— Montag, 16. Juni Vezugspreiſe: In Mannheim und umgebung wöchentlich 85 Gold ⸗pfennig. die monatlichen Sezieher verpflichten ch bei evtl. Renderung der wirtſchaftlichen verhältniſſe notwendig werdende preiserhöhungen anzuerkennen. poſt⸗ ſcheckkonto nummer 17590 Rarisruhr.— Hauptgeſchäftsſtelle Mannheim E 6..— Seſchäfts⸗Hebenſtelle Neckarſtadt, wald⸗ ſſte. 6. Kernſpr. Nr. 7031, 792, 7943, 7944, 7035. Telegr.-Adr. Seneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal⸗ —— Abend⸗Ausgabe Maunheimer Genem! Amei⸗ Badiſche Neueſte Beilagen: Sport und Spiel· Neue Mannheimer Jeitung: Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen- und Muſik-⸗Zeitung Welle und Schall ⸗Aus Feld und Garken⸗ Wandern und Neiſen ͥã ͤv ² f achrichlen Berkaufspreis 10 Soldpfennig 1924— Nr. 276 Anzeigenpreiſe nach Tarif, dei vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40 Soldmar? Reklamen 2,— Sold k. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung über⸗ nommen. 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Ich bin entſchloſſen. gegenüber der deutſchen Demokratie eine liberale Politik zu treiben. aber es iſt nötin. daß es im auten Glauben die Nakionaliſten ver⸗ bindert. ihre Propaganda und Organiſation weiter zu betreiben. Es iſt notwendig. daß das jetzige Syſtem ſich ändert. Wenn wir teine Bejriediaung erlangen können. ſeien Sie überzeugt. daß wir diel ſchärfer gegenüber deutſchland ſein werden Als andere. Wir werden es ſein. weil es ſich darum handelt. den Irieden zu ſicher n.() die Achtung vor unſeren Rechten und die Entwicklung der demokratiſchen Beweaung. Deutſchland muß wiſſen. dak wir liberal ſind. dan wiey uns aber nicht läuſchen lafſen. Die Teilnahme Nollets an der Reaieruna iſt für die Na⸗ lionaliſten und alle Deutſchen das ſichtbare Jeichen. daß wir ihnen nicht geſtatten werden uns zu käuſchen und den Frieden zu kompromittieren.“ Das iſt für eine„Friedensrede“ ein etwas ſonderbarer Tenor. öglicherweiſe hat Herriot die nationaliſtiſche Rechte beruhigen wol⸗ len. Andererſeits kann er ſich nicht im Zweifel darüber ſein, daß eine ſolche Politik, wie er ſie hier ſchildert, gerade das Gegenteil von dem erreicht. was er verhindern will. Die„Times“ kommentiert übrigens die Ernennung des Ge⸗ nerals Nollet zum franzöſiſchen Kriegsminiſter ebenfalls dahin, daß das neue franzöſiſche Kabinett keine Handbreit von der im Frie⸗ densvertrag vorgeſehenen Abrüſtungspolitik, ſoweit ſie ſich gegen Deutſchland richtet, abweichen werde. Auch die„Daily Mail“ unterſtreicht die Bedeutung der Vorte Herriots an Deutſchland. Gleichzeitig läßt ſich die„Daily Mail“ von ihrem Pariſer Berichterſtatter melden, Nollet ſei nicht der Anſicht, daß Deuſchlands militäriſche Stärte zur Zeit der Auf⸗ gabe einer großen Offenſive nach dem Weſten oder Oſten gewachſen ſel.“ Deutſchland könne aber in 6 Monaten ſtark genug ſein, um anen kröftigen Verteidigungskrieg in Ausſicht zu nehmen. Der Berichterſtatter will erfahren haben, daß Herriot in England die Frage der alliierten Aktion zur Kontrolle der deutſchen Abrüſtung unter den erſten Verhandlungspunkten erörtern wolle. Der„Daily News“ hält es ſehr wahrſcheinlich, daß Herriot as weſentliche Bedingung für die Zurückziehung der franzöſiſchen Truppen das Angebot der wirkſamen Sicherheitsgarantie für Frank⸗ Macdonalos und Leeils Friedenshoffnungen Macdonald erklärte bei ſeiner Rückreiſe aus Schottland nach London in einer Anſprache an die am Bahnhofe ihn begrüßende Menſchenmenge er hoffe, daß binnen kurzem der Friede hergeſtellt ſein werde. Es habe lange gedauert, aber er glaube, daß das Ziel nunmehr bald erreicht ſein werde Er hoffe, daß das Ergebnis ſeiner Unterredun mit Herriot die Herſtellung einer völligen Freun dſchaſt Englands mit Frankreich ſein werde. Cecil entwickelt im„Weckly Diſpach“ ſein außenpoliti⸗ ſches Programm. In dem Artikel heißt es, das Rezept der Libera⸗ len, die Löſung aller europäiſchen Fragen durch den Völkerbund, ſei zu einſeitig. Das ſchwierigſte aller Probleme ſei die Frage der deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen. Wenn der Gegen⸗ ſatz der beiden Völker nicht auf irgend eine Weiſe beſeitigt werde, werde eine künftige Generation Europa abermals in Schutt und Aſche ſehen. England müſſe ſeinen ganzen Einfluß und alle ſeine Hilfsquellen dazu verwenden, Deutſchland und Frankreich zu eini⸗ gen, Wirtſchaftlich, ſozialpolitiſch und geiſtig derart zu verbinden, daß jede Urſache zu künftigen Streitigkeiten vermieden werde und daß die ehemaligen Streitfragen abſterben würden im Bewußtſein gegenſeitiger Abhängigkeit. Auf die Frage müſſe die engliſche Außen⸗ politik ihr Hauptgewicht legen. Die Londoner Zuſammenkunſt Der franzöſiſche Miniſterpräſident Herriot wird, wie der Daily Telegraph meldet, wahrſcheinlich drei Tage, und zwar von Sonn⸗ tag bis Dienstag in London bleiben, da nicht nur die Anwendung des Sachverſtändigenberichts, ſondern auch die Sicherungsfrage, die Schuldenfrage, die Veziehungen der Alliierten zu Amerika und die Abrüſtung der Landheere im Rahmen des Völkerbundes erörtert werden ſollen. Ferner beabſichtigt Macdonald eine Konferenz der alliierten Premierminiſter anzuregen. Während des Aufenthalts Her⸗ riots in England dürfte der Verſuch gemacht werden, feſtzuſtellen, wie ſich die amerikaniſche Regierung zu einer ſoſchen Konferenz ver⸗ halten werde. Das Blatt weiſt weiter darauf hin, daß Lord Thomſon in der letzten Woche als Gaſt des Premierminiſters in Loſſiemouth weilte, was keineswegs ohne Bedeutung ſei, denn der Lu rt⸗ miniſter ſei in internationalen Fragen die führende Autorität im Ka⸗ binett. Er ſtehe in perſönlicher Fühlung mit den franzöſiſchen poli⸗ liſchen Führern und kenne auch eine beträchtliche Anzahl deutſcher Parteiführer. 4 1 Die erſte Sitzung des Kabinetts Herriot findet heute vormittag im Quai'Orſay ſtatt. Heute nachmittag wird ſich der erſte Miniſterrat unter dem Vorſitz des neuen Präſidenten ben mit der Formulierung der morgen in der Kammer ab⸗ zugebenden Regierungserklärung befaſſen. Herriot hat hierzu einen Entwurf ausgearbeitet. Durch die Ernennung des Kabmetts iſt die Wahl von drei Vizepräſidenten und zwei Sekretären der Kammer erforderlich. Der Senat wird nunmehr außer dem ſogenannten Präſidenten noch einen Vizepräſidenten zu wählen haben, da Senator Renauld Vizepräſident des Senats iſt. 93 Herriot ſchuf den Poſten eines Generalſekretärs beim Miniſterpräſidenten und übertrug ihn dem ehemaligen radikalen Ab⸗ geordneten Alexandre Iſrael. deich unter der Aegide des Völkerbundes vorlegen wird. die verlängerung der Micumverträge 50 Bekanntlich ſind die Micumperträge bis zum 30. Juni Valaufig verlängert worden. Es iſt dies das Ergebnis längerer kotbandlungen, die geſtern durch das Düſſeldorfer Ueberein⸗ dommen ihren Abſchluß gefunden haben. lleber die Vorgeſchichte — Verhandlungen erfahren wir von zuſtändiger Stelle noch fol⸗ des: Mi die Reichsregierung hat am 9. Juni durch die deutſche * ſſionen in Paris und Brüſſel der franzöſiſchen u. belgiſchen Regie⸗ ung eine Note überreichen laſſen, in der ſie darauf hinwies, daß die dusdrkobleninduſtrie finanziell nicht mehr in der Lage ſei, die Laſten zu n Micumverträgen nach dem 15. Juni noch weiter auf ſich ſrg nemhen. Andererſeits wurde in der Note anerkannt, daß die auc zöſiſche und belgiſche Wirtſchaft die deutſchen Kohlentieferungen 185 nach dem 15. Juni nicht entbehren können. Die deutſche Regie⸗ lung hat daher vorgeſchlagen, daß in unmittelbaren Verhand⸗ dioden zwif en den beteiligten Regierungen ſelbſt ein Ausweg aus reſſer ſchwierigen Lage geſucht würde, der den beiderſeitigen Inte⸗ uſen Rechnung tragen würde. Bei den weiteren diplom. Beſprech⸗ die n hatte ſich ergeben, daß in Paris u. Brüſſel Verſtändnis für dar en Vorſchlag vorhanden iſt. Die Schwierigleiten beſtanden aber Framz daß vor dem 15. Juni infolge der innerpolitiſchen Lage gefütkreichs ſolche Verhandlungen von Regierung zu Regierung nicht ſchle rt werden konnten. Die deutſche Regierung hat daher vorge⸗ länagen, daß die Micumverträge rein tatſächlich kurzfriſtig ver⸗ gert werden nur zu dem Zweck. um Zeit für die genannten Ver⸗ ſblungen von Regierung zu Regierung zu gewinnen. Dieſem Vor⸗ lag iſt in Paris und Brüſſel zugeſtimmt worden. Verli mgemäß hat die Micum, die urſprünglich eine unveränderte Ge längerung der Micumverträge bis zum Zuſtandekommen einer Lu umtregelung der Reparationsfrage angeſtrebt hatte ſchließlich einer aner. f i ſt i en Verlängerung zugeſtimmt. Die Micum hat ferner ſchlekannt, daß gegenüber der früheren Lage eine wirtſchaftliche Ver⸗ daß chterung des Ruhrkohlenbergbaues eingetreten iſt. und zugeſtimmt, dder ſvätere Erleichterungen wie z. B. hinſichtlich der Zölle dale der ſonſtigen Geldabgaben rückwirkende Kraft ab 16. Juni er⸗ det en ſollen. Nachdem inzwiſchen eine franzöſiſche Regierung gebil⸗ undforden iſt, wird es Aufgabe der Reichsregierung ſein, die Ver⸗ Ret lungen mit dieſer Regierung alsbald aufzunehmen, um ein der Wiederaufbau in Norofrankreich 9 5 2*— gebz Verlin, 16. Juni.(Von unſ. Berl. Büro) Im Somme⸗ 0 278ef ſollen bis Ende d. Is. nach einer Meldung von Havas Naulz Gebäude wieder inſtandgeſetzt ſein. Von den 40 000 zerſtörten ſcaftlehbeiten ſind bis heute 12 000 Wehnhäuſer und 12 500 landwirt⸗ dale liche Gebäude wieder aufgebaut worden. Von 1370 kommu⸗ keine Baulichkeiten 130. Von den 300 zerſtörten Schulen iſt noch überh einzige wieder eingerichtet worden. 100 Gemeinden haben haupt in dieſer Beziehung noch keinen Plan ausgearbeitet. ddelung zu ſuchen, die für beide Teile erſprießlich iſt. Aus dem völkerbundsrat Der Völkerbundsrat, deſſen Tagung wahrſcheinlich morgen abend zu Ende gehen wird, hat für heute und morgen noch den wichtigſten Teil ſeiner Tagesordnung zu erledigen, u. a. die Beratung über die Fortführung des Sanierungswerkes für Oeſterreich der Kontrollbedingungen uſw., vor allem aber die eng⸗ liſchen Anträge betreffs die Durchführung der Rüſtungskon⸗ trolle in Oeſterreich, Bulgarien und Ungarn.— Geſtern ſind in Genf das franzöſiſche Mitglied des Völkerbundes Leon Bour⸗ geois ſowie Henry de Jouvenel und die franzöſiſchen Zivil⸗ und Militärdelegierten der Abrüſtungskommiſſion des Völkerbundes eingetroffen und zwar zur Teilnahme an den Abrüſtungsverhand⸗ lungen, die auf eine völlig neue Grundlage geſtellt werden dürften. Dder Mord an dem belg. Oberleutnant Graff Ein deutſcher Prozeß in Stettin JBerlin, 16. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Der B. Z. wird aus Stettin gedrahtet: Heute beginnt vor dem Schwurgericht ein Pro zeß, der die Aufklärung über den am 22. März 1922 in Ham⸗ born verübten Mord an dem belgiſchen Oberleutnant Graff bringen ſoll. Das belgiſche Militärgericht hatte ſeinerzeit in Aachen wegen dieſes Mordes den preußiſchen Polizeileutnant Rein⸗ hardt und fünf weitere Angehörige der Hamborner Schutzpolizei zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde ſpäter in lebenslängliche Zuchthausſtrafe umgewandelt. Die Verurteilten befinden ſich noch heute im Zuchthaus in Löwen. Von deutſcher Seite werden nicht die von den Belgiern ner⸗ Urteilten, ſondern die ehemaligen Schupobeamten Schwirrat, Kaws und Engeler für die Mörder gehalten. 29 Wie wir hören, hat die deutſche Regierung an die belgiſche eine Einladung ergehen laſſen, einen Vertreter an der Eerichts⸗ verhandlung in Stettin teilnehmen zu laſſen. Die belgiſche Re⸗ beſen hat es jedoch abgelehnt, dieſer Einladung Folge zu eiſten. Die japaniſch- amerikaniſche Spannung Amerikas Proteſt gegen die Bonkott⸗Bewegung Wie aus Tokio gemeldet wird, hat die amerikaniſche Botſchaft bei der japaniſchen Regierung einen offiziellen Proteſt gegen die antiamerikaniſche Boykottbewegung erhoben, die ſich vornehmlich im Filmgeſchäſte fühlbar macht. Aus Waſhington wird dazu gemeldet, das Staatsdepar⸗ tement hat erklärt. die amerikaniſche Botſchaft in Tokio habe in eigener Initiative, aber in freundſchaftlicher Weiſe gehandelt und es würden reine weiteren Schritte erfolgen.„ Ausſchmückung hinweiſen, das aus Die inneren Probleme der politiſchen Frauenarbeit Von Dr. Marie Bernans, M. d. L. Es liegt im Weſen aller Kulturprobleme begründet, daß ſie ihre eigentliche Schwere, manchmal ſogar ihre Tragik erſt dann offen⸗ beren, wenn ſie dem oberflächlichen Auge„gelöſt“ erſcheinen, d. h. wenn der äußere Zuſtand eingetreten iſt, der vielen eine Beſeitigung von Schwierigkeiten und ein Freiwerden gebundener Schaffenskräfte zu verbürgen ſcheint. Dann zeigt es ſich meiſt, daß das Seelen⸗ leben der von der Veränderung betroffenen Menſchen in ſeiner Wandlungsfähigkeit hinter dem Tempo der Veränderung zurückbleibt und daß die Hauptaufgabe— nämlich die innere Anpaſſung der Mehrzahl der Menſchen an die von Wenigen geſchaffenen neuen Ver⸗ hällniſſe überhaupt erſt noch erfolgen muß. Was wir im politiſch⸗ geſchichtlichen Leben„Reaktion“ nennen, iſt immer zum Teil bedingt durch ein Bewußtwerden der Spannungsweite zwiſchen inne⸗ rem und äußerem Fortſchritt. Nietzſche hat einmal in dieſem Zuſam⸗ menhang von der„Wohnungsnot“ neuer Ideen im alten Hauſe der Geſellſchaft geſprochen. Dieſe Spannung zwiſchen äußerer Veränderung und innerer Anpaſſung tritt in unſeren Tagen beſonders deutlich in der Frage der politiſchen Frauenrechte hervor. Von dieſem pfycho⸗ logiſchen Hintergrund aus laſſen ſich die Forderungen tatkräftiger Frauen auf ſtärkere Heranziehung zur Mitarbeit, aber auch die anſcheinende Gleichgültigkeit breiter Männer⸗ und Frauen⸗ ſchichten gegen die politiſchen Frauenrechte beſſer und gerechter würdigen. Von der Frau und der Politik hat es vielfach gegolten, daß das Unbekannte anzog, das Bekannte abſtieß. Und das iſt ver⸗ ſtändlich. Nirgends im ganzen Umkreis der Kulturwelt gibt es eine Sphäre, die im ausgeprägteren Maße„männlich“ iſt, als das poli⸗ tiſche Leben. Mögen auch die Grundpfeiler unſeres wiſſenſchaftlichen, künſtleriſchen, religiöſen Lebens von Männern gefügt und befeſtigt ſein, die Frau fühlt doch, wenn ſie dieſe Tempel betritt, auch einen Hauch ihres Geiſtes und kann auf manches ſchöne Stück in ihrer Frauenhänden und Frauenherzen hervorging. Vor allem unſer künſtleriſches und religiöſes Leben hat ſeit langem einen ſtarken Einſchlag, wenn auch nicht unmittelbar ſo doch nachempfindenden und mitſchaffenden Frauen⸗ ums.— Im politiſchen Leben aber herrſcht uneingeſchränkt der „männliche“ Geiſt: in ſeiner Sachlichkeit(da, wo wirklich Poli⸗ tik getrieben, und nicht Radau gemacht wird), in ſeiner Freude am Kampf um des Kampfes willen, aber auch in ſeiner Fähigkeit, den Angriff auf die vertretene Anſicht, und nicht auf die eigene Per⸗ on zu beziehen, in dem Ringen um Macht für die eigene dee oder Gruppe und in der Rückſichtsloſigkeit, die oft dieſes Ringen aus unperſönlichen Gründen begleitet, offenbart ſich eine Weſensart des Mannes, die von der Frau weit weniger geteilt wer⸗ den kann, als der Amor Dei intellectualis der Wiſſenſchaft, die künſtleriſche Begeiſterung oder die religiöſe Hingabe. Daß die Frau emotionaler und egozentriſcher iſt, als der Mann, d.., daß ihre Seele durch ein Erleben tiefer erſchüttert wird und ſie ſich in khrem ganzen Sein ſtärker als unteilbare Einheit empfindet als der Mann, iſt eine unbezweifelte Tatſache.„Von jeder Frau wird alles gefordert, was dem ganzen Geſchlechte zu leiſten ob⸗ liegt“, ſagt Goethe in den Wahlverwandtſchaften. Die unbewußte Bejahung dieſer Forderung iſt es, die die Frauen„empfindlicher“ gegen jeden Tadel) ja gegen jeden Angriff macht, den ſie ſofort viel mehr als der Mann auf ihr ganzes Weſen beziehen. Es bleiben die Fragen offen, ob dieſe eben geſchilderte pſycho⸗ logiſche Einſtellung der Frau ſo weſentlich Ergebnis der Erziehung iſt, daß ſie überwunden werden kann, oder ob es möglich iſt, daß die Frau ihrer anders gerichteten Weſensart neben der des Mannes in der Politik entſcheidende Geltung verſchafft. Die radikaleren Füh⸗ rerinnen der Frauenbewegung waren in beiden Punkten optzmiſtiſch. Es galt ihnen als ausgemacht, daß eine vernünftige Erziehung die „übertriebene Empfindlichkeit“ der Frauen beſeitigen werde, und ſie waren überzeugt, daß der weibliche Einfluß geſcheiter und erfahre⸗ ner Frauen ſich im Parlament nicht allzu ſchwer werde zur Gel⸗ tung bringen können. Wir ſind heute— nach einem halben Jahr⸗ zehnt politiſcher Frauenarbeit— vorſichtiger geworden. Freilich läßt die geiſtig⸗ſeeliſche„Diſziplin der Mädchenerziehung in Schule und Haus noch ſehr viel zu wünſchen übrig. Soll ſie aber in ihrer Weiterentwicklung zu einer Annäherung der weiblichen an die männ⸗ liche Weſensart führen und nicht vielmehr zu einer Vertiefung echten Frauentums? Wird nicht ollein die Frau auch im politiſchen Leben Einfluß auf die Entſchlüſſe der Männer bekommen, die von den Männern als Ergänzung, nicht als Kopie ihres eigenen geiſtig⸗ſeeli⸗ ſchen Seins empfunden wird? Und liegt nicht ſchließlich die tiefſte Rechtfertigung der Frauenbewegung in der Ueberzeugung. daß die Frau, als weſensverſchieden vom Manne das Recht und Pflicht habe. gerade auch ihre Innenwelt im Staatsleben zur Geltung zu bringen? Ueberlaſſen wir aber einer ſpäteren Zeit und längerer Erfah⸗ rung die Entſcheidung darüber, ob und wieweit die Weſensart der Frau durch Erziehung zu verändern ſein könne, und fragen uns, welche Möglichkeiten ſchon zurzeit etwa beſtehen, um der Frau größeren Einfluß auf die Geſtaltung des politiſchen Lebens zu ver⸗ ſchaffen. Zwei Gründe ſind es, die der Entwicklung eines ſolchen Einfluſſes vorwiegend hemmend entgegenſtehen: ein durchaus inner⸗ licher: der Radikalismus und Fanatismus vieler im öffentlichen Leben ſtehender Frauen und ein mehr äußerlicher: ſoziale Stellung und Beruf der weiblichen Abgeordneten. Der engliſche Satiriker Swift ſchildert in einem ſeiner Werke eine Inſel, in der die Menſchen ihr Leben und Schaffen völlig guf der Grundlage geometriſcher Figuren aufbauen. Auch die Maße der Kleider werden fehlerlos berechnet, und hängen ſie dann dem Men⸗ ſchen liederlich am Leibe, ſo iſt eben der nicht fehlerfreie Körperbau ſchuld! Dieſes weltfremde Eingeſtelltſein auf eine Idee, der man die Wirklichkeit doch nicht unterwerfen kann und deren hartnäckiges Verfolgen darum oft recht zweifelhafte Reſultate bringt, charakteri⸗ ſiert neben manchen Männern oft gerade auch die Frauen, die ſich aus den Feſſeln der Tradition befreiten. Das mangelnde pfychalo⸗ giſche Verſtändnis gegenüber der jüngeren Generation und ihrer Einſtellung zu Beruf und Leben iſt auf dieſen Starrſinn zurückzu⸗ führen. Mit ihm hängt es auch zuſammen, daß nur ſelten die ver⸗ heiratete Abgeordnete als Vertreterin der unverheirateten Wähler⸗ inren, oder die unverheiratete Parlamentarierin als Vertreterin der verheirateten Frauen ihres Wahlkreiſes gelten kann. Frauen, wie etwa Clara Mende, denen Verheiratete und Unverheiratete mit gleicher Zuverſicht ihre Intereſſen anvertrauen können, ſind ſelten. Politik aber iſt„die Kunſt des Möglichen“, Geſetze ſollen eine vorhondene ſozialethiſche Geſinnung ſtützen und fördern, aber nicht ſich zur Aufgabe wachen, eine„neue Ethik“, ſei es auf welchem Gebiet auch immer. den Menſchen einzupflanzen. Was dabei heraus⸗ kommen kann, ließ ſich in den vergangenen ſechs Jahren deutlich ———ññ— — 2. Seile. Nr. 276 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 16. Juni 1924 genug beobachten. Es wäre ſicherlich beſſer um den Fraueneinfluß im Staatsleben beſtellt, wenn die in den Parlamenten und auch die in den Miniſterien tätigen Frauen nach dem Worte handelten: „Stets hab' ich mir ein nahes Ziel gewählt, doch hat ein fer⸗ nes mich dazu beſeelt.