e — — 4 ö 0 ſt Dienstag, 17. Juni dezugspreiſe: In Mannzeim und Umgebung wöchentlich es Hold pfennig. die monatlichen Otzleher verpflichten — dei ebtl. Rengerung der wirtſchaftlüchen verhültniſſe ſchtwendle werdende Preiserhödungen anzuerkennen. poſt⸗ Mmocttonte nummer 17800 Rarisruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle annheim E6..— Geſchäfts⸗Nebenſtelle neckarſtadt, wald⸗ ſſtr. 6. gernſpr. Ur. 7681, 7042, 7043, 7064, 7048. Celegr.⸗Nör. lanzeiger Mannbelm. Erſcheint wöchentlich zwö lfmal. — Der neue Kurs der Ententepolitik Was herriot eigentlich will Gunkſpruch⸗Ueberſeedienſt des„Mannheimer 13 General⸗Anzeigers“) AIit Newyork, 17. Junj. Herriot erklärte in einem Artikel in der Zeitſchriſt„Foreign Affairs“, Frankreich müßte es im ſchümmſten nur möglichen Sinne auffaſſen, wenn Deutſchland ſich einen Verpflichtungen im Bunde mit anderen Nationen entziehen allte. Wir werden, ſagt Herriot wörtlich, uns trozdem nicht mit 5 Politik der Nationaliſten und Chauviniſten aſſoziieren, die nur ie Zerſtörung Deutſchlands wünſchen. Dieſer Wunſch ſowohl vom moraliſchen wie politiſchen Geſichtspunkt aus töricht. Wir bebauern, daß Frankreich bisher nicht imſtande geweſen iſt, zwiſchen dem in Deutſchland noch immer lebendigen Junkertum und dem demokratiſchen Deutſchland zu unterſcheiden, as ermutigt werden ſollte, ſeine Kräfte zu ſammeln.“ Die Regierungserklärung, die der neue franzöſiſche Miniſter⸗ bdräſident Herriot heute in der Kammer verleſen wird, ſoll ſich der Jeitung„Quotidien“ zufolge beſonders eingehend über die äußere olitik ausſprechen. densdruck, bringen, den Frieden durch Einigkeit zwiſchen n Völkern herzuſtellen, die nur durch den Völkerbund geſchaffen erden könne, der geſtärkt und erweitert werden müſſe. Auch die internationalen Einrichtungen, wie das Haager Schiedsgericht und as internationale Arbeitsamt, müßten ausgebaut werden. Herriot werde ſagen, daß er ſo ſchnell wie möglich die normalen Bezieh⸗ ungen zu Rußland wieder herſtellen will. Er werde genau die 4 1 Vedingungen darlegen, unter denen die Sowfetregierung anerkannt werden kann. Jn der Regierungserklärung werden die Veziehungen zu Deutſchland natürlich eine große Rolle ſpielen. In ſeiner Unter⸗ tedung mit Nollet habe Herriot beſonders die Frage der Rück⸗ ehrerlaubnis der Ausgewieſenen im Ruhrgebiet geprüft. Bij Heute ſind noch drei neue Interpellationsbegehren beim Züro der Kammer niedergelegt worden, davon eines von dem früheren Vorſitzenden der Repko Dubois über die Reparationspolitik. Annmandirremee der Beſatzungstruppen am General Degoutte in Paris Wie eine franzöſiſche Nachrichtenagentut mitteilt, iſt det Ober⸗ Rhein, General De⸗ dutte,⸗geſtern in Gegenwart des neuen Ktiegsminiſters General Nollet pon Herriot empfangen worden. General Degoutte oll über die Lage im Ruhrgebiet eingehend Bericht erſtattet haben. Herriots Auslandsreiſen 5 Das„Echo de Paris“ ſchreibt über die bevorſtehende Reiſe Her⸗ dizats nach London und Brüßſelt wenn Herxiot ſich mit ſeinen nedentlichen Ratgebern beraten habe, müſſe er wiſſen, daß die Kabi⸗ ſiate von Brüſſel und Paris das Verſprechen ausgetauſcht hätten, bch über die verſchiedenen Reparationsprobleme zu verſtändigen, — ſie in Unterhandlungen mit den übrigen Regierungen ein⸗ en. Außenpolikik im Auswärtigen Nusſchuß Die Vertraulichkeitsfrage Wö el Berlin, 17. Juni.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Aus⸗ erdrtige Ausſchuß des Reichstags trat heute unter Vorſitz des Abge⸗ neten Müller⸗Franken(Soz) zuſammen. Als Tagesordnung die Beratuna der Fragen vorgeſehen, die mit dem Sachver⸗ Harddiaenautachten zuſammenhängen, Ferner ſollten die dendelsvertraasperhandlungen. die gegenwärtig ſchweben, ſowie die Diet elch⸗ruſſiſchen Beziehungen zum Gegenſtand der er bulfion gemacht werden. Vor Eintritt in die Tagesordnung wres Vorſitzende darauf hin, daß die Sitzungen des Auswärtigen Aus⸗ keules nicht öffentlich ſeien, ſofern der Ausſchuß nicht die Oeffentlich⸗ ſbe von ffall zu Fall ausdrücklich beſchließen ſollte. Wie dem Vor⸗ enden zu Ohren gekommen ſei,. hätte die kommuniſtiſche 441 ihre Mitglieder angewieſen, daß auch dann. wenn die Vor⸗ die mniſſe in den Kommiſſionen als vertraulich gekennzeichnet ſeien, 8 Vertraulichkeit nicht aewahrt werden ſoll. Er richtete deshalb an nkommuniſtiſchen Mitalieder des Ausſchuſſes die Frage, ob ſie ge⸗ niſtr leien, die Vertraulichkeit zu wahren. Aba. Stöcker(Kommu⸗ teſ proteſtierte gegen die Frageſtellung, er erhob auch Pro⸗ tig t dagegen. daß am Vormittaa vor dem Sitzunastaa des Auswär⸗ Van Ausſchuſſes der Außenminiſter die Führer ſämtlicher zu rteien mit Ausnahme der Deutſchvölkiſchen und der Kommuniſten Pr ſich geladen habe, um mit ihnen vertraulich die außenpolitiſchen obleme durchzuſprechen. Das ſei ein Verſtoß gegen den Auswärti⸗ Ausſchuß des Reichstags, mit der Abſicht, die deutſchvölkiſche und muniſtiſche Partei von der varlamentariſchen Arbeit auszuſchal⸗ Gleichzeitig ſtellte der Redner den Antrag. für die Sitzungen Auswärtigen Ausſchuſſes die Oeffentlichkeit zu beſchließen.(11) lun Außenminiſter Dr. Streſemann betonte, daß die Verhand⸗ Fr. gen mit einzelnen Parteiführern vor allem der Klärung der ſebage gedient hätte, in wie weit die Regierung noch in der Lage dem auswärtigen Ausſchuß vertrauliche Auskünfte zu geben. Nach längerer Geſchäftsordnungsdebatte nahm der Ausſchuß zunz g ſicgächſt einen Antrag des Abg, Graf Weſtarv an, daß die Er⸗ Weung der kommuniſtiſchen Mitglieder über die Vertraulichkeit der Der andlungen nicht als ausreichend betrachtet werden können. drd Reichstag ſoll deshalb eine Aenderung des 8 28 der Geſchäfts⸗ 0 Dieſer Beſchluß 9 5 an das be. des lenung in Erwägung ziehen. dusſeim des Reichslags und wird von dort dem Ge 1 Der kommuniſtiſche Aute uß zur Behandlung überwieſen werden. N auf Oeffentlichkeit der Sitzungen wurde natürlich abgelehnt die Bewegung der Eiſenbahner 9 a700 Berlin, 17. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Zwiſchen den r⸗ ſteriſationen der Eiſenbahner und dem Verkehrsmini⸗ memum ſind die Verhandlungen wieder aufgenom⸗ derschzavorden. Sie beziehen ſich insbeſondere auf die Arbeitszeit im giedener Gruppen. Beide Parteien nehmen an, daß es noch 5Faufe dieſer Woche gelingen wird, eine endgültige Ent⸗ h 8 didung herbeizuführen. Herriot werde ſeinen feſten Willen zum Der franzöſiſche Wortführer könne ſich in leiner Stellung äftsordnungs⸗ Abend⸗Ausgabe Badiſche Neueſle Nachrichlen Beilagen: Spott und Spiel Neue Mannheimer Geitung: Aus Seit und Leben mit Mannheimer Frauen- und Muſik-Jeitung Welle und Schall Aus Feld und Harten Wandern und Neiſen PPPPPPPPCCCCCCCTTTCTCTbTGTGTGTGTGTGTòTùFł¼ßfr ppp ñ ̃ pdd p ⁊ gegenüber dem engliſchen Kabinett nur geſtärkt fühlen, wenn er in der Lage ſei, die vorherige Zuſtimmung des belgiſchen Kabinetts geltend zu machen. Wir hoffen alſo, ſo ſchreibt das„Echo de Paris“, daß die wichtige Etappe Brüſſel auf der Hinreiſe nicht über⸗ gangen werde. Der Außenpolitiker des Blattes macht in einem Artikel Herriot klar, warum er dieſe Forderung ſtelle. Die geſtern von Macdonald im aglaſchen Unterhaus abgegebene Erklärung über die Zulaſſung Deutſchlands zum Völkerbund mißfällt ihm. Das Blatt erinnert Herriot an den Inhalt des Briefes Poincares an Macdonald vom 17. Mai und fragt, ob Herriot die darin feſtgelegten Bedingungen zu den ſeinigen machen werde und in welchem Maß er gir ſei, ſie fallen zu been Das Blatt ſtellt ferner an Herriot die Frage, ob er die Theſe, die ſeit dem 6. Februar 1920 alle franzöſiſchen Miniſterpräſidenten wiederholt hätten, anerkennen würde, nämlich daß die Beſetzungsfriſten im Rheinland nicht laufen, ſolange Deutſch⸗ land ſeine Unterſchrift nicht eingelöſt hat. Die früheren Regierungen ſeien der Anſicht geweſen, ſtatt ein ſolches Sicherheitsſyſtem zu jchaffen, müſſe das Beſatzungsrecht voll ausgenützt werden. Sei Herriot auch dieſer Anſicht Es ſei eine Schwäche, daß ſeit dem 11. Mai die franzöſiſche Politik undefinierbar geweſen ſei. Dieſe Schwäche müſſe vor den Verhandlungen in Chequers beſeitigt werden. Die„Gleichgewichtspolitik“ Belgiens () Genf, 16. Juni.(SLonunſerm Schweizer Vertreter.) Der belgiſche Außenminiſter, der die belgiſche Regierung vor dem gemiſchten Schiedsgericht in Genf im Prozeß gegen die deutſche Verſicherungsgeſellſchaft vertritt, ſprach in der Aula der Uni⸗ verſität Genf vor einem großen Publikum über die ſchweizeriſch⸗bel⸗ giſchen Beziehungen. Er kam dabei vor allem auf die Fragen zu ſprechen, die zon internationgler Bedeutung ſind und führte aus, daß Belgien durch die Verletzung ſeines Gebietes während des Kriegs moraliſch und wirtſchaftlich aus dem Gleichgewicht gebracht wurde. Sein weiteres Fortkommen ſei an die Frage geknüpft: Zahlung der Reparationen und militäriſche Sicherheit. Von Deutſchland habe und werde Belgien allerdings nicht das erhalten, was ihm verſprochen worden ſei. Aus eigener Kraft ſei es aber zum Aufbau ſeiner ver⸗ wüſteten Gebiete bereit und habe dafür bereits 17 Milliarden aus⸗ gegeben. Belgien ſei bei den Verhandlungen mit ſeinen großen Alli⸗ ierten ſehr oft auf gänzliche Verſtändnisloſigkeit geſtoßen. In ſeinen Forderungen habe es immer den gemäßigten Standpunkt vertreten und beiſpielsweiſe die von Dawes vorge⸗ ſchlagenen Ziffern bereits früher als eigene Vorſchläge unterbreitet. In die ſeparatiſtiſche Bewegung und die Abtrennungspolitik der Rheinlande habe es ſich nie eingemiſcht und auch die Ruhraktion nicht unterſtützt.(22) Belgien verfolge heute eine Politik, das Gleich⸗ gewicht zwiſchen ſeinen beiden Freunden Frankreich und England aufrecht zu erhalten. Es ſei nicht gut, nur einen Freund zu haben, aber Belgien fürchte für ſeine Sicherheit und das vor allem in ferner Zukunft. Es muß deshalb ſeine Hoffnungen, wie faſt alle kleineren Staaten auf den Völkerbund ſetzen, dem man ſa heute nicht allzuviel, aber auch nicht zu wenig zutrauen könne. Die Saarfrage vor dem völkerbundsrat Die geſtrige Nachmittagsſitzung des Völkerbundsrates befaßte ſich u. a. mit Saarfragen. Mehrere Mitglieder der Saarregierungskommiſſion ſowie Vertreter der Bevölkerung hatten bekanntlich beim Völkerbundsrat Klage über die Haltung des der⸗ zeitigen Präſidenten der Regierungskommiſſion Rault geführt. Wegen der Nichtbeſtätigung mehrerer Beiräte von Bürgermeiſtern hatte die engliſche Regierung in einem Schreiben an das Generalſekretariat die Feſtſtellung der Befugniſſe der Mitglieder der Kommiſſion verlangt. In dieſem Schreiben war an dem Verhalten des Präſidenten Rault Kritik geübt worden. Lord Parmour erklärte, daß Entſcheidungen wie die obige von der ganzen Regie⸗ rungskommiſſion getroffen werden müßten. Leon Bourgois und Salandra führten den erwähnten Fall auf ein Mißverſtändnis zurück. Der Präſident des Völkerbundsrates Dr. Beneſch ſtellt darauf feſt, daß der Völkerbundsrat einſtimmig der Anſich Ausdruck gibt, daß die Regierungskommiſſion des Saar⸗ gebietes kollektivb für alle Maßnahmen gegenüber dem Völker⸗ bund die Verantwortung trägt, eine Entſcheidung, deren Be⸗ deutung für das Saargebiet nicht zu verkennen iſt. Der Völkerbundsrat beſchäftigte ſich weiter mit dem Bericht des Finanzausſchuſſes und des Generalkommiſſars Zimmermann über die Anträge Oeſterreichs. In der angenommenen Reſo⸗ lution wird die Notwendigkeit einer weiteren ſtrengen Sparſam⸗ keitspolitik feſtgeſtellt und die Einleitung einer Unterſuchung über die Erhöhungsanträge vorgeſchlagen. Zur Frage der Abrüſtung zur See wurde ebenfalls eine Reſolution angenommen, die die Angelegenheit auf die 5. Völker⸗ bundsverſammlung verweiſt. Die Angelegenheit der zollfreien Einf uhr in das Saar⸗ gebiet wurde auf heute vertagt. Die Aufhebung der Ausreiſeſperre Berlin, 17. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Die geſtern be⸗ ſchloſſene Aufhebung der Ausreiſeſperre dürfte durch eine Verord⸗ nung erfolgen, die das Reichsfinanzminiſterium erläßt. Sie befindet ſich, wie wir erfahren, in Vorbereitung und wird in den aller⸗ nächſten Tagen erſcheinen. * e Berlin, 17. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Aus Wien wird gemeldet: Die Wirtſchaftskriſe hat die Zahl der Selbſt⸗ mor de ſeit Frühiahrsanfang in Wien ſo anſteigen laſſen, daß die Vlätter eine ſtändige Rubrik„Die Lebensmüden“ führen. Wie jetzt ſtatiſtiſch feſtgeſtellt iſt, ſind in den letzten 6 Wochen in Wien 500 Selbſtmorde bezw. Selbſtmordverſuche vorge⸗ kommen. 3 Verlcaufspreis 10 Soldpfeunig 1924— Nr. 278 Anzeigenpreiſe nach carif, bei vorauezahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Rllgemeine Rnzeigen 0,40 Soldmare Reklamen 2,— Soldmar?. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaden wird keine verantworkung übder⸗ nommen. höhere Sewalt, Streiks, Setriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchrünkte Rusgaben oder ſür verſpätete Rufnahme von Nn⸗ zeigen. Ruftr. öd. FLernſpr. ohne Sewähr. Serichtsſt. Manndeim. Die Vorſtellung des Kabinetts Herriot Der neue franzöſiſche e e Herriot wird heute ſein Kabinett der Kammer vorſtellen und dabei ſein Pro⸗ gramm entwickeln. Wenn man auch für die endgültige Beurteilung erſt den Wortlaut der franzöſiſchen Regierungserklärung abwart n muß, ſo läßt ſich doch über die Hauptpunkte der neuen franzöſiſchen Regierungspolitik ſchon jetzt Klarheit gewinnen. Die innerpolitiſchen Programmpunkte ſtehen für uns nicht in erſter Linie. Sie be⸗ ziehen ſich im weſentlichen auf Steuer⸗ und Finanzfragen, die mit dem franzöſiſchen Ermächtigungsgeſetz zuſaͤmmenhängen. Das Weſentlichſte iſt die außenpolitiſche Orientierung des neuen franzö⸗ ſiſchen Kabinetts, und hier unterliegt es keinem Zweifel, daß Herriot entſprechend ſeinen bisherigen Aeußerungen ſich zur unbedingten An⸗ nahme und raſchen Dürchführung des Sachverſtändigen⸗ gutachtens bekennen wird. Dieſer Programmpunkt iſt die Vor⸗ ausſetzung der ganzen engliſch⸗franzöſiſchen Verſtändigung, und wenn Herriot ſich auch erſt Ende der Woche nach England begibt, ſo kann man doch nach den bisher geführten Vorverhandlungen annehmen, daß ſich Herriot und Macdonald über das Sachverſtändigengutachten grundfätzlich einig ſind. Einen außerordentlich wichtigen Programmpunkt hat Herriot ſeiner heutigen Regierungserklärung vorweggenommen. Er betrifft die Frage der militäriſchen Sicherung, die ja ſchon immer von Poincaré im engſten Zuſammenhang mit der Geſamtregelung der Entſchädigungsfrage genannt wurde. Herriot hat dieſen Punkt 5 Programms durch Aeußerungen des Generals Nollet zum ranzöſiſchen Kriegsminiſter erläutert. Der Sinn dieſer Aeuße⸗ rungen iſt gar nicht mißzuverſtehen. Herriot behauptet, daß in Deutſchland Vorbereitungen zur Revanche getroffen werden und daß dieſes Syſtem geändert werden müſſe, wenn nicht die fran⸗ zöſiſche Regierung gezwungen werden ſollte, noch ſchärfer gegen Deutſchland vorzugehen, als es bisher ſchon geſchehen iſt. Als per⸗ ſönliche 10 aeft für dieſe Politik 1 Nollet in das Kabinett einge⸗ treten, ein Mann, der nach Herriots Anſicht während ſeiner Tätigkeit als Vorſitzender der Kontrollkommiſſion die Verhältniſſe in Deutſch⸗ land ganz genau kennen gelernt hat. 8 Die ſcharfe Sprache Herriots hat in Deutſchland auch dort einigermaßen überraſcht, wo man immer wieder vor Illuſionen ge⸗ warnt hat, als ob Herriot eine Politik der Schwäche gegen Deutſch⸗ land treiben werde. Noch mehr aber 5 man in der demokratiſchen und ſozialdemokratiſchen Preſſe verblüfft, da man hier Herriot als den dicken Freund Deutſchlands gefeiert. Gerade dieſe Preſſe aber hat mit zu der Drohrede Herriots beigetragen. Seit Wochen und Monaten kann man in der Preſſe W mili die Parteien der Rechten heimlich rüſten und militäriſche Vorbe⸗ reitungen treffen. Leider iſt dieſem Gerede reifliche Nahrung durch jene Kreiſe geboten worden, die jeden nationalen Gedenk⸗ tag dazu benutzen, um und Fahnen gegen den inneren Feind aufzumarſchieren. Man kann ſich nicht darüber wundern, daß das Ausland von dieſen innerdeutſchen Zänkereien ſelbſt den Eindruck gewonnen hat, daß in Deutſchland. heime Vorbereitungen im Gange ſind. Die zum Teil übergeräuſch⸗ vollen Demonſtrationen der Rechten haben das Mißtrauen geweckt und die Denunziationen in der demokratiſchen und ſozialdemokrati⸗ ſchen Preſſe haben das ihre getan, um auch ſonſt vernünftige und maßvolle Schichten des Auslandes in einen Glauben zu verſetzen, als ſei die deuiſche Abrüſtung nur ein Schein, hinter dem ſich eine neue Kriegsgefahr verberge. Sowohl die Linke wie die Rechte ſind ſchuld daran, wenn aus ihrem Verhalten ganz falſche Schlußfolge⸗ rungen gezogen werden. Wir werden der Tatſache ins Auge ſehen, daß durch die Beru⸗ fung des General Nollet das neue franzöſiſche Kabinett eine ganz beſtimmte Einſtellung erfahren hat. Die außenpoli⸗ tiſche Lage erhält dadurch eine beſondere Schwierigkeit, da man ſicherlich damit rechnen muß, daß Herriot die Frage der franzöſt⸗ ſchen Sicherheit eng mit der Regelung der Gnt bie ie ver⸗ quickt. Er begegnet ſich dabei mit Macdonald, der die Sicherung gegen die angebliche Deutſche Gefahr in einer gewiſſen Kontrolle durch den Völkerbund ſucht und der ſicher bereit iſt, den fran⸗ zöſiſchen Wünſchen auf dieſem Gebiete weit entgegenzukommen. Dieſe Verquickung iſt für uns eine ſchwere Belaſtung, beſonders zu einer Zeit, in der man im Völkerbundsrat die Abrüftung wieder einmal durch eine nichts ſagende Revolution auf den Sankt Nim⸗ merstag verſchoben hat. Trotzdem beſteht die Möglichkeit einer außenpolitiſchen Regelung weiter. Es wird jetzt alles darauf an⸗ kommen, wie Herriot und Macdonald die Durchführung des Sach⸗ verſtändigengutachtens betreiben. Es wird ſich dabei bald zeigen, ob Nollet wirklich der führende Geiſt der franzöſiſchen Außenpolitik ſein ſoll oder ob Herriot ſeinem Kabinett dieſe militäriſche Siche⸗ rung gegeben hat, um deſto ungeſtörter mit dem Sachverſtändigen⸗ Gutachten an das Ziel zu kommen. Unſere Außenpolitik wird ihre bisherige Linie unbedingt beibehalten. Wir ſind bereit, das Gut⸗ achten durchzuführen, wenn es auch von der Gegenſeite in dem Geiſte auerkannt und durchgeführt wird, in dem es allein für uns erträglich iſt. Wir werden die ſchwerſten Laſten tragen, um unſere nationale Bewegungsfreiheit wiederzugewinnen. Wir werden aber die Verpflichtung des Gutachtens nicht auf uns neh⸗ men, wenn uns Verzichte auf nationale Rechte und auf Freiheit zugemutet werden, ohne die auch das ſchwerſte nationale Opfer ver⸗ gebens gebracht wäre. 45112 5 Nachklänge zur Welfenabſtimmung Ein Hölner Welfenfreund Im Anſchluß daran, daß verſchiedene Gruppen der Studenten⸗ ſchaft gegen die Haltung des Kölner Univerſitätsprofeſſors Dr. Schmittmann in der Welfenfrage ſcharf Stellung genom⸗ men haben, ſendet Profeſſor Schmittmann der„Kölniſchen Zeitung“ folaende Erklärung:„Profeſſor Schmittmann wird die Fort⸗ ſetzung ſeiner Vorleſungen und Uebungen an der Univerſität Köln einſtellen, bis ihm Genugtuuna gegeben iſt für die unbe⸗ rechtiaten Anariffe der Studentenſchaft gegen ſeine verfaſſungsmäßige, von der Sorge um das Deutſchtum und die Erhaltung der Reichs⸗ freude diktierte volitiſche Stellungnahme.