7 12 Freitag, 4. Juli 155 Sezugspreiſe: on manng am und umg 9 wöchentl os Sold pfennig. die monatlichen Bezieher lich bel eytl. Henoerung der wirtſchaftlichen verhältniſſe notwendig dende preiserhöhungen anzuerk Poſt⸗ ſcheckkonto nummer 17800 Rarisruhe. Hauptgeſchäftsſtelle Mmannhelm kE 6..— Seſchäfts⸗nebenſtelle Neckarſtadt, wald⸗ doſſte. 6. gernſpr. Ur. 7981, J02, 7038, 7033, 7048. Telegr.-Rör. Seneralanzeiger mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. — ———*—— „»„»„² ũ Ʒ oqæ!! ³ ͤ ͤ—7˙² ²ůͥ? Wittag⸗Ausgabe Badiſche Neueſte Nachrichten Preis 10 Pfenn'g 1924— Nr. 305 Anzeigenpreiſe nach Cari, dei vorauszahtang pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Aligemeine Rnzeigen 0,40 Soldmark Reklamen 2, Soldmark. Für Anzelgen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine verantwortung üder⸗ nommen. höhere Sewalt, Streiks, Setriebsſtörungen uſw. derechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen ür ausgefallene oder deſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von An⸗ zeigen. 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Mit Ausnahme des Vertreters von Mecklen⸗ burg⸗Schwerin erkannten alle Chefs der Länder⸗ regierungen trotz ſchwerwiegender Bedenken gegen manche in dem Gutachten enthaltenen Forderungen erneut ein Vorgehen der Reichs⸗ regierung, die baldige Durchführung des Sachverſtändigen⸗ gutachtens zu erreichen, als richtig an. Dazu wird uns noch von unſerm Berliner Büxro gedrahtet: Die Beſprechung der führenden Miniſter der Einzelſtaaten hat mit der nur von einer einzigen Ausnahme durchbrochenen einmüti⸗ gen Zuſtimmuna der Länderregierungen zu dem Vorgehen der Reichsregierung geendet. Es iſt nicht ohne ein gewiſſes fröhliche⸗ Intereſſe, daß die Scherlpreſſe, die noch geſtern früh nicht genug von den Bedenken zu erzählen wußte, die in den Kreiſen der Länder regierungen beſtänden, ſich nun mit dieſer ſchier unerwünſchten Tat⸗ ſache hat abfinden müſſen, etwa in dem Stile der Echternamer Sprinaprozeſſion, die Miniſterpräſidenten der Länder hät⸗ ten zwar die Schritte der Reichsreaierung als richtig anerkannt, aber ſie wüßten noch nicht. wie die Laſten, die noch aus dem Gutachten für die Einzelſtaaten erwüchſen, von dieſen getragen werden könnten. Schließlich heißt es dann:„Der geſamte Eindruck ſei geweſen, daß die politiſche Baſis der Reichsregierung durch die geſtrigen Be⸗ ſprechungen eine gewiſſe Befeſtiguna erfahren hätte.“ Das wäre dann immerhin ſchon etwas. Die„Germania“ und der„Vor⸗ wärts“ weiſen darauf hin. daß der neue württembergiſche Staats⸗ rräſident Bazille, der im alten Reichstag zu den ſchärfſten VBe⸗ kämpfern der ſogenannten„Erfüllungsvolitik“ gehört hätte, nun als verantwortlicher Reaierungschef zu entgegengeſetzten Auffaſſungen gekommen wäre Ueber den äußeren Verlauf der Konferenz erfährt man noch. daß die Rede Streſemanns bes allen Beteiliaten einen nachhal⸗ tiaen Eindruck zurückaelaſſen hätte. Hinterher hätten noch Jinanzminiſter Luther, Ernährunasminiſter Kanitz. Verkehrsminiſter Oeſer und Staatsſekretär Vogt aus dem Verkehrsminiſterium geſpro⸗ chen. Wir hatten geſtern bereits berichtet, daß vornehmlich die Eiſenbahnfragen in den Miniſterbeſprechungen erörtert wer⸗ den ſollten. Hier iſt man geſtern allerdinas noch nicht zum Abſchluß gekommen, will vielmehr am nächſten Dienstaa die Finanz⸗ miniſter der früheren Eiſenbahnſtaaten nochmals zu einer Konfe⸗ renz in Berlin vereinigen. Eine andere Frage ſoll die des Rechtes der Länder zur ſelbſtändigen Banknotenausgabe ge⸗ weſen ſein. Darüber werde erſt endaültige Klarheit geſchaffen wer⸗ den können, wenn das Goldnotenbankgeſetz von dem Organiſations⸗ ausſchuß und vom Reichstaa erledigt ſein wird. Die Miniſterpräſidenten haben geſtern abend Berlin wieder ver⸗ laſſen. Eine neue Konferenz ſoll erſt wieder im Bedarfsfalle einde⸗ rufen werden. Die Verhandlungen des Eiſenbahnausſchuſſes Ueber die Verhandlungen des Organiſationskomitees für die deutſche Reichsbahn verlautet folgendes: Das Organiſationskomitee für die deutſche Reichsbahn hat ge⸗ ſtern die zweite Leſung der Entwürfe für das Reichsbahngeſetz und die Geſellſchaftsſatzung beendet. Die ausländiſchen Mitglieder Sir W. Acworth und Herr G. Leverve reiſen heute nach London und Paris zurück. Sie nehmen von dem Fortgang der Arbeiten, die in vollem Einvernehmen im Verlauf von mehr als 20 Sitzungen gefördert wurden, den beſten Eindruck mit. Nur der gute Wille und das eifrige Mitwirken aller Mitglieder konnten in der Kürze einen ſo wichtigen umfangreichen Plan zuſtande bringen, wie die Organiſation der neuen Geſellſchaft, die die größte der Welt ſein wird. Das Komitee tritt am 10. 7. in London nochmals zu einer letzten Leſung der Entwürfe zuſammen und erledigt noch einige Fragen rechtlicher und finanzieller Art, für die ſetzt die not⸗ notwendigen Unterlagen noch nicht vorliegen. Es iſt anzunehmen, daß die Londoner Beſprechung nur wenige Tage dauert, ſo daß das Komitee gegen den 14. oder 20. 7. der Reparationskommiſſion ſeinen Bericht und ſeine Vorſchläge unterbreiten kann. Gegen„verwäſſerungen“ des verſailler vertrags Der Anſturm gegen Herriot V Paris, 4. Juli.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Ohne Ueber⸗ treibung kann man ſagen, daß die Veröffentlichung einer von der Reuteragentur hier bekannt gewordenen„Morningpoſt“⸗Meldung über die Einladungsbedingungen Macdonalds zur interalliierten Konferenz ungewöhnlich ſtarkes Aufſehen her⸗ vorgerufen hat. Man iſt hier ſehr enttäuſcht, daß eine ſolche Mel⸗ dung in die„Morningpoſt“ gelangen konnte Es heißt darin, daß Macdonald eine beſtimmte Friſt für die Räumung des Ruhrgebiets ſtelle und daß er die Abſicht habe, künftighin die eparationskommiſſion auszuſchalten. Hier wird ſelbſt in regierungsfreundlichen Kreiſen erklärt, daß Frankreich auf derartige Bedingungen nie und nimmer eingehen könne. Wenn auch der Verſailler Vertrag eine Ergänzung erfahren ſolle, ſo ſei es aus⸗ geſ chloſſen, die Machtbefugniſſe der Reparationskommiſſion zu ignorieren und aus dieſer bereits beſtehenden Körperſchaft einen neuen Ausſchuß zu bilden. Man dürfe, ſo wird an zuſtändiger Stelle erklärt, den Verſailler Vertrag nicht in einer ſolchen Form revidieren. 3. Herriot empfing geſtern den engliſchen Votſchafter, um 15 verſchiedene Mitteilungen betreffs des franzöſiſchen Standpunk⸗ 15 zu machen. So weit Informationen hierüber an die Oeffentlich⸗ eit gedrungen ſind, läßt ſich ſagen, daß Herriot zwiſchen der Räu⸗ mung des Ruhrgebiets und der Beendigung der Militär⸗ konftrolle in Deutſchland einen Zuſammen hang herzuſtel⸗ len wünſchte. Infolgedeſſen ſucht er eine Verlängerung der Okkupa⸗ tion des Ruhrgebiets in London zu erreichen. Was dem in der „Morningpoſt“ mitgeteilten Punkt anbetrifft, nämlich die Inſtanz des internationalen Schiedsgerichts im Haag, ſo wird hier mit⸗ geteilt, daß wahrſcheinlich die Vereinigten Staaten hierauf den größten Wert legen und ihre offizielle Teilnahme an der interalliierten Konferenz von der Annahme dieſes Punktes abhängig machen. In hieſigen diplomatiſchen Kreiſen iſt man nicht geneigt, ohne weiteres darauf einzugehen. Man ſieht auch hierin eine Ver⸗ wäſſerung des Verſailler Vertrags und einen Schritt zur Reviſion der Reparationsklauſel. In der Kommiſſionsſitzung des Senats machte Herriot die Mitteilung, daß er auf keinen Fall ohne gewiſſe Pfänder die Ruhr räumen werde. Man hält ihm nun⸗ mehr in der nationaliſtiſchen Preſſe dieſes Verſprechen vor und bringt es in Zuſammenhang mit den Mitteilungen in der„Morningpoſt“. Infolgedeſſen ſah ſich Herriot genötigt, ein energiſches De⸗ menti gegen den Londoner Bericht auszugeben. Dieſes Dementi beweiſt, mit welcher Energie der Miniſterpräſident gegenwärtig die öffentliche Meinung in Frankreich zu beruhigen ſucht. Das Eeſchrei der Nationaliſten wirkt nicht nur in Paris, ſondern auch, wie ſcheint, in der Provinz. Zahlreiche Leitartikel werden jetzt veröffentlicht, um Herriot in den Verdacht zu bringen, er wolle den Verſailler Vertrag auf der inter⸗ alliierten Konferenz in London umwerfen. Dazu kommt, daß die aus Berlin eingetroffenen Nachrichten über die Haltung der deut⸗ ſchen In duſtrie betreffs(gemeint iſt wohl die Kündigung des Micumabkommens. Schriftlig.) des Dawesplans einen gewiſſen Peſſimismus in Regierungskreiſen ausgelöſt haben. Auf dem Dai d Orſay wurde von einigen Herren geſagt, man wiſſe noch nicht, ob die Konferenz vom 16 Juli werde zuſammentreten können, da offen⸗ bar in Verlin wieder ein anderer Wind weke. Nur in einigen radi⸗ kalſozialiſtiſchen Organen ſieht man optimiſtiſch und weiſt daraufhin, daß auch in London eine zuverſichtliche Stimmung die Oberhand gewonnen habe. Doch iſt in hieſigen Regierungskreiſen wenig davon zu verſpüren. In den nächſten Tagen werden die Ver⸗ handlungen hauptſächlich der Frage gewidmet ſein, welche Befugniſſe der Reparationskommiſſion zugeteilt werden ſollen und ob es mög⸗ lich ſein wird, die Sanktionsfragen gänzlich auszuſchalten. Herrict pflanzt einen Friedensbaum Der franzöſiſche Miniſterpräſident Herriot wird am Sonntag anläßlich ſeines Aufenthaltes in ſeiner Geburtsſtadt Troyes eine große politiſche Rede halten. In einem Nachbarorte wird er einen Friedensbaum pflanzen. Belgiſche Scharfmacher Das„Echo de Paris“ meldet, daß eine Abordnung von bel⸗ giſchen Induſtriellen bei dem belgiſchen Miniſterpräſidenten Theunis eine Demarche unternommen hat, um die Aufrecht⸗ erhaltung der Ruhrbeſetzung unter den jetzigen Be⸗ dingungen zu erreichen. das Micum⸗Abkommen gekündigt Wie aus Düſſeldorf gemeldet wird, hat geſtern morgen 11 Uhr Geheimrat Klöckner im Auftrage der Sechſerkommiſſion dem Präſidenten der Micum, Herrn Frantzen die Kün⸗ digung des kürzlich abgeſchloſſenen Abkommens überreicht, weil es trotz aller Anſtrengungen nicht möglich ſei, die Finanzierung für den Monat Auguſt auf dem einen oder anderen Wege zu erreichen. Das Kündigungsſchreiben hat folgenden Wortlaut: 5 „Die Beſprechungen mit der Regierung, die gleich nach dem Ab⸗ ſchluß der Verhandlungen über die Verlängerung des Micumver⸗ trages gepflogen worden ſind, haben ergeben, daß die Regierung nicht in der Lage iſt, dem Ruhrbergbau für den Monat Auguſt eine finanzielle Unterſtützung zu ſichern. Es iſt auch dem Ruhrbergbau unmöglich, dieſe Laſten des Vertrages zu über⸗ nehmen. Wir ſehen uns deshalb gezwungen, das Abkommen zum 31. Juli zu kündigen.“ Die Militärkontrollfrage Die Botſchafterkonferenz hat in ihrer geſtrigen Sitzung den Bericht des Interalliierten Militärkomitees über die deutſche Antwortnote zur Kenntnis genommen. Nach dem offi⸗ ziellen Communiquè hat ſie ſich unter Vorbehalt der ZJuſtimmung der Regierung über die zu erteilende Antwort in großen Zügen verſtändigt. Obwohl über den Inhalt der in einer früheren Meldung be⸗ reits erwähnten Antwort der Botſchafterkonferenz auf die deutſche Kontrollnote größtes Stillchweigen beobachtet wird, glaubt man in unterrichteten Kreiſen zu wiſſen, daß die Botſchafter auf dem Stand⸗ punkt ſtehen, daß die interalliierte Militärkontrollkommiſſion ihre Aufgabe bis zum 30. September nicht zu Ende führen kang. Wie das„Petit Journal“ mitteilt, iſt im Laufe der Botſchafter⸗ konferenz beſchloſſen worden, daß die neue Kontrolloperation in Deutſchland am 20. Juli beginnen ſoll. Der demokratiſche Rongreß vertagt Auf dem demokratiſchen Parteikonvent in Cleve⸗ land hat ſich Senator Lafolette bedingungsweiſe bereit erkllärt, ſich als Kandidat der unabhängigen Fortſchrittlichen für den Präſi⸗ dentenpoſten aufſtellen zu laſſen. Er lehnte jedeoch jede Unterſtützung durch die Kommuniſten ab. Der demokratiſche Kongreß hat, wie weiter gemeldet wird, ſeine Sitzungen vertagt. Bisher ſind 48 Wahlgängeerfolglgs geweſen. Es verlautet, daß Mac Adoo die Abſicht hat, ſeine Kan⸗ didatur zurückzuziehen und den Senator Ralſton als Kandidaten zu empfehlen. die Tſcheka in Paris (Von unſerem Pariſer Mitarbeiter) VParis, 2. Juli. Frankreichs Hauptſtadt iſt ſeit den Tagen der großen Revolution ein Ort der Zuflucht für politiſche Flüchtlinge geworden. Hier bereiteten— um bloß auf die Geſchehniſſe der letzten zwei Jahrzehnte hinzuweiſen— die Jungtürken den Marſch auf Stambul vor, hier entſtand die Vereinigung der Panſlawiſten, deren Führer Spalaikowitſch das Programm für den erſten Balkankrieg und für den Befreiungskampf gegen Oeſterreich⸗Ungarn, unter dem Beiſtand Rußlands und Frankreichs, entwarf. Spalaikowitſch wurde im Jahre 1908 von dem damaligen Botſchafter Oeſterreich⸗Ungarns in Paris, dem Grafen Khevenhüller⸗Metſch, als ein irrſinniger Phantaſt be⸗ zeichnet. Als man dem Diplomaten eine Rede dieſes„Phantaſten über den kommenden Krieg gegen die Habsburger Monarchie vor⸗ legte, ſagte Khevenhüller:„Dieſer Mann iſt ein Clown. Aber ein gefährlicher, denn er könnte die Serben zu einem ſalto mortale ver⸗ leiten.“ Magalhaes Lima rüſtete hier mit ſeinen Freunden zum Umſturz in Portugal. Er befehligte ſeine Truppe von einer Man⸗ ſarde aus, die ſich zufällig in demſelben Hauſe befand, wo einſt Hein⸗ rich Heine ſtarb. Die Liſte der Revolutionäre könnte man nicht bloß verlängern, ſondern auch durch eine Fülle intereſſanter Anekdoten ergänzen. Wie merkwürdig war z. B. das Häuschen des indiſ hen Revolutionärs Kriſchna⸗Warma, eines Arztes, der wegen aufrühreriſcher Prapa⸗ ganda aus Bombay flüchten mußte, und deſſen Wohnung zum Exil ſeiner Geſinnungsgenoſſen wurde. Je nach den politiſchen Zuſtänden in den verſchiedenen Ländern, kamen und gingen die Flüchtlinge. Unterirdiſche Kämpfe ſpielten ſich zwiſchen den Revolutionären und den Vertretern der beſtehenden politiſchen Verhältniſſe ab. Die Chro⸗ nik fand ſehr oft Gelegenheit, ſich mit myſteriöſen Fällen zu befaſſen. Rußland ſorgte aber auch vor dem Kriege für reichlichen Stoff. Hier wurde zwiſchen den Nihiliſten, den erbitterten Feinden des Zarismus, zu denen ſich die revolutionären Polen geſellten. und den Männern der berüchtigten Ochrana, der zariſtiſchen Geheimpoli⸗ zei, der Kampf bis aufs Meſſer geführt. Burzew, heute ein Feind der Sowjets, leitete die Bewegung. Um ihn zu vernichten, erſuchte Iswolskij damals Miniſter für Auswärtiges an der Sängerbrücke. den franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Clemencau, der hieſigen ruſſi⸗ ſchen Botf haft eine Kriminalabteilung angliedern zu dürfen. Clemen⸗ ceau gab dem Wunſche nach. Bald ſollte er es bereuen. Ein Lock⸗ ſpitzel, namens Landeſen, erſchien an der Seine, mit weitgehenden Mitteln ausgeſtattet. Landeſen ging gerade auf ſein Ziel los: Beſei⸗ tigung von zwanzig ruſſiſchen„Anarchiſten“. Zwei fielen. Da griff die Preſſe ſcharf ein. Es kam zu einem Skandal. Landeſen mußte fliehen, und wurde ſpäter ermordet. Clemenceau verſprach in der Kammer, die Geheimpolizei Rußlands, nebſt ihrer Filiale im Hauſe der ruſſiſchen Botſchaft zu verbieten. Es blieb aber beim Alten. Nach wie por wirkten die Organe der franzöſiſchen Staatspolizei ge⸗ meinſchaftlich mit den Emiſſären der Ochrana. Als ſpäter Iswolskij Botſchafter in Paris wurde errichtete er ein Kriminal⸗Amt, deſſen Wirkſamkeit ſich nicht allein auf revolutionäre Ruſſen, ſondern auch auf alle Kreiſe erſtreckte, die dem Panſlawismus entgegenarbeiteten. Spalaikowitſch wurde in dieſer Organiſation eine leitende Perſönlich⸗ keit. Khevenhüllers Nachfolger, Graf Sceſzen, hatte von Spalaiko⸗ witſch eine andere Meinung„Er iſt