Donnerstag, 26. Juni aunhe Sezugspreiſe: yn maunheim und umgevung wöchentlich es Sold⸗ pfennig. die monatlichen Sezieher verpflichten lich dei evtl. Henderung der wirtſchaftlichen verhältniſſe notwendig werdende preiserhöhungen anzuerkennen. poſt⸗ ſcheckkonto nummer 17800 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle mannheim E6. 2.— Seſchäfts⸗Hebenſtelle Neckarſtadt, wald⸗ bofſtr. 6. Fernſpr. Ar. 7931, 7032, 7948, 7043, 7948. Telegr.⸗Rör. Seneralanzeiger mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal⸗ 9 Badiſche Neueſte Nachrichten Beilagen: Sport u. Spiel im Mannheimer General⸗Anzeiger Aus Jeit u. Leben mit Alannheimer Frauen- u. Muſik⸗Jeitung Welle u. Schall lung Verkaufspreis 10 Soldpfennig 1924— Nr. 291 Anzeigenpreiſe nach Tarlf. dei vorauszahꝛang pro ein⸗ ſpaitige Kolonelzeile für Augemeine Anzeigen 0,40 Solsmark Reklamen 2,— Soldmark. Für Anzeigen an beſtimmten Cagen Stellen und Ruogaben wird keine verantwortung über⸗ nommen. Höhere Sewalt, Streiks, Getriebsſtörungen uſw. derechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für aus gefallene oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpütete Rufnahme von In⸗ zeigen. Ruftr. d. Fernſpr. ohne Gewühr. Gerichtoſt. Mannheim. Aus Feld und Garten. Wandern u. Neiſen . ĩ˙¹'..̃̃7˙mN ⅛˙² ,7,,,— die Meinungen über Herriols Rundreiſe 2 2 2— Sptimismus in Paris öparis, 26. Juni.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Während die oppoſitionelle, von Poincare ſichtbar beeinflußte Boulevardpreſſe ihrem Zweifel an der diplomatiſchen Geſchlicklichkeit Herriots immer ſtärker Ausdruck gibt, fahren die Regierungskreiſe mit ihrer optimi⸗ ſtiſchen Meinungsäußerung fort. Nach dem heutigen Miniſterrat unter dem Vorſitz des Präſidenten der franzöſiſchen Republik, herrſchte eine wahre Triumphſtimmung. Herriot trat nach den Be⸗ ratungen auf die Freitreppe und wurde von den Journaliſten um⸗ ringt. Anſtatt ſich ausfragen zu laſſen, ſtellte er ſelbſt die Frage: „Nun, meine Herren, was denken Sie über die Zuſammenkunft in Chequers und die Verhandlungen in Brüſſel?“ Natürlich wurde dem Miniſterpräſidenten ein Kompliment gemacht. Hierauf ſagte Herriot:„Und was ſagen Sie zu Deutſchland?“ Wieder erhielt der Miniſterpräſident ein Kompoliment. Der Juſtizminiſter bemerkte: „Wenn der Miniſterpräſident nichts anderes erreicht hätte, als die Bereitwilligkeit Deutſchlands, die Entwaffnungsnote anzunehmen, ſo wären wir mit dem Reſultat ſeiner Reiſe zufrieden.“ Man befragte auch Herriot, ob er in der Kammer näheres über eine Verhandlungen mitteilen werde, worauf er entgegnete, daß er Poincare den Gefallen erweiſen will, heute im Senat zu ſprechen. »Anmittelbar nach dem Miniſterrat hatte Herriot eine längere Unterredung mit dem aus Berlin hier eingetroffenen Botſchafter de Margerie und dem engliſchen Botſchafter in Paris. Paris, 26. Juni.(Von unſ. Pariſer Vertreter.) Aus dem geſtrigen Miniſterrat wurde in politiſchen Kreiſen über die Verhand⸗ lungen Herriots in Brüſſel noch folgendes bekannt: 5 Die genaue Formulierung der Fragen, die der interalliſerten Konferenz zur Entſcheidung vorgelegt werden, ſollen hier durch S pe⸗ zialausſchüſſe und auf diplomatiſchem Wege zwiſchen Regierungen vorbereitet werden. Sollten dieſe Arbeiten bis zum 13. Juli nicht fertig ſein, ſo findet die Londoner Konferenz erſt am 25. Juli ſtatt. Von belgiſcher Seite wird beantragt, daß die ung der Ruhr erſt nach der einſtimmigen Beſchlußfaſſung der Repavationskommiſſion beginnen und in zwei ſc ſel ſſ 9 n zwei Etappen vor militäriſche Beſetzung ſtait. Nachdem ein beſtimmter Teil der indu⸗ ſtriellen Obligationen auf dem Weltmarkt untergebracht iſt, beginnt die militäriſche Räumung des Ruhrgebiets. Zur Sicherheit der Gläu⸗ biger beantragt die belgiſche Regierung die Ernennung eines inter⸗ alliierten Aufſichtsrats an Stelle eines deutſchen Kontrolleurs und die Uebernahme der geſamten Verwaltung durch interalliterte Beamte. Die Kontrolle würde dadurch in eine Sanktion umge⸗ wandelt. 817 Macdonald hat dieſen Vorſchlag im Prinzip angenommen. Fer⸗ ner bemüht man ſich, die Amerikaner an der deutſchen Eiſenbahngeſellſchaft zu intereſſieren. Was die Be, aufſichtigung verſchiedener linksrheiniſcher Eiſenbahnlinjen betrifft, ſo befinden ſich dieſe Fragen augenblicklich in den Händen einer tech⸗ niſchen Kommiſſion. Herriot hat ſich mit Theunis darüber geeinigt, daß bei der Durchführung des Dawesplanes eine Form für den Wei⸗ terbeſtand der Micumverträge gefunden werden muß. Die Micumverträge werden vorläufig bis zum 1. Juli erneuert und bleiben ſolange in Geltung, bis der Expertenplan zur Doch noch Veichstagsauflöſung: IBerlin, 26. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Es wird nicht zu verkennen ſein, daß die Ausſichten für die nächſte Zukunft mit allerlei düſteren Wolken verhängt ſind. Das Sachver⸗ ſtändigengutachten wird, wenn überhaupt, im Reichstag nur eine Mehrheit finden, wenn die Ehrenpunkte und die Räu⸗ mungsfrage in einer den deutſchen Wünſchen und der deut⸗ ſchen Würde entſprechenden Weiſe zuvor geordnet ſein wer⸗ den. Ob das geſchehen wird, iſt im Augenblick noch keineswegs abzuſehen, aber dann könnte, falls ſich eine qualifizierte Zweidrittel⸗ mehrheit als erforderlich erwieſe, Deutſchnationale, Völkiſche und Kommuniſten die Annahme der zur Auswirkung des Sachver⸗ ſtändigengutachtens notwendigen Geſetze zu Fall bringen. Dann abet,— darüber iſt man ſich jetzt ſchon einig— wird der Reichs⸗ tag aufzulöſen ſein. Man kann es unter ſolchen Umſtän⸗ den verſtehen, wenn vorſichtige Leute ſich bereits jetzt auf Neu⸗ wahlen einzurichten beginnen. 75 Zu dieſen vorſichtigen Leuten gehört der Vorſtand der ſozlaldemokratiſchen Partei, der bereits heute mit einer Art Wahlaufruf aufwartet. In dem Aufruf wird auseinander⸗ Leſetzt, ſeit die Sozialdemokraten in England die Regierung führ⸗ en und in Frankreich ein bürgerlich⸗radikales Kabinett im Einver⸗ ſtändnis mit den Sozialdemokraten das Steuer lenke, ſei eine Ge⸗ legenheit zur Befriedung Europas gegeben. Eine eventuelle Ab⸗ ehnung des Gutachtens hätte eine Neuwahl zur Folge. Die Sozial⸗ mokratie würde darum nötigenfalls den Volksentſcheid über die unahme des Gutachtens herbeiführen. Nach einem Ausfall gegen kommuniſten und„ſkrupelloſe nationaliſtiſche Agitationspolitiker“ ſolgt dann die Aufforderung, der Sozialdemokratie Treue zu be⸗ ahren. 3 27„ 25 2 Der Auswärtige Ausſchuß des Reichstages iſt zu morgen 9 Uhr einberufen worden. Auf der mibezordnung ſtehen die Beratungen über die Wirtſchaftsverträge mit Litauen und Eſtland. Der neue ſüdafrikaniſche Miniſterpräſidenk. General Her zog . nach Melbungen aus Prätoria das Amt des ſüdafrikaniſchen Nt multeen präſidenten angenommen und iſt gegenwärtig mit d Kadinettsbildung beſchüfttat. 1 Zuerſt findet die umwandlung in eine unſichtbare geladen. im Reichstag zu beſchließende Gehältserhöhung— die Abſtim⸗ Durchführung gelangt. Nach einer Havasmeldung ſind die Vertreter des Ruhrbergbaus auf den 27. Juni nach Düſſeldorf zu neuen Ver⸗ handlungen über die Verlängerung der Micumverträge eingeladen. Inkerpellalionen in Kammer und Senat Wie bereits berichtet, wird heute zunächſt Senator Lucien Hubert und der Abgeordnete Klotz in der Kammer Fragen über das Ergebnis und den Charakter der Beſprechungen von Chequers und Brüſſel ſtellen. Hubert erklärte dem Berichterſtatter des„Petit Pariſien“, was wir wiſſen wollen und was ich Herriot fragen werde, läßt ſich in die Worte zuſammenfaſſen: Wohin führen Sie uns? Abgeordneter Klotz wird, nach dem gleichen Blatt, die fran⸗ zöſiſche Theſe hinſichtlich der Ausführung des Verſailler Verteage⸗ entwickeln und im Laufe ſeiner Frageſtellung auf die Aeußerung Macdonalds hinweiſen, der Sachverſtändigenbericht bedeute eine Erweiterung des Verſailler Vertrages. Nach dem„Echo de Paris“ haben die beiden Frageſleller nicht die Abſicht zu interpellieren. Es wird übrigens in dem gleichen Blatt auch mitgeteilt, daß Herriot jede Debat te durch die Stellung der Vertrauensfrage verweigern wird. Die demokratiſche Linke des Senats ſteht vor der Spaltung. Ste hat geſtern unter dem Porſitz von Bienvenu Martin eine Sitzung abgehalten in der Bienvenu über die Tendenz von den einzelnen Gruppen innerhalb der Fraktion berichtete. Es ſcheint, daß nicht nur bei den geheimen Abſtimmungen, ſondern auch bei den öffentlichen eine Anzahl Mitglieder der Fraktion ſich ge⸗ ſchloſſen von der Mehrheit getrennt hat. Die Wahl de Selves zum Sengtspräſidenten und Verichterſtatter ſei darauf zurückzuführen. Die Uationaliſten gegen Macdonald . Paris, 26. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) In rechtsrepublikaniſchen Kreiſen iſt erzählt worden, daß Macdo⸗ nald gegenüber Herriot ſeine Befürchtungen über den Ultra⸗ nationalismus in Frankreich ausgeſprochen und folgende Worte gebraucht haben ſoll:„Ich fürchte die Nationaliſten Frank⸗ reichs mehr als die Deutſchlands, weil die erſteren im Beſitz einer gewaltigen Armee ſind.“ Herriot bemühte ſich nicht, auf Macdonald beruhigend einzuwirken. Nakionaliſtiſche Politiker wollen ſich in einer Kammerinterpellation Gewißheit darüber verſchaffen, ob Mac: donald das franzöſiſche Volk ebenfo in Kriegshetzer auf der einen Seite und in friedlich geſinnte Soztaliſten auf der andren einteile, wie das deutſche Volk. Gegen ein derartiges Manöver wollen ſich die Rechtsrepublikaner mit allen Kräften widerſetzen. Die Londoner Juli⸗Konferenz Die Einladungen zu der interalliierten Konferenz im Juli wer⸗ den bereits vorbereitet. Die Vereinigten Staaten werden eingeladen, Vertreter in der Eigenſchaft zu entſenden, wie ſie die amerikaniſche Regierung für angebracht hält. Japan wird, wie bei früheren Gelegenheiten, ebenfalls zur Teilnahme aufgefordert. Man hofft, daß Muſſoliniperſönlich zur Konferenz kommt. Amerika und die Konferenz Berlin, 26. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus New⸗ hork läßt ſich das„B..“ melden: Im Weißen Haus hätte man geſtern erklärt, daß die Vereinigten Staaten auf der im Juli in London ſtattfindenden interalliierken Konferenz offiziell nicht ver⸗ treten ſein würden. Die Beſtellung des üblichen inoffiziellen Be⸗ obachters ſei dagegen möglich, aber weder Hughes noch Da⸗ wes würden teilnehmen. 2 2 ungen des Keichskabinetts Die Enkwaffnungsfrage Berlin, 26. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Die geſtrige Sitzung des Reichskabinetts, die im Reichstag ſtattfand, hatte die endgültige Entſcheidung über die Beantwortung der ranzöſiſch⸗engliſchen Note noch nicht gebracht. Die definitiven Beſchlüſſe ſollen erſt heute fallen. Dann wird man morgen oder am Samstag die Antwortnote abſenden. Daß die Antwort inm Grund⸗ a 6 zuſtimmend ſein wird, haben wir ſchon mehrfach geſagt. e wir zu wiſſen glauben, im weſentlichen nur noch um einige Vorbehalte, die an dieſe i ü 0 0 e dieſe Zuſtimmung geknüpft In einem vom geſtrigen Tage datierten Aufſatz erklärte der Abgeordnete Rudolf Breitf 95 der ſich z. 91 1 85 in Paris befindet:„Eine We igerung der deutſchen Regierugg ſich einer nochmaligen interalliierten Rüſtungskontrolle zu entziehen würde die Gefahr einſchließen, daß Herriot darüber ſtür zen könnte, um einer Regierung Platz zu machen, die im großen und ganzen die Wege Poincares einſchlagen würde.“ Auch wer der Auffaſſung iſt, daß wie die Dinge liegen, die Kontrollnote der Alliierten an⸗ genommen werden muß, wird doch finden dürfen, daß für dieſe Annahme bedauerlich ungeſchickte Gründe von der deut⸗ ſchen Linken ins Gefecht geführt werden. Bei der gleichen Ge⸗ legenheit dementiert Herr Breitſcheid auch die Meldung deutſch⸗ nationaler Organe, daß er dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten die Ernennung des General Nollet zum Botſchafter in Berlin oder zum Kriegsminiſter angeraten hätte. Außerhalb der völkiſchen Kreiſe iſt dieſe Hochſommermeldung auch nirgends ernſt genommen worden. Kgonferenz der Minifler⸗ und Staalspräſidenten Wie wir erfahren, hat der Reichskanzler die Staats⸗ und Miniſterpräſidenten der Länder für Donnerstag, den 3. Juli zu einer Ausſprache über die allgemeine politiſche Lage, ins⸗ beſondere auch über den Stand der Reparationsfrage, nach Berlin Die Berat Gehaltszahlung noch dieſe Woche Berlin, 26. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Die heute mung ſoll um halb 19 Uhr ſtattfinden— auf die Juligehälter ſoll wie die Deutſche Ztg. meldet, noch in dieſer Woche ausbe; Moraliſcher pakt— für wen? Alle Moral muß aus der Fülle des Herzens kommen, von der der Mund übergeht. Man muß ebenſowenig darauf zu denken, als damit zu prahlen ſcheinen.“ Von Leſſing, deſſen drittem Stück der Hamburgiſchen Dramaturgie dieſe Worte entnommen ſind, bis zum Zuſatzprotokoll des Communiques über die Zuſammenkunft in Chequer⸗ iſt gewiß ein weiter Weg. Aber die Moral dieſer Ge⸗ ſchichte iſt die gleiche: der neuen heiligen Allianz der Demokeatſen gegen die Reaktion muß ein Banner voranwehen, und auch das Grundgeſetz, auf dem ſie aufgebaut iſt, muß eine idealiſtiſche Unter⸗ kellerung beſitzen. Gottlob, daß man im Sprachſchatz der Entente nicht allzulange zu ſuchen brauchte, um das Schiboleth des neuen Bundes zu finden. Es heißt„Moral“ und unter ihrem Schutz und Schirm kann nun der neue Kreuzzug gegen die Reaktion beginnen. Von Rechtswegen müßten wir Deutſchen, denen es ja im Grunde nicht wohl iſt, wenn wir uns nicht mit einem ſittlichen Pro⸗ blem beſchäftigen können, von Herzen froh ſein über die neuen Schalmeientöne, die die Poſaunenklänge der Sonntagspredigten Poincarés abgelöſt zu haben ſcheinen. Aber wir ſind nun einmal leider ſo verſtockt, daß wir beſonders hellhörig werden, wenn im Mnde der Andern Worte von Ethik, Moral und ähnlichen für die Philoſophie notwendigen, aber in der Politik unnützlichen Dingen vernehmen. Noch zu ſehr n in unſerer Erinnerung die Ver⸗ heißungen Wilſons lebendig. Auch Lloyd Georges moraliſches Poſtu⸗ lat vom„fair play“ Deutſchland gegenüber iſt noch unvergeſſen, aber ebenſowenig auch die Folge davon, der Verluſt von Oberſchle⸗ ſien. Wir haben unter der„Moral“ der anderen zuviel erlebt und erlitten, als daß wir nun plötzlich an das Heilsevangelium blind⸗ lings glauben ſollten. Es hilft nichts: Moral hieß bis jetzt der Ententeſtock, mit dem man uns zum Krüppel geſchlagen hat und der uns nun plötzlich zur Krücke werden ſoll. Auffällig iſt zunächſt, daß die neue Auszementierung der eng⸗ liſch⸗franzöſiſchen Freundſchaft in einer bloßen Abrede zwiſchen den beiden Miniſterpräſidenten beſteht, ohne Sanktion der Kabinette und der Parlamente. Sie könnte freilich noch nachgeholt werden, aber wir kennen die Methode der engliſchen Diplomatie, daß ſie gleich einem voſichtigen Liebhaber, wenn es irgendwie geht, gichts ſchriftliches von ſich gibt. Dann kann man ſpäter einmal in pein⸗ lichen Situationen derartige„moraliſche“ Abmachungen entweder anders auslegen oder ſchlimmſtenfalls gar ableugnen. Wir haben es alſo mit anderen Worten mit einem„gentlemans agrement“ zu tun, wie wir es aus der diplomatiſchen Geſchichte der Beziehungen zwiſchen den Vereinigten Staaten und Japan kennen. Während dieſes aber immerhin doch einige Jahre innegehalten worden iſt, iſt der neue Pakt von Chequers im Grunde genommen nur ſo lange befriſtet, wie einer oder auch beide Unterzeichner am parlamenta⸗ riſchen und diplomatiſchen Leben bleiben. Möglich, daß Macdo⸗ nald, der vorgeſtern bereits ſeine ſechſte parlamentariſche Niederlage erlebte, auf dieſe Weiſe immuner wird, als der franzöſiſche Kollege, deſſen Stellung namentlich aus innerpolitiſchen Gründen— der neue franzöſiſche Kulturkampf wirft bereits ſeine Schatten voraus— verſchiedentlich gefährdet iſt. 8 Vorläufig haben nun die beiden Unterzeichner des Chequer⸗ paktes, um ſich nach außen hin eines beſonderen Ausſehens zu geben, ein Manifeſt an die wee e deſſen Inhalt we⸗ niger verwunderlicher iſt als die Form. Denn die neue Kundgebung richtet ſich nicht„an Alle“, ſondern ausſchließlich an Deutſchland. Sie iſt auch inſofern ein diplomatiſches Novum, als ſie gewiſſer⸗ maßen die zweite Note in der Entwaffnungsfrage darſtellt, bevor die Antwort auf die erſte überhaupt eingegangen iſt. Ein ſolcher Vorgang iſt bisher einzig daſtehend und nur durch die Eile erklär⸗ lich, mit der man ſich als Geſchäftsführer der neuen Moral⸗ G. m. b. H. der Welt vorzuſtellen wünſchte. Daß die Sache einen Haken hat und zwar einen franzöſiſchen Haken, iſt ganz un⸗ verkennbar. Die Paraden und Denkmalsenthüllungen in Deutſch⸗ land dürften, ſollte man meinen, am wenigſten in Frankreich Auf⸗ ſehen erregen, das doch nachgerade mit Denkmälern gepflaſtert wird. Nirgends iſt ſoviel von Tradition die Rede, wie in den Anſprachen und Verlautbarungen der franzöſiſchen Miniſter. Warum iſt mit einmal die Pflege der Tradition in Deutſchland ein Anlaß zur„Be⸗ unruhigung und Beſorgnis“, während man umgekehrt geradezu in Traditionsorgien über Gloire und Victoire ſchwelgt? Zweifellos weiß man dies auch in Frankreich ganz genau, aber man nimmt weniger den Inhalt als die Aufmachung zum Vorwand. Hinzu⸗ kommt, daß Herriot in dieſem Falle mit gebundener Marſchroute marſchieren muß, denn die Militärkontrollnote iſt uns vor der Neubildung des franzöſiſchen Kabinetts überreicht worden. Daß Herriot beſonders vorſichtig ſein muß, wenn er dieſe Erbſchaft ſeines Vorgängers anfaßt liegt auf der Hand. Dazu haben gerade in der letzten Zeit die Pariſer Zeitungen zwar unwahre, aber umſo unheimlichere Enthüllungen über deutſche Geheimrüſtungen gebracht und die öffentliche Meinung in Frankreich von neuem in Furcht und Schrecken verſetzt. Man kann ſich vorſtellen, daß Herriot unter dieſen Umſtänden in Chequers zunächſt einmal ein Pflaſter auf dieſe Wunde verlangt hat. Von dieſem Verlangen iſt dann die am Diens⸗ tag überreichte Note entſprungen. Sie ſoll uns offenbar begreiflich machen, daß die Annahme der militäriſchen Kontrollforderungen das Tor iſt, durch das wir ſchreiten müſſen, um zu einer befriedigen⸗ den Löſung der großen Entſchädigungsfrage zu gelangen. Soweit kann man zwar der logiſchen Gedankenreihe folgen, aber nun kommt das Unlogiſche und für unſer Empfinden auch Unmoraliſche, denn durch die neue Note iſt eine Umkehrung des natürlichen Verhältniſſes erfolgt, indem man jetzt einen erſten Schritt Deutſchlands verlangt, damit Frankreich den zweiten tun kann. Es iſt daher begreiflich, wenn ſich deutſches Rechts⸗ und Ehr⸗ gefühl gegen die Zumutung aufbäumt. Wie wir ſtets die moraliſche Wiedergutmachung abgelehnt haben, uns dagegen zur tatſächlichen bekannten, haben wir ebenſoſehr ein Recht auf Reparationen der widerrechtlichen und unmoraliſchen Verletzungen des Verſailler Ver⸗ trages durch Frankreich, zu denen vor allem die Beſetzung der Ruhr gehört. Aber wie ſo oft finden wir uns auch diesmal in einem zewiſſermaßen moraliſchen Konflikt. Das Herz und das beleidigte VBefühl ſagt nein, der Verſtand und der nüchterne politiſche Kalkiil kommt zu einem anderen Ergebnis. Denn ſchließlich ſpitzt ſich doch das ganze Hin und Her der Noten auf die eine Frage zu, ob an der Kontrollforderung alles ſcheitern ſoll, was bisher erreicht wurde und was wir noch zu erreichen hofften. Man darf nicht vergeſſen, daß der Primat der auswärtigen Politik auch heute noch beſteht. Ihm zuliebe werden wir, weil eine Ablehnung für uns keine gün⸗ ſtigeren„Tatſachen ſchaffen kann, die„unwiderruflich letzte General⸗ reviſion“ über uns ergehen laſſen müſſen, wobei die nicht ganz un⸗ berechtigte Hoffnung offen bleibt, daß ſie ſich auf gelegentliche Stich⸗ proben beſchränkt. Schließlich iſt das letzte Ziel, die unleidliche Militärkontrolle dadurch gänzlich zu beſeitigen, es wert, noch einmal einen Pflock zurückzuſtecken. 1 Alle dieſer Ueberlegungen tragen aber weder eine moraliſche zahlt werden. 1481 Vorausſetzung noch eine moraliſche Erfüllung im Sinne des Chequer⸗ manifeſtes in ſich. die moraliſche Einkleidung derartiger 2 —————— 2. Seite. Nr. 291 Mannheimer General⸗Anzeiger(Miitag⸗Ausgabe) Donnerskag, den 26. Juni 1924 Forderun en lehnen wir uab. Dagegen müſſen wir verlangen, daß die Konferenz in London, wenn ſie noch zuſtande kommt, uns jene moraliſche Genugtuung gibt, auf die wir untilgbaren Anſpruch haben: abſolute Gleichberechtigung und Behandlung aller Zweifels⸗ und Streitfragen unter Ausſchaltung aller moraliſchen Schuldanerkenntniſſe, damit ſchließlich am Ende ein wirklich morali⸗ ſcher Pakt aller derer zuſtande kommt, denen es ehrlich um den Frieden Europas zu tun iſt. Vielleicht hat Herriot bis dahin eine Minute Zeit, um ſich das große Werk eines ſeiner berühmteſten Landesleute,„Das Leben Jeſu“ von Erneſt Renan anzuſehen, in deſſen fünftem Kapitel gewiſſermaßen die Auslegung des Chequer⸗ 11 zu finden iſt:„In der Moral iſt reden nichts, tun alles Kurt Fischer Die Ermordung Matteottis Jugeſtändniſſe Muſſolinis Muſſolini ſprach geſtern zum Kammermajoritäts⸗ ausſchuß und ſchob die ganze Verantwortung für den Ausgang der jetzigen Kriſe der Oppoſition zu. Wenn dieſe darauf beharre, der Kammer fernzubleiben, ſo werde die Lage tatſächlich ernſt. Die Regierung mache folgende Konzeſſionen, jede ſachliche parla⸗ mentariſche Kritik hinzunehmen ſowie die Miliz dem Kriegsmini⸗ ſterium zu unterſtellen und ſie dem König Treue ſchwören zu laſſen. Für die Weigerung der Regierung, zurückzutreten, führte Muſſolini abermals die ausländiſchen Preſſionen an, die den Rücktritt als unwürdig erſcheinen laſſen würden. Die faſziſtiſche Majorität drückte darauf Muſſolini ihr Vertrauen aus. 8 Ein weiterer Mörder verhaftet Berlin, 26. Juni.(Von unſerem Verliner Büro.) Nach einer römiſchen Meldung der„Voſſiſchen Ztg.“ iſt in Mailand der 5. Teilnehmer am Morde Matteottis, Guiſeppe Viola, ver⸗ haftet worden.— Giornale de Italia erfährt, daß in den nächſten Tagen Finzi und Stefona vernommen werden ſollen. Zum Nachfolger des zurückgetretenen Abgeordneten Finzi im Kommiſſariat des Luftfahrtweſens iſt General Bonzomi er⸗ nannt worden. Der Miniſterpräſident Muſſolini hat dem Komitee der Faſziſtenmiliz den Befehl zur ſofortigen Demobil⸗ — der in den letzten Tagen mobiliſierten Legionen über⸗ reicht. Der italieniſche Gewerkſchaftsbund hat beſchloſſen, an ſeine Mitglieder am morgigen Freitag, während in der Kammer die oppoſitionellen Fraktionen die Totenfeier Matteottis abhalten, in den Fabriken und Betrieben die Arbeit für 10 Minuten ruhen ſoll. Amerika unò der völkerbund Wie der„Newyork Herald“ aus Newyork meldet, hat der ehemalige amerikaniſche Vertreter im Sachverſtändigenausſchuß Owen Young im Reſolutionsausſchuß des demokratiſchen Wahlkonvents geſtern eine Entſchließung eingebracht, in der mit Entſchiedenheit der Eintritt Amerikas in den Völkerbund mit gewiſſen Vorbehalten verlangt und erklärt werde, die derzo⸗ kratiſche Partei wünſche eine zuſammenhängende Außenpolitik, die nicht bei jeder neuen Regierung ſich wandle. Der Eintritt Amerikas in den Völkerbund wäre nach der Reſolutiön Poung nicht aus⸗ reichend. Der Reſolutionsausſchuß hat die vorläufige Entſchießung angenommen, die die amerikaniſche Politik der offiziellen Beobach⸗ tung im Auslande als einer großen Nation unwürdig bezeichnet und erklärt, die Fortſchritte im Sinne einer Regelung der europäiſchen Frage, die in den letzten vier Jahren gemacht wurden, ſeien mehr gegen die Vereinigten Stagten als mit ihrer Hilfe vollzogen worden. Grundloſe polniſche vorwürſe Die polniſche Regierung hat der deutſchen Regierung eine Note übermittelt, in der der deutſchen Regierung der Vor⸗ wurf gemacht wird, ſie ſei ihren Verpflichtungen auf Grund des Genfer Abkommens über Oberſchleſien, innerhalb der für Oberſchleſien geltenden Optionsfriſt, Optionsbehörden zu beſtellen, nicht nachgekommen.