Montag, 16. Juni dezugspreiſe: Iu Mannheim und umgebung wöchentlich 5 Sold pfennig. die monatlichen Bezieher verpflichten ch bei evti. Henderung der wirtſchaftlichen verhältniſſfe notwendig werdende breiserhöhungen anzuerkennen. Poſt⸗ ceckkonto Rummer 17500 ftarlsruhe.— hauptgeſchäftsſtelle 8 annheim E6. 2.— Geſchüfts⸗Nebenſtelle neckarſtadt, wald⸗ . 6. Kernſpr. Nr. 7941, 70%½, 7033, 7044, 7045. Telegr.⸗Nör. eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Veilagen: Sport und Spiel —— 5 Weeeee WMorgen⸗Ausgabe Neue Mannheimer Seitung: Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen- und Muſik⸗Zeitung ⸗Welle und Schall ⸗Aus Feld und Garten. Wandern und Neiſen Berkaufspreis 10 Soldpfeunig 1924— Nr. 275 9 Anzeigenpreiſe nach Tarif, dei vorauszahlung pro eln⸗ ſpaltige Rolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40 Golömark Reklamen 2,— Soldmark. Kür Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und fusgaben wird keine verantwortung üder⸗ nommen. Höhere Sewalt, Streiks, Setrlebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für aus gefallene oder beſchränkte Rusgaben oder ſür verſpätete Rufnahme von du⸗ zeigen. Ruftr. d. FLernſpr. ohne Sewähr. Gerichtsſt. Manndeim. zeupolitit und dawes Der RNeichsaußenminiſter in Karlsruhe Der Inhalt oͤer KReoͤe . Vor etwa 1500 Perſonen, die den Konzerthausſaal bis auf den chten Platz füllten, hielt nach einleitenden Begrüßungsworten durch Vorſitzenden des Landesverbandes Baden der Deutſchen Volks⸗ ei⸗ Abg. Profeſſor Weber, Reichsaußenminiſter Dr. Streſe⸗ en eine zweiſtündige Rede über die brennendſten Fragen der aus⸗ ärtigen Politik. Eint Zum Eingang ſeiner Rede führte der Miniſter aus, daß er der ſe Hladung nach Karlsruhe gern gefolgt ſei, da am Rande des be⸗ gten Gebietes weit mehr Verſtändnis für die Möglichkeiten der ſei iſchen Außenpolitik bei den verantwortlichen Stellen vorhaaden 9 als dort, wo man fern von den tatſächlichen Erfahrungen ſich Hoßt über die Schwere der Gegenwart hinwegtäuſche. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß von hier aus der Geiſt ausgehe zu der gro en Partei, die angeſichts der Entwicklung der parlamentariſchen erhältniſſe im neuen Deutſchland notwendig ſei. Mi Anknüpfend an ſeine bekannte Rede im Reichstag wies der miſter zunächſt den Vorwurf zurück, daß die Regierung nur eige rklärung über die Außenpolitik gemacht habe. Man dürfe ſich nicht arüber käuſchen, daß auch die Innenpolitik auf lange Zeit zmaus abhängig ſei von der äußeren Lage. VBinnen rurdem werde das deutſche Volk vor eine Entſcheidung geſtellt ſein, den der ſelbſt deutſchnationale Kritiker geſagt hätten, daß ſie„eine We ganz großen Drohungen der Weltgeſchichte bedeuten, die ſeit dem Lerſailler Vertrag vor ſich gegangen ſind.“ Der Redner wies in mieſem Zuſammenhang auf die Deröffentlichungen des Auswärtigen Amtes in, die er als einen äußerſt wichtigen Akt in der Kriegsſchuldfrage ezeichnete. In dieſer imperialiſtiſchen Epoche(die Aktenſtücke um⸗ ſſen die wichtigſten diplomatiſchen Schriftſtücke von 1871 bis 191, n der die führenden europäiſchen Mächte daran gingen, die Welt in ganz großem Stil unter ſich aufzuteilen, habe ſich Deutſchland ſehr geſcheiden, ja ſogar furchtſam und ängſtlich im Hintergrunde ge⸗ delten. Man dürfe aber nicht vergeſſen, daß das oberſte Geſetz der zeutſchen Politik damals die Sorge um den Frieden geweſen ei. Er mache aber keinen Hehl daraus, daß wir in den Weltkrieg Aineingeraten ſind, weil wir niemals Mut hatten, uns zu behaupten aud die größtmöglichſten Rüſtungen herbeizuführen, die niemals den Frieden der Völker bedroht, ſondern ihn im Gegenteil erhalten ten. Wer aber nun behaupten wolle, daß Deutſchland auf den welkkrieg hingearbeitet habe, ſpreche bewußt eine hiſto riſche Un⸗ nahrhe it aus. Es komme jetzt nicht darauf an, daß wir von der Guchuld Deutſchlands überzeugt ſind, ſondern daß der Welt der Schleier der engliſchen Northeliff Propaganda heruntergeriſſen uudde. Deutſchland habe zwar in der Wahl ſeiner? undesgenoſſen nd der ſich ihm bietenden Möglichkeiten der Erhaltung ſeiner Welt⸗ doadt keine ſehr geſchickte Diplomatie betrieben, aber es habe ſich ch kein Staat ſo aufrichtig bemüht, ein halbes Jahrhundert lang Europa und der Welt den Frieden 22 zu erhalten 5 das alte Deutſchland und ſeine alten Staatsmänner. Dieſe 5 ahrheit werde einmal durchkommen.(Lebh. Beifall.) Bismarck e nach einem Siege ohne gleichen ſtets der Mäßigung das Wort eredet und das Ziel einer weitausſchauenden Politik in der Stär⸗ nebs des beſiegten Gegners erblickt, um mit dieſem geſtärkten Gegner beneinander leben zu können. Der Wahrſpruch auf der Gefallenengedenktafel im Reichsbankge⸗ mude:„Sieg Woer Mute liegt in Gottes Hand. Der Ehre ſind Iiz ſelber Herr und König“ entſcheide über das Schickſal des Volkes. die ieſem Sinne ſei der Kampf gegen die Lüge von der Kriegsſchuld 0 Grundlage der moraliſchen Wiedergeburt müßtſchlan ds. Neben den Publikationen mit dem Amksſtempel gelſſe aber auch eine große Bewegung des Volkes ſelbſt ſhen, und zwar ſei es an der Zeit, daß dieſe Frage endlich einmal Wfat 50hr durch die Parteibrille angeſehen werde.(Lebhafter im Dann befaßte ſich Streſemann mit der gegneriſchen Oppoſition ſei Parlament. Führer der Oppoſition könne nur der ſein, der die TOppoſitionsrede innerhalb 24 Stunden als Kanzler auch in Tat umſetzen könne.(Stürmiſche Zuſtimmung) Der Redner er⸗ pderte dabei an die Worte Baldwins an die Labourpartei:„Wir Hia r auen Ihnen, daß Sie die Intereſſen England⸗ nach Außen E vertreten und wir ſtehen hinter Ihnen in jedem Schritt, der die 50 re Englands wahrt.“ Wie weit ſind wir in Deutſchland noch in ſolcher nationaler Diſziplin entferntl Nur eine große nationale grobeitsfront nach Außen hin könne es jetzt geben. Dies ſei die oße vaterländiſche Aufgabe der Jukunft. Einen breiten Raum in den Ausführungen nahm das Sachverſtändigengutachten da In den Vordergrund der Betrachtung ſtellte der Redner die keglauptung der Alliierten, daß Deutſchland zahlen könne, da es ja nute verwüſteten Gebiete hätte. Dem oberflächlichen Beogachter der ſih die großen Städte und ihre Hauptverkehrsſtraßen aufſuche, biete ung n ganz falſches Bild der Verhältniſſe. Wir haben den Ruin ſa die Verwüſtung unferer ganzen ſparenden Mittel⸗ ſich nchden zu beklagen. Dieſe unheilvollen ein Prevn laſſen ordel ſchwerer wieder aufbauen, als die verwü teten Provinzen in rofrankreich. zuriz r. Streſemann wies dann den Vorwurf der Deutſchnationalen lat uck, daß die Regierung Marx keine perfaſſungsmäßige Grund⸗ wif habe und ſtellte dem entgegen, daß die Oppoſition aufhören na ſe in einem Augenblick, wo es ſich darum handle in großen natio⸗ ſinan Fragen die⸗Einheit zu wahren. Auch die Krülk des Ober⸗ Sinm drats Dr. Bang an dem Sachverſtändigengutachten laſſe den ber. für edle Wirklichkeit vergeſſen. Wer will die Verantwortung das nehmen für das Chaos und die Anarchie im Rheinlande, wenn i utachten nicht bald angenommen wird. In dem Leiden der 8 küder und Schweſtern im beſetzten Gebiet liege mehhr Nationalgefühl als im Hurraſchreien 9 N 85 Eillen dieſe Zuſtände im Rheinland und Ruhrgebiet, die ein uner⸗ 1 Land auch keine deutſchen Leiſtungen!(Stürmiſcher Bei⸗ all. Es ſei keine logiſche Politik, einen Kanzler anzugreifen, der eine ſchon von den Deutſchnationalen unterſtützte Politik des Reichskanz⸗ lers Cuno weiter betreibe und es wäre geradezu unverantwortlich ge⸗ weſen, wenn eine deutſche Regierung den Vorſchlag der Sachverſtän⸗ digen abgelehnt hätte. das Märchen von dem betrügeri⸗ ſchen Bankrott Deutſchlands werde durch den erſten Satz des Gutachtens widerlegt, in dem es heißt, daß Deutſchland im erſten Jahre keinen Pfennig aus ſeinem Budget zahlen kann und darf. In der Verpfändung des Reichseigentums liege zwar eine große Gefahr, aber die Regierung werde nichts unterlaſſen. um aus dem Sachver⸗ ſtändigenautachten das beſtmöglichſte für die Nation herauszuholen. Es ſei unverſtändlich, wenn die Oppoſition glaube. daß die Deutſche Volkspartei die gefährlichen Beſtimmungen des Sachverſtändigen⸗ gutachtens unterſchätze. Er gebe ſich der feſten Hoffnung hin. daß die Reichseiſenbahnen die hohen Summen erbringen werden, die die Sachverſtändigen herausgewirtſchaftet haben wollen. Dies werde möglich ſein, da der Reichsverband der Deutſchen Induſtriellen ſeiner⸗ zeit den Ertrag der Reichsbahnen bei einer vernünftigen Privat⸗ bewirtſchaftung auf 500 bis 1000 Millionen Goldmark geſchätzt, die Sachverſtändigen aber ein Mittel von 660 Millionen Goldmark er⸗ rechnet hätten. In der Stunde der höchſten Gefahr bliebe kein ande⸗ res Mittel, die Welt an Deutſchland unmittelbar zu intereſſieren, aber die Verwaltung und Tarifhoheit des deutſchen Reiches bei ſeinen Bahnen blieben immerhin gewahrt. Durch das Gutachten würde auch jeder Verſuch einer militäriſchen gewaltſamen Löſung der Reparationsfrage auf den Widerſtand der wirtſchaftlich an Deutſchland intereſſierten Staaten ſtoßen. Die Verauickung der deut⸗ ſchen Leiſtungen mit der 800⸗Millionen⸗Anleihe, durch die die Be⸗ ſatzungskoſten uſw. automatiſch fortfallen, ſei zwar kein zufrieden⸗ ſtellender Zuſtand, aber doch ein Fortſchritt auf dem Wege zur Ver⸗ ſtändigung. Die franzöſiſche Kammer würde es ſich wohl überlegen, ob ſie ihr Budget auch weiterhin durch die hohen Beſatzungskoſten be⸗ laſten wolle. Angeſichts der ſinnloſen Vergeudung von Staatsmitteln in der Nachkrieaszeit habe die Regieruna die Verpflichtung, eine neue Inflation, die das Schlimmſte ſein könnts. mit allen Mit⸗ teln zu verhindern. Zu den Ehrenfragen des deutſchen Volkes gehören vor allem die Wiederherſtellung der finanziellen und wirt⸗ ſchaftlichen Einheit Deutſchlands und das Ende der Regiebahn, die Rückkehr der Gefangenen und Ausgewieſenen und die militäriſche Räumung des Ruhrgebietes.(Lebh. Beifall.)] Als ſelbſtverſtändlich müſſe erwartet werden, daß auch die Gegenſeite das Gutachten als unteilbares Ganze annehme. Ebenſo ſelbſtverſtändlich ſeien auch Sicherheiten zu verlangen für die Aufhebung aller Maßnahmen in der Zeit des paſſiven Widerſtandes. Wenn wir jetzt ſechs Fran⸗ zoſen freigelaſſen haben, iſt das keine Liebedienerei gegen Frankreich, ſondern geſchieht nur aus Liebe für die deutſchen Brüder, die wir gus den franzöſiſchen Gefänaniſſen nach dem Rheinland gebracht haben, um ſie hier unter uns zu haben. Oder alauben die Kritiker auch dieſer Maßnahme, daß unſeren Gefangenen mit ſchönen Geſten gedient ſei?(Stürmiſche Zuſtimmung.) Selbſtverſtändlich iſt endlich auch die Wiederherſtellung des Status quo nach der Annahme des Gutachtens. Damit entfällt nicht nur die Räumuna des Ruhrgebiets. das von den Franzoſen als Pfand genommen wurde. ſondern auch die Räumuna der nicht ver⸗ kragsmäßia beſetzten Orte, in denen die Franzoſen die Hand auf deutſche Wirtſchaftsquellen gelegt haben. Zum Reagierunaswechſel in Frankreich bemerkte Streſemann mit Nachdruck, man ſolle der neuen franzöſiſchen Regie⸗ rung ohne jede Voreingenommenheit gegenübertreten. Sowohl Mac⸗ donald wie Herriot hätten eine Entſpannung der internationalen Tage herbeigeführt. Die nationaliſtiſche Beweguna in Deutſchland ſei eben das Produkt der Sonntaasreden Poinoares und der in ibnen enthal⸗ tenen Beſchimpfungen Deutſchlands geweſen. denn durch die fort⸗ geſetzten Demütigungen ſeien die einen in das Lager der extremen Rechten, die anderen in das Lager der Kommuniſten getrieben wor⸗ den. Die nunmehr veränderte Cinſtellung Deutſchlands gegenüber biete jedoch einen hoffnungsvollen Ausblick auf einen Aufſtieg in der Zukunft. Der Außenminiſter ſchloß ſeine Ausführungen mit einem ein⸗ dringlichen Appell, nicht mehr ſein zu wollen als wir ſcheinen. Es ſei unerträglich für den Außenminiſter eines waffenloſen Volkes, wenn durch Feſte und große Paraden dem Ernſt der Situation ſo wenig Rechnung getragen werde. Damit würde auch dem Anſehen im Auslande mehr geſchadet als genützt. Die nationale Begeiſterung müſſe erhalten werden, aber es gebe auch Zeiten, in denen Schwei⸗ gennationale Pflicht iſt, und wo man Tapferkeit im Dulden fordern muß. Die Autorität des Staates, die durch die Nachkriegs⸗ zeit gelitten habe, müſſe natürlich gewahrt werden. Man ſolle keine Verſtändiaung verachten. die das einzig mögliche ſei, was wir tun könnten. Ein Außenminiſter könne jetzt nur arbeiten mit dem wirt⸗ ſchaftlichen Intereſſe der Welt und dem einheitlichen Willen der Be⸗ völkerung. Dazu ſei aber notwendig eine Volksgemeinſchaft, und die ehrliche Achtung vor der Ueberzeuaung des anderen.(Beifall.) Man müſſe den Mut haben, auch einmal unvopuläre Politik zu treiben. Durch Arbeiten und Nichtverzweifeln, durch Arbeiten und mehr Arbeiten, durch„Arbeiten ohne Urlaub“, durch deutſche Spar⸗ ſamkeit und durch Gehorſam gegenüber den Staatsgedanken, werden wir nach Jahren der äußerſten Anſtrengung zur Freiheit und alten Macht und Größe kommen. Die Rede Streſemanns wurde von der Verſammluna. die ſich von ihren Plätzen erhob, mit minutenlangem Beifall und Zurufon aufgenommen. Nach Daonkesworten des Verſammlunagsleiters und nach einem Schlußwort des Vorſitzenden der Südweſtdeutſchen Ar⸗ beitsgemeinſchaft. des Abg. Rechtsanwalt Dingeldey⸗Darmſtadt, ſand die eindruckstiefe Veranſtaltung mit einem Hoch auf Volk und Vaterland und dem Geſang des Deutſchlandsliedes ihr Ende. hrtes Auspreſſungsſyſtem darſtellen, verewigt werden? Ohne freies *—** Die Tagung der ſüdweſtdeutſchen Arbeitsgemeinſchaft, der die Landesverbände Baden, Württemberg, Heſſen und Heſſen⸗Naſſau angehören, wuchs weit über den urſprünglichen Rahmen hinaus. Beteiligung und Inhalt geſtalteten die Veranſtaltung zu einem regelrechten ſüdweſtdeutſchen Parteitag, deſſen äußeres Kennzeichen ein überaus ſtarker Beſuch und deſſen inneres Merk⸗ mal ein gerade durch ſeine Sachlichkeit erreichtes hohes Nive n politiſcher Betätigung bildet. Die Anweſenheit des Parteiführers verlieh natürlich der Tagung einen beſonderen Stempel. Die Be⸗ deutung der neuen Rede Streſemanns lag aber vor allem darin, daß er zum erſtenmal nach der Kabinettsbildung außerhalb des Reichstags ſich zu der Neukonſtellation der außenpolitiſchen Lage nach den Ereigniſſen in Frankreich ausſprach. So dienten auch die innenpolitiſchen Streiflichter lediglich dazu, die Außenpolitik im Sinne des Miniſters zu beleuchten. Die Rede als Ganzes war 4855 an das Ausland gerichtet, und ſoll und wird auch dort gehört werden. Wenn auch naturgemäß mancher Gedankengang und manches Wort Wiederholungen aus früheren Reden waren, lag ihre Wir⸗ kung vor allem in der Pidnierarbeit für die Aufklärung über die Schuldlüge, durch die die Politik gegen Deutſchland, namentlich durch Frankreich, bislang vergiftet worden iſt. Für viele, die bis⸗ her den Veröffentlichungen des Auswärtigen Amtes noch nicht genügende Aufmerkſamkeit gewidmet haben, war daher deren be⸗ ſondere Charakteriſierung ein wertvoller Fingerzeig dafür, wie nicht nur von amtswegen, ſondern auch durch die Mitarbeit des ganzen Volkes das Dunkel, oder wie wir heute wohl ſchon ſagen können, das Dämmerlicht aufgehellt werden kann. Umſo erfreu⸗ licher wurde denn auch die Mitteilung begrüßt, daß von den Akten⸗ veröffentlichungen eine hergeſtellt werden ſoll. Daß im weiteren Zuſammenhang das Sachverſtändigengut⸗ achten den Hauptraum der Rede in Anſpruch nahm, war ſelbſt⸗ verſtändlich. Die Art, mit der Streſemann ſich dabei mit den Gegnern und der Oppoſition ſchlechthin auseinanderſetzte, war wie⸗ der einmal vorbildlich für vornehme Degenführung im Pgener Kampfe. Man wird ihm beiſtimmen, wenn er die Art gewiſſer hemmungsloſer Kritiker des Gutachtens verurteilte, weil gerade dadurch die Reichsregierung gezwungen wird, ſich mehr für das Gutachten einzuſetzen, als dies für die Diskuſſion an ſich förderlich iſt. Aber es waren ſcharfe und gute Waffen, mit denen er dieſen Kampf durchfocht und gar mancher, der bisher das Gutachten nur vom Hörenſagen oder einſeitiger Beurteilungen her kannte, wird eines Beſſeren belehrt worden ſein. Beſonders eindrucksvoll war die Formung der Erforderniſſe ei⸗ ner überhaupt möglichen deutſchen Außenpolikik. Den Schlußfolge⸗ rungen des klaren und logiſchen Aufbaues ſtaatsmänniſcher Gedan⸗ kengänge, in dem Streſemann unbeſtrittener Meiſter iſt, kann ſich ſchließlich nur noch entziehen, wer entweder abſolut böswillig iſt, oder aus Torheit Oppoſition um der Oppoſition willen treibt. So lange wir noch abhängig ſind von der Lage unter den Völkern— und das wird noch viele Jahre dauern— iſt die Außenßolitit unſer Schickſal, vor dem die inneren Fragen zurücktreten müſſen. So er⸗ gab es ſich von ſelbſt, daß Streſemann wider den Partei⸗ .e iſt aufrief und ſich von neuem bekannte zu dem ethiſchen Hoch⸗ ziel der Volksgemeinſchaft, die den einheitlichen Willen der Nation allein gewährleiſtet. Ueber den Beifall des Augenblicks hinaus hat die Nede zweifel⸗ los bei den Mitgliedern der Volkspartei zu einer weiteren Stabi⸗ liſierung der Gefolgstreue zu dem erwählten Führer geführt. Im Südweſten des Reiches hat es niemals die bisweilen geſuchten dialektiſchen Unterſcheidungen innerhalb der Volkspartei gegeben. Der Zwang der Grenzlande läßt überhaupt keine Zeit, ſich um Dinge zu kümmern, die überflüſſig ſind oder zum mindeſten überflüſſig ſein ſollten, wenn es um Größeres geht. Sezeſſionsbeſtrebungen, wie ſie durch die Abſplitterung der nationalliberalen Vereinigung in Mittel⸗ und Norddeutſchland in die Erſcheinung getreten ſind, Ffinden bei uns keinen Boden, nicht weil wir, wie man dem Süden fälſchlich nachſagt, nachgiebiger ſind, ſondern weil wir ſachlicher denken. Wem die verantwortungsvolle Aufgabe zugefallen iſt, auf dem Glacis zu ſtehen. der hält zu ſeinem Führer, wenn er ſeine Treue erprobt hat. So klang die ereignisreiche Tagung in ein Treuebekennmis und Gelöbnis des Gefolgſchaftswillens aus. Eines der wahrſten Worte aus der Rede Streſemanns, das gewiſſermaßen ein Motto für neue politiſche Arbeit bilden kann, war die Kennzeichnung der Aufgabe des Liberalismus überhaupt: „Liberalismus iſt kein Begriff der Vergangenheit, ſondern der Gegenwart“. Und auch der Zukunft! Liberalismus iſt überhaupt heute kein Parteibegriff mehr, ſondern ein Wegweiſer zu einer Straße, auf der noch viele gehen können. Denn ſie führt allein zu der Volksgemeinſchaft, für deren Verwirklichung wir alle unſere Kräfte einſetzen werden. K. F. die Südweſtoeutſche Arbeitsgemeinſchaſt trat am Nachmittag im Gartenſaal des Stadtgartenreſtaurants zufammen. Neben zahlreichen Abgeordneten des Reichstags ſowie der preußiſchen, heſſiſchen, badiſchen, württembergiſchen und baye⸗ riſchen Landtags waren etwa 300 Teilnehmer aus den angeſchloſſe⸗ nen Landesverbänden zugegen. Die Verhandlungen, die der Uebung gemäß vertraulicher Natur waren, wurden eingeleitet durch ein erſchöpfendes Referat des Reichstagsabg. Dr. Curtius über die Regierungsneubildung, bei der er bekanntlich als Unter⸗ händler der Deutſchen Volkspartei eine hervorragende Rolle geſpielt hat, Abg. Dingeldey ergänzte die Mitteilungen des Referen⸗ ten und zog die ſich daraus ergebenden Folgerungen für die Volks⸗ partei. Nachdem noch Abg. Weber u. Generalſekretär Kollbach über die Erfahrungen des Reichstagswahlkampfes geſprochen hat⸗ ten, mündeten die Verhandlungen in der Annohme einer einſtimmig angenommenen Enſchließung aus, in der dem Parteiführer Dr. Streſemann und der Reichstagsfraktion Dank, Anerkennung und Gefolgſchaft ausgeſprochen wurde. 45 * 8** Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann war bereits am Samstag in Heidelberg eingetroffen, wo er im Schloßhotel Wohnung genommen hatte. Nachdem er den ganzen Tag über verſchiedene 2. Seile. Nr. 275 Mannhelmer Seneral⸗nzelger(Morgen⸗Nusgabe) Montag, den 16. Junt 192— Politiker und Wirtſchaftler empfangen hatte, wohnte er a zum erſten Mal einer Schloßbeleuchtung bei. Der ee mittaag in Karlsruhe war ausgefüllt mit Beſuchen beim badiſchen Staatspräſidenten Dr. Köhler und dem Altmeiſter deulſcher Malerei Hans Thomg. Schließlich fand bei dem Verleger der Badiſchen Preſſe Dr. Thiergarten ein Empfang von Ver⸗ legern und Redakteuren ſowie Abgeordneten ſtatt, bei dem der Außenminiſter vertrauliche Mitteilungen machte. Gegen 7 Uhr trat er die Rückreiſe nach Berlin an. Verhütung des Eiſenbahnerſtreiks Auf dem Wege der Einigung In der Reichskanzlei fand am Samstag in Anweſenheit der zuſtändigen Reſſortminiſter eine Ausſprache zwiſchen dem Reichskanzler und den Spitzenorganiſationen der Gewerkſchaften ſo⸗ wie Vertretern der Eiſenbahnorganiſationen ſtatt. Nach längerer Ausſprache gelang es, in den wichtigen Fragen eine gemein⸗ ſame Grundlage zu finden, die vorausſichtlich zur endgültigen Einigung führen wird. Die Verhandlungen über die Regelung im einzelnen werden heute im Reichsverkehrsminiſterium fortgeſetzt und ſchleunigſt durchgeführt. Angeſichts der gemeldeten Ergebniſſe über die Verhandlungen erwarten die geſtrigen Berliner Morgenblätter, daß der Ausſtand der Eiſenbahnarbeiterſchaft verhütet wird. Ueber das Ergebnks der Verhandlungen berichten die Blätter ergänzend, daß die Eiſen⸗ bahnverwaltung außer den bereits vom Reichsverkehrsminiſterium bewilligten Lohnerhöhungen von 5 Prozent weitere 5 Prozent, ebenfalls ab 1. Juli, zuzugeſtehen bereit iſt. Ab 1. Juli ſoll bei den Bahnunterhaltungsarbeiten die zehnte Stunde weg⸗ fallen. Wegen Bezahlung der neunten Stunde iſt noch keine Eini⸗ gung getroffen. Die Regierung habe die Ueberſtunden⸗ bezahlung aus finanziellen Gründen nicht übernehmen können. Die verhanoͤlungen über die Micumverträge Verlängerung bis zum 30. Jun!n e Düſſeldorf, 16. Juni.