5„ U1 7 u. 0 5 9 0 4 Dienstag, 17. Juni Bezugspreiſe; on meunheim und umgebung wöchentlich Soldpfennig. die monatlichen Sezieher verpflchten ddcch bei eptl. Renoerung der wirtſchaftlichen verhältniſſe notwendig werdende prelserhöhungen anzuerkennen. poſt⸗ Icheckkontos nummer 17500 Rarisruhe.— hauptgeſchüftsſtelle Mannheim k 6. 2.— Seſchüfts⸗nedenſtelle Neckarſtadt, wald⸗ doſſtr. 6. Lernſpr. Nr. 7031, 7042, 7048, 7043, 7048. Celegr.⸗Rör. Oenerntanzelger Manndeim. erſchelnt wöchentlich zwölfmal. — Milktag⸗Ausgabe er Genenmle Badiſche Neueſte Nachrichlen VBeilagen: Sport und Spiel· Neue Mannheimer Zeitung: Aus Geit und Leben mit Mannheimer Frauen- und Muſik⸗Zeitung Welle und Schall ⸗Aus Feld und Garten Wandern und Neiſen — ͤ———»nhʒp— ½Lͤ———————ñͥ'ñ Verkaufspreis 10 Soldpfeunig 1924— Nr. 277 Anzeigenpreiſe nach Carif. bei vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen.40 Soldmar? Reklamen 2,.— Golòmark. Für Anzeigen an deſtimmten Tagen Stellen und Rusgaden wird keine Verantwortung üder⸗ nommen. höhere Sewalt, Streiks, Setriebsſtörungen uſw. verechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete ufnahme von dn⸗ zeigen. Ruftr. d. Fernſpr. ohne Gewähr. Serichtsſt. Manndeim. Deꝛutſchland und Frankreich das Echo der Karlsruher Rede Streſemanns Reue hetze der Nationaliſten— Der„Temps“ für Oeffnung der Archive VParis, 17. Juni.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Mit den Ausführungen Dr. Streſemanns in Karlsruhe treiben die natio⸗ naliſtiſchen Blätter eine lebhafte Propaganda, während die linksrepublikaniſchen Organe vorläufig auf Kommen⸗ dare verzichte n. Darin liegt ein taktiſcher Fehler, denn die öffent⸗ liche Meinung der Hauptſtadt, an und für ſich ſchon nationaliſtiſch orientiert, wird ſo chauviniſtiſch aufgepeitſcht, während die linksrepu⸗ blikaniſchen Leitartikler ſchweigen. Es wird von Herriots Gegnern die Behauptung aufgeſtellt, daß Streſemann mit der Schwäche der neuen franzöſiſchen Regierung rechne, andernfalls hätte er es nicht gewagt, ſolche Forderungen aufzuſtellen, die geradezu einer ufrollung des Verſailler Vertrags gleichkämen, wenn ſie in einem einzigen Punkte erfüllt werden ſollten. Die nationaliſti⸗ ſchen Energieprofeſſoren möchten Herriot eine Lektion erteilen und erinnern ihn daran, daß er den General Nollet im Kabinett habe. Sie ſuchen den Abſichten Herriots dadurch vorzugreifen, daß ſie ihn warnten bezgl. der militäriſchen Räumung der Ruhr und der Heraus⸗ gabe der linksrheiniſchen Bahnen, den Deutſchen bezw. den Englän⸗ dern irgend welche feſten Verſprechungen zu machen. Auf alle dieſe alarmierenden Darlegungen der nationaliſtiſchen Blätter geben die linksrepublikaniſchen Zeitungen keine Antwort. Man erkennt in dieſer Zurückhaltung ein gewiſſes Mißtrauen gegenüber deutſchen Regierungskreiſen. Herriots heutige Erklärung im Parlament und die Verhandlungen mit Macdonald nötigen den Regierungsorganen in der Hauptſtadt und in der Provinz, namentlich in Lyon, eine große Reſerve ab. Der„Temps“ bewegt ſich auf einer mittleren Linie. Hervette ſucht jetzt den Anſchluß an Herriots außenpolitiſche Orientierung zu gewinnen. Cr ſchreibt zu Streſe⸗ manns Re de folgendes: „Die neue franzöſiſche Regierung iſt nicht gewillt, ſich ben achteiligen zu laſſen. Wenn man merken ſollte, daß die deutſchen Diplomaten verſuchen, internationale Verpflichtüngen zu umgehen, um auf dieſe Weiſe die friedlichen Abſichten zu ſabotie⸗ ren, ſo wird Herriot darauf noch viel ſchärfer reagieren als ſein Vor⸗ gänger. Die deutſchen Diplomaten werden in dieſem Fall die Ge⸗ ſamtheit der Franzoſen gegen ſich haben. Was die Veröffent⸗ lichung der Geheimdokumente anbetrifft, ſo ſind wir mit Herrn Streſemann einig. Zehn Jahre nach dem Beginn des Krieges ſollte keine Regierung mehr davon zurück⸗ ſchrecken, die Inſtruktionen, Verichte, Feldzugspläne und alle ande⸗ den diplomatiſchen oder militäriſchen Dokumente, die ſich auf die Vorkriegszeit beziehen, zu veröffentlichen, und zwar ſoll dieſer Zeitraum ſo gewählt werden, von dem Jahre, wo Oeſterreich⸗ Ungarn Bosnien und Herzogewina annektierten, bis Anfang Auguſt 1914. Wenn aber Herr Dr. Streſemann zu glauben ſcheint, daß dieſe Veröffentlichungen die deutſche Regierung und den General⸗ ſtab Wilhelms II. entlaſten werden, und wenn er von vornherein erklärt, daß Deutſchland eigentlich nichts zu bezahlen hat und nicht verantwortlich für den Kriegsausbruch ſei, ſo ſcheint er ſowohl gegen die Intereſſen ſeines Landes aufzutreten als auch gegen die der ganzen Me nſchheit.(21]) Nur dann, wenn durch die Vor⸗ geſchichte des Weltkrieges einwandfrei feſtgeſtellt und bewieſen wird, daß Deutſchland nicht tatſächlich und nicht moraliſch ſchuldig iſt, wird Streſemann ein Urteil aus ſeinem Plaidoyer ziehen können. Dann wird aber immer noch die Frage zu erörtern ſein, wer dafür aufzukommen hat, daß Nord⸗ frankreich und ein großer Teil Belgiens verwüſtet ſind.“ f Der„Temps“ behandelt weiter die Frage der Schuld der kaiſer⸗ ichen Regierung an dem Kriegsausbruch und weiſt darauf hin, daß 10 deutſche Republik das größte Intereſſe daran habe, die frühere alſerliche Regierung auf jede Art und Weiſe zurückzuweiſen und inen Zuſammenhang zwiſchen der deutſchen Republik und der Ver⸗ dangenheit zu konſtruieren, ſonſt würde ſich Deutſchland auch neuer⸗ Angs gegenüber der Welt in eine bedenkliche Lage bringen und Miß⸗ auen erregen. Deutſchland franzöſiſche Regierungspolitik 8 Herriots„Kommentar“ oi Unter der Ueberſchriſt.„Herriot⸗Poincare! ſagt der„Lokal⸗ 1 deiger“ u..: Es iſt unter Herriot genau dasſelbe wie es 8 Poincare war, nur eines hat ſich vielleicht geändert: wir fürch⸗ nach allem Erleben, daß unſere Linke noch ganz anders gemein⸗ can Sache mit Herriot machen wird, als wie das bereits mit Poin⸗ ze bei geeigneter Veranlaſſung geſchah. lichee mercl Nole, ſo ſagt die„Daal.g e, drüct der weren franzs⸗ dieſer Regierung den Stempel auf. Tiefſtes Mißtrauen iſt angeſichts dener Wendung der Dinge am Platze, nicht nur in Deutſchland, ſon⸗ Fri in land und überall in Europa, wo der Wunſch nach eden und ruhiger Entwicklung beſteht. 734 Ha„Der Deutſche“, das Organ Stegerwalds, betrachtet die von ſcherns verbreitete Erklärung Herriots, daß der Kampf nür den deut⸗ ſuch Nationaliſten gelte, nicht der deutſchen Demokratie, als Ver⸗ meir die innerpolitiſchen Gegenſätze in Deutſchland zu ſchüren und —.— Jede andere Nation würde eime ſolche Kundgebung von feind⸗ gehen Seite, die einen Teil des Volkes in der ſchamloſeſten Weiſe rücm den anderen ausſpielt, als unerhörte Zumutung zu⸗ krigt eiſen, aber die deutſche Linke habe ja dem„Demokraben“ Her⸗ als das Stichwort gegeben. Herriot habe nichts anderes zu tun, es daß er es aufnahm. Sta Fute Zeit“, das Blatt Streſemanns, vertritt einen ähnlichen e der eee eer auf 5 e fran ger„Voſſiſchen Zeitung“ hin, wä ritiſchen Zeit fanzöſiſchen Regierungsbildung. die dem Franzoſen immer wieder . der möfmacht hätte daß nur der denaſche Sozialismüs und die deutſche „„„ und die neue Aratte für Frankreich akzeptable Friedensbürgen ſeien. „NMerſiner Taselatt“ ſen. Die deutſche Demokratie kann Herriot nur erſuchen, alle die Rezepte zu zerreißen, die bisher der Kriegsminiſter in dem mediziniſchen Kaſten Poincares gefunden habe, und mit deren Hilfe der deutſche Nationalismus nicht mage⸗ rer, ſondern immer dicker geworden iſt. „dDie„Voſſiſche Zeitung“ meint, die Veröffentlichung Her⸗ riots ſei keine Kriegserklärung an das deutſche Volk, wie es die vielen Reden Poincares waren. Herriots Worte ſeien für jeden Unvoreingenommenen eim Pronunziamento an die Kriegshetzer in Deutſchland. Auch Maginot fafelt vom„Geiſt nach 1806“ Im Augenblick, in dem der bisherige Kriegsminiſter Maginot geſtern ſeinem Nachfolger General Nollet die Geſchäfte übergab, Hal er, laut dem„Echo de Paris“ eine große Rede gehalten. In bieſer Rede, deren Wortlaut das Blatt veröffentlicht, unterſtreicht Maginot beſonders, daß Frankreich ein ſtaatsorganiſiertes Heer beſitze. Er ſpricht ſich auch gegen die Herabſetzung der 18monatigen Dienſtzeit aus und ſagt, daß die geſtrigen Frankreichs weder offiziell noch moraliſch entwaffnet ſeien. Ihr Revanchehunger ver⸗ einige ſich mit dem Wunſche, Frankreich nicht zu bezahlen. Männer, die gewiß nicht der Uebertreibung verdächtig ſeien, erklärten ſogar, daß ſich jetzt in Deutſchland dasſelbe wie 1806 abſpiele. Er wieder⸗ hole alſo die Worte des Miniſterpräſidenten Herriot, füge aber noch hinzu, er wäre nicht bereit, die Stärke des Heeres herabzuſetzen, die durch die 18monatige Dienſtzeit geſchaffen worden ſei. Der ehemalige Vorſitzende der Militärkontrollkommiſſion wiſſe aber beſſer als ein anderer, was man über die militäriſchen Abſichten Deutſchlands zu denken habe. Wir dürfen ihm volles Vertrauen ſchenken. Ein engliſches Gegenzeugnis (Aufgenommen durchdieeigene Radioanlage des„Mannheimer General⸗Anzeigers“) — London, 17. Juni.(9 Uhr vorm.) J. A. Spencer ſchreibt in der Weſtminſter Gazette, er habe in Unterredung mit zahlreichen bretiſchen Offizieren und Beamten, die während der letzten Jahre in Deutſchland waren, feſtgeſtellt, daß Deutſchland in militäriſchem Sinne gegenwärtig nicht im geringſten gefährlich ſei. Aber ebenſo glaube er, daß, wenn Deutſchland entſchloſſen ſei, im Laufe der nächſten 10 oder 15 Jahren zu rüſten, keine Aufſicht der Alliierten es werde verhindern können, dies in großem Maße zu tun. Ob jedoch Deutſchland dieſen Weg gehen werde, hänge davon ab, daß die franzöſiſche Politik, die Herriot verſpreche, verſöhnliſch ſei. Herriot bei Höſch Miniſterpräſident Herriot hat geſtern nachmittag dem deut⸗ ſchen Botſchafter v. Hoeſch einen längeren Beſuch abgeſtattet, in deſſen Verlauf eine politiſche Ausſprache ſtattfand. die Befreiung der Gefangenen Angeblich 7000 Rückkehrerlaubniſſe— Stimmungsmache? IBerlin, 17. Juni.(Von unſerem Verliner Büro.) Täglich kommen aus Paris Meldungen über Gnadenmaßnahmen gegenüber ausgewieſenen Perſonen. So läßt ſich neuerdings wieder der Temps aus Koblenz melden, ausgerechnet der franzöſiſche Vertreter in der Nheinlandkommiſſion habe beantragt, 7000 Aus⸗ weiſungsverfügungen rückgängig zu machen. Die Ausge⸗ wieſenen, die ihre Rückkehr ins Rheinland oder Ruhrgebiet bean⸗ tragt hätten, könnten jetzt zurückkehren. 5000 ſolcher Geſuche ſeien bereits vor dem 1. Mai, 2000 weitere ſeitdem erledigt worden. Es befänden ſich nur noch 58 Gefangene in Gewahrſam, bei denen es ſich um ſchwere Verbrechen handle. Man wird ſolche Angaben mit größter Vorſicht aufneh⸗ men müſſen. Sie ſtehen in abſolutem Widerſpruch zu den Ziffern, die noch kürzlich von deutſchen amtlichen Stellen genannt wurden, Nachprüfungen haben bereits in einzelnen Fällen die Un⸗ richtigkeit der franzöſiſchen Behauptungen ergeben. Es handelt ſich offenbar um eine pllanmäßige Stimmungsmache, die auf einen guten Eindruck im Ausland abzielt, ohne daß vorder⸗ hand entſprechende Tatſachen zu Grunde liegen. Ein ſozialdemokratiſcher Antrag Laut„Vorwärts hat die ſozialdemokratiſche Fraktion im Reichs⸗ tag den Antrag eingebracht, unverzü einen parlamentariſchen Ausſchuß einzubringen, der die Richtlinien 15 die Befreiung der aus dem beſetzten Gebiet Ausgewieſenen und der Gefangenen nachprüft und Maßnahmen für die wirtſchaftliche Sicherſtellung der in die Heimat zurückkehrenden Ausgewieſenen oder entlaſſenen Gefangenen vorſchlägt. vor einer Reparationskonferenz? Ddem Reuterſchen Büro zufolge iſt es ſehr wohl möglich, daß in einigen Wochen eine alliierte Reparationskonferenz ſtattfinden werde. 1 80 Barthou bleibt in der Reparationskommiſſion Geſtern nachmittag begab ſich Barthau nach dem Quai d Or⸗ ſay, um dem Miniſterpräfidenten einen Beſuch abzuſtatten. Er konnte jedoch Herriot nicht treffen, da dieſer im Miniſterrat zurück⸗ gehalten wurde. Barthou erklärte nun, von den ihn befragenden Journaliſten über die Gerüchte ſeines Austritts aus der Repara⸗ tionskommiſſion befragt, hiervon könne noch gar keine Rede ſein. Der Poſten, den er innehabe, ſei der eines Richters. Die Repara⸗ tionskommiſſion ſei ein Gerichtshof, der ihn zu ſeinem Präſidenten erwählt habe. Seine Stelle habe mit der Politik nichts zu tun. Er bleibe in der Reparationskommiſſion. 82 Die Sachverſtändigenberatungen über die Eiſenbahn Die Beratungen zwiſchen den deutſchen und ausländiſchen Sach⸗ verſtändigen über die Durchführung der Eiſenbahnorganiſation auf Grund des Sachverſtändigengutachtens, die in Paris unterbrochen wurden, werden heute in Berlin fortgeſetzt werden. Die Beſprechungen dürften größtenteils vertraulich ſein. Morgenröte! Ein Uachwort zum ſozialdemokratiſchen Parteitag In Verlin iſt dieſer Tage der erſte ordentliche Parteitag der Sozialdemokratie nach der Nürnberger Einigung abgehalten worden. zwei Jahre ſind dahingegangen, ſeitdem die ehemaligen Unabhäagi⸗ gen mehr der Not gehorchend als einem zwingenden inneren Bedürf⸗ nis ſich mit den Mehrheitsſozialiſten zu einer gemeinſamen Forma⸗ tion zuſammentaten. Als den„Anfang eines Geſundungsprozeſſes der geſamten deutſchen Arbeiterbewegung“ bezeichnete der Berliner eeee Künſtler in ſeinem Willkommensgruß an die elegierten dieſe Fuſion. Wer in den zurückliegenden zwei Jahren den ewigen Zwieſpalt innerhalb der Reichstagsfraktion der vereinig⸗ ten Sozialdemokraten aus der Nähe bebbachten konnte, wird dieſer Feſtſtellung ein ſkeptiſches Lächeln entgegenſetzen. In Wahrheit iſt der Zweiſeelen⸗Kampf, der unmittelbar nach dem Verbrüde⸗ rungsakt entbrannte, niemals recht zur Ruhe gekommen. Wenn er auf der Berliner Tagung nicht ſo auffällig in die Erſcheinung trat, wie man nach dem heftigen Vorgeplänkel in der ſozialdemokrart Preſſe hätte erwarten können, ſo iſt dieſer Erfolg in erſter Linie der überaus geſchickten und umſichtigen Regie zuzuſchreiben, die Wels. als Vorſitzender führte. Immer wieder verſtand er es, Stürme zu beſchwören, verfängliche Fragen zu umgehen, läſtige An⸗ träge unſchädlich zu machen. Es hat keine Spaltung gegeben und die Oppoſition, wie polternd ſie auch bisweilen auftrat, iſt nicht ſo zur Entfaltung gekommen, wie es ſich die vom radikalen Flügel Ausgemalt haben mögen. Ihnen fehlte vor allem die führende Per⸗ ſönlichkeit. Es waren ihrer zwar viele, die 10 Minuten lang gegen den Vorſtand donnerten, aber die Menge macht es nicht allein. Die Ueberlegenheit tendierte durchaus nach der anderen Seite: Wels, Sollmann, Loebe beherrſchten die Situation und Scheidemann konnte leicht den plumben und kleinlichen Vorſtoß gegen Ebert auffangen. Man hat ſich vom Vorſtandstiſch aus allerdings die erdenklichſte Mühe gegeben, die Gegenſätze auszubalanzieren und das ſchwierige Werk iſt leidlich gelungen. Vielleicht nicht zuletzt deswegen, weil diejenigen, die für die Vorſtandspolitik ſich ins Zeug legten, ſie im Grunde mehr entſchuldigten als verteidigten. Das gilt insbeſondere von Hermann Müller, der in ſeinem Vericht über die Tätig⸗ keit der Reichstagsfraktion deren Koalitionspolitik durch allerhand kniffliche Winkelzüge zu rechtfertigen ſuchte. Loebe drückte ſich klarer und nüchterner aus: wir ſchalten uns aus der Politik aus, wenn wir uns aus der Koalition ausſchalten. Schließlich iſt die Hal⸗ tung der Fraktion in der Koalitionsfrage vom Parteitag gebilligt worden. Gegen eine ſtarke Minderheit freilich. Und auch im jäch⸗ ſiſchen Konflikt hat man zuguterletzt die erlöſende Formel gefunden. So konnte, als die Verſammlung am Samstag unter den üblichen Schlußakkorden ſich wieder zerſtreute, es ſcheinen, als ob alles in beſter Ordnung ſei. Indes kann der Opportunismus nach innen und außen, den man offiziell zur Schau trug, nichb darüber täuſchen, daß die Partei kritiſchen Tagen entgegen⸗ geht. Es iſt wirklich erſtaunlich, mit welcher Leichtigkeit man ſich über die empfindliche Wahlniederlage des 4. Mai hinwegſetzte, ſie gewiſſermaßen als ein zufälliges Mißgeſchick deuteſe und ſo lat, als wiſſe man nicht, daß in dem Verluſt von rund 70 Mandaten die Quittung der Arbeiterſchaft auf die geſamte nachrevolutionäre Politik der Sozialdemokraten enthalten iſt. Aus den Paradeziffern, mit denen der Parteibuchhalter Ludwig aufwartete, glaubt man allen Ernſtes bereits jetzt, ſechs Wochen nach den Wahlen, auf einen Stimmungsumſchwung in der Wählerſchaft ſchließen zu können, auf das Anbrechen einer neuen Morgenröte. Dieſe Selbſttäuſchung geht ſoweit, daß man mit dem Gedanken einer Reichstagsauflöſung lieb⸗ äugelt, die der Partei die verlorenen Poſitionen wieder einbringen foll. Damit dürfte es denn doch gute Weile haben: zu ſchwer fühlt ſich die Arbeiterſchaft in den Erwartungen betrogen, die ſie nach all den hochtönenden Verſprechungen glaubte auf die Partei ſetzen zu dürfen, ſobald dieſe nur zur Macht kam. Die Erwartungen mögen allzu überſpannt geweſen ſein. Recht behält zweiſellos Ströbel, der weitaus klügſte Kopf unter den Oppoſitionellen, der dem Vorſtand das bittere Wort ins Geſicht ſchleuderte: nie iſt es dem Arbeiter ſchlechter gegangen als juſt zur Zeit, da die Sozial⸗ demokratie am Sbeuer ſaß. So ſehr ſich die beiden Wirtſchafts⸗ experten und ehemaligen Miniſter Robert Schmidt und Hilferding um den Nachweis bemühten, daß ſie ſich ſtets des beſten und rich⸗ tigſten Weges voll bewußt geweſen ſeien und nur die Intranſigenz der Unternehmer ſie verhindert habe, ihre Pläne zum guten Ende zu führen— dieſen Vorwurf vermochten ſie mit allem Aufwand von Beredtſamkeit nicht zu entkräften. Opportunismus nach innen und außen: Criſpien, der frühere Unabhängige, machte ſich in ſeiner Eröffnungsfeſtrede zum Dolmetſch eines ſch'er grenzenloſen Vertrauens zum Ausland. Die Annahme des Sachverſtändigen⸗Gutachtens bedeute beileibe nicht ein Vertrauensvotum für die deutſche Regierung, fondern für die engliſche Arbeiterregierung, für die franzöſiſchen Genoſſen, für „umſere Internationale“. Vergeſſen ſind die anmaßenden Ratſchläge, die im Augenblick höchſter Bedrängnis die Amſterdamer Internatig⸗ nale den deutſchen Ruhrarbeitern erteilte, vergeſſen, daß Macdonald den Geſandſchaften des„Vorwärts“ den Zutritt verwehrte, vergeſſen, daß Herriot, noch ehe er Miniſterpräſident wurde, ſich keineswegs abgeneigt zeigte, an der Ruhrbeſetzung feſtzuhalten. Eriſpien und ſicherlich viele, allzu viele, mit ihm ſehen deſſen unge⸗ achtet mit unwandelbarer Gläubigkeit die Morgenröte am außen⸗ politiſchen Horizont aufleuchten. Vielleicht verſenken ſich dieſe Illuſioniſten einmal in den Ae den kürzlich der Direktor des Internationalen Arbeitsamts Albert Thomas in der„Revue de Paris“ brachte. Nachdem er mit hohem Schwung die Beachtung internationaler ſozialpolitiſcher Grundſätze und ihrer Rückwirkungen im Sinne der Demokratie geprieſen hat, ſagt er da wörilich:„Wer ſieht nicht, um das bezeichnendſte Beiſpiel heranzuziehen. daß ſagar in der Ruhrbeſetzung dieſe doppelte + beſtändig die Maßnahmen und Entſcheidungen der franzöſiſchen Regierung beherrſcht hat?