“ Prof. Schmittmann ver⸗ wahrt ſich bei dieſer Gelegenheit auch dagegen, daß ſeine Angelegen⸗ heit durch Ueberſchriften in der„Kölniſchen Zeitunga“ als Sonder⸗ bündlei bezeichnet worden ſei. *Magdeburg, 17. Juni. Auf dem Magdeburger Flugplatz Krakauer Anger iſt ein pon dem Cheſpiloten Kypke geführte⸗ Flugzeug infolge eines Vergaſerbrandes in Flammen geraten und abgeſtürzt. Es begrub Kypke unter ſich, der ver⸗ brannte. Der Fahrgaſt, Hauptmann a. Dd. Roſenſtern, ſprang aus dem Flugzeug und brach das Genick. Das Flugzeug wurde vollſtändig vernichtet. 2. Seite. Nr. 278 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe) Dienstag, den 17. Juni 1924 Die Ermordung Matteottis Weitere Verhaftungen Rom, 17. Juni.(3 Uhr nachm.) Die Polizei nahm hier geſtern den Direktor der früheren Zeitung„Tempo“, Dr. Naldi, feſt, unter der Veſchuldigung, die Flucht des Abvokaten Filipelli be⸗ günſtigt zu haben. Colini, der Chauffeur Filipellis, der am 9. Juni das Automobil, das zur Fortſchaffung Matteottis diente, in Sicherheit gebracht hatte, hat ſich geſtern abend der Gerichts⸗ behörde in Rom geſtellt. Karabineries verhafteten geſtern in Leeco einen Mann namens Volpi, der als einer der Urheber an der Beiſeiteſchaffung Matteottis bezeichnet wird. In Genua hat die Polizei den früheren Direktor des„Corriere'Italiano“, Fili⸗ pelli, verhaftet, der beſchuldigt wird, andere Perſonen ge⸗ dungen zu haben, Matteotti der perſönlichen Freiheit zu berauben und aus Rom geflohen war. Ueberhaupt zieht die Bluttat immer weitere Kreiſe. Die Zahl der Perſonen, die mit dem Attentat in Verbindung gebracht werden, 2 zu. Es ſollen bereits rund 80 Verhaftungen dn fafziſtiſchen Kreiſen fürchtet man, daß die Bluttat von den faſziſtenfeindlichen Kreiſen dazu benützt werden wird, um den Kampf gegen den FJaſzismus erneut aufzunehmen, Alarmierende Nachrichten über die Vorgänge in Italjen bringt der Pariſer „Quotidien“, der u. a. das Gerücht verbreitet, Muſſolini habe ſeine Demmiſſion eingereicht, die Bildung eines neuen Kabi⸗ netts ſei im Gange, in dem außer Muſſolini drei frühre Präſidenten Sitze einnehmen würden, nämlich Orlando, Salandra und Giolitti. Hier—— es ſich jedoch um die kritikloſe Wieder⸗ gabe wahllos ausgeſtreuter Falſchmeldungen. Der neue Generaldirektor der polizei Der Miniſterrat hat den Präfekten von Trieſt, Crispomon⸗ egda zum Generaldirektor der italieniſchen Pollzei ernannt. Sena⸗ tor de Bona, der Leiter des Polizeiweſens, bleibt Kom⸗ mandant der faſziſtiſchen Nationalmiliz. ANus den beſetzten Gebieten Der„Stimmungsumſchwung“ Die von e a Preſſe gemeldete, von einem Teil der deutſchen Preſſe übernommenen Nachricht bezüglich der bis⸗ herigen Zurücknahme von etwa 7000 Ausweiſungen aus dem beſetzten Gebiet ſteht mit der angekündigten Begnadi⸗ gungsaktion Herriots in keinem urſächlichen Zuſam⸗ menhang, da die Aufhebung dieſer Ausweiſungen(meiſtene Eiſenbahner) ſchon vor dem Sturz des Kabinetts Poincare erſolgt iſt. Das Aufheben, das die Pariſer Preſſe von den bisher erfolgten „Begnadigungen“ macht, erſcheint um ſo unbegründeter, als heute noch über 100000 reichstreue Deutſche in der Berbannung leben, obwohl der paſſive Widerſtand ſchon ſeit über acht Monaten aufgegeben iſt. Für die gilt insbeſondere heute noch die bekannte Drohnote des Generals de Metz, wonach Ausweiſungen von Pfälzern nicht zurückgenommen werden, ſolange nicht de⸗ im ünbeſetzten Gebiet wegen Hochverrats verhaftete Separatiſt Helfrich ſunior freigelaſſen iſt. Auch wird die Drohung des Generals de Metz noch aufrecht erhalten, daß in den öfſentlichen Kaſſen der Pfalz 20 000 Goldmark ntſchadigung für den Separatiſt Helfrich ſenior beſchlagnahmt würden, falls dieſe Summe bis zum 20. Juni nicht freiwillig bezahlt wird. Ja ſogar vor neuen Ausweiſungen ſchreckt dieſer offizielle Vertreter Frankreichs in der Pfalz nicht urück. So wurde erſt dieſer Tage ein verheirateter pfälziſcher eamter, der während des paſſiven Widerſtandes wegen eines Paßpergehens zu einer längeren Gefängnisſtraſe verurteilt worden war, nach Verbüßung ſeiner Strafe aus dem beſetzten Gebiet ausgewieſen. Sanktionen Als Sanktion für den Ueberfall auf einen franzöſiſchen Kriminalbeamten wurde lt. Kölniſche Volkszeitung die Strecke Dort⸗ mund—Dümen für den Perſonenverkehr geſperrt. Es nerkehren nur noch je ein Arbeiterzug morgens und abends. Nach einer Darſtellung der Beſatzungsbehörde gehören die Tüter einer nationaliſtiſchen Gehelmorganiſation an. In dem Rock des Opfers„ol!“ ein Brief mit dem Stempel der Organi⸗ ſation„Weſtfalen Treubund“ geſteckt haben. Amneſtiemaßnahmen IJIn einer offiziöſen Auslaſſung der Agence Havas wird gemel⸗ Fet, daß um die Wiederherſtellung der normalen Beziehungen gwi⸗ ſchen Frankreich und Deutſchland zu erleichtern, Kriegsminiſter No l⸗ tet beauftragt wurde, ſofort Amneſtjemaßnahmen für die in den beſetzten Gebieten verurteilten Staatsbürger in Vearbeitung zu nehmen. Die Amneſtie folle nicht generell, ſondern je nach der Art des Vergehens erfolgen. Dieſer wichtigen Frage galt wahr⸗ ſcheinlich die Unterredung, die Herriot bereits geſtern nachmittag in ſeinem Kabinett mit dem Kriegsminiſter Nollet und dem Ober⸗ befehlshaber der Beſatzungstruppen hatte. dſiie verhexte Stadt Eine heitere Spitzbubengeſchichte von Karl Etilinger Copyright 1923 by Georg Müller Verlag.⸗G., München 360(Nachdruck verboten). Aber bis ſie ſich zur Reſtaurationshalle durchgezwängt hatten — Aſſeſſor Funke glaubte dabei allerlei unzlemliche Bemerkungen aus dem Publikum hinter ſich herhallen zu hören—, war die Preis⸗ verteilung ſchon beendet. Hingegen kamen ſie gerade recht zu einer überaus ärgerlichen Szene. „Und ich ſage Ihnen, das ſind melne Leuchter!“ ſchrie Eduard Bohnkraut, der auf das Podium geſprungen war und dem Flieger⸗ leutnant von Hertler den Ehrenpreis des Maharadſchas zu ent⸗ reißen verſuchte. Ob ſie der Maharadſcha oder der Großmogul geſtiftet hat, iſt mir wurſt! Mir, Eduard Bohnkraut!“ „Werft den Kerl raus!“ ſchrieen die Leute.„Raus!“ K„Das Schwein iſt betrunken!“ -Polizei, Polizeil“ „Menſchenskind,“ ſagte der Fliegerleutnant ruhig,„wenn Sie mich anrühren, ſind Sie eine Leiche!“ „Denke gar nicht daran, Sie anzurühren! Aber die Leuchter rühre ich an! ſind meine Leuchter! Kann mein Eigentum an · rühren, ſoniel ich will!! Sind aus dem Nachlaſſe meines Vaters! Erkenne ſie ganz genau wieder! Den einen hat mir mein Alter mal nachgeworfen, wie ich zu ſpät heimkaml Da ſieht man noch die Delle!“ Er brüllte wie ein Beſeſſener. Und jetzt erblickte er den ein⸗ tretenden Funke und ſchrie ihm zu: Hallo, Aſſeſſor! Hierher! Kommen gerade recht! Ausnahms⸗ weiſe. Hier werden meine Leuchter als Maharadſchapreiſe ver · teilt! Laſſe ich mir nicht gefallen! Will meine Leuchter haben!“ Aſſeſſor Funke drängte ſich auf das Podium. Unwilliges Brum⸗ men empfing ihn, ähnlich dem Geräuſch, das durch den Saal geht, wenn ein unbellebter Verſammlungsredner die Tribüne beſteigt. Eine Stimme aus dem Hintergrunde rief:„Funke, nimm du dir die Leuchter! Du haſt die Erleuchtung am nötigſten!“ Im Nu hatten die im Saale anweſenden Kriminalbeamten eine Kette um das Podium gebildet und wehrten die andrängende Der Sachſchaden iſt erbebiſch. Zwei ortſchaften ſollen von den flu⸗ Anfragen im Unterhaus Deulſchland und der Völkerbund Im Unterhaus ſind unter anderem folgende Fragen an die Regierung gerichtet worden: Hat Deutſchland zu irgend eilnem Zeitvunkt den Wunſch geäußert, in den Bölkerbund einzutre⸗ ten? Beſteht Grund zu der Annahme, daß eine Einladung des Völ⸗ kerbundes zum Beitritt in dem gegenwärtigen Zeitvunkt angenom⸗ men werden würde? Wird die britiſche Vertretung im Völkerbund angewjieſen, darauf zu dringen, daß eine ſolche Einladung ergeht? Macdonald antwortete: Deutſchland hat bisher kein ſor⸗ melles Geſuch um Aufnahme in den Völkerbund eingereicht. Das Verfahren iſt ſo, daß die Nationen. die den Wunſch hegen. dem Völkerbund beizutreten, einen entſprechenden Antraag bei dieſem ſtellen. Der Völkerbund fordert die Nationen nicht auf, ihm beizutre⸗ ten. Die letzte Frage erübrigt ſich daber. Die enaliſche Regierung würde indeſſen ſicherlich einer Zulaſſung Deutſchlands zum Völker⸗ bund zum frübheſtmöglichen Termin günſtia gegenüberſtehen und ein Geſuch um Zulaſſuna bearüßen. 8 Auf die Frage, ob die Regierung die Gewißheit beſitze, daß Deutſchland die Beſtimmungen des Verſailler Ver⸗ trages Vate a der erlaubten Rüſtungen dem Buchſtaben und dem Geiſte nach einhalte, antwortete Maedonald, er könne im gegenwärtigen Stadium der Verhandlungen mit Deutſchland über die Tätigkeit der interalliierten Kontrollkommiſſion keine direkte Erwiderung auf dieſe Frage geben. Er könne nur ſagen, daß der Angelegenheit eine angeſpannte, dauernde Aufmerkſamkeit geſchenkt werde, um die gebührende Beachtung der erwähnten Ver⸗ pflichtungen durch Deutſchland ſicherzuſtellen. deutſches Reich Kahls 75. Geburtstag Der Reichspräſident hat aus Anlaß des 75. Geburts⸗ tages des Geheimrats Profeſſor Dr. Kahl an dieſen ein Schrei⸗ ben agerichtet, in dem er ihm ſeinen herzlichſten Glückwunſch gusſpricht. Als hochverehrter Lehrer der akademiſchen Jugend. als Führer auf kirchlich⸗volitiſchem Gebiet und als tatkräftiger Förderer unſeres Strafrechts ſchaue er als Zierde deutſcher Rechtswiſſenſchaft auf ein an Erfolgen reiches Leben zurück. Ferner wird der tätige und fruchtbringende Anteil des 75jährigen an der volftiſchen und par⸗ lamentariſchen Arbeit ſowohl als Mitalied der Verfaſſunggebenden Nationalverſammlung als auch des Reichstages hervorgehoben. Auch der Reichskanzler ſandte dem Jubilar ein herzliches Glückwunſchſchreiben, ebenſo natürlich der Außenminiſter und die Deutſche Volkspartei. Ein völkiſcher Geiſtlichenhaſſer Der frühere Chauffeur Kurt Eisners und jetzige völkiſche Abgeordnete Ludwig Aßner wurde vom Amts⸗ gericht in Weilheim wegen Bedrohung zu vier Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. Er hatte ſich am 31. März in wüſten Be⸗ ſchimpfungen der Geiſtlichkeit ergangen und geäußert:„Die Lum⸗ ben der Bayeriſchen Volkspartei ſtellen wir alle an die Wand und erſchießen ſie.“ Dieſe Erklärungen hatten ſeinerzeſt vor den Wah⸗ len grotzes Aufſehen erregt. Letzte meldungen Nierſtein, 17. Juni. Auf der Bodenheimer Chauf voller Fahrt befindliche Auto eines hieſigen Feuer und verbrannte vollſtändig Sgarbrücken, 17. Juni. Der wegen der Entlaſfung eines kom⸗ muniſtiſchen Vertrauensmannes inſzenierte Teilſtreif ſie im Bur⸗ bacher Die geſamte Be⸗ legſchaft hat die Arbeit wieder eeeee. Amſterdam, 17. Juni. Nach r Agenturmeldung aus Welte⸗ vreden iſt der Paſſagierdampfer„Saarbrücken“, 12000 Tonnen, in der Nähe von Sabang auf ein Riff gelaufen. Der Regie⸗ „Delbrück“ leiſtete ihm Beiſtand. Aus Singa⸗ fing das in eſchäftsmannes durch Vereinbarung zwiſchen den Arbeitgebern und Arbeitern über eine ſofortige Lohnerhöhung beſeitigt worden. London, 17. Juni. Einer der wenigen Vertreter der. wärtigen engliſchen Regierung im Oberhaus, Lord Acton, 1 ge⸗ ſtor ben. Er war verſchiedentlich im diplomatiſchen Dienſt tätig 0 iſchen Teilnehmer an de ong, 17. Jun ie amerikaniſchen r an dem Flug um die Welt ſind in Saigon ongekommen. * Der engliſch⸗mexikaniſche Konflikt. Raſay Macdonalßd hat den amerikaniſche Botſchafter in London um rück⸗ liche amerikaniſche nterpention im engliſch⸗meyibaniſchen Konflikt gebeten, da England der Monroe⸗Doktrin nicht in der Lage iſt, mit Waffengewalt gegen Mexiko vorzugehen. Johnſon Ciiy(Tenneſſee), 16. Juni. Durch ſtarke Wolkenbrüche wurden in den benachbarten Bergen 22 Perſonen getßötet. ten faſt gaanz weaggefeat worden ſein. pore wurde Hilfe erbeten. Wenn das Wetter gut bleibt, ſſt das Abſchleppen mng. London, 17. Junj. Die Streiks im Baugewerbe ſind Die Südweſtdeutſche Arbeitsgemeinſchaſt der Deutſchen Volkspartei hat am Sonntag, wie ſchon berichtet, in Anwefenhelt Streſeane eine Tagung abgehalten, über die nunmehr ſolgender pa offtziöſer Bericht veröffentlicht wird: Reichstagsabg. Dr. Curttus berichtete zunächſt in* Eigenſchaſt als einer der Unterhändler der Reichstagsfraktion, den Verhandlungen zur Regierungsneubildung über die inn politiſche Entwicklung ſeit dem 4. Mai. Nach einer Kennzeichnul 10 des gegenwärtigen Reichstages und der durch die Stärke der⸗ 90 handenen Parteien gegebenen verſchiedenen Möglichkeiten gab 5 Referent eine ausführliche Darſtellung der zahlreichen Verhare, lungen unter den e Fraktionen, die eine Neubildung Reichsregierung auf breiter Grundlage zum Ziele hatte. Wie 15 kam zum Ausdrucg, daß gegenüber parteſegolſtiſchen Wünſchen ier Anſprüchen die Deutſche Volkspartei ihre Bemühungen nach bei Richtung der erforderlichen ſachlichen Einigu. g anſtellte und hier 5 die Initiative ergriff, nachdem der deutſchnationale Verſuch ein, Kandidatur Tirpitz, der eine Löſung lediglich nach der perſenlich Seite dargeſtellf hätte, geſcheſtert war. Die Deutſche Volkspar 1 iſt in dieſen Verhandlungen, in dem Beſtreben eine Einigung. bürgerlicher Seite zu erzielen, parteipolitiſch betrachtet bis n die Grenze des für ſie noch Erträglichen gegangen n allem Nachdruck ſielte ſich Dr Curtius in ſeinen Ausführung immer wieder hinter Dr. Streſemann und die von di 55 geführte Politik. Die deutſchnationalen Angriffe erfuhren in diechz Zuſammenhange eine deutliche Zurückweiſu Der Redner 1 60 mit einem Ausblick auf die nahe Zukunft und gab der Hoffune Ausdruck, daß das außen politiſche Werk treſemangs allen Wide. ſtänden zum Trotz, zum Segen des deutſchen Volkes geling möge. Vorredner und gab anſchließend in knapper Darſtellung eine Zufammenfaſſung der politiſchen Meinungen ſie innerhalb der S W. A. im Hinblick auf die Frage der rungsneubildung zum Ausdruck gekommen ſind. Auch das Vertrauen zu Streſemann durch und die Ueberzeugung, daß nich Deutſche Volkspartei auf einem Weg ſei der ihr den Erfolg 5on verſagen wird Eine Neihe außenpol tiſcher. Ereigniſſe gebe der neuem die Ueberzeugung von der ſachlichen Richtigkeit der von Deutſchen Volkspartei verfolgten Politik, Ueber die Ergebniſſe des Vahlkampfes in 600 weſtdeutſchſand berichteten Abgeordneter Prof. Web e Verſitzender des Badiſchen Wahlkreis verbandes und Generalſe 0 Kollbach⸗ Darmſtadt Mit Befriedigung darf die S. W. A, en die Ergebniſſe des 4. Mal zurüdblicen. Dunerhald der Deuſch Volkspartei hat ſie das beſte Ergebnis erzielt Zwei Wahlki Baden und Württemberg, die Ergebniſſe vom Jahre 9* und 1921 weit übertvoffen. In allen Wahlkreiſen iſt man an de Arbeit, geſtützt auf die Erfahrungen des letzten Wahlkampfes, ber Organiſationen auszubauen und eine dereg Weiterentwickunge Partei zu gewährleiſten. Prof. Weber wies darauf hin, 1 große Bedeutung dem Liberalismus vor allem hier in Sade deutſchland zukomme. Auch bei Beſprechung Wahlka Ner zeigte ſich, daß die Partei in folgerichiger und nachdrücklicher trelung der Streſemannſchen Politik die beſten Erfahrungen Eine Entſchließung, die im Anſchlutz an die Referate dem n tretertag vorgelegt wurde, wurde von den zahlreichen Vertrelen einſtimmig angenommen. In ihrer Einmütigfeit und dun das immer wieder zum Ausdruck ſommende ſtarke Vertrauen gez Partei und jihrer Führung hinterliehen dieſe Verhandlungen Südweſtdeutſchen Vertretertages, die nach jeder Hinſicht beft digte, bei allen Teilnehmern einen ſtarken Eindruck. Die Entſchließung hat folgenden Wortlaut: „Die Südweſtdeutſche Arbeitsgemeinſchaft der Deutſchen Voll partei, beſtehend aus den Reichstagswahlkreiſen Heſſen⸗Naſſan Heſſen, Pfalz, Baden und Württemberg billigt einna und in voller Ueberzeugung die Außenpolitik, b unter gleichzeitiger Annahme des Sachverſtändigen⸗Gutachten; und vertraglicher Sicherung der politiſchen⸗ und Ehrenfordernn, gen, insbeſondere der Freilaſſung der Gefangenen und mücke, der Ausgewieſenen, die Freiheit des deutſchen Volles ſichert 5 den Ausbau eines ſtarken deutſchen Reiches anbahnen ſoll. be⸗ hofft und erwartet von der Außenpolitik, daß vor allem im ſetzten Gebiet die zum ſtaatlichen Leben notwendige deutſche We, waltungsfreiheit und der zuſammenbrechenden Wirtſchaft die in bedingt erforderliche Neubelesung gegeben wird. Sie ſieht 7 dem Parteiführer und Reichsaußenminiſter Dr. Steeſen gge⸗ den bewährten Leiter dieſer Politik, den in ſeinem ſchweren ez ken mit allen Kräften zu unterſtützen ſie für die Pflicht jeden Mitgliedes der Deutſchen Volkspartei hält. Sie billigt.., halb die Politik der Reichstagsfraktion, die bei den jüngſten handlungen die Sicherung einer ſolchen nationalen Politi—4 die perſönlichen Garantien und durch die Herſtellung einer lichſt breiten Front zum Ziele hatte.