2. Seite. Ur. 313 Maunheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 9. Juli 1924 Sir Edward ſieht dieſem Eintreten mit Ruhe und Kaltblütigkeit entgegen:„Das etwas ſchwerfällige, aber zähe belaiſche Volk wird ſeine Unabhängigkeit tapfer zu verteidigen wiſſen, bis ihm die fran⸗ zöſiſche Armee zu Hilfe eilt, um den Kriegsſchauplatz nach der anderen Seite der belgiſchen Grenze zu ver⸗ legen.“ Dieſer Plan hätte, zufolge Sir Edward, den alles über⸗ wiegenden Vorteil, daß durch die Verletzung der belgiſchen Neu⸗ tralität das engliſche Parlament und die geſamte öffentliche Mei⸗ nung aufgerüttelt und in den Krieg mitgeriſſen werden, während es andernfalls ſehr ſchwierig wäre, dieſe den Kriegs⸗ plänen günſtig zu ſtimmen Benckendorff. Wie floſſen die Krokodiltränen aller dieſer Wichte über die ver⸗ letzte Neutralität Belgiens! Welches Gejammer und Augenverdrehen über den Fetzen Papier, die Heiligkeit der Verträge, die Vergewal⸗ tigung kleiner Staaten! Und dabei war dieſe Kriegshandlung nicht nur vorausgeſehen, auf alle ihre Wirkungen vorausgerechnet, ſondern ſehnlichſt herbei⸗ gewünſcht, um in England„Parlament und öffentliche Meinung in den Weltkrieg hineinzureißen“! Inzwiſchen hatte ſich zu Paris ein Regierungswechſel vollzogen. Poincaré wurde Präſident der Republik. Jvolski berichtet am 29. Januar 1913:„Poincaré hält es von der allergröͤßten Wichli für die franzöſiſche Regierung, im voraus die öffentliche Meinung Frankreichs auf den eintretenden Weltkrieg vorzubereiten und auf die Teilnahme Frankreichs an dieſem Kriege, ſobald er durch die Balkanverhältniſſe ausbrechen wird. Er erſuchte, mich ſtets direkt an ihn zu wenden. Ein ſolcher Verſtoß gegen alle bisherigen präſi⸗ dentiellen Gepflogenheiten kann uns in den Schwierigkeiten der großen Stunde von beſonderem Vorteil und Erleichterung ſein. Die franzöſiſche Regierung iſt feſt entſchloſſen, ihre vollen Ver⸗ pflichtungen als unſer Bundesgenoſſe in jedweder Richtung zu er⸗ füllen. Sie ermißt mit vollem Bewußtſein die Tragweite und er⸗ kennt mit der genzen nötigen Kaltblütigkeit, daß das Ergebnis der heutigen Schwierigkeiten dſe Notwendigkeit des Eintritts Frankreichs in den Weltkrieg ſein könne. Der Augenblick für Frankreich, um den Degen zu ziehen, iſt mit aller Präziſſion durch die Franco⸗Ruſſiſche Militärkonvention beſtimmt, und von dieſem Geſichtspunkte aus werden die franzöſi⸗ ſchen Miniſter nicht den geringſten Zweifel, nicht die geringſte Zöge⸗ rung aufkommen laſſen.“ Während man derart in Paris und Petersburg keines, auc nicht das allerwinzigſte Mittel vernachläſſigt, um das Uhrwerk der Höllenmaſchine zu vervollkommnen und in Gang zu ſeken— während der„im höchſten Grade krankhafte Ehrgetz“ des Herrn Poincaré die„öffentliche Meinung Frankreichs auf den eintreten⸗ den Weltkrieg und zur Teilnahme vorbereitet“— was tut Berlin? Welche Vorbereitungen trifft es für den Weltkrieg? Hören wir einen ſicher unverdächtigen Zeugen, den ruſſiſchen Geſandten zu Berlin, Sperbéev, der am 30. Januar 1913 berichtet: Je gewiſſenhafter ich die Lage zu beurteilen ſuche, je mehr ic zuhöre und in Erfahrung bringe, deſto feſter muß ſich mir die Ueberzeugung aufdrängen, daß man hier in Berlin um jed⸗ weden Preis einen Krieg vermeiden will. und daß man dieſe friedlichen Abſichten auch Wien mitge⸗ teilt hat. Aus geheimer Quelle habe ich erfahren, daß während des Berliner Aufenthaltes des Thronfolgers, Erzherzoa Franz Fer⸗ dinand die Frage eines möglichen Konfliktes mit Rußland und Frankreich in Erwägung gezogen wurde. Die deutſche Regierung hat ihm beteuert, daß in einem ſolchen Falle eine aünſtiger Aus⸗ gang ſehr zweifelhaft erſcheine... Die Regieruna aibt ſich keinen Selbſttäuſchungen hin. Sie bedenkt, daß ſelbſt im Falle eines voll⸗ ſtändigen Sieges der deutſche Handel auf Jabre finaus völlig ruiniert werde, wenn England ſich am Krieg beteiligt...“ Man ſollte glauben, daß alle nur erdenklichen Vorbereitungen für den Weltkrieg jetzt getroffen, daß alle Faktoren berechnet, allen Zufällen vorgebeugt, die Einkreiſung Deutſchland—Heſterreichs voll⸗ endet ſei, daß nichts mehr den Ausbruch des Krieges verzögern könnte. Doch, noch eins. Man überlegte, wie an der Oſtgrenze das franzöſiſche Heer ſchon in der Friedenszeit auf Kriegshöhe zu brin⸗ gen und dadurch in dem erſten Vorſtoß bei Kriegsbeginn koſtbare Zeit zu gewinnen ſei. Poincaré und Isvolski faſſen den Plan, die franzöſiſche Militärdienſtzeit von zwei auf drei Jahre zu erhöhen und dadurch das Heer um 630 000 Mann zu verſtärken. Im März 1913 wird mit ſchwacher Maſorität das Geſetz ange⸗ nommen. Der Schlußſtein des Gebäudes. Jetzt ſteht dem Ausbruch des Krieges nichts mehr im Wege. Es handelt ſich nur darum, einen Vorwand zu finden, um„Parlament und öffentliche Meinung in den Weltkrieg hineinzureißen“, wie dies im vierten und letzten Auf⸗ ſatz in der Deutſchen Rundſchau ausgeführt wird, welcher zugleie ein verblüffendes Dokument über den Mord von Jaures bringt. Die pariſer Beſprechung in der preſſe Die engliſchen Blätter ſtimmen dem Zweck der Reiſe Macdonalds nach Paris zu. Die„Times“ ſchreibt, es beſtehe nicht der geringſte Zweifel, daß Macdonald energiſch in ſeinen Bemühungen unterſtützt werden wird, das Mißverſtändnis zu zerſtreuen und in Frankreich den Charakter des freien und freundſchaftlichen Zuſammenwirkens dar⸗ zulegen, das er mit Herriot eingeleitet habe. Macdonald ſei mit Recht der Anſicht, daß ein herzliches Einvernehmen mit Frankreich eine notwendige Vorbedingung für den Erfolg der Konferenz ſei. „Daily Herald“ ſchreibt, in Anbetracht deſſen wie viel von der Klärung des europäiſchen Chaos abhänge, habe der Premierminiſter ſehr klug gehandelt, wenn er beſchloſſen habe, heute nach Paris zu einer neuen Unterredung mit Herriot zu fahren. Der beſte Weg, um die ſchädlichen Bemühungen der Leute, welche die Hoffnung auf eine Regelung zu ſchanden machen wollten, zunichte zu machen, ſei eine enge Fühlungnahme der beiden Premierminiſter. Die Schweizer Preſſe beſchäftigt ſich mit der Miniſterpräſidenten⸗Begegnung in Paris. Während faſt in allen Blättern zum Ausdruck kommt, daß Mac⸗ donald in Paris etwas gut zu machen hat, was er ſelbſt verſchul⸗ dete, ſo tritt überall auch die Meinung hervor, daß den Haupt⸗ weck der Reiſe die Notwendigkeit bildet, die Poſition ee; im eigenen Lande und im franzöſiſchen Parlament zu ſtärken. Die„Baſler Nachrichten“ ſchreiben am Schluß ihres heutigen der Zuſammenkunft in Paris gewidmeten Leitartikels:„Würde Herriot in die Lage verſetzt, ſich Hand in Hand mit Macdonald als des Geſpenſtes der böſen Kriegs⸗ wechſel vor Frankreich zu ſtellen, ſo brächen alle Intrigen der Macdonaldſchen Oppoſition zuſammen. Aber England erklärt hier⸗ für das nötige nicht tun zu können, weil Amerika es nicht tun will, und darum bleibt Herriot ſchwach, auch wenn Macdonald das Menſchenmögliche zu ſeiner Stärkung tut. Natürlich wollen wir damit nicht ſagen, daß die Verſtändigung aufgrund des Sachver⸗ ſtändigenplans nicht dennoch die für den Augenblick einzig ver⸗ nünftige Löſung des europäiſchen Problems ſei. Amerika zum Einlenken zu bringen, iſt überaus ſchwer und im Präſidentenwahl⸗ jahr am allerſchwerſten. Wenn es je gelingen ſoll, ſo gibt es da⸗ für keine beſſere Vorarbeit als die Einigung Europas unter dem internationalen Triumphirat Herriot, Macdonald, Streſemann. *** 1 Havas meldet aus Newyork, der ehemalige zweite Delegierte im Sachverſtändigenkomitee Owen Noung habe jede Erklärung an die Preſſe abgelehnt. Gleichzeitig mit ihm hat ſich das Mit⸗ glied der amerikaniſchen Schuldenfundierungskommiſſion Edward Hur kler eingeſchifft. 