“ Solange derlei Bekenntmiſſe, wie ſie Criſpien ablegte, mit Ueberzeugung vorgetragen und mit Begeiſterung hingenommen werden, muß man es ſchon als einen Gewinn buchen, wenn über⸗ upt eine Tatſache anerkannt wird wie die, daß der paſſive Wider⸗ ſtand eine Notwendigkeit war und er uns moraliſch genützt hat. Prinzipielle Entſcheidungen von Bedeutung hat dieſer Sozia⸗ liſtenkongreß nicht gebracht. die große Linie fehlt ihm. Ein Programm aufzuſtellen, hat man nicht gewagt. Vorherrſchend blieb das ängſtliche Beſtreben, Konflikte zu rermeiden, Riſſe zu überkleiſtern, ein Abgleiten aus der alten Bahn zu verhüten. Dieſes Ziel, bezeichnend für die Genügſamkeit der Parteileitung, iſt erreicht worden. Mehr nicht. Sehm. * Wie England ſeine Schulden abträgt. Das Haus Morgan zahlte heute einen größeren Teil der annähernd 69 Millionen Dol⸗ lar betragenden Zinſen für die Schulden Großbritanniens an das Schatzamt der Vereinigten Staaten. Der übrige Teil der Summe beſtand in amerikaniſchen Schatzſcheipen N ——— —— —— — —..—..— —— 2. Seite. Nr. 277 Mannheimer General⸗Anzeiger(miltag⸗Ausgabe) Dienstag, den 17. Juni 1924 Die franzsſiſche Nagkerungserklärung Havas veröffentlicht von den Hauptpunkten der Reaierungs⸗ erklärung, die heute im Parlament verleſen werden ſoll, folgende: Innerpolitiſch allgeme iie Amneſtie, ausgenommen für Jahnenflüchtige und Verräter, Wiedereinſtellung der entlaſſenen Eiſenbahner, Aufhebung der Botſſchaft beim Vatikan, ſtrenge Durch⸗ zührung des Geſetzes betreffend die geiſtlichen Orden, Herabſetzung der militäriſchen Laſten in einem mit der Sicherheit des Landes zu vereinbarenden Maße, finanzpolitiſch Uufhebung des Ermäch⸗ tigungsgeſetzes und Wiederherſtellung des Zündholzmonopols, Aufſtellung einer ſtrengen Geſamtüberſicht über die Finanzlage zwecks Durchführung des Budgetausgleichs, Verfolgung der Steuerhinter⸗ ziehung, Durchführung der Einkommenſteuergeſetze, Neuordnung der Birekten Steuern, Ermäßigung der durch die Verbrauchsſteuern, be⸗ ſonders durch die Umſatzſteuer geſchaffenen Laſten. Auf dem Gebiete des öffentlichen Unterrichts Aufhebung der Verordnung betreffend die Vorherrſchaft des Lateins, ſozialpalitiſch Reſpektierung des Achtſtun⸗ dentaggeſetzes und der gewerkſchaſtlichen Rechte, Durchführung der Sozialverſicherung, Anerkennung des Gewerkſchaftsrechtes der Beam⸗ ken, Verwaltungsreform. Außenpolitiſch Pefeſtigung des Frie⸗ dens durch Verſtändigung zwiſchen den Völkern, Ausdehnung der Aufgaben des Völkerbundes und des Internationalen Arbeits⸗ amtes ſowie des Haager Schiedsgerichtshofes, Wiederherſtellung der normalen Beziehungen zu Rußland, Annahme des Sachver⸗ ſtändigenberichts ahne Hintergedanken, Aufrecht⸗ erhaltung der Ruhrbeſetzung bis zur Konſtitulerung und Uebergabe der im Dawesbericht vorgeſehenen Pfänder an die zu ihrer Verwaltung beſtimmten internotionalen Organe, Wiederaufnahme der Kontrolle der deutſchen Abrüſtungz, Löſung der Garantiefrage durch die Verwirklichung von Garantiepakten, die der Autorität des Völkerbundes unterſtellt werden ſollen. Inlerpellationen in der Kammer Bis geſtern mittaa ſind in der Kammer vier Interrellationen ein⸗ gebracht worden. die ſich ſämtlich auf die all remeine Politik der Re⸗ gierung beziehen und unmittelbar nach der Verleſung der Regie⸗ rungserklärung zur Debatte gelangen werden. Die erſte Interpella⸗ tion gebt von den ſozialiſtiſchen Abag. Faure. Blum und Auriol aus. die übrigen ſind unterzeichnet von dem Aba. Rollin von der Demo⸗ kratiſchen Linken, dem radikalſozialiſtiſchen Aba. Guilhamon und dem Kommuniſten Marcel Cachin. Nach dem„Paris ſoir“ wird die Regierung ſofort die Gelegen⸗ heit ergreifen, ihre Abſichten genau zu umſchreiben, indem ſie auf die Interrellationen antworten wird. Die Linksparteien werden alkles daran ſetzen, die Diskuſſion über die Reaierunaserkläruna zu beſchleu⸗ nigen, um es Herriot zu ermöglichen, am Samstaa nach London zu reiſen. Der Stettiner Prozeß Die Dernehmung Rams Geſtern vormittag begann, wie berichtet, vor dem Schwur⸗ gericht des Landgerichts Stettin unter dem Vorſitz des Land⸗ gerichtsdirektors Hoffmann der Prozeß gegen die drei Ange⸗ hörigen der Schutzpoligei, Kaws. Schwirrat und Engeler, die beſchuldigt ſind, den belgiſchen Leutnant Graff am 22. März 1922 in Hamborn erſchoſſen zu haben. Die Anklage wird ver⸗ treten durch den Generalſtaatsanwalt Gutthahn⸗Berlin und den Oberſtaatsanwalt Schönfeld⸗Berlin. Da im Verlauf der Verhandlung die Akten der belgiſchen Behörden, die ſei⸗ nerzeit als vermeintliche Täter den Polizeileutnant Reinhard und acht Polizeiwachtmeiſter verurteilt haben, zur Erörterung gelangen, wurde ein Dolmetſcher zugezogen. An dem Prozeß neh⸗ men Vertreter des Auswärtigen Amtes und des preußiſchen Juſtiz⸗ miniſteriums teil. Nach der Vereidigung der Geſchworenen und Feſtſtellung der Perſonalien der Angeklagten werden die Angeklag⸗ ten vernommen. 2 Bei der Vernehmung Kaws' macht der Vorſitzende die⸗ ſen darauf aufmerkſeam, daß in ſeinen bisherigen Ausſagen, u. a. bei der Vernehmung vor dem belgiſchen Kriegsgericht in Aachen. Widerſprüche beſtänden, die aufgeklärt werden müßten. Kaws hat den Feldzug als Kriegsfreiwilliger mitgemacht und war eine Zeitlang Büroangeſtellter des Pommerſchen Landbundes. Er ſchil⸗ derte die Vorgänge vor der Tat, insbeſondere die Erxegung, die über den Mord an dem Polizeiwachtmeiſter Chmilewski durch den belgiſchen Polizeiagenten Schmitz in der Zivilbevölkerung wie in der Schutzpoltzei beſtanden. Am Tage der Mordtat hätten ex und die beiden Mitangeklagten Ruhetag gehabt und ſeien gegen abend in Zivil ausgegangen. Sie hätten ſich über den Fall Chmi⸗ lewski unterhalten und dabei Meinungsverſchiedenheiten gehabt. Kaws will nun an der Halteſtelle der Wolfſtraße in Hamborn in der Straßenbahn einen Belgier geſehen und in dieſem den Polizeiagenten Schmitz erkannt haben. Nach der Angabe Kaws ſeien ſie dann eingeſtiegen, um ſich davon zu überzeugen, ob es ſich um Schmitz handle. Schwirrat ſei jedoch wieder abgeſprun⸗ gen. Engeler aber, der ihm folgen wollte, wurde von Kaws zurück⸗ gehalten. Kaws habe dann durch die Glasſcheibe den Kopf des Bel⸗ giers geſehen und die Wagentür aufgemacht. Darauf habe er die Ziviliſten, die auf der hinteren Plattform ſtanden, gefragt, ob die Straßenbahn nach Walſum fahre, um ſich zu überzeugen, ob ſich auf der Plattform belgiſche Polizeiagenten in Zivil befänden. So⸗ bald er Schmitz erkannt zu haben glaubte, habe er ſich geſagt, dem müſſe er dasſelbe Schickſal bereiten, das dieſer Chmilewski bereitet habe. Kaws habe dann durch die geöffnete Tür mit der Piſtole einen Schuß gegen Graff abgegeben. Er habe dann noch einen Schrei gehört, ſei von der Plattform abgeſprungen und in eine Querſtraße gelaufen. Während dieſer Zeit habe er noch zwei oder drei Schüſſe vernommen. Später ſei er mit Schwirrat und Enge⸗ ler wieder zuſammengetroffen und habe ſich mit ihnen in die Woh⸗ nung des Polizeileutnants Sander begeben, wa ſie den Vorfall erzählt hätten. Sander habe ihnen den Rat gegeben, ſich in ihre Unterkunft zu begeben und niemanden etwas von der Tat zu er⸗ zählen. Die drei ſejen darauf in die Kaſerne gegangen und hätten ſich umgekleidet. Gegen Morgen, als es noch dunkel geweſen ſer, hätten ſie ſich nach Oberhauſen ins unbeſetzte Gebiet bege⸗ ben, um ſich dem belgiſchen Zugriff zu entziehen. Am 28. März habe er dann, weil ihm der Boden zu heiß ge⸗ worden war, ſich einen Urlaubsſchein geben laſſen und ſei nach Stettin gegangen. Hier wandte er ſich zuerſt an den Land⸗ bund, wo er erzählte, daß er mit zwei anderen Kameraden einen Zuſammenſtoß mit Belgiern hatte und deshalb nicht mehr ins he⸗ ſetzte Gebißt zurückkehren könne. Er wurde dann als Bürogehilfe nach Stargard geſchickt. Engeler und Schwirrat ſeien noch in Hamborn geblieben, ſpäter jedoch in Stettin zufällig mit ihm zuſammenge⸗ troffen. Er ſei dann mit ihnen zum Landbund gegangen, um auch für ſie Stellung zu beſorgen. Später ſei ihm bekannt 2 daß Leutnant Sander i ſchen nach Stettin verſetzt worden war, wo er verſchiedentlich mit ihm ee- ſen ſei. Er ſei u ihm gekommen und habe ihm erklärt, es mit den im Ham⸗ rm Verhafteten ſchlecht ſtehe und ſie ſich den deutſchen Behörden ſtellen müßten. Die drei Angeklagten hätten ſich dann auch auf Verlangen von Sanders am 6. Januar geſtellt. Es kommen dann verſchiedene Widerſprüche zur Sprache, die ſich der Angeklagte ſowohl geſtern wie bei früheren Vernehmungen zuſchulden kommen ließ. Kaws erklärte immer wieder, daß er den in Aachen Verurteilten helfen wollte. Auch der Vexteidiger Dr. Mayer weiſt darauf hin, daß Kaws die Täterſchaft deshalb aus⸗ drücklich betont habe und daß er ſeine Ausſagen deshalb ausführ⸗ licher geſtaltete, um den Belgiern ſeine Täterſchaft glaubhafter zu en. Heute vormittag 9 Uhr wird mit der Vernehmung des Ange klagten Engeler begonnen. * Eine ſpaniſche Generaloffenſive gegen die Riffkabllen. Wie verlautet, wird ſich General Primo de Niyra anfangs Juli nach Marokko begeben, um Vorbereitungen für eine General⸗ offenſive gegen die Riffkabilen zu treffen. Die Ermordung Matteottis Sechs Miniſter demiſſionieren Sechs Miniſter des Kabinetts Muſſolini haben im Zuſam⸗ menhana mit der Angelegenheit Matteotti geſtern ihre Demiſſion eingereicht. Muſſolini hat daraufhin ſofort einen Kabinetts⸗ rat einberufen. Der Könia hat nach ſeiner Rückkehr von Spanien Muſffſolini empfangen und deſſen Vorgehen in der Angelegenheit ae⸗ billigt. Auf Vorſchlag Muſſolinis ernannte er den Kolonialmini⸗ ſter Ferderzoni zum Miniſter des Innern. Muſſolini üder⸗ nimmt interimiſtiſcherweiſe das Kolonialminiſterium. Noch dem„Meſſagero“ haben ſich ſowohl der Preſſechef Roſfi als auch der Direktor des„Corriere'Italia“, Filipelli, gegen die Haftbefehle erlaſſen waren, über die Grenze in Sicherheit gebracht. Infolgedeſſen iſt die Paßkontrolle an der Schweizer Grenze verſchärft worden. Der geſamte Reiſeverkehr im Mailänder Bezirk wird ſtreng überwacht, desaleichen der Automo⸗ bilverkehr, Die Leiche des ermordeten Abgeordneten iſt immer noch nicht aufaefunden worden, obgleich ein Heer von Pa⸗ lizeibeamten ſtändig unterweas iſt. Einige Abgeordneten der Mehr⸗ heitsparteien haben, wie verlautet, bei Muſſolini ſchwere Anklagen über die Korruptionswirtſchaft bei der Polizei und bei einigen Mi⸗ niſterien erbhoben. Der Polizeipräſident Bertinſ iſt ſeines Amtes enthoben worden. Das Pariſer Preſſeecho Während die Pariſer nationaliſtiſchen Blätter über die Vorgänge in Italien, namentlich die Ermordung Metteottis ausſchließ⸗ lich offiziöſe römiſche Berichte veröffentlichen, publizieren links⸗ republikaniſche und ſozialdemokratiſche Organe die heftigſten An⸗ griffe gegen Mufſolini, den ſie als den eigentlichen Ur⸗ heber des Verbrechens bezeichnen. Die Art und Weiſe, in der die ttalteniſche Regierung von dieſen Organen angegriffen wird, iſt un⸗ gemein fcharf und dürfte, wie man in gewiſſen Kreiſen erklört, ihre Rückwirkung auf die Beziehungen zwiſchen der römiſchen und der neuen franzöſiſchen Regierung haben. Der Miniſterrat Im Miniſterrat gab Muſſolini eine ausführliche Er⸗ klärung über die politiſche Lage ah. Alle tatſächlichen Urheber der Entführung Matteottis und die am ſchwerſten belaſteten Per⸗ ſonen ſeien bereits verhaftet. Nach den übrigen Helfershelfern werde eifrig gefahndet. Muſſolini teilte hierbei mit, daß der Rück⸗ tritt Finzis in keiner Verbindune mit dem Verſchwin⸗ den Matteottis ſtehe. Nach der Kabinettsſitzung ſpricht man von einer Umbildung des Miniſteriums auf einer breiteren Grundlage und davon, daß die Abſicht beſtehe, auch Männger der Oppoſitſon in die Regierung gufzunehmen. Dder engliſch⸗mexikaniſche Iwiſchenfall Reuter meldet zu der Angelegenheit des britiſchen Vertreters in Mexiko weiter, auf Erſuchen der mexikaniſchen Regierung, Gum⸗ mins abzuberuſen, ſei von der britiſchen Regierung geantwortet worden, daß Sir Thomas Hohler bald in Mexiko eintreffen werde. Alsdann werde der britiſche Vertreter abreiſen. Die mexikaniſche Re⸗ gierung habe darauf vorgeſchlagen, daß die britiſche Regierung ge⸗ wiſſe Mitteilungen, die ihr durch Cummins gemacht woren wären, desauuiexen möchte. Die britiſche Regierung ſei aber auf die Seite ihres Vertreters getreten, was von der mexikaniſchen Regie⸗ rung als„Beleidigung“ ihrer Würde betrachtet worden ſei. Hohler habe London noch nicht verlaſſen. Macdonald ſagte in einer längeren Erklärung im Unter⸗ haus über den Zwiſchenfall. Am 13. Mai ſei ihm mitgeteilt worden, daß, wenn der britiſche Vertreter Cummins nicht zurückgezogen würde, er ausgewieſen werde. Die britiſche Regierung ſehe das Vorgehen der mexikaniſchen Neglerung als einen ernſten Ver⸗ ſtoß gegen die internationaben Gepflogenheiten an. Er habe der mexikaniſchen Regierung mitgeteilt, daß, wenn ſie gegen Cummins Schritte unternehme, denen die britiſche Regierung nicht zuſtimme, die urſprünglich beabſichtigte Sondermiſſion Hohlers unter⸗ bleibhan werde. Deutſches Reich Der Ueſtor der Deutſchen Volllspartei Profeſſor Wilhelm Kahl wird heute 75 Jahre alt. Auf drei Gebieten, dem Staatstecht, dem Kirchenrecht und dem Strafrecht zählt er zu den führenden deutſchen Juriſten, was auch ſein vier⸗ facher Doktorhut andeutet. Mehr noch verdankt er ſein Anſehen ſeiner Lehrtätigkeit. Seit Jahren ſteht er an der Spitze der ſtändigen Or⸗ ganiſation des deutſchen Juriſtentags. In das politiſche Leben iſt er erſt in verhältnismäßig vorgerückten Jahren eingetreten. Als Vertreter der Deutſchen Volksparbei im Reichstag genießt er auch bei den übrigen Parteien außerordentliches Anſehen. Perſönlich be⸗ merkenswert iſt noch, daß Kahl, der ſich im 70er Krieg das E, K. erwarb, einer der letzten noch lebenden Teilnehmer der Kaiſer⸗ proklamation in Verſailles iſt. Dr. Schacht zur Nolonialpolitik Der Reichsbankpräſtdent Dr. Schacht äußerte ſich gegenüber einem Vertreter der„Voſſiſchen Zeitung“ über die von ihm einem Mitglied des„Newyorker Herald“ gewährten Unterredung. Dr. Schacht betonte damals, daß ſeiner Anſicht nach eine Wiederzu⸗ laſſung Deutſchlands zur Kolonialpolitik ebenſo wie für ein Lebenserfordernis im gleichen Maße ein Erfordernis für die wirtſchaftliche Zuſammenarbeit aller Großmächte ſei für die dauernde Befriedung und Durchführung der von Deutſchland übernommenen Verpflichtungen. Es ſei aber 1 5 aus bieſen Erwägungen herauz eine Tendenz zum kolonialen Imperialismus herausleſen zu wollen. Anſchluß Thüringens an preußen? Der Münchener„Völkiſche Kurier“ erwähnt in einer Meldun aus Weimar Gerüchte über einen bevorſtehenden Anſchluß Thüringens an Preußen. Wie wir hierzu erfahren, hat die Frage eines N r Thüringens an Preußen in den letzten Tagen be⸗ reits zu Verhandlungen innerhalb einzelner Landtagsfrak⸗ tionen geführt. Der Propaganda für den Anſchluß liegen zunächſt finanzielle Schwierigkeiten des Landes Thüringen zu⸗ grunde. Die Erörterungen ſind über ein Anfangsſtadium bisher noch nicht hinausgelangt. Eine Rheinländertagung Gelegentlich der des Vereins für das De Auslande in Hann den verſammelten ſich auch eine zahl ausgewieſener und ausgewanderter Rhei 1 änder. Unter den Schickſalsgenoſſen 996 man auch e. ierungsprüſidenten der Rheinproving Fuchs, Vertreter Neche⸗ und Lendesbehörden unnd den Bberpräſſdeng der Nheinpro⸗ z Heſſen. Rechtsanwalt Schön aus Bernkaſtel wies in einer A e auf die Treue der Rheinländer zum deutſchen Vaterlande hin. Er bat, dem Rheinlande die Treue zu bewahren und ferner um Verſtändnis für die Lage der ausgewieſenen Rheinlünder. die Lohnbewegung der Eiſenbahner Berlin, 17. Juni.