— Montag, 23. Jun Dezugspreiſe: In manadelm und Unn 7 geb wöchentl s Gold⸗ pfennig. die monatlichen Stzieher——— dch bei evt. fienderung der wirkſchaftlichen verhöältniſſe dotwendig werdends preiserhöhungen anzuertennen. Poſt⸗ ſcheckkonto nummer 17390 Karieruhe.— Hauptgeſchüfts fielle mannheim kE 6. 2.— Seſchüfts⸗Nedenſtelle Neckarſtadt, wald⸗ dorke. o. Sernſpr. Nr. 7041, Jogz, 7888. 7oag. 7048. Celegr.-Rör der maunbeim. Erfcheint wöchentnich zwölfmal. Beilagen: Sport u. Spiel im Mannheimer Seneral-Anzeiger. Aus Seit Abend⸗Ausgabe Neue Mannheimer Jeitung Badiſche Neueſte Nachrichten hertiols zuſammenkunft mit Macdonald „Vollkommenes Einverſtändͤnis“ Ein„moraliſcher Paki“ . Nach Beendigung der am Samstag und Sonntag in Chequers geführten Verhandlungen zwiſchen Ramſay Macbonald und Herriot iſt folgendes öffizielle Kommunique herausgegeben worden: »Im Verlaufe einer freundſchaftlichen und intimen Verhandlung ſind die verſchiedenen durch den Sachverſtändigen⸗Berich: aufgeworfenen Fragen diskutjert und verſchiedene Maßnahmen geprüft worden, die ergriffen werden ſollen, um dieſe zur Durch⸗ kührung zu bringen. Es war nicht möglich, zu endgültigen Entſchei⸗ dungen zu kommen, da es notwendig iſt, vorher die belgiſche und die italteniſche Regierung zu befragen. Die Verhandlungen haben ein vollkommenes Einverſtändnis zwiſchen den Anſichten der beiden Miniſterpräſidenten ergeben. Man iſt unter dem Vorbe⸗ halt der Zuſtimmung der anderen alliierten Regierungen dahin über⸗ eingekommen, daß eine Konferenz Mitte Juli in London ſtattfinden ſoll, um die durchzuführenden Maßnahmen endgültig zu regeln. Die beiden Miniſterpräſidenten haben beſchloſſen, gemeinſam zu Beginn der Generalverſammlung des Völkerbundes einen kurzer Beſuch in Genf auszuführen. Nach Ausgabe des Kommuniques haben Ramſay Mac donald und Herriot beſchloſſen, folgenden Zuſatz zu veröffentlichen: „Angeſichts der Schwierigkeiten, die nicht nur die beiden Länder, ſondern die geſamte Welt beeinfluſſen, haben wir uns dahin verſtän⸗ digt, unter uns einen moraliſchen Pakt zum Zwecke fortge⸗ ſetzter Zufammenarbeit abzuſchließen.“ Wes UAm ſich ee zu ſchützen, dürfte es angebracht ein, die heute über die Beſprechungen in Chequers vorliegenden eldungen nicht allzu optimiſtiſch aufzunehmen. Es iſt zweifellos hicht im Intereſſe des deutſchen Volkes gelegen, wenn heute ſchon, wie es perſchiedene Berliner Mittagblätter tun, von einer deſtloſen Bereinigung der politiſchen Akmoſphäre geſprochen wird. Dagegen hat ſich gezeigt, daß gerade Peſchlüſſe, die die Alliierten un⸗ ter ſich faßten, noch regelmäßig eine Aüslegung erfuhren, die das erſte Frohlocken in Deutſchland in bittere Entläuſchung verwandelten. zon dieſem Geſichtspunkte aus geben wir auch die Meldung wieder, ie heute die„B..“ aus Londbn verbreitet. d ee Ae Darnach habe Herriot auf die Formulierung jeder militäri⸗ ſchen Sanktion im Falle des Verſagens des Dawesberichtes verzichtet und die Forderung Belgiens fallelln gelaſſen. wonach der Sicherungspakt durch eine engliſch⸗franzöſiſche Militärkonvention ergänzt werden müßte, nachdem Macdonald Herriot die allge⸗ meine Hilfe und Unterſtützung Englands für Frankreich im Falle eines böswilligen Zahlungsverzuges oder einer nationaliſtiſchen oder milttäriſchen Bedrohung Frankreichs deutſcherſeits zugeſagt habe. acdonald ſoll Herriot außerdem eine große finanzielle Unterſtützung durch die City verſprochen haben, wenn anfangs Deutſchland aus Un⸗ dermögen in Verzug bleiben würde. ee Das Blatt behauptet entgegen Londoner und Pariſer Blättern, Herriot auf jegliche beſondere militäriſche Kontrolle der linksrheiniſchen Eifenbahnen nach der Beſeitigung der Regie ver⸗ dchtet habe. Außerdem habe Nöllet wegen der bereits einge⸗ leiteten Ruhramneſtie die Einſchränkung der Rheiniſchen Re⸗ guiſttionen befohlen. Schließlich behauptet das Blatt, Herriot und gedonald hätten vereinbart, Deutſchland zu de Londoner Konferenz am 16. Jul! auf der Baſis völliger Gleichberechtigung einzuladen, wenn die Militärkontrollnote bis zum 30. Juni von Deutſchland angenom⸗ men werde. Das Blatt faßt als Ergebnis der Chequers⸗Konferenz ſolgendes zuſammen: 18 925 1. die völlige Gleichberechtigung als Verhandlungspartei in alen noch ſchwebenden und anderer internationaler⸗ Fragen, „2. die effektive und vorbehaltloſe Wiederherſtellung der deutſchen Höheitsrechte in den beſetzten Gebieten, die Aufhebung der Zollgrenze und die Rückkehr der Ausgewieſenen und Gefangenen an die Stätte hrer früheren Wirkfamkelt, ſobald die nötigen Geſethe für die Ver⸗ ſuntlchung des Dawesplanes angenommen und amtlich notifiziert 2 die endgültige Aufgabe der interalliierten Militärkontrolle, denn Deutſchland die Generalreviſton annimmt und ihr Ergebnis Nas iſt, daß keine weſentlichen Veanſtandüngen erfolgen. SGroßzügige Auslegung des Sachverſtändigenberichtes? Der di tiſche Verichterſtatter des„Daluy Expreß“ hat aus ſögliſchen ebeneeeen ausführliche Angaben über die Be⸗ ſpe ungen zwiſchen Macdonald und Herriot in Chequers erh Aten. edonald und Herriot ſeien bereit, bei der Auslegung des Be⸗ dichtes großzügig zu verfahren Der Berichterſtatter ſpricht ferner die Meinung gus, daß Deuiſchland gabeen werde, ſowoßl an der ölkerbur ung wie im Völkerubndsrat einen Platz ein⸗ dubchmen und daß die e der Sicherheit und der Militärkontrolle glein pom Völkerbunde übernommen werden dürfte. Da manche elen des Sachverſtändigenberichtes Ergänzungen zum Feledensvektrage darſtellen, müßte Deulſchland mindeſtens auf einem el der geplanten interalliterten Konferenzen vertreten ſein. We 88 ſoll Herriot dem„Daily 5 55 zufolge den Standpunkt ver⸗ daß Dail ten haben, daß die milttäriſche daue—+ 2e 88 kſtändigenbericht ex 5 2 100 danc me tt. da er d i0 ſe Neparationen nicht durch militärd⸗ Juwong u erhallen 1275 Die r Räumung Ruhrgebietes könne alſo binnen ſechs Monaten erfongen werd, ehme an, daß Belgien keinen Einſpruch hiergegen erheben Nt Aich von franzöſiſcher Seite liegen Informationen über den lauf der Unzertedu Due n 4* rberichterſtatter des„Matin“ ſagt naliſten beruhen. Sandetee 0 daee ee Wer die Umformung der. wie 0 Ateper 105 dgebietes aufhören. Für den Verzicht ouf militäriſche Beſetzung * E Aüer auns funktioniere, merde die wir tion anzunehmen. jetzung des Ruhrgebietes an dem Sachve vor, die auf Aeußerungen Herriots zu⸗ aber habe Herriot in Uebereinſtimmung mit Nollet Garantien ver⸗ langt, nämlich die Möglichkeit, für den Fall deutſcher Nichterfüllung oder feindlicher Haltung Deutſchlands Truppen an den Rhein zu ſchaffen, alſo die Kontrolle ſtrategiſcher Bahnlinien durch die An⸗ weſenheit alliierten Perſonals. Pariſer Preſſeſtimmen Zu dem Communiqusé über das Ergebnis der Verhandlungen von Chequers äußern ſich nur wenige Pariſer Morgenblätter. Nach dem Bericht des„Matin“ ſoll Minitterpräſident Herriot geſtern erklärt haben. Macdonald habe von ihm kein Opfer verlanat. Das„Journal“ ſaat dazu, daß es vielleicht das erſtemal ſei, day ein Miniſterpräſident, der nach einer Konferenz dieſer Art Enaland verlaſſe, ſo ſprechen kann. Der„Fiaaro“ ſchreibt, die Beſprechungen von Chequers hät⸗ ten eine ſentimentale und eine poſitive Seite und es ſei nicht wider · ſpruchsvoll, wenn man ſage, daß die ſentimentale die wichtigere ſei. Zwiſchen Frankreich und England gebe es unvermeidlicherweiſe Ver⸗ ſtimmungen, aber die Wahrheit ſei, daß der Weltfriede heute auf dem Zuſammenwirken der beiden aroßen Völker beruhe. Der wahre Sinn der Beſprechungen von Chequers ſei eine freundſchaftliche Be⸗ kräftigung der franzöſiſch⸗enaliſchen Solidarität. Für heute müſſe man ſich an dieſe glückliche Kundgebung des Einvernehmens und ves guten Willens halten. Sie ſei das ſicherſte Mittel. Deutſchland zu nötigen, daß es ſeinerſeits loyal handle. Das„Echo de Paris“ ſchreibt. der fatale Entſchluß ſei ge⸗ faßt. Herriot habe dadurch. daß er das geſtrige Communiqus akzep⸗ lierte, die franzöſiſche Politik in eine neue Richtung geworfen. Er habe einen aewaltigen Bruch mit den Ideen gemacht. auf dle ſeine Voraänger ſeit dem 6. Februar 1920 ſich ſämtlich berufen hat⸗ ten, wenn es ſich um die Durchführunag des Friedensvertranes handle. Gewiß. das Communiqué ſei in vorſichtigen Wendungen abgefaßt. Es ſei nicht daran zu zweifeln, daß Macdonald, der es immer noch darauf anlege, das franzöſiſche Volkeinzulullen, als es ſich nach beſten Kräften bemüht habe, die öffentliche Senſation ſein⸗ Erfolges abzumildern, aber wer zwiſchen den Zeilen zu leſen ver⸗ ſtehe, könne ſich nicht der mindeſten Illuſion hingeben. Heute ſei man wieder auf dem Wege zu einer internationalen Konferenz. d. 9. einer Verſammlung, in der notgedrungen Frankreich Kompromiſſe bieten müſſe. Deutſchland ſei im Begriff. der Zwangsjacke zu ent⸗ woichen, die bei ſeiner heutigen Verfaſſung allein imſtande ſei, es im Rahmien des Verſailler Vertrages feſtzuhalten. Wenn franzöſiſcher⸗ ſeits hier nicht Abhilfe geſchaffen wird. ſo ſei die Revanche des All⸗ deutſchtums in Vorbereitung. Guſtave Hervé ſchreibt in der„Victoire“. die Außenvolitik des Miniſteriums Herriot dürfte nicht nach der Löſung beurteilt wer⸗ den. die es der Frage der militäriſchen Ruhrbeſetzung gebe. Das Ur⸗ teil müſſe auf etwas ganz anderem beruhen. Es frage ſich, ob Herriot imſtande ſein wird, von Macdonald die formelle Verpflich⸗ tung zu erlangen, daß. wenn das Ruhrgebiet einmal geräumt ſei, Enaland ſich Frankreich anſchließe und mit ihm gemeinſame Aktionen durchführen werde, falls Deutſchland ſich eine neue Verfehlung zu⸗ ſchulden kommen laſſe, namentlich in Form von wirtſchaftlichen und politiſchen Sanktionen auf dem linken Rheinufer. Es fraat ſich. ob das Kartell der Linken imſtande ſein wird, bei Enaland ein militä⸗ riſches Defenſivbündnis mit Belgien und Frankreich im Falle eines neuen deutſchen Anariffs durchzuſetzen. gleichviel ob dieſer endaul⸗ lige Pakt von den Notaren des Völkerbundes reaiſtriert werde oder Richt. N Die nächſte inkeralliierte Konſerenz Laut„Köln. Volksztg werden auf der Konferenz im Juli nur wirtſchaftliche Fragen behandelt. Fragen militäriſcher Art ſollen zunächſt beiſeite geſetzt werden. Ne „Daily Telegraph“ meldet aus engliſch⸗franzöſiſchen Quellen über die Zuſammenſetzung der Konferenz vom 16. Juli in London: Neben den 4 Entendemächten England, Frankreich, Italien und Belgien wird ein amerikaniſcher Beobachter, vielleicht General Dawes zugezogen ſein. Erwogen wird die Zuziehung der kleineren Alliierten wie Tſchechoſlowakei und Jugoſlawien. Der Sonderberichterſtatter des„Quotidien“ glaubt zu wiſſen, daß auf dieſer Konferenz alle Probleme, die die praktiſche Durch⸗ führung des Sachverſtändigenberichtes betreffen, geprüft werden würden und dann werde auch der Zeitpunkt beſtimmt werden, an dem die Alliierten der Anſicht ſeien, der Plan Dawes zur Aus⸗ führung gelangt ſei. Das ſei eine wichtige Frage, weil alsdann bie e urd br8 auch die militſiriſche Räumung de⸗z den ets fo en werde. chſtwahrſcheinlich werde man ſich auf den Standpunkk ſtellen, daß der Plan als ausgeführt zu be⸗ trachten ſei, ſobald ſämtliche Kontrollorgane in Tätigkeit ſeien, die der Plan vorſehe und vielleicht werde man Deulſchland— 8 dieſen Beſchluß durch Unterzeichnung einer zweifeitigen Konven⸗ „ee eee Höſch in Berlin Berlin, 28. Juni.(Von unſ. Berliner Büro.) Der deutſche Botſchafter in Paris, Herr v. Höſch, iſt geſtern abend in Verlin eingetroffen, um über ſeine Verhandlungen mit dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Herriot Bericht zu erſtatden. Er hat noch im Laufe des geſtrigen Abends eine Unterredung mit dem Außen⸗ miniſter Dr. Streſemann gehabt, dem er eingehend von ſeinen Verhandlungen in Paris und von ſeinen Eindrücken berichte Herr v. Höſch wird bereits in den erſten Tagen dieſer Woche n Paris zurückreiſen. Es iſt anzunehmen, daß er über die Voraus⸗ ſetzungen für die künftige franzöſiſche Politit gegenüber Deutſchland gewiſſe Erklärungen der Reichsregierung mitnehmen kann. Eine Entſcheid ung über die Militärkontrolle ſſt, wie wir bereits am Samsdag betonten, in der heutigen Kabinetts⸗ ſtzung entgegen anders lautenden Behauptungen nicht zu erwarten. Die Verhandlungen dürften ſich vorausſichtkich noch bis Mitte der Woche hinziehen. eeee eeeee Paſſau. 23. Juni. Zwei Herren und eine Dame undernahmen bei Erlau eine Fahrt auf der Donau. Plötzlich kippte auf bisber unaufaeklärte Weiſe das Boot um— es ſoll in einen Strudel ge⸗ raten ſein— wobei die Dame und ein Herr ertranken. Der zweite Herr konnte ſich durch Schwimmen retten. u. Leben mit Mannheimer§rauen- u. Muſik⸗ZJeitung · reichiſchen Liedertafel begrüßte die Erſchienenen. Derkaufspeie 10 Soldpfennig 1924— Nr. 286 Anzeigempreiſe nach Carif. bei vorauszah:ang pro ein⸗ ſpaltige Kologelzeile ſür Augemeine Ruzeigen 0,40 Goldmar? Reklamen 2,— Soldmark. Kür Anzzigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ruogaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Sewalt, Straiks. Betriedsſtörungen uſw. verechtigen zu keinen Erſatzanſp üchen für auogeſallene oder beſchränete Ausgaben oder für verſpälete Rufnahme von fin⸗ zeigen. dußir. ö. Fernſpr. ohne G währ. Oerichtsſt. manndeim. Welle u. Schall Aus Feld und Garten. Wandern u. Neiſen 1 Wie wird das SGutachten durchgeführt: Der franzöſiſche Miniſterpräſident wird ſich⸗heute über Brüſ⸗ ſel nach Paris zurückbegeben. Von ſeiner Beſprechung mit Macdonald wird man eine beſchleunigende Wirkung auf den Gana der außenpolitiſchen Ereigniſſe erwarten dürfen. Es drängt jetzt alles der Entſcheidung zu. Bisher waren England und Deutſch⸗ land diejenigen Staaten, die der außenpolitiſchen Entwicklung ein raſches Tempo zu geben verſuchten. Hier wie dort ſprachen in erſter Linſe wirtſchaftliche Gründe mit. Macdonald iſt darauf angewieſen, eine Beſſerung der Wirtſchaftlichen Lage, d. h. eine Verminderung der Arbeitsloſigkeit, zu erzielen, wenn ſeine Regie⸗ rung von Beſtand ſein ſoll. Und uns in Deutſchland brennt die wirtſchaftlichke Not noch mehr auf den Nägeln. Daher das Be⸗ ſtreben Macdonalds, durch ſchleunige Verwirklichung des Gutachtens der Sachverſtändigen eine neue wirtſchaftliche Grundlage zu gewin⸗ nen, daher die Geneigtheit Deutſchlands dabei Hand in Hand mit ihm zu gehen. Der Stein des Anſtoßes war bisher immer nur und immer wieder Poincaré. Seitdem Herriot an ſeiner Stelle ſteht, iſt dieſes Hemmnis beſeitigt. Alle Staaten haben jetzt das ehrliche Beſtreben, die wirtſchaftlichen Ratſchläge der Sachverſtän⸗ digen zu befolgen, und ſo raſch wie nur irgend möglich ernſt damit zu machen. Herriot und Macdonald haben ſich offenſichtlich in Chequers über die praktiſchen Richtlinien geeinigt, die dabei zu be⸗ folgen ſind. Ueber die grundſätzliche Frage war eine Ver⸗ ſtändigung nicht mehr nötig. Es handelt ſich jetzt nur noch darum, eine allgemeine Vereinbarung zu erzielen, wie mit der Durchfüh⸗ rung des Gutachtens vorgegangen werden ſoll. Der Weg, der vor uns liegt, läßt ſich ſchon mit einiger Deutlichkeit überſehen. Zu⸗ nächſt müſſen auf unſerer Seite die Vorarbeiten für die geſetz⸗ geberiſchen Maßnahmen erledigt werden. Zu einem guten Teil iſt das ſchon geſchehen. Die Eiſenbahnvorlage iſt im Sonderausſchuß in zweiter Leſung angenommen, und man kann ſchon ſetzt damit rechnen, daß ſie eine endgültige Geſtaltung erhalten wird, die den deutſchen Wünſchen weitgehend Rechnung trägt. Auch das Bank⸗ geſetz iſt in gutem Fortſchreiten. Einige Schwierigkeiten bereiten vorläufig noch die Veſtimmun⸗ gen über die Ausgabe von Induſtrie⸗Obligationen. Hier gilt es eine Löſung zu finden nicht nur für die Ausgabe der Geſamiſchuld, ſondern auch, für ihre Verteilung auf die einzelnen Unternehmun⸗ gen. Doch hofft man auch mit dieſer Frage bis zum 30. Juli fertig zu ſein. Die nächſte Frage, die dann gelöſt werden muß, iſt die: Auf welche Weiſe ſoll das Gutachten praktiſch in Kraft ge⸗ ſetzt werden? Vorbeſprechungen, die hierüber bereits ſtattgefunden haben, geben ſchon jetzt die Sicherheit, daß man 555 darüber lei verſtändigen wird. Man wird zunächſt Deutſchland mit der Dur führung der geſetzgeberiſchen Maßnahmen den Vortritt laſſen, etwa ſo, daß man eine Verabſchiedung der Geſetze in beſtimmter Friſt vereinbart, etwa in einem Zeitraum von vierzehn Tagen, nachdem die Geſetze von der Reparationskommiſſion angenommen und zu⸗ rückgegeben worden ſind. Im Verlaufe der nüchſten vierzehn Ta würde dann Frankreich die Aufgabe zufallen, die deutſ Finanz⸗ und Verwaltungshoheit ſowie die Verkehrseinheit im be⸗ ſetzten Gebiete wieder herzuſtellen. Es würden damit alle Spuren der zivilen Beſatzungsbehörden mitſamt der Regiebahn verſchwin⸗ den. Die Regierungen würden ſich dann gegenſeitig in gleichlau⸗ tenden Noten davon verſtändigen, daß nunmehr das Gutachten der Sachverſtändigen als in Kraft geſetzt gilt. Damit wäre der Zeit⸗ punkt für die Zurückziehung der Ruhrbeſatzung ge⸗ kommen. Daß Herriot die Abſicht hat, die Konſequenzen in Feſer Weiſe zu ziehen, unterliegt nach ſeinen bisherigen Aeußerungen und Verſicherungen keinem Zweifel. Er ſucht zwar nach Garan⸗ tien für die militäriſche Sicherung Frankreichs, und hat darüber wohl auch in Chequers mit Macdonald geſprochen. Doch wird dadurch die Abwickelung, wie ſie vorſtehend geſchildert wurde, nicht berührt werden. Mit der Freilaſſung der Gefangenen und der Zu⸗ rückberufung der Ausgewieſenen iſt bereits begonnen. Hier wird, wie wir erwarten dürfen, ſchon vor der Inkraftſetzung des Gut⸗ achbens reiner Tiſch gemacht ſein. Es gibt zwei Fragezeichen, die darauf andeuten, daß noch nicht alle Zweifel beſeitigt ſind. Das eine betrifft die Mili⸗ tärkontrolle, über die das Kabinett heute endgültig Beſchluß faſſen wird. Das gute Recht, eine neue Generalinſpektion abzu⸗ lehnen, iſt zweifellos auf deutſcher Seite vorhanden. Auf der an⸗ deren Seite aber ſteht die Gewalt. Das zweite Fragezeichen be⸗ zieht ſich auf den Reichstag. Wird er die ihm vorgelegten Ge⸗ ſetze mit der nötigen Zweidrittelmehrheit annehmen? Wir hoffen, daß Pflichtaefühl und Verantwortungsbewußtſein die Mehrheit ſchaffen werden, wenn auch zweifelos ſehr erbitterte Parteiwider⸗ ſtände noch zu überwinden ſind. Die deutſſch sſierreichiſche Anſchlußbewegung Der öſterreichiſch⸗deutſche Volksbund hat Samstag abend ſeine diesjährige Bundestagung im Reichstagsgebäude abge⸗ halten. In längerer Beratung ſind für die zukünſtige Anſchluß⸗ arbeit folgende Richtlinien feſtgeſetzt worden: Abſchluß einer Paßkonvention zwiſchen Oeſterreich und Deutſchland, durch die Angehörige beider Staaten von dem Aus⸗ und Einreiſe⸗Viſum befreit werden ſollen: Anträge an die Regierung. die Rechts⸗ analeichuna zwiſchen beiden Ländern zu fördern und die zahl⸗ reichen Benachteiligungen in Deutſchland anſäſſiger Deutſch⸗Oeſter⸗ reicher in fremden Rechtsfragen zu beſeitigen: den Erwerb von R 17 155 nagehörigkeit für die Angehörigen beider Länder zu erleichtern. Unter Beteiligung zablreicher Vertreter der Behörden ſowie de in Berlin anſäſſigen deutſch⸗öſterreichiſchen Landsmannſchaftenver⸗ bände fand geſtern mittaa im ehemaligen Herrenhaufe zu Berlin die Bannerweihe der„deutſch⸗öſterreichiſchen„Lie⸗ dertafel“ ſtatt. Begrüßunastelearamme hatten u. a. abgeſandt der Reichsinnenminiſter und der Kultusminiſter. Nach einleitenden Vorträgen des„Trompeter⸗Poſaunen⸗Chors“ erfolgte die Einbrin⸗ auna der verhüllten Fahne. Der erſte Vorſitzende der deutſch⸗öſter⸗ Die Weiherede hielt Dr. Miſchler. Darauf erariff der Oberbürgermeiſter von Berlin. Boeß, das Wort. Im Namen des deutſch⸗öſterreichiſchen Volksbundes überbrachte Reichstagasabg. Loebe Grüße und Glück⸗ * wünſche. Fahnennägel wurden überreicht namens des Deutſch⸗öſter⸗ reichiſchen Hilfsverein und des Vereins der Oeſterreicher in Berlin. Anſprachen hielten ferner Vertreter des in Berlin anweſenden Steieriſchen Liederkranzes und der Egerländer Landgemeinde. Ge⸗ meinſame Vorträge der Liedertafel und des Steieriſchen Geſangver⸗ eins, ſowie die gemeinſam geſungenen Deutſchlandlieder ſchloſſen die eindrucksvolle Feier. 