ein glänzendes Inſtrument Iswolskijs und ein kühner Draufgänger,“ ſagte er öfters. Heute kämpfen in der Hauptſtadt Frankreichs die Faſziſten gegen Feinde der Diktarur Muſſolinis; ſie bedienen ſich des Revolvers und des Dolches. Geſtern verurteilte das Schwurgericht den Italiener Caſtagna, der in einem Streite mit Faſziſten einen ſeiner Gegner erſchoß. Unter Poincare fanden die Faſziſten den Schutz der Poli⸗ zei; das iſt jetzt nicht mehr der Fall. Auch die ruſſiſchen Emigranten, Gegner des Bolſchewismus, ſind neuerdings den Verfolgungen der Tſcheka(G. P. Ou. genannt) ausgeſetzt. Herriots Vorgänger ſorgte m umfangreichem Maße für die Sicherung der in is und in Frankreich anſäſſigen ruſſiſchen Emigranten, von denen viele dem Adel angehören. Die Staatspolizei hatte die Aufgabe, alle dunklen Elemente der Tſcheka auszuweiſen. Das glückte ihr nicht, denn die Spione arbeiten mit Hilfe polniſcher Päſſe, die im Allge⸗ meinen Schutz vor unbegeumen Verfolgern gewähren. Solange Poincare als Miniſterpräſident über die Staatspolizei zu beſtimmen hatte, mußten die Tſcheka⸗Spione auf franzöſiſchem Boden ſehr vorſichtig operieren. Seit dem politiſchen Umſchwung in Frankreich und der von Herriot geplanten Anerkennung der Mos⸗ kauer Regierung, entwickelt ſich der Kampf gegen die Emi⸗ granten. Die Tſcheka fahndet hier nach den Gegnern der Som⸗ jets; ſie ſucht geheime Kanäle zu erforſchen, durch die Feinde des Bolſchewismus ihre Propaganda bis ins innere Rußland tragen. Dokumenten⸗ und Briefdiebſtahl werden demgemäß in großem Um⸗ fange betrieben. Die Organiſation der Tſcheka in Paris ſcheint der Berliner Hauptſtelle unterordnet zu ſein. Ihr hieſiger Chef iſt ein gewiſſer Wladimir Moiſeeff, alias Alexis Stone, der im Jahre 1921 cus Newyork, wo er eine Reihe ſchwerer Einbruchsdiebſtähle ver⸗ übte, hierher kam. Auf eigene Koſten richtete er, gemeinſchaftlich mit dem Genoſſen Poliakoff, in der rue de'Arbalete, wo früher Lan⸗ deſen ſeine Handlanger beherbergte, ein„Büro“ ein. Stone rekru⸗ tierte ein Dutzend Spione, die den Auftrag erhielten, ſich in die Ver⸗ ſammlungen der ruſſiſchen Emigranten einzuſchleichen, aus den Ge⸗ ſchäftsräumen des hier tätigen Komitee der„ruſſiſchen Konſtituante“ Dokumente zu ſtehlen und was für die Tſcheka ſelbſt am Bedenk⸗ lichſten iſt, Pläne aus franzöſiſchen Waffen⸗, Flugzeug⸗Fabriken zu entwenden. Eine Halbweltlerin, namens Feldmann, arbeitete auf dieſem Gebiete mit Erfolg. Sie erledigte die Aufträge des In⸗ genieurs Zozopſkij, der angeblich für die Berliner Zentrale der Tſcheka lätig iſt. Ein anderer Mitarbeirer Stoneg iſt der Anarchiſt Gorogetzkij, der im Juli⸗1914 einen Mordanſchlag gegen Poincare und den Zaren vorbereitete. Er flüchtete aus dem Gefängaiſſe, verſteckte ſich in Paris zwei Jahre lang und tauchte wieder auf, als Stone ſein„Büro“ eröffnete. Sein Treiben brachte Srone in große Schwierigkeiten. Gorodetzkij iſt wieder verſchwunden. Die gegenwärtige franzöſiſche Regierung ſteht vor demſelben Problem, wie Clemenceau. Wenn ſie Sowſet⸗Rußland anerkennt, ſo wird ſie nicht umhin können, die Tſcheka auf dem Boden Frank⸗ reichs zu dulden. Von den ruſſiſchen Emigranten, die geſchworene Feinde des Bolſchewismus ſind, wird an einer Gegenrevolution mit einer Leidenſchaft gearbeitet, die dem Opfermute der Burzew⸗ Gruppe vor dem Kriege zu vergleichen iſt. Ein Kampf bis zum äußerſten wird ſchwerlich zu vermeiden ſein. Denn auf beiden Seiten herrſcht das Prinzip, daß der Gegner beſeitigt werden müſſe. Solange es ſich um Dokumentendiebſtahl handelt, kann die franzöſiſche Polizei eine Art neutraler Haltung einnehmen. Mordaffären würden zum Eingreifen zwingen Ddaß man zur Ausweiſung der Tſcheka⸗Agenten übergehen würde, läßt ſich kaum annehmen. Dazu kommt noch folgender Umſtand: unter der Regie⸗ rung Herriot wird die Bildung ruſſiſch⸗franzöſiſcher Vereinigungen geſtattet. Bis zum 11. Mai galt es für unzuläſſig, daß ſich ſow⸗ jetiſtiſch geſinnte Franzoſen mit hier geduldeten ruſſiſchen Bolſche⸗ ————d uuheiner Geuom Atzeiger Neue Mannheimer Jeitung —— verſchiebung 2. Seite. Ur. 305 Mannheimer General⸗Anzeiger(mittag · Ausgabe) Freitag, den 4. Juli 1924 wiſten in Vereinigungen freundſchaftlich zuſammenſchließen. Vorige Woche übernahm der Kammerpräſident Painleve das eene dium eines ſolchen„Bundes“. Die Lage der ſowjet⸗feindlichen kmigranten verſchlechtert ſich zuſehends. Bei den großen Boule⸗ pardblättern ſuchen ſie Schutz vor den Verfolgungen der Tſcheka Erfahrungsgemäß wird erſt ein Mordanſchlag den Stein ins Rollen bringen und politiſche Wirkungen auslöſen. Deutſchland und der Völkerbund Nach Abſchluß der Vollverſammlung der interna⸗ kionalen Union der Vereinigungen für den Völkerbund in Lyon ſchreibt der Chefredakteur der„Baſeler Nachrichten“, Dr. Deri, der dem Kongreß als Schweizer Delegierter beiwohnte über die Stellung der deutſchen Delegakfon folgende inter⸗ eſſante Einzelheiten: „Noch nie ſeit dem Krieg hat auf franzöſiſchem Boden ein politiſcher Kongreß ſtattgefunden, an dem die Deutſchen als gleich⸗ berechtigte Mitglieder teilnahmen. Diesmal war eine Delegation von etwa 10 Damen und Herren da und machten die Verhandlungen aktiv mit. An ihrer Spitze ſtand Graf Bern⸗ ſtorff. Obwohl er heute demokratiſcher Reichstagsabgeordneter iſt, gilt er infolge ſeiner diplomatiſchen Tätigkeit während des Krieges vielfach als noch immer als homo ingratissimus. Das war alſo keine Erleichterung des Experiments und man munkelte ſogar, daß Miniſterpräfſident Herriot nicht wegen Ueberlaſtung mit Amtsge⸗ ſchäften es unterlaſſen hätte, zur Begrüßung in ſeine Stadt Lyon zu kommen, ſondern weil er nicht Zeuge etwaiger Zwiſchenfälle ſein wollte. Dieſe Beſorgnis hat ſich im Verlauf des Tages als unbe⸗ gründet erwieſen. Es kam zu keinen Zwichenfällen, zum mindeſten keinen unangenehmen. Graf beinge ſtellte ſich auch keineswegs in den Vordergrund, ſondern betätigte ſich in beſcheidener und dan⸗ kenswerter Weiſe namentlich als Ueberſetzer vom Franzöſiſchen ins Engliſche. Aber, es war doch der Höhepunkt des Kongreſſes, als er in der Plenarſitzung vom Dienstag nachmittag das Wort zu einer längeren Rede ergriff und von der Möglichkeit friedlicher Zuſammenarbeit zwiſchen einem demokratiſchen Deutſchland und einem demokratiſchen Frankreich ſprach. Die Antwort des franzöſiſchen Deputierten Henneſſy war auf einen warmen und friedlichen Ton geſtimmt. Jedenfalls ſind die Reden von Lyon eine gute Vorbereitung für ein eventuelles Beitrittsgeſuch Deutſchlands in den Völkerbund, wozu die Verſammlung bereits faſt einſtim⸗ mig den Beſchluß gefaßt hat, daß Deutſchland einen Sitz in dieſem Rat bekommen müſſe. Wenn die Polen und Rumänen da⸗ gegen ſtimmten, ſo wirkte das nur komiſch, angeſichts der Tat⸗ ſache, daß die Franzoſen dafür geſtimmt haben. Das„Küſtungsſieber“ der Kleinen Entente In einer Unterredung mit einem Mitarbeiter des engliſchen Arbeiterblattes„Daily Herald“ hat der bekannte pazifiſtiſche Abge⸗ ordnete Morel bemerkenswerte Mitteilungen über die„Ab⸗ rüſtung“ der Balkanſtaaten gemacht. Nach Feſtſtellungen von engliſchen Vertrauensleuten arbeiten die Skodawerke, in denen franzöſiſches Kapital ſtark beteiligt iſt, ausſchließlich für die Bewaffnung von Polen, Rumänien und Südſlawien. Viel ſchlim⸗ mer ſei, daß die öſterreichiſchen Staatsfabriken und die öſter⸗ reichiſchen Daimlerwerke mit voller Kenntnis und Zu⸗ ſtimmung der Botſchafterkonferenz unter ſtändiger Verletzung des Friedensvertrages von St. Germain Tag und Nacht mit der Her⸗ ſtellung von Munition für die Kleine Entente beſchäftigt ſeien. Unmengen von Munition, Autos und Feldküchen uſw. ſeien bereits an Südſlawien geliefert. Zur Zeit arbeiteten dieſe Fabriken an einem großen Auftrage für Rumänien und Polen habe 35 Millionen Infanteriepatronen beſtellt. Es ſei unehrlich von den Alli⸗ ierten, ſo führte Morel aus, nur einſeitig gegenüber Deutſch⸗ land auf Abrüſtung zu dringen, während unter Zuſtimmung der Alliierten Oeſterreich dazu angehalten werde, ſo ſchnell wie möglich Waffen für einen neuen Balkankrieg herzuſtellen. *** In der Umgebung von Greslitz an der böhmiſch⸗ſächſi. ſchen Grenze wer wie in Berliner Mittagsblatt aus Prag erfährt, in der nächſten Zeit große Manöver der tſchecho⸗ [lowakiſchen Armee ſtattfinden. Es heißt, daß die Truppen die Möglichkeit erhalten ſollen, das Erzgebirge und die weſtlichen Grenzen, alſo Deutſchland, kennen zu lernen. Das Deutſchtum in der Ukraine Nach dem„Isweſtija“ beträgt die Zahl der Deutſchen in der Ukraine zur Zeit etwa 400 000. Sie leben vorwiegend in den Gouvernements Odeſſa, Jekaterinoslaw und Donez. In den Schulen werden etwa 60 Prozent der ſchulpflichtigen Kinder unterrichtet. Außerdem ſind drei landwirtſchaftliche Schulen ſowie eine pädagogiſche und eine mediziniſche Lehranſtalt mit deutſcher Unterrichtsſprache vorhanden. Es herrſcht aber ein großer Man⸗ gel an deutſchen Lehrern und Schulbüchern, weshalb das Bildungskommiſſariat der„Isweſtija“ zufolge beſchloſſen hat, aus Deutſchland Lehrer zu berufen und im Staatsverlag deutſche Schul⸗ bücher drucken zu laſſen. In Charkow hat kürzlich der erſte all⸗ deutſche Lehrertag unter reger Beteiligung ſtatt⸗ gefunden. Japan und Amerika Erklärungen des japaniſchen Außenminiſters im parlament Der japaniſche Außenminiſter gab im Parlament einen Ueberblick über das Verhältnis Japans zu den übrigen Natio⸗ nen der Welt. Mit vorſichtiger Zurückhaltung ſtreifte er die ſchwie⸗ rigen Probleme, die das Intereſſe des japaniſchen Volkes berühren. Beinahe entſchuldigend ſprach er von der amerikaniſchen Ein⸗ wanderungsakte, indem er dapauf hinwies, daß es ſchwierig ſein würde, die fraglichen Elemente mit der homogenen Maſſe der urſprünglichen Amerikaner zu verſchmelzen. Die neue Akte bezwecke die ſtrenge Einſchränkung der Einwanderung im allgemeinen. Es lag ein Grund vor, in die Akte eine Beſtimmung einzufügen, die bezweckte, ſpeziell japaniſche Einwanderer auszuſchließen. Es muß anerkannt werden, daß der Präſident und der Staatsſekretär der Vereinigten Staaten der Ausſchließungsklauſel von Anfang an Widerſtand geleiſtet haben.„Unſer Proteſt gegen die Ausſchlie⸗ Fungsklauſel iſt in der begründet, daß die unterſchied⸗ liche Behandlung, wie ſie in der Klauſel feſtgelegt iſt, im Wider⸗ ſpruch zu den Geboten der Gerechtigkeit und Billigkeit ſteht. Bi⸗ der Gerechtigkeit Genüge geleiſtet iſt, werden wir unſeren Proeſt aufrecht erhalten.“— Dann berührte er das Verhältnis zu Ruß⸗ land und bezeichnete dasſelbe als freundſchaftlich nachbarlich. Wulle enthüllt [I Berlin, 4. Juli.(Von unſerem Berliner Büro). Herrn Wulles„Deutſches Tagesblatt“ berichtet von aufſehenerregenden Entdeckungen der illesgalen Organiſationen der Kom⸗ muniſten, vo dem Aufbau der Tſcheko, von den Waffen ⸗ lagern von Paßfälſchungsſtellen und dergl. verbre⸗ cheriſchen Kunſtmitteln mehr— die heute zum Rüſtzeug„aktiver olitiſcher Parteien“ gehören. In dem Juſammenhang erzählt as Wulle⸗Blatt, vor einigen Wochen ſei an einen bekannten Offi⸗ zier von der Leitung der kommuniſtiſchen Partei Deutſchlands ein Schreiben verſchickt worden, in die„Rote Armee“ einzutreten. Tatſächlich ſollen auch Offiziere, die, weil der Aufruf ehr ge⸗ ſchickt“ abgefaßt geweſen iſt, dieſem Sirenenruf gefolgt ſein. „Amerikaniſcher Marinebeſuch. In Swinemünde traf der amerikaniſche Torpedobootzerſtörer„Dale“ ein. Der Kommandant machte den Spitzen der Behörden die offiziellen Antrittsbeſuche. Vorausſichtlich wird das Schiff auch Stettin anlaufen. „Die Berliner Studenkenwahlen haben eine kleine Links⸗ zur Folge gehabt. Die Rechte verfügt nicht mehr über eine Zweidrittelmehrheit. Aus den beſetzten Gebieten „Den Heimkehrenden zum Gruß!“ Reichsminiſter Höfle hat an die nach einjähriger Verbannung heimkehrenden Rhein⸗ und Ruhrkämpfer folgende Begrüßungs⸗ adreſſe gerichtet: „Als Reichsminiſter für die beſetzten Gebiete iſt es mir ein Herzensbedürfnis, allen denjenigen, die jetzt wieder in ihre Hei⸗ mat an Rhein und Ruhr zurückkehren können, namens der Reichs⸗ regierung die herzlichen Grüße zu überſenden. Ich kenne die ſchweren Leiden und drückenden Sorgen, die mit der Auswei⸗ ſung verbunden waren. Die Reichsvegierung hat ſtets für die Not der Ausgewieſenen volles Verſtändnis bewieſen. Sie hat ideell und materiell getan, was in ihren Kräften ſtand. Wenn jetzt die Stunde der Heimkehr für viele treudeutſche Staats⸗ bürger ſchlägt, ſo will es die Reichsregierung gerade in dieſem Augenblick nicht an dem herzlichen Dank fehlen laſſen für das treudeutſche Bewußtſein, daß alle die an den Tag gelegt haben, die dem Vaterlande in ſchwerer Stunde gedient und genüßt haben. Ich hege die Hoffnung, daß diejenigen, deren Rückkehr nun er⸗ möglicht iſt, bald wieder am eigenen Herd ſich ihrer alten Heimat erfreuen mögen. Für diejenigen, deren Rückkehr noch nicht ermöglicht iſt, wird ſich nach wie vor die Reichsregierung wärmſtens einſetzen, um auch von ihnen Sorge und Not zu nehmen.“ Heimkehrende pfälzer perſönlichkeiten Unter den Ausgewieſenen, denen durch die neuen Ver⸗ fügungen der Rheinlandkommiſſion die Rückkehr erlaubt wurde, befinden ſich nach der im Ludwiashafener„Generalanzeiger“ ver⸗ öffentlichten Liſte folgende im öffentlichen Leben hervorgetretenen Perſönlichkeiten: Oberregierungsrat Zöllner, die Reagierungsräte Bachmann und Ströbele, alle aus Zudwiashafen, das Mitalied des Reichswirtſchaftsrats Philipvv Katholn von Landau, Kommerzienrat Lieſenbera aus Neuſtadt und die Mitalieder des Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik Oppau Sitting und Kraft. Keine Heimkehrerlaubnis für Wallraff Wie die„Deutſche Tageszeitung“ erfährt. zu den aus dem be⸗ ſetzten Gebiet ausgewieſenen Deutſchen, denen die Rückkehrer⸗ laubnis unterſagt bleibt, auch der Reichstagspräſident Staats⸗ miniſter a. D. Wallraff. Ein„pfälzer Tag“ in München Der„Pfälzer Tag“ in München am 6. Juli hat zum Mit⸗ telpunkt die Enthüllung eines Denkſteins für die mehr ars 30 000 gefallenen Pfälzer in der Nähe der Feldherrnhalle. zu dem die Mittel von den Offiziersvereinen der zuletzt in der Pfalz garni⸗ Regimenter und anderen Verbänden aufgebracht worden nd. ** Der dem völkiſchen Block angehörende Abg. Glaſer hat im bayriſchen Landtaa eine kurze Anfrage eingebracht, der die Staatsregierunga um Auskunft erſucht, welche Maßnahmen ſie gegen die durch die franzöſiſche Forſtreaie vorngenommene Ausbeutung der pfälziſchen Wälder die die Holzinduſtrie mit dem Erlie⸗ gen bedroht und die Arbeitsloſigkeit vermehrt. zu erareifen gedenkt. Die Schürer des Weltkrieges Das„B..