Donnerstag, 3. Juli Nie Sezugspreiſe: on Nansbele undb uls bntn ꝛ Ju. gedung wöchen Sele- pfennig. die menatlichen—— lch del epkl. fienderung der wirtſchaftüchen Verh ältniſſe notwendig werdends Prelserhshungen anguerkennen. poſt⸗ [Hectente nummer 178 Racleruhe.— Hauptgeſch öfte ſtelle Manndelm E C. 2. Seſchäfts⸗Nedenſtells Neckarſtadt, Wald⸗ Dofſtr. 6. Sernſpr. Nr. 7981, 7802, 7563, 008, 7688. Celegr.sRör. oentralanzeiger manndelm. Erſcheint wöchentnch wölſmal, Beilagen: Sport u. Spiel im Mannheimet Seneral-Anzeiger · Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Stauen⸗ u. Muſik-eitung= Welle u. Schall Aus Feld und Harten. Wandern u. Neiſen — Badiſche Neueſte Nachrichten ml Ameig Neue Mannheimer Jeitung Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 304 Anzeigenpreiſe nac Tarif. dei vorauszahzang pre eln- ſpaltige Rolonelzeile für Rügemeine Nnzeigen 0. 40 Solomark Reklamen 2,.— Solômark. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaden wird keine verantworiung über⸗ nommen. höhere Sewalt. 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Die Beratungen in der Reichskanzlei haben zur feſtgeſetzten Stunde um 10 Uhr begonnen. Es ſind ſämtliche Miniſterpräſidenken der Länder anweſend und faſt durchweg ſind ſie von den Vertretern der Länder in Berlin begleitet. Von der Regierung wurde über die politiſche Lage Bericht erſtattet, insbeſondere von dem Reichsminiſter des Auswärkigen, Dr. Streſemann und dem Reichsfinanzmini⸗ ſter Dr. Luther. Um 1 Uhr trat dann eine Pauſe ein, in der die Beteiligten ſich zu einem Frühſtück beim Reichskanzler vereinigten. *.„ Die Dutchführungsgeſeze . In unterrichbeten Kreiſen hält man es techn ſch ſaſt ta um für möglich, die drei Durchführungsgeſetze vor dem Zuſammen⸗ tritt der Londoner Konferenz zu erledigen. Die Dinge befinden ſich zum Teil noch in den Ausſchüſſen, dann müſſen ſie an die Re⸗ parationskommiſſion kommen und erſt hinterher kann der Reichstag ſich mit ihnen befaſſen. Aber natürlich haben wir, und hat die deutſche Regierung das lebhafteſte Intereſſe, daß die Geſetze ſobald wie möglich fertiggeſtellt werden. Verſchlep⸗ puüngsabſichten, die man in Frankreich noch immer uns bisweilen nachzuſagen pflegt, beſtehen auf deutſcher Seite nicht, nur wird Herriot natürlich darauf zu drängen haben, daß von den Stellen, auf die er Einfluß hat, die Entſcheidungen nicht unnötig hinausge⸗ zögert werden. Es wird alſo wohl dabei bleiben, daß erſt die Londoner Konferenz ſtattfindet und dann die Ausführungs⸗ geſetze im Reichstag verabſchiedet werden. An die drei Durchführungsgeſetze wird ſich, wie wir glauben möchten, noch ein viertes ſchließen, de nd di Bedingungen, unter denen die Durchführungsgeſetze in Kraft treten ſollen, beſtimmt. Ein Akt gebotener Vorſicht, denn die Dawes⸗ pläne werden wohl erſt für Deutſchland verbindlich, wenn auch die politiſchen Vorbedingungen für ſie von der Gegenſeite erfüllt ſind Eine gleichzeitige Tagung von Londoner Konferenz und Reichstag wird man, wie wir annehmen, zu vermeiden ſuchen. Mithin wird der Reichstag, da die Londoner Konferenz etwa eine Woche tagen dürfte, wohl imletzten Drittel des Monats zuſam⸗ mentreten. i Der Skand der Berakungen in den Organiſations ausſchüſſen In einer amilichen Verauibarung betonen die Verliner maßgebenden Stellen, daß ſie für ihren Teil alles getan hätten, um die Beratungen der verſchiedenen Organiſakionskomitees zu beſchleunigen, leider nicht mit dem erwarteten Exfolg. Ueber den Stand der Arbeiten in den einzelnen Komitees wird dann folgendes mitgeteilt: aſeg Das Goldnotenbankkomitee tritt noch Ende dieſer Woche in Berlin zu einer letzten Sitzung zuſammen, ſodaß die ver⸗ ſchiedenen Geſetzentwürſe, die ſich auf die Goldnotenbank beziehen, vermutlich in der nächſten Woche fertiggeſtellt werden können. Das Eiſenbahnkomitee beendete heute ſeine zweite Leſung und tritt am 10. Juli zu der 3. Leſung in London zuſammen. Dieſe wird vorausſichtlich—5 Tage dauern, ſo daß mit der Fer⸗ tigſtelung des Entwurfs vor dem 15. Juli nicht gerechnet werden ann. un das Induſtrieobligationen⸗Komitee 5 Arbeiten beenden wird, läßt ſich z. Zt. noch nicht abſehen. is Komitee iſt in den grundlegenden Fragen noch nicht zu einer inigung gekommen. i Das weitere Tempo der Arbeit wird davon abhängen, welche Haltung das neue franzöſiſche Mitglied des Komitees. das für den ausgeſchiedenen Descamp zu ernennen iſt, einnehmen wird. und welchen Einfluß die Ernennung eines neutralen fünften Mitglieds auf die Arbeit haben wird. Der Zeitpunkt an dem die Geſetze dem Reichstag vorgelegt werden können, hängt darnach, ſo ſtellt das Komitee zum Schluß feſt, gar nicht in erſter Linſe don der Entſcheidung der Näumung, ſondern von dem Organiſa ⸗ tionskomitee ab. 3 Ae Die einladungen an die möchte Der Londoner Berichterſtatter des„Echo de Paris“ will erfah ren haben, daß die engliſche Regierung zur Londoner Kon. ferenz habe Einladungen ergehen laſſen an Fr lien, Belgien, Japan und die kleinen Staaten, die an der deutſchen Reparationsſchuld beteiligt ſeien. Ueber den In hal tönneimladungen will der Berichterſtatter folgendes ausführen Es werde zuerſt erklärt, daß dr Sachverſtändigenbericht von allen Mächten Gaen worden ſei. Die Londoner Konferenz habe Aus⸗ ſicht, zu einer VBerſtändigung über die Mittel zu gelangen, um ihr auszuführen. Der Bericht der Sachverſtändigen ſchließe fün eutſchland. Verpflichtungen ein, die nicht im Friedens vertrag deilgslege ſeien. Es ſei deshalb notwendig, ein Abkommer vorzubereiten, das allen Ländern zur Unterzeichnung unterbreitet werden müſſe, die irgendeine Verantwortung bei der Ausführung des Sachverſtändigenplanes hätten, alſo dem Deutſchen Reich wie den alltierten Ländern. Damit dieſes Abkommen nicht den Sharakter einer Neuerung im Friedensdertrag annehme, müſſe ein Proto koll unterzeichnet werden, das vier Punkte enthalte: 1. Die Signatarmächte des Sachverſtändigenbericht 2. Zu einem Zeitpunkt, der noch näher von der Konferenz zu beſtimmen ſei, müßten die Deutſchen alle entſcheidenden Maßnahmen zur Inkraftſetzung des Sachverſtändigenplanes getroffen haben; 3. Ein weiterer Zeitpunkt, der 2 bis 3 Wiochen nach dem erſten ßen, das den Termin und die rankreich, JIta- Seiner Meinung liege, werden dann feſtgeſetzt. Bis zu dieſem Datum mülſen die Alliierten alle wirtſchaftlichen und fmanziellen, augenblicklich gegen Deutſchland in Anwendung gebrachten Sanktionen aufge⸗ hoben haben: i ee 4. Die alliierten: Mächte verpflichten ſich keine Sanktio⸗ nenſanzuwenden, es ſei denn, daß Deutſchland die eiagegangenen Verpflichtungen in ernſter Weiſe verletze. Jede Verfehlung Deutſchlands in der Zukunft müſſe durch einen neuen Organis⸗ mus geprüft werden, der unabhängig und außerhalb der Repara⸗ tionskommiſſion ſtehe, da die neuen Verpflichtungen, die Deutſchland übernehmen werde, nicht im Rahmen des Verſailler Vertrages liegen. 5 Alle Punkte, die das unterzeichnete Protokoll nicht auslegen können, müßten von dem Haager Schiedsgerichtshof geſchlichtet werden. e e VVNEri Herriok hat geſtern den engliſchen Botſchafter Lord Crewe empfangen, um mit ihm gemeinſam die Fragen zu beſprechen, die die Londoner Konferenz betreffen. Bei dieſer Gelegenheit ſoll nach dem Petit Pariſien auch ein Meinungsaustauſch über die letzte deutſche Note in der Frage der Militärkontrolle ſtattgefunden haben. Nach Blättermeldungen ſoll Herriot geſtern im Senatsaus⸗ ſchuß zur Frage der Zulaſſung Deuſſchlands zur Londoner Kon⸗ ferenz erklärt haben, es handle ſich für die Alliierten auch darum, feſtzuſtellen, in welchem Augenblick Deutſchland an der Kon ferenz teilnehmen⸗ſoll. Verſchiedene Blätter hatten gemeldet, daß die Londoner Kon⸗ ſerenz verſchoben werden ſoll, wenn der deutſche Reichstag die für die Durchführung des Dawesplanes erforderlichen neuen Ge⸗ ſetze nicht bis zum 16. Juli erledigt habe. Demgegenüber exklär! Qlotidien“ heute autentiſch, daß von einer Verſchiebung der Kon⸗ ferenz keine Rede ſein könne, da eine ſolche Bedingung an den Reichstag geradezu wie eine Prämie für eine deutſchnationgle Ab⸗ ſtraktion wirken würde. Der„Quotidien“ macht jedoch darauf auf⸗ merkſam, daß Macdonald und Herriot bei der Feſtſetzung des Ter⸗ mins der Konferenz damit gerechnet hatten, daß bis zum 17. Juli der Reichstag die Geſetze erledigt haben könnte. Dies würde der Kanferenz außerordenklich förderlich ſein. Sollte die Reichsregierurg mit der Erledigung der Geſetze Schwierigkeiten haben, ſo ſolle ſie dies rechtzeitig in Paris und London offen mitteilen, da⸗ mit nicht von gewiſſer Seite ihr guter Wille verdächtigt werden könne. 15 e Angriffe gegen Herrior Aus den Einzelheiten über die geſtrigen Debatten in den ver⸗ einigten Senatskommiſſionen heben die Oppoſitionsblätter noch beſonders die Intervention Poincares hervor. Die Blätter behaupten, die Tatſache, daß Poincare erneut bei der näch⸗ ſten Debatte über die Außenpolitik im Senat die geſtern bereits ge⸗ ſtellten Fragen wieder aufwerfen werde, beweiſe daß Herriots ge⸗ ſtrige Exklärungen ungenügend geweſen ſeien. Nach dem„Matin“ habe geſtern Poincare beſonders unterſtrichen, ſeine Annahme des Sachverſtändigenplanes habe keinerlei Neuerungen bezüglich der deut⸗ ſchen Schuld mit ſich führen ſte. Im übrigen hätten die Ausfüh⸗ rungen Poincares eine lebhafte Ausſprache nach ſich gezogen. Nach dem„Petit Journal“ hat Herriot im Verlaufe der Debatte daran er⸗ innert, daß man in Chequers die Grundlagen für die weitere Aus⸗ ſprache dem Sachverſtändigenplan entnommen habe, wie er bereits von der vorhergehenden Regierung angenommen worden ſei. Man wolle alſo zwei Arten von Garantien ſuchen. Das„Echo de Paris“ ſetzt ſeine Bemühungen fort, durch Nach⸗ richten über die bisherige Außenpolitik das Kabinett Herriot, die neue Regierung zu diskreditieren und ihre parlamentariſche Stel⸗ lung zu ſchwächen. So macht der Londoner Korxeſpondent des Blattes in einem Telegramm ſetzt Angaben, die angeblich den In⸗ halt der engliſchen Einladungsnote zur Julikonferenz wiedergeben und aus der wohl hervorgehen ſoll, daß Herriot bei ſeiner letzten Unterredung mit Macdonald bereits ſo weitgehende Zugeſtändniſſe an England gemacht habe, daß die Stellung Frankreichs, wenn es guf der kommenden Konferenz durch Herriot vertreten werde, von vornherein als kompromittiert und geſchwächt angeſehen werden wiſe das konferenzprogramm der Kleinen Entente Die Konferenz der Kleinen Entente wird, wie ſchon ge⸗ meldet, am 11., 12. und 13. Juli in Prag tagen. Jugoſlawien wird durch den Außenminiſter Nintſchitſch, Rumänien durch den Außenminiſter Duca vertreten ſein. Nach den bisherigen Meldungen wird die Konferenz ſich mit laufenden internationalen Fragen be⸗ faſſen, ferner mit den Beziehungen der Mitglieder der Kleinen En⸗ tente zu ihren Nachbarn, mit den Fragen der Sanierung Oeſterreich; und Ungarns, mit den Fragen, die auf der Tagesordnung der kom⸗ menden Sitzung des Völkerbunds ſtehen, insbeſondere mit der Frage der Mikikärkentrokle, der Frage der Abrüſtungen und den Verträgen der gegenſeitigen Hilfeleiſtung, ſowie auch mit den kom⸗ menden Verhandlungen bezüglich der Reparationsfrage. Macdonalò geht nach Sen »Macdonald erklärte im Unter haus, daß er die Abſicht habe, gemeinſam mit Herriot der Eröffnung der Völker⸗ bundsverſammlung im September in Genf beizuwohnen. Es würde noch ein anderer engliſcher Delegierder ihn nach Genf begleiten. Ferner hat Macdonald in derſelben be⸗ deutſame Erklärungen zu den Peröffentlichungen des engliſchen Blaubuches abgegeben. Macdonalg teilte mit, daß der Entwurf eimes Vertrages für gegenſeitige Hilfeleiſtung allen Staaten zugegangen ſei, denjenigen, die itglieder des Völkerbundes ſind. Soviel er wiſſe, ſeien bisher nur Antworten von Bulgarien, Eſtland, Lettland, Finnland und Rußland eingegangen. Bulgarien und Lettland häſten zugeſtimmt, Rußland abge⸗ lehnt. Zur Stellungnahme der engliſchen Regierung zu dem Ent⸗ wuürf eines Bündnisſyſtems ſei vorläufig noch keine Mittei⸗ lung möglich, da abgeſehen von anderen Gründen erſt eine Ver⸗ ſtändigung mit den Dominien erzielt werden müſſe. Er hofſe, daß die Regzerung in der Lage ſein werde, vor der Vertagung des Hauſes weitere Erklärungen über dieſen Gegenſtand abgeben zu können. nach werde die Angelegenheit auf der bevorſtehen⸗ den Konferenz des Völkerbundes zur Sprache kommen. Faſziſtiſche Wandlungen Muſſolini vor der Kammermehrheik— Auch die Oppoſition kann von größler Euipültane ſein— Die Haltung der Kammeroppoſition — Weitere Enthüflungen über die Hintergründe des Verbrechens 5 an Matteokti (Bon unſerem römiſchen.⸗Mitarbeiter) 15 p. Rom, 2. Juli. Ich habe einen Augenblick ganz nahe neben Muſſolin! geſtanden. Er kam aus der Siheute der Kammermehrheit im Palazzo Venezia, und ſein ſchwarzes Auto wurde von erkannt, umringt und angehalten.„Viva Mussolini! Viva'uomo di ferro! Es lebe der Mann von Eiſen!— Noch jubelt ihm das Vollk zu. Ein Zufall drängte mich unmittelbar an den Wagen heran, der ganz langſam weiter fuhr; nur das Fenſter der Karoſſerie trennte mich noch von der breiten, ſchweren Geſtalt des„duce, von dem rieſigen runden Kopf mit den tiefſchwarzen Brauen und den ver⸗ hältnismäßigen kleinen Augen. Taurig und müde ſahen mich dieſe kleinen Augen an. Er warf den Kopf auf einen Augenblick zurück, Aanaz als wollte er ſagen: laßt mich! Ich will allein ſein. Das utomobil zog wieder ſchärfer an, entglitt der Menge in der Rich⸗ tung nach dem Miniſterium des Aeußeren zu. Noch lange hörte ich die„Eviva Rufe den Corſo entlang hallen, Rufe, die die unendliche Müdigkeit dieſes müden, enttäuſchten Mannes nicht zu bannen ver. mocht hatten, Rufe, die ihm in dieſem Augenblick vielleicht läſtig waren, Rufe, aus einer anderen, einer vergangenen Zeit. Auch die Rede, die Muſſolini vor der Kammermehrheit ge⸗ 7— hatte, hatte etwas Müdes, etwas Trauriges gehabt. ach allem, was er am Tage vorher im Senat geſagt hatte, blieb ihm nicht mehr viel zu ſagen übrig. Wiederum verſprach er Legali⸗ tät, Achtung vor den Rechten der Kammer, Säuberung der ulg 0 ſchen Partei. Letzteres Verſprechen iſt für ihn vielleicht das traurig te. Es erinnert ihn an die Tatſache, unter der er beſonders leiden muß daß er von den eigenen Anhängern betrogen worden iſt, daß ſich in ſeiner allernächſten Umgebung die Bande bilden konnte, welche durch einen furchtbaren Mord die ſchönſten und erfolgverſprechendſten Verſöhnungsverſuche des„duce“ zu Nichts gemacht hat, vielleicht alff immer.. Dieſe Trauxrigkeit läßt Muſſolini heute anders reden als je, nüchtern und einfach.„Ihr, ehrenwerte Kollegen“, ſagte er, „ſeit mit einem beſtimmten Mandat bekleidet, das ich, wenn ich nicht Furcht vor den feierlichen Worten hätte, ein helliges Mandat nen⸗ nen möchte.“ Wann hat ſich Benito Muſſolini je vor den feierlichen Worten gefürchtet? Hat er nicht vielmehr ſeinen Reden von jeher einen feierlichen Ton zu geben perſtanden, welcher ſeit langem in der europäiſchen Politik 2 daſtand? Aber es handelt ſich ſetzt um fehr, ſehr nüchterne Dinge. Was wird aus der ſo feierlich eröffneten ſaczſſchen Kammer werden, wenn die Oppoſition darauf beharrt nicht mehr an den Sitzungen teilzunehmen? An dieſe ppoſition waren Muſſolinis Worte gerichtet:„Auch die Oppoſition kann, indem ſie uns auf gewiſſe Ereigniſſe, auf gewiſſe Dinge aufmerkſam macht, von großer Nützlichkeit ſein.“ Das 0 nicht mehr die Sprache des 9 das iſt nicht mehr Muſſolinis ſelbſtbewußte Sprache! nd der mildeſte Ausdruck für dieſes Neue lautet: faſziſtiſche Wand⸗ lungen. Die Oppoſition hat ſich verſammelt. Während draußen im ganzen Land die Arbeit für den kurzen Zeitraum von zehn Minuten ruhte, während Sozialiſten und Faſziſten, jeder nach ſeiner Art, auf ein paar Augenblicke an den Tod des unglücklichen Mat⸗ teotti denben konnten, hat Turati, der alte Sozialiſtenführer, auf dom Monte Citorio die Gedächtnisrede— leider eine recht flache, bombaſtiſche Gedächtnisrede— für den gefallenen Genoſſen gehalten. Anſchließend haben die verſammelten Vertreter der Antiſaſſiſten, natürlich mit Ausnahme der Kommuniſten, eine„Erklärung“ an das italieniſche Volk beſchloſſen, in der ſie konſtatieren, daß ſich trotz Muſſolinis Verſprechungen für ſie nichts in der parlamentariſchen Situation geändert habe, daß ſie alſo dem Parlament weiterhin frn bleiben wollen, bis die Legalität im Lande vollſtändig wieder⸗ hergeſtellt ſei, bis vor allem die faſziſtiſche„Parteimiliz“ abgeſchafft ſei und die Gewähr beſtände, das Verbrechen, wie der Mord an Matteotti ſich nicht wiederholen könnten. Muſſolini hatte Recht: es handelt ſich für die Oppoſition mehr allein um Matteotti, um Reformen, nicht um bloße Gerechtigkeit, ſondern um das egime. Dies Regime, ſo ſcheint es wenigſtens bisher, will Muſſolin doch noch nicht anrühren laſſen. Der Senat hat ihm nach ſeiner Rede vog neulich faſt einſtimmig das Vertrauen ausgeſprochen, ihm, dem Führer, nicht dem faſziſtiſchen Regime. Denn auch die Reden derer, die im Senat für Muſſolini geſtimmt haben, waren voll bit⸗ terer Anklagen gegen das Syſtem. Trotzdem hätte er es, wenn man die Dinge rein verfaſſungsrechtlich betrachten wollte, nicht nötig nach dieſem Votum die Regierung umzubilden. Daß er trotzdem tut, daß mehrere faſziſtiſche Miniſter, u. a. der bedeutende Unter⸗ richtsminiſter Gentile, dieſem„rimpuſte“ zum Opfer fallen werden, zeigt, daß auch Mufſolini des Umſtandes Rechnung trägt, daß dit Kammeroppoſition heute weitere Kreiſe, als die Kreiſe ihrer direkten Wähler vertritt. Aus dem gleichen Grunde wird wohl auch die an⸗ gekündigte„Legaliſierung“ der Miliz nicht mehr lange auf ſich warten laſſen. Die Oppoſition könnte mit ſolchen faſziſtiſchen Wand⸗ lungen immerhin zufrieden ſein,— wenn ihre Tätigkeit nicht eben gegen das geſamte Regime gerichtet wäre. Die Oppoſition könnte auch mit dem Walten der Gerechtigkeit zufrieden ſein. Wiederum wurden zwei der Mörder in das römiſche Gefängnis„Regina oceli“ eingeliefert, Viola und Pe⸗ varuoma. Es fehlt nun nur noch einer der Täter, ſcheinbar der Unwichtigſte. Leider konnte das Geheimnis der Leiche Matteottis noch immer noch gelüftet werden. Er ſoll in den See von Vico verſenkt worden ſein... Mit allen Mitteln iſt dieſer See durch⸗ ſucht worden. Man hat ſich erinnert, wie gefährlich im Kriege die Flieger den Unterſeeboten waren und daß man aus der Luft in die Tieſen der Gewäſſer hinabſchauen kann. Waſſerflugzeuge haben den See von Vico überflogen. Vergeblich.. Vielleicht iſt Mat⸗ teottis Leichnam in einem der Meiler verbrannt worden, die in jener Gegend häufig ſind. Jedenfalls bleibt dieſes große Geheimnis ungeklürk, ſo lange wie die Mörder nicht geſtehen wollen. Ein anderes Geheimnis aber lichtet ſich immer mehr: das der Finanzierung. Daß faſziſtiſche Parteigelder an die Mörderbande verteilt worden ſind, iſt die tiefere Urſache, warum Marinell, ehemaliges Mitglied des Parteidirektoriums heute hin⸗ ter Schloß und Riegel ſitzt. Vielleicht ſteht damit auch das hart⸗ näckige Gerücht von der bevorſtehenden Verhaftung von ein oder zwei faſziſtiſchen Abgeordneten im Zuſammenhang. Aber vor al⸗ lem wird deutlich, wer den„Corriere Italiano“, das Organ der Verbrecher, unterhalten hat. Trotz aller Dementis ſteht feſt, daß dieſe Zeitung, welche Millionen verſchlungen hat, von ebendenſel⸗ ben Leuten„gemacht“ worden iſt deren gewaltiger Reichtum auf dem bekannten Zuſammenbruch der„Banca Italiana di aconto“ Jund der Auflöſung des rieſigen Induſtriekonzerns„Anſaldo“ be⸗ 2. Seite. Ur. Joa Mannheimer General- Anzeiger(ubend · Ausgabe) Donnerstag, den 5. Juli 1922 ruht. Der heute verhaftete Exdirektor der eingegangenen Zeitung 2Il Tempe“ iſt ferner berüchtigt dafür, daß er von jeher ſich mit finanziellen und journaliſtiſchen Kombinationen zur von gewiſſen Bankintereſſen beſchäftigt hat. Er hatte ſeiner Zeit ſeine Hand im Spiel, als die„Banca Commerciale“ eine Sfär⸗ kung der ſozialiſtiſchen Entwicklung in Italjen für angegeigt hielt. Er ſcheint auch jetzt wieder mitgewirkt zu haben, als 1„Com⸗ mereiale eben wegen der Angelegenheit„Sconto“ und„Anſaldo“ am falgiſtiſchen Regime an der Gründung des faſsiſtiſchen„Cor⸗ riere Italiano“ intereſſiert war Die große Frage aber bleibe: warum war die„Commerciale“ am Faszismus intereſſiert? Eines jedenfalls ſcheint ſicher, nämlich, daß der Finanzminiſter de Ste⸗ fani die Intereſſen dieſes Inſtituts nicht ſchlecht verſtanden hat. Ob das der Grund iſt, warum er, trotzdem er dem Senat das Gleichgewicht im Budget ankündigen konnte, keine gute Preſſe hat? Ob er deswegen bei der neuen Umbildung des Kabinettes wird gehen müſſen? Das ſind die Fragen, die vielleicht die Ver⸗ handlung des Prozeſſes Matteotti klären wird. Das iſt unſrer Meinung nach der Punkt, wo faſsiſtiſche Wandlungen bor allem notwendig wären, und wo die Oppoſition klärend, aufreizend, an⸗ feuernd zum Wohle Italiens eingreifen müßte. Ein neuer Separatiſtenprozeß Ein Anfang mit Hinderniſſen Vor dem Staatsgerichtshof zum Schutze der Repu⸗ hlik, der im Landgerichtsgebäude in Hanau iſt, begann heute morgen um 9 Uhr die Verhandlung gegen den in Haft befindlichen Weingutsbeſitzer Anton Barkhold aus Eltville. Dem Angeklagten wird zur Laft gelegt, im Jahre 1923 in Rüdesheim und Eltville landesverräteriſche Um⸗ triebe begangen und namentlich den Separatismus un; terſtützt zu haben. Den Vorſitz führte Präſident Dr. Niedner, als Bei⸗ ſitzende fungieren die Reichsgerichtsräte Baumgarten, Doh⸗ nen, als Laienrichter wirken ferner mit die Reichstagsabgeordne⸗ ten Wiſſell, Brandes, Joos, Wunderlich, Schmidt (Leipzig) und Höbler. Die Anklage vertritt Oberreichsanwalt Dr. Ebermeyer. Die Verteidigung hat der Frankfurter Rechts⸗ anwalt Ungeheuer übernommen. Von den 41 Zeugen ſind nur 9 erſchienen. Die überraſchend große Anzahl der fehlenden erklärt