“ Dieſe Verwechſlung von„nahen“ und„fer⸗ men“ Zielen aber, die der Auswirkung der Frauenarbeit oft hinder⸗ lich iſt, würde wahrſcheinlich ſeltener werden, wenn ſoziale Stellung und Boruf der weiblichen Abgeordneten in weit ſtärkerem Maße ols bisher die Mannigfaltigkeit weiblichen Lebens und Wirkens widerſpiegelte. Uns fehlt in den Parlamenten die Handwerkerin, die Eeſchäftsfrau, die Buchhalterin, die Direktrice, die Bäuerin, die Frau des mittleren und unteren Beamten, als notwendige Ergänzunn zu den Parlamentarierinnen der bürgerlichen Parteien, die faſt immer aus intellektuell oder ſozial gehobenen Schichten kommen, urd zu den Arbeiterinnen und Arbeiterfrauen, die die ſozialiſtiſchen Parieien abordnen. Ob es in abſehbarer Zeit möglich iſt, Frauen aus den obengenannten Schichten für parlamentariſche Arbeit zu gewinnen, möchte ich nicht vorherſagen. Solange dies aber nicht der Fall iſt, wird die Frage auch nicht verſtummen, ob die Frau ſich nur der Behandlung beſtimmter Fragen zuwenden, oder an dem ganzen Umkreis des politichen Lebens Anteil nehmen ſolle. Politik iſt weit mehr eine Angelegenheit des Willens als des Intellekts. Viele hoffen, daß ein einheitlicher Frauen⸗ wille ſich durch und über die Schranken der heute beſtehenden Par⸗ teien offenbaren werde, der unſer Volk wieder aufwärts zieht. Es iſt wohl das letzte und tiefſte der inneren Probleme weiblicher Poli⸗ tik, ob ſolch eine Willensbildung möglich, und wenn, ob ſie ſich im heute gegebenen politiſchen Rahmen auswirken könne. Aber allein ſchon die Möglichkeit und Berechtigung dieſer Frage zeigt uns, daß es ſich wohl lohnt, trotz äußerer und innerer Schwierigkeiten, den Pfad ins Gebiet der weiblichen Politik weiter zu verfolgen. Zu wel⸗ chem Ziele er uns führt, können wir noch nicht klar fehen, aber wir wiſſen, daß auch das volitiſche Handeln geſchehen ſollte.„damit das 800 wirke, wachſe, fromme, damit der Tag dem Edeln endlich omme“, . * die Ermoroͤung Matteottis . (Die Entlaſſung von Finzi und Roſſi findet nach dem „Giornale d Italia“ in der Oeffentlichkeit, die in hohen Regierungs⸗ ſtellen nur unantaſtbare Männer ſehen will, voalle Zu ſtimmung. Nach demſelben Blatt ſoll die Polizei, zu der man in politiſchen Kreiſen kein Vertrauen haben könne, die Führung der Unter⸗ ſuchung, die den Gerichtsbehörden übertragen werden müßte, noch immer nicht aus der Hand gegeben haben. Die Polizei ſolle auf⸗ hören, die Unterſuchung auf eigene Fauſt zu führen. Dann würden Männer, die in die Sache verwickelt und unbegreiflicherweiſe noch frei ſeien, in Unterſuchungshaft genommen werden. Die Bemer⸗ kung richtet ſich gegen den Herausgeber des„Corriere Italiano“, der auch von anderen Blättern beſchuldigt wird, ſeine Freiheit zur Beſchaffung eines Alibis zu benutzen. Nach einer Meldung der„Montagpoſt“ aus Rom iſt der Direktor des faſziſtiſchen offiziellen Organs„Corriere Italig“, Filippello, verhaftet worden. Er wurde dem Unterſuchungsrichter vorgeführt. In ſeinem Haufe fand eine polj⸗ * Durchſicht ſtatt. be 770. ein mexitaniſch · engliccher Zwiſchenfall Ausweiſung des engliſchen Geſchäftsträgers Berlin, 16. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Der B..x wird aus London gedrahtet, die mexikaniſche Regierung hat dem engliſchen Geſchäftsträger in Mexiko, Cum-⸗ mins, einen Ausweiſebefehl zugeſtellt, weil Cummins an⸗ Neut⸗ handelspolitiſche Bewegungen, die gegen die Obriegon egierung gerichtet waren, durch unwahre Berichte an die engliſche Regierung unterſtützt habe, Da Cummins ſich geweigert hat, Mexiko zu verlaſſen, das engliſche Geſandtſchaftsgebäude von Geheimpoliziſten umzingelt worden. Die Waſſerlieferungen und die Telephonleitungen der Ge⸗ ſandſchaft ſind auf Anordnung der Na5 Regierung abge⸗ ſchnitten worden. Es verlautet, daß Macdonald ſich bereits geſtern mit der amerikaniſchen Regierung in Verbindun geſetzt 1175 gegen das um von Waſhington aus einen nachdrücklichen Proteſt lken der mexikaniſchen Regierung einzubringen * Die Randidatur Dawes Aus einem Vericht des Verichterſtatters der„Kölniſchen Zei⸗ tung“ über die Wahl des Generals Dawes zum Vizeprsſi⸗ denten entnehmen wir 2— Sätze:„Wenn Berliner Blätter die Anſicht äußern, daß die Republikaner durch die Aufſtellung von Dawes den Dawes⸗Plan in den Vordergrund ſchieben wollten, dann ſind ſie auf dem Holzwege. Dieſer Gedanke wurde nicht einmal angedeutet. Der konſervative„Waſhington Star“ unter⸗ ſtreicht dieſe Auffaſſung und ſagt, wenn in Deutſchland der Ein⸗ druck vorherrſcht, daß die Aufſtellung von Dawes als Bewerher auch die Gutheißung des Entſchädigungsplanes bedeutet, ſo ſei das natürlich falſch. Die Aufſtellung bedeute nichts dergleichen. Deutſchland laufe Gefahr, den Demokraten und Laffollekte vor den Kopf zu ſtoßen, wenn es alle Hoffnungen auf Dawes ſetze. Dawes ſei nur ein Verlegenheitskandidat, auf den man gekommen ſei, weil andere entweder verzichtet hätten oder von einer Seite abgelehnt worden ſeien. die verhexte Stadt Eine heitere Spitzbubengeſchichte von Karl Ettlinger Copyright 1923 by Georg Müller Verlag.⸗G., München 35(Nachdruck verboten). Die Cantelli hatte ſich mit Händen und Füßen dagegen ge⸗ wehrt, den hellen Sommeranzug, den Ingenieur Martin in ſeinem Kleiderſchrank hinterlaſſen hatte, anzuziehen. Erſt auf das heuch⸗ letiſche Zureden einer eigens dazu angelernten Gefängniswärterin, gerade dieſe Maskerade werde ihte Schuldloſigkeit klarſtellen, hatte ſie ſich unter Tränen dazu verſtanden. Sie ſah in Männerkleidung einfach unmöglich aus; es war völlig ausgeſchloſſen, daß ſie ſich in dieſer Vermummung auf der Straße hatte ſehen laſſen können. Die Garderobefrau lachte denn auch hell hinaus, als man ihr die alſo hergerichtete Adele Cantelli mit der Frage gegenüberſtellte, ob dies der Herr ſei, der ihr den Hund Ajax zur Aufbewahrung übergeben habe. 5 Dann aber ſchimpfte ſie, es ſei ein Unfug, ſie wegen ſolcher Naxrenspoſten auf die Polizei zu beſtellen, und ſie verlangte zwanzig Mark für den entgangenen Vormittagsverdienſt. Funte erkannte die gute Frau, die gach ihrem Morphium⸗ rauſch ſo ſanft und ängſtlich geweſen war, nicht wieder. Das war ja eine Furie! Sie trat hervorragend patzig, geradezu aufrühreriſch auf: ihr Mann, der Choriſt, hatte ſie aufgehetzt. Sie kam gerade vom Rechtsanwalt, den ſie beauftragt hatte, die Direktion des Kur⸗ theaters auf Zahlung einer lebenslänglichen Rente zu verklagen; ſie behauplete nämlich, ſeit jener im Dienſte erlittenen Betäubung an ſeltſamen Zuſtänden zu leiden, und ſie hatte unter Anleitung ihres Mannes bereits ausgezeichnet Nervenzucken und Ohnmächtigwerden lernt. 155 Sie ſagte Funke ins Geſicht, er ſei an dem Ruin ihrer Ge⸗ ſundheit ſchuld, weil er ſie damals trotz der Mahnung des Arztes unmittelbar nach dem Erwachen vernommen habe. Und wie grob er ſie dabei angefahren habe! Den Tod hätte ſie davon haben können. Und ſie ſtimmte mit der Cantelli um die Wette ein Tränen⸗ duett an. Der Aſſeſſor wünſchte ſich und ganz Breckendorf zu allen Teu⸗ ſeln. War ihm denn die ganze Welt auffäfſig?— Der Bürger⸗ „Notwehr gehandelt gegen ein Syſtem der Erdroſſelung. Kußlandò und die Türkei In einer Rede auf einer Gelehrtenverſammlung widerlegte Trotzki kategoriſch, die in der ausländiſchen Preſſe verbreiteten Falſchmeldungen über eine angeblich von ihm in Podilsk gehaltene Rede, in der er ſich über die Notwendigkeit der Einnahme Beſſ⸗ arabiens ausgeſprochen haben ſollte, das der erſte Schritt zur Einnahme Konſtantinopels und der türkiſchen Meerenge ſein ſollte. Trotzki wies darauf hin, daß er in dieſem Jahre nirgends eine der⸗ artige Rede gehalten habe. Die Einnahme der türkiſchen Meer⸗ enge widerſpreche grundſätzlich der Politik der Sowjetregie⸗ rung und dies umſomehr, da Rußland der Türkei bei der Be⸗ freiung Konſtantinopels und der Verwirklichung ihrer Selbſtbe⸗ ſtimmung behilflich geweſen ſei. Deutſches Keich Aus dem Keichskabinett Berlin, 16. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Heute nachmittag 4 Uhr findet ein Kabinettsrat ſtatt, auf deſſen Tagesordnung in erſter Linie die Beratung der Ausreiſeſperre ſteht, die in der vorigen Woche infolge der Eiſenbahner⸗ und der Micumverhand⸗ lungen abgeſetzt worden war. Erhöhung der Militärrente Im Zuſammenhang mit der Aenderung der Beamtenbezüge iſt an die Stelle der bisher geltenden Erhöhung der Militärren⸗ ten um 24 Prozent mit Wirkung vom 1. Juni ab eine Erhö⸗ hung der Renten um 40 Prozent getreten. Da die Verſor⸗ gungsämter bei der Zahlung der Renten für Juni nur eine Renten⸗ erhöhung um 24 Prozent berückſichtigen konnten, wird die Nachzah⸗ lung der reſtlichen 16 Prozent mit der Rentenzahlung für Juli(Ende Juni) verbunden. Die Verſorgungsämter legen demzufolge der Juli⸗ zahlung eine Rentenerhöhung um 40 Prozent plus 16 Prozent gleich 56 Prozent zugrunde. Bei der Zuſatzrente werden die Fürſorge⸗ ſtellen die Erhöhung um 40 Prozent bereits bei der Junizahlung (Mitte Juni) berückſichtigen. Jörderung des Kleinwohnungsbaues Zur Gewähruna von Zwiſchenkrediten bei der Herſtellung von Kleinwohnungen für die minderbemittelte Bevölkerung ſind, wie der preußiſche Miniſter für Volkswohlfahrt in einem Erlaß an die nachgeordneten Behörden ausführt, in beſchränktem Umfange ſtaatliche Mittel bereitgeſtellt worden. Die Verwaltung dieſer Mittel und die Gewährung der Zwiſchenkredite wird, wie der amtliche preußiſche Preſſedienſt mitteilt, durch die preu⸗ ßiſche Landespfandbriefanſtalt in Berlin, Schützenſtraße 26, erfolgen. Badiſche Politik Haushaltsausſchuß und Eiſenbalnerlöhne Der Haushaltsausſchuß des Landtages hat ſich mit der Eingabe des Deutſchen Eiſenbahnerverbandes (Bezirk Baden) über die Entlohnung der Reichsbahnarbeiter und mit einem ſozialdemokratiſchen Antrag befaßt, wonach die 5 Regierung bei der Reichsregierung mit allen Mitteln dahin vorſtellig werden ſoll daß eine ſofortige gerechte und ſozial geſtaltete Beamtenbeſoldung vorgenommen wird und daß die Löhne der Reichsarbeiter neu geregelt werden und eine ge⸗ rechte Wirtſchafts⸗ und Ortsklaſſeneinteilung erfolgt. Berichterſtatter hierüber war Abg. Seubert(Zentr.), der den Antrag ſtellte, die Eingabe und den Antrag der Regierung empfeh⸗ lend zu überweiſen. In der Ausſprache wurde von Zentrums⸗ ſelte dem ſozialdemokratiſchen Antrag zugeſtimmt und von dem ſo⸗ ztaldemokratiſchen Reduer wurde alff die große Erbitterung und Mißſtimmung in den Kreiſen der Eſſenbahn⸗ wie der geſamten Staatsarbeiter und Beamten hingewieſen. und Eiſenbahnarbeiter ſeien einfach unhaltbar. Von der Regierung wurde mitgeteilt, daß gegen Sachſen wegen ſeiner Beſoldungsregelung Einſpruch mit Bezug auf das Sperrgeſetz erhoben worden ſei und daß unter die gleichen Vorausſe auch die in Baden vorgeſehenen Vorſchuß⸗ zahlungen fallen würden. Schließlich wurde der ſozialdemo⸗ kratiſche Antrag einſtimmig angenommenz die Vertreter des Landbunds enthielten ſich der Abſtimmung. Ein weiterer Ruge⸗Prozeß Am Freitag ſtand der ehemalige Privatdozent Dr. Ruge ein zweitesmal wegen Beleidigung vor den Schranken des Hei⸗ delberger Gerichts. Ruge wird beſchuldigt, im Jahre 1922 ein Flugblatt an Dr. Kaufmann,„Abteilung Jugendſchutz“ nach dem Bezirksamt geſchickt, ferner den inzwiſchen verſtorbenen Ge⸗ heimrat Jolly in einem Schreiben beleidigt und den Miniſter Remmele in einer Eingabe an das Miniſterium beſchimpft zu haben. Ruge ſetzte in faſt dreiſtündigen Ausführungen die poli⸗ tiſchen Verhältniſſe ſeiner Beweggründe auseinander. Er habe in Die ihm alle Naſenlänge die heftigſten Vorwürfe, der Kurdirektor be⸗ ſchuldigte ihn, den Kurort um ſeinen Ruf zu bringen, die Ein⸗ wohner machten ihn für ihre leerſtehenden Zimmer verantwortlich, der Theaterdirektor nannte ihn den Mörder der Saifon, die Kur⸗ gäſte ſchimpften über ih wegen der Bahnhofkontrolle, der Beſitzer des Orpheums hatte mit einer öffentlichen Proteſtverſammlung der Artiſten gegen die Verhaftung ſeines Stars gedroht, ja ſogar das zahme„Breckendorfer Tageblatt“ hatte ſich kürzlich, wenn auch an verſteckter Stelle, eine boshafte Anſpielung gegen ihn erlaubt,— nud nun ſollte er auch noch die Nervenzuckungen dieſer Garderobe⸗ mamſell auf dem Gewiſſen haben? „Ich quittiere meinen Dienſt!“ nahm er ſich feſt vor.„Die Entlarvung der Cantelli iſt meine letzte Tat als Leiter der Kriminal⸗ abteilung und zugleich ein glänzender Abgang. Lieber Steine klopfen, als Hüter der öffentlichen Ordnung zu ſein! Ich hab's ſatt, bis oben hin ſatt!“ Einſtweilen aber hatte er noch ſein Amt auszuüben und mit den übrigen Würdenträgern die Loge des Maharadſchas zu zieren. Das Neueſte war, daß die Cantelli in den Hungerſtreik getreten war, jede Nahrungsaufnahme verweigerte, um„auf dieſem nicht mehr ungewöhnlichen Wege“ ihre Enthaftung zu erzwingen. Auch gut! Mochte ſie krepieren, wenn ſie's nicht anders wollte! Freilaſſen würde er ſie unter keinen Umſtänden. Wenn ſie aber trotz aller Indizien unſchuldig war? Es waren da immerhin einige Punkte, die ihm nicht ins Kon⸗ zept paßten. So behauptete Bohnkraut, in dem Tagebuch hätte geſtanden, ſie ſei geborene Italienerin. Die Cantelli aber war eine gute Deutſche, die Tochter des Schneidermeiſters Xaver Dotzert aus Alling bei Regensburg. Daran war nicht zu zweifeln. O dieſer Bohnkraut! Das war auch ſo ein Unhold in Menſchen⸗ geſtalt, der einem das Leben ſchwer machen konnte! Da unten lief er zwiſchen dem Publikum umher, die unvermeidliche Shagpfeife im Schnabel, und ließ ſichs wohl ſein. Wenn nur der Dampfer untergegangen wäre, auf dem dieſer Unglücksrabe europawärts ſchwamm!* Die Schauflüge waren vorüber, die Menge drängte zu der große Reſtaurationshalle, auf deren Podium die Preisverteilung vor ſich gehen ſollte. Die Meinungen über den Verlauf des Fliegens waren ſehr ge⸗ teilt; die meiſten Zuſchauer hatten ſich mehr erwartet. Was ſie meiſter war ſein geſchworener Feind, der Polizeipräſide nt machte Die Löhne der Staats⸗⸗ der Anſpruch auf eine indiſche Auszeichnung zu haben gewöhnen ſich eine merkwürdige Art an, von lichkeiten zu ſprechen, Herr Aſſeſſor! Ein gutes rade nicht, das Sie der Bevölkerung damit geben!“ ſor. Schärfe der Abwehr habe in einem richtigen Verhältnis zum An⸗ griff geſtanden. Die Juden hätten ſehr wohl empfunden, daß er ſie machtvoll bekämpfe und hätten durch den Verein zur Abwehr des Antiſemitismus Flugblätter verteilt: in denen Ruge, Mörder, Schwein und anderes mehr genannt worden ſei. Miniſter 7 75 mele hätte nur ein geringes Maß von Veranwortungsgefühl unn Pflichttreue bewieſen. Ein Zeuge ſagte aus, daß auch Ruges Are durch die Verfolgungen außerordenklich gelitten habe, daß Auer zur Abwehr moraliſch berechtigt geweſen ſei und aus ehrliche Ueberzeugung gehandelt habe. Der Staatsanwalt führte aus, für 122 Falles kommt nur in Betracht, ob Ruge das Maß des Erlaubten überſchritten habe. Er habe es getan, ſich in der Wahl der Mi⸗ tel vergriffen und die Abwehr überſchritten. Das Gericht„ teilte Ruge zu einer Geldſtrafe von 500 Mark und Traceß der Koſten. Die infrage ſtehenden Schriftſätze ſeien ungewöhulee beleidigend, gleichwohl habe das Gericht unter Würdigung der 7 ſönlichkeit Ruges, der Idealiſt und Fanatiker ſei, und aß die Beurteilung des jedes Mas der richtigen Einſchränkung ſeiner Beleidigung verloren habe 5 Wahrung berechtigter Intereſſen als mildernde Umſtände zuge Letzte Meloͤungen Jum Berliner Eiſenbahnunglück A Berlin, 16. Juni.(Von unſ. Berliner Büro.) Heute finde. in der Berliner Eiſenbahndirektion eine Beſprechüng allet Frage kommenden Inſtanzen über die Schuldfrage 75 Eiſenbahnunglücks in der Nähe des Potsdamer Fern bahnhofes ſtatt. Sachverſtändige, Eiſenpahnfachleude und Koß, ſtruktionstechniker wollen dann neue Abwehrmaßna hm ein gegen derlei techniſche Verſager erſinnen und ihre Einführung die Betriebe beſchließen. 21 Wie nunmehr feſtſteht, ſind bei der Eiſenbahnkataſtrophe dr Todesopfer zu verzeichnen. Es ſchweben von den Schiwel verletzten noch ſechs in Lebensgefahr. Dr. Luther über die Wirtſchaftslage Ta⸗ Reichsfinanzminiſter Dr. LTuther ſprach geſtern auf der Er gung des Kiederſächſiſchen Wirtſchaftsverbandes in Hameln. 1 warnte vor allzugroßem Optimismus in der Beurteilung der 19 5 ſchen Wirtſchaftslage. Nur Arbeitsanſpannung könne ung Li, derung verſchaffen. An der Steuerpolitik könne zur Zeit nichts a ändert werden, dagegen müſſe unbedingt eine allgemeiſe Preisſenkung eintreten. i Köln, 16. Juni. Baker, wurde am Samstaa in einem hieſigen Hötel, wo er del, rend ſeines Beſuches in Köln weilte. erſchoſſen aufgefunde⸗ Baker war in den Jahren 1920/22 bei der hieſigen„Coloane des redaktionell tätia und aing von bier nach München. Der Grund Selbſtmordes iſt unbekannt. el Berſin, 16. Junf.(Bon unſ. Berl. Büro.) Der„B. 3. win aus Glogau gedrahtet: In der vergangenen Nacht hat ſich 5 hieſigen Gerichtsgefängnis der wegen zahlreicher Morde und zundche liger ſchwerer Einbruchsdiebſtähle in Unterſuchungshaft befindli 4 1 1 Eduard Scheibner aus Berlin in ſeiner Zelle ängt. 5 Perlin, 16. Junl. Wie wir bören, iſt der Stagteſekretr un Auswärtigen Amt, Freiherr v. Maltzahn, ſeit einigen Taße an Lungenentzündung erkrankt. Seine Vertretung hat Miniſterfaldirektor v. Schubert übernommen. 9 „ Berlin, 16. Juni. Die Mordtat in Lüſſe bei Potsdam, 15 die 23jährige Bäuerin Kühne und ihre 53jährige Mutter anſge⸗ lich von Pferdedieben ermordet worden ſind, iſt durch ein den ſtändnis ides Ehemanns, der nach ſeinen Ausfagen ſelbſt von 1n. Pferdedieben verwundet worden ſein ſoll, aufgetlärt word Er geſtand, die Mordtat ſelbſt verübt zu haben, um ſich 9 uneingeſchränkten Beſitz des Bauerngutes zu ſichern. l. Genf, 16. Juni. Der Vizepräſident des Internafionclen Koni tees für das Rote Kreuz, Dr. Ferriere, iſt geſtorben. Genf, 16. Junf. Im Anſchtuß an die Beſichtiauna des intergaiſe nalen Arbeitsamts hat Reichsminiſter Brauns vor ſeiner Abſhen auch dem Generalſekretär des Völkerbunde Höflichkeitsbeſuch abgeſtattet. 164 Braunſchweig, 16. Juni. Ein ſchweres Automobilung ähe ereignete ſich, wie die„Braunſchw. Landesztg.“ meldet, in der, alſen⸗ von Braunſchweig, bei dem der Kaufmann Thiel aus W büttel, der Inhaber des Kraftwagens, tödlich verunglückte.„heſ Unfall entſtand infolge Ausweichens vor einem Radfahrer, der Kraftwagen gegen einen Baum geſchleudert wurde. k⸗ London. 