Verkaufspreis 10 Soldyfennig 1924— Nr. 271 Sretag, 13. Juni Wittag⸗Ausgabe Sezugspreiſe: In Maundeim und umgedung wöchentlich es Hold⸗ pfennig. die monatlichen Sezieher verpflichten ich bei aptl. Renderung der wirtſchaftlichen verhältniſſe notwendig werdende preiserhöhungen anzuerkennen. poſt⸗ IHeckkonto nummer 17500 Rarisruhe.— Hauptgeſchüfts ſtelle Manndeim E6. 2.— Seſchüfts⸗Nebenſtelle Neckarſtadt, wald⸗ bofſtr. 6. Fernſpr. Ur. 701, 7042, 7043, 7008, 7088. Celegr. ⸗Rör. Sentralanzeiger Mannbeim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Maunhbeimor Genorals Badische Neueſte Nachrichlen Beilagen: Sport und Spiel · Neue Mannheimer Zeitung: Aus Feit und Leben mit Mannheimer Frauen- und Miuſile-⸗Zeitung Welle und Schall Aus Feld und Garten Wandern und Neiſen PCCC0000C0cbbbbPbbPPbPPTPTPPPGTPTPTPTPTPTGTGTPTPTCTbTbTbTbTbTbTPTCTTTbTPTbTCTCTbTbCTCTTPTCCTTTITTTITTTTCTVTCTVTVTTVTTTTTVTVT[[TVTVITVTVTTITVTVTVITVTTTTTTTTITTTTTTTTTWWTTTTTW1W Der Kampf um das Elyſée painlevẽé oder doumergue Die erſte Vorabſtimmung: 306 für Painlers, 149 für Doumergue Im Luxembourg verſammelten ſich geſtern die Gruppen der Kammerlinken und der im allgemeinen linksſtehenden Senatoren un⸗ ter dem Vorſitz Bienven u⸗Martins. Doumergue hatte an der Saaltür einen Anſchlag anbringen laſſen, nach dem er nicht als Kan⸗ didat auftrete. Dennoch haben faſt ſämtliche Senatoren für ihren Kollegen geſtimmt. Das Ergebnis der Vorabſtimmung rief in der Verſammlung ſtarke Bewegung hervor, weil die politiſchen Freunde Painleves mit einem günſtigeren Ergebnis für ihn gerechnet hatten. Für die end⸗ gültige Abſtimmung im Kongreß ſind 440 Stimmen erforderlich. Nach der Abſtimmung verſuchte eine Delegation der Linksparteien, oumergue zum Verzicht auf ſeine Kandidatur zu bewegen. Auch an Painleve iſt das Anſinnen geſtellt worden, er möge im Hinblick auf das Ergebnis der geſtrigen Vorabſtimmung auf die Kandidatur verzichten. Nachdem ſpäter Doumergue ſeinen Verzicht aus⸗ geſprochen hatte, beſchloſſen die Linksparteien des Kartells, die Kan⸗ didatur Painleves aufrecht zu erhalten. Die ſozialiſtiſche Kammer⸗ aktion wird heute ebenfalls für Painleve ſtimmen. Die Vorberei⸗ tungen für die heutige Präſidentſchaftswahl in Verſailles ſind abge⸗ ſchloſſen. Ganz geklärt iſt aber die Lage noch nicht. da nun⸗ mehr die Reaktionsparteien ſich die Zerſplitterung in der Vorad⸗ ſtimmüng ſich zu Nutze zu machen ſuchen. Sie haben in Kammer und Senat beſchloſſen, am Freitag eine Vollverſammlung abzuhalten und ihren Kandidaten für die Präſidentenwahl zu bezeichnen. Poincarés Intrigen VParis, 13. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertre⸗ ter.) Unmittelbar vor Zuſammentritt des Kongreſſes in Verſailles läßt ſich die Lage folgendermaßen zuſammenfaſſen: Die Linksrepu⸗ blikaner unter der Führung Herriots und Briands gelangten am Mittwoch mit Poincare zu der Verſtändigung, daß die von Boincare präſidierte republikaniſche Vereinigung im Senat an der Hauptverſammlung der vereinigten Linksparteien teilnehmen werde. Es ſollte die Kandidatur Doumergue⸗Painleve aufgeſtellt werden. Ueber nacht ereignete ſich aber ein Thegterſtreich, der beweiſt, daß Poincare ein wo hlporbe reitetes Manöver durchführte, um die Linksrepublikaner in Schwierigkeiten zu bringen. Er ſchickte em Senator Bienvenu⸗Martin, dem Vorſitzenden der radikal⸗ſozia⸗ liſtiſchen Gruppe des Senats eine Liſte von Deputierten und Sena⸗ toren, deren Aufnahme in die Hauptverſammlung der Linksparteien er beantragte, und fügte hinzu, daß die republikaniſhe Vereinigung an der Hauptverſammlung nicht teilnehmen werde, falls dieſe Liſte zurückgewieſen würde. Die Linksrepublikaner mußten ablehnen, weil Poincare ausgeſprochene Rechtsnationaliſten, ſogar offene Geg⸗ ner der neuen Mehrheit vorſchlug. Würde man dieſe Politiker in ie Hauptverſammlung aufgenommen haben, ſo wäre daraus 1. ei⸗ Bruch mit den Sozialiſten entſtanden, 2. hätte Doumergue in der Vorwahl ſofort die Mehrheit erhalten. Dazu kommt noch daß ſich aus dieſer Zulaſſung eine politiſche Konſtell»ton zum. Nachteil des Kartells ergeben hätte. Poincares Antrag zielte beſon⸗ ders auf die Locerung des Bündniſſes zwiſchen Links⸗ republikanern und Sozialiſten hin. Nachdem Herriot und Briand den Vorſchlag Poincares abgelehnt hatten, ſuchten ſie Doumergue zu bewegen, in der Hauptverſammlung ſeine Kandidatur aufrecht zu erhalten, um durch die Stichwahl die Mehrheit für Painleve zu be⸗ kommen. Doumergue, der mit Poincare operiert, erklärte aber, daß er ſeine Kandidatur zurückziehen müßte, weil ſeiner Anſicht nach in der Hauptverſammlung nicht ſämtliche republikaniſchen Parteien ver⸗ eten wären. In einem Schreiben an die Leiter der Verſammlung bekräftigt er dieſen Standpunkt. Der Kampf um die Präfidentſchaft beſitzt große politiſche Trag⸗ weite. Poincaré will für die Nationaliſten retten, was noch zu retten iſt. Ddie Kandidatur doumergues wird auf dem Kongreß die Stim⸗ men der Gemäßigten und der Rechtsrepublikaner, ſowie der Roya⸗ üſten erhalten. Wahrſcheinlich werden auch radikale Senatoren für bren Kollegen ſtimmen, wie ſich bereits in der erſten Verſammlung gezeigt hat. Wenn etwa Doumergue ins Elyſee käme, ſo ſtünde Poincaré die politiſch ſehr wichtige Präſidentſchaft im Senat in Ausſicht. Dadurch würden die Linksparteien zurückge⸗ worfen, denn im Elyſee und auf dem Präſidentenſtuhl des Senats wären Vertreter der Oppoſition. Painlevès Sieg brächte da⸗ gegen dem Kartell eine außerordentliche Machtpoſition. In dieſem Fall würde der ſozialiſtiſche Senator Bienvenu⸗Martin Senats⸗ präſident und der Sozialdemokrat Boncourt Kammerpräſident. Welche Bedeutung dem Kampf ums Elyſee in der gegenwärtigen politiſchen Lage zukommt, erſieht man am deutlichſten aus der Stellungnahme der Preſſe. Sämtliche reaktionären Zeitungen, ſelbſt der reſervierte Temps, treten offen gegen Painlevè auf und bezeichnen ihn als den Ge⸗ wählten einer Partei, der aus denſelben Gründen nicht ins Elyſee kommen dürfe, aus denen die Linksrepublikaner den Leiter des bloc national Millerand zum Demiſſionieren zwangen. Es wird natürlich von den Nationaliſten verſchwiegen, daß Painlevs eine von allen ſchwerinduſtriellen und finanziellen Gruppen unabhängige Per⸗ ſönlichkeit iſt, während Doumergue z. Zt. des Krieges, im Laufe der Friedenskonferenz und bis zu ſeiner Wahl zum Senatspräſidenten nationaliſtiſche Geſinnung bekundete. Es ſei darauf hingewieſen, daß Doumergue im Jahre 1916 als Vertrauensmann des damaligen Prä⸗ ſidenten der Republik, Poincaré, in Petersburg über die Anglie⸗ derung der Rheinlande als Friedensziel unter⸗ handelte. Die Ausſichten Painlevès ſind aber noch aus anderen Gründen nicht ſehr groß. In der Hauptverſammlung der Linksparteien er⸗ klärten zahlreiche Senatoren, daß eine Feſtigkeit in der auswärtigen Politik nur dann gewonnen werden könne, wenn ein Senator wieder ins Elyſee käme. Sie betonten, daß die vorhergehenden Präſidenzen Deſchanel und Millerand beide aus der Deputiertenkammer entnom⸗ men wurden, und die Reſultate wären inſofern bedenklich, als ſchwere politiſche Erſchütterungen eingetreten ſeien. Infolge dieſer Stellungnahme zahlreicher Sendtoren wurde beſchloſſen, eine zweite Hauptverſammlung zu veranſtalten und wenn möglich zur Aufſtel⸗ lung eines anderen Kandidaten anſtelle Painleveès zu kommen. Der Senator Bienvenu⸗Martin dürfte an die Stelle Painlevès treten. Es werden ſich alſo jedenfalls heute in Verſailles zwei Kandidaten gegenüberſtehen: Painlevè und auch ein Senator, den man bis jetzt noch nicht weiß. 8 8 Vier Namen auf den Stimmzetleln Um 10 Uhr abends wurde geſtern folgende Verlautbarung aus⸗ gegeben: Die Vorſitzenden der Linksaruppen der Kammer und des Senats haben beſchloſſen, am Freitag, den 13. Juni um 3,30 Uhr im Konareßſaal in Verſailles eine Vollverſammlung abzuhalten. Die⸗ ſen Beſchluß deutet das führende Blatt des Linksblocks, das„Oeuvre“, wie folgt: In Verſailles werden heute alle Anſtrengungen, eine ſein⸗ heitlicherepublikaniſche Kandidatur zu verwirklichen. geſcheiert ſein. Painlevé, der von der Vollverſammlung der Linken noch aufgeſtellt worden iſt, wird Doumerqaue gegenüberſtehen, der zwor offiziell ſeine Kandidatur nicht aufgeſtellt habe, aber ſich bereit erklärte. dem Rufe ſeiner Freunde zu folgen. Unter den letzteren ſeien die Parlamentarier aus dem Süden ganz beſonders reaſam. Schließlich ſei noch von der dritten Kandidatur die Rede. die unter Umſtänden in Erſcheinung treten dürfte in Geſtalt einer gemäßigten Perſönlichkeit. die in der vergangenen Geſetzaebungsperiode eine Rolle geſpielt habe. Es wird verſichert, daß die Stimmzettel mit vier Namen bereits gedruckt ſeien. *** Ein Engländer gegen die franzöſiſche Gewaltpolitik Sir John Simon erklärte in einer Rede, die er in Wales gehalten hat, es gäbe eine große Nation in Europa, die offen⸗ kundig die im edensberdag niedergelegten Grenzen überſchreite und ſich in einem anderen Lande ohne Recht und nur nach eigenem Gutdünken feſtſetze. Dieſe ſehr ernſte Tatſache werde da⸗ durch noch ernſter, wenn man ſich vergegenwärtige, daß dieſe Un⸗ eſetzlichkeit ohne wirkſame Proteſte der Mächte andauere. Man ſabe gehofft und geglaubt, daß der Weltkrieg zu einer großen Ver⸗ minderung der Rüſtungen führen werde. Tatfächlich aber ſeien heute in Europa eine Miklion Bajonette mehr als 1914 vor⸗ handen und es gebe jetzt U⸗Boote in der Größe von Kreuzern. Zum erſten Male in der Weltgeſchichte habe es die Demokratie in ihrer Macht, das Schickſal der Welt zu beſtimmen. miniſterium zu einer Intervention der Gewerkſchaften die Lohnbewegung der Eiſenbahner leeſahet Die Spihenorganiſatnen eler Michungen halken heute Jyre Bedingungen A. U Berüin, 13. Juni.(Von unſ. Berl. Bürg.) In der geſtrigen deſprechung be mit dem Reichsperkehrsminiſte⸗ ſun erlläreen, wie die Blätter berchren. die Orbemiſndonen detß 3 bereit ſeien, von ihren urſprünglichen Lohnforderangen ſe Höhe von 30 Prozent herunterzugehen, unter der Voraus⸗ 15„daß andererſeits das Reichsverkehrsminiſterium an der Frage der 10ſtündigen Acbeitezeit der Bahnunterhalumge⸗ eibeiter, ſowie der Frage der Bezahlung der 9. Arbeitsſtunde durch Enen Zuſchlag und in der Frage der Dienſtdauervorſchriſten ein deidegenkommen zeigen werde. Die Vertreter des Reichs⸗ tehrsminiſtertuns erſuchten barauf um eine Verzagung der Ber⸗ betglngen um 24 Stundenn, damit die Anſicht der einzelnen vor⸗ eeſhenen Snſtanzen engeholt werden tönne. Die Verhandlungen beſen, eute weiter. Die Lage iſt nach wie vor kritiſch, doch ſeht noch Ausſicht auf eine gütliche Beilegung des Streiks. Die Gewerkſchaften intervenieren doi de as Betl. Tabl. bön, hat dee Jufpihung des Konfütts hwichen den Chedeh eerdeneenen und dem Reichsverkehrs⸗ vormittag eine Beſprechung mit den ihnen angeſchloſſenen Eiſen⸗ bahnerorganiſationen ab, in der eine Beilegung des Kon⸗ flikts verſucht werden ſoll. die deutſchen Gefangenen in Frankreich Ueberführung in das beſetzle Gebiet Wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, haben die diploma⸗ tiſchen Verhandlungen zwiſchen der deutſchen und der franzöſiſchen Regierung zu dem Ergebnis geführt, daß die deutſchen Gefangenen, die ſich bis jetzt in dem franzöſiſchen Zuchthaus St. Martin de Rs befanden, einſtweilen ins Gefäng⸗ nis in das beſetzte Gebiet überführt worden ſind. Gleichzeitig wur⸗ den ſechs Franzoſen, die wegen politiſchen Vergehens von Deutſchen verurteilt worden ſind, freigelaſſen. Man darf wohl hoffen, daß nun der Anfang zu einer allgemeinen Freilaſſung der deut⸗ ſchen Gefangenen gegeben iſt. * Kopenhagen, 13. Juni. Das däniſche Folketing hat mit 85 gegen 48 Stimmen das Geſetz über die Ratifikakion des Abkommens mit Norwegen über Grönland angenommen. eig Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei vorauszahlung pro 7 ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen.40 Solamirk Reklamen 2,— Soldmark. Kür Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine verantwortung üder⸗ nommen. höhere Sewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgeſallene oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpütete Rufnahme von fin⸗ zeigen. Ruftr. d. Fernſpr. ohne Gewähr. SGerichtsſt. Mannheim. 1 4 Der ſozialdemokratiſche Parteitag Im preußiſchen Abgeordnetenhauſe ſind geſtern die ſozialdemo⸗ kratiſchen Delegierten zum diesjährigen Parteitag zuſammengetreten. Aufgeſchoben iſt nicht aufgehoben. Wiederholt hat man den Termin dieſes rteitages abgeändert. Die letzte Verſchiebung fand ſtatt, als die Reichstagsneuwahlen ausgeſchrieben wurden. Die ſozialdemo⸗ kratiſche Parteileitung hielt damals die Vorſicht für den beſſeren Teil der Tapferkeit und vertagte die parteigenöſſiſche Auseinander⸗ ſetzung auf die Zeit nach den Wahlen. Sie hätte ſonſt fürchten müſſen, daß der Parteirahmen beim Aufmarſch zum Wahlkampf geſprengt wurde. Mit und Not gelang es, die beiden Flüget durch Kompromißliſten zuſammenzuhalten, auf denen die rechten und die linken Flügelleute miteinander abwechſelten. Hätte man de vorher zum Parteitag kommen laſſen, ſo wäre wahrſcheinlich jede Kompromißmöglichkeit geſchwunden und eine kommuniſtiſche Frak⸗ tion von 90 bis 100 Mitgliedern ſowie ein kläglicher Reſt der ſozial⸗ demokratiſchen 0 wäre die Folge geweſen. So hat mar⸗ wenigſtens die Parteieinheit retten und das Geſicht der Partei noch einigermaßen wahren können. Aber auf wie lange! Das iſt die Frage, die auf dem Parteitag beantwortet werden ſoll. Die Tagesordnung ſieht leid⸗ lich harmlos aus, iſt aber auch nichts weiter als das Schema F. Ganz unabhängig davon bringen die Delegierten eines ſozialdemo⸗ kratiſchen Landesverbandes eine Sprengbombe mit. Das ſind die Sachſen. In dieſem ehemals von Dr. Zeigner und den Kommuniſten beherrſchten Freiſtaate iſt die Landesorganiſation vollkommen mit der parlamentariſchen Fraktion zerfallen. Die Mehrheit der ſozialdemokratiſchen Landtagsfraktion hat nach dem Sturze Zeigners die große Koalition mit den Demokraten und der Deutſchen Volkspartei bilden helfen. Die Fraktionsminderheit hat dieſes Verfahren als„Verrat“ gebrandmarkt, und ſie hat faſt die geſamte Landesorganiſation auf ihrer Seite. Hier iſt der Brenn⸗ punkt, an dem ſich das aufgehäufte Pulver der inneren Partei⸗ fehde entzünden kann. Der ſozialdemokratiſche Parteitag wird grundſätzlich zu entſcheiden haben, ob eine Landtagsfraktion, wie es die ſozialdemokratiſche Mehrheit für ſich in Anſpruch nimmt, ihren eigenen politiſchen Kurs beſtimmen kann oder ob ſie von dem Votum und von den Direktiven der Landesorganiſation ab⸗ hängig iſt. Das wäre an ſich eine formelle Frage und brauchte die Gemüter nicht in Aufregung zu verſetzen. Aber hinter der Forma⸗ lität ſteckt natürlich ein ſehr harter ſachlicher Kern. Die ſozialdemo⸗ kratiſche Linke iſt mit ihrem Herzen bei den radikalen Sachſen, die die große Koalition nicht wollen, und die Rechte ſteht auf der Seite der Fraktionsmehrheit, die indeſſen im Landtage das Zu⸗ ſammengehen mit den Bürgerlichen nicht geſcheut hat. Die ſäch⸗ ſiſchen Verhältniſſe haben eine ziemlich enge Parallele in Thü⸗ ringen und wenn auch hier ein innerer Parteikonflikt nicht ge⸗ geben iſt, ſo verſtärkt doch der thüringiſche Anhang ſehr fühlbar das Gewicht der radikalen Sachſen, die gegen jede Koalitionspolitik mit den Bürgerlichen ſind. Man braucht nur den Kurs der preußiſchen Sozialdemokratie und die Regierungstätigkeit Severings und Brauns ins Auge zu faſſen, um zu ſehen, welch' ein außerordentlich großer Gegenſatz zwiſchen der ſozialdemokratiſchen Linken und der ſozialdemokrati⸗ ſchen Rechten klaffen. Das Ganze iſt eine Frage des Strichzie⸗ hens nach links. In Preußen iſt dieſer Strich mit aller Entſchie⸗ denheit gezogen. Die Kommuniſten haſſen niemanden mehr als Severing. In Sachſen dagegen iſt der Grenzſtrich außerordentlich verwiſcht, und es beſteht in ſehr vielen Organiſationen des Lan⸗ des das nachbarfreundliche Verhältnis weiter, das Kommuniſten und Sozialiſten dort einmal in einer Regierungskoalition vereinigt hat. Von Landespolitik zu Landespolitik wird der Streit alſo aus⸗ gefochten werden müſſen. Ob er auf die Reichspolitik über⸗ greift, iſt eine andere Frage. Ganz gewiß ſind auch in der ſozial⸗ demokratiſchen Reichstagsfraktion die ſchärfſten Gegenſätze vorhan⸗ den. Aber es gibt zurzeit keine akute Streitfrage. an der ſich dieſe Gegenſätze entzünden können. Die Koalitionsfrage iſt im Reiche für die Sozialdemokratie nicht mehr gegeben. Sie wird es für lange Zeit vorausſichtlich nicht mehr ſein. Der große Gegenſtand der deutſchen Reichspolitik, das Sachverſtändigengutachten, findet die ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion leidlich einig. Bei der letzten Reichstagsabſtimmung, bei der es ſich um die Billigung des Regierungsprogramms handelt, hat die ſozialdemo⸗ kratiſche Fraktion geſchloſſen mit„ja“ geſtimmt und zu dieſem Zweck ziemlich den letzten Mann aufgeboten. Hier hält alſo weniger die Liebe zur Regierung als die Feindſchaft gegen die Rechte die ausein⸗ anderſtrebenden Geiſter der Reichstagsfraktion noch beieinander. Trotzdem aber iſt es ſelbſtverſtändlich, daß für den einheitlichen Weiterbeſtand auch der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion ſehr viel davon abhängt, ob die tiefen grundſätzlichen Gegenſätze inner⸗ halb der Geſamtpartei durch den Parteitag verſchärft oder noch ein⸗ mal überkleiſtert werden. Der Verlauf des Parteitages wird auf dieſe Frage bald genug Antwort geben, nachdem zunächſt in der Er⸗ öffnungsſitzung, wie gemeldet, die Oppoſition unterlegen iſt. Auf wie lange? *** Die ſächſiſchen Differenzen In der Donnerstagſitzung machte der Vorſitzende Dittmann im Auftrage des Parteivorſtandes den Vorſchlag, zur Erörterung der ſächſiſchen Differenzen eine Kommiſſion von neun Mitgliedern einzuſetzen, die zunächſt eine Verſtändigung verſuchen und falls dieſe ſcheitern ſollte, mit einem beſtimmten Antrag an den Parteitag herantreten ſoll. Dittmann betont, daß Sachſen aus⸗ giebig gehört werden, aber der Verſuch der Verſtändigung von nicht⸗ Wachaſe Genoſſen gemacht werden ſolle. Der Antrag des Partei⸗ ausſchuſſes wurde mit großer Mehrheit angenommen. Hermann Müllers Bericht In der geſtrigen Nachmittagsſitzung des Sozialdemokkraliſchen Parteitages erſtattete Hermann Müller Vericht über die Tätigkeit der Reichstagsfraktion. Anfänglicher Widerſpruch gegen die Aus⸗ führungen Müllers verſtummte allmählich. Müller wandte ſich gegen die Zuſammenarbeit mit den Kommuniſten und bezeichnete die Be⸗ ſtrebungen der Oppoſition, die Koalitionspolitik mit den bürger⸗ lichen Mittelparteien in den Ländern zu bekämpfen, als gänzlich verfehlt. Das Syſtem Severings in Preußen ſei die beſte Stütze für eine republikaniſch⸗demokratiſche Politik im Riiche. Müller rechtfertigte dann die Haltung ſeiner Partei gegenüber der Regierung Cuno. Der paſſive Widerſtand ſei ohne Zwei⸗ fel eine moraliſche Eroberung für Deutſchland in Europa geweſen. Zur Frage des Achtſtundentages bemerkte Müller, daß von der Sozialdemokratie eventuell der Antrag geſtellt werde, die Arbeitszeitfrage durch Volksentſcheid zu regeln. Darauf verlas der Vorſitzende Dittmann einige eingelaufene Anträge. Die Ausſprache wurde von dem Abgeordneten Diß ⸗ 2. Seite. Nr. 271 Mannheimer General⸗Anzeiger(mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 13. Juni——. mann⸗Stuttgart eröffnet. haben, desgleichen Auffhäuſer. Ströbel kam auf die Nie⸗ derlage der Sozialdemokratie bei den Reichstagswahlen zu ſprechen. Das Proletariat ſei aufs äußerſte erbittert über die niedrigen Löhne und die hohen Steuern. Die Partei ſei an ihrer Niederlage ſelbſt ſchuld. Scheidemann nahm zu dem Antrage gegen Ebert Stellung und zwar mit einer ſcharfen Bemerkung gegen die Nörgler innerhalb der Partei. Als Vertreter Badens ſprach Miniſter Remmele⸗Karlsruhe. Es erfolgte darauf Vertagung auf heute vormittags 9 Uhr. e E Der inlernationale Wahn e! Berlin, 13. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Zu Ehren der gusländiſchen Gäſte, die auf dem ſozialdemokratiſchen Parteitag er⸗ ſchienen ſind, veranſtaltete geſtern die ſozialdemokratiſche Partei vier große internationale Kundgebungen. Der Verlauf dieſer durchweg ſtark beſuchten Verſammlungen beweiſt wieder ein⸗ mal, daß die Arbeiterſchaft trotz der herben Enttäuſchungen der letzten Jahre unentwegt an dem Glauben feſthält, daß von den In⸗ ternationalen der friedloſen Welt Heil und Erlöſung kommen werde. Beſonders ſtürmiſch begrüßt wurde, wie wir dem„Vorwärts“ ent⸗ uhmen, der Belgier de Brouckeres, der an zwei Stellen das Wort nahm Er erklärte u.., daß die gegenwärtige Regierung in Belgien in Bälde verſchwinden würde Die belgiſche Sozialdemo⸗ kratie habe den Kampf gegen ſie aufgenommen. Die Reparations⸗ verpflichtungen Deutſchlands müßten ſo getroffen werden, daß die deutſche Arbeiterklaſſe nicht zu einer Ueberſchreitung des Achtſtunden⸗ tags gezwungen ſei. Die Vertreterin der engliſchen Arbeiterpartei Bell warnte vor überſpannten Hoffnungen auf die engliſche Ar⸗ heiterregierung Macdonalds Sie beſitze im Parlament nicht die Mehrheit, das mögen die Arbeiter aller Länder bedenken, wenn ſie meinen, das Tempo der engliſchen Arbeiterregierung gehe zu lang⸗ ſam Dan von der ruſſiſchen Sozialdemokratie knüpfte an dieſe Ausführungen an und zog eine Parallele mit den ruſſiſchen Verhält⸗ niſſen. Dort gebe es keinen kommuniſtiſchen Staat, ſondern einen neuen Kapitalfsmus, eine neue Bourgeoſie, ein neues Bürgertum. Was ſich in Rußland„proletariſche Politik“ nennt, ſei ein Ver⸗ brechen an der Idee des Sozialismus. Berlin, 13. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Die ſozialdemo⸗ kratiſche Fraktion des preußiſchen Landtags hat einen Antrag guf Einſetzung eines Unterfſuchungsausſchu ſſes über das bekannte Buch von Gumbel„2 Jahre politiſcher Mord“ einge⸗ bracht. Die verhanoͤlungen mit der Micum Nach einer Meldung des„Temps“ hat die deutſche Regierung in Paris und Brüſſel Vorſtel tungen betreffend die Un⸗ haltbarkeit der Micumverträge erhoben. Die deutſche Botſchaft in Paris und der deutſche Geſandte in Brüſſel haben den beiden Regierungen Schriftſtücke der Reichsregierung übermittelt, in denen dieſe mitteilt, daß die deutſchen Induſtriellen des Ruhr⸗ gebietes nicht in der Lage ſeien, die Kohlenlieferungen fortzuſetzen, und daß die deutſche Regierung ſich außerſtande ſehe, dieſe Liefe⸗ rungen zu finanzieren. Die Reichsregierung habe betont, daß ihr an einer grundſätzlichen Regelung der Fragen gelegen ſei und ſchlage vor, daß die im Sachverſtändigenbericht herangezogene Transport⸗ ſteuer zur Bezahlung der Lieferungen benutzt würde. Angeſichts der augenblicklichen Regierungskriſe in Frankreich habe das Quai dOrſay mitgeteilt, daß eine Fortſetzung der Micumverträge er⸗ wünſcht ſei, bis eine neue Regierung die Frage endgültig entſcheiden werde. Vorläufig ergebnislos! Bei den geſtrigen Beſprechungen der Induſtrievertreter mit den Vertretern der Micum waren deutſcherſeits die Herren Thyſſen, Vögler, Fahrenhorſt, Klöckner, v. Velſen u. a. m. anweſend. Die deutſchen Vertreter ſtellten die Frage, ob die Micum geneigt ſei, die für die Leiſtungen erforderlichen Summen entweder vorzuſchießen oder durch Vermittlung der Pfänderkaſſe vorzuſtrecken. Sie erklärten ihre Bereitwilligkeit, die unentgeltlichen Reparationslieferungen kort⸗ zuſetzen unter der Bedingung, daß die Beſatzungsbehörde anerkenne, daß dieſe Lieferungen auf Konto des Sa chverſtändigen⸗ planes und zwar rückwirkend ab 15. April gingen. Das Abkom⸗ men vom 15. April würde ſomit hinfällig. Die Micumvertreter lehn⸗ ten dieſe Vorſchläge ab, worauf von den deutſchen Vertretern Füh⸗ lungnahme mit der Reichsregierung beſchloſſen wurde. Ergänzend wird noch mitgeteilt, daß die Vertreter der deutſchen Induſtrie den Vorſchlag machten, weiterhin Sachlieferungen zu leiſten, falls dieſe von der Mieum vorerſt bezahlt wür⸗ den. Dieſe Beträge ſollten ſpäter mit dem Reich verrechnet oder eventuell der Ausgleichskaſſe entnommen werden. Obwohl die deut⸗ ſchen Vertreter auf die außerordentlichen finanziellen Schwierigkei⸗ ten, die durch den letzten Streik entſtanden ſeien und auf das Unver⸗ mögen des Reichs, der Induſtrie weitere Kredite zu gewähren mit allem Nachdruck hinwieſen, predigten ſie tauben Ohren. Die Ge⸗ genſeite lehnte ſämtliche Vorſchläge ab. Folgen des Bergbaukonflikts Die nachteiligen Folgen des mehrwöchigen Arbeitskampfes im Ruhrbergbau machen ſich nun mit unerbittlicher Schärfe bemerk⸗ bar. Um nach der langen Unterbrechung den Grubenbetrieb wieder in Gang zu bringen, benötigt die Gewerkſchaft„Alte Haaſe“ einen größeren Kredit, der jedoch bei der gegenwärtigen Geldknapp⸗ heit kaum aufzutreiben iſt. Die Gewerkſchaft wird daher in ihrer auf den 20. Juni vorgeſehenen Hauptverſammlung den Antrag der Stillegung der Zechen ſtellen. Die Gewerkſchaft verfügt über vier Zechen mit insgeſamt 2100 Bergleuten. Auch die 20prozentige Lohnerhöhung mache die Inbetriebnahme der Zechen unmög⸗ lich. Bei einer Verwirklichung der Stillegung iſt das geſamte Spreck⸗ höveler Gebiet wirtſchaftlich außerordenklich geſchädigt, da eine an⸗ dere Induſtrie nicht vorhanden ſſt. Ferner hat die dem Konzern der vereinigten Glanzſtoffwerke gehörige Gewerkſchaft Herkules 8 ihren Betrieb ſtillgelegt, wo⸗ durch die geſamte Belegſchaft mit 300 Mann arbeitslos wird. „Praktiſcher“ Faſzismus? Ein ſozialiſtiſcher italieniſcher Abgeordneler verſchwunden U Berlin, 13. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Der it a⸗ lieniſche ſozialdemokratiſche Abgeordnete Mateotti, der mit zwei ſeiner Reden gegen die Regierung bei Beginn der gegenwär⸗ tigen Legislaturperiode bereits die heftigſten Zwiſchenfälle hervorge⸗ rufen hatte, iſt nach Meldungen aus Rom ſeit Dienstag nachmittag ſpurlos verſchwunden. Er verließ ſeine Wohnung ohne Hut und mit einer Aktentaſche, in der er das Konzept ſeiner Rede über den Haushaltsplan mit ſich führte, die er am Mittwoch halten wollte. Anfangs glaubten die Angehörigen an eine plötzliche Reiſe. Die Ver⸗ dachtsmomente, daß ein Verbrechen gegen den ſozialdemokrati⸗ ſchen Abgeordneten begangen worden ſei, der ſchon im Jahre 1921 das Opfer eines Faſziſtenüberfalls geworden war, verſtärkten ſich i indes, als ſich drei Augenzeugen fanden, die berichteten, in der Nähe der Wohnung Mateottis habe ein graues Automobil geſtanden, aus dem ſie deutlich eine männliche Stimme um Hilfe rufen hörten. Als ſie ſich dem Automobil nähern wollten, ſetzte es ſich in Bewegung und verſchwand in der Richtung nach der Stadt. In der geſtrigen Kammerſitzung rief der Vorfall bei der Oppoſition größte Nervoſität und Beſtürzung hervor. Berlin, 13. Juni. Wie eine Korreſpondenz meldet, iſt die Gat⸗ Toni Sender wandte ſich gegen die Zugeſtändniſſe, die die Sozialdemokratie den Bürgerlichen gemacht gerade ein ſofortigen hielten. ten geſchloſſen werden. In diplomatiſchen Kreiſen ſoll man angeſichts der beleidigenden Beſchimpfungen des amerikaniſchen Geſchäfts⸗ trägers mit dem Amerikas gegenüber Japan rechnen. Pekinger M gerten ihre Zuſtimmung miniſteriums, das ruſſiſche Geſandtſchaftsgebäude den Sowjetdele⸗ gierten auszuliefern. Die Auslieferung der Sowjetregierung von allen Protokollmächten erfolgen. Dieſe ſind Sowjetregierung anerkannt. treter iſt vorwiegend durch die ablehnen de Haltung Amerikas gegenüber Rußland beeinflußt.— Die der Regierung vergaß bei Uebernahme ſchaftshauſes an die Ruſſen, daß das diplomatiſche Veertel in Peking epterritorial iſt. Auerbach im Vogt lande gelandet. Der Schüler der Militärfliegerſchule in Eger wurde feſtgenommen. Er a wurde indes auf Anweiſung der Flugzeugwache in Leipzig inzwi⸗ Nus den beſetzten Gebieten Ohne Grund niedergeſchoſſen Berlin, 13. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie aus Binger⸗ brück gemeldet wird, wurde der Juhrunkernehmer Adelseck, Bater von zwei Kindern. in einer Gaſtwielſchaft in Bingerbrück von einem franzöſiſchen Soldaten ohne Grund durch 2 Schüſſe getkötel. Der Täter wurde von der franzöſiſchen Gen⸗ darmerie feſtgenommen. Die„Würde“ der Beſatzungstruppen Der kommandierende General der Beſatzungstruppen im Ruhr⸗ gebiet hat bekanntgegeben, daß er Sanktionen ver! ängen würde, wenn die Zeitungen Mitteilungen über die augenblicklich in Paris. ſich abſpielenden Vorgänge berichten würden, die eine Herabſetzung der Wuͤrde der Beſaßzungstruppen bedeuten könnten. Die Schützlinge der Franzoſen Einer der Führer der ſeparatiſtiſchen„Rheiniſchen Ar⸗ beiterpartei“ in Ludwigshafen, Moſer, teilte in einer am 6. Juni abgehaltenen Verſammlung der Sonderbündler mit, daß ein höherer Beamter der franzöſiſchen Bezirksdelegation in Speyer nach Paris gefahren ſei, um Unterſtützung fuͤr die Separa⸗ tiſten zu erbitten. Dieſe Aeußerung des ſeparatiſtiſchen Fuhrers paßt durchaus zu der Mitteilung des früheren Preſſechefs der„Auto⸗ nomen Regierung“, Schmitthenner, die er in einem Ein⸗ ladungsſchreiben zu einer ſeparatiſtiſchen Verſammlung machte, und die am 27. April in Neuſtadt abgehalten wurde. Darin heißt es, daß die Rheinlandskommiſion den Separatiſten jeglichen perſönlichen und vermögensrechtlichen Erſatz zuge⸗ ſichert hat, und die Annahme, daß dieſe beiden Mitteilungen des Separatiſtenführers richtig ſind, wird dadurch beſtärkt, daß General de Metz auch nach Abſchluß des Separatiſtenabkommens den Pfäl⸗ zer Separatiſten ſeinen Schutz angedeihen läßt, wie ſeine beiden Noten bewieſen, die er im Falle der beiden Separatiſten Helfe⸗ rich, Vater und Sohn, an die pfälziſche Kreisregierung gerichtet hat, und die den Zweck hatten, den Separatiſten zu zeigen, daß ſie nach wie vor von General de Metz beſchützt werden. Franzöſiſche„Juſtiz“ In der Sitzung vom 11. Juni hat das franzöſiſche Kriegs⸗ gericht in Landau nach einem Vericht des„Landauer Anzeigers“ den aus Neuburg a. Rh. ausgewieſenen Eiſenbahnaſſiſtenten Karl Rung, z. Zt. in Neuſtadt a.., weil er ſich an der Maxauer Brücke, wo er ſeine Verwandten zwecks einer Beſprechung hinbeſtellt hatte, zu weit in das beſetzte Gebiet hineingewagt hatte, wegen un⸗ erlaubten Betretens des beſetzten Gebietes und wegen Paßvergehens zu 40 Tagen Gefängnis verurteilt. Ein Herr aus Lauenburg (Pommern), der den Rhein durchſchw amm, um ſeine Ver⸗ wandten in Stürzelbronn(bei Bitſch) zu beſuchen, wurde dabei ertappt und, da er keine Ausweispapiere bei ſich hatte, mit 21 Tagen Gefängnis beſtraft. Zwölf weitere Perſonen wurden wegen Paßvergehens bis zu 40 Tagen Gefängnis und je 100 Mark Geldſtrafe verurteilt. Vier Geſchäftsleute, die ihre Waren nicht ausgezeichnet hatten, erhielten Geldſtrafen von 20 bis 300 Mark. Drei weitere Perſonen wurden wegen unbefugten Waffenbeſitzes zu je 15 Tagen Gefängnis verurteilt; neun Perſonen, die bei einer Kontrolle keine Ausweispapiere vorzeigen konnten, erhielten dafür eine Gefängnisſtrafe von 2 bis 10 Tagen. Wegen abgelaufener Verkehrsgenehmigung wurde ein Autoführer zu 1000 Mark Geldſtrafe verurteilt; ein anderer Autobeſitzer erhielt dieſelbe Strafe und, da er rückfällig war, wurde ihm auch noch ſein Wagen beſchlagnahmt und der Chauffeur zu 30 Mark Geldſtrafe verurteilt. Aus dem völkerbundsrat Der Völkerbundsrat beſchäftigte ſich geſtern nur mit Verwal⸗ tungs⸗ und humanitären Fragen. Er nahm den Bericht des Wirtſchaftskomitees mit dem Schiedsgerichtsvorſchlage an, ferner den Finanzbericht des Völkerbundes, wonach das Jahr 1923 zum erſten Male mit einem Ueberſchuß von 2,7 Millionen Gold⸗ mark abſchließt. Weiterhin wurde der Bericht Fritjoff Nanſens über die Lage der armeniſchen, ruſſiſchen und griechiſchen Flücht⸗ linge erörtert. Die Wirren in Albanſen Um Tirana Nach einer Havasmeldung aus Skutari(Albanien) hat die regierungstreu reguläre Armee Tirana ohne Wider⸗ ſtand wiederſ eingenommen. Der Oberfehlshaber hat Anwei⸗ ſung gegeben, Ahmeb Be 25 der ſich mit einer Anzahl Anhänger geflüchtet hat, feſtzunehmen, Bis zur Bildung eines neuen Kabinetts, das ſich in Skutari einzurichten gedenkt, ſind drei Oberſte mit der Leitung der Geſchäfte beauftragt worden. Aus Durazzo wird die Ankunft von 2 engliſchen Kriegs⸗ ſchifſen gemeldet. En engliſcher und ein amerikaniſcher Torpedo⸗ bootszerſtörer liegen bereils ſeit mehreren Tagen im Hafen von Durazzo. Eine Offiziersregierung? Wie aus Tirama gemeldet wird, iſt es den Aufſtändiſchen noch nicht gelungen, eine einheitliche Regierung zu bilden. Die meiſten Ausſichten hat eine Offiziersre gierung unter Recet Schalja, dem Führer der aufſtändiſchen Nordalbanſer. Die japaniſch- amerikaniſche Spannung Schwere Ausſchreitungen gegen Amerikaner Geſtern kam es in Tokio zu teilweiſe ſchweren Aus⸗ chreitungen gegen Amerikaner. Vielfach wurden auf der t Straße als Amerikaner erkannte Fremde angegriffen und mi 5⸗ ten drang in die Räume des Hotels„Imperial“ ein, wofk all des diplomatiſchen Vereins ſtattfand. Die Feſtlichkeit mußte abgebrochen werden. Dem amerikaniſchen Geſchäftsträ⸗ ſer gegenüber wurden ſchwere Beſchimpfungen ausgeſprochen. d uf der Straße wurden Zeltel verteilt, die die Aufforderung zur Ausweiſung aller in Japan lebenden Amerikaner ent⸗ Kinos, in denen amerikaniſche Films geſpielt wurden, muß⸗ d Abbruch der diplomatiſchen Beziehungenſe b China und Ruß land Ein Kabeltelegramm des„B..“ aus Newyork gibt folgende ung wieder: Die Vertreter der Mäc te verwei⸗ zu dem Verlangen des chineſiſchen Außen⸗ ſoll erſt nach Anerkennung nsgeſamt acht. Hiervon haben bisher erſt England und Italien dle i Die Stellungnahme der Mächtever⸗ der Verpflichtung zur Auslieferung des Geſandt⸗ Ein kſchechiſches Flugzeug iſt geſtern abend in Werda bei Flugzeugführer, ein dende Bodenſeekonferenz für chriſtliche 10 im Zeichen der Werke und der Gedanken des Biſchofs von Ke teler als Staatspolitiker. 5 Uebereinkünfte getroffen. ſtrigen Sitzung neuerdings mit dem Eiſenbahn lü handelt. Ein Trupp von ungefähr 30 japaniſchen Studen⸗ B den Vorwurf, Unachtſamkeit der Beamten 5 ae werden müſſe. Magel ſuchen als bei dem im ſtrengen Dienſt überlaſteten Bahn⸗Per ſelbſt. hal herrſcht dort Beſorgnis über das Schickſal 30 kaniſchen Flie ger, von denen ſeit ihrem Aſee 55 Londonet Abendblätter melden Nenderung der Beſtimmungen über die Geſchäftsaufſicht 5 Der Reichsrat nahm geſtern einen auf Grund eines Initiativ⸗Antrages vom Reichstag beſchloſſenen Geſetzentwurf 15 wonach die Reichsregierung nach Zuſtimmung des Reichsrate⸗ 15 Abänderung der Verordnung über die Geſch äfton d. ſicht ermächtigt wird, und 9 ſich ſodann mit der von de⸗ Reichsregierung auf Grund dieſes Ermächtigungsgeſetzes 5 ſchlagenen Aenderung der noch aus der Vorkriegszeit ſtammen Verordnung über die Geſchäftsaufſicht. Die Vorlage der regierung iſt in den Auszügen des Reichsrates wie folgt geſta worden: der Die Vorausſetzungen des Antrages auf Anordnung 5 Geſchäftsaufſicht werden etwas verſchärft. Nach der jetzt wee den Verordnung kann die Auſſicht verlangen, wer infolge den Krieges oder der Folgen des Krieges ahlun sunfähig iſt, wenn die Ausſicht beſteht, daß die Zahlungsunfähigkeit in ſehbarer Zeit behoben wird. Nunmehr ſoll es heißen..