ſich nach einer dem 1 von privater eite zugegangenen Mitteilung daraus, daß die Nichterſchienenen von dem franzöſiſchen Kreisdelegierten Armand in Rüdesheim zu einer Konferenz geladen und auf dieſe Weiſe am Erſcheinen verhindert worden ſind. Der von dem Anklagevertreter geſtellte Antrag auf Ausſchluß der Oeffentlichkeit wird nach kurzer Bera⸗ tung vom Gericht abgelehnt, da das Staatsintereſſe durch die öffentliche Verhandlung eher gefördert als geſchädigt würde. Nach Verleſung des Eröffnungsbeſchluſſes erklärte der An⸗ geklagte, daß er ſolange jede Ausſage verweigern werde, bis ſämtliche Zeugen erſchienen ſeien. Obgleich der Angeklagte vom Vorſitzenden darauf aufmerkſam gemacht wird, daß eine ſolche Ausſageverweigerung nicht in ſeinem Intereſſe liege, da falls eine Verhandlung nicht zuſtande käme, er bis auf Weteres in Unter⸗ ſuchungshaft behalten werden müßte, beharrt er auf ſeinem Standpunkt. Der Verteidiger, der ſich dem Vertagungsantrag an⸗ ſchließt, macht auf eine Mitteilung im„Hanauer Anzeiger“ auf⸗ merkſam, die von dem bevorſtehenden Prozeß geſprochen habe und namentlich den berüchtigten franzöſiſchen Kreisdelegierten als treibende Kraft der dem Angeklagten zur Laſt gelegten Taten be⸗ eichnet habe. Auch der Oberreichsanwalt bedauerk bieſe Mittei⸗ ung, hält es aber für möglich, trotzdem nur Belaſtungszeugen er⸗ ſchienen ſind, weiter zu verhandeln. Nachdem das Gericht erkläct hatte, daß es dieſer Preſſemitteilung völlig fernſtehe, wurde die Verhandlung nach kurzer Beratung auf morgen vertagt. die Spanier in Marokko Eine offiziöſe ſpaniſche Note teilt mit, daß die Lage im Riff ſich nicht unbedenklich verſchlimmert habe. Es ſind Verſtär⸗ kungen nach der Weſtzone Marokkos abgegungfaz da die Linie des Fluſſes neu gefährdet iſt. Starke Haufen von Rehellen, die ſich dort angeſammelt haben, erſchweren die Verproviantierung der Vor⸗ erz In den letzten Kämpfen hatten die Spanier 20 Tote. eſtern früh wurde ein heftiger K in der weſtmarokka⸗ niſchen Zone gemeldet. Die Verluſte ſind unbekannt. Primo de Rivera reiſt am 8. Juli nach dem Riff. Das Direk⸗ torium dementiert, daß die beabſichtigte Amneſtie auf einen Druck Frankreichs oder Englands zurückzuführen ſei. der deutſch⸗ruſſiſche Fwiſchenfall Von der Berliner ruſſiſchen Botſchaft wird uns mitgeteilt, daß die Leitung der ruſſiſchen Handelsvertretung geſtern abermals feſt Angeſtellte entlaſſen und 12 ins Ausland abkommandiert hat. Von der Handelsvertretung werde erklärt, daß der deutſch⸗ruſſiſche Kon⸗ flikt bis zum 1. Juli nicht beigelegt worden ſei und daß die Handelsvertretung infolgedeſſen ihre Angeſtellten nur auf Liquidie⸗ rung anſtellen könne. Ueber eine endgültige Liquidierung der Han⸗ delsvertretung verlautet dagegen noch nichts. *Der Nachfolger Nollets in Berlin. General Walch, ein El⸗ 1 heute früh von Paris abgereiſt, um ſich nach Berlin zu egeben. Die Inſel der Unſichtbaren Roman von F. A. Croy Copyright by Auguſt Scherl G. m. b.., Berlin 1923 12)(Nachdruck verboten). Ich riß ſie mit äußerſter Kraftanſtrengung nach vorwärts und ſtürzte. Schlug heftig an eiſerne Wände und auf eiſerne Platten. Aber ich war wach. Ich lag in einer Art engen Schachtes. Als ich taſtete, fühlte ich etwas wie ein Schaufelrad. Dahinter eine ſchwach erleuchtete, vier⸗ eckige Oeffnung. Verworrener Lärm drang zu mir. Ich verſuchte, mich unter den Schaufeln dez Rades durchzu⸗ zwängen. Die reichten aber bis auf den Boden, wenn ich das Rad bewegte und klemmten mich ſcheußlich. Darüber weg mußte ich. Das war nicht einfach. Lange Zeit quälte ich mich wie ein Eich⸗ hörnchen in der Lauftrommel. Schließlich war ich oben, kippte mit dem Rade nach vorn und war kopfünter eingeklemmt. Die Ohren ſauſten mir, und die abgeſchürften Körperſtellen brannten, als ich mich endlich durchgezwängt hatte. Ich ſteckte den Kopf durch die Oeffnung. Ahl der Heizraum, in welchem die Heizer an den offenen Feuertüren hantierten. Ich war alſo in eine Art Transportkanales zum Keſſelraume gefallen! Vorſichtig kletterte ich hinaus, ſchlich zu der Eiſenleiter und ſtieg nach oben. eee kam, ein halbnackter Heizer Ich drückte mich an die Wand des ſchmalen Ganges, um ihn vorbeizulaſſen. Aber er ſtieß einen lauten Schreckensruf aus und rannte brüllend im Gange rück. 8 Ich lief. Durch ſchmale Gänge. Stiegen hinauf. Wieder ein Gang. Hinter mir praſſelten Schritte. Da war eine offene Tür Licht knallte, und ich ſchob den Riegel vor. Por mir ſtand der Kapitän.. Ich an der Türe, gefeit im Schutze meiner Unſichtbarkeit. Aber er ſtarrte mich an Zuerſt mit den weißen Augen des Schrecks, dann kühl, überlegend. 4 Aber er ſah mich doch nichtl? Plötzlich ſprang er mich an. hatte er mich gefaßt und rana mich nieder. Unter ſeiner herkuli⸗ ſchen Stärke brachen meine Knie. Auf dem Tiſche lag ein großer Schraubenſchlüſſel dahinter. Hinein. Die Türe Ich kam bis zum Tiſche. Donn togenen Behaupkungen empörten mich ſo, lende Ohrfeige verabreichte. Der Aus der deutſchen volkspartei Zur Tagung des Jeufralvorſtandes der Deutſchen Volkspartei, der am nächſten Sonntag in Frankfurt a. M. zuſammentritt, ſchreibt die Nationalliberale Korreſpondenz einen Leitguffatz, an deſſen Schluß es heißt: „Einige Wochen vor der Wahl lagre der Zenkralvorſtand in Hannoper anläßlich des Parteitags, es galt der Frage der inneren Strömungen, die in der Partei aufgetaucht waren und in einer Mittelpartei von Zeit zu Zelt ummer auftauchen werden. Die Beit hat gelehrt, daß auch dieſe Epiſode überwunden iſt, ſo ſehr ſich guch die Gegner bemüht haben, die Zeit zur Sprengung der Partei auszunützen. Die Deulſche Volkspartei hat in ehrlicher Arbeit verſucht die Beſchlüſſe des Zentralvorſtandes und des Parkei⸗ tags in die Tat umzuſetzen. Wenn es nicht gelungen iſt, ſo lag die Schuld fruchtloſer Bemühungen nicht an ihr. Nach wie vor iſt ſie bereit, im Einklang mit ihren Grundſäßzen zu arbeiten an dem Ziel des Wiederaufbaus und der Freiheit der deutſchen Nation. Angeſichts des beſetzten Gebiers wird der Zentralvorſtand in Frankfurt erneut ſeine Stimme erheben für das Recht aller deut⸗ ſchen Brüder und Schweſtern des Rheins, Ruhr und Saar. Die Rücklehr der Vertriebenen genügt nicht, es muß für ihre Wiederzu⸗ laſſung in ihren Berufen und Wohnungen geſorgt werden. Die Ge⸗ fangenen müſſen reſtlos freigelaſſen werden. Nachdem von unſerer Seite Gnade für diejenigen in deutſchen Händen befindlichen Per⸗ ſonen zugeſagt iſt, die im feindlichen Solde ihren guten Namen elbſt beſchmutzt haben. Die Räumung des Ruhrgebiets und der Sant᷑⸗ tionsgebiete von Düſſeldorf und Duisburg muß klar feſtgeſtellt ſein, wenn Deutſchlands Leiſtungen aufgrund des Gutachtens beginnen ſollen. Den Bewohnecn iſt unter deutſcher Verwaltungshoheit jede politiſche und wirtſchaftliche Freiheit zu gewährleiſten. Unter dieſen Zeichen und Forderungen verſammeln ſich die Vertreter der Deutſchen Volkspartei aus allen Teilen des Reichs im alten Frankfurt, der Stadt, der Johannes Miquel im hohen Alter noch als Oberbürgermeiſter dente. Dort entfalten wir unſer altes Bekenntnis, erneuern unſeren nie wankenden Glauben an eine lichtere Zukunft unter den ruhmreichen Farben des alten Deutſchland mit der Parole: Alles für das Reichl“ Deutſches Reich Der Strafvollzug an Pöhner Zu der Blättermeldung, wonach der bayeriſche Landtag ein An⸗ trag des Staatsanwalts 95 Verhaftung des völkiſchen Abgeord⸗ neten Pöhner zum Zwecke der Strafverbüßung zugegangen ſei, erklärt die Korreſpondenz Hoffmann von maßgebender Stelle, daß die Stagtsanwaltſchaft bereits am 3. Juni an das Staatsmini⸗ ſterium den Antrag geſtellt hat, beim Landtag die Genehmigung zum Vollzug der gegen Pöhner vom Volksgericht München J am 1. April 1924 erkannten Feſtungshaftſtrafe zu richten. Der Antrag wurde vom Staatsminiſterium der Juſtiz dem Präſidium des Landtages mit dem Erſuchen zugeleitet, eine Beſchlußfaſſung des Landtages da⸗ rüber herbeizuführen. Ein Antrag, die Genehmigung zur Verhaftung Pöhners zu erwirken, iſt nicht geſtellt worden. Wird dem Antrage auf Genehmigung zur Einleitung des Strafvollzuges durch den Land⸗ tag ſtattgegeben, ſo wird vor der Durchführung des Strafvollzuges noch die Haftfähigkeit Pöhners zu prüfen ſein, Kückkhr vertriebener Ludwigshafener Ludwigshafen, 3. Juli. Wie der Ludwigshafener„General⸗An⸗ zeiger“ meldet, befinden ſich unter den 2000 ausgewieſenen Pfälzern, denen die Rückkehr in die Heimat durch die Inter⸗ alliierte Rheinlandkommiſſion wieder geſtattet wurde, 418 Lud⸗ wigshafener. Aus der durch genanntes Blatt veröffentlich⸗ ten namentlichen Liſte iſt zu erſehen, daß es ſich meiſtens um Eiſenbahnbeamte handelt. Gegen die Trennung von Kirche und Staat Der„B..“ wird aus Paris gemeldet, in verſchiedenen Städten Elfaß⸗Lothringens, wie Straßburg, Lauterburg. Mülhauſen, Meß, Zabern uſw. fanden Verſammlungen katholiſcher Gemeinſchaften und Vereinigungen ſtatt, um einen Widerſtand bis aufs äußerſte zu organiſieren. Es wurden in allen Verſammlumgen Entſchließungen angenommen, in denen die Katholiken im Elſaß und in Lothringen mit allen Kräften gegen die Trennung von Kirche und Staat und gegen die Einführung der Laiengeſetz⸗ gebung im Elſaß und Lothringen proteſtierten. * Ein kommuniftiſcher Kurier. Wie die Blätter melden, iſt im Hauptbahnhof Nürnberg der Stadtverordnete Keſtel von Berlin feſtgenommen worden, der als kommuniſtiſcher Kurietr wichtige Dokumente bei ſich führte, die der Beſchlagnahme verfielen. „Ich keuchte von der Anſtrengung des Kampfes, aber ich emp⸗ fand keine Gewiſſensbiſſe. Das war Notwehr geweſen, denn er hatte mich angegriffen— ah, wie konnte er mich angreifen, wenn er mich nicht ſah? Ich ſuchte einen Spiegel. Fand ihn in dem klei⸗ nen Badezimmer nebenan. Der Kohlenſtaub! Das war's. Das Geſicht und der ganze Kör⸗ per waren ſichtbar. Nur die Augen nicht. Scheußlich ſah ich aus. Wie man ſich ein Geſpenſt vorſtellt. Der Kapitän mußte hohen perſönlichen Mut beſeſſen haben, daß er mich anging. Ich badete. Draußen klopfte man an die Zimmertüre. Ging wieder. Noch einmal. Ich war fertig. Als die Schritte draußen verklangen, löſchte ich das Licht und ging.——— Man ſtellte mir nicht mehr nach, da man mich fürchtete. Und als wir zu Sandridge vor Anker gingen, ſchwamm ich an Land. VIII. mMenſch. Einen ausrangierten Dampfkeſſel auf der Schutthalde einer Fabrik draußen an Batman's Swamp wählte ich zum Hauptquartier für meine Beutezüüge. Aber vorerſt mußte ich die Gelegenheiten ausmachen, mich an die Straßen der Großſtadt gewöhnen. Denn anfangs war ich ſtän⸗ dig in Lebensgefahr ai die Automobile und Cabs, die, da ihre Lenker mich nicht ſahen, kein Signal gaben. Und die haſtende Menge ſtieß mich, trat mich. Sie ſahen ſich nicht einmal nach dem Hinder⸗ nis um, haſteten weiter. Ich litt keinen Mangel da, in Melbourne. Die Büfette der Kaffeehäuſer und Reſtaurants, alle Läden ſtanden mir offen, und die kleinen Diebſtähle fielen hier nicht auf. Manchmal ſtieß wohl einer an mich an, kaute ſein„Beg vour pardon Sir“ und war dann erſtaunt, den„Sir“ nicht zu ſehen, wenn er ſich umwandte. Kleine Bosheiten, die ich den Leuten zufügte, machten mir vdel Spaß. Ueberall trieb ich mich herum, ſtahl mir, was ich brauchte, und lebte vergnüglich. Ich beſuchte Theater, ſaß des Abends in den Grillrvoms der vornehmen Hotels. Saß ungeſehen mitten in einer Geſellſchaft, trank ihren Wein und hörte ihren Geſprächen zu. Manchmal warf ich eine Bemerkung ein. Dann ſahen ſie ſich be⸗ fremdet an, mit fragenden Augen. Einmal zog einer mit großſprecheriſchen Worten über die Kar⸗ Seine niederträchtigen, ver⸗ daß ich ihm eine ſchal⸗ liſtiſche Bewegung in Spanien her. die von den Vereinigten Die Militärwillkür im altbeſetzten Gebiet hat zu weichen. Landtag gegeben wurde, mitgeteilt. Badiſche politik Gegen die verbote vaterländiſcher veranſlaltungen In einer in Pforzheim abgehaltenen Maſſenverſammlung, militäriſchen und vaterländiſchen Verbänden als Proteſt gegen die in letzter Zeit erlaſſenen Verbote vateriän⸗ diſcher Veranſtaltungen einberufen worden war und in der Architekt Malſchhofer den Vorſitz führte und Mafor Hülle⸗Dillweißen⸗ E reſerierte, wurde einſtimmig eine Entſchließung angenommen. der zum Ausdruck kommt,„die Berſanunlung erblicke in der Faſſung und Handhabung der Verordnung des badiſchen Miniſteri⸗ ums des Innern über die Erteilung der Genehmigung öffentlicher Umzüge uſw. eine Ausnahmebeſtimmung, die ſich einſeitig gegen die Vereinigungen alter Soldaten und die rein vaterſändiſch orkentierten Verbände richtet und die aus der international⸗pazifiſtt. u Elnſtellung des Miniſters des Innern heraus dazu heſtimmt iſt jede Regung vaterländiſchem und wahrhaften Soldatengeiſtes zu un⸗ terdrücken. 5 In der Entſchließung wird dann gegen die Faſſung und Hond⸗ habung der Verordnung Einſpruch erhoben und gefordert, daß die badiſche Regierung die kameradſchaftlichen Vereinigungen und vener⸗ ländiſchen bände als politiſch völlig neatrale Or⸗ gankfationen anerkennt, daß ſie daher neben den Sport⸗, Turn⸗ und ſonſtigen Vereinen ausdrücklich in die diesbezügliche Verordnung des Miniſteriums aufgenommen werden und daß Weer die Genehmigung ihrer Veranſtaltungen künftig nux die rksämter zuſtändig ſind. A Schluß der Entſchließung erklärt die Verſamm⸗ lung,„daß ſie einer Staatsregierung kein en enigegenbringen kann, ſolange es in der Macht eines politiſch einſeitig eingeſtellten Parteiminiſters liegt, die a e gewährleiſteten Grund⸗ re 9 t f 8555 en e wenn auch völlig unpolitiſcher Vereinigungen zu beſchneiden. Während der Verſammlung wurde die Antwort der Regierung auf eine deutſchnationale Anfrage, warum kameradſchaftliche Vereini⸗ gungen alter Soldaten von der Regierung ſtrenger behandelt wurden, als ſogen. Sport⸗ und Geſangvereine, die am Dienstag nachmittag im 1 Wie auch dem Landtagsbericht bekannt iſt, erklärte die Regierung, bei Kundgebungen mit mili⸗ täriſchem Charakter ſeien auch außenpolitiſche Gründe zu beachten. In einem Falle, in dem eine Veranſtaltung von Sport⸗ vereinen politiſchen Charakter angenommen habe, ſei nachträglich ein⸗ geſchritten worden. Auf dieſe Antwort der Regierung hin beſchloß die Verſammlung ihre Entſchließung nicht nur der Regierung. ſon⸗ dern auch den ſämtlichen größeren kameradſchaftlichen Verbänden de⸗ Landes zur Einberufung von Parallelverſammlungen zu übermitteln, ferner ſämtlichen Fraktionen deß Badiſchen Landtages, um dieſe zu einer Stellungnahme in dieſer Sache zu veranlaſſen. Letzte Meldungen Eröffnung der„Rheinlandnol“ in München München, 3. Juli. In Anweſenheit zahlreicher Ehrengäſte wurde heute vormittag im Weißen Saale der Polizeidirektion die Aus⸗ ſtellung„Rheinlandnat“ durch den Kultusminiſter Doktor Matt, als Vertreter des in Berlin weilenden Miniſterpräſidenten Dr. Held ſeierlich eröffnet. Er führte unter anderem aus, gemein⸗ hin ſei ſich ein großer Teil unſerer Volksgenoſſen noch nicht be⸗ wußt, um was es ſich am Rhein handle Und als Bayern ſtehe die Pfalz am nächſten, ſie gehört zu jenen Gebieten, die am ſtärkſten unter der Bedrückung zu leiden hatten. Er rede nicht von Maßnahmen, die mit einigem Recht auf den Vertrag von Ver⸗ fallles gegründet werden können. Viel ſchlimmer ſeien aber die⸗ en ſedes Recht unternommen wurden, beſonders in ſenigen, die gege 285 der Zeit der Separatiſtenherrſchaft. Zur Abwehr beitragen könne einem Abwehr⸗ nur ein entſchloſſener Wille, das deutſche Volk zu block zu einen, allen Parteiſtreit zurückzuſtellen und alle Maßnah⸗ men zu unterlaſſen, die ſich drückend an unſeren eigenen Volks⸗ genoſſen im Rheinland auswirken müſſen. Dem Miniſter dankte lebhafter Beifall der Verſammelten. ſel Berlin. 3. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) In der näheren Umgebung von Berlin ſind zahlreiche fiskaliſche und private Kie⸗ fernwälder von der Kieferneule heimgeſucht worden. Weite Waldungen im Reaierungsbezirk Frankfurt a. d.., in denen die Raupen der Kieferneule hauſen. müſſen abgeholzt werden. Von der Plage ſind in ganz Breußen ſchätzunasweiſe 10 Millionen Feſt⸗ meter Kiefernholz befallen worden. hBerlin, 3. Juli. Aus Prag 7 7 ein Berlmer Mittagsblatt, daß dem Gericht ſieben Ruſſen eingeliefert wurden, die von der Polizei verdächtigt werden, daß ſie Mikglieder einer weitverbreiteten Spionagegeſellſchaft ſind, die im Dienſte Rußlands— Bei den Verhafteten ſoll ſehr wichtiges Belaſtungsmaterial gefunden worden ſein. Kondon, 3. Juli. Einige Blätter veröffentlichen Einzelheiten über einen Verſuch, auf illegalem Wege Maſchinengewehre von England über Holland nach Rußland zu ſchaffen. Die Ge⸗ wehre enthaltenden Kiſten wurden am Dienstag abend von Ge⸗ heimdetektiven in der Nähe der Tower Bridge beſchlagnahmt. Der „Morningpoſt“ zufolge, ſoll gegen die verantwortlichen ſonen vorgegangen werden. London, 3. Juli. Die„Times“ 21 aus Tokio, daß der bekannte japaniſche Staatsminiſter Mat ukata geſtorben iſt fing einen Streit an und wurde ſchließlich hin⸗ Da wurde es auch den anderen Züchtigung käme, ausgeſchickt. Und ich lachte laut. unheimlich. Mit Vorliebe nächtigte ich in Privatwohnungen, in die ich mich mit einem heimkehrenden Bewohner einſchmuggelte. Vieles ſah ich da, was den anderen verborgen blieb Aber ich wurde dieſes Lebens bald überdrüſſig. Ich wollte wieder Menſch ſein, Menſchenrechte für mich in Anſpruch nehmen dürfen und nicht wie ein Bettler am Zaune des Lebens ſtehen. Zudem war die Geſchichte von der Ermordungs des Kapitäns be⸗ kannt geworden. Alle Zeitungen brachten ſie, mehr oder weniger gloſſiert. Ich las ſie im Sydney Herald. Da machte man ſich lächerlich über die Geſpenſterfurcht der Mannſchaft. Immerhin ſchien mir die Lage geführlich. Wenn man jetzt auf meine Spur geriete und mich als Mörder des Deutſchen feſtſtellte, würde man um ſo meniger Schonung üben.— Eein großes Friſeurgeſchäft in Flemmington lieferte mir Schminke und Perücke. Ich trat gegen Abend hinter einem Kunden ein und ließ mich in da⸗ Geſchäftslokal einſchließen. In der Nacht, als draußen der Verkehr abgeflaut war, drehte ich das Licht an und ging an die Arbeit. Ich trug Schminkſtifte aller Nuancen zuſammen und verſuchte vor dem Spiegel die Wir⸗ tung. Vollkommen. Nun noch die Perücke. Ich fand ein dunkles Toupet, das mir vortrefflich paßte. Dann nahm ich noch einen run⸗ den Spiegel, ſchlug alles in Papier ein und verſteckte das Paket in der Nähe der Eingangstüre. Nachdem ich das Geſicht wieder ſorg⸗ fältig von der Schminke gereinigt hatte, legte ich mich auf die Polſterbank zur Nuhe. Bei Tagesanbruch öffnete eine Frau mit Scheuerbeſen und Kübel. Ungeſehen drückte ich mich mit meinem Pakete hinaus und ſchaffte es nach meinem Duartier im Dampfkeſſel. Nachmittags ſtahl ich die Brille. Der Transport war ſchwierig. Da die ſich ſcheinbar ſelbſt fortbewegende Brille den zahlreichen Paſ⸗ ſanten aufgefallen wäre, mußte ich mich äußerſt vorſichtig von Haus⸗ eingang zu Hauseingang vorwärtspirſchen. Aber ich langte gegen Abend glücklich bei dem Kleidergeſchäfte an, das ich für meinen Beutezug auserſehen hatte. Ein Warenhaus im Süden. Ich ließ mich nach Geſchäftsſchluß einſchließen Aber ich hatte nicht mit den Wächterpatrouillen gerechnet. Die ganze Nacht über aingen zwei Männer durch olle Räume. Trafen ſich Kerl wußte nicht, woher die im erſten Stockwerke, ſtachen die Kontrolluhren und begannen ihren Rundgang von neuem. * N E rnrenrnene ee Errre 5o — in ſcharf beleuchteten Linien hervortritt uſw. Donnerstag, den 3. Juli 1924 5. Seite. Ur. 304 MmMannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) photographiſche plauderei In der ſchönen Jahreszeit wird manche photographiſche Ka⸗ mera, die viele Monate unbenutzt im Schrank lag, wieder hervor⸗ geholt, um bei Ausflügen und ſpäter während der Urlaubsreiſe ver⸗ wendet zu werden. Auch viele neuen Freunde werden der Licht⸗ bildnerei gerade im Frühling und Sommer zugeführt, weng in der Matur alles grünt und blüht und bei Wanderungen durch Feld und Wald, durch Täler und über Höhen ſich die herrlichſten Bilder entrollen. Man geht zum Photohändler, kauft ſich je nach den Kaſſenverhältniſſen eine billigere oder teuerere Kamera und dann wird. nachdem man ſich die Handhabung des Apparates oberflächlich hat zeigen laſſen, luſtig darauf losgeknipſt. Sämtliche Familien⸗ angehörige, Verwandte, Freunde müſſen dran glauben, bei Aus⸗ flügen werden die ſchönſten Bilder auf die Platte oder den Film gebannt, ſpannende Sportaufnahmen werden gemacht: dann läßt man die Aufnahmen entwickeln und kopieren— und iſt ſehr er⸗ ſtaunt, wenn man die Abzüge betrachtet! Auf den Landſchaftsbildern iſt von dem lichten Grün der Bäume und der ſchneeigen Blütenpracht nichts zu ſehen, alles wirkt eintönig grau, ohne Kontraſte, die Blü⸗ tenbäume verſchwimmen mit dem Himmel, die ſchönen weißen Wol⸗ ken, die das Bild für das Auge ſo abwechſlungsreich erſcheinen lie⸗ Ben, ſind überhaupt nicht zu ſehen. Die Porträt⸗ und Gruppenauf⸗ nahmen, die man bei ſo ſchönem hellen Sonnenſchein machte, ent⸗ ſprechen ebenſowenig den gehegten Erwartungen. Die Geſichter wirken kreidig und flach, ſtand die Sonne während der Aufnahme ſeitlich, ſo erſcheint die eine Geſichtshälfte viel zu dunkel, während die von der Sonne beleuchtete viel zu hell wirkt, wurde das Geſicht vom Hut beſchattet, ſo kann es vorkommen, daß nur die Naſenſpitze Kurzum, Anſpruch auf künſtleriſche Bewertung können die mit ſo großen Erwartungen aufgenommenen Bilder nicht erheben und enttäuſcht zieht der neue Jünger der Lichtbildkunſt mit ſeinen Erzeugniſſen ab, ja legt die Kamera wohl nach weiteren Fehlreſultaten wieder in den Kaſten, ohne nach der Urſache für ſeine Mißerfolge zu forſchen. 