(Von unſerem Verliner Büro.) Die geſtrigen Verhandlungen zwiſchen der Sonderkommiſſion und der Micum dauerten von 11 Uhr vormittags bis 5 Uhr nach⸗ mittags. Nachdem anfänglich keine Einigung zu erzielen war, konnte man nach einer längeren Pauſe ſich auf die folgenden Jormale verſtändigen: Der am 13. Juni ablaufende Vertrag zwiſchen der Micum und dem Ruhrbergbou wird unverändert bis zum 30. Jun! verlängert. Es wurde vereinbart, daß das nächſte vom 1. Juli ab abzuſchließende Abkommen hinſichtlich der Kohlenpreiſe, Zölle, Zu⸗ und Ablaufmaßnahmen und anderer Geldabgaben rückwirkende Kraft vom 16. Juni ab erhalten kann. 9 die Angſt vor der Ruhrinduſtrie Die D..3. veröffentlicht drei Geheimberichte, die eln im Ruhrgebiet weilender franzöſiſcher Sachver⸗ ſtändigenerxperte an ſeine auftraggebende Regierung in Paris gerichtet hat. Dieſe Berichte beſchäftigen ſich eingehend mit der Lage des Bergbaues und der Eiſeninduſtrie an der Ruhr. Der Sinn iſt kurz gefaßt folgender: Die Ruhrinduſtrie darf ihre Frejheit nicht wieder gewinnen. Sie muß mit Laſten bepackt oder ſonſtwie niedergehalten werden. Andernfalls macht ſie der franzöſiſchen und auch der engliſch⸗belgi⸗ ſchen Montaniaduſtrie unliebſame Konkurrenz. Die Vermutung liegt nahe, daß die Berichte des Experten als Unterlage für die Mieumperträge, über die jetzt wieder verhandelt wird dienen. Bei einer ſolchen Einſtellung der Gegenſeite, die von der Angſt vor der Ruhrinduſtrie völlig beherrſcht wird, ſind die Aus⸗ 6 auf eine für uns einigermaßen annehmbare Einigung denk⸗ ar gering. Das deutſch⸗engliſche Abkommen verlängert Wie uns von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, wurde das am 23, Februar zwiſchen der deutſchen und engliſchen Regierung ge⸗ ſchloſſene Abkommen über die Herabſetzung der Reparationsabgabe von 25 auf 5 Prozent vom Wert der aus Deutſchland nach England eingeführten Waren bis zur In⸗ des Sachverſtändigengutachtens ver⸗ ängert. Jur Ermordung Matteottis Die Leiche noch nicht aufgefunden? Aufſehen erregt die Nachricht, daß die beiden Mitarbeiter Muſ⸗ ſolinis, und zwar der Unter für das Innere, Finzi, und Muſſolinis Preſſechef Raſſi, infolge der Matteotti⸗Angele⸗ genheit ihre Demiſſion eingereicht haben. Die beiden Beam⸗ ten wurden ſeit längerer Zeit als die Häupter einer Art faſziſtiſchen Tſcheka betrachtet. In den Demiſſionsſchrei⸗ ben wird ausgedrückt, daß die in der öffentlichen Meinung gegen ſie erhobenen Beſchuldigungen Verleumdungen ſeien und daß die beiden Beamten zurücktreten, um dieſen Ver⸗ leumdungen beſſer entgegentreten zu können. Der Eindruck der Demiſſionen, die von Muſſolini angenommen wurden, iſt un⸗ beſchreiblich. Die Angelegenheit Matteotti iſt immer noch nicht 1kärt, während der„Secolo“ behauptet hatte, daß die Leiche Mat⸗ teottis mit 22 Schußwunden und vielen 1 br 97 aufgefunden worden ſei, behauptet im Gegenſatz dazu der Polizeipräſi⸗ dent von Rom, daß die Nachforſchungen fortgeſetzt werden und der Leichnam bisher noch nicht aufgefunden ſei. Die Nachforſchungen ſeien bis jetzt ergebnislos geblieben. Am Sams⸗ tag hoffte man, dem Geheimnis ſchnell auf den Grund zu kom⸗ men. Die Preſſe begrüßt Muſſolinis Entſchloſſenheit. Muſſolini Hatte am e er längere Unterredung mit der Gattin des Abgeordneten Matteotti. Der Eindruck in der Kammer In Rom ſtockt jede parlamentariſche Tätigkeit. Die geſamte Kammer ohne Parteiunterſchied ſteht unter dem Ein⸗ druck des Verbrechens an Matteotti. Nicht weniger als die Oppoſi⸗ Intereſſe des Faſchismuſſes ſelbſt. Unter ſtürmiſchem Beifall der Mehrheit ſagte der Kriegsinvalide es ſei an der Zeit, das eil zu ziehen, um durch rückſichtsloſe Gerechtigteit ein Ende zu machen, da die Gewalttätigkeit ſich jetzt gegen das Vaterland ſelbſt richtet. Nachdem alle Oppoſition pen der Kammer fernblie⸗ ben, hat die Regierung in Erwägung der allgemeinen politiſchen und der beſonderen parlamentariſchen Lage die Knammer ver⸗ tagt. Dieſe wird wahrſcheinlich vor dem Herbſt nicht mehr zu⸗ ſammentreten. Dem Beſchluß der Oppoſition, nicht an den en. mentariſchen Arbeiten teilzunehmen, bis das Verbrechen Gen tuung und Sühne gefunden hat, wird von den Blättern große poli⸗ tiſche Bedeutung beigemeſſen. Solche Fälle ſind früher nur bei ernſten Störungen des politiſchen Lebens vorgekommen. Nachdem alle Oppoſitionsparteien ſolidariſch dieſen Beſchluß gefaßt hatten, beriet Muſſolini die Lage mit dem Mehrheitsausſchuß in Ge⸗ genwart der Unterſtaatsſekretäre. Moskau. 16. Juni. Die ukrainiſche Rätereaſerung beſchloß. im Gouvernement Jekaterinoslaw in den Gebieten mit vor⸗ wiegend deutſcher Bevölkeruna ſelbſtſtändige deutſche Ver⸗ waltunaseinheiten zu bilden. Wien, 16. Juni, Die Blätter melden aus Wolfgana, daß dort ceſtern die 24 Jahre alte Kaufmannstochter Martha Michel aus 4 5 vom Schaafberg tötlich abſtürzte. Ihr Bruder blieb un⸗ verlett. Herriot im Amt Die Ernennung der neuen Miniſter des Kabinetts Herriot wurde am Sonntag vormittag offiziell veröffent⸗ licht. Das Kabinett ſetzt ſich zuſammen aus 14 Miniſtern und 4 Unterſtaatsſekretären. Es gehören ihm an vier Senatoren: Rene Renault, Clementel, Feytral und Albert, ſämtliche von der Fraktion der demokratiſchen Linken. Zwei Mit⸗ glieder gehören zu den ſozialiſtiſchen Republikanern; Raynaldy und Laurent Eynac; acht zu der radikalen Kammerfraktion: Herriot, Chautemps, Dumes⸗ nel, Queruille, Gotard, Deladier, Dalbiec und Meyer, drei Miniſter und Unterſtaatsſekretäre gehören der ſo⸗ zialrepublikaniſchen Gruppe(Partei Painule ve— Briand) an, nämlich Bepier, Lapiere, Pierre, Robert, de Moro, Giafferi. General Nollet iſt das einzige Mitglied des Kabinetts, das nicht dem Parlament entnommen iſt. Miniſterpräſident Herriot hat am Sonntag mittag ſeine erſte Regierungs handlung dadurch vollzogen, daß er in Begleitung des Kriegsminiſters und des Marineminiſters dem unbekannten Soldaten eine Huldigung darbrachte. Am Montag vormittag 10 Uhr hält das Kabinett ſeine erſte Sitzung ab, der nachmittags 4 Uhr eine Sitzung des Miniſterrats unter dem Vorſitz des Präſidenten derRepublik folgt, um die Regierungserklärung feſtzu⸗ legen, mit der am Dienstag nachmittag 3 Uhr die neue Regierung vor das Parlament treten wird. Dieſe wird in der Kammer von Herriot und im Senat vom Juſtizminiſter Renault verieſen werden. Wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, wird die Er⸗ klärung die nachfolgenden Richtlinien auseinanderſetzen: 1. Innenpolitik: Verkürzung der Militärdienſtzeit durch die Reorganiſierung der Armee auf Grundlage der Vorſchläge Jaures, die unter dem Namen„bewaffnete Nation“ bekannt ſind, Wiedereinſtellung der im Jahre 1920 von Millerand ent⸗ lafſenen Eifenbahner, Aufhebung der Verordnung Gerard über den obligatoriſchen Lateinunterricht, Schaffung der ſog. Ein⸗ heitsſchule, Aufhebung der Botſchaft am Vatikan. 2. Finanzpolitik: Aufhebung der Verordnungsgeſetze, Aufnahme einer genauen Inventur der franzöſiſchen Finanzen, ſcharfe Unterdrückung des Steuerbetruges, genaue Durchführ der Einkommenſteuer, Aufrechterhaltung der Staatsmonopole, ſowie Wiedereinführung des Zündholzmonopols, progreſſwe Abſchaffung der Konſum⸗ und Umſatzſteuer. 3. Sozialpolitik: Zuſammenarbeit zwiſchen den Arbeiter⸗ orgamiſationen, Achtung des Achtſtundentages und der Ge⸗ werkſchaſtsrechte, raſche eee e der Ve svorlagen, Anerkennung der Beamtengewerkſchafben. 4. Außenpolitik: Stärkung und Ausdehmung der Völker⸗ bundspolitil, bedingungsloſe Annahme und raſche Durchführung des Dawesplanes, Aufrechterhaltung der Ruhrpfänder, ſolange das Syſtem Dares nicht normal funk⸗ tioniert, Aufrechterhaltung der Militärkontrolle in Deutſch⸗ land, Abſchluß eines Garantievertrages unter der Aegide des Völkerbundes. Die Uebernahme der Regierungsgeſchäfte Herriot hat zu Beginn des heutigen Nachmittags im 17 von dem zurückgetretenen Miniſterpräſidenten die Regierungsvollmachten im Quai'Orſay und nach einer halbſtündigen Unterredung mit dem Miniſter Lefevre ſo⸗ fort die Leitung der auswärtigen Angelegenheiten übernommen. inanz⸗ arſal pariſer Preſſeſtimmen r radikale„Rappel“ erinnert daran, daß die Unter⸗ ſtützungspolitik, die die Sozialtſten der neuen Regie⸗ rung gegenüber betreiben wollten, nicht zu einer Diktatur der revoluttonären Sozialiſten führen dürfte. Hier liege ein Prüfungs⸗ ſtein zu dem Miniſterium Herriot. Das 1 man nicht aus dem Auge laſſen oder es würde zu einer großen Enttäuſchung führen. Das„Oeuvre“ ſchreibt kurz: prochenes Linkskabinett. Das Land könne nunmehr in Ruhe ne Taten abwarten. Der neue Miniſterpräſident werde die⸗ e nicht enttäuſchen, die auf ihn große ätten.“ Der„Quotidien“ rt aus:„Das neue Miniſterinun enthalte viele Neulinge und ſunge Männer. Das Land erwarte vom Miniſterium, daß es die Verſprechungen halte, die im Lauſe der Wahlſchlacht gegeben worden ſeien. Man dürfe nicht unge⸗ duldig ſein. Der Schaden, den der nationale Block vier Jahre lang der Republik zugefügt habe, könne nicht im Hand⸗ en K. wieder gutgemacht werden, hierzu brauche man Zeit. Herriot müſſe die notwendige Muße gelaſſen werden, um mit land und Deutſchland die Bedingungen der Räumung des Ruhrgebietes zu erörtern.“ Der ſozialiſtiſche„Peuple“ nennt die neue Regie homogen 1 zur Aktion bereit, deren Etappe übrigens das gand ſeſtgelegt habe. Seine erſte Geſte müſſe auf Reparatlonen und Entſpannung ausgehen, d. h. Amneſtie bringen. Die kommuniſtiſche„Humanité“ findet, daß die Kombi⸗ nation Herriot dieſenigen nicht überraſchen dürſe, die den Radi⸗ kalismus vor dem Kriege an der Arbeit geſehen habe. der ſozialdemokratiſche Parteitag ſel Berlin, 16. Junl. GVon unf. Berl. Büro.) Der ſozial⸗ demokratiſche Parteitag hat am Samstag ſeine Verhandlungen be⸗ endet. ſtimmig angenommen wurde der Antrag Schmidt, das Thema„Sozialdemokratie und Landwirtſchaft“ auf die Tages⸗ ordnung des nächſten Parteitages zu ſetzen. Ferner wurde ein⸗ ſtimmig eine Reſolution angenommen, die die Zugehörig⸗ keit zur Internationglen als unver⸗ e 01 bar mit der Mitgliedſchaft in der Sozialdemobra Partei erklärt. Die Vorſtandswahten ergaben, daß die Abgeordneren Müller⸗Franken, Wels und Criſpien zu Vorſitzenden ge⸗ tion verlangen die faſtiſtiſchen Abgeordneten kemiſc Beſtrafung im wähl t worden. Wels och auf die internationale Se Am Sonntag fand die ſozialiſtiſche Frauenkonferenz Das Faszit des Parteitags Mit dem Ergebnis des Parteitages iſt der„Vorwärts“ ſehr zufrieden. Er brüſtet ſich: „Die Sozi okratie iſt die einzige Partei, die ſich überhaupt noch einen öffentlichen Parteitag mit klarer freier A leiſten kann.() Die Oppoſition wird vom„Vorwärts“ gie s mit einer nachläſſigen Handbewegung tan. Was man ſo nennt, ſei mehr Ausdruck eines N s, als eines klaren Ge⸗ weihräucherung, die ſich das Zentralorgan einer erſt kürzlich im Wahlkampfe empfindlich geſchlagenen Partei leiſtet, grenzt faſt ans pathologiſche.“ In der geſamten nichtſozialdemokratiſchen Preſſe iſt man ſich darüber einig, daß gerade dieſer ſo farbloſe und ein⸗ tönige Kongreß die Ideenloſigkeit der Sozialdemo⸗ kratie deutlich enthüllt hat. Dieſe ſtellt keine Vewegung mehr dar, ſondern eine parteipolitiſche Arbeitsgemein⸗ ſchaft. TTTTT Das neue franzöſiſe „Herriot wollte ein ausge⸗ wichtig ungen geſetzt daß * Eine Charakteriſtik des neuen Kabinetts V Paris, 16. Juni.(Von unſ. Pariſer Vertreter). Herklot hat das Kabinett gebildet. Der Gedanfe Poincares, aus Huogrt ſamkeitsgründen die Reſſorts für Handel, Schiffahrt und Fuftſde unbeſetzt zu laſſen, findet im neuen Miniſterium wahrſcheinlich 165 halb keine Verwirklichung, weil es parteipolitiſchen Gründen notwendig war verſchiedene Perſönlichkeiten heranzuzie 17 Gegenüber dem leßten Kabinett Poincares beſißzt aber das Hereichz den unbeſtreitbaren Vorzug, daß es durchaus homogen iſt, beſteht aus den tüchtigſten Männern der linksrepublikaniſchen 155 teien, nämlich der radikalſozialiſtiſchen Linken des Senats, der radill ſozialiſtiſchen Gruppe der Deputiertenkammer, der Gumpe llich ſozialiſtiſchen Republikaner und der radikalen Linken, die bekannt 5 Briand naheſteht. Herriot arbeitete lange an der Zuſamme 15 ſtellung ſeines Kabinetts. Es iſt ihm gelungen, Linksrepubn kaner, die das Vertrauen der Sozlaliſten genieften, zer ſeinen Mitarbeitern zu machen. Zudem verſtand er es, unter ſen. jüngeren Garde der ſiegreichen Parkejen, die beſten Köpfe zu wühner Männer wie Clementel, der die Finanzen übernommen Rene Renolt, der Handelsminiſter, wurden früher von — Poinec, vergeblich erfucht, ein Porteſeuille zu übernehmen. Daß ſie Hecger Antrag angenommen haben, beweiſt das Vertrauen und die ſchäzung, die ſie für den Miniſterpräſidenten beſitzen. 1 00 Clementel ſagte:„Poincare iſt ein alter Routimier, der 128 Forderungen der Zeit nicht mehr begreift. Herriot hat der jüngeng Generation des franzöſiſchen Parlaments den Weg zur Negierd Das iſt ein neuer Abſchnitt in der inneren 1 äußeren Politik Frankreichs.“ Die reaktionäre Preſſe zeigt ſich mit dem Kabinett 1525 riot natürlich nicht einperſtanden. Sie weiſt auf die Situation neuen Regierung hin. Am Dienstag werden die Rechtsrepubl ſofort interpellieren und Herriot vielleicht ſo ſtark mit d 0 Überhäufen, daß er Ende der Woche Mühe haben wird, her London zu kommen. Trotzdem bekunden die Regktionde ⸗ Zufriedenheit mit der Ernennung des Generals Nollet zum K miniſter. 5 15 Herriots Erklärungen betr. die deutſchen Leiſtun gee⸗ die betr. der Jugendorganiſationen werden als einen Ke⸗ fall des Miniſterpräſidenten vor Poincare interpretiert. Es ſehr bekannt, daß Herriot die Schuld an dem Anwachſen der n in⸗ naliſtiſchen Vewegung in Deutſchland haupt ächlich 0 1 care zuſchiebt, ebenſo wie dies Maedonald getan hat. eneral 20 let vertrat in der Kammer dieſelbe Meinung. Er wies mei 15 2 darauf hin, daß die Zwangsmaßnahmen im alten und neu Be. ſetzten Gebiet eine ernſte Verſchärfung der nationaliſtiſchen em kätigung hervorgerufen habe. Poincare erhielt darüber Vorjahre warnende Noten des Generals Nollet. Doch es 1a8 5 Poincares A 12— nattonoliſtiſche Bewegung in Bl 0 ärfen, un in kreich die ee Herde dentg en den Fude ß anders. Sein Ziel iſt die 75 Beſeinzgung der poincarſſtiſchen Aufretzungs polink⸗ Dioch wird Hertiot immerhen mit der Tatſache vechgen naſſeh daß auf eine Beſſerung der Lage nur dann 2 rechnen wen überzeugende Veweiſe für die Aende r Politit kreeg eben au Deutſchland liefert. Die ncariſtiſchen na aben zu einer Verletzung des Verſailler Bertra durch F und in Deutſchland mit Recht das Ab⸗ pfin ſchmachvo Erniedrigung und den Gedanken der ein ſchüttelung ochs fen. Im beſetzten Gebiet wurde ee Zuſtand geſ„der bekanntlt gli 2 kaniſ e ee Geune einmal erklärte, daß an der Ruhr die Fahnen Frankreichs ergeheh wären, ſo wird er ſich heute wohl ſagen müſſen, wie dedenk gen eine ſolche Preſtige polttik war und zu welch ſchweren Jeeg ſte führte. Am Denkmal Zolas ſagte Herriot heute;„Frankre iſt die Perſoniftzierung der höchſten Moral in der Welt.“ Das Wort wird erſt dann einen gewiſſen Gehalt gewinnen, waſerht⸗ — 77 durch eine legale Regelung der Vere, niſſe im beſetzten Gebiete der Moral zu ihrem Rechte Saßen. Auch Poincare ſchmückte ſeine Reden mit ſolchen glühenden kmaß⸗ Herriot beabſichtigt in London über die Aufhebung der Gewal rſten nahmen zu ſprechen. Macdonald erwartet von ihm einen lung en Schritt, der umumgänglich notwendig iſt, um die Rege 15 der militäriſchen Kontrolle, um deren ſpätere Ueberiſre, an den Völkerbund vorzubereiten. Die Hoffnung der Rertauf dle Herriot mit General Nollet zu einer Dru politik nicht e weiteres übergehen werde, wird ſich mull verwirklichen. Die Neattlon lſeß am Tage der de Ge⸗ einen angeblichen Bericht des Generals Nollet über die deutſchen ir⸗ heimrüſtungen verbreiten. In Poincares Händen befand ich daten lich dieſes Schriftſtück, mit dem die Hetze 177 n 8 ſich Painleye getrieben wurde. Jetzt erſt wird bekannt, daß um einen falſchen Bericht des Generals Nollet hendelte unter⸗ fabrizierte alſo nach dem bekannten Cliche einen Bericht un oineal ſchob ihn dem General Nollet. Unter dem 8 5 oinece beſorgte der Deputierte Lefenre Geſ und Kreiſen profitierte davon. Es ſcheint, daß auch diesmal aus deeſen, omnen der Stich mit der falſchen Depeſche des Generals Nollet gers war. deütſche Regierung o *— * 0 1 3 * 0 13 Beſprechungen über die Garantiefragen. V Paris, 15. Juni.(Von unſ. Pariſer Verzweter!. gut, daf de teehecen Anſte 4, Punte und 5 m an Freitag hier eintrehfen, um mit Herriot vor deſſen Londoner über die Garantieftagen zu ſ. n. völkerbund und Abrüſtungsfrage In der öffentlichen Sihung des Völterbundsrateng⸗ 11 7 aeee 5 ragen e ei vor allem der fe we 45 1.—9 0 denn de empfohlen wird, unter gewiſſen w 1 jane Ausarbeitung und Annahme eines allgemeinen Abrüſtung⸗h 16. notwendigen Zeit die Geſamtziffer ihres gegenwärtigen. nicht haltsjahres für Militär⸗, Flotten⸗ und Luftſchſ ahrteaugpehe, u Überſchreiten. erklärte, daß er für die ie die Reſolution annehme, wo moor darlegte, daß er trotz des bekannten Englands die Reſolution nur mit dem Vor be könne, daß ſie nur eine Uebermittelung einer Emp hlung nicht aber die engliſche Regierung bilde. Salandra nahm Standpunkt ein und wünſchte ſogar eine entſprechende Rehiern des Textes. Auch Branting ſtellte feſt, daß keine eingehen Verpflichtungen über eine Beantwortung der Frage gleiche könne. Der franzöſiſche Vertreter Glauzel machte den Antteich Vorbehalt wie der Vorredner, wobei er erklärte, allerdings der in der Reſolution rochenen nachgekommen ſei()) Iſhii machte darauf aufmer ge ſert redu⸗ iſche infolge der Erdbebenkataſtrophe ſezune. ziert wurde, Japan ſich daher nicht auf dieſes feſtlegen die Nerr Nachdem Beneſch ausdrücklich ſeſtgeſtellt hatte, daß ſonde dee Se der Keſt ols keren Unſtußeuter N urf acge⸗ lüton keigerlen bindenden Edaralter bebe der a dade Heertell wirbe de Peheunlung des Bottes delaſch, daß eine bighe Mitetlung en die Wegerend boe wen der dien die.P. D, wie ſie ſich ſegt offiztell wieder nennt wür an unter Bezucnahme auf die verſchedenen Gremuaſer Nerolſenn, Reichtum der Redner, ſondern auch an Neichtum der Perfönlich⸗ 8 155 dle bi e. 1 8 5 15— ſer „genehm isherigen Ergebni keiten alle andere Parteien überragen. Dieſe Art der Selbſtbe⸗ digen Abrüſtungskommiſfton über die Fontrolle der han, 242 N und Munitionsfabrikation ſowie des Waffen⸗ und 1751 Ue dels an den. gemiſchten Abrüſtungsaus dieſe⸗ weift, ſowie eine Reſolution über die neue Geſchäftsordn Ausſchuſſes. ük⸗ drektion M, *Beſchlagnahme einer Jeilung. Die Volizeidirekten Zeilune chen teilte mit. daß die geſtern erſchienene Ausgabe de miſtiſe „Welt am Montag“ wegen eines Artikels„Kom Antraa“ beſchlagnahmt wurde. 