“ fährt mit der Veröffentlichung ſeiner Do⸗ kumentenfunde fort, die die düſtere Rolle Poincarés und die Iswolskis in den letzten Jahren vor Ausbruch des Welt⸗ kriegs beleuchten. Die heute von ihm mitgeteilten Dokumente zeigen das Spiel, das Iswolski im Jahre 1913 Na miſchen ſuchte. Schon im Januar 1913 ſtand man hart am Rande eines allgemeinen Krieges, dank den Bemühungen Iswolskis und Saſſanows. Der damalige franzöſiſche Außenminiſter Jonnart erkennt die Ge⸗ fahr und läßt ſich auch durch Iswolskis Sophiſtik nicht überreden, die darauf ausgeht, den Ausbruch eines allgemeinen Krieges auf das Schuldkonto Deutſchlands hinüber zu ſchieben. Jon⸗ nart läßt dann auch durch den franzöſiſchen Botſchafter in Peters⸗ burg direkt vor eigenmächtigen Schritten Rußlands warnen. Aber Iswolski 15 einen ſicheren Freund in dem Präſidenten der fran⸗ zöſiſchen Republik, Poincars. Aus einem Telegramm Saſſanows erfährt man nun, daß Paincaré die Abſicht äußerte, die franzöſiſche Politik auch in Zukunft in Uebereinſtimmung mit der Rußlands zu alten. Er fordert nur vorher rechtzeitig von den Petersburger länen unterrichtet zu werden, weil er für ſeine„Beeinfluſſungen“ etwas Zeit benötige. Nur dadurch, daß man in Berlin alles tat, um Oeſterreich vor unbedachten Schritten zu⸗ eeee und dadurch, daß Rußland zunächſt die kriege⸗ riſchen Unternehmungen ſeiner flawiſchen Balkanſchützlinge abge⸗ ſchloſſen wünſchte, iſt in jenen Tagen der Ausbruch des Weltkrieges noch verhindert worden. die Rorruption in Thüringen Der prozeß gegen Miniſter a. D. Hermann Geſtern mor begann vor dem großen Schöffengericht in Weimar der Strafprozeß gegen den Staatsminiſter a. D. Herrmann, früherem thüringiſchem Innenminiſter, .n den Aſſeſſor Kuhnke, die Kreisdirektoren Koch aus Gotha, ennert aus Meiningen, Kölſchmann aus Eiſenach und Saulian aus Gotha. Das Strafverfahren wurde bekanntlich während des 19 7, Ausnahmezuſtandes im Dezember 1923 eingeleitet. Für die Verhandlung, zu der 30 Zeugen geladen ſind, ſind vorläufig drei Tage vorgeſehen. Dem Angeklagten Miniſter Herrmann und Aſſeſſor Kuhnke wird zur Laſt gelegt, in zahlreichen Fällen gemeinſam Landesbeamte falſch beurkundet zu haben, indem Kuhnke eine große Anzahl von Urkunden über Einſtellungs⸗ beſchlüſſe von Angeſtellten und Beamten mit eilnem falſchen Datum verſah. Darin erblickt die Anklage die Abſicht, als ob die Einſtellung ſchon vor der Einſtellungsſperre erfolgt ſei, um den neuen Angeſtellben Vermögensvorteile zu verſchaffen. Dieſe Handlung werde als ein Verbrechen im Sinne des§ 368 Abſatz 1 und§ 349 angeſehen, die mit Zuchthaus zu ahnen iſt. Die Verhandlung beginnt mit der Vernehmung des An⸗ geklagten Miniſters Herrmann. Hermann greift auf die polt⸗ liſchen Verhältniſſe im vorigen Jahre zurück und betont, daß er die hier zur Anklage ſtehenden Strafhandlungen für völlig unter⸗ geordneter Natur halte im Vergleich mit den verantwortlichen Staatsaufgaben, die die thüringiſche Regierung und vor allem auch der Innenminiſter während des hres zu leiſten ge⸗ habt haben. Zu der Anklage ſelbſt hinſichtlich der Vordatierung der Angeſtellten⸗Tage auf den Urkunden vertrat der Angeklagte die Anſicht, daß die Angeſtellbenurkunden mit dem Tage der Beſchl faſſung nicht identiſch zu ſein brauchten. Die Anſtellung der 15 Angeſtellten bei den Kreisdirektionen zu Beamten ſei auf einen förmlichen Beſchluß des Staatsminiſteriums zurückzuführen, der entgegen der urſprünglichen Einſtellung des Miniſters Herrmann entſchleden hatte, daß bis zur endgültigen üſcheidung, welche Stellung die Kreisdirektionen zum Staat einzunehmen haben, bis auf weiteres die Beamten der Kreisdirektionen als Staatsbeamte anzuſehen ſind. Miniſter Herrmann ſoll dem Perſonalreferenten Kuhnke den Auftrag gegeben haben, und zwar vom Auguſt bis Sepiember vorigen Jahres, die Anſtellung von Beamten, die von den Kreisdirektionen vorgeſchlagen waren, vorzunehmen. Auf die einzelnen Fälle kann er ſich nur hinſichtlich eines Angeſtellten ent⸗ ſinnen. Keine der in Frage kommenden Perſonen war ihm per⸗ fönlich bekannt. Die Beſchlüſſe über die Anſtellung der Beamten ſejen im weſenklichen gefaßt worden an den Tagen, mit denen die Urkunden verſehen waren. Die Vernehmung geht weiter. - Alggemeines Wohlrecht in Japan. der ſapaniſche Miniſter⸗ präſident hat im Parlament die Erklärung abgegeben, daß die Regierung das allgemeine Wahlrecht einführen will. 1„ Der Stettiner Prozeß Der Staatsanwalt beankragt Todesſtrafe Im Graff⸗Prozeß begannen geſtern die Plaidoyers. Zu⸗ nächſt ſprach der Generalſtgatsanwalt, der etwa ausführte: „In einer kurzen Spanne Zeit ſollen Sie einen Spruch fällen auf den die hinter belgiſchen Kerkermauern Sitzenden ihre leßte Hoffnung geſetzt haben. Die belgiſchen Gerichte haben feſtgeſtellt, daß Reinhardt und Genoſſen die Schuldigen ſind und nunmehr verlangt man von ihnen, die Caws und Genoſſen als ſchuldig zu erkennen. Aus anderem Holze als gewöhnliche Mör⸗ der ſind die Angeklagten geſchnitzt, die im Laufe des Strafverfahrens ein großes Maß von Ehrgefühl und Kameradſchaft gezeigt haben. Die Tat hat mit ehrrührigen Motiven nichts zu tun. Die Erregung in Hamborn erhielt neue Nahrung durch die Blut⸗ tat des verruchten Schmitz. Die Begleitumſtände der Tat des Kawes und ſeiner Genoſſen rufen in Richter und Staatsanwalt einen Widerſtreit der Empfindungen unwillkürlich hervor. Nur der Richter wird den richligen Ausweg finden, der ſich auf den Standpunkt des Geſetzes ſtellt. Die öffentliche Meinung hat ſich hier nicht einzud miſchen. Allein geſetzliche Beſtimmungen ſind maßgebend. Kommen Sie zur Ueberzeugung daß dieſe drei vorſätzlich und mit Ueber⸗ legung getötet haben, ſo muß die Strafe ausgeſprochen werden, die darauf ſteht. Die Gnade muß derjenigen Behörde überlaſſen wer⸗ den, die verfaſſungsgemäß dazu befugt iſt.“ Der Generalſtaatsanwalt ſchließt, er habe die Ueberzeugung gewonnen, daß durch die Beweisaufnahme erwileſen ſei, daß die drei Angeklagten gemeinſam und vor fätzlich den Leut⸗ nant Graff getötet und die Tötung mit Ueberlegung ausgeführt haben und beantragte deshalb, die Angeklagten wegen gemein⸗ ſamen Mordes zum Tode zu verurteilen, ihnen jedoch die bürgerlichn Ehrenrechte nicht abzuerkennen. Am Schluß des Plaidoyers wies er den belgiſchen Vorwurf zu⸗ rück, daß das Stettiner Verfahren eine Komödie ſei. Deutſchland ſei zwar wehrlos, aber nicht ehrlos. Badiſche politik Neue Ankräge im Landtag Die von dem demokratiſchen Abg. Dr. Glockner, 8 N ee eee duß en der ſozialdemokratiſchen Abg. Haebler, Mayer⸗Hei⸗ delberg und Rückert unterzeichnet. 9. H aher⸗ Hei 11 Ein Prokeſt des Badiſchen Eiſenbahnerverbandes Die Gewerkſchaft deutſcher Eiſenbahner(Badi iſenbaß⸗ nerverband, hat an den badiſchen deen 8125 dem ſie ſcharfen Einſpruch erhebt gegen die Ueberführung von 40 Prozent ſtändiger Bahnunterhaltungsarbeiter in das unſtändige Verhältnis mit eintägiger Kündigung und von der badiſchen Re⸗ gierung verlangt, für die Zurücknahme des Erlaſſes bei der Reichsregierung einzutreten. Nach dem Staatsvertrag über den Uebergang der Bahnen an das Reich hat die badiſche Regierung das Recht hierzu. f Stellungnahme der Schweiz zum Badiſchen Oberrhein⸗ regulierungsproſekt Die Schweizeriſche Rheinkommiſſion ſtellte keß⸗ daß in den Verhandlungen mit Frankreich und der Societe des forces motri⸗ ces du Haut Rhin in Mülhauſen über die Verteilung der Rhein⸗ rückſtaukonzeſſion in einigen Punkten bereits eine Einigung er⸗ ielt werden konnte, daß aber noch verſchiedene Differenzen be⸗ ſeen über die demnächſt die Verhandlungen wieder aufzunehmen ſind. Die Kommiſſion nahm ferner Stellung zu dem von der ba⸗ diſchen Waſſer⸗ und Straßenbaudirektion ausgearbeiteten Re⸗ gulierungsprojekt. Die anweſenden techniſchen Exper⸗ ten vertraten einſtimmig die Anſicht, daß, 1. das Projekt auf eingehende Studien und ſorgfälti benen techniſchen Grundlagen beruht und mit größter nis auf Grund ſicherer Erfahrung ausgearbeitek wurde. 2. eine Ausführung der Regulierung nach dieſem Projekt techniſch möglich iſt. g. daß mit einer ſolchen Regulierung eine Waſſerſtraße ge⸗ ſchaffen werden kann, auf der die Fabr euge mit gleich vollem Ladeteile wie unterhalb Straßburg durchſchnittlich während 300 Tagen im Jahre, in der übrigen Zeit mit geringerem Tief ang verkehren können, während die jetzige jährliche Geſamtſchiffahrts⸗ periode nur etwa ſechs Monate betrage. Die Kommiſſion nahm endlich Kenntnis vom Ergebnis der Verhandlungen in der letzten Sitzung der Rheinzentralkommiſſion über die Reſolution der Rheinſchiffahrtsakte. Sie ſtellte mit Be⸗ friedigung feſt, daß die in erſter Leſung von der Zentralkommif⸗ ſion genehmigten Texte den Forderungen der Schweiz im weiten Maße entſpreche. 4 erho⸗ kennt⸗ Letzte Rundfunkmeldungen (Aufgenommen durch die eigene Radioanlage des„Mannheimer General-Anzeigers“) Ein engliſches Konſulat in Mainz 2 London, 4. Juli. Der rheiniſche Berichterſtatter der„Times“ meldet aus Wiesbaden, er erfahre, daß beſchloſſen worden ſei, ein britiſches Konſulat für die Palz u. den Saarbezirt zu errichten. Dieſer Beſchluß ſei von beträchtlichem politiſchem In⸗ tereſſe für Deutſchland. Der ſeit 4 Jahren in Bremerhaven tätige britiſche Vizekonſul ſei zum britiſchen Konſul für die Pfalz und das Saargebiet erannt worden. Das Konſulatsbüro werde in etwa 14 Tagen in Mainz eröffnet. Der Luftverkehr über Deutſchland Condon, 4. Juli. Das Reuterbüro erfährt zu den vor kurzem von Deutſchland erfolgten Vorſtellungen bezüglich des Luftverkehrs über deutſchem Gebiet weiter, es ſei darauf hingewieſen worden, daß es vatſamer ſei würde, die gegenwärtige Lage bis zur Regeiung des Dawesberichts fortdauern zu laſſen. Macdonalds Opfimismus 2 London, 4. Juli. Macdonald erklärte bei einer Rede in ſeinem Wählerkreis, wenn jetzt Neuwahlen ſtattfänden, ſo würde die Ar⸗ beiterregierung ſagen können, daß in Europa eine ausſichtsreichere, friedlichere und hoffnungsvollere Lage geſchaffen worden ſei, als ſie je ſeit 1914 beſtanden habe. Es ſei ſicher, daß infolge der Einſetzung einer Arbeiterregierung in Großbritannien die Maſſen des europäi⸗ ſchen Volkes dermaßen zum Frieden und zur Demokratie gewendet worden ſeien, daß mehr als je Ausſicht vorhanden ſei, zu einer Ver⸗ einbarung zu gelangen. Die Konferenz aller Alliierten müßte 00 ſammenkommen mit dem Bewußtſein, daß ein neues Blattauf⸗ geſchlagen werden müſſe, wenn Europa gerettet werden ſolle und daß es zwecklos ſei, über Kniffe zu herdern und zu ſtreiten. Er freue ſich, daß Amerika an dieſer Konferenz teilnehmen werde. Es gebe keine große Nation auf der Erde, die ſich von den anderen Na⸗ tionen iſolieren könne. Es beſtehe die moraliſche Verpflichtung, an den anderen Völkern ein Intereſſe zu nehmen. ſel Berlin, 4. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Die ‚ Stadtverordnetenverſammlung ferien endete wie die drei vorhergegangenen, nachdem ſie kaum er⸗ öffnet worden war, durch Beſchlußunfähigkelt. die Stadt Berlin iſt alſo ohne arbeitsfähige Stadtverordnetenverſammlung. Die Einigungsverhandlungen ſind auf dem toten Punkte angelangt. Man rechnet im Rathaus allgemein mit Neuwahlen zum kom⸗ menden Herbſt. EA — Lnnn 3* in rk n⸗ ge as rs en, ing em Ar⸗ re, ſie ing bäi⸗ det zer⸗ zu⸗ 1f⸗ und Er Na⸗ an etzie ner⸗ er⸗ tadt ung. mgt. om⸗ Freitag, den 4. Juli 1924 Maunheimer General⸗Anzeiger-Ausgabe) 3. Seite. Ur. 505 Getrachtungen zum Mieterſchutzgeſetz Von Rechtsanwalt Dr. Florian Waldeck⸗Manheim Das Mieterſchutzgeſetz vom 1. Juni 1923, das die frühere Mieter⸗ ſchutzberordnung mu Wirkung vom 1. Oktober 1923 ablöſte, bildet den Rahmen für einen elementaren Gedanken, nämlich den Einbruch in die Kündigungsbefugnis des Mieters gemaߧ 865.G. B. Das Wohnungsmangelgeſetz vom 26. Juli 1923 iſt beherſcht von dem Ge⸗ danken der Raumbeſchränkung. Das Reichsmietengeſatz vom 24. März 1922 von dem Gedanken der Zinsbeſchränkung, das Mieterſchutzgeſetz vom Gedanken der Kündegungsbe⸗ ſchränkung. Jeder, der die Verhältniſſe kennt, ſt iich darüber klar, daß bei dem erforderlichen allmählichen Abbau des ganzen Aaumtuder an letzter Stelle das Mieterſchutzgeſetz wird fallen önnen. Für den Kenner der Materie, einerlei ob von Vermieter⸗ oder Mieterſeite oder den berufsmäßig mit dieſen Fragen befaßten, kann kein Zweifel beſtehen, daß das Mieterſchutzgeſetz die Kardinalfrage der Aufhebung eines Mietverhältniſſes in mißglückter Form löſt. Eine Autoritäk auf dem Gebiete des Raumſchutzgeſetzes wie Brumby ſagt mit Recht, das Geſetz beeinträchtige in ſchädlichſter Art den Rechts⸗ frieden und begünſtige in unverantwortlicher Weiſe den Kampf aim Wohnungsrecht. Sowohl Vermieter wie Mieter iſt der Rechtsſtreit aufgezwungen, denn auch der Mieter kann es in der Regel nicht verantworken, nur uni den Prozeß zu vermeiden, den Anſpruch des Vermieters ohne weiteres anzuerkennen. Dazu kommt als weitere Schwäche in den Fundamenten des Geſetzes, daß zahl⸗ reiche Urteile und die vielleicht noch zahlreicherlich von den Gerich⸗ ten den Parteien dringend nahegelegten, manchmal ſogar aufgenötig⸗ ten Vergleiche, die immer eine Verſtimmung im Gefolge haben, nicht durchgeführt werden können, weil der Erſatzraum fehlt. Wie Prof. Dr. Stein in Halle, ebenfalls ein hervorragender Kenner der Ma⸗ terie, einmal ausführte, werden dadurch nicht nur alle Entſcheidungen wirkungslos, ſondern es entſteht— eine beſonders bedauerliche Er⸗ ſcheinung— in der Bevölkerung das Gefühl der Ohnmacht des ordentlichen Richters. Als das Mieteinigungsamt über Kündigungs⸗ anträge zu befinden hatten, waren die Verhältniſſe trotz vieler Mängel und einer nicht vermeidbaren Oberflächlichkeit durch die enge Ver⸗ bindung dieſes Amtes mit dem Wohnungsamt und ſeiner hieraus folgenden Kenntniſſe der Verhältniſſe des Wohnungsmarktes in mancher Beziehung weſentlich beſſer. Der dritte und größte Fun⸗ damentalfehler des Mieterſchutzgeſetzes ſcheint mir aber der zu ſein, daß eine unglückliche und gänzlich verfehlte formelle Bindung des Amtsgerichts ſtatuiert iſt. Es iſt der Wirklichkeit Zwang ange⸗ tan, wenn man die Fragen, welche die Aufhebung eines Mietsver⸗ hältniſſes begründen ſollen, zu Rechtsfragen ſtempelt. während ſie im praktiſchen Leben reine Tatfragen ſind und zwar Tatfragen, die in der Regel allein nach billigem Ermeſſen und in individueller Be⸗ handlung beſchieden werden können. Dazu kommt, daß ſich dieſe atfragen in ſehr vielen Fällen über die Beziehung der ſtreitenden Parteien hinaus auch mit der wohnungswirtſchaftlichen Zweckmäßig⸗ keit in Zufammenhang geſtellt werden müßten, um ein objektiv be⸗ friedigendes Ergebnis zu erreichen. Für eine derartige Betrachtung lüßt das Geſetz dem Gericht aber keinen Raum. Wenn auch allgemein — einſchließlich der Richter, denen die Mieterſchutzgerichte bei den Amtsgerichten anvertraut ſind— die Unzulänglichkeit des Geſetzes als feſtſtehend angeſehen wird, ſo wird man nicht erwarten können, 30 für die nächſte Zeit mit einer grundlegenden Aenderung dieſer Beſtimmungen erneut gerechnet werden darf. Im folgenden mag aber auf einige der größten Mängel hingewieſen werden, an denen das Geſetz überreich iſt und deren Behebung dringend erforderlich iſt. 1. Nach 8 3 des Geſetzes kann der Vermieter auf Aufhebung des Waserbdener 8 wenn der Mieter zwei bezw. drei Monate mit der Jahlung des Mietzinſes im Rückftand iſt. Einzelheiten über dieſe Beſtimmung hier anzufügen erübrigt ſich. Aber: die Auf⸗ hebung iſt nicht mehr zuläſſig, wenn der Mieter den Vermieter vor Erlaß des Urkeils befriedigt. Das iſt eine ſoziale Beſtimmung. die im Kern gerechtfertigt ſein mag. Dabei bergeht der Geſetzgeber aber die äußerſt wichtige Frage, ob der Mieter unverſchuldet zah⸗ kungsunfähig iſt oder ob er nicht zahlen will. Der Mieter kann alſo den Vermieter zur Klage zwirgen, nur um dem Vermieter Verdeuß und Nerger zu bereiten, wenn er die geringen Koſten einer Auf⸗ debungsklage, dei welcher der Streitwert aus drei Monatsmieten ge⸗ bidet wird, auf ſich zu nehmen entſchloſſen iſt. Man mag einwen⸗ den, daß dieſer Fall nicht allzu oft vorkommt. Aber er kommt oſt genug vor. Und weiter: Der Mieter kann dieſes Verfahren fort⸗ ſetzen, ſo ſange es ihm behagt, denn ob der Mieter zum erſten Male oder zum dritten Male mit der zwei bezw. dreimonatlichen Mietzins⸗ zahlung im Rückſtand bleibt, iſt gleichgültig. Immer kann er durch nachträgliche Befriedigung des Vermieters ſich befreien. Es ſind Fälle bekannt, in denen der Mieter im letzten Quartal 1923 mohrere Monate den Mietzins ſchuldig blieb und nach Klageandrohung be ⸗ zahlt hat und es in der folgenden Zeitſpanne auf die Klage an⸗ kommen ließ und dann erſt den Vermieter im Laufe des Verfahrens befriedigte. Gegenüber einem derartigen Mieter, der nicht etwa unverſchuldet nicht zahlen kann, ſondern auf Koſten des Vermieters mit ſeinem Geld arbeitet und von dem eine Fortſetzung ſeines Ver⸗ haltens mit Wahrſcheinlichkeit zu erwarten iſt, gibt es nach dem gdegenwärtigen Beſtimmungen keine Möglichkeit der Aufhebung des Mietverhältniſſes. 