5 Der amerikaniſche Votſchafter in Berlin, Hougthon, der am letzten Samstag in Newyork zu einem zweimonatlichen Urlaub ein⸗ getroffen iſt, ſoll, wie man der Voſſiſchen Ztg. aus Newyork mit⸗ teilt ſchon heute mit dem Dampfer Columbus nach Deutſchland zu⸗ rückfahren. Man nimmt an, daß dieſer plötzliche Wechſel in den Reiſeplänen des Botſchafters mit der abſchließenden Aktion der Mächte des Dawesplans zuſammenhängt. * Toller wird freigelaſſen. Der Schriftſteller Ernſt Tol⸗ ler wird am 16. Juli, nachdem er ſeine Strafe vollſtändig ver⸗ Hüßt hat, aus der Haft entlaſſen werden. N N 77708 1 4 C ˙ Ein Engländer über die Kuhr⸗ und Nheinfragen Die Sabolierungspolikik der Generäle In der Juliausgabe der bekonnten Monatszeitſchrift„Foreign Affairs“ nimmt der Herausgeber der„Weſtminſter Gazette“, Hugh F. Spender in längeren ſehr beachtlichen Ausführungen erneut Stellung zur Pfalzfrage. Spender weiſt nach, wie der Befriedungswille der neuen franzöſiſchen Regierung und ihre letzten Befriedungsmaßnahmen(Ammeſtie für die politiſchen Gefangenen, Rückkehr der Ausgewieſenen) von den en Beſatzungsbehör⸗ den, insbeſondere General Degoutte, im Ruhrgebiet und General de Metz in der Pfalz, pflanmäßig ſabotiert und durch neue Quartierforderungen für die Beſatzungstruppen illuſoriſch gemacht werden ſollen. Auch das Verhalten der Rheinlandkommiſ⸗ ſion, die trotztz der Proteſte des engliſchen Vertreters lange Zeit in zyniſcher Weiſe als Werkzeug der franzöſiſchen Militärpolitik be⸗ nützt worden ſei, wäre nicht geeignet, die Befriedung zu fördern. Immer noch erlaſſe ſie Ordonnanzen zur Bedrückung und Unter⸗ drückung der rheiniſchen Bevölkerung. Wenn auch die im Jahre 1923 von dem franzöſiſchen und bel⸗ giſchen Oberkommiſſar allein erlaſſenen Ordonnanzen ungeſetz⸗ lich ſeien, ſo dürfe deswegen die britiſche Regierung nicht untätig beiſeite ſtehen und ihre Hände in Unſchuld waſchen. Sie trage viel⸗ mehr für die Rückgängigmachung jener nach ihrer eigenen Auffaſſung ungültigen Anordnungen, insbeſondere der Ausweiſungen, eine kecht⸗ lich⸗unmoraliſche Mitverantwortung. Alle Geldſtrafen, Gefüngnis⸗ ſtrafen und Ausweiſungen ſeien unter der Firma„Interalliierte Ddie Konferenz der Linanzminiſter ergebnislos Berlin, 9. Juli.(Von unſ. Verl. Büro.) Die Konferenz der Finanzminiſter der Länder, die geſtern unter dem Vorſitz des Reichsfinanzminiſters Di ohne abſchließendes Ergebnis auseinandergegangen. dings war man bei der Schwierigkeit der zu behandelnden Fragen von vornherein darauf gefaßt geweſen, daß es noch weiterer Beſpre⸗ chungen bedürfen wird, ehe eine Einigung zu erreichen iſt. Es han⸗ delt ſich in der Hauptſache bekanntlich um die Ausſprache der Län⸗ der aus dem Eiſenbahnabkommen mit dem Reich. Von der Summe von 20 Ländereiſenbahnen vereinbart worden war, blieb ein Reſt von meh⸗ reren Millionen, der infolge der Inflation vom Reich ſehr leicht be⸗ glichen werden konnte. Die Länder verlangen die Jahlung dieſer Reſtſumme in vollem Goldwert. Ueber dieſen Streitfall iſt er tägte, iſt, wie wir hören, Luth gie, iſt, 15 illiarden, die vertragsgemäß für den Erwerb der ſchon wiederholt verhandelt worden, doch bisher immer mit nega⸗ tivem Ergebnis. Die Regierung zeigt begreifliche Scheu, einen Prä⸗ zedenzfall für die Aufwertung zu ſchaffen. Man will nun in nächſter Woche an einem noch zu vereinbarenden Tag aber⸗ mals zu einer Beratung zuſammenkommen. Die zweite Konferenz EBerlin, 9. Juli.(Von unſ. Berl. Büro) Die zweite Finanzminiſterkonferenz ſoll, wie der„Lok⸗Anz.“ be⸗ hauptet, am kommenden Drensfag, 15. Juli ſtattfinden. Nach dem vorläufigen Abſchluß der Beratungen im Reichsfinanz⸗ miniſterium begaben ſich die Finanzminiſter zum Reichsverkehrs⸗ Rheinlandkommiſſion“ ſowohl im Namen Frankreichs wie Englands miniſter ODeſer, der ihnen nähere Aufſchlüſſe über die Geſtaltung verhängt worden So habe ja der Provinzdelegierte für die Pfalz, General de Metz, ausdrücklich erklärt, auch der Vertreter König Ge⸗ orgs in der Pfalz zu ſein. Mit dieſem heuchleriſchen Hin⸗ weis ſuche der General für die Fortſetzung ſeine auf Lostrennung der Pfalz von Bayern und Reich gerichteten alten Jiele eine Dek⸗ kung auch durch die engliſche Regierung vorzutäuſchen und alle deutſchen Proteſte mit dieſem Hinweis abzutun. Das Herz des ganzen Problems ſei die Rheinlandkommiſſion. Die Stellung Eng⸗ lands darin ſei zu einer demütigenden Frage geworden. Es ſei zu hoffen. daß die Regierung Macdonalds jetzt auf dem Stimmrecht Englands in der Kommiſſion beſtehe. Eine ſtrenge Linie der eng⸗ liſchen Politik in dieſer Richtung würde auch den Befriedungs⸗ abſichten Herriots dienen, da er große Schwierigkeiten habe, die franzöſiſchen Generäle, die bisher die Politik der franzöſiſchen Regierung diktiert hätten, zur Vernunft zu bringen. Dieſe Sabotierung der Befriedungsmaßnahmen Herriots wird von Svender in ſeinen Schlußausführungen gochmals in den Brenn⸗ vunkt des aktuellen politiſchen Geſchehens gerückt mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit, in der Bevölkerung des beſetzten Gebietes die für die Löſung des Reparationsproblems erforderliche ſeeliſche und geiſtige Bereitſchaft auszulöſen. Andernfalls würde es der deutſchen Regierung infolge des anwachſenden nationalen Fühlens trotz all ihrer Bemühungen unmöglich gemacht werden, eine Ver⸗ ſtändigung zu erreichen. wodurch die ſo notwendige Befeiedigung Europas in Frage geſtellt würde. Zur polniſchen Beſchwerdenote Anmaßungen In den letzten Tagen ſind in der volniſchen Preſſe beiſpielsweiſe in der Warſchauer„Rzespospolita“ vom 3. Juli offiziöſe Mitteilun⸗ gen über eine von der polniſchen Geſandtſchaft in Berlin an das Auswärtige Amt gerichtete Beſchwerdenote erſchienen. Den Anlaß zu dieſer Beſchwerdenote hätte das Ausbleiben der bereits von deutſcher Seite zugeſagten Genuatuuna wegen eines angeb⸗ lichen Attentats auf das polniſche Vize konſulat in Allenſtein gegeben. drohe die Note, daß Polen die Konſequenzen daraus ziehen würde, die vorausſichtlich in der Einſtelluna der Tätiakeit der polniſchen Kon⸗ ſulate in Oſtyreußen beſtehen würden. 