r — —— Zezugspreiſe: Iu mannhelm und umgebung wochenklich b5 Sold⸗ pfennig. ſich dei evt Mannheim E 6..— Seſchäfts⸗Nnebenſtelle Neckarſtadt, wald⸗ dofſtr. 6. Lernſpr. Nr. 7941, 7032, 70438, 7033, 7038. CTelegr.-Ròr. Oeneralanzeiger mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Sport u. Spiel im Mannheimer Seneral-Anzeiger Aus Jeit die monatlichen Srzieher verpflichten 0 Henderung der wirtſchaftlichen verhältniſſe notwendig werdende preiserhöhungen anzuerkennen. poſt⸗ ſcheckkonto nummer 17800 Karisruhe. hauptgeſchüfts ſtelle 8 5 Badiſche Neueſte Nachrichten u. Leben mit Mannheimer Frauen⸗ u. Muſik⸗Jeitung Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 308 Anzeigenpreiſe nac Carif, bel vorauszahiang prs ein⸗ ſpaltige Kolone zelle für Rlgemeine Nndigen.40 Soldmart Reklamen 2, Soldmars. Lür Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine berantwortung uder⸗ nommen. höhert Sewal Streike. Oetriebsſtörungen uſw. derechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen ür ausgefallene oder deſchränkte Rus gaben oder ſür verſpütete Rufnahme von An⸗ zeigen. Auftr. 5 Fernſpr. odne Sewäbr. Serichtsſt. manndeim. Welle u. Schall Aus Seld und Garten Wandern u. Neiſen een Die franzöſiſch⸗engliſche Konkroverſe Der Streit um die Einlaoͤung Der„Daily Telegraph“ teilt zu den Auseinanderſetzungen über die Einladung zur Konferenz mit, die umſtrittenen engliſchen Richt⸗ linien für die Konferenz ſeien in erſter Linie für Ame⸗ rika beſtimmt geweſen. Auf engliſcher und amerikaniſcher Seite ſei man entſchloſſen, wenn derartige durchſichtige„Mißverſtänd⸗ niſſe“ weiterhin aus Paris geſchaffen würden, kurzerhand die Rückzahlung des Nennwertes nebſt Zinſen der franzöſi⸗ ſchen Schulden an England und Amerika zu fordern. Die engliſche öffentliche Meinung habe kein Verſtändnis für die bisherigen Wutausbrüche, mit denen man in Frankreich jetzt den gerechten Wunſch Englands begrüßt habe, ſeine Alliierten vor der Londoner Konſerenz darüber zu informieren, welche Vorſchläge das vorſitzende Land auf der Londoner Konferenz machen werde. Aus der Debatte über die Inſtruktionen an die engliſchen diplo⸗ matiſchen Vertreter anläßlich der Einladung zur Londoner Konfe⸗ renz ſeien aus den Pariſer Morgenblättern noch folgende Einzel⸗ heiten nachgetragen: Das Journal“ meldet, daß Herriot auf die vom Abg. Klotz geſtellte Frage antwortete: ich ſehe mich außerſtande, bei der engli⸗ ſchen Regierung durchzuſetzen, daß ſie uns zur Seite ſtehe, um Deutſch⸗ land zur Innehaltung ſeiner Verpflichtungen zu zwingen, wenn die Reparationskommiſſion die Aufgabe behält, Verfeh⸗ lungen gegen den Sachverſtändigenplan feſtzuſtellen.“ Die„Times“ teilt mit, wie verlautet, habe bereits ein Gedankenauslauſch zwiſchen dem Foreign Office und den Quci'Orſay ſtattgefun⸗ den. Eine beſſere Atmoſphäre herrſche jetzt vor. Der franzöſiſche Votſchafter ſprach geſtern im Foreign Office vor. Her⸗ riot ſtellte, wie angenommen werde, klar, daß ſich die franzöſiſche Regierung in keiner Weiſe durch die britiſche Regierung ge⸗ bunden erachte und ſich das Recht vorbehalte, Gegenvorſchläge zu machen. Das die Anſichten Macdonalds über die Bedingungen, unter denen die Londoner Konferenz ſtattfinden ſolle, enthaltende Memorandum ſei auch nach Berlin geſandt worden, jedoch nur zur Information des britiſchen Botſchafters, aicht zur Mitteilung an die deutſche Regierung, die zur Teilnahme an der Konferenz noch nicht eingeladen worden ſei. Anzeichen des Abflauens Die„Times“ meldet, daß die Erregung in der franzöſiſchen Preſſe Anzeichen des Abflauens zeige. Es werde fetzt allgemein erkannt, daß die im Memorandum Macdonald enthal⸗ tenen Vorſchläge für kein Land, nicht einmal für Groß⸗ britannien, bindend ſeien. Ein Wink nach Amerika Herriot hat geſtern auf dem Bankett der amerika⸗ niſchen Handelskammern, am Jahrestag der amerika⸗ niſchen Unabhängigkeit, eine Rede gehalten, in der er u. a. ſagte: „Ich ſpreche es freimütig aus, wie ein Bruder zu ſeinen Brü⸗ dern: wir brauchen Sie. Wir bitten Sie um Ihre Un⸗ terſtützung für unſer edles und großes Land, da⸗ mit es dus ſeinen vielen Nöten erlöſt, damit ſeine Ruinen wieder aufgebaut und ihm Gerechtigkeit geſchehen möge. Wir, die wir in Frankreich leben, wiſſen wohl, daß unſere tapfere Nation ihre finanziellen Mittel und ihre organiſatoriſchen Kräfte bis zum äußerſten angewendet hat, um die Ungerechtigkeiten wieder gut⸗ zumachen, von denen es betroffen worden iſt. Zuſammen wollen wir für den Weltfrieden wirken. Aber ein gebrechlicher Friede, aufgebaut auf der Ungerechtigkeit, würde ein Gebäude ohne Fun⸗ dament, ein Gebäude ſein, das nicht von Dauer ſein kann. Frank⸗ reich will, daß ihm Gerechtigkeit widerfahre. Nichts iſt feierlicher als ein Eid, der aus Gräbern geboren wurde.“ Der Kampf gegen das Schuldͤdiktat Ankräge im bayriſchen Landlag Dem Verfaſſungsausſchuß des bayriſchen Landtags lagen verſchiedene Anträge betr. die Kriegsſchuldlüge vor. Ein Antrag der bayeriſchen Volkspartei forderte die Staatsregie⸗ rung auf, bei der Reichsregierung ihren Einfluß dahin geltend zu machen, daß der Kampf gegen die Kriegsſchuldlüge vom Reich amtlich aufgenommen wird.— Ein Antrag der Deutſch⸗ Nationalen ging dahin, daß auf die Reichsregierung eingewirkt wer⸗ den ſoll, daß ſie insbeſondere bei der Vorlage der Geſetzentwürfe zur Durchführung des Sachverſtändigenberichts die Behauptung von der deutſchen Kriegsſchuld offiziell feierlich als unwahr und ſo⸗ weit ſie im Vertrage von Verſailles enthalten iſt, als erpreßt bezeichnet wird. Ein Antrag des Völkiſchen Blocks verlangt endlich, daß in den Volks⸗ und Mittelſchulen mit allem Nachdruck die Belehrung der Jugend über die Lüge von der Schuld Deutſchlands am Welt.⸗ krieg in Verbindung mit der Belehrung über das Schulddiktat von Verſailles vorgenommen werde.— Abg. Schaeffer(Bayr. Bpt.) betont die Notwendigkeit, daß die Reichsregierung die Frage der Kriegsſchuld amtlich aufrolle. Der Verichterſtatter Eiſen⸗ beis(Freie Vgg.) ſchloß ſich dem an, warnte aber davor, bei der Jugend das Revanchegeſchrei großzuziehen. Im Laufe der Debatte erklärte Staatsrat Dr. Schmelzle, daß die bayeriſche Regierung nach wie vor auf dem Standpunkt ſtehe, daß nichts ſo notwendig ſei wie der Kampf gegen die Kriegs⸗ ſchuldlüge. Nach Auffaſſung der bayeriſchen Regierung müſſe under allen Umſtänden vermieden werden, daß die Annahme des Sachver⸗ ſtändigengutachtens vorbehaltlos erfolge. In welcher Form und bei welchem Anlaß dieſer Vorbehalt zum Ausduck zu bringen ſei, werde der Reichsregierung ſelbſt überlaſſen werden müſſen. Die Anträge der Bayer. Volkspartei und der Deutſchnatio⸗ nalen wurden ſchließlich angenommen, der Völki Antrag murde abgelehnt ſchließlich 9„ iſche 9 Ein verſprechen der„Deulſchen Jig.“ Verbreter der„Deut⸗ ſchen 3tg.“ haben dem preußiſchen Innenminiſter Severing eine Erklärung abgegeben, daß ſich das Blatt künftighin aller Aeuße⸗ rungen enthalten werde, die als Anreiz zu Gewalt⸗ tätigkeiten ausgelegt werden könnte. Daraufhin hat Miniſter Severing die Aufhebung des Verbots der„Deutſchen Zig.“ mit Wirkung von morgen ab verfügt. von der Beſatzung gewährleiſtet wird.“ Römiſche Kritik Die römiſchen Morgenblätter gehen auf den engliſch⸗franzö⸗ ſiſchen Konflikt bezüglich der Londoner Konferenzprogramme noch nicht näher ein, ſondern ſtellen nur feſt, daß Herriot dieſelbe Politik treibe wie Poincare. Betont wird, wie voraus⸗ ſehend klug Muſſolini geweſen ſei, als er ſich entſchloß, nicht nach London zu gehen. Die Wünſche der Scharfmacher Keine Reviſion des Verſailler Verkrages! Das„Journal des Debats“ e im Zuſammenhang mit den engliſch⸗franzöſiſchen Auseinanderſetzungen über die Einladungen zur Londoner Konferenz bereits von diplomatiſchen Komplikationen und ſagt dabei: Die Nachrichten der letzten Tage ſcheinen darauf zu deu⸗ ten, daß das Foreign Office der Verſuchung nachgibt, die Londoner Konferenz mit ihrem begrenzten Zweck in eine Verſammlung zur Reviſion des Verſailler Vertrages umzuwandeln. Hier muß ſofort Einhalt getan werden. Frankreich dürfe nicht nach London gehen, bevor es ſicher ſei, daß dort kein Vorſchlag zur Sprache komme, der den Verſailler Vertrag in Mitleidenſchaft ziehe. Keine Verkürzung der Militärdienſtzeit! Der ehemalige Kriegsminiſter Maginot, der gegenüber dem Kandidaten des Linkskartells Boncourt den Sieg davon trug, erklärte einem Vertreter der„Liberte“, er werde die von dem Linkskartell angekündigte Verkürzung der Militärdienſtzeit energiſch be⸗ kämpfen. Eine ſtehende Armee von 32 Diviſionen ſtelle das Mindeſtmaß für die Sicherheit Frankreichs dar.— Dabei iſt das Budget der franzöſiſchen Armee gegenwärtig fünfmal ſo hoch wie vor dem Kriege. Induſtrie und Dawesplan Die Korreſpondenz des Reichsverbandes der deut⸗ ſchen Induſtrie betont in einer Erläuterung zu der Reſolution des Hauptausſchuſſes vom 2. Juli nachdrücklich, daß die deutſche In⸗ duſtrie keine veränderte Stellunga zum Sachverſtän⸗ digenbericht eingenommen habe. „Der Hauptausſchuß hat die Reſolution des Vorſtandes des Reichsverbandes vom 24. April vollinhaltlich gebilligt. Hierauf haben Präſidium und Vorſtand umſo mehr Wert geleat, als eine gewiſſe ertreme Oppoſition, die zum arößten Teil allerdinas außer⸗ halb des Reichsverbandes ſteht, die Anſicht verbreitet hatte, daß Prä⸗ ſidium und Vorſtand durch den Hauptausſchuß nicht mehr gedeckt ſeien. Es zeigte ſich bei dieſer Sitzung. daß eine überwältigende Mehrheit für die Reſolution des Vorſtandes des Reichsverbandes vorhanden war. Es ſtimmten 110 für die vorliegende Reſolution, wobei ſich 12 Mitalieder der Stimme enthielten, aber nicht etwa, weil ſie gegen die Reſolution vom 24. April waren, ſondern weil ſie in erneuter Abſtimmuna dies nicht mehr für notwendia hielten. Gegen die Reſolution haben ausgeſprochen nur 10 Mitalieder ge⸗ ſtimmt.“ Jür die Freiheit von Düſſeldorf und Duisburg Die Stadtverwaltung, die Induſtrie⸗ und Handelskammer ſowie die Wirtſchaftsverbände Düſſeldorfs haben an den Reichsmini⸗ ſter des Aeußern, Streſemann. folgende Kundgebuna gerichtet: „Die Stadtverwaltung und die Induſtrie⸗ und Handelskammer von Düſſeldorf ſowie die Wirtſchaftsverbände unterſtützen das Er⸗ ſuchen der niederrheiniſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer von Duisbura. daß bei einem etwaigen Vertraasabſchluß auf der Grundlage des Sachverſtändigenautachtens die aleichmäßige Behand⸗ luna des ſogenannten Sanktionsgebiets mit dem Ruhragebiet un be⸗ dinatſichergeſtellt und damit die demnächſtige Befreiung Die gekündigten Micumverträge In Pariſer politiſchen Kreiſen ſieht man der Weiterent⸗ wicklung der Frage der Verlängerung der Micumverträge mit eſteigerter Beſorgnis entgegen. Vielfach vertreten franzöſiſche reiſe den Standpunkt, es ſcheine faſt ſo, als ob beide Regierungen dieſe Frage als Druckmitt el benutzen wollten, die deutſche Re⸗ gierung, um die raſche Durchführung des Dawes⸗Planes zu erreichen, die franzöſiſche Regierung, um möglichſt wenig von ihren vorteil⸗ aften Poſitionen einbüßen zu müſſen. Einſichtsvolle Pariſer Wirt⸗ chaftskreiſe aber betonen, daß eine endgültige Klärung dieſer Frage zur zwingenden Notwendigkeit würde im Intereſſe beider Länder ſowohl wie des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriegebietez. Um den Kanaltunnel Der franzöſiſche Ausſchuß für den Aermelkanaltunnei iſt heute im Sitze des Verbandes„Frankreich—Großbritannien“ unter dem Vorſitz Le Troquers zuſammengetreten, der Nach⸗ folger von Paul Cambon geworden iſt. Er hat von den letzten aus England eingelaufenen Nachrichten Kenntnis genommen. Die engliſche öffentliche Meinung befaßt ſich immer noch mit der Frage des Tunnels. Er beſchloß die Arbeiten freundſchaftlichen Zuſam⸗ menarbeitens mit dem britiſchen Ausſchuß und den übrigen Aus⸗ ſchüſſen der alliierten Nationen fortzuſetzen. der abgeſägte Separatiſtenführer In einer Sitzung des Fünfzehnerausſchuſſes des aratiſti⸗ ſchen rheiniſch⸗weſtfäliſchen Volksbundes 4—— Mattes, der Gründer und bisherige Leiter des Bundes, aus ge⸗ ſchloſ. Gegen Mattes war von ſeinen eigenen Leuten der Vorwurf erhoben worden, daß er in der jüngſten Zeit ein unerhört in ſeinen politiſchen Handlungen an den Tag ge⸗ Die„Köln. Zeitung“ bemerkt zu dieſer Ausſchließung: Die Hal⸗ tung des Fügnfzehner⸗Ausſchuſſes und die ſteigende 8 5 5 der eigenen Partei ſind die beſte Antwort auf die hochfliegenden politiſchen Pläne von Mattes. Auch die zu erwartenden krampf⸗ haften Verſuche, das leck gewordene Staatsſchiff wieder flott zu Zeit iſt vorbei. machen, werden vergeblich ſein. Mattes iſt erledigt. Seine Rückblick und vorſchau Der Kampf um die Londoner Konferenz— der Geiſt Poincarés in Wiriſchaft und Politik— Macdonald und die Weltmeinung— Der lachende Erbe Wie ena das Schickſal Deutſchlands mit der politiſchen Entwick⸗ luna in Frankreich verknüpft iſt, wird gerade in dieſen Tagen beſon⸗ ders offenſichtlich. Leider iſt die Zahl jener. die dies nicht ſehen. oder trotz beſſerer Erkenntnis ſich abſichtlich davor verſchließen. in Deutſch⸗ land noch überaus groß. Aber vielleicht werden ihnen binnen kurzem die Augen gewaltſam geöffnet werden. Dder Knampf um die Londoner Konferenz. d. h. den letzten Kompromiß. durch den die Befriedung Europas, lein allmählich zu Tode gehenres Schlaawort) noch möalich erſcheint. ſpitzt ſich letzten Endes zu einer innenpolitiſchen Machtprobe zwiſchen den Poincariſten und den Sie⸗ gern vom 11. Mai in Frankreich zu. Der„Wea zum letzten Frieden iſt nicht, wie die Optimiſten auch bei uns alauben, glatt und frei wie die Avusbahn, ſondern noch unüberſichtlich und voller Gefahren und Tücken nebſt der beſten Ausſicht, zu einer Rutſchbahn füraume zu werden. Man kann ſich nach der Lektüre der franzöſiſchen Preſſe, und zwar nicht nur der nationaliſtiſchen Blätter allein. des Eindrucks nicht erwehren, als ob Poincare hofft, nicht nur Starter zu ſein. ſon⸗ dern auch Zielrichter werden zu können. Hat auch das Banner ſeiner Gefolasmannen eine empfindliche Niederlage erlitten, iſt doch ihr Korpsgeiſt ungeſchwächt, ja vielleicht noch diſziplinierter. aus dem Fegefeuer der Maiwahlen hervorgegangen. An zwei Ereianiſſen der letzten Tage zeigt ſich dies beſonders. Zu den bisherigen beiden Schlapven der Mehrheit. die durch die Wahlen Doumeraues und de Selves gekennzeichnet ſind, iſt eine dritte gekommen: die Wahl des früheren poincariſtiſchen Kriegs⸗ miniſters Maainot zum Vorſitzenden des Heeresausſchuſſes. der da⸗ durch begründete Ausſicht hat. ſich zum Hort der Reaktion zu ent⸗ wickeln. Von dieſer Baſtion aus werden ſtarke und immer wieder⸗ holte Anariffe gegen Herriot erfolgen, deren er ſich nur dann wird erwehren können, wenn er über ſtärkeres Geſchütz verfügt. Das hat er aber zur Zeit noch nicht. Er muß es ſich erſt beſchaffen und zwar mit Hilfe einer der bekannten parlamentariſchen Unterſuchungskom⸗ miſſionen, deren Tätiakeit. nicht nur in Deutſchland, in der Regel mit dem Hornberger Schießen zu enden pfleat. Daß der Geiſt Poincarss aber auch noch in anderer Beziehung überaus lebendia iſt. hat ſich dei den Beratungen des Oraaniſationsausſchuſſes über die Revarationsobligationen der deutſchen Induſtrie gezeigt. Der fran⸗ zöſiſche Sachverſtändige Descamps hatte bei der Verteiluna die⸗ ſer Obligationsſchuld, die nach dem Dawesautachten auf fünf Mitſar⸗ den Goldmark bemeſſen werden ſoll, beſtimmte Forderungen geſtellt. die bei den übrigen Mitgliedern, im beſonderen bei den Engländern und Italienern, ſchärfſten Widerſpruch hervorgerufen haben. Der franzöſiſche Plan ainag dahin, einzelne Großunternehmungen. beſonders aus Induſtrie und Schiffahrt und obendrein im beſetzten Gebiet ausſchließlich zu belaſten. d. h. von dieſen Unternehmungen Individualobligationen zu fordern, die dann den Intereſſenten auf der Gegenſeite in die Hände geſpielt werden ſollten. Daß ſich die Franzoſen nur die beſten Geſellſchaften ausgewählt hatten, verſteht ſich von ſelbſt. Dabei aina die Forderung Descamps, der nebenbei bemerkt Präſident der Liller Handelskammer iſt. ſo weit, daß die vor⸗ geſehene Obligationsbelaſtuna dem inveſtierten Goldkapital nahezu aleichkam. Mit anderen Worten alſo, die Franzoſen wollten ſich durch den Obligationsbeſitz bei beſtimmten Unternehmungen einen beherr⸗ ſchenden Einfluß verſchaffen oder wenn möalich, ſich dieſe völlig aneignen. eine ſehr einfache Methode, die Induſtrie am Rhein und Ruhr gänzlich zu verſchlucken. Den aroßzügigen Plänen dieſes geleh⸗ rigen Schülers des Paters Lamormain haben freilich die übrigen Mitalieder des Oraaniſationsausſchuſſes einen Riegel vorgeſchoben. Anſtelle Descamps iſt Prof. Allix getreten. der ſ. Zt. Frankreich im Dawesausſchuß vertrat. Weiter wurde der ſchwediſche Bankler Wallenbera zu dem im Sachverſtändigenautachten vorgeſehenen Schiedsrichter gewählt. Damit iſt— und das im Zeitalter der aus⸗ ſchweifendſten Demokratie!— in die Hände eines Mannes die Entſcheidung über das Schickſal der deutſchen Induſtrie und damit auch mittelbar der deutſchen Wirtſchaft und des deutſchen Volkes ge⸗ leat. Allerdinas wird die Gefahr gemindert durch die vernünftigen deutſchen Gegenvorſchläge, die bereits im Prinzip die Zuſtimmung des Ausſchuſſes gefunden haben. Anſtelle der fran⸗ zöſiſchen Spezialforderungen hält die deutſche Regierung an dem Grundſatz feſt, nur Sammelobligationen auszugeben, d. h. eine Generalhypothek auf die geſamte deutſche Induſtrie zu legen unter Schaffung einer Zwiſchenſtelle, die die General⸗Obligationen ausgibt und der gegenüber die einzelnen Unternehmungen nach Maß⸗ gabe eines beſtimmten Schlüſſels verpflichtet werden ſollen. Die deutſchen Unternehmungen hätten bei dieſer Zwiſchenſtelle Individual⸗ Obligationen zu hinterlegen, die aber ſolange nicht begeben werden und bei der Zwiſchenſtelle deponiert bleiben, als das betreffende Unternehmen ſeinen Verpflichtungen in Beziehung auf Verzinſung und Amortiſation ſeiner Obligationsſchuld nachkommt. Erfüllt ein Unternehmen dieſe Verpflichtung nicht, ſo kann der Treuhänder die Auslieferung der Individual⸗Obligationen dieſes Unternehmens ver⸗ langen und dieſe auf den Markt werfen. Eine gewiſſe Hilfe wird dem deutſchen Standpunkt durch das Mißtrauen der Italiener und der Enaländer werden. die naturgemäß fortan die franzöſiſchen Ver⸗ ſchacherungspläne beſonders ſcharf im Auge behalten werden. Dieſe Zwiſchenfälle, die im allaemeinen Trubel der Tagesereig⸗ niſſe faſt unbeachtet geblieben ſind, mußten noch einmal ausführlicher behandelt werden. weil ſie im Zuſammenhana mit der bereits am vierten Tage nach dem Abſchluß des Micumverlängerunas⸗ vertrages erfolgten Kündigung eben dieſer Verlängerung zeigen. in welcher hocharadigen Kriſis ſich nicht nur die deutſche Wirtſchaft befindet, ſondern auch welche ſchweren Gefahren ſie ſtändig bedrohen. Die Kreditnot unſerer Wirtſchaft, die nur einen Teil der gegenwärtigen Feſtmarkkriſis darſtellt, iſt der am ſtärkſten rotierende Motor. die Löſuna zu beſchleunigen. Aber wie in den Wirtſchaftsfragen aibt es auch in politiſchen Dingen allerlei Hemmungen franzöſiſchen Urſprungs. Das Verhalten der franzöſiſchen Beſatzungsbehörden im Falle des Hanauer Se⸗ paratiſtenprozeſſes zeiat doch, wie ſtark der voincariſtiſche Geiſt gerade noch dort iſt. wo man am erſten von ſeinen Abbau hören möchte. Aber hier wie dort ſtoßen wir auf dieſelbe Quelle: es iſt die bewußte Sabotaage des Friedens mit dem alleinigen Endzweck, Kontinental⸗Europa zu einer franzöſiſchen Kolonie zu machen. Iſt nun Herriot der Mann, dieſem Beſtreben Einhalt zu bieten? Witd er ein Mann der Geſten bleiben oder wirklich ein Heros der Tat werden? Wird er dem Macchiaviellismus der Rech⸗ ten ſtaatsmänniſche Kluaheit mit Erfola entaegenſetzen können? Zu⸗ nächſt macht ſich freilich nur ein„Abbau“ bei den innen⸗ und außen⸗ politiſchen Plänen bemerkbar. Die Fraae der franzöſiſchen Botſchaft beim Vatikan und der damit im Zuſammenhana ſtehende Kultur⸗ kampf im Elſaß und in Lothringen iſt vorläufia auf ein Jahr vertagt worden. Auch an den urſprünalich mit ziemlicher Heftiakeit erbode · 2. Seite. Ur. 308 Manuheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Samstag den 5. Juli 1924 Anforderungen mußten bereits einige Abſtriche gemacht werden. Und in der Außenpolitik? Vorſichtig ausgedrückt erleben wir dort zur Zeit eine opportuniſtiſche Rückwärtskon⸗ zentrieruna, ſo daß Macdonald bereits beſorgt aufhorcht und eine Wiederholunga des Schickſals Lloyd Georges heraufdämmern ſieht, der mit ſeinen europäiſchen Befriedungskonferenzen dank den Franzolen Niederlage auf Niederlage erlebte. Nun hat ſich allerdinas Macdonald ſchon ſo weit vorgewagt, daß er mit der Londoner Kon⸗ ferenz ſteht oder fällt. Seine Stellung wird jedoch dadurch geſtärkt, daß er die Weltmeinung hinter ſich hat, die nun einmal das Dawesautachten als die endaültige Friedensvalme anſieht. Zu beachten iſt dabei die Feſtſtellung, daß in eben dieſer Weltmeinung der Inhalt des Gutachtens bereits zur Nebenſache die An⸗ nahme dagegen durch Deutſchland zur Hauptſache ge⸗ worden iſt. Wie ſich Deutſchland mit der neuen Daweſierung und den daraus erwachſenden Laſten abfindet, intereſſiert die Neutralen und vor allem Amerika herzlich wenia. Für ſie gilt nach wie vor als oberſtes Geſetz. nicht in die Händel der Großen und der „EBuropean trubles“ hineingezogen zu werden, ſondern mög⸗ lichſt dabei noch aute Geſchäfte zu machen. Das iſt auf der anderen Seite aber auch die verwundbare Stelle des Poincarismus, der für den Fall der Verhinderung oder Beeinträchtiaung der Londoner Kon⸗ ferenz durch ultraradikale Forderungen. zu deren Durchfechtung Herriot möglicherweiſe gezwungen werden könnte, dieſelbe Welt⸗ meinung gegen ſich aufbringen würde, die ſich dann unter Umſtänden ſich zu einer wirklichen Offenſive gegen den Franken ausgeſtalten könnte. Auch droht bereits Amerika mit der Aufrollung der Frage nach der Bezahlung der Schulden! Endet das„Liebesmahl der Verſöhnuna“. wie einer der Boule⸗ pardfeuilletoniſten allegorienberauſcht die Londoner Konferenz ge⸗ prieſen hat, in der Art einer Erbauseinanderſetzung, bei der es auf allen Seiten nur Haß und Groll und Keim zu neuen Zwiſten aibt. dann würde nur einem damit gedient ſein: Der Moskauer In⸗ ternationale, die ihre letzte Hoffnung auf das Scheitern der Julizuſammenkunft ſetzt. um die Früchte in ihren Scheuern einzu⸗ beimſen. In der Reagel pflegt nach derartigen Auseinanderſetzungen ſich jeder Teil als den Sieger anzuſehen. Soll es wirklich dahin rom⸗ men. daß die Welt nach lauter Purrhusſiegen nur noch aus Be⸗ ſlegten beſteht? Die Spuren ſollten wirklich und endlich ſchrecken! Kurt Fischer Die Funde im parlamentariſchen verſleck Berlin, 5 Juli(Von unſerem Berliner Büro.) Die von dem beauftragten Unterſuchemgsrichten des Staatsgerichtshofs, Landge⸗ richtsdirektor Vogt im Landtag vorgefundenen Aktenſtücke der K. P.., neben denen eine Anzahl Sprengkapſeln für Handgra⸗ naten ebenſo eine Mauſerpiſtole beſchlagnahmt wurde, ſind nach dem Polizeipräſidium gebracht worden, wo der Unterſuchungsrichter mit der Sichtung des umfangreichen Materials beſchäftigt iſt. Man hofft bis zum Abend mit der vorläufigen Sichtung ſoweit zu ſein, 5 der Oeffentlichkeit Angaben über den Befund gemacht werden önnen. Die Stillegung der Kaliwerke Auf die Anfrage des Reichstagsabg. Hertz und Genoſſen be⸗ treffend die Kaliwerke ertelte die Reichsregierung folgende Antwort:„Bei der neuerlichen zahl⸗ reichen Stillegungen in der Kaliinduſtrie handelt es ſich im weſent⸗ lichen nicht um dauernde Stillegungen, ſondern um vorüber⸗ gehende aus Mangel an Abſatz und aus Kreditnot. Wenn die Zahl der vorübergehend ſtillgelegten Werke zur Zeit auch ſehr groß iſt, ſo ſind doch noch ſo viele Werke in Förderung oder können ſofort wieder in Förderung gebracht werden, daß allen Anforderun⸗ gen der deutſchen Landwirtſchaft genügt werden kann. In dieſer Hinſicht liegt zu Befürchtungen kein Anlaß vor. Vei den vorübergehenden Stillegungen wirken die Regierungspräſidenten er⸗ forderlichenfalls in Beſprechungen zwiſchen den Arbeitgebern und Arbeitnehmern auf eine Regelung hin, die den ſozialen Verhältniſſen nach Möglichkeit Rechnung trägt. Die der Landwirtſchaft von der Reichsbank bewilligten Kredite ſind in erheblichem Umfang dazu be⸗ ſtimmt, der Landwirtſchaft die Möglichkeit zu geben, ſich mit Dünge⸗ mitteln zu verſorgen. Die 10-Jahr⸗Gedenkfeiern am 3. Auguſt OBerlin, 5. Juli.(Von unſerem Verliner Büro.) Von zuſtän⸗ diger Stelle wird, um Mißdeutungen vorzubeugen betont, daß die von der Regierung am 3. Auguſt geplanten Gedenkfeiern keinerlei politiſchen Charakter tragen ſollen. Zur Feſt⸗ ſetzung der näheren Einzelheiten ſind alle für die Beteiligung in Frage kommenden Verbände von rechts und links zum kommenden Mittwoch zu einer Beſprechung ins Reichsminiſterium des Innern geladen worden. 8 5 * Reichsfinanzminiſter Dr. Leuther beſuchte geſtern Eſſen, wo er mit dem Magiſtrat und der Stadtverordnetenverſammlung eine Beſprechung abhielt. Er erklärte dabei ſeinen Rücktritt als Oberbürgermeiſter von Eſſen. * Der achte inkernakionale geſtern in Gegenwart des Königs, der Mitglieder der jerung und des diplomatiſchen Korps im Meichsſaale des Stockholmer Schloſſes feierlich eröffnet. Die Inſel der Unſichtbaren Roman von F. A. Croy ren by Auguſt Scherl G. m. b.., Berlin 1923 (Nachdruck verboten). Gleich morgen würde ich nach Sandridge hinausfahren und nach Williamstown. In den Agenturen die nächſte Fahrgelegenheit nach Spanien erfragen. 5 Ah, wie das wohltut, wieder in weißen Kiſſen zu liegen. IX. Er. Alſo in neun Tagen würde ich reiſen mit der„Princeß Mary“. Ich trat vergnügt aus der Agentur und ſchlenderte zum Hafen hinab. Dieſe bunte Menge von Schiffen! Große und kleine Damp⸗ fer, Schoner und Barken. Da vorne ſogar ein Boot mit Ausleger, wie es die Südſeeinſulaner benützen. Und das da? Das Ding kam mir ſo bekannt vor! Dieſe kleine Segeljacht! Ich hatte doch vorhin nicht gefroren? Und jetzt ſchlugen meine Zähne aufeinander. Aber das war Täuſchung, das mußte Täuſchung ſein! Er konnte doch unmöglich mit der kleinen Jacht hierher nach Melbourne — ach, das war nur eine zufällige Aehnlichkeit. Ich hielt mir tau⸗ ſend Gründe vor, welche gegen die Annahme ſprachen, die ſich mir aufgedrängt hatte. Doch ich wurde das Fröſteln nicht los. Sollte ich hinabgehen und mich überzeugen? Warum war ich o feige? 190 wollte hinabgehen, aber etwas zwang mich, zu wenden und mich vom Hafen zu entfernen. Ich ging immer ſchneller, lief faſt. Bog um eine Ecke und— ſtand ih m gegenüber. Er blieb ſofort ſtehen und ſtarrte mich an. Ein paarmal öff⸗ tiete er die Lippen und ſchloß ſie ohne einen Laut. Mir fiel auf, daß ich dabei ſeine Zähne ſah. Ja natürlich, die Zähne enthielten ja keine Haargefäße, in denen die Subſtanz abgeſetzt werden konnte. Und wenn er den Mund ſchloß, dann veränderte wieder die in der Lippenhaut verteilte Subſtanz die reflektierten Lichtſtrahlen Er ſtöhnte:„Schuft du, Brandſtifter“ Das gab mir die Fähigkeit wieder, mich zu bewegen, Noch heute klingt mir der gurgelnde Schrei in den Ohren, den ich ausſtieß, als ich davonſprang. Hinter mir klapperten ſeine Sprünge. Da ſauſte der Trambahnwagen vorbei. Ich erfaßte die Stan⸗ gen, wurde geſchleift. Jemand zerrte mich ſcheltend hinauf. Der Aus den beſetzten Gebieten Der verbannke Reichslagspräfident Die Melduna der„Deutſchen Tageszeitung“, daß der Reichstags⸗ präſident Wallraff von der Erlaubnis zur Rückkehr in das beſetzte Gebiet ausgenommen ſei, hat zu einigen Irrtümern An⸗ laß gegeben. I. a. iſt behauptet worden. daß ſich der Reichstagsprä⸗ ſident auf der Liſte der 64 Ausgewieſenen befinde, die in dem Befehl des Generals Deggutte von der Erlaubnis zur Rückkehr in die Heimat ausgeſchloſſen werden. Es iſt der Reichsregierung der Vorwurf ge⸗ macht worden. daß ſie den Namen Wallraff nicht genannt habe. Hierzu iſt zu bemerken, daß es völlia irria iſt, daß der Name des Reichstagspräſidenten ſich etwa auf der Liſte der 64 Ausgewieſe⸗ nen befinden konnte. Bei der Liſte handelt es ſich lediglich um Aus⸗ gewieſene aus dem Ruhr⸗ und Sanktionsgebiet. Präſident Wallraff iſt fedoch aus dem altbeſetzten Gebiet ausgewieſen worden. Was den gegen die Reichsregierung erhobenen Vorwurf der Nichtunterrichtung der Oeffentlichkeit über den Fall angeht, ſo wird von zuſtändiger Stelle darauf hingewieſen, daß die Reichsregierung bis vor kurzem überhaupt noch keine Kenntnis davon gehabt hat. daß der Reichstags⸗ präſident nicht zurückkehren darf. Erſt vor einigen Tagen hat Prä⸗ ſident Wallraff, der von privater Seite über ſeine Ausſchließung von der Rückkehrerlaubnis unterrichtet wurde, der Reichsregierung davon Mitteilung gemacht. Franzöſiſche Willkür in der Pfalz Die von der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde in Speyer er⸗ zwungene ſofortige Freilaſſung des auf Grund eines amt⸗ lichen Haftbeſehls wegen Heiratsſchwindels, Urkundenfälſchung und Betrugs verhafteten Separatiſten Kuhn von Speyer hat die pfälziſche Bevölkerung lebhaft beunruhigt, weil von ihr in dem planmäßigen Schutze der Separatiſten vonſeiten der Beſatzungsbe⸗ hörden die Fortführung der alten Separationspolitik und dabei eine der Friedensabſichten der Regierung Herriot erblia wird. Die erzwungene Freilaſſung Kuhns iſt eine offene Verge⸗ waltigung der durch den Verſailler Vertrag und das Rheinland⸗ abkommen ausdrücklich garantierten deutſchen Juſtizhoheit im beſetzten Gebiet. Bei den ſeinerzeitigen Verhandlungen zum Rhein⸗ landabkommen im Juni 1919 war von den Vertretern der franzö⸗ ſiſchen Regierung ausdrücklich erklärt worden, daß das Privileg eines bevorrechtigten Gerichtsſtandes grundſätzlich nicht auf deutſche Staatsangehörige erſtreckt werden dürfe, dieſe vielmehr der deutſchen Gerichtsbarkeit unterſtehen. Das Speyerer Abkom⸗ men vom 16. Februar bietet der Veſatzungsbehörde ebenfalls kei⸗ nen Vorwand zum Einſchreiten, weil die in Frage kommenden Straftaten Kuhns vor ſeiner Betätigung als Separatiſtenführer lag und überdies mit politiſchen Motiven nichts zu haben. Die Be⸗ völkerung der Pfalz erwartet, daß gegen den ſtändiſchen Mißbraus des Beſatzungsrechtes zu rein politiſchen Zwecken in den kommen⸗ den Verhandlungen grundlegende Sicherungen geſchaffen werden. Deutſches Keich Baneriſche Volkspartei und Zentrum Zu der kürzlichen Zuſammenkunſt von Vertretern der Baye⸗ riſchen Volkspartei und des Parteivorſtandes der Zen⸗ trumspartei, ſchreibt die„Bayerlſche Volksparteikorreſpondenz“ u..: Die Beſprechung habe den Zweck gehabt, einen Gedankenaus⸗ tauſch über die ſchwebenden Poſt⸗ und Eiſenbahnfragen zu pflegen. Außerdem kam auch das Vorgehen der Zentrumsfraktion bei den letzten Reichstagswahlen in der Rheinpfalz und im rechts⸗ rheiniſchen Bayern zur Sprache. Ueber dieſen ſpeziellen Punkt hinaus wurde bei der Beſprechung vereinbart, daß in Zukunft bei allen großen politiſchen Fragen, die irgendwie mit den gemeinſamen In⸗ tereſſen der beiden Parteien in Zuſammenhang ſtehen, zwiſchen der Fraktion des Zentrums und der Fraktion der Bayeriſchen Volkspartei eine unverbindliche Fühlungnahme aufgenommen wer⸗ den ſoll. edeß Heeg Hlenln geNH bosse Enfenfe 85 Schaffner Die europäischen friedensheere N eeeeeeereei Nachdrücklich wurde von den Unterhändlern der bayeriſchen Volkspartei betont, daß unter den gegenwärtigen Umſtänden an die Errichtung irgendeiner Arbeitsgemein ſchaft, wie ſie bis 1920 beſtanden ha nicht gedacht werden könne, da ſich die Bayeriſche Volkzpartei ihre vollkommene Selbſtändigkeit in jeder Beziehung wahren müſſe, was ſie aber nicht daran hindere, dann gemeinſam vorzugehen, wenn gemeinſame Auffaſſungen und gemeinſame Inte⸗ reſſen vorhanden ſeien. Auch Leinert wird abgebaut In der geſtrigen Sitzung des Bürgermeiſtervorſtandskollegiums von Hanndver wurde gegen die Stimmen 828 Sozialdemokraten der Beſchluß gefaßt, den Poſten des Oberbürgermei ſters abzubauen. Das Amt ſoll von den Bürgermeiſtern mitver⸗ waltet werden. Es handelt ſich bei dem jetzigen Oberbürgermeiſter bekanntlich um den Präſidenten des preußfſchen Landtages, Letzte Meldungen Aniverſitälsprofeſſor Geheimrat Dr. Boll in Hheidelberg 7 O Heidelberg, 5. Juli.(Eig. Drahtbericht.) In Heidelberg iſt unerwartet auf dem Heimweg von einer Sitzung der philoſophiſchen Fakultät der ordentliche Profeſſor der klaſſiſchen Philologie und Pädagogik Geheimrat Dr. Franz Boll von einem Schlag⸗ anfall getroffen, dem er ſofort erlegen iſt. Profeſſor Boll aus Rothenburg o. T. gebürtig hat ein Alter von nur 57 Jahren er⸗ reicht. Sein Tod bedeutet für die Univerſität Heidelberg einen ſchweren Verluſt, den ſicher neben den Kollegen auch die zahlreichen Freunde und Schüler des ſympathiſchen Hochſchullehrers aufrichtig beklagen werden. Geheimrat Boll erfreute ſich in Gelehrtenkreiſen eines großen Anſehens, das ſich ebenſo in verſchiedenen Rufen nach auswärts, die er ablehnte, ausdrückte wie in der Mitgliedſchaft der Heidelberger und der Bayreuther Akademie der Wiſſenſchaften. Im vergangenen Jahre ſollte er das Rektorat der Ruperto⸗Carola übernehmen, er mußte aber, da er ſeine Gattin verlor und ſelbſt erkrankte, von der Uebernahme des Amtes abſehen. der vielſeitig intereſſierte Gelehrte iſt weit über ſeinen Fachkreis durch ſeine Be⸗ ſchäftigung mit Aſtrologie und Aſtronomie bekannt geworden, al⸗ deren Ergebnis er das feſſelnde, vielgeleſene Buch über den Sternenglauben im Leben der Vökler veröffentlichte. Berlin-Angora durch die Luft Berlin, 5. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Die vor einigen Tagen vom Reichspoſtminiſterium angekündigte Flugpoſtbeför⸗ derung von Verlin nach Konſtantinopel und Angora iſt heute morgen zur Tatſache geworden. Um.30 Uhr ſtartere vom Flug⸗ hafen Tempelhofer Jeld eine Junkers Limouſine nach Deſſau, um dem von dort ſtartenden Waſſerflugzeug die Poſt zuzuführen. Das Berliner Poſtflugzeug landete um.30 Uhr in Deſſau und um.50 Uhr ſtartete das Flugzeug nach Angora vom Waſſerflugplatz Leo⸗ poldshafen. Die Flugſtrecke beträgt 2500 Kilometer und ſoll bis morgen zurückgelegt werden. Mit der Eiſenbahn benötigt man 110 Reiſeſtunden. Man hofft, daß nur zwei Zwiſchenlandungen in Budapeſt und Konſtantinopel erforderlich ſein werden. Berlin, 5. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Das Kabinett hat, wie wir hören, einem Geſetzenwurf zugeſtimmt, durch den die Umſatzſteuer von 2% auf 2 Prozent herabgeſetzt wird. Dadurch werde den Wünſchen der wirtſchaftlichen Kreiſe endlich Rechnung getragen werden. Die Vorlage muß natürlich erſt noch den Reichs⸗ rat und den Reichstag paſſieren, ehe ſie in Wirkung tritt. Berlin, 5. Juli. Am Bahnhof Geſundbrunnen ſtieß heute früh ein Vorortszug auf einen ausfahrenden Perſonenzug. Der Packwagen des einen Zuges entgleiſte. Ein Zugbegleiter wurde leicht verletzt. Fahrgäſte ſind nicht zu Schaden gekommen. Köln, 5. Juli. Im nächſten Jahr wird für das ganze Rhein⸗ land eine große Taufendjahrfeier geplant. Vorausſicht⸗ wird der Kern der Veranſtaltung eine große geſchichtliche Aus⸗ ſtellung in Köln bilden. Hannover, 5. Juli. Nach dem gegenwärtigen Stand der Er⸗ hebungen in der Mordangelegenheit Haarmann beträgt die Zahl der feſtgeſtellten Opfer 15. Außer dem Genannten wurde ein 23jähriger Kaufmann Franz Granz verhaftet. Dieſer iſt be⸗ reits überführt, Haarmann wiederholt junge Burſchen zugeführt zu haben. Es beſteht auch der dringende Verdacht, daß er von den Morden Haarmanns wußte. Rom, 5. Juli. Der italieniſche Nordpolflug iſt endgültig aufgegeben worden. In dieſem Jahr wird ein Flug quer durch den Atlant'ſchen Ozean in ſeiner größten Breite ſtattfinden. * Die Teuerung in Frankreich. Die franzöſiſche Regierung hat eine ſtändige interminiſterielle Kommiſſion eingeſetzt, die die Maßnahmen zur Bekämpfung der Teuerung beraten ſoll. Die Kommiſſion wird anfangs kommender Woche zu ihrer erſten Sitzung zuſammentreten. * Spaniſche Verluſte in Marokko. Bei den Operationen vom 2. Juli in Marokko, wurden ein Offizier und 8 Mann getötet, 5 Offiziere und 47 Soldaten verwundet. ſchrie mich an. Ein paarmal kam in ſeiner Epiſtel das Wort Polizei vor. Aber das berührte mich nicht. Gar nicht. Ich ſtarrte nur dahin, wo er lief. Er hatte den Hut verloren und lief. Schließlich bogen wir in den Parra⸗Park ein, und ich ſah ihn nicht mehr. Zweimal hielten wir, und jedesmal dröhnten mir die Glocken der Angſt in den Ohren, bis wir weiterfuhren. Wir fuhren ſchrecklich raſch, als das Auto daherraſte, in wel⸗ chem er ſaß. Einer wollte mich zurückhalten. Ich ſtieß mit den Fäuſten um mich, eine Scheibe klirrte. Sprang ab, ſchlug heftig hin. Raffte mich augenblicklich wieder auf und ſtürzte wieder. Dann jagte-ich durch den Park über Wege und Naſenflächen. Die Leute blieben ſtehen und riefen. Manche zornig, andere lachten. Eine Kette von Leuten hielt mich auf, und ein Uniformierter preßte meinen Arm. Ich ſtotterte irgend etwas Sinnloſes. Von ſeinen Worten verſtand ich nur drei:„Half a crown“. Gut! Ich riß die Brieftaſche heraus, reichte eine Zehnpfundnote. Die Leute lachten, und der Uniformierte ſagte etwas. Ich zog linkiſch den Hut und lief weiter, aber auf dem Wege. Die hinten ſchrien vor Hei⸗ terkeit. Das Wort„Fool“ erreichte mich noch. In dem weniger belebten Teile des Parkes ſaß ich in einem Rhododendronboskett bis zur Nacht. die Uhr an meinem Hand⸗ gelenke zeigte Mitternacht, als ich aufbrach. Ich hinkte durch den dunklen Park; die Knie ſchmerzten von dem Sturze und der Rücken. Endlich war ich wieder im Zentrum der Stadt. Von allen Dächern und Häuſerfronten ſchrien die Lichtreklamen. Auch zu dieſer Nachtſtunde waren die Straßen belebt. Autos raſten. Ich winkte einen der freien Mietwagen heran. Der Chauffeur muſterte mich mißtrauiſch, als ich ihm die Adreſſe gab. In wenigen Minuten war ich beim Hotel, trat ein. Als ich meinen Zimmerſchlüſſel vom Portier holte, machte der ein merkwürdiges Geſicht. Seine übernächtige Kellnerfratze verlor zwar ihren ſervilen Ausdruck nicht, aber etwas wie Mißtrauen ſchien darauf zu ſein. Ich blickte an mir hinab und verſtand. Mein Anzug war an den Knien zerriſſen und weiß von Staub. Ich ſtam⸗ melte eine unangebrachte Entſchuldigung und beſtieg den Aufzug. Oben in meinem Zimmer trat ich vor den Spiegel. Durch die Schminke hatten die Schweißtropfen dunkle Streifen gezogen. An einer Stelle war ſie weggewiſcht. Das ſah aus, als hätte ich ein brandiges ſchwarzes Geſchwür da. Nur gut, daß ich bei dem Sturze die Brille nicht verloren hatte. Sonſt hätte ich gar nicht ins Hotel ee können.——— 5057 L Drei Tage lang wagte ich nicht, auf die Straße zu gehen. Ließ mir aus der Hotelbuchhandlung Bücher bringen und las den gan⸗ zen Tag. Mit der Schiffsagentur verkehrte ich telephoniſch, beauf⸗ tragte ſie, mich ſofort zu verſtändigen, wenn die„Princeß Mary“ einlangen würde. Ich beabſichtigte, während der Nacht an Bord mich vor ſeinen Nachforſchungen ſicher glaubte. Ungeduldig war⸗ tete ich auf die Nachricht von der Ankunft des Schiffes. Dann las ich in der Fremdenliſte den Namen. unter dem ich mich gemeldet hatte. Jayme Romero. Augenblicklich war mir klar, daß ich damit eine große Unvorſichtigkeit begangen hatte. Wenn er die Liſte der Hotels durchginge und übec alle Träger ſpaniſcher Namen Erkundiguigen einzöge, mußte er meigen Aufenthaltsort erfahren. Auffallend genug ſah ich ja aus. Zuerſt wollte ich in ein anderes Hotel überſiedeln, aber ich wagte nicht, auf die Straße zu treten. Und einen vom Hotelperſonal mit der Beſorgung einer neuen Wohnung zu betrauen, hätte mei⸗ nen neuen Unterſchlupf ja doch wieder verraten. Was konte er mir auch tun? Hier im Hotel, unter den Augen des Perſonals, würde er einen offenen Angriff nicht wagen. Ich brauchte ja nur die Tür abzuſchließen. Das tat ich. Den Auf⸗ wärter, der die Mahlzeiten brachte, kannte ich an der Stimme. Wieder vergingen zwei Tage ohne Zwiſchenfall. Nachmittags lag ich und las, als die Meldetafel aufleuchtete:„Sie bekommen Beſuchl“— Ich bekäme Beſuch? Von wem denn? Wer könnte das ſein? Er! Er kaml! Hatte meine Adreſſe in Erfahrung gebracht. Ich überlegte vollkommen kaltblütig. Wenn ich die Türe ver⸗ ſchloſſen hielt, ſo würde er draußen lauern, bis man ſie öffnete. Und auch ich durfte ja keinen Lärm ſchlagen, um die Aufmerkſam⸗ keit nicht auf mich zu lenken. Was war alſo zu tun? Es mußte doch einen Ausweg geben! Ich wurde nervös. Ahl Einmal hatte ich ihn ſchon töten wollen. Damals war es nicht nötig geweſen. Wenn er mein Leben jetzt wieder bedrohte — war es nicht Notwehr? Und konnte man ſich gegen einen ge⸗ fährlichen Wahnſinnigen anders wehren? Ich warf die Kleider ab, legte Brille und Perücke dazu. Enk⸗ fernte ſorgfältig die Schminke von Geſicht und Händen und trat vor den Spiegel— nichts. Hierauf ſchloß ich die Tür auf, ſetzte mich in ein Fauteuil und wartete. Wartete beinahe eine Stunde, aber es kam niemand. (Fortſetzung folgt) 9 7 zu gehen und bis zur Abreiſe auf dem Schiffe zu bleiben, wo ich — —— — ſchon lange herbeiſehnte. an den Wänden Dingen oft recht unbeholfene Herr der Schöpfung. Samstag, den 5. Juli 1924 Mannheimer General- Anzeiger(Abend · Ausgabe) 3. Seite. Ur. 308 Mannheim am wWochenende Wieder einmal Saiſon-Ausverkauf— Großer Preisabbau auf der ganzen Linte— Rieſige Rus wahl in allen Branchen— die Frauen klüger als die Männer— Schaufenſter⸗Wettbewerb— Geloͤknappheit Rant und Es hat ſich doch einiges geändert gegen das Vorjahr, wenn ſich auch die Menſchen gleich geblieben ſind. Viele werden ſich vielleicht gar nicht mehr daran erinnern können, wie es im Juvli 1923 zuging. Das war die Zeit der ſtändigen Preisſteigerungen, wo die Preiſe von Tag zu Tag, ja von Stunde zu Stunde in die Höhe kletterten und man überhaupt gar nicht mehr mitkommen konnte. Ausverkauf? damals ein ganz unbekanntes Worte, Weiße Woche? Die gabs höchſtens beim Pferdemetzger Stephan, wenn er einen Schimme! geſchlachtet hatte, und das war eine Seltenheit. Und heute? Dda gehen die Preiſe zurück und überſtürzen ſich noch faſt. Dazu kommt ein Ausverkauf nach dem andern. Vielleicht kann man gerade hierin den ungeheuren Umſchwung erkennen, der binnen Jahres⸗ friſt erfolgt iſt. Jetzt erleben wir nicht nur Ausverkäufe ſchlechthin, ondern ſogar Saiſon⸗Ausverkäufe. 0 Was heißt das, Saiſon? Saiſon iſt ein Fremdwort. Gewiß gibt es viele Fremdwörter, die ſich klar und erkennbar nicht durch ein deutſche; Wort erſetzen laſſen. Aber man könnte anſtelle von „Saiſon“ ebenſo gut„Sommer⸗, Herbſt⸗, Winter⸗ oder Frühjahrs⸗ Ausverkauf“ ſagen, ohne dabei Gefahr zu laufen, nicht verſtanden zu werden, oder etwas anderes damit zu meinen als Saiſon⸗Aus⸗ verkauf. Nun prangt Mannheim in Schildern aller Farben mit der Aufſchrift„Saiſon⸗Ausverkauf“. Von den größten bis zu den klein⸗ ſten Geſchäften ſchmückt man ſich mit dieſem Lockmittel zur Heran⸗ ziehung der Kundſchaft, weil man ihr dabei verſpricht, außergewöhn⸗ lich billig einzukaufen. Die Stadt bietet zurzeit ein bunt bewegtes Bild dieſer Saiſon⸗Reklamen aller Art in den verſchiedenſten Auf⸗ machungen. Stellenweiſe glaubt man ſich in das Bild der Peters⸗ ſtraße während der Leipziger Meſſe verſetzt. Die Sonne hat ihren Kulminationspunkt überſchritten. Die längſten Tage des Sommers liegen bereits hinter uns und jeden Tag wird das Tageslicht um eine kleine Spanne nach abwärts geſchraubt. Kalendermäßig ſtehen wir aber noch nicht einmal mitten im. Sommer. Wohl jeder, der es bisher erſchwingen konnte, hat ſich für den Som⸗ mer gerüſtet. Das Geſchäft war aber wohl infolge der Geldknapp⸗ heit ſchlechter als je. Es nimmt daher kein Wunder, wenn die Mannheimer Geſchäftswelt ſich dazu entſchloſſen hat, durch einen großartigen Ausverkauf in letzter Stunde jedem noch die Möglichkeit zu bieten, ſich das anzuſchaffen, was er für die ſchönen, uns noch bevorſtehenden Sommertage gebraucht. Es iſt anzu⸗ erkennen, daß damit vielleicht beiden Teilen geholfen wird. Die Geſchäfte nehmen Geld ein, die Verbraucher kaufen billig. Man braucht nur einen Blick in unſeren, General⸗Anzeiger zu werfen. um feſtſtellen zu können, daß man nicht allein die ſchönſten Som⸗ merſachen, ſondern auch vieles andere, was man tagtäglich zu ſeiner Bekleidung bedarf, heute billig kaufen kann. Dieſe außerordentlich günſtige Gelegenheit wird man aber nicht vorübergehen laſſen. Sind die Saiſonausverkäufe doch zu jenen lokalen Ereignis geworden, das die Mannheimer Einwohnerſchaft Wir plaudern damit kein Geheimnis aus. Es war ſchon ſo, daß alles und zwar nicht allein die Damen— auf dieſe billigen Tage voll Sehnſucht harrte. Nun haben wir ſeit dem 1. Juli dieſe nur zweimal im Jahre wiederkehrende Gelegenheit. Der Käufer erhält die Ware zumhalben Preis und nochen te derer. Der nächſte Saiſonausverkauf kommt erſt wieder im Januar 1925. Da es nun ſehr fraglich iſt, ob Du Neujahr 1925 noch erlehſt und um dieſe Zeit noch glücklicher Steuerzahler und Pflaſtertreter, in dem in den Abendſtunden ſo ſchlecht beleuchteten Mannem biſt, ſo warte nicht erſt bis morgen, ſondern beſorge gleich heute noch Deine Ein⸗ käufe in den Mannheimer Geſchäften, die Dir für die beſte Qualität die billigſten Preiſe berechnet. Wir haben es ſchon öfters an dieſer Stelle betont und konſta⸗ tieren es auch heute wieder mit allem Nachdruck, daß die Schau⸗ fenſterdekorationen der Mannheimer Geſchäftshäuſer es mit jeder andern Großſtadt aufnehmen können. Es gibt ſchwerlich eine zweite Stadt in Deutſchland, in der die Kunſt der Schaufenſterdekoratton eine ſo große und bedeutende Rolle ſpielt, wie hier. Wir können daher feſtſtellen, daß die großzügigen Schaufenſterauslagen der Mannheimer Geſchäfte für ſeden Fremden und Einheimiſchen eine Anziehung und eine Sehenswürdigkeit bilden, denn der Ausver⸗ kauf der Mannheimer Geſchäftsleute iſt zugleich ein idealer Schau⸗ fenſterwettbewerb. Dabei wirft ſich die Frage auf, um Fremde auch ſpäterhin nach Mannheim zu locken, ob nicht im ein großzügig geleiteter Schaufenſter⸗Wetthewerb ſtattfinden önnbe. Wir können es verſtehen, daß nicht nur die Damen, ſondern auch die Herren die Schaufenſter belagern, ja man kann ſogar feſt⸗ ſtellen, daß die Herren oft die Mehrzahl bilden und in ſo großer Anzahl vor den Schaufenſtern ſtehen, daß oft der ganze Verkehr auf dem Bürgerſteig geſtört wird und ſie von den Fenſter⸗Auslagen überhaupt nicht mehr wegzubringen ſind. Die Kriegs und Nach⸗ kriegsjahre haben große Lücken in den Kleider⸗ und Wäſcheſchränken hervorgerufen. Auch in Haushaltungs⸗ und Schuhwaren war die Nachfrage ganz enorm. Die Erfahrung hat freilich gelehrt, daß die Herren raſcher und entſchloſſener ihre Waren einkaufen. Aber die Frau iſt beim Einkauf 170 als der 250 d i ktiſcher veranlagt, als ielt der Sache mehr und iſt praktiſch 9 zu vereinigen ſind ſie nur durch Kunſt ** pariſer Kunſtausſtellungen (Von unſerem Pariſer Mitarbeiter) Es iſt zur Gewohnheit geworden, kurz ber dem Beginn des großen Exodus in die Seebäder der atlantiſchen Küſte Kunſtaus⸗ ſtellungen zu veranſtalten. Den Fremden, die bier bis zum Grand Prix, dem Clou der Rennſaiſon, weilen, bieten Maler, Bildhauer, Dekorateure Gelegenheit, ſich über das Neueſte zu orientieren, Ni⸗ men von Intereſſe feſtzuhalten, vielleicht zu kaufen. Der Kunſt⸗ markt ſelbſt iſt ja recht ſchlecht. Man hofft auf beſſere Tage, verliert aber nicht den Mut. Das Malerviertel in Mont ⸗ parnaſſe birgt furchtbares Elend, doch im„Café de la Rotonde“, dem Kunſtbabel der Metropole, im„Café du Dome“, dem Stamm⸗ lokal der Arrivierten, ſieht man davon nichts. Die Jugend— ſie reicht bis an die Vierzig— verliert den Humor nicht, wenn auch der Cafss die zum Kaufe angebotenen Bilder hängen bleiben. Und was bietet man für ein Stück wirklich gut bemalter Leinwand? 25 höchſtens dreißig Mark. Bis einer Preiſe von 250 Mark erzielt, muß bereits Kritik und Kunſtbandel — ſie marſchieren hier Hand in Hand— eingegriffen haben. Die Not der Künſtler brachte den Zuſammenſchluß. Rein. akademiſche Maler, wie der ſiebzigjährige Besnard, wie Maurice Denis, haben ſich mit den Jungen und Jüngſten zuſammengetan. um einen„Salon des Tuileries ins Leben zu rufen. Der Name Hingt gut, ſteht aber mit dem herrlichen Garten im Herzen der Stadt nicht in Zuſammenhang. Hart an der Grenze, an der Porte Maillot, wo ſich die Sportleute, Trainer, Jockeys, Buch⸗ macher und Tipſter ihr Stelldichein geben, dort iſt für die bilden⸗ den Künſtler ein geräumiger Holzbau errichtet worden. An zwei⸗ tauſend Bilder hängen darin. Sie wirken gut, wenn die Malerei einen dekorativen Charakter hat, ſie kommen nicht zur Geltung, wenn ſie intim gehalten find, was zumeiſt der Fall iſt. Das pro⸗ viſoriſche Ausſtellungsgebäude ſchädigt den Geſamteindruck. Paris, das zwei prächtige Paläſte beſitzt— Grand⸗ und Pelit⸗Palais— verbaunte die bildenden Künſtler, die ſich gegen die Salons der Artiſtes Francais“ und gegen den„National“ vereinigten; wenn ich„Paris“ ſage, ſo meine ich damit den Stadtrat, der den Ein⸗ flüſterungen der Gegenpartei nachgab. Man ſollte nicht glauben, daß ſich ſelbſt hier, wo ſich das künſtleriſche Leben breit zu ent⸗ falten vermag, lächerliche Awiſtigkeiten einſtellen.. Vielleicht iſt das auch ein Beweis für die ungünſtige Lage des Kunſtmarktes, Für den Beobachter frangzfiſcher Malerei iſt die Ausſtel⸗ knappheit nicht gar ſo drückend empfunden würde. Idee und Erfahrung werden in der Mitte nie Raufmann den Frauen iſt manchesmal guter Rat teuer. Man braucht ein neues Kleid, oder ein neues Koſtüm, neue Florſtrümpfe. neue Schuhe, neue Hüte, neue Wäſche und anderes mehr. Es geht inz Rieſenhafte. Und wie gerne wollte man alles kaufen! Die billigen Preiſe reizen. So bekommt man ſchon Koſtüme und Mantel⸗ kleider von 25 M. an, Röcke von 12 M. an, Seiden⸗ kleider koſten auch nicht mehr wie 25 M. und Sommerbluſen und Jumper giot's gar von 5 M. an. Korſetts und Hüfthalter bokommt man für 50 Proz. unter dem Preiſe. Cheviotkleiderſtoffe kann man von.55 und Gabardine von.50 M. an den Meter haben. Müſcheſtichereien kauft man bereits ſchon für 25 Crepe de CEhine zu.50 M. das Meter, Taillenkleider aus prima Muſſeline mit hübſcher Verarbeitung ſind von.50 M. an erhältlich und veinwollene Strickweſten von.50 M. an. Ein Prinzeßrock mit Stickerei wird mit.95 M. angeboten. Hand⸗ ſchuhe, Pelze und Felle ſind um die Hälfte zurückgeſetzt. Wer ſich mit Sommerkleider verſehen will, kann dieſe zu.50 M. in modernen Deſſins bekommen. Frottekleider, entzückende Macharten, ſind zu.75 M. ausgeſchrieben, Apacca⸗Mäntel kann ſich jede Dame um 14.75 M. herausſuchen. Auch die Preiſe in Schuhwaren erfuhren eine ganz bedeutende Reduzierung. Kinderſtiefel kauft man ſchon von.80 M. an, ſchwarze Damen⸗ halbſchuhe von.75 M. an und ſchwarze Herrenhalbſchuhe von 12.50 M. an. In Haushaltungswaren, in denen der Be⸗ darf ebenſo groß iſt, ſind die Preiſe gleichfalls auffallend zurück⸗ gegangen. Teller koſten jetzt 25 Pfg., fällt einmal einer zu Boden, ſo iſt der Schaden gottlob nicht mehr ſo groß wie früher. Für Freun de der blauen Wölkchen iſt ſeit dem 1. Juli auch eine große Ueberraſchung eingetreten: 1½ Millionen Qualitäts⸗ zigarren wurden auf den Markt gebracht und gelangen in den hieſi⸗ gen Geſchäften zum Verkauf. Bei einem Rundgang durch die Stadt anhand unſeres „Generalanzeigers“ haben folgende Firmen Saiſon⸗Ausverkäufe ver⸗ anſtaltet: In der Breitenſtraße: Gebr. Rothſchil d: Textilwaren, Som⸗ merkleider, Frottekleider, Mäntel, Damen⸗ und Herrenwäſſhe; Warenhaus Kander: Strumpfwaren, Herrenartikel, Wäſche, Gar⸗ dinen, Teppiche; Kaufhaus Merkur: Damen⸗ und Kinderwäſche, Damen⸗ und Herrenſtrümpfe, Herrenwäſche und Artikel; Schuh⸗ Baum: Schuhwaren; Schuhhaus Fritz: Schuhwaren; Bettenhaus Liebhold: Weißwaren, Wäſche, Ausſtattungsartikel, Bettwaren und fertige Betten; Sofie Link: Damenkonfektion; dauer: Ausſteuerartikel, Kleiderſtoffe, Damen⸗ und Kinderkonfek⸗ tion; Warenhaus Wronker: Damenkonfektion, Waſchſtoffe, Klei⸗ derſtoffe, Herren⸗ und Damenwäſche; Fiſcher⸗Riegel: Damen⸗ konfektion und Sportkleidung; Kaufmann am Paradeplatz: Damen⸗ u. Kinderkonfektion; Etagenhaus Samſon; Stoffe; Schuh⸗ haus Nehert Schuhwaren; Schirmfabrik Zawitz: Schirme und Stöcke; Robert Kahn: Damenkonfektion; C. W. Wanner: Herren⸗ und Damenmodewaren. An den Planken: S. Fels: Damenkonfektion; Kram p: Das Haus der Stoffe; Warenhaus Schmoller: Damenkonfektion, Wäſche, Strümpfe, Haushaltungswaren und Lebensmittel; Hermann Fuchs: Woll⸗ und Waſchſtoffe, Weißwaren, Damenwäſche; Kauf⸗ N2 4. haus Hirſchland: Damen⸗ und Kinderkonfektion, Wollwaren, Teppiche, Herren⸗ und Damenwäſche; Zigarrenhaus Servos: Zigarren; Eugen Kentner: Gardinen, Vorhänge; Schuhhaus Salamander: Schuhwaren; Betty Vogel: Korſetts; Sigmund Schneider: Zigarren und Zigaretten; Gebr. Wirth: Damen⸗ konfektion, Herren⸗ und Damenwäſche, Bett⸗ und Tiſchwäſche; Otto Hornung: Strumpfwaren und Damenartikel. Kunſtſtraße: Modehaus Sachs: Damenkonfektion, Waſch⸗ kleider, Strickweſten; Teppichhaus Hochſtetter: Teppiche, Läufer; Geſchw. Alsberg: Damenkonfektion, Kleiderſtoffe; Weldner u. Weiß: Ausſteuerartikel und Wäſche. Weiter haben Saiſonaus⸗ verkäufe die Firmen: Aſſenheim, E 2; Damen⸗ und Kinderkon⸗ fektion; Schüritz: Pelze; Hoſenmüller H 3: Hoſen, wie die dem Reichsverband f. Herren⸗ u. Damenkleidung angeſchloſſenen Ge⸗ ſchäfte, von denen wir u. a. erwähnen: Wilh. Bergdolt(vorm. M. Trautmann) II 1, 5; Max Berlowitz E 2, 8; Chr. Knaupp, Neckarau, Schulſtr. 26; Ph. Lippſchitz Nachf. E 1, 14; Gebr. Manes P 4, 12; Gebr. Müller H 3, 1, Schwetzingerſtr. 98; M. Nakhan, Mittelſtr. 68; Albert Reis, Schwetzingerſtr. 18; Kauf⸗ haus für Herrenbekleidung Jak. Ringel O 3, 4a, Etagengeſchäft; Gebr. Rothſchild K 1, 1; A. Steinbach S 1, 2; Gebr. Stern Q 1, 8; Reinh. Vetter J 1, 8; Gebr. Wronker 8S 1, 1 und Engelhorn u. Stur m O 5, 4/6. Die Reklameausverkäufe geben der Stadt ein eigenartiges charak⸗ teriſtiſches Gepräge, das ſich ſehr gut in den Rahmen unſerer In⸗ duſtrie⸗ und Handelsſtadt einfügt. Der Geſchäftsgang war ſoweit gut, namentlich in den erſten Julitagen, wo ſich die Leute ſcharen⸗ weiſe in den Geſchäften einſtellten und ſchwer beladen nach Hauſe gingen. Der Verkehr wäre ein noch bedeutend größerer und um⸗ fangreicherer, da genügend Kaufluſt vorhanden iſt, wenn die Geld⸗ Haus Lan⸗ Steuergrundlagen laſſen ſich Wenn man auf dieſes Thema kommt, fängt man immer zu philoſophieren an, namentlich über die Nichtigkeit aller finan⸗ ziellen Werte. Deswegen bilden die nachſtehenden Ausführungen, die wir der Nr 54 der„Papier⸗Ztg.“ entnehmen, und die die Ueberſchrift tragen,„Kant und Kaufmaan“ einen vorzüglichen philoſophiſchen Schluß: „Der vor kurzem von der ganzen Kulturwelt gefeierte 200⸗ jährige Geburtstag von Immanuel Kant und ſeiner Lehre vom kategoriſchen Imperativ ſcheint bei einem Teil der deutſchen Kaufmannſchaft ſpurlos vorübergegangen zu ſein. Das Verhalten mancher Kunden aus Kreiſen, die ſich als kaufmänniſche angeſehen wiſſen wollen, zwingt zu ſolcher Annahme. Hat jemand Ware be⸗ ſtellt und bezogen, muß er ſich ſeiner Verpflichtung, ſie zu be⸗ zahlen, ohne weiteren Anſtoß von außen bewußt ſein und darnach handeln, da jedes Geſchäft eine Aegelegenheit gegenſeitigen Vertrauens darſtellt. Solche Selbſtverſtändlichkeit ſcheint heute in ihr Gegenteil verkehrt zu ſein, indem das ganze Regiſter der Mahnmelodie oft einſchließlich Zahlungsbefehl abgeſpielt werden muß, ehe der betr. Kunde endlich— dann natürlich meiſt in flam⸗ mender Entrüſtung— etwas von ſich hören läßt, während der Lie⸗ ferant, dem beſtändigen Schweigen der Gegenſeite zufolge, gar nicht wiſſen kann, ob die zahlungspflichtige Firma überhaupt noch beſteht. In der jüngſten Angelegenheik der„Doriſchen Handelsgeſell⸗ ſchaft Hamburg“ erfolgte eine Anzahl von Aufſätzen, deren Grund⸗ ſtimmung auf die Mahnung zur Vorſicht ausklang. Es iſt wenig ausſichtsvoll für Handel und Wandel in Deutſchland, wenn Vorſicht— alſo Mißtrauen im höchſten Grade— zwiſchen Kauf⸗ leuten die maßgebende Stimme erhalten ſoll, die als Schluß zu der Wirkung führt, daß Vorauszahlungen zur grundſätzlichen Bedin⸗ gung gemacht werden, was unter den jetzigen Geldverhältniſſen zum völligen Erliegen führen muß. Nicht Auskünfte an ſich ſind das Ausſchlaggebende— denn auch ſie übernehmen keine Gewähr —, ſondern der Wille des Schuldners, ſeinen Verpflichtungen un⸗ ter allen Umſtänden, ſelbſt noch nach einem etwaigen Zuſammen⸗ bruch, nachzukommen, ſo weit es menſchlich erreichbar iſt. Daß das eigen Ich dabei zurücktreten muß, iſt ſelbſtverſtändlich, aber natürlich dem großgezogenen Genußleben gegenüber abträglich. Hat jemand am Verfalltag die Mittel nicht zur Hand, mag er dem Gläubiger eine Karte ſchreiben, wenn, oder wie er zu bezahlen gedenkt. Erfüllt er dann ſeine Verpflichtungen nach heſtem Kög⸗ nen, wird das ſeinen Kredit ſtärken, während andauerndes Schweigen zu Mißtrauen führen muß. Auch daß die Koſten für wiederholtes Mahnen von vielen Kun⸗ den grundſätzlich nicht bezahlt werden, indem ſie auf die Koſtſpielig⸗ keit und wenig angenehmen Begleiterſcheinungen von Prozeſſen rechnen, gehört nicht zu den zwangsläufigen Vorſchriften des kate⸗ goriſchen Imverativ. Schuldner, die mit der Arbeitskraft und den Mitteln ihrer Li⸗feränten in derartiger Weiſe verfahren, ſollten der breiten Oeffentlichkeit übergeben werden, um ſie von weiteren Krediten abzuſchneiden, und zwar von Nechtswegen. Gerade unter den heutigen, ſich weiter zuſpitzenden Verhältniſſen iſt gegenſeitiges Vertrauen u. deſſen unbedingte Recht⸗ fertigung die einzig mögliche Grundlage, auf der überhaupt Wei⸗ terarbeit denkbar iſt und die Hoffnung auf eine freundlichere Zukunft begründet liegt Sie durch abträgliches Verhalten zu⸗ täuſchen, ſchädigt und ſchwächt unſer ganzes Vaterland.“ Wer Ohren hat, zu hören, der höre— und handle danach Städtiche Nachrichten Allgemeine katholiſche Kirchenſteuer für 1924 Vom katholiſchen Oberſtiftungsrat wird mitgeteilt: Die Forderungszettel für die allgemeine katholiſche Kirchen⸗ ſteuer 1924 ſind faſt überall im Beſitz der Steuerpflichtigen. Die lichen. Vielfach wundert man ſich über die Höhe der Steuer gegenüber der Vorkriegszeit. Mehrfache Gründe machen ſie nötig. Das mündelſicher anzulegende Kapitalvermögen der Pfarreien iſt faſt reſtlos ein Opfer des deutſchen Währungsverfalls geworden. Die Erträgniſſe der Pfarrgüter werden jetzt durch viel höhere öffent⸗ liche Laſten gekürzt als vor dem Krieg. Oertliche und algemeine Kapitalſtiftungen ſind verarmt und können nichts mehr leiſten. Viele ehemals vermögliche Katholiken ſind Kleinrentner geworden; für den Ausfall ihrer Steuerkraft müſſen die anderen eintreten; ihre früheren freiwilligen Gaben an die Kirche werden durch neue Spender nicht erſetzt. Einige beanſtanden die Verwendung der Einkommens⸗ und Grund⸗ und Gewerbeſteuerliſten aus dem Jahre 1922. Kirchlicher⸗ ſeits bedauert man ſelbſt am meiſten, daß neuere Steuerergebniſſe haben erklärt, daß für die Aufſtellung der Kirchenſteuerhebeliſten neuere Grundlagen nicht zur Verfügung ſtehen. Der Miniſter des Kultus und Unterrichts hat daher gemäß Art. 12.K. S. G. unterm 13. Februar 1924 die Verwendung der genannten Liſten für die Kirchenſteuer 1924 vorgeſchrieben. Jedenfalls beruht hiernach die Steuererhebung auf völlig geſetzlicher Grundlage und es beſteht die Möglichkeit der Zwangsvollſtreckung. Manchmal hört man auch die Einwendung von Steuerpflichtigen, ſie ſeien im Vergleich zu anderen oder zu ihrem jetzigen Einkommen zu hoch beigezogen. Bei Benützung von zeitlich etwas zurückliegenden eben gewiſſe Ungleichheiten Sie läßt deutlich erkennen, daß ſich die Abkehr vom Kubismus vollzogen hat. Vorherrſchend iſt der Ginfluß des mittle⸗ ren Cézanne, wie er ſich bei Malern, wie Segonzac, bekundet. Ohne ſich in Kompromiſſe zu begeben, erſtreben die Vertreter moderner franzöſiſcher Kunft vor Allem eine rein maleriſche Dar⸗ ſtellung, mit der ſich feines Raumgefühl und ein gewiſſer Lyris⸗ mus verbindet. Künſtler, wie Vlaminck, der in ſeinen letzten Ar⸗ beiten ſtark an Courbet erinnert, nehmen eine Sonderſtellung ein. Dagegen paſſen ſich die zahlreichen aus dem Oſten gekommenen Maler(von denen einige bereits naturaliſierte Franzoſen ſind)— Kisling, Kars, Zak— ſehr auffallend dem franzöſiſchen Stil an. Sie werden, anſtatt ihre eigene Perſönlichkeit zu entwickeln, im Kuuſtleben ihres neuen Vaterlandes aufgehen. Die Nachkriegs⸗ zeit ſchuf in dieſer Hinſicht ein intereſſantes Problem, deſſen Klärung ſich erſt nach Jahrzehnten wird beurteilen laſſen. Trotzdem bleibt die Spannung zwiſchen Franzoſen und zuge⸗ wanderten Malern erkennbar. Sie läßt ſich in den Zeitungen feſtſtellen, deren Kritiker vor Allem den Landsleuten gewogen ſind, für Ausländer, ſeien ſie noch ſo talentiert, wenig Anerkennung, beſtenfalls den ſchmeichelhaften Vergleich mit einem franzöſiſchen Künſtler, übrig haben. Im Allgemeinen liebt man es nicht, von der Kunſt des Auslandes ſprechen zu hören. Beſonders nicht von der Deutſchlands. Als die Vorbereitungen zur Ausſtellung an der Porte Maillot getroffen wurden, kam die Rede auf eine Betei⸗ ligung deutſcher Künſtler. Einſtimmig wurde der An⸗ trag eines Franzoſen, Deutſche einzuladen, abgelehnt. Der Zeichner Georges Groſz erhielt aus dieſem Grunde eine Abſage. Dagegen paſſierte dem Komitee etwas Unangenehmes: Oskar Ko⸗ koſchka erwiderte kein Wort auf die an ihn gerichtete Einladung. Wahrſcheinlich war den Herren nicht bekannt, daß Kokoſchka— aus rein künſtleriſchen Gründen— von Paris nichts wiſſen will. In dem ſtillen Rahmen der Ausſtellung hätte ſeine Farbigkeit ge⸗ radezu revolutionär gewirkt. 50 Eitelkeit bleibt die Haupteigenſchaft franzöſiſcher Kunſt⸗ kreiſe. Wie weit ſie geht, vermochte man am Deutlichſten anläß⸗ lich der Eröffnung der ſchweizeriſchen Ausſtellung: Von Holbein zu Hodler(in den Tuilericen) zu erkennen. Die Kritik ſtellte ſich vor Allem darauf ein, ſchweizeriſche Malerei— die eines Hol⸗ bein!— von deutſcher Kunſt zu trennen. Sie verwickelte ſich ſo⸗ dann in allerlei Betrachtungen über franzöſiſche Einflüſſe auf Holbein. Maler des vorigen Jahrhunderts aner⸗ kannten die Kunſtrichter nur dann, wenn ſich ein franzöſiſches Vorbild nachweiſen ließ. Sehr ſchlimm erging es Böcklin. Bei Hodler ging ihnen der Atem aus. Mit der Tatſache, daß ſich der große Maler bei Kriegsausbruch auf die Seite der Alliierten ge⸗ Ilung a n der Porte Maillot pon unſtreitbarer Bedeutung, g ſtellt hatte, ließ ſich eine geſchmackvolle Kritik zugunſten Hodlers nicht rechtfertigen. geſch 0 0 1 1 1 e e e e VVVVVVV e e ,N e eee, e, ane 55 Das Intereſſe an deutſcher Kunſt mag in literariſchen Krei⸗ ſen zugenommen haben, bei den bildenden Künſtlern läßt es ſich nicht konſtatieren. ſches Empfinden vorſchreibt. Dafür dient folgender Beweis: die fürs nächſte Jahr in Vorbereitung befindliche Kunſtgewerbe⸗ Ausſtellung wurde— ſolange Poincare am Ruder war als eine Kundgebung aller Kulturſtaaten, mit Ausnahme Deutſchlands und Rußlands, betrachtet. Nach dem elften Mai ergriff die„Liga für Menſchenrechte“ die Initiative, das Organiſationskomitee der Ausſtellung zur Einladung deutſcher und ſoviet⸗ruſſiſcher Künſtler zu veranlaſſen. Die Liga machte große Anſtrengungen, die von einigen Mitgliedern des Ausſtel⸗ lungskomitees befürwortet wurden. Vor drei Tagen kam nun an die Liga für Menſchenrechte die überraſchende Mitteilung, daß „das Kabinett in dieſer Frage noch eine Entſcheidung fällen werde; die Beteiligung ruſſiſcher Künſtler könne zugelaſſen werden, bezüglich der Deutſchen müſſe noch mit dem Stadtrate ver⸗ handelt werden, weil es ſich darum handle, für den Deutſchen ein Terrain zu ſichern.“ Der Pariſer Gemeinderat iſt aber zwei Drittel ſcharf nationaliſtiſch. Zwiſchen dem Vorſitzenden der Munizipalität, Herrn Quentin, einem Poincariſten reinſten Waſ⸗ ſers, und Herrn Herriot beſteht eine offene Feindſchaft, die ſich momentan in einem Brotpreis⸗Kriege auswirkt. Die Munizipa⸗ lität wird alſo letzten Endes darüber zu entſcheiden haben, ob ſie für deutſches Kunſthandwerk einige Quadratmeter Ausſtellungs⸗ terrain übrig hat.„Zudem ſind in dem Komitee zwei Strömungon vorhanden: die eine, unter Francis Jourdain ſtehend, wäre bereit, den Deutſchen das Gaſtrecht zu gewähren, die andere— von Indu⸗ ſtriellen vertreten— befürchtet Konkurrenz. Leider gibt es unter dieſen Herren auch ſolche, die ihre Zuſtimmung von der Regelung der Reparationsfrage abhängig machen. Für Deutſchland beſitzt die nächſtjährige Pariſer Kunſtgewerbe⸗ Ausſtellung eine nicht zu unterſchätzende Bedeutung. In jeder Hinſicht wäre eine Beteiligung wünſchenswert. Dieſer Tage ſind denn auch von deutſcher Seite Schritte unternommen worden, um die Angelegenheit zu ordnen. Das Kabinett Herriot iſt ohne Zweifel günſtig geſtimmt. Es wäre traurig, wenn ſich der Kunſt⸗ miniſter nicht mit dem Vorſitzenden des Gemeinderates verſtändi⸗ gen könnte.„Eine ſolche Beleidigung dürfen wir den Deutſchen nicht zufügen,“ ſchreibt der bekannte franzöſiſche Beleuchtungstech⸗ niker Pascal Fortuny. Er richtet an das Ausſtellungskomitee die Mahnung, ſich nicht in nationaliſtiſche„Torheiten“ zu ver⸗ ſtricken.„Der⸗Deutſche beſitzt eine intereſſante kunſtgewerbliche Induſtrie, die wir kennen müſſen.“ So ſchreibt er an die großen Herren. Außerdem richtet er einen offenen Brief an den Mini⸗ ſterpräſidenten, in dem er die Annäherung auf künſtle⸗ riſchem Gebiete fordert 90 48 8 Cf.— ee e 2 Steuer liefert im weſentlichen Mittel für die Beſoldung der Geiſt⸗ nicht benutzt werden können, aber die zuſtändigen Finanzbehörden Es reicht nicht einmal ſoweit, wie es europä'⸗ 4. Seite. Ur. 308 Maunheimer General-Anzeiger(ubend · Aus gabe) Samstag den 5. Juli 1924 nicht vermeiden. Es wurde dieſem Umſtand dadurch Rechnung zu tragen verſucht, daß mit Rückſicht auf die Verwendung der Papier markſteuern des Jahres 1922 mit den hohen Papiermarkzahlen der Goldmarkzuſchlag der Kirchenſteuer ſehr nieder gehalten wurde. Er beträgt auf 1 Papiermark Einkommensſteuer nur fünf Hundertgold⸗ pfennig, alſo nur die Hälfte des vom Kultusminiſterium angeord⸗ neten Höchſtſatzes. Eine weitere Ermäßigung war im Hinblick auf die Höhe des Bedarfs nicht möglich. Würde die Kirchenſteuer als Zuſchlag zu einer zahlenmäßig geringeren Goldmarkſteuer erhoben werden, dann müßte eben der Zuſchlagsſatz viel höher ſein Wenn in einzelnen Fällen ein Nachlaß begründet erſcheint, wird er von den zuſtändigen Stellen nicht verſagt werden. Dabei iſt natürlich eine genaue Prüfung jedes Einzelfalles nötig, und die Steuerpflichtigen mögen berückſichtigen, daß die Kirche ſich in ſehr großer Notlage befindet. Durch Gewährung von 4 Zahlungsraten ſollte es dem Pflichtigen möglichſt erleichtert werden, ſeinen Beitrag zu dem für die Kirche unvermeidlichen Aufwand zu leiſten. Es darf daher auch mit einer freiwilligen pünktlichen Einhaltung der vier Termine gerechnet werden.(Nachdruck erbeten!) Mannheimer Juli⸗pferderennen Die 10 Vereins⸗Ehrenpreiſe zu den bevorſtehenden Pferderennen ſind im Schaufenſter der Firma Engelhorn u. Sturm ausgeſtellt und erregen wegen ihrer Schönheit und künſtleriſchen Ausführung großes Intereſſe. Beſonders ſchön iſt der von Juwelier Netter eigens angefertigte„Rheingold⸗Pokal“ ausgefallen, ein Meiſterſtück einheimiſcher Goldſchmiedekunſt. Silber und Kriſtall wechſeln bei den anderen Preiſen ab. Die für den„Pfälzer Weinorte⸗Renntag“ beſtimmten Stücke ſind dem Charakter dieſes Tages angepaßt. die Weinſtiftungen haben ſich mitt⸗ lerweile auf 25 Kiſten erhöht und das bei den Preiſen ausge⸗ hängte Verzeichnis der Stifter läßt keine unſerer Pfälzer Wein⸗ firmen von Ruf vermiſſen. Die Rennſtälle richten ſich ſtark ein auf die Beſchickung dieſes „weinfrohen Meetings“. Beſonders erfreulich iſt es, daß auch die großen nord⸗ und weſtdeutſchen Ställe, die genannt haben (3. B. Oswald, Lewin, von Oppel, Sulzberger, Edm. Schmidt, Baumgärtner u. a..), ihre Engagements beim Streichungstermin der lezten Woche haben ſtehen laſſen, ſodaß mit deren Eintreffen gerechnet werden kann. Dadurch werden wir mit unſerem guten ſüddeutſchen Material nicht nur die beſte nord⸗ und weſtdeuiſche Klaſſe ſich ſtreiten ſehen, ſondern wohl auch manche der bewährteſten Reiter, die für dieſe Ställe engagiert ſind. Es hat den Anſchein, daß die große ſportliche Note, die dem Mairennen gegeben war, diesmal noch übertroffen wird. Um auch weiteſten Kreiſen der Bevölkerung Gelegenheit zu geben, dem ſchönen hippiſchen Feſt beizuwohnen, wird Mittwoch, 16. Juli, alſo am„Weinorte⸗Renntag“ der Neckardamm freige⸗ geben ſein, zugleich in Würdigung des Beſchluſſes des Bürgeraus⸗ ſchuſſes, der in den letzten Tagen den ſtädtiſchen Zuſchuß für den Rennverein bewilligt hat. Weiter hat der Verein, um der Kalamität wegen feſter Sitzplätze auf den Tribünen nach Möglichkeit abzuhelfen und zugleich mit Rückſicht auf die Zeitverhältniſſe den Zuſchlag für reſervierte Sitze herabgeſetzt, auch ſind infolge der gegenwärtigen Reiſezeit einige Logen und Einzelplätze in ſolchen zur Verfügung, die aus den gleichen Gründen ebenfalls zu herabgeſetzten Preiſen abgegeben werden.(Näheres darüber in den nächſten Anzeigen.) * Die Neueinkeilung der Vermeſſungsämker in Baden. Nach einer ſoeben veröffentlichten Verordnung des Staatsminiſteriums werden vom 1. Juli 1924 ab die Vermeſſunasämter Adelsheim, Eberbach. Wiesloch. Eppingen. Bretten Durlach. Ettlingen, Gerns⸗ bach, Achern, Tribera, Emmendingen. Staufen, Neuſtadt i. Schw., St. Blaſien, Säckingen, Villingen, Stockach. Engen und Konſtanz auf⸗ gehoben. Mit dem aleichen Zeitvunkt wird ein neues Vermeſſungs⸗ amt mit dem Sitz in Radolfzell errichtet. Durch die Aufhebung der oben genannten Vermeſſungsämter erfahren die Dienſtbezirke einjger anderer Vermeſſungsämter eine Erweiterung. Sanitätskolonne und Rettungsdienſt. Mitten in unſerer auf allen Gebieten ſo ſturmbeweaten Zeit, in der alle Ideale unterzugehen drohen, erhebt ſich aleich einem hohen Fels im Meere das„Rote Kreuz“ und breitet ſeine ſchützende Hand aus über alle. die ſeiner in Not und Gefahr bedürfen. Ein neues Gebiet ſoll beackert werden, der Schutz für beim Baden der Gefahr des Ertrinkens Ausgeſetzte. Wenn jetzt im Sommer die Hitze ſenat und brennt, ſehen wir überall an Flüſſen und Bächen unſeres Vaterlandes Menſchen im Freien baden. Leider lehrt die Statiſtik, daß viele dieſer Leute den Tod durch Ertrinken ſchon gefunden haben, weil ſie nicht ſchwim⸗ men konnten und andererſeits durch Anfälle heimgeſucht dem Tode nahekamen. Es wurde daher die Einrichtuna von Rettunas⸗ kolonnen durch das Rote Kreuz angeregt, da man dieſe ats dringend anerkannt hat. Auf der letzten Landesverſammluna der Sanitätskolonnen vom Roten Kreuz in Cberbach wurde nach einem erläuternden Vortrag des Kolonnenarztes Dr. Sauer aus Neckarau die Ausbreitung von Sanitäterkolonnen über das aanze badiſche Land hinaus propagiert. Vor einem Jahr wurde bereits in Neckarau eine Jugendkolonne gegründet. die in dieſem Frühjahr ihre Ausbil⸗ dung unter Mitwirkung des Mannheimer Schwimmvereins in unfe⸗ rem Herſchelbad erhielt. Die Zulaſſung zur aktiven Rettungskolonne erfolat nach erfolareich beſtandener Prüfung. Neben dem auten Zweck der Sache hat der junge Sanitäter gleichzeitig einen geſunden Sport dabei. Wie wir hören, wird am Sonntag. 20. Juli. nachmit⸗ taas 3 Uhr im Neckarauer Wald an der„Silberpappel“ zum erſten Male eine arößere Uebung zu Waſſer und zu Lande(Transvortvor⸗ richtungen) ſtattfinden. Intereſſenten unſerer Büragerſchaft iſt der Zutritt gerne geſtattet. Es wird durch dieſe Arbeiten ein weiteres Feld für die hohen Ziele der deutſchen Rettungsgeſellſchaft eröffnet werden, dem der Erfola nicht fehlen wird. * Durch Heraushängen aus den Fenſtern des Eiinbahnwagens iſt ſchon manches ſchwere Unheil entſtanden, worauf ſetzt zur Reiſe⸗ ſaiſon beſonders aufmerkſam gemacht ſei. Meiſt entſtehen Unfälle da⸗ durch, daß dem fahrenden Zug ein Güterzug mit über die Wagen⸗ breite herausragenden Gegenſtänden begegnet, wobei ſchon mancher Schödel zerſchlagen wurde. Deshalb verbiete man vor allen Dingen Kindern das Herausbeugen aus dem fahrenden Zug. „Schützt die Jalkenhorſte! Hierzu ſchreibt C. F. Albert Kabiſch, Gauleiter des Thüringer Gaues vom Deutſchen Falken⸗ orden, in der„Deutſchen Jäger⸗Zeitung“, Neudamm: Alle Jäger, die den Schutz des Geſetzes gegen Wildfrevel, gegen Wilddiebe aller Art mit Recht verlangen, haben auch die Ehrenpflicht, olle Raub⸗ vögel, die unter dem Schutze des Geſetzes ſtehen, zu ſchonen und zu ſchützen! Geſetzliche Schonzeit haben im Sommerhaibjahr alle Falken ſowie alle Raubvögel mit Ausnahme des Habichts und Sperbers. Wer letztere nicht genau anſprechen kann, ſchreße über⸗ haupt keinen Raubvogel, um nicht gegen Geſetz und damit gegen die gute Jägerſitte zu verſtoßen. Horſtzerſtörer bringe man un⸗ nachſichtlich zur Anzeige. Aber auch Habicht⸗ und Sperberhorſte be⸗ ſchieße man nicht. Wer die Abſicht hat, Habicht und Sperber in ſeinem Revier nicht aufkommen zu laſſen, melde die Horſte dem Ordensmeiſter des Deutſchen Falkenordens, Herrn Ing, H. Schra⸗ der, Hamburg 30, Bismarckſtr. 70. Dieſer wird den Gauleiter des betreffenden Gaues benachrichtigen, der die Junghabichte und Sperber abholen wird, um ſie in den Dienſt der Falknerei zu ſtellen. Vorſicht! Eine gefährliche Unſitte iſt es, Gras⸗ oder Ge. treidehalme, vor allem Gerſtenhalme, in den Mund zu neh⸗ men. Häufig findet ſich nämlich auf Gräſern, vorzugspeiſe auf der Gerſte, der Erreger der Strahlenpilzerkrankung, und dieſer kann dadurch, daß die Grannen ſolcher Gräſer ſich in die Haut oder in die Schleimhaut des Mundes einſpießen, in die Gewebe dringen und ſo örtliche Entzündungen herbeiführen. Die lokale Erkrankung neigt aber ſehr ſtark dazu, ſich in andere Körpergegenden oder Or⸗ gane zu verpflanzen. Die Strahlenpilzerkrankung iſt ſehr bösartig und unter Umſtänden lebensgefährlich; durch die Neigung der Ver⸗ pflanzung auf den ganzen Körper, bleibt eine Operation des Ur⸗ ſprungsherdes der Krankheit meiſt erfolglos Alſo Vorſicht! * Kirſchen und Waſſer. Alljährlich fordert die Unvorſichtigkeit, auf Kirſchen kaltes Waſſer zu trinken, eine Menge Opfer. Unter ent⸗ ſetzlichen Qualen müſſen die leichtſinnigen Menſchen ihre Unvorſichtig⸗ keit meiſtens mit dem TDode büßen. Vor allen Dingen ſei den Eltern empfohlen, ihre Kinder ſtändig und eindringlich vor dem 92 2 3* lich heftiges Erdbeben aus 6100 Kilometer Entfernung regiſtriert. Trinken von Waſſer nach dem Genuß von Kirſchen zu warnen und ihnen die entſetzlichen Folgen ſolchen Tuns vor Augen zu führen. *FJahrläſſige Körperverletzung. Geſtern nachmittag gegen 5 Uhr wurde in der Lange Rötterſtraße ein 4½jähriges Kind auf dem Radfahrer angefahren, zu Boden geſchleudert und am Kopfe verletzt. Es mußte ärztliche Hilfe in Anſpruch genommen werden. Zeugen der Tat werden gebeten, zwecks Einvernahme auf der Polizei⸗ wache Uhlandſchule vorſprechen zu wollen. *Juſammenſtoß. An der Straßenkreuzung Planken und P 3 und 4 ſtießen geſtern nachmittag ein Perſonenkraftwagen und ein Radfahrer zuſammen. wobei das Fahrrad ſtark beſchädigt wurde. 1 die Schuld an dem Zuſammenſtoß trifft, muß die Unterſuchung ergeben. *Enkgieiſung. An der Kurve Friedrichsbrücke und Hindenburg⸗ Allee entgleiſte geſtern nachmittag ein in der Richtung Käfertal fah⸗ render Straßenbahnwagen der Linie 10, wodurch der Verkehr der Straßenbahn auf dieſer Linie etwa 10 Minuten geſtört war. Selbſttötungsverſuche. Geſtern abend um 7 Uhr wollte ſich in einem Hauſe der R⸗Juadrate eine 21 Jahre alte Büffetdame durch Einatmen von Leuchtgas das Leben nehmen. An ihrem Vor⸗ haben wurde ſie von einem Hausbewohner verhindert. Schaden hat ſie keinen erlitten. Der Grund zur Tat iſt noch unbekannt. * Wegen Preiskreiberei mit Erbſen wurden auf dem Wochen⸗ markt hier vier Händler zur Anzeige gebracht. . Ae wurden 23 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Modellſchreiner aus Lerdau wegen eines gemeinen Verbrechens, eine Händlerin wegen unerlaubten Handels mit Edelmetall, fünf Port nen wegen Diebſtahls und vie⸗ Frauensperſonen wegen ſchlechten Lebenswandels. Marktbericht Trotz des launiſchen Wetters war der heutige Markt wieder überreichüich beſchickt. Vor allem waren Gemüſe und Obſt ange⸗ ſahren. Salat, Spinat, Kohlraben, Rettiche, grüne Erbſen und Bohnen, Weiß⸗ und Rotkraut, Rhabarber und elbrüben ſah man in Menge. An heimiſchen Obſtſorten waren da Kirſchen, Erdbeeren, Slachelbseren, Johannisboeren, Heidelbeeren und Aprikoſen. Nicht minder gut waren Südfrüchte angeboten. Der Fleiſch⸗ und Ge⸗ flügelmarkt war ebenfalls ausreichend verſorgt. Ein lebhafter Ver⸗ kehr herrſchte heute mal wieder an den Fiſchbottichen, wo neben Aalen auch andere Flußfiſche zu haben waren. In Seefiſchen dagegen war das Angebot kaum größer als in den letzten Tagen. — Dem reichlichen Angebot ſtand heute eine verhältnismäßig gute Nachfrage gegenüber. Mit Freude können wir berichten, daß dank dem energiſchen Einſchreiten des ſtädtiſchen Preisprüfungs⸗ amts die Preiſe für Kirſchen und grüne Bohnen endlich herabgeſetzt wurden. Wir erwarten noch, mehr! Das ſtädtiſche Nachrichtenamt teilt die amtlich notierten Preiſe in Goldpfennigen für das Pfund wie folgt mit: Kartoffeln alte—5,5(—5,5), neue 15—20,(15—20), Blumen⸗ kohl 20—120, Spinat 40(25—50), Meerrettich 30—150(40—150), Karotten 20(—10), Rotrüben 15—20, Gelbrüben 15, Kopfſalat —12(—10), Wirſing 20—30, Zwiebeln 15—18(15—18), Mangold 10—20(15—20), grüne Erbſen 15—20(12—20), grüne Bohnen 40—50(80—90), Eier 10—16(10—416), Süßrahmbutter 180—210 (140—200), Landbutter 150—180(150—180), Kirſchen 15—30(20 bis 35), Himbeeren 90—110, Johannisbeeren 18—20, Stacheldeeren 20—30, Heidelbseren 40—48(40—45), Gurken 30—80(20—100), Orangen 10—20(10—20), Zitronen—10(—10), Schellfiſche 25(30), Kabljau 35(35), Seehecht 40—45(40.—45), Backfiſche 50 (50), Nale 100—160(120—160). Hahn leb. 140—500(180—500), Huhn 300—4090(200—450), Gänſe 300—650(400—600), Enten 300—350, Stallhaſen 150—400, Hahn und Huhn geſchl. 200—600 (150—700), Gänſe 800—1000(80—1000), Enten 400—600(400). Vereinsnachrichten 4 Grund- und Hausbeſiherverein Mannheim. Auf die am Montag abend im Saale der Liedertafel ſtatlfindende Mitglieder⸗ verſammlung machen wir auch an dieſer Stelle aufmerkſam. veranſtaltungen 3 RNeues Theater im Roſen n. Franz Lehars Operette „Zigeunerliebe“ wird am Sonntag zum 1. Male wiederholt. Die Spielleitung hat Fritz Daurer, dſe muſikaliſche Alexander Federſcher. Die Beſetzung iſt die der Erſtaufführung. Mannheimer Kunſtverein E. B. Neu ausgeſtellt: Werner von Pigage⸗Mannheim, 20 Oelgemälde, 11 Zeichnungen; Prof Otto Hamel 16 Oelgemälde, 14 Graphiken: Willi Wickerts⸗ heimer⸗Lahr, 4 Oelgemälde; F. Brauer⸗München, 4 Oelge⸗ mälde; Erwin Drinneberg⸗Mannheim, 10 Oelgemälde; Emil Stumpp⸗Königsberg, 32 Zeichnungen; H. Ellenberger⸗ Mannheim, 3 Holzſchnitte. Nus dem Lande weinheim, 5. Juli. Der im 56. Lebensjahre hier verſtor⸗ bene Kommerzienrat Georg Hildebrand wurde geſtern nachmit⸗ taa unter gewaltiger Beteiliaung aus allen Schichten der Bevol⸗ kerung zu Grabe getragen. Stadtpfarrer Koppert bielt die er⸗ greifende Trauerrede. Geh. Kommerzienrat Artmann⸗Mann⸗ heim ſprach im Namen der ſüddeutſchen Mühleninduſtrie, Direktor Welß im Namen der Porphyrwerke Weinbeim⸗Schriesheim. Eben⸗ ſo leaten die Vertreter zahlreicher Ortsveteine unter Anſprachen Kränze mit Widmungsſchleifen nieder. Der Sinaverein Weinhbeim 1842 ſang„Da unten iſt's Frieden“. * Heidelberg, 5. Juli. Die von der Statiſtiſchen Abteilung für den 1. Juli feſtgeſtellte Meßziffer für Heidelbera beträgt ohne Be⸗ kleidung 1,139 Billionen und mit 1,175 Billionen (1914). Gegenüber der Meßziffer vom 1. Juni iſt ein Rück⸗ gana der beiden Meßziffern um ſe 4,58 Prozent zu verzeichnen. Geſtern gegen Mittag wurde im Stadtwald am Eingana zur Klin⸗ gelhütte ein Erhängter gefunden. Die Feſtſtellungen ergaben, daß es ſich um einen verheirateten Kaufmann von auswärts handelt. Die Gründe, die den Mann in den Tod trieben, ſind un⸗ bekannt.— Ein ſehr heftiges Erdbeben kegiſtrierte geſtern der Apparat der Königſtuhlſternwarte. Der erſte Einſatz erfolgte 5 Uhr 49,57. Die langen Wellen kamen 6 Uhr 9,38, das Maximum fiel auf 6 Uhr 18,47. Die Herdentfernung betrug 7000 Klm.— Aus Hamburg wird noch gedrahtet: Geſtern morgen wurde von den Apparaten der Hauptſtation für Erdbebenforſchung ein außerordent⸗ Die Aufzeichnung begann 5 Uhr 49 Minuten 24 Sekunden und läßt auf einen Herd in Inneraſien ſchließen. Ein anderes ſtarkes Erd⸗ beben gelangte hier am 30. Juni nachmittags aus 8100 Kilometer Entfernung mit Beginn um 4 Uhr 56 Minuten 53 Sekunden zur Aufzeichnung. Auf das Erdbeben im Antipodengebiet des pazifi⸗ ſchen Ozeans iſt endlich noch die ſehr bemerkenswerte Regiſtrierung zurückzuführen, welche am 26. Juni morgens 2 Uhr 5 Minuten 30 e Wunie aler d b0 enheim, 4. Ein langgehegter Wun er Beſucher des Weißen Steins, des ſchönſten Ausflugsortes ae ganzen Belg⸗ ſtraße, geht endlich ſeiner Erfüllung entgegen. Vor Jahren erſchienen in verſchiedenen Zeitungen Artikel, in denen Klage geführt wurde, daß auf dem vielbeſuchten weißen Stein keine Wirtſchaft ſei, um na langem Marſch nehmen d können, während au allen Burgen der ganzen Bergſtraße dies der Fall ſei. Schon vor Jahren verſuchte ein hieſiger Wirt die Konzeſſion zur Errichtung —0 Wirtſchaft zu erhalten. Allein ſein Plan ſcheiterte, da er die rlaubnis hierfür nicht erhielt. Jetzt endlich ſoll beim Turm von Gemeinderat Wolf, der die Konzeſſion erhalten hat, ein Gebäude mit Wirtſchaftsbetrieb erſtellt werden. Die Grabarbeiten hierzu 5 begonnen. Der Bau ſoll ſo raſch als möglich fertig geſtellt werden. L. Wiesloch, 4. Juli. Bei der diesjährigen Bachreiniaung ſoll ein beſonders aroßer Abhub von Schlammboden, an dem der Leimbach ja beſonders reich iſt, ſtattfinden. Darum wird der Bach⸗ Heimweg von der Kinderſchule von einem bis jetzt noch unbekannten ſtöndig verſtümmelt wurde. *Mosbach, 5. Juni. Ein Bazar mit Volksfeſt findet da⸗ hier am Sonntag, 6. und Montag 7. Juli ſtatt. Das Unterneh en geſchieht zu Gunſten eines neuen Glockenge läutes der hieſigen Stadtkirche und verſpricht etwas Eigenartiges zu werden. * Donaueſchingen, 5. Juli. Der Verbandstag der badiſchen Uhr⸗ macher wird am Sonntag, 6. Juli, hier ſtattfinden. Nach den bisher in großer Zahl einlaufenden Anmeldungen dürfte der Beſuch ſehr gut werden. * Radolfzell, 5. Juli. In eine gefährliche Lage kam ein Se⸗ gelboot mit drei Inſoſſen. Vor einem raſch aufſteigenden Ge⸗ witter konnte das Boot den Hafen nicht mehr erreichen und der Sturm riß das Boot um. Glücklicherweiſe gelang es den ins Waſſer gefallenen Inſaſfen, einer Dame und zwei Herren, ſich auf das um⸗ gekippte Boot zu retten. Später konnten ſie von dem Bademeiſter in Sicherheit gebracht werden. * Aeberlingen, 4. Juli. Am Ortseingang der württembergiſchen Gemeinde Ettishofen bei Ravensburg ereignete ſich dadurch ein ſchweres Unglück, daß ein Laſtauto mit etwa 40 Arbei⸗ tern, die vom Kloſterneubau Kellenried nach Hauſe fuhren, in der Mitte auseinanderbrach. Der Laſtkraftwagen befand ſich an der abſchüſſigen Stelle in ſchneller Fahrt. Eine große Anzahl von Arbeitern wurde auf die Straße geſchleudert. Etwa 20 Arbeiter mußten ins Krankenhaus nach Weingarten transportiert werden. Unter den Verletzten befinden ſich 5 Schwerverletzte. Aus der Pfalz * Ludwigshafen, 4. Juli. An Stelle der vom Staate einge⸗ zogenen— in der Pfalz ſehr beträchtlichen— Kirchengüter übernahm der Staat die Verpflichtung zu einer angemeſſenen Beſoldung der Geiſtlichen. Die Beſoldung der Geiſtlichen wurde durch ein beſon⸗ deres Geſetz geregelt, das ſogen. Seelſorger⸗Einkommensergänzungs⸗ Plehn nach dem die Bezüge der Geiſtlichen in demfelben Maße und erhältnis ſich ändern, d. h. ſich erhöhen oder verringern wie„die den Angleichsmaßſtab bildenden Grundgehälter der Staatsbeamten,“ der Gruppe 10 und 11. Während der Staat anfänglich rund 80% der Gruppe 10 und 11 gab, beträgt die ſtaatliche Ergänzung trotz des Seelſorgerbeſoldungsgeſetzes heute nur noch 50 Prozent vom Grund⸗ gehalt und rund 45 Prozent der Geſamtbezüge der Gruppe 10 und 11. De facto bedeutet das eine Angleichung an Gruppe 7. Das kommt daher, daß die beiden Beamtenbeſoldungsregelungen vom 1. April und erſten Juni 1924 auf die Gehälter der Geiſtlichen keine Anwendung fanden, trotzdem dieſe darauf geſetzlichen Anſpruch haben. Die Forderung der pfälziſchen Geiſtlichkeit geht dahin, daß der Staat 90 Prozent der mindeſtens 80—85 Prozent der Gehaltsgruppe 10 und 11 zahlt, während die Kirche den Reſt ſelbſt aufbringen ſolle. :: Ludwigshafen, 5. Juli. Unter den Mitgliedern des Lud⸗ wigshafener Bühnenvolksbundes und der großen Zahl, die am Freitag abend im Geſellſchaftshaus erſchienen waren, um dem „Hans Sachs⸗Abend“ beizuwohnen, herrſchte eine ſehr be⸗ greifliche Aufregung, als ſie am Eingang des Saales erfuhren, daß die Vorſtellung leider nicht ſtattfinden könne, weil ſie vom „Badiſchen Volkskulturtheater“ infolge zu geringen Vorverkaufs ab⸗ geſagt worden ſei. Sind die Mannheimer Künſtler ſo hellſehend, daß ſie auch im voraus wußten, welchen Ertrag die Abendkaſſe bringen würde? Es wäre nämlich tatſächlich ſehr gut beſucht geweſen, da ſich auch, wie wir hörten, Lehrerinnen mit ihrer Klaſſe eingefunden hatten. Jedenfalls iſt das Verhalten der Mitglieder des„Badiſchen Volkskulturtheaters“ gegenüber der kunſtliebenden Ludwigshafener Bevölkerung ein derartig merkwürdiges, daß man für die Zukunft Notiz davon nehmen wird. »Ludwigshafen, 4. Juli. Die Kommuniſten haben auch bei den Betriebsratswahlen bei der Firma Sulzer Ludwigshafen eine ſchwere Niederlage erlitten. Auf die Lilte der Freien Ge⸗ werkſchaften entfielen 9 Sitze und auf die der Chriſtlichen Gewerk⸗ ſchaften 1 Sitz. Dieſen 10 Sitzen im Arbeiterrat gegenüber konnten die Kommuniſten nur 2 Sitze erringen. Damit iſt zahlenmäßig die wiederholte Behauptung der Kommuniſten wiederlegt, daß die über⸗ wältigende Mehrhet der Metallarbeiter von Ludwigshafen hinter den Kommuniſten ſtände. 5 *Kaiſerslaukern, 4. Juli. Die Morgan⸗ und Rockefeller⸗Gruppe reflektiert auf die Ausbeutung der Kupfererzgruben bel Imsbach. Zwei Vertreter von Morgan und Rockefeller in Newyork haben dieſer Tage unter Führung des Bergwerksbeſitzers Abreſch⸗ Neuſtadt das Kupferbergwerk beſichtigt. Die Verhandlungen haben nicht zu einem Abſchluß geführt, weil Abreſch erſt noch den Vertrag mit einer Bergwerksgeſellſchaft löſen muß, die ſich verpflichtet hatte, innerhalb 2 Jahren den vollen Betrieb des Bergwerks aufzunehmen. Da dieſe Verpflichtung nicht eingehalten wurde, hält ſich der Berg⸗ werksbeſitzer für die Löſung des Vertrages berechtigt. :: Kaiſerslautern, 5. Juli. Der 40jährige Eiſendreher Ludwig Gria ſch legte ſich, nachdem er ſchon vor einigen Tagen einen Selbſt⸗ mordverſuch begangen hatte, am Donnerstag nachmittag unter dem um.30 Uhr vorbeifahrenden Eiſenbahnzug, wobei ſein Körper voll⸗ Kachbargebiete —g. Saarbrücken, 4. Juli. Der am 26. Junk ausgebrochene Streik auf dem Dillinger Hüttenwerk, durch den 7000 Arbeiter in Mitleidenſchaft gezogen werden, dauert noch immer an, hat das Ultimatum, zu den vorgeſchriebenen Schichten und zu den beſtehenden Löhnen die Arbeit am Montag wieder aufzunehmen, trotz der Androhung friſtloſer Entlaſſung nicht befolgt. Die Werks⸗ leitung behält ſich vor, beim Abſchluß des Streiks die Belegſchaft nur nach Bedarf wieder einzuſtellen.— In der Glasinduſtrie des Saargebiets iſt eine weitere Stillegung zu verzeichnen. Die Vopelius⸗ und Wentzelſchen Glashütten haben bereits am 31. Mai ihren Betrieb geſchloſſen. die Tautzental⸗Glashütte in St. Ing⸗ bert, die damals mit einem 12—19prozentigen Lohnabbau den Betrieb noch weiterführte, will jetzt ebenfalls vom morgigen Tage ab ſchließen, wodurch weitere 400 Glasarbeiter brotlos werden. Die Glasinduſtrie erklärt die von der franzöſiſchen Bergwerksdirektion zugeſtandene Saarkohlen⸗Preisermäßigung um—6 Prozent als völlig unge⸗ nügend, um, troß Lohnherabſetzung, wettbewerbsfähig produzieren zu können. — Sgarbrücken. 5. Juli. Der arößte Teil der Landkino⸗ im Saargebiet hat beſchloſſen, ab 1. Juli oder 15. Juli zu ſchrre⸗ ßen, da die ſteuerliche Belaſtung der Lichtſpielunternehmungen, die ſtellenweiſe bis zu 47 Proz. der Nettoeinnahmen geht. eine Fortfüy⸗ runa der Theater nicht mehr geſtatte. Ein aroßer Teil der Lichtſpiel⸗ bäuſer auf dem Lande hat bereits ſeit—3 Monaten den Betrieb eingeſtellt.— Glück im Unalück hatte eine Frau. die nachmittaas mit ihrem wenige Monate alten Kinde den Zua von Saarbrücken nach Neunkirchen benutzte. Kaum hatte der Zua die Station Dudweiler paſſiert, als das Kind infolge Unvorſichtiakeit aus dem Wagen fiel. Als der Zua durch die Notbremſe zum Halten gebracht war, fand man das Kind unverletzt zwiſchen den Geleiſen. Lorenz, RKaufmann Oskar Tietz, Jensen und andere fahiren auf 895 Niifa-Rad Aumumuuunmunnuneueeeeeeeeeeeeeeeeeetumuummuumumumunumt Mitteldeutscie Fahrradiwerke d. m. b. E. Sanger hausen · Berlin, Am Karisbad 6 abſchlaa dieſes Mal nahezu 14 Tage, vom.—19. Juli, dauern. 4 15 22 2 und es iſt zur Zeit noch kein Ende abzuſehen. Die Arbeiterſchaft rau von der Niähe beſindeſchen Poltzeiwache abſtempeln laſſen mußte, muß nun Lrtra nochmals einen halben Tag opfern, um die Rente am nächſten Samstag, den 8. Juli 1924 Mannheir;er General-Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe) N 5. Seite. Ur. 508 Briefe an den„General-Anzoiger“ Nach Mäßgabe des verfügbaren Raumes ſtehen dieſe Spalten un⸗ eren Leſern zur Verfügung Die Einſender ſind für ihre Artikel edoch nach Form und Inhalt verantwortlich Die Schriftleitung übernimmt nur die preßgeſetzliche Verantwortung. Eine dringende Bilke an den Mannheimer Sladtrat Es iſt wirklich nur zu grauſam; an jedem Sonntag nach⸗ mittag, ſo um halb 4 Uhr herum, ertönt draußen im ſtädt. Rhein⸗ bad die Glocke zum Zeichen, daß es Schluß iſt mit der Badeherr⸗ lichkeit, und pünktlich 4 Uhr ſind ſämtliche Badegäſte an die Luft geſetzt. Man ſtelle ſich vor, am hellen Nachmittag, wenn gerade die Sonne ſo recht ſchön und heiß vom Himmel herunterbrennt, muß die Badeanſtalt geräumt werden. Ich glaube nicht, daß in irgend einer anderen Stadt eine derartige Verfügung beſteht. Für viele, die unter der Woche beruflich feſtgehalten ſind und ſich am Sonntag eine Erholungsfahrt nach auswärts nicht leiſten können, iſt der Aufenthalt im Rheinbad im Hochſommer das ſchönſte Sonntagsvergnügen. Das zahlungskräftige Publikum kann ſich in der Herweck'ſchen Badeanſtalt bis in die Abendſtunden hinein nach Herzensluſt tummeln. Sei alſo großzügig hoher Stadtrat! Gib deinem ſozialen Herzen einen Stoß und gönne auch deinen minder⸗ bemittelten Söhnen den ganzen Sonntag, wenigſtens bis 6 Uhr abends im Rheinbad. Der Dank vieler iſt dir gewiß. Denke auch daran, daß wir dieſes Jahr mehr als ſonſt auf die Benutzung der Vadeanſtalt angewieſen ſind, da das Strandbad aus bekannten Gründen unzugänglich iſt. Und noch eins, wir zahlen ja jetzt auch 20 Pfennig Eintritt im früheren„Frei“⸗Bad! Ein Stammgaſt des ſtädt. Rheinbades. + Ein Skeg über den Neckar! Lieber General⸗Anzeiger! Wenn man in der Nähe der Otto⸗Beckſtraße wohnt und nach dem Friedhof will, muß man auf der einen Seite des Neckars eat⸗ lang laufen bis zur Bootsüberfahrt und auf der Krankenhausſeite dieſe Strecke wieder zurücklegen, um zum Ziele zu gelangen. Dies iſt ein außerordentlich weiter Wea und es wäre daher wirklich ſehr nötig, daß von der Otto⸗Beckſtraße aus über den Neckar ein Fuß⸗ gängerſteg führt. Sonntags fährt wohl an dieſer Stelle das Boot, jedoch nicht bei Hochwaſſer und den Winter über iſt dies ebenfalls nicht möglich. Es gibt viele Leute, die den Winter über fleißig nach dem Friedhof gehen und nicht jedermann iſt in der Lage, jedesmal mit der Elektriſchen zu fahren. Beſonders für ſolche, die die Gräber ſchön pflegen und im Sommer daher faſt jeden Tag gießen müſſen, iſt dieſe große Strecke beſchwerlich, ganz beſonders für ältere Leute. Fährt man mit dem Boot über, ſo hört man nur den einen Wunſch:„Wenn nur an der Otto⸗Veckſtraße ein Fuß⸗ gängerſteg wäre.“ Ich glaube, im Namen Vieler, die täglich zum Friedhof wandern, zu ſprechen, wenn ich ſage, ein Steg an ge⸗ nannter Stelle iſt ſehr notwendig, ja ſogar notwendiger als an der Riedbahnbrücke, wie ich dies geſtern in der Bürgerausſchußſitzung geleſen habe. Ich wäre der verehrlichen Stadtverwaltung ſehr dank⸗ bar, wenn ſie meinen Vorſchlag nicht unbeachtet ließe, denn nicht zuletzt müßte doch auch die Stadt darauf bedacht ſein, daß die Leute fleißia den Friedhof beſuchen und die Gräber pflegen, zumal meiner Anſicht nach auch der Friedhof eine Schmuckſtätte ſein ſoll. Dies iſt aber nur möglich, wenn der Weg nicht gar zu weit iſt, denn man kann auch nicht jeden Tag einige Stunden dabei verſäumen. Ein fleißiger Friedhofbeſucher. 55 Sparſamer Betrieb beim Jinanzamtk? Die Parole: Sparenl Sparenl ſcheint nicht bis zum Finanzamt gedrungen zu ſein. Was ich wenigſtens heute dort er⸗ lebte, iſt Sien und Papierverſchendung im höchſten Grade. Wen'g⸗ ſtens die Steuerzahler haben das Vergnügen, auch wenn ſie morgens gleich nach 8 Uhr kommen, eine Stunde dem Vaterland, d. h. in dieſem Fall dem Finanzamt opfern zu dürfen. Am erſten Schalter, wo ich ſonſt meine Steuern los wurde und der heute ganz frei war, wurde mir geſagt:„Gebäudeverſicherung? Die wird dort drüben an Schalter 5 bezahlt.“ Alſo hinüber nach Schalter 5 und hintenange⸗ ſchloſſen, wie ſichs für einen ordnungsliebenden Bürger geziemt. Nach etwa 10 Minuten war ich ſchon an der Reihe und freute mich, ſo raſch erledigt zu werden. Zu früh gefreut. Als ich meinen Steuerzettel, auf dem ſchon zwei Quittungen ſtehen, hingebe, wird mir kurz geſagt:„Erſt Zettel ſchreiben laſſen!“ Als ich erwiderte: „Hier haben Sie ja einen amtlichen Zettel“, ertönte zurück:„Erſt Zettel ſchreiben laſſen dort drüben. Da war nichts zu wollen. Alſo hinüber an Schalter 13, dort wieder hinten angeſchloſſen als ſiebter! Da der dortige Beamte einen ganzen Auffatz auf den geforderten neuen Zettel ſchreiben, bezw. vom alten Zettel abſchreiben mußte, nehme ich ihm nicht übel, daß wieder 20 Minuten draufgingen, bis ich an die Reihe kam. Auf meine Frage:„Warum müſſen denn jetzi nochmals neue Zettel geſchrieben werden? erhielt ich die faſt barſche Antwort:„Das kann Ihnen gleich ſein!“ Erſt auf meine Entgegnung: „Nein, das iſt mir nicht gleich, denn es koſtet meine Zeit“, erfuhr ich, daß ab 1. Juli eine andere techniſche Buchung vorgenommen früher der Kafſierer einſchreiben mußte, beſorgt jetzt die Maſd firwe.“ Hochbefriedigt dankte ich für die Auskunft; denn im freien demo⸗ kratiſchen Staat möchte ich doch wenigſtens ſo viel erfahren, warum das und das geſchieht. Beſonders wenns ans Steuer zahlen geht. Im alten Obrigkeitsſtaat war ich nicht ſo neugierig; dort er⸗ gelt ich meinen Steuerzettel und vertrauensvoll bezahlte ich meine Teilzahlungen am feſtgeſetzten Tag und es ſtimmte jedesmal. Seit ich aber ſchon wiederholt Aenderungen meiner amtlich mitgeteilten Zahlen erlebte und fogar nachträglich„aufwerten“ mußte— ohne meine Schuld— bin ich wie geſagt, neugieriger, man kann es auch vorſichtiger nennen, geworden. Alſo ich weiß ſtzt— und damit es die übrigen Steuerzahler guch wiſſen und nicht wie ich fra⸗ gen müſſen— warum die neuen Zettel vor der Zahlung ausgefüllt werden müſſen. Andere Buchung. Der Kaſſierer hats einfacher. Dort wickelt ſich alles raſcher ab; denn er läßt den Zettel nur durch die Maſchine laufen, und abgeſtempelt kommt er heraus. Die Hälfte, nein Zweidrittel bekommt der Steuerzahlr als Quittung zurück, ein Drittel behält das Amt als Beleg. Vortrefflich. Genau. Schreib⸗ fehler gibts keine mehr. Und Zeit wird riſig geſpart. Statt daß der Kaſſierer die Einträge Emacht, beſorgts jetzt der Beamte an Schalter 13. Und wenn man das dreimalige Hintenanſtehenmüſſen an neuen Schaltern abrechnet, iſt die ganze Zahlung in einer Minuee erledigt. zanm man mehr wollen. Da durch das Hinber⸗ und Herüberpendeln für Abwechſlung geſorgt iſt, wirds nicht ſo langweilig, wie wenn man die ganze Zeit vor einem Schalter warten muß. Und die Zeit, die vorher ein Beamter brauchte, wird jetzt hübſch unter zwei geteilt. Papier koſtet es auch nicht viel mehr. Bloß außer dem ſeitherigen Steuerzettel noch ein kleines Oktavblättchen. Die Maſſchinen waren wohl auch billig. Kurz und gut: Vortreffliche Neuerung und ſparſam dazu. Die Zeit der Steuerzahler koſtet ja nichts. Den Staat wenigſtens nicht.— Warum ich das hier ſo ausführlich mitteile? Weil ich meinen lieben Mitbürgern Aerger und Zeit ſparen möchte. Alſo: wenn Ihr Steuer zahlen wollt, geht zuerſt an den betreffenden Schalter und laßt Euch den neuen Zttel ſchreiben— und ſpart mit. Einer, der trotz allem Humor behält. && Abſtempelung der Unfall⸗Renken⸗Juillungen Als ich am 1. Juli meine Unfallrente bei der Poſt in O 2 abholen wollte, mußte ich beim Betreten feſtſtellen, daß am Schalter nebenan zwiſchen dem Schalterbeamten ein lebhafter Diſput ſtatt⸗ fand mit einigen Frauen und Männern. Beim näheren Zuhören ſbellte ich feſt, daß die Ouittungen abgeſtempelt ſein müßten. Eine Fabrikſtation, die ihre Qufttungen auf der dort in der Tage holen zu können. Ich ſelbſt erkundigte mich dann an meinem Schalter und mußte hören, daß eine neue Verordnung herausgegeben ſei und daß nun am 1. Oktober, 1. Januar etc. die Renten⸗Quittungen abgeſt empelt ſein müßten. Ich ſagte dem Be⸗ amten, das ſei keine Art, daß jedes zweimal dieſe Reiſe machen müßte und warum man es nicht in der Zeitung bekannt gab Ich muß, um meine Rente heute in Empfang nehmen zu können, 4— ½ Stunde früher im Geſchäft fort, um vor 6 Uhr auf der Poſt zu ſein. Dies bringt meine neue verlängerte Arbeitszeit mit So geht es aber noch hunderten von Rentnern. Nach dem geſtrigen Vorfall muß ich alſo nochmals um Urlaub einkommen und wer entſchädigt mich dafür. Man kann ſich denken, daß auch ich nicht in der roſigſten Stimmung war, als ich die Poſt verlies und auf die Polizei ging, wo ich erfuhr, daß die neue Verordnung dort erſt am 1. Juli bekannt wurde. Die Erbitterung aller Rentenempfänger war außerordentlich groß. Die Poſt hat wohl einen diesbezügl. Anſchlag gemacht, der aber wohl von niemand geleſen wurde. Ein Rentenempfänger kam vom Hemshof mit der Straßenbahn und mußte außerdem noch eine halbe Stunde verſäumen. Ein Verärgerter. * „Doch der Segen kommk von oben!“ Wer auf dem Bürgerſteig unſerer Stadt ohne Gefahr laufen will, der ſchaue zuerſt immer hinauf in die Höhe, ob nicht vom Dache herunter ein i Emer mit roter Farbe kommt! Dieſe Warnung war bis zum Pfingſtſamstag einem kleinen Thjährigen Anwohner der Max⸗Joſephſtraße, der mit ſeiner 78jährigen Urgroßmutter ſeine Milch geholt hatte, noch nicht zu Ohren gekommen. Der Tüncher⸗ meiſter hatte ſicherlich nur den Auftrag bekommen, ſeine Farbe auf dem Dache eines Hauſes der Max⸗Joſephſtrabe. nicht aber auf den [Köpfen und Kleidern unſerer Jüngſten und Aelteſten anzu⸗ bringen. Als der Topf mit unheimlicher Genauigkeit auf die oben erwähnten Pilger niederging, wunderten ſich die zahlreichen Augen⸗ zeugen darüber, daß die Betroffenen nur mit dem Schrecken davon gekommen waren, wenn auch das Ausſehen ein überaus erbarmungs⸗ wertes war. Nun wäre es doch nichts weniger als ſelbſtverſtändlich geweſen, wenn der betreffende Meiſter ſich möglichſt bald nach Kenntnis⸗ nahme des Unfalles entſchuldigt und bemüht hätte, den entſtan⸗ denen Schaden zu erſetzen. Aber nein, er iſt immer verreiſt, läßt mit⸗ teilen, daß er nicht gegen die geſetzliche Haftgefahr verſichert iſt und daß er mit der Sache nichts zu tun hätte. Der Gehil Sündenbock weil er unvorſichtig geweſen iſt. Er will auch den Schaden erſetzen, weil er ſonſt von ſeinem Meiſter vor die Türe geſetzt wird. Mit ſorgenvoller Miene jammert er vom winzigen Wochenverdienſt, Frau und zwei Kindern, auch daß er täglich ſtun⸗ denlang auf der Bahn ſitzen muß, um nur hier arbeiten zu können. Ja, die Zeiten ſind ſchlecht! Ucan kann wohl kaum von ſolch einem armen Teufel etwas verlangen, wenn er auch ſchuldig iſt. Jeder in den Geſetzen bewanderter Menſch weiß aber, daß der Unternehmer für alle Fälle, die dem Betrieb, alſo ſeiner Firma und ſeinen An⸗ geſtellten dritten Perſonen gegenüber vorkommen, unbedingt haftbar gemacht wird. Wozu gibt es wohl eine Haftpflichtverſicherung? Die 7 8 Firma ſcheint in derartigen Fällen ſchon Erfahrungen zu aben. Was wäre wohl geſchehen, wenn Frau und Kind ſchwer verletzt worden wären, oder wenn noch Schlimmeres paſſiert wäre? Da⸗ rum, ihr lieben Mannheimer Mitbürger, laßt Euch den Fall zur Warnung dienen! Geht nicht auf dem Bürgerſteig, wenn irgendwo gepinſelt wird, ſondern laßt vom Fahrweg aus die Augen immer nach obenwandern! Kommt ein Topf geflogen und dann biſt du rot— oder tot! O.. * „Eine Unſitte“ In der Zuſchrift in Nr. 304 ihress Blattes erlaube ich mir, im Namen vieler Anhänger des herrlichen ſoliden Radſportes fol⸗ gende Erwiderung? Es muß immer noch Mitmenſchen geben, die auf Gottes ſchöner Welt nichts zu tun haben, als durch ihre Nörgelei und Philiſtertum andern eine Freude zu verderben. Meinen Kindern kann ich keine größere Freude bereiten, wenn ich abwechſelnd mit ihnen auf dem Stahlroß einige Stunden in die freie Natur fahren kann und ſie fühlen ſich ganz wohl und geſund dabei. Unfällen ſind wir all⸗ überall ausgeſetzt und dieſe laſſen ſich bei einiger Vorſicht vermeiden. Wenn es nach dem Artikelſchreiber ginge, dann dürfen wir unſere Kinder auch nicht zur Bahn, Elektriſchen und ins Auto mitnehmen. Wir müßten ſie in Watte wickeln, damit ihnen ja nichts paſſiert. Am beſten, wir ſagen überhaupt allen modernen Verkehrsmitteln Valet und fahren wieder mit der ſchönen hiſtoriſchen Poſt⸗ kutſche, die nur dann einmal umfällt, wenn der Poſtillon einen ſiten hat. Aber ich denke. der Herr Artikelſchreiber iſt ſo gülig und läßt uns und den Kleinen das Veranügen und verſtändigt die Polizeidirektion davon, daß dieſe ihre Organe anweiſt, in dieſem Falle ein„Auge des Geſetzes“ zuzudrücken. Viele werden ihm dankbar ſein. 40 Einer demes Spaß macht, wenn andere Mitbürger ſich ein billige; Vergnügen leiſten können. 4 Gegen das böſe Molorrad Auf das große Geſchrei, das ſich mehr und mehr gegen das böſe Motorrad erhebt. ſei es— 0 mal geſtattet, die Sache von ſeiten des Fahrers zu beleuchten. Vorerſt ſind die Motorradfahrer auch noch Staatebürger u. können für ſich das gleiche Recht wie die andern in Anſpruch nehmen. Wir haben auch Urſache, zu klagen. Da iſt nur zu empfehlen, mal auf die Landſtraße zu gehen und den Fohr⸗ betrieb e fahrt, Fül Selten begegnet man einem Fuhrwerk, das mal rechts fährt. Fällt es einem Fuhrmann dann im letzten Moment ein auf die richtige Straßenſeite zu fahren und paſſiert ein Unglück, iſt natürlich allemal der Motorradfahrer ſchuld. Das Gleiche git: von den Radfahrern. Dann kommen Autos, die einem ſolche Staubwolken entgegenſchleudern. daß nur ſchleunige Flucht retten kann. Kommt man in die Stadt, i Schikanen ausgeſetzt. An jeder Straßenecke lauert ein Schutz⸗ mann, ſodaß es einem paſſieren kann, daß man auf einer Fahri durch die Stadt einigemale angehalten wird. Das allerſchlimmſte iſt aber die Dienſtauffaſſung mancher Schutzleute, die im Wachlokal ſitzen und mit der Stoppuhr in der Hand auf ihre Opfer lauern. Ahnungslos bekommt man eine Vorladung wegen zu ſchnellen Fah⸗ rens. Gehört das vielleicht zur heutigen ſtaatsbürgerlichen Erziehung des Publikums? Wie oft kann man ſehen, daß Fahrzeuge an Schutz⸗ leuten vorbei in verbotene Straßen fahren, ohne daß der Schutzmann den Betreffenden vor dem Paſſieren der Straße warnt, nein im Gegenteil, in aller Gemütsruhe wird die Nummer notiert und der Fahrer, der ahnungslos paſſiert, zur Anzeige gebracht. Hierher ge⸗ hört z. B. auch das Aufhängen von Verkehrstafeln, wie es 3. B. in den engen Planken der Fall iſt. Dos iſt eines mo⸗ dernen Staates, den wir doch haben wollen, unwürdig. So könnte man noch manches anführen, doch was nützt's? E... * Das raſende Fahren der Autos und Mokorkrafträder Lieber Herr Obſerver! 2 Sie haben vollkommen recht, wenn Sie ſich über das ſchnelle Fahren der Autos und Motorräder aufregen und Ihrer durch Ihren Artikel im„General⸗Anzeiger vom 28. 6. Luft machen. Ganz objektiv iſt Ihr Artikel aber nicht gehalten und nur deshalb ſehe ich mich veranlaßt, darauf einiges zu erwidern. Von vornherein möchte ich bemerken, daß ich mir das Recht zu nehmen geſtatte, nicht unter die von Ihnen angeführten„Schieberelemente“ zu zählen, da ich ſchon über 12 Jahre Auto fahre und dieſes Verkehrsmittel(oder iſt es nicht ein ſolches?) nur beruflich verwende. Unter dieſen Um⸗ ſtänden gſeube ich auch einige fahrtechniſche Erfahrung zu haben, die mich zur Ausſage berechtigen, daß es nicht immer die„Stinker“ ſind, die ärgerniserregend und gefahrdrohend die Straßen unſerer Stadt erfüllen. gu machen. fe iſt der nungsloſe die ſchlimmſte. iſt man wieder tauſend Sehen Sie ſich einmal die Radfahrer und Radfahrerinnen an, die, troßdem ſie des Fahrens beinahe unkundig ſind, nichts eiligeres zu tun haben, als die belebteſten Straßen mit ihrem Rad unſicher Wehe einem Automobilfahrer, wenn er das Pech hat, ſnit einem ſolchen Fahrer zu kollidieren. Die Schuldfrage iſt immer ſchon im Voraus entſchieden. Nur in den ſeltenſten Fällen wird man den Automobiliſten recht geben. Sehen Sie ſich, lieber Herr Obſerver, weiterhin einmal einen großen Teil des Mannheimer Straßenpub⸗ likums an. Daß die Fahrſtraßen dem Verkehr dienen ſollen und daß man Verkehrsſtraßen nicht im Traumzuſtand gleich einem„Hans guck in die Luft“ überqueren darf, ſcheinen für dieſe Leute Begriffe zu ſein, die weit über ihren großſtädtiſchen Geiſteshorizont gehen, Ich will gerne davon überzeugt ſein. daß Sie nicht zu dieſer Gattung Straßenpaſſanten gehören. Sie werden mir daher recht geben müſſen, wenn ich behaupte, daß es zum mindeſten unkorrekt iſt, die Auto⸗ mobilfahrer mit allen möglichen netten Ausdrücken zu titulieren, wenn ſie durch Signalgeben oder gar noch durch eventl. notwendig werdendes knappes Vorbeifahren die Vorerwähnten aus ihrer Träumerei aufrütteln. Die Mannheimer Verkehrspolizei iſt ja auf dem beſten Wege, dieſen Zuſtänden auf den Verkehrsſtraßen zu ſteuern. Es wäre aber zu begrüßen, wenn ſie in erhöhtem Maße der Fahrweiſe der Rad⸗ fahrer und dem Benehmen des Publikums auf der Straße Beachtung ſchenken wollte, wie dies an anderen Städten Deutſchlands auch der Fall iſt. Alſo nicht nur vorſchriftsmäßiges Fahren der Automobilfahrer und Motorräder allein,(die Kontrolle hierüber wird ſchon ſeit längerer Zeit mit beſonderer Liebe und Sorgfalt von der Polizeibehörde ge⸗ pflegt) ſondern auch vorſchriftsmäßiges Benehmen der Radfahrer und Raſſanten wird notwendig ſein, um die Feindſchaft zwiſchen Auto⸗ Fahrer und Nichtfahrer— und dem Wortſtreit in unſerem geduldigen „General⸗Anzeiger“ ein Ende zu bereiten. H. B. Anmerkung der Schriftleitung! Wir freuen uns über das einſichtige Verſtändnis, das der Herr Einſender unſerer„Geduld zollt. Wir ſchließen daher die Debatte in der Hoffnung, daß die viel⸗ ſach erörterten Mißſtände bald abgeſtellt ſein werden. 0 8 32 Wie lange noch Entrechtung der Wohnungsloſen? Unſere Lage wird immer troſtloſer. Die Zahl der Wohnungs⸗ loſen wächſt täglich; die Zahl der Wohnungen bleibt dagegen nahezu gleich. Denn was wollen die paar Wohnungen, welche die Stadt oder einzelne Baugenoſſenſchaften erſtellen, bei der ungeheuren Woh⸗ nungsnot bedeuten! Man muß faſt lächeln, wenn man die Mo⸗ natsſtatiſtiken lieſt, nach denen wieder einige dutzend Wohnungen— nicht Häuſer!— fertig geworden ſind. Ein Tropfen Waſſer auf einen heißen Stein bei 15000— fünfzehntauſend— Wohnungs⸗ loſen allein in Mannheim. Was ſind da die paar neuen Wohnun⸗ gen unter ſo viele Suchende verteilt? Wann kommen wir Woh⸗ nungsloſen da endlich an die Reihe? Beſonders, wenn wir nicht zu einer ſtädtiſchen oder ſtaatlichen Beamtengruppe gehören, für die ſolche Neubauten gewöhnlich beſchlagnahmt oder in erſter Linie reſerviert werden. Andere arme Teufel, die obendrein noch keine 2 Beziehungen haben, kommen bei der heutigen Zwangswirtſchaft überhaupt nicht an die Reihe. Das Wohnungsamt erklärt ſich auf einem Plakat ja ſelber außer Stande, den Wochnungsſuchenden Wohnungen nachweiſen zu können und empfiehlt Sel bſthil fe. Das iſt das Geſcheiteſte. Dann verläßt man ſich wenigſtens nicht mehr auf das Wohnungsamt. Aber wozu dann eigentlich noch dieſen teuren Apparat? Wir Wohnungsloſen fühlen immer ſtärker, daß wir praktiſch vor die Türe geſtellt ſind. Wohl haben wir das Recht, uns zu melden und von Zeit zu Zeit nachzufragen, ob ſich noch nichts gefunden hat. Aber das iſt alles, und wenn man wiederholt kommt, fühlt man deutlich, daß man eigentlich „läſtig“ wird. Ich nehme es den Beamten beim Wohnungsamt nicht einmal mehr übel; denn ſie ſelber müſſen das nabezu zweck⸗ loſe ihrer Arbeit am meiſten unangenehm empfinden. Aber damit iſt uns Wohnungsloſen nicht gedient. Ich bin jetzt ſchon eine halbe Ewigkeit auf der Suche nach einer Wohnung wie der Teufel nach armen Seelen. Aber immer, wenn ich eine erfahre, dann hat ſie ein Angehöriger des ſeitherigen 88 ters„geerbt“ oder die freiwerdende Wohnung iſt von der betref. fenden Amtsſtelle beſchlagnahmt, wenn der ſeitherige Mieter ein Beamter war, oder ſie wird„getauſcht“. Letzteres iſt gegenwärtig die häufigſte Form des Wohnungswechſels. Aber für uns Woh⸗ Denn„tauſchen“ kann nur, wer ſeither ſchon eine Wohnung hatte. Alſo wieder buchſtäblich Entrechtung der Wohnungsloſen. Noch nie iſt ein Geſetz aus ſelbſtſüchtigeren Gründen gemacht worden als dieſes Reichsmietengeſetz und erſt das Mieterſchutzgeſetz. Sie haben doch nur für diejenigen Wert, welche bereits Wohnungen haben. Dieſe können aus ihrer Wohnung nicht getrieben werden; höchſtens müſſen ſie Untermieter nehmen, die dann meiſt mehr Miete zahlen müſſen, als die Geſamtmiete beträgt. Gar wenn man wie ich ſchon Familie hat. Alſo wieder Wohnungs⸗ zwangswirtſchaft auf Koſten der Wohnungsloſen. Tauſchen können wir erſt recht nicht; denn wir haben ja, wie geſagt, kein Gegen⸗ angebot in der Hand. Und nun der neueſte Sport, mancher ſeitherigen Mieter, die inzwiſchen ein Eigenheim erſtellten oder ſonſt in die Lage kommen, ihre ſeitherige Wohnung aufgeben zu können. Sie geben ſie nur auf, wenn der Nachfolger eine Entſchädigung zahlt oder die Möbel mit übernimmt. Mir wurden ſchon Beträge von 2000—10 000 Mk. genannt. Alſo die ſeitherigen glücklichen Wohnungsinhaber machen noch ein Geſchäft mit ihrer Mietwohnung, mit fremder Ware gleich⸗ ſam. Das Wohnungsamt wird ſelbſtverſtändlich kaum von dieſen Nebenabmachungen erfahren; es iſt froh, wenn es wieder einen Wohnungstauſch genehmigen konnte. Aber wer kann ſich einen ſol⸗ chen Wohnungskauf leiſten? Von den wenigſten Wohnungsſoſen. Iſt das nicht zum Verzweifeln? Und dieſe tatſächliche Entrechtung laſſen wir Wohnungslofen uns noch, länger gefallen? Bedenken die Parteien, die für die Zwangsgeſetze eintraten oder noch eintreten, daß ſie viele ihrer eigenen Geſinnungsgenoſſen mitſchädigen? Sehen ſie noch nicht ein, daß die Neubautätigkeit nicht einſetzen wird und kann, ſolange die Zwanaswirtſchaft andauert? Iſt nicht erſt dieſer Tage im Mannheimer Bürgerausſchuß das Fiasko mit der ſtäd⸗ tiſchen Eioenhausverwaltung offen an den Taa gekommen, daß ſelbſt die Stadtyerwaltung ans Verpachten oder Verkaufen der ſtäd⸗ tiſchen Miethäuſer denkt? Und angeſichts ſolcher Erfahrungen im⸗ mer noch Regiebauten und Zwangswirtſchaft fordern und die Woh⸗ nungsnot verewigen? Und 15000 Wohnumnasſoſe auf den Nimmer⸗ lestag in enge und teure Räume zuſammenpferchen? 5 Wann werden endlich die Aerzte mit uns rufen, daß es ſo nicht weiter geht? Ich gebe ja bald alle Hoffnung auf, daß Ver⸗ nunft noch ſiegt. Aber ich möchte doch wenigſtens mit beitragen, daß der Zwangswirtſchaftsdunſt auch einmal vom Standpunkt eines Wohnungsloſen beleuchtet und vielleicht allmählich doch gelichtet wird. Ich appelliere an alle noch gerecht Denkenden, ſich einmal in unſere Lage zu verſetzen, dann wird er die einſeitige Woh⸗ nungszwangswirtſchaft nicht mehr fordern oder verteidigen können. Helft endlich auch uns armen Wohnunosloſen! Ein Wohnungsloſer. 2 Strähniges Haar von stumpfem, glanzlosem Aussehen ist meistens allen denen eigen, die eine sachgemäßze Haarpflege verabsäumen oder zur Kopfwäsche eine beliebige Seife verwenden an Stelle des hierzu hervorragencc geeigneten, Schaumpon mit dem schwarzen Nopf!. Dieses altbewährte Mittel ist viel milder als Seife, unschädlich im Gebrauch und daher der empfindlichen Kopfhaut be- sonders zuträglich. Millionen Menschen verdanken Schön- heit und Reichtum ihres Haarwuchses der regelmäßigen Anwendung von Schaumpon. Beim Einkauf verlange man ausdrücklich das echte Präparat mit der nebenstehenden bekannten Schutzmarke. Schwarzer Kopf“ und weise Nachahmungen zurück. * wWeiten Kreisen bekannt ist. . Die Wirtschaſts- und Börsenwoche Fortdauer des Druckes der Geldnot auf die Gesamtwirtschaft.— Die Zukunftsmöglichkeiten der deutschen Industrie Die badischen Steuern.— Nachgebende Börsen Von Georg Haller-Mannheim Die Kapital- und Kreditnot, unter der dlie gesamte Wirtschaft steht und die bereits zu erheblichen Betriebsstillegungen, aber auch zur notwendigen Veräubherung Von Warenbeständen unter fühl⸗ barer Senkung des Preisniveaus geführt hat, hält weiter an. Sie wird in den soeben erschienenen Berickten der preußhi- schen Handelskammern für den Monat Juni eingehend be- handelt, worin die Hoffnung ausgesprochen wird, die Krise, die angesichts der kestgedrehten Kreditschraube und der ge- leerten Effektenportefeuilles weiterhin sich in dieser Rich- tung auswirken muh, wenn wieder gesunde Verhaltnisse eintrelen sollen, werde wieder zu einem funktionsfähigen Geldmarkt führen. Eine gewisse Erleichterung auf dem Geldmarkte ist bereits herbeigekührt worden. Dazu hat außer der Veräußerung von Warenbeständen auch die Tätigkeit der Golddisk,ontbank beigetragen, die bis- her über 6 Millionen Kredite gegeben hat. Ohne daßh neue Schwierigkeiten bekannt wurden ist der Ultimo überwunden Worden; wo solche bestanden haben, müssen sie unter der Hand ausgeglichen worden sein. In der letzten Zentral- ausschuß-Sitzung der Reichsbank wurde vom Präsidenten hervorgehoben, daß eine allgemeine Aenderung der bisher befolgten Kreditpolitik der Reichsbank vorläufig nicht in Aussicht genommen werden könne. Er fügte jedoch hinzu, daß die Bank in jedem Fall, wo sie um Hilfe in Kapitalnot Angegangen wird, den Ankrag sorgfältig prüfen und soweit es mit den währungspolitischen Interessen vertretbar sei, helfen werde. Wie notwendig eine baldige Aenderung der Kreditpolitik ist, das wird namentlich auch in der süddeutschen Industrie auberordentlich empfunden, für die die Erledigung des Sachverständigen-Gutachtens und die Aufwertungsfrage eine gröhbere Rolle spielen, als in Auf diese Gesichtspunkte wies das Mitglied des Reichswirtschaftsrates, Fabrikant Wilhelm VWögele in der verflossenen Woche in der GV. der Vögele-Gesellschaft in inhaltsvollen Ausführungen hin, auf die im Rahmen des raumbeschränkten Generalversammlungs- berichtes nur kurz eingegangen werden konnte. Wenn auch die Verhandlungen in Organisationsausschüssen hinsichtlich der Eisenbahnen sowohl, wie der Bankgeselze einen immier- bin erträglichen Verlauf genommeen zu haben scheinen, so sei aus der Tatsache, daß es im Organisationsausschuß kür di e Industrieobligationen nicht möglich War, zwischen den beiden deutschen Vertretern und den Ver⸗ tretern unserer Gegenkontrahenten eine Vereinbarung frei zustande zu bringen, sondern vielmehr der Ausweg der Zuzichung eines dritten veutralen Sachverständigen hat er- grifken werden müssen, zu ersehen, daß diese Verhandlungen auf außerordentliche Schwierigkeiten gestoßen sind. Jeden- falls sei anzunehmen, daß die Belastung der Industrie auber- ordentlich hoch sei, und zweifellos auf die Kredit- aufnahmemöglichkeit sehr hemmend einwirken wird. Wie diese Belastungen bilanzmäßig zu behandeln sein werden ist noch nicht geklärt. * So sehr man auch über die dritte Steuer-Notver- ordnung verschiedener Ansicht sein könnte, so müsse doch eingeräumt werden, daß sie, wWenn sie auch noch 80 schlecht wäre, immerhin besser wäre als keine, denn die Wirtschaft bedürfe hinsichtlich der Aufwertung irgend einer Rechtsgrundlage für ihre Dispositionen. Wenn also heute teilweise in demagogischer Weise Bestrebungen auf⸗ treten, nochmals Aenderungen vorzunehmen, so werde da- gureh wieder eine Unrubhe hervorgerufen, die die gewissen- hafte Geschäfts- und Kredit-Gebarung stört. 4 Was die zukünftigen Möglichkeiten der deutschen Industrie im allgemeinen betreffe, 80 sei ihre prekäre Lage und der Beginn der allgemeinen Krisis ja bekannt, ebenso, daß wir erst an ihrem Anfang Stehen und die Hauptwirkungen erst in einigen Monaten folgen werden. Die außerordentliche Geld- werknappung, die durch die Politik der Reichsbank ver- ursacht ist, drücke selbstverständlich auf den deutschen Markt in außerordentlicher Weise. 8o wenig man irgend gegen Maßnahmen der Reichsbank, die die Stützung der Währung bezwecken, eine Einwendung erheben könne, so Sollte doch geprükt werden, ob nicht das für die Gesamt- nicht vergessen leidenschaft gezogen wird. Wirtschaft tragbare Maß bei den Restriktionen über- schritlen ist. Es sei zweifellos richtig, daß diese Be- fesligungs- und Gesundungskrise in unserem Wirtschafls- Förper die schwersten Fiebererscheinungen und Erschütte⸗ rungen hervorruken muß. Es scheine ihm jedoch, daß die Methoden, mit denen versucht wird, die unsicheren Elemenle auszumerzen, so sind, daß auch der Abrige Teil der Wirtschaft zu schwer in Mit⸗ Die Forderung, die Warenbestände um jeden Preis ab- zustohen, werde heute teilweise zu einem banalen Schlag⸗ Wort, denn es wären viel kroh, sie könnten ihre Waren auch pgeh s0 billig abstoßgen, aber es kehlt der Käufer mit der nöligen Kaufkraft. Diese werde auch nicht dureh Erhöhung der Löhne und Gehälter entstehen, denn um die Kaufkraft zil erreichen, die Wir brauchen, um die Wirtschaft wieder zu beleben, muß Sparkapita! entstehen, während diese Summen sofort wieder konsumiert werden. Wir benötigen deutsches Sparkapital. Ob der Beizug fremder Gel- der aus dem Auslande in dem Umfange möglich sein wirg, Wie es die deutsche Wirtschaft benétigt. dürfte sehr fraglich sein und zwar gerade mit durch die Verhältnisse, die sich durch die Maßnahmen der Regierung bei uns herausgebildet haben. Es Wird verlangt, die Warenbestände sollen unter Selbstkosten abgestoßen Werden, dafür aber neue produziert werden: wie dies ohne Kredite gemacht werden soll, Wisse er nicht. Grundbedingung für Kredite ist aber, daß Ver- traulen zu einem Unternehmen vorhanden ist. Wie könne im Ausland Vertrauen zu deutschen Unternehmungen eintreten, Wonn die ganze deuische Wirtschaft sich derartig in schwer⸗ Sſer Krisis befindet, und große und angeschene Werke in Tahlungsschwierigkeiten oder, unter Geschäftsaufsicht kom- men? lierduren werde das Ansland nicht ermunkert Heutechland mit Geld auszuhelfen. Und sollte dies dennoch der Pall sein. so sei kein Zweifel, daß solch Auslands- Padite allein vicht genügen können, zumal da sie unter den heutigen Verhältnissen auch meist als dauerndes Betriebs- kapital nicht, in Betracht kommen werden. Bei der fast völligen Aufzehrung der flüssigen Betlriebsmitlel, die ja eben den Kreditbedarf hervor- ruft, und bei der Unsicherheit über die Weiterentwicklung der deutschen Wirtschalt unter ihren künftigen Lebens- bedingungen in näherer und fernerer Zeit, sei es eine Lebenskrage für das kleinste wie das gröbte Gewerbe, daß alles geschieht, um in Deutschland für Hypothek- un d Obligaklons-Darlehen die Hingabemöglieh- keit Wieder zu schaffen, indem die Pfandobjekte lur den Realkredit, die unverrückbare Sicherheit bieten können, Wieder zu solchen gemacht werden. Aber weit entfernt, die wangswirtschaft in dieser Hinsicht energisch a b- zubauen, häufen Reich, Läander und Gemeinden gerade auf Grund- Haus- Immobilien- und Gewerbebesitz Last auf Last und machen das Hypothekengeschäft im Sroten und im kleinen fast unmôglich, indem die Haftobjekte mit einschränkenden Bestimmungen und Steuern so belastel sind, daß in ihrem Ertrag und damit auch dem Verkauferlös eine irgendwie in Betracht kommende Sicherheit für Zins und Kapital nicht vorhanden ist. Auch in anderen Dingen sei die Steuerpolitik des Reiches, der Länder und Gemeinden nicht geeignet, die Wirtschaktsführung zu kfördern. Seine Gesellschaft habe kestgestellt, daß sle seit dem 1. Januar d. J. 12,76 Prozent des Umsalzes für Steuern der verschiedensten Art abgeführt habe. Daß solche Belastungen nicht von der Ware getragen werden können, sondern von der Substanz genommen wer- den müssen, sei klar. Dabei betreiben offenkundig die Behörden eine Thesaurierungspolitik, und die Gelder, die der Wirtschaft entzogen, ihr schmerzlich kehlen, werden auf der anderen Seite in Staatskassen angehäuft. Auch die Gemeindekassen scheinen sich aus ihren Monopol-Einnahmen, wie Gas, Wasser usw. und aus den Gewerbesteuern einer im schärfsten Gegensatz zur Wirtschaft stehenden Liquidität zu erfreuen. Diese Veberspannung sei in großen und kleinen Dingen festzu- stellen. So werden in Baden 2,5 Prozent Arbeitslosen- versicherung bezahlt, während in anderen Ländern Deutsch- lands 1,5 Prozent vom Lohn erhoben werden, so daß trotz außerordentlich hoher Verwaltungskosten wesentliche Er- sparnisse zurückgelegt werden. Wenn wir uns auch auf den Standpunkt stellen, daß es unbedingt richtig ist, daß die Arbeitslosenunterstützung durch die Betroffenen selbst ge- leistet Wird, so müsse doch bestritten werden, wenn hierzu neben den Kosten eines soteueren Verwaltungs- apparates im heutigen Augenblick auch noch Fonds gepbildet werden. f* In bezug auf die Lage in der Eiseniadustrie müsse man sehr trübe in die Zukunft blicken. Hier haben wWir immer noch im Inland von den Erzeugern sehr hoch- gehaltene Eisenpreise, Preise, die höher sind, als sie vom Wetlbewerb im Ausland angelegt werden müssen. Er wolle damit der Schwerindustrie nicht in den Rücken fallen, die zuürzeit schwer unter den Micumverträgen leidet, aber es seien heute schon Bestrebungen im Gange, diese hohen Preise durch einen entsprechend hohen Zoll auf Aus- landseisen zu einem dauernden Zustand zu machen. Und hierzu sei zu beachten, daß ganz Süddeutschland früher kast ausschließlich von dem Saargebiet und Lothringen mit Eisen versorgt wurde. Die süddeutsche Eisen verarheilende Industrie sei bei Beibehaltung der heutigen Eisenpreise angesichts der hohen Eisenbahnfarife nicht mehr konkurrenzfähig. Speziell in Mannheim werde sich das auswirken, ebenso auch wie die Tatsache, daß wir ein großes Absatzgebiet in dem abgetrennten Lothringen und dem Saargebiet verloren haben, welches geographisch günstig lag. Die französischen Zölle wer⸗ den nur in Ausnahmefällen bei Spezialkonstruktionen über- brückt werden können. Dazu kommen die Rückschläge, die durch die jetzige periphäre Lage Badens in der gesamten badischen Binnenwirtschaft eingetreten sind und den lokalen Absatz beeinflussen. N Man sleht aus diesen Darlegungen von berufener Seite, daß es Gründe genug sind, die die öffentlichen Körper- schaften veranlassen sollten, die Belange der Industrie in geeigneter Weise zu beachten, wenn nicht die Steuer- quellen verslegen sollen, die man in der Vor: kriegszeit als die ergiebigsten in Baden kannte. Was dabei auf dem Spiele stehen kann, ging auch noch aus den wei⸗ teren Auskührungen hervor, Wonach die seit 90 Jahren in Mannheim bestehende Vögele-Gesellschaft unter dem Druck der hohen Unkosten, die man jetzt schon hat, wobei die vom badischen Landtag noch zugedachten weite⸗ ren Steuern nicht berücksichtigt sind(und diese werden sich nicht nur in dem eigentlichen Steuer- konto, sondern auch auf allen anderen Konti bemerkbar machen) inkolge der hohen Gestehungskosten also, ge- zwungen War, um ihre Absatzgebiete in den be⸗ (rekfenden Ländern verteidigen zu können, die Mitwirkung ausländischer Unternehmungen in Anspruch zu nehmen, indem sje einen erheblichen Teil der Arbeiten dort vornehmen lassen mußte. Was hier von der Vögele-Gesellschaft gesagt wird, gilt mit entsprechenden Abweichungen auch, von der übrigen süddeutschen Industrie. Es sollte deshalb bei def Er- wägungen der öffentlichen Körperschaften nicht vergessen wWerden, daß wWir doch schlieblich gezwungen sind. Devi- sen zu beschaffen und daß sich die Situation im Auslande gegenüber der der Vorkriegszeit grundlegend geändert hat. Teberall finden wir wirtschaftlichen Nationa- lüsmus, und über den Krieg sind alleroris. mehr oder minder existenzfähige Firmen entstanden, denen wohl teil- weise die Erfahrungen der deutschen Werke abgehen, die jedenfalls aber geeignet sind. einen Druck auf den Markt auszuüben, so daß die deutsche Industrie nur sehr schwer dagegen ankommen kann. Dabei sind die Unkosten, die die deutsche Industrie zu tragen hat, nach dem Krieg gegenüber der Vorkriegszeit mehr als verdoppelt und zwar z, B. in der Maschinenindustrie von durchschniltlich etwa 150—160 Prozent auf etwa 400—450 Prozent, auf den produk- eimer General-Anzeiger „niederen Löhne“ angeführt werden— für Mannheim trifft dies jedoch nicht zu— so Wird dies durch die höheren Unkosten bei weitem ausgeglichen. Dieser ganzen Schwere der Situation gegenüber muß es die Aufgabe der deutschen Industrie sein, daß sie sich aus sich selbst heraus weiter zu helfen sucht, in technischem Fortschritt Gedanken in- vestiert, wie Ford sagt. und nicht auf die Rettung ducch das Wunder Wartet, das die Auslandskredite in der deutschen Wirtschaft hervorrufen sollen. * Die Börsen bekundeten in der ganzen Woche wenig Neigung zu neuem Auktrieb. Zu Wochenbeginn War die Tendenz zwar überwiegend befestigt, die Haltung schwächte sich jedoch im Wochenverlauf ab. Vor allem lag der deut- sche Anleihemarkt, und auf ihm im besonderen der Markt der Kriegsanleihen, auf die wiederholten Wwarnenden Mitteilungen hin, üher die höchst unsichere Grundlage, auf der die ganze Bewegung ruht, sehr Viel ruhiger,. Zum Teil nötigten auch die Finanzoßerationen. die zur Weiterbefriedigung der Ansprüche aus den erneuer- ten Micumverträgen erkorderlich sind, zu gröberen Realisationen. eeee——— Die Rheinschiffahrt im Juni Bericht der Niederrheinischen Industrie- u. Handelskammer Duisburg-Wesel über die Betriebslage der Rheinschiffahrt. im Monat Juni 1924 Durch den Bergarbeiterstreik gestaltete sich die Lage der Rheinschiffahrt als auch die der Spedition sehr ungünstig. Infolge des durch den Streik bedingten starken Ausfalls an Kohlenverschiffungen war die Nach- krage nach Schiffsraum und Schleppkraft hierfür äußlerst gering. Die weitere Folge davon War, daß auch die groben Hütten- und Eisenwerke durch Kohlenmangel ihre Betriebe so stark einschränken mußten, daß ihre Produktion und ihr Schiffsversand entsprechend nachließen. Nach Beendigung des Bergarbeiterstreiks haben die Kohlenverladungen zu- nächst nur sehr langsam wieder aufgenommen Werden können. Dem außerordentlich starken Angebot von Schiffs- raum und Schleppkraft stand nur geringe Nachfrage gegen- über. Die Kohlenverfrachtungen sind gegenüber dem Vor- monat um ein Bedeutendes zurückgegangen, Wozu katastrophale Kreditnot auch das ihrige beiträgt. Hand in Hand mit der allgemein verminderten Kaufkraft und Kauklust erfolgt ein Zusammenschrumpfen der Ver-⸗ krachtungen, und zwar nicht, nur hinsichtlich der Kohle, sondern auch in Bezug auf alle anderen Güter. Ein großer Teil des von den Partikulierschiffern angebotenen Kahn- raumes blieb unbeschäftigt. Die Schlepplöhne besonders nach dem Oberrhein waren derart niedrig, daß von einer Rentabilität nicht gesprochen werden kann. In der zweiten Monatshälfte Juni haben sich die Zufuhren von Kohle etwas verskärktl. Jedoch ließen die Zufuhren von den Seehäfen, Rokterdam oder Antwerpen viel zu wünschen übrig. Außer den Erztransporten für den Niederrbein handelte es sich um Getreide- und englische Kohlentransporte. Die Frachten- Jage war daher sehr gedrückt. Die Zechen-Reedereifirmen halken für ihre Transporte eigenen Schiffsraum genug zur Verfügung, so daß fremder Schiffsraum wenig oder garnicht gecharterk wurde. In Tagesmieten wurden keine Kähne mehr gechartert, vielmehr erfolgt die Charterung in Tonnen- fracht und zwar wurde auf Basis Rhein-Ruhr-Häfen-Mann- heim 1% pro Tonne notiert und ab Kanalhäfen 0,20 mieten nicht der Fall War. Bei der geringen Beschäftigung waren die Schle pp- löhne ebenfalls sehr gedrückt. Es wurde 1,20 pro Tonne nach Mannheim gezahlt, womit nur die modernen Boote ihre Unkosten decken konnten. Ein nennenswerter Verdienst ist dabei keinesfalls inbegriffen. Der Waßserstand in Ruhrort bewegte sich in lab⸗ wechselnd aufl und absteigender Linie zwischen etwa 2,55 m und 3,9 m. In der Kanalschiffahrt ist die Verfrachtung von Kohle ebenfalls stark zurückgegangen, namentlich soweit sie kör die Wasserkante und für den Osten bestimmt ist. DNe billigen englischen Kohlen machen der Ruhrkohle dort starke Konkurrenz, dagegen sind die Erzzufuhren in Emden nach wie vor außerordentlich stark; dadurch werden die Reedereien gezwungen, fortgesetzt leeren Kahnraum aus dem Ruhrrevier nach Emden zu verfügen. Solange der Kanalschitfahrt durch eine Herabsetzung der immer noch hohen Kanalabgaben nicht wiederum genügend Kohlen⸗ mengen zugeführt Werden, ird die Weitbewerbsfähigkeit der Kanalschifkahrt gegenüber der Eisenbahn stark beein- trächtigt, wie überhaupt die auberordentliche Höhe der Abgaben auf dem Bhein-Herne-Kanal sowie in den Duisburg⸗ Ruhrorter, Häfen die Rheinschiffahrt erheblich belastet. Gemeinschaftsgruppe deutscher Hypotheken- Banken. Die-V. der Deutschen Hypothekenbankengemeinschaft beschloß, den Ueberschuß von 443 847 Bill. derart zu verwenden, daß zur Deckung von Pensionsverpflichtungen“ und zu Unterstützungszwecken 126000, BIII., bereitgestellt werden, während der Rest von 317847 Bill.„ vorgetragen wird. Die Versammlung genehmigle die Aenderung der Gemeinschaftsverträge hinsichtlich der Gewinnbeleili⸗ gungsverhältnisse dahingehend, daß sämtliche Banken in bezug auf die Dividende gleichgestellt werden. In den Aufsichtsrat gewählt wurden Dr. F. Bausback(Wäürt⸗ tembergische Vereinsbank) und Geheimrat Dr. O. Wiedfeld. Die.-V. der Westdeutschen Bodenkreditanstalt in Kölp be- schloß, von dem Reingewinn von 120 000 Bi 36 000 B1K14 zur Deckung von Pensionsverpflichtungen und zu Ulnter- stützungszwecken zu verwenden und den Rest von 84 003 Bi vorzutragen, Die in Leipzig abgehaltene.-V. der Eeibziger Hypothekenbank genehmigte gleichfalls die Aenderung des Gemeinschaftsvertrags bezüglich der Gewinnbeteiligung und wählte neu in den Aufsichtsrat Direktor K. Michalowsky von der Deutschen Bank in Berlin. Der französische Roheisen-Mittelpreis. Die Société Minfere et Metallurgique des Fondeurs de France, die Handelsorganisation des Syndicat général des Fondeurs de France, hat dem Syndicat des Meécaniciens, Chaudronniers et Fondeurs de France mitgeteilt. daß der mittlere Preis je Tonne Gießereiroheisen Nr. 3.L. oder ähnlich, dessen Bestellung im Monat Juni 1924 bei dieser Gesellschaft oder ihrer Filiale, der Aktiengesellschaft„Le Ravitaillement tiven Lohn gerechnet; wenn also auch hie und da die Sidérurgique“ erfolgt ist, 318 Franken beträgt. Für die Reise Em7o Zahnpaste Mundwasser Zahnbürste die Zuschlag. Die Nolierung in Tonnenfracht gestattet dem Verfrachter wieder genau zu kalkulieren, was bei Tages- —— r ——— —— K Samstag, den 5. Juli 1924 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Ur. 308 Gerichtszeitung Amksgericht Mannheim „Mannheim, 4. Juli.(Sitzung des Schöffengerichts Abt..) Vorſitz: Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley. Schöffen: Ferdinand Adam Böhl, Spenglermeiſter in Ilvesheim und Franz Rechts⸗ heim, Zugführer in Mannheim. Vertreter der Anklagebehörde: Staatsanwalt Dr. Morr. Verurteilung einer Einbrecherbande aus Neckarau und Rheinau. Der 24jähr. Schloſſer Johann Croiſant aus Kleinkarlbach, der 20jähr. Schloſſer Jakob Gaisbauet aus Schönanger, der 22jähr. Arbeiter Joſef Kainz aus Bernſtein, der 18jahr. Taglöhner Johann Schwarz aus Rheinau, der 23jähr. Taglöhner Max Schwarz aus Rheinau, der 23jähr. Taglöhner Joſef Eder aus Neckarau, der 20jähr. Taglöhner Mathias Bin der aus Unterkreuz⸗ berg, der 21jähr. Heizer Wilhelm Karl Rupp aus Weinheim, der 22jähr. Bahnarbeiter Wilhelm Hermann Schilling aus Biſchofsheim, der 27jähr. Händler Johann Braun aus Maudach und der 20jähr. Taglöhner Karl Croiſant aus Kleinkarlbach, ſitzen wegen ſchweren Diebſtahls und Hehlerei auf der Anklagebank. 0 FJohann Croiſant, Gaisbauer, Kainz, Johann und Max Schwarz. Eder und Binder verübten planmäßig und nach vorangegangener Verabredung im Ganzen neun Einbruchsdiebſtähle in der Güterhalle Reichert, bei der Speditionsfirma Schenker, in der Seilinduſtrie und in Eiſenbahnwägen und raubten hierbei Lebens⸗ mittel verſchiedenſter Art u. Treibriemen, ſowie 4 Ballen Wäſche⸗ ſtoffe, 2 Ballen Biberſtoff, 1 Elektromotor, Flaſchenweine, Sekt⸗ weine, Syrup, 1 Koffel, mehrere Paar Stiefel, 2 Kiſten Kerzen, ſilberne Löffel, Deſſertlöffel, 1 Kammgarnanzug, Bettdecken, Ueber⸗ zieher, Oberhemden, 1 Geige u. a. Im allgemeinen ſind die Ange⸗ klagten unumwunden geſtändig, ſie wollen wegen dauernder Arbeits loſigkeit ſich in größter Notlage befunden und es hauptſächlich auf Nahrungsmittel abgeſehen haben. Der Staatsanwalt betont, daß eine ganze gefährliche Bande von Diebsgeſellen hier ihr gemein⸗ ſchädliches Unweſen getrieben habe, bei den meiſten könne von einer Notlage abſolut keine Rede ſein, auch eine Sorge für den Lebens⸗ unterhalt der Eltern liege nicht vor. Die Verheirateten hätten Anlaß gehabt, für die Familie zu arbeiten, ſtatt verbotene Wege zu gehen. Der Staatsanwalt beantragte gegen den Hauptführer Johann Croi⸗ ſant eine Gefängnisſtrafe von drei Jahren, gegen Johann Schwarz %½, gegen Max Schwarz 2 Jahre, gegen Eder 2½ Jahre Gefängnis, gegen die übrigen Angeklagten entſprechende Gefängnisſtrafen, Die Verteidiger.⸗A. Simon und Pfeiffenberger bezweifeln, daß das Geſetz in der vom Staatsanwalt beantragten Strenge ange⸗ wendet werden könne und wieſen auf die üble wiriſchafliche Lage auf allen Gebieten des Geſchäftslebens und auf die langanhaltende Arbeitsloſigkeit hin, die doch die mildeſte Beurteilung von Straftaten der vorliegenden Art erheiſchen. Es wurde folgendes Urteil verkündet: Wegen ſchweren Dieb⸗ ſtahls werden verurteilt: Johann Croiſant zu 2 Jahren, Gais⸗ bauer zu 3 Monaten und 1 Woche, Kainz zu 9g Monaten, Johann Schwarz zu 1 Jahr, Max Schwarz zu 1 Jahr 2 Mona⸗ ten, Eder zu 1 Jahr 6 Monaten, Binder zu 3 Monaten, Rupp zu 7 Monaten, Schilling wegen Beihilfe zum Diebſtahl und wegen Hehlerei zu 1 Jahr 1 Monat, Karl Croiſant wegen Hehlerei zu2 Monaten und 2 Wochen Gefängnis. Johann Braun wird trotz ſtarker Verdachtsgründe von der Anklage freige⸗ ſprochen. Der 28jähr. Arbeiter Fritz Benzinger aus Mannheim, der 22jähr. Taglöhner Wilhelm Auguſt Reißmann aus Wertheim, der 19jähr. Arbeiter Wilhelm Eſchelbach aus Feudenheim und der 22jähr. Arbeiter Adam Willkomm aus Frankfurt a.., ſind wegen Diebſt und Hehlerei angeklagt. Durch Einſtei⸗ gen in Gebäude(Kellerräume) und Anwendung falſcher Schlüſſel und Erbrechens von Behältniſſen, verübten Benzinger, Reißmann und Eſchelbach Einbruchdiebſtähle in der Langſtraße 12a, in der Rhein⸗ ſtraße 7 und 24, in der Waldparkſtraße 1 und in der Sofienſtraße 9 und raubten namhafte Mengen Rot⸗ und Weißweine, Schaumweine, Sekt Eier u. a. Die Diebe führten zu ihrer Sicherheit ein Beil mit ſich. Auch in der Villa Lanz wurde ein Einbruch verſucht, doch wurden die Einbrecher geſtört.— Benzinger und Reißmann haben ſch Vorſtrafen. Der Staatsanwalt betont, daß von einer Not⸗ lage hier nicht geſprochen werden könne, und beantragte gegen Ven⸗ zinger 4 Jahre Zuchthaus, gegen Rißmann 2½ Jahre Zucht⸗ haus, gegen Eſchelbach 1 Jahre Gefängnis, gegen Willkomm 6 Monate Gefängnis. Es wurde folgendes Urteil verkündet: Es werden wegen ſchweren Diebſtahls Benzinger zu 2 Jahren Gefängnis, Reißmann zu 6 Monaten, Eſchelbach zu 1 Jahr und Willkomm wagen Hehlerei zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt. M. * Mannheim, 3. Juli.(Sitzung des Amtsgerichts, Abt. S. G..) Vorſitzender: Gerichtsaſſeſſor Dr. Kühn. Vertreter der, Anklage⸗ behörde: Staatanwalt Reinle. Der 46jährige Taglöhner Friedrich Wilhelm Stumpf in Waldhof deden erſchwerter Körperverletzung an⸗ geklagt. Am 5. April d. J. kam es im Strebelwerk, wo Stumpf in Arbeit ſtand, zu Lohndifferenzen zwiſchen einem Obermeiſter m Angeklagten. Dieſer glaubte am Wochenlohn benachtei⸗ ligt zü ſein und geriet hierwegen mit dem Obermeiſter in Streit. Obwoll der Obermeiſter Nachprüfung des Wochenlohnes verſprach, verſetze ihm der infolge krankhafter Veranlagung leicht erregbare Angeklagte einen Schlag ins Geſicht und mit einer ſchweren Eiſen⸗ ſtange einen Hieb auf den Hinterkopf. Stumpf iſt im Jahre 1898 wegen Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode mit 4 Jahren Ge⸗ ſängnis beſtraft worden, ſeitdem hat er ſich indeſſen gut geführt. Im Krieg ſtand er ſtets in der Frontlinie und erwarb ſich mehrere Auszeichnungen. Es erging folgendes Urteil: Der Angeklagte Stumpf wird wegen erſchwerter Körperverletzung zu einer Gefängnisſtrafe von drei Monaten verurteilt. Gleichzeitig wird dem Verur⸗ teilten Strafaufſchub auf Wohlverhalten bis 1. Auguſt 1927 bewilligt. Der Kranenführer Auguſt Rückert in Waldhof entwendete aus dem Stellwerk der Zellſtoffabrik Waldhof 1 Zentner Kohlen⸗ briketts und ein Drahtſeil im Geſamtwert von 19 Goldmark. Wegen Diebſtahls und Widerſtands iſt der Genannte wiederholt vorbe⸗ ſtraft. Er iſt vollkommen geſtändig und gibt große Notlage als Grund der Straftat an. Das ergangene Urteil lautet: Rückert wird wegen Diebſtahls im wiederholten Rückfalle zu einer Gefäng⸗ nisſtrafe von drei Monaten verurteilt. Gleichzeitig erhält der Verurteilte Strafaufſchub auf Wohlverhalten bis 1. Auguſt 1927. Der 21jährige Taglöhner Heinrich Veith und die 18jährige Fabrikarbeiterin Martha Eckert, beide von hier, machten ſich des ſchweren Diebſtahls ſchuldig. Am 18 Mai d. JIs. fuhren ſie zur Nachtzeit mit einem Nachen an ein Rheinſchiff, erbrachen eine Latdenwand des Schiffes, ſprengben zwei Schlöſſer auf und ſtahlen aus der Schiffsladung 4 Kiſten Heringe und 4 Kiſten Wein im Ge⸗ ſamtwert von 432 Goldmark. Im Begriff, das geſtohlene Gut nach Hauſe zu bringen, wurden ſie von Schutzleuten angehalten Veith und die Eckert ſind wegen Diebſtahls wiederholt vorbeſtraft und auch im übrigen übel beleumundet. Der 31jährige Schloſſer Joſef Irlinger aus Waldhof, der 30jährige Schloſſer Michael Benzinger aus Feudenheim, der 36jährige Schloſſer Karl Henning aus Nürnberg und der 24⸗ jährige Schloſſer Friedrich Krug aus Waldhof ſitzen wegen ge⸗ Weinſchaftlich verübten ſchweren Diebſtahls auf der An⸗ klagebank. Irlinger und Benzinger ſchlichen am 19. April d. Is. in der Fabrik, wo ſie in Arbeit ſtanden, vor Arbetsbeginn früh⸗ morgens in den oberen Stock, öffneten mit einem Sperrhaken einen Warenraum und entwendeten aus dieſem 150 Löffel. Henmng ſtand unden während der Zeit des Diebſtahls„Schmiere“. Die Löffel wurden gleichmäßig verleilt, Krug erhielt jedoch nur 6 Stück. Das verkündete Urteil lautet: Irlinger, Benzinger und Henning werden wegen ſchweren Diebſtahls zur Gefüngnisſtrafe von ſe drei Monaten verurteilt. Das Verfahren gegen Friedrich Krug wird eingeſtellt, da gegen ihn nur ein Notdiebſtahl im Sinne des§ 3482 St..B. in Betracht kommt, ein Strafantrag aber von der beſtoh⸗ lenen Fabrik hierwegen nicht geſtellt iſt. M. Sportliche Rundſchau 41. Oberrheiniſche Regatta Die Oberrheiniſche Regatta hat heute morgen in Mannheim au dem Neckar durch die Vorrennen ihren Anfang eeeee 8 Ruderwetter iſt verhältnismäßig gut. Die Waſſerfläche iſt ſpiegelglatt Auch Mannheim konnte bei den Vorrennen gute Erfolge erringen. Ergebniſſe der Vorrennen vom Samskag vormitlag: Mühlau- Bierer: 1. Vorlauf: 1. Mannheimer Ruder⸗ klub, 2. Heilbronner 0 Ue da Schwabe, 3. Rudergeſell⸗ ſchaft Rheinau(Gufgegeben). Sicher mit zwei Längen gewonnen.— 2. Vorlauf: 1. Heidelberger Ruderklub.59.6, 2. Lud⸗ wigshafener Ruderverein.02. Heidelberg gewinnt ſicher mit zwei Längen.— 3. Vorlauf: 1. Ru dergeſ. Speyer.10.6, 2. Fran⸗ kenthaler Rv..11. Nach Kampf über die ganze Strecke mit halber Länge gewonnen. Einer für Junioren: 1. Vorlauf: Fritz Mutſcher(R Worms).44, 2. Otto Schimmer(Mannheimer Rg.) 808— 55 legen gewonnen.— 2. Vorlauf: 1. Kurt Georgi(Gießener Rg.) .42.2, 2. Willi Fiſcher(Rg. Rheinau).46.8. Der durchweg führende Gießener gewinnt mit zwei Längen.— 3. Vorlauf: 1. W. Op⸗ penheimer(Frankfurter Rg. Germania).21, 2. Karl Wolf(Rg. Worms).22.4. Wolf führt bis 1000 Meter, dann geht der beweg⸗ lichere Frankfurter vor und gewinnt noch ſicher mit Luftkaſtenlänge. Badenia-Vierer. 1. Vorlauf: 1. Ludwigshafener Ry. .51.8, 2. Frankfurter Rg. Germania.55. Nach ſchönem Kampf in guter Art gewonnen.— 2. Vorlauft 1. Heidelberger Rkl..42, 2. Heilbronner Rg. Schwaben.52. Ueberlegen gewonnen. Jungmannen-Bierer: 1. Vorlauf: 1. Mannheimer R. V. Amicitia 66:55,4, 2. Mainzer Ruderverein:00,2, 3, Ludwigs⸗ hafener R. V.:00,3. Nach ſchönem Kampf gewinnt Amicitia mit guter Länge. Harter Kampf um den zweiten Platz, den Mainz mit halber Länge ſich ſichert.— 2. Vorlauf:: 1. Wormſer Ruder⸗ verein:05, 2. Frankenthaler R. V.:08, 3. Mannheimer Ruder⸗ geſellſchaft auf halher Strecke aufgegeben. Nach Kampf mit 3 Lg. gewonnen.—3. Vorlauf: 1. F Ruder.Ge Germania:58, 2. Mannheimer Ruderklub:58,8, 3. Heilbronner Rudergeſellſchaft Schwaben:32,4. Mannheim führte bis 1500 Meter vor Germania, die in ſcharfem Endſpurt Mannheim um eine Viertel⸗ länge überſpurten kann. Verbands⸗Vierer. 1 Vorlauf: 1 Mainzer Ruderver⸗ ein:54, 2. Kaſteler Ruder⸗Geſ.:55,2. Nach ſchärfſtem Rennen über die ganze Strecke mit wechſelnder Führung mit i Länge ge⸗ wonnen.— 2. Vorlauf: 1. Frankfurter.⸗Geſ. Germania :51, 2,. Stuttgarter Ruder⸗Geſ.:53,4. Geſchloſſenes Rennen über die ganze Strecke, Germania gewinnt gegen die bis ins Ziel hart nach⸗ drängenden Stuttgarter mit 3½ Längen. Skraßburger Gedächtnis⸗Einer. 1. Vorlauf: 1. Frank⸗ furter..„Germania“(Eugen Kruck) 7: 20; 2. Ludwigs⸗ hafener.⸗V.(Stefan Welker) 7: 22.— Welker führt bis 1000 Meter mit einer Länge. Dann geht Kruck langſam vor und ge⸗ Anmeldungspapiere und Auskünfte durch das FRANHEFURTER MESSE/ 21-27. SEPI. 124 ausgau oks HauskESs DER TIECHNIK Erwelterte Ausstellungsmöglichkelten für dle Gruppen MaseniNENBaU- ETEKTRNOTZeHNHHK- BAUWESEN- OPTIK kliMo- HROTO- BunounasceniNEN-aAuromosnkE- Moron-. NRDER UND FANHRRADER — ͤ——— +.* Länge.— 2. Vorlauf: 1..⸗Geſ. Worms(Fritz Mutſchler) 7: 26, 2. Gießener.⸗Geſ.(Georg Müller) 7: 36,2. Sicher ge⸗ wonnen. Pfalz⸗Achker. 1. Vorlauf: 1. Heilbronner.⸗Geſ. „Schwaben“ 6: 24,4; 2. Mannheimer.⸗Kl.:25; 3. Rheinklub „Alemannia“ Karlsruhe 6: 25,2.— Nach äußerſt hartem Ka:npf über die ganze Strecke unter ſtetiger Führung von Heilbronn knapp gewonnen.— 2. Vorlauf: 1. Mannheimer Ruder⸗ verein„Amicitia“:00,1; 2. Ludwigshafener.⸗V. 6: 01,2. —„Amicitia“ führt mit Länge über die ganze Strecke und ge⸗ winnt mit Handbreite über den hart nachdrängenden Ludwigs⸗ hafener.⸗V. wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Durch Wärmeeinſtrahlung und Föhnwirkung ſtiegen die geſtrigen Nachmittagstemperaturen nahe auf 30 Grad an, dadurch ſtellte ſich gegenüber den nordweſtlich Europa lagernden kühlen Lufträumen eine ſtarke Temperaturdifferenz ein, die aber am Abend zu einem Einbruch von Kaltluftmaſſen in die heißen ſüdlicheren Ge⸗ biete führte. Auf der Front der kalten Welle kam es überall zu Gewitter und Regenfällen, die heute früh bis zur Oder und Oſtſee fortgeſchritten ſind. Weſtlich dieſer Linie iſt es überall kühler ge⸗ worden. Heſtlich davon hat ſi chdie Hitze noch verſtärkt. In Ita⸗ lien iſt es ſehr heiß(bis 28 Grad ſchon am Morgen). Bei ſteig en⸗ dem Luftdruck tritt znöchſt wieder Aufheiterung ein. Vorausſichtliche Witterung für Sonnkag bis 12 Uhr nachts: vorübergehende Aufheiterung, krocken und raſche Erwärmung. Mon⸗ tag wieder Gewitterregen. Herauszeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: J. V. Fr. Kircher; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete, Gericht u. den übrig redaktionellen Teil: Fr. Kircher: f. Anzeigen: J. Bernhardt. — Zu den Mannheimer Sommer-Rennen am 13., 16. und 20. Juli 1924 erscheint wieder rechtzeitig unsere Rennsport-Zeitung „Nannheimer Renntage“ offizielles Organ des Badischen Rennuereins. In vier Jahren hat diese sich als einzige Mann- heimer Rennsport-Zeitung behauptet und in der Sportswelt und unter den Besuchern der Mannheimer Rennen allgemeine Anerkennung und grossen Absatz gefunden. Ihr in zweckmässiger Uebersichtlichkeit gebotener Inhalt umfasst in jeder Nummer eine zuverlässige Starterliste mit Tips für jeden Lauf, die Formen sämt- Ilicher Pfierde und vollständige Programme für die einzelnen Renntage. Er bildet somit einen 82³8 unentbehrlichen Führer und Berater für die Freunde des Turfs. 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Beim Fabrikanten Ssind die Prelse nicot Dilliger geworden und Haben wir selbst beim Einkauf jur die Herbsi- und Dintermwarè bei denselben kein Enigegenkommen gefunden. ur unfer dem Druch der Wirfscghafllichen Verhdilinisse haben wir unsere Preise so gemallig ermägig. KRaufen Sie quch quf Spdter Hhinqus, denn wir erden quf dĩe Dquer gar nichit in der Cage sem, solche Opfer, wie qugenblicælicg, ⁊u bringen. Dliese Tal- sqche ist quch Tausenden schon æum Bemußisem gekxommen. Dãgrend der erstfen 3 Tage unseres Ausberkqufs Haben sich schon 16 920 zaßlende Kunden die beĩi uns geboſenen Dorteile æu Nutze gemacot und sie werden es nicot bereuen. Der Andrang war æelfweillig so großg, dag wir unser Haus quf kuræe ZEeil Schliegen musfen. Dieser xolosscle Erfolg is der besfe Bemels, dasg wir mit unserm Sdison- Ausberkaut das Richlige getroffen, und das gegalien haben, was wir bersprochen. Der Derkauf gehlt unverminder! forl-Besuchen Sje uns, ehe es Zu spädf! erlbes Hirschland e v National-Theater Mannheim Sonntag. den 5. Juli 1924 85. Vorstellung außer Miete 45 — Frühschoppen-Konzert :oße Oper in een Deutsch von ferner Abend-Hon:zert F. Gumber. Musik von G. Meyerbeer. In Szene ausgeführt von dem betannen Bandonegn- Vereinshaus„Flora“, Loftzingstr. l7 Morgen Sonntag 11—1 Uhr Tirinenmclel ie wirklich* ine Agarelte, etzt von Eugen Gebiath. Musikalis che Leit: 2 7 Pauf Breisach. Choreographische Einrichtung u Orchester, Lauz“. 2899*5 5 Benegungscher im 4. Aut Reinhold Kreideweiß. Zum Ausſchank gelangt: den Nrwöhmdeslen Teinsdunedeer enkzüdkend. Bodent Erdman 11 Unr, fl. flong-Export-Bler sonlz Flora-flegle-Wein. 23..5 FEfennige E p. 2 Don Pedro, Vorsitzender im Es ladet freundlichſt ein. Joſef Thomas, Wirt.* 8 1 8 5 75 2 Rate des Königs von Portugal Wühelm Fenten dDeeeeeeeeseeeeeeeeeeeeee aB, 17/19. Tel. 7530 es e Mafle von nes, seine Tochter v. . 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