1 Mancher freilich wird ſich ein photographiſches Lehrbuch vor⸗ nehmen und beim Studium bald heraus haben, daß er von ſeiner Kamera unmögliches verlangt hat, daß er ſich nicht klar gemacht hat, wie die durch das Objektiv auf die Platte fallenden Lichtſtrahlen chemiſch auf dieſe wirken, aß die Photographie nur eine Schwarz⸗ weißkunſt iſt und daß die dem Auge erſcheinenden farbigen Gegen⸗ ſtände nur in entſprechend helleren oder dunkleren Torwerten in dielen beiden Farben ſchwarz und weiß wiedergegeben werden önnen. Es iſt ein vergebliches Bemühen, jedem neuen Freund der Lichtbildkunſt zur Pflicht zu machen, bevor er ſich praktiſch be⸗ tätigt, das Weſen und die Möglichkeiten der Photographie theoretiſch zu ſtudieren und dann erſt mit den Aufnahmen zu beginnen, denn jeder, der ſich einen photographiſchen Apparat neu zulegt, brennt darauf, dieſen Apparat auszuprobieren und hat gar nicht die nötige Zeit und Geduld, um ſich einem eingehenden Studium der Pho⸗ tographie zu widmen. Alſo laſſen wir dieſe neuen Kunſtjünger nur ihre Erfahrungen machen; durch Schaden wird man bekanntlich klug und da das häufige Knipſen, namentlich, wenn man das Eat⸗ wickeln und Kopieren der Bilder nicht ſelbſt beſorgt, ſondern dem Photohändler überläßt, allmählich doch größere Anforderungen an die Kaſſe ſtetll, ſo werden die Herrſchaften ſchon von ſelbſt ihre Knipswut dämpfen und die Ausübung der Liebhaberphotographie in vernünftige Bahnen lenken. Schade iſt es allerdings, wenn ſich viele nach öfteren Mißerfolgen wieder von der Photoaraphie ab⸗ wenden, denn alle fortgeſchrittenen Liebhaberphotographen werden beſtätigen, daß gerade die Lichtbildkunſt in ihrer vielſeitigen An⸗ wendung und Ausgeſtaltung ganz beſonders geeignet iſt, für den Kchtbildner ſelbſt, ſeinen Familien⸗ und Freundeskreis dauernd An⸗ regung und Unterhaltung zu bieten, eine Erholung und Ab⸗ wechſlung nach dem anſtrengenden Berufsleben zu bringen. Be⸗ ſonders dieſen entmutigten angehenden Lichtbildnern möchte ich empfehlen, ſich zunächſt einmal an der Hand eines auten Lehrbuches mit dem Weſen der Photogroanhie vertraut zu machen und die Aufnahmetechnik zu ſtudieren. Wenn ſie dann ſich ihre Aufnahmen daraufhin einmal genau anſehen, ſo werden ſie bald die Fehler fin⸗ den, die ſie bei der Aufnahme gemacht haben. GSerade die bevorſtehende Urlaubsreiſe ſollte für Anfänger in der Lichtbildkunſt der Anlaß ſein, die Photographie etwas ge⸗ nauer theoretiſch und praktiſch zu ſtudieren, denn es iſt doch ſehr ärgerlich, wenn als Ergebnis einer ſchönen Sommerreiſe ſich faſt nur Ffehlreſultate ergeben! Vor allem ſollte man nicht mit einem photographiſchen Apparat, den man noch nicht kennt, auf die Reiſe gehen, ſondern ihn vorher gründlich ausprobieren. Dasſelbe gilt von dem Platten⸗ und Filmmaterial, das man verwendet. Die Lichtempfinblichkeit der einzelnen Fabrikate iſt oft ſehr verſchieden, insbeſondere ſind Films viel weniger empfindlich, wie Momentplat⸗ ten; wer das nicht weiß, macht Expoſitionsfehler, die, wenn es ſich um zu kurze Belichtung handelt. nicht wieder auszugleichen ſind. Iſt man genötigt, während der Reiſe ſein Platten⸗ oder Filmmate⸗ rial zu ergänzen, dann kaufe man nur Fabrikate, die man kennt und achte darauf, daß man nicht alte Wgre erhält, die beim Enk⸗ wickeln einen Randſchleier zeigen, ein Zeichen beginnender Zer⸗ ſetzung der Schicht, man vergleiche z. B. die Emulſionsnummer der Plattenpackung, die man bei ſeinem Photohändler zu Hauhe gekauft hat, mit der Packung derſelben Marke, die man auswärts kaufen handelt. Eine ähnliche Kontrolle kann man bei Flilmſchulen machen, auf deren Packung ſich meiſtens der Vermerk„zu entwickeln bis 1 findet. Am beſten iſt es ſchon, ſich ſein Aufnahmematerial von zu Hauſe mitzunehmen, denn in vielen Sommerfriſchen, namentlich den abgelegenen, läuft man immer Gefahr, alte Ware zu erhalten, die noch vom Jahr vorher übrig geblieben iſt. Films ſind zwar be⸗ deutend leichter, aber nach meinen Erfahrungen nicht ſo zuver⸗ läſſig, wie Platten; ich nehme daher lieber das ſchwerere Gewicht in Kauf und bleibe bei Glasplatten. Die Wahl des Fabrikates muß dem Einzelnen überlaſſen bleiben doch möchte ich darauf hinweiſen, daß für die Landſchaftsphotographie nur ſog. ortochromatiſche, möglichſt auch lichthoffreje Platten in Betracht kommen. Ausgezeichnete Erfahrungen habe ich perſönlich mit der hochempfindlichen Braunſiegelplatte von Pocuty gemacht. Doch ſoll damit nicht geſagt ſein, daß man mit anderen Fabrikaten nicht eben⸗ ſogute Reſultate erzielen kann. Ein Stativ iſt für den ernſten Lichtbildner unbedingt notwendig, für kleinere und leichtere Ka⸗ meras genügt das Metall⸗Röhrenſtativ, für ſchwerere Apparate muß das ſtabilere Holzſtativ gewählt werden. Eine Belichtungstabelle ſollte bei der Ausrüſtung des Lichtbildners nicht fehlen; gerade auf der Sommerreiſe, im Hochgebirge oder an der See kann man ſich ohne Belichtungstabelle oder Belichtungswaſſer ſchwer in der Wahl der Belichtungszeit„nach dem Gefühl“ täuſchen! Zur richtigen Wie⸗ dergabe eines ſchönen Wolkenhimmels und vor allem im Hochgebirge iſt ein Gelbfilter notwendig, der die ſtark wirkenden blauen Licht ſtrahlen dämpft: näheres über die Anwendung der Gelbfilter, die in verſchieden ſtarker Färbung hergeſtellt werden, findet man z. B. in dem Haadbuch der bekannten„Lifa“ Lichtfilterfabrik. Man mache ſich zum Prinzip, lieber zu lange als zu kurz zu belichten: Ueber⸗ erpoſition läßt ſich meiſtens beim Entwickeln oder ſpäter durch Ab⸗ ſchwächen der Platte ausgleichen; Unterexpoſition dagegen iſt hoff⸗ nungslos, denn was nicht auf der Platte iſt, kann man auch nicht herausholen! Als weiteres Ausrüſtungsſtück wäre noch eine zuſammenlegbere rote Lampe(für Kerzenbeleuchtung) zu nennen, mit ihrer Hilfe geſchieht das Auswechſeln der belichteten gegen friſche Platten, wobei darauf zu achten iſt, daß in den betr. Raum kein weißes Licht ein⸗ dringt. Wer mit Roll⸗ oder Packfilms arbeitet, kann das Auswech⸗ ſeln bei Tageslicht vornehmen. Zweckmäßig iſt ein Merkbuch der gemachten Aufnahmen, in das oguch Angaben über Expoſition, Blende, Tageszeit und Lichtverhältniſſe uſw. eingetragen werden. Mit dem Entwickeln wartet man am heſten bis man nach Hauſe zurückgekehrt iſt. Auch wer ſeine Aufnahmen entwickeln läßt, ſollte dies möglichſt nicht unterwegs bei einem unbekannten Photographen vornehmen laſſen, ſondern damit ſeine Photohandlung zu Hauſe betrauen, von der er weiß, daß er gut bedient wird. Einige techniſchen Dinge möchte ich noch zur Sprache hringen, die für ein gutes Gelingen an Momentaufnahmen auf der Sommerreiſe wichtig ſind. Man prüfe vor Antritt der Reiſe, ob das Sucherbild mit dem Mattſcheibenbild übereinſtimmt; dies iſt bei ſog. Spiegelſuchern ſehr oft nicht der Fall! Bei Momentaufnahmen aus der Hand nehme man keine zu lange Verſchlußgeſchwindiokeit: unter ½ Sekunde ſollte man nicht gehen, man bekommt ſonſt leicht verwackelte Bilder!— Schwierigkeiten bereitet namentlich dem An⸗ fänger die ſcharfe Einſtellung des Bildes auf der Mattſcheibe, be⸗ ſonders wenn der Vorwurf viel nahen Vordergrund enthält und ein lichtſtarkes Objektiv verwendet wird. Grundſätzlich ſoll man auf den Vordergrund ſcharf einſtellen; es ſchadet der Bildwirkung nichts, wenn das Bild nach dem Hintergrund zu unſchärfer wird, dagegen wirkt ein unſcharfer Vordergrund immer ſehr ſtörend. Durch entſprechendes Abblenden läßt ſich eine gleichmäßige Schärfe des ganzen Bildes erzielen, natürlich verlängert ſich denn die Erxvoſition! Ich will nun meine Plauderei ſchließen und hoffe, für die bevor⸗ ſtehende Sommerreiſe einige Ratſchläge und Winke gegeben zu ha⸗ ben, deren Beherzigung der Qualität der zu machenden Aufnahmen zu Gute kommt. Und damit„Gut Licht!l“ F. Wirtſchaſtliches und Soziales Schule und Geſundheitspflege Im Anſchluß an die vom Hygieniſchen Inſtitut in Freiburg veranſtaltete Tuberkuloſewoche fand vom 22. bis 25. Juni d. J. ein Kurs für Volksſchullehrer über Schule und Geſundheitspflege ſtatt. Nach einem grundlegenden, be⸗ ſonders dankbar aufgenommenen Einleitungsvortrag des Geh. Rat Uhlenhuth, des Direktors des Hygieniſchen Inſtituts in Freiburg, ſprochen die Dozenten der verſchiedenſten Abteilungen meiſtens in den Hörſälen ihrer Kliniken über die einſchlägigen Gebiete. So gab der Direktor der Freiburger Univerſitäts⸗Kinderklinik, Profeſſor Nooggerath, mit ſeinen Aſſiſtenten Prof Romminger und Doktor Eckſtein einen Ueberblick über die Infektionskrankheiten im ſchulpflichtigen Alter und die Organiſationen der Tuberkuloſe⸗ bekämpfung in Baden. An einem weiteren Tage wurden die Grundlagen der Vererbung durch Prof. Fiſcher und die große Wichtigkeit von Dr. Rautmann dargelegt. Entſprechende Vorträge durch Geh. Rat Hoche über i Geiſteskrankheiten⸗ und Prof. Roſt über Schule und Hautkran kheiten führten die 200 Kurs⸗ teilnehmer in dieſe Gebiete ein. Den Abſchluß der Tagung a Referate über Schule und Fürſorge, Hygiene des Schulgebäudes und ſeine Einrichtungen und Hygiene des Unterrichts durch den Stadt⸗ ſchularzt Dr. Pflüger 8 15 Dozenten Nißle und Seiffert vom ſieniſchen Inſtitut in Freiburg. 8 225 eeeee und phathologiſchen Grundlagen ſoweit ſie zum Verſtändnis dieſer Dinge notwendig ſind, wurden durch Aus⸗ führungen von Profeſſor Hoffmann und Privatdozent Anders ge⸗ geben. Der Kurs hat durch ſeine zweckmäßige Anlage und die außerordentlich glückliche Durchführung aller Referate in der Lehrer⸗ ſchaft einen ſo großen Anklang gefunden, daß er wohl in irgend einer Form auch an anderer Stelle des Landes durchgeführt wer⸗ den ſollte. Meſſen und Ausſtellungen Verkehrsausſtellung in Köln * Köln. 2. Juli. Der vorbereitende Ausſchuß für die Verkehrs⸗ ausſtellung 1926 in Köln hat beſchloſſen, im Jahre 1926 hier eine Verkehrsausſtellung und eine verkehrswiſſenſchaftliche Woche abzu⸗ halten. An der Vorbereitung ſind die Stadt Köln, das Inſtitut für Verkehrswiſſenſchaft, die Induſtrie⸗ und Handelskammer ſowie Fach⸗ kreiſe beteiliat. Städͤtiſche Nachrichten hohe oder nieoͤrige vermögens-Deklaration Das Geſetz enthält für die Bewertung des ſteuerpflichtigen Vermögens genaue Anweiſungen, die ſelbſtverſtändlich eingehalten werden müſſen. Bei wiſſentlicher Verletzung der Bewerbungsvor⸗ ſchriften würde eine ſtrafbare Hinterziehung der Steuer vorkiegen. Aber die geſetzlichen Beſtimmungen gewähren doch einen gewiſſen Spielraum, Die Werte vom 31. Dezember 1913 oder vom 2 55 Dezember 1923 werden ſich meiſt nicht in abſolut beſtimmten Zahlen angeben laſſen, ſondern es wird nur möglich ſein, gewiſſe Grenzen anzugeben, innerhalb deren der Wert liegen muß. Nach der Recht⸗ ſprechung des Reichsfinanzhofes iſt der Zenſit in ſolchen FJällen nicht etwa verpflichtet, den mittleren Wert zu wählen, ſon⸗ dern er darf willkürlich jeden Wert wählen, der innerhalb der Grenzen liegt. Wenn alſo nur feſtgeſtellt werden kann, daß etwa eine Maſchine Ende 1913 mit 10000—12 000 M. hätte beſchafft werden können, ſo beſteht nicht etwa ein geſetzlicher Zwang, den mittleren Wert von 11000 M. anzuſetzen, ſondern jeder Betrag, der zwiſchen 10000 und 12 000 liegt, darf gewählt werden. Für Waren und Vorräte darf der Zenſit außerdem zwiſchen den Werten vom 31. Dezember 1923 und denen vom 1. April 1924 wählen, wenn die letzteren niedriger ſind. 9 Wer den niedrigſten noch richtigen Wert wählt, gelangt zu einem niedrigeren Vermögen und hat demnach weniger Vermögens⸗ ſteuer zu zahlen. Der buchführende Kaufmann muß aber erwägen, daß ſeine ſetzige Vermögensbilanz als Grundlage für die Berechnung des Einkommens 1924 dienen wird. Je niedriger jetzt bilanziert wird, deſto höher iſt die Differenz zwiſchen der jetzigen Bilanz und derjenigen Bilanz, die am Jahresende aufzunehmen iſt; deſto höher fällt alſo das Einkommen 1924 aus. Da aber die Einkommen⸗ ſteuer 1924 nach einem viel höheren Prozentſatze bemeſſen wird als die Vermögensſteuer, ſo erſcheint es richtig, das Vermögen nicht zu niedrig, ſondern lieber höher zu deklarieren. Andererſoits kann auch eine zu hohe Deklaration des Ver⸗ mögens von Nachteil ſein. Man muß zunächſt mit der Möglichkeit rechnen, daß zur Vermögensſteuer noch Zuſchläge erhoben werden (wie das z. B. zur Deckung der Zinſen der Goldanleihe vorgeſehen iſt), und daß ihr Prozentſatz dadurch noch ſteigt. Man muß ferner beachten, daß der Beſtand an gewerblichem Vermögen zugleich Grundlage für die Bemeſſung der Gewerbeſteuer ſein kann— wenigſtens dort, wo keine Lohnſummenſteuer beſteht. Man muß endlich erwägen, daß das Geſetz ſicherlich noch einen Schutz finden wird, um auch denjenigen Zenſiten beizukommen. die durch allzu hohe Vermögens⸗Erklärung ihr Einkommen 1924 künſtlich ver⸗ ringern; derartige Schutzmaßnahmen gibt es ja ſchon jetzt für die Bemeſſung der Einkommenſteuer⸗Vorauszahlungen. Aus allen dieſen Gründen ergibt ſich, daß weder eine zu hohe, noch eine zu niedrige Vermögens⸗Deklaration anzuraten iſt. Der Zenſit dient ſeinem eigenen Intereſſe wahrſcheinlich am beſten, wenn er ſich ungefähr an mittlere Werte hält. Nur in beſonderen Ausnahmefällen mag es— unter Berückſichtigung der dargelegten Momente— ratſam ſein, ſich der oberen oder unteren Grenze des Zuläſſigen mehr zu nähern. Schutz gegen Einbruch und Diebſtahl Dieſer Tage fanden vor dem Karlsruher Schöffengericht zwei Prozeſſe ſtatt, die bezeichnend ſind für die außerordentliche Keckheit, Raffiniertheit und techniſche Geſchicklichkeit, mit der heute das Ver⸗ brechertum bei Einbrüchen und Diebſtählen„arbeitet“. Bei dem einen Fall handelt es ſich um eine Einbrecher⸗ und Hehlerbande, die in Karlsruhe nicht weniger als 26 Kellereinbrüche verübt hatte, Turnen, Sport und Spiel für die Bekämpfung der Tuberkuloſe durch will und kann leicht ſeſtſtellen, ob es ſich um eine ältere Packung D e + dem SGipfel des Evereſt am nächſten Die Bergſteiger⸗Tragödie, der die beiden Mitglieder der Evereſt⸗ Expedition, Mallory und Irvine, zum Opfer gefallen ſind, at die gewaltigen Leiſtungen, die von dieſen noch nicht mit dem Enderfolg gekrönten Unternehmen vollbracht wurden, ein wenig in den Schatten gerückt. Der neueſte Bericht, den Oberſtleutnant Norton in der„Times“ veröffentlicht und in dem er auch bereits näher über die Kataſtrophe ſpricht, zeigt ſedoch, daß die Bergſteiger bis über 28 000 Fuß emporgekommen ſind, und daß ſie weniger als 1000 Fuß nur noch von dem Gipfel trennten. Mallorn und Irvine ſind in kiner ſolchen Höhe irgendeinem Bergſteigerunglück zum Opfer ge⸗ fallen, das mit der Höhe ſelbſt und dem Wetter nichts zu tun hat. In drei verſchiedenen Vorſtößen wurde der Kampf um die Bezwing⸗ ung des Gipfels aufgenommen. Am 1. Juni erreichten die Berg⸗ ſteiger mit 15 ausgewählten Trägern den Nordpaß oder Changla von dem der direkte Aufſtieg auf die Spitze de⸗ Evereſt beginnt. In einer Höhe von 25 300 Fuß wurde das Lager Nr. 5 eingerichtet. Den erſten Vorſtoß unternahmen von dort aus Bruce und Mallory. Aber die drei Träger, die bei ihnen aushielten, waren bald ſo er⸗ ſchöpft, daß ſie wieder umkehren mußten. Die zweite Partie, auch ſie ohne Sauerſtoffapparate, unter Norton und Dr. Somervell ſtieß auf die Rückkehrenden und übernachtete in dem von dieſen angelegten Lager,„Ein neuer ſtrahlender Sonnentag brach an“, ſo ſchildert Somervell den Aufſtieg,„und wir waren froh darüber, daß drei Träger bereit waren, die Laſten weiter zu tragen. Das Geröll wurde imnier lockerer, je höher wir ſtiegen, und Mut wie Kraft litten in dem ermüdenden Kampf von 25 000 zu 26 700 Fuß. In dieſer Höhe machten wir auf einem kleinen Feldvorſprung des ſteilen Grates Halt. Die Situation war durchaus nicht ideal, aber ſie war die beſte. die ſich auf ſolcher Höhe darbot. Die drei Träger, die vollkommen erſchöpft waren, kehrten dann zu Lager Nr. 4 zurück. In unſerem kleinen Zelt kochten wir uns einen guten Kaffee und etwas Suppe, aber die Höhe beeinflußte unſeren Appetit und wir konnten nur ganz wenig feſte Nahrung zu uns nehmen. Dann legten wir uns zur Nacht nieder und waren beide überraſcht, daß wir etwas ſchlafen konnten, Um 947 Uhr morgens brachen wir von neuem auf. Die eite, von der aus wir anſtiegen, lag im Schatten und es war ſehr alt. Manchmal rutſchten wir auf dem Geröll aus und mußten für eine Minute anhalten, um unſeren Atem wieder zu bekommen. Schließlich erreichten wir das Sonnenlicht und wurden wärmer. Die kanebreende Höhe wurde uns immer beſchwerlicher. Bei 27 500 Fuß rat eine faſt plötzliche Veränderung ein. Ein wenig tieſer konnten wir noch ganz bequem ſteigen, bei ſedem Schritt 3 oder 4 Atemzüge nehmend. Aber ſetzt mußten wir 7, 8 oder 10 mal bei ſedem ein⸗ Schritt vorwärts tief Atem halen. Selbſt bei dieſem lang⸗ amen Vordringen mußten wir alle 20 Meter ein oder zwei Minuten kaſten. Wir waren am Ende unſerer Leiſtungsfähigkeit. Auf einer Höhe von etwa 28 000 Fuß ſagte ich zu Norton, daß ich ihm nur hin⸗ derlich ſei und ihn von der Bezwingung des Gipfels abhalten würde, da meine wunde Kehle mir das Atmen überaus erſchwerte. Ich wollte alſo auf ihn warten, während er allein weiterging. Von meinem Sitz aus ſah ich, wie er langſam weiter ſtieg, aber ſo langſam, duß ich nach einer Stunde zweifelte, ob er mehr als acht Fuß in die Höhe gekommen ſei. Er ſah ein, daß das Weitergehen unmöglich ſei und kehrte um. Auf dem Wege zum Gipfel war eine Strecke von lockerem Fels, wo zwei kräftige Männer nur angeſeilt vor⸗ wärts kommen konnten. Wir aber waren vollkommen ausgepumpt, hätten erſt nach vielen Stunden den Gipfel erreichen können, und es war ſchon 3 Uhr nachmittags. So ſtiegen wir mit ſchwerem Her⸗ zen, die über 180 mal in der Minute ſchlugen, langſam Schritt für Schritt zurück, immer wieder Halt machend, um die letzten Kräfte zu ſammeln. Die Ausſicht von dem höchſten Punkt war über alle Be⸗ ſchreibung großartig. Der Gyaching und Ehruyo, die zu den höch⸗ ſten Bergen der Welt gehören, lagen 1000 Fuß unter uns. Um ſie herum ſahen wir ein wahres Meer von hohen Spitzen, alles Rieſen unter den Bergen, alles Zwerge für unſeren Blick. Der großartige Dom des Fumori, des ſchönſten unter den Trabanten des Evereft, war unter dieſem Gewimmel von Spitzen zu erkennen. Weit hinten dehnten ſich die Ebenen von Tibet, 300 Kilometer entfernt, im Sonnendunſt. Die Ausſicht erſchien uns als das Großartigſte, was es in der Welt gab und eines Gottes würdig. Aber wir waren nur arme Menſchlein, ermüdet und atemlos. Auf der Höhe von 25 000 Fuß wurden ſie von einer ihnen ent⸗ gegengeſchickten Hilfsmannſchaft aufgenommen und erquickt. Unter⸗ deſſen hatten Mallory und Irvine beſchloſſen, einen dritten Angriff zu wagen, und zwar diesmal unter Mitnahme von Sauerſtoffappa⸗ raten. Sie verließen am 6. Juni mit acht Trägern das Lager Nr. 5, wollten die folgende Nacht auf Lager 6 ſchlafen und am nächſten Tage den Gipfel bezwingen. Die einzige Nachricht, die noch von ihnen kam, war die eines zurückkehrenden Trägers, der erzählte, daß ſie mit Hilfe des künſtlichen Sauerſtoffs ſehr gut vorwärts kamen. Da Lager 5 und 6 unter beſtändiger Beobachtung blieben und ſie dahin nicht zurückkehrten, ſo müſſen ſie in einer Höhe von über 28 000 Fuß umgekommen ſein, denn bis zum 11. Juni waren ſie nicht zurück, und es iſt unmögſich, in dieſer Höhe zwei Nächte lebend zu verbringen, ohne zu den Zelten eines der beiden Lager zurück⸗ zukehren. Theater und Muſik 4 Das Donaueſchinger Kammermuſikſeſt. Die diesjährigen Donaueſchinger Kammermuſikaufführungen zur Förderung zeitgenöſſiſcher Tonkunſt finden Sams⸗ taga, den 19. und Sonntaa. den 20. Juli ſtatt. Zur Auffübrung gelangen: Samstag, den 19. Juli. nachmittaas: Heinz in den anderen um einen„ſchweren Jungen“ ſchlimmſter Art, der Joachim: Streichauartett: Hermann Erpf: Streichquartett: Mar Buttina: Kleine Stücke für Streichauartett: Yoſin Stlo⸗ cer: Streichquartett. Sonntaa, den 20. Juli, vormittags: Ern ſt Toch⸗Mannheim: Streichquartett: J. M. Hauer: Hölderlin⸗we⸗ der; Anton Webern: Sechs Bagatellen für Streichauartett: Erwin Schulhoff: Streichſertett. Nachmittaas: Geora Winkler: Streichauartett: J. Thaler: Lieder für Alt: Arnold Schön⸗ berg„Serenade“ für ſieben Inſtrumente und eine tiefe Stimme. Ausführende: das Amarguartett, das Zikgquartett. Er⸗ win Schulhoff(Klav.), Martha Fuchs(Alt), Joſef Schwarz⸗ Praa(Baß), ein Wiener Kammerorcheſter unter Leitung von Arnold Schönberg.— Das Fürſtl. Kupferſtichkabinett veranſtaltet in der Fürſtl. Gemäldeagalerie eine Ausſtelluna:„Die Muſik in der araphiſchen Kunſt“(Zeichnungen. Holzſchnitte. Kupferſtiche, Radierungen von Dürer bis zur neueren Zeit). Das Theater mit verſenkbarer Bühne. Der erfolgreiche amerikaniſche Bühnenarchitekt Norman Geddes, hat den Entwurf eines Schauſpielhauſes für etwa 1000 Zuſchauer veröffentlicht, der hohe künſtleriſche Licht⸗ und Raumwirkungen verſpricht und in den Kreiſen amerikaniſcher Baumeiſter und Bühnenfachleute Beifall findet. Der Entwurf iſt für eine Eckbauſtelle gedacht. Er erfor⸗ dert die acht unterſten Geſchoſſe und einen beträchtlichen Teil der fünffachen Unterkellerungen eines für Geſchäftszwecke beliebig hoch auszubauenden Wolkenkratzers. Die Bühne iſt über Eck geſtellt, die Zuſchauerſitze ſind als Viertelkreis herumgelegt. Der Bühnen⸗ aufbau aber, das iſt das weſentlich Neueſte des Plaues, iſt in den Keller verlegt, und davon verſpricht ſich der bühnenerfahrene Ged⸗ des Erleichterungen und Beſchleunigungen des Szenenwechſels und größere Sicherheit vor Feuersgefahr, weil unten der Ellenbogen⸗ raum größer iſt und die brennbaren Bühnenausſtattungen dort ſeuertche von Bühne und Zuſchauerraum getrennt wird. Es ſoll abwechſelnd auf zwei austauſchbaren Bühnenplattformen geſpielt werden, und das Auswechſeln der abgeſpielten, gegen die unterdeſ⸗ ſen vorbereitet neue Plattform ſoll mittels hydrauliſchem Aufzuges und Verſchiebegeleiſen innerhalb weniger Sekunden erfölgen, Bühne und Zuſchauerraum ſind in einem großen Kuppelraum zu⸗ ſammengefaßt, ſo ergibt ſich ein gemeinſamer Rundhorizont, die Sonnenuntergänge und Gewitter durchzucken auch den Himmel über und hinter den Zuſchauern. Städtebaulich iſt der Gedanke des verſenkten Bühnenraumes von größter Bedeutung. Der Weg⸗ fall des hohen Schnürbodenaufbaus kann eine Umwälzung in der ſtadtbaulichen Verwertung der Theater bringen. e Theaterrundſchau. Frau Hermine Schauſpielhaus in München wird ab 1. Auguſt 1925 das Albert⸗Theater in Dresden von der Albert⸗Theater⸗ .