16. Juni. Die vier Gewerkſchaften, deren bei demuen triſchen Bahnen tätige Mitalieder noch im Ausſtand waren, geſtern abend beſchloſſen, am Montag abend die Arbeit wi aufzunehmen. 14 „ Riga, 16. Juni. Wie die Preſſe berichtet, wird ein am gen. kaniſches Schlachtſchiffgeſchwader, das ſich Leuuch wärtig in den engliſchen Häfen aufhält, im Juli nach einengtan d⸗ der fkandinaviſchen Häfen vorausſichtlich auch die Häfen der ſtaaten anlaufen. gehe!“ ſagte der Maharadſcha.„Es war ſehr ſchön!“ „Gott ſei Dank“, dachte der Bürgermeiſter,„der Sturzflüge hat ihm den Appetit zum Spazierenflattern verdeen Bevor aber der Fürſt die Loge verlaſſen konnte, nahte ſi le; der Kurdirektor, machte ihm eine demütige Verbeugung und gen „Geſtatten Hoheit, daß ich Hoheit das Ergebnis des gaſſend⸗ Feſtes mitteilen darf. Es ſind an Eintrittsgeldern neunte ſechshundertvierzig Mark eingegangen, von denen die Linderung der Hungersnot in Eurer Hoheit ſonniger He in ſtimmt iſt. Ich bitte Eure Hoheit untertänigſt, dieſe S der ſich viertauſendachthundertzwanzig Mark in Goldſtücken ein den, huldvoll entgegennehmen zu wollen und darin Eure Zeichen der Liebe und Verehrung erblicken zu wollen, 5 zu Hoheit ſich in unſerer aller Herzen in ſo überreichem Ma erwerben verſtanden haben.“ beidel Der Fürſt nahm die Schatulle und gab ſie einem den Diener zur Aufbewahrung. 79 „Ich danke meinen lieben Breckendorfern!“ ſagte er. ter das Er erhob ſich, richtete noch einmal an den Bürgermeiſ Hotel Wort:„Ich hoffe, die Herren morgen vor meiner Abreiſe un e zum Frühſtück zu begrüßen,“ und ſchritt würdevoll von Ehrerbietig machten die Menſchen ihm Platz. 1ig der Ku beitl lic de 1* „Fünf ganze Worte des Dankes!“ brummte mißmu Die direktor.„Und dafür macht man ſich eine ſolche Ar Hoheiten tun ſich leicht.“ ſpottele „Laſſen Sie ſich nur keine grauen Haare wachſen! indiſchen Funke boshaft.„Sie kriegen ſchon morgen früh ihren Ordenl“ der nicht vee glaubte. ön⸗ erlauchten e⸗ Beiſpiel iſt es 65 Dieſe Bemerkung ärgerte den Polizeipräſidenten, Der Bürgermeiſter grinſte. 98 Amts⸗ „Das kommt wohl davon,“ ſchürte er,„wenn man ver e 2 uß· wegen die Splitter in den Augen ſeiner Nächſten ſehen Aſſeſ⸗ „Manchmal ſind es ſchon ganze Holzlager!“ parierte „Oder wenigſtens Bettgeſtelle!“ 12˙ ſchlug „Wollen wir nicht lieber zur Preisverteilung geb pfich on der Stadttommandant vor.„Ich glaube, es iſt unſere aber eigentlich erwartet hatten, konnten ſie nicht angeben.„Ich weſend zu ſein.“ FFortſetzung folgt) eden⸗ —— 7 ablau haber des demb⸗ bei d ſetzun ſoll. e trage del ei Groß lettten kückſi deutſ des Ford neral dahir muß. perbe liche bei r Bezü ſtelle Reich getrö verm wird Forz mMit beſti werk eSa SeSece — r— 2202 An⸗ ehr der, em⸗; und rau uge her des ſten Keit⸗ 11⸗ en 110 ſer⸗ laß die ge⸗ * 5. 2 PFP Monkag, den 16. Juni. 1924 Maunheimer Generai⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 3. Seile. Nr. 276 Wirtſchaſtliches und Soziales Das Weinſteuergeſetz Das Weinſteuergeſetz vom 26. Juli 1918 ſollte am 1. Juli 1923 ablaufen. iſt jedoch bis Ende des Jahres 1924 verlängert worden. Es aben darum ſchon Ende 1922 die Vorarbeiten für die Neufaſſung es Geſetzes begonnen. Der Weinbeirat hat in ſeiner Sitzung im De⸗ zember 1922 in Würzbura einſtimmia den Siandpunkt vertreten, daß ſen der gegenwärtigen Notlage des Reiches ein Antraa auf Herab⸗ ſchung der Weinſteuer ausſichtslos iſt und daher nicht geſtellt werden ell. er bat aber ſehr ſcharf betont. daß der Wein eine Belaſtung nicht dagen kann. Im übrigen wurde vom Weinbau wie vom Weinhan⸗ el eine Reihe von Abänderungen im alten Geſetz beantraat. die im roßen und Ganzen übereinſtimmen. Einige wenige haben bei der enten Verlängeruna des alten Weinſteueraeſetzes bis Ende 1924 Be⸗ deckiichtiauna gefunden. Das Beſtreben des deutſchen Weinbaues und eutſchen Weinhandels iſt darum derart gerichtet, bei der Neufaſſung des Geſetzes auch die übrigen Verbeſſerungen durchzubringen. Die ſorderungen des Deutſchen Weinbauverbandes gehen, wie der Ge⸗ beralſekretär Dr. Fahrſchon in der letzten Verbandsſitzung ausführte, ahin, daß vor allem auch eine Ermäßiauna der Weinſteuer eintreten muß. Denn nachdem trotz des Einſpruchs des Deutſchen Weinbau⸗ lerbandes die Gemeindegetränkeſteuer eingeführt wurde, iſt die ſteuer⸗ bei der heutigen ſchwierigen Lage von Weinbau und Weinhandel. zezüglich der Gemeindegetränkeſteuer ſind die Anſichten im Weinvau de und Weinhandel auseinander gegangen. Der Weinhandel wollte an⸗ elle der Gemeindegetränkeſteuer lieber eine mäßige Erböhuna der eichsweinſteuer, während im Weinbau die Mehrheit die Gemeinde⸗ ſekränkeſteuer vorzog. ſelbſtverſtändlich unter der Vorausſekung, daß eine weitere ſteuerliche Belaſtuna des Weines überhaupt nicht vermeiden laſſe. Es kam die Gemeindegetränkeſteuer, aber niemand wird behaupten wollen, daß die dadurch geſchaffenen Zuſtände ideal 55 r auch nur haltbar wären. Die Gemeindegetränkeſteuer in dieſer zorm muß ſobald wie möalich verſchwinden. Das Schankſtättengeſetz kiit den für den Deutſchen Weinbauverband undiskutablen Gemeinde⸗ timmungsrecht war verſchiedene Male nahe daran. Wirklichkeit zu Ferden. Die Gefahr konnte bis jetzt aber ſtets abgewendet werden. lüe, Deutſche Weinbauverband ſteht auf dem Standvunkt. daß es ſtentie vieler Vorſicht bedarf, damit das Geſetz nicht mit den in ihm teckenden Giftzähnen in Kraft tritt. da die Waſſer⸗Fanatiker, trotz der üblen Erfahrungen in anderen Ländern, ſehr rühria ſind. Ausbau der Murgtalbahn 9* X Karlsruhe, 13. Juni. Zwecks Erörterung der Möglichkeit und otwendiakeit des Ausbaues der Murgtalbahn hat der Verkehrs⸗ erein Karlsruhe an alle Intereſſenten für Freitag. 20. Juni, nach⸗ üttaas 1 Ubr, zu einer aroßen öffentlichen Kundge⸗ dunag in den Saal des Kurtheaters in Freudenſtadt eine Einladeng zerichtet. Obwohl ſeit Jahren und Jabrzehnten an der Ausfüllung bab bis heute unausgebaut gebliebenen Mittelſtückes der Murgtal⸗ bn zwiſchen Raumünzach und Kloſter Reichenbach gearbeitet wird. bpollen die Arbeiten nicht vorwärts kommen und wenn nicht alle zeichen trügen, werden ſie über kurz oder lang eingeſtellt. Um dieſes zu verhüten, ſollen alle Verkehrsintereſſenten Südweſtdeutſchlands ufgerufen und den zuſtändigen Reichs⸗ und Landesſtellen von r die Dringlichkeit des Ausbaues der Murgtalbahn nahegelegt en. 5 U 1— Städtiſche Nachrichten Stellungnahme gegen die Straßenbahnfahrpreiſe Eine berechligte Eingabe idep cn ilichenatienatse Deutſche Gewerkſchafts⸗ „Bezirksausſchuß Mannheim hat an den Stadt⸗ 2 durch eine begründete Elngabe das Erfuchen gerichtet, die 5. raßenbabnfahrpreiſe endlich den Friedenspreiſen anzu⸗ rn den Verkehr, insbeſondere nach den Vororten, zu verbeſſern und bei der Straßenbahnverwaltung dahin zu wirken, daß ein ge⸗ Aeet Verhältniz 1 e 45 1 erſeit d im rdi⸗ andererſeits beſchäftigten Beamtenſchaf berbeigefichrt Wirb. In der Eingabe wird der Nachweis geliefert, daß Mder Vorkriegszeit die Arbeiterſchaft infolge der damals beſtandenen 5 beiterwochenfahrſcheinheften die kürzeſte Straßenbahnſtrecke(drei Neultrecken) um 5 Pfennia abfahren konnte, während dieſe Arbeiter f te zur Abfahrung derſelben Strecke bei Verwendung der Bündel⸗ nöſſcheinpefte 15 Pfennia, alſo ein Mehr von 200 Prozent ausgeben de ſen. Wenn bei Benützung der Straßenbahn für arößere Strecken Ar Unterſchied ſich auch entſprechend vermindert. ſo bleibt doch die Sittache beſtehen. daß der Arbeiterperkehr auf der Mannheimer de raßenbahn heute noch mehr als 100 Prozent teurer iſt als im Frie⸗ „ Im allgemeinen dürfte heute noch ein Ueberpreis von 60 dis 80 Prozent gegenüber den Friedenspreiſen bei der Mannheimer raßenbahn gefordert werden. 5 mer Ein ſolcher Zuſtand iſt für die weiteſten Schichten der Mannhei⸗ geſt ölkerung untraabar. Das Einkommen der Arbeiter und An⸗ einkelten bewegt ſich im allgemeinen erheblich unter dem Friedens⸗ meinmmen, Die Städte müſſen dahin kommen, ihre Tarife im allge⸗ ſahrren auf die Friedenshöhe zurückzubringen. Der Straßenbahn⸗ Trreis in Mannheim iſt erbeblich höher als in anderen Städten die Goethe⸗verſammlung in Weimar (Von unſerem Sonderberichterſtatten). Weimar, 14. Juni 1924. mübuliährlich in der Woche nach Pfingſten, wenn der ſproſſende ing in den prangenden Sommer übergeht, verſammelt ſich die etheg⸗ zb 5 8 5 egeſellſchaft zu ihrer Jahrestagung in Weimar. Für Suin Mitglieder der Gefellſchaft bedeutet Weimar heute ſchon ein Leben: ſind ſie doch ſeit zwanzig, dreißig und mehr Jahren zae ber gepilgert, um ihr Bekenntnis zu Goethe immer von neuem det, ekräftigen. Hier näherten ſich die Herzen einander, hier grün⸗ Ces ſich mancher Freundſchaftsbund, der weiter wuchs unter Goethes ſnd n. Allerdings hat ſich manches geändert in Weimar. Stürme intebinweggegangen über Stadt und Land, und haben ihre Spuren erlaſſen. Davon war mehrfach auf der Tagung die Rede. Fe ſüin die Goethe⸗Verſammlung zu einem wahrhaften Goethe⸗ Der„zu geſtalten, verteilt man jetzt das Programm auf zwei Tage. Feſtdeme gehört dem geſchäftlichen Teil, der zweite der eigentlichen der Grſamimlung. Es iſt aber ein erfreuliches Zeichen für den Geiſt lihen Lelte ſe daß feſtliche Stimmung auch ſchon über dem geſchäft⸗ ile liegt. mit Der Vorſitzende Prof. Dr. G. Roethe eröffnete ſie am 13. Juni Jubhaltder Begrüßungsanſprache, die bedeutend durch die Form und Fanne und die rhetoriſche Schwungkraft des Redners war. Roethe ſchen gte daran daß dieſes Jahr 1924 ein Jubiläumsjahr des deut⸗ Lerd,Geiſtes iſt, denn wir feierten den 200. Geburtstag Kants und ſiehunn den 200. Geburtstag Klopſtocks feſern. Beider Männer De⸗ und agen zu Goethe zeigte Roethe auf; Klopſtocks Naturempfinden Teile eine Sprache wirken in Werther ebenſo wie noch im zweilen durt Fauſt In dieſem Jahr werden wir aber auch den 17 5. Ge⸗ dieſer ztag Goethes begehen. Und Roethe verkündete, daß zu ten Geier die Goethe⸗Geſellſchaft in dieſem Jahr einen zwei⸗ duſt nodethetag veranſtalten und ihre Getreuen zum 28. Au⸗ och einmal nach Weimar berufen wird. Stellszann erhob ſich die Rede zu ſchwerer Anklage gegen die de 5„Sachſen⸗Weimar, die für die Erhaltung und den Schutz vor delturſtätten zu ſorgen haben. Die Fürſtengruft konnte nicht perdent Beraubung durch fluchwürdige Verbrecherhände geſchützt Wopalſe Ein Teil der Schloßanlagen von Belvedere, nämlich das Schlimerbaus, wurde in eine Polizeikaſerne umgewandelt. Das Hdeth inſte geſchieht jetzt aber im Weimarer Park. Dort werden auf Vorbers,„lieber Wieſe“ an der Ilm vor dem Gartenhaus die kteitungen getroffen für eine Landwirtſchafts⸗Aus⸗ na mit Jahrmarkt und Rummelplatz. Tatſächlich gibt es in Beimar freie Plötze genug, auf denen Ausſtellungen veran⸗ hie Werden können; in der Stille des Weimarer Parks haben ſie zu ſuchen. Die Goeethe⸗Geſellſchaft hat nichts gegen die Land⸗ che Geſamtbelaſtung des Weines nicht mehr traabar. beſonders nicht W̃ ähnlicher Größe. Zahlreiche veraleichbare Städte ſind längſt zu dem 10 Pfennia⸗Tarif zurückgekehrt. während Mannheim mit einer de⸗ wundernswerten Feſtiagkeit an dem 20 Pfennia⸗Tarif für Einzelfahr⸗ ten feſthält. Zu ſehr hat ſich auch hier der verwerfliche Grundſatz eingebürgert.„Wenia Umſatz, reichlicher Verdienſt“. anſtatt des Grundſatzes des ehrlichen Kaufmannes„Durch aroßen Umſatz einen auskömmlichen Verdienſt“ zu erzielen. Auch die Straßenbahn in Mannheim muß ſich wieder bewußt werden, daß ſie ein Verkeyrs⸗ inſtitut darſtellt, das der Allgemeinheit zu dienen hat und daher ſich frei machen muß von der Idee. daß wenig Fahraäſte mit einer hohen Beförderungsgebühr dasſelbe einbringen, als viele Fahraäſte mit niedriger Beförderungsgebühr. Die Herabſetzung der Fahrpreiſe und die Verbeſſerung der Ver⸗ kehrsmöaglichkeit durch dichtere Wagenführung und Inbetriebſetzung ſtillgelegter Strecken würden zweifellos eine ſtarke Vermeh⸗ runa der Fahraäſte im Gefolge haben und auf dieſe Weiſe zu einem erheblichen Teile diedurch Verbilliaung der Fahr⸗ vreiſe entſtandenen Ausfälle erſetzen. Zweifellos würde dadurch eine Verbeſſerung der Verkehrsſicherheit erreicht. weil viele Fahrräder in den belebteſten Straßen der Stadt bei Herab⸗ ſetzung des Fahrpreiſes verſchwinden würden. Ein für die Renta⸗ bilität der Straßenbahn verhänanisvoller Mißſtand iſt darin zu ſuchen, daß das Fahrperſonal gegenüber der Vorkriegszeit lt. ſtädti⸗ ſchem Voranſchlaa um 14 Perſonen vermindert wurde, während aleichzeitig das Verwaltungsperſonal um 45 Köpfe zugenommen hat. enn wir zu einer wirtſchaftlichen Geſundung kommen wollen. dann muß in der Wirtſchaft in genau umgekehrter Richtung verfahren wer⸗ n. 5 Hoffentlich entſpricht die Stadtverwaltung den durchaus berech⸗ tiaten und im Intereſſe der Allgemeinheit liegenden Wünſchen des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes. Kommuniſtiſche Demonſtration Von der Polizeidirektion Mannheim wird uns mitgeteilt: Der Unterbezirk Mannheim der Kommuniſtiſchen Partei hatte zu einer Kundgebung„Für die revolutionären Kämpfer“ auf den Friedhof in Mannheim für Sonntag vormittags 10 Uhr vor dem Krematorium aufgerufen und aufgefordert,„für einen Maſſenbeſuch zu ſorgen und die Kundgebung zu einem wuch⸗ tigen Bekenntnis für die Revolution zu Sich mit der Behörde wegen dieſer Veranſtaltung ins Benehmen zu ſetzen, hielt man nicht für notwendig. Die Polizei ließ Freitags der Kommuniſtiſchen Partei eröffnen, daß die geplante Veranſtal⸗ tung nach den zur Zeit geltenden Beſtimmungen unzuläſſig ſei und nicht geduldet werde. Trotz dieſer Warnung wurden Flugblätter gedruckt, in denen zur Kundgebung aufgefordert wurde. Etwan 8 bis 9 Kilo dieſer Flugblätter wurden von der Polizei beſchlagnahmt. Samstag früh wurde der kommu⸗ niſtiſche Landtagsabgeordnete Ritter perſönlich bei der Polizei⸗ direktion vorſtellig, woſelbſt ihm eröffnet wurde, daß die Veran⸗ ſtaltung nicht geduldet werde. Ddas Miniſterium des In⸗ nern, das von Ritter telephoniſch erſucht wurde, die Veranſtaltung zu genehmigen, lohnte eine Ausnahmebewilligung a b. Als dies dem Abgeordneten Ritter am Samstag nachmittag von der Polizei eröffnet wurde, erklärte er,„die Sache ginge ihn nichts an“. Das Verbot wurde noch in der Samstagabendpreſſe veröffentlicht. Deſſenungeachtet und unter Mißachtung der Mitteilung der in den Anmarſchwegen zum Friedhof ſtreifenden Polizeibeamten an die Teilnehmer, daß die Kundgebung verboten ſei, fanden ſich gegen 10˙%½ Uhr etwa 200 Perſonen vor dem Krematorium ein, in der Abſicht. zu demonſtrieren. Teilweiſe verhielt man ſich abwartend in den Wegen des Friedhofes. Da deutlich zu erkennen war, daß die Demonſtrationen trotz Warnung und Verbot ſtattfinden ſollte, wurde Polizei zur Auflöſung der Verſammlung eingeſetzt. Sie fand kei⸗ nen Widerſtand. Nach einiger Zeit ſammelten ſich nochmals an die 100 Perſonen vor dem Krematorium an, welche ſich erſt zerſtreuten, als die Polizei abermals heranrückte. Der Vorgang zeigt mit aller Deutlichkeit, daß es den Kommuniſten nicht in erſter Linie um eine Gedenkfeier für die Revolutionskämpfer, ſondern um eine Provo⸗ kation der Polizei zu tun war. Dieſer Umſtand wird bei der ſtrafrechtlichen Würdigung der Vorgänge zu berückſichtigen ſein. Mehr Jucht bei der Jugend Ein Erleben, das mir lange nachklang und mit in den Alltag Ng bewegte mir tief die Sele: Eine liebeerfüllte, opferfreudige utter erſchloß mir die Tiefe ihres Leides: Ihr Einziger, ein begabtes Menſchenkind, hatte ſich aus innerer Reigung den Lehrerberuf erwählt. Ein gemütstiefer Menſch, ganz die Mutter, mit bildhübſchen offenem Geſichte. Der Krieg kam und rief auch ihn hinaus. Was ſolch ein liebendes Mutterherz durch⸗ kämpft an Sorgen und Bangen... Er wurde ſchwerverwundet. Als er ins Heimatlazarett kam, erſchrack die Mutbter: Ein Granat⸗ ſplitter hatte dem Sohn die eine Geſichtshälfte jäh zerriſſen und die ebenmäßige Linienführung ſeines Geſichtes zerſtört. Aber die uten, blauen Augen lachten und ſtrahlten noch wie in den einſtigen iten. Aber der Dornenweg begann in der Schule— auf der Straße. Die vom Denken und Danken unbeſchwerte und unbelehrte Jugend nahm die Sache als Gelegenheit zum Spott und Hohn und belegte den armen Kriegsinvaliden mit ſchauderhaften Namen und zeigten wirtſchaft; aber ſie will nicht, daß Rindpieh, Maſchinen und Karuſ⸗ ſells mit Lärm und Thüringer Braſtwurſtdampf ſich auf einem Heilig⸗ jum des deutſchen Volkes breit machen.„Weimar, beſinne Dich auf Dich ſelbſt, Weimar, erfülle Deine Pflicht“, rief Roethe aus. Die allgemeine N h Piaen ihren Ausdruck in einer Proteſtreſolution an die Thüringiſche 58 Se in der dringend die Schaffung einer einzigen verantwortlichen Stelle für die Weimarer Kulturſtätten empfohlen wird. F Mit Worten ehrenden Gedenkens gedachte Roethe des vor weni⸗ gen Wochen verſtorbenen Goehteforſchers Albert Kosſter. Vom Volks⸗Goethe ſoll eine neue Ausgabe veranſtaltet werden, die der Inſel⸗Verlag herausgibt. Dem Mirſikprofeſſor Dr. in Berlin, dem langjährigen Förderer, wurde die Me Goethe⸗Geſellſchaft verliehen. 