(Von unſerem Berliner Büro,) Wie der„Berliner Lokglanzeiger“ Afen ind die Verhandlungen der Gewerkſchaftsverbände der Eiſenbahner im Reichsverkehrs⸗ miniſterjum entgegen anders lautenden Meldungen noch nicht zum 15 luß gekommen. Sie dürften bis Ende der Woche ſich hin⸗ ziehen laſſen aber eine endgültige Einigung erhoffen. *Die Koſten für die Reichstagswahlen. Auf Grund des Haus⸗ haltsplanes des Reichsinnenminiſterlums werden nunmehr die Koſten für die Durchführung der Reichstagswahlen vom 4. Mai bekannt. Sie erſcheinen im Hauhaltsplan in der Höhe von 1,6 Mil⸗ lionen Goldmark. Der Hauptpoſten beſteht in der Koſten⸗ uiſchtum im An⸗ n⸗ erſtattung für Aufwendungen der Länder und Gemeinden in Höhe von 1,570 Millionen Goldmark. 8 90 Aufhebung der Ausreiſegebühr Das Reichskabinett hat in ſeiner geſtrigen Sitzung be⸗ ſchloſſen, dem Reichspräſidenten die Aufhebung der Aus⸗ reiſegebühr von 500 Mark zu empfehlen. Der Reichspräſidene hat ſich damit einverſtanden erklärt. Der Erlaß einer ent⸗ ſprechenden Verordnung ſteht bevor. Das Reichskabinett ging bei ſeinem Beſchluß davon aus, daß die bekannten Gründe, die ſeinerzeit zur Einführung der Verord⸗ nung führten, nämlich die beſonders bedrohliche Lage der Wäheung, zurzeit in dem gleichen Ausmaß nicht mehr beſtehen. Die Verord⸗ nung hat aber als unvermeidliche Normaßnahme ihre Schuldigkelt getan. Sie hat beſonders bewirkt, daß der Oſterverkehr nach dem Süden, der fonſt unerträglich und nach Art der im Frühjahr Reiſen⸗ den beſonders koſtſpielig geweſen wäre, abgeſtoppt wurde. Zahl⸗ loſe Goldmillionen, die im weſentlichen zu Vergnügungszwecken ausgegeben worden wären, ſind dadurch im Inlande zurückgehalten worden und der Geſamtwirtſchaft erhallen geblieben. Nachdem die Lage der Währung die Aufrechterhaltung einer ſo einſchneidenden Maßnahme nicht mehr zwingend erfordert, kann nunmehr die Auf⸗ hebung der Verordnung erfolgen. Dieſe entſpricht der bei dem Er⸗ laß der Verordnung ſofort erklärten Abſicht, ſie nicht länger auf. recht zu erhalten als dies zum Schutze der Währung unumgängig notwendig ſei. Die parlamentariſche Lage El Berlin, 17. Jum.(Von unſerem Berliner Bürs.) Heute tritt der auswärtige Ausſchuß des Reichstags zum erſten Mal zu wichtigen Beratungen über die außenpolitiſche Lage zu⸗ ſammen. Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann hatte geſtern nachmittag eine Unterredung mit Parteiführern, die der Vorbere tung dieſer Ausſprache diente. Die Konferenz iſt ſtreng vertraulit Die Führer der kommuniſtiſchen Partei, und wie der Lolal⸗ anzeiger feſtſtellt, auch der Völkiſchen haben keine Ein ladung erhalten. Es handelt ſich u. a. auch um die Frage, wie die Vertraulichkeit der Verhandlungen im auswärtigen Ausſchuß bel der bekannten Haltung der Kommuniſten gewahrt werden könnte. Ein Spätabendblatt berichtete geſtern, daß die bürgerlichen Partezen des Reichstags eine Aenderung der Geſchäftsordnung planen, die einen ordnungsgemäßen Verlauf der Reichstagsſigungen verbürgen ſoll. Die Angaben des Blattes eilen zwar im einzelne den Tatfachen voraus. Richtig aber iſt, daß innerhalb der Frak⸗ tionen der Regierungsparteien und der Sozialdemokraten Erwa⸗ gungen ſolcher Art im Gange ſind, denen die Deutſchnationalen zunächſt abwartend gegenüberſtehen. Aber auch ſie würden, wie wir hören, einer Verſchärfung der Diſziplinarbefug nis des Reichstagspräſidenten unter Umſtänden zuſtimmen. „Rote Fahne“ ſchildert bereits heute den„Anſchlag“ gegen di kommumiſtiſche Reichstagsfraktion. Man wolle die Partei im Reichstag auf dieſe Weiſe mundtot machen. Die in Ausſicht ge⸗ nommenen Maßnahmen dürften ſich insbeſondere auf ſchließungen von weit längerer Dauer als bisher u 5 Entziehung nicht nur der Diäten, ſandern auch der Eiſen, bahnfreifahrtkarten erſtrecken. Landes⸗ und 9 960. verräter ſollen in Zukunft nicht mehr den Schutz 922 Immunität genießen. Ob ſpeziell dieſe Maßnahme gegebenen, falls rückwirkende Kraft erhalden ſoll, wird den Gegenſtal, beſonderer Erörterungen bilden. Entſchlöſſe man ſich hierzu, 0 würde eine große Anzahl der kommuniſtiſchen Abgeordneten in di Unterſuchungshaft abwandern müſſen. Der Vorſtand des ſchen Induſtrie hat den Hauptausſchuß des Reichsver bands auf den 2. Juli nach Berxlin eingeladen, um zu der gegenwär“ tigen Wirtſchaftslage und den geſamten Fragen des Rebarotione, problems, insbeſondere zu dem Inhalt des Sachverſtändigengm“ achtens Stellung zu nehmen, da bis dahin vorausſichttich die Ar beiten der von der Reparationskommiſſion eingeſetzten Einzelar ſchüſſe in Paris zu einem gewiſſen Abſchluß gelangt ſein 2 Zur Vorbereitung dieſer Verhandlungen ſind neben dem Ausſchuß des Reichsverbands für alle Reparationsfragen ſeit Monaten dren Sonderausſchüſſe tätig, in denen die einzelnen Fragen daß handelt werden. Die Deutſche Zeitung macht ſich Hoffnung, blick der Reichsverband ſeine zuſtimmende Haltung im letzten Auge et⸗ ändern, oder zum mindeſten weiter einſchränken werde. Anha ſo punkte, die dieſe Auffaſſung rechtfertigen könnten, liegen indes, weit wir unterrichtet ſind, nicht vor. Letzte Meloungen Das Berliner Eiſenbahnunglück Die Schuldfrage 3 woie die Reichsbahndirektion in Beriin, mittellt, läßt ſich der Ergebnis der des Unfalls am Pofs da trifft Bahnhof wie folgt zuſammenfaſſen: Die Hauptſchul Ddamer den Fahrdienſtleiter des Befehlsſtellwerkes im Petenrich⸗ Bahnhof. Er mußte infolge einer Störung in der Stellwerkse at er tung das telegraphiſche Zugmeldeverfahren einführen. Dies 0 ler unterlaſſen. Inwieweit den waſee d des Magdeburger Auf⸗ ſonenzuges ein Mitverſchulden trifft, weil er es an der nötigen icht⸗ merkſamkeit in der Streckenbeobachtung fehlen ließ, wird die g den liche Unterſuchung ergeben. Bei den Preſſeerörterungen Werk⸗ Unfall wurde bezüglich der Rettungsaktion das Fehlen von unſe⸗ zeugen und die Kopfloſigkeit des Perſonals beanſtandet. Aufal die ren Feſtſtellungen waren bereits 25 Minuten nach dem Uglentelle Verunglückten nicht nur aus ihrer Lage befreit, ſondern röß daß auch 25 ieraus geht zur Genüge erbo Naße alle Mittel zur Rektung der Verungtückten in ausreſchendem Auch zur Verfügung ſtanden und rechtzeitig herbeigeholt wurdeg aliche der Wagenbrand iſt ſofort im Entſtehen gelöſcht worden. direktion Verleßzte befinden ſich, wie der Präſident der Reichshahn ellt hat, noch am Samstag perſönlich in den Krankenhäuſern feſtgeſ 5 außer Lebensgefahr. e Herriots Zuſammenkunft mit den Belgiern la Aufgenommen durchdieeigene Radioan. „Manunheimer Genetal-Anzeiger? London, 17. Jumi.(D Uhr varm) Der Brüſſeler 1— erſtatter der Times erführt von zuverläſſiger Seite,— ſich dem Miniſterpräſidenten Theunis mitgeteilt habe, er d Außen⸗ ſehr freuen, bei ſeiner Rückkehr aus London mit ihm un dge zu —— Hymans eine Unterredung übe die Reparations Eine Niederlage Macdonalds im Unterhaus (Funkſpruch⸗Ueberſeedienſt des„Mannhe General-Anzeigers“) ummung : London, 17. Juni. Die Regierung blieb bei einer 10. Vel, im Verlauf der geſtrigen Unterhausdebatte über die Lon 5 imes kehrsvorlage mit 126:189 Stimmen in der Minderhen gegen die zufolge heißt es, daß ſogar Mitglieder der Regierungs das Er⸗ Regierung ſtimmten. Clynes erklärte, daß die Regierung wer gebnis der Abſtimmung nicht als eine Riederte fung wird ſentlicher Bedeutung anſehe.„Dally News 9. die Niederlage keinerlei Kriſen zur Folge haben. Raditſch ermordet? 1525 Wie 25 2 gerlin, 17. Juni.(Von unſerem Berliner. belan A 55 m verlautet, iſt dort das Gerücht verbreitet, daß eſch Führer der kroati Bauernpartei, Raditſch, imer Moskau begeben haſte, dort ermordet worden ſei. Reichsverbands der deut“ 7* o · · Diendis — en„„ an den 14. un 124 Ceet aeLetbeigtet(ittag⸗Ausgäbe 14n* 2 Malt 8 e 13 S. Se... Jahresbericht des Verkehrsvereins Mannheim In der geſtrigen Mitgliederverſammlung des Verkehrs⸗ vereins Mannheim wurde der nachfolgende Jahresbericht für 1923 erſtattet. Ueber den Verlauf der Verſammlung werden wir im Abendblatt berichten. Das Berichtsjahr ſtand unter dem Einfluß der unerfreulichen politiſchen und wiriſchaftlichen Lage, die durch die Rückwirkung des hein⸗Ruhr⸗Widerſtandes und der ſprungweiſe ihrem Höhepunkt ent⸗ gegeneilenden Inflation hervorgerufen wurde. Der Verkehrsverein, der ſeine Tätigkeit in dieſem ſorgenvollen Jahr nur unter ungünſtig⸗ ſten Verhältniſſen fortſetzen konnte, erlitt einen ſchweren und über⸗ aus ſchmerzlichen Schlag durch den Verluſt ſeines langjährigen und hochverdienten Vorſitzenden. Am 30. November 1923 ſtarb Altſtadt⸗ rat Viktor Darmſtaedter unerwartet raſch in Halle nach einer Operation. Der Bericht widmet dem unvergeßlichen Mitbürger einen warmen Nachruf, in dem ſeine bleibenden vorbildlichen Verdienſte gebührend unterſtrichen werden. In zahlreichen Verwaltungsrats⸗ und Ausſchußſitzungen wurden wichtige Verkehrsfragen wie Fahr⸗ Rangeſtaltung, Schlafwagenangelegenheiten, Bahnhofsumbau, Aus⸗ bau und Umgeſtaltung des Verkehrsbureaus, behandelt. Auch die Pläne zu größeren Veranſtaltungen im Mai, die ſich zu einer Muſik⸗ woche zeitgenöfſiſcher Chorwerke verdichteten, die Vorbereitung einer landwirtſchaftlichen Ausſtellung, die leider infolge der ungünſtigen politiſchen Lage und der Währungsnot aufgegeben werden mußte, waren Beratungsgegenſtand vieler Verwaltungs⸗ und Kommiſſions⸗ ſtzungen. Die Werbearbeit, ſoweit ſie größere finanzielle Anforde⸗ rungen ſtellt, mußte— abgeſehen von der Veranſtactung der Muſik: wache zeitgenöſſiſcher Chorwerke— auf ein Mindeſtmaß beſchränkt werden. Auch unſer Verein und ſeine Tätigkeit hatte unter der In⸗ flotion ſehr ſtark zu leiden; er mußte mit allen Ausgaben auf ein Mindeſtmaß zurückgehen, um ſich über Waſſer halten zu können. Unſere Bemühungen, durch Angliederung einer Wechſelſtube neue Eümahmequellen zu ſchaffen, blieben erfolglos. Die rapid fortſchrei⸗ tnde Geldentwertung gab der Tätigteit des Reiſebureaus ein be⸗ ſonderes Gepräge: ein ganz bedeutendes Mehr an Arbeit und eine Herabmi ng des Verdienſtes. Nur durch äußerſte Anſtrengung der Angeſtellten konnte die durch die dauernden ifänderungen hervorgerufene Rieſenarbeit bewältigt werden. Der wärmſte Dank ſei ihnen hierfür ausgeſprochen, ebenſo den ehrenamtlichen Helfern und Beratern, den Behörden, der oſk und den Mitgliedern, die dem Verein trotz der ſchweren Zeit die Treue hielten. werbetätigkeit Eine beſondere Abteilung unſeres Bureaus war mit der Vor ⸗ bereitung der größeren Veranſtaltungen und mit der Propaganda für Mannheim betraut. Die im Jahre 1921 wieder aufgenommene Verbetätigkeit konnte zu Anfang des Berichtsjahres forigeſetzt wer⸗ den, bis die Geldentwertung uns auch hier zu großen Einſchrän⸗ ungen zwang. Die Maiveranſtaltungen konnten nicht im urſprüng⸗ lich geplanten größeren Umſang durchgeführt werdem; vielmehr mußten wir uns auf eine von uns veranſtaltede Muſikwoche zeitgenöſſiſcher Chorwerke beſchränden. Gegen Ende des Jahres wurde ein kleiner Führer hergusgegeben, der, in kurzer Faſſung und mit einigen Bildern ausgeſtattet, über Mann⸗ heim und ſeine Sehenswürdigkeiten orientiert und praktiſche Hin⸗ weiſe für den Fremden enthält. Er wurde in einer Auflage von zirka 6000 Exemplaren gedruckt und dient als vorlä Erfatz für den in Vorbereitung befindlichen neuen großen hrer durch Mannheim. Die Druckkoſten wurden durch die gten Anzeigen bedeckt. Mit der Herausgabe von weiterem Werbematerial mußte man mit Rückſicht auf die bedannter in⸗ umd ausländiſcher Tageszeitungen wurde durch Aufſäßze und Abbi auf Mannheim hingewieſen und für unſere Stadt worben. Eine beſonders wirkſame Reklame geſchah durch einen rtikel über die Bedeutung Mannheims als Wirtſchafbs⸗ und Kul⸗ turzentrum und ein Inſerat in den von der„Hapag“ herausgege benen Führern„Por Alemania“(ſpaniſch) 2 n Germany“ lengliſch), die k ſtenlos an jeden Neiſenden pfer auis⸗ eimſchlägige Zeitſchriften⸗ und Reiſebücherlitera⸗ zur wurde überwacht, um eine Zurückfetzung M ims zu vec⸗ budern bzw. zu berichtigen. Der Verkehrsverein verſandte an füh⸗ Dnde Zeitungen Deutſ und des Auslandes kleine, von der bar, und berichti gelegentlichen Zeitungsnoti ſebende deetdne iber den Umfang der Beſetzung Jotwendigkeit eimer ſolchen Ordentzerung wurde durch Nertehrsbureau e Al n über die Beſatzungsverhält⸗ Ae beſtatipt. Wir traben mit Nachdruc für die Erhaltung des Friedri sparks als Erholungsſtätte ein. Der Verein lder Veremigung deulſcher Reiſeburecmis in Berlm als Mitglied n. Derkehrsweſen 52 8 Die Verbeſſerung des Eiſenbahnperſonenverkehrs ließ ſich der derein wie—55 immer in einer Reihe von Eingaben und perſön⸗ ſiten Vorſtellungen beſonders angelegen ſeim Dis Ausdepmmg der ranzöſiſchen Beſetzungszone verurſachte große Einſchränkungen m ügverkehr. Beſonders ſchwer getroffen wurde Mannheim durch die die tung Offenburgs, die Ausdeh des Brückenkopfes Kehl und Nun ainterbrechumg der Strecke Darmſtadt—Frankfurt. Der gantze chgangsverkehr war mit einem Schlage unterbunden; man Wandern und Neiſen Im Leſeſaal der ſtädtiſchen Kunſthalle. „Das Wanderbedürfnis liegt tief in der menſchlichen Natur als ke Reſt urfernen Nomadentums, das nie ganz überwunden werden Feun. Eine unvergängliche Lockung ſcheint es zu ſein, weite Land⸗ dedchen, Gebirge, Flüſſe und Meere und damit gleichſam die Macht del Zeit und des Raumes zu überwinden. Aber das planloſe Umher⸗ hen zu einem zielbewußten Wandern und ſchließlich zum ſteſen mit inmer mehr differenzierter Technik zu geſtalten, das Gbeine ausgeſprochene Kulturangelegenheit, an der Jahrhunderte ge⸗ eitet haben. So wurde aus dem abenteuernden 89 0 in die Verne des fahrenden Ritters, des Scholaren oder Landſtörzers die ſugelrechte Wanderſchaft des Handwerkers, die Kavaliertour für den fl hen Mann von Adel, unumgänglich notwendige Einrichtungen And re Ausbildung. Bildeten ſich für dieſe Reiſen genaue Regeln dole, Forderungen, wie ſie dem feſtumriſſenen bürgerlichen oder feu⸗ ſchr„Standeskober jener Jeit entſprachen, und eine ganz eigene, nhr reſche Literatür entſtand, eine Fülle von Beſchreibungen nicht 0 des Erlebten und Erſchauten, ſondern auch ausführliche Anlei⸗ dengen über die„ars apodemica“ die„Reiſekunſt Ja, es wu len ſogar bis gegen Ende des 17. Jahrhunderts auf der Göttinger Alverſität Reiſecollegia gehalten. Lic, Etwas wie dieſe alte Unterweiſung in der Kunſt zu reiſen, mutz chtwark vorgeſchwebt haben, wenn er in einem ſeiner Briefe von den Plan ſpricht, an der Hamburger Kunſthalle„Reiſeverde⸗ und. ungen“ zu leſen.„.. ſo etwas wie eine de ſche Städte⸗ de, deren allgemeinen orientierendem Teil ſich ein ſpezieller anzu⸗ Felkden hat, der die einzelnen Städte behandelt. In dem allgemeinen ſten zwird es darauf ankommen, die tpiſchen Formen an ihren klar⸗ 75 Beiſpielen zu erläutern, die Wandlungen nachzuweiſen, die einen ſcrus durch den anderen erſeßen, damit der Blick für das Organi⸗ züe beſchärft wird.