“ Männer riefen drohende Schimpfworte nach dem Podium, Frauen weinten, gequetſchte Kinder heulten, Tiſche wurden umge⸗ worden, Kellner ſtanden ratlos in der Menge eingekeilt und er⸗ ſtarrten bei dem Gedanken, wie viele Gäſte die Gelegenheit benützen würden, mit der Zeche durchzugehen. In einer Ecke des Saales entwickelte ſich eine Prügelei, aus der man nur immer wieder die Worte hörte:„Was haſt du geſagt! Was haſt du geſagt?“ Und plötzlich gingen Eduard Bohnkraut die Worte durch den Kopf, die Fräulein Dara ſu ihm geſprachen hatte:„Mittags das Flugfeſt und abends gibts einen Tanzl“ „Ruhe!“ kreiſchte Aſſeſſor Funke in den Saal, daß ſich ſeine Stimme überſchlug.„Ruhel“ Schweigen der Verblüffung trat ein. Aber dieſem Schweigen wäre ſicher ein erneutes, verdoppeltes Aufbrüllen des erregten Publikums gefolgt, hätte nicht mitten in die kurze, unheilſchwangere Ruhepauſe deutlich das Rattern eines Moiors getönt. Der Fliegerleutnant fuhr auf.„Das iſt mein Doppeldecker! Den kenne ich am Motor!— Himmeldonnerwetter, was iſt das?!“ Und nun ſtürmte die Menge wieder auf den Flugplatz hinaus, — allen voran Hertler und der Aſſeſſor, die das Gebäude durch einen Seitenausgang verlaſſen hatten. „Es iſt mein Flugzeug!“ wetterte Hertler.„So eine Schwei⸗ nerei iſt mir noch nicht vorgekommen! Welche Kanaille hat ſich unterſtanden—“ Er rannte wie toll dem Schuppen zu, ſo daß ihm Aſſeſſor Funke kaum folgen konnte. „Nicht ſa eiligl“ rief ihnen Bankier Sturm nach, der das Flugzeug durch ſeinen Fernſtecher betrachtete.„Regen Sie ſich nicht unnütz auf! Es iſt der Maharadſcha mit ſeinen belden Oelgötzen.“ Aber die zwei gaben ihm keine Antwort. Nur verlangſamte der Fliegerſeutnant ſeinen Schritt. „Alſo iſt der Viehkerl doch mit meinem Apparat aufgeſtlegen!“ „Der Viehkerl??“ ſagte der Aſſeſſor.„Um Gotteswillen, wenn das der Herr Bürgermeiſter hörte!“ „Aber ich fahre ihm mit einem andern Apparat nach und werde ihm da oben in der Luft den Standpunkt klarmachen, wie er noch keiner Hoheit klargemacht worden iſt! Soviel Engliſch kann ich noch, Gott ſei Dank!“ Unterdeſſen hatten auch andere Leute erkannt, wer in dem Flug⸗ zeug ſaß. Maſſe ab. Das Feſt drohte in einem wüſten Skandal zu enden * Und da irgendein Schafskopf es für angebracht hielt, ben „Hoch unſer Maharadſchal“ zu brüllen, ſchallten alsbald drei“?“ ſende Huras über den Platz. ſen, Der Doppeldecker flog in mäßig hoher Fahrt mehrere Schle die fuhr eine Runde um den Flugplatz, ſtieg dann höher, ſchungen Richtung direkt gegen Norden ein und verſchwand in ſchn Tempo bald jenſeits der Anhöhen. pen Als Aſſeſſor Funke und der Fliegerleutnant zum Schu die mit der Bewachung beauftragt waren, logen gefeſſelt knebelt am Boden. waren An den fünf Flugzeugen, die auf dem Maſen ſtanden auben die Benzinbehälter angebohrt, an den Motoren wichtige Scht entſernt. 8 be⸗ Der Aſſeſſor wartete nicht ab, bis Hertler die Gehunde f ſich freit hatte; er ſtürzte atmelos über den Flugplatz zurüc, wa in ein Auto und ſauſte zum Telegraphenamt. (Schluß folgt.) Eiteratur 5 Välzer Schdickelcher“, von Oskar Freimüfer. in, Kommiſſionsverlag der Neckardruckerei 5. Glcherl. Manrgegher, ſbeben ein Bändchen„Pälzer Schöickelcher“, pon einem Baſt hat daß heimer, Oskar Freimüller erſchienen. Architekt Th. Walch derraten Buch mit Federzeichnungen geſchmückt. Die Olalektverſe. für ge, neben allerhand Schwächen eines Erſtlingswerkes doch gaeſcher 155 ſunden Humor und treffende Satire. In froher Pſa Zung nich —5— wirb der Vortraa der beſten Skücke ſeine Wirküng 425 erfehlen. a n⸗ „Europäfiche Literatur der Gegenwart“ heißt das Sechriſter. das Gerhart Pohl daßs neueſtee, reichhaltige Heſt ſeig gerlag, Her⸗ elge ⸗Die Reue Bücherſchau,(Eleus Gotiſchalleeot heheen lin) geuppiert.„Deutſchland und Frankreich“, das alte⸗ als e delte Thema wird von Willo Haas infofern neu geſehen ſen gechfe, Typ des deutſchen Europäers den des eurppätſchen Fraaßſe und udel Aberſtellt. Valentine Piecolt ſetzt ſich mit der Phlloſann Wen ligton ihres Vaterlandes Italien, augeinander. Hermach. Arzzlf, zeichnet die großen Linien der ſüdſlaviſchen Aiteratuß ingt eing ger Schirokauer, ſoeben als Dozent noch Kalro berufen, birrülter Reun dergalerte zur xuſſiſchen Literatur. Der belaiſche, Kugter Henro giz⸗ Avermaete macht auf ſeinen Landsmann, den Grab gafertel, von Straten, erſtmalig aufmerkſam und ſtellt ihn nehen 25 erwin ſchnitte von van Straten, erſtmalig für Deutſalerd gauptel ero⸗ Maſereel zeigen, daß Roger Avermaete nicht zuviel— vman„Der „Der Maharadſcha fliegtl“ wiſpexte es. Magnus weiſt ausführlich auf den ſenſationellen R tiſche Hamſter“ der Dänin Thit Heſſen hin. kamen, bot ſich ihnen ein unerwarteter Anblick: die drei m4. d⸗ AS er Prcc — Dienstag, den 17. Juni 1924 Maunheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 278 Milglieder⸗Verſammlung des Im Hotel National wurde geſtern abend die Mitglieder⸗Ver⸗ ſummlung des Verkehrs⸗Vereins Mannheim abgehalten. Vor Ein⸗ witt in die Tagesordnung widmete der ſtellvertretende Vorſitzende, e. Dr. Walter, Altſtadtrat Viktor Darmſtaedter einen efempfundenen Nachruf, wobei er nochmals die bleibenden Ver⸗ enſte würdigte, die ſich der Heimgegangene um den Verein er⸗ worben hat. Die Lücke, die ſein vorzeitiger Tod in die Reihen des bi twaltungsrats geriſſen hat, iſt noch nicht ausgefüllt: Es wurde isher noch kein Mann gefunden, der ſich mit dem gleichen hochent⸗ wickelten Gemeinſinn und der gleichen unermüdlichen Tatkraft den reinsgeſchüften widmen kann. Man ehre das Andenken Darm⸗ gedters zam beſten dadurch, daß man verſuche, in ſeinem Geiſte ne Gründung weiter auszugeſtalten und wie er ſeſtzuhalten an m unerſchütterlichen Zukunftsvertrauen, das er zu Mannheim ehrenden Gedenken erhob ſich die Verſammlung von itzen. Erweiterung des Verwaltungsrats und Ausſchuſſes Als erſter Punkt ſtand eine Satzungsänderung auf der Fagesordnung. Es hat ſich die Notwendigkeit herausgeſtellt, den Jerwaltungsrat durch geeignete Perſönlichkeiten zu erwei⸗ Ern. Der Verwaltungsrat beſtand bisher aus fünf Funktionären, dem 1. Vorſitzenden, den beiden Stellvertretern, dem Schriftführer und Schatzmeiſter, und fünf weiteren bis zur Höchſtzahl don Fan Der Ausſchuß hat ſchon im April beſchloſſen, die Zahl der iſitzer auf ſieben zu erhöhen. Es iſt zu hoffen, daß aus dieſem erweiterten Kreis der Vorſitzende hervorgeht. Die Ver⸗ mlung erklärte ſich mit der Satzungsänderung einverſtanden. Tbenſo ſand der Vorſchlag einmütige Zuſtimmung, den 8 8 der hungen dahin abzuändern, daß bezüglich der 851 der Aus⸗ ſchußmitglieder die Höchſtgrenze, die bisher 50 betrug, fallen ſeaſen und die Zahl der Verwaltungsratsmitglieder auf mindeſtens 6 bei vierjähriger Amtsdauer feſtgeſetzt wird. In jedem Jahr t die 2— der Ausſchußmitglieder auszuſcheiden, in dieſem 2 die erſte Hälfte mit den Anfangsbuchſtaben A bis K. Die usſcheidenden wurden durch Zuruf wiedergewählt. Zugewählt Surden auf Vorſchlag des Ausſchuſſes Landgerichtspräſtdent Dr. Schlimm, Amtsvorſtand Geh. Regierungsrat Dr. Guth⸗ ender, Handelskammerſyndikus Dr. Ulm als Vertreter des Feoßhandels, Handelskammerſyndikus Dr. Krieger als Vertreter es Kleinhandels, Geſchäftsführer Krüger als Vertreter der Ar⸗ itsgemeinſchaft der Ernährungsbetriebe und die Redakteure ſpenſchied. Holbach, Schönf elder und Wasna als 5 rtreter der Preſſe. Vom Ludwigshafener Verkehrsverein iſt Ar Wunſch geäußert worden, zwecks eigener Fühlungnahme einen üudwigshafener Herrn in den hieſigen Verein delegieren zu dürſen We Verſammlung erklärte ſich damit einverſtanden, daß Dr. Zwick in den Ausſchuß eintritt, zugleich als Vertreter der Stadtverwal⸗ Ludwigshafen. W0. Prof. Dr. Walter machte alsdann noch einige ergänzende tteilungen zum gedruckt vorliegenden Jahresbericht wobei er den Beamten und Angeſtellten des Verkehrsbüros, ins⸗ beſondere Frl. Berndhäuſel, der Geſchäftsführerin des Reiſe⸗ bürog, den Dank für die im verfloſſenen Jahre geleiſtete auf⸗ deibende Arbeit ausſprach. Von den Ausführungen iſt noch er⸗ wähnenswert, daß ſich Baudirektor Eiſenlohr bereit erklärt hat, einen Lichtbildervortrag über die Entwicklung der Mannheimer Bahnhofsverhältniſſe im allge⸗ meinen und ſein Projekt im beſonderen zu halten. Man verſpricht ſch von dieſem Vortrag eine fortwirkende Beeinfluſſung der Deffentlichteit in der wichligen Frage der Neuregelung der Bahn⸗ bofsverhältniſſe. Die Verſammlung gab zu dem Jahresbericht ebattelos ihre Zuſtimmung. 8. 5 Jahresrechnung, Voranſchlag und Arbeitsprogramm Ueber die Jahresrechnung ſind Zahlenangaben nicht möglich. Die Inflationszeit hat auch in der Kaſſe des Verkehrs⸗Bereins derheerend gewütet. Trotzdem konnte man aus dem Milliarden⸗ und Billionengewimmel einen Saldo von 1650 M. ins neue Jahr Uinüberretten. Die Jahresrechnung wurde debattelos genehmigt. in ganz genauer Voranſchlag kann auch diesmal nicht vor⸗ klegt werden. die Einnahmen ſind vorkäufig auf 36 500 R. die usgaben auf 39 000 M. feſtgeſetzt. Im der Ausſprache über die ſitgeteilten hlen wurde bemängelt, daß die Stadtperwaltung den diesjährigen Voranſchlag 2500 M. eingeſtellt hat, während der Stadt Karlsruhe 10 000 M. beiſteuert, das Lokal für das Ver⸗ brsbüro ſtellt und noch einen großen Teil des perſönlichen Auf⸗ di ndes trägt. Redakteur Geck erklärte ſpäter daraufhin, daß de. anweſenden drei Stadtverordneten beſchloſſen hätken, bei — Voranſchlagsberatung zu beantragen, der ſtädtiſche Bei⸗ ſteln ebenfalls auf 10 000 M. erhöht wird. Prof. Dr. Walter b llte außerdem feſt, daß in Karlsruhe die Mitgliederbeiträge 5 als hier ſind; ſie ſtaffeln ſich von 6 bis zu 60 M. im Jahr. Ner Mannheim läßt die finanzielle Unterſtüßung des Verkehrs⸗ teins nach wie vor ſehr zu wünſchen übrig. Es gibt Firmen, Aihe ſogar über die 5 M. aufregen, die ſie hergeben ſollen, hygiene der Seele Don Friedrich Frekſa(münchen) Für Der Körper des Menſchen wird notgedrungen einer dauernden oh korge unterworfen. Ohne Fütterung und in den meiſten Fällen Reinigung fühlt er ſich nicht wohl, er bedarf der Ruhe nach die Anſtrengung und der Arbeit, um friſch zu bleiben. Menſchen, fl nicht mehr die Energie aufbringen, äufrichtig die Diener und ügleger ihres Leichnams zu ſein, gehen in ein Sanatorium und „dertragen ihre körperliche Obhut anderen. Es ſind dies zumeiſt ſheſunde Kranke“, wie ein geiſtreicher Kopf geſagt hat, aber doch Heiſemnſten Sinne Kranke, da ſie Feinde ihres eigenen lieben es ſind. de Wenn es ſchon zahlreiche Menſchen gibt, deren Inſtinkte gegen licr n ſichtbaren, gefühlten Körper verſagen, iſt es da er⸗ ſin 1* Sene daß weitaus die meiſten Menſchen Barbaren gegen ihre Fele ſind? 1u Die ganze neu erwachte Sehnſucht Europas nach Aſien und en Künſten entſpringt der Vernachläſſigung ſeeliſcher Kräfte Exif Energien durch ein paar Jahrhunderte. Mit Stolz wurde die Dedteng der Seele ſo lange geleugnet, bis ſie ſich ſelbſt durch das dunürfnis von Millionen Menſchen bewies, die ihren Hunger teils daich reuige Rückkehr zur Religion, teils durch moderne Surro⸗ ſch derſelben zu ſtillen ſuchten. Genau wie körperlich Leidende 6, durch Gifte aufzupeitſchen oder zu beruhigen ſuchen, genau ſo 1 es ſeeliſche Gifte, die oder Erſchlaffung herbeizu⸗ iocen vermögen, nur werden ſolche Gifte der Seele viel leichtſin⸗ ſelhr und törichter eingegeben als dem Körper, denn die Beſchaf⸗ ſchlo t der eigenen Seele iſt den Menſchen zumeiſt noch mehr ver⸗ oſſen als der Bau ſeiner inneren Organe. wag inſere Seele vermag von außen aufzunehmen, ſie verarbeitet, ihr zugefloſſen iſt, und vermag Kraft auszuſtrömen, zu geben. ſeeli wir wiſſen, daß der Menſch eine ſeeliſche Oberfläche und einen zaichtden Kern beſitzt. Die ſeeliſche Oberfläche wird von allem er⸗ was was zu dem Menſchen herandrängt; zum Kern gelangt das, die Oberfläche nicht abwehren will oder kann. gun erantwortung, Pflichtgefühl, Liebe, Trauer, Sorge, Abnei⸗ Siele Zuneigung ſind gleichſam dem ſeeliſchen Kern eingepflanzt. nden Energien oder machen ſie frei. Eine wirkliche Erkran⸗ nder Seele beſteht, wenn der Kern verletzt iſt. ſern ber was wiſſen die meiſten Menſchen von ihrem ſeeliſchen Ferg und deſſen Kräften? Als Kind vielleicht haben ſie einen e uch mit ihm gemacht, ſie haben das Buch mit der Lektion, die düächler nicht lernen konnten, unter das Kopfkiſſen gelegt, und am es 55 Morgen beim Wiederabhören mit Erſtaunen bemerkt, daß n ging. N8 Verkehrs⸗Vereins Mannheim ſtellt werden, im umgekehrten Verhältnis zu der„Gebefreudigkeit“ ſtehen. Das muß anders werden. Der Verkehrs⸗Verein kann ſeine gemeinnützigen Aufgaben in vollem Maße nur erfüllen, wenn er die regſte pekuniäre Unterſtützung aus allen Kreiſen der Be⸗ völkerung findet. Der Voranſchlag wurde ebenfalls einſtimmig ge⸗ nehmigt. Bei Beſprechung des Arbeitsprogramms regte Redak⸗ teur Geck an, der nächſten Ausgabe des„grünen Kursbuches“ mehr Aufmerkſamkeit zu widmen, damit die Vernachläſſigung der An⸗ ſchlüſſe bei den Streckenübergängen beſeitigt wird. Am empfeh⸗ lenswerteſten wäre die Vorlage der Korrekturabzüge vor Druck⸗ legung, damit die Fehler im Verkehrsbüro ausgemerzt werden können. Der Redner bemängelte ferner die läſtigen Stillager in Friedrichsfeld und Heidelberg und das Fehlen des 3 und 4. Gleiſes zwiſchen Friedrichsfeld und Mannheim. Frl. Berndhäuſe machte auf weitere Fehler in dem„grünen Kursbuch“, das von der Reichsbahndirektion Karlsruhe herausgegeben wird, aufmerkſam. Oberregierungsrat Kirſch meinte, daß die Fehler jedenfalls durch die Haſt der Fertigſtellung verſchuldet worden ſeien. Die Ver⸗ zögerung des ſechsgleiſigen Ausbaues der Strecke Mannheim—Hei⸗ delberg hänge mit dem Stilliegen der Bautätigkeit zuſammen. Die Strecke Wieblingen—Heidelberg werde von den Main⸗Neckar⸗ und badiſchen Zügen gemeinſam benützt. Daher die Schwierigkeiten und Hemmungen in der Verkehrsabwicklung. Viergleiſig kann erſt auf der Strecke Wieblingen—Friedrichsfeld⸗Nord gefahren werden. Im Bauprogramm iſt vorgeſehen, daß mit der Eröffnung des Heidelberger Bahnhofs und dem Ausbau des Mannheimer Vahn⸗ hofs die Strecke Mannheim—heidelberg ſechsgleiſig ausgebaut wird, ſodaß dann die Main⸗Neckar⸗ und Mannheimer Züge ge⸗ trennt laufen können. Bis wann der Ausbau möglich ſein wird, kann nicht geſagt werden. In Karlsruhe und Berlin wird die Meinung vertreten, daß hierzu in abſehbarer Zeit wenig Ausſicht beſteht. Er würde es begrüßen, wenn der Verkehrs⸗Verein immer wieder auf die beſtehenden Mängel hinweiſen würde. Bezüglich der Straßenbahn wurde kürzlich an den Oberbürgermeiſter eine Eingabe gerichtet, man möge verſchiedene Halteſtellen, die aufgehoben wurden, wieder einrichten, u. a. in E 7 wegen dem Finanzamt, an der Reichsbank und an der Mün⸗ dung der engen Heidelbergerſtraße bei Wirth. Amtsgerichts⸗ direktor Dr. Wolfhard ſpricht ſich entſchieden gegen die Ver⸗ mehrung der Halteſtellen aus. Man ſollte dafür der Straßenbahn⸗ direktion ſehr energiſch begreiflich machen, daß die Fahrpreiſe zu hoch ſind. Die Mannheimer Straßenbahn ſei viel zu teuer. Für die Kurzfahrer ſollte unbedingt eine Preisermäßigung eintrelen. Prof. Dr. Walter bringt weiter zur Kenntnis, daß der Wunſch nach einem ſpäteren Poſtſchalterſchluß beſteht. Hotelier Steeger fordert die Abſchaffung der Fremdenſteuer. Gegenwärtig ruhen 55 Proz. Steuern auf der e. Das iſt geradezu ſkandalös. Bei der Beſprechung der Polizeikon⸗ trolle in dem Hotels ſchlug Herr Steeger vor, bei der Polizei⸗ direktion vorſtellig zu werden, daß für dieſe Kontrolle Beamte aus⸗ gewählt werden, die den erforderlichen kt beſitzen. Prof. Dr. Walter gab weiter bekannt, daß in dieſem Jahre zwei Führer herausgegeben werden ſollen, einen kurzen und einen umfangreicheren. Dafür ſind größere Mittel flüſſig zu machen. Auf Vorſchlag des Herrn Eberts wurden zwei Entſchließungen gut⸗ geheißen. Die erſte wendet ſich an das Nationaltheater, worin er⸗ ſucht wird, ſich an den Maiveranſtaltungen in entſprechen⸗ der Weiſe mit einer„großen Woche“ zu beteiligen. Die andere Ent⸗ ſchließung fordert die Stadtverwaltung und die intereſſierten Kreiſe auf, den Verſuch zu machen, daß wir das Tonkünſtlerfeſt, das ſich zu einem muſikaliſchen Ereignis allererſten Ranges ent⸗ wickelt hat, nach Mannheim bekommen. Damit ſchloß nach zwei⸗ ſtündiger Dauer die Verſammlung. Sch. wietſchaſtliches und Soziales Die Lage des Arbeitsmarktes In der Woche vom 5. bis 11. Juni ſank die Geſamtzahl der unterſtützten Erwerbsloſen Heapederſckhund⸗ empfänger) von 12 000 auf 11 700, alſo um 300. Das Auemaß des Rückgangs der Erwerbsloſenzahlen wird von Woche zu Woche geringer. Auch ſonſt ſind Anzeichen dafür vorhanden, daß die Lage des Arbeitsmarktes zur Verſchlechterung neigt. Die Zahl der offenen Stellen nimmt ab, Kurzarbeit wird eingeführt, Entlaſſungen von Arbeitskräften werden vorgenommen oder doch zum mindeſten angekündigt. Die Landwirtſchaft blieb weiter aufnahmefähig. Für die Heuernte werden Hihttefde eingeſtellt. In der In du 5 der Steine und Erden wurden von einzelnen Ziegeleibetrieben der Bodenſeegegend Leute entlaſſen. In der übrigen Steininduſtrie hat die Nachfrage nach Steinhauern nachgelaſſen; im Mosbacher Bezirk(Bauland) iſt weitere Verſchlechterung eingetreten. In der metallverarbeitenden Induſtrie iſt die Lage nicht einheitlich. Aus einzelnen Bezirken wird über Dieſer Vorgang iſt nichts anderes als eine ſeeliſche Samm⸗ lung unter Zuhilfenahme eines Symbols. Die Lektion hatte ſich dem Gedächtnis eingeprägt, aber die Wiedergabe des Ge⸗ lernten konnte nicht erfolgen, weil die kleinen Zerſtreuungskobolde zwiſchen den Druckzeilen ihren Tang trieben. Wird von dem Kinde das Lehrbuch unter das Kopfkiſſen gelegt, ſo bedeutet das S einen Willensakt, einen Befehl an die Kraft des Kerns zur Kon⸗ zentration. Während des Schlafes tritt im Organismus der Seele ein Ausgleich ein; alles, was ſie den Tag über aufgenommen und verzehrt hat, gelangte in ſeine Ordnung. Das erwachende Kind ſpürt das Lehrbuch unter dem Kopfkiſſen, einer ſeiner erſten Erin. nerungsbefehle ergeht an jene Lektion, die die letzte Plage des Abends vorher war und ſich in der Nacht geſetzt, geklärt hat. So iſt ein