⸗G. als Pächterin übernehmen. Die geſamte künſtleriſche Lei⸗ tung wird ausſchließlich Frau Körner führen.— Die auch u N Körner vom ————— 4. Eiite. Ur. 504 14 mannheimer General · Anzeiger(atbend · ius gabe⸗ Donnerstag, den 5. Juli 1924 bei ſeinen Einbrüchen nach einem ſorgfältig angelegten lan mit unglaublicher Kaltblütigkeit und oft verblüffender che Fertig⸗ keit vorging. Am Tage ſchlenderte er durch die Straßen, probierte mit Dietrichen, die er ſtändig bei ſich trug, die Haustüren und ſon⸗ dierte dann am hellen Tage den von ihm ausgeſuchten Einbruchsort. Patentſchlöſſer wurden von ihm mit Leichtigkeit geöffnet. Wo die Nachſchlüſſel nicht 0 oder ihm die Oeffnung der Tür zu lange dauerte, ging er einfach mit Stemmeiſen an die Arbeit und brach die Türen, die nicht beſonders geſichert waren, mit Gewalt auf. Der Kampf gegen dieſes oft mit den neueſten Errungenſchaften der Tech⸗ nik arbeitenden. Verbrechertums kann erfolgreich nur durchgeführt werden, wenn Polizei und Gendarmerie in weitgehendem Maße von allen Kreiſen der Bevölkerung unterſtützt werden und wenn dieſe ſelbſt dafür ſorgen, daß ihre Wohn⸗, Fabrik⸗, Geſchäfts⸗ und Lagerräume mit wirklich zuverläſſigen mechaniſchen oder techni⸗ ſchen Sicherungen geſchützt ſind. Die dem Badiſchen Landeskrimi⸗ nalmuſeum angegliederte Beratungsſtelle zum Schutz gegen Einbruch und Diebſtahl hat ſich die Aufgabe geſtellt, Verſtändnis und Aufklä⸗ rung über den Schutz gegen das Verbrechertum in weitgehendem Maße zu verbreiten u. allen intereſſierten Kreiſen durch unentgeltliche und unparteiliche Auskunft an die Hand zu gehen. Die bevorſtehende Reiſezeit mahnt gegenüber dem Ver⸗ brechertum zu beſonderer Vorſicht. Die längere Abweſenheit eines Teiles der Bevölkerung von Haus und Herd machen ſich die Ein⸗ brecher erfahrungsgemäß beſonders zunutze. Bei der Anlage von Schutzvorrichtungen empfiehlt es ſich dringend, einen Fachmann zu⸗ zuziehen. Unentgeltliche und unparteiiſche Auskunft über Tür⸗ und Fenſterſicherung uſw. erteilt. wie ſchon betont, die Landesberatungs⸗ ſtelle zum Schutz gegen Einbruch und Diebſtahl im hieſigen Bezirks⸗ amt—Polizeidirektion. Die einzig erfolgbringende Schönheitspflege Von Kulturingenieur M. Nagler in Kleinlaufenburg Das„Geheimnis“, geſund, fung, ſchön zu 85 werden und zu bleiben bis ins hohe Alter! Profeſſor Dr. Kafemann ſagt: Es iſt erſtaunlich, den Einfluß der Nahrung auf Geſundheit und Schönheit der Meaſchen feſtſtellen zu können! Wenn Kulturingenjeur Nagler⸗Kleinlaufen⸗ burg ſagt: Man gebe mir eine Gruppe körperlich und geiſtig ent⸗ arteter Menſchenkinder; ich will ſie durch einfachſte Frucht⸗ nahrung geſund machen. Sie werden an Schönheit, Körperkraft und Intelligenz alle anderen in den Schatten ſtellen und Nagler wird 920 und ſicher den Beweis erbringen, daß eine körperliche und geiſtige Wiedergeburt der entarteten Kulturmenſchheit erreichbar iſt. 10 Der. ſch iſt ein Fruchteſſer und all ſein Ringen iſt ohne ieſe wahre als Selbſttäuſchung und Ueberhebung iſt des Menſchen angebkiche Fähigkeit, ſich an jede Speiſe gewöhnen zu können. Mit Kartoffeln, Salat, Gemüſe, Obſt u. Schwarzbrot ernährte Kinder, die ſich ſtets in Luft und Sonne tummeln und während der Nachtruhe immer friſche Luft atmen, werden niemals krankl Nur wenn Fleiſch, Eier, Weißbrot, Schokolade und Zuckerkram einen Teil der Ernäh⸗ rung bilden, richten wir unſere Kinder zugrunde. Kindern Alkohol zu geben, iſt ein Verbrechen! Wunder von geiſtiger Friſche, von Frohſinn, ja von Uebermut ſind neben ſich entwickelnder körperlicher Schönheit und Muskelkraft die ſelbſtverſtändliche natürliche Folge der reinen Früchtenahrung. Die eiweißreiche Fleiſch⸗ und ECier⸗ nahrung vergiftet das Blut und führt ſtets zur Entartung aller Organe, zur Erkrankung und oft zu vorzeitigem Tode! Mädchen und Frauen vergeuden umſonſt viel Zeit, Geld und Mühe, um jung und ſchön zu bleiben. Geſundheit und Schönheit erwirbt man nie im Handel, ſondern nur durch Lebenswandell Schönheit wächſt von innen nach außen durch reine Nahrung. Auf, ihr Frauen und Mädchen! Macht Verſuch und wird die Torheit aus den ugen fallen! Zögert keinen beginnt ſofort mit reiner Ernäh⸗ rung und alle werden ſtaunen, welch beztubernde Schönheit aus reinem Blut erwächſt! Denkt an den weltberühmten deutſchen Arzt, Dr. med. Lahmann, der nicht nur die Geſundheitsſtiefel, das vürk⸗ liche Heilmittel gegen Pflaſtermüdigkeit erfunden hat, ſondern auch nährung zeigte. 75 558 Die weitverbreitete Blutarmut mit ihren eee gen: Kopfſchmerzen, Schlafloſigkeit, Maktigkeit, Nervenſchwäche, Hyſterte uſw. verſchwindet wie das Eis an der Sonne, ſagte Dr. Kartoffeln, Gemüſe, Salat, Obſt und abends nur friſches oder gedünſtetes ſüßes Obſt mit rohen Hafer⸗ oder Weitzen⸗ flocken genießen. Als Zwiſchenmahlzeiten, nur wenn wirklicher Hunger dazu treibt, etwas Obſt mit Butterbrot. Bei ſolch reiner Nah'sung, die nur in veralteten Fällen durch eine Beigabe von Kafk⸗ und Kieſelerde zur Förderung der Bluterneuerung ergänzt wird, ſritt ſtets eine wunderbar belebende Wiederverjüngung ein. Die bläu⸗ lichen Hautvenen ziehen ſich zuſammen und die rötlich ſchimmernden Arterien werden ſichtbar. Alle aus ſchlechtem Blut entſtandenen Pickelchen, Ausſchläge uſw. verſchwinden für immer um einer köſtlichen, lebensfriſchen Geſichtsfarbe Platz zu machen, die Pen de frühere abſticht wie der Flaum des reifen und geſunden Pfirſtess⸗ Eas ſind keine Augen ſo matt, kein Geſicht iſt ſo licht⸗ und lebens⸗ arm, keine Haut ſo fahl und verſchrumpft, daß nicht eine Wie der⸗ verjüngung in gewiſſem Maße möglich wäre. Aber niemals rkenntnis ein Weg durch Blut und Tränen. Nichts den einzig möglichen Weg zur Geſundheit und Schönheit durch Er⸗ Dr. med. Nic. Hermesdorf⸗Trier a. d. Moſel ſagt: Froh und gut gelaunt, frei von aller Gemütsſtörung, erfreut ſich das Ge⸗ hirn deſſen, der ſo lebt, einer beſtändigen Heiterkeit; leicht ſetzt ſich ſein Geiſt über die ſonſt oftmals drückenden kleinlichen Sorgen des Alltags hinweg und eine Schönheit ſtrahlt aus den Augen und dem Antliß, die jedes edle Gemüt bezaubert Die Wirkung der Frucht⸗ nahrung iſt eine verblüffend ſichere: Sie macht die Sinne und den Veſtand klar, das Gedächtnis treu: die Seele, endlich von der drücken⸗ den und vergiftenden Laſt der Fleiſchgifte befreit, erhält ihre natür⸗ liche Freiheit wieder. Was wahre Geſundheit iſt, kennen nur lei⸗ der die wenigſten Menſchen, da ihre Geſundheit ebenſo„gemiſcht“ iſt wie ihre Koſt. Laßt die Alten ihren Bauch und ihren Podagra weiter pflegen, ihr verhunzeltes Geſicht mit Puder und Schminke verdecken. Aber ihr Jungen ſeid wenigſtens geſcheit, werdet nicht erſt klug, wenns zu ſpät iſt. Meidet Alkohol und eſſet euch geſund, ſtark und ſchön an der reinen natürlichen Fruchtnahrung: Obſt, Gemüſe, Salat, Kar⸗ toffeln, Schwarzbrot— ſchmiedet euch damit ein frohes, ſorgen⸗ freies, glückliches Leben! Spätjahrprüfung der Rechtskandidaten. Die Abhaltung der diesjährigen Spätjahrsprüfung der Rechtskandidaten iſt für die zweite Hälfte des Monats September in Ausſicht genommen. Die Anmeldungen ſind im Laufe des Monats Auauſt beim Juſtizminiſte⸗ rium einzureichen. 08 Die Goldanweiſungen des Landes Baden. Gegenüber Miß⸗ verſtändniſſen, die in letzter Zeit hinſichtlich der Gültigkeit und Ein⸗ lösbarkeit der Goldſchatzanweiſungen des Landes Baden, der ſogen. Badendollars, zu beobachten waren. wird von zuſtändiger Stelle darauf hingewieſen. daß die badiſchen Goldſchatzanweiſungen (Badendollars) jederzeit ohneſjeden Abzua zum vollen Nenn⸗ f wert von der Landeshauptkaſſe in Zahlung genommen werden. Eiſenbahnnotdeld. Zur Behebuna vielfach auftretender Zwei⸗ fel wird wiederholt feſtaeſtellt. daß das auf Dollar und Goldmark lautende wertbeſtändige Notaeld der Deutſchen Reichsbahn nicht aufgerufen iſt und bis auf Weiteres im Umlauf bleibt. * Beim Poſtſcheckamt in Karlstuhe waren Ende Juni 1924 3 037 Kontoinhaber vorhanden. Auf den Poſtſcheckrechnungen ſind in dieſem Monat gebucht worden: 825 787 000 RM. Gutſchriften und 125 309 000 RM. Laſtſchriften. Der Geſamtumſatz im Monat Juni 1924 betrua hiermit 251091 000 RM., davon wurden bargeldlos ab⸗ gewickelt 192 412 000 RM. oder 76.63 v. H. Das Geſamtauthaben der Kontoinhaber des Poſtſcheckamts belief ſich am Monatsſchluß auf 15% Millionen Mark. 8 * Zur Beratung des ſtädkiſchen Vovanſchlaas am Dienstag, den 2. Juli teilt uns Stadtverordneter Dr. Wolfhard(Dem.) mit, daß er bei Punkt Schulen nachſtehende Ausführungen gemacht habe:„Die Direktion der Oberrealſchule Mannheim habe nach Rückſprache mit dem Lehrerkollegium und dem Elternbeirat das Tragen ſämtlicher Abzeichen, ob ſportlicher, konfeſſioneller oder politiſcher Art, unterſagt. Den Leitern der übrigen Mittelſchulen wäre dieſes Verfahren dringend zu empfehlen.“ * Vom Weinmarkt. Die jüngſte Zeit zeichnete ſich durch eine faſt vollſtändige Stockung des Abſatzes bei den Weinerzeugern aus. Auch der Weinhandel klagte ſehr über mangelnde Verkaufs⸗ gelegenheit. Hauptſache dürfte hier wohl neben der Geldtnappheit die Maſſeneinfuhr ausländiſcher Weine ſein, die infolge der eigen⸗ mächtigen Aenderung der Zollbeſtimmung durch die fremden Be⸗ ſatzungen in großen Mengen auch im unbeſetzten Gebiet überführt wurden, wo ſie größtenteils zu Schleuderpreiſen angeboten und ver⸗ kauft wurden. Bei den heimiſchen⸗Weinerzeugern herrſchte infoige⸗ deſſen kaum Nachfrage und die Preiſe gingen ganz gewaltig zu⸗ rück, wie die Berichte aus allen Rebgebieten zeigen. Als weitere Folge hiervon iſt auch ein teilweiſer Rückgang der Ausſchank⸗ preiſe in den Gaſtſtätten zu verzeichnen, wenn man auch noch mancherorts die Wahrnehmung machen muß, daß die Preiſe noch recht häufig zu der Lage auf dem Weinmarkt nicht in rechtem Ver⸗ hältnis ſtehen. Es wäre zu wünſchen, wenn auch da, wo dies noch nicht geſchehen iſt, eine Senkung der Ausſchankpreiſe vor⸗ benommen würde im Intereſſe der Hebung des Weinabſatzess. * Eine Anſitte, die an dieſer Stelle ſchon öfters gerügt wurde, führte zu einem ſchweren Unglücksfall Ueberall begegnet man Radfahrern, die entwedex ein Kind oder eine erwachſene Perſon bei ſich auf dem Rad haben. Vor nicht zu langer Zeit ſtanden Schutz⸗ ahmann, wenn die Kranken mittags keine Suppe, ſondern nur mannspoſten im Waldpark, die alle Radfahrer anhlelten, die noch jemand bei ſich auf dem Rade hatten. Anſcheinend hat nun dieſe Kontrolle etwas nachgelaſſen, denn es mehren ſich die Fälle, in denen man zwei Perſonen auf einem Rade ſieht. Daß dies aber ſehr gefährlich iſt, geht aus einer uns heute zugegangenen Meldung aus Pirmaſens hervor: Dort hatte ein Vater—50 Kind vorn auf der Lenkſtange ſitzen, als durch dieſe Ueberbelaſtung plötzlich ein Radbruch entſtand und das Kind abſtürzte, wobei es ſich eine ſchwere Kopfperletzung zuzog. 97 Mannheimer Anfallschronik. Geſtern nachmittag ſtießen Ecke Lange Rötter⸗ und Geibelſtraße eine Radfahrerin und ein Radfahrer zuſammen. Erſtere erlitt kleine Verletzungen, ihr Fahrrad wurde aber erheblich beſchädigt. Weiter rannten in der Kunſtſtraße an der Ecke N 6 und 0 7 ebenfalls eine Radfahrerin und ein Radfahrer zuſammen. ſe ſaſſ würde niemand. Die Schuld trägt die Radfahrerin, eaßz falſch gefahren iſt.— Geſtern vormittag fiel im Hauſe Bellenſtraße 75 ein 272 Jahre altes Kind durch irgendwelche Arzneimittel oder Kunſtgriffe, ſondern lediglich durch reine Fruchtnahrung. 2 in einem unbewachten Augenblick in eine am Boden ſtehende mi! Wäſche und heißem Waſſer gefüllte Kinderbadewanne und erlitt am Rücken und Geſäß erhebliche Brandwunden. Es wurde in das Lanz'ſche Krankenhaus aufgenommen. * Lebensmüde Menſchen. Am geſtrigen Nachmittag verſuchte ein 24 Jahre alter Kaufmann in der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen, ſich im Neckar unterhalb der Kammerſchleuſe zu erträn⸗ ken. Bewußtlos wurde er von vorübergehenden Perſonen aus dem Waſſer gezogen. Wiederbelebungsverſuche waren von Erfolg. Er wurde mit dem Auto in das Krankenhaus verbracht. Grund zur Tat: Lebensüberdruß.— Abends zwiſchen 9 und 10 Uhr wollte ſich eine 31 Jahre alte Ehefrau in ihrer Wohnung in der Lange Nötterſtraße wegen Familienzwiſtigkeiten durch Einatmen von Leucht⸗ gas das Leben nehmen. Der herbeigerufene Arzt ſtellte feſt daß ſich die Lebensmüde keinen Schaden zugezogen hat.— Käfer⸗ talerwald wurde geſtern abend gegen 7 Ühr eine 31 Jahre alte Ehe⸗ frau betroffen, wie ſie ziellos umherirrte und beabſichtigte ſich das Leben zu nehmen. Sie wurde auf die zuſtändige Polizeiwache ver⸗ bracht und von dort ihren Eltern übergeben. Auch hier iſt der Grund zur Tat Familienzwiſtigkeit. *Unfall oder Selbſtmord. Geſtern nachmittag um 37% Uhr wurde am Neckar⸗Ufer, oberhalb der Holzſtraße, die völlig be⸗ kleidete Leiche eines Mannes geländet, die ſchon eiige Tage im Waſſer gelegen hat. Nach den Ermittelungen handelt es ſich um einen 47 Jahre alten verh. Maſchiniſten aus Baſel, der auf dem Waldhof beſchäftigt und wohnhaft war und ſeit 28. Juni vermißt wurde. Ob ein Unfall oder Selbſtmord vorliegt, iſt noch nicht feſt⸗ geſtellt. * Durch ein Auko überfahren und getölel. In vergangener Nacht um.20 Uhr bei Tagesgrauen wurde eine ledige 23 Jahre alte Kellnerin von hier, die anſcheinend in betrunkenem Zu⸗ ſtande auf der Straße lag, auf dem Friedrichsring bei Q 6 von einer nach dem Bahnhof fahrenden Taxameterdroſchke über⸗ ahren und ſo ſchwer verlezt, daß ſie auf dem Transport nach dem ſtädtiſchen Krankenhaus verſtarb. Inwieweit ein Verſchul⸗ den des Wagenführers vorliegt, wird die Unterſuchung ergeben. * Aufgefundener Nachen. Am 21. Juni iſt im Altrhein bei der chemiſchen Fabrik Weyl im Waldhof ein ſchadhafter Schiffernachen 6 Meter lang,.50 Meter breit, graue Farbe aufgefunden worden. Der Nachen iſt am Bundort angekettet. *Fimmerbrand. Im Hauſe Pumpwerkſtraße 16 entſtand geſtern abend 9 Uhr durch unvorſichtiges Weawerfen eines brennenden Streichholzes ein Zimmerbrand, wobei einige Fahrniſſe vernichtet wurden. Der Wohnungsinhaber löſchte den Brand. Wie man mit den Streichbölzern ſo leichtſinnig umgehen kann, iſt eigent⸗ lich unerklärlich. *Feſtgenommen wurden 26 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter 1 Taalöhner wegen Plünderung. 1 Kauf⸗ mann wegen Unterſchlaaung, 1 Reiſender wegen betrügeriſchen Ban⸗ kerotts. 1 Zeichner von Poſen. der vom Amtsgericht Wittenberg we⸗ gen Diebſtahls verfolgt wird und 4 Frauensperſonen wegen ſchlech⸗ ten Lebenswandel. Marktbericht Trotz des unaufhörlichen Regenwetters waren die Zufuhren zum heutigen Markt wieder außerordentlich reichlich. Gemüſe und Obſt beherrſchten die Auslagen. Spinat, Salat, Rettiche, Wirſing, Rot⸗ kraut, Rhabarber, Blumenkohl, grüne Erbſen und Bohnen waren beſonders ſtark vertreten. Das große Obſtangebot wird jetzt wieder von den einheimiſchen Früchten beherrſcht. Vor allem ſah man Kir⸗ ſchen. Leider iſt der Preis trotz des ungeheuren Angebots auf dem Lande entſchieden zu hoch. Zu begrüßen iſt es, daß das ſtädtiſche Preisprüfungsamt gegen den unverſchämt hohen Preis von 35 Pfg. pro Pfund einſchritt und als höchſt zuläſſigen Kirſchenpreis 30 Pfg. feſtſtellte. Im übrigen waren ſehr viele Erdbeeren, Him⸗ beeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren, Aprikoſen und Südfrüchte angebracht. Bei Eiern, Butzer und Käſe hielt ſich das Angebot auf der alten Höhe. Auch Fleiſch und Geflügel waren gut beſchickt. Eine kleine Belebung konnte man heute auf dem Fiſchmarkt wahrnehmen, wo Fluß⸗ und Seefiſche ziemlich gut angeboten waren. Die Nach⸗ frage war in den Morgenſtunden nur gering, beſſerte ſich dann aber mit dem Nachlaſſen des Regens. Das 18 Nachrichtenamt tellt die amtlich notierten Preiſe in Goldpfennigen für das Pfund wie folgt mit: Kartoffeln, alte 5,5,5, neue 15—20, Spinat 25.—50, Meerrettich 40—150, Karotten—10, Rote Rüben 15—20, Rettiche—20, Kopf⸗ ſalat—10, Zwiebeln 15—18. Mangold 15—20, Grüne Vohnen 80—90, Grüne Erbſen 12—20, Eier 10—16, Süßrahmbutter 140 bis 200, Landbutter 150—180, Kirſchen 20—35, Heidelbeeren 40 bis 45, Orangen 10—20, Zitronen—10, Gurken 20—1000, Schell⸗ fiſche 30, Kabeljau 35, Seehecht 40—45, Backfiſche 50, Aale 120—160, Hahn 180—500, Huhn 200—450, Gans 400.—600, Tauben d. P. 240 bis 250, Hühnerkücken 100—150, Entenkücken 150—250, Hahn und Huhn 150—700, Gans 800—1000, Enten 4000, Tauben 80—150. veranſtaltungen Theaternachricht. In der am Sonntag 6. Juli ſtattfin⸗ denden Aufführung der„Afrikanerin“ wird ſich Minny Ruske⸗ Leopold in der Titelpartie verabſchieden. Für den erkrankten Alfred Färbach ſingt Kammerſänger John Gläſer vom Opern⸗ haus in Frankfurt a. M. die Partie des„Vasco de Gama“.— Die im Schauſpiel unter der künſtleriſchen Leitung von Franzesco Sioli vorbereitete Inſzenierung von Shakeſpeares„Perikles von Tyrus“ wird Samstag, 12. Juli im Nationaltheater zur Erſtauf⸗ führung kommen. zeit am Wiener Raimundtheater ihr gewohntes Sommergaſt⸗ ſpiel abſolviert, verlegt ihren Hauptſitzt von Innsbruck nach Wien, wo mit dem Komödienhaus eine Intereſſengemeinſchaft zuſtande gekommen iſt. Die Exl⸗Bühne wird in Hinkunft alle Uraufführungen in Wien veranſtalten und jährlich eine fünf⸗ monatige Spielzeit in Wien abſolvieren; den reſtlichen Teil der Saiſon werden Gaſtſpiele, vornehmlich nach Deutſchland und ins Ausland, ausfüllen.— In der Bibliothek des Vudapeſter Operntheater wurde, wie dem„N. W..“ gemeldet wird, unter alten Scharteken eine vollſtändige Partitur gefunden, die Giuſeppe Verdi zu Schillers„Räubern“ geſchrieben hat. Das Werk wurde im Jahre 1853 im damaligen Peſt, das ein deutſches Thea⸗ ter hatte, aufgeführt. Man beabſichtigt, das Werk in der nächſten Spielzeit zur Darſtellung zu bringen.— Die Verhandlungen, die Generalmuſikdirektor Ferdinand Wagner vom Nürnberger Stadttheater mit Wien und Karlsruhe führte, haben ſich zer⸗ ſchlagen. Da die Stadt ihrerſeits auf Vertragserfüllung be⸗ ſteht, bleibt Ferdinand dem Nürnberger Theater erhalten. — Seit der Berufung von Clemens Krauß, dem ehemaligen er⸗ ſten Kapellmeiſter der Wiener Staatsoper, an die Frankfur ⸗ ter Oper, iſt man in Wien auf der Suche nach einem erſten Ka⸗ pellmeiſter. Richard Strauß hat mit der Wiener Staatsoper einen fünfjährigen Vertrag abgeſchloſſen, demzufolge er verpflich⸗ tet iſt, jedes Jahr 40mal in Wien zu dirigieren. Der Direktor der Wiener Staatsoper Franz Schalk iſt derartig mit Arbeit überlaſtet. daß er nur ganz ſelten am Dirigentenpult erſcheint. Nun wollte man Ferdinand Wagner, den Nürnberger General⸗ muſikdirektor gewinnen. Aber auch dieſen Kapellmeiſter wird Wien nicht erhalten. In Wien hofft man, daß es zu Beginn der nächſten Spielzeit gelingen wird, einen hervorragenden Dirigen⸗ ten zu bekommen.— Bei der Feſtwoche die die Stadt Konſtanz zu Ehren des 50. Geburtstages von Wilhelm von Scholz veran⸗ ſtaltek, wird an dem Geburkstag, dem 15. Juli, auf dem altega Münſterplatz das mittelalterliche Drama„Der Jude von Konſtanz“ von Scholz aufgeführt werden. Der Platz gehört zu den wenigen deutſchen Stadtplätzen, die noch ihren mittelaltec⸗ lichen Charakter bewahrt haben. Bei den großen Maſſenſzenen wirken Mitglieder der Konſtanzer Innungen mit, und die ganze Inſzenierung iſt darauf gerichtet, nicht etwa nur eine übliche moderne Freilichtaufführung zu bieten, ſondern die Aufführung daurchaus im Charakter ſeiner Spiele zu halten, wie ſie im Mit⸗ telalter ſo oft auf dem gotiſchen Münſterplatze der Bürgerſchaft der alten Reichsſtadt geboten wurden. Die künſtleriſche Oberlei⸗ tiung liegt in den Händen des Regiſſeurs des Karlsruher Landes⸗ theaters Felix Baum bach. 5 F 7 Af. Auslande beſtens bekannte Innsbrucker Exl⸗Bühne, die zur.. Kunſt und Wiſhenſchaſt 4% Hochſchulnachrichten. Das badiſche Unterrichtsminiſterium hat im Einverſtändnis mit der Naturwiſſenſchaftsfakultät der Uni⸗ verſitäſt Heidelberg, den berühmten Münchener Chemiker, Profeſſor Dr. Willſtätter, der, wie berichtet, dieſer Tage wegen antiſemitiſcher Umtriebe an der Münchener Univerſität von einem Lehramt zurückgetreten iſt, telegraphiſch an die Univerſität Heidelberg berufen. Es wurde ihm der frühere Bunſenſche Lehr⸗ ſtuhl angeboten, den zuletzt der jetzt emeritierte Profeſſor Curtius inne hatte.— Der in Heide Hermann Grabner, der kürzlich einen Ruf nach Leipzig als Nachfolger Krehls am dortigen Konſervatorium erhalten hatte, hat jetzt dieſen Ruf angenommen.