9 Nor! durd Diſte raſch ſper +5 t r⸗ rt 3⸗ 2 45 75 . l⸗ er 0 1* i⸗ 1 er t, e 15 t⸗ 9 9 BF* J7 ͤͤ—ůiñudnn ¶ r 2 Montag, den 16. Juni 1924 Morgen⸗Rusgabe 3. Seike. Nr. 275 Sport und Spiel in Mannheimer General⸗Anzeiger deulſchlund gewinnkg Spielverlauf Die deutſche Mannſchaft hat einen weiteren Sieg an ihre Fah⸗ uen heften können, der aber heiß erſtritten werden mußte. Der Geg⸗ 7 war Norwegen, der Schauplatz die Hauptſtadt des Landes, Kri⸗ kania. Die Deutſchen wurden ſehr herzlich empfangen. Sie waren zuſammen mit den norweagiſchen Spielern am Vorabeno äſte des deutſchen Geſandten, der auch dem Spiel bei⸗ wohnte und am Bankett teilnahm. Vor etwa 15 000 Zuſchauern— eine norwegiſche Rekordzahl— tellten ſich auf einem höchſt maleriſch gelegenen, in einem Ausmaß don 100“46 Metern, aber etwas ſchmalem Platz die beiden Mann⸗ ſchaften dem ſchwediſchen Schiedsrichter Borklans. Die deut⸗ en Mannſchaften ſpielten in folgender Aufſtellung: Stuhlfaut Riſſe Kugler Lang Kalb Schmidt Strobl Hochgeſang Harder Trüg Sutor Von Anſtoß an findet ſich die deutſche Mannſchaft ſofort und macht der norwegiſchen Abwehr ſchwer zu ſchaffen. Der Sturm zeigt ſich techt ſchußfreudig, doch der Torhüter Norwegens meiſtert alles. aſere Außenſtürmer haben auf dem engen Platze ein ſchweres Spiel. der 19. Minute nimmt Sutor eine aute Vorlage Kalbs und um⸗ ae e und Verteidigung und erzielt mit unhaltbarem u1 das erſte Tor für Deutſchland Norwegen verſucht ſein Heil in durchbruchartigen Vorſtößen. die aber don Riſſe und Kugler leicht aufgehalten werden. Deutſchland bleibt rchwea im Anarliff und in der 30. Minute kann Wieder durch einen Diſtanzſchuß aus 25 Meter den Torwart zum zweiten Mal über⸗ —25 nachdem ihm durch die eigene Verteidigung die Ausſicht ver⸗ errt war. Deutſchland führt 2: 0 Norwegen verſucht mit Macht aufzuholen, aber unſere Abwehr und beſonders der langarmige Stubhlfaut iſt einfach nicht zu ſchlagen. Nach dem Wechſel kommt Norwegen wieder auf und zwingt die deutſche Abwehr zur Anſpannuna aller Kräfte. Stublfaut muß einige Glanzſtücke zum Beſten geben. Die deutſche Mannſchaft hat etwas nachgelaſſen, beſonders dadurch, daß Kalb die Leiſtung aus der erſten Halbzeit nicht mehr erreichen kann. Es kommt noch vor beiden oren zu ſpannenden Szenen, Erfolge aber ſind keiner Partei mehr beſchieden. Mannſchaftskritik der Siea der Deutſchen war verdient, ſie zeigten das weitaus beſſere Spiel. Selbſt die überlegene Schnelligkeit der Nor⸗ weger konnte das techniſche Manko nicht beſeitigen. Auch in der Tak⸗ tik und Aufbau der Anariffe und der Unterſtützung der einzelnen Linien zeigten ſich die Deutſchen als die beſſere Mannſchaft. Hervor⸗ ragend war Stuhlfaut im Tor, er war einfach nicht zu ſchlagen. ualer war etwas beſſer wie Riſſe, aber beide waren ſehr aut. Bis zur Pauſe bot Kalb als Mittelläufer eine erſtklaſſige Leiſtung, nach — dem Wechſel ließ er leider ſtark nach. Schmidt und Lang zeigten ſich von der beſten Seite. Sie wußten die ſchnellen Stürmer Norwegens meiſt zu halten. Im Sturm gefiel beſonders der linke Flügel Sutor⸗ Wieder, während Harder aut abgedeckt wurde. Hochgeſana fiel etwas ab, dagegen war Strobels Halbrechtsaußen internationale Klaſſe. Auch bei den Norwegern war der Torwart Hoffſtad der beſte Mann. Die Verteidigung war zwar ballſicher und energiſch. aber nicht einfallsreich genua, um die deutſchen Stürmer immer zu halten. b gefiel auch die Läuferreihe, die aber den Zuſammenhana mit der Stürmerreihe vermiſſen ließ, wie ſie überhaupt wenig taktiſches Ver⸗ dnis zeigte. Die geſamte Stürmerreihe der Nordländer war ſeyr eweglich und ſchnell. Damit allein aber hatte ſie gegen die geſchickte Abwehr Deutſchlands und beſonders gegen Meiſter Stuhlfaut, wenig lusſicht, immerhin hätten ſie einen Torerfolg verdient, der ihr jedoch nicht beſchieden war. ee Mit dieſer Aufſtelluna wird Deutſchland auch in Spielen gegen werere Gegner erfolareich ſein können, Die Mannſchaft zeigte nicht zur hohes Können, ſondern auch einen Kampfgeiſt. der höchſt erfreu⸗ ſich war. Mit dem 48. Spiel hat die deutſche Länderelf eine Sieges⸗ ſerie von 4 Spielen hintereinander abgeſchloſſen. Südſchweden— Berlin:1(:0) Die ſchwediſche Nationalmannſchaft, die ſich ausſchließlich aus Südſchweden— wo auch der beſte Fußball geſpielt wird— zuſam⸗ menſetzt, mußte ſich gegen die Berliner Städtemannſchaft tapfer ihrer Jaut wehren. Der Berliner Mannſchaft, zu der nur Hertha. Norden ordweſt und Tennis Boruſſia Spieler geſtellt hatten, muß ein ſehr chrenvolles Zeuanis ausgeſtellt werden. Sie zelate ſich dem ſchweren dkaner völlia gewachſen und war meiſt aleichviel im Vorteil. Die ſald tupiſche Schußunſicherheit Berlins verhinderte den Sieg. Bei der ſcwediſchen Mannſchaft iſt zu berückſichtigen daß ſie ſchwere Spiele 10, Paris auszutragen hatte. Sie ſchlug Belgien mit.1, Aegopten ſtechlich, hoch mit:0 und verlor gegen die Schweiz mit.1, während de um den dritten Platz Holland mit:1 ſchlug. Eſthland— Werder Bremen:2 ha Die Eſthländer, die in der Leichtathletik ſo Hervorragendes leiſten, 0 ben im Fußball noch nicht den Anſchluß an die kontinentale Extra⸗ Eille gefunden. In Paris verloren ſie gegen Amerika mit:0. Der leg der Bremer Mannſchaft iſt hoch anzuſchlagen. * Sport. und Turnverein 1877 Waldhof— *:1(:). Ecken 5: Waldhof hat uns mit dem geſtrigen Spiele Prager Extraklaſſe dermitkelt 8 Beſuch hätte bei den guten Leiſtungen der Gäſte Leaſneker ſein dürfen, nur ca. 3000 Zuſchauer waren Zeuge des ens. 0 ein Ballkü 5 allkünſtler und im geſamten gefiel die Elf beſſer, als ſ. Zt. alnateure Wien. Sie kämpfle in jeder Phaſe des Spieles und gab 0 mit dem Schlußpfiffe die Partie verloren. Trotzdem alle Spieler Anbezeichnetes leiſteten, überragte doch der linke Verteidiger, ber ulsgußen und Hoyer der Olympia⸗Spieler die Anderen. Waldhof hatte keinen ſeiner beſten Tage, ſpielte aber trotz⸗ dem beſſer, 5 0 den letzten Nelvathielen Schwach war die Läufer⸗ Plbe; in der Schäfer nur zeitweiſe ſein gewohntes Können zeigte. h. Bauſch war noch der Beſte der Drei. Die Verteidigung war 0 doch wäre Traude, Geiger vorzuziehen. Wittemann war geſtern Torder ut in Form und Lidy machte dem Prager Sturnie das temachen recht ſchwer. Der Sturm hat dieſesmal das Verdien an Erfolge. Die beiden Verbindungsleute Brücl und Engelhardt Imen ſehr gut disponiert, Schwärzel verdarb einige Chancen, die m früher nicht entgangen wären. de Viktoria betrat lebhaft begrüßt in weißer Hoſe und rotwei ſtreiften Trikot als Erſter den Platz und ſtellte ſich, wie folgt: Ziskov Prag Die Tſchechen demonſtrierten hohe Fußballkunſt, jeder Einzelne Beneda Harlich Stehlik Sickey Pönig Frnte Mavec, Novak, Hoyer, Criſtel, Jelineck in Noch ſtärker ſchwoll der Beifall an, als der Rheinbezirksmeiſter S ſeiner nun chon populären Spielkleidung(ſchwarze Hoſe, grünen weater) folgende Elf den Tſchechen gegenüberſtellte: in den Verbandsſpielen war. gegen.0 Skutlarek Brückl, Schwärzel, Engelhardt, Kohl Ph. Bauſch Schaefer, H. Bauſch Lidy Geiger Wittemann Die Böhmen hatten das Anſpiel. Der Kampf war zu⸗ nächſtwohl beiderſeits verteilt. Kohl erzwang die erſte Ecke für Waldhof, die er hinter das Tor trat. Im Gegenſtoße hielt Witte⸗ mann einen ſcharfen Schuß des Prager Rechtsaußen. Viktoria ſetzte ſich dann eine Zeitlang vor dem Waldhoftore feſt und einen gefähr⸗ lichen Moment konnte Lidy gerade noch zur erſten Ecke für Prag abwehren, die ebenfalls hinter das Tor getreten wird. Die Tſchechen hatten weiterhin das Spiel in der Hand, ihre zweite Ecke blieb un⸗ verwertet und ein Strafſtoß knapp vor dem Strafraume ſetzte der Halblinke ſcharf über die Latte In ſchnellen Vorſtößen wurde Wald⸗ hof gefährlich. Brückl erarbeitete ſich ſchöne Chancen, doch beim Schuſſe hatte er Pech. Die zweite Ecke für Waldhof hatte ebenfalls keinen Erfolg. Sodann waren wieder die Prager ſtark im Vorteile, hatten aber im Strafraume kein Schußvermögen. In den letzten zehn Minuten vor der Halbzeit kam dann der Rheinbezirksmeiſter wieder zur Geltung und eine 3. Ecke für denſelben verlief reſultatlos. Einen Schuß Brückls hielt der Prager Torwart im Fallen ausgezeichnet, konnte aber in der 40. Minute das Führungskor für Waldhof nicht verhindern. Die prächtige Vorlage Engelhardts ſchoß Brückl unhaltbar ein. Die grünen Sweater waren nun im Vorteile, konn⸗ ten aber bis zur Halbzeit nichts mehr erzielen. Nach dem Wechſel drängte Prag wieder ſtark. Eine glän⸗ zende Chance hatte der Halbrechte, doch er verſchoß ein Meter vor dem Tore ſtehend. Im weiteren Verlaufe des Treffens hatte der Waldhofhüter wirklich Arbeit, hielt aber einige ſichere Sachen glän⸗ zend. Waldhofs vierte Ecke brachte ein Gedränge vor dem Gäſte⸗ tor, doch abſeits verdarb die Chance. Die Tſchechen kämpften nun wieder energiſcher, mußten ſich aber noch ein zweites Tor gefallen laſſen. Bei einem Vorſtoß Brückls konnte Engelhardt im Gedränge einſenden und Waldhof führt:0 in der 68. Minute. Prag fing nun an unfair zu ſpielen und der Kampf wurde ſehr hart. Des Bezirksmeiſters 5. Ecke machte Beneda unſchädlich. Mit Macht drängten die Gäſte nach einem Erfolg, der aber erſt in der 80. Minute errungen werden konnte. Lidy verſchuldete einen Strafſtoß, der nach einigem Hin und Her von Novak eingeſchoſſen wurde. :1 für Waldhof ſtand jetzt die Partie. Im Endkampfe waren die Viktorianer wie⸗ der überlegen, aber außer ihrer 3. Ecke konnten ſie nichts mehr er⸗ zwingen. Und mit dem knappen Siege des Bezirksmeiſters endete der Herr Morzyncik(V. f. R. Oggersheim) leitete das Treffen vor der Pauſe ſehr gut, griff aber bei dem ſpäter harten Kampfe nicht ſtreng genug ein. 50 8. Phönix Ludwigshafen— Pfalz Ludwigshafen:2(:1) Ein fatres Spiel lieferten ſich die beiden Gegner am Samstg abend auf dem Phönixplatze. Von Beginn an war der Exbezirks⸗ meiſter, die etwas beſſere Partei und vermochte in der 15. Minute durch Weber I. in Führung zu gehen. Zehn Minuten 5 ſtellte des Pfälzer Mittelſtürmer 1 5 t die Par⸗ tie auf:1. Bei dieſem Reſultate blieb es bis zur Halbzeit. Nach dem Wechſel erzielte Fromm nochmals für Phöniz den Führungstreffer, doch ſchon 2 Minuten ſpäter brachte ein über⸗ raſchender Weitſchuß Heims den Pfälzern erneut den Ausgleich. Im Kampfe um den Endſieg waren ſich beide gleichwertig und hatten Siegeschancen. So blieb es beim unentſchiedenen Reſultate. Die Mannſchaften ſtanden: Phönix: Bauer, Partzinger, Ebert, Rillig, Regele, Bauer II, Burkharbt, Weber J, Fallet, Fuchs, Fromm. Pfalg: Lipps, Deuſchel, Weigel, Rillig, Trumpfheller, Schwab, Beſt, Walter, Schmidts, Bappert, Henn. Die verfüngte Pfalzmannſchaft gefiel ausgezeichnet. Die Stärke der Elf liegt wieder in der Läuferreihe, in der aber Trumpf⸗ heller und Schwab die Poſten tauſchen müſſen. In der vorderen Reihe waren die Mittelſtürmer und die Flügel ausgezeichnet, wäh⸗ rend Bappert durch ſein Einzelſpiel viel verdarb. 12 Von den Phönixleuten war Bauer im Tore überragend. Er verhütete die Niederlage. Auch ſein Vordermann Parzinger war ſehr gut. Die Läuferreihe ſchwach, ebenſo der linke Erſatzſturmflügel. Die beſte Leiſtung zeigten Weber J und Burkhardt. Und zum Schluß, ganz zum Schluß ſei noch geſagt, daß Herr Herrmann(04 Ludwigshafen) eine ausgezeichnete Leiſtung bot, er leitete das Spiel in bewährter Weiſe und ließ nichts aufkommen, ſodaß der Rivalenkampf durchaus fair zu Ende geführt wurde. 8. A Spv. 07 Mannheim— J. C. os Mannheim:1(:1) Bei wenig freundlichem Fußballwetter fand am Samstag abend 6 Uhr 30 das Rückſpiel obiger Gegner ſtatt. Daß das Publikum ziemlich fußballgeſättigt iſt, kam in der Zahl der erſchienenen Zu⸗ ſchauer zum Ausdruck. Während es im Vorſpiel den Lindenhöfern auf eigenem Platze nur gelang, ein Unentſchieden(:1) herauszu⸗ holen, heimſte 07 einen wohlverdienten Sieg ein. Beide Gegner betraten mit Erſatz, beſonders 08, bei denen man im Sturm die Beſten vermißte, etwas verſpätet den Platz. Lindenhof hat An⸗ ſpiel, muß jedoch den Ball ſofort den Neuoſtheimern überlaſſen, deren Sturm ſich ſofort in des Gegners Hälfte feſtſetzt. Minuten⸗ lang wird das 68⸗Tor belagert, doch im Schießen zeigten ſich die Schwarzen von der ſchlechteſten Seite. Anderſeits wird jede Gefahr durch die ſichere Verteidigung beſeitigt. Beſonders Spahr wahrte ſeinen auten Ruf. Im 08⸗Sturm iſt es immer wieder Wieland, Gg., der ſeinen Sturm mit nach vorne reißt, jedoch die jungen Erſatzleute können ſich nicht recht zuſammenfinden. In der 25. Minute brennt Wieland, Gg., durch, umſpielt die geſamte Hintermannſchaft und ſendet unhaltbar ein. 07 iſt über den raſchen Erfolg etwas ver⸗ blüfft, geht jedoch ſofort zum Gegenangriff über. Vor Spahrs Tor entſteht ein Gedränge, Kraus(07) ſchießt, Spahr kann jedoch nur im Hinwerfen zurückfauſten, ſo daß Seaft unter dem Beifall ſeiner Anhänger den Nachſchuß zum Ausgleich verwandelt(30. Minute). Nach Wiederanſpiel hat 08 eine Umſtellung vorgenommen. Wieland, Gg., nimmt ſeinen alten Platz in der Verteidigung ein, während für ihn Achtſtetter, der bisher dieſen Poſten glänzend aus⸗ füllte, für erſteren die Sturmführung übernimmt. Das Zuſammen⸗ ſpiel klappt jetzt bei den Weißen beſſer, die Kombination wird flüſſiger, jedoch Lampert kann die guten Vorlagen nicht verwerten, anderſeits findet er in Mundinger einen unüberwindlichen Ver⸗ teidiger. Durch eine Verletzung Buchers iſt der 08⸗Sturm vollends gehandicapt und kann nicht mehr viel ausrichten. 07 drängt jetzt, die Schwächen von 08 erkennend, mit Macht, in glänzendem Zu⸗ ſammenſpiel werden die Angriffe vorgetragen, und unter toſendem Beifall der 07⸗Anhänger kann der.⸗Rechte durch plazierten Schuß den Sieg ſicher ſtellen. Nach kurzem Geplänkel Abpfiff des guten Schiedsrichters Otto(Vorwärts), der nur hinſichtlich Abſeitgentſchei⸗ dungen nicht immer befriedigen konnte. 07 konnte heute faſt reſt⸗ los gefallen. Der beſte Teil, die Verteidigung, bei der beſonders Mundinger hervorragte. 08 iſt nicht mehr das, was die Mannſchaft Im Sturm hapert es ſchwer, wie auch die Erſatzleute in der Läuferreihe ihrer Aufgabe nicht gewachſen eine prächtige— Je waren. Von ſolidem Können ſind immer noch Spahr, Achtſtetter, die beiden Wielands und Edelblut. M. St. Aufſtiegſpiel zur Bezirksliga B. f. L. Neckarau(Neckarkreismeiſter)— Sportverein 98 Darmſtadi (Odenwaldkreismeiſter):2(:), Scken:2(:1) Die beiden Kreismeiſter treten ſich in folgenden Aufſtellungen gegenüber: B. f..: Brucker Reinemuth Broſe Frei Gaſt Niſchwitz Zeilfelder Arnold II aiſer Spiegel rick He Becker Müllmerſtadt Jacoby brürenz Takacz Mahr Laumann Stephan Darmſtadt: Trinkaus Darmſtadt ſomit mit Erſatz für den erkrankten Torwart Euen⸗ beck. Ungefähr 1000 Zuſchauer. Schiedsrichter Weingartner⸗ Sportverein Offenbach, äußerſt korrekt und ſehr energiſch, gefiel ausgezeichnet. V. f. L. drängt zu Beginn trotz ſtarken Gegen⸗ windes und vermag dies durch 3 Ecken, die jedoch reſultatlos ver⸗ laufen, auszudrücken. Die Gäſtehintermannſchaft ſpielte etwas zerfahren und in der 14. Minute krönte Kaiſer einen gut einge⸗ leiteten und ſchön vorgetragenen Kombinationsangriff nach tak⸗ tiſchem Fehler der Darmſtädter Verteidigung durch das 1. Toe. V. f. L. führt:0 771 In der Folge kommt nach verteiltem Spiel auch Darmſtadt leich auf, verliert aber in der 30. Minute einen Spieler infolge Ver⸗ letzung, ſodaß das Treffen bis zum Schluß mit nur 10 Manm durchgefochten werden mußte. Darmſtadts 1. Ecke bringt kein Er⸗ gebnis und mit:0 für V. f. L. werden nach keiner beſonderen Leiſtung beiderſeits die Seiten gewechſelt. Nach Wiederbeginn wird der Kamr ſichtlich lebhafter. V. f.., durch Mitwind begünſtigt, liegt al im Angriff, kann jedoch außer einem ſaftigen Lattenſchuß Kalſers zunächſt nichts erreichen. Erſt nach 10 Minuten kam der 2. Treffer, indem der Torwart Darmſtadts eine hohe Flanke Zeilfelders von rechts ins eigene Netz lägt. 5 55 V. f. L. führt 210 Jetzt übernimmt Takacz die Sturmführung und es ſchiem beſſer zu klappen als zuvor, zumal der Ungar körperlich ſeine Mitſtürmer erfolgreich nach vorne zu ziehen verſtand. Einen ſcharfen Schuß Takacz's kann Brucker mit Mühe zur 2. Ecke für Darmſtadt ab⸗ lenken. V. f. L. erneut ſtark im Angriff und einen Strafſtoß Zeilfelders lenkt Arnold II1 an die Latte. In der 27. Minute er⸗ zielt Kaiſer nach Vorlage Zeilfelder:0 das ſchönſte Tor des Tages B. f. L. führi:0 24 Bei dieſem Stand rafft ſich Darmſtadt mächtig auf, während andrer⸗ ſeits V. f. L. den Sieg zu früh in der Taſche zu haben ſchien, und auffallend nachließ. üllmerſtadt vollbringt eine ſeine Leiſtung, indem er das Leder aus großer Diſtanz mit Prachtſchuß knapp übers.⸗Tor lenkt. Die Energie Darmſtadts findet in der 34. Minute ihren Lohn. Takacz gibt von links eine feine Vor⸗ lage an Müllmerſtadt, der wuchtig einſchießt. 311. Darmſtadt weiter drängend, kommt ſogar noch zu einem 2. Erfolg trotz 10 Mann. Bei einem ausſichksreichen Durchbruch des Ungarn wird dieſer unfair von hinten angegangen. Den Elfmeter verwandelte der Verteidiger Stephan prompt zu:2(37. Minute). B. f. L. 94, Ecke verürſacht großes Gebränge vorm Darmſtädter Tor, doch die Gefahr geht vorüber. 2 Minuten vor Schluß erzielt B. f. L. durch Arnold einen 4. Treffer; Arnold das vom Torwart gehaltene Leder dieſem unterm Körper ins Netz. Mit dem Schluß⸗ N005 leiſtet ſich Reinemuth noch eine grobe Unfairneß an dem armſt. Bärenz. Mit:2 blieb Neckarau über Steger, — Weeicheeftig ſeine Pokalſpielniederlage in Darmſtadt wett⸗ machend. Beim Neckarkreismeiſter war vor allem Brucker im Tore ſehr gut, an den Erfolgen trägt er keine Schuld. Sehr 25 ielen noch Broſe und Gaſt. Im war Niſchwitz körperlich zu ſchwach, dafür aber umſo eifriger. Kalſer, der glänzende Techniker und Arnold waren die Stützen der vorderen Reihe. Der Meiſter des Odenwaldkreiſes hatte ſchwache Punkte im Verteidigungstrio, beſonders der Torwart ftel aus. Toelarz iſt die Triebfeder der heſſiſchen Elf und fiel durch ſeine Fairneß angenehm auf. Im Sturm iſt Müllmerſtadt überragend. Bemer ert iſt, — 5 Mannſchaft mit 10 Leuten beſſere Leiſtungen zeſgte als * E* Städteſpiel Mannheim⸗Cudwi Das urſprit 0 2—+ 5 urſprünglich auf Samstag(21. Juni) angeſetzte Städte udwigshafen Soen bae d 70 ſinden. 8 abends anden . Mannheim nden. Mann. ſchaft wurde von Gaubehörde wie folgt aufgeſtellt: Enge⸗ ardt. cehegvf 8 S 42 0 N 4 125 5 92 pon Au(V. f..) Höger 1 Lipponer(Feudenh.) Meißner(08) kutlarek(Waldhof). E U 5 el Gbeldzef.. 2 and Feaſer Geönc *Gaufag des Gaues Mannheim. Der Gautag wurd d Klubhaus des V. f. T. u. R. in Feudenheim abge 1 E. durchaus harmoniſch. Die Gaubehörde ſetzt ſich zuſammen: 1. Vorſ: Ritzinger(Vorwärts), ſtellbertr. Vorſ.: Blaut(B. f.), Bei⸗ ſitzer: Hering(Phönix) und Bär(Kickers), Obmann der Schieds⸗ richtervg. Layer(V. f. R. einſtimmig wiedergewäht. * Rarlsruher Fußballſpiele Phönix Alemannia— J. C. Mühlburg 212(:0) Wenige Wochen nur ſtehen den Vereinen nach Abzug des ſpiel⸗ freien Monats Juli zur Verfügung, um brüchige Stellen ihrer Mann⸗ ſchaft auszubeſſern und die nötige Einheitlichkeit in den Spielkörper zu bringen. Eine doppelt ſchwere Aufgabe für jene, die ohnehin nicht mit überaus erſten Spielkräften verſehen ſind. Der Wildpark zeigte ſa einen Wochentag abend recht guten und auch das Spiel ſelbſt ging im allgemeinen an. Phönix beherrſcht von wenigen Phaſen abgeſehen, für die ganze erſte Halbzeit das Spiel und nur die zu geringe Verſtändigung und der mangelnde 3 enſchluß des Sturms ermöglichten es der Mühlburger Deckung, den Erfolg längere Zeit hintan halten. Erſt ein überraſchender Schuß des Phönix⸗Halbrechten, der Mühlburger Torwart falſch berechnet, findet über dieſen hinweg den Weg zwiſchen die Pfoſten und unter Drängen von Phönix geht es in die Pauſe. Nach Seitenwechſel erzielt ebenfalls der Halbrechte von Phönix nach einem Lichtmoment flüſſigen, präziſen Paßſpiels den unhalt⸗ baren zweiten Treffer. Aber dann wendet ſich zuſehends die Sache. Mühlburg kommt ſtark auf und ſpielt den größeren Abſchnitt von Ueberlegenheit heraus. Es ſchnürt nach einem Prachttore ſeines Trainers Phönix längere Zeit ein. Langſam lockert ſich die Um⸗ klammerung wieder und in wechſelndem Feldkampf bei ſchwächer werdenden unplazierten Schüſſen bei Phönix ſchwingt die Sache nach einem Tor der Mühlburger aus. Phönix zeigte ſich für die ſtark verjüngte Mannſchaft in den letzten Wochen ſtabile Leiſtungen. Der Torwart war aällerdings ſchon weit beſſer und der Mittelläufer infolge einer Verletzung nicht gut zu beurteilen. Linksaußen bei bekannt guten Anlagen aber doch noch zu ſchwach. Eifer und Training können die Unebenheiten des Stur⸗ mes noch verbeſſern. Mühlburgs Trainer hat ebenfalls noch ein reich⸗ liches Arbeitsfeld im ſyſtematiſchen Angriff. Heute fällt dieſer noch zu ſehr auseinander. Die eigentliche Verſtändigung brauchte bis in die zweite Hälfte. Alles in 1 85 entſpricht das Ergebnis ſo ungefähr 4. Seike. Nr. 275 Mannheimer General⸗Anzeiger[Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 16. Juni 1924 dem Spielverlauf, wenn auch Mühlburgs Ueberlegenheitsperiode die ausgeſprochenere und geiſtig und techniſch höherſtehende war. Leitung Stoll K. F. V. annehmbar. J. C. Jrankonia— F. C. Baden:2(:1) Aus Anlaß der Einweihung des prächtigen Sportplatzes Karlsruher Alhleten⸗Sportklubs nen ußbel eilurg F. C. Baden) fand im Wildpark die Begegnung des F. E. Frankoita mit F. C. Baden ſtatt, die wohl nichts mehr neues, aber inſofern gewiſſes Intereſſe beanſpruchen konnte, als es dem F. C. Baden bisher noch nicht gelungen war, die Frankonia zu beſiegen. Der neue Erfolg dürfte dem Können beider Mannſchaften wie dem Verlauf wohl nicht ganz entſprechen, ein unentſchiedenes Reſultat wäre wohl das richtige geweſen. Frankonia geht auf Durchbruch ſeines Halbrechten und berech⸗ netem Paß desſelben an Halblinks in ee doch gelingt—5 Baden nach Heraufſchrauben ſeiner Eckenzahl durch den Mittelſtürmer mit ſcharfem Schuß den Ausgleich noch vor der Pauſe herzuſtellen. Nach Fortſetzung des Spiels verfehlt Badens Mittelſtürmer eine Flanke des Linksaußen und langſam anziehend kann Frankonia das Eckenverhältnis ausgleichen. Spannungsmomente, die nur des zäh⸗ lenden Umſatzes herren, ſpielen vor beiden Toren und nach ſehr wechſelvollem Kampf und wohl beabſichtigter Verſchießung eines 11 Meters durch Frankonia vermag Baden kurz vor Spielſchluß infolge Mißverſtändnis des geſchätzten Frankonia⸗Verteidigungstrios den Sieg noch unterbringen. Leitung Müller—Biertheim ſehr gut. F. C. Mühlburg— F. V. Beiertheim:0. Auguſt Müßle. Nürnberger Jußballverein— Viktoria Ziskov Prag:1(:1) Das am Samstag abend zum Austrag gelangte Privatſpiel der beiden Mannſchaften hatte wenig Zuſchauer angelockt, ein klares Zeichen, daß das Nürnberger Sportpublikum z. Zt. mit ſportlichen Genüſſen überſättigt iſt. Wenn nicht einmal der Name des beſten tſchechiſchen Vereins zieht, ſo wird es Zeit, daß das braune Leder ruht. Wenn auch das Treffen für den Gaſtgeber ein glatter finan⸗ zieller Mißerfolg war, ſo kann er doch mit dem erzielten Ergebnis ſehr zufrieden ſein, gelang es doch dem Nürnberger Fußballverein als einzigem deutſchen Verein die Prager Elf zu* Es mag ſein, daß die Prager von ihrer bisherigen Spielreiſe ermüdet waren, vielleicht hatten ſie auch den diesmaligen Gegner, der in der etzten Zeit nicht gerade glänzende Spiele lieferte, unterſchätzt. Aber, daß den Prager trotz zeitweiſer drückender Ueberlegenheit nicht gerang den Ausgleich zu erzielen, ſtellt der Hintermannſchaft des N..⸗V. ein glänzendes Zeugnis aus. Die Philipp⸗Mannſchaft war am Samstag überhaupt in feiner Form. Behält ſie das gezeigte Können Weiterhin bei, ſo dürfte ſie im Herbſt wieder eine bedeutſame Rolle in den kommenden Verbandsſpielen ſpielen. Im Sturm iſt der junge vielverſprechende Stern die treibende Kraft. In der Läuferreihe ſteht Körner Riegel nicht viel nach, während in der Verteidigung Schmidt ein ausgezeichneres Spiel darbot. Büchner ließ am Sams⸗ tag klar zu Tage treten, daß er längere Zeit pauſiert hatte, doch dürfte er bei fleißigem Training bald wieder voll auf dem Damm ſein. Sand zeigte in der erſten Hälfte gute Abwehr und Unter⸗ ſtützungsſpiel, dagegen ſchien er in der zweiten Hälfte ziemlich aus⸗ gepumpt zu ſein. Sindel hielt in glänzender Weiſe und hat zum großen Teil das günſtige Reſultat auf ſein Konto zu ſchreiben. Prag hielt, was man von der Mannſchaft erwartet hatte. Sie ſpielte den gleichen auf Erfolg zugeſchnittenen raſchen Fußball, wie ihn vor einigen Jahren Sparta ſo glänzend vorführte. Im Sturm ſind die beiden Außenſtürmer wirkliche internationale Klaſſe, in der Läuferreihe ragte der Mittelſtürmer hervor und in der Verreidigung war Hoyer der beſſere Mann. Benda im Tor war gegen die beiden Erfolge des N..