Willensakt vollzogen und Kongentration erzeugt. Wer fortlaufend geiſtige Arbeit durchzudenken hat, vermag die Intenſität zu ſteigern, wenn er des Abends vor dem Schlafengehen noch einmal den Stoff durchdenkt, ihr dann bewußt unterſinken läßt zum ſeeliſchen Kern. Vermag er am nächſten Morgen ſeinen erſten Tagesbefehl in dieſe Zone zu ſenden, ſo wird er berſpüren, wie ſich die Arbeit in der Ruhe des Schlafes weitergebildet hat. Ein Gedankenſamenkorn hat Wurzel geſchlagen im Kerne der Seele und Kräfte daraus gewonnen. Hier finden wir nun einen der Leitſätze ſeeliſcher Konzentra⸗ tion. Der Akt vollzieht ſich nicht auf der ſeeliſchen Oberfläche, er wird nicht ausgeführt durch ein Tagesbewußtſein, er reift aus dem Nachtbewußtſein zum Tage. Haben wir einmal begriffen, daß der ſeeliſche Kern alles ver⸗ arbeitet, was ihm uge ihrt wird, ſo kommen wir zu einem der Hauptſätze ſeeliſcher Hygiene: Wir dürfen dem ſeeliſchen Kern nur das zuführen, was wir vor uns verantworten können. Es iſt beſ⸗ ſer, eine Stunde zu raſten, wenn wir unſere Energie auf ein gro⸗ ßes Werk richten müſſen, als etwa in dieſer Stunde ein törichtes Buch zu leſen, oder Kinobilder aufzunehmen. Das Buch und die Kinobilder wirken unbedingt auf den ſeeliſchen Kern ein und ver⸗ zehren ſeine ſeeliſchen Kräfte der Nacht, die zum Ausdruck gebracht werden, anſtatt daß ſie für das Schaffen oder die Verſtärkuͤng des Willens bereit ſtänden. Ungeheure ſeeliſche Kräfte werden heute durch das Betrach⸗ ten von Filmen verbraucht. Was bedeutet das als ſeeliſches Problem? Ohne Frage führt die Mehrzahl der Menſchen heute ein Da⸗ ſein, das aufgezehrt wird durch die Tagesfron und Tagesſorge. Die Sehnſucht nach der Ferne, nach den Märchen, nach Spannung, nach Heldentum, wird für ſolche Exiſtenzen durch das Surrogat der Filmbilder ähnlich befriedigt wie früher durch die bekannten Zehn⸗ pfennighefte. Wer alſo den Film bekämpfen will, bekämpfe nicht Mannheimer Bezirk die für die letzte Woche ſchon feſt⸗ geſtellte leichte Belebung des Arbeitsmarktes an, es beſtand Nachfrage nach Trehern, Johrern,„aſchinen⸗ und Motorenſchloſſern, ſowie Rund⸗ und Feinſchleifern. Der Bedarf an ſelbſtändigen Automobilreparateuren konnte aus den vorhan⸗ denen Arbeitſuchenden nicht gedeckt werden. In andern Bezirken iſt die beginnende Verſchlechterung der allgemeinen Arbeitsmarkt⸗ lage gerade hinſichtlich der Metallinduſtrie unverlennbar. Ein größerer Betrieb der feinmechaniſchen Induſtrie im Raſtatter Bezirk ſchränkte die Arbeitszeit auf drei Tage in der Woche ein. davon betroffen ſind 180 Arbeiter. In der Pforzheimer Schmuckwareninduſtrie iſt das Abflauen ſehr bemerkbar. Die Lage in der ſüdbadiſchen chemiſchen Induſtrie ſchwankt. Der beſſeren Beſchäftigungsmöglichkeit in einigen Be⸗ trieben ſteht eine Verſchlechterung in andern Betrieben gegenüber. Ein größeres Werk iſt bereits zu Kurzarbeit übergegangen(36 Stunden). Ueberwiegend noch gut beſchäftigt iſt die Textil⸗ induſtrie des Wieſentals. Weitere Vermittlungen von Arbeitskräften konnten getätigt werden. Die Lage der Wein⸗ heimer Lederinduſtrie iſt gegenüber der Vorwoche unver⸗ ändert. Auch ſonſt ſcheint in der Lederinduſtrie der Bedarf an Ar⸗ beitskräften im allgemeinen gedeckt zu ſein. Die Tabakindu⸗ ſtrike iſt faſt durchweg ſchlechter beſchäftigt. Die bekannten Kapi⸗ talbeſchaffungsſchwierigkeiten zwangen im Heidelberger Bezirk ver⸗ ſchiedene kleinere Betriebe zu Entlaſſungen. Auch im Bruchſaler Bezirk kam es zu Entlaſſungen Im Lahrer Bezirk wurde ver⸗ mehrt zur Kürzung der Arbeitszeit geſchritten. Im Bekle⸗ dungsgewerbe iſt es ruhig geworden. Hin und wieder be⸗ ſteht Nachfrage nach jungen Schneidern. Der Bedarf kann laufend aus der Zahl der vorhandenen Arbeitſuchenden gedeckt werden. Das Reinigunggewerbe hat teilweiſe ungedechten Bedarf an Herren⸗ und Damenfriſeuren. Im Vervielfältigungs⸗ gewerbe iſt es ruhig, nach guten Setzern beſteht einige Nach⸗ frage. Im Fremdengewerbe ſind Köche und Köchinnen für Schwarzwaldkurorte gefragt. Bei den kaufmänniſch⸗tech⸗ niſchen Angeſtellten nehmen die Neuanmeldungen von Ar⸗ beitſuchenden aus den Vank⸗ und Induſtriebetrieben ihren Fortgang. Offene Stellen ſind kaum gemeldet. Städtiſche Nachrichten 3o jähriges Jubiläum des Chors der Friedenskirche Am Sonntaa feierte die Friedenskirchenagemeinde das 30jährige Jubiläumihres Chors. Der Feſttag be⸗ gann vormittaas mit einem Feſtgottesdienſt und ſchloß abends mit einem Fämilienabend in den Kaiſerſälen. Im Feſtaottesdienſt war die durch ihr ſchönes Innere be⸗ kannte Kirche in der Augartenſtraße künſtleriſch geſchmückt und dicht gefüllt. Der Verlauf des Feſtaottesdienſtes war ſehr eindrucksvoll. Tröffnet mit Bachs„Präludium“ in Es-⸗Dur, meiſterhaft geſpielt von dem Chordirigenten(ſeit 24 Jahren), dem weithin bekannten Orga⸗ niſten der Kirche, Hauptlehrer Dapper, brachte der Chor, was be⸗ ſonders mit Freude hervorzuheben iſt, die Schützſchen Chöre:„Ehre ſei dem Vater“,„Alſo hat Gott die Welt geliebet“,„Iſt Gott für uns“ und„So fahr ich hin zu Jeſus Chriſt“ rein und mit echt chriſtlicher Erhebung. wie man es von Herrn Dapper und ſeinem Chor, der zu den beſten der Landeskirche zählt, erwarten mußte. zum Vortrag. (Komvponiſt Heinrich Schütz, genannt Sagittarius, geboren zu Köſtritz 1585, geſtorben 1672 zu Dresden als Kanellmeiſter am Hofe des Kur⸗ fürſten von Sachſen, war in ſeinem 13. Jahre Sinaknabe in der Ka⸗ velle des Landarafen Moritz von Heſſen, der ihn in Marburg ſtudie⸗ ren und drei Jahre unter Johannes Gabriele in Venedig zum Kom⸗ poniſten ausbilden ließ). Zwiſchen den Chören verlas der Geiſtliche, Pfarrer und Religionslehrer Knobloch, zu den Liedern paſſende Lektionen und hielt eine dem Sinne der Chöre entſprechende und den chriſtlichen Chorgeſang verherrlichende, die Herzen der Gemeindeglie⸗ der erweckende und die Seele jedes echten deutſchen Chriſten er⸗ quickende Feſtpredigt. während das Mitalied des Chors, Ingenieur Otto Schmidt, von Schütz„Ich liege und ſchlafe und erwache“ und „Vom Namen Jeſu“ mit überraſchender Schönheit und Erhebung ſana. Das Lied„Jeſu meine Freude“ wurde teilweiſe von der Ge⸗ meinde. teilweiſe von den Damen und teilweiſe von den Herren des Chors und der Schlußvers gemeinſam als Einleitung zur Feſtpredigt geſungen. Nach dem Geſana„Nun danket alle Gott“ und dem Segen 8 Dappers Meiſterhand mit Bachs„Fuge in Es⸗Dur“ den Got⸗ tesdienſt. In den überfüllten Kaiſerſälen verlief der Familienabend in ſtimmungsvoller Weiſe. Der 1. Vorſitzende, Pfarrer Knobloch, bearüßte mit ſeinem Humor wie üblich die Erſchienenen und ehrte den alten Stamm des Chores und den Dirigenten. Die Feſtrede hielt ein alter Bekannter der Kirche. Pfarrer Kamm in Schriesbeim, die einen Rückblick enthielt und die Zuhörer wie ſelten feſſelte. Anſpra⸗ chen hielten Stadtpfarrer Lehmann ldie ffrau iſt Chrenpräſiden⸗ tin und Gründerin des Chors), Herr Johannes Ziealer ſen., der Vater der Friedenskirchengemeinde und Herr K. G. R. Bankbeamter Haaa für die Kirchengemeinde und den Kirchengemeinderat Mann⸗ beim. In allen Anſprachen kamen alte Erinnerungen zu Tage und wurden Chor und Leiter aeehrt. Die verleſenen Glückwunſchſchreiben beſtätigen die muſikaliſche Größe des Chors und ſeines Leiters. Zwi⸗ den Reden wechſelten künſtleriſch vorgetragene Sologeſänge von Frau Jockers. Frl. Pfäffle und Herrn O. Schmidt, feine Abtrend andererſeits die Anſprüche, die an das Verkehrsbüro ge⸗! günſtige Beſchäftigungsverhältniſſe berichtet, ſo nielt z. B. im! Vorträge des Pianiſten Maner von der Mufikhochſchule bier, ſchöne —————? ͥͤͥͤ—.c ñ::—ñäP————— ̃———5:—̃ tñ——— die Produktion dieſer Bilder an ſich, ſondern er berſuche, ſeeliſchen Hunger von Millionen Wert zu ſtillen! 11 Die Verausgabung ſeeliſcher Kräfte erfolgt zumeiſt durch das Wort. Hat jemand zwei oder drei Etunden ſo 10 das phyſiſch eine große Leiſtung. Diktiert er etwa dieſe zwei bis dret tunden andauernd, ſo kommt die produktive Arbeit dazu, die er gemäß dem Arbeitsgeſetz der Seele aus dem Kern heraus vollzieht. Werden die Worte aber mit beſtimmter Willensabſicht zu Men⸗ ſchen geſprochen, ſei es in einer Aufſichtsratsſitzung, in einer Volks⸗ berſammlung, einer Debatte, ſo werden noch neben dem Schaffens⸗ prozeß Suggeſtionsenergien verbraucht, denn nicht die Gedanken⸗ kette allein, die des Beweiſes überzeugen, es iſt viel mehr die Ausſtrahlung der Perſönlichkeit, der Rauſch, in den der Redner den andern verſetzt. Es gibt daher für Menſchen, die in der Rede ihre Kräfte verbrauchen, keine beſſere Hygiene als eine Schweigekur. Acht Tage der völligen Wortenthaltung in der Ein⸗ ſamkeit wirken mehr Wunder als vier Wochen Sanatorium oder Kaltwaſſerheilanſtalt. Hier finden wir eines der Energiegeſetze der Seele. Wir gleichen einem Akkumulator, der durch Ausgabe ſeiner Energie ſeine Polſpannung vermindert, in der Ruhe aber ſie wieder anhäuft. Wer eine große Wirkung zur entſcheidenden Stunde beabſichtigt, kann durch bewußte Ruhe und Konzentration ſeine Kraft für dieſe Stunde vervielfältigen.— Ein Grundgeſetz ſcheint obzuwalten: jedem Menſchen iſt dom Anfang ſeiner Tage bis zum Ende eine beſtimmte Summe ſeeli⸗ ſcher Kräfte zugebilligt. Haben ſie ſich erſchöpft, ſo ſind ſie er⸗ ſchöpft, die vergeudeten bringt niemand zurück. Suche jeder darum für die eigentliche Aufgabe ſeines Lebens die Summe ſeiner Kräßte zu konzentrieren! Konzert des Leipziger Männerchors Auf einer Sängerfahrt durch ſüdliche Gaue unſeres Vaterlands iſt der Leipziger Männerchor begriffen, und nicht weniger als fünf Städte unſeres engeren Heimatlandes beſucht er dabei; es können alſo auch die Leipziger nicht über Badens ſchlanke. Ge⸗ ſtalt hinwegſchreiten, ohne dem Norden wie dem Süden und Mitte nach Möglichkeit Rechnung zu tragen. Auch haben ſie liebevoll an uns alle gedacht. Für Karlsruhe bringen ſie etwas von Caſſimir, hatten für Mannheim ein Lied unſeres Liedertafeldirigenten Han⸗ ſen beſtimmt, und den Heidelbergern von geſtern Wolfrums Bear⸗ beikung des Lieds„Horch was kommt von draußen rein?“ beſchert worden;., drunter ſteht„Volkslied aus der badiſchen Pfalz“, und wir ſind den Gäſten faſt gram darum, daß ſie glauben konnten, was für Heidelberg recht ſei, wäre für Mannheim nicht billig. Ueberhaupt die Zuſammenſtellung der Chöre! Warum ſpielt der dieſen „Kunſt“⸗Chor in unſern Sängervereinen immer noch die führende 1 4. Seite. Nr. 278 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 17. Juni 192⁴ Volkslieder des Chors und zwei aut verlaufene Sinaſpiele. Herr O. Schmidt zeiate auch im Spiel. daß er ein Künſtler iſt. Wie wir hören. wird der Chor und ſein Leiter auch als Oraaniſt in einiaen Monaten in einem aroßen Konzert in der Friedenskirche vor die Oeffentlichkeit treten. was wir freudig ſchon jetzt begrüßen. +r. Jahresbericht des Blindenheims Mannheim Ende 1922 hatte das Heim 27 Inſaſſen. zu denen im Laufe des Jahres drei hinzukamen. während vier austraten ſodaß alſo am 1. Januar 1924 das Heim 26 Inſaſſen zählte und zwar 6 männliche Blinde und 20 weibliche Blinde Der Geſchäftsbericht im Jahre 1923 war wohl der ſchwieriaſte, ſeit das Heim beſteht wie ſa auch das Jahr 1923 wohl das ſchwieriaſte war. das Deutſchland in ſeiner Ge⸗ ſamtheit ie durchaemacht hatte. Es iſt unnötia. alle dieſe Schwierig⸗ keiten zu ſchildern, von all der Not zu erzählen. die das Heim betrof⸗ fen hat Wenn ſchon im Jahre 1922 einige Male damit gerechnet werden mußte das Heim aufzulöſen. um wieviel öfter ſtand man im Unalücksjahr 1923 vor der Frage: Was ſoll nun werden? An dieſer Stelle muß unbedinat die geradezu muſteraültiae Aufopferung des Hausvaters Herrn Seitz genannt werden dem es in erſter Linie durch unermüdliche treue Anhänolichkeit. durch unbeuaſamen Eifer und Fleiß und durch verzweifelte Kraftaufwenduna immer wieder ge⸗ lang. den Karren wenn auch lanaſam ſo doch weniaſtens weiter⸗ zuziehen. Auch die Inſaſſen ſind über dieſe ſchwere Zeit aut und zu⸗ frieden hinweagekommen. Aber aller Eifer und aller Fleiß hätte nichts genutzt. wenn nicht die Mannheimer Induſtrie⸗ und Handels⸗ firmen— ſelbſt in ſchwerſter Zeit— opferfreudia. wie immer. hilf⸗ reich eingeſprungen wären Gegen Ende des Jahres wurde zum Se⸗ gen Deutſchlands eine ſtabile Währuna aeſchaffen, die ſchon an und für ſich ein Aufatmen auch für das Heim bedeutete Gerade in die⸗ ſem Augenblick zeichneten die Induſtrie⸗ und Handelsfirmen Mann⸗ heims namhafte Beträge, die das Heim aller Sorgen enthoben. Die freiwilligen einwaligen Gaben im Jahre 1923 betrugen die ſtattliche Summe von 3 068.40 GM. Dieſer Summe iſt es zu danken. daß das Enderagebnis bei der Bilanz am 31. Dezember 1923 immer⸗ hin auch dieſes Jahr wieder ein erfreuliches iſt. Ohne dieſe Summe hätte das Heim im Jahr 1923 einen derartig empfindlichen Verluſt gehabt, daß es wahrſcheinlich daran zu Grunde gegangen wäre. Der ſich aus der Bilanz ergebende Gewinn von 1 454.87 GM. wird vor⸗ getragen. Er muß vorgetragen werden. denn er ſtellt heute das einzige Vermögen des Heims dar. Das ehemalige Vermögen des Heims. Stiftungen Unterſtützungsfonds und deral. iſt der Inflation zum Opfer gefallen. Was das Heim einmal beſeſſen hat an Wert⸗ papieren, iſt heute Null! Umſonſt war all die Opferfreudiakeit ſo vieler— umſonſt durch das eine häßliche Wort Inflatjon. In Anbe⸗ tracht des erwähnten, immerhin erfreulichen Bilanzreſultates war es auch möalich. den täalichen Verpfleaunasſatz auf nur 80 Goldpfennige. alſo genau wie vor 1914 feſtzuſetzen, obwohl die ganze Lebenshaltung heute in Deutſchland weſentlich höher iſt als früher und obwohl international ja beute alles teurer iſt als vor 1914. Der Verwaltunasrat war aber der Anſicht, den Verpfleaunasſatz ſo als möalich zu halten und iſt auch beſtrebt, dies weiterhin zu tun. Poſtſendungen mit ungenügender Anſchrift. Mängel in der Aufſchrift von Poſtſendungen, namentlich das Fehlen von Straße und Hausnummer, ſowie Nummer der Zuſtellpoſtanſtalt bei Sendungen nach Großſtädten, wie Berlin. Breslau. Dresden. Hamburg. München. wirken für Poſt und Publikum außerordentlich nachteilig. Briefſen⸗ dungen nach aroßen Orten, die keine Straße und Hausnummer tra⸗ gen. zählen bei jeder arößeren Zuſtellpoſtanſtalt täalich nach Tauſen⸗ den. In Mannheim beträat z. Zt. die Zahl der Briefſendungen mit ungenügender Anſchrift täglich mehr als 1200. Man ſtelle ſich vox, welche ungebeure Mühe und welchen Aufwand an Zeit und Koſten es bei der Poſt erfordert, täalich ſolche Maſſen von Sendungen durch Benutzung von Nachſchlagwerken aller Art unterzubringen. In der Regel tritt dadurch noch eine Verzögerung in der Zuſtellung ſol⸗ cher Sendungen ein. Abhilfe kann der Abſender ſchaffen, wenn er bei Poſtſendungen, namentlich nach aroßen Orten, ſtets die genaue Wohnungsangabe des Empfüngers hinzufügt. Zur Erzielung voll⸗ ſtändiger Aufſchriften kann jedermann viel beitragen, wenn er bei den von ihm ausgehenden Poſtſendungen auf den Briefbogen. Brief⸗ umſchlägen, Rechnungen uſw. ſtets der Ortsangabe ſeine Straße uno Hausnummer hinzufüat. Werden dieſe oft wiederholten Hinweiſe von den Poſtbenutzern nicht beherziat. ſo wird man es der Reichspoſt nicht verübeln können, wenn ſie die ihr meiſt durch Gedankenloſigkeit und Gleichaültiakeit entſtehenden, die Allgemeinheit belaſtenden Koſten durch Erhebung einer beſonderen Gebühr auf die Schultern derfenigen abbürdet, die ſene unnötige Arbeit verurſachen. * Eine neue Anſichtsmarke zu 3 Mark. Eine neue Anſichts⸗ marke zu 3 Mark hat die Reichsdruckerei hergeſtellt. Sie wird demnächſt ausgegeben. In der Größe von zwei nebeneinander ge⸗ legten gewöhnlichen Marken zeigt ſie eine Anſicht der Marien; burg in anſprechender Darſtellung, Sie iſt in Kupferdruck in rotbrauner Farbe auf weißem Waffelmuſterpapier in Vogen zu 50 Stück gedruckt. Das Bild iſt von einem 1 Millimeter breiten, guillochierten Rand umgeben. *Neue Einreiſebeſtimmungen für die britiſche zone. Seit dem 28. Mal iſt für die Einreiſe der Bewohner des unbeſetzten Gebietes in die britiſche Zone eine Neuregelung des Geleitſcheinweſens in Kraft oetreten. Nunmehr müſſen den Anträgen auf Einreiſeerlaubni⸗ Rolle? Etwa weil er ſo bar aller echten Kunſt iſt wie Hans Hein⸗ richs„Volk“, das wir geſtern hören mußten? Iſt es nicht jammer⸗ ſchade, ihr lieben Leipziger, wenn das lautere Gold des Orgelklangs —.9 prüchtigen Stimmen in eine ſo unwürdige FJorm gegoſſen wird? Doch weshalb richten, wo wir nur zu berichten haben! Und da gilt es, den heut nach der„Reſidenz“ weiter Fahrenden mit herzlichem Händedruck einen tief empfundenen Dank auszuſprechen für die ſchönen Stunden, die ſie uns geſtern bereitet haben. Glaubt nicht, daß die Lücken, die der Nibelungenſaal aufwies, das wahre Profil unſerer, wie ihr wißt, allgeit muſikbegeiſterten Stadt gezeigt bätten. Die Welt am Montag trifft auch in Mannheim müde Her⸗ zen, beſonders, nachdem an der gleichen Stätte die Wohltätigkeit zwei Tage vorher zu frohem Zuſammenſein in trüber Zeit gerufen Hatte. Vielleicht waren wir auch nicht alle rührig genug, euer Kommen richtig vorzubereiten. Aber, eure Gaben bleiben wohl⸗ verwahrt im Gedächtnis der Erſchienenen, und ſie wiſſen, den Ge⸗ winn auch für die„andern“ zu erhalten. Deshalb, merkt auf, ihr„andern!