— Demgegenüber wird von deutſcher Seite darauf hingewieſen, daß der deutſche Geſandte in Warſchau ſchon vor einiger Zeit ange⸗ wieſen worden ſei, der polniſchen Regierung von der am 15. Mat dieſes Jahres erfolgten Einrichtung von Optionsbehörden Mittef⸗ lung zu machen. Die polniſche Behauptung, die Optionsbehörden ſeien erſt auf polniſche Intervention hin beſtellt worden, iſt un ⸗ zutreffend. Die Deutſche Regierung hat in ihrer Antwort an die polniſche Regierung weiter darauf hingewieſen, daß die pol⸗ niſche Wojewodſchaft in Kattowitz ſeit längerer Zeit von der dor⸗ tigen deutſchen Optionsbehörde Mitteilung über die abgegebenen Optionserklärungen entgegenuimmt. Sämtliche polniſchen Vor⸗ würfe werden als unbegründet zurückgewieſen, Die Deukſchenverfolgung in Oberſchleſien Bei Veratung des Haushaltes für das polniſche Innenmini⸗ ſterium ſagte der deutſche Seim⸗Abgeordnete Kronia⸗Lodz über den Terror in Oberſchleſien:„Die Zuſtände dort ſeien geradezu ſchrecklich. Es gehe ſoweit, daß deutſche Theaterauf⸗ führungen geſprengt würden, ſogar deutſche Gewerkſchaftsverſamm⸗ lungen würden auseinandergejagt. Die Vertrauensmänner der deut⸗ ſchen Organiſationen würden von der Bevölkerung ſo terrori⸗ ſiert, daß ſie ihre Funktionen nicht ausüben können. Auf der Straße dürfte nicht deutſch geſprochen werden. Der Terror in Oder⸗ ſchleſien ainge ſoweit. daß beſondere Liſten derjenigen Eltern zu⸗ ſammengeſtellt würden, die den Antrag auf Errichtung einer Minder⸗ heitsſchule unterzeichnet hätten. Es kam ſogar vor, daß ſich der Staatsanwalt an den Vorſitzenden der Inſurgentenverbände wandte, um deſſen Gutachten über zu verhaftende Perſonen einzuholen. In der geſtrigen Ausſchußſitzung der öſterreichiſchen Be⸗ amtenorganiſationen, die ſich mit der neuen Be⸗ ſoldungsordnung beſchäftigt, hatte der Finanzminiſter Kienböck über die Neuregelung der Penſionsrechte der Bundes⸗ angeſtellten erklärt, daß die Vollpenſionen, die bisher 90 Proz. der Geſamtſätze betrugen, nunmehr auf 78,3 Proz. der Geſamtbezüge herabgeſetzt werden müſſen. Gleichzeitig ſoll die volle Dienſtzeit von 30 bezw. 25 Jahre auf 35 bezw. 40 Jahre er⸗ höht werden. Der Finanzminiſter ſtimmte zu, daß die durch die Beſoldungsordnung feſtzulegenden Bezüge vom 1. Mai rück⸗ wirkend gemacht werden. Die Erklärung des Finanzminiſters über die Verlängerung der Dienſtzeit und Einſchränkung bei der Neubemeſſung der Pen⸗ ſionsbezüge habe in der Arbeiterſchaft und auch in parla⸗ mentariſchen Kreiſen, beſonders bei den Großdeutſchen Unruhen hervorgerufen und zu einer großen Spannung der innerpoli⸗ tiſchen Lage geführt. Es wird wohl anerkannt, daß die Vorſchläge der Regierung unter dem Druck der Genfer Beſchlüſſe erfolgt ſind. Man erklärt jedoch, daß wegen der Beamtenforde⸗ rungen der Wirtſchaft ein Komptomiß mit den Finanzmöglichketten des Staates gefunden werden müſſe. Im Zuſammenhang mit dieſen Schwierigkeiten fand, den Blättern zufolge, heute eine Sitzung der Großdeutſchen Parteileitung ſtatt, an der außer den Abgeordneten, auch großdeutſche Miniſter teilnahmen. Ein Korruptionsprozeß in der Tſchechei Geſtern wurde das Urteil in dem großen Prager Ben⸗ zinſchiebungsprozeß gefällt, in dem bekanntlich eine ganze Anzahl von Beamten im Verteidigungsminiſterium angeklagt waren. Sieben Angeklagte erhielten wegen Verleitung zum Mißbrauch der Amtsgewalt mehrere Freiheitsſtrafen. Unter den Verurteilten be⸗ ſimdet ſich auch der ehemalige Chefredakteur des Prager Amtsblattes und Präſtdent des Verbandes der iſchecho⸗ſlowakiſchen Preſſe, Dr. Schwabeck, der 13 Monate Zuchthaus, unter Aberken⸗ nung des Doktortitels, ſowie des Wahlrechts erzielt. Die Seamtenbeſoldung vor dem Reichstag ſe Berlin, 26. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Durch drakoniſche Sparmaßnahmen, zu denen ſich das Reich im November vorigen Jahres genötigt ſah, waren die Bezüge der Beamten in einem Grade herabgedrückt worden, daß ſelbſt die ausländi⸗ ſchen Sachverſtändigen ſ. Zt. zugeben mußten, ein ſolcher Zuſtand könne nicht von Dauer ſein. Der letzte Reichstag, dem die Kraft zu geſetzgeberiſchen Maßnahmen vorzeitig ausgegangen war, hat es dann der Regierung überlaſſen, nun, da die Stabiliſierung der Mark zur unbeſtreitbaren Tatſache geworden iſt, auf eigene Fauſt eine Neuregelung der Beſoldungsverhältnifſe vorzunehmen. Die Art, wie die Regierung dieſe Maßnahme löſte, iſt vielfach beanſtandet worden und die Unzufriedenheit, die ſich in den einzelnen Kategorien der Beamtenſchaft äußerte hat ſich im neuen Reichstag in der Form von nicht weniger als 31 Anträgen ent⸗ laden, die geſtern zur Debatte ſtanden. Inzwiſchen hat man ſich zum Glück in letzter Stunde im Hauptausſchuß in den weſennichen Punkten geeinigt, ſo daß für die Ausſprache im Plenum immerhin ſchon eine halbwegs feſte Baſis gewonnen war. Es handelt ſich vor allem darum, den unteren und mittleren Beamten⸗ gruppen—6, de bei der Neuordnung der Dinge nach beinahe einmütiger Auffaſſung gar zu ſchlecht abgeſchnitten haben, mit mög⸗ lichſter Beſchleunigung beizuſpringen. Das Prinzip der Regierung mit dem bisherigen Syſtem der prozentualen Zulagen zu brechen und eine Anpaſſung an die Verhältniſſe der Vorkriegszeit, mag an ſich noch ſo richtig ſein. Tatſache bleibt, daß die allzu ſtarre Anwendung dieſes Prinzips für die unteren Beamten unerträg⸗ liche Härten zur Folge gehabt hat. Dieſe will man nun da⸗ durch ausgleichen, daß die von der Regierung zur Verfügung ge⸗ ſtellten Mittel nicht, wie dieſe das wünſcht, zur Erhöhung der ſozia⸗ len Zulagen, ſondern zur Aufbeſſerung der Grundgehälter der be⸗ zeichneten Gruppen verwendet werden. Auf dieſe Weiſe würde die Spannung zwiſchen den einzelnen Gruppen vermindert, freilich längſt nicht in dem Maße, wie es die Sozialdemokratie ver⸗ langt, deren Ziel von jeher je eine möglichſt weitgehende Nivellierung der Einkommen war. Daß mit dieſer verhäng⸗ nisvollen Methode, die gerade die Tüchtigſten und Begabteſten aug dem Staatsdienſt hinaus in die ungleich beſſer bezahlte Privat⸗ induſtrie hineintrieb, gebrochen wurde, wäre als Vorzug der neuen Beſoldungsordnung zu rühmen, wenn nicht die Regierung eben weit über das Ziel hinausgeſchoſſen wäre. In der Debate wetteiferten natürlich die Redner der einzelnen Parteien, ihre Intereſſen für die Beamtenſchaft zu bekunden. Am wenigſten kargte mit Verſprechungen gerade die Oppoſition, die ſich ja über die Deckung den Kopf nicht zu zerbrechen braucht. Die De⸗ batte über die Beamtenbeſoldungsanträge bewegte ſich in durchaus ſachlichen Bahnen, brachte jedoch nach den vorhergegangenen Aus⸗ ſchußverhandlungen wenig neues. Da ſämtliche Parteien ſich mit dem Ausſchußantrag einverſtanden erklärt hatten, konnten die ver⸗ ſchiedenen Redner im großen und ganzen nur dieſe Zuſtimmung nochmals betonen und darüber hinaus einige weitergehende Wünſche äußern. Ein von den Deutſchnationalen und Kommuniſten unter⸗ ſtützter Verſuch der Nationalſozialiſten, die heutige Tagesordnung noch durch Hinzuziehung der Beratung über die Militärkontrolle, der Kriegsſchuldfrage und der Vorgänge in der ruſſiſchen Handels⸗ delegation zu erweitern ſcheiterte an der Beſchlußunfähig⸗ keit des Hauſes, die von den Regierungsparteien durch Verlaſſen des Saales herbeigeführt wurde. Die Beamkenbeſoldung im Haushaltsausſchuß Im Haushaltsausſchuß des Reichstages wurden geſtern die ber⸗ ſchiedenen Anträge der Beſoldungsaufbeſſerung der Beamten durch⸗ beraten. Dem Ausſchuß lag ien Antrag des Unterausſchuſſes vor, wonach 1. die Kinderzulagen in den unteren Stufen für alle Beamten von 16 auf 18 Mark heraufgeſetzt werden ſollen, 2. eine Aufbeſſe⸗ rung der Grundgehälterſätze für die Gruppen 1 bis 6 eintreten ſolle und 3. eine Vorſchrift zu dem Zwecke aufgenommen werden ſolle, daß über die Grenze für die Gewährung des Wohnungsgeldes in einer Weiſe feſtgeſetzt werden ſolle, daß die Gruppen 1 bis ſich gegenüber den Gruppen 7 bis 9 und den Gruppen 10 bis 13 in dieſer Hinſicht gegenſeitig unterſcheiden. Im Verlauf der Diskuſſion wurde darauf hingewieſen, daß es nicht angängig ſei, die Kinder⸗ zulagen für die unteren Beamtengruppen heraufzuſetzen, weil dann die höheren Gruppen benachteiligt würden, da ſie für ihre Kinder größere Aufwendungen zu machen hätten als die unteren Beamten. Schließlich kam es zur Annahme des Antrags der Deut⸗ ſchen Volkspartei, wonach die für eine Aufbeſſerung der Beamtenbezüge von der Regierung zur Verfügung geſtellte Summe ausſchließlich zur Erhöhung der Grundgehälter der Gruppen 1 bis 6 zu verwenden ſei. Angenommen wurden ferner die für die Gruppen 1 bis 6 vorgeſehenen Verbeſſerungen. Merkwürdige Juſtände in der Berliner Porzellan⸗Manwaktur Debalte im Landtag HBerlin, 26. Juni.(Von unſ. Berliner Büro.) Vor einigen Monaten wurden in rechtsſtehenden Blättern zunächſt allgemein ge⸗ haltene, ſpäter ſubſtantiierten Anklagen gegen die Geſchäſts⸗ leitung der ehemals königlichen und dann ſtaatlichen Por⸗ zellanmanufaktur erhoben. Dieſe Preſſefehde hat ſich dann allmählich zu einer kleinen Skandalaffäre ausgewachſen. Geſtern iſt die Angelegenheit vor dem Forum des preußiſchen Landtages zur Sprache gekommen und man hat bei dieſer Gelegenheit allerhand nicht gerade erbauliche Dinge 56 97 müſſen. Dem ſetzigen Direk⸗ tor Dr. Schneider des einſt ſo angeſehenen Inſtituts, der der Sozialdemokratie naheſteht, lag die Aufgabe ob, die Por⸗ zellanmanufaktur auf eigene Beine zu ſtellen, da der preußiſche Staat in einer bedrängten finanziellen Lage Zuſchüſſe nicht mehr leiſten konnte. Dr. Schneider hat nun, wie es ſcheint, in dem Beſtreben, für das ihm anvertraute Inſtitut Propaganda und Reklame zu machen, zu recht anfechtbaren Mitteln ſeine Zuflucht genommen. Es muß im öffentlichen Intereſſe ſtarke Bedenken erregen, wenn den Miniſtern Rabatte gewährt werden, die klipp und klar in Zahlen auszudrücken der Handelsminiſter Siering ſich ſcheute. Dieſes billige Miniſterporzellan iſt, wie gerechter Weiſe nicht verſchwiegen werden darf, allerdings keineswegs nur den ſo⸗ zioldemokratiſchen Miniſtern, ſondern auch Miniſtern, die aus an⸗ deren Parteien hervorgegangen ſind, zugute gekommen. Auch wird man nicht finden können, daß die von Dr. Schneider eingeführte Mode, einzelnen Redaktionen ſozuſagen Porzellan als Rezenſionsmaterial(ö) zu liefern, ſich zur Nachahmung empfiehlt. Wenn auch die jetzigen Verhandlungen im Plenum den Totbeſtand nach dieſer Richtung hin noch nicht aufgehellt haben, ſo bleibt doch als Geſamteindruck beſtehen, daß die Geſchäftsleitung der Porzellanmanufaktur eine Reform an Haupt und Gliedern bedarf. Die bayriſche Kegierungskriſis Die Kandidatur Helds Bei Beſprechung der Kandidatur des Abg. Held für die Mi⸗ niſterpräſidentſchaft gibt die demokratiſche„Allgemeine Zeitung“ der Hoffnung Ausdruck, daß nun bald Klarheit über die Frage entſtehen werde, wie ſich die neue Regierung zur Verfaſſung, insbeſondere zur Reichsverfaſſung ſtellen werde. Wenn es dem Miniſterpräſidenten Held ernſtlich um die Wiederaufrichtung der Staatsautorität zu tun ſei, ſo könne dieſes Ziel nur mit dem Reich, niemals gegen das Reich erreicht werden. Das führende Organ der bayeriſchen Zentrumspartei, die„Augs⸗ burger Poſtzeitung“, meint, daß die Wahl Helds zum Miniſterpräſi⸗ denten auch von den Induſtriellen und wirtſchaftlichen Kreiſen Bayern mit Beifall begrüßt werde. Held ſei einer der treueſten Anhänger des deutſchen Reichsgedankens. Berlin, 26. Juni. Geſtern wurde in Siemensſtadt ige unverehelichte liche Perſon mit einer Stich⸗ politiſche Prozeſſe Blücherleute vor dem Staatsgerichtshof Vor dem Staatsgerichtshof zum Schutze der Republik haben geſtern die Verhandlungen gegen folgende Angeklagte begon⸗ nen: Adolf Bau, Privatſekretär, Kaufmann Willi Rullmann, Wolfgang Hielle, Kaufmann Metzger, ſämtliche aus Frankfurt am Main, wegen Vorbereitung zum Hochverrat und Vorberei⸗ tung zum Vergehen gegen das Sprengſtoffgeſetz. Die Anklage vertritt Staatsanwalt Rickert. Der Angeklagte Bau war Kreisleiter des„Blücherbundes“ in Frankfurt a. M. Er behauptet, daß die deutſchnational geſinnten Kreiſe im Frühjahr 1923 mit einer gewaltigen deutſchnationalen Er⸗ bebung rechneten. Er ſelbſt hatte auf Anordnung des Hauptbundes in München zwei Kompagnien in Frankfurt organiſiert, die auf den erſten Ruf aus München ſofort abrücken konnten. Am 16. Februar hatte er eine Zuſammenkunft mit Rullmann und Hielle. Hierbei ſei von Rullmann der Vorſchlag gemacht worden, als Signal zum Losſchlagen die Synagogen in Frankfurt, Leipzig und Breslau in die Luft zu ſprengen. Dieſer Vorſchlag ſei angenommen worden. Zuerſt war der 1. Februar hierfür vorgeſehen, da aber noch kein Auto und Sprengmaterial beſchafft waren, wurde beſchloſſen, das Purimfeſt zu wählen, das auf den 5. März fiel. Am 5. März 1923 ſollte die Synagoge in Frankfurt a.., am 6. März morgens die Leipziger und am Mittag die Breslauer Synagoge in die Luft geſprengt werden. Die drei Angeklagten gelobten ſich Treue und und ſetzten ein Schriftſtück auf, das ihre Tat verherrlichen ſollte und unterzeichnet war. Mit dieſem Schriftſtück ſei Bau nach München gefahren, um Unterlagen zu holen. Als Dr. Arnold Ruge das Schriftſtück als nicht verfaſſungsmäßig bezeichnete, verbrannte es Bau. Bau und Rullmann wolkten nun den Plan auf eigene Fauſt durchführen; ſie traten mit dem Kaufmann Metzger in Verbindung, der das Auto un falſche Papiere beſorgen wollte. Eines Tages trat Rullmann mit der Behauptung auf, daß er jetzt den Bund überhaupt nicht mehr brauche, er mache auf eigene Fauſt mit den Franzoſen. Der franzöſiſche Polizeioffizier Malade habe ihm einen franzöſiſchen Verbindungsoffizier angewieſen, der ihm das Auto und alles was er brauche, zur Verfügung ſtellen werde, nur eine Beſcheinigung des „Blücherbundes“ ſei nötig. Dieſe wurde jedoch von den beſonneneren Führern verweigert. Damit ſei der Plan ins Waſſer gefallen. Nach der Vernehmung des Angeklagten Bau erſtattete der ärztliche Sachverſtändige Dr. Schütz das Gutachten, das zu dem Schluß kommt, der Angeklagte Bau müſſe als vermindert zu⸗ rechnungsfähig angeſehen werden. Die Vernehmung der An⸗ geklagten Rullmann und Hielle ergaben nichts Neues. Hierauf wird die Verhandlung auf heute vormittag 9 Uhr vertagt. Deutſches Neich Die Juſatzrenten für Ariegerwaiſen Wie vom Reichsbund der Kriegsbeſchädigten mitgeteilt wird, hat das Reichsarbeitsminiſterium in einem Erlaß an⸗ geordnet, daß die Zuſatzrenten für Kriegerwaiſen auch dann zu ge⸗ währen ſind, wenn Waiſenrenten aus der Invalidenverſicherung be⸗ zahlt werden. Für Waiſen, die in der Berufsausbildung ſtehen, kann die Zuſatzrente auch dann noch bezahlt werden, wenn die Ein⸗ kommensgrenze nach dem Reichsverſorgungsgeſetz an ſich erreicht, die Ausbildung aber durch den Entzug der Zuſatzrente weſentlich er⸗ ſchwert oder unmöglich gemacht würde. 4 Ein neuer Tarifvertrag bei der Reichsbahn wiſchen der Hauptverwaltung der Reichsbahn und den vertrag⸗ ſchließenden Organiſationen iſt es am geſtrigen Dienstag zu einer Einigung über die Schaffung des neuen Tarifvertrage; für die Eiſenbahner gekommen. Die Vereinbarungen wurden durch beiderſeitige Unterzeichnung eines Schriftprotokolls endgültig be ſt ã⸗ tigt. Der Tarifvertrag tritt am 1. Auguſt in Kraft und läuft vor⸗ läufig bis zum 31. März 1925. Er weicht in weſentlichen Beſtim⸗ mungen von den bisherigen Arbeitsbedingungen, wie in der Frage des Erholungsurlaubs, der Arbeitszeit und der Feiertagsbezahlung zuungunſten der Arbeitnehmer ab. Die Frage der Dienſtdauervorſchriften bei der Reichs⸗ bahn bildete den Gegenſtand neuer Verhandlungen zwiſchen der Reichsbahnverwaltung und den Beamtenorganiſationen. Die amtenvertreter verlangten, daß in eine neue Beratung der Dienſt⸗ dauervorſchriften eingetreten werde ſolle, mit dem Ziele, die n e un⸗ ſtündige reine Arbeitszeit als Höchſtarbeitszeit feſtzuleget. Wie eine Verliner Lokalkorreſpondenz mitteilt, wird ſich das Dire torium der Reichsbahn heute mit dieſer Frage beſchäftigen und ſein⸗ Stellungnahme präziſieren, worauf im Laufe der Woche weitere ge meinſame Verhandlungen ſtattfinden werden. Letzte Meloͤungen Das Hakenkreuz im Gerichtsſaal Igerlin, 26. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) In 75 vorigen Woche hat es einiges Aufſehen erregt, daß der Vorſißed⸗ einer Charlottenburger Schöffenkammer, Amtsgerichtsrat Frieb 1 länder den völkiſchen Reichstagsabgeordnelten Henning 0 einem von dieſem gegen einen Parteigenoſſen angeſtrengten eil leidigungsprozeß in eine Ordnungsſtrafe genommen hat, Nock Henning im Gerichtsſaal mit einem großen Hakenkreuz am R erſchienen war. Der Rechtsbeiſtand des Abg. Henning hat 881 75 darauf⸗ hin den Amtsgerichtsrat Friedländer wegen Befangenheit—— lehnt. Die entſcheidende Inſtanz des Landgerichts III hat munne das Ablehnungsgeſuch für begründet erachtet. Darin iſt Has keine Billigung der Auffaſſung des Herrn ſehen. de⸗ Gericht erklärt vielmehr, es würde eine Störung der Ordnung 0 rin ſehen, denn das Tragen eines Hakenkreuzes ſei in einer 15 auffälligen Weiſe geſchehen, daß es als eine Demonſtration 908en anders Denkende erſcheinen mußte. Die Ablehnung wird desmeſee⸗ für gerechtfertigt erklärt, weil der ſicherlich überaus nervöſe üche gerichtsrat Friedländer ſich mit den Parteien in eine polit Kontreverſe eingelaſſen hätte, die nach der Auffaſſung des—* ein Mangel an Unbeſangenheit hätte„in Erſcheinung tre laſſen.“ In Bad Reichenhall und Umgebun München, 26. Juni. berichket, erfolgte, wie die„München⸗Augsburger Abendzeitung“ e. heftiges Erdbehen in der Dauer von kaum einer 7 Das Beben war ſo ſtark, daß man glaubte, es ſei in den Boden Stockwerken ein Zimmer eingeſtürzt oder ſchwere Kiſten zu 3 Be⸗ gefallen. Ueberall war die Erſchütterung und die Dauer e bens gleich. einige * Hannover, 26. Juni. In Letter fanden geſtern abend mit Männer unter einer Brücke am Mittellandkanal vier Kiſten ent⸗ Schwarzpulver. Als leichtſinniger Weiſe das BulRänner, zündet wurde, erfolgte eine ſchwere Exploſion. Vier, n zum eine Frau und drei Kinder wurden ſchwer verletzt und*· leich⸗ Teil hoffnungslos darnieder. Andere Perſonen kamen mi Dieb· teren Verletzungen davon. Das Pulver rührt von einem ſtahl her. ante⸗ Brüſſel, 25. Juni. Die interalliierte par tan 5 und riſche Handelskonferenz iſt in Gegenwart des König der Delegierten von 30 Parlamenten eröffnet worden. 89. „ Rewport, 26. Juni. An Vord des britiſchen Trarpie. dampfers„Egremont⸗Caſtle“ im Hafen von Brooklyn Fünf dierten 200 000 Ballone gasförmigen Na A Der Mann der Beſatzung wurden gekötet, acht ſchwer verleg Dampfer iſt geſunken. 0 und BVor einer Regierungstriſe in Oeſterreich? Die innan, ſich außenpolitiſche Situation der öſterreichiſchen Regierung und zum einerſeits durch Unſtimmigkeiten in der Beamtenfrage richt des anderen durch die ſcharfe Kritik der Oppoſition an dem taltet Miniſters über die Genfer Tagung ſo ſchwierig ine fünfzigjährige wunde in der Bruſt tot aufgefunden. Als Täter wurde ein Schloſſer ergriffen, der mit der Ermordeten zufammenlebte Iman bereits mit einer baldigen Regierungskriſe „ daß rechne· CCC Donnerstag, den 26. Juni 1924 mannheimer General · Anzeiger(mitiag · Aus gabe) 3. Seite. Ar. 291 Beratung des ſt am Mittwoch, 28. Juni 1024 hen voranſchlags für 1924 Stellungnahme gegen die verwahrloſung des Keiegerfriedhofes— Ablehnung des Antrages der Deutſchen volkspartei auf Aufhebung der Fremdenſleuer die Linke fordert ſtatt Aufhebung Ausbau des preisprüfungsamtes vierter Tag Zunächſt das Bemerkenswerteſte: Der Bürgerausſchuß. der in ſeiner geſtrigen 3ſtündigen Sitzung in der Einzelberatung des Vor⸗ anſchlages bis zu Titel VIIlb„Ruhegehalte, Ruhelöhne. Hinterblie⸗ benenverſoraung“ kam. in vier Verhandlungstagen alſo genau ein iertel der 33 Poſitionen erlediate. mußte ſich auf kommenden Dienstag vertagen, da dringende Verwaltungsgeſchäfte der Stadtver⸗ waltung eine Weiterberatung in dieſer Woche nicht mehr zuließen. Die Stadtväter und Stadtmütter werden nach der Atempauſe neu ge⸗ ſtärkt am nächſten Dienstag einziehen und ſicherlich noch drei Tage brauchen, wenn es in dem ſeitherigen Tempo weitergeht. Optimiſten hatten gemeint, daß das Kollegium nach Erledigung der Haupt⸗ angriffspunkte ſchnell dem Ziele zueilen würde. Man hatte aber mehrere Fußangeln nicht beachtet. Zunächſt ſtolverte man über die Reſolution der Deutſchen Volkspartei, die Gebühr für die Verlängerung der Ruhefriſt der auf den hieſigen Friedhöfen Beſtatteten zuermäßigen und auf Antrag Teil⸗ zahlungen zu geſtatten, die den Einkommensverhältniſſen des Antraasſtellers entſprechend feſtzuſetzen ſind. In Zuſammenhang mit dieſer Frage, über die man ſchnell hinwegaing. beſchwerte ſich Frau eickert über die Verwahrloſuna des Kriegerfried⸗ hofes. Stadtrat Hartmann der Pfleger der Friedhöfe, konnte erſchöpfend Auskunft über die Urſachen der Vernachläſſiguna der letz⸗ ten Ruheſtätte unſerer für das Vaterland geſtorbenen Helden geben. ie fortwährenden Ausgrabungen der Ausländer, von denen im danzen 718 auf dem Ehrenfriedhof beigeſetzt waren, ſind ſchuld daran. Zuerſt wurden die 383 Franzoſen und 18 Belaier in ihre Heimat überführt. vor kurzem 21 Enaländer und nunmehr iſt die Mitteilung gekommen. daß auch die 109 Italiener und 63 Rumänen alksgearaben werden. Sypeziell die Toten der letzten beiden Nationen ſind unter die deutſchen Krieger ſo verteilt, daß die geſamte Anlage des Ehrenfriedhofes vollſtändig zerſtört wird. Man iſt gezwungen, die außen herum beerdigten Krieger in das Hauptfeld zu verlegen, damit die klaffenden Lücken einigermaßen ausgefüllt werden. Nach der Ausgrabung der Italjener und Rumänen iſt anzunehmen, daß in den Ehrenfriedhof endaültig der Friede einkehrt, da man erwarten darf, daß der Reſt der Ausländer in ſeiner Ruhe nicht mehr geſtört zwird. Sobald die letzten Ausgrabungen vollzogen ſind, wird man ſofort die Herrichtung des Friedhofes vornehmen. Vielleicht kann man bis dahin, wie Frau Weickert anregte. ein klein wenia die gärt⸗ neriſche Ausſchmückung in Ordnung bringen, damit der Friedhof nicht gar zu ahſtoßend wirkt. Stadtrat Hartmann teilte noch mit, daß auch die unſchönen Grabſteine nach und nach durch andere erſetzt werden ſollen. Die Auswechslung wird—3 Jahre in Anſpruch nehmen. ie Sozialdemokraten und Kommuniſten forderten unentgelt⸗ liche Erd⸗ und feuerbeſtattung mit der Vegründung, daß dis koſtenloſe Beerdiaung der Einwohner genau ſo eine ſelbſtver⸗ Pflicht der Stadtgemeinde ſei. wie die Beſchaffung von er. Eine recht temperamentvolle Ausſprache veranlaßte der Antrag der Deutſchen Volkspartel, zur Hebung des Fremdenver⸗ zehrs vom 1. Juli ab die Fremdenſteuer nicht mehr zu erheben. Als Exträanis ſind 150 000 Mk. in den Voranſchlag eingeſtellt. Styo. Knodel(Dem.), der zuerſt das Wort erariff, berief ſich bei der Be⸗ kämpfung dieſer den Fremdenverkehr beeinträchtigenden Sonder⸗ ſteuer auf unſere kürzlichen Mitteilungen über die Städte, die die Belaſtung des reiſenden Publikums entweder ganz abgeſchafft oder t e eben. Wir werden auf die Angelegenheit noch zurückkom⸗ nien da der Oberbürgermeiſter eine Bemerkuna machte, aus der hber⸗ poraing, daß er über die Richtiakeh unſerer Veröffentlichung Zweiſel Es aübt eine auch Dr. Kutzer bekannte Stelle, der er ſicherlich mehr Glauben als uns ſchenken wird. Der Oberbürgermeiſter pa⸗ nierte den Vorſtoß des Herrn Knodel, der unter dem friſchen Eindruck des enormen Fremdenverkehrs ſprach, der gegenwärtig in Karlsruhe anlüßlich des Deutſchen Gaſtwirtetages herrſcht. mit der Feſtſtellung, daß der Stadtrat dabei iſt die Steuer zu ermäßigen. Während ſich Dr. Kutzer hier nicht völlſg ablehnend verhielt, wandte er ſich mit aroßer Entſchtedenheit gegen die weitere Forderung des Stv. Knodel auf Aufhebung der Getränkeſtener, die 600 000 Mk. er⸗ bringen ſoll. Der Oberbürgermeiſter meinte, dieſe Steuer werde weſentlich leichter bezahlt, als die Fremdenſteuer. Er wiſſe auch nicht. wie der Ausfall gedeckt werden ſolle. Der Antraa der Deutſchen Volkspartei wurde ſchließlich mit Mehrheit abgele hnt. Man kann infolgedeſſen nur die Hoffnung begen, daß der Stadtrat eine weſent⸗ liche Ermäßiaung eintreten läßt. Mit der Erhöhung des Zuſchuſ⸗ ſes an den Verkehrsverein auf 10 000 Mk. erklärte ſich der Oberbürgermeiſter ohne weiteres einverſtanden. Er wird dem Stadt⸗ eee die Mehrleiſtung der Kaſſe„Unvorhergeſehenes“ zu mehmen. „Der Deutſche Volkspartef veranlaßte ſchließlich noch eine längere Ueſprache über den Antrag. das Preisprüfunasamt auf⸗ —— zugeben weil es nicht mehr funktioniert. Von der Linken wurde die Auffaſſung vertreten. daß dieſes Amt, das in der Tat zu exiſtieren aufgehört hat, da die noch vorhandenen vier Bürokräfte im Städt. Nachrichtenamt beſchäftiat werden. eher ausgebaut als aufgehoben werden ſollte, da man garnicht wiſſe, ob die wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe die Tätiakeit der Preisprüfungsorgane nicht doch wieder neu aufleben laſſen würden. Und Bürgermeiſter Dr. Walli machte zum Schluß darauf aufmerkſam, daß das Amt aarnicht beſeitigt werden kann, da eine Reichsverordnung allen Städten von über 10 000 Einwohnern die Schaffung einer derartigen Amtsſtelle zur——2 ch. macht. Sitzungsbericht Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer ſetzt um 4,20 Uhr die Spezialbera⸗ tung des Voranſchlags bei Titel V„Erträgniſſe der ſtädtiſchen Werke uſw.