2. Wird ein Mietverhältnis lediglich auf Grund des§ 4 aufge⸗ hoben(dringender Ei), ſo iſt nach 6 die Zwangsvell⸗ ſtreckung in der Urteilsformel davon abhängig zu machen, daß für den Mieter ein angenehmer Erſatzraum geſichert iſt. Auch deſe ſtarre und für die Vielgeſtaltigkeit der einzelnen Fälle keineswegs Yllige Beſtimmung führt zu Härten, deren Wirkung der Geſetzgeber ſicher nicht vorausſah. vor allem bei gewerblichen Räumen. Das Geſetz hat z. B. den Fall nicht beſonders behandelt, in dem der Mieter außer dem fraglichen Geſchäftsraum einen oder ſogar eine Reihe weiterer Geſchäftsräume beſißt. In dieſen Fällen wäre eine Erleichterung der Aufhebungsvorausſetzungen im Intereſſe der Vermieter dringend notwendig, ohne daß hierdurch eine belangreiche Schädigung be⸗ rechtigter Mieterintereſſen ſtattfände. 3. Die Frage der Freigabe der gewerblichen Räume hat nach dem offiziellen Bericht der Handelskammer für den Kreis Mann⸗ heim die Kammer in ihrer letzten Vollſitzung beſchäftigt. Aus ſenem Vericht geht die Stellungnahme der Kammer nicht hervor. Alle Wirt⸗ ſchaftskreiſe ſind an dieſer Frage e Man wird auch hier wieder zu unterſcheiden haben zwiſchen Freigabe bezüglich der Miet⸗ preisbildung und Freigabe bezüglich des Raumſchutzes, eine not⸗ wendige Unterſcheidung die 0 nicht gemacht wird. Die zwangs⸗ weiſe obrigkeitlich geregelte Bildung des Mietpreiſes bei gewerb⸗ lichen Räumen ſſt heute überlebt. In vielen Fällen zahlen die Mieter freiwillig die Friedensmiete. Durch die Anordnung des Oberbürgermeiſters vom 11. März 1924 iſt für Mannheim überd es eine Regelung erzielt, die im Wege der Staffelung der Vermzeter bei größeren Geſchäften heute ſchon eine der feriedensmieto ſehr hoxt angenäherte geſetzliche Miete zufließen läßt. Bei Friedensmieten über 7200 Mark iſt die volle Friedensmiete im Regelfall erreicht. Be⸗ züglich des Raumſchutzes liegen die Verhältniſſe anders. Hier iſt immer noch der abſolute Schutz auch für gewerbliche Räume ge⸗ währt, obwohl hier das gegebene Feld mindeſtens für eine Indi⸗ vidualſſierung vorhanden wäre. Der Mieterſchutz wird hier härefig zu einer unſoziaben Härte gegenüber dem Vermieter. Z..: die Vermiceterin iſt eine Witwe, die ihrerſeits wieder ein Geſchäft an⸗ fangen muß, das ſie vielleicht früher ſelbſt betrieb, weil ſie veraemt iſt. Der ungleich ſtärkere Mieter, der vielleicht noch weitere Geſchäfte am gleichen Platz hat, iſt geſchützt! Durch eine weitergehende Spe⸗ zialiſterung der Aufhebungsgründe würde man viel gerechtere Ent⸗ ſcheidungen finden. Zweifellos iſt andererſeits auch heute noch der Mieter von Geſchäftsräumen in einzelnen Fällen wirklich ſchutzbe⸗ dürftig, ſodaß eine gänzliche Aufhebung des Raumſchutzes für ge⸗ werbliche Räume manchmal auch heute noch Exiſtenzvernichtend und darum nicht zu rechtferrigen wäre. Eine Reformierung der Be⸗ ſtimmungen in dem Sinne, daß der Richter mehr als bei den heuti⸗ gen unglücklichen Vorſchriften die perſönlichen, wirtſchaftlichen und ſozialen Verhältniſſe der Beteiligten prüfen könnte und daß er von den viel zu eng ſormulierten formellen Bindungen frei würde, iſt eine dringende Notwendigkeit. Vor allem aber müßte der Geſetz⸗ geber bei einer derartigen Abänderung des Mietſchutzgeſetzes das nachholen, was ſchon der verantwortliche Entwerfer des Geſetzes überſehen hat, nämlich daß für Wohn⸗ und Geſchäftsräume grund⸗ ſätzlich verſchiedene Beſtimmungen notwendig am Platze wären. Du welch unbefriedigenden Ergebniſſen der unbedingte, nicht individualiſterte Mieterſchutz führen muß, der den allgemein⸗ wohnungswirtſchaftlichen Bedürfniſſen keine Rechnung trägt, und die Frage der Löſung eines Mietverhältniſſes bei Be⸗ ſtehen einer Zwangswirtſchaft rein zivilrechtlich auffaßt, zeigt fol⸗ gonder praktiſche Fall: Der Hauseigentümer A. iſt penſionierter Be⸗ amter einer nederen Gruppe, deſſen monatliches Einkommen 120 beträgt. Hiervon müſſen zurzeit 5 Perſonen leben. Der Sohn des A. iſt krank, hat ſeine Stellung durch Entlaſſung verloren und ſucht dringend für ſich und ſeine Frau einen Erwerb. Im Hauſe des A. iſt eine Wohnung mit Laden. In dieſem Laden betreibt eine Witwe B. ein Geſchäft. A. braucht den Laden zur Etablierung ſeines Soh⸗ nes, weil die geſamte Familie nicht mehr durchkommen kann. Ob die Aufhebungsklage Erfolg haben wird, iſt zweifelhaft. Die Verhältniſſe in der Familie der Ladeninhaberin ſind zwar günſtiger, aber immer⸗ hin bildet der Ertrag des Ladengeſchäſtes die einzige Einnahme der Inhaberin. In einem dem Hauseigentümer C. gehörigen Hauſe befindet ſich ein Laden, den der Mieter D. als Wohnung benützt. D. erklärte dem C. wiederholt, er wolle bei der erſten Gelegenheit ausziehen, da das Wohnen im Laden unerträglich ſei. Um nun A. und ſeiner Familie zu helſen, iſt eine entfernte Verwandte E. bereit, ihre ſelbſtändige Wohnung aufzugeben und in die Wohnung der Familie., die ſich weiter einſchränkt, zu ziehen. Die Hauscigentümer ſind einverſtanden. E, ſtellt ihre Wohnung für den Mieter D. zur Verfügung. Obwohl dieſe Wohnung beſſer iſt als die des D. und einen Raum mehr hat, obwohl das Wohnungsamt mit dieſem Woh⸗ nungswechſel einverſtanden wäre, weigert ſich nun., auszuziehen. Durch dieſe Art der Erledigung würde den Intereſſen aller Beteiligten godient ſein. Aber das Mieberſchutzgeſetz kennt keine Beſtimmung, auf Grund deren das Mietverhältnis zwiſchen C. und D. aufgehoben werden könnte. Die ſoziale Not der Familie A. bleibt fortbeſtehen, ob⸗ wohl ohne Unbilligkeit gegen D. durch Aufhebung des Mietverhält⸗ niſſes zwiſchen C. und D. die ganze Frage, die hier nicht etwa nur eine Wohnungsfrage, ſondern eine Exiſtenzfrage für die Familie A. iſt, gelöſt werden könnte. Deshalb erſcheint es erforderlich, daß dem Mieberſchutzgeſez eine Beſtimmung eingefügt wird, nach der ein Mietverhältnis bei Stellung einer gleichwertigen Erſatzwohnung auch dann aufgehoben werden kann, wenm dies im dringenden Intdereſſe dritter Perſonen liegt, ſofern etwa analog der Vorſchrift des 180 des Geſetzes— das Intereſſe dieſer dritten Perſon ſo dringend iſt, daß es auch bei Berückſichtigung der Verhältniſſe des Mieters in erheblichem Umfange überwiegend erſcheint. Als ganz beſonders unpraktiſch und nicht im Intereſſe der Recht⸗ ſuchenden gelegen, müſſen die in der badiſchen Ausführungsverond⸗ nung zum Mieterſchutzgeſetz entholtenen Beſtimmungen uber die Auswahl der Beiſitzer bezeichnet werden. Der richtige Gedanke, die Beiſitzer deshalb auf Jahresfriſt für die einzelnen Sitzungen voraus⸗ zubeſtimmen, damit jede Möglichkeit einer Beeinfluſſung oder Zu⸗ ziehung aus beſonderen Gründen unterbunden iſt, führt notwendiger⸗ weiſe dazu, daß verſchiedene Beiſitzer in demſelben Verfahren mit⸗ wirken, ſalls es nicht in der erſten Sitzung vor dem Mieterſchutz⸗ gericht zum Urteil kommt⸗ Nach 8 11 des Geſetzes kann in dem erſten auf die Klage angeſetzten Termine die Zuziehung der Beiſitzer unter⸗ Hleiben. In der Mehrzahl der Fälle wird im erſten Termin die Sache nicht ſoweit gefördert, daß ſie zur Entſcheidung reif wäre. Deshalb hat ſich die Regel herausgebildet, einen zweiten, oft auch weitere Termine vor dem Einzelrichter ſtattfinden zu laſſen. Dies iſt nach dem Geſetz nur im Wege der Fiktion zuläſſig, daß im erſten Termin nicht„verhandelt“ wird und jeder weitere Termin„erſter“ im Sinne des§ 11 des Geſetzes bleibt. Kann in dem Termine vor den Miet⸗ ſchöffen die Sache nicht zur Entſcheidung gebracht werden, dann müſſen die für eine ſpätere Sitzung beſtimmten Schöſfen mitwirken. Richtiger wäre es, wenn geſtattet wäre, ſene Schöffen erneut zuzu⸗ ziehen, die an der erſten Verhandlung teilgenommen baben. Das würde nicht nur erneute Arbeit nochmalicer Vorträge erſparen, ſon⸗ dern auch diejenigen die Entſcheidung fällen laſſen, vor denen der Rechtsſtreit in allen Phaſen verhondelt wurde. Mindeſtens müßte das Geſetz die Möglichkeit geben, Schöffen zu außerordentlichen Sitzungen außerhalb der Reihe zuzuziehen. 82 ——ñĩß³*.“äĩä Aus dem Kechtsleben „Prima Schlämmkreide“ nach Probe! Wer nach Probe kauft und eine der Probe entſprechende Ware erhält, kann ſich nicht darauf berufen, daß der Vertrag ſelbſt eine andere Ware bezeichnet habe Ein Rechtsſtreit, der kürzlich das Reichsgericht beſchäftigt hat, iſt für alle kaufmänniſchen Kreiſe ganz beſonders lehrreich. Durch Schreiben vom 30. Januar 1920 bot die beklagte Firma L. in Char⸗ lottenburg unter Ueberſendung einer„Ausfallprobe“ der Firma X. in Dresden„la Schlämmkreide weiß und ſandfrei“ unter näherer Preisangabe freibleibend an. Die Dresdener Firma beſtellte davon einen Waggon und ließ ihn ohne Unterſuchung an die Firma P. in Rudolſtadt weitergehen, der ſie die Ware als für Malerzwecke geeignete Schlämmkreide verkauft hatte. Die Firma P. ſtellte der Dresdner Firma die Schlämmkreide als nicht verwendbar zur Ver⸗ fügung, da es nicht Schlämmkreide, ſondern Gips war, der für Malerzwecke vollſtändig ungeeignet iſt. Die Firma P. erſtritt dar⸗ auf gegen die Dresdener Firma ein rechtskräftiges Urteil auf Wan⸗ delung und Rückzahlung des Kaufpreiſes. Als aber die Dresdener Firma gegen die beklagte Firma L. vorging, berief ſich dieſe zu⸗ nächſt darauf, daß die Mängelrüge verſpätet ſei und daß die Ware vollſtändig der Probe entſpräche. Das Landgericht Berlin trat der Klägerin bei und verurteilte die Beklagte zur Zahlung verſchiedener Beträge. Dagegen hat das Kammergericht zu Berlin die Klage abgewieſen. Das Kammer⸗ gericht legt zur Begründung unter anderem dar, daß die Klägerin ihrer Käuferin die Zuſicherung gegeben habe, daß Schlümmkreide für Malerzwecke geeignet ſei, daß dagegen die Beklagte dieſe Zu⸗ ſicherung nicht gegeben habe. Zwar ſei durch die Auskunft der Handelskammer Berlin widerlegt, daß man auch ſchwefelſauren Kalk (Gips) unter Schlämmkreide verſtehe. Die Beſtellung der Klägerin „Schlämmkreide nach Muſter“ ſei daher ein Widerſpruch geweſen. Bei dem Widerſpruch zwiſchen Muſter und Wortbezeichnung gibt das Kammergericht jedoch dem Muſter den Vorzug. Denn die Sach⸗ probe, in der der Gegenſtand ſelbſt angeboten werde, laſſe eine verſchiedene Auffaſſung nicht zu, wie ſie bei der Wortbezeichnung durch Irrtum möglich ſei. Außerdem ſtehe feſt, daß die Unter⸗ ſuchung des Muſters ohne Schwierigkeiten möglich geweſen ſei. Ein bloßes Anrühren in Waſſer habe genügt, um zu erkennen, daß der Stoff nicht gedeckt habe und daher nicht Schlämmkreide, ſondern Gips geweſen ſei. Da die Klägerin nach Muſter beſtellt habe, könne ſie nicht geltend machen, daß die Ware nicht der Ver⸗ einbarung entſprochen habe. Vielmehr habe die Beklagte muſter⸗ getreu geliefert. Aroliſtiges Verhalten der Beklagten ſei nicht nach⸗ gewieſen, da ihr nicht bekannt war, daß ſchwefelſaurer Kalk nicht als Schlämmkreide bezeichnet werde. Die gegen dieſes Urteil von der Beklagten beim Reichsge⸗ richt eingelegte Reviſion iſt ohne Erfolg geblieben und im weſentlichen mit der gleichen Begründung zurückgewieſen worden, wie ſie das Kammergericht oibt. Es ſei nicht rechtsirrig— ſo wird in den reichsgerichtlichen Entſcheidungsgründen noch aus⸗ geführt— daß das Kammergericht angenomwen bat. daß zwiſchen den Parteien trotz der unrichtigen Bezeichnung Schlämmkreide ein Vertrag über eine Ware zuſtande gekommen ſei, welche die Eigen⸗ ſchaften des Muſters aufweiſe(§8 494 BGB.), daß die Beklagte die Ware muſtergetreu geliefert habe und daß infolgedeſſen für die mit der Klage geltend gemachten Anſprüche auf Wandelung oder Scha⸗ denserſatz wegen Nichterfüllung kein Raum ſei. die Klopſtockfeier in Quedlinburg (Von unſerem Verichterſtatter) Quedlinburg. 2. Juli 1924 Die Stadt Ouedlinbura ehrt ihren arößten Sohn. Vom 1. bis 3. Juli begeht ſie die Feier des 200. Geburtstaas des Dichters Klov⸗ ſtock. Zahlreiche Gäſte ſind von auswärts herbeigeeilt. Iſt die Schar auch nicht übermäßia aroß. ſo ſind es doch hervorragende Vertreter des geiſtiaen Deutſchlands. die gekommen ſind. 5 Feſtlich geſchmückt iſt die Stadt. Schon am Bahnbof wird der Gaſt willkommen geheißen. Eine Fülle Roſen in den Gärten und blüdende Linden erhöhen den feſtlichen Glanz der Stadt. Mit duf⸗ tendem Tannengrün iſt der Aufaana zur Schloßkirche geſchmückt. Der ganze Platz zwiſchen Kirche und Klopſtock⸗Haus iſt feſtlich ausgeſtaltet Beſonders feierlich ſießt das Klopſtock⸗Haus aus. in dem der um die beutige Klopſtock⸗Forſchung beſonders verdiente Geh. Dr. Kleemann eine Sonderausſtellung von Bildern, Hand⸗ ſchriften. Büchern uſw. hergerichtet hat. Das Klopſtock⸗Haus iſt in ſtädtiſchem Beſitz. Es birat eine araße Anzahl von Handſchriften Klopſtocks. Im Geburtszimmer im Kin⸗ derzimmer, im Zimmer der Eltern— das Haus umfaßt 9. Zimmer— ſind die für die Klopſtock⸗Forſchung wertvollen Gegenſtände unter⸗ gebracht. Unter den Handſchriften befindet ſich unter anderem auch der berühmte Brief an den Präfidenten des franzöſiſchen Inſtituts in Paris vom 27. Juli 1802, Bilder der beiden Frauen Klopſtocks. etwa 84 Bilder des Dichters ſelbſt. Beſonders intereſſant ſind die von der Stadt erworbenen Briefe Carl Maria von Webers die der Komponiſt vor und nach der Zentenarfeier 1824 an die Stadt Qued⸗ linbura ſchrieb. Weber diriaierte damals die Chöre. Die Jahrhun⸗ dertfeier(1824) war ein äußerſt alanzvolles Ereianis. Der ganze Anhalter Hof nahm daran tell. Hervorragend ſind auch die von einem jungen Künſtler zur Ver⸗ fügung geſtellten Radierungen, die äußerſt ausdrucksſtark und neu⸗ zeitlich geſtaltet in einer Folge von fünf Blättern Szenen aus Klop⸗ ſtocks„Meſſias“ darſtellen. Der Künſtler heißt Bruno Seener und lebt zur Zeit in Rom. Die erſte Feier fand am 1. Juli. nachmittaas 5 Uhr in der Schloßkirche ſtatt. Die Schloßkirche iſt 1129 in ihrer erſten Faſſung erbaut. Die Feſer wurde eingeleitet durch die Ouvertüre aus der Oper„Iphigenie“ von Gluck. Dann ſana der Schloß⸗ kirchenchor den Morgengeſang Am Schöpfunastaco“ in der rtonung von Emanuel Baſch. Der Lektor der Berliner Univerſität, Dr. Drach, trua Klopſtockſche Oden vor. Der Schloßkirchen⸗ chor ſana das„Stabat Mater“ vertont von Franz Schubert. Die Keier klang aus in der Kantate von Mar Reger„Meinen Jeſum 3 FP e e e de laß' ich nicht“. Als Orcheſter wirkte die Kapelle der Reichswehr. Sie bewährte ſich überraſchend aut. An der Regerſchen Kantate betätigte ſich auch der Knabenchor des Gymnaſiums. Als Soliſten waren aus Berlin berufen worden die Sängerin Dore Buſch(Sopran) und der Tenor Paul Bauer. Ddie künſtleriſchen Darbietungen ſtanden au: höchſt achtbarer Höhe. In den erſten Abendſtunden entfaltete ſich ein reges Leben vor dem Klopſtock⸗Haus, wo die Kapelle des