1 0 100 48 1 115 1 5 1 —— 2. Seife. Nr. 286 maunheimer General-Anzeiger(ubend · Aus gabe) WMontag den 28. Jänt 1924 Die Lage in der pfalz Die„gefährliche“ Wiſſenſchaft Die Freie Deutſche Volkshochſchule für die Pfalz in Kai⸗ ſerslautern die in der Zeit vom 5. Mai bis 19. Juli Vorträge über philoſophiſche, religiöſe, volkskundliche, volkswirtſchaftliche und naturwiſſenſchaftliche Themata veranſtaltet, hatte zu dieſen Vorträ⸗ gen auch rechtsrheiniſche Dozenten gewonnen. So ſollte der Profeſſor der Theologie an der Univerſität Heidelberg. Dr. Martin Dibelius, am 20. und 21. Juni vier Vorträge über die„Ent⸗ ſtehuna des abendländiſchen Geiſtes aus dem Unkergang der antiken Welt“ halten. Die Einreiſeerlaubnis wurde in der zweiten Hälfte des Mai von der Volkshochſchule Kaiſerslautern nachaeſucht. Die von der Beſatzungsmacht bis 31. Mai verſprochene Entſcheidung aing aber erſt am 14. Juni ein. Die Tinreiſeerlaubnis wurde ohne Anaabe von Gründen abgelehnt. obwohl der einzige Grund, der die Beſatzungsmacht zur Ablehnuna berechtiat. die Gefährdung der Sicherheit der Beſatzunastruppen, bei religiös⸗philoſophiſchen Vorträgen doch ſicher nicht in Betracht kommen kann. Da in der letzten Zeit auch zwei Münchener Dozenten. die für Vor⸗ kräge an den pfälziſchen Volkshochſchulen gewonnen waren, die Ein⸗ reiſeerlaubnis verweigert wurde. ſo beweiſt dieſe Haltung de⸗ franzöſiſchen Provinzdelegierten für die Pfalz, des Generals de Metz, der für Einreiſegeſuche zuſtändig iſt. daß er und ſeine Mit⸗ arbeiter noch immer die alte Methode verfolgen, alle deutſchen kulturellen Beſtrebungen in der Pfalz nach Möalichkeit zu un⸗ terdrücken, weil er ſich noch immer der Illuſion hingibt, dle pfälziſche Bevölkerung für den„erhabenen Ausdruck des franzöſiſchen Geiſtes“ im Wege der ſogen. friedlichen Durchdringung empfänglich zu machen. Davon iſt die pfälziſche Bevölkerunag heute mehr denn ſe entfernt. ſeitdem General de Metz durch ſein Verhalten, ſein Syſtem der Intriaue und der Lüge jeden moraliſchen Kredit bei den Pfälzern eingebüßt hat. Die pfälziſchen„Schwerverbrecher“ Nach einer in der engliſchen Preſſe veröffentlichten Mit⸗ teilung ſolle ſich bei den Pfälzern. die nach Zuſammenbruch der Se⸗ varatiſtenherrſchaft von der franzöſiſchen Beſatzungsmacht wegen Separatiſtenabwehr verhaftet wurden und ſich noch immer in den franzöſiſchen Gefänaniſſen befinden, nur um ſolche Gefangene handeln, die„ſchwere Verbrechen“ begangen hätten. Tatſächliche hat aber keiner der wegen Separatiſtenabwehr ver⸗ hafteten Pfälzer ſich eines Vergehens, geſchweige denn eines Verbre⸗ chens ſchuldig gemacht. Sie haben ledialich in berechtigter Notwehr gehandelt. So beſtand das ganze„Verbrechen“ des proteſtantiſchen Kirchenglöckners Gmmy in Germersheim darin. daß er die Schlüſ⸗ ſel zur Kirchentür an die mitangeklagten Arbeiter Köbler und Schmidt abgegeben hat. die dann die Kirchenalocke läuteten. Dieſe drei erhielten Gefänanis⸗ und Geldſtrafen. Ein Wirt wurde wegen überſchreitender Polizeiſtunde mit Gefänanis und Geld beſtraft und ein Rentamtsoberſekretär wegen Teilnahme an einer Verſammklung ebenfalls. Das ſind alſo nach Auffaſſuna der Franzoſen ſchwere Ver⸗ brechen, während ſie Raub. Mord, Plünderunga, Dieb⸗ ſtahl der Separatiſten ruhia hingehen ließen. Ein Treugelöbnis der Ausgewieſenen und Berdrängten Verdrängten von Rhein und Ruhr“ hat geſtern aus Kaſſel an den Reichspräſidenten folgendes Telegramm gerichtet:„Der „Reichsverband der Ausgewieſenen von Rhein und Ruhr“, Sitz Kaſſel, der heute zum erſten Male ſeine Vertreter aus 190 Ortsgruppen hier verſammelt, ſendet Ihnen. Herr Reichspräſident, ſeine Grüße in un⸗ mwandelbarer Treue zu Reich, Rhein und Ruhr und erinnert ſich gerne mit beſonderer Genugtuung Ihres aroßen Wohlwollens., das Sie den Gefangenen und Verbannten ſtets entgegenbrachten. Wir bitten, uns dieſes Wohlwollen auch ferner zu erhalten, im beſonde⸗ ren auch dann, wenn der Hoffnungsſchimmer einer Rückkehr ſich ver⸗ wirklichen ſollte.“ Der Reichspräſident hat mit folaendem Telearamm ge⸗ antwortet:„Dem Reichsverband der Ausgewieſenen und Verdräng⸗ ten pon Rhein und Ruhr danke ich herzlichſt für Grüße und Treue⸗ gelöbnis zur Heimat. Seien Sie verſichert. daß von mir und der Reichsregierung auch in Zukunft alles mögliche geſchieht⸗ um den Ausgewieſenen und Verdrängten zu helfen und ihnen die Heimat wiederzugeben. Ibren, Beratunaen wünſche 5 auten Erfolg.“ Um die bayeriſche Kegierungsbildung Der„Regensb. Anz.“, dem der Fraktionsvorſitzende der Baneri⸗ ſchen Volkspartei. Geheimrat Hel d. naheſteht. ſchreibt zur Regie⸗ runasbildung in Banern u..: Es ſei zu hoffen. daß in Bälde nach der proarammatiſchen Seite eine Einigung erzielt werde. Zur perſonellen Seite wird betont. die Partei, die den Miniſterpräſiden⸗ !ten ſtellen müſſe, könne ſich niemals eines entſcheidenden Einfluſſes auf die Auswahl der Perſönlichkeiten irgendwie begeben, und zur Verteilung der Miniſter auf die einzelnen Koalitionsparteien gegen die frühere Koalition aus Baneriſcher Volkspartei. der Mittelpar⸗ teien und dem Bauernbund ſei ein Schema vorgezeichnet. das dem Stärkeverhältnis der beteiliaten Parteien entſpreche. Dies habe ſich am neuen Landtaa nicht verſchoben. ſo daß kein Anlaß zu einer Aenderung des Vertretunasſchlüſſels vorliege. —— Dorten franzöſiſcher ee Wie wir von unter⸗ kichteter Seite erfahren, hat der bekannte Separatiſtenführer Dr. Dorten die franzöſiſche Staatsangehörigkeit erworben. 5 Die Inſel der Unſichtbaren Roman von J. A. CEroy Copyright by Auguſt Scherl G. m. b.., Berlin 1928 (Nachdruck verboten.) Erſt nach wiederholten Vorhaltungen war der Sorgloſe einver ſtanden und zählte, mein Beiſpiel nachahmend, ſeine Zwiebackſtück ⸗ chen. Dann ſtreckte er ſich im Boote aus und war nach wenigen Minuten eingeſchlafen. Außerordentlich abgeſpannt, wagte ich doch nicht ſeinem Bei⸗ ſpiele zu folgen. Die See ging ziemlich hoch, und ich fürchtete, das Boot könnte kentern. Um uns Waſſer, ſo weit das Auge reichte, Waſſer. Trotz meiner neuen Zukunftshoffnungen beſchlich mich die Angſt. In kleinem Boote auf der unendlichen Waſſerfläche! Wie vielerlei Gefahren konnten alle dieſe Hoffnungen zunichte machen! „Das Boot ſchaukelte in eintönigem Rhythmus, und der Anblick der Zahlloſen weißen Schaumkämme wirkte ſo einſchläfernd. Immer »unklarer wurden meine Gedanken, immer geringer erſchienen mir die lauernden Gefahren Als Ribera mich weckle, hatte die Sonne den Zenit ſchon paſ⸗ ſiert. Wir aßen. Dann zogen wir die Matroſenanzüge an und warfen die Sträflingskleider über Bord. Ich legte mit dem Kom⸗ paß die Richtung feſt, und wir ruderten los. Nach einigen Stunden waren meine Hände ſo verſchwollen, daß ich die Ruder nicht mehr führen konnte. Ribera höhnte und ſchmähte. Aber auch er legte bald die Ruder nieder, um die verbrannten Hände in der See zu kühlen. Am öſtlichen Hortzont zog eine ſchmale Wolke auf, von merkwürdig leuchtendem Gelb. Die See war ruhig geworden, doch die drückend werdende Hitze ließ mich Böſes ahnen. Ich äußerte meine Beſorgniſſe, aber Ribera verlachte meine Angſt. Ungefähr eine Stunde ſpäter brach der Sturm los. Er kam vom Lande her. Wir müßten uns ſlach ins Boot legen, um dem Anprall des Windes keine Angriffsfläche zu bieten. Ribera betrank ſich aus Furcht. Dann ſchlief er. Während der Nacht ging die See ſo hoch, daß ich unausgeſetzt daran arbeiken mußte, das eindringende Waſſer auszuſchöpfen. Sechsunddreißig Stunden dauerte der Aufruhr der Elemente, dann trat, plötzlich Windſtille ein. Ribera ſchlief noch immer, als ich bemerkte, daß ich während der Nacht den Kompaß verloren hatte. Ich rüttelte ihn wach. Nur allmählich begriff er, was dieſer Die Ermordung Matteottis Roſſi ſtellt ſich freiwillig Geſtern hat ſich der von der Polizei verfolgte ehemalige Poli⸗ zeichef Roſſi freiwillig geſtellt. Nach ſeinen Angaben at er ſich in den letzten Tagen in der Nähe Roms verſteckt gehal⸗ ten. Die verſchärften Nachforſchungen hatten ihm die Flucht un⸗ möglich gemacht. Roſſi hatte ſich durch Abnehmen des Bartes un⸗ kenntlich zu machen verſucht. Nach bisherigen Meldungen aus Neapel ſollen die Ausſagen zweier verhafteter Redaktionsmitglieder des Faſziſtenblattes„Cor⸗ riere Italiano“ außerordentlich belaſtend für Fillipellt, den zurückgetretenen Unterſtaatsſekretär Finzi und den General⸗ polizeidirektor de Bono ſein. Die beiden Leute ſeien von Filli⸗ pelli ſtändig über den geplanten Ueberfall und über die Tat ſelöſt unterrichtet worden. Der heutige Miniſterrat wird ſich mit der Reorgani⸗ ſation der nationalen Miliz befaſſen, die dem Heere ein⸗ egliedert' werden ſoll. Dadurch würde ſie den Charakter einer arteieinrichtung verlieren, was auch noch durch die Unterſtellung unter den Kriegsminiſter zum Ausdruck kommen ſoll. Die Ankün⸗ digung aller dieſer Maßnahmen hat im Lande außerordantlich be⸗ rühigend gewirkt. Der Rücktritt de Bonos erſcheint gewiß; bisher beſtreitet er jede Mitſchuld aufs Entſchiedenſte. Die Nachricht von dem Geſtändnis Dominis wird de⸗ mentiert. Fillepelli iſt in den Hungerſtreik eingetreten. Die Zahl der oppoſitionellen Bläkter iſt im Steigen begriffen. Der Mailänder„Corriere dela Sera“ iſt zur Oppoſition übergetreten. Der Kammerpräſident antwortete dem bisherigen Unterſtaats⸗ ſekretär Finzi auf ſeine Bitte, einen Unterſuchungsausſchuß über ſein privates und öffentliches Leben der letzten Jahre einzuſetzen, daß er dieſer Bitte nicht nachgeben könne. Der Grund zu dieſer Abſage ſoll die Antwort der Oppoſitionsparteien geweſen ſein, daß ſie ſich nicht an dem Unterſuchungsausſchuß beteiligen würden, weil ſie eine umfangreichere Unterſuchung als nur gegen die Per⸗ ſon Finzis für notwendig hielten. Amerika und Nußland Eine Nachrichtenagentur meldet über die franzöſiſchen Vorarbei⸗ len für die Wiederaufnahme der Beziehungen zu Rußland und Waſhinaton: In politiſchen Kreiſen glaubt man nicht an einen Wechſel in der Haltung des Staatsſekretärs Hughes gegenüber Sowietrußland. Man nehme an, die franzöſiſch⸗amerikaniſchen Verhandlungen bezögen ſich auf die Eini⸗ auna zwiſchen China und Rußland. Man glaube zu wiſſen. daß der franzöſiſche Botſchafter in Waſhinaton. Juſſerand. am 2. Juli nach Frankreich reiſen werde. Tagung des Vereins deutſcher Jeitungsverleger Beſichligung der Jeppelinwerft Die 30. Hauptverſammlung des Vereins deutſcher Zeitungsver⸗ der Reichsverband der Ausaewieſe nen leger fand geſtern mit einem Ausflua von Stuttagart nach Friedrichshafen ihren Abſchluß. Als die Sonderſchiffe „Friedrichshafen“ und„Hohentwiel“ nach mehrſtündiger. durch tro⸗ bes und reaneriſches Wetter etwas ungünſtia beeinflußten Rundfahrt auf dem Bodenſee in die Höhe von Immenſtaad kamen. näherten lich zwei Metallfluazeuge vom Fluazeuggebäude Dornier und führten glänzende Manöver in der Luft und auf dem See aus. Nach der Rückkehr nach Friedrichshafen erfolgte eine Beſichtigung des in der Rieſenhalle der Zeppelinwerft bis auf den Einbau der Moto⸗ ren fertiageſtellten, für Amerika beſtimmten Luftſchiffes. Dr. Ecke⸗ ner hieß die Gäſte herzlich willkommen und gab ſeiner Freude Aus⸗ druck, ſie an der Wirkunasſtätte des Grafen Zeppelin begrüßen zu können, für deſſen Unternehmen ſich einmal eine aroße nationale Beweauna erhoben habe. wie man ſie jetzt wieder wünſchen möchte. Dr. Eckener teilte mit, daß die Preſſe rechtzeitia verſtändigt werde, ſobald die Probeflüge des Luftſchiffes beainnen würde den. Kommerzienrat Dr. Neven⸗Dumont(Köln) dankte den freundlichen Empfang, pries die unvergänglichen Verdienſte des Grafen Zeppelin, der den Verſailler Frieden nicht mehr erleben mußte und bekundete unter dem überwältigenden Eindruck des Luft⸗ ſchiffes die große Freude, zu ſehen, was die Schüler des Grafen an deutſcher Kunſt, Technik und Wiſſenſchaft geleiſtet haben. Er hofſe, daß dieſes Schiff nicht das Letzte ſein werde, das dieſe durch den Verſailler Vertrag zum Abbruch beſtimmte Halle verlaſſen und daß die Werft immer neue Erfolge haben werde, zu Deutſchlands Ehre und Ruhm an wiſſenſchaftlicher und 55 Friedensarbeit. Er ſchloß: Heil und Erfolg der Zeppelingeſellſchaft und ihren Führern und dem Schiff eine glückliche Fahrt nach Amerikal Begeiſtert ſtimmte die Verſammlung in das Hoch auf die Zeppelingeſellſchaft ein und ſang das Deutſchlandlied. Eine uſammenkunft im Kurgartenhotel beſchloß die unter Leitung von rektor Eſſer⸗Stuttgart in allen Teilen glünzend verlaufene Tagung. „BVerlin, 23. Juni. Die Fallſchirmſpringerin Mia Schindler ließ ſich geſtern aus einem———— 1000 Meter Höhe zur Erde 8 Da der Fallſchirm ſich jedoch erſt 30 Meter über dem Erdboden öffnete, ſtür zte die Frau zu Tode. Ihr Mann befand ſich in dem betteſſenden Flugzeug. Verluſt für uns bedeutete. Seemänniſch ungeſchult, war es uns dadurch unmöglich geworden, die Richtung nach dem Feſtlande ein⸗ zuhalten. Qualvolle Tage kamen. Aus den reſtlichen vier Proviantpor⸗ tionen wurden acht gemacht. Am ſiebenten Tage waren wir ſo ſchwach, daß wir die Ruder nicht mehr führen konnten. Und als wir mittags nach dem Reſte unſerer Vorräte ſahen, fſanden wir das Trinkwaſſerfäßchen leer. Ribera forderte brüsk den Reſt meines Rumes. Ich gab ihm die Hälfte davon. Während ich ein Stückchen Zwieback mit der koſtbar gewordenen Flüſſigkeit beſeuchtete und den Reſt verſtaute, ſchluckte er ſeinen Teil ſofort hinab, und ſeine blutunterlaufenen Augen ſuchten gierig meine Flaſche. Erſt ſchimpfte er. Als das nichts fruchtete, bedrohte er mich mit dem Ruder. Dann zog ich die Piſtole. Irgendetwas in mir heiſchte den Mord. Ich mußte mich meiſtern, es bei der Drohung bewenden zu laſſen. Ribera ſchleuderte das Ruder ins Waſſer; dann warf er ſich nieder und ſtöhnte. Eine weiße Sonnenglut glaſte auf dem bleigrauen Waſſer. Ich fühlte meine Zunge wie einen Fremdkörper im Munde, und jeden Pulsſchlag empfand ich als dröhnenden Schlag auf den Schädel. Bei völligem Wachſein plagten mich Halluzinatlonen. Ribera war ſtill geworden und lag mit merkwürdig verkrümmten Gliedmaßen vorne im Boote, während ſein Kopf über Bord hing. Zufällig kam mir der Gedanke an das weggeworfene Ruder. Ich ſuchte es. Schmerzenden Auges ſuchte ich es. Es war fort. Ich zwang mich zu geordneter Ueberlegung. Wir trieben alſo. Irgendeine Meeresſtrömung trieb uns. Aber kein befreiendes Ge⸗ fühl entſprang dieſer Erkenntnis—— Als mein Kopf hart gegen eine ſcharfe Kante ſchlug, erwachte ich aus quäſend traumhaftem Schlafe. Es währte einige Augen⸗ blicke, bevor ich die Situation erfaßte. Ribera wollte mich über Bord werfen. Eines meiner Beine hing ſchon über dem Boots⸗ rande. Wahnſinniaſte Todesangſt umkrallte mich. Ich zog die Piſtole und drückte ſie auf den Körper vor mir ab, zweimal, vier⸗ Vor mir ein ſchwerer Fall. Dann umfing mich wieder die eee, Irgend jemand ſchrie nach Waſſer, Das kam mir merkmürdig vor. Einen Augenblick ſpäterte wunderte ich mich, daß ſo etwatz Selbſtverſtändliches mich in Erſtaunen ſetzen könnte. Und dann rlef ich zum zweiten Male— wie das pfeifende Gewinfel eines gekäfigten Hundes klang es. Badiſche Politik Aus dem Landtag Das Gebäudeſonderſteuergeſetz Am vergangenen Dienstag hatte der Haushaltsausſchuß einen Unterausſchuß eingeſetzt, um auf neuem Wege eine Geund⸗ lage für die immer dringender werdende Erledigung des Gebäude⸗ ſonderſteuergeſetzes zu ſchaffen. Freitag vormittag trat der Haupt⸗ ausſchuß wieder zuſammen. Aber die Koalitionsparteien kümmerten ſich nicht um die Beſchlüſſe des Unterausſchuſſes, ſon⸗ dern es wurde weiter nach einer neuen Einigungsgrundlage geſucht. Dieſen Tanz vollführt nun die badiſche Koalition ſeit bald zwei Monaten. Erſt konnten ſich die Kdalitionsminiſter nicht einigen und der Entwurf blieb im Staatsminiſterium liegen. Schon als mühſam geflicktes Kompromißwerk kam es in den Land⸗ tag., Und nun wird ſeit Wochen derſelbe Tanz im Haushalts⸗ ausſchuß aufgeführt. Der größten Partei, dem Zentrum, wurde von einem Koalitionsgenoſſen der Vorwurf der Sabotage des Ge⸗ ſetzes gemacht. Der Finanzminiſter mahnte und mahnte, doch endlich einmal zu einem Ergebnis zu kommen, andere Länder hätten ſchon ſeit Monaten die Steuer und würden bei Baden anfragen, ob es für Juli eine Erhöhung beabſichtige, dabei hätte Baden noch gar keine Steuer. Aber all dies änderte nichts an der Unent⸗ ſchloſſenheit des Zentrums. Man will regieren und hat doch nicht den Mut, die Gebäude⸗ ſonderſteuer zu machen. Das Zentrum kann keine Einigungsgrund⸗ iage mit der Sozialdemokratie finden und möchte doch das Geſeß mit dem bewährten Koalitionsgenoſſen machen. Ju gleicher Zeit ſoll aber der Landbund kein Agitationsmaterial aus dieſer Sache gegen das Zentrum gewingen können und ſo wird ängſtlich darauf geachtet, ſich in dieſer Hinſicht keine Angriffspunkte zu geben. So jagt ein Vorſchlag den andern, häufen ſich die Betrachtungen, aber keine wird als endgültige Meinung des Zentrums hingeſtellt, ſon⸗ dern alles iſt nur vorläufige Anſicht, die noch der näheren Prüfung bedarf. e war es auch am Freitag Morgen wieder. Die Beſchlüſſe des Unterausſchuſſes waren keine geeignete Grundlage. Das Zentrum erklärte die Gebäudeſonderſteuer könne nur im Zuſammen: hange mit einer Aenderung des Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetzes 1 18 0 z de 20 r 7 i 28725 1 erſt Aufhebung isher gefaßten Beſchlüſſe über euerbe⸗ freiungen und ſtellte einen entſprechenden Antrag. Das Zen, trum erklärte, hierzu nicht Stellung nehmen zu können, ſolange man nicht wiſſe, wie die Sache laufe, u. kündigte Stimmenthaltung an. Darauf erklärte ein Vertreter der demokratiſchen Par⸗ tei, wenn eine große Partei jetzt noch nicht wiſſe, was ſie machen foll, dann werde auch ſie ſich der Stimme enthalten. Da mit lauter Stimmenthaltungen keine Abſtimmung zu Wege gebracht werden kann, ging man weiter auf die Suche nach einer neuen Grundlage⸗ FJetzt wurde die Zuſammenkoppekung der Gebäudeſon⸗ derſteuer mit der Grund⸗ und Gewerbeſteuer als Grunt⸗ lage für die Beratung verſucht. Der Finanzminiſter hatte au gleich die nötigen Vorſchläge zur Hand: dieſe ſoll die Oeffentlichken allerdings nicht erfahren, weil dies dort leicht zu Erregungen führe⸗ Schließlich wurde der neue Ausgangspünkt fuür eine Eint⸗ gung wie folgt umſchrieben: Gebäudeſonder⸗ und Grumd⸗ und Ge⸗ werheſteuer werden zuſammen behandelt, der Steuerbedarf auf beide umgelegt, je nach der Perteilung wird auch die Freigrenze bei dem Grund. und Gewerheſteuergeſetz behandelt und eine Progreſſion eingeführt werden. Darauf wurde beſchloſſen, die Beratung auszuſetzen und um 12 Uhr zuſammen zu kommen. Um 12 Uhr wurde die Beratung auf! Uhr vertagt und zu dieſer Zeit beantragten die Koalitionsparteien, die Weſterarbeit auf nächſten Dienstag zu verſchieben. Gegen den Widerſpruch der Deutſchen Volkspartef wurde die beſchloſſen ſſen. Am Montag werden die Fraktionen wieder geraten, vier ten Mal, bei dieſer Frage und am Dienstag wird der Saushelre ausſchuß wieder zuſammenttieten. So geht es nun ſeit Wochen ohne daß etwas dabei herauskommt, als ein großer Etertan der Koalitionsparteien. Letzte Meloͤungen Berlin, 23. Juni. Nach einer Meldung aus Landon iſt def der Clan⸗Linie Madbage Dampfer„Clan⸗Macmillan“ auf dem Wege von Madras nach oon im Zyklus untergegan⸗ gen. Es wird befürchtet, daß die aus 27 Mann beſtehende Be⸗ ſatzung ertrunden iſt, da die auf die Hilferufe herbeigeeilten r 0 betreffenden Stelle keine Spur von den Verunglückten mehr janden. * 0 8 „Das infernationale Eiſenbahnttanspork-Komitee in Chriſtianta beendete am Samstag die Jahresverſammlung. An den Verhand⸗ lungen nahmen 43 Vertreter, darunter auch aus Deutſchland teil. Es wurden Fragen behandelt betr. die weitere Ausarbeitun der internationalen Beſtimmungen über den Transport von ſonen, Bagage und Frachtgut der Eiſenbahnen. In dieſer wehen lung wurden auch die Verhältniſſe der Eiſenbahnen zum Pub e, 75 55 Verhältniſſe der verſchiedenen Eiſenbahnen unter einande eſprochen. Ich hob den Kopf. Meine Augen faßten einen gelben Flec der ihnen wehe tat. Das war das Land. Ich empfand e⸗z ol⸗ ſelbſtverſtändlich, daß das Land da war. Ich glaube, ich brauchte eine Stunde, ehe ich begriff, daß 10 den Wunſch fühlte, an Land zu gehen. Allmählich wurde mein Blick klar. Ungefähr zweihundert Schritte vor mir ſchäumte die Brandung. Das Boot trieb langſam am Lande norüber. 