„wenn die begründete Ausſicht beſteht..“ Ferner wird das Geheimverfahren aufgehoben. Vis⸗ her war jede geſchäftliche Bekanntmachung ausgeſchloſſen. Nunmehr ſoll die Bekanntmachung im Reichsanzeiger erfolgen⸗ Die Bekanntmachung ſoll auch auf die ſchon vorhandenen Geheim verfahren inſofern Anwendung finden, als die ſeit 1. Mai beſteher den Geſchäftsaufſichten nachträglich veröffentlicht werden. wie die Eröffnung ſoll aucz die Beendigung der Geſchäftsaufſicht ö geeigneter Weiſe künftig veröffentlicht werden. Eine dritte Verſchärfung beſteht darin, daß die Anhörung der amtlichen Vertretungen der verſchiedenen Gewerbezweige, alſo von Handelskammer, Gewerbekammern und ähnlichen Inſtituten, die hierfür nur fakultativ bei der Eröffnung der Geſchäftsaufſt ſtattfinden konnten, in Zukunft obligatoriſch wird. Die Hauptveränderung betrifft die Möglichkeit der Auf⸗ hebung bereits beſtehender Geſchäftsauffichten. Die Geſchäfts⸗ aufſicht ſoll fortan 85 wenn eine Gläubigerverſammlung die Aufhebung be⸗ ſchließt. Schließlich findet die Geſchäftsaufſicht ohne weiteres ihr Ende, wenn 3 Monate ſeit ihrer Anforderung berſtrichen ſind. Aus der Maßgabe, daß die Beendigungsfriſt auf 2 Monate ſeit In⸗ krafttreten der neuen Vorſchriften feſtgeſetzt wird. Weiter wird der Einfluß der Gläubigerverſammlung durch einen Gläubigerbeirat auf den ganzen Verlauf und die Durchführung der Geſchäftsauffſicht erhöht, und ferner ſind Ge⸗ bühren vorgefehen, während bisher Gehührenfreiheit beſtand. Die Vollſitzung erklärte ſich mit den Beſchlüſſen ein ver⸗ ſtanden. Die neue Verordnung wird ſofort im Reichsgeſetzblalt veröffentlich werden und dann Rechtskraft erhalten. Aus der vorgeſchichte der Rrüger · depeſche JJ Berlin. 12. Juni.(Von unſerm Berliner Büro.) Dem Hetaus⸗ geber der diplomatiſchen Akten des Auswärtigen Amtes, Dr. Frie 5 rich Thimme iſt es gelungen. Material über die Entite buna der Krüger⸗Depeſche ans Licht zu ziehen. Bekanntlich wur Telearamms an den Präſidenten Krüger aalt, ziemlich allgemein 17 genommen. daß der damalige Staatsſekretär Frhr. v. Marſchal und der Kolonialdirektor Kayſer verantwortlich für dieſe in ihren Wirkungen ſo ſchädliche Depeſche ſeien. Nach Thimmes neueſter Kanſer ſtammt und von Marſchall aufgegriffen wurde, daß aber diele beiden das Telegramm als Auswea vorſchlugen, um den über lichen Plänen abzubringen. Ueber die entſcheidende Konferenz vom Januar 1896 im Reichskanzlerpalais notierte Marſchall in ſein Tagebuch, daß der Kaiſer„etwas ſonderbare Pläne“ entwickelte: Bry tektorat über Transval. Mobilmachung der Marineinfanterie. 1* ſendung von Truppen nach Transval. Auf den Einwand des Reichs? kanzlers, das wäre der KriegmitEngland erwiderte der K ſer: Ja aber nur zu Lande.() Endlich richtete der Kais auf den Vorſchlag Marſchalls eben jenes Glückwunſchtelegramm den Präſidenten Krüger. Badͤiſche politik Bodenſer⸗Ronferenz für chriſtliche Politik „Die alljährlich in der 75 1 15 ſen geh⸗ olitik ſteht in die Zu Beginn der Sitzung wurde Landtagspräſident Dr. uane gartner zum Präſidenten der Tagung und Senatspräſi ür Schuhmacher zum Vizepräſidenten ernannk, Hierauf wurden f‚ die weitere dieſer Pfingſtkonferenz bedeneſgk. n wulle ſcbeichſten, daß dieſe aa konferenz nicht mehr aufhören ſolle ſondern wie es bei den Ka 17 likentagen der Fall iſt, in des großen Nutzens für das katholiſche Leben zu einer ſtändl or Einrichtung zu machen. Das bedeutende Referat hat Profeſſan Dr. Hans 8 50 das ſich der Redner zur Durchführung geſtellt hat, jautet:„ von Ketteler's Staatspolitik und unſere Zeit.“ Anbetracht ihrer hohen Bedeutung gen feiffer aus Meßkirch übernommen. Das 10 Letzte Meloͤungen Rachklänge zur Kataſtrophe von Bellinzong Die wahren Schuldigen 5 OBern 13. Juni. Von unſerem Schweizer Ver, reker). Der Schweiger Nationalrat hatte ſich Au 5 98 5 ̃ ine ellinzonag zu befa ſen. Nachdem ſchon am Mittwoch ei leine Anfrage eingereicht worden war, warum immer noch Aaſen 1h mit Gasbeleuchtung im Schweizer Schnell ugverkehr zugela würden, vertrat geſtern der Berner t Sozialdemokrat Bra gen en Standpunkt des Eiſenbahnperſonals. Er verteidigte es Heauf daß das Unglück von Bellinzona letzten Endes ie Verantwortung für die Kataſtrophe lieber an höherer Unndesval Haab erwiderte Die Acbeitszeit des Perſeſſe ntſpräche genau dem Arbeitsgeſetz. Die Ausführungen des ahüdepartements ſtützen ſich auf die Ausſagen des 8 Darnach iſt das geſchloſſene Signal über Das⸗ en worden. Dafür gibt es keine Entſchuldigung. ſelbe gilt auch für die falſche Weichenſtellung. * 10 Grubenunglück den *Breslau, 13. Juni. Auf der Grube Gottenberg wurde, 37 Bergleute durch einen ſchweren Kohlenſäureausbruch geſgel 30 Bergleute konnten gerettet werden, 96 wurden. während 7 ———— Sleveland, 13. Zunl. Coclidge iſt dom republitaulſche Konvent zum Präſidentſchaftskandidaten nom worden. 16⸗ an London, 13. Juni. Nach einer Reutermeldung aus S910 der ong m 10. Juni keine Nachricht eingetroſſen i indeſſen, daß der Fübrer der tin des Kaiſers in Doorn an ſchwerem Gelenkrheumatismus ſchen bereits wieder frei gelaſſen. Das Flugzeug iſt abmontiert gerbunden mit hohem Fieber und erheblichen Hersſchwächen er⸗worden. Photographien und geichnungen würden nicht vorge⸗ d „krankt und liegs ſeit 14 Tagen regungslos im Betl. 1 uee Nete Smith, am Mittwoch abend in Hue in Induching eine ander ung vornehmen mußke, wobei der Motor zerbrach. 0 merikaniſche Flieger ſeien 50 Meilen weiter niedergegang ne weiteres aufgehoben werden können, das findet auf bereits beſtehende Geſchäftsaufſicht Anwendung, mit nachdem lange Zeit Wilhelm II. als alleiniger Urheber des berühmten ſtellung eraibt ſich, daß in der Tat die Idee von dem Kolonialdirektor Einfall Janſons außerordentlich erregten Kaifer von ſeinen gefähr 112 0 0 ß FFFFFCCT Saargebiet, Pfalz uſw. Aus der Zteilag, den 13, Juni 1824 Maunheimer General-Anzeiger(Miltag-Ausgabe) 3. Seile. Nr. 271 Die Tagung des Deutſchen Schutzbundes in Graz 8(Zweiter Brief) Von Axel Schmidt Nach den genußreichen Tagen der gemeinſamen Fahrt von Paſſau nach Graz hat in der Kongreßſtadt der Ernſt der Arbeit ſein Recht gefordert. Vormittags und nachmittags wird gemeiaſam etagt und dazwiſchen und abends finden Sonderbeſprechungen und Preßkonferenzen ſtatt. Die diesmalige Tagung des Bundes wid⸗ mete wie gewöhnlich den erſten Tag der Erörterung allgemeiner Themen, während die ſpäteren Sitzungen den Referaten über die Arbeit der Deutſchen in den einzelnen gefährdeten Gebieten vorbe⸗ Halten blieben. Im Mittelpunkt der Beratungen ſtand ein Vortrag von Dr. Rohrbach über die„Geiſtige Rüſtung Deutſch⸗ lands“. Zu Anfang ſeiner Ausführungen warf der Vortragende die Frage auf, was das deutſche Volk der Welt geboten habe; er wies in einem enscgtgen hiſtoriſchen Rückblick nach, daß das deut⸗ 117 Volk die ſeltene Eigenſchaft beſäße, immer wieder nach ſchweren ückſchlägen neue Blüten zu treiben. Gleich beim Auftreten im Kreis der Geſchichte ſtürmt das deutſche Volk dahin und prägt ganz Europa ſeinen Stempel auf. Frankreich und England ſind nach deutſchen Stämmen benannt, in Italien gemahnt die Lombardei an deutſche Volkskraft und im Wort Andaluſien ſteckt der Name des germaniſchen Stammes der Vandalen, die bis nach Nordafrika vor⸗ drangen. Jedoch auch ſpäter, in der Zeit der Reformation und in der klaſſiſchen Periode von Kant bis Goethe und Schiller, hat die Welt wieder und wieder aufgehorcht, was die Deutſchen ihr zu ſagen hatten. Niemand Geringeres als der franzöſiſche Hiſtoriker Taine hat bekannt, daß es keinen Wiſſenszweig gäbe, der nicht zu Anfang des 19. Jahrhunderts von deutſchen Gelehrten entſcheidend beeinflußt wäre. Daraus ſchöpfte der Redner die Zuverſicht, daß auch nach der letzten Niederlage ein neuer deutſcher Frühling kommen werde. Im zweiten Teil ſeines Vortrags ſprach Dr. Rohrhach von der gegenſeitigen die zwiſchen Grenz⸗ und Binnendeutſch⸗ tum ſtattfinden müſſe. Die im täglichen Kampf um ihr Volkstum hart gewordenen Grenzdeutſchen müſſen vom Binnendeutſchen immer wieder die kulturellen Werte erhalten und der Grenzdeutſche müſſe den Binnendeuiſchen vor Verweichlichung bewahren. Den Schluf bildete die Frage, was für eine Zukunft unſerer harre. Hier legte Dr. Rohrbach ein ſtarkes Bekenntnis zum deutſchen Volksſtaat ab, indem er darauf hinwies, daß nicht die Reſtaurierung des Bismärcki⸗ ſchen Reichs, ſondern die Zuſammenfaſſung des geſamten deutſchen Volks, ſoweit es geſchloſſen ſiedelt, das wahre Ziel des politiſchen Strebens ſein müſſe. Der Vortrag fand ſtarken Beifall, aber auch wie 5 aus den Reden des nächſten Tags ergab, Widerſpruch, griff er doch an eines der ſchwerſten Probleme des deutſchen Volks, an die Frage: Klein⸗Deutſchland oder Groß⸗Deutſchland. Das zweite grundlegende Referat hielt Dr. Giannoni⸗Wien, der in gemeinnüßiger Weiſe aus dem Schatz großer Arbeitserfahrung der Südmark über die Beziehungen zwiſchen Kultur⸗ und Schutzarbeit ſprach. Er betonte an der Hand 35jähriger Schutzarbeit in Steiermark, daß zur Erhaltung des Volkstums Kul⸗ turarbeit allein iee weil nur ſie das geſamte Volkstum erfaſſen könne. Der dritte Vortrag, den Dr. von Loeſch der„Bedeu⸗ tung des um den Rhein für Groß⸗Deutſch⸗ land“ widmete, bildete die Einleitung zu den Referaten und der Debatte über den Kampf der Deutſchen in den Gebieten. Unter allgemeinem Beifall wurde von ihm eltge daß am Rhein Deutſchlands Schickſal ausgefochten werde. In en anſchließenden Debatten kamen die Vertreter der geraubten und beſetzten Gebiete zu Wort: Elſaß⸗Lothringen, 19 55 Rheinland, ülle der Einzelheiten wurde den Zuhbrern klar, daß erſt die blutige Abrechnung in Pirmaſens den anzen Separatiſtenſpuk verjagt hat. Jedoch auch manch ernſte M ung zur Beſonnenheit würde gerade von den Vertretern am Rhein lautt, nicht durch Ueberraſchung und Kenntnisloſigkeit der Ar⸗ beit der dortigen Bevölkerung in den Rücken zu fallen. Am nächſten Tag ſtanden die Probleme des übrigen Grenz⸗ deutſchtums auf der Tagesordnung. Erſchütternd waren die Aus⸗ führungen über Tirol und Südſlawien, wo der Terror gegen alles Deutſche gerade in dieſen Tagen ſeinen Höhepunkt erreich hät. Hieran ſchloſſen ſich am Freitag nachtittag dis Berichte der Deutſchen im Oſten: Polen, Oberſchleſtien, Memelland, Hultſchin uſw. So ſchwer auch die Verhältniſſe im einzelnen ſind, ſo klang doch aus allen Reden das Bekenntnis—7 Feſthalten an der deutſchen Kulturgemeinſchaft und immer ſtärker ſett ſich in dieſen Kreiſen die Erkenntnis durch, daß Binnen⸗ Grenz⸗ und Aus⸗ landsdeutſche eine einzige große Schickſalsgemeinſchaft darſtellem 55 Tagungen 22. ordentlicher Gautag des Deutſchmationalen Handlungs⸗ bese gehilfenverbandes Konſtanz, 12. Juni. In den letzten Tagen wurde hier der 22. ordentliche des Gaues Südweſt des Deutſchnationalen Handlungsgehilfen ⸗Ver⸗ bandes abgehalten, der von etwa 600 Kaufmannsgehilfen be⸗ ſucht war. Aus dem gedruckt vorliegenden Jahresbericht iſt beſon⸗ ders hervorzuheben, daß ſich der Verband mit rund 20 000 Mitglie⸗ der in Baden, der Pfalz und dem Saargebiete in der Inflations⸗ zeit gehalten hat. Die Hauptarbeit erforderte im e die Anpaſſung der Gehälter an die ſinkende Kaufkraft des Geldes, aber auch auf den andern Gebieten der Verbandsarbeit war man eif⸗ rigſt tätig. Bei der Beſprechung des Jahresberichts wurde eine Entſchließung vorgelegt und einſtimmig angenommen, die ſchärf⸗ ſten Einſpruch gegen den Abbau des einzigen Handels⸗ inſpektors in Baden erhebt. Die Uebertragung der Auf⸗ gaben des Handelsinſpektors auf eine Gewerbeinſpektion lehne der Gautag ab. Der Gautag erwarte von der Badiſchen Regierung, daß ſie den Poſten des Handelsinſpektors wieder in dem Etat ein⸗ ſetzt und die Einſtellung des Handelsinſpektors ſchnellſtens betreibt. Es wird verlangt, daß ſeine Tätigkeit nicht nur auf die Handelsge⸗ ſchäfte, ſondern auf alle Betriebe ausgedehnt wird, die kaufmänni⸗ ſche Angeſtellte heſchäftigen. Weiter erhebt der Gautag Einſpruch gegen die beabſichtigte Aufhebung des Badiſchen Ar⸗ beitsminiſteriums. Der Gautag iſt der Anſicht, daß ge⸗ rade in der gegenwärtigen Zeit mehr denn je die ſozialen Fragen behandelt und gefördert werden müßten. In dem Gauvorſtand wurden die ausgeſchiedenen Mitglieder Menth und Raſt wie⸗ dergewählt. Als nächſter Tagungsort wurde Heidelberg be⸗ ſtimmt. Am zweiten Verhandlungstag hielt der Gaujugendführer Aichem über„Der D. H. V. als Kulturbewegung“ einen Vor⸗ trag. Berbandstag Südweſtdeulſcher Dachdeckermeiſter Der 28. Verbandstag des Südweſtdeutſchen Dach⸗ deckermeiſterverbandes fand bei gutem Beſuche in den letzten Tagen in Darmſtadt ſtatt. Der Vorſitz lag in den Händen von Stein⸗Koblenz. Aus dem von Geſchäftsführer Gros⸗ Neuwied erſtatteten Bericht ging die umfangreiche Tätigkeit des Verbandes hervor. Aus den Verhandlungen ſind hervorzuheben: der Vortrag des Oberbürgermeiſters A. D. Mangold über die Steuerfragen; der Vortrag des Dachdeckermeiſters Laſch⸗Kaſſel über das Verhältnis des Gewerbes zur Vauberufsgenoſſenſchaft. Nach weiteren Ausführungen des Geſchäftsführers über das Schei⸗ tern der Reichstarifverhandlungen im Dachdeckergewerbe wurde eine Entſchließung angenommen, die eine Beendigung der Streikmaß⸗ nahmen in Frankfurt, Hanau, Aachen uſw. fordert, andernfalls Ausſperrungen im ganzen Verbandsgebiet angedroht wer⸗ den. Der nächſte Verbandstag ſoll in Kreuznach ſtattfinden. Staͤdtiſche Nachrichten Für hypotheken-Auſwertung Zur Dritten Steuernotperordnung ſind unter dem 1. Mai 1924 Durchführungsbeſtimmungen ergangen, die die Aufwertung der Hy⸗ potheken in teilweiſer Abweichung von der Dritten Steuernotverord⸗ nung regeln. Ueber die Gültiakeit dieſer Durchführungsbeſtimmun⸗ gen beſteht, wie man das bei den modernen Geſetzen leider ſchon ge⸗ wöhnt iſt. ein lebhafter Streit. Es iſt aber mit aller Wahrſcheinlich⸗ keit anzunehmen, daß die Gültiakeit auch dieſer Beſtimmungen bejaht werden wird. Nach der Dritten Steuernotverordnung konn⸗ ten die Hypothekengläubiger immer noch in einem gewiſſen Maße da⸗ mit rechnen, daß ihre Anſprüche über 15 Prozent hinqus aufgewertet würden. In 83 der Verordnuna iſt nämlich beſtimmt, daß der Satz von 15 Prozent für hupothekariſch geſicherte Forderungen nur an⸗ wendbar ſein ſoll,„ſoweit nicht nach allgemeinen Vorſchriften eine höhere oder geringere Aufwertunag ſtattfindet.“ Die neuen Durch⸗ führungsbeſtimmungen haben nunmehr aber eine Aufwertung über 15 Prozent hinaus radikal ausgeſchloſſen bis auf ganz beſtimmte. im Geſetz einzeln aufgezählte Ausnahmefälle. Danach ſoll eine höhere Aufwertung— nach freiem richterlichem Ermeſſen— nur noch in drei Fällen zuläſſig ſein, nämlich: 1. Wenn die perſönliche Forderung auf den Beziehungen zwi⸗ 10 unterhaltsberechtigten und unterhaltsverpflichteten Perſonen eruht, 2. wenn es ſich um eine Auseinanderſetzungsforderung unter Miterben, Eheleuten, Eltern und Kindern handelt. 