Reichswehrſchützenregiments Nr. 12 konzertierte. Am zweiten Tag erſchien eine Abordnung der Univerſität Halle⸗Wittenberg. Geh. Dr. Roethe, der Rektor der Berliner Univerſitä⸗, hielt einen markanten und tem⸗ peramentvollen Feſtvortrag über Klopſtock. Zur Erinnerung an die Feier hat die Stadt Quedlinburg Klop⸗ ſtock⸗Denkmünzen in Silber und in Bronze prägen *** Die Klopſtockfeier der Univerſität Halle Klopſtocks Heimatsuniverſität, die Univerſität Hal le⸗Witten⸗ berg, hielt ſich für verpflichtet, den 200. Geburtstag des Dichters in einer groß angelegten Feier in den Räumen der Univerſität zu begehen. Zahlreiche Beziehungen verbinden Klopſtock mit der Uni⸗ verſität Halle⸗Wittenberg und dem halliſchen Geiſtesleben. Die Feier gipfelte in der geiſtvollen Feſtrede des ordentlichen Profeſſors der deutſchen Literatur, Prof. Dr. Joſeph Schneider. Wie er be⸗ tonte, hat Klopſtock, zu Quedlinburg geboren, der Univerſität Halle⸗ Wittenberg nicht nur durch ſeinen Jugendaufenthalt in Friedeburg, nahe Halle g. d.., beſondere Veranlaſſung für eine bevorzugte Feier ſeines 200. Geburtstages gegeben; Klopſtock iſt auch ſonſt in mehr als einer Beziehung mit der alten Stadt der Halloren ver⸗ bunden. Sein„Meſſias“ erſchien hier zum erſten Male im Druck, vor allen Dingen aber konnte ſich Klopſtocks ganzes dichteriſches Weſen nur aus dem halliſchen Geiſtesboden heraus entfalten! Ver⸗ tonungen Klopſtockſcher Gedichte, von Frau Prof. Schmidt⸗Haym eindringlich vorgetragen, des Dichters„Frühlingsfeier“, von Lektor Dr. Wittſack mit der nötigen viſionären Note geſprochen, ſowie Robert Schumanns Kompoſition ſeines„Schlachtgeſanges“ umrank⸗ ten die eindrucksſtarke Feier. Dr. K. B. * 2* Klopſtockfeier in Heidelberg Im großen Saale des Neuen Kollegienhauſes hielt die Univerſi⸗ tät ihre Klopſtockfeſier ab, an der als Gaſt Unterrichtsminiſter Dr. Hellpach aus Karlsruhe teilnahm. Nach dem üblichen Ein⸗ zug des Dozentenkoilegiums und der Charaierten der einzelnen Ver⸗ bindungen ſang Frau Lobſtein⸗Wirz Klopſtocks„Frühe Gräber“ in der Vertonung Schuberts. ee„ eeee Friedrich Gundolf hielt die Feſtrede. Jenes Bild Klop⸗ ſtocks, das Gundolf im Leipziger Kapitel ſeines Goethebuches ſo ſtark umriß, trat hier in neuer Verdichtung des Stoffes vor die Zuhörer. In knapp einer akademiſchen Stunde das Weſen Klopſtocks zu er⸗ ſchöpfen, ſcheint unmöglich. Gundolf hat deshalb von vornherein darauf verzichtet, große Entwicklungslinien zu ziehen, ihn in Bewe⸗ gungen hineinzuſtellen, höchſtens wurde vorſichtig der Faden zurück zu Opitz und Luther und vor zu Goethe, Hölderlin, George geknüpft, ohne daß er aber wie in ſeinem„Goethe“ etwa das Erleben Klop⸗ ſtocks durch Gvethe ſtark betont hätte. Vielmehr erſchien in dieſem geiſtvollen, an mannigfachen Perſpektiven reichen Vortrag Klopſtock Jals Geſtalt, in möglichſt formaler Iſoliertheit, ganz als„Urſprung“, wie Gundolf fr nicht als Abhängiger, Entwickelter. Sein reli⸗ beabe Weltgefühl, ſeine Heftigkeit, ſich durch das Denken über die wegenden Dinge(Gott, Volktstum und Landſchaft) immer wieder befeuern zu laſſen zu ſchöpferiſchem Erleben, fortreißen zu laſſen in den Ueberſchwang der Gefühle, dieſe Weſenheiten Klopſtocks wurden in immer neuen Formulierungen und ſprachlich intereſſanten Prä⸗ gungen deutlich. Die Bedeutung, die Klopſtocks Durchbruch zu den neuen Möglichkeiten ſprachlicher Geſtaltung für Klopſtock ſelbſt hatte, wie er in der Sprache die Einheit deutſchen Geiſtes erlebte und in ſo tieferem Sinne„paterländiſch, war, auch das zeigte Gundolf: alles freilich ſtets in Feſtſtellungen, nicht an Belegen; in Bekenntniſſen, nicht an Beweiſen. Aber bei einem Manne wie Gundolf iſt gerade das Bekenntnis. die platoniſche Betrachtung, die feſtſtellende Ausſage am ſtärkſten. Es war ein Kolleg in knapſter Gepreßtheit des Stoffes, 15 dem geiſtigen Zentrum Georges her bewegt und ſo von hohem ivegu. ie Feier fand ihren Abſchluß mit Klopſtocks Ode„Dem Un⸗ endlichen“, die wieder Frau Lobſtein⸗Wirz unter Begleitung Dr. Poppens vortrug. Theater und Muſik Muſik in Baſel. Im Mittelpunkte der Jubiläumsauffüh⸗ rungen zur Feier des hundertfährigen Veſtehens des Bafler Geſangvereins ſtand Hermann Suters gewal⸗ tiges Chorwerk„Le Landi di San Francesco d Aſſiſi““ Eine ernſt gerichtete Eingebungskraft mit ſtarkem ornamentalen Schwung und abſoluter Beherrſchung des techniſchen Apparates ſchuf eine weniger durch tiefdringende Charakteriſtik als durch Entfaltung ſeiner Lyrik feſſelnde Partitur. Der ekſtatiſch⸗naive Text des „Sonnengeſanges“ behandelt die Lobgeſänge der Geſchöpfe, die der heilige Franz zum Lob und Preis Gottes ſchuf. Sonne, Mond, Sterne, Wind, Waſſer, Feuer und Erde werden in ſtrahlenden Hymnen geprieſen und durch ſtrahlende lyriſche Stimmungsſteige⸗ rungen illuſtriert. Die Aufführung des für Chor, Soli, Knaben⸗ ſtimmen, Orcheſter und Orgel geſchaffenen op. 25 hinterließ unter WN gebunden Ausgabe) ecee e Mmannheimer General-Anzeiger Freitag, den 4. Juli 1924 —. 5— Städtiſche Nachrichten Ankoſtenpauſchſätze beim Einkommen aus jelbſtändiger Arbeit Am 10. April war die erſte Vorauszahlung auf die Steuer vom Einkommen aus der Tätigkeit als Arzt, Anwalt, Handelsver⸗ treter, Spetiteur uſw. fällig. Am 5. April erging eine Verordnung, die für dieſe Einkommen von großer Bedeutung iſt. Eine Nach⸗ prüfung und Feſtſtellung der Werbungskoſten im einzelnen iſt nämlich nach dieſer Verordnung unnötig, wenn von den Rohein⸗ nühmen folgende Pauſchſätze abgezogen werden: e) bei Aerzten 25 Prozent. 130 b) bei Rechtsanwälten, Notaren u Patentanwälten 337 Proz., e) bei ſelbſtändigen Handelsagenten 33% Proz, ch) bei Spediteuten 70 Proz. Natütlich iſt niemand an dieſe Pauſchſätze unden. Es iſt vielmehr geſtattet, ſeine wirklichen Werbungskoſten zu berechnen und vom Einkommen abzuſetzen, wenn ſie nachweisbar ſind. Nur muß man ſich dann bei der erſten Voranmeldung. die ſchon am 10 April fällig war ein für alle Male entſcheiden; an die einmal getrolſene Entſcheidung bleibt man dann für das ganze Jahr 1924 die Verordnung des Miniſters iſt leider erſt ſehr pät be⸗ kannt geworden. Am 10. oder 11. April brachten einige Tages⸗ eitungen eine Notiz darüber In den meiſten erſchien Die Nachricht erſt viel ſpäter oder überhaupt nicht. In amtlichen Blättern hat man nichts darüßber geleſen, bis endlich am 16 April eine Veröffentlichung im„Reichsſteuerblatt“ erſchien. Daraus er⸗ 0 18 olgende Situation: Einige Angehörige der betei⸗ igten Berufsklaſſen wollten gern pünktſich ſein und haben ihre Erklärung am 10. April oder früher abgegeben. Sie wußten infolge ihrer Pünktlichkeit noch nichts von dem neuen Erlaß und haben daher ihre wirklichen Werbungskoſten angeſetzt. Die Möglichkeit einer Wahl hatten ſie nicht, da ſie von der Zuläſſigkeit einer Pau⸗ ſchalierung noch nichts wußten und noch nichts wiſſen konnten. An⸗ dere aber haben ſich weniger beeilt und haben ſich über den Fällig⸗ keftstermin hingus Zeit gelaſſen, Die Folge war, daß ſie noch vor Abgabe ihrer Steuererklärung von der neuen Verordnung Kenninis erhielten und ſich danach einrichten konnten. Die Pünktlichkeit iſt alſo wieder einmal beſtraft, die Unpünktlichkeit belohnt worden.— Es iſt leider nicht das erſte Mal, daß derartige Dinge ſich auf dem Gebiete des Steuerweſens zutragen. Schon mehrfach iſt es dahin gekommen, daß diejenigen büßen mußten, die in der Erfüllung ſteuerlicher Pfli ten pünktlich und gewiſſenhaft waren. Es ſcheint nun einmal, daß dieſes Verfahren zu den unveränderlichen Metho⸗ den gehört, mit denen man den deutſchen Steuerzahler verärgert. Natürlich haben viele von den Pünktlichen, die am 10. April bereits ihre Voranmeldung abgegeben hatten, die Anmeldung zu⸗ rückge zogen und nachträglich die Pauſchalierung ihrer Werbungs⸗ koſten verlangt. Ob das zuläſſig iſt, mag zweifelhaft ſein. In jedem Falle ſollte man es für eine moraliſche Pflicht der Finanz⸗ behörden halten, dieſe nachträgliche Abänderung der Voranmel⸗ dungen zuzulaſſen, um die eingetretene Ungerechtigkeit wieder gut zu machen. Daß ſo verfahren wird, iſt um ſo notwendiger, als ja das einmal eingeſchlagene Verfahren für das ganze Jahr 1924 bindend iſt und man füglich niemandem, der pünktlich ſein wollte, die Möa⸗ lichkeit einer Pauſchalierung für das ganze Jahr 1924 rauben darf. die Kusſichten des techniſchen Berufes Die Rieſenarbeitsloſigkeit, die wir zurzeit in Deutſchland haben, äußert ſich in allen Berufen. Kataſtrophal liegen aber die Ver⸗ hältniſſe im techniſchen Berufe. Die Nachkriegszeit hat den tech⸗ niſchen Berufen eine Fülle von Kräften wie nie zuvor zugeführt. Allein an den techniſchen Hochſchulen haben ſich in den einzelnen Semeſtern der Jahre 1922.—24 ca. 33 000 Studierende und Hörer eintragen laſſen. Das bedeutet gegenüber der Friedenszeit, z. B. Winterſemeſter 1913—14, wo nur im ganzen rund 17000 Teilneh⸗ Mmier eeene de eine Zunahme auf das Doppelte. In den Maſc e und Elektro⸗ technik, iſt ſogar ein Zuwachs von cg. 4300 auf 14000 zu verzeich⸗ nen, im Bergbau von 106 auf 1736(), in der Chemie von ca. 2000 auf 4500. Selbſt Arbeitgeberverbände, wie der Arbeitgeberverband für die chemiſche Induſtrie und der Deutſche Braunkohleninduſtrie⸗ verein warnen„eindringlich vor der Ergreifung der techniſch⸗wiſſen⸗ ſchaftlichen Berufe.“ Die Arbeitgeber haben ſonſt ein großes Inter⸗ eſſe daran, daß immer genügende Kräfte zur Verfügung ſtehen. Heute iſt es aber ſo, daß auch die Arbeitgeberverbände ſich vor dem Angebot an techniſchen 15 nicht mehr retten können. In der Tat beſteht nicht die geringſte Ausſſcht, das Heer von jungen Tech⸗ nikern und Chemikern unterzubringen. Auch das Ausland wird ſie nicht aufnehmen, da es bekanntermaßen nur erfahrene Kräfte ſucht. Ebenſo de e zum mittleren techniſchen Beruf jedes normale Maß. Die ſtaatlichen techniſchen Fachſchulen waren genötigt, eine große Zahl von Anmeldungen zurückzuweiſen. Die techniſchen Privatſchulen, die aus riwatgeſchaftlichen Gründen nie⸗ mals an der Ueberführung 1257 laſſen Anſtoß genommen haben, haben bis zu 4 Parallel⸗Klaſſen eingerichtet, um der heranſtürmen⸗ den Flut zu genügen. Noch immer exiſtieren auch die ſogenannten Fernunterrichtsanſtalten, um Uneingeweihte ge + ausbeuten zu können. Solche Anſtalten ſind für die techniſche Ausbildung grund⸗ ſätzlich zu verwerfen. Mehr wie je wird nur der Techniker als brauchbare Kraft geſchätzt werden, der nach Profeſſor Dr. Ing. Weyrauch folgende Eigenſchaften aufweiſt: „Gute Geſundheit, ſtarke Widerſtandskraft des Nervenſyſtems, gutes Auge und Ohr, Geſchicklichkeit der konſtruktive Und begriffliche Phantaſie, leichte efiſe Gen eit, raſche Ein⸗ ſtellung auf neue Anforderungen, kritiſches Vermögen, Mut zur Verantwortlichkeit, Zuverläſſigkeit, Pünktlichkeit, Ordnungsliebe, Umſicht, raſche Entſchließung“ Arngezählte Tauſende von Technikern ſind ſchon heute ſtellenlos. Die Induſtrie hat tauſende Kräfte infolge der ſchlechten Konjunktur abgeſtoßen, die Behörden haben beim Perſonalabbau ebenfalls Tech⸗ niker und zwar 25 Proz. des Perſonalbeſtandes entlaſſen. Der Bund der techniſchen Angeſtellten und Beamten hat nach der„Deutſchen Technikerzeitung“ vom 21. Mai 1924 eine Umfrage jehalten, wieviel techniſche Angeſtellte und Beamte ſich am Orte be⸗ inden, wieviel davon ſtellenlos ſind, wieviel mit verkürzter Arheits⸗ zeit arbeiten, wievielen die Stellen gekündigt waren und wieviel der techniſchen Angeſtellten und Beamten von der in Deutſchland herrſchenden wirtſchaftlichen Not zur Auswanderung gezwungen worden ſind. Die Statiſtik umfaßt ein Drittel der Ortsverwaltungen des Bundes an 271 Orten, in denen 39 027 Mitglieder des Bundes, im ganzen aber 85 825 techniſche Angeſtellte und Beamten ſich be⸗ fanden. Von den 39 027 Mitgliedern waren 4071 Ende März ſtellenlos, während 1589, mit verkürzter Arbeitszeit arbeiteten. 210⁴ von den 39027 Mitgliedern befanden ſich in gekündigter Stellung. Von e laller techniſchen Angeſtellten und Beamten aus dieſen 271 Orten ſind im Verlauf des letzten Jahres 553 techniſche Angeſtellte und Beamte gusgewandert. Wollte man dieſe Zahlen für das ganze Deutſche Reich verallgemeinern, ſo müßten ſie etwas mehr als verdoppelt werden. Dieſe Zahlen beweiſen deutlich die erſchreckende wirtſchaftliche Not, wie ſie beſonders ſtark bei den tech⸗ niſchen Angeſtellten und Beamten, den Vorbereitern wirtſchaftlichen Fortſchritts, den Trägern der techniſchen Entwicklung herrſcht. Alles in allem, der techniſche Beruf iſt einer der ſchwerſten. Die Anſprüche, die an ihn geſtellt werden, ſind ſchon in normalen Zeiten außerordentlich 90 15 Deshalb iſt er zurzeit der ausſichts⸗ lofeſte Beruf. Die wenigſten, die den Beruf ergriffen haben, werden ihn auch tatſächlich ausüben können. Aher auch für dieſe wird er kein einträglicher Beruf ſein, denn die Arbeitsloſigkeit im Berufe drückt it auf die Bewertung und Bezahlung der techniſchen Arbeit. Auf jeden Fall iſt jedem iuen bt Techniker zu raten, ſich die gründlichſten handwerksmäßigen Fertigkeiten an⸗ zueignen. Sie werden ihm nicht nur für den Fall, daß es ihm ge⸗ lingt, den techniſchen Beruf tatſächlich auszuüben, zugute kommen, ſondern auch die Möglichkeit geben als gelernter Handarbeiten durchzukommen. *Mannheimer Adreßbuch 1924. Der Verlag macht die Vereins⸗ vorſtände darauf aufmerkſam, daß Vereine die ihre Angaben nicht bis längſtens Mittwoch, den 9, Juli eingeſandt haben, als erloſchen betrachtet und aus dem Vereinsverzeichnis des Adreßbuches geſtrichen werden. * Sonderzug nach Triberg. Wie wir vom Verkehrsverein er fahren, wird am nächſten Sonntag ein Sonderzug nach Triberg fahren. Nähere Auskunft erteilt der Verkehrsverein. * Jalſche Rentenbankſcheine. Amtlich wird gemeldet: In der letzten Zeit ſind namentlich in Thüringen und in der Provin: Sachſen Nachbildungen von Rentenbankſcheinen zi 10 Rentenmark aufgetaucht, die auf Waſſerzeichenpapier gedruck ſind, deſſen Muſter von dem der echten Scheine ſtark abweicht Außerdem ſind die bei den echten Scheinen im Papier eingebetteten Faſern bei den 8 Piſcſchen nur durch Aufkleben nachge ahmt. Hält man die Filſchſcheine gegen das Licht ſo, iſt die Fäl⸗ ſchung leicht zu erkennen. *Der Reichsbeamtie auf dem Fahr⸗ und Kraftrad. Die Kilo meterentſchädigung wird Reichsbeamten, wenn ſie ein eigenes Fahr rad benutzen, ebenſo wie für die Zurücklegung von Wegeſtrecken z1 Fuß gewährt. Der Reichsminiſter der Finanzen hat jet einen Zu⸗ ſchlag von 50 Prozent bewilligt, wenn die Entfernung ſo groß war, daß eine Zurücklegung zu 95 dem Beamten nicht zugemutet wer⸗ den konnte und ihm die Koſten eines Fuhrwerks hätten erſtattet werden müſſen. Dies gilt auch für eigene Krafträder. Regel⸗ mäßig ſoll der Zuſchlag bezahlt werden, wenn es ſich um eine Strecke von mehr als 5 Kilometer in der einen Richtung handelt. Bei kürzeren Wegen verbleibt es bei der Abfindung wie bisher. Konkurſe in Baden. Ueber das Vermögen des Kaufmanns Walter Rüdiger in Baden⸗Lichtenthal wurde das Konkursverfah⸗ ren eröffnet. Anmelduna der Konkursforderungen bis 1. September beim Amtsgerſcht Baden⸗Baden. Prüfung der angemeldeten For⸗ derungen Mittwoch, den 17. September.— Ueber das Vermögen der Firma Reiber Schuler, Geſellſchaft m. b. H. Sitz in Kehl. iſt das Konkursverfahren eröffnet worden. Anmeldung der Forderungen bis 24. Juli beim Amtsgericht Kehl. Prüfung der angemeldeten For⸗ derungen Donnerstag, den 21. Auauſt.