“ fort. Stw.⸗V. Fuhs(Soz.) bittet die Stadtverordneten. ſich möglichſt kurz zu faſſen, da noch ein großes Penſum zu erledigen ſei. Eine Ausſprache über den Juſtand des Kriegerfriedhofes Stv. Moſes(Deutſche Vp.) begründet folgende Reſolution ſeiner Fraktion:„Die Gebühr für die Verlängerung der Ruhe⸗ friſt iſt zu ermäßigen. Auf Antrag ſind Teilzahlungen zu ge⸗ ſtatten die den Einkommensverhältniſſen des Antragſtellers entſpre⸗ chend feſtzuſetzen ſind.“ Nicht Jeder iſt in der Lage, als Entgelt für die Verlängerung der Ruhefriſt der Toten 100 Mk. auf einmal zu zahlen. Mannheim iſt eine Stadt, in der nicht nur viele Fremde wohnen, die nach Ablauf der Schonungsfriſt eines Grabes keine An⸗ gehöriaen mehr in Mannheim haben, ſondern in der auch eine Be⸗ völkerungsſchicht anſäſſig iſt. die noch viele Jahrzehnte nachher die Gräber in Ordnung zu halten pflegt. Da über die eingebrachte Re⸗ ſolution wahrſcheinlich nicht abgeſtimmt werden kann, habe ich im Auftrage meiner Fraktion den Stadtrat zu bitten, die Gebühr von 100 Mk. zu erniedrigen und andererſeits Ratenzahlungen zu geſtat⸗ ten. Für die Stadt bedeutet es kein aroßes Opfer, trägt aber dazu bei, die Pietät der Einwohnerſchaft ihren Toten gegenüber weiterhin zu wahren. Ganz beſonders möchte ich aufmerkſam machen auf die Verhältniſſe auf dem Neckarauer Friedhof. der außerordentlich klein iſt. Vielleicht kann ins Auge gefaßt werden, die Schonungsfriſt auf dem neuen Friedhof zu verlängern und den alten mit in Benutzung zu nehmen. Auf dieſe Weiſe würden die Gräber von ſelbſt eine län⸗ gere Ruhedauer erhalten. Ich möchte den Stadtrat bitten. dieſem Gedanken ebenfalls näher zu treten. Stv. Frau Weickert(Deutſche Bp.) macht darauf aufmerkſam daß der Kriegerfriedbof in einem unwürdigen Zuſtand ſich befindet. Es ſei bedauerlich, daß nun auch die Enaländer ausgearaben werden müßten. Es gehe nicht an, deswegen dſe verbleibenden Gräber in dem ſetzigen vernachläſſigten Zuſtand zu belaſſen. Nicht einmal der Epheu werde geſchnitten. Die Schmuckanlage um das Denkmal ſollte friſch bepflanzt werden. Ge⸗ genwärtia mache das Gräberfeld einen derartig troſtloſen Eindruck, daß man es verſtehen könne daß ſich die Angehörigen der beſtatteten Krieger tief verletzt fünlten über das Verhalten der Stadtverwaltung. Die Rednerin möchte ferner die in der letzten Zeit eingeriſſene Unſitte rügen, daß die Leichenwagen ſchon vom Trauerbauſe ab im Trab durch die Stadt fahren. Das ſei verletzend flür Angehörige und Fremde. Sie bitte, die in Betracht kommenden Stellen anzuweiſen, daß wie früher in lanaſamem Schritt gefahren wird.— Stv. Arnold (Soz.) ſtimmt den Ausführungen von Frau Weickert zu. Der Zu⸗ ſtand. in dem ſich der Ehrenfriedhof befinde, komme vielleicht auch daher, daß er zu früh fertig gemacht wurde. Die Ausgrabungen hätten das einheitliche Bild zerriſſen. Auch der Abbau trage dazu bef, daß die Pflege der gärtneriſchen Anlage des Kriegerfriedhofes ſchlechter geworden ſei. Der Redner ſchlägt vor, die Büros der beiden Leichenordner in eines zuſammenzulegen oder einen Ordner eventl. abzubauen. Manche Familiengräber ließen in der Unterhaltung ſehr zu wünſchen übrig. Er begründet dann den Antrag ſeiner Partei, vom 1. Oktober 1924 ab die Erd⸗ und Feuerbeſtattung gebührenfrei vorzunehmen. Würde dieſem Antrag ſtattaege⸗ ben, ſo erfülle die Stadt nur eine ihr obliegende Pflicht.— Sty. Dr. Jeſelſohn(Dem.) belont, daß auch die Kriegergräber in den Vororten in ſehr ſchlechter Verfaſſung ſeien. Die Stadt müſſe hier ihr Ver⸗ ſprechen einlöſen und würdiae Juftände ſchaffen. Durch die Stadt⸗ gärtnerei könne dies ohne große Unkoſten geſchehen.— Stv. Horſt (Komm.) bearündet den Antraa ſeiner Frakton auf koſtenloſe Artend zererbeſatune ſtadtrat Harkmann(Deutſche Vp) gibt zu, daß die Beſchwerden über den Zuſtand des Kriegerfriedhofes vollkommen angebracht ſeien. Der Stadtverwaltung oder dem zuſtändigen Referenten könnten deswegen keine Vorwürfe gemacht werden. Wenn der Friedhof in Ruhe gelaſſen worden wäre, hätte man nichts auszu⸗ ſetzen. Alle Gräber waren gut hergerichtet, als die Ausgrabungen begannen, durch die die ganze Anlage zerſtört worden ſei. Im ganzen wurden 1350 Krieger beigeſetzt, unter denen ſich 718 Aus⸗ Der Wille des Menſchen iſt ein erhabener Begriff, auch dann, 12 5 man auf ſeinen moraliſchen Gebrauch nicht achtei. Schon der aßße Wille erhebt den Menſchen über die Tierheit: der moraliſche er⸗ heht ihn zur Gottheit. Schiller. 4 die britiſche Reichsausſtellung in Wembley Von unſerm nach London entſandten Sonderberichterſtatter Hermann Miſſenharter III. Kunſt und Kunſtgewerbe Der Begriff eines auf politiſche und wirtſchaftliche Macht ge⸗ ſtellten Weltreiches hat mit Kunſt an und für ſich wenig gu ſchaf⸗ en; man könnte ſich die Reichsausſtellung in Wembley daher ſehr vohl ohne den Palaſt der Künſte“ denken. Aber man hat ihn nicht vergeſſen, man hat ihn ſogar ſichtlich nicht nur als Neben⸗ zache, ſondern mit einer gewiſſen Liebe ausgeſtattet und ihm noe dbendrein den Charakter einer Beſonderheit durch einen Extraſchil⸗ ung Eintrittsgebühr geſichert. Es war vielleicht nötig, einen Teil 55 kolonialen Beſucher dadurch in die gebührende feierliche Stim⸗ Vung zu verſetzen. Jedenfalls iſt auf keinem anderen Gebiet der übnang des Mutterlandes vor den britiſchen Völkerſchaften der drigen vier Weltteile ſo unbeſtritten. Es entſpricht dem naturgemäß etwas prahleriſchen Charakter 85„Wunderſchau“, daß auch in der heiligen Halle der Kunſt ein Aeberlativiſches Gebilde biel bewundert im Mittelpunkt ſteht: Das penhaus der Königin. Das größte und zuglei zierlichſte pielzeug, das die Welt je geſehen hat. Andertheptaufend Künſt⸗ er, Kunſtgewerbler und Fabrikanten ſollen zweieinhalb Jahre butgn gearbeitet haben. Ein königlicher Miniaturpalaſt mit rund ſüntdert Zimmern, in denen nichts fehlt, was zu einem üppigen nieſtlichen Haushalt des zwanzigſten Jahrhunderts Stil Georg V. 5 in einmal gehört. Die berühmteſten Maler des heutigen England Jaben mit ſpitzen Pinſelchen die Bilder gemalt, die beliebteſten Zuzler die Bücher eigenhändig geſchrieben. Alles genau auf ein ſiölftel des menſchlichen Maßes verkleinert. Voller Staunen, faſt alle Ergriffenheit ſteht man vor dieſem ſüßeſten und niedlichſten 7750 eltwunder. Es iſt das Monument einer ſozuſagen groß⸗ eglichen Geduld, daneben aber auch des ſozuſagen familiären ſ0 ältniſſes zwiſchen dem Volk und ſeinem angeſtammten Herr⸗ ſerhaus. Mit Kunſt hat dieſe nur unter der Lupe voll zu wür⸗ makude, nicht zeigentlich kindliche Spielerei zwar kaum etwas ge⸗ 8 zie gehört zu den kulturgeſchichtlichen Kurioſitäten, wie ſie 05 lütegzeit des Ahſolutismus in Europa an der Tagesordnung ren. Das aber iſt keine beſtellte Untertanen⸗Ovation, ſondern 8 eein e eee e eeeee ree eee eee „„Cöͤð]?jʒꝑ⸗ eee ee een ee ch bleyer Kunſtſchau nicht zu entdecken(der letzte engliſche Maler von 2*—————— 75 das freiwillig pollbrachte Werk der freieſten Bürger der Welt, von denen auf Befehl keiner auch nur den Finger gerührt hätte. Es iſt auch ein pſychologiſches Kurioſum. Und nun das andere England, die Heimat Hogarths, Reh⸗ nolds, Turners, und weiterhin das Land der Carlhle, Ruskin, Morris, Webb, von denen in den achtziger Jahren die Neubelebung des Kunſthandwerks in Europa ausging: Was hat dieſes England uns heute zu ſagen? Auf dem Gebiet des Kunſtgewerbes mancher⸗ lei; in Malerei und Plaſtik nicht allzuviel. Macht man ſich in der retroſpektiven Abteilung, die an Hand von Werken nur aus Privat⸗ beſitz die Entwicklung der engliſchen Malerei ſeit 1750 aufzeigt, wieder einmal klar, welche führende Rolle die manchmal als Künſt⸗ ler verkannten Briten in der erſten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der europäiſchen Malerei geſpielt haben, ſo muß man ſich in den modernen Sälen geſtehen, daß die genialen Maler im heutigen England ſehr ſpärlich vertreten ſind. Künſtler von europäiſcher Geltung wie Deutſchland, Frankreich, auch Norwegen oder Ruß⸗ land deren eine gannze Reihe aufzuweiſen haben, ſind in der Wem⸗ hohem Rang war ein bayeriſcher Holzſchnitzersſohn, Hubert Herko⸗ mer). Eine gute Durchſchnittsqualität in ziemlich enger Abhängig⸗ keit von der Pariſer Malerei der Vorkriegsjahrzehnte, aber keine zwingenden Perſönlichkeiten, auch keine eigene nationale Note. Noch auffallender iſt für den aus Deutſchland kommenden Be⸗ trachter, daß von den Kämpfen um einen neuen Bildausdruck in Wembleh nichts zu ſehen iſt. Wie die Briten vor hundert Jahren. ſich gegen die klaſſiziſtiſche Richtung des übrigen Europg inſtinktiv zur Wehr geſetzt haben, um dann freilich ein Menſchenalter hinter⸗ her im Prärafgelitismus dieſen ſtiliſtiſchen Umweg um ſo gründ⸗ licher nachzuholen, ſo grauſt es dem durchaus realiſtiſchen Sinn des Engländers auch heute wieder vor den irratjonaken Verſuchen der übrigen euxopäfſchen Jugend. Engländer, die ſich in den letzten Jahren in Berliner oder Münchener oder Pariſer Kunſtſalons ein wenig umgeſchaut hahen, ſind geradezu ſtolz darauf, daß dieſe „Rebolution kranker Gehirne“ auf ihre Inſel nicht über pringen konnte. Es wird manche Deutſche geben, die den Englenzern die Genugtuung darüber nachempfinden können. Aber wie man nun zur Prohlematik der neuen Kunſt ſich auch ſtellen mag: im Ver⸗ gleich mit der ungemein lebendigen, alle Höhen und Tiefen künſt⸗ lériſcher Geſtaltungsmöglichkeiten neu ausmeſſenden Geiſtigkeit der deutſchen Künſtlerſchaft macht die„moderne“ Ausſtellung britiſcher Malerei einen ſtagnierenden Eindruck. Während vor hundert Jah⸗ ren die Overbeck und Cornelius in Rom über ihren mithologiſchen Kartons ſaßen, entdeckten die Engländer die Magie des Lichts, die maleriſchen Wunder des bewölkten Himmels, die Poeſie des bürger⸗ läßt, nur die negative Seite der länder befanden. Zuerſt wurden die 383 Franzoſen ausgegraben, dann 18 Belgier, vor kurzer Zeit 21 Engländer. Als man glaubte Ruhe zu haben, kam die Mitteilung daß die 109 Italiener und 63 Rumänen ausgegraben würden. Man dürfe überzeugt ſein, daß nach der Vornahme dieſer Ausgrabungen, die jedenfalls die letzten ſein würden, der Friedhof ſo ſchnell als möglich in Ordnung ge⸗ bracht werde. Es gehe zu weit, daß man den ſchlechten Zuſtand der Pflanzungen mit dem Abbau in Verbindung bringe. Wenn man zugeſehen habe, wie bei den Ausgrabungen gehauſt wurde, werde man ſich ſofort darüber klar geweſen ſein, daß nichts gede, en konnte. Es müſſe offen zugegeben werden, daß die Wahl der Grabſteine ein direkter Reinfall war. Es werde nichts andere⸗ übrig bleiben, als nach und nach die Steine zu erſetzen. In—3 Jahren werde man auch in dieſer Beziehung Ordnung ſchaffen. Nach der Ausgrabung der Italiener und Rumänen müſſen die außen liegenden Krieger ausgegraben und im Hauptfeld beigeſetzt werden. Redner ſchließt mit der nochmaligen Verſicherung, daß alle Hebel in Bewegung geſetzt werden, um ſo bald als möglich den Ehrenfriedhof in einen würdigen Zuſtand zu verſetzen. Stv.⸗V. Noll(Ztr.) iſt der Anſicht, daß eine Erweiterung des Neckarauer Friedhofes ſehr leicht möglich ſei. Stv. Boſch(Soz.) rügt ebenfalls den ſchlechten Zuſtand der Kriegergräber. Der Redner chünſcht die Oeffnung und Ausgeſtaltung des alten Neckarauer Friedhofes zu einem Park. Oberverwaltungsrat Dr. Brehm meint, die Erweiterung des neuen Neckarauer Friedhoſes bedürfe einer beſonderen Prüfung. Die Gebührenzahlung müßte man nötigen⸗ falls in Raten zulaſſen. Die noch fehlenden Steine der Krieger⸗ gräber in den Vororten ſollen zuſammen mit denen des Hauptfried⸗ hofes beſchafft werden. Seiner Anſicht nach ſei die Zahl von zwei Leichenordnern nicht zu hoch. Man müſſe ſogar erwägen, ob man nicht drei beſchäftigen ſolle. Er ſpricht ſich gegen eine freie Erd⸗ und Feuerbeſtattung aus. Sto. Merck(Deutſche Vp.) beklagt ſich über die unregelmäßige Müllabfuhr in Feudenheim und erſucht Gutsdirektor Schild um Abhilfe. Stv. Schenkel(Deutſche Bp) be⸗ klagt ſich über das mangelhafte Beſprengen der Straßen in Sand⸗ hofen. Durch den ſtarken Autoverkehr würde in den Straßen der Staub dermaßen aufgewirbelt, daß die Anwohner keine Minute lang die Fenſter aufmachen könnten. Er bitte dringend um Abhilfe. Stv. Dittmar(Soz.) wünſcht, daß jeder Hausbeſitzer, der Mieter habe, an die Müllabfuhr angeſchloſſen werde. Gutsdirektor Schild ſtellt feſt, daß 1914 276 Leute bei der Straßenreinigung beſchäftigt geweſen ſeien, heute nur noch 131. Auf eine Perſon entfalle eine Reinigung von 19 191 Quadratmeter. Ein weiterer Abbau ſei un⸗ öglich. Abbau der Fremdenſteuer 5 Zu Titel VI„deffentliche Abgaben“ liegt ein Antrag der Deutſchen Volkspartei vor, die Fre mdenſteuer nicht mehr zu erheben. Stv. Anodel(Dem) ſpricht ſich ebenfalls gegen die Fremdenſteuer aus. In ſehr vielen Städten ſei die Steuer bereits gefallen oder gewaltig ermäßigt worden. Dies müßte auch in Mannheim chehen. Beſonders die Geſchäftsreiſenden empfinden die Steuer hart. Es müſſe eine völlige Beſeitigung der Steuer verlangt werden. Mit der Getränkeſteuer ſei es genau das gleiche. Auch dieſe Steuer müſſe fallen, da ſie verteuernd wirke. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer bemerkt, daß die Fremdenſteuer nicht gerade angenehm ſei, daß aber auf der anderen Seite der Fremde zu einem kleinen Beitrag herangezogen werden müſſe. Auf einen ———— Schokolade I Schoboladenfabrik.G AM Geor. 1778. Englands. Man hat ſich mit den Errungenſchaften des Impreſ⸗ ſionismus zunächſt einmal zufrieden gegeben. Man hat Zeit, aß⸗ zuwarten, was das Kunſtchaos im übrigen Europa an mehr oder weniger wunderlichen Früchten noch herborbringen wird. Man iuk da jedenfalls vorerſt nicht mit. Wir Deutſche können immerhin behaupten, daß bei uns auf künſtleriſchem Gebiet„mehr los“ iſt, Daß die plaſtiſche Abteilung nur achtbare konventionelle Lei⸗ ſtungen aufweiſt, nimmt nicht wunder. Bildhauerei war ja nie die Stärke der Engländer, wie man vor den Denkmälern an allen Ecken und Enden Londons immer wieder mit Unbehagen feſtſtellt. (Es iſt eine ſeltſame Ironie, daß die böſe Mode der maſſenhaften Denkmalsſetzerei ſeinerzeit bekanntlich ebenfalls von dieſem Eng⸗ land ausging, das zünftleriſch dazu am wenigſten Grund hatte). Merkwürdigerweiſe fehlen auch auf graphiſchem Gebiet ſtarke Au⸗ regungen; man hat es nicht einmal für der Mühe wert erachtet, die engliſchen Altmeiſter der Illuſtration und Karikatur, die in der er⸗ ſten Hälfte des vorigen Jahrhunderts neue Stoffgebiete erſchloſſen und die pofitiſche Welt mit witzigeren Mitteln als je zuvor zunt Lachen brachten, die Rowlandſon, Cruikſhank, Phiz, Leech, Keene, wieder zu Ehren kommen zu laſſen. Und die Nachfahren haben uns nicht viel Neues oder Heſonderes zu ſagen. Eine ſtarke Tra⸗ dition aber hat England auch heute noch auf ſeinem alten Lieblings⸗ gebiet, der Aquarellmalerei; die Technik der Waſſerfarben wird wohl nirgends geiſtreicher und geſchmackvoller geübt. .„Was die Kolonien Auſtralien, Kanada, Neu⸗Seeland, Süd⸗ afrika, Indien und Burma im Anſchluß an das Mutterland an Ge⸗ mälden und Plaſtiken beitragen, iſt als eine reine Privatangelegen⸗ heit des Empire zu betrachten. Es iſt europäiſche Kunſt aus zwei⸗ ter Hand, brave Arbeiten, wie ſie in jedem Kunſtverein deutſcher Kleinſtädte ſeit Jahrzehnten zu ſehen ſind. Kanada, das aus ſei⸗ ner Nationalgalerie Proben vorführt, ſteht kulturell auch hier ant höchſten, und Indien hätte, wenn es im Geiſt ſeiner eigenen, urat⸗ ten Kultur ſchaffen würde, viel Großartigeres zu bieten als mit diefer Boulevardkunſt von vorgeſtern. Sind ſo die Eindrücke, die man in Wembleh bom modernen Kunſtſchaffen Großbritanniens und des Empire erhält, nicht gerade überwältigend, ſo ſteht man mit um ſo höherer Achtung vor ſeiner kunſtgewerblichen Kultur. Hier hat die konſervative, gegen alle Phantaſterejen mißtrauiſche Einſtellungen des Briten in Verbin⸗ dung mit einem ſehr ſtark ausgeprägten Sinn für Bequemlichkeit und Zweckdienlichkeit eine ruhige, ſtete Entwicklung geſichert. Man weiß, daß in England um die Mitte des 18. Jahrhunderts, als über⸗ all ſonſt in Europa die höfiſchen Prunkſtile allein herrſchten, die „Georgian maſters“, Chippendäle, Sheraton, Adams, Hepplewhite u. a. als die erſten, bewußt bürgerlich geſinnten Innenarchitekten lichen Alltags. Heute erkennt man, ein 1 55 gu- konſervativen Kunſtanſ ſauung hohen Ranges eine Wohnfultur begründeten, deren liebenswürdi⸗ ger, vornehmer Geiſt auch heute noch lebendig iſt. Ein großer Teil es e —— 4. Seite. Nr. 291 Maunheimer General⸗Anzeiger(Mitfag⸗Ausgabe) Donnerskag, den 26. Junt 1924 geringen Satz herunter zu gehen, habe keinen Sinn. Die Ameri⸗ kaner kämen deshalb nicht, weil während der Inflation hohe Ab⸗ gaben von ihnen verlangt wurden. Das falle heute weg. Auch die Getränzeſteuer könne man nicht fallen laſſen. Stadtv. Moſes(D. Vp.) gibt zu bedenken, daß von den Frem⸗ den, die nach Mannheim kommen, viele in der Umgegend wohnen, weil ſie der hohen Fremdenſteuer aus dem Wege gehen wollen. Er möchte vorſchlagen, mit dem Abbau einen Verſuch zu machen. Sollte die Getränkeſteuer den Ausfall von 150 000 Mk., der durch die Auf⸗ hebung der Fremdenſteuer entſtehe, nicht einbringen, dann könnte men die Fremdenſteuer wieder einführen. Mancher entrichte lieber die Getränke⸗ als die Fremdenſteuer. Deshalb ſei er überzeugt, daß der Ausfall durch die höheren Erträgniſſe der Getränkeſteuer gedeckt werde. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer bittet den Stadtv. Moſes, den Antrag ſo einzureichen, daß man über ihm abſtimmen könne.— Stadtb. GHremm(ZItr.) befürwortet eine Beſteuerung der Autos und Motorräder.— Oberbrgermeiſter Dr. Kutzer bemerkt, da“ der Steuerſatz vom Reich beſtimmt werde, das einen Teil an Länder und Gemeinden abführe.— Stadtv. Knodel(Dem.) weiſt auf den Fremdenverkehr hin, den gegenwärtig Karlsruhe durch den Gaſt⸗ wirtetag hat. Die Getränkeſteuer ſollte auf den Friedenſtand zu⸗ rückgeführt werden.— Stadtb. Frl. Gulde(D. Ntl.) iſt für die Ab⸗ ſchaffung der Fremdenſteuer. Dagegen würde es nichts ſchaden, wenn man die Getränkeſteuer erhöhe. Die Abſtimmung über den modifizierten Antrag der Deutſchen Volkspartei, den Ertrag der Fremdenſteuer auf 35 000 Mk. herabzu⸗ ſetzen, ergibt die Ablehnung gegen die Stimmen der Rechten, des Stv. Knodel und eines Stadtv vom Zentrum. Wirkungen des Perſonalabbaues und Belaſtungen aus der britten Steuernotperordnung Bei dieſem Titel wünſcht Stadto. Schneider(Wirtſch. Vgg.) Auf⸗ klärung darüber, wie man den Abbau vorgenommen habe.— Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Kutzer teilt mit, daß der Abbau organiſch vorge⸗ nommen worden ſei. Eine Kommiſſion habe alle Aemter einzeln durchgeprüft.— Stadtv. Dreifuß(Soz.) iſt der Anſicht, daß im In⸗ tereſſe der Stadt noch mancher Beamte hätte abgebaut werden können.— Stadto. Dr. Thelen(Ztr.) bemerkt, daß der Abbau 30 Prozent betragen habe. Es ſei jetzt genug.— Stadtv. Lenel(D. Vp.) pflichtet dem Stadtv. Dreifuß bei, daß es richtig wäre, eine Kom⸗ miſſion zur Ueberprüfung des Abbaues zu ernennen. In weiten Kreiſen beſtehe große Erregung und Unzufkiedenheit darüber, daß nicht nach ganz beſtimmten Geſichtspunkten vorgegangen worden ſei. Es könne nur im Intereſſe der Stadt liegen, wenn eine unparteiiſche Stelle eine Ueberprüfung vornehme. Die Kommiſſion könnte allen Gerüchten und Vorwürfen entgegentreten und feſtſtellen, daß tar⸗ ſächlich das eine oder das andere vorliege und Remendur eintreten laſſen.— Stadtrat Vogel(Dem.) beſtreitet die Notwendigkeit der Einſetzung einer Kommiſſion. Nach Vorſchrift wurden zuerſt die Angeſtellten abgebaut, damit in dieſe Stellen Beamte einrücken konnten.— Stadtv. Lenel(D. Vp.) verwahrt ſich gegen die Unter⸗ ſtellung des Vorredners, daß er habe ſagen wollen, daß irgend welche Parteilichkeit bei den Entlaſſungen vorgekommen ſei. Stadtrat Levi(Soz.) unterſtützt den Antrag auf Einſetzung einer Kommiſſion, ebenſo Stadtv. Trumpfheller(Soz.). Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer meint, es müſſe beim Abbau mit in Kauf genommen wer⸗ den, daß die Straßen ſchlechter gereinigt und verſchiedene andere Arbeiten minderwertiger ausgeführt würden, Der Abbau ſei ſelbſt⸗ verſtändlich eine Härte. Bei der Straßenbahn käme der engere Abbau nicht in Frage. Nur die ſchlechte Lage habe ſ. Zt. den zeit⸗ weiſen Abbau verurſacht. Seit 1922 ſeien über 500 Beamte abgebaut worden. Die geeignetſten Perſonen hätten erhalten werden müſſen. Parteipolitiſche Geſichtspunkte ſeien beim Abbau nicht in Frage ge⸗ kommen. Der Redner iſt nicht für Einſetzung einer Unterſuchungs⸗ kommſſton. Bei Ttel VIII„Hauptverwaltung“ wünſcht Stadtv. Skephan (Soz.) die Einrichtung eines Gemeindeſekretariats in Waldhof. Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Kutzer meint, man werde die Sekretariate ver⸗ ringern müſſen. Er glaube nicht, daß der Stadtrat de Genehmigung zur Einrichtung eines Sekretariats in Waldhof gebe. Stadtv. Dr. Wolſhard(Dem.) begründet folgenden Antrag der Fraktionen der Demokraten, Deutſchen Volkspartei und Sozialdemokraten:„Der Beitrag der Stadtgemeinde Mannheim für den Verkehrsverein wird auf zehntauſend Mark einen Veitrag, den auch Karlsruhe ſeinem Verkehrsverein widmet, erhöht.“ Der Zuſchuß ſei notwendig zur Erhaltung der Aufgaben des Verkehrsvereins. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer meint, der Stadtrat werde ſich nicht gegen die Zuſchuß⸗ erhöhung ſperren. Eine Ausſprache über die beantragte Aufhebung des Preis⸗ prüfungsamtes Stv. Moſes(Deutſche Vp) begründet den Antrag ſeiner Frak⸗ tion auf Auflöſung des Preisprüfungsamtes. Früher habe das Pretsprüfungsamt durch regelmäßige Beſprechungen ein größeres Maß von Arbeit geleiſtet, das ſei ſeit einigen Monaten nicht mehr der Fall, weil es offenbar nicht mehr möglich ſei. Vier Fünftel der Arbeitsleiſtung ſeien Aufgabe des Statiſtiſchen Amtes. Man wolle nicht, daß die Beamten entlaſſen werden, aber man wünſche, daß das Preisprüfungsamt eine andere Bezeichnung erhalte und dem Statiſtiſchen Amt angegliedert werde. Stv. Schneider(Wirtſch. Bgg.) wünſcht, daß bei der Landeszentralbehörde der Antrag auf weſentliche Erhöhung der Gebühren des Miet⸗ einigungsamtes beantragt wird, damit ſich das Amt ſelbſt erhalten kann. Wenn die Gebühren weſentlich erhöht werden, wür⸗ den ſich auch die Streitfälle erheblich verringern. Stv. Röhnerk (Wirtſch. Vgg.) betont, daß das Perſonal des Preisprüfungsamtes im ſtädtiſchen Nachrichtenamt beſchäftigt wird. Die für das Lebens⸗ mittelamt und die Ortskohlenſtelle eingeſtellten 10 000 ſollten ge⸗ ſtrichen werden. Sto. Brünner(Soz.) iſt nicht der Anſicht, daß das Preisprüfungsamt angeſichts der Preisgeſtaltung überflüſſig iſt. Frau Stv. Schenk(Kommuniſt) ſchließt ſich den Ausführungen des Vorredners an. Das Preisprüfungsamt müſſe ſeine volle Tätigkeit wieder aufnehmen und im Intereſſe der arbeitenden Bevölkerung noch weiter ausgebaut werden. Frau Stv. Weikert(D. Vp.) betont, daß der Antrag ihrer Fraktion geſtellt worden ſei, weil das Preis⸗ prüfungsamt tatſächlich verſagt habe. Die Lebensmittelpreiſe ſeien tatſächlich zu hoch. Stv. Röhnert(Wirtſch. Vgg.) vertritt die An⸗ ſicht, daß bei dem Warenüberſchuß ſich der Preis von ſelbſt regu⸗ llert. Die Bevölkerung könne mit dem jetzigen Zuſtand ſehr zu⸗ frieden ſein. Sto. Frau Mutſcheller(Itr.) gibt zu, daß das Preis⸗ prüfungsamt in den letzten Jahren gut gearbeitet hat. Es ſollte in der Obſtzeit wieder ſeine volle Tätigkeit entfalten. Stv. Ehrle(Nom⸗ muniſt) iſt mit der Rechten der Meinung, daß das Preisprüfungs⸗ amt überflüſſig wie ein Kropf ſei. Seine Fraktion ſei für Kontroll⸗ ausſchüſſe, die bei den Schreinern Galgen für die Wucherer zu be⸗ ſtellen hätten. Sto. Frau Haußer(Dem.) pflichtet Frau Mut⸗ ſcheller bei, daß das Preisprüfungsamt bei den hohen Obſtpreiſen jeine volle Tätigkeit wieder aufnehmen ſollte. Bürgermeiſter Dr. Walli weiſt darauf hin, daß durch Reichsverordnung die Gemeinden über 10 000 Einwohner ein Preisprüfungsamt unterhalten müſſen. Der Milchpreis werde durch die Milchzentrale feſtgeſetzt. Der unge⸗ wöhnlich hohe Milchpreis ſei auf die bekannten ungünſtigen Um⸗ ſtände zurückzuführen. Im Verhältnis zu andern badiſchen Städten ſei der Preis aber nicht zu hoch. Redner ſpricht ſich gegen eine andere Gebührenordnung für das Mieteinigungsamt aus. Der von der Ortskohlenſtelle erzielte Ueberſchuß ſei für Wohlfahrtszwecke verwendet worden. Die 10 000 Mark ſeien für Gehälter einge⸗ ſtellt. Damit iſt Titel VIIIa erledigt. Kurz nach 248 Uhr vertagt ſich das Haus auf Dienstag nachmittag 4 Uhr. Meſſen und Ausſtellungen Die Neunte Allgemeine große Muſtermeſſe mit kechniſcher Meſſe und Baumeſſe in Königsberg i. Pr. ſteht vor der Tür. Die Vorbereitungen ſind in vollem Gange. Alle nur erdenklichen Maßnahmen werden getroffen, um den Er⸗ folg der in der Zeit vom 16. bis einſchließlich 13. Auguſt ſtatt⸗ findenden großen Induſtrieſchau ſicherzuſtellen. Damit ſich auch dieſe Meſſe ihren Vorgängern würdig anreiht, wird die Verlags⸗ Abteilung des Meſſeamts an ihrer Tradition feſthalten und auch diesmal wieder 5 große Werbenummern des„Oſt⸗Europa⸗Markt“ vorbereiten. Die am 1. Juli erſcheinende Auslandsnummer wird an die Induſtrie⸗ und Handelskreiſe eine Einladung zum Beſuch der Oſtmeſſe ergehen laſſen. Einen Monat ſpäter folgt die Oſt⸗ preußen⸗Nummer und richtet ſich an die kaufkräftige Agrar⸗ und Handelswelt Oſtpreußens. Am 1. Meſſetag, am 10. Auguſt, er⸗ ſcheint die Hauptmeſſenummer, am 12. und 13. je eine weitere Num⸗ mer. Dieſe werden allen Meſſeintereſſenten koſtenlos ausgehändigt. Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft, Graf Ka⸗ nitz⸗Podangen, hat das Protektorat der Land⸗ und Forſtwirtſchafts⸗Ausſtellung der Deutſchen Oſt⸗ meſſe, die vom.—9. September ſtattfindet und mit einer holz⸗ techniſchen Meſſe und Holzkonferenzen verbunden iſt, übernommen. Kölner Meſſe für Landwirkſchaft, Gartenbau und Weinbau Die Kölner Meſſe, die ihre Hauptaufgabe in der Förderung der geſamten wirtſchaftlichen Intereſſen Weſtdeutſchlands erblickt, will ſich auch in den Dienſt der rheiniſchen Landwirtſchaft ſtellen. Auf der vergangenen Frühfahrsmeſſe waren bereits land⸗ wirtſchaftliche Maſchinen und Geräte in einer beſonderen Gruppe zur Schau geſtellt, aber die bechniſchen und ſonſtigen Intereſſen⸗ gebiebe der Landwirtſchaft haben in dem großen Rahmen der allge⸗ meinen Meſſe doch nicht die Vertretung finden können, die der Bedeutung der hochentwickelten und vielſeitigen rheiniſchen Land⸗ wirtſchaft entſprochen hätten. Der landwirtſchaftliche Verein für Rheinpreußen, der als älteſte und angeſehenſte Organiſation des landwirtſchaftlichen Berufsſtandes in den Rheinlanden die Intereſſen der rheiniſchen Landwirtſchaft vertritt und ſich vor allem auch der Vervollkommnung aller landwirtſchaftlichen Einrichtungen widmet, wird deshalb in Verbindung mit dem Meſſeamt Köln vom 30. Auguſt bis 7. Sept. 1924(alſo vor der Allgem. Muſter⸗Meſſe, die vom 14.—18. September 1924 ſtattfindet) eine beſondere Meſſe für landwirtſchaftliche Maſchinen und Geräte ver⸗ bunden mit einer Ausſtellung landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe und einer Vie bgausſtellung in den Hallen und auf dem Frei⸗ gelände der Kölner Meſſe in Köln⸗Deutz veranſtaltet. Die Meſſe iſt zugleich gedacht als Jubiläumsausſtellung des Landwirtſchaftlichen Vereins für Rheinpreußen. Der Verein hat auch früher ſchon alljährlich eine Provinzausſtellung abgehalten. In den Kriegs⸗ und Nachkriegsjahren haben allerdings die politiſchen Verhältniſſe ſeine Ausſtellungstätigkeit unterbunden. Zum erſten Mal iſt er im Jahre 22 wieder mit einer Ausſtellung landwirtſchaft⸗ licher Maſchinen und Geräte und verſchiedenen Nebenausſtellungen in Düſſeldorf an die Oeffentlichkeit getreten. N Beſondere Beachtung in den Kreiſen der weſtdeutſchen Land⸗ wirtſchaft dürfte die in Verbindung mit der landwirtſchaftlichen Meſſe ſtattfindende Ausſtellung von Großvieh ſein. Während der landwiriſchaftliche Verein eine große Rindviehausſtellung ausführt, veranſtaltet die Landwirtſchaftskammer für die Rheinprovinz eine Provinzial⸗Pferde⸗Ausſtellung. Eine Schweine⸗ Ziegen⸗, Schafe⸗, Geflügel⸗ und Kaninchenſchau macht das Bild vollſtändig. Eine 1 1 Prämiierung wird vorgenommen. Städͤtiſche Nachrichten die Linden blühen Von Ernſt Edgar Reimerdes Ueber Nacht haben die Linden ihre Knoſpen erſchloſſen. Nun ſtehen ſie da, wie von einem goldenen Glorienſchein umwoben und erfüllen die Luft mit ihren ſüßen, erinnerungsſchweren Düften, ſo⸗ daß man es ſelbſt im Stadtinnern verſpürt. An ſonnigen Tagen liegt dann ein leiſes Rauſchen in der Luft, das ſind die fleißigen Bienen, die zu Tauſenden die Lindenbäume umſchwärmen und ſüßen Honig aus den zarten Blüten ſaugen. Lindenduft iſt Heimat⸗ luft, die dieſer echt deutſche Baum um ſich verbreitet. Sieht man ihn in der Fremde, ſo muß man an Deutſchland denken. Wie an⸗ ſpruchslos iſt doch die Linde, die ohne viel Pflege ſelbſt in den dunkelſten Großſtadtwinkeln gedeiht und mit ihren hellen Blüten Licht in ſie hineinträgt, denn ſelbſt an grauen Tagen erſcheint ſie wie von Sonnenglanz umwoben. 7 Schon unſere heidniſchen Vorfahren hatten eine Vorliebe für die Linde, die Freya, der Göttin der Liebe, heilig war und in Volks⸗ liedern, Sagen und Bräuchen eine wichtige Rolle ſpielt. Die Wall⸗ fahrtswege in den heiligen Hainen der Germanen waren mit Lin⸗ den bepflanzt, unter denen die Götterzeichen(signa deorum) ſtanden. Dieſe Linden wurden an den heidniſchen Baumfeſten mit Kränzen geſchmückt, man tanzte darunter den feierlichen Reigen zu Ehren der Gottheit, opferte und brannte abends Feuer ab. Später beſteckte man die Zweige der ſog. Kirmeßlinden am Kirchweihtag mit Kerzen und entzündete ſie. Lange Zeit ſchnitzte man die Heiligen⸗ bilder aus Lindenholz, das man deshalb heiliges Holz(lignum sacrum) nannte. Die Freudenfeuer am längſten Tage des Jahres nährte man mit Lindenholz und die Zweige des Baumes ſchmückten die Wohnſtätten am Sommerſonnwendfeſt. Eine Linde zu fällen, galt ehemals als Frevel, weil man glaubte, daß Geiſter darin wohn⸗ ten, deren Leben mit dem Gedeihen des Baumes zuſammenhing. Wurde es doch ſchon als ſündhaft angeſehen, gegen eine Linde aus⸗ zuſpucken. Man glaubte, der Uebeltäter bekäme zur Strafe ein Ge⸗ ſchwür auf der Zunge, das nur durch Beſtreichen mit drei Linden⸗ blättern geheilt werden könne. Im Schatten der Linden hielten unſere Vorfahren ihre Verſammlungen und Gaugerichte ab, dort 5 71 ſie wichtige Beſchlüſſe und feierten frohe Feſte, bei denen die ugend ſich im Tanz drehte. Das Alter ruhte unter dem breiten Blätterdach aus, das häufig auch die Ruheſtätten der Toten beſchat⸗ tete, die hauptſächlich mit Lindenholz verbrannt wurden. Wo einſt heilige Linden ſtanden, ſind Kirchen, Klöſter, ja ſogar ganze Städte begründet worden. Namen wie Lindenberg, Lindloh, Dreilinden, Linden(bei Hannover) erinnern noch daran. In vielen Gegenden findet man heute noch Linden, unter denen nach alter Ueberlieferung Gaugerichte abgehalten und Feſte gefeiert worden ſind. Die Linde erreicht ein hohes Alter, es gibt eine Anzahl, die auf mehr als 1000 Jahre zurückblicken können. Da der Blitz nach altem Volksglauben niemals in eine Linde einſchlägt, pflegte man früher auf dem Lande vielfach eine ſolche vor das Haus zu Behextes Vieh ſchlugen die Bauern mit Lindenruten; die Aecker be⸗ ſtreute man mit Lindenaſche, um Ungeziefer fernzuhalten und 4 einen Gürtel aus Lindenbaſt glaubte man B0 gegen Zauber ſchützen zu können. Blätter und Blüten des Baumes werden im⸗ mer noch als Mittel gegen allerlei Krankheiten benutzt. Aus alle⸗ dem ſpricht die Verehrung für die Linde, dem Lieblingsbaum des deutſchen Volkes, der zu allen Zeiten auch die Dichter begeiſtert hat. In vielen Volksliedern kommt ein Lindenbaum vor, unter dem ſi Liebende treffen und in deſſen Stamm ſie ihren Namen einſchneiden. So wurde die Linde zum Freünde und Vertrauten des Menſchen, wie es in dem ſchönen Volksliede heißt: „Am Brunnen vor dem Tore A ſteht ein Lindenbaum,—4 Ich träumt' in ſeinem Schatten ſo manchen ſüßen Traum; Ich ſchnitt in ſeine Rinde ſo manches liebe Wort; Es zog in Freud und Leide zu ihm mich immerfort.“ * Hornhaut, Schwielen und-Warzen 10 25 ſe. K K— U er, rz⸗ und geſabrlos 1¹ 1 0 Aerztlich empfoblen. Millionenfach be⸗ 1 wäßhrt.— In———— und Drogerien erhältlich.— Gegen Juß⸗ d ſchweiß, Brennen und Wundtaufen Kukirsk⸗Fußbad. Adler⸗Apotheke I 7, 1; Kronen⸗Apotheke am Tatterſall; Löwen⸗Apotheke an den Planken E2, 16; Mohren⸗Apotheke Planken O 3, 5; Drogerien: F. er Nachf., am Speiſemarkt; Th. v. Eichſtedt, Kunſtſtr.; A. Goßmann, Markt R1, 6, Drogerie zum weißen Kreuz. H. Geyer Mittelſtr. 60; Ludwig und Schütthelm 0 4. 3; G. Schmidt. Seckenheimerſtr. 8; A. Sperber. Seckenheimerſtr. 201; Springman's⸗Drogerie 5 1, 6; Merkur⸗Drogerie Gontardplatz 2: K. Muhlhardt, Mittelſtr. 28a, Victoria⸗Drogerie Huppertz, Schwetzingerſtr. 26; 8¹⁷ 1 der engliſchen Möbelinduſtrie beſchränkt ſich noch jetzt vollkommen auf die übrigen ſehr geſchickten„Reproduktionen“ dieſer klaſſiſchen Wohnräume, die in manchen Einzelheiten tatſächlich an praktiſcher Gediegenheit nicht zu übertreffen ſind. Während nun in Frank⸗ reich das Kleben an den Stilen des 18. Jahrhunderts eine Art von kunſtgewerblich⸗geſchmackvoller Verkalkung zur Folge hatte, hat ſich der Engländer ſtets die Elaſtizität zur organiſchen Weiterbil⸗ dung ſeiner hiſtoriſchen Stile Man hat das noch irgends ſo gut überſchauen können, wie in den hiſtoriſchen Zimmern des Kunſtpalaſts, die his auf die Vorhänge, Teppiche und Tapeten genau den engliſchen Wohnſtil der Zeiten um 1750, 1815, 1852, 1888 und 1924 ſehr hübſch veranſchaulichen. Vergleicht man in Ge⸗ danken etwa die Zimmer der Goethehäuſer in Frankfurt und Wei⸗ Mar mit den engliſchen Räumen von 1750 und 1812, ſo erweiſt ſich das alte Deutſchland in ſeiner äußeren Lebenshaltung als viel ſchlichter, anſpruchsloſer, kleinbürgerlicher als das England der ele⸗ anten Gansborough⸗Zeit oder der würdig⸗prunkvollen Waterloo⸗ Periode. Man verſtand ſchon damals im„merry old England“ ehäbiger zu genießen, hatte namentlich faulere Sitzgelegenheiten Und erfreute ſich auch bereits einer Kunſt der Geſelligkeit von 25. bürgerlichem Zuſchnitt, die bei uns erſt ein Vierteljahrhun⸗ Dert ſpäter ſich frei zu entwickeln vermochte. Während dann weiterhin der deutſche Stil um die Jahrhun⸗ dertmitte, das ſpäte Biedermeier und Rokoko. immer noch erträg⸗ iche Formen aufwies, die einem in jeder Hinſicht beſcheidenen Ge⸗ ſchlecht wohl anſtanden, hat das„mittelviktorianiſche“ England ſich ſchon in einer protzigen, mit naturaliſtiſchen Ornamenten überlade⸗ nen Vornehmheit gefallen, in die wir erſt ein Menſchenalter ſpäter mit unſerem altdeutſchen Renaiſſancismus ſelbſtgefällig verſankeg. In den achtziger Jahren hinwiederum, zur Zeit des geſchmacklichen Tiefſtands im kaiſerlichen Deutſchland, hatte England die Kriſe be⸗ reits überwunden: John Ruskin erhob die ideale Forderung der inheit von Kunſt und Leben, und William Morris richtete ſeine erkſtätten ein, die der künſtleriſch bildenden Hand vor der Ma⸗ ſchine ihr Recht zurückzuerobern verſuchten. So gering wir jetzt die maleriſchen Errungenſchaften der prärafaelitiſchen Romantiker auch einſchätzen mögen: für die Entwicklung des modernen Kunſt⸗ gewerbes, für die Neubelebung der angewandten Künſte ſind die Anregungen der„Arts and Crafts Exhibition Society“ grundlegend geworden. Der europäiſchen und ſpäter auch auf Amerika über⸗ greifende Erfolg der vom ſtillen Chelſea ausgehenden Bewegung war nur möglich, weil die Künſtler ſich in allen Handwerkstechniken bewußt an die traditionell gegebenen Formen der Gotik und der engliſchen Meiſter des 18. Jahrhunderts hielten und jede revolutio⸗ näre Neuerung verſchmähten; es war ſo eher eine puritaniſche Ge⸗ ſchmacksreinigung, die Wiederentdeckung der Schönheit in der reinen der ſchöpferiſche Ausdruck eines neuen Lebensgefühls. Es iſt er⸗ ſtaunlich, wie im beſten Sinn modern noch heute nach vierzig Jah⸗ ren der aus den achtziger Jahren ſtammende Raum von Morris und Webb anmutet. Alle die bekannten Forderungen, die nachher der Deutſche Werkbund endgültig formulierte, erſcheinen hier mit Grazie vorweg erfüllt. Man iſt darnach um ſo mehr geſpannt, wie die auf Grund eines allgemeinen Wettbewerbs erlangten Räume:„engliſcher Stil 1924“ neben der diskreten Schönheit des Morris⸗Zimmers ſich be⸗ haupten werden. Mittlerweile ſind wir ja auch in Deutſchland nicht müßig geweſen, haben in oft ungeſtümem Drang die künſten Experimente gewagt und dürfen uns heute wohl rühmen, in allen kunſtgewerblichen Fragen ein gewichtiges Wort mitzureden. Der auffallendſte Unterſchied zwiſchen dem geſtrigen und dem heutigen engliſchen Wohnſtil iſt das Bekenntnis zu ſtarker Farbigkeit: im Speiſezimmer ſteht zwiſchen kanariengelben Wänden auf korn⸗ blauem Teppich ein ſaftig grün lackierter Tiſch mit ebenſolchen Stühlen, der ohne Tiſchtuch mit buntbemaltem Porzellan und grün⸗ griffigen Beſtecken gedeckt iſt. In der amtlichen Erläuterung der Jurh wird— nebenbei bemerkt— die heutige Vorherrſchaft der Farbe auf den Einfluß des ruſſiſchen Balletts zurückgeführt; wir aber wollen immerhin daran erinnern, daß die erſten farbig gefal⸗ teten Räume vor zehn Jahre ſchon auf der Kölner Werkbund⸗Aus⸗ ſtellung von unſerem Bruno Paul gezeigt wurden. Die Formen der Möbel ſind im übrigen ſo weit als möglich vereinfacht, die Maße für unſere Begriffe überaus leicht und zierlich. Der Ge⸗ ſamteindruck iſt heiter und feſtlich. Wohltuend wirkt hier wie auch im Schlafzimmer, das die edle Maſerung engliſchen Nußbaumhol⸗ zes zu ausgezeichneter Geltung bringt, der Verzicht auf alle gewalt⸗ ſamen Künſteleien, ohne die es in Deutſchland in ſolchen Fällen kaum abgeht. Der Engländer iſt eben ſachlicher, hält ſich ehrfürch⸗ tiger an die Tradition. Es fällt ihm freilich auch weniger ein als der immer ſpielfreudigen Phantaſie des Deutſchen, im beſonderen des Wieners. Von dieſer immer etwas nüchternen Handwerklich⸗ keit geben auch die Sonderabteilungen für Keramik, Glasbearbei⸗ tung, Buchkunſt und Edelſchmiedearbeiten Zeugnis, wo in erſter Linie ſtets die ſehr gute techniſche Behandlung erfreut, während die künſtleriſche Geſtaltung nur mit einer gewiſſen Scheu vom konven⸗ tionellen Schema ſich zu entfernen wagt. Der ſehr geſicherte und gediegene Geſchmack des Engländers kann der Welt ſchon imponieren. Die Kolonien beiſpielsweiſe köa⸗ nen da noch ſehr viel vom Mutterland lernen. Aber die mächtigen Dominions haben es wohl nicht gerne, wenn man ſie als „colonial people“, ihren noch ſehr jungfräulichen Kulturen entſpre⸗ chend, etwas vbon oben herab behandelt. Soviel ich beobachten konnte, hat keine engliſche Zeitung auch nur ein kleines Witzchen Zweckform, die Einſicht in das ſtiliſtiſche Weſen des Ornaments, als über den Wettbewerb in Butterplaſtiken zu machen gewagt, der zwi⸗ ſchen Kanada, Auſtralien und Neu⸗Seeland auf der Ausſtellung entbrannt iſt. Jedes dieſer Länder produziert nachweislich„die beſte Butter des Empire.“ Auſtralien beweiſt das durch einen Garten voller Obſt⸗ und Blumenkörbe, die alleſamt aus Butter ge⸗ formt ſind. Neu⸗Seeland hat eine Weltkarte mit unzähligen Schife, fen darauf— aus Butter natürlich— über die Meere nach Wem⸗ bley gebracht. Kanada aber hat dieſen Butterdilettanten im Stil⸗ len Ozean gezeigt, was wahre Butterkunſt heißt: es hat den Prin⸗ zen von Wales mitſamt ſeinem Lieblingsroß in Lebensgröße in beſter kanadiſcher Butter modelliert; auch die Gebirgslandſchaft ringsum und die Hütte im Hintergrund iſt garantiert maſſiv But⸗ ter. Zwei Männer ſind laut„Times“ von April bis Oktober Ta und Nacht damit beſchäftigt, durch Regulierung der Kühlmaſchinen dieſem ſtets von Hunderten im wörtlichen Sinn„butterſtehender Briten ſtaunend umlagerten Süßrahmkunſthandwerk die richtige Temperatur zu erhalten, und zweifellos fehlt es auch nicht an paten⸗ tierten Ventilatoren, falls der Prinz ſchließlich doch ranzig werdel ſollte. Daneben verblaßt natürlich auch die ſalomgniſche Tempel⸗ front, die Paläſtina, ausnahmsweiſe nicht in Buttker, ſondern + balſamiſcher Seife nachgebildet, als Morgengabe nach Wemblen geſandt hat.—44 1 4 4 das Muſikfeſt in Weinheim Der poetiſche Abſchluß des Feſtes leuchtet ſo lange noch zureg daß ſelbſt ein zurückgeſtellter Bericht der Nachhaltiakeit des Eindraa keinen Abbruch tut. Der beſchließende Serenadenabend mo ürdia⸗ den Gedanken bringen, ob es nicht möalich wäre., in der ehrwüie, en ſten Stadt der Beraſtraße ein dauerndes Aſyl für die zahlreienn, muſikaliſch Erbolunasbedürftigen zu ſchaffen. wozu der beinah beirner dorffiſche Schloßpark den idealen Boden aäbe. Der Weinbeder Kammermuſikverein, deſſen hohem Streben auch dieſes Feſt wiee, zu danken iſt. wird gewiß alle die freudig bearüßen. die mit i m a meinſam unter reſpektvoller Wahruna der einheimiſchen ſind hier etwas Neues und Bleibendes ſchaffen könnten: denn. wiſ ſe gewiß alle nicht verwöhnt. die Zeit duldet das nicht: trotzdem ſicher eben Turnhalle Turnhalle. Gewiß eine Stätte würdiaſter 85 Tradition(wer blickt nicht gerade heute auf Vater Jahns Jebun⸗ rückl).— wäre es aber nicht ſchöner, wenn aus den ſeincence die genen Linien dieſer Stadt ſich ein Tempel für alle die erhö r der mühſelia ein echtes muſikaliſches Empfinden durch den— der Zeiten hindurch retten und die beladen ſind mit dem inem Großſtadt. in der die feinſten Saiten ſa doch nur in irgendel mächtigen Winkel zum Erklingen kommen können. 5 daß Das war ſo ſchön, ſo erauickend an dieſem Serenadenaben r. ein man ſich wieder einmal eins fühlen konnte mit Werk und 15 4 Ineinanderfließen von natürlichem Rahmen und dem kultureſle flanzen JJJJCC S ee 70 Donnerstag. den 26. Juni 1924 Fac inuf 8e 1 66 5 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 20 die Mannheimer Indexziffer Laut Mitteilung des Städt. Nachrichtenamts beträgt die vom Preisprüfungsamt für den 25. Juni berechnete Teuerungszahl Ernährung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung und Bekleidung) 131 657 Milliarden Papiermark. Setzt man die entſprechende Vor⸗ kriegszahl(114,59 Mk.) gleich 1, ſo erhält man die In derziffer 1148,9 Milliarden. Da am 18. Juni die Indexziffer 1171,1 Milliarden betrug, iſt vom 18. bis 25. Juni ein Rückgang um 1,9 Prozent Ldeingetreten. Legt man die Goldmarkpreiſe zugrunde, ſo ergibt ſich nNach den Preiſen vom 25. Juni die Goldmarkindexziffer 114,9 H4913/14 gleich 100) gegen 117,1 am 18. Juni. Die Senkung iſt auf die Ermäßigung der Kartoffel⸗, Zucker⸗, Gas⸗ und Strompreiſe zu⸗ rückzuführen. Ferner iſt bei der Gruppe Bekleidung eine Preis⸗ ſenkung eingetreten. —— ů—ů die Fahl der Arbeitsloſen »Wie uns das Städtiſche Nachrichtenamt mitteilt, be⸗ trug am 17. Juni die Zahl der beim Arbeitsamt Mannheim, öffent⸗ licher Arbeitsnachweis für den Amtsbezirk Mannheim, gemeldeten Arbeitsloſen 7671(5567 männliche, 2104 weibliche). Da am 10. Juni die. Zahl der Vollerwerbsloſen auf 7734 ſich belief, iſt ein Rück⸗ gang um 6 eingetreten. 11 Die am 17. Juni gemeldeten Arbeitsloſen verteilen ſich auf die einzelnen Berufsgruppen wie folgt: Facharbeiter der Metall⸗ und Maſchineninduſtrie 1458, Facharbeiter im Baugewerbe 98, Arbeiter im Verkehrsgewerbe 529, Hilfsarbeiter 2863, Angeſtellte im Handels⸗ gewerbe und in techniſchen Betrieben 1069, ſonſtige Arbeitnehmer 1654. Gegenüber dem 10. Juni iſt bei den erſten 3 Berufsgruppen ein Rückgang eingetreten, während ſich die Zahl der Hilfsarbeiter von 2807 auf 2863, die der Angeſtellten im Handelsgewerbe und in techniſchen Betrieben von 1012 auf 1069, und der ſonſtigen Arbeit⸗ nehmer von 1540 auf 1654 erhöhte. RNeue Bilder. In unſerm Schaufenſter E 6, 2 ſind folgende Bilder ausgeſtellt: Nettelbeck in Brüſſel— Radrennen zu Mann⸗ pheim— Berlin—München:2 in München— Senſationeller Sieg Uruguays, Olympiſche Meiſterſchaft, Paris— Frl. Furchheim, Neu⸗ kölln, ſiegt im Weitſprung bei Lübecks Sportfeſt— Poulain, Paris, der ſchnellſte Flieger der Welt— Prof. Joſ. Limburg beim Model⸗ jeren einer Büſte des Reichskanzlers Marx— Präſidentenwahl in erfaflles— Zweihundertjahrfeier in Königsberg— Eiſenbahnkata⸗ ſtrophe in Berlin— Die erſte deutſche Turbinen⸗Lokomotive, erbaut beti Krupp in Eſſen— Der„Goya“⸗Stierkampf in Madrid. An der Handels⸗Hochſchule mannheim ſind im gegenwärtigen Sommer⸗Semeſter 789 Studierende und 550 Hörer eingeſchrie⸗ ben. Neuaufgenommen wurden 226 Studierende. großen Zugangsziffer iſt die Geſamtzahl der Studierenden im Som⸗ mer⸗Semeſter niedriger als im verfloſſenen Winter, was durch die wirtſchaftliche Notlage zu erklären iſt. Von den 825 Studierenden es Winter⸗Semeſters ſind nur 382, das ſind 46 Prozent, zurückoe⸗ kehrtl Auch die Zahl der Ausländer hat eine ſtarke Abnahme erfahren: Es ſind im Sommer⸗Semeſter nur noch 50 Ausländer ummatrikuliert, während es im verfloſſenen Winter⸗Semeſter noch waren und die Höchſtziffer der Ausländer im Winter⸗Semeſter 1922/23 157 betrug. 