3. wenn es ſich um eine Reſtkaufgeldforderung handelt, die nach dem 31. Dezember 1918 begründet worden iſt. Der wichtiaſte von dieſen drei Fällen iſt der letzte. nämlich die Reſtkaufageldhypothek. Eine gewiſſe Unſtimmigkeit entſteht dadurch, daß im allgemeinen die Höhe der Aufwertuna ſich nach dem⸗ jenigen Tage richtet, an dem der gegenwärtige Gläubiger die Hypo⸗ thek erworben hat, während nach den neuen Durchführungsbeſtim⸗ mungen nunmehr der Tag der Begründuna der Forderung(d. h. alſo der Taa des Kaufabſchluſſes) in gewiſſem Maße entſcheidend ſein ſoll. Sehr ſonderbar iſt außerdem die willkürliche Wahl des 31. De⸗ zember 1918 als Stichtag für die Berechnung. Hat ſemand ſein Grundſtück im Dezember 1918 verkauft und ſich einen Teil des Kauf⸗ preiſes hypothekariſch eintragen laſſen, ſo kann ihm dieſe Forderung höchſtens auf 15 Prozent des Goldwertes aufgewertet werden. Hat er aber den aleichen Kauf einen Monat ſpäter. nämlich im Januar 1919, abgeſchloſſen, ſo iſt eine höhere Aufwertung zuläſſig. Die Entſcheidung über die Höhe der Aufwertung in den oben ge⸗ nannten drei Fällen iſt nicht dem ordentlichen Gericht, ſondern den Aufwertungsſtellen übertragen. Bisher ſind ſolche Stellen noch nicht eingerichtet. Gleichwohl iſt im Geſetz beſtimmt, daß in allen Fällen, in denen eine Aufwertung über 15 Prozent hinaus gefordert wird, ein entſprechender Antraa bis Ende 1924 bei der Aufwertungsſtelle geſtellt werden muß. Die beteiligten Gläubiger werden alſo auf⸗ merken müſſen, wann und wo Aufwertungsſtellen eingerichtet wer⸗ den: bis Ende 1924 müſſen ſie dann den Antraa bei der Aufwertunas⸗ ſtelle einreichen. um nicht der Chance einer höheren Aufwertung ver⸗ luſtig zu gehen. Rechtsanwalt und Notar Jacobſohn⸗Breslau. Das Feſt für kleine und große Leute wird wieder einmal davon zeugen, wie froh die ganze Mannheimer Bevölkerung ſein kann. den Roſengarten zu beſitzen. Die herrlichen Räume werden wieder ein neues eigenartiges Geſicht zeigen. Mit dem Aufbau iſt bereits begonnen. Verſchiedene bekannte Mann⸗ heimer Firmen, die ſich ſelöſtlos in den Dienſt der guten Sache ge⸗ ſtellt haben, wetteifern, in klarer Linienführung und in harmoniſch abgetönten Farben ein ſelten ſehenswertes Geſamtbild entſtehen zu laſſen. Neben den Verkaufsſtänden werden die lauſchigen Eckchen mit Blumenlauben ausgeſchmückt ſein. Im Gegenſatz zu dem vornehmen geſchmackvollen Aufbau werden die Preiſe ſtehen, die Dank der allgemein, außerordentlich großen Opferwilligkeit auf einer ſo mäßigen Höhe gehalten werden, daß tatſächlich die weiteſten Bevölkerungskreiſe den Beſuch des Feſtes nicht zu ſcheuen brauchen. Um nur Weniges zu nennen, ſoll 3. B. die Taſſe Kaffee 30 Pfg., mit Schlagſahne 40 Pfg. Torte 30 Pfg., Eis 30 Pfg. koſten. Ein belegtes Brötchen wird für 40 Pfg. ein belegtes Brot für 30 Pfg., der halbe Liter Bier für 50 Pfg. zu haben ſein. Die Preiſe ſind von der Feſtleitung feſtgeſetzt. Für Wechſel⸗ geld wird geſorgt ſein. An der Bücherbude wird gute und gehalt⸗ volle Lektüre, an den Spielwarenbuden werden reizende Ueber⸗ raſchungen zu ſehr billigen Preiſen zu haben ſein. Der Charakter des Sommerfeſtes ſoll durch entſprechende einfache Kleidung gewahrt bleiben, damit niemand ſich von dem Beſuch zurückhalten läßt in dem Glauben, auch dafür beſondere Ausgaben zu haben. Es geht um das Wohl unſeres Nachwuchſes! Vom Ausland wird uns oft der Vorwurf gemacht, daß die Deutſchen zu viel Hilfe von dort erwarteten und zu wenig ſelbſt tun. Durch regſten Beſuch kann dies entkräftet und der Wille zur Mitarbeit am Wiederaufbau unſerer geſunkenen Volkskraft vor aller Welt bewieſen werden Der Meteorfall vom 11. Mai Die Univerſitätsſternwarte Frankfurt a. M. hat in den letzten Tagen durch ihren Direktor Profeſſor Dr. Brendel und die Aſſiſtenten Bode und Schütte zwiſchen Würzburg und dem Odenwald eingehende Nachforſchungen nach dem großen Meteor⸗ fall vom 11. Mai angeſtellt und dabei, wie berichtet wird, eine Reihe hochintereſſanter Feſtſtellungen gemacht. Das Meteor. das vermut⸗ lich einen Durchmeſſer von mindeſtens 10 Metern hatte, iſt in bedeu⸗ tender Höhe— eine Heidelberger Berechnung ſpricht von 50—70 Kilometern— geplatzt und in ungezählten Stücken großer und kleiner Art auf die Erde gefallen. Das Nieder⸗ ſchlagsgebiet dieſer Sprenaſtücke erſtreckt ſich mindeſtens auf das Ge⸗ biet zwiſchen Würzburg und dem Odenwald. Nach allen Beobachtun⸗ gen der zufälligen Zeugen der Erſcheinung muß an einzelnen Stellen ein wahrer Hagel von Meteorſtückchen niedergegangen ſein. Es muß als ein wahres Wuder bezeichnet werden, daß bei dem regen Ausflüglerverkehr an dieſem Tage keine Perſon von einem nieder⸗ gehenden Stück erſchlagen worden iſt. Mehrere Leute ſchweb⸗ ten allerdings, wie die Feſtſtellungen ergaben. in aroßer Le⸗ bensgefahr. So wird aus Heubach⸗Wiebelsbach im öſtlichen Odenwald berichtet, daß dort unmittelbar neben einer alten Frau ein D Unentbehrlich für Kraft- und Radfahrer, Wanderer u. Reise- verkehr. 50 Karten, fünffarbig, Maßstab 1: 300000, pro Karte 65 Pfennig. Suantenkarte. 5819 Wie Contitenft R lenh Erhältlich im Buch- und Schreibwarenhandel. ferner in jeder Auto- und Fahrradhandlung. Hlerausgeber: Continental??= Caoutchouc- und Gutta- Percha-Co., Hannover. das zweihundertjährige Rönigsberg BVon Dr. Erich Jeniſch(Königsberg) Die Stadt Köniasbera begeht in dieſen Tagen die Feier ihres zweihundertjährigen Beſtehens. 1724 zwang nämlich ein Machtſpruch Friedrich Wilhelms I. die drei Städte Alt⸗ ſtadt, Kneiphof und Löbenicht, ſich zu einer einzigen zuſammen⸗ zuſchließen. Dieſe drei Urſtädte ſind natürlich bedeutend älter: ſie erhielten bereits wenige Jahrzehmte nach der Gründung der Ordens⸗ bura(1255) das Stadtrecht, die Altſtadt 1286. der Löbenicht 1300 und der Kneiphof 1327. Ungefähr 400 Jahre alſo haben die drei Städte als ſelbſtändige Gebilde beſtanden. Hart grenzten ſie aneinander⸗ feſte Mauern und Tore lagen zwiſchen ihnen. Erſt 1626 umſchloß eine gemeinſame Befeſtiguna die drei Bruderſtädte. Oft lagen ſie mit⸗ einander im Kampf, und als im 15. Jahrhundert die Macht des Or⸗ dens geſchwächt war und ſtarker Widerſtand gegen ſeine Herrſchat erwuchs., da war es ihm leicht, die feindlichen Städte gegeneinander auszuſpielen. So kämpften Altſtadt und Löbenicht, nachdem ſie für kurze Zeit vom Orden abgefallen waren, mit ihm gegen den Kneip⸗ bof. Und noch in der Zeit Herzog Albrechts lehnten es die Kneip⸗ böfer felbſt bei ſchwerer Feuersgefahr ab. ſich von ihren Nachbarn belſen zu laſſen. Später entwickelte ſich das Stadtregiment zu einer Oligarchie der korrumpierten Patrizierfamilien, die ſchwer auf der Stadt laſtete. Ihr machte dann der Abſolutismus Friedrich Wil⸗ helms J. vor 200 Jahren ein Ende. Gleichzeitia trat dadurch bue eine Gefundung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe ein. denn die per⸗ zwickten Zollverhältniſſe des Stadtgebietes ſchädiaten den Handel 2 bohem Maße. Außer den drei Städten umſchloß nämlich die im 17. Jahrhundert geſchaffene Umwallung des damaligen„Groß Könte beras“ ſechs kurfürſtliche Freiheiten. die der ſtädtiſchen Selbſtrerme tung entzogen und dem Oberburaarafen unmittelbar waren. Den Bewohnern der Freiheiten war der Großhandel, namen⸗ lich auch das Auslandsgeſchäft, unterſagt, da nur die drei Städte 5 Stapclrecht beſaßen. Dadurch eragaben ſich ſchwere Nachteile für 5 und als die Bewohner der Burafreiheit Friedrich L. darum baten.—5 Burafreiheit zur vierten ſelbſtändigen Stadt zu erheben ſcheiterke der Plan an dem eiferfüchtigen Widerſtand der drei alten Städte. rich Wilbelm I. war folchen Sonderwünſchen ebenfalls nicht geneig: in ſeinem Beſtreben, die Verwaltung überall zu vereinfachen und au verbilligen, ſchweißte er 1724 Kneiphof, Löbenicht und Altſtadt ſamt allen Freibeiten und Vorſtädten zuſammen. 5 In den zwei Jahrhunderten, die ſeitdem verfloſſen ſind, hat die Stadt einen bedeutenden Aufſckwung genommen und beſonders in der Gegenwart kommt ihr als der Hauptſtadt der Kolonie⸗ provinz Deutſchlands hervorragende Bedeutung zu. Viel Schweres bat ſie in dieſer Zeit zu überſtehen gehabt. Während des 1 „ ſiebenjährigen Krieges war die Stadt von 1758—62 von den Ruſſen beſetzt, hohe Kriegsſteuern laſteten auf ihr, Seuchen und Feuers⸗ brünſte verheerten ſie. Nach dem Abzuge der Ruſſen erblühte die Stadt. und in der langen Friedenszeit von 1762—1806 entwickelte ſich auch der Handel günſtig. Das geiſtige Leben erreichte in dieſer Zeit ſeinen Höhepunkt in der Wirkſamkeit Kants. Nach den Unglücks⸗ kagen von Jena flüchtete die königliche Familie nach Königsberg, 1807 und 1812 ſah die Stadt Napoleon in ihren Mauern. Aber auch die Beratungen der großen Reformen zum Wiederaufbau des preu⸗ ßiſchen Staates fanden in Köniagsberg ſtatt. ſowie die entſcheidende Verſammlung des Landtages, die den Kampf gegen Napoleon ent⸗ feſſelte. 1861 ſetzte ſich dann Wilhelm I. in der Schloßkirche die Krone Preußens aufs Haupt. Noch 1880 war Königsberg die drittgrößte Stadt in Preußen, dann blieb es hinter der Entwicklung der Städte im Weſten zurück. Heute kann es ſich mit einer Induſtrieſtadt wie Magdeburg oder mit Hafenſtädten wie Bremen und Stettin veraleichen. Der enge Feſtungsgürtel hemmte in jenen Jahren ſein Wachstum. 1905 wur⸗ den die Vororte, die ſeit langem wirtſchaftlich mit Königsberg eine Einheit bildeten, eingemeindet und fünf Jahre ſpäter wurde die Ent⸗ feſtigung beſchloſſen. Eine neue Epoche des Wachstums und wirt⸗ ſchaftlichen Aufſchwungs ſtand der Stadt bevor, als der Welt⸗ kriea ausbrach und den Fortſchritt der Entwicklung ſchwer de⸗ drohte. Bei der Unterzeichnung des Vertrages von Verſailles war der ehemals ſo blühende Seehandel auf den zehnten Teil des Frie⸗ densumfanges zurückgegangen. Doch hat ſich der alte Mut und die zähe Entſchloſſenheit der Köniasberger nicht durch die Ungunſt der Zeit brechen laſſen: die großen Pläne der neuen Hafen⸗ und Bahn⸗ hofsanlagen reifen der Vollendung entgegen. Und darüber hinaus hat der Friedensſchluß die Stadt vor neue Aufgaben geſtellt. Köntgs⸗ berg war das Los zugefallen, einerſeits die Handelsbeziehungen zwi⸗ ſchen der abgeſchnürten Provinz und dem Mutterlande zu ſtärken, und andererſeits die wirtſchaftlichen Fäden zwiſchen Deutſchland und Olteurora. die der Krieg zerſtört hatte, wieder anzuknüpfen. Dieſer Idee dienen die„D eutſchen Oſtmeſſen“, deren erſte 1920 er⸗ öffnet wurde. Seitdem bat ſich die Köniasberger Meſſe ſtetia ver⸗ ian Nede der ihre Räume. ſodaß ihr Grundgedanke, er oſte 125 Fruckthardeit erwieſen dat. uropäiſchen Staaten einzuſtellen, ſeine Die Bedeutung Köniasberas als Handelsſtadt berußte vor allem auf ſeinem Getreide- und Holzhandel mit dem aroßen ruſſiſchen Hinterland. Die wirtſchaftlichen Verhältniſſe in Rußland und die volitiſchen Neubildungen öſtlich von Oſtpreußen erſchwerten die Wie⸗ deraufnahme der Handelsbeziehungen außerordentlich. Ferner waren zwei deutſche Häfen Danzia und Memel, ausländiſche Wettbewerbs⸗ häfen geworden. Königsbera hat die Gefahren, die ſeinem Handel hieraus erwuchſen, ſofort erkannt und ſich darauf eingeſtellt. Schon 5 vor dem Kriea war ſein Hafen an der Grenze ſeiner Leiſtungsfähig⸗ keit angelangt, ſodaß die Anlage eines neuen Induſtrie⸗ und Handels⸗Hafens unbedinat erforderlich war. Der Krieg unter⸗ brach die begonnenen Arbeiten. doch iſt es gelungen, von den fünf vorgeſehenen Hafenbecken wenigſtens eines mit den zugehörigen gro⸗ ßzen Speicherbauten fertigzuſtellen. Ein anderes wird als Freihafen noch in dieſem Sommer dem Verkehr übergeben. und gleichzeitig wird neuen Bahnhofsanlagen. an deren Vollenduna rüſtia ge⸗ arbeitet wird, ſtehen in unmittelbarem Zuſammenhang mit dem Hafen. Dadurch, daß der Bahnhof aus der alten Umwallung herausgenom⸗ men wird. die ihm keinen Raum zur Entwickluna ließ und ihn not⸗ wendig zu einem Sackbahnhof machte, iſt nun eine moderne, allen Anforderungen entſprechende Anlage möglich geworden. „Die dritte moderne Verkehrsanlage. die ebenfalls von beſonderer Wichtiakeit iſt, beſitzt Königsberg in ſeinem Flughafen, der wie der neue Induſtriehafen. in den Feſttagen eingeweiht wird. In den letzten Jahren hat ſich Königsbera zu einem der erſten Fluaplätze und Danzig. hier führt der Weg weiter über Memel nach Riga. Reval und Helſingfors und in 8 Stunden über Smolensk nach Moskau. So zeiat es ſich, daß Köniasbera bemüht iſt, mit allen Kräften ſeine Entwickluna zu beſchleunigen und alle Aufgaben zu erfüllen, die ſich aus der neuen Weltlage für dieſe deutſche Großſtadt im deutſchen Oſten ergeben haben. Denn Köniagsberg iſt das Tor nach dem Oſten, das uns noch geblieben iſt. Wenn Deutſchland gewillt iſt. durch er⸗ höhten Exvort ſeine Handelsbilanz auszugleichen, ſo darf es gerade die aünſtige Lage Königsberas für die wirtſchaftliche Durchdringung Oſteuropas nicht ungenutzt laſſen. In dieſem Sinne kann Kögigs⸗ bera mehr als jede andere Stadt Deutſchlands dazu beitragen, dem Reiche ſeine alte Stellung in der Welt wieder zu erobern. Theater und Muſtk edie Schauſpielkunſt und die Nachwell.„Dem Mimen flicht die Nachwelt keine Kränze“, dieſer Satz Schillers verliert mehr und mehr an Berechtigung. Das vor kurzem eröffnete neue Kieler Theater⸗Muſeum will die Stimmen der bedeutenden Schau⸗ 155 für die Nachwelt feſthalten, und zwar geſchieht dies durch honogramme. Für dieſen Zweck ſtehen in dem Muſeum ſtändig vier Phonograp it. Da es ſich jedoch herausgeſtellt hat, daß manche S ieler vor dem Aufnahmetrichter in eine Hemmung ihrer Kunſtmöglichkeit fallen, iſt Profeſſor Wolff, der Direktor des Kieler Muſeums, zu Fernaufnahmen mit höchſt empfindlichen Mikrophonen übergegangen. Hier gibt es, wie das —— 22—— Hamburger Fremdenblatt melde ö neueſten Errungenſchaften der Tegut 11 80 Nehiogeeed 105. 5 Kunſt⸗ 1f ee ein drittes als Floßhafen für den Holzumſchlag hergerichtet. Auch die Deutſchlands entwickelt. Hier treffen ſich die Fluglinjien von Berlin — eei ei * Maunheimer General⸗Anzeiger(millag ⸗ Ausgabe) Freitag, den 13. Juni 1924 Sprengſtück niederſauſte. Das Hauptniederſchlagsgebiet ſcheint in der Umaebung von Lohr und Obernbura a. M. zu liegen. Hier Waren die Wirkungen der Lufterſchütterungen am allerſtärkſten. Nördlich von Würzburg wurde ein tiefes Loch, das man bisher nicht kannte, aufgefunden. Man nimmt an, daß ſich hier der Einſchlag eines Meteorſtückes befindet. Die entſprechenden Unterſuchungen ſind im Gange. Einer andern Meldung zufolge, fand der Landwirt Ebert in Neuendorf im Speſſart in ſeinem Privatwalde ein Stück des Meteors von beträchtlicher Schwere. Ein Aſſiſtent der Stern⸗ warte weilte am Mittwoch in Neuendorf zur Feſtſtellung und eventl. Sicherſtellung des Fundes. Da die Bevölkerung des in Frage kom⸗ menden Gebietes über die Bedeutung der Erſcheinung genügend auf⸗ geklärt iſt erhofft man eine möglichſt lückenloſe Aufhellung des Me⸗ teorfalles. Namentlich ſollen im Herbſt, wenn die Felder beackert werden und die Wälder eine beſſere Durchfuchung ermöglichen, die Nachforſchungen in arößerem Umfange vorgenommen werden. Wie weiter mitaeteilt wird, iſt in den letzten Tagen abermals ein Meteor in der Speſſartaegend niedergegangen. Einzelheiten darüber fehlen noch. Auch von Thüringen wird ein ſtarker Meteorfall gemeldet. wetterpropheten im Tierreich Während der Städter den Laubfroſch als den zuverläſſigſten Wetterpropheten anſieht, hält der Landmann von den prophetlſchen Gaben des Laubfroſches nur ſehr wenig. In der Stadt ſperrt man den Laubfroſch in ein Konſervenglas, tut eine Leiter in das Ge⸗ fängnis und beobachtet dann, daß es dem Laubfroſch völlig egal iſt, ob ſchön oder ſchlecht Wetter iſt. Jedenfalls richtet er ſich durchaus nicht nach dem Wetter, wenn eer auf der Leiter hinauf⸗ und hinunter⸗ klettert. Der Landwirt hält andere Tiere für viel zuverläſſigere Wetterpropheten, in erſter Linie die Vögel. Verſtummt im Frühling und im Sommer das Gezwitſcher der Vögel, dann iſt mit Beſtimmtheit anzunehmen, daß Regen oder ein Gewitter im Anzug iſt. Lediglich die Wachtel pflegt raſcher und lauter zu ſchlagen, wenn Regen bevorſteht. Andauernd gutes Wetter iſt zu erwarten, wenn die Lerche hochſteigt und aus den hohen Regionen gar nicht wieder herunterkommen will. Die Schwalben zeigen ſchlechtes Wetter an, indem ſie tief am Boden hinſtreichen. Lautes und vergnügtes Singen der Grasmücke ſoll ein gutes Weinjahr an⸗ kündigen. Die Bauernregel, daß der Winter erſt ſpät nach Weih⸗ nachten eintritt, wenn die Zugvögel erſt nach Michagelis ihren Flug nach dem Süden antreten, hatte ſich noch immer bewährt. Daß der Winter erſt ſpät ſeinen Anfang nimmt, das verkünden auch die Haſen, indem ſie ihr Sommerfell bis ſpät in den März hinein tragen. Einen unmittelbar bevorſtehenden Winter ſoll man auch am Laichen der Forellen erkennen können. Wenn die Forelle ihren Laich in die tiefſten Stellen des Waſſers legt, ſo iſt ein kalter Winter zu erwarten. Steht ein milder Winter be⸗ vor, ſo legt die Forelle die Eier ganz nahe an das Ufer oder an ſeichte Stellen. Bekanntlich ſind auch die Mücken gute Wetter⸗ propheten. Wenn ſie bis faſt in die Nacht hinein in dichten Scharen ſchwirren und ſummen, dann bringt der nächſte Tag ſchönes Wetter. Wenn ſie während des Sonnenſcheins viel ſtechen, dann iſt Regen zu erwarten. Die Spinne ſagt das Wetter für lange Zeit vor⸗ aus. Wenn ſie lange Fäden zieht. daan iſt eine Periode ſchönet und ſonniger Tage zu erwarten. Wenn ſie ihr Verſteck nicht ver⸗ läßt oder regungslos daliegt, ſo ſtehen trübe Tage bevor.— Der Schmetterlinag ſtellt ſchon einige Stunden vor dem herauf⸗ ziehenden Regen ſein Flattern ein und verkriecht ſich an die Unter⸗ ſeite der Blätter. Als allgemeine Wetterregel gilt auch, daß Regen bevorſteht, wenn die Hunde Gras freſſen; viele Landleute äber behaupten, daß das Grasfreſſen der Hunde mit dem Wetter gar nichts zu tun habe. * Aus dem Kirchendienſt. Pfarrer Johann Klenck in Mann⸗ heim⸗Sandhofen erhielt den Titel Kirchenrat. Zum Pfarrer in Mennheim⸗Sandhofen wurde von der Kirchenregierung Pfarrer Alfred Dürr in Sindolsheim ernannt, * Ernannt wurden Kreisſchrat Guſtar Vollmer in Lörrach Zum Direktor der Comenius⸗Schule in Karlsruhe, Profeſſor Anton Brommer an der Realſchule in Bühl zum Direktor daſelbſt. * Verſetzt wurden Oberregierungsrat Otto Schoch beim Arbeits⸗ miniſterium zum Bezirksamt Karlsruhe, Direktor Joſef Henke? vom Lehrerſeminar in Heidelberg in gleicher Eigenſchaft an das Ahrerſeminar in Freiburg, Kreisſchulrat Adolf Soth in Pforzheim in gleicher Eigenſchaft nach Lörrach. Münzprägungen im Mal. Im Monat Mai wurden geprägt: An Silbermünzen für 14009 164% Einmarkſtücke, für 26 824 887 Dreimarkſtücke; an Rentenpfennigmünzen: für 13874„ Einpfennigſtücke, für 217 913 ⸗ Zweipfennigſtücke, für 1292 412% Fünfpfennigſtücke, für 2 654 825 Zehnpfennigſtücke, für 14176 173 Fünfzigpfennigſtücke. Wiederaufnahme des Poſtpaketverkehrs Saargebiet— beſehle⸗ Gebiek. Die Poſtanſtalten nehmen nunmehr Pakete nach den beſetzten deutſchen Gebieten wieder zur Beförderung an, jedoch wird die be⸗ ſondere Zuſchlagsgebühr von 50 oder 75 cts. für dieſe Pakete nicht erhoben. Wertpakete ſind einſtweilen nur bis zum Höchſtbetrag von 1000 Goldfranken Wertangabe zugelaſſen. *Sommer-Sonderzüge 1924. Ueber die im Sommer 1921 ab badiſchen Stationen und von Nord⸗ und Weſtdeutſchland nach Baden verkehrenden Ferienſonderzüge zu ermäßigten Prei⸗ ſen iſt eine amtliche gedruckte Ueberſicht erſchienen, die die näheren Beſtimmungen, Jahrpläne und Fahrpreiſe enthält. Bezug durch den Verkehrsverein Mannheim. r kann keine Rolle in dem Aufnahmezimmer ganz ungeyindert pielen und findet ſich hinterher auf der Platte verewigt. Das da⸗ Zurch geſchaffene Vergleichsmaterial iſt für den Aeſthetiker wie auch für den angehenden Schauſpieler von hervoragender Bedeutung. Aber auch die Sprachwiſſenſchaft wird ſich daran bereichern können. Denken wir nun an die Kontrolle und Pflege der deutſchen Bühnen⸗ Ausſprache, die hier ihre dauerhafteſten und zuverläſſigſten Belege findet. Damit wird auch dieſer Teil des Unternehmens bald in die Bedingniſſe des praktiſchen Lebens übergreifen können. Eine emnfnente Bedeutung bekämen folche Aufnahmen gleicher Rollen von verſchiedenen Künſtlern ſicherlich, wenn ſie im Zuſammenhang mit vergleichender Kriik durch den Radio⸗Sendebetrieb bereitet würden. 