszeitung der morphiummißbrauch in Bürſtadt vor Gericht Beleidigung der kalh, Geiſtlichkeit und des Miniſteriums durch einen Alrzt.— Antrag auf Unterbringung in eine Irrenanſtalt 5 Darmſtadt, 11. Juni. Unter ſtarkem Andrang fand heute Hierzu waren über 20 Sachverſtändige und Zeugen geladen. Die Anklage ſieht 5 Punkte vor, und zwar: 1 Beleidigung der Miniſte⸗ wolabbeilung für öfſentliche Geſundheitspflege und des Kreisarztes Medizinalrat Dr. Kullmann⸗Bensheim durch Flugſchriften: 2. Beleidigung des prakt. Arztes Dr. Duſenberg⸗Bürſtadt durch ein Flugblatt, betitelt„Die frommen Seelenhirten in Bürſtadt“; 3. Beleidigung der Krankenſchweſtern Math. Dehm und Anna Barkhaus in Bürſtadt ſowie der kath. Kapläne Becker und Kirkler und des Pfarrers Wolf in Bürſtadb durch ein Flugblatt; 4. durch eine Eingabe an das Landgericht und Beleidigung der unter 3 Genannten. Die Staatsanwaltſchaft vertritt Gerichtsaſſeſſor Dr. Jakoby, die Verteidigung Rechtsanwalt Schindler⸗Mannheim. Die Nebenkläger ſind vertreten durch Rechtsanwalt Geißner und Neuſchäffer jun. Der Angeklagte gibt an, im Intereſſe der Wahrung der Geſundheitspflege gegen den Morphinismus und ſeine Auswüchſe, gegen das Verhalten der Behörden demgegenüber, gegen die damit geförderte Kurpfuſcherei gehandelt zu haben. Die Aerzteſchaft der Provinz Starkenburg habe beiſeite geſtanden.— Der Fall iſt etwa wie folgt gelagert: Der Bäckermeiſter Gebhard von Bürſtadt War, an einem Krebsleiden operiert in Heidelberg, erneut erkrankt und litt unter gräßlichen Schmerzen. Der behandelnde Arzt Dr. Sieben war verreiſt und als die Krankenſchweſter gerufen wurde, verabfolgte dieſe dem Kranken eine halbe Morphiumeinſpritzung auf Drängen des Kranken und der Angehörigen. Bei einem zweiten bis dritten Male erklärte der Kranke und die Angehörigen, der Arzt habe in beſonderen Fällen nichts dagegen. Später wurde der Schwe⸗ ſter von einem Nachfolger des Arztes Dr. Siebens, dem Arzt Dr. Duf enberg, die Erlaubnis zum Verabfolgen von Spritzen ge⸗ geben. Dr. Sieben hat ſich in ausfälligen Bemerkungen in Flug⸗ blättern gegen die Schweſter, den Arzt, das Miniſterium und nach einer Proteſtverſammlung der katholiſchen Bevölkerung ſchwer belei⸗ digend vergangen, wie:„Wer weiß, wieviele das Scheuſal ſchon um die Ecke gebracht hat“ uſw.— Die Angelegenheit führte in der Fachpreſſe zu Auseinanderſetzungen. Dr. Sieben ſetzte ſeine Schmähungen in Flugblättern fort. In der Zeugenvernehmung ſchildert zunächſt Kaplan Becker die Vorgänge in der Proteſtverſammlung. Prof. Roſt, leitender Arzt am Krankenhaus Mannheim, ſchildert als Zeuge und Sach⸗ perſtändiger die Operation des Gebhard und den von ihm erteilten Rat, Morphium zu vermeiden. Miniſterialrat Balſer gibt einen Bericht über die Vorgänge auf die Eingaben des Arztes Dr. Sieben und warum dieſem keine Antwort erteilt wurde. Das Verhalten der Schweſter ſei nicht einwandfrei geweſen und ihr Verhalten preis⸗ gegeben worden. Eingaben, wie ſie Dr. Sieben gemacht häbe, ſeien keiner Antwort würdig. Trotz alledem ſei behördlicherſeits geſchehen, was möglich war.(Während der Vernehmung macht Dr. Steben fortgeſetzt Zwiſchenbemerkungen, die dem Vorſitzenden Veranlaſſung geben. Dr. Sieben Zu warnen.) Schweſter Math. Dehm, unter dem Kloſternamen Schweſter Juſting, gibt an, als ſie zu Pfingſten 1920 zu dem Bäckermeiſter Gebhard gerufen wurde, der um eine Einſpritzung gebeten habe, wurde ihr dort erklärt, der Arzt ſei ver⸗ reiſt. Sie habe trotz des Verbots auf die Bitten des Kramten und der Angehörigen, wieder eine halbe Spritze verabfolgt! Dies ſei in acht Tagen viermal geſchehen. Kreisarzt Dr. Kulkman n⸗Bensheim bekundet, daß der Tod infolge Rückfalles des Krebsleidens einge⸗ 5 Eine ee der Angelegenheit ſei nach Einſtellung