— Die Kaiſer Wilhelm⸗Geſellſchaft in — Berlin hat nach Blättermeldungen den Münchener Chemiepro⸗ feſſor Geheimrat Dr Willſtätter eine Forſchungsſtelle die neu errichtet und nach ſeinen Wünſchen geſtaltet wer⸗ en ſoll. 4 Die Karte eines römiſchen Legionärs. Ein überaus inler⸗ eſſantes Fundſtück, das bei den letzten Grabungen zu Salihiyehd in der Nähe von Damaskus entdeckt wurde, war der Gegenſtand cinesd Vortrags, den der franzöſiſche Archäbloge Franz Cumont in der Pariſer Akademie der Inſchriften hielt. Es handelt ſich um den Teil eines Schildes, auf deſſen Lederbeſpannung eine Karte auf gemalt war, wie ſie die römiſchen Legionäre zu ihrer beſſeren Orientlierung mit ſich führten. Der Schild gehörte einem ihrhundert. Auf der Karte iſt das Meer blau gemalt, Schiffe ſind darauf angedeutet; das Land iſt rot ge⸗ geben mit blau eingezeichneten Flüſſen. Auf der Karte ſind in griechiſch die verſchiedenen Stationen ongezeichnet, an denen die t machen ſollten, und die Entfer⸗ Die Route beginnt mit dem Abinarſch von Odeſſus, dem heutigen Varna, und geht dann über Callatis(Mangalia) und Toni(Konſtanza) nach der Donau und dann quer durch Beſſarabien und Südrußland nach Heraklea Cherſoneſus(Sewaſtopol) in der Krim. Die Karte iſt ein Beweꝛs dafür, daß die Römer unter dem Kaiſer Severus Garniſonen in Süd⸗ rußland, zu Tyras(Akkerman), Olbia an der Mündung des Bug und auf dem Cherſones beſaßen, die durch gute Chauſſeen verbun⸗ den waren und daß ſie Artaxata beſetzt hielten, das alſo nicht, wie man bisher angenommen, unter Lucius Severus zerſtört worden Bogenſchützen aus dem 3. Legionen auf ihren Märſchen Hal nungen ſind in Meilen dabei angemerkt. — ſein kann. Hochſchule für Muſik wurde an Stelle von Max Pauer der Ibekannte Muſiker Wilhelm Kempff gewählt. Kempff, 1895 in Jüterbog geboren, iſt als glänzender Klavier⸗ und Orgelſpie⸗ 1 erg wohnende Komponiſt Dr. der Kleine Chron'k. Zum D ire ktor der S tu ttaarter ler bekannt; er iſt auch ein Tonpoet, deſſen ernſte und reine Ge⸗ ſinnung ſowohl auf dem nachſchaffenden Gebiet als auch in ſeinen eigenen Kompoſitionen in die Erſcheinung tritt. Neben wertvol⸗ len Stücken für Klavier und Orgel hat er Lieder, Chorwerke und vier Streichquartette geſchrieben.— Die reichhaltigſte Bismarck⸗ bibliothek, die bekannt iſt, beſitzt Dr. Wyneken, der Chefredak⸗ teur der Königsberger Allgemeinen Zeitung. Whneken hat die⸗ ſer Tage der Stadt Königsberg mitgeteilt, daß er ſeine Bismarckbibliothek durch letztwillige Verfügung der Stadt Königs⸗ berg überwieſen habe.— Die anläßlich des 80. Geburtstages von Aſcherſon, dem Meiſter der Botanik, von ſeinen Schülern und Freunden geſtiftete Plakette ſoll alle drei Jahre für die hervorra⸗ gendſten Leiſtungen auf dem Gebiete der Pflanzengeographie ver⸗ liehen werden. Die bisherigen Träger dieſer Auszeichnung ſind der Moosforſcher Warnſtorff u. Aſcherſons Schüler Graeb⸗ ner. Dieſer Tage iſt die. Aſcherſon⸗Plakette zum dritten Male verteilt worden. Die Hauptverſammlung des Brandenburger botaniſchen Vereins in Berlin hat ſie dem Profeſſor Dr. Abro⸗ meit⸗Königsberg zuerkannt.— Prof. Dr. Otto Maull von der Univerſität Frankfurt a. M. iſt kürzlich von der geogra⸗ phiſchen Forſchungsreiſe zurückgekehrt, die ihn 5 Monate lang urch das mittlere Braſilien geführt hat. Es konnten wichtige Feſtſtellungen, z. B. auf dem Gebiete der Pflanzengeo⸗ araphie(Feſtlegung der Wald⸗Kamp⸗Grenze) und dem der An⸗ thropogeographie(3. B. Scheidung von intenſiv bewirtſchaftetem Kulturland und künftigen Entwicklungsräumen, Geographie des Deutſchtums in Braſilien) en werden. Citeratur « Maraarete Böhme:„Frau Bedfords Tränen“. Roman. Verlag Dr. Eyſler u. Co. Berlin.— Mit Ausnahme ihrer beiden letzten Bucher, die das Leben gradliniger Perſönlichkeiten ſchildern, behandelt Margarete Böhme in ihren Werken durchgängig unge⸗ wöhnliche Stofſe. In ihrem neueſten Werk„Frau Bedfords Tränen“ kehrt ſie zu ihrer alten Liebe zurück. Es iſt ein bunt ſchillerndes Buch, das ſich faſt bis zum Ende wie ein ſnannender Kriminalroman lieſt, deſſen Schluß die überraſchende Erklärung der rätſelhaften Vorgänge um Frau Bedfords Tränen bring!. Der Leſer wird ſich nach der Lektüre fragen: Beruht der Inhalt dieſes Romans auf einer ausgeklügelten Idee der Verfaſſerin, oder liegen dem eigenartigen Buche Tatfachen oder doch Möglichkeiten zugrunde? Die letzte Frage wird jeder Nervenarzt and jeder Kenner der weiblichen Pſyche und ihrer Krankheiten ohne Weiteres bejahen. Der Kunſt der Verfaſſerin iſt es gelungen, die„kloine, bunte Frau“, die ein vielfaches Leben führt, ſo viele Wirrungen. Kummer und Unglück in anderer Leben trägt, nicht nur glaubhaft zu geſtalten, ſondern ſie mit einem verſöhn⸗ lichen Licht umaeben... ſo daß man das ſeltſame Buch aufatmend und befriedigt aus der Hand legt. — 7 Sonnerstag, den 3. Juli 1924 8. Seite. Ur. 303 Mannheimer Generai · Anzeiger(ubend · Aus gabe) Sport und Spiel im Mannheimer General⸗Anzeiger Erfolge ſüddeutſcher Leichtathleten Mannheimer Turn⸗Geſellſchaft gewinnt die Schwedenſtaffel in Rekorözeit, münchen die 3 mal 1000 Meter⸗Staffel Das Feſt des Verbandes Berliner Athletenver⸗ eine, das vom Verliner Lokgalanzeiger veranſtaltet wurde, war ein durchſchlagender Erfola. War ſchon in Vorberichten und vie⸗ len ausführlichen Beſprechungen von der geſamten Berliner Preſſe das ſportfreudige Berlin auf den Start aller Größen aus dem Reich aufmerkſam gemacht worden, ſo war man doch überraſcht über die ungeheure Zahl der Zuſchauer, die auf 40—45 000 Menſchen nicht zu hoch geſchätzt ſein wird. Zwei Stunden lang war die Stadionſtraße ſchwarz von Menſchen. die gekommen waren. Deutſchlands Beſte, vor allem Houben⸗Krefeld, den neuen Weltrekordmann, zu ſehen. Keiner war enttäuſcht: die Spannuna und die Aufreaunag wuchs von Kampf zu Kampf und manchem Sieger wurden Ovationen zuteil, die man nur bei Olympiaden gewohnt war. Als um.50 Uhr der erſte Startſchuß mit aroßer Pünktlichkelt fiel, waren ſchon 20 000 Zuſchauer zugegen, für Vorkämpfe eine un⸗ geheure Zahl. Die Geſichter drehen ſich alle wie auf Kommando ge⸗ meinſam— immer mit den laufenden Geſtalten mit Dieſer Rhyth⸗ mus der Beweauna pflanzt ſich durch das ganze Stadion fort. Kaum daß man Zeit fand, einen Blick ins Proaramm zu werfen— wenn man eines hatte, nur fünftauſend waren gedruckt worden— ſo ſchneu jaaten ſich die Ereigniſſe auf der 600 Meter langen. in alänzender Verfaſſuna ſich befindlichen Aſchenbahn im Stadion. 100-Meter-Cauf für Akademiker: Dr. Reinhardt⸗Hambura ſtellt ſeine aroße Form unter Beweis und läuft einen ſchönen Steg nach Hauſe in 11,3 gegen Treppe⸗Berlin und Dr. Boldt⸗Breslau. 3* 1000-Meter⸗Staffel für Verbandsmannſchaften: 1. Weſt⸗ deutſchland:(Ufer⸗Bonn, Klotz⸗Köln, Böcher⸗Köln).43,6 Min. 2. Brandenbura:(Simon S. C.., Schoemann S. C.., Lanakutſch⸗ Zehlendorf.46,.2 Min. 3. Süddeutſchland:(König— Klee⸗ kam— Jennuwein— 1860 München).51,8 Min. Nach dem erſten Wechſel liegt Weſtdeutſchland durch glänzenden Lauf von Ufe r⸗Bonn klar in Front und Klotz kann als Zweiter den Vorſprung halten bis zu 750 Meter. Schoemann, Berlins beſter Mitteidiſtanzler greift richtig an und kann Klotz im Endſpurt nieder⸗ ringen. Die Münchner Vereinsmannſchaft will Rekord laufen und hält ſich auch in dieſem Klaſſe⸗Rennen ſehr gut. Beim dritten Wech⸗ ſel liegt Berlin mit Langkutſch vor Weſtdeutſchland mit Böcher⸗Köln 10 Meter in Führung. München 30 Meter zurück. Böcher macht einen 50 Meter⸗Lauf und gängt ſich hinter Langkutſch um bis in die Zielgerade bei Langkutſch, der verhalten läuft, zu bleiben. Das Stadion tobt, alles ſchreit ſeinem Berliner zu, der anfangen will zu ſpurten. Böcher aber, der ſchneller antreten kann, kommt vorbei und kann einige Meter Boden gewinnen, die Langkutſch nicht auf⸗ holen kann. Die Münchner, die man in der Aufregung gar nicht mehr beachtete, liefen in aller Ruhe neuen deutſchen NRekord. Sie werden nach Bekanntgabe des Reſultats ſehr gefeiert. 200-Meter-Hürdenlaufen:(Erſtmalig ausgetragen). Aus den Vor⸗ läufen kommen Thumm(Deutſcher Sportel. Berlin), Kaſten (Lübeckſcher Turnverein), Lehninger(S. C..) und Hebel⸗ Mannheim in die Entſcheidung. Beim Start verliert Hebel einige Meter dank dem berühmten Starter, der ſich an Vorſchriften und Wettkampfbeſtimmungen überhaupt nicht ſtört. Bei der achten Hürde ſind alle auf gleicher Höhe. Hebel kommt ſichtlich vor, liegt vor der letzten Hürde klar mit 2 Moter in Führung, ſtrauchelt, ſtürzt und kommt um einen ſicheren Rekord! 1. Lehni (neuer deutſcher Rekord), 2. Kaſten— 1 Meter zurück, 3. Hebel⸗ Mannheim. 100Meter-Caufen: Im Start ſind die Läufer, die ſich für den Endlauf durchgerungen haben, die vier Berliner Hintze, Tampe, Schlößke, Krüger und Houben⸗Krefeld. Verſchiedene Läufer aus dem Reiche, darunter die drei Mannheimer Apfel, Neu⸗ mann und Hebel läßt man nicht zu, da dieſelben angeblich zu ſpät erſchienen ſeien. Vor Beginn des Rennens ſagte das Me⸗ gaphon, daß Houben nicht auf Rekord laufen kann, wegen Sehnen⸗ zerrung Ohne beſondere Anſtrengung kantert Houben ſeine Gegner nieder in 10,8 unangefochten. Ergebnis: 1. Houben⸗Krefeld 10,8 Sek.; 2. Schlößke⸗Bran⸗ denburg 5 Meter zurück; 3. Hintze⸗⸗Tereſt. 400⸗Meter⸗Lauf: Neumann⸗Mannheim und Eberſtein⸗ Hambura fehlen. Beide wollen ſich ſchonen für das Ereignis des Toges, die Verbandsſchwedenſtaffel. Renell, Innenbahn, Mattonet⸗ Düren zweite Bahn, Gertz⸗Koblenz dritte und der favoriſierte Schmidt⸗Berlin Außenbahn. Mattonet gewinnt gleich Boden, nach 200 Meter läuft Renell gegen alle auf, in der 150⸗Meter⸗Zielge⸗ raden liegt Schmidt in Front und löſt ſich vom Feld los. Renell fällt ab und wird von Gertz überſpurtet Mattonet unter ſeiner ſonſtigen Form wird letzter. Schmidt läuft ſehr rationell und ge⸗ winnt ſicher in glänzender Zeit 1. Schmidt⸗Teutonia⸗Berlin 50,1; 2. Gertz⸗Koblenz 8 Meter zurück; 3. Renell⸗D. S..⸗Berlin 2 Meter zurück. Berliner Frauenſtaffel(490. 200, 100. 100): 1. B. S. C. 1,56.4 2..C. Preußen⸗Stettin; 3. Sportklub Charlottenburg. 4400 Meter für.,.⸗ und.⸗Vereine: 1. Bar⸗Kochba 3,34,3, 2. Tereſt⸗ Steglitz 10 Meter zur., 3. V. f. L. Realia⸗Charlottenburg 5 Mtr. zur. Große Tüb.-Staffel: Dieſe große Staffel wird gebildet aus je 4 Fliegern, Läufern, Motorradfahrern, Schwimmerinnen, Reitern, Radfahrern und Kraftwagen. Jede Staffel gleich im Dreß. Teil⸗ e ee e ee 1 5 8 das Ergebnis der Badiſchen Leichtathletik-Meiſterſchaſten 1924 100-Meter-Lauf: Heinzle, Brenner, Konſtanz; Spieß, Freiburg:“ Schmid, Baden⸗Baden; Schopf, Baden⸗Baden, Apfel, Neumann, 2 ldmann, Mann 12 725 Mannhardt, Buſch, Otte, Eiſenhauer, Suhr, Faiſt, Karlsruhe; Stahl, Pforzheim und Laſch, Bühl. 200-Meler⸗Pauf: Petri, Konſtanz; Spieß, Freiburg: Apfel, Neumann, Mannheim; Mannhardt, Eiſenhauer, Kerſten, Schuhmann, Suhr, Faiſt, Karlsruhe; Stahl, Pforzheim; Batſchauer, Bruchſal; Laſch, Bühl.— 400Meter⸗LCauf: Heinzle, Konſtanz: Neumann. Hebel, Walter, Mannheim; Kerſten, Braun, Morlock, Faiſt, Brill, Karls⸗ ruhe; Landmeſſer, Pforzheim; Vetter, Pforzheim; Batſchauer, Bruch⸗ ſal; Rimmele, Freiburg und Laſch, Bühl. s00-⸗Meter⸗Fauf: Sack, Wellenreuther, Mannheim: Zimmermann, Ortner, Aaen Braun, Amberger, Welſhinger, Gaſſert, Karlsruhe; Kühn, Pforzheim; Ehret, Raſtatt. 1500·Meter⸗Sauf: Wellenreuther, Schwander, Ae Mannheim: Ortner, Zimmermann, Eckert, Amberger, Welſchinger, Karlsruhe; Kühn, Clauſing, Pforzbeim; Schinzig, Freiburg. 5000-⸗Meter-Cauf: Koch, Freiburg; Müller, Karlsruhe; Kaiſer, Baden⸗Baden; Brauch, Grünewald, Mannheim; Mörch, Kratochille, Pforzheim, Mathes, Buchner, Karlsruhe; Clauſing, Boog, Pforzheim; Schinzig, Frei, Freiburg. 10 600-Meter⸗Cauf: Sabeſetzki, Freiburg; Müller, Karlsruhez Brauch, Grünewald, Manaheim; Zeiß. Hoferer, Karls- Schopf, Vogler, BadenBaben: Hebel, Mannheim; Götz, Karlsruhe; Brenner, Pforzheim; Greulich, ruhe: Hoch, Bühl. 110Meter-Hürden: Mannheim. 400.Meter-⸗Hürden: Hebel, Mannheim; Büchner, Am⸗ berger und Reis, Karlsruhe. Amal 100-Meter-Staffel für Herren: Sportvereinigung Konſtanz, Leichtathl Verein Baden⸗Baden, Mannheimer Turngeſell⸗ ſchaft und.C Phönix Karlsxuhe mit je 2 Mannſchaften, Karls⸗ ruher Fußballverein und.C Pforzheim. 1 ichtathletikperein Baden⸗Baden, Imal 1000.Meter⸗Staffel: L Baden Mannheimer Turnſportgeſellſchaft, Kerlsruher Fuß⸗ ballverein,.C. Pforzheim, Phönir Karlsruhe mit 2 Mannſchaften. 9 1 ninger, 28,3 nehmer ſtellen Berliner Sportklub, Polizeiſportverein, Sportklub Charlottenburg und Deutſcher Sportklub. Sehr intereſſant im Ver⸗ lauf, aber ſportlich vollkommen wertlos; für die Maſſen Berlins aber zugkräftig! Nach vielen„gemachten“ Schikanen war die Mannſchaft des Berliner Sportklubs ſiegreich— 7500-Meter⸗Laufen. Anfänglich liegen 6, dann 4 Mann zu am⸗ men, Bedarff⸗Düſſeldorf. Walpert⸗Magdeburg, Frandſen⸗Oldesloe und der bei 3000 Meter abfallende Kirchner⸗Leipzig bilden die Spitzengruppe. Walpert bekommt bei 400 Meter Seitenſtechen und fällt zurück, ebenſo Frandſen, der Bedarffs Gleichmäßigkeit nicht ge⸗ wachſen iſt. Bedarff gewinnt mit 250 Meter Vorſprung in neuer 23.54.04; 2. Frandien⸗Oldesloe, 3. Walpert⸗Magde⸗ urg. 55 Stabhochſprung: 1. Bleiſe⸗Steglitz 3,65; 2. Helminger 3,60. Speerwerfen: 1. Zimmermann⸗Breslau 55.06 Metec; 2. Krellenberg⸗Hamburg 54.38 Meter. 1 80 4 mal 100 Meter-Staffel: Hamburger Sportverein kann auf Innenbahn gegen die gefürchtete Houben⸗Staffel in 43,4 einer hervorragenden Zeit, einen knappen, aber ſicheren Sieg her⸗ auslaufen; 2. Preußen⸗Krefeld 1 Meter zurück; 3. D. S..⸗Berlin weitere 5 Meter zurück. 8 1500⸗Meter⸗Lauf: Peltzer⸗Stettin nicht am Start. Weſt⸗ deutſchland erringt mit ÜUfer⸗Bonn einen eindrucksvollen Erfolg; der Sieger wird ſehr gefeiert. 1. Ufer⸗Bonn.09,5: 2. Cornelius⸗ Bochum 10 Meter zurück; 3. Jennewein⸗München 2 Meter zurück; 4. Otto⸗Magdeburg. 0 890-Meter-Hind⸗rnislauf: Es waren folgende Hinderniſſe zu überwinden: 22 Meter Schwimmbaſſin, Eskaladierwand, Waſſer⸗ graben, Hürden. 1. Dälmert⸗Magdeburg.51.7. 2. Kummetz⸗ Brandenburg. 3. Oſterhoff⸗Hamburg. Als letzte Konkurrenz und als Hauptereignis des Tages war die Schwedenſtaffel für Verbandsmannſchaften auserſehen. Favorit waren Berlin mit Schmidt, Kretzſchmar, Krüger, Hintze, und Weſtdeutſchland mit Gertz, Mattonet, Houben, Dr. Zörner. 7 Mannſchaften am Start, darunter eine Vereins⸗ mannſchaft: die Mannheimer Turngeſellſchaft. Im Stadion ſind die Nerven geſpannt, alles fiebert vor Aufregung. Ein Fehlſtart und ſonſtige Verzögerungen brachten ein Höchſtmaß von Errogung in die Tauſende begeiſterungsfähigen Berliner. 50 000 Zuſchauere fiebern, jeder hofft auf ſeine Farben; Verlin muß ge⸗ winnen! Große Aufregung auch am Start. Neumann⸗ Mannheim und v. Eberſtein⸗Hamburg machen einen 150 Meter⸗ Lauf. Jeder weiß, daß er zuerſt in die Kurve kommen muß. Neumann gelingt es, trotzdem er Start 6 und der Hamburger Start 2 hat. Alle anderen dichtauf. In der Kurve liegt das Feld der Reihenfolge nach Neumann, Eberſtein, Schmidt, Gertz; Neu⸗ mann läßt etwas nach im Tempo auf dem Kulminationspunkt der Kurve— ſchon iſt Eberſtein vorbei und kommt auf die Innenbahn. Beim Einbiegen in die 150 Meter Zielgerade liegen Neumann und Eberſtein auf aleicher Höhe. das übrige Feld folat im Abſtand von 5 Metern. Das Stadion raſt. 40 000 Leute feuern ihren Mann an, ein arandioſer Endkampf. wie ihn Deutſchland nur einmal über 400 Meter ſah. vor zwei Jahren bei den Deutſchen Meiſterſchaften in Duisburg. beainnt. Kaum bemerkbarer Unterſchied. Einmal iſt es Neumann, dann Eberſtein. der um Zentimeter! vorlieat. Durch ſprung von etwa—71 Meter herauslaufen und durch glänzenden Wechfel mit Wellenreuther kommt Mannheim auf die Innen⸗ bahn und lieat mit 2 Meter in Führung. Es felgen Norddeutſchland. Berlin. Weſtdeutſchland. Wellenreuther behält die Spitze zum aroßen Erſtaunen der Berliner, kommt ſichtlich vor und kann mit—7 Meter Apfel das Holz nach ſehr autem Wechſel übergeben. Dieſer läuft die erſten 100 Meter gegen Dr. Reinhardt⸗Hambura etwas Boden verlierend ohne Kraft, um dann alles zu verblüffen durch ſein wun⸗ dervolles Finale. durch das er den Vorſprung auf 9 Meter verarb⸗ ßert. Durch den ſehr aut wechſelnden Hebel, der den Vorſprung auch vergrößert, iſt die Staffel Manheim nicht mehr zu nehmen Mit einwandfrei 10 Metern hat eine Vereinsmannſchaft ſämtliche Landesverbände geſchlagen und einen neuen deutſchen Rekord aufgeſtellt. Die Zwiſchenzeiten des Siegers ſind: Neumann 491], Wellenreuther 35,211, Apfel 22,5 für 202 Meter Hebel 12,0 für 1081 Meter. Die Leute vom Film und die vielen Photographen nehmen gleich die Mannheimer auf, die aus wie einem Guß gelaufen ſind und verewigen ſie nach ihrer fabelhaften beſten Leiſtung des Tages.— Das Stadion kann kaum den Sieg der Mannheimer faſſen; erſt nach Bekanntgabe des neuen Rekords ſetzen Beifall und Laneeee ein. Nur langſam leert ſich das Stadion. Deutſchlands Athletik hat einen großen Tag gehabt. Süddeutſchland, insbeſondere München und Mannhei m, haben den denkbar beſten Eindruck hinterlaſſen. Ein großes Feſtbankett in Anmeſenheit des Berliner Sport⸗Oberbürgermeiſters Dr. Boes, des Polizeipräſidenten Dr. Diem, Dr. Mallwitz vom Wohlfahrtsminiſterium, bei dem die Rekordleute nochmals in großen Anſprachen gefeiert wurden, be⸗ ſchloß die Veranſtaltung, die glänzend organiſiert und durchgeführt wurde.„„ Hermann Ludwig. 7 Hochſprung für Herren: Hauſamen, Freiburg; Kaſt, Köppen, Geugelin, Dörung, Eckert., Götz, Karlsruhe; Boog, Spielmann, Brenner, Schmid, Pforzheim Metz, Greulich, Mannheim; Müller, Raſtatt; Buchner, Karlsruhe. Weitſprung für Herren: Petrie. Konſtanz; Regele, Kon⸗ ſtanz; Hauſamen. Freiburg; Schmid, Sauter, Baden-Baden; Waldmann, Köppen, Karle, Mannheim; Jung. Saher, Suhr, Götz, Wentzel, Karlsruhe: Schmollinger, Pforzheim; Vollmer. Pforzheim; Roſecker, Metz, Mannheim; Eckert, Karls⸗ ruhe; Becker, Bühl. 5 Stabhochſprung: Kunz, Spieß, Mannheim; Schmol⸗ linger, Prorzheim; Frei, Freiburg; Jung, Karlsruhe. gelſtoßen für Herren: Regele, Konſtanz; Junium, Dr. O ann, Mannheim; Jung, Saher. Heck, Karlsruhe; Metz, Greulich, Bäurle, Mannheim; Daub, Bühl; Go⸗ gröf, Bruchſal. Diskus: Buchgeiſter, Freibur; Junium, Dr. Oſch⸗ mann, Mannheim; Doöring, Wentzel, Wachter, Karlsruhe; Eckert, Karlsruhe; Bäurle, Volkert, Mannheim; Ewald, Molthau, Daub, Kern, Bühl; Gogröf, Bruchſal. Speerwerfen: Buchgeiſter, Leonhardt, Freiburg; Reinbothe, Baden⸗Baden; Junium, Dr. O ſchmann, Mannheim; Sgyer, Schmidt, Döring, Fitterer, Karlsruhe; Volkert, Mannheim; Schwab, Bühl. Dreikampf für Herren:(100⸗Meter⸗Lauf, Hochſprung und Kugelſtoßen): Regele, Konſtanz; Hauſamer, Freiburg; Schmid, Baden⸗Baden; Apfel, Mannheim; Kaſt, Dr. Oſchmann, Mannheim; Eckert, Jung. Sayer, Götz, Wentzel, Karlsruhe; Schmollinger, Pforzheim; Metz, Greulich, Mannheim; Boſch, Bühl. N Batſchauer, Bruchſal; Becker, Daub, Ewald, Damenmeiſterſchaften: 100⸗Meker⸗Lauf: Frl. Rückkehr, Spieß, Mannhein; Frl. Bauſt, Uibel, Groß, Schalthuhn, Kipphahn, Karlsrube; Frl. Eberle, Kober, Kindler, Müller, Kurz, Wild, Pforzheim; Frl. We⸗ be Amal 100⸗Meter⸗Lauf: Mannheimer Turnſport⸗ Polizeiſportverein“ Freiburg.C. ruhe; Ballſpielklub Pforzheim. geſellſchafkt: Karlsruher Fußballverein,.⸗C. Phönir Karls⸗ 1 einen fabelhaften Antritt kann Neumann die letzten Meter einen Vor⸗ Weitſprung: Bauſt, Gladitſch, Uibel, Ilg, Karlsruhe; Eberle, Pforzheim; Weber, Bruchſal. burg, Karlsruhe. Kugelſtoßen: Frl. Uibel, Gladitſch, Twele, Mecklenburg, Ilg, Herlan, Karlsruhe; Frl. Eberle, Pforzheim. Diskuswerfen: Frl. Uibel, Groß, Mecklenburg, Ilg, Herlan, Karlsruhe. 5 Speerwerfen: Frl. Uibel, Groß Ilg, Mecklenburg, Karlsruhe. Dreikampf(100 Meter, Weitſprung und Kugelſtoßen); Frl. Uibel, Groß Mecklenburg, Ilg, Karlsruhe; Eberle Pforzheim und Frl. Weber, Bruchſal. Bad. Landesverband f. Leichtathletik ez. Unterbaden Ausſchreibung zum Jugendſportfeſt am 20. Juli 1924 auf dem V. f..⸗Platz in Neckarau Die Veranſtaltung findet unter Aufſicht der D. S. B. ſtatt. Zugelaſſen ſind ſämtliche Vereine des Badiſchen Landesverbandes. Meldungen ſind zu richten an Herrn Georg Abel(V. f..) Neckarau. Meldeſchluß iſt der 10. Juli 1924. In Klaſſe A, für die Jugend von 16 bis 18 Jahren ſind vor⸗ geſehen: 1. 100 Meter⸗Lauf; 2. 200 Meter⸗Lauf; 3. 800 Meter⸗ Lauf; 4. Dreiſprung; 5. Hochſprung mit Anlauf; 6. Kugelſtoßen, beidarmig; 7. Diskuswerfen; 8. Dreikampf, beſtehend aus: Weit⸗ ſprung aus dem Stand, Speerwerfen, 50 Meter⸗Lauf; 9. 8 mal 1000 Meter Staffel; 10. 3 mal 200 Meter Staffel; 11. 10 mat 100 Meter Staffel,——5 in Klaſſe B, für die Jugend von 14 bis 16 Jahren ſind vor⸗ geſehen: 1. 50 Meter⸗Lauf; 2. 300 Meter⸗Lauf mit Hinderniſſe; 3. Weitſprung mit Anlauf; 4. Hochſprung aus dem Stand; 5. Ku⸗ gelſtoßen, beidarmig; 6. Schlagballweſtwerfen; 7. Dreikampf, be⸗ ſtehend aus: 100 Meter⸗Lauf, Hochſpreng mit Anlauf, Ballweitwer⸗ fen; 8. 800 Meter Staffel und zwar 300, 200, 100 und 200 Meter; 9. 4 mal 100 Meter Staffel; 10. 4 Rundenſtaffeln mit Hinterniſſen; jeder Läufer läuft eine Runde von zirka 270 Meter, für Fußballer(Jugend) Klaſſe A und B 100 Meter Balltreiben; für beide Klaſſen: 1500 Meter Mannſchaftslauf, je 5 Mann, von denen 4 Mann gewertet werden. * Deutſche Leichtathletikmeiſterſchaften.— Die am 9. u. 10. Auguſt in Stettin ſtattfindenden Leichtathletikmeiſturſchaften werden jetzt durch die Deutſche Sportbehörde für Leichtathletik ansgeſchrieben. Zum erſten Male in dieſem Jahre werden die Titels Speer⸗, Kugel⸗ und Diskuswerſen zweimal vergeben und zwar für ein⸗ und zwei⸗ armige Leiſtungen. Ferner wurden die Meiſterſchaften auf zwei Tage gelegt, von dem Grundſatz ausgehend, daß nur eine Ausleſe der Beſten ſtattfinden ſoll. Am Samstag, werden entſchieden 100, 800, 5000 Meter, 400 Mtr. Hürden, 3941000 Mtr.⸗Staffel, Diskuswerſen, Hoch⸗ und Weitſprung der Herren, Speerwerfen und 454100 Mtr.⸗ Staffel der Frauen. Der Sonntag bringt dann 200, 400, 1500 u. 10 000 Mtr., 110 Mtr. Hürden,“100 Mtr. Staffellauf, Sperrwerfen. Stab⸗ hochſprung für Herren, 100 Meter⸗Laufen, Weitſprung und Diskus⸗ werfen der Frauen. Der Zehnkampf wird, den neuen Beſtimmungen entſprechend, in vorgeſchriebener Reihenfolge durchgeführt und zwar 100 Mtr., Weitſprung, Kugelſtoßen, Hochſprung und 400 Mtr.⸗Lauf am erſten, 110 Mtr. Hürden, Diskuswerfen, Stabhochſprung, Speer⸗ werfen und 1500 Meter⸗Lauf am zweiten Tage.