Freitag, 4. Juli Sezugspreiſe: zn mannheim une umgedung wöchentlich es Solòd⸗ pfennig. die monatlichen Bezieher verpflichten ſich dei evtl. Renderung der wirtſchaftlichen verhältniſſe notwendig werdende preiserhöhungen anzuerkennen. poſt⸗ ſcheckkonto n 178500 Rarlsruhe.— Hauptgeſchäſtsſtelle mannheim E 6..— Seſchüfts⸗Nebenſtelle neckarſtadt, wald⸗ bofſtr. 6. Fernſpr. Ur. 7931, 7042, 7033, 793a, 70a8. Telegr.-Ndr. Seneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. heimer Neue Mannheimer Jeitung ——— Abend⸗Ausgabe Badiſche Neueſte Nachrichten denomm! Atze Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 306 Anzeigenpreiſe aach Carif, dei vorauszabzung pro ein⸗ ſpaltige Rolonelzeile für Rugemeine Anzrigen.20 Soldmark Reklamen 2,— SGoldmark. Lür Anzelgen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung über⸗ nommen. höhere Sewalt. Streits, Setriebs ſtörungen uſw. derechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder deſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnagme von in⸗ zeigen. Ruftr. d Fernſpr. ohne Otwäbr. Serichtsſt. mannbeim. Beilagen: Sport u. Spiel im Mannheimer General-Anzeiger Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Muſik-Jeitung Welle u. Schall Aus Feld und Sarten Wandern u. Neiſen Ne alllierlen meinungsverſchiedenheilen Drei Punkte Neben der offiziellen Einladung zur Londoner Konferenz hat die engliſche Regierung ihren Vertretungen im Auslande noch Erläu⸗ terungen zugehen laſſen, die ſie bei der Ueberreichung der Ein⸗ ladungsnote vortzutragen haben. Dieſe Erläuterungen gaben vor allem die Friſten an, die nach Meinung Englands für die An⸗ wendung des Dawesberichtes maßgebend ſein ſollen. Als entſchei⸗ dender Stichtag wird der 1. oder 15. September in Ausſicht genommen. Ferner hat England vorgeſchlagen, daß die Körperſchaf⸗ ten, die feſtſtellen ſollen, daß der Dawesplan in vollem Umfange an⸗ ewendet wird und die auch eventuelle Verfehlungen Deutſchlands feſtſtellen ſcug entweder aus dem Schiedsgericht im Haag, dem Finanzausſchuß des Völkerbundes oder aus einem kleineren Ausſchuß von Mitgliedern des Dawes⸗Ausſchuſſes beſtehen ſollen. Die engliſche Regierung wird dem Finanzausſchuß des Völkerbundes den Vorſchlag unterbreiten. Die Meinungsverſchiedenheiten unter den Alliierten, über die die Londoner Konferenz Beſchluß faſſen muß, ſind nach Londoner Blät⸗ tern folgende: 1. Feſtſetzung der Kör perſchaft, die befugt ſein ſoll, eine etwaige Nichterfüllung von deutſcher Seite feſtzuſtellen, 2. die beſonderen Kontrollmaßnahmen, die Frank⸗ xeich auf die rheiniſch⸗weſtfäliſchen Eiſenbahnen angewandt wiſſen will 3. Umgrenzung der Befugniſſe des Komitees. E Keine beſondete Einladung Frankreichs Die„Morning⸗Poſt“ hatte geſtern eine Mitteilung veröffentlicht, wonach das Einladungsſchreiben Macdonalds für die Konferenz vom 16. Juli nicht nur eine bloße Einladung darſtelle, ſondern gleichzeitig die Anſicht der engliſchen Regierung enthalte, ſo einige der Pro⸗ grammpunkte, die von der Konferenz zu behandeln ſein werden. Im Foreign Office wird gemeldet, daß die Meldung der Mitteilung voll⸗ ſtändig unzutreffend ſei. Es wird betont, daß an Frankreich über⸗ haupt keine Einladung zu der Konferenz am 16. Juli ergangen ſei und daß eine ſolche auch nicht ergehen werde, da Herriot das Kom⸗ munique von Chequers, worin die Konferenz vom 16. Juli vorge⸗ ſchlagen wird, unterzeichnet habe. Eine neue ſchriftliche Ein⸗ ladung ſei deshalb unnötig. „ Poöllige Aktionsfreiheil der franzöſiſchen Regierung Inm Quai'Orſay wird erklärt, daß die franzöſiſche Regierung ein Einladungsſchreiben Maedonalds nicht erhalten habe und daß ſomit alle darauf bezüglichen Meldungen als verfrüht zu bezeichnen ſeien. Wenn aber das Einladungsſchreiben gewiſſe Vorſchläge ent⸗ halten würde, ſo dürfe nicht der Schluß gezogen werden, daß dieſe gemeinſam von Macdonald und Herriot vorbereitet worden ſeien. Dieſe Vorſchläge würden nur die engliſche Regierung verpflichten, die franzöſiſche Regierung würde aber ihre Aktions⸗ freiheit bewahren und nötigenfalls den engliſchen Vorſchlägen andere entgegenſetzen. Nach ſpäteren Meldungen ſcheint übrigens, daß die genannten Vorſchläge nicht im Einladungsſchreiben ent⸗ halten ſind, ſondern daß es ſich um Inſtruktionen an die engliſchen Botſchafter in den alliierten Ländern handelt und daß dieſe er⸗ mächtigt worden ſind, ſich dieſen Vorſchlägen bei ihren mündlichen Beſprechungen mit den einzelnen Regierungen zu bedienen, bei denen ſie beglaubigt ſind. 5 Die Parlamente als kommuniſtiſche Verſtecke E Berlin, 4. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) Im preußiſchen Landtag herrſchte heute große Aufregung. Es war bekannt geworden, daß zwiſchen—8 Uhr morgens eine polizeiliche Unter⸗ ſuchung der Fraktionsräume der kommuniſtiſchen Partei im Landtag durch die politiſche Polizei vorgenommen wor⸗ den war. Dabei waren im Intereſſe der Unterſuchung auch die Schränke aufgebrochen und verſchiedenes Material beſchlagnahmt worden. Die Plenarſitzung, die auf 11 Uhr anberaumt worden war, wurde wegen dieſer Vorgänge auf 12 Uhr vertagt. Auch der Ael⸗ teſtenrat wurde ſofort mit der Angelegenheit befaßt. Seine Be⸗ ratungen dauern im Augenblick noch an. Die Kommuniſten haben in Form eines Urantrags gegen die Durchſuchung proteſtiert. Sie ſtellen feſt, daß die Durchſuchung mit Genehmigung des Landtagspräſiden⸗ ten ſtattgefunden habe, der aber verſäumt hätte, ſelbſt anweſend zu ſein und auch die kommuniſtiſche Fraktion von der Hausſuchung zu benachrichtigen. Die Kommuniſten fordern das Haus auf, zu be⸗ ſchließen, von dem Geſchäftsordnungsausſchuß unter Hinzuziehung von drei Kommuniſten ſofort feſtſtellen zu laſſen, welches Material beſchlagnahmt worden ſei. Das Material ſei dann den Abgeordneten lofort wieder zurückzugeben. Als mit einſtündiger Verſpätung die Landtagsſitzung begann, wurde Präſident Leinert bei ſeinem Erſcheinen mit Pfui⸗ ufen empfangen. Vor Eintritt in die Tagesordnung verlangte dann der Kommuniſt Meyer⸗oſtpreußen die ſofortige Beratung des kommuniſtiſchen Proteſtantrags. Vor allen Dingen ſei eine ſofor⸗ tige Prüfung des beſchlagnahmten Materials notwendig, weil ſonſt Gefahr beſtünde, daß die„Spitzel des Herrn Severing Material hin⸗ zufügen, das ihnen in den Kram paſſe“. Gegen die ſofortige Bera⸗ tung wurde kein Widerſpruch erhoben. Präſident Leinert rechtfertigte dann ſein Verhalten, für das er triftige Gründe anfüdren kann. Es iſt ihm nämlich mitgeteilt worden, daß in den Fraktionsräumen der Kommuniſten Material der Tſcheka verſteckt ſei. Es han⸗ delt ſich inſonderheit um ein Verfahren wegen Hochverrats und wegen zwei vollendeter und mehrerer verſuchter Morde. Präſident Leinert bemerkte unter lebhaften Entrüſtungs⸗ kundgebungen der Kommuniſten und unter dem Beifall der übrigen arteien, daß die Immunität ſtets zu wahren ſei, ſofern nicht das dohl der Geſamtheit verletzt werde. Er habe nicht auf ſein Gewiſſen nehmen können. Mörder zu decken. Der kommuniſtiſche Antrag wurde dann von Meyer⸗Oſtpreußen begründet. Er ſtellte die kommuniſtiſche Fraktion als das unſchuldig Herriot vor den vereinigten Kommiſſionen Der Präſident der Finanzkommiſſion der Kammer. Auriol und der Präſident der äußeren Kommiſſion, Franklin Bouillon, haben im Namen ihrer Kommiſſionen Herriot erſucht, vor den ver⸗ einigten Kommiſſionen zu erſcheinen, um Aufklärung über ſeine Reiſe nach London und Brüſſel zu geben.— Herriot hat dieſe Ein⸗ ladung angenommen und wird heute nachmittag von den Kommiſ⸗ ſionen angehört werden. Er wird von dem Kriegs⸗ und dem Finanzminiſter begleitet ſein. Nach der Berliner Konferenz Berlin, 3. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Von unter⸗ richteter Seite wird uns als der allgemeine Eindruck der geſtrigen Miniſterbeſprechung beſtätigt, daß die Reichsregie⸗ rung aus ihnen geſtärkt hervorgegangen iſt. Ganz ein⸗ deutig hätte ſich dabei der Wille aller Redner ausgeprägt, die Vor⸗ ſchläge der Sachverſtändigen auf ſich zu nehmen. Ueber die meck⸗ lenburgiſche Ausnahme zu ſprechen erübrigt ſich. Herr v. Brandenſtein iſt eben der Gefangene ſeiner Völ⸗ kiſchen. Ganz unabhängig von der Durchführung der Sachverſtändigen⸗ gutachten, die ſie in keinem Belange berühren, iſt, was noch zwi⸗ ſchen Reich und Ländern zu klären bleibt. Es handelt ſich dabei vornehmlich, wie wir ſchon geſtern andeuteten, um die Regelung der Abfindungen für die ehemaligen Eiſenbahnſtaaten und was alles damit zuſammenhängt. Das ſoll auf einer Son⸗ derkonferenz dieſer früheren Eiſenbahnſtaaten geſchehen, die in der nächſten Woche ſtattfinden ſoll. Ein beſtimmter Tag iſt, wie wir im Gegenſatz zum Lokalanzeiger feſtſtellen möchten noch nicht in Ausſicht genommen. Von einer Verabſchiedung der Durchführungsgeſetze vor der Londoner Kogferenz iſt nicht mehr die Rede. Wir möchten glauben, daß ſich dagegen auch erhebliche Widerſtände ſelbſt aus den Reihen der Volkspartei heraus erhoben hätten. 0 Falſchmeldungen Zu den Veröffentlichungen der heutigen Berliner Morgenpreſſe über die geſtrige Konferenz der Miniſterpräſidenten der Länder wird von zuſtändiger Stelle bemerkt. daß die Konferenzteilnehmer ausdrücklich ſtrengſte Vertraulichkeit hinſichtlich des In⸗ halts ihrer Beſprechungen beſchloſſen haben. Da nicht anzunehmen iſt, daß irgend einer der Konferenzteilnehmer die Vertraulichkeit gebrochen hat, ſo müſſen die in der heutigen Morgenpreſſe über das amtliche Kommunique hinausgehenden Mitteilungen, die Ausführungen des Lokalanzeigers als tendenziös und er⸗ funden bezeichnet werden. die Militärkontrolle Foch bleibt unnachgiebig In der geſtrigen Beratung der Botſchafterkonferenz über die letzte deutſche Antwortnote in der Frage der Militärkontrolle hat Marſchall Foch den Bericht des interalltierten Militärausſchuſſes vorgelegt. Darin wird, wie der„Matin“ meldet, eine eigentliche Grenze für die Beendigung der Inſpektion abgelehnt. Die Konferenz hat dann den Entwurf einer Antwortnote an Deutſch⸗ land, wie bereits berichtet, ausgearbeitet, der höflich und feſt ſein ſoll, aber keine beſtimmten Verſprechungen für die Durchführung der Kontrolle übernimmt. verfolgte Edelwild hin und hatte die Dreiſtigkeit, die Schutzpolizei als„Acht Groſchen⸗Jungens Severings“ zu bezeichnen. Severing blieb ihm die Antwort nicht ſchuldig. Er verteidigte die Schutzpolizei energiſch gegen dieſe Ausfälle und äußerte ſeine Befriedigung darüber, daß es gelungen ſei, dem Staatsgerichtshof Material zuzu⸗ leiten, das vor Gericht beweiſen werde, mit was für Lügen die Kommuniſten in den letzten Monaten gearbeitet hätten. Der deutſchvolksparteiliche Abgeordnete v. Campe ſprach dann im Namen der Koalitionsparteien dem Präſidenten die Billigung für ſein Verhalten aus. Dann wurde der weiteren Ausſprache durch einen Schlußantrag ein Ende gemacht. Auch Sprengkapſeln gefunden! Zu der Durchſuchung der Fraktionsräume der kommuniſtiſchen Partei im Reichstag und im preußiſchen Landtag erfahren wir noch folgendes: Dem Unterſuchungsrichter waren in der letzten Zeit wie⸗ derholt glaubhafte Nachrichten zugegangen, wonach ſich in den Räu⸗ men des Reichstags und des Landtags wichtiges geheimes Material der Zentrale der kommuniſtiſchen Partei befinde. Der Unterſuchungs⸗ richter hat ſich darauf an den Präſidenten des Reichstags und des preußiſchen Landtags mit der Bitte gewandt, die nach Artikel 38 der Reichsverfaſſung erforderliche Zuſtimmung zu einer Durch⸗ ſuchung und Beſchlagnahme zu erteilen. Beide Präſidenten haben dieſe Zuſtimmung gegeben. Bei der Durchſutchung iſt, wie amtlich mitgeteilt wird, abgeſehen von einer größeren Anzahl von Spreng⸗ kapſeln für Stielhandgranaten und einer Mauſerpiſtole, umfangreiches ſchriftliches Material gefunden worden. Das Material unterliegt z. Zt. der Sichtung und Prüfung durch den Un⸗ terſuchungsrichter. Scheidemann wird„abgebaut“ In der geſtrigen Stadtverordnetenverſammlung von Kaſſel beſchloß die bürgerliche Mehrheit gegen den Widerſpruch der Sozialdemokraten und der Kommuniſten entſprechend der preußi⸗ ſchen Perſonalabbauverordnung vom 8. Februar, den Bürger⸗ meiſter Scheidemann abzubauen. Berlin. 4. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Dem Mörder Har⸗ mann ſind nunmehr im ganzen 12 Morde nachgewieſen worden. Es handelt ſich faſt in allen Fällen um Jugendliche im Alter von 16—20 Jahren. 11 namentlich Frankreich und die Saararbeiterſchaſt (Von unſerem ſaarländiſchen Vertreter) 8§ Saarbrücken, 3. Juli. Der Saarbergmann erhält bei verdoppeltem Koh⸗ lenpreis denſelben Geld⸗Lohn wie vor dem Kriegel Auf dieſe kurze Formel läßt ſich die Auswirkung der franzöſiſchen Herrſchaft über den Saarbergbau zuſammendrängen. Ein Engrospreis von durchſchnittlich 100 Franken je Tonne geſtattet dem franzöſi⸗ ſchen Staat, trotz des überwuchernden und mit einer Fülle„ko⸗ lonialpolitiſcher“ Propagandaausgaben belaſteten Verwaltungsappa⸗ rates, nach dem Eingeſtändnis ſeiner eigenen kalkulatoriſchen Me⸗ thoden, einen Reingewinn von der Förderung, der den Vor⸗ kriegsgewinn des preußiſchen Staates um mindeſtens 65 Pro⸗ zent überſteigt. Selbſtverſtändlich bedeutet die Parität des Arbeitslohns, bei dem augenblicklichen Kursſtand der franzöſiſchen Deviſe, durchaus nicht den gleichen Reallohn wie vor dem Kriege, weil in Gold ausgedrückt, ſämtliche Lebensmittel und Bedarfsartikel in der Zwiſchenzeit erheblich teuerer geworden ſind. Konkret ge⸗ ſagt: der Saarbergmann ſtellt ſich unter dem fran⸗ zöſiſchen Arbeitgeber bedeutend ſchlechter alz unter der preußiſchen bezw. bayeriſchen Verwäl⸗ tung, während gleichzeitig ein gegenüber der deutſchen Aera ge⸗ waltig erhöhter Unterwehmergewinn alljährlich einerſeits der Saarwirtſchaft verloren geht, andererſeits in Geſtalt von unbezifferten Millionenüberſchüſſen, die einem nor⸗ malen Bruttoertrage von jährlich etwa 150 Millionen Franken ent⸗ ſprechen, der franzöſiſchen Staatskaſſe bezw. der Entlaſtung des franzöſiſchen Steuerzahlers zugute kommt. Unter dem Protektorat des Völkerbundes iſt alſo das von Reparations⸗ leiſtungen ausdrücklich befreite Saargebiet einem„Aus beu⸗ tungs“!ſyſtem ausgeliefert, durch das die„Arbeitsgallerte“ von zwei Drittel der werktätigen männlichen Bevölkerung— denn auch die unter die Zwangskontrolle des franzöſiſchen Großkapitals übergegangenen Saareiſenwerke uſw. rechnen als Kriegsfolge hier mit— einem fremdländiſchen Imperialismus preis⸗ gegeben wird, deſſen Politik(was um ſo verbitternder wirken muß) durch die Tendenz fortgeſetzter Niederhaltung des deutſchen Mutterlandes beſtimmt wird. Dieſe wirtſchaftlichen Tatſachen, die nicht hinwegzudiskutieren ſind, ſondern von unſerer Arbeiterbevöl⸗ kerung in der Verſchlechterung ihrer Lebenshaltung alltäglich ver⸗ ſpürt werden, würden bereits jegliche franzöſiſche Pro⸗ pagandatätigkeit illuſoriſch machen, wenn nicht die un⸗ verbrüchlich treudeutſche Geſinnung unſerer geſamten Ar⸗ beiterbevölkerung, gleichgültig welcher Parteieinſtellung, ſolche Annexionsgelüſte von vornherein nicht aufkommen ließe. tige Kaufleute. Der berufstüchtige Menſch, der durch ſeine Berufs⸗ Die Zeit war kurz und iſt für immer vorüber wo der ſaarlän⸗ diſche Frankenempfänger von Deutſchlands Inflation und Ausver⸗ kauf profitierte. Nun hat er die minderwertige und ſchwankende Währung, während im Mutterland die wertbeſtändige Goldrechnung ſich befeſtigt. Die Legende von dem„Klubſeſſel in der Wohnung des Saarbergmanns“ u. von dem„Schlaraffenland an der Saar“ iſt verrauſcht, und zurückgeblieben iſt die traurige Wirklichkeit, daß der Kumpel und Hüttenarbeiter bei Empfang der durch alle möglichen Abzüge Lohndüte oft nicht weiß, wie er bis zum näch⸗ ſten„Abſchlag“ ſeiner hungernden Familie Brot und Kartoffeln ſchaffen ſoll. Ein Blick in die Statiſtik ergibt, daß die Arbeitsleiſtung des Saarbergmannes für die Schicht in ſtändiger Zunahme begriffen iſt und, trotz der Herabſetzung der Arbeitszeit um eine Stunde. jetzt die Vorkriegsleiſtung übertrifft. Was in dieſer Tatſache zum Ausdruck kommt, iſt nicht etwa eine verbeſſerte Organiſation oder maſchinelle Ausrüſtung unter der franzöſiſchen Verwaltung, wovon nicht die Rede ſein kann, ſondern die teils frei⸗ willige, teils erzwungene Schweißtreiberei, um den kärglichen Lohn durch Höchſtleiſtung zu verbeſſern. Bei dieſer Sachlage berührt es um ſo peinlicher, daß der fran⸗ zöſiſche Staat bei den kürzlichen Unterhandlungen über die von der Saarinduſtrie als Vorbedingung für die Aufrechterhaltung ihrer Be⸗ triebe geforderten Herabſetzung der Kohlenpreiſe, durch ſeine Vertreter zunächſt erklären ließ, daß eine Ermäßigung der arkohlenpreiſe nur im Gleichſchritt mit einer Herabſetzung der Bergarbei⸗ terlöhne in Erwägung gezogen werden könne. Wenn dieſer Standpunkt ſchließlich nicht durchgehalten und eine allerdings nur —6prozentige— gegenüber der von der Induſtrie verlangten 25⸗ prozentigen Preisermäßigung ohne Herabſetzung der Arbeiterlöhne zugeſtanden wurde, ſo dürfte dieſe Konzeſſion im weſentlichen auf bie von dem franzöſiſchen Saarpräſidenten in Paris perſönlich ge⸗ — 85„vordringlichen“ politiſchen Geſichtspunkte zurückzuführen ein. Auch die Zeit der Umſchmeichelung der Saararbeiterſchaft durch die Vertreter Frankreichs iſt vorüber. Als die Franzoſen ins Land kamen und unter ihrem beherrſchenden Einfluß die Re⸗ gierungskommiſſion etabliert wurde, da hörte man von maßgebender Stelle die Abſicht verkünden. einen„Arbeiterſtaat“ an der Saar ern⸗ richten zu wollen. Von ſolcher Utopie iſt es ſtille geworden. Man brauchte die Arbeiterſchaft, die weitaus zahlreichſte Bevölkerungs⸗ ſchicht als Vorſpann für die beabſichtigten Franzöſierunasmaßnah⸗ men, für Demonſtrationen zwecks Einführung der Frankenwährung. für Unterſchriftenſammlungen zwecks Einrichtuna franzöſiſcher Schu⸗ len etc.: nachdem die Vorwände ihre Schuldiakeit getan hatten, zeigte man die kalte Schulter. Man heuchelte Intereſſe für ihr Wodt, machte ihnen aber zur Bedinaung die Trennuna von den geſamten deutſchen Organiſationen und als man damit bei den Gewerkſchar⸗ ten— einige abtrünnige„Führer“ zählen nicht— ſchließlich auf Widerſtand ſtieß, verſuchte man es mit der üblichen Politik des „divide et impera“ und ſuchte die alten Verbände zu unterhöhlen durch Aufziehen„rein wirtſchaftlicher Sonderverbände“, die ſich von der„Vormundſchaft der rechtsrheiniſchen Zentralverbände befreien.“ Dieſer von einem militäriſch⸗volitiſchen Abenteurer verſchlagenſter Art ausgeheckte und in den Grundzügen vorbereitete Plan ſchien vorzüglich in die Konjunktur zu paſſen und erfolasſicher, als im vori⸗ gen Herbſt im Zuſammenhang mit der deutſchen Geldkataſtrophe durch die franzöſiſche Generalität die rbeiniſche Separatiſten⸗ beweauna inſzeniert wurde Auch im Saaragebiet verſprach man ſich Aehnliches in die Wege zu leiten und benützte das Angebot brot⸗ loſer Exiſtenzen und unſauberer Geſellen. Aber der Saarbund“. dieſe frankophil⸗ſeparatiſtiſche Reinkultur, erwies ſich mitſamt ſeinen pſeudogewerkſchaftlichen Unteraruppen. mitſamt der auf die Köde⸗ rung der Bürger und Bauernſchaft berechneten„Saarländiſchen Wirtſchaftspartei“ als ein gewaltiger Reinfall: die hierfür auf⸗ gewandten bedeutenden Provaganda⸗ und Wahloelder waren frucht⸗ los in die Saar geworfen. Dieſe Verbändchen fübren nur noch ein nominelles Daſein unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit, um einigen Pöſtchenjägern ein ſorgenfreies Leben und unkontrollierbares Neben⸗ einkommen zu ſchaffen dder auch durch Meofrechterbollune der Firma den Einzua der Flagae nicht allzu blamabel zu arſtalten. 