41 Das Denken fiel mir ſchwer. Ich mußte an Laad. Alſo ruder“ Ich ergriff eines der in den Pinnen hängenden Ruder und bemüßn mich, das Boot gegen den Strand zu dirigieren. Als die Sonne ſchon tief ſtand, hatte ich mich auf ungefäht fünfzig Schritte an die Klippen herangearbeilet. Bor mir öff rel⸗ ſich die torartige Einfahrt in eine Lagüne. Mechaniſch paddelte 10 weiter. n Es war Nacht geworden, als das Boot in das ruhige Waſſe der Lagune hineintrieb.——— i1 Hundegebell weckte mich. Zwei oder drel Köter bellten u heiſeren Stimmen. Merkwürdig raſch für meinen erſchöpften 4* ſtand kam ich zum Bewußtſein meiner Lage. Das Boot ſchaulege leicht auf dem ſeichten Waſſer der Lagune, kaum dreißig Scht b• vom Strande. Uind von dort ſchallte das Hundegebell herüber, 5 zwar ich keinen Köter erblicken konnte. Ich legte dieſer Ta 4 leinen Wert bei, da mich eine tieriſche Begierde nach Stillun meines Durſtes beherrſchte. Mühſam kletterte ich über den a0 des Bootes und ſtürzte in das ſeichte Waſſer, wankte, von der K des Waſſers erfriſcht, dem Ufer zu. 0 Das Bellen dauerte fort. Zu meiner Rechten erſtreckte 0 ein Pendanusdicicht bis zum Waſſer hinab. Die euchtenn orangenähnlichen Früchte von außerordentlicher Größe reizten me Begierde. Ich taumelte darauf zu. gen Irgend etwas Weiches gerjet mir vor die Füße, ich ſtrau ben und ftel. Ein tieriſcher Schmerzenslaut erſcholl und ich ſpürte eun ſtechenden Schmerz in einer Wade. Während das Bellen Toben anſchwoll, raffte ich mich wieder auf. Tler Die Pandanusfrüchte waren köſtlich. Ich fraß wie ein ide Biß ein Loch in die Schale und ſchlürfte den Saft. Geſättigt, wün ich wieder menſchenähnlich. An, Mibera erianerte ich mich und unſeren Kampf. Der Gedanke, getötet zu haben, erfüllte mich Orauen. Aber vieleicht lebte er, ich halte die Waffe ja blinde gegen ihn abgedrückt. Ich biß mir die Jache vom Leibe, ſen eine Art Sack daraus und fällte deß mit den köſtuchen Früchen, Ziemlich geſtärkt watete ich zum Boole zurück. nt⸗ * 2 3 8 22 33a2 2 r 3 X22SS 2 FEF * — Monkag, den 23. Juni 1924 „Mannheimer Generai⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 288 Der„Kunde“ Bilder von der Landſtraße— Wanderarbeitsſtätten— der Schnelläufer— der duſte Kunde der Briefſchreibern Der„Kunde“. Die„Poeſie der Landſtraße“ ſcheint zu erwachen. Der„arme Reiſende“ in 93 vielen Spielarten erſcheint wieder auf der Bild⸗ fläche. Die Herbergen füllen ſich mit Rittern der Chauſſee, die zur Zeit der Lebensmittelrationierung ein gar klägliches Daſein ald „Arbeiter“ zu führen gezwungen waren, da ihnen auch der reichſte Dauer kein Stück Brot berabreichen wollte. Und gar zur Kriegs⸗ deit, da war es vollends nichts mit dem Tippeln. Mancher Kunde mußte ſtatt des Ruckſacks den Tornifter ſchlebpen und Gewaltmär. che machen. Hatte er es auch verſtanden, ſich Iängere oder kürzere Zeit zu drücken, einmal hatten ſie ihn doch gefaßt und es hieß ein⸗ rücken. Trotz der überaus ſchlechten Konjunktur hat es auch wäh⸗ rend der Kriegszeit„Handwerksburſchen“ gegeben, aber ſie waren nur ſpärlich zu treffen und führten ein wahres Hundeleben. „Der Vagabund iſt ein Menſch, der es liebt, in der Welt umher⸗ 3 und nicht zu arbeiten, ohne hierzu das nötige Geld zu eſitzen. Deutſchland und Oeſterreich haben für die fahrenden Ge⸗ ſellen Wanderarbeitsſtatten eingeführt, auch gab oder gibt es noch Stadt⸗ und eigen die den Zweck hatten, die Kunden von dem Betteln una hängig 1. machen. Aber ſowohl die Verpflegeſtationen, als auch die Geſchenke, anz abgeſehen davon, daß ſie für ſolche, die lange Zeit aus der Arbeit waren, große Gefahren bargen, reichten nicht hin und her, und es wurde doch geklopft. Die gebundene Marſchroute, die mit der regelrechten Inanſpruchnahme von Wanderarbeitsſtätten ver⸗ bunden war, paßte den Leuten nicht, die es liebten, ſtundenlang im Waldesſchatten zu träumen und langſam, mit dem Wind im Rücken, auf der Chauſſee hinzutrotten Auch war im Sommer in einem Heu⸗ oder Strohhaufen ein luſtigeres Pennen, als in der dumpfen Stube der Station. So erfüllten dieſe wohlgemeinten Einrichtungen, mit denen gewöhnlich auch ein Arbeitsnach⸗ weis verbunden war, ihren Zweck nur ſehr mangelhaft. Kurz und gut, wer eben nicht arbeiten wollte, der fand immer Mittel und Wege, der polizeilichen Kontrolle ein Schnippchen zu ſchlagen. War eine gewiſſe Zeit verſtrichen und die letzte Arbeitsbeſcheini⸗ gung„brummte“ nicht mehr, dann genüate in den meiſten Fällen der„Bemühungsſchein“ eines gütigen Meiſters, auch wohl der Stempel eines Arbeitsnachweiſes, und es konnte wieder ſechs Wo⸗ chen gelaufen werde. 2 1 Man unterſcheidet unter den„Kunden“ eine Anzahl Spielar⸗ ten, die weſentlich von einander abweichen. Da iſt zuerſt 4 e e ein blutiger Dilettant, der ſich noch nicht zu betteln wagt, und, Aen un überflüſſig, vorſichtig, gerade dann von der Polizei er⸗ wiſcht wird, wenn er in ſeiner Not irgendwo ein Stückchen Broꝛ fechtet. Er läuft von einer Verpflegsſtation zur anderen, kommt in ſeiner Kleidung auf den Hund, und kein Meiſter ſtellt ihn wie⸗ der ein. Er kommt erſt dann wieder auf einen grünen Zweig, wenn er es gelernt hat, ſich Schuhe und Kleidungsſtücke zu fechten, um als Menſch gu erſcheinen. Zu einem richtigen Fechtbrud er wird er es niemals bringen. Gewöhnlich ſind auch ſeine Papiere in troſtloſer Unordnung und ſo verwahrloſt, daß ihn jeder Polizei⸗ beamte ſchon daraufhin verhaftet. Dann kommt Er iſt immer ſauber gekleidet, trägt Papierwäſche und bält darauf, da 15 eine Aplüte gerade ſind Denn nichts iſ einem Kunden ge⸗ fährlicher, als abgelatſchte Abſätze. Von weitem wiſſen„Putz“ und zTeckel“, mit wem ſie es zu tun haben. Die Papiere ſind in gutem Zuſtand. Länger als höchſtens 14 Tage iſt ſo ein Bruder niemals aus der Arbeit, und wenn er gleich ſeinen letzten Meiſter nicht niehr kennt. Er hat einen ſauber aus Schiefer gekratzten falſchen Stempel„„ Firma, auch wohl einen ſtädtiſchen Poli⸗ geiſtempel, mit deſſen Hilfe er 19— ſeine Zeugniſſe ſelber anfertigt. Der kontrollierende Gendarm oder Polizeibeamte; hat in den weit⸗ aus meiſten Jällen nicht die Zeit, die Papiere, und mögen ſie ihm noch ſo verdächtig vorkommen, auf ihre Richtigkeit zu prüfen. Der idufle Kunde hat immer etwas Geld, läuft ganz gern einmal eine Strecke, fährt aber lieber mit der Vahn. Auf den Dörfern hält er ſich nur wenig auf, höchſtens einmal ein Mittageſſen wird gefochten, oder der ens beſucht. Sein⸗ Betätigungsfeld iſt die Stadt. Dort wird Haus für Haus abgefochten, Laden für Laden geſtraft und dabei nach einem gewiſſen Shſtem gearbeitet. Ge⸗ wöhnlich werden auch„Tappen geritfen“, d. h. der Kunde hat Papiere als Bäcker, als Fleiſcher, als Klempner, als Tiſchler uſw. ſo daß er ohne große Gefahr alle dieſe ehrſamen Handwerks⸗ meiſter zwecks Arbeitsumſchau beſuchen und den⸗ Zehrpfennig hei⸗ ſchen darf. Der„Dufte iſt ein guter Menſchenkenner tweiß genau, wie er aufzutreten hat, ob eine devote oder ver⸗ ſchmitzte Miene angebracht iſt, ob Frömmigkeit geheuchelt werden Suß, oder ob er dreiſt als.„Verbandskollege“ antreten darf. Dieſe rte Vagabunden, dieſe geriſſenen, mit allen Hünden gehetzten Prüder, frifft man in der gangen Welt. Sie durchſtreifen Ita⸗ lien, Griechenland und die Türkei ſie lungern auf den Boulevards „Prüſe: Von wie vielen wirſt du geſchätzt? Von welchen Per⸗ lenen wiſt du geſſebt und mit weicher Treue? So kantſt du der eine Vorſtellung von deinem eigenen Werte machen. c Zſchokke bdie Ruſſen Das Rouſſeauſche Manifeft„Zurück zur Naln urück zur Natur“ hat uns irre gefügrt, iſt dem Buchſtaben nach falſch. Denn das, was Rouſſeau zollte und predigte, das war kein„FJurück“, kein Poſtulat einer Junſtleriſchen, geſellſchaftlichen oder po itiſchen Reaktion, es war die Revolution vom reinſten Waſſer, ein unbändiges Vorwärksdringen, eine Bewegung, die mit einem Zurück nichts zu tun hat. Vor⸗ ärts zur Natur“, das wären die Worte in dieſem Sinne geweſen. uch uns drängt es heute wieder„barwärts zur Natur“, drängt es zu einem Menſchen, der allen Komfort und allen Ballaſt des zwan⸗ en. erts abgeworfen hat und nur Menſch iſt, Natur echthin. 55 8 6 Der mißbverſtandene Nietzſche, der unſerer Gpoche den Stempel in Wollen und Willen aufprägte, hat Schiffbruch gelitten und der wabre Nietzſche hat geſiegt.“ Der reine Treib dominiert. Denn je⸗ les,Treib iſt rein, ſolange ihn nicht die Kultur mit ſchwüler Sinn⸗ Meit verſeuct. Sane Wir 92— heute auch in der Kunſt wieder des Reine, Bloße, Nockle, experimentlos die Natur ohne alles Drum und Dran. Und deshalb findet unſer öſtlich gerichteter Sinn ſo großen Gle⸗ fauen an den Ruſſen, deshalb finden die Ruſſen hier nicht nur Tür 0 Tor, ſondern auch aſtlichen Einzuiummg Auch wir in Frankfurt haben die Wellen dieſer Flut verſpürt. I der Oper erleble nach Boris Gutunew' Muſſorgskhs letzte, Rimsky⸗Korſakoff beendete und orcheſtrierte Oper„Die Fürſten Faweneld⸗ ihre Urauffüßrung, Tafroff lam mit feinem„ent⸗ Aa. Theater“ ins Neie Operettenthegter, Duvan Torzoff U1 bon e ſeine Truppe im Neuen Theater vor, man ſah Tänzerinnen, 50 ette, Varieteenummern, Sänger und nun auch— endlich n Neuen Operettentheater der berühmſe„Blaue Vogel.“ ſti Und alle dieſe feſſelten, riſſen mit, begeiſterten und weckten eine Ale, fat undewußte Sehnfucht, die ſich ſchwer erklären läßt. ſter Woher kommt das? Was wollen dieſe Ruſſen? Was bieten Juſhuy, der künſtleriſche Leiter und ausgezeichnete Con⸗ Nenies Blauen Vogel“ hat es in ebenſo treffenden wie ſalleen e Faſed 2 304 Es war etwa Folgendss Was wir Jöneg Fedggen if ebenſoviel und ehenſowenig wie 155 Lächeln einer ſchönen Frau. Es iſt das Lächeln der Kunſt. d weil wir Ihnen ruſſiſche Kunſt bringen, iſt es das Lacheln der — Herz und Verſtand offen für einen frohen der Sucher— der Speckjäger— Deutſche Spezialitäten von Paris, wo ſie mit feinem Ohr den Deutſchen herausfinden und dann„ſchmalmachen“, ganz abgeſehen von der Schröpfung der deutſchen Hilfsvereine. In Rom verleben ſie wie in Genua und Florenz herrliche Tage, und in Kairo und Konſtantinopel ſind ſie wie zu Hauſe Es kommt vor, daß dieſe Sorte Vagabunden nach 15jfährigem Wandern zu geordneten Verhältniſſen zurückkehrt, denn ihre Intelligenz bewahrt ſie vor völligem Zugrundegcehen. Dann kommen gefährlichere Burſchen, die Brieſſchreiber. Die legen ſich in einer Stadt feſt gehen ſchäbig elegant gekleidet und beläſtigen alle möglichen Leute mit Bettelbriefen. Sie haben gang ausgezeichnete Papiere, auch Krankenatteſte, ſogar ſolche aus Irrenanſtalten, und werden frech und unverſchämt, wenn ſie mit geringen Beträgen bedacht werden. Auch legen ſie ſich gern adlige Namen zu. Mit Verachtung blicken ſie auf ihre dieſe Kategorie ſtreifenden reiſenden Kaufmannskollegen,„Sucher“ genannt, her⸗ ab, die auch gerne etwas mehr als einen Vagabunden aus ſich machen und die Bureaus und Kaufmannsladen heimſuchen. Kauf⸗ leute auf der Landſtraße kommen ſelten wieder auf einen grünen Zweig. Die letzte Kategorie ſchließt diejenigen Bettelleute in ſich, die unter dem Sammelnamen „Speckjäger“ bekannt ſind. Das ſind alte Vagabunden. die nicht mehr arbeiten können, weil ſie es niemals gelernt haben. Sie gehen den Städten aus dem Wege, man ſieht ſie ſelten auf den Verpflegsſtationen, kaum daß ſie einmal die belaufene Heerſtraße kreuzen. Sie wan⸗ dern von Dorf zu Dorf, wiſſen genau die Gepflogenheiten der Gen⸗ darmen und die Einteilung ihrer Dienſtgänge, kennen alle Bauern und Bäuerinnen und ſchlafen in Gaſthöfen im Stall oder in den Feldſcheunen oder guch auf nur ihnen bekannten wilden Pennen. Man trifft ſie häufig in der Lüneburger Heide, aber auch ſonſt ſind ſie vertreten. Wo junge Vagabunden verkehren, gehen ſie nicht hin, ſie mögen den Uebermut dieſer Kerle nicht. Rubige und ge⸗ laſſene Leute, finden ſie ſich ihrer drei und viere abends in der Penne zuſammen und tauſchen ihre Erlebniſſe aus. Die Schnaps⸗ flaſche, die man bei den anderen Kategorien ſelten findet, wird bei ihnen nicht leer. Das gebettelte Brot und den Speck verkaufen ſie gegen Schnaps oder als Hühnerfutter. Sie lieben es, den „Handwerksburſchen“ alten Stils dadurch hervorzukehren, als ſie faſt ſtets einen„Berliner“ mit ſich führen, in dem ſich aber kein erkzeug, ſondern nur alte Lumpen befinden. Sie verkommen in irgendeiner„Seewinde“, d. h. in einem Krankenhauſe, oder im Arbeitshauſe. Dann gibt es noch Handwerksburſchen, die nach Vollendung ihrer Lehrzeit einige Tage laufen, von Berlin nach Hamburg oder von Dresden nach Chemnitz. Das iſt ihre ganze Reiſe. Nie wieder betreten ſie die Landſtraße. Sie haben die Naſe voll. Aber gerade die wiſſen am meiſten zu erzählen von dem friſchen Uund flotten Leben, das ſie während dieſer drei Tage geführt haben. Dabei konnten ſie gewöhnlich vor Hunger nicht laufen. Das ſind die deutſchen Kunden, die Menſchen, die heute noch die Landſtraßen bevölkern. Im allgemeinen harmloſes Volk, das kaum einmal ei⸗ nen Diebſtahl begeht. Der amerikaniſche„Tramp“ iſt ge⸗ fährlich, der franzöſiſche Wegelagerer gleicht einem räudigen Hunde, der ruſſiſche Bettler winſelt und heult den gangen Tag, der deutſche Kunde iſt ein Typ für ſich. Zu beneiden ſind wir aber deswegen nicht um ihn.(Nachdruck verboten). Landwirt ſchaft Stand der Reben in Baden Mitte Juni Die faſt Gewitterregen haben die Ausbreitung der Pesone gefördert. iſt es nicht auffallend, daß nun dieſe Krankheit überall ritt, beſonders dort, wo nicht rechtzeitig ge⸗ ſpritzt wurde. Die Die Motten des rebkeuzten Wicklers flogen noch A⸗ Juni. Leider haben auch ſchon wieder Hagelwetter in der Ortenau, befonders in Durbach und Oberkirch ſchweren Schaden angerichtet. Das Unwetzer richtete an den Reben einen Geſamtſchaden von emta 300 000 Goldmark an. Leider iſt der Samenanſatz nicht in allen Weinbaugebieten günſtig. Am wenigſten befriedigt der Anſatz am Gutedel, wohl infolge der roßen Erträge und der ungünſtigen Wit im Juſt letzten u einer Zeit, in der die fen werden. Der Rebenſtand in Anterfranken ibt zu großer Sorge Anlaß. Bei dem Froſt in der Nacht 31. Hezember 1923 mit 26 Grad Kälte iſt alles Holz, das t durch war, erfroren. Die verſchonten Reben haben wohl aufgetrieben, ze reichte Holz zurückzufü iſt. Infolgedeſſen iſt für 1924 nur ein Herbſt zu erwarten, zumal ſeit einigen Tagen die zeronoſpera ſtark auftritt. ruſſiſchen Kunſt: ein Auge lacht, aber das andere weint. Da 1— ben Sie zugleich die Seele des 4 Rußfland iſt zerſtört. Aber es kebt fort im Ausland in ſeiner Kunſt.“ Das iſt in Kürge viel, ſchön und ſtolz geſagt. —Nicht nur das Land, ſeine Menſchen, ſeine Sitten, ſein Wohl und Wehe atmet durch dieſe Kunſt zu uns, und das iſt es, was ſie ſo groß macht trotz und wegen ihrer Schlichtheit, ſo 1 8 trotz und wegen ihrer Einfachheit. Aus urwüchſiger und derber Kraft entſteht hier alles ohne darum derb und kraß zu wirken. Es iſt ein geſunder, noch nicht durch Zeit und Kultur geſchwächter Boden, der dieſes menſchliche Schaffen ſo ſchnell erblühen läßt. Aber nicht as allein macht den großen Erfolg bei uns aus. Es iſt noch dieſe ſelt ame Miſchung von ausbrechendem, lohen Temperament und einer ſtillen, tiefen, reſignierten und reſignieren⸗ den Schwermuk. Dieſer plötzliche Wechſel, der den Eindruck des fließenden Le⸗ bens, dieſes ewigen Geheimniſſes, das die alten griechiſchen Natur⸗ bhiloſophen ſchon entdeckten, noch verſtärkt, dieſer Wechſel iſt allge⸗ mein ſlawiſch und uns Deutſchen zumeiſt aus der Muſik bekannt, Ob es nun die einfachen Weiſen des Kinto, des aſiatiſchen Obſt⸗ verkäufers der die Aeirernüttgen, oft in wilden Schmerz ausbre⸗ chenden Lieder der Burlaki, der geknechteten Armen, die an Strik⸗ ken die Schiffe wolgaaufwärts Bauern und Koſaken, ob ſie in oder im Salon ertönen, ob es ernſtere gehobene Muſik iſt, das iſt b 1 überall dringt das Weſen und das Weſentliche dieſes olkes durch. . Die. des Landes, die Kleinheit des Menſchen; die Macht und Willkür des Starken und die berzweiflungsvolle Oönmacht der Unterdrückten ſchaffen dieſelben Gegenſätze wie die Natur in ihrem grandioſen Wechſel und der Menſch in ſeinen Leidenſchaften. Dieſe Gegenſätze alle überbrückt und vereint die Kunſt, die überall das Wahre und das Ergreifende ſich zu eigen macht und darum ſchön iſt. wie dieſen jähen Wechſel der Temperamente auch iehen, oder Weiſen der ruſſiſchen Sei es, daß 10 in uns— nur unterdrückt und verſchloſſen— ſpüren, daß wir uns nach ihm ſehnen, er iſt der Ausdruck einer Natur, wie ſie uns nottut. 