⸗V. machtlos. Der Schiedsrichter, Herr Gerling⸗ Nürnberg, war gut. Nürnberg findet ſich ſofort zuſammen. In der 3. Minute er⸗ zwingt Scherm die erſte Ecke, die im Sande verläuft. Ein ſchöne⸗ Zuſpiel von Hausmann nützt Scherm eine Minute ſpäter geſchickt aus und gibt ſeinem Verein durch Schuß die Führung. Ein ſchöner Durchbruch des Prager linken Flügels endet mit Fehl⸗ ſchuß von Kriſtal. In der 10. Minute umgeht Malas Körner in feiner Art, ſeine wundervolle Flanke lenkt Slecak aus nächſter Nähe zum ausgleichenden Tor ein. Hausmann gibt bei einem ſchönen Angriff uneigennützig an den abſeits ſtehenden Scherm ab und ver⸗ gibt dadurch eine glatte Chance. Gleich darauf ſauſt ein ſcharfer Schuß Liebermanns knapp über die Latten. In der 1. Minute iſt Scherm abermals erfolgreich; über den hochſpringenden Benda lan⸗ det ſein Schuß im Netz. Prag ſtrengt ſich nun ziemlich an und ver⸗ mag auch dem Nürnberger Tor öfters gefährlich zu werden, aber Nürnbergs Verteidigung, beſonders Schmidt, iſt in glänzender Form. In der 25. Minute geht Jenilnek geſchickt durch, ſeine Flanke wird abgefaßt, aber der Ball ſpringt vom Pfoſten ins Aus. Die nächſte Minute ſteht Prag abermals vor Tor, doch wird die Flanke Males über den Kaſten geköpft. Auf der Gegenſeite hat Hausmann Pech, da ſein Schuß knapp neben der Latte im Aus landet. Dann rettet Sindel durch entſchloſſenes Herauslaufen vor dem anſtürmenden Kriſtal. Sindel zeigt in den nächſten Mimuten einige glänzende Leiſtungen. Eine Flanke Jenilneks wehrt Körner zur erſten Ecke, die hinters Tor gegeben wird. In der 38. Minute dreht Sindel eine Flanke Marels zur zweiten Ecke, die Sand weg⸗ köpft. Die letzte Minute vor der Pauſe hätte Nürnberg bald ober⸗ mals erfolgreich geſehen, doch bannt Benda den ſcharfen Schuß Roppelts noch auf der Linie. Nach Wiederbeginn geht Prag forſch aus ſich heraus. Gleich in der erſten Minute muß Sindel eingreffen, er hält aber den drei Meterſchuß von Marels in Weiſe. Ein ſchöner Durch⸗ bruch des rechten Flügels von Nürnberg 2* Stern Gelegenheit zum Schuß zu kommen, aber Banda hält. der 9. Minute ver⸗ wirkt Hiltel die dritte Ecke, die Sindel abfängt. Schmidt macht knapp vor dem 16 Meterraum Hand, den Strafſtoß ſchießt Hoyer knapp daneben. In der 12. Minute verfehlt Sindel eine Flanke. Der Schuß vom Scherm ergibt die 4. Ecke, die Novak völlig frei⸗ ſtehend darüber ſchießt. Prags Vereidigung hält den Nürnberger Sturm durch gute Abſeitstaktik völlig im Shach Prag drängt mit aller Macht auf den Ausgleich, aber Nürnbergs Verteidigung zeigt ſich allen Anſtürmen gewachſen. In der 30. Minute geht Liebermann flink durch, Hausmann zögert mit dem Schuß und verpaßt damit eine glatte Sache. Gleich darauf ſauſt eine Bombe Liebermanns über den Kaſten. Niete erzwingt die zweite Ecke, die ſchlecht herein⸗ gegeben, abgewehrt wird. Die letzten Minuten ſehen Prag ſtändig vor Nürnbergs Kaſten, aber der langerwartete Ausgleich kommt nicht zuſtande. Mit einem glücklichen, aber wohlverdienten:1 Sieg verläßt Nürnberg das Spielfeld. * J. T. C. Budapeſt— Brandenburg Dresden:1(:0) Techniſch und taktiſch waren die erſtklaſſigen Ungarn einwand⸗ frei. Der Eifer und Kampfgeiſt der Dresdner hätte bald den ver⸗ dienten Ausgleich herbeigeführt. Das Spiel hinterließ einen ſehr Körperbeherrſch guten Eindruck. 3. Bezirk Budapeſt— F. Sp. B. Frankfurt:1(:0) Dieſes hochintereſſante Spiel der Frankfurter hatte leider nur ſchwachen Beſuch herbeigelockt. Das Ergebnis entſpricht dem Spiel⸗ verlquf. weitere Ergebniſſe Süddeutſchland Phönix Ludwigshafen— Pfalz Ludwigshafen 22. .C. 1908 Mannheim— Spielpg. 07——:2. F. V. Nürnberg— Ziskov Prag 211. F. V. Nürnberg— Viktoria Ziskov Prag 21. B. f. L. Neckarau— 98 Darmſtadt:2(Verbandsſpiel). 07 Mannheim— Fy. Sprendlingen:5. Waldhof A. H.— Phönix A. H..2. B. f. L. Neckarau A. H.— V. f. R. Mannheim A. H..83. Komb. Mannſchaft A Nord— A Süd:1. Kickers Stuttgart— M..K. Budapeſt:2. Vorſchlußrunde um den Verbandspokal Stuttgarter Kickers— München 1860 verlegt. 1..C. Nürnberg— 1. F. C. Pforzheim verlegt. Weſtdeulſchland Vorſchlußrunde um den W. S..-Pokal In Gelſenkirchen: Rheingau— Weſtfalengau:2. Privatſpiele .C. Köln 99— M..K. Budapeſt ausgefallen. T. R. U. Düſſeldorf(Gaumeiſter)— Eller 04(Kreismeiſter):1. F. V. Duisburg 08— Sp. V. Meiderich(früher 1880). 08. B. V. Alteneſſen— Schwarz⸗Weiß Eſſen 1900.0. Arminia Bielefeld— V. f. R. Osnabrück kampflos für A. gew. Arminia Bielefeld— V. f. B. Leipzig ausgefallen. Bielefelder Sp.V. 06— Weſtfalia Brackwede(in Gütersloh) ausgefallen. Mindener.C.— S. u. S. Osnabrück:4. Münſter 08— V. f. R. Fürth:7. Städteſpiel München— Berlin:4(:). Bayern München— Sparta Prag(Freitag):2 F. S. V. Frankfurt— 3. Bezirk Budapeſt(Donnerstag) 111. F. S. V. Frankfurt— Arminda Hannover 32. Norddeutſchland Union Altona—.T. C. Budapeſt:4(:). Union Altona— F. T. C. Budapeſt:4. Ligaaufſtiegſpiele Uhlenhorſt Herta— Eintracht Hamburg 31. Teutonia Hamburg— Wandsbecker.C.:5. Sp. u. S. Bergedorf— Holſatia:2. Mitteldeutſchland Spielfreunde Dresden— Fortuna Leipzig:3. Preußen Chemnitz— F. Geſ. Dresden:2. Städteſpiel Weißenfels— B. f. B. Leipzig:0. Kricket Viktoria Magdeburg— Magdeburg 08 00. Viktoria 96 Magdeburg— Spyg. Magdeburg:0. Kickers Magdeburg— Eintracht Braunſchweig:2. Städteſpiel Braunſchweig— Magdeburg 11. Fuß ballſpielen als Beruf Daß die Ausübung des Bopſports eine recht gewinn⸗ bringende Beſchäftigung geworden iſt, dürfte hinreichend bekannt ſei. Es iſt ja ſchließlich nicht einzuſehen, warum es nicht gut be⸗ zahlt werden ſoll, wenn man ſte von einem Sportkonkurrenten die Kinnbacken entzweiſchlagen laſſen muß. Weniger bekannt dürfte es ſein, daß auch ein viel weniger lebensgefährlicher Sport, das Fußballen, zu einem recht einträglichen Geſchäft werden kann. Bisher freilich nicht in Deutſchland. Zwar gibt es auch bei uns Sportgrößen des grünen Raſens, die als Lehrer und Trainer des Fußballſports einen anſehnlichen Verdienſt einſtecken, dürften dieſe Betätigung nur wenige im Hauptberuf ausüben. r Ver⸗ dienſt iſt doch nicht ſo groß, als daß ein guter Fußballer allein davon leben könnte. Anders in England, dem Mutterlande des Raſenſports. Nach der neueren Zuſammenſtellung eines eng⸗ liſchen. Sportblattes ſind es gegenwärtig über 2500 Männer, die den Fußballſport in England und Schottland im Hauptberuf ausüben. Arbeitgeber ſind die erſten elf Klubs der vier großen Ligen des Inſelreiches. Zu dieſen 2500 Berufsſpielern kommt noch eine mindeſtens ebenſo große Zahl von Reſerveſpielern, die gleich⸗ falls in der Ausübung des Fußballſports ihre Lebensaufgahe be⸗ trachten und ſich auf dieſen Lebensberuf vorbereiten. Die Bezüge der Berufsſpieler ſind freilich auch derart, daß der Profeſſional ſeine gute Exiſtenz dabei findet. Es iſt nicht unintereſſant, einen Blick in die Anſtellungsverträge engliſcher Fußballer zu werfen. Der Berufsſpieler erhält vor allem von ſeinem Klub ein feſtes Jahresgehalt, das ihn allein ſchen in Stand ſetzt, mit ſeiner Familie„ſtandesgemäß“ zu leben. Zu dieſem Gehalt treten aber noch die nicht unerheblichen Spielgelder und Prämien. In den Sommermonaten, in denen der Fußballſport ruht, 5 der Berufs⸗ ſpieler trotz ſeiner„Arbeitsloſigleit“ doppelt gut geſtellt. Bezieht er doch nicht nur ſein Jahresfixum weiter, ſondern kann er auch noch die guten Bezüge einſtecken, die ihm im Dienſte eines ange⸗ ſehenen Kricketklubs zufallen. Die meiſten Champions des grünen Raſens beziehen auch von ihrem Kricketklub ein gutes Jahresgehalt. Neben dem Kricketſport kommt in den Monaten der Fußballruhe noch das Golfſpiel in Betracht, in welchen es auch unter den Fußballern etliche Meiſter gibt. Daß die Fußballklubs ihren Spielern die Ausübung von Kricket und Golf in den Sommermonaten geſtatten, entſpringt nicht etwa einer beſonderen„ſozialen Fürſorge der Arbeitgeber. Die Klubs ſehen dieſe Raſenbetätigung in ihrem eigenen Intereſſe ſehr gern, denn nichts vermag den unfreiwillig feiernden Fußballer ſo „in Form“ zu halten, wie die Ausübung des Kricketſpiels. Alles in allem ſtellt ſich ein Fußballer in England auf etwa tauſend Pfund, d. h. 20 000 Mark Friedenswährung. Das reicht zwar nicht im ie cder an die Verdienſte eines Boxers heran, dafür braucht er ſich aber auch nicht ſeine Gliedmaßen einzeln entzwei⸗ ſchlagen zu laſſen. 0 Artur Iger. Inſernalionales Sportfeſt der Mannheimer Turngeſellſchaft. Infolge der ſchwierigen Wirtſchaftsſage und der ungewiſſen Geld⸗ verhätniſſe mußte das Sportfeſt für dieſes Jahr aufgegeben wer⸗ den. Die Mannheimer Turngeſellſchaft wird dasſelbe in günſtigerer Zeit zur e So bedauerlich dieſer Entſchluß auch 805 2 iſt derſelbe bei Berückſichtigung der momentanen Lage zu ehen. Leichtathletik und Fußball Von Kuguſt Müßle⸗Karlsruhe Ueber die Zuſammenhänge zwiſchen Leichtathletik und Fußball iſt ſchon ſo viel geſchrieben und geſprochen daß es 8t mehr nötig ſein ſollte, dieſes Thema anzuſchneiden. Gewiß haben zahlreiche Vereine— le iſchen Abteilungen, aber gerade der ungeheure Nutzen, der den Fußballmannſchaften aus den regelmäßigen, ſachgemäßen leichtathletiſchen Uebungen erſteht, wird noch lange nicht genug igt; es iſt daher ſicher am Platze, im Hinblick auf die kommende fußballſtille Zeit und der nahenden alljährlichen Hochkonjunktur der Leichbathletik die weſentlichſten Ge⸗ ſichtspunkte zu repetieren, aus denen wieder hervorgeht, wie nahe 155.— die beiden Sportarten im Grund miteinander verſchwiſtert Die Grundlage des reifen Fußballſpiels bildet zweifellos die en ung in jeder Lage, das Start⸗, Lauf⸗ und Sprung⸗ vermögen(Kopfſpiel), und das ſo oft ausſchlaggebende Stehvermögen. Ballbeherrſchung(Technik) und geiſtige Verarbeitung beim Fußball, werden in ihrem wirklichen Wert ſtark her tzt, wenn ſie von den vorgenannten Grunderforderniſſen nicht geſtützt werden. Es iſt doch zum Beiſpiel klar, daß eine Mannſchaft, die den Wald⸗ oder Hindernislauf regelmäßig übt, das ebene Fußballfeld um ſo leichter und ſicherer beherrſcht und daß ein Spieler, der ſeine Beinmuskeln im Sprung geſtählt, beim Kopfſpiel den Vorteil auf ſeiner Seite hat. Ungemein wichtig iſt auch der raſche Start nach dem Ball, der ja in den Laufübungen auf kurze Strecken ein ideales Mittel zur Aus⸗ bildung beſitzt. Aber weit gefehlt wäre es, nur die hier angeführten Uebungen als für den Fußball zu erachten, auch die oberen Teile des Körpers wirken beim Fußball mit und je durch⸗ gebildeter und beherrſchter dieſer unter dem Willen des Spielers ſteht, um ſo ſicherer iſt auch der praktiſche Erfolg. Darum auch die Wurf⸗ und Sroßübungen in den Bereich der Vorbildung des uß⸗ — 11 Ein Fußballer kann nie zuviel körperliche Aus⸗ ildung Und die geiſtige oder Willensſeite? Auch ſie kann in den einzel⸗ nen leichtathletiſchen Kämpfen aufs günſtigſte gefördert werden. Union Niederrad— Kickers Viktorta Mühlheim:1(Aufſtiegſp.) F. S. B. Frankfurt— Arminia Hannover:2(:). Kemn man ſich eine zuſammengeballtere, aufs äußerſte geſpannte Energie denken als im 100⸗Meterlauf? Kann man in den Staffeln Ry.; nicht ebenſopiel feine Taktik wie eiſernen Kampfwillen entfalten? Gibt es einen ſchärfer zuſammengefaßten Konzentrationspunkt a der Moment des Abſtoßes beim Sprung oder Wurf? So wirken alle körperlichen und geiſtigen Faktoren der Leichdathletik zuſammen, die beſte Vorbildung für den reifen Fußballer zu ſtellen, und den 4 notwendigen Willen zum Sieg zu härten. Auch als Ergänzung 85 faktor, als nützliche Abwechſlung, die vor jeder gefähr⸗ lichen Einſeitigkeit ſchützt, tut die Leichtathletik ihre unſchätzbaren Dienſte. Darum iſt für jede weitblickende Vereinslei⸗ tung, für jeden wirklichen fähigen Trainer eine der wichtigſten Forderungen die leichtathletiſche Vorbil⸗ dung oder Mitbildung der Fußballmannſchaften. Kein noch ſo inben⸗ ſives Einochſen einzelner techniſcher Tricks, kein ſtundenlanges „Trainieren“ auf Torſchuß ohne die Gegenwirkung eine⸗ ſtarken Deckungsgegners kann auch nur entfernt den Wert durchgreifender Leichtathletik erſetzen. Darum hinaus auf die Bahnen und den Raſen. Der Fußball kann und ſoll zur echten Kunſt erhoben werden und in dieſem ſeinem vollendeten künſtleriſchen Moment liegt die natürliche Vorausſetzung— und Verpflichtung— zur Erlangung des reifſten Standes alle Ausbildungsmöglichkeiten und Faktoren heranzu⸗ ziehen. Viele Manmſchaften würden vor einem Rückgang der Foem bewahrt oder zur letzten oder doch höheren erfolgreichen Entfaltung geführt werden, wenn ſie an dem ſtärkenden, unerſchöpflichen Que der Leichtathletik ſchöpfen würden. Vollſtändig unangebracht wäre es, vielleicht an einzelſtehenden Beiſpielen großer Vereine, die ſich auf ein ausgeſucht veranlagte⸗ Material zu ſtützen vermögen, und die Leichtathletik zu entbehren können glaubten, das verfehlte Vorbild zu ſuchen. Auch dort würde der Erfolg ein noch ausgeſprochenerer ſein, und außer allem Zweifel ſteht, daß in den allererſten Weltfußballmannſchaften die Leicht⸗ athletik, oder nahe verwandte Arten als Zaubermittel de⸗ Gipfel⸗ erfolges angewandt werden. Vor den Erfolg ſetzen die Götter die Mühe und keine Arbeit, kein Schweiß darf dem wirklich ernſt ringen⸗ den und echten Sportsmann zu viel ſein. Im überragenden Erfoig ſieht er den reichen Lohn ſeines umfaſſenden Strebens. Athletik Zum Tode des Weltmeiſters Sauerer. Zu bem Tobde Frand Sauerers, des deutſchen Weltmeiſters im Ringkampf, erfahren wir noch, daß der Wettkampf an dem tragiſch verlaufenen Aben zwiſchen Sauerer und dem Deutſchamerikaner Balgmann ſeit Minuten im Gange war. Die beiden Gegner wollten eben nach der erſten Pauſe ihre Kräfte von neuem meſſen, als Sauerer vlötzlich laut⸗ los zu Boden fiel. Sein Tod, der nach ärztlicher Begutachtuna dur Herzſchlag erfolgte, muß ziemlich unvermittelt eingetreten ſein. Herr Sauerer, der in Ausübung ſeines ſportlichen Berufes vom Tod hin⸗ weggerafft wurde, ſtand im Alter von 48 Jahre. Seine ſterblichen Ueberreſte wurden am Montag vormittag im hieſigen Krematoriu eingeäſchert. An der Leichenfeier nahmen Sportskollegen und Kün ler von„Groß⸗Freiburg“ und vom„Kaſino“ faſt vollzählia teil, ferner waren bei der letzten Ehrung zugegen Direktor Kohlhofer von deß Sinnerhalle(Groß⸗Freiburg) und Direktor Kiſtner vom„Koloſſeum (Karlsruhe). Die Urne mit der Aſche des Verſtorbenen wird acht deſſen Gattin nach Augsburg, dem Wohnſitz des Ehevaares verbra werden. Mainzer Negatta Zur Mainzer Regatta batten 208 Boote mit über 1100 Ruderern gemeldet, ſo daß die Rennen auf 30 ausgedehnt werden mußten. Alles von Namen und Klana im Ruderſport des beſetzten und unde⸗ ſetzten Gebietes hatte ſich ein Stelldichein gegeben. Am erſten wurde die Reaatta durch ſtarken Wind und Wellenſchlaa beeintta tiat, ſo daß einige Boote abſackten. Am zweiten Tag war die Witte, rung aünſtiger, ſo daß die Rennen vor zahlreichem Beſuch ohne Un fall abgewickelt werden konnten. Die einzelnen Rennen hatten folgende Eraebniiſe: Erſter Taa: 1. Rhein⸗Vierer: 1. Ruderriege Eſſen 800.— 2. Zweier obne Steuermann: 1. Kölner Klub f. W.— 3. Junioren Einer: 1. Kobeg zer R. Geſ.(Kröll).01.8.— 4. 2. Vierer ohne Steuermann: 1. 1. K 65 ner Kl. f. W.:16,2.— 5. Gaſtvierer: 1. Caſteller R. Geſ.:15 2. Mainzer R. Geſ., 3. Ludwigshafener R. V.:25,8.— 6. Junioren Achter: 1. Rennen: 1. Caſteller R. Geſ.:46, 2. Rennen: 1. R. Geſ. Trier, 2. Rhenania Koblenz, 3. Tudwiashafener. V.— 7. Leichter Vierer: 1. R. V. Koſtheim⸗Guſtavsbura:87,4. 7 8. Zweiter Einer: 1. Kölner R. V. 77(Quebe):18.8.—9. 1. Jung⸗ mannen Vierer: 1. Mainzer R. V.:43.— 10. 1. Vierer ohne Steue mann: 1. Kölner Kl. f. W. Sp.:48,8.— 11. Zweiter Jungmannen Vierer: 1. Rennen: 1. Frankenthaler R. V.:25.6, 2. Renner 1. Kölner Kl.. W. Sp..18. 2. Wormſer R. B.— 12. Jweig, Achter: 1. Kölner R. V. Ludwigshafener R. V. aab auf, na dem die beiden Mainzer Boote zuſammengeſtoßen waren. Zweiter Taga: 13. Junamannen Vierer: 1. Mainzer R. V.:15.— 14. Erſter Vierer(Junioren): 1. Ludwiasbafener R. V.:14.—15. Datz pelzweier ohne Steuermann: 1. Frankfurter R. V.:14.8.— 5 Großherzogs Vierer: 1. Kölner Kl. f. W. Sp.:58.2.— 17. Iwette. Vierer: 1. Mainzer R. V.:09,8.— 18. Jungmannen 1. Koblenzer R. Geſ.:38,8.— 19. Rheinvokal⸗Einer: 1. Frankfunaf, R. V.(Flintſch):36,6.— 20. Akademicher Vierer: i. Bonner Ain⸗ ſerſportverein:53,2.— 21. Dritter Vierer: Erſtes Rennen: 1. K B. Mülheim:38.6. Zweites Rennen: 1. Ludwiashafener 25 8. 6241.— 22. Dritter Achter. Erſtes Rennen: 1. Kölner N. Gef. g. Zweites Rennen: 1. Kölner R. V.:10.— 24. Erſter Achter: 1. ner Kl. f. W. Sp.:08. 33. Internationale Frankfurter Ruder⸗Regatla Zu der am 28.—29. Ju ni ſtattfindenden 38. Nuder-Regalta duſ Frankfurter Regattavereins ſind von 51 Vereinen 296 Boote ſind 1505 Ruderern zu 24 Rennen gemeldet worden. Sieben Rennen em ſo ſtark beſetzt. daß eine Teiluna derſelben notwendia iſt. Bei erder, mit 33 Booten beſetzten Rennen iſt ſogar eine Dreiteilung erfor, uch lich. Aus dem Auslande ſind der Ruderverein„Laga“ Delft der duch zur Henlen⸗Reaatta aemeldet iſt. und der Polntechniker R. Kl. Atub⸗ gemeldet: Norddeutſchland iſt durch den Verliner Ruder Au⸗ die R. G. Nelſon⸗Halle und R. V. Hanſa⸗Hambura vertreten. gen dem Rbeinjſch- Weſtfäliſchen Revfer ſind die Meleienzer ſchwächer eingelaufen, doch haben die Kölner Vereine, die Koblen f „Rhenania“ und der Waſſerſport⸗Verein Düſſeldorf erſtklaſſia augfurt det. Alle erſtklaſſigen Rennen ſind ſehr aut beſetzt. von Franend hat die„Germania“ alle erſtklaſſigen Rennen im Achter. Pietdahren Einer gemeldet. Die fränkiſchen Vereine, deren Reaatten ſeit Fieſem von Frankfurt⸗Offenbach ſehr ſtark beſucht werden, ſind auch in dians, Jahre bis auf einen Bamberger Verein wieder faſt vollſtändin d⸗ geblieben. Dagegen haben die Mainzer und Mannbeim⸗ de⸗ wiashafener Vereine ſich ſehr aut an den Meldungen gen⸗ teiliat. Auf die einzelnen Bootgattungen verteilen ſich die ohne nen auf 48 Einer, 5 Zweier, 10 Doppelzweier, 15 Vierer ſind Steuermann. 149 Vierer und 69 Achter. Die einzelnen Rennen wie folat beſetzt: Erſter Tag * 1. Begrüßungspreis. Junior⸗Einer. 1. Abt. 1 Nürngenn⸗ .⸗V.: 2. Frankfurter Germania(Oppenheimer): 3..⸗G. 25910 (Rutſchler); 4..⸗C. Oberrad(Weiß); 5..G. Worms wal 6. Kölner.⸗V.; 7..⸗V. Hellas Offenbach; 8. Ulmer Rkl. Do 1 ad 9. Frankfurter Germania(Wels)— 2. Abt. 10..⸗G. Dpacher (Strate); 11. Gießener Rg.; 12. Fechenheimer.⸗R.; 13. Offengnzer R. V. 14. Verliner Ruderklub; 15. Hanauer Haſſia; 16. M chen .⸗V.; 17. Karsruher.⸗V.— 2. Preis des Deut ſelenz Ruderverbandes. Vierer. Wanderpreis. 1. Rhenania, Höch t. 2. Kaſteler Rg.; 3. Frankfurter Germania: 4. Rkl. Naſſovig, 855 5. Offenbacher Undine; 6. Stuttgarter.⸗G.; 7. Mainzer⸗ Na 3. Preis vom Mühlberg. llunion⸗Vierer. 1. Abt..% V. .-.; 2..⸗G. Oberrad; 3. Hellas Offenbach: 4. Offenbacher anſa 5. Mainzer.⸗V.; 6. Frankfurter Rkl.; 7. Rheinkl. Alema offen⸗ Karlsruherz 8. Hanauer Haſſia; 9. Bamberger N. B. 10 Rll. bacher.-VB. 11..⸗V. Ems 12. Rtl. Scar Saarbrücken gaſſerſp⸗ Griesheim; 14. Frankfurter Rkl.; 2. Abt. 15. Kölner Wafacher 16. Heilbronner Schwaben; 17. Kaſteler.⸗G.: 18. Offel ner Undine: 19. Mannheimer Rkl.; 21..