5 Oberbürgermeiſter a. Dd. Dr. Donndorſ⸗Weimar erſtattete den Jahresbericht. Die Geſellſchaft befindet ſich im ſie hat um 714 Mitglieder zugenommen und zählt jetzt 6500 Mitglieder(aber wie gering iſt die ZJahl zu der Zahl der De n, die Goethe lieben und daher Mitglieder werden müßten!) Aus Rom kommen Klagen über den verwahrloſten Zuſtand des Grabes Auguſt v. Goethes. Heinrich Braun in Berlin hat zunächſt für die Inſtandſetzung ge⸗ ſorgt; die Goethe⸗Geſellſchaft wird das Weitere veranlaſſen. Ueber das Goethe⸗Schiller⸗Archiv berichtete Profeſſor Dr. Wahle. Nachdem die große Sophien⸗Ausgabe von Goethes Werken vollendet iſt, beſchäftigt ſich das Archiv jet mit rein archivaliſchen Arbeiten und Katalogiſierung der unvergleichlichen Handſchriftenſchätze. Winter konnte das Archiv nicht geheizt werden; durch ein Ab⸗ kommen zwiſchen dem ehem. Großherzoglichen Haus, dem Thüringi⸗ ſchen Staat und der Goethe⸗Geſellſchaft wird ein derartig unwür⸗ diger Zuſtand künftig verhindert werden. Julius Rodenbergs Witwe Juſtina hat ihren geſamten handſchriftlichen Nachlaß, beſtehend aus Briefen berühmter Dichter und Gelehrter, dem Archip hinterlaſſen. Profeſſor Kippenberg in Leipzig ſtiftete anläßlich ſeines 50. Geburtstages den geſamten Nachlaß Georg Büchn er 8, darunter die Handſchriften von„Dantes Tod“ und des„Frau Ther. p. Helldorffin⸗Weimar zwei Briefe Goethes an Karl Auguſt. Direk⸗ tor Dr. Wahl berichtete über das Goethe⸗Rationalmuſe⸗ um, daß der Beſuch ebenſo wie die wiſſenſchaftliche Benutzung außerordentlich rege geweſen iſt. Ein Werk über die Metamorphoſe der Pflanzen, aus dem Muſeum hervorgegangen, iſt inzwiſchen er⸗ ſchienen, ein Werk über Goethes Handzeichnungen mit Fakſimile⸗ drucken iſt in Vorbereitung. Die Inſtandſetzung der Dornburger Schlöſſer, die der Goethe⸗Geſellſchaft gehören, macht Fortſchritte. Prof. Friedrich Lienhard trat in warmherzigen Ausfüh⸗ rungen für die Schaffung eines deutſchen Olympia in Weimar ein. Ausgeprägte Kulturträger von links nach rechts, Meiſter der Schönheit Dichtkunſt und Weisheit ſollten ſich in Weimar treffen, um über die großen Fragen der Zeit und der Menſchheit zu be⸗ ax. andsre dem bedauerndswerten Manne ihren Spott. Kaum auf Zend, Stelle verſetzt, kam der Kampf aufs neue und erſt bis die Ju⸗ die er in der Klaſſe hatte, ſah, welch' ein goldenes( fülltes Herz in dem geliebten Lehrer klopfte, ſtreckte ſie die Waffen ihres Spottes— aber nur dieſer kleine Bruchteil! Was für ein Leid für eine deutſche Mutter, den Sohn durch ſeine Tapferleit und Pflichttreue dem Hohn und Spott einer verſtändnisloſen Jugend ausgeſetzt zu ſehen— ſchuldlos leiden zu müſſen ohne zu klagen. Solche arme Dulder können nicht klagen— aber wir Frauen ſinbd in dieſem Falle berufen, unzuklagen und die ernſte dringende Mahnung an alle Eltern, Erzieher und Schulleitun zen zu richten: lehrt und belehrt und öffnet der Jugend einen Blick in das Los verkrüppelter und durch Unglück und Krieg entſtellter Menſchenkinder— lehrt ſie Achtung vor dieſem Leid. vor ſolchem Schickſal und— ſtraft jedes Spottwort in dieſer Richtung gerufen— nachdrücklichſt und einprägſam. Mehr Zucht— wünf,t man ferner der Jugend, wenn man ſieht und beobachtet, wie ſo oft auf harmloſe Radler oder Motor⸗ fahrer und Autolenker mit Steinen geworfen wird— aus reinem Uebermut und Leichtſinn! Solchs Unarten gehßren vach⸗ drücklichſt geahndet. Es wäre ein Verdienſt von Seiten der Schuſ⸗ leitungen, einmal auf dieſe Dinge belehrend und mahnend hinzuweiſen— denn wohin kommen wir, wenn in der Jugend die Freude an Spott und Hohn, am Zerſtören, am Schaden zufügen wächſt? An alle Eltern und Erzieher muß immer wieder die Mahnung ergehen: Uebt mehr Zucht an den anvertrauten Kindern. denn es iſt nötig und im Intereſſe unſeres Landes, unſerer Jugend! ̃ Eliſab. W. Trippma cher, Ladenburg a. Neckar. gegp. Die evangeliſchen Kirchenſteuern. In zahlreichen Gemeinden des Landes hat die Anforderung der Evang. Kirchenſteuern für 1924 eingeſetzt. Die in mehreren Terminen zu leiſtende Steuer muß leider gegenüber dem Vorjahre eine weſentliche Erhöhung erfah⸗ ren. Während die zu Anfang dieſes Jahres erhobene Steuer für 1923, deren Anfo:derung ſich wegen der Inflation ungewöhnlich ver⸗ zögert hatte, nur auf Deckung des Bedarfs für etwa 4 Monate ein⸗ eſtellt war, muß die Steuer für 1924 die Erzielung eines ganzen Jahresbedarfs ins Auge faſſen. Die großen Verluſte an Vermögens⸗ ſubſtanz, die auch die evang. Landeskirche im Inflationsjahr 1923 zu erleiden hatte, haben die früheren Reſerven aufgezehrt; die Erträge des Liegenſchaftsvermögens ſind durch die ſteuerliche Belaſtung ſtark eingeſchränkt. Dabei ſind die Aufgaben der Kirche in der heu⸗ tigen Notzeit noch in mancher Beziehung gewachſen. Bei der ernſten Lage, in der ſich die Kirche noch immer befindet, muß und wird ſich der Opferſinn der Gemeindeglieder, der ſchon manche Not zu über⸗ winden half, erneut bewähren, um über die jetzige ſchwere Zeit hin⸗ wegzuhelfenn. Die Koſten von Auslandsreiſen. Ueber die Koſten von Reiſen im Ausland findet man intereſſante Angaben in Grundſä zen für Dienſtreiſen von Beamten der Reichsbahn, die jetzt eingeführt worden ſind. Man hat die Länder in fünf Gruppen eingeteilt. Als billigſte gelten Eſtland, das Memelgebiet, Litauen, Rumänien, Jugoſlawien und Portugal Das Tagegeld geht hier in den Beamtenſtufen 1 bis IV von 6 bis 14 Mark. Zur zweiten Gruppe gehören Lettland, Polen, die Tſchecho⸗ klowakei, Deütſchöſterreich, Ungarn, Bulgarien, Griechenland, Ita⸗ lien, Frankreich mit Ausnahme von Paxis, Belgien mit Ausnahme von Brüſſel, Norwegen und Danzig. Das Tagegeld beträgt 9 bis 18 Mark. Zur dritten Gruppe rechnen Rußland, Dänemark, Hol⸗ land, die Schweiz und Spanien mit einem Satz von 12 bis 23 Mark. Schweden bildet eine Gruppe für ſich mit 18 bis 35 Mark. Die teuerſte Gruppe bilden die Vereinigten Staaten und Eng⸗ land mit einem Tagegeld von 22 bis 40 Mark. Bei Dienſtreiſen nach Paris wird ein Tagegeld von 40 bis 60 Franken, in Brüſſel von 50 bis 75 Franken gewährt. Laſtwagen-Berkehr im beſetzten Gebiel. Laut Verfügung der Zollbehörde in Saarbrücken werden künftighin für feande Wafl wagen, die in das Saargebiet kommen, an den Grenzübergängen nut noch Acquit⸗a⸗Caution für eine Reiſe ausgeſtellt. Für Laſt⸗ wagen, die leer in das Saargebiet einfahren, um auf der Rückfahrt Ladung mitzunehmen, iſt beſondere Erlaubnis bei der Zolldirektion in Saarbrücken zu erwirken. Dieſelbe Verfügung iſt auch durch die interalliierte Zollbehörde erlaſſen worden. Auch an dieſen Grenz⸗ e werden nur noch Permis de Circulation ausgeſtellt für die Dauer von drei Tagen. Fremde Laſtwagen dürfen im be⸗ ſetzten Gebiet nur noch auf der Hin⸗ oder Rückfahrt Ladung mit⸗ Transporte wie bisher, daß man auf der Hin⸗ und Rück⸗ ahrt Waren führen kann, werden dadurch hinfällig. Durch dieſe Verfügung ſoll vermieden werden, daß Laftwagen in das Saarge⸗ biet bezw. beſetztes Gebiet zeitweiſe eingeführt werden, ohne den Jelt zu bezahlen. Für enaenen iſt keine Aenderung einge⸗ Auf dem Wege zum Stenographie-Eiuheitsſuſtem. Nachdem die Hauptverſammlung der Reichsbahn von allen neueintretenden Kanz⸗ leikräften wie von den im Bürodienſt verwendeten Beamten die Be⸗ berrſchung der Gabelsbergerſchen Kurzſchrift als einheitliches Suſtem mit mindeſtens 100 Silben verlangt hat, hat das Reichswehr⸗ miniſterium verfüat. daß bei allen Truppenteilen Gelegenheit gegeben werden ſoll. dieſes Suſtem zu lernen. Es iſt anzunehmen, daß ſich das Reichswehrminiſterium dem Vorgehen der Reichsbahn anſchließt. die. wie berichtet, von der Schule Stolze⸗Schren erſucht daille der Im tungen aus der, Zeit Goethes, worden ift die erlaſſene Verfüguna vorläufia nicht in Kraft treten zu laſſen, weil Stolze⸗Schren das Hauptſyſtem in Norddeutſchland iſt. raten. Dieſes Olympia ſoll in engſter Beziehung zur Goethe⸗Ge⸗ ſellſchaft ſtehen. Sein Vorſchlag will neues gelſtiges Leben durch Weimar fluten laſſen, das vor der Gefahr, nur Muſeums⸗ ſtadt zu ſein, geſchützt werden müſſe. Ein geſelliges Beiſammen⸗ 51 wurde verſchönt durch einen anmutigen Vortrag der Schau⸗ ier e 80 0 1 2000 der Marianne Wil⸗ mer, in n die dichteriſchen Fähigkeiten dieſer Freundin Geeg e en e L eeen ee Die Feſtverſammlung am 14. Juni war noch ſtärker beſucht als die Verſammlung am DTage zuvor. Der große Saal der „Armbruſt“ war bis zum letzten Platz beſetzt. Den Feſtvortrag hielt Prof. Dr. Eduard Spranger, Berlin, über Goethe und die Metamorphoſe des Menſchen. In tiefgründiger und auf umfaſſendſter Kenntnis von Goethes Werken beruhenden Aus⸗ führungen führte der bekannte Philoſoph und Pädagoge aus, daß Goethe, wie er die Metamorphoſe der Pflanzen, der Tiere, der Geſteine erforſchte, er ebenſo auch die Metamorphoſe des Menſchen klar erkannt hat. Dieſe Metamorphoſe, dieſe Wandlungen und Verwandlungen weiſt Goethe ſelbſt während ſeines Lebens von Stufe zu Stufe auf, und dafür bieten ſeine Werke uns lebendige Zeugniſſe. Spranger gab im einzelnen überzeugende Nachweiſe, und beſonders intereſſant waren ſeine Ausführungen über das Dämoniſche in Goethe, das ſein Leben ſeitete den Weg zum Ziele wies. Den Feſtvortrag umrahmten muſikaliſche Darlez er Zei die der Jenenſer Studentenverein Paulus in ausgezeichneter Weiſe vortrug. Für die Auswahl der Lieder hatte ſich Profeſſor Max Friedländer mit Rat und Tat ver⸗ dient gemacht. Es waren Goetheſche Lieder, vertont von Zelter, 5 Wace 4 Dei dem anſchließenden Feſtmahl nahm der Weimari Miniſter Le uthäuſer Gelegenheit, den Weee die 5 die Staatsregierung erhoben waren, zu begegnen. Er verteldigte ſeinen Miniſterkollegen, der den an die Ausſtellung verpachteten Platz als fertige Tatſache von der vorigen Regie⸗ rung, vorgefunden habe. Er verſprach für die Zukunft, daß Weimars Kulturſtätten in jeder Hinſicht geſchützt werden ſollen. In dieſem„Sinne äußerte ſich auch der Oberbürgermeiſter Müller, Weimar. Er machte aber geltend, daß in Weimar drei Elemente z berückſichtigen ſeien: der alte klaſſiſche Kern und die Kultur⸗ ſtätten. die thüringiſche Landeshauptſtadt und die gewerbliche Mittelſtadt. Alle drei Elemente verlangten ihr Lebensrecht. Die Feſtvorſtellung im Deutſchen Nationaltheater am 13. brachte Goethes Drama„Satyros“ in einer Kompoſttion von Waldemar v. Baußnern. Das raſch hingeworſen: Jugendſpiel Goethes, das Erſcheinungen ſeiner Zeit und Umgebung ſatiriſch verſpottet, verkangt vielleicht cinen leitkteren miükaliſchen 11* 2 ———— —— — —————————ß5törꝗtĩvÜà ñͥ— — —— —————. 4. Seile. Nr. 276 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Montdg, den 16. Juni 1924 * Gegen Schmutz und Schund im Jilm. Auf Antrag des Badiſchen Miniſteriums des Innern hat die Filmoberprüfſtelle die Varführung beſtimmter Teile des Films„Stadt in Sicht“(her⸗ geſtellt von der Rex⸗Film G. m. b. H. Berlin verboten. Das Ver⸗ bot erfolgte auf Grund eines Antrages auf Widerruf der Julaſſung des Films, dem das Miniſterium des Innern auf Anregung des Heidelberger Ortsausſchuſſes fü. Iſpielpflege im Hinblick auf die entſittlichende und verrohende Wirkung beſtimmter Teile dieſes Films geſtellt hatte. Die Soldatengräber in Südlirol. Vom Commendatore G. Tanialia, dem Leiter der italieniſchen Kriegsgefangenen⸗Für⸗ ſorge, erhalten die„Münch. N..“ eine Zuſchrift, die auf Grund einwandfreier Zeugniſſe von deutſcher und ößſterreichiſcher Seite allen Gerüchten über Vernachläſſigung, Verwahrloſung oder gar Schändung von deutſchen, öſterreichiſchen oder talieniſchen Soldaten⸗ gräbern in Südtirol mit aller Entſchiedenheit entgegentritt. Wie Herr Kerl Motz, ein geborener Bayer, Direktor der Verlagsanſtalt „Tyrolia“ und Herausgeber des„Landsmann“ in Bozen beſtätigt, Soldatenfriedhöfe Südtirols geordnet und gepflegt. Den⸗ n guten Eindruck von den Friedhöfen hat der Gutsbeſitze⸗ ter von Stefenelli, Oberſt a. D. der Arcieren Leibgarde des Kaiſers Franz Joſef und des Kaiſers Karl. Er beſtätigt in ſeiner dem Münchner Blatt im Original zur Einſicht überlaſſenen Er⸗ klärung, daß„die Friedhöfe, ſowohl italieniſcher als auch öſter⸗ reichiſcher Gefallener, in Bozen und im ganzen Hochetſch, in gisichem, tadelloſem Zuſtande erhalten werden“. Für Pilzſammler. Hier werden jetzt Pfifferlinge aus der Ebene und aus dem Odenwald in ziemlicher Menge zum Kauf angeboten. Preis 60—80 31 In Gebirgswäldern findet man außer ſolchen auch das Stockſchwämmchen und den grünen Ritter⸗ Uing ſchon da und dort in Gruppen. Auch der Steinröhrling Gerrenpilz), der Hexenröhrling, der Butterröhrling, der Kugel⸗ und der Flaſchenboviſt treten ſchon vereinzelt auf. Der Stock⸗ ſch wam m, ein guter Suppen⸗ und Gemüſepilz findet ſich auch im Weichbild Mannheims oft an Straßenrändern, namentlich unter Bäumen. Der gelbbraune Hut hat häufig einen wäſſerigen Ring und dunkelbraunen Rand. Die Blätter ſind hell⸗ oder rotbraun, nie grün wie bei dem gelben, unbrauchbaren Schwefelkopf, der die gleiche Geſtalt und Größe hat, auch maſſenhaft auf Baum⸗ ſtümpfen wächſt und auch in Mannheimer Gehölzen oft noch im Winter zu ſehen iſt. Aus der Landwirkſchaft. In der Rheinebene iſt die letzte Hack⸗ Arbeit in den Kartoffelfeldern, das Behäufeln der Stöcke, größten⸗ teils ſchon beſorgt. Es mußte das noch vor der Heuernte geſchehen, die jetzt beginnt. Namentlich in den Gebirgstälern z. B. im Drei⸗ ſamgebiet, fällt die Heuernte heuer ſehr gut aus. Der gut gediehene Reps bleicht und wird auch bald geerntet. Für das Bepflanzen der Tabak⸗, Dickrüben⸗ und Krautſtücke war die Witterung ſehr güiſtig Das Gießen und das Erſetzen verdörrter Pflanzen macht in trocke⸗ nen Jahren den Landwirten viele Arbeit. * Leichenländung. Geſtern vormittag wurde im Neckar rechtes Ufer unterhalb der Friedrichsbrücke die Leiche des am Pfingſtmon⸗ tag in Heidelberg bei einem Bootsunglück ertrunkenen Han⸗ delsbevollmächtigten Ernſt Kennel geländet. Die Leiche wurde nach dem ſtädt. Friedhof verbracht. * Lebensmüde. Geſtern nachmittag ſtürzte ſich eine 54 Jahre alte Witwe infolge häuslicher Zwiſtigkeiten in der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen, in der Nähe der Rheinſchachtel in den Rhein. Von einem Maſchiniſten des in der Nähe vor Anker liegenden Koh⸗ lenſchiffes„Braunkohle 13“ konnte ſie mit einem Schiffshaken an das Land gezogen werden. Im Krankenhaus, wohin ſie verbracht wurde, erlangte ſie wieder das Bewußtſein. * Aufälle. Am 13. Juni rutſchte in der Zellſtoff⸗Fabrik ein 26 Jahre alter Schloſſer beim Montieren aus und brachte den rechten Fuß unter eine Eiſenſchiene. Es wurden ihm drei Zehen Mit dem Auto verbrachte man ihn in das Krankenhaus.— Am 13. Juni glitt eine Frau in Feudenheim auf der Treppe ihrer Wohnung aus, ſtürzte und zog ſich innere Verletzungen zu. Auch ſie mußte in das Krankenhaus überführt werden.— Beim Verlaſſen ſeiner Woh⸗ nung am Samstag vormittag ſtürzte ein 47 Jahre alter Taglöhner in den S⸗Quadraten die Treppen hinumter. Auf ſeiner Arbeitsſtelle angelangt, verſpürte er innere Schmerzen, weshalb er ſich in das Krankenhaus aufnehmen ließ.— Am Samstag nachmittag blieb ein 25 Jahre alter Taglöhner beim Paſſieren einer Eiſentreppe in der Anilinfabrik mit dem linken Fuß hängen und ſtürzte etwa 2 Meter hoch ab. Er zog ſich einen Bruch am rechten Schulterblatt zu und ließ ſich in das Krankenhaus aufnehmen.— Am Samstag nachmitta ſtürzte ein 69 Jahre alter Botengänger mit ſeinem Fahrrad au der Brückenſtraße beim Weinheimer Bahnhof infolge Zuſammen⸗ ſtoßes mit einem Perſonenkraftwagen vom Fahrrad und zog ſich leichte Hautabſchürfungen zu. Die Schuld trifft den Radfahrer, da er unporſichtig gefahren iſt.— In der vergangenen Nacht erlütt ein 21 Jahrs alter Muſiker in der Meerfeldſtraße einen epileptiſchen Anfall. Kranke wurde von Polizeibeamten und vorübergehenden Perſonenen ſeine nahegelegene Wohnung verbracht. * Zuſammenſtoß. Geſtern abend ſtieß an der Ecke Max⸗ Jeſef⸗ und Spelzenſtraße ein Perſonenkraftwagen mit einem Speiſe⸗ eiswagen zuſammen. Verletzt wurde niemand. Die Schuld trifft den Führer des Perſonenkraftwagens. *Jeſlgenommen wurden in den beiden letzten Tagen 40 Per⸗ ſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter eine Ehefrau wegen Kindstötung, ein Dreher wegen Einbruchdiebſtahls, ein Schloſſer wegen Plünderung und ein Dienſtmädchen, das von Aber ſeine Verkonung iſt ſehr bedeutend, ſeſſelnd und charakteriſtiſch, und hätte unbedingt eine wärmere Aufnahme verdient, als er ſie beim Publikum ge⸗ Stil, als ihn Baußnern gegeben hat. funden hat. Die Aufführung, muſikaliſch geleitet von Ernſt Latzko und eingerichtet von Maximiljan Moris, war vortrefflich: in den Hauptpartien zeigten die Damen Trummer, Gajewska und Loos⸗ Werther und die Herren Strathmann und Taper Mang Weimar⸗ Oper von der beſten Seite. Dr. Ludwig Stettenheim National⸗Theater Mannheim Ringzuklus: Das Rheingold Ein dankbares Publikum ü tern den Anfang der Auf⸗ führungen, die uns einmal Richard Wenn ers Ni genwerk als Ganzes bringen ſollen. 5 7 Schluß wurden Frau Elſe Vogt⸗ Gauger und die Herren Bahling und Fritz Scherer(Wies⸗ baden) mit donnergewaltigem Beifall beehrt. Man hat unſere hoch⸗ dramatiſche Sängerin in auffallender, in kaum zu rechtfertigender Weiſe zurückgeſetzt. Als Fricka konnte ſie nicht viel mehr zeigen als ſchöne Stimmittel und kunſtgerechten Geſang, ſie brachte aber den ⸗ noch dieſe Partie zur beſten Geltung. Unſer Wotan war bei ſehr guter Stimme, aber die hohen Noten ſollte Hans Bahling doch nicht ſo offen, ſo ungedeckt hervorholen wie geſtern. Schon darum nicht, weil Wagner ſeinen Wotan des„Rheingold“ für eine Baß⸗ ſtimme geſchrieben hat, die offenen Töne aber nur der Tenor⸗Stimm⸗ bruchlage zugehören. Dem Mephiſto der Uebermenſchen, dem Gott Loge eignen ſolche grellen Klänge, und Fritz Scherer, der ſeine Rolle durchdacht und mit kluger Darſtellung durchgeführt hat, bediente ſich dieſes ſeltenen Kunſtmittels in richtiger Form. ne volle, klang⸗ reiche Tenorſtimme und ſein geiſtreicher Vortrag gaben dem Loge neue Prägung; wir haben mithin ein Gaſtſpiel zu verzeichnen, da⸗ uns allen wohlgeftel. Dasſelbe iſt zu ſagen von Frau Jane Freund⸗Nauen, die geſtern die Erda wie die dritte der 1 5 nixen übernahm. Wir hatten noch einen Aushilfsgaſt: Dr. Kuhn, der den Zwerg Mime mit allen Feinheiten der Sprach⸗ geſangtechnit durchführte. Ob unſer allverehrter Joachim Kromer noch im Verbande des Theaters als Mitglied wirkt, oder ob er „eigentlich“ auch Gaſt ſein mag, wer will dies ſo ins Blaue hin entſcheiden? Jedenfalls war ſein Alberich noch ebenſo bedeutſam wie früher, und ſeine Stimme iſt in wunderbarer Weiſe erhalten. Fügen wir Donner(Joſeph Burgwinkel), Froh(Fritz Vartling) und die holde Freia(Aenne Geier) hinzu, gedenken wir der Rieſen und der Rhein⸗ töchter mit Anerkennung, ſo haben wir alle Einzelheiten gewürdigt. Wenn die geſtrige Aufführung der vom 29. September 1923 nicht kenjorm war, ſo haben wir— da doch unſer Orcheſter noch auf derſelben Höhe ſteht— die Hand des Generalmuſikdirektors Richord Lert ais den neuen Faktor zu nennen Die Abweichung von der der hieſigen Staatsanwaltſchaft wegen Diebſtahls geſucht wurde.— Wegen Ruheſtörung, begangen in den beiden letzten Nächten, gelangten 31 Perſonen zur Anzeige. * faminbrand. Infolge Verſtopfens des Küchenkamins durch einen Stein etwa einen halben Meter über dem Kaminſchieber ſammelte ſich in T 3, 23, der Ruß an und geriet geſtern abend in Brand. Die Gefahr wurde durch die um 10,51 Uhr alarmierte Be⸗ rufsfeuerwehr mit dem Kaminkehrzeug beſeitigt. Vereinsnachrichten *An dem Bundeslag des Badiſchen Stenographenbundes Slolze⸗ Schrey an Pfingſten in Donaueſchingen hat auch der Mann⸗ heimer Stenographenverein Stolze⸗Schrey ſich her⸗ vorragend beteiligt Ueber 40 Mitglieder nahmen an dem Bundestag teil, von ihnen beteiligten ſich 35 am ſtenographiſchen Wettbewerb und nicht weniger als 32 konnten mit erſten Preiſen ausgezeichnet werden. Beſonders erfreulich war die ſtarke Beteiligung in den höch⸗ ſten Abteilungen des Wettſchreibens. Bei 320 Silben konnten 3 Preiſe, bei 300 Silben 1 Preis, bei 280 Silben 3 Preiſe und bei 260 Silben 8 Preiſe zuerkannt werden. Auf den Monnheimer Verein entfielen folgende erſte Preiſe: bei 300 Silben Karl Stolz (Ehrenpreis des Fürſten zu Fürſtenberg); bei 280 Silben Max Löſche; bei 280 Silben Heinrich Klemann, Karl Scholl, Auguſte Schuſter, Frau Anna Dobler; bei 220 Silben Auguſt Vieler, Karl Wellenreuther; bei 200 Silben Emma Sturm, Betty Krämer, Roſel Reinacher, Nikolaus Kraft, Elſe Debus, Anna Abele, Juliane Sibold, Franz Wellenreuther; bei 160 Silben Aenne Gleich, Karl Schäfer; bei 140 Silben Fritz Wellenreuther, Robert Wellenreuther, Wilhel⸗ mine Späth, Käthe Späth, Marie Unger, Chriſtian Schuſter, Erna Rößger, Lieſel Rößger, Mina Lauinger, Marie Koch, Karl Gleich, Johanna Epting; gußerdem bei 120 Silben 2 Preiſe. Dieſes er⸗ freuliche Ergebnis hatte auch zur Folge, daß der vom Bunde geſtif⸗ tete Wanderpreis für die beſte Vereinsdurchſchnittsleiſtung im Weltſchreiben dem Mannheimer Verein zufiel, und zwar zum dritten Male. Der Wanderpreis geht damit in den endgültigen Beſitz der Manheimer über. Die Vereinsdurchſchnittsleiſtung wurde auf genau 200 Silben berechnet. Die nächſtbeſte Leiſtung war die des Lör⸗ racher Vereins mit 187,5 Silben. Dieſer Verein errang den Wander⸗ preis für das Wettleſen. Bemerkenswert war der erſtmals einge⸗ führte ſtenographiſche Mehrkampf(Wettſchreiben, ſofor⸗ tiges Wiederleſen eines Teils des Stenogramms, Uebertragung des ganzen Stenogramms, Fertigung einer Inhaltsangabe des Steno⸗ gramms aus dem Gedächtnis, Wettleſen nach unbekanntem auto⸗ graphiertem ſtenographiſchem Text und Schönſchreiben). Der Mehr⸗ kempf fand in drei Stufen(Unter⸗, Mittel⸗ und Oberſtufe) ſtatt. In der Oberſtufe hatte ein Mitglied des Mannheimer Ver⸗ eins(Herr Klemann) die höchſte Punktzahl aufzuweiſen;: er erhielt dafür den Ehrenpreis des Erbprinzen zu Für⸗ ſtenberg. Die Bemühungen der Leitung des Mannheimer Vereins, mit erheblichem Koſtenaufwand für eine ſtarke Beteiligung am Bundeswettbewerb zu ſorgen, ſind durch die obigen ſchönen Erfolge reichlich belohnt worden. Der Verein hat damit bewieſen, daß er mit Erfolg bemüht iſt, ſeinen Mitgliedern eine gründliche ſteno⸗ graphiſche Ausbildung angedeihen zu laſſen. * Verkehrs⸗Verein Mannbeim. Wir machen nochmals auf die heute Montag abend 9 Uhr im Hotel National ſtattſindende ordentliche Mitgliederverſammlung mit der Bitte um recht zahlreiches Erſcheinen aufmerkſam. Veranſtaltungen Kirchenkonzert. Am Mittwoch abend findet in der Luther⸗ kirche ein Kirchenkonzert unter Mitwirkung von Frl. Nanny Zwanziger(Sopran), Konzertmeiſter Johannes Stegmann (Harfe), Kammermuſiker Fritz Lorbeer(Violoncello), Organiſt Leonhardt und des Lutherkirchenchors ſtatt.