7 Und dieſe Natur läßt auch die Maſſe zu ihrem Rechte kommen neben den Einzelweſen. Je mehr wir heute praktiſch und politiſch uns auf die Maſſe einſtellen, deſto weniger laſſen wir ſie ideell und künſtleriſch zu ihrem Rechte kommen. Ueber dem höchſten Glück der Erdenkinder, der Perſönlichkeit, haben wir das Element, aus dem wir dieſe Per⸗ ſönlichkeiten züchten wollen und können, vernachläſſigt, vergeſſen, unterdrückt. Bei den Ruſſen packt uns wieder die Wirkſamkeit, Fähigkeit aber keine Anſätze, was auf das nicht ausge⸗ 0 eipen, in Bergen, auf der Straße Städtiſche Nachrichten Steuerſtunsung uns ⸗pfändung Die oft verzweifelte Lage, in der ſich gegenwärtig die Handels⸗ betriebe insbeſondere auch im beſetzten Gebiet gegenüber den ſteuer⸗ lichen Anforderungen befinden, hat den Zentralverband des Deutſchen Großhandels veranlaßt, beim Reichs⸗ finanzminiſterium im Sinne einer Erweiterung der Stun⸗ dungsmöglichkeiten für die Finanzämter vorſtellig zu werden. Der Reichsfinanzminiſter hat nunmehr unter dem 6. Juni einen Erlaß an die Landesfinanzämter gerichtet, in dem zu dieſem Antrag folgendermaßen Stellung genommen wird: Die Finanzlage ſei noch immer ſo, daß Reich, Lönder und Ge⸗ meinden auf regelmäßig fließende Steuereinnahmen angewieſen ſeien, wenn nicht die öffentliche Wirtſchaft und damit die Wäh⸗ rung abermals in Gefahr gebracht werden ſolle. Der ſchweren Belaſtung, die in der gegenwärtigen Aufbringung der Steuern liegt, müßten ſich alle Berufsſtände unterziehen. In dem Erlaß wird als⸗ dann wörtlich wie folgt fortgefahren: Dieſem Grundgedanken, an dem unbedingt feſtgehalten werden muß, ſteht nicht entgegen. daß im ein⸗ zelnen Falle auf Antrag teilweiſe oder vollſtändige Stundung der Steuern auf einen beſchränkten Zeitraum gewährt wird— dann nämlich, wenn glaubhaft gemacht wird, daß Mittel nicht flüſſig gemacht werden können, und wenn die Ver⸗ äußerung von Betriebsmitteln entweder die Aufrecht⸗ erhaltung des Betriebes gefährden würde oder nur zu Preiſen ex⸗ folgen könnte, die außergewöhnlich tief liegen, daß den Steuerpflichtigen damit ein weit über die bezweckte Steuerbelaſtung hinausgehendes Opfer auferlegt würde. Hier liegen auch die Grenzen für die Pfändung. Es kann keine Rede davon ſein, daß Pfändungen allgemein unterbleiben ſollen. Denn ſchon im Intereſſe derjenigen die— wenn auch unter Opfern— ihre Steuern pünktlich zahlen, muß für eine möglichſt gleichmäßige Einbringung der Steuern geſorgt werden. Bevor eine Pfändung erfolgt muß aber, insbeſondere dang, wenn Stundungs⸗ anträge vorliegen oder die Unmöglichkeit der Zahlung geltend ge⸗ macht wird, gewiſſenhaft geprüft werden, ob eine der obengenannten Vorausſetzungen— Gefährdung der Aufrechterhaltung des Betriebs oder Veräußerbarkeit von Betriebsmitteln nur zu Preiſen, die dem Pflichtigen billigerweiſe nicht zugemutet werden können— vorliegt. Erſt wenn feſtgeſtellt wird, daß dieſe Vorausſetzungen nicht beſtehen, darf zur Pfändung geſchritten werden. f Nufwertung der Sparguthaben und Stadtanleihen Die vereinigten Verbände: Schützverband der Aufwer⸗ tunasaläubiger Mannheim 1 und der Hyvotheken⸗ aläubiger⸗ und Sparer⸗Schutzverband für das Deutſche Reich, vereinigt durch die Zentrale Berlin, haben an die Stadtverordneten der Stadtgemeinde Mannheim nachſtebendes Schreiben gerichtet: ̃ Der Haushaltplan der Stadtaemeinde Mannheim für das Jahr 1924 ſteht zur Beratung. Die unterzeichneten vereinigten Verbände Mannheim und Umgebung, die 6000 eingeſchriebene Mitalieder ver⸗ treten, ſowie Millionen durch das aleiche Schickſal betroffene ſchuld⸗ los gewordene Arme und Entrechtete richten an Sie die Bitte, im Bürgerausſchuß und an den zuſtändigen Stellen darauf hinzuwirken. daß für die Einleaer der Spargelder ſowohl wie für die Obliaatip⸗ näre der Stadtanleihen ausreichende Beträge ſichergeſtellt werden, da⸗ mit der Zinſendienſt ſofort wieder aufgenommen werden kann. 77 Stadt⸗ und Kreisgemeinde⸗Sparkaſſen des deutſchen Reiches baben ſich grundſätzlich für eine weſentliche erhöhte Aufwertung verbürgt, als die dritte Steuernotverordnuna vorſieht. Die Sparkaſſen des heimatlichen Landes. Pforzheim, Raſtatt und Weinheim, haben eben⸗ falls Beſchlüſſe dabin gefaßt. Die zu mindeſtens moraliſche Verpflichtung der Stadtaemeinde ihre beſten Bürger, die Zeit ihres Lebens geſpart haben. nicht im hohen Alter letzten Endes verbungern zu laſſen, ſteht wohl außer allen Zweifel. Durch bedeutende Wirtſchaftler und Börſenfachleute, die ſich unſerer Mei⸗ nuna angeſchloſſen haben. iſt einwandfrei feſtaeſtellt worden, daß die derzeitlae aroße Geldſtagnation durch die unalückſelige dritte Steuer⸗ notverordnung zum arößten Teil hervorgerufen wurde. Wir ſehen gern Ihrer Mitteiluna hierüber entagegen. wie ſich Ihre Fraktion zu dieker bedeutenden wirtſchaftlichen Frage und zu den Wünſchen unſerer Mitglieder ſtellt. Johannistagzauber Von Ernſt Edgar Reimérdes(Cellenn Das Siegesfeſt des Lichtes und des Lebens, der Johannislag, Sommerſonnenwende, iſt ſchon in ätteſten Zeiten ein Tag Döchter Luſt und Freude geweſen, verſchönt durch zahlreiche Bräuche. Ihr lehſter und tiefſter Sinn war Dank gegen die Sonnengottheit dafür, ſie die im Erdreich ruhenden Kräfte ans Licht— t und die Saaten wachſen und gedeihen ließ. Die chriſtliche Kirche ſchuf darau⸗ ein ſt zu Ehren Johannis des Täufers; die alten Bräuche aber überdauerten die e und blieben zum Teil bis auf un ⸗ ſere Zeit erhalten. Naturgemäß ſpielte beim Sonnwendfeſt die flanzenwelt eine wichtige Rolle. Ein geheimnisvoller Zauber ruht dann auf ihr und uralter Wunderglaube erwacht. Groß iſt die Jadl der Kräuter und Blumen, die mit dem Tage in Verbindung ſtehen, das Volk nennt ſie meiſt ſchlichtweg Johanniskraut und —59 Schönheit der Maſſe, das fabelhafte choriſche Gefühl dieſer enſchen. 5 t nur weil wir ſie kaum ausſprechen, Ale ngter denn d halten können, intereſſieren uns die Namen der Ausführenden n Selbſt die Führer merken wir uns nur als Symbol für die die Geſamtheit. Wo iſt in Deutſchland das Theater, deſſen Chor nicht den Schrecken jedes eſthetiſchen Zuhörers iſt? Tairoff kam auch mit Chor; aber ſein Chor war N ſtellt aus durchmeg ausgezeichneten Solomitgliedern, die jeder für ſich eine kleine Prachtleiſtung boten ohne irgendwie aus dem Rah⸗ men des Ganzen herauszutreten. So gab er„Girofle⸗Girofla,“ die alte Operette in modernem Gewande, ſo gab er die„Salome“ erſchütternd bis in die Minen und Masken des letzten Dieners, der dem Tanze des Weibes zuſah. Wo iſt da Starſyſtem? Hier iſt der Ort, wor wir lernen müſſen die Perſon einmal gering einzuſchätzen gegenüber einer Sache. Und ſo wie die Menſchen, ſo ſchaffen ſich dieſe Ruſſen auch ihre Umgebung. Wir ſuchen und zimmern uns Bühnenbilder zurecht nach Stilen und neuen Methoden, nach tollen Methoden und metho⸗ diſchen Tollheiten. Bei, den Ruſſen ſind es die Menſchen, die den Raum nach ihrem Weſen bauen. Um alte Worte zu bringen: es iſt der Geiſt, der ſich den Körper baut. Der Geiſt. Nicht das Experiment. Dieſe Ruſſen experimentieren nicht. Nur ſich. Aber ehrlich und ganz. Das packt. Das iſt Kunſt. Das müſſen wir lernen. Wir geben manches, geben etwas, geben Experimente. Die Ruſſen geben alles: ſich. Mario Mohr Sie ſpielen ſich. * Auch der zweite Angriff auf den Mount Evereſt abgeſchlagen Wie der erſte, ſo iſt auch der zweite diesjährige An riff der Himalaja⸗Expedition auf den Mount Cvereſt beN worden. Der Bericht, den die Times veröffentlicht, iſt aus dem er⸗ ſten vorgeſchobenen Lager abgeſandt und vom 26. Mai datiert. Er erzählt in dramatiſcher Weiſe, wie ſchwere Schneeſtürme und un⸗ heimlicher Froſt auch den zweiten Vorſtoß gegen den Gipfel des Mount Evereſt vereitelten. Die Spitze konnte nur bis zum vorge⸗ ſchobenen vierten Lager vordringen, d. h. bis zu einer Stelle, die ſchon von der Expedition vor zwei Jahren erreicht und überſchritten — ———— 8 8—— 4. Seite. Nr. 286 Monkag, den 23. Juni 1924 Johannisblume. Am meiſten bekannt iſt das Johanniskraut eri⸗ cum), das, in der Nacht zum 24. Juni gepflückt, als Schupne gegen Zauberei und als Heilmittel gegen Krankheiten ſchon vor Jahr⸗ zunderten Verwendung fand. In den Schuh gelegt, ſollte es bewir⸗ en, daß man die weiteſten Wege ohne Ermüdung machen konnte. Heute noch bedient man ſich ſeiner, wie auch der Glaube keineswegs verſchwunden iſt, daß an ſeinen Blüten und Wurzeln in der Johan⸗ nisnacht das Blut des enthaupteten Täufers ſichtbar wird. Die Krlegsleute rieben einſt mit dem Saft des Krautes den Funtenlguf ain, da ſie gliende den dann ſeder Schum ein er ſe aimn Bayern und Franken ſteckt man auf dem Lande heute noch zum Schußze gegen Krantheiten Johanniskraut kreuzweiſe an das Fenſter, 15 2 wift an 9 hängt man es in der Stube auf und am Niederrhein wirft man Büſchel davon au i Haus vor Feuer bewahrt bleibt. 10 en e Aehnliche Eigenſchaften wie dem Johanniskraut ſagt man z. B. im Harz dem Farn kraut nach, dort Johannisblume genannt. Der Same, in der Johannisnacht gefunden, ſoll Zauberkraft beſitzen, un⸗ ſichtbar machen, Glück im Spiel bringen ufrd., deswegen hieß er im Mittelalter Wünſchelſame In Süddeutſchland knüpft ſich daran der Glaube, daß er ewige Jugend verleiht und daß mit ſeiner Hilfe Schätze gehoben werden können. Die Wurzel des Farnkrautes be⸗ ſitt angeblich ähnliche Kräfte, wenn ſie um die Mittagsſtunde des 24. Juni ausgegraben und an der freien Luft getrocknet worden iſt, ohne daß ein Sonnenſtrahl ſie traf. In Weſtfalen nennt man den Mauerpfeffer vielfach Johanniskraut, in anderen Gegenden Donner⸗ kraut und glaubt, daß ſeine am Morgen des Johannistages ausge⸗ grabene Wurzel gegen den Blitz ſchütze, ſie findet auch als Heilmittel gegen Hämorrhoiden Verwendung. Zu den Zauberblumen des Jehannistages gehören ſchließlich noch Arnica, deren Blüten und Wurzeln, am 24. Juni gepflückt, die Felder vor Hagelſchlag, das Haus vor Blitzſchlag ſchützen ſollen und Knabenkraut(Johan⸗ nishand), mit deſſen um die Mittagsſtunde des Johannistages ge⸗ pflückter Wurzel man einſt Lähmungen und viele andere Krankheiten heilen zu können glaubte. Wunderkraft maß man ehemals auch dem Johanniswaſſer bei; ein am Sonnwendtage genommenes Bad ſollte beſonders heilkräftig ſein, wie man von dem am frühen Morgen gefammelten Tau glaubte, er vertreibe Sommerſproſſen und verleihe önheit und Jugendfriſche. Mancherlei Bräuche ſind auch aus dem Feuer⸗ und Sonnenkul⸗ tus des Feſtes hervorgegangen, in deſſen Mittelpunkt einſt das Sonnwend⸗ oder Johannisfeuer ſtand, das heute noch u g. in Bayern, Thüringen im Schwarzwald, im Sausrland, am Rhein, in Schleſien, in der Mark Brandenburg ſowie in Oſtpreußen entzündet wird. Nach altgermaniſchem Glauben hatte das Sonn⸗ wendfeuer reinigende, läuternde Kraft, es vertrieb böſe Geiſter und Dömonen und ſchützte Menſchen und Vieh vor Krankheiten.— Der Glaube an den Johanniszauber iſt trotz neuzeitlicher„Aufklärung“ immer noch nicht völlig verſchwunden, und wenn das Volk an den uralten Bräuchen hängt, ſo ehrt es nur ſeine Vergangenheit. Inni⸗ ges Verſenken in altgermaniſches Weſen kann viel zur Geſundung der kranken Volksſeele beitragen.(Nachdr. verb.) * Ernannk wurden Profeſſor Dr. 7— Münch an der Ober⸗ realſchule in Bruchſal zum Direktor daſelbſt und die Oberreviſoren Ernſt Hübler in Waldshut, Karl Dör zbach in Mosbach Wilhelm Engelhardt in Karlsruhe, David Hummel in Kehl, Guſtap Betz in Lahr und Adolf Warth in Sinsheim zu Revi⸗ ſionsinſpektoren. „BVerſetzt wurde Amtmann Adolf Münch an das Bezirks⸗ amt Schopfheim. In den einſtweiligen Ruheſtand verſetzt wurde Verwaltungs⸗ oberinſpektor Rudolf Krauth beim Bezirksamt Heidelberg. *Jeſtſetzung des Zuſchlags zu den Brandentſchädigungen. Der gemäß Artikel 4 des Geſetzes vom 4. Auguſt 1920 über die Abände⸗ rung des Gebäudeverſicherungsgeſetzes zu gewährende Zuſchlag zu der geſetzlichen Entſchädigung wird bis auf weiteres in der Weiſe feſtgeſetzt, daß für Schadensfälle, in denen die Wieder⸗ herſtollung der Gebäude nach dem 31. März 1924 erfolgt iſt, eine Geſamtontſchädigung(Grundentſchädigung ſamt Zuſchlag) gewährt wird in Höhe des Betrages, der ſich durch Vervielfachen der nach Baupreiſen vom 1. Auguſt 1914 feſtgeſetzten Entſchädigung mit 120 Prozent des amtlich notierten Kürſes der Goldmark(Berliner Miltelkurs) vom Vortage der Auszahlung ergibt. Als Auszah⸗ Hirgstag gilt der Tag, an dem die Kaſſe der Gebäudeverſicherungs⸗ anſtalt den Zahlungsauftrag an ihre Zahlungsſtellen überſendet. * Die Tabakſteuer als ertragreichſte Verbrauchsſleuer. Die Tabakſteuer war auch im letzten Monat wieder die ertrag⸗ reichſte unter allen Verbrauchsſteuern; ſie erbrachte nach eter Meldung der Tabazeitung„Zigarren und Hioorettän⸗Spe! Falift“(Dresden) 36 Miflionen Mark gegenüber 5 Millioven im Monat vorher. An zweiter Stelle mit rund 13 Millionen ſteht erſt die Bierſteuer und an dritter mit 10 Millionen Mark die Zuckerſteuer. *RNecelung der Preisausꝛeichnung für Tabak und Tabakwaren. Bisher haben die Gerichte nicht einheitlich die Frage beurteilt, oh Zigerren, Zigoretten und ſonſtige Tabakmwaren als Gegenſtände deskäglichen Vedarfs anzuſehen ſind oder nicht Für Wegen⸗ ſtände des täglichen Bedarfs beſteht nämlich die Preisauszeichnungs⸗ pftich im Schaufenſter des Händlers, nicht aber für Waren, die nicht„tägliche Bedarfsartikel“ ſind. Das Reichswirtſchaftsminiſte⸗ rium hat nun dieſe ſtritige Frage endgültig durch eine Verfügung geregelt, der ſie das Gutachten der Tabakzeitung„Zigarren⸗ und Zigaretten⸗Spezialiſt“(Dresden) zugrundegelegt hat, nach dem ge⸗ ringwertige Tabakwaren als Gegenſtände des täglichen Be⸗ worden war. Sie mußte von dort unter außerordentlich ſchwierigen Umſtänden den Rückzug antreten. Der zweite Vorſtoß begann am 17. Mai, d. h. an dem Tage, der urſprünglich für die Erſteigung des Gipfels in Ausſicht ge⸗ nommen war. Es war, wie der Berichterſtatter, Oberſtleutnant Norton, bemerkt, der ſchönſte Tag, den die Expedition bis dahin erlebt hatte, klar und faſt ohne Bewölkung. Die Expedition kam unter dieſen Umſtänden ohne Schwierigkeit am 19. Mai im Lager Nr. 3 an, und am 20. brach eine Vortruppe, beſtehend aus dem Oberſtleutnant Norton ſowie den Expeditionsteilnehmern Mallory Und Odell auf, um die von der vorigen Expedition erreichte Stelle des Lagers Nr. 4 auf dem Nordpaß ſelbſt zu erreichen. Am 21. ſtießen zwölf Träger zu dem Vortrupp, die dann auf dem alten Lagerplatz Nr. 4 ein Lager aufſchlugen. Von dem im Jahre 1922 errichteten Lager war keine Spur mehr zu ſehen. Alles war tief unter dem Schnee vergraben, den zwei Winter und zwei Mon⸗ ſum Perioden zurückgelaſſen hatten. Inzwiſchen hatte ſich das Wetter gründlich geändert, und ein heftiger Schneeſturm peitſchte über dem Nordpaß. Trotzdem wurde das Lager von den zwölf Trägern am 21. Mai.öchmittags aufge ſchlegen. Am 22. ſollten weitere Träger unter der Leitung von an⸗ deren Erpeditionsteilnehmern nachkommen. Aber ſchon hier machte das Melter einen Strich durch die Rechnung. Seit der Mittags⸗ ſtunde des 21. Mai war ununterbrochen 26 Stunden lang Schnee gefalten, und infolgedeſſen mußte der zweite Trupp von Trägern den Nerſuch einſtellen. Dann ſetzte in der Nacht vom 22, auf den 283 Mai die eiſigſte Temperatur ein, die von dieſer oder einer früberen Himalaja⸗Expedition je durchgemacht worden iſt. Die Terpveratur ſank bis auf minus 56 Grad. Schon im Lager Nr. 8 machten ſich Kälte und Schnee in der unerträglichſten Weiſe bemerk⸗ bar. Die Expeditionsteilnehmer haben zwar alle mit Eiderdaunen gefünte Schlafſäcke mit, urd dieſe Erfindung hat ſich als wunder⸗ bar erwieſen, und ſie tut auch unter normalen Verhältniſſen ihren Dienſt. Der furchtbaren Kälte jener Nacht waren aber auch ſie nicht gswachſen, und ſo konnte faſt niemand im Lager Nr. 3 ſchla⸗ 5 lls der Morgen kam, war die Luft wieder vollkommen klar. er Schneeſturm hatte ſich gelegt, und da die niedrige Temperatur weitere Beſtändigkeit zu verſprechen ſchien, und jede Minute koſt⸗ bar war, ſo machten ſich Bruce und Odell am 28. Mai in aller 833 mit vierzehn Trägern abermals auf den Weg, um das ager Nr. 4 zu erreichen. Aber ſchon nach der Zurücklegung einer kurzen Strecke begegnete die Truppe ſo tiefem Schuee und ſo ſtark vereiſten Abhängen, daß ſie im Verſuche ſtecken blieb. Zudem be⸗ ann es wieder ſtark zu ſchneien. Es blieb unter dieſen Umſtän⸗ nichts weiter übrig, als wieder zum Lager Nr. 3 zurückzugehen. Manunheimer General⸗Auzeiger(Abend⸗Nusgabe) darfs anzuſehen, alſo preisauszeichnungspflichtig ſind, während Zigarren im Werte von über 25 Pfg., Zigaretten im Werte von über 15 Pfg. je Stück, ſowie Rauchtabak, der mehr als 30 Mark je Kilogramm im Kleinverkauf koſtet, dem Preisauszeichnungszwang nicht unterliegen. „ Die Beachtung von Warnungstafeln. Die Firma Siemenz Bau⸗Union, die zur Zeit im Auftrage des Badenwerkes im Schwar⸗ zenbachtal größexe Vauarbeiten ausführt, hat im Hinblick auf die große Gefährlichkeit der dort befindlichen elektriſchen Anlagen das Unterrichtsminiſterium erſucht, durch die Schulbehörden und Lehrer die Schüler guf die Einhaltung der beſtehenden Vorſchriften eindring⸗ lich aufmerkſam machen zu laſſen. Die diesjährigen Wildſtandsverhältniſſe und Jagdausſichten. Uebereinſtimmend wird mitgeteilt, daß unſer Rot⸗ und Dam⸗ wild im allgemeinen gut durch den Winter gekommen iſt. Ungün⸗ ſtiger ſieht es mit dem Schwarzwild aus, da es bei dem etwa vier⸗ monatigen Froſt am Brechen behindert war. Sehr ungleich lauten die Berichte über das Rehwild. In einem Revier ſind von rund 70 Stück etwa 20 eingegangen! Anderſeits wird aber auch wieder in der„Deutſchen Jäger⸗Zeitung“, Neudamm, berichtet, daß kein nennenswerter Abgang ſtattgefunden habe. Ueber den Haſen⸗ beſatz wird durchweg günſtig geurteilt. Der Märzſatz iſt erfreu⸗ licherweiſe beſſer durchgekommen, als man annehmen ſollte. anz traurig ſieht es mit dem Federwild aus. Enten ſind bei dem anhaltenden Froſt vielſach eingegangen und, was noch vielfach ſchlim⸗ mer iſt, in Maſſen gemordet worden. Der Beſatz an Rebhüh⸗ nern iſt gering. Viele ſind eingegangen. Von einem Beſatz an Faſanen kann man vielfach überhaupt nicht ſprechen. Wo noch ein kleiner Reſt war, iſt er jetzt auch meiſt verſchwunden. Dem Raubzeug iſt infolge der hohen Preiſe für Rauhwerk in den letz⸗ ten Jahren ungewöhnlich ſtark nachgeſtellt worden. Marder ſind ſelten, und auch die Füchſe ſind knapp geworden. Nur Wieſe! ſind immer noch zahlreich. * Cggerbrand. Samstaa abend geriet auf dem ſtädtiſchen Lager⸗ platz auf dem Neckarvorland Müll(Seegras. Lumpen uſw.) in Brand. Die um 9,35 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr löſchte ſchnell das ffeuer. Es liegt vermutlich Brandſtiftung vor. „Fahrläſſige Körperverletzung. Am 19. Juni wurde auf der Straße zwiſchen U1 und 2 ein 66 Jahre alter Stadtarbeiter von einem Radfahrer. der die nötige Vorſicht außer Acht ließ, angefahren und zu VBoden geworfen, ſodaß er eine leichte Gehirnerſchütterung davontrug.