2. Seite. Ur. 306 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 4. Juli 1924 IJn der allerjüngſten Zeit iſt entſprechend ſolchen„Erfolgen“ eine völlige Preisgabe und aen 85 AAr⸗ beiterpolitik erfolgt. Wie auf ein Stichwort, tauchen in der franzöſiſchen Oeffentlichkeit auf und mehren ſich direkte An⸗ grüiffe gegen die Saararbeiterſchaft, die man der zſchlechten Leiſtung“, ja der Sabotage gegen den franzöſiſchen Ar⸗ beitgeber bezichtigt, wobet man gleichzeitig die deulſche Re⸗ gterung beſchuldigt, durch Sendboten in dieſem Sinne auf die Arbeiterſchaft des Saargebietes einzuwirken. Natürlich weiß man keine Spur des Beweiſes für ſolche aus der Luft gegriffenen Behauptungen zu erbringen; Verdächtigungen, die andererſeits darauf abzielen, die Mindererträgniſſe bzw. Fehl⸗ betragsabſchlüſſe der zwangsweiſe in franzöſiſches Eigentum bzld. Kontrolle übergegangenen Saarwerke, welche ſich, inſoweit nicht aus der Wirtſchaftslage, aus der Unfähigkeit, Aufblä⸗ hung, und Vetterleswirtſchaft der neuen franzö⸗ ſiſchen Direktionen ſowie der Vermanſchung ſachlich⸗In⸗ duftrieller mit politiſch propagandiſtiſchen Ausgaben entwickeln müſſen, auf die Schultern der Saararbeiterſchaft abzuwälzen. „Aus Politik und auch aus Notwendigkeit waren wir gezwun⸗ gen, im Saargebiet mit der größten Klugheit zu handeln“, ſo ſchrieb letzter Tage ein franzöſiſcher Spezialkorreſpondent über reine ſaarländiſche Eindrücke. Wenn man jetzt dieſe Taktik an⸗ ſcheinend aufgibt, ſo kann dies nur bedeuten daß man das poli⸗ tiſche Spiel bereits verloren gibt und deshalb keinen Wert auf längere Maskierung legt. Die deutſchen Gewerk⸗ ſchaften des Saargebiets dürften jedoch demnächſt einmal An⸗ laß nehmen, gegen ſolche ſyſtematiſchen Verdächtigungen mit ei⸗ nem kräftigen Worte der Abwehr aufzutreten. Denn ſie haben ein reines Bruſt tuch. Die engliſch⸗ruſſiſche Ronferenz Ins Stkocken geraten oder geſcheitert? „Daily Telegraph“ ſchreibt. Es ſei ein Monat vergangen ſeit dem die engliſch⸗ruſſiſche Konferenz die letzte Vollſitzung abgehalten hatte. Es ſei leicht möglich, daß die nächſte Sitzung, nach den Not⸗ ſignalen zu urteilen, die aus gewiſſen Kreiſen in der letzten Zeit ge⸗ kommen ſeien, die Gelegenheit für eine Mitteilung ſein werde, daß die Konferenz fehlgeſchlagen iſt. Dieſe Mitteilungen werden vielleicht nicht in ſo einfache Worte gehüllt ſein, ſondern mögiricher⸗ weiſe feſtſtellen, daß ein Uebereinkommen erzielt worden iſt iber gewiſſe untergeordnete Fragen, die von der Konferenz erwogen wur⸗ den, Fragen, deren Regelung weniger Schwierigkeiten verurſacht und die keinerlei Intereſſe für argend jemand gehabt haben. Die„Weſtminſter Gazette“ veröffentlicht dagegen eine Unter⸗ re dung ihres Berichterſtatters mit Rakowski und erklärt: In der Frage der ruſſiſchen Vorkriegsſchulden ſei in den Verhandlungen mit den Obligationsinhabern eine Stockung eingetreten. Er ſei jedoch nicht der Anſicht, daß die Verhandlungen etwa fehlſchlagen werden denn ſelbſt wenn man nicht mit dem Ausſchuß zu einer Ver⸗ einbarung gelangen könne, würden die Ruſſen oller Wahrſcheinlich⸗ keit nach noch in der Lage ſein, eine Regelung mit der britiſchen Regierung zu vereinbaren. Er erachte daher die engliſch⸗ruſſiſche Konferenz keineswegs für gefährdet. Litwinow bei Streſemann e Berlin. 4. Juli.(Von unſerm Verliner Büro.) Der Vertreter des ruſſiſchen Außenkommiſſariats Litwinow, der ſich medrere Tage in Berlin aufgehalten hat, hat bei dieſer Gelegenheit mehrere ausführliche Beſprechungen mit dem Außenminiſter Dr. Streſemann gehabt. Dieſe Beſprechungen galten u. a. auch der Beilegung des deutſch⸗ruſſiſchen Konflikts. Nach Anſicht der„B..“, beſteht Ausſicht. daß über den letzten Streitpunkt, die Frage der Exterritorialität der Handelsvertretung eine den beider⸗ ſeitigen Forderungen Rechnuna tragende Einiaunag herbeigeführt wird. Die Einiauna dürfte ſich etwa auf der Linie vollziehen, daß zwiſchen der nicht exterritorialen Handelsvertretung und zwiſchen dem perſönlichen Büro der einzelnen exterritorialen Mitalieder dieſes Inſtituts unterſchieden wird. Der Fall Kemnitz Die Nationalliberale Korreſpondenz ſchreibt zum Fall Kemnitz: In der letzten Sitzung des Parteivorſtandes der Deutſchen Volks⸗ partei kam auch der Fall des Abg. v. Kemnitz zur Erörterung. Der Parteivorſtand ſchloß ſich einſtimmig der Auffaſſung des eigenen Wahlkreiſes des Herrn v. Kemmitz an, daß dieſer unter dem obwal⸗ tenden Umſtänden moraliſch verpflichtet iſt, ſein Man⸗ dat niederzulegen. Auch nach Auffaſſung des Parteivorſtan⸗ des kann ſich Herr v. Kemnitz nicht auf Fälle berufen, in denen Ab⸗ geordnete unter ganz anderen Umſtänden auf ihr Mandat verzichtet haben. Entſchnidend für dieſen Fall iſt vor allem, daß die Vertreter⸗ verſammlung ſeines Wahlkreiſes, die ihn als erſten Kandidaten auf⸗ geſtellt hat, in der unzweideutigſten Weiſe trotz ſeines 1½ſtündigen Rechtfertigungsverſuches zum Ausdruck gebracht hat, daß ſeine politiſche Haltung nicht den Vorausſetzungen entſpricht, unter denen ſeine Aufſtellung und ſeine Wahl erfolgt iſt. Die Partei hat keine anderen Mittel auf Herrn v. Kemnitz einzuwirken. Sie muß es ihm überlaſſen, ob er aus dieſer Situation die für ihn moraliſch erforder⸗ lichen Konſequenzen ziehen wird. Färbung hat, verſteht ſich von ſelbſt. Bayerns neue Negierung Auf dem Wege zur inneren Befeſtigung Deutſchlands iſt die Bildung der neuen bayeriſchen Regierung ein wichtiger Schriit vorwärts. Durch das Kabinett Held iſt die Epiſode Kahr, die in der Geſchichte Bayerns kein rühmliches Kapitel bildet, hoffentlich endgüſtig überwunden. An die Stelle der diktatoriſchen Befugniſſe, die Kahr ausübte, iſt wieder die verfaſſungsmäßige, parlamentariſch verantwortliche Regierung getreten. Damit hat das gefährliche Halbdunkel, in dem Kahr ſeine Fäden ſpann, wieder klaren Verhältniſſen Platz gemacht. Es war dis Verhängnis Kahrs, daß er die Rechtsradikalen gewähren und üppig ins Kraut ſchießen ließ, obgleich zwiſchen ſeiner bayeriſchen Sonderpoli ik und der großdeutſchen Richtung Hitlers ein tiefgehender Gegenſatz be⸗ ſtand. Das Band, das ſie trotzdem einigte, war eine geradezu ſanatiſche und verblendete Feindſchaft gegen die Reichsreglerung, die ſich damals gerade im ſchwerſten Kampf um die Exiſtenz des Reiches beſand. Die allerſchwerſten Erſchütterungen, von denen der neue bayeriſche Miniſterpräſident Dr. Held in ſeiner Programm⸗ erklärung geſprochen hat, iſt für Bayern doch eine Lehre geweſen. Die heutige bayeriſche Regierung zieht jenen Grenzſtrich, über den hinweg Kahr und Hitler ſich bis zum blutigen Zuſammenſtoß die Hände reichten. Dr. Held nimmt mit Recht die Ausübung der Regierungsgewalt allein für die verfaſſungsmäßige Regie⸗ rung in Anſpruch. Er lehnt jede bewaffnete Macht außerhalb und neben der Staatsgewalt ab und erkennt an, daß jede Nebenregie⸗ rung zum Ruin des Staates führen muß. Ein jeder dieſer Sätze iſt ein Verdammungsurteil gegen das Regiment Kahr und man kann dem Kabinett Held nur Glück wünſchen, daß es von Anfang an mit den Regierungsgrundſätzen dieſes Mannes gebrochen hat. Der völkiſche Block ſteht in ſchärfſter Oppoſition gegen die bayeriſche Regierung. Das kennzeichnet die Situation vollkommen zu deren Gunſten. Ebenſo erfreulich wie dieſe Kampfſtellung Dr. Helds gegen die Völkiſchen iſt ſein poſitives Treubekenntnis zum Reich. Auch hier ein Fortſchritt gegenüber der Diktatorſchaft Kahrs! Für das Reich Opfer zu bringen, hält Dr. Held für eine ſelbſtverſtänd⸗ liche Pflicht der deutſchen Länder und er bekennt ſich treu zur Ein⸗ heit, Geſchloſſenheit und zur Größe des Reiches. Die Grenzen für die Selbſtändigkeitsbeſtrebungen der Länder ſieht er dann gegeben, wenn das Reich dadurch in ſeinem geſchloſſenen Beſtand und in ſeiner Machtſtellung nach außen gefährdet werden könnte. Erfreu⸗ licherweiſe fehlt denn auch in der bayeriſchen Regierungserklärung jener manchmal verſteckte, manchmal auch offene Angriffston gegen die Reichsregierung, durch den ſich früher bayeriſche Miniſterreden ſehr zu ihrem Nachteil auszuzeichnen pflegten. Dr. Held gibt den nationalen Empfindungen, die uns alle bewegen, einen erfreulich ſtarken Ausdruck. Er fordert die Freiheit am deutſchen Rhein, damit Deutſchland wieder gedeihen kann, und fordert eine Reichs⸗ politik, die die Weltgeltung des Reiches neu aufbaut. Am Tage vorher iſt von der bayeriſchen Negierung vom Verfaſſungsausſchuß des Landtages ausdrücklich zugeſtanden worden, daß über die ge⸗ ganmärtige Außenpolitik Einverſtändnis zwiſchen München und Berlin beſteht. So ergibt ſich in Wort und Tat eine erfreuliche Uebereinſtimmung zwiſchen Bayern und dem Reich, die nach den ſchlimmen Erfahrungen des vorigen Jahres wirklich not tut, und die uns hoffen läßt, daß die bayeriſche Kriſis endgültig überwunden worden iſt. Auch hier kommt eine Frucht zur vollen Reife, deren Same im vorigen Jahre in ſchwerſter Zeit während der Amtsdauer des Kabinetts Dr. Streſemann ausgeſtreut worden iſt. Daß auch das Kabinett Dr. Held eine beſondere bayeriſche Der neue bayeriſche Mi⸗ niſterpräſident ſchleudert den Bannfluch gegen die Revolution von 1918 und ſtreitet jedem Revolutionsbeamten die Exiſtenzberechtigung ab. Das richtet ſeine Spitze natürlich gegen die ſozialdemokratiſche Partei und es beweiſt, daß auch die neue bayeriſche Regierung ent⸗ ſchloſſen iſt, mit dem ſozialiſtenfeindlichen Kurs des Kabinetts Doktor Kahr fortzufahren. Auch für die Erringung größerer verfaſſungs⸗ rechtlicher Selbſtändigkeit wird das Kabinett Dr. Held ſich einſetzen. Der neue bayeriſche Miniſterpräſident lehnt die Zwangsbeſtimmung der Weimarer Verfaſſung, die für die gegenwärtige Geſtaltung der Länder maßgebend ſind, ziemlich entſchieden ab und verlangt grö⸗ ßere Selbſtändigkeit für das Verkehrsweſen, für die eigene Finanz⸗ hoheit und eigene Finanzverwaltung, Er gelobt ausdrücklich, daß er bei ſeinem Kampf für dieſe Ziele auch einem Konflikt zicht aus dem Wege gehen werde. Aber alle dieſe Beſtrebungen liegen bei ihm doch, wie er ausdrücklich betont, im Rahmen unbedingter Reichstreue. Unter dieſen Umſtänden können die Selbſtändigkeits⸗ regungen der bayeriſchen Regierung nicht wieder zu jener Gefahr werden, die ſie im vorigen Jahre eine Zeitlang heraufbeſchworen hatten und die damals die Einheit des Reiches ernſtlich bedrohten. Man wird die bayeriſche Regierung nehmen müſſen, als das, was ſie iſt: Als die Regierung eines deutſchen Landes von ausgeſproche⸗ nem Selbſtändigkeitsbewußtſein, man wird ihr zugeſtehen müſſen, daß ſie ihre reichstreue Geſinnung zur oberſten Richtſchnur ihres Handelns macht. Und dieſen Fortſchritt werden wir anerkennen müſſen. Boncourk, Vorſitzender der nakionalen Verteidigungskom⸗ miſſion. Herriot ernannte den Abg. Paul Boncourt zum Vorſitzenden der Studienkommiſſion des Oberſten Rats der natio⸗ nalen Verteidigung. Dieſe Kommiſſion hat den Auftrag, in erſter Linie die Mobiliſterung der induſtriellen Kräfte in Uebereinſtim⸗ mung mit der nationalen Verteidigung vorzubereiten. — Der Hanauer Separatiſtenprozeß vertagt Der Angeklagte bleibt in Haft Am heutigen zweiten Verhandlungstag im Hochverrats⸗ prozeß gegen den Weingutsbeſiber Anton Barkhold wurde zu Beginn der Sitzung von dem Vorſitzenden feſtgeſtellt, daß von den über 40 Zeugen wiederum nur mit Ausnahme eines einzigen, die bereits am erſten Tage anweſenden wenigen Perſonen er⸗ ſchienen waren. Vom Vorſitzenden wird ſodann folgendes dem Oberreichsanwalt in Rüdesheim zugegangene Telegramm verleſen: „Den im Prozeß Barkhold geladenen Zeugen iſt von dem hieſigen franzöſiſchen Kreisdelegierten verboten worden, bei der Verhandlung als Zeugen zu erſcheinen oder ſonſt zugegen zu ſein.“ Auf Grund dieſer Sachlage ſtellte der Anklagevertreter einen Vertagungsantrag, dem ſich der Angeklagte und ſein Rechts⸗ beiſtand anſchloſſen. Das Gericht gab dem Antrag ſtatt. Die Haft⸗ entlaſſung des Angeklagten wurde abgelehnt. Deutſches Neich Die Reichstagsnachwahl in Gppeln Die Beſprechungen zwiſchen dem Reichsminiſter des Innern und den Parteien über den Termin der Nachwahl im Wahl⸗ kreiſe 9 Oppeln haben zu dem Ergebnis geführt, daß die Wahl mit Rückſicht auf die Ernte erſt im September ſtattfinden ſoll. Der Reichsminiſter des Innern hat daher durch Verordnung, die im Reichsanzeiger veröffentlicht wird, die Nachwahl auf den 14. September anberaumt. Die Stimmliſten und Stimmkarten werden im Wahlkreiſe 9 vom 17. Auguſt bis einſchließlich 24. Auguſt neu ausgelegt. Einſprüche gegen Stimmliſten müſſen bis zum Ab⸗ ſauf der Auslegungsfriſt erhoben werden. Der Jahlungsmodus der Beamtengehälter Im Hinblick auf die am 30. April abgelaufene Gültigkeit der Verordnung über die monatliche Vorauszahlung der Beamtenge⸗ hälter ſind die Beamtenorganiſationen im Reichsfinanzminiſterium zwecks Wiederherſtellung des früheren Zahlungsmodus in Form der vierteljährlichen Vorauszahlung vorſtellig geworden. Bei den Verhandlungen, die hierüber am geſtrigen Don⸗ nerstag im Reichsfinanzminiſterium ſtattgefunden haben, hat ſich die Regierung, wie wir erfahren, gegenüber den Forderungen der Be⸗ amten auf einen ablehnenden Standpunkt geſtellt und mitteilen laſſen, daß zur Zeit eine neue Verordnung ausge⸗ arbeitet wird, die die Aufrechterhaltung der bisherigen Form der monatlichen Vorauszahlung enthält. Ebenſo hat das Reichsſinanzminiſterſum es auch abgelehnt, in die von den Organi⸗ ſationen geforderte Ueberprüfung der örtlichen Sonderzuſchläge ein⸗ Letzte Meloͤungen Bisher keine Einladung der Reichsregierung Das„Echo de Paris“ borichtet heute, der Reichsregierung ſei zuſammen mit einem Memorandum über die Beſpre⸗ chungen von Chequers eine Einladung zur Konferenz zugegan⸗ gen und zwar durch den britiſchen Botſchafter Lord'Abernon. Wie wir hierzu erfahren, iſt der Reichsregierung eine derartige Einladung bis jetzt noch nicht zugegangen. Ein Streit um das Borkumlied [UE Berlin, 4. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Badedirek⸗ tor von Borkum iſt, wie manm der„Voſſ. Ztg.“ meldet, von dem ſozialdemokratiſchen Landrat Bubert in Emden ſeines Amtes emt⸗ ſetzt worden, weil das antiſemitiſche Borkumlied auf Be⸗ treiben des Badedirektors von der Kurkapelle weitergeſpielt worden iſt. Inzwiſchen hat das Amtsgericht in Emden in einer einſtweiligen Verfügung dem Landrat gegen 100 000 Geldſtrafe für jeden eim⸗ zelnen Fall unterſagt, das Spiel des Borkumliedes zu verhindern. Die einſtweilige Verfügung iſt aber dadurch gegenſtandslos gewor⸗ den, daß die Regierung in Aurich ſogleich den Kompetenzkonflikt er⸗ hob.— Wie lernten wir doch, als wir noch Tertianer waren, aus dem alten Ovig?:„Knaben ſind ſie und ſie treiben Knabenhaftes.“ Starkes Erdbeben Potsdam, 4. Juli. Auf der Erdbebenwarte des Geodätiſchen Inſtituts zu Potsdam iſt geſtern morgen ein ziemlich ſchweres Er d⸗ beben in 6000 Kilometer Entfernung von den Seismographen regi⸗ ſtriert worden. Das Beben dauerte faſt zwei Sbunden. Die Periode der Hauptwellen war auffallend kurz. Die Bebenbilder erinnern ſehr ſtark an die der Beben aus dem Gebiet des Himalaja. * Worms, 3. Juli. Geſtern abend ſprang zwiſchen Brunnhilden⸗ und Alzeybrücke gus bis jetzt noch unaufgeklärter Urſache ein mit Rei⸗ ſenden beſetzter Wagen dritter Klaſſe aus dem Geleiſe, der quer über die Schienen geſchoben und beſchädigt wurde. Menſchen⸗ leben ſind dabei erfreulicher Weiſe nicht zu Schaden gekommen. Berlin, 4. Juli.(Von unſerem Berliner Büco). Dor B. 3 wird aus Hannover mitgeteilt: Die Kriminalpolizei in Haunover hat, nachdem ſie dem Maſſenmörder Haarmann 12 Morde an jungen Leuten nachgewieſen hat, heute morgen auch noch einen 13 Mord feſtgeſtellt. 2 Die Inſel der Unſichtbaren Roman von F. A. Croy Copyright by Auguſt Scherl G. m. b.., Berlin 1923 13)(Nachdeuck verboten). Ich wählte mir einen Reiſeanzug in einem Raume des zweiten Stockwerkes aus. Als der Wächter durchgegangen war, probierte ich. Der Anzug ſaß gut. Ich wandte mich vor dem Spiegel, merk⸗ würdig berührt durch das Bild, welches er mir zurückwarf. Dabei ſtieß ich an die Stange, die zum Herabnehmen der Kleider von den oberen Trägern diente. Sie ſchlug heftig auf dem Boden auf. Bevor ich die Situation erfaßt hatte, war der Wächter da und trat mit dem Revolver in der Fauſt ein. Ich ſtand ſtockſteif, wagte nicht, mich zu bewegen. Er ſtellte die Sbange auf ihren Platz, ſah ſich im Raume um und ging wieder. An der Türe wandte er ſich noch einmal um. Ich merkte, wie er mißtrauiſch nach mir herüberſah. Dann trat er auf mich zu, ſtarrte mich eine Zeitlang an. Ver⸗ mutlich war ihm unerklärlich, daß dieſer Probierbüſte der Sockel fehlte. Ich rührte mich nicht, während er mich abtaſtete, wagte nicht, Atem zu holen. Plötzlich berührte er mein Geſicht. Ich handelte inſtinktiv. Biß ihn kräftig in die Finger und bewegte die Arme wie Flügel. Da ließ er die Waffe fallen, kreiſchte auf wie ein Irrer und flüchtete. Ich riß mit die Kleider pom Leibe, machte ein möglichſt kleines Bündel daraus und ſchob es unter das Ladenpult. Ich war damit kaum fertig geworden, als auch ſchon der Wächter mit dem anderen zurückkam. Er ſah aus wie ein Toter und blieb an der Türe ſtehen, während der andere ins Zimmer trat. Der hob alle Vor⸗ hänge auf, blickte in jeden Winkel. Dann gingen beide in den nächſten Raum und weiter. Endlich kamen ſie zurück. Der Erſchreckte widerſprach heftig den Sticheleien des anderen, wollte nicht zugeben, daß er getrunken be. 1 Als ſie ihren Rundgang wieder aufgenommen hatten, ſchleppte ich mein Paket ins Erdgeſchoß. Stahl da noch wahllos Wäſche, ein Paar Schuhe und einen Hut. Dann öffnete ich vorſichtig eines der auf die Seitenſtraße ſehenden Fenſter, warf das Bündel auf den mesktaanlegen Knrgerſtsig und ſpreng kelbſt hinab Vor Tag war ich draußen, verſtaute die Sachen im Keſſel und legte mich zum Schlafen nieder.——— Mittags des nächſten Tages brach ich wieder auf. Das Wich⸗ tigſte war zu beſchaffen— Geld. Ich frühſtückte am Büfett des„Melbourne Houſe“, froh im Bewußtſein, bald die Rolle des hungernden Diebes aufgeben zu kön⸗ nen. Nachher begann ich meinen Rundgang durch die Banken. Erſt im ſiebenten Bankhauſe— es war, glaube ich, die Office der Bank von England— bot ſich mir eine günſtige Gelegenheit. „Ich trat mit einem Manne in den Kaſſenraum ein, der einen Geldkoffer trug und von zwei Poliziſten begleitet wurde. Man zahlte ihm am Schalter über ſechshunderttauſend Pfund in großen Noten aus. Die beiden Poliziſten ſtanden zu beiden Seiten des Schalters, während er den Koffer füllte, und ließen niemand heran. Der Raum vor den Schaltern war nur ſchwach beleuchtet, ledig⸗ lich durch die kleinen Lampen auf den Schreibpulten. Nur die Schalteröffnungen warfen helle Lichtgarben auf den Plattenboden. Die Tür lag ziemlich dunkel. Das war günſtig. Da die Poliziſten dem Schalter den Rücken zukehrten und der Empfänger des Geldes mit dem Zählen und Einordnen der Noten⸗ pakete beſchäftigt war, wurde es mir leicht, vier der wertvollen Pa⸗ kete aus dem Koffer zu nehmen. Vorſichtig alle Schattenſtreifen ausnützend, ſchob ich die Päckchen auf dem Boden bis zu einem der Pulte und von da zur Tür. Als dann jemand eintrat, huſchte ich hinaus. Hinter dem Haustore eines benachbarten Hauseinganges ver⸗ ſteckte ich das Geld und wartete, daneben an die Wand gelehnt, den Einbruch der Dunkelheit ab. Nun hatte ich alles. Morgen würde ich wieder als Menſch unter die Menſchen gehen! Ich ſchlief ein mit der erwartungsvollen Freude des Kindes am Abend vor dem Weihnachtstage. Während der Nacht träumte ich unausgeſetzt von ihm und dem Puma, fuhr wiederholt geängſtigt auf und ſtieß dann mit dem Kopfe an die Wand des Keſſels. Sollte ich denn jene Schreckniſſe nie loswerden? Ich erwachte ſpät und machte ſorgfältig Toilette. Zuerſt ſchminkte ich mir Geſicht, Hals und Hände. Meine völlige Bartloſigkeit, über die ich mich als Jüngling ſo oft gekränkt hatte, kam mir dabei zuſtatten. Dann ſetzte ich die Brille auf Wie ein elektriſcher Schlag durchzuckte es mich Das war nicht C W 2 ich, was der Spiegel da zurückwarf. Das war er. Nur die Haare waren dunkel. Sonſt glich ich ihm geſpenſtiſch. Ich vergaß alles andere, quälte mein Hirn nach der Löſung dieſes Rätſels. Es gewährte jedoch lange, ehe das Verſtändnis aufblitzte. Er war alſo auch unſichtbar! Machte ſich nur ſichtbar, wenn er unter die Menſchen ging. Darum ſchien ſein Geſicht ſo masken⸗ haft. Weil er geſchminkt war. Und ich würde jetzt auch ſo ausſehen! Aber das war gleichgültig. Menſch würde ich werden, und Menſch wollte ich ſein. Eine unbändige Sehnſucht überkam mich, wieder leben zu können wie die anderen, all die Kleinigkeiten in der Lebensführung wieder zu genießen, welche eine verfeinerte Kul⸗ tur nicht entbehren kann. Ich zog mich an und betrachtete mein Bild im Spiegel. Elegant ſah ich aus. Nur das Geſicht ſtieß ab. Maskenhaft, aſiatiſch wirkte es. Und der Ausdruck des Geiſtes, den das Auge aufprägt, fehlte. Ich ſteckte das Geld zu mir und ging. Ich kaufte Reiſekoffer. Kaufte mir eine vollſtändige Ausſtat⸗ tung, Anzüge, Wäſche, Handſchuhe, Mäntel. Mietete mir ein Ap⸗ partement im Royal⸗Hotel und ließ mir die Sachen dahin bringen. Welches Glück, wieder in jener Atmoſphäre von Eleganz und Geiſt zu atmen, wieder teilzuhaben an den Intereſſen der anderen. Ich begriff nicht, wie ich jenes elende Daſein bis jetzt hatte er⸗ tragen können. Um vorderhand nicht aufzufallen, ſpeiſte ich in meinem Zim⸗ Auch leſen konnte ich nur da, weil ich dazu die Brille ab⸗ Die war mir überhaupt ſehr läſtig, denn ich ſah durch die dunkeln Gläſer ſehr ſchlecht. Das hinterde mich ſedoch nicht, mein neuerſtandenes Menſchentum zu genießen. Gründlich. Dann brachten die Zeitungen aufregende Nachrichten über Madrid. Man hätte eine Verſchwörung gegen die Regierung ent⸗ deckt, hieß es. Unter den Namen der Verhafteten fand ich viele meiner Freunde. Da wuchs mit einem Male die Sehnſucht nach der Heimat em⸗ por. Und nach der Geliebten. Es ſchien mir unbegreiflich, daß ſo gründliches Vergeſſen möglich wäre. War das Leben ein gar ſo koſtbares Gut, dafür alles andere beiſeitezuſetzen? Wie viele Duelle hatte ich beſtanden, ohne daß die Möglichkeit unglücklichen Aus⸗ ganges mich beunruhigt hätte. Und nun hatte ich in ktoller Angſt vor den arderen Heimat und Geliebte vergeſſen. Wer den ſz iſtes⸗ ere mer. nehmen mußte. 