7 Wiederaufnahme der Geſellſchaftsfonderzüge nach dem Schwarz⸗ wald und dem Bodenſee. Der Badiſche Verkehrsverband beabſichtigt in Verbindung mit den örtlichen Verkehrsvereinen bei genügender Beteiligung wiederum eintägige Geſellſchafts⸗ ſonderzüge nach dem Schwarzwald und dem Boden⸗ ſee zu veranſtalten. Dieſe Züge erfreuten ſich früher außerordent⸗ licher Beliebtheit, ſie mußten jedoch im vergangenen Jahre wegen der erkehrsunterbrechung bei Offenburg unterbleiben. Der erſte Ge⸗ ſellſchaftsſonderzug iſt für Sonntag, 6. Juli von Mannheim über Heidelberg, Bruchſal, Karlsruhe nach Triberg vorgeſehen. Die Fahr⸗ preiſe für die Geſellſchaftsſonderzüge ſind erſt neuerdings weſentlich herabgeſetzt worden, ſodaß mit den Sonderzügen eine überaus di.— iſt. Anmeldungen ſind an chen Verkehrsvereine und ungen des Badiſchen Reiſe⸗ büres an eichten. 195—5 des Badiſch 1 Reiſe Liaſtkraftwagenverkehr nach dem Saargsbiet. Nach einer Ver⸗ fügung der Zolldirektion Saarbrücken für eren, die in das Saargebiet kommen nur noch Bürgſcheine für eine Reiſe ausgeſtellt. Werden die betreffenden Wagen leer eingeführt und ſollen ſie beladen wieder ausgeführt werden, dann iſt eine beſondere Bewilligung der Zolldirektion erforderlich. RMeue franzöſiſche Briefmarken in Ausſicht? Infolge Aenderung der Tarife gibt die franzöſiſche Poſtverwaltung demnächſt neue Briefmarken heraus zu 4, 75 und 85 Cts., Paſteur Briefmarken zu 15 und 75 Cts., und Paſteur⸗Poſtkarten zu 45 Cts. Die Briefmarken zu 40, 45 und 60 Cts. werden in kleinerem Format hergeſtellt. Die zu 10, 30, 50, 60 und 85 Ets. werden Säerin tragen. Die neue Briefmarke zu 4 Ets., ſowie die zu 5 Cts. werden den bereits ge⸗ bräuchlichen zu 1, 2 und 3 Cts. entſprechend hergeſtellt. Die Porto⸗ Marke zu 1 Cts. wird eingezogen, dagegen eine ſolche zu 45 Cts. eingeführt, letztere als Mindeſttaxe für Porto auf Sendungend aus dem Auslande. 5 dDie Geſundheit der deutſchen Großſtädte iſt in der letzten Maiwoche vom 25. bis zum 31. nicht gang ſo günſtig wie in der orwoche inſofern geblieben, als die Zahl der Städte mit fallender Sterblichkeit von 34 auf 27 zurückgegangen, die der mit ſteigender aber von 10 auf 17 geſtiegen iſt. Auf 1000 Einwohner und aufs — Trotz dieſer Jahr ohne Ortsfremde berechnet, fiel 285 ganz Berlin auf 9,9, Alt⸗Berlin 10,1, Neu⸗Berlin 9,8, Köln 9,7, Dortmund 8,1, Barmen 7,3, Aachen 9,4, Krefeld 8,8, Mülheim a. d. R. 6,2,.⸗Gladbach 6,8, Oberhauſen 10,2, Buer 6,7, Hamburg 9,6, Bremen 10,7, Kö⸗ nigsberg i. Pr. 10,6, Stettin 12,4, Kiel 9,8, Altong 8,7, Hannover 8,9, Halle a. d. S. 8,3, Leipzig 8,9, Dresden 9,9, WMannheim 8,, Karlsruhe 10,6, Wiesbaden 8,0, Ludwigshafen 5,0. Mainz 10.8, München 9,0, Nürnberg 9,0. Sie ſtieg in Eſſen auf 9,5, Düſſeldorf 9,8, Duisburg 11,2, Gelſenkirchen 12,4, Elberfeld 9,1, Boſtum 12,3, Hamborn 12,5, Lübeck 14,8, Breslau 13,2, Magdeburg 12,1, Kaſſel 9,4, Braunſchweig 9,2, Chemnitz 10,6, Plauen i. V. 9,8, Frankfurt a. M. 8,5, Stuttgart 11,1, Augsburg 15,3. Sie blieb gleich in Münſter mit 14,1. *Senkung des Milcherzeugerpreiſes. Am 25. Juni fand eine Beſprechung zwiſchen den Vertretern des Verbands badiſcher Milch⸗ bedarfsgemeinden und der landwirtſchaftlichen Organiſationen über die Milchpreisfrage ſtatt. Mit Wirkung vom 1. Juli 1924 werden hiernach von den Bedarfsgemeinden je nach Lage des Liefergebiets durchſchnittlich 2 Pfg. je Liter weniger bezahlt werden wie bisher. Die Vertreter der Landwirtſchaft lehnten mit Rückſicht auf die Aenderung der Rechtslage durch die Reichsverordnung vom 6. Juni 1924 die Feſtlegung auf beſtimmte Preiſe ab, erkannren jedoch an, daß in der exwähnten Preisermäßigung ein ungebührlicher Druck ſeitens der Städte auf die Landwirtſchaft nicht zu erblicken ſei. Sie erklärten ſich bereit, die Städte in dem Beſtreben, die Milchanliefe⸗ 5 und Abnahme in geregelten Bahnen zu halten, voll zu unter⸗ ützen. Die Autoraſerei. Das Darmſtädter Polizeiamt ſchreibt: In der letzten Zeit wurde vielfach die Wahrnehmung gemacht, daß die im allgemeinen Intereſſe erlaſſenen verkehrspolitiſchen Vorſchriften von Kraſtfahrzeugführern, Fahrern und Motorrädern nicht in dem Maße beobachtet werden, wie dies zur Sicherheit der Vevölkerung und des Verkehrs unbedingt verlangt werden muß. Beſonders wird darüber Beſchwerde geführt, daß die rechte Straßenf eite nicht eingehalten und die zuläſſige Geſchwindig⸗ keit ganz außerordentlich überſchritten wird. Wie⸗ derholt ſind hierdurch Unglücksfälle verurſacht worden. Auch die Veläſtigung des Publikums durch das Fahren und Leerlaufen⸗ laſſen des Motors mit offener Auspuffklappe wird in letzter Zeit immer häufiger gemeldet. Dieſer unhaltbare Zuſtand der Autoraſerei, wie auch die Rückſichtsloſigkeit der Fahrer dem Publikum gegenüber fordern dringend ſchnellſte Abhilfe. Die Polizeibeamten ſind angewieſen worden, jede Uebertretung der verkehrspolizeilichen Vorſchriften zur Anzeige zu bringen. Wieder⸗ holte Beſtrafungen läſſiger Führer haben außer der Beſtrafung in einzelnen Fällen die für das ganze Reich wirkſame dauernde Entziehung des Führerſcheins und damit der Fahrer⸗ laubnis zur Folge. Das Fahren von Automobilen und Krafträdern ohne Führerſchein, welcher ſtets mitzuführen iſt, wird unnachſichtlich geahndet.— Wir haben ſchon vor einigen Wochen mitgeteilt, daß die hieſige Polizeidirektion bei wiederholten Beſtrafungen von Fayrern mit der dauernden Entziehung des Führerſcheins vorgeht. Die Mehrzahl der Rehkälber wird im Juni geſetzt, auch ſetzen Rot⸗ und Damwild noch, ſo daß gerade in dieſem Monat das An⸗ bringen der Wildmarken erfolgreich vorgenommen werden kann. Die Werbung von Laubheu, die leider ohne Grund vielfach verab⸗ ſäumt wird, muß fleißig fortgeſetzt werden. Faſt überall findet ſich Gelegenheit, dieſes vortreffliche Futtermittel in großen Mengen für den Winter zu gewinnen.— Die Jungenten fallen aus, daher iſt an Tümpeln, Waldteichen und dergleichen für Ruhe und Schutz vor Menſch und Tier zu ſorgen. Der Schweißhund wird nun gearbeitet, ſoweit man ihn überhaupt noch auf geſunder Fährte arbeitet. Wo das nicht der Fall iſt, muß in Rotwildrevieren wenigſtens alles mit Rückſicht auf die kommende Jagdzeit inſtand geſetzt werden. Durch flaches Aufflügen von Wegen und Geſtellen wird das Spurbahn⸗ netz hergeſtellt oder erneuert. Das gleiche hat mit den Kanzeln, Ständen, Schirmen und Pürſchſteigen zu geſchehen. Für die im nächſten Monat beginnende Entenjagd ſind auf Seen und großen Teichen Schießſchneißen durch den Rohrgürtel aufzuhauen und aus⸗ zumähen. Die Jagd gilt vor allem dem Rehbock, denn der Juni iſt der richtige Pürſchmonat. Den Grenzen iſt dabei beſondere Auf⸗ merkſamkeit zu widmen, da Jagdvergehen von ſchlechten Nachburn häufig begangen werden und nachfolgende Beſtrafung dem Reh⸗ ſtand mehr nützt als der meiſtens übertriebene Abſchuß der Grenz⸗ böcke. Rotwild geht ſtark zu Schaden, ſo daß es bisweilen im In⸗ tereſſe des Standes ſelbſt liegen kann, ein Schmaltier oder einen nicht viel verſprechenden Baſtſpießer auf Abſchußſchein hin zu ſchießen. Raubvogelhorſte werden nunmehr durch das Schreien der Jungen und das am Boden liegende Geſchmeiß verraten, falls der Horſt in dichten Fichtenbeſtänden bislang nicht gefunden werden konnte. Im Walde beginnt die Pilz⸗ und Beerenzeit, wes⸗ halb der Jagdſchutz nun beſonders fleißig zu üben iſt. * Der Heuſchnupfen, der ſo oft im Sommer, zur Zeit der Heu⸗ ernte, empfindliche Naſen überfällt, gehört zwar mehr zu den ledig⸗ lich unangenehmen Luälgeiſtern des Menſchen, kann aber unter Umſtänden gefährlich werden. Er wird durch den Blütenſtaub ge⸗ wiſſer Gräſer hervorgerufen und ſteht an Hartnäckigkeit hinter dem gefährlicheren Erkältungsſchnupfen nicht zurück. An Mitteln gegen den Heuſchnupfen, der nicht ſelten mit dem ſogenannten Heufteber gen mit Heufieberſerum und Maſſage der hierzu unempfindlich zu machenden Naſenſchleimhaut zu empfehlen. Am wirkſamſten hat ſich Ufährlichen Zeit der Heuernte erwieſen. noch immer die Luftveränderun 9, alſo die Flucht vor der ge⸗ halt. wie es nur noch an Stätten möaglich iſt. denen die Geſchichte die Jüge des Ehrwürdigen aufgepräat hat. Wir kennen die Einwände gegen unſere Anregung recht wohl und ſind weit entfernt. uns ihnen zu verſchließen. Aber ſaat. wäre es nicht geboten und von innen beraus notwendig. hier etwas zutun. Man vergeſſe, ganz nüchtern geſagt, doch die überaus alückliche Lage der Stadt ſelbſt nicht! Moözart. Wolf, Dporak. Strauß— welche Fülle des muſikaliſchen Ausdrucks erſchloß ſich mit dieſen vier Namen bei dem Ständchen⸗ bend. Ja, ja. das Wort Ständchen hat einen Beigeſchmack bekom⸗ men, der offenbar nicht mehr weazubringen iſt. Und doch war dies Ene Gattung. der die Beſten und Größten mit Frende ihr Herz weih⸗ zen. Soll zum Beiſpiel dieſe Kunſt endaültig in den Konzertſälen mit elektriſchem Licht und Stuhlreihen aleich Schulbänken verſchwin⸗ den. verdorren wie edle Blumen. die man in fremdes Erdreich ver⸗ pflanzt hat? Klinat es doch ſchon aus Huago Wolf und auch bei auer Jarbigkeit aus Straußens Werk heraus, daß ihre Schöpfer die wanasvorſtelluna des Konzertſaals nicht aanz loswerden konnten. Dvorak börte man mehr den bodenſtändigen Rhythmus. Aber Mozartl Wie Handn hat er die Bläſer vor allem mit Rückſicht auf as Konzertieren im Freien verwandt. Die Freiheit, die er hier meinte, kam nun durch des Weinheimers Emil Kahns Leitung anz köſtlich zum Erklingen.— auch bei den drei andern Werken! Tb. n ſpürte förmlich. wie es ihn und die Seinen(Mitalieder unſeres ſie aterorcheſters) herausdränate aus der Enge der vier Wände um ſ in den Abendlüften aleichſam in Tönen zu verlieren. Und all die Mitaenommenen“ in dieſe andere Welt werden den Veranſtaltern kr dieſen Feſt⸗ und Wochenabſchluß von Herzen Dank wiſſen.—— Wei Wir wiſſen. daß weniaſtens der muſikaliſche Volſchewismus in t inheim keinen Sitz hat. Und. wie uns unſer Gewährsmann ver⸗ Weert, hatte das am erſten Abend uraufgeführte Werk des Ruſſen durofieff viel zu viel Einzelarbeit und theoretiſches Können bluhblicken laſſen. als daß es der unmittelbaren Nachbarſchaft der mutialten Sowiets bezichtiat werden könnte: dennoch maa es und 998 es nichts Bleibendes gehabt haben. Was blieb. war die Be⸗ nderung für den Interpreten Borowsky, deſſen Können be⸗ Nantlich über ganze Kontinente binwegreicht. Die unmittelbare als Bbarſchaft von Stravinsku ſchien dieſem inſofern nicht zuträalich. 95 10 die ſchlimmen Seiten des Ruſſen umſo eber zum Vorſchein Rien. Aber, es ſteckt doch ein aut Teil Muſik in ihm. wie diele ihr cuſchla“-Sufte zeigte: was es ihr genommen haben maa, daß Nla öpfer ſelbſt ſie in das Prokruſtesbett der Uebertragung für Avier zwängte, konnte des genannten Klaviermannes umfaſſendes wühnen, weidlich erſetzen.— Der Nova noch eines ſei aleich bler„er⸗ tenbnt': Ein Ouartett von Ernſt Toch(op. 28), der aus den belieb⸗ mit feinen Intuitionen gemacht hat. Wie immer. wenn er tes gibt, ringen ſich auch hier melodiſche Viſionen von packen⸗ ber auch gefährlichen Spielen mit Notennamen eſn prächtiges der Eindruckskraft hervor, bis er ſchließlich. mit der Tiefe den Reich⸗ tum an Geiſt verbindend, in die Antitheſe geht und mit geläutertem Witz das Werk. das übrigens nie aus ſeiner Form heraustritt, be⸗ ſchließt.— Reger und Brahms waren in dieſer Veranſtaltung(In⸗ 10 e 0 89980 11 5 zu dem ſich eine Klavierſpielerin ö zalität, Pauline Rothſchild⸗Weinhei iß ei ür⸗ 1955 Segee einheim, geſellte) gewiß eine wür a dies Feſt nun einmal unter der Dominante des Oſtens ſtand konnte auch das Zika⸗QZuartett(aus Prag) ſchon wegen ſeiner reifen. ausgealichenen Spielart willkommen geheißen werden. U. a. brachten ſie das eine Streichguartett Smetanas(warum nicht auch das andere?)„Aus meinem Leben“ mit, deſſen erareifender, ja er⸗ ſchütternder Schlußſatz auch hier ſeine Wirkung nicht verfehlte. Bleiben noch die Verdienzte Generalmuſikdirektor Abend⸗ roth⸗ zu unterſtreichen. Sie hießen: Ouvertüre zur„Verkauften Braut⸗ und Beethovens.Moll⸗Sinfonie. Und ſolange dieſe noch wie hier wieder, bis ins Innerſte dringt, den aganzen Menſchen mit ſich fortreißend. ſo lange wollen wir die für unſere Eingangs⸗ betrachtung notwendige Zuverſicht nicht aufgeben. Euch Weinheimer Nachbarn aber ein herzliches Auf Wiederſehen!— * Theater und Muſik ter Bom Mannheimer Nalionaltheater. Kurt Reiß vom n⸗ —— Nationaltheater, ein Schüler Robert Gerziſons, lblauf der Spielzeit auf drei Jahre an das Schauſpielhaus Düſſel⸗ dorf als jugendlicher Charakterſpieler verpflichtet. Mozarkabend von Hans Bruch. Im Harmonieſaale ver⸗ einiate ſich vorgeſtern abend eine zahlreiche Zuhörerſchaft, um einem Mozartabend beizuwohnen, den Hans Bruch unter Mitwirkung eines Kammerorcheſters mit vier Schülerinnen veran⸗ ſtaltete. Infolae dieſer Umſtellung war es weniger ein Schülerkon⸗ zert. als im Grunde genommen eine Art Meiſtexprüfung von Hans Bruch. Da aber ein ſo anerkannter Künſtler wie er eine nochmalige Prüfung nicht nötig hat, ſo richtete ſich das Hauptintereſſe wieder auf die Schüler. was eigentlich wohl nicht der ausſchließliche Zweck der Veranſtaltung war. So wurde man gewiſſe zwieſpältige Empfin⸗ dungen nicht los, namentlich wenn man auf der einen Seite die di⸗ rigentenqualitäten Hans Bruchs ſah und fühlte, aufs prachtvollſte unterſtützt von den 25 Mitaliedern des Nationaltheaterorcheſters, die ein geradezu ideales Mozartorcheſter darſtellten, und auf der andern Seite die naturgemäß mit mehr oder minder Unzulänalichkeit durch⸗ ſetzte Durchführung der Klaviervarte. Dennoch bereitete trotz der erdrückenden Fülle der Darbietungen—(drei Klavierkonzerte und ein Konzerk⸗Rondol) das Konzert, wenn auch unterſchiedlich, aber doch tatſächlich freude. Die ſpezifiſch weibliche Gefahr. bei Mozart zu 25 oder Heuaſthma verbunden iſt, ſind raſche Luftveränderung, Impfun⸗ veranſtaltungen Theaternachricht. Heute findet das 4. Gaſtſpiel des rufſiſch⸗ deutſchen Theater 2907 Blaue Vogel“ im Neuen Theater ſtatt. — Die zu Ehren des 25jährigen Dienſtjubiläums von Betty Kofler angeſetzte Vorſtellung des„Troubadour“ wird morgen im Na⸗ tionaltheater ſtattfinden.— Am Samstag, den 28, Juni wird im Nationaltheater anſtelle von Ibſens„Peer Gynt“ Shaws Ko⸗ mödie„Der Teufelsſchüler“ zum erſten Male wiederholt. Die Vorſtellung findet außer Miete ſtatt. * Der Deulſche Mandoliniſten- und Gitarriſten⸗Bund Kreis Freiburg, hielt kürzlich im Katholiſchen Vereinshauſe zu Frei⸗ burg einen Wettſtreit ab. Zahlreiche Vereine aus ganz Baden ſowie aus der Pfalz waren herbeigeeilt. Die Zuſammenkunft wurde mit der Eröffnung einer ſtellung eingeleitet. Mit Feſtbankett und Ball ſchloß der erſte Tag. Am darauf folgenden Sonntag begann Vormittags der Wettſtreit. Das aus Jach⸗ männern beſtehende Preisgericht ſetzte ſich aus Herrn Fabian, Lehrer für künſtleriſches Lautenſpiel, ſowie den Kammermuſikern Fehmel und Gallion zuſammen. Ihr Amt war nicht leicht, denn ſämtliche Vereine in A⸗ und B⸗Klaſſe leiſteten mit einigen Ausnahmen Vorzügliches. Da Freiburg und Mannheim gleiche Punktzahl erreichten, ſollte hier das Los entſcheiden, doch entſchloß ſich Freiburg, als ortsanſäſſiger Verein, den Mannheimern den Vorzug zu geben und verzichtete freiwillig auf den 1. Pokal, wodurch ſich folgendes Geſamtreſultat ergab: A⸗Klaſſe: 1. Preis mit Pokal Mandolinen⸗ und Gitarren⸗Verein„Mandoli⸗ nata“, Mannheim, 48 Punkte; 1. Preis mit goldenem Lorbeer⸗ kranz1. Freiburger Mandolinen⸗ und Gitarren⸗Verein, 48 Punkte; 2. Preis mit Becher Mandolinen⸗Quartett„Goldklang“, Mundenheim⸗ Ludwigshafen, 28 Punkte; 3. Preis mit goldenem Lorbeerkranz Mandolinen⸗ und Gitarren⸗Verein„Konſtanz“, 27 Punkte; 4. Preis mit Diplom Mandsolinen⸗ und Sitarren⸗Verein„Hegau“, Singen mit 23 Punkten. B⸗Klaſſe: 1. Preis mit Pokal Mandolinen⸗ und Gitarren⸗Verein Kollnau⸗Gutach mit 34 Punkten; 2. Preis mit Becher Mandolinen⸗ und Gitarren⸗Verein Kehl mit 26 Punkten; 3. Preis mit Diplom Mandolinen⸗ und Gitarren⸗Verein Offenburg mit 23 Punkten; 4. Preis mit Diplom Mandolinen⸗ und Gitarren⸗Verein Lörrach mit 20 Punkten; 5. Preis mit Diplom Mandolinen⸗ und Gitarren⸗Verein Oberkirch mit 15 Punkten. Nachmittags 23 Uhr war Feſtkonzert, das mit zwei Maſſenchören(etwa 300 Spieler) „Die Himmel rühmen“ von Beethoven und„Bundesgruß und Feſt⸗ marſch“ von E. Köhler eingeleitet wurde. Der Dirigent, Bundes⸗ lehrer E. Köhler, hatte den großen Chor feſt in der Hand, ſo daß die Fülle des Orcheſterklanges auf das zahlreich erſchienene Publikum einen tiefen Eindruck machte. Stürmiſcher Beifall war der Lohn. Den Schluß bildete noch ein Maſſenchor„Die luſtigen Wandervögel“, Volksliederpotpourri von E. Köhler. Abends fand Familienunter⸗ haltung und Preisverteilung ſtatt. Am Montag morgen ſuhren Ludwigshafen und Mannheim in den Schwarzwald Der Reſt der Vereine verſammelte ſich vormittags zu einem Spaziergang auf den Schloßberg, um anſchließend einen Früh⸗ ſchoppen zu nehmen im Freiburger Vereinsheim„Ganterbräu“, wo bei Konzert heitere Stimmung herrſchte. Nach warmen Abſchieds⸗ worten trennte man ſich mit dem Wunſch auf ein baldiges Wieder⸗ ſehen. 5 Tagungen 1 5 Deutſcher Gaſtwirletag 1 * Karlsruhe, 25. Juni. Unter dem Vorſitz des Verbandsprä⸗ ſidenten Köſter⸗Berlin trat geſtern Vormittag 9 Uhu der Deuk⸗ ſche Gaſtwirteverband zur ordentlichen Hauptver⸗ ſammlung der Abgeordneten im Coloſeumaal zuſammenſ. Anwe⸗ ſend waren 438 Delegierte aus dem ganzen Reiche. Die Tagesord⸗ nung ſah die Erledigung einer Reihe geſchäftlicher Angelegenheiten vor. Nach einer kurzen Begrüßungsanſprache des Präſidenten und nach Kenntnisnahme allgemeiner Mitteilungen wurde ohne Ausſpra⸗ che der Jahres⸗ und Kaſſenbericht genehmigt, ebenſo die Feſtſetzung des Beitrages, der für Mitglieder der dem preußiſchen Landesver⸗ bande angehörenden Vereine 1 RM. und für die Mitglieder der übrigen Landesverbände 80 RPfg. beträgt. Hierauf folgt die Wie⸗ derwahl des Geſchäftsführerenden Ausſchuſſes. Als nächſter Ta⸗ gungsort wurde mit großer Mehrheit Breslau gewählt. Weiter wurden zwei langjährige verdienſtvolle Mitglieder, der ſächſiſche Verbandsvorſitzende Köppel⸗Dresden und Schwarz⸗Solingen ein⸗ ſtimmig und unter großem Beifall zu Ehrenmitgliedern des Deut⸗ ſchen Gaſtwirteverbandes ernannt. Beim nächſten Punkt der Tagesordnung: Bildung eines Wahlfonds für die Reichstagswahlen ſetzte eine ſcharfe Debatte ein. Zur Beſprechung ſtand ein Antrag des geſchäftsführenden Gaſtwirteverbandes an den Reichstagswahlen einen Wahlfond in der Weiſe zu bilden, daß 20 Prozent aller Verbandsbeiträge einem der Verwaltung der Verbandsleitung unterſtehenden Reichswahl⸗ fonds überwieſen werden. Den übrigen Landesverbänden wird für die Beteiligung an den Landtagswahlen eine gleiche Regelung empfohlen. Präfident Köſter begründete den Antrag und betonte, daß die erſtmalige Beteiligung des Deutſchen Gaſtwirte⸗Verbandes an den letzten Reichstagswahlen gezeigt hat, daß ohne einen ausreichen⸗ den Wahlfond kein Erfolg zu erringen ſei. Hieran ſchloß ſich eine ſehr lebhafte Ausſprache. Eine Reihe von Rednern unterſtrich fäuſeln, hat keine der vier Vortragenden gänzlich bannen können; Auch machte ſich bei allen das ungewohnte Zuſammenſpiel mit einem Orcheſter bemerkbar. Dagegen ſoll, abgeſehen von der techniſchen Fertiakeit, die eine Selbſtverſtändlichkeit iſt. die Sauberkeit der Aus⸗ und Durchführung. die Nuancieruna und teilweiſe überraſchende geiſtige Beherrſchung anerkannt werden. was wiederum einen auten Rückſchluß auf den Lehrmeiſter zuläßt. Gertrude Keller. Suſe Loeb, Hanna Holland und Irmaard Gudehus im einzelnen differenziert, im ganzen doch aus einem Guß in mozartſcher Auffaſ⸗ ſung, teilten ſich in die Ehren des Abends. der ihnen denn auch von einer nicht allzu kritiſch aeſtimmten Hörerſchaft bereitwilliaſt zuteil wurde. Ziehen wir das lokale und das familiäre ab. ſo bleibt als Reſtſumme eine ſtattliche Ziffer übrig. die der Leiter und Lehrer in erſter Linie, das Orcheſter, das namentlich wieder im Holz unüber⸗ trefflich war, in zweiter und nicht zuletzt auch die Soliſten in An⸗ ſpruch 1—— IE eDresdner Araufführung. Unſer Dresdner Schauſpielreferenk ſchreibt: Das Neuſtädter Schauſpielhaus hatte einen großen Tag. Paul Hermann Hartwig hat ſein neueſtes Werk„Die Neu⸗ berin“, Schauſpiel in 4 Akten für Hermine Körner geſchrieben ung ihr gewidmet, die Künſtlerin kam aus München nach Dresden, um bei der Urſtänd ſelbſt die Rolle der Neuberin zu ſpielen. Nun geht ſie mit dem Stück auf Gaſtſpielreiſen. Ein großer äußerer Erfolg. Der Vorhang raſte nach jedem Akte dutzendmale auf und nieder, un⸗ ter in einem Blumenmeer. Hermine Körner, die der großen „Schauſpielprinzipalin“, der Neuberin, ihre ſtarke Direktorperfön⸗ lichkeit lieh und die Rolle mit echtem Menſchentum und ſeltener Virtuoſität meiſterte, beherrſchte von Anfang bis zu Ende die Szene, alle anderen Figuren ſind nur Staffage. Man muß an den Scheinerfolg des Dichters Brachvogel mit ſeinem Virtuoſenſtück „Narziß“ denken, dem einſt Virtuoſen der Schauſpielkunſt zu Tages⸗ weltruhm verhalfen. Der innere, ſeeliſche und künſtleriſche Wert des Hartwigſchen Lebensbildes hält dem äußeren Erfolg nicht die Wage. Ein dialogiſierter Roman. Ein Virtuoſenſtück, das die Körnerin durch echtes Erleben meiſterk. Die große Neuberin wird uns in ihren menſchlichen Schwächen und in ihrer geſchichtlichen Be⸗ deutung durch ſie auf der Bühne nahe gebracht. Wie Hermine Körner das ſtolze deutſche Frauenbild erſtehen läßt, die Neuberin, die mit Gottſched dem deutſchen Hanswurſt zu Leibe ging und um die Literatur und die s verdienen noch Johannes Steiners Regie und die Bühnenbilder Alfred S— hervorgehoben zu werden, der im erſten Akt ein reizendes, lilge⸗ treues Lerdgen dkenergen der keſg genn e , AJsannes Rsichkeit 1— Ausſchuſſes, 90 Zwecke einer wirkſamen Beteiligung des Deutſchen glaublich ſtarker Beifall, am Schluſſe Hermine Körner und der Dichn!?: deutſche Schauſpielkunſt gleich groß dienſte hat, das iſt von 5— 6. Seite. Nr. 291 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Donnerskag, den 26. Juni 1924 die Gefährlichkeit des Antrages und ſprachen die Befürchtung aus, daß⸗ durch finanzielle Unterſtützung einer großen politiſchen Partei die Einigkeit des Gaſtwirtsgewerbes untergraben würde, während die große Mehrheit der Auffaſſung war, daß durch den Einfluß einer großen Partei die Intereſſen des Mittelſtandes gefördert wer⸗ den, in allererſter Linie in der Fraktionsarbeit. Gegenſtand der Ausſprache bildete auch die Welfen⸗Kandidatur Nolte⸗Hannober. Ein Vertreter aus Weſtfalen, der auch im Namen der Rheinländer und Saarländer ſprach, benutzte die Gelegenheit, unter ſcharfer Ab⸗ lehnung des rheiniſchen Separatismus in kernigen Worten ein Treuegelöbnis zum Deutſchen Reiche abzulegen. Der Antrag wurde ſodann mit großer Mehrheit angenommen. Als nächſter Punkt der Tagesordnung ſtand ein Antrag des Hauptvorſtandes zur Beratung, der die Hau ptgemeinſchaft der Hotel⸗, Gaſt⸗ und Schankwirte⸗Orgaiſationen aufheben und den beſtehenden Vertrag kündigen will. Wäre die Leitung ſich ihrer Verantwortung bewußt geweſen, hätte man auf der anderen Seite das Beſtreben gezeigt, ſelbſt in den wichtig⸗ ſten Standesfragen eigene Wege zu gehen. In der Ausſprache wurde einer gütlichen Verſtändigung das Work geſprochen. Der Antragſteller wies nochmals darauf hin, daß mit dem Antrag der Zweck verfolgt werde, der Gegenſeite nahezulegen, eine innere Arbeitsgemeinſchaft herzuſtellen.