— Am 21. Juni zündete ein 16 Jahre alter Arbeiter in Feudenheim Benzin. das beim Abfüllen auf den Boden lief, mit einem Streichholz an. Ein in der Nähe ſtehender 31 Jahre alter Kaufmann, deſſen Beinkleid mit Benzin beſpritzt war und ebenfalls Feuer fing. zog ſich erhebliche Brandwunden zu. Ein herbeigerufener Arzt leate ihm einen Notverband an. Der Verun⸗ alückte befindet ſich in ſeiner Wohnung. »Anfälle. Beim Ueberſchreiten des Cehweges vor dem Hauſe N 3, 9 geriet am 18. Junf eine 44 Jahre alte Frau in eine in dem Gehwea befindliche ſchadhafte Stelle, kam zu Fall und zog ſich am linken Ober⸗ und Unterſchenkel ſtarke Verletzungen zu.— Geſtern abend ſtolperte eine 48 Jahre alte Witwe auf dem Gehwea vor dem Hauſe F 6, 18, fiel zu Boden und trua am rechten Auge eine Ver⸗ letzung und eine Verſtauchung des rechten Handgelenkes davon. Die Verunalückte wurde in ihre Wohnung verbracht. Der Gehweg vor dem Hauſe iſt nicht feſt eingedeckt und zeigt zahlreiche Löcher. wobei eines davon die Urſache des Sturzes war. zufammenſtöße. Am 21. Juni ſtießen auf der Friedrichsbrücke ein Perſonenkraftwagen und ein Radfahrer zuſammen. Die Schuld trifft den Radfahrer, da er kurz vor dem Auto nach links ausboa. Das Fahrrad wurde ſtark beſchädiat. Perſonen erlitten keinen Scha⸗ den.— Am Sonntaa mittaa rannte Ccke Friedrichsplatz und Fried⸗ rich⸗Karlſtraße ein Motorradfahrer auf eine Radfahrerin, da er beim Rechtseinbiegen anſtatt einen kurzen einen weiten Bogen genommen hat. Die Radfahrerin ſtürzte zu Voden und blieb bewußtlos liegen. Sie wurde in eine nahe gelegene Wohnunag verbracht. woſelbſt ſie ſich alsbald erholte und von dort aus ſich allein in ihre Wohnuna bege⸗ ben konnte. Ihr Fahrrad wurde ſtark beſchädiat. Gegen den Mo⸗ torradfahrer iſt Strafanzeige vorgelegt.— Geſtern abend fuhr Ecke Käfertaler⸗ und Kronprinzenſtraße ein Motorradfahrer einen Rad⸗ fahrer an und beſchädigte deſſen Rad vollſtändia. Die Schuld trifft den Motorradfahrer, da er die linke Seite einhielt. *Epilepliſcher Anfall. In der Nacht zum 22. Juni erlitt ein 26 Jahre alter Taglöhner auf der Straße zwiſchen F 4 und ö5 einen enileptiſchen Anfall. Mit einer Traabahre wurde der Erkrankte auf die Wache des 4. Reviers verbracht, woſelbſt er ſich nach einiger Zeit erholte und allein ſeinen Heimweg antreten konnte. * Erregung öffentlſchen Aergerniſſes. Am 11. Juni bat der nach⸗ heſchrrebene Täter im Käfertalerwald Kindern gegenüber unzüchtige Handlungen vorgenommen: Der Täter iſt 28.—30 Jahre alt..70 m Kroß. hat dunkles, lockiges Kopfhaar, iſt bartlos, hat dunkle Geſichts⸗ farbe, ſuricht Mannheimer Murndart, trua braune Tatſchmütze, hell⸗ gelben Sommerkittel, dunkle Hoſe, ſchwarze Schuhe, Brille mit run⸗ den Eläſerg und Nickelfaſſung. Jeſigenommen wurden in den beiden letzten Tagen 33 Perſo⸗ nen mwegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Baghn⸗ arbeiter und ein Taglöhner wegen Erreaung öffentlichen Aerger⸗ niſſes, eine Stütze aus Metz, die von der Staatsanwaltſchaft Frank⸗ furt wegen Diebſtahls und Unterſchlaaung geſucht wird. ein Schloſ⸗ Inzwiſchen waren im Lager Nr. 4 die Verhältniſſe vollkommen unhaltbar geworden. Während die Truppe Odell und Bruce ſich mühſam nach dem Lager Nr. 3 zurückarbeitete, ſah ſie in ziemlicher Entfernung einen Teil der Inſaſſen des Lagers Nr. 4, die ſich ebenfalls ihren Weg nach dem Lager Nr. 3 zurückbahnten. Des Nachmittags um 5 Uhr traf dieſe äußerſte Vortruppe im Lager Nr. 8 unter Führung des Expeditionsmitgliedes Hazard ein. Man glaubte anfangs, daß der ganze Vortrupp wieder zurück ſei, doch war dies eine Täuſchung. Hazard erzählte, daß nichts anderes üh⸗ rig geblieben ſei, als das Lager Nr. 4 zu räumen. Es war ihm auch gelungen, den geſamten Vortrupp einen ſehr ee Ab⸗ ſtieg hinunterzubringen. Als er dann aber ſich an die Spitze ſetzte, um die trügeriſche Schneedecke als erſter zu prüfen, erlitten die letzten vier Träger einen Nervenzuſammenbruch und erklärten, daß ſie nicht weiter könnten. Sie kehrten nach dem Lager Nr. 4 zurück und befanden ſich dert nun in äußerſter Bedrängnis, da ihre gan⸗ zen Nahrungsvorräte auf einen Sack Weigenmehl beſchränkt waren. Eine Ladung prachtpoller Eßvorräte war leider einem Träger wäh⸗ rend des Aufſtiegs in das Lager Nr. 4 entglitten und über einen Eisabhang in die Tiefe gerollt. Die Lage war im höchſten Maße„ungemütlich“. Der Schnee fiel ununterbrochen weiter und wurde, was beſonders ſchlimm war, immer weiſcher. Man mußte fürchten, ſchon in einen Vorläufer des Monſum geraten zu ſein. Jedenfalls mußte man damit rech⸗ nen, daß der Weg nach dem Nordvaß für einige Tage vollkommen unpaſſierbar ſein würde. Unter dieſen Umſtänden blieb nichts an⸗ deres übrig, als die vier zurückgebliebenen Träger, koſte es was es wolle, aus dem Lager Nr. 4 zu holen. Für die Inſaſſen des Lagers Nr. 8 war es eine Aufaabe, an der man anfangs faſt ver⸗ zweifelte. Nach fünf Tagen ſchwerſten Kampfes mit Schneeſtür. men und Froſt hatten ſie alle das denkbar arößte Bedürfnis, nach dem Grundlager zurückzugelangen, wo ſie ſich wieder einigermaßen pflegen konnten. Trotzdem wurde der Verſuch gemacht, und er ge⸗ lang unter den ſchwerſten Umſtänden. Am 24. Mai kam die Retz⸗ tungs-Expedition mit den vier Trägern im Lager Nr. 8 an, als ſchon der Abend dämmerte. Hier fanden ſie zu ihrem Glück einen Trupp, der vom Grundlager vorgeſtoßen war und ihnen warme Suppe in Thermosflaſchen brachte. Am nächſten Tage waren ſie alle wieder in ſicherem Gewahrſam. „Wir erwarten keine Barmherzigkeit vom Evereſt“— ſo ſchließt kapitulieren, ehe man noch den dritten und letzten Verſuch gemacht hat. Inzwiſchen muß disſer letzte Vorſtoß unternommen worden ſein, und wir haben vielleicht bald Nachricht, ob er den erſehnten Die Trägerlaſt wurde auf dem höchſten Punkt, den man erreicht hatte, zurückgelaſſen. Erfola gebracht hat oder oh er abermals mißglückt iſt. Hofſen wir, Jdaß die kühnen Bergſteiger diesmal Glück gehabt haben. ſer aus München, der vom Amtsgericht Schweinfurth verfolat wird, ſieben Perſonen wegen Bettels und 4 Frauensnerſonen wegen Ge. der dramatiſch belegte Bericht, aber man wird vor ihm auch nich! werbsunzucht.— Wegen Ruheſtörung gelangten in der Nacht vom Samstag auf Sonntag 49 Perſonen und in der Nacht von Sonntaa auf Montaa 16 Perſonen zur Anzeige. Veranſtaltungen 4 Wiſſenſchaftlicher Abend in der zahnärztlichen Univerſiläls⸗ poliklinik zu Heidelberg. Für die praktiſchen Zahnärzte Unterbadens, der Pfalz und Heſſens findet auch in dieſem Semeſter wieder ein wiſſenſchaftlicher Abend ſtatt, und zwar am Freitag. 27. Junl. Cs werden ſprechen: Geheimrat Prof. Dr. Ernſt: über Degeneratio⸗ nen. Prof. Dr. Bleſſina: über die Bedeutung der Heliothermie als Hilfsmittel für die zahnärztliche Therapie, verbunden mit der Demonſtration der neuen Solluxlampe. Privatdozent Dr. Hilde⸗ brandt: über Lokalanäſthetika. Privatdozent Dr. Weißen⸗ fels: über ätiotrope Behandlungsmethode in der Zahnheilkunde. Die Vorträge finden dieſes Mal im Hörſaal der Hautklinik(alte me⸗ diziniſche Klinik) ſtatt. Rommunale Chronik Tagung des Verbandes der Landgemeinden der Pfalz 7 6Neuſtadt a.., 22. Juni: Der Verband der Land⸗ gemeinden der Pfalz tagte heute vormittag im Saalbau, um Stellung zu nehmen zu den Differenzen, die zwiſchen den Pfalzwerken einerſeits und der Beratungsſtelle des Verbandes der Landgemeinden andererſeits beſtehen und ſogar zu einem Abbruch der Beziehungen geführt haben. Die Verſammlung wurde geleitet von Bürgermeiſter Mathes aus Rodalben, der auch den an⸗ weſenden Vertreter des Zweckverbandes, Bürgermeiſter Heß von Dannenfels begrüßte. Das Hauptreferat erſtattete Bürgermeiſtet Weber aus Mutterſtadt, der in etwa einſtündiger Rede die ganze Situation eingehend darlegte. Darnach haben die La meinden der Pfalz, die Strombezieher ſind, den Schutz ihrer Intereſſen gegen⸗ über den Pfalzwerken einer Beratungsſtelle übertragen und als ſolche wurde ſeinerzeit der Reiffeiſenverband(Sitz Ludwigshafen) ee Nach dem abgeſchloſſenen Vertrag mußden die von den Pfalzwerken für den Strombezug geſtellten Rechnungen der Bera⸗ tungsſtelle zur Prüfung vorgelegt werden. Das habe den Pfalz⸗ werken nicht gepaßt und deshalb hätten ſie in einem Rundſchreiben erklärt, es hätten eed eee Gemeinden geweigert, die Stromrech⸗ nungen von der ratungsſtelle prüfen zu laſſen, weshalb die Pfabzwerke künftig ihre Rechnungen nur dann an die Beratungs⸗ ſtelle einſenden würden, wenn dies von der betreffenden Gemeinde beſonders gewünſcht werde. Da nun die Beratungsſtelle von einer ſolchen Weigerung nichts wußte, hat ſie in ihrer Antwort die Pfalz⸗ werke der„Unwahrheit“ und der„Verdächtigung“ ge⸗ iehen. Darauf lehnten die Pfalzwerke es ab, mit der Beratungs⸗ ſtelle noch weiter zu verkehren. Der Referent erhob heute eine ganze Reihe von n gegen das Verhalben und beſonders gogen die Tarifpolitik der werke und beklagte es auch, daß die Pfalzwerke bei der o Baubehörde in München einen ſo langen Arm habe, daß alle ihre Anträge ge⸗ nehmigt und diejenigen der Landgemeinden abgelehnt werden. Schließlich forderte der Redner, daß der Kreistag nach dem Rechten ſehen möge.— Als zweiter Referent verbreitebe ſich In⸗ genleur Müller über die finanziellen Vorteile, die die Land⸗ gemeinden aus der Beratungsſtelle gezogen haben. Der dritte Referent Ingenieur Egge ſprach über die Praxis der Elektrizitäts⸗ verſorgung in der Pfalz und kritiſierte ebenfalls das Vorgehen der Pfalzwerke. Die ſich hieran anſchließende Ausſprache geſtaltete ſich zunächſt etwas ſtürmiſch, als Oekonomierat Ohligmacher die Pfalzwerke inſofern in Schutz nahm, als er die beſchuldigte, durch den ſcharfen Ton ihres Schreibens den Bruch herbeigeführt u haben.„Sie ſind Aktlonär, Sie ſind eeee Pfalzwerte⸗ und ähnliche Zurufe mußte ſich Herr Ohligmacher ge⸗ fallen laſſen. Antrag des Bürgermeſſters Heiler von Au Eulenbis wurde bend folgende Entſchließung mit allen gegen die Stimmen Ohligmacher angenommen: „Die Verſammlung von 200 Vertretern des Verbandes der Landgemeinden der Pfalz erklürt ſich mit der bisherigen Vertre⸗ tung der Intereſſen der Landgemeinden gegenüber den Pfalz⸗ werken vollſtändig einverſtanden. Das namentlich in letzter Zeit von den Pfalzwerken gegenüber dem Verband zu Tage gelegte Verhalten wirdmißbilligt und die Erwartung daß bei der vom Skaatsminiſterium des Innern in Ausſicht genommenen gemeinſamen Ausſprache 1. die beſtehenden Unſtimmigzeiten mit den Pfalzwerken geklärt; 2 die vom Ver⸗ band zur Indbereſſenvertretung beſtimmbe Stelle bedingungslos als ſolche anerkannt wird, 3. auch den vom Verband vertre⸗ tenen berechtigten Forderungen entſprechend nachgegeben wird. Insbeſondere ſoll unter allen Umſtänden erſtrebt werden, daß die Gemeinden von der finanziellen— 27 bei Hochſparnungs⸗ anſchlüſſen entbunden werden und wenn Baudarlehen un⸗ bedingt notwendig ſein ſollben, ſie angemeſſen verzinſt und rückbe zahlt werden. Ferner iſt es im ſſe der Siche⸗ rung der Gemeinden der Wunſch der Verſammlung, daß die monatlichen Stromrechnungen der Gemeinden mit ortseigenen Retzen von den Pfalzwerken der Beratungsſtelle zur Prüfung überſandt werden.“ Aational⸗Theater Mannheſm Ringzyklus: Siegfried Die lebenſpendende Macht eines großen Künſtlers, eines bede, tenden Kunſtwerks wurde auch geſtern offenbar. Der Beifall beſ ausvertauften Hauſes galt freilich gauch un Gäſten, Juno, Otto Fan—(Frankfurt a..), der uns ſchon jahrelang ein win, kommener Gaſt und Dr. Paul Kuhn, der einmal der unſerige 975 weſen 4 Wir vergeſſen aber neben dieſen beiden Säulen de erſten Aktes keineswegs unſern Wotan⸗Wanderer Hans Bahling. der ſich geſtern in wunderbar guter Verfaſſung befand. Die hohe Baßpartie des„Wanderers“ lag ihm früher nicht günſtig, 55 Sünger geriet in eine Tonbildung, die dem Vorbilde des alne Heldenvabers parallel ging. Aber geſtern hatten neue Studien(oder roßer Eifer7) das rechte Klanggepräge zuwege gebracht. Kuuz, ns Bahling hat den göttlichen Wanderer kaum jemals ſo kon, n gefungen. wie eben geſtern!. War Siegfrieds Erfolg c ſo war das Ende der Erfolg der Frankfurter Oper,—— Frau Beatrix Sutter⸗Kottlar vertrat die zu neuem erwachte Brünnhilde, und ihr Zwiegeſang mit Siegfried war en natürliche Krönung des Abends. r Macht eines bedeutfann, Kunſtwertes die Scheidewand kritſcher Betrachtungen entgege ir ſetzen, dies hieße dem Publikum eine große Freude nehmen. be⸗ wollen vielmehr klimatiſche Rückſichten gelten laſſen, wollen 0 denken, daß es um Nachwuchs von Sängern und Sängerinnen 7 7 dramatiſcher Eignung mangelt, daß außerdem die Neuwiener Pun gentenart das kleinere Uebel großer Abende iſt, daß wir geſter ein eigentliches Gaſt⸗Theater hatten. Denn auch Joachim Kromen (Alberich und Vittoria Hofmann⸗Brewere Erda wafer unſere Gäſte, und willkommene gewiß. Der ſchöne Alt ſen Sängerin. die man in die Fremde ziehen ließ— eine der vt⸗ Irrtümer— war uns geſtern eine kurze, aber rechte Freude ch⸗ die Sängerin anfangs zu tief intonierte, mag einem ſtim mafl, niſchen zugerechnet werden. Daß man ſich dieſer Kürte, lerin erſt jetzt. in Karlsruhe ihren Wirkungskreis— ——5 hat, zu erimern ſcheint, man immer noch Altiſtinn lucht, mag geute als liebelſtand angedeutet, aber durchaue nigt dem neuen Intendanten berechnet werden.. Vergeſſen wit, 1206 des Waldvogels Guſſa Heiken zu gedenken; die kleine oen liegt in der Stimmbruch⸗Region, nur ein„hoher“, lichter S0 0, at hier den Vorteil. Um ſo mehr müſſen wir Guſſa Heiken wont lingenden Waldvogelgeſang ar- kennen, Unſerer Anerkennun z⸗ auch Mathien Franks Fafner wert; ſchon daraum weil das zne⸗ ſikum an dergleichen Rollen keinen Gefallen hat. Sehr viel ſchunn, erklang aus dem Orcheſter, und ſogleich anfangs aus den Bratf ein Nur meine ich, daß der mürriſch⸗hinterliſtig⸗ärgerliche Minſe geg de mei vime 0⸗ ie r 15 dd ee e — ——— JJJ;õſſſ0ꝗ J ETrECr !⸗ — in die Heimat überführten, Kaſſel Montag, den 23. Juni 1924 Mannheimer General · Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 05 5. Seite. Nr. 286 8 Nachdem noch ein anderer Redner ſich über die Profitgier er Pfalzwerke geäußert hatte, wurde auf Antrag des Bür⸗ germeiſters Becker aus Contwig ein Beſchluß gefaßt wo⸗ 17 ſich die Verſammlung mit dem vom Vorſtand erklärten Bei⸗ ritt zur Arbeitsgemeinſchaft pfälz. Strom⸗ ab nehmer einverſtanden erklärt und dringend das Fortbeſtehen und den weiteren Ausbau der Arbeitsgemeinſchaft wünſcht. Als Bevollmächtigte der Landgemeinden gelten Bürgermeiſter Weber⸗ Mutterſtadt und Ingenieur Müller⸗Ludwigshafen. Ein Antrag 5 Bürgermeiſters Rib aus Hütſchenhauſen, der die Fortführung der Einigungsverhandlungen mit dem Zweckverband wünſcht, findet ebenfalls Annahme. Schließlich wird der Jahresbeitrag zum Wandgemeinden⸗VBerband feſtgeſetzt. Für die Gemeinden mit orts⸗ 3 N— e—55 der 1 für Ge⸗ en mit Konzeſſions⸗ u netzen auf 5 Pfg. und für nicht⸗ derſorgte Gemeinden auf 3 Pfg. 15 5 Kleine Mitteilungen 5 Die vielſeitigen Bemühungen der Stadtverwaltung Offen⸗ üfe ein Anlehen für die neuen Wohnungsbauten deſzn ringen, ſind ergebnislos verlaufen. Der Stadtrat hat nun eſchloſſen, um mit dem Neubau zu beginnen und wenigſtens ein eil in dieſem Jahre fertig zu ſtellen, den Verſuch zu machen, von Wohnungsſuchenden Bardarlehen zu erhalten gegen Zuſicherung ei⸗ ner Wohnung. Die Beiträge ſollten etwa 1000 Mark für ein Zim⸗ mer betragen. Die Dividende der Stadt aus dem Elektrizitätswerk Mittelbaden beträgt für 1923 8500 Mark.— Nachdem die Lehr⸗ gelder⸗ und Stipendienſtiftungen infolge Geldentwertung ihr Ver⸗ mögen verloren haben, werden in den Voranſchlag 1924 zunächſt 2500 Mark eingeſtellt zur Gewährung von Beihilfen und Vorſchüf⸗ ſen an begabte, bedürftige Studierende.— Die Milchhändlervereini⸗ gung hat an den Stadtrat ein Geſuch eingereicht zwecks Beteiligun an der Milchzentrale. Der Stadtrat beſchloß, die Milchgen⸗ ale als reinen ſtädliſchen Betrieb aufrecht zu erhalten; die Grün⸗ eines gemiſcht⸗wirtſchaftlichen Betriebes oder einer G. m. b. H. wurde endgültig abgelehnt.— Der Voranſchlag 192a ſieht eine Umlage von 60 Pfennig von 100 Mark Steuerwerk vor. Der Mußbacher Gemeinderat hatte, um den ſich in erſchreckender Weiſe mehrenden Felddiebſtählen energiſch ent⸗ gegen zu treten, einſtimmig beſchloſſen, daß jeder, der bei einem lelchen Frevel ertappt und überführt wird, beſtraft und vor allem lein Name öffentlich durch Anſchlag am Gemeindehauſe bekannt en werden muß. Und nun leſe und ſtaune man: Der Erſte, der dieſem Gemeinderatsbeſchluß zum Opfer fiel, war das Ge⸗ Weinderatsmiglied, der Weinbergs⸗ und Gutsbeſitzer, mehrfacher Hauseigentümer Jakob Lingenfelder, der es fertig brachte einem Eiſenbahner von deſſen Anweſen Zwiebeln zu räubern. Für den Spott braucht dieſer Herr, deſſen Name jetzt am Pranger ſteht, wahrlich nicht zu ſorgen. Aus dem Lande ? Heddesheim. 22. Junl. Die feierliche Prozeſſion der kath. Femeinde am Fronleichnamstag fand nach dem Gottesdienſt bei herr⸗ lichem Wetter ſtatt. Die übliche geſellige Vereinigung am Nachmit⸗ ag fiel aus, weil der katholiſche Jungfrauenverein mit Geſang⸗ und urnabteilung zu einem geſelligen Elternabend in den Saal zum „Deutſchen Kaiſer“ Einladung hatte ergehen laſſen. Das Programm war ſehr reichhaltig. Alle Nummern, ſowohl was das Turnen(Frei⸗, Stab⸗, Keulen⸗ und Barrenturnen, Ringen mit Muſik) als auch die zwei⸗ und dreiſtimmigen Lieder der Sängerinnen, wickelten ſich flott und tadellos ab. Man konnte leicht den Fleiß des Geſangsdirigenten wie der Turnleiterin mit der nt Mädchenſchar ermeſſen. Frln. ogelmann, Hauptlehrerin aus Mannheim hielt bei dieſer Gelegenheit einen Vortrag über die großen allgemeinen und ſittlichen Auf aben, denen das weibl. Geſchlecht ſich beſonders in unſeren ſchweren zeit gewachſen zeigen muß. Neicher Beifall lohnte die Rednerin. Nie Neranſtaltung verlief ohne Störung aufs ſchönſte. Karlsruhe. 22. Juni. Hier hat ſich im Gefängnis eine wegen Aegemeffalelken verhaftete 35 Jahre alte Verkäuferin erhängt. Lie hatte ſchon vorher jede Nahrungsaufnahme verweigert. * Niederbühl bei Raſtatt, 22. Juni. Nachdem die Amerikaner dor etwa 2 ren ihre während der Gefangenſchaft geſtorbenen Kriegskeilnehmer auf dem Niederbühler Friedhof ausgegraben und N wurden nunmehr die engliſchen in der Gefangenſchaft Geſtorbenen ausgegraben. Dieſe ſollen nach wo ein Sammelfriedhof für engliſche Kriegsgefangene ange⸗ legt iſt, überführt werden, wo ihnen ein Denkmal von engliſcher Seite errichtet werden ſoll. „Waldum bei Achern, 22. Juni. Bähr können das Feſt der dlamantenen Hochzelt felern. * Staufen, 22. Juni. Wenn die Obſternte ſo ausſällt, mie ſie gegenwärtig hoffen läßt, dann wird das Jahr 1924 in Staufen 15 ungebung eines der beſten Obſtjahre werden. Vor allem ſind ie Birnbäume mit Früchten vollbehangen, aber auch die Aepfel⸗ Fuurd⸗ ſtehen ihnen nicht nach. Reſchlich fällt auch die Ernte in iſchen aus, dagegen haben die Zwetſchgenbäume häufig nur ge⸗ eingen Fruchtanſaßgz Waldahut, 22 Jun. In Nieder⸗Wiehl ſchlug bei einem dachts über das Rheintal niedergegangen ſchweren Gewitter ſic Blitz in das Haus des Bürgermeiſters Schäuble ein, das voll⸗ —— eingeäſchert wurde. Außer dem Vieh konnte nichts ge⸗ der Anech werden.