“ Leipgig iſt einer der weni⸗ gen Plätze des Erdenrunds, die zu den geheiligten unſerer Muſik gehören; und es war, als ob der Genius loci ſich den tapfren Sängern mitgeteilt bätte. Nur ein hoher Flug des muſikaliſchen Vorbilds kann eine ſolch packende Einheit ergeben, wie ſie hier ein ſtarker, ſieghafter Wille zuſammengeſchweißt hat. Von den plaſtt⸗ ſchen Untermalungen der Bäſſe bis hin zu den glockenreinen Kopf⸗ tönen der Tenöre alles ein Zuſammenklang, ein Rauſchen, ein Guß. Nie wird der ebenmäßige Fluß der muſtkaliſchen Linie durchbrochen, überall weiſe Ausgeglichenheit, Wohlklang, Fülle. Der Ehrenchormeiſter Prof. Guſtav Wohlgemuth iſt kein ele⸗ ganter Stabſchwinger; aber ein Mann der Arbeit, deſſen emſiger Fleiß und vorbildliche Hingabe in den Proben ous jeder Note der mit abgeklärter Sicherheit geleiteten Chöre herausklang. Wir ge⸗ ſtehen, nun einmal eine Schwäche für daß Volkslied zu haben, und daran wird auch die Tatſache nichts ändern, daß dies noch nicht zur Stärke unſrer Männerchöre geworden iſt. Des hochverdienten Zöllners„Belſazar“ ſoll darob nicht verkannt werden, beſonders wenn ein Chor ihn zu ſolch glückvollem Leben bringt, wie geſtern. „Heimat“ von Rich. Trunk war gleichfalls eine, von tiefſter Empfin⸗ dung durchdrungene Gabe. Neben zwei ſtreitbaren Liedern des genannten Fübrers iſt noch der Chor„Rate mal“ des Vereinsmit⸗ glieds Max Rückmann zu nennen, ein volksliedhaft inniges Werk, von Herzen kommend und zu Herzen dringend. Gdgar Hanſens verwandtes Lied„Habe es lieb“ brachte dem Kompo · niſten, der es mit ſichtlicher Freude ſelbſt bei der Wiederholung, dirigierte, einen Sondererfolg. Zwiſchen den Chören ſang Rudolf Bockelmann vom Leip⸗ ziger Opernhaus Lieder von Wolf und Loewe. Ein ſtrahlend klin⸗ außer dem vorſchriftsmäßigen Perſonalausweis der heimatlichen Po⸗ lizeibehörde mit Lichtbild zwei weitere loſe Lichtbilder beigefüat ſein. Anträge. bei denen dieſe Unterlagen fehlen, werven zurückgewieſen. Es wird nochmals darauf hingewieſen, daß die bis⸗ her ausgeſtellten Geleitſcheine ohne Lichtbild mik dem 19. Juni 1924 Mitternacht ihre Gültiakeit verlieren. An⸗ träge auf Erneueruna dieſer Geleitſcheine ſind unter Beifüauna des alten Geleitſcheines und der oben erwähnten Unter⸗ lagen(Perſonalausweis und zwei loſe Lichtbilder) ſchriftlich an das Perſonalamt Köln. Domhof 28. Paß⸗Stelle. zu richten Die Zufen⸗ duna der neuen Geleitſcheine erfolat, wie bisher arundſätzlich unter Nachnahme durch die Poſt gegen eine Gebühr von 5 Goldmark jſe Schein Es wird dringend davor gewarnt, ohne gültigen Geleitſchein in das beſetzte Gebiet einzureiſen oder die Grenze des Beſatzungs⸗ gebietes an einem anderen, als auf dem Geleitſchein angegebenen Einreiſeort zu überſchreiten oder an den Geleitſchein eigenmächtia iraendwelche Aenderungen vorzunehmen. die Paß⸗Stelle Köln iſt nicht berechtiat, die Genehmiauna zur Einreiſe nach Oſten des belaiſch oder franzöſiſch beſetzten Gebietes zu erteilen. Bei der Durchreiſe durch dieſe Gebiete iſt daher das Verlaſſen der Bahnhöfe nicht ge⸗ ſtattet. *Die Mannheimer Nokgemeinſchaft hielt aeſtern abend im aro⸗ ßen Saale des alten Rathauſes eine Beſprechung ab über den Abvau oder eventuellen Umbau ihrer Organiſation. Die VPorſitzende der Notgemeinſchaft. Frau Alice Bensheimer bearüßte die Erſchte⸗ nenen und warf einen kurzen Rückblick auf den Werdegang und die hohen Leiſtungen des Vereins auf ſozialem Gebiet. Gegenwärtia ſtehe die Notgemeinſchaft infolge Geldmangels und anderer Umſtände vor einem gewiſſen Abſchluß und es tut ſich die Frage auf. den Ver⸗ ein weiter auszubauen, indem man ihm eine breitere finanzielle Baſis aibt oder aber die von Rechtsanwalt Dr. Mökel vorgeſchla⸗ gene Gründung einer„Schickſalsgemeinſchaft“ auf⸗ zugreifen und zu betreiben. Rechtsanwalt Dr. Mökel richtete einen Appell an das ſoziale und vaterländiſche Gewiſſen Aller, gerade in der heutigen wirtſchaftlichen Kriſenzeit, wo das Elend am arößten it. den hohen Gedanken der wabren Volksgemeinſchaft im Gemeinde⸗ leben zu betätigen. Stadtrat Böttaer ſchilderte die finanziellen Schwieriakeiten der Stadtverwaltung, die ſich einem weiteren Aus⸗ bau der kommunalen Wobliahrtsfürſorge entgegenſtellen, und gab noch einige vraktiſche Rorſchläage. Prof. Dr. Altmann bearüßte die Gedanken Dr. Mökels und gab aus dem reichen Schatze ſeiner ſozialvolitiſchen Erfahrungen eine Reihe beachtenswerter Ralſchläge zur Durchführung dieſer Idee. Als Ergebnis der Beratung wurde der Beſchluß gefaßt. mit der vorläufigen Geldſammluna in den einzelnen Stadtbezirklen zu beainnen. Eine andere Bezirkseinteilung iſt in Vorbereitung. * Unfälle. Geſtern nachmittag erlitt ein 21 Jahre alter Tag⸗ löhner in den Anlagen vor K 1 einen epileptiſchen Anfall.— Auf dem Luiſenring gerſet Ecke Dalbergſtraße ein 6 Jahre alter Volks⸗ ſchüler unter die Räder eines Einſpännerfuhrwerks und wurde über⸗ fahren. Er trug am rechten Fuß ſchwere Verletzungen davon. Das Kind hate ſich auf den Träger zwiſchen Vorder⸗ und Hinter⸗ geſtell des Wagens geſetzt und brachte beim Abſpringen den rechten Fuß unter das Hinterrad.— Auf der Straße zwiſchen R1 und 2 erlitt geſtern abend ein 44 Jahre alter Tapezierer einen Schwäche⸗ anfall.— Verfloſſene Nacht wurde in den Anlagen des Parade⸗ platzes eine 48 Jahre alte Frau von einem Nervenanfall befallen. Sämtliche Verunglückten mußten mit dem Sanitätsauto in das ſtädt. Krankenhaus verbracht werden. * Juſammenſloß. Geſtern vormittag ſtießen in der Kunſtſtraße beim Zeughausplatz ein Radfahrer und eine Pferdedroſchke zuſam⸗ men. Der Radler ſtürzte und geriet unter das Pferd, wobei er Verletzungen am Hinterkopf davontrug. Nach Anlegung eines Notverbandes im Luiſenheim konnte ex ſich allein nach Hauſe be⸗ geben. Die Schuld an dem Zuſammenſtoß trifft den Radfahrer, da. er die nötige Vorſicht außer acht ließ. * Feſtgenommen wurden 36 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Bohrer wegen Zuhälterei, ein Taglöhner wegen Blutſchande, ein Heizer und ſeine Ehefrau wegen Abtreibung, drei Perſonen wegen Bettels und vier Frauensperſonen wegen Gewerbsunzucht. * Todesfälle. Der bekannte Fremdenführer auf dem Heidel⸗ berger Schloß, Karl Gundt, iſt am Samstag nach längerem ſchweren Leiden im Alter von 62 Jahren geſtorben. Gundt, der gelernter Schloſſer war, zog als junger Mann nach Amerika, um dort ſein Glück zu ſuchen und war drüben in der neuen Welt in einer Maſchinenfabrik beſchäftigt. Er verunglückte jedoch bei ſeiner Arbeit, verlor den rechten Arm und war gezwungen, in die alte Heimat zurückzukehren. Er wählte den Veruf eines Fremden⸗ führers und hat dann etwa vier Jahrzehnte hindurch dieſen Beruf ausgeübt. Einheimiſche und Fremde, die ſeine Dienſte in Anſpruch nahmen, ſchätzten Gundt nicht nur wegen der Zuverläſſigkeit, mit der er ſein Amt verſah, ſondern auch wegen des Pfälzer Humors, der ein Teil ſeines biederen Weſens war. So werden wohl weite Kreiſe den Heimgang Gundts bedauern, mit dem wieder ein Typ Alt⸗Heidelbergs in die Gruft ſinkt.— Der frühere Gaſtwirt Karl Zolk, der beſonders in Vereinskreiſen als Pfälzer Humoriſt be⸗ kannt war und hier im Feuerio unzähligemale in die Bütte ge⸗ ſliegen iſt, iſt geſtern morgen geſtorben. Karl Zolk bewirtſchaftete früher den„Goldenen Löwen“ in der Altſtadt und ſpäter den „Kaiſerhof“ im Stadtteil Neuenheim. gender, dabei wunderſam weicher Bariton, bei dem die wohldurch⸗ dachte Dellamation über eine gewiſſe Zungenſchwere den Sieg da⸗ trägt. Der überaus ſympathiſche Künſtler, der von Max Rück⸗ mann(dem bereits Erwähnten) in wahrhaft vollendeter Präziſton begleitet wurde, erntete reichen Beſfall. Selbſtverſtändlich war der Dank des Publikums wärmſter und freudigſter Art. Und in dem anſchließenden Bankett, das die Mannheimer Sängervereinigung den fahrenden Sängern gab, wer⸗ den die Gäſte erkannt haben, daß, wie an der Pleiße, ſo auch an Rhein und Neckar ſangesfrohe Herzen ſchlagen, deren Zuverſicht ſelbſt die Prüfungen ünſerer leidvollen Gegenwart nicht rauben —. werden. Runſt und Wißenſchaſt Ein neu entdeckter Doppelſtern im Sterubilde Walfiſch. Ueber 300 Jahre mußten vergehen ehe das Geheimnis eines ſelt⸗ ſamen Sternes aufgebeckt werden konnte. Im Jahre 1596 entdeckte der frieſiſche Pfarrer David Fabricius im Sternbilde des Wal⸗ fiſches einen hellen Stern, den er vorher niemals ſehen hatte. Nur wenige Wochen war der Stern ſichtbar, dann fuchte Fabrictus ihn vergeblich. Daß der Stern ein Geſtirn ſein konnte, das ſeine Helligkeit wechſelte, darauf iſt der Pfarrer nicht gekommen. Viele Jahre ſpäter wurde der Stern dann nochmals aufgefunden. Die Aſtronomen ſtanden damals vor einem Rätſel und nannten daher den Stern„Mira Ceti“:„Der Wundervbare im Walfiſch“. Drei Jahrhunderte ſpäter— unterdeſſen waren ſchon viele andere Sterne enideckt worden, die auch ein Ab⸗ und Zunehmen in ihrer Helligkeit zeigten— verſuchte die aſtronomiſche Wiſſenſchaft die Urſache des Helligkeitswechſels des Sternes zu ergründen. Eine Anzahl von Theorien iſt aufgeſtellt worden, die aber alle keine genügen Er⸗ kHlärung des Problems ergaben. Heute iſt man zu der Anſicht ge⸗ langt, daß die Helligkeitsänderungen wahl auf Fleckenbildung auf dem Stern, wie die bekannten Sonnenflecke, zurückzuführen iſt. Bekannte amerikaniſche Aſtronomen haben, in der Annahme, daß der Stern ein Doppelſtern ſein könnte, immer vergeblich nach einem Vogleiter geſucht. Der amerikaniſche Aſtronom Jop von der ſraßen Sternwarte auf dem Berge„Mount Wilſon“ in den Vereinigten Staaten von Nordamerika hat in neueſter Zeit durch Erforſchung des Lichtes des Sternes mit einem Spektralapparat Eigentümlichkeiten in dem Spektrum entdeckt. Auf ſeine Veranlaſſung hin beobachtere der Aſtronom Aitken auf der Nerkesſternwarte in Amerikg mit dem dortigen großen Jernrohr den Stern und fand latſächlich einen weiß⸗ blauen Begleiter von geringer Helligkeit, Sein Abſtand vom Hauptſtern Mira iſt ziemlich gering: beſonders verhindert Mira durch ſeine große Helligkeit, die er bisweilen hat, ein genaues Beob⸗ achten des Begleiters: was auch der Grund geweſen ſein mag, wes⸗ halb der Vegleiter ſolange ſeiner Entdeckung harrte. Tagungen Pfingſttagung des Badiſchen Jugendbundes in Eberbach Nach den Pfinaſtfeiertagen fanden ſich, wie ſeit einigen Jahen, gegen 200 junge Menſchen zuſammen, um dem Lehraang des e ſchen Jugendbundes(B. d..) beizuwohnen. Nicht zum Feſte ſeſen, ſcharte ſich die Jugend, es galt ernſte Arbeit zu tun. ECiner der, alle punkte des Bundes deutſcher Jugendpereine(B. d..)„Deutſch“ ſo 13 erarbeitet werden. Drei Vorträge auf drei Tage verteilt. ſollten u. unſerer Aufgabe näher bringen. Ueber„deutſches Land“ ſprach Pfarrer D. Helſelbachen Baden⸗Baden. In einer überaus bilderreichen. heimatlichen Srrah b verſtand es der Redner. uns unſer deutſches Land. unſere Heimat le baft zu ſchüldern und unfern Willen zur Eroberung der Heimat di⸗ 8 richtiaes Wandern zu entfachen. An Hand der Lebensgeſchichte de Sachſen Gottſchalk zeiate Geheimrat von Schubert die Kraft 1 den Ernſt deutſchen Glaubens. Es kommi dem Deutſchen auf 25 Sache an. nicht auf die Form. Das deutſche Gemüt findet ſeine Aus, wirkuna in der deutſchen Muſtik im Gegenſatz zur romaniſchen Sche, laſtik. Tiefe Inniakeit iſt die Grundeinſtellung des Deutſchen.— De dritte Vortrag führte das Werden des deutſchen Volkes vor Auae Prof. Kapp⸗Freibura wußte in uns Begeiſterung zu wecken für 150 Geſchichte des deutſchen Volkes. Er zeichnete den Deutſchen als 5 überall Ordnuna ſchaffenden aber auch in der Seſbſtkr'uik ſich( wieder zerfleiſchenden Staatenbilder. Er mahnte uns, unſer bene geſchichtsloſes Dahinleben aufzugeben.— Den Vorträgen folate ſie eine lebhafte Ausſprache. iche Die Moraen wurden jeweis eingeführt durch altteſtamentleh, Bibelbetrachtungen in neuzeitlicher Form das Thema der Pllart und Wandersleute behandelnd. Die Nachmittage waren frei zen Ausſprache und Beſprechuna— Am erſten Abend hörten wir eine Vortraa über Reichsfreiherrn vom Stein. Am zweiten Abend 1 uns ein Heidelberger Bund eine alddeutſche Darſtellung des Glelt niſſes vom verlorenen Sohn in der Kirche das in— eine 77 Wirkuna binterließ. Der dritte Ahend brachte die kirchliche Schlu feier mit dem Grundgedanken der Welterneuerung in Chriſti Gu 5 — Der Lehraana, der eine Art Volksbochſchulkurs war, aab vielen Kraft zu neuer Arbeit und zeugte von einer durchs ganze Land 15 benden Gemeinſchaft. die den Willen bat zu rechtem Tun und die ſin gen darf: „Wir ſind Deutſchlands Jugend friſch und fromm. fröhlich und frel. Deutſch ſei unſre Tugend. Deutſch ſei unſre Treu'l“ H. X Hauptverſamlung des Handelsſchutzverbandes der Pfalz Reuſtadt, 15. Juni. Dder Handelsſchu verband den Pfalz hielt heute im Saalbau ſeine aus der Nder Pfalz ſtark ſuchte Hauptverſammlung ab. Sie wurde eingeleltet duu⸗ eine geſcge ſene Mitgliederberfammlung, die ſich mit den Tätigkeitsbericht und verſchiedenen Wirtſchaftsfragen beſchäfligte. 15 ran ſchloß ſich die öffentliche Verſammlung, bei der als Gäſte m treten waren die Regierung der Pfalz, das Landesfinanzamt, 1 Bürgermeiſteramt Neuſtadt, das Amtsgericht Neuſtadt, die Finch, ämter Landau und Neuſtadt, die Handelskammer Ludwigshafen, Handelegremium Neuſtadt, der pfälziſche Induſtriellen⸗Verband, ſtatiſtiſche Amt Ludwigshafen, die pfälziſche Bankenvereinigung. der Verband Piaichef Erwerbs⸗ und Wictſchaftsgenoſſenſchoun Der erſte Verbandsvorſitzende Stapf⸗Pirmaſens ſtreifte in ſe ſt Begrüßungsworten die Abkehr von den Grundſätzen der Wiriſche, und die dadurch bedingte Schwächung und teilweiſe Zerſtörung Mittelſtandes. An dem wirtſchaftlichen und ſittlichen Wiedera i müßten alle mitwirken. Im Auftrag der Behörben dankte Ze, rungsrat Dr. Conrath, im Auftrag der wirtſchaftlichen Beue tungen Volksbantdirektor Saul und im Auftrag der Stadt Ne ſtadt Stadtrat Ernſt für die Einladung der Verſammlung. ben Als erſter Referent hielt Syndikus May einen intereſſan Vortrag über die jetzigen Steuerzahlungen im be 105 ten Gebiet. Er ſchilderte die Wirkung dieſer Steuern in Velſ dung mit der Zollbelaſtung auf Einzelhandelsbetriebe der Pfalz, Verband legte ſeine Stellungnahme in folgenden Beſchlü nieder. Ermäßigung der Umſatzſteuer für Mai auf 2 Prozent dung der Vorauszahlungen auf die Einkommens⸗ 7 ions⸗ ſchaftsſteuer. 2. Im Hinblick darauf, daß die Zölle auf Reparalii konto gutgeſchrieben werden, alſo als Leiſtungen des geſamten Re in⸗ betrachtet werden, verlangt der Verband, daß die Lieſeranten daegten beſetzten Gebietes die Jölle für die Einfuhr aus dem unte le ins beſetzte Gebiet übernehmen oder daß die die Dr. au, Slellerzablungen gutſchreſbt.— Als nächſter Redner fprac e Müſer⸗Köln über die Erziehung des kaufmänniſchen Mochmehnen Er betonte, daß der Kaufmann eine ernſte—— hier wahrzunen al⸗ hat und daß die Organiſationen des Einzelhandels viel ſchärſe hree⸗ bisher die Forderung nach einer regelmäßigen ſtaatlich vorgeſſſen benen Vorbildung für den Beruf des Kaufmanns verlongen moricht — Dr. Hellmann⸗Düſſeldorf erſtattete einen Foßzugge Bund üher den notwendigen Preisabbau der Induſtrie die Lieſerungs⸗Großhandels, insbeſ. für Texiiſſtoffe, ſowie übe en jetzigen Preſſe⸗ und Zahlungsbedingungen. In der Inftatte ſier⸗ buhohe gruppen zu piel für Neuanſchaffu verwendet worden. Derah⸗ Weltmarktpreis für Rohſtoffe und die falſchen ſozialpolitiſchen gel⸗ nahmen würden vom Einzelhandel nicht verkannt, aber die Feug⸗ wärtigen Preisverhältniſſe ſeien bel den wichtigſten Induftries ange⸗ niſſen durchaus unbefriedigend. Folgende Entſchließung wurde Kauſ⸗ nommen: Mit Rückſicht auf unſere Währung und die geringe gefe⸗ kraft der breſten Maſſen, verlangt der Einzelhandel von den dteile⸗ ranten, beſonders von der Induſtrie, daß alle Kalkulationsbeſtagzreiſen die in der früheren Inflation ihren Grund hatten, aus den den. und den Lieferungs⸗ und Zahlungsbedingungen ausgeſchaltet d, Bize, Als letzter Redner äußerte ſſch Kaufmann R ethſchiltons, präſident der Handelskammer Mannheim, über Kalkulat der und Organiſationsfragen. Er erinnerte daran. Kurs, Lieferant ſeine— in Auslandswährung ſtellte und 5 aber riſiio auf den einzelnen Händler abwälzte. Der Verbrauche wäh⸗ war der Meinung, daß für die dauernden Preisſteigerung wortich rend der Geldentwertungszeit der einzelne Händler veran eigenen ſei. Es würe notwendig geweſen, mehr zu orga 197 Rech⸗ Betrieb des Kaufmanns. Der Ausgangspunkt für ie kün endel, nung des Kaufmanns ſei die Goldmarkbilanz. Die konmt auf ſchweren Zeiten werden uns zwingen, uns mit äußerſter f den ſpezialſſierten Betrieb zu werfen. Kein Kaufmann darf ie Mitte niedrigere Preiſe verführen laſſen, einzukaufen, wenn ihm fehlen. in gemel, Nach Schluß der öffentlichen Verſammlung vereinigte 1 45 kurt ſames Mittageſſen die Teilnehmer im Saalbau. Darauf ſo Apach mi Beſprechungen der Fachgruppen. Ein Ausflug nach aſcheh die unterhaltenden Darbietungen bei Chriſtmann„zur Pfals Tagung. — Diplom-Ingenieur⸗Tagung 5t die 1 15 der 20. 155 25 dugi ſude n Dafſcher 15 esjähri r9 agung des Verbandes ungen, 1598 ſtatt. Neben den Verbandsverhandlung denen wichtige Fragen der akademiſchen Ingenieure zur, le 5 ſtehen, 9 unter 2 der Techniſchen Hochſchun eihe— ſtatt unb zwar ſprechen u. l. Diplom⸗Ingenieur Karl W In. dir kulturellen Aufgaben des Ingenieurs und Pro ſelligen weit⸗ Dr. Schlink(Darmſtadt) über den Segelflug. Mit gecamm ware anſtaltungen in Darmſtadt und Frankfurt iſt das Prog Ingenien gehend ausgeſtaltet. Es werden zu der Tagung Diplom aus allen Teilen des Reiches errwartet. Fretzeit der kirchlich· liberalen Vereinigung ger⸗ 0 Vom 18. bis 20. Juni hält die eirglicieelhe ad einigung in Pferſbem Eutherhaus) für ener 42 Freunde eine Freizeit ab. Folgende Hauptwarträgcer Cheiſhh, halten: von Pfarrer Dr. Stählin⸗Nürnberg über eim über ber des Johannesevangeliums“, von Pfarrer Zäe.Pforteeſturg gel⸗ Wohlfahrtsdienſt, von Pfarrer DD. Dr. Jgege ⸗ über 20 1. „Unſer Standort“, von Pfarrer Emlein,Schniiehenm er N4 d⸗ und Wege unſeres Religionsunterrichtes“, von Pfa Kicchen Tauberbiſchofsheim ſiber„400 Jahre evangeliſche ng⸗Soz Außerdem werden Berichte erſtattet, ſo über den b. Kongreß in Reutlingen. Mmar kan. app ſun, den imn N zuſ Abe er f Lätz! ero ee — * ieeeeAeeee e — r eeeee Dlenstag, den 17. Juni 1924 — Mannheimer General-Auzeiger(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 278 WIINIoi muionse iaell Winke für den Anfänger Die erſtien Enktäuſchungen. Die Frage: Wie werde ich„Rundfunker“ die Frage alſo, wie dran am Rundfunk der Relchstelegraphenverwaltung teilnehmen enn, wird manchem ſehr einfach erſcheinen Er wird glauben, die wor laute einfach: Entweder man kauft ſich einen Empfangs⸗ ſüparat, oder man baut einen Das Letztere iſt nun diejenige Lö⸗ ung, die für den Laien in den ſeltenſten Fällen in Betracht kommt; enn es gehört eine ganze Portion fachlichen Wiſſens dazu, um die Nunerhin ziemlich verwickelten wiſſenſchaftlichen und techniſchen Atlemmenhenge auf dem Gebiete des Radioweſens zu verſtehen. 