„Er, der ſo trefflich verſtand, ſich in Stadtpläne Grab tiefen und aus ihnen das Entſtehen und bis zu einem gewiſſen Ahen, ſogar das Schickſal einer Stadt abzuleſen, wied aus diefem dendden intenſiven Erleben heraus der feinſinnigſte Führer, der ſich wasen läßt. Gerade dieſes Verſtändnis, dieſer Kunſtgenuß iſt es, 57 jede Wanderung, jede auch die kleinſte Reiſe als die denkbar afüle Lebensbereicherung empfinden läßt und dies zu erreichen, ſich lit gewiſſen eranzu ſchulen, braucht es neben einiger Geduld eines Oriſchen Rüſtzeuges. 5 ſaft Jie beſte Hilfe ſind dabei die Inventariſationswerke, in denen Aane deutſchen Staten ihren Beſitz an Bau⸗ und Kunſtdenkmälern budumengefaßt und wiſſenſchaftlich verarbeitet niederlegen. Nicht dae die reiche Architektur, die weltliche und geiſtige Herrſchaft oder Eirz, Patriziat in den großen Städten ſchuf, iſt darin mit all ihren Ne Belheiten der geſchichtlichen und künſtleriſchen Bedꝛutung aufge⸗ mon, auch jede kleine, kaum beachtete Kapelle im abſeitigſten Dorf igde ne in denen die Beſatzungszone eingezeichnet brauchte, um z. B. von Frankfurt nach Mannheim zu kommen, bei⸗ nahe 5 Stunden. Für die in normalen Zeiten in einer guten Stunde zurückgelegte Strecke mußte alſo das, Vierfache der Zeit verwendet und die Unannehmlichkeit mehrmaligen Umſteigens in Kauf genom⸗ men werden. Beſonders ſchlagend kennzeichneten ſich die Schwierig⸗ keiten der Verkehrsverhältniſſe auf der Fahrt Mannheim Baſel. Während man ſonſt dieſe Strecke in vier Stunden durch die Rheinebene zurücklegte, brauchte man nun einen vollen Tag: die Züge wurden über die eingleiſige Nagoldbahn und durch das Höllen⸗ tal geleitet. Wenn auch auf dieſem Umweg den Reiſenden die ſchön⸗ ſten Teile unſerer Heimat gezeigt wurden, ſo hielt doch viele, die Mannheim geſchäftlich auſſuchen wollben, die lange und umſtänd⸗ liche Fahrt ab. Immerhin hat die Reichsbahn bei der Umleitung des Verkehrs Leiſtungen vollbracht, die auch vom Verein voll anerkannt werden müſſen. Die bisher nur von Perſonenzügen befahrene ein⸗ gleiſige Strecke wurde täglich von zwei Schnellzugspagren befahren, um den ſtarken Verkehr zu bewältigen. Im Sommerfahrplan wurden erſtmals die ſog. Volks⸗ ſchn elLazü ge, d. h. die beſchleunigten Perſonenzüge mit 4. Klaſſe, eingeführt. Sie erfreuen ſich großer Beliebtheit; eine weitere Aus⸗ dehnung wäre ſehr vernünftig und erwünſcht. Trotz verſchiedener Eingaben iſt es uns leider noch nicht gelungen, dieſe Züge auch für Sonntagskarteninhaber frei zu bekommen. Verſchiedene Schnellzüge, die vorgeſehen waren, mußten mit Rückſicht auf die geſamten Ver⸗ hältniſſe nach kurzer Zeit wieder eingeſtellt werden. Ganz beſonders ſchwierig lagen die Verkehrsverhältniſſe im Ruhrgebiet und Rheinland. Da ſtockte jeder Zugsverkehr, was gerade für das Mannheimer Wirtſchaftsleben bei ſeinen engen Beziehungen zum Ruhrgebſet und Rheinland ſahr Ae empfunden wurde Der Verkehr konnte nur auf notdürftigſte Weiſe durch Umleitungen und Kleinbahnen aufrecht erhalten werden. Der Verkehr litt auch unter der Erſchwerung der Erlangung der Einreiſebewilligung für das beſetzte Gebiet. Der Auslandverkehr mit der Schweiz und Holland war faſt vollkommen abgeſchnitten, und erſt gegen Ende des Jahres konnte durch Umleitungen und Führung mit neuen Linien ein an⸗ nehmharer Erſatz geſchaffen werden. An Stelle des normalen Weges nach Holland, Mannheim—Ludwigshafen—Köln—Emmerich—Rotter⸗ dam brachte die Umleitung Mannheim—Frankfurt—Kaſſel—Pader⸗ Fßc eine Kilometer · erenz von ilometer; Mannheim—Schwetzingen—0 Baſel—Mailand und Umleitung Mannbeim— Pfurgelm.-Hmmen. dingen—Donaueſchingen—Freiburg— Baſel—Mailand 151 Kilometer Diffevenz.,„Mit der beſchleunigten Perſonenzugsverbindung nach Nürnberg über Neckarelz—Crailsheim wurde ein ſchon lange ge⸗ hegter und oft vertretener Wunſch endlich erfüllt. In verſchiedenen Eingaben erſuchte der Verein um Verbeſſerung des Sonn⸗ tags-⸗ und Ausflugsverkehrs auf den Bergſtraße⸗ Neckartal⸗ und Odenwaldſtre cken und wies erneut auf das ſchlechte Zugmaderial der Main⸗Neckarbahn und auf die läſtigen Stillager in Friedrichsfeld und Heidelberg hin. „Im Jahre 1925 waren wir bezüglich Schlafwagen ſehr un⸗ günſtig geſtellt. Zu Beginn des Berichtsjahres lief von Mannheim nach Berlin ein Schlafwagenpaar in den Zügen D 101/5 und D 6/102. Der Mannheimer Schlafwagen wurde in dem ellzug D 75 ab Mannheim mitgeführt und in Frankfurt dem Schla n⸗ zug nach Berlin angefügt. Dieſes afwagenpaar Mannheim⸗ Berlin und Berlin annheim fiel wegen Kohlenmangel ab 9. Februar 1923 aus. Als Erſatz für den ausgefallenen Schlafwagen wurden uns am 9. Februar 5 Betten in Zug d 1 ab Heſdelberg ge⸗ geben. Die Anzahl der Betten wurde am 18. Mai nach mehrerer an die Reichsbahndirektion auf zehn erhöht. Am 1. Jun wurde das Schlafwagenzugspaar D 287/38 Mannheim⸗Würzburg⸗ Berlin wieder eingelegt. Männheim hatke von dieſem Zei t· an einen ganzen Schlafwagen mit 20 Betten ab Mannheim und außer⸗ dem noch 10 Bettplätze in Zug Dd 1 über Frankfurt. Ohne vorherige Mitteilung erfolgte am 6. November die Einſtellung der Züge D 237. 238. ee hatte ſomit nur 10 Bettplätze ab Heidelberg im D 1, bezw Frankfurt a. M. Erſt im Jahre 1924 wurde mit Ein⸗ ſtellung der Züge D 45/46 Karlsruhe—Mannheim—Frankfurt—Ber⸗ lin ein Schlafwagen(20 Bettplätze) Mannheim zugeſprochen. Unſere Selpoteer dac ne dgen fi 0 ee e und htſchnellzügen für Mann u erhalten, waren bis⸗ her, trotz vielfacher Eingaben, erfolglos. e Die mit dem Bad. Verkehrsverband veranſtalteten Sonder⸗ züge nach dem Schwarzwald und Bodenſee uten großer Beliebtheit. Der Andrang war ſo ſtark, 805—— e reiſeluſtigen Perſonen ſchränkung der Teilnehmerzahl längſt nicht berückſichtigt werden Unter den Fahrgäſten herrſchte trotz n sverein n eln und 1 onderzüge Ende Juli und Auguſt nach den Nordſee⸗ bädern, Berlin, Schndeh„Bodenſee und München wurden voll gusgenützt. Bezüglich der Fahrpreiſe es ein Novum, das eine Unmenge von Arbeit mit ſich brachte, die dauernden Preisünde ⸗ rungen, die durch die Geldentwertung verurſacht wurden. Im An⸗ fang des Jahres ging es noch einigermaßen glimpflich zu; dann aber brachte jeder Monat eine Aenderung, und ſchließlich häufte ſich die Zahl dieſer Erhöhungen, daß im November nicht weniger als 16 Aenderungen zu verzeichnen waren. Die Folge war eine un r0 Arbeit, die in anerkennenswerter Weiſe durch die Angeſtellten des kommt. Knapp und rein ſachlich wird Tat ndarſ Werken gegeben. Sie ſind und wollen nichts anderes ſein als In⸗ ventare in des Wortes eigenſter Bedeutung: Beſtandsaufnahmen. Aber gerade das macht ſie beſonders werkvoll und überſichtlich. Manche verblaſſende Erinnerung an eine Brücke, ein Tor, eine Kirche. an ein ſeltſames altes Haus oder eine verfallende Burg, die in un⸗ ſerer Kinderzeit oder als Sommerfriſchen⸗ und Reiſeeindruck ſich dem Gedächtnis einprägte, kann durch ein Nachſchlagen in dieſen Büchern wieder feſt und ſicher vor uns ſtehen und doppelt an Bedeutung gewinnen. Wie ein großes, feinmaſchiges Netz ſpannt ſich 255 allge⸗ meine Kunſtinventariſation über ganz Deutſchland von Holſtein bis Baden, von der Pfalz bis zur Oſtmark. Die meiſten der vielen Bände jedes Landes ſtehen in der Bibliothek der Kunſthalle. Es iſt ein großer und koſtbarer Beſitz, von dem viel zu wenig Gebrauch ge⸗ macht wird. Immer wieder erfährt er eine Vervollſtändigung, wenn von dem einen oder anderen der deutſchen Staaten ein neuer Band, die Inventariſation der Kunſtbeſtände eines Amtes oder Land⸗ kreiſes he wird. findet ihre Würdigung, wenn ihr k i B. —— in 8. kleinen Bände Dehios Hinweiſe auf die in Stadt und Land und ihre geſchichtliche und ſtiliſtiſche utung. Die illu⸗ ſtrierten Städtemonographien tun es in ausführlicherer und durch ihre vielen Bildbeigaben beinahe liebenswürdigeren Weiſe. Für kaum eine der größeren Städte Deutſchlands und des Auslandes wird man vergeblich eine Beſchreibung in gaſen Bücherei ſuchen. Wieder andere Werke ſchildern e end deutſche Volks⸗ ſtämme und Landſchaften oder greifen, intereſſante Kunſtzentren heraus, um ſie eingehend zu behandeln. In den vergangenen Jahren ſind auffallend viel Reiſebücher ge leſen worden, 1515 ſalls als werde damit ein Ausweg aus durch finanzielle und politiſche Begrenzung eng gewordenen Umwelt. In jenen Zeiten der ſchwerſten finanziellen Nöte und 11 war ja auch ein längeres Sichloslöſen von Alltag und Arbeit für eine Wanderung oder Reiſe den meiſten Menſchen nicht möglich. Da wollte man wenigſtens in Gedanken ſeiner Reiſeluſt freien Lauf geben. Daß gerade damals die Vortragsreihe des Freien Bundes: „Italieniſche Reiſe“ beſonders lockte und die neu erſchienenen ge⸗ ſammelten Reiſebrieſe Lichtwarks ſo begierig geleſen wurden, ſchlen wie eine Verkörperung des Verlangens, die räumlichen Grenzen zu weiten. Seither iſt manches wieder leichter geworden und unſere nähere und fernere Welt öffnet ſich gleichſam von neuem unſeren Wünſchen. Aber da man jetzt auf einer Reiſe noch mit jeder Stunde rechnen muß, wird man gut tun, nicht nur äußerlich, ſon⸗ dern auch geiſtig ſorgfältige Reiſevorbereitung zu treffen. Für das Verſtehen der Natur wird es kaum möglich und auch nicht wün⸗ ſchenswert ſein, eine Anleitung zu geben, aber wieniel näher rücken Land und Leute, Städte, Schlöſſer, Kirchen und Muſeen, wenn durch von der Reichsbahn geführten Bureaus geleiſtet wurde. Die amtlichen Vorſchriften waren nicht In noch knapperer Art aber mit ſouveräner Sicherheit geben die auf der und Gottesfreude immer glücklich, und das Hamſtern von Fahrſcheinheften wurde zur Mode, bis die Eiſenbahnditektion im Junt einen Riegel vorſchod und bei Fahrpreiserhöhungen die Gültigkeit der Fahrſcheinhefte wie bet den Fahrkorten beſchränkte. Verſchiedene Sonntags⸗ u. Gabel⸗ karten für die Ausflügler und Erholungsbedürftigen wurden neu aufgelegt. Der Verkehrsverein wirkte neben den Wanderſportver⸗ einen bei der Neuauflage von Karten, die ſpeziell für Mannheim in Betracht kommen, mit. Die Unzulänglichkeit des Mannheimer Hauptbahn⸗ hofes war Gegenſtand nicht nur zahlreicher Zeitungsartikel, ſon⸗ dern auch wiederholter Beſchwerden, die an den Verkehrsverein ge⸗ richtet waren. Auf das ſtändige Drängen der Stadt, die dabei im Einvernehmen mit der Handelskammer und dem Verkehrsverein vor⸗ ging, hat ſich die Reichsbahndirektion Karlsruhe ſchließlich doch ent⸗ ſchloſſen, größere Veränderungen im Hauptempfangsgebäude vorzu⸗ nehmen. Das Gebäude erhält im Weſten(Ludreigshafener Seite) einen größeren Anbau, der einer Schalterhalle für Sonder⸗ karten(Sonntags⸗, Schüler⸗, Sonderzugs⸗ uſp. Karten) dienen ſoll, mit Ein⸗ und Ausgängen zu und von den Bahnſteigen. Im Oſten (Heidelberger Seite) wird ein etwa gleich großer Anbau errichtet, durch den künftig der Hauptausgang führen ſoll. Weiterhin— freilich noch nicht im Jahre 1924— ſind ge⸗ plant: Heraufführung des Oſttunnels im Warteſaal erſter und zweiter Klaſſe, des ſpäteren Hauptausgangs⸗ und Verbreiterung dieſes Tunnels, gründlicher Umbau der Aborkanlagen und kleinere Vorbauten an der Faſſade in der Mitte und an den beiden Sei⸗ ten, um für verſchiedene Zwecke Raumvergrößerungen zu erzielen. Auf Anregung des Verkehrsvereins wurden die bisher auf dem erſten Bahnſteig aufgeſtellten Orientierungstafeln über Abgang und Ankunft der Züge in die Vorhalle verſetzt, die Richtungstafeln bekamen günſtigere Aufhängeplätze und auf den Ausgängen wur⸗ den elektriſche Uhren angebracht. Die erwähnten, gewiß anerken⸗ nenswerten Verbeſſerungen werden dem Publikum, wenn ſie voll⸗ ſtändig durchgeführt ſind, wirkliche Erleichterungen bringen, doch können ſie nicht die Tatſache aus der Welt ſchaffen, daß der Mann⸗ heimer Bahnhof überhaupt im Laufe der Jahrzehnte viel zu klein eworden iſt und daß deshalb ein völliger Neubau mit der Zeit angeſtrebt werden muß. Ein von Stadtbaudirektor Eiſen⸗ lohr entworfenes Generalprojekt ſcheint dafür eine ausgezeich⸗ nete Grundlage abzugeben und auch bei der Reichsbahn Ge⸗ fallen zu finden. Der Verkehrsverein wird ſich auch ferner der Sache mit Eifer annehmen. Reiſebureau um Schluß möchten wir nicht unterlaſſen, noch einige Zah⸗ len über den Verkehr und die Tätigkeit des Reiſebureaus zu er⸗ wähnen. Bei der großen Beſucherzahl ließ ſich allerdings eine ge⸗ naue Statiſtik nicht mehr führen. Stichproben, die an einigen Ta⸗ gen von uns gemacht wurden, können nicht verallgemeinert werden. Doch darf 586 ſein, daß die Notwendigkeit unſerer Einrichtung durch die große Inanſpruchnahme auch im Berichtsjahr voll bewie⸗ 5 wurde. Seit 1918 ſind wir Vertretung des Mitteleuropäiſchen eiſebureaus. Wir verausgabten rund 60 000 Fahrkarten an un⸗ erem Fahrkartenſchalter; 14 400 Rundreiſehefte, darunter viele uslandshefte, wurden zuſammengeſtellt, 8 200 Reichsbahn⸗ und Schlaſtoe e geſellſch aft o. auft Wlleherfe 15 ne afwagengeſe verkauft. eberſeepaſſagen na merika and Aſten wurden vermittelt, Auskünfte über Reiſen und Fahr⸗ plan erteilt. Trotz des geſteigerten Umſatzes konnte der Betrieb nur durch alleräußerſte Sparſamkeit und Einſchränkung aufrecht erhalten werden. Nitee wurden im Bureau verkauft Monats⸗ karten und Wochenhefte für die Straßenbahn, Theater⸗ und Kon⸗ zertkarten. Führer, Pläne und Proſpekte von Mannheim und aus⸗ wärts wurden abgegeben und über Mannheim ſchriftliche und mündliche Auskunfk erteilt. Während verſchiedener Tagungen war ein Fremdenzimmernachweis eingerichtet. 13* rr ſe FJremdenverkehr 19 1928 ſtiegen in ſeſen deh 89 411 Fremde ab gegen 115 894 im Jahre 1922. Aus dieſen Zahlen geht deutlich hervor, welch un⸗ geheuren Rückſchlag der Fremdenverkehr im vergangenen — — + ‚ en eeee Schokolade Ten eeeedrN0 88 AM Seqr. 1778. [das Wiſſen um ihr Werden und ihre Bedeutung ein 8 iſer ge⸗ eben wird. Ein ſolches Vor⸗— Mit⸗— und Nacher teiſe kann ſich zu einem ganz ſtarken, geradezu künſtleriſch ſelb⸗ ſtändigen Erlebnis zuſamm ee far das Emglehe einen 92995 en Hur eeng and bewuß t.Schul 9 größer ber en ung es Triebe nach der Ferne wirklich etwas wie eine neue„Kunſt zu reiſen“— 5 wickeln. H. KR.F. Theater und Muſik „Guraufführung eines Myſteriums von Calderon. Die Bay⸗ riſche Landesbüßme, Spielgruppe Augsburg, brachte als letzte Urauffüßhrung dieſer eit„Daz Welttheater“, ein in Vee dar von CEalderon, Eichendorff in ſchönen deutſchen nachgedichtet hat. Das Werk iſt eins der Fron⸗ leichnamsſpiele des frommen Dichters, eines jener Stücke, die am vor dem König, ſeinen Granden und allem Volke ſuf öffentlichen Plätzen in allem Prunk dargeſtellt wurden. Gott⸗ rater ſäßt von ſeinen Dienern der Welt die Ungeborenen zu vor⸗ itigem Lebens⸗Theater erwecken und mit den Attributen ihrer äberen Lebensrolle ſchmücken. So treten ſie als König, Reicher, Weiſer, Landmann und Bettler auf, das Weib aber wird zur „Schönheit“. Und leben in den ihnen zuerkannten Rollen die ihnen beſtimmte Zeit, vom„Geſetz der Gnade“, das ihnen neben dem Herrn und der Dame Welt zuſchaut, jeweils ermahnt, an Gott zu denken. Als aber ihre Zeit um iſt, da erkenen ſie ihre Fehler und bereuen. So wird ihnen Gnade: dem Bettler, weil ſeine Zeit ja jen⸗ ſeits des Grabes beginne, dem Weiſen, weil ſein Leben Gottesdienſt geweſen ſei, dem Landmann, der Schönheit und dem König als Bußferkigen. Nur der Reiche wird zurückgeſtoßen. Der Materialismus hat mit der ewi Seligkeit nichts gemein.— Dieſes Spiel iſt ein hohes Lied geiſtlicher Zuverſicht, feierlich und mit Gl! sinbrunſt vorgetragen Seine Darſtellung in Augsburg war die beſte Leiſtung die ich von der Landesbühne bisher geſehen habe. Dr. Günter, der Regiſſeur, ſtellte es auf die dreiteilege Myſterienbühne und ſtimmte die Darſtellung auf den Ton feierlicher Getragenheit, ohne die Charakteriſtika der unterſchiedlichen Figuren zu vernachläſſigen. Als treffliche Sprecher zeigten ſich Boris Schirrmann und Frau Hertha Wild. Heinz Langer. Theaterrundſchau. Karl Strecker, der bekannte Ver⸗ liner Kritiker, wurde vom Herbſt ab als Dramaturg für die Rein⸗ hardt⸗Bühnen verpflichtet.