3(FTontiohiſg kolet 222222 KK11 — *5— Freitag, den 4. Juli 1924 Mannheimer General ·Anzeiger(Abend · Ausgabe) 5. Seite. Ur. 306 Meſſen und Ausſtellungen Weſeler Herbſtmeſſe Die diesjährige Herbſtmeſſe fiadet bekanntlich in den Tagen vom 14. bis 18. Auguſt ſtatt. Veranſtalter ſind wie bisher die Stadt Weſel und die Niederrheiniſche Induſtrie⸗ und Handelskammer Duisburg⸗Weſel. Bej der Herbſtmeſſe und den weiteren Meſſen iſt * die Raumfrage in ganz beſonders glücklicher Weiſe gelöſt durch das zwiſchen dem Düſſeldorfer Landesfiganzamt und der Stadt Weſel geſchloſſene Abkommen wegen Ueberlaſſung eines großen Teiles der früheren Kaſernements 43 für Meſſezwecke, wodurch den aus Ausſtellerkreiſen geäußerten Wünſchen, die Ausſtellungsflächen mehr zuſammenzuziehen, reſtlos entſprochen iſt. Durch die Be⸗ legung des Kaſernements mit drei unmittelbar anſchließenden gro⸗ ßen ſtädtiſchen Schulgebäuden iſt eine geſchloſſene Ausſtellungsfläche von 80 000 Quadratmetern, davon 50 000 Quadratmeter maſſive be⸗ deckte Gebäude, geſchaffen worden.— Den intereſſierten Firmen dürfte es zu empfehlen ſein, mit der Anmeldung nicht zu zö⸗ gern, da ſich bereits eine große Anzahl erſter Firmen aus allen Branchen für die Beteiligung an der Herbſtmeſſe feſt entſchloſſen hät. Meldeſchluß iſt am 2. Auguſt 1924. ** Schau- und Derkaufsausſtellung guter Jugendſchriften Der Jugendſchriftenausſchuß d. Mannheimer Bezirkslehrervereins, Jugendſchriften⸗Ausſchuß des Mannheimer Bezirkslehrervereins, das Städtiſche Jugendamt und die Vereinigung Manaheimer Pa⸗ pier⸗ u. Schreibwarenhändler beabſichtigen eine großzügige Scha u⸗ und Verkaufsausſtellung mit Beratung zugunſten der Verbreitung guter Jugendſchriften, in der Woche vom 20. Juli bis 27. Juli in Mannheim abzuhalten. Die Stadtverwaltung Mann⸗ heim hat uns in Anbetracht des wichtigen kulturellen und erziehe⸗ riſchen Unternehmens mehrere Räume der Städt. Kunſthalle zur Verfügung geſtellt. Die Mitglieder des Jugendſchriften⸗Ausſchuſſes, die ſeit Jahren mit Unterſtützung der Verleger guter Jugendſchriften * währ für ſachkundige und gewiſſenhafte Ueberprüfung der geiſtigen Nahrung für die Jugend. Jugendämter, Gemeindeverwaltungen und Volksbildungsvereine wirken allerorts an dieſem Werke unker⸗ itühend mit. 16. Deutſcher Kaufmannsgehilfentag „In Anweſenheit von mehr als 2000 Vertretern der deutſchen Kaufmannsgehilfen aus allen Teilen des Reiches, Deutſch⸗eOeſterreichs und Böhmens und zahlreicher Ehrengäſte wurde am Sonntag, Juni, die große Kundgebung des Deutſchnationalen Handlungs⸗ —„ n„ berg i. Pr. in der Stadthalle feſtlich eröffnet. Eine große An⸗ ten der Tagung bei. Der Reichsarbeitsminiſter und das Reichs⸗ Arbeitsminiſterium wurden vertreten durch den Miniſterialdirektor Dr. Grieſer. Staatsminiſter a. D. Stegerwald wies namens des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes und ſeiner Einzelverbände in bedeutſamen Worten auf die verantwortungsvollen Aufgaben der chriſtlich⸗nationalen Arbeiterbewegeung hin. 935 Volk, Staat und Wiriſchaft ſprach der Verbandsvorſteher Hans Bechly. In ſeiner großange⸗ legten Rede führte er, u. a. aus: Durch Urſachen, die tief in unſerer Vergangenheit wurzeln, unterlag das deutſche Volk geiſtig allzuleicht dem Siegeszuge des Kapitalismus. Wir wurden zu ſchnell hoch⸗ kapitaliſtiſch. Der Nutzen wurde entſcheidend, der Menſch und ſein Schickſal traten zurück. Die Revolution ſetzte lediglich neue Macht⸗ haber an Stelle der alten, ſie verſchärfte die Schwächen des alten Staates bis ins unerträgliche. Würdeloſer Pazifismus wurde ſtaats⸗ erhaltendes Prinzip. Auch der Parlamentsherrſchaft können wir nicht roh werden. Die Intereſſen erdrücken die Staatsidee, den Gemein⸗ denen AUnſer Wille und unſere Sehnſucht nach wirklicher und echter Ar⸗ beits⸗ und Lebensgemeinſchaft aller Teile des deutſchen Volkes geht aus von der tiefwürzelnden Ueberzeugung, daß Deutſchland noch ge⸗ nug Lebenskräfte hat zum Neuaufbau deutſchen Volls⸗ und Staaks⸗ lebens. In der nationalen religiöſen Jugendbewegung, in dem Erwachen des religiöſen Geiſtes überhaupt erblicken wir ſtarke ſittliche Kräfte. Man wagt ſeinen Gottesglauben wieder zu bekennen, das nationale Gewiſſen und Bewußtſein kritt ſtärker hervor, begeiſterter Wille zur Wehrhaftigkeit und Wahrhaftigkeit beginnt den deutſchen Pazifismus zu verbrängen. Noch fehlt zwar die große Idee, noch fehlt die Liebe zueinander, noch fehlt die Anerkennung des Kantſchen Wortes, daß der Menſch, da er Träger des Sittengeſetzes 1 ſei, nie als Mittel für ſelbſtſüchtige Zwecke anderer gebraucht werden 1 darf. Aber wir laſſen uns den Glauben nicht nehmen, daß Führer in allen Schichten entſtehen werden, die mit der Kraft ihres Geiſtes uns zu dieſem Ziele führen können. Dem Kaufmannsgehilfentag ging am Freitag und Samstag der 19. Verbandstag des Deutſchnationalen Handlungsgehilfen⸗Verbandes pöraus, zu dem viele hündert Abgeordnete aus allen Teilen des Reiches, Deutſch⸗Oeſterreichs und der Tſchechoſlowakei erſchienen waren. In ſeiner wies der Verbandsvorſitzende Hans Bechly darauf hin daß der Verbandskag der neuen Kriegs⸗ erklärung gegen die Arbeiknehmer, die Geheimrat v. Borſig kürzlich ausgeſprochen habe, ſeine beſondere Aufmerkſamkeit zuwenden müſſe, Die große wirtſchaftliche Macht, die ſich im D. H. V. verkörpert, muß — unrne Er konnte in ſeinem ausführlichen Bericht mit Genugtuung hervor⸗ gegen die volksverderbende Schundliteratur kämpfen, bieten Ge⸗ ziel iſt auf allen Gebieten das Hineinwachſen in den Mitbeſitz der 29. Ganze durchdringen und es uns geiſtig erarbeiten. gehilfen⸗Verb., der 16. Deutſche Kaufmannsgehilfentag, zu Königs⸗ zahl Vertreter der Reichs⸗, Staats⸗ und ſtädtiſchen Behörden wohn⸗ Alsdann ſprach das Mitglied der Verwaltung des D. H.., Chriſtian Winler⸗Berlin über „Die wirtſchaftlichen Aufgaben des Verbandes heben, daß Finanzkraft und Kreditwürdigkeit des Verbandes durch die Inflation nicht erſchüttert wurden und daß die Vermögensſubſtanz voll erhalten geblieben iſt. Auch ſind genügend Mittel vorhanden, zur Aufwertung der Sparguthaben in einem ſonſt nicht erreichten Umfange. Ebenſo iſt der gewerkſchaftliche Kampfſchatz zum vollen Goldwert zurückgeſtellt und auch der Kapitalſchatz für deutſche Arbeit hat volle Golddeckung. Der ausgedehnte Grundbeſitz des Verbandes iſt weiter erheblich vermehrt worden. Die Ver⸗ bandsleitung hat ein großzügiges Wirtſchaftsprogramm aufgeſtellt, um die geſamte wirtſchaftliche Kraft der 250 000 Verbandsmitglieder als gewerkſchaftliches Machtmittel voll einſetzen zu können. Großes Intereſſe beanſprucht der bedeutſame Vortrag des Ver⸗ waltungsratsmitgliedes Hermann Miltpow⸗Hamburg über die Slellung des Verbandes zu den politiſchen Parteien Es beſteht keine Veranlaſſung, Plänen zur Gründung einer neuen Partei nachzugehen. Sowohl eine eigene Parteigründung wie auch eine ſolche im weiteren Rahmen des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes kommt nicht in Frage. Ebenſo iſt eine politiſche Partei, die nur Ar⸗ beitnehmer umfaßt, abzulehnen, da ſie dem vom D. H. V. vertretenen Volksgemeinſchaftsgedanken widerſpricht. Bei aller Sympathie für die junge völkiſche Bewegung muß der Verband als Standesvertre⸗ tung der deutſchen Kaufmannsgehilfen auch ihr gegenüber durchaus unabhängig bleiben. Die Ablehnung der Sozialdemokratie iſt für eine nationale Berufsgewerkſchaft ſelbſtverſtändlich. Die Arbeit der drei D. H..⸗Abgeordneten im alten Reichstag hat ſich als ſtandes⸗ politiſch außerordentlich wertvoll und unentbehrlich erwieſen. Die Abgeordneten aus den Reihen des D. H. V. haben ſich in ihren Par⸗ teien durchgeſetzt. Im neuen Reichstag iſt der Verband durch eigene Abgeordnete in vier bürgerlichen Parteien vertreten. 1 Seinen Höhepunkt erreichte der Verbandstag in dem glänzenden Vortrage von Max Habermann⸗Berlin(M. d. R. W..) über „dDie Erziehung zum deuiſchen Menſchen.“ Er faßte Aufgabe und Ziel der Bildungs⸗ und Erziehungsarbeit des Verbandes in folgende programmatiſche Sätze zuſammen: Der D. H. V. ſammelt eine geſellſchaftstragende Bildungsſchicht, die im geiſtigen Haushalt unſeres Volkes eine kulturelle Aufgabe hat. Unſere Erziehungsaufgaben gehen uns an als Arbeitnehmer, als Kaufleute und als nationale Vollbürger. Unſer Erziehungs⸗ und Bildungs⸗ geiſtigen, wirtſchaftlichen und politiſchen Werte unſeres Volkes, das Reifwerden für die Verantwortlichkeiten des Beſitzes und der Füh⸗ rung. Der Beruf iſt uns nicht die zufällige Gelegenheit zum Geldver⸗ dienen, ſondern ſitklich⸗ernſte Lebenserfüllung durch Arbeit im Dienſte des Ganzen. Das Ganze muß uns durchdringen; wir müſſen das Die Freiheit und das Himmelreich erwerben keine Halben. Für uns eibt es keine Nur⸗Kaufleute, Nur⸗Fabrikarbeiter, Nur⸗Aktionäre. Was darüber nicht hinauswächſt, bleibt letzten Endes eine Drohne am Volkskörper. Wir erkennen nur den ganzen Menſchen, den ganzen Deut⸗ ſchen an. Er ſei in ſeinem Leben ein Zeugnis ſeines Volkstums. Wir glauben an die Miſſion des Deutſchtums und ſehen in unſerem Verbande einen Träger und Diener dieſer Miſſion, und darum eine wahrhaft völkiſche Erziehungsſtätte. Als tüchtige Kaufleute wollen wir teilhaben an der Verantwortung für Deutſchlands Volks⸗ und Wirkſchaftsſchickſal, an aller Not, aber auch an aller Kraft der Nation Wenn wir in dieſem Sinne unſere Berufsarbeit leiſten, dann helfen wir die deutſche Volksgemeinſchaft, den deutſchen Staat der Zukunft, ſchaffen. Ueber das Thema Berufsgewerkſchaft und Berufsbildung ſprach Karl Bott⸗Berlin: Der Berufsgedanke iſt der Boden, auf dem die Kraft unſerer Bewegung wächſt. Wir wollen uns als Be⸗ ruf hinaufarbeiten und unſerem Stande die ſeiner Bedeutung ent⸗ ſprechende Geltung verſchaffen. Unſere Aufgabe iſt, die Berufsange⸗ hörigen mit dem Berufsgedanken zu durchdringen und ihnen zu Zeigen, daß ſich die Gewerkſchaftsarbeit eines Berufsverbandes in Tarifabſchlüſſen nicht erſchöpft. Der Wille zur Berufstüchtigkeit muß geſtärkt werden. Deutſchland braucht für ſeine Zukunftsarbeit tüch⸗ tige Kaufleute. Der berufstüchtige Menſch, der durch ſeine Berufs⸗ leiſtungen der Volksgemeinſchaft nützt, iſt auch der beſte Staatsbür⸗ ger. Dieſer Gedanke ſoll ſtets das Leitwort unſerer Vildungsarbeit ein.— Ueber ̃ 1 Tarifpolitik und Arbeitsgemeinſchaft 5 ſprach Robert Fediſch⸗Berlin. Die Ausführungen fanden ihren Neverſchleg in 80 Entſchließung, in der die vom Deutſchnationalen Handlungsgehilfenverband bisherige Tarifvertrags⸗ und Gehaltspoli⸗ tik gebilligt wurde. Die Entſchließung wurde einſtimmig ange⸗ nommen. Sͤtädtiſche Nachrichten Unzuläſſige Druckſachen Beim Poſtamt 2 hier müſſen täglich größere Mengen von Druckſachen beanſtandet und den Abſendern zurückge⸗ geben oder mit Nachgebühren belegt werden, weil ſie nicht den neueren Beſtimmungen gemäß freigemacht ſind. Die Schuld daran trägt freilich die Poſt ſelbſt, weil ſie es immer noch nicht fertig bekommt, derartige Beſtimmungen in der weiteſten Heffent⸗ lichkeit durch entſprechende Bekanntmachungen in den Tageszeitun⸗ gen zu verbreiten. Obwohl wir kurz vor dem 1. Juni ausführlich ſtraff und einheitlich zuſammengefaßt, im Intereſſe des deutſchen Volkes gebraucht werden. auf die Neueinteilung in Voll⸗ und ildruckſachen 8 und Uaturwiſſenſchaftliche Rundſchau Gewittervorzeichen Von Leo Wirth(Charlottenburg) Wetterbeobachtung gehört zum intereſſanteſten Naturſtudium, namentlich auch deshalb, weil die Erſcheinungen ſich nie ſchematiſch wiederholen, ſondern in ihrem Ablauf oft ganz überraſchende Ab⸗ wechslung bieten. Ohne größere Vorſtudien kann ſich jeder mit dieſem wichtigſten Sonderzweig der Meterrologie mit Erfolg be⸗ faſſen, wenn er nur einen klaren Blick und die Gabe beſitzt, aus Anzeichen die entſprechenden Folgerungen zu ziehen. Mancher einfacher Bauer, für den die Wettergeſtaltung mehr oder weniger eine Lebensfrage iſt und der mehr in Gemeinſchaft mit der Na⸗ kur lebt als der Fachgelehrte, weiß mit ſeinen Wettervorausſagen öfter Treffer zu erzielen als das Wetterbureau mit all ſeinen Hilfsmitteln und dem beſten wiſſenſchaftlichen Appaxat. Ganz er⸗ ſtaunlich dagegen iſt die Wetterunkenntnis der Großſtädter. „Immer noch hat die Wetterkunde nicht alle Geheimniſſe des 90 18 94 9 5 15 Luftmeeres entſchleiert. Ein aufmerkſamer, denkender Beobach⸗ Bretvermag faſt täglich noch Neues hinzuzulernen, zu früher eobachtetem neue Deutungen zu finden. Wohl am anregendſten wirken für jeden Naturfreund jene kleinen und größeren Verän⸗ erungen in der Atmoſphäre, die nach einer Schönwetterperiode den baldigen Eintritt der Gewittertätigkeit ankündi⸗ den. Wie die einleitenden Szenen eines Dramas entwickelt ſich da eines aus dem anderen und faſt bei jedem Wetterumſchlag in anderer Reihenfolge. Aus einer auffallend ſtarken Erwärmung, weun auch vorerſt noch ohne jede Wolkenbildung, iſt auf das Her⸗ annahen einer Welle niederen Luftdrucks zu ſchließen. Zuſam⸗ menhängende Cirrus⸗Schleiier, aus der weſtlichen oder ſüd⸗ weſtlichen Himmelsrichtung aufſteigend, bekräftigen dieſe Ankündi⸗ gung. Nachts, wo die Eirrus⸗Schleier nicht zu ſehen ſind, zeigen ſie ihre Gegenwart an durch die bekannte, im Volksmund als „Hof“ bezeichnete Halo⸗Erſcheinung um den Mond, die oft auch zam leuchtendere Sterne, wie die Venus, beobachtet wird. Iſt die⸗ 22 Nimbus weit geſpannt, ſo kommt ſehr wahrſcheinlich Sturm. Es handelt ſich beim„Hof“ um eine Form der Interferenz, die entſteht, wenn das Mond⸗ oder Sternlicht gebeugt wird durch den Waſſergehalt der Luft oder durch die unzähligen winzigen Eiskri⸗ n ſtalle, aus denen der leichte Cicrus⸗Schl! 5 olkenregion 5 Feuchtigkeit geſättigt, und ſpäteſtens nach zwei bis drei Tagen fl. am Abendhimmel für den Witterungscharakter. Während ſtarkes Abendrot mit Sicherheit auf einen ſchönen folgenden Tag hoffen läßt, iſt aus weißem oder gelbem Farbenton auf Regen, aus dem Sonnenuntergang in auffallend leuchtendem, weißem Lichte auf Sturm zu ſchließen. Umgekehrt ſagt grauer Morgen⸗ himmel einen ſchönen Tag, Morgenrot Regen noch für denſelben Tag voraus. Sinkt die Sonne in eine Wolkenwand, ſo droht ein nächtliches Frontgewitter. Morgennebel deuten auf ſchönes Wet⸗ ter, wenn ſie ſinken, oſtwärts ſchwinden oder ſich in der Sonne auflöſen, dagegen auf Gewitter, wenn ſie ſteigen, um nach Weſten oder Nordweſten abzuziehen. Doch kann man ſich auf die ber⸗ ſchiedenen Nebel⸗Erſcheinungen weniger verlaſſen, da lokale Ver⸗ hältniſſe hier mannigfache Aenderungen, beſonders in Gebirgs⸗ gegenden, hervorbringen können. In den Bergen deuten ſchhei⸗ chende Morgennebel nach einer Regennacht auf Gewitter für den Nachmittag hin. Da aufgelöſter Waſſerdampf die Durchſichtigkeit der Luft er⸗ höht, iſt aus beſonderer Klarheit der Luft die Ankündigung her⸗ annahenden Regens zu leſen oder Wiederholung des Regens gu gewärtigen, wenn der Sonnenſchein nach Regenfall eine weiße, ſtatt gelbe Färbung zeigt. Sendet die Sonne hinter einer Wolke hervor ſichtbare Strahlen ins Himmelblau hinaus oder auf die Erde herab(„Die Sonne zieht Waſſer“), ſo iſt die Luft ſtark mit folgt Regen oder Gewitter. Bei Windſtille, reinem Himmel und großer Erdfeuchtigkeit entſteht gern aufſteigender Luftſtrom, der ſich in größeren Höhen verdichlet, zur Kumuluswolke und zum Hitzegewitter wird. Solche Gewitter treten meiſt ohne beſon⸗ ders auffallende Vorzeichen auf. Sie ſind örtlicher Natur und ziehen nie weit. In der Nacht bilden ſich Kumulusgewitter höchſt ſelten, da nur die Sonne größere Luftſtröme in die Höhe zieht. Weil der Hagelſchlag hochtürmende Haufenwolken zur Voraus⸗ ſetzung hat, erklärt ſich daraus ohne weiteres die große Seltenheit nächtlichen Hagelfalls. Eirrokumulusgebilde, ſogenannte Schlechtwetter⸗Vorboten bekannt Sie bilden ſich in etwa 3500 Meter Höhe, jedoch oft auch bei abziehendem Regen, und können dann natürlich mit demſelben Recht als Ankündiger ſchönen Wet⸗ ters angeſehen werden. Beſonders eigentümliche Wolkenbildungen als Anzeichen bevorſtehender Gewitter oder Regenwetters ſind ziemlich große Stratuswolken mit nebligem, verſchwomme⸗ nem Ausſehen, wellenförmig in die Länge gezogen oder wie rieſige Eier geformt, mit ſanften, wolligen Rändern, dann eine Art Ku⸗ muluswolken, die aber nicht hochgetürm . ange einend aus viel „Schäfchen“, ſind als 5 Pfg. bis 50 Gramm) hingewieſen haben, wollen wir heute noch einmal die wichtigſten Beſtimmungen wiederholen. 5 Bei Voll druckſachen dürfen nachträglich keinerlei Zuſätze, Aenderungen, Einfügungen, Durch⸗ und Unterſtreichungen u. dergl., auch nicht im Vervielfältigungsweg, vorgenommen werden;, ausge⸗ nommen ſind nur Name des Empfängeks und des Abſenders, Woh⸗ nung, Konto⸗ und Fernſprechnummer, Telegrammanſchrift. 5 Bei Teil druckſachen iſt noch, handſchriftlich oder mechaniſch, geſtattet: 1. Druckfehler zu berichtigen, 2, Stellen des Drucks zu ſtreichen, Worte oder Teile des Drucks an⸗ oder zu unterſtreichen, 3. Ziffern— keine Worte— an offen gelaſſenen Stellen des ge⸗ druckten Wortlauts nachzutragen oder Ziffern zu ändern, 4. Son⸗ lige Aenderungen im Wortlaut ſowie Nachtragungen an beliebiger Stelle vorzunehmen. Dieſe Aenderungen und Nachtragungen dürfen jedoch zuſammengeſtellt nicht mehr als 5 Worte oder Ziffern umfaſſen und müſſen in ſachlichem Zuſammenhang mit der gedruck⸗ ten Mitteilung ſtehen. Bei Aenderungen iſt nicht die Zahl der ge⸗ änderten, ſondern die Zahl der neu in Erſcheinung tretenden Worte uſw. maßgebend. Mit der Schreibmaſchine hergeſtellte Schriftſtücke leinſchl. Durchſchläge haben nicht den Charakter von Druckſachen und können daher gegen die ermäßigte Druckſachengebühr nicht befördert wer⸗ den. Das gleiche gilt für Schriftſtücke, die mit Hilfe von Durchdruck der Paus⸗(Kopier⸗) Preſſe hergeſtellt ſind. Die Strompreiſe in deutſchen Städten Laut Mitteilung des Städt. Nachrichtenamts haben zufolge der neueſten Feſtſtellungen nachſtehende Städte folgende Strompreiſe für 1 Kw.