— 0 die deutſche Ingendturnbewegung Die Jugendturnbewegung iſt ein noch verhältnismäßig junges Reis im Eichenwald der Deutſchen Turnerſchaft. Wohl iſt das Turnen in ſeinen Uranfängen„Jugendbewegung“ geweſen, als es von Fr. L. Jahn erdacht und mit werbender Kraft in die deutſche Jugend hinausgetragen wurde. Es war mehr als eine rein körper⸗ liche Betätigung, wer ein rechter Turner ſein wollte, mußte in ſich Beſtrebungen dienen und einer Verinnerlichung des Turngedankens nachſtreben. Es iſt bekannt, daß die faſt ein Vierteljahrhundert dauernde Turnſperre dem friſch aufkeimenden Turnerleben die Ausbrei⸗ bis die turneriſche Bewegung die Verluſte ausgleichen konnte, die ihrer Entwicklung durch die Turnſperre zugefügt worden ſind. Als dann in den öbber und 60er Jahren allüberall in deutſchen Landen die Turnpereine entſtanden, wurde vornehmlich das Männerturnen gepflegt, erſt ſpäter wurde das Jugendturnen entwickelt und aus⸗ gebildet. Als dann nicht zuletzt unter dem Einfluß des Sports der turneriſche Wettkampf beſonders in den Vordergrund trat, wurde 158 das Jugendturnen teilweiſe in Wettkampfbahnen ge⸗ leitet, die das Hauptziel des Betriebes in den Jugendabteilungen der Turnvereine zu ſein ſchienen. Der materialiſtiſche Gedanke der Leiſtung und des Erfolges trat in den Vordergrund. Darüber gin⸗ gen erzieheriſche Werte verloren. Manches, was der Entwicklung und Ausbildung bedurft hätte, konnte nicht ans Licht gelangen und mußte unbeachtet ſein Daſein friſten. Der gewaltige techniſche Umſchwung, der im letzten Jahrzehnt in der Deutſchen Turnerſchaft Platz gegriffen hat, hat auch die tur⸗ neriſche Jugendbewegung nicht unberührt gelaſſen. Im Zuſam⸗ menhange mit den großen Jugendſtrömungen unſerer Zeit hat ſich eine eigene Jugendbewegung in der Deutſchen Turnerſchaft ent⸗ wickelt, dis von dem Jugendwart der Deutſchen Turnerſchaft Dr. Neuendorff in Muͤlheim a. Ruhr ins Leben gerufen und durch den Deutſchen Turntag in Caſſel beſtätigt wurde. Seitdem pulſt reiches Jugendleben in der Deutſchen Turnerſchaft. In allen Ver⸗ einen, Kreiſen und Gauen bricht ſich der Jugendturngedanke Bahn. Ueberall werden Jugendgruppen gegründet. Der Turnbetrieb fin⸗ (Heimabende) an denen die Jugendlichen aus ſich heraus gegenſei⸗ tig Anregung geben und Gemütswerte vermitteln. Dies ſind die Hauptmerkmale des neuen Jugendturnertums, das ſelbſtverſtändlich außer acht läßt, ſie aber nur als gleichberechtigt im Aufgabenkreis des Jugendlebens anſieht, nicht als übergeordnet. kehr von übermäßiger Betonung des rein Körperlichen zu ſehen, ein Streben nach Vergeiſtigung und Verinnerlichung. Es ſoll auf das Gemüt Einfluß gewonnen und abſeits von Politik und Partei⸗ getriebe den Jugendlichen eine Möglichkeit gegenſeitigen Sichken⸗ nenlernens geſchaffen werden. Damit werden auch ſchon bei der Jugend Klaſſengegenſätze ausgeglichen, und vaterländiſcher Geiſt wird geweckt. Die äußeren Ausdrucksformen und Höhepunkte die⸗ ſer Jugendbewegung ſind die ſogenannten Jugendtreffen, die namentlich zur Zeit der Sonnepwende oder zu Pfingſten zur Durch⸗ führung gelangen. Faſt jeder Gau, faſt jeder der 18 deutſchen Turnkreiſe veran⸗ ſtaltet Jugendtreffen, bei denen Weiheſtunden mit Anſprachen, ge⸗ meinſchaftlichem Geſang, beſonderen Vorführungen ſtatfinden. Eine Feuerrede wird beim Abbrennen eines Feuers gehalten. K den zwangloſe Spiele und Wettkämpfe veranſtaltet. Volkstänze werden vorgeführt und Geſangswettſtreite kommen zum Austrag. Das erſte deutſche Turner⸗Jugendtreffen fand im Jahre 1922 in Weimar ſtatt. An ihm nahmen über Zehntauſend Jugendtur⸗ ner und Jugendturnerinnen teil. Das zweite Jugendtreffen wird in dieſem Jahre am 2. und 3. Auguſt in Marburg ſtattfinden. Man rechnet bei dieſem mit einer Beteiligung von mindeſtens der dop⸗ pelten Zahl von Jugendturnern und Turnerinnen aus allen Tei⸗ len Deutſchlands und der aba⸗trennten Gebiete. Wie das erſte ſtein bei der Wiederaufrichtung deutſcher Volkskraft⸗werde. Hochſprung: Frl. Gladitſch, Twele, Kipphahn und Mecklen⸗ —— aer das Streben nach ſittlichen Werien tragen, er mußte vaterländiſchen tungsmöglichkeiten beſchnitten hat. Es hat Jahrzehnte gedauerr, det eine ſtarke Ergänzung durch Wandern, Volkstänze, Tieabende auch das Geräteturnen, den Turnſport und die Turnſpiele nicht Wir haben alſo in der neuen Turnjugendbewegung eine Ab⸗ Es wer⸗ Jugendtreffen wird auch dieſe Veranſtaltung der turneriſchen Ju⸗ gendbewegung neue Anregunger geben und mit dazu beitragen, daß die deutſche Turnerjugendbewegung zu einem wichtigen Bau⸗ ——— 6. Seite. Ur. 304 Maunheimer General · Anzeiger catbead · uusgabe⸗ * Donnerstag, den 3. Juli 1924 Frankfurter Orief Kehraus im Fußball! Da iſt kein einziger, der es bedauert, daß nunmehr während vier Wochen das runde Leder zur Ruhe kommen ſoll. Immer mehr begegnet man der zweifellos richtigen Meinung, daß die ſommerliche Sperre unbedingt bereits im Juni beginnen und auf volle zwei Monate ausgedehnk werden müſſe. Dieſe ſo be⸗ grüßenswerte Maßnahme hätte allerdings nur dann vollen Sinn und Erfolg, wenn gleichzeitig ein ausgiebiges Leichtathletik⸗ und Box training zur pflichtgemäßen Durchfuhrung käme. Es mag vorder⸗ hand ſchwer erſcheinen, unſere bekanntlich etwas eigenwilligen Liga⸗ größen und ſolche, die es werden wollen, auf die Aſchenbahn und in den Boxring zu bringen. Aber die rückſichtsloſe Befehlsgewalt unſe⸗ res Süddeutſchen Fußballverbandes hat ſchon ſo manches zu ermög lichen gewußt. Vielleicht geht dem Aſchaffenburger Verbandstag rechtzeitig und formgerecht ein entſprechender Antrag zu. Der Sonntag brachte alſo den Bezirkstag, der ein reichlick düſteres Geſchäftsjahr zum Abſchluß brachte. Gewiß, die Herrer Koch und Berlep, von denen der erſtere immer noch glaubt, in Fußballſport eine Rolle ſpielen zu können, haben ſich ſchwer verſün digt und der geſamten Sportbewegung einen kaum wieder gutzu machenden Schlag verſetzt. Das ſchlimmſte aber an dieſer ganzer leidigen Geſchichte iſt die Tatſache, daß eine hier in Frankfurt er⸗ ſcheinende Fachzeitung in der breiteſten Oeffentlichkeit einen Staul aufgewirbelt hat, trotzdem ſachlichere, ſichere und erfolgreichere Wege genug zur Verfügung waren. Die Neuwahlen ergaben erwartungs gemäß die Wiederwahl der zuletzt interimiſtiſch tätigen Herren Hof⸗ mann und Giesler als Bezirksvorſitzende. Schenk, Germer und Kratzenberg übernehmen den Vorſitz in den Kreiſen. Auch eine Geſchäftsſtelle iſt im Entſtehen. Spieleriſch brachte der Schlußtag ein Auswahlſpiel Nordkreis gegen Oſtkreis, das be beiderſeits nicht übelen Leiſtungen denen vom Norden einen ver⸗ dienten:1⸗Sieg brachte. Am Samstag holte ſich Eintracht in einem Privatpokal turnier gegen den Mainbezirksmeiſter, Fußballſportverein, eine geradezu kataſtrophale Niederlage von 0: 4. Allerdings ent⸗ ſpricht das Ergebnis durchaus nicht dem Spielverlauf. Aber Ein⸗ tracht, die den Pokal tatſächlich ebenſo gut hätte gewinnen können verdankt die ſchwere Abfuhr wieder einmal dem Mangel an jenem Geiſte, der eine Mannſchaft befähigt, zwei zu Unrecht verlorene Tor⸗ wieder auszugleichen. Von den vielen Niederlagen des einſt faſt unſchlagbaren Vereins kommt ein erheblicher Teil auf das Konto „Entmutigung“. Hanau 94 ſpielt gegen„Alemannia“ Worms:1, Sportfreunde ſchlagen Olympia:1 und mit dem gleicher Ergebnis behauptet ſich Sportverein Offenbach gegen der einſtigen Meiſterſchaftsanwärter, Sportklub Bürgel. Auch die Leichtathletik trat an die Oeffentlichkeit. Der Be griff„Oeffentlichkeit“ iſt hier allerdings nur mit größter Vorſicht aufzunehmen. Mangelhafte Reklame hatte nur etwa 200 Zuſchauer auf die Beine gebracht, als der Frankfurter Landesver⸗ band für Leichtathlethik ſeine Verbandsmeiſter⸗ ſchaften austrug. Dabei könnte gerade dieſe Korporation zuge⸗ ſtandenermaßen Eintrittsgelder ganz gut gebrauchen. Nicht einmal ein Programm war vorhanden. Eintrachts Rennmannſchaft ſaß mi⸗ Ausnahme von Weider, der die 100 Meter nur in 11,5 Sek. gewann mit Sehnenzerrung auf der Tribüne. In der Jugendklaſſe( belegte der jüngſte Nachwuchs dieſes Vereins alle erſten Plätze. In Klaſſe B dominierte Sportklub 80, KlaſſeX ſah wieder Eintracht Zmal, Sport Hlub 80 und Boruſſia je zweimal ſiegreich. In den Wettbewerben für Damen kam das bewunderungswürdige Fräulein Haux vom Sportklub 80 in allen 6 Konkurrenzen auf den erſten Platz. Die Hauptrennen der Senioren brachten nichts aufregendes. Rur Reeg ſpraug mit dem Stabe 3,60 Meter und Salmon warf den Speet 50,96 Meter. Steinbrenners Diskus flog nur 42,10 Meter weit. Immer wieder bleibt dieſer Meiſter, wenn es darauf ankommt hinter ſeinen vorzüglichen Trainingsleiſtungen merklich zurück. Das ſportliche Volksfeſt des echten Frankfurters iſt von je die alljährliche große Regatta, die auch am vergangenen Sonntag ſtattfand. Sie zeigte den heimiſchen Ruderſport erfreu⸗ licherweiſe wieder im mächtigen Aufſchwung, der uns hoffentlich bald wieder die Glanzzeiten eines Achilles Wild zurückbringt. Die Frank⸗ furter Rudergeſellſchaft„Germania“ und der Ruderverein ſchoſſer mit 4 bezw. 3 Siegen in den Hauptrennen den Vogel ab. Auch der Mainzer Ruderverein landete 4 weitere Siege. Bemerkenswert war die Leiſtung des Heidelberger Ruderklubs, der nicht weniger als 3 Viererrennen mit der gleichen Mannſchaft gewann. Die Inter⸗ nationalität wurde von Laga, Delft, dargeſtellt. Ein zweiter und ein dritter Platz wanderten jedoch nur über die holländiſche 15 Er⸗ wähnenswert iſt die Heldentat des erſt vor wenigen Tagen in den Verband aufgenommenen Ruderklubs„Möve“, Groß⸗Auheim, der bei ſeiner erſten Teilnahme an einer Verbandsregatta ſein einziges Rennen ſiegreich beenden konnte. Auch das Frankfurter Tennisturnier iſt nunmehr beendet. Ein harmoniſcher Verlauf bei glänzenden Leiſtungen zeich⸗ nete es aus. Neben den Frankfurtern, unter denen O. Kreutzen ehlte, zeichnete ſich auch Mannheim angenehm aus emerkenswert iſt der Sieg von Fritz über H. Kleinſchroth. Das Einzelſpiel für Damen gewann natürlich Frau Dr. Friedleben gegen 5 Neppach. Entſprechend dieſen beiden Konkurrenzen endete auck s gemiſchte Doppelſpiel mit dem Siege von Frau Pr. Friedleben⸗ Friz über Frau Neppach⸗Kleinſchroth. Die Meiſterſchaft von Süd⸗ dautſchland im Herrendoppelſpiel fiel an v. Biſſing⸗Kleinſchroth. Das Damendoppelſpiel ſicherten ſich Frau Neppach⸗Frl. Weihermann gegen Frau Dr. Friedleben⸗Frl. Müller. Seitdem nach langen Jahren des Wartens Frankfurt wieder eine Radrennbahn auf dem Gelände der Feſthalle beſitzt, iſt eine anz neue Note in das hieſige Sportleben gekommen und neben abeenmen, Regatta und Fußball eine weitere Sportart mit Maſ⸗ ſenanzichungskraft in den Vordergrund des Intereſſes getreten. der Stand der Bezirksligaſpiele im Rheinbezirk Wohl noch nie iſt es vorgekommen, daß am Schluſſe des Spiel⸗ jahres die Verbandsſpiele noch nicht beendzt waren. Durch den leidigen Fall Breunig, durch die Verkehrs⸗ und Witlarungsver⸗ hältniſſe war 0 3 bis vor 8 Tagen mit 5 Spielen im Rückſtande. Nun hat 03 in Laufe der vergangenen Woche 3 Spiele erledigr und 4 wertbolle Punkte erkämpft, eine anerkennenswerte Leiſtung! e Bezirkeliga haben ſich die Zitronen ſo gut, wie geſichert, denn aus den beiden mit Pirmaſens noch ausſtehenden Spielen dürften ſie ohne Zweifel noch 2 Punkte erringen. Nun dreht aber Pfalz Lud⸗ wigshafen und Feudenheim die Gefahr des Abſtieges und die ganze Angelegenheit iſt ſo verwickelt, wie nie zuvor, zumal Zweifel be⸗ ſtehen, ob die Spiele mit Pirmaſens nach ausgetragen werden können. Die ganze Angelegenheit wird wohl durch den Verbands⸗ tag oder Verbandsvorſtand entſchieden werden müſſen; einſtweilen bringen wir nachſtehend den neueſten Tabellenſtand: Vereine: Spiele: gew.: unen.: verl.: Punkte⸗ Tore: Sport⸗ u. Turnv. Mannh.⸗Waldh. 14 9 5 3. 20 36.16 B. f. R. Mannheim 14 8 2 4 18 286:13 Phönx Ludwigshafen 14 5 6 3 16 29:24 E Pirma ens 12 6 2 4 14 21:19 1. f. T. u. Rip. Feudenheim 14 6 2 6 14 2525 47 Ludwigshaſen 14 6 1 7 13 18:24 Ludwigshafen 12 5 2 5 12 22:23 Phönix Mannheim 14— 1 13 1 10:43 1903 Ludwigshafen— Phönix Ludwigshafen:3 6˙2) Das 3. ae e ee biel, daß die O3er innorhalb einer Woche auszutragen hatten, ging am Montag auf dem 04 Platze Ludwigshafen vor ſich. Da die Vereine Pfalz und Phönix deſe Wiederholungen unter den jetz gen Umſtänden als eine Ungetechtig⸗ keit betrachten, ſtellte Phönix ſeine Privatliga ins Feld. Der Alt⸗ meiſter hatte ja nichts zu riskieren, da der am berfloſſenen Freitag errungene Punkt zum Verbleib in der Bezirksl'ga reichte Doch der gemein erwartete Sieg der 190ger blieb aus, denn die Phönix⸗ kämpfte mit großem Elan und hätle bei etwas mehr Glück, ſogar den Sieg erringen können. Die Leiſtungen der Zitro⸗ nen konnten nicht überzeugen. Drei ſchwe innerhalb einer Woche iſt allerdings auch eine ſtarke ämpfe ö Zumutung Sehr gut waren Feſer, Linnebacher und die Verteidigung Dem Schledsrichter Höhn(I8 Mannheim) ſtellten ſich folgende Mannſchaften: Pbdalte 5 Breuning Koch Feſer Zimmermann Müller Linnebacher Links Dauer Hoffmann Kullmann Breunig — der gil 0b 15 5 In der erſten Halbzeit lieferten ſich beide Mannſchafven ein aus⸗ geglichenes Feldſpiel. Mücker ſchoß das 1. Tor für 03 und Bauer ſchuf nach Vorlage von Fuchs den Ausgleich:1. 03 war dann ſtark im Vorteile, verſchiedene Schüſſe Feſers meiſterte Breuning. Ein Strafſtoß brachte den Zitronen erneut die Führung, doch abermals glich die Vertretung des ehemaligen Meiſters durch Schwalbach aus. 1 70 1725 fiel 2 fn durch Feſer das 3. Führungstor. e Partie ſtand nun 312. Zimmermann hatt er Pas verletzt ausſcheiden müſſen. „Nach Wiederbeginn hatten die Leute aus dem nördlichen Stadt⸗ teil nichts mehr zu beſtellen. Sie ſind auch durch den Verluſt Zim⸗ mermanns deprimiert und en im Nachteil. Die blaue Elf drängte ſtark und konnte no⸗ den 3. Ausaleich erzwingen. Bis zum Schluſſe lag Phönix weiterhin ſtark im Angriffe und vereinzelte Vorſtöße von Feſer und Linnebacher waren ergebnfslos und mit dem Endergebnis:3 teilten ſich die Mannſchaften in die Punkte. 8S. Slänzende Erſolge des verein für Rörperpflege v. 1886 Mannheim Ein 3. Weltrekord des Deutſchen Meiſters Willi Reinſrank. Das Rhein⸗Reckar⸗Gaufeſt in Lampertheim war ein aroßer Tag für die Schwerathletik, wo ganz hervorragende Leiſtungen unter ſtarker Beteiligung gezeigt wurden, die denen des Kreisfeſtes nichts nachſtehen. Ein ganz beſonderes Ereignis und das Tagesgeſpräch bildete hier wieder der Deutſche Meiſter des Leichtgewichts im Ge⸗ wichtheben Willi Reinfrank, der im einarmigen Reſßen ſeinen am vorigen. Sonntag beim nationalen Wettſtreit in Villingen aufge⸗ ſtellten 2. Weltrekord von 151 Pfund auf 155 Pf. verbeſſerte und damit ſeinen 3. Weltrekord innerhalb g Wochen ſchuf. Reinfrank iſt bis jetzt der erſte Mannheimer, der nicht nur 6 deutſche, ſondern auch 3 Weltretorde aufteſtellt hat. Große Bewunderung wird auch ſein 3. Weltrekord in Deutſchland ſowohl, als auch im Auslande erwecken, beſonders bei der Olymviade in Paris, wo demnächſt die e Länder mit Ausnahme Deutſchlands ſich meſſen wird. Reinfrank hat ein Körpergewicht von 133 Pfund und dürften bei ſeinem Alter von 21 Jahren noch weitere erſtaunliche Leiſtungen zu erwarten ſein. Fritz Haier im Mittelgewicht B. erzielte im beidearmi⸗ gen Drücken den von Hch. Stahl, Ladenburg aufgeſtellten deut⸗ ſchen Rekord von 190 Pfund und iſt auch bei ihm mit einer Verbeſſerung dieſes Rekordes in nächſter Zeit zu rechnen. Eine weitere glänzende Leiſtung erzielte auch der 21 Jahre alte Karl Merkle vom Mittelgewicht&, indem er im beidearmigen Stoßen 235 Pfund zur Hochſtrecke brachte. Merkle iſt wieder ſehr im Kommen. Mit einer Beteiligung von nur 18 Mitgliedern errang der V. f. K. 6 erſte, 10 zweite, 8 dritte, 4 vierte, 5 fünfte, 3 ſechſte und einen achten Preis. f dei der Honöballabtellung des v. f. R. mannheim Am Samstag, Sonntag und Montag herrſchte bei der Handball⸗ abteilung des V. f. R. Hochbetrieb. Drei Gegner innerhalb drei Tagen, dürfte im Allgemeinen etwas zu viel ſein. Aber es galt den jungen Kräften der Abteilung Gelegenheit zu geben, ihr Kön⸗ nen unter Beweis zu ſtellen; und die Probe gelang. Durch Abgang mehrerer Spieler der erſten Mannſchaft, war die Abteilung gezwun⸗ gen, eine Umbildung bezw. Neuaufſtellung der erſten Mannſchaft vorzunehmen. Die Spiele haben bewieſen, daß die Abteilung auf dem richtigen Wege ſich befindet. Die Hintermannſchaft iſt jetzt ſchon als aut zu bezeichnen und nur der Sturm iſt vorerſt noch ſehr verbeſſerungsfähig. Aber auch das wird kommen, wenn die einzel⸗ nen Leute aufeinander eingeſpielt ſind. Nun zu den Spielen ſelbſt. V. f. R.— M. T. G. 3˙2. Am Samstag nachmittag traſen ſich die 2. Mannſchaften der M. T. G. und des V. f. R. auf dem Platze des Letzteren, zu einem Freundſchaftsſpiel, das V. f. R. mit:2 Toxen für ſich entſchei⸗ den konnte. Das Spiel war äußerſt ſchnell und ſehr fair. Es iſt zu bedauern, daß M. T. G. nur mit 10 Mann antrat, ſonſt hätte das Spiel leicht einen anderen Ausgang nehmen können. Allerdings hatte V. f. R. einen ſeiner ſchwärzeſten Tage, und war gegen Spiele in den Vorwochen nicht wieder zu erkennen. Der Rechte Flügel ebenſo der Linksaußen, fielen faſt ganz aus und der lk. Läufer ſtand auf falſchem Poſten; er gehört in die Stürmerreihe. Der Torwart muß ſeine gewagte Fußabwehr unbedingt abſtellen Sie iſt abſolut nicht am Platze und gefährlich. Der übrige Mannſchaftsteil war wie immer zuverläſſig. M. T. G. war in allen Teilen gut beſetzt. Beſonders hervorzuheben wären die Verteidiger und der Mittel⸗ ſtürmer. Letzterer war ſehr flink, perdarb aber vieles durch eigen⸗ finniges Spiel. M. T. G. mit Wind und Sonne als Bundesge⸗ noſſen iſt zunächſt im Vorteil. V. f. R. kann ſich abſolut nicht finden und fabriziert die tollſten Sachen. Erſt nachdem M. T. G. mit einem unmöglichen Tor in Führung gegangen war, wurde das Spiel aus⸗ geglichen um dann ſpäter in leichte Ueberlegenheit des V. f. R. überzugehen. Gut unterſtützt von der Läuferreihe wird Angriff auf Angriff vorgetragen. Endlich gelingt dem Mittelſtürmer, auf Vor⸗ lage von Halblinks, der Ausgleich. Nach Anſpiel wird die Ueberlegen⸗ heit drückend. Doch nichts will gelingen. Schuß auf Schuß ſauſt an die Latte, darüber, daneben. Das Andere hält der Torwart ſicher. Dann iſt Halbzeit. In der Folge verſucht M. T. G. ſich der Umklam⸗ merung zu entziehen. Jedoch nur Durchbrüche bringen das V. f..⸗ Tor vorübergehend in Gefahr. In ſchöner Kombination, vom Tor⸗ wart zum Verteidiger, Läufer, Halblinks und von da zum Mittel⸗ ſtürmer Nr. 2 iſt fertig V. f. R. führt und iſt weiter überlegen. M. T. G. läßt aber nicht locker und kann durch einen 13 Meter⸗Ball den Ausgleich erztelen. Nun wird auf auf beiden Seiten das Tempo ver⸗ ſchärft. Jedoch beide Verteidigungen arbeiten ruhig und ſicher und gang des Spieles, als der V f. R. Mittelſtürmer von der Mitte aus durchbricht, jedoch im Strafraum regelwidrig gehalten wird. Der gegebene Straſſtoß wird zum verwandelt. Nach beiderſei⸗ tigen vergeblichen Angriffen ertönt der Schlußpfiff und als ver⸗ dienter Sieger verließ B. f. R. den Platz. Herr Hoffſtaetter verſah ſein Amt ſicher und korrekt, und bot immer eine gute Leiſtung. V. f. R.— Ey. 07 Mannheim 52. einigung 07 ausgetragen und wurde von B. f. R. mit:2 gewonnen. Zu dieſem Spiel trat V. f. R. mit einer Neuauſſtellung an. Dieſelbe war gut und wies keine Lücken auf. Der Schiedsrichter, ein Herr von Waldhof, bot eine ziemlich ſchwache Leiſtung, ſo daß das Spiel einen ſcharfen Charakter annahm. Beſonders der lk. Läufer, der Halblinke und die Verteidiger von 07 vergaßen immer wieder, daß ſie ein Freundſchaftsſpiel austrugen.—15 muß auch einmal mit Anſtand verlieren können. Die Hinausſtellung des rechten B. f. R. Verteidigers war durch nichts gerechtfertigt. Nun zum Sptel ſelbſt: Vom Aunſpiel weg zog W. f. R. vor des Gegners Tor und war zunächſt leicht im Vorteil. Durch energiſches Nachgehen und rückſichtsloſen Einſetzen des Körpers, erzielt Schließer ein prächtiges Tor. In der⸗ ſelben Welſe hatte Kehl, kurz zuvor ein Tor auf dieſelbe Art erzielt, das aber unverſtändlicher Weiſe nicht gegeben wurde. Durch falſche Stellung des V. f. R. Torwarts konnte 07 gleichztehen, um bald darauf durch ein ebenfalls leicht zu verhinderndes Tor in Führung zu gehen. Doch nicht ſehr lange ſollte ſich 07 des Vorſprunges erfreuen. Der heute glänzend disponterte Mittelſtürmer Kehl ſchoß den Ausgleich. Bald darauf iſt Halbzeit. Nach Wiederanſtoß hatte o7 nichts mehr zu beſtellen und verlegte ſich auf unſaires Spiel. Trotzdem gelaug es. R. noch drei weitere Tore zu erzielen, darunter einen 18 Meter⸗Ball. Beim Sie⸗ ger war die geſamte Hintermannſchaft, mit Ausnahme des Tor⸗ warts, gut. Der Sturm verſtand ſich noch nicht ſo recht, zeigte aber recht anſprechende Leiſtungen. Bei 67 traten beſonders der Halb⸗ rechte Kraft, der Torwart und der lk. Läufer hervor. Der Schiebs, richter war dem Spiel nicht gewachſen. B. f. R.