„„ Von der Johannisbeere. In die Zeit der Kirſchenreife fäll duch das Reifen der Johannisbeere. Der herbe Geſchmack der ſchänen roten, ſchwarzen oder gelben Beeren hält manchen von den Genuß zurück; doch läßt ſich durch Beſtreuen mit Zucker dieſem Uebelſtand abhelfen. Beſonders Kindern bekommt der reichliche Ge⸗ nuß von Johannisbeeren vorzüglich, denn ſie reinigen das Blut geben dieſem notwendige Beſtandteile, regen die Verdauung an, wirken ſehr wohltuend auf den Darm und gelten, beſonders die ſchwarzen, als vorzügliches Mittel gegen Würmer. Daß aus dem *Weſpen und Horniſſe bekämpft man am beſten dadurch, daß man Gläſer aufhängt, in die man etwas Sirupwaſſer gießt. Ha man ein Neſt von ihnen entdeckt, ſo gießt man nachts heißes Waſſer mit Schmierſeife oder Teer hinein. In hohlen Bäumen oder altem Gemäuer ſchließt man raſch die Oeffnung mit Lehm, dem man etwas Zement beimiſcht. * Was in Mannheim nicht alles geſtohlen wird. Entwende! wurde in der Nacht zum 15. Juni aus dem Hofe des Hauſes Ried⸗ ſtraße Nr. 11 ein Wolfshund; vom 27./28. Juni von einem Schiff an der Neckarmündung 6 Doppelzentner Mehl; am 28. Junt auf dem Wochenmarkt ein braunlederne Geldtaſche mit 26 f Inhalt, ferner eine ſchwarzlacklederne Geldmappe mit 12/ Inhal: und ein Perſonalausweis auf den Namen Margarete Köhler; am 28. Juni auf erſchwerte Weiſe aus einem Hauſe in den U⸗Quadra⸗ ten folgende Gegenſtände: Ein brauner Rohrplattenkoffer, ein Geh⸗ rockanzug, ein Cutawayanzug, eine graue Weſte, ein brauner, ein blauer und ein grauer Herrenanzug, ein Marengo⸗ und zwei ſchwarze Ueberzieher, alles für mittlere Größe, zwei ſchwarzge⸗ ſtreifte Hoſen, ein Filzhut, ſechs neue verſchieden geſtreifte Zephir⸗ hemden, ſechs neue Normalunterhoſen und ſechs neue Normal⸗ Unterjacken,—5 Selbſtbinder verſchiedener Farben, ſechs Pau Socken, ein paar Vorhänge, eine ſilberne Armbanduhr und Leder⸗ armband und eine goldene, ſchmalgliedrige Kavalierkette; am 30 Juni wurde einem Metzger aus Haßloch auf dem ſtädtiſchen Schlacht⸗ und Viehhof ein Bullen im Lebendgewicht von 462 Kilo⸗ gramm(Rotſcheck) gezeichnet B. F. geſtohlen.— Daß man einer ganzen Bullen von reſpektablem Gewicht ſtiehlt, kommt glück⸗ licherweiſe doch nicht alle Tage vor. Veranſtaltungen Theaternachricht. Minny Ruske⸗Leopold, die mit Ablauf dieſer Spielzeit aus dem Verbande des Nationaltheaters ausſcheidet, wird in der am Sonntag, den 6. Juli, ſtattfindenden Aufführung der„Afrikanerin“ ihren Abſchied nehmen.— H. Herbert Michels, der mit Ablauf dieſer Spielzeit aus dem Verband des Nationaltheaters ausſcheidet, tritt in der am Dienstag, den 8. Juli ſtattfindenden Vorſtellung von Rittners„Wölfe in der Nacht“ in der Rolle des Staatsanwalts zum letzten Male auf. Gleichzeitig tritt Marie Czamsky als„Julie“ hier zum letzten Male auf. 7 Operektenſpiele im Roſengarken.„Raffke iſt die Schieber⸗ Operette, die heute von dem Heidelberger Operettenenſemble zur erſten Aufführung kommt. 7 Operettenſpiele im Roſengarten(eues Theaker). Nach der mondainen„Katja“, der leidenſchaftlich⸗romantiſchen„Zigeunerliebe“, das Schwarzwälder Heimatluft atmende„Schwarzwaldmä⸗ del.“ Man kann mit Fua und Recht behaupten, mit der Leon Jeſſelſchen Operette haben unſere Heidelberger Gäſte bis jetzt ihr Beſtes gegeben. Ein echtes Volksſtück, das trotz ſeiner Jahre im⸗ der noch ſeinen beſonderen Reiz ausübt:„Wie das jauchzt, wie das jubelt und ſingt“. Wer könnte auch dieſen frohen, melodienreichen Walzerweiſen, die lange ſchon zum Volksgut geworden, widerſtehen! Fritz Daurer inſzenierte wieder vortrefflich. Die Spieler waren ſo recht in ihrem Element. Erna Hertel entzückte als Bärbele mit dem ihr eigenen Temperament und Charm. Liane Mülleg⸗ ger ſpielte die Malvine mit koketter Anmut. Nicht minder Käte Hofer das Hannele. Den Domkapellmeiſter gab Fritz Daurer ſelbſt mit Schlichtheit und Würde. Franz Eckhardt und Axel Straube als Hans und Richard waren ſo rechte feſche Verliebte. Den polternden Bürgermeiſter— Polizeichef— Feuerwehrkomman⸗ dant— Wirt hatte in Paul Kaſtner den beſtgeeigneten Darſteller gefunden. Als renomierender Berliner ergötzte Fred Piegſa un⸗ gemein. Das Orcheſter— diesmal von Fritz Henn geleitet— ſpielte flüſſig und anmutig. Alles in allem ein Erfolg. Das bewies auch der öfters ſpontan losbrechende, reiche Beifall. Erfreulicher⸗ weiſe ſcheint man jetzt zu wiſſen, daß die Aufführungen wirklich gut ſind; denn der Beſuch war verglichen mit den letzten Tagen recht ordentlich. Wir wünſchen, daß dem guteingeſpielten Enſemble die verdiente Anerkennung nicht ausbleibt. 1. „ 6. Mannheimer Erfindermeſſe. Frühere Erfahrungen veran⸗ laßten den Reichsverband Deutſcher Erfinder E. V. Mannheim(Ge⸗ ſchäftsſtelle K 3,), von einer Her bſtmeſſe abzuſehen. An⸗ fragen geben Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß die angekündigte Herbſtmeſſe d. J. nicht vom Reichsverband Deutſcher Erfinder, ſon⸗ dern von einer kürzlich gegründeten Vere nigung veranſtaltet wird und ein durchaus neues Unternehmen darſtellt. Die 6. Deutſche Erfindungs⸗, Neuheiten⸗ und Induſtriemeſſe Mannheim findet An⸗ fangs Mai 1925 im Roſengarten ſtatt. Unbemittelte Erfinder er⸗ halten nach Prüfung ihrer Neuheit Freiplätze und koſtenfreie Platz ⸗ ausſtattung. Zur Verwirklichung guter Gedanken könmen, Bedürftige aus dem„Fonds zur Unterſtützung bedürftiger Erfinder“ durch den Reichsverband Deutſcher Erfinder erhalten. Der einwandfreien Ver⸗ wertung, alſo dem erfolgreichen Verkauf der Erfindungen, wird beſondere Aufmerkſamkeit geſchenkt. Der„Reichsverband Deutſcher Erfinder“ ſieht auf eine vieljährige Erfahrung zurück, ſo daß er dem Erfinderneuling praktiſch erprobte Ratſchläge zu bieten vermag. Als durchaus ſozial gerichteter Verband hält er ſeine Beiträge ſo niedrig, daß auch Minderbemittelte Nutzen aus ſeinen Einrichtungen zu ziehen vermögen. Näheres ſiehe Anzeige in vorliegender Ausgabe. NMolhma ar ſeilbar ft der Johannisbeere auch ein an beie Wein und Likör bereitet werden kann, dürfte wohl allgemein bekannt ſein. Dr. Suters Führung ſtarke Eindrücke. In den a cappella⸗Chören op. 13„Friede auf Erden“ von Arnold Schönberg konnte ich kein inneres Verhältnis gewinnen. Das bewußte, konſequente Negieven akuſtiſcher Natu tze macht für Ausführende und Hörer nicht nur eine klare Auffaſſung unmöglich, ſondern bringt noch eine kaum erträgliche Härte des Chorklanges mit ſich, die umſo weniger als charakteriſtiſches Moment gelten kann, da ſie ununterbrochen Nerv und Ohr martert. Erlöſend und erheiternd zu 1 0 85 wirkt in ſeiner grotesken Komik am Schluß der D⸗dur⸗Akkord. Daß man in einer Vorbeſprechung den Mut fand, dieſe Kompoſition in Parall'le mit dem Iſenheimer Altar zu ſtellen, dürfte den Gipfel der Geſchmackloſigkeit bedeuten Wie erfriſchend und erhebend er⸗ ſchien dagegen 10 5 aller Geſchmachsloſigkeiten des Textes) das „Alexanderfeſt“ von G. O. Händel, jene Verherrlichung der Macht und Schönheit der Muſik. Kraft und Schönheit mit den einfachſten Mitbeln! Solche Muſik ſtimmt nachdenklich und nach⸗ ſich ig gegenüber der ſpekulativen Muſikmacherei eines Schönberg deſſen zerſetzende Potenz kalt und unbefriedigt läßt. Hermann Suber, der ſeit mehr als zwei Dezennien die Geſchicke des Baſler Geſangv reins, des geſamten Muſiklebens, leitet und das von ſeinem VBorgänger Hans Huber übernommene Erbe treu verwaltet, war dor verdiente Feſtdirigent. Unter den Soliſten ragte neben dem paſtoſen Alt Macia Phllippis(Baſel), dem beſonders in der Höhe tragfähigen Sopran Eva Bruhns(Eſſen) und dem kultipierten Tenor Karl Erbs(München) der prachtoolle Bariton⸗ Baß Heinrich Rehkempers(Stuttgart) hervor. Die Cpöre zeigben beſte Schulung eines vollwertigen Stimmaterials, tadelloſe Kultur der Ausſprache und unbedingte Sicherheit der Intonation. Der ſeſtliche Charakter blieb bei allen Veranſtaltungen gewahrt und erhob Ausführende zu Höchſtleiſtungen, Hörer zu ſtürmiſcher Zu⸗ ſtimmung als Ausdruck dankbarer Aufnahme. frwh Aunſt und wiß enſchaft Geh. Nat Prof. Dr. Woermann 80 Jahre. Der frühere Di⸗ rektor der Dresdner Galerie, Woermann, feiert am 4. Juli, wie unſer Dresdner Kunſtberichterſtatter ſchreibt, ſeinen 8 0. Ge⸗ burtstaa. Die Gegenwart hat nicht eine ähnliche Kunſtperſönlich⸗ keit aufzuweifen, in der dichteriſche Veranlagung. umfaſſende Bil⸗ dung und kritiſcher Scharfblick ſich zu einer geklärten, künſtleriſchen Einheit zuſammenfinden. Man muß ſchon auf Leſſina oder Winkel⸗ mann zurückareifen. um dieſer Künſtlerverſönlichkeit in ihrer Eigenart gerecht zu werden. Was Woermann der deutſchen Wiſſenſchaft und der berühmten Dresdner Galerie als Direktor war, wird eine ſpätere Zeit erſt ermeſſen. Vom Profeſſor in der Düſſeldorfer Kunſtakademie wurde er zum Leiter der weltberühmten Dresdner Galerie berufen. Von ſeinen zahlreichen Schriften ſei nur das Standard⸗Werk, ſeine ſechsbändige„Geſchichte der Kunſt aller Zeiten und Völker“ erwähnt. an deren Vervollkommnung und Ergänzung der areiſe Gelehrte heute noch arbeitet. Woermann entſtammt einer Hamburger Reeder⸗ familie. Zahlreiche Weltreiſen und längerer Aufenthalt in allen aus⸗ ländiſchen Kunſtzentren aaben ihm ſeine umfaſſende Bildung. die ihn zum„Geſchichtsſchreiber der Weltkunſt“ werden ließ. JJohannes Reichelt. „Academia“ nennt Profeſſor O. Immi ine Freibur Rektoratsrede, die Bekanntes über Begriff und 44 5 Wortes Akademie in ge treicher Faſſung rekapituliert und neue Schlaglichter wirft auf die Zeit der„Akademie“, die unſerer Kenntnis— faſt möchte man ſagen ſonderbarerweiſe— ſich entzieht. Ihm kommt es darauf an, den Zuſammenhang der alten Akademie mit der heutigen 0 beleuchten. Platon hat ſie en in der attiſchen Gemarkung 5, Heros Akädemos, dort hat ſie geblüht über 900 Jahre und iſt ſie zerfallen, als ſie 529 n. Ihr von Juſtinian aufgehoben wurde. Im eice Jahre gründete St. Benedikt ſein Kloſter auf Monte Caſ⸗ ino:„einer der ſinnigen Sunchronismen der Weltgeſchichte“. Noch umunterſucht blieb bisher der Zuſammenhang der antiken und mittel⸗ alterlichen Univerſität; der Grund dazu liegt im Fehlen einer wiſſen⸗ e Darſtellung des Byzantiniſchen Hochſchulweſens; es war ie Bewahrerin und Vermittlerin der antiken Traditionen. Eine Menge Gehräuche im Lehr⸗ und Lernbetriebe von Profeſſoren und Studenten der mittelalterlichen Univerſttäten, die ſich mit den antiken decken, entſtanden nicht etwa zum zweitenmal aus der Sache heraus, ſondern wurden durch Oſtrom dem Abendland übermittelt. Immiſch gibt dafür feſſelnde Beiſpiele in anregendſter Form. Akademie bezeichnet im Mittelalter nicht die Univerſität. Auf ſie übertrug man ihn erſt durch die ſogenannten gelehrten italieniſchen Geſellſchaften der Renaiſſance. Um ſo mehr griff ex dann um ſich ffür dieſes Inſtitut. während man unſere heutige„Akademie“ lieber „Sozietät en“ nannte. So gehört das Beiwort„aka⸗ demiſch“, wie Immiſch ſich ausdrückt,„doppelt uns zu: als ein an⸗ tikes und als ein Erbe der Renaiſſance, die den ehrwürdigen Namen von Platons Schule erneuert hat. Pr. die Preisträger der ſchweizeriſchen Schillerſtiftung. In die ſen n fand die Verteilung der Schweizeriſchen Schllerſetung ſtatt. Ausgezeichnet wurden mit Preiſen von 2000 Frs. Walter Siegfried in Partenkirchen und Robert de Traz in Genf, ferner mit einer Ehrengabe von 1000 Frs. Jakob Wiedmer in Bern, von 500 Frs. Karl Wiegand in Zürich Rene Louis Pia⸗ chaud und Emanuel Buenzod in Lauſanne Ferner erhielten eine Reihe von weiteren Schriftſtellern und Schriftſtellerinnen Bel⸗ träge in Höhe von insgeſamt 5350 Frs. Von den beiden Hauptpreis⸗ trägern hat Walter Siegfried werſchiedene große Romane veröffeat⸗ licht, unter denen der bekannteſte„Fermont“ iſt. Aus Zofingen Aber der Name d. Dr. med. Alberts, Asthmakur, Berlin SW. 11. tammend, hat er den größten Teil ſeines Lebens fern der Schweiz 1—95 München Weimar und Paris. Robert de Traz läßt ſeine Werke hauptſächlich in der deulſchen Schweigz ſpielen und iſt dort ſehr beliebt und bekannt. Den Preis erhielt er insbeſondere für ſeinen Roman„Verlobte“. Das deulſche Inſtitut für Jeikungskunde. Das preußiſche Kultusminiſterium, das jetzt einen erſten Lehrauftrag für Zei⸗ tungskunde an der Berliner Univerſität erteilte, hat der zeitungs⸗ wiſſenſchaftlichen Kommiſſion des eichsverbandes der deutſchen Preſſe in der preußiſchen Staatsbibliothet Räume zur ⸗ eſtellt. Hier wird im Laufe dieſes Sommerſemeſters das„Deut⸗ che Inſtitut für Zeitungskunde“ errichtet, das der lang⸗ jährige Vorſitzende der Kommiſſion, Dr. Martin Mohr, leitet. Auf dem VBoden abſoluter Außerparteilichkeit, aber geſtützt auf das Ver⸗ trauen u. die Mitarbeit der Publiziſtik aller Parteien, ſoll das In⸗ titut, das für ſich ſelbſt völlig e daſteht, in ſtreng wiſſen⸗ ſchaftlicher Arbeitsweiſe mit den Vorrechten und Pflichten ähnlicher auf das lebendige Leben gerichteter Aden Anlee ausgeſtattet, eiſtige Zentrale der fachlichen und ethiſchen Intereſſen des Preſſe⸗ erufes ſein Wie Dr. Emil Dovifat in den Berliner Hochſchul⸗ nachrichten ſchreibt, wird das Inſtitut nicht nur eine großzügige Auskunftsſtelle und Materialſammlung umfaſſen, ſondern es wird die Lehr⸗ und Forſchungsaufgaben in den Vordergrund zu rücken haben. Die Lehraufgaben des Inſtitutes bewegen ſich in zwei Rich⸗ tungen. Zunächſt werden ſie eine allgemeine Einführung in das Weſen und die Technik der Preſſe für ſolche Hörer bieten, die ſich über das Zeitungsweſen unterrichten wollen, ohne ſich ihm beruflich u widmen. Daneben ſteht die eigentlich berufliche Vor⸗ und Fort⸗ Titeratue Tage in Hellas. Blätter von einer Reiſe. Von Bernhard Guttmann. Frankfurter Societäts⸗Druckerei G. m. b. H. Abteilg. Buchverlag, Frankfurt a. M.— In kurzen, prägnanten Kapiteln führt uns der Verfaſſer durch Land und Städte, durch Politik und Kultur des modernen Griechenlands.„Griechenland gehört zum Orient“. Dieſer Satz bildet den Schlüſſel zum Verſtändnis des zalten“ Landes, von dem uns Guttmann ſein neues wenig bekanntes Gepräge zeigt. Orientaliſch ſind die Verhältniſſe auf dem Lande, die Mentalität des Volkes, die Gaſtfreundlichkeit und ruhige Zurück⸗ haltung der Provinzialen. Gänzlich aus dem Rahmen fällt die Haupt⸗ ſtadt Athen.