42 Goethe und die Uraufführung der ZJauberflöle. Mit welcher Sorgfalt Goethe als Theaterdirektor die Neuheiten der Weimarer Hofbühne vorbereitete, geht aus einem originellen Schriftſtück her⸗ Vor, das mit zahlreichen anderen Autographen am 17. Juni bei Karl Ernſt Henrici in Berlin verſteigert wird. Es iſt eine An⸗ weiſung an den Theaterſchneider, die Koſtüme für die Urauf⸗ führung der„Zauberflöte“ betreffend, die am 16. Januar 1794 in Weimar ſtattfand. Goethe ordnet folgendes an:„Der Schneider hat zu beſorgen: Die Pfoten der Affen dürfen nicht ſo ſchlottern... Es iſt ſobald als möglich ein Schwanz für Papageno zu machen nach den Farben de;z Kleids, dazu muß er die Federn färben laſſen und das Gerippe aus ſchwankendem Fiſchbein machen. Hierüber hat er noch von mir weitere Auskunft zu erhalten und Sonntags früh bey mir anzufragen. Für heute muß der Pfauenſchweif des Papageno ſoviel als möglich wieder in Ordnung gebracht werden 1 „Romeo und Julie“ als Ballett. Jean Coſteau, der hyper⸗ moderne Poet, Zeichner, Muſikäſthet, inſzenierte in einem Revue⸗ theater des Montmartreviertels Shakeſpeares„NRomeo und Julie“. 8 erinnert ſich gelegentlich einmal der Werke des großen riten. Vor fünfzehn Jahren iſt die Tragödie der Liebenden von Verona in Paris aufgeführt worden. Das war ein Ereignis, weil ſich das Publikum fragte, weshalb man dieſes„unmögliche Stück auf die Bühne brachte. Damals antwortete der Theaterdirektor Saint⸗Freix:„Wir ſpielten„Romeo und Julie“, weil Bietor Hugo dieſes Stück überſetzt hat.“ Coſteau fand eine ähnliche Begründung: er ſchreibt in dem Programm, der Urenkel Victor Hugos habe die Enſwürſe für Shakeſpeares Werk angefertigt. Der Nachkomme des großen franzöſiſchen Dichters lieferte eine Verwöſſerung des alteng⸗ Üſchen Theaterſtils. Er läßt im Halbdunkel den Szenenwechſel von graugekleideten Dienern beſorgen. Das ſzeniſche Bild iſt in Schwarz und Rot gehalten. Einfachheit, die der nachſchaffenden Phantaſie des Publikums günſtig iſt, bildet den Grundton der Bühnenbilder. Coſteau ſorgte— als Schauſpielex und Regiſſeur, für die ſogenann⸗ e Perſon des Mörders herrſcht noch völliges Dunkel. * Die Kurzſchrift bei der Reich⸗baßn. In einer kleinen Anfrage im Preußiſchen Landtag wurde darcuf hingewieſen, daß durch einer Erlaß der Deutſchen Reichsbahnporr ing, in dem das Kurzſchrift⸗ ſyſtem Gabelsberger für den GEeſamtbereich der Deulſchen Reichs⸗ bahn zum Einheitsſyſtem erhoben wurde, das in Preußen vorherr⸗ ſchende Syſtem Stolze⸗Schrey zum Schaden der wirklichen Förde⸗ rung der Kurzſchrift bengchteiligt werde. Das Staatsminiſterium wurde gefragt, ob es bereit ſei, auf die Verwaltung der D 0 Reichsbahn dahin zu wirken, den Erlaß zu ändern, daß für den Bereich der Reichsbahn in Preußen Stolze⸗Schrey als Einheitsſuſtem bis zur Einführung einer etwa kommenden Einheitskurzſchrift be⸗ ſtimmt werde. Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt meldet, führt der preußiſche Kultuemimiſter in der Amtwort aus, er habe die Hauptverwaltung der Deutſchen Reichsbahn gebeten, die Aus⸗ führung des Erlaſſes vorerſt auszuſetzen, um nicht das Zu⸗ ſtandekomen der Einheitskurzſchrift zu gefährden * Die Mietsſätze in den deulſchen Großſtäbten. Das Statiſtiſche Amt in München hat auch im Mai wieder eine Rundfrage über die Mietsſätze in einer Reihe von deutſchen Großſtädten veranſtal⸗ tet, deren Ergebnis nunmehr vorliegt. Darnach beträgt die Miete für den Monat Mai in Prozenten der Friedensmiete in Verlin und Franefurt a. M. mindeſtens 51 v.., in München und Nürnberg 53 v.., in Leipzig und Dresden 50 v.., jedoch ohne die ſog. Schönheitsreparaturen, in Hamburg 45 v. H. und in Breslau 47 v., ebenfalls ohne die Schönheitsreparaturen in Köln und in Mainz ohne die Mietzinsſteuer 31 bzw. 33/ v.., in Mann⸗ heim ohne eine Anzahl Gebühren 38,6 v.., in Ludwigs⸗ hafen a. Rh. 55 v. H. und in Stuttgart 60 v H. bzw. bei Woh⸗ nungen mit mehr als 2000 Friedensmiete bis 100 v. H. Unter den in die Rundfrage einbezogenen Großſtädten hat mithin Stutt⸗ gart auch im Mai die höchſten Mietszuſchläge(60 bzw. 100 v..), Mannheim die niedrigſten(38,6 v.., wozu allerdings noch beſtimmte Gebühren kommen). Wenn man in den Städten, in denen Mieter die Schönheitsreparaturen ſelbſt bezahlen müſſen, letztere mit 4 v. H. in Anſchlag bringt und zu dem tatſäch⸗ lichen Mietsſatz hinzuſchlägt und wenn man ferner gewiſſe in den preußiſchen Städten zuläſſige Erhöhungen des normalen Mietszu⸗ ſchlages, ſowie in Köln und Mainz eine Mietzinsſteuer von 16 v. H. (das iſt der allgemeine preußiſche Satz) in Anſchlag bringt, dann ergibt ſich für fämtliche Städte außer Stuttgart und Mannheim, daß die Maimiete mit rund 50—55 v. H. der Friedensmiete zu veranſchlagen iſt. Die Junimiete iſt für Stuttgart inzwiſchen be⸗ kanntlich auf mineſtens 65 v. H. der Foiedensmiete feſtgeſetzt wor⸗ den, während ſie in Mannheim 40 v. H. beträgt. Warnung an Auswanderer nach Braſilien. Ein im Februar 1924 nach Braoſilien ausgewanderter Darmſtädter namens Ludwig Frank hat ſich in einem offenen Vrief an das braſilianiſche Vizekonſulat nach Frankfurt gewandt mit der Anfrage, wo die Ver⸗ ſprechungen für Auswanderer blieben. Alles was über die Auswan⸗ derungsmöglichkeiten geſagt ſei, ſei Schwindel. Die Deutſchen würden in den kümmerlichſten Verhältniſſen leben. Ein Leben von Not und Elend ſei ihnen beſchieden. Teilweiſe ſeien die deutſchen Koloniſten von Krankheiten befallen, der Körper mit offenen Wunden bedeckt, teilweiſe ſeien ſie vollſtändig arbeitsunfähig. * Fabrikbrand. Geſtern abend brach in dem Korklager der Suberitfabrik in der Düſſeldorferſtraße auf der Rheinau Feuer aus, das einen ſehr bedeutenden Schaden verurſachte. Als die um.55 Uhr akarmierte Berufsfeuerwehr auf dem Brandplatze eintraf, ſtand ein Teil des maſſiven einſtöckigen Lagerhauſes in einer Länge von etwa 30 Metern in hellen Flammen. Den ver⸗ einten energiſchen Bemühungen der Verufsfeuerwehr, der Frei⸗ willigen Feuerwehr Rheinau und der Fabrikfeuerwehr der Firma Kunheim gelang es bald, den Brand zu lokaliſieren. In dem Ge⸗ bäude waren noch am Nachmittag zehn Waggons Korkrinde ein⸗ gelagert worden. Von dieſem Rohmaterial, das die Firma zur Fabrikation von Korkwaren benötigt, iſt ein großer Teil durch das Waſſer unbrauchbar gemacht worden, das auf die ſchwerbedrohten übrigen Teile des Gebüudes geſchüttet werden mußte. Die Berufs⸗ feuerwehr konnte ſchon um 10 Uhr wieder einrücken. Die Motor⸗ ſpritze verblieb bis 3 Uhr nachts auf dem Brandplatze, um bei einem Wiederaufflackern des Feuers ſofort zur Stelle zu ſein. Der Löſchzug der Berufsfeuerwehr hatte von der Feuerwehrkaſerne bis zum Brandplatz 16 Minuten gebraucht. Man wird nicht be⸗ haupten können, daß die Feuerwehr zu ſangſam gefahren iſt, wenn man bedenkt, welche Strecke in dieſer Viertelſtunde zurückgelegt werden mußte. Aber man darf wohl ſagen, daß der angerichtete Schaden weſentlich geringer wäre, wenm die Berufsfeuerwehr nicht erſt nach einer Viertelſtunde eingegriffen hätte. Es erhebt ſich deshalb die Frage, ob es nicht möglich iſt, auf der Rheinau eine Feuerwache zu errichten. Die dortigen Induſtriebetriebe haben das größte Intereſſe daran, daß die Berufsfeuerwehr in der Lage iſt, einen ausbrechenden Brand im Keime zu erſticken. Das kann ſie aber unmöglich bei der großen Entfernung zwiſchen der Kaſerne und der Rheinau. * Ermordung eines Mannheimers in Hamburg. Aus Ham⸗ burg wird berichtet, daß der aus Mannheim gebürtige 55jährige Kaufmann Wühler, der einen Zigarrenhandel betrieb, nachmit⸗ tags in ſeiner Wohnung, die er allein bewohnte, blutüberſtrömt tot aufgefunden wurde. Sein Schädel war durch mehrere Hiebe zertrümmert. Es ſcheint Raubmord vorzuliegen. Ueber die ten„originellen“ Neuheiten, die er in Shakeſpeares Tragödie zu entdecken glaubte. Er läßt die Darſteller ſteife rhythmiſche Geſten ausführen, die zumeiſt lächerlich wirken. Um den Reiz der Ueberſetzung zu erhöhen, vergröbert er die Sprache. Die derbſten franzöſiſchen Ausdrücke werden angewendet, wahrſcheinlich deshalb, weil es ſich um eine Montmartre⸗Aufführung handelt. Das Schlimmſte leiſtet ſich aber Coſteau im letzten Akte. Er läßt die Lie⸗ benden von Verona„ekſtatiſche Tänze der Liebe“ gusführen; die Muſik eines modernen Komponiſten, Poulene, im archaiſtiſchem Stil gehalten, begleitet dieſe geſchmackloſe Ergänzung des Dramas Obwohl das eleganteſte Publikum anweſend war, um dieſer „Ehrung Shakeſpeares“ beizuwohnen, fiel die Neuinſzenie⸗ rung durch. Es wurde von Herren, die ſonſt im Jockeyklub ihre Abende verbringen, herzhaft gepfiffen. Coſteau trat vor die Rampe und erklärte, daß er im Namen Shakeſpeares für dieſen Durchfall danke. Das war wohl der Gipfelpunkt ſeiner Leiſtung! Runſt und Wiſenſchaſt Eine helpetiſche Feſte bei Raſtatt. Das alte Hochgeſtade des Rheins und die Oosniederung ſüdlich Raſtatt bilden im ſpitzen Winkek, in dem ſich die Flüſſe treffen, ein Gebiet, das in vorge⸗ ſchichtlicher Zeit inſelartig von Waſſer umgeben war. Hier iſt erſt neuerdings beim Dorfe Iffezheim eine gewaltige Befeſti⸗ gungsanlage aufgedeckt worden, die den Helvetiern zuge⸗ ſchrieben wird, die die badiſche Rheinebene inne hatten, bevor ſie bon germaniſchen Stämmen nach Süden in die heutige Weſt⸗ ſchweiz verdrängt wurden. Ueber das genannte Inſelgebiet ver⸗ ſtreut finden ſich kleinere Grabhügel, größere Fürſtengräber, Reſte von Siedlungen und weite Ackerfluren, die einzelnen Aecker laſ⸗ ſen ſich durch die im Walde noch erhaltenen Ackerbeete deutlich er⸗ kennen. Das von Natur bereits geſchützte Gebiet iſt durch gewal⸗ tige Anlagen künſtlich befeſtigt geweſen. Durch einen mächtigen Wall, der an ſeinen beſterhaltenen Stellen noch zehn bis zwölf Meter Höhe aufweiſt, iſt die Nordſpitze vom übrigen Inſelgebiet abgeſchnitten. Der Wall verläuft nicht gradlinig, ſondern es ſind ſpitze flonkierende Winkel vorhanden, um den Angreifer in der Flonke zu faſſen. An den Hauptwall von 2 Kilometer Länge ſchließt ſich ein Syſtem von rückwärtigen Fällen und Kuppen, die die Bedeutung dieſer Anlage weſentlich verſtärkt. Im Inneren der ganzen Anlage ſind fünf überhöhende Burgen zu unterſcheiden. Einzelne Funde ermöglichen eine Datierung etwa auf 500 Jahre vor Chriſtus. Wann die helvetiſchen Kelten das jetzige badiſche Rheintal geräumt haben, iſt allerdings nicht feſtzuſtellen, zu Cae⸗ ſars Zeit waren beide Rheinufer bereits in der Hand germaniſcher 5 72 85* * gteintierdiebſtahl. Entwendet wurden nachts aus einem Gar⸗ ten in Seckenheimer Anlage drei Haſen(belgiſche Rieſen) und zwar ein grauer, ein großer gelber und ein graugeſcheckter ſowie nachts aus einem bei den Rennwieſen gelegenen Gartenhaus 5 Hühner(Italie⸗ ner) von weißer Farbe. 5 Veranſtaltungen Theaternachricht. In der morgigen Aufführung von Verdis „Troubabour“ ſind in den Hauptpartien beſchäftigt die Damen Aenne Geier, Emilig Poßzert und die Herren Joſef Burgwinkel, Mathien Frank, Hellmuth Neugebauer. Muftkaliſche Leitung Werner von Bülow, Spielleitung: Eugen Gebrath.— Am Sonn⸗ bag, 15. ds. Mts. nimmt Richard Wagners Ring⸗Zyklus mit„Das Rheingold“ unter der muſikaliſchen Leitung von Generalmuſik⸗ direktor Richard Lert ſeinen Anfang. * Der Bezirksverband gegen den Alkoholismus, R 3, 1, ſchreibt uns: Die gärungsloſe Früchteverwertung hat einen hohen ſittlichen Wert für unſer Volk. Sie hilft mit, den Alkoholgenuß einzudämmen, der ſo vielfaches Elend verurſacht. Da vorausſichtlich die Obſternte günſtig ſein wird, will der Landesausſchuß für gärungsloſe Früchte⸗ verwertung durch Vorträge und Kurſe jedermann aufklären, damit eine neue beſſere und wirtſchaftlichere Obſtverwertung an die Stelle des alten Gärungsverfahrens tritt. Die Gärung, die viele wert⸗ volle Nährſtoffe zerſtört, läßt ſich verhüten, indem man die vorhan⸗ denen Hefepilze durch Hitze tötet, neuen durch luftdichten Abſchluß den Zutritt verwehrt. So können Früchte jeder Art auch ohne Zucker und ohne Säuren als Süßweine und anders haltbar ge⸗ macht werden. In den Räumen des Hausfrauenbundes, P 6, 20, findet am 16. und 17. Juni ein Kurs für zeitgemäße Obſt⸗ verwertung ſtatt. Rommunale Chronik Kleine Mitteilungen In der letzten Woche fand im Rathausſaal zu Oberſchopf⸗ heim unter dem Vorſitz des Kreisſchulrates Huber von 8 dingen eine Beſprechung ſtatt, zu der die Ortsſchulbehörden von dort, einſtimmigen Vortrag des Schulrates über Zweck und Art des Fortbildungsunterrichts wurde ein Schulverband der drei Gemeinden gegründet. Es wird ein Fortbildungslehrer und eine Fortbildungslehrerin angeſtellt werden. Jede Gemeinde wird längſtens bis 1. Oktober eine Küche mit einer Anzahl Kochherde einrichten. Der Stadtrat von Kaiſerslautern beſchloß in ſeiner letzten Sitzung einſtimmig einen Proteſt gegen die neue Beſol⸗ dungsordnung wegen ihrer ſozialen Ungerechtigkeit, da die höheren Gruppen viel höher bedacht wurden, als die unteren. Mit Rückſicht auf die zahlreichen Härten in der Wohnungs⸗ zwangsbewirtfchaftung will das Wohnungsamt Dort⸗ mund gewiſſe Erleichterungen bei der Vergebung der Woh⸗ nungen eintreten laſſen. So ſollen künftig freigewordene Woh⸗ nungen von—3 Zimmern den Verfügungsberechtigten zur Ver⸗ mietung an ſolche Mieter freigegeben werden, die mit einem veſon⸗ deren roten Ausweis verſehen ſind. Dieſe Maßnahme bietet dem Vermieter eine größere Gewähr dafür, daß er einen ihm genehmen Mieter findet, als dies bei dem bisher üblichen Verfahren möglich war. Will ein Vermieter eine freigewordene Wol bis zu drei Räumen für ſich ſelbſt ganz oder teilweiſe in Anſpr entſcheidet das Wohnungsamt hierüber auf Antrag. Derartige träge werden aber nur in ganz beſonders dringlichen Fällen berück⸗ ſichtigt. Die Beſtimmungen über Wohnungstauſch bleiben beſtehen. Die Vergebung der Wohnungen von 4 und r Räumen ein⸗ ſchließlich Küche und Nebenräumen, ſowie ſämtlicher Räume, die nicht Wohnräume ſind, erfolgt durch Zuweiſung durch das Woh⸗ nungsamt. Ausgenommen ſind für die beſon⸗ dere Beſtimmungen beſtehen. Für die erteilten ehmigungen und Zuweiſungen von Wohnungen wird eine Gebühr erhoben. 5 ſonen, die Wohnräume oder ſonflige Räume ohne ſchriftliche Ge⸗ nehmigung des Wohnungsamtes beziehen, werden auf ihre Koſten ohne Stellung von Erſatzräumen im Wege unmittelbaren poltzei⸗ lichen Zwanges aus der Wohnung entfernt. die ihrer geſetzlichen Pflicht, alle freigewordenen Wohnungen anzu⸗ melden, nicht oder ohne ſchriftliche—— laſſen oder ſelbſt beziehen, werden gerichtliche Verfahren eingeſedtet Nus dem Cande gheddesheim, 12. Junk. Ein aus der Ri Viernheim kommendes, mit zwei Perſonen beſetztes r hier da⸗ durch einen Unfall, indem der Führer bei Einbiegung in eine Straße die Herrſchaft über ſein Fahrzeug verlor und ein Fuhrwerk rannte. Der Lenker des 8, F. 81 7 ſich ſtarke Ver⸗ letzungen zu, während der andere, A inkenbach, beide aus Viernheim, mit kleineren Abſchürfungen davonkam. Beiden Ver⸗ letzten wurden von einer hieſigen Hebamme die erſte Hilfe geleiſtet. Hr Mund — Belde üdel werd. ſofort i. vell lommen bewährte EECECCCo 15— wirkſam unterſtützt durch CMorodont-⸗ Aberall zu haben. Beſſerung der wiſſenſchaftlichen Be ſehemhen um Ausland⸗ Auf der kürzlich in Berlin————— der Deutſchen Chemiſchen Geſellſchaft machte der Pre Dr. Haber in ſeine Jahresbericht bemerkenswerte Mitteilungen über die fortſchreitende Beſſerung der Beziehungen deutſcher Wiſſenf zum Ausland. Nach der„Zeitſchrift für angewandte Chemie führte er aus, daß die Gegenſätze, welche die internationale Fachwelt ſeit dem Weltkriege zerriſſen haben, in Milderung begriffen ſind. Auch von den ſechs großen Nationen, die im Kriege unfere Ge waren, haben bereits die Vereinigten Staaten von Nordamerika, England, Rußland und Japan die Abſicht kundgetan, den Zufammenhang mit den deutſchen Fachgenoſſen wieder herzuſtellen. Von ruſſiſcher und japaniſcher Seite ſind ſchon eins Reihe von Einladungen an deutſche Kollegen zur Abhaltung von Vor⸗ trägen ergangen. Auch die italieniſchen Kollegen würden es begrüßen, wieder mit uns zuſammenzuarbeiten. Selbſt in Frank⸗ reich wird die feindliche Stellungnahme nicht mehr allgemein von den Fachkollegen getragen. Allerſeits bricht ſich die Erkenntniz Bahn, daß der internationale Zuſammenhang wieder aufgenommen werden müſſe. Die naturwiſſenſchaftlichen Disziplinen und beſon⸗ ders die Chemie verlangen ein gemeinſames Arbeiten, ſollen nicht alle darunter leiden, wie dies z. B. der Fall wäre, wenn ſich die Nomenklatur verwirren würde. Die uns zur Zuſammenarbeit gebotene Hand bedeutet freilich durchaus nicht, daß man gewillt iſt, uns unſere Weltmachtſtellung auf des Gebiete der Chemie wieder einzuräumen. Das Primat in der Wiſſenſchaft, der Vorſprung in der Technik, die Ueberlegenheit in der Wirtſchaft hängen nirgends ſo eng zuſammen wie in der Chemie und auf vielen Gebieten iſt man nicht mehr ſo geneigt, uns als ſo ausſchlaggebend anzuſehen als vor dem Kriege: dies gilt beſonders von den Vereinigten Staaten. Wir müſſen alſo beſtrebt ſein, das fachliche Verdenſt, das wir vor dem Kriege beſeſſen, wieder zu erwerben. 