des Verfahrens zwecklos geweſen, nachdem lt war, daß kei 89 5 Feiee Sachverſtändiger Dr. Paul Schlippe, leitender Arzt des ſtädt. Krankenhauſes Darmſtadt, teilt mit, daß die erſten beieg ſeitens der»Schweſter unzuläſſig waren, daß es aber aus menſch⸗ lichen Gründen zu verſtehen und die Schweſter zu entſchuldigen iſt. Eine ſtrenge Auffaſſung, daß nur der Arzt Spritzen geben darf, iſt praktiſch undurchführbar. Amtsarzt Dr. Vix als Sachverſtändiger teilt mit, daß eine perſönliche Unterſuchung des Angeklagten un⸗ möglich war. Er hält den Angeklagten durch eine überwertige Idee ſtark belaſtet und ſtellt den Antrag auf Unterbringung in einer ge⸗ ſchloſſenen Anſtalt zur Unterſuchung des Geiſteszuſtandes.— Ver⸗ leidiger Rechtsanwolt Schindler⸗Mannheim verſucht die Ange⸗ legenheit in einem Vergleichswege zu erledigen. Seitens der Geiſt⸗ lichkeit wird erklärt, daß die Erledigung gleichgültig ſei, nur ſolle Ruhe eintreten. Der Angeklagte kann ſelbſt einem Vergleich nicht zuſtimmen. Das Gericht beſchließt, nach S 81 zur Vorbereitung eines Guͤtachtens die Unterbringung in eine öffenkliche ee Altsführung bleibt der Staatsanwaltſchaft über⸗ aſſen 0 Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Das weſtliche Tiefdruckgebiet iſt oſtwärts nach Südengland ge⸗ zogen. Seine vordere Regenfront erreichte während der Nacht unſer Gebiet und brachte überall Regenfälle. Im Norden und Weſten iſt der Luftwirbel von kühlen, aus polaren Gebieten ſtammenden Guftmaſſen umgeben, ſo daß die Temperatur auch in Süddeutſchland ſinkt. Im Hochſchwarzwald liegen die Morgentemperaturen bei nür 6 Grad. Das Tiefdruckgebiet wird bei weiterhin öſtlichem Kurs mor⸗ gen Weſtdeutſchland in ſeinem Zentrum paſſteren, alſo noch weitere Regenfälle bringen. Vorausſichtliche Witterung für Frei bis 12 Uhr nachts; Regenfälle, zeitweiſe ſtarke weſtliche We, Fant 80 12 .ĩ ĩ——«—————— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr 3, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Manmhein 5 6. 2. 8 5 Direktion: Ferdinand Heyme fredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurz Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willg Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete, Gericht u. den übrig. redaktionellen Teil: Fr. Kircher; f. Anzeigen: J. Bernhardt. 09 A 1I 5 Wir laden hiermit die Aktionäre unſerer Geſellſchaft zur e 5* 5 1 2 1. 2 2* NN G. Weinheim l. B. 39. ordentlchen deneralversammlung vorm. ùm. Platz 5 Söhne, A.., 7 auf Sams tag, den 28. Juni 1924, mittags 12 Uhr im A e der Süd e e ii ee—— deuͤtſchen Disconto-Geſellſchaft A⸗G., Mannheim, D 3, 15 ein Vermögens-Uebersichi am 31. Dezember 1923. Tagesordnung: 000000000T—T0—T0T0TTTTTT—— aeee e— eeeeeere 1. Geſchäftsbericht des Vorſtands, Vorlage der Papiermarkbilanz u Vermögen. 22 4 Nn n an Wae am 31. be 1928. Ahlerdt und Gebäude M 9323 580.55 Aktienkapitl rcdd Fber Kin ee ee een eenne 118921.97 4% Schuldverſchreibungen 105590— i0 2 meeeene 9 5 Latſende n e er. Sch 5 0 b. 5 Fan e 315 zuguſchaffüung. 10782828262.7200.— 10732528271889 838 30 Zinsſche 5 Ul ſöreid. 119491— 5. Wahl von Mitgliedern des Aufſichtsrats und der Reviſtons kommiſſion. FFPCCVTFVCCCCC Sulhaben der Behrttigs tür Sicherheitsabzüge 6ödocse gber en der Gesstalzenfamealung kelgehnncn wil, get fg 0„„„ M. 5390 508 828 630 409.47 5390508 828 630 42547 Forderungen ünſerer Lieferer und Sonſtiger 5 5 e teilnehmen will, hat ſich über den e e ß uthaden bei ßer Reichsbank 3252 466812057 318“50ſ[ Satzungsmäßige Rüclage einſch. Sonderrücklage 4189 898 787 958 483 55 Süddeulſche Dieconto-Heſelſchaft A,G., Mannhel 1 Futpaben bel dem Scheckamt 81508 220327356913 a ddache, Ae der Aktienbeſitzer und 10 E. Ladenburg, Frankfurt a. M.. ˖ nheim D 3, 15, 85 1054—4 Suafeiline ff⸗ eiwaige Berlue 136510,%04 Dieecken der Aeeonte⸗Geſeäſchele Perle e ae 5 80 22472000000000ob— Kleſtegende Bewin Andelſchene gis e er auszumelſen, 236 FCCC*ETTCCCCCCC 10 e⸗—5 „ 560220 60441: üärte⸗ und W. Platz⸗Stiftung 100000000—. Der Aufſichtsrat: Th. itzen ...0—— Werde en Fafemitſenn Hel, Sſroh.e, 200 008sc52 780 Seerdatnee—2 55 77 eeee 4 955 125 Werkwohnungsbauten⸗Conlo Vee 555 7 A Usna An. 25 Raweere 0 M. 513862.86 50—— 82 10 Keingewinn.. 