— Der Antrag wurde ſodann mit einer Mehrheit von 112 Stimmen angenommen. Zur Beratung ſtanden ferner Anträge des Provinialverbandes Rheinland, der fordert, daß Regierungsbezirksverbände mit 4000 vollzählenden Mitgliedern einen Sitz und Stimme im großen Vor⸗ ſtand erhalten ſollen, ferner lagen Anträge vor über eine Reyiſion der Verbandsſatzungen, über den Pflichtbezug für die Zeitung „Das Gaſthaus“, über die Errichtung einer Preſſe⸗ und Wirtſchafts⸗ ſtelle und über den Rechtsſchutz. Nach Erledigung und Annahme dieſer Anträge wurde die Sitzung geſchloſſen. Aus dem Lande 25jähriges Jahresfeſt der Erziehungsanftalt Schwarzacherhof ch. Schwarzacherhof, 23. Juni. Vom Wetter begünſtigt, konnte am Sonntag das 25jährige Jahresfeſt der Erziehungs⸗ anſtalt Schwarzacherhof unter freiem Himmel, auf dem inneren Spielplatz des Hofes, gefeiert werden. Die Morgenſonne, die ſchüchtern durch die Wolken brach, zerſtreute die Sorgen, mit denen man ſeit dem Freitagsregen dem Sonntag entgegenſah.„Der Vorhang, den der Himmel ſelbſt vorzog, daß man nicht zu ſehr litte unter dem Druck der Sonnenhitze“, wurde dankbar empfunden. Ein ſchöner Auftakt war für die Anſtaltsgemeinde ſelbſt der interne Morgengottesdienſt, der vom Prälaten Schmitthenner gehalten wurde. Der Nachmittag ſah ſchon früh ein Leben und Treiben auf dem Hof, wie man es trotz ſeiner gegenwärtig 90 Zög⸗ linge hier nicht gewöhnt iſt. Eine ſtattliche Schar von Feſtteil⸗ nehmern fand ſich zuſammen. Nach einem Eingangslied eröffnete der Prälat den Feſtgottesdienſt mit Gebet und Begrüßungsanſprache. Er wies zurück auf das andere Feſt, von dem die Leute der In⸗ neren Miſſion herkamen, auf das 75jährige Beſtehen des Badiſchen Landesvereins für Innere Miſſion, das man 8 Tage vorher in Durlach feierte, und er zeigte den Grund auf, der hier wie dort die Arbeit trage und adle: die Liebe, die dem Nebenmenſchen zu helfen drängt und die ihre Kraft ſchöpft aus ewigen Quellen. Nach einem Jubiläumsgeſang des Chors der Angeſtellten nahm Pfarrer Ziegler von Hugsweier das Wort zu ſeiner Feſt⸗ predigt. Seine Worte kamen aus warmem Herzen und fanden ihren Weg in die Herzen aller Zuhörer, der alten und jungen. Er gehörte zu den Mitbegründern des Werks, und wenn er im An⸗ ſchluß an die Erzählung von Petri Fiſchzug darüber ſprach, wie man ein friſcher, froher, arbeitsfreudiger Menſch werde, ſo konnte er es aus den Erfahrungen ſeiner und ſeiner Nachfolger Arbeit belegen, was der Text als Antwort an die Hand gibt: unverdroſſen arbeiten, auch nach Mißerfolgen, mit Gott die Arbeit anfangen, und in der Arbeit mit Gott verbunden bleiben. Er konnte„ſeinen lieben Buben“, die doch alle ſolche frohe, arbeitsfreudige Menſchen werden wollen, zeigen, welches höchſte Ziel die Erziehungsarbeit an ihnen beſtimmt, ung ihnen Wege zeigen, es zu werden.— Dankbar ſang die Feſtgemeinde die Worte nach imn die ſeine Predigt ausklang:„Im Wort, im Werk und allem Weſen ſei Jeſus und ſonſt nichts zu leſen.“ Der Vereinsgeiſtliche, Landesjugendpfarrer Horning, gab im Feſtbericht einen anziehenden Rückblick auf die Anfänge und die Entwicklung des Schwarzacherhofs als Erziehungsanſtalt. Nach einem weiteren Beitrag des Hauschors hielt der frühere Vereins⸗ geiſtliche, Pfarrer Steinmann, die Schlußanſprache, die an Hand des Bibelwortes:„Aber der Herr war mit Joſeph“ einen dankbaren Rückblick und einen hoffnungsvollen Ausblick gab, und ausklang in den gemeinſam geſungenen Choral:„Nun danket alle Golt.— Nach dem Schlußgebet gab auch ein Chor der Zöglinge eine Probe ſeines Könnens. Die Nachfeier beim Kaffee gab den Vertretern der Staats⸗ und Bezirksbehörden Gelegenheit, ihre Wünſche zum Jubiläum aus⸗ zuſprechen. Landgerichtsdirektor Böhringer war als Vertreter des Juſtizminiſters erſchienen. Oberamtmann Dr. Pfaff ſprach im Namen des Bezirks. Jugendrichter Dr. Krall von Karlsruhe richtete namens der Jugendrichter gerade auch an die Zöglinge herzliche Worte und dankte der Inneren Miſſion für⸗ ihre Liebes⸗ arbeit an den Jungens. Dankeserwiderungen des Prälaten und des Vorſitzenden der Hofkommiſſion, Freiherrn Rüdt von Col⸗ lenberg. und Erzählungen von Pfarrer Ziegler für die Jugens füllten die Nachfeier bis zum Abend aus. Alls Feſtgäſte dürften von der Feier und von der Beſichtigung der Anſtalt den beſten Eindruck mitgenommen haben. * Den Abſchluß der 25. Jahrfeier bildete die Aufführung zweier Szenen aus Schiklers Telt im Freien. Drau⸗ ßen vor der Anſtalt, von Wald umſäumt, liegt die Spielwieſe, an die ſich ein Hang anſchließt, der ein gutes Spielfeld abgb. Wie ein Heerlager ſah die Wieſe aus. Hier lagerte eine Gruppe, dort eine, die Behörden und die Honoratoren der Gemeinde ſaßen auf Stühlen. Langſam rückte der Spielbeginn nahe. Man war ge⸗ ſpaunt, wie die„Buben“ die Aufgabe bewältigen würden.. und war überraſcht. Lebendig voll Feuer und innerer Anteilnahme gaben die einzelnen Burſchen den Geſtalten Leben und FJeuer, ſo⸗ daß man ganz im Banne der Aufführung lag. Zumal die Dar⸗ ſteller ſehr günſtig ausgewählt waren und eine einfache Koſtümie⸗ rung in die Zeit berſetzte, in der das Stück ſpielt, wurde aus dem Einzelbild eine Einheit. Der Telldarſteller nebſt Geßler und Ru⸗ denz und die andern überboten ſich förmlich in ihren Leiſtungen, ſodaß man noch neugieriger ward auf den Rütliſchwur, der als zweites Bild folgen ſollte. Langſam kroch der Abend in das Tal. Der Zuſchauer waren es mehr geworden, immer wieder kamen ſie von den Nachbarorten bei und ſie haben wahrlich den Gang nicht bereuen brauchen. Im Grau des ſinkenden Tages kamen die Ver⸗ trter der einzelnen Lande. Ein Feuer lodert auf und hellt den Platz. Zeichnet gigantiſche Schalten in den dunkelnden Wals. Wuchtig klingen die Worte. Ernſt und würdig vollzieht ſich die Nufführung bis zum Höhepunkt. Wie ein Gebet klingt der Rütli⸗ ſchwur. Atemloſe Stille herrſcht bei den Zuſchauern, bis reicher Beifall die Spieler lohnt, die im Walde verſchwinden. Langſam ſwird der Spielplatz leer. Lehrer Steurar, der die Regie be⸗ ſorgt hatte, hat damit gezeigt, daß auch die Burſchen, die ſonſt wenig Inkereſſe zeſgen, zu begeiſtern ſind für edles Gut. Das war ein Slück Jugendpftege, das den Behörden zeigen konnte, wie man ſich um die Jugend müht, die im⸗ Elternhaus nicht die brävſten Bur⸗ ſchen waven, die uns Kunde gab, wie die Jugend doch noch nicht ganz verdorben iſt, wie man kurzerhand zu urteilen gewohnt iſt, ehe man einen tiefen Blick in die Arbeit der Erziehungsanſtalten getan. * ſe heddesheim, 26. Junj. Die 33jährige Arbeiterehefrau Maria Lederle, die wegen drohender Zwangsausquartterung den Tod auf den S 5 ſuchte und fand, wurde heute vormittag unter großer Teilnahme der Bevölkerung zu Grabe getragen. Auch die hieſigen Erwerbsloſen ſchloſſen ſich dem Leichenzuge an. Der Hauswirt, der die Frau Lederle zu dem Verzweiflungsſchritt getrie⸗ ben hatte, hat ſich jetzt in die pfochiatriſche Klinik in Heidelberg auf⸗ nehmen laſſen. Z. Doſſenheim, 25. Juni. Ddie Kirſchenernte geht ihrem Ende entgegen. Der größte Teil iſt gebrochen. Nur noch die ſo⸗ genannten Spätkirſchen, die beſte Frucht zum Eſſen und Einmachen, kommt jetzt an die Reihe. Was für eine Unmaſſe von Kirſchen auf der hieſigen Station verladen und nach allen Großſtädten verſchickt worden ſind, dürfte daraus zu erſehen ſein, daß jeden Nachmitiag gegen 1000 und oft noch mehr Zentner in 12—15 Eiſenbahnwagen verladen und verſchickt worden ſind. Von Schriesheim, Leuters⸗ hauſen und Großſachſen wurden ſie hierher gebracht und verladen. Es war eine vollſtändige Vollernte, wie ſchon lange Jahre nicht mehr. Es ſind Landwirte da, die 50—60 und noch meyr Zentner geerntet haben. Daraus iſt zu ſchließen, was für eine Menge von Geld in die genannten Orte gekommen iſt. Die Kirſchen koſteten die ganze Woche noch 18—20 Pfg. pro Pfund. Jetzt wird mit dem Verſand der Johannis⸗ und Stachelbeeren be⸗ gonnen. Die Heidelbeeren, die auch eine Vollernte liefern, kommen ebenfalls zum Verſand. Fleißige Sammler dürften eine erhebliche Einnahme aus dem Sammeln der Heidelbeeren zu erhoffen haben. Das Pfund Johannisbeeren koſtet ſoeben 25 Pfg. ſch. Anterſchwarzach, 24. Juni. Dieſer Tage feierte die älteſte Einwohnerin unſeres Dorfes, Frl. Marie Schmidt, ihren 9 0. Geburtstag im Kreiſe ihrer Angehörigen. * Heidelberg, 26. Juni. Zu den Gerüchten über den Verkauf von Stift Neuburg ſchreibt der Beſitzer, Freiherr von Bernus u. a. folgendes:„Zu wiederholten Malen wurde von katholiſcher Seite mit Kaufangeboten an mich herangetreten. Ich habe ſtets abgelehnt. So auch dieſes Mal wieder— vorerſt. Sollte jedoch mein Geſuch beim badiſchen Staat um Entlaſtung der Kultur⸗ ſtätte Stift Neuburg(nicht meiner Privatperſon) von ſtaatlichen und kommunalen Abgaben und um einen Zuſchuß der Regierung zur Unterhaltung kein Gehör finden, ſo ſähe ich mich, ſehr gegen nieinen Willen gezwungen, Stift Neuburg zu räumen und die Sammlungen nach einem Beſitztum in dem deutſchen Bundesſtaat zu verlegen, wo ich jenes kulturelle Verſtändnis und ſomit das nötige Entgegenkommen fände.“ Heidelberg, 26. Juni. Im Eiſenbahntunnel beim Karlstor wurde die zerſtückelte Leiche eines Reiſenden aufgefunden. Nach den Feſtſtellungen iſt der tödlich Verunglückte aus einem nach dem Karlstor fahrenden Zug geſtürzt und hierbei überfahren worden. Bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen zwei Radfahrern ſtürzte einer der Radler. ein Schloſſerlehrling, derart zu Boden, daß er einen Schädelbruch davontrug. Ettlingen, 26. Juni. Ein ſchweres Automobilunglück hat ſich am Dienstag abend kurz vor 11 Uhr hier ereignet. Zwei Perſonenautos kamen aus dem Albtal in raſender Fahrt durch Ett⸗ lingen. Wie Augenzeugen berichten, ſollen die Kraftwagen in einem 100 Kilometertempo gefahren ſein. An den Straßenbiegungen gegen⸗ über der Schillerſchule perlor der Lenker des nachfahrenden Wagens die Steuerung und der Wagen rannte über den Bordſtein in die An⸗ lagen hinein, wobei die Felgen abſprangen. Der Wagenlenker. A. Vogel aus Karlsruhe, erlitt einige Verletzungen, dagegen wurden ſeine Braut und ſein Vater aus dem Wagen herausgeſchleudert und ſchwer verlett. Das Mädchen trug einen großen Schnitt am Halſe und ſein Vater einen Naſenbeinbruch davon.— Der 62jährige Eiſenbahnſekretär a. D. Andreas Rückert aus Karlsruhe ſtürzte geſtern nachmittag infolge eines Gehirnſchlaaes auf einer Rad⸗ tbur bei Neurod vom Rade und verſchied alsbald.— Heute früh brach der 80jährige Witwer Bernhard Weinſtein, früherer ſtädtiſcher Leichenprokorateur und Notariatsdiener, infolge eines Herzſchla⸗ ges zuſammen und war ſofort tot. Aus der Pfalz : Rumbach, 25. Juni. Zur biologiſchen Nachreinigung der Abwäſſer aus dem Truppenübungsplatz Ludwigswinkel läßt das Reichsneubauamt Rumbach eine große Fiſch⸗Leichanlage in Ludwigswinkel errichten. :: Albersweiler, 25. Juni. die Blüten der hier nur ver⸗ einzelt vorkommenden Konſtanziatraube duften bereits an ver⸗ ſchiedenen Häuſern, als die erſten Traubenblüten in unſerer Gemar⸗ kung. :: Miklelberbach, 25. Juni. Eine bisher in der Pfalz noch unbekannte Beförderung, nämlich vom Oberlehrer zum Schulrektor, wurde Oberlehrer Rüggemann von hier zuteil. :: Von der Nordpfalz, 25. Juni. In der Nordpfalz iſt bei allen landwirtſchaftlichen Produkten ein ſtarker Preisrückgang zu konſtatieren, nur merkt man davon im Kleinverkauf ſehr wenig, denn die Händlerinnen, die ihre Waren nach Kaiſerslautern, Lambrecht, Neuſtadt, Kreuznach und Bingerbrück zu Markte tragen, zahlen den Produzenten ſtets ſo hohe Preiſe, daß an ein rapides Sinken noch nicht zu denken iſt. :: Gleiſchorbach, 25. Juni. In Herxheim, wohin ſie zu ihrer jüngſten Enkelin per Auto gefahren iſt, beging am 24. ds. die älteſte Einwohnerin unſeres Ortes, die Witwe Magdalena Vogt ihren 99. Geburtstag. :: Pirmaſens, 25. Juni. An der Vinninger—Winzler Gemar⸗ kungsgrenze ſichtele der Jagdhüter Koch in Gersbach zwei Wil⸗ derer, von denen einer ein Jagdgewehr trug. Da ſeinem Anruf, die Waffe niederzulegen, nicht Folge geleiſtet wurde, ſchoß Koch, worauf der eine der Beiden zuſammenbrach, ſich aber wieder auf⸗ raffte und mit ſeinem Kollegen im Geſtrüpp verſchwand. Sie hatten zuvor auf Wiſd geſchoſſen. KNachbargebiete * Frankfurt d.., 24. Juni. Am Samstag nachmittag wurde der Arbeiter Tetzlaff, der, wie berichtet, ſein eigenes Kind im Main ertränkt hat, in einer leerſtehenden Wohnung der Saalgaſſe tot aufgefunden. Er hatte die Gashähne der Wohnung ge⸗ öffnet und ſo durch Einatmen des Gaſes Selbſtmord verübt. * Ulm, 24. Juni. Ein furchtbares Hagelwetter hat auf den Markungen Juſtingen, Ingſtetten, Hauſen, Allmendingen und dem Schmiechtal unüberſehbaren Schaden angerichtet. Die ganze Ernte und der Obſtertrag ſind vernichtet. Eine große Zahl Fenſter und Dächer ſind beſchädigt. Die Gegend gleicht einer Wüſte. Gerichts zeitung Amtsgericht Mannheim Mannheim, 24. Juni.(Sitzung des Schöffengerichts Abt..) Vorſitz: Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhar d. Schöffen: Joſef Braun, Stadtrat hler und Adam Koch, Maurer in Schriesheim. Pertreter der Anklagebehörde: Staatsanwalt Dr. Feiler. Der 47jährige verheiratete Kaufmann Julius Winterling aus Budapeſt, wohnhaft in Mannheim, iſt des Unternehmens der Verleitung zum Meineid beſchuldigt. Dem Angeklagten wird vorgeworfen, daß er den Taglöhner Julius Zachmann in einer Strafſache wegen Hehlerei zu unwahren Angaben zu verleiten ſuchte und die Bedenken des Zachmann durch haltloſe Einwände zer⸗ ſtreuen wöllte. Der Angeklagte erwidert heute auf die Beſchuldi⸗ gung, daß er keineswegs den Jachmann zu falſchen Ausſagen hätte verleiten wollen, daß er lediglſch den Genannten gebeten habe, in der betr! Straſſache zur Feſtſtellung des wahren Sachverhalts auf⸗ llärend zu wirken. Der Staatsanwalt betonte, daß der Angeklagte überführt ſei, es unternommen zu haben, den Zeugen Zachmann zu falſchen Ausſagen zu verleiten, da Zachmanmn ausdrücklich beſtritt, Wahrnehmungen gemacht zu haben, daß die in der betr. Strafſache angeklagten Perſonen Kohlen geſtohlen hätten. Der Staalsanwalt beantragte die Verurteilung des Angeklagten zu 1 Jahr Zuchthaus Der Verteidiger des Angeklogten,.⸗A. Oppenheimer führte dus, daß die angebliche Straftat nicht vollauf erwieſen und deshalß der Angeklagte freizuſprechen ſei. 15 Es wurde folgendes Urteil verkündet: Der Angeklagte Julius Winterking wird wegen unternommener Verleitung zum Mein⸗ eld zu einer Zuchthausſtrafe von einem Jahke verurteilt. Der 21jährige Hilfsarbeiter Eugen Wahl aus Zuzenhauſen, der 35jährige Schifferdecker Emil K. aus Neckarau, der 21jährige Matroſe Johann Ludwig Seitenfuß aus Rheindürkheim, der 39jährige Invalide Rudolf Heckmann aus Seckenheim und der 28jährige Matroſe Peter Kühn aus Mannheim, ſtehen wegen Diebſtahls und Hehlerei vor Gericht. Der Angeklagte Wahl entwendete im Februar d. Is. aus einer Güterbeſtätterei in der Güterhallenſtraße 14 durch Ueberſteigen des Drahtzaunes ſechs Wagendecken im Werte von 720 Mark. K. und Seitenfuß nahmen einige der geſtohlenen Wagendecken an ſich und verſchwan⸗ den mit den Decken nach Weinheim. Auch Heckmann eignete ſi einige Wagendecken an und verkaufte ſie an unbekannte Perſonen. Wahl entwendete außerdem im Februar d. Is. aus dem Treppen⸗ hauſe der Neckarvorlandſtraße 19 ein Fahrrad im Werte von 50 Mark, das der Angeklagte Heckmann ebenfalls an ſich nahm und veräußerte. Wahl und K. entwendeten weiter am 8. Januar aus dem Schaufenſter des Hauſes B 1, 4, nachdem ſie das Schaufenſter mit einen Backſtein eingeworfen hatten, ſechs Ringe und zwes Colliers im Werte von 8000 Mark. Es wurden verurteilt: Wahl, unter Einrechnung einer frühe⸗ ren Strafe von 6 Monaten, zu einer Geſamtzuchthaus⸗ ſtrafe von 4 Jahren und 1 Monat, K. zu einer Gefäng⸗ nisſtrafe von 4 Monaten, Seitenfuß zu einer Gefäng⸗ nisſtrafe von 3 Monaten, Heckmann zu einer ſtrafe von 1 Jahr 3 Monaten und Kühn zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von 2 Jahren. Der 42jährige Packer Peter Müller aus Heiligkreuzſteinach, der 27jährige Karl Joſef Fleck auf Neckarhauſen und der 32jährige Eiſendreher Heinrich Feederle aus Feudenheim, ſitzen wegen Diebſtahls und Hehlerei auf der Anklagebank. Im Früh⸗ jahr und Sommer v. Is. entwendete der Angeklagte Müller in fort⸗ geſetzter Tat aus der chemiſchen Fabrik in Ladenburg große Men⸗ gen wertvoller Chemikalien, nämlich: 120 Kg. Kobaltoxid, 77 Kg⸗ Kobaltſulvat, 45 Kg. Kobaltacetat, 12 Kg. Kobaltanoden, 17 Kg⸗ Silbernytrat und 2 Kg, Silberkorn im Werte von zuſammen 5300 Mark. Den größten Teil der Sachen übergab Müller dem Fleck, der ſie teils an Apothekergehilfen Zäpfel, der ſich z. Zt. wegen unerlaubten Handels mit Kokain im Amtsgefäng⸗ nis hier in Unterſuchungshaft befindet, teils an Feederle zur Verwertung aushändigte. Einen weiteren Teil des Diebesgutes verkaufte Feederle zu ſog. Schieberpreiſen an verſchiedene Metall⸗ hündler. Der Staatsanwalt betonte, daß der Angeklagte Müller der Entwendung der werwollen Chemikalien überführt ſei und daß die Angeklagten Fleck und Feederle ſich der gewohnheits⸗ und gewerbs⸗ mäßigen Hehlerei ſchuldig gemacht hätten und deshalb ins Zucht⸗ haus gehören. Der Staatsanwalt beantragte gegen Müller 1 Jahr 4 Monate Gefängnis, gegen Fleck und Feederle ſe 1 Jahr Zuchthaus. Es wurde folgendes Urteil verkündet: Müller wird zu 1 Jahr 2 Monaten Gefängnis, Fleck und Feederle zu M. je 1 Jahr Zuchthaus verurteilt. * ):(Beſtätigtes Todesurkeil. Das Reichsgericht hat die Reviſion des Todesurteils gegen den Händler Fritz Ho fſmann von Darmſtadt wegen Ermordung ſeiner Ehefrau, verworfen. Hofmann befindet ſich im Zuchthaus in Butzbach. Nunmehr hat das Miniſterium über Begnadigung zu lebenslänglichem Zuchthaus z entſcheiden. Sportliche Runoſchau Autoſport * Auch ein Mannheimer Heimwagen bei der 214⸗Stundenfahrt im Tauuns erfolgreich. Bei der größten Dauerprüfungsfahrt für Auto⸗ mobile am 21. und 22. Juni auf der hiſtoriſchen Rundſtrecke im Tau⸗ nus, die einer Strecke Frankfurt—Rom lea. 1100 Km.) entſpricht un 24 Stunden ununterbrochen Tag und Nacht andauerte, hat ſich au die Mannheimer Firma Heim 8. Co. Badiſche Automobil⸗Fabrik be⸗ teiligt und mit einem glnäzenden Erfolg abgeſchnitten. glänzend beſtanden und gingen als Preisträger hervor. Bereits im Frühjahr war der Heimwagen erſter Preisträger bei der Sternfahrt Karlsruhe⸗München, welche in 6 Stunden 20 Minuten unter den ſchwierigſten Verhältniſſen bei Eis und Schnee durchfahren wurde. Turnen Ingendtagung des Turngaus Mannheim. Am Samstag, 21. und Sonntag, 22. Juni, hielt der Turngau Mannheim ſein erſtes Ju⸗ gendtre ffen gemeinſam mit dem Neckarturngau(Heidelberg⸗ Weinheim, Schwetzingen) ab. Am 21. abends trafen ſich die Jugend⸗ gruppen mit ihren Führern in d. Jugendherberge in Handſchuhsbeteg Auf dem hochgelegenen, von prächtigen Wäldern umrahmten Platze de⸗ Turnvereins Handſchuhsheim wurde eine eindrucksvolle Sonnwend⸗ feier abgehalten, die allen Teilnehmern unvergeßlich bleiben wird Darbietungen der einzelnen Gruppen umrahmten die Feier un gaben der Liebe zur Heimat und den alten Bräuchen beredten Aus⸗ druck. Am Sonntag, 22. Juni, ſchloß ſich eine gemeinfame Wanderung von etwa 200 Jugendlichen mit ihren Führern von Handſchuhsheim über Weißen Stein nach Schönau an, wo der Gottesdienſt beſucht un längere Zeit Raſt mit Beſprechung und Beſichtigung der hiſtoriſchen Stellen der alten Kloſterſtadt abgehalten wurde. Am Spätnachmitta wanderten die Gruppen teils über Dilsberg, teils über Schwalbenneſt nach Neckargemünd, wo die Rückfahrt angetreten wurde. Seit de Kriege iſt die Jugendpflege ein Hauptarbeitsgebiet der deutſchen Tur⸗ Nicht nu nerſchaft zur Hebung der Volkskraft und Geſundheit. dert körperlich, auch geiſtig und vor allem ſittlich ſoll die Jugend geför werden. Erziehung zu Einfachheit und Ordnungsſinn, Pflege Liebe zur Heimat ſind einzelne Punkte, die aus dem großen beſtehen Jugendpflegeausſchüſſe und die Leitung liegt in Hän beſonderer Jugendwarte.— Die Turnerſchaft iſt beſtrebt, das Jugenz werk, d. h. die Führung und Anleitung der Jugendlichen vom 1 18. Lebensjahr weiter auszubauen zum Segen und Nutzen des denke ſchen Volkes. „K. Dentſcher Turnkreis. Das Kreisturnen der Tuk“ nerinnen, das am 3. Auguſt in Pforzheim ſtattfinden ſollte; iſt auf das nächſte Jahr verſchoben worden.— Das Gaukurnſet Mannheimer Turngaues findet dagegen wie beſtimmt, am 13. in Neckarau, ſtatt. Neues aus aller Welt — Ermordung kiner Sennerin. Aus Linz an der Do berichtet: Gegen Morgen drangen zwei Einbrecher in. die wies“(zur Reiflinger Bauernalpe gehörig) ein, um die hütte auszurauben. Die ſechszehnjährige Sennerin le baumſteiner trat ihnen entgegen, die Räuber aber warfen zu Boden und ſchnitten ihr den Hals durch. Am Morgen—— ſie tot, in ihrem Blute ſchwimmend, aufgefunden. Die Mör 5 haben zahlreiche Lebensmittel geraubt, Bis jetzt fehlt von ihne jede Spur. — Chineſiſche Seeräuber. Seeräubern, die ſich an Bord eines kleinen chinenauf Sampfers eingeſchifft hatte, zwang den Kapitän des Schiffes, en den größten Kreuzer der chineſiſchen Kriegsmarine, „Hai⸗ſhi“ zuzuhalten, der ſich auf der Höhe von Aal ber. fand. Sie hofften, das Kriegsſchiff zu überrümpeln, da ſie muteten, daß ſich die Mannſchaft auf Urlaub befinde. jedoch nicht zu und die Seeräuber wurden vertrieben. nau wir „ Alm⸗ Das Als f f e n Nee landen wollten, wurden ſie angegriffen und gefan knttanen 17 855 Neun Mann, darunter der Führer der Bande, jedoch. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Ha General⸗Anzeiger, G m. b. H. Mannheim, E 6. 2. 1 Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Ficche Kurt Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen N und Fiſcher: für das Fenilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpol tillg Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Gericht u. Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebieie, nhardt. den übrig. redaktionellen Teil: Fr. Kircher: f. Auzelgen Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni e 2 AMpeſt-Pegel 17.8 21. 24. 