9 Eiteratue « Wieland der Schmled, Ein nordiſcher Sagenroman non Lubwig Hun a. Verlog Grethlein u. Co., Leipzig u. Zürich— Der Edda hat Huna den Stoff entnommen. Jenem phantaſieſtarken Liede von Wie⸗ land, dem Halbgott der nordiſchen Sage, dem erſten Schwerterſchmied, Wielands Rache und Flucht in dem Fluggewande, das er ſich ſo kunſt⸗ reich erſonnen. Lücken und Riſſe der Edda hat Huna geſchickt zu ver⸗ weben gewußt: aus dem Ringmotiv der Sage weiß Huna das wunder⸗ ſam zarte Viebesbild Allweiſes, der Alfenſungfrau, zu ſchaffen, und als der Rina verloren geht, wird er zum Schickfalsmotiv, an dem ſich die beiden aroßen Frauennaturen— Botwilde und die Könien faſt zu Tode verbluten, und Wieland, den Gott ihrer Liebe, mi Eroberer, denen durch die Niederlgge deß Arioviſt ein Halt geboten wurde. e ee e e Verderben reißen, bis er ſelbſt die blutigſte Nache an ſeiner Knechtm Niederſchopfheim und Diersburg eingeladen waren. Nach einem von der Tücke Nidungs, der ihn gefangen hielt und ausbeutete, von — — e ande großer Feſtzug durch die Stadt wieder in eine Anſtalt gebracht werden. Freitag, den 13. Juni 1924 Manußeimer General · Anzeiger(Mittag · Ausgabe) 5. Seite. Nr. 271 emgen, 11. Jant. In der Nihe der Wichelmshöhe fahr eim Auts in ſchnellem Tempo zwiſchen zwei ſich kreuzenden Fuhr⸗ Werken durch und ſchleuderte den Fuhrmann Schoch aus Völkers⸗ m Wagen. Der Verunglückle erlitt einen Rippenbruch und 5 ge Verketzungen, die ſeine Ueberführung ins Krankenhaus nötig mächten.— Einen böſen Ausgang nahm eine Zankerei zweier hieſiger Buben von 13 und 14 Jahren am Pfingſtſonntag dadurch. daß dem Schmiedlehrling Ehrle unvorſichtigerweſſe ein Meſſer in den Leib geſtochen wurde. Bei der Operation wurde eine ſchwere Darmverletzung feſtgeſtellt. Diurlach, 11. Juni. In der Nacht vom Pfingſtſonntag auf Montag verſetzte der verheiratete Fabrikarbeiter Hammer dem Ledigen Schloſſer Wilhelm Knoch, beide von hier, im Verlaufe eines Streites einen Dolchſtoß in den Rücken. Schwer verletzt mußte Knoch ins Krankenhaus verbracht werden. Der Täter wurde feſtgenommen. 5 * Pforzheim, 11. Juni. Am Pfingſtmontag abend ſpielte ein 16lähriger Lehrling in der Muſeumſtraße mit einem Korken, durch den ein Nagel geſteckt war. Er warf den Korken nach einem Baum, wo er ſtecken bleiben ſollte. Der Nagel traf jedoch beim Herabfallen des Korkes ein Mädchen ſo unglücklich ins Auge, daß dieſes vorausſichtlich verloren iſt.— Ein hier woßhnhafter Mann hat ſich. vermutlich in krankhaftem Zuſtande, vom Treppen⸗ hausfenſter in den Hof geſtürzt, wo er auf der Stelle tot liegen blieb.— Eine Diebesbande von ſieben Perſonen, die im Laufe der letzten Monate in der hieſigen Stadt eine Reihe von Einbrüchen in Fabriken. Villen und Gartenhäuſern verübte und die entwendeten Gegenſtände verkaufte, wurde feſtgenommen.— Zwei hieſige Eiſenbahnbeamte wurden wegen Betrügereien am Fahrkartenſchalter verhaftet. * Oberſchopfheim b. Lahr, 12. Juni. Die Weinpreiſ e haben wieder etwas angezogen. Gegenwärtig werden für letztzjährigen Wein pro Ohm 90 Mark, für 1925er etwa 45 Mark durchſchnittlich geboten. Freiburg, 11. Juni. Das Freiburger Bezirksamt ſtellt trotz der vor kurzem zwiſchen der Schweiz und Baden vereinbarten neuen Regie im Grenzverkehr keine Paf ſierſcheine nach der Schweiz aus. Dieſe Maßnahme wird auf eine Einſprache des Freiburger Einzelhandels beim badiſchen Innenminiſterium zurück⸗ geführt, worauf dieſes die Einſtellung der Anſertigung von Paſſier⸗ ſcheinen angeordnet habe.— Hierzu ſchreiben die„VBaſeler Nach⸗ kichten“: Offenbar befürchtet der Freiburger Ladenbeſitzer, daß man trotz hoher Einfuhrzölle und Unkoſten für die Hin⸗ und Rüc reiſe in der Schweiz billiger einkauft. Der ſeit 1924 dauernde Zuſtand, der Bevölkerung die Preiſe nach Gutdünken zu diktieren. ſollte ein⸗ mal ein Ende nehmen. Es iſt dringend erforderlich, daß ſich der Freiburger Einzehandel zu dieſer Frage äußert. Wenn er katſäch⸗ lich einen derartigen Schritt unternommen haben ſollte, ſo wird es gut ſein, wenn die gutmütige Freiburger Bevölkerung ſich dieſes Verhalben des Freiburger Bezirksamtes merkt und ihre Konſe⸗ guenzen daraus zieht. Ebenſo werden ſich die Schweizer bei ihrem Beſuch in Freiburg mit ihren Einkäufen zurückhalten. Singen a.., 12. Juni. Ueber die Pfingſtfeiertage wurde hier das 14. Hegau⸗Mufikfeſt in Verbindung mit dem 55. Stiftungsfeſt der Stadtmuſik in großzügiger Weiſe be⸗ gangen. Die Stadt war feſtlich geſchmückt und die Betefligung aus allen Klaſſen der Bevölkerung allgemein. Ueber 35 Kapellen be⸗ kniligten ſich an der Veranſtaltung. Am Pfingſtſonntag wurde ein mit Bildern aus Scheffels Ekke⸗ hard und der Geſchichte der Stadt Singen reranſtaltet. Am Abend fand eine prächtige Beleuchtung des Hohentwiels ſtatt. In Preis⸗ ſpiel brachte die Stadtmuſik Lörrach die beſten Leiſtungen zu Ge⸗ höär. Aus dem Wettſpiel gingen als erſter Preisträger innerhalb des Jaus die Stadtmufik Radolfszell und außerhalb des Gaus die Stadimuſit Lörrach hervor. Eine große Kinder⸗ beluſtigung beſchloß das glänzend verlaufene Feſt. örrach, 12. Junji. Auf Antrag der Staatsanwaltſchoft iſt der Kaufmann Peter Puruker, der die weſtdeutſche Handelsbank .⸗G. und zahlreiche induſtrielle Tochtergeſellſchaften, darunter auch eine Filiale in Lörrach. gegründet hat. in Haft genommen worden. Er war bereits vor etwa Jahresfriſt verhaftet worden 5 dem Verdacht, größere Zuckerſchiebungen vorgenommen zu Efringen bei Lörrach, 12. Junt Am Pfingſtmontag abend ſtürzte ſich die 24jährige Dienſtmagd Emma Mengſt von hier aus ihrem im Dachſtock gelegenen Zimmer der Bahnhofswirtſchaft auf die Straße und blieb tot liegen. Das Mädchen war morphium⸗ eidend und wegen dieſes Leidens ſchon einmal in einer Nervenklinik. Sie mußte ſeit einigen Tagen das Bett hüten und ſollte demnächſt Waldshut, 12. Juni. Zum Rüdlinger Bootsunglück en Pfinaſtfonntag wird noch berichtet: Von Rüdlingen fuhr ein mit 10, Perſonen beſetztes Boot gegen Töſſega, als es unter der Brücke in einen Strudel geriet, wodurch die Bootsinſaſſen unruhig wurden. In der Annahme, das Boot könne gegen einen Pfeiler der Brücke geſchleudert werden und an dieſem zerſchellen, erhoben ſich einige der Bootsinſaſſen. Dadurch wurde das Fahrzeug zum Umfippen gebracht. Von den Inſaſſen, die ins Waſſer fielen, Lonmten ſich fünf retten, während drei Burſchen und zwei Mädchen im Alter von 18—22 Jahren, alle aus Rüdlingen, in den Fluten verſchwanden und ertranken. Ihre Leichen konnten nicht geborgen werden— 5 FKonſtanz. 12. Juni. In der Zellſtoff⸗Fabrik L. Strom eher legte ein Teil der Belegſchaft am Dienstag vormittaa die Arbeit ſtreikenden Arbeiter friſtlos entlaſſen, nachdem alle Verſuche die Streikenden zur Wiederaufnahme der Arbeit zu veranlaſſen, erfolg⸗ los blieben. e * Konſtanz, 12. Juni. In ſelbſtmörderiſcher Abſicht ſtürzte ſich am Freitag abend die ledige 30 Jahre alte Eliſe Honwarth aus Ravensburg vom Motorbootlandeſteg in den See und ver⸗ ſchwand ſofort in der hochgehenden Rheinſtrömung. Die Unglück⸗ liche hinterläßt ein einjähriges Kind, als deſſen Vater ſie einen ver⸗ hoirateten Thurgauer bezeichnete. Dieſer ſtritt die Vaterſchaft in dem Unterhaltsprozeß ab, was dem Mädchen ſo zu Herzen ging, daß es ſich das Leben nahm. In einem hinterlaſſenen Brief bittet es ſeine verheiratete Schweſter und den Waiſenrat, für das Kind zu ſorgen. Den Vater möge man an ihre Leiche führen und ihn fragen, ob er es auch jetzt noch wage, die Vaterſchaft zu beſtreiten. * Aeberlingen, 12. Juni. Ein ſchwerer Radfahrun⸗ fall ereignete ſich am Pfingſtmontag nachmittag in der hieſigen Bahnhofſtraße. Ein an dem Wettrennen München.—Zürich ſich be⸗ teiligender Fahrer aus Ravensburg überſchlug ſich in vaſendem Lau infolge Auffahrens auf einen Prellſtein dermaßen, daß er mit ſchweren Kopfverletzungen liegen blieb. Nus der pfalz Ludwigshafen, 12. Juni. Nach den Berechnungen des Statiſtiſchen Amts der Stadt Ludwigshafen beträgt die Teue⸗ rungszahl für den Stichta des 11. Juni 1302,8 Milliarden. Nachdem die Ziffer der Vorwoche 1350,6 Milliarden betrug, iſt ein Rückgang von 3,5 Proz. zu verzeichnen. An dieſem erfreulichen Rüchgang ſind in der Hauptſache die Gruppen Ernährung, Heizung und Beleuchtung beteiligt. *Arzheim, 11. Juni. Die Typhusgefahr in unſerer Gemeinde beſteht weiter. Sie nimmt ſogar bedenklichere Form an. Bis jetzt ſind ihr zwei Menſchenleben zum Opfer ge⸗ fallen, ein junger Mann und eine älkere Frau. Die Teilnahme der Einwohnerſchaft an dem herben Schickfalsſchlag, den zwei Familien getroffen hat, iſt allgemein. Es wäre zu wünſchen, daß die Leute nun endlich die Gefährlichkeit der Krankheit einſehen und nicht wie bisher, die Durchführung der bezirksärztlichen Anord⸗ nungen unnötig erſchweren. Man mußte oft geradezu ſtaunen über die Unvernunft mancher Leute, die über den Desinfektor herfielen und deſſen Arbeiten wirkungslos zu machen ſuchen. Und dabei führt er doch nur aus, was ihm vom Bezirksarzt angeordnet wird. Solche Fälle vor Widerſetzlichkeit, wie ſie in der verfloſſenen Woche vorkamen, bei denen ſogar Gendarmerie einſchreiten mußte, därſten denn doch nicht zu verzeichnen ſein, zumal es ſich um die Rettung von Menſchenleben handelt. Im Zuſammenhang mit dieſer Krank⸗ heit ſteht auch das Problem der Waſſerleikung heute wieder im Vordergrund der Dorfdebatten. Ueber ihre Noiwendigkeit be⸗ ſteht wohl kein Zweifel mehr, beſonders wenn man das Ergebnis der Unterſuchung kennt, die von der Bakteriologiſchen Uner⸗ ſuchungsanſtalt Landau an Waſſer aus verſchiedenen öffentlichen Brunnen vorgenommen wurde. Es wird nämlich in keiner Ge⸗ meinde der ganzen Pfalz ſo ſchlechtes Waſſer getrunken wie in Arzheim. Vor Jahren beſtand ſchon einige Mal die Gelegenheit, mit anderen umliegenden Gemeinden Waſſerleitung zu erhalten. Aber jedes Mal verſtanden es einzelne Bürger, die Gemeinde um den Nutzen und die Vorteile dieſer Einrichtung zu bringen. Wenn man bedenkt, daß im vorigen Jahre an der Ruhr zwölf Per⸗ ſonen ſtarben, ſo iſt man verſucht zu ſagen: Die Sünden der Väter rächen ſich! Nachdem fernerhin damit zu rechnen iſt, daß der eine oder andere Brunnen nicht mehr geöffnet werden dürfte, ſo ſollte ſich die Gemeindeverwaltung doch mal näher mit der Sache be⸗ faſſen. Sie könnte auf die Unterſtützung der ganzen Gemeinde rechnen und der Dank aller wäre gewiß. : Ixheim, 11. Juni. Aus Verzweiflung darüber, ſeine einzige Verdienſtmöglichkeit, worden war, beging der 85 Jahre alte Karlk Krach von hier ei⸗ nen Selbſtmordverſuch, indem er ſich im Hornbach ertränken wollte. Er wurde gerettet und im Zweibrücker Krankenhaus wie⸗ der ins Leben zurückgebracht. K. war früher Karuſſellbeſitzer und zuletzt erblindet, : Anuweiler, 11. Juni. Demnächſt werden hier auf dem Wege der Verlofung 4600 Ster Brennholz an die Einwohner vergeben. Alleinſtehende erhalten 3, Familie 5 Ster. :: Weſtheim, 12. Juni. Der jugendliche Ludwig Schlick von hier ſteckte am 1. Feiertag abends die Scheune ſeiner Eltern in Brand. Das Feuer konnte aber ſofort gelöſcht und dadurch größerer Schaden verhütet werden. Schlick befand ſich in total betrunkenem Zuſtande und wurde, auf einen Sauwagen verladen, von der Gendarmerie nach Germersheim gebracht. Lingenfeld 12. Juni. Ein hieſiger katholiſcher Einwohner, der in demſelben Alter wie der Papft ſteht, ſchickte dieſem diesjährigen Geburtstage ein kunſtvoll angefertigtes Schreibzeug als Geſchenk nach Rom. Ein Schreiben vom Kardinalſtaatsſekre⸗ tariat brachte ihm jetzt den Dank des heil. Vaters und ihm und ſeiner Familie den apoſtoliſchen Segen. :: Berghauſen, 11. Juni. Der Dertzel von hier erlitt am Dienstag Dudenhofen einen ſchweren Beinbru 2: Oktersheim, 10. Juni. Sollte man es für möglich halten, daß ein Dorf wie Ottersheim mit über 1000 Einwohnern, darunter einer Anzahl Handwerkern und mehreren Gaſtwirten keinen —. daß ihm das Drehorgelſpielen, verboten Holzhändler Reinhard 2 Fußballſpiel in sinzigen Bäcker hatd Alles gibt es hier, nur bein nieder und verharrt ſeitdem im Streik. Die Firma hat die Brotl 9 8—— T— —— und Unterdrückung nimmt. So wird er zum Sagengott der Freiheit, der ſeine Schwerter ſchmiedet, um ſeine Widerſacher zu vernichten. Bilder ſtärkſter Glut d. Liebe u. der Rache ſind mit hineinverwoben, wie wir ſie von Brunhild u. Kriemhild kennen. Wieland wird zum Hel⸗ den der Sage, an dem ſich die nachkommenden Geſchlechter begeiſterten, wenn- es galt, Schwerter zu ſchwingen gegen die Feinde der Freiheit. Es ſpricht eine große Sehnſucht aus dem Buche. *Eruſt Toller:„as Schwalbenbuch“. Gedichte. Guſtav Kievenheuer, Verlag, Potsdam.—„In meiner Zelle niſteten im Jahre 1922 zwei Schwalben“— mit dieſer Feſtſtelung beginnt das ſchmale Heftchen, das Toller als einen empfindenden, faſt empfind⸗ ſamen Lyriker zeigt. Es ſind zarte Klänge der Sehnſucht darin, der Sehnſucht nach ganz perſönlicher Freiheit, und es iſt eine leidenſchaft⸗ liche Anklage gegen ein grauſames Geſchick und ſeine Vollſtrecker darin, Weh und Schmerz und Zorn eines, der um Jahre ſeiner Jugend gebracht iſt, und Klage um die große Einſamkeid des Gefan⸗ genen. Toller iſt— auch und gerade der„Hinkemann“ beweiſt es in vielen Einzelheiten— gereifter als früher, männlicher geworden. Er hat trotz der Feſtungshaft nicht aufgehört, eine Hoffnung zu bedeuten, die ſich erfüllen wird, wenn ihn ſeine Jugenderlebniſſe nicht auf Le⸗ benszeit verbittern und zum Agitator machen. Zeitſchriften „ Das Juniheft der„Literatur“(Herausgeber Ernſt Heilborn Ver⸗ lag Deutſche Verlags⸗Anſtalt, Stuttgart⸗Berlin) trägt der immer mehr zutage tretenden Sehnſucht nach dem Ideal in beſonderer Weiſe Rechnung. Fritz Carſten würdigt unter dieſer Ueberſchrift eine Anzahl Neuerſcheinungen, der bekannte Berliner Angliziſt Profeſſor Alois Brandl beſchäftigt ſich unter gleichem Geſichtspunkt mit Frenßens Bismarck⸗Epos und ſeinen Briefen aus Amerika, der Pür⸗ cher Schriftſteller Chriſtoph Netzle faßt Houſton Stewart Chamberlain daraufhin ins Auge, wie weit die Sehnſucht nach der überragenden Perſönlichkeit in ſeinem Werk Geſtalt gewonnen hat.— Eine Studie non Rudolf Ung er über Erich Schmidts Stellung innerhalb der deut⸗ ſchen Literaturforſchung und ein Aufſatz von Guido K. Brand„Der Arzt in der Literatur“ erweitern den Inhalt des Heftes auf literar⸗ hiſtoriſchem Gebiete. Der modernen literariſchen Bewegung tragen Beiträge von Max Krell über Alfred Döblin, von Anſelma Heine über die Novellenſammlung„Der Falke“ Rechnung. Ueber die neueſte Schweizer Sitergtür ſowie über die neuerdings wieder ſtark einſetzende Dewegüng auf bibliophilem Gebiet berichten der Zürcher Schriftſteller Ernſt Aeppli und Fedor von Zobeltitz. „Das Juniheft von Velhagen 8 Klaſings Monatsheften ver⸗ öffenklicht mehrere Beiträge. die zwar von berühmten Forſchern und Gelehrten ſtammen, aber doch in weiteſten Kreiſen der deutſchen Leſerwelt warme und verſtändnisvolle Aufnahme finden dürften, weil keicher Bildſchmuck zur Veranſchanlichung beiträgt. Da S und dem Chineſentum“, Prof. Dr. Ed. Heyck über den Stammbaum der Lady Godiva“. Ein Wunder deutſcher Technik, nämlich„Das Leunawerk“, führt ein gut eingeweihter Fachmann vor, unterſtützt durch ausgezeichnete Aquarelle von Georg Wagenführ. Die bei Velhagen und Klaſing nie fehlende Künſtler⸗ monographie iſt in dieſem Heft den Schöpfern des neuen religi⸗ gen Bildes gewidmet: Der Kunſthiſtoriker Prof. Dr. Jyſeph Popp gibt an der Hand von ſiebzehn ein⸗ und mehrfarbigen Wieder⸗ gaben von Gemälden einen geiſtreichen und tiefſchürfenden Vortrag über die künſtleriſche Entwicklung von Menzel, Thoma, Gebhardt, Steinhauſen, Keller, Ubde, Jagerſpacher, Samberger und Stuck bis zu den jüngeren Revolutionären: Joſef Eberz, Heinrich Nauen, Karl Caſpar, Otto Lange, Dies Edzard u. a. Außer dem Roman„Der Apfel der Eliſabeth Hoff“ von Wilhelm Hegeler bringt das Heft noch Dichtungen und Erzählungen von Otto Ernſt, Walter von Molo. Paul Gurk, Eva Dunker u. a. Acht Kunſtbeilagen in Mehrfarbendruck und Tondruck zeigen einen Ausſchnitt aus dem künſtleriſchen Schaffen unſerer Tage, wie es die letzten großen Kunſtausſtellungen ihren Beſuchern vorführten. Auf allen kulturellen Gebieten gehen Vel⸗ hagen u. Klaſings Monatshefte helläugig mit und ſichern ihren Leſern neben herzerfriſchenden Gaben der Kunſt und Poeſie auch ſtets den Anſchluß an die ſchöpferiſche Zeit. Neue Muſik ⸗Zeitung, Illuſtrierte Halbmonatsſchrift mit Muſtk⸗ beilagen, Heft—5. Verlag Carl Grüninger Nachf. Ernſt Klett, Stuttgart.— Dem ausgezeichneten und wertvollen erſten Heſt der ßbelte würdig an, aus deren reichem Inhalt beſonders hervorgehoben ſeien zwei geiſtvolle Abhandlungen Emil Petſchnigs„Der Eros des Künſtlers“(Heft 2) und„Der neue Operntyp“(Heft), die neue Wege weiſende Abhandlung Dr. Karl Bleſſingers über„Die Grundlagen des Stils in der Muſik“(§. 2/3). Erwin Krolls aufſchlußreicher Auf⸗ ſatz über Pfitzners Fammermuſſt(§.), feſſelnde Ausführungen Walter Möllers über Muſikerhandſchriften(mit zahlreichen Fakſimiles, H.), dann einige die Thevrielehrer und Pädagogen beſonders inte⸗ reſſierende Artikel, ſo Prof. L. Riemanns„Hören wir die Töne, wie ſie klingen?