„Sie trägt den älteſten Stadtnamen und iſt die geſchichts⸗ loſeſte aller europäiſchen Städte“. Orientaliſch ſind auch die poltti⸗ ſchen Verhältniſſe, deren Boden, wie das Land ſelbſt„faſt an jedem Tage an irgend einer Stelle“ erbebt. Das Zentralproblem der heuti⸗ gen griechiſchen Kultur iſt der Sprachenſtreit, deſſen unermeßliche bildungsarbeit. Schwierigkeiten der Verfaſſer in lehrreicher Weiſe entwickelt. Ein kleiner Anhang orientiert über das letzte Jahrzehnt der griechi⸗ ſchen Geſchichte 3 er * *+ Freitag, den 4. Juli 1924 —— Hendelsb Die Situation im Tabakgewerbe Starker Rückgang des Importes an Tabakfertigerzeugnissen Einfuhr von Rohtabak etwa auf Vorkriegsstand Angesichts der Bestrebungen, mit Rücksicht auf die Reparalionsfragen in Deutschland ein Tabakmonopol Zzu schaffen, dürfte es angebracht sein, einen Ueberblick über die derzeitige Lage im Tabakgewerbe zu gewinnen. In der Zigarren- und Rauchtabakindustrie liegt der Schwerpunkt der Produktion im Kleinbetrieb, dagegen in der Zigaretten- und Feinschnittindustrie im Großbetrieb. Es entfielen in der ersten Gruppe nur 23 Prozent und in der zweiten Gruppe 86 Prozent der verarbeiteten Tabakmenge auf Betriebe mit je über 1200 dz Jahresverarbeitung. Die meisten Betriebe zählt die Zigarrenfabrikation, dann folgt die Zigarren- und Rauchtabalherstellung. Die Zigarren- industrie ist deshalb stark dezentralisiert und durch das Vorherrschen von Handarbeit und Heimarbeit bestimmt. Die Maschinenarbeit ist in der Zigaretten- und Tabak- industrie sehr umfangreich. Die Zahl der Zigarettenfabriken verringerte sich von 1913 bis 1921 beträchtlich. Bei der zu- nehmenden Preissteigerung des Zigarettentabaks und dem steigenden Wettbewerb durch den maschinellen Betrieb ver- kauften seit dem Jahre 1916 zahlreiche Hersteller ihr Kontingent an größere Betriebe und stellten die Produktion ein oder ließen billige Zigaretten in Lohnarbeit durch andere Maschinenbetriebe herstellen. Der Rückgang er- streckte sich auf die Alleinbetriebe(ohne Gehilfen) und Kleinbetriebe mit—10 Gehilfen, welche in der reinen Zigarettenfabrikation um 56 bzw. 55 Prozent abnahmen, Während sich die Zahl der größeren Betriebe um 67 Prozent erhöhte. Gleichzeitig gingen unter dem Druck einer starken Nachfrage nach billigeren Zigaretten zahlreiche Betriebe zur reinen Maschinenarbeit über. Infolge umfangreicher Maschinenverwendung erhöhte sich die Produktion. Der für die Fabrikation von Tabakerzeugnissen benötigte Tabak wird nur zu einem geringen Teile— des Bedarfs— durch inländischen Anbau gedeckt. Die Fehlmenge an Tabak muſl durch Einfuhr ergänzt werden. Es wurden— ab- gesehen von den unkontrollierbaren Mengen durch das Loch im Westen— eingeführt: Rechnungsjahr Tabakblätter Zigarren Zigaretten 1913/ö14 815 616 dz 4274 dz 8 723 dz 1921/¼2 1115 161 dz 272 dz 1610 dz 1923/24 819 424 dz 193 dz 1021 dz Die Einfuhr von unbearbeiteten Tabakblättern hält sich also ungefähr auf Vorkriegsstand, während die Einfuhr von Tabakerzeugnissen stark zurückgegangen ist. Seit dem Jahre 1913 hat sich eine bemerkenswerte Umgruppierung vollzogen. Die Einfuhr von unbearbeiteten Tabakblättern aus Osteuropa stieg um rund 74 Prozent, aus den Vereinig- jen Staaten von Amerika um rund 89 Prozent und aus Afrika— wo es sich um geringe Mengen handelt— um rund 125 Prozent. Dagegen senkte sich die Einfuhr aus Asien um rund 19 Prozent und aus Mittel- und Südamerika um rund 39 Prozent. Ho. Badische Bank Nach dem Geschäftsbericht für das abgelaufene Jahr war das Institut auf Grund der gesetzlichen und statutarischen Vorschriften gezwungen, die ständige Eut⸗ Wertung ihrer ausgeliehenen Gelder zu erdulden, Wodurch ein Wesentlicher Verlust am eigenen Vermögen zu buchen ist. Die Notenausgaberechte haben im Berichtsjahr ver- schledene Veränderungen erfahren. Während am 31. Dabr. 1922 das Notenausgaberecht 210 000 000 und das steuer- kreie Kontingent 130 000 000 betrug, erhöhte sich im Jahre 1923 im Februar, Juli, August, September, Oktober. bis zum November 1923 das Notenausgaberecht auf 10 6381 000 00⁰0 Mill. und das steuerfreie Kontingent auf 3 900 000 000 A. Die Erhöhungen der Notenausgaberechte konnten mit dem gefahrlich schnellen Tempo der Markentwertung nicht Schritt halten; es war deshalb nicht möglich, der badischen Wirtschaft auch nur die dringend nötigen Kredite zur Ver- kügung zu stellen. In der Verordnung über die Errichtung der Deutschen Rentenbank vom 15. Cktober 1923 wurde bestimmt, daß die Deutsche Rentenbank nach Maßgabe der Satzungen berech- tigt ist, der Reichsbank und den Privatnotenbanken zum Zwecke der Kreditversorgung der Privatwirtschaft bis zum Betrage von 1200 Millionen Rentenmarkkredite zu gewähren. Den Privatnotenbanken wurden von diesen 1200 Millionen zusammen nur 6 Prozent zugewiesen; bei der endgilfigen Regelung im Februar d. J. entfiel auf die Badische Bank anteilsmäßig ein Kontingent von 9 Millionen Rentenmark. Die Bearbeitung und Verzinsung dieses Kontingents erfolgt auf Grund eines besonderen Vertrages mit der Deutschen Rentenbank. Wenn auch das uns zur Bearbeitung über- gebene Rentenmarkkontingent sehr bescheiden zu nennen ist, 50 ist immerhin durch die Hergabe dieser Kredite eine ge- wisse Erleichterung der allgemeinen Kreditnot in, Baden eingetreten. In sehr dankenswerter Weise hat der Vorstand der Deutschen Rentenbank sofort nach Erlaß der betr. Ver- ordnung die auf die Badische Bank entfallenden Beträge dem Institut zur Verfügung gestellt, das unverzüglich mit der Ausgabe der Rentenmark im Kreditweg begonnen hat. Ein ins Gewicht fallendes Erträgnis aus diesem Geschäft konnte im Jahre 1923 nicht mehr erzielt werden. In den vielen mit den Reichsstellen geführten Verhand- lungen mit dem Ziel der Anpassung der eigenen Noten- ausgaberechte an den gesunkenen Geldwert und ebenso in den Bestrebungen, eine Beteiligung neben der Reichsbank an der Ausgabe der der Wirtschaft zur. Verfügung zu stellenden Rentenmark zu erhalten, hat die Badische Regie- rung stets das Institut aufs Nachdrücklichste unterstützt, wofür ihr auch an dieser Stelle der Dank der Bankverwal- tung dargebracht sei. Auch der Deutschen Rentenbank spricht die Bank für das ihr in freundlicher Weise immer ewiesene Entgegenkommen verbindlichsten Dank aus. Die Notenausgaberechte wurden stets bis zur äußersten Grenze im Interesse der badischen Wirtschaft genützt. An Noten der Bank sind im Umlauf: Stücke zu 100, 500, 5000. 10 000, 500 000, 1 000 000 und 2 000 000 000. Der offizielle Reichsbankdiskont für Papiermark- Wechsel betrug seit 13. November 1922 10 Prozent und wurde festgesetzt: am 18. Januar 1923 auf 12 Prozent, am 28. April 1923 auf 18 Prozent, am 2. August 1923 auf 30 Prozent, am 15. Sep- tember 1923 auf 90 Prozent, Diskontsatz für Wertbeständige Wechseldiskonten 10 Prozent. Bei stärkerer Schweissabsonderung, insbesondere bei Hand- Fuss- und Achselschweiss, verwendet man mit sicherem Erfolg. Orig.-Streudosen in Apotheken und Drogerien erhältlich. Der Geschäftsgang in der Effektenabteilung war sehr lebhaft. Die Bank war an der Ausgabe der 5 proz. Landes- elektrizitätsversorgung.-G.(Badenwerk) Kchlenwert-An- leihe als Konsorte beteiligt. Dem badischen Finanzmini- sterium war das Institut durch Bearbeitung eines großen Teils der Gehaltszahlungen der Beamten von besonderem Nutzen; die Beziehungen zur badischen Regierung sind sehr angenehme. Die in der ao..-V. vom B. Juni 1923 be⸗ schlossene Erhöhung des Aktienkapitals um 14 400 000 4 ist durchgeführt. Aus dem Aktienagio wurden dem Reserve- fond 1 4000 000 und dem Reservefond III 299 565 000 zugeführt. Die in Papiermark aufgestellte Bilanz enthält neben reinen Goldwerten Beträge von verschiedenem Goldgehalt. Erst die aufzustellende reine Goldbilanz wird eine Uebersicht über das noch vorhandene Vermögen gestatten. Der bilanzmäßige Ueberschuß von 20 687 BiA soll zur Minderung der Kapitalverluste verwendet e von einer Dividendenausschüttung abgesehen werden. In der Bilanz stehen: Kassa mit 35 178 BiA, Wechsel abzügl. Rückzinsen mit 4 709 152 Bi, Lombardforderungen mit 344373 Bi,, eigene Wertpapiere mit 174023 Bi.A, Kontokorrent-Guthaben mit 8 225 587 Bi4, Bankgebàude in Mannheim und Karlsruhe mit 380 000 BiA. Demgegenüber beläuft sich der Gesamtbetrag der in den Betrieb gegebenen Banknoten auf 10 047 Bi, das Guthaben der Giro- und Kontokorrent-Gläubiger auf 7 247 575 Bia, das Darlehen der Deutschen Rentenbank auf 6 000 000 Bi-4 und der Betrag der zu entrichtenden Notensteuer auf 5,7 Bil. Dem Brutto- gewinn von 746 803 Bi stehen gegenüber an Steuern 28,461 BiI, an persönlichen Unkosten 48,141 BII, an all- gemeinen Unkosten 44 240 BiA, an Zinsen im Scheckverkehr 392 501 BiA, an Banknotensteuer 5,7 Bi, an Banknoten- anfertigung 1744 Bi4, und an Beamtenunterstützung and Wohlfahrtszwecke 1109 Bi&I. Inkl. vorjährigen Vortrags verbleibt ein Reingewinn von 230 687 Bi, der, wie schon berichtet, zur Minderung des Kapitalverlustes verwen- det wird. ch. Umsatzsteuerumrechnungssätze auf Goldmark für den Monat Juni 1924 Die Umsatzsteuerumrechnungssätze auf Goldmark für den Monat Juni 1924 sind wie folgt festgesetzt: 1. Bei ausschließlich wertbeständiger Buchführung: Lid. Nr. Staat Einhen Goldmark 1England 1 Ptund Sterling 18.20 2 Tiolland 100 Gulden 158,00 3 Schweiz 100 Franken 74,35 4 Vereinigte Staaten von Nordamerika 100 Dolla: 420.— Werden andere Zahlungsmittel vereinnahmt, so sind sie zum jeweiligen Tageskurs der Berliner Börse in die Währüng umzurechnen, in der die Bücher geführt werden. 2. Bei nicht wertbeständiger Buchführung: a) Papier mark: 1 Billion 1 Goldmark. b) ausländische Zahlungsmittel: Lid. Nr Staat Einkieit Coidmark 1England 1 Piund Sterling 18.20 2 Holland 100 Guiden 158,00 3 Schweiz 100 Franken 74,35 4 Vereinigie Staatlen von Nordamerika 100 Dollar 420.— 58 Beigien 100 PFranken 19,15 6 Bulgarien 100 Lewa.— 7 Dänemark 10% Kronen 70.60 8 Einnland 100 ſinn. Mark 10,50 9Ftankreich 100 Franken 22,05 10 ltalien 100 Lire 18.20 11ugoslavlen 100 Dinai-400 Kr..95 12 Notwegen 100 Kronen 56,65 13 Deutsch-Oesterreich 100 000 Kronen.90 14 Poitugal 100 ESkudo 11,80 15 Rumümen 100 Lei„80 16 Schweden 100 KHonen 11,5 17 Spanien 100 Peseten 56 35 18 ITschecho-Slowakei 00 Kionen 12,35 19 Ungan 0.(00 Kronen 4,75 20 Japan 100 Ven 169, 65 21 Aigentinien 10 Papierpeso 135.30 22 ⁴ ⁶Brasilien 100 Mureis 43.75 Die Festsetzung der Umrechnungssätze für die nicht an der Berliner Börse notierten ausländischen Zahlungsmittel erfolgt spätestens in der Mitte dieses Monats. Gesellchaft für elektrische Unternehmungen in Berlin Die.-V. genehmigte den dividendenlosen Abschluß und be- schloß, den Ueberschuß von 220 262 Billionen I auf neue Rechnung vorzutragen. Es wurde eine Entschadigung für den Aufsichtsrat in Höhe von 31 000 Goldmark bewilligt. Neu in den Aufsichtsrat gewählt wurden: Minister a. D. von Raumer, Bankdirektor Jeidels(Handelsgesellschaft), werke) und Direktor A. Koettgen(Rheinisch-Westfalisches Elektrizitätswerk). Die Verwaltüng teilte mit, daf sich noch nicht sagen lasse, wann die Goldbilanz veröffentlicht werden könne. Ein Aktionär an, warum keine Dividende aus der Beteiligung an der Compania Hispano Americana de Electricidad zur Ausschüttung gelange. In der vorjährigen .-V. sei mitgeteilt worden, daß die erheblichen Devisen- eingänge von diesen Unternehmungen erst im nächsten Jahre in Erscheinung treten würden. Hierauf erwiderte Direktor Salomonsohn, daß die Eingäange von dieser Gesell- schaft erst im nächsten Jahre in der Bilanz erscheinen würden. Vor allem sei hervorhebenswert, daß die Gewinne durch den infolge der Markentwertung entstandenen Sub- stanz-Verlust im vorigen Jahre zum Teil absorbiert worden Wwaren. Der gleiche Aktionär richtete ferner eine Anfrage an die Verwaltung, ob die 100 Millionen 4 Aktien, die seinerzeit einem befreundeten Konsortium übergeben wur- den und von diesem zur Verfügung der Verwalfung gehal- ten werden sollten, bei der Goldbilanz Berücksichtigung Posten betreffe, zu erwarten sei. Hierauf erwiderte die Verwaltung, daß sie nach den gesetzmäßigen Vorschriften handeln werde. Schließlich teilte die Verwaltung über die augenblick- liche Ceschäftslage mit, daß, die Stromlieferungs- und Straßenbahnbetriebe der Gesellschaft bis auf die letzten Monate, in denen infolge der Industriekrise ein leichter Rückgang zu verzeichnen gewesen sei, günstig gearbeitet Hände lan des Mennheime Generaldirektor von der Porten(Aheinisch⸗ Aluminium- kinden werden und ob im Interesse der Aktionäre eine ent- fa sprechende Reduzierung des Aktienkapitals, was diesen glel Was die Fabrikationsbetriebe anbelange, so selen starke Absatzstockungen zu verzeichnen, die dureh den allgemein berrschenden Geldmangel hervorgerufen worden waren. Dessen ungeachtet sei alie Geschäftslage als nicht günstig zu bezeichnen. hätten. ):( Aenderung des mexikanischen Ausfuhrzolltarifes. wie uns die Reichsnachrichtenstelle des Auswärtigen Amtes für Außenhandel, Mannheim, Börse, mitteilt, können bei ihrer Geschäftsstelle die mexikanischen Dekrete vom Januar und Februar belreffend Aenderung des Ausfuhrzolltarifs ein- esehen werden. Nach dem Dekret unterliegen Stahl, Eisen, isendrähte, Eisenbahnschienen, Balken und Träger usw. keinem Ausfuhrzoll. ):( Warenumsatzsteuerverordnung im Einfuhrverkehr näch Oesterreich. Der Reichsnachrichtenstelle des Aus- wärtigen Amtes für Außenhandel. Mannheim, Börse, ist die Liste der bei der Einfuhr nach Oesterreich ab 1. Mai in Kraft getretenen Warenumsatzsteuersätze zu. gegangen. Unter dem Verzeichnis der in der Einfuhr mit keiner Umsatzsteuer belegten Waren sind vor allem Roh- stoffe aller Art enthalten, auſerdem Eedern, Bettfedern, Seide, Kunstseide, Papierzeug, Hadern, Tafelglas, optisches Glas, Weißblechabfälle, Rohbleche in der Stärke unter 0,25 mm, Röhren aue Schmiedeeisen, unedle Metalle usw. „Sarotti- und Bayernwerk.--., München. Das Aktien- kapital wird von 210 Millionen auf 210 000 Goldmark zu- sammengelegt und dann auf 310 000 Goldmark erhöht. Von den neuen Aktien erhalten je 25 Prozent die Sarotti-.-G. Berlin, und die Cenowis Nährmittelwerke G. m. b.., München, und 50 000 Goldmark Direktor Kanold, Berlin, für gewährte Darlehen. Die Werke liegen infolge Aussperrung der Arbeiter still. Der Betrieb dürfte jedoch in kürzester Zeit wieder aufgenommen werden. „Ludw. Loewe& Co.,.-., Berlin. Die.-V. geneh- migte die Regularien und beschloß, den Ueberschuß von 500 421 Billionen auf neue Rechnung vorzutragen. Auf Anfrage wurde vom Vorsitzenden erklärt, daß sich die Ver- waltung größte Mühe i habe, im Berichtsjahre die Substanz zu erhalten, daß eine ziffernmäßige Feststellung und eine Aufstellung der Goldmarkbilanz überhaupt erst er- kolgen könnte, wenn Klarheit über die Lasten des Dawes⸗ Planes und Uebersicht über die kleineren Gesellschaften zu erzielen sei. Eine Anfrage über die Höhe des Beteiligungs- kontos wurde abgelehnt, da eine Beantwortung nicht im Interesse der Gesellschaft— Entgegen den an der Börse umlaufenden Gerüchten wurde erklärt, daß die Gesellschaft keine Aktien der Berlin-Karlsruher Industrie-.-G. gekauft habe. Für den Aufsichtsrat wurden 31 000 Geoldmark als Tantieme zurückgestellt. Neu in den Aufsichtsrat Wurde Direktor Wolfes(Gesellschaft für elektrische Unterneh⸗ mungen) gewählt. Das Statut wurde dahin abgeändert, daß Satzungsänderungen in Zukunft mit einfacher Mehrheit be- schlossen werden können, soweit das gesetzlich zulässig ist. Verwaltungsseitig wurde noch mitgeteilt, daß in den ersten fünk Monaten der Auftragsbestand zufriedenstellend ge- Wesen sei, jetzt aber entsprechend der allgemeinen Wirt⸗ schaftslage stocke. :: Personalien. Die Rheinmühlenwerke, Mann- heim geben bekannt, daß ihr früherer langjähriger Pro- kurist Hellmuth Klein wieder in ihre Dienste getreien und ihm wiederum Gesamtprokura erteilt worden ist.— Wie uns mitgeteilt wird, ist Architekt J. Kuld aus Gesund- heitsrücksichten aus dem Vorstand der Süddeutschen Bau- industrie.-., ausgetreten. Dessen Stelle hat nunmehr Dr. E. K ah aus Heidelberg übernommen. Architekt J. Küld wird auch weiterhin mit der Gesellschaft in engem Konnex bleiben, da seine Zuwahl in den Aufsichtsrat auf der nächsten.