— T. u. Sp. V. Woldhof 04. Der dritte Gegner Ner die erſte Maunſchaft des T. u. Sp. B. Waldhaof. Dieſes Spiel war das Schönſte von drei ausgetra⸗ genen Wettſpielen. Wenn auch V. f. R. unverdient hoch 074 verlor, ſo kann man von einer Ueberlegenheit Waldhofs nicht ſprechen; im Gegenteil. V. f. R. war ſtets im Angriff und nur das Sich⸗nicht⸗Ver⸗ ſtehen der Stürmerreihe verhinderte die verdienken Erfolge. Wald⸗ Feld. Hervorzuheben wäre leölglich der Mittelſtürmer, ein glän⸗ zender Durchreißer, der auch drei Prachttore erzielte. Der rechte Läufer dürſte ſich ſein Augenrollen und ſeine etwas rüde Sprech⸗ weiſe abgewöhnen, wenn er ſich nicht lächerlich machen will. Das boch ſelbſt ſand V. f. R. zunächſt in des Gegners Splelhälſte, konnte ſedoch zu keinem Erfolg kommen, da die Stürmerxeihe teils zu wenig, teils zu viel kombiniert, um geden die gnte Waldbof⸗Merteibigung ſich durchzuſetzen. Nach und nach wird das Syiel und iſt es nun Waldhof das dem gegneriſchen Tor gefährliche Beſuche 5 f Partzinger Fromm Eßel Flörſchinger Fuchs Schwalba) Fromm 1II Bauer 1 Steiner Senk %%%%ͤö;10⁶0 ůꝛn„ꝛ einen Augenzlic, unzede bſtattet, Der ſo aufmerk bewachte W. Mittelſtürmer bleibt einnen ugenktik gbecr ap 5gen ahe Waldbef kio. V. f. N. 0 15 1 +̃ ̃ e laſſen nichts durch. Man glaubt ſchon an einen unentſchiedenen Aus⸗ hof ſtellte elne ſpieleriſch und körperlich n Mannſchaft ins hindern, daß Waldhoſ, ahermals durch den Mittelſtürmer, den Vor⸗ ſprung auf:0 erhöht. An dieſem Reſultat wird bis Halbzeit nichts mehr geändert. Nach Wiederanſpiel drückte V. f. R. mächtig. Sogar die Läufer beteiligten ſich am Schießen. Doch alles iſt vergebens; nichts will gelingen. V. f. R. wird nun leicht nervös und unſicher. Dieſen Umſtand nützte Waldhof geſchickt aus und ehe man ſichs verſah lautete das Reſultat:0. An ein Aufholen war nun nicht mehr zu denken: aber V. f. R. will ein Ehrentor erztelen und gibt Waldhof für den Reſt der Spielzeit das Nachſehen. Eine Korrektur des Reſultates gelang aber auch jetzt nicht Rehr. Der Unparteiiſche trennte zwei gleichwertige Mannſchaften. Herr Mezger, als Schiedsrichter war gut, nur dürfte er etwas mehr mit dem Ball laufen. f. Miniſter Hellpach und der Boxſport Eine Erwiderung f Dieſer Tage ging durch die geſamte badiſche Preſſe eine Notiz, nach der ſich der Miniſter des Kultus und Unterrichts Hellpach bei einem Sportfeſt der Techniſchen Hochſchulen Karlrsuhe mit Be⸗ zug auf vorgeführte Voxkämpfe geäußert haben ſoll, die Einfüh⸗ rung dieſes Sportszweiges in die deutſche Pflege der Leibesübungen insbeſondere auch in den Hochſchulen halte er für unerwünſcht, da ihm in ethiſcher Hinſicht ſeine negativen oder fragwürdigen Wir⸗ kungen die poſitiven beträchtlich zu überwiegen ſchienen. Nun haben wir erſt vor einigen Tagen Gelegenheit gehabt, ebenſo ſachunkundige wie unzutreffende Angriffe gegen den Box⸗ ſport derart zurückzuweiſen, daß eine weitere Antwort nicht mehr erfolgt iſt. Man ſcheint ſich alſo doch auf der anderen Seite eines Beſſeren belehrt zu haben. Aber noch ſind wir nicht bei öſter⸗ reichiſchen Zuſtänden angelangt, wo man eine Boxſportveranſtal⸗ tung, nachdem ſchon alle Vorarbeiten getroffen worden waren, kurz vor deren Beginn von polizeilicher Seite aus unterſagte. Die ge⸗ ſamten deutſchen Boxſportverbände würden gegen eine ſolche Be⸗ handlung mit allen zu Gebote ſtehenden Mifteln Sturm laufen. Wir wollen der wenig boxſportfreundlichen Anſicht des Herrn Miniſters nur wenige, aber dafür umſo treffendere und überzeu⸗ gendere Worte unſeres deutſchen Amateur⸗Schwergewichtsmeiſter⸗ Ludwig Haymann⸗München, der auch als Leichtathlet weit über Deutſchlands Grenze einen Namen hat und dem es erſt kürz⸗ lich gelang, einen neuen Rekord im Kugelſtoßen(beidhändig 23,87 aufzuſtellen, gegenüberſtellten. Laſſen wir ihn nun ſelbſt rechen: 97 7 10 r„Die Leiſtung(gemeint iſt der neue Rekord im Kugelſtoßen) gelang mir angeſichts meiner geringen Vorbereitungen eigentlich ſpielend leicht. Dieſe Feſtſtellung mache ich nicht aus irgend einem Triumphgefühl heraus über meine gelungene Leiſtung, ſondern um des Umſtandes willen, weil nicht wenige Sportleute meine neuer⸗ liche Leiſtung dazu benützen werden, um meine Spezialiſierung auf das Kugelſtoßen zu verlangen. Mein Bopen iſt ihnen ein Dorm im Auge und ſo werden ſie nicht müde, ihr Bedauern über meine ſportliche Zerſplitterung mehr oder minder offen auszudrücken. Ihnen zur Entgegnung und Richtigſtellung bemerke ich hier, daß ich es für einen ſchlimmeren Fehler meinerſeizes hielte, wollte ich ihrem Drängen nachgeben. Denn wenn auch meine Leiſtungen und Anlagen ganz ungewöhnliche Erfolge im Kugelſtoßen bei Forcierung dieſer Sportart verſprechen, wenn nicht garantieren würden, ſo hindert mich das Fehlen des ausgeſprochenen Kampfmomentes hierbei, mich ganz und gar auf dieſen Zweig der Leibesübungen zu beſchärnken. Das Boxen als pornehmſter Kampf⸗ fport lockt mich wie begreiflich, viel ſtärker und löſt infolge ſeiner Vielſeitigkeit und Kampfwertes ungleich höhere Befriedigung aus, ein Gefühl, das allerdings den Stolz über die nebenbei erzielten Kugelſtoßleiſtungen nicht unterdrückt.“ Munde eines Mannes, der ſich nicht nur einſeitig mit dem Boxſport beſchäftigt, ſondern auf vielen anderen ſportlichen Gebieten große Erfolge zu verzeichnen hat, dürften alſo die Bedenken des Herrn Miniſters einwandfrei widerlegt ſein und es wäre nur zu hoffen, daß der Boxſport endlich von den ewigen Anfeindungen verſchont bleibt und ihm die gebührende Anerkennung zuteilt wird. Scharvogel, Preſſewart des Erſten Mannheimer Boxklubs. Kuderſport Interlaken auf dem Brienzer See abgehaltene Schweizeriſche Meiſterſchafts⸗Regatta fand vormittags bei ſpiegelglattem Waſſer ſtatt; am Nachmittag kam etwas Gegenwind auf wodurch ſich die Zeiten etwas verſchlechterten. Das Ereignis des Tages war die abermalige Niederlage von Boßhardt vom Graßhopper Klub Zürich gegen Schneider vom Seeklub Luzern im Einer. Die Regatta war zugleich Ausſcheidungsrennen für die Olympia⸗Re⸗ gatta, die am 13.—17. Juli in Paris ſtattfindet. Die Ergebniſſe der Meiſterſchaftsrennen waren: Vormittags. Zweler ohne Steuer⸗ mann. 1. Rkl. Reuß⸗Luzern 7289,4; 2. F. Kl. Zürich 759: Ueberlegen gewonnen.— Bierer m. St. 1. R. Kl. Tauſanne der, Seeklub Luzern 7135,4; 2. Dr. Boßhardt, Graßhopper Zurich 7151,4: 3. Cl. Aviron Vevey.58,8; 4. Seeklub Biel:55. Ueberlegen Bierer o. St. 1. 1 Cl. Lauſanne:530; 2. Rkl. Reuß, Luzern 8706,4; Sicher gewonnen.— Zweier m. St. 1. 1. S. N. Geneve.10,8; 2. S. N. Etoile Biel:18,69; mit drei Längen.— Doppelzweier d. St. 1. Graßhopperklub, BZlrich (Dr. Boßhardt,. Thoma):52: 2. Seeklub Thun:09,4. Ueberlegen gewonnen.— Achter. 1. Seeklub Biel 713,4; 2. Seeklub Jürich.148. Nach ſchärſſtem Endkampf mit einer halben Länge gewonnen. Die im Vierer erzielten Zeiten ſind 10 Sekunden ſchlech⸗ ter als diejenigen der erſten Klaſſe der Vorjahre. Ergebniſſes werden zur Olympiade⸗Regatta nach Einer Schneider, Seeklub Luzern: Doppelzweier Graßhopperklub Zürich; Zweier mit Steuermann: S. N. Geneve im Vierer mit und ohne Steuermann: Rowing Club Lauſanne. Zur Maunheimer Regatta. Die⸗ Skuller der Frankfurter Das zweite Spiel wurde gegen die 1. Maunſchaft der Spielver⸗ g. G.„Oberrad“, die ſowohl nach Mannheim, als auch zu der am gleichen Tag ſtattfindenden Schweinfurter Regatta gemeldet haben, werden, wie erfahre, beſtimmt ihre hieſigen Meldungen erfüllen. Die Boote ſind, im Rücktransport mit den Mannheimern von der Frankfurter Regatta, bereits hier eingetroſfen. Auch die Cobleuzer R. G.„Rhenania“ wird in den. ihr belegten Rennen am Start erſcheinen, die Boote gelangen gemeinſam mit denen der 3 Mainzer 8 Flugſport »„gwei neue Weltrekorde mit einem Waſſerflugzeug ſtellten die beiden amerfkaniſchen Fliegerofſtziere Wead und Rice im Dauer⸗ und Diſtanzflug auf. in der Luft und legten 1550 Km. zurück. Bisheriger Rekordinhaber war der Amerikaner Lt. M. Schur, der 1929 in San Diego in 11.16289 1275 Km. flog.— Der amerikaniſche Fliegerleutnant Maughan unter⸗ nohm einen Dauerflug Nem⸗Jork.— wobei er die Strecke von 2870 Meilen(42860 Km.) in 13 Stunden 8 Minuten zurücklegte. menen fünf Etappenpauſen inbegriffen.— Lorenz, Raufmann Oskar Tietz. Jensen und andere fahren auf 895 Nifa-Rad Uültmmanmunmnamnuunmeennannnneennmanunamn Mitteldeutsche Fahrradierke d m. b. h Sangerhauaen · Berlin, Am Karlsbad 6 ſucht mit aller Macht auszugzleichen, kann es aber trotzdem nicht ver⸗ ſeines Mit dieſem Treuebekenntnis zum Boxſport aus dem berufenen Schweizeriſche Meiſterſchaftsregatta.— Die am Sonntag in :09,4; 2. 3. Kl. Biel:23,4: mit 3 Längen.— Einer. 1. Schnei⸗ gewonnen, erbitterter Kampf um den zweiten Platz.— Nachmittags. Auf Grund des aris gehen im Bereine auf dem Wallerweg nach hier. E. O. Sie blieben ununterbrochen 13 Std. 23 Min. San Franzisco In der genannten Zeit ſind die vorgenom⸗ Donnerstag, den 3. Juli 1924 7. Seite. Ur. 304 Tagungen Der Verband deulſcher Privatbankiers e. B. hielt in Leipzig eine Verſammlung ab. Der vom Syndikus des Ver⸗ bandes. Rechtsanwalt Dr. Förſter. erſtattete Geſchäftsbericht be⸗ tont die prekäre Lage des Bankgewerbes und berührt in weiterem die Zinspolitik der Banken. die Kapital⸗ und Kreditkriſe, die Steuer⸗ geſetzaebung uſw. Der Geſchäftsbericht wurde genehmiat und beſchloſ⸗ ſen, den Jahresarundbeitraa der Mitalieder auf 30 Goldmark zuzila⸗ lich 1 Goldmark für ſeden Bankangeſtellten feſtzuſetzen. Der Mit⸗ aliedsbeitrag iſt am 1. Juli fällia. Bankier Mener ſprach über die geagenwärtiae Lage im Bankgewerbe. Er verwies auf die Erpanſion der Bankfirmen während der Inflationszeit und den Subſtanzverluſt, den das ganze Gewerbe durch die Inflation erlitten hat. Seit der Stabiliſierung müſſe ſich das Bankaewerbe vollſtändig umſtellen und verſuchen, auf die in früheren Jahrzehnten gehandhab⸗ ten Prinzipien zurückzukommen, um wieder gewinnbringend zu arbei⸗ ten. Das ſolide Kontokorrentaeſchäft müſſe den Mitteln entſprechend wieder aufleben und verſucht werden, durch Sparſamkeit. Vorſicht und Fleiß die Kriſis zu überwinden. Rechtsanwalt Dr. Förſter (Dresden) ſprach über die Goldbilanzverordnuna und ihre Durchführungsbeſtimmunagen. In der ſich anſchließenden Ausſprache wurde betont, daß gerade jetzt die arößte Vorſicht bei Ein⸗ gehuna neuer Geſchäfte geboten ſei. Selbſt alte und aroße Firmen ſeien in Schwieriakeiten geraten und könnten ihre Verpflichtungen nicht allenthalben erfüllen: Da die Banken die Kreditgewähruna arg beſchnitten haben, kämen viele Kunden der Banken jetzt zu den Pri⸗ vatbankiers. freulich wieder auf. Zu hoffen ſei. daß das Geſpenſt eines Morato⸗ riums nicht Wirklichkeit werde. Das ſei das Bedenkliche für Handel und Induſtrie. Jedes derartige Anſinnen müſſer daber eneraiſch zu⸗ rückgewieſen werden. ſonſt ſinke unſer Anſehen in bezua auf Kredit⸗ würdiagkeit im Auslande noch mehr. Beſchlüſſe wurden nicht gefaß. Der badiſche Weinbauverband hielt in Gengenbach eine Sitzung ab. in der zu der neuen Verord⸗ nung über die Bekämpfunga der Reblaus Stellung genom⸗ men wurde. Es wurde beſchloſſen, in einer Eingabe an die Regle⸗ rung einige Wünſche hinſichtlich der Ernte von Trauben und ſonſtigen Früchten bei Reblausverſeuchungen, ſowie der Anlage von Schnitt⸗ gärten für die Herſtellung von Pfropfreben und des Verkehrs mit Blindreben zu richten. Einen breiten Raum nahmen ferner die Be⸗ ratungen über Weineinfuhr und Weinzollfragen ein. Gegenwärtig kommen ungeheure Mengen ausländiſche Weine aus dem beſetzten in das unbeſetzte Gebiet, für die nicht der geſetzlich vor⸗ geſehene Zoll entrichtet wird. Seitens des badiſchen und des deutſchen Weinbauverbandes wurden die Reichs⸗ und Landesbehörden auf die hierdurch eingetretene Stockung des Weinabſatzes und des gewaltigen Preisdruckes aufmerkſam gemacht und die Wiedereinführung der Entrichtung der ordnunasgemäßen Zollſätze dringend gefordert. Durch die ungenügende Verzollung, wie ſie ſeit dieſem Jahre infolge des Vorgehens der Beſatzunasmächte Platz geariffen hat, werden auch die Reichsregierungen auf das allerempfindlichſte benachteiliat. Kraichgauer Bauernfeſt X Sinsheim a. d.., 2. Juli. Selten dürfte der alte Baſaltkegel des Steinberges bei Sinsheim, das„Auge des Kraichgaues“, eine ſolche Menſchenmenge auf ſeinem altehrwürdigen Rücken getragen haben, wie am vergangenen Sonntag. Die Zabl der Feſtteilnehmer wird auf 4000 geſchätzt, die dem Ruf des Landbundes zu der aroßen nationalen Bauerntaauna agefolgt waren. Ein endloſer Feſt⸗ zug bewegte ſich am Nachmittag durch Weiler, das ſich den Teilneh⸗ mern im ſommerlichen Feſtgewand zeigte und reichen Flaggenſchmuck angeleat hatte. Das aroße Feſtproaramm wickelte ſich raſch hinter⸗ einander ab. Anſprachen wurden gebalten von dem Landbund⸗Be⸗ zirksvorſitzenden Schuhmann⸗Sinsheim, Redakteur Dümas⸗Karts⸗ ruhe und Aba. Klaiber, als ſtellvertretenden Landesvorſitzenden. Am Schluſſe der Rede ſang die Feſtverſammlung das Deutſchlandlied. Am Abend fand in Weiler die Aufführung des vieraktigen Schau⸗ ſpiels„Das deutſche Leid am Rhein“ ſtatt. Bei den Zuhörern herrſchte nur eine Stimme des Lobes über die Güte der Darbietungen. An⸗ läßlich der Durchfahrt eines Teiles der Feſtteilnehmer durch Reihen brachte der Junalandbund Weinaarten Altbürgermeiſter Rupp ein Ständchen. Sekretär Fürſt bielt eine kurze Anſprache. in der er die Verdienſte des alten Vorkämpfers der Bauernſache um die Land⸗ wirtſchaft würdigte. Aus dem Fande „ Lauda, 2 Juli. Auf dem Wege nach Königsheſen oberhalb der Avzweigung nach Marbach begegnete ein Auto cinen.lch⸗ fuhrwerk. Hierbei lenkte der Thaufſeur zu ſtack ab und dus Auto fuhr die einige Meter hohe Böſchung hinünter. Dabei wurden die Inſaſſen herausgeſchleudert, wobei zwet Damen Armbrüche davontrugen. Der CThauffeur kam mit dem Schrecken davon. Da das Auto nur wenig beſchädigt wurde, konnte die Fahrt alsbald wieder fortgeſetzt werden. N Daurlach, 2. Juli. Nach einer kürzlich in einer Sitzung des Fürſorgeausſchuſſes gegebenen offiziellen Mitteilung des Vorſitzenden Bürgermeiſter Ritzert, ſteht Durlach hinſichtlich der Verbreitung der Lungentuber an zweiter Stelle und wird nur noch von Schwetzingen über⸗ troffen. Die fürchterliche Wohnungsnot in Verbindung mit der materiellen Not eines großen Teils unſerer Arbeiterbevölkerung beginnt ſich hier ſchrecklich auszuwirken. „ Körrach, 2. Juli. Mit drei großen Koffern und über 2000 Rentenmark wurde der Landwirt B. aus Ziegelhauſen auf Riehener Gemarkung feſtgenommen, weil er ſchwarz über die Grenze ge⸗ gangen war. Er mußte einige Tage auf dem Basler Lohnhof ver⸗ büßen und wurde dann nach Lörrach geſchickt, wo er ſich wegen Kapitalflucht zu derantworten hatte. B. wurde von der Anklage wegen Kapitalflucht freigeſprochen, weil ihm das Gericht wegen ſeiner großen Dummheit eine ſolche gar nicht zutraut.— Die Kaufmannſchaft in Lörzach wird von heute an den Schweizer Franken gegenüber den Rentenmark zum jeweiligen Tageskurs ver⸗ rechnen. Ddie Kaufleute und Gewerbetreibenden im Bezirk Säckingen haben beſchloſſen, bis auf weiteres den Schweizerfranken zum Kurſe von 75 anzunehmen. Bei den gegenwärtig in Lörrach und Umgebung geforderten Preiſen für tägliche Bedarfsartikel wird durch dieſen Beſchluß der Strom der Käufer nach Riehen und Baſel ſich noch vergrößern. Aus der pfalz :: eudwigshafen, 3. Juli. Die am diesjährigen Karfreitag in den proteſtaniiſchen Kirchen der Stadt veranſtaltete Kollekte für die evangeliſche Diakoniſſenanſtalt Speyer hat eine Geſomt⸗ einnahme ergeben von 15 901.50., 1 010 409.90 Frs. und 1 Dollar. Jedenfalls ein recht erfreuliches Reſultat. 3 Freinsheim, 3. Jull. Am nächſten Mittwoch findet hier eine Obſtzüchterverſammlung ſtatt, in der gegen die die Geſtehungskoſten nicht mehr decken und gegen das Verhalten 155 Konſervenfabriken energiſch Stellung genommen werden Grünſtadt, 3. Juli. u einer wüſten Prügelei kam es am Sonntag abend. Bwei n be Motorradfahrer wollten links an vler Im übrigen lebe das Geſchäft der Privatbankiers er⸗ kuloſe unter den größeren Städten Bodens erwachte. die Obſtpreiſe, maunheimer General · Aneiger batbend- Ansgabe) von Aſſelheim kommenden Heuwagen borbeifahren, blieben aber an einem Steinhaufen mit dem Trittbrett des Motorrades hüngen und kamen zu Fäll. Hierdurch verärgert, ſchimpften die Motorradfäahrer auf die Fuhrleute, worauf die acht zu den Wagen gehörenden Männer herbeikamen und eine regelrechte Prügelei begannen. Einec ſchlug mit der Heugabel, während ein anderer ſich mit dem Meſſer verteidigte. Einem Bekannten der Motorradfahrer, der ſich auf deren Seite bei der Schlägerei geſtellt hatte, wurde eine etwa 10 Ztm lange Wunde am Kopfe beigebracht, während einer der Motorradfahrer eine leichtere Verletzung am Hinterkopfe davon⸗ trug. Der Schwerverletzte konnte nach ärztlicher Hilfe nach Hauſe gebracht werden. : 1, Huſel, 3. Juli. Aus noch nicht aufgeklärtem Grunde ließ ſich am Dienstag früh die 21jährige Wilhelmine Müller in Ram⸗ melsbach auf der Strecke zwiſchen Kuſel und Rammelsbach vom Zuge überfahren, wobei ihr der Kopf vom Rumpfe getrennt wurde. :: Pirmaſens, 3. Juli. Zu einer großen Treibjagd in der umfangreichen Gemarkung Hinterweidenthal hatten ſich am Montag 25 Schützen und 20 Treiber zuſammengetan. Die Haſen müſſen aber eine ausgezeichnete„Witterung“ gehabt haben Jedenfalls ließ ſich nicht einer von ihnen erwiſchen, ſo daß die Jagd vollkommen Se) verlief.(Werden ſich die Häschen gefreut haben! Die Schriftl.) nachbargebiete . Wahlen i.., 3. Juli. Die Heidelbeerernte iſt in hieſiger Gegend in vollem Gange und fällt ſehr gut aus, wie ſeit Jahren nicht. Aufkäufer zahlen in Wahlen 20 Pfg. per Pfund, während im benachbarten Hammelboch die Heidelbeerſucher nicht unter 25 Pfg. abgeben wollen. Auf den Mannheimer M arkt werden von hier aus wenig Beeren kommen, da die Einkäufer direkt nach Hamburg liefern. Dadurch entſteht eine gewiſſe Preistreiberei. Wenn auch der Bevölkerung der reiche Ernteſegen zu wünſchen iſt, ſo iſt u. a. noch der Preis von 20—30 Pfg. für 1 Pfund entſchieden zu hoch. Bei einigem Fleiß pflücken Kinder pro Tag 20—25 Pfund; gewiß ein ſchöner Verdienſt.— Im Fremdenverkehr herrſcht Hochbetrieb. Alle Gaſthäuſer und Erhoſungsheime ſind überfüllt. Der Penſionspreis beträgt durch⸗ ſchnittlich.50 M. pro Tag; einige kleinere geben zu M..50 bis 4., was auch gerade genug auch für boſſere Wirtſchaften wäre Die Heuernte iſt ſo ziemlich beendet und iſt ſehr gut ausge⸗ fallen. Gerichtszeitung Amtsgericht Mannheim Mannheim, 1. Juli(Sitzung des Amtsgerichts SG.) Vorſitz: Amtsrichter Strübel. Vertreter der Anklagebehörde Gerichts⸗ aſſeſſor: Weiß. Der 20jähr. Taglöhner Peter Zohnleiter aus Mannheim, der 27jähr. Zuſchläger Otro Probſt aus Gſtaudach, der 25jähr. Karl Pro bſſt aus Gſtaudach, die 30jähr. Thekla Lina Prob ſt geb. Lehmann aus Mannheim, der 20jähr. Gärtner Johann Leonhard Horn aus Mannheim, aus Viernheim, die 31jähr. Arbeite nna Brand aus Mann⸗ heim, der 26jähr. Taglöhner Max Joſef Achſtätter aus Mann⸗ heim, die 44jähr. Marie Zahnleiter geb. Marſik aus Bietigheim und die 25jähr. Arbeiterin Luiſe Bonn aus Ludwigshafen a. Rh., ſitzen wegen ſchweren Diebſtahls, Begünſtigung und Hehlerei auf der Anklagebank. Die zwei Haupttäter Peter Zahnleiter und Otto Probſt ſind als ſehr gefährliche Einbruchdiebe bekannt. Ihre Helfers⸗ helfer und Abnehmer der geſtohlenen Sachen ſind die übrigen Ange⸗ klagten. Nach Aufbrechen der Türen und Einſteigen in den Keller des Hauſes Langſtraße 15, entwendeten Zahnleiter und Probſt Lebensmittel aller Art. In die Häuſer I 1, 114 und Rheinſtraße 4, drangen ſie durch Hochſcheben der Rolläden ein und ſtahlen 59 Paar Herren⸗ und Damenſchu heſund verſchiedene Friſeur⸗ artikel wie Haarſchneidemaſchinen u. dgl. Auch ein Fahrrad fiel in ihre Hände. Aus Diebsgut friſten Zahnleiter und Probſt, wie die meiſten Hehler, dauernd ihren Lebensunterhalt und es erſcheint im Intereſſe der Sicherheit von Leben und Eigentum der menſchlichen Geſellſchaft dringend notwendig, daß ſolche Diebsgeſellen auf mög⸗ lichſt lange Zeit ins Zuchthaus kommen. Hopfen und Malz ſind ein für ollemal bei ſolchen Strolchen verloren. Es wurden verurteilt: Peter Zahnleiter wegen mehrfachen Ein⸗ bruchdiebſtahls zu 3 Jahren 6 Monaten Zuchthaus 5 Jahren Ehrverluſt, ſowie Stellung unter Polizeiaufſicht, Otto Probſt zu 4 Jahren Zuchthaus, 5 Jahven Ehrverluſt, ſowie Stellung unter Polizeiaufſicht, Karl Probſt zu 1 Jahr Gefäng⸗ nis, Mafx Joſef Achſtätter zu 1 Jahr Zuchthaus, 5 Jahren Chrverluſt, ſowie Stellung unter Polizeiaufſicht, Heinrich Grorgi und Morie Zahnleiter zu 8 Monaten, Thekla Probſt und Horn zu e 3 Monaten, Anna Brand und Karoline Achſtätter zu je 5 Monaten, Luiſe Bonn zu 6 Wochen Gefängnis. N. Der Dieb mit dem Krankenſchein Seltſames Bekenntnis eines unbeherrſchten Mannes Vor dem Richter in Sheffield ſtand dieſer Tage ein Dieb, mit dem es eine merkwürdige Bewandtnis hatte. Erneſt William Kemp, dieſer Angeklagte, wurde erſt kürzlich aus einer Anſtalt ent⸗ laffen, wo er als Kleptomane vor einem halben Jahre eingeliefert worden war. Er benahm ſich unter Aufſicht der Anſtaltsärzte ſehr würdig, und es lag keine Veranlaſſung vor, ihn länger dort zu be⸗ halten. Man ſetzte ihn auf freien Fuß, und er nahm eine Stellung als Grubenarbeiter im engliſchen Kohlenrevier an. Aber es dauerte gar nicht lange, da merkte er, daß der alte Trieb in ihm wieder Er verſuchte anfangs, dagegen anzukämpfen, doch der Drang, auf Raub auszugehen, übermannte ihn. Aber er wollte nicht bei ſeinen Arbeitskollegen in Ungnade fallen und nicht in die Verſuchung kommen, ſie zu Opfern ſeiner kleptomaniſchen Leiden⸗ ſchaft zu machen. Da ging er zu einem Arzt und wurde auch tat⸗ jächlich wegen einer vorhandenen organiſchen Störung krank ge⸗ ſchrieben. Und während dieſer Zeit ließ er mit ruhigem Gewiſſen ſeinen Trieben freien Lauf. Es dauerte nicht lange, da fiel er der Polizei in die Hände. Nun gab er dem Richter von Sheffield, vor dem er ſich wegen eines Juwelendiebſtahls zu verantworten hatte, eine ſonderbare Erklärung ab. Er offenbarte, daß er ſich ſo lange als möglich im Zaume gehalten habe, nun ſei aber ſeine Kraft zu Ende geweſen. In den Gerichtsakten Kemps befanden ſich einige ärztliche Gutachten, wonach an dieſer Ausſage nicht zu zweifeln war, und auch eine neue Unterſuchung ſtellte feſt, daß man es mit einem Manne zu tun habe, der für ſeine unbeherrſchten Impulſe nicht ver⸗ antwortlich gemacht werden kann. So wurde Kemp wieder einer 8N überwieſen, aus der er nun vorläufig nicht herauskommen rftet, Wans Der Kellereingang des Fleiſchermeiſters im Schlafzimmer Am 10. April 1919 ſuchte die ſehr korpulente Ehefrau des Mö⸗ belfabrikanten S. in Finſterwalde den Fleiſchermeiſter D. in Zecke⸗ rin bei Sonnewalde in ſeiner Wohnung auf, um von ihm Fleiſch zu kaufen. Nachdem beide im Wohnzimmer verhandelt hatten, gin der Fleiſchermeiſter in das Schlafzimmer, öffnete dort die—— Tür zur Küche befindliche Falltür, unter der eine Treppe in den der 20jähr. e Heinrich Georgi rin Keller führt, und ſtieg in den Keller hinab, um ein Stück Fleiſch zu holen. Als ex ſich entfernt hatte, ging Frau S. ihm nach, jeden⸗ falls in der Abſicht, die vorhandenen Fleiſchbeſtände zu ſehen und ſich ein ſchönes Stück auszuſuchen. Hierbei fiel ſie durch die offene Kellerklappe und zog ſich den Bruch eines Unterſchenkels zu. Der Kläger verlangt nunmehr vom Fleiſchermeiſter D. Erſatz des ent⸗ ſtandenen Schadens und Schmerzensgeld. Landgericht und Kammer⸗ gericht zu Berlin haben die Klage abgewieſen. Das Kemmergericht ſtellt feſt, daß der Beklagte, bevor er in den Keller hinabſtieg, zur Frau des Klägers geſagt hat, ſie möge im Wohnzimmer bleiben, er gehe jetzt in den Keller und werde das Fleiſch heraufholen, um es ihr zu zeigen. Auch aus dem Keller habe er, als er die Schritte der Käuferin hörte, noch einmal heraufgerufen, daß ſie zurückbleiben möge. Trotzdem hat die Frau, die ein Körpergewicht von mehr als 200 Pfund hat, den Verſuch gemacht, in den Keller hinabzuſteigen. Dieſe tatſächliche Feſtſtellung trägt— wie das Rei chsgericht auf die Reviſion des Klägers ausführt— die rechtliche Annahme des Kammergerichts, daß eine Haftung des Beklagten weder aus 8 823 Abſ. 1 B6 B. goch aus Abſ. 2 in Verbindung mit§ 367 Num⸗ mer 12 StöB. begründet ſei. Wenn der Beklagte durch die un⸗ vorſchriftsmäßige Anlage der Kellertreppe auch gegen eine Polizei⸗ vorſchrift ſchuldhafterweiſe verſtoßen und dadurch eine Urſache für den Unfall geſetzt haben ſollte, ſo iſt doch nach dem im Berufungs⸗ urteil feſtgeſtellten Sachverhalte das dort als grob fahrläſſig bezeichnete Vorgehen der Verletzten für den Unfall in ſo überwiegendem Maße urſächlich geweſen, daß eine Erſatz⸗ pflicht des Beklagten verneint werden konnte. Die Reviſion des Klägers war daher zurückzuweiſen. sll. K :( Schwurgericht Konſtanz. Vor dem Schwurgericht Konſtanz hatte ſich der ledige Schifferknecht Anton Brückner aus Meersburg wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu verantworten, Der An⸗ geklagte ſoll am 8. Oktober 1923 an der„neuen Straße“ in Meers⸗ burg den Güteraufſeher Rudolf Neßler, der bei dem Marktgräf⸗ lich Bad. Rentamt Salem angeſtellt war, am Halſe gepackt, zu Bo⸗ den geworfen und derart mißhandelt haben, daß der Ueberfallene an den Folgen ſtarb. Die Tat ſoll ein Racheakt an dem Netzler ſein, der den Bruder des Angeklagten ein Tag vorher mißhandelt haben ſoll. Das Schwurgericht verurteilte den Angeklagten der Staatsanwaltſchaft gemäß zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahr und ſechs Monaten. Der Angeklagte wurde ſofort verhaftet und abgeführt.