⸗G. Worms; 22. Rg. Trier: 20. Ludwigshafe ne 23. Heidelberg! ihr kei ſch FFF ˙ ͤööer Montag. den 16. Juni 1924 Mannheimer General⸗Anzeiger(Morgen⸗Rus gabe) 5. Seite. Nr. 275 Leſt für kleine und große Leute Die Dorbereitungen Wer am Freitag abend durch die Räume des Roſengartens ging, mochte dan Kopf ſchütteln und ſich fragen, wie kann bis mor⸗ gen Nuchmittag alles fix und fertig ſein, damit der äußere Rahmen des Feſtes ſich würdeg präſentiert? Wohl waren hunderte fleißiger Hände kälig, malten, hämmerten, packten aus, ſchleppten, aber überall auch war alles im Entſtehen halbfertig, eben begonnen Und am amstag morgen, als einige Mitglieder des Ehrenausſchuſſes die feierliche Vorbeſichtigung darſtellten— welch anderes Bildl In der Wandelhalle war das großſtädtiſche Café erſtanden, entzückende kleine Tiſchchen ſtanden einladend bereit, blumengeſchmückt, leckere Kuchen und Tortey harrten des Verzehrtwerdens und in den Teewagen war⸗ beten Süßigkeiten des Herumgefahrenwerdens. Und in dem gewalti⸗ gen Nibelungenſaal überall Ordnung, vollendeber Ausbau, geſchmack⸗ voller Aufban. Von roten Bändern umflattert die großen Lüſter der Decke, dazwiſchen rieſige japaniſche Schirme in leuͤchtenden Farben, umſäumt von bunten Papierlaternen, Girlanden von Lampions ſchwangen ſich über die Logen der Empore und überall leuchtete feſt⸗ liches Grün aus Niſchen und Ecken. Auf der Empore im letzten Auf⸗ bau begriffen die Ausſtellung einer reichbeſchickken Tombola. Mitten im Saale, hochaufſtrebend mit einem bewimpelten Kranz geziert, ragte ein Klettermaſt zur Decke und nahe dem Gartenhaupt⸗ ausgang lächelte ein Blumenkiosk freundlich in den Saal. Auf r Empore ſann der Leiter des Kaſperletheaters den letzten Späßen nach, mit denen er die Kinder ergötzen wollte und auf der Rutf chbahn im Garten wurden Probefahrten unternommen, während das Karuſſell ſich zögernd erſtmals in Bewegung ſetzte und im Bienkeller rollten die Fäſſer ſchon zur Schenke. Und ummer noch beſſerten die vielen Hunderte, die ſich mit größter Auf⸗ opferung in den Dienſt der Sache geſtellt hatten, da und dort, gaben den Patromatsdamen der Verkaufsſtände ihre letzten Anweiſungen, teilten den anſtrengenden Dienſt der Mitarbeiterinnen für die Nach⸗ mittags⸗ und lang en Nachtſtunden ein. Und manche der jungen und jüngſten Damen erkannte, wie ſchon aus den zeitraubenden Arbeiten der Vortage, daß ein Mitwirken an einer ſolchen großzügigen Ver⸗ anſtaltung weniger ein Vergnügen, als eine ganz gewaltige An⸗ ſtrengung und Arbeitsleiſtung ſei. Weiß Gott, es war gearbeitet worden, mit Fleiß und Umſicht und die Leiter wie die Ausführenden durften mit Stolz und Befrie⸗ digung auf das Erreichte zurückſchauen Alles ſchien aufs beſte vor⸗ bereitet und der günſtige Kartenverkauf erweckte berechtigte Hoff⸗ nungen auf einen günſt gen finanziellen Ertrag. Denn nicht um ihrer ſelbſt willen hatten ſich Herren und Damen aller Geſellſchafts⸗ kreiſe in den Dienſt der Sache geſtellt, nicht aus irgendwelchen Eitel⸗ keits⸗ und Erwerbsgründen zahlloſe Stifter aus privaten und ge⸗ ſchäftlichen Kreiſen durch Spenden an dem finanziellen Unterbau des Feſtes beteiligt, ſondern aus Menſchen⸗ und Nächſtenliebe und der — der ſchönſten ſozialen Pflicht: Not zu lindern und zu Ifen. Der Zweck des Feſtes war, Mittel mufzubringen, Kindern, die in der körperlichen Entwick⸗ lung zurückgeh lieben ſind, die Möglichkeit zu ſchaffen, ſich durch Land⸗ aufenthalt zu kräftigen. Es war alſo nicht nur der charitative Zweck, ſondern auch der eminent vaterländiſche— denn in der Jugend eines Volkes liegt ſeine Zukunft beſchloſſen—, der dem geplanten Unter⸗ nehmen die Sympathien weiteſter Kreiſe erwerben mußte. „Die Arbeitsgemeinſchaft für Kindererholung E. V. Mannheim, der Zuſammenſchluß aller Vereine Mannheims, die ſich auf dieſem Gebiete betätigen(Altkath. Jugendpflege, Aus⸗ ſchuß für Arbeterwohlfahrt, Evangel. Jugendamt, Ifrael. Frauen⸗ bund„Caritas“, Kath. Caritasverband, Zweigſtelle Mannheim, Verein für Fer jenkolonien, Vereinigung für Schülerferienreiſen) konnte durch pripate Sammlungen die für ihre Zwecke benötigten Mittel in jetzigen Zeiten nicht aufbringen. Von rund 30 000 Schul⸗ kindern Mannheims(einſchließlich der höheren Lehranſtalten) ſind etwa 10 000 in ihrer körperlichen Entwicklung merklich zurück⸗ geblieben. Rund 5000 ſind als dringend erholungsbedürftig zu be⸗ deichnen. Eine Entſendung in ſo großer Zahl iſt heute ganz un⸗ möglich. Für 1924 konnte daher der Verein nur die Entſendung von 1500 der allerelendeſten Kinder vorſehen. Wenn aber nur don jeder Kur durch den Verein ein Drittel— ein ſehr knapper nteil, da die Eltern in den augenblicklichen Notzeiten meiſt kaum die Hälfte der Kurkoſten ſelbſt tragen können— des entſtehenden Aufwandes ſollte getragen werden können, ſo wären dafür etwa 30 000 4 nötig. Nach kürzlichem Eingang von namhaften Zuwen⸗ gen aus Wohttätigkeitsſtiftungen durch den Oberhürgermeiſter ung ſtaatlichen Zuſchüſſen ſtanden der Arbeitsgemeinſchaft etwa 8000 Mark zur Verfügung. Der Entſchluß, die dringend benötigten Mittel durch die Veranſtalfung eines Feſtes aufzubringen, wurde der Ar⸗ beitsgemeinſchaft nicht leicht. Abgeſehen von Bedenken mehr ethiſcher Art war der Erfolg derartiger Veranſtaltungen in letzter Zeit nicht zmmer befriedigend. Die Idee fand aber vom erſten Augenblick an, beſonders bei allen Kreiſen, auf deren opferwillige Mithilfe der Verein angewieſen war, derartig begeiſterte Aufnahme, daß nach emigen Vorbeſprechungen die feſtere Organiſation gewagt werden durfte. Der Charakter des Feſtes als Kinderfeſt ſollte aus leicht er⸗ ſichtlichen, nicht weiter beſonders zu begründenden Erwägungen her⸗ dus, gewahrt werden. Das Feſt wurde deshalb ſtreng geteilt in eine Veranſtaltung für kleine Leute und in eine folche für die Erwachſenen. Der Verlauf Mit einiger Beſorgnis ſahen alle, die an der Durchführung der Veranſtaltung beteiligt waren, nach dem Barometer und nach dem Himmel, der noch am Freitag ein mißmutiges und grämliches Geſicht geigte. Als aber am Samstag vormittag der Regen ſich nicht fort⸗ ſetzte und gegen Mittag ſogar ein wenig die Sonne herauskam, ſchwand alle Beſorgnis. Und als um 3 Uhr das Feſt für die Kinder begann, da ſtrömten von allen Seiten die Eltern, die Mütter, die Großeltern, die Tanten, Onkels, Baſen, Vettern mit ihren Lieblingen nach dem Roſengarten. Und es war ein Begrüßen und Rufen und ein Gewuſel, ein Gezappel— als ob ganz Mannheim nur aus Kindern beſtehe! An die 4000 Kinder werden es geweſen ſein, die in den Räumen des Roſengartens ihre Stimmen erſchallen ließen— rechte gute pälzer Stimmen, die gar nichts von Zaghaftig⸗ keit an ſich haben, aber der Ueberraſchung und dem Jubel in hellſten Tönen Ausdruck zu geben vermögen. Es war eine Luſt, der Freude der Kinder zuzuſehen und ſich in das bunte Gewühl zu ſtürzen kann man nicht ſagen, ſondern ganz vorſichtig einzufügen, denn die ganz Kleinen krabbelten faſt am Boden! Jubel umſchallte die„Rutſch⸗ bahn“, Lachen ſtieg auf um das„Kaſperletheater“, Lachen um ben „Wahren Jakob“, zum Karuſſell drängten ſich Hunderte voll Un⸗ geduld. Vielfarbig ſchwebten die Luftballons über den Köpfen und urter„Freudengeheul“ entwich mehr als einer hinauf zur Decke des Nibelungenſaals, von wo er wohl inzwiſchen ſchrumplig und unan⸗ ſehnlich wieder herabgekommen ſein wird. Wärſt nit aufigſtieg'n! Immer fröhlicher wurde die Stimmung einer harmloſen kindlichen Ausgelaſſenheit. Auch dem leiblichen Gedeihen war vorgeſorgt, Zucker⸗ Schokolade⸗, Eis⸗, Limonade⸗ und Waffelbude waren von dichten Scharen umlagert und bald waren die roſigen Mäulchen ſchokoladenbraun verziert und verſchmiert und die plappernden Mäuler auf kurze Zeit geſtopft. Herrlicher Kaffee lockte in der Wau⸗ delhalle, wo ein förmliches Anſtehen auf Plätze ſtattfand. Viel Freude machten den Kindern auch die originelle Spielwarenbude und die hübſchen Arbeiten des Fröbelſeminars, auch unter den Büchern lockte manches und die Juxbude, von ihrer Inhaberin ganz ungewöhnlich reizvoll ſelbſt geſtaltet, wurde beſtaunt und be⸗ ſucht. Dazwiſchen begaben ſich auf dem Podium mancherlei Dinge, die Aufmerkſamkeit erheiſchten. Reizvolle Kindertänze„Der kleine Kavalier“(Tanzſchule Häns) erfreuten durch die Anmut ihrer Durchführung und der Zirkus„Bums die Bums“ bot in reich⸗ ſter Abwechſlung alles, was man von einem weltſtädtiſchen Unter⸗ wehmen verlangen kann, von der Pferdedveſſur bis zum zahmen Löwen, vom Auguſt bis zum Ringkämpfer und Zauberkünſtler. Mitglieder des Nationaltheaters hatten ſich in den grünen Wagen begeben und produzierten ihre erſtaunlichen Künſte! Eine Kin⸗ dertombola vergab allerhand Gaben, auch nützlicher Art. Nur zu raſch war es 7 Uhr, und des Abſchieds herbe Stunde ſchlug für 5 Kimder, die ſicher noch ſtundenlang den bunten Trubel mitgemacht ätten. Huſch, huſch, kamen die Heinzelmännchen und wiſchten, und fegten und ſchruppten und fummelten— 729 Uhr: und das Feſt für die großen Leute konnte beginnen! Ein Beſuch, wie ihn die größten Optimiſten nicht erwartet hatten! Eine drangvoll fürchterliche Enge, die den Verkehr zu reinſten Schiebetänzen werden ließ, während das Tanzen im Saal kein reines Vergnügen war! Eine Stimme der Ueberraſchung, der Anerkennung und der Bewunderung über die Schönheit der Ausſchmückung, über das Gebotene. Noch reizvoller als am Nachmittag war das Bild im Glanz der abendlichen Beleuchtung, und die Verkaufsbuden in magiſchem Licht luden zu Kauf und Verweilen ein. Ein frohes Treiben entwickelte ſich, ſei es an der„Weinbude“ und in der „Likörbar“, ſei es bei dem vielumſchwärmten„Sektausſchank“, der um 3 Uhr nur noch über Eiswaſſer verfügte, bei der„Schießbüde“ oder dem„Wahrſager“, bei der„Wurfbude“, wo ſich die Geſchickten ſoviel Scherben zuſammenwerfen konnten, daß ſie Glück zeitlebens einfach haben müſſen. Der„Graphologe“ zeigte den Balken im Auge des Neugierigen und die„Eisbude kühlte die erhitzten Köpfe (ob auch die hitzigen Gemüter und Herzen?) und der Schmaucher fand Zigarren und Zigaretten in jeder Auswahl, indes die ſüße Gattin an Pralinés, Schokolade und Waffeln Vorrat für weitere eheliche Süßigkeit ſammelte! Im„Café“ ſaßen die Beſchaulichen und die— Verliebten und im„Bierkeller“ die Seßhaften. Wer einmal glücklich bei Bier und Wurſt war, der ließ keinen andern mehr rin! So egoiſtiſch ſind ſie, die Biertrinker und Wurſchteſſer! Wir ſahen uns oben, wo das Cabaret„zum grünen Marabu“ nicht ſtattfinden konnte, weil der Marabu inzwiſchen wahrſcheinlich für eine Damenhalskrauſe der Tombola gerupft worden war und ſich im alſo derangierten Koſtüm nicht aufzutreten getraute, allerlei ſchöne Tanzdarbietungen an, die von dem Geſamtballett des Nationaltheaters unter Leitung und Mitwirkung von Ballettmeiſter Kreideweiß von den Tanzſchulen Urſula Back und Aenni Häns beſtritten und allerſeits(ſoweit man nicht mit ſeinen höchſt privaten Angelegenheiten beſchäftigt war) mit dankbarem Beifall aufge⸗ nommen wurden. Und, wer hätte es gedacht: die„Tombolaloſe“ waren bald ausverkauft, und die glücklichen Gewinner lachten ſich ins Fäuſtchen, das die anderen ballten! Was ſonſt noch war— oder hätte ſein ſollen, unter der künſtleriſchen Geſamtleitung Alfr. Goethe als Reiſeführer Von Gerd Damerau(Kaſſel) Goethe iſt uns der Inbegriff des harmoniſchen Menſchen, der wie kein anderer ſein Weſen mit der Welt in Einklang zu bringen wußte. Er war ein Lebenskünſtler, wie er in Jahrhunderten nur ſelten einmal erſcheint. Was Goethe auch unternahm, er wußte ales bis auf den Grund auszuſchöpfen. Wem drängten ſich in den Vochen, da unzählige Deutſche nach Italien reiſten und genau ſo wiederkamen, wie ſie über die Alpen gegangen waren, nicht Ver⸗ gleiche mit der Goetheſchen Art zu reiſen auf. Welch ein tiefes r ebnis wurde ihm das Südland, wieviel an unvergänglichen Wer⸗ ging von dieſem Aufenthalt in ſeine Werke über. Aber wie Lußte Goethe auch zu reiſen! Man ſtelle unſer Zeitalter der Uruszüge und Luxusgaſthäuſer neben die Einrichtungen der da⸗ maligen Zeit. Viele unſerer Zeitgenoſſen würden von vornherein Nfff jedes Kennenlernen der Welt verzichten, wenn ſie ſtatt des litzzuges der mit Pferden beſpannte Wagen durchs Land führte, enn ſie ſich nicht auch unterwegs zu jeder Friſt alle gewohnten equemlichkeiten verſchaffen könnten. Haſt und Unraſt ſind die eeſten Gottheiten unſerer Tage, und ſie jagen die Menſchen von em u laſſen. Mit wieviel mehr Gewinn aber reiſt man, wenn man füßſe Modegötter abſetzt und an ihrer Stelle Goethe zum Reiſe⸗ ührer wählt. Goethe iſt bis ins höchſte Alter hinein ein Freund des neiſeng N 9 Aene Lebensgefühl ſtürmte 8 als Jüngling„dem Schnee, dem Regen, dem Wind entgegen 5 die umgegend von Frankfurt und Straßburg, machte Fahr⸗ —5 auf der Lahn, dem Rhein und Main, ritt ſpäter mit ſeinem droßherzoglichen Freunde,„auf einem kleinen Pferdgen ſitzend, urch das Weimarer Land, durch den Harz und hat nach eigenem Wfeeil in pierzig Jahren Thüringen nach allen Seiten„zu Wagen, ferd und Fuß“ durchſtreift; reiſte dann in höherem Alter zu fal gen und dichtete noch als Vierundſiebzigjäbriaer auf der Rück⸗ Chrt von Marienbad die liebe⸗ und lerddurchwühlte Marienbader⸗ agie. In den„Wanderjahren“ gibt er ſeiner Meinung über die Wweglichkeit in folgenden Worten Ausdruck:„So groß der hohe aldt. des Grundbeſitzes und aller auf den Boden gegründeten Ver⸗ ei tniſſe von Eltern⸗, Kindes⸗ Bürger⸗ und Vaterlandsliebe, als woentlicher Grundfeſte alles Daſeins, und als das Erſte und Beſte, ſten dem Menſchen werden kann, auch iſt,— ſo beſtehen die mei⸗ ſtet und höchſten Güter desſelben doch in dem, was er tut und lei⸗ Leß, alſo im Beweglichen und in demjenigen, was durchs bewegte erf en gewonnen wird.“ Für Goethe war das ein tätiges Handeln ordernde Reiſen ein notwendiger Ausgleich und ein Gegenge⸗ Eindruck zum anderen, ohne ihnen Muße zur Vertiefung Ih wicht gegen ſeine ſonſtige Tätigkeit. Ueber den Wert des Reiſens für ihn ſchrieb er einſt:„Die Sache iſt, daß ich wieder Intereſſe an der Welt nehme, meinen Beobachtungsgeiſt verſuche und prüfe, wie weit er mit meinen Wiſſenſchaften und Kenntniſſen geht, ob mein Auge licht, rein und hell iſt, wie viel ich in der Geſchwindig⸗ keit faſſen kann, und ob die Falten, die ſich in mein Gemüt ge⸗ ſchlagen und gedrückt haben, wieder auszutilgen ſind. Schon jetzt, da ich mich ſelbſt bediene, immer aufmerkſam, immer gegenwärtig ſein muß, geben mir dieſe wenigen Tage hier eine ganz andere Elaſtizität des Geiſtes; ich muß mich um den Geldkurs bekümmern, wechſeln, bezahlen, notieren, ſchreiben, anſtatt daß ich ſonſt nur dachte, wollte, ſann, befahl und diktierte.“ Ihm kam es darauf an, nicht gefühlsmäßig Eindrücke aufzu⸗ nehmen, ſondern ganz objektiv die Tatſachen zu erfaſſen. Er lernte von allem und 5 nichts war ihm zu gering oder zu unbedeu⸗ tend, um ſich damit eingehend zu beſchäftigen. Wie man ganz ſyſtematiſch vorgehen müßte, die gewonnenen neuen Eindrücke zu wirklichem Nutzen feſtzuhalten, das hat Goethe einſt einem jungen Muſiker vor Antritt ſeiner erſten Reiſe erklärt:„Beobachten Sie mit Unbefangenheit, legen Sie den Dingen nichts von dem Ihrigen bei und unter! Es wird gut ſein, wenn Sie ſich vorläufig ein möglichſt ausgeführtes Schema aller der Dinge notieren denen Sie re Aufmerkſamkeit zuwenden wollen, mit Hauptrubriken und Unterfragen... Sie entgehen damit der Gefahr, Umſtände zu überſehen, Ihre Beobachtungen erhalten Vollſtändigkeit uſw. Füh⸗ ren Sie überdies, wie dort auch unterwegs ein genaues Tagebuch, worin Sie alles, auch das ſcheinbar Geringfügige, aufzeichnen. Es gibt nichts, über das ſich nicht intereſſante Beobachtungen anſtellen ließen. Gewöhnen Sie ſich alſo, über jede Erſcheinung eine Be⸗ trachtung oder mehrere zu machen.“— Wer allerdings, wie es bei dem großen Heere der Reiſenden meiſtens geſchieht, von ſich aus nichts dazu tut, die Eindrücke in der rechten Weiſe aufzunehmen und zu verarbeiten, wer außerdem immer noch das Gefühl hat, nicht auf ſeine Koſten zu kommen, der wird kaum befriedigt von ſeiner Reiſe heimkehren. Für all dieſe Menſchen ſchrieb der Reiſe⸗ künſtler Goethe folgende beherzigenswerte Sätze:„Hier will ich eine Bemerkung herſetzen über den Punkt, in dem ſo manche Rei⸗ ſende fehlen, in dem ich auch ſonſt gefehlt habe. Jeder denkt doch eigentlich für ſein Geld auf der Reiſe zu genießen. Er erwartet alle die Gegenſtände, von denen er ſo vieles hat reden hören, nicht zu finden, wie der Himmel und die Umſtände wollen, ſondern ſo rein, wie ſie in ſeiner Imagination ſtehen, und faſt nichts findet er ſo, faſt nichts kann er ſo genießen. Hier iſt was zerſtört, hier was angekleckt, hier ſtinkt's hier raucht's hier iſt Schmutz uſw., ſo in den Wirtshäuſern. mit den Menſchen uſw.“ Und weiter: „Der Genuß auf einer Reiſe iſt, wenn man ihn rein haben will, ein abſtrakter Genuß, ich muß die Unbequemlichkeiten, Widerwär⸗ Landorys, iſt in einem künſtleriſch ſehr hübſch ausgeſtatteten Programmheft nachzuleſen. Hier iſt nur noch feſtzuſtellen, daß es ein großer Erfolg war, der ohne Zweifel dem gute Zwecke er⸗ hebliche Summen zugeführt haben dürfte. Die Wiederholung am geſtrigen Sonntag ſah ſchon am Nachmittag wieder eine ſtattliche Beſucherſchar, unter denen die Kinder natürlich wieder in der Ueberzahl waren. Die Stimmung war wieder die denkbar fröhlichſte. Die Abendveranſtaltung war ebenfalls ſehr gut beſucht, doch herrſchte nicht die Ueberfüllung des Vorabends, ſo daß mehr dem Tanz gehuldigt werden konnte. Das Café und der Bierkeller hatten wegen„Betriebsſtoffmangel“ geſchloſſen. Da⸗ für wirkte eine„Jazz“⸗Kapelle mit Erfolg und Eifer und während wir dieſe Zeilen ſchreiben, wird erzählt, daß dem„Grünen Marabu“ die Federn wieder gewachſen ſeien. Er wird alſo wohl von Hans Herbert Michels in Freiheit dreſſiert vorgeführt werden. Der Umſatz an beiden Tagen übertrifft alle Erwartungen, ſo daß ein ſchöner Reingewinn herausſpringen dürfte. Damit iſt der Zweck der wohlvorbereiteten und wohlgelungenen Veranſtaltung er⸗ füllt, ein wenig Licht und Freude in arme Kinderherzen einziehen zu laſſen, indem ihnen das koſtbarſte Gut des Menſchen, Geſund⸗ heit zurückgegeben werden kann. Das Bewußtſein, dazu nach Kräften beigetragen zu haben, wird der ſchönſte Lohn derer ſein, die in unermüdlichem Eifer für das Zuſtandekommen des Feſtes ihre ganze Kraft eingeſetzt haben und derer, die durch Stiftungen das reiche finanzielle Ergebnis ermöglicht haben. Wirtſchaſtliches und Soziales Preisſteigerungen der Produktionskoſlen im Zeitungsgewerbe Der Preis für das Zeitungspapier beträgt vom 4. Juni ab 31%½ Pfg. je kg. Für dieſe Menge hat man vor dem Kriege durch⸗ ſchnittlich 20 Pfg. bezahlt. Der Preis iſt alſo um rund 55 vom Hun⸗ dert höher, als im Frieden. Die Ausgaben für Löhne und Gehälter ſind ſeit Anfang dieſes Jahres dauernd geſtiegen und ſtellenweiſe auf das doppelte gewachſen. Dieſe Preisſteigerungen ſind inſofern be⸗ dauerlich, als es bei der darniederliegenden Wirtſchaft höchſt er⸗ wünſcht wäre, die Preiſe für die Zeitungen und Anzeigen herunter⸗ ſetzen zu können, um dadurch der Verbreitung der Zeitungen und der Anpreiſung der Waren durch die Tages⸗Zeitungen den größten Spiel⸗ raum zu laſſen. Das wird leider durch die Steigerungen der Pro⸗ duktionskoſten ſtark behindert. Eigentümlich iſt es aber, daß deutſches Zeitungspapier im Auslande billiger abgeſetzt werden kann als im Inland. Die Organiſation der Zeitungsverleger wird ſich daher im Intereſſe der Allgemeinheit mit dieſer Angelegenheit dringend be⸗ ſchäftigen müſſen. Tagung des Badiſchen Verkehrsverbandes Ueber die geſchäftlichen Derhandlungen die, wie mitgeteilt, am Samstag vormittag in der Heidelberger Stadthalle ſtattfanden, iſt noch folgendes zu berichten: Die Be⸗ ſprechung aller aktuellen Verkehrsfragen ſtand im Mittelpunkt der Tagung. die Meinungen über die Auto⸗ verkehrsſperre an Sonntagen waren geteilt. Die Ver⸗ treter der kleineren Städte vertraten übereinſtimmend den Stand⸗ punkt, daß die durch die Bezirksämter erlaſſenen Beſtimmungen nicht zu ſcharf ſind. Bürgermeiſter Menges⸗Gernsbach beklagte ſich über die Rückſichtsloſigkeit eines großen Teils der Kraftwagen⸗ führer, die zu ſchnell fahren und zuviel Lärm machen würden. Durch Gernsbach ſeien kürzlich an einem Tage über 1500 Kraft⸗ wagen gefahren. Herr Pfänder, Vorſitzender des Freiburger Verkehrsvereins, regte an, mit dem für das nächfte Jahr geplan⸗ ten badiſchen Heimattag ein Trachtenfeſt zu ver⸗ binden. Oberregierungsrat Schifferdecker empfiehlt bei der Beſprechung der Auslandspropaganda die Einführung eines Hotelnachweiſes in Baden. In Hamburg ſeien die Hoteliers Geſellſchafter einer derartigen Einrichtung. Oberregierungsrat Fingado⸗Karlsruhe betonte bei der Er⸗ widerung auf die geäußerten Eiſenbahnverkehrswünſche, daß die Reichsbahndirektion Karlsruhe, die den Sommerfahrplan wieder wie früher am 1. Mai in Kraft treten laſſen wollte, überſtimmt worden ſei. Züge, die im Winter nicht gefahren werden, ſollen nach Mög⸗ lichkeit ſchon am 1. Mai wieder eingelegt werden. Die Möglichkeit, die Fahrgeſchwindigkeit der Vorkriegszeit wieder zu erreichen, ſei zu bezweifeln. Die zur Verfügung ſtehenden neuen Lokomotiven ließen aber eine Verbeſſerung zu. Die Verkürzung der Fahrzeit über den Schwarzwald ſolle mit allen Mitteln angeſtrebt werden. Der Redner hat die Hoffnung, daß es gelingen werde, den ſehr zurückgegangenen Auslandsverkehr, beſonders aus Holland, wieder zurückzuerlaugen und auch den linksrheiniſchen Verkehr in größerem Umfange wieder durch Baden zu leiten. Der Pfingſtverkehr habe nicht den Erwartungen entſprochen. Die Schnellzüge ſeien im all⸗ gemeinen ſehr ſchlecht beſetzt, offenbar infolge der Geldknappheit. An den Reichspräſidenten wird folgendes tigkeiten, das, was mit mir nicht ſtimmt, was ich nicht erwarte, alles muß ich beiſeite bringen, in dem Kunſtwerk nur den Gedan⸗ ken des Künſtlers, die erſte Ausführung, das Leben der erſten Zeit, da das Werk entſtand, herausſuchen, und es wieder rein in meine Seele bringen, abgeſchieden von allem, was die Zeit, der alles unterworfen iſt, und der Wechſel der Dinge darauf gewirkt haben. Dann habe ich einen reinen, bleibenden Genuß, und um deſſentwillen bin ich gereiſt, nicht nur des augenblicklichen Wohl⸗ ſeins und Spaßes willen. Mit der Betrachtung und dem Genuß der Natur iſt's eben das. Trifft's dann aber auch einmal zuſam⸗ men, daß alles paßt, dann iſt's ein großes Geſchenk.“ Wer in dieſem Sinne zu reiſen verſteht, der wird es niemals bereuen, Goethe zu ſeinem Reiſeführer erwählt zu haben. Theater und Muſſk 5 Freilichtſpiele im Schloßhofe zu Heidelberg. Samstag, den 22. Juni finden abends im unvergleichlichen Schloßhofe zu Heidel⸗ berg groß angelegte Freilichtaufführungen von Schillers Schauſpiel „Die Räuber“ ſtatt bei Fackelſchein, mit Schloßbrand und allen Möglichkeiten des Freilichttheaters, Karl Moor iſt Otto Laubin⸗ ger vom Stadttheater Berlin, Franz Moor wird von Franz Sauer, die Amalia von Hedwig Lillie dargeſtellt; die Inſzene erfolgt durch Max Malen. Anſchlüſſe an alle Züge ermöglichen leicht den Beſuch der Aufführungen. Wiedererſcheinen der Zeitſchrift für bildende Kunſt. Seit⸗ dem im vorigen Sommer infolge des Währungsverfalles, der die Herausgabe von Zeitſchriften beſonders ſtark behinderte, die Zeit⸗ ſchrift für bildende Kunſt ihr Erſcheinen eingeſtellt hat, iſt in den Kreiſen der Kunſtgelehrten, Kunſtfreunde und Samm⸗ ler immer lebhafter der Wunſch geäußert worden, daß das alt⸗ bekannte Unternehmen wieder aufgenommen werden möge. Der Verlag von E. A. Seemann, bei dem ſeit mehr als einem halben Jahrhundert die Zeitſchrift für bildende Kunſt erſchienen iſt, will dieſem Rufe nun folgen und die Zeitſchrift wieder monat⸗ lich erſcheinen laſſen. Sie wird wie früher der Aufgabe gewidmet ſein, die Forſchung über alte Kunſt zu pflegen, von der modernen Kunſt das Weſenkliche zu berichten und alle wichtigen Ereigniſſe im Kunſtleben der ganzen Welt zu verzeichnen. Anſchließend an den kunſtwiſſenſchaftlich⸗literariſchen Teil, der mit reichem, bisher unveröffentlichten Bildmaterial ausgeſtattet iſt, bringen die Hefte eine Monatsrundſchau über den Kunſtmarkt. Als Herausgeber iſt Dr. Hermann Voß. Kuſtos am Kaiſer Friedrich⸗Muſeum in Berlin gewonnen worden. Die Ausſtattung der Zeitſchrift wird den Forderungen des kultiwierten Geſchmackes entſprechen. Den Umſchlag zeichnete Walter Tiemann. Jedem Heft iſt eine Original⸗ graphik oder eine farbige Tafel beigegeben. —— 6. Seite. Nr. 275 Mannheimer Seneral⸗Anzeiger[Morgen-Nusgabe) Montag, den 16. Juni 1924 Begrüßungstelegramm abgeſadt:„Die Hauptverſammlung des Badiſchen Verkehrsverban⸗ des entbietet dem Reichspräſidenten Gruß und das Gelöbnis, am Wiederaufbau der deutſchen Wirtſchaft und da⸗ mit des deutſchen Fremdenverkehrs kraftvoll mit⸗ zuarbeiten. Stadtoberrechnungsrat Kiſtner erſtattet alsdann den Rechen⸗ ſchaftsbericht und legt den Haushaltsplan für 1924/25 vor. Die Tatſache, daß die Ausgaben im Betrage von 40 000 Mk. die Einnahmen um 13 000 Mk. überſteigen, veranlaßt den Kaſſier, eindringlich um recht tatkräftige Unterſtützung des Verbandes zu bitten. Dem Kaſſier wird mit Dankesworten Entlaſtung erteilt. Die vorgeſchlagene Satzungsänderung, die eine Erweiterung des Vorſtandes und Landesausſchuſſes vorſieht, findet ebenfalls ein⸗ mütige Zuſtimmung. Der Vorſtand des Badiſchen Derkehrsverbandes ſetzt ſich wie folgt zuſammen: Präſident Stadtrat und Konſul Menzinger⸗Karlsruhe, 1. ſtellvertr. Präſident Oberbürger⸗ meiſter Dr. Gugelmaier ⸗Lörrach, 2. ſtellvertr. Präſident Karl Bferinge r⸗ Baden⸗Baden, Beiräte Prof. Dr. Walter⸗Mann⸗ heim, Verkehrsdirektor Dufner⸗Freiburg, Verkehrsdirektor Wolff⸗Baden-Baden, Stadtrat Steinel⸗Karlsruhe und Ober⸗ rrgierungsrat Schifferdecker⸗Karlsruhe. Die nächſtjährige Tagung findet in Bad Dürrheim ſtatt. Auf Antrag aus der Mitte der Verſammlung wird eine Ent⸗ ſchließung angenommen, in der die Beſeitigung der den Fremdenverkehr ungemein hemmenden Beherbungsſteuer gefordert wird. Hierauf ſchloß Konſul Menzinger, der die Ver⸗ handlungen mit großem Geſchick leitete, mit Dankesworten die Hauptverſammlung. Dem genieinſamen Miktagsmahl auf der Molkenkur, das das Renommee dieſer bei den Mannheimern ſehr beliebten Gaſtſtätte von neuem ſtark unterſtrich, folgte mit den Damen, die den Vor⸗ mittag mit Beſichtigungen verbracht hatten, die Einnahme des Kaffees im Schloßreſtaurant. Die kühle, regendrohende Witterung geſtattete leider nicht den Aufenthalt im Garten. Zum Abendeſſen fand man ſich dann im„Adler“ in Ziegelhauſen zuſammen. Um Uhr wurde zum Aufbruch zur Schloßbeleuchtung geblaſen. Am Uſer lagen mehrere reich bewimpelte und mit Lam⸗ pions in den badiſchen Farben geſchmückte Boote. Das größte, ein mächtiger Transportkahn, war für den Verkehrsverband reſerviert. Ein zweites großes Boot nahm die Teilnehmer an einer Aerzte⸗ Agung auf. Punkt 9 Uhr ſetzte ſich das Feſtſchiff in Bewegung. 