0 er auch derſenige der dieſe Schwierigkeiten dadurch umgeht, daß deich eine fertige Empfangsanlage von einem Elektrotechniker bauen aet, iſt damit keineswegs aller Sorgen enthoben. Solange der aus⸗ ſahrende Techniker noch zugegen iſt und die erſten Klänge des Vor⸗ auſes den neuen Rundfunker erfreuen, mag alles gehen. Kaum aber Tet der Fachmann ſeinen Rücken gekehrt, ſpäteſtens nach wenigen agen tritt irgend eine Störung ein, die der eben Beglückte mit eige⸗ nen Mitteln nicht zu beheben vermag, Fir, Jent beginnt ein forwährendes Bombardieren der ausführenden kunne, die zunächſt in Anerkennung ihrer Verpflichtung, eine ein⸗ windfreie Anlage zu liefern. Abhilfe ſchafft. die aber in dem Maße Kle, ihre eigene Beſchäſtigung und damit auch die ihr zugehenden logen zunehmen, bald nicht mehr in der Lage ſt alle Wünſche unktlich zu befriedigen. Zur Stunde alſo, wo gerade das ſHönſte togramm vom Voxharſe abgewickelt werden ſoll ſitzt der Teilneh⸗ rat⸗ und tatlos neben ſeinem blinkenden Apparat und kann einem Verdruß keinen anderen Ausdruck geben, als daß er die ge⸗ kinte Funkerei zum Teufel wünſcht. Die nächſte FFolge iſt, daß er 7 ganze Erftndung für unvollkommen hält. die Radiatechnik als i hohen Grade verbeſſerungsbedürftig, während in Wirflichkeit ſe Fehler mehr nebenſächlicher Natur ſind und mit der Erfindung ttz lolcher nicht das geringſte zu tun haben. Im allgemeinen iſt delä Hlich die deutſche Radiotechnik auf einem Stande angelangt, iſtr demjenigen der ausländiſchen Induſtrie zumindeſt ebenbüreig ſt. Das hindert nicht, daß beim Ankauf von Funkgeräten die äußerſte orſicht beobachtet werden muß. Es hat gar keinen Jweck, ſeine pparatur bei einem Händler zu kaufen, der nicht gleichzeitig die delle Garantie für das richtige Funktionieren der Anlage und damit der Bereitwilligkeit übernimmt, in allerkürzeſter Friſt für Abhilſe er Schäden einzutreten. 5 Aber auch etwas anderes iſt wichtig. Wirkliche Schäden gibt er eigentlich überhaupt nicht. Wenn nicht gewaltſame Eingriffe von gußen her erfolgen, kann im inneren Bau der Apparate keine Ver⸗ rung eintreten, weil die Konſtruktion irgend eine Veränderung ausſchlie t. Anders iſt es mit denjenigen Organen, die dem äußeren ugriff zugänglich ſind. Hier kommen in Betracht: Kathodenröhren, Anodenbatterie, Akkumulator, Lautſprecher und Mikrophon Mikro⸗ dhon und Lautſprecher können ſhre Funktion nur ändern, wenn ſie, etwa durch Herunterfallen, beſchädigt werden. Die Mikrophone Tſauch der Lautſprecher enthält ein ſolches— ſind außerordentlich empfindlich und müſſen vor Stoß bewahrt werden. Bleibt die Ano⸗ 5 denbatterie und der Akkumulator. Hier haben wir die haupfſäch⸗ ichſten Feylerquellen. Daß ſie aber folche ſind, daran iſt meiſt der Händler ſchuld, wenn er es unterläßt, ſeinen Kunden auf die Mängel eſer Einrichtung aufmerkſam zu machen. Der Akkumulator, der die Kathodenröhren heizt, d. h. ihren Innendraht zum Glühen bringt, beſteht aus Vleiplatten, die in weſelſäurewaſſer getaucht ſind und durch den elekriſchen Strom geladen werden. Durch Einwirkung des Stromes findrt eine chemi⸗ ſche Verwandlung des Bleies ſtatt. Der Akkumulator wird„geladen“. Wird er dann von der Stromleitung abgenommen, ſo kann er ſelbſt als Stromquelle benußt werden, indem jetzt, umgekehrt wie vorher, chemiſche in elektriſchen umgewandelt wird. Je öfter ein Afkumlator dem Lade⸗ und Entladeprozeß ausgeſetzt wird. je zchwammiger“ die Bleiplatten werden, um ſo beſſer, um ſo mehr behält er ſeine„Kapazität“. Je weniger oft er geladen wird, um ſo cher verſchwindet ſeine Leiſtungsfähigkeit. Daraus geht ohne wei⸗ res hervor, daß die Vatterien in der erſten Zeit nach verhältnis⸗ wäßig wenigen Stunden erneuert, d. h. neu geladen werden muß. Man erkennt die Notwendigkeit an der ſchwächer werdenden heiz⸗ kraft, beſonders der Verſtärkerröhren, was gleichbedeutend iſt mit der Verringerung der Lautſtärke des Lautſprechers. Dieſer, der eben goch über den vollen Klang ſeiner„Stim ewalt“ zu verfügen ſcien, wird leißer und verſtummt allmählich. Her Teilnehmer ahnt mächſt nicht, wo der Fehler liegt, und auf die Vermutung, daß Akkumulatorenbatterie die Urfache ſei, kommt er umſo weniger, a5 er bei einem neuen Verſuch am nächſten Tage zu ſeiner Ueber⸗ zaſchung die Wahrnehmung macht, daß die Verſtärkerröhren wieder an alten Glanz erſtrahlen und der Lautſprecher mit voller Lungen⸗ in den Raum tönt. Bis er nach kurzer Zeit wieder verſtummt, Auf Konzert mitten unterbrochen wird und der Aerger eine neue der Rundfunker wiſſen, dann wird ſich e erlebt. ei dieſe Dinge mu dal ird u Leid auch leicht beſeitſgen laſſen. Er wird beizeiten für eine Regervebatterle ſorgen und inzwiſchen die verbrauchte neu laden dalen, Auch hier iſt wichtig, 7 wiſſen, daß eine zu ſtarke Ausnuzung Batterie ſchädlich iſt und ihre Auswechslung rechtzeitig vorgen⸗ Wamen werden muß. Aber jetzt beginnt eine neue Schwierigkeit. o laſſe ich die Batterie laden? Auch die Beantwortung dieſer dage ſcheint zunächſt ſehr einfach. Beim Inſtallateur! Leider aber ben ſich viele Inſtallateure auf die Anſprüche des Radiogebietes Mite noch nicht eingeſtellt und übernehmen derartige Aufgaben nicht. das iche tun es, ſehen aber aus irgend welchen Gründen davon ab, Els Laden ſelbſt auszuführen, und übergeben die Batterie einem Flektrizitätswert, wodurch eine 50prozentige Verteuerung eintritt. weitere, nicht zu unterſchätzende Schwierigkeit beſteht darin: nier Akkumulator hat ein beträchtliches Gewicht, er wiegt—10 Kg bese mehr. Sein Transport iſt nicht unter allen Umſtänden einfach 8 onders wenn er nicht mit Tragriemen verſehen iſt. Beifndet ſich er Inſtatlateur oder das Werk nicht in der Nähe, dann ſind immer⸗ n wiſſe Schwierigkeiten vorhanden, auf die von vornherein Be⸗ bacht genommen werden muß. Allerdings hat auch hier die Induſtrie Mittel und Wege ge⸗ lunden, die Apparate bauen, dte direkt an die Lichtleitung ange⸗ cgloſſen werden, ſo daß etz weder einer Akkumulatorbatterie noch Mier Anodenbatterte bedarf.. Die Frage iſt nur, ob hier gewiſſe ngel, die durch die Schwankungen der Stromſtärke hervorgeruſen in den. vermieden werden können. Ein anderer Ausweg beſteht da⸗ Da⸗ daß man den Akkumulator ſelbſt mit eigener Lichtleitung ladet. dunden wnt natürlich nur dort in 25 wo eine ſolche Leitung vor⸗ t, dann aber auch muß ein Inſtallateur eine beſondere Ein⸗ ſichang Einſchaltung der Batterie mit den erforderlichen Wider⸗ uden ſchaffen. um So—— Akkumulator. Die Anodenbatterie iſt ein weniger Haendlches Gerät. Sie wird fertig von den Fabriken an den ſuler und von dem Händler an den Kunden abgegeben und ſſt maGrunde nichts anderes als eine Taſchenlampenbatterie großen For⸗ dus. Ihr Hauptdeſtandtell ſind Sageſpäns die mi einer Same ſelrantt ſind und die natürlich nicht austrocknen dürfen. Liegt eine trocde Batterie allzulange bei den Händlern, dann iſt ſie halb ausge⸗ nialnet und nicht mehr voll arttonefühig. Ein Aufladen kommt hier matt in Frage; eine Anodenbatterie, die ihre Energie verloren hat, 1 5 ebenſo wie eine verbrauchte Taſchenlampenbatterie fortgeworfen Auden. Allerdinge ſind bei ſaßt allen pieſen Anodenbalkerten durch Jafacben Handgriff Schaltungen möglich, die die Auznützung der tterſe im hohen Maße geſtatten. Se Alle dieſe Dinge muß man wiſſen, wenn man einen ungetrübten nuß am Unſerhaltungsrundfunk haben will. Ihre Nichtbeachtung ſgadel nicht nur dem einzelnen, ſondern der Sache der Funktelophonſe erhaupt und bdamit der Allgemeinheit. * der T. Ein nener Radlo.Weltrekord. In dieſen Tagen wurde von 1abi Station Wor don Newark ein neuer Weltrekord für Diſtanz⸗ 1 aufgeſtellt. Eine Anſprache wurde dort von James Syers ſdeten. Eine abeldepeſche qus Tokto traf daraufhen ein und in und keilte ein ſapaniſcher 5 Bchwen n gehb be. Die e ſamit eine ſte von Meilen* Die Kichtwirkung von Antennen Das Peilverfahren Ueber die Richtwirkung von Antennen beſteht in weiten Kreiſen Unklarheit, zum Teil auch vollkommen irrige Auffaſſung. Wenn eine Firma in einer Entfernung von 3 Kilometern vom Sender einen Dreiröhrenapparat aufſtellt, und dazu eine Eindrahtantenne baut, die genau nach der Sendeſtation gerichtet iſt, ſo wirft dies nicht nur auf den techniſchen Leiter dieſer Firma, ſondern auch auf die Fabrikate ein ſehr ungünſtiges Licht. Ein guter Dreiröhrenapparar muß bei vollkommen ungerichteter Antenne in 50 Kilometer Ent⸗ fernung vom Sender einen Lautſprecher betreiben können Eindraht⸗ antennen, I. oder L⸗Antennen haben überhaupt keine ausge⸗ ſprochene Richtwirkung letztere nur dann, wenn ſie mit einem Sender benutzt werden. Veim Empfang mit einer dieſer Antennen⸗ arten iſt die Richtwirkung praktiſch gleich Null Und in vielen Fällen, in denen eine Antenne peinlich genau gerichtet wurde, unter Hintan⸗ ſetzung viel wichtigerer Geſichtspunkte, wie z. B. Parallelitä mit Fernſprechleitungen u. dergl., wäre mit ungerichteter Antenne viel beſſerer Empfang erzielt worden. Iſt es nun aus irgend einem Grunde erforderlich, eine Richt⸗ antenne aufzuführen, ſo ſei folgende Antennenart vorgeſchlagen, die nur die Aufſtellung eines einzigen Maſtes von etwa 5 Metern er⸗ fordert. Sie beſteht aus zwei in einer vertikalen Ebene zu ein⸗ ander ſymmetriſch liegender dreieckiger Drahtſchleifen, die an einem Holzmaſt iſoliert befeſtigt und an zwei genau gegenüberliegenden Stützpunkten mittels Iſolatoren verſpannt ſind. Die Seitenlänge der Drahtſchleifen beträgt für eine Wellenlänge von 400 bis 500 Meter etwa 10 Meter. Mit dieſer Antenne wird in Richtung der Schleifenebene am kräftigſten empfangen, während Sendeſtationen, die in der Richtung ſenkrecht zur Schleſſenbene liegen, gar nicht oder nur ſehr ſchwach empfangen werden. Indeſſen wird die Ausführung dieſer Antennenart, beſonders auf Gebäuden, ziemlich ſchwierig ſein und dürfte ſich der Koſten wegen für den Amateur kaum lohnen. Dieſer wird daher beſſer zur Rahmenantenne greifen und die hierbei nötige größere Verſtärckung mit in Kauf nehmen. Eine ſolche Rahmenantenne beſteht aus einem Holzkreuz, das auf Litzendraht in Form einer Schleife von 10—20 Windungen aufgewickelt iſt. Um eine gute Richtwirkung zu erzielen, ſtellt man dieſes Gebilde, mit einer Ecke nach unten zeigend, ſenkrecht auf Die großte Empfangslautſtärke erzeugen auch hier die in Richtung der Spulenebene liegenden Stationen. Beim Empfang mit Rahmen⸗ antenne benützt man zweckmäßig—4 Röhren als Hochfrequenzver⸗ ſtärkung. Einen ganz beſonderen Vorteil bietet uns der 1—45 empfang noch. Wenn im Hochſommer ſtarke Luftſtörungen einſetzen, die mitunter tagelang anhalten, wird man mit Hochantenne ein ſtarkes Brodeln im Ferhörer haben, und häufig wird der Empfang dadurch vollkommen unmöglich gemacht. Mit Rahmenantenne wird man aber immer noch bei loſen Kopplungen und geringerer Laut⸗ ſtärke empfangen können. Mit Hilfe von Rahmenantennen iſt es „B. auch nur möglich geworden, mit Amerika Duplexverkehr zu machen, das heißt, gleichzeitig von Amerika zu empfangen und dort⸗ hin zu ſenden. Auch das iſt eine Nutzanwen⸗ dung der Rahmen⸗ ſowie der vorher beſchriebenen Richtempfangs⸗ antenne. Es kommt in Frage für Flugzeuge, Luftſchiffe und für die Seefahrt, vorausgeſetzt, daß die Fahrzeuge mit Sendeſtatlonen aus⸗ gerüſtet ſind. Erforderlich ſind die Peilungen mindeſtens zweier räumlich weit getrennter Richtempfangsanlagen. Die mit Hilfe der Kompaßnadel gefundenen Richtungen werden als Linien in eine Karte eingezeichnet, und der Schnittpunkt dieſer Linien iſt der Stand⸗ ort des Fahrzeuges. Durch dieſes Peilverfahren hat auch die Reichstelegraphenver⸗ waltung ein Mittel in der Hand, um etwa auftretende, nicht ge⸗ nehmigte Sendeanlagen, ſowie mit Rückkoppelung arbeitende „Schwarzhörer“ feſtzuſtellen und unſchädlich zu machen. verbeſſerter Jſolator für Antennen Wenn man daran denkt, wie wenig ein moderner Empfangs⸗ apparat mit ſeinen vielen Lampen an die früher benutzten Apparate erinnert, dann kann man ſich kaum vorſtellen, daß die Iſolatoren der Antennen ſeit den Tagen des Kohärers und der Funkenſpule ſaſt unverändert geblieben ſind. Bei trockenem Wetter ſind alle Iſola⸗ torenarten mehr oder weniger Betriebsſicher, etwas anderes tritt jedoch bei Regenwetter ein. Bei den gewöhnlichen Iſolatorarten iſt die Abflußbahn des Regenwaſſers ſo klein, daß die Jſolierung bei Hochfrequenzempfang darunter leidet. Die Kennzeichen eines wirk⸗ lich guten Antenneniſolators ſind folgende: 1. Eine große Abfluß⸗ C 2 DSDS — läche, ſodaß bei jeder Witterung eine möglichſt große Jſola⸗ 70 Nf bleibt. 2. Soll der Iſolator zur Verhinderung von Kapazitätsverluſten möglichſt lang gehalten ſein, und 3 muß er ge⸗ nügend kräftig ſein. Ein dieſe Eigenſchaften beſitzender Iſolator konn mit Leichtigkeit aus Ebonitſtangen, Ebonitrohr und Ebonitſcheiben hergeſtellt werden. Als Mittelſtück wird eine rumde Ebonitſtange von% Zoll Länge und ½ Zoll engl. Durchmeſſer genommen. Die beiden Guſtace werden aus& oder 7 Zoll ſtarken Ebonit⸗ platten geſchnitten. Die Außenplatten beſtehen aus Ebonſtrohr mit zölligem Innendurchmeſſer. Die Außenplatten und Endſtücke ſind mit genügend großen Löchern zum Ueberſtreifen auf das Mittelſtück verſehen. Letzteres wird mit Gewinde verſehen und dann der ganze Iſolator zufammengeſetzt und ineiander feſtverſchraubt. Nadio⸗Rundſchau — Verſtellbarer Kondenſator. Einen ſolchen Apparat mit eiſer⸗ nen Deckelplatten und eiſerner Welle darf man nur benutzen, wenn 55 Eiſenteile ſich nicht in der Nähe in dem magnetiſken Feld der Abſtimmungsſpule befinden. Das heißt alſo, daß alle Eiſenteile mindeſtens 2 Zoll 7 von den Abſtimmungsſpulen entfernt ge⸗ halten werden. Befinden ſich Eiſenteile innerhalb des magnetiſchen Feldes der Spulen, ſo wird hierdurch die Stärke der Zeichen be⸗ frächtlich verringert. Hierdurch erklärt ſich bas Verſagen zahlreicher Apparate, bei denen die Herſteller zwar ſonſt alle nur möglichen Vorſichtsmaßregeln getroffen baben, aber an dieſen Umſtand über⸗ haußt nicht gedacht haben. — Sind Wüſten als Störungsquelle anzufſehen? Vor eini 2— hatten ſich amerikaniſche Amateure mit dem Auftreten ſtatiſt. her Störungen in der Nähe der nordmepikaniſchen Gebirge be⸗ ſchäftigt. Aus den Kreiſen der dort anſäſſigen Rodioamateure wurde edoch die Anſicht vertreten, daß nicht ſo ſehr die dortigen Gebirge, ondern vielmehr die ebenfalls in Nordmexiko liegenden Wüſten als Urſprung aller Störungen zu betrachten ſeien. Beſonders kommt hier das Imperial Valley in der Mitte der großen Colorado⸗Wüſte in Frage, die nach Angabe dortiger Radloliebhaber bedeutende Störungen hervorruft. einer Mitteilung an amerikaniſche Fach⸗ leute werden folgende Tatſachen F Während eines großen Teiles des Tages, von ungeführ 7 Uhr morgens bis faſt 6 Uhr nach⸗ mi traten die krachenden Störungsgeräuſche nicht eben beſon⸗ ders ſtark auf, wenn die Lautſtärke der Zeichen auch ziemlich ſchwach iſt. Von 8 Uhr abnds bis Mitternacht nehmen dieſe Störungen jedoch bedeutend zu und erreichten ihre größte Stärke zwiſchen 4 bis 5 Uhr ens, von da ab nehmen dieſe Geräuſche wieder ab. Juli, t und September ſind die ſchlechteſten Monate, denn je 7000 bis 20000 Meter hierdurch in Mitleidenſchaft gezogen. Tags⸗ über iſt der Empfang infolge der geringen Lautſtärke der Zeichen und nachts infolge der Störungsgeräuſche ſchwierig In Südkali⸗ fornien iſt der Empfang gewöhnlich aus Oſten beſſer als aus Weſten. Obige Tatſachen ſind in ſeder Hinſicht intereſſant und fordern direkt zu Unterſuchungen dieſer Phänomen in den Wüſtengegenden Nord⸗ afrikas und Zentralaſiene auf, da trotz aller eifrigen Forſcherarbeit das Gebiet des Radioweſens auch in vieler Hinſicht mit geheimnis⸗ vallen Schleiern gerhüllt iſt, deren Lüftung nur erſt nach ſorgfältiger Beobachtung auch der unwichtigſten Tatſache möglich iſt. — Orgeiſpiel im Rundfunk Dder Ausbau der Rundfunkunter⸗ haltung iſt eine der vornehmſten Aufgaben die den Sendeftgrionen belaſſen iſt, um ihren Zuhörern nach jede rRichtung hin durch die Zuſammenſetzung des Programmes gerecht zu werden Wenn man die bisheriger Vortragsfolgen der Sendegeſellſchaften. durchgeht, findet man alle möglichen Natur⸗ und Kunſtgeräuſche Vorträge, Ge⸗ ſang Orcheſtermuſik uſw vertreten, nur nicht die Orgel die„Königin aller Inſtrumente“ In Amerika hat man frühzeitig die Bedemung des Orgelſpiels für den Rundfunk erkannt und welchen Umfang das Orgelſpiel im Radio angenommen hat mag daran erkannt werden, daß eine einzige Radiogeſellſchaft ſtändig acht Organiſten beſchäftigt. Alſo bleibt zu erwarten daß man auch in Deutſchland recht bald Verſuche mit derartigen klangvollen Darbietungen macht. — Taubheit und Rundfunk der ſchwediſche Verein für Taub⸗ ſtummenpflege hat in letzter Zeit verſchiedene Verſuche über die Auf⸗ nahmefähigkeit tauber Perſonen für Rundfunk angeſtellt. Es hat ſich dabei herausgeſtellt daß der zur Verfügung ſtehende Apparat von Leuten in faſt allen Taubheitsſtadien, wenn auch ſchwach(darunter auch von ſolchen, die ihr Gehör vor vielen Jahren verloren hatten) gehört wurde. — der Funkdienſt zur See. Die Küſten⸗ und Bordfunkſtellen haben jede ein beſonderes, meiſt aus drei Ruchſtaben beſtehendes Rufzeichen, deſſen ſie ſich bei der Abwicklung ihres Telegrammver⸗ kehrs zu bedienen haben. Die Funkſtellen melden ſich daher in der Regel nur, wenn ſie mit ihrem Rufzeichen angerufen werden. Es kommt nun häufig vor, daß an mehrere Funkſtellen gleichzeitig die gleichen Nachrichten, z B. an alle in Reichweite deutſcher Küſten⸗ unkſtellen befindlichen deutſchen Bordfunkſtellen Mitteilungen be⸗ trieblicher Natur uſw. zu befördern ſind. In dieſen Fällen war es bisher erforderlich, ſede Bordfunkſtelle einzeln anzurufen und ihr die Nachricht zu übermitteln. Dieſes etwas ſchwerfällige Verfahren iſt, wie wir hören, deutſcherſeits ſeit einiger Zeit inſofern vereinfacht worden, als für derartige Fälle Sammelrufzeichen eingeführt worden ſind, und zwar das Rufzeichen DEUT für alle in Reichweite be⸗ findlichen deutſchen Bordfunkſtellen und DPEBG für alle in Reich⸗ weite befindlichen von der deutſchen Betriebsgeſellſchaft für draht⸗ loſe Telegraphie(Debeg) betriebenen Bordfunkſtellen. Sobald jetzt eines dieſer Sammelrufzeichen ertönt, ſtellen ſich alle in Reichweite befindlichen Bordfunkſtellen, die es angeht, auf Empfang und nehmen ſodann die geſandten Nochrichten entgegen. — Zurückkupplung in England. Bekanntlich war die Verwen⸗ dung von Zurückkupplung der Antenne bis vor kurzer Zeit während der Rundfunkſtunden in England verboten und das Verbot wurde wahrſcheinlich ausſchließlich deswegen aufgehoben, weil man das⸗ ſelbe nicht durchführen konnte. Inzwiſchen ſind die Kondenſator⸗ ſtrahlungen ſeit Aufhebung des Verbotes in einen unheimlichen Grade angewachſen, ſodaß der engliſche Poſtmeiſter erwägt, wie man am beſten eine Abhülfe zur Beſeitigung dieſes Uebelſtandes findet. Vorläufig hat die Regierung eine Bekanntmachung erlaſſen, daß in ſolchen Fällen, in denen man Kondenſatorſtrahlung mit Be⸗ ſtimmtheit feſtſtellen kann, dem betreffenden Rundfunkteilnehmer eine Warnung zugeſtellt werden ſoll. Wenn dieſe ſchriftlichen Aufforde⸗ rungen nicht von dem erforderlichen e ſein ſollten, ſo behält ſich die Regierung das Recht vor, die Empfangsapparate der be⸗ treffenden Amateure einzuziehen. — Radio in Rußland. Da die ruſſiſche Radio⸗Induſtrie ſich noch ſehr in den Anfangsſtadien der Entwicklung befindet, dürfte der ruſſi⸗ ſche Markt noch für längere Zeit auf das Ausland angewieſen ſein. Allem Anſchein nach hat die Radio⸗Telephonie und Radio⸗Tele⸗ graphie in Rußland eine große Zukunft. Das ſollte die deutſche Radio⸗Induſtrie rechtzeitig bedenken. Die deutſchen Apparate ſind gut und unaufhörlich wird an ihrer Verbeſſerung gearbeitet: ſie ſind auch verhältnismüßig billig, ſodaß bei der Nähe der beiden Staaten anzu⸗ nehmen iſt, die ruſſiſchen Händler mit Radio⸗Apparaten werden ihren Bedarf an fertigen Apparaten ſowie an Zubehörteilen in erſter Linie aus Deutſchland beziehen. Nicht unweſentlich iſt dabei, daß die Han⸗ delsbeziehungen zwiſchen Rußland und Deutſchland allmählich ſich immer beſſer geſtalten. DER NAME BURGT FUR QUALITAT BADISCRE ELEATRTHTATS-ATIIENSESELLScHAFfT MANNHEIM M 7, 9 SESUCHEN SiE UNSsERENM voRFEUHRUNGSRAUNM O 4, 1(Kunststrage) Weinrestaurantz. Fuchsbau K 2. 