— In der Nachmittagsſitzung wurde der 19jährige Privatſtudent Fritz Weinfurter aus München wegen Teil⸗ nahme an der Gründung einer nationalſozialiſtiſchen Arbeiterpartei in Ueberlingen zu zwei Monaten Gefängnis, die durch die Unter⸗ ſuchungshaft verbüßt ſind, verurteilt. :( Der Berſerker auf der Anklagebank. Zu einer erreglen Szene kam es vor dem Schöffengericht Schöneberg, dem der Arbeiter Erich Worgull zur Aburteilung wegen Einbruchsdiebſtahles und Hehlerei vorgeführt worden war. Als das Urteil verkündet wurde, das gegen den ſchon achtmal vorbeſtraften Verbrecher auf 1½ Jahre Zucht⸗ haus und 10 Jahre Ehrverluſt lautete, ſprang Worgull mit einem Satze über die Barriere der Anklagebank, ergriff einen Stuhl und wollte ſich damit auf den Richter ſtürzen. Dem energiſchen Ein⸗ greifen der Juſtizwachtmeiſter gelang es, dem Angeklagten den Stuhl zu entreißen. Erſt nach erbittertem Ringkampf, bei dem der Angeklagte wie ein Berſerker um ſich hieb, biß und kratzte, konnten die Beamten den Wüterich überwältigen. Bei dem Kampfe erliit der Wachtmeiſter Verletzungen an der Hand und im Geſicht. Nach der Abführung in die Zelle bekam Worgull einen Tobſuchts⸗ anfall. 145 Neues aus aller Welt — Aufgeklärter Friedhofsſpuk. Die Stadt Roßwein in Sachſen wurde einige Tage lang durch einen vermeintlichen Fried⸗ hofsſpuk in große Aufregung verſetzt. Auf dem Grabe eines vor 5 Jahren auf dem hieſigen Friedhofe beerdigten Fabrikanten iſt an⸗ geblich deſſen Geſtalt erſchienen und der Volksaberglaube hat ſich dieſer Erſcheinung ſofort bemächtigt. Zuerſt bemerkte eine Frau die ſeltſame Erſcheinung vom Grabe ihres Angehörigen aus. Erſchreckt verließ ſie den Friedhof und erzählte ihren Bekannten da⸗ von. Seitdem gehen alltäglich viele Perſonen nach dem Friedhofe, um den Verſtorbenen zu ſuchen. Tatſächlich iſt von dem ſeitlich ge⸗ legenen Grabe aus, beſonders ſcharf bei Nachmittagsbeleuchtung, der Oberkörper des Fabrikanten du ſehen. Die Kapitäle zweier Säulen täuſchen den Kopf, die ſchtgarze Narmorwanz den Rock und Zylinderhut vor.— Eine ähnliche Erſcheinung kann man in Dresden beobachten, wo man einen Menſchen auf der Hofkirche in eine Feuereſſe blicken ſieht, wenn man vor einer beſtimmten Stelle einer Seitengaſſe der Schloßſtraße ſteht. Der Menſch iſt eine der freiſtehenden Figuren auf der Schloßkirche, die Feuereſſe be⸗ findet ſich auf einem ganz anderen Hauſe. — die erſte rauchfreie Stadt Englands! Die Stadtverwaltung Nottingham hat Schritte getan, um die erſte rauchfreie Stadt Englands zu werden. Die Möglichkeit dieſes Fortſchrittes liegt darin, daß die auf Gasgewinnung behandelte Steinkohle aller Subſtanzen oder chemiſchen Produkte entkleidet wird, die bei der Verwendung zu bloßen Heizzwecken Rauch und damit Beläſtigung bedeuten. Ab⸗ geſehen davon, daß der auf dieſe Art gewonnene Brennſtoff billiger iſt als Koks, wie er bisher verwandt wurde, hat er vorher wert⸗ volle Stoffe geliefert, die ſonſt unbenützt in die Luft entweichen. Chemiker erſten Ranges haben berechnet, daß die Rauchplage nicht nur viele Millionen Pfund Sterlinge Verluſt durch die von ihr ver⸗ übte Schädigung bedeutet, ſondern daß ſie auch noch den Entgeing eines recht beträchtlichen Gewinnes durch den Wegfall wertvoller Chemikalien herbeiführt. Gar nicht in Betracht gezogen iſt der von namhaften Meteorologen feſtgeſtellte Tatbeſtand, daß die Rauch⸗ plage auch noch die Bildung von Regenwolken und Niederſchläge be⸗ dingt. In Nottingham ſoll keine Kohle mehr verfeuert werden dür⸗ auf moderne Art der rauchbildenden Subſtanzen ent⸗ kleidet iſt. wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Die vorderſte Regenfront des ſüdweſtlichen Tiefdruckgebiets hat bereits am geſtrigen Abend unſer Gebiet erreicht und vielfach Ge⸗ witter mit Regenfällen gebracht, auch heute gehen ſtärkere Regen nieder. Die Morgentemperaturen ſind in der Rheinebene auf 17 Grad im Hochſchwarzwald auf 10 Grad geſunken. Sehr warm iſt es noch in Oſtdeutſchland, Polen und Rußland. In Italien herrſcht große Hitze. Neue Druckſtörungen folgen von der Biskaiaſee her, ſo daß das Wetter unbeſtändig bleibt. Vorausſichlliche Witterung für Freitag bis 12 Uhr nachts: Un⸗ beſtändig, höchſtens vorübergehend einige Stunden aufheiternd, dann wieder Regenfälle, ſtrichweiſe Gewitter bei zeitweiſen ſtarken Weſt⸗ winden. Temperatur wie heute. Herauszeber, Drucker und Verleger Druckerei Dr Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: J B. Ir Kircher; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete, Gericht u. den übrig. ꝛedaktionellen Teil: Fr. Kircher: f. Anzeigen: J. Bernhardt. Wb kuiden gae⸗ emeichtes vor dem E een dluch Hchtunel 19 „Dr. Jellers Einmache PACNN. fG. Un der Kochtunſts 10. Hülſ Uſw. ichenKezepte dem Anlagemarkt 5— Ur, 504 Mauuheimer General-Angeider Smpend-Ausgebe) Devisenmartſ Berliner Devisen in Billionen Amtlich G. 2. 8. 2 rp. G. 3 B. 3. up. Holang 1575.0 158,50 voll 187,70 158,50 voh Buenos-Aires,.345.355 voll 17345 1,355 vol Brüssel 8 17.95 19,05 voll 19,05 19,5 vol! Christiania 50 06 55,34 voh 50,16 56,44 voh Danzi 1 72,50 72,86 voll 72750 72,86 volt Kopen agen 5 68,83 6˙%7 voll 60.58 66,92 pol Lissabpon 11,47 11.53 vol 11,47 11,53 vol Stockhom 11½½12 111, voll 111½12 111,68 voll Heisingiorss 10.47 10,53 von 10,87 10,53 voll Dürhh 18,03 18,13 vol! 18,05 18,15 voll Londoen 18,125 18,215 voll 18,135 18.225 voll New- Vorng.10 4,21 voll.,19 4,21 vol 21.59 21,69 voll 2765 21,15 voft Schwen 74,41 74.79 vol 74,41 74,70 vol! Spanien 55,36 85,, vol 84,/ 55,04 Fol JApan.765 71¹⁰ voll 1,165 15775 vol Konstantinopel—————— Rio de daneire.,445 0,40 voll 0,440 0,450 vol Wien, abg. 5,% M 8,83 M vol 5, M 5,9 ½ vol 12,20 12,5 voh 12,21 12,33 voll Jugoslavien 4,91 4,93 vol 4,905 4,.985 vol Budapesi. 5,09 M 5, 1i M voll 5,09 M 5, IIM voll 3,.04 3,06M voll 3,03 3,05 vol N Zörsenberichte Frankfurter Wertpapſerbörse F Schwankende Kurse in Kriegsanleihe Franklfurt, 3. Juli.(Drahtb.) Auf dem Markte für deut- sche Anleihen war das Geschäft sehr unsicher geworden. In der Hauptsache wurde die Tendenz schwächer, wenn auch ab und zu wieder Deckungen für kurz vorher erfolgte Blankoverkäufe vorgenommen wWurden. 5 proz. Kriegs- anleihe wWaren anfänglich 0,270, später rasch fallend bis 0,235, dann 0,250, 0,240, 0,260. Von den wenigen in den Vordergrund getretenen Renten waren aber die meisten stärker namentlich%½ proz. Hamburger, 4. und 37 proz. Badener und alle pfalzischen Renten. Genau so lagen die Verhältnisse auf dem Markte für ausländi- sche Renten, wo namentlich Bagdad I und II und Zoll- türken die Leidtragenden sind. Das Geschäft ist auf diesem Markte besonders Still, wie überhaupt heute im allgemeinen Sröbere Zurückhaltung N wird. Schuld daran ist nach Wie vor immer wieder der Mangel an flüssigen Kapitalien, wWodurch nicht nur neuerliche Käufe unterblieben, sondern andererseits auch die Kapitalien benötigenden Kreise 2u Abgaben veranlaßt werden. Die politische Lage dagegen Tindet eine ziemlich gute und zuversichtliche Beurteflung, wodurch der Börse immerhin eine gewisse innere Solidi- tät bewahrt bleibt, so daß sie für die nächste Zukunft von großen Schwankungen nach unten bewahrt bleiben dürfte. Nachdem sich nunmehr das stürmische Interesse auf elegt hat, bildete der Industrie- kassamarkt wWieder den Pol der Börse. Zwar ist auch heute die Tendenz viel schwächer, aber die Kurs⸗- abschwächungen überstiegen nur in vereinzel- ten Fällen und nur bei den Montanwerten 2 Billionen rozent. Auch Bankenwerte wWaren etwas mehr an- geboten, während sich Zuckeraktien weiter gut be⸗ Baupten konnten. Der Geldmarkt ist eine Idee flüssiger geworden. Tägliches Geld 2 Prozent. Der Freiverkehr, der anfänglich eine gewisse Lebhaftigkeit gezeigt hatte, löste sieh im Weiteren erlauf bald mangels Interesse voll- kommen auf. Man nannte Api 2,5, Becker Stahl 15, Becker Borlinor e e ene Geringe Umsätze in Kriegsanleihe.— Geschäftsstille auf allen Umsatzgebieten. Berlin, 3. Juli.(Drahtb.) Auf dem bisherigen Spezial- gebiet der Kriegsanleihe hat die Ernüchterung angehalten. Die Zahl der Händler und Interessenten, die sonst in dich- en Scharen in dem Markte standen, hat sich bedeutend ge- lichtet und die Umsätze ind, wie schon gestern berichſel wieder geri 7 55 geworden. Der Kurs fiel von vorbörslich 0,260 bis auf amtlich 0,235 zurück. Unter Schwankungen trat dann wieder eine Erholung auf ungefähr 0,260 ein. Auch für andere festverzinsliche Werte war eine Verringerung der Umsätze bei mäßig nachgebenden Kursen festzustellen, Sonst stand die Börse im Zeichen ausgesprochener Ge- schäftsstille auf allen Umsatzgebieten, die mäßig drückend War, als weder die Spekulation noch das Publikum irgendwelche Neigung zum Kaufen hatte. Die Kurse bröckel⸗ ten auf der Hauptlinle mäßig ab. Etwas stärker, nament- lich um—2 Bill. Prozent, War dies bei einigen Industrie- und Montanwerten der Fall. Aufsechen erregte das Fallen des Kurses Ludwig Löwe von 59,75 bis 48, wWwas darauf zurückzuführen War, daß die Firma, welche durch Aufkäufe den Kurs bisher nach oben beeinflußt hatte, ziemlich unvermittelt als Käufer auftrat. Auch hieß es, daß diese Aktien gegen Berlin-Karlruher industrieaktien gekauft Worden seien, Rheinische eeee Mannheim In der unter Vorsitz von Geheimrat Dr. Richard Brosien abgehaltenen o..v. waren 67 Aktionäre mit 275 719 600 Aktienkapital vertreten. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte der Vorsitzende der verstorbenen Mitglieder des Aufsichtsrats, Geh. Kommerzienrat E. Freu- denberg, Weinheim und Adolf Kahn, Pforzheim, zu deren Gedenken sich die Versammlung von den Sitzen er⸗ hob. Die Regularien wurden hierauf einstimmig und ohne Erörterung genehmigt, Eine Dividende aus den 1 025 581 BiK rechnungsmäßiger Veberschuß wird danach bekanntlich nicht verteilt. Der Vorsitzende beionte, daß die vorgelegte Papiermarkbilanz sich aus den heterogensten Elementen in Papiermark zusammensetze und somit kein richtiges Bild der Verhältnisse geben könne, nach den gesetzlichen Vor- schriften aber vorgelegt werden mußte, Die Umstellung kür die Goldbilanz setze voraus, daß man in der Reparationsfrage, die jeden Einzelnen, insbesondere aber ein Institut vom Range der Creditbank, schwer betreffen werde, klarer sehe, daß man vor allem auch wisse, wie die einzel- nen Unternehmungen, deren Aktien sich, zwar auf 1 Bi⸗ abgeschrieben, im Portefeuille der Bank hefinden, bei der Goldbilanz aussehen und W˖ie man sonach diese Werte einstellen dürfe. Da viele der kommerziellen und industriellen Unternehmungen ihre Goldmarkbilanz nicht vor Oktober fertigstellen, müsse man mit der eigenen Aufstellung noch zuwarten. Die satzungsgemäb ausscheidenden Mitglieder des Auf- sichlsrates, Exzellenz Dr. Albert Bürklin, Oberamtmann a. D. Carl Eekhard und Geh. Kommerzienrat Ludwig Stromeyer wurden wieder und folgende Herren neu in den Aufsichtsrat gewählt: Richard Freudenberg in Fa. Carl Freudenberg in Weinheim, Kommerzienrat Dr. Wilhelm Stiegeler vom Stromeyer-Konzern, Konstanz und Gott- Wemeee ee der 5 in 60ld für den 4 Monat Juli 1924 Der Kurs für die Umrechnung der Ausfuhrwerte(Zzum Zweck der Veranlagung der Reichsgebühren) in Gold vird kür die Zeit vom 1. bis Ende Juli 1924, wie folgt festgesetzt: Goldmark 100 ägyptische Plaster 13,650 100 amerikanische Dollas„44119,63 100 argent nische Papier-Pesos 136,0 100 argentinische Gold-Pesos 3310,47 100 beigische Franes e e eee 100 brasilianische Papier Mureis 100 hulgaische LeWW 6ik„„ 100 chiſenische Papier-Pezos„%„„% 6½0 100 ehilenische Gold-Pesos„„*140,33 100 dänische Konen„„ 10 100 deutsch-österreichische Rronen 00059 1 englisches Plund Sterling 18,½13 100 englische Schilling 90,65 100 englisehe Peneeeees„J7,55 100 estnische Marle„ I004 100 ſinnisene Makkk„„»„I590,53 100 flanzösische Franees 21,81 06 kishisshe Machmen„„„ J52 olländische Guden 136,86 100 w Ven isiſenisehe Lirfe„*138,6 55 jugostawische Dinae 501 100 letiisch Lale 80,3 100 litaussehe Lit e 4055 100 mexikanische 215,56 100 norwegische Konen 50,1 100 ostindische Rupien 128, 18 100 poimische Maxk.„„„„„3085 100 portuglesische Eecudos e 100 mee e,„„„„„ 1,8 100 schwedische Kronen 11,44 100 Schweizer Flankben 14,07 100 spanische Peseten 380,67 500 ischechische Kronen 12.35 100 turtisene Piatzlenrnrn.16 100 ungarische Kronen 0,0048 100 uruguaysche Gold-Fesoes 323,58 Waren und Härkie Mannheimer Produktenbörse m. Mannheim, 3. Juli.(Eig. Bericht.) An der heutigen Produktenbörse kam eine sehr feste Tendenz zum Durchbruch, die namentlich durch die hohen Forderungen vom Auslande und bessere Nachfrage vonseiten des Kon- sums begründet werden. Die Preise konnten infolgedessen für kast alle Artikel anziehen, Man verlangte: für Weizen (ausländ.) 21—23, inländischer(norddeutscher) 15,50, rheini- scher 17, mitteldeutscher und süddeutscher 18 644 alles per 100 Ig waggonfrei Mannheim; Roggen(inlandischer) 1414,50, ausländischer 15,25—15,75; Gerste liegt ruhig. Pfälzer Gerste war zu 16 2 ab Slationen angeboten. Hafer (inländischer) 15,25—15, 7⁵ Ge per 100 kg Wwaggonfrei Mann- heim. Weizenmehl(Spezial), Mählenpreis 28,75—29,50, zweithändig 28—28,50 Roggenmehl 23,50 bzw. 23., alles per 100 kg, bahnfrel Mannheim. Fulterartikel hatten unver- ünderten Markt. 4 »Mannheimer Viehmarkt Dem Viehmarkt vom 3. Juli wurden zugetrieben: 56 Kälber, 48 Schweine, 604 Ferkel und Läaufer. Preise für 50 kg Lebendgewicht: Kälber: 1. KI.—, 2. Kl. 56—58, 3. Kl. 54—56, 4. Kl. 44—47, 5. Kl. 38—42; Schweine: 1. Kl. 5183, 2. KI. 53—35, 8. Kl.—, 4. Kl. 53—54, 5. Kl. 48—52, 6. Kl. 42—45; Ferkel und Läufer:. Koble 37/5, Benz%, Brown Baverl 1,28, Growag 9,140,]lieb Jager, Generaldirektor des Badischen Schiffahrts. Marktverlau'f: Mit Kälbern langsam, geräumt; mit Hanse ieyd 058, klelretie 3½, Kräsersnall 3, Hiaver Hkonzerns. hr. Schweinen mittelmäßlig, kleiner Ueberstand; mit Ferkel Textil 0240 Peiroleum 10,5, Rasdatter Waggon 274 Ufa 4,75. mittelmäßig, Ueberstand. * 2.— 8. 2. 3. igk. 7Jvor. 5 Ireobeekes,., Kit'n 0,87 bstahl,. 17,5 15 Tegkl. Sebttew., 7, eM.Stabw d. EVg.%5 81 ET Tienlie en 2 20 15%% estze. 2 Sgectetan 438 63, Lzee Jerlne: 887 Je Hienen 86e D— 8 egoh, 8t. ½75 155„ Frankentfiaf 31 K o Sohnslder, 4,7 1 Thale Eisenhütts——Voge Telegr.-Dr. 178 15 dutsch, ODele 17.78— kat, 8f. ½0 4½„ fleiſbrenn..5.Sobubert& Salz. ,0 8,Türk. Tahakereg. Vostlünd. Wasch. 1,4 1,3 —— pmnunn. 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Slsendabn esddsg..egl. 18355 erein dnetetiñ 2 fe ne de e, 1 Optisehe Gerg, 4½ J½ Taatet Stan: 8 35 nn e e 0 ee⸗ 22 Firtt 755 14 3 A ee 10 11 duee,. 0 Emeat. u. Kat.-. 227 8 ahnb.Vers.-Aes, 50 0 Bank-Aktlen. Lote iena 14.45 18 7 Wach. e 4 47 e n e, 12 8 1 95 Sdene Cer e. 625 dank t. el. Merte 3 tooh, Aelet. Bank Ae een% 90 Letende, ansl.%½ 4 Segall trumgt 4 l Lederel Aittan. 4 55 atsoh,Bank rer p. Oberrh. Ve.-Ges. 4 1 4 100 e 7200 A17 Aaee Nene Bebeend. 3 8 4 eden aeecde aff. W. 5 erfta 1 888. 115 5 Are 25 bolgGrg wet 15 Je gedg. Odelbarct. 10 8 85 Tcen Heſeirut 1 5 42 ee kalar 4 3 erbe en de om. u. Priyatbk. 5 6,5 Pled.—2 + 4 ae K el e Waggon ſ, i, Tnüringersaſinen Sbebumergb..d. 2 u. Herpar 23 5 0, g 8 222 87 e ee e Kolonlalwerto. 5 22275 7* 8 8 9 150. 5* 7 Industrie⸗ Aktles. oteoh,-Ostatrikes, 2½ N Re 15 N 4 N NAn 62 Wesen zs, Bbeinsracekeble 2 2 Aecumulat. Fabr. 23 21J8 Ne:. 12,38 ½/fJBe.-. d. enſl. 1414,45 73 900 bene ee 222 Lale. K. 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Kales klalbeerc eee 22 1 11,40 Kolimers ieufdas 1f 950 4— 0 aaet 15 11 4055 45 0* 1 1 5 55 7 73 2890 17 iſſ NN 7 15 8. rrankturter restrortinsilehe Werte. ̃ n* er eee 2— 2** 1. F a.*.— 00 abzre gete. 3 445—.2 675 4 6250 1610* Wi 1 1 5 15 15 90 W 41 5 1 22 27 J a05 875 15 26 55 Fehe. eh, Hirn. 52 4 8ese ſer 6,35 5,7 Kramm, da6 00.83 h Kupfer. 1 15 125%7 Liadenberg 1 2 ucee. 5 7 5 —9 Aulll. Carlaw 13. 3—9 2 00. 7 70 00 70 Leder 1 Wan. dart taddtram 211%„ 06 2Ie e.. 1018 a nmeoh. Ietter 50 111 22— 1 L 0l l 2 1„ NKons. 0, 1 600 — ſer N + 2 1 75% de, 2 adgest. ee 5 e 1 4 45 5 1555 170 17 a. ge — 1 0. 8 057— e —4 e 5—— 1 2 ee are, Fe*. 5 5— 2 55 10 1 Sa 5 k. l615—— . 12 135 2 2 15 77˙.„ ede 105 10 e 150 11 ee umlleaen%0 1755 Aden 375 4* eſager.— 12 on— 78— Tee: 4 ee 277 Deutr 1 56 1025 5 1J2 9* 1. 0 7 27 226* 1 0 —— 2 8. 2aee,% 5 Feldeente 30 99 8,80.85 97 45 7 Liadertz. let 209 ebelz de, oinf. Nenie—- Seeen bi, kebuenenees— eeeee ˙·nA Pr —. 2 9. Seite. 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Hüneke 10.000 Liter Benzin zu lagern. 42 Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntnis mit der Aufforderung, etwaige Einwendungen bei dem Bezirksamt oder dem Stadtrat Mannheim binnen J4 Tagen vom Ablauf des Tages an vor⸗ zubringen, an welchem das dieſe Bekanntmachung enthaltende Amtsverkündigungsblatt äusgegeben wurde, widrigenfalls alle nicht auf privatrecht⸗ lichen Titeln beruhenden Einwendungen als ver⸗ ſäumt gelten. Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſprachsfriſt auf Zimmer 12 des Bezirksamts und beim Stadtrat Mannheim zur Einſicht offen. Mannheim, den 25. Juni 1924. Badiſches Bezirksamt— Polizeidirektion E. Ban⸗ und Straßenfluchtenfeſtſtellung betreffend⸗ Der Gemeinderat Ilvesheim hat die Feſt⸗ ſtellung der Bau⸗ und Straßenfluchten nordöſtlich der Schulſtraße und Aufhebung der Bauflucht B bis D des Ortsbauplanes unter teilweiſer Ab⸗ änderung der früher genehmigten Fluchten bean⸗ tragt. Der hierüber gefertigte Plan nebſt Bei⸗ lagen liegt vom Tage der Ausgabe der dieſe Be⸗ kanntmachung enthaltenden Nummer des Amts⸗ verkündigungsblattes an während zwei Wochen in dem Rathauſe zur Einſicht der Betetligten auf. Die Richtungen der Fluchten ſind an Ort und Stelle durch ausgeſteckte Pfähle und Profile er⸗ ſichtlich gemacht. Etwaige Einwendungen gegen die beablichtigte Aulage ſind innerhalb der obenbezeich neten Friſt bei dem Bezirksamte oder dem Gemeinderat I* ves⸗ heim geltend zu machen. 2⁵ Mannheim, den 23. Juni 1924. Badiſches Bezirlsamt— Abteilung VI. Die Arbejten für l von Kaßel⸗ kanälen ſollen in drei en öffentlich vergeben werden. Bedingungen für die Bewerbung uſw. liegen im Amtszimmer des Telegraphenbauamts, Meerfeldſtraße Nr. 1, aus und können daſelhſt mit Ausnahme der Brunnenzeichnungen zum Preiſe ron.80/ bezogen werden. Die genauen Lage⸗ pläne der Kabelkanäle ſowie die Zeichnungen über die Kabelbrunnen aus Zementdielen liegen zur Einſicht auf dem Telegraphenamt offen. Die An⸗ gebote ſind unterſchrieben und verſchloſſen mit der Aufſchrift„Angebot auf Kabelkanöle“ bis zum 10. Juli 1934, 10 Uhr vorm. an das Telegraphe*⸗ bauamt portofrei einzuſenden. Die Angebote werden in Gegenwart der etwa erſchzenenen. Bieter, um obengenannte Zeit geöffnet. Zuſchlagsfriſt 10 Tage. Falls keines der Angebote für annehm. bar befunden wird, bleibt die Ablehnung ſämt⸗ licher Angebote vorbehalten. f 5176 Mannheim, 2. Juli 1924. Telegtaphenbaudmt. Iiche fersfenzfanngen der Aanene Montag, den 7. Juli 1924, vorm. 10¼ verſteigern wir in, Aenden 49 das. 7 ergebnis von 24 Pferden vom Fuhrhof und von 30 Pferden 5 den Ställen Kepplerſtraße und J 2. 14 für die Zeit vom 7. Juli dis ein⸗ ſchließlich 3. Auguſt 1924 in Wochenabteilung⸗ 2 gegen bare Zahlung. Fuhrverwaltung.— Habefectl, 0 A, Freitag. 4. 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