⸗Std. in Pfg.: — Städte Lichtſtrom Kraftſtrom Aachen 5 1 30 Braunſchweig 54 30 Breslau 40⁰ 40 f Coblenz 50 26 Düren 50 26 Eſſen 50 24 Hamburg 50 22 Königsberg 55 30 Magdeburg 45 25 Mainz 55 30 Mannheim 50 25 Nürnberg 40 25 Offenbach a. M. 50 27 2 Steltin 55 3⁰0 8 Ein neues Meiſterwerk der Mannheimer Induſtrie Eine Schiffs⸗Dieſelmaſchine von 1600.S. Ceiſtung In den nächſten Tagen wird imMannheimer Zollhafen eine von den„Motoren⸗Werken Mannheim“ gebaute Schiffsdieſelmaſchine, die eine Leiſtung von 1600 P. S. hat, verladen. Die Maſchine wird zu Waſſer nach Hamburg überführt, um dort zum Antrieb des Propellers in ein Seeſchiff eingebaut zu werden. Es iſt dies die größte Maſchine, die bisher in Mannheim ausgefü jrt worden iſt. Ueber die Größenverhältniſſe geben beifolgende Zahlen Aufſchluß: Die 6 Arbeitszylinder haben 690 Millimeter Durchmeſſer, der Hub iſt 1000 Millimeter, der Durchmeſſer der Kurbelwelle iſt 420 Millimeter. Die Länge der Maſchine iſt 7700 Millimeter und die Höhe 6300 Millimeter. Um alle Teile richtig bedienen zu können, ſind 2 Galerien um die Maſchine gelegt. Das Geſamtgewicht der gaanzen Maſchine beträgt 180 000 Kilogramm, wovon allein das Schwungrad 12 000 Kilogramm wiegt, alſo 240 Zentaer. Nimmt man an, daß die Maſchine mit der Eiſenbahn nach Hamburg trans⸗ portiert würde, ſo wären alſo hierzu mindeſtens 8 Waggons nötig. Die Maſchine ſtellt in ihrer Konſtruktion noch etwas ganz neues dar. Normalerweiſe haben alle Maſchinen an der Kurbelwelle genau ſo viel Kröpfungen, als Arbeitszylinder vorhanden ſind. Bei vorliegender Konſtruktion ſind aber bei 6 Arbeitszylindern nur drei Kurbelkröpfungen nötig. Es arbeiten alſo je 2 Zylinder auf eine Kurbel. Dadurch werden die ſo ausgeführten Maſchinen um etwa 40—60 Prozent kürzer, als Maſchinen anderer Konſtruktion. Es dürfte der Einwohnerſchaft Maanheims nicht allgemein be⸗ kannt ſein, daß die„Motoren⸗Werke“ derartig große Maſchinen her⸗ ſtellen können, obwohl dieſe ſchon ſeit Jahren Motoren für den Schiffsbetrieb bis zu den Leiſtungen von 600 P. S. dauernd geliefert haben. Die Motoren⸗Werke waren die erſten, die in Deutſchland einen brauchbaren, kompreſſorloſen Dieſelmotor auf den Markt brachten. Dieſe Maſchinen werden von 5.S. an gebaut und finden als Antriebsmaſchinen für alle möglichen Zwecke Verwendung. Die Fabrikation hat einen derartigen Umfang angenommen, daß die vor⸗ handenen Werkſtätten dauernd vergrößert werden müſſen. Vielleicht erinnert man ſich des„Intereſſes“ der Franzoſen für dieſen Motor, der die Beſetzung des Werkes von Oſtern bis 19. April 1923 derurſacht hat. Ernennungen und Verſetzungen. Staatsanwalt Pautf Müller in Mannheim wurde zum Amtsrichter ernannt. Oberamtmann Dr. Waldemar Gaedecke wurde unter Zurücknahme ſeiner Ernennung zum Regierungsrat und Mitglled des Oberver⸗ ſicherungsamts rlsruhe als Oberamtmann an das Bezirksamt Oberkirch verſetzt. Forſtamtmann Bernhard Stark in Heiligenderg wurde auf Anſuchen aus dem badiſchen Staatsdienſt Ktleſſen ſetzender, aber nicht in Re * gen⸗ und auch nicht in Cirrus überge⸗ hender Kumuluswolken. In größere Höhen ſteigen ſie nicht, ſon⸗ dern pflegen ſich, oft weit ausgebreitet faſt ſtillſtehend, ungefähr auf der Höhe leichterer Gewitterwolken zu halten. Regen folgt ihnen abends oder ſicher am folgenden Tag. Kleine, in Richtung ſüdnördlich oder weſtöſtlich geſtellte, langgeſtreckte Wolkenbänke, die ich gern in Schäfchen auflöſen, kündigen faſt ſtets Gewitter an, enn nicht gleich das Gewitter ſchon aus ihnen hervorwächſt. Die⸗ ſelbe Vorpoſten⸗Rolle ſpielen, meiſt am Morgen, winzig, wie von unten heraufgeblaſene Kumulus⸗Wölkchen, einzelne oder zu bien bis ſechs, zerriſſen, wie nach oben zerflatternd, die nur kurz er⸗ ſcheinen und ſich wieder auflöſen. In der Richtung dieſer Wölf. chen pflegt dann das kommende Gewitter aufzuſteigen.„„ die Fingſt vor dem Sewitter Jeder kennt ſicher in ſeiner Umgebung oder in ſeiner Bekannt⸗ ſchaft gewitterſcheue Perſonen, die je nach dem Grade ihrer Empfindlichkeit nervös werden, oder ſich vor dem Gewitter dit verſtecken. Ueber die naturwiſſenſchaftlichen Zuſammenhänge, die ihr zugrunde liegen, gibt Adolf Koelſch in der„Gartenlaube ei⸗ nen recht intereſſanten Aufſchluß. 895 Noch iſt der Himmel blau, und der empfindliche Queckſilber⸗ faden im Barometerglas verrät keinen Wechſel da zieht eine ſelt⸗ ſame Abgeſchlagenheit in die Glieder ein, man fühlt ſich matt und doch in einer läſtigen Weiſe erregt, als hätte man allzu viel von einem treibenden Giftſtoff zu ſich genommen. Der Puls ſchlägt ſchneller, klopft flimmernd am Hals, im Auge und in den Schlä⸗ fen, alles Blut drängt bald zum Herzen hin, bald vom Herzen weg in die Haut, die immer größer zu werden ſcheint und d ewig zu eng iſt, der Körper iſt von einem leichten Zittern durch⸗ bebt, die Handflächen ſind glühend, die Glieder laſten wie Bl. Man liegt hin, nickt ein, träumt wilde Sachen, fährt erſchreckt in die Höhe— der ganze Menſch iſt mit einem Male bis an den Rand gefüllt und mit einer geheimnisvollen wogenden Spannung und bereit, zu explodieren. Wenn wir dem, was Tierbeobachter erzählen, und den eigenen Erfahrungen in dieſer Hinſicht trauen 2 dürfen, geht es vielen Geſchöpfen ähnlich. Aber die Erklärung des Phänomens?— Dagzu iſt ſagen, daß man in Biologen⸗ und Mediznerkreiſen, feit man d Erſcheinungen beachten lernte, ſich im allgemeine ſtimmten Aeußerungen über ihre vermut 4— Da es auch Menſchen gab, die bei Aunz n mit ſehr un 2. Seite. Ur. 306 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend ⸗ Ausgabe) Freitag, den 4. Juli 1924 *Der Mars in Erdennähe. Im Auguſt wird der Planet Mars unſerer Erde ſo nahe kommen, wie in den nächſten 80 Jahren, d. h. bis zum Jahre 2003, nicht mehr. *Erwerbsloſenfürſorge. Der Verwaltungsausſchuß des Badi⸗ ſchen Landesamts für Arbeitsvermittlung hat in ſeiner Sitzung vom 27. Juni 1924 den Beitragsſatz für die Erwerbsloſenfürſorge vom 7. Juli 1924 ab auf 2 vom Hundert feſtgeſetzt. Nähares iſt in der heutigen Vekanntmachung des Vorſitzenden des Arbeitsamts im Anzeigenteil zu erſehen. Alt-Katholiſche Kirche. Zum Pfarrhelfer für Mannheim und Pfarrverweſer in Ladenbura wurde auf 1. Juli Dr. Joſef Wee⸗ ber, bisher Vikar in München, ernannt. Die Kartoffelpreiſe in deutſchen Großſtädten. Vom Städt. Nachrichtenamt wird uns geſchrieben: Nach den ſtatiſtiſchen Er⸗ hebungen am 28. Mai ds. Is. in 18 deutſchen Großſtädten iſt feſt⸗ geſtellt worden, daß der häufigſte Preis für 1 Pfund Kartof⸗ feln zwiſchen 4,5 und 10 Pfg. ſich bewegt. Am teuerſten— mit 10 Pfg. für das Pfund— waren die Kartoffeln in Lübeck. In Aachen koſtete das Pfund 9,5 Pfg., in Hamburg 9 Pfg., in Stutt⸗ gart und Hannover je 8 Pfg., in Eſſen 7½ Pfg., in Frankfurt da.., Chemnitz und Königsberg je 7 Pfg., in München, Magde⸗ burg, Dortmund, Mannheim und Karlsruhe je 6% Pfg., in Dresden und Augsburg je 6 Pfg., in Berlin 5,5 Pfg. Den nie⸗ derſten Preis— mit 4,5 Pfg.— hat Breslau aufzuweiſen. dDie Zahl der e Wie uns das Städt. Nachrichten⸗ amt mitzeilt, betrug am 24 Juni ds. Is. die Zahl der beim Ar⸗ beitsamt Mannheim, öffentlicher Arbeitsnachweis für den Amts⸗ bezirk Mannheim, gemeldeten Arbeitsloſen 7766(5513 männ⸗ liche, 2253 weibliche). Da am 17. Juni die Zahl der Vollerwerbs⸗ loſen auf 7671 ſich belief, iſt eine Erhöhung um 95 eingetreten. Die am 24. Juni gemeldeten Arbeitsloſen verteilen ſich auf die einzelnen Berufsgruppen wie folgt: Facharbeiter der Metall⸗ und Maſchineninduſtrie 1472, Facharbeiter im Baugewerbe 102, Ar⸗ beiter im Verkehrsgewerbe 519, Hilfsarbeiter 2847, Angeſtellte im Handelsgewerbe und in techniſchen Betrieben 1128, ſonſtige Ardeit⸗ nehmer 1698. * Das Jugend-Ferien- und Erholungsheim Skrümpfelbrunn ſoll ſetzt ausgebaut werden. Vor zwei Jahren hat der Verein des Bun⸗ des Deutſcher Jugendvereine(B. D..) in Strümpfelbrunn auf der Höhe des Odenwalds, oberhalb Eberbach. die alte evangeliſche Kirche erworben und baut ſie jetzt zu einem Jaendheim aus. Hier ſoll die ſchulentlaſſene Jugend Mannheims eine Heimſtätte er⸗ halten zur Vertiefung des Heimataefühls. Körperliche Ertüchtigung ſoll erſtrebt, reliaiböſe Gemütsbildung gepfleat, ungezwungene reine Freude bejaht werden. Die hieſige Jugend hat verſucht, aus eigenen Kräften und mit Hilfe ihr nahe ſtehender Freunde den Bau zu voll⸗ enden. Der Verein der Freunde des B. D. J. ſieht ſich gezwungen, an die Oeffentlichkeit zu gehen, und bittet in erſter Linie Induſtrie und Kaufmannſchaft unſerer Stadt um Hilfe. Der Hilferuf ergeht aber auch an alle Freunde unſerer Jugend. * Wie kann Milch friſch erhalten werden? Ein erfolgreiches Verfahren, Milch und Butter ohne Verwendung von Eis kühl und friſch zu erhalten, iſt folgendes: Die Butter wird feſt in eine Por⸗ zellanſchüſſel geſchlagen, die ihrerſeits in eine größere Emaille⸗ ſchüſſel geſtellt wird. Darauf füllt man letztere bis zum Rande der Butterſchüſſel mit kaltem Waſſer, dem man eine Handvoll Kochſalz zuſetzt. Hierauf bedeckt man die Butterſchüſſel mit einem Stück Mull, deſſen vier Ecken dabei ins Waſſer reichen müſſen. Die But⸗ ter bleibt ſo kalt und feſt. Aehnlich wird bei der Milchaufbewahrung verfahren, wobei man jedoch dem Waſſer kein Salz zuzugeben braucht und den Mull mehrfach zuſammengefaltet über das Milch⸗ gefäß decken muß. Die Friſchhaltung der Milch wird bei dieſem Verfahren durch das Evaporationsgeſetz erzielt. * Silberne Hochzeit. Kriminal⸗Oberſekretär Nikolaus Lauer und ſeine Frau beaehen am moraigen Samstag. 5. Juli. das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Tegonfurſe im 1. Halbjahr 1924. Die Anzahl der Konkurs⸗ eröffnungen ſpiegelt die gegenwärtige Kriſis in voller Schärfe wieder. Nach einer Zuſammenſtellung der Finanzzeitſchrift„Die Bank“ ſind im 1. Halbjahr 1924 1166 Konkurſe(i. V. 180) neu⸗ eröffnet wordn, davon nicht weniger als 595 allein im Juni. Außer⸗ dem hat der Reichsanzeiger 1242 Geſchäftsaufſichten veröffentlicht, — nur einen Teil der insgeſamt ſchwebenden Verfahren dar⸗ en. * Unfallchronik. Geſtern nachmittaa erlitt in der Lumpenſortier⸗ anſtalt Marr Maier ein 49 Jahre alter Arbeiter eine Quetſchung an der linken Bruſtſeite. Er war am Aufzua beſchäftiat, wobei ihm die Kurbel aus den Händen fuhr u. ihn an der linken Bruſtſeite traf. Mit dem Auto mußte er in das Krankenhaus verbracht werden.— In der Luzenberaſtraße geriet geſtern abend ein 26 Jahre alter Schloſ⸗ ſer mit ſeinem Fahrrad in eine ſchadhafte Stelle der Straße. Die Vorderradaabel brach ab. der Mann ſtürzte zu Boden und zoa ſich Hautabſchürfungen und eine tiefe Stirnwunde zu. Nach Anleaung eines Notverbandes durch einen in der Nähe wohnenden Artz konnte er ſich allein nach Hauſe beaeben. * Der Tod im Waſſer. Geſtern vormittaa wurde im Neckar, rechtes Ufer, oberhalb der Feudenheimer Fähre, die Leiche des 25 Jahre alten Taglöhners Robert Steigerwald aus Steinfurt, der am 30. v. Monats dort beim Baden ertrunken iſt, geländet und auf den Feudenheimet Friedhof verbracht. Ferner wurde geſtern abend am Bellenkrappen die Leiche des am 27. vorigen Monats dort beim Baden ertrunkenen 20 Jahre alten Kaufmanns Joſef Spieler von * Feſtgenommen wurden 16 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Schneider aus Frankfurt. der von der Staatsanwaltſchaft Stuttaart wegen Diebſtahls geſucht wird und zwei Perſonen wegen Bettels. Veranſtaltungen * Wohltäligkeitsfeſt in Kheinau. Wir werden um die Mitteilung erſucht, daß am kommenden Sonntag in Rheinau auf dem Platze des Arbeiter⸗Turn⸗ und Sportplatzes ein Wohltätigkeitsfeſt zu Gunſten Witwen, Waiſen, Alters⸗ und Unfallrentner ſtatt⸗ 0 Sonnenwendfeier auf der Baſilika beim Heiligen Berg. Deulſchland iſt ein kerngeſundes Land, Deutſchland hat ewigen Be⸗ ſtand.“ Einem Bekenntnis zu ſolcher Lebensauffaſſung galt auck die Sonnenwendfeier, die die Jugend des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten(G. D. A. Mannheim, N 7, 8) in den Abendſtunder des Samstag auf der Baſilika bei Heidelberg zuſammenführte. Aus Mannheim, Heidelberg, Neuſtadt u. Speyer waren friſche Jungen⸗ und Mädels vorausgeeilt, die unter fröhlichem Singen und Scher zen mit flinken Händen die Vorbereitungen für die Feier vornahmer und die ſpäter mit ihren Wimpeln und Fähnchen eintreffender Jugendgruppen mit lauten Heilrufen begrüßten. Als die Dunkel heit hereingebrochen war, wurden Fackeln angezündet, die der Ver anſtaltung von vorneherein ein feierliches und ernſtes Gepräg⸗ gaben. Schöne Lieder leiteten die Feier ein, die ihren Höhepunk erreichte, als der Holzſtoß entzündet wurde und die Flammen ir machtvoller Glut und mit geheimnisvollem Kniſtern hochloderter und die ergriffen um das Feuer geſcharten Jungen und Mädels ir ein geſpenſtiges Zwielicht rückte. Schöne Volkstänze und Lieder, ernſte Vortraͤge und eine von tiefem Streben und Wollen durch glühte Feuerrede, die in ein Bekenntnis zum deutſchen Volk, zun deutſchen Staat und zu den Idealen der G. D..⸗Bewegung aus klang, ließ die Stunden wie im Fluge verrinnen. Es war das Be kenntnis, in dem die Feier— tiefſten Sinn und ihren Ausklang fand. Dann folgten noch luſtige, fröhliche Spiele von echter reine! Fröhlichkeit. Jungens und Mädels ſprangen über den Holzſtoß. Lachen und Singen ertönte, Scherzworte flogen hin und her und in ſchönem Wetteifer ſuchte jede Gruppe das zu zeigen, was ſie von den anderen voraus hatte. Späte Nachtſtunde war herangekom men, als die Heidelberger mit herzlichen Heilrufen Abſchied nah⸗ men und den Gäſten aus Mannheim, Neuſtadt und Speyer gute Fahrt und gute Heimkehr wünſchten, die dann bei loderndem Fackel ſchein vor ſich ging. Manch einer, den an dieſem Abend ſein Spa ziergang an der Baſilika vorbeiführte, blieb erſtaunt ſtehen und ſchaute mit wachſender Freude dem jugendlichen Leben und Trei ben zu und iſt dabei ſelbſt wieder froh und jung geworden. Aus dem Lande L. Nußloch, 3. Juli. Vom Glück begünſtigt war ein junger Landwirt von hier in ſeinem Unglück. Auf einer abſchüſſigen Straße ging ihm ſein Pferd mit dem Wagen, auf dem ſich ſeine zwei kleinen Kinder befanden, durch. Der Wagen brach dabei auseinander, ohne daß die Kinder jedoch mehr als kleine Schür⸗ fungen davontrugen. Auch das Pfrd konnte ſpäter wieder einge⸗ fangen werden. * Karlsruhe, 3. Juli. Zu dem tödlichen Unglücksfall, der ſich im Hafen von Leopoldshafen ereignete, als ein Fiſchender mit Sprengſtoffen fiſchte, wird noch berichtet, daß der dabei ums Leben gekommene der hieſige Naturheilkundige Schneider iſt. Die Unter⸗ ſuchung hat ergeben, daß eine Karbidbüchſe wahrſcheinlich in dem Augenblick explodierbe, als Schneider ſie öffnen wollte. Der Ver⸗ unglückte erlitt furchtbare Verſtümmelungen des Unterleibs und an den Händen. 4* Raſtatt, 3. Juli. Zum Regimentstag des Badiſchen Erſatz⸗ Infanterie⸗Regiments Nr. 28(Brigade⸗Erſatzbataillone 55, 56 und 57) der bekanntlich gemeinſam mit dem Regimentstag der ehe⸗ maligen 40er am kommenden Samstag, den 5. und Sonntag, den 6. Juli in Raſtgtt ſtattfindet, ſind die Anmeldungen gut eingelau⸗ fen. Am Samstag Abend findet neben einem Promenadekonzert der Kapelle des zweiten Bataillons Infanterie⸗Regiment 14 in Tübingen das Feſtbankett im Saal zur Linde ſtatt, bei der der be⸗ kannte Schriftſteller Walter Bloem die Feſtrede halten wird. Am Sonntag ſind Feſtgottesdienſte und nachmittags kam⸗⸗ radſchaftliches Beiſammenſein vorgeſehen. Das Feſtbüro befindet ſich im Bahnhofhotel, woſelbſt Freiquartiere angewieſen werden. *Kehl, 4. Juli. Der Gemeinderat hat ein Angebot auf Liefe⸗ rung von ſerbiſchen Holzhäuſern wegen Unrentabili⸗ tät abgelehnt. Ddem Bürgerausſchuß ſoll eine Vorlage über Be⸗ teiligung der Stadt an einer Koklektivanleihe in England unterbreitet werden. Die Bedingungen ſind günſtige, der Zins billiger, wie der derzeitige inländiſche. Bodersweier(Amt Kehl), 2. Juli. Wie allfährlich üblich, ſollte auch dieſes Jahr den Bürgern Laubſtreu aus dem dortigen Gemeinde⸗ wald verabfolgt werden. Der Gemeinderat ließ durch Ortsſchelle be⸗ kannt machen, daß jeder, der ſolche Streu benötigte. ſich auf dem Rat⸗ haus zu melden habe. Ueber 200 Bürger meldeten ſich: die Schlage wurden geteilt und jedem ſein Los zugeſtellt. Nun ſtellte ſich heraus, daß das Forſtamt und die Forſtdirektion die Genehmigung nicht er⸗ teilt hatten. Am 20. Juni wurden nun über 200 Bürgern eine Ueber⸗ raſchung zuteil. Alle Bürger. die in der Anmeldunasliſte eingetragen hier geländet und nach der Leichenhalle des bieſigen Friedhofs ver⸗ bracht. waren.— es waren darunter auch ſolche, die den Wald überhaupt nicht betreten hatten und kein Laub holten— erhielten einen verhältniſſe darzuſtellen, von denen Gewitter und Schneefälle und Föhnausbruch begleitet ſind. Aber der Luftdruckbegriff iſt ein ſehr komplizierter Begriff, und wenn es Leute gab, die meinten, daß man ſich mit der Verbeugung vor dem Luftdruck eigentlich vor einem leeren Loche verneige, ſo haben ſie recht behalten. Denn nach ſehr exakten Unterſuchungen, die neuerdings in der Schweiz von dem Phyſiker Dr. P. H. Huber(Altdorf) angeſtellt worde ſind, hat die Gewitter⸗ und Föhnempfindlichkeit ihren wahren Grund nicht in einer beſonderen Luſtdruckempfindlichkeit, ſondern in einer abnormen Reizbarkeit gegenüber jenen elektromagneti⸗ ſchen Zuſtandsänderungen der Atmoſphäre, die Wetterumſchlägen vorausgehen. Der lebende menſchliche Körper iſt ja, ebenſo wie der pflanz⸗ liche und tieriſche Körper, nicht nur Leiter für Elektrizität, die ihm von außen zugeführt wird. Er ſetzt, weil er ſelbſt in ſeinem Innern im Zuſammenhang mit den Lebensprozeſſen beſtändig Elektrizität erzeugt, dem Zudrang aller Fremdſtröme auch einen beſtimmten Widerſtand entgegen Die perſönliche Größe dieſes Widerſtandes wechſelt mit dem allgemeinen Geſundheits⸗ und Tã⸗ tigkeitszuſtand. Die Folge iſt, daß ein ganz beſtimmtes Strom⸗ quantum, das man heute durch den Körper eines Menſchen jagt, wenn es morgen oder eine Viertelſtunde ſpäter verabreicht wird, einem viel größeren oder kleineren Widerſtand als vorher be⸗ gegnet. Ebenſo wie die elektriſche Leitfähigkeit des Körpers, iſt nun aber auch die elektriſche Leitfähigkeit der Luft beträchtlichen Schwankungen unterworfen. Sie iſt anders bei ruhigem, trock⸗ nem Wetter als unmittelbar vor dem Ausbruch von Stürmen oder Gewittern; ſie iſt anders an Nebeltagen, anders bei Föhn. Alle dieſe wechſelnden Zuſtände treffen den Menſchen, der in die Er⸗ denluft eingehüllt iſt, und da er ſelber ein elektromagnetiſches Kraftfeld repräſentiert, iſt auch zu erwarten, daß jene Aende⸗ rungen ihn reizen. Letzteres trifft in der Tat zu. Die Unterſuchungen brachten außerdem an den Tag, daß ganz beſtimmte Beziehungen zwiſchen dem menſchlichen und dem atmoſphäriſchen Kraftfeld vorhanden find. Dieſe Beziehungen beſtehen— im Normalfall— darin, daß die elektriſche Leitfäbigkeit des menſchlichen Körpers zugleich mit der Leitfähigkeit der Akmoſphäre ſieigt, und daß ſie ebenſo mit ihr fällt. Ganz anders jedoch verhalten ſich die Wetterempfind⸗ lichen, Bei ruhiger, gleichmäßig guter Wetterlage reagieren auch ſie wie die andern. Zuweilen jedoch nahm in den Beobach⸗ tungsreihen Hubers ihre verſönliche Kurve der Leitfähigkeit einen gerade entgegengeſetzten Verlauf, als zu erwarten geweſen wäre, und zwar geſchah das immer dann, wenn Föhn im Anzug ſtand oder Gewitter und Schneefall in Ausſicht ſtanden. Ein zur Föhn⸗ 7 — krankheit neigender junger Mann lieferte die abnorme Föhn⸗ kurve regelmäßig ſogar ein bis zwei Tage, bevor der Föhn wirklich im Lande war, ſogar ſchon lange, bevor die meteorologiſchen In⸗ ſtrumente eine Wetterveränderung überhaupt ahnen ließen. Er konnte daher in zuverläſſigſter Weiſe zur Föhnvorherſage verwen⸗ det werden. Nie hat er verſagt; ſo fein reagierte in ganz bewuß⸗ ſein Körper. Ebenſo verhielt er ſich gegenüber Ge⸗ wittern. Eine Illuſtration zu Goethes„Italieniſcher Reiſe“ Enkdeckung eines Selbſtbildniſſes von Anie p (Von unſerem römiſchen Korreſpondenten) „Weniger als faſt alle anderen dichteriſchen Werke Goethes ent⸗ hält die italieniſche Reiſe Darſtellungen einzelner Menſchen und ein⸗ zelner menſchlicher Schickſale. Die erſtmalige Anſchauuung jener großen Werke der Kunſt, jener vollendeten Landſchaften, deren Gegen⸗ wart ſich Goethe ſo lange und ſo lebhaft erträumt hatte, haben ihn in einer— von dieſem ſeinem dichteriſchen Hauptthema abgelenkt, daß die meiſten Meſſen h welche uns in Goethes Begleitung auf der„Italieniſchen Reiſe begegnen, eigentlich nur wegen ihrer An⸗ chauungen über die Kunſt oder um anderer Erfahrungen willen mit uns bekannt gemacht werden. Dennoch finden wir auch in dieſem herrlichen Buch Charakteriſtiken einzelner Perſönlichkeiten, die uns in der bewundernswert feinen, knappen, heiteren Zeichnung Goethes nicht weniger lebendig werden, als manche italieniſche Landſchaften, die er in jener Zeit, gewiß nicht mit gleicher Meiſterſchaft, aber den⸗ noch aus dem gleichen Empfinden heraus, zeichnete und tuſchte. Unter dieſen Charakteriſtiken der„Italieniſchen Reiſe“ ſchien mir von jeher eine beſonders gut gelungen, hat mich eine beſonders be⸗ ſchäftigt und erfreut: ich meine die Geſtalt Knieps, jenes Jae en deut⸗ ſchen Malers, der Goethe zuerſt auf dem Ausflug nach tum und dann auf der ganzen ſizilianiſchen Reiſe begleitete und der in ſeinen Dienſten, e als ſein„Expeditionsphotograph“, Landſchaf⸗ ten und Altertümer zeichnete. Keinen unter den Menſchen, die Goethe in Italien begegneten, habe ich mir von jeher lebendiger und deutlicher vorzuſetzen vermocht, als dieſen Maler Kniep. Wie erſtaunt war ich nun, als ich ihn vor einigen Tagen leib⸗ haftig vor mir ſah! Otto Sohn⸗Rethel, der bekannte Maler und Sammler, zeigte mir vor einigen Tagen ein Selbſtporträt Knieps, das er erſt kürzlich in einer römiſchen Auktion entdeckt hatte, wo⸗ hin es aus dem Beſitz einer alten römiſchen Adelsfamilie gekom⸗ men war, in deren Haus einſt auch Goethe gewohnt hatte. Es iſt ein höchſt lebendiges, ein ſprechendes Bild. Kniep, der lange Zeit eigentlich nur den Literarhiſtorikern bekannt war, wird neuerdings Strafbefehl in Höhe von 144 GM., oder 28 Taae Gefänanis zuzüalich 14.80 GM. Koſten. Am Sonntaa, 22. Juni fand nun eine Bürgerverſammlung auf dem Rathaus ſtatt, die vollzählia beſucht war. Bürgermeiſter Wund ſchlug den Beſtraften vor. die Sache auf dem Gnadenwea zu erledigen. was aber von allen Rednern ab⸗ gelehnt wurde mit dem Hinweis, daß der Gemeinderat voll und ganz für die Sache verantwortlich ſei, da die Bürger von einem Verbot des Forſtamts nichts wiſſen konnten. Auch habe der Waldhüter bei der Abfuhr des Laubes keine Namen feſtgeſtellt. Mit dieſen Begrün⸗ dungen wird der Einſpruch geltend gemacht und die Sache dem Amts⸗ gericht Kehl zurückgeſandt. * Anſelfingen bei Engen, 4. Juli. Der auf dem Hauſerhof be⸗ ſchäftigte 28jährige Knecht Jakob Schrag wurde von einem ſcheu gewordenen Stier eine Strecke geſchleift, zu Boden geriſſen und dann förmlich zer ſtampft. *Eitlingen, 4. Juli. In der Spinnerei und Weberei Ettlingen iſt laut„Badiſcher Landsmann ein Teilſtreik in der Spinnerei⸗ Abteilung ausgebrochen. Die Urſache liegt in der Arbeitsnieder⸗ legung von etwa 16 Arbeitern in der Karterie⸗Abteilung wegen Lohndifferenzen. In der Folge würde die Spinnereiabteilung mit etwa 600 Arbeitern ſtillgelegt werden. Sollten die bevorſtehenden Verhandlungen zu keinem Ergebnis kommen, würde aus tech⸗ niſchen Gründen die ganze Fabrik mit etwa 600 Arbeitern till⸗ gelegt. Mörſch bei Ettlingen, 2. Juli. Eine für Automobile beſonders gefährliche Stelle iſt die Kreuzung der Ettlingerſtraße mit der Land⸗ ſtraße Raſtatt—Karlsruhe. Die Stelle iſt wenia überſichtlich und ſollte durch beſondere Warnungszeichen kenntlich gemacht werden. Nach⸗ dem ſich dort erſt kürzlich ein ſchweres Unalück zugetragen hatte, konnte letzter Tage an derſelben Stelle ein weiteres Autounglück ver⸗ hütet werden. Ein Heufuhrwerk wollte die Landſtraße in dem Augen⸗ blick überqueren, als ein Auto in raſcher Fahrt daherkam. Dadurch. daß ein an jener Stelle gehender Waldhüter die Pferde des Heu⸗ wagens zur Seite riß, war dem Auto freie Fahrt gegeben. *Freiburg. 