“(H.), H. Kellers„Ueber einige Grenzfälle von har⸗ moniſchem und linearem Hören“(H.), oder Dr. E. H. Müllers zNeue Wege muſtkaliſcher Bildung“(5.). Daneben biographiſche Abhandlungen über lebende Tonkünſtler, Apporiſtiſches, Muſikbriefe, Beſprechungen, Nachrichten aus dem Kunſtleben und die ſorgfältig ausgewählten Muſikbeilagen mit Klavierſtücken und diedern. Von den in den nächſten Monaten vorgeſehenen 4 Sonderheften(darunter ein Bach⸗ und ein Bruckner⸗Heft) iſt das erſte, dem diesjährigen Ton⸗ künſtlerfeſt des Allgem. Deutſchen Muſikvereins in Frankfurt a. M. gewidmete als Heſt 5 mit vielſeitigem Bildmaterial erſchienen. Es bietet neben einer ſehr feinen Studie Hans Teßmers über Richard trauß(zur Feier ſeines 60. Geburtstages) u. a. aufſchußreiche Auf⸗ ein überaus 0 waich er Direktor des Muſeums 3 Vö richt lkerkunde Prof. Dr. Albert b. Le Cog über zwiſch n dem Hellenismus . * wiedererſtandenen„Neuen Muſik⸗Zeitung“ ſchließen ſich die weiteren L : Hornbach, 11. Juni. Mit vollſtändig zertrümmertem Kie. fer be der 40jährige Guſtav Jung im Stall aufgefunden und zur ſofortigen Operation ins Zweibrücker Schweſternhaus gebracht, wo er bald darauf ſtarb. Die ſchwere Verletzung ſcheint vom Fußtritt eines Pferdes herzurühren. Erhebungen in dieſer Sache ſind im Gange. 5 KNachbargebiete * Frankfurk, 11. Juni. Das Fußballſpiel des Fußballſportverrins Frankfurt gegen Wiener Sportklub auf dem Sportplatz an der Seck⸗ bacher Landſtraße kam wegen des heftigen Gewitters am Sonntag machmittag erſt Montag nachmittag zum Austrag. Eine zahlreiche Menſchenmenge hatte ſich bereits angeſammelt, als zunächſt ſtarker Regen einſetzte und dann Blitzſchläge folgten. Eine Anzahl Beſucher hatte unter einer Bedachung am Eingang des Sportplatzes Schutz geſucht. Hier wurden 7 Perſonen vom Blitz geſtreift. Die Verletzungen ſind zum größeren Teil leichter Natur, Lebens⸗ gefahr beſteht bei keinem.— In einer Tombolabude auf dem Ver⸗ gnügungspark am Mainkai brach Montag nachmittag Feuer aus, das ſofort auf ein zweites Zelt überſprang. Die beiden Zelte ſind vollſtändig ausgebrannt, auch wurde der Wohnwagen einer Waffel⸗ bäckerei von den Flammen beſchädigt. Unter der zahlreichen Men⸗ ſchenmenge entſtand ein Gedränge, wobei einige Perſonen leicht verletzt wurden. Was die Entſtehung des Brandes betrifft, ſo ver⸗ mutet man, daß 5 weggeworfenen noch brennenden igarrenſtummel entſtanden iſt. Ae Saantzurt d.., 12. Juni. Ein ſchweres Autounglück, dem zwei Menſchenleben zum Opfer fielen, ereignete ſich om zweiten Feiertage gegen 4 Uhr auf der Weilſtraße auf der geraden Strecke hinter der Brücke bei Hundsſtell. Anſcheinend infolge falſcher Steuerung ſtieß das mit fünf Perſonen beſetzte Auto gegen einen der die Chauſſee begrenzenden Steine, ſo daß der Lenker des Autos die Herrſchaft über den Wagen verlor. Das Auto über⸗ ſchlug ſich, flog in den Graben und begrub die auf dem Fführerſitz befindlichen beiden Perſonen unter ſich. Direktor Weber vom 1 Kurparkſenatorium in Homburg, der ſelbſt ſteuerte, wurde der Bruſtkorb eingedrückt, während die neben ihm ſitzende Frau Studienrat Möbius einen Schädelbruch erlitt. Beide Perſonen waren auf der Stelle tot. Der ebenfalls unter dem Wagen liegende Sohn der Frau Möbius konnte mit verhältnismäßig leichten Verletzungen aus der gefährlichen Lage befreit werden. 5 Der auf dem Hinterſitz befindliche Chauffeur, ſowie Herr Studien⸗ rat Möbius wurden in weitem Bogen auf das Feld geſchleudert und kamen mit nur geringen Verletzungen davon.— Ein weiterer Autounfall ereignete ſich am Samstag nachmittag auf dem Wege Seulberg⸗Obernhain in der Nähe des Dreimühlenborns. Das Auto einer in Schmitten zur Kur weilenden Familie gerſet in. folge Defektes am Vergaſer in Brand. Nur mit Mühe konnten die Inſaſſen des Wagens, darunter eine Dame aus Frankfurt, gerettet werden. Trotzdem auch hier raſche Hilfe zur Sdelle war, iſt der Wagen vallſtändig verbrannt. 1 Mainz, 11. Juni. Eine Schreckensfahrt erlebten amm erſten Pfingſtfeiertage die Reiſenden, die den Dampfer„Drachenfels“ der Köln⸗Düſſeldorfer Rheindampfſchiffahrt 12.05 nachmittags— das Boot hatte eine halbſtündige Verſpätung— von Bingen nach Mainz benütten. Es herrſchte große Schwüle und unheimliche Ruhe bei der Abfahrt und kaum hatte der„Drachenfels“ Frei⸗Weinheim erreicht, als ein ſchweres Gewitter aus Südweſt mit ungeheurer Wucht losbrach. Grelle Blitze zuckten, begleitet von dem heftigſten Donner, der Schlag auf Schlag krachte und den Schiffskörper bebenn ließ: ein ſehr ſtarker Regen mit dicken Hagelkörnern war im Gefolge des Unwetbers, wie es von ſeltener Erſcheinung war Wiederholt ſchlug der Blitz unter ſtärkſten Donnerſchlägen bald links, bald rechts vom Boote ein. An Vord brach eine förmliche Panik aus. Die zahl. reichen Paſſagtere ſuchten größtenteils die gaftlichen Salons auf, insbeſondere waren es Damen, die von großer Angſt befallen wur⸗- den. In Biebrich fiel der Regen noch derartig ſtark, daß die Rei. ſenden, die Wiesbaden erreichen wollten, es vorzogen, bis zum End⸗ punkte Mainz mitzufahren.— Bei den ſtarken Gewittern, die am 2 erſten Pfingſttage nachmittags über Mainz niedergingen, hat ein Blitzſtrahl während des Gottesdienſtes anſcheinend die St. * 8 e Tee Kir. chenbefucher n einen au n ͤ in, die ſtand ſtill und die Lichtleitung iſt unterbrochen. Der Kirchen bemächtigte ſich eine gewiſſe Aufregung, die ſich aber bald wieder legte. Der Blitzableiter der Kirche iſt umverſehrt. Sterichtszeitung Landgericht Mannheim Mannheim, 12. Juni.(Sitzung der Strafkammer). Vorſfitz: Landgerichtsdirektor IDr. Weiß. Schöffen: Frau Julie Götzin 1825 hier, Hugo Weczera, Kaufmann hier. Der 31jährige verheiratete Schloſſer Friedrich Wiegand aus Neuſtadt a. H. hat ſich wegen Betrugs(Heiratsſchwindel) zu verant⸗ worken. Auf einer Fahrt ins Neckarkal lernte er eine Dame kennen, die ihn zu einem Beſuch bei ihr in Feudenheim einlud. Bei dieſem Beſuche wurde er reichlich bewirtet. In der Folge ſchenkte ihm die Dame namhafte Geldbeträge. Sie gab dem Wiegand zu verſtehen, daß ſie geneigt ſei, ihn zu heiraten. Er ſtellte ihr anheim, Erkun⸗ digungen über ihn einzuziehen, er habe ein Großhandelsgeſchäft und ein Auto und beſchäftige viele Arbeſter. Beide verkehrten m Apollo und in Kaffees. Die Verlobung ſollte bald ſtattfinden; das Geld zum Ankauf der Verlobungsringe ließ ſich Wiegand von der künftigen Braut einhändigen. Durch Nachforſchung machte dieſe die bittere Erfahrung, daß Wiegand verheiratet iſt und ſie in ſchmäh lichſter Weiſe betrogen hat. Wegen dieſes groben Schwindels wurde Wiegand am 15. April vom Schöffengericht zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahre und zum Verluft der bürgerlichen Ehrenkechte auf die Dauer von drei Ja ren verurteilt. Die vom Angeklagten gegen das ſchöffengerichtliche Urteil eingelegte Berufung wurde heute als unbegründet verworfen. EE 18 Aumtsgericht Mannhem 155 1 Munen 1 Juni.(Sitzu 5 05—— 15: Oberamtsrichter Säger. btreter der lagebehörde: Staatsanwalt Reinle. V1 Der 18jährige Arbeiter Heinrich G 8 tz aus Mannheim, der 21.⸗ jährige Former Karl Fiederkein aus Mannheim, der 36jähr! 4 Former Konrad 3. rm immermann aus Sandhofen. der 19jährige Taglöhner Johann Acker aus Ludwigshafen a. Rh., der 44jährige Arbeiter Johann Konrad Kempf aus dhofen, der 28jähri Heizer Sebaſtian Fallenſtein aus Maikammer, der 23jähri Kernmacher Fritz Landgraf aus Worms und die 22jährige Anng Kremzow Chefrau geb. Gutſchalk aus Lampertheim machten des gemeinſchaftlichen Einbruchsdiebſta his ſchuldig. In Nacht vom 15. auf 16. Oktober vor. drangen Göß, Fiederlein und 3 eines Kolonialwarengeſchäfts in immermann in das Lager Waldhof ein, ſprengten das ſtahlen aus den Lager⸗ räumen größere Mengen Schweinefett, Margarine, Dürrfleiſch, Schin⸗ ken, Del und Rahm. Die übrigen Angeklagten ſtanden außen am ager und nahmen die Waren in Empfang. Die Sachen wurden unter alle verteilt. Es ergng folgendes Urteil: Götz, Fieder⸗ lein, Zimmermann, Acker, Kem je 4 Monaten Gefängnis. Der Angeklagte Fallenſtein erhält wegen ſchweren Diebſtahls im Rückfalle 1 Jahr Gefängnis, die Angeklagte Kremzow wegen 5 wirb Bing 3 Wochen Gefäng⸗ nis. Der verurteilten Anna Kremzow wird trafaufſchub auf Wohl⸗ verhalten bis 1. Juni 1927 bewilligt. Horpülen— Feſſſeſdiclelfe eeneungs-Zablelen drüſe— kein Abführmittel— Ausführliche Broſchüre gratfs. Alleiniger Herſteller: Elefanten⸗Apotheke, Berlin SyV., Leipziger Straße 7. pf und Landgraf zu ſätze über das hiſtpriſche und das moderne Muſikleben Frankfurts, daneben noch eine Fülle auregender Beiträge und Berichte. 38 Depots Mannheim: Einhorn-Apotheke am Markt R 1. 273, Löwen · Apotheke an den Plunten E 2. 16, Peftan-Apothete O 1,3, Mohren. Apothete O 8, wan⸗Apotheke E 8, 14 H——— nehmen, über die Einzelheiten werden noch festgelegt. hr. antragt für ihre o..-V. am 30. Juni Beschlußfassung betr. nicht statt, Der falsde Gewin 618 der Papiermarkabscdilüsse Von Justizrat Albert Herzfeld-Halle Der für die Bilanz der Aktiengesellschaft maßgebende 261 HGB. ordnet ausdrücklich an:„Der Betrag des Grundkapitals und der Betrag eines jeden Reserve- und Erneuerungsfonds sind unter die Passiva aufzu- nehmen.“ Man ist in der Literatur darüber einig, daß der Zweck dieser Vorschrift ist, daß das Grundkapital in seinem vollen Bestande erhalten Werden soll. Durch die Ansetzung des Grundkapitals unter den Passiven soll bewirkt werden, daß ein dieser Ziffer gleichkommender Betrag von der Ver- tellung ausgeschlossen, zurückbehalten und nicht eher als Gewinn verteilt wird, bis die Aktiven(nach Abzug der wirk⸗ UHchen Schulden) mindestens diesen Betrag erreicht haben. (Anm. 43 bei Staub zu§ 261). Die jetzt herauskommenden Papiermarkbilanzen verletzen den Sinn dieser Gesetzesvorschrift, da sie das Aklienkapital nur mit einem Papiermarkbetrag in Hoöhe des Nennwertes des Aktienkapitals als Passivum an- setzen, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, daß der größte Teil des Aktienkapitals nicht in Papiermark im Werte vom 31. Dezember 1923 eingezahlt ist, sondern teils in Eriedensmark, teils später in Mark von verschie- denem Wert. Der Zweck der gesetzlichen Vorschrift wird auf diese Weise nicht erreicht, d. h. durch das Aktien- Kkapital wird kein nennenswerter Teil der Akti- ven gebunden. Es erscheint vielmehr fast der ganze an- gesetzte Wert der Aktiven als UDeberschuß über das zu niedrig angesetzte Aktienkapital. Auf diesem Fehler beruhen die Klagen über die irreführenden Gewinnziffern der Papiermarkbilanzen, die gar keine wirk- lichen Gewinne seien und eine Gewinnverteilung auch nicht gestatteten. Ich halte es für widerspruchsvoll und nicht zu billigen, daß die Papiermarkbilanzen in falscher Anwendung des unglücklichen Satzes„Mark gleich Mark“ in der oben geschilderten Weise aufgestellt werden. Vielmehr entspricht es dem Sinn und Zweck des Gesetzes, daß das Aktienkapital so eingesetzt wird, daß es mindestens den eingezahlten Goldwert aus der Berechnung als Reingewinn und von der Verteilung aus- Schließt. Nur so wird dem Erfordernis nach Wahrheit und Klarheit der Bilanz entsprochen. Es ist alo folgende Berechnung aufzustellen: Der Gol d- einzahlungswWert des Grundkapitals und der offenen Rücklagen ist zu berechnen, und weiter zu berechnen, welchem Betrag von Papiermark(Wert 31. 12. 1923) dies entspricht. Hiervon ist der Nennwert obiger Konten zu kürzen. Der Rest ist als„Wertberichfigung“ oder unter ähnlicher Bezeichnung unter den Passiven einzusetzen. Dieser Befrag kann allerdings in soweit ermäßigt werden, als unter den Aktiven noch Posten in kleinen Goldmark- ziffern angesetzt sind. Diese Beträge können zum Ausgleich des Goldmarkbetrages des eingezahlten Grundkapitals von diesem erst abgesetzt werden, ehe die obige Berechnung der erforderlichen Wertberichtigung erfolgt. Wird nach vor- stehenden Grundsätzen verfahren, dann ist es ausgeschlossen, ctaß ein Reingewinn erscheint, der in Wirklichkeit kein solcher ist, vielmehr wird in der Papier markbilanz bereits ein Resultat erreicht, das der Goldmark- eröffnungsbilanz entspricht. Es mag noch darauf hingewiesen werden, daß nach den Besluimmungen üher Erhebung der Körperschafts- Steuer das Finanzamt das Recht hat, auf Grund eines berechneten Gewinnes eine hohe Leistungs- Fähigkeit des Steuerschuldners anzunehmen und die Abschlußzahlung von 1923 nachträglich zu erhöhen. Die Auseinandersetzung mit dem Finanzamt und der Nachweis dliesem gegenüber, daß in Würklichkeit kein Gewinn erzielt ist, ist jedenfalls schwieriger, als wenn von vornherein der Abschluß ohne Gewinnausweis erfolgt. Bankenintervention am Effektenmarkt Veber die in unserem gestrigen Börsenbericht erwähn⸗ len. Bestrebungen, dem Fallen der Wertpapierkurse ins Bodenlose entgegenzutreten, worüber in der Berliner Stempel- vereinigung beraten wurde, erfährt die Frankfurter Zeitung, daß es zu einer grundsätzlichen Bejahung der Frage gekommen ist. Man habe beschlossen einen, wie anzu- bescheidenen Millionenbetrag bereitzu- aus dem von Fall zu Fall Aufnahmen von Die Richtlinien stellen, Exekutions- usw. Effekten stattfinden sollen. Gold-Uimstellung süddeutscher Aktiengesellschaften Die Getreide-Kredit.-G. in Mannheim be⸗ Goldbilanz und wird der.-V. Vorschläge des Vorstandes über die Umstellung unterbreiten. Ferner beantragen Um- stellung: Rudolf Leo u. Söhne.-., Zigaretten- fkabriken, Mühlacker, Baden; Merkle u. Co..-., Rocgkenhausen, Pfalz und Louis Dornauf'sche Möbelfabrik in Worms. hr. Frankfurter Bank in Frankfurt a. M. Nach dem Ge- schäktsbericht hat als mündelsichere Bank das Institut beson- ders schwer zu kämpfen gehabt, da ihm gerade die Ge- schäfte, die in der Inflationszeit die größten Gewinne ab- Warfen, wie das Devisengeschäft, versagt waren. Die stark zusammengezogene Bilanz weist einen Reingewinn von 268 003,23 Bi& aus, der bekanntlich neu vorgetragen werden soll(i. V. 100 Prozent Anteil). Mit der Dqutschen Vereinsbank in Frankfurt a. M. findet eine Ver- rechnung auf Grund des Wirtschaftsgemeinschaftsvertrages da auch dieses Institut von einer Gewinn⸗ verteilung absieht. An sind 385 448 BI. (69,99 Mill.), an Gebühren und Provisionen 294 213 BIA (14207 Mill verbucht. Unkosten und Steuern erforderten 411658 Bi(149,05 Mill.). In der Bilanz stehen 1 163 582 Bi. (2106,63 Mill.) Gläubiger bei einem mit 1 BiI eingestellten Kapital einschlieglich Rücklagen und Vortrag gegenüber 621677 Bi(1272,0 Mill.) Schuldner und 809 907 B1K (77,52 Mill.) Kassenbestand und Guthaben bei der Reichs- Dank. Die eigenen Wertpapiere und die Bank-Immobilien und Mobilien sind gleichfalls auf 1 Bi, abgeschrieben. ————— ————.—— — S Men Die Einfuhrbeschränkungen im Verkehr mit der Schweiz Zwischen der schweizerischen Gesandtschaft in Berlin und der deutschen Regierung finden gegenwärtig Verhand- lungen statt über die gänzliche oder teilweise Aufhebung der gegenseitigen Einfuhrbeschränkungen. Die Schweiz möchte vor allen Dingen das deutsche Einfuhr- verbot für Uhren aufgehoben wissen, umsomehr, als selbst deutsche Grossisten erklären, daß die deutschen Fabrikate noch nicht die Qualität der Schweizer Ware erreicht haben. Auf der andern Seite berät das schweizerische Wirtchafts- departement in Bern mit den zuständigen Interessenten, ob und in wieweit eine Aufhebung der schweizerischen Einfuhr- verbote möglich ist. Orient-Export-Handels-.-., Berlin Die durch die Tagespresse laufende Notiz(vergl. unsere Ausgabe vom Samstag Miltag) über Schwierigkeiten der Orient-Handels-.-G. in Berlin betrifft, wie Wir gebeten werden mitzuteilen, keinesfalls die Orient-ExpOr-Handels- Aktiengesellschaft, Berlin(Vorstand Diplomingenieur Fasli). Zwischen beiden Unternehmungen besteht nicht die geringste Berührung. Der Geschäftsgang der Orient-Expreß-Handels- .