1 95 ſeines Tiefgangs wurde es von der Strömung des immer och hochgehenden Neckars ſo ſchnell flußabwärts getragen, daß es anderen Boote bald hinter ſich ließ. Der Himmel hatte ein Ein⸗ n. Es ſcheint, daß in der Tat eine geheime drahtloſe Verbindung ſchen der Heidelberger Stadtverwaltung und dem Wettergott be⸗ t, denn Bürgermeiſter Dr. Drach behielt recht. Die regen⸗ ſchwere Wolkendecke, die den Himmel bedeckte, zerriß zwar nicht, her es blieb wenigſtens trocken. Gegen die unzeitgemäße Kühle, die ſich auf dem Waſſer beſonders empfindlich bemerkbar machte, konnte man ſich durch Ueberkleidung ſchützen. Und ſo werden nur Ueberempfindliche einen Schnupfen als Andenken an die unvergeß⸗ liche Fahrt heimbringen. Bei Schlierbach grüßte der„Trompeter von Säckingen“. Ein Lichtfünkchen verriet ſeinen Standort zur Linken auf ſtefler Höhe.„Behüt dich Gott“, die Allen vertraute Weiſe, weckte den lebhafteſten Beifall. Die Kapelle, die ſich im Varderteil des Feſtſchiffes plaziert hatte, ſpielte die Lieder, die zum Repertoir von altersher gehören. So glitt das Schiff im Schimmer der Lampions bei Muſik und Geſang ſchnell flußabwärts. Als das Schloß in Sicht kam, ſtiegen zwei Signalraketen, auf die vom Schloß her zwei Donnerſchläge antworteten. Im nächſten Augenblick tauchte„Deutſchlands ſchönſte Ruine“ aus dem abend⸗ lichen Dunkel in roter Glut auf. Der Märchenzauber, der von dieſem unvergleichlich ſchönen Bilde ausgeht, verbreitete andachts⸗ volles Schweigen über das ganze Schiff. In ſtiller Ergriffenheit nahm Jung und Alt den erſten tiefſten Eindruck in ſich auf. Dann aber ſeßle die Kapelle mit„Alt⸗Heidelberg du feine“ ein und unter dem Geſange dieſes wunderſamen Liedes glitt das Schiff durch die alte Brücke, um etwa 100 Meter unterhalb beizudrehen. Der Be⸗ leuchtung des Schloſſes folgte das Brückenfeuerwerk, ein ——5 Silberregen, der ſich in Kranzform von den Pfeilern in die Fluten ergoß. Wieder ſtiegen Raketen vom ſladtſeitigen Brük⸗ kenkopf auf. Das Feuerwerk beginnt, das ſich aus einer Serie Wirkungsvollſter Hößeneffekte zuſammmenſetzt. Die Kapelle ſtimmte das„Deutſchlandlied an. Die Inſaſſen der vielen großen und nen Boole, die im Lampionſchinmier den Fluß beleben und das zuenheimer Ufer mit einer breiten Lichtbahn ſchmücken, nehmen die Melodie auf und tragen ſie weiter zu den ungezählten Tauſen⸗ die Kopf an Kopf dichtgedrängte bis weit hinauf am Heiligen⸗ ſtehen. Um 710 Uhr iſt der Feuerzauber zu Ende. Als das Wachtvolle Bukett, das als Schlußnummer unzählige farbige Kugeln Akrahlt, verglüht iſt, wendet ſich das Feſtſchiff dem Ufer zu. Vorber iſt noch ein kräftiges Hoch auf die ſlandinaviſchen Gäſte der Nordiſchen Woche ausgebracht worden, die der Einladung der Stadt⸗ derwaltung Heibelberg zur Fahrt gefolgt waren. Im Grand⸗Hotel vereinigte man ſich dann noch zu fröhlicher Runde, dankbar und er⸗ griffen von dem unvergeßlichen Schauſpiel, das die Tagung des Vadiſchen Verkehrsverbandes in einzigartiger Weiſe beſchloß. Sch. 7 Ein Kreis junger Damen und Herren iſt in fröhlicher Unterhaltung zuſammen. Eine bildhübſche junge Dame feſſelt die Blicke der Herren in ganz beſonderem Maße. Heitere Worte fallen von beiden Seiten, bis der ſprühende Witz eines Herrn ein ſchallendes Gelächter auslöſt. Aber, o weh, der entzückende Roſenmund unſerer bewunderten Schönen birgt eine Reihe graubrauner Zähne. Alle Illuſionen ſind Mangelhafte oder ſchlechte Jahnpflege? Ketten⸗ M raucherin? Un wie leicht könnte ſie N Schönheitsfehler beſei⸗ tigen. D undwaf er, Zahnpu der 1 * 4 Mann heim' 8 ..—großge Rleider-, bewe wlalen kuin: 130 em breit, reine Wolle Wie kann man den häßlich ahnbürſte allein na-Erfolg zeigt ſich meiſt nach einmali Billige Kostüm-Gabardine Städͤtiſche Nachrichten Der geſtrige Sonntag ließ ſich wieder beſſer an. als man nach der unſicheren Witterung am Samstag erwarten durfte. Nachmittags klärte ſich ſogar der Himmel derartig auf, daß die Sonne hellſtrahlend Abſchied nehmen konnte. Für anſtrengendere Wanderungen dürfte der Tag in ganz beſonderer Weiſe geeignet geweſen ſein. Zum Stillſitzen wars zu kühl. Am Eingang zum Friedrichspark zeigte das Thermometer um 10 Uhr abends 13 Gr. C. an, eine für Mitte Juni ungewöhnlich niedrige Temperatur. Die kühle Witterung hatte auch Einfluß auf den Beſuch des Doppelkonzerts, das von der Kapelle Petermann und dem Muſikverein„Harmonie“⸗Karlsruhe veran⸗ ſtaltet wurde. Das aus 43 Mann beſtehende Orcheſter hält, wie wir zu unſerer Freude feſtſtellen können, die Tradition Adolf Boettages in ausgezeichneter Weiſe aufrecht. Die zehn Muſikſtücke, aus denen der hiſtoriſche erſte Teil beſtand, wurden von den Karlsruhern wun⸗ dervoll abgetönt, ſo temperamentvoll und klanareich wiedergegeben, daß der ſtarke Beifall wohlverdient war. Kapellmeiſter Huao Ru⸗ dolph iſt ein ausgezeichneter Dirigent. Unter ſeiner präziſen vei⸗ tung ſind alle Muſikſtücke wie aus einem Guß. Unter den Bläſern befinden ſich wirkliche Virtuoſen. Die Ouverture zu„Iphigenia in Aulis“ und die große Fantaſie aus„Lohengrin“ waren Meiſter⸗ ſtücke in Phraſierung. Klanawirkung und Zufammenſpiel. Am beiten gefielen ſelbſtverſtändlich die militäriſchen Stücke. ſo die charakteriſti⸗ ſchen„Marſchlieder der Landsknechte“ in Oriainalbeſetzung um das Jahr 1490, zwei Altbadiſche Märſche aus der Zeit des Markarafen Ludwig Wilhelm(1677—1707), die hiſtoriſchen Albumblätter nach Originalen aus dem 13. bis 19. Jahrhundert.„Aus veragangenen Zeiten“ betitelt. ein aus 18 Nummern beſtehendes, mit dem Parade⸗ marſch der ehemaligen Leibarenadiere endigendes Potpourri und die hiſtoriſchen Märſche vom 13. bis 18. Jahrhundert. Zum Schluz ſpielten beide Kapellen in einer Stärke von 73 Mann mit pracht⸗ vollem Schneid„Es weicht die Sonne nicht“ von Kayſer und„Alte Kameraden“ von Teike gemeinſam. Der zweite Teil beſtand aus ſechs Stücken, die von der Kapelle Petermann allein mit aroßer Ge⸗ nauiakeit und Klanaſchönheit geſpielt wurden. Das Nachmittaaskon⸗ zert der Karlsruher, von denen wir hoffen. daß ſie recht bald wieder im Friedrichspark konpertieren, fand eine geradezu enthuſiaſtiſche Aufnahme. Mannheim beherberat ſeit Samstaa wieder eine aroße Anzahl liebgewordener Gäſte, die Teilnehmer an der Jahresverſamm⸗ luna des Kreiſes IV des Deutſchen Buchdrucker⸗Ver⸗ eins. Wir berichten darüber ebenſo an anderer Stelle. wie über das„Feſtfür aroße und kleine Leute“, das am Samstag einen ſo alle Erwartungen übertreffenden Zuſpruch und Verlauf ge⸗ nommen hat, daß es am geſtrigen Sonntag wiederholt wurde. Der Beſuch war vor allem abends wieder ſehr ſtark. Der finanzielle Er⸗ fola darf heute ſchon als alänzend bezeichnet werden, die ſchönſte Ge⸗ nugtuung für die vielen ehrenamtlichen Kräfte, die die großen Mü⸗ hen der Vorbereitung und Durchführuna des Feſtes auf ſich genom⸗ men hatten. Sch. Tagung des Kreiſes IV des deutſchen Buchoͤrucker⸗vereins Am geſtrigen Sonntag tagte in unſerer Stadt der Kreis IV des Deutſchen Buchdrucker⸗Vereins. Die geſchäftlichen Verhandlungen begannen am Sonntag vormittag um 10 Uhr im Vorkragsſaal des Siemenshauſes, den die Siemens⸗Schuckert⸗Werke in dankenswerter Weiſe zur Verfügung geſtellt hatten. Neben den ſehr zahlreich erſchienenen Berufskollegen aus Baden, Württem⸗ berg und der Pfalz war Oberverwaltungsrat Dr. Zeiler als Ver⸗ treter der Stadt, Handelskammerpräſident Lenel und Handels⸗ kammerſyndikus Prof. Dr. Blauſtein als Vertreter der Han⸗ delskammer, Geheimrat Hebting als Vertreter des Bezirks⸗ amtes und Ing. Schmidt als Vertreter der Handwerkskammer erſchienen. Die intereſſanten Referate des Kreisvorſitzenden Direktor Dr. Kilpper und des Generaldireklors Dr. Woelck, an deren Beſprechung ſich auch Handelskammerpräſident Lenel wiederholt beteiligte, fanden die einmütige Billigung der Verſammlung. Ebenſo wurde der neue Vorſtand einſtimmig gewählt und als Ort der nächſtjährigen Kreisverſammlung Neuſtadt a. d. H. be⸗ ſtimmt. An das gemeinſame Mittageſſen in der Wandelhalle des Roſengartens ſchloß ſich abends ein Beſuch der Rheingold⸗ Aufführung im Nationaltheater. Eine Beſichtigung der Zellſtoffabrik Waldhof am heutigen Vormittag und ein gemeinſamer Ausflug zur Molkenkur am Nachmittaa wird die in jeder Hinſicht harmoniſch verlaufene Tagung beſchließen. * Ernannk wurde Oberhandelslehrer Michael Hauck an der Handelsſchule in Mannheim zum Direktor. * Verſetzt wurde Bauoberſekretär Adam Gaber in Heidelberg zum Bozirksbauamt Mannheim. * Die Reichsindexdziffer für die Lebenshalkungskoſten(Ernäh⸗ rung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung und Bekleidung) beläuft ſich nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamtes für den 11. — wie in der Vorwoche auf das 1,13billionenfache der Vorkriegs⸗ zeit. * geidelbeeren und Walderdbeeren werden da und dort jetzt außergewöhnliche große Menge Heidelbeeren. Die Haupternte ——55 Ende dieſes Monats. Auch die Himbeeren und die Brombeeren blühen in dieſem Jahre ſo üppig wie ſonſt ſelten. * Todesſturz. Zu dem im Samstag⸗Mittagblatt mi en Radfahrer⸗Unfall eines Mannheimer Lehrers iſt weiter mitzt daß der Verunglückte, Hauptlehrer Ferdinand Dieterle, D. ſtraße 25 wohnhaft, ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Der Verbli war auf einer Pfingſttour begriffen. Aus Kreiſen des Tierſchr eins wird uns hierzu geſchrieben: So raſch nach dem Hinſel der unvergeßlichen Tierfreundin Frau Keßler trifft den hieſſger Tierſchutzverein ſchon wieder ein außerordentlich ſchmerzlicher Ber⸗ luſt, indem ihm ſein unermüdliches Vorſtandsmitglied, Hauptlehrer F. Dieterle durch einen jähen Tod infolge eines Unfalls bei einer Radfahrt im füdlichen Schwarzwald entriſſen wurde. Man nimmt innigſten Anteil an dem tragiſchen Geſchick, das einen„Maun im beſten Mannesalter dahinraffte. Dieterle war nicht nur Rechnef des Vereins, er war ihm mehr, er war ihm ſozuſagen alles in allem. Er war eine Perſönlichkeit von edelſter Geſinnung, erfüllt von innig⸗ ſtem Mitgefühl für die Mitmenſchen und überhaupt für jegliches Ge⸗ ſchöpf, durchdrungen von dem Streben, zu helfen, wo er nur konnte. Es war rührend, mit welch hingebender Aufopferung er viele Je lang dem Tierſchutzverein ſeine ganze Kraft widmete und ſich nichts irre machen ließ. Er leiſtete in aller Stille und Beſcheide! heit die für jeden Verein ſo wichtige Kleinarbeit. Er warb Mitglie⸗ der, ſuchte viele Mitglied⸗r hier und auswärts ſelbſt auf, um den Beitrag einzuziehen. verbreitete Flugblätter und Schriften. bemühte ſich unabläſſig fü“ das Tieraſyl draußen im Waldpark. Vor allem ſuchte er in der Jugend Verſtändnis und Liebe für die Tierw alt zu wecken. Es gelang ihm auch, einen großen Teil der Lehrerf Haft für ſein Werk zu gewinnen. Seine ganz beſonderen Freunde in der Tierwelt waren die Pferde. Ganz unerbittlich kämpfte er gegen die Schindereien an Brückenaufgängen und Bauſtellen, gegen die An. bringung von Scheuklappen, gegen das Abſchneiden und Flechten der Pferdeſchwänze, gegen die Anwendung von Peitſche und Treib⸗ ſchnur. Sein ganzes Leben lang iſt er für den Gedanken einge⸗ treten, daß man auch ohne Peitſche mit den Pferden auskommen kann, wie es vielfach erwieſen iſt. Er war es, der noch vor dret Wochen einen Vortragsabend über die Leiſtungen des Pferdes an⸗ geregt und den Hauptteil der Vorbereitungsarbeit übernommen hatte. Seiner treuen, ſelbſtloſen und aufopfernden Tätigkeit verdankt der Verein ſein Emporkommen und ſeinen gegenwärtigen Stand. Es iſt ihm daher in den Kreiſen des Tierſchutzes ein dauerndes ehrendes Andenken geſichert. Am beſten ehren wir aber den Dahingeſchie⸗ denen, wenn wir ſein Werk aufnehmen und in ſeinem Sinne fork⸗ führen. veranſtaltungen 8 Das Nibelungenſaal-Konzert des Leipziger Männerchor 200 Sänger unter Prof. Wohlgemuth) am—— Montagabend dient nicht nur wegen der hochkün tleriſchen Darbietungen des ſtatt lichen Chores einen vollbeſetzten aal, ſondern auch in Anbetrach der Verdienſte um die allgemein deutſche Sache, die ſich der Chor allüberall durch das Einſetzen ſeines Vereins in bedrängten Gebieten (Oberſchleſten, Nordgrenze) erworben hat. Aus dem LCande * Freiburg, 12. Juni. Im Arbeitsnachweisbezirk Freiburg zeigte die Arbeitsmarktlage im Laufe des Monats Mai ein verſchiedenartiges Gepräge. Zunächſt hielt die Beſſerung an, in der Mitte des Monats trat dann ein Stillſtand ein und am Ende des Monats war in vielen Berufen eine Verſchlechterung feſtzuſtellen. Infolge der Geldknappheit wurden viele offene Stellen, ſo anr allem im Aene und 15 duslde— ezogen. Immerhin ſtieg die Vermittlungstätigkeit bei den ſſchen Berufen 5 etwa 100 gegen den Vormonat. Die Zahl der Erwerbsloſen ſank im Berichtsmonat von 578 auf 434. „Säckingen, 13. Juni. Geſtern nacht brach in dem großen landwirtſchaftlichen Anweſen des Franz Schneiders Atorf Feuer aus, dem das ganze Haus mit allen. Vorräten zum Opfer fiel. Vom Viehbeſtand konnte alles bis auf 2 Schweine gerettet werden. vermutet Brandſtiftung. *Singen d.., 13. Juni. Den Brandwunden er⸗ legen iſt das Kind des Gaſthofbeſitzers Güß vom„Burggeiſt⸗ poppele“, der durch das Spielen des Kindes mit Feuer vollkommen niedergebrannt iſt. * Murg a. Rh., 13. Juni. Vor der Einfahrt des letzten Eilzug d wollte geſtern abend der verheiratete Bahnarbeiter Berth ol noch raſch die Geleiſe überſchreiten, wurde aber von der Maſchine erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß er ſofort tot war. — Pfarrer Neumanns? NHeiImiiie! stets auch vorrätig im Alleindepots Einhorn-Apotheke[escher Maunheim, am Markt R 1, 2 Tel. 71 Dortselbst wird auf Wunsch auch das bpfarrer kheumann-B4 iten Große Ausgabe(240 88186 25 abgegeben. ſchon zum Verkauf angeboten. Im Schwarzwald gibt es heuer eine türlich nicht; aber mit der hierfür bewährten Chlorodont⸗Zahnpaſte. Nachfolgend Gebrauchsanweiſung: Man drücke einen—3 Zenti⸗ meter langen Strang aus der Tube auf die Längsſeite der trocknen Chlorodont⸗Zahnbürſte(Spezialedelfgbrikat). Nun bürſte man nach allen Richtungen hin, von vorn nach hinten und von unten nach oben. Dann tauche man die Bürſte in warmes Waſſer oder Chlorodont⸗ Mundwaſſer(3 Tropfen hiervon genügen für ein halbes Tiſchglas Waſſer), bürſte gründlich nach und ſpüle damit mehrmals aus. Der entſtellenden mißfarbigen Jahnbelag entfernen? m Gebrauch. Der Schmelz der 100 Abbildungen) gratis und franko. 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Bamberg; 6. Wetzlarer Rkl.; 7. belannheimer.⸗Kl.; 8. Offenbacher.⸗V.; 9. Offenbacher . 085 10..⸗V. Ems; 11. Heidelberger Rkl.; 12. Gießener IgRüſſelsheimer.⸗V.; 18. Kölner Wſp.; 19. Aleman⸗ lelun 13..⸗G. Trier; 14. Offenbacher Hellas. 2. Ab⸗ dia 15. Karlsruher.⸗V.; 16. Gießener.⸗G.; hun Karlsruhez 20. Ludwigshafener..; 21. Teu⸗ ler 9 Frankf.; 22. Frankfurter Rkl.; 23. Rkl. Griesheim; 24. Kaſte⸗ g. 8˙5 25. Rg. Sachſenhauſen; 26. Bonner Wſp.⸗V.; 27. Hanauer Flutto. Preis vom Main. Vierer ohne Steuermann: 1. (darter.⸗G.; 2. Rkl. Naſſovia Höchſt; 3..⸗V. Laga Delft; ſältankfurter Germania; 5. Rhenaia Koblenz; 6. Kaſteler Rg.; 7. kaßer.-.; 8. Offenbacher Undine.— 8. Preis vom Ober⸗ 9„Jungmannen⸗Achter: 1. Frankfurter Germania; 2. Hanauer 1 8. Offenbacher Hellas; 4. Teutonia Frankfurt; 5. Kaſteler N9 6. Offenbacher.⸗V.; 7. Frankfurter Rg. Sachſenhauſen; 8. Fiman heimer Rkl.; 9. Offenbacher Undine; 10..⸗V. Koſt⸗ Feancuftavsburq; 11. Mainzer.⸗V.; 12. Frankfurter Rkl.; 13. kerufurter.⸗V.— 9. Preis vom Frankfurt. Gaſt⸗Vie⸗ 0 ll Ag. Nelſon Halle; 2. Offenbacher Undine; 3. Mainzer Rg.; Al. Naſſovia Höchſt; 5. Mainzer.⸗B.; 6. Stuttgarter.⸗G.— 1 räſidenten⸗Preis. Doppelzweier ohne Steuermann: Ferliner gtl.; 2. Frankfurter Germania; 3. Frankfurter.-.; dachfuufurter Rg. Oberrad 5. Wip⸗B. Mülheim(Ruhr).— 11. ser chulpreis. Vierer: 1. Hanauer Rg.; 2. Karlsru⸗ ſder 9t-.; 3. Heidelberger Kll.; 4. Gießener Rg.; 5. Bon⸗ ter Gep.— 12. Jubiläumspreis. Achter: 1. Frankfur⸗ Nſ ermania; 2..⸗V. Bamberg; 3. Kölner.⸗V.; 4. Wſp.⸗V. ſueldorf: 5. Kölner Wſp.; 6. Mainzer Rg.; 7. Offenbacher Un⸗ ache Mannheimer Rkl.; 9. Mainzer.⸗V.; 10. Offen⸗ r Hellas; 11. Kaſteler Rg.; 12. Mannheimer Amicitia. Zweiter Tag. 2 Rs. Heyſterpreis. Achter. 1. Abtl. 1. Mannheimer Rll.; 0 95 Bamberg; 3. Offenbacher Ro.; 4. Kölner Rv.; 5. Frankfurter Rll.,; 0 Klbronner Schwaben; 7. Ludwigshafen Rv.; 8. Frankfurter Rv.; Na emannia Karlsruhe; 10. Rkl. Ems: 11. Mainzer Ro.; 12 Iünheimer Amieitia; 13. Hellas Offenbach; 14. Rg. Oberrad; ſer Aeſd. B. Düſſeldorf; 16, Hanauer Rg. 17. Rg. Nelſon Halle; 18. Kaſtel⸗ ung. 19. Saar Saarbrücken.— 14. Preis von der Kaiſerlay: 9. Imannen⸗Vierer. 1. Abt. 1. Mannheimer Rll.; 2. Miltenberger Rv.; Fanafenbacher Rv.; 4. Frankfurter Germania; 5. Hellas Offenbach; 6. Haſſie Lrtern 7. Donau⸗Rkl. Ingolſtadt; 8. Rg. Worms; 9. Wetzlarer Rkl.; 10. Rg. ker 8 11. Hanauer Rg.; 2. A b t. 12. Rv. Bayer Leverkuſen; 13. Frankfur⸗ aſt., 14. Mainzer Rv.; 15. Koſtheim⸗Guſtavsburg Rv.; 16. Koſthein⸗ Naavsburg 2. Boot; 17. Offenbacher Undine; 18. Frankfurter Rkl.; 19. Al ünheimer Amieitia; 20. Rg. Sachſenhauſen; 21. Frankfurter 1 Nw. 15. Taunuspreis. Zweiter Doppelzweier ohne Steuermann. N0. 5 Mürnberg; 2. Karlsruher Rv.; 3. Frankfurter Rkl.; 4. Gießener . fel. Mainzer Rv.— 16. Kaiſerpreis Vierer. 1. Rv. Laga Delft; Ap. Naſſovia Höchſt; 3. Kaſteler Rg.; 4. Rhenania Coblenz; 5. Kölner Ii6. Stuttgarter Rg.; 7. Offenbacher Undine; 8. Frankfurter Germania. Nain. Ernſt⸗Ladenburg⸗Preis Vierer. 1. Mainzer Rv.; 2. 0. Ofßer Rg.; 3. Kaſſeler Rg.; 4. Nelſon Halle; 5. Frankfurter Germania; Hoglenbacher Undine; 7. Heilbronner Schwaben.— 18. Preis vom lirtee Ham m. Jungmann⸗Einer 1. Karlsruher Rv.; 2. Frank⸗ Jb er Germamia(Wels); 3. Berliner Rkl.; 4. Mainzer Rv.; 5. Nürnberger . UI 6. Hanauer Haſſia; 7. Rg. Oberrad; 8. Rv. Koſtheim⸗Guſtavsburg; Deiter Donau; 10. Kölner Rv.; 11. Rv. Fechenheim; 12. Rg. Oberrad fl); 18. Gießener Rg.; 14. Frankfurter Germania(Oppenheimer); 15. 1 Offenbach; 16. Rg. Worms.— 19. Preis vom Fiſcherfeld. 91 jor⸗Achter. 1. Abt. 1. Rg. Worms; 2. Frankfurter Germania; 3. LDud⸗ lleshafener Rv., 4. Ng. Sachſenhauſen; 5. Saar Saarbrücken; 6. aante Karlsruhe; 7. Rg. Oberrad; 8. Mannheimer meitiaz 9. Teutonia Frankfurt: 10. Donauflub Ingolſtadt; 2. Abt. Frankfurter Ril.; 12. Kölner Wſp.; 13. Hellas Offenbach; 14. Offen⸗ ſel Rv.; 15. Offenbacher Undine; 16. Frankfurter Ro.; 17. Wſp. V. eldorf; 18. Rg. Trier; 19. Kaſteler Rg.; 20. Kölner Rv.— 20. Preis 1 der Gerbermühle. Großer Einer. 1. Gießener Rg.; 2. Frank⸗ ſie Rv.(Flinſch); 3. Wſv. Mülheim(Ruhr); 4. Rv. Haiſa Hamburg: 92 9. Oberrad; 6. Rg. Worms; 7. Berliner Rkl.— 21. Preis von 11 Hſenhauſen. Dritter Vierer. 1. Abt. 1. Mannheimer ſkäcitia; 2. Rüſſelsheimer Rv.; 3. Frankfurter Rki.; 4. Heidelberger 0 5. Bonner Wſp.; 6. Polytechniker Rkl. Zürich; 7. Wetzlarer Rll.; geßener Rg.; 9. Rv. Ems; 10. Rg. Oberrad; 11. Kitzinger Rv.; 2. Abt. Füdſamberger Ry.; 13. Donaukl. Ingolſtadt; 14. Offenbacher Rv. 15. Rg. alenhauſen; 16. Heilbronner Schwaben; 17. Offenbacher Ro.; 18. ſwer abeimer Rkl.; 19. Hanauer Rg.; 20. Hellas Offenbach; 21. Gie⸗ 4. Tedtg. 22. Alemannia Karlsruhe; 3. Abt. 23. Kölner Rv.; Aſrentonia Frankfurt 25. Nelſon Halle: 26. Mainzer Rv. 27, Koſtheim⸗ inn deburg; 28. Rv. Bamberg; 29. Wſp. P. Düſſeldork 30. Akl, Gries⸗ Vor sl. Ludwigshafener Ry.; 32. Hellas Offenbach: 33. Ag. Düfts— 22. e reis. Zweier ohne Steuermann. 1. Rv. Laga M 2. Rhenanja Coblenz; 3. Kölner.f. Wſp.; 4. Karlsruher Rv.; kübennheimer Amieitig.— 23. Anfänger⸗Vierer 1. Mil⸗ an rger Rv.; 2. Frankfurter Germania; 3. Rkl. Maper Leverkuſen; 4. Jepukl. Ingolſtadt; 5. Offenbacher Ro.; 6. Rg. Sachſenhauſen.