4. Juli. Die Bewohner der Gemeinden des Höllentales haben im Hinblick auf die zunehmenden Beläſtigungen durch das rückſichtsloſe Fahren der Automobile und Motorräder ſich in einer gemeinſamen Eingabe an das Miniſterium des Innern gewandt, um eine Einſchränkung des Auto⸗ und Motorradverkehrs an den Sonntagen zu erwirken. Den Be⸗ ſchwerdeführern wurde daraufhin mitgeteilt, daß ein Vervot des Sonntagsverkehrs der Automobile und Motorräder nicht möglich ſei, da durch ein ſolches Verbot eine Abſchnürung der unteren erfolgen würde. Das Miniſterium des Innern hat aber die Ein⸗ richtung von Kontrollſtationen in Ausſicht geſtellt, damit den rück⸗ ſichtsloſen Schnellfahrern entgegengetreten werden kann. * Freiburg, 3. Juli. Die Beſuchsziffer unſerer Univerſität im Sommerſemeſter 1924 beträgt 2918 immatrikulierte Studie⸗ rende. Nach den Fakultäten verteilt entfallen auf die theologiſche 312, rechts⸗ u. ſtaatswiſſenſchaftliche 1157, mediziniſche 579(darunter 552 Mediziner und 27 Studierende der Zahnheilkunde), philoſo⸗ phiſche 387 und naturwiſſenſchaftlich⸗mathematiſche Fakultät 478 (darunter 184 Chemiker, 39 Pharmazeuten und 101 Forſtwiſſen⸗ ſchaftler). Die Zahl der immatrikulierten Frauen beträgt 378. Außerdem ſind als Hörer 151 Perſonen zugelaſſen, darunter 50 Frauen. Die Geſamtzahl aller Hörer beläuft ſich ſonach auf 3064. Nach der Heimat ausgeſchieden gehören an: Anhalt 4, Baden 958, Bahern 93, Braunſchweig 11, Bremen 10, Hamburg 41 Heſſen 53, Lippe⸗Detmold 5, Schaumburg⸗Lippe 1, Lübeck 5, Mecklenburg⸗ Schwerin 17, Mecklenburg⸗Strelitz 1, Oldenburg 14, Preußen 1321, Reuß 2, Sachſen 75, Thüringen 22, Waldeck 3, Württemberg 68. Ausland: Aeghpten 5, Amerika 2, Braſilien 2, Bulgarien 23, China 8, Dänemark 4, Danzig 8, England 1, Eſtland 5, Frankreich 1, Georgien 3, Griechenland 12, Japan 11, Indien 1, Jugoſlawien 1, Kurland 1, Lettland 22, Litauen 8, Luxemburg 1, Mexiko 2, Niederlande 3, Norwegen 4, Oeſterreich 8, Polen 8, Rumänien 16, Rußland 11, Schweden 3, Schweiz 8, Spanien 8, Tſchecho⸗Slowa⸗ kei 10, Türkei 3, Ukraine 1, Ungarn 5, Venezuela 1, Staatenlos 4. »»Billingen, 4. Juli. Der am letzten Sonntag zur Unter⸗ ſtützung der Altveteranen vom Kriegerverein veranſtaltete Blumen⸗ tag nahm einen durchaus ſchönen Verlauf. Reger Verkehr herrſchte in den Straßen, ſo daß die Blumenverkäuferinnen in kürzeſter Zeit ihre Roſen, Nelken uſw. an den Mann gebracht hatten. Auch der finanzielle Erfolg des Feſtes war ein guter und brachte einen Veberanen⸗Witwen zugute kommen. * Ueberlingen, 4. Juli. In Neufrach iſt das Wohn⸗ und Oekonomiegebäude des Landwirts Lohr vollſtändig einge⸗ äſchert worden. Der Viehbeſtand und die Fahrniſſe konnten gerettet werden. 11 Aus der Pfalz 2: Ludwigshafen, 4. Juli. Am Mittwoch vormittag ertränkte ſich in der Nähe des Stadtparks ein 51 Jahre alter Bür o⸗ diener von hier. Das Motiv zur Tat ſoll lang andauernde⸗ Krankſein, verbunden mit bilden.— Am Abend des gleichen Tages beging eine 32jährige Ehefrau in ihrer Wohnung einen Selbſtmordverſuch durch Erſchießen. Sie wurde bewußtlos ins Krankenhaus gebracht. Familienverhältniſſe ſollen die Urſache zur Tat ſein.— In einem Hauſe der Prinzregentenſtraße entſtand um Mitternacht ein Manſardenbrand, der innerhalb einer Stunde gelöſcht werden konnte. Urſache iſt noch unbekannt. von den Kunſtkennern als Porträtmaler und beſonders auch als Landſchafter wieder ſehr geſchätzt. Dies Selbſtporträt iſt ein Be⸗ weis ſeiner feinen Kunſt und auch ohne das literarhiſtoriſche In⸗ tereſſe, das es bietet, muß es als bloßes Kunſtwerk intereſſieren. Ein reizvoller Rahmen aus der Zeit, vielleicht der Originalrahmen hebt die Wirkung der Arbeit noch mehr. Aber beſonders tief er⸗ greift die unglaubliche Aehnlichkeit dieſes Bildes mit den Schilde⸗ rungen Goethes. Alle Linien der dichteriſchen Darſtellung kehren hier in den maleriſchen Feſtſtellungen Knieps über ſich ſelbſt in wunderbarer Weiſe wieder, jeder Charakterzug des Freundes, von dem uns Goethe berichtet, wird in dieſem Kopf verdeutlicht; ein überraſchender Beweis für Goethes Meiſterſchaft ein Probierſtein auf Goethes Darſtellungskunſt wie wir ihn uns nicht zuverläſſi⸗ ger denken lönnen. Das erſte, was in dieſem Geſicht auffällt,(das übrigens ſelt⸗ ſamerweiſe eine Art Abbsgewand umrahmt), iſt eine gewiſſe Mü⸗ digkeit, eine gewiſſe Nachläſſigkeit, die man als Schwäche, vor allem als Schwäche gegen ſich ſelbſt deuten kann. Dieſer Zug des Bildes erinnert deutlich an jenes erſte Mal, da Goethe von ſeinen neuen Bekannten ſpricht und das wiedergibt, was er über ihn ge⸗ hört hat.„Es iſt Kniep, der ſich eine Zeit lang in Rom aufge⸗ halten, ſodann ſich aber nach Neapel in das eigentliche Element des Landſchafters begeben hatte. Schon in Rom hörte ich ihn als einen geſchickten Zeichner preiſen, nur ſeiner Tätigkeit wollte man nicht das gleiche Lob erteilen.“ Aber das iſt nur ein Zug in die⸗ ſem Geſicht, nur ein Zug auch in der Darſtellung Goethes, der gleich bei der erſten Bekanntſchaft erkannte, daß die Trägheit und Schwäche Knieps beſondere Urſachen habe und daß ſich dieſer Feh⸗ ler in ſeiner Geſellſchaft behoben laſſen werde. Er„möchte die⸗ ſen gerügten Mangel eher Unentſchloſſenheit nennen.“ Und gleich bei einem der nächſten Male, wo er uns von ſeinen neuen Freun⸗ den ſpricht, ſchildert er uns einen freundlichen Zug an ihm, der uns auch in dem Gemälde deutlich entgegentritt; einen Zug von Güte und Gutmütigkeit. Auf dem Dach eines Hauſes in Neapel, wo Goethe eine beſondere ſchöne und ſeltene Anſicht der Stadt und ihrer Umgebung genießt, ſtellt Kniep ſeinem neuen Freunde und Beſchützer ein Mädchen vor, das er liebt und um deſſenwillen er Neapel trotz der beſſeren materiellen Lage, in die ihn Goethe bringen wird, und trotz der bevorſtehenden herrlichen Reiſe un⸗ gern verläßt. Goethe ſchreibt darüber:„Es freute mich, unter dem herrlichſten Himmel von der Welt, meinen neuen Freund ſo glücklich zu ſehen. Er geſtand mir, als ſie ſich wieder entfernt hatte, daß er eben deshalb eine freiwillige Armut bisher getra⸗ gen, weil er dabei zugleich ihrer Liebe ſich erfreut und ihre Ge⸗ nügſamkeit ſchätzen lernen; nun ſollten ihm auch ſeinen beſſeren Ausſichten und ein reichlicher Zuſtand vorzüglich deshalb wün⸗ ſchenswert ſein, damit er auch ihr beſſere Tage bereiten könne.“ Landesteile von der Bodenſeegegend und den benachbarten Gebieten Reingewinn von 564 Mark, der nun den alten Veteranen und den — v·· * 2 — — Freitag, den 4. Juli 1924 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Ur. 306 Win d n ieeen 9 Ddie Minneburg im Reckartal Fritz Baumgärkner(Neunkirchen) Dort wo der Neckar in lieblichen Krümmungen ſich um die freund⸗ lichen Dörſchen Neckargerach und Guttenbach ſchlinat und die Wellen des Stromes wie träumend dahin aleiten. erhebt ſich ein ſteiler Bera. deſſen ſchroffer Hana die epheuumſponnenen Reſte der Minneburg trägt. Einer ſtillen Köniain veraleichbar thront die ſagenumwobene Burg einſam zwiſchen ſchattenſpendenden Buchen und dunklen Tan⸗ nen. und, eingetreten in den Burahof, erareift uns ein ſtiller. eigen⸗ tümlicher Reiz. Erinnerungen an frühere Jahrhunderte werden in uns lebendia. Dem flüchtigen Wandersmann erſcheinen die teilweiſe durch Bäume und Buſchwerk verdeckten Mauerreſte als nichts Beſonderes. ihm gefällt mehr die freundliche Ausſicht ins Tal Wer jedoch dle Bura näher betrachtet, erkennt leicht, daß ſie in Bezua auf Schönheit der Anlage und Umfang den erſten Platz im Neckartal eingenommen haben mag. Die Minnebura iſt als eine Muſteranlage einer mittelalter⸗ lichen Höhenburg anzuſehen. Die umgebende äußere Buramauer, dle an manchen Stellen eine Dicke von über 2 Meter aufweiſt, umſchließt die ganze Anlage, die in die tiefer gelegene Vorburg und in die Hauptbura oder Hochbura zerfällt. Letztere hat die Geſtalt eines un⸗ regelmäßigen Fünfecks und iſt rinas nochmals von einer Mauer um⸗ geben, an die ſich der mächtiae Berafried und die Wohnbauten an⸗ lehnen. Dieſer älteſte Teil der Bura ſtammt aus dem 13. Jahr⸗ hundert. Der arößte und beſterhaltene Bau iſt der Palas auf der Südſeite. Er ſtammt. wie aus der Jahreszahl 1521 über dem Treppenhaus⸗ portal und der Formengebung aller Teile zu erſehen iſt, aus dem erſten Viertel des 16. Jahrhunderts. In der Mitte der Hoffront be⸗ findet ſich ein in die Mauer eingefüater ſechseckiger Treppenturm, deſſen Wendeltreppe zu allen Stockwerker führte. Was aber jedem Beſucher der Minneburg am beſten gefällt. iſt die reizende Erkeranlage an der ſüdöſtlichen Giebelſeite des Herren⸗ hauſes. Die Gurtaeſimſe deuten die Stockwerke an. Die Erker zei⸗ gen altertümliche Butzenſcheiben und ſind mit Wappenbildern ae⸗ ſchmückt. Durch Tiſche und Bänke hat man den Erkern einen wohn⸗ lichen und gemütlichen Charakter gegeben. Selten findet man im Neckartal ein lauſchigeres Plätzchen, das einen ſolch herrlichen Blick ins tiefe Tal gewährt und uns unwillkürlich zum Tröumen von ver⸗ gangenen Zeiten einläd. Ihren bedeutſamen Namen verdankt die Burg einer lieblichen Saae. Ritter Edelmut war mit Mina von Horneck verlobt. Jedoch der Liebe Glück war von kurzer Dauer. Denn auch in dieſes ſtille Tal drang der Ruf zur Eroberung des heiligen Grabes, und Ritter Edelmut ſäumte nicht, dem Kreuzheere zu folgen. Dort verrichtete er gewaltige Heldentaten, ſo daß die Feinde bei ſeinem Anblick erzitter⸗ ten. Da fiel er einſt in heißer Schlacht, abgeſchnitten von den Sei⸗ nen, in die Hände der Unaläubigen. Sieben lange Jahre mußte er in harter Gefangenſchaft ſchmachten, bis es ihm endlich gelang, zu ent⸗ fliehen. Zurückgekommen, forſchte er, nur begleitet von ſeinem treuen Hunde, überall nach der Geliebten. Dieſe war jedoch nicht mehr auf der väterlichen Burg. Von einem ungeliebten Freier hart bedrängt, war ſie mit einer treuen Zofe entflohen. Auf einen einſamen Berge hielt ſie ſich verſteckt und wartete Jahr für Jahr der Rückkehr ihres Verlobten. Kümmerlich friſtete ſie ihr Leben von den wilden Früch⸗ ten und Beeren des Waldes. Doch allmählich zog tiefe Trauriakeit in ihr Herz ein. Endlich brach die rauhe Lebensweiſe und die ungeſtillte Sehnſucht das treue Herz der Junafrau. Ritter Edelmut, der ge⸗ ſchworen hatte, die Waffen nicht abzulegen, bis er die Verlorene ge⸗ funden, kam zur ſelben Stunde, von ſeinem Hunde geführt. auf den Bera. Auf dürftigem Moosbette fand er entſeelt die Geliebte— noch im Tode ſchön wie ein Engel. Ein ungeheurer Schmerz bemäch⸗ tiate ſich des Ritters. Zur Beſinnung zurückgekehrt. erfüllten ſeine Klagen die Wälder und ſo oft er die Stelle wieder fand. wo ſeine Minna im kühlen Grabe ruhte, floſſen ſeine Tränen heißer. Als einſt die Abendſonne freundlich den Hügel beſchien, warf Edelmut ſich auf die Knie nieder und dankte Gott, daß er ihn hierher geführt habe, um noch einmal die tote Geliebte ſchauen zu können. Er beſchloß, hier zu bleiben, und als ſein Schmerz ſtiller geworden war, baute er zum ewigen Denkmal ſeiner Liebe auf dieſer Stätte eine Burg. Zum Wahrzeichen für künftige Geſchlechter nannte er ſie Minneburg. Den Bera aber heißt man heute noch den Bera der getreuen Minna. So weit berichtet uns die Sage über die Gründung der Minne⸗ burg. Keine Urkunde jedoch und kein Chroniſt aibt uns Aufſchluß über die Zeit der Erbauuna und über den Erbauer ſelbſt, kein Licht erhellt das Dunkel, in das die früheſten Anfänge der Burg gehüllt ſind. Im Jahre 1250 ſehen wir ſie im Beſitz eines altadeligen reich⸗ beaüterten Geſchlechts, der Hofwarte von Kirchheim. 1339 verkauf⸗ ten dieſe die Burg an die Familie Rüdt von Collenberg. und zehn Jahre ſpäter kam ſie durch Kauf an die mächtigen Pfalzarafen von Heidelbera, die beſtrebt waren, ihr Gebiet abzurunden und ſich der feſten Plätze des Landes zu bemächtigen. Die Burg verblieb nun im Beſitz von Kurpfalz, die ihn wiederholt verpfändet und als Lehen vergabt haben. 1521 ſind die Ritter von Habern Herren der Burg. Wilhelm von Habern hatte ſie als Lohn für ſeine treuen Dienſte als Lehen erhalten. Er war Fant von Heidelbera, pfälziſcher Obermar⸗ ſchall und Feldobriſt im Bauernkriea geweſen und hatte im Auftrag ſeines fürſtlichen Herrn mehrere Burqen, befeſtigte Flecken und Dur⸗ fer erobert. Seine Feinde hatten ſich gerühmt. ſie wollten den Haber dreſchen: aber als er mit den aufrübreriſchen Bauern in der Rhein⸗ pfalz zufammentraf, erlitten ſie eine gewaltige Niederlage: 4000 wur⸗ den dabei niedergemacht. Obwohl dieſer Ritter die meiſte Zeit ſeines bewegten Lebens auf ſeinen Krieaszügen oder in Heidelbera im Dienſte ſeines Herrn zu⸗ gebracht hatte, ſorate er doch mit allen Mitteln für den Ausbau der Burg. Die mächtigen Ecktürme wurden errichtet, die Mauern erhöht und verſtärkt: auch ſtammen die reizende Erkeranlage an der Giebel⸗ — des Herrenhauſes und der ſechseckige Treppenturm aus jener Zeit. Nach dem Erlöſchen des Geſchlechts derer von Habern ums Jahr 1560 zoa Kurfürſt Friedrich von der Pfalz das Lehen wieder ein und machte daraus eine Kellerei. Dieſe wurde mit einem Zehntarafen oder Kellermeiſter beſetzt, der die Abaaben der Gemeinden einzu⸗ ziehen und die niedere Gerichtsbarkeit auszuüben hatte. Die Zerſtörung erfolate, wie allgemein angenommen wird, im 30jähriaen Kriea. Nicht ohne Kampf und tapfere Gegenwehr hat ſich die Bura ergeben. Dies ſagen uns einige vor wenigen Jahren in den Mauern aufgefundene Vollkugeln. Nun wurde es lange Zeit hier oben einſam. Die Burg zerfiel immer mehr. Epheu umzoa die Mauern. Gebüſch und Geſtrüpp umwucherten maleriſch Burahof und Ruinen, und es war ſchwer, zu gelangen. Die Minnebura laa wie Dornröschen in tiefem liebevoll der verlaſſenen Bura an. Sie wurde renoviert und dadurc vor weiterem Verfall bewahrt. Bequeme Wege wurden geſchaffen, und man war nicht mehr behbindert durch bemooſte Steine, Geröll, Geſtrüpp und Geſträuch. Von nun an erfreute ſich die Minnebura eines regen Beſuches. und jedermann wird von dem ſtillen Zauber, der von dieſem Denk⸗ mal der Liebe ausgeht, erariffen. Sie iſt nicht. wie andere Burgen. ein Zeichen der Herrſchſucht, denn von ihr haben wir liebliche Kunde. Schon vor mehr als 60 Jahren ſana der Dichter Häuffel: „Hier iſt ferne Schreck und Grau'n und Bangen, Selbſt die Bäume liſpeln ſüße Rub: Liebend vilgern in der Jugend Prangen Herzen dir wie einem Tempel zu.“ Wohl hat die alles zerſtörende Zeit der Minnebura tiefe Wunden geſchlagen: ibre Mauern und Türme ſind gebrochen und verſchwun⸗ den iſt die Pracht der Hallen: jedoch ihre koten Steine ſind belebt durch den Geiſt der Dichtung, und in dem Rauſchen uralter Bäume und aus dem Sana verborgener Nachtigallen tönt uns Minnas länaſt entſchwundene Klage wider. gen über die Endlich. vor 80 bis 100 Jahren. nahmen ſich hochherzige Freunde Sonntagsfahrkarten 4 ae Von Mannheim nach über Kilom.] Preis Baden⸗Baden Schwetzingen 96 3,9 Bad Rappenau Sinsheim 66 22 Bensheim.feld Nord od Lampertheim 40.6 Bruchſal Schwetzingen 5⁰0.0 Darmſtadt Friedrichsfeld 61.5 Eber bach Heidelberg 50 2˙0 a M. Friedrichsfeld Nord 89 3,6 ürth(Odenw.) Weinheim 42.7 Jaimühle Eber bach 57 23 Gernsbach Schwetzingen 99.0 Heilbronn Sinsheim Jagſtfeld 87.,5 Heidelberg 19.8 Heppenheim(Berg) riedrichefeld 35.4 Karlsruhe chwetzingen 61 2,5 Ladenburg Friedrichsfeld Nord 15.6 Michelſtadt Eber bach 85 3,4 Neckarelz 75 69 2,8 Neckargerach 5 62.5 Neckargemünd 28.2 Neckarſteinach 34.4 Oetigheim Schwetzingen 78 3,2 Pfor zheim 4 92.7 Raſtatt 5 8⁴ 3,4 Schwetzingen 14.6 Waldmichelbach Weinheim 44.8 Sonntagsrückfahrkarten mit Berückſichtigung einer Wanderſtrecke (und zurück, ab einer dieſer Stationen). Fürth(Odenw.) oder Bensh. oder Heppenh. Friedrichsfeld Nord 42.7 Fürth(Odenw.) oder Waldmichelbach Weinheim 44 1,8 Gernsb od Baden⸗Bd. Schwetzingen 99 4,0 Kailbach oder Zwingen⸗ derg(Baden; Eberbach 63 2, Neckargemünd oder ——.— gegelhasf 28.2 lierb.⸗Ziegelhauſen od. Großſacht Heddesh. 24.0 Waldmſchelbach(über Weinheim oder Hirſch⸗ horn oder Neckarſteinach 4⁴ 1,8 Weinheim o. Heidelberg 2⁵.0 Abfahrkzeilen der Züge: Richtung Schwetzingen: Morgens: 5 Uhr 37, 7 Uhr 5, 9 Uhr 58; 12 Uhr 10, 1 Uhr 12, 2 Uhr 25. Richtung Heidelberg: Morgens: 4 Uhr 50, 7 Uhr 5, 8 Uhr 16, Mittags: 12 Uhr 14, 1 Uhr 14. Richtung Eberbach— Würzburg: 3 Uhr 5, 7 Uhr 5; Mittags:; 12 Uhr 14. Kichtung Weinheim—Frankfurt a..: Morgens: 5 Uhr 32, 6 Uhr 50, 11 Uhr 18; 1 Uhr 8, 2 Uhr 28. Kichtung Zinsheim: Morgens: 7 Uhr 5, 8 Uhr 16, 11 Uhr 12. 1 ee der OEc. In Ergänzung unſerer Mitteilun⸗ onntagskarten der Reichsbahn iſt zu melden, daß die Oberrhein. Eiſenbahngeſellſchaft ehenfalls Sonn⸗ tagsrückfahrkarten 3. Klaſſe ab Mannheim⸗Stadt Nb.