2528 fcrarwede 77.18.J2. E 77 56 Schunerinfel- 3 4J3.2/32503652 8235 Maunbelm.886.40 584 54405 ehl.621.244.024,334.50,.37beilbronn Maxan..82 92547•326.476.52 Mannbeim..755.93.57,5.545.615 81 Kaub ſölu.753.95,3.68.66.68 Gefängnis⸗ 11 Der Fahrer Herr Jacob Stengel ſowie der Wagen haben dieſe Gewaltprobe Gebiet als Hauptpunkte hervortreten. In allen Gauen und Kreiſen der D. 2 Boden“⸗ Anna Ker ſ neſiſchen Eine Bande von 33 chine ſiſchen as, Maunbeimer ö — Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 291 ————— .-G. für Eigarren-Fabrikation Mannheim In der gestern vormittag im Geschäftshause der Gesell- echaft unter Vorsitz von Kommerzienrat Hor kheimer- Stuttgart abgehaltenen.-V. wurden durch 8 Aktionäre inkl. er 500 Vorzugsaktien 18 030 Aktien und Stimmen vertreten. Nach den Mitteilungen des Vorstandes, Direktor L. HI. Weigman n, Waren trotz der katastrophalen Geld- entwertung des abgelaufenen Jahres die Absatzverhältnisse er Gesellschaft befriedigend und die Beschäftigung der rbeiter und Angestellten genügend. Wie alle Interneh- mungen, so hatte auch die Gesellschaft unter der Geldentwer- zung zu leiden. Dem Unternehmen gelang es jedoch, Schwierig- eiten zu vermeiden. Der ausgewiesene Reingewinn von 6174 Billionen„ wird in Rücksicht auf die derzeitigen Wirtschaftlichen Verhältnisse nach Vornahme der gesetzlich Vorgeschriebenen Rückstellungen, auf neue Rechnung vor- Betragen. In der Bilanz stehen(alles in Millionen%/) Fabrik- Lmrichtung mit 1 069 250 007, Büroeinrichtung mit 350 138 479, Vorräte mit 78 968 265 743, Ausstände mit 1 431 232 034, Assenbestand mit 631 905 830, Postscheck- Guthaben mit 180 980000, Bankguthaben mit 14 500 442 795, Eklekten mit 366 000 000 und Banderolenbestand mit 691 220 000. Kreditoren sind mit 98 242 310 395 Millionen ausgewiesen. Das abgelaufene Jahr erbrachte einen Bruttogewinn von 51 692 123 800 Mill., demgegenüber erforderten Betriebs. und Handlungsunkosten 50 099 502 128 Mill. und Steuern 1586 447 271 Millionen. Die Regularien wurden einstimmig genehmigt und Vor- stand und Aufsichtsrat Entlastung erteilt. In den Aufsichts- rat wurden neu- resp. wiedergewählt: Kommerzienrat Moritz orkheimer-Stuttgart, Oberbürgermeister Dr. SchwWan- erger-Ulm, Rechtsanwalt Dr. Ernst Weiſ mann-Mann- eim und Großkaufmann Hans Bier mann-Fürth i. B. O Disconto-Gesellsckaft zur Uebergangskrise In ihrem uns soeben zugegangenen Geschäftsbericht für de am 30. Juni stattfindende.-V. äußert sich die Disconto- Gesellschaft in Berlin zu der Uebergangskrise. Der ilandische Kapitalmarkt sei bei weitem nicht in der Lage, ds gewaltige Kredilbedürfnis ausreichend zu befriedigen. zaß die erfolgreiche Wahrungsstabilisierung und die durch zie ausgelöste Wiederbefestigung des Vertrauens zu Deutsch- and das Ausland zur Hergabe gröſſerer Kredite veranlaßt atd ist daher von größter Bedeutung, doch hat die wachsende werschuldung an das Ausland den grobßen Nachteil, daß sie zine dauernde Belastung der Zahlungsbilanz mit sich bringt. eberdies ist zu betonen, daß die Inanspruchnahme von Aus- andskrediten vernünftigerweise nur für einen beschränkten reis von Unternehmungen in Frage kommen kann, denen am Rückzahlungstage die entliehene fremde Währung in Ge- etalt von Eingängen aus dem Auslande Wirklich zur Ver⸗ kügung steht. ei den Vorwürfen, die heute gern den deutschen Banken egen ihrer unzureichenden Kredithülfe gemacht werden, Wird die einfache Tatsache übersehen, daß die Banken nicht mehr in dem Umfange wie vor dem Kriege die Sammel- cken flüssigen Kapitals sein können, weil dieses eben zum Srößten Teil aufgezehrt worden ist. Die Lösung des Kredit- broblems hängt darum entscheidend von der Neubildung Frölerer Spar- und Depositenbeträge ab. Maßgebend für die rage der Kapitalneubildung und damit für die künftige Ge- stalkung des deutschen Geld. und Kapitalmarktes wird sein, ob überhaupt die Möglichkeit bestehen Wird, gröllere volks- Wirtschaftliche Reinüberschüsse zu erzielen und Kapital- reserven anzusammeln. Von den überall noch vorhandenen Hemmungen der vollen Produktionsentfalfung Abgesehen, steht dem vor allem die gewaltige steuerliche Belastung entgegen, die heute ein Mehrfaches des vor dem Kriege von ihr eanspruchten Anteils vom Volkseinkommen beträgt. Diese elastung muß mit der kommenden Erfüllung der Vertrags- lasten noch wachsen. Mag man daher die wirtschaftliche Erholungsfähigkeit Deutschlands noch 80 günstig beurteilen, so wird man doch die zukünftigen Aussichten der Kapitol⸗ bildung für deutsche Wirtschaftszwecke nur sehr trühe beurteflen können. Für den Wiederaufbau des Deposilen- Seschäfts der Banken ergeben sich die entsprechenden Folge- rungen von selber. Der Währungsverfall des vergangenen Jahres gab dem Bankgeschaäft noch stärker als in den Vorjahren sein Ge- Präge. Die schließlich zur Panik gewordene Flucht aus der Mark hatte die stärkste Anspannung aller technischen Ein- richtungen den Banken zur Folge. Das Emissionsgeschäft Weur de besonders durch die zahlreichen Sachwertanleihen be- ebt, in denen das Anlagebedürfnis weitester Kreise die er- 11 nle wertbeständige Erhaltungsform ihres Besitzes sah. it Hilfe der Sachwertanleihen Wwar es möglich, für Land- Wirtschaft und Industrie in einem kritischen Zeitpunkt die apitalbeschaffung in Gang zu halten. 270 Der Mangel an Kapital und die gewaltige Steigerung der Mssatze auch für kurzfristige Gelder führten zu einer deligen Desorganisation des Geldmarktes. Diese wurde noch adurch gefördert, daß die Staatsaufsicht über die staatlichen ud kommunalen Geldinstitute völlig versagte und diesen ge- stattete, ihre Mittel nicht ihrer eigentlichen Zweckbestim- ung zuzuführen, sondern ohne Rüecksicht auf das damit Mrbundene Risiko zu möglichst hohen Zinssätzen im offenen larkte auszuleihen, im wilden Wettlauf den Kettenhandel iit Geld zu fördern und die Zinssätze für den Verbraucher Hzungerechtfertigter Weise zu steigern. Die oft bemängelte deöhe der von den Banken geforderten Zinssätze findet leben pem Anwachsen der Unkosten in diesen Migständen ihre eSründung. 7 r Großhandelsindexn b Die auf den Stichtag vom 24. Juni berechnete Groß- andels-Indexziffer des Statistischen Reichsamtes ergibt egenüber dem Stande vom 17. Juni(117,0) einen Rück- dis ug auf 112,6 oder um.8 Prozent, der vor allem durch ie Senkung der Getreide- und Pleischpreise, der Preise für wWehbaumwolle, Baumwollgarne- und Gewebe herbeigeführt aut„„Von den Hauptgruppen sanken Lebensmittel von 99,1 K 93,2 Oder um 6,0 Prozent, davon die Gruppe Getreide und Noftoffeln von 85,6 auf 79,3 oder um 7,4 Prozent, Industrie- Frute von 1504 auf 148,0 oder um 10 Prozent, davon die Inlapde Kohlen und Eisen mit 144.2 nahezu unverändert. Ej ancwaren haben von 107,0 auf 102.2 oder um 4,5 Prozent, Nannheimer General Sehnellpressenfabrik Frankenthal Albert u. Cie..-G. Frankenthal(Rheinpfalz) In der gestern abgehaltenen 35. O..-V. Waren 22 Aktio- näre mit zusammen 72 196 Stimmen vertreten. Sämiliche Punkte der Tagesordnung wurden einstimmig genehmigt. Der Reingewinn wird auf das neue Geschäftsjahr vor- gelragen. Die aus dem Aufsichtsrat ausscheidenden Mit- glieder Bankdirektor Malz-Frankfurt a. M. und General- direktor Stempel Frankfurt a. M. wurden einstimmig wieder gewählt. 9( Die Melliand-Seifen-Industrie.-., Mannheim, D B6, 3, die Herstellerin der bekannten Melliand-Dreieckseifen, legt Wert auf die Feststellung, daſ sie mit der unter Geschäfts- aufsicht stehenden M. Melliand Chem. Fabrik.-., Mann- heim-Industriehafen, nicht identisch ist. :: Neue Konkurseröffnung in Baden. Ueber das Ver- mögen des Josef Lehmaier, Schuhfabrikant in Karlsruhe. Rüppur wurde das Konkursverfahren eröffnet. : Geldbewegung bei der Reichshauptkasse Berlin. Nach einer Uebersicht über die Geldbewegung bei der Reichs- hauptkasse vom 11. bis 20. Juni betrug die Summe der Ein- zahlungen 180 974 108 Goldmark, die der Auszahlungen 182 635 854 Goldmark, mithin der Zuschußbedarf 1 661746 Goldmark. Der Erlés aus der Begebung von Rentenmark- schatzwechseln belief sich am 10. Juni 1924 auf 134 121572 und am 20. Juni 1924 auf 237 498 218 Goldmark, mithin ist eine Zunahme vom 11. bis 20. Juni von 103 376 646 Goldmark zu verzeichnen. 8 *Schwab, Noelle u. Co., Essen. Die Geschäftsaufsicht der Bankfirma Schwab, Noelle u. Co. in Essen wendet sich an die Gläubiger mit dem Ersuchen, die Zustimmung zu einer Fristyerlängerung für die Geschäftsaufsicht zu gewähren. Das Gericht sei in diesem Falle bereit, die Geschäftsaufsicht um 14 Tage zu verlängern, da einige Ver- kaufsverhandlungen bezüglich der Grundstücke usw. schwe⸗ ben. Im Vergleichsvorschlag der Firma soll eine Vorzugs- abfindung der Gläubiger mit Forderungen bis 100 bzw. je 1000 G% vorangehen. : Von der Berliner Börse. Der Vorstand der Berliner Produktenbörse hat die Wiederaufnahme der Zu Beginn des Krieges eingestellten handelsrechtlichen Lioferungsgeschäfte beschlossen. Es handelt sich hierbei um Welzen, Roggen, Hafer, Mais und Roggenmehl. Die infolge der jetzigen Verhältnisse notwendigen Verände- rungen des früheren Schlußscheines werden dem Reichsrat zur Bestätigung vorgelegt. bDie russischen Ernteaussichten. Nach einer„Offiziellen“ Mitteilung des Volkskommissarlats für Ackerbau steht die Ernte, soweit es bis jetzt übersehen werden kann, nicht hinter der vorjährigen zurück. Fälle von Frost- schäden sind nicht vorgekommen. Die von Schädlingen heim. gesuchte Fläche ist geringer als im Vorjahr. Die Heu- schreckenplage, die hauptsächlich in der Gegend am Kaspi- schen Meer auftritt, wird keinen Einfluß auf das Ernte- resultat haben. Die im Mai im Südosten des Landes, in der Ukraine und einem Teil des Wolgagebietes aufgetretene Dürre ist durch die Regenfälle der letzten Woche fast voll- skändig wieder gutgemacht worden. 25 Waren und Härkie :: Pforzheimer Edelmetallpreise vom 25. Juni. Ein Kilo Gold 2780 Bill.., 2800 Bill. Br.; ein Kilo Silber 89,50 Bill.., 90.50 Bill. Br.; ein Gramm Platin 13,60 Bill.., 14 Bill. Br. : Nürnberger Hopfenmarkt vom 24. Juni. Zufuhr 10 Ballen, Umsatz 40 Ballen. Markthopfen und Hallertauer Wurden zu 440—505 verkauft. Die Tendenz ist fest. Bremen, 25. Juni. Baumwolle. American Fully middling 0. 28 g mm loko per engl. Pfd. 32,19(32,01) Dollarcents. Magdeburg, 25. Juni. Zucker prompt 1778—197%6, Liefe- rung 187% Goldmark. *Kaliwerte.(Wachenbericht von Rodrigo de Castro, Gebr. Dammann u. Co.) Aus dem Verlauf der Börsen in der verklossenen Woche konnte man schließen, daß in der Kurs- geskallung bzw. in dem allgemeinen Entwertungsprozeß zu- nächsk das schlimmste überwunden ist. Die Spekulation scheint sich wieder auf sich selbst zu besinnen, und infolge des Umstandes, daß die kürzlich gebildete Skützungskommis- slon in Notffallen jederzeit bereit steht, einzugreifen, ist zweifellos ein Beruhigungsmoment vorhanden, welches einen sichtlichen Stimmungswechsel auslöste. Besonders in den letzen Tagen war die allgemeine Haltung recht fest, und man konnte außen den Deckungen der in die Enge getriebenen Baissepartei auch schon wieder einige Meinungskäufe beobachten. Es scheint sich ferner eine leichte Entspannung in den Geldverhältnisen vorzubereiten, eine Tatsache, welche in erster Linie der in höchste Not geratenen deutschen Wirt- B schaft Hilfe bpringen würde. Wenn der Markt für Kaliwerte nicht im gleichen Maße wie die übrigen Gebiete von der langsamen Gesundung des Börsenverkehrs Nutzen zog, son- dern nur sehr zögernd verhältnismäbig geringe Aufbesse- rungen durchsetzen konnte, so hängt dies fraglos damit zu- sammen, daß die Kaliindustrie nicht allein durch die Geld- krisis, sondern auch durch den vollständigen Absatzmangel noch mehr als andere Industrien zu leiden hat. Es ist ja nichts Neues, daß in den Sommermonaten die Landwirtschaft so gut wie keine Aufträge erteilt, aber in früheren Zeiten Wurde ein vollkommener Ausgleich durch das Auslands- geschäft geschaffen, welches in diesem Jahre auch sehr 2u Wünschen übrig läßt. Ueber den Stand der Verhandlungen mit Amerika wegen Gewährung eines größeren Kredits auf Grund von Kalilſeferungen nach drüben, konnte man nichts Näheres erfahren, aber es ist immerhin kein gutes Zeichen, Wenn sich derartige Verhandlungen, welche nach Zeitungs- meldungen schon kurz vor dem Abschluß stehen sollten, in die Länge ziehen. Nach Veberwindung der anfangs noch unsicheren Markthaltung belebte sich der Verkehr in Kuxen, aber die Preiserhöhungen sind bisher noch von keiner beson- deren Bedeutung. Die Besitzer wechselten in einzelnen Stücken Alexandershall, Bergmannssegen, Burbach, Carls- kund, Einigkeit, Friedrichroda, Heiligenroda, Hindenburg, Hohenfels, Johannashall, Neustaßfurt, Siegfried Gießen, Volkenroda, Withelmshall und Wintershall unter Gewinnung von Kursaufschlaägen, welche sich je nach der Schwere des Wertes zwischen 2000 und 200% belieken. Von Kaliaktien haben Heldburg, in denen sich anscheinend zwei Gruppen die genkuhrwwaren von 166,9 auf 164,7 oder um 1,3 Prozent nach- Seben. 5 1 fenkel NMaſch: und Bl, Palme streitig machen, einen Aufschwung von mehr als 50 Prozent ihres vorwöchentlichen Kursstandes erfahren. Anzeiger ———H:———————————— 1 Mannheimer Handelsregister Einträge zum Handelsregister A: Isack Sohn in Feudenheim. Das Geschäft ist mit dem Recht auf Fortführung der Firma auf Hugo Sohn, Kaufmann Mannheim-Feudenheim übergegangen, welcher es unter der bisherigen Firma weiterführt. Nizza-Parfümerie Hugo Giesow in Mannheim. Das Ge- schäft samt Firma ist durch Erbfolge auf Hugo Giesow Witwe, Clara geb. Ragnit, Mannheim, übergegangen, welche es unter der bisherigen Firma fortführt. Rhenus-Werk Hanemann& Co. in Mannheim. Die Ge- sellschaft ist aufgelöst und die Firma erloschen. Industrielle Handels-Gesellschaft Schlitter& Co. in Mann- heim. Die Prokura des Johann Philipp Markert ist er- loschen. Carl Theissen, Köln-Lindenthal, ist Gesamtprokura erteilt. Er ist berechtigt, in Gemeinschaft mit einem andern Prokuristen die Firma zu zeichnen. Gebr. Röchling, Bank in Mannheim. Direktor Jakob Pabst, Mannheim, ist als Gesamtprokurist bestellt, derart, daß er gemeinsam mit einem andern Gesamtprokuristen Zzur Firmenzeichnung berechtigt ist. Pennsylvania Oelgesellschaft Schlitter& Co. in Mann- heim. Die Prokura des Johann Philipp Markert ist erloschen. Carl Theissen, Köln-Lindenthal ist als Gesamtprokurist be- stellt mit der Maßgabe, daß er gemeinsam mit dem Pro- kuristen Hugo Münch zeichnungsberechtigt ist. A. Stammler& Co. in Mannheim. Persönlich hafteude Gesellschafter sind die Kaufleute Karl Stammler, Bargen bei Engen, August Stammler, Mannheim-Rheinau und Karl Wiedemann, Mannheim. Die offene Handelsgesellschaft hat am 1. April 1924 begonnen. Der Gesellschafter Karl Stamm- ler ist von der Vertretung den Gesellschaft ausgeschlossen. *4 Einträge zum Handelsregister 3: Talmühle G. m. b. H. in Schriesheim, Talstraße 15: Der Gesellschaftsvertrag der G. m. b. H. ist am 27. Mai 1924 fesl- gestellt. Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb eine: Getreidemühle, die Herstellung von„Kronbrotzusatzmehl“ und von Backhilfsmitteln. Das Stammkapital beträgt 5000 Goldmark. Die Gesellschaft bestellt einen Geschäftsführer. August Grünig, Mühlenbesitzer, Schriesheim, ist Geschäfts⸗ führer. Der Gesellschafter Mühlenbesitzer August Grünig in Schriesheim bringt in Anrechnung auf seine Stammeinlage das Herstellungsverfahren des Kronbrot-Zusatzmehls und eines Backhilfsmittels in die Gesellschaft ein. Die Gesell- schaft übernimmt diese Sacheinlage um den Wert von 1000 Goldmark. Neckarauer Kohlenhandelsgesellschaft m. b. H. in Mann- heim-Neckarau, Maxstraſe 24/26: Der Gesellschaftsvertrag ist am 26. Mai 1924 festgestellt. Gegenstand des Unternehmens ist der Handel mit Kohlen, Koks, Holz und sonstigen Brenn- stoffen aller Art. Das Stammkapital beträgt 5000 Goldmark. Fritz Wentz, Kaufmann, Mannheim, ist Geschäftsführer. Deuisenmarkt Paris stellte sich heute früh etwas fester. Pfunde in Paris notierten 81% gegenüber 8176 Franken am gestrigen Vormittag. Der Dollar wurde in Paris mit 18,75 gegen- über gestrigen 18,90 gehandelt. In Goldpfennig um- gerechnet stellte sich heute früh der französis che Franken auf 22,45, der belgische auf 19,40 und der Schweizer auf 74,55. Für den holländischen Gulden wurde heute vormittag 1,57 und für das englische Pfund 18,18 bezahlt. Für die deutsche Bi erhielt man in Zürich 135 Centimes und in Amsterdam 0,637 Cents. Das Pfund Sterling kostete 18%6 Bie. Sonst lagen heute früh folgende Notierungen vor: Zürich auf London 24,36, Paris 29,60, New Vork 56376, Holland 211,50 Paris auf London 82,18, New Vork 87, Belgien 19,04l) London auf Paris 81,70, Belgien 93,25, Holland 11,.52½; Amsterdam auf London 11,52, Paris 13,97%½, New Vork 266, Brüssel 12,22%, Italien 11.55 h Börsenberichie Mannheimer EHektenbörse Mannheim, 25. Juni. Die heutige Börse war sehr ruhig, auch sind bemerkenswerte Kursveränderungen nicht zu verzeichnen. Kleinere Abschlüsse erfolgten in Rhenania zu 4, Emaillierwerke Maikammer 2,10, Waggonfabrik Fuchs- Aktien 0,65, Rhein-Elektra 4,5, Zellstoffabrik Waldhof.73, ferner in Brauerei Sinner zu 4,5, Bad. Assekuranz-Aktien 575 und in Mannheimer Versicherungs-Aktien zu 52 Billionen pro Stück. 5 Berliner Metallbörse vom 25. Juni Prelse in Festmark für 1 Kg. en 24 25. Aluminium 24. 25. Elektrolytkuplor 110.75 118,50 in Barren—— Raffinadekupfer.01-.0.01-.03 inn, ausländ..05-.15.00-.10 lel 0,55-0,56 0,58-.58 Huttenzinn.95-4,05.0400 Rohzink(Vb.-Pr.)—.——.— Aiokel.25-2,35.252,75 do.(fr. Verk.) 0,.54-.55 C, 54-0,55 Antimon ,68-.70.88-.70 Plattenzink 0,7-9,48 0,47.0. Sllber fur 1 dr. 8,75.88,75 88,30.89,— Aluminium—— Platin p. Ar.—— London, 25. Juni(BB) Metallmarkt.(in Lst. l. d. engtl.. v. 1016 kg. 24. 25. 24. 25. Blei 32.50.75 KupferKass 60.75 60.63 bestselect, 63.75 65.75 Zink 31.78 32.25 do. 3 Monat 61.78 61.50 Nickel 130.— 130.—Quecksilb. 13.50 13.80 Zinn Kassa 222.— 221.78 Schiffahrt Dampfer-Bewegungen des Norddeutschen Lloyd Bremen Bremen-New Lork: D. George Washington am 22. 6. ab Cherbourg; D. President Harding am 19. C6. an New Vork: PD. President Roosevelt am 21. 6. an Bremerhaven; D. Republie am 20. 6. ab Qusenstownz D. Columbus am 21. 6,. an Bremer⸗ haven; P. München am 22. 6. ab Southampton; D. Stuttgait am 19. 6. ab New Lork; D. Bremen am 18. 6. an New Lork; D. Lorck am 22. 6. an Bremerhaven.— Bremen-Baltimore: D. Porta am 21. 6. Bishop Rock pass.; D. Ludwigshafen am 19. 6. ab Ballimore; D. Hannover am 23. 6. ab Bremerhaven. — Bremen-Brasilien: D. Hameln am 20. 6. Madeira pass. P. Minden am 19. 6. an Bremen; D. Eisenachi am 21. 6. at Bremen; D. Hornsund am 19. 6. an Rosario.— Bremen- La Plata: D. Köéln am 20. 6. ab Bahia; D. Crefeld am 22. 6. ab Rio; D. Gotha am 21. 6. ab Bremerhav. Bremen-Australien: D. Göttingen am 20. 6. Holtenau pass.— Bremen-Ostasjen? D. Nienburg am 21. 6, an Bremerhaven; D. Coblenz am 23. 6. an Rotterdam; D. Pfalz am 20. G. ab Tsingtau nach Hankow? D. Saarbrücken am 22. 6. ab Sabang nach Singapore; D. Aachen am 23. 6. an Hamburg. do. Elektol. 66.— 65.— Regulus 50.— 50.— ——————— Spert Seife und Seifenpulver!“ Nit/erwandung von Henko bei der WMsſche verdillſgt das Waſchen: Wrrügliches Einwei 8. Seite. Nr. 291 3. Bergprüfunesfahrt an der Pforte des Schwarzwaldes in Pforzheim veranstaltet vom Motorsport-Club Pforzheim, Orts- gruppe des A. D. A. C. Gau XIII und Bad. Automobil- Club Sektion Pforzheim Am 29. Juni 1924. EFgiAenm en: Samstag. Nachm. 20 Uhr: Abnahme der Motorräder und Kraftwagen auf dem Turnplatz. Abend 80 Uhr: Begrüßungsabend im Hotel Post. Sonntag. Früh 6 Uhr: Startbeginn der Fahrzeuge. eeegee eee eurere dee ere. Schürzen unler Berücksichtigung der heuligen Verhälinisse ganz besonders billig durchfährt die 1100 km lange Strecke ununterbrochen hei A 85 Nacht und erhält als Mannheim. Vorm. 11 Uhr: Korsofahrt nach dem Marktplatz. Daselbst Aufstellung der Fahrzeuge und Platzkonzert. 300 Uhr: Gemeinschaftl. Zusammenkunft im Städt. Saalbau; gleichzeitig findet im Stadtgarten Festkonzert statt. Nachin. Nachm. 500 Uhr: Preisverteilung im Saalbau, an- schließend gemütl. Zusammensein. Für Zuschauer sind numerierte Sitzplätze zu M..— und reservierte Tribünenplätze zu M. 10.— erhältlich. Vorverkauf bei Fritz Panitz, Bahnhofstr. 20— Tel. 2133 Die Rennstrecke ist für diese Veranstaltung von früh 6⁰ Unr bis zur Beendigung für jeden Verkehr polizeilich gesperrt. Das Mitbringen von Hunden i81 strengstens verboten. Den Anordnungen der Polizeiorgane und Funktionären ist unbedingt Folge zu leisten. Das Betreten der abgesperrten Waldkulturen, das Be- steigen der Bäume und Abbrechen von Aesten ist bei hoher Strafe verboten. 5002 Der Sportausschuß. Selbſtändiger, tüchtiger Bauschlosser übernimmt Arbeit, auch Reparaturen. Gefl. An⸗ gebote unt. C. V. 21 an die Geſchäftsſt. 1951 Todes-Anzeige. Verwandten und Bekannten die schmerz- liche Mitteilung, daß meine liebe, gute Gattin e 9 5 Kinderkittel duutel, weiss und larbig 1 25, Pf. in großer Auswahl.95, 2. 80, 95⁵ Wienerschürzen Knabenschürzen 9 5 blau-weiss San ane, 5 2. 25 in allen Gtößen.45, Pl. gestreiſt. nell und i iü unftunbinn 927 2 volle Breiten und Tasche, Gr. 60.65 J. 7 5, Kinder-Spielanzüge in vielen modetnen Ausführungen 195 ..95,.25, Oberßemden Oberhemdlen 3 80 795 48..95 Oberhemden Zephir mit 2 Kragen 9 5 moderne Streifen. 0 Strickwesten due Woue eiee t e .90 gewebt e Selbstbinder gtoße Auswabl.26, 95, 50 Pf. Korsettschoner, Netzjacken für Herren. 50. „„.ö Herren-Unterhosen extra gute Qualität 2 maccofarbig, alle Größen 10 Sporthemde 57 Kragen, iu Zeplit 3—25 Frau Lina Weber geb. Wolfart plötzlich und unerwartet, während eines Aufenthaltes in der Heimat infolge eines Schlaganfalles sanft entschlafen ist. MANNHIEIM, 26, Juni 1924. Augartenstr. 55 In tiefer Trauer: Max Weber Die Beerdigung ſindet hieute Mittag in Edelüingen bei Bad Mergentheim, um ½ 2 Uhr statt.* 7008 Sehlduche fur Strasse und Carlon in bemälrten dualitdten empſielli Miedtial Iſamf cunmi. Gbritrie Fermuf gons G 2 9 70 Aunststraste Ml.-300 gegen hohe Verzinſung auf einige Monate zu leihen Angebote unt. B. S. 90 q. d. Geſchäftsſt. B2947 Ich ſuche ein— lehen von 1000 6. Ak aufzunehmen geg. wert⸗ volle Möbel und andere Ia. Sicherheiten u. Ver⸗ gütung der übl. Zinſen. Angebote unt. D. IJ. 42 an die Geſchäftsſtelle. Danksagung. 5 Tonnen⸗ Für die Beweise aufrichtiger Teinahme beim Heimgange unserer teueren Entschlafenen 11 Anna Edner kahrbereit, vor kurzem a durchrepariert, gegen Laſtwagen,—4 Tonn., gute Marke, zu tauſchen gelug,*1974 Beſchleun. Angebote unter D. P. 37 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. sagen wir allen herzlichen Dank. Insbesondere helzl. Dank Herrn Stadtpfarrer Rost ſür die trostreichen Worte.*1963 im Namen der trauemnden Hinterbliebenen: Familie Wendeberg Weimestausaut, Haalkpeler Heidelberg Anlage 35 Feinste Speisen und Getränke Offener Wein Mittagstisch im Abonnement Preise den rriedenspreisen angepagt. 5014 Damen-Schneiderin geht ausnähen für Neu⸗ anfertig. u. Aenderung. unt. D. S. 40 d. Geſchäftsſt. 1978 gegen gute Sichetheit 1. Zins ſofort zu leihen geſucht. 1968 Anzeb. unt. D. M. 34 an die Geſchäftsſtelle. 