(Näheres Anzeige.) * Der Aukomobil-⸗ und Mokorradklub E. B.(ABAC.) Mann- eim vereinigte am vergangenen Donnerstag ſeine Mitglieder und Freunde mit ihren Damen im behaglichen 1447155 im Kinzinger⸗ hof zu einem Abend, der Ingenieur Hans Birk, dem Sieger im aunsrennen auf Bugatti, gewidmet war. Herr Birk wurde in ge⸗ bührender Weiſe in mehreren Anſprachen gefeiert, ſo durch den Vorſitzenden Queren Sache der die grſe enen herzlich be⸗ geues und durch den Gauvorſitzenden, Notar Jako bi⸗Weinheim, er es ſich trotz Mangel an Zeit nicht nehmen ließ, dem Klub bei die⸗ Aus ſeinen Aus⸗ ſer Gelegenheit den erſten Beſuch abzuſtatten. führungen ging von neuem hervor, da Herrn Birk noch lange nicht abgeſchloſſen iſt. Man darf vielmehr annehmen, daß er die Marke Bugatti, die ſich bei dem Taunus⸗ rennen ſo glänzend bewährt hat, recht bald wieder zu Erfolgen ſteuern wird. Herr F. Keller, der Sportleiter des Klubs überreichte ihm mit ehrenden Worten den Talisman, einen blauen Seiden⸗ wimpel, auf dem die Buchſtaben„AMC.“ in Gold geſtickt zu ſehen ſind, während in der linken oberen Ecke„ABAC.“ ſteht. ur Unterhaltung trug außer einem vorzüglichen Humoriſten ein ausge⸗ zeichneter Stimmungsgeiger bei. Den zahlreich vertretenen Damen war Gelegenheit zum Tanzen gegeben. Der Gaſt, der zum erſten⸗ mal in dieſem Kreiſe weilte, mußte 0 ungemein wohlfühlen. An einer fortſchreitenden Entwicklung dieſer von friſch pulſierendem Sportsgeiſt beſeelten Vereinigung iſt nicht zu zweifeln. * Der 14. Pfälziſche Stenographentag Gabelsberger wird am 3. und 6. Juli in den Mauern Ludwigshafens abgehalten. Gleich⸗ die Siegeslaufbahn des he zeitig begeht der Ludwigshafener Verein das Feſt + 50fährigen VBeſtehens. Eingeleitet wird die Feſer durch des am Somstag, 5. Juli im oberen Saal des Bayr. Hiesl, Bismardk ſtraße 106, ſtattfindende Vertreterſißzung. Abends iſt im ſtädt. Feſt⸗ ſnal(Geſellſchaftshaus, Bismarckſtr. 47) die eigentliche Feier, in u. a. verſchiedene Ehrungen vorgeſehen ſind. Den Hauptanziehungs⸗ punkt des Feſtes bildet das Sonntag vormittags ſtattfindende ſteno. graphiſche Preiswettſchreiben, bei dem ſich die beſten Kämpen des pfälziſchen Verbandes im edlen Wettſtreit meſſen wer⸗ den. Den Siegern winken ſehr ſchöne Ehrenpreiſe. Es iſt zu er⸗ warten, daß ſich eine recht ſtattliche Anzahl Wettſchreibteilnehmet aus allen Teilen der Pfalz und Nachbarvereinen einfinden wir“ Nach dem Preisſchreiben findet im Vereinshaus der Badiſchen Ani⸗ lin⸗ und Sodafabrik der Feſtakt ſtatt, bei dem Oberſtudiendiretal Dr. Wimmer aus Kaiſerslautern die Feſtrede halten wird. Für den Nachmittag iſt ebendaſelbſt ein Feſtball vorgeſehen. Für die⸗ jenigen auswärtigen Mitglieder, die am Feſtball nicht teilnehmem iſt ein Rundgang unter ſachkundiger Führung durch Ludwigshafen und insbeſondere ſeine ausgedehnten Hafenanlagen am Rheinufe“ geplant. Die Vorbereitungen zu dieſem Feſt ſind in vollem Gange. Lilm⸗Runoͤſchau H. Kammer-Lichtſpiele. Der zweite Teil des großen Pariſer Prachtfilms verfehlt auch dieſe Woche ſeine Wirkung nicht.„Maßz⸗ got“, die am Schluß des erſten Teils von der hohen Felswand 3 ſtürzte, wird noch im letzten Augenblick von dem jungen Schloßherk „Sorma“ gerettet, der ſie dann mit ſich in ſeine Behauſung nim 3 wo ſie ſich nach einer guten Pflege bald wieder erholt Eines aben als man ſie allein ließ, kam ein Einbrecher ins Haus.„Maraf, überraſchte ihn mit geladenem Revolver und als das Licht 5 flammte, erkannte ſie ihren Vater. Er entführt ſie nach dem 1* brecherviertel. Eines Tages kam die Polizei und entdeckte das ſindel. Der Vater Margots konnte ſich noch raſch retten, währen. ſtatt ſeiner die Tochter verhaftet wurde. Jedoch auch hier wied. gelang es dem Vater, ſeine Tochter aus den Händen ſeiner Häſch 10 zu Peleen und er verſpricht ihr von nun an ein neues Leben 10 beginnen. Biskot Meyer, der Vormund Margots, nimmt ihrer an und der Vater kommt vorläufig Paris; d⸗ Weitere bringt die Fortſetzung.— Der nächſte Film:„Das Ma chen, das wartete“, ein dramatiſches Schauſpiel mit Carg 1 Toelle und Reſel Orla in den Hauptrollen, bringt neben* glänzenden Zuſammenſpiel eine Serie prächtiger Natur⸗Aufnahm u⸗ die dem Ganzen einen vollen Erfolg bringen. kö. Palaſt-Theater. Fatch, der gentale amerikaniſche 50% jchauſpieler, gaſtiert in Mannheim— auf der Leinewand. 0 Direktion des Palaſt⸗Theaters hat dieſem Künſtler, der ein Phin, men zu ſein ſcheint, in ihrem neuen Wochenſpielplan einen ganze Abend eingeräumt. Wer Humor liebt und ſien einmal tüchtig 1 lachen will, kommt diesmal auf ſeine Koſten Aber noch etwo⸗ bietec dieſer Spielplan: das Leben und Treiben in einer ame der ſchen Großſtadt und auf der Farm. Wir ſehen Aufnahmen. Newyorker Hafeneinfahrt mit der Libertykoloſſalſtatue, die Wolke kratzer, das Haſten und Treiben auf dem Newyorker Broadwan in nicht zuletzt die reizvollen Bilder auf einer Farm ſeinen e Doch zurück zu dem Künſtler, dem Je⸗ kules und dem Humoriſten und Schauſpieler Fatty. Fate, ver⸗ Junggeſelle, ein mit Ringerkräften ausgeſtatteter Dorfſchmied, 775 liebt ſich in ein junges Mädchen, das aber mit einem Don Juan 7— mal Großſtadtluft genießen will und ihrem Vater mit einem der brief durchgeht, den dieſe anvertraut erhielt. Der Vater wird— Unterſchlagung angeklagt und iſt in Gefahr, Gefängnis zu rcefl Fatty kann helfen. Durch ſeine Verliebtheit und ſeine Kraft f he⸗ er das Mädchen und das Geld zurück und wird ein glücklicher 2 mann. Das ganze Spiel iſt umrahmt von Humor und Heiterte In den gleichen Bahnen bewegen ſich die zwei anderen rerken Luſtſpiele, in denen Fatty ſtets erſt als der Lei„dann ſpielen, was ihn aber nicht hindert, ſtets alles mit Gleichmut aufzu⸗ nehmen und der Liebhaber ſchöner Frauen zu ſein, trotzdem 5 ſchwere Angſt vor der Schwiegermutter hat. Alles in allem, 9 grotesken amerikaniſchen Filme üben ſtets einen eigenacligen uu aus. Sie laſſen die Sentimentalität aus dem Spiele, laſſen eim 5 Mord und Totſchlag verſchwinden. Alle Auto⸗ und Eiſenbahnd ſälle löſen ſich ſtets mit Wohlgefallen und Wiederauferſtehen die Opfer auf. Das Theater wies einen ſehr guten Beſuch auf, der 1 iteren Szenen dieſes Fatty mit großem Beifall aufnahm, wos die paſſende Begleitmuſtk nicht unweſentlich beitrug. Rommunale Chronik Der Voranſchlag der Landeshauptſtadt Karlsruhe für das Rechnungsjahr 1924 k. (1. April 1924 bis 31. März 1925) iſt erſchienen. Den 16 986 147 15 Einnahmen ſtehen ebenſoviele Ausgaben gegenüber. Dieſer Aichen ſchlaa iſt natürlich ebenſo wie der Notvoranſchlag von den volitt Aus⸗ und noch mehr von den wirtſchaftlichen Zeitläuften abhängig, dem Jabre 1923 iſt ein Wirtſchaftsüberſchuß von 450 5ef Mark zu verzeichnen. Dieſe Summe iſt wohl Gewinnen aus e⸗ Ausgabe von Notgeld zuzuſchreiben. Von den ſtädtiſchen beſtens beglaubigten Ueberlteferung(die Wankel⸗ und Wackel⸗Tempi, die Vergröberungen, die ausgeklügelten neuen Tricks) waren viel⸗ leicht„neue Muſik“, aber gewiß Wagners Vorſchriften entgegen Das ſchöne große Wagner⸗Bild, das wir alle im Herzen hegen, ſoll uns alſa genommen werden; die Feder iſt machtlos, aber wir wollen uns wenigſtens wehren: die Sache unſerer Meiſter nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen führend. Theater und Muſik Wiesbadener Thealer. Nachdem das Kurhaus bereits mit der anſtaltung von drei Feſtkonzerten des Kurorcheſters unter Schurichts Leitung und unter Mitwirkung nam Solokräfte Richard Strauß' 60. Geburtstag geſeiert, brachte das Staats⸗ theater zu Ehren des eiſters eine Aufführung der„Ariadne auf Naxos“ in der neuen Bearbeitung. Während die eigentliche Oper in der ſeltſamen, techniſch glänzend durchgeführten Kontraſtierung von Tragik und Burleske unverändert geblieben iſt, gibt das aus⸗ führlicher geſtaltete„Vorſpiel“ mit dem Tummeln, Schäkern und Intriguieren hinter der Szene eine witzige und originelle Einleitung. Die Orcheſtrierung iſt in beiden Teilen mit Glanz und Farbigkeit durchgeführt und reich an ſchillernden Klangreizen, vermag aber über den äſthetiſchen Genuß hinaus unmittelbaren Gefühlseindruck kaum zu erwecken; mit der artiſtiſchen Abſichtlichkeit von Idee wie muſikg⸗ liſcher Ausdeutung löſt ſe eine zwar achtungsvolle, doch etwas kühle Bewunderung aus. Die Aufführung war mit großer Sorgfalt durchgearbeitet, reizvoll mit vielen feinpointierten Einzelzügen; In⸗ tendant Dr. Hagemanns perſönliche Leitung wußte alle ſzeni⸗ ſchen Möglichkeiten in Bühnengeſtaltung einzufangen u. die darſtelle⸗ riſchen Kräfte zu gutabgetöntem Zuſammenſpiel zu vereinen. Von Einzelleiſtungen vermittelten insbeſondere die ſtimmſchöne Ariadne H. Müller⸗Rudolphs, die liebenswürdig⸗kecke Zerbinetta M. Gold⸗ berg⸗Thieles und der feurige Bacchus Scherers ſtarke künſtleriſche Eindrücke. Das Orcheſter ließ unter Kapellmeiſter Rothers ein⸗ fühlſamer und umſichtiger Leitung alle Klangwunder der Partitur aufblühen und bot von der ſprühenden, lebensbejahenden Sinnen⸗ freude des Werkes ein volles Maß. Heinrich Leis * Großes Vermächtnis für das Couvre⸗Muſeum. Der Louvre in Paris ſtellt jetzt das großartige Vermächtnis aus, das der ver⸗ ſtorbene Maler Leon Bonnat ihm hinterlaſſen hat. Es ſind Zeichnungen altar Meiſter, unter denen die großen Mei⸗ ſter wie Leonardo, Michelangelo, Raffael mit erleſenen Blättern vertreten ſind. Auch die deutſche Kunſt hat Bonnat in her⸗ vorragender Weiſe berückſichtigt, den Hauptſchatz ſeines Beſitzes an Zeichnungen Albrecht Dürers, über 20 Stück hat er allerdings A. Bl. ſeiner Vaterſtadt Bayonne vermacht. Doch ſind auch in dem Ver⸗ mächtnis für den Louvre zwei bedeutende Blätter Dürers, ſein Aquarell der drei Helme aus dem Jahre 1514 und ein großes— nis eines Mannes mit einem großen Hut, 1520 auf der niede ing diſchen Reiſe in Antwerpen geſchaffen. Reichhaltiger iſt allerdiß 1 Bonnats Hinterlaſſenſchaft an Zeichnungen Rembrandts: für Loupre erhielt nicht weniger als 86 Blatt, darunter Entwürfe ſür wei bekannte Bilder im Berliner Kaiſer Friedrich⸗Muſeum, ie Predigt Johannes des Täufers und für die Viſion Danie 5 die britiſche Reichsausſtellung in Wembley Von unſerem nach London entſandten Sonderberichterſtaker Hermann Miſſenharter J. it 1 Nordweſtlich von London, vom Trafalgar⸗Square augtun⸗ dem Autobus oder der Untergrundbahn in etwa anderteann och den erreichbar, liegt inmitten ſanft gehügelter Wieſen und warkn der Wembleypark. Die hübſchen Cottages hier draußen gende ſonſt in 125 idylliſchen Golfplatzfrieden gebettet, wie r ſchvollen tieſer und verwunſchener gedeiht als außerhalb der geräuf Kreiſe der Weltſtadt. 955 hemia⸗ Jetzt iſt hier, über Nacht kann man wohl ſagen, eile Phegen ſtiſche Welt aus dem Boden gewachſen. Künſtliche Gebirge ieße jähe Gipfel gen Himmel. Romantiſche Burgen tun faſt ſo⸗ 155 drunten der liebe alte deutſche Rhein dahin. Nackte Jo elel⸗ turmhoch aus gewaltigen Stämmen zurechtgezimmert, ſind Schwrng triſchen Zügen durchſauſt, auf und nieder, ſezt in elegantem⸗ 2ſe dal die Höhe erklimmend, dann plötzlich pfeilgeſchwind in die loch b. chend. Dazu Muſik und Lärm, und das Ganze wuſeng ſche der „Union Jack“ überflattert. Das iſt, im Vorbeifahren erhaſch Vergnügungspark von Wembley. bät das Hinter dieſer abenteuerlichen, kreiſchenden Kuliſſenwelt ie erſe Imperium Britannicum ſeine große Parade ab. Es iſt keit dreiviertel Jahrhunderten. Damats, 1851 im Hyterart, Pen Kriſtallpalaſt iſt davon übrig geblieben— war von den 22 neben nicht viel zu ſehen; die 600 überſeeiſchen Ausſteller war geduldet. den 16 000 aus dem Vereinigten Königreich nur eben„ Sfaa Großbritannien fühlte ſich in erſter Linie als europüiſche brachten Der Gedanke des„Empire“ war noch nicht febendig. Den i lite bekanntlich erſt Joſeph Chamberlain, Cecil Rhodes und, 5 zwei rariſcher Herold, Rudyard Kipling in Schwung. Es ſind Niktort, Jahrzehnte, daß der 24. Mai, der Geburtstag der Konieil lich be an allen Ecken und Enden der Welt als„Empire⸗Day f gangen wird. Heute nun, draußen in Wembley, ſteht das M einer gewiſſen Beſcheidenheit neben den mächtig hera Söhnen und Töchtern, den Dominions und Kolonien. * 1 ty Sieger auftritt. Es ſind dies Falty als Poliziſt und Fatt? als Don Juan. Wir ſehen ihn auf der Rennbahn ſein Geld ver N gerar für 1 auf: im 8 Süde letig en nächf Aufn loger nicht zu ſer lowe Waf babe Zeite U U 1 107¹ dit ieſe der vern —Vw nre nes rck⸗ eſt⸗ der 9⁵⁷ 1o⸗ ſten er⸗ bee⸗ ner ird. ni⸗ tor Für ie⸗ nen fer ge. ſer e 7 e der Schwei Monkag. den 16. Juni 1924 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 5. Seiie. Nr. 276 Rieben ſind im Gleichgewicht die Voranſchläge vom Gaswerk, und ſerwerk, Elektrizitätswerk, Schlacht⸗ und Viebhof, Stadtaärtnerei Rieſelfeld. Zuſchußbedürftig ſind Straßenbahn. Lokalbahn, Rhein⸗ 2 Fuhrweſen. Stadtgarten. Feſthalle, Konzerthaus, Ausſtellungs⸗ 90 e und die Badeanſtalten. Sie erfordern insgeſamt 313 372 Mk. 90 Fürſorgeweſen, die Kranken⸗ und Wohlfahrtspflege wird die nötektable Summe von 3 820 254 Mk. ausgegeben. Die Schulen be⸗ miigen einen Zuſchuß von 2 138 008 Mk. bei 437 038 Mk. Einnah⸗ Lolt Für die Förderung der Kunſt, Wiſſenſchaft. Stadtgeſchichte und 0 ksbildung wirft die Stadt 290 820 Mk. aus, desgleichen 161 224 ark zur Förderung von Handel, Induſtrie, Handwerk, Landwirt⸗ chaft und Verkehr. Kleine Mitteilungen Nach einer Vorlage des Stadtrats Karlsruhe an den Bür⸗ für usſchuß ſoll vom 1. Juli ab das Waſſergeld auf monatlich 1 Pfg. 10 100 M. Steuerwert oder bei gemeſſenem tatſächlichen Verbrauch if 10 Pfg. pro Kubikmeter erhöht werden. Dieſe Erhöhung ſteht Zuſammenhang mit dem Plan, ein neues Waſſerwerkim Kadoſten der Stadt zu erſtellen, da die Ausbaumöglichkeit des higen Werkes erſchöpft iſt. Bohrungen haben als günſtigſten Platz 55 Wald ſüdöſtlich Grünwinkels ergeben. Die Arbeiten ſollen Aichſtes Jahr in Angriff genommen werden und erfordern einen bafwand von etwa 540 000 M. Dieſe Summe muß durch Rück⸗ nien aus der Wirtſchaft aufgebracht werden, da Anleihen zur Zeit iicht in Frage kommen können. Auf den Antrag der.S. P. D. im Stadtrat zu Pirmaſens Lindernug der allgemeinen Not wurde beſchloſſen: Für die Dauer —5 gegenwärtigen Kriſe wird den bedürftigen Erwerbsloſen in⸗ weit entgegengekommen, als ſie von ihrem Verbrauch an Gas, aſſer und Elektrizität nur je die Hälfte an die Stadt zu zahlen gelen. An bedürftige und kinderreiche Familien werden in gewiſſen Heitabſchnitten unentgeltlich Lebensmittel abgegeben. 1 Der Haushaltplan der Stadt Lörrach für das Rech⸗ 1078 98%19 1924%ũ5 ſieht in den Ausgaben den Betrag von * 250., in den Einnahmen den Betrag von 693 500 M. vor iit einem ungedeckten Aufwand von 381850 M. Die Umlegung teſes ungedeckten Aufwandes auf die einzelnen Steuerwerte ſoll in 5 Weiſe erfolgen, daß ſe 100 M. Steuerwert des Liegenſchafts⸗ mömdgens mit 0,50 M. und je 100 M. Steuerwert des Betriebsver⸗ bge ns mit 70 Pfg. Umlage belegt werden. In dieſem Voranſchlag pielen vor allem die Ausgaben für Armen⸗ und Wohlfahrtspflege, e mit 140 100 M. eingeſtellt ſind, eine weſentlich größere Rolle 105 in Vorkriegsjahren. Nach reiflichen Erwägungen und Erörte⸗ ſchaen wurde der allgemeine Umlagefuß auf 80 Pfg. und der Zu⸗ Wa für die Betriebsvermögen auf 40 Proz. feſtgelegt. Die keisſteuer wird vorausſichtlich 3 Pfg. gleichmäßig für Liegenſchafts⸗ d Betriebsvermögen betragen. Tagungen die Synode der AllAatholiten des Deutſchen Reiches In Heidelberg im Bürgerausſchußſaal tagte vom 10.