(Fried⸗ richsſchule) nach Seckenheim. Neckarhauſen. Edingen, Heidelberg und Schriesheim und mit der elektriſchen Bahn ab Neckarſtadt nach Viernheim, Weinheim und Schriesheim ausgegeben werden. Gleich⸗ itig erhält man bei der Benutzung der Elektriſchen nach Weinheim nſchlußkarten 4. Klaſſe nach Auerbach, Darmſtadt, Fürth, Heppen⸗ heim Mörlenbach, Seeheim, Unterwaldmichelbach und Wahlen. Es iſt alſo Gelegenheit, auch über die OEG. Sonntagsfahrkarten nach dem Odenwald und der Vergſtraße zu erhalten. Mittags: 11 Uhr 12; Morgens: Mittags der geſundheitsfördernde Wert der Fuß⸗ wanderungen Von Jriedrich Hennecke Wenn die Sonne vom wolkenloſen Himmel herunterlächelt, dann erwacht im Meiſchen der Wandertrieb, und das Herz des Naturfreundes ſehnt ſich hinaus in Gottes herrliche weite Welt. Das Wandern gewährt aber nicht nur Vergnügen, es iſt auch, wenn es nicht in ein unſinniges Kraftmeiertum ausartet, von hohem ge⸗ ſundheitlichem Wert. Fußwanderungen machen den Körper widerſtandsfähig gegen künftige Krankheiten und erhöhen die Spannkraft des Geiſtes. Sie ſind das beſte Vorbeugungsmittel gegen Erkrankungen und Siechtum. Für den menſchlichen Organismus am wirkſamſten iſt ein mã⸗ ßiges Bergſteigen in Mittelgebirgen wie Harz, Rieſenge⸗ birge, Sächſiſche Schweiz, Taunus, Schwarzwald. Gewiß hat auch der Aufenthalt an der See in friſcher, freier Luft ſeine Vorteile. Aber vom rein geſundheitlichen Standpunkt aus betrachtet, iſt die dauernde Bewegung in der Gebirgsluft mehr zu empfehlen als das „Aalen“ in heißem Dänenſand. Für die Großſtädter, deren Lungen die ſchlechte Luft der Fa⸗ briken einatmen müſſen, iſt eine Wandeung äußerſt geſundheits⸗ fördernd Der größte hygieniſche Wert beſteht darin, daß Lungen⸗ krankheiten im Keim erſtickt werden. Beim lang anhaltenden Mar⸗ ſchieren in Verbindung mit tiefem Ein⸗ und Ausatmen werden die Lungen bis zu den Lungenſpitzen mit neuer guter Luft vollge⸗ pumpt und dadurch befähigt, allen Krankheitserregern den erforder⸗ lichen Widerſtand erfolgreich entgegenzuſetzen. Daß die Lunge ſich gewiſſermaßen erweitert und ausdehnt, iſt beim Wandern deutlich zu ſpüren. Die ſogenannten Stubenhocker klagen am erſten Tag, den ſie auf der Wanderung verbringen, über Luftmangel. Die Bruſt ſcheint ihnen zu eng, weil für den Mehr⸗ verbrauch an Sauerſtoff noch nicht genug Lungenbläschen in Tätig⸗ keit getreten ſind. Doch von Tag zu Tag ſpüren ſie eine Beſſerung. Die Bruſt wird ihnen freier und der anfängliche Luftmangel iſt geſchwunden. Aber auch andere Krankheiten untergräbt, wenn auch nicht ßen Nutzen, indem die Herzmuskeln durch die dauernde Bewegung gekräftiat und fettarm werden. Wie man nun aber z. B. den Arm⸗ muskel nicht auf einmal durch ſyſtematiſches Heben der ſchwerſten Gewichte ſtark machen, ihn vielmehr nur durch täaliche Uebungen allmählich daran gewöhnen kann, ſo muß auch der Herzmuskel nach und nach gekräftigt werden. Das Herzklopfen, das ſich bei den des Wanderns ungeübten Menſchen in den erſten Tagen vielfach ein⸗ ſtellt, iſt ein Jeichen für eine Ueberanſtrengung Sind aber erſt einmal einige Wanderungen zurückgelegt, dann hört das Herzklopfen auf, der ganze Organismus iſt leicht im Stande, die durch die er⸗ höhte körperliche Bewegung beſchleunigte Blutzirkulation zu ertragen. Aber auch andere Krankheiten unterräbt, wenn auch nicht direkt ſo doch indirekt das Wandern in der Natur den Boden. Wenn ſich im Venenſyſtem Blut ſtaut, entſtehen Entzündungen, Schwel⸗ lungen und Krampfadern. Durch die Kräftigung des Herzens in⸗ folge des Fußmarſches werden auch die Krankheiten im Entſtehen verhindert. Auch die Tatſache, daß infolge des Schwitzens die Nieren viel Waſſer und Abfallvrodukte des Stoffwechſels ausſcheiden, wirkt reinigend und geſundheitsfördernd. Man tieht alſo, daß eine mehr⸗ tägige Wanderung nicht nur Erholung und Stärkung des Körpers bedeutet, ſondern in vielen Fällen auch die Unterdrückung einer Krankheit, noch bevor ſie recht entſtanden iſt. verſchiedenes — Triberg. Das überwiegend ſchöne Wetter im mittleren Schwarzwald, nur durch einzelne Gewitterregen unterbrochen, hat den Verkehr im Gebiet von Triberg mächtig gefördert. Die in prachtvoller Ueppigkeit entwickelte Vegetation ſpielt auch jetzt in allen Farben, die beſonders auf den in reichem Wuchs ſtehenden Wieſen zur Geltung kommen. Einen ſeltenen Gegenſatz bilden die gewaltigen Fichtenwälder, die in dieſem Jahr ausnehmend ſatt blühen, ſo daß ein regelrechter roter Schimmer über den Tannenkronen ausgebreitet iſt. Nach einem gut verlaufenen Pfingſtfeſt, das eine enorme Ver⸗ kehrswelle brachte, iſt die Saiſon in vollem Gang und iſt fortgeſetzt durch mäßig warmes überwiegend heiteres Wetter begünſtigt. Die Höhentouren mit Geſellſchaftswagen nach allen Richtungen von Tri⸗ berg aus haben ebenfalls eingeſetzt und erſchließen die Schönheiten der Landſchaft reſtlos in bequemer Fahrt. — Ferienheime für Handel und Induſtrie(Deutſche Geſellſchaft für Kaufmanns⸗Erholungsheime) Wiesbaden. Der uns vorliegende Vericht über das Geſchäftsſahr 1923 gibt ein anſchauliches Bild der Schwierigkeiten mit denen die deutſche Wirtſchaft im vergangenen Jahr zu kämpfen hatte. Noch bei Beginn des Jahres waren erſt 1728 Papiermark= 1 Goldmark, am 1. Auguſt mußten ſchon 261 904J. am 1. Dezember 1 Billion Papiermark für 1 Goldmark ge⸗ zahlt werden. Der Wert der deutſchen Valuta iſt alſo innerhalb eines Jahres um dus 600millionenfache gefallen. Die Geſellſchaft hat infolgedeſſen ihre Verpflegungsſätze wöchentlich, von Auguſt an ſa täglich ändern müſſen. Von 6600 Papiermark ſtiegen ſie auf 2 Milliarden Papiermark je Tag Eine Umrechnung in Goldmark er⸗ gibt erſtaunlich niedrige Sätze; beiſpielsweiſe für den Durchſchnitt des Juli 0,56, für Auguſt.60, für September 0,87 Goldmark. Hier⸗ bei iſt allerdings die jeweilige höhere Kaufkraft zu berückſichtigen. Eine ſchwere Beeinträchtigung erfuhr die Geſellſchaft dadurch, daß auch ihr großer Beſitz an Effekten und Bankguthaben von der In⸗ flation betroffen wurde. Auch die Anlagen in Bankaktien, Induſtrie⸗ obligationen und ſogenannten wertbeſtändigen Papieren brachte wenig Hilfe. Als beſſer ergibt ſich der in großem Umfang vorge⸗ nommene Ankauf von Bedarfsartikeln für die Heime.— Im Be⸗ trieb waren 26 Heime, von denen das Haus in Salzhauſen im Mai ausſchied, weil es von der heſſiſchen Regierung zwecks Unter⸗ bringung von während des Ruhrkampfes ausgewieſenen Eiſen⸗ bahnern beſchlagnahmt wurde. Die Zahl der Heimgäſte betrug 26 413 mit 395 274 Verpflegungstagen. Das während des Winter⸗ geöffnete Erzgebirgsheim in Bärenburg⸗Kips dorf war recht gut beſetzt und bot ſeinen Gäſten Gelegenheit zu ſchönem Winterſport. Am Schluß ihres Berichtes appellieren die Ferien⸗ heime mit warmen Worten an das ſoziale Empfinden des deutſchen Unternehmertums, um mit deſſen Hilfe auch in Zukunft ihren Aufgaben nachgehen zu können. — Neue Dampferlinie nach Wangerooge. In der vorjährigen Saiſon wurde es mehrfach bedauert, daß nach Wangerooge„nur“ wei Dampferlinien führten. Der Norddeutſche Lloyd hatte ſeine Fahrten zwiſchen Wilhelmshaven und Wangerooge eingeſtellt. Aber Wangerooge wollte ſeinen alten Ruhm, als einzigſte Nordſeeinſel drei Dampferlinien zu haben, wiederherſtellen. Trotz aller Geld⸗ knappheit iſt eine leiſtungsfähige Aktiengeſellſchaft:„Jade⸗Seebäder⸗ dienſt.⸗G.“ gebildet, die einen großen, ſehr ruhigen Dampfer in Dienſt geſtellt hat, die„Jade“. Die Aktionäre verteilen ſich in der Mehrzahl auf Wilhelmshaven, Rüſtringen und Wangerooge, alſo die Orte, die das unmittelbarſte Intereſſe an der neuen Linie haben. Schon dadurch iſt ein geordneter Betrieb garantiert. Wenn nun wieder die Reichsbahn ihren Dampfer Wangerooge, der Norddeutſche Lloyd ſeinen Dampfer Delphin und die Jade⸗Seebäderdienſt.⸗G. ihren Dampfer Jade fahren laſſen, ſo prägt ſich in der Leiſtungs⸗ fähigkeit dieſer Reedereien, wie im ganzen Komfort ihrer Dampfer kurz und prägnant die ganze Bedeutung des Seebades Wangerooge aus. Mit Abſicht wählte man zur Eröffnungsfahrt den Gedenktag der Skagerakſchlacht. Wangerooge und Wilhelmshaven beſahen auch heute noch den alten Heldengeiſt der alten Marine. Die Saiſon hat über Erwarten gut eingeſetzt. Jeder ſichere ſich im eigenen Intereſſe bald ein gutes Unterkommen für die Saiſon. Der Bau der maſſiven Badehallen ſchreitet gut vorwärts. Mit ihnen bietet Wangerooge dem Beſucher auch etwas, was man auf den übrigen Inſeln umſonſt cht. — Die Hotelpreiſe in der Schweiz. Das Zentralbüro des ſchwei⸗ zeriſchen Hoteliervereins in Baſel widerlegt in einer Zuſchrift an die Baſter„National⸗Zeitung“ die über die Hotelpreiſe in der Schweiz vielfach verbreiteten irrtümlichen Nachrichten und ſchreibt, daß aller⸗ erſte ſchweizeriſche Luxushotels Penſionspreiſe von 19 Franken an pro Tag haben. Nur einzelne Häuſer an Orten mit beſonders keuerer Lebenshaltung ſtelln ihren Minimalanſatz auf 20—25 Fran⸗ ken. Daneben gibt es aber in alen Landesgegenden zahlreiche Erſt⸗ klaſſehotels von anerkanntem Ruf, deren Penſionspreiſe zwiſchen 14 bis 18 Franken vaijeren. Vorzügliche Zweitklaſſehotels mit allem Komfort berechnen 10—13 Franken, während man in einfachen Penſionen und Hotels, zwar ohne Komfort bei Preiſen von 7 Fran⸗ ken an ſchon gut leben kann. Alle Preiſe ſtellen natürlich Minimal⸗ tarife dar. Jue Preisangaben über etwa 1500 Hotels enthält der Schweizer Hotelführer, deſſen Ausgabe 1924 von allen Verkehrs⸗ und Reiſebüros oder direkt vom Zentralbüro des Schweizer Hotelier⸗ Vereins in Baſel erhältlich iſt. — Studienreiſe nach Finnland ohne Ausxreiſegebühr. Das Reichsfinanzminiſterium hat für gemeinfame Studienreiſen nach Finnland die Vefreiung von der Ausreiſegebühr zugeſtanden. Demgemäß veranſtaltet die Abteilung Urlaubs⸗ und Studienreiſen des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten vom 2. bis 15. Auguſt eine Geſellſchaftsreiſe nach Finnland, die in Stettin beginnt und auch dort endet. Da es ſich um ein gemeinnütziges Unlernehmen han⸗ delt, kann der Teilnehmerpreis, der alle Eiſenbahn⸗ und Schiffahrts⸗ karten volle Verpflegung, Trinkgelder uſw. einſchließt, zu einem mäßigen Preiſe veranſtaltet werden. Wandervorſchläge Tageswanderung Affolterbach— Olfener Höhe— Olfen— Galgen— Beerfelden— Reiſenkreuz—(Atähberg)— Hohberg— Kailbach Wanderkarte Kailbach oder Wahlen, 4. Kl..60 Mark. Mannheim, Hauptbahnhof ab:.32 oder.50, in Weinheim um⸗ ſteigen, Affolterboch an:.00 oder.41. In öſtlicher Richtung, mit der Hauptlinie 14) weißes Dreieck durch den Ort, über das Ulfenbach⸗ tal zunächſt auf gewundener Straße im Feld und Wald bergan. Dort wo die Straße, nach etwa ½ St. einen Bogen nach rechts macht, wird dieſe verlaſſen, bald die Hauptlinie 11, rotes Kreuz auf der Olfener Höhe überſchritten, etwas ab nach Ol fen, 5½ St. Auch über das Olfenertal, die Straße Olfen⸗Airlenbach zweimal gekreuzt, abwechſelnd Wald und Feld, noch etwa St. rechts im Finken ⸗ bach, maleriſch gelegen, Airlenbach. Gleich wieder Wald, über den Krappenbuckel, immer im Wald bis kurz vor dem Galgen bei Beer⸗ felden, 1½ St. Beim Galgen ſteht die Zentlinde. Platz des Zent⸗ gerichts. Durch das Städtchen ab bis zur Quelle der Mümling, die ſo ſtark iſt, daß ſie 1 8 Brunnen mit je 2 Röhren ſpeißt. Hier rechts öſtlich durch Feld und im Wald ſteil auf die Straße, dann ziemlich bequem, nach 1 St. Reiſenkreuz. Schöne Fernſicht gogen Oſten. 5 Minuten auf breiter Maldſtrabo nördlich zu mehreren Jagdſchlößchen des Grafen von Erbach⸗Fürſtenau. Zurück nach Reiſenkreuz und mit der Nebenlinie 49, blauem, zwiſchen zwei roten Strichen. ſüdöſtlich im Wald bergab über den Kohlbuckel, etwa 7 St. füdlich, nach etwa einer weiteren 7 St ar den Reſten des einſtigen Dorfes Hohberg vorüber Der Weg wender ſich plötz⸗ lich nördlich, um bald wieder nach Süden abzubſegen fällt ſte ab und nach etwa ½ St. beim Austritt aus dem Wald Kailbach im Itterbachtal Höhen⸗ und Waldwanderung mit ſchönen Fernblicken. Wanderzeit nicht über 6 Stunden. Kailbach ab:.42 Mannheim an: 10.42. F Sch. 1 5 5 6. Seite. Ur. 305⁵ Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Weinheim, Wachenburg 400 müb. M. berrl Runobt o g Rheinebene ent⸗ lang. Im Feſthaal u Turm Vereineu Schulen ermäß Preiſe. Reſtauration Tel 225. A Werner S143 Woeiahe m, Wacserſdssgden im Gorxheimer Ta⸗ Beliebter Ausflugsort Idyll Lage inmitten des Waldes. la. 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Nur auf dieſe Weiſe war es möglich, weitere Diebſtähle zu ver⸗ hindern. 2: Dudenhofen, 4. Juli. Kinder drangen aus Neugiere durch die unverſchloſſene Tür ins hieſige Transformatoren⸗Häuschen, wo⸗ bei ein 9jähriger Knabe dem Strom zu nahe kam und ſchwere Brandwunden am ganzen Körper davontrug. :: Gangrehweiler, 4. Juli. Beim Kirſchenbrechen ſtürzte der Landwirt Jakob Döbler von der Leiter und ſtarb noch an demſelben Tage an den Folgen dieſes Sturzes. Faſt zur gleichen Zeit wurde ſeiner Dienſtmagd auf dem Felde durch eine Mäh⸗ maſchine der linke Fuß abgeſchnitten. Neuſtadt a.., 3. Juli. Daß die Diebe es auf Flaſchenwein, Spirituoſen und andere Dilaketeſſen abgeſehen haben, kann man öfters leſen, zumal in der Weingegend. Um ſo mehr iſt es bemer⸗ kenswert, daß in der vergangenen Nacht in unſerer Stadt ein Einbruch in eine Mineralwaſſerfabrik erfolgt iſt. Aus dem Lager der Chabeſo⸗Fabrik Neunzlinger ſind zwei ganze Kiſteg Chabeſo⸗Flaſchen mit Inhalt geſtohlen worden. Bei der gegen⸗ wärtigen Hitze mag das kühle Getränk allerdings eine willkommene Beute ſein.— Die Branntweinbrennerei Heinrich Hiller feierte geſtern ihr 50jähriges Geſchäftsjubiläum.— Eine Naturſeltenheit dürfte ein Rieſenſteinpilz ſein, der am Nollenberg gefunden wurde. Der eßbare Steinpilz hat die Größe einer Herrenmütze und wiegt über ein Pfund.— Der Gärtner Mayer aus Ruppertsberg, der in letzter Zeit verſchiedene hieſige Geſchäftsleute durch allerlei Vor⸗ ſpiegelungen betrogen und auch Wirte angeſchwindelt hat, iſt in Speyer, nachdem er dort 3 Fahrräder geſtohlen hatte, feſtgenonmen worden.— Die Beerenobſternte iſt in hieſiger Gegend ſehr reich ausgefallen. Der Preis iſt dementſprechend ein ſehr nied⸗ riger, ſo koſtet z. B. ein Pfund Johannisbeeren 15 Pfg. Das Einmachen wird aber gewaltig verteuert durch den Zucker, der pro Pfund 40—50 Pfg. koſtet. :: Pirmaſens, 4. Juli. Ddie Arbeitsloſigkeit nimmt immer größeren Umfang an. Außer 1500 Nichtunterſtützungsberech⸗ tigten zählt der Bezirk jetzt 7000 Arbeiter, die Arbeitsloſenunter⸗ ſtützung beziehen. 0 Gerichts zeitung Eine Abenkeuerin Die 1895 in Eſthland geborene Ludmilla Ariſtowa heiratete, wie ſie aus Zeugniſſen feſtſtellen will, deren Echtheit nicht geprüft werden kann, 1915 in Dorpat einen ruſſiſchen Oberleutnant und angeblichen Fürſten. Bei Ausbruch der ruſſiſchen Revolution weilte ſie mit ihrem Mann in Sibirien. Der Mann ſoll eines Tages ſpurlos verſchwunden ſein und habe ihr das aus der Ehe ſtammende Kind, von dem ſie ebenfalls nichts mehe weiß, hinterlaſſen, dann ſei ſie vor den Bolſchewiſten über Warſchau nach der Türkei ge⸗ flüchtet. Nach längerem Aufenthalt in Konſtantinopel kam ſie, alles nach ihrer Erzählung, nach Griechenland, Serbien, Italien, dann wieder nach Serbien und ſchließlich in die Tſchechoſlowakei, wo ſie mit einem Ebner de Eſchenheim ein Liebesverhältnis unter⸗ hielt. Als dieſer der angeblichen Fürſtin überdrüſſig wurde, kam 92 Ariſtowa nach Berlin, wo ſie ſich mit einem falſchen Paß auf⸗ ielt. In Berlin lernte ſie einen jungen Kaufmann kennen, zu dem ſie bald in nähere Beziehungen trat. Um den jungen Mann an ſich zu feſſeln, erzählte ſie ihm eines Tages, daß ihr Vater, ein Baron rihberg unter Hinterlaſſung großer Reichtümer plötzlich geſtorben ſei. ie eſthländiſche Regierung habe ihr durch das Generalkonſulat bereits mitteilen laſſen, daß die ausgedehnten Güter des Vaters verkauft und der Erlös von 60 Millionen Goldmark auf einer Londoner Bank hinterlegt worden ſei. Um die Sache glaub⸗ haft zu machen, zeigte ſie ihrem Geliebten gefälſchte Schriftſtücke des Generalkonſulats. Die Schwindlerin wußte die Erledigung der Erbangelegenheit immer wieder zu verſchieben und erklärte dem Kaufmann eines Tages, daß wegen der Auszahlung des Geldes neue Schwierigkeiten entſtanden ſeien, du ſich weiteres Vermögen des Vaters vorgefunden habe. Als einzige Erbin habe ſie nach den letzten Mitteilungen des Generalkonſulats nun 4 Millionen Pfund Sterling, bezw. 80 Millionen Mark Erbſchaftsgeld zu erwarten. Der leichtgläubige junge Mann ſah ſich ſchon als Inhaber einer türkiſchen Großbank, die er in Konſtantinopel mit der Erbſchaft der Fürſtin gründen wollte. Vorläufig wurde der in München wohnende Vater des Kaufmanns angepumpt; er ſchickte wiederholt Geld, einmal einen größeren Betrag in holländiſchen Gulden. Dieſes Geld verbrauchte die Fürſtin für ſich. Der Kaufmann überſiedelte bald darauf nach München und brachte ſeine Braut mit, die in einer Penſion abſtieg und auf Koſten des Bräutigams, bezw. deſſen Vaters lebte. Als der Vater eines Tages Zweifel an den Erzählungen ſeiner künftigen Schwie⸗ Und noch einen dritten Zug ſeines Charakters, von dem uns Goethe berichtet, zeigt uns Kniep in ſeinem Selbſtbildnis: einen deutlichen Zug von Schalkhaftigkeit. Goethe erzählt uns nämlich, wie er bei der einſamen Ueberfahrt von Neapel nach Palermo ſeekrank in der Kajüte lag und dort wiederholt den Beſuch durchaus ſeefeſten Malers empfing.„Die Stunden gingen vorüber“, ſo be. richtet er,„ohne daß ich ihre Einteilung bemerkt hätte, wenn nicht der ſchelmiſche Kniep, auf deſſen Appetit die Wellen keinen Einfluß hotten, von Jeit zu Zeit, indem er mir Wein und Brot brachte, die treffliche Mittagstafel, die Heiterkeit und Anmut des jungen, tüchti⸗ gen Kapitäns, deſſen Bedauern. daß ich meine Portion nicht mirge⸗ nieße, zugleich ſchadenfroh gerühmt hätre. Ebenſo gab ihm der Ueber⸗ gang von Scherz und Luſt zu Mißbehagen und Krankheit, und wie ſich dieſe bei einzelnen Mitgliedern der Geſellſchaft gezeigt, reichen Stoff zu mutwilliger Schilderung. „Das etwa ſind die Züge, die am deutlichſten aus dem Geſichte Knieps ſprechen, ſowohl im Bilde wie in der Schilderung. Aber auch ein Detail des Gemäldes erinnert uns mit beſonderer Deullich⸗ keit an eine Stelle der„Italieniſchen Reiſe“ Kniep hat ſich näm⸗ lich mit einem Kreidehalter aus Meſſing in der Hand konterfeit, in deſſen Enden ein feingeſpitzter Kreideſtift und ein nicht weniger fein zugeſchnittener Rötelſtift eingeſpannt ſind. Das iſt wirklich der fleißige, peinlich akurate Zeichner und Maler Kniep von dem Goethe ſchon nach dem erſten gemeinſamen Ausflug nach Paeſtum berichtet: „Das Papier, worauf gezeichnet werden ſoll, mit einem rechtwinke⸗ ligen Viereck zu umziehen, verſäumt er niemals; die beſten engliſchen Bleiſtifte zu ſpitzen und immer wieder zuſpitzen, iſt ihm faſt eine ebenſo große Luſt als zu zeichnen: dafür ſind aber auch ſeine Kon⸗ ture, was man wünſchen kann.“ Das iſt der fleißige Kniep, der ſchon vom Schiff aus, da ſich dieſes langſam den ſizilzaniſchen Küſten nähert, nicht verſäumt,„die mannigfaltigſten Anſichten ziemlich im Detail zu zeichnen“, das iſt der Kniep, der ſich in Girgenti, da die Reiſenden einen erſten„kurforiſchen“ Abendſpaziergang durch die Ruinen machen, allſogleich die Punkte wählte,„von welchen aus er morgen zeichnen wollle“; das iſt, um es kurz zu ſagen, der Kniep, wie ihn uns Goethe ſchildert: unter Goethes Leitung fleißig und ge⸗ wiſſenhaft dabei gutmütig und ſchelmiſch zugleich, ein getrener und nützlicher Begleiter des großen Reiſenden und ein feiner Zeichner und Maler. Und ſo können wir das ſchöne Bild mit Recht eine Illuſtration zu Goethes„Italieniſcher Reiſe“ nennen, wie wir uns deutlicher und ſprechender nicht wünſchen können. Daß dieſes 5 für Deutſchland gewonnen werden konnte, wird uns beſonders reuen. Runſt und Wiß enſchaſt O hochſchulnachrichten. Die theologiſche Fakultät der Frei⸗ burger Univerſität hat den bisherigen Stadtpfarrer an St Martin Freiburg, Johannes Knebel, jetzt Pfarrer in Kirchlins⸗ bergen, zum Ehrendoktor der Theologie promoviert. Dr. Knebel, der am 4. Juli 1884 zum Prieſter geweiht wurde, iſt durch ſeine Arbeiten in der Großſtadtſeelſorge zu Mannheim und Frei⸗ burg, durch ſeine parlamentariſche Tätigkeit im badiſchen Landtag, ſowſe durch die Schaffung zahlreicher ſozialcharitativer Werke und Häuſer, in⸗ und außerhalb der Erzdiözeſe weithin bekannt. ſie ruhig, nahm das gertochter bekam, entſchloß er ſich, nach Berlin zu fahren und ſich im eſthniſchen Generalkonſulat über die Erbſchaftsſache zu erkun⸗ digen. Die Ariſtowa hatte einmal in der Wohnung des Vaters ihres Geliebten ein Fläſchchen ſtehen geſehen. Auf die Frage, was dieſes Fläſchchen enkhalte, erhielt ſie damals die Antwort ein furchtbares Gift, das keine Spuren hinterläßt. In Wirklichkeit war der Inhalt desſelben nur Menthol. Die Ariſtowa ſtahl dieſes Fläſchchen. Um den Vater ihres Geliebten am Beſuch des Generalkonſulates zu verhindern, kam die Ariſtowa auf den Ge⸗ danken, ihn durch das vermeintliche Gift während der Eiſenbahnfahrt ſo zu ſchädigen, daß er die Fahrt unterbrechen und aufgeben müſſe. Zu dieſem Zwecke bereitete ſie dem Manne belegte Brötchen, die ſie mit dem vermeintlichen Gifte fränkte. Der Mann nahm die Brötchen auf die Reiſe mit, aß davon und erkannte am Geſchmack, daß hier etwas nicht in Ordnung ſei. Er griff zu Gegenmitteln, um eine Vergiftung hintanzuhalten. So nahm der Vergiftungsfall einen harmloſen Verlauf. Der Erbſchaftsſchwindel kam ſegt bald auf; ebenſo die weitere Ueberraſchung, daß die„Fürſtin“ aus der Wohnung ihres künftigen Schwiegervaters Schmuck und andere Wertſachen geſtohlen hatte. Das Strafgericht München verurteilte die Ariſtowa wegen Vergiftungsverſuchs zum Zwecke der Erkrankung, wegen Urkunden⸗ fälſchung und Diebſtahls zu 5 Monaten und 3 Wochen Ge⸗ fängnis. K ):(Die Mukter von der Tochter gelöket. Wegen Muttermorde⸗z hatte ſich die 34 Jahre alte Antonie Sachtler aus Ziebigk vor dem Schwurgerichte Deſſau zu verantworten. Die Mutter beſtand darauf, daß ihr Kind eine„gute Partie“ machen und einen höheren Beamten heiraten ſolle. Am zweiten Weihnachtstag 1922 abends kam es wegen eines Fehltritts der Tochter zwiſchen dieſer und der Mutter zu einer erregten Auseinanderſetzung, die die Mutter zu Tätlichkeiben veranlaßte. Die Tochter vergaß ſich dann und fuhr der Mutter an die Gurgel; leider ſo heftig, daß die Mutter bald als Leiche in der Stube lag. Antonie Sachtler täuſchte nun eine Gasvergiftung vor, von der ſie ſelbſt mitbetroffen worden ſei. Die Mutter wurde beerdigt; erſt nach über Jahresfriſt gelang es auf Betreiben Verwandter den wahren Sachverhalt feſtzuſtellen. Die Angeklagte war geſtändig, ſie beſtritt aber die vorſätzliche Tötung. Die mediziniſchen Sachverſtändigen bezeichneten ſie als erblich be⸗ laſtet und geiſtig minderwertig. Die Staatsanwaltſchaft ließ die Anklage auf Mord fallen und beantragte lebenslängliches Zuchthaus, 175 1 erkannte auf 10 Jahre 3 Monate Zuchthaus⸗ rafe. ), Wegen Giftmordverſuchs verurteilt. Vor dem Schwurge⸗ richt Nürnberg endete nach zweitägiger Verhandlung der Gift⸗ mordprozeß gegen die 50jährige Luiſe Eckardt und deren Sohn, Georg Hoffmann. Die E. hatte dem 8ejährigen Penſtoniſten Leonhard Scherf in fortgeſetzten Handlungen Lötwaſſer, Mäuſe⸗ gift, Faulbaumtee und giftige Pilze beigebracht, um ſeinen Tod dadurch herbeizuführen. Die Tat geſchah in der Abſicht, in den Beſitz der Habſeligkeiten des Alten zu kommen. Hoffmann war Mitwiſſer und hatte auch verſchiedenemal Giftmittel beſorgt. Die Eckardt wurde wegen verſuchten Giftmords zu 4 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt, Hoffmann wegen Beihilfe zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Beiden werden 3 Monate Unterſuchungshaft angerechnet. ):( Prompie Juſtiz. Mit amerikaniſcher Fixigkeit wurden vor dem Amtsgericht Zweibrücken drei Angeklagte, die Gebrüder Ludwig und Karl Pontes aus Irheim und Schmied Heinrich Wagner aus Zweibrücken abgeurteilt. Zwiſchen Tat und Strafe lag nur eine Nacht. Die Genannten hatten nach Vertilgung allerhand Alkoholmengen ſich in einer Wirtſchaft ungebührlich aufgeführt. Eine hinzukommende Polizeipatrouille konnte erſt durchgreifen, als Ver⸗ ſtärkung aus der Polizeiwache herbeigeholt war. Ludwig Pontes erhielt 6. ſein Bruder 4½, Wagner 1 Monat Gefängnis und 1 Woche Haft. Sie wurden ſofort zur Strafverbüßung ins Gefängnis zurück⸗ Zebracht. Neues aus aller Welt Die Schreckenstat eines beirogenen Mannes Ein italieniſcher Lokomativführer Namens Felix Franchetti hat vorgeſtern in Paris auf grauſamſte Weiſe ſeine Frau und deren Geliebten ermordet. Die tragiſchen Einzelheiten dieſes Eiferſuchtsattentates erinnern vielfach an die ſizilianiſche Blut⸗ ra⸗ che. Felix Franchetti, ein ernſter und ruhiger Menſch, hat vor mehr als fünfzehn Jahren geheiratet. Er hatte ein hübſches junges Blumenmädchen, das vor dem Tore Buttes⸗Chaumonte Roſen und Veilchen verkauft hatte. Der Ehe waren zwei Kinder entſproſſen; das ältere, ein Mädchen, zählt bereits elf Jahre, der kleine Pierre, das Söhnchen des Ehepaares, iſt noch ein Säugling. Franchetti machte zu ſeinem Unglück vor einigen Monaten die Bekanntſchaft eines jungen Mannes, der eben vom Militärdienſt Abſchied genommen hatte. Der junge Freund des Lokomottpführers, Pierre Amier, gewann bald das Vertrauen Franchettis und war faſt täglich bei dem Ehepaar zu Gaſte. Amier verliebte ſich in die alternde Frau, die von dieſem Zeitpunkte an ihre häuslichen Pflichten zu vdernachläſſigen begann. Eines Tages, es war am Pfingſtmondag, begegnete der Ita⸗ liener im Bois de Bologne ſeiner Frau, die Arm in Arm mit Pierre Amier ſpazieren ging. Franchetti wollte eine Skandalſzene ver⸗ meiden und ſtörte die Unterhaltung des Liebespaares nicht. Als jedoch die Frau nach Hauſe gekommen war, erwartete ſie der er⸗ zürnte Ehemann mit einer Peitſche in der Hand. Auf die Hilferufe der Frau waren zwei Poliziſten herbeigeeilt, die die Frau vor dem Zorn des empörten Ehemannes in Schutz nahmen. Am nächſten Tag erklärte die Frau ihrem Manne, daß ſie die gemeinſame Wohnung verlaſſen werde Sie nahm ihr kleines Söhn⸗ chen mit und verſchwand noch am ſelben Abend. Der Italiener ſchwor nun fürchterliche Rache. Es war ihm bekannt, daß der Lieb⸗ haber ſeiner Frau, Pierre Amier, in einem kleinen Hotel in der Rue de Meaux wohne. Es gelang ihm alsbald zu erfahren, daß ſich auch ſeine Frau in dem Hotel aufhalte. Mit einem Revolver und einem ſtizilianiſchen Dolch in der Hand ſchlich ſich der betrogene Ehe⸗ mann in den frühen Morgenſtunden ins Hotel ein und verbarg ſich in einer Ecke, von der aus er die Tür des Zimmers, in dem das Liebespaar wohnte, beobachten konnte. Um Uhr öffnete ſich die Tür und Pierre Amier trat auf den dunklen Korridor heraus. Franchetti warf ſich im nächſten Augenblick auf ſein unglückliches Spfer und feuerte auf den jungen Mann drei Schüſſe aus nächſter Nähe ab. Röchelnd ſtürzte der Unglückliche zu Boden. Die zu Tode erſchrockene und zitternde Frau verſuchte nun die Tür zu verbarrikadieren. Der wütende Italiener riß eine Moſaik⸗ platte aus der Wand heraus und zertrümmerte damit die Tür des Zimmers. Bevor noch die Frau um Hilfe hätte rufen können, hatte ihr der Italiener zwei Schüſſe durch die Bruſt geſagt. Als die Un⸗ glückliche blutüberſtrömt zu ſeinen Füßen ſonk, zog Franchetti ſeinen —5 heraus und verſetzte der Sterbenden einen tödlichen Stich ins herz. Der Mörder gebärdete ſich derart wütend, daß die Hotelbe⸗ dienſteten, die inzwiſchen ins Zimmer gedrungen waren, nicht den Mut aufbrachten, zu verhaften. Franchetti wurde nun plötzlich ind auf den Arm und verließ ungehindert das Hotel. Auf der Straße wurde er von zwei Poliziſten ereilt und feſtgenommen. Bei ſeinem Verhör erklärte er, daß er keinen Augen⸗ blick bereue, ſeine ungetreue Gattin ermordet zu haben. * Die blonde Ingeborg mit dem Bubikopf. Eine Hochſtap⸗ lerin übelſter Art kennte in Hannover feſtgenommen werden. Unter dem Namen Prinzeſſin zu Hohenlohe⸗Oehringen hat ſie dort Geſchäfte, Hotels und Penſionen betrogen. Bei der polizeilichen Vernehmung erklärte ſie, Ingeborg von Seidlitz zu heißen und auf der Durchreiſe von Eſtland, wo angeblich ihr Ehemann ein Ritter⸗ gut habe, nach Italien begriffen zu ſein. Der Vater ſei Juriſt in Batavig geweſen. In ihrem Befitz hatte ſie keine Ausweis⸗ papiere. Der Erkennungsdienſt ſtellte die adelige Dame als das Dienſtmädchen und Krankenpflegerin Morgarete Zion aus Wurzen in Sachſen feſt. Nach längerem hartnäckigen Leug⸗ nen gab ſte dieſe Tatſache zu. Die angebliche Frau von Seidlitz wird von drei Staatsanwaltſchaften geſucht und iſt faſt allen groß⸗ ſtädtiſchen Polizeiverwaltungen bekanut unter verſchiedenen Na⸗ men. Bald nannte ſie ſich Ingeborg Swennſon aus Upſala, die in Jena, München und Berlin ſtudieren wollte. Bald nannte ſie ſich von Seidlitz oder Prinzeſſin von Hohenlohe⸗Oehringen. Der füddeutſchen Kriminalpolizei war ſie bekannt als die blonde Inge⸗ borg mit dem Bubikopf. — Ein ſtellenloſer König. Der abgeſetzte König Georg von Griechenland hat mit der Königin die Reiſe von Bukareſt nach Frankreich angetreten und iſt auf der Suche nach einem Heim und nach einer Stellung, die ihm geſtattet ein ſtandesgemäßes Leben zu führen, in Paris eingetroffen. Wie der Pariſer Korreſpon⸗ dent des„Daily Expreß“ zu melden weiß, iſt es die Abſicht des Königs, mit Filmfirmen in Verbindung zu treten, um ſich durch Schreiben und Inſzenierung von Filmſtücken eine Stellung zu ſchaffen. Das iſt für den dreißigjährigen König eine zwingende Notwendigkeit geworden, da ihn das vom griechiſchen Parlament angenommene Enteignungsgeſetz ſeiner Einkünfte beraubt und in eine ſchwierige finanzielle Lage gebracht hat. Sein Geſamtver⸗ mögen wird auf 25 000 Pfund Sterling geſchätzt; indeſſen kann er von den Zinſen dieſes Vermögens nicht leben, da er neben der Erhaltung ſeines jüngeren Bruders, des Prinzen Paul, auch für ſeinen Hofſtaat zu ſorgen hat. — Das umgetaufte Kriſtiania. Der langjährige und heftige Kampf zwiſchen den Vorkämpfern der neuen freien norwegiſchen Schriftſprache und den Verteidigern der derzeitigen däniſch⸗ norwegiſchen Schriftſprache wegen der Umtaufung von Kri⸗ ſtiania in Oslo iſt jetzt entſchieden. Das Odelsting beſchloß mit 81 gegen 23 Stimmen die Umtaufung. Die norwegiſche Hauptſtadt wird alſo in einiger Zeit den altertümlichen Namen Oslo annehmen. — Todesopfer der amerikaniſchen Hitzwelle. Die gleiche Hitz⸗ welle, die in den letzten Tagen Europa heimgeſucht hat, hat auch in Amerika zahlreiche Opfer gefunden. In Chicago ſtieg das Thermometer plötzlich auf 35 Grad Celſius im Schatten, in Illinois ſogar bis auf 43 Grad. Zahlreiche Todesfälle durch Hitzſchlag wer⸗ aus dem ganzen Lande gemeldet. In Ohiso ſtarben ſechs Per⸗ ſonen, in Chicago fielen drei Perſonen der ungewöhnlichen Hitze zum Opfer. — verheerende Hochflut in China. Nach Verichten aus Schanghai ſind drei Viertel der Stadt Fuchow von verheeren⸗ den Hochfluten überſchwemmt. Viele Menſchen kamen ums Leben. Der Schaden beläuft ſich auf viele Millionen Dollars. — Ein allzu„menſchenfreundlicher“ Arzk. In Kriſtiania wurde der junge Arzt Meyer⸗Lie zu 60 Tagen Gefäagnis und 100 000 Kronen Buße verurteilt, weil er in der Zeit vom 1. Januar bis Ende September vorigen Jahres insgeſamt über 30 000 Rezepte aus⸗ geſchrieben hatte auf... Spirituoſen, für die in Norwegen be⸗ kanntlich ein allgemeines Verbot beſteht. Die hohe Buße wurde dem geſchäftstüchtigen Arzte mit Rückſicht auf die aus dem Miß⸗ brauch ſeiner ärztlichen Befugniſſe erzielden Einnahmen auferlegt, die ſich auf weit über 300 000 Kronen belaufen. — Breslau und Prag auf der Schneekoppe. Nunmehr hat auch der Radioempfänger auf dem böchſten Gipfel des Rieſengebirges ſel⸗ nen Einzug gehalten: die Koppenbaude hat einen Rundfunkapparat er⸗ halten. Auf anderen Vauden des ſchleſiſchen Gebirges hat ſich das drahtloſe Telephon vielfach eingebürgert und erſetzt hier den Klavier⸗ ſpieler, der abends die Gäſte unterhalten mußte und ihnen zum Tanz aufſpielte. Alles dies beſorgt jetzt der Rundfunkſender Brestau. der auf der Schneekoppe ebenſo aut vernommen wird, wie die Dar⸗ bietungen der Prager Sendeſtation. wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Ueber Europa beſteht hoher Druck und Temperaturgegenſätze. Sobald die Temperaturgegenſätze eine gewiſſe Höhe erreicht haben, löſt ſich ein Schwall kühler Luft ab und dringt in die erhitzte feſt⸗ ländiſch Luft ein, auf ſeiner Vorderſeite zu Gewitterbildung und Regenfällen Anlaß gebend. Die Gewitter und Regenfälle am Mitt⸗ woch abend und Donnerstag entſtanden auf die Weiſe. Ueber dem überregneten Gebiet ſteigt dann als Folge des kalten Luft⸗ zuſtroms der Druck, die Wolken verſchwinden und die Erhitzung beginnt von neuem. Das iſt heute vormittag der Fall, wobei auch Föhnwirkungen der Alpen noch mitwirken. Hierdurch entſteht Druck und Temperaturgegenſätze werden bald wieder Gewitter bringen. Vorausſichtliche Witterung bis Samstag nachts 12 Uhr: Erneute Gewitter⸗ und Regenfälle, ſpäter wieder kühler.. —.— 5— aANTEIAEN AErNTAcE Zu den Mannheimer Sommer-Rennen am 13., 16. und 20. Juli 1924 erscheint wieder rechtzeitig unsere Rennsport-Zeſtung „Mannheimer Renntage“ offiꝛielles Organ des Badischen Nennuereins. In vier Jahren hat diese sich als einzige Mann- heimer Rennsport-Zeitung behauptet und in der Sportswelt und unter den Besuchern der Mannheimer Rennen allgemeine Anerkennung und grossen Absatz gefunden. Ihr in zweckmussiger Uebersichtlichkeit gebotener Inhalt umfasst in jeder Nummer eine zuverlässige Starterliste mit Tips für jeden Lauf, die Formen sämt- Uicher Pferde und vollständige Programme tür die einzelnen Renntage. Er bildet somit einen 8238 unentbehrlichen Führer und Berater für die Freunde des Turſs. Aber auch der gesamten Geschäftswelt ist wieder Gelegen- heit geboten, sich den Rennbesuchern in grosszügiger Weise zu empfehlen. Die in ele dem sportlichen Textteil angegliederten Anzeigen sind von großer Wirkung. Die Geschäftsstelle ist zu jeder Auskunft gerne bereit. Vertreterbesuch auf Wunsch. Fernsprech-NMummern 7941— 7948. Mannheimer General-Anzeiger. e e e — 8. Seite. Ur. 306 D e——— 4—1 J AndelsDläàff des Flamnelmer eneràl Anzeiger Engagements der Glattstellung harren, und ferner aus dem] fast aller Industrien sind in der letzten Zeit in einem bis- Deulsenmarkt Grund, weil sich allen Dementierungen zum Trotz noch die her nicht gekannten Umfange in die Erscheinung getreten, Berliner Devisen in Billionen Gerüchte erhalten, daß der Staat die Anleihe aufkaufe, setzte wodurch die Geldbeschaffung für das einzelne Werk nalür- Amtlich G. 3 B. 3 rp. G. 4 B. 4 ſp. von neuem eine ziemlich lebhafte Kaufbewegung ein. lich immer schwieriger wird. Inzwischen wird die Neu- 15870 158,50 voll 157. 0 pol Mangels anderweitiger Betätigung wendet sich die Speku- bildung des Vorstandes bekannt gegeben. Durch Tod ist Buenos Aires 1,345 1355 fon 1345 4355 vol lalion diesem Markt wieder zu. Der Kurs wurde vorbörs- ausgeschieden Generaldirektor Reinhold Becker, freiwillig Biüssel 19,05 19,15 voll 18,80 18,90 voll lich mit 350, also mit einer Steigerung von über 50 Milliarden zurückgetreten Direktor Hugo Klein. Der Posten des 55— 5ů 80 755 1 vol. Prozent gegen gestern genannk und bewegte sich späterhin Generaldirektors ist nicht wieder besetzt worden, es wurde Eenhagen— 5 18 5 555 780 etwa zwischen 320 und 340. vielmehr ein einheitliches Direktorium gebildet, bestehend Lissabon. 1I1,47 11.53 vol 11,47 1153 10 Auf den übrigen Markigebieten herrschte ausgesprochene aus Direktor Fritz Behling, PDr. Mundt und Direbtor Stockhom 111½2 111,68 vol e itss vonLustiesigkefl, Die geringen Kursveränderungen waren Eisendder, gern CCCVFF fledeinstors 1857 10.53 voll 10.47 103 von nur Zufallserscheinungen. Anregungen, die der Tendenz scheid nach Willich gegangen ist. 5 8 5 155 1 25 ve eine bestimmte Richtung anweisen konnfen, lagen nicht vor.„Bergbau-.G. Lothringen in Hannover. Die.-V. Nen 119 ben 7 1 7 185 Von Einzelheiten sind nur zu erwähnen, die in mäßigem genehmigte den dividendenlosen Jahresabschluß. Die Ver- 5 21.65 21½5 voll 21.35 24 100 Grad fortgesetzte Erholung der Ludw. Löwe-Aktien, die den] sammlung beschloß Weiter, die Satzungsänderung, wWonach Sehweaz: 74,41 74,70 voll 74,56 74.0! voll Sestrigen Anfangs-Kurssturz wieder aufholten und ferner für, den Aufsichtsrat eine feste Vergütung von jährlich Spanien 54.,6 55,04 voll 55,05 55,34 von die Rückgänge der Stöhr u. Co. um 2 Billionen Prozent. 60 000 Goldmark und außerdem 10 Prozent des nach der ee, 1765 1,775 voll.705⁵.J15 vol s- und Bankaktien blieben fast ganz un- Verteilung 57 0 Dividende verbleibenden Rein- 95 775 7 57—— fverändert. ewinns gewährt Wird. aud ze umelro 55— 9 8 9 voll Orion Versicherungs-.-G. in Hamburg. Die.-V. be- 12727 12.33 vol 12.27 1243 5; 5 schloß die Uebernahme der Seestern Versicherungs-.-G. im Jugoslavien.905.085 voll 4905 4885 ol: Die Landwirtschaftsstelle für das badische Handwerk Verschmelzungswege. Gleichzeitig wurde eine Kapital- Budapes 5,00%.1% voll 5,%% M 5,½% M vol.-G. in Karlsruhe hat die Goldmarkbilanz einstimmig an-erhöhung um 4 auf 14%½ Millionen beschlossen. Die.-V. 3,03.05 vol.03 3,.05% von genommen. Ferner wurde die Herabsetzung des Aktien-der Seestern Versicherungs-.-G. beschloß die Kapitals auf 150 000 Goldmark ebenfalls einstimmig be- Verschmelzung mit der Orion Versicherungs-.-G. unter schlossen. Auf je 20 000 nom. Aktien entfällt eine Aktie Ausschluß der Eiquidation und Uebernahme von ktiven Börsenberichie—5 5 5 9 00 ee. le und Ferner wurde die Einziehung der 500 000 oldmark geschaffen. ußerdem wurde das tien- Vorzugsaktien gegen Zahlung des Goldmarkgegenwertes Frankturter Wertpapierbörse kapital um 150 000 auf 300 000 durch Ausgabe von 1500 Neeli8e cß 8 Auleihen heute wieder fester, sonst unsicher Aktien zu je 100 G% erhöht. Auf je 100 alter Aktien Frankfurt, 4. Juli.(Drahtb.) Großen Schwankungen entfällt eine neue Aktie von 100 G% zum Nennwert zuzüg⸗ Waren und Märkie sind die deutschen Anleihen unterworfen. Nachdem gestern lich Kosten und Bezugsrechtssteuer. VI. Pfälzisch 5 kti 5 igshe 11 der große Kurssturz erfolgte, war heute eine mindestens* Bayerische Transport. und Lagerhaus-.-G. in Nürn- Piälzische Häuteauktion in Eudwigshafen a. Rh. ebenso große Erholung für alle deutschen namentlich berg. Die.-., in der 22 Aktionäre mit 33 760 Stimmen Diese Auktion, an der die pfälzischen Melzgerinnungen die deutsche Reichs-Anleihe festzustellen, ebenso Vertreten waren, genehmigte die Bilanz für das Geschäkts. Ludwigshafen a. Rh., Bergzabern, Frankenthal, Edenkoben, auch für preußische Konsols, Hamburgische Staalsanleihe fahr 1923 mit einem Reingewinn von 95 520 Bie⸗l und Grünstadt, Dürkheim, Germersheim, Kandeb Eandau, Neu- und Schulzgebietsanleihe. Auf norddeutsche Deckungen beschloß, diesen Reingewinn auf neue Rechnung vor- stadt a. d. H, Pirmasens, Speyer und Kirchheimbolanden sprang z. B. der Kurs für die Kriegsanlefhe von 0310 zutragen. Es gelangt somit wieder keine Dividende beteiligt waren und bei der etwa 3000 Stück Kalbfelle, Auf 0,380, um später, als die Käufe wieder etwas nachließen, zur Ausschüttung. Der Verwaltung wurde Entlastung ex- 500 Skück Hammelfelle, 750 Kuhhäute, 890 Rinderhäute, gleich wieder auf 0,320 zu fallen. In der zweilen Geschäfls-]teilt und der teitberige Auksichtsrat mit Ausnahme des 300 Ochenhäute, 350 Farrenhäute und etwa 200, Stück nord. Stunde zogen dann die Anleihen wieder etwas an. Der Kurs Bankiers Stich-München, der wegen, eschäfllicher Verhinde- deutsche Ochsen- Kühe- und Rinderhaute Zur Nersteigerung für die Rriegsanleihe ntierte schließlich 0,340. Aehnlichen] pung aplehnen muble, wiedergewähft. Endlich genehmigte gelangten, wies eine zahlreiche Beteiligung auf. Das ganze Schwankungen waren die anderen deutschen Anleihen unter- die GV, noch auf Crund des Vorschlages der Ferwaltung Angebot. wovon deen eeeee e eeeee Worfen. Vollständig still ist es auf den Märkten für à us- die Umstellung des Aktienkapitals von 45 Mill. Papiermark auf befestigter Preisbasis. Es erzielten: Kalbfelle bis 9 Pfd. ländische Renken geworden. Eine einzige Ausnahme auf 45000 Goldmark und die dazu erforderlichen Satzungs- 126 Goldpfennige, über 9 1d. 125 Gpfg., norddeutsche, 94,50, machen Zolltürken, die ziemlich stark gefragt wurden. änderungen. Schuß 60, Hammelfelle 45,50 e Häute aller Sehr ruhig War es heute auch auf den Industrie- Fae dem Sinnentengern. Die in München arttene⸗ 0 Plud, 2040—5 e Saende—5 9 märkten. Das Angebot war wiede a ein e tenen.-V. der zum Stummkonzern gehörenden Bau-Aktien- 29 kund, 5 wWnen densennr 199 42 8 retWwas im Jeber- 5 häute 70, 67,50, 63,50, 65,50, 60, mit Kopf 51,50; Rinderhäute gewicht, Außerdem War große Lustlosigkeit festzustellen gesellschaften genehmigten die Anträge, der Verwaltung. 7 50, 75.50, 70, 74.50, 69,50, mit Kopf 58; Farrenhäute 73, 70 neue Engagements mit Rücksicht auf den Wochenschluß ein- Die Rheinisch-Westfällsche Bauindustris. dg, in Nüsschdork 56.50 50, 45,50, mit Kopf 3950 Kuhhäutle— 6350, 050 zugeben. Kus diesem Grund sind wohl etwas Kurseinbußen schlielt, mit einem Verlust von idt 578 kic, die Ober. 6450 1 m. Kof 540(Ales in Goldpfennigen Pid. 5 feskzustellen. Auf dem Geldmarkt ist eine weitere Er. rTheinische Bauindustrie.-G. in Freiburg mit einem Gewinn64,50, 61 m. opf 5450 kalles in Colaf Wn 5025 leichterung eingetrelen, nachdem bereits gestern eine Herab. von 75 107 Pi, die Bazerische Bauinduskrie.6. mit einem 2 Kiorabeimer Fenmeenn ebe ran 7 selzung des Zinsfuſßles für lägliches Geld von/ auf 369% CGewinn von 118 910 Piel die Oberrheinische Immobilien G01d 2775 Bill. G. und 2790 Bill, Br.; Silber 89 Bill. G. erfolgte. Da auch heute Geld in vermehrkem Umfang an. 4 in, Freiburg mit einem Gewinn von 8558 Bie. Neu in ung 90 Bur Br. ein Gramm Platin 13789 geboten wurde, setzte die Kommission den Zinsfuß auf den Aufsichtsrat gewählt wurden: bei der Oberrheinischen 14,35 Bill. Br. 8½1% herab. 9 e Dr. Fäßler von der Rheinischen 955 22 der ee ee 2— den Im Freilverkehr 1 Geschs und bei der Bayerischen Bauindustrie Direktor Dr. Deuber, letzten ac agen wWeitere befriedigende Fortschritte ge- gering. Api 276, Becker e e e e Neuenkirchen-Saar. macht, so daß eine gute Hopfenernte in Aussicht steht. Die Brown Boveri 16, Growag 0,135, Krügershall 275, Pe. Die Schwierigkeiten beim Stahlwerk heecker.G. in Lerräte an 1923er Ware werden immer geringer. Kuf dem troleum 10,25, Ufa 4,75. Auf den Pevisenmärkten lag Willich. Der Gesellschaft ist vom Gericht die nachgesuchte Nürnberger Hopfenmarkt am 2. Juli War keine Zufuhr zu die Devise Paris schwach; gegen London ist der Kurs heule Verlängerung der Frist für die Geschäfts⸗ Lerzeiehnen. Preise unverändert. 85,50—86. Am hiesigen Markt sind Franken gesucht, aufsichi bewilligt worden nachdem es bisher nicht mög--- 5 Während in Pfunden und Dollars großes Angebot vor-lich war, die Mittel zur Deckung von laufenden Verpflich.] Herausgeber. Pruger und Lerleger; Deucderei Ir paas Mannheimer handen ist. tungen und zur Weiterführung des Betriebes zu beschaffen. Diten e 88 Ficher Berllner Wertpaplorbörse e 0 eeee de e Verantwortlich für den polftiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: gurt Berlin, 4. Juli.(Drahlb.) Die heutige Börse zeigte fast ist, ob die überhaupt gelingt obgleich Verwal⸗ 9 2 ee 225 1 ausschließlich Interesse für die 5 proz. Reichsanleihe. tung und Geschäftsaufsicht lebhaft bemuünt sind, sich Kredite Höndelsnacheſchſen Ans dem Lande, Nachbargebfete, Gericht. Infolge der Auffassung, daßb noch umfangreiche Baisse-Uzu beschaffen. Die Ansprüche an den Geldmarkt vonseiten] den übrig. tedaktionellen Teil: Fr. Kircher: f. Anzeigen: J. Bernhardt. „——0ꝗädÄͤä——..ĩè(7ç“ ³ u— TT!᷑̃7%—:¼̃᷑——:...•R 3. 3 3. 4. 3. 4. 3. 4. Besich. 37 3,3 Ver. Uitramärint, 5,.s8 zsohogew Mzn 0,37.9 Skohs Gußstahl. 48 6 Teokl. Sohlften...stahl. d. /ß. 8 82 hurg.Llef gotba 2,.25 PVer, Zellat. Berl. 1Zuckerf. B. Wagb,.5 2, Sarottt... 0767.95 Teſeph. Berliner 3,87 3,87 Ver. Uitramarſnf..7 8 Ubrenfabr.Furtu, 8 2,45 Vogtl. Maech. 88..55 75„ Frankentaf 3 2/fugo Sobneſder. 4. Thale Eisenhütts—— Fogel Telegr.-Dr..5.5 2* Ver.deutsch. Oeles— 15, Volgt& Häff. 8f..2,„ kellbronn. 2,.1Sopupert 4, Salz..5 8,4 Turk. Tabakereg.— obtünd. Wanch. 1, 3 Atlen unl Bar Aubzgfelhen in Bülionen prozenten. Ftückenotlerungen in Ailntonen Mer pra Stäck V. f. ob. ind, Mains 66—, Voitnam Selluk. ½„ ofteten. 3½ 2 Sohuokert 4 go. 26,1 28,0 Union-Gießerel. 3. 3,63 Wanderer-Werks 6% 6,2 — Ver, Fabf. Cassei 2 2 Wayes& Freytag 1,7.65„ fteingau. 2, 7Sſemens Flektr.. 4 485 Unjonwerke MHhm. 4,25 4,5Weser Akt.⸗Ges. 5 8 9 25 Ver. Finsel Nürnb. 8,25 7,8 UZellst Waldhofst. 775 7,75]„ Stuttgart. 2,45 2,2⸗JSiemens eftalske 83—5 NN 7 8 75 10.25 Frankfurter Dividenden-Werte. Frelverkehrs-Kurse. e. 11⁴ 01.5 Fede 75 158 Benhzz 2,25 2 Krelohgauer— astatterwaggon.13 218]Stoehrkammgarn 4½% 4½8[.tsch. Hlokehn, 14 14, Wittenerdubstal! 15 17 Bank-Aktlen. Elberfeld. Kupfer 0,123 C,4% Mansfeſder... 2, 2,2 lta 7255 4,75 4,30 Stoewer Wahim 8.9 V. Gtanzstoff Elpf. 49,5 48,5 Zellstoff veren, 1 11 428. 3..Entreprises.. 28 206fler Söhne.. 2 2ſ lhm Konlenanl. 9,2 Stolb Einchntten*5 K. 571 11 Zellstoff Waldbol.5 7. oredlth. 4 125J b. Hypotdekenbk.— 1, Bneln.Oreditbank.53 f, 8 550 40 23. 5 Südd. immohllen. 2, 4, 2,IV.Sohuntern., i 5 %„ Lebers-Bank 6. nbein. Hyp.-Bank 3 Berllner Dlvidenden-Werte. —„Vereinsbank ,16 0, 10 Sudd..-Cred.-3.— Transport-Aktlen. Borliner Ergänzungs-Kurse. . bedent-daseſbs. 4, 0% Sdad ircontog. e, de, Lonagtungdabn. 0. 9,75 bisch. 18.25 17 IMorddtsoh. CLioyg 4, 4, lptsolh, Australlen 18.25 17 SrussbeteTetl 3 3ſwioking-Cement 16 16.5 n e aanenst di Te e 212½75 fö.-Amtk Paketl. 16.50 13.75 Heland-Eins: 8,.4ſ4... Verkhren. 31 4 f. eckmann. 2 3g lebeten. 88 4 Befmer Bankuer. ½% rtert Ryp-Bagk 2½ Wabg. Bankanet.— JSudd. klsenbann——.-südem. O eoh. 40.90 29.80 Jereln. Eibesohift 1,5 2,Alteid Deilligsen, i,7.7Optische Goerz, 4,.]Wiagener Stahl, 65 8, BeriinerHlandges. 2 20,4 Netallb. ü..-G. 117 1, Hotenbank 61— Balti.6 Rüokf bf. 0% 0,4 debkraftyx 0 Pelwaink. inteld, Cred-. 185 253 nn altimore. 29—Hansa'schiff. 7,75.8 5 Ammend. Papler 11 1315 Nad e raftwk. unm. 9,25.5 Neen nande, A bers. 608 55 Bantt-Alrklen. 00 eesssr nder J Sobgſdenengef: 17 Jl55 Peh u Tetsch 74 245 Deutsche.55———— 0,35 eee 62¼5 63 gank f. el. Werte—70 ae 32— best. Cred.-Anst. 75 0,25 Sesten Pr 17 15 777 165 2 Peeng Zittal 1 3 rrr 1 8„ cBarmer Bankver. 1. 82 dutsohe Bank. 8.80Relochsbank..5 32,Jgebhard Textil 0 eſongräber.. 925 Flend. Bruekenb. 3. .Effekt. u. Werte 2,9 27. Reichebank. 1,5 34,2.Frankf. R. u. MI.W.— 6 Berlla. Hd. Ges, 21,50 27,75 Pt. Uebersee ük. 51 20 1 1,Jdebr. Goedhardt. 9,75 6,75 Thoerl elfabrik 4½ Wineimsh. Eulau 39 3,6 Bergwerk-Aktlen. Cem. u. Prixatbk. 65 4, Pise. Commantit.) i Sücdentsoh. Diso. 6,1 Siſdotnaer Waggon. 1,4 Tnüringersallnen 3,25.25 eere etne J. 18, efben ienet J5 5 Jfg gegd0 fs aum ß,,ß. 12 Kolontalwerte. derus EIsenw..8 5Kaiſw. Ascherel. 6,„ Eand.(.).4.83. Barem Serg. 4 43½75 Calurt.Sairdeft. eudbi gereha 425235 Industrie-Akctien. 25 245 40 6 Deutsebse Pot,, 1028 18 Sechmelt, Berdw. f aliwel, Mester. 10, 10, 25 Pbelnsraunkonte 2725 2 òeeumnlet Fabr. 25 4½ Sacieohe Aalun. 18 12l8re-Besigh. belt. 14, 44,78J OtavfHiaen.Eic. 21 21,2 8% Fehuantepes 18 10 Fomona.... e. d 28 75 Feer Seldden 165 51 daler Sepent. E gae nagein, 435 srener iren. ze Loung FFFFFFTTT— Akeldburg.. 25 27 senk. Bergw. 5 ann 74, ellus Bergbau. 1 erwerke„IIBexr.Splegelglas 4,75 4,1% Buderus EIsenw. 40* I d. 1,45 1,2 Senz-M desenkaubstani-— Fs-Lacrahütts 428 47J4. f Anflterd. 30 95V.J. Semberg: 10% 10 Odem, Selesbele 1t, 10 6e%e nexlkaner 3ʃ ee ee e ee 2 4 1Ald Alexanderwerk. 1,—Bergmann Elektr. 10.5 10,[Chem. Heyden 25 Berliner Frelverkehrs-Kurse. 5 ransport- en. Allg, Elektr.-Oes. 6f5 6 BerſiaAnh. Meoh. 4 Aſchem. Meller. 6,45 69adler Kall.. 9 9 Hochfrequenz— 4 4/ Ronnenberg.. 50 40 1 Sohantungbahn 0,150— J Arddeutesoh.Hoyd 4,05.15Baltimore&.e— 29.75 Als. porti, Zement 41 22.5 SerlinKkarisr.Ind. 68,5 8e Chem.gelsenk... 89 80ap, ang. Fetrand..35 2,5 Int. Petr. Un., pu.„. Sſohel 4 00... 3 83.½7 Adg.-Amk Faketf. 19 18,75 Oester.-U. A.— 26 Amme Gles.& 60. 1,7 1,65 Berliner Masohb. 10 10,15 Ohem. Albert.. 33,5 38gecker-Kohlie. 1,35 1,25 Krüugershall 2, 2,75 Sloman Salpeter 8 5 1 5 Angio Ct. Guang— 6 Berzeſlus Bergw..5 3, Dalmler Motoren 158 10[Secker-Stahll. 3,5.50 Meyer Textil. g; 0,8 Sudsee Fhosphat 4,5.5 7 industrle-Aktien. Achalt. Kohlenw, 14,6 14,25 Bing Mürnberg. 1,7 1½pesseuer das. 1 7 22lDiamonea.. 14 11 Mufdenth. Fapler 0,75 0,%] Ufa.7⁵.76 klonb. Mannhem—— Bad.Anlnu-Soda 12 117,5Cementkarlstadt 4,75 5Annener gugstahl 656 5, Bismarochütts.——Deutsch-Luxemb. 4· 153 17995 H. Kempf-Sternb. 1i8 17 Bad. Elektr.-des. 90 40ſ ben en Aacgft 2 6 518—47ʃ115—— 5—9 eeee 875. 1 lieh Malnzer Stamm—„Masch. Durl. 10Sham nnaw. 5. 6 8 W ohr-Bönler 4. 00 2Deutsohe krdöl; 15 kerkbrauerbl 16 18 e—— 383,50 23/Augab.-Mß.Masoh. 12.75 18.2JBraunk.u. Briketd 17 16.75Deuteoh.Audstahi.68 265 Berliner Festverzinsliche Werte. Sohöfterb. Eindg. 11,50 1J.5 Bayrisch.Splege! 4,.50 4,]„ Koldenberg. geutsohekabelw. ,7. 9,825 Elektr, Lleferung. 5 ſc,7 geſzenk. Herqw, 45, 46,45 a) Relchs- und Staatspapiere. Sohwartz-Stordh 12 1½8 Beyer. Celiulose—— drlesheim: 10.60 10,6⸗JPeutsche Kallw. 25,5 28,6, Flektr. Clont.Kr. 6,5 6,4 gelsenk gubstant 8 fJpollarsohktze 0,797 0,79 8¼.Relohsanl 0,89 9,1155% B. Kohlenanl..5 8,5 er edk 2 Hentel. 25 20, fleller g, M..5.2[Peutsone Rason. 8 87e Fladacßd 4 4„„ gemonore 1 8e. 2%J Heldanleſſe 1 4 4½8%.325 0,075 5% Freud. Kallanl..3.3 Adt, Bebr. Wächt.— 1,0 Bergmann Flektr. 1d,75 10)75 gont. Hürnb. J— deutschesteineg. 425%3 Emallie Uurlob. 32 27german Fortz. 4,23 4450felchssontz..V— 4% Prö, Könsols.380 9,60]„ Roggenwert. 31 31 Adſer Oppenheim.——ſagketallwerke ½75 1½ palmler Hotor · 2 19,[beutsche Wolſf. 22 21 Enzinger Fliter, 9,4.Serreshelm. Glas 30 31,6% VI-IX 9,1835 0,170½¼% 5 9,419.446 5% Roggenrentb..35.26 Adlerwerke Klex, 1,28, 1,25 8l.-..Braubaan—. pit Elsenb. Beriin.0 ebeutsoh kloenh. 3,3 3½ Fsphu nergerk 62 18868. f. elektr. Unt. 13,75 18,1e de eee 0,40 0,460J 5% Sohs. Braunk. ,2.3 J. E. G. Stamm 6,36 6,25 Brem.-Besigh.OeI 14 18,75 P. A0id-u..-Anst. 1e, 12/ponneremarokh. f 2Faber bleletitt-„8 9,70 Holdsohmidt, Tb. 8 489% B. Refchsanl,—.335 40% Badisohs Anl.,„ Landsoh. fogg. 245 2½15 nplo ontGuane—— Sreuer Stamm, 5(Deutsche Verlag——bürkoppwerke.. 7,6 75Fahl, Llst 4& 00..6 2,5[grepplner Werke 28 39 40% 0,510 0,505 3½% Bayer. Anl..150 1, 200 N achaff. Buntpas.— Srocchues.-W. 4.8 pyokerh. 4 Widm. 1,95 1,eſpüsseld. Elsenb. 11 10,[Eeldmühie Papier.6 2,9 rliznernaschin. 1½ 1 195 5 Iündlsche Rentenwerte. Sechgtf, Zelistoft 17 7 Sronoef. Schiengk 27— Pfaglerzwelbrok. Abynamſt mobel. 4,75(,88 Feiten 4 Gulll.. 16 6 Gebr. Sroßmann. 3 WAnelindl 0 Bahnded Parmst. 9,.]Burstf. Frlangen 17 1,7 Dürrkoppwrk. St.——kokard Masohin. 66 7B. Frister.. 2,75,.96 Hrun 4. Blitinger 0 4% ½ öst. Sobtzas. 5,9 594% Turk. untf, An,—= Wee—— Saden. Weinneim d, i bem. feldelberg 8 5.12 2. 2˙2 ir 8. 9 6% dunde Aobden 0,C7 Hacketnel braht 1,25 1½2 140% 5 7854% e—9 2080 A— N5 3 3 7 irsohkupfu 77 Elberfelder Farb. 9. aggenauVorz..6 Hallesohe Masch..5 o voonv. Rte. ,9 4-Fekos. oSUdö..a. FP. 7,25 7,37 t. 45 4,7 4,7 Woeteud 1 2,5 2ʃEbberfeld. Kupfer 18 75 Gant Ludwig:..35 0,45 Hammers. Spinn..78 2,25%„ellberrte.„134½ ob.St.-.191, 262.500%„éneue ßPr..17.25 Elekte. Lioht.Kr..65.63 Frankfurter fiof 10 j0Höchsterf Farbw. 3, 9,2 fannor, H. 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Pr.-A. i inkf. Nabm. Kayser 12 0. Sobramm tackf. 25.7fLucw.oewed 0b0. 5,57 570 Aeteren deute. 180 13•36 Rdeln. cbanotte 4 43%/%. Reiohsan! 0,30.450%/.205 0, 150% Teged waen. 28,3 26 Pfül Falr,. d. Sehrfffg. st Fekt. 6 48. Lorenz.. 37 342 Kündeln Berg 4370 40 30 Fheineerrckeit„ 5,255, 8. go.%0 13%„...380 d74852e%Sgönsteg. 1i— + aschinen.——Phllipps.-.Fck.——Sohuekert,üürnb. 29— Lothr.Fortu⸗-Cem. 20 2,0 Neckars. Fahrzg.„ 3% Rhein.-basch Eed..8 4 55%..-Sohatz 4% Badlnly 169-— 3% do. Ronte— Lux'sohs industr. 5 4Porzellan Wessei—— Soh. B. Wesselst.„ Tidenscheid Met. 4 6 Niedlaus. Kobien 25.2 25 flhein. Met. Vork,.8 9,86 4½% Wu doe%% BadAnlab 9,1480 0,505 4% Wuürtt. k. 1913 4 Halnkraftwerke. 6,3 6,5 Reln.Gehb. Sed. 5.42 SoßunfabriKkerz 2 Kukau 4 Steffen 1,7 ,/ Hordd.Konkümm. 30 20, Adeln. Mübelstoff 538%% /½.—1 do.— 3% 0 von 1896 9 LHet.-dei Münob.—— Ad.eiek..Stamm%Sehunſd. Leander 1. Hagſrus 4.„ 4 öbersehl. kep. 4. a kdelnaranl... 2 e A Netan Dannboen—— fg. Mazeh. Leud. 2,.5 Selindustr. Woitt 3,33 ſtaannesmannröb. 21 25,36„ Fieeniadet. 8,30 86,“Pdenanle obem. 1 b) Ausländische(in Bllllonen%½ Fiag, Muhlpd.— 0,5f0 Hbenania Aachen 1 4 Sloh.K Co. J. Baln: 3,2 3,25 Manefeld, Aktlen 2. 2, Rokenerke 28 33,8 flebeok RMontan. 33 33 e——14½% Rumänlenigde——4% fo, St. R. v. 1910e— Moenns Stamm. 1 1,0 fleheok Nontan——Stem.flals, Serli——Harkt-.Küuntnall. 6,6..5 Orensteln KKopb. 1150 1130 fombach. Hutten 6,87 9,12 4ů7600 8t..f̃ 1913 1,25 1,34¼% do. Gold.am. 1,8 1,503¼% d0.„ v. 1897 1— Mgtoren Deute—— Fodberg barmst. 2,2 2, Sinaloo beimold 3, 2,0Meximiſlansau 6.9 Phönix Bergbau. 21 24,75 Rosftzer Braunk. 12.4¼½ do. Schatz. 5,75.75 4% do. am Nt.VW.——5% Mex. A Hotorf. Oberurs. 13 43 ftgere-Wertze · 9,75 10,35 Sudd Urehtindst.—— Mech. Web. L 33 3, Hermann PIhe.„ ½1Roslter zucker. 22 22.1%½% do, Sllberr., 0,900 4% Trk. Sagd..!— 7,504%„ dold— Leekars. Fahrzg. 4,25 4,1 Sohinok K C. HDbs.—— S. Led. St.ingdert— kr. Méguln Co..5 8, fatngeher Wagg..12.1 futgerswerke.. 9,60 10,604/ do, gologente 9 4%„„ 8,11 5,28 54%%„Irrig.an..—— errh. Led.s2 20 23 Sobgeid. 4 Hanau 3 2,19 Strohst.V. Presd. bſerkur Wollwar. 17 ſoſRelsfelz Pepler, 7 7IJachsenverk 15% do. einh.Bents.850 0,8 50 4% Ungar. Goldr. 4,50 4,868% de uantepooͤ— 3 2 —— Freitag, den 4. Juli 1924 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 9. Seite. Ur. 306 Sportliche KRundſchau Das Königsſtuhl⸗ergrennen Bekanntlich findet am 6. Juli das Königſtuhl⸗Bergrennen, ver⸗ anſtaltet vom Motorradklub Heidelberg ſtatt. Wir hringen hier eine Kartenſkizze der Rennſtrecke, um jeden Fahrer und Intereſſenten die ſchwierigen und gefährlichen Kurven vor Augen zu führen. Sereuenharte gnn.-g af den AAEiSzenl dei Br2WerND Nart- —— —— νεn Solten gnsſiges aäkame-daetanedbenl Zur Einführung meiner erſtklaſſig. Toilettenſeife MAPRE„El-Be“ veranſtalte ich nachſtehendes Preisausſchreiben: el-li-sa-na- ber- em ta-ma · Aus vorſtehenden Silben müſſen 4 Mädchen⸗ Vornamen gebildet werden, deren Anſangs buch ⸗ ſtaben einen großen Fluß Deutſchlands benennen. Bei 100000 Bewerbern gelangen zur Verteilung: 1 komplette Wohnungs⸗Einrich⸗ kung beſtehend aus: 1 Herren⸗ zimmer, 1 Speiſezimmer, 1 Schlafzimmer, 1 Küche oder 1 Aukomobil, en oder 5000.— Mk. in bar ferner 3 Motorräder 10 Herrenfahrräder 88 10 Damenfahrräder 6 Nähmaſchinen F außerdem ‚ 1000 Stück eleg ante Beleuchkungs · körper als Troſtpreiſe. Bedingungen: Der Löſung iſt Ihre genaue Adreſſe anzugeben und.50 Goldmark(keine Briefmarken) beizu⸗ jügen oder auf mein Poſtſcheckkonto No. 158 Leipzig zu überweiſen. 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Die letzte ſchwierige Paſſage bietet die Spitzkurve am Leypoldſtein, die den Chaiſenweg einleitet. Am Turme des Königſtuhls iſt das Ziel. Wäh⸗ rend der letzte Teil keine nennenswerte Steigung aufweiſt, iſt die des neuen Kohlhofer Weges beträchtlich. Sie dürfte der zu Beginn zu nehmenden Steigung ziemlich die Wage halten. *** Das Königſtuhlbergreunen am 6. Juli. Am 6. Juli findet in Heidelberg das Königſtuhlbergrennen, veranſtaltet vom Motorradklub Heidelberg D. M.., ſtatt.. Dieſe Veranſtaltung verſpricht ein ſportliches Ereignis zu werden, das ſich würdig den großen Rennen zur Seite ſtellen kann. Die Be⸗ deutung, die man dieſer Veranſtaltung zulegt, iſt am beſten dadurch charakteriſtert, daß der Staatspräſident von Baden perſön⸗ lich dem Ehrenausſchuß beigetreten iſt. Führende Herren der Behörde und Induſtrie gehören ihm außerdem an. Von allen Seiten melden die Fahrer zu dieſer Veranſtaltung, die an der Grenze des beſetzten Gebietes wie keine andere geeignet iſt, den Prüfſtein zwiſchen in⸗ und ausländiſchen Maſchinen abzugeben. Aus der Liſte der Starter ſeien nur hervorgehoben: Islinger, Mannheim auf N. S.:; Scherrer, Kochendorf, auf...; Seemüller, Mannheim auf A. J..; Hironimus, Nürnberg, auf Hecker; Jung, Dhafen, auf Trumpf Aß; Hausmann, Heidelberg, auf Viktoria; Göhler, Karls⸗ ruhe, auf Mars; Geiß, Pforzheim, auf Garelli. Waſſerball 6 Spiel der Ligaklaſſe um die ſüddeutſche Meiſterſchaft Frankfurt gegen Manuheim. Das erſte Spiel, das ſ. Zt. in Frankfurt a. M MHannheim C 2, 1 Assöhrung Sämdoher barkmäbigen Seschäfte Günstige verzinsung von Spar-Einlasen vermletung von leuer- und dlebessicheren Schrank⸗ lächern(Sates) Ausstellung von Hreditbrieien. Akkreditven. wänrend der Relsezelt. „dene wertvolle Wanderpreiſe zur Verfügung. ückſpiel iſt am kommenden Sonntag, den 6. Juli in Mannheim fällig und findet nachmittags im Schleuſenkanal an der Pegeluhr (Parkring) ſtatt. Aller Vorausſicht nach wird der Schwimmverein Mannheim diesmal ein höheres Reſultat erzielen und als Sieger aus diefem Spiel hervorgehen, trotzdem Frankfurts Ligaklaſſe eine ziemlich ſichere und ſpielſtarke Mannſchaft darſtellt. Das Spiel wird ſich recht flott und anregend geſlalten. Gleichzeitig trifft ſich eine Mannſchaft des Ludwigshafener Schwimmvereins, aus deſſen. und 2. Mannſchaft kombiniert, mit der 2. Mannſchaft des SV. Mann⸗ heim zu einem Einladungswettſpiel. Es iſt von Intereſſe, bei dieſer Gelegenheit feſtzuſtellen, welchen Grad von Spieltechnik und Kombi⸗ nationsfähigkeit ſich dieſe beiden Mannſchaften angeeignet haben. Ueber den Ausgang dieſes Spieles läßt ſich im Voraus nichts ſagen. Athletik Deutſche Meiſterſchaften 1924 im Gewichtheben und Ringen in Maunheim.— Der Deutſche Athletik⸗Sportverband 1891 wird in die⸗ ſem Jahre ſeine deutſchen Meiſterſchaften im Gewichtheben und Ringen in Mannheim abhalten und zwar vom 8. bis 11. Auguſt und hat die Vorarbeiten hierzu und die Austragung der Kämpfe in die Hand des Bereins für Körperpflege 1888, Mannheim des Deutſchen Meiſters im Gewichtheben 1923 gelegt. In intenſivſter Kleinarbeit unterzieht ſich gegenwärtia der genannte Verein der zu bewältigenden Vorarbeiten die einen ganz ungeheuren Umfang ange⸗ nommen haben. Zu den Meiſterſchaften werden 2000 Konkurrenten in Mannheims Mauern erwartet, die 900 Vereine vertreten. Im ganzen Deutſchen Reiche iſt man gegenwärtig noch eifrig im Trai⸗ ning, gilt es doch nicht nur, die Meiſterſchaften im Gewichtheben und Ringen auszutragen, ſondern auch die Meiſter im Steinſtoßen, Hammerwerfen, Gewichtswerfen, Mannſchafttauziehen und der Rund⸗ gewichtsriegen feſtzuſtellen. Dem veranſtaltenden Vereine ſtehen außer unzähligen Ehrenpreiſen und Ehrenurkunden auch * Geſucht ein neu oder wenig gefahren. Angebote unter U. A. 23 an die Geſchäfts⸗ ſtelle d. Bl.. 2754 Lastauio debr. Röchline, Bank Für Obstwein Neue Weintfässer Von 20 Liter aufwärts laufend preiswert abzugeben. Ed. 274 Leopold Böhm, Neckarvorlandſtraße 49 Nähe neue Neckarbrücke. e dchreinerarbelteg errn 1 zref. 8. f. aller Äkk fkreundl. möbl. 2782 ſew. Reparaturen werd. Holzbare Ummer angenommen. 2764 m. elektr. Licht bei bürgl. Fam. u. i. ruh. Hauſe d. Oberſt. v. Aindenh. dald z. miet. geſ. Gefl. Ang. u. T. O. 18 a, d. Geſchſt. Dauermieter. Für kaufm. Angeſtellt. i. geh. Stellg. wird zum 15. Juli ein ungeniertes gut möbl. Immer mit elektr. Licht in zen⸗ traler Lage geſucht. Angeb. unter T. D. 1 a. d. Geſchäftsſt. 2712 Tausch. Ischene 3 Zimmerwohn. A. Miltenberger, R 3. 4, Telephon 8685. Kaufmann, 26 Jahre, wünſcht zwecks 2727 m. nettem Fräulein aus guter Fam. bekannt zu werden. 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Die dem Rennplatz gegenüberliegende Strecke des Neckardamms wird an den ge⸗ nannten Tagen für den allgemeinen Verkehr geſperrt. Mannheim, den 30. Juni 1924. der Bahre unserer lieben Entschlafenen, sowie für die zahlreichen Blumenspesden sagen wir hiermit unseren herzlichsten Dank. Mhm., Induſtrieſtr. Dafür geſucht: 3. Zimmer u. Küche Mheim, Lindenhof od. Neckarſtadt. Prof. Dr. Bunge Ganz außerordentlich iſt die Steigerung der Sättigungsdauer der Mahlzeit, wenn 11118888181 111111 Bezirksamt— Polizeidirektion, Abt. K. Aintläche feröttenkiichungen ger Stactgemeinde. Erwerbsloſenfürſorge. Der Verwaltungsausſchuß des Landesamts für Arbeitsvermittlung hat am 27. Juni 1924 den Beitrag zur Erwerbsloſenfürſorge mit Wirkung von Montag, den 7. Juli 1924 ab einheitlich für ſämtliche öffentliche Arbeits⸗ nachweiſe von 2½ vom Hundert bis auf weiteres auf 2 vom Hundert ermäßigt. Die Arbeitgeber werden aufgefordert, rom 7. 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Mk. 24 000 000.— Debſtoren.86581 46685451852— Vorrugsaktien-„ 1 200 000.— 28 200 000— Avale N. 62 55000600008206.— b Teilschuldverschreibungen 1800 000— Wechſel 26„%%%% ²⁵„„% 20 22785567009— Gesetzliche Reserve„25 6„ 0— 19 06 0„ 11035 683— Velknsbezchüg gſer. Berſicherungsprümlen ꝛe1212 820000000000— 959+7*2224„„„„„60——— 17 Agen„ 6 0 0— AK Effekten und Bekelligungen J107222274019285 Be ene Gewinnanteile 2* 1323 361—* 15416827 607052314 47729 15416827 607052 31447729 47 Obligationszinsen«„„ 88— 1— e„„ 0 0 0— *— edscheiden:::::O0 880000000 000— ) Außerdem beſteht eine Bürgſchaft für norw. Kr. 355 000 für die A. S. Stordoe Kisgruber in Stordoe. 5160 Reingewinn 8 Gevinn-Vortrag aus 1922 2208 328— S0l Gewinn- und Wluer-Rechnung per 81. Dezember 1923 Haben Ueberschuß aus 19)23. 175285 77900 575 4— 1923 1923 Gewinn⸗VBortrag aus 22 E 41 Dezember 31. An Unteſten. Gebalter, Januer J. 82 268 100%40 dewinn- und Verlust-Rechnung. ſcherungsbeitrüäge. 1657800 965 748 586 565.99 Dezember 31. aee e „An Steuern—5 Umlagen.1031 721 455 170 197 72048 nto u. Ertrag aus Effekt. 4488 170 002 615 895 853068 Soll* 1 Sehedelde.6 478667 57i 745 274 8670h g eebeer fi::.%4 7925 4 5 170 Abschreibungen 6 143* 127 442 133 288— — 16 4488 170 002 698 158 98416 eeenn 2 39 477319 958 667 812— 106 879 000 50 208 320— Mannheim, den 30. Juni 1924. Hab 0 1 1 + en + Die Direktion. Gewinn-Vortrag aus 1922„„„ 220 828 Warengewinn aus 1923„„ 887 000 000 000 000— Hoforrad 106 879 000 502 208 720— Laut Beschluß der heutigen ordentlichen Hauptrersa 25 Wir ſuchen zum 1. Oktober für einen unſerer ca. 2 PS., wie Eichler von— einer Dividende Abstand 555 5 ———— piel auf Reiſen, dei guter Familie D. K. W. 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