— Die Stadt Friedrichshafen wird am Ufer des Vodenſees noch in dieſem Sommer ein Frei ⸗ lichttheater errichten, das am 15. Auguſt mit der Urauffüh⸗ rung des Volksſtückes„Frau Wendelgard“ von dem heimiſchen 4. Seite. Nr. 277 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 17. Jun 182— 8 Jahre genommen hat; er war hervorgerufen nicht nur durch den Währungsverfall, ſondern auch durch die irrig verbreitete Meinung von der Beſetzung Mannheims, und ferner durch die verſchiede⸗ nen, den Wirtſchaftsverkehr ſchwer ſchädigenden Verkehrsſperren. Wir nahmen wiederholt Stellung zu den Mißſtänden, die ſich aus dem Eingehen verſchiedener Hotels und Gaſtwirtſchaften bezüglich der Unterbringung und Verpflegung von Fremden ergaben. Mitgliederſtand Der Verein zählte 1923 920 zahlende Mitglieder. Städͤtiſche Nachrichten Rreisverſammlung Im Bürgerausſchußſaal tagte geſtern Nachmittag die Kreisver⸗ ſammlung des Kreiſes Mannheim. Der Vorſitzende des Kreisrates, ör Lintz⸗Mannheim, würdigte nach Begrüßung der Ver⸗ ing, insbeſondere des Landeskommiſſars Hebting als Ver⸗ treter der Staatsbehörde, die hohen Verdienſte des Geh. Regierungs⸗ rates Steiner, der nach dem alten Statut des Kreistages die Verſammlung einzuberufen und zu leiten hatte. Er ſei nicht bloß Vertreter der Staatsbehörde, ſondern auch ſtets ein wohlmeinender Berater geweſen. Insgeſamt ſind 48 Mitglieder des Kreistages an⸗ weſend. Die Bürowahl ergibt die Berufung des KM. Arnold als erſten, KM. Noll⸗Neckarau als zweiten Vorſitzenden, Oberbürger⸗ meiſter Hügel⸗Weinheim und Ludwigs⸗Mannheim zu Bei⸗ ſitzenden. KM. Arnold, der nunmehr den 1 51 übernimmt, ge⸗ denkt der 25jährigen Tätigkeit des Kreisſekretärs eiden und zollt ihm Dank und Anerkennung für ſeine Dienſte. Als erſter Gegenſtand der Tagesordnung wird die auf Grund der neuen Verfaſſung der Kreistage feſtzuſetzende Geſchäfts⸗ ordnung beraten. Der Entwurf ergibt keine weſentlichen Be⸗ anſtondungen. KM. Elbs verlangt nach der nunmehr überwun⸗ denen Inſtatton, die eine Preisgabe und Schmälerung der Rechte der Kreistage mit ſich brachte daß dieſer Periode wieder eine volle Einräumung der Selbſtverwaltungsrechte dieſer Körperſchaft zu folgen habe. Die Not der Zeit weiſe den Vertretern der Kreiſe weit wichtigere Aufgaben zu als früher. Dieſe könnten ſich keines⸗ wegs mit dem von der Regierung eingeſchlagenen Wege zufricden eben. Schon vor 30 Jahren habe die Stadt Mannheim der Für⸗ ſorge für die Unbemittelten ihre volle Aufmerkſamkeit zugewendet und habe anderen Städten gegenüber vorbildlich gewirkt. Um ſo befremdender ſei es, da die badiſche Regierung die Kreistage mit den Ausführungsbeſtimmungen zur neuen Kreisordnung völlig an die Wand drücke Man habe den Kreistagen völlig die Hände ge⸗ bunden, die doch ſeither wirklich praktiſche Arbeſt geleiſtet hätten. Im Weiteren begründet der Redner die Anträge der ſozialdemokra · liſchen Fraktion auf Bewilligung von 50 Pfg. pro Tag für er⸗ holungsbedürftige unbemittelte Kinder und 10 Mark Erziehungsbei⸗ trag für bedürftige Witwen, die nach dem alten Statut jeweils am 1. Oktober zur Auszahlung gelangten. Von den 30 000 Schlilkin⸗ dern Mannheims ſeien ein Drittel erholungsbedürftig, aber man könne nur 1400 Kindern die Wohltat einer auswärtigen Erholungs⸗ ſtätte gewähren. Für die Durchfüh des erſten Antrags ſind 40 000 Mark, für den zweiten 42 600 Mark erforderlich. Da nach Mitbeilung des Vorſitzenden und des Kreisratsmitgliedes Moll⸗ Mannheim die Angelegenheit am nächſten Samstag auf der Kreis⸗ vertreterverſammlung in Karlsruhe zur Sprache kommt, ſo werden dieſer die Anträge als Material überwieſen. Der Antrag der ſozialdemokratiſchen Fraktion auf Bemeſ⸗ ſung der Aufwandsentſchädigung für die Kreis⸗ tage auf 8 Mark wird angenommen. Bei dem Berichte über Kreisſtraßen und reiswege wird der Antrag des Kreisrates, der Gemeinde Lützelſachſen zu den Koſten der Verbeſſe⸗ rung des Kreisweges Nr. 21 innerhalb Ortsetters ein Zuſchuß von Mark zu bewilligen, angenommen, ferner werden drei dem eisverbande gehörige Parzellen der Gemeinde Wallſtadt unent⸗ geltlich als Eigentum abgetreten. Dder Hauptvoranſchlag ſchließt ab in Einnahme mit 470 000 Mark in Ausgabe mit 680 000 ark. Durch Kreisſteuern ſind aufzubringen 210 000 Mark. KM. Beckerer⸗Friedrichsfeld will den Ertrag der ſich aus der dritten teuernotverordnung ergebenden Einnahmen aus der Beſteue⸗ rung der Autos, die den Ländern überlaſſen wird, völlig den Kreiſen für Unterhaltung der Straßen zugewendet wiſſen. Nach dem Berichte des KM. Elbs werden die Rechnungen der verſchiedenen Fürſorgeanſtalten in Ordnung befunden und es wird der Rechnungsſtelle Entlaſtung erteilt. Wehner⸗Mann⸗ heim bemerkt, daß die Beſchwerden über die Kreispflege⸗ und Jedermann Anſtalt Weinheim nunmehr behoben ſelen 1255 Angehörigen vertrauensvoll der Anſtalt überweiſen könne. M. Oberbürgermeiſter Hügel⸗Weinheim macht Einwendungen über die Eimmahmerückſtände die ſich Anfangs ril auf rund 200 000 Mark ſtellten und an denen die Sdadt mheim mit 104 000 Mark partizipiert ſei. Hierüber entſpinnt ſich eine längere Debatte, in der der Vorſißende des Kreisrats, Direkror Lintz. der Stadtkaſſendirektor von Mannheim Röderer und Wolf.⸗Manm⸗ heim den Standpunkt des Kreisrates über die hohen Rückſtände der Stadt Mannheim rechtfertigen. Gegenüber einem Antrage Wolf⸗Mannheim erwidert KN. Bröckel⸗Hockenheim, der Kreisrat werde ſtets Anträgen aus handwerklichen Kreiſen auf Unterſtützungen für Ausbildung ſn Fach⸗ ſchulen Berückſichtigung nicht verſagen. Der Antrag des Kreis⸗ rats, daß die 1923 geleiſteten Vorauszahlungen und Zuſchläge als Kreisſteuer für 1923 zu gelten haben, wird angenommen, ebenſo der Antrag auf Verzichtleiſtung hinſichtlich der Nacherhebung einer Kreisſteuer von nicht Vorauszahlungspflichtigen. Ferner wird der Hauptvoranſchlag genehmigt und die Erhebung einer Kreisſteuer von 1,4 Pfenmig von je 100 Mark Steuerwert beſchloſſen. Bei dem Punkte Wahlen wird anſtelle des ausgeſchiedenen Kreisratsmit⸗ gliedes Reinhardt, Realſchuldirektor Weis⸗Schwetzingen gewählt. In den Sonderausſchuß für Hagelverſicherung werden berufen: Altbürgermeiſter Ding⸗Edingen, Vaumeiſter Franz Sieber⸗ Neckarau als erſter bezw. zweiter, Vorſitzender, ſerner als deren Stellvertreter Baumeiſter Adam Lutz⸗Weinheinm und Architekt —.— Ludwig⸗Mannheim. Die übrigen Ausſchüſſe bleiben wie ſeither. Jahresverſammlung des Kreiſes IVdes Deutſchen Buchoͤrucker⸗vereins Beſichtigung der Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof und der Papyrus-.G. Es war naheliegend, daß die Teilnehmer an der hieſigen Tagung des Kreiſes I des Deutſchen Buchdrucker⸗Vereins, ſoweit ſie nicht ſchon die Heimreiſe angetreten hatten, zwei nahe verwandten Betrieben, der Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof und der be⸗ nachbarten Papyrus⸗A.., einen Beſuch abſtatteten. In Sonder⸗ wagen der elektriſchen Straßenbahn wurde geſtern vormittag kurz nach halb 9 Uhr die Fahrt nach dem Waldhof angetreten. In einem der Speiſeſäle der Zellſtoff⸗Fabrik begrüßte Direktor Otto Clemm die„Jünger der ſchwarzen Kunſt“ mit herzlichen Worten. Er wies auf,das nahe Verwandtſchaftsverhältnis der Zellſtoff⸗ und Papier⸗ Erzeugung eigerſeits und der Buchdruckerkunſt andererſeits hin und betonte, daß beide Teile im großen und ganzen immer mit einander gut ausgekommen ſeien, weil ſie in ihren Spitzenorganiſationen an einem Strang ziehen. Die deutſche Zellſtoffinduſtrie weiß, daß ſie auf das Blühen und Gedeihen der Papierfabrikation angewieſen iſt, und die Buchdruckereibeſizer müßten Wert darauf legen, daß dieſe zwei Induſtriezweige Beſchäftigung haben. Möge die Beſichtigung dazu beitragen, die Einſicht zu vertiefen, daß man mehr denn ſe aufeinander angewieſen ſei. Ein auswürtiger Teilnehmer an der Beſichtigung, die in drel Gruppen unter Führung leitender Perſön⸗ lichkeiten vorgenommen wurde, dankte im Namen der verſammelten Damen und Herren für die Bereitwilligkeit, Einblick in den Pro⸗ duktionsgang der beiden Werke nehmen zu laſſen. Die Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof iſt eine Sulfitzellſtoffabrik. Das Rohprodukt zur Herſtellung des Sulffitzellſtoffes iſt Fichtenholz, das vor ſeiner Verarbeitung mit der Schälmaſchine von Borke und Baf befreit wird. Um den nachfolgenden Kochreagenzien eine möglichſt große Angriffsfläche zu bieten, wird das ſauber geſchälte Holz durch Hackmaſchinen zerkleinert. Es erfolgt hierauf durch Sortiertrom⸗ meln eine grobe Ausſortierung der Aeſte und Unreinheiten vom anhaftenden Staub, Sand und dergl. mehr. Das ſo geſichtete Holz wird durch Elevatoren in die über den Kochern befindlichen Vorrats⸗ ſilos transportiert und von hier aus nach Bedarf in die Kocher ge⸗ füllt. Der tägliche Holzverbrauch beläuft ſich auf etwa 1800 Nm. Dieſe werden in 28 Kochern bis zu 20 Tonnen Inhalt durch Ein⸗ wirkung von Dampf und Sulfitlauge aufgeſchloſſen. Die zum Kochen des Holzes erforderliche Sulfitlauge wird durch Verbrennen von Schwefel oder Abröſten von Schwefelkieſen, wodurch gasför⸗ miges Schwefeldioryd entſteht, durch Einwirkung dieſer S0⸗Gaſe auf Kalk in Gegenwert von Waſſer hergeſtellt. Dieſe Reaktion ſpielt ſich in 16 mit Kalkſteinen gefüllten 45 Meter hohen Türmen ab, wobel die vom Röſt⸗ oder Schwefelofen kommenden Gaſe vor⸗ her intenſiw gekühlt werden. Die ſo hergeſtellte Kochlauge wird in großen Gruben geſammelt, durch Abſetzenlaſſen geklärt und den Kochern durch Pumpen nach Bedarf zugeführt. Nach fertiger Kochung werden die während des Kochprozeſſes in Löſung gegangenen Holzinkruſten oder Ligume, wie Harze, Zucker ete., aus dem Zellſtoffkochgut entfernt und in einer ange⸗ gliederten Spritfabrik auf Alkohol verarbeitet. Das durch den Kochprozeß gewonnene wertvolle Zellſtoffprodukt wird ſodann zu ſeiner Veredelung in Waſch⸗ und Sortiermaſchinen aufbereitet, Zu dieſem Zweck wird der Zellſtoff zur Entfernung der ſpeß. ſchweren Unreinheiten durch Sortierapparate verſchiedener Kon⸗ ſtruktion geſchickt. Der ſo peinlichſt gereinigte Stoff wird darauf in 40 großen und kleinen Bleichern auf den gewünſchten Weißegrad mit Chlorkalk(Hypochlorit) gebleicht und nach abermallgem Waſch prozeß und feinſter Nachſortierung auf 8 Zellſtoffmaſchinen entwäſ⸗ ſert, getrocknet und in gewünſchte Formate geſchnitten. Durch hydrarl⸗ liſche Preſſen zu Ballen gepreßt und verpackt, wandern ſo täglich ca. 28 Waggon Zellſtoff in Eiſenbahnwagen und Rheinkähnen aus der ffabrik, um in Papierfabriken zu feinen und feinſten Papieren und Kunſtſeiden verarbeitet zu werden. Zur Bewältigung dieſer Produktlon werden täglich 5000 K. W. eſektriſche Energie und 130 000 Kg. Dampf in der Stunde benzdtigt. Dieſe Dampf⸗ und Kraſtmerigen werden in entſprechenden Dampf⸗ und Kraftkeſſelanlagen erzeugt, wozu etwa 40 Dampfkeſſel und meh⸗ rere Turbinen und Dampfmaſchinen aufgeſtellt ſind. Um die in der Fabrikation anfallenden unpermeidlichen Abfälle und Fang⸗ ſtoffe, die durch große Fangſtoffanſagen aus den Abwäſſern der Fabrik zurückgewonnen werden, wieder zu verwenden, iſt eine Papierfabrik angegliedert, die dieſe anfallenden Abfallſtoſfe zu Einſchlag⸗ und Packpapier verarbeitet Für Inſtand⸗ Dichter Eduard De durch die Württembergiſche Volks · bühne eröffnet werden ſoll. Die Württembergiſche Volksbühne be⸗ imnt mit dieſer Aufführung dle 7* Spielzelt. 4 wird in⸗ 15 einen Einſchnitt in ihrer Täligkeit als Landesbühne dei leinen Städte Württembergs bilden, als ſte durch die Perſonal⸗ union ihres neuernannten künſtleriſchen Lelters Herbert Maiſch, dem bisherigen Spielleiter am Stuttgarter Landestheater, der nominell weiter in dieſer Poſition bleibt, eng mit der Landes⸗ bühne der Hauptſtadt litert wird. Finanziell freilich kann ihre Ein⸗ beziehung noch nicht erfolgen. Der Ausbau der Friedri fener —— wird durch den bekannten techniſ Vorſtand der andesbühne, Pils, überwacht. Der Beginn mi allſee Heimat⸗ ſpiel aus der Sage des alten Buchhorn 0 rogrammatiſchen Charak⸗ ters: Maiſch will vor allem das Volks wie Rafmund. Anzen⸗ rüber, Neſtroy pflegen— Dr. Hoffmann⸗Harniſch, der berregiſſeur des Schauſpiels am Württbg. Landestheater Stutt⸗ art, iſt vom Burgtheater⸗Direktor Herterich derufen worden, im ufe der Sommermonate in Mariazell im Rahmen der dor⸗ iigen Myſterienſpiele mit dem Perſonal des Burgtheaters ein Apoſtelſpiel, ein Liebfrauenſpiel und das Spiel von edermann“ in der alten Kölner Faſſung zu inſzenieren.— Ka pellmeiſter Straſſer, der bisherige Dirigent der Berliner Großen Volks⸗ oper, wurde als erſter Kapellmeiſter an das Stadttheater in Kiel berufen.— Zum erſten Kapellmeiſter des Oldenburger Lan⸗ destheabers wurde Werner Ludwig von dem Vexeinigten Stadt⸗ theater Duisbarg⸗Bochum ernannt.— Schon por dem Kriege wollte man in Münſter ein neues Stadttheoter bauen. Der Plan konnte während der letzten Jahre natürlich nicht zur Aus⸗ führung gelangen. Jetzt aber denkt man ernſtlich daran, die Unter · —— für den Bau eines neuen Theatergebäudes in ſüsſter zu ſchaffen. Neuerdings iſt in Münſter dem Thegter auch die Oper angegliedert worden. Eventuell ſoll das alte Haus er⸗ halhen bleiben, in einem der Theater würde dann Schauſpie und in dem anderen Oper geſpielt werden— Von Dr. Ludwig Ber⸗ ger. der kürzlich mit der Uraufführung ſeines Schauſpiels„Saul“ in Darmſtadt einen beträchtlichen Erfolg erzielte, erſchien ſoeben das Lu'ſwiel„Der goldene Schnitt“, das von Max Reinhardt zur Hraufführung an ſeiner neuen Bühne in Berlin am Kurfürſten⸗ damm erworben wurde. An der Uraufführung beteiligt ſich ferner das Schauſpielhaus Frankfurt a, M. und die Kammerſpiele in München.— Sämtliche Vorſtellurgen der Bayreuthet Bübnenfeſtſpiele, die nach zehnjähriger Unterbrechung am 22 Jum wieder aufgenommen werden, ſind bis auf den letzten Platz aus⸗ verkanft. Dabei wird die Nachfrage nach Eintrittskarten täglich ſtürter Da eine Erweiterung des Spielplans über die vorgeſehenen 20 Prtee gaen nicht beaßſichtigt iſt, ſo haben nur Vormerkungen au“ perückkommende oder nachträglich wieder abbeſtellte Karten einige Ausſicht auf Berückſichtigung.— Leopold Jeſſner hat ein Drama„Fahrt nach der Südſee“ von Bernhärd Blume zur Uraufführung im Berliner Staatstheater ange Runſt und Wiſſenſchaſt flieine Chronik. Freiherr Max v. Heyl und Freifrau Doris p. Heyl haben Ihre Sammlung von Gemälden Arnold Böcklins der Stiadt Darmſtadt geſchenkt mit der Beſtimmung, daß ſie dauernd im Landesmuſeum aufbewahrt werden. Dort befinden ſich bereits 76 Handzeichnungen, Aquarelle und ein Selbſtbildnis Böck⸗ lins von denſelben Stiftern. Hiazu kommen jetzt noch 11 Gemälde. — m Oktober des vergangenen Jahres, als es ſämtlichen deutſchen Schriftſtellern zum Erbarmen ſchlecht ging, hatte der öſterreichiſche Staat eine Hilfsaktion für die notleidenden deutſchen Schriftſteller und Künſtler eingeleitet. Das Ergebnis dieſer Sammlung iſt am 20, Mai abgeſchloſſen worden. Im ganzen wurden geſpendet 382 486 580 öſterreichiſche Kronen, 20 Lel, 7 Dollars, 20 tſchechiſche Kronen, 12 Lire und 200 ſchweizeriſche Franken, dazu noch etliches deutſches Papiergeld, das überhaupt nicht in Frage kommt. Der Betrag der Leis, Dollars, iſchech. Kronen, Lires und ſchweizeriſchen Franken macht zuſammen noch nicht 300 Mark aus. Der Betrag in öſterreichiſchen Kronen ergibt die Summe von ungefähr 22 000 M. In Oeſterreich ſelbſt ſieht man wenigſtens den guten Willen. Inzwiſchen haben ſich die Verhältniſſe für die deutſchen Schriftſteller einigermaßen gebeſſert, aber immerhin zeigt die Sammlung deutlich, wie wenig Hilfe die deutſche Kunſt vom Ausland zu erwarten hat. — Auch die Stadt Salzburg hat den Komponiſten Richard Strauß aus Anlaß ſeines 60. Geburtstages zum Ehrenbürger ernannt Die Stadt bereitet außerdem eine große Richard⸗Strauß⸗ Feier vor.— Dr. Richard Strauß hat dem Stedtrat von Mün⸗ chen den Dank für die außerordentliche Ehrung durch die Verleih⸗ ung des Ehrenbürgerrechts ausgeſprochen, ſich in das Ehrenbuch der Stadt eingetragen und zugeſagt, das Manuſkript eines ſeiner Werke für das Goldene Buch der Stadt zu ſtiften— Der baltiſche Heimatdichter Chriſtoph Mickwitz iſt in Reval im Alter von 74 Jahren geſtorben Mit ihm iſt eine der bekannteſten Perſönlich⸗ kelten, zugleich wohl der bedeutendſte Publiziſt der baltiſchen Lande dahingegangen, einer jener Aufrechten der alten Generation, denen die Liebe zur Heimat in allen Wechſelfällen und Nöten des wandel⸗ baren vpolitiſchen Schickſals Leitſtern und Richtſchnur ihres geſamten Schaffens geweſen iſt.— Die Kammer bildender Künſtler in Wel⸗ mar wendet ſich in einem ſcharſen Proteſt gegen die Thüringer Staatsregierung wegen der Hergabe des Weimarer Parkes zu einer außerordentlich umfangreichen Vieh⸗ und Landwirtſchafts⸗ ausſtellung. Ist K 5 1 25 ind haltung des Maſchinenparkes bezw. der ganzen Werkeinrichtung ſin ausgedehnte Reparaturwerkſtätten vorhanden. Die nahezu dreiſtündige Beſichtigung, bei der der Produktions“ prozeß in allen Stadien auf das genaueſte verfolgt werden an beſtätigte, daß die Zellſtoffabrik, die 30 Prozent der geſamten 17 ſchen Zellſtoffproduktion liefert, ein auf das modernſte einger o, tetes Weltunternehmen iſt. Die Spezialmaſchinen, die den für Papierfabrikation notwendigen Zellſtoff erzeugen, ſind allein Sehenswürdigkeit. Als alle Bauten in Augenſchein genomme waren, begab man ſich zur Papyrus⸗ A.., wo, wie mitgeten die Fabrikation von mehrfarbigem Einſchlag⸗ und Packpapier et folgt. Auch hier gewann man ſehr lehrreiche Eindrücke. 