20 Tel. 5459 K 2, 20 VORNEHMES LOKAIL Besitzerin: Frieda Kirsch 8154 4 Uhr-Tee mt Radio-Konzert mehr die Hitze dort zunimmt, deſto lauter werden die knallenden Ge⸗ räuſche. Im allgemeinen werden nur die langen Wellen etwa von FFFFFETF˖˖ ˙·— ——— „. Mannheimere General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Dienstag. den 17. Juni 192 Deuisenmark! ———— Berliner Devisen in Billionen Amtlich G. 16 8. 16 rp. G. 17. B. 17. ip⸗ Hollaneg 156,41 157,19 voll 156,81 157,59 voll Buenos-Aires..345 1,355 voll.315 1,355 vol Brüssel 20,5 20,15 voll 19,95 20,05 voh Christiania 50 46 55,74 voll 56,4 55,59 vol F 72,42 72,78 voll 72, 18 72,82 voll Kopenhagen. 70,67 71,03 voll 70.e⁷ 71,03 voll Lissabon 11,72 11,78 voll 11,72 11,78 voll Stockholm 110,72 111,28 voll 110,72 111,23 voll Helsingfors. 10.475 10,555 voll 10,47 10,53 voll Isllen 18,10 18,20 voll 18,20 18,30 voll London 18,105 18,195 voll 18,120 18,210 voll New-Vorn 4,19 4,21 voll 4,19 4,21 voll SFR 23,34 23,45 vo! 22,89 23,01 voll Schweiz 73,91 74,29 voll 13,91 74,29 voll Spanien 56,11 50,39 voll 56,11 56,39 voll .095 1,705 voll 1,685 1,695 voll Konstantinopel—————— Rio de Janeiro 0,440 0,450 voll 0,440 0,450 voll Wien, abg. 5,89 M 5,% M voll 5,915 M 5,925 K voll 12,27 12,33 voll 12,295 12,355 voll Jugoslavien 4,90 35,01 voll.055 4,.985 voll Budapest. 4,50 MN 4,61 M voll.59M 4,61 M voll 2 2,89.01M. vol 2,99 3,10 voll Börsenberichie Frankfurter Wertpaplerbörse Eine Unterbrechung der Stützungsaktion?— Tendenz ahgeschwächt Frankfurt, 17. Juni.(Drahtb.) Die von der Stempelver- einigung nur teilweise durchgeführte Stützungsaktion hat nicht den erhofften Erfolg gehabt, wahrscheinlich weil sie nicht mit genügenden Mitteln durchgeführt worden ist. Die bereits gestern nachbörslich in Erscheinung getretene Reali- satlon seitens der Industrie, die infolge der großen Geld- und Kreditnot erzwungen wird, wurde auch heute fortgesetzt und da die Kurse aus diesem Grunde fortwährend nach- gaben, muß angenommen werden, daß die Stempelvereinigung mre Intervention eingestellt oder doch zum mindesten unterbrochen hat. Der neue Amnestieerlaß des franzö- sischen Ministerpräsidenten war noch zu wenig bekannt, um eine Wirkung ausüben zu können. In der zweiten Stunde allerdings fanden dann wieder einige Deckungen statt, so daß die Kürsverluste nicht schlimm ausfielen. Sie betragen durchschnittlich—1 Billion Prozent. Allerdings sind sie bei den Montanwerten etwas größer, nament- lich bei den oherschlesischen Werten. Der Zuckeraktienmarkt konnte sich auch heute sehr gut halten, namentlich in der Voraussicht auf eine starke Steigerung des Zuckerbedarfes. Tägliches Geld notierte 4 pro Mille. Im Freiverkehr sind die Kurs- rückgänge unbedeutender. Vorübergehend War auch hier die Stimmung sehr schwach. Sie konnte sich später wieder etWas erholen. Api 296, Becker Stahl 276, Becker Kohle 476, Krügershall 2,75, Meyer Textil 0,300, Ufa 3,75. Auf dem Devisenmarkt war der französiche Franken wieder schwächer gegen London, 80,50. Nachbörslich setzte eine * Nachfrage nach deutschen Anleihen ein, besonders ür Kriegsanleihe, die auf 0,090—0,095 in die Höhe ge- trieben wurde. Berliner Wertpaplierbörse Still trotz Entspannung am Devisenmarkt Berlin, 17. Juni.(Drahtb.) Die Börse erlebte heute einen ihrer geschäftsstillen Tage. Anregungen irgendwelcher Art lagen nicht vor. Die Aufhebung der Ausreisegebühren Wurde als befriedigendes Zeichen für die am Devisen- a. N angesehen. Die Anforderungen für Devisen sind auch heute niedriger gewesen. Die Ablieferungen haben sich erhöht. Daher wurden auch Veränderungen in den vollen Zutei- lungen bei Devisen und Banknoten nicht vorgenommen. Im Effektenverkehr fand anfangs auf eine Presse- meldung von einer angeblichen Zusammenlegung des Aktien- kapitals der Deutschen Petroleumaktiengesellschaft im Ver- hältnis von 20 zu 1 Abgaben statt, die eine mäßige Kurs- senkung im allgemeinen und eine stärkere von—2 nur bei einigen Montanwerten, sowie bei Deutsch-Australier und Hochbahn-Aktien hervorriefen, den Kurs der deutschen Petroleumaktien selbst aber wenig berührten. Als das Emissionshaus, die Deutsche Bank, die Meldung als unbe- gründet erklärte und Interessenkäufe in Deutsch-Luxemburg, und in Gelsenkirchener Aktien mit dem Ergebnis eines 3 bzw. 4 proz. Kursaufschwunges für diese einsetzten, befestigte sich die Lage wieder allgemein. Am Rentenmarkt machte sich eine Erholung der Dollarschätze infolge dringen- der Deckungen bei etwas lebhafterer Zuteilung auf 80 gegen 76 Milliarden bemerkbar. Am Geldmarkt ist die Lage unverändert leicht geblieben. Mängelrüge und Untersuchungspflicht Liegt dem Käufer, der eine bestimmte Ware nach dem Ausland weiter verkauft hat, die Untersuchungspflicht des 5 377 HGB. vor dem Weitertransport ob? Ist unter Kaufleuten ein Geschäft(Handelskauf) abge- schlossen worden, so hat der Käufer nach 8 377 HGB. die Verpflichtung, die Ware unverzüglich nach Ablieferung durch den Verkäufer zu untersuchen und von Mängeln ebenso unverzüglich Anzeige zu erstatten. Die Unterlassung der Anzeige eines erkennbar gewesenen Mangels bewirkt, daß die Ware als genehmigt zu gelten hat. Von besonderer Bedeutung ist die Auslegung dieser Vorschrift für den Fall, daß der Käufer die Ware überhaupt nicht selbst zugerollt bekommt, sondern sie vielmehr durch einen Spediteur gleich an seinen Käufer weitergehen läßt. Liegt ihm auch in diesem Falle die sofortige Untersuchungspflicht ob, oder kann er abwarten, bis die Ware bei seinem Abkäufer an- langt und dieser die Mängelrüge erhebt? Die reichsgericht- liche Rechtsprechung verlangt, dad der Käufer selbst die Ware untersucht oder untersuchen läßt, bevor er sie weitergehen läßt. Hierzu ist die gegenwärtige Reichs- gerichtsentscheidung von Interesse: Die Firma D. in Braunschweig kaufte Ende 97 8 tember 1921 von der beklagten Firma 230320 Stroh- hüllsen zum Preise von 33 544 l. Die Ware wurde am 3. Oktober 1921 an die von der Käuferin aufgegebene Speditionsfirma Bachmann in Bremen gesandt. Von hier ging sie im Auftrage der Käuferin an deren Abnehmerin, die Firma The Waterloo Bottling Co. Lid. in London. Am 15. Oktober erstattete die Londoner Firma die Mängel- anzeige, die alsbald an die Beklagte weitergegeben wurde. Die Klägerin verlangt nunmehr des Kaufgeschäfts und Schadenersatz, weil die Ware nach Muster verkauft worden sei, aber dem Muster nicht entsprochen habe. Die Klage ist in allen drei Instanzen— Landgericht Verden, Oberlandesgericht Celle und Reichsgericht— ab- gewiesen worden. Aus den reichsgerichtlichen Entscheidungsgründen: Beide Vorderrichter haben die Vorschrift des 8 377 HGB. gegen die Beklagte angewen- det. Insbesondere führt das Oberlandesgericht aus, daß die Ware schon in Bremen mit der Ablieferung an die Speditions- firma Bachmann der alleinigen Verfügungsgewalt der Kläge- rin unterstanden und diese daher bereits am Ablieferungs- orte Bremen die Pflicht gehabt habe, die Ware durch den von ihr benannten Spediteur oder eine sonst von ihm Zzu eneral-A —————— nzeiger Mängel unverzüglich der Beklagten anzuzeigen. Daß die Beklagte mit der Untersuchun 5 mungsorte London einverstanden gewesen sei- kestgestellt werden. Es folge dies weder daraus, bt von der Bestimmung der Ware für London Kenntnis gebs und dle Verpackung gleich für den Versand nach Lon 25 eingerichtet, noch daraus, daß sie die Beschaffung der 2 kuhrgenehmigung übernommen habe und die Untersuchung Bremen mit Schwierigkeiten verknüpft gewesen sei. den die Ware erst im Auslande hätte untersucht zu Werde 0 brauchen, so würde dadurch die Stellung der Bellagte, wesentlich erschwert Worden sein. Um ein Einverständni der Beklagten mit dieser Beschwerung annehmen zu könng hätten schon bestimmte Unterlagen beigebracht wwerd müssen. Diese Ausführungen lassen einen Rechtsirrtum nicr erkennen. Als Ablieferung im Sinne des 8 377 HGB. ist ſenige tatsächliche Vorgang. zu verstehen, durch den 491 erkäufer die Ware aus seiner Verfügungsgewalt entläl und den Käufer in die Lage versetzt, über die Ware zu 5 fügen. Das ist nach den Feststellungen des Berufunß, gerichts unzweifelhaft schon in Bremen geschehen, als die b. dorthin mit der Bahn versandte Ware von der Speditions firma Bachmann im Auftrage der Klägerin übernomme Wurde.(Nachdruck verboten.) J8. e Allgemeine Gold- und Silberscheideanstalt.-., Flo⸗ heim. In der nunmehr veröffentlichten Goldmarkeröffnung bilanz per 1. 1. 1924 werden Immobilien mit 250 000 Coldmaen bewertet, Metallvorrate mit 1 044 555. Andererseits erschein Aktienkapital mit 1 200 000, Reservefonds mit 124 912. 15 *Maschinenfabrik Moenus.-., Frankfurt a. M. Nas dem Geschäftsbericht für 1923 war die Beschäftigung gu Alle Betriebe konnten voll aufrechterhalten werden, abge“ sehen von einer vierzehntätigen Aussperrung. Der Reig gewinn von 253 712 Bill. soll vorgetragen werden(i. br 60 Prozent Dividende + 40 Prozent Im neuen Jalt sei die Beschäftigung bisher gut, doch lasse der Auftragte, eingang seit Mitte Mai sowohl infolge der Geldknappheit 07 Inlande als auch der immer mehr zurückgehenden Expoft möglichkeit erheblich nach. Schiffahrt Nächste Dampferabfahrten der Hamburg-Amerika Linie Nach New-Vork: D. Cleveland am 19..; D. Deutseplant am 21..; D. Resolute am 24..; D. Westphalia am 26. fn D. Mount Clay am 3. 7; D. Reliance am 8. 7; D. Albert Ballin am 10. 7; P. Hansa am 17. 7.— Nach Boston-Philadelpns Baltimore-Norfolk: D. Emden am 4..; D. Legie am 25. 65 Nach der Westküste von Nordamerika: D. Holger ca. 28. 1 M. S. Osiris ca. 12..; D. Sachsen ca. 26. 7.— Nach Sül amerika: P. Idarwald am 25..; D. Antiochia am 12. 10 D. Württemberg am 9. 7.— Nach Cuba-Mexiko: D. Tolele am 8..; ein Bampfer am 26..; D. Holsatia am 12, 8, Nach Westindien: D. Haimon am 28..; D. Rugia am 12. 7. 7 Nach Ostasien: engl. D. City of Durban am 21..; D. Aach 75 am 28..; engl. D. Machaon am 28..; engl. D. Cit 7. Glasgow am 19..; D. Oldenburg am 12..; D. Trier am 26. Levante-Dienst: D. Galilea ca. 18..; D. Kurt Woermag. ca. 20..; D. Arcadia ca. 21..; D. Durazzo ca. 26..; +5 Otranto ca. 28..; D. Anatolia ca. 28..; D. Pera ca. 28. 6. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheime General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur. Kurt Fiſcher. un Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kund Llele für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitis 100 okales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: W 5 Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete, Gericht. 19 2 markt sich täglich verstärkt auswirkende Entspannung! beauftragende Person untersuchen zu lassen und die etwaigen!l den übrig. rebaktionellen Teil: Fr. Kircher: k. Anzeigen: J. Bernba gesid. Ver. Ultanarhf 6J5 7 J2ssboepes, en U9 235 10 04 Triootw, Beslan.——Ver. Uitramarinf. 8,75 7,78] Zsohookew., NAtn 9, E„18,5 14,5 Teokl. Sohfrfew., 6,3 5,4Jv. v. Talhen Liet, Zote.6 3,7 Ver. Zellet. Berl. 1 0,9 Zuokerf. 8. Wagh. 26 2, 88 780 925 0,85 Tslepb Berliner 35 205 0,25 5 Uhronfabr.Furtw.———Vogtl. Masoh. St..2 1,2„ Frankentfaf.3.80Hugo Sohnelder, 3,25 3 Tale Eisenhütte 115— Vogel Telegr.-Dr. 1˙5 115 e eee 10 ill f. oh. Ind. Malnz 6, 15 50 1 ein„15]Sohuckert& 00. nlon-Aleferel..6 8, Manderer-Werke Milen mnt Auimisanleiden in Bilionen Prorenken, Stöchnetlerngen in Dillonen Mart pro Stück er. Pabf. Cassei 1 17 Salerd danese 88 32580„ Seint 2— Jemeae Flate eer 4/Veser Akt.- Ger. N. 10 Ver.Pinsel Nürndb. 7,8 7,1 Zellet. Waldhofst. 6,8 5,„ Stuttgart..3—Siemens Xiialske 7 27 Varzlner Fapler. 3,2 29 Westerreg. Alkall 25 9 branrtarter Dlsldenaen. werte gaener..e. eeee ottiner Vulkan 13, 0 5 2. esloohTonwar, Benz.— xkrelobgauer.— Hlastatterwaggon 2 2Stoehrkammgarn 49 49,75 V. Otsch. 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Kayser.55.3Sobramm Laokf. 852⁵ Tudw.Loewencdo. 65 70 Hotoren Deutz. 14, 25 13.60 Hdeln. Chamotte 30 41%% 5. Reiohsanl a, c0—3¼%„ 1.168.1953%„5 A1—— Tudwigeh Walzm. 20,1—Pfäl.Fulwst.ingd.——Sohriftg. St. Frkf. 9,50 8. Lorenz. 2,7 2, Rünſneim Berg. 4½75 45Pheln. Eektrlziütüt 4, 40% ſo. do. 0,640 0,63039%„.28.250 4 Söb. 8t.d, Tutz Naschinen.— 20Phllipps 1f.FK.——SobuekertMürnd. 285, 4eſrothr.Foru.-Cem. 39 3,5 Heokars. Fahrzg. 4,9 3,75 Rheln.Masoh. Lod. 2,70%1. fl-Schatza.——4% Bedlnvigts— J25% f0. Henigis— Tur'sche industr. 3,50 5,28 Porzellan Wessei— 6,75Soh. B. Wesselst. ½ Jſtüdenscheld Met. 1 15J Riedlaus. Kohſen 25.23 26 fheln. Met. Vorz, 3,50 3,804¼%. u. U.(ç.— ¼/% BadAnl. abg. O, 200 0. 320 4% Wurtt. k. MHalnkraftwerke 5 5 Reln.Gebb& Soh..3.2 Schunfabrikflerz 2,2 2 Tukeu 4 Steften 16 11 Fordd.Wollkämm. 29.30 28 Adeln. Mübelstoff— 1,½%% Vi.—IX.(.——1% do. vonf Net-Aetz Münceb.—— üh.eiek..Stamm 4,50.2 Sohuhfb. Leander 35 l,ge Magirus.-.. 18.78 Obersohl. 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Hbg.—— Is.eg. St. ingdert——Fr. Meguln& Co. 10.25 Hathgeber Wagg. 3,4 3,4utgerswerke.. 9,12 5,25% do. Goldrente 8 1 7 0.11.25 4·25 10 antepes 50 iederrh. Led.Ss97.— 20 Schneid.& Hanau— 2,0 Strohst.J. Press. 5 kfnerkur Wol,ar, 15 171 Relsnolz Papler.7 7 Jachsenwerk.„%is 708%% do. einh. Rents— 0,30 4% Ungar. Aoldr. 2,18 2½ 5/ Te * der Ert. alſo gen nur and der ein Irt t i0 9 1. . + 9 4 5 1 ö ͥͥĩ06. ˙ꝗ⁵wm•«ðe ð]˙ͥ „ienstag, den 17. Juni 1924 Maunheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 278 Rommunale Chronik Die Hauszinsſteuer in Preußen 90 Der Unterausſchuß des Ständigen Ausſchuſſes des preußiſchen ndtags beſchloß, die Hauszinsſteuer vom 1, Juli ab auf 500 rozent und vom 1. Oktober ab auf 600 Prozent der Grundvermö⸗ gensſteuer feſtzuſetzen. Ein Zuſchlaasrecht für die Gemeinden. die ebenfalls noch 100 Prozent erheben ſollten, wurde abgelehnt. Ferner ſturde ein Antrag abgelehnt. wonach für die Dauer der Hauszins⸗ euer die geſetzliche Miete nicht über den Stand vom 4. April erhöht werden dürfe. Man war allgemein der Anſicht. daß man um die obnungsnot und Wohnunaszwanas wirtſchaft nicht obne eine all ⸗ mähliche Ausaleſchung andie bisberige Friedens⸗ 105 te herumkommen würde. umſomehr als auch vom 1. Januar 925 ab die Verzinſung der aufgewerteten Hypotbe⸗ en wieder eintritt. Für die kleineren Häuſer wurde inſofern eine 4mäßiaung noch beſchloſſen. als bei einem Friedensmietswert von Prozent eine Herabſetzuna der Steuer eintreten kann. Der Finanz⸗ miniſter aab die Erklärung ab. daß für den Fall der Nichtzahluna der teuer durch den Mieter dem Hausbeſitzer die Zablung der Steuer deſtundet und erlaſſen werden ſolle. Mit den Stimmen der ozialdemokraten. Demokraten und Deutſchen Volksvartei wurde der mokratiſche Antraa angenommen. wonach vom 1 Oktober ab die andwirtſchaftlichen Gebäude der Kauszinsſteuer in öhe von 600 Prozent unterliegen. Gegen dieſen Antraa ſtimmten zur die Deutſchnationalen und das Zentrum. Es wird aus dieſer Steuer eine Mebreinnahme von rund 20 Millionen Mark im Jahr erwartet. Kleine Mitteilungen bun Die von einem Teil der Bürgerſchaft von Norbrach bei Offen⸗ Lära vor einiaen Wochen beantraate Abſtimmuna über die Auf⸗ oſuna des Bürgerausſchu ſſes iſt nunmehr vom Miniſte⸗ num des Innern für zuläſſia erklärt worden. Die Volksabſtimmung wird em Sonntaa. 