-G. sei sehr befriedigend. hr. —— Bankzusammenbrüche in Dänemark Vor einigen Tagen hat die auch im Ausland bekannte Kopenhagener Bankfirma D. B. Adler u. Co. ihre Zahlungen eingestellt und ist in Liquidation getreten. Für die Kopen- hagener Börse kam diese Nachricht wie ein Blitz aus heitrem Himmel. Es hatten noch Verhandlungen mit der National- bank und der Handelsbank stattgefunden, aber diese beiden Institute konnten infolge der außerordentlichen Kreditein- schränkungen der dänischen Reichsbank eine Stützung von Adler u. Co. nicht mehr übernehmen. Soweit bis jetzt bekannt ist, übersteigen die Verluste der Firma nicht 4 Millionen Kronen, aber die Einlagen betragen nicht mehr als 50 Proz. der Guthaben. Der Zusammenbruch wird in erster Linie auf ein großes Schuhgeschäft zurückgeführt. Kaum ist diese Adlersche Katastrophe überwunden und schon gibt es wieder einen neuen Bankkrach. Am Pfingst- samstag verlangte nämlich der Bankinspektor, daß die Südfkyncher Diskontobank in Faaborg ihre Zah- lungen einstellen sollte. Drei Kriegsunternehmungen in der Meiereiproduktion haben die Bank in Schwierigkeiten ge- bracht. Diese 3 Unternehmungen hatten auf Deutschland als Abnehmer gerechnet. Der Zusammenbruch ist also indirekt auf die Zahlungsmittelknappheit in Deutschland zurück- zuführen. Wenn es der Bank glückt, die 3 Geschäfte zu einem annehmbaren Preis zu verkaufen, so hofft man, einen Teil der Einzahlungen retten zu können. Hamburg-Südamerikanische Dampfschiffahrtsgesellschaft. Das Unternehmen beziffert den Reingewinn für 1923 auf 749 203 BI(18 343 MI), der zur Herabminderung des Geld- entwertungsverlustes an Kapital Verwendung finden soll. (J. V. wurden 80 Prozenf Anteil ausgeschüttet.) Der Kajüt- und Auswandererverkehr war lebhaft und durch Ab- machungen mit deutschen und ausländischen Schiffahrts- gesellschaften die Grundlage für eine bessere Regelung dieses Geschäftes gebildet. Für den Frachtverkehr sei eine Weitere Verständigung mit den übrigen Linien zwecks Milderung des Wettbewerbs der Konkurrenz zu erhoffen. Die Aussich- ten für das laufende Jahr seien ungewiß. Der Schiffsmarkt leide unter einem Ueberangebot an Tonnage. Erschwerender sei aber die Unterstützungs- gepflogenheit ausländischer Regierungen. Die Gesellschaft hat zwei Motorschiffe im Bau. Gröbere Mittel seien für Instandhaltung und Verbesserung älterer Schiffe aufgewandt Worden. Der„Cap Polonio“ werde im Sommer dieses Jahres drei Monate zwecks Modernisijerung aufliegen. In der Bilanz erscheinen u. a. Dampferflotte und Neubauten mit 838 927 BIi(332,59.), Bankguthaben und Beteili- gungen mit 918 621 Bi(2466 MA4). Dem gegenüber stehen nach einem unvollständigen Berichtsauszug Gläubiger mit 734 438 Bie(534,75.). *Einführung der 3-Fracht im Seehafenausnahmetarif. Den verschiedenen Anträgen des Eisen- und Stahlwaren-In- dustriebundes in Elberfeld ist jetzt endlich staitgegeben wor- den. Der Ausnahmotarif 35 für Eisen und Stahl, Eisen- und Stahlwaren sowie Eisenbahnfahrzeuge ist durch Frachtsätze kür 5 t ergänzt worden. Durch Aenderung der Anwendungs- bedingungen wird er jetzt auch auf den Sammelladungsver- kehr ausgedehnt. Die betreffende Verfügun zelnen: Mit Gültigkeit vom 2. Juni 1924 wird a) die Anwen- dungsbedingung 3 wWie N gefaßt:„Die Frachtsätze gelten nur für Sendungen, die auf den Versandstationen mit Land- kuhrwerk oder Kleinbahnen, nicht aber mit der Eisenbahn angefahren werden(unmittelbar vorhergehende Beförderung mit der Eisenbahn ist nur zugelassen von einem Lagerplatz oder Anschlußwerk oder von einer der in diesem Ausnahme- tarif enthaltenen Versandstationen).“ b) Der Abschnitt „Frachtberechnung und Geltungsbereich“ wie folg geändert: J. a) Die Fracht Wird für die Hauptklasse 1—5§ 6(1) der Allgemeinen Tarifvorschriften nach den Entfernungen der Entfernungszeiger und den nachstehenden Frachtsatzzeigern 1 und 2 berechnet, soweit nicht unter II Stationsfrachtsätze angegeben sind. b) Die sich nach I und II ergebenden Fracht- sätze gelten gemäß 8 6(—5) der Allgemeinen Tarifvor- schriften für Güter der Klasse A— erhöhf um 20 v. H.— für Sendungen von mindestens 5 t für den Frachtbrief und Wagen, der Klassen A, B und C erhöht: bei Klasse A und B um 10 v.., bei Klasse C um 15 v. H. für Sendungen von mindestens 10 t für den Frachtbrief und Wagen.“ Die durch Zuschlag zu ermittelnden Ausnahmefrachtsätze werden auf Goldpfennig in der Weise abgerundet, daß Bruchteile unter 0,5 kallen gelassen und solche von 0,5 und mehr auf volle Goldpfennig abgerundet werden. Wenn sich hiernach die Frachtsätze für Güter der Klasse C höher stellen als für Güter der Klasse B, sind die letzteren anzuwenden. Die Eisen-Ausfuhr des Saargebietes. Zur Behebung der Wirtschaftskrise im Saargebiet hat die Regierungs- kommission, außer dem unerläßlichen Abbau der Kohlen- reise, die Notwendigkeit erkannt durch eine entsprechende Re der Saarfrachten zur notwendigen Ermäßigung der Selbstkosten beizutragen, sowie die Beseitigung der Ver- kehrssteuer bzw. des Frachtenurkundenstempels in Erwägung zu ziehen. Aber auch hinsichtlich der Verfrachtung nament- lich der Eisenerzeugung des Saargebietes nach ranzösischen Häfen— einschließlich Straßburg sind Verhandlungen im Gänge, die die Bewilligung von besonderen, die Ausfuhr begünstigenden Ausnahme- (.-V. 17. Juni.) Semüse Salale tarifen anstreben. lautet im ein-⸗ Anzeiger Derad :: Kartellverordnung und Abnehmerverbände. Der Vor- sitzende des Kartellgerichts hat laut Bericht der Textil- Woche eine gutachtliche Aeuberung dahin abgegeben, daß Abnehmerverbände des Einzelhandels und des Handwerks, insoweit sie ihre Mitglieder dazu verpflich- ten, im geschäftlichen Verkehr mit ihren Lieferanten be- stimmte Bedingungen oder Preise einzuhalten, als Kartelle im Sinne der Verordnung anzusehen sind. Eine Unterschei- dung zwischen Lieferanten- und Abnehmervereinigungen findet im Wortlaut der Verordnung keine Stütze. (Milderung der französischen Ausfuhrverbote für aus- ländische Waren. Laut einer im Journal Officiel vom 29. Mai 1924 veröffentlichten Bekanntmachung kKönnen ausfuhrverbotene ausländische Waren, die sich in einer Wirklichen Niederlage(entrepot réel), einer Privatniederlage (entrepot fictif) oder in einer Sonderniederlage befinden, ohne Neseee Bewilligung wieder ausgeführt werden. :: Deutscher Versicherungs-Schutzverband Berlin. Dieser über zwanzig Jahre bestehende Verband, in dem bereits über 500 000 Versicherungs nehmer aus Industrie, Handel, Ge- werbe und Hausbesitz zusammengeschlossen sind, hält am 24. Juni d. J. seine diesjährige Hauptversammlung in Berlin abh. Aus der Tagesordnung ist der Vortrag von Universitäts- professor Dr. Moldenhauer, M. d.., über die jetzt im Vordergrunde des Interesses stehende Frage der Ver- sicherung auf erstes Risiko bervorzuheben. Deuisenmark! Infolge der Schwierigkeiten, die sich bei der Präsident- schaftskandidatur in Frankreich ergeben haben, lag der kranzösische Franken, nachdem man ihn gestern und vorgestern in London auf die zu erwartende Aenderung in der französischen Politik höher bewertet hatte, seit gestern Nachmittag wieder etwas schwächer mit 82,25 G. (gestern 7976 Br.) gegen das englische Pfund und mit 19,05 Fr. für den Dollar. Das wirkte auch auf die Bewer- tung in Goldpfennigen zurück. Es gilt heute der französi- sche Frank 22(gestern 22,50) Goldpfennige, der belgische 19 (19,75); der schweizerische Frank lag allerdings fester mit 74,01(73,09). Der. Gulden notiert.57(1,5675), das englische Pfund 18,10(18,10), der Dollar 4,17(4,17) Bi. Das Geschäft war lebhaft; es erstreckte sich im Usancehandel meist auf Paris-London. Börsenberichie Mannheimer Effektenbörse Mannheim, 12. Juni. Die heutige Börse zeigte keine nennenswerten Veränderungen. Im Verkehr standen: Anilin zu 11%, Gebr. Fahr 4, Knorr 276, Badenia 0,80, Mannheimer Gummi 1,25, Mez Söhne 276, Neckarsulmer 396, Wayss u. Frey- tag.4 und Zellstoffabrik Waldhof 5,50. Sonstige Notie- rungen: Rhenania 3,50., Verein Deutscher Oelfabriken 12,50., Brauerei Sinner 4,50., Benz 1,75., Dingler 2,75., Germania Linoleum 675., Rheinelektra 4., Salzwerk Heil- bronn 28., Zuckerfabrik Frankenthal 2,60 G. und Zucker- kabrik Waghäusel 2 G. Mannheimer Versicherungs-Aktien Wurden zu 45 Bie, pro Stück gehandelt, Waren und Märkte :; Pforzheimer Edelmetallpreise vom 12. Juni. Ein Kilo Gold 2770 Bi. G. 2780 Bi. Br.; ein Kilo Silber 90 Bi. G. 91 Bi. Br.; ein Gramm Platin 13,25 Bi. G. 13,75 Bi. Br. ):( Freigabe der Ausfuhr von Mais und Fett aus Ungarn. Wie uns die Reichsnachrichtenstelle des Auswärkigen Amtes in Mannheim mitteilt, ist durch Verordnung des ungarischen Ackerbauministers vom 2. Juni d. J. die Ausfuhr von Mais der Zolltarifnummer 27, sowie Schweinefett, Schweine⸗ schmalz, Schweinespeck, Gänsefett, auch ausgeschmolzen, der Tarifnummer 89 ohne besondere Bewilligung frei⸗ gegeben. :: Allgäuer Butter- und Käsebörse vom 12. Juni. Bei gleich starker Nachfrage wie Anlieferung mußten die Preise zurückgesetzt werden. Die Großverkaufs- preise für Butter bewegten sich zwischen 130 und 145, für Weichkäse, grüne Ware, bei sehr ruhiger Nachfrage zwischen 27+230, für konsumreife Ware. bel geringer Nachirage zwischen 45—51, für Rundkäse, ausgeheizte Käse, bei un- veränderten Preisen zwischen 80—110, für konsumreife Ware bei unveränderten Preisen und Maßlage zwischen 100 und 145 Pfennig. Magdeburg, 12. Juni. Zucker prompt 19,8773—20,00 G% Melasse 2,80—.80. Bremen, 12. Juni. Baumwolle. American Fully middling c. 28 g mm loko per engl. Pfund 32,60(32,24) Dollarcents. Ausfuhr saarländischer Häute. Wie bereits berichtet, ist mit Wirkung vom 26. Mai der 10 proz. französische Ausfuhrzoll auf rohe Häute und rohes Pelzwerk auſſer Kraft gesetzt. Die saarländischen Firmen sind neuestens hinsichtlich der Befreiungen vom Ausfuhrverbot kür Häute den französischen Firmen gleichgestellt, was praktisch der Ausfuhrfreiheit gleichkommt. Berliner Metallbörse vom 12. duni Prelss in Festmark für 1 Kg. 11. 12. Alumlnlum 11. 12. Elektrolytkupfer 122.,50 112.25 in Barren—— Rafflusdekupfer.03-1,04 10-.01 Zinn, auslnd. 3,90-.00.00-.10 Blel 6557..58 0,58-0,57 Huttsnzinn.90•3,90.90.-4,00 Rohzink(Vb.-Pr.)———.— Mlokel.25•2,25.25-2,35 tio.(fr.Verk.) 0,55-9,8 0,85-0,56 Antimon 0,72..74 6772-0½74 plattenzink 0,47.04s 0,17.0,46 Sliner für 1 r. 89,—.90,— 89,—.80.— Aluminlum—— Platin p. Gr.—— London, 12. Juni(WB) Metalmarkt.(in Lst. 1. d. engl. t. v. 1016 kg. 11. 12. 11. 12. Blei 32.13 32.50 Kupferkass 61.25 61.25 bestselect. 66.50 66.50 Zink 31.65 31.90 do. 3 Monat 62 13 62.13 Nickel 130.— 130.—] Quecksilb. 13.50 13.50 do. Elektol. 67.50 67.—] Zinn Kassa 216.50 217.—] Regulus 30.— 50.— Schiffahrt Dampferbewegungen des Norddeutschen Lloyd Bremen D. Bremen am 9. 6. Bishop Rock pass.; D. Coblenz am 8. 6. ah Port Said nach Genua; D. Holstein am 8. 6. an Kobe; D. Schlesien am 9. 6. Dover pass. nach Genua; D. München am 9. 6. ab Plymouth nach Bremerhaven; D. Porta am 7. 6. ab Norfolk nach Hamburg; D. Washington am 7. 6. ab New Vork; 89. Ventana am 8. 6. ah Vigo nach Boulogne; D. Weser am 9. 6. Ushant pass. nach Bremerhaven; D. Crefeld am 9. 6. ab Madeira nach Rio; D. Werra am 9. 6. Ushant passiert; SD. Nevada am 7. 6. ab Santos nach Buenos Aires; D. Rai⸗ mund am 7. 6. ab Bremen nach Cuba; D. Saarbrücken am 8. 6. ab Colombo nach Sabang; PD. Eisenach am 7. 6. an Hamburg; D. Roosevelt am.6. an Newy Vork; D. America am 7. 6. an New- Lork; D. Harding am 10. 6. ab Bremerhaven. ſchwache Suppen und alle Fleiſchgerichte erhalten augenblicklich unvergleichlichen Wohlgeſchmack mit einigen Tropen Nacse Würze Porteilhafteſter Bezug in großen Grigtralflaſchen zu Um⸗ e Unbegrenzt haltbar auch bei offener Flaſche. N — 7 . Treitag, den 13. Junt 1924 Maunhetmer General⸗ Anzelger(mittag · uns gabe) . Seite. Nr. 271 3 Sportliche Rundſchan 5 Motoeraòſport Bergprüfungsſahrl für Motorräder auf den Königsſtuhl. Zu ber vom——— Automobil⸗ und Motorfahrerklub Orts⸗ gruppe des A. D. A. C. Sitz Heidelberg am Sonmtag, 15. Jumi, bei jeder Witterung ſtattfindenden Bergprüfungsfahrt ſind zahlreiche Meldungen der beſten und bekannteſten Motorfahrer Süd⸗ und Mitteldeutſchlands eingelaufen. Es haben in 1. Klaſſe(Steuerfreie Räder) 9 Fahrer, in 2. Klaſſe(Räder bis 250 com Inhalt) 7 Fahrer, in 3. Klaſſe(Räder bis 350 cem Inhalt) 8 Fahrer, in 45 Klaſſe (Räder über 350 cem Inhalt) 11 Fahrer, in 5. Klaſſe(Räder mit Beiwagen) 4 Fahrer bis zum erſten Nennungsſchluß gemeldet. da Nennungsſchluß erſt kurz vor dem Start iſt, kann mit weileren Fahrern gerechnet werden. Der Start beginnt am Sonntag, 15. Juni, morgens an der Turnhalle Klingenteich. Die Straße auf den Königsſtuhl iſt von da ab bis zur Beendigung der Fahrt polizeilich für Wagenverkehr geſperrt. Handball * Pfingſten bei der Handball⸗Abteilung bes V. f. R. Mannheim. Für die ausgefallene Pfingſtreiſe nach Nürnberg veranſtaltete die Handballabteilung für ihre Mitglieder interne leichtathletiſche Wett⸗ kämpfe. Dieſer Gedauke war gut, was auch die ſtarke Beteiligung an den einzelnen Konkurrenzen bewies. Die Kämpfe wurden durch den 100 Mtr.⸗Lauf eingeleitet, um deſſen Sieg äußerſt hartnäckig ge⸗ kämpft wurde. Curtins, der getippte Sieger, konnte inſolge Abdrängens au der Bahn keinen Sieg erringen. Freffs Sieg überraſchte allgemein. Nach zwei Fehlſtarts begann das Rennen. Bom Start weg lag Freff an der Spitze u. ließ ſich dieſelbe auch nicht mehr nehmen, trotz heftiger Angriffe von Kamp und Curtius, wobei Letzterer in den erſten 7o Mtr. von Kraus regelwidrig aus der Bahn gedrängt worden war. Zum Tugelſtoßen traten 14 Mann an. Hier wurde erbittert um den Sieg gerungen, es entſchied hier erſt Ballweitwurf gegenüber, Die erſte ſiegte erwartungsgemäß. Bemer⸗ lenswert aber iſt, daß die Zweite mehr Kampfdiſziplin beſitzt als die Erſte, was durch folgende Tatſache bewieſen wird: Von 14 Würſen waren bei ber Erſten 7 ungültig, während die Zweite nur 3 Fehl⸗ würfe zu verzeichnen hatte. Der Weitſprung brachte wenig Inte⸗ reſſantes, da die Technik für dieſe Konkurrenz noch ſehr in den Kin⸗ derſchuhen ſtickt. Freff konnte hier zum 3. Male einen erſten Sieg erringen. Der mit Spannung erwartete Mannſchaftskampf in der 774100 Meter⸗Staffel brachte einen unermaxteten Ausgang. Die Zweite als ſicherer Sieger verlor im Lauſfe des Rennens inſolge Aufgeregtheit 2 mal das Staffettenholz und verlor dadurch nur mit einem halben Meter. Die Erſte muß ſich mächtig anſtrengen, wenn ſie in Zukunft nicht von der Zweiten überholt werden will, und zwar nicht nur in Leichtathletik, ſondern auch in Handball. Nach einer kleinen Pauſe wurde eine 4 Runde nſtaffel gelaufen, die die Jweite, ohne ſich auszugeben, ſicher gewann. Hägele lief hier ein prächtiges Rennen. Macht Hägele ſo weiter, wird er Klaſſe. Den Mannſchaftskampf im Ballſtoßen errang wieder die erſte, infolge größerer Routine und Körperkraft. In der Zwiſchen⸗ zeit hatten ſich unſere Gäſte die D. J..⸗Feudenheim eingeſtellt, gegen dieſe Mannſchaſt wurde ein Freundſchafts Fußballſpiel ausgetragen. Nach ſchön verlaufenem und fairen Kampfe behielt die D. J. K. mit 30 die Oberhand. Man konnte bei dieſem Spiel ſehr viel lernen, beſonders in Bezug auf Körperbeherrſchuna. Was ſchon ſo oft ge⸗ predigt wurde trat hier kraß zu Tage: die Einſeiti gkei t. Von einigen Ausnahmen abgeſeßen. Verteidiger und rechter Läufer, fah man auf den erſten Blick. die Leute ſpielen ſonſt nur Handball. Der Abend vereinte Feudenheim und die Abteilung zu einem gemütlichen Beiſammenſein mit Preisrerteilung. mf. der ſich auch zwei Mitglieder des Ruderklub„Sturmpogel“ Berlin als Fahrgäſte beteiligten. Die einzelnen Etappen verteilten ſich auf die Orte Lohr, Marktheidenſeld, Rothenfels, Hafelohr, Freudenberg, Miltenberg, Aſchaffenburg, Frankfurt a. M. Allgemeines Straußenrennen in Mannheim. Zu der von uns geſtern abend ge⸗ brachten Meldung tragen wir noch nach: Wie wir vom badiſchen Renn⸗ verein erfahren, iſt tatſächlich von dem Berliner Maneger vor zwei Tagen die Anregung an den Rennverein ergangen, ſich für ein Strau⸗ ßenrennen zu intereſſieren. Die Vereinsleitung hat jedoch noch keinen Entſchluß gefaßt. Für Mannheim bürſte es unwahrſcheinlich ſein, daß Pferderennen mit Straußenrennen vermiſcht werden, weil ſie in das Programm einer ernſten Prüfung der Leiſtungsfähigkeit des Pferdes nicht paſſen und doch lediglich als Schauſpiel aufzufaſſen ſind. Da aber Verhandlungen ſchweben, Ende Juli oder Anfaugs Auguſt eine Flugveranſtaltuna auf der Rennbahn abzuhalten, ſo gint ſich vielleicht Gelegenheit. die Straußenrennen hiermit zu verſchmel⸗ zen, ſo daß auch der Mannheimer Bevölkerung dieſes eigenartige Schauſpiel nicht vorenthalten bleibt. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni Abein-Benel.8. 2.[f. THeer-Nenef 8..T 7. 10.1 12. Hier wurde eßenfalls Freff Sieger. Nun traten die erſte und die zmeite Mannſchaft zum Naunſchaftskamnt im der letzte Stoß. ſich Ruderſpor! „ Pfingſt⸗Ruderwanderfahrt. Als Vorläufer für die im Juli ſtattfindende Wanderfahrt Würzburg⸗Frankfurt, für die am Samstag, 14. Junt der Meldeſchluß angeſetzt iſt, fand an den Pfingſtfeiertagen die übliche Wanderfahrt der Frankfurter Rudergeſellſchaft„Germania“ ſtatt, an der acht Vierer dieſer Geſellſchaft ſowie je ein Vierer der R. G. Sachſenhanſen und der Akad. Ruderverbindung„Rheno⸗Fran⸗ — Schuſteriufel⸗).19 47.30f8.18,309 2 20ſenaunteim.04,428,570.499.425 Fehr e 440 14 12 85 386 Heilbronn** Maxau..196.. 56.19.22 8,186.08 Mannheim 368.50.83 58.5105.41 Reuxß? bin 3,57.8f.29f3.57 255 85 Verantwortlich für den conia“ Frankfurt a. M. teilnahmen. In Lohr ſchloſſen ſich zwei PT.: QS, 4 Bierer des Aſchaffenburger Ruderklub der gemeinſamen Fahrt an, on Direktion: Ferdinand Heyme— Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lan den übrig. ꝛedaktionellen Teil: Fr. Kircher; ————————̃̃——ůb——jj Herausgzeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, General⸗Anzeiger, G. m. b. H. ., Mannheim, E 6. 2. Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Mannheimer politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Hammes; für Kommunalpolitix und Neues aus aller Welt: Willz de, Nachbargebiete, Gericht u. f. Anzeigen: J. Bernhardt. NDER VBNNAINMONTBNN KDFKRAET AILER BBVOLKREDNGSSCEICTTTEN NESCI- NUNG ZU0 TRAOENC, HAERN WI ON SNTSCELOSSBNN AD UNSBNREN LAENN VON DER VONNELNAHSTBN BIS ZUN EINFACTISTBN AUSFCUIENNNG 21/& PRETSENN ZU BRCAUF 2U0 STELLBN. NTBRESSBNTEN DIESE GELEOBNLEIr. 100 INMNMER SONSTIOEN ANGBBOT ZU UEERZEUUOEBN Hau Gesucht wird: 1 Pförtner für hieſigen Großbetrieb mit guten im Sanitätsdienſt ausgebildet iſt. Ausführliche Bewerbungen an Mmelster Chauffeur bevorzugt. Bedingung Schriftliche Angebote u. Angabe von Referenzen zu Gesuchf Dekeraieur] br ſchrelber iſt, ſowie tüchtige, branchekundige Jerkäuferin Tauſchwohnung. 4742 Arbeitsamt N 6, 3/4 6 Brosses hiesiges Importhaus sucht per sofort B2777 * jungen Commis als Expedient. Angebote unter F. X. 70 an die Geſchäftsſtelle. 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