200 000 000 000 000 000.—] 200 000 000 002 913 86286 669581 420584201 522 38 von Freltas bis in,woc. den 18. ds. Hts. gewäbre auf eirie enerkaruf le. QutelHfster! Albrebung auf Gebäude 1789210%7 achſetunde„„„„„„6„ 5 5027400 242 995 472 43 Fendlungeen 5 ſen uw..„„„%/186826 732 440533 12574 Segaflte Beiteäge ſür lers- u. Jvaliden-Berſt 51988511573417— e Beiträge für Aune⸗ 1 Se e 10 0 50805 1150 5„ Krankenkaſſe— dufan,., KrantenZuſchußkaſe„ 84521069480— Verdr Verſicherung Mehrgezahlker Beltrag 1922. 7000000 80— Nehzeuc) an Sutermite 9080809 7 i 200 000000 002913862.86 15 3041515745 Zufolge Beſchluß der Generalverſammlung vom 5. ds. Mts. wird Weinheim, den 7. Juni 1924. Der vorstand: EK. Nicolal. Gewinn- und Verlust-hRechnung. 1 Ertrag. 72 7 Gewinn⸗Vortrag aus dem Vorjahre⸗ M. 2913862.86 Rohgewinn 1923.„ 394131574519384 235.14 394131574 522 298098— 110 2— 12 4 der Reingewinn auf neue Rechnung vorgetragen. Der Aufsichtsrat: W. Platz. A. v. Arndt. E. Jacobsen. 4708 Herren- und Damensfoffe 20% Rabalrf Niememd verssume des gunsfge Arigeboft Leopold Bergmann Efagengeschöft Ceierhon S058 R3. 2b felephen SO8 vermischtes. Vertoren Dame Pfingſtſonnt. früß, Näße 05 Luiſenring, heller Spa. verw. gutſ., 37., w. Zierſtock u. Taſchenuhr m. ſich gut durchaus gedieg. Kettchen u. Monogramm Geſellſchaft anzuſchließ. Der ehrl. Finder w. geb. Tapenierer Erbitte Preisangebot für Zimmer u. Trep⸗ penhaus zu tapezieren Tapete wird geſtellt. Ang. u. F. O. 61 a. d. Briefe erb. u. F. B. 49 Geſchäftsſtelle. 953 dasf. geg. g. 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Dieſe Urſache beſteht in 80—85 Prozent aller Fälle in einer ſcheinbar unbedeutenden Störung im Fußſkelett, nämlich im pl und in ſeinen Vorſtadien, der Senkung und Uebermüdung des Fußes. Anfangs äußert ſich die anatomiſche Deränderung durch Fußſchmerzen (am Fußbogen, am Riſt, unter den Knöcheln und an der Ferſe), dann in ſcheinbarem Muskelrheumatismus(in den Waden, am Schienbein ent⸗ lang, in den hüften bis zum Kreuz hinauf, nächtliche Wadenkrämpfe und ischiasartige Schmerzen), außerdem in ſcheinbarem Gelenkrheumatismus lin Knie und hüften). In dieſen Fällen iſt natürlich durch Redikamente oder Badekuren nicht der geringſte Erfolg zu erzielen. Nur allein die Beſeitigung der Ul⸗ ſache durch hebung und Wiederherſtellung des Fußbogens kann den„ſta⸗ tiſchen Rheumatismus heilen. 2 Dazu dient die patentierte pneumatiſche Schuheinlage Sneumei weiche den empfindlichen Fußbogen durch ein weiches Luft⸗ kiſſen, einen richtigen kleinen Pneumatik(daher der Name „Pneumette“) hebtt. Durch ihre Anwendung verſchwinden ſolche„unheilbare“ nd Nheumatismen, welche jeder anderen Behandlung hartnäckig trotzen, gewöhnlich„wie durch ein Wunder“. e ſagen ierdlen, ist foder- leicht und unverwüstlich, auch beim stͤrksten Gebrauch. Wir geben Ihnen ein Paar Pneumette kostenlos 8 Tage zur Probe. Deberꝛeugen Sie sich selbst? Beginnen Sie heute noc mit dem Versuch, bei dem Sie nichts riskieren, sondern nur getuinnen kõnnen ist schmerafreies Gehen nicht diesen Versueh ibert ꝰ Hillck Müller, Mannheim xaun Niederlage der„Pneumette“ für Mannheim. Kostenlose Beratung und Vergauf durch fachlich ausgebildetes Personal. Alleiniger Fabrikant und Patentinhaber ¶ D. R. Pp.. Kreuzversand Alfred Klotz, München, Lindiurmstrabe 76 E147