— 21. Iibinn antapreis. Großer Achter. 1. Mainzer Rg.; 2. eAffenbacher Waſſer 3. Frankfurter Germania; 4. Kaſteler Rg.; 5. Kölner Klub für ort. 8 Ruderſport * Franur Deutſche Meiſterſchaftsregatta. Für die am 10. Auguſt in ſuber urt a. M. vom Frankfurter Regaktaverein für den Deutſchen mußer erband veranſtalteten Deutſchen Meiſterſchaftsregatta ſind ſeſchr: den fünf Meiſterſchaftsrennen weitere fünf Wettbewerbe aus⸗ ud dieden, die ſich zwiſchen die erſteren zeitfüllend einſügen. Es es je zwei Rennen für Senioren und Junioren im Vierer und a für ſolche Ruderer, die nicht in den Meiſterſchaftsrennen Nenfal und außerdem den anerkannten Vereinen des Auslandes Aöh kalls offen ſind. Die Länge der Bahn beträgt für alle Rennen ſine Steter. Die Reihenfolge iſt wie folgt feſtgeſetzt: 1. Vierer Faft. teuermann. Meiſterſchaft; 2. Junior⸗Vierer: 3. Einer, Meiſter⸗ Junf. Senior⸗Vierer; 5. Zweier ohne Steuermann, Meiſterſchaft: 9925 lor Achter: 7. Doppelzweier ohne Stenermann, Meiſterſchaft; Rialbhor⸗chter; 9. Achter, Meifterſchaſt. die Rennen finden in Relzuländen von je einer halben Stunde ſtatt. Bei mehr als 16 berdengen werden die Rennen die nicht um Meiſterſchaften gerudert uunen geteilt. Bei mehr als pier gemeldeten Booten finden Vor⸗ Rittaar ſtatt, die für die Meiſterſchaften am Samstag 9. Auguſt nach⸗ für die übrigen Rennen Sonnkag, 10. Auguſt vormitktags. Lawnutennis * Uuß Manuteim ſiegt gegen Worms. Geſtern ſpielte der Tennis⸗ ein ANannheim, Abteiluna de. V. f. R. auf ſeinen Plätzen danübwettſpiel gegen die Tennisabteiluna des B. f. R. Ale⸗ wette da Worms 05. Obwohl auf Mannheimer Seite nur die ſeate Maerrenmannſchaft(an der Spitze N. A. Reinhart) antrat, Nean Enunheim beſtens unterſtütt von leinen Damen(an der Spitze ulau) mit 2525 Punkten(51:18 Sätzen.) pPferderennen Grunewald(14. Juni) Fe terſporn-Härdenrennen. 3000 l. 3000 Meter. 1. A. Gert eſſes kentiner; 2. M. Herrmanns Oro: 3. W. Braums u. Hptm. 152. Peſtt totes Renmen. Tot.: 235, 2710 Pl.: 11, 18, 18.10. N A. Gerlwark⸗Jagdrennen. 3000 ¼. Herrenreiten. 3800 Meter. heus dteis Ea 2(Hr. v. Pelzer): 2. H. R. Bauer u. Dr. A. 1810 BSiwiaz 3. F. v. Zobellitz' Tric⸗Trac. Tot.: 40:10; Pl.: Hele Prüf— r. ungs-Preis. Jagdrennen. Ehrenpreis und 6000. 3600 n Cdl, Rich. Oswalds Fuchsmajor(M. Oertel); 2. Heinz M.. deſar 2; 3. J. Baldaufs Kaylet. Tot.: 14:10; Pl.: 13, 21:10. dieter. 1 lemannen-Hürdenrennen. Ehrenpreis und 12 500 J. 3000 Wamee, Stall Halmas Baldung(K. Schuler); 2. Heinz Stahls .5. J. Nich. Dswalds Exzelſior. Tot; 3410, P. 14,18, 1410. en, Jmazonen-Preis. Ausgleich 2. Jagdrennen. 4500. Herren⸗ 300 Meter. 1. Nich. Oswalds Herzog(Gr. v. Borche); PBEB„ 6. Preis von Golm. Hürdenrennen. 3000. Vierjährige. 2800 Meter. 1. Stall Birkenhofs Rubel(B. Streit); 2. K. Krahmer. Es liefen 2 Pferde. Tot.: 13:10. 7. Jwei Kilometer. 3000 l. Herrenreiten. 2000 Meter. 1. A. Lenaus Eichwald(Hr. Freeſe); 2. Graf C. A. Wuthenaus Puſch⸗ kin; 3. Prinz Pleß' Roderich. Tot.: 28:10; Pl.: 14, 15:10. Grunewald(15. Juni) 1. Stadtbahn⸗Rennen. 3400 A. 1200 Meter. 1. R. Friedmann und P. Kamils Twoſtep; 2. V. Boleks Heliade; 3. H. M. Gold⸗ ſchmidts Tatkraft. Ferner: Fata Morgana, Aiſcha, Bürgerwehr, Black Bell, Aſtra, Almenrauſch, Brüderſchaft, Tiefurt, Senta, Delmora. Tot.: 46:10: Pl.: 17, 16, 21:10. 2. Tiergarken⸗Rennen. 4100 KA. Dreijährige Stuten. 1600 Meter. 1. A. Sulzbergers Leſe; 2. Hauptgeſt. Altefelds Wartburg; 3. Geſt. 55 e e Ferner: Sigrune, Karrara. Tot.: 30:10; Pl.: 71910. 3. Skadion⸗Rennen. 4100. Ausgleich 2. 2200 Meter. 1. Stirtzels Vellejus; 2. A. Robitſcheks Sanguiniber; 3. S. Groß Taugenichts. Ferner: Paloma, Impreſario, Mortalg. Tot: 68:10; „ 4. Podbielski⸗Rennen. 21 000. 1800 Meter. 1. A. u. C. v. Weinbergs Ganelon; 2. Geſt. Pünſtorfs Hampelmann: 3. O. Backes Barde. Ferner: Lapis Electrix. Tot.: 40:10; Pl.: 10, 11:10. 5. Preis der Waldſchänke. 4100 J. 1600 Meter. 1. G. Schmal⸗ bachs Bardes Bruder; 2. Prinz Pleß' Tanmnkönig; 3. A. v. Köppens Dorn 2. Ferner: Contrahent, Irmſch, Cebria. Tot.: 53:10; Pl.: 15, 12:10. 6. Heerſtraße⸗Rennen. 4100 l. 1200 Meter. 1. O. Gaſts Shei⸗ kan; 2. G. Schmalbachs Varus; 3. H. v. Opels Wetterhexe. Ferner: Padea, Alarid, Luxor, Armadilla, Kriegsgewinnmer, Hanſa, Der Main. Tot.: 91:10; Pl.: 25, 58, 41:10. 7. Kaiſerdamm⸗Rennen. 3400. Ausgleich 3. 1400 Meter. 1. F. v. Zobeltitz' Habakuk; 2. Heinz Stahls Fichte; 3. M. Schöne⸗ manns Mumpitz. Ferner: Berſeba, Märchenzauberin, Adria, Süßes Mädel, Rahel, Gripsholm, Robertine.(Tot. war wegen Telephon⸗ ſtörung nicht mehr zu erholten.) Pferseſport * Deutſches Spring⸗Derby 1924. Alljährlich verſammelt die Derby⸗ woche die Freunde des edlen Pferdes in Hamburg. Sie hat ſeit vier Jahren eine vermehrte Anziehungskraft erhalten, denn der Initiative Hamburger Sportsleute iſt es zu danken, daß ſeit 1920 während der Woche in dem idylliſch vor den Toren Hamburgs gelegenen Klein⸗ Flottbeck ein großes Turnier veranſtaltet wird, das ſich als wich⸗ tigſte Veranſtaltung des ganzen deutſchen Turnierſports auch über die Grenzen unſeres Vaterlandes hinaus wachſender Bedeutung erfreut. Der Kurs des Deutſchen Sprinaderby iſt bei weitem der ſchwerſte Deutſchlands und wird durch keinen ausländiſchen Kurs an Schmere und Vielſeitigkeit der Hinderniſſe übertroffen. Es ſind 18 Hinderniſſe, darunter drei Wälle, zu ſpringen, von denen einer drei Meter hoch iſt, ferner Tiefſprung, Gräben, drei Hoch⸗ und Weitſprünge von großen Abmeſſungen. Mit Ausnahme des erſten Sprunges, der 1,20 Meter hoch iſt, ſind alle Hinderniſſe zwiſchen 1,30 und 1,40 Meter hoch. Der Nennungsſchluß des Hamburger Derby⸗ turniers vom 24. bis 28. Juni hat ein ausgezeichnetes Ergebnis ge⸗ habt. In erſter Linie ſind es naturgemäß das Sprinaderby und die dies Hauptereianis umrahmenden Springkonferenzen, die den Vogel abgeſchoſſen baben. Das, Springderby rereint mit 73 Pferden der beſten Klaſſe alles, was einen Namen im Springſport hat. Jeder grö⸗ ßere Springſtall hat genannt, jeder bekannte Reiter wird erſcheinen und reiten. Im Preis von Klein⸗Flottbeck beträgt die Meldeziffer beiſpielsweiſe 112, im Preis der Stadt Hambura 110, im Abſchieds⸗ ſpringen 100 Pferde. Bisher haben das deutſche Springderby gewon⸗ nen: 1920 P. Heil auf Brückmann's Irländer„Cyranso“, 1921 Lt. Andreage auf Schaurte's Irländer„Teufel“, 1922 und 1923 Hauptm. Martins auf ſeiner ausgezeichneten deutſchen Stute„Döllnitz“.— 5 Schwimmen * Damenländerkampf Oeſterreich— Angarn im Schwimmen. Der von dem Wiener Damenſchwimmklub„Danubia“ vorbildlich vorbereitete erſte Damenländerkampf zwiſchen den Beſten der einſti⸗ gen Doppelmonarchie am Donauſtrand endigte mit dem erwarteten Sieg der in Hochform befindlichen Wienerinnen. Die als Eröffnung des neuen Cſillagy⸗Bades(mit betonjerter 50 Meter⸗Bahn) zu Pfingſten in Budapeſt abgealtene erſte Austragung ſah zwar zuerſt in der 200 Meter Bruſtſtrecke die Peſter Favoritin Ella Molnar in der guten Zeit:35,8 vor den Wienerinnen Frau Polti Rantaſa⸗ Heim und Hedy Bienenfeld als erſte, dagegen war es in der gleichen Rückenſtrecke umgekehrt. wo die ungariſche Rekordhalterin Kato Kraſzuna ſich von der langzügig losſchwimmenden Hella Breit⸗ egger geſchlagen ſah, in der gleichfalls guten Zeit:35,6. Ueber⸗ legen waren die Wienerinnen in der Freiſtilſtrecke, wobei Grete Adler programmäßig cuf Sieg mit:27,6 ſchwamm, die Peſterin Denec aber nur 139 als Dritte weit nach der Ella Parik erzielte. Nicht minder rühmlich für Wien verliefen endlich beide Staffeln, die Lagen⸗, wie Freiſtilſtaffel über je 3 mal 50 Meter, wobei die Ran⸗ taſa⸗Heim bezw. Grete Adler den ſiegbringenden Vorſprung ſchufen. Geſamtſieg Wiens 26:10 Punkten. Den wackeren Wiener⸗ innen wurde vom öſterreichiſchen Schwimmverband eine ſchöne Er⸗ innerungs⸗Plakette nebſt Dankſagung im Verbandsblatt gewidmet. *Ein Marinetaucher mit eigener Tiefſeeausrüſtung bietet ſich un„Allgemeinen Sportblatt“ Reichenberg(Deutſchböhmen) den Schwimmvereinen und Badeanſtaltsbeſitzern der Tſchechoſlowakei mit behördlicher Erlaubnis zu ſeinen Vorſtellungen an, die immer⸗ hin für die ſozuſagen allgemeine Bildung der Waſſerſportler lehr⸗ reich ſind und auch wohl zur beſſeren Pflege des noch durchwegs viel zu ſehr vernachläfſigten, ſedoch praktiſch ſo wichtigen ſportlichen Tauchens anregen mögen. Auch in dem Schulſchwimmumterricht darf das Tauchen keinesfalls ganz fehlen; deshalb iſt auch die ſorg⸗ lich in dem trefflichen Leitfaden„Trockenſchwimmen und pringen“ der beiden Berliner Praktiker Kellner und Putzke(Grethlein⸗Leipzig) aufgenommene beſondere Trockentauchübung(ſinngemäß unter Atemanhalten durchgeführt) beſtens zu begrüßen. W. Mg. * Deutſche Schwimm⸗Meiſterſchaften 1924. Das 33. Ver⸗ bandsfeſt des Deutſchen Schwimm⸗Verbandes, mit dem die deut⸗ ſchen Schwimm⸗Meiſterſchaften verbunden ſind, gelangt jetzt zum 8. bis 10. Auguſt zur Ausſchreibung. Den Auftakt der Kämpfe bildet das gerbe Werbeſchwimmen„Quer durch Verlin“, das im Laufe der Spree ausgetragen wird, mit dem Staatspreis und dem Preis des Reichspräſidenten. Der Wettbewerb umfaßt 5 Staffeln mit je 10 Teilnehmern, offen für Damen, Herren, Jugend. Neu iſt der Wettkampf für Fußball⸗ und Leichtathletikvereine. Den Teilnehmern an der deutſchen Langſtrecken⸗Meiſter⸗ ſchaft iſt die Konkurrenz an den Einzelwettbewerber für„Quer durch Berlin“ verbandsſeitig nicht geſtattet. Die Ergebniſſe werden durch eine Staffel dem Reichspräſidenten übermittelt. Die im Stadion ausgetragenen Wettkämpfe des Deutſchen Schwimmver⸗ bandes umfaſſen ausſchließlich Meiſterſchaften. Am erſten Tage gelangen zum Austrag: Freiſtilſtaffel 3 mal 200 Meter, Damen⸗ rücken 100 Meter, Mehrkampf, Kunſtſpringen, mittlere Strecke 400 Meter, Bruſtſtaffel 3 mal 100 Meter, Seite 100 Meter, Damen⸗ freiſtilſtaffel 3 mal 100 Meter. Am Haupttage werden entſchie⸗ [den: Lagenſtaffel 4 mal 100 Meter, Kunſtſpringen, Damenfrei⸗ ſtil 100 Meter, Freiſtil 100 Meter, Turmſpringen, Lange Strecke 1500 Meter, Bruſt 100 Meter, Damenfreiſtilſtaffel 3 mal 100 Me⸗ ter, Vereinsmehrkampf. Der nichtſportliche Teil ſieht eine Tagung der Jugendleiter und die Enthüllung der Denktafel für die gefal⸗ lenen Schwimmer vor. *Neue ungariſche Höchſtleiſtungen. Bei einem vom B. E. A. C. in Budapeſt veranſtalketen Schwimmfeſt, das von den ungari⸗ ſchen Klubs ſehr ſtark beſchickt war, gelang es den Budapeſter Schwimmen, einige neue Höchſtleiſtungen aufzuſtellen. Die erziel⸗ ten Zeiten beweiſen, daß die Magyaren in dieſem Jahre ſehr früh in Schwung gekommen ſind. Der auch in Deutſchland erfolgreich geweſene Bartha ſtellte über 100 Meter Rücken mit 115,4 ei⸗ nen neuen Rekord auf. Turnowskhy verbeſſerte die Zeit über 100 Meter in beliebiger Schwimmart auf:03,2 und F. Jung im 300⸗Meter⸗Bruſtſchwimmen auf:47,6. Die deutſchen Re⸗ kordzeiten im freien Waſſer ſind über 100 Meter beliebig von Hein⸗ rich⸗Leipzig:08,2, über 100 Meter Rücken von Frölich 1: 14,8, 2. W. Schellers Hagelſchlag; 3. J. Bachs Algebra. Tot.: 46:10;allerdings mit Abſprung. Die 300⸗Meter⸗Bruſtſtrecke wird in :10. Deutſchland nicht offiziell in der Rekordliſte geführt. Man ſiehe, die Ungarn geben ſich alle Mühe, den deutſchen Höchſtleiſtungen im⸗ mer näherzukommen. * Arne Vorg berichtek: Arne Borg erzählt in einem Brief an „Idrottsbladet“, daß die Amerikaniſchen Ausſcheidungskämpfe im Schwimmen an zwei verſchiedenen Orten vonſtatten gehen ſollen. Die Herren treffen ſich den., 6. und 7. Juni in Indiana⸗ polis, und die Damen kämpfen am 7. und 8. Juni in Scans⸗ borough. Folgende Reſultate wurden als Weltrekord an den Internationalen Schwimm⸗Verband gemeldet: Von Weiß⸗ müller: 300 Meter:35,2; 400 Meter:57; 440 Pards :57; 800 Meter 5: 50,4. Sämtliche Reſultate ſind in einem 25. Yards⸗Baſſin erzielt.(Die Zeit über 500 Meter iſt dem Anſchein nach zu amerikaniſch!) Von Gertrud Ederle: 100 Meter :12,2; 220 Meter 2: 45,2; 220 NPards 2: 45,2; 880 Yards 13: 19. Von Meriki Weslau: 100 Yards:03. Von Sybil Bauer: 100 Meter Rücken 1: 26,4. Die amerikaniſche Meiſterſchaft über 100 Pards für Damen wurde von Helen Wainwright in :07,4 gewonnen. Dieſelbe gewann auch die Meiſterſchaft über 500 Hards in:55. Die amerikaniſche Mannſchaft in der Olym⸗ piſchen Staffel viermal 200 Meter wird wahrſcheinlich folgende ſein: Weißmüller:15; Howell 2: 20,2; Brever 2: 22; Smith :24. Dieſe Zeilen ſehen ja erſtklaſſig aus, ſind aber in 20⸗Yards⸗ Baſſins aufgeſtellt. Auf einer 50⸗Meter⸗Bahn werden ſie wohl kaum ſo gut werden. Arne Borg hält Warren Kealoha für den beſten Schwimmer in Honolulu. Er hat 100 Meter Rücken in 1211 gewonnen, ſogar mehrere Male. Sein Klubkamerad G. Dunning iſt auch ſehr gut und ſchwimmt dieſelbe Strecke in:13,6. Ausgezeichnet iſt auch der jüngere Bruder des be⸗ kannten Kahanamoku. Er wird in Paris ein gefährlicher Gegner ſein und man rechnet damit, daß er ſogar ſeinen Bruder ſchlägt. Pau Kealona iſt nicht mehr ſo gut wie früher. Motorraoͤſport * Außerordenlliche Generalverſammlung des Mokorfahrer⸗Klubs Mannheim(D. M..). Am 12. Juni fand im Klublokal(Hotel Fau⸗ ſtaff) des Motorfahrer⸗Klubs Mannheim(D. M..) eine außer⸗ ordentliche Generalverſammlung des Motorfahrer⸗Klubs ſtatt. Der Anlaß hierzu war die Neuwahl eines erſten Vorſitzenden, da dieſes Amt verwaiſt war. Im Verlaufe der Verſammluna wurden neu ge⸗ wählt: 1. Vorſitzender: Herr Julius Dichinager: 1. Schriftführer: Herr Willi Maier: 2. Schriftführer: Herr Dr. Roos. Neu ver⸗ geben wurde das Amt eines Syndikus für den Verein. Herr Dr. Jordan wurde für dieſen Poſten gewählt, während das Amt des Preſſevertreters Herrn Dr. Roos übertragen wurde. Des wetr⸗ teren wurde ein Trainer für die Rennmannſchaften in der Perfon des Herrn Norbert Manes erwählt. 5 * Swinemünder Bäderrennen. Der Deutſche Motoxradfahrer⸗ Verband tritt zum zweiten Male mit der Ausſchreibung ſeines Swinemünder Bäderrennens an die Oeffentlichkeit. Sie zeigt gegen das Vorjahr kleine Abänderungen, die im weſentlichen darin beſtehen, daß die drei Rennen der Klein und Leichtkrafträder von dem Rennen der großen Maſchinen getrennt worden ſind und am Tage vor dem Rennen um den„Großen Wanderpreis“(Gewinner 1918: Ißlinger⸗Mannheim) ausgefahren werden. Es werden alſo zwei Rennen gefahren, ein Rennen für die drei Kategorien bis 250 cem am Samstag, den 12. Juli und ein Rennen für die übri⸗ gen Kategorien bis 1000 cem um den Großen Wanderpreis am Sonntag, 18. Juli. Auf der Klaſſe nicht über 150 cem liegt der dritte Meiſterſchaftslauf der Kleinkrafträder. Alle übrigen Kate⸗ gorien ſind nur für Fahrer der Klaſſe A und für geladene Gäſte offen. Die Kleinkrafträder haben 98, die beiden Klaſſen der Leicht⸗ krafträder 117,6 km zu durchfahren, während alle anderen Maſchi⸗ nen, die um den„Großen Wanderpreis“ ſtarten, 274,4 km zurück⸗ zulegen haben. Die Rundſtrecke iſt 19,6 km lang. 2 Bergprüfungsfahrt für Motorräder auf den Feldberg im Schwarzwald. Am 22. Junti findet von Freiburg aus die Berg⸗ prüfungsfahrt für Motorräder auf den Feldberg im Schwarzwald ſtatt, die zu einer klaſſiſchen Prüfungsfahrt ausgebaut werden ſoll. Die Fahrt geht von Freiburg über Kirchzarten ſüdlich über Ober⸗ ried die ſtark ſteigende Poſtſtraße auf den Sattel des Notſchrei, dann auf der Südſeite des Gebirges ins Wieſetal nach Todtnau, von da wieder ſteigend auf der Feldoͤbergſtraße über Fahl nach dem Feldbergerhof Der abſolute Höhenunterſchied zwiſchen Freiburg und Feldbergerhof beträgt rund 900 Meter, die wirkliche Steigung iſt aber durch die Ueberfahrt über den Notſchrei weſentlich größer und beträgt von Freiburg zum Notſchrei rund 700 Meter, von Totdnau zum Feldber⸗ gerhof wieder 600 Meter, ſodaß eine Geſamtſteigung von rund 1300 Metern herauskommt. Die Höhenziffern für die Hauptpunkte ſind Freiburg 260 Meter, Notſchrei rund 1000 Meter, Todtnau rund 600 Meter, Feldbergerhof 1270 Meter. Die zu bewältigende Straßen⸗ ſtrecke hat bis zu achtzehn Prozent Steigung. Für die Fahrt iſt die Unterſtützung der Behörden und verſchiedener Sportverbände geſichert und die Teilnahme einer erheblichen Anzahl von Fahrern von Ruf angemeldet. Die Konkurrenz dürfte in ihrer Art einzig in Deutſch⸗ land daſtehen.—1 —— Naoͤſport Inkernationales 24. Stunden⸗Rennen in Paris An dieſem internationalen Rennen, das am Samstag und Sonntag ſtattfand, nahm von deutſcher Seite der Bergmeiſter von 1924, Paſſenheim Berlin teil, der aber kurz nach dem Start in günſtiger Poſition ſtürzte. Eine Knieverletzung zwang ihn in der 8. Runde auf Anraten des Arztes den Kampf aufzugeben. Wenn Paſſenheim auch nicht für den Sieg in Frage kam, hätte er ſicherlich einen guten Platz belegen können. Den Sieg errang der bekannte 6⸗ Tagefahrer Egg⸗Schweit, der 936 225 Kilometer zurücklegte und damit einen neuen Weltrekord aufſtellte, Der zweite Sieger blieb nur wenige Kilometer zurück. Da die Rennen ohne Schrittmacher gefahren wurden, ſtellten ſie an die Fahrer große körperliche Anſprüche. d 84 Aeber den Wert des Turn⸗ und Spielplatzes „Reine Luft und freier Spielraum ſind zwei wichtige Dinge. Wahrlich wenn die Gymnaſtik weiter nichts befördert als Geſundheſt und Froͤh⸗ ſinn, ſo müßten wir ſie zur allgemeinen Sitte er⸗ heben.“(Guts Muts). Ein Turnverein ohne Turn⸗ und Spielplatz iſt ein Körper ohne Herz, ohne Seele. Ohne das, was der Spielplatz gibt und allein geben kann, bleiben die Leiſtungen der Turnpereine unzureichend und Es bleiben die körperlichen und die im Willen lic⸗ genden Triebkräfte der Jugend unentwickelt. Denn der Spielplatz iſt der Jugend Kampfplatz, das Spiel Arbeit und Kampf. Nicht jede im Spiel oder Turnſport hervortretende Anlage wächſt ſich zu großem Können aus, aber jede geiſtige und körperliche Betati⸗ ſaung hinterläßt unzerſtörbare Kräfte, die ſpäter der Geſamtwirk⸗ ſamkeit der betreffenden Perſönlichkeit zugutekommt. Spiel und Sport erzeugen tatkräftige Menſchen die ſich durchſetzen und be⸗ haupten wollen. Die dazu nötigen Eigenſchaften wie: geſunder Ehrgeiz, Wille, Mut, Unterordnung, Ausdauer und Enthaltſam⸗ keit—, denn Training verlangt letztere in mancher Beziehung(Al⸗ kohol, Nikotin, Enthaltung)— kommen beim Springen, Laufen, 78 70 55 Stoßen und in den gemeinſamen Spielen zur Entwick⸗ ung. Aus dem Verkehr auf dem Spielplatz erwachſen die Formen für das Zuſammenleben der Menſchen im Staate, in der Gemeinge und in der Geſellſchaft. Hier werden die Staatsformen Tag für Tag neu geboren, es wird Ueber⸗ und Nebenordnung, Gleichberech⸗ tigung aller und Unterſtellung unter einen Willen geübt. So iſt der Turnplatz eine Vorſchule der geſellſchaftlichen Ordnung. Nach dem gewaltigen politiſchen und wirtſchaftlichen Zuſam⸗ menbruch unſeres Vaterlandes iſt es unbedingt Erfordernis, ge⸗ ſunde kräftige, willensſtarke und arbeitsfreudige Menſchen heranzu⸗ ziehen. Mit dem Wiederaufbau unſeres Handels, unſerer Indu⸗ ſtrie uſ.muß auch überall eine Erweiterung unſerer Erziehungs⸗ und Bildungsarbeit, insbeſondere auch der Körpererziehung, Hand in Hand gehen. Letztere liegt, nach dem die körperliche Schulung durch den Heeresdienſt in Wegfall gekommen iſt ganz in den Hän⸗ 8. Seite. Nr. 275 Mannheimer General⸗Anzeiger(Morgen⸗Nusgabe) Montag, den 16. Juni 192⁴ den der Turn⸗ und Sportvereinigungen. Dieſen mit allen zu Ge⸗ bote ſtehenden Mittel Unterſtützung zu leihen, ſei daher Aufgabe eines jeden Staatsbürgers. Die Opfer, die in dieſer Beziehung gebracht werden, werden allen gleicherweiſe zugutekommen, zu Nut und Frommen unſeres lieben Vaterlandes. 4 5 Welcher Sport eignet ſich am beſten für die Leau: Stimmenmehrheit für Tennis. Eine engliſche wiſſenſchaftliche Sportkommiſſion hat ſi it der Frage heſchäftigt, welcher Sport ſich für dael weſhlce Beſchlech eigne. Aus dem Urteil von über 600 Sachverſtändigen ging folgen⸗ des Ergebnis hervor: Tennis und Netzball fanden allgemeine Zu⸗ ſtimmung. Hockey wurde für kräftige Mädchen und Frauen em⸗ pfohlen. Gegen Kricket hatte man nichts einzuwenden, es wurde aber ſeine ſportliche Bedeutung in Frage geſtellt; faſt alle weiblichen Gut⸗ achter anerkannten es als einen der Frau unzuträglichen Sport, da die Anſtrengungen größer ſeien, als die durchſchnittlichen Herzlei⸗ ſtungen der Frauen und Mädchen. Schwimmen wurde als Ge⸗ ee für jene Frauen Nadſahren erklärt, die über ge⸗ unde Lungenorgane verfügen. adfahren fand vi Fürſpreche menn es in mäßiger Weiſe betrieben 5 Flugſport Kaſtenloſe Ausbilbung als Segelflieger. Die Deutſche Se⸗ gelflug⸗G. m. b. H. beabſichtigt, die Ausbildung im motorloſen Flug auf ihre Koſten vorzunehmen, und bittet um Namhaftmachung von Perſönlichkeiten, die bei beſonderer körperlicher Eignung über geiſtige Friſche und Idealtsmus verfügen, um die Träger dieſer in nationalem Intereſſe überaus wichtigen Sache zu werden. In Frage kommen zunächſt Lehrer der höheren Schulen: humaniſtiſche und Realgymnaſium, ferner auch Gewerbeſchulen. Erwünſcht iſt eine frü⸗ here Betätigung als Kampfflieger au der Front. Der Ausbildungs⸗ kurſus wird vorausſichtlich vom.—26. Juli in der Rhön ſtattfinden. Nähere Angaben darüber werden noch gemacht. Mit dem Preußiſchen Kultusminiſterium ſchweben Verhandlungen, die Teilnahmen an dem Kurſus als dienſtliche Veranſtaltung anzuerkennen. Gleiche Verhand⸗ —4 mit dem Süchſiſchen und Bayeriſchen Miniſterium ſind ange⸗ knüpft. * Gordon Beunett⸗Mitfliegen für Freiballonss— Die Sport⸗ kommiſſion des Aeroklubs von Belgien hat die Ausloſung der Start⸗ nummern für das Gordon Bennett⸗Wettfliegen vorgenommen, das kommenden Sonntag in Brüſſel 18 Ballons am Start ſehen wird.