5000 M. will ich als Darlehen oder Beteiligung(auch in kleinen Beträgen od. kurzfriſtig) 151 Angeb. unt. 2. Q. 38 a. d. Gechäftsſt. Bz917 Samstag, den 28. Juni Hlöllaung ber Jodegz' im Weinrestaurant Heidelberg, Anlage 35 Adolf Peter. Füdſok Thoater Heute Ietater Tag! Kriemhilds Rachel Anfangszeiten um 5 und 8½ Uhr. Kassenöfinung 4 Uhr. Kattenvorverkaui slehe vorige Inserate. Achtung! Wenn Sie einer der letzten e von Kriemhilds Rache bis Donnerst wohnen und das Glück ihnen güns a. so können Sie eine Freikarte für 1924 für 2 Personen N. den Inseraten am 20. J 4 am 20. Juni Freitag) Heute Verlosung. Ausserdem das grösste klassiche Plerde · tennen der Welt „Das Derby zu Epsom 1924⸗ Kleine Preise füt unsere Auflühlungen. ist in unt⸗ 91829 e eerdn den 26. ee 1924 — a8 frackfuter utonobl. I im Taunus am 21. und 22. Juni 1924 0 die silberne Medaille IEI 115 I J Bad, Manſarde (Telephon), in gut. Lage galt Möbel⸗ Uebernahm abzugeben, ev. möbliert zu vermieten. Als Kaution oder Kaufpreis ſind ca. 7000, bar erien derlich. Ang. u. D. C. 2 d. d. Geſchäftsſt.——495⁵⁰ Beſchlagnahmefrei e 2 Uimmerwonnung mit Küche im Vorort R heinau 3 vermieten. Schöne Lage⸗ Beteiligung an Ablöſung iſt notwendig. 1992 Angeb. unt. D. F. 28 an die iie Geſchäftsſ fts Sttelle. fir gi, lud Kl. Nebenzimmez einer bürgerl. Wirtſchaft (Meßplatz) iſt an einigen Abenden der Woche noch zu vergeben. 905 gebote unter D. A. d. Geſchäftsſt. 1 Heller eſer kaun mit Hofbenützung für kl. Reparaturſ. chlaſſere in Innenſtadt zu mieten geſucht. Gefl. Angebole unter O. R. 14 an die äftsſt 91938 — 1555 erleillt Nachhilte- Unterrient. Anfr. unt. Z. K. f. 8. de Geſchäftsſt. S25 Gründl. Unterricht errſcht ſl Buchführung erteilt prakt. Kaufmann⸗ In kurzer Zeit bilanz ſicher. Näheres unter D. F. 35 an die 000 ſchäftsſtelle.—92 Beamter, 27). 2 prot., in ſicher. Lebeer ſtellung, einwandlend Lebenswandel, in ſa neten 0 mit häusli ecte klond. Mädchen e von 20—24 Jahr. z. Heirst in Briefwechſel zu 3 Vermittlung von augenehm. Zulchſ 2 mit Bild unter C. d. d. Hachcher welos⸗ erbet, Anonym) 27 en⸗ Strengſte 921057 Für bübsch,* Fra iunlaushal, auls Jahre, ile tüchtig im Mitte. 20er anges, Akad. mit eleg. Ausst. u. gröss. Vermögen po al, Hlerrn in feiner 20¹0 zwecks PPULUUB˙ U. ůUN ⁰ anre Donnerstag, den 26. Juni 1924 Manuheimer General⸗Anzeilger(Miltag⸗Ausgabe) er's Sandtorte. DOr. Oetle Zutsten: 250 fg uogesalzene Butter oder Margarine, 250 f Zucker. 125 f Weizenmehl. 125 f Dr. Oetker's Gustin, 4 Eiet, 1 Teelsffel voll von Dr. Oetker's Vanillin-Zucker, 1 Messerspitze voll von Dr. Oetker's Backpulver„Backin““. Zubereitung: Nehl, Gustin und Backin werden gut gemischt. Die Buttet wir PNCHEN pfC + etwas erwärmt und schaumig gerührt, Dann gibt man Zucker und Vanillin-Zucker bipzu. Hierauf ein Ei und etwas von der fdehlmischung. lst dieses gut vorrührt, wieder ein Ei und etwas von der Mehlmischung, bis die Eier und das Mehl veref braucht sind. Ple Masse wird in eine mit Butter ausgestrichene Form gegeben und bei mittlerer Hitze rund 1 Stunde gebacken, Sandtorte hält sich lange Zeit frisch: IHerren-Artikel-Branche Für epochemachende Neuheit D. R. P. ang. General Vertretung an Verkaufs⸗Kanonen zu vergeben. Maſſen⸗Artikel. Erforderl. Mk. 500 Zuſchriften an den Fabrikanten W. Krabbe, Berlin, Hantenerſtr. 15 Nähe Olipaerplatz Eal66 1 15 Fibbherd bünmf-Fabt sueht Vertreter mit Sitz Mannheim oder Nähe für nördliche Hälfte Badens, evtl. Pfalz. Nur Bewerber aus der Gummi⸗Induſtrie mit Kenntniſſen der techniſchen Hart⸗ u. Weichgummi⸗ Branche. Gewährt wird Fixum und Proviſion. Angebote unter D. Z. 112 an die Geſchäfts⸗ ſelle 4994 dieſes Blattes. Zwiebackfabrike 8sueht für ihre Qualltätserzeugniſſe einen rührigen f Angebote erbeten unter 8. I. 1673 an Ala- Haaſenſtein& Voglet, Stuttgart E166 Altere, größem Konzern angeſchloffene euer-Transpori Tandenmn-Mien- etaat hat ihre bevollmächtigte Em71 beneral-Auentur fr Backen Sotort neu zu besetzen. Tüchtige Fachleüte. die ſich perſönlich der Organiſat. u. Werbetätigkeit widmen wollen und d. mögl üb Buroräume ver⸗ fügen, finden tadelloſe Exiſtenz! Ausführl Angeb. erbet. unt. U. W. 5094 an Rudolf Moſſe, Mannheim. Kohlengroghandlung sucht gewandten Reisenden lür Heſſen, Heſſen⸗Naſſau und Pfalz. Ve⸗ werbungen mit Lebenslauf und Bild unter 1 20080 an Ann. Expedition D. Frenz.m. b.., Mainz erbeten. Ed2317 Idtider feiaber Mit cd..-H. 12—15000 zwecks Erwerb eines Eigentums von gut 8 em Handelsunternehmen Kesucht.—.——— Anter D. H. 30 an die Geſchäftsſtelle ds Bl 1960 aban feshg-Kauang guten Branchekenniniſſen und firm in Buch⸗ haltung geſucht. Angebote nebſt ausführl. Werde. gang, Zeugn.⸗Abſchriften, Lichtbild, Gehaltsanſprüche Ufw. erbeten, ferner ſuchen wir 1988 Jungeren Ausläufer eenee, für unsere großen Abtellungen Hanüarbeten ul Laplsebe suchen wir zum sofortigen Eintritt kachkundige Iuäferin in faälungsleiterh die in gleicher Eigenschaft bereits in größeren Häusern tätig war und in der Lage ist, die Abteilungen durchaus selbständig zu leiten. Angebote mit Referenzen und Zeug- ne an 4852 Passage-Kaufnaus.-ö. Saarbrücken. Bezirls-Vertreter] [[geſucht . Suche Stellungsloſe zum Vertrieb v. Heftpflaſtern in Taſch. 100 St..40% frei Nachnahme. El65 P. Holfter, Bresſau. 8487 Tüchtiger Chauffeur ſür Perſonenauto(Privat) esucht. Bewerber mit langjäh⸗ riger Praxis wollen ſchrift⸗ liche Angebote einreichen unter M. M. O. 812 an Ala Haaſenſtein& Vogler Maunheim Eai67 eachpe mit Büropraxis eſucht. 8 6. 27(1 Treppe). 11945 Lehrmädchen geſucht 1969 Jäger, E g. 7. Erfahrene Hindergärtnerin ſucht tagsüber Stelle. Angebote unt. D. O. 38 d. d. Geſchäftsſt. 1977 Malkbeantel 21 Jahre alt, mit guter kaufm. Vorbildg., ſucht ſich per ſofort zu ver⸗ ändern. Ang. u. B. H. 80 an die Geſchäftsſtelle. 82941/42 Seriöſer Kaufmann mit langjähriger Reiſe⸗ Tätigkeit wünſcht die Vertretung g. leiſtungsf, Häuſer der Lebensmittel⸗ od. chem.⸗ techn. Branche. 41982 Angeb. unt. D. V. 43 an die Geſchäftsſtelle. Jung. intellig. Mann ſucht Stelle als B2943 Herrschaftsdiener Angeb. erb. u. B. J. 81 an die Geſchäftsſtelle. Sohn aus gut. Familie ſucht B2902 Lehrsielle in Glektro⸗ od. Maſchi⸗ nentechnik. Angeb. unt. V. O. 11 a. d. Geſch. Mechaniker- Lehrstelle ſucht Sohn achtbarer Eltern. Ang. u. D. G. 29 a. d. Geſchäftsſt. B2959 Tüchtiges, fleißiges aüchen geſucht. 1947 E. Zwickler G 7. 48. Fleißiges ausmädchen ch t. 1948 Jeſelſohn, D 6. 17. Hodun für kl. Villenhaushalt geſucht. Näheres .14 14. 8. Sl. B2920 In mittleres gutes Hotel ant Platze werden auf 1. od. 15. Juli Mbe Alete Ammermädchen od. unabhängige Frauen geſucht. Angeb. unt. D. X. 110 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 933 Schulentl. Mädchen zu Kind tagsüßb. geſucht. apperlin, Gartenfeld⸗ ſtraße 50 JJ, 12—2 Uhr. 21964 Mädehen zu einem Kinde f. nach⸗ mittags geſucht. 4961 Marquart, Mittelſtr. 9. Ordentliches ſauberes in klein. bürgerl. Haush. ſof, geſucht. C. H. Schultz Uhlandſtr. 9. 4971 Tüchtiges Anmermäbden das gut nähen u. bügeln kann u. gute Zeugniſſe beſitzt, bei hohem Lohn u. Stellung der Arbeits⸗ kleider ſofort oder zum 1. 1 21084 8 S400 42. Alleinstehende Fiau od. älter. Fräulein, das etw. Hausarbeit übern. zu Kindern geſucht. ree H 5. 5 21994 2. Sſtock. feneat Spezialiſt f. feuerungs⸗ techn. Anlagen, guter Akquiſiteur, ſucht ſofort 8 entſpr. Reiſepoſten. Angeb. unt. C. X. 20 g. d. Geſchäftsſt. 1950 Ardilteltt Baufü Stel⸗ Baugeschäft. Evt. ſpät. Uebernahme. Zuchr. unt. 2. P. 37 d. d. Gechäftsſt. B2916 Tüchtige jüngere Stenotypisfin In feiner Lage Herrſchaftl. Etagenhaus, freiwerd.! Preis 40 000 .⸗J., Anz. 15 000.A. Wolff, Moos u. Co., Immobil. in Bensheim(.) von Freiburg!s 6 Zimmer ete. z. Bezug Geſchäftshaus mit Wohnung zu verkaufen. Wolff, Ea167 In bester Lage einer hessischen Kreisstad Moos u. in Bensheim(Heſſen). — freiwerdendem Laden u. Preis: 25 000 Goldmark. Comp., Immobilien Club-Nöbel prima Polſterung in Stoff und Lederbezug, ſowie einige Chaiselonques preiswert abzugeben. Ludwig Schwartz, B 4, 16. Wersuecht Gelegenheitskauf! Umſtändehalber verkaufe ein neues erſtk'. herrſchaftl. Schlafzimmer in Mahagoniholz alles eingelegt mit Intarſien und Bronzenverzierungen, kompl u. ſtilecht, weit unter 2007 hervorrag. Ton, erſtklaſſ. Fabrik., ſehr preisw. zu verk. Renzſtr. 7, part. 1991 Wertpreis. Erfr Lhafen, Schützenſtr. 14, b. Rohmer. Piano 35 Legenönper ganz raſſerein, 2 Herren⸗ räder neu emaill. u. ver⸗ nickelt, zu verk. B2955 Schmitt, P 7. 5. Erſtklaſſiger Flligel ſehr preiswert bei Carl Hauk, O 1. 14. m guter Allgemeinbild. ſchöner Handſchrift und Kenntniſſen in d. Buch⸗ haltung, auch in ande⸗ ren Büroarbeiten be⸗ wandert, an gewiſſen⸗ haftes Arbeit. gewöhnt, möchte ſich bis 1. Aug. od. ſpäter verändern. Angebote erbet. unter B. Z. 97 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 12951 Jüng, Fräulein mit Realgymn.⸗ u. Han⸗ delsſchulbildung, Keunt⸗ niſſen in Stenographie und Maſchinenſchreiben, ſowie jährl. Praxis, ſucht paſſ. Stelle als Stenotypisfin. Angebote unt. E. G. 54 d. d. Geſchäftsſt. 2006 Gebildete altere Dame ſucht tagsüber mehrere Stunden paſſende Be⸗ ſchäftigung in ſchriftlich. Arbeiten od. dergl. An⸗ gebote unt. C. Z. 22 an die Geſchäftsft. 31952 Jüngeres Fräulein mit Handelsſchulbildung ſucht Stelle auf Büro, Angebote unt. D. T. 41 a. d. Geſchäftsſt. 1980 Suche für meine Toch⸗ ter, 16 J. alt, momen⸗ tan in Stellung, eine telle bis 1. Juli, in klein. bürgerl. B2938 zur weiteren Ausbild. nur geg. Taſchengeld. Adr. in d. Geſchäftsſt. Sol. 18jähr. Mädchen ſucht Stelle als B2937 Aeunsodken in kl. Haush. bis 1. Juli. Näh. Gg. Mayer Windeckſtr. 29 ptr. erbane Neu·Ostheim. an eg fads m. per Auguſt/ Septemb. freiwerdend. 6⸗Zimmer⸗ Wohnung ſofort zu ver⸗ kaufen durch E280 J. Zilles, Immobilien⸗ und Hypo⸗ theken⸗Geſchäſt N 5. 1, Mannheim, Tl. 876. Gutgehendes Tolonlaswarengeschätt m. 2.⸗Wohn., Neckar⸗ ſtadt, zu verk. Geſ. werd. —3 Zimmer u. Küche. Angebote unt. E. P. 51 a.., Geſchäftsſt. 81999 geſetzt. Alters, mehrere Jahre als Kaſſiererin tätig, in Buchhaltung durchaus erfahren, ſucht per 1. Auguſt Büro⸗ od. ähnlichen Vertrauens⸗ Angebote unter 23 an die Ge: ſchäftsſtelle. B2957 Geſchäftsſtelle. 3 Bände Deethopen-Jonaten ungebraucht, billig abzu⸗ geben. Adreſſe in der 1955 Harmonium bill. zu vrk. bel Schwab Seckenheimerſtr. 16. Il Renzſtr. 7, part. 52949 ey M. Hore 2mal getr., bl. Kinder⸗ verkaufen. 1965 Rödel, G 4. 3, 4 Tr. Sommer-Anzug Maßarbeit, la. Stoff, 1,68 m, ſchlanke Figur, ſehr preisw. Nadelmann, *1992 Iagsestenee Nlelg 1 gelbſeidener Jumper, Paar weiße Pumps Nr. 37(Wildleder) ſehr billig zu verkl. 1995 Tullaſtr. 19, Irion. Gebrauchter, ſaſt neuer Aabeagabeg preisw. zu verk. 1962 Bittel, D 3. 6, 2. St. Gebrauchter Schnell-Lastwagen 1½ Tofnn., gut. Läufer, ſowie 41976 Lelchfkrafträder letztere auch ohne Motor billig abzugeben. A. Gärtner, Schriesheim Oabf, Küchenherde verk. Krebs, J 7. 1. S12 Ein großer weißer Emanherd mit Gasanhang. ein Eis⸗ ſchrank, weiß, ein Schreib⸗ pult, eine zerlegb. Hütte, eine Kinderbettſtelle zu verkaufen. B2930 Näh, bei Wriedrich Dörr, Meerfeldſtr. 44. Transportwagen fürHan⸗ del, Induſtrie u. Gewerbe ſowie Leiterwagen billſg zu verkaufen. 869 rledberger Lufſenring 62, Zollhof, in d. Nähe der Friedrichs⸗ brücke.— Tel. 1619. Prachtvolle Mlubsessel billig abzugeben. B2849 Binzenhöfer, Möbellager Augartenſtr. 38. Mehrere Leiterwagen billig abzugeben. Binzenhöfer Schrein. Weuen und desste hat billig abzugeben Alexander Schmich Seckenheim, Hau ſtraße 185. 93825 Staunend billig! B2880 Damen- ung Herrenäder nur beſtes Fabrikat zu verk. J 4à, 5, Läsch eeeeeeee Schlafzimmer eichen, groß. Spiegelſchr. Möbel⸗Kuch. J 5. 5. 10 Eal167 wagen(Brennabor) zu Augartenſtr. 38. 2847 FüFüüöüü zu 350/ zu verkaufen. ehpinscher (Weibchen, 2 Jahre) in nur gute Hände abzugeb. 11946 N 7. 8, 1. Stock. -Wurf ſchöne reinraſſ. FPOX billig zu verkf.*2013 Langſtr. 40, 3. St. rechts. m. freiwerd. Wirrſchaft od. Laden, i. gut. Lage, bei 10 Mille Anzahl. ſof. zu kaufſen geſucht. Angeb. unt. V. E. 2 an d. Geſchäftsſt. B2898 Einige Neisekoffer für Ueberſee, ſtark, ge⸗ braucht, aber in gutem Zuſtande, zu kaufen geſ. Angebote unt. C. W. 19 .-Geſchäſtel. 21949 Gebrauchtes, aber ſehr gut erhaltenes Tenpgkehnal neueres Modell, gegen Kaſſe zu kaufen geſucht. J. Hartmann, Käfertal, Wormſerſtr. 7 1944 Piane gebraucht, gegen bar zu kaulen gesucht. Angebote m. Pteis unt Z. V. 46 a. d. Geſchäftsſt. 2925 Flügel erſtkl. Firma, v. Privat geſucht. Angebote mit reis unt. D. D. 26 an die Geſchäftsſt.*1957 Flaschen-Schrank Und-Gestell je für 200—500 Flaſchen zu kaufen geſucht. An⸗ gehote unt. D. L. 33 an die Geſchäftsſt. 1967 Guterhaltener Warmwasser⸗- Boller 1973 L I3. Damenbritantring geſucht. E. E. 52 ſchäftsſtelle. Miet.Gesüche. Berufstätige Dame ſucht für ſofort B2952 Müän nöbl. Inn geg. zeitgem. Bezahlung. Gefl. Angeb, u. C. E. 2 an die Geſchäftsſtelle. Deviſenhändler ſucht per 1. Juli 1966 an die Ge⸗ 22000 Angebote unt. D. K. 32 an die Geſchäftsſtelle. 2 leere Zimmer evtl. auch Mauſarde zu mieten geſucht. Anzeb. zan Fr. Mansfeld, Leuauſtr. 15. B2933 mit Schlangenſyſtem, ea. 200 Liter halt., geſucht. A.. u. Kollier zu kaufen Angebote unter gut mödl. Zmmer Kohlengroßhandlung ſucht für neueintreten⸗ den jüngeren Herrn per 1. Juli 4992 Iil icteres nme in beſſerem Hauſe. Augebote erbeten unter D. V. 111 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Wir ſuchen per 1. Juli ein evt. auch zwei gut möblierte Zimmer (Wohn- u. Schlafzimmer) für einen unſerer Beamten(Akademiker). Angebote erbeten an die Töchling sche herwaltung.m..H. Mannheim fin e Jwe Anme möblieit oder unmöbliert, für älteren, rück⸗ sichtsvollen, höheren Beamten sofort zu mieten gesucht. Angebote unter E. B. 49 an die Geschäftsstelle. 1993 -4 gfössere Räume in guter Lage zu Bürozwecken ſofort ge⸗ ſucht. Angebote unter A. V. 68 an die 4984 Geſchäftsſtelle. B2934 fll nü. Anmer zu vermieten. B2956 K 2. 4, 2. St., Wimmer. Sabn mödltert. Ammer an beſſer. ſolid. Herrn zu vermieten. 2002 Tatterſallſtr. 26, 3. St. Sehr zut möbl. Ammer ſofort od. ſpäter zu ver⸗ mieten. Schumannſtr. 5, 3. Stock links. 21997 Gut möbl. Zmmer in ſaub. Hauſe zu ver⸗ mieten, Mittelſtr. 28a, 2 Tr., Zeitvogel. 1236 Elegant möblierte Inmer-Mahnung an nur ſeriöſen gutſit. Herrn zu vermieten. Angeb. unt. D. B. 24 a. d. Geſchäftsſt. 1954 J Un-Mohnang Küche m. leerem Laden, Neckarſtadt, zu vermiet. Möbel⸗Uebernahme erw. Nur kapitalkräftige In⸗ tereſſenten wollen ſich melden unt. E. N. 60 an die Geſchäftsſt. 2023 Gut möbl. ahn-Uu von jungem Herrn gesucht. Angebote u. E. A. 113 an die Geſchäftsſt d. Bl. 65⸗ Aaf möbl Anmer v. ſolidem Herrn ſofort oder ſpäter zu mieten geſucht. Gefl. Angebote unter E. H. 55 an die Geſchäftsſtelle.—20¹0 Anſtänd. berufstätig. Fräulein ſucht B2950 möbliertes oder leeres U gut möbliert 85 per 1. Juli au vermieten in guter Lage (Max Joſeſſtr.). Angebote unter C. V. 19 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Beschlagnahmefreie agth. Anmerwobuuag mit Diele im Zentrum der Stadt sofort abzugeben. Angebote unter E. F. 53 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 1942 *2001 Iimmer in ſauberem Hauſe bis 1. Juli. Angeb. unt. B. X. 95 d. d. Geſchäftsſt. Ig. ſolid. Eiſenbahner ſucht bis 15. Juli ein ſeeres Zimmer Angebote unt. D. J. 31 d. d. Geſchäftsſt. B2960 Tausche 2 Zimmer⸗Wohn. part., Nähe Marktplatz, gegen —3 Zimmer⸗Wohnung, 2.— 4. Stock. Angebote unter D. O. 36 an die Ralall... bie U0. ſ. Neleldte. Lier l- u. 115 idche Moatereibuter. enas 103 4 felnste Streichmasparine Geſchäftsſtelle. 1972 Kinderloſes Ehepaar ſucht 1415 Ane U. kache Dringlichkeitskarte vorh. Tudterareweet. billigster Stadtinneres bevorzugt. Angebote unt. O. T. 10 an die Geſchäftsſtelle. enl. Apaor mit roter Dringlich⸗ 60 keitskarte sucht ae n. L gegen Unkoſtenver⸗- gütung. Angebote unter D. X. 45 an die Geſchäftsſtelle. Ubstweln 80 Kleiner Laden zu mieten geſucht. An⸗ gebote unt. Z. E. 27 an die Geſchäftsſt. B2909 Helle Werkstätte geſucht. Angeb. m. Preis aus der u. Größe unt. E. A. 48 55 fel Aungel 171 Liter-Flasche d. d. Geſchäftsſt. 1990 Vermietungen Ein möbl. B2932 Schlaf. eventl. mit Wohnzimmer an nur beſſ. ält. Herrn zu verm. auf dem Lin⸗ denhof. Nur Herren geſ. Alters welche dar. Malakaftee lose Grosser Velnabschlag Waswe d..—14d.l5 ½ und höher Notaein r.. cias.— b 20h Rückvergitung f leere Flasche 16 Pl 5 la. Apielpeln„Flasche 95 Pf. 3 Rückveigütg für leere Flasche 15 Pf. Rückvergütg. für leer. Krug 10 Pf. Kückvergütg. für leere Flasche 13 Pf be anneder kl 18 Plho, de. büuasze— Inbna? Julhe Müerdvaut Stück 1 u. 11 Pi. . Plund I0 pf. Literkrug Ib er 5 55 Pi. Elchbaumpbrauerel refl. in gut. Hauſe un⸗ terzukommen wollen ſchrifl. Angeb. unter A. T. 66 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle einreichen. Imfliche Terötkentitcupgen der Radvamelne Morgen früh auf der Freibank Kuhfleisch. Anfang⸗Nr. 1800, 87 Die Verwaltung. ————— 10. Seite. Nr. 291 National-Theater Mannheim Donnerstag, den 26. Juni 1924 Miete E. Reihe drei, 10 Votstellung E. V. B. Ni. 3501—3660 u. 3901—4050 B. V. B. Nr. 2551—2700 u. 3651—5700 u. 6801-6950 Der letzte Walzer Operette in 3 Akten von Julius Brammer u. Altred Grünwald. Musik von Oskar Straus. Inszeniert: Alfted Landory Musikal. Leit. Werner v. Bülow. Bühnenbildei von Heinz Grete. Die Tänze sind zusammengestellt u einstudiert v. Altred Landory Anfang 7½ Uhr. Ende gegen 10½ Uhr. General Miecu Krasinsk. Hugo Volsin Baron ſppolim Mrkovwritsch Baschmatschkin, sein Neife Alfred Landory rowna Nastasja Ops- Uinski, Generalswitw-e Betty Kofler Vera Lisaweta Eriedel Dann —. Tilly Roih annuschaa 55 Töchter Helene Reffert Petruschlta Margarete Ziel 45 8 8 Sese nE Pau H. Herbert Michels Graf Dimitry Wladimir Sarasow Kaininski, Kapitän —9— Oberleutnant zinski, Leutnant Louis Reifenberget Orsinsni, Fähnrich Inge Küte Krug Der Adjutant des Prinzen Franz Bartenstein Qukeel jaroschkin Karl Zöller Chochotte Tänzerinnen des Vera Bär Helmuth Neugebauer Willy Kölsch Willy Resemeier opairg pDENO 2— 7 hwarz Malkk Schnürriemen sehr kräftige Guslltät Paar 6 Pig Lolo Warschauer Sofie Landschneider 50 en beree die Lae⸗ RüschengummibandrMe 4 5 Ple Neues Theater im flosengarten Blusengummi we, t. 1. e, 15 g. Vorstellung Ni. 128 2 Donnerstag, den 26. Juni 1924 H lbl 7 b d beste Qualität. Gastspiel des Russisch- a emenband.... Stück à 2 Meter 5 Pig. 5 Deutschen Theaters Halbleinenband α Meer 12 P 160 Vorstellungen in London, 500 Vorstellungen e Baumwollband ca. 1½ em breit.,. 3 Meter 2 1. eee ue König riel seinen Tombour, 3. Kosaken 4. Iime is money, 72 risolett, allerbeste 5, Burlaki, b. American Bar. 1 Leierkasten. ö. Ia. N äscheband Qualftäten. 12 Pig.· Spanischer Tanz, 75 10. rr scheinpolka oder: Der verliebte Ptiseur, 11. Tschastuschki, 12. in den Bergen des Kaukasus. R6 erband weiss, ganz hervorragende, erstklass. 4 4 Pig. Conterencier: J Jushny. Musikalischer Leiter: Oualitaten, je nach Bleite... ca. 7½ M 85., 6 N. Gogotzky Regisseur: A. Preobraschensky. 5 e Mitwirkende Damen Asti Bekefi. Molewa, H äk 1 bestes deutsches Erzeugnis Sasonzewa, Scharoll, Tokarskaja, Valeri. 2 e Sarn 10 gr Nr. 20—50. 155 15 p⸗ Herren: Dobrinin, Blasanzett. Dubrowsky, Preo- braschensky,. Ukrainsky, Donskoi, Chadii. 72— bestes deutsches Erzeugnis 82 Antang jewells 8 Uht Häkelgarn 10.gr Nr. 60—100 2 25 Plg· Seit 1944 nicht gehörte proiss für Rerronhosen Serie 1 Serie 5 Ziolide Buckskin · Elegante und wirk- 5 Strapazierhosen 10 lich solide Kamm- 90 M. V. 0 5 8137 Z Groß llme der National-Film A G. helle und dunkle garnhosen in guter Z a I etz 6 Akte Ringband Weisz3z.. Metei 14 i Verasbeneng,. Die Taucher, 6 Armblätter mit guter Paraplatte. Paar 30 Pig. Grosse Sensationen 22 mit doppelseitigem Stoffübe Armblätter er senbaer 5 8 PhE Vorstellungen 4, 6 und 8 Uhr. Unsere ermäßigten Preise: 3. Platz 55 Plig,. 2. Platz 90 Pig., 1 Platz Mkk..20 Spetrsitz Mk..50, Balkon Mk..80 Serie 2 Serie 6 Gestreiſte Kamm- Jede Hose ein garn-Hosen und 05 Schiager! 75 Ppalast-Theater. farbige Anzug- Qualitätsware in hoseen ausges. Mustern. M. Sockenhalter schöne Farben Paar 35 Pig. Lelelnigung Lalhal. Maademizer Mannbeim. Sockenhalter Dreieckt, gepolstert.. Paar 80 Plg. „Morgenland und Abendland teewele und Bantes Druckknöpfe Sarantiert rostirei... Dtad. 4 b8 Deffenfllcher Lortras Wolltressen verschiedene Breiten., Meter 22, 18 Pig. P. Fr. Muckermann Donneistag-Freitag, 26 ü. 27 Juni, abends 8½ Uhr enZaale der karmonie Gesamtkarie a 2 Mk. Stahlstecknadeln 5⁰0. 25 Plg. im gro Klöppelspitze nen.. Meter 28 Plg. in eleganten Anzughosen, Streitlen.. M. Schwarzen Hosen Serie 4 Serie 8 Die schönsten Vom Guten das Beste Anzugmuster in In Sitz, Veralb. vielen Fai d- 1 1 und Stoffqualität 0 stellungen erstklassig. M. Serie 3 Serie 7 Besonders schöne tiesir. Cutaway⸗ Kammgarnhosen 0 Hosen und ſeinere 10 0 0 dei Heckel. Gremm und an der Abendkasse 1061 anhen Lanag Lam Aee ee, bohſeidermnenbüste- 85 Aunglingsbosen noch 10“% billiger Moderne Sporthosen dreadeh Elegante solide Bildschöne Sporthosen 00 Phantasiemuster 0 in den schönsten schwarz-weiss Haden katriert und einiarbig 15 Hochmoderne Muster 2— flotte daede 0 e ent 5 0 mit Seitenlaschen und Qualitätshosen -Schnallen. M. in schönsten Dessins Auf Wunsch werden mit Anzahlung ge- kaufte Waren bis J 5. Juli zuruckgelegt. aeundde H, 1 uul Schwetzingerstl. 96 mit Konzert. guter Sitz, kräftiger Stof Empfehle meine neu eingetroffenen Pfüälzer- weine. ½ Liter 8 25u 35 Pf. Vorzügliche warme Küche bis 10.30 Uhr. Es ladet jteundlichſt einn 1975 Danuiel Reißler u. Frau. Wirtschaft 2. Mohnblume Tel, 9214. Lortzingstraße 27 Tel. 9244. Großer Weinabschlag Heute Donnerstag u. morgen Freitag. Schlachtiest aapae aud Santaz roßes Konzert wozu hötlichst einladet ramille Halbt. Schreibmasdilnen verſchied. Syſteme, gut erhalten, auch Sichtſchrift von Mark 60.—, neue von Mk. 135.— an Fr. Schlecht 0 . 2.%// Jpial-Aeparaturnsrkstätte tl. 20. Mengen-Abgabe vorbehalten 1 119 — —— Samstag, den 28. Junli, abends 6 Uhr uud Sonntag, deu 29. Junſi, uachm. ½3 Uhr im Schleusenkanal an der Pegeluhr(Parkring) ügisch— Franzbssch fig fſece dee eeeee dnen le Jeble schnell und sicher. Stafiel- und Einzelrennen auf der einwandfreien 100 Meter-Bahn. 33 Vereine am Start. e, neprasentalives Masserbaltspiel frei beien maeenen:: Sachsen-Süddeutschland.:: Wenn ich es mir mal gönne, von Franz Hofer. Stürkste Zusammenstellung der Länder-Mannschaften. zur Firma Rennert 2 6 der Kartenvorverkauf: Zigarrenhaus A. Stiauß(Ernst Dreher), E 1, 18, , lee e dae b beker„%, 8 3, 14 oder 8 1, 9 Ĩ mann, Stahlwaren, U 1, 9(Breitestr.) 4998 dompt fur die gesante Indusiriollelert P: K. D rueksa chen Drackerel Dr. Haas, G. 5 4 aus reinstem Gummi und besten Stoffen in prachtvollen Farben— neueste Modelle in reichster Auswahl, bei 8¹5 Him à Huller, Auiiz Ul l dann kaufe ich mir alles, was fil Ind Fü ich brauche, ob Bürsten, Pinsel, 8 Seiten odef Patlümerien, ich bin überzeugt, dass man nur dlg Schaumschläger Groteske in 2 Akten II Verkauf von Lebensmittein aus einer Konkursmasse, preiswert gegen Barzahlung. Anfragen und Angebote an den Konkursverwalter: Terstsaaalt Henrien Rouüngstöfel Mannhelm, A 8. 9'1980 elelon 8391 dort alles vorteünaft und in] größter Auswalil haben kann. 5 in wild-West! Aabta Mmen G 3, 14 Beginn 6 und 8 Uhr! gegenüber Apollotheater, Fllale 8 1, 9 Wäsche zum Waſchen u. Bügeln wird angenomm. Billige Berechnung. B2940 Frau Karl Ernſt, G 7. 10. e e — 222 2