6. Juli ſtattfinden. Die Gemeinde Nordrach iſt Nobl die erſte Gemeinde. die eine ſolche Abſtimmuna durchführt. ird bei der Abſtimmung die für die Auflöſung nötige Stimmen⸗ Aabl erreicht. ſo werden die Mitalieder des Bürgerausſchuſſes und des einderates ihrer Aemter enthoben und nur der Bürgermeiſter Heibt im Amte. Zur Beſetzung der Offenburger Bürgermeiſterſtelle ſhreibt die„Offenburger Jeituma“: Die Jentrumsportel ſcheidet bei Bewerbung aus. Der Vorſtand der Zentrumsvartei hat ſich auf rage bereit erklärt. für einen Kandidaten der Sozialdemokratie der Wahl einzutreten, unter der Bedinaung. daß der vorgeſchla⸗ zene Randidat den Anforderungen entſpricht. Die Entſcheidung in der Jerſenenfrace iſt noch nicht gefallen. Dieſe Stellungnahme der zentrumspartei entſvricht dem, was bereits vor einigen Tanen von s ſchon gemeldet wurde. 9 Der Bürgerausſchuß in Villingen dahm zu einer ſehlde. von kommunalen Fragen Stellung. Nach langen, teilweiſe ehr lebhaften Debatten wurde über den erſten Punkt der Tages⸗ Adnung betreffend Friedhoferweiterung und event Ankauf der Alt⸗ Aace mit 61 gean 13 Stimmen beſchloſſen, den Friedhof mit * und zwei Teichanlagen nach der hin rn. vanballc des Antaufs der Altſtadſirche ein Antrag ange⸗ der 1 1 dengten, der der katholiſchen Kirchengemeinde als Eigentümerin er Kirche ein Ankaufsangebot von 10 000 Mark 8 wurde noch die Erſtellung eines Wohngebäudes beim ⸗ bof u. a, bewilligt. 2: Ludbwigshafen, 15. Juni. Die Luſtbarkeitsſteuer Stadt ZLudwigshafen hat im erſten Vierteljahr 1924 einen trag von 45 575 Mark aufzuweiſen, wovon allein 82 640 Mark. Alſo faſt 72 Prozent aller Einnahmen auf die Lichtſpieltheater kom⸗ „Tangzbeluſtigungen brachten 5710 Mark, Theatervorſtellun⸗ gen 2865 Marf ein. Einnahmen über 1000, Mark floßen bann duß moch aus Konzerten und Familienunterhaltungen zu. Alle zuderen Veranſtaltungen erziellen nur ganz geringe Beträge.— Rer Gemeinderat in Oppau bewilligke dem Schwimmeber⸗ Ir Ludwiashafen au 72 + dürfte bedeutend ſein, da der Trockenraum mit fertigen Waren an⸗ gefüllt war. „Ortenberg. 16. Juni. Am Sonntag fand hier eine große Kirſchen⸗ und Kirſchwaſſer⸗Ausſtellung ſtatt. Die Ausſtellung wurde von Kirſchenpflanzern von hier und acht wei⸗ teren Gemeinden der Umgegend beſchickt. * Endingen, 16. Juni. Beim Schlachten des Gemeindefarrens in der Gemeinde Wyhl konnte das Tier durch den erſten Schuß nicht getötet werden. Der zweite Schuß prallte ab und traf den 22jährigen Sohn des Engelwirts Blum. Die Kugel durchbohrte den Halz. Die Verletzung iſt nicht unbedenklich. * Radolfzell, 16. Juni. Die am Freitag Nachmittag über un⸗ een Gegend niedergegangenen Gewitter waren teilweiſe mit ſtar⸗ em Hagelſchlag verbunden. Hauptſächlich die Gegend von Hilzingen, Beuren Büßlingen, Blumenfeld und 1 wurden durch den gelſchlag ſchwer betroffen. Auch in Singen. 57. Hagel. Die Schloßen lagen bis zu 16 Höhe. Die Felder waren wie mit Schnee bedeckt. Die äche konnten die ungeheuren Waſſermaſſen nicht mehr fen und traten über die U 5 er, drangen in die Felder ein und richteten ſo in Getreide⸗ und Kartoffeläckern ſehr großen Schaden an. Die Kartoffeln wurden vielfach direkt aus der Erde fortgeſchwemmt. Gerichtszeitung Eine Berliner Adels⸗Ehe⸗Fabrik Vor dem le Berlin⸗Mitte in Moabit ſpielte ſich ein Prozeß ab, der zeigt, welch große Summen von zwei⸗ felhaften Berliner Damen und ihren Liebhabern für klingende Namen ausgegeben werden und der weiter beweiſt, wie leicht Schwindel mit Adelstiteln getrieben werden kann. Die Angeklagten ſind der Rechtskonſulent Ewald v. Häußler und der Kaufmann Paul Danziger. Ewald von Häußler, der Sohn eines kleinen Telegraphenbeamten, kam während des Krieges auf den Gedanken, ich dadurch Geld zu verſchaffen, daß er ſich mit Damen verheiratete, ie bereit waren, für den Adelstitel Geld zu zahlen. Eine ſolche Dame war ſchnell gefunden. Die Dame lte 5000 1, Häußler ließ ſich mit ihr trauen und einige Tage ſpater wurde die Scheidung beantragt. Die Sache klappte und unmittelbar nach der Scheidung fand Häußler abermals eine Frau, die für den Adelstitel 2500% zahlte. Dann lernte er in Jüterbog den Armierungsſoldaten Dan⸗ 1* kennen und klagte dieſem ſein Leid, daß der Adelsiitelverkauf wenig einträglich ſei, da ſich die mit der Eheſchlie yung und der Scheidung ſedesmal ſo ſehr in Länger ziehe. Die belden eae nun ein einfacheres Verfahren aus. In Dutzenden von Fällen eßen ſie ſich mter falſchem Namen trauen und wieder ſcheiden. Welchen Titel die adelsſüchti„Damen“ und der Liebhaber haben wollten, den bekamen ſie. Für tauſend Mark war der eee ee 5 5 eee zu 5 mögli amen n ſich die be er zu. ie ließen ſich als von Waldenburg, 618 von Einſiedel, von Strach⸗ miſ Graf Hardenberg uſw. trauen. Gewöhnlich ging man am Vor⸗ zum Standesamt und ſchon am Nachmittag zum Rechts⸗ anwalt, um die Scheidung zu beantragen. Dem Aufgebot entging man dadurch, daß dem ndesamt ein ärztliches Atteſt Überreicht wurde, in dem der Arzt erklärte, daß der Heiratskandidat ſterbens⸗ Sache ſei; auf dieſe ſch n 3—2 2 5 1 9 Die verein ich au urch, v riegstrau⸗ ungen 515 würden. arbeiteten die Gauner mit empeln, gefälſchlen urts- und Heiratsurkunden. Die Standesämter, die dieſen Trauungen benutzt wurden, wech⸗ nnr Zeugen ſagen aus. daß von Häußler ein Gaſchen ſe und Trinker ſei, der an manchen Tagen bis zu zehn Flaſchen ſchweren Weines zu ſich genommen habe. Wieniel Trau⸗ ungen die beiden Angeklagten geſchloſſen haben, läßt ſich nicht mit Genauigkeit feſtſtellen, da die auf dieſe Weiſe in den Adelsſtand erhobenen Damen begreiflicherweiſe kein Intereſſe daran haben, die Geſchichte ihrer Hochzeit an die große Glocke zu hängen Das Gericht verurteilte Häußler zu 1 7 6 Monaten und Danziger zu 1 Jahr 1 Monat Zuchthaus, und zwar wegen Verände⸗ rung des Vaſennſterde, Urkundenfälſchung, Bigamie und Betrugs. und auch vom Landgericht Frankfurt a. M. beſtraft wurde, beehrte nun München mit ſeinem Beſuche. Er kam am 31. Dezember 1923 in ein Hotel und ließ ſich dort, trotzdem er zahlungsunfähig war, Speiſen und Getränke im Betrage von 38.50 M. vorſetzen. Als Zahlung bot er, obwohl er wußte, daß ihm von einer Diskonto⸗ geſellſchaft kein Kredit mehr gewährt wurde, dem Kellner einen Scheck an, mit dem Bemerken, der Direktor habe ihm die Erlaubnis gegeben, mit dem Scheck bezahlen zu dürfen. Da ihn der Kellner nicht nehmen wollte, legte er ihn auf den Tiſch und verſchwand aus dem Hotel. Außerdem ſchädigte er die dortige Zweiaſtelle der Diskontogeſellſchaft durch unwahre Angaben um 140 Goldmark. Bei einer Hausſuchung fand man ein Päckchen Viſitenkarten mit der Aufſchrift:„Baron v Porembsky⸗Kornitz, Päpſtlicher Kammer⸗ herr, Forſtaſſeſſor a..“ Das Strafgericht München verurteilte den „Herrn Baron“ neuerdings wegen zwei Verbrechen des Betrugs im Rückfall zu ſechs Monaten Gefängnis. Außerdem wird die dem Angeklagten vom Reichsſuſtizminiſterium bewilligte Bewäh⸗ rungsfriſt von 1 Jahre 3 Monaten Zuchthaus widerrufen. Sportliche Kunoͤſchau Pferòeſport eUeber den Derbyfavoriten Monfalcone waren in Hoppegarten ungünſtige Gerüchte verbreitet worden, die ſich als übertrieben her⸗ ausgeſtellt haben. Der Henaſt des Frhr. S. A. v. Oppenheim hat am Samstaag zuſammen mit Damenweg einen beſſeren Canter abſolpiert. Eine hernach vorgenommene Unterſuchung durch den Tierarzt ergab, daß die Beine des Hengſtes in Ordnung ſind. Daraufhin beſtimmte der Beſitzer, daß die Derbypräparatton Monfalcones fortgeſetzt wird. Jockey Raſtenberger, der fetzt in Deutſchland bleibt, wird wäh⸗ rend des Derbymeetings auf den Oppenheim ſchen Pferden im Sattel ſein. Radſport Die Straßenmeiſterſchaſt der D..u. kam auf einer 165,2 Km. langen Strecke bei Bocholt zur Entſcheidung. Bei gutem Wetter und ſtarker Beteiligung endete die Fahrt mit einem vollen Erſolg. Den Meiſtertitel ſicherte ſich der Hanoreraner Fricke. Das genaue Er⸗ gebnis: 1. Fricke⸗Hannover:50:20;.Mroczeszek⸗Saarbrücken 2 Lg.: 3. Hartmann⸗Hannover Reiſenſtärke: 4. Kallweit⸗Bocholt:55:25: 5. Berkſen⸗Goch 5 Lg.; 6. Gibelt⸗Andernach:00:03.— Die Meiſterſchaft 1 über 18 Km. bei Hannover fiel an den Berliner Dorn in:28:08.— Hand ball eHandballmeiſterſchaft des Peg. Das erſte Zwiſchenrunden⸗ ſpiel führte in Stettin die Mannſchaften des Poligzeiſport⸗ vereins Berlin und des Polizeiſportvereins Stet⸗ tin zuſammen. Die Berliner blieben mit:1(:1) überlegene Sie⸗ ger. Das zweite Zwiſchenrundenſptel geht am 22. Juni in Hagen vor ſich, wo Sportsfreunde⸗Breslau und ESV. Hagen 99 zuſammentreffen.— Der Sieger aus dieſem Spiel trifft mit dem Polizeiſportrerein Berlin am 6. Juli in Berlin zur Entſchei⸗ dung zuſammen.— Leichtathletik Charles Hoß anzer.—* bekannte noxwegiſche Welt⸗ rekor er und„all⸗xpund“⸗Kümpf Hoff, 9 aben e auch in Berlin ein Hahſekel gab, zog 5 ning für die Olgmpiſchen Sptele eine Fußvetletzung zu“ die ihn für längere Zeit r ſetzen dürſte. Hoff bält zen.ldete im Stabhochſprung mit 4 eter und erzielte außerdem noch fol⸗ gende hervorragende Leiſtungen: 400 Mtr.⸗Laufen 49 Sek.; 800 Mir.⸗ Lauſen 1 Min. 57 Sek.; Weitſprung: 792 Meter.— Kuderſport Seutſche HArnae 1024.— Verein Frankfurt a veröffentl 97 18. Deutſchen Meiſterſchaftsruderregafta, die am 10. Auguſt auf der 2000 Meter Strecke im Main gerudert wird. Die Meiſterſchaffen im Einer 125 inſch Frankf, RV. 1888), Zweſer o. St GN d t, Kölner Klub für Waſſerſport) Doppelzweier v. St,(Haſpel⸗Loſert, Wiking⸗Linz), Vierer v. St.(Sport Boruſſia Berlin! und Achter(Kölner Klub für Waſſerſpoxt) werden von je Frankfurter Regatta⸗ die Ausſchreibung zur 1. Fabrikarb. Phil. Müller e. T. Eliſ. Marianna 7. Arb. Ferdinand Hammel e. S. Artur roen 1 A das Gelände 19 5 Espichten einer* ee Senior⸗ und einem Jonivorvierer und Achter umrahmt. (Beſtrafung eines Spitzels. Das graße Schöffenge⸗ Wette a sweiterw Aus dem Lunde fun5.. 2 rton au dollweil am Neckar wegen Bandenraubs, Dieb⸗ 0 4———— AKarisruhe, 16. Juni. In der Mitgliederverſamm⸗ laßls und Betrugs zunneun Jahren Zuchthaus und gehn Tes, ffs azf mn dun g des hieſigen Verkehrspereins wurde u. a. ageel 0. 45 eine Neihe eie eke dö e e 125 3252 8 3 15 a r 15 17 7*— 4— ee gen erhalten. In Berlin hat er eine Heillang die Kollbrt⸗Bar————. uktenbörſe und auch eine Holzbörſe erſtre ‚ 5 600—„ 6— 441. 21 12 Verheſſerung der Unterkunftoerhälkniſſe ſoll ein weſteres erſt⸗ heien— 19255 ſein 1* 5 1„ Teelgeh We ee ee 2115 iges Hotel am Neuen Ettlingertorplatz erſtellt werden. Von ßief(. lei N 9 5 glette Ce. Fartet: 7 72% 15 oen eichtt Mal iet. Er leiſtete hier den Franzoſen Spitzel⸗ und Poligei. Bad den 2 Aub bis Oktober 1925 wird in Karlsruhe eine dienſte und unternahm mit einem Unbekannten Patrouillengä ie ee e e ünſtausſtellung ſtattfinden. die Fremdenſtatiſtik auf eigene Fauſt an der Grenge des beſetzten Gebietes wobei 9e 412*—— J. 13 18J1 48 leicht dun i Auür geeſſe dder Perke r. Paſſanten, die der Bande Zufall in die Hände fielen, ihrer ſämt⸗——— 2 1255 55 10 7 7 Sebr 7 nig Se 05 lichen Barmitteln, Wertgegenſtände oder Waren beraubt wurden. St Blaſien!— 12 18 e n, ͤ mehandlungen der Organiſation und emen konnte nun⸗ besgerſcht Kaßel wegen Landesberrat zu fünf Saheen gn— Oſtſee gezogen. Trockene öſtliche Landwinde, die aus feinem ane ader Konflikt bei der Iirma Haid u Neu beigeleot und ßerurteilt worden Zentrum ausſtrömen, haben in Baden wolkenloſes Wetter mit ſtei⸗ 8e.Einigung erzielt werden. Am 1. Juli wird der Betrieh wieder 0 enden Tempexaturen gebracht. Auch im übrigen Deutſchland iſt das 8 edoch künn en vorerſt nur 50 Prozent der Belegſchaft einge⸗ Ein Hochftapler. Am 1. Auguſt 1919 wurde der damals ge etter heitet und trocken. Ein Tiefdruckgebiet iſt von der Biskaiaſee Kwerben. chiedene, nun wieder verheiratete Forſtaſſeſſor Rudolf von Po⸗ her oſtwärts zm Vordringen, hierdurch werden in Südweſtdeutſchland N Kertgeuge 16. Juni. Sonntag früh wurde von der Großh. rembetn von Ruwer, Bezirk Trier, wegen verſchiedener Be⸗ ſ iche Winde 99ꝗ——— die morgen ſtarke Nchela-Manufaktur en ee 21— 5*—. zu 0—— 1 dabei krichwel 19. We deeu dert Das Feuer, das im Trockenraum der im drütten r drei Monaten Zuchthaus und zu einer Geldſtrafe von bri e e örtl ärmegewitler gelegen iſt, auf bis jetzt noch unaufgeklärter Weiſe entſtanden Goldmark oder 20 Tagen Gefängnis und fünf Jahren Ehrverluſt] bringen. Aube Goerkeug 15 11 50 Ferubert egenen Dahla Die Löſch- verurkellt. Durch einen Erlaß des Reichsſuſtizminiſteriuns wurde Vora Witterung für Mittwoch bis 12 uhr nachts: — waren durch die loloſſale Rauchentwicklung ſehr erſchwert. nun dem Angeklagten für die Freiheitsſtrafe eine Bewährungsfriſt Sehr warm, meiſt heiter, nur pereinzelt Wärmegewitter. Die ziem⸗ Ag. belang es der Feuerwehr in zweiſtündiger, aligeſtrengter Tä⸗ bis zum 30. Dezember 1925 bewilligt. Der Angeklagte, der vom lich warme Witterung dauert auch in den nächſten Tagen bei meiſt — des Brandes Herr zu werden Der entſtandene Schaden Landgericht Heidelberg wegen Urkundenfätſchung und Betrugsverſuch l heiterem Wetter an. Staatl, gepr. Baumeiſter Th. Grab u. Luiſe Kenelputzer Frans Th. Bieber e. T. Irma Fran⸗ 5. Mech. Emif Binder e, T. Adele 2. tan Sigmund— ziska 8. Schl 22 e Apolonſa e desamiliche Hachrichien. 3— Feen 2. S Ant. Fr. Kretzler e. S. Fritz Hans7. Fiu. Eult Fulfß Inſt. ni 7 8 F Eiſenbe. Haus Kleſecker u. Wich. Gheim 9. Algt. Grlgien Auauſt Seelenb e. E. Erng Und. 4. Wiihin Fa e Junt 1924 eenn,—— 75 1572 I 1 8. 1 Wilh. Jak. Ziegler e. S. Friedr. J. Dichn Friedr. Jak. Fret e. T. Haune Jare 88 4 n* 0 2 N 5 1 I e 1 8 1 9 girses, Ae e e e 5 75 Nene⸗g gue 2 De Theödor Joh. Dall e. T. Ingeborg Jerkmſtr. Aug. Scherb u. Lina Annamaier üncher, edr. Piſter u. Antonie Kurz 5. Eiſendr. Mart. Guſt. Kunz e. T. Laura Lore Eiſendr. Adol Ing. Eug.„Maria Wockel Fuhruntern. Aug Rabold u. Bab. Weißbrod„AElſendr. f Hockenberger e. S. Helm. Heinr. Nne u. Sofie Arzberger Schloſſer Judw. Raufelder u. Luiſe Diefenbach g. 91 Arnold e. S. Rudolf Guſtar 9 4175 Hch. Fudw. Hammer e. S. Heinr. Hans Frelee 50. gudee f. Age Seger“ Lie Kreee ahlegel a, die Sar Saer Srans aai bamann e. S. geszen f. Fack. Kur wein e e „ Alma 1 üfer egel u. ue 5.2 0 Fee Wich. Hiasg. Deeger elle.—7 u. Ane 11 5 4. Maſchin it Aug. Joh, Carpentier 2. T. Hilde⸗ 9. e Erich Walter Mix e. T. Ingeborg Sim. arb. Ernſt 5 e. Snelder Site Manch. ble Schendeh 1 eungeewe gebeler. Suhn, 60h Gbener e. S. Robe I Falae! Van enge, Wacpend. S. genz agl. Sch. Becker n. Regina Bosdarf ges, Rott] Dienſimaun Adam Schwab u. Luiſe Meier, geb. 5. Tagl. Nikolaus Heiden e. T. Erna 8. Och. Gottl. Alb. Hardung e. S. Herb. abrikaxb. Wilh. Knaup u. Luiſe 41 5 Trautmann 4. Ffm. Karl P. Sſahl e. S. Arnulf Nir, Franz Wanmermuf e e Aiſeu: och. M n0 2. Reg-Baunue. Karg alker Jeabenee Deainger 1e 1034 Gekiorbene: ermuſiker Kurt Tanien u. Anna Niermaier e. T. Leonore Gertrud Margarela öckel, geb, Di Axb. Adam Strauß u. Emma Ritt 18. leb. berufsl, Elſa Grün 27 J. 4 M. Nutterghr. Hul. Brenner u, Hatebg Bergee Tin, G. Tasernſer u. Sla dichinger K Saaiep Senneneſerber I Fuel ren 4. Fraftwagenf S Hern. Schgen. 11 M. Fig den dn Ween weden eenn e ee nen Aie n. Tuncher Jot Fet Neine Nne een 2. Auna Chriſine Maichle, geb, Veng 4 J. Aim. Feit Reßia u. Kath. Herrmann Aſphaltenr Peter Stupp u. Klara Hörner„Tancher Jok, Jat, Reingr e. T. Anng Erna 31. Marg. Anna Dingeldeln, geb. Golz 43 J. 8 M. guntmaler Otte glein u. Cßeilie Wack Kün. Wilz. Fönig u. Maria Freiter 8. Tos rronſchalln Wilh Geimm e. S. Erich dch. 31. Artiſt Frit Karl Rob. Knausborf 30 J. 7 N Zimmermaun Konrad Koch u. Berta Fröblich 8. Arb. Jolef Tbome e&, Hans Erich Au Nung 16s. ire Sallſer Nadenn Sagaldhe 2. doſalta echnelbes I E Jug. Fei Roſa Schneider eb. Artinger„ Wilh. 4. Am. Karl Friedr. Gebhard 45 J. 7 M. Nacd Ferede cane Kort———— u. Frieda Relſender Friedr. Pfau u. Hedzwia Werner* men meen een 4. Marta Hel. Becker, geb. Menmaiter 4 J. 6 M. Dalang 10, Efm. 85 Braun 8. Lademſtr. Franz Dietrich e. S. Hubert Martin 4. Kfm. Adam Albert Heiland 44 J. 6 M. Aun Maler Ric. Mever u. eilda Maag See e eee ee 8. Sberauffeher Jol. Schmittner e. T. Hildeg. Bettt] 4. Maurer Wuhelm Ihria 57 J. 10 M. Uum Kurt Schäfer u. Soſte Mäller Schiſſer Friedr Weinmann u. Magd. Klemm Aug. e E 3. Friedr. Heinrich Ziegler 17 Std —:!;, 5 Geborene: mine Auguſte f. Jeinſien See Saenr M. abeblcerner Aung saſer 22. H9. Peiit. Schmitt e. T. Anna Maria 5 Aſn. Wil Helebr. doh 6al. Auteng z. S. 4. A. Nereb Witg Serſein 21 955 N. Oin. Rud. Benkard u. Elſa Strittmatter 90, Kſm. Eduard Tubach e. T. Ilſe Margot Maria Helmut Wilh. Ferdinand Heinrich 8. Emil Grauf 374 Std. Aiuberb. Chriſtian Brixner u. Anna Wein Mech. Guſtav Herm. Kramer e. S. Robert 6. Lackierer Jvh. Schwerdel e. T. Eliſabeth 7. Kath. Koblenz, geb. Kallenberger 73 J. 11 M. 27 Emil Dihlmann u, Karvlina Schick Fubrm. Jak. Karl Fiſcher e. S. Heinz Rudolf 8. Kfm. Hch. Wilh. Mater e. T. Karol. Alma Ing. 8. Kath. Thereſia Seufert, geb. Böhrer 38 J. 8 M. De dſchmied Gg. Dußel u. Eliſ. Walfer 81. Arb. Bernh. Joſ. Beck e. T. Lieſelotte Helene] 6, Kſm. Franz Joſ. Schmutzer e. T. Rosmarie 8. Maria Thereſia Böbel, geb. Geiger 49 J. Airrulsſeuerwehrm. Joh, Erler u. Hel. Schmitt Oberreg.⸗Rat Hans Aug, Fuchs e. S. Norbert Ottilie Herta 9. Suſanna Wolf, geb. Schmelcher 40 J. 11 M. 18. Jak. Engert u. Elſa Strubel Otto 8. Kfm. Egid Edmund Seufert 2. S. Werner Karl 8. Bahnwärter Geora Stumpf 45 J. 11 M. Litcnarb. Otto Fiſcher u. Juliang Ehret Schloſſer Martin Willi Schleh e. T. Herta Joh. Ludwig 8. led. Student Karl Dufardin 23 J. 4 M. Spedaravh Phil. Göttert u. Luiſe Stehmann Junt 1024. 5. Kfm. Friedr. Guſt. Hch. Beyer o. S. Heinz Fr. 8. Alfred Schwab 6 M. 19 Ta. englermſte. Karl Wunder u. Wilh. Engert 6. Muſiker Heinrich Albert Winkler 63 J. 1 M. pfotographen Waguer, Schwetzinger⸗ Telegen. auen waſſers geſ. 1Hamädchen Luadinzplern; 8. Seite. Ar. 278 und Schwager 25½ Jahren gestof 5 Soſe 75 99 Emilie Die Ueberfühtung von Saarbtücken Beerdigun hofe zu Mannheim statt. Todes-Anzeige. 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