— Beim Langholzfahren wurde in Bierbronnen ein t letz Die Landwirtseheleute Joſef von ſtürzenden Baumſtämmen ſo ſchwer am Rückenmark ver⸗ t. daß er im Waldshuter Spital ſeinen Verletzungen erlegen der der Gemeinde 25 Jahre vorſtand, iſt geſtorben.— Ferner iſt.— Im Alier von 73 Jahren iſt 55 der Medizinal⸗ und Bezirks⸗ rat a. D. Dr. Hermann Bär geſtorben. Er erfreute ſich im ganzen Waldshuter Kreiſe als großer Freund der leidenden Menſch⸗ heit, der vielfach e diente, einer großen Beliebtheit. Konſtanz, 22. Juni. Der 19 Jahre alte Mechaniker Leh⸗ leiter von hier hantierte während der Tanzſtunde mit einer Piſtole, die er verbotener Weiſe mit ſich trug. Lehleitner glaubte den Re⸗ volver geſichert. Er ſetzte leichtſinnigerweiſe die Piſtole auf die Bruſt des 17 Jahre alten Taglöhners Ernſt Schafheitle, wobei ein Schuß losging, der den Schafheitle lebensgefährlich ver⸗ lezte. Der Tätz wurde feſtgenommen. * Reichenau, 22. Juni. Die Leiche des im letzten Winter auf dem Eis auf dem Unterſee verunglückten Sohnes des Stationsvor⸗ ſtandes Pfundſtein iſt zwiſchen Hegne und Allensbach ange⸗ ſchwemmt und geborgen worden. ANus der pfalz : Ludwigshafen, 21. Juni. Auf dem Hauptbahnhofe wurde am Mittwoch Nachmittag eine, aus Dannſtadt ſtammende Frau in dem Augenblick, als ſie aus dem Lokalzug ſtieg, von einem in entgegen⸗ geſetzter Richtung abfahrenden Lokalzug erfaßt, zu Boden geſchleu⸗ dert und einige Meter weit geſchleift. Hierbef erlitt ſie außer meh⸗ reren Hautabſchürfungen am Kopfe einen Knöchelbruch und mußte ins Krankenhaus gebracht werden.— Am Donnerstag Nachmittag wurde ein hieſiger radfahrender Kaufmann in der Frankenthaler⸗ ſtraße von einem entgegenkommenden Auto geſtreift und vom Rade geſchleudert, wobei er einen Unterſchenkelbruch erlitt und ebenfalls ins Krankenhaus übergeführt werden mußte.— In der Marienſtraße verſuchten mehrere ſpielende Kinder das Tor eines Bretterzaunes zu erklettern, wodurch dieſes nachgab und beim Um⸗ ſtürzen auf ein 7 Jahre altes Mädchen fiel, das dadurch einen Oberſchenkelbruch erlitt, der ſeinen Transport ins Kran⸗ kenhaus notwendig machte.— Am Mittwoch wurde im Zollhafen ein Schleppkahn erbrochen und daraus 10 Sack Weizenmehl à 50 Kilo⸗ gramm geſtohlen.— Am Willerſinnſchen Weiher wurde einem Poſt⸗ ſchaffner beim Baden die Brieftaſche mit 70 Mark entwendet.— Aus dem Keller eines Hauſes in der Rohrlachſtraße wurden 13 Pfd. Margarine, 5 Dauerwürſte, Dürrfleiſch und 41 Käſe entwendet. Als die Diebe mit dem in Säcken verpackten geſtohlenen Gute über den Poſtplatz gingen, kam ihnen eine Polizeipatrouille entgegen, bei deren Anblick ſie die Säcke auf die Erde warfen und Reißaus nah⸗ men, wobei ſie unerkannt entkamen.— Die Betriebsrats⸗ wahlen in der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik haben folgendes Ergebnis erbracht: Liſte 1(Angeſtellten⸗ und Ar⸗ beitergewerkſchaften) hat insgeſamt 10 076 Stimmen zu verzeichnen. Liſte 2(Induſtrieverband der Chemie) 8503 Stimmen. Die Liſte! umfaßt folgende Gewerkſchaftsverbände: G. D.., Afa, D. H. V. und Gedag. Durch Liſte 1 ſind 20 Vertreter gewählt und zwar 8 Angeſtellte und 12 Arbeiter, durch Liſte 2 ſind 10 Vertreter(Ar⸗ beiter) gewählt. :: Mutterſtadt, 20. Juni. Die Blumenpracht hieſiger Gärten iſt in letzter Zeit arg geplündert worden. Roſen und andere Blumen werden in ſolcher Menge geſtohlen, daß man annehmen muß, daß der Diebſtahl zum Zwecke des Wiederberkaufs auf Wo⸗ chenmärkten oder im Straßenhandel ſtattfindet. Es wäre wün⸗ ſchenswert, wenn man der Diebe bald habhaft würde, :: Bad Dürkheim, 21. Juni. Ein unerhörtflegelhaf⸗ tes Benehmen zeigten Ausflügler, die im Kraftwagen gekom⸗ men waren, während der Freilichtſpiele auf der Harden⸗ burg, indem ſie die Aufführung von„Kabale und Liebe“ durch Schreien, Johlen und ungezogene Bemerkungen derart ſtörten, daß ſich die Künſtler ſchließlich zum Abbruch der Vorſtellung veranlaßt ſahen. Den Rowdies gelang es leider unerkannt zu ent⸗ kommen.— Die Preisprüfungskommiſſion hat den Winzerge⸗ noſſenſchaften für ein Viertel Liter 1922er 1. Qualität einen Preis von 40 Pfg. zugebilligt. Für die ſogen. Straußwirt⸗ ſchaften iſt der Preis um 5 Pfg. zu ermäßigen. Nachbargebiete sw. Erbach i.., 21. Juni. An unreifem Obſt geſtor⸗ ben iſt das 12jährige Töchterchen einer hieſigen Familie. Das Mädchen hatte unreife Stachelbeeren gegeſſen und erkrankte. Un⸗ ter gräßlichen Schmerzen ſtarb das Kind innerhalb eines Tages. sw. Darmſtadt, 21. Juni. Nach längerem ſchweren Leiden ſt arb der Leiter der Liebig⸗Ober⸗Realſchule Dr. Fritz Dietz im Alter von 52 Jahren. Seit nahezu 4 Jahren ſtand Dr. Dietz der Liebig⸗Oberrealſchule und dem damit verbundenen pädagogiſchen Seminar als Leiter vor. Durch ſeine gerechte Handlungsweiſe und ſein zuvorkommendes Weſen hat ſich der Verſtorbene das Vertrauen und die Wertſchätzung ſowohl des Lehrkörpers als auch der Schüler erworben. Er war ein beliebte und bekannte Perſönlichkeit. Sein Tod bedeutet einen ſchmerzlichen Verluſt für die Anſtalt und den geſamten Lehrkörper. swũũg Offenbach a.., 21. Juni. Die bei der Oberrader Schleuſe geländete Leiche wurde als diejenige des Zigarrenvertre⸗ ters Wilhelm Ernſt Henke aus Gutersloh feſtgeſtellt, der am 11. Juni nach Frankfurt kam und ſeither vermißt wird. Der Leiche waren die Hände auf den Rücken feſtgebunden. Auch fehlten die Wertſachen und die Brieftaſche, ſodaß ein Raubmord vorlieg en dürfte. H. ſoll einen größeren Geldbetrag im Beſitze gehabt haben. sw. Maſſenheinn 22. Juni. Der hieſige Bürgermeiſter Klöß, etwas bewegteres Tempo der ganzen Einleitung erfordert: das überlie ferte von Bayreulh. Aber wir wollen Richard Lerts Ver⸗ dienſte um die Siegfried⸗Leitung nicht mindern. A. Bl. * d0 Theaterrundſchau. Das Lübecker Stadttheater kündigt ie Hraufführung von„Febensballade“ von Walter v. Molo Von Hellmuth Unger—9 5 855 der Schweiz i neue Werle zur Uraufführung:„God⸗ ins ewige Masten“ am Baſeler Stadttheater und„Kar⸗ neol“ am Berner Stadttheater. Ferner wird vom Züricher Stadt⸗ Fue„Fauſt und 8 4090 ee, h der zuzerner Stadttheaters i 26 zu vergeben. Auch ver⸗ läßt der Direktor des Berner Stadttheaters Karl Ludwig Peppler mit Ende 1924/25 ſeinen Direltionspoſten.— Felix Wolfes pom keslauer Stadttheater wurde als Oberleiter der Oper nach Eſſen Ruhr) berufen. Er wird ſich in Vreslau mit Pfitners„Paläftrina derabſcheden. Wolſes, dere ſeine Laufbahn unter Leopold Sachſe in Naile a. S. begun, ha auch verſch dertuch dchon in Wen und München dirigiert. Er gilt als einer der hervorragendſten Dirigen⸗ ten der jungen Generation.— Der Generalmuſikdirektor der Nürn⸗ er„Ferdinand W̃ genk, iſt als kdirektor der Wiener Sdaats⸗ dper auserſehen. Er ſoll die Stelle des nach Frankfurt a. M. be⸗ duzenen Kapellmeiſters Clemens Krauß übernehmen. Trot einer ſiegend foll Ferdinand Wagner ganz hervorragende Qualitäten be⸗ Hen. Schon in Dortrand war das Putiitum don ihm begeſſtert. ſe Oper in Nürnberg hat im Laufe der kurzen Wirkungszeit Wag⸗ ers eine neue Blüte erlebt.— Im Herbſt dieſes Jahres findet in ien die Uraufführung de⸗ Dalcroze⸗Spieles„Feſt der Jugend und der Freude“ ſtatt. Es handelt ſich hier um ein muſikalt⸗ Werk großen Stils und um eine neue ſzeniſche Kunſtgattung. 8 iſt teil und Schauſpiel teile Pantomime und Ballett, teils deatertum und plaſtiſch gewordene Sinfonie und enthält auch eine deſhe Kinderreigen. Zur Ausfü ſind etwa Perſonen ſotwendig. Da Daleroze ein Wiener iſt und in dieſem Jahre noch men 60. Geburtstag feiert, iſt die Aufführung dieſes Werkes im des Wiener Muſik⸗ und Theaterfeſtes geplant.— Kapell⸗ b Werner Ladwig⸗Duisburg iſt einem Rufe als olden⸗ urgiſcher Landesmuſikdirektor gefolgt. Das neue Amt ſichert Un außer der Opernleitung am Landestheater auch die Direktion ter großen Sinfoniekonzerte in Oldenburg.— Der Strelißer Land⸗ ſag lehnte den Wiederauſbau des vor einigen Jahren abgebrannten n Strelitzer Landestheaters ab mit der Begründung, daß die Uraufführung einer„Sportoperette“ mit dem originellen Dre nerr, ein erſt 25 Jahre alter Dirl⸗ muſi widrigen Beſchluß. Auch der Deutſche Bühnenverein nimmt Stellung gegen den Beſchluß und betont, daß zahlreiche Gel⸗ der für den Wiederaufbau geſammelt und der Regierung zur Ver⸗ fügung geſtellt worden ſeien. Dieſe Gelder habe die Regierung nunmehr als Staatsgelder erklärt. Der Vühnenverein fordert die ſofortige Zurückgabe dieſer Spenden.— 76jährig iſt in Dresden Madeleine Karl, die frühere langjährige Direklorin des Dresdener Reſidenztheaters geſtorben. Madeleine Karl war die Tochter des be⸗ rühmten Münchener Kammerſängers Auguſt Kindermann. Aun noch als Kind wurde ſie von Poſſart zur Schauſpielerin erzogen; 18jährige trat ſie zum erſten Male cuf. 1891 übernahm ſie ſelbſt das sdener Reſiden, r, das ünter ihrer Leitung eine der be⸗ deutendſten Bühnen Deutſchlands wurde. Runſt und Wiſſenſchaſt Hochſchuln ten. Der in Karlsruhe geborene und auf⸗ Berliner Architekt Otto Bartning, bekannt durch ſeine Kirchenbauten, iſt von der theologiſchen N der Königs⸗ berger Albertus⸗Univerſität zum Ehrendoktor der Theologie ernannt worden.— Die Freiburger Uniwerſität hat Geheimrat Albert Bürklin anläßlich ſeines 80. die Würde eines Ehrendoktors der Philoſophie verliehen.— General⸗ uſikdirektor Dr. Peter Raabe iſt vom 5 1 Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung auf Antrag der Fakultät fü allgemeine Wiſſenf zum Honorarprofeſſor an der Techni⸗ in Aachen ernannt worden.— Der ordent⸗ Profeſſor der Staatswiſſenſe an der Berliner Uni⸗ verſität Dr. 3 Ja ſt ro w iſt entſprechend den mungen des ee es vom 1. Oktober ab von feinen amtlichen Ver⸗ pflichtungen en ſetzen. Her hochangeſehene konom, einſt Aſſtſtent Leopold v. Rankes, gehört dem Lehrkörper der Berliner Univerſität ſeit nahezu 40 Jahren(ſeit 1918 als Ordinarius) an. Bei Errichtung der Berliner Handelshochſchule im Jahre 1906, um deren Organiſation und Lehrverfaſſung er ſich die größten Ver⸗ dienſte erworben, wurde er zugleich mit ſeinem jetzigen Kollegen Sombart als hauptenntlicher Profeſſor für Volkswirtſchaftslehre an dieſe berufen und leitete ſie in den erſten drei Jahren ihres Be⸗ ſtehens als Rektor; doch ſchied er im Sommer 1914 wegen eines Konfliktes mit den Aelteſten der Kaufmannſchaft zum großen Be⸗ dauern ſeiner Kollegen und Schüler aus der ihm liebgewordenen Stellung.— In Rußland hat ſich eine derartige Ueberfülle von Ingenieuren ergeben, daß ein Teil der techniſchen Hoch⸗ ſchulen geſchloſſen wird und in den anderen die Schülerzahl um 50 v. H. verringert werden ſoll. manzen des Landes den Wiederauſpau nicht geſtatten. Zahl⸗ deiche Organiſationen proteſtjeren energiſch gegen dieſen kultur⸗ 0 Kleine Ehronik. Profeſſor Heinrich Sperllag iſt am Freitag abend im Alter von 80 Jahren geſtorben. Er war em 0 — tbunden worden, wird aber ſeine Lehrtätigkeit fort.“ Nationald* er und ſtarb im 84. Lebensjahre der Gemeinderechner W. Schmidt, der über 47 Jahre ſein Amt verwaltet hatte. 5 sw. Vilbel, 22. Juni. Auf der Friedberger Straße wurde ein 50jähriger Bankbeamter von einem Auto überfahren. Seine Ver⸗ letzungen waren ſo ſchwer, daß der Unglückliche bald darauf ver⸗ ſt a 1 b. 5 3 Gerichtszeitung ):( Konſtanz, 22. Juni. Das hieſige SOchöffengericht ver⸗ urteilte den 26 Jahre alten Hilfsardeiter Guſtav Liller aus Zolli⸗ kofen(Kanton Bern), der von ſchweizeriſchen Gerichten mehrfach vorbeſtraft und auf Lebensdauer aus der Eidgenoſſenſchaft ausge⸗ wieſen iſt, wegen zahlreicher Einbruchsdiebſtähle zu einem Jahr ſechs Monate Gefängnis und drei Jahren Ehrverluſt. Der tedige Mechaniker Georg Küng aus Wattwil wurde wegen Sittlich⸗ keitsverbrechens zu einem Jahr Gefängnis und drei Jahren Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt. Wegen Diebſtahls im Rück⸗ fall erhielt die Kaſſiererin Anna Buchſtor von Lindenberg eine zehnmonatige Gefängnisſtrafe. 2: Pirmaſens, 22. Juni. Der kaum 20 Jahre alte Kommuniſt Behrend, der vor einiger Zeit in einer hieſigen Wirtſchaft mit einem Revolver ſo lange herum hantierte bis dieſer ſich entlud, wo⸗ bei er ſich ſelbſt verletzle, iſt jetzt wegen dieſer geſährlichen Spielerei vom franzöſiſchen Kriegsgericht in Mainz zu 2 Monaten Ge⸗ fängnis und 200 Prark Geldſtrafe verurteilt worden. Auch iſt er bereits verhaftet worden. sw. Darmſtadt, 22. Juni. Der Einbruch bei dem Freiherrn v Oettinger hat teilweiſe ſeine Sühne gefunden. Im November v. Js. hat dieſer Einbruch graßes Auſſehen erregt, wurden doch für nicht weniger als 45 000 Goldmark Schmuck⸗ und Wertgegenſtände von den Tätern erbeutet. Den emſigen Ermittlungen der Kriminal⸗ polizei gelang es, zwei Perſerteppiche, eine Ledermappe und ein Herrenhemd zu ermitteln, wodurch die Spur auf den vielfach vorbe⸗ ſtaften 26jährigen Händler Georg Schüßler von Frankfurt ge⸗ lenkt wurde. Mit dieſem war wegen Begünſtigung der ebenfalls von Frankfurt ſtammende Monteur Wilhelm Kretz angeklagt. Beide leugneten bis aufs äußerſte, jedoch Gerichtschemiker Prof. Dr. Popp aus Frankfurt erbrachte die Indizenbeweiſe und ſo wurde Schüßler zu 3 Jahren Zuchthaus abzügl. 6 Monate Un⸗ terſuchungshaft und zu fünfjährigem Ehrverluſt verurteilt. Kretz er⸗ hielt 1 Monat Gefängnis. * :(Eine verunglückte Hautverpflanzung. Der Buchbinder Emil Lindner in Chemnitz verſucht die praktiſchen Aerzte Dr. R. und Dr. M. aus folgendem Operationsſchaden auf Schadenserſatz in Anſpruch zu nehmen: Der Kläger hatte eine Granalſplitterver⸗ letzung an der rechten Wade erlitten und wurde im Chemnitzer Stadtkrankenhaufe am 5. Juni 1918 einer Operation unterzogen. Auf die offene Wunde an der rechten Wade, die nicht zuheilen wollte, ſollte ein Hautlappen von der linken Wade übertragen wer⸗ den. Zu dieſem Zwecke wurde der Hautlappen an der linten Wade gelöſt, aber noch nicht völlig von ihr getrennt und auf die rechte Wade verpflanzt. Beide Beine mußten nun durch einen Gipsver⸗ band in einer beſtimmten Lage feſtgehalten werden. Während nun die. rechte Wade auf dieſe Weiſe zur Verheilung kam, wurde das linke Bein brandig und mußte infolgedeſſen am 29. Juni unter⸗ halb des Knies abgenommen werden. Kläger macht geltend, daß der Verluſt des Beines auf unrichtige Behandlung durch die Be⸗ klagten zurückzuführen ſei und verlaugt von ihnen Erſatz des er⸗ littenen Schadens.— Landgericht Chemnitz und Ober⸗ landesgericht Dresden haben die Klage abgewieſen, weil nach dem Gutachten der Sachverſtändigen die Urſache des Brandigwerdens des Beines nicht aufzuklären 5 und ein Ver⸗ ſchulden der Beklagten ſich nicht feſtſtellen laſſe. Die gegen das Ur⸗ teil des Oberlandesgerichts eingelegte Reviſion iſt vom Reichs⸗ gericht zurückgewieſen worden. * Am Zuchlhaus vorbei. Unter der Anklage des Münzver⸗ brechens hatte ſich der Kaufſmann Hans Stahl vor dem Schöf⸗ fengericht Berlin⸗Mitte zu verantworten. Stahl ſtand unter dem Verdacht, Falſchgeldnoten hergeſtellt und vertrieben zu haben. Um ihm eine Falle zu ſtellen, hatte der Polizeivigilant Ruhn⸗ dahl, in Gemeinſchaft mit einem Kaufmann Michgelis und einem Dritten, Stacl mitgeteilt, daß ein Bauer am Abend am Alexander⸗ platz eintreffen würde, um Falſchgeld aufzukaufen. Als Stahl ſich zur nerabredeten Zeit an dem Zuſammenkunftsort einfand, traf er da die drei Männer, aber gleichzeitig auch einen Kriminalbeamten, der ihn feſtnahm. Auf dem Transport zum Polizeipräſidium hob Ruhndahl plötzlich 20 Falſchnoten von der Straße auf und behaup⸗ tobe, daß dieſe von dem Feſtgenommenen weggeworfen worden ſeien. Es handelte ſich um gefälſchbes Notgeld der Reichsbank, wobei aus den Millionenſcheinen Billionenſcheine gemacht worden waren. Der Angeklagte beſtritt, daß er die Scheine meggeworfen habe und be⸗ zeichnete das ganze als Spitzelarbeit. Trotzdem beantragte der Staatsanwalt 3 Jahre Zuchthaus. Der Verteidiger wies darauf hin, daß es ſchwer geweſen ſein würde, daß Stahl die Noten hätte weg⸗ werfen können, ohne daß es von dem Beamten bemerkt worden war. Es ſei viel eher anzunehmen, daß der Lockſpitzel die Noten ſelbſt weggeworfen und dann gefunden habe, um ſich die Belohnung zzur verdienen. Da der Vigilant zur Verhandlung nicht erſchienen war, hielt das Gericht den Fall auch für ſehr zweifelhaft und ſah ſich genötigt, dem Antrag des Verdeidigers ſtaltzugeben und den An⸗ geklagten mangels ausreichenden Beweiſes freizuſprechen, 23. März 1844 in Mecklenburg geboren. Schüler namentlich Paul Mayerheims, pflegte er beſonders die Tier⸗ u. die„Genre“⸗Malerei. Zumal berühmte Rennpferde wurden von ihm künſtleriſch im Bilde feſtgehalten.— Heinrich Behr, der Leipziger Bildhauer, iſt in hohem Alter von 82 Jahren geſtorben. Die Eigenart dieſes feinſtnnigen Künſtlers ruhte in der religiöſen Kunſt, beſonders in der Gotik. Er ſchuf zahlreiche Altüre und Kanzeln. Sein Haupt⸗ werk, ein in Lindenholz geſchnitztes Abendmahl, wurde auf der Chicagoer Weltausſtellung 1893 mit der Goldenen Medaille ausge⸗ ſeichnet.— Im Alter von 63 Jahren iſt in Leipzig der Bildhauer — Mägr geſtorben. Mägr, der am 17. September 1861 in einem kleinen böhmiſchen Dorf geboren wurde, genoß ſeine lünſt⸗ leriſche Ausbildung in München und in Prag; mehrere Jahre war er Schüler des Bildhauers Profeſſor Anton Popp. Jahlreiche be⸗ rühmte Kunſtdenkmäler in Deutſchland, namentlich in Leipzig, ſind ſein Werk. So hat er an der Schöpfung des Leipziger Bismarck⸗ denkmals milgewirkt. Viele Skulpturen der Univerſiiat Leipzig, des Vuchgewerbehauſes in Leipzig, des Rathauſes und des Südfriedhofs in Leipzig ſind von ihm geſchaffen. Sein bekanteſtes Werk dürfte der Märchenbrunnen in Leipzig ſein.— Die älteſte deutſche, im hre 1777 gegründete Bergſchule in Freiberg(Sachſen) wird Mitte Juli ihre Pforten ſchließen, weil der Erzbergdau in der Gegend von Freiberg faſt gänzlich erloſchen iſt Am Tage der Schließung, am 12. Juli, werden ſich zahlreiche ehemalige Schüler der Bergſchule in Freiberg treffen, um die Schließung in einen feierlichen Akt vorzunehmen. Die Freiberger Bergſchule dürfte üdr'⸗ gens 105 nur die älteſte Schule Deutſchlands, ſondern der ganzen Welt ſein. Eiteratut Die Reichsbahn im Sachverſtändigen⸗Gutachten. Zwei Vor⸗ träge von Oberregierungsrat Dr. W. Spfeß. Frankfurter Societäts⸗ Druckerei G. m. b.., Abteilung Buchverlag, Frankfurt a. M.