-V. vorgeschlagen werden wird. Deuisenmarkt London gegen Paris ist neuerdings schwach. Der Franken stelit sich gegenüber dem Pfund auf 84,75 und gegenüber dem Dollar auf 19,55 Franken. In Goldpfennig ausgedrückt beträgt der Kurs des französischen Eranken 21,5 Pfg., des Schweizer 74,85, fester, des belgischen Franken 18,9 und des italienischen Lire 18,05 Pfg. Der holländische Gulden wurde mit 1,58„ und das englische Piund mit 18,20 1 gehandelt. Für die deutsche Bi erhielt man in Zürieh 134.50 Centimes und in Amsterdam.6372 Cents. Das englische Pfund kostete 1876„. Sonst lagen heute früh noch folgende Notierungen vor. London 24.314, Brüssel 25,25, Holland 211,75; Paris auf, London 84.66. Holland 737, New Vork 19,61: London auf⸗ Paris 84,45, New Vork 432,50, Belgien 96,06, Holland 11,50; Amsterdam auf London 11,50, Paris 13,625, Brüssel 12. Börsenberichte Mannheilmer Uffektenbörse -: Mannheim, 3. Juli. vorherrschend. In Anilin erfolgten Abschlüsse zu 12, in Heute war stiller Verkehr Zürich auf Paris 28, 75. Karlsruher Maschinenbau zu 2,5, in Freiburger Ziegelwerke zu 1,5, in Zuckerfabrik Frankenthal zu 3 und in Zucker- kabrk Waghäusel zu 2,5. Banken, Brauereien und Ver- sicherungsaktien ohne besondere Veränderung. Magdeburg, 3. Juli. Zucker 12 18,50—19,25, Liefe- rung innerhalb 6 Wochen 19—19 Bremen, 3. Juli. Baumwolle. c. 28. g mm loko per engl. Pid. 32,28(33,30) Dollarcents, Berliner Metallbörse vom 3. Juli Prelse in festmark für 1 Kg. elasse—2,00.A. American Fully middling — 2 3 Auminlum 2. 3. Elektrolytkupfe- 119.50 119,50 in Barren—— pler 103.101.05-1,04 J inn, auslünd..20-4. 0 4. 4,0 0,57.0,8 0,57-U0 58 Uuttenzinn 4,10.—.15 41.5 Robzink(Vb.-Pr.—.——= okel.25—2,35.25 2, 5 do. 0„Verk.).58-.88 0,58-0,58 Antimon 0 33 0,86-0 Plattenelnk 0,17.0,48 0,47..46] Simer für 1 fr. 88,25-88,.75 68.23•88 7 Aluminium—— Flotin g. àr.—— London, 3. Juli(WBD Metallmarkt.(in Lst. l. d. engl t. v. 1016 kg. 2. 3. 2. 3. J Blei 32.50 32.30 Kupierkass 61.39 60.65 destseleci. 66.50 66.50 Zink 31.90 31.90 do. 3 Monat 62.25 61 18 Niekel 135.— 130 Quecksild 13.28 13.50 empfiehlt sich als zuverlässig wirkendes Mittei die regelmässige Anwendung des Vasenol-Sanitzts-Puders, der die Füsse gesund und trocken erhält und die unangenehmen Nebenerscheinungen der Schweissabsonderung beseitigt VasenolefermPuder 130.— do. Elektol. 66.— 65 50 Zinn Kassa 229 50 226.50 Regulus 50.— 50.— 87¹ von größerem Kalkwerk für Baden, 6. Seite. Ur. 305 Mannheimer General- Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 4. Juli 1924 Rommunale Chronik heddesheim. 4. Juli. Aus der Gemeinderatsſitzung vom 1. Juli 1924 iſt Folgendes mitzuteilen: Bei eventl. Unglücks⸗ oder Todesfällen ſoll dauernd ein Holzſarg in der Leichenhalle zur Verfügung ſtehen, der auch bei der Beerdiaung verwendet werden kann. Gegen eine etwa beabſichtiate Aufhebung der Kreiſe wird Einſpruch erhoben. Eine diesbezüaliche Erklärung wurde vom Gemeinderat unterzeichnet. Dem Kreisſchulamt Mannheim ſoll auf Schreiben vom 5. v. Mts. mitaeteilt werden, daß der Ge⸗ meinderat mit der geplanten Durchführung des Fortbildungsſchul⸗ geſetzes nicht einverſtanden iſt, weil dadurch eine weitere Lehrer⸗ ſlelle zu beſetzen wäre. Auch iſt kein Grund vorhanden, an der ge⸗ werblichen Fortbildungsſchule hier Aenderungen vorzunehmen. Die Zwangsräumung der Wohnung des Wirts Bernhard Wiesner im Stationsgebäude der Kleinbahn durch das Amtsagericht Weinheim kann nicht durchgeführt werden, weil keine Möalichkeit beſteht, dem Wiesner eine Unterkunft zu beſchaffen. Der Mietzins für das achte Gemeindedoppelhaus wurde feſtaeſetzt. *Die Frankfurtler Oberbürgermeiſterwahl. In der Frage der Oberbürgermeiſterwahl in Frankfurt a. M iſt man jetzt endlich ſoweit, daß man ſich wohl auf eine der vorgeſchlagenen Per⸗ ſönlichkeiten einigen würde, daß es jedoch noch fraglich erſcheint, ob ſie zur Annahme bereit ſind. Der ſeitherige Oberbürgermeiſter Voigt Iteht nach wie vor mit in engſter Wahl. Aus dem Lande Oftersheim, 3. Juli. Die 21 Jahre alte Philippine Schwarz von hier legte ſich geſtern abend in der Nähe der Sta⸗ tion Hockenheim auf die Schienen und ließ ſich von dem in vollſtem Tempo anfahrenden Abendzug 3054 den Kopf abfahren. Der Kopf würde glatt vom Rumpfe getrennt. Die Leiche des Mädchens wurde unter dem Packwagen hervorgezogen. Der Grund des Selbſtmords ſoll in unglücklichen Familienverhältniſſen liegen. JWeinheim, 4. Juli. Kommerzienrat Georg Hildebrand iſt hier im Alter von 86 Jahren geſtorben. Er war der Erbauer der hieſigen Großmühlenwerke und gehörte zu den erſten, die die Groß⸗ mühleninduſtrie nach dem neueſten Syſtem(die ſogenannten„auto⸗ matiſchen Müller“) ins Leben rief. Wegen ſeiner gewinnenden perſönlichen Eigenſchaften war der Verſtorbene in allen Kreiſen be⸗ liebt.— Der Täter, der den mißglückten Raubverſuch auf die Stationskaſſe in Wieblingen machte, war der hieſige 23 Jahre alte, verheiratete Maler Alfons Karl Klein, Sohn eines hierortigen angeſehenen Malermeiſters. Der junge Mann war eine Zeitlang beſchäftigungslos geweſen, aber man hätte ihm eine ſolche Tat nie ugetraut. Es iſt gegen ihn Unterſuchung wegen verſuchten Tot⸗ h ags eingeleitet. e Weinheim, 3. Juli. In der verfloſſenen Nacht ſprang ein verheirateter Landwirt aus Steinfurt bei Wertheim, der in Heidelberg ausſteigen wollte und auch hier die Station überfahren hatte, dicht hinter Weinheim aus dem fahrenden Zuge. Dabei ver⸗ unglückte er und wurde ſchwerverletzt ins hieſige ſtädtiſche Kranken⸗ haus eingeliefert. 9 clankſtdt, 4. Juli. Seit einigen Tagen wird die 18 Jahre alte Lina Schönig vermißt. Es iſt die Möglichkeit nicht ausge⸗ ſchloſſen, daß ſich das Mädchen ein Leid angetan hat. Sie trug ein Geſich, Kleid, hat dunkle Haare und ein rundes vollkommenes eſicht, * Neckarſulm, 3. Juli. Ein ſchweres Unglück hat ſich in Greckenhof ereignet. In dem ſeit längerer Zeit chon baufälligen Hauſe ſtürzte plötzlich, während der äußere Verputz erneuert wurde, eine Außenwand und die Decke des Zimmers ein, in dem dis Hausbewohner gerade zu Tiſche ſaßen. Dabei wurde das drei Monate alte Kind in ſeinem Bettchen von den einſtürzenden Trümmermaſſen erſchlagen und ein faſt zwefjähriges Kind verletzt. Die übrigen Perſonen konnten ſich retten. * Vöhrenbach(Schwarzwald), 3. Juli. Ein eigenartiges Vor⸗ kommnis hat ſich im Angſtbachhof ereignet, als der Blitz in die unweit vom Hofe ſtehende Transformatorenſtation einſchlug, f DD Miannheimer Rengtage Für den Verkauf unserer Rennsport- zeitung in Mannheim und Ludwigshafen in der Zeit vom 11.—20. juli dieses fahres werden veräsufer angenommen.— Zu melden in der balddlugle. 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Im Be⸗ griff nach der Urſache des Vorfalles zu ſehen, fiel in der Nähe der Station auch der vorausſpringende Hund tot zu Boden, was die Frau am Weitergehen ſtutzig machte. Die Betriebsleitung des Elektrizitätswerkes ſtellte dann feſt, daß durch den Blitzſchlag ein Iſolator zertrümmert worden war, worauf der daran be⸗ feſtigte Draht auf die geerdete Eiſenkonſtruktion der Maſtſtation fiel. Durch den andauernden Regen war die Umgebung der Sta⸗ tion ſehr feucht und unter dem Einfluß der Ableitung des Stromes zur Erde elektriſch geladen. * Bleibach, 3. Juli. Am Montag extönten dahier die Stur m⸗ glocken. Das Oekonomiegebäude des Gaſthauſes zum Stollen ſtand in hellen Flammen. Dem Mechaniker Weber, deſſen Werk⸗ ſtatt ſich in dem Anweſen befand, verbraunten ſeine wertvollen Maſchinen und einige Motorräder, wodurch er, da er nicht ver⸗ ſichert iſt, großen Schaden erleidet. Das Vieh und die Schweine des Stollenwirts konnten gerettet werden, die Hühner verließen den offenen Stall nicht, fanden daher den Tod. Da angeblich der Waldkircher Brandſtifter ſchriftlich mitgeteilt haben ſoll, daß er nur 1 Stunde entfernt von der Stadt anzünden werde, ſo nimmt man an, daß er den Brand gelegt hat. Man iſt hier ſehr beun⸗ ruhigt. Nicht weniger als 8 Brände werden ihm nun ſchon zur Laſt gelegt. Hoffentlich bewahrheitet ſich bald: Der Krug geht zum Brunnen, bis er bricht. „Altglashükten be! Neuſtadt i. Schw., 3. Juli. Nach einer Zurechtweiſung durch ihren Vater hat ſich die 19jährige Tochter 0 e Schelb im Schwarzenbachweier er⸗ ränkt. Ueberlingen, 2. Juli. Der Felchenfang iſt in dieſem Jahre ſehr aut. Im Ueberlinger See konnten von einigen Fiſchern in einem Gang 100—150 Pfund Felchen gefangen werden. dctonſtanz, 2. Juli. Der Bodenſee iſt in den letzten Tagen je um einige Zentimeter geſunken, ſodaß die Hochwaſſergefahr abgewendet iſt. Nachbargebiete sw. Pfungſtadt. 4. Juli. Im Hofe des Elternhauſes wurde ge⸗ ſtern abend der Maurermeiſtersſohn Wilhelm Wacker ermor⸗ det. Man brinat eine aus dem Saargebiet ſtammende Frau mit der Mordtat in Beziehung. Die Gründe zu der Tat ſind noch nicht bekannt. Die Frau wurde von der Geadarmerie verhaftet. * Frankfurk, a.., 4. Juli. Unter Bezugnahme auf die Ver⸗ öffentlichungen betr. die Unterſchlagungen bei der Frank⸗ furter Filjale der Spedilionsfirma Carl Laſſen wird uns folgen⸗ des mitgeteilt:„Die Anzeige iſt von einem entlaſſenen Ange⸗ ſtellten erſtattet worden. Sämtliche Beſchuldigte beſtreiten mit größter Entſchiedenheit, ſich irgendmie ſtrafbar gemacht zu hapen. Es bleibt daher das Ergebnis der Unterſuchung abzuwarten. Gerichtszeitung Amtsgericht Mannheim Mannheim, 2. Juli.(Sitzung des Amtsgerichts Abt. S.) Vorſitz: Oberamtsrichter Schmitt. Vertreter der Anklagebehörde: Referendar Schneider. Der 19jährige Artiſt Bernhard Mundi aus Mannheim iſt wegen Diebſtahls angeklagt. Er entwendete am 26. Mai d. Is. guf dem Bahnſteig 2 des hieſigen Hauptbahnhofs einer Kaufmanns⸗ ehefrau aus der Handtaſche eine Geldmappe. Die Beſtohlene merkte ſofort den Diebſtahl, worauf Mundi'e Briefmappe zu Boden fallen ließ. Er wurde alsbald vom Bahnſteigſchaffner feſtgenom⸗ men, doch leugnete er den Diebſtahl rundweg ab. Der Angeklagze iſt übrigens kein Neuling auf dem Gebiete des Taſchend'ebſtahls. Schon am 20. November 1919 ſtand Mundi vor dem Schöffengericht unter der Anklage. in Heidelberg. Mannheim und Frankfurt a M. und an den Haſteſtellen der Straßenbahnen eine große Anzahl von Taſchen⸗ diebſtählen in der Weiſe begangen zu haben, daß er vorübergeben⸗ n im Gedränge den Geldbeutel aus der Taſche entwen⸗ dete. Auch vom Schöffengericht Karlsruhe wurde Mundi im Jahre 1921 wegen Taſchendiebſtahls verurteilt. Der Angeklagte will zwar an angeborener Geiſtesſchwäche leiden. Der Sachverſtändigs, Anſtaltsarzt Dr. Götzmann, hält ihn jedoch ſtrafrechtlich für voll⸗ kommen verantwortlich. Es erging folgendes Urteil: der Angeklagte Bernhard M un di wird wegen Diebſbahls zu 5 Monaten Gefängnis— abzüg⸗ lich 5 Wochen Unterſuchungshaft— verurteilt. M. Sportliche Kundſchau 41. Oberrheiniſche Regatta Allenthalben iſt in Süd und Nord durch eine Reihe von Negatten ſchon tüchtig geſichtet unter den Mannſchaſten und ſo ſind erfahrungs⸗ gemäß die ſpäteren Regatten nicht mehr ſo ſtark beſucht, aber was kommt, iſt ſchen ausgeleſen und die Kämpfe werden härter. Mannheim, wo am kommenden Samstag und Sonntag, 5. und 6. Jult, die große Regatta auf dem Neckar oberhalb der Friedrichs⸗ brücke ſtattfindet, liegt in der glücklichen Mitte. Zu erleſenen, bereits erfolgreichen Kämpen kommen, beſonders in der Jung⸗ mannenklaſſe auch noch neue Mannſchaften an den Start, ſodaß es allerhand Ueberraſchungen geben kann. Die Frage nach dem beſten Vierer und Achter in Süddeutſchland geführt werden. Am meiſten darf man auf das Zuſammentreffen der Coblenzer Rhenanen mit den Frankfurter Ger⸗ manen geſpannt ſein. Germ ania hat in Frankfurt Verbands⸗ und Kaiſer⸗Vierer gewonnen. Die Coblenzer fehlten dort, ha⸗ ben ſich aber auf den rheiniſchen Regatten als ſtärkſte Mannſchaft erwieſen. Nun treffen ſich die beiden in Mannheim im Vierer mit und ohne Steuermann, und Mannheim hat damit ſein Ereignis. Im Großen Achter wird Kaſtel an erſter Stelle genannt ſein wollen, aber die Frankfurter Germania und die beiden Gegner aus Mainz werden ihm einen Sieg nicht leicht machen. So iſt Mannheim auch in dieſem Jahre neben Berlin, Frank⸗ furt und Hamburg die 4. große Regatta, auf der ſich die geſamte füddeutſche 1. Klaſſe in den Riembooten findet. Außerordentlich ſpan⸗ nende Kämpfe dürfen wir aber auch in den Junior⸗ und Jung⸗ mannenkämpfen erwarten. Auf das Zuſammentreffen der FJunior⸗ Vierer vom Heidelberger Ruder⸗Klub und Ludwigs⸗ hafener Ruderverein iſt man außerordentlich geſpannt und auch der Tunior⸗Achter wird ſcharſe Kämpfe bringen, in denen Ludwigshafen ein ernſtes Wort mitſprechen wird. Ganz offene Sachen ſind die beiden Einer. Hier fehlt zwar Meiſter Flinſch, aber gerade dadurch werden die Rennen um ſo ſchärfer werden, da gleichwertige Gegner um den Sieg ringen. Die Mannheimer Vereine konnten zwar in Frankſurt nicht ſiegen, aber ſie haben ſich in vielen Rennen als ſcharfe Geaner erwieſen, die auf der ekge⸗ nen Regatta ernſt mitſprechen werden, um ſo mehr, da hier doch die Startverhältniſſe günſtiger ſind als in Frankfurt a.., wo der Bogen doch manchen Vor⸗ und Nachteil brachte. So wird die Mann heimer Regatta ein ruderſportliches Ereignis erſten Ranges werden. Da nur drei Boote ſtarten können, beginnen die Vorrennen ſchon Samstag vormittags. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli mae.I2IL I2 I. IIEIIZIAU Schun 23 2203.1003030.30 3 1003 12 250 380 4 654,07 Maxau..478.255.935.92.915.57 Maunbein.5 858 50.31 54288.%5 v8 aub Köln 38,74.58 3,41.35.29 Mannbeim.75.708.23 Heilbronn, Nehl 4. .5 5 Rheinwaſſerwwäemee ——— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur. Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: J. V. Fr. Kircher; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete, Gericht u. den übrig. 1edaktionellen Teil: Fr. Kircher: f. Anzeigen: J. Bernhardt. 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Diese Sensationen sind nicht Selbst- zweck, sondern ranken sich um e ing anmuige Fabel, die um ihrer selbst willen Zu interessleren veimag Der tlan, das dahinstürmende Tempo dieses Films iaszinieren den Zu- schauer. Prachtvolls itallenische Landschaltsbilder verstärken den Reiz Für die herzlichen überaus zahlreichen Beweise der Teilnahme in Worten, sowie in Blumenspenden bei dem großen Schmers, um unsern, im Herrn entschlafenen, geliebten Sohn sagen tiefgefühlten Dank 2740 fille Karl Kalkhoff. Mannheim, den 2. juli 1924. 2 Ein Film von ungehenrer Mirkung Ferner der lustige Tell: pat und Patachon] als Photographen 6 Akte! 8i8s 998 8 DWabre Lachstürme ausſösend Danksagung. 98 Für die vielen Beweise der Llebe und Teil⸗ 1 nahme, die wir während der Krankheit u. beim.n- scheiden unserer geliebten Entschlafenen von allen Seiten erfahren duriten, für die reichen Blumen- u. Kranz- 8 spenden der beiden hiesigen Lehrerkolleglen u. zahlreicher ——5 Freunde und Bekannten und für die überausgroße Be· 1 telligung bei der Leichenfeier sprechen wir unseren herz- lichsten Dank aus. 521⁴ Vorstellungen 6 und 8 Uhr: müing. DPreise! Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: L. Gscheidlein Dant-Aeste anen Der aktuellste Film der Gegenwart! ater onau e ſater fuein FWW Relchsverbands Deutscher 2— E. V. Mannheim. —5 bezw.—7 Uhr. Edz3! Großes vaterländ. Film-Singspiel in 6 Akten. 1 Laubeiten-u. nünstrie-Meste 8 tsch bleibt die D wie der Rhein! nfan Pep Niai 192 5. eutsch bleibt die Donau, wie der— Der Spruch soll Eure Losung sein. e N5 35 Nai 19 Aeeelcenas dat deht auren aas dion, Ae Herbsl-Messe Hndet nicht statt. e den liegen Heimatsort. Erlinder · Mit inren Wäldern und seinem Wein. 2752 en(l.—— Brae—2 Deutsch bleibt die Donau, deutsch der Rhein! freih in der Geschäusstelle des Reichs. verbands Deutscher Erfinder E. V. 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