1 halb 1 Uhr wurden wieder die Sonderwagen beſtiegen, die die Aus flügler in das Waldhofer Induſtriegebiet in die Stadt zurügbrach. ten. Ein Ausflug auf die Molkenkur, der vom ſchönſten Wetter begünſtigt war, gab nachmittags Gelegenheit zu einem Abſchiedstrunk. A Ueber das Mittagsmahl, das am Sonntag im Anſchluß an die Verhandlungen in der Wandelhalle des Roſengartens 0 genommen wurde, iſt noch zu berichten: Direktor Ferd. Hen hatte für ſeine Begrüßungsanſprache in ſinniger Weiſe das Mo 1e gewählt:„s iſt Roſenzeit!“ Das bekannte Lied variierend, meint er: Es iſt im Leben herrlich eingerichtet, daß bei den Dornen glei die Roſen ſtehn! Das Leben iſt voller Dornen, in der Arbeit, Exiſtenzkampf. Umſo nötiger haben wir die Roſen, die Freu des Lebens, die ſich in unſeren Frauen verkörpern. Damit leit Herr Heyme zu einer gelanten Huldigung der Damen über, die 5 dem Wunſche gipfelte, daß allen bis ans Lebensende zwiſchen—55 Dornen die Roſen nicht fehlen möchten. Der neugewählte Vor ſitzende feierte das Vaterland, Kommerzienrat Riege r. Stuttgcg, peziell die Damen, während Herr Dupfer⸗Stuttgart für die gaf freundliche Aufnahme dankte. Während Guſſa Heiken die en 200 Damen und Herren, unter denen ſich als Ehrengäſte Laades kommiſſär Geh. Regierungsrat Hebting, Handelskammerpräſden Lenel, Handwerkskammerſyndikus Guſtay Schmidt, Stadten Vogel und Oberverwaltungsrat Dr. Zeiler befanden, mit 9 wundervoll geſungenen Hallenarie aus„Tannhäuſer“ begrl, ſtellte das Orcheſter der„Libelle“ die Tafelmuſik. Der geſchmackve Roſen⸗Tafelſchmuck fand ebenſo einmütige Anerkennung wie de⸗ vorzügliche Zubereitung des Mahles. Die Leiſtungen des Nolaß gartenreſtaurants ſind umſo mehr zu loben, wenn man bedenkt, 1 die Inhaber das anſtrengende Feſt für große und kleine Leute hiane ſich hatten und gleichzeitig Vorbereitungen für die Wiederholung treffen mußten. Bei dem Begrüßungsabend, der am Same tag in der„Libelle“ ſtattfand, begrüßte Direktor Adolf Gengen bach die Erſchienenen. Kommerzienrat Rieger⸗Stuttgart da mit herzlichen Worten und Herr Meiainger⸗Neuſtadt. übermittelte die Grüße der Pfalz. Bei den ausgezeichneten Da bietungen der für dſeſen Monat für das Kabarett verpflichenf Künſtlerſchar nahm der Abend einen ſehr genußreichen—2 „Jeue Bilder. In unßerem Schaufenſter E 6, 2 find folgende Bilde auspeſtelle Erdkamet an die daucſche Fußbalbwezercae G Maienpreis, Wien; Sdellbrinck in Paris; Potsdam-⸗Berlin, der N ⸗ Staffellauf der Welt; Entſcheidungsſpiel um die Deutſche 1 meiſterſchaft. Die Elf des Hamburger Sportvereins; Fiiegerten, für die Kanonen der Landſtraße; Blumenexport durch Flugph beeteige dinder Seene din e de ⸗ Trabe derby 1924; Rhein⸗Staffelwoche. Houben gewinnt die 100 Waee 905 Sport 9950 Turner im—— Berlin.— in 8 im prung; ballſpiel Schweiz— Miafſche Straßenfahrt Bordeaur—-Paris; Kctorbec für Motorräüder auf der Avus; Probeflüge Roald Amundſens ½ den Nordpolflug; Ein Rekord im Küſtenſegelflug. Dem oſtprenn ſchen Volksſchullehrer Schulz gelang bei Roſſiten ein Flug 8 Stunden 42 Minuten; Rheinländertag in Potsdam; Dr. Seßg der öſterreichiſche Bundeskanzler; Das amerikaniſche Kabinett; größbe Mann der Welt; Eröffnungsſitzung des neuen Deu Reichstags; Hergt, Führer der Deutſchnationalen Volkspartei; 10 reparierte Gerechtigkett. Die Wage der Gerechtigkeitsſtatue in— don wurde zum erſtenmal ſeit ihrem Beſtehen hergerichtet und gh geglichen; Der Tag der Tiroler Kaiſerjöger in Innebruch Das eimem Wirbelſturm zerſtörte Harzdorf Klein⸗Berndten. * In den Ruheſtand verſekt wurde der Vorſtand des Necbnuga⸗ amts der Waſſer⸗ und Straßenbaudtrektion. Oberrechmmasrat K aeee ee N Bom ie Täligteit der Amtksgerichte im Mahnverfahren. badiſchen Juſtizminiſterium wird uns elden⸗ In Rung 269 des„Mannheimer Generalanzeigers vom 12. Juni iſt ein im tikel mit der Ueberſchrift„Völliges Verſagen der Amtsger! Ver⸗ Mahnverfahren“ veröffentlicht, der ſich insbeſondere wuit den ich hältniſſen bei den Berliner Amtsgerichten beſchüftigt, wo auungs⸗ infolge Ueberflutung mit Anträgen auf Erlaſſung von Zah e it befehlen eine vollkommene Geſchäftsſtockung eingelreten ſet, ae, ihrer Auswirkung ein mehrwöchiges Moratorium für oſt 55 ſüür bige Schuldner und damtit eine ſchwere wirtſchaftliche Gefahr cht die Gläubiger bedeute. Da die Ueberſchrift, nobeſondere bel an ganz genauem Leſen des Artitels, den Eindruck erwecken zchte daß es ſich hier um eine allgemeine Erſcheinung handle, ſeden, ich zur Aufklärung mitteilen, daß die geſchilderten Mißſtände dinge falls bei den babiſchen Gerichten nicht beſtehen. hren haben die Geſchäſte auch da ſoweit es ſich um das Mahnverfa Ge⸗ handelt, in erheblichem Maße angezogen, es beſteht aber de daß währ einer ordnungsgemäßen und vechtgeitigen Erledigung. ubiger die Befürchtung einer wirtſchaftichen Schädigung der Glän nicht durch verzögerte Erledigung det Geſuche um Jahlungsbeſehle begründet iſt. 80 e Delterer Rücgang der Arbeitsloſigtet. Lom Stün, N richtenamt wird uns geſchrieben: Nach den Feſtſtellungen VAmts“ beitsamts Mannheim, öfſentlicher Arbeitsnachweis für ee bezirk Mannheim, betrug am 10. Juni die Zahl der am erwerbsloſen 7734(5759 männliche, 1975 weibliche). ſſt ein 27. Mai die Zahl der Vollerwerbsloſen auf 8220 ſich aeie er⸗ weiterer Rückgang um 492 eingetreten. Die am 10. Peru mittelten Vollerwerbsloſen verteilen ſich auf die einzelnen. ſchiger, gruppen wie folgt: Facharbeiter der Metall⸗ und 2 induſtrie 1574, Facharbeiter im Baugewerbe 228, Arbeiter Handels. kehrsgewerbe 57/3, Hilfsarbeiter 2807, Angeſtellte im iinehmel gewerbe und in lechniſchen Betriehen 1012 ſonſtige Arn ſen ein 1540. Gegenüber dem 27. Maf iſt in allen Berufsgruß, Bau⸗ Rückgang eingetreten, mit Ausnahme der Facharbeiter Jaß, der gewerbe und der Arbeiter im Vertehrsgewerbe; die. Kder Ar⸗ Facharbeiter im Baugewerbe hat ſich von 224 auf 228, die heiter im Verkehrsgewerbe von 553 auf 573 erhöht. hieſthes „ Einwanderung nach den Vereinigten Staaten, in Blatt veröffentlichte eine Mitteflung des amerikaniſchen 99 keine Frankfurt a.., wonach dieſes Konſulat vor Januar nne n Anträge auf Erteilung von Auswanderer⸗Biſas mehr 41 0 kann und bemerkte dabei, daß Mannheim beim Konſulat in Frankfurt a. M. zuſtärdig ſei. Dieſe e gulat. fung iſt unrichtia, da Mannzeim beim amerikaniſcen Lo ſel⸗ Stuttgart zuſtändig iſt Dieſes Konſulat hat ⸗ orpulenz e Unbedingt! Oie ersten velahfdtohenden Zeichen bind kerzsehe dunbgek⸗ not, besondeis bei körperlichen Ansttengungen, votzee Uülen klel-. und Gehnnechiag aind in der Mehrzaht der Füe aul Korpe zufümen Dr. Hofthauers ges gesch Entfettunestableften 5 Meele, en jahren erprobtes und erloſgreſches Mütel, welches enen 9% m bh b vewonnenen fetizersetzenden Stoff enthän und daher, 1 1eat 80 bikparaten zu vergleſchen ist. weſche starke Abtührmitte ode t dillsen enthalten H br. Hoffbauers Entfettungstabletten wirten aul kein Orern an o Niere, sondern nur aul vorhandenes Übersch'lesges Felt, Kperlen 14) — Verlangen Sie kostenfreie. auslühtüche Broschüre E, Hönho 75 qdufeh: Eleſanten-Apotheke. Berlin 8. W. 10. Lelpziger Spraſte en-Ape nle Depols: Mannheſm: Einhorn-Aboh am Markt. K 1..3 85 5, Jch Planken. E 2. 8, Pellkan-Apoth. O l, 3. NMohren-Apoth Apoſh E 3, 14(nnehst der Börse) — Wrnnnnnen va gel f. ſebensgefähfic 0 ru Sdar hiert thea gold des wird lozt e e ber ſach unv⸗ ſind und mitt durz Zur gebr nun kleir Geſ „Ad den unf „Dienstag. den 17. Juni 1924 Maunheimer General-Anzeiger(mittag ⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 277 Narenummeen ausgegeben. Wann mit der Erteilung der Viſas]Baden⸗Preis“ auf der Flachen bezw. im„Rheingold⸗ Berlin(J. J. S) 2. Privatfahrer.— gt. I Va bis 500 cem. 200 em:: gonnen wird, wird noch bekannt gemacht, wahrſcheinlich zu An⸗ Pokal“ zwiſchen den Flaggen Leiſtungsprüfungen zu ſchaffen, wie 1. Bieber München(.M..) 220.14,3, 1. Privatfahrer: 2. Högel⸗ 55 N 15 0 305 9³ gen 3 825 2 798 ur⸗München(Vik⸗ ns⸗ ug nächſten Monats. Die von der American Line und White ſie im Süden dieſes Jahr reicher noch nicht geboten wurden Ganz München(Norkon).30101, 2. Pripatfahrer., Manr⸗München 5 il. nte, zar Line angenommenen Paſſagtere werden von den Agenturen beſonders verlockend für die Rennſtälle läßt ſich zweifellos der zweile koriah— 8 eut⸗ rvon unmittelbar benachrichtigt. Reun(Mittwoch, 16.—5 8 der als„Pfälzer⸗W̃ 5 norte⸗ ee ee e e(N. 8 11.2872 ich⸗ enntag“ bezeichnet wird, da in allen ſieben Rennen Gruppen⸗ ſbe fehrer 3 Schläne Kzl(Fovenku..4g, 2 Pridat⸗ die Veranſtaltungen ſtiftungen aus den vornehmſten und erleſenſten Weinſortiments von. Frivakfahrer; 3. Schlöner⸗Köln(Corentry) 24149,4, 2. Privat eine 4 j; der ſonnigen Mittelhaardt gegeben ſind, durch Weingüter, Winzer⸗ fahrer.— 5 9 nen cheate eee, Die Mittwoch, e National⸗ kreiſe, A eergeneſeeten und Winzervereine geſtiftet. Es gibt Handball 55 ilt er ſtattfinden ufführung von Tolſtois„Die Liebe ein wohl kein erleſenes Wachstum, das unter den angeführien ſtotzen* TB. Seckbach— Handballmeiſter der Dr. In Leipzig gelangte 105 goldenes Buch“ und Gogols„Heirat“ iſt die letzte Wiederholung Namen fehlt. Dieſe guten Tropfen für den Beſizer des Siegere am Sonntag vor etwa 1500 Zuſchauern das Endſpiel um die er⸗ des ruſſiſchen Abends in dieſer Spielzeit.— Samstag, 21. Juni ſind mehrfach außerdem auch dem Beſizer des zwweiten Pferdes und Handballmeiſterſchaft der Dentſchen Turnerfchaft um„Der Traum ein Leben“ von Grillparzer vermutlich auch zum einmal ſogar(im„Preis von Deidesheim“) dem Beſitzer des zwiſchen TB. Seckbach⸗Frankfurt, M. und dem Pfalz⸗ lhten Mat im Nationaltheater wiederholl deitten Pferdes zugedacht. Dieſer originelle Gedanke, zugleich mit weiſſer T. Frſeſenheem zur Entſcheldung und brachte den 5„„ Im Hausfrauenbund. F 6, 20, fand geſtern mittag und abend den Pferderennen auch eine Propaganda für die edelſten Gewächſe Jrankfurtern mit dib einen knappen Erfolg und damtt 10 ttet ein Vortrag ſtatt über die gärungsloſe Früchte⸗ unſerer pfälziſchen Heimat zu verbinden, wird ſeine Wirkung ſicher. gtel. Das einige Tire desſteceall dſe each 11 mt. derwertung im Haushalt ohne Apparate und mit ein⸗ lich nicht verfehlen. nee ene e e ſuchſten Geräten. Beſonders behandelt wurde die Herſtellung von Nachſtehend veröffentlichen wir das reichgegliederte richter Zechendorf Leipzia konnte nicht immer gefallen. In den l luß ag Aehnng ſpon 1 2 i n. e eeee Programm des Sommer⸗Meetings, zu welchem am 10 Minnten verwies er zwei Spielern des TV. Frieſenheim den Platz. ie Fortſetzun er Eindünſten, Marmeladebereitung Dienstag der erſte Nennungstermin für die ſechs Ausgleiche anſteht: 1 und Kochendeinfüllen mit und ohne Zucker in je einem Vortrag 55 t 3 e Ne I W t 10 mittags und abends. Es werden Koſtproben verabreicht. onnkag, 13. Juli gues aus 2E El 4 5 1 11 1 inlän 7 2 5 Aus der pfal mücgee u0c Meier. Ehrenptels and 2500 Mar; and e der zwelke Rahardt,pregeß, dn der dweien galfe des ach 3 2. Pirmaſens⸗Jagdrennen. Ausgleich. Für Aſär und ältere Pferde Juni wird der zweite Teil der Strafverfahren die gegen den frühe⸗ im* Winnweiler, 15. Juni. Eine hieſige Familie kaufte vor Faller Länzer. 3000 Meler. 4600 Mark ren Präſidenten der Handwerkskammer, Ehpencbermeiſter Keart den kurzem in einem Nachbarorte mehrere erſt zwei Tage alte Enten. 3. Nahe-Ausgleich. Flachrennen. Für zſährige und ältere Pferde Nahardt, ſchweben, zur Verhandlung kommen. Mit Karl Rahardt dele Zur nämlichen Zeit hatte der Hund der Familie Junge zur Welt aller Länder. 1450 Meter. 4300 Mark. wird wieder ſein Sohn, der Kaufmann Crich Rahardt, und der in gebracht, die ihm aber ſofort genommen wurden. Wie war man 4. Rheingold⸗Bokal. Jagdrennen. Altersgewicht. Für Ljährige und Sekretär der Handwerkskammer Ernſt Hoffmann mitangeklagt. en kan erſtaunt, als man eines Morgens m dem Raum. der den ältere Pferde aller Länder. 4000 M. Pokal und 13 000 Mk. Außerdem haben ſich mehrere Kaufleute zu verantworten. In dem or⸗ leinen Enten als Aufenthalt diente. mitten unter den niedlichen 5. Kurpfalz⸗Preis. Flachrennen. Altersgewicht. Für zſährige und vorliegenden Falle handelt es ſich um die Verſchiebung der Danziger art eſchöpfen den Hund ſitzen ſeb getreulich bewachte er ſeine ältere Hengſte und Stuten aller Länder. 2000 Meter. Ehren⸗ Werft. Die Anklage lautet auf Untreue, Betrug zuun Nachteil des iſt⸗ Adoptivkinder“, niemand durfte ſich heranwagen. Ja, als ſich in preis und 7500 Mark. Reiches, Veihilfe dazu, Diebſtahl, Preiswucher und Kettenhandel. Wa en jungen Entchen kurz darauf das Schwimmbedürfnis regte, war 6. Jaarbrücken⸗Jagdrennen. Altersgewicht. Für 4jähr. und ältere— Ein Kind als Brandſtifter. In Kaulsdorf brannte ein es. unſere gute Hundemutter ſofort bereit mit dem Tierchen den Pferde aller Länder. 3700 Meter. 4000 Mart Schuppen der Futtermittelhandlung von Paul Fröhſe vollſtändig ant Bach aufzuſuchen. Verdrießlich plätſcherte„Männi“ zuſammen?. Moſel⸗Rennen. Flachrennen. Altersgewicht. Für 4jährige und nieder. Der Brand entſtand durch die Unvorſichtigkeit eines ſieben⸗ 1 im mertthen 15 in ältere Pferde aller Länder. 2400 Meter. 4300 Mark. jährigen Knaben, der in der Nähe des Schuppens ein Feuer ange⸗ 0 nung dieſer aufrichtigen mütterlichen Fürſorge ſchickten ſich die 16, 7 macht hatte. te⸗ leinen in das wunderliche Verhältnis: Als der Hund das Schwim. Minwoch 1 8 8—5 Tragiſcher Selbſtmord einer Lehrerin in Breslau. In Bres⸗ le Aad li wa urd den Vaß e ee FFFFCCC eente wengienter La n hat ſich die 2gährige Lehrerſn an der Kahertgen Mitte gie nder“ mit der größten Selbſtverſtändlichkeit hinter ihrer„Mut⸗ Weinſortimenten des betr. Ortes durch ingüter und aus Winzer⸗ nn mit Gas in ſelbundrded lbſich „ e det eu ente duch ber gel Pard en n eee neee Sezelftet eler Uereſenen Wgen der ſe b eben Kleinen ſpazteren. ee 1000 Meter. 8* 3880 f Differenzen als Motiv ihres freiwilligen Todes bezeichnet. Fränein 2 2 n*** 1 HKaffe 0 fahi MNe-er Sg 6 Sla 5 Nachbargebiete maaßfter e alde ender 0uh Meer, d400 fer Je en genteleſſenen Pieeſe aus de Aeche aes keeieelgen ältere Pferde aller Länder. Meter. ark. 2 2 15• 15 2 ufs⸗ Lebensendes in Differenzen geſucht werden die auch in der 1.— Smreeen, 46, Juni. ee Lausenbenkeedch 8* e ee, 88 letzten Snadtverorbnetenſitzung ihren Niederſchlag fanden. Danach te ier verübt. Unbetannte Täter wälzten einen Baumſtamm 3500 Mark VVVV iſt Frl. Hoffmann die Lehrerin geweſen, der der ſozialdemokratiſche que iße. i 7 5 8 ark. 5 4 iſt Frl. Hoffmann d dehr 2 zialde 9— 4. Kallſtadt-Jagdrennen. Ausgleich. Für 4jähr. und ältere Pferde Abgeordnete Stope im Rahmen einer Anfrage den Vorwurf machke, 1. beſchleudert. Nach den Tätern wird gefahndet aller Länder. 3700 Meter. Ehrenpreis und 6500. Mk. Flugblätter monarchiſtiſchen Inhalts verteilt zu haben. Der Stadt⸗ en dw. Worms, 15. Juni. Der Arbeiter Joſe 5 Steiner aus 5. Preis von Dürkheim. Flachrennen. Ausgleich. Für Zjährige und ſchulrat gab die Erklärung ab, daß die Darſtellung des Inter⸗ 1 115 ältere Pferde aller Länder. 22 eter. art. pellanten im gro d ga⸗ ſei, daß ein Beri e5 4 imsheim hat ſeine Geliebte Kath. Gerlach, die das Verhälnis ältere Pferde aller Länder. 2200 Meter. 400 Mar. llante ßen und ganzen zutreffend ſei, daß ein Vericht des Aſte, im Ei 0 dolcht 2 Anes r⸗ 6. Freſusheim⸗Jagdrennen. Altersgewicht. Für Jjährige und ältere Rektors der Katharinenſchule aber noch Unklarheiten enthalte. Die 1 ſeute im Eiferſuch 1 olcht. auf ging er flüchtig, Pferde aller Länder. 3000 Meter. Ehrenpreis und 4600 Mk. Lehrerin habe die Flugblätter von einem Lehrer in ihre Dienſtſtelle ſich aber hier freiwillig der Poligei. 7. Preis von Deidesheim. Flachrennen. Altersgewicht. Für zjähr. geſandt erhalten und dieſe dann angeblich ohne Kennmis des Inhalts Gerichts eitun und ältere Pſerde aller Länder. 1450 Meter. 4300 Mark. in der Pauſe verteilen laſſen. Im Anſchluß an die Behandlung 3 8 Sonntag, 20. Juli dieſer Angelegenheit im Stadtparlament ſind innerhalb des Lehrer⸗ en N 7 Weinheim, 13. Juni. Der Dienſtknecht Georgg 4 kollegiums der Katharinenſchule Gegenſätze entſtanden, unter denen 1 aktern aus Viernheim, bedienſtet beim Stadthalter Georg 1. Jugend-Preis. Flachrennen. Altersgewicht. Für ejähr Pferde Fräulein Hoffmann ſo ſchwer litt, daß ſie dieſen letzten Schritt ge⸗ ſt⸗ Pauner auf Muckenſturmer Hof, hatte ſich wegen fahrläſſiger aller Lönder. 