— Die vorliegende Schrift entſpricht einem unverkennbaren aktuellen Bedürfniſſe. Es wird ein glänzendes Material unterbreitet, dem der faſſer bei allen weſentlichen Zweifelpunkten eine kritiſche, ſozial und vaterländiſch warm empfundene Tertkritik zur Seite ſtellt. Alles, was ein Mann vom wiſſenſchaftlichen Rufe des Verfaſſers über ein Problem wie das Eiſenbahn⸗Gutachten nach der wirkſchaft⸗ lichen Seite zu ſagen hat, konnte erklärlſcherweiſe in dem mit Mate⸗ rial überlaſteten Gewerkſchaftsreferat nicht zum Vortrag kommen. Es iſt ein beſonders glücklicher Zufall, daß 8 Tage nach dem erſten Reſerat die Mannheimer Woche für Wirtſchaft und Kultur dem Ver⸗ faſſer gerade nach der wiſſenſchaftlichen Seite eine herrorragend glückliche Plattform und Gelegenheit bot, ſein Bekenntuls gegenüber dem Gutachten zu ergänzen und abzuſchließen. Vom volitiſch⸗öäkono⸗ miſchen Standpunkt zus bietet der zweite Vortrag mit das an klu⸗ e Beſte, was zu dem Problem bisher geſchrieben worden iſt, Leitung pflegt zurzeit Unterhandlungen mit den Box⸗ und Fußball⸗ Ingagements einer erſten engliſchen Berufsſpieler⸗Mannſchaft Ab⸗ ſtand genommen hat, eine kombinierte Frankfurter Sportverein⸗ Städtekampf: Frankfurt⸗Offenbach—Nürnberg⸗Fürth in Erwägung gezogen. Maſßenkempfe iſt der Eintrittspreis für die inkluſive Führer, Feſtbuch und Abzeichen auf den relativ ſehr gelegenheit zu geben.— Entgegen den verſchiedenen Notizen ſei balb der Berliner Leichtathletikmeiſterſchaften, die den Abſchluß der und über die Möalichkeit der Wettkämpfe einen Ueberblick zu gewen⸗ borzuſtellen. Auswärtiae werden agebeten, ſchriftlich die Art des ſo großem Erfolge durchgeführte Turn⸗ und Sportwoche erlebt in . Seite. nr. 286 Manuheimer General- Anzeiger(Abend ⸗Aus gabe) Monkag, den 23. Juni 1924 Sportliche Runoſchan das Flugzeug für Jedermann Der Bau von Flugzeugen ſucht nach zwei Richtungen neue Wege 8 beiden Fällen handelt es ſich um eine Verbenn Jet Kenntniſfe 58 Erfahrungen, die man in den letzten Jahren mit dem Geleitftugzeug ge⸗ ſanmeelt hat. Der oſtpreußiſche Volksſchullehrer Schul z hat kürzlich mit einem ſolchen motorloſen Flugzeug einen neuen Rekord aufgeſtellt. Auf 555 1 55 9 45 mit dem Gleitflugzeug ſich ohne Motor onſti utriebskraft ſtundenlang in der Luft ha i iebiger — f g in der Luft halten und in belieb ger Dabei iſt allerdings eine Vorausſetzung: Es müſſen günſtige Windver⸗ hältniſſe ſein. Ohne guten Segelwind kann das Flugzeug weder vom Boden⸗ ſreikommen, noch ſich in der Luft halten. Will man alſo das Segelflugzeug ſo muß man dafür ſorgen, daß für die Antriebskraft des Windes Erſatz geſchaffen wird. Nur dann wird das Segelflugzeug wirklich praktiſch e eit 50 ſich entweder dadurch ſchaffen, daß der 8. inen Propeller in Bewegung ſetzt oder durch den Einba eines ganz leichten Motors. 1 8 5 0 Die Technik geht dem erſten Wege nach. Wohl gibt es hier noch viele Saden weh e zu überwinden, ehe man das motorloſe Flugzeug konſtruiert ha wird, das der Menſch durch eigene Kraft in Bewegung ſetzen kann. Dagegen iſt die zweite Löſung eigentlich ſchon gefunden. Der Münchener Flieger ÜUde hat kürzlich einen neuen Weltrekord aufgeſtellt, indem er ſich über zwei Stunden lang mit einem Flugzeug bewegte, das mit einem Motor von 352 Pferdeſtärken ausgeſtattet war. Dies bedeutet ſchon einen weſent⸗ lichen Fortſchritt gezenüber dem Wettbewerb, der im Herbſt vorigen Jahres mit ganz leicht gebauten und mit einem leichten Motor verſehenen Flug⸗ zeugen auf dem engliſchen Flugfeld von Lympne ſtatfand. Dieſer Wett⸗ werb bildete den erſten Verſuch, die Erfahrungen, die man mit einem motorloſen Gleitflugzeug gemacht hatte, pro? d zu verwerten P nur einſitzige, ganz leichte Flugzeuge zugelaſſen, in die ein gänz leichter Motor eingebaut war. Das Ergebnis war durchaus ermutigend. Es bewieß, daß man mit ſolchen Flugzeugen auch bei Windſtille ſich vom Boden ei⸗ machen kann und daß man unter gelegentlicher Benutzung des leichten Motors und unter Ausnutzung des Windes in ſolchen Maſchinen ein durch⸗ aus ſicheres Bewegungsmittel beſitzt. Dieſe leichten Flugzeuge haben einen ganz unbeſtreitbaren A e vor den ſchweren mit ſtarken Motoren ver⸗ ſehenen Maſchinen. Sie ſind, ſo zu ſagen, fallſicher. Infolge ihres leichten Gewichtes vollzieht ſich die Landung ganz ſanft und wenn einmal der Wind ausfſetzte und der Motor nicht in Gang kam, ſo ſenkten ſich die Flugzeuge leiſe zu Boden. Die Abſturzgefahr erſchien ſo gut wie ausgeſchloſſen. Man könnte in dieſen Maſchinen eigentlich ſchon die Löſung der Auf⸗ zabe ſehen, das Flugzeug für jedermann zu ſchaffen. Nur hatten dieſe Flug⸗ zeuge einen Nachteil. ie waren Einſitzer und deshalb nur gebrauchsfähig für gut ausgebildete Flieger. Die Möglichkeit, einen Laien mit an Bord zu nehmen und ihm das Fliegen beizubringen, war nicht vorhanden. In⸗ folgedeſſen iſt wan jetzt einen Schritt weitergeganoen und wird im Sep⸗ tember dieſes Jahres auf dem Flugfeld von Lympne einen neuen Wettbewerb veranſtalten, diesmal für ganz leichte und mit ganz leichten Motoxen perſehene Zweiſitzer. Dieſe Maſchinen werden erſt die Möglichkeit geben, Nichtflieger auszubilden und ſo das leichte Flugzeug jedermann zu⸗ ſa in machen, der das nötige Geld dafür anlegen kann. Man trägt ſich in En land mit 5— Plänen, die auch von der Regierung unterſtützt werden. Bewährt ſich der leichte Zweiſitzer ebenſo wie der leichte Einſitzer, ſo ſolfen überall Fliegerklubs gegründet werden, die ihre Mitglieder in der — des leichten Flugzeuges ausbilden. Die Klubs ſollen mit be⸗ hörblicher nterſtützung gebildet werden und das engliſche Luftminiſterium will ſich verpflichten, jedem dieſer Klubs eine gewiſſe Anzahl von leichten — 755 für die erſte Zeit zur Verfügung zu ſtellen. Dafür kommen un und Einſitzer in Frage. ſich und ſeine Mitglieder beliebig viel Flugzeuge einkaufen. Die Anſchaffung einer ſolchen leichten Maſchine iſt keineswegs un⸗ A en 8 Ein leichter Zweiſitzer wird etwa 6000—8900 Goldmark koſten. eit dem Bau ſolcher Maſchinen wird tatſächlich d⸗s Problem des Flug⸗ zeuges für den Privatgebrauch gelöſt ſein und man braucht kein Fantaſt * ſein, daran zu glauben, daß in einer vielleicht ſchon nahen Zukunft der Privatmann Reiſen mit Hilfe des Fugzeuges unternehmen kann, die er jetzt noch mit der Bahn oder mit einem Autkomobil zurücklegt. 1* 615 Allgemeines Borxkämpfe und Fußball auf der Deutſchen Radlerwoche. Das rößte bisher in Deutſchland 0 Sportfeſt, die Rad⸗ zahrer Sportwoche und Bundestag in Frankfurt a. M. (31. Juli bis 10. Auguſt 1924), zu dem auch das Ausland eine Peihe Meldungen abgegeben hat, wird unſerem Vernehmen nach um eine Anzahl weiterer ſportlicher Senſationen vermehrt. Die verbänden, um die deutſchen Meiſter dieſer Sportarten zu Kämpfen gegen erſtklaſſige Gegner zu gewinnen. Es iſt das Erſcheinen Samſon⸗Körner, bzw. Breitenſträters in Ausſicht genommen und dem.C. Nürnberg ſoll, nachdem man von dem Plane des Eintracht Mannſchaft gegenübergeſtellt werden. Eytl. iſt auch ein Trotz des überaus vielſeitigen Angebots ſportlicher niedrigen Preis von 7,50/ geſetzt worden, um jedermann Beſuchs⸗ nochmals darauf hingewieſen, daß die Bundes⸗Meiſter⸗ rben en im Rahmen des Frankfurter Bundesfeſtes ausgetragen werden. 25 75 8008 Sportärzte-Tagung in Berlin. Eine Taaung für ſportlich in⸗ tereſſierte Aerzte findet am 12. und 13. Juli in Berlin ſtatt, üm zu zeigen, wie weit körverlich Behinderte in der Lage ſind. mit Erfola Sport auszuüben. Selbſtverſtändlich kann der Klub für Bei genügender Beteiligung ſollen inner⸗ und turneriſche Darbietungen aller Art vorgeſehen. um der Bephi⸗ kerung immer wieder die Notwendigkeit der Leibezübungen vor Augen au führen und die leider in noch großer Zahl Abſeitsſtebenden für dieſen für die Volksgeſundheit ſo eminent wichtigen Gedanken zu gewinnen. 0 Hockey det Hockenländerkampf Schweiz.—Deulſchlund ſoll Ende des Jahres auf deutſchem Gebiet zum zweiten Male ausgetragen werden. Als Termin iſt der 7. oder 14. Dezember in Ausſicht genommen worden ünd als Austragungsort Stuttgart. Leichtathletik „Gerb und Kurunczy in Berlin. Zum internationalen Abend⸗ ſportfeſt des Berliner Sport⸗Klubs am 16. Jui iſt jetzt die erſte feſte Zuſage aus dem Ausland eingelaufen. Fünf Ungärn von dem führenden Klub K. A. O. En werden auf der Rückreiſe von der Olym⸗ piade in Berlin an den Start gehen: Gerö, der bekanntlich erſt vor einigen Tagen ebnſo wie unſer deutſcher Meiſter Houben 100 Mtr. in 10,5 Sek. lief, wird dieſe Strecke beſtreiten, der 400. Meter⸗ Mann Kurunetzy, der im Vorfahre gegen Imbach ein prächtiges Nennen lief, wird uns erneut ſeine Kunſt zeigen. Außerdem treten die Ungarn mit ihrer ſchnellſten 44100 Mtr. und Schwedenſtaffel an. Olympiade Schwedens Olumpia⸗beichtathletikmannſchaft für Paris iſt am Freitag wie folgt aufgeſtellt worden: 100 Meter: Ruſſel, Oſterdahl, Branting: 400 Meter: Engdahl, Wejnarth, A. Svenſſen, Oylehn: 800 Meter: Lundgreen, Bylohn, R. Johanſſen; 1500 Meter: Wide; 3000 Meter Mannſchaftslaufen: Wide, Lundgreen, A. Erikſen, Neuters⸗ waerd, Tureſſon; 3000 Meter Hindernislaufen: Wide; 5000 Meter: Wide, A. Erikſen; 10000 Meter: Wide. Tuüreſſon, Ebeling, Berg⸗ ſtroem; Querfeldeinlaufen: Wide, Tureſſon, Ebeling, Bergſtedem: Marathonlauf: V. Carlſſon, Kinn; 110 Meter Hürden: Chriſtiernſſon, ., Petterſſon; 400 Meter Staffel: Engdahl, Oeſterdahl, Branting, Wiberg; 1500 Meter Staffel: Engdahl, Wejnarth, Bylehn, A. Spen⸗ ſſon; Hochſprung:., Janſſon: Dreiſprung: Folke, Janſſon, Sahlin; Speerwerfen: H. Lillier, Lindſtroem, Blömquiſt: Diskuswerſen: A. Erikſen; Kugelſtoßen: B. Janſon, Sundſtroem; Hammerwerfen: Lind, Skoeld: Fünfkampf: Faſteen, Unger, E. Nielſſen: Zehnkampf: Fa⸗ ſteen, E. Nielſſen.— Die Voxmannſchaft ſetzt ſich aus O. Bergſtroem (Fliegen), H. Wolff(Bantam), O. Andteen(Feder), G. Bergmann (Leicht), E. Hultgreen(Welter) zuſammen. Amerikas Beleillgung an der Olympiade wird ſehr ſtark ſein. Der Dampfer„Amerika“ iſt mit 252 Teilnehmern unterwegs, davon ſind 105 Leichtathleten, während die anderen Sportarten durch kleinere Gruppen vertreten ſind. Die Koſten der amerikaniſchen Epypedition belaufen ſich auf rund 500 000 Dollars. ee Meldungen wird die ameribaniſche Expedition wegen dmangel erheblich eingeſchränkt werden.) 5 1 Die Seſchichte eines Schnellzugsdiebſtahls Der Scherz des Vaters ö In dem Schnellzug WienBudapeſt hat ſich dieſer Tage— gende Geſchichte zugetragen: In einem Abteil erſter Klaſſe ſaßen mehrere Herren, darunter ein junger Mann, der ſich in eine Ecke gedrückt hatte und feſt ſchlief. Ein älterer Herr ſaß ihm de e in ein Zeitungsblatt vertieft. Nach einiger Zeit ließ er die Zei⸗ tung fallen, betrachtete einen Augenblick ſein Gegenüber und wandte ſich dann ſeufzend zu den Mitreiſenden.„Sie glauben gar nicht, was ich für ein Kreuz mit dem Jungen da, meinem Sohn, habe. Er hat förmlich die Schlafkrankheit. Wo er ſich nur hinſetzt, da ſchläft er ein. Man kann ihn kaum allein reiſen laſſen. Wenn er nun zum Beiſpiel mit einem Gauner allein in einem Abteil wäre. Sehen Sie mal!“ Damit nahm er dem Schlafenden die Brieftaſche aus der Bruſttaſche.„Da hätten wir das Malheur! 5 45 baß ein. Wenn er erwacht, ſagen Sie ihm bitte nicht ogleich, nen Augenblick in den Speiſewagen. Mag er nur eine Weile zap⸗ peln!“ Damit ging er. Auf der Station Neuhäuſel erwachte der junge Mann. Er gähnte, rieb ſich die Augen, blickte auf den Bahn⸗ ſteig hinaus und winkte dann einem Kellner, um ſich ein Glas Bier geben zu laſſen. Als er aber in die Bruſttaſche griff, um zu bezahlen, zuckte er zuſammen.„Wo iſt meine Brieftaſche?“ fragte er ſchreckensbleich und zähneklappernd. Die Mitreiſenden fingen an zu lachen. Er aber wurde wild und rief nach dem Bähnbeamten. Da hielten es die doch für geraten zu ſprechen und teil⸗ ten ihm mit, ſein Vater habe ſich einen Scherz mit ihm gemacht; er habe die Brieftaſche an ſich genommen und ſei damit in den Speiſewagen gegangen.„Mein Vater?“ rief der junge Mann. „Ich habe ja gar keinen Vater mehr!“ Da war die Reihe, zu er⸗ ſchrecken, nun aber an den Reiſenden.„Der ältere Herr war nicht Ihr Vater?“— Um Gottes willen!“ Nun ſprangen die Reiſen⸗ den alle auf und liefen in den Speiſewagen. Man durchſuchte den ganzen Zug. Keine Spur von dem älteren Herrn zu entdecken. Bis man endlich auf den Gedanken kam, er müſſe auf der⸗Station Neuhäuſel ausgeſtiegen ſein. Aber unterdeſſen hatte ſich der Zug in Bewegung geſetzt, und der Gauner hatte Zeit, ſich in Sicherheit u bringen. nh Tagung bilden. Wettkämpfe für körverlich Behln⸗ derte abgehalten werden. Um über die Zahl dieſer Behinderten nen, bittet der Sportsarzt Dr Kohlrauſch, die betreffenden Her⸗ ren(Blinde, Taubſtumme. Einarmer. Einbeiner. ſolche mit ſtarken Wirbelſäulenverbieaungen, mit inneren Leiden) ſich am Montag. Mittwoch und Freitag zwiſchen 10 und 12 Uhr in der Gymnaſtiſchen Abteflung der Chiruraiſchen Univerſitäts⸗Klinik. Ziegelſtraße 10/11 Leidens, die ſportliche Leiſtung und was ihnen beſonders wichtia er⸗ ſcheint, mitzuteilen. Ipweite Beiliner Turn⸗ und Sporkwoche. Die im Vorjahre mit diefen Tagen ihre Wiederholuna in bedeutend arößerem Ausmaßſe. dank der tatkräftigen Initiative des Berliner Oberbürgermeiſters Dr. Bö ß. Nach dem großen hiſtoriſchen Feſtzug am Samstag nachmit⸗ ſag im Berliner Zoo, wird um 6 Uhr durch eine Anſprache des Ber⸗ liner Stadtoberhauptes die Turn⸗ und Sportwoche feierlich eröffnet. Neben den vielen aroßen Wettkämpfen, wie das Leichtathletikfeſt von Siemens, die Große Grünauer Ruderreqatta, die Märkiſche — Selbſttätige Notrufanlage für Jernſprecher. Im Falle eines Einbruches oder ſonſtiger Gefahr iſt es den Bewohnern ſelbſt im Falle des Vorhandenſeins eines Telephonanſchluſſes nicht immer möglich, unauffällig das Amt bezw. die Polizeibehörde zu verſtän⸗ digen. Als dieſem Anlaß iſt eine Erfindung entſtanden, welche an Fernſprechern ſelbſttätig einen Einbruchsverſuch meldet, bezw. Alarm gibt. Der Apparat wirkt in der Weiſe, daß ein vor⸗ handener Elektromagnet bei einer Störung der Einbruchsſicherung die Schalldoſe eines Grammophons freigibt. Dabei legt ſich die Schalldoſe gegen einen Sprechring und ſchließt bei dieſer Bewegung den Stromkreis eines Elektromotors. Die Welle des Elektromotors trägt ebenfalls einen Sprechring, ſowie den Antrieb für eine Hub⸗ ſtange. Letztere dient dazu, den Hörerbügel des Telephons aazu⸗ heben und die Sperrung für einen Druckkeil freizugeben, ſo daß das Nötſignal ertönt. Im Falle eines Einbru ſetzt ſich die Grammo⸗ phonplatte in Bewegung, der Hörer wird angehoben und das Signal in den Hßrer hineingegeben, um ducch letzteren an den wach⸗ habenden Beamten der Behörde weitergeleitet zu werden. Der Apparat, deſſen vorſtehende Beſchreibung wir der„Umſchau“ ent⸗ nehmen, dürfte ſich in den heutigen unſicheren Zeiten bald viele Freunde erwerben. 752 Gefährdung des deutſchen Kartoffelbaues. Der deutſche Rundfahrt des Motorclubs Berlin am 22. Juni, die aroßen Avus⸗ outorennen, die Schwimmwettkämpfe im Stadion am 29. Juni. ſind Kartoffelbau iſt durch den Koloradokäfer ernſtlich bedroht. Schon in ſchier erdrückender Fülle auf allen öffemlichen Plätzen ſportliche Aber diesmal will ich ihm mal einen Schrecken einjagen. Ich ſtecke aß ich ſie an mich genommen habe. Ich gehe nur für ei⸗ dreimal drohte⸗dieſe Gefahr Deutſchland, in den Jahren 1877, 1887 und 1914. Mit Hilfe von durchgreifenden Maßnahmen konnte da⸗ ntals die Gefahr beſeitigr werden. Während des Krieges wurde der Koloradokäfer mit amerikaniſchen Schiffstransporten in Frank⸗ reich eingeſchleppt. 1922 trat er epidemiſch in der Gegend von Bordeaux auf und vernichtete hier große Teile der Kartoffelernte. Von hier aus hat er ſich in weſtlicher Richtung weiter verbreitet und bedroht jetzt die deutſche Gefilde. Ein Merkblatt der„Biolo⸗ giſchen Reichsanſtalt für Land⸗ und Forſtwirtſchaft in Berlin⸗ Dahlem“ klärt die Bevölkerung über die Gefahr auf. Wo der Käfer gefunden wird, ſoll ſofort die Gemeindebehörde aufmerkſam gemacht werden, damit von Berlin aus unverzüglich Bekämpfungs⸗ maßnahmen getroffen werden. Der Koloradokäfer iſt einen Zenti⸗ meter lang, hat gelbe Flügeldecken mit zehn ſchwarzen Längsſtrei⸗ fen und nährt ſich faſt ausſchließlich von Kartoffelkraut. „— Ein Badeunfall durch verbrecheriſchen Leichtſinn. Ein tra⸗ giſcher Unglücksfall ereignete ſich in dem Mosler'ſchen Familjenbad in Frankfurt a. M. Der Sohn eines bekannten Frankfurter Hotelbeſitzers ſtieß im Scherz die hier weilende ſchwediſche Tänzerin Sinette Martelli in das 4 Meter tiefe Schwimmbaſſin, ob⸗ wöhl er von der Schweſter der Verunglückten vorher gewarnt wurde. Fräulein Martelli erlitt ſofort im Waſſer einen Herzſchlag und ging unter. Wiederbelebungsverſuche blieben ohne Erfolg. — Jolgenſchweres Kammerfenſterln. In einer Villa am Anna⸗ ber gbei Landshut wurde nachts ein Burſche beim Kammerfenſterln vom Villenbeſizer überraſcht. der in der Meinung, einen Einbrecher por ſich zu haben, drei Schreckſchüſſe abgab, und den Burſchen er⸗ heblich verleßzte. —Ein Vielſeitiger. Der Inhaber eines Kaffees in der Ge⸗ gend des Potsdamer Platzes in Berlin brauchte in ſeinem Pro⸗ geß einen Rechtsbeiſtand und übertrug das Mandat einem Gaſte, der unter dem Namen eines Rechtsanwaltes bei ihm ver⸗ kehrte. Es fiel ihm dann aber auf daß dieſer Mann, ſeit dem er einen Vorſchuß von 200 Mk. erhalten hatte wiederholt„Damen mithrachte und daß ſein Auftreten nicht dem eines Rechtsanwaltes entſprach. Er ſchöpfte Verdacht und machte Streifbeamte der Kri⸗ minalpolizei auf ihn aufmerkſam die ihn dann feſtnahmen. Es ergab ſich, daß der angebliche Rechtsanwalt ein Schwindler war, der ſchon ſeit neun Jahren den Strafbehörden zu ſchaffen gemach hat, ein 27 Jahre alter, aus Guben gebürtiger Karl Seebeck. Dieſer Mann betätigte ſich früher als Schriftſteller, dann trat er als Kriminalbeamter auf, wobei er ſich mit einer Hundz⸗ ſteuermarke auswies, hierauf als Privatdetektiv und dann als Schauſpieler. Im Kriege lag er einmal mit einem Theo⸗ logen zuſammen im Lazarett. Dieſem ſtahl er die Ausweispapiere. Mit dieſen ſpielte er ſeine Glanzrolle. In einem Vororte von Ber⸗ lin erhielt er eine Anſtellung als Geiſtlicher und verſah ſie 5 Mo⸗ nate lang, bis zufällig ein Landsmann von ihm in den Ort kam und ibn entlarpke. Mit gefälſchten Papieren trat Seeheck auch als Frauenarzt und an einem Gymnaſium als Latein- und Religions⸗ lehrer auf. Als Heiratsſchwindler lockte er eine Gräfin ins Garn. Dieſe verzog nach Aufdeckung des Schwindels in das Ausland. See⸗ beck aber benutzte die Papiexe des Mannes, der ſein Schwager hälte werden ſollen, aber als Gerichtsrat in Deutſch⸗Oſtafrika gefallen war, dazu, den Kriegsgerichtsrat zu ſpielen. Nach ſeiner Entlaſ⸗ ſung aus dem Gefängnis in Tegel trat er endlich als Rechtsanwalt auf und hatte auch bereits eine Anzahl Mandate bei allen dr Berliner Landgerichten erhalten. 