4555 In der Tat lieat eine Note ähnlichen Inhalts vor. Der Sachver⸗ halt iſt folgender: Im März 1924 war nachts im Schlofzimmer des volniſchen Vizekonſuls in Allenſtein eine Kugel eingeſchlagen. Von Polen wurde dies als ein planmäßiges Attentat auf den betreffenden Vizekonſul aufgefaßt und dieſer Meinung auch in amtlichen Preſſe⸗ kundgebungen Ausdruck verliehen. ohne das Eraebnis der Unter⸗ ſuchung abzuwarten. Die inzwiſchen beendete Unterſuchung ergab jedoch nicht die gerinaſten Anhaltspunkte für das Vor⸗ liegen eines Attentats. Selbſtverſtändlich wurde den diplomatiſchen Gepflogenheiten von deutſcher Seite das Bedauern über dieſen Vor⸗ fall an den zuſtändigen Stellen ausgedrückt. Die deutſche Regierung iſt auch bereit. den internationalen Gepflogenheiten entſprechend, dieſes Bedauern durch eine mündliche Erklärunga des Reaierunas⸗ präſes in Allenſtein wiederholen zu laſſen. Dagegen erſcheinen die polniſchen Forderungen nach„Genugtuung“ und nach„visite de condolence“, wie dies in der polniſchen Beſchwerdenote wörtlich ver⸗ lanat wird, weder durch den Sachverhalt noch durch die internationa⸗ len Gepflogenheiten begründet. In dieſem Sinn iſt wie wir erfah⸗ ren, die polniſche Note durch den Reichsminiſter des Auswärtigen beantwortet worden. der italieniſch⸗tſchechiſche vettrag Aufgrund des Abkommens zwiſchen der italieniſchen und tſchecho⸗flowakiſchen Regierung wurde geſtern der italleniſch⸗ tſchecho⸗ſlowakiſche politiſche Vertrag veröffent⸗ licht. Der Vertrag beſtimmt, daß die vertragsſchließenden Parzeien ſich über die zur Sicherung von gemeinſamen Intereſſen geeigneten Maßnahmen verſtändigen werden, für den Fall, daß ſie überein⸗ ſtimmend anerkennen, daß ſie bedroht ſind oder bedroht werden können. Sie verpflichten ſich gegenſeitig zu wechſelſeitiger Unterſtützung und Zuſammenarbeit zu dem Zwecke, daß die in den in St. Germain, Trianon und Neuilly abgeſchloſſenen Friedensverträgen begründete Achtung erhalten bleibt, ſowie daß die Achtung vor den in den genannten Verträgen enthaltenen Ver⸗ pflichtungen und ihre Durchführung geſichert werden. Die Ver⸗ tragsdauer dieſes Abkommens wird auf fünf Jahre feſtgeſetzt und kann ein Jahr vor Ablauf entweder gekündigt oder erneuert werden. Das Abkommen tritt ſofort bei Austauſch der Urkunden in Kraft.* Der Miniſterrat in Rom Nach dem über den geſtrigen italieniſchen Miniſterrat ausgegebenen amtlichen Kommuniqus berichtete der niſter⸗ präſident über die kürzlich erfolgte Unterzeichnung des zwiſchen Italien und der Tſchechoſlowakei abgeſchloſſenen Vertrages und über die herzliche Zuſammenarbeit der beiden Länder, durch die die politiſche und diplomatiſche Stellung Italiens in den Ländern von Mitteleuropa verbeſſert werde. Anſchließend äußerte er ſich über die engliſch⸗franzöſiſche Meinungsverſchiedenheit hinſichtlich der Ausführung des Dawesberichtes, der als einziger Punkt auf der Tagesordnung der Londoner Konferenz ſtehe. 1 Der Miniſter des Innern Federzoni gab alsdann einen ausführlichen Bericht über die Lage de's Landes, das ſich im Zuſtande zunehmender Spannung befinde, die vor allem in einigen Gegenden e faſziſtiſchen Maſſen und den extre⸗ miſtiſchen Elementen herrſche, deren Tätigkeit ſich wieder belebe. Pol, rſchärfung dieſer Spannung trügen vor allem die maßloſe olemik und die falſchen, tendenziöſen Nachrichten bei, mit denen ein Teil der Preſſe die öffentliche Meinung aufreize und irreführe Der Miniſterrat erörterte alle entſprechend den einzelnen Fällen Maßnahmen, um durch feſtes Auftreten der egierung die nationale Diſziplin zu wahren. Schließlich erklärte ſich der Miniſterrat einſtimmig für die ſofortige Ausführung des Erlaſſes über die Preſſe, den das Kabinett bereits am 12. Juli 1923 gebilligt hat. Darauf vertagte ſich der Miniſterrat auf heute. Patris, 9. Juli. Die griechiſche Geſandtſchaft in Paris dementiert die Nachricht von dem Ausbruch von Unruhen in Mazedonien und Vorbereitungen der griechiſchen Monar⸗ chiſten zu einem Staatsſtreich.—0 2 5 Für die Nichterfüllung dieſer Forderung von tiſ [Adoo 310, Ralſton 196 Stimmen. des Eiſenbahnnetzes im Organiſationsausſchuß gab. nach dem Stettiner prozeß gteine Auslieferung der Verurkeilten eJ Berlin, 9. Juli.(Von unſerem Verliner Büro.) Von einer Auslieferung der in Stettin verurteilten Polizeibeam⸗ ten an die Belgier kann, wie die„Deutſche Ztg.“ mitzuteilen weiß, keine Rede ſein. Der weitere Verlauf der Dinge würde wohl ſo ſein, daß ſowohl dem belgiſchen Kriegsgericht in Aachen aber auch der belgiſchen Regierung ein amtliches Stenogramm der Stet⸗ tiner Verhandlungen zu dem Zweck zugeleitet wird, ſobald als moͤg⸗ lich eine Kaſſierung des Aachener Fehlurteils herbei⸗ zuführen. * Ein Nachſpiel zum Stettiner Prozeß Im Anſchluß an den geſtern beendeten Graff⸗Prozeß fand, wie bereits mitgeteilt, das Verfahren gegen den Ober⸗ wachtmeiſter Chriſten ſtatt, der angeklagt war, in der Vorunter⸗ ſuchung gegen die verurteilten deutſchen Schupobeamten einen fal⸗ ſchen Eid geleiſtet zu haben, indem er wider beſſeres Wiſſen bekundete, daß ihm die Täter nicht bekannt wären. Er wurde unter Anrechnung der Unterſuchungshaft zu 4 Monaten und 2 Wo⸗ chen Gefängnis verurteilt. Der Reſt der Strafe wurde gegen Zahlung einer Geldbuße von 1000 Mark ausgeſetzt. Deutſches Keich Einberufung des Aelteſtenausſchuſſes des Reichskages Der Aelteſtenausſchuß des Reichstages iſt für den 10. Juli zu einer Sitzung einberufen worden. Gegenſtand der Beratung iſt die kommuniſtiſche Beſchwerde über die Hausſuchung in den kommuniſtiſchen Fraktionszimmern des Reichstages. Jeigners Reviſion verworfen Die gegen das Urteil im Zeignerprozeß eingelegte Re⸗ viſion der Staatsanwaltſchaft und der Angeklagten wurde vom IV. Strafſenat des Reichsgerichts verworfen. Senatspräſident Dr. Stöckel führte in der Vegründung aus, daß der Senat ſowohl in prozeſſualer als auch materieller Hinſicht alle Einwände gegen das Urteil des Vorderrichters als unberechtigt betrachte Die Koſten des Rechtsmittels, ſoweit es ſich um die Reviſion der Staatsanwalt⸗ ſchaft haadelt, werden der ſächſiſchen Staatskaſſe auferlegt. Mit die⸗ ſer Entſcheidung iſt das Urteil des Landgerichts Leipzig vom 29. März. das gegen Zeigner auf drei Jahre Gefängnis und drei Jahr Ehrverluſt lautet, rechtskräftig. Das bayeriſche Koalitionsprogramm Die Richtlinien für das bayeriſche Koalitionspro⸗ aramm, die nunmehr veröffentlicht werden, decken ſich im weſent⸗ lichen mit der Reaierunaserkläruna des bayeriſchen Miniſterpräfiden⸗ ten. Im einzelnen beſagen die Proarammpunkte: Erſte Aufgabe der entſchieden nationale Führung der Regierungsgeſchäfte zu über⸗ winden, Beſtrebungen auf Errichtung einer Nebenregierung nicht zu dulden. Putſchbeſtrebungen und gewaltſame Einariffe in die Staatsverfaſſung ſind durch Vorbeuaungsmaßnahmen zu ver⸗ hindern. Weiter wird hervorgehoben, daß die beſtellte Regierung eine geſetzmäßia verfaſſungsgemäße iſt und die Geſchäfte nach vater⸗ ländiſchen Grundſätzen zu führen hat. Die neue Regierung müſſe ſich verpflichten, einer geſetzmäßigen Entwicklung des bayeriſchen Ver⸗ faſſungslebens die Wege zu ebnen. Eine weſentliche Grundlage des ſtaatlichen Lebens und Vertrauens zum Staate ſei eine in ſtrenger Gerechtiakeit aeübte Rechtspflege. Weitere Programmpunkte betref⸗ fen dann den Aufbau geſunder baueriſcher Staatsfinanzen durch die öffentlichen Verwaltung, durch Förderung der Produktion in priva⸗ ten und ſtaatlichen Betrieben. durch Wiederherſtellung der finan⸗ ziellen Selbſtändiakeit des bayeriſchen Staates unter ge⸗ bührender Berückſichtiauna der Bedürfniſſe des Reiches. Weiter ſoll eine endgültige Regelung des Verhältniſſes des bayeriſchen Staates zum Deutſchen Reiche eintreten, und das Verhältnis von Staat und Kirche vordrinalich geregelt werden. Schließlich wird die Geſundung des innerbaneriſchen Verfaſſunaslebens als hochwichtiges Ziel des Zuſammenwirkens von Reaierung und Koalitionsparteien erachtet. ftriſe im neuen anhaltiſchen Landtag Die Sitzuna des anhaltiſchen Landtaas iſt. da die Parteien weder über die Beſetzuna des Landtaaspräſidiums noch über die Bildung des Kabinetts einia werden konnten, erſt auf eine Stunde und dann gegen den wütenden Proteſt der Kommuniſten vorläufig bis auf mor⸗ gen vertagt worden. Man alaubt, daß angeſichts der Unmöalichkeit. eine traafähiae Reaierung zu bilden, ein Antrag auf Auflöſung des Landtaas und Neuwahlen im Herbſt unter Fortführung 4 durch das bisherige Miniſterium eingebracht werden wird. 5 Letzte Meloͤungen Berlin, 9. Juli. Zum Fall Haarmann erfährt der amt⸗ liche Preußiſche Preſſedienſt, daß vom preußiſchen Miniſterium des Innern die Tätigkeit der hannoverſchen Polizei einer Nachprüfung unterzogen wird. Berlin, 9. Juli. Von unſerem Berliner Büro). Nach Meldun⸗ — aus Paris hat der franzöſiſche Aenerret mee beſchlof⸗ en, der Kammer einen Geſetzentwurf zu unterbreiten, der die Ueberführung der ſterblichen Reſte von Jean Jaures, deſſen Ermordung ſich zum 10. Male jährt, in das Pantheon vorſieht. Seit Zola iſt keiner mehr im Pantheon beigeſetzt worden. Hamburg, 9. Juli. Der Dampfer „Adol— n⸗ der Hugo Skinnes⸗Linie funkt, daß im Laderaum nach Abfahrt Port Said an vier Stellen Jeuer ausbrach. Gas 0 155 Alexandrien als Nothafen, eine Gefahr beſtehe zurzeit nicht mehr. 25 iſchen Parteikonpent erhielten Smith 355, M ell neuen Regierung muß ſein, die Revolution von 1918 durch eine Verringerung der Staatsausgaben und zwar durch den Abbau der Newwork, 9. Juti. Im 92. Wahlgange auf dem demorras Nuar * nnneeeeereneeee NIJ Ineene — Mittwoch, den 9. Juli 1924 Mannheimer General-Anzeiger(Miitag-Ausgabe) 3. Seite. Ur. 313 Oſtdeutſches Vaterland Von Dr. Ludwig Stettenheim Der Reichsverband der deutſchen Preſſe hatte zum diesjährigen Taaunasort, wie berichtet, Röniasbera beſtimmt. Dder Ver⸗ ein Deutſcher Zeitunasverleger wird im nächſten Jahre ebenfalls in Köniasbera tagen. Beide Organiſationen wollen damtt aum Ausdruck bringen, daß zwiſchen dem Deutſchen Reich und der Abgetrennten Inſel Oſtpreußen eine feſte. untrennbare Zuſam⸗ mengehöriakeit beſteht, daß Oſtpreußens Schickſale unſere. Deutſch⸗ lands Schickſale ſind. Und dieſen Beweis unverbrüchlicher brüder⸗ licher Geſinnuna einmal darzutun, iſt dringend notwendia. Iſt doch unter den ſchweren. drückenden. ja lähmenden Soraen, die uns in den letzten Jahren Saar. Rhein und Ruhr bereiteten, das O ſtproblem zurückgetreten. Deutſchlands politiſche. wirtſchaftliche und geiſtige Kräfte waren dem Weſten zugewandt, wurden von ihm bei⸗ nahe aufaeſogen. Der Oſten trat zurück, obwohl ſeine Kinder das⸗ ſelbe Recht an ihre Mutter Deutſchland haben wie die weſtlichen Brüder. Nicht nur Oſtpreußen iſt es. das nach uns ruft, auch Dan⸗ zi vocht an unſer Gewiſſen, mahnt uns an unſere Pflichten. Wer dieſe Zeilen lieſt. möge ſich einmal fragen, was er eigentlich vom deutſchen Oſtproblem weiß. Natürlich wird der eine oder andere Beſcheid wiſſen: aber im allaemeinen iſt doch eine genaue Kenntnis der neuen Verhältniſſe, wie ſie der Verſailler Vertraa ge⸗ ſchaffen hat, nicht ſo ins Bewußtſein des Volkes gedrungen, wie es ſelbſtverſtöndlich ſein ſollte, und wie der Oſten es mit vollem Recht von uns erwartet. Sich ſelbſt von dieſen Verhältniſſen zu überzeu⸗ gen. wie es die deutſche Preſſe jetzt getan hat. iſt iedenfalls von aröß⸗ ter Bedeutuna und gebört zu den Pflichten, die eine gewiſſenhafte Preſſe ſich auferlegen muß. Die Freie Stadt Danzia wurde ohne ihr Zutun und gegen den Willen ihrer deutſchen Bevölkerung durch den Friedensvertrag von Verſailles ins Leben gerufen. Der Danziger Freiſtaat iſt vom Deutſchen Reich abgetrennt durch den polniſchen Korridor. Der Berliner Schnellzua durchfährt ihn von Konitz bis Dirſchau: auf dieſer Strecke dürfen nur polniſche Lokomotiven benutzt werden, und mit ſchmerzlichem Gefühl ſieht man volniſche Stationsaufſchriften, polniſche Uniformen: die Fenſter der Wagen müſſen geſchloſſen bleiben. Aber hinter Dirſchau gelangen wir zum deutſchen Ma⸗ rienbura. Von weitem ſchon arüßt die herrliche Bura mit idrem wundertätigen Marienbild, die Schöpfuna der deutſchen Ordensritter. Trotz der unalücklichen Abſchnürung vom zentralen Deutſchland dat die Stadt in den letzten Jahren eine aünſtige Entwicklung genommen. Nach dem Weltkriea war bitterſte Not in Marienbura eingezocgen. Die Einwohnerzahl aina auf 17 000 zurück, die Arbeitsloſenziffer ſtieg auf 5000. Nur unter gewaltiger Anſtrenaung der Stadtverwaltung gelang es, die Arbeitsloſenziffer auf ein erträgliches Maß herumer⸗ zudrücken. Die Bevpölkerunaszahl hat jetzt wieder 22 000 erreicht. An der Noaat iſt ein neues In duſtriegelände entſtanden, das für die Zukunft der Stadt verheißunasvolle Ausblicke eröffnet. Unter weit ſchwierigeren Verhältniſſen ſucht ſich Danzig zu be⸗ haupten. Wenn man die alte ſchöne Stadt durchwandert. die wie früher ihren ganzen Zauber ausübt, erkennt man ſofort, daß Danzig ſeinen deutſchen Charakter in allen Nöten und Schwieriakeiten der Zeit treu bewahrt hat. Von über 360 000 Einwohnern ſind nur an⸗ nähernd 6 Prozent polniſcher, 1 Prozent anderer Nationalität. dle überwiegende Mehrzahl von 93 Prozent iſt deutſch! Nackdrücklich muß betont werden, daß Danzia ein ſouveräner Staat iſt. Der Völkerbund übt den Schutz, aber nicht das Protektorat üder Danzia aus. Er