1200 Meter. Ehrenpreie und 5000 Marf de ken hat. 25 5 ötung vor dem hieſigen Schöffengericht zu verantworten. 2. Jeldberg-e ürdencennen. Altersgewicht. Für e 0— der Direktor der Deutſchen Togo-Geſellſchaft Friedrich r Aufolge Scheuwerdens eines Pferdes hatte der Angeklagte kürzlich ante ueeic Oachrennen, Iur Alahelge und aller Perde Hupfeldt, iſ in Graz, mo er ale Porſtandemieglked an der in muit ſeinem Fuhrwerk auf der abſchüſfigen Grabengaſſe, die in den 3. 9 05 ee—— Morts und älkere Pferde Tagung des deutſchen Schutzbundes teilnahm, einem Schlagan⸗ 7 8 1 1 e 705—— 0 4 preis 5 ee, Ausglei ch Für Zlährige fall n. Hupfeldt,— geborener Kärntner, glücklich überfahren, daß der Tod ſofort eintrat. rteil]“ ee cee Ne leitete die Deutſche Togo⸗Geſellſchaft in Berlin und hat in dieſer autete 3 10 e e zieſt Sch 001 e ee eeee eee Stellung ſich große Verdienſte um die deutſchen Koloniſationsbe⸗ : Zweibrücken Juni. Vom hieſigen Schwurgeri d ſtrebungen erworben. Er war mehrere Jahre lang in den Kolonien 4— in dweitägiger Verhandlung, zu ber 30 Zeugen und 3 5 Beee ianliſe Hengſte und Siilen. 1. Fimeter Khren⸗ tätig und beſuchte zuletzt Columbien, wo jetzt das Betätigungsfeld 4... ͤ i0 0 prels und. 12000 Mark.* iſer Odedntheater. Durch Unvorſichtigkeit ei re. ar den 6. gurzwald⸗Jagdrennen. Altersgewicht. Für 4jähr. und ältere— Jeuer im Pariſer Odeöntheaker. Durch Unvorſichtigkeit eines Fbstenn Robert Stegner aus erſchoß, wegen ee 5 0 5 75 Jigarettentauchers iſt in einer Weißgerberei in der rue Pascal in „ J0 ſchlags unter 8 mildernder Umſtände zu zwei z. Dreiſam⸗Rennen. Flachtennen. Altersgewicht Für sjährige und Paris ein Brand ausgebrochen, dem trotz aller Bemühungen der 4 ſechs Wonatren Gefängnis, Abzüglich 6 Mona⸗ ültere Pferde aller Länder. 1450 Meter. 4300 Mark. Feuerwehr das Dekorierungsmagazin des Staatlichen Odeontheaters den 27 Tage Unterſuchungshaft, verurteilt. um Opfer fiel. Es brannte vollſtändig aus. 1 M 8 5 pfe⸗ ſtändig otorraöſport„— Eine lebendige Jielſcheibe für die ⸗Todesſtrahlen Ein port 2 Rundſchau*Deutſche Kraftrab⸗Straßenmeiſterſchaft.— Das am Sonntag früherer Pilot des amerikaniſchen Flugdienſtes, Leutnant Wal ter 2157 118855 ee um 7 ee Neww⸗Jerſey. hat ſich erboten, dem Erfinder Matthews radmeiſterſcha nahm in allen etlen einen gelungenen erlauf. s U ige Zielſcheib ür ſei esſtrah* je 5 ttbel Mannheimer Juli⸗Pferderennen Die Organiſation klappte vorzüglich. Von den 123 eingegangenen b ee ber Medeenm. be r Wie wir unſeren Leſern ſchon dargelegt haben, entwickelt derMeldungen wurden 81 ausgewählt. Von dieſen nahmen 57 das Rennen 5 dis Sda F die Erde 5 Vadſſche Rennverein Mannheim auch für ſein neueinzufüh⸗—9 50 9e 5 a 81 bis 00 10 und endes Sommet⸗Meeting ein Programm, das dem ſchönfrecke auf dem Schweizer Dreieck ſehr lobend aus. e Straßen be⸗ Falle das E ee e da een eeen, rog jal,] fanden ſich in ausgezeichneter Ver 5 1 im Falle das Experiment Matthews doch gelingen ſolle, findet er wett e eee 5 es Nengens gereanel hatte. Unfalle“ n Melang erefaneten ſ der Einſatz ſeines Lebens nicht zu hoch für den Dienſt, den er der dar benen——— 19—— des R gereg hatte. fälle von Belang ereigneten ſich 5 17 Salon dde— einen breiteren Bewe⸗ 7 5 N A 15 cem., 120 Km.: 110 Wiſſenſchaft erweiſe und die Verhinderung ſpäterer Kriege. ünchen(Cockere 206:44; 2. Ramacher⸗Erfurt(Bekkamo]):10:35,2.:T1TTʃ ꝗ ˙.8 2 raum geſtattet, um den einzelnen Entſcheidungen durch Auf⸗ lerſter Privalfahrer); 3. Adam⸗Minchen(Cockerell):10550,4; 4. Frick⸗ rrrrer Zulaſſungsgrenzen und Pönaliſierung eine erhöhte ſportliche dae zu geben. Iſt ſchon die verſüchsweiſe Einführung der drei⸗ Berlin Gaurmeiſter) 2. Priratfahrer.— Kl. II bis 250 cem., 120 Km.: 1. Frhr. v. König⸗Sachſenfeld ⸗Stuttgart(Norton) Herausgeber. Drucker und Verleger; Druckerei Dr. Haas, Maunbeimer General⸗Anzeiger. G m. b. H. Mannheim, p 6. 2. i Direktion: Ferdinand Heyme— fredakteur, Kurt Fiſcher. en Pollblutrennen nur mit Rückſicht auf die Erhal⸗ 1859:10,3, 1. Privatfahrer: 2. Baumann(N. S..) 1252:41.8:. Kraut Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt warg des ſchwerkämpfenden ſüddeutſchen 8 ollblut⸗wurm⸗Ohmshauſen(N. S..).53.30,1: 4. Weißmantel⸗Erfurt(Zünd. Faſcheg für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Nominpnolpe Achtar ials geſchehen, ſo hat der Mannheimer Verein troß der ayp):54:38,2.— K. III bis 350 cem 200 Km.: 1. Petzol d⸗ Köln Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy öte der Zeiten den gewagten Verſuch unternommen, auch diesmal(Imperial) 2199:21,3; 2. Schumacher⸗Aachen(Imperial] 2745:15,2; 8. Müller: für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebiete, Gericht u. wieder babet als ũ lich dotierte Rennen auszuſchreiben und im Herzogenreuth⸗K * öln(Blackburn):57:28, 1. Privatfahrer: 4. Davtd⸗ ddes-Anzeige. dott dem Allmächtigen hat es gefallen, estein abend ½10 Uhr meinen lieben Kann, unse en guten, treubesorgten Vates, Schwager und Onkel 1360 Ehristoph Slaser, dananbemsl. Statt besonderer Anzeige. Unsere llebe, freusorgende Mutter, 1371 18tSparsam im Gebrauch und von aàausgezeichmeter Starker Leib u den übrig. redaktionellen Teil: Fr. Kircher: f Anzeigen: J. Bernhardt. frau Luiss Burger Wwe. geb. Fetzer ist unerwartet schnell nach kurzer, schwerer Krankheit, versehen mit den hl Sterbesakramenten, im 68. Lebens- jahre sanit verschieden. 6 nach schwerſem mit Geduld eitragenem beiden, im Alter von 4 Jahren zu sich n die Ewigkeit abzuruſen. Mannheim, den 16. Juni 1924. uxartensraße 25 Die trauernden Hinterbliebenen. Starke Hüften: werden beseitigt dureh meinen 8201⁰ Gummi- Figurenverbesserer * Die Beerdigung findet Miuwoch 5 Max Burger hr von der Leichenhalle Famili e U einri ch Kl emann Verringert die Hüipartie und verhindert Fettansatz und Stärkei werden des Unter- Schimperstraße 2 leibes. Die Magenpattie bleibt trei und ist dieser Pigulenverbessere auch für „ Tünserinnen und sportliebende Damen unentbehtlich Sperlalltat: MOSEIIS nach Mass hergestell in eigenen Werkstätten unter Garantie tadellosen Sitzes. Beerdigung: Mittwoch nachmitag 3½ Ohr. Seelenamt: Mittwoch votmittag 6½ Uht, Herz Jesu-Kiiche Toftenth ärgebung von Eiſenbeton- und Maurerarbeiten en Neubgu unſeres Verwalungsgebäudes deicht Teil. Angebotsvordrucke, olange Vorrat ehä, gegen Ernanung der Selbſtkoſten(.— Mt.) del unſerer Bauabtellung K 7, 1/½, dorhner 313. Termin Freitag, den 27. Juni 1924, — mnags 11 Ühr, Zimmer 214. 101 Dir adt W. 8 d Große zu ausse gewöhnlich wen deeſa elte, os o ausd n Badeanzügen und Pyjamas ge Fe. Mer Anfancgen rüg auf der Frelbant Kunfleisch. ang-Nr. 1200 87 Die Verwaltung, 25. 20 III VeRCοννοννẽõmu ,HROSSEA ONHSATZKTEINUE NUENS SSESHCHrieN οπν⏑ AENNe- Belig Vogcl. Mannheim. P3.15 40 (MiNerkauferaum Aiphorustrasse Aede Nearſtabt) zu bermieten Angebote 1 EHEANA RNAUN 5 dcuen, vis 25. Junf, vorintitags 10 lihr. an Hoch 1 1, b gegendber keiofbab?: Filialen an allen grösseren Plätzen Deutschlands. bae e en ee e 4949 aWEAAh eorb,wAEEZTAS. + 8„ 1 4„ 0 dund 5 ceg eee eeee OUNHeHERE! rel 7866. B888 —— 6. Seite. Nr. 277 Maunheimer General⸗Anzeiger(mittag · uusgabe) Dienstag, den 17. Juni 1924 rrrrrrrrrrrrrrrrrnn Handelsblalt ——— 8 Die Wahlen zur Mannheimer Börse Bei den gestern am Spätabend vorgenommenen Vorstands- Wahlen für die Effektenabteilung der Mannheimer Börse wurden die satzungsgemäß ausscheidenden Herren, Direktor Josef Hohenemser(Rheinische Creditbank), Direktor Jakob Kahn(Darmstädter und Nationalbank) und Friedrich Stern(Bankkommandite Stern) einstimmig wiedergewählt. hr. Wr ee —5 Allgemeine Deutsche Creditanstalt Nach dem uns jetzt zugegangenen Geschäftsbericht kür 1923 betragen die Handlungsunkosten 3 688 182 852 637 Milljionen 4. Der Reingewinn beträgt 2756 524 675 973 Millionen. Die Verwaltung beantragt, den erzielten Rein- gewinn auf neue Rechnung vorzutragen. Demnach wird Keine Dividende zur Ausschüttung gelangen em Vorjahre 200 Prozenl). Der Zinsen-, Deyisen- und Sortenbetrag betrug 3686 778 444 092 Millionen 4, Während die Provisionen mit 2757 929 083 913 Mill. zu Buche stehen. Im Geschäftsbericht teilt der Vorstand mit: Einen zutreffen- den Ueberblick über den Stand der Gesellschaft kann erst die Goldmarkeröffnungsbilanz per 1. Januar 1924 ergeben. Die Aufstellung dieser Bilanz haben wir ebenso, wie andere Grehbanken geglaubt zurückstellen zu sollen. Bei der groſßlen Bedeutung, Welche die Goldmarkeröffnungsbilanz als Aus- gangspunkt für die künfligen Jahre hat, wird mehr Wert darauf gelegt werden müssen, diese mit weitgehendster Vor- sicht und unter sorgfältigster Erwägung aufzüstellen. Gleich allen, anderen Banken haben wir in den letzten Jahren, be- sonders im Jahre 1923, dem Verlangen der Kundschaft nach Markkrediten gegenüber, einen dauernden Kampf um die Er- haltung der Substanz führen müssen. Immerhin hoffen wir, daß die in Vorbereitung befindliche Goldmarkeröffnungs- Bilanz kein schlechtes Bild ergeben wird. Die am 19. Dezember 1922 beschlossen? Erhöhung unseres Grundkapitals auf 800 Millionen 4 wurde im neuen Jahre durchgeführt; ebenso die durch Beschluß vom 9. August 1923 erfolgte weitere Kapitalerhöhung auf 1200 Millionen&. Ein Bezugsrecht kam damals für die Aktionäre nicht in Frage, vielmehr wurden die neuen Aktien, die mit 25 Prozent eingezahlt Waren, einem uns nahe stehenden Konsortium überlassen, und zwar mit der Verpflichtung, diesen Aklien- betrag uns zur Verfügung zu halten. Dasselbe Konsortium ist auch im Besitz von weiteren 200 Millionen Adka-Aktien, für Welche die gleiche Bestimmung getroffen war. Im Ver- kehr befinden sich demnach nur 600 Millionen 4 Aktien. In der Bilanz erscheinen in Millionen Kassa 263.455 950 000, Nettoguthaben bei Banken 9 208 221 710 000, Debitoren 13 255 779 950 000, anderseits Reserven 36 644 353 427, Kreditoren 37 192 680 000 000, Akzepte u. Schecks 59 107 070 000. — 786 Volksbank Hockenheim e. G. m. u. H. Nach dem der Mitgliederversammlung am 22. d. M. vor- zulegenden Geschäftsbericht ist die Mitgliederzahl von 761 zu Jahresbeginn auf 743 zum Jahresende gestiegen. Der Gesamtumsatz betrug 239 635 752 773 457 174 Papiermark. Es Wurde ein Reingewinn von 10 486 351 Milliarden Papier- mark erzielt, davon dienen(in Bi) 2592 zur Bildung neuer Geschäftsanteile und 7894 zu Rückstellungen. Die Mitglieder- versammlung hat auch die Goldmarkeröffnungs- bilanz zu genehmigen. Diese weist in, Goldmark aus: Geschäftsguthaben 2592, Spareinlagen 5159, Scheck- und Konto- korrenteinlagen 9741, Guthaben von Banken 1401 und Rück- skellung 7894, andererseits an Kassenbestand 2840, Kupons und Sorten 620, Bankguthaben 1885, Kontokorrentforderungen 21 439. Wertpapiere, Mobilien und Bankgebaude sind mit nur je 1&A eingestellt. hr. Deutsche Central- Bodenkredit-Vereinigung in Berlin. Die Preußische Central-Bodenkredit-.-G. in Berlin, Deutsche Grundkreditbank in Gotha und Berlin, Rheinisch-Westfälische Bodenkredit-Bank in Köln und die Braunschweig-Hannover- sche Hypothekenbank in Braunschweig und Hannover, die in der Deutschen Central-Bodenkredit-Vereinigung zusammen- geschlossen sind, weisen in den jetzt veröffentlichten Ge- schäktsberichten darauf hin, daß von einem Jahres- er gebnis nicht gesprochen werden könne. Die Beträge, die auf neue Rechnung vorgetragen werden können, sind 80 gering, daß auch von der im Gemeinschaftsvertrage vor- gesehenen Ausgleichung für dieses Jahr abgesehen Worden ist. Die Auszahlung einer Dividende auf die Stammaktien kann danach nicht erfolgen. :: Darmstädter und Nationalbank. Auf der im Anzeigen- teil erscheinenden Tagesordnung der o..-V. steht auch Fest- stellumg zu 8 13 d. Gesellschaftsvertrags, daß Reichsbankpräsi- dent Dr. Hjalmar Schacht aus der Zahl der persöônlich haftenden Gesellschafter ausgeschieden ist. hr. :: Einkaufs- u. Verwertungsgenossenschaft der Fleischer- meister Mannheim. Nach dem Geschäftsbericht für 1923 hat die im letzten Jahre vorgenommene Erhöhung der Anteil- schein-Summen nichts eingebracht, weil die rapid fortschrei- tende Inflation sofort die gezeichneten Summen entwertete. Da die Genossenschaft fast alle Artikel nur noch in Devisen kaufen konnte, war die Geschäftsführung besonders schwierig. Es wurde trotzdem ein Ueberschuß von 20 775 G, erzielt, der neben der Zurücklegung einer Reserve eine Aufwertung der völlig entwerteten Genossenschaftsanteile von 50 Prozent an d. Genossenschaftsmitglieder ermöglicht. Die Goldmark- Eröffnungsbilanz vom 1. Januar wurde genehmigt. Weiter wurde beschlossen die Papiermarkanleihe mit 50 Prozent des durchschnittlichen Wertes der seinerzeitigen Einzahlung aufzuwerten, die sämtlichen Papiermark. anteile zusammenzulegen und den neuen Goldmarkanteil auf 20 festzusetzen, wobei etwaige Restbeträge nachzu- zählen sind. Zentrale zur Bekümpfung unlauteren Wettbewerbs.V. „Brima Qualitätl. Der Hinweis„Prima Qualität“ bzw. „Ia“ wird nur zu oft benutzt, eine Irreführung des Publikums Rervorzuruken. Nicht selten werden Waren mit dieser Be- zeichnung belegt, die keineswegs als„Prima Qualitat“ an- zusprechen sind. Das Oberlandesgericht Bamberg hat sich über die Zulässigkeit dieser Bezeichnung dahin aus- gesprochen, daß eine Ware, die als„Prima Qualität“ bezeich- net wird, nicht von höchst denkbarer Güte zu sein brauche. Es genüge, wenn sie über die mittlere Art und Güte hervor- ragk. Für gänzlich tadellos, Wirklich erstklassige Ware sei im Handelsverkehr die Bezeichnung„Prima-Frimas,„Pri- missima“ usw. gebräuchlich. Der erweiterte Ausschuß der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs E. 24. Berlin-Schöneberg haf zu dieser Frage vor kurzem Stellung enommen und sich auf den Boden des Oberlandesgerichts- Frtells gestellt. Bei den Beratungen kam u. à. zur prache, dab in der Gummireifenbranche Reifen den Aufdruck „Prima“ tragen, die nichts weniger als über die mittlere Art und Güte hervorragen. Es wurde ausdrücklich darauf auf- merksam gemacht, daß der Fabrikant sowohl wie die Ver- käufer dafür verantwortlich zu machen sind, wenn derartige unrichtige Angaben gemacht werden. Wenn ein Gummireifen als Prima“ pezeichnet wird. so muß er über die mittlere Art und Güte hervorragen. Für die Hutbranche lag die Be- zꝗeichnung„la Wollhüte“ der Besprechung zu Grunde. Hier- ————————————— —————̃— —— Nannheimer Generel-Anzeiger ˙—— bei wurde ebenfalls die Ansicht ausgespröchen, daſf es sich Auch hierbei um Hüte handeln müsse, die den Durehschnitt überragen. Selbstverständlich gilt das, wWwas hier von diesen beiden Warengattungen angeführt worden ist, für sämtliche Waren, für die diese Bezeichnungen gebraucht werden. * Ausländische Zahlungsmittel im Inlandsverkehr. Die Verlängerung der Verordnung über die An- nahme ausländischer Zahlungsmittel im In- landsverkehr bis 28. Juni ist nunmehr erschienen. Da- nach soll sie bekanntlich angesichts der Devisenlage auher Kraft treten, so daß die Zulässigkeit der Fremdvaluten- annahme auf die Fälle der Valutaspekulationsverordnung beschränkt sein Wird. 51 bDie Kapitalerhöhung: der„Arbed“. Die ao..