— Die Reihenfolge der Starts iſt folgende: 1. E. Demuyter [Belgien); 2. M. Bienaiméè(Frankreich): 3. Hptm. Armrbuſter (Schweiz); 4. van Orman(Amerika); 5. Maj. Creſſi(Italien): 6. E. Allen(England);: 7. Magdalena(Spanien): 8. Hptm. Labrouſſe (Belgien); 9. F. Laporte(Frankreich; 10. Ballon„Zürich“(Schweiz); 11. R. Honeywell(Amerika]; 12. Kommandant Valle(Italien); 13. Lt. Baldwin(England); 14. V. Balbas(Spanien): 15. A. Veenſtra (Belaten): 18. Cormier(Frankreich): 17. Mai. W. Peek(Amerika]; 18. R. Caſas(Spanien).— Im Falle eines Sieges der Belgier würde der Wanderpreis endgültig von Belgien gewonnen. Auch ein Sieg Amerikas könnte die Trophäe in den dauernden Beſitz der Amerikaner bringen.— Autoſ port *Todesſturz bei den Brooklands⸗Rennen. Die Automobilrennen guf der Brooklandsbahn bei London mußten infolge eines tödlichen Unfalls abgebrochen werden. Der Fahrer J. To up verſuchte mit ſeinem Peugeotwagen in einer Geſchwindigkeit von 113 Meilen v. Std. zwei vor ihm liegende Wagen zu überholen. Er geriet dabet zu hoch in die Kurve, kam ins Schleudern und ſtürzte ab. Toup war ſofort tot, während der Wagen in Flammen aufaing. Von den übrigen Rennen, die recht aut beſucht waren, iſt das kurz Handieap zu erwähnn, das Graf 3borowski auf Mercedes überlegen mit einem Stundendurchſchnitt von 98,5 Meilen gewann.— Allgemeines — Abſtutz eines Poſtflugzeuges. In Idlau ereignete ſich ein ſchweres Flugzeugunglück. In der Nähe der Stadt geriet ein aufder Fahrt von Prag nach Preßburg befindliches Poſtflug⸗ zeug in Brand. Der Pilot und ein Paſſagier aus Karisruhe namens Franz Kaufmann waren ſofort tot, ein zweiter Paſſagier, ein Franzoſe, wurde ſchwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. — Erſte Sommerbeſteigung 1924 im Bernſnagebiel. Die erſte des Piz Bernina und des Piz Palü wurde kurz vor Pfingſten in einer dreitägigen Tour durch zroei deutſche Alpi⸗ niſtengusgeführt, die von zwei Führern begleitet waren. Motore für Kleinflugzeuge Der kürzlich abgehaltene Segelflugwettbewerb an der oſtpreußiſchen Küſte hat neben dem glänzenden Weltrekordflug des Lehrers Schulz be⸗ kauntlich ein völliges Verſagen der verhältnismäßig zahlreich am Start erſchienenen Segelflugzeuge mit Hilfsmotor gezeitigt. Die Schuld hieran wurde, wie aus allen Zeitungsberichten hervorgeht, dem großen Mangel an Entgegenkommen der deutiſchen Kleinmotorenfabriken gegenüber dem Flugweſen——— Dieſe 80 tung der—9 iſt umſo bedauerlicher, als m. E. gerade die Entwicklung von Kleinflugzeugen mit motoriſchem Antrieb das beſte Mittel für die Aufrechterhaltung und dereinſtige Erſtarkung des augen⸗ blicklich noch niedergehaltenen deutſchen Flugweſens erblickt werden enuß. Nan vergegenwärtige ſich nur einmal den vollen Ernſt der Lage! Nach der Statiſtik der Aero⸗Lloyd.⸗G., einer der größten deutſchen Luftverkehrs⸗ geſellſchaften, hat im Jahre 1823 die durchſchnittliche wirtſchaftliche Aus⸗ nutzung aller ſtattgefundenen Flüge bereits 90 Prozent erreicht. Da die 1 des Luftverkehrs überall in raſchem Wachstum begriffen iſt, ſo dürfte der Zeitpunkt nicht mehr fern ſein, wo der zur Verfügung ſtehende Nußtragraum unſerer. Verkehrsflugzeuze der ſtarken Nachfrage nicht mehr genügen wird. Es müßte dann alſo die Nutztragfähigkeit unſerer Flugzeuge vergrößert werden, was aber nicht mehr möglich iſt, weil die jetzt in Be⸗ nutzung befindlichen Flugzeuge in ihrer Leiſtungsfähigkeit bereits die Grenze deſſen darſtellen, was der deutſchen Flugzeuginduſtrie durch die Beſtim⸗ mungen des Friedensvertrages zu bauen erlaubt iſt. Da nach dem wirt⸗ ſchafklichen Grundgeſetz, größtmögliche Leiſtung unter Aufwendung geringſt⸗ möglicher Kraft zu erzielen, der Ausweg aus dieſem Dilemma nicht in der zahlenmäßigen Vermehrung der Flugzeuge, ſondern nur in der Vergröße⸗ rung der Nutztragfähigkeit des einzelnen Flugzeuges geſucht werden darf, ſo werden die Luftverkehrsunternehmungen nicht umhin können an Stelle der unwirtſchaftlich gewordenen deutſchen Flugzeuge uee der aus⸗ ländiſchen Induſtrie, die ja in Entwurf und Bau von Flugzeugen frei von allen Einſchränkungen iſt, in Dienſt zu ſtellen. Die deutſche Induſtrie der Ilngzeuge wird dann nach und nach ihre Abſatzmöglichkeiten verlieren und zu völligem Erliegen kommen; ihre Konſtrukteure und der erfahrene Stamm ihrer Arbeiter werden ins Ausland abwandern, wo ſie zweifellos lohnendes Eutgelt für hre Arbeit finden werden. Die Entente hat, wie man ſieht, ihre Luftfahrt⸗Friedensbedingungen mit kluger Berechnung au ſtellt. Dieſer Entwicklung der Dinge heißt es deutſcherſeits re tzeitig ent⸗ gegentreten— hoffen wir doch alle auf beſſere Zeiten, in denen dem wirt⸗ ſchaftlichen Wiederäufſtieg die Mitwirkung der friedlichen Handelsluftfahrt kicht fehlen darf. Das nächſte Ziel heißt: Sicherung der Abfatzmöglichkeiten für unſere Luftfahrtinduſtrie, damit dieſe dereinſt, wenn die ihr jetzt noch aufetlegten Feſſeln fallen werden, mit friſcher Kraft den Wettbewerb im In⸗ und Ausland wiederaufnehmen kann. Will die Induſtrie dieſes Ziel ekreichen, ſo dürfte es unumgänglich für ſte ſein, ſich ſo bald wie möglich auf die ſerienmäßige Erzeugung und Durchbildung Heiner Flugzeuge mit Motoren einzuſtellen. Der reine Segelflug iſt zur flugtechniſchen Heran⸗ bildung neuer Jünger der Flugkunſt ſchön und wohl, jedoch— wie die bis⸗ herigen Erfahrungen lehren— zu ſehr an günſtige Gelände⸗ und Witte⸗ zungsberhältniſſe gebunden, um auch weiteren Kreiſen in allen Teilen Deutſchlands einen fliegeriſcher Betätigung zu geben. Gewiß gibt es heute bereits eine Reihe deutſcher Sportflugzeuge, wie die Erzeug⸗ niſſe von Dornier, Udet Dietrich⸗Gobiet, Heinkel und Stahlwerk Mark, die im vorigjährigen Internationalen Wettbewerb für Sportflugzeuge in Goten⸗ butg, ſowie gelegentlich des kürzlich ſtattgefundenen Wetthewerbs in Königs⸗ berg ganz hervorragende Beweiſe ihrer Leiſtungsfähigkeit gegeben haben. Dieſen Sportflugzeugen haftet nur der 18 5 an, daß ſie in Anſchaffung und Unterhaltung verhältnismäßig teuer ſind, alſo im heutigen Deutſchland nur für eine geringe Anzahl von Sterblichen in Frage kommen. Sie ſtellen gewiſſermaßen das dar, was das Luxusautomobil im Verhältnis zum Klein⸗ auto obder Motorrad bedeutet. Was aber im Kraftfahrweſen etwa das Motorrad bedentet, das muß im Flugweſen erſt noch geſchaffen werden, und das ſind die ſogenannten Kleinflugzeunge. Zu der Hauptforde⸗ rungen, die an ſolche Kleinflugzeuge geſtellt werden müſſen, gehört unter Berückſichtigung der beſonderen wirtſchaftlichen Verhältniſſe Deutſchlands in erſter Linie Billigkeit im Preis und in der Unter⸗ haltung. Zur Erleichterung der Unterbringungsmöglichkeit wäre raſches Ab⸗ und Aufmontieren und leichte Transportmöglichkeit auf dem Lande(ſeitliches Anklappen der Tragflächen an den Rumpf) zu fordern. Um nicht auf beſondere Landungs⸗ und Auſſtiegplätze ange⸗ wieſen zu ſein, müßte das Kleinflugzeug mit geringen Entfernungen beim Auſſtieg und Auslauf bei der Landung auskommen, und was endlich ſein Verhalten in der Luft anbetrifft, ſo müßte es genügend große Geſchwindigkeit beſitzen, um auch bei ſtärkerem Winde ſeinen Führer ſicher an das Ziel ſeiner Wünſche zu bringen. Daß gerade dieſe Forderungen techniſcher Natur durchaus erfüllbar ſind, beweiſen zwei Beiſpiele: am 8. Dezember v. Js. überflog der Engländer Cob⸗ ham auf einem Kleinflugzeng mit 5/7 HP. Blackburne⸗Motor den Kanal in der Richtung von England nach Brüſſel, wobei er 275 Km. mit einem Benzinverbrauch von nur 16 Litern zurücklegte, und das mit einem 7/ PS. Douglas⸗Motor ausgerüſtete Daimler⸗Kleinflug⸗ zeug legte kürzlich die 120 Km. lange Strecke von Sindelfingen nach Benzheim a. d. Bergſtraße in 2 Stunden 2 Minuten zurück, wobei es mit Fluggaſt eine Höhe von 1100 Metern erreichte! Das flugtechniſch leiſtungsfähige und wirtſchaftlich arbeitende Kleinflugzeug iſt alſo, im Grunde genommen, ſchon da und dürfte höchſtwahrſcheinlich auch zu einem Preiſe in den Handel gebracht werden können, der etwa der Preislage für ein Kleinauto oder ein ſtärkeres Motorrad entſpricht. Sollte da nicht die Erwartung berech⸗ tigt ſein, daß mittels ſolcher Kleinflugzeuge eine weitgreifende Ver⸗ breitung des edlen Flugſportes im deutſchen Volke herbeigeführt werden könnte? Man denke doch nur an das fabelhaft raſche Auf⸗ blühen des deutſchen Motorradſportes in den wenigen Jahren nach Kriegsende! Vom Kriege her gibt es Hunderte von Fliegern in Deutſchland, und ihnen werden ſich ſicherlich Tauſende zugeſellen, wenn ſie erſt einmal den eigenartigen Reiz einer Luftreiſe im Flug⸗ zeug auf ſich haben wirken laſſen und die Gewißheit haben, ſich für verhältnismäßig wenig Geld dauernd die Möglichkeit zu fliegeriſcher Betätigung verſchaffen zu können. An Exiſtenz⸗ und Abſatzmöglich⸗ keit dürfte es in einer guf den ſerienmäßigen Bau und Vertrieb von Kleinflugzugen eingeſtellten deutſchen Induſtrie demnach kaum fehlen, wenn einmal über kurz oder lang unter dem Druck der oben geſchil⸗ derten Verhältniſſe die Herſtellung von Verkehrsflugzeugen nach den Begriffsbeſtimmungen der Entente ſich als nicht mehr lohnend er⸗ weiſen ſollte. Ein ſchweres Hindernis ſtellt ſich indeſſen vorläufig noch in Deutſchland dem Bau von Kleiuflugzeugen entgegen: es fſehlt an geeigneten, im Inland hergeſtellten Motoren, die ja das Herz des Flugzeuges darſtellen, für dieſen Verwendungszweck. Damit kommen wir auf den Ausganspunkt vorſtehender Betrachtungen zu⸗ rück und erkennen zugleich, daf von der deutſchen Motoreninduſtrie unbedingt alsbald etwas für die Schaffung leiſtungsfähiger Klein⸗ flugzeugmotore geſchehen muß. Da die vorſtehend erwähnten beiden Leiſtungen des engliſchen und deutſchen Kleinfluazeuges mit Hilfſe von eingebauten engliſchen Kraftrabmotoren vollbracht wurden, ſo läge es nahe, auch den deutſchen Kleinflugzeugherſtellern den Einbau von Motorradmotoren zu empfehlen, aber da liegt eben der Haſe im Pfeffer! Von verſchwindend ſeltenen Ausnahmen abgeſehen, hat die deutſche Motorradinduſtrie bisher noch nicht den Beweis erbringen Schach Aus dem Schachleben Der Schachwettkampf Deutschland- Oesterreich, der zu Pfingsten in Leipzig stattfinden sollte, ist auf einen späte- ren Termin verschoben worden, weil einige deutsche Spieler plötzlich an der Teilnahme verhindert Naren.— Dagegen Wird noch im Laufe des Juni in Leipzig ein Meister- turnier unter voraussichtlicher Teilnahme von Mieses, Teichmann, Blümich und drei starken sächsischen Spielern ahgehalten werden. ** * Zwischen der Freien Schachvereinigung Frankfurt a. M. und dem Gießener Schachklub, der durch Mitglieder des Frledberger Schachklubs verstärkt worden War, wurde in Bad Nauheim ein Wettkampf ausgetragen. Es wurden im ganzen 42 Partien gesplelt. Davon exzielte die Freie Schachvereinigung Frankfurt a. M. 25 Gewinn- und 6 Remis- partien, während der Gießener Schachklub sich mit 11 Ge⸗ Wirmpartien begnügen mußte. Partie Nr. 29 Beratungflpartie, gespielt zu Stockholm 1919 Weiß: Bogoljubow, Reti und 8SchWarz Englund, Jacob- pielmann. son, Nyholm und Olson. 1. e2—e e7—e5.— 2. f2—f4; e5 K14.— 3. DPd1— f3(gewöhnlich geschieht hier Sf3. Der Textzug 18t erstmals von Charousek 1896 in*+ angewandt Worden); d7— d5. 4. e4 c d5;— 5. 8Sb1—e3; L I8—- 4 6.— 6. Lf1—-b54; 8b8—4d7.— 7. d2— d4; 0— 0.— 8. 881—e 2; 847—b6.— 9,—0L e8— 84.— 10. Df3 f2 8b6 4d5.— 11. Ses dg5; 8f6 4 45.— 12. Se2&f4; 7=c6.— 13. Lb5— 043 Ld67.— 14. h2 h3; Le7=f4.— 15. LeIXIH4; 8d5—14. 16. Df2K 14(nach Entwirrung des Entwicklungsknotens sieht man, daß Weiß infolge der offenen Turmlinie und des Druckes auf den Punkt f7 besser steht); L f— h5.— 17. Tal—el; DdS- d7.— 18. Te1— eh; L 17— 19. h3—h4(hi EGEN2.— 20. 0f4—e3; Las—ds.— 21. T11 K17( T8 K 17.— 2 eh-e; be-.= 8. TerKf7; Kgs—hg.— 2. Tf7K g7(‚0; Kg8S 8 g7. 25. De 3e7(); Aufgegeben. 125 Partie Ny. 30 (Gespielt im Dezember 1913) * eiB: R. Spielmann. Schwarz: R. Reti. — e2—e4; e7—- e5.— 2 8g1—-f3; 8Sp8—06.— 8. d 4 e5K d4.— 4. Ef1—04; 8g8— 16.— 5.—03 8 e.— 6. Tf1—ei; d7—-dg.— 7. Leo4ANAd5; DPdS Nd5.— 8. 8b1—03; Dd5— ds.—., TeiIxe4; LfS—e7. 10. SfJ dd; f7—f5(durch diesen starken entkräftet Reti die vom Führer der Weißen gut und en Gambits).— 11. — 12. LCo1— e3 Zu kratug behandelte Eröffnung des schotti Te4-f4;—0(Wwiederum das stärkste). Dae wWar hier 8Sd4 c6, durch den DeeN 735 die nitiatſye auf Schwarz über); Le7— d6.— 13. 4 063 b76.— 14, T14— a4; DdS—f6.— 15. f2—44(Spiel- mann will augenscheinlich durch diesen Zug dem Vorrücken des schwarzen-Bauern entgegentreten, schwächt aber da- durch bloh seine Königsstellung); Tf8—e8.— 16. D d1—43 (oder D d); Ta—h8.— 17.e8 d4, D6—17,— 18. Tada7(besser b2—b3); TbS& b2.— 19. DPf3 123 517 e(mit der starken Drohung 6—- c5 und L2).— 20. 22— a3; Tb2 4 C2().— 2. Ta7— a4; TS2 K2.— 22. TaAN4; TIZXKf4.— 2. 104—- 44(Wegen—e5); TfINd4.— 2. Ta4 d4; LdGE Xc5.— 25. Ta1—- d1; LoS—a6.— 26. Kg1— f2; Tes—- d8.— 27. Kf2—e3; Kg8—17.— 8. Se3— az Kf7— eb. 29. 842—54; LA6—- b5.— 30. 8b4—- c2; Ke6— eß(der König bringt die Entscheidung durch die Brohung 15—14, Auf 83 folgt g5).— 31. Aufgegeben. Partie Nr. 31 (Aus dem Gropmeisterturnler Newyork 1924) Weiß: Retli. Schwarz: Fan 1. 8g1—13; 888—16.— 2.—.0 4; e/—e6. J. 855255 d-d 5.— 4. Lf1—g 2; Lf—d 6.— 5.—0;—.— . b2Z-p3; TfS—e 8.— 7. LSI-b2; 8SbS—4 7.— 8. d—4d 4; =c6.— 9. 8b-d2; 816—e 4—— Voraussetzung dieses Zuges beruht auf f7—45 u. Vorschieben des dann schwach ge- Wordenen-Bauern).— 10. Sd2xed; dbö Xed.— 11. 8Sf3—eh, f7—f5.— 12. f2— f3(dieser Zug ist darauf be. rechnet, das feindliche Zentrum zu durchbrechen); e4 f3. — 13. Lg2 f3; DdS- 7.— 14. Seßb&dJ LeS d 7.— 15. e2—e4; e6— 5.— 16.—0c5; Ld6—-f8.— 17. D5 41—-e2; eßK d4.— 18. e45, Ta8—d8.—. 19. Lf3—-h5(Y)(Weiß steht besser und geht zum Angriff über); Tes-e5(Schwarz hat nichts bessères).— 20. L b 25d4; Tesc 15.— 21. Tf1K158; Ld7 K15.— 2. De2 K f5ö können, daß ſie über gleichgute Hochleiſtungsmotore verfügt wig nen ausländiſche— vor allem die engliſche— Konkurrenz. Alle cgchen Reklameberichte in der Preſſe können nicht darüber hinwegtäuf Be⸗ daß bei faſt allen motorradſportlichen Wettbewerben von einiger nz⸗ deutung in Deutſchland die Mehrzahl der Preiſe auf Maſchinen iſche ländiſcher Herkunft gewonnen wird, wobei nicht ſelten ausdkgoſere Maſchinen mit Motoren von geringem Zylinderinhalt weitaus be ret Leiſtungen vollbringen als deutſche Maſchinen von bedeutend größet Nominalſtärke. Die Gründe für dieſe bedauerliche Erſcheinung zrie ſehr einfacher Natur: es fehlte eben der deutſchen Motorradinduf 1l bisher zu ſehr an genügend ſtarker ausländiſcher Konkurrenz ſchen dieſe durch die behördlichen Einfuhrbeſchränkungen vom deutſ ſich, Markt ferngehalten wurde. Als notwendige Folgerung ergibt 1— daß der deutſchen Kleinmotoreninduſtrie ein Antrieb zu neu 1187855 ſtrengungen für die Schaffung von wirklichen Hochleiſtungem ter zugeführt werden muß. Das Unternehmen würde ſich in e Fluſ⸗ Hinſicht lohnen, denn nicht nur die Motorrad⸗, ſondern auch die l. zeuginduſtrie würden ihren Nutzen daraus ziehen können. 3. Die flugſportlichen Behörden werden in Zukunft bei den Rück ſchreibungen für ihre Veranſtaltungen auf dieſe Lage der Dinge en⸗ ſicht nehmen müſſen. Es genügt nicht, über mangelndes Egtgſeſen kommen der Motorenfabrikanten zu klagen, ſondern man muß dinen durch Ausſetzen von Preiſen für die beſten Motorenleiſtungen 15 755 Anſtoß für die Betätigung auf dem Gebiete des Flugweſens Es wäre ſehr zu begrüßen, wenn die Veranſtalter des in der Auguſthälfte ſtattfindenden Rhön⸗Segelflug⸗Wettbewerbes vorſte Anregung aufgreifen und durch einen entſprechenden Nachtrag zu In bereits erſchienenen Ausſchreihung zum Ausdruck bringen würden. zer Verbindung mit dem eigentlichen Segelflugwettbewerb findet in miit Rhön ja bekanutlich auch ein Wettbewerb für Segelflugzeuge her Hilfsmotor ſtatt, der mit recht ſtattlichen Preiſen für die Be der Flugzeuge, aber nicht für die Erbauer der Motoren ausgeſteg, iſt. Darin lieat m. E. eine Lücke, die man ſo raſch wie mügli ehe füllen ſollte, denn es wäre immerhin einigermaßen beſchämend a die deutſche Motoreninduſtrie, wenn bei dieſem Wettbewerb große Flugleiſtungen erztelt werden würden, die man zwar e 70 aber der vorzüglichen Zellenkonſtruktion der Flugzeuge, andere eits auch der großen Leiſtungsfähigkeit und Wirtſchaftlichkett einge ausländiſcher Motore zuſchreiben müßte. ben Alſo friſch ans Werk! Je eher man an die Bearbeitung der aufgeworfenen Fragen herangeht, deſto mehr wird man den d der deutſchen Motoren⸗ und Flugzeuginduſtrie, ſowie des be deutſchen Flugweſens nützen.— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheime General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand ehme— Ehbefredakteur: Kurt Fiſcher, aut Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: it und Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpo 15 Wille Lokales: Richard Schönſelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete, den übrig. redaktionellen Teil: Fr. Kircher: f. Anzeigen: J. Bern TdSNd4d.— B. Ta1—f1(); Td4— ds(dieser zußef unzureichend. Etwas länger konnte sich Schwarz mit 0. halten).— 2. Lh5 17f, K gS—h3.— 55. Lf e gegen ist kein Kraut gewachsen); Aufgegeben. Partie Nr. 32 (despielt im Großmeisterturnier in Newyork) Weih: Maroczy. Schwarz: Bogoleg 9. 1. 42— d4; 888—86.— 2 881—f3; eeg e2—e8; 7—-05.— 4. Lf1— d3; d7—- d5.— 5. 52.7 SbS—c6.— 6.—0; LfS8— d6.— 7. Le1—-b2; 0% 8. 813—en 806—e7.— 9. 8b1— d2; b7—956. Jer e. 12—f4(die Notwendigkeit dieses Zuges, durch den Ean Bauer geschwächt wird, ist nicht einzusehen. frei⸗ e4 b in Betracht, damit der Läufer b2 die Diagonale, b. bekommt); Lo8S—- b7.— II. Pd1—f3; Tas—e8. uat rend Welll auf dem Königsflügel vorgeht, rüstet sich. Schf. mit besserem Erfolg zum Vorstoß auf der Damenseiteg, Se e Len de 13. Df 0 Se7- g6.— 14. 8 d2— f3 f7— f5(mit besserem tal 4 0% Grunde als der Gegner stöht hier Schwarz ungegchte 4% zurückbleibenden-Bauern auf der.Linie Vor). 5 Dg4A=h5; Ld6— e7(notwendig).—. 16. g2—8 4 0f e erblickt auf dem Königsflügel keine ernsi ekahr mehr und sein Positionsblick er Weist sich als 97 tig. Erx setzt daher den Vorstoß auf der Damenseite fegen 17. g4 K15(dieser Vorstoß wird durch den starken 6NK14 zug des Führers der schwarzen Partie Widerieg 889 20 — 18. e3 Kf4 4 4 d3.— 19. 8f3K g5; Le K* 22. f4 65 Tes Xc2.— 2. 35— g6, hy-hö,. men Lb2— 43(nier wäre Tb1 und.a 1 inbetracht gelgartie) um den-Baàuern zu decken. Der Textzug kostet die 3410 TIS K15.— 2, TII K 15 e K18.— A. b12. 5d8—16.— B. Ta1—ei; Te2— e2(0.— 28. Le b· der PfGNKdAT.— 27. KgI=hI;.44— f6 Gietzt dratshel Läufer b7 in der frel Werdenden Königsdiagonale-or dend anzugreifen. Die weiße Partie ist wegen schobenen Freibauern auf der-Linle hoffungslos): Aufgegeben. Partie Nr. 33 (Gespielt am 20. November 1913) ter· 1 Wei n: L. Löwy. Schwarz: C. schles 90 1. e2—e 4 e7— 8.— 2. 8g1—13; 858— 690 5ei Lf1—b5; LfS—eb(in der spanischen Partie nui. 516 ten angewandt und wenig empfehlenswert). 8 d4.— 6. (besser 2— 0); 806— 44.— 5. 813K d4; eb..—05 Se3—e2 c76.— 7. Lb5—a4; 888—e7,.— d7— d5.— 9. d2— ds; 0 0.— 10.62—03; 4247 + Sea XKcs; Les—eb.— 12. La4—- b3; DdS— p5 Neg 5411 d5—d4(pesser Pa—d).— 14 6=% pdf NKes.— 28. 8—e% Se— g6.— 83 Tag Deg.— 17. K1d Les—-d6.— 18. n% 8g6—e 7.— 19. g2— g4(der Bauer d4 darf Nege eg, nicht geschlagen 1ördanß e6=ch.— 20. b 2—. 56.— 5 21. Df3— 3; Ld6— 07.— 2. Ta1—01; b7 Aücken a0 12—f4 a7—45.— 24. To1—04(um das, Voßtg schwarzen-Bauern zu N Lo7= K 2. A Kgs—h8.— 286. h2— h4 118— —g55 Sch—ef.—. 815 Ke7; Tesg g2—f3;—5(durch diesen Gegenvorftqer Schwarz seinerseits einen Bauerndurchbruch auf einen seite vor; aber er gestattet dem Führer der Weillen fährlichen Freibauern).— 30. e4— e5; 177 a 2— a 4(abermals gegen den von Schwarz ges⸗ Vorstoß des-Bauern 1 165—.32. + 81—62 hh6.— 33. 711—g1; LaT-h7. 3. 181•15 LbS— 7.— 35. Tg2—g1; Le7— ds.— 86 8— g8—87.— J. PI3—-a8 Tg7— 88.— 8 eil Wartet, gestützt auf seinen Freihauern, Gegenangriff ab, während Schwarz hofft, das Baug, vermeiden zu können); Ld8S—e7. 99. K 12—45 8— 0 — 40. h4dg8 5; Khs—g7.— 4l. Ke-dg 1 N 42. Kd1— 2; Kg7—17.—. Tg2—3 Be6= d7.— 44. Tg3— g1, Kf7ee 1. Wiederum eine abwartende Helungz h7 d2 ei b6— p5,(ein starxer Angrictezug). DPd7ND5B.— 48. Le1— b2; ThI—h2. 1 2 Th2—-hS.— 30. 1828585 Th3—h1. Weib hat nichts anderes); Th1 hS— h3.— 58. Df3— a8; Thg Ke 6- d7.— 55. Dg8— d5+; Kd 8 t gesplelt); Le7&5.— 57. D17—g6f(der — 7106 — 5 ichlig — — K b6— a 7.— 59. Bg6— f7; Ka 7- G.— Ke2 Lo5-b6.— 61. Tg2Nh2; Td3—-e8+.— 85 2 a 5— a 4.— 63. Th2— 2; a4— a8.— Db5— d3.— Aufgegeben. 75 Löisung aus Ner. 16:) Di-gSs D. 50%% —ä S SNe„„„ 0. 4. 1 // Aenüfaferrer 9. Seite. Nr. 275 155 Dir wollen απένν belfragen, dais ein 5 Hird. Aus diesem Grunde berkauſen mir dqus unseren bekannſen Qualifeits-Bestinden æu Preisen, 9 cde æum Teil bei den meisten Fabrikanten noch nicht exisflieren. Derkal eer Herren-Sochen Pudr manmmetenene, od. 80 em bren grau, gestrichf und ge- Halbwollè sol. Sireiſ.- Ser „„ 90 webl Desonders sfarkge Musr, cuf Hell. Srund 9 5 SWerr;: PN Strapaaierqualiſdtlt Pfg. HKleicter u Busen 50 Damen- Stri F Damasf-Serrleſſe 900 0 1 Puar Mauaccobafisf Swiice s nee Desler Ersdtz für od. Oοο εr Sae Serss ue Srde 655 Seide, Sdelsfe Mefer Habiemen, voræũg- 89 5 udlia, serleli ang m der Es S. 95 für Ceibwesche in 1⁴⁸ N. 3 Brochib. uni Farben Damasf. Tisci fan Hemd. Blusg. 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Es wird wissen, s n bel Oeschläften zu halten hat, und wird sle meiden, denn was. Ware widerlährt, das kann sich auch bel einer anderen wiederneg re Ple Uasele Verlangen Sie von ung die aufklärende und lehtreiche senden ahe Fußzpflege“, die wir jedem Interessenten kostenlos und portofchn senschaftllaft aber unter der Leltung elnes alten, erfahrenen Arztes slehende Misiad Aus tellung ertellt gegen Einzendung von kostenlos Rat u Alles, was Fußpſſege und Fußleiden bettiſ . urg⸗ Kartrel-Fabrzk Groß- Salze bei gde — — — Ich habe jetzt Telephon No. 05⁴⁷ — „„ ˙A„%