5 —. In der Stadtbahn betäubt und beſtohlen wurde ein Fahr⸗ gaſt, der abends 9 Uhr am Alexanderplatz in Berlin eingeſtie⸗ gen war. Der Mann erinnert ſich nur noch, daß ihm gegenüber ein Herr und eine Dame ſaßen. Erſt um 1½ Uhr nachts wurbe er auf dem Bahnhof Treptow wieder wach und entdeckte, daß ihin ſeine goldene und die Brieftaſche mit deutſchem und engliſchem Gelde geſtohlen worden waren Die Brieftaſche hatte er in der inneren Weſtentaſche gehabt. Dieſe war von außen auf⸗ geſchnitten. —. Vordperſuch an der Großmutter. Ein 19 Jahre alter Rech⸗ nungsführer Alexander Cappel, der bis vor kurzem auf eine Gut im Gollmitz bei Prenzlau angeſtellt war, mißbrauchte das Ver⸗ krauen, das man ihm dort ſchenkte, und beging als Kaſſenführer Veruntreuungen. Als er deshalb entlaſſen wurde, nahm ſich ſein Großvater, ein Arzt in einem ſüdlichen Vorort Berlins ſeiner an, um ihn wieder auf den rechten Weg zu bringen. Der Mißratene⸗ der ſeit drei Tagen bei den wohnke, das ſchlecht. Als er nachmittags glaubte, daß die Großmutter, eine Frau von Jahren, ſchlafe, während der Großvater in Berlin ſeiner Ereßhr nachging, 57 er ſich auf Strümpfen in das Schlafzimmer der Großeltern und erbrach eine Kommode, in der ſie, wie er wußte, Geld aufbewahrten. Hierbei überra ihn die Großmutter. Er ſtürzte ſich auf ſie, ſchlug und würgle ſie, bis ihr Blut aus Mund und Naſe lief und ſie im Speiſezimmer beſinnungslos zuſammen⸗ brach. Der Burſche glaubte woöhl, daß er 85 tötet habe und machte ſich daran, ihr ein Handtuch über das Geſicht zu legen. J 1 läutete der Fernſprecher. t fürchtete er, ente deckt zu werden, ging in das Heine Zimmer, bas er bewohnte, und öiſnete alle Gashähne Apends um ö Uhr zam der Argt nach Hauſ fand ſeine Frau noch daliegen, brachte ſie zu Bett und rief fle in Bewußtſein zurück. Er benachrichtigte dann die Poligei und fand mit Beamten des 193. Reviers den Enkel in ſeiner mit Gas an⸗ gefüllten Stube tot auf. Die Leiche wurde beſchlagnahmt. e aeee warme Mai unter Fer Schneemaſſen raſch und gründlich aufgerüumt. reiche Alpes päſſe der Schweiz ſind wieder frei und können rt werden, die Simplonlinie, die Maloja-, die Bernhardin⸗ und Ofenpe route. In Betrieb iſt auch die Julterpoſt auf der Teilſtrecke Tieſen⸗ kaſtel⸗Bivio und die Linie Schuls⸗Bfande f der Grimſel dagern oberhalb des Hoſpizes noch größere vereiſte Schneemaſſen, die ſe⸗ fangreiche Aufbrucharbeiten verurſachen. Auf dem Säntis iſt Schuee auf 10 Zentimeter zurückg Die bifle⸗ von Tirol und Vorarlberg ſind zur Maeſchanfelung des noch 9 ſichneiten Arlbergpaſſes geſchritten. Veranlaſſumg b05 war der bisherige Jwang auf den beiden Tammelendſtationen a⸗ Arlbergtunnel, St. Anton und Langen, die Kraftwagen auf e, Kahn zu verladen und durch den 18 Kllometer langen Tunnen en fördern zu laſſen. Die dafr berechneten Frachtſätze 8 derartige Beträge, daß⸗ ſich die Klubs zu obiger Maßnahme en ſchloſſen, wobei ſie immer noch billiger wegkommen. Herausgeber,. Druder und Berle er; Druderel Dr. Ba Memheſee General⸗Anzeiger G. 2„., Maunbehs E 8. 2. Direktion: Jerdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. 4251 Verantwortlich für den politiſchen und volksw en Teil: Ki Fiſcher; das Fen letene Fritz Hammegs;—'a Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Keues aug aller a: Si Müller für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebiete, Gericht den übrig. ꝛedaktionellen Teil: Fr. Kircher: f. Anzeigen: J. Bernha drrhempsens. fde Dr. Thompsons Seifenpulver Marke schwen) das pakef 30 pig. albnmgu d e U ulgn 65 ae e 85 ſtend unt günftig 8 di m. u +. 25 2n die Gegate tum friſchgepflückke Himbeeren igen tur beis, Se Lale beabe 5 Rabmsschigs repariert Kundfen. zt Telenbon E3¹³ N K 5 7 5 2 1 2 IMabme- Schwetzingerstrasse 68— Hittelstr.: 11˙4 + 14 f* Krenprinzenstrage 40— Lindzafes⸗ 5 0 0 Fiellen. Eichelsheimerstr. 24— Ludwigsha gi. 5 9 0 9 773 Fraaregentenstr, 17— Neckarau Schulstr. 1 TI.I— UI 5. 1—% ch=DReneeeeere 87 a⸗ de ik⸗ on te. tet lo⸗ n⸗ er rm ⸗ ti⸗ eis er in b⸗ de. nd da⸗ in er r⸗ e⸗ le, r⸗ ri⸗ 0⸗ 8. 88 — NSAAN 7 4* RA FPPr — Von diesen 1 die besten Erfolge erwartet. * 2 2 * ens Woche über 30 notierte. Kursrückgünge auf Zwangsglattstellungen.— Abflauen 17 blieb auf die Stimmung so gut Wie einfluhlos. 11 8 kleinere in Lahlimg ce Iiner Bankfirma ohne Bedeut Slattstellungen, N Berabdrückten, doch kamen Kurseinbußen gröferen Umfangs Monlag, den 23. Jun 1924 RR————— Han ——— Devisenmarkt Berliner Devisen in Eilllonen Amtlich G. 20. 8. 20 tp. G. 23. B. 23. tp. Holland 157,11 157,89 voll 156,95 157,71 voll Buenos-Aires, 17355 1,365 voll 12355 6805 voll Brüsse! 19.05 19,15 voll 19.65 19¼78 vol Christiania 50 61 55,99 voll 36,61 56,99 FVolt Danzig 72,82 13,18 voll 72,62 72,98 voll Kopenhagen 70,82 71,18 voll 70,92 714,23 voll Lissadon 11,72 14,78 voll 11.62 1es coh Stockhomm 110,97 111,53 voll 110,97 11153 voll Tlelsingtors„ 10.46 10,52 voll 10,46 10,2 voll Itallen 18,10 18,2 voll 18,10 18,20 vol Londonn 18,205 18,205 voll 18,155 18,245 voll New, VoR 4519 4,21 voll 4519 4,21 voll Paris 2 33 22,056 22,785 vol! 22,64 22,76 voll Sehweiz 14,00 14,44 voll 14.16 7554 voll Spanien 56,16 86,44 voll 56,16 86,44 voll Japan.695.105 voll 1,705„is voll Konstantinopel—————— Rio de daneiro.440 0,40 voll 0,440.40 voll Wien, abg. 5, 90 M 5,92 M vpoli 5,01 M 5,93M voll Eiss!!:!:„ 12537 12,43 voll 12,87 1243 voll Jugoslavien.965 4,985 voll 4,965.985 vol Budapest..59 M 4,0 M voll.90,¹ 5,0 M vol .015 3,035M vol.065 3,085 voll Börsenberichte 0 Frankfurter Wertpapierbörse KRuhig, trotz privater Kaufaufträge. Fremdrenten bevorzugt Frankfurt, 28. Juni.(Drahtb.) Die neue Woche eröffnete im allgemeinen mit einem ziemlich ruhigen Geschäft. Es Uegen auch heule infolge der allgemeinen günstigen Politischen Lage und auf den guten Eindruck, den zman von der Unterredung zwischen Herriot und Macdonald Aen von privater Seite Kaufaufträge vor, och könnten diese nach wie vor leicht befriedigt werden, Weil seitens der Industrie immer noch Verkäufe zwecks Elüssigmachung von Barmitteln vorgenommen werden. Die Küufer sind daher höchstens in der Lage, die Kurse auf dem Niveau zu halten. Anders liegen dagegen die Verhältnisse auf dem Anleihemarkl. bie 5 proz. Kriegsanleihen mußten zwar heute eine Kleinigkeit einbüßen, Aber, dafür lagen die anderen deutschen Anleihen höher. Noch besser ist das Geschäft in alsländischen Ren- tben, namentlich in Türken, ungarischen und rumänischen, Zlles in Erwartung der Wiederaufnahme des Zinsendienstes. Namentlich Türken-Renten haussieren stark, weil man gerade Von den udustriep apieren liegen nur einzelne etwas fester. Ganz Klein War das Seschäft im Freiverkehr. Die Kurse sind analog dem Kassamarkt gehalten, doch bilden Entreprises eine Aus- nahme, da sie vollkommen darniederliegen und selbst zu 23 keine Abnehmer finden können, nachdem der Kurs ver⸗ Api 2,5, Becker Stahl 276, rügershall 3,25, Ufa 4,25. Berliner Wertpaplerbörse der Kriegsanleihen Berlin, 23. Juni.(Drahtb.) An der Börse blieb auf allen Gebieten die gleiche Geschäftsstille wie in der Vor- G 1* Woche vorherrschend. Die zu einer optimistischeren Beurtei- zung rechnfertigende Gestaltung der politischen Lage Es erfolgten eiten geratene Ber- 0 g einige Zwangs⸗ die den Kursstand allgemein etwWas DRRDrrrrrrrrrrrrrrrrr xX————— Nennheimer Segelkuchwaren gegründet unter der Firma maunheimer Generat⸗Unzeiger(ubend⸗Ausgabey 2 nicht vor. Bei einigen Montan- und Industriewerten hetrugen sie—3 Bill. Prozent. Verschiedentlich waren auch Kursbesserungen, wWie bei Elberfelder Farben, Siemens u. Halske und Stöhr Kammgarn, letztere beinahe 4 Billionen Prozent, sowie auch bei den Aktien des Sprikkonzerns fest- zustellen. Am Markte der Kriegsanleihen, der noch unver- andert großen Zulauf hatte, ist die Beteiligung der Speku- lanten Wwesentlich geringer 88ere Der Kurs- stand gab bis auf 125 nach und behauptete sich dann unter Schwankungen ungefähr auf diesem Stand. Auch für übrige heimische Renten hat das Kaufinteresse der letzten Tage Wesentlich abgenommen. Am Geldmarkt ist lie Flüssig- keit größer geworden. Bei Devisen und Banknoten brauchten in den Vollzuteilungen Veränderungen nicht ein- zutreten. Die Anforderungen sind nach wie vor unbedeutend Und bleiben hinter den Eingängen der Reichsbank, die ihr aus Exportdevisen zufließen, zurück. Mannheimer Versicherungsgesellschaft in Mannheim Für die Zeit vom 1. Juli 1922 bis 31. Dezember 1923 er- gibt sich ein Reingewinn von 0,2 Bill., der vorgetragen Werden soll. In der Goldbilanz stehen 1 066 545 Grundbesitz, 345 673 Hypotheken, 4 623 006„ Weripapieren, 2 535 080„ Bankguthaben, 2 338 480/ Ausständen bei andern Versicherungsunternehmungen u. a. gegenüber 73 100 hypo- thekarische Belastung durch die Rentenbank, 3 123 232 ½ Rücklagen für Prämien, Prämienüberträge usw., 1 500 000 Wertpapiere und 2 265 562„ Guthaben andrer Versicherungs- unternehmungen u. a. Continentale Versicherungsgesellschaft in Mannheim Die Gesellschaft schließt für die Zeit vom 1. Juli 1922 bis 31. Dezember 1923 mit einem Reingewinn von %1, Binl. ab, der vorgetragen wird. Das Grundkapital von 10 Mill.% s0ll auf 2 Mill. durch Abstemplung jeder Aktie von 1000 mit 25 proz. Einzahlung auf 200„% mit 850 Einzahlung umgestellt werden. In der Goldbilaaz stehen 7„ Hypotheken, 913 230„ Wertpapieren, 159 865„ Bankguthaben, 673 844„ Ausständen bei andern Versicherungsunternehmungen u. a, gegenüber 18720 hypothekarische Belastung durch die Rentenbank, 696 412/ Rücklagen für Prämien, Prämienbeiträge usw., 265 849 4 Guthaben andrer Versicherungsunternehmungen u. a. Fapyrus Aktiengesellschaft, Mannheim-Waldhof Die Gesellschaft vereinnahmte für 1923 an Pacht 113 450, die für Abschreibungen verwendet Wwurden. Auk dieſenigen Aktien, die sjeh nicht im Besitze der Zellstofftabrik Waldhof befinden, Wären gemäßh Pachtvertrag mit der Zellstoffabrik seitens letzterer 10 Proz. Dividende 100% pro Aktie, zu vergüten. Eine Auszahlung dieses Betrages ist ſedoch infolge der Geldentwertung nicht möglicht hr. : Neue Firmen und Umwandlungen in Baden. Mit einem en von 20 000 G% wurde in Kehl eine Gesellschaft zur Herstellung und Vertrieb von Treibriemen, Leder- und Kehler Treib⸗ riemen und Leder warenfabrik vorm. Friedrich Bierenbreier „ m. b. H.— Theodor Stulz und Hermann Back haben in Waldshut einen Textilbetrieb gegründet unter der eingetra- genen Firma Stulz u. Back, Textilſen.— Die Firma Böhringer U. Reuss, Kommanditgesellschaft, Offenburg, Fabrikation und Vexrtrieb von Textilien, insbesondere von Seide und Kunst- seide aller Art, wurden mit einem Stammkapital von 84 000 Goldmark in eine G. m. b. H. umgewandelt unter der Firma — Böhringer u. Reuss G. m. b. H.— Mit einem Stammkapital enerel-Amzeiger rrs von 5000 Goldmark wurde in Lörrach die Gebrüder Kaum u. Jrion G. m. b. H. zwecks Fabrikation und Vertrieb des Patent-Schnellspannhaspels System Kuttruff, sowie Er- 1 und Verwertung weiterer Patente der Textilmaschinen- industrie. —- Die Deutsche Bank über die Preisfrage. In den Wirt⸗ schaftlichen Mitteilungen der Deutschen Bank wird folgendes ausgeführk: Der Liquidationsprozeß Hat, namentlich auf dem Warenmarkt, noch lange nicht genügend gebundenes Geld freigemachl, als daß der Geldmarkt wieder einigermaßen regelmäßig funktionieren könnte. Solange unser Preisstand im allgemeinen noch erheblich über den Weltmarktpreisen liegt, ist die Erleichterung auch nichł durch foreierte Export- verkäufe zu erwarten; sie kann im wesenkflichen also uur durch den bei aller Einschränkung doch immer joch ansehn- lichen natürlichen Inlandsverbrauch eintreten. Wenn aber die Lösung der Krise dem Einzelhandel zufällt, so wird durch die hierdurch bedingte Verzettelung beim Verkauf der lang- same Zusammenfluß der kleinen Einzelsummen auf dem zentralen Geldmarkt geraume Zeit erfordern. Voraussetzung kür diese Bewegung ist aber, daß die nun mühsam abge- stoßenen Warenlager, deren Umfang nicht im Einklang mit der Kapitalkraft stand, nicht wieder in demselben Umfang ergänzt werden. Die Zeit, die zur Regeneration des Geld- marktes notwendig ist, könnte nur verkürzt werden, wenn durch eine Entspannung in der inneren und àußeren Politik und durch ein haltbares Abkemmen mit den Ententemächten das Vertrauen zurückkehrt. *Pörklinger'sche Achsen- u. Federnfabriken-., Mann- heim. Auf der Tagesordnung der zum 30. Juni einberufenen .-V. steht auch Vorlage der Goldmarkeröffnungsbilanz und Umstellung im Sinne der Goldbilanzverordnung, ferner Er- höhung des Grundkapitals durch Aufwertung. *Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer u. Co. in Lever- kusen. Die Gesellschaft hat mit der Grasselli Dyestuff Corporation in Cleveland(Ohio) einen Vertrag abgeschlossen, Wwonach sämtliche Anlagen und Agenturen der deutschen Firma in Amerika, vor allem die Fabriken in Albany und Paterson, am 1. Juli in den Besitz der Firma Grasselli übergehen, die zugleich die Generalvertretung von Bayer in Amerika übernimmt. Der Vertrag wurde deutscher- seils durch Dr. Krekeler vollzogen. Waren und Märkte Mannheimer Produktenbörse m. Mannheim, 23. Juni.(Eig. Ber.) Trotz der von den amerikanischen Märkten gemeldeten schwächeren Preisen, verkehrte die hiesige Börse bei gut behaupteter Tendenz, ge- stützt auf Nachrichten, wonach sowohl in Rußland, als auch in Amerika die Ernteaussichten nicht günstig beurteilt wer⸗ den. Auch die Berichte äber die Ernte bei uns lassen darauf schlieſſen, daff die Aussichten bis jetzt nicht günstig sind. Man nannte Weizen, ausländischen mit 19,75—21,50, guten inländischen mit 17-4750, rheinischen mit 16,50, norddeut- schen mit 16, Roggen, gute einwandfreie mahlfähige Ware, 15,50—16,00, tel quel Ware 12,50—14,00, Gerste, je nach Qualität, 17—17,50, H a f e 15,25—15,75, Mais 16—16,25 G% per 100 kg bahnfrei Mannheim. Futterartikel lagen unverändert und waren zu den zuletzt genannten Preisen käuflich. Für Weizenmehl(Basis 0) verlangen unsere Mühlen 28,75—29,00, wogegen die zweite Hand zu 27,50 6 per 100 kg ab Mühlenstationen am Markte ist. Roggenmenl Wird zu 23 bzw. 22,25 Gch ab Mühlenstationen angeboten. An der Kolonialwarenbörse Wareilie Tendenz stelig, aber ruhig. Kaffee Santos 3,60—4,20, gewaschen.80—6,10; Tee, gut.—7, mittel—8 fein—10, Kakao, holländischer 150, inländischer 1,30, Reis Burmah 0,35, Weizengries 0,36, Hart⸗ weizengries 0,42 und Zucker(krist.) 0,74 Ge alles per kKg. ET T 150 119 8 eer unes 5 625 15 805 bookew, Vit gubstahl 10 ff Len bein, d 0 ee„ ** Trioste, Beelgbd.——Vor. Uitramarinf. 8. Sohookew., Mt'n 0,75 0,860 Säohs. Gubsta 6 Teokl. u.. u. 5 K R 2 E Aitetee Kothg 4,2%½ Ver, Zellst. Berl. 1 0,81 Zuokert. B. Wagh, 2765 2Sarotill. 25 0,65 Teleph. Berſiner 35 4,88 Ver. Uitramarinf,.25 8,.25 Ubreffabr.Furtw..— 2Vogtl. masoh. 5.— 1,„ Frankenthaf.0 2,9. Hugo Sohnelder, 3,.8 Thale Elsenhlltte— Vogel Telegr.-Dr, 18.8 4 b Vor-goutsoh. Oele 75 14,25 Voſgt& Mäfk. St. 1,35.3„ tellbronn..85 0Sohubert& Salz. 6½.75 Türk. Tababereg. Mostiänd. Wasch, ½ 13 .Ahes unt Aur trttarleſden in lllenen Prorerten, fküttkenchlemngen in Uflhonzn ark pro Stücn J 1. e Jad, an eom elluk. 2 200„ Oieteſn.. 230 2˙8 Sonuckert 4 66. 26, 278 Unſon dlebeen ees„eeeeeees 2 4 IVer, Fafi, gaseel 13 1eayas& Freytag 1½5„ Rbeingan— Sſemens Elektr., 45 Unonwerke hm, 47 5,][Neser Akt.-Ges. 6 8½25 15 Ver.Pinsel Muenb. 8,[Zellst Waldhofst, 6,3 6,75]„ Stutigart. 2,2 237 Siemeng tlaleke 15 7 15 4—.2 335353 111 85*— 5 2 n. 1 7 5 Frankfurter Dividenden-Werte 98* Frelverkehra-Kurse. Sedder Vulal 1 2 8. 71 155 1 5 2. egle 2 Krelohgauer.— Rattatterwaggen 2.42Stoehrk 4½%5 55.teo elu enerdubste 5 Benk-Aktien. Fheten Kupfer 0% 0,473 1 e ee +„.8.25 171 AAkn..2⁵ 7225 V. Glanxstoff Eibf. 42,5 49,5 Zelſstoff Vereln, 0085 1 20. 23 20. 24 Entreprises.„ 2ldler S0hge.. 1 1ahm Kötjenanl 8,8.55 Stolld. Aukbüstes 28 Na a cee 4 o ndee 5. gee Ven 1. 170 e inmeen, e neeeee e ee meie dank 11 15 42 ainenen 814— Berliner Dividenden-Werte. 4 . r Br. ing. G98 ereinsbank 95.-Ored-B. Transport-Aktlen. ‚ Berliner Erxxünzungs-Kuirse. eee r Faseper Sn 4 0 0enanwgspegg ö,4g8.46) Jh-Auctraprscg. 22 272: noradtsch. lc%4.5 442g otseb, gustrallen 22 2. GrigsbeetrTant 27 ngtete denem 1 f eh 18.35 Ferfrt. Ryp.-Sank 28 25 Wiidg. Santanet. Allg. Lok. u. Str. 22 24fld.-Amk. Paketf. 20,7 24 Bolaad-LIinſe. 8,3.6.-G. f. Verkhrsw. 35 35, J. Heckmann 35 Wolf, Buokau... 4. 4½25 Aerilnertianages. 200 20,2 Metalih...-G. 125 3 Hotenbank sdes— Jud. Kisecnaha„sbden. D ach. Z. 30,325 Lereln. Sbesonitt 2I5 ealteid Bellgses. 1 Seerder doer?, 4, 4% Wissener Stanh. 5,3 8 Fem b. Frhalbs. 40 208 Aſtteid- Cred. 18 6„ versiaabank ig ſeg 8a mefs„ 2 286Hansa Bsohlff, 86 38,9 ammend. 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Russendank 378 4. 4% Merxlkanerr 2³ 0 Deutsche Fetr.. 9½8.15 eeee, nee 29 22— bwell. Serbw. 66, 65 Kallwrk, Megter, 19,75 19,68 Rheinsraunkohle 27,6 27 Asoumulat. Fabr. 19,50 20,2J Badische Anllin, 12,25 2,43JEr.-Besiph. Oelf. 1,6 13, Neu-Gulnes— 287(4½%½ Rex. Bew. „dedriebeb. B0. Lotbr. li. u..-V. 88.5 20 Hellpronn 30 31 1 ei e Eie. e Fehuante— 45 1 2 eeen: 8 Aelsenxaubstab 55..ü. Laurahütte.8. 120 10 305 Bem 8400 2 5 3* 7 5% Mexlkaner 37 10( Bem-Mdtor. 2 2 5 1 Transport-Aktien. 7 Allg. Elektr.⸗Ges. 2 8 6˙ ergmann Elektr. 40 5 em. Heyden.. 8 4 erliner e Ae rert ement 2 deee eee, e e. 2% J eeh ee 28 ög-Amb Pakott. 85 2155 Gester.. 2 Innme gles. 4 ö0.%%Beriiner Masohb. 10.5 19.45 Chem. Aldert... 2275 29. gbrang. denind. 2% 440 Krögerchal Deee 4 1 bet en 44 Nunder? eee ee Sgcbetea: 25 28 eer Lerin:. 68 45 Faospia 3 475 ete. Bagnbeim g2 nee 2 benepegtdee 2 + Fee—„ bempf-Sternd. 20 15 Bad. Eiektr--den. 6,%% Loie metz 5 Arohaffug. ee.Elsenb.-Slanel. ß nernner Festvertinshehe Werte. an cn. 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Juni Gastspie 155 Aüsstsch-Dewtschen Theaters Der blaue Jogel Dir 4. Jashuy Conteiencier: J Jusbnyß 5 Regisseut.. Frsebiadchensty, Aufang 8 Uhr- Enoe gegen 10% Unt 92 ames 8 5 Asti Bekeff Mosewa, Sasonzewa, ene Tohkarskaſa. Valert Dobrinin, B. 10. 5 obrinin, Blasahzei, Dubrows Fegh ebene 5 Ukrainsky. Pent e 0 Am Klavier: Gogoteſy: Konze, 129 Schuster Soleltolge: Abendglocken Der König rief seinen Temdour „ Kosaken LTime is money Burlaki „ Träumerei des Rrto Leielkasſen Kneiden Russische Baue: Abst 9 eN& gτ 11. Tschastuseh gegenüher Kander— Blenestt J 1, 3/4 ene kamlliare Untsrhattungestätte! Täglich Nachmittags-Ronzerte Jung-Wienerinnen-Orchestsr.& Uhr abends 8 Uhr: Glünzende Kabareit-Berue mit: Max Götze, sächsischer Orig.-Komikei 30 Min. Lachstürme, Lachsalven 30 Min. 2 Allein zum Lachen habt ſhr Grund — Und lachen müst ihr— immer lachen. „ bHienn wer sich tothacht— pieibt gesnnd! Raltee, Tee 70-Pig Bel biiligen Konsumatlons- Prelsenzkrelen Eintritt? Ein nügt. 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