—12 dun die gut beſuchte 22. Spnode der AlKatholffen 0 tſchlands. Mit einem feierlichen Hochamt in der Heiligeiſt⸗ Gefſirche, in dem Biſchof Dr. Georg Moog⸗Bonn eine auf den Veiſt der Tagung timmte erhebende Feſtpredigt hielt und die geſamte Geiſtlichkeit, die im Ornat im Chor der Kirche Platz genom⸗ 4 n, und nach ihr die Laienſynodalen der Gemeinden gemeinſam die dimmunion empfingen, wurde die Synode in wür⸗ 5 Weiſe eingeleitet. Die feierliche Stimmung des katholiſchen deltgottesdienſtes, der in deutſcher Sprache gehalten, wurde durch boden lt;Kathäliſchen Kirchenchor und verſchiedenen Soliſten ge⸗ n. Wi Die Verhandlungen der Synode ſtanden unter dem Geiſt des jederaufbaues des Bistums und wurden mit einer feierlichen An⸗ rache und einem ausführlichen Bericht über das kirchliche Leben von FDr. Moog eingeleitet. In einem herzlichen Nachruf gedachte Biſchof des ſchn hichen Verluſtes, das die chriſt⸗katholiſche ö 1 durch das Hinſcheiden ihres greiſen ührers Biſchof Herzog erlitt und der großen Verdienſte, die ſich r Verſtorbene Prof. Michelin⸗Frankfürt a. M. um den deutſchen lt⸗Katholizismus erworben hat. Die Synode ehrte die Verſtor⸗ enen durch Erheben von den Sitzen. Sodann befaßte ſich die Synode mit dem Voranſchlag des Bistums und der Bewilligung zon Mitteln. Ueber die alt⸗katholiſche Preſſe konnte Stadtpfärrer reuzer⸗Freiburg i. Br. einen günſtigen Bericht geben. Ueber 80 Neuausgaben des Geſangbuches erſtattete Stadtpfarrer Dr. Itein wachs⸗Mannheim und über die Neubearbeitung des Jatechismus Stadtpfarrer Rachel Bericht. Die Schaffung einer andeskirchenſteuervertretuung in Preußen und Heſſen, wie ſie be⸗ eits in der badiſchen Landeskirche beſteht, wurde allſeitig als not⸗ 9 udia erachtet. Die Wahl der Synodalvertretung, die verfaſſungs⸗ aith in der Leitung des kirchlichen Gemeinweſens dem Biſchof der ebkatholiſ n Kirche beratend zur Seite ſteht, hatte folgendes Er⸗ 8 nis; Juſtizrat Waſſermaier⸗Bonn, Prof, Keuſſen⸗Köln. Dr. Petri⸗ ablenz Stadtpfarrer Dr. Steinwachs⸗Mannheim und Stadt⸗ arrer Prof. Dr. Mühlhaupt⸗Bonn als ordentliche Mitglieder, Ober⸗ Haumann Dr. Eckhard⸗Mannheim, Bürgermeiſter Dr. Merkt⸗ pfarwten(Allgäu), Stadtpfarrer Kreuzer⸗Freiburg i. Br. und Stadt⸗ rrer Rachel⸗München als außerordentliche Mitglieder. di, Auf dem Feſtabend hielt Stadtpfarrer Hütwohl Heidelberg die Begrüßungsanſprache Hierauf ſprach Biſchof Dr Geora Moog⸗ onn über die Wiederaufbauaufgaben, die der Altkatholizismus in Deutſchland für die wahre katholiſche Kirche innerhalb der deutſchen Volksgemeinſchaft erfüllen muß. Katholiſch und Deutſch müſſe die Loſung für die Gemeinſchaftsarbeit der Alt⸗Katholiken Deutſchlands ſein. Die ernſten religiöſen Ausführungen des Biſchofs, die von der Liebe zur deutſchen Volksgemeinſchaft getragen waren, löſten bei den zahlreichen Teilnehmern eine aufrichtge, zuſtimmende Begei⸗ ſterung aus. Es ſprachen noch weiter Prof. Dr. Keuſſen⸗Kon⸗ ſtanz über die Idee des Altkatholizismus im Wandel der Kirchen⸗ geſchichte; Stadtpfarrer Rachel⸗München über die Gegenwarts⸗ aufgaben des Altkatholizismus bei der Erziehung der Gläubigen zu ſittlichen Perſönlichkeiten und Stadtpfarrer Kreuzer⸗Freiburg über die Zukunftsaufgaben des Altkatholizismus unter beſonderer Berückſichtigung der national⸗ſozialen Gegenwartsfragen. Durch vorzügliche Muſik⸗ und Geſangsdarbietungen, die auf den Geiſt des Abends eingeſtellt waren, wurde eine feierliche Feſtſtimmung geſchaffen. Im Anſchluß an die Synode waren noch eine Reihe von Haupk⸗ verſammlungen alt⸗katholiſcher Vereine, ſowie die der badiſchen alt⸗ katholiſchen Kirchenſteuervertretung. Zweiler Berbandskag des Zentralverbandes deulſcher Kriegs⸗ beſchädigter und Kriegshinkerbliebener, Sitz Berlin Ueber die Pfingſttage tagte in Marburg der zweite Ver⸗ bandstag des Zentralverbandes Kriegsbeſchädig⸗ ter und Kriegshinterbliebener, Sitz Berlin. Die Tagung wurde mit einem zweitägigen Funktionärkurſus am Freitag und Samstag eingeleitet, Zu Ehren der Delegierten und Gäſte hatte die Ortsgruppe Marburg für Samstag zu einem Begrüßungsabend in den Stadtſälen eingeladen, der außerordentlich ſtark beſucht war. Die offiziellen Verbandstagsberatungen wurden am erſten Pfingſt⸗ feiertag eingeleitet durch eine Eröffnungsrede des Geſchäftsführers Butterbrodt⸗Berlin. Herr Butterbrodt wies darauf hin, daß der erſte Verbandsvorſitzende Thiel durch Krankheit, infolge ſeiner Dienſtbeſchädigung am Erſcheinen verhindert ſei Begrüßungsſchrei⸗ ben hatten eine Menge Korporationen, unter ihnen der Gewerk⸗ ſchaftsring der Angeſtellten, Arbeiter und Beamten, der Bund deut⸗ ſcher Kriegsbeſchädigter in der Tſchechoſlowakei, ſowie der Alpen⸗ ländiſche Verband der Kriegsteilnehmer 1914—18 überſandt. Zu Verhandlungsleitern wurden gewählt: Herr Butterbrodt⸗Ber⸗ lin, Herr Gather⸗Düſſeldorf, zugleich als Vertreter der beſetzten Gebiete und Herr Hoffmann⸗Marburg. Unter den übrigen Mitgliedern der Verhandlungsleitung befindet ſich die Vertteterin der Hinterbliebenenintereſſen Frau Götting⸗Düſſeldorf. Nach der Vorſtandswahl begrüßte Landrat Häring⸗Kaſſel die Ver⸗ ſammlung. In ſeiner Rede wies er darauf hin, daß die ſoziale Für⸗ ſorge ſich in einer Kriſe befinde. Das Reich habe ſich von ſeinen Verpflichtungen faſt vollſtändig frei gemacht und dieſe Verpflichrung auf die Länder und die kleinen Verwaltungsbehörden übertragen. Der Vertreter des Landrats für Marburg, Kreisausſchußſekretär Kranz⸗Marburg, hat dafür einzutreten, daß genügend Mittel für die ſoziale Fürſorge bereit geſtellt werden, da man nur auf deſem Wege den Intereſſen der Kriegsopfer gerecht werden könne. Den Geſchäfts⸗ und Kaſſenbericht erſtattete der Ver⸗ bandsgeſchäftsführer Herr Butterbrodt. Dem Vericht iſt zu entnehmen, daß ſich die Organiſation ſeit dem letzten Verhandstag 1921 in Detmold wieder vollſtändig erholt habe. Er ſtellte feſt, daß heute die Organiſation innerlich und äußerlich gefeſtigt daſtehe. Wie der Redner ausführte, gehören zu den Kerntruppen des„Zentral⸗ verbandes“ die Kriegshinterbliebenen, denen die Verhandsſache durchaus Herzensſache ſei. Die Mitteilung des Geſchäfesführers, daß der Verband eine äußerſt günſtige Entwicklung genommen habe, er wies dies an Hand einzelner Ortsgruppen nach, wurde mit Bei⸗ fall aufgenommen. Der Redner empfahl gegen die übrigen Kriegs⸗ beſchädigtenorganiſationen keine unnötigen Kämpfe zu führen. Es ſolle die Zuſammenarbeitung unter Aufrechterhaltung des prin⸗ zipiellen Standpunkts des Zentralverbands weiteſtgehend gefördert werden durch die Bildung von örtlichen Arbeitsgemeinſchaften. Ve⸗ ſonders wies der Redner auf die Eigenart des„Zentralverbandes“ hin. Der„Zentralverband“ bekenne ſich mit Stolz zum deutſchen Land und deutſchen Volk. Parteipolitik lehne er in ſeinen Reihen ab. Politiſch wolle aber der Zentralverband nicht neutral ſein. Wie dies zu verſtehen ſei wies der Redner nach an der Frage der Kriegs⸗ ſchuldlüge umd der Beſetzung größerer Strecken deutſchen Landes. Unter Zuſtimmung der Verſammlung wies der Redner die Maß⸗ nahmen der Befſatzungsbehörden zurück, unter der eine größere An⸗ zahl Milglieder des„Zentralverbhandes“ zu leiden gehabt haben. Der Geſchäfts⸗ und Kaſſenbericht klang aus in dem Ruf daß die Er⸗ waxtung einer beſſeren Zeit und der Glaube an Deutſchlands Zu⸗ kunft Mut gebe für die Intereſſen der Kriegsopfer und des deut⸗ ſchen Volkes weiter zu arbeiten. Nach der Erſtattung des Geſchäfts⸗ und Kaſſenberichts beantragte der Vertreter der Ortsgruppe Eſſen, Herr Scholz, nachſtehende Entſchließung: „Der Verbandstag nimmt den vom Geſchäftsführer des Ver⸗ bandes, Kam. Butterbrodt, für die Zeit ſeit dem Detmolder Ver⸗ bandstag im Jahre 1921 erſtatteten Geſchäfts⸗ und Kaſſenbericht zur Kenntnis. Für die in denkbar ſchwerſter Zeit zum Wohle des Zen⸗ tralverbandes und ſeiner Mitglieder geleiſteten außerordentlichen und umfangreichen Arbeiten und Leiſtungen ſpricht der Verbandstag der Leitung des Verbandes höchſte Anerkennung und wärmſten Dank aus. Die einſtimmige und debatteloſe Gutheißung des Geſchäfts⸗ und Kaſſenberichts möge der Verbandsleitung als ein äußerer Be⸗ weis uneingeſchränkten Vertrauens gelten.“ Der zweite Redner des Tages. das Verbandsmitglied Herr Draeger⸗Berlin behandelte das Thema„Die Kriegsſchuld⸗ die beſten Plätze zugeteilt und auf jede Art dafür geſorgt, daß jedes Gebiet, bis herab zu den Fidſchiinſeln, als ein mornders wichliges und beliebtes Glied innerhalb des großen„Com⸗ eime, Wealth? ſich fühle. Wohl haben Induſtrie und Technſk des Ver⸗ gten Königreichs alles aufgeboten, um in zwei Rieſenpaläſten 2 Wel neuem zu erweiſen, und 45 die im engeren SEinne künſtleriſch⸗kulturellen Belange fanden im Tempel der Kunß ſcoß der Aſchenbrödelrolle, die ihm in den äußeren zugewie⸗ brit wurde, ſtarken und über n Ausdruck. Aber was die in iſche Regterung ſelbſt, der Angelpunkt des ganzen Weltreichs, Se eimem architektoniſch übrigens beſonders würdigen R zur mbean ſteut: in der Haeptſache& und Muſeumsſtücke aus der nſceriſden und maritimen Geſchichte des Imperiums und hygie⸗ Slche Errungenſchaſten, das iſt inmitten der gar nicht verſchämten Dalbſtanpreiſüngen und des überall vol erklingenden Seibſtlobs ker daminſons und Kolonjen ſo zurückhaltend und ſachlich wie nur ſenkbar aufgemacht. Südafrika oder Hongkong oder Nigeria haben 5 ſtattlichere Bauten geleiſtet. Man dieſe gouverne Sie idenheit vielleicht kokent finden; politiſch klug iſt ſie jedenfalls. erweckt den Eindruck, daß von London gus nicht„regiert“ wird, für znan hier einzig und allein für die Sicherung des Weltreichs, glerden des Handels, für das Wohlgefinden der Briten in d0 en fünf Erdteilen Sorge trägt, daß aber im übrigen die tauſen⸗ Dolel gaſſen ganz von ſehbſt, aus freiem Willen zufammenhalten. nin liegt letzten Endes die Größe des Empire. Ralzder Geſamteindruc, wann maon Jo durch die Straßen und be aſte von Wembley wandert, iſt Rteh Man weiß ja mehr wund weniger genau, was alles zum britiſchen Reich gezurt daß es auf 450 Milllonen Menſchen umfaßt, von denen drei Viertel allein kül,Aſſen entfallen, und daß es mit ſeinen 38 Milllonen Jundrat⸗ ſur Harn Landes ſiebenmal 1 en iſt 1er 110 balen 2 ing. r ſo tac 5 ben Blig auf den Globus gibt Indien, daß 500 Guineen für einen allerdings märchenhaft ſchönen, dreihundert Jahre alten Schal trotz des nicht mehr ganz edelwertigen Sborlings immer noch ein hübſches Stück Geld ſind und ſitzt ſchließ⸗ lich, nachdem man ſich in Hongkong noch mit einem chineſiſchen Sonnenſchüirm, in Malta mit einem Spitzenzaſchentuch und in Madras mit dem dazu gehörigen Patſchuli verſehen hat, zu Füßen tibetaniſcher Tänzerinnen und indiſcher Schlangenanbeter, die alle Schauer des Dſchungel heraufbeſchwören. Oder man will ſehen, wie und was in der Welt gearbeitet wird: Schafſchuren, elektriſch⸗maſchinell natürlich, kann man in Auſtralien oder Neuſeeland ſich beſehen; wie 1 5 ſewonnen und verarbeitet wird, lernt man in Malqya, das ein Drittel des Zinnbedarfs der ganzen Welt deckt; Kanada führt ein Goldbergwerk und eine Nickel⸗ grube im Betrieb vor und prunkt gleichzeitig mit dem größten Sil⸗ berklumpen, der je zutage gefördert wurde: er wiegt annähernd drei engliſche Tonnen, alſo rund ſechzig Zentner! Wie Rubinſteine ge⸗ wonnen und 0 werden, lernt man in Burma, was Gummi⸗ Arabicum heißt, im Sudan. Das Leben und Treiben auf einer Kakaoplantage führt die Golbdküſte vor 5 von wo die Hälfte der insgeſamt verzehrten Mengen dieſes Nahrungsmittels ſtammt; eine Diamantwäſcherei und ⸗Schleiferei iſt in Rhodeſten, eine Sei⸗ denraupenzucht und Seidenweberei in Hongkong zu ſehen. Oder hat man mehr Intereſſe für eine hinterindiſche Tapiokafabrik, für alles, was mit Gummi und Kautſchuk zuſammenhängt, für auſtra⸗ liſche Fleiſchkonſervierungsmethoden, für die maſchinelle Erxledigung der kanadiſchen Getreideernte, für Seehundsfelle, Fuchspelze, Leber⸗ tran aus Neufundland, das Übrigens quuch ſeine herrlichen ſchwarzen Hunde mitgebracht hat, oder für die Arbeitsweiſen auf indiſchen Tee⸗ oder burmeſiſchen Reisplantagen, für weſtindiſchen Cocktajl, für Gewürze von Sanſibar, für Korbſeſſel aus Nigeria oder Malteſer Silberfiligran? Es gibt aber auch weniger exotiſche Sachen: man kann beiſpielsweiſe zuſehen, wie 1400 zweipfündige Brotlaibe ſtünd⸗ lich maſchinell zurechtgeknetet, gebacken, gekühlt und eingewickelt wer⸗ kein wu rechtes Leben, und auch ein den dure zume wirkli uung von dem, was der Begriff dieſes Empize, den; auch Biskuits, Pralinen, Bonbons, Schuhwichſe, retten, ma wiaſch bedeutet. Nas Aa eltreiſe Whisky, Papier, Baumwollwaren, Selſen und alles mögliche ſonſt 1 chen wie 1 der ſo en e Prinz von Wales, werden vor unſeren Augen hergeſtellt. Dazwiſchen hinein irren wir ad als Erfatz dafür hat gewiſſermaßen die tellung in Wembley in den Schächten eines Kohle s umher, laſſen uns er⸗ beecben. Man ſtelle ſich vor: Man trinkt ichſt in der Teeſtube klären, wie das früher wie es heute gemacht wird, ſtehen plötzlich Feylonhauſes einen endlich einmal zuverläſſig echben Zeylontee, dan dem 1—5 hundert Sorten zu Wahl ſtehen, läßt ſich in der der a einen nicht weniger echten Rumpunſch brauen(au ſich doffee, der hier ſerviert wird, iſt nicht zu verachten), erſteht ſt 0 Vorbeigehen in Maläkka ein eben ſertig poliertes Rohr⸗ in chen, verſteht ſich in Zyprus mit einer aromatiſchen Zigarette, Burma mit kräftigen, ſchwarzen Zigarren, erinnert ſich in der Wine daß Straußenfedern, die hier am lebenden Objekt vor⸗ werden, auſenblicklich die große Mode ſind, überlegt ſich in in einem Muſterſtall voller Kühe, wo uns bedeutet wird, daß wir mehr Milch trinben ſollen, erſtens weil es knochenbildend, zweitens chf muskelſtärkend und drittens ſehr billig iſt, entgehen dann mit knap⸗ per Not den magiſchen Kreiſen tief verſchle'erter„königlicher“ Chiro⸗ mantinnen, die natürlich einen rieſigen Zulauf haben, bewundern unter den melancholiſchen Dudelſacktönen eines großartig heraus⸗ ſtaffierten Hochländers die blühende Pracht ſchottiſchen Linnens, geraten von der Geflügel⸗ zur Orchideenzucht, dann zur Heilsarmee und werden ſchlisßlich höflichſt eingeladen, die in jenem Bett hinter frage und wir“. Herr Draeger beſprach zunächſt die politiſche und wirtſchaftliche Bedeutung der Schuldlüge. Er hieſt es für eine Pflicht der Kriegsbeſchädigten für ſich ſelbſt, für ihre Kamera⸗ den, für das ganze deutſche Volk, gegen dieſe Verleumdung des deut⸗ ſchen Volkes, die ſich nicht gegen beſtimmte Kreiſe, gewiſſe Parkeien, ſondern gegen das ganze Volk wendet. Daher könne dieſer Kampf auch nur auf überparteilicher Baſis betrieben werden. Draeger zeigte wie die deutſche Reichsregierung in unermüdlicher Arbeit der Wahrheit zum Siege verhelfen will. Am 28. Junj, dem Tag der Wiederkehr der Ermordung des öſterreichiſchen Thronſolgerz dem Tage der fünſjährigen Wiederkehr der Unterzeichnung des Ver⸗ ſailler Diktats, wird das ganze deutſche Volk feſtſtellen, daß ein wirklicher Friede in Europa und in der Welt nicht beſteht. Dieſe Tatſache erfordert, daß das deutſche Volk in dem Kampf um ſein Recht, das ſeine einzige Waffe geblieben iſt, nicht nachlaſſen dürfe. NAus dem Lande I. Wiesloch, 15. Junj. Die hieſige Freiw. Sanitäts⸗ kolonne veranſtaltete in höchſt anerkennenswerter Weiſe im Saal des„Erbprinzen“ einen unentgeltlichen Lehrvortrag mit Lichtbildern, zu dem vor allem die Arbeiter in lebensgefährlichen Betrieben eingeladen waren. War doch das Thema„Erſte Hilſe bei Unglücksfällen“ dazu angetan, gerade in dieſen Kreiſen Intereſſe zu erwecken und Aufklärung zu geben. In der Tat behandelten die Ausführungen in inſtruktiver, umfaſſender Weiſe alle Arten von Unglücksfällen, vom einfachen bis zum ſchwerſten Fall und ermög⸗ lichten es jedermann, ſich an der Hand der Bilder eine richtige Vor⸗ ſtellung von der zweckmäßigen Behandlung dabei zu verſchaffen. * Malſchenberg, 15. Juni. Trotz des ſchönen Wetters hatte ſich zu der Generalverſammlung des ländl. Kredit⸗ vereins, die unter dem Vorſitz des Ratſchreibers Fuchs ſtatt⸗ fand, eine große Anzahl Mitglieder eingefunden. Galt es doch aus berufenem Munde einmal die Entwicklung der geſamten Geld⸗ wirtſchaft zu hören. So konnte der Vorſitzende auch den Vertreter des Verbandes bad. landw. Genoſſenſchaften in Karlsruhe, Bezirks⸗ leiter Heeb, begrüßen. In faſt 1½ ſtündigem Vortrag führte er die Anweſenden in die geſamte Geldwirtſchaft ein, ſprach über In⸗ flation. Entſtehung und Feſtigkeit der Rentenmark, Aufwertung, Feſtſetzung der Geſchäftsanteile, Hingabe von Darlehen und ſtreifte ſchließlich auch noch das Spargebiet. Daß der Redner eine dankbare Zuhörerſchaft hatte, bewies die nach reichlichem Beifall einſetzende Diskuſſion. Die verſchiedenſten Fragen, insbeſondere über die Auf⸗ wertung, wurden geſtellt und vom Redner auch beantwortet. Die Mitglieder beſchloſſen einſtimmig, den Kreditverein, der ſchon früher ſehr viel Gutes geſtiftet hat, wieder weiterzuführen. * Raſtatt, 15. Juni. Geſtern vormittag kamen hier die Bür⸗ germeiſter des Bezirks Raſtatt einſchließlich der des ihm angegliederten früheren Badener Bezirks im Bürgerausſchußſaal des Rathauſes zuſammen, um zu den wichtigen Tagesfragen Stel⸗ lung zu nehmen. Nach der Vorſtellung des neuen Oberamtmanns Tritſcheler und der Begrüßung der Erſchienenen durch Ober⸗ bürgermeiſter Renner⸗Raſtatt und Bürgermeiſter Menges⸗ (im Namen des Vereins der Bürgermeiſter des Bezirks) wurde in die Tagesordnung eingetreten. Zunächſt befaßte ſich die Verſamm⸗ lung mit der Bezirksverſammlung des Wohnungsverbandes. Im Bezirk Raſtatt ſtehen für das Jahr 1924 für Wohnungsbauten 40 000 Goldmark zur Verfügung, die ſofort ausgegeben werden können. Außerdem ſoll vom Oberamtmann eine Million neu angefordert werden, um allen Anſprüchen genügen zu können. Die noch nicht fertig gewordenen Wohnungen ſollen zunächſt fertiggeſtellt werden. Im ganzen Bezirk handelt es ſich um insgeſamt 300 Wohnungen. Dieſe Fragen leitete Dr. Haſſencam p. Nach einer Beratung über den Fürſorgeverband, der ſich aus 48 Bürgermeiſtern des Be⸗ zirkes und einem Ausſchuß von 15 Mitgliedern zuſammenſetzt, wurde die Gründung eines Verkehrsvereins beſchloſſen. Ober⸗ bürgermeiſter Renner und Oberamtmann Tritſcheler kamen dann nach einer Kritik des Dawesgutachtens auf die hieſigen Fragen zu ſprechen. Es ſoll für den Durchgangsverkehr für das Land Baden nach Württemberg und nach der Schweiz in Raſtatt ein großer Zentralbahnhof geſchaffen werden. Es iſt aber noch die Frage, ob der Pendelverkehr von Baden⸗Baden 2 gehen ſoll oder von Raſtatt.— Auf Betreiben der freien und chriſt⸗ lichen Gewerkſchaften und des Beamtenbundes, Ortsgruppe Raſtatt, fand hier geſtern eine Beſprechung zwiſchen den Verbrauchern einer⸗ und den Bäckern und Metzgern andererſeits im Be⸗ zirksamt ſtatt, um einen Abbau der Preiſe herbeizuführen. Es wurde zunächſt feſtgeſtellt, daß die Spanne von 58 Pfennig Einkaufs⸗ und 96 Pfennig Verkaufspreis für Fleiſch zu hoch ſei. Oberamtmann Tritſcheler trat unbedingt für einen Abbau ein. Er hielt den Fleich⸗ und den Brotpreis für zu hoch. Wenn die Bäcker und die Metzger nicht ein Einſehen hätten, ſeien Unruhen nur zu wahrſcheinlich. *Freiburg, 15. Junj. Der Wirteverein von Freiburg und Umgebung ſieht ſich veranlaßt, einen Preisabſchlag für Wein eintreten zu laſſen. In Zukunft koſtet das Viertel Liter 1922er Traubenwein 30 Pfg., während es bisher 40—50 Pfg. ge⸗ koſtet hat. Man hofft, durch dieſen Preisabſchlag einen ſtärkeren Weinkonſum als bisher zu erzielen, denn der Konſum iſt in den Wirtſchaften und Weinſtuben in der letzten Zeit infolge der hohen Preiſe ſtark zurückgegangen. Auch auf dem Land iſt der Weinpreis geſunken. Es werden ſetzt für Tiſchwein nur 40, 42 und 4 Pfg. 6ß 1995 Liter verlangt, wührend derſelbe Weim bisher das Doppelte 'oſtete. dem Gitter liegende ſo hold lächelnde Britin durch einen wohlgezel⸗ ten Ballwurf aus den Federn zu werfen; ein wüft grinſender Neger hat's gleich darauf fertiggebracht. Es gibt, wie man merkt, ſehr viel und ſehr vielerlei in Wemble zu ſehen. Alle Wunder aus fünf Erdteilen, Herrliches, Staunens⸗ wertes, das über jeden„Jingoismus“ erhaben iſt, aber ſahr naive Abgeſchmacktheiten ſind hier in immerhin beiſammen, in einer freien, gewiſſermaßen Fee e Miſchng⸗ ſen die unbeſtreitbar den höchſten Grad von Popularität zu verbürge geeignet iſt. Der eine propagandiſtiſche Zweck der Ausſtellung: innerhalb des Empire felbſt die durch Sprache, Raſſe, Kultur und viele Meere weltenweit voneinander getrennten britiſchen Menſchen einander näherzubringen, wird, ſoweit das durch eine Ausſtellung überhaupt möglich iſt, gewiß erreicht. Die politiſch⸗adeelle Einheit des Imperiums iſt ja, zumal nach der Feuerprobe des großen Kriegs, nicht zuletzt auch infolge der Selbſtändigkeit der bedeudenderen Giie⸗ der, überall ſehr ſtark verankert; an dieſer„zentripetalen Kraft“, die in allen Teilen wirkſam iſt, ernſthaft zu zweifeln, iſt politiſch eine Kinderei. Die Problematik liegt auf anderem, auf wirtſchaftlichem Gebiet. Geht man durch die Hallen, ſo blüht allenthalben Handel und Wandel, und junge Induſtrien vecken ſich mächtig empor, in Kanada, Auſtralien, Neuſeeland; wohin man ſchaut: ein ungeheurer Reichtum an allem und jedem, was dem Menſchen gut tut. Und dem gegenüber die ganz ſchlichte, faſt grotesk wirkende Tatſache, daß England, das Mutterland, am 1. Juni noch immer 1,015 Millionen Arbeitsloſer hafte. Nicht aus irgendwelcher innerer Gegnerſchaft, ſondern einfach aus Selbſterhaltungstrieb ſperren ſich die Kolonien, die hier zu ſo friedlichem Gepränge verſammelt ſind, zollpolitiſch mehr und mehr gegen das Mutberland ab, und auch die eindinglichſte Propaganda in Wembley wird dieſe wohl maturnotwendige Bewegung nicht mehr rückläufig machen, wird dem nachgerade utopiſtiſchen Tory⸗Ziel der„imperialen Selbſtverſorgung“ nicht näher bringen können. Die Induſtrie des Mutterlandes iſt und bleibt eben auf ein kaufkräftiges Mitteleuropa angewieſen, ohne das ja auch die Do⸗ minions unter dem Zwang zum Export ihrer geradezu— 5141555 Rohſtoff⸗ und Lebensmittelmengen auf die r nicht gedeihen kön⸗ nen. Der Reichtum des britiſchen Weltreichs, ſo großartig er ſich in Wembley offenbart, ſchließt zugleich ein Ueberangebot an Rohſtoffen und ebenſo bereits an Fertigfabrikaten in ſich, für die nur außerhalb des Reichs, nicht zuletzt in chland und Oeſterreich, ög⸗ lichkeiten geſchaffen werden müſſen; denn in dieſem irkſchaft⸗ lichen Rieſenbau ſind gar zu viele Ueberſchußgebiete vereint, die unter ſich in ſchärfſtem Wettbewerb ſtehen. 