— Montag, 7. Juli Bezugspreiſe: In maunhei o5 Sold pfennig. die monatlichen BSezieher verpflichten ſich dei evt flenderung der wirtſchaftlichen verhältniſſe notwendig werdende preiserhöhungen anzuerkennen. Poſt⸗ ſcheckkonto n 17890 fari he.— Hauptgeſchäftsſtelle mannheim Ee. 2.— Seſchäfte⸗ nebenſtelle Reckarſtadt, wald⸗ dofſtr. o. Kernſpr. Ur. 7031, 702, 7033, 708, 7035. Telegr.⸗Ror. Seneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. und Umgedung wöchentlich Beilagen: Sport u. Spiel im Mannheimer General-AnzeigerAus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Muſik-Jeitung · Welle u. Schall · Die Haltung Belgiens yV Paris, 6. Juli. (Von unſerem Pariſer Mitarbeiter) Aus belgiſchen Regierungskreiſen ſind ausführliche Mitlei⸗ lungen über die Erwiderung des Brüſſeler Kabinetts auf die Lon⸗ doner Konferenzvorſchläge eingetroffen. Dies iſt umſo wichtiger, als morgen das Memorandum Herriots an Macdonald abgeht. Es wird hier betont, daß zwiſchen dem belgiſchen und dem franzöſi⸗ ſchen Standpunkt in den Fragen Ueberein⸗ timmung herrſche. Ohne Vorbehalt laſſe das belgiſche Kabinett en Expertenplan als Verhandlungsgrundlage zu, mache aber ernſte Bedenken dagegen geltend, daß mit HDeutſchland e in neues Abkommen abgeſchloſſen werde. Von einem neuen diplomatiſchen Inſtrument, wie es Macdonald vorſchlägt, will Brüſſel nichts wiſſen. Man befürchtet, daß eine außerhalb des Ver⸗ ſailler Vertrages ſtehende Abmachung die ſchlimmſten diplomatiſchen und wirtſchaftlichen Folgen haben könnte. Dagegen iſt man damjit einverſtanden, daß zwiſchen den Alliierten ein Protokoll zuſtande käme, und von Deuiſchland nachkräglich unkerzeichnei werde, um die rechtmäßigen Verpflichtungen für Deutſchland zu ſchaten, den Dawesplan durchzuführen. Herriot und Macdonald ſprachen bereits in Chequers über ein ſolches Protokoll. Brüſſel wünſchte aber, daß dieſes Dokument im Rahmen des Verſailler Ver⸗ trages ſeinen Platz erhalten ſolle. Dieſes Verfahren würde den alliierten Regierungen die Ratifizierung des Protokolls durch die Parlamente erſparen. Für ausgeſchloſſen hält Brüſſel die Aufhebung der Reparationsbeſtimmungen des Ver⸗ ſailler Vertrages und den Erſatz derſelben durch eine neue Verein⸗ barung. Es wäre möglich, wird erklärt, daß die Reparations⸗ und Sanktionsklauſel des Verſailler Vertrages ein Zuſatz⸗ protokoll erhalten könnte. Dieſer Zuſatz ſoll wie auch ein§ 22 des 2. Anhanges im 8. Abſchnitt des Verſailler Vertrages eingetragen werden, der eine ſolche Ergänzung geſtattet. Ein weiteres Argument wird von belgiſcher Seite geltend gemacht, daß auf der Londoner Reparationskonferenz 1921 in dem erwähnten Anhang des Ver⸗ ſailler Vertrages eingefügt wurde, der ſich mit der Ausgabe der deutſchen Schatzſcheine und der Errichtung des Garantiekomitees be⸗ faßt. Schließlich haben die Sachverſtändigen als Beauftragte der Reparationskommiſſion gehandelt, ſo ß der Dawesplan außerhalb des Vertrages durchgeführt werden muß. Was die Befriſtung der Räumungen und die Aufhebungen der wirt⸗ ſchaftlichen Maßnahmen im 5 57 Gebiet anbelangt, ſo erklärte man in Brüſſel, daß eine Verſtändigung mit England auf der Konferenz für möglich. Hinſichtlich der Einſchränkung der Macht⸗ vollkommenheiten der Reparationskommiſſion könnte von belgiſcher Seite nur dann ein Entgegenkommen erwartet werden, wenn die Gegenſeite eine neue wichtige Konzeſſion gewähre. Wahrſcheinlich werde Dr. Theunis in London eine Erhöhung der Repara⸗ tionsquote beantragen. 5 Von einem innerhalb des Völkerbundes wirkenden Finanzkomitee wollen die Belgier nicht viel wiſſen. Sie machen folgenden Gegenvorſchlag: Die Reparationskommiſſion ſolle die deutſchen Verfehlungen auf Grund der Ratſchläge eines Expertengutachtens feſtſtellen. Die Zuſammenſetzung dieſes Ausſchuſſes wäre die gleiche wie des Komitees Dawes und des Komitees Mac Kenna. Sollten ſich Differenzen er⸗ geben, ſo würde das internationale Schiedsgericht im Haag ange⸗ rufen werden. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Beſitzer der deut⸗ ſchen Schuldverſchreibungen an der Ausführung der Beſtimmungen ebenſo intereſſiert ſind, wie die Alliierten. Deshalb müſſe auch die Garantiefrage in London genau unterſucht und geregelt werden. Die Deutſchen würden erſt dann eingeladen, wenn die Alliierten mit⸗ einander einig ſind. Man hofft, in der interalliierten Schuldenfrage den erſten Schritt zur Nichtigkeitserklärung durchzuſetzen. Dieſe belgiſchen Gegenvorſchläge wurden im Laufe des heutigen Tages mit den Experten des franzöſiſchen Außenamtes geprüft. Außenminiſter Hymans empfing geſtern die belgiſchen Botſchafter ſ0 London unid Paris zu einer Beſprechung über die Londoner Kon⸗ erenz. Berakungen mit Herriok Herriot hatte am Samstag nachmittag mit verſchiedenen höheren Beaniten des Außenminiſteriums und der Repko im Quai d Orſay Beratungen über die auswärtige Lage und insbeſondere über die durch die Londoner Konferenz aufgeworfenen Probleme. Im einzel⸗ nen nahmen daran die Miniſter für Krieg und Finanzen, weiter der franzöſiſche Delegierte bei der Repko, das Mit⸗ glied des Expertenkomitees, die Beamten vom Quai 7 55 Peretti und Seydoux teil. Nach Beendigung der Konferenz wurde folgendes dommunique ausgegeben: Die Teilnehmer an der Konferenz haben ich über die allgemeinen Grundſätze geeinigt, die in der Note zum usdruck kommen ſollen, die den franzöſiſchen Standpunkt über die Frage der Londoner Konferenz auseinanderſetzt. Der Text dieſer Mitkeilung wird am kommenden Montag fertiggeſtellt ſein. Nach der Beſprechung im Quai d' Orſay empfing Herriot die Ver⸗ treter der franzöſiſchen Preſſe und erklärte ihnen, er be⸗ dauere außerordentlich die falſche Auslegung, die die Preſſe im Memorandum der engliſchen Regierung gegeben habe, vine Aus⸗ legung, durch die die Unſtimmigkeiten zwiſchen Paris und London nicht etwa beigelegt, ſondern im Gegenteil verſchärft worden ſei. Er erklärte weiter, Frankreich halte am Verſailler Ver⸗ trag feſt, das Ruhrgebiet werde nicht geräumt werden⸗ bevor die im Sachverſtändigengutachten vorgeſehenen Garantien erreicht ſeien. Die franzöſiſche Regierung müſſe ihre volle Handlungsfreiheit haben. Herriots Reoe in Troyes Herriot führte in ſeiner Rede in Troyes u. a. folgendes aus: Wie man mir auch zur Vorſicht raten möge, ich lege Wert darauf. derſel be zu bleiben. der ich in der Oppoſition geweſen bin. Es ſſt keine leichte Aufgabe, ſich ſo zu verhalten, ia es iſt faſt ein gewagtes nternehmen. Ich werde trotzdem nicht nachgeben. denn ich bin überzeugt. daß ich, wenn ich meinem Syſtem treu bleibe, die Re⸗ publik und fFrankreich zualeich verteidige. Ich werde nicht veraeſſen daß die Republikaner nicht nötig haben, ſich von irgend jemanden eine Lektion im Patriotismus erteilen zu laſſen. Es iſt meine Pllicht, an der Sicherung des Friedens zu arbeiten, den die Pölker verlangen und keinen Augenblick die Rechte des Landes beeinträchti⸗ den zu laſſen. Wir müſſen unſere Ziele durch Schwierigkeiten und Zwiſche»fälle hindurch verfolgen. ſelbit wenn unſere Arbeit in ge⸗ wiſſen! genblicken ins Stocken geraten oder gefährdet werden ſollte. enn inmitten zahlreicher Klippen der Steuermann ſeine ganze —————(—. In Exwarkung der Lo Neue Mannheimer Jeitung Badiſche Neueſte Nachrichten doner Konferenz Wachſamkeit braucht, wenn er insbeſondere das Gefühl bat. daß er denfenigen. die ſich ſeiner Hut anvertrauen, ſeine ganze Kraft bis zum äußerſten ſchuldig iſt, ſo alaube ich, daß das Schiff in den afengelangen wird. Das zu erreichen, werde ich mich bemü⸗ hen und wenn es mir, wie ich hoffe, gelingt. ſo werde ich keine andere Belohnuna verlangen, als die, mich zu meinen Freunden von geſtern geſellen zu dürfen, die übrigens auch meine Freunde von heute ſind. die meine Freunde von morgen ſein werden, um mit ihnen gemein⸗ ſam jener Einheit zu dienen, der ich alle Leidenſchaften meines Le⸗ bens widmen werde. Frankreich und der Republik. Herriot begab ſich nach ſeiner Rückkehr aus Troyes ins Außen⸗ amt, wo er mit dem hier weilenden Botſchafter St. Aulaire eine län⸗ gere Unterredung hatte. Der Miniſterpräſident empfing des Abends die Preſſevertreter und erklärte ihnen, daß der ſogenannte Briefzwiſchenfall mit Macdonald als erlediat anzuſehen ſei „Ich empfehle Ihnen, die öffentliche Meinung über den Ernſt der Situation aufzuklären und die politiſchen Streitigkeiten nicht zum Nachteile der Außenpolitik auszubeuten! Hinter mir muß ganz Frankreich ſtehen, denn ich muß in London die Intereſſen meines Landes vertreten.“ Dies ſagte Herriot den Journaliſten der block⸗ nationaliſtiſchen Zeitungen, die ihn täglich verleugnen und als eine Gefahr für Frankreich hinſtellen. Herriots Rede in Troyes ſcheint die Poincariſten etwas beſchwichtiat zu haben. Wenn ſich der Miniſterpräſident am Dienstaa mit dem Texte des Memorandums dürfte es im Senat und in der Kammer nicht ernſtlich gefährlich wer⸗ den. Inzwiſchen iſt feſtzuſtellen, dagß Herriot die brutalen Angriffe der poincariſtiſchen Preſſe unerwidert läßt, Er verſucht vor ſeiner Londoner Reiſe die Möglichkeit eine⸗ Waffenſtillſtandes mit ſeinen Gegnern. Wahrſcheinlich iſt er auf ge⸗ wiſſe Bedinaungen der Natjonaliſten eingegangen, denn in Troyes erwähnte er die Ruhrräumung mit keiner Silbe und betonte die Notwendiakeit, den Micumpvertraa zu ſichern. Auch bezüglich der deutſchen Sachleiſtungen näherte er ſich den Forderungen der franzöſiſchen Induſtriellen, die für eine Verminderung der Leiſtungen in natura ſind. „Wird Herriot zurücktreten?“ Unter dem Titel:„Wird Herriot zurücktreten“ beſpricht die „Liberte“ die Möglichkeit einer Demiſſion des franzöſiſchen Mini⸗ ſterpräſidenten Herriot vor der Londoner Konferenz. Das Blatt ſagt. Herriot ſei als Regierungschef im Lauf eines Monats ſich nach wie vor gleich geblieben und ſpreche zu viel, wie dies nach ſeiner Rückkehr aus Rußland, Deutſchland und Amerika der Fall ge⸗ weſen ſei. Das Blatt meint zum Schluß, Herriot müſſe früher oder ſpäter zurücktreten. der engliſch⸗ſranzoſiſche Gegenſatz Der neueſte enaliſch⸗franzöſiſche Zwiſchenfall hat abermals ge⸗ zeigt. wie ſchwach— leider— die Stellung Herriots iſt. Er iſt an⸗ ſcheinend nicht einmal ſeines auswärtigen Miniſteriums Herr. In London iſt man nach einer Drahtung des„Vorwärts“ geneiat, die Pariſer Kampaane auf den Miniſterialdirektor im franzöſiſchen Außenminiſterium, Peretti de la Rocca, zurückzuführen. Inzwiſchen iſt durch verſchiedene Schritte von hüben und drüben der Situation wohl ihre ſchärfſte Spitze genommen. Dennoch beſtehen anſchei⸗ nend die ſachlichen Gegenſätze fort. In Londoner poli⸗ tiſchen Kreiſen verlautet nach derſelben Quelle, daß die britiſche Re⸗ gierung ihre Auffaſſung in der Errichtung einer neuen Feſtſtellungs⸗ behörde für deutſche Verfehlungen aufrecht erhalten werde. Werde dies als notwendig erachtet. werde man einen internationalen Gerichtshof am Sitz des Völkerbundes vorſchlagen. Die enaliſche Reaierung beſteht ſchon deshalb auf ihrer Auffaſſung, weil in Ena⸗ land eine allgemeine Abneiaungaegen die Reparations⸗ kommiſſion vorherrſcht, ſeitdem das amerikaniſche Mit⸗ alied ausgeſchieden iſt und die Reparationskommiſſion nur noch als Anhängſel des Quai d Orſay zu betrachten iſt. Italien und die franzöſiſche Meinungsverſchiedenheit Im Außenminiſterium fand eine Beratung über die in London zu erörternden Fragen ſtatt. Der franzöſiſch⸗engliſche Regierungs⸗ ſtreit hat auch in Italien Beunruhiaung hervorgerufen. Man neigt: dem Standpunkt Macdonalds zu, bedauert jedoch, daß die⸗ ſer die Erörterung der Frage der interalliterten Schulden mit Muſſo⸗ lini ablehnte. Andererſeits wird feſtaeſtellt, daß Herriot dieſelbe Po⸗ litit treibe wie Poincare. wodurch Italiens Intereſſen gefährdet ſeien. Italien müſſe hoffen, daß das Dawesgutachten früher oder ſpäter doch noch Anwenduna finden werde. Muſſolini will nicht nach London Die Nachricht, daß ſich Mufſolini aus innerpolitiſchen Grün⸗ den nicht nach London zur interalltierten Konferenz begeben wird. veranlaßt die„Turiner Stampa“, das Organ Giolittis. den italieni⸗ ſchen Miniſterpräſidenten aufzufordern, das Portefeuille des Auswärtigen Amtes niederzulegen. Es ſei ſchon ge⸗ raume Zeit, ſo ſchreibt das Blatt, ſa beinahe zwei Jahre her, daß Italien an den interalliierten Zuſammenkünften entweder gar nicht oder nur durch Vertretung zweiten Grades teilnimmt. Der Augen⸗ blick ſei nun gekommen, um dieſe ſchädliche Gewohnheit aufzugeben. Wenn der Miniſterpräſident aus irgendwelchen Gründen alaubt. ſich nicht ins Ausland begeben zu können, dann müſſe er das Außen⸗ miniſterium eben einer anderen politiſchen Perſönlichkeit übergeben. Es ſei nicht zuläſſia, daß Italien bei den internationalen Zuſammen⸗ künften nicht erſcheine und daß es ſich bei der Londoner Konferenz durch den Wirtſchaftsminiſter. Senator Nava, vertreten laſſe. denn in London werden nicht wirtſchaftliche Fragen beſprochen. In dieſem Falle ſei es daher beſſer, überhaupt niemanden zur Konferenz zu ent⸗ ſenden. Die Ernennung eines Außenminiſters erweiſe ſich daher heute mehr denn ſe als notwendig. 5 Der Sekretär des Schatzamtes. Mellon, iſt nach Europa ab⸗ gereiſt. um eine Unterſuchung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe in Guropa vorzunehmen. In Waſbinatoner diplomatiſchen Kreiſen be⸗ fürchtet man, bei Eröffnung der Londoner Konferen 8 übet das Reparationsprogramm könnte es zu Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen den franzöſiſchen und enaliſchen Delegierten kommen. Ehrenbürger Macdonald. Sowohl Edinbourgh als auch W haben Macdonald das Ehrenbürgerrecht ver⸗ einſtellen wird, das morgen abend nach London abgehen ſoll, dann Preis 10 Pfeunig 1924— Nr. 309 Anzeigenpreiſe nach Tarif, dei vorauszahzang pre eln⸗ ſpaltige Relonelzelle für fillgemeine Ruzeigen 0,40 Soldmark Reklamen 2, Soldmark. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung üder⸗ nommen. höhere Sewalt. Streiks, Setriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder deſchrünkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von Nn⸗ zeigen. Nuftr. ö gernſpr. odue GSewäbr. Serichtsſt. Manndeim. Aus Feld und Garten Wandern u. Neiſen — Das deutſch⸗franzöſiſche problem Von Staatsſekretär z. D. Irhr. v. Rheinbaben, M. d. R. Paris, Anfang Juli. II. Man hat bei uns in Deutſchland das von früheren Konferenzen her bekannte Wort„Atmoſphäre“ offen kritiſiert und verſpottet Trotzdem hat dieſes Wort auch für die kommende Konferenz in London durchaus aktuelle Bedeutung, die ſo leicht nicht über⸗ ſchätzt werden kann. Selbſt wenn gewiſſe Endergebniſſe erſt auf ſolchen internationalen Konferenzen ſelbſt erzielt werden können, ſo wiſſen wir aus Erfahrung, daß ohne eine grundſätzliche vor⸗ herige und auf dem üblichen Wege vertraulichen diplomatiſchen Verkehrs zu erzielende Vorverſtändigung lae erlact ſh über⸗ haupt nicht herauskommen können. Hieraus erklärt ſich die Wich⸗ tigkeit, wenigſtens auf zwei Gebieten den Willen zur Ver⸗ ſtändigung ſchon vor der Konferenz ſichtbar zu zeigen, damit die Konferenz ſelbſt überhaupt in einer„Atmoſphäre“ abgehalten werden kaan, die auf anderen Gebieten der Hoffnung auf prak⸗ tiſche Reſultale überhaupt Raum läßt. Auf deutſcher Seite war es die Forderung nach Freigabe der Gefangenen und Rückkehr der Vertriebenen. Auf franzöſiſcher Seite war es die gemein⸗ ſam mit den Alliierten geſtellte Forderung nach einer nochmaligen letzten Generalreviſion der Militärkontrolle. Die franzöſiſche öffentliche Meinung begleitet den bekannten Akt Herriots im großen und ganzen mit zuſtimmenden oder neutralen Erklärungen. Viel ſchwerer war es für Deutſchland, die angeblich nur dem Frieden und der Erneuerung Europas dienende Forde⸗ rung nach nochmaliger militäriſcher Kontrolle zu erfüllen Ich habe perſönlich über die angebliche Notwendigkeit dieſer natürlich in erſter Linie franzöſiſchen Forderung die Anſichten von einer ganzen Reihe franzöſiſcher Perſönlichkeiten aus den verſchie⸗ denſten Lagern gehört. Mit ganz wenigen Ausnahmen vernahm ich die Legenden von dem in deutſchland vorbereiteten„Revanche⸗ krieg“ und bei dieſen fehlte niemals der Hinweis darauf, daß eine Befreiung des Ruhrgebiets von militäri⸗ ſcher Beſetzung Deutſchland in Eeſol Friſt in Stand ſetzen würde, dieſen Krieg mit Ausſicht auf Erfolg zu führen. Und in dieſem Zuſammenhang enthielt ganz abgeſehen von der un lück⸗ lichen Zeitlage kurz vor der Londoner Konferenz die Art und Weiſe der deutſchen Antwort nicht mehr und nicht weniger als ein ent⸗ ſcheidendes Moment für die Erreichung des größten deutſchen Zieles dieſer Tage und Wochen: der militäriſchen Räu⸗ mung der widerrechtlich beſetzen Gebiete. Sie iſt gewiß auch heute nach der deutſchen e zur letzten Militärkontrolle keineswegs ſicher und muß durch unſere Politik geſtützt auf richtige Einſtellung unſeres ganzen Volks in ſchwieri⸗ rigen Verhandlungen erſt wirklich errungen werden. Aber eins ſteht feſt: Sie würde ohne die deutſche Zuſtimmung zur letzten Militärkontrolle weder auf der Londoner Konferenz noch in irgend⸗ welchen anderen Verhandlungen auch nur einen Schritt in der deutſchen Hauptforderung nach völliger Befreiung gefördert werden können. Das iſt das für uns Ausſchlaggebende in der Militärkontrollfrage und das ſollten ſich auch erade alle die vor Augen halten, die auch heute noch an der deut⸗ 2 Zuſtimmung herbe Kritik üben! Kaum war die durch die Militärkontrollforderung entſtandene große Schwierigkeit behoben, da tauchte eine neue in Geſtalt von angeblichen Wünſchen der franzöſiſchen Regierung in Bezug auf beſchleunigte Verabſchiedung der ſogenannten drei „Dawes⸗Geſetze“ noch vor dem 16. Juli auf. Ich halte dieſe fran⸗ zöſiſchen Autſe für völlig ungerechtfertigt und auch ſchwer durch⸗ führbar. Tatſache iſt, daß die jetzige Regierung Marx⸗Streſemann die Zuſtimmung einer— wie die Dinge im 2 Reichstag liegen— erheblichen Mehrheit für die grundſätzliche Weiterführung der Regelung der Reparationsfrage auf der Grundlage des Dawes⸗ Gutachtens erhalten hat. Sie iſt alſo völlig auſee l und wird hoffentlich unter allen Umſtänden auch aufgefordert wer⸗ den, an der Londoner Konferenz vielleicht in deren zweitem Stadium durch bevollmächtigte Vertreter teilzu⸗ nehmen. Abgeſehen davon ſind jedoch die Vorarbeiten für das Geſetz betreffend die Induſtrie⸗Obligationen noch keineswegs ſoweit gediehen, daß heute ſchon ein feſtes Datum für deſſen Vorlage bei der Reparationskommiſſion genannt werden kann. In deren Krei⸗ ſen rechnet man überhaupt erſt mit der Geſamtvorlage aller drei Geſetze(Eiſenbahn⸗, Bank⸗ und Induſtrie⸗Obligationen) gegen Ende der erſten Dekade des Juli. Die Aufrechterhaltung des in einigen der Regierung naheſtehenden Blättern erhobenen Wunſches nach Votierung der Geſetze vor dem 16. Juli würde zweifellos ſchon aus dieſen zeitlichen Gründen kaum überwindbare neue Hinder⸗ niſſe ſchaffen, womöglich eine Verſchiebung der auf den 16. Juli einberufenen Konferenz bedingen. Von der Schwierigkeit, unter ſolchen Umſtänden im deutſchen Reichstage eine 74— für das Eiſenbahngeſetz zu erzielen, ſoll deshalb erſt gar nicht ge⸗ ſprochen werden. Was iſt nun der letzte Hintergrund der franzö⸗ bihe Wünſche und wie wäre die Einſtellung der deutſchen Politik azu? Nichts anderes als ein auf beiderſeitiges ſtarkes Mißtrauen begründetes Verlangen nach Durchführung der ſogenannten„Zug um Zug Politik“. Herriot drängt auf die Votierung der Geſetze damit er auf der Konferenz etwaige an ihn Wünſche in Bezug auf wirtſchaftliche und militäriſche Räumung der Ruhr geſtützt auf die bereits erfolgte einſeitige Bindung Deutſchlands ent⸗ eanenee kann. Demgegenüber ſteht das unabweisbare Ver⸗ angen Deutſchlands, nicht mit gebundenen Händen auf der Lon⸗ doner Konferenz zu erſcheinen, für die kaum erträglichen weiteren großen Opfer in Bezug 80 Reparationsleiſtungen die völkerrechtlich bindende Sicherheit der Befreiung deutſchen Bodens von widerrechtlicher Beſetzung und nicht länger erträglichen wirt⸗ ſchaftlichen und finanziellen Zwangsmaßnahmen zu erhalten. Wie ſich die Dinge in dieſer wichtigſten aber auch ſchwierigſten Frage der nächſten Tage weiter entwickeln werden, ſteht dahin. Die Aufgabe der deutſchen Politik hingegen 5 ſchon heute klar um⸗ riſſen. Sie wird um ſo leichter gelöſt werden können, um ſo das ganze deutſche Volk begreift, um was es ſich jetzt eigentlich in Wirklichkeit handelt. Auch die Regierung Herriots hat es bisher vermieden, in Bezug auf die milit riſche Räumung der Ruhr einſchließlich Düſſeldorf, Duisburg, Ruhrort Farbe zu bekennen. Ein neuer Ausdruck wurde mit dem Worte„Kommerzialiſierung“ gefunden, d. h. die militäriſche Räumung ſollte erſt dann vor ſich gehen, wenn Frankreich durch Verkauf deutſcher Obligationen größere Geldſummen erhielte. das wäre aber unter Umſtänden nichts anderes als die berüchtigten„Zahlungen“ des Herrn Poin⸗ care. Auf 255 unklare und recht gefährliche Deduktionen darf ſich die deutſche Politik nicht einlaſſen. Sie wird vielmehr, ſei es dem Datum, ſei es gewiſſen Zonen entſprechend klare Forderungen bezüglich der militäriſchen Räumung der Ruhr zu erheben haben 2. Seite. Ur. 309 Mannheimer Seneral⸗Anzeiger(Morgen ⸗Ausgabe) Montag, den 7. Juli 1922 und das franzöſiſche Verſtändnis dafür erwecken müſſen, daß auch das deutſche Volk ein Recht darauf hat, nach der Annahme der Militärkontrolle und bei Uebernahme kaum erträglicher Laſten wenigſtens die Zurücknahme ſämtlicher widerrechtlich und angeb⸗ lich als Druckmittel für deutſche Leiſtungen erfolgten Maßnahmer zu fordern. Daß über eine gewiſſe und auch vom militäriſchen Standpunkt aus verſtändliche vorübergehende Kontrolle der für den Abtransport der Ruhrbeſatzung in 15 kommenden Eiſenpahn⸗ linien leicht eine Verſtändigung erzielk werden könnte, ſcheint ſicher. Daß aber jede darüber hinausgehende womöglich wiederum auf längere Zeit vorgeſehene militäriſche Beſetzung ſogenannter„ſtrate⸗ giſcher Linien“ von Deutſchland abgelehnt wird, bedarf keiner wei⸗ feren Auseinanderſetzung. Herr Herriot ſagte:„Wir nehmen den Sachverſtändigenbericht ohne Hintergedanken an“. Von deutſcher Seite heißt es nach ſchwerer Prüfung und Ueberlegung jetzt: Nur Sas erſtändigen⸗Bericht und nichts als den Sachverſtändigen⸗ Bericht“ und dieſer unterſagt ausdrücklich jede andere in ihm nicht vorgeſehene Kontrollel! Eine Beobachtung der bisherigen Politik Herriots ergibt im Zuſammenhang mit der Politik Englands(Italien fördert im Stillen die Verſtändigung, Belgien erſchwert ſie) zuſammenge⸗ ſaßt die Gewißheit, daß neue Möglichkelten für elne Befriedigung Europas vorhanden ſind. Ob ſie reſtlos nder auch nur genügend in den kommenden Wochen ergriffen werden, ſteht dahin. Die franzöſiſche Politik wünſcht neben Frieden Sicher⸗ heit und durch ſtarke Leiſtungen Deutſchlands geſicherter finanzieller Exiſtenz die Wiederherſtellung größerer Solidarität mit den Ver⸗ bündeten des Krieges. Sie hat bereits in der kurzen Zeit ihres Beſtehens wichtige Schritte in dieſer Richtung unternommen. Da die Vereinigten Staaten für ſtärkeres Intereſſe an europäiſchen Din. 6 gen in erſter Linde und immer wieder die Befriedung Europag unter ſich(ob mit oder ohne Völkerbund iſt dabei eine Frage zwelrer Ordnungl) als Vorausſetzung fordern, ergiot ſich auch von dieſer Seite her, Sympathie für Frankreichs neue Einſtellung. Deutſchland kann und muß auf dem ſchmalen Wege, der ——5 außenpolitiſchen Betätigung vorläufig überhaupt offen ſteht, ſeſe ganze Entwicklung nur mit der größten Aufmerkſamkeit ver⸗ folgen. Heute noch weniger als früher würde es gegen den breiten und mächtigen Strom einer Weltmeinung und allgemein befürwor⸗ teten bezw. angeſtrebten Weltkanſtellation ankämpfen können. Die Forderung, deren Erfüllung im Bereich des Möglichen liegt, iſt viel⸗ mehr die für Deutſchland innerhalb einer olelleicht weitreichenden Neugeſtaltung weltpolitiſcher Faktoren einen gleichberechtigten Platz unter den Völkern wieder einzunehmen. Täuſchen wir uns trotz jetzt vorliegender poſitiver Anzeichen übe: en wahren Charakter der ſetzigen franzöſiſcheg Politik, ſo w. wir die dann notwendigen Entſchlüſſe innerlich einiger und in ſtigerer Loge nach Außen faſſen können, als ohne die jetzt zu zeigende Vereitſchoft, die größten Opfer zu bringen damit der deutſche Voden wieder frei wird! Das darf aber kein Verſprechen ſein, ſondern Sicherheit! Sicherheit für Deutſchland! Die Ermordung Matteottis Die Unkerſuchungsbehorde an der Arbeit Die Unterſuchungsbehörde für den Matteottipro 3e5 hat vorgeſtern den geweſenen Preſſechef Roſſi mit Filipelli kon⸗ frontiert. Nachher fand eine Vernehmung des Unterſtaatsſekretärs Fin zi ſtott, die zwei Stunden in Anſpruch nahm Der„Mondo“ glaubt zu wiſſen, daß Finzi über die Art der Täligkeit Roſſis und Duminis im Innenminiſterium Aufklärung gab. Er ſoll beſtritten haben, am 10. Juni von Fiſipelli antelephonſert worden zu ſein und ferner in der Finanzierung des„Corriexe Ita⸗ lieno' tellgenommen zu haben— Nach der„Sereno“ ſtammt das Memorandum einer„hohen faſziſtiſchen Perſönlichkeit“, von der in den letzten Tagen viel die Rede war, von Finzi. Eine Kopie ſoll der Anklagebehörde demnüchſt vorgelegt werden und der Ausgangs⸗ punkt für die Vernehmung aller leitenden Männer werden. Nach der gleicten Zeitung iſt ferner General de Bono entgegen dem offi⸗ ziellen Dementi in ſeiner Wohnung bereits von der Anklagebehörde vernommen worden. Er wird noch weiter verhört werden. Dier Staatsanwalt Criſafulli hat, wie verlautet, telegra⸗ phiſch bei der italieniſchen Botſchaft in London die letzte Num⸗ mer der engliſchen Zeitſchrift„Engliſch Slive“ angefordert, wo der Poſtumartkel Matteottis erſchienen iſt. Aus dem Auszug ſoll Cri⸗ ſafulli den Verdacht geſchöpft haben, daß der Inhalt des Artikels zur Aufklärung des Mordes beitragen könne. Es wäre möglich, daß einer der Auftragaeber in der hohen Finanz⸗ oder in den großen Truſts zu ſuchen wäre Neuer ſüdſlawiſch-italieniſcher Grenzzwiſchenfall IBerlin, 6. Juli.(Von unſerein Berliner Bürb.) Am Freitag vormiktag begab ſich, wie man dem Verliner Tageblatt aus Bel⸗ grad meldet, die ſüdſlawiſche Kommiſſion an Ort und Steſle des lezten Zwiſchenfalles an der ſüdflawiſch⸗italieni⸗ ſchen Grenze, um den Tatbeſtand gemeinſam mit einer italieni⸗ ſchen Kommiſſion feſtzuſtellen und eine weitere Unterſuchung einzuleiten. An der Grenze bei Cote wurde die ſüdſlawiſche Kom⸗ miſſion von der italieniſchen Grenzwache mit Gewehrſchüſſen empfangen, und zwar in dem Augenblick, als ſie die Verbindung mit der italieniſchen Kommiſſion aufnehmen wollte. Nur einem glück⸗ lichen Zufall iſt es zu danken, daß die Kommiſſionsmitglieder ihr Leben retten konnten. Ees wurde feſtgeſtellt, daß beide ſüdſlawiſchen Grenzwächter bei dem letzten Zwiſchenfall auf ſüdſlawiſchem Boden von italieniſchen Grenzwächtern getötet wurden. Die ſüdſlawiſche Regierung unter⸗ nahm bis jetzt noch keinen Schritt bei der italieniſchen Regierung. Frankreich und polen Der Abgeordnete und Herausgeber der„Rzeezpepeliat“ Stronſki, wurde von Herriot im Quai'Orſay empfan⸗ gen und einer längeren Ausſprache gewürdigt. Herriot erklärte, wie ſehr er ein Freund Polens ſei und daß er überzeugt ſei von der Friedensliebe Polens. Er hielt es dann— was von Polen wohl mit etwas ſüßſauerer Miene aufgenommen werden wird— für notwendig, zu betonen, daß auch eine Anbahnung der normalen Beziehungen zu Rußland dieſe Freundſchaft zu Polen nicht andern werde. Nach einer Meldung der polniſchen Telegraphagentur wurde am 4. Jult der Vertrag der polniſchen Regierung und einem franzöſiſch⸗po de Bau eines in Gbingen anzulegenden polniſchen Hafens für Danzig unterzeichnet. Dem Konſorkium gehören an Battig⸗ nolles, und die Polniſche Induſtrie⸗ bank in Lemberg. Der Bau ſoll einen Monat nach erfolgter Un⸗ terzeichnung begonnen und in fünf Jahren beendet ſein. Eine polniſche Note nach Berlin Nach einer Meldung der„Oſterpreß Agentur“ ſoll die pol⸗ niſche Reglerung durch den Geſandten in Berlin der deut⸗ ſchen Reichsreglerung eine Note habe zugehen laſſen, in der für den am 18. März in Allenſtein gegen den polniſchen Vizekonſul angeblich verübten Revolveranſchlag Genugtuung gefordert wird. Wenn eine ſolche nicht gewährt werden ſollte, ſo müßte die polniſche Regierung unverzüglich ihre weiteren Konſequenzen ziehen. Aufdeckung einer Tſcheka in paris Gr t die A einer Tſchekaorgan!. ſati eeeeeee Be tung der ruſſi⸗ 1 Emigranten und der ſtſchen wengeſe wee us Leben gerufen wurde. Aufgrund von Berichten der Ycheka ſi in der letzten Zeit en ee eeee 125 e eden rufſſchen Emigranten. 0 7 niſchen Konſortium betr. den erfuchten vor ein 1 den ur Philippo 5— der Gaete Lue im Automobil zu ent üdren, was ſedoch mißlang. 1 FEFEFE Aus den beſetzten Gebieten Eine Konferenz der Landwirtſchaftsminiſter Der bayeriſche Miniſterpräſident Held hat, wie man dem B. T. aus München meldet, in der Berliner Miniſter⸗ konferenz ſcharf gegen die einſeitige Bevorzugung des oſtelbiſchen Grundbeſitzes bei der Verteilung von land⸗ wirtſchaftlichen Krediten proteſtiert und ſchleunigſt einen Ausgleich dieſes Mißverhältniſſes durch einen neuen Kredlt an die hayeriſche Landwirtſchaft verlangt. Reichsernährungsminiſter Graf Kanktz hat daraufhin der Einderufung einer Konferenz der deutſchen Landwirtſchaftsminiſter zur Regelung dieſer Frage zugeſtimmt. Der Prozeß Herrmann Im Verlaufe der Samstag⸗Verhandlung gegen den früheren Miniſter Herrmann ſtellbe der Oberſtaatsanwalt folgende Straſ⸗ anträge: Gegen Herrmann und Kunze wegen gemein⸗ ſchaftlicher Urkundenfälſchung je 13 Monaten Ge⸗ fängnis, gegen Kunze allein wegen Urkundenfälſchung, Unter⸗ drückung von Urkunden und Anſtiftung zur Fälſchung eine Strafe von 3 Monaten Gefängnis, gegen Herrmann wegen des Falles Koch eine Gefängnisſtraſe von 13 Monaten. Das Ver⸗ fahren wegen Unterſchlagung von Schreibmaterialien in bedeutenden Mengen gegen Kunze wurde eingeſtellt. Gegen Herrmann bean⸗ tragte der Oberſiaatsanwalt eine Geſamtſtrafßß von zwel Monaten Gefängnis. Dder Oberſtaatsanwalt ſtellte Strafoufſchub anheim. Anſtelle der Gefüngnisſtrafen bann eine Mindeſtgeldſtrafe von 5000 Foldmark verhängt werden. Gegen den Kreisdirektor Koch wurde Freiſpruch beantragt. Die Kreisdirektoren Faulion und Hörſchel⸗ mann werden nach dem Antrag zu je 15 Monaten Gefängnts bezw. 1000 Goldmark und Kreisdirektor Rennart zu 2 Monaten Gefängnis bezw. 1500 Goldmark verurteilt. Dann ſprachen die Ver⸗ teidiger. Rechtsanwalt Dr. Roſenfeld bezeichnete die Vorgänge als unnötig durch pollizelliche Machenſchaft aufgebauſcht und meint, die Reichsvegierung habe durch das Ausſageverbot für die als Sachverſtändige vor der Verteidigung ins Auge gefaßten Reichs⸗ beamben der völllgen Aufklärung des Sachverhaltes entgegen⸗ geſtanden. Er plädierte ſchließlich auf Freiſpruch. Auch Rechts⸗ anwaft Blith⸗GEiſenbach ſprach völligen Freiſpruch Herrmanns und der angeklagten Kreisdirektoren. Nachträglich beantragte in Bezug auf den Angeklagten Kunze, der Staatsanwalt, ihm die Eig⸗ nung zur Begleltung eines öffentlichen Amtes abzuſprechen. Der Moloch der Beſatzung I Berlin, 6. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) In Deutſch⸗ land iſt alle Welt ſich einig, daß, falls der Dawesplan ange⸗ nommen werden ſolle, die drei oberrheintſchen Städte freigegeben werden müſſen. Trotzdem fährt die franzöſiſche [Soldateska fort, ſich unbekümmert in Düſſeldorf einzu⸗ richten. Jetzt verlangt, wie die Voſſ. Ztg. meldet, die Veſatzungs⸗ behörde von der Stadtverwaltung in Düſſeldorf den Bau großer Baracken für Pferde und Geſchütze vor dem beſchlagnahmten Regierungsgebäude, das anſtelle des für die Beſatzung unbtauch⸗ baren Kunſtpalaſtes und des Zoologiſchen Gartens, als Kaſerne eingerichtet wird. Hier ſoll das Artillerleregtment untergebracht werden, für das eine neue Kaſerne zu bauen die Stadt Düſſeldorf abgebehnt hat. Auch die große Ausſtellungshalle ſoll durch Einbauten für militäriſche Zwecke beſſer nutzbar gemacht werden. Dieſe baulichen Veränderungen würden, wenn ſie durchgeführt wer⸗ den, dem Ausſtellungsweſen der Stadt Düſſeldorf einen vernichtenden Schlag geben. Rheinſchiffahrt und Beſatzungsmächte In der vergangenen Woche fanden Verhandlungen zwiſchen Vertretern der Rheinlandkommiſſion und den Rhein⸗ ſchiffahrtsintereſſenten ſtatt, an denen u. a. der Prä⸗ ſibent der Zentralkommiſſion für die Rheinſchiffahrt, der Geſandte Gout, ſowie der Generalſekrelär dieſer Kommiſſion tellnahmen. Die Verhandlungen ließen die ernſte Bereitwilligkeit der Rheinlandkommiſſſon und des alliierten Zollausſchuſſes er⸗ kennen, nach den Vorſchlägen des Vereins zur Wahrung der Rhein⸗ ſchiffahrtsintereſſen mit Beſchleunigung weitere Maßnahmen zu ſreffen, um den Rheinverkehr in Bezug auf die Rheinakte ſo frei und einfach wie möglich zu geſtalten. Bayerns Dank an die geſallenen pfälzer Eine Gedenhſteinenthüllung in München Unter ſtarker Beteiligung der Bevölkerung Münchens, der baye⸗ riſchen vaterländiſchen Kreisvereine, insbeſondere der pfälziſchen landsmannſchaftlichen Verbände, der pfälziſchen Ausgewie⸗ ſenen und der Regimentsvertretungen ehemaliger pfälziſcher For⸗ mationen wurde geſtern vormittag in der Reſidenz in Mün chen ein Gedenkſtein für die 30 000 im Weltkriege gefallenen Pfälzer feierlich enthüllt. Unter den Ehrengäſten ſah man den früßheren Kronprinzen Ruprecht, den bayetiſchen Miniſter⸗ präſtdenten Held mit der Mehrzahl der Miniſter, den ausgewie⸗ ſenen Regierungspräſidenten v. Chlingensperg, General Kreß von Kreſſenſtein, General Bothmer, den preußiſchen Be⸗ vollmüchtigten bei der bayeriſchen Regierung, Miniſterialrat Denk ſowde zahlreiche andere Vertreter von Reich, Staat und Gemeinden. Die Reichswehr hatte eine Ehrenkompagnie geſtellt. In ſeiner Weiherede betonte Generalleutnant a. D. Mül⸗ ler, daß die Stimmen der 30 000 gefallenen Pfälzer zur Einigkeit und zum Opfermut mahnten. Nach der Weiherede nahm der zweite Bürgermeiſter Münchens, 5 Karl Uefner, das Denkmal in den Schutz der bayeriſchen Landeshauptſtadt. Nach dem gemeinſamen Geſang des Deutſchlandliedes dankte der Minſſterpräſident allen, die ſich um die Errichtung des Gedenkſteins perdlent gemacht haben und erklärte, nachdem er dem heißen Dank Bayerns an die Pfalz Ausdruck verliehen hatte:„Wir n Anlaß zu der Befür tung, daß unſeren Brüdern in der Pfalz neue, harte Prü⸗ fungen durch verborgene Mietlinge auferlegt werden ſollen, die das Land von Deutſchland löſen den Franzoſen in die Hände ſpielen wollen. Pfülziſche Kraft und deutſche Treue wer⸗ den auch dieſen Schandplan zunichte machen.“ Mit dem Vorbeimarſch der Verbände endete die eindrucksvolle Feier, die von dem treuen Gedenken Bayerns an die Opfer der Pfalz und von der unlöslichen Verbundenheit Bayerns mit der Pfalz und dem Reich ein neues Zeugnis abgelegt 0** Begnadigung in Banern 0 erg Blättermeldungen aus München wurde Dr. Wadler als Erſter der 1919 wegen aktiver Teilnahme an der Münchener Räterepublik Verurteilten nummehr von der bayeriſchen Ro⸗ „ Er verließ Bayern bereits und trat in Köln eine Uung an. Arbeitskämpfe in england Der Streik der Bauarbeiter iſt am Samstag mittag t worden. Davon wurden theoretiſch 100 000 Arbeiter betroffen. Man glaubt aber, daß nur die Hälfte der Arbeiter der Streik parole olge leiſten werden. Außerdem wind mitgeteilt, daß mehrere i und 19 dieſenigen, die dringliche Arbeiten auszu⸗ führen haben, die Forderungen der Arbeiter auf eine e angenommen haben. Die Regierung hat eine Unterſuchungskommiſ⸗ ſion ernannt, um über die Sachlage zu beraten. 933 Borkum, 7. Juli. Am Sams abend 7 Uhr ſtürzte das hier ſtationterte, dem Hotelbeſitzer Kämpfer gehörige Paſſa⸗ jerflugzeug, infolge böigem Winde ab. Der Führer und dret Inſaſſen erlitten ſchwere innere und äußere Verletzungen. Kopenhagen, 7. Jull. Wie„Köbenhavn“ erfährt, ſoll infolge 85 Ne e 7 e— 955 roffenen 3 Wre„Thor“ preng darde 41en eltt es für ſicer, zah daß Wrac gehoben werden wird. 7 0 1 Die Sitzung des Fentralvorſtandes der Deutſchen Volkspartei Jrankfurt a.., 6. Juli. Der Zentralvorſtand der Deutſchen Volkspartei trat am heutigen Sonntag hier zu einer von mehreren hundert Vertretern beſuchten Tagung zuſammen, die von Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann in den mit den alten Reichsfarben geſchmückten Saal des Phyſikaliſchen Inſtituts eröffnet wurde. Zum Vorſitzenden des Zentralvorſtands wurde Dr. Streſe⸗ mann durch Zuruf unter lebhaſtem Beiſall wiedergewählt, zu Stell⸗ vertretern für die jetzige Tagung die Abgg. v Campe und Zapf. Sodann wurde die Neuwahl zum Zentralvorſtand und den übrigen Parteiorganen vorgenommen. Dr. Streſemann er⸗ ſtattete darauf einen eingehenden Vericht über die Innen⸗ und Außenpolitik, der mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen wurde. In der regen Ausſprache ergab ſich, daß die Partei und die beiden Fraktionen einmütig hinter der Politſk des Parteiführers ſtehen. Es wurde folgende 5 Entſchließung angenommen: Der Zentralvorſtand billigt die Politik der Reichsregierung und insbeſondere des Herrn Außenmini⸗ ſters in der Frage des Sachverſtändigengutachtens. Der Zentral⸗ vorſtand iſt ſich darüber einig, daß die Laſten aus dem Sachverſtän⸗ digengutachten insbeſondere nach der in den letzten Monaten ein⸗ getretenen Verſchlechterung aller wirtſchaftlichen Verhältniſſe nur übernommen werden könne, wenn mit Annahme des Gutachtens die Wiederherſtellung der wirtſchaftlichen Einheit und der Hoheitsrechte des Reiches insbeſondere der vertrags⸗ mäßige Zuſtand am Rhein geſichert iſt. Dies erfordert vor allem die wirtſchaftliche und militäriſche Räumung aller über das Rheinlandabkommen hinaus beſetzten Gebiete, die Feſt⸗ ſtellung, daß neue Beſetzungen als Sanktionen in Zukunft aus⸗ geſchloſſen ſind, die uneingeſchränkte Rückgabe der von der Regie verwaltbeten deutſchen Bahnen, die Aufhebung der Zollgrenze, das Aufhören der Micumlaſten angeſichts der nun einſetzenden allgemeinen Reparationsleiſtungen, die Sicherung der Grundrechte der Bevölkerung des zunächſt noch beſetzt bleibenden Gebietes vor der Willkür der Beſatzung, die Rückkehr aller Vertriebenen und Ver⸗ hafleten und ihre Wiedereinſetzung in ihre früheren Sdellungen Der Zentralvorſtand ſetzt als ſelbſtverſtündlich voraus, daß Ver⸗ ſuche, die Räumungsfriſt des altbeſetzten Gebietes hinauszuſchteben mitaller Entſchiedenheit verhindert werden. Der Zen⸗ tralvorſtand iſt ſich darüber einig, daß die ungeheuren Laſten durch das Sachverſtändigengutachten dem deutſchen Volke nur unter der Vorausſetzung zugemutet werden können, daß dadurch die deutſche Währung nicht erſchüttert und die Lebenshaltung der deut⸗ ſchen Bevölkerung nicht unter die der anderen Nationen herab⸗ gedrückt werden darf.“ In einer zweiten Entſchließung heißt es: „Der dafür, daß ſie ſich durch eniſchiedene Bemühungen für die Bildung einer großen bürgerlichen Koalitionsregierung ein⸗ geſetzt hat, Bemühungen, die leider durch das Verſagen anderer Faktoren erfolglos geblieben ſind. Er erkennt die Notwendigkeit an, daß die Reichstagsfraktion nach dem Scheitern dieſer Bemühungen ſich erneut zu verantwortlicher Mitarbeit der Reichsregierung zur Verfügung geſtellt hat. Auf die Dauer könne aber das tehen außen⸗ und innerpolitiſchen Schwierigkeiten nur behoben werden, welm alle Volkskräfte zuſammenwirken, die auf dem Boden des Schutzes der Arbeitswirtſchaft eine geſunde nationale Wlcbfchafts⸗, Finanz⸗ und Sozialpolitik treiben und ſich in den Not⸗ wondigkeibten der Erhaltung des Staates und ſeiner Autorität in verantwortlicher Mitarbeit zuſammenfinden.“ Letzte Meloͤungen 22 Gpfer des Maſſenmörders haarmann Hannover, 7. Juli. Aufgrund der Extennung von Klei ſtücken durch Angehörige von Vermißten konnten bis jetzt etwa 22 Opfer des Maſſenmörders Haarmann feſtgeſtellt werden. Den Mord hatte Haarmann acht Tage vor ſeiner Verhaftung verübt. Dawesplan und(ichtſtundentag Die Schlußſitzung der internationalen Arbeitskon⸗. ferenz behandelte nochmals die Achtſtunden⸗ tages in Deutſchland. Es lag ein vag des franzöſiſchen Delegierten Jouhoux vor. Die Reparationskommiſſion möge die Annahme des Sachverſtändigengutachtens von der Ein⸗ haltung des Achtſtundentages in Deutſchland abhängig machen oder falls dies nicht möglich ſein ſollte, die Leiſtungen entſprechend er⸗ höhen. Der Antrag gelangte jedoch nicht zur Abſtimmung, ſondern wurde an den Verwaltungsrat des internationalen Arbeitsamtes zut Einleitung geeigneter Schritte überwieſen. Rußland vor einer neuen Hungerkataſtrophe Berlin, 6. Juli.(Von Berl. Büro.) Rußland ſteht, wie als Beſtätigung früherer ichten dem„Lokalanz.“ gemeldei wird, vor einer neuen Hungerkataſtrophe. Nach Be⸗ richten aus Zarizin an der Wolga hat es dort ſeit 55 Tagen nicht mehr geregnet. Die Winterſaat iſt bereits völlig zugrunde gerichtet und die Sommerſaat ſteht vor ihrer reſtloſen Lern ichtung. Unter der Bevölkerung herrſcht Panik. Schon beginnen zahlreiche Bauern freiwillig ihre Wohnſtätten 7 verlaſſen, vernageln ihre Hütten und begeben ſich nach dem Süden. Nach einer arklichen Darſtellung 9 7 ſich auch dort die Lage von Tag zu Trotz dieſer entſetzlichen Lage billigen es die Kremlführer, ruſſiſches Brotgetreide auch weiterhin ausgeführt wird. „Dritte Internationale braucht Geld! Unſere Leſer werden ſich erinmern, daß wir den ruſſiſchen nten Getreideepport hier immer als amloſen Bluff haben. „ Berlin, 6. Jult. Der Neichsminiſter der Finan das auf Papiermärk zaubende Nofgeld, das im iſt, mit Wirkung vom 1. Auguſt dieſes Jahres aufge⸗ oben. Die Einlöſungsfriſt läuft bis einſchlie 31. Auguſt dieſes Jahres. Anberthe! von dieſem Wüftuf ute das 5 er gec 6e un, Do Needdre hen de in, 6. 1* ab m t Ae der die Herobſeßung der Ai auf 2 Prozent vorſieht. Genud, 7. Juli. Der Luguszug Nizga⸗Wien iſt in der Nähe 5— 8 e s WwWu wer e mn. linlteder des Ptenſtpesonats erlitten Nee gegen alle Reiſenden unverletzt blieben. Nom, 7. Julj. Amtlich wird mitgeteilt, daß der Nordpol⸗ eine über über Island und Krönland „ Karlbruhe, 7. Jull. Wie aus Berlin gemeldet wird, iſ Freibad Wannſee der N Julius Girich aus ertrunken. Nach einem Bericht von Augenzeugen ſollen die diel⸗ tungseinrichtungen des Freibades Wannſee völlig verſagt haben. « Raſtatt, 7. Juli. Der ſeit etwa 45 Jahren im Dienſte eine hieſigen Familie ſtehende Knecht Simon Keck aus ſtürzte von ſeinem mit Holz beladenen Fuhrwerk und erlitt ſo 5 ee e er wenige Minuten nach dem 1 all ſtarb. — entralvorſtand dankt der Reichstagsfraktion zuſammengeſtoßen. — — vollſtändig weggewieſen werden konnten. die Anlage der inneren Sta lechs⸗ Movtag, den 7. Juli 1924 Mannhelmer Seneral⸗ANnzeiger[Morgen⸗Nusgabe) 3. Seite. Ur. 309 Die ſchweizeriſche Hilfsaktion in Mannheim Januar— Juni 1924 Das Städtiſche Nachrichtenamt teilt mit: Die ſchweizeriſche Hilfsaktion für Mannheim, die ihre Tätig⸗ keit mit der konſtituſerenden Sitzung des hieſigen Patronatskomitees am 18. Dezember v. Is. begann, hat mit der Beendigung der Sup⸗ penſpeiſung am 21. Juni im weſentlichen ihren Abſchluß gefunden. Die nachfolgenden Aufzeichnungen ſollen ein kleines Bild vom Weſen, Wirken und der Bedeutung des ganzen Hilfswerks geben. 1. Die Sorkierſtelle. Von der Mannheimer Sortierſtelle wurden aus den Sendungen des ſchweizeriſchen Kinderhilfskomitees, ſowie der Berner Hilfe außer unzähligen anderen hier nicht beſonders aufgeführten Artikeln, die nachfolgenden Sachen ſortiert, nach Gattungen geordnet, ge⸗ bün det und den Empfängern zugeleitet: Für Männer: 1280 Oberhemden, 570 Unterhemden, 600 Unterhoſen, 470 Kragen, 160 Manſchetten, 320 Cravatten, 70 ganze Anzüge, 605 Hoſen, 700 Weſten, 770 Jacken und Joppen, 390 Heber⸗ zieher, 130 Hüte und Mützen, 200 Paar Stieſel und Schuhe, 5300 Paar Strümpfe für Erwachſene; Für Frauen: 1030 Hemden, 1580 Untertalllen, 1120 Bein⸗ kleider, 580 Nachtfacken, 880 Unterröcke, 770 Schürzen, 95 Corſetts. 590 Kleider, 740 Röcke, 4500 Bluſen, 880 Mäntel, 29 Morgenröcke, 70 Pelzge, Muffe, 130 Hüte, 640 Chals und Tücher, 230 Paar Stieſel und Schuhe, 230 Paar Handſchuhe; Für Kinder: 2970 Hemden, 1120 Mädchenbeinkleider, 1170 Unterröcke, 300 Leibchen, 370 Nachthenden, 1400 Schürzen, 1740 Kleider, 780 Bluſen, 330 Röcke, 590 Mäntel, Sweter, 65 Pelze, Muffe, 820 Knabenkittel, 650 Knabenhoſen, 155 Weſten, 120 Paar Handſchuhe, Staucher, 2100 Paar Strümpfe, 370 Paar Sch ihe, Hausſchuhe. Für Säuglinge: 1750 Hemden, 4000 Jäckchen, 1990 Häub⸗ chen, 850 Windeln, 520 Windelhoſen, 260 Einſchlagtücher, 320 Unter⸗ lagen, 370 Kiſſenbezüge, 200 Bettücher, 650 Lätzchen, 330 Paar Schuhe, 670 Paar Strümpfe, 45 Wagendecken; Betlwäſche: 305 Leintücher, 290 Bettbezüge, 270 Hand⸗ tücher, 40 Wolldecken, 240 Taſchentücher, 15 Tiſchtücher, vietten, 100 Meter Varchent. Von dieſen Artikeln kamen etwa 30 Prozent zur Verteilung 91 28 Anſtalten, davon 20 in Mannheim und deſſen Vororten. Die weiteren 50 Prozent floſſen zu drei Viertel der freien Fürſorge in Mannheim zu, durch Vermittlung der Katholiſchen Caritas, des eran⸗ geliſchen Jugendamtes, der Altkatholiſchen, der Ifraelitiſchen und der Freireligiöſen Gemeinde, dann der Mannheimer Notgemeinſchaft, des ſtädt. Fürſorgeamtes, ſowie der Kriegsbeſchädigten⸗ und Hinter⸗ bliebenen⸗Fürſorge, der Reſt den Bezirken Mannheim⸗Land, Schwetzingen, Heldelberg und Weinheim durch Vermittlung der Für⸗ ſorgeſchweſtern, ſowie der Landestuberkuloſenfürforge. In Ergänzung der Verteilung der Wüſche und Kleider durch die Sortzerſtelle des ſchweizeriſchen Kinderhilfskomitees wurden mit füftioen Beträge einging. Hiljſe den An⸗ Einſchluß von beſonderen Sendungen der Berner ſtalten und zur Verwendung in der freien Fürſorge den obenge⸗ nannten Fürſorgeorganiſationen u. a. auch noch folgende Lebens⸗ mittel abgegeben: 15 3,5 Ztr. Fett, 18 Ztr. Hülſenfrüchte, 10 Ztr. Hafer und Gerſten⸗ präparate, 14 Ztr. Weizenmehl, 13 Ztr. Reis, Grieß uſw., 9 Ztr. Teigwaren, 9,5 Itr. Zucher, 3 Ztr. Kaffee und Surogate, etwa 155 Ztr. Kakas, 17,5 Ztr. Emmentaler Käſe(an die Suppenbezieher), 1050 Doſen cond. Milch, 5 Kiſten mit verſchiedenen Lebensmitzeln im Gewicht von etwa 3 Zentnern, 1200 Ztr. Dürrobſt. 2. Die Suppenſpeiſung. Die Suppenſpeiſus un am 16. Januar und dauerte bis einſchl. 21. Juni wurde im Allgemeinen Krankenhaus bis 18. Februar in 2 Keſſeln, dann zur Erreichung einer täglichen Literzahl von etwa 1200 in 3 Keſſeln. Die Suppe kam in der Zeit von 11½—1 Uhr an den fünf Ab⸗ gabeſtellen, Laurentzanum(Neckarſtadt), Marienhaus(R 7, 12), Not⸗ gemeinſchaft(N 2,), Mutterhaus für Kinderſchweſtern(Windeck⸗ ſtraße, Lindenhof), Weſpinſtift(Weſpinſtraße), wohin ſie in Kannen per Laſtauto gebracht wurde, zur Abgabe an die Bezugsberechligten. Gegeſſen wurde in keinem Fall an Ort und Stelle. Die von der Küche wirklich abgegebene Suppenmenge war er⸗ heblich größer. Seit 10. März wurden täglich 1240 Liter an die 5 Abgabeſbellen geltefert; einmal weil beim Ausſchöpfen dicker Suppe ein ziemlicher Verluſt einkalkulſert werden muß, dann aber auch, weil ſpeziell in den ganz kritiſchen Zeiten, erwas auf die„Zaum⸗ gäſte“ Rückſicht genommen wurde, die von der„Bernerhilfe nicht Das großzügige Hamburg 5 Eindrücke einer Reiſe. von Richard Rieß(München) Ein Literat, der auf Reiſen iſt, pflegt die Welt zu entdecken. Zumal München und vornehmlich das München der Nachkriegszeit iſt ein unerforſchtes und immer wieder entdecktes Gebiet. Nun könnte ich mich ſa rächen und mal Berlin entdecken, oder Leipzig und Chemnitz. Aber ich bin nicht ſo. Nur eins hab' ich entdeckt und erzähl' es jetzt: Die Menſchen 977 im viel liebens⸗ würdiger als ihr Ruf. Ich habe in Sachen die allerbeſten Erfah⸗ rungen gemacht. Der von Hans Reimann ſo bodenlos verleumdete Volksſtamm birgt die ſympathiſchſten Menſchenexemplare. Sie waren zu mir von beſtrickender Liebenswürdigkeit. Oder ſollte das alles Falſchheit ſein? Meine Eitelkeit weigert ſich, das ſch im fllen Außerdem iſt mir ein Menſch, der nett zu mir iſt(und ſich im ſtillen etwas anderes denkt) tauſendmal lieber als einer, der etwa ſagt: „Sie trauriger Hanswurſt, Sie!“ und das auch wirklich meint. Und wie ich die Liebenswürdigkeit der Sachſen entdeckt habe ſo widerlegte mir die Erfahrung auch jedes Vorurteil von der Steifheit Hamburgers. Die Eingeborenen, die ich in Hamburg ſprach, waren im Gegenteil ſehr enkgegenkommend, hilfsbereit und freund⸗ lich. Auch die gebildeten Menſchen ſind zutraulich und ſo eifrig um Hebung de⸗ bemüht, daß ſie den Grünling, der den Weg nach den Sehenswürdigkeiten erfragt, viertelſtundenlang begleiten und unterweiſen. Im übrigen ernähren ſich hier breite Bolksſchichten mit Bananen: die einen, indem ſie ſie— bei 1. f. hochdeulſchen— verkaufen, die anderen, indem ſie ſie eſſen. Was um ſo leichter vor ſich geht, als der Preis 50—60 Pro⸗ zent niedriger iſt als etwa in München, wo der Obſthandel an ſehr ſtrengen Grun ätzen feſthält. Wer von Berlin kommt, dem geht das Imponierende der Welt⸗ ſtadt Hamburg beſonders deutlich auf. Das Ruhelos⸗Hetzende, Raff⸗ Freudige der Reichshauptſtadt wird vermißt, zugunſten einer Mo⸗ Dieneen. die ſie nicht nur im Tempo ausdrückt. Gedanken und ispoſitionen zielen nach fünf Erdteilen. Mehr als noch ſo ge⸗ ſccheer Handel erſchließt den Menſchen der deuch die großen Ge⸗ ſtspunkte. Großzügig erſcheint mir der weſentlichſte Eindruck des e urger Bildes. Stolz ſtehen am prachtvollen Alſterdamm die tein⸗Paläne der Schiffahrtsgeſellſchaften. In breitem, ausladenden Schwunge umfriedet der Aual das Alſter⸗Baſſin, das f 1 Dampfſchifſe, Segler 7 155 abengeg int zumal ihrer modernen Straßen. Das bis achtſtöckige Eiſenbetonhaus bildet die Regel. 5 anders⸗ mitgewirkt haben. Gemäß den genehmigten Anmeldeliſten ſind abgegeben worden: 2——— Tägli Geſamtz. Zeit Tage ees in Liter 16 1219. 1. 4 372 1488 21. 1. 6 508,5 3051 28,.—29. 1. 2 560 112⁰0 90..— 2. 2. 4 742,5 2970 4..— 9. 2. 6 70⁰ 47⁴⁰ 11..—16 2. 6 941.5 5649 18..—23 2. 6 1043 6258 25..— 1. 3. 8 1133.5 680¹ 3..— 8. 3. 6 1166.5 6999 10.—29. 3. 18 1195,5 21519 31..— 5. 4. 6 1210 72¹⁰ 7.—286. 4. 16 1218 19488 28 4— 4. 5. 5 1230 2209 5..— 7. 5. 3 1195 3585 8.—28. 5. 18 1211 21798 20..—21. 6. 18 1226,5 22077 131 1085,4 142183 durchſchnittlich entfielen auf die einzelnen Abgabeſtellen: Familien Liter Reckarſtadt(Laurentlanum) 234 43 157,5 Lindenhof(Windeckſtr. 9) 199 30 612,5 Notgemeinſchaft(N 2. 4) 272 27 650 Marienhaus(R 7. 12) 150 18005,5 We pinſtift(Weſpinſt) erſt ab 18. 2. 24 166 22 747,5 1027 142 183.0 So ſtehen in der Küche als Geſamtleiſtung 150 670 Liter zu Buch. Für dieſe Speiſung ſind verrbaucht worden: 34 Ztr. Fett, 64 Ztr. Weizenmehl, 10 Ztr. Bohnenmehl, 22 Ztr. 25 Ztr. Haſergrütze, 17 ZItr. Haferflocken, 28 Ztr. Gerſte, 28 Ztr. Teigwaren, 26 Ztr Erbſenmehl, 28 Ztr. Reis, 34 Ztr. Erbſen, 34 Itr. Boh ꝛen, 6 Ztr. Linſen, 32 Ztr. Salz, etwa 160 Ztr. Kartoffeln, 23 Ztr. Fleiſch aus Konſerven, 12,5 Ztr. friſches Fleiſch. Mit Ausnahme des friſchen Fleiſches, das in Mannheim gekauft wurde, ſind alle Lebensmittel aus der Schweiz in nur beſter Qualität geiieſert worden. Außerdem wurden im Rahmen der eigentlichen Berner Hilfe noch 50 große Standardpakete(Gawicht 10 Kilogr.) an 50 Familien abgegeben, die früher in beſſeren Verhältuſſſen gelebt haben, die aber durch die Kriegs⸗ und Nachkriegsereign ſſe vecarmt 35 Ser⸗ ſind. Von der Suppenſpeiſung haben Gebrauch gemacht: Arbeiter (üder die Hälfte des Geſamtbeſtandes), Handwerksme'ſter, olleinſtehende Frauen, Angeſtellte, Lehrer, Lehrerinnen, Erzieherin⸗ nen, Profeſſoren, ehemalige ſelbſtändige Kaufleute, Fabrikanten, Aerzte, Rechtsanwälte, Offtziere a. D. Die Auswahl für die Teilnahme an der Suppenſpeſſung wurde nach Bedürftigkeit und Würdigkeit von einer wöchentlich unter dem Vorſitz des Leiters der Aktion zuſammengetretenen Vertrauenskom⸗ vorgenommen, die die zumeiſt von einer der bekannten kon⸗ feſſionellen oder neutralen Fürforgeorganiſationen geſtellten Zu⸗ laſſungsanträge einer gewiſſenhaften Prüfung zu unterziehen halkte. Für den Bezug der Suppe war im Einvernehmen mit den Berner Delegierten und den hieſigen Fürſorgeſtellen ein Regiebeitrag von 5 Pfg. pro Liter Suppe angeſetzt, aber ausdrücklich nur da erhoben worden, wo es ahne Härte geſchehen konnte. Die Regiebeiträge liefen anfönglich ſahr befriedigend ein, bröckelten aber allmählech immer mehr ab, ſodaß zum Schluſſe nur noch etwa ein Wiertel der Vaon dioſen Einnohmen ſollte der hieſige Pefrſeß haſtritten werden, d. h. die regelmößigen Gratifikationen dez Perfonols der Küche, des Transvort⸗ und Büredienſtes, ſaweit dieſer nicht gebenher von dem Büro der Notgemeinſchaft erledigt werden kenime. Gemäß getroſſener Vereinbarung iſt für den Suppenbetrieb von der Stadtgemeinde die Kücheneinrichtung, Heizung, ſowie das Trans⸗ portauto zur Perfügung geſtellt worden Außer dieſer Speiſung murde im Rahmen der Verner Hilfe für Mannheim als ſpezielle Hilfe der Stadt Viel von hier aus auch noch in Schwetzingen eine ähnliche Suppenküche von 350 Portionen für die Dauer von drei Monaten eingerichtet und in Betrieb gehaften. 3. Der Skandardpakeldienſt. Im Auftrag und auf Beſtellung von Einzelperſonen aus der Sehweig ſind 213 Standardpakete verſchiedenen Größen zu Franken 10, 15 und 20 an die aufgegebenen Adreſſen in Mannheim und der weiteren Umgebung zum Verſand gekommen. 4. Die Hiſſe für die geiſtig Schaffenden. An die Bedürftigen aus den Kreiſen der geiſtig Schaffenden ſind von dieſer Hilfsaktion zu Weihnachten 1923 50 Lebensmittelpakete, ſowie Franken 300 in bar, Ende Mai 1924 20 Lebensmitteſp note ſcwie Franken 200 in bar zur Verteilung gebracht worden. Die tachmiſche Leitung der 12 der Suppenküche, ſowie des Standardpakerdienſtes lag in den Händen der im Verner Auftrag hier weilenden Schweſter Oberin Frl. Berta Krohmer, die ſich ihrer Aufgabe mit Liebe und vorbildlicher Treue und Gerpiſſenhaftig⸗ keit entledigt hat. Mannheim iſt ihr für das Gelingen der ganzen Hilfsaktion zu beſonderen Danke verpflichtet. Ausdrückliche Er⸗ wähnung verdient auch die Mannheimer Notgemeinſchaft, deren ſtet⸗ hilbsbereite Leiterin und Mitarbeiterinnen in opferwilliger Weiſe wo ſieht man ſtattliche Kaufmanns⸗Paläſte. Nirgends aber in Deutſchland 755 Rieſe an Rieſe gereiht wie etwa in der Mönckeberg⸗ ſtraße zu Hamburg. Auch dieſe Werke deutſcher Schaffenskraft ſprechen von der Blüte unſeres Vaterlandes, das vor dem Kriege ſich mächtig und unaufhaltſam Boden ſchuf und wo ihm der Boden u eng würde, in die Höhe ſtrebte.„Goldmark gab ich Eiſen⸗ eton“ iſt der Wahrſpruch des Hamburger Geſchäftsviertels. Rieſen⸗ hafte Wolkenkratzer, neuerer Zeit entſtammend, künden davon, daß deutſcher Unternehmungsgeiſt trotz aller Erdroſſelungen weiterlebt und nicht 1 iſt. Dieſe Giganten der Architektur wirken dabei gar nicht etwa als äſthetiſch ſinnloſe Leiſtungen baulichen Höhen⸗Rekords. Sie ſind vielmehr— durch Staffelung und har⸗ Verjüngung der oberen Etagen ſowie durch den Schwung der Linienführung— geſchmackvoll gegliedert und wirken nicht als Solo⸗Protzen, die den anderen Häuſern ſagen wollen: Schaut, wie hoch wir ſind, ſondern ſozuſagen als befonders gut gewachſene Kinder der Straße. Großzügigkeit. die natürliche Hemmungen zu überwinden ver⸗ ſteht, zeigt auch die Anlage des Hafens. Die rieſſia breite Elbe ver⸗ ſchwindet ſchier unter den Anlagen der Docks, Laderäume, Gebäude, Krane. Halteplätze. Das Bewunderunaswürdiaſte iſt aber der aroße, ſpiegelnd ausgekachelte Elb⸗Tunnel, der, einen halben Kilometer lang, unter dem Bette des Stromes, in 40 Meter Tieſe, Hambura mit feſ⸗ nem Freibafen verbindet. Immerwährend in Betrieb ſenken und heben rieſige Aufzüge Menſchen. Wagen, Autos und Laſten aller Art. Großzüagig wie in der Leiſtung iſt dieſe Stadt aber auch in ihren An⸗ zorderungen an das Leben. Ein aroßer Stadtteil, das berühmte St. Pauli, dient dem Veranügen. Hier ſteht Ballhaus neben Ballhaus, Hipvodram neben Hippodrom, und der leichten Muſe ſind bier 1001 Tempel errichtet.„Reeper⸗Bahn“ heißt die breite, ſchön angelegte Straße, die dieſen Stadtteil umſchließt, und ſie erweckt ſchon durch ihren Namen oktoberfeſtliche Vorſtellung. Dort. wo ſie endel. beainnt Altona und bier findet ſich aleich ein kleines St. Pauli, aber ins Dunklo, Ordinäre, Gemeine erniedriat. Hier ſind die verrufenen Gaſſen der Dirnen, düſtere Kneiven. an deren ſchmutzigen Tiſchen ſchon am Morgen verwegen ausfehende Kerls mit Frauenzimmern liten, von deren angemalten. den Dreck nicht ganz verberaenden Ge⸗ ſichtern jeder menſchliche Ausdruck gewichen iſt. Dort hocken ſie und rinken Bier oder Schnaps. Kommt aber der Abend, dann waoen ſie ſich aus dieſen Schlupfwinkeln bervor, bevölkern die engen Gaſſen. dringen in die Ballhäuſer der Hafenarbeiter und Matroſen und aeben. Heren und Teufel des Nachtſpuks, dieſen am Tage ſo nüchternen. eklen Gaſſen das aiftige Licht einer maaiſchen Phantaſtik. Da ſieht man ſie an den rohgezimmerten Holztiſchen der„Hippodrome“ ſietzen. in deren düſterner, von Laternen erhellter„Arena“ ein Dutzend Städtiſche Nachrichten Vom geſtrigen Sonntag Schöne Erfolge der Mannheimer Vereine auf der Regatia— Starker Ausfluasverkehr— Mannheimer Erholungsſtätten— SKonzerte in den Garlen⸗Reſtaurants— Feuerwehr⸗Jubiläum in Käferlal Trotz der ſtarken Niederſchläge in der Nacht vom Samstaa auf Sonntag. in der es zeitweiſe nur ſo herunterſchüttete, herrſchte am geſtrigen Sonntaa ein prächtiges Regattawetter, das erfreu⸗ licherweiſe den ganzen Taa über anbielt und zu Spaziergängen ein⸗ lud. Den Hauptanziehungspunkt des geſtrigen Tages bildete der Waſſerfport, der alljährlich unzählbare Menſchenmengen wie beim Rennen auf dem grünen Raſen anlockte. Der Regatta wurde geſtern beſonderes Intereſſe entgegengebracht, da die hieſigen Vereine in den letzten Wochen und Monaten mit Hochdruck dem Trainina oblagen, um möalichſt aut abzuſchneiden. Schon bei den Vorrennen am Sams⸗ taa zeiate es ſich, daß die Mannbeimer Vereine ebenbürtige Geaner waren und daß der Wettſtreit um die Palme des Sieges nicht leicht war. Die Erwartungen, die man auf ſie ſetzte, erſüllten ſie auch, denn trotz ſtarker Konkurrenz gelang es vier erſte Preiſe zu errin⸗ gen. Davon entfielen zwei auf den Ruderklub und zwei auf die Amicitia. Die Zuſchauer, die die beiden Ufer des Neckars von der Rennen mit arößter Aufmerkſamkeit und brachten den Siegern be⸗ geiſterte Ovationen dar. Die Sonne meinte es geſtern recht aut. Schon in den Vor⸗ mittaasſtunden lockte ſie aus dem Häuſermeer hinaus ins Freie. Der Sonderzua des Verkehrsvereins nach Tribera wies eine ſehr ſtarke Beſetzung auf. Von Triberg aus begann eine Autotour nach einer Reihe von Kurorten des Schwarzwalds. Der hieſige Ausfluas⸗ verkehr ins Neckartal, an die Beraſtraße uſw. war aleichfalls ſehr ſtark. wennaleich es wahrlich kein Veranügen bedeutet, bei der Hoch⸗ ſommerbitze in den vollaepfropften Eiſenbahnwagen zu ſitzen. Wer daber zu Hauſe geblieben und den Sonntaa auf ſeine Art mit Kirch⸗ gang und Nachmittagsſpaziergang gefeiert hat, hat vielleicht mehr Glück und Freude erlebt als die, die keinen Sonntag ohne Ausflua verleben zu können glauben. Städte von der Größe Mannbeims würden herzlich froh ſein, wenn auch ſie im Beſitze ſolch ausgedehnter Erholunasſtätten wären. wie ſie unſere Quadratſtadt beſitzt. Zeigt man den Fremden den herrlichen Waldpark, den Käfertaler Wald oder den Lulſenvark, ſo ſind ſie baß verwundert, daß die Fabrikſtadt Mannheim ſolch ausgedehnte Anlagen hat. die in hieſigen Kreiſen noch lange nicht genügend gewürdiat werden. Das Rennwieſen⸗Reſtaurant wies geſtern einen Maſfenbeſuch auf. Die Kapelle Seezer gab ein großes Doppelkon⸗ zert(Streichmuſik) m. klaſſiſchen Stücken, die eine vorzügliche Wieder⸗ gabe und lebhaften Beifall fanden. Auf dem neben dem Garten⸗ reſtaurant gelegenen Feſtplatz wurde ein großes Sommerfeſt ab⸗ gehalten, wo ſich ebenfalls ein lebhafter Verkehr entwickelte. Im Friedrichspark fanden geſtern zwei Konzerte ſtatt, in denen der Komponiſt Franz von Blon⸗Verlin ein Dirigenten⸗ gaſtſpiel gab. Das Abendkonzert war ſehr gut beſucht. Der ſauber gopflegbe Park, der gegenwärtig im ſchönſten Blumenflor prangt, bildet ja von jeher einen bevorzugten Aufenthalt der Mannheimer Einwohnerſchaft. Was die gartentechniſche Ausgeſtaltung des Parks anbelangt, ſo iſt beſonders das Blumen⸗Parterre beim Eingang ins Rondell zu erwähnen, deſſen Ausſchmückung einer feingliedrigen und feingeäſtelten Moſaikarbeit gleicht. Höchſte Anerkennung ver⸗ dient aber die Blumenuhr, ein Wunderwerk der Gartenkunſt, die ſelhft von Fachleuten bewundert wird. Solche Uhren ſieht man nur ſelten in Deutſchland. Der Vorort Käfertal prangte geſtern aus Anlaß des 50⸗ jährigen Beſtehens der 5. Kompagnie der Freiwilligen Feuerwehr im Flaggenſchmuck. Alle Straßen des Pororts waren feſtlich mit friſchem Grün und Guirlanden geſchmückt. Die Beteiligung der auswärtigen Wehren war außerordentlich groß. Um halb 3 Uhr nachmittags ſetzte ſich der eine ſtattliche Teilnehmerzahl aufweiſende Feſtzug in Bewogung. Die Spitze des Zuges bildeten etwa 25 Weiter, meiſtens Landwirte und deren Söhne. Es folgte die Muſik, dann die Feſtjungfrauen und Kränze und Guirlanden tragende Mädchen, denen ſich die auswärtigen Wehren anſchloſſen. Käfertaler Geſangs⸗ und Turn⸗ und andere Vereine marſchierten gleichfalls mit. Den Schluß machte ein Feuerwehrwagen mit voll⸗ ſtändig alarmbereiter Beſetzung. Abends zwiſchen 7 und 8 Uhr wurden die auswärtigen Wehren unter Muſik zum Ort hinaus⸗ begleitet. Das Feſt nahm einen erinnerungsreichen Verlauf. In den Abendſtunden entwickelte ſich auch in der Stadt ein reger Verkehr, der ſich hauptſächlich auf die Gartenlokale und Ver⸗ gnügungsſtätten erſtreckte. ch. Zur Erſlattung überzahlter vermögensſteuer Von Rechtsanwalt Notar Jacobſohn(Breslau) nicht abgegeben waren, ſo mußte bis zu dieſem Termin eine vorläu⸗ fige Jahlung auf die Vermögensſteuer berechnet nach der Brotver⸗ ſorqunqsaboabe, geleiſtet werden. Dieſe vorläufige Zahlung war in ſehr vielen Fällen beträchtlich höher als die wirkliche Zahlungspflicht, die ſich dann im April bei Abgabe der genauen Vermögensſteuer⸗ erklärung ergab. Die Differenz mußte auf Antrag ſofort zurückerſtat⸗ ket werden. und zwar ohne daß vorher in eine ſachliche Nachprüfung der Steuererklärung eingetreten wurde. Da es ſich zum Teil um recht beträchtliche Rückerſtattungen han⸗ delte. ſo erhält die Frage Bedeutung, ob das Reich derartige Nück⸗ zahlungen zu verzinſen hat. Die Frage iſt im allgemeinen zu ver⸗ 7 Klepper ſo eng„Karuſſel“ gehen. und traben, daß jeder Pferdekopf Mühe hat. nicht an die Hinterhand des Vordertieres anzuſtoßen.— Und aroßgüagia ſchließlich iſt der Hamburger auch im Eſſen. Ich habe in gana Europa Portionen von der Größe der Hamburger nicht zu Geſicht bekommen. Wer vor den Preiſen erſchrickt, wird ſofort de⸗ ſänftigt, wenn ihm der Teller gebracht wird. Und am Ende— ſtreikten des Gaſtes Geldbeutel und Magen. Ich bin von Hamburg, wo die Menſchen recht rund ausſchauen, ageflohen, um nicht auch mei⸗ nerſeits noch ein„Hamburger Rundſtück“ zu werden. Eine nahr⸗ hafte Stadt! Uffl! Und eine kluge Stadt. Sie treibt eine Verkehrspolitik, an der mancher„ſozialiſtiſch regierte“ ſüdliche Magiſtrat ſich ein Beiſpiel nehmen ſollte. Trambahn⸗ und Hochbahnpreiſe ſchwanken zwiſchen 10 und 20 Pfennige pro Fahrt. Aber ich habe auf meinen Streif⸗ zügen faſt nie mehr als die unterſte Tare zu zahlen brauchen. Pfit ſer Stadt wird klua gerechnet. Was Wunder, wo ſie doch von Sena⸗ toren regiert wird, die Kaufleute ſind.(Was ſchon dadurch in die Er⸗ tritt, daß Rathaus und Vörſe mit einander verbunden ind. Großzüalakeit erkannten wir als Grundzug des Hamburger We⸗ ſens. Das zeiat ſich auch im Sport. Die arößte deutſche Pelfane des Pferdeſports. das„Deutſche Derby“ kommt in Hambura zur Entſcheidung. Und die Hamburger ſind ſehr böſe geworden, als vor ein paar Jahren einige Stimmen die Verlegung des Derbys von ——50 e een Grunewald gefordert haben. Das Derbn in dieſer vferdeſvortfreudige ei rn— bee dan Volksfeſt. Und das war worden und aanz Hambura bat dabei zugeſchaut. Die Rennbaßn Horn, dicht an dem Pillenvorort Wandsbek gelegen, iſt in ihrer An⸗ laade und auch in ihrem Zuſtand ein Schmuckkaſten. Die maffſoe Außenfront der Tribünen, die man wie Theaterportale betritt, gibt ſchon dem Eintritt Feierlichkeſt. In der Mitte der Bahn ſind die dieſen erheben ſich Häuschen mit Ausſichts dach. ſchmucke Baulichkei⸗ ten, hübſch geſtrichen, die ſich vom Naſenarün kapriziös abheben. Zu dieſer Umaebung gehört Eleganz und Geſellſchaftskultur. Beide ind im armen. durch die Nachkrieaszeit auch in ſeiner gefellſchaftlichen Sicherheit bebinderten Deutſchland ſeſten. In Hamburg ſind ſie vorhanden. Maa ſein, daß der Reichtum der im Kaufmänniſchen murzelnden auten Familien der Inflation beſſer ſtandgehalten hat Vielleicht liegt der Grußd auch darin. daß die Revolution in der als die der Hautevolée anderer deutſcher Städte. freien Hanſaſtadt weniger Gelegenheit hatte, ihre Verwüſtungen an⸗ zurichten als in jenen Teilen des Vaterlandes. in denen ſie Ent⸗ Friedrichs⸗ bis zur Riedbahnbrücke beſetzt hielten, verfolaten die Da Ende Februar die Erklärungen zur Vermögensſteuer noch dem Zehnerl in der Hand kommt man durch halb Hambura. In die⸗ ter und Paul, iſt es gelaufen Papillons des Totaliſators parallel neben einander geſtellt. Neben 4. Seite. Ur. 309 mannhelmer Senera!-Anzeiger[Morgen⸗Rusgabe) Montag, den 7. Juli 1924 neinen. Zwar ſieht die Reichsabaabenordnuna bei eigentlichen Er⸗ ſtattunasanſprüchen eine Verzinſuna mit 5% fährlich vor. Alein um einen echten Erſtattungsanſpruch handelt es ſich im vorliegenden Falle nicht. Unter„Erſtattuna“ verſteht nämlich das Geſetz im au⸗ gemeinen nur die Rückzahluna eines Betrages. der infolge einer un⸗ richtiaen Veranlaauna durch das Finanzamt erhoben war. In den hier erörterten Fällen aber handelt es ſich gar nicht um eine unrich⸗ tige Berechnung der Steuer durch das Finanzamt, ſondern um die Korrektur eines vom Geſetz ſelbſt vorgeſchriebenen. zunächſt etwas rohen Berechnunasverfahrens. Für ſolche Fälle iſt eine Verzinſung im Geſetz nicht vorgeſchrieben. 5 Höchſtens dann. wenn die Rückzahlung des überzahlten Betraaes vom Finanzamt ungewöhnlich und ſchuldhaft verzögert wird. könnte ein Anſpruch auf Erſtattuna von Zinſen geltend gemacht werden. Lragen am pPoſtſchalter Wohlfahrtsbriefmarken. 5 Am Poſtſchalter ſtellt man alle möglichen Fragen, die meiſt recht dringend ſind, keine erſcheint überflüſſig. Der eine fragt, wie teuer eine Telegramm an ſeinen Onkel in Amerika iſt, der andere fragt, wann die Flugpoſt abgeht und wieviel Porto ein Brief koſtet, ein dritter erwartet mit Schmerzen ein Geldanweiſung und fragt den Beamten, ob ſie ſchon eingetroffen iſt, und hinter den vielen Fragen ſteht ein junges Fräulein, das zuvorkommend alle übcigen vorläßt, denn es möchte, daß es keiner hört, fragen, ob nicht vielleicht ein Brief ganz für ſie allein am Schalter liegt. So will jeder etwas wiſſen und erfohren. Nun gibt es Tauſende von Menſchen, nicht die ſchlechteſten, die gern wiſſen möchten, ob einmal am Poſtſchalter nach ihnen gefragt wird. Es ſind die vielen Notleidenden in Deutſchland und unter ihnen als die Notlei⸗ dendſten die Tauſende von Ausgewieſenen aus den beſetzten Gebieten, für die ein jeder von uns einmal eine Frage am Poſt⸗ 47717 tun ſollte, nämlich die Frage nach einer Wohlfahrts⸗ briefmarke. An jedem Poſtſchalter ſind die Wohlfahrtsbriefmar⸗ ken zu haben, man kann mit ihnen jede Poſtſache ebenſo frankieren wie mit den gewöhnlichen Briefmarken. Die Wohlfahrtsbriefmarken ſind außerdem kleine Kunſtwerke, denn ſie ſind nach den Gemälden hergeſtellt. die Moritz von Schwind zum Preiſe der Barmherziakeit der hl. Eliſabeth für die Eliſabethgalerie auf der Wartburg geſchaffen. Dieſe Barmherzigkeit der edlen Landgräfin ſoll durch die Wohl⸗ fohrtsbriefmarken in uns weiter wirken für unſere Mühſeligen und Beladenen. Frage darum ein jeder am Poſtſchalter nach den Wohl⸗ fahrtsbriefmarken der Deutſchen Nothilfe, er wird damit den Ausgewieſenen und Leidenden der beſetzten Gebiete einen Liebesdienſt erweiſen, der wertvoller und beſſer iß als der Ausdruck des Mitleids durch Worte. „NReue Bilder. In unſerem Schaufenſter E 6, 2 ſind folgende Bilder aussoeſtellt: Ausſtelluna deutſcher Bücher in Madrid, der Ge⸗ ſandte von Simmern bei der Eröffnunasfeier.— Proteſtkundgebung oegen die Krieasſchuldlüage im Reichstaa. Reichstaasabaeordneter Prof. Dr. Kahl ſpricht.— Zu den bevorſtehenden Waaner⸗Feſtſpielen in Banreuth. die Feſtſpielhalle.— Beainn der Badeſaiſon. beim Spiel am Strande.— Abreiſe des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Herriot nach Brüſſel.— Reick äſident Ebert beſucht die aroße Ber⸗ liner Kunſtausſtellung.— B.. C. ſieat in der Damenſtaffel beim nationalen Sportfeſt, ein vorbildlicher Wechſel.— Houben⸗Krefeld, der beſte deutſche Sprinter, zu ſeinem Siege in Kopenhagen 100 m in 10,5.— Nationales Sportfeſt im Berliner Stadion. um die Deutſche Meile, Bedarf ſieat in 23,54.4.— Kleinauto⸗Rennen auf der Avus. Start der 4 58 Wagen.— Leicht⸗Motorrad⸗Rennen. Lud⸗ wiashafen. Olnmpia⸗Stadion. Der Start.— Rund um Frankreich: intereſſarte Aufnabmen der Fahrer mit jhrem Mundvorrat. RNeue wichtige Veſtimmungen über die Sonntagsfahrkarten ſind mit ſofortiger Wirkung in Kraft getreten. Hiernach iſt die bisherige Erhebung eines Zuſchlages von 50 Pfennig bei Wei⸗ terfahrk über die Zielſtation der Sonntagsrückfahrkarte hinaus in Wegfall gekommen. 2. Sonntagsfahrkarten können von jetzt ad wie andere Fabrkarten telegraphiſch vorausbeſtellt werden. 3. Der Uebergang in böhere Klaſſen iſt von jetzt ab geſtattet. Bei Berech⸗ nung des Preiſes gelten die Sonntagsfahrkarten als gewöhnliche Fahrkarten. Wiederaufnahme der Neckarſchiffahrt. Die Neckarſchlepp⸗ ſchiffahrt iſt nach Beendigung des Streiks wieder aufgenom⸗ men worden. * Landarbeiterſtreik in Baden? Die Arbeiter der Großbe⸗ triebe haben beſchloſſen, falls eine Einigung zwiſchen den Parteien nicht erzielt wird. die Arbeit wegen der Kündigung des Tarifver⸗ trages durch die Arbeitgeber am 7. Juli niederzulegen. Veranſtaltungen Theaternachricht. In der morgen im Nationaltheater ſtatt⸗ findenden Vorſtellung von Rittners Komödie„Wölfe in der Nacht“ wird H. Herbert Michels, der mit Ablauf der Spielzeit den Verband des Nationaltheaters verläßt, in der Rolle des Staats⸗ anwalts zum letzten Male hier auftreten. Geſellſchaft für neue Muſik. Bei dem 2. ordentlichen Kon⸗ zert der Geſellſchaft für neue Muſik, das am kommenden Diens⸗ tag, den 8. Juli in der Harmonie ſtattfindet, werden mit einem Kammerorcheſter, gebildet aus Herren des National⸗Theater⸗ Orcheſter unter Leitung von Emil Kah na, Weinheim, Werke von Korngold(Suite aus der Muſik zu Shakeſpeares„Viel Lärm um Nichts“), Rudi Stephan(Muſik für 7 Saiteninſtrumente), — Hindemith(Kammermuſik Nr. 1) zum Vortrag ge⸗ angen. Abende des Friedrichsparkes gebracht. *Friedrichspark. Die Solotänze im Freien waren etwas Neues im Friedrichspark. Schuberts„Erlkönig“, Johann Strau⸗ ßens Walzer„Künſtlerleben“ und den„Radetzkymarſch“ tanzte am Samstag abend Fräulein Bettina Buſch aus Ludwigshafen auf einem auf dem Blumenparterre des Friedrichsparkes aufgeſchls⸗ genen Podium, ſich zum erſten Male dem Mannheimer Publikum borſtellend. Die junge Künſtlerin gab ganz achtungsgebietende Leiſtungen. War ſie in„Künſtlerleben“ ganz Anmut und Grazie, ſa verriet„Erlkönig“ ein feines muſikaliſches Empfinden, eine ge⸗ ſchickte Beherrſchung des Körpers und guten Geſchmack in der Wahl der Gewandung. Der Radetzkymarſch hat Schule gemacht und— der Radetzkümädels gibt es heute Dutzende. Das„Blaue“ vom Samstag hat Keckheit und Rhythmus in Geſicht und Geſtalt. Es hat eine keeudtg begrüßte Abwechslung in das Programm der . r. NAus dem Lande Polizeitechniſche Hochſchulkurſe * Karlsruhe, 3. Juli. Im Hörſaal des chemiſch⸗teſchniſchen In⸗ ſtituts der techniſchen Hochſchule in Karlsruhe begannen am Mitt⸗ woch, den 2. Juli, die von der freien Vereinigung für Polizeitechnik veranlaßten, im Rahmen des Landespolizeiamtes ſtattfindenden Imel ere für Polizei⸗ und Gendarmeriebe⸗ amte. ligei⸗ und Gendarmeriebeamten eine Reihe von Vertretern der Mi⸗ niſterien und der Polizei⸗ und Juſtizbehörden eingefunden. Det Leiter der Hochſchulkurſe, Präſidemt des Verwaltungsgerichtshofes a. D. Exz. Dr. Lewald, mies in ſeiner Eröffnungsanſprache darauf hin, daß die Kurſe vom Innen⸗ und Unterrichtsminiſterium auf Veranlaſſung der freien Vereinigung für Polizeitechnik eingerichtet worden ſeien und der polizeiwiſſenſchaftlichen Fortbildung der Si⸗ cherheltsbeamten dienen ſollen. Um die ſteigende Kriminalität zu bekämpfeg, müßte die Polizei ſich der techniſch vollkommenſten Mittel bedienen. Dazu ſei auch notwendig, daß der Polizei⸗ und Gen⸗ darmeriebeamte über die hier in Frage kommenden techniſchen Mit⸗ tel unterrichtet ſei und auf ihre Verwendung hingewieſen werde. Den Karlsruher Kurſen ſollen weitere an anderen Orten des Landes folgen. Darauf ſprach Prof. Dr. ing. Kögel über„Photographie als polizeiliche Hilfswiſſenſchaft“. Als weitere Vorträge ſind in Ausſicht genommen: Profeſſor Dr. Brauer über„Allgemeine Ein⸗ führung in die Volkswirtſchaftslehre“, Profeſſor Dr. Hausrath über „Fernmeldelechnik“, Regierungsrat Rupp über„Ernährungsweſen“, Profeſſor Dr. Cronower über„Zweck und Ziele der Nahrungsmit⸗ lelpolizei“ und Profeſſor Dr. Askenaſy über„Brandſtiftung und Sprengſtoffdelikate“. * *Heidelberg, 7. Juli. Der Verein heimattreuer O ſt⸗ und Weſt⸗ preußen, Ortsgruppe Mannheim, veranſtaltete am geſtrigen Sonntag unter Anweſenheit der Vertreter ſtaatlicher und ſtädtiſcher Behörden— zuſammen mit den Brudervereinen Heidelberg, Karlsruhe und Darmſtadt in den Räumen der Harmonie in Heidelberg eine ſchlichte Feier zur Erinnerung an die vor vier Jahren in Oſt⸗ und Weſtpreußen ſtattgefundene Abſtimmung. Die Feſtrede hielt Univerſitätsprofeſſor Graf zu Dohna, der in warmen und be⸗ wegten Worten die Liebe und Treue zur Heimat und zum deutſchen Vaterland zum Ausdruck brachte. Geſangliche und muſikaliſche Vor⸗ träge gaben der Feſtrede einen würdigen Rahmen. Ein gemeinſames Mittageſſen und ein darauffolgender gemeinſamer Ausflug auf die Molkenkur beendigten die Tagung, an der auch zahlreiche in Heidel⸗ berg ſtudierende Oſt⸗ und Weſtpreußen teilgenommen hatten. ch. Mosbach, 4. Juli. Am 19.—23. Juli findet in Mosbach ein Heimatkurs ſtatt, bei dem namhafte Gelehrte wie Dr. Fehrle⸗ Heidelberg, Dr. Gropengießer⸗Mannheim, Dr. Schmitthenner⸗ Heidelberg und Rentamtmann Walter⸗Ernſttal mitwirken werden. * Wertheim, 4. Juli. Der Badiſche Sängerbund hält im Oktober hier ſeine Mitgliederverſammlung ab. ch. Unterſchwarzach, 4. Juli. Der neugegründete Fußballverein hat von der Gemeinde— dank dem Entgegenkommen der Platz⸗ inhaber— einen Sportplatz zur Verfügung geſtellt erhalten. Nach der Herrichtung wird der Platz eingeweiht werden. Anläßlich der Einweihung ſoll ein Spiel ausgetragen werden. ch. Aus dem Schwarzbachtal, 4. Juli. Die Heuernte iſt be⸗ endet. Die Erträge ſollten in quantitatwer Hinſicht größer ſein. Raps ſteht gut, ebenſo die Feldfrüchte und die Kartoffeln, Krank⸗ heiten wurden nicht feſtgeſtellt. * Malſch b. Ettlingen, 4. Juli. Der Bürgerausſchuß hat mit 35 gegen 21 Stimmen einen Kredit von 10 000 Mark für das Gas⸗ werk bewilligt. Weiter beſchloß der Bürgerausſchuß die Gehälter der Gemeindebeamten auf ein normales Maß zurückzuführen. Eine Kommiſſion wird die erforderlichen Schritte einleiten. * Ekllingen, 4. Juli. Der Bezirksrat Ettlingen hat eine Auf⸗ hebung oder Milderung des Sonntagsfahrverbots(von 10 Uhr vorm. bis 7 Uhr abends) und der Geſchwindigkeitsbeſchränkun⸗ gen für Kraftfahrzeuge abgelehnt. * Bühl, 7. Juli. Der 21jährige Kaufmann Karl Batzler bei der Firma Siemens Bauunion in Forbach in Stellung, wird ſeit Sonntag abend vermißt. Der junge Mann hatte ſich nach ei⸗ nem Ausflug auf die Burg Windeck in Kappelwindeck von ſeinen Freunden getrennt, um ſich allein nach Bühl zu begeben, wo er mit einigen Kollegen wieder zuſammentreffen wollte. Seitdem iſt er ſpurlos verſchwunden. Da Batzler bei ſeiner Firma in gutem Anſehen ſteht und auch ſonſt alles in beſter Ordnung iſt, vermutet man einen Unfall. thronungen und damit geſellſchaftliche Umſchichtungen weiter Kreſſe vorzunehmen für aut bielt. Das geſellſchaftliche Bild der Horner Rennen erinnert durchaus an die ſchönen Zeiten vor 1914— nur die Farbiakeit der Uniform wird vermißt. Schmerzlich vermißt. wie der Jubel beweiſt. mit dem bei den Rennen am Freitaa der Derbn⸗Woche die in ihren alten Uniformen aufaeſtiegenen Teilnebhmer am»Er⸗ innerunasrenner“ begrüßt wurden. Da aina ein Sturm der Begei⸗ ſterunz durch das Hamburger Publikum. Man ſprana förmlich von den Sitzen und klatſchte den alten Farben zu! Und nun beim Derby ſelbſt— wie es verlief und wer geſieat hat, das wiſſen unſere Leſer ſchon. Aber ſie wiſſen vielleicht nicht, wie das Fieber der Erwartuna ſchon am Vorabend in der Stadt zu ſpüren war. Wähtend in früheren Jahren meiſt ein Favorit da war. dem beſondere Siegesausſicht zugeſprochen werden konnte, waren die Kandidaten des Derbys in ihren früheren Rennen ſo„durcheinander⸗ gelaufen“, daß ſich niemand auskannte. Monfalcone. ein prächtig Schlenderhaner Rappe, empfahl ſich durch aroße Klaſſe, aber man wußte, daß er nicht genügend durchtrainiert werden konnte. Von Hornbbri behauptet ſein Reiter. der ungariſche Meiſter⸗ Jocken Ceza Janek, er ſei„ſicherer Sieger“. Das Gleiche erwarteten „Woblinformierte“ von Oſtrea. der Weinberaſchen Stute. Und— auch Anmarſch. der weſtdeutſche Crack, hatte ſeine Gemeinde. Und die bat recht behalten. Zehntauſende ſahen dem Schauſpiel dieſer Wetkkämpfe der 17 Pferde zu. In rieſigen Zügen waren ſie über die Wandsbeker Chauſſee auf dem„arünen Raſen“ gepilaert. hatten die erſten Rennen des Tages ohne beſondere Teilnahme angeſchaut und waren nun wie gebannt. Bis die Entſcheiduna da war und die Spannuna ſich löſte— in einen Jubel ohnealeichen, der dem wackeren Pferde aalt, das Deutſchlands blaues Band am Lorbeer tragen durfte, aber auch Jocken Torke, ſeinem tüchtigen Reiter, dem Trainer A. Reith und dem ſportsfreudigen Beſitzer, der nur dieſes eine Pferd beſitzt und mit ihm den arößten Triumph feiern durfte, der in der Welt des Rennſports zu erzielen iſt. Runſt und Wiſſenſchaſt Kleine Chronik. Kuno Fiſchers, des großen Heidel⸗ berger Philoſophen 100. Geburtstag, fällt auf den 23. Juli. Die Stadt Heidelberg wird am genannten Tage eine Gedenstafel an dem früheren Wohnhaus Fischers + laſſen.— Geheim⸗ rat Prof. Wrba hat die von ihm ſeit 11 Jahren geführte ehren⸗ amtliche Leitung der Erneuerungsarbeiten am Dresdener Zwinger, der in ſchwerer Gefahr iſt, niedergelegt. Die Er⸗ der Landtag 30 000 Mark fürs laufende t helfen. ffentlich gelingt es vor allem, ſof. Wrba wieder zu⸗ neuerungskoſten werden auf 1 650 000 geſchätzt— bewilligt hat ahr! Eine Lotterie ſoll 0 0 denn er hat bereits höchſt erfolgreich ganze Teile des Zwingers wiederhergeſtellt.— Im Jahre 1925 kann der Bör⸗ f des deutſchen Buchhandels in Leipzig auf as erſte Jahrhundert ſeines Beſtehens zurückblicken. Aus dieſem Anlaß wird Paul Burg(Profeſſor Paul Schaumburg) die Ge⸗ ſchichte des deutſchen Buchhandels vom Ausgang des 30jährigen Krieges bis zur Gegenwart in einem Roman 0 ſchildern. Der Leipziger Graphiker Profeſſor Horſt⸗Schulze wird das intereſſante Werk mit Federzeichnungen verſehen.— Der ſchweizeriſche Schrift⸗ ſtellerverein hat die Gründung einer Geſellſchaft ſch weize⸗ riſcher Dramatiker 82 Beſtimmend war dafür die einmütige Erkenntnis, daß die ſchweizeriſchen Theater nicht der Ausdruck ſchweizeriſcher Weſensart ſeien. Die Geſellſchaft will vor allem in den leitenden Stellen der Theater Männer haben, die „aus den ſeeliſchen Notwendigkeiten der Schweiz herausarbeiten“. im Enſemble ſollen nur ſchweizeriſche Schauſpieler beſchäftigt un im Repertoire die dramatiſche Dichtung der Schweiz dauernd berückſichtigt werden.— Bei der Feier des 70. Geburts⸗ tages des Pädagogen Univerſitätsprofeſſors Dr. Kerſchen⸗ ſteiner in München gab der erſte Bürgermeiſter Schmid unter lebhaftem Beifall bekannt, daß die Stadtgemeinde in Würdigung der Verdienſte Kerſchenſteiners um den Ausbau des Münchener e beſchloſſen hat, die erſte Gewerbeſchule, die unter Kerchenſteiner errichtet wurde, künftig„Kerſchenſteiner Gewerbe⸗ ſchule“ zu nennen und außerdem ihm zu Ehren auch eine Straße mit ſeinem Namen zu benennen.— Die Hamburger Bürger⸗ ſchaft ſtimmte dem Antrag des Senats auf Erwerb des Nachlaſſes des Dichters Detlev von Liliencron zu. Theater und Muſik 2 OUraufführungen am Munnheimer Nationaltheater. In⸗ tendant Sioli hat die Tragödie ⸗Ragen“ von Max Zweig und eine Komödie von Herbert Kranz, deren Titel noch nicht feſt⸗ ſteht, zur Urau 1 ührung am Mannheimer Nationaltheater erworben. Beide Premieren werden Anfang der nächſten Spiel⸗ zeit ſtattfinden. Der Aritiker-⸗Zwiſchenfall in Freiburg. Wie uns der juriſtiſche Beiſtand unſeres Kunſtreferenten Friedrich Wilhelm Her⸗ zog mitteilt, iſt in dem Rechtsſtreit zwiſchen der Stadt Freiburg und Herzog feſtgeſtellt worden, daß die Beſchuldigungen eines nichtobjektiven Urteils durch Verquickung perſönlicher und beruflicher Ange iten nicht aufrecht erhalten werden können. Außerdem hat der Stadtrat unterm 3. Juli verfügt, daß mit Beginn der neuen Spielzeit für die Dauer des Rechtsſtreits(über die Verechtigung des Ausſchluſſes vom Theaterbeſuch) das gegen Herzog ergangene Verbot, das Freiburger Stadttheater zu betreten, auf⸗ gehoben wird Der Stadtrat glaubt ſich zu dieſer Maßnahme um ſo eher verſtehen zu können, als er die Ausſchließung nur als eine „temporäre Maßnahme“ angeſehen habe.— Damit iſt die unerquick⸗ Zur Eröffnung der Kurſe hatte ſich neben zahlreichen Po⸗ 9 Der Staatswaldungen, in «Freiburg, 7. Juli. Im geſamten Feldberggebiet hat der Verkehr außerordentlich zugenommen. Die von der Poſt ein⸗ geſtellten Kraftwagen ſind ſämtlich voll beſetzt und müſſen oft in mehrfacher Folge gefahren werden. Auch die neu eingerichtete Woſtautolinie durch das Höllental hat einen unerwarteten Zuſpruch zu verzeichnen. ANus der pfalz Hambach, 7. Juli. Kaufmann Friedrich Bodem aus Nußloch ſtürzte bei einer Fahrt durch Hambach, weil ſein Motor⸗ rad ſich in einer Schiene der Elektriſchen verfangen hatte und er⸗ litt mehrere Kopfwunden, die fedoch nicht lebensgefährlich waren. Dagegen ſtellte es ſich heraus, daß Bodem durch den Sturz ſein Gehör vollſtändig verloren hat.— Aus Lebensüberdruß, ver⸗ anlaßt durch die Verhältniſſe der Zeit, hat ſich der 74 Jahre alte Adam Martin von hier, ein rechtſchaffener braver Mann, auf dem ſtädtiſchen Friedhof das Leben genommen.— Die Preisprü⸗ fungsſtelle, die geſtern auf dem Rathaus hier tagte, hat den Preis für Butter auf.70., für Milch auf 32 Pfg. und für Eier auf 12 bis 15 Pfg. feſtgeſetzt, wobei betont wurde, daß für 15 Pfg. nur friſche Eier verabfolgt werden dürfen. :0: Speyer, 7. Juli. Zur Beſeitigung der beſtehenden Schwie⸗ rigkeiten bei der Stillegung von Betrieben iſt zwiſchen dem Handels⸗ remium und den Intereſſenverbänden von Pirmaſens und der Pfälziſchen Kreisregierung nach eingehenden Verhandlungen ein be⸗ ſonderes Verfahren vereinbart worden, da bekanntlich ſich die pfälziſche Schuhinduſtrie in einer beſonders ſchwierigen Lage be⸗ findet. Nach dieſem Verfahren ſoll in den Fällen, in denen es ſich im Voraus nicht überſehen läßt, ob der Betrieb ganz oder teilweiſe über die einmonatliche Verjährungsfriſt fortgeführt werden kann, 8 Tage nor Ablauf der vierwöchigen Sperrfriſt die Verlängerung auf einen Monat verlangt und dieſes Verlangen wiederholt werden, menn im folgenden Monat auch nicht unbedingt feſtſteht, daß die Stillegung erſolgen muß. In den Fällen, in denen die Beteiebe ſchon innerhalb der Verfährungsfriſt arbeiten und vorausſichtlich über die Verjährungsfriſt, wenn auch teilweiſe hinaus arbeiten können, empfiehlt es ſich, ſofort einen Antrag zu ſtellen, daß der Betrieb wieder neu ſtillgelegt werden kann. Es iſt dabei zu ver⸗ langen, daß die vierwöchige Sperrfriſt auf eine möglichſt kurze Zelt⸗ ſpanne abgekürzt wird. el RNeuſtadt a.., 4. Juli. Die Stadtgemeinde Neuſtadt hat von der Inmung der Zimmermeiſter Neuſtadts fünf Holzhäuſer enthaltend je 4 Zinnner, käuflich erworben. Sie wird nun dieſe Holzhäuſer ſofort zur Aufſtellung bringen und in erſter Linie an ſolche Wohnungsſuchende vermieten, die in der Lage ſind, dieſe Holz ⸗ häuſer, wenn auch in Teilzahlungen, von der Stadt zu erwerben. el Meckenheim, 4. Juli. Ein mit Wein beladenes Laſtaut o, der Transportfirma Gebr. Nenninger in Neuſtadt a.., wollte geſtern Mitdag kurz vor dem benachbarten Hochdorf einem entgegen⸗ kommenden Heufuhrwerk ausweichen und kam dabei dem Straßen⸗ graben zu nahe, ſo daß der Wagen ſich umlegte und die gefüllten Weinfäſſer in das Ackerfeld vollten, die weitere Folge war, daß ein Faß deſelt wurde und das köſtliche Naß herauszurimnen begann. Die Kunde hiervon verbreitete ſich in Hochdorf raſch und im Nu eilten dortige Einwohner mit Kübeln und Eimern herbei, um den Wein aufzufangen oder aufzuſchöpfen. Der Führer des Laſtauto⸗ hatte jedoch unterdeſſen nach Neuſtadt telephonirt und alsbald er⸗ ſchien einer der Geſchäftsinhaber per Auto, um die Weinfäſſer vor den Zudringlichkeiten des Publikums zu ſchützen. Das war natürlich den durſtigen Kehlen der Hochdorfer nicht angenehm und es kam zu heftigen Auseinanderſetzungen zwiſchen den beiden Parteien. Die Hochdorfer ſchimpften zwar herum, zogen jedoch unverrichteter Dinge wieder ab, mit tiefer Trauer im Herzen, weil ihnen die ſchöne Gelegenheit zu einem Freitrunk entgangen war. :0: Kaiſerslautern, 7. Juli. Die Wildſchweinplage in der Pfalz nimmt derart überhand, daß die pfälziſchen Landwirte immer dringender Abhilfe gegen die Wildſchäden verlangen. Die in der Nähe von Waldungen gelegenen Felder, hauptſächlich Karroffel⸗ äcker werden von den Wildſchweinen, die in Rudeln bis 50 Stück auftreten, vollſtändig verwüſtet. Eine Bekämpfung des Schrwarz⸗ wildes durch die deutf Behörden iſt jedoch vollſtändig unmöglich, weil die Privatjagdpäc die von den Franzoſen beſchlagnahmten denen das Schwarzwild ſeinen Standort hat, nicht betreten dürfen, und weil den deutſchen Forſtbeamten von den Franzoſen die Jagdgewehre abgenommen worden ſind, ſodaß ſie keine Jagd ausüben können. Vor dem Krieg waren Wildſchweine in der Pfalz äußerſt ſelten. Sie ſind während des Krieges aus den Vogeſen, wo es ihnen infolge des Kampflärmes zu unruhig wurde, in die Pfalz hinübergewechſelt und ſind dort jetzt Standwild ge⸗ worden. :: Pirmaſens, 5. Juli. Im„Mainz. Anz.“ hätte unterm 8. Juli das Warenhaus Tietz in Maing in einem Schuh⸗Warenan⸗ gebot den Paſſus inſeriert:„Wir führen nur ganz erſtklaſſige Ware, keine Pirmaſenſer Fabrikate.“ Das Handelsgremium hatte gegen dieſe Herabſetzung Proteſt erhoben, auf Grund deſſen ſich die Tietz jetzt eine entſprechende Erklärung hergeben mußte. Da ſich ein ähnlicher Fall auch in Freiburg i. Br. ereignete, hat das Handelsgremium den Verband der Schuh- und Schäftefa⸗ brikanten in Berlin erſucht, dem Verband der Schuhhändler mit⸗ zuteilen, daß das Handelsgremium gegen jeden Schuhhändler, der zukünftig, um ſich im Wege des unlauteren Wettbewerbs Vorteile zu verſchaffen, die Pirmaſenſer Fabrikate in ihrer Güte herabſetzt, Strafanzeige wegen unlauteremWettbewerbs erſtatten wird. liche Angelegenheit(abgeſehen von der prinzipiellen juriſtiſchen Frage) ſtr⸗ die Oeffentlichteit erledigt, und zwar, was wir, angeſichts der unverantwortlichen Hetze gegen einen von ernſteſter Kunſtauffaſſung erſüllten Menſchen ausdrücklich feſtſtellen wollen, zugunſten unſeres Mitarbeiters. 00 Theaterrundſchau. Aus Saarbrücken wird gemeldet: Als Nachfolger des nach Krefeld gehenden Intendanten Ernſt Martin iſt der Direktor des früheren Deutſchen Theaters in Stuttgart Ferdinand Skuhra, zum Intendanten des Saar⸗ brückener Stadttheaters gewählt worden. Intendant Skuhra wird ſeinen Poſten 275 antreten.— Am 24. Juli wird in Wien eine Reihe von„Aida“⸗Freilichtaufführungen beginnen, deren Leitung Pietro Maſcagni übernommen hat. Die Proben für die Aufführungen ſind bereits im Gange. Maſcagni ſelbſt wird am 14. Juli in Wien eintreffen.— Robert Garriſon(früher in Mannheim, jeßz in Berlin) hat infolge mehrfacher Filmverpflich⸗ tungen ſeinen Vertrag mit dem Deutſchen Theater in Berlin ge⸗ löſt und wird in der kommenden Spielzeit an verſchiedenen Ber⸗ liner Bühnen nur zeitweilig tätig ſein.— Melchior Viſcher hat ein neues Drama vollendet, das„Fußballſpieler und In⸗ dianer“ heißt und den Untertitel„Für die Alte Welt eine Tra⸗ ödie, für die Neue Welt eine Komödie führt. Das Stück er⸗ ſcheint als Buch bei Kiepenheuer, Potsdam.— Das Tendenzſtück gegen Kokain und Morphium„Diagnoſe 16“ von Felix Fiſcher, das derzeit an der Wiener Rolandbühne mit großem Erfolge ge⸗ ſpielt wird, iſt zur Aufführung für Schweden und Frankreich an⸗ ekauft worden.— Kapellmeiſter Band vom Württ. Landestheater tuttgart hat ſeine ſofortige Entlaſſung erbeten, um unter glänzenden Bedingungen die für ihn neugeſchaffene Stellung eines Städtiſchen Generalmuſikdirektors in Halle anzutreten, wo ihm ein großzügiger Ausbau des dortigen Muſiklebens als Leiter der Oper, der Konzerte und aller ſtädtiſchen Muſikangelegenheiten an⸗ vertraut iſt.— Als des ſtädtiſchen Kapellmeiſters Dr. Berend wurde Kapellmeiſter Dr. Müller⸗Prem für das Stadt⸗ theater in Kaiſerslautern verpflichtet. Literatur Bom Zwiebelfiſch(Hans von Weber, Verlag, München) erſchein ſoeben das Doppelheft 1/2 des 17. Jahrgangs. Die Bee eise dier zum letzten Mal von dem verſtorbenen Hans von Weber herausgege⸗ ben, wird beſonders regem Intereſſe begegnen müſſen. Sie bringt Beiträge von Dr. Kurt Martens, Hans von Weber, Mar Ludwig, Hans Reiſer, eine Grabrede von Hugo Bruckmann auf Hans von Weber u. v. a.., ſowie zahlreiche Bücherbeſprechungen des Heraus⸗ gebers. Der reiche und feſſelnde, politikloſe Inhalt wird der be⸗ liebten kleinen Zeitſchriſt neue Freunde zu den bisherigen zuführen. Sie behandelt in geiſtvollen Artikeln knapp und anziehend alle Ge⸗ blete des Bücherweſens, der Kunſt und Dichtung, ſowie allgemeine Kulturfragen. — * Morgen⸗Nus gab⸗ 8. Seite. Ur. 509 Montag, den 7. Juli 1924 Sport und Spiel nm Mannheimer General⸗Anzeiger 41. Oberrheiniſche Kegatta Mannheimer Kuderverein und Mannheimer Kuderklub ſind je 2 mal ſiegreich Wie immer hatte auch diesmal die„Mannheimer Regatta“ eine große Zuſchauerzahl angelockt Es kam noch hinzu. daß viele Sport⸗ freunde. die ſonſt die Fußballplätze beſuchen, heute der Regatta an⸗ wohnten. Bei prächtigem Ruderwetter wickelten ſich die einzelnen Rennen alatt ab. Der Neckardamm bot zu beiden Seiten ein buntes Bild. Sehr belebt war auch der Neckar. auf dem es von Faltbooten im Flaagenſchmuck wimmelte. Beſonders prächtia war das Bild vom Sonntaga. Die Zuſchauermenge war unüberſehbar. Die beiden Dämme waren ſchwarz voll von Menſchen. Beſonders angenehm fiel dies⸗ mal die überaus genaue Einhaltung der Zeiten auf. Mannheim hat damit einen Rekord aufgeſtellt. Wle angeſaat, konnte am Sonntaa das letzte Rennen, das übrigens mit zu den ſchönſten des Tages zählte, genau um 6 Uhr abgelaſſen werden. Wenn die Preſſe in Zukunft etwas mehr Sitgelegenheit zugewieſen bekommt. dürfte bei der Mannheimer Regatta kein Wunſch mehr offen ſein. Erſter Tag Der für einen Wochentag außergewöbnlich ſtarke Beſuch des erſten Regattatages erbrachte den Beweis, daß die Erwartungen. die man auf einen qualitativ hochſtehenden Verlauf der Regatta geſetzt hatte, in jeder Hinſicht in Erfüllung geaangen ſind. Schon der Ver⸗ lauf der Vorrennen, deren Ergebnis wir in unſerem Samstag⸗Abend⸗ blatt ſchon mitteilen konnten, brachte ſpannende Kümpfe. Die Ent⸗ ſcheidunasrennen am Nachmittaa vollzogen ſich in aleicher Weiſe und nahmen mit Ausnahme des letzten Rennens um den Pfalz⸗Achter, das wegen Kolliſion dreimal wiederholt werden mußte und in dem durch den Schledsrichter der Mannheimer Ruderklub als Sieger erklärt wurde. einen einwandfreien Verlauf. Ddie Frankfurter„Germania“, die mit voller Stärke ihrer Mannſchaften am Platze erſchien, konnte nach hartem ennen den Gaſt⸗Vierer und mit Kruck den Straßbura⸗ edächtnis⸗Einer gewinnen, im Verbandsvierer un⸗ terlag ihre abgekämpfte Mannſchaft dem friſch ins Treffen kommen⸗ n Mainzer Ruderverein. Dieſer konnte auch den Zweier ahne Steuermann ſicher gewinnen und dadurch die Jahl ſeiner Preiſe auf 803 erhöben. Von den Skullern erwieſen ſich Kruck⸗Ger⸗ mania, Georgi⸗Gießen und Mutſchler⸗Worms als ſehr tüchtige Ru⸗ derer. Der Germane müßte nur etwas lebhafter werden, um ſeine großſe Kraft in ausgilebige Technik umzuſetzen. Der Stuttgarter erſte Piexrer war anſcheinend nicht aut disvoniert die Mannſchaft mußte ſich einer längeren Ruhe unterzlehen. Von den Mannhei⸗ mern konnte die„Amicitig“ einen ſicheren. beifälhlig aufgenommenen Siea im Junamann⸗Vierer erfechten, ſchade, daß der„Ami⸗ eitia“-⸗Achter durch die Kolliſionen außer Stande war, ſein im Vor⸗ rennen gezeigtes Können in einen endaültiaen Erfolg umzumünzen. Die Achtermannſchaft der Heilbronner„Schwaben“ erwies ſich als ſehr beachtenswert. Der Mannheimer„Ruderklub“ konnte heute ſeinen ſinnfälligen Erfolg erringen, ſeine Mannſchaften zeiaten aber beſte Form und aute Kampffähiakeit, die ihnen die Anwart⸗ ſchaft auf Erfolge im weiteren Verlauf der Regatta gibt. Erſtaunlich aut durchtrainſert waren die Mannſchaften des Heidelberger Ruderklubs. Seine Richter⸗Mannſchaft reihte ihren Erfolgen in Frankfurt und Konſtanz einen weiteren überlegenen Sieg an. tan darf deren Zuſammentreffen am zweſten Regattatage mit de⸗ währten Senioren mit Intereſſe entaegenſehen Auch die Anfänger⸗ mannſchaft des Heidelberger Ruderkluhs erwies ſich ihren Geanern Überlegen. was als die Auswirkung einer auf ſolideſter Frundlage angelegten Ausbildung anzuſehen iſt und dem Klub die Verfügung über eine arößere Fahl von Rennruderer ſicherſtellt. Zweiter Tag Der Mannheimer Reaattaverein hat zwei aroße Tage binter ſich. Die Vorausſetzungen, die wir in unſeren Vorbeſprechungen an die Regatta. ihren Verlauf und die gebotenen Leiſtungen geſetzt haben, baben ſich in vollem Maße erfüllt. Der überaus ſtarke Beſuch. namentlich am zweiten Tage, hat bewieſen, daß die Mannheimer Bürgerſchaft die Füblung mit dem Ruderſport und dem Mannheimer eaattaverein aufs neue gefunden und geſtärkt hat. Ueberaus zahl⸗ reich hatten ſich auch die Zuſchauer von auswärts eingefunden. Frank⸗ furt und Mainz ſtellten ein ſtarkes Kontingent und maßaebende Ru⸗ derſportleute aus Nah und ffern hatten ſich ein Stelldichein gegeben. Wir dürfen heute die Mannbeimer Reaatta als eine ernſte Vorprobe für die deutſche Meiſterſchaftsregatta anſehen. Die gebotenen Ler⸗ ſtungen waren durchwea über das Maß des Durchſchnitts erhaben und vielfache Gipfelleiſtungen zeigten, daß der Ruderſport in Süd⸗ deutſchland ſich in ſtark aufſteigender Beweauna befindet. Prachtvolle Kämpfe ſplelten ſich vor den Augen der Zuſchauer ab, riſſen ſie zu lebhaftem, oft ſtürmiſchem Beiſall bin, ließen ſich bierbel nicht von rein lokalpatriotiſchen Geſichtspunkten leiten, ſondern ſpen⸗ deten auch den Auswürtigen reichen Beifall. Ste perſtanden bierbei die fachlich hochſtehende Leiſtung von der leichter zu wertenden und trotdem ſiegreſchen zu unterſcheiden. An der Spitze der Lolſtungen ſtand die Frankfurker„Germania“, die überraſchend aute Senior⸗Mannſchaften im Vferer und Achter an den Start ſchickte. Auch mit ihren Junſoren u. Junamannen Proben einer ſyſtematiſchen Durchbildung gutveranlagter Mannſchaften gab. Ebenſo zeiaten ihte Skuller im Einer und Doppelzweier in allen Rennklaſſen Gutes. Die ainzer konnten im Verbandspierer einen erſtklaſſigen Sieg er⸗ zielen, im Zweſer ohne Steuermann Proben auten Zuſammenſpiels und im Junamann⸗Achter ſchöne Schulung des Nachwuchſes erkennen. Bei den Mannheimer Ruderern fiel die ſchöne Waſſer⸗ arbeit auf. Bis ſetzt kann Mannheim natürlich noch nicht an groge Klaſſen beranreſchen, verſpricht aber für die Zukunft recht Gutes. Beſonders„Amieltia“ bat ſchöne Ausſichten. Die 4 errungenen Siege waren verdlent und ehrlich erkämpft. W Erſter Tag: Entſcheidungsrennen „ 1. Müß au-Bierer für Anfänger. 1. Heidelberger.Kl. (H. Lorber, W. In 10 8. Gget n Göbel; N. Altaber):51. 2. Mannheimer Ruderklub 6752,2; 3..⸗G. N e n Führun„Speyer9. ennen bis tauſend Meter, wo Heidelber ſtark zurückfällt. Heidelberg iſt bei 1500 Reter klar, der Mannheimer Klub ſucht durch ſtarken Endſpurt die Heidelberger zu erreichen, kann ihnen ſedoch nur bis zu einer knappen Länge bis zum Ziel aufkom⸗ men. Speyer weitere zwei Längen zurück. 2. Gaſt-vierer. 1. Frankfurter.⸗G. Germania(E. Schlebach, M. 5 e Hch. Schultheiß, A. Schmidt; W. Fcee 6782,2: 2. Mainzer.⸗F.:35,2; 3. Stüttgarter.⸗G. 6742. Schönes über die erſte Hüälfte der Strecke pollſtändig gſeaſſee Reunen. Hier nimmt Getrmania leicht Führüng e mit aller Kraft rudernden Mainzer. Stuttgark, deſſen heute nicht gut disponert iſt, fällt langſam zurück. 1400 Meter if Germania Längen vor der Geſellſchaft, welche Vorſtoß auf Vorſtoß folgen läßt, der von der Germania ſicher gehal⸗ ten, deren Vorſprung auf eine Länge vermindert und mit dem ſie erfolgreich durch das Ziel gehen. Stüttgart anderthalb Längen zurück in ruhiger Gangart drittes Boot. . Einer für Junloren. 1. Fr. Mutſchler,.⸗G. Warm⸗ 7241,2; 2. Kurt Georgl, Gießener Ruder.⸗Geſ. 7150,6: 3. W. Oppen⸗ heimer, Frankfurter.⸗G. Germania:07,2. Mutſchler, der heute ſeine große bei der Wormſer Regatta gezeigte Form wieder ge⸗ wonnen hat, geht gleich mit leichtem flüſſigem Rudern an die Spiße und pergrößert ſeinen Vorſprung bis ins Ziel auf drei Längen vor dem ſich wacker wehrenden Gießener, welcher ſeinerſeits Oppenheimer mit 9 7 Vorſprung hält. „„Badenia⸗Bierer. 1. Heidelberger.⸗Klub(Fr. Zi perer, J. Stange, Hch. Bender, J. Richter; N. Altaber) 6252; 2. Lu 000 5 eeeeee „[Vorlauf: wigshafener.⸗V.:00. Heidelberg geht in prachtvoller Zuſammen ⸗ arbeit gleich in Führung und gewinnt mit drei Längen gegen die in vollendeter Technik rudernde körperlich ſchwächere Mannſchaft von Ludwigshafen. 5. Jungmannen⸗Vierer. 1. Mannheimer.⸗V. Ami⸗ citia(H. Schweickardt, Fr. Peters, G. Maier jr., E. Schlatterer; H. Kunz) 6748,8; 2. Wormſer.⸗V.:53; 3. Frankfurter.⸗G. Ger⸗ mania:09,4. Anfänglich ſtreng geſchloſſenes Rennen, in welchem zunächſt die mit aeger aſſerarbeit rudernde Amieltia die Führung vor Germanig nimmt, welche den zweiten Platz bis zur Riedbahnbrücke halten kann, dann aber vor dem kräftig vorſtoßenden Wormſer Ruderverein die Segel ſtreichen muß. Worms bemilht ſich an Amicitig heranzukommen, kann auch in hartem Endkampf etwas Boden gewinnen, muß jedoch den Mannheimern den unbeſtrittenen Sieg mit anderthalb Längen überlaſſen. 6. Verbands⸗Bierer.(Wanderpreis des deutſchen Ruderverbandes. 1. Mainzer.⸗V.(J. Schneider, L. Apel, H. Funk, J. Racke; H Kalkhof):41,6; 2. Frankfurter.⸗G. Ger⸗ manja. Ueber die Hälfte der Bahn ſchärfſtes Bord an Bordrennen, in welchem bei 1400 Meter Mainz in die Haßang geht und den Vor⸗ ſprung vor der von dem ſiegreich durchgeführten Gaſtrennen noch ſtark ermüdeten Germaniamannſchaft durch mehrfache i vergrößert. Die Frankfurter ſuchen mit Aufgebot letzter Kraft die Malnzer wieder zu erreichen, gehen aber das für ſie ausſichtsloſe Rennen gegen die noch mit dreivierbel Längen bei 1900 Meter auf und rudern dann gemächlich als zweites Boot durchs Ziel. 7. Slraßburg⸗Gedächtnis⸗CEiner. Wanderpreis. 1. Eugen Kruck Frankfurter.⸗ Germania 7145; 2. Fr. Mutſchler .⸗G. Worms:27,2; Mutſchler nimmt am Start mit ſlinkem Ru⸗ dern die Führung und dehnt ſie bis 800 Meter auf eine Länge aus. Hier kann der vom Junioreiner⸗Rennen ermüdete Wormſer der wuchtigen Arbeit des ruhiger ſchlagenden Germanen nicht ſtandhal⸗ ten und fällt langſam auf den zweiten Plaß. Beide Skuller ver⸗ ſteuern ſich etwas, geben jebdoch gegenſeitig Raum als ein Zuſam⸗ menſtoß droht. Mutſchler gerät dabei in das Schmeißwaſſer von Kruck, der kräftig davonzieht und einem letzten Vorſtoß von Mutſch⸗ ler im Ziel mit einer Länge abwehrt. 8. Jweier ohne Sleuermann. Herausforderungs⸗Preis. 1. Mainzer.⸗B.(H. Funk, L. Apel):22,6; 2 Karlsruher.⸗V. (E. Moder, W. Moder):40,2: 3. Mannheimer.⸗G.(R. Kaſt, E. Lang):47,4; alle drei Mannſchaften zeichnen ſich durch ſchöne Form und gutes Steuern aus. Das Feld zieht ſich jedoch bald nach den erſten fünfhundert Meter ſtark auseinander. Die Mainzer gehen mühelos an die Spitze und gewinnen ohne eigentlichen Kampf das Rennen fberlegen gegen Karlsruhe, das mit drei Längen Abſtand vor den ſchön aber etwas weich rudernden Mannheimern einkommt. 9. Pfalz Achter.(Iweiter Achter.) 1. Nach dreimaligem Start, bei dem mehrers Kolllſtonen ſtatigefunden haben, findet unter Aus⸗ ſchlun der Mannheimer Amicitia neues Rennen bei fliegendem Start über 1200 Meter mit folgendem Ergebnis ſtatt: 1. Heilbronner.⸗G. Schwaben(H. Jvos, R. Loth, E. Neuffer, H. Biader, W. Hold, K. Kämpf, K. Ruffler, C. Eppinger, H. Elwert); 2. Mannheimer.⸗Kl. Infolge abermaliger Kolliſion zwiſchen dieſen beiden erhält Mann⸗ heimer Klub den Sieg zugeſprochen. 2. Tag: Vorrennen Zweſter Vierer- 1. Vorlauf. 1. Heidelberger.⸗Kl. :41,4; 2. Mainzer.⸗G.:43,8; 3. Ludwigshafener.⸗V.:47; Heidelberg nimmt vom Start an die Führung und gewinnt mit drei⸗ viertel Längen; zwei weitere Längen zurück Ludwigshafen.— 2. Vorlauf. 1. Mannheimer.⸗Kl.:46,8: 2. Heilbronner .⸗G. Schwaben:82,4; ſicher mit zwei Längen gowonnen. Jungmann⸗Achter, 1. Vorlauf. 1. Malnzer.⸗V.:09,8: 2. Wormſer.⸗V..10,2; 3. Frankfurter.⸗G. Germania:18,2; über tauſend Meter iſt das Rennen ganz geſchloſſen. Mainzer.⸗V. geht langſam in die Führung, Germania kümpft mit Worms um den zweiten Platz. Mainz hat bei 1500 Meter eine Länge Führung, der Wormſer Ruderverein nimmt mit den Führenden den Kampf auf und geht zwei Meter hinter den Mainzern durch das Ziel. Ger⸗ mania fällt bei 2000 Meter zurück und geht mit halber Kraft durch das Ziel.— 2. Vorlauf. 1. Mannheimer.⸗Kl.:16; 2..⸗G. Heidelberg 6118,6; nach anfünglicher Führung von Heidel⸗ bera geht bei etwa 1200 Meter der beſſer zuſammenarbeitende Mann⸗ heimer Klub an die Spitze und geht nach ſchärfſtem Bord an Bord⸗ rennen mit dreiviertel Längen Vorſprung durch das Ziel— 3. Vor⸗ lauf..Heilbronner.⸗G. Schwaben:25,6: 2. Ludwigs⸗ hafener.⸗V.:25,7;: vom Start bis zum Ziel ſchärfſtes Bord an Bordrennen mit wechſelnder knapper Führung. Heilbronn gewi nt mit dem letzten Zug mit Handbreite. Rheinhafen⸗Dierer. 1. Vorlauf. 1. Mannheimer.⸗V. Amicitia:02,4; 2. Frankenthaler.⸗V.:05,4; Mannheimer Amicitia iſt bei 1000 Meter mit einer Länge in Führung und dehnt dieſen Vorſprung bis zum Ziel auf anderthalb Längen aus.— 2. Porlauf. 1. Wormſer.⸗V.:59,4; 2. Mainzer.⸗V. :07,21; Worms übernimmt vom Start an die Führung und ge⸗ winnt in ſchöner Form ſicher über die unruhig rudernden Mainzer. Rhein⸗Achter für Junioren. 1. Vorlauf: 1. Frank⸗ furter.⸗G. Germania.24; 2. Rheinklub Alemannja Karlsruhe:81,3; Germania führt über die ganze Strecke und ge⸗ winnt ſicher mit zweieinhalb Längen.— 2. Vorlauf: 1. Ka⸗ ſteler.⸗ch. 617; 2. Mannheimer R. Kl.:28; Schönes Ren⸗ nen, wobei die härtere Waſſerarbeit der Kaſteler den Ausſchlag gibt und dieſen den Erfolg mit anderthalb Längen einbringt.— 3. Vorlauf: 1. Mannheimer.⸗V. Amicitia 22 Sek.; 2. Ludmigshafener.⸗V.; Anfänglich geſchloſſenes Rennen aus dem ſich Amicitia langſam frei macht. Amieitig gewinnt mit einer halben Länge in geſchloſſenem Endkampf. Beide Mannſchaf⸗ ten durchrudern die Strecke in ausgezeichneter Form. Einer für Jungmannen. 1. Vorlauf: W. Oppenhei⸗ mer Frankfurter.⸗G. Germania:39,2; 2. W. Fiſcher .⸗G. Rheinau:50,4; 3. O. Schimmer Mannheimer.⸗G.:13 Oppenheimer gewinnt überlegen.— 2. Vorlauf: 1. Wolf .⸗G. Worms:46 2. W. Moder Karlsruhe.⸗V. bei 1900 Meter aufgegeben. Tryſt⸗Vierer. 1. Vorlauf: 1. Rheinklub Aleman⸗ nia Karlsruße:24,4; 2. Heidelberger.⸗Kl.:24,8; 8. Mannheimer.⸗Kl.:83: Heidelbeig nimmt die Führung. Mann⸗ heimer Klub dicht auf Alemannig Karlsruhe bei fünfhundert Me⸗ ter eine Länge zurück. Auf halber Strecke ſchraubt ſich Aleman⸗ nia an Mannheimer Klub heran, überholt dieſe und nimmt die Perfolgung der mit zwei Längen führenden Heidelberger auf. Alemannia läßt Spurt auf Spurt folgen, bleibt dabei lang im Zug und überholt in erbittertem Endgefecht die Heidelberger mit einerviertel Länge.— 2. Vorlouf: .-B.:37; 2..⸗g Spener 7245; 3. Frankenthaler.⸗V. aufas⸗ geben. Vom Start an übernimmt Ludwigshafen die Führung und gewinnt ſicher mit zwei Längen. Frankenthal gibt bei 500 Meter das ausſichtslaſe Rennen auf.— 3. Vorlauf: 1..⸗G. Rheinau:40; 2. Mannheimer.⸗G.:51; Ueberlegen ge⸗ wonnen. Großer Achter. 1. Vorlauf: 1. Frankfurter.⸗G. Germanig 6126,4; 2. Mainzer.⸗V. 6132,8; Vom Start in übernimmt Frankfurter Germania die Führung und dehnt dieſe bis tauſend Meter auf eine halbe Länge aus. Hier ſpurtet Mainz doch weiſt Germania dieſen Vorſtoß ab und gewinnt überlegen in ſchönſter Form und Waſſerarbeit mit einer guten Länge.— 2. Kaſteler.⸗G.:24,8; 2. Mainzer.⸗G. :81,8; Kaſtel führt durchweg und gewinnt ſicher mit drei Längen. orſtöße ſtetig 2. Kaſteler.⸗G.:46,2: 1. Ludwigshafener Fechenhe Enkſcheidungsrennen 25 10. Leichtgewichts⸗Bierer. 1. Mannheimer.Kl.(W. Oldenburger, Scholl, C. Haag; Hch. Scholl) E. Schmelcher, Fr.. 7758,25 2..0. Wormse 318, 5 Mannheimer.B. Amicitta 846. Mannheimer Klub geht gleich in Führung und gewinnt in guter Zuſammenarbeit ganz K 11. Zweiter Vierer. 1. Heidelberger.Kl.(Fr. Zipperer, 25 ech. Hch. Bender, J. Richter; N. Altaber):20; 2. Mainzer .G. 7722,8; 3. Maanheimer.Kl. aufgegeben. Geſchloſſenes Rennen bis 800 Meter, wo ee Führung nimmt und ſie trotz energiſcher Bemühungen der nzer Rudergeſ. bis ins Ziel mit dreiplertel Längen ſicher hält. Mannheimer.Kl. gibt das Rennen bei 1600 Meter auf. 5 40 12. Vierer ohne Steuermann. 1. rankfurter.G. Germanka GS. Schlebach M. Gorriſſon, Hch Schultheis, A. Schmidt):06,4; 2. Mainzer R. V.:09,8; 3. Stuttgarter R. G. 7718,6. Alle drei Voote gehen ſehr gut vom Start ab. Mit 386er Schlag ſtarten Germanſa und Mainz, Stuttgart 35 in der erſten Minute. Bei 500 Meter iſt Germania eine halbe Lünge vor Mainz, Stuttgart eine Viertellänge dahinter. Zwiſchen Germania und Mainz entſpriunt ſich ein mörderiſcher Zweſtampf. Stuttgart liegt dreiviertel Längen zurück. Nun gibt die wuchtigere Arbeit von Germania, der auch ihr gutes Sbeuern zu ſtatten kommt. den Ausſchlag. Mainz verſteuert ſich etwas nach links, Germanta geht mu entſcheidend in die Führung, vergrößert dieſe und gewinnt ſicher mit anderthalb Längen. 13. Jungmann-Achter. 1. Mainzer R. B.(5. Seipel, H. Herberg, Gg. Kullmann, H. Petry, B. Mayer, A. Blum Ph. Hil⸗ bert, A Seemann; H. Kalkhof):42,2; 2. Mannheimer.Kl. 6250: 3. Heilbronner.G. Schwaben bei 1100 Meter aufgegeben. Mainger R. V. geht gleich vom Start in die Führung und gewinnt ſicher das Endrennen mit 36er Schlag durchrudernd mit 765 8 14. Rheinmeiſterſchaft⸗Einer. 1. Fr. Mutſchler,.G. Worms 52573 2 uc rankfurter.G. Germania:01; 3. St. Welcker, Ludwigshaſener R. V.:12. Nach gutem Start geht der flinkere Mutſchler ſofort an die Spitze, ſichert ſich ſofort einen Vorſprung von einer Länge. Kruck, der auffallend lahm rudert und auch während des ganzen Rennens nicht in Schwung kommt, bemüht ſich vergeblich, an den flinken Wormſer heranzukommen und muß mit zwel Längen den Sieg und den Rheinmeiſter⸗ titel überloſſen. 15. beee 1. Heidelberger RKl.(K. Schlatter, J. Stange, H. Bender, O. Haug; N. Altaber) 1 in:44 allein über die Vahn, da die Mannſchaft des Akad. R. V. Rheno⸗Fran · konia⸗Frankfurt beim an Startfahren Dollenbruch erlitt. 16. Rheinhafen⸗Bierer. Dritter Vierer. 1. Mannheimer R. V. Amicitſo(H. Schweikhardt, Fr. Peters, G. Meier jr. E. Schlatter; H. Kunz)•21,8; 2. Wormſer R. V.:22. Wormſer R. V. nimmt gleich am Start die Führung und dehnt dieſe bis 1200 Meter bis auf anderthalb Lüngen aus. Hier ſetzt Amicktia zur Verfolgung der Wormſer ein, erreicht dieſe und ſchlägt ſie nach erbittertem über dreihundert Meter führenden Endgefecht mit einer Viertellänge 17. Rhein-Achter: Juniot-Achter: 1. Frankfurter.G. Germania(Fr. Schäfer, W. Rahn, Fr. Encke, H. Stichter, N Kühlewein, W. Ebeling, K. Maletzki, W. Nauſch; W. Günther):44; 3. Mannheimer.⸗V. Amieitia:7//. Prachtvolles Rennen. Die drei Boote gehen Bord an Bord ab. Germania geht in iſt bei tauſend Meter eine Länge vor⸗ aus, Amicikſa eine halbe Länge zurück. Germanſa vergrößert den Vorſprumg, iſt bei 1500 Meter klar. Hier ſetzt Kaſtel zum Vorſtoß ein, geht an Germania heran, dieſe wehrt jedoch in beſſerer Renn⸗ verfaſſung und Zuſammenarbeit den Anprall ab und geht als ſicherer Sieger mit dreiviertel Längen Vorſprung durch das Ziel. Die ſich ſehr gut im Rennen haltende Mannheimer Amicitia eine halbe Länge dahinter als drittes Boot. 18. Einer für Jungmannen: 1. K. Wolf,.⸗G. Worms 8219: 2. W. Frankfurter.⸗G. rmania:29; 3. W. Fiſcher,.⸗G. Rheinau:86,4. Nach kurzem Kampf geht der Worm⸗ ſer Hühne Wolf an die Spitze und macht ſein Rennen nach Belfeben. Der Leichtgewichtsmann Oppenheimer hält ſich wacker auf dem zwej⸗ ten Platz und kann den ſtärkeren Fiſcher von Rheinau ſicher halten. Wolf der im Endrennen fehr lebhaft rudert, gewinnt mit 4 Längen. 19. Troſt-⸗Bierer: 1. Ludwigshafener.⸗V.(H. Merk⸗ linghaus, W. Ritthaler, H. Renner, H. N Fr. Lutz):37; 2. Rheinklub Alemannza Karksruhe:47; 3..⸗G. Rheinau:04,2. Ludwigshafener.⸗V. 2 in ſchwungvoller Technik gleich an die Spitze und überholt die ſchneidig rudernden aber noch etwas un⸗ ſicheren Karlsruher Alemannen ſicher. Die Mannſchaft von Rheinau bedarf noch weiterer Durchbildung um ihre Leiſtungen ſhrer guten Veranlagung anzupaſſen. 20. Doppelzweier ohne Steuermann: 1. Frankfurter.G. Germania(E. Kruck, K. Hügel):22,6; B. Gießener.⸗G.(K. Georgi, Gg. Müller):42,8. Frankfurter Germania geht mit ſehr lebhaſtem Rudern gleich in leichte 00 5 kämpft kurze Zeit mit dem tüchtigen Gießener Paar, macht ſich von dieſen bald frei und fährt das Rennen überlegen nach Hauſe. 21. Großer Achter: 1. Kaſteler.⸗G.(C. Brahm, A. Weiſen⸗ berger, C. Schandua, Gg. Ehmig, J. Rath, W. Berg, J. Licht, Fr. Schanduag; E. Riehl):30: 2. Frankfurter.⸗G. Germania 6780,4. Prachtvolles geſchloſſenes Rennen, Bord an Bord vom Start bis ins 5 Die Germania führte bis 1500 Meter mit etwa einer Viertel⸗ änge, dehnte den Vorſprung bei 1800 Meter auf eine halbe Länge aus, hier begann ein erbitterter Endkampf in welchem es den flott vorſtoßenden Kaſteſern gelang, die augenblicklich etwas nachlaſſenden Germanen im Ziel mit einem Meter Vorſprung zu überſpurten. ** 4 Offenbacher Regatta Zu der am 19. und 20. Juli ſtattfindenden Regatta der Offen⸗ bacher.⸗G. Undine ſind von 21 Vereinen 104 Boote mit 558 Ru⸗ derern de worden. Alle Rennen ſind zuſtande gekommen. Die erſten Rennen ſind nur ſchwach beſetzt; die am gleichen Tage ſtatt⸗ findenden Regatten von Ems und berg haben gerade bei dieſen Rennen vermindernd auf die Meldungen ei irkt. Die Meldungen: Samstag, 19. Juli: bPeeeg Amior⸗ Einer. Fechenheimer Rv., Hanauer Haſſia, Offenbacher Ry.,.⸗G. Worms. Preis von Starkenburg: Vierer ohne Steuermann. Offen⸗ bacher Undine, Höchſter Naſſovia. Preis von Schloß: Jungmann⸗ Achter. Frankfurter Rv., Offenbacher Ry., Undine, Hellas Offenbach, Rg. Sachſenhaufen, Frankfurter Nuderklub, Ludwigshafener Ryp., Hanquer Rg. ate, dee Frankfurter Rv., Frankfurter Rkl. teis vom Main: Junior⸗Vierer. Offenbacher Ry., Rheno⸗Frankonia rankfurt, Rg. Oberrad, Hanauer Haſſia, Saar Saarbrücken, Frank⸗ furter Ry., Ludwigshafener Rv., Undine, Griesheimer Rkl., Hellas Offenbach. Offenbacher Rv. Undine⸗-Preis: Großer Achter. Mannheimer Amicitia, Offenbacher Undine. Sonntag, 20. Juli: Eröffnungspreis: Junior⸗Einer. Rg. Worms, im, Hanguer Haſſia. Vereinspreis: Erſter Vierer. Offen⸗ bacher Undime, Höchſter Naſſovia. Hellas-Preis: Zweiter Vierer. Hanauer Rg., r Rkl., Undine, Offenbacher Hellas, Frank⸗ furter Ry., Rg. Sachſenhauſen, Saarbrücken Saar, Möve Gr.⸗Au⸗ heim. Dürgerpreis: Junior⸗Achter. Offenbacher Undine, Man n⸗ heimer Amkeitia, Teutonda Frankf., Saar Saarbr. Ludwigs⸗ afener Ry., Offenbacher Ro., Rg. Oberrad. Leichlgewichts⸗ ierer: Offenbacher Ry., Rkl. Griesheim, Mannheimer Rel., Rg. Worms. Teutonia Frankfurt, Frankfurter Rkl. Preis von Oſfenbach: Gaſt⸗Vierer. Rkl. Naſſopia Höchſt, Froankfurter Rv. Preis non der Kaiſerlayn: Jungmann⸗Vierer. Offenbacher Undine, Hellas Offenbach, Sgar Saarbrücken, Möve Gr.⸗Auheim, Frankfurter Rkl., Frankfurter Ro., Hanquer Haſſia, Offenbacher Ru., Ludwigs⸗ hafener Rv., Rg. Seſchſenhauſen. Preis von Jechenheim: Dritter Vierer. Offenb. Rv., Ludwigshafener Ry., r Rg., Gries⸗ 4 21 ie e ee e eee eee 4 ——ͤ— 6. Seite. Ur. 309 Mannheimer Seneral⸗Anzeigerl Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 7. Juli 1924 heimer Rkl., Rheno⸗Frankonia, Teutonia Frankf., Rg. Sachſenhauſen, Offenbacher Undine, brn Ry., Saar Saarbrücken, 8 Hellas, Offenbacher v. Taunuspreis: Zweiter Achter. Offenb. Rv., Schweinfurter Rkl. Franken, Ludwigshafener Ry., Rg. Oberrad, Offenb. Hellas, Saar Saarbrücken, Ludwigshafener Ay. Rg. Oberrad, Offenb. Ro., Möve Gr.⸗Auheim, Offenb. Undine. Jubiläumspreis: Achter. Offenb. Rg. Undine. Die vorſtehende Reihenfolge der Boote entſpricht dem Ergebnis der Startverloſung. Agaſpiele um die ſüddeutſche Waſſerballmeiſterſchaft Bei dem am vergangenen Samstag in Heidelberg entſchiedenen Ligaſpiel Frankfurt⸗Heidelberg konnte Heidelberg trotz ſchärfſter Gegenwehr der Frankfurter mit:0 Sieger bleiben. An⸗ nächſten Samstag tritt Mannheim in Heidelberg gegen die Heidel⸗ berger Ligaklaſſe an, während das Rückſpiel am kommenden Sonn⸗ iag(13. Juli) hier in Mannheim im Schleuſenkanal an der Pegel⸗ uhr fällig iſt. Wenn Mannheim auch in dieſen beiden Spielen Sieger bleiben will, ſo wird es ſich ſehr— wehren haben. Am Sonntag trat in Mannheim die Ligaklaſſe des 1. Frank⸗ —* Schwimmklubs in ſtärkſter Aufſtellung zum Rück⸗ piel gegen den S. V. Mannheim an. Eine ſehr zahlreiche Zuſchauermenge bewies, daß ſich das Waſſerballſpiel in Mannheim bereits eine große Anhängerſchar erworben hat und hohes Inter⸗ eſſe genießt. Dies iſt auch ganz in der Ordnung, haben ſich doch die Mannheimer Waſſerballer durch ihr hervorragendes Können mit an die Spitze geſchoben und gelten in deutſchen Schwimmer⸗ kreiſen neben Hellas Magdeburg als die leiſtungsfähigſte deutſche Waſſerballmannſchaft. Die Frankfurter verlegen ſich hauptſächlich auf ein Deckungs⸗ ſpiel, welche Art ein ſchnelles und gefälliges Spiel verhindert, wae bei dem geſtrigen Spiel ſtark in Erſcheinung getreten iſt. Das Spiel wurde von den Frankfurtern äußerſt ſcharf durchgeführt, wodurch das ſchnelle Schwimmen der Mannheimer nicht recht zur Geltung kommen konnte. Immerhin gelang es, in der erſten Halbzeit 3 Tore zu erzielen. Ein ſchöner Durchbruch eines Mann⸗ heimer Verteidigers brachte ein weiteres Tor. Die langen Schüſſe von Jeniſch und Reinhard Frankfurt wurden von dem Mann⸗ heimer Torwart tadellos abgewehrt. Jeniſch⸗Frankfurt ragte durch ſein techniſches Können aus der Mannſchaft hervor, während Reinhard lein früherer ſ een in ſeinen Leiſtungen ſtark zurückgegangen iſt und ſich beſonders im Kritiſieren des Schieds⸗ richters übt. Mannheim konnte noch drei weitere Tore eielen, ſo daß das Spiel mit:0 an Mannheim fiel. Die Spieeer, in der Aufſtellung Schreck, Oehninger, Feulner, Kipfer, Blauth, Schön⸗ hütte und Schneider arbeiteten durchweg gut. Ein jeder tat auf ſeinem Platze ſeine Schuldigkeit und es hieße andere zurückſetzen, wollte man einen von ihnen hervorheben. Bei dieſer Gelegenheit gelangte auch ein Einladungsſpiel zwiſchen einer kombinjerten Ludwigshafener Mann⸗ ſchaft(1. und 2. Klaſſe) und der.Klaſfe Mannheim zum Austrag. Die Ludwigshafener konnten gefallen. Sie liefer⸗ ten ein ſchönes Zuſammenſpiel und kombinierten gut, doch ſind ihnen zu einem weiteren Aufſtieg noch—3 ſchnelle Schwimmer nötig. Auch müſſen die Spieler bei der Ballbehandlung noch flinker werden. Die Mannheimer.Klaſſe zeigte ebenfalls 5 eiſtungen. Die 1. Halbzeit endigte mit:0 für Mannheim. n der 2. Halbzeit kann der Ludwigshafener Außenſtürmer e ſich von ſeinem Gegner losmachen und durch ſchnelles urchſchwimmen den Ball in das Mannheimer Tor einſenden. Auch der Tormann von Ludwigshafen verſah ſein Amt gut; einen ſcharfen Mannheimer Schuß wehrte er ſchön ab. Kurz vor Schluß des Spieles kann Mannheim noch ein drittes Tor erzielen. Spiel⸗ ergebnis:1 für Mannheim. Freibadleben als Sportübung III. Der hohe Wert des Freibadlebens liegt in dem eeeee Einfluſſe, den die Sonne auf die Haut ausübt. Ihre Wirkung geht ja, wie wir aus den Erfahrungen der Heilkunſt wiſſen, natürlich noch viel tiefer, jedoch wird das unmittelbare Wohlempfinden, das ein in der Weiſe genommenes Freiluft⸗ oder Son⸗ nenbad hervorruft, in der Hauptſache dadurch erzeugt, daß die Haut ſich dehnen, von allen Ausſcheidungsſtoffen befreien und ordentlich atmen kann. Wenn dieſe Atemtätigkeit der Haut be⸗ kannter wäre, würden nicht ſoviele Leute während der heißen Jah⸗ reszeit ebenſo ſparſam im Gebrauch von Bädern und Abwaſchun⸗ gen ſein, wie ſie es im Winter ſind. Läßt man Hauttalg und Schweiß ſitzen und verweſen, in die Kleidungsſtücke dringen und teilweiſe wieder aufweichen und von der Haut aufſaugen, dann iſt ein Vergiftungsprozeß auf oder beſſer in der Haut unvermeid⸗ lich und man darf ſich garnicht wundern, warum viele Leute in den Sommermonaten womöglich noch käſiger ausſehen, als im Winter. Wie wohltuend wird es dagegen empfunden, wenn der Körper im Freibad gründlich gereinigt, mit offenen Poren der all⸗ belebenden Sonne dargeboten wird, wie ſchnell reagiert die Haut darauf mit beſſerer Tätigkeit, die in uns das Gefühl des„Neu⸗ geborenſeins“ hervorzaubert. Ja, wir atmen tatſächlich durch die Haut und die Geſchichte iſt ja bekannt, daß bei einer Papſtkrönung ein kleines mit dichter Goldfarbe überſtrichenes Kind, das die Welt darſtellen ſollte, einige Stunden ſpäter unter fürchterlichen Krämp⸗ fen geſtorben iſt. Nach wiſſenſchaftlichen Experimenten ſind ſogar von außen durch die Haut in den Körper eindringende Stoffe ſchon nach wenigen Stunden in den Organen nachweisbar. Dar⸗ aus alſo läßt ſich ſchon erſehen, wie wichtig eine ordentliche und zweckmäßige Pflege der Haut iſt, die nirgends 8 gründlich betrie⸗ ben werden kann, wie in Licht und Luft und Sonne und Waſſer, im Freibad nämlich. Andererſeits geht hieraus auch hervor, wie ſorgfältig man die in den vorhergehenden Artikeln beſchriebenen Vorſichtsmaßregeln beobachten müſſe, weil eine plötzliche Verbren⸗ nung der nicht an Luft und Sonne gewöhnten Haut ebenſo ſchwere Schädigungen im Gefolge haben kann. Die Atmung durch die Haut iſt ſelbſtverſtändlich nur eine teilweiſe. Die Hauptatmung beſorgen immer noch die Lungen, ſie ſollen es wenigſtens tun. Die meiſten Menſchen jedoch be⸗ nutzen für gewöhnlich nur einen verſchwindenden Bruchteil ihrer Lungenflügel, die auch für die Durchſchnittsatmung hinreichend ge⸗ nügen. Die nicht benutzten und mit Sauerſtoff ventilierten Teile aber ſind die gefährlichen Ecken für jene Anſteckungskeime, die wir in Mengen einatmen und die ſich in den nicht durchlüfte⸗ ten Teile der Lunge gar zu gerne feſtſetzen. Irgend ein äußerer Anlaß, z. B. eine Erkältung genügt dann ſchon, um dem erſtaun⸗ ten Erdenbürger zu zeigen, wie wenig wiederſtandsfähig ſeine⸗ Atemwerkzeuge ſind, trotzdem er auf der letzten Kirmes noch am Lungenprüfer 5 Liter geblaſen hatte. Wer aher den rechten Ge⸗ nuß von ſeinem Freibad haben will, der laſſe auch einmal ſeinen Lungen den Genuß einiger tiefer Atemzüge zukommen, die die Bakterien und Bazillen aus den letzten und feinſten Veräſtelun⸗ gen dieſes ebenſo kompligierten wie empfindlichen Organes her⸗ austreiben. Wer täglich ſeine Lungen durch ein paar tiefe Aus⸗ und Einatmungen durchlüftet und mit friſchem Sauerſtoff ver⸗ ſieht, der hat keine Bazillen mehr zu fürchten, denn für dieſe iſt Sauerſtoff das beſte Gegenmittel. Aus dieſem Grunde iſt ja in den deutſchen Schulen das Zweiminutenturnen eingeführt, daß neben einer Dehnung und Streckung des kindlichen Körpers einige tiefe Atemzüge bei geöffnetem Fenſter enthält und ein hervor⸗ ragendes Vorbeugemittel gegen alle Erkrankungen der Atmungz⸗ organe iſt. Leider aber verſtehen die wenigſten Menſchen richtig zu' atmen und darum fehlt es auch in den Schulen oft an der richtigen Unterweiſung, die an ſich doch ſo kinderleicht iſt. I= ſches Atmen aber iſt nicht nur für den Sportsmann von großem Nachteil, dem es leicht Herzſtörungen beſcheeren kann, ſondern für jeden, der ſeine Lungen über den Normalgebrauch hinaus betäti⸗ gen will. Vorerſt iſt es zweckmäßig bei der Zimmer⸗ oder Klaſ⸗ ſengumnaſtik erſt einige Uebungen zu machen. die die Lungen zu erhöhter Tätigkeit anſpornen. Im Freien laufe man etwas auf und ab. Wenn auch das Herz infolge der ungewohnten Tätigkeit etwas klopft, die regelmäßigen und tiefen Atemzüge werden es ſchnell wieder beruhigen. Man ſtelle ſich alſo mit leicht geſpreiz ⸗ len Beinen auf, lege die Hände auf die Hüften, um eine ſeitliche Dehnung des Bruſtkorbes zu ermöglichen und ſauge durch die Naſe ſo tief wie möglich Luft ein, die man anfänglich ſofort wieder durch den Mund entweichen läßt. Das alles ſoll in ganz ruhigem Zug, alſo nicht etwa ſtoßartig geſchehen. Kinder laſſe man zweckmäßig einen Ziſchlaut s oder k dabei bilden, der durch den Lehrer eine Kontrolle darüber ausüben läßt, ob auch wirklich ruhig und zügig ausgeatmet wird. Beim Ausatmen laſſe man die Hände los, balle ſie zu Fäuſten und preſſe den vermeintlich letzten Reſt aus den Lungen. Anfänglich werden tiefes Einatmen und gründliches Ausatmen einige Schwierigkeiten machen. Das legt ſich jedoch bald von ſelbſt. Niemals erzwinge man etwas. Jede Benommenheit im Kopf, erhöhte Herztätigkeit, leichtes Schwindelgefühl ſind Anzeichen von Uebertreibung. Erſt wenn man merkt, daß dieſe einfache Uebung leicht und ſicher von⸗ ſtatten geht, kann man ſie ſchwieriger geſtalten. Einmal dadurch, daß man die Luft nach dem Einatmen oder Ausatmen einige Zeit (im Anfang natürlich nur wenige Sekunden) anhält oder zum an⸗ deren daß man ſich beim Einatmen auf die Zehen ſtellt, die Arme ſeiiwirts und nach hinten ſtreckt und beim Ausatmen eine Knie⸗ beuge macht unter gleichzeitigem Senken der Arme und Preſſen der Fäuſte. Auch kann man bei Spaziergängen, auf dem Nach⸗ hauſewege eine prächtige Gymnaſtik der Lungen treiben ohne Armeheben und Kniebeugen ſelbſtverſtändlich, indem man mit her⸗ ausgedrückter Bruſt und eingezogenem Atem 10 oder mehr Schritte und umgekehrt macht. „Wer nur Atemgymnaſtik betreibt, hat ſchon im Freibad einen erhöhten Genuß, der ſich noch dadurch ſteigert, daß er einige leichte Freiübungen dazu nimmt, die er noch aus der Schule, der Dienſt⸗ zeit oder ſeinem Turn- und Sportverein kennt. H. B. L. Großes Schwimmfeſt in Magdeburg Deutſchlands beſte Schwimmer ſtarteten.— Gute Leiſtungen.— Die Erfolge der Kölner Der Schwimmklub 96 Magdeburg hatte faſt zuſammen mit den olympiſchen Schwimmwettkämpfen eine Veranſtaltung vorbe⸗ reitet, die ſo glänzene beſucht war, daß ber Austragung drei Tage benötigt wurden. Am Start war die beſte deutſche Schwimmer⸗ klaſſe, wenigſtens in den Herrenwettbewerben und in den Jugend⸗ kämpfen, die Damenwettkämpfe waren ſehr ſchwach belegt, ſo daß E. Murray⸗Leipzig einen glatten Sieg erringen konnte. Durch⸗ weg wurden gute Leiſtungen geboten. Berges⸗Darmſtadt konnte bei 1500 Meter beliebig eine neue deutſche Beſtleiſtung aufſtel⸗ len. Hoch erfreulich ſind die Erfolge der Jugend. Der Nachwuchs ſchwamm famos. Zeiten, die bei ſorgfältiger und eifriger Uebung das beſte für die Zukunft erhoffen laſſen. Der Schwerpunkt im deutſchen Schwimmſport iſt von Magdeburg nach Köln verlegt worden, denn die Kölner Vereine ernteten den Löwenanteil, be⸗ ſonders in den Staffeln. Bei Magdeburg fehlte allerdings der verletzte Weltrekordmann Rademacher. Ergebniſſe: Jugendſtädteſtaffel: 5& 50 Meter: 1. Köln:40,8; 2. Breslau:41,9.— 1. Senior⸗Staffel: 4 X& 50 Meter:(bel.) 1. Magdeburg 1896:1,7; 2. Hellas Magdeburg.— Jugendſpringen: 1. Krüger-Stillingen, Deſſau 29 Punkte; 2. Henkel Rhenus⸗Köln. — Jugendſchwimmen: 100 Meter: 1. Schubert⸗Boruſſia Sileſia. Breslau:06,4; 2. Ohlwein⸗Eſſen 06:07,7.— Senior⸗Lagenſtaf⸗ fel: 4 100 Meter: 1. Rhenus⸗Köln: Alleingang Jugendſtädte⸗ ſtaffel: 5 X 100 Meter Bruſt: 1. Köln:32,1; 2. Breslau:85.7. Senior⸗Schwimmen: bel. 200 Meter: 1. Berges⸗Darmſtadt:27,2. 2. Vierkötter Poſeidon⸗Köln:36,2.— Damen Schwimmen: 400 Meter: 1. Lotte Lehmann⸗Dresden:61,7; 2. Sundermann⸗Ber⸗ lin.— Jugenbſtaffel: 4& 100 Meter bel.: 1. Rhenus⸗Köln:48,4; 2. Boruſſia Sileſia⸗Breslau.— Jugendrückenſchwimmen: 100 Me⸗ ter: 1. Ohlwein⸗Eſſen 06:18,2; 2. Schenk Rhenus⸗Köln:23.— Senior⸗Staffel:(100, 200, 800 Meter): 1. Poſeidon⸗Köln:45,1; 2. Rhenus⸗Köln.— Waſſerballſpiel: Poſeidon Magdeburg— Schwimmklub 96:0(:).— Große Bruſtſtaffel: 1. Madeburg 96:80; 4. Rhenus⸗Köln, 1. wurde diſtanziert.— Jugendſtädte ⸗ ſtaffel: 1. Berlin:31,2t 2. Köln:83,4.— Senior⸗Freiſtilſchwim · men: 100. Meter: 1. Dahlem N. S. V. Breslau:5,8; 2. Treis Poſeidon⸗Köln:7.— Jugendſchwimmen: 200 Meter: 1. Lambertz Poſeidon⸗Köln:43,2; 2. Neitzel⸗Magdeburg 96:48,2.— Große 5 X 100 Meter⸗Staffel: 1. Magdeburg 96:53; 2. Hellas Magde⸗ burg:57,4.— Jugendſchwimmen 50 Meter: 1. Derichs-Köln 31,6; Waßmann—Rhenus⸗Köln 82.— Bruſtſchwimmen 200 Me⸗ ter: 1. Sommer Rhenus⸗Köln:2,2; 2. Krämer Rhenus⸗Köln :19,4.— Jugendſtaffel(100, 200, 300 Meter): 1. Boruſſia Sile⸗ ſia⸗Breslau:15,6; 2. Magdeburg 96:25,8.— Senior⸗Schwim⸗ men 1500 Meter: 1. Berges 22:18,99(Neuer deutſcher Rekord);: 2. Vierkötter Poſeidon⸗ Köln 22:25.— Freiſtilſtaffel: 10 X 50 Meter: 1. Magdeburg 96:17; 2. Hellas Magdeburg:19,3.— Waſſerballſpiel: V. f. B. Leipzig—Magdeburg 96:1(:0) Schwimmen Hochſchulmeiſterſchaften im Schwimmen. Den Leichtathleti⸗ ſchen und lurneriſchen Hochſchulmeiſterſchaften aller Art der Uni⸗ verſität Heidelberg folgen nunmehr noch dieſelben im Waſſer, auch zugleich als Vorprobe für das Marburger Olympia. Hierfür iſt von der Verwalt des ſtädtiſchen Hallenbades entgegenkommend die Herrenhalle am Dienstag nachmittags von 7 Uhr ab eingeräumt worden. Wettkampffolge ſieht die üblichen Mannſchaftskämpfe (Staffeln und Waſſerball) ſowie Einzelwettbewerbe für die Studen⸗ ten und in beſcheidenerem Umfang für die Studentinnen nebſt einem Aldakademiler⸗Schwimmen vor, wofür jeweils noch am Start zugelaſſen ſind. Als Gegner nehmen teilweiſe Mit⸗ des Nikars an den Bewerben teil, wie umge. ehrt zur Vorübung der Studentenwaſſerballmannſchaft dieſe Sams tag abends 6 Uhr im Mühlkanal vor dem Nikar⸗Wettſpiel ſich einzu⸗ ſpielen beginnt. Den Angehörigen der Univerſität iſt zu dieſem erſten diesjährigen t als Teilnehmern wie Zu⸗ ſchauern freier Zutritt gewährt. Anſchließend können i prüfungen für das Turn⸗ und Sportabzeichen, ſowie die Leiſtungs⸗ bentamng abgelegt werden, ferner Anmeldungen für den demnächſt m erſten Kurs im Rettungsſchwimmen erfolgen. Mg. *Eine Schwimmfloſſe für Bruſt⸗ und RNückenſchwimmer hat der Leipziger Schwimmſportler Waldemar Völker nach mehrjährigen Verſuchen hergeſtellt, die er als„Völker⸗Floſſe“ nunmehr in der Fachpreſſe bekannt gibt. Sie beſteht aus einer äß gewölbten verbreiterten, ſchiefgeſbellten enfläche aus ſtarkem Aluminium⸗ blech, an die die eigentliche älere Sohlenfläche zum Anſchnallen an den Fuß 1 iſt. kann damit nach hier angeſtellten geasgen Zehſioß dein Perße and Nicherſet durth pe beſſer⸗ f ren 1 Waſſerumfaſſung beim Beinſchluß len, ſomit längere und leichtere Schwimmzüge ausführen, beim rtreten ausſchnellen. ſerung sführ⸗ er beim Unzverſitsksſchwinmſeſt vehſten eenſtog Sadiſche Feichtathletiemeiſterſchaften In Karlsruhe fanden am Sonntag die chen Leicht⸗ me thletikmei ten unter guter Beteili tt. Di Sae e ab., rücher Berich julgh. rgebniſſe: 800 Meter: 1. een Mannheimer.⸗G. 2 Min. 2. Amberger, 3. Braun⸗Karlsruhe. 400 Meter Hürden: 1. Grundhöfer, Phönix⸗Mannheim 60 Min., 2. Hebel, Mannheimer.⸗G. 62 + 15 33 Eintracht⸗Mannheim 1,65, 2. Müller⸗Raſtatt 1,60, 3. Kaſt, M. T. G. 5000 Meter: 1. Brauch, M. T. G. 16:39, 2. Schinzig⸗Freiburg 16:46. Ae 1. Gogrö f⸗Bru 12,14, 2. Metz, Eintracht⸗ Mannheim 11,08, 3. Dr. Hiehmann. T. G. 10,24. 100 Meter für Damen: 1. Webe r⸗Bruchſal 13,1. 1500 Meter: 1. Ortner⸗Karlsruher Fußballverein:21, 2. Schwander M. T. G.:27. Diskuswerfen: 1. Dr. Oſchmann 34:59, 2. Wenßzel, Phönix⸗ Karlsruhe 32:42. Speerwerfen: 1. Dr. Oſchmann 48:33, 2. Leonhardt⸗Freiburg 47:75. h 0 beeebee Ar, Weilſprung: 1. Grundhöfer, Phönix⸗Mannheim:35,. Metz, Eintracht⸗Mannheim:32, 3. Waldmann M. 2. 100 Meter: 1. Suhr, Phönix⸗Karlsruhe, 2. Faißt, Karlsruhe. 400 Meter: 1. Neumann⸗Mannheim, T. G. 51.2, 2. Faißt, Karlsruhe 53, 3. Braun, Phönix⸗Karlsruhe. Stabhochſprung: Kunz, M. T. G.:10.2, Vogel 3 Meter. 100 Meter Hürden: 1.* bel, M. T. G. 17,1, 2. Brenner⸗Pforz⸗ eim 18,5. 3 mal 100 Meter Staffel: 1. Karlsruher Fußballver⸗ ein:22,6, 2. M. T. G.:33, 3. Pforzheim 24,3. 200 Meter: 1. Apfel, M. T.., 2. Neumann M. T. G. 24.4 10 000 Meter: 1. Sabjetzki⸗Freiburg 36:10, 2. Zahn M. T. G. 37,18. Dreikampf: Greulich. Eintracht⸗Mannheim, 148,8 Punkte, 2. Metz, Eintracht⸗Mannheim 137 Punkte. 4 mal 100 Meter für Damen: 1. Karlsruher Fußballver⸗ ein 54,2, 2. Phönix⸗Karlsruhe, 3. M. T. G. 4 mal 100 Meter für Herren: 1. M. T. G. 44,9, 2. Karlsruher Fußballverein 5 Meter zurück, 3. Konſtanzer Phönix. Karlsruhe war nicht am Start. Leichtathletiſche Wettkämpfe in Raſſel In Verbindung mit der Einweihung eiger muſtergültigen Platz⸗ nlage veranſtaltete T. u..⸗Sp⸗V Kaſſel am Sonntag leichtath⸗ letiſche Wettkämpfe, die ſich eines auten Beſuchs aus nah und fern erfreuten. In einzelnen Wettbewerben, beſonders aber bei den Wurf⸗ und Springübungen wurden Ergebniſſe erzielt. die ſich ſehr aut ſehen laſſen können. Schwächer ſind die Laufzeiten, doch iſt hierbei zu berückſichtigen, daß die neue Laufbahn noch ſehr weich und da⸗ durch hinderlich war. Die wichtigſten Ergebniſſe ſind. 100 Meter: 1. Paul Polizei Kaſſel 11.2 Sekunden; 1500 Meter: 1. Grün, Eintracht Frankfurt:48,4: Kugel ⸗ ſtoßen: 1. Junghenn Kaſſel 11,07: Weitſprung: Adam Kaſſel:37: 44100 Meter: 1. Gießen 1900 47 Sek.; Stab ⸗ hochſprung 1. Adam Kaſſel 3,55(nicht ausgeſprungen); Dis⸗ kus: 1. Junghenn Kaſſel 37,65: Olympiſche Stafſel: 1. Ein⸗ tracht Frankfurt:08,7; Schwedenſtaffel: 1. Eintracht Frank⸗ furt:20,5; 3000 Meter: Euler, Eintracht Frankfurt 10,26; Ku⸗ gelſtoßen, beidarmig: 1. Junghenn⸗Kaſſel 21,68. Leichtathletik 4Sportfeſt der Realſchule. Am Donnerstag hielt die Realſchule Feudenheim auf dem Phönixplatz ihr erſtes Spiel⸗ und Sportfeſt bei günſtigem, nicht zu heißem Wetter ab. Ein abwechflungsreiches Programm und die glänzende Durchführung unter Turnlehrer Schmitt, boten den zahlreich erſchienenen Eltern und Freunden der Schule ein Bild von den hervorragenden ſportlichen und turne⸗ riſchen Leiſtungen dieſer Schule. Unter Vorantritt einer Muſikkapelle vollzog ſich der impoſunte Einmarſch der etwa 400 Schüler in den Platz. In einheitlicher Turnerkleidung marſchierten die Klaſſen mit ihren Klaſſenwimpeln, um riegenweiſe einzuſchwenken und Auf⸗ ſtellung zu den gemeinſamen Fretübungen zu nehmen. Darauf folg⸗ ten die Spiele der Sexten und Quinten mit Ballüberholen und Wettlauf, ſowie der Quarten und Untertertien in Pendelſtaffel und Tauziehen. Was ein tüchtiger Turnlehrer mit ſeiner Klaſſe erreichen kann, zeigten die hervorragenden Leiſtungen der Quarta B, die den Rahmen des auf dieſer Stufe Ueblichen weit überſchritten. Von den ſportlichen Einzelwettkämpfen ragte der Hochſprung hervor, der im Endkampf einige prächtige Jungen zeigte, deren Siegeswille ſchöne Leiſtungen hervorbrachte. Auf das Schlagballwettſpiel zwiſchen 0 III und U II, das infolge inzwiſchen eintretenden Regenwetters nicht recht zur Entfaltung kam, hielt Zamponi eine Anſprache. Er würdiate den Eifer der Schüler und bedachte die Schüler mit Preiſen. Ergebniſſe: Klaſſenpreiſe erhielten: Va in Ballüberholen, IVb in Pendelſtaffel, O IIla in Tauziehen, U II in Schlagball⸗ wettſpiel. Einzelpreiſe erhielten: Hochſprung: 1. Pr. Pahl UIIIb;: 2. Pr. Wagenmann O IIIb. Im 100 Meterlauf:.Pr. Troop⸗ mann U1IIb: 2. Pr. Hille UIII5; 3. Pr. Maichle O IIIbB. Im Sag W 1. Pr. Brenzinger Vb: 2. Pr. Keitel Va: 8. Pr. üß Vd. Leichtachletfikländerkampf Holland— Weſtdeutſchland. Ent⸗ gegen anderslautenden Meldungen findet der Leichtathletik⸗Länder⸗ kampf zwiſchen Holland und Weſtdeutſchland nicht am kommenden Sonntag in Münſter ſtatt, ſondern erſt am 3. Auguſt im Stadion zu Duisburg. Am gleichen Ort wird auch am 31. Auguſt der Leicht⸗ athletik⸗Länderkampf Deutſchland— Schweiz ausgetragen. zmerikaniſche Feiten u. S. A.—„das Land der unbearenzten Möglichkeiten“. auch auf dem Gebiete des olympiſchen Sports, der Leichtathletik. das Land der unbearenzten, ia faſt unwahrſcheinlichen Möalichkeiten. Es kann nicht Wunder nehmen, daß jenſeits des großen Teiches bei der außer⸗ ordentlichen Pflege. ja faſt fanatiſchen Hingabe, die dort die Leicht⸗ athletik findet, auch außerordentliches geleiſtet wird. Zumal der Nankee ja auch auf anderen Gebieten der tupiſche Rekordjäger iſt. Und doch findet zuweilen unſere Aufnahmefähiakeit ein Ende, wenn wieder einmal neue amerikaniſche Zeiten und Rekorde herübergekabelt wer⸗ den. Man hat ſich in der„alten Welt“ daran gewöhnt. 50 Prozent dieſer Rekordnachrichten als leiſen Bluff. ſtille Uebertreibung hinzu⸗ nehmen: der Europäer iſt, was amerikaniſche Sportmeldungen an⸗ belangt, ein wenia ſkeptiſch geworden. Zu häufia wurde erlebt. daß man Nachrichten von amerikaniſchen Rekorden widerrief oder auf ein erträgliches Maß zurückſchraubte. Ein andermal hatte man ver⸗ geſſen, den Ergebniſſen hinzuzufügen, unter welchen Umſtänden, das heißt mit Rückenwind, auf einer ſchlecht ausgemeſſenen Bahn. dei Uhrdifferenzen etc. ſie erzielt wurden. Aber ſelbſt die übria blelden⸗ den 50 Prozent zweifelsfreier Ergebniſſe ſind oft noch erſtaunlich genua und es bann auch nicht verſchwiegen werden. daß bei den bis⸗ herigen Prüfungen aller Sportsleute die Amerikaner ſtets hervor ⸗ ragend abgeſchnitten haben. Seit 1904(Athen) haben ſie regelmäßig in der Leichtathletik den arößten Teil der Plätze belegt. wobei nur die langen Strecken eine Ausnahme bilden. Auch für die Pariſer Olum⸗ viade haben ſie ſich ſcheinbar aut vorbereitet und die neueſten Mel⸗ dungen weiſen einen ganzen Bera aroßer Uebertaſchungen auf. Neben den anerkannten, auch in Gurona bekannten Größen Paddock und Scholz in den kurzen Strecken. Joie Ran in den Mittelſtrecken, Gourdin im Weitſprung und Hubbard im Mehrkampf tauchen neue Namen auf. Als Kurzſtreckler erſter Klaſſe wird Wilſon von der Jowa⸗Univerſität genannt. der 200 Meter in der unglaublichen Zeit von 21,1 Sek. gelaufen haben ſoll. Für den 110 Meter Hürden⸗ lauf iſt Moo re als ausſichtsreichſter Bewerber genannt, der 15,2 Sek. agebrauchte. Nicht weniger hervorragend iſt die Leiſtung Ri⸗ leus vom Illinois Atheletie Club. der 400 Meter Hürden in 52,1 Sek. bewältigte. Für den Diskuswurf ſcheint Glenn Hartranft die meiſten Chancen zu haben. der mit 48.20 Meter alle europäiſchen Werfer in den Schatten ſtellen dürfte. Auch der Weitſpruna Co⸗ mius mit.55 Meter kann ſich ſeben laſſen. Aber dieſe Leiſtung wird noch übertroffen von Osborne. der gleichfalls dem Illinols werden Athletie Club angehört und der im Hochſprung einen neuen Welk⸗ rekord mit— man höre und ſtaune—.10 Meter geſchaffen hat. Allerdinas erinnert Osborne lebhaft an den Weltrekordmann Ho⸗ rine, der 1912 mit.04 Meter auch einen Weltrekord ſchuf, in Stockholm aber nur Dritter hinter dem Deutſchen Hans Lieſche wurde, der ſich mit 1,93 Meter beanüate. Die europäiſche Konkurrenz brauchen die U. S..⸗Leute demnach nicht zu fürchten, denn wir auf rdem alten Erdball ſind beſcheiden genug einzugeſtehen, daß wir da nicht mehr mitmachen können. So wird denn als Konkurrent von den Amerikanern keiner der Europäer genannt. Soraen macht ihnen in den Kuraſtrecken nur der Südafrikaner Botts. weder der Fran⸗ zoſe Mourlon. noch der Enaländer Edwards oder der Auſtra⸗ lier Corn ſcheint ihnen bekannt zu ſein. Auch von Houben, der in Kopenhagen auf der in Amerika ſo beliebten 100 Pardsſtrecke einen Weltrekord ſchuf, hat man. weniaſtens offiziell. noch keine No⸗ tiz genommen. In den eigentlichen Uebunaslagern allerdinas kennt man ihn genau, nur die große Oeffentlichkeit erfährt nichts Genaues. Vor einigen Tagen war der Trainer der Pale⸗Univerſität in Berlin. Da hat man denn erfahren, daß nicht nur Houben, auch Be⸗ darff, Troßbach. Koepke und andere drüben bekannt ſind und daß die Amerikaner darauf brennen. mit ihnen einmal im Wett⸗ kampf zuſammenzutreffen. Wir auch. „Weltrekord im Gewichtheben.— Rigoulot⸗Frankreich verbeſſerte den Weltrekord der ſchweren Mittelgewichtsklaſſe im beldarmigen Gewichtſtoßen auf 2850 Pfund. Der alte Reko urde vo Lanödsmann Cadine mit 280 Pfund gehalten. 5788 e 4= Montag, den 7. Juli 1924 7. Seite. Ur. 59 Rampfadend des Erſten Mannheimer Boxklubs Der Erſte Mannheimer Boxklub hat wieder einmal einen in allen ſeinen Teilen vortrefflich gelungenen Kampfabend hinter ſich. Die Organiſation war vorbildlich, der Beſuch ließ eichts zu wünſchen übrig, die Kämpfe waren ſo ausgefallen, wie man ſie erqhartet hatte; hart und ſair, ſo daß ſämtliche Erſchienenen in jeder Hinſicht auf ihre Rechnung kamen. Herberth Uth, der Sprecher des Abends, wies in kurzen kerni⸗ gen Worten auf die verſchiedenſten Angriffe gegen den Borſport hin, denen mit allen Mitteln entgegengetreten werde Ein Fliegengewichtstreffen letete den Abend ein. Dabei lieſer⸗ ten Stetter und Baumgratz einen ſchönen offenen Kampf, den Baumgratz für ſich entſcheiden konnte. Ein Kampf ohne Wertung brachte Leinz und Scheffner⸗Ludwigshafen zuſammen. Hier⸗ bei bewies Leinz wieder einmal, daß er zur beſten deutſchen Ama⸗ teurklaſſe gehört. Blendend auf den Beinen, entzog er ſich geſchickt jedem Angriff ſeines Gegners, oft nur durch raſches Beiſeite gerſen des Kopfes, dabei günſtige Landungsmöglichkeiten ſchaffend. Scheff⸗ ner gab den für ihn ausſichtsloſen Kampf vor Schluß der dritten Runde auf.— Im Gemiſchtgewicht trafen ſich Klöpfer (110) und Heininger(120). Heininger zeigt ſich bei Beginn ſtark verbeſſert und präſentiert ſich in beſtem Format. Als fairer Kämpfer vermeidet er es, dem Gegner auf die Deckung zu ſchlagen. Inm weiteren Kampfoerlauf kommt Klöpfer jedoch mehr und mehr auf, zeigt beſſere Kopfarbeit und landet ſicherer. Nach einem Anſchlag in der dritten Runde, der ihn bis zu 9 zu Boden brimgt, gibt er den ſo ausſichtsreich begonnenen Kampf auf.— Grokenberger(117) vollbringt im Kampf mit Fuchs(121) im Leichtgewicht heute eine — 8 es Groken⸗ obw Uhl kämpfte. ſtehen ſich hier gegenüber. Wieder Erwarten gelingt berger, klarer und öfter als Fuchs nach Hauſe zu kommen, Puntt in härteſtem Schlagwechſel mit ſtärkſten Waffen Punktſieger: Grokenberger. In hartem Treffen ſtehen ſich die beſten ſchwerſten Leute des Abends Frank II(145) und Burrer(153) gegenüber. Burrer liegt anfangs überwiegend im Angriff und bringt die Mehrzahl der beſſeren Treffer an, während Frank von ſeinem gefürchteten harten Schlag keinen Gebrauch machen kann. Im letzten Driltel kann jedoch Frank die Führung übernehmen und Burrer, der einen ſiche⸗ ren Punktſieg ſchon in der Taſche hatte, in angeſchlagenem Zuſtande und mit verletztem Daumen zur Aufgabe zwingen.— Mit einem Abbruch wegen Überlegenheit endet die nächſte Begegnung. Frank (126) und Manteuffel(Hdlbg., 134) ſtoßen hart aufeinander. Fr. liegt jedoch ſtets im Angriff und führt den Kampf durchweg. M. kommt gelegentlich mit gut placterten Schlägen(Magenſchlag, lk. Schwinger) an, die jedoch keine Wirkung zeigen. Je länger der Kampf, deſto mehr kommt Fr. ins Vordertreffen, ſo daß M. nur noch ab⸗ ducken und doppeldecken muß, worauf der Ringrichter wegen Ueber⸗ legenheit Franks abbricht.— Ein Opfer ſeiner Unvorſichtigk it wurde Dollmann II(132), der nun mit Henn a⸗Heidelberg(128) den Ring betrat. Obwohl D. wußte, daß K. vorwiegend mit Schwi gern arbeitet, zog er es nicht vor, abzuſtoppen, er ließ ſich im Gegenteil auf den Schwingerwechſel ein und in einem unbewachten Moment ſaß ihm auch ſchon der Rechte Ks. am der Kinnſpitze, ſo daß er ſich ſchon in der erſten Runde auszählen laſſen muß. 5 Ein ſehr ungleiches Paar beſchloß den Reigen der Kämpfe, und zwar waren dies Werle(134) und Bach⸗Heidelberg(154). Bach iſt phyſiſch bedeutend ſbärker und an Reichweite nicht unbe⸗ deutend im Vorteil. Trotzdem liegt Werle dauernd im Angriff. In der erſten Runde folgt ein Clinch dem andern infolge des un⸗ gleichen Größenverhältniſſes. W. bringt verſchiedentlich ſeinen Leberhaken als Spezialſchlag gut an, verliert aber im weiteren Kampfverlauf den Koyf und muß viel hinnehmen. In der dritten Runde bricht der Ringrichter auch hier, um den Angeſchlagenen vor Schaden zu bewahren, zugunſten Bochs ab.— Die Leitung der Kämpfe lag in den Händen des Herrn Köbele. BVeereinsmeiſterſchaften des Vereins für Raſenſpiele Der Verein für Raſenſpiele trat mit ſeinen Vereinsmelſterſchaf⸗ ten das erſte Mal vor die breite Oefentlichket. Es iſt im Intereſſe des Boxſportes ſehr zu begrüßen, daß der Verein in Zukunft mit weiteren Veranſtaltungen auf den Plan treten will. Die Kämpfe, die bei niedergehendem Regen auf dem Platze des .f. R. zum 2 ustrag kamen, ließen in techniſcher Hinſicht wohl noch manches zu wünſchen übrig, doch muß mildernd in Betracht gezogen werden, daß die Vorabteilung des.fR. auf ein kaum viermonatiges Training zurückblicken kann. Bei einzelnen Leuten ſind gute Anlagen vorhanden, die bei richtiger Behandlung entſpre⸗ chend ausgebaut werden können. Beſonders in den leichteren Ge⸗ wichtsklaſſen hat der Verein vielverſprechendes Material. Im Federgewicht verfäln Hitzler der Disqualifikation, weil er ſich dazu verleiten läßt, ſeinen niedergegangenen Geaner Wit ſchorke vor deſſen Hochkommen erneut anzuſchlagen. ſich ſomit die beſten Chancen verderbend.— Im Papiergewicht hinterläßt der jucendliche Gründel(59), der ſeinem Gegner 10 Pfund an Kör⸗ pergewicht nachſteht, einen vorzüglichen Eindruck. Er gewinnt ver⸗ dient nach Punkten.— Ein Traininaskampf Krüaer(106)— Fink(102) beweiſt, daß aus beiden Leuten no chwas zu machen iſt und beſonders die Fähiakeiten Krügers werden in das bellſte Licht gerückt, der jetzt ſchon eine ſehr zweckdienliche Bein⸗ und Kopfarbeit zeigt.— Im Weltergewicht hat Schwind(131) mit Muy(128) verhältnismäßig leichte Arbeit. Er ſiegt durch Aufgabe Muns. den er jederzeit in der Hand hatte.— Gründel(137) zeigt bedauer⸗ lichen Formrückgang, er hätte ſonſt mit Waaner⸗Ludwigshbafen (139) beſſer abſchneiden müſſen. Der Ausſpruch des Rinarichters nach der dritten Runde:„Das Ludwiashafener Kampfaericht erkennt als Sieger Waaner“ war zwar nicht gerade angebracht. doch hätte tat⸗ ſächlich ein Unentſchieden mehr befriedigt.— Schwind untertteat in einem zweiten Kampfe mit Kappesberoer(143) nach barrem Kampfe. K. muß infolae ſchlechter Deckung manches hinnehmen, kommt jedoch zum Schluß auf und ſieat nach Punkten.— Den Schluß der Kämpfe bildete die Entſcheiduna im Federgewicht. wo Wit⸗ chorke(110) ſeinen Geaner Engel(111) zur Aufaabe zwingt, Ringrichter Wutzke waltete mit Umſicht ſeines Amtes. Sch. Deeutſch-franzöſiſche Borkümpfe in Eſſen Eine franzöſiſche Mannſchaft, die letzthin einen glatten 31 Sieg erzielen konnte, mußte ſich am Sonntag in Eſen von einer verſtärkten deutſchen Mannſchaft mit dem gleichen Ergebnis ſchlagen laſſen. Wiederum war der Beſuch im Zirkus Hagenbeck fehr gut, doch erreichte der Sport nicht das hohe Niveau des letzten Kampftages. Die Schuld daran trägt ſchließlich der deutſche Muttelgewichtsmeiſter Fritz Dubois, der geggn Maxrio⸗Paris einen reichlich mäßigen Kampf lieferte. Der latenhaften Leitung des Schzedsrichters iſt es zu danken, daß Mario nach zwei Runden aufzab und ſo den Sieg dem Gegner überließ. Den zweiten Kampf lieferten ſich Becker⸗Hamburg und Dondou⸗Algier. Der Hamburger ſchlug den Gegner bereits 118 1% Minuten k. o. Errſt Dubois mußte ſich gegen den Neger Jakſon gewaltig ſtrecken. Der techniſch ſchöne u. harte Kampf endete trotzdem mit einem Sieg des Deutſchen, da der Neger in der 5. Runde wegen Armverletzung aufgab. Internallonale Boxkämpfe in Düſſeldorf 8 Unter Leitung des Vereins Düſſeldorf kamen in der neuen Düſſeldorfer N onhalle bei gutem Sport Boxkämpfe zum Austrag. Im Hauptkampf unter⸗ 105 Stefſgen gegen Sernden een e ſeer„ opf⸗Düſſeldorf wurde im Treffen gegen den holländiſchen Ezleichtgewicht Aite Drandt wegen Tieſſchlags in der dritten Runde Deauafictzert. 15 Gegner waren ſich im übrigen gleichwertig Einen ſchönen Erfolg deerte Esanp: Duſſeldor über den Engländer Fred Harkt, den er in er dritten Runde k. o. ſchlug.* 92 Der Europameiſtertitel im Federgewichtsboxen bildete den Hauptpunkt einer Sitzung die der Dringlichkeitsausſchuß der J. B. reian Baris abbielt. Der Titelhalter Charles Ledour⸗Frank⸗ en der von dem Belgier Henry Hebrans herausgefordert wor⸗ war, hatte ſeinen Titel bis zum 9. Mai ds. Js. zu verteidigen. 800 er bieſen Termin aber nicht einhielt, und auch der franzöſiſche 55 rverband für ihn keine Schritte unternahm, um eine Friſtverlänge⸗ —5 bei der J. B. U. nachzuſuchen, verlangte der belgiſche Verbaud, encan der Titel zugeſprochen werde. Die J. B. U. gab dieſem 1 Gn langen ſtatt und erkannte Charles Ledoux den Titel eines ſeiner ſchönſten Leiſtungen. Zwei der beſten Techniker des Vereins Leda(E. Krüger); 3. L. u. W. Sklareks Whatagirl. Ferner: Heimat⸗ falica, Ilſenburg, Cea, Dran, Robertine. Tot. 20:10; Pl.: 12, 16, 16:10. mannbeimer Seneral⸗Anzelger[Morgen⸗Ausgabe) Sußball *Der Jußball des Monats brachte auch in Norddeutſch⸗ land, wo kein offizielles Spielverbot erlaſſen worden war, ſehr wenig Spiele von Bedeutung. In Hamburg ſtanden ſich der Altbnaer Fußballklub 93 und der Hamburger SpV. gegenüber. Der..V. verſuchte eine neue Mannſchaft, die ohne Harder mit Ziegenſpeck als Mittelſtürmer antrat. Die Umſtel⸗ lungen, bezw. die Neueinſtellungen bewährten ſich jedoch nicht. Der Sturm zeigte wenig Durchſchlagslraft und war dem angriffsfreu⸗ digen Spiel der Altonaer durchaus nicht gewachſen. Die H..V Mannſchaft konnte das Spiel nicht halten, ſo daß die:0⸗Nieder⸗ lage nicht zu vermeiden war. * Eutſcheioung um die Deutſche handballmeiſterſchaſt Polizei-Sp.-B. Berlin, Deutlſcher Meiſter Polizei⸗Sp.⸗B. Berlin— Sportfreunde Breslau:2(:2) In dem entſcheidenden Kampfe um die deutſche Handballmeiſter⸗ ſchaft verteidigte der Altmeiſter Polizei⸗Sp.⸗V. Berlin ſeinen Titel it Erfolg, indem er einen überraſchend hohen Sieg landete Die Breslauer führten bei Halbzeit mit:0. Sie hatten ſich aber bis dahin zu viel ausgegeben durch ihr äußerſt ſcharfes Tempo, dem ſie auch in der zweiten Halbzeit zum Opfer fielen und mit dem hohen Ergebnis verloren. Klaus⸗Düſſeldorf war ein ſehr guter Schieds⸗ richter. 85 Handͤball 1. Schülerelf Gewerbeſchule— 1. Schülerelf Handelsſchule:1 (10). Obengenannte Mannſchaften führten in ihrem letzten Spiel auf dem„Hertha“⸗Plat ein äußerſt intereſſantes Spiel vor, das die alück⸗ lichere Mannſchaft der Gewerbeſchule, die über einen beſſeren Sturm verfüat, gewinnen konnte. Es iſt hocherfreulich. daß auch die Schüler dieſer Lehranſtalten. in denen das Turnen immer noch nicht im Un⸗ terrichtsrlan aufgenommen iſt. Mannſchaften in den verſchiedenen Sportsarten ausbilden und ſo den Schülern Gelegenheit geben, Kör⸗ ver und Geiſt zu ſtählen, um in fairem Kampf die Kräfte zu meſſen die ſonntägigen pferderennen München-Riem(6. Juli) 1. Star-Rennen. 2500. 1200 Meter. 1. A. Weber⸗Nonnemhofs Strumenz 2. G. Engels Orakel; 3. C. Blümmels Tigris. Ferner: Eiwoiß, Livia, Lady Jane, Eva 2, Kätherl 3, Ebroſienne, Roſenfee, Roſi, Maloja, Tot.: 17:10; Pl.: 12, 29, 31:10. 2. Meiſterſinger⸗Rennen. 3000. Zweijährige. 1000 Meter. 1. A. Pfiſters Goldelſe; 2. A Weber⸗Nonnenhofs Amneris; 3. G. Krauſes La Palrdiere. Jerner: Cutioura, Stamperl, Hebe, Leichtfuß, Sagitra Tot.: 20:16: Pl.: 12, 12, 1310. 3. Bajuware-Rennen. Ehrenpreis und 4000 Meter. 2000 Meter. Weber⸗Nonnenhofs Aida; 2. A. Schumanns Otavi; 3. M. Gerteis Täbris. Ferner: Tſchabouk⸗Koſch, Malvoiſie, Glockenſtahl. Tot.: 29:10: Pl.: 12, 16, 13:10. 4. Malua-Rennen. 4000⸗C. Jagdrennen. Ausgleich 2. 3500 Meter. 1. A. Pfiſters Waltari; 2. G. Krauſes Snob; 3. M. Wilhelms Silbertaler. Jerner: Pippin, Marotte, Meerweibchen, Trapper, Odin, Parma 2. Tot.: 49:10; Pl.: 17, 16, 34:10. 5. Subſkriptiongpreis. Ehrenpreis und 7000 1. 2400 Meter. 1. F. Sachs Kirchbach; 2. O. Bebies Sokrates; 3. A. Pfiſters Emilio. Ferner: Jahn, Raſtelbinder. Tot.: 110:10; Pl.: 36, 24:10. 6. Laudon-Ausgleich. 3000. Ausgleich 2. 1600 Meter. 1. M. Gertbeis Coeur'Almee: 2. Jul. Mayers Taurus; 3. A. Gerteis' Florentiner. Ferner: Terrakotta, Mime, Segieth, Ingeborg 2, Mode⸗ dame, Pfalzmädel, China. Tot.: 33:10; Pl.: 16, 21, 23:10. 7. Landgraf⸗Hürden⸗Rennen. 2500 A. 3000 Meter. 1. Major G. Krauſes Danabourg: 2. L. Stangels Alarich; 3. Jul. Mayers Ehrentraut. Ferner: Spree, Tango. Tot.: 19:10; Pl.: 12, 13:10. ee e ee Leibfuchs; 2. Schaurtes Ladys Featherbed; 3. Hülperts Char⸗ lotbte 2. Ferner liefen: Florett, Kritiſcher Tag, Fredericus, Girant, Saint Leonard, Iſchariot. Tot.: 34:10; Pl.: 15, 41, 15:10. 2. Nather Jagdrennen. 3000 4. 3200 Meter. 1. Schwartzhoffs Anika: 2. Schmidts Glücksburg; 3. Schneiders Kanonade. Ferner: Pelzmaus, Annemarie, Wilodieb, ̃ 3. Erkralher Ausgleich. 3000„. 1400 Meter. 1. Collins Va⸗ lens; 2. Winikels Chibouk: 3. Gerlings Magyare. Ferner: Leitha, Bittſchrift, Tappenburg, Toni, Patti. Tot.: 65:10; Pl.: 35, 20, 26:10. 4. Preis von Honigheim. Ehrenpreis und 4000. 3700 Meter. 1. v. Kierskis Häckels Nichte(Janek): 2. Clauſens Miß Vigorous (Ehnert); 3. Gerlings Freiheit(Gerber). Ferner: Draufgänger 2, Küraſſier, Ladislaus. Tot.: 36:10; Pl.: 16, 22:10. 5. Troſt⸗Ausgleſch. 3000. 2000 Meter. 1. W. Dreikämpers urd F. Michels Eichkater: 2. H. Liffwanns Loriſſa: 3. F. Haſters Flieger. Ferner: Medea, Mazzim, Lilbe. Tot.: 45:10; Pl. 29, 14, 31:10. 6. Preis von Düſſeldorf. Ehrenpreis und 4500. 1600 Meter. 1. Gebr. Röslers Freigeiſt(E. Wermann); 2. F. Sträters Frei⸗ ſchütz; 3. J. Inden und Gebr. Wipperfürths Balmung. Ferner: Dom⸗ herr, Kabriſtan. Tot.: 19:10; Pl.: 15, 15:10. 7. Anfänger⸗Hürdenrennen. 3000. Dreijährige. 2400 Meter. 1. H. Trutſchlers Loge: 2. Edm. Schmidts Grande(E. Grobauer); 3. Edm. Schmidts Iriſh Stew. Ferner: Boadilla, Sonatine. Tot.: 44:10; Pl.: 14, 12:10. 3 Hoppegarten(5. Juli) 1. Edeltanne-⸗Rennen. 2700 A. Lehrlingsreiben. 1400 Meter. 1. Hauptgeſt. Altefelds Alhambra(B. Thielemann); 2. L. Lewins treuer, Luxor, Penelope, Mundſchenk, Cabinet Noir, Weſt⸗ 2. Berſuchsrennen der Stuten. 3400. Zweijährige. 1000 Meter. 1. A. u. C. v. Weinbergs Gravitas(DO. Schmidt); 2. G. Buggen⸗ hagens Stattliche; 3. Geſt. Starpels Frigga. er: Ama, Hohe Sonne, Moosroſe, Dirndl, Kornblume, Poal, Glücksſtunde, Arbela, Luſtig. Tot.: 19:10; Pl.: 12, 33, 29:10. 5 175 3. Romanze-⸗Ausgleich. 4100. Ausgleich 2. 1800 Meter. 1. J. Sanders Dalberg(J. Hellebrandt); 2. Rich. Oswalds Fuchs⸗ major(F. Kaſper); 3. Stall L. Kohls Eichkatze(W. Franzke). Ferner: Tuan Tang, Hexenmeiſter 2, Sankt Thomas, Chriſtel, Obhut, Ro⸗ derich, Miramar. Tot.: 77:10; Pl.: 22, 18, 49:10. 995 4. Maſha⸗Rennen. 5400. 2200 Meter. 1. M. Böhms Nico⸗ tin(R. Torke); 2. R. Haniels Trä(G. Brown); 3. Hauptgeſt. Altefelds Heldraſtein(E. Meeeee Arallnbe, Mandarin. Pot de, 8 5. Kifaßzony.Rennen. 13 500.l. 1600 Meter. 1. A. u. C. v. 0 Petunie(DO. Schmidt); 2. Geſt. Weils Rheintochter(W. Tarras); 3. Frhr. S. A. v. Oppenheims Marquiſe 9 Ferner liefen: Ritterakademie. Tot.: 48:10; Pl.: Weils Hermoder(W. Tarras); 2. A. Sulzbergers Prilep(F. 00 Aviator(O. idt). 2 251 Aane ee Kamille⸗ eich. 2700 l. Ausgleich 8. 1600 Meter. 1. Abt.: 1. Dr. R. Lindenbergs Felſenriede(F. Kaſper); 2. Frhr. S. 4. v. Oppenheims Kriegsgewinnler(J. Raſtenberger); 3. L. Lewins ufelsbraut(E. Krüger). Ferner: Falkenburg, Gnadenfriſt, Glück und Glas, Diamant, Mumpitz. Sulbo, Brüderſchaft. Tot.: 48:10; Pl.: 18, 16, 23:10.— 2. Abteilung: 1. H. M. Goldſchmidts Tat⸗ kraft(O. Schmidt): 2. Frhr. v. Schlotheims Orplid; 3. Frhr. E. v. Buddenbrock⸗Pläswitz Vietnitz. Ferner: Sheitan,„Kadewitt, Schneeberg, Tiefurt, Eiſenkrone, Gera. Tot.: 42:10; Pl.: 20, 43, 53:10. 1 Hoppegarten(6. Juli) 1. Anklang-Rennen. 2700. 1800 Meter. 1. Hauptgeſt. Altefeld⸗ Wartburg(E. Lüneberger); 2. L. u. W. Stlerels Ggtlof(M. Jentzſch): 3. Geſt. Weils Llewelyn(W. Tarras). Ferner: Cabinet Noir, Gerda, Viola, Narſes, Dorn 2. Tot.: 37:10: Pl.: 18, 12, 15:10. 2. Verſuchsrennen der Henaſte. 3400. Zweifährige. 1000 Meter. urgpameiſters im dem Bel gier Henry He 8 rans zu.— 85 edergewicht ab, und ſprach denſelben 1. M. 5 ͤͤͤ;ͤ0 ß.(E. Krüger); 3. A. u. C. v. Weinbergs Antenor(O. Schmidt). 1. Preis von Tönisheide. 3000. 1800 Meter. 1. Kreuzers Corona, Zechine, Mueſette. Tot.: 6. Maria-Nennen. 3400. Sweijährige. 1000 Meter. 1. Geſt. rner: Fliegender Fuchs, Peter Moor, Roſenteufel, Winnetou, 11 8 5 8 9 85 Magnus. Tot.: 52:10; Pl.: 13, 20, 11:10. 3. Marabou-Rennen. 4100 l. 1800 Meter. 1. L. u. W Sklareks Habicht(M. Jentzſch); 2. Heinz Stahls Mortala(E. Breege), 3. A. Sulzbergers Sarazener(O. Schmidt). Ferner: Liane 2, Erdraſe, Rück⸗ grat, Maura, Glück und Glas, Eck, Töt.: 164:10; Pl.: 29, 15, 14:10. 4. Goldgulden⸗Rennen. 6800. Ausgleich 1. 2000 Meter. 1. E. J. Balaufs Miſty Bridgez 2. A. v. Negeleins Pikdame(R. Torke); 3. Prinz Pleß Tannkönig.(O. Schmidt). Ferner: Staffel⸗ ſtab, Dardanos, Kairos, Lorenzo, Eildenmeiſter, Taugenichts, Per Dark, Abenteurer Tot.: 51:10; Pl.: 21, 33, 19:10. 5. Ard⸗Patrick⸗Rennen. 10 800. 1600 Meter. 1 Geſt. Weils Hornbori(W. Tarras); 2. L. Lewins Caprivi(E. Krüger); 3. L. u. W. Sklareks Eigilbert(M. Jentzſch). Ferner: Iſchida, Civiliſt, Lapis Electrix, Humboldt, Monfalcone, Farmer. Tot.: 46:10; Pl.: 13, 14, 13:10. 6. Canze⸗Rennen. 2700. Zweijährige. 1000 Meter. 1. G. Nette, W. Nette und W. Dodels Gellert(E. Breege); 2. H. Ruſt meners Feuertaufe; 3. Stall L. Kohls Brandung(W. Franzke). Ferner: Veleda, Lebedame. Tot.: 37:10; Pl.: 17, 15:10. 7. Lockruf⸗Rennen. 4100. Ausgleich 2. 1600 Meter. 1. Abt.: 1. H. Puſchs Padea; 2. A. u. C. v. Weinbergs Makte: 3. Dr. Fritz Rauths Rüſtung. Ferner: Angelus, Wetterhere, Doktor, Kati, Ting⸗Tangl. Tot.: 41:10; Pl.: 15, 14, 18:10.— 2. Abteilung: 1. W. Sbernbergs Labrador; 2. Frhr. S. A. v. Oppenheims Sonnen⸗ ſtrahl(J. Raſtenberger); 3. A. Sulzbergers Luftpoſt. Ferner: Comra⸗ hent, Logenbruder, Hochländer, Palette, Sigrune, Cebria. Tot.: 135:10: Pl.: 28, 16, 16:10. 5 Die pferdezucht in der Pfalz Die Halbblutzucht ſtand vor dem Kriege in der Pfolz auf großer Höhe. Der Pferdezuchtverein der Pfalz unterhielt unter der Leitung des Landſtallmeiſters Dr. Ehrensberger in Zweibrücken drei Fohlenhöfe, in Standenbühl Schwarzenacker und Haßloch. Infolge der Inflation verlor der Pferdezuchtverein e. V. Pfalz ſein ganzes in Kriegsonleihe angelegtes Barvermögen, ſodaß ihm nur der Grund⸗ beſit als ſchuldenfreies Eigentum geblieben iſt. Auch die Zeitſchrift des Pferdezuchtvereins. die 40 Jahre beſtand, iſt den ungünſtigen Zeitverhältniſſen zum Opfer gefallen. Der Fohlenhof Schwarzenacker, der jetzt zur Saarpfalz gehört, kann infolgedeſſen don dem Pfälziſchen Pferdezuchtverein nicht mehr betrieben werden, und wurde verpachtet, auch der Fohlenhof Haßloch mußte aus finanziellen Gründen auf⸗ gelaſſen und verpachtet werden, ſodaß der Fohlenhof Stendenbühl noch das einzige vom Pferdezuchtperein Pfalz betriebene Geſtüt iſt. Während dort im Jahre 1922 noch 50 Fohlen untergebracht waren, ſind es jetzt nur noch 32. Der ſtaatliche Zuſchuß für die pfälziſche Pferdezucht iſt zu gering. Die Kreisbauernkammer hat zur Förderung der Halbblutzucht in der Pfalz zum Zwecke des Stuthuches und für Prämiierungen 8000 Mark zur Verfſgung geſtellt. Es werden für dieſes Jahr noch Zuſchüſſe durch den pfölziſchen Kreistag erwartet, deren Höhe noch nicht feſtiteht. Auh durch Verbindungen von Stuten⸗ muſterungen mit Preisz hmärkten für die eine Anzahl Termine bereits vorgewerkt iſt, wird ebenſo wie durch den Beitritt zum Reichs⸗ verband zur Zucht und Prüfung deutſchen Halbbluts— Förderung und Anreiz der pfälziſchen Züchter für die Züchtung und Haltung von Stuten erwartet. 95 Radrennen im Reich Radrennen in Frankfurk a. M. Vor etwa 8000 Zuſchauern fanden am. in der alten Mainſtadt Amateurradrennen ſtatt bei erſtkleſſiger Beſetzung. Das Hauptereignis des Tages bildete ein Mannſchaftsfahren über 100 Kilometer nach Sechstageart, das von den Kölnern Rauch⸗ Hanf vor den Frankfurtern Claas—Kötter und Döhna.—Jilleck— Berlin gewonnen wurde. Die Zeit der Sieger war:38,28. 1200 Mete fahren Sieger Walkenhorſt⸗Darmſtadt vor Chriſtmann⸗ Frankfurt..— »RNadfernfahrt Zürich—Berlin. In den Tagen vom 17, bis 20. Juli werden ſich die beſten deutſchen Amateur⸗ und Berufsſtraßenfahrer auf der 1005 Km. langen Rennſtrecke Zürich—Berlin einen harten Kampf um den Sieg liefern. In der Geſchichte der großen Straßenfahrten des Bundes Deutſcher Radfahrer wird dieſe längſte aller bisherigen deutſchen Fern. fahrten eine Sonderſtellung einnehmen. Die Fahrt iſt als ein würdiger Erſatz für die einſtige klaſſiſche Fernfahrt Wien—Berlin anzuſehen, deren Wiederholung 1155 mehr möglich war. In den Kreiſen der Bundesamateure ſowie denen der Berufsſtraßenfahrer macht ſich ein außergewöhnliches Inte⸗ reſſe für den bedeutenden Wettbewerb bemerkbar. Rund 70 Amateure und 30 Berufsfahrer werden ſich der ſchwierigen Prüfung unterziehen. Da alle namhaften Straßenfahrer in beiden Klaſſen vertreten ſind, kann man den Wettbewerb mit Recht als Vorprüfung zur Deutſchen ⸗ Meiſterſchaf⸗ be⸗ zeichnen. Bekannte Größen des Amateurradrennſports wie Möller, Doſt, Rux, Papenfuß, Seiffert, Schugk, Gebr. Hundertmark, Mandelartz, Röſen. Fiſcher, Steingaß. Jacob, Stroh. Schröck, Sachs, Schneidewind, Klaß. Zeißner, Kobl, Schmolke, Beck, Orlewicz und Nitze, ſowie diejenigen der Berufsfahrer: Schenkel, Huſchke, P. Kohl, Nagel, Geisdorf Dobbrack, K. Kahl, Manthey, Koch, Kroll, Fiſcher, Remold Paſſenheim. Pfiſter, Golls. die Schweizer Trueb und Zedi werden in den Tagen des Wettbewerbs von den Freunden des Radſports mit geſpannter Aufmerkſamkeit verfolgt werden Auch der Wettbewerb der Motorradfahrer verheißt guten Sport, denn die Zahl der Nennungen hat die 40 bereits überſchritten. Rönigſtuhl⸗Sergrennen Bei wundervollem Wetter fand am Sonntag(6. Juli) das Königſtuhl⸗Bergrennen, veranſtaltet vom Motorradklub Heidelderg D. M.., ſtatt. Die Beteiligung der Bevölkerung war ſehr zahl⸗ reich. Aber auch an Fahrern gaben ſich die beſten ein Stelldichein. Ungefähr 80 Maſchinen waren am Start erſchienen. Gegen 8 Uhr begann das Rennen, deſſen Organiſation glänzend zu nennen war. In großzügiger Weiſe hatte das Bezirksamt Heidelberg zahl⸗ reiche Wachmannſchaften zur Verfügung geſtellt, ſo daß die Ab. ſperrung der Straße beſtens durchgeführt war. Der Sport, der ge⸗ boten wurde, war ſehr gut. Zu der 4,5 Km. langen Vergſtrecke wurden Zeiten gefahren, die kaum glaublich erſcheinen. Hans Haußmann⸗äheidelberg fuhr die beſte Zeit des s qauf Biktoria in.25 Minuten in der Klaſſe der A⸗Fahrer. In der Klaſſe der B⸗Fahrer war es Fiſcher⸗Heidelbeng, auf Krieger⸗ Gnädig, der die beſte Zeit mit 5,14 fuhr. Die Veranſtaltung ver⸗ 8 6 faſſung war und ſehr gefährliche Kurven hat. Die Ergebniſſe waren folgende: Klaſſe 1, bis 150 cem. A⸗Fahrer: 1. Frommel, Cocherell,.1,35 Min. 2. Geiß⸗Pforzheim, auf..., 39,35 Min. -Fahrer: 1. Hübner, auf Wimmer, 6,39. 2. Bähr, auf Hirth, 6,52. 3. Zick, auf.K.., 6,54 Min. Klaſſe 2, bis 250 cem.-Fahrer: 1. Henke, auf Schwalbe, 6,08. 2. Rieger, auf Ariel,.24. 3. Islinger, Franz, auf Wolf, 633.-Fahrer: 1. Hirth, auf Hirth..31. 2. Norheimer, auf Ariel..33. 3. Hamburger, auf Schwalbe, 6,.49 Min. Klaſſe 3, bis 350 cem.-Fahrer: 1. Hironimus, auf Hecker, 5,53(troz Sturzl). 2. Klein, auf Garelli, 6,42. B⸗-Fabrer: 1. Seemüller, auf A. J. S..57. 2. Binder, auf Wolf, 5,06. 3. Mannesmann, auf Trumpf Aß. 5,29 Min. Alaſſe 4, bis 500 ccm. A⸗Fahrer: 1. Haußmann. Hans, auf Viktoria. 425. 2. Islinger, Ernſt, auf Norton,.30 3. Scherrer, auf.S. UI. 5,07 Min. B⸗Fahrer: 1. Seemüller. auf 4—— 5,14. 2. Fiſcher, auf.., 5,15. 3. Stucki, auf Norton, 19 Min. Alaſſe 5. bis 750 cem.-Tohrer: 1. Jslinger. Ernſt auf Norton. 437. 2. Haußmann. Alfred, auf N. S.., 5,10. 3. Jung, auf Andre..58 Müin..Fabrer: 1. Ritter, auf Wanderer, 5,37. 2. Harth. auf Mabeco, 9,10 Min. Klaſſe 6. über 780 cem. AFFafrer: 1. Jslinger. Ernſt. auf .S.., 4,56. 2. Meiſezahl. auf Engl. Triumph, 526 3. Hiro⸗ nimus. auf Hecker..26.-Fahrer: 1. Fiſcher, auf.G..14. 2. micder auf.S.., 5,43. 3. Müller, auf Triumph Riccardo, Klaſſe 7. Mokorräder mit Beiwagen..Fahrer: 1. Hauß ⸗ mann. Hans, auf Viktoria, 607. 2. Ell. auf P. u.., 6,40. 3. Lövenich, auf Mars, 915,.Fahrer: 1. Blocker 9 0 150 Nuſſenows Mag net;(E. Grabſch): 2. L. Lewins Prinz Chri⸗ 0 ley⸗ Davidfon. 708. 2. Häberle, auf Mars, 7,25. 3. Schumm, auf N. S. II., 17,09 Mi 8 0 17 5 8 uf lief ohne Unglücksfall, trotzdem die Straße in ſehr ſchlechder Ver⸗ auf Zeit um 8. Seite. Ur. 309 Mmontag, den 7. Juli 1924 Baden⸗Badener Autoturnier Ergebnis des erſten Meldeſchluſſes Wenngleich das Ergebnis des erſten Meldeſchluſſes zum 4. Baden⸗ Badener Autoturnier beweiſt, daß die Teilnahme 5 diesjährigen Turnier, das vom.—13. Juli in der Oosſtadt ſtattfindet, nicht ſo groß ſein wird, wie am vorjährigen Turnier, ſo werden die Kämpfe doch nicht minder ſcharfe ſein. Unter den 68 Meldungen befinden ſich die Sieger der früheren Baden⸗Badener Turniere und die bekennte⸗ ſten deutſchen Jahrer mit den beſten deutſchen Wagen. Wir finden unter den gemeldeten den Sieger des 1. Baden⸗Badener Turniers, R. Schultze Steprath, den Gewinner des 1. Robert⸗Batſchari⸗ Wanderpreiſes und zweimaligen Sieger des Turniers von Baden⸗ Baden, Karl Kappler, der auf ſeinem im Herkules⸗Renien ſieg⸗ teich geweſenen Mercedes⸗Kompreſſor⸗Wagen wieberunt alles dlal⸗ ſezen wird, um das Turnier ſiegreich zu beenden, finden ſerner den Sieger der vorjährigen Fahrt Durch Schleſiens Berge, Dr. Tigler⸗ Frankfurt a.., der einen Venz⸗Tlopfenwagen mit hinten liegen em Motor ſteuern wird, finden den Geſchicklichkeitsmelſter des porjährigen Turniers, Otto Hofmann⸗Leipzig, der die ſportlichen Wettbꝛwerbe auf einem kleinen Wanderer⸗Wagen beſtreiten will, finden den.ſten Preisträger der 24 Stunden⸗Jubiläumsfahrt des. Frankfurter.⸗C., Altmeiſter Karl Joerns auf Opel, den Sieger der Sachſenfahr', des Herkulesrennens und des Teutoburger Walbrennens, R. Carrac⸗ ciola auf ſeinem bisher unbeſiegten Mercedes⸗Kompreſſor, Alfred Köllner auf ſeinem ſchnellen Lixi, Rittergutsbeſizer Schwen⸗ gers, den couragierten Privatfahrer, Gockenbach auf Pluto, den Sieger des letzten Avus⸗Rennens, W. Bleißem, der erſt jüngſt auf der Weſtdeutſchen Dauergebirgsprüfungsfahrt ausgezeichnete Proben ſeines Könnens und ſeines Adler⸗Wagens Schnelligkeit ablegte, Emil VBolz auf Adler, den Sieger der Deutſchen Dauerprüfungsſah t 1923, das in der 24 Stundenfahrt bravourös gefahrene Ehepaar Mau⸗ rice und Ines Folville, das Ehepaar Mer ck⸗Darmſtadt, Ezermack⸗München u. a. Alle dieſe werden im Kampfe um den Robert⸗Batſchari⸗Wanderpreis ſich erbitterte Sportkämpfe liefern, wie wir ſie ſchärfer in dieſer Saiſon noch nicht geſehen haben. We immer in Baden⸗Baden, ſo wird auch diesmal die Schönhe tskonkurrenz ein Bild der Entwicklung der deutſchen Karoſſerietechnik bieten. Ernſt Farnſteiner⸗Köln zeigt hier ſeinen in Eeuf gelegentlich der Aus⸗ ſtellung ſenſationell aufgefallenen Mercedes⸗Kompreſſor Sporttyp mit Luxus aroſſerie, Buchhol z⸗Köln kommt mit einem Elite⸗Sechs⸗ zylinder mit Kivernagel⸗Karoſſerie, Otto Hofmann⸗-Leipzig wird einen von Zſchau karoſſierten Preſto⸗Wagen zeigen, Gendralzirektor Baus einen wunderſchönen Audi; im Schönheiterwelbewerb finden wir wieder einen von Papler karoſſterten Adler⸗Wagen des Kammerſängers Michgel Bohnen, einen von Gg. Kruck geführten Sporttyp mit Kruck⸗Karoſſerle, einen Stoewer⸗Sporttyp und mehrere cndere. Die deutſchen Koroſſiers haben ihre ſchönſten Karoſſerien nach Baden⸗Baden geſchickt und wie immer, ſo wird auch diesmal dem Schiedsgericht die Entſcheidung nicht leicht ſein. Das Turnier nimmt am 8. Juli mit der Abnahme der Wagen ſeinen Anfang. Am 7. Juli fipdet eine Sternfahrt des Bayer iſchen .C. von München nach Baden⸗Baden ſtatt, zu der ſich 21 Teilnehmer gefunden haben. Der 9. Juli ſieht mit der Flachprüfung einen der ertſcheidenden Wettbewerbe ſich abrollen. Für den 10. Juli iſt die Tourenfahrt(150 Kilometer) in den Schwarzwald angeſetzt. Der 11. Juli bringt die ee über 5 Kilomster auf der ſpore⸗ klaſſiſchen Bergrennſtrecke zum Kurhaus Sandt. Am 12. Juli ver⸗ einigen ſich die Teilnehmer zu den Geſchicklichkeitsprüfungen auf den Kurhausplatz. Sonntag, 13. Juli erreicht der ſportlich⸗kechniiche Teil mit der Geſchicklichkeitskonkurrenz ſein Ende. Abends ſindet die Preis⸗ verteilung ſtatt. Die Teilnehmerliſte verzeichnet folgende Teilnehmer: Eenſt Farnſteiner⸗Köln, Frau Folville⸗Frankfurt, Willi Hellbrun⸗Schöne⸗ kerg, Richard Schultze⸗Steprath⸗Homburg v. d.., Adolf Georg Schwengers(Rittergut Kalbsburg), Eugen Feſtelherg⸗Stutzart, Dr. Joſenh Brecht⸗Mannheim, Fritz Auguſt Breuphaus⸗Vonn, Franz Pap⸗ ler⸗Köln, Michael Bohnen⸗Charlottenburg, E. G. v Weneel⸗Moſſau (Schloß Moſſau), J. v. Ganz⸗Schmölz. Dr. Nallinger⸗Maunhern, Gearg Kruck⸗Frankfurt, Max Prinz zu Schauhmburg⸗Lippe(Berlien), Louis Adlon⸗Berlin, Hedda Adlon⸗Berſen, Artur Seoegers⸗Leivzig, Sieafried Doerſchlag⸗Berlin⸗Pankow, Ferdinend Seidel⸗Mainz. Guſt. Otto⸗München, Ada Otto⸗München, Heinrich Karl Salzmann⸗Kaſſel, Emil Volz⸗Frankfurt a.., Franz Hofpaumn⸗Leipzig, M. Buchbolz⸗ Brühl, Hans Ludwig⸗Frankfurt, Otio Hofmonn⸗Leipzig, Doiwler⸗ Motoren⸗Geſellſchaft⸗Leipzig, Rittmeiſter v. Moſch⸗Hannoner, Walter Gutbier⸗Köln, Toni Glaswacher⸗Köln, Otto Dörries⸗Frankfurt a. M, Julius Diſchinger⸗Mannbeim, Julius Hols⸗Gremowold, Hans Raddig⸗ PMoxlim, Otto Cargciola⸗Rewagen, Rudolf Caraciola⸗Dresden, Karl Kappler⸗Gernsbach, Dr H. Fuchs⸗Heidelberg, Julius Schneider⸗Mün⸗ chan, Willi Bleißem⸗Köln. Audi⸗Werke, Zwicken. Dr. Ing. Brecht⸗ Monnheim, Dr. Karl Tiagler⸗Franffurt a. M, Wilhelm Merk⸗Darm⸗ ſtadt, Paul Mengers⸗Verlin. Dr. Frommel⸗München, Herm. Woßer⸗ Borlin⸗Schlachtenſe. Adolf Weber⸗Verlin⸗Schlachtentee, Ernſt Baus. Zwickau, Joerns⸗Rüſſelsbeim, Heiyrich Taxis jſun.⸗Fenterbach, Alf ed Zeythlerl⸗Berlin. Eugen Porcher⸗Pforzheim, Porn Grgeft⸗Mannheim, Frans Sauer⸗Aachen. Hans Czermakl⸗München., Thoe Wi⸗wann⸗ Doen Hocg, Affred Köllner⸗Fronkfurt a. M. Hons Kurt Stuck⸗Wald⸗ hof, Otto Birkelbach⸗Köln, Vochenbach⸗Arnſtadt. hatry gew'nnt den soo meter-Lauf Humoreske aus dem amerikaniſchen Sportleben Von A. H. Canze⸗Rocheſter(Newyork) Man hat ſchon beſſere Sprimerkümpfe geſehen, auch größere Ueberraſchungen ſind ſchon dageweſen; aber niemals hat ein Wett⸗ lauf gleichzeitig ſolche Verblüffung und ſtürmiſche Heiterkeit hervor⸗ gerufen, wie der zwiſchen Harry Mils und Howdy Anthony in Pitts⸗ burg am 18. Oktober 1923. Man wolle als feſtſtehend betrachten, daß Howdy der beſſere ron beiden iſt; zahlreiche Vezirkskämpfe hatten das einwandfrei be⸗ mieſen. Immer ſehlten Harry zwei Meter, was ihm den „Twoyardmann(Zweimetermann) eingetragen hatte. Seine ühle gegen den ſchnelleren Konkurrenten ſeien durch den Vergleich„ und und Katze) zwar ſchwach, aber annähernd beleuchtet. Die letzte Niederlage hatte ſeinen Trainingselſer verzehnfacht. Er lief alſo nach der Stoppuhr ſolange, bis Howdys letztgelaufene Sekunden unterboten war. Ah... diesmal mußte es klappen! Der Wettlauf kam.. bei Harry ſehlten zwei Meter. Er ſchnallte ſich an das Kopfende des Bettes und ſchlief mit Streckgewichten von annöhernd 100 Pf an den Beinen, wochen⸗ lang. Arzt konſtalterte eine leichte Sehnenzerrung, nebenbei be⸗ ginnende Verblödung und links 176, rechts 154 Zentimeter Längen⸗ mahme der Beine. Die Sehnenzerrung verſchwand, die Verblödung ſiel weiter nicht auf und Harry vechnete mit Hilfe der Logarithmen⸗ iaſel und zweier Bekannten aus, daß ihm der Vorſprung von 5 auf 800 Meter nicht mehr zu nehmen ſei. Siegesgewiß trat er in Buffallo an.. es fehlten zwel Meter und ſein Spitzname wurde„der ewige Zweimetermann“!(Goddam!. Sollte dieſer Howdy, dieſer Oberkellner aus Aſtoria's Caffee Shor nicht zu ſchlagen ſein? Harrn tat das Verkehrteſte. was er tun konnte.. er grübelte. Er arübelte lange und ernſthaft. bis er das Rätſel mittels tiefſchürfender philoſophiſcher Betrachtungen gelöſt Fatte. Es laa am Gewicht! Hewdu war vier Pfund leichter als er! Wenn es ihm, Harrn, gelang, vier Pfund abzutrainieren, ſo hatten ſie beide gleiches Ge⸗ wicht: vielleicht ſteckten die zwei Meter gerade darin. Und wenn er acht oder zehn Pfund abtrainierte? Es war nicht auszudenken. Er ſtutzte. Wie. wenn es ihm agelana, auf null Pfund zu kommen? Mußte dann nicht jeder Rekord zu ſchlaaen ſein? Schon ſah er im Geiſte die fettaedruckten Ueberſchriften der Sportzeitungen: Harry“ ſtellt einen neuen, niedageweſenen, unübertreffbaren Weltrekord aufl Harrn läuft mit null Pfund 800 m in... 2 Ja. in... 2 Na. das war doch ſehr einſach auszurechnen! 800 m mit 124 Pfund in 124 Sekunden, mit 60 Pfund in 60 Sekunden und mit null Pfund in null Sekunden! Donnerwetter! Er empfand ordentlich Hochachtung vor ſich ſelbſt: immerhin verblüffte ihn die Zeit. Null Sekunden! Dann ſtand alſo dieſer verfl.... Oberkellner noch am Start, wäh⸗ Lend leine Bruſt bereits das Zielband zerriſſen batte! Unalaublich! Mannheimer Seneral⸗Anzeiger[(Morgen⸗Nusgabe) Was machte der Kerl ſo lange am Start? Sonſt war er doch immer zuerſt flott! Die Sache hatte einen Haken. Schließlich fiel ihm ein, daß er mit null Pfund wahrſcheinlich aufgehört haben würde zu exiſtieren. Er wäre ein Geiſt geweſen. Die ganze Berechnung drohte zu ſcheitern, ols er ſich zur rechten Zeit entſann, daß in den Kindermärchen ſtand, Geiſter bewegten ſich mit unglaublicher Schnelligkeit durch ganze Erdteile. er ſagt's denn? Die Rechnung ſtimmte! Mit null Pfund blitzesſchnell 5 jedem Pfund Zunahme etwas langſamer. Es lag am wi 7 Zunächſt ließ er das Frühſtück ausfellen. Schade drum, denn gerabe morgens ſchmeckte es ihm am beſten, aber der Ehrgeiz, der ſportliche Ehrgeiz verlangte Opfer. Als er es auf 114 Pfund ge⸗ bracht hatte drohte ſein Vater mit Enterbung und Unterbringung in eine Kaltwaſſerheilanſtalt. Harry gab nach. Man weiß fa, wie vorſtändnislos die Väter ſein können. Außerdem hatte er ſechs Pfund meniger als Harry; diesmal war er nicht zu ſchlagen. Der rächſte Renntermin war in Boſton. Harry wetteta auf ſich ſelbſt 20 Dollar und verlor. Sein Spottname gliit in bibliſche Gefilde, er hieß von jetzt ab:„Der Zwelmetermann in alle Ewig⸗ keit, Amen!“ Und doch ſollte es ihm in Pittsburg gelingen! Hätte er nur ſchon früher auf ſeinen Freund, den Friſeur Jacky gehört, der zwar eine Form lief wie ein betrunkenes Nilpferd, aber dafür einen hellen Kopf hatte. „Lauf du nur ruhig deinen Strich weſter“, ſagte ihm dieſer, jermit?“ Er rieb Daumen gegen Zeigefinger.„Well“, ſagte Harry, bch ſetze zum letzten Mal 100 Dollar auf mich ſelbſt: klappt es, ſo machen wir Kippe! Jacky war zufrieden und Harry tat diesmal das vernünftigſte, was er tun konnte, er kümmerte ſich um nichts, ſon⸗ dern trainierte. Der große Tag war gekommen. Alle Sportleute freuten ſich, Harry wiederzuſehen.„Halloh, Harry, wie geht's in alle Ewig⸗ keit!— Du ſiehſt gut aus in alle Ewigkeit!“ Ein anderer wies die Spötter zurecht:„Was iſt denn los in alle Ewigkeit“ uſw. Man ſieht, Harry war ſehr poputär geworden, während ſich um den Oberkellner Howdh niemand kümwert, obſchon er heute eine unverſchämte Siegeszuverſicht an den Tag legte. Beim Start verlor Harrh einen Meter; im Endſpurt waren es drei geworden. Das war ſeiner Ehre zu nahe. Zwei Meter war er gewöhnt, aber drei? Er lief was das Zeug hielt, mit zu⸗ ſammengebiſſenen Zähnen. Noch fünf Meter vor dem leuchtenden Zielband! Gottſeidank! Er hatte ſeine übliche Diſtanz.. zwer Meter fehlten. In dieſem Augenblick ricf eine helle Stimme: Zahlen. Ober!! Howdy ſtoppte ſofort und warf ſich im Lauf her · um nach der Seite, woher der Ruf kam. Er ſah das grinſende Geſicht des Friſeurs Jacky, hörte das Beifallsklatſchen der Menge, das dieſes Mal dem maßlos erſtaunten Sieger Harry galt und merkte zu ſpät, daß er ſich batte bluffen laſſen. Das Hohngeläch⸗ ter der Zuſchauer, das ſich wellenartig über den Platz verbreitete, je weiter der Witz bekannt wurde veranlaßte ihn, ſtillſchweigend den Umkleideraum aufzuſuchen. Harry gewann eine prachtvolle „und kümmere dich um nichts, dann gewinnſt du. Wſe ſteht es denn Fruchtſchale, die er im Warteſaal ſtehen ließ. Schach Gambit in der Rückhand Partie Nr. 44. Schwarz: Hanustein. . I1ILol, 7s. 6.— 4. d—d 4 Kd 4. Weibß: Mapyet. 1. e2—e4; e7- e5. 1 15(hesser d2— d9); 2 2 1 8 Dd1 Kdsbs-cs. 88— 6. 18 d7—5. 2 e 5.— Le4-dg; Lfsc5.— 8. 881—131 0— 0,— 9. 0—.0; §16—4.— 10 h2—h3 884 Kf2.— 11. Tf1K123 EeiNi Na 14 b4 548— d8.— 14. Sbl ed Ltan3.— 15. I. d3 4 h7 (ein beiderseits in lebhafktem Tempo geführtes Spiel); Kg8—- h8.— 16. DdIX&d5; TIS K 137 kein schönes und wohl auch gerechtfertigtes Opfer).— 17. 82(Weih hat nichils anderes); DdG&Kh2 +.— 18. K f2—e3; 806— b4. — 19. Dd5—- e4; SbiN&c2+T.— 20. De ANKc2; Ta8—e 8+. — 21. Ke3— dad; Dhz2— est.— 22. K d4— 4(die von Schwarz gabrachten Opfer haben sich bezahlt gemacht: denn die weiße Stellung sieht hoffnungslos aus): Lh3— e 6.— 23. K 4— d(eine nicht gerade idenle Königsstellung! Zum Erbarmen!); Deßg d6.— 24. Kd3—es(der Mut der Verzweiflung); Dd6=.5.— B. Ke3—f4; Tes—8. 26. K f4— e(auf Kgg wäre Dg5 geſolgt. Weihß hat also keine andere Wahi, als mit dem König der feindlichen Dame auf den Leib zu rücken, auf die Gefahr hin, um dieser Amozonin ohne viel Federlesen verspeist zu werden); D5 g5(ein Versehen, durch welches der Führer der Schwarzen den ganzen Lohn der vorhergebrachten Opfer und hiermit die Partie selber aus der Hand gibt. Mit .e6— f5½. war die Partie sofort zugunsten von Schwarz entschieden“.— 27. DS2—- h2(jetzt atmet der Führer der Weißen erleichtert auf. Die Hauptgefahr ist überwunden und Weiß behält das + 25 ewiecht eines Les—- h3.— 28. Dh2 Kh3;3 17f8—f4.— Dg5= dS.— 30. K d3—-e2; Tf4—-h 4.— 31. Dhg—.g23 THRANh7.— 32. Ta1I—- hI; DdS—d7.— 33. ThI&K h7+ K hS Nh7.— Und Weiß gewann nach längerem Endspiel. Partie Nr. 45. Weiß: S. A. Soerensen. Schwarz: From. 1. e—e4; e7— e5.— 2. L f1—4; f7— fi.— 3. 42—- d3j1 888—16.—4. 881— 13; e7e6.— 5. 8 h.733 LfS— b4.— 6. Le1Ii—-g5; h7—h6.— 7. LgAXIHG; DdsS f6.— 8.—0; d7— d6.— 9. 803—e23 (ein offenbar verfrühter Angriff, der sich bald am Angreifer selber rüchen muß. Solange der Damenflügel Fnf, unent⸗ wWickelt zurückbleibt, kann und darf der eigene N nicht aufgerissen werden).— 10. 2— 3; L b4— 4a5.—. 11. d3—- d4(Weiß stößt im Zentrum vor, um den Gegner nicht mehr zum Atmen kommen zu lassen); e 354d 4.— 12. e 4 5; 46—-d5.— 13. Le44 d5(angesichts der aufgerissenen gegnerischen ein ebenso verlockendes wie korrek⸗ des Opfer, das den Mittelangriff eröffnet); c6 4 d5.— 14. Dd1— a 4+; SbS- c6.— 15. 8e 2 K d4; La-bs(besser Lco7).— 16. TaI—eict; Kes8— f8.— 17, Da4+ag-; K8— 17.— 18. 8d4N&e6; b7e6.— 19. 8f3—e5 (dieser tödliche Zug wäre nicht möglich gewesen, wenn Schwarz im 15. Zuge Le7 getan hätte); K17—g7.— 20. 8Seb5-4 17 lesen Zug gibt es keine Rettüng. Auf Dfs erfolgt Te 7½, dann Dd6 usw.); Aufgegeben. Partie Nr. 46. Weih: Hewitt. 82 Schwarz: Steinitz. 1. e2—e4; e7— e5.— 2. Lf1—64; f7— f5.— 3. d2— d3; 888—f6.— 4. 8g1— e2(unvortellhaft); LfS—c5.— 5. 2— eg; 8b8—e8.— 6. d3— d4; e5cd4. — 7. Sea&di; föxe4.— 8. Le1i-f4; d7—- d3.— 9. Lo4—- bö; LSeS5 d4.— 10. Ddi dꝗ;—-0.— 11. Lbö Kez be.— 12. 544—2.—d7— 13. Lf4 g5 DdS—eg.— 1 De4- b3; 816—84.— 15. Lgb—ha; e4—es(01 16, 0— 0(Weiß ist in def Entwiek⸗ lung urück); Des—h5(die Einleitung des entscheidenden Angriffs).— 17. Lh4—g3; e3—e2 6(um die Kombina- tion des Turmzuges auf 2 durchzuführen).— 18. Tf1e1; TFfS&f2.— 19.8 b1—d2; Ta 8— f8.—. c83—04(Wei unterschätzt noch immer die drohende Gefahr); Tf2 Ng2. — 2. KgI&82; Dhß5—h3—(ein weit berechnetes Damenopfer).— 22. K g h3; 17—e3+.— 3. Kh-h4; 67 nd 8— 5 f.— B. K g—8 43 Ne— 28. Kg—h3; Tf5B— fau(ein echter teinitz). Um die Meisterschaft von München (Aus Kagans Neuesten Schachnachrichten) Partie Nr. 47. Weiß: Lutz. Schwarz: Laub mann. 1. d2—- d4; 88g8—16.—.8g1— f3; d7— db.— 3. 02—c4; Lo8—g4.— 4. 8f3—e5;— 858—06.— 5. SebNg4; SHGNSg4. 6. e2—e(durch diesen Zug hofft Weiß den Gegner in Entwicklungsschwierigkeiten zu bringen. 0O ahnungslose Unschuldh); 8 g4 K f 2(das schwarze Spiel trägt die frische Farbe starker Entschliebungen in sich, was in der Zzeit des nüchternen Positionsspieles immerhin ein Lichtblick ist. Seinen eigentlichen Wert erhält das Opfer erst durch die Geschicklichkeit, mit der es Laubmann ver- steht, den Stellungsvorteil taktisch auszunutzen). — 7. KReI&HZ; dböb& ed.— 8. LeiI—es;—-e5.— 9. d4—- d5; 806—44.— 10. 851— 08(Auf.es&d4 Wäre Dfér und es d4 zu ungunsten von Weig gefolgt); D548—16+.— 11. Kf2—el; LfS—c5B.— 12. Ses8Ne4 uͤderlegen sollen); B f6G—-h4.— 18. 84f—0— 14. Dh4—e 7.— 15, 111—62 17—f3.— 16. Lesxdd; LoBXId4.— 17. Dd1—e2; eß—e4. 9 F41—di 567225,— 10. P b 128—8. St2 n3: hnG.. 21. Sn3—1½ T8—f6.— 2 Ke1— 42 85 vergeblicher Fluehtversuch)); 67—e 6.— 23. Kd2—42; Ld K a zu exreichen).— 24. K—b1i 87— 86B.— B. 814—es; Leöb—-a 3(nun sltzt „„ 29. Ke 4— d3;. ein Dangergeschenk, das anzunehmen sich Weill besser hätte der weiße König in der Falle).— 26. g3— g4; e4—e3.— 27. FTh1 f1 Gesser g4 f5); 18—14—141485 b7 b5.— 29. 4 c b5; c6 d5.— 30. 8 e—d 4; T f6—4 6. — 31. 84- f8, Fd6- d7.— 32. 8fSH NKhGTT; Kg8—h7. 33. 8615; Tes8— c8.—. 815— d4; 27— 0j— 85. Sd4—es; Deb—e6.— 36. Tf1— d1; De6- g6(der ein- setzende Schlußangriff).— 37. 806—eß; Td7-7.— 38. Seb—es; Te7ze(das einfachste).— 39. bs Xc6; DPgGNCB.— 40. Lg6—e 4.(die Verzweiflung); d 5 Ne4. —41. 7143— 7½/ h7 h6.— 42. T d-=d6-+; La 3d 6. — Aufgegeben. Partie Nr. 48. 5 (Gleichfalls im Februar 1924 um die Meisterschaft vo München.) Weih: G. Kieninger. SchWar z: R. Schmitt. 1. 12—f4; d7dß.— 8g1—-f3;—e5.— 8. e2—es; 47— 86.— 4. b2—- b3; Sb8— 6.— 5. Le1—- b2; 5S g8— f6.— 6. d2— d4; 8f6—e4(Wenn Weiß, wie es im Gesste der holländischen Parlie lag, d2— d3 gezogen wäre, dann konnte sich der schwarze Springer nicht auf e 4 fest- setzen).— 7. Lf1—d3; Le8— g4.— 8.—0; e7-e 6.— 9. 801— d 2; f7— f5.— 10. Dd1—e1; Lf8S— e7.— 11. 8143—eh5; Scs Keh5.— 12. d4 Ke5; Dds—aß(besser —0.— 13. 8d2—e4; LeX&d6.— 15. TfINe1: Ld6-e7.— 16.—e4; Lo7- a5. 17. 4 d5(Weibß gibt die Qualität, um einen Freibauern zu bekommen); Lab eI.— 18. TaI& eI; Ta-—ds(warum nicht e 64d 52).—. 19. d—d 6; Ke8.—d 7. — 20. a 2— a4; TdS— as(um b7--b6 möglich zu machen). — A. a1—- ab; ThS 08.— 22. Te1— e1; Tes8—6. 23. I. b2— 4g; b7— b5.— 24. ab b6 e.., Te6 Kb6.— 25. Ld3—ei; Tas—e8.— 26. Kg1— f2; h7—h6.— 27. h2—- h3; Lg4-=h5(Schwarz kann den Durchbruch nicht mehr verhüten).— 28. g2— g4; 5 4g4.— 29. 101—g1; T b6—-c6.— 30, h3 g43— 31. f4—15(ent- scheidend); TeS— f8(72).— 32. Le4ANebct; K d7- ds. 33. 1g1— 1 und gewann in wWenigen Zügen. Aus dem Schachleben * Schachwettkampf Freiburg— Basel. Der Schachklub Freiburg im Breisgau hat seinen Wettkampf mit der Basler Schacligesellschaft in Badenweiler mit 13:8 Punkten ver- loren. Es spielten auf jeder Seite 18 Herren zu je 2 Partien. Das obige Ergebnis entspricht nicht der Spielstärke der beiden Vereine. Im Jahre 1921 erreichte Freiburg gegen Basel in Lörrach 20%: 21½ Punkte. Teplitz im Karlsbader Kurhaus errang der Karlsbader Klub mil 8/½:7½ Punkten einen knappen Sleg. Per norwegische Schachbund feiert in diesem Jahre sein zehnjähriges Bestehen. Laut Kagans Neuesten Schach- nachrlehten hat sich das Schachleben in Norwegen stark ver- breitet; denn während im Jahre 1916 nur 7 Klubs 200 Mit- glieder zühlten, kann der Bund heute 54 Schachklubs mit 17 000 Mitgliedern aufweisen. * Ein internationales Turnier wird vom ungarischen Schachverband vom 3. bis 24. August in Györ ver- anstaltet werden. Eingeladen wurden Euwe, Sir Thomas, Dr. Asstalos, Maroczy, Muffang und Roselli del Turco. gBei einem schachlichen Länderkampf zwischen Frank- reich und Holland siegte Holland mit 6½: 375.— Im Rah- men der Pariser Olympiade findet im Hotel„Maſestic“ ein Schachturnler für Amateure aller(1 Länder von 13.—20. Juli statt. Bloßh Deutschland und Sowjetrußland haben keine Ein- ladung erhalten. „ Der Kongref des thüringischen Schachbundes wird am 7. Juli zu Eisenach seinen Anfang nehmen. Es werden sich dabel der Brandenburgische Schachbund und der öster- reichische Schachverband beleiligen. Bei dieser Gelegenheit Wird Meister Grünkeld aus Wien mit dem Berliner Neister 1 einen Wettkampf von sechs Partien miteinander aus- echten. Schachliteratur Kagans Neueste Schachnachrichten. Das Sonderheft Nr. 6// von Neuesten Schachnachrichten(Schachver- lag Bernhard Ragan, Berlin W. 8) hat einen Umfang von 40 Seiten und enſhält den Wettkampf Colle-Euwe mit An- merkungen von M. Euwe, ferner schachtheoretische Abhand- lungen Von Nimzowitsch, Rubinstein und anderen Meistern, Schach in Deutschland und Probleme. A. Rubinstein äußert sieh fachtheorethisch zum Max Lange-Angriff. Sehr bemer- kenswert ist ein Aufsatz von A. Nimzowitsch über Eröf. nung und Partieandalge in der neuen Turnierpraxis. Auf die eine oder andere Anregung werden wir wohl noch ge- legentlich in unserer Schachspalte zurückkommen. k. 4 19. %e Veſas gerrs i E Lösung aus Schachaufgabe Nr. 16: De7. d7. 54 1 aus Schachaufgabe Nr. 17: i) Ofé-F Pf7. +2) e2iñ matt * DH NeDH bs matt oder: I) Df/Te7 2) Dfi· ei matt n 2C DaßNXeil.— 14. 8e4— d6;: „ In einem Wettspiel der Schachklubs Karlsbad und — —— —— Montag, den 7. Juli 1924 9. Seite. Nr. 309 Film⸗Runoſchau ch..⸗T. Die mit ſo großem Beffall aufg nommene Luſt⸗ ſpielwoche im.⸗T. wurde geſtern abgelöſt durch einen Film, der mehr ernſteren Charakter und von ſtarker Eindringlichkeit iſt. Es iſt das Drama von Maherling„Die Tragödie im Hauſe Habsburg“ mit einem Vorſpiel und 6 Akten von Ludwig Bico. Ueber das Drama von Mahyerling, das ſich am 30. Januar 1839 abſpielte, iſt ja ſo vieles geſprochen und geſchrieben worden. Nun macht der Film die Reiſe durch die deutſchen Städte. Damit wird die Tragödie des früheren Kronprinzen Rudolf von Oeſterreich wieder aufs neue aufgefriſcht und in die Erinnerung zurückgeru⸗ fen. Obwohl ſchon 35 Jahre ſeit der Unglücksnacht in Mayerling vergangen ſind, ſchwebt doch immer noch ein geheimnisvolles Dun⸗ kel über der ganzen Geſchichte. Was ſich dort in dem Jagdſchloß zugetragen hatte, wußten nur wenige und dieſe bewahrten Still⸗ ſchweigen. Die Regie hat verſucht, die hiſtoriſchen Begebenheiten wenigſtens e glaubhaft darzuſtellen und zwar nach dem Geſchmack des Publikums in volkstümlichen Sinne. So ent⸗ ſtand ein Film, der Wahrheit und Dichtung enthält und der die Ereigniſſe ſo darſtellt, wie ſie im Volksmund weiterleben. Man kann nun über den Film urteilen, wie man will, die Tatſache bleibt doch beſtehen, daß es ein eindrucksvoller Film mit reicher dramatiſcher Ausgeſtaltung und Ausdrucksweiſe iſt. Das Bild⸗ werk iſt ausgezeichnet zuſammengeſtellt, die Photographie vorzüg⸗ lich und der Gang der Handlung flott und anregend. Die Vor⸗ bedingungen für eine gute Aufnahme beim Kinopublikum ſind da⸗ her reſtlos gegeben. Schon das Milieu, der Schauplatz der Hand⸗ lung, iſt mit einem glänzenden Rahmen umgeben, in dem all die höfiſche Pracht des Schönbrunner Schloſſes und des Wiener Hofes recht wirkungsvoll mit allem Prunk und Zeremonell ihren Aus⸗ druck findet. Das gemütliche Wien der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts ſteht wieder auf. Der Film gewinnt insbeſondere durch die ungemein ſymvatbiſche Figur des alten Kaiſers Franz Joſef. Aber auch die Rolle der Baroneß Mary Vetſera, die als junges Mädchen nach Wien kam und dort durch einen Gardeoffi⸗ zier auf den Hofball geführt wurde, wo ſie den Kronprinz Rudolf kennen lernte, wird mit viel Empfinden interpretiert. Vom Hof⸗ ball aus nahm das Schickſal ſeinen Lauf bis es in Mahyerling ſei⸗ nen bekannten Ausgang nahm. Der Kronprinz, der im Mittel⸗ punkt des Filmwerkes ſteht, iſt ebenſo wie ſein greiſer Vater mit viel Liebe und feinem Verſtändnis gezeichnet. Der Film kann als Großfilm angeſprochen und bewertet werden. Die Auf⸗ nahme, der er geſtern im.⸗T. vor vollbeſetztem Hauſe fand, glich einem vollen Erfolg, wozu auch die gemütstiefe Wiener Begleit⸗ Muſik weſentlich beitrug. Kö. Palaſt-Theater. Der Wochenprogrammwechſel des Palaſt⸗ theaters bietet wieder Heiteres und Ernſtes. Der Beſucher kommt auf ſeine Koſten.„Pat und Patachon“, die humoriſtiſchen Wanderphotographen, eröffnen den Reigen der Schau. Sie ſind eine Parallele der wandernden Muſikanten. Leid und Freud nehmen ſie mit einer geſunden Reſignation mit auf die Reiſe. Die Liebe muß aber mitſpielen, ſo auch hier. Pat hat Glück dabei. Eine holde Wirtin verliebt ſich in ihn und er ſpielt den behäbigen Gaſtgeber, während ſein Partner ins Ungewiſſe weiterziehen muß. Ein klei⸗ ner Roman von der verſchwundenen Grafentochter verflicht ſich in das Ganze und ergötzt ſo die Beſucher. Zu bewundern ſind bei dieſem Film die klaren wundervollen Meer⸗ und Strandklippenauf⸗ nahmen, wie man ſie ſelten im Lichtbilde ſieht.— Das zweite Stück betitelt ſich„Gentleman auf Zeit“. Seine Heimat iſt Dollar⸗Amerika. Die Geſchichte ſpielt ſich in den Kreiſen der oberen Zehntauſend ab. Wenn Schreiber dieſer Zeilen nicht irrt, ſind die kinematographiſchen Aufnahmen in der Gegend der Bowery und Park Row⸗Newyork gemacht. Sie ſind prächtig gelungen. Das alte Sprichwort:„Geld kennt keine Grenzen“, erhält hier richtig ſeinen Wert. Ein alter reicher Hanke mit dem ſchönen Namen Aſtor erbrennt in Liebe zu einer blutjungen abet verarmten Lady Cumberland, die ihren banke⸗ rotten Vater durch dieſe Verkuppelung retten ſoll. Ein junger Er⸗ finder in der Fabrik Aſtors kommt in die Quere und wird des Mädchens Lebensretter bei einer Exploſion, die gerade dieſer Mr. Aſtor bei einer phyſikaliſchen Vorführung verurſacht. Nach noch vielen Querzügen und Schwierigkeiten finden ſie ſich, nachdem der Lebensretter den Mammon als Lohn für ſeine heroiſche Tat von ſich gewieſen hatte. Nur den Wunſch, einmal vom Proletarier in die Regionen der oberen Zehntauſend Newyorks 24 Stunden lang zu gelangen und der ihm geſtattet wird, koſtet er aus und ſie be⸗ ſchließen auch ſein Schickſal. Die Beſchauer ſpendeten beiden wirk⸗ 1 Filmen reichen Beifall, der auch der ſehr guten Be⸗ gleitmuſik gezollt ſein ſoll. H. Aunmer-bichſpreie. Der 5. Teil des packenden Rieſenfilms „Boulevardblut!, welcher gleichzeitig den Schluß bildet, brachte wieder geſtern ein volles Haus. Mit Befriedigung ſah man dem Ausgang entgegen. Warren hatte ſich zu einem heroiſchen Entſchluß durchgerungen. In einem Krankenhauſe ſtellte er ſich zu einer lebensgeführlichen Bluttransfuſion zur Verfügung. bei der er aber ſein Leben laſſen mußte. Biscot Meier gelang es auf geſchickte Weiſe, der Verbrecherfamilie zu entrinnen. Glücklich landete er ſpäter wieder bei der Familie Bertram. Die Kinder Warrens„Margot und Mia“ und der Großvater Bertram waren unterdeſſen nach Marſeille gereiſt, um ihre Mutter bezw. Tochter abzuhoben. Zu guterletzt treffen ſich alle zuſammen auf dem Land⸗ ſitze Bertrams, woſelbſt Sorma und Margot Verlobung feiern. Ebenſo ergeht es ſpäter noch Biscot Meier, der ſeiner Kollegin „Kamilla ini“ ſeine aufrichtige Liebe erklärt.— Der nun folgende ſpannende Filmroman„Wenn Fraue nherzen bluten“, der dem bekannten Roman von Georges Ohnet ent⸗ nommen iſt, bringt wieder die bekannte Filmſchauſpielerin„Fran⸗ cesca Berlini“ vor die Rampe. Ihr wunderbaves Spiel und ihre außergewöhnliche Schönheit reißt geradezu zur Begeiſterung hin. St. Schauburg:„Mutter Donau— Vater Rhein heißt das vaterländiſche Film⸗Singſpiel, mit dem die Schauburg aufwarteb. Ein eigenartiges Filmwerk, mit Spannung erwartet, ganz aus der Art der herkömmlichen Darbietungen, mit ſeinen prachtvollen Naturaufnahmen, Deutſches Land an Donau und Rhein, geſchickt umwoben mit dem Lied der Liebe, wirkt es erhebend auf den Be⸗ ſucher. Die zugrunde liegende ſpannende Handlung iſt in den Dienſt eines großen Gedankens, der Völkerverſtändigung zwiſchen Deulſchland und Oeſterreich, geſtellt. Wir wandeln entlang an den Ufern der beiden gewaltigen und pröchtigen Ströme Europas. Welch berrliche Landſchaften genießt das Auge. Wien, das herr⸗ liche Wien, und dann: im Grinzig wars, beim Heurigen... Wenn dann aus den bayriſchen Alpen und vom donnernden Rheinfall her die gleiche Melodie antworzet; wer kann ſich dieſem ergreifenden Einklang entziehen? Deutſch bleibt die Donau, wie der Rhein, der Spruch ſoll Eure Loſung ſein.... Der Film iſt ohne Zweifel eine der ſtärkſten, eindruchsvollſten Leiſtungen der Lichtſpielkunſt. Seine Jualitäten dankt er neben reizvoller, durchweg untadeliger Photographie dem natürlichen und dezenten Spiel von Rita Cler⸗ mont und Karl Quen. Im Beiprogramm„Eine Travefahrt“ von Lühack bis Travemünde“, und„Herrenalb“, beides ſchöne Frei⸗ lichtaufnahmen. 398 Neues aus aller Welt — Auf der Chauſſee erſchoſſen und beraubl. In der Nähe von Strausberg wurde der 60jährige Handlungsreſſende Oito Jahnke aus Lichtenberg erſchoſſen und beraubt. Die Tat geſchah auf der Chauſſee von Prötzel nach Strausberg. Des Mordes drin'⸗ gend verdächtig iſt der Melker Hein, der indes bisher zicht er⸗ mittelt werden konnte. Jahnke ging nachmittags gegen 4 Uhr in etwas angeheiterter Stimmung aus einem Lokal in Prötzel fort Um dieſeibe Zeit hatte Hein, der am Samstag vormittag das Strausberger Erwerbsloſenheim verlaſſen hatte, bei dem Fötſter in Rsze um Arbeit vorgeſprochen, war aber abgewieſen worden. Rach dem Ergebnis der Ermittlungen hat er den ahnungsloſen Fahnke an einer Wegegabeluna geſtellt und angefallen, mit deſſen den er ihm im Kampfe abnahm, erſchoſſen und dann von er ee 15 geworfen, der infolge des Regens mit üllt war. ö und einen in den Kopf. hnke erhielt 9999 8 eee Mannheimer General⸗Anzeiger(Morgen⸗Ausgabe) Chepiot doppeltbreit, reine Wolle Meter Chepiot 130 em breit, reine Wolle Meter 2 Gabardine 130 em breit Donegal 1 50 Röcke, Rockſtreifen doppeltbreit.. Meter 2,50 1 57 im flaushalt. 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Auch in der geſtrigen Büraer⸗ ausſchußſitzung bondelte es ſich bei 7 aller Vorlagen um ſolche Fälle. Dabei trat der verhältnismäßia ſeltene Fall ein, daß bei einem der⸗ artigen Kaufangebot. wo ſich der Verkäufer das Vorkaufsrecht vor⸗ behalten wollte, ein ſozialdemokratiſcher Antrag, der ſich der Kon⸗ ſequenzen halber dagegen wendete, mit einer Mehrheit aus Sozial⸗ demokraten Kommuniſten. Liberalen. Deutſchnationalen und einigen Zentrumsſtimmen gegen Demokraten. Mittelſtand und dem Reſt de⸗ Zentrums angenommen wurde. Nus dem Rechtsleben Schadenserſatz für Frachtverluſt bei einer Sammelladung für Auslandsgut Jahlung in Mark unter Berückſichligung der Aufwertung Die klagende Speditionsfirma H. u. Co. in Weißenburg(Elſaß) lieferte am 1. Dezember 1919 einen Waggon Sammelgut auf der pfälziſchen Eiſenbahnſtation Winden zur Verſendung an die Spe⸗ ditionsfirma K. in Mainz auf. Unter der Sendung befanden ſich 2.llen Baumwollgewebe, welche die Tuchhandlung L. u. H. in Frankfurt a. M. von einer Herrenkleiderfabrik in Zürich gekauft balte. Dieſe beiden Bälle gingen verloren Die Klägerin verlangt Erſtattung des Fakturenwertes der Ballen im Betrage vom 6320 ſchweizer Franken, ſowie des Zolles und der Frachtſpeſen.— Nach⸗ dem der beklagte Eiſenbahnfiskus in erſter Inſtanz nach dem Klage⸗ antrage verurteilt worden war, ließ er den zunächſt erhobenen Ein⸗ wand der Koſtbarkeitseigenſchaft fallen und beantragte Abweiſung der Klage ſoweit ſie mehr fordert als einen Markbetrag, der ſich nach Umrechnung von 6320 ſchweizer Franken zum Vörfentage des Auflieferungstages ergibt. Das Oberlandesgericht in Zweibrücken verurteilte demgemäß den Beklaaten zur Zahlung von 48980 Mark und wies den meitergehenden Hauptanſpruch ab. Auf die Reviſion der Klägerin iſt das Urteil des Ober⸗ landesgerichts vom Reichsgericht aufgehoben und die Sache ſelbſt zur anderweitigen Verhandlung und Entſcheidung an das Oberlandesgericht zurückverwieſen worden. Aus den reiche⸗ gerichtlichen Entſcheidungsgründen: Die Ausführungen des Be⸗ rufungsgerichts, daß die Klägerin den Erſatz nur in deutſcher Währung beanſpruchen könne, ſind nicht zu beanſtanden. Sie ent⸗ ſprechen den vom Reichsgericht aufgeſtellten Grundſätzen. Eine Ausnahme wegen der ausländiſchen Herkunft des Gutes wäre nut dann zu machen, wenn Gut der in Rede ſtehenden Art ledialich in ausländiſcher Währung gehandelt würde. Iſt danach der Wert des Gutes nach dem Kurſe vom 1. Dezember 1919 zutreffend berechget, ſo iſt doch die Ablehnung der Aufwertung, die ſich aus dem Ge⸗ ſichtspunkte des Zahlungsverzuges des Beklagten ergibt, nicht rechts⸗ irrtumsfrei. Die beſonderen Verhältniſſe des Frachtvertrages ins⸗ beſondere auch des Eiſenbahnfrachtvertrages, in denen ſehr häufig der Abſender oder der Empfänger nicht der Eigentümer des Gutes oder derjenige iſt, der die Gefahr trägt, bringen es mit ſich, daß die aus dem Frachtvertrage allein Berechtigten(Abſender und Emp⸗ fänger) nicht nur den Schaden geltend machen können, den ſie ſelbſt erleiden, ſondern auch denjenigen des wirklich Geſchädigten. Leiſtete der Beklagte nicht in einer angemeſſenen Friſt nach der als Mahnung anzuſehenden Reklamation den Schaden⸗ erſatz, ſo erwächſt darauf gemäߧ 288 Abſ. 2 BGB. für ihn die Verpflichtung, auch den weiteren aus der Verzögerung dem wirk⸗ lichen Intereſſenten entſtandenen Schaden der Klägerin zu erſtatten. Dazu gehört auch die ſeit jener Zeit eingetretene ungeheure Ent⸗ wertung des Geldes, ſoweit anzunehmen iſt, daß der wirklich Ge⸗ ſchädigte das Geld bei rechtzeitiger Zahlung in ausludiſcher Wäh⸗ rung oder in wertbeſtändigen Gütern angelegt hätte.— Weiterhin kommt noch in Betracht, daß die Klägerin, die die Güter als Sam⸗ melladung verſandte, die Rechte und Pflichten eines Frachtführers hat. Sie hätte alſo eventuell den Geſchädigten ſelbſt Schadenerſatz zu leiſten. Hat ſie der Auftraggeberin den Schaden aber bereits erſtattet, konnte ſie den erlittenen Schaden ohne weiteres vom Eiſen⸗ bahnfiskus verlangen als Erſatz des eigenen Schadens. Auch in dieſem Falle hat der Beklagte den der Klägerin durch Verzug ent⸗ ſtandenen Schaden zu erſtatten. Gerichtszeitung Amksgericht Mannheim Die beiden Fabrikarbeiter Xaver Achatz aus Geierstal und Kaver Schweinſtätter aus Diſchingen ſtahlen aus der Spiegel⸗ ſabrik Waldhof 15 Zentner Kohlenbriketts. Sie wollen ſich zur Zeit der Verübung des Diebſtahls in großer Not befunden haben. Es erging Urteil: Beide Angeklagte werden wegen ſchweren Dieb⸗ ſtahls zu je 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Strafauf⸗ ſchub auf Wohlverhalten wird den Verurteilten in Ausſicht geſtellt. * Wer„ſiempeln“ geht Vor dem Amtsgericht Wiesbaden konnte man aus einer Ver⸗ handlung erfahren, wie oft Unterſtützungen an die unrechte Stelle kommen. Um Urlaub war ein dortiger Küchenmeiſter, der Er⸗ werbsloſenunterſtützung bezog, eingekommen, angeblich um Lebens⸗ mittel einzukaufen. Er erhielt ihn. Es wurde aber beobachtet, daß er im Jagdanzug mit dem Kraftdroſchbenbeſitzer Paul Kühne in Wiesbaden, der ebenfalls„ſtempeln“ ging, auf die Jagd fuhr Nach dieſer Feſtſtellung wurde vom Arbeitsamt die Auszahlung der Unterſtützungen an die beiden„Jäger“ eingeſtellt, zwecks Nach⸗ prüfung, und ſie aufgefordert, die erhaltenen Unterſtützungsbeträge wertbeſtändig zurückzuzahlen. Kühne, der die Unterſtützung vom 27. September bis 8. November 1923 bezogen, beſaß drei Auto⸗ und beſchäftigde ab und zu einen Chauffeur, der auch ſtempeln ging. offiziell aber von ihm entlaſſen war. Von der Wiesbadener Arbeilgeber⸗Organiſation der Kraftwagenbeſitzer, der Kühne ange⸗ hört, war dem letzteren während des paſſiven Widerſtandes beſchei⸗ nigt worden, daß er ſeinen Unterhalt durch ſein Geſchäft nicht mehr verdienen könne, ohne ſeine Subſtanzwerte anzugreifen Letzteres verlangte das Reich nicht. Die Nachprüfung ergab weller, daß Kühne bauſend Flaſchen Wein beſaß, die in ſeinem Keller lagerten. Kühne hatte demnach nicht angegeben, daß er in ſeinem Geſchäft einen Chauffeur beſchäftigte und einen Weinbeſtand ſein eigen nannte, welcher einen großen Wert repräſentlerte. Nach dieſen Erhebungen erſtattete das Arbeitsamt Anzeige wegen Be⸗ trugs gegen Kühne. Das Amtsgericht verurteilte Kühne wegen Betrugs zu einem Monat Gefüngnis. Bezirksſchöffengericht Darmſtadt Schwerer Urkundenfälſchung in Tateinheit mit vollendetem und verſuchtem Betrug hat ſich der 22jährige bisher unbeſtrafte Holz⸗ hauer Ludwig Burger aus Schwanheim um geringer Vorteile willen ſchuldig gemacht, weshalb er unter Zubilligung mildernder Umſtände zu insgeſamt 2 Wochen Geſängnis verurdeilt wurde. Er war anfangs ds. Is. während der Beſchäftigung in der Ober⸗ förſterei Jägersburg erkrankt und verſchaffte ſich bei dieſer Gelegen ⸗ heit zum Nachteil der ſtaatlichen Betriebskrankenkaſſe mit ge⸗ fälſchter Quittung eines Arztes 3 Goldmark. Eine Wiederholung, wobei es auf einen höheren Betrag abgeſehen war, mißlang und veranlaßte das Verfahren. Eine längere Beweisaufnahme galt der Anklage gegen den be⸗ harrlich leugnenden, 61 Jahre alten Taglöhner Wilhelm Krieger aus Neckarhauſen, wegen Diebſtahls im Rückfall. Die Verübung war keine Kleinigkeit, denn ſie betraf mehrere Raummeter Holz und erfolgte im Schutze der Dunkelheit mittels Fuhrwerks. Der Angeklagte hatte im September v. Is. an einen Heidelberger Geſchäftsmann eine Ladung Brennholz verkauft, beſaß ſelbſt nur einen geringen Teil dieſer Lieferung und wußte ſich höchſt ein⸗ fach zu helfen. Er beſtellte zur Abholung den Knecht jenes Käufers auf nachts und richtete es ſo ein, daß man ſchon beim erſten Morgengrauen auf dem Rückweg war. Kr. wies den Knecht und einen Begleiter im Walde an verſchiedenen Stellen zum Aufladen an und äußerde u. a auch den Wunſch, es müſſe erledigt ſein, ehe die' Leute aus den Betten ufſtünden. Es fügte ſich zu ſein en Verhängnis, daß ein Neckarſteinacher, der in der fraglichen Gegend viel Holz ſitzen und davon ſchon vorher einmal eingebüßt hatte, den Wagen in Neckarſteinach ſah und Argwohn ſchöpfte. Wie nach der friſchen Spur feſtgeſtellt werden konnte, fehlten wirklich am Stapel des Betreffenden einige damals geholte Raummeter. Kr. will zwar dürchaus glauben machen, es ſei nur ihm gehöriges Holz abgefahren worden, iſt jedoch durch die erwähnten Momente im Verein unt den Zeugenausfagen völlig überführt. Das Urteil lautet auf fünf Monate Gefängnis. )( Amksgericht Lörrach. Wegen Vergehens gegen das Vereins⸗ zollgeſetz und die Verordnung wegen Regelung der Einfuhr hatte ſich ein ſchweiger Kaufmann zu verantworten. Er war vom Haupt⸗ zollamt Baſel mit einer Geldſtrafe von 16 000 Goldmark bedacht worden, weil er verſucht hatte, 16 goldene Herrenuhren, 36 goldene Damenarmbanduhren, 36 ſilberne Damenuhren im Wert von etwas über 7000 Goldmark unverzollt aus der Schweiz nach Deutſchland zu bringen. Gegen den Strafbefehl erhob der ſchweizeriſche Kauf⸗ mann Einſpruch und das Gericht kam zu der Ueberzeugung, daß der Wert der Uhren überſchätzt ſet, es ermäßigte die Strafe auf 9008 Goldmark. Die Verfügung über den Einzug der Gegenſtände bleibt aber beſtehen. —————— 8———————— Herauszeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Ma 8 General⸗Anzeiger, G. m. b.., Manabeim f. 6. 2. ee Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur; Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: J. B. Ir. Kircher; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebſete, Gericht u. den übrig. iedaktionellen Tetil: Fr. Kircher: f. Anzeigen: J. Bernhardt. ———— 1 aessbbN ——— Man GGI Suppen achte auf den Mamen Madel und die gelb-rote Packung. Qualftstswarel in den beliebten Sorten Erbs, Erbs mit Speck, Grünkern, Pilz, Eiernudeln, Reis, Königin, Kartoffel, Ochsenschwanz, Tapioka echt usw. uberall zu haben. Kurze Kochzeit. 33E0TT0 e Amtfiche⸗ Die Ausführung des Deutſchpol⸗ niſchen Staatsangehörigkeitsabtom⸗ mens über Oberſchleſien betr. Optionserklärungen zu Gunſten Dentſch⸗ lands von ehemaligen Oberſchleſiern, die durch obiges Abkommen Polen geworden ſind, können beim Bezirksamt(Zimmer 29. 2. Stck.) abgegeben werden; desgleichen auch Verzicht⸗ erklärungen auf die polniſche Staatsangehöb⸗ 1 Wweit ſie im Abkommen vorgeſehen ind. 4. Die Friſt zur Abgabe der Erklärungen läuft am 15. Juli 1924, ab. Maunheim, den 28. Juni 1924. Badiſches Bezirksamt Abt. II. Anllache ers fertfichungen der Sadtgzmeine. Am Freitag, den 11. Juli, nachm. 4 Uhr, findet im Bürgerausſchußſaal des Rathauſes eine Bürgerausſchuß⸗Sitzung ſtatt. Die Tagesordnung iſt im Rathausdurchgana und bei den Gemelnbchclretartaden angeſchlagen. Der Zutritt zur Galerie iſt nur gegen Eintritts⸗ karten geſtattet, die am Donnerstag, den 10. Juli, nachmiftags von—6 Uhr und am Freitag, den 11. Juli, vormittags von—12 Uhr im Sekretariat des Gemeindegerichts(Altes Rathaus, Zimmer 5) ausgegeben werden. Die Karten werden auf den Namen ausgeſtellt; für einen Dritten kann der Beamte eine weitere Karte behändigen. Sobald die verfügbare Anzahl vergeben iſt, wird die Kartenausgabe geſchloſſen. Oberbürgermeiſter. 10 Aosschuss für Volksmusikpflege. Sonderlonzert am Samstag, den 12. JInli, ahends 8 Uhr im Nibelungenſaal. Der Berliner Mozartchor Gemiſchter Chor. Erleſenes Programm. Karten von //.— bis.—; Kinder in Be⸗ gleitung Erwachſener(bis 14 Jahre) 30 Pfg. Berkaufsſtellen: Innenſtadt: Verkehrsverein, Heckel, Schwetzinger⸗ ſtadt: Blumenhaus Tatterſall, Oſtſtadt: Muſikhaus und Reſengarten(tägl.—7 Uhr), Neckarſtadt: Zigarrenhaus Hoffmann, 1 Lindenhof: Zigarrenhaus Völkel.— Ermäßigungsberechtigte nur Roſengarten. 108 Anordunng über den Handel mit Milch in der Stadt Maunheim. Aufgrund des 8 2 der Verorbnung des Reichsminiſters für Ernährung und Land⸗ wirtſchaft vom 6. Juni 1924 wird beſtimmt: Milch im Sinne dieſer Anorbnung iſt Kubmilch(Vollmilch, Magermilch, Rahm). 2. Ter Handel mit Milch iſt in der Staht Mannheim nur ſolchen Perſonen ge⸗ ſtattet, denen die Erlaubnis zum Betrieb dieſes Handels erteilt worden iſt. Die Er⸗ laubnis iſt auch für auswärts Wohnende erſorberlich. welche Milch in der Staädt ab⸗ ſetzen wollen. Die Erzenger bebürfen für den Verkauf der im eigenen Betrieb gewon⸗ nenen Mlich keiner Erlaubnuts. Perſonen die bereits aufſarund der An⸗ ordunng des Kommunalverbandes Mannheim Stadt vom 27. Mai 1921 die Exlaubnis zum Handel mit Miich beſigen, gelten auch weiter⸗ bin als zum Handel mit Mlilch berechtigt, vorbehaltlich der Zurücknahme der Erlaubnis in den Fällen des§ 3 Abſ. 4. Betanbtmachungen! g 3. Der Antrag auf Erteilung der Er⸗ laubnis iſt beim ſtädtiſchen Unterſuchungsamt einzureichen. In dem Antrag ſind Name, Beruf, Geburtszeit und Geburtsort des An⸗ tragſtellers und ſeiner Familienangehörigen, die im Esſchäftsbetrieb verwendet werden ſollen, ſowie die Lage der Verkaufsſtelle an⸗ zugeben. Die Erlaubnis kann verſagt werden: 1. wenn der Antragſteller die für den Handel mit Milch erforderliche Sachkenntnis oder Zuverlälligkeit nicht beſttzt, 2. wenn die zum Milchhandel beſtimmten Näumlichkeiten und Einrichtungen den poli⸗ zeilichen Vorſchriften nicht entſprechen, g. wenn anzunehmen iſt, daß der Antrag⸗ ſteller nicht wenigſtens 400 Liter Milch täg⸗ lich regelmäßig in den Verkehr bringt. Als nuzuverläſſig ailt insbeſondere, wer ſich nicht verpflichtet, den Beſtimmungen der Stadt über die Erfaſſung, Beſchaffenheit und Verteilung der Milch Folge zu leiſten. Die Erlaubnis kann zurückgenommen wer⸗ den, wenn ſich nachträalich Umſtände ergeben, die die Verfaſſung ber Erlaubnis rechtfertigen würden. § 4. Zur Entſcheidung über die Ertel⸗ lung und Zurücknahme der Erlaubnis iſt der Oberbürgermeiſter oder die von ihm beſtimmte Stelle vorbehaltlich des Einſpruchs an den Stadtrat zuſtändig. Vor der Entſcheidung ſind Sachverſtändige des Milchhandels zu hören. Gegen die Verſagung und Zurück⸗ nahme der Erlaubnis ſteht dem Betroffenen binnen 2 Wochen die Beſchwerde an den Lan⸗ deskommiſſär zu. Für die Erteilung der Erlaubntis iſt eine Gebühr von 40 an die Stadtkaſſe zu ent⸗ richten. 8 5. Mit Gefängnis bis zu 3 Monaten und mit Geldſtrafe oder mit einer dieſer Stra⸗ fen wird beſtraft, wer den Vorſchriften dieſer Anordnung zuwiderhandelt. Neben der Straſe kann auf Einziehun der Erzeugniſfſe erkannt werden, auf die ſi die ſtrafhare Handlung bezieht, auch wenn ſie dem Täter nicht gehören. 8 6. Dieſe Anordnung 16. Juli 1924 in Kraft. Mannheim, den 3. Juli 1924. Der Oberbürgermeiſter. Zweite Vorauszahlung auf die Gemeinde⸗ unb Kreisſteuer 1924 vom Grundnermögen und Gewerbebetrieb. Die Gemeindeſteuer des Rechnungsfahres 1924 auf das Grund⸗ und Betriebsvermögen kann infolge der noch ſehlenden Veranlagung noch nicht endgültig ſeſtgeſtellt werden; es iſt deshalb für das Vierteljahr Juli⸗September 1924 eine dem geſchätzten Bedarf entſprechende Vorauszahlung erforderlich. Dieſe Voraus⸗ zahlung iſt durch Stadtratsbeſchluß vom 26. ds. Mts. feſtgeſetzt auf einheitlſch 12,7.⸗Nfa. von 100 Goldmark Seuerwert des Grund⸗ und Betriebsvermögens, wozu als Vorauszahluna für den Kreis Mannheim 0,9.⸗Pig. vom 100 ¼ Steuer⸗ wert kommen. Die Vorauszahlung von zu⸗ ſammen 13.⸗Pfg, iſt fällig auf 15. Jult 1924. Stenerwerte ſind die für die Vorauszahlungen auf die ſtagtliche Grand und Gewerbeſteuer ihag maßgehenden Werte: alſo beim Grund⸗ vermügen der vom Finanzamt ermittelte amtliche Steuerwert nach dem Stand am 31. tritt mit dem 10. Dezember 1923, beim Betriebsvermögen der Wert, der in der vom Finanzamt eingeforder⸗ ten Gewerbeſteuerklärung nach dem Stand am 31. Dezember 1923 angegeben iſt, ermäßigt um die Abſchläge und erhöht um die Zuſchläge, G. St. G. Betriebsver⸗ nach§ 50 Abſ. 3 G. mögenswerte unter 1300.⸗M. ſind ſteuer⸗ frei. Hat der Pflichtige am 90. Juni 1924 eine Stenererklärung noch nicht abgegeben, ſo iſt als zweite Vorauszahlung 1924 auf die Ge., inde⸗ und Kreisſteuer 1924 aus dem Be⸗ triersvermögen das dfache der auf 30. Sep⸗ tember 1923 für das Rechnungsjahr 1923 aus in Gold⸗ dem Betriebsvermögen feſtgeſtellten mark mit einem Divpiſor von 31 900 000 um⸗ gerechneten Papiermarkvorauszahlungsſchuld zu entrichten. zahlung, die in dieſem Falle der Steuer⸗ yflichtige zu entrichten hat, der im Rechnungs⸗ jahr 1923 nicht vorauszahlungspflichtig war, bleibt beſonderer Bekanntmachung vorbehalten. Läßt ſich die Vorauszahlung auf einem der vorgenannten Wege nicht errechnen, ſo be⸗ ſtimmt der Oberbürgermeiſter den der Vor⸗ auszahlung zu Grunde liegenden Steuer⸗ wert und den Betrag der Vorauszahlung, ge⸗ gebenenfalls unter Benutzung der vom Fi⸗ nanzamt für die Vorauszahlungen auf die Staatsſteuer feſtgeſtellten Zahlen. Bei Zah⸗ lungen nach dem 15. Auguſt 1924 iſt ein Zu⸗ ſchlag von 57% des Rückſtandes für jeden an⸗ gefangenen ½ Monat der Verſäumnis zu ent⸗ richten. Wegen Schuldigkeiten, die nicht wäh rend der Schonfriſt vom 15. Juli bis 15. Auguſt 1924 und der darauf ſolgenden drei⸗ tägigen Mahnfriſt bezahlt werden, erfolgt Zwangsvollſtreckung, die mit erheblichen Un⸗ annemlichkeiten und Koſten verbunden iſt. Die Zahlung iſt zu entrichten in bar bei der Stadtkaſſe(Rathaus, Erdgeſchoß); ſie kann am „ 16., 17., 18. Juli und 14. und 15. Auguſt auch bei den Gemeindeſekretariaten der Vor⸗ orte während der Kaſſenſtunden(Vormittags 48 bis 41 Uhr, Nachmittags ½3 bis 4 Uhr, Samstags—12 Uhr) geleiſtet werden. Ueberweiſungen ſind zuläſſig auf die fon⸗ ten der Stadtkaſſe bei der Reichsbank, Badi⸗ ſchen Girozentrale, Badiſchen Bank, Städt. Sparkaſſe, ſowie auf das Noſtſcheckkonto 16 600 Karlsruhe. Hierbei gilk als Zahlungstag der Tag der Gutſchrift auf das Konto der Stabdtkaſſe. Schecke ſollen auf die Reichs⸗ bank öder eine andere der obengenannten Geldanſtalten lauten; Abbuchungen auf Bank⸗, Sparrkaſſen⸗ oder Poſtſcheckkonten finden nicht ſtatt. Soweit den Schuldnern anlüßlich des Einzuges der Vorauszahlung für das erſte Viertelſahr Forderungszettel bereits zugeſtellt ſind, kann der Vetrag der zweiten Voraus⸗ zahlung durch Vervfelfachung des durch 100 geteilten Steuerwerts mit dem Steuerfuß von 18 errechnet werden; die Berechnung mird auf Verlangen auch durch die Stadt⸗ kaſſe vorgenommen. Bei Barzahlung iſt der Forderungszettel der Kaſſe vorzulegen, bei Ueberweiſungen die.⸗Z. des Zettels anzu⸗ geben. Steuerpflichtige. denen ein For⸗ derungszettel noch nicht behändiat iſt, müſſen die Vorauszahlungsſchuld aus den Betriebsvermögen anhand ihrer Gewerbeſteuer⸗ erklärung, und ſomeit dieſe noch ausſteht, aufgrund des Forderungszettels über die Voranszahlungen 1953 ſelbſt berechnen. auszahlungen in Form der Lohnſummenab⸗ e werden ab 1. April 1924 nicht mehr 1 1 „ Manheim, den 3. Juli 1924. Der Oberbürgermeiſter. Ueber die Höhe der Voraus⸗ Vor⸗ Ein wones besicht erhält man beim Ge- brauch meiner Rosen- mileh. Macht die Haut rein und zait in jugend- ucher Frische, beseitigt Leberilecken, Gesichis-· 1öte, Mitesser, Fl. M..50 Lurfbrsten-Drogerie Th. von kiehstedt, NH 4. 18/l4. tn Malenbutte 2 Hamotragend günstig: l. Mirabellen 2er bose ſ pte Daumen pfaumen. pid Dose Id Pg 15 Aplelnusfereila⸗e Doselll vs. ſplelmus anit.. be. Wrs. Haus im beſten Zuſtande im Zentrum der Stadt m. 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Laut Unfallgesetz vom 30, 6. 1010 und 1. 10 1910 ist unser Oewerbe der Berufsgenossenschaft beitragspflichtig und sichert daher die verehrlichen Auftraggeber vor jeglichem Persohenschaden, Vorer wähnte Personen dürfen weder Beiträge zur Berufsgenossenschaft noch rur Kranken- und Invaliden- versicherung bezahlen, daher läuft jeder Auftraggeber bei derartigen Personen bei einem vorkommenden Unglücksfall Gefahr, für diese Unfälle persönlich zu haften.— Wenn die verehrl. Auftraggeber keine Oefahr laufen wollen, 80 erteiſen Sie ihre Aufträge nur an die dem Verband angehörenden Mit⸗ glieder, Ortsgruppe Mannheim, die mit einem Ausweis vom Verband versehen sind, der ſeweils Quartalmäßig erneuert wird. Varband dar Neinigungs-Unternehmar Züddeutschlaneis Ortsgruppe Maunheim, Ladwigshafen, Heidelberg. 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