ſichert die Intearität und territoriale Unverletzlichkelt Danzias. als wenn es eines ſeiner Mitalieder wäre. Der Kommiſſar des Völkerbundes hat keinesweas die Oberaufſicht über Danzia, ſon⸗ dern iſt ledialich Schiedsrichter in erſter Inſtanz zwiſchen Danzia und Polen. Unter dieſen Umſtänden hat ſich der Freiſtaat auch all⸗ ſeitige internationale Anerkennuna geſichert. Das Verhältnis zu Polen wird als ein freundnachbarliches bezeichnet. Doch herrſchr zur Zeit in Danzig aroße Beſoranis, weil Polen auf der Weſterpiratte unter Billigung des Völkerbundes ein Munitionslager errichten will. Die Befürchtung iſt nicht von der Hand zu weiſen, daß Stadt und Hafen damit der Gefahr von Exploſions⸗Kataſtrophen ausgeſetzt ſind. Immerhin hofft man noch. daß Schritte, die beim Völkerbund getan werden. Erfola haben werden. Danzias Induſtrie hat ſich in let⸗ ter Zeit ſehr entwickelt. Für das Wirtſchaftsleben verſpricht man ſich erhebliche Förderung durch die zweite Internationale Meſſe. die jetzt vorbereitet wird. Seit einem halben Jahr hat der Staat ſeine eigene Währung. die nach Gulden und Pfennige rechnet. Auch Danzias Seebäder Zoppot und Oliva haben ſich trotz aller Schwierig⸗ keiten erfolgreich behauptet. In Zoppot iſt das Spielkaſinv— maa man ſein Daſein billigen oder nicht— immerhin eine Sehens⸗ würdiakeit erſten Ranges. im Nordrark wird ein neuer Prachtbau, das Kaſinohotel, errichtet, und auf der Waldbühne an den Vorberei⸗ tungen der„Walküre“ gearbeitet. Fuhr man von Marienbura nach Danzig. um den Korridor zu vermeiden, in Laſtautos, gelangte man nach Pillau,. Königsderas Geſellſchaſt für neue Muſil 2. ordenkliches Konzerl. Leitung: Emil Kahn-Weinheim . Wiederum ein Markſtein. den die Geſellſchaft auf ihrem recht zielbewußt eingeſchlagenen Pfad geſetzt hat. Ob die eingeführten Pflicht karten nach der exekutiven Seite hin wohl nötig ſind? Vor⸗ läufia will es uns ſcheinen, als ſeien die Mitalieder der ſich ſelbſt auf⸗ erlegten„Pflicht“ recht wohl bewußt: und wenn nicht alles trüat. bleibt es auch dabei. Selbſtverſtändlich ſind die Garantien. die eine Geſellichaft für neue Muſik den Hörern geben kann. allezeit recht gerina. In einer Beziehung jedoch iſt es ihr von vornherein möa⸗ lich, den Abend zu„ſichern“: d. i. ſeine Dauer ſo weit als möalich— natürlich unter Berückſichtigung der ökonomiſchen Geſichtspunkte— zu beſchränken. Der geſtrige Abend hat gezeigt, wie wohltuend die Kürze wirkt: möge man das für die Folge nicht vergeſſen—-— Erich Wolfgana Kornaold ſtand am Anfang. Es kann nicht iedes tonkünſtleriſchen Menſchenkindes Vater Muſikkritiker an der iener„Neuen Freien Preſſe“ ſein: notabene gibt es ſo viele Rezen⸗ ſenten überhaupt nicht. daß ſie für alle muſikaliſchen Sterne aus⸗ reichen würden. Außerdem iſt für Wunderknaben in der heutigen Zeit wenig Platz: beanügen wir uns alſo mit dieſem einen. der ja ſchon länaſt gezeigt hat, daß er ein aanzer Mann iſt. Man muß ihm einmal zugeſchaut haben, dieſem erzmuſikaliſchen, überfeinen Orcheſter⸗ kenner. der vielleicht mehr Tradition im Leibe hat, als iraend einer der ganz Konſervativen, um zu erkennen, daß hier wirklich lebendige Kräfte am Werk ſind. Iſt dieſe geſtern aehörte Suite aus der Muſik zu Shakeſpeares„Viel Lärm um Nichts“ kein Meiſterſtück in ihrer Art?! Wer die chroniſche Behauptuna aufſtellt, die Modernen wür⸗ den zu viele Mittel brauchen, muß anhörens dieſer Muſik entwaffnet ſein: kann doch der Nahmen eines Kammerorcheſterſtückes nicht beſſer reſpektiert und nicht alücklicher ausgefüllt werden als hier. Was aber am meiſten daran beglückt. iſt der volle Glanz, der hier Shakeſpeares goldene Luftſviellaune widerſpiegelt. Wer je in der befreienden, leichten Luft dieſer Komödie geatmet. muß die Muſik. die ſo aanz darein geloucht iſt, doppelt lieben. Kurz und charakteriſtiſch die Juvertüre: lebendiaſte Renaiſſance. Dann weiter Klänge von zarter nniakeit urd lauteſtem Naturgefühl. Köſtlich die Kennzeichnung der beiden famoſen Geſtalten Holzapfel und Schlehwein: greifdar nabe ihr möclichſter Aufzua mit den Scharwächtern. Herzerfriſchend der ſonvia heitere, in allen Farben ſtärkſter Bildlichkeit erſtrahlende Schluß.(Wie ſchön maa eine Aufführung des prächtigen Luſtſpiels ſein, peo dicſer urwüchfigen Mufik durchrankth) 0 Rudi Stephan— es bleibt bei dieſer neuen Muſik nichts anderes ſihr'J als Punkt für Punkt die Programme zu berichten“— nahm e Niitte. Die„Mufik für ſieben Saiteninſtrumente“ be⸗ müht außer den verſchiedenen Kategorien der Streicher noch die Seehafen, in vierſtündiger Dampferfahrt. Die See war ruhia: aber nach heißen Tagen grollte der Donner. Blitze zuckten aus dunklen Wolken. Regen praſſelte hernieder. In Köniasbera widmeten die Preſſeleute ſich zwei Tage ihren Beratungen. die hauptſächlich ſozialen Fragen und dem ſeit langem erſehnten Journaliſtengeſetz galten. Aber dieſe Berufsangelegenheiten traten zurück gegen den Hauptzweck der Reiſe, die deutſche Kulturgemeinſchaft wie mit Danzia ſo mit Köniasbera und Oſtpreußen zu bekräftigen. Oſt⸗ preußen iſt heute abgeſchnürt vom deutſchen Mutterland und zur deutſchen Kolonie geworden, der einzigen. die uns geblieben iſt. Es hat keine deutſche Grenze mehr, aber der alänzende Abſtim⸗ munasſieg vor vier Jahren hat unwiderlealich bekundet. daß die Provinz deutſch denkt und deutſch fühlt und deutſch bleiben will. Man iſt in Oſtpreußen tief davon durchdrungen. daß die jetzige volitiſche Landkarte nicht lange vorhalten wird. Mit geſundem. unbekümmer⸗ ten Optimismus hofft man, daß der jetzige Zuſtand noch zu einer Zeit verſchwinden wird, in der es die jetziae Generation noch erlebt und nicht erſt ihre Kinder und Kindeskinder Man iſt ſich aber auch bewußt, daß das abgetrennte Land noch mancher Bedränanis, man⸗ cher Gefahr ausgeſetzt ſein wird. Polen habe ſeine Anſprüche auf Oſtpreußen keinesweas aufgegeben. Die volniſchen Blätter ſprechen vom„unerlöſten Oſtpreußen“. Für die polniſche Propaganda werden gewaltige Geldmittel ausgegeben. Es ſind ſchwere Soraen. die über der Provinz liegen: das ſind aber nicht nur oſtpreußiſche Sor⸗ gen, ſondern im weiteren Sinne müßten es deutſche Sorgen ſein. Denn fällt— was hoffentlich niemals geſchehen wird— die Löſung im Sinne Polens. dann würde die deutſche Oſtarenze etwa an der Oder gezogen werden und Berlin beinahe unter dem Feuer vol⸗ niſcher Kanonen liegen! Darüber muß man ſich in Deutſchland klar ſein, um zu ermeſſen. was Oſtpreußen nicht allein für ſich. ſondern überhaupt als deutſcher Grenzſchutz leiſtet. Und was Oſtpreußen. was Königsberg in den letzten Jah⸗ ren geſchaffen haben, iſt erſtaunlich und bewundernswert. 