-V. der Vereinigt. Hüttenwerke, Burbach-Eich-Düde- lingen, die am. 7. Juni in Luxemburg abgehalten wurde, beschloß die Schaffung von 44000 neuen Anteil. scheinen, die zum Kursèe von 3100 Fr. je Anteil ausgegeben werden sollen, Wodurch ungefähr 132 Millionen belg. Franken der Gesellschaft zuströmen. Diese Kapital- erhöhung ist bekanntlich zur Erweiterung des Geschäfts- betriebes bestimmt. Hauptsächlich sollen Koksöfen bei den luxemburgischen Werken angelegt werden; außerdem beab- sichtigt die„Arbed ihre Beteiligung an der„Clouterie et Tréfilerie des Flandres“ in Gent-Brügge bis zur völligen Angliederung dieses Werks zu erhöhen. Von den 44 000 neuen Anteilscheinen werden 39 000 den alten Aktionären angeboten. Die Aktionäre der Clouterie et Tréfilerie des Flandres können ihre Aktien:1 gegen Anteile der„Arbed“ umtauschen. ODurch diese Operalion wird das Kapital der „Arbed“, das zuletzt im April 1923 um 56 600 Anteilscheine vermehrt worden war, auf insgesamt 200 000 Anteilscheine, bekanntlich ohne Wertangabe, erhöhl. Von den Anteil- scheinen der„Arbed“ werden angenblicklich die alten mit ungefähr 3650 belg. Fr., die ſungen vorjähriger Ausgabe mit 3600 belg. Fr. notiert. Die Dividende je Anteilschein betrug in den drei letzten Geschäftsjahren 120 belg. Fr. : Zuspitzung der Krisis in der Margarine-Industrie. In der Margarine-Industrie hat sich die Lage Weiter ver- schlimmert. Die Produkte mußten léilweise unter Selbst- kostenpreis abgegeben werden. Der Einfuhr von Margarine im ersten Quartal 1923 steht die achtfache Einfuhr im Jahre 1924 gegenüber. An Schmalz wurde in den ersten Monaten 1924 etWa das Doppelte gegenüber dem Vorjahre eingeführt, so daß die Einfuhr das Friedenskontingent um mehr als das Ein- und Eineinhalbfache überstieg. Der Deutsche Margarine- verband berechnet, daß im April täglich für die Schmalz- einfuhr die gleiche Menge an Devisen erforderlich War, als für die gesamte deutsche Margarineindustrie. Die Pro- duktion an deutscher Margarine ist trotz erheblicher Ver- mehrung der Fabriken auf zast die Hälfte des Normal- verbrauchs im Jahre 1922 zurückgegangen. Die hemmungs- lose Schmalzeinfuhr untergräbt also nicht nur unsere Devisenpolitik, sondern auch unsere Margarineindustrie, von der einige größere Fabriken in den letzten Wochen ihren Betrieb einstellen mußten. (bie Lage der lothringischen Eisenindustrie. Die in den letzten Wochen durch die Kundschaft bewahrte abwar- tende Haltung, die ihre Rückwirkung auf den Geschäftsgang der lothringischen Werke zu äuſblern drohte, hat in der Woche vor Pfingsten sowohl für den inländischen Verbrauch, als auch für die Ausfuhr einer gewissen Belebung Platz gemacht, die großenteils sich aus dem Rückgang des Frank herschreibt. Von den 66 im früheren Deutsch-Lothringen be- kindlichen Hochöfen sind augenblicklich 44 unter Feuer gegenüber 14 im März 1923, 25 im Mai, 38 im August, 37 im Dezember und 42 im Januar 1924. Auf die einzelnen Werke verteilen sich die im Betriebe befindlichen Hochöfen folgen- dermaßen: de Wendel 15 unter Feuer von 18; Knęuttingen 8 von 10; Hagendingen 4 von 6; Rombach 8 von 12, Wwovon von 8 in Rombach und 2 von 4 in Maizières; Deutsch-Oth. 2 von 4; Oltingen 2 von 3; Redingen 1 von 3; Diedenhofen 3 von 4; Uekingen 3 von 6. Wenn die Zahl der im Betriebe bekindichen Einheiten augenblicklich nicht höher ist, 80 rührt das fast ausschließlich von dem Arbeitermangel her; mehrere Werke würden leicht und gern ihre Produktion vermehren, wenn sie über die erforderlichen Arbeiter ver- Die Koksvorräte hätten auch bei Fortdauer des Arbeitskampfes im Ruhrgebiet noch für mindestens einen Monat ausgereicht. Rombach, de Wendel, Kneuttingen uswi., die täglich 1800—2000 Tonnen Stahl erzeugen, würden gerne ihre Froduktion vermehren, um die Lieferfristen abzukürzen und neue Aufträge hereinzunehmen. Immerhin haben die Lieferfristen die Tendenz sich zu verkleinern. Während Kneuttingen in Anbetracht seiner Lieferverpflichtungen 6 Wochen bis 2 Monate(mit Ausnahme etwa von Drähten) verlangt, vermag Rombach normale Produkte innerhalb kürzester Frist abzufertigen. Die Preis e dürften nach Ansicht der Werke, speziell für Halbzeug, keine neuen Herabsetzungen mehr erfahren. Das Ausfuhrgeschäft gelangt wieder in Aufnahme. Die Werke verfrachten einen bedeu. tenden Teil ihrer Fabrikation, der zwischen 30 und 70 Prozent schwankt, ins Ausland. % Bankfirma Schwab, Noelle u. Co. in Eissen. Diese Firma, die bekanntlich seit etwa zwei Monaten unter Ge- schäftsaufsicht steht, teilt mit, daß ein fester Ver- gleichsvorschlag bisher nicht möglich gewesen War, da die Firma trotz aller BZemühungen ihre Haupt- vermögenswerte, die in Grundstücken bestehen, nicht ver- außern konnte. Neuerdings schweben Verhandlungen wegen Verkaufs der gesamten Masse und aus diesem Gründe hoffe man Ende nächster Woche den Gläubigern einen Vergleich vorschlagen zu können, der eine erste Zahlung von 10 Prozent der Forderungen am 1. Juli vorsieht. „Zahlungseinstellung. Die Mehlfirma Heinrich Her- mann in Frankfurt a. M. hat laut Frkf. Ztg. ihre Zahlungen eingestellt. 5 Deuvlisenmarkt Am Devisenmarkt hat sich auch die bisherige Ent- wicklung in Linie fortgesetzt, d. h. der französ i- sche Franken stieg infolge der Neubildung der Regierung Herriot weiter. Der Kurs für das Pfund stellt sich heute morgen auf 78,5 gegen 80,25 am Samstag, der Dollar auf 18,10 gegen 18,60 Franken am Samstag. Dle Mark lag im Auslande weiter fest, nur englische Pfunde Waren infolge der internationalen Festigkeit dleser Devise etwas höher als zum letzten amtlichen Kürs gesucht. hr. Börsenberichie Mannheimer Hffektenbörse Mannheim, 16. Juni. Die Börse war heute uneinheil- lich. Kleinere Abschlüsse erfolgten in Anilin zu 1276, Gebr. Fahr 4,5, Karlsruher Maschinenbau 2, Knorr Heilbronn 3, Mannheimer Gummi 1,75, Rhein-Elektra 4,5, Rheinmühlen- werke 1 und Zuckerfabrik Frankenthal 25. Versicherungs-Aktien standen zu 45 BiA—5 Stück im Ver- kehr. Badische Assekuranz stellten sich 50 G. Waren und Härkie Bremen, 16. Juni. Baumwolle. American Fully middling c. 28 g mm loko per engl. Pfd. 33,27(33,42) Pollarcent. Magdeburg, 10. Juni. Zucker prompt 18,50 Goldmark. 6 do. Elektol. 67.— 67.50 Zinn Kassa 213.25 220.— Regulus Mannheimer —— —— Mannheimer vichmarkt Dem Viehmäarkt vom 16. Juni 1924 wurden zugelriebeg 1111 Stück Großvieh, davon 200 Ochsen, 187 Farren, 724 Künhe und Rinder, ferner 505 Kälber, 253 Schafe, 1643 Schweine. Preise für 50 kg Lebendgewicht in Goldmarg Ochsen: 1. Kl. 44—48, 2. Kl. 36—40, 3. Kl. 30—34, 4. 1 24—28,—; Farren: 34—36, 30—32, 26—28; Kühe An Rinder: 56—50, 36—40, 30—32, 22—.26, 12—20; Kalben — 60.—62, 52—56, 45—50, 40—45; Schafe:—30, 20—20 Z 16.—20, Schweln e: 52—53, 52—5ʃ, 53—55, 53—55, 51—57 38—44. Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig, Ueberstand mit Kälbern mittelmäßig, langsam geräumt; mit Schweinen mittelmäßig.—50 „Rückgüngige Schuhwarenpreise. Auf der in Leipzig abgehaltenen Schuhwarenbörse bewegte sich das 0 schäft bei leidlichem Besuch in engen Grenzen, weil die Zeil⸗ verhältnisse bzw. die Kreditnot die Abschlüsse größerer Ge, schäfte verhinderten. Die Preise haben durchwes einen Abbau erfahren, sie entsprechen zum größten Teil den billigen Vorkriegspreisen. Man beabsichtigt, die Schuhwarenbörse aufs sechs bis acht Wochen aus zu⸗ setzen und erwartet, daß bis dahin die Geldkrisis über⸗ Wunden sein wird. 15: Metalle.(Bericht der Deutschen Metallhandel ArG. Berlimwoberschöncwei de, 13. Junl. Wie nicht anders zu exwarten war, zeigte in der Woche nach Pfingsten daß Geschäft nicht nur eine lustlose Haltung, sondern die vert schärfte Geldknappheit in Verbindung mit der nach unten gehenden Tendenz des internationalen Metallmarktes Zwan den Konsumenten als auch den Handel zu einer solechen Zurückhaltung, daß man beinahe von einem vollkommen tolen Geschäftsgang sprechen kann. Erst am letzten Tage Berichtswoche sehen wir am Weltmarkte eine Kleine Be⸗ kestigung, doch ist die weitere Entwicklung der Marktlage vollkommen ungewiß. Lediglich Bankazinn konnte die 105 der vorigen Woche erreichte Preisbesserung beibehaltef doch erscheint uns gerade in diesem Metall der Preis ziemlich hoch. 2: Zahlreiche Konkurse in der Tabakbranche. Im Tabak⸗ gewerbe häufen sich die Zahlungseinstellungen in e: schreckendem Maße; innerhalb 4 Tagen kam es in der Tabak. branche auſſer mehreren Stellungen unter Geschäftsaufsie zu 9 Konkursanmeldungen. Es handelt sich hier 14. Zigarren- und Zigaretten-Spezialist Dresden) um doigene Firmen: Orientalische Tabak- und Zigarettenfabrik Elfam G. m. b.., Altona a. Elbe; Dotzauer u. Hammer, Tabal Warengroßhandlung, Niederhaflau bei Zwickau; Omille- Zigarettenfabrik, Dresden; Herbi-Zigaretten-Compagnie ArG Magdeburg; Schleicher u. Fulde, Kolonial- und Tabakwarer, Truchtelfingen; Gustav Zimmermann, Zigarren- und Tabak fabrik, Dortmund; Gebrüder Luibl, Tabakwaren obhandlunf München; Rauchtabakfabrik Etesta G. m. b. r, Stuttgar“ Oscar Möller u. Co., Tabak- und Zigarrenfabrik, Hamburf Außerdem wurde die für die Zigarrettenfabrik Niewes Düsseldorf, beantragte Geschäftsaufsicht wegen des schlechten Status der Firma abgelehnt. 2 Berliner Metallbörse vom 16. Juni Prelse in Festmark für 1 Kg. Aluminlum 13. 16. 13. 10 Elektrolytxupfer 121.50 12¹ in Barren—* Raffina— 103-1ů0⁰ 16—105 Zinn, ausläna.%% 4098445 Blel.88-.57 0,55-0,56 Hüttenzinn 30-4,00——595 Rohzink—.——.— Mioxel.28•2, 5 225˙ 7¹ do.(fr. Verk.) 0,55-0,58.,58-.56 Andmon 0,70-.72 670%0 Plattenzink 0,7.0. 48 0,-0,48 Sliber fur 1 dr. 89.—.90.— 89.80.05 dluminlum—— Platin p. ür.— London, 18. Juni(WEB) Metallmarkt.(in Lst. l. d. engl. t. v. 1016 c 13. 16. 13. 16.] Blei 32.75 25 KupterKass 61.25 63.75 bestselect. 66.258 66.75 Zink 32.20 1250 do.3 Monat 62 13 62.63 Nickel 130.— 130.— Quecksilb. 50— 80 Llteratur :: Kurse ſestverzinslicher Vorkriegswerte. Der. I bericht der Darmstädter und Nationalbank K. à. K. Fil4 Stuttgart enthält außer dem gewohnten statistischen Matene- über Börse und Devisen erstmalig eine Kurstabelle festaq. zinslicher Vorkriegswerte(Hypothekenpfandbriefe, 15 er anleihen) und eine Aufstellung von Sachwertanleihen, ſerger einen instruktiven Aufsatz über Aufwertungsfragen. ser Bericht enthält bezüglich einiger Hauptprobleme Gegz schwierigen Materie eine übersichtliche Darstellung, die nt⸗ —— des großen Interesses, das diesen Fragen alle alben entgegengebracht wird, begrüßenswert erscheint. „Wiederbeschalfungspreis und Preiswucher. Ven 2 Wilhelm Thiele, Rechtsanwalt und Notar in Berfts- (Heft IX der Sammlung: Wirtschaftspecht und Wirtscbinde. 2 184 Seiten. 19 dadtereg Spaetn& L Das achbuchhandlung für Steuerliteratur,— C 2. und Werkk erörtert das aktuelle Thema, in welchem Umfange Ler- in welcher Weise der Kaufmann bei der Kalkulation des pe- kaufspreises seiner Waren die Kosten der Wieder gen schaffung und die Geldentwertung berücksie und berechnen darf, ohne gegen die Preistreiberei-“ nung zu verstoßen. Der Verfasser gibt eine vollständige der sammenstellung und Kritik der Rschtsprechunf ul- über die einschlägigen Ka! vich- tlonsfragen und untersucht eingehend auch das tige Kartellproblem, sowie die Bedeutufsjon. Verbandspreise für die Preiskalkulat Ferner werden die sämtlichen Erlasse und Gutachte ngfts- Reichswirtschaftsbehöérden, sowie der sonstigen Wirtsund in behörden und zuständigen Ministerien wiedergegeben icht⸗ ihrer Tragweite erläutert. Das Buch enthält auch die Iinien des Reichswirtschaftsministers und Reicktei des ministers vom 16. 12. 1922, sowie das grundlegende Urt n un Reichsgerichts vom 19. 12. 1922. Die in den Richtiimufmäp- in dem Reichsgerichtsurteil enthaltenen—. für die Werden nische Kalkulation gebenden Grundsätze Buch ist ausführlich behandelt und kritisch beleuchtet. Das als wertvoller Ratgeber anzusehen.——. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni 10 Rhein⸗Pegel 7. 16. 11. 1² 1³ 18. Inecar- Begeiſ 7. i0. 11 12.— 5 Sqhunerinſe).0.18 200J 203.282 4 Mannbeim Jö.51 5440.256 2 Ser 42240 400,3 84e 4 2 Heitbrean, Maxgau..18622 6½5.06.04.52 Mannbeim..53.88.51.47.35.76 n: 7: 256 8 678.5.50 4% Lie derfafelIEaee Qut bürgerliche Küche.:—:—: Mitlag- und Aben W Qut gepl Biere. Anerkannt billige reine offene und nnaak 580 relſpunkt der Liedertäller. Anzenehmer Familienauſen— Fap's üächte Sodener Mineral-Pastillen selt mehr als 40 Jahren venT N. bestens bewührt gegen 0 Iien, Leiserktit u. Tersdlieimung zu der m ſuftn —— ſaſeee. ebeeeeeueeee. en emee ie, 2 == e ann .K. ee. nrrneeeeeee e * 2 Dienskag, den 17. Juni 1924 7. Seite. Nr. 227 Mannheimer General-⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) vefkauft Seine FUr Gdieser Verkauf Sirid nur 3 Tage IOlIgSsSSDer. Jarmstäuter Kommanditgesellschaft auf Aktien. Einladung :u der * Dienstag, den 8. Juli 1924, vorm. 10 Uhr, ſa wuftebeude Abteilung Behrenſtraße zu Berlin, Vehrenſttaße 68—69, erdentl. Generalversammlung Tagesordnung: 4. Erſtattung des Geſchäftsberichts für 1923. 2. Beſchlußfaſſung über die Genehmigung der Bilanz nebſt Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für 1923 und die Gewinnverwendung. 3. Veſchlußiaſſung über die Entlaſtung der perſönlich haftenden Geſell⸗ ſchafler und des Aufſichtsrats. und Nafionalbankf Resfe Von Soiden, Wollstoffen, Waschstoffen, Zaum- wollwaren, Weigwaren, fockstoffe, Kostümstoffe bis 3 Meiler. ———ů— Trachtenstoffe, —— 165 Gebruder Jeſ. 7166 n87/05 Daes Hiaus der Hodeß N deshalh die Riesenmengen + fest alle Zur ölfte des Preises werkauft. ES Werclen nee für Wirte und Wiederverkäufer! 067 Spirituosen 177 nur erstklassige Marken: 7 9 Schwrzw Kirschwasser.— L. 10 ESchwzw. Zwetschgenwasser.60.90 Reiner Weinbrand...—.10 1. bei 2 „Wöttingen „ Hamburg 4ůU ammlung bei einer iunſeren Hauptniederlaſſungen in Aufſichtsratswahlen Feſtſtellung zu 8 13 des Geſellſchaſtsvertrages, daß Herr Reichsbant⸗ prã eeeeeee eden Ne der en Geſellſchafter a eden iſt. dur 6 Stimmenabgabe ſind Berlin, Bremen, Darmſtadt: . bei unſeren ſämtlichen Filialen und Zweigniederlaſſungen; in Breslau bei den Herren Eichborn Co, „Caſſel bei den Herren Fiorino& Sichel, „Coblenz bei Herrn Leopold Seligmann, „Danzig bei der Danziger Bank ſür Handel und Gewerbe Aktiengeſellſchaſt. bei—4 Simon Hirſchland, bei den Herren Otto Co., bei Herrn Jacob S. 2 Stern, bei den Herren Gebrüder Sulzbach, bei den Herren H. F. Kletiwig 8 Reibſteiu, bei den Herren L,. Söhne bei den Herren M. M. Warburg 8 Co. „Köln bel dem Bankhaus A. Leoy „Mee bei der Allgemelnen Heutchen Credit⸗Anſtalt, agdeburg bei den Herren Dingei 8 Co, „ Mönchen bei der Bayeriſchen Vereinsbaut, bei den Herren Merck, Fiuck& Co, „Stuttgart bei den Herren Stuber& Co Amſterdam bei der Amſterdamſchen Bank. bel der Internationalen Lant te Are Wien bei der Mercurbank. Berlin, den 14. Juni 1924. Darmstädter und Nationalbank en Auf Aktien. 5 4 —— wanderten an Düro u. Bauſtelle bewandert, zum ſof. Eintritt gesuchit. War unter Angabe der bisherigen Tätigkeit Gehaltsanſprüche unter G, H. 35 an die Altsſtelle dieſes Blattes. —— ger Versicherungskonzern, der sämtl. betreibt, orwiegend in den l en — 118 ne 15 sucht zur persönlichen desBezirksdirektors einen, r Zahl der perſönlich har⸗ ejenigen Kommandtittſten berechtigt, welche dem— oder den von einem Notar oder von der Reichsbank oder von fah Giro⸗Effekten⸗Depot der Bank des Berliner Kaſſen⸗ en ausgeſtellten ſpäteſtens drei Werktage vor der Ge⸗ deralperf er nachbezeichneten Stellen deponieren, und zwar? reins über die⸗ »Eſſen a. d. Ruhr oel den Herren Gebrüder Hammerſtein, „Frankfurt 4 M. bei der Deutſchen 92 und Wechſel⸗Bank, 4516 Wir b tuchtige Tenmte an ſelbſtänd. Arbeiten gewohnt, mit Vuch⸗ haltungskenniniſſen, mögl. aus der Holz⸗ branche, für sofort oder 1. Juli. Ausführl. ſchriftl. Vewerbungen erbeten an „Sudholzkonto“ Mannheim, Kirchenstr. 7. 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Iim Zigartrenhaus Sehneider, wüänrend der Geschäftszelt. 5 agen Sgee den die Nachmitta orste zu bevorz —— zu — Theater Hrlemhids Nache! 1 Uht. pentlehe daden zu b-barstäilung Zulritt. im Reisebſüro der Hlamburg-Ametika-Linie O 6, 3. 3 An der 5 05 Kasse von 12—2 Uhi(auch 68 und den Otel laroschkin Kart Zöller, Cioc ic0te U Tänzermnen des Lera Lolo War Sotie Landschneid Sylvette 1 Operuballett: Liesel Qerlach adel, ein Diener Adolf Karlinger Wuürde mich an Scönes Nebenimmer 80 Perionen fen zu vergeben. 2, 1 Felearienef event. an Neugrundung 8 e. 1242 Maler- und Tncher-66schäft heteiligen. Angebote unter N J 31 an die B2826 Die groge Traty Woche 4 Orotesken 81886 LIL Bekanntmachung. Die Mitglieder der unterzelchneten Vereine üker⸗ nehmen Aufträge nur auf Grund der„allgemeinen S der Güterbeſtätter und Fuhr · unternehmer von Baden und der Pfalz“, die bei Vertragsabſchiuß eingefordert werden können Mannheim⸗Ludwigshafen, Juni 1926. 1287 Maunheimer Fruhrherrunereln E. B. Verein Ludwigshalener Fuhrunternehmer. 2. 6 Nur nom 3 Tugef Boulevardblut 2. Teil: Die Waisen von Paris. Der Roman zweier Patiser Rangen. 6 Akte. Ein Fum von dem glänzenden bunten eben des Variétés, der Operette und den——— iragwürdigen schatten- ieichen Quattieren von Paris.*1353 Spannendes Detektiv-Drama in 5 Akten 905 mit Lil Dagover u. Hugo Flink. e 224 Uhr! nur ſol. Mann, Der Mord In der Greenstreet e Hofel Grüner Hof Neu renopiert. Gut eingerichtete Forellen. Mäßige Preiſe. ſchasedongles mlt und ohne Dedien S141 A. Weſtermann. 55 empfiehlt Teppich- und Linoleum-Haus Nes, snRuurik E3,9 1337 len suche mich mit töätig zu beteiligen. Angebote unter K. W. 69 an die Geschäftsstelle dieses Blattes. B2811 Für Gärtnereier, Schrebergärten Wasseriässer preiswert laufend zu veikaufen. E271 Leopold Böhm, Neckarvorlandstr. 19. Nähe Neue Neckarbrücke. 2Prunkstücke ein neues hocheleg. herrſchaftl. 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