4 Das iſt auch eine Lehre von Wembley, eine ſehr politiſche oben⸗ drein. Sie iſt für uns voerrſt die wichtigſte. Wir armen Juſchaner von heute ſind die Kunden von morgen. Daß der Wandel raſch geſchehe, liegt nicht nur in unſerem Intereſſe. * ———— 6. Seite. Nr. 276 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Moniag, den 16. Juni 1924 R. Dom Jeldberg, 13. Juni. Außerordentlich raſch, jedenfalls ſchneller, als allgemein erwartet wurde, hat der warme Mai mit Wind und Regen mit den gewaltigen Schneemaſſen im Hoch⸗ chwarzwald aufgeräumt. Die ſpärlichen Reſte, die um die Mitte uni noch liegen, gemahnen in nichts mehr an die rieſigen Wächten, die dieſen Winter über die Steilabſtürze am Seebuck, Zaſtler, Her⸗ zogenhorn uſw. hingen. Einzelne weiße Flecken erzählen noch von der Pracht und der Herrſchaft vergangener Wintertage. Am See⸗ buck zieht ſich noch am Beginn des Abſturzes ein ſchmales Vand, das Denkmal ſäumend, hoch über dem Felſenweg, auf der Oſtlage des Grüble ringt ein Stück ums Daſein, am Mittelbuck findet ſich noch nach Norden zu ein größeres Stück, die Grafenmatte hat noch einzelne verborgene Flecke, ebenſo das Herzogenhorn, alles letzte Reſte, die binnen kurzem auch dahin ſein werden und einer farben⸗ freudigen Flora mit teilweiſe ſeltenen und unter geſetzlichem Schutz ſtehenden Pflanzen Platz machen werden. Nus der pfalz Ludwigshafen, 15. Juni. Am Freitag Nachmittag wurde in einem Betriebe des ſüdlichen Stadtteils ein kleiner Motor H Nr. 1029929 im Werte von 50 Mk. von Unbekannten ge⸗ ſtohlen.— In einer hieſigen Tabakfabrik geriet am Freitag Nach⸗ mittag eine 16jährige Arbeiterin mit der linken Hand in eine Ta⸗ bakfüllmaſchine, wobei ihr die Hand zerquetſcht wurde. Die Verletzte mußte ins Krankenhaus gebracht werden.— Wegen Kör⸗ ververletzung feſtgenommen und ins Amtsgericht eingeliefert wurde am Freitag Vormittag auf Grund eines Haftbefehls eine Kell⸗ nerxin aus Spesbach bei Winnweiler. : Freinsheim, 15. Juni. Auf dem hieſigen O bſtgroß⸗ markt koſteten die Kirſchen bei guter Anfuhr und flottem Abſatz Ende voriger Woche 16—22 Pfg., Erdbeeren 35—50 Pfg. pro Pfd. : Speyer, 15. Juni. Vom 1. Juli ds. Irs, ab werden Stückgüter bis zu 2 Ztr. Gewicht von der Güterſtelle des Bähnhofs Lußdorf zur Beförderung angenommen. Landſtuhl, 15. Juni. An Stelle des ausgewieſenen Studien⸗ profeſſors Richter wurde der hieſigen Lateinſchule ſeit etwa zehn Tagen der Studienprofeſſor Otto Barth aus Germersheim bis auf weiteres zugeteilt. Prof. Barth iſt ein Bruder der Abgeord⸗ neten Fräulein Barth⸗Ludwigshafen. :: Lohnsfeld, 15. Juni. Von Fachleuten wurde auf dem nahen Heuberg das Vorkommen von Kupfererzen feſtgeſtellt. : Germersheim, 15. Juni. Bäckermeiſter Hünerhaut Hat der Stadt zur Erinnerung an ſeinen verſtorbenen Vater, der vor 50 Jahren ſein Geſchäft hier gründete, 2 Sack Weizenmehl und 1. Sack Zucker überlaſſen, um damit die hier herrſchende Not etwas zu hindern. Schweighofen, 15. Juni. Am Pfingſtſonntag nachmittag ſchlug der Blitz in den Kirchturm. Er beſchädigte Dach und Kirchenuhr ſtark und zerſtörte die elektriſche Beleuchtungsanlage. Sechs Kirchenbeſucher, die gerade das Gotteshaus verlaſſen wollten, wurden von dem Schlag betäubt. Einer davon war längere — bewußtlos. Der Pfarrer, der ſich noch in der Sakriſtei auf⸗ zelt, wurde durch ein davonfliegendes Stück der Sicherung am Kopfe getroffen, aber zum Glück nur leicht verletzt. Petersberg, 15. Juni. Ein ſchwerer Unglücksfall ereignete ſich am Dienstag abend auf der Straße Höhfröſchen⸗ Pirmaſens in der Nähe der elektr. Schalthauſes. Als der Fuhr⸗ nfann der Parkbrauerei Pirmaſens dort vorüberkam, knallte ein an der Waldecke lagernder Zigeuner mit der Peitſche, ſo daß die Pferde des Bierwagens ſcheuten. Die hohen Seitendielen ſtießen wider einen Kirſchbaum und ſtellten ſich auf. Der Fuhrmann, der auf dem Wagen lag, fiel über die Bodendielen hinaus, geriet unter die Mäder, die ihm mehrere Rippenbrüche und eine ſchwere Quetſchung zam Oberſchenkel verurſachten. Außerdem erlitt der Verunglückte ſchwere Wunden am linken Auge und auf der rechten Kopfſeite Furch Hufſchlag. Auch die Schneidezähne des Oberkiefers wurden dem bedauernswerten Manne eingeſchlagen. Das Auto des Schuh⸗ fabrikanten Alspach in Höhfröſchen verbrachte den Bewußtloſen nach Pirmaſens ins Krankenhaus. Mannheimer Börse * Unter dem Vorsitz von Direktor Josef Hohenemser Rheinische Creditbank) fand heute im großen Börsensaal 7 ie Mitgliederversammlung der Mannheimer Börse statt. Der Vorsitzende gedachte zunächst in warmen Worten des verstorbenen langjährigen Vorstandsmitgliedes Arno Kuhn(Süddeutsche Bank, Abt. d. Rheinischen Creditbank) und erteilte sodann das Wort dem Syndikus der Mannheimer Produktenbörse, Dr. Bu ſ, zur Erstattung des Tätigkeits- berichtes. Dieser Finf; aus von den allgemeinen Verhält- nissen im vergangenen Jahr, insbesondere den Wirkungen der Inflation und den Schäden, die durch die Maßnahmen der Besetzungsmächte, den Ruhreinbruch, die—2— der Aheinschiffahrt, die Besetzung des Mannheimer Hafengebietes usxy. dem hiesigen Platz zugefügt worden sind. Er ging ein auf die Bestrebungen, durch Verbesserung der Tarifpolitik der Reichseisenbahn in der Form der Einführung von Wasserumschlag-Tarifen, die Schäden des südwest- deutschen Handels zu mildern. Die Böiörsenzulassungs- Vorschriften und das Disziplinarrecht des Börsenvorstandes wurden verschärft durch Einfügung einer Bestimmung, wonach Mitglieder, die gegen die guten kauf- männischen Sitten verstoßen, aus der Börse ausgewiesen Werden können. Es bedurfte nur einer vereinzelten Anwen- dung, im übrigen nur der Androhung dieser Maßnahmen, um eine Besserung zu exzielen. In besonders weitem Umfange erstreckte sich die Tätigkeit des Börsenvorstandes im ver- Fangenen Jahre auch auf die Erstattung von Gutachten For Gerichte. Dabei kamen besonders Fälle der Preis- treiberei und des Kettenhandels in Frage. Diese Tätigkeit War in der Hauptsache eine aufklärende und hat, wie der Bericht hervorhebt, in keinem Falle dazu gedient, irgend- Wie unlautere Machenschaften zu beschönigen. Ferner hat Gerichtszeitung Amtsgericht Mannheim Mannheim, 13. Juni.(Sitzung des Amtegerichts S. G..) Vorſitz: Amtsrichter Dr. Leſer. Vertreter der Anklagebehörde: Staatsanwalt Kloos. Der 24jährige Arbeiter Johann Croiſant, der 20jährige Keſſelſchmied Jakob Geisbauer, der 22jährige Taglöhner Joſef Kainz, der 20jährige Taglöhner Karl Croiſant, alle aus Neckarau, ſitzen wegen erſchwerten Diebſtahls und Begünſtigung auf der Anklagebank. Die Genannten entwendeten aus dem Kohlen⸗ lager des Rangierbahnhofs bei Reckarau 12 Zentner Kohlen und ſollen hierbei den Bretterzaun überſtiegen haben. Dieſe Annahme ließ ſich aber in der heutigen Hauptverhandlung nicht aufrecht er⸗ halten. Die Angeklagten gaben an, daß ſie bei Verübung der Tar ſich in größter Not befunden haben und wegen der großen Kälte, etwas Brennmaterial hätten verſchaffen wollen. Durch langanhal⸗ tende Erwerbsloſigkeit ſeien ſie völlig mittellos geweſen. Der Staats⸗ anwalt beantragt angemeſſene Gefängnisſtrafen. Der Verteirbiger der Angeklagten.⸗A. Dr. Pfeiffenberger, betont die lange Verdienſtloſigkeit, durch die die Angeklagten in eine ſehr be⸗ drängte Lage gekommen ſeien Die Zubilligung mildernder Um⸗ ſtände ſei daher dringend am Platze. Das Gericht hat folgendes Urteil erlaſſen: Es werden verurteilt: Johann Croiſant wegen Diebſtahls zu 1 Monat Gefängnis, Geisbauer und Kainz wegen Diebſtahls zu je 2 Wochen Gefängnis, Karl Croiſant wegen Begünſtigung zu 4 Wochen Gefängnis. Eine Schlägerei mit politiſchem Beigeſchmack hatte heute ihr ge⸗ richtliches Nachſpiel. In einer Januarnacht d. Is. kam der 24 Jahre alte Bankbeamte Karl N. aus Mannheim mit noch zwei Bekannten aus einem Weinlokal in der hieſigen Oberſtadt. Vor ihm auf der Straße war eine Geſellſchaft von Damen und Herren, hinter denen er politiſche Gegner vermutete. N. verfolgte die Leute unter antiſe⸗ mitiſchen Redensarten und unter Abſingen des Hitlerliedes. Die Angegriffenen ließen die Hänſeleien eine Zeitlang ruhig über ſich ergehen, bis in der Gegend der Planken es einem zu dunm wurde. Er drehte ſich herum und verſetzte dem N. mit dem Stock einen Schlag. N. ſtürzte ſich hierauf auf ſeinen Gegner und beide droſchen aufeinander ein. Nur dem vernünftigen Verhalten der Begleiter des N. iſt es zu verdanken daß keine emeine Keilerei auf den Planken eniſtand. Inzwiſchen hatte N. einen Toiſchläger gezogen, ſeinem Widerſacher damit eine ſtarke blutende Wunde on der Stirn beigebracht und hierauf die Flucht ergriffen. Mit Hilſe feiner Freundes gelang es aber, ſeinen Namen feſtzuſtellen. Für ſeine Tat war N. durch Strafbefehl des Amtsgerichts mit einer Geldſtraſe von 200 Goldmark verurteilt worden. Sein heutiger Einſpruch war Spottliche Runoſchau Sergprüfungsfahrt auf dem Rönigsſtuhl Bei ungünſtiger Witterung trug der Unterbadiſche Automobil⸗ und Motorradklub Heidelberg ſeine Beraprüfungsfahrt auf dem Königſtuhl aus. Es wurden ſehr gute Leiſtungen erzielt. Im gau⸗ zen waren 53 Meldungen abgegeben worden. Herr Franz Woll⸗ mann vom Automobil⸗ und Motorradklub Mannheim war abermals ſiegreich. Er durchfuhr in Klaſſe 4 bis 1000 cem. auf Serienmaſchine B. M. W. bei heftigem Regen die Strecke in der beſten Zeit des Tages auf deutſcher Maſchine in 5 Min. 56 Sek. und ſicherte ſich in glänzendem Stil den 1. Preis ſowie den Oekonom⸗Wanderpreis. Die abſolut ſchnellſte Zeit fuhr Fritz Haag Bofnang in Klaſſes auf einer engliſchen Pe. u. Pe.⸗ Maſchine mit nur 2 Sek. weniger, was ebenſo erwähnenswert iſt, wie die Tatſache, daß Herr Wollmann am Tag vor dem Rennen die Strecke im Training in wenig mehr als 5 Minuten abſolvierte. Glänzend hat auch ein noch junger Sportsmann, Herr Guſt. Heberle abgeſchnitten, der erſt ſein zweites Rennen fuhr. Er gewann auf ſeiner raſſigen italieniſchen Frera 3/ PS. Tourenmaſchine in und Industrie sich die Mannheimer Produktenbörse für die Umsatz- steuerfreiheit von Getreide im volkswirtschaft. lichen Interesse eingesetzt. An der Gründung der Getreide- Kredit-Aktiengesellschaft wWar sie in hervor- ragendem Maſle beteiligt. Die Börsenleitung hat S8fal. die verspätete Zuweisung von Rentenmark an den Platz Mannheim Protest bei der Reichsbank erhoben und später auch in de ö Frage der Devisenzuteilung bei den maßgebenden Instanzen Schritte unternommen. In ganz besonders ausgreifendem Umfange entwickelte sich die Tätigkeit des Schiedsgerichts der Mann⸗ heimer Börse im Jahre 1923. Es werde auch in Zu- kunft eine der vornehmsten Aufgaben der Börse sein, den Aushbau und die Förderung des Schiedsgerichtswesens Weiter zu pflegen. Der Vorsitzende, Direktor Hohenemser, dankte dem Geschäftsführer für die Erstattung des Jahresberichtes und erteilte zu Punkt 2 der Tagesordnung„Bericht des Rechners“ Herrn Darmstädter das Wort, der die einzelnen Ein- nahme- und Ausgabeposten erläuterte. Es wurde ihm für seine unermüdliche Arbeit der Dank vonseiten des Vorstan- des ausgesprochen, indem Herr Jüdel auf die Schwierigkeiten der letzten Jahre hinwies, die in allen Vereinigungen und Korporationen sich gezeigt haben. Die Mannheimer Pro- duktenbörse habe allerdings die Chance 177 daß, wenn sie infolge der Inflation einen Appell an ihre Mitglieder ge- richtet hat, um es der zu ermöglichen, die Ge- schäfte in ruhiger Weise weiterzuführen, dies nie vergeblich War. Vor allem habe der Vorstand auflerordentliche Mühen in der Ueberwindung von Schwierigkeiteen gehabt, wie sie Klaſſe 4 den 2. Preis und zeigte damit Proben hervorragender Fahr⸗ fechnik 1 Es ſei noch ſpeziell darauf hingewieſen, daß die nicht zu verwechſeln iſt mit einer ähnlichen des D. M.., die an Veranſtaltung 4 + einen Termin im Juli verſchoben werden mußte. Dieſer Hinwen iſt nötig in Bezug auf eine einentümlich irreführende Freſſeruten in vom 14. Juni über die„Verſchiebung des Königſtuhlrennen deren Ueberſchrift nicht zu erſehen war, daß es ſich um eine 9— .⸗Veranſtaltung handelte. Im Intereſſe der Vermeidung 1 glücksfällen ſei noch erwähnt. daß zwei Rennfahrer des D. M. 75 kurz vor Staxt es für richtig hielten mit ihren Maſchinen auf Strecke zu trainieren, ohne daß die Abſperrorgane hiergegen energ eingeſchritten ſind. 4 Ergebnis der Bergprüfungsfahrt. ö Klaſſe 1(ſteuerfr. Räder): 1. Joſ Frommel(Stuttgart) auf 2 PS. Cockerell in 9 Min. 30 Sek., 2. Joſef Weber(Eſchelbach) auf 2% PS. D. K. W. in 12 Min. 01 Sek. 55 Klaſſe 2(Räder bis 250 cem Inhalt) 1. Fräul. Helene r 2 nowsky(Dehringen) auf 2 PS. N. S. U. in? Min. 23— ⁊ 5 Phil. Farrer(Frankfurt) auf 2 PS. Dolf in 8 Min. 14 2953 Willy Michel(Speter) auf 2/ S. Arco in 8 Min. 29 Sek., 4. Koch(Heidelberg) auf 2 PS. N. S. U. in 9 Min. 10 Sek.(Bot⸗ Klaſſe 3(Räder bis 350 cem Inhalt): 1. Fritz Haag Crich nang) auf 297 PS. P. u. P. in 5 Min. 54 Sek., 2. Dr. e Gruhn(Heidelberg) auf 3 PS. J. A. P. in 6 Min. 10 Sek. afen Fahrer des Heidelberger Klubs]; 3. Guſtav Rüger(Ludwigshaf auf 3 PS. B. S. A. in 7 Min. 50 Sek. 25 Klaſſe 4(Räder über 350 cem. Inhalt): 1. Frz. Wolic uſtas (Mannheim) auf 6 PS. B. M. W. in 5 Min. 56 Sek., 2. 9. Heberle(Mannheim) auf 3/ PS. Frera in 6Min. 18 852 N Eduard Hof(Karlsruhe) auf 37 PS. enal. K. in 6 Min. 25 5 1. Oskar Diehl(Heidelberg) auf 4 PS. Wanderer in 6 Min. 20 Fin⸗ 5. Dr. jur. E. Wellbrock(Heidelberg) auf 7 PS. N. S. U. in 6 5 32 Sek., 6. Karl Gaas.(Ludwigshafen) auf 3/4 PS. Sarolen Min. 38 Sek.,(Herr Wollmann erhielt auch den Oekond Königſtuhl⸗Wandelrprei-). Klaſſe. 5.(Räder mit Beiwagen): 1. (Karlsruhe) auf 4 PS. Wanderer in 7 Min. 28 Sek.(Der fuhr ausgezeichnet). „550 Amerika gegen Polen. Die Olympiamannſchaften von 1 n Adolf Korn gagen rika und Polen abſolvierten in Warſchau ein Freundſchafts⸗ das die Amerikaner knapp mit 3 2 gewannen. Der Tanzlehrer- zech abgebaut. Wie die„geit. erſche iſt der Volksſchullehrer Ko„gegen den wegen der in e in Moabiter Schule veranſtalteten tänze von Schulkindern Diſtziplinarve en ſchwebt, auf Grund der Abbauverordnung die 2 55 S Er hat Einſpruch gegen jültigkeit der ügung erhobe. — Deim Reſtungsverpuch ertrumfen Ende voriger Woche unte, nahm ein Vierer der Ruderriehe der Siemens⸗Oberrealſchule— lotlenbung eine Uebungsfahrt. Nach dem gemeinſamen Paden, u dem ſich der Unterprimaner Hans Friedrich ausdrücklich a geſchloſſen hatte, würde dieſer vermißt, trotz ſofortiger Nachſor chn gen konnte ſein Verbleib nicht feſtgeſtellt werden Drei Tage ſpaabe wurde ſeine Leiche neben der eines 30jährigen Mannes in der—— der Badeſtelle in der Havel gefunden. Aus dieſer Tatſache und 10 nachträglichen Feſtſtellung, daß die Inſaſſin eines Segelboote⸗ Schüler an der erwähnten Stelle Tauchverſuche hat machen 17 950 muß geſchloſſen werden, daß er bei einem Rettungsverf den Tod gefunden hat. ß Herauszeber! Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheime? General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6. 2. Direktion:⸗Ferdinand Kurt Fiſcher. t Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: gand Aae für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitik 11 okales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: WI 1 Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande, Nachbargebiete, Gericht 5 den übrig. ꝛehaktionellen Teil: Fr. Kircher: f. Anzeigen: J. Bernhard eeeeeeeeeeueeeeeen eeee— sind. Besonderen Dank habe sich der Vorstand durch 755 vortreffliche Einrichtung der Eilschiedsgerichte te Worben, in denen Vorbildliches geleistet werde. Er jorze die Mitglieder auf, diesem Dank dadurch Ausdruck zu ge der daß die turnusmäßbig ausscheidenden Vorstandsmitglieder 45 Produkten-Abteilung, die Herren Rudolf Darmstzdter, Aager merzienrat Fritz Artmann, Ernst Nathan, Max Weinber und Alexander Werner, Wiedergewüählt werden. Der Vorsitzende Hoheneniser ging sodann noch kurz 1 die 5fie berne gesamten Wirtschaftslebens ein e schlob die Versammlung mit Worten des Dankes ahl Erschienenen. Et Wurde sedann um 211 Uhr in die Weig- des Vorstandes, der Produkten-Abteilunß ach getreten, die von 11—1 Uhr dauert, so daß das Fesultat Jahl Ausxählen erst am Spätnachmittag vorliegen wird. Die N für die Effektenahteilung, findet erst nachmt rren 4½% Uhr statt. In dieser Abteillung scheiden die 115 ab; Direktor Hohenęemser, Direktor Kahn und Friedrich Ster 0 sje sind gleichfalls wiederwählbar. 5 Waren ung nünies . Wachsmarkt.(Bericht von Ludmar m. b..) Bheine 12. Juni. Infolge der Pfingstfeiertage liegen noch t Im Aufträge vor. Eine Preisänderung ist nicht eingetr Lager Großhandel galten für unverzollte Ware à 30525/5 Hamburg folgende Preise: Paraffin weiße Tafelware 0 122⁵ 13.35.—19,65 Pallar; Paraffinschuppen weiß 50/2 pis bis 12,70 Dollar je 100 kg; Karnaubawachs fettgrau 1 belte 113 Lstrig; Bienenwachs je nach erkunft 132—150 Japanwachs Originalmarken 96—.100 Lstrig.; Harz. rima weiſſe Ware 49—45 Lstrlg. je 1000 kg; Amer geutsebe ype./G. 5,90—6,15 Dollar per 100 kg. Verzollte Dollar Veredlungsware: Karnaubawachs-Hückstände 22—58 furgeib Zeresin wWeiß 54%/6 C19,752050 Dollar; Zeresin 118 für 54.5, 0 18,751250 Pollar ze 100 leg. ber Joll deng. ker Paraffin, Karnaubawachs und Bienenwachs 10 Gol Größerer Posten mit Goldbanderole und Goldmundſtück ſehr billig abzugeben Dienstag u. Mitt⸗ woch von—12 und—5. Sehr günſtige Gelegenheit für Wirte u. Wiedervertäufer. Ab Lager Müller H 4, 21 Hof. len suche tätig zu beieiligen. Angebote unter K. W. 69 an die Geschäftsstelle dieses Blattes. durch die vielseitigen Maßnahmen der Regierung entstanden mieh mit nach Vereinbarung. Angebote erbeten an Kapifal für Industrie, Handel u. Landwirtschaft durch Ttauhand-Insttut Schmidt NMannheim, I 2. 22. 1235 Auto-Claus 76, 16 ferschelbadstr. T 8, 16 reparlert 51261 prompt— gewissenhaft— billig. Flech ſehr ſchne Tauſenden beſtätigt. don Zucker's Patent ⸗Med abends eintrocknen läßt. S morgens abwaſchen u. mit Zu Cr nachſtreichen. 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Enal. ert,] Teilgahl. ohne Auſſchla Lehramtsprakt. Angsb. Nieibeiner,.! I. 2 2t aubergent gen· u. H. Z. 22 d. d. Geſch. 2 .H. 2. Jategaen n. wee a 0 rrrrrrrnrnunt. Garantie u. biiti — 2. 3 8 oo —— 2 4 05 Bentag. den 16. Zuni 1924 Mannheimer Genetal-· Unzeiger(ubend · Auagabe) 7. Seite. Nr. 276 r ³¹.wmA ⁊ðᷣͤ ̃]::.:.:.:.. ̃¶] ͤ 86——— ͥͤd—.————̃[nU———— Hendelsbleſf des Nannheimer General-Anzeiger M. 8—— eeeeeeeeeee e—:!:—————ꝛ— Wn 1 ö 8 3 1e 8 f 3 Albert Ballin“ und„Deutschland“. Sobald die Dampfer V. Devisen + Kaufaufträge vor, Die Spekulation deckte sich anfangs»albert. 2. 47 8* 8 0 75 markt ein, schien aber späterhin vorgekaufte Werte bereits wieder„Niassa“,„Saarland“ und„ ogtland zur Ablieferung gelängt niſch Berliner Devisen in Billionen zu realisjeren. Die Kursbesserungen hielten sich demzufolge] sein werden, Wird die Flotte aus 78 Seeschiffen mit einem Nan, untlich d. 1..14. ecb. 0. 16. 6. 10, ſp. in engen Grenzen; überstiegen nür bei einigen Monta R. Raumgehalt ven 388 826 Pr.ReT. bestenen. Die Nerbindung ddand 156,61 157,99 volt 156,41 15½19 voll und Industriewerten eine Billionen Prozent und er- mit der Harriman nde nat sich auch im Berichis- Beustes-Alres.•848 1355 vohn.345 13 volreichten lediglich bei Akkumulateren, Nordd. Wolle und jabre erfreulich gestaltet. Das Passagegeschäft ge⸗ auf 19,05 19,15 vol 20.05 20,15 voll staltete sich durch die zunehmende Auswanderungslust gün- 11 Eudwig Loeweaktien drei Billionen Prozent. d 5 auf Danstienis— 55,30 55,5 voll 50 46%4 von 5 25 15 stig. Der Frachtverkehr nach den Ver. Staaten bedeu 5 bapenz 22922 72˙:58 vol 1242 12,78 voil 5 Am Rentenm arkt machte sich eine weitere Erholung tete eine Verlustquelle, da infolge des starken Wettbewerds i lbsdensen N 1 4 17 7 Pollarschätze Genen auk 76 bei abermaliger die Beförderung der Güter sich meistens vnter Selbstkosten 575 Iekhonn 17 72 15 90 hproz. Nepartierung. am Geld- und Deyisenmarß Vollzichen mußte. Das Geschäft nach Mexiko erlitt dureh 9. Mcehonn 110,72 11023 vo! 110,72 ees volf sind die Verhältnisse unverändert geblieben 5 115 eingfors 10,475 10,355 voll 10.475 10,955 Loll„„„ die dortige Revolution eine empfindliche Störung. Der Ver-⸗ 5„ 18,20 18,30 voll 18,20 18,30 voll Die Mannheimer Börsenwahlen* nach Westindien verlief in 0 W In adon 18,055 18,145 vol 18, 105 18,195 voll N 1 7 er Bilanz erscheinen Seeschiffe, Flußdampfer, Schlepper .* 5„10 1 2 8—— 3 5 7 5 aon 5519 be! von 4710 521 voll 5 igee derversammlung ger Mann Leichter und Fahrzeuge für besondere Zwecke mit 182 195 ri Farig 22,10 22.31 23,46 vol keimer Börse befindet sich auf der vorhergehenden Seite. 3 39475 5 ſter 8 393 eet 29.34%% dee Püutten zurden Bic, Anzahlungen auf Neubauten 2694 725, Beteiligungen Schweiz 73,52 78.88 voll 7391 14290 Lolt ei der Wahl in der Produktenabteilung wurden e Betrieng? en idanten 22 55,83 50%4 vol 56,11 50%0 Loln Lon 294 sich beteiligenden Wahlberechtigten 293 gültige und 1949 850 31.4 Auf 1 8 7 13008 232 nr: 1,505 75 vol 1695 io, ol ungültiger Wahlzettel abgegeben. An Stimmen erhlelten: 39 50 Biek. Kut der Passivselte Gläubiger mit 13098 282 n1 enstantinopeſ—————— 1. Ernst Nathan 287 Stimmen; 2. Alexander Werner 285 BiA, unabgerechnete Reisen und Konten mit 7 618 352 Biek. tau Madde danelro 0,440 0,40 vof.440 we Stimmen; 3. Gehß. Kommerzienrat Krtimann 278 Stimmen; Veber die Goldmarkbilanz ist in dem Bericht nichts gesgagt, 9. pun abg. 5˙89 0.%½, vohn 8,89 N„% daen4. Rudois armstädter 220 Silmnen; Alerr Wein bensowenig über das voraussichtliche Ergebnis des laufen- 45 TV 1 20 1% don berge r 205 Stimmen; 6. Hlerr Reinmuth 84 Stimmen; 7 Herr] den Jahres, Im Passagegeschält sei ein Erfolg jener amert. 555 Malavien 4„ 1 75 iin Buri 3e Sümme d0 75 61 jeglick 5. cenannten Kanischen Bemühungen zu bekürchten, die eine Weitere Herab-⸗ in. Ude.591.61 M.59 M 1 uri 39 Stimmen. Die unter bis einschließlich 5. genannten 13 8 Sollest. 90 51 85 crr 31 8 selzung des Einwanderungskontingents erstreben, Was eine 0 bfls„ ö 27955 2,985 vol.99 3. 0% M vol Herren sind somit als gewählt zu betrachten. hr. 8 Tungskontingenis W a n⸗ ̃ 2 n nicht unerhebliche Beeinträchfigung des Passage⸗ Umtausch polnischer Banknoten geschäftes bedeuten würde. Auch in anderen Län- 11 Börsenberichie 5 N Bank PrzemysloWeowW Akt.Ges, Filiale ee die 991 eine 2 5—4 ſen erlin, FEranzösischestr. 15, hat den Umtauseh der Wanderung im Wachsen. lie zusammen mit der Uni . rankfurter Wortpaplerbörse Polnischen Banknoten in die neue Währung(Zloty) über-] Ameriean Lines und unter Beteiligung der Deutschen Dampf- AelFrankfurt, 16. Juni.(Drahtb.) Die beschlossene Stützungs- nommen. 5 schiffahrtsgesellschaft r rr 7 71 Rn jon für die Effekten seitens der Berliner Stempelverelni- 1788 6 briken. 3 lortgesetzte Fahrt nach den nordamerikanischen Pacifſe- ge⸗ Zung, die schon am vergangenen Freitag bei ihrer Ankündi⸗ 1 58 9 4951 11 Wamhelm häfen(an Stelle der American Hawaian Steamship Co.), die l, zus eine Besserung für Eflektenkurse brachte, ohne dall die aulschenntez“rsit⸗ Lon kaund waenburg in der erst durch die Eröffnung des Panamakanals möglich gewor⸗ 2 8 3 4 Sü ddeutschen Disconto- Gesellschaft ab ehaltene 0..V d f 1 Zuk beschi 1 ü ddi Zei em E. F bcer men„ en ist, eine Zukun schieden Sel, musse e Zeit lehr en. l D Iwereinigung ernstlich eingegriffen hatte, verursachte waren 14265 Stir umen vertreten. Die sc on veré 11 en tlichten 181, el kt. 1 7 ute, wie sie praktisch durchgeführt Wurde, ein neuerliches V 5 hr. Sta Vorschläge der Verwaltung wurden einstimmig genehmigt 1 4 1 Munkes Ansteigen der Kurse. Durch die An- Hengch e baen Zü sung von 24 355 B an Rese Offizielle Preise der Mannheimer Produktenbörse ündigung der Aktion War auch das Publikum wieder mehr eee N kür 5—+9 konds verbleibende Reingewinn von 466 562 Bie, auf neue Die Kurse veretehen sch per 100 Kilo netio waggonfret Mannhelm ohne Sack zehlbar nab auberordentlich billige Effektenkurse interessiert und Rechnung vorgetragen WIrd. Die ausscheidenden Mitglieder in Rentenmet den Meinungskäufe vor: In der Hauüptsache war es aber des Aufsichisrates, die Herren Eduard Ladenburg, Rudolt F ee iie Spateulatien die als Käufer am arkele War. Da ferner pachlen und Hermann Landkried wurden durch Zurüf wiecſer Weten, aualkgelebe, 1f0 Vofenele on Saet 178806 bpolitische Lage etwas besser beürteilk Wird, nachdem und auk Vorschlag der Verwaltung Direktor Josef Hohen- bogten inlündlscher 18..10 Blertreber 75—0 umehr auch das französische Kabineit gebildet ist, konnle 55—165 Fonmelas80— Ren e h d sische! emser von der Rheinischen Creditbank, mit der gg.gentatatede, 588—15 ae durehsetzen. le die Gesellschafl in reger Geschäfisbeziehung steht, neu in Jernte gee ete uun unneemstne tatt. Pie Pekertigung konnie niahlt ſden uisledterst gen un. Veber den gesenwärligen Ge⸗ Haſer Girer eeeee eeeeee 22 ſroße Kursgewinne zum Ausdruck bringen, denn es glbt äftse Bert 3 15(Ater)„e Fress-Strob——— iamer noch schwache Han de, die bei ctwas erhöhten Kurse schäktsgang teilte die Pirektion das Folgen e mit: Usle, geſbes mit Sack) 16,80 ½ gebundenes Stroh a schnellen Gewinnreallsierun 2 eit si d. 1710 1611„Der Absatz von Oelen, der im allgemeinen ein recht Weizenmenf Bak Nyer. C(urag 27.00—. 28,30 Raps* 1 8 ürseb du inmeſſan senleppendler ist, ist bei uns nicht gerade schlecht; wir leiden Tendenz: fester. erden auk allen Gebieten höhere Kurse kestgestellt, aller · je i CCCCCC(%%% ½ m, 17 18 Wrd Wrre muhten. stabe sind Weir pis ſeſzt bewahrt geblieben, Die Resultate ausländ. 20; Roggen 15; Hafer 14,50, Gerste, Braugerste, aus- Dn marn iet heute etwas leiehfer gewesed, der ersten fuünt Monste sind keine befriedigenden; es läßt ländisch. 19, Futergerste 15; Mais 17. mit ö, ee tägliches Geld unverändert sieh heule noch nicht zagen, wie sich Solche bis zum Jahres-( m. Mannheim, 16. Juni.(Eig. Ber.) Angeregt durch die eee ums schlusse gestalten wWerden. Sehr viel wWird dabei von der Festigkeit an den amerikanischen Märkten Waren speziell die den Große Umsatze waren im Freiverkehr zu yerzeich- Wendung abhängen, wWelche die allgemeinen Verbältnisse in Offerten von. Auslandsgetreide Wiederum um 30—35 Cents M SASAA i Api 2c, Becker Stahl 2,50, Becker Kohle, 4,50, Brown PDeutschland nehmen werden.“ en.„ höher. Die Inla Wurden d i Nedert 130. Entreprises 3l, Groag 0,14, Krügekchall 3, Ihf ie irden durch diese Hausse auch etwas beeinflußt. Man verlangte für Auslandsweizen roleum 9,25, Rastatter Waggon 2 ünd Ufa 4 Hamburg-Amerika-Linie 19,75—22,50, für Inlandsweizen 16,50—18,00, Roggen AeHN e e 15 landischen) 16—46,50, inlandischen 14,50—18,25, Hater Wertpapl 160 Hamburg-Amerikanische Paketfahrt-Aktien-Gesellschaft(aus 2„ 4in 15,25, Berliner paplerbörse Das Ergebnis des Berichtsjahres 1923 spiegelt die un- 151550 Cerste 71825 und NMais(aisponipel] 1s, Beruhigung der Börse.— Feste Grundstimmung ünstige Lage der Wellwirtschaft 1 je die] spätere Termine 16,50 G alles per 100 kg bahnfrei Mann⸗ 5 im allgemeinen, je nb; 1 5 N Berlin, 16. Juni.(Drahtb) Die Beruhigung vom Virkub zen der Ruhrbesetzung und das Verallen h peime Kuttermittel Waren zu den von uns zuletzt genenmien ade der Vorwoche übertrus sich auf die neue schen Währung im besonderen wider. Die Abrechnung er- Freisen auch heute erhaltlich. Weizenmehl(Spezial 0) gehe, die kaug eine Stalze in der Vermeidung des gibt einen Nechers auh von 449999 B1e. Zu Abschrei-Stellte slch laut den, direkten Münlenforderungen auf 28., ſobenden Eisenbahnerausskandes und bis zu elnem gewissen bungen und Rackstellungen sollen 299 999 517 verwandte der J degen die Zweite Haud 270½% verlangt, Rosgenmehl. 28,50 ſdade auch in der Herabsetzung der mifteldeutschen Braun- verbleibende Rest von 150 000 soll vorgetragen Werden. Goldmark, alles per 100 kKg bahnfrei Mannheim. ſenlenpreise, de darin ein Anfaug zu dem van der wWeiter- Ait dem Schlug des Jahres batle die Gesellschaft laut Ge.“ An der Kolonialwarenbörse war die Tendenz ruhig. arbeitenden⸗ Industrie erwarteten Preisabbau für Kohle schäftsbericht ihren Wiederaufbau annähernd vollendet. Es Kaffee Santos 3n60—4,20, gewaschen 4,80—0,10; Tee gut—7 ſanliekt Wird. Seitens des Fublixums und auen des Aus. elangten insgesamnt 10 Seedampler mit einer Er..Tonnage mittel—8, fein—10, Kakao(holländischer) 160, inlandi⸗ Fades lagen im Grobverkehr bei den zu Einheits. Von 116 590 t zur Ablieferung. Hierunter befanden sich die] scher 1, 40, Reis Burmah 0,35, Weizengrief 0,36, Hartweizen⸗ ürsen gehandelten Kassapapieren etwas vermehrtel für den Newxorker Dienst bestimmten Passagierdampfer] grieß 0,2 und Zucker krist. 076.%, alles per kg. TTTTTV 1 0 An ſrreet Prenr ger birspet, 2gabsster urs c 0 1ge geell Seme.. ly deaplae 9 2 1 11X 0 ſirde 1 Teeeee 22 eee 0 0625 f8efe dene 5 5 Ver Puraeereg 325 6 . ene 1e ee een 2 87 dnedef, 55 38 Tale Fiaegbünte— 1id Logef Teſegr.-Br. 5 Ver-dentsch. Oefe 73, 1,5Veſgt& Näff. 8, ½ 1½ Hlelibronn, 13 1 88089e Sohnelgef. 5 Turk. Tahakarsgg.— Vogeig 51 1 Aun ut lateakaedlbem inlrnte Laurie, Mneenegn In Müme nn un Sutt J We eetet s 4e 7% Zaee 25 e — ſee ee eeee ee, ee, eeeee e e ee 2 relver„Kurse. nner.-.. 4.6 Ver. B, Frkt. dum. ½—Westf. Eleen Lgdr. 8 8 %% ͤ ⁵⁵⁵ 5 3 7 1 77 o¶ 5 1— beakAruee.,. 18. 16 18. 16. 13. 18., toſ Tinthütteg 773 281 Ver. Harzer Ralk d 1Zestoff Wasdhofi 8,8 635 N Secheal 165 10 R + 22 7 1* 74˙ 5 Berliner Dividenden-Werte. Suücd. Immopſien 5,/ 2V.Sohubf. Arn K. 1,3 für Ar. Ing. 08.15 Vereſnsbank 140.438 100 e Transport-Aktlen. Waee Sbeeente-Geaells. 7 788 2 Heccntas.— f obanuungdahn. 0½7H.-Austratbsch. 205 22 Norddtsok. Lloyd.2 4, Berliner Ergänzungs-Kurse. Wan Wb..7.15 Pregdner Sank 135%5 Wiener Fankvef. 0½289 0,280 10„ Let. u. Atr. 1 21d.⸗Amk. Paketk. 48.75 218 Poland-inle. à eſpteen, australlen 20,75 2 grusoheltrrexti 2 225 Wieking Dement 12 dade aebver. 1 18 Freirt Kyr-Hagr 7, 4 Widg aatenet. eizenben— 4,5 fl5825..20b. 27.25 30.5 Lereln.ſbesehii 283 24.. Heekman.. 0 3½ Poif, Auokau.. 42%7 S e eeeeeeen e JJJ Ke„.„ red.-. m. „————x— N 1— 13 rankt. Vors. N 2 8**„ Aslegr. e ae ee ee 365 u. Werte.78 2½75 Reſohebanx„„ 10 20 Frantf. F. U, Mit/.—— erlin. Iid. Ges..10öt. Vedersee Bk. 38 55,/5 Hheſn, Oreditwank 5.5 +N 8 A*1 7 eir 1 1„1Hend. Srüekenb. 2,7 3 Bergwoerk-Aktlen- 5 925 U. Prireidk. 5 7 Dise. Commandit 75 5Sböddeutsoh. Bise. 5,73 8,5 gondaer Wa⸗% 27%6 1 Kabelk 8,48 375 Wineimen. Fufss 3 3¼3 Nedunerg st, u, Nts. 528 6,28 Drerqger Bank. 4 4½Wesdank. 23 6,88ʃ 900n ringersaſinen 6 5 Nren e ee, ee abe d8 118, 4% u kesaler. ſi a Fe Nedren Ferew, 4 40 Caliwek-Seisdet.— fendei Sergben 3875 1 8 iegrel Herbw. Kallwrk. Wester. J1 1 25 ndustrie-Aktien. Dteog Oateirke„.„J%e, nerttaner.—=Igussenba.. 22 38 weeee* F eet ergbeeenet 8 i drie r 18 8 J e r ee Fer: 202 455 Lerdw. 42 4. Hannsemennröb. 25 2 Teiiue Bergbau, 425 Aere Levend. 42 achin. 2Bremer Volnkan. 9,5 39, Otari Minen u. EIs 525% Fohvaptepeg 16, 16,78 Pomona 35 NN 5. NuLaurabhttes 478.J5 WMen i Srtsgeigies 38,%8 Saderde Sleen, 7 etn Weat.. e— Iteidburg 24 8 — 1.u. baura 5 Ni* 97„ Bem 2 17 12 Sbem, Grlesbeſm 23 17% Hexikaner%½— teb. latlland-·— Benz · Motor-. 2 2 5 4 8 rand— rgmann„—* 5 Hner Frei erkehrs-R 2 5 Wene en,— ee ebeee dalmore 6 Obto 98 20,78 e e 35 1 97 605 43 25 20 dler Ka teene*%5*N9 9 2 0 ekent, 1 200 Oester-U. ſirte des 4 de. 17 Serliaer Neeedb, 940 766 Sdeg Ate.. 28 30 elg Feir ine. 5 11 A 25 4ehel a c.. 32. 1282 Aabe Netene 487% Serr e erg, Painier Meteren 3,5, 24eeer-e%/ e lan Jioman Salpetof 71 dlend industrle-Alrtien. t. Kohlenxm, 13 18,77 Sing Menberz. i 18bessauer das. 2 20,% eeker-Stab. 13 1275 2 5 N SSteee Thesptet 5u 72l. Ne d. Jd ewe tg le 2 Wedte 155 3 2beszens Ga 455%0 C Seesdee end enr o d ſufa.., g48 88 eeen e ee ee den. 5 Alesssee e eebe Lelt 4 1875 Sebe ter. Becteh 80. 31 68% ae 208 4 12 10 41 Gbem r Aert 1 Je Beaunk g Brken ſb 18J Sentzebetenbi 2 53 Berliner Fostverzinsliche Werte. 705 Wartz.gindg. 6Sayrisch. Splegel ond deutsedeNabeſw. 9, U Elektr.Tleferund. IsSeſcent. 7 tN. Relchs- und Stantspaplere. Aereee Feile 3 8 teer Ciedt pr. 8% J8 Setzegkaueb 4750 N 10u, 1 ze 10-Ideek 4 Hentel. 1 1 Weſler, M. 7, JeBenisehe* 4, Eisbach& 0 14 13.5Censchow 4 60. 10,25 10 0lBeltarsahätre.. 0, 9788,/%½. Relehsanl d,150 0, 0, B. Koklenanl..7 8½78 rd de 18 ſ175(Sergete Nete 5% 58geze Alend. Jen.. Pestseheeiee Enale dete: 2 27(Sernan. Fofleg. 2 feceee% en 06„eneae, Dinnd ůre Fereg ktr: Serrgedee dd erehe-vnle Fiss 2181, macbenget. 275 e, t eee r nrnn 6255 00 ee, 12 egemdeen 6 8 Srem.Berich.ei 10 12P.aelgu S Auet 23 Pocbecenaeenb eeder Rieteitt 25 goldeobmſdt, Td. 1.a. B. geſsbeanm. 496 uui0 4% henlschs A.„ Landeeh, Renb. dade haet f 1600 Srenset Lekiene eree eeneee ee ee def 14 1 gcbr. Schann.% b) Auslhndische Rentenwerte. % ͤ e e + 2 0 4 1 5 2„** Saeeeders, 25 alesede aten. 5 2%%». ie 050 ½„ de 17 ef.. Nain d v. 9,75 10.,13 Flliztabrik Fulda— 3Heoh-ung Tie ½ 2. fElderteid. kupfer d8 0,88 Sanz Tudwig. 0,25 0,8liammers., Spinn. 6,6& 85ʃ4% 5 rrie, 07 45 lb. S70.2260%„ neue Pr. 678 7 Neder 4Frantturter fef 65%2eeten Fa. 8.Haundr H. Füget. 7 Neseeh Ele, 1. St. 27 8 Eidelnerwerke 29 7%%%%„—4„%%, e 6% dad Panenes kregkt Feb t. 18 9 klolz FHl. Feaad, Waedeed,%Bedenlohe,Mork. 1858 78,7: b. l. Knerr:. 2% 2%% Tufk Ke 4 8%„ slarts 1 2,7 4%%det, Ser. 48 Walloser.225.25 Fuchawag. S tamm 0,625.,65 Holzverkohl.-ind. 43 6,5 Hanea Loh...85 0,65 Fhiiipp Holzmann 2,45 215 Köin Rottweiler“ 3 3˙ 4%„ Magd.-EIe.] 5.5 4% Akronenr 0,25 0,354%¼%„„ Aer Viried 2,75 2,6 ganz TLud, Hainz 4,85 U8 lunghane Stamm 4 Aög.⸗Wen Gummi l4 Horchwerke, 5,5 5,0 Sebr. KG 0 4%%%„„„ 6 5% 0,U. 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Presd, 5 SIMerkur Wollwar, 128 15 Rolsfols Fapisf. 7 JIJachsenverk„, 128% fd. einb.Rents— 4% Upger, bolr, 21 21518% Teßuantepeg 15½%8s —— — — 8. Seite. Ar. 276 Doeden erhalte ich die ttaurige Nachricht, daß mein langjähriger Prokurist Herr IWin Türkheimer aus Düsseldorf in Hombuig v. d.., wo er von einer schweren Krank- heit Heilung suchte, am 15. ds. Mis. verschieden ist. Ich verliere in dem Verstorbenen einen lieben, treuen Fieund und Mitarbeiter, welcher während seiner 25 jährig. Tätigkeit in meinem Hause seine ganze Arbeitskraſt dem- selben zur Verfügung stellte. Durch seine Tüchtigkeit und eisernen Fleiß hat er viel zut Entwicklung meiner Firma beigetragen, und wird letztere dem leider viel zu ſtüh Verschiedenen stets ein ehrendes Andenken bewahren. Mannheim, den 16. Juni 1924. J. Reiss, Ziganenfabfiken Mannheim. 4834 Sanalorium Bad Nach langem schweren Leiden verschied ges tern im omburg v. d., wo er von einer schweren Krankheit Heilung suchte, Herr Prokurist Iruin Türtheimer aus Dũüsseldorf Der Verstorbene war uns jederzeit ein Kollege und Vorgesetzter auſrichtigster und wohlwollendster Gesinnung. Wir dedauern dessen allzufrühes Hinscheiden aufs Tieiste; sein Andenken wird von uns stets in Ehten gehalten werden. Die Prokuristen u. Angestellen der Firma J. Reiss, Igerrenfabriten Mannheim. 4836 raborbcioſt daen Tldend fl. dn sohnell G. m. b.., E 6, 2. Mannheimer General-Anzelger(Abend⸗Ausgabe) Biuder, Schwager und Onkel, Heir Hauptlehrer im 55. Lebensjahr. Todes-Anzeige. Am 14. ds. Mts. starb in Säckingen an den Folgen eines Radunialles mein lieber, gu“er Mann, unsetr treuer Terdinand Dieterlie Mannheim Dammstr. 25), den 16. Juni 1924. In tieler Trauer: Julie Dieterle seb. Schepp. Die Beerdigung findet Dienstag, den 17. Juni, nach- mittags 3 Uhr, von dei hiesigen Leichenhalle aus stait 1304 Mittwoch, den 18. Junl, abends 8 Uhr, Lutherkirche Kirchen-Konzeri. Mitwukende: Nanuy Zwanziger(Sopran), Konzeit- meister Johannes Stegmann(Harie). Kammer- musiker Fritz Lorbeer(Violoncello), Eritz Leon- hardt(Orgel), Chor der Lutherkirche. Karten zu 50 Pig. u 1 Mk. bei den Ver. Konzeit- leitungen(Heckel. Musikhaus, Blumenhaus Tat- tersall). Sillibs Nacht. R 3, Weber Mittelstr 34, Haußer Waldhofstr. 10 u. a. d. Abendkasse. 4838 Vorieilhafte Naulgelegendelt Niete ich Idteressenten für Herrenzimmer Speisezimmer Schlafzimmer Küchen Einzelmöbel nn CCCCC Zahlungserlelehterung Wilhelm Florschütz Möbelgeschäft b 2, 7 Hane Näbelachreineel P 2, 7 Telefon 6278. 4830 Kriemhilds Täglich 2 geschlossene Vorstellungen 1. Vorstellung von—78¼4 2. Vorstellung von 8¼½—11 Uhr. Kassenöffnung 4 Uhr. Jugendliche baben zur 5 Uär-Vorstellung Tutritt. 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