40 000 Gebäude, die in der erſten Krieaszeit durch den Ruſſeneinfall zerſtört wurden, ſind ohne jede Reparation wieder aufgebaut worden. Die oſtpreußiſche Landwirtſchoft hat die Vieh⸗ und Pferde⸗ zucht wieder auf Friedensſtand gebracht. Die Elektrifizierung der Provinz wurde durch das Oſtpreußenwerk unternommen. Neben dem Fluahafen und dem Seehafen wird die Verbreiterung und Ver⸗ tiefung des Köniasberger Seekanals demnüchſt unternommen werden. Damit wird Oſtpreußen die Mittlerrolle zwiſchen Oſten und Weſten übernehmen. Dieſe gewaltige, unbeuaſame Tatkraft findet ihren Mittelpunkt in der Hauptſtodt Königsberg ſelbſt. Hier wurde ein neuer Han⸗ dels⸗ und Induſtriehafen geſchaffen und der größte Ge⸗ treideſpeicher des Kontinents errichtet. Neben der Ausgeſtaltung des Eiſenbahnweſens wurde beſonders der Flugverkehr gefördert. Köniasbera hat vor zwei Jahren einen Fluahafen auf den zerſpreng⸗ ten Fundamenten des früheren Fliegerhorſtes Devau errichtet. Damit wurde der erſte verkehrsmäßige Fluahafen Deutſchlands geſchaffen, von welchem Luftverbindungen über ganz Europa unterhalten wer⸗ den. Aus dem Gedanken heraus. daß Köniasberg und Oſtpreußen den Verbindungsweg zwiſchen dem Reich und den anagrenzenden Staaten herzuſtellen haben, iſt vor vier Jahren die Deutſche Oſt⸗ meſſe entſtanden. Sie iſt einzig und allein auf die Verhältniſſe im Oſten eingeſtellt und hat ſich bald einen feſten und unbeſtrittenen Platz im Kreiſe der deutſchen Meſſen errungen. Sowohl für die Meſſe wie für Oſtpreußens geſamtes wirtſchaftliches Leben hofft man, daß das benachbarte Rußland in nicht allzu langer Zeit die Schwieriakei⸗ ten, unter denen es jetzt noch leidet, überwunden haben wird. Dann wird zunächſt Königsbera in der Lage ſein, die Handelsbeziehungen zu Rußland aufzunehmen, es wird damit der deutſchen Wirtſchaft aroße Dienſte leiſten und am Weltverkehr teilnehmen können. Neben dieſer aroßen Aufgabe, die ſich Köniasbera geſtellt hat, iſt es heute in verſtärktem Maße der Mittelpunkt der geiſtigen Kultur des Oſtens. Dafür zeugen ſeine blühende Univerſität und die übrigen Bildunasanſtalten, ſein vorwärtsſtrebender Buchhandel. In würdiaſter Weiſe hat man die Erinnerung an Kant verewiat durch Errichtuna des Grabmals am Dom und Schaffuna eines Kant⸗ zimmers. Und geſeanet iſt Köniasbera auch durch ſeinen Strand. Von aroßer volkswirtſchaftlicher Vedeutung iſt das Vernſteinwerk in Palmnicken. das unerſchöpflich zu ſein ſcheint. Herrliche Naturſchön⸗ heiten bieten Cranz. Warnicken. Rauſchen, Neukuhren und andere Orte. die zur Aufnahme von Gäſten in jeder Weiſe gerüſtet ſind. Ueberall wurden die Vertreter der Preſſe von berufenen Män⸗ nern der Städte und des Staates unterrichtet. In Marienbura war es der erſte Bürgermeiſter Pawelczik, in Danzia der Präſident des Senats, Sahm, in Köniasbera Oberpräſident Siehr und Oberbürger⸗ meiſter Dr. Lohmeyer, die allen Wünſchen auf aründliche Unterwei⸗ ſung entgegenkamen. Die preußiſche Regierung hatte den Finanz⸗ miniſter Dr. von Richter entſandt. Wieder bewährte ſich auch die ſprichwörtliche Gaſtfreundſchaft des deutſchen Oſtens. Alte Freundſchaften wurden erneuert, neue geſchloſſen. Als wir ſchieden, waren wir innig bewegt von dem ſchö⸗ nen Wort. das auf dem Abſtimmunasdenkmal in Marienwerder zu leſen iſt. und das wie für Oſtpreußen auch für Danzig Geltung hat: „Dieſes Land bleibt deutſch!“ Harfe zur Rundung u. den Flügel zur Füllung;„Saiteninſtrumente“ wer wird da widerſprechen? Die Modernität verbirgt ſich zunächſt hinter ganz gebräuchlichen Akzenten und ebenſo herkömmlichen Takt⸗ arten. Taumel, Abreißen. Melodiſche Figur im Cello. Typiſch moderne Kurzatmigkeit. Dann plötzlich dramatiſch herbeigeführte Kulmination. Die offenbar nicht genügt. Aber auch keine Steige⸗ rung nach der Katharſis mehr zuläßt. Iſt das noch Kammer⸗ orcheſter? Das Publikum verliert die Aufmerkſamkeit. Die„Muſik“ reißt plötzlich ab.(Uns fiel leider der ſterbende Drache im„Sieg⸗ fried“ ein; nur der maſchinell betriebene allerdings.) Dann kommt das Nachſpiel, das ſich anſchickt, nach dem Rezept„incipit comoedia“ vorzugehen. Daraus wird aber nichts, weil dem Cello noch einmal Reminiszenzen kommen. Und wozu das alles? Was iſt In⸗ halt, was Gegenſtand?? Iſt das Werk vielleicht deshalb gerade ſo zeitgemäß, weil uns die Not der Zeit die Frage„Wozu?“ ver⸗ bietet?... Genug,— ſagen wir nur noch, daß die Stephan'ſchen Noten recht dankbar zu ſpielen ſein müſſen, weil alles von einer ge⸗ wiſſen Sattheit durchdrungen iſt. Doch nein, es bleibt nicht viel „Hindemith darf natürlich nicht fehlen. Es gibt einen fran⸗ zöſiſchen Koloriſten, der hat eine„danſe macabre“ über das zweite Kaiſerreich hinterlaſſen. Nicht 1 weil er dabei grinſt. Wir haben einen Hindemith, der liefert Jahr um Jahr, ſeit unſre Welt erzitterte, einen muſikaliſch getreuen Totentang. wohl anzuhören; denn er lacht dabei. So gab es geſtern abend wie⸗ der einen vollen Heiterkeitserfolg. Mit einer Einſchränkung: ein „Satz“ der en Kammermuſik(op. 24 Nr. 1, 1) malt eine richtige Idylle; nur die Holzbläſer haben das verſchwiegen und doch ſo deutliche„Wort“ daß auch Herr Hindemith ſich hinausſehnt in ein Arkadien, das wie noch nie die ſtille Liebe der heutigen Kunſt bildet.— Sonſt aber herrſcht„Betrieb“ in dem„Werk“. In eilend⸗ ſtem Tempo ein Thema durch alle Inſtrumente hindurch variiert, bis ſich der typiſche Internationalismus meldet. In Windeseile geht es weiter, keine Kae den erſcheint groß genug, um ſich üder die eigene techniſche rbeit von beiſpielhafter Genauigkeit luſtig zu machen. Bei aller Haſt überkommt auch den Muſiker ein Lachen. Und als gar— Finale 19211— einer der erſten Fox⸗trotts(wars nicht der Silber⸗Fox? auftaucht, dürfte die Erklärung für„alles lacht“ gegeben ſein. Was bleibt da noch zu ſagen? Gut, daß keine Tanzdiele in greifbarer Nähe war! Wer aber noch immer nicht weiß, wie veraltet ſo ein Jazz⸗Band iſt, wird durch dieſe Inſtru⸗ mentation wohl eines beſſeren belehrt worden ſein. Vom Orcheſter ein Bravourſtück erſter Ordnung. Es iſt er⸗ ſtaunlich, wie ſchnell und leicht unſere tapferen Muſiker ſich an dieſen modernen„Ton“ gewöhnt haben. Geſtern hatte ſich auch noch ein Dirigent hinzugeſellt, der zu den beſten Hoffnungen allen Anlaß gibt. Emil Kahn iſt zweifellos eine Perſönlichkeit von höchſt be⸗ achtlichem Format und wer es noch nicht getan hat, möge ſich Der iſt ſehr F Aus dem Rechtsleben Aufwerkung der Verſicherungsentſchädigung wegen Zahlungs⸗ verzugs Auf Grund eines Transportperſicherungsvertrags ſchuldeten die„Baltic“ Verſicherungs.⸗G. in Köni sberg und eine Verſicherungsgeſellſchaft in Ehriſtiania der Firma D. in Hamburg an Verſicherungsſummen den Betrag von 255 375 Mk. Mit Zahlung dieſes Betrages ſind ſie im September 1921 in Var⸗ zug geraten. Die Zahlung erfolgte erſt am 31. Mai 1923. Mit der gegenwärtigen Klage macht die Hamburger Firma Schadenerſatzan⸗ ſprüche wegen des Zahlungsverzuges geltend, die Anſprüche umfaſſen den durch die Entwertung der deutſchen Valuta eingetretenen Scha⸗ den. Kläger behauptet, wegen des Zahlungsverzugs habe ſie aus der Hauptniederlaſſung in Neapel rund 60 000 Lire beſchaffen und um⸗ wechſeln müſſen. Die Beklagten hätten dagegen mit der am 31. Mai geleiſteten Zahlung nur 77 Lire vergütet.— Landgericht und Ober⸗ landesgericht Hamburg haben die Klage auf Mehrzahlung abgewieſen, da die Beklagten wegen entſchuldbaren Rechtsirrtums gemäߧ 285 B. G. B. nicht in Zahlungsverzug gekommen ſeien. Das Reichsgericht hat das Urteil des Oberlandesgeri ſts aufge⸗ hoben und die Sache zur anderweitigen Verhandlung und Entſchei⸗ dung an einen anderen Senat des Oberlandesgerichts zurückverwie⸗ ſen. Der höchſte Gerichtshof führt in den Entſcheidungsgrün⸗ den zu dieſer Rechtsfrage unter anderem aus. daß die Klägerin den adäquaten Zuſammenhang zwiſchen dem ſchadenſtiftenden Ereig⸗ nis, dem Zahlungsverzug und dem Schaden ausreichend dargelegt habe. Der Kauſalzuſammenhang iſt nur unterbrochen, wenn und ſoweit der Zahlungsverzug der Beklagten für die wirtſchaftliche Lage der Klägerin von keiner urſächlichen Bedeutung war. Hierbei iſt die Vergleichung der Vermögenslage zur Zeit des Eintritts des Zah⸗ lungsverzugs und der Zahlung nicht von einſchneidender Bedeutung, vielmehr kommt es auf die tatſächlichen Umſtände des Eingelfalles an. Das Oberlandesgericht iſt auch der Behauptung der Klägerin nicht gerecht geworden, daß ſſie ſich bei rechtzeitiger Zahlung der 255 375 Mark für dieſe Summe in Deutſchland Waren gekauft haben würde, die durch die nachfolgende Entwertung der deutſchen Währung nicht betroffen worden wären, Dabei hätte das Oberlandesgericht im Hin⸗ blick auf die 88 286, 287..O. die allgemeine Erfahrungetatſache in Erwägung ziehen müſſen, daß bereits zu der hier maßgeblichen Zeit im geſchäftlichen Verkehr ſtehende Perſonen der ſtändig fortſchreiten⸗ den Entwertung der deutſchen Valuta nicht hilflos zuzuſchauen pfleg⸗ ten, ſondern ihr wenn auch nicht mit vollem, ſo doch mit teilweiſem Erfolge zu begegnen wußten. is. Staͤdtiſche Nachrichten zehn Sebote für den Obſtgenuß 1. Sorge dafür, daß Obſt von Die und den Deinen läglich ge⸗ geſſen wird. Obſt iſt eine geſunde Speiſe. Sein Nährwert wird da⸗ durch erhöht, daß die in ihm vorhandenen Nährſtoffe leicht aufge⸗ nommen und verarbeitet werden. Die Nährſalze und Fruchtſäuren des Obſtes fehlen den anderen Nahrungsmitteln vielfach. Reich⸗ licher Obſtgenuß ermöglicht durch ſie eine wirkſamere Ausnutzung der letzteren. 2. Eſſe nur genügend ausgereiftes angenehn er⸗ friſchend 9— Geſchmac und ſo wohltätig die Beſtandteile reifen Obſtes für die Geſundheit ſind, ſo gefährlich kann das Eſſen unreifer Früchte werden. Für die Jugend, die dieſer Unſitte beſonders huldigt, erhöht ſich die Gefahr infolge der Empfindlichkeit der Ver⸗ dauungsorgane im jugendlichen Alter. 3. Reinige die Früchte vor dem Verſpeiſen. Staub, die Tätigkeit von Inſekten und anderen Tieren, pilzliche Erkrankungen und man⸗ ches andere, bewirken, daß die Oberhaut der Früchte ſtets mit Un⸗ reinlichkeiten bedeckt ſind. Hartſchalige Früchte reibe mit einem Tuche ab. Weichſchalige Früchte und Beeren ſind, wenn ſtark beſchmutzt, durch kurzes Eintauchen in Waſſer zu reinigen.— Bei letzteren aber bedenke 05 5 von Waſſer in die rucht deren Wohlgeſchmack giotleidet. 0 4. Schäle die Frucht nur, wenn dies wirklich notwendig. Da wertvolle Stoffe der Frucht unmittelbar unter der Schale gelagert ſind, unterlaſſe, wo möglich, das Schälen. Da aber, wo die Schalen ſehr hart ſind, oder wo die Verdauung der Holzfaſerſtoffe Schwie⸗ rigkeiten machen würde, oder wo drittens die Schale pilzliche Er⸗ krankungen zeigt, verzichte auf die Befolgung dieſes Gebotes. 5. Genieße die Steine der Früchte nicht mit. Ganz abgeſehen von der unnötigen Ueberlaſtung von Magen und Darm mit unver⸗ daulichen Stoffen, bringt dieſe Unſitte die große Gefahr einer Ver⸗ letzung der Darmwände und Darmverſtopfung(Blinddarmentzün⸗ dung) mit ſich. Gewöhne dich auch nicht daran, die inneren Kerne von Steinobſt zu genießen; dieſe enthalten Blauſäure, für den Kör⸗ per ein ſchweres Gift. 6. Werfe Schalen und Kerne nichk auf die Skraße. Nicht nur Leben und Geſundheit deiner Mitmenſchen werden hierdurch bedroht, ſondern du machſt dich auch haftpflichtig für etwa eintretende Unfälle. 7. Trinke kein Waſſer unmiktelbar nach dem Obſtgenuß oder gar dazwiſchen, nicht jeder Körper verträgt dies Laſſe auch allzu kalte Früchte erſt etwas anwärmen, damit Zähne und Magen nicht not⸗ leiden. 25 8. Halte Maßz auch im Obſigenuß. Im Uebermaß genoſſen wird auch die bekömmlichſte Speiſe zum Gift für deinen Körper. Dies ſchleunigſt den Namen genau merken. Die ſuggeſtive Kraft, die von ſeiner Stabführung ausgeht, muß aufhorchen laſſen, und ſeine rhythmiſche Unbeirrbarkeit deutet auf eine unbedingte natürliche Be⸗ gabung hin. Er wurde ſtürmiſch gerufen. Nicht 1 vergeſſen der dem trefflichen Orcheſter gebührende Dankesanteil.— Opernaufführung in Lauchſtädt Aus Lauchſtädt wird uns geſchrieben: Die Lauchſtädter Theater⸗ gemeinde der Freunde des Goethetheaters, die im vorigen Jahr neben dem alten Theaterverein gegründet wurde, veranſtaltete im Goethetheater eine Opernaufſühſrung. Die Theaterge⸗ meinde iſt eine einheimiſche, kunſtbegeiſterte Vereinigung, die dem Goethetheater neues Leben zuführen will. Noch hat ſie zu kämpfen, noch ſind die Mittel knapp, aber was ſie leiſtet, iſt aller Ehren wert. Ein vollwertiges Zeugnis ihrer anerkennenswerten Beſtrebungen bot die Vorſtellung, die am Sonntag, 6. Juli, ſtattfand. Es wurden Georg Bendas Duodrama„Ariadne auf Naxos“ und Per⸗ goleſis komiſche Oper„Der getreue Muſikmeiſter“ ge⸗ geben. Bendas„Ariadne“ iſt in neuerer Zeit mehrfach auf der Bühne verſucht worden. Wir beſitzen in dieſem Werk die klaſſiſche orm des Melodramas. Jean Jacques Rouſſe au, der berühmte franzöſiſche Dichter, der auch als Komponiſt und Muſikſchriftſteller aufgetreten iſt, hat mit ſeinem 1770 geſchaffenem„Pygmalion“ das erſte Melodram geſchaffen. Ihm folgte Benda 1774 mit ſeiner „Ariadne“. Einen inſtruktiven Klavierauszug hat Alfred Einſtein in C. F. W. Siegels Muſikalienhandlung Leipzig herausgegeben. Wie ſchon die Bezeichnung„Duodrama“ zeigt, ſpielt es ſich nur zwiſchen zwei Perſonen ab. Es iſt im Grunde ein ganz einfaches menſch⸗ liches Motiv: Das verlaſſene Mädchen. Nur die letzteren Szene der Tragödie bilden den Stoff des Werkes. Theſeus verläßt nach ichwe⸗ rem Kampf die geliebte Ariadne, die ihm alles gegeben und ihn vom Tode errettet hat, Ariadne ſucht verzweifelt den Tod. Die Seeſen⸗ regungen des Paares ſpiegeln ſich in der aufgeregten Natur wider und für beides findet Benda eine ungemein lebendige, charakteriſtrche Tonſprache und Tonmalerei. Das Werk iſt innerlich erlebt und ſo findet es auch heute noch den Weg zum Herzen. Den Text(von J. Chr. Brandes) zu ſprechen, erfordert große Kunſt. Marianne Mier ſch und Kurt Weiße vom Halleſchen Stadttheater erfüllten ihre Rollen mit ſtarker Empfindung und Leidenſchaft. Beide ſind ausgezeichnete Sprecher und ihre Worte klangen harmoniſch mit der Muſik zuſammen. Es folgte die Uraufführung von Pergoleſis „Maeſtro di muſica“(„Der getreue Muſikmeiſter“) Pergoleſi, der jung verſtorbene neapolitaniſche Meiſter, hat auf ernſtem, wie heite⸗ rem Gebiete Großes geleiſtet. Seine Meſſen, ſein„Stabat mater“ ſind berühmt, aber ebenſo bedeutend iſt ſeine kͤmiſche Oper„La 4. Seite. Ur. 515 Mannßeimer General-Anzeiger(Mitlag ⸗Ausgabe) mittwoch, den 9. Juli 1923 beachte nicht nur bei den täglichen Mahlzeiten, ſonder 1 auch bei dem viel empfohlenen Obſt⸗ und Traubenkuren, bei deren Durchführung man ſich ſtets den Anordnungen der Aerzte richten ſollte. ö 9. Suche Erſatz in reinen, gut zubereiteten Obſtwaren, wenn es dir in obſtarmen Jahren nicht möglich iſt, friſche Früchte zu ge⸗ nießen. Es gibt von dieſen Waren eine ſolche Fülle, daß du nicht nötig haſt, zu Miſcherzeugniſſen zweifelhafter Herkunft mit hoch⸗ tönenden Phantaſienamen deine Zuflucht zu nehmen. 10. Bevorzuge deutſches Obſt und deutſche Obſtwaren. Mache dich frei von dem Irrtum, das Gute nur im Ausland zu ſuchen. Ganz abgeſehen davon, daß die heimiſchen Erzeugniſſe in Friſche, Güte und Wohlgeſchmack von anderen ſo leicht nicht übertroffen werden, bedenke auch, daß es für dich als Deutſcher nicht notwendiag iſt, des Auslauds Wohlſtand zu kräftigen durch Bevorzugung ſeiner Ware zum Schaden des heimatlichen Obſtbaues und der deutſchen Obſt⸗ bauern. S. E. Berſetzungsentſchädigung für abgebaute Beamte mit Not⸗ wohnung. Verſetzungsentſchädigung und Umzugskoſten erhalten grundſätzlich nur Beamte ſolange ſie im Reichs dienſt beſchäftigi ſind. Nach einer Verfügung des Reichsminiſters der Finanzen können abgebaute verſetzte Beamte Entſchädigungen nur erhalten, wenn ſie den Zuſtand nicht ändern können, der für die Entſchädi⸗ gungen maßgebend iſt. Haben ſie an ihrem alten Dienſtort eine Notwohnung für ihre Angehörigen imne, ſo kann ihnen die bis⸗ herige Entſchädigung nach erneuter Prüfung in dem unbedingt notwendigen Ausmaße weiter gewährt werden. Dies muß aber im voraus auf eine beſtimmte Zeit, höchſtens 6 Monate, beſchränkt werden. Die Beamten köanen auch mit einer Pauſch⸗ ſumme abgefunden werden. Aehnliche Grundſätze gelten für die Umzugskoſten. * Erhöhung der gerichtlichen Schreibgebühren. Durch eine Verordnung des Reichsjuſtizminiſters vom 27. Juni wird mit Wir⸗ kung vom 10. Juli die Schreibgebühr bei den Gerichten für die Seite von 10 auf 20 Goldpfennige erhöht. Ebenſo kann der Anwalt in den wenigen Fällen, in denen er überhaupt noch Schreibgebühren zu beanſpruchen hat(Abſchriften auf beſonderes Verlangen und zur Herſtellung einer Urteilsausfertigung, Schreib⸗ werk außerhalb des Rahmens einer gebührenpflichtigen Tätigkeit) für die Seite 20 Goldpfennige verlangen. Bei umfangreichen Schriftwerken können alſo ganz erhebliche Gebühren entſtehen. Soweit Privatperſonen ohne Zuziehung eines Anwalts bei den Amtsgerichten Klagen anſtellen oder Schriftſätze einreichen, kön⸗ nen ſie die Berechnung von Schreibgebühren zu den Gerichtskoſten durch Lieferung der genügenden Anzahl von Durchſchlagsexem⸗ plaren vermeiden. Es find ſtets ſoviel Exemplare einzureichen, wie Vertragsgegner vorhanden ſind, nebſt einem Exemplar für die Gerichtsakten. Werden alſo Eheleute verklagt, ſo ſind 3, werden neben einer offenen Handelsgeſellſchaft die vier perſönlich haftenden Geſellſchafter als Geſamtſchuldner verklagt, ſo ſind 6 Exemplare einzureichen. * Karte des beſetzten Gebietes. Wie uns die Handelskam⸗ mer für den Kreis Maunheim mitteilt, hängt in den Räumen ihrer Außenhandelsabteilung, Börſe, 3. Stock, Zimmer 7, eine Karte des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtrriegebietes, im Maßſtab von:120 000 auf, worin die Grenzen der Einbruchsgebiete, der Sanktionsgebiete, der altbeſetzten Gebiete, der Diviſtonsbezirke, der Ein⸗ und Ausfuhramtsbezirke uſw., ſowie die Zollbuxeaus, Zollpoſten, Zollkontrollſtellen für den Güterverkehr, beſetzte Zechen uſw. eingetragen ſind. Die Karte kann unentgeltlich eingeſehen werden. Die Abgrenzungen ſind für die Gültigkeit der ausge⸗ ſtellten Päſſe, für die Zuſtändigkeit der Derogationsbureaus uſw. von großer Bedeutung. * Warnung. Es kommt ab und zu vor, daß einzelne Frei⸗ marken auf den mit der Poſt beförderten Briefſendungen nur geringfügige oder ſchwache Entwertungszeichen, oftmals nur Striche oder ſchwärzliche Flecken tragen, weil ſie beim Abſtempeln in der Eile nicht getroffen worden ſind. Selbſtverſtändlich iſt es verboten und auch ſtraffällig, ſolche unvollſtändig entwertete Freꝛ⸗ marken, nachdem ſie von den Umſchlägen abgelöſt worden ſind, e zur Freimachung von anderen Poſtſendungen zu be⸗ nutzen. Trotzdem geſchieht dies ſehr oft in der falſchen Voraus⸗ ſetzung, der Betrug würde nicht bemerkt. In den meiſten Fällen werden dieſe Gebührenhinterziehungen aber bei den Poſtanſtalten, die angewieſen ſind, hierauf beſonders zu achten, entdeckt; gegen die Abſender wird dann von der oberen Poſthehörde die dafür in dem Poſtgeſetz vorgeſehenen Geldſtrafen verhängt. Allem An⸗ ſchein 3255 werden derartige ſchwach entwertete Freimarken auch vielfach in betrügeriſcher Abſicht als Erſatz für Kleingeld in Vor⸗ kehr geſetzt. Darum tut Jedermann, der ſich Unannehmlichkeiten erſparen will, gut, Freimarken, die er ſich nicht ſelbſt am Poſt⸗ ſchalter gekauft hat, vor ihrer Verwendung genau zu beſichtigen. Bei verdächtigen Wahrnehmungen, insbeſondere auch beim Fehlen des Klebſtoffes auf der Rückſeite, empfiehlt ſich eine Anfrage über ihre Gültigkeit am Poſtſchalter. * Konkurſe in Baden. Das am 26. Juni ds. Is. über das Ver⸗ mögen der Firma Eugen Kung. Pianofortefabrik in Karlsruhe, er⸗ öffnete Konkursverfahren. erſtreckt ſich auf das geſamte Vermögen des Alleininhabers Kaufmann Eugen Kunz in Karlsruhe.— Ueber das Bermögen des Kaufmanns Karl Weber in Kenzingen iſt das Konkursverfahren eröffnet worden. 1 * Jubiläumsfeiern in den Süddeutſchen Kabelwerken, Mann⸗ 60 ſerva padrona“(„Die Magd als Herrin“), die für die italieniſche Opera bufſa vorbildlich wurde. Dieſes Werk iſt in Lauchſtädt ſchon aufgeführt worden, und zwar 1910. Eine zweite komiſche Oper Pergoleſis, eben jenen„Muſikmeiſter“ hat der Halleſche Muſikpro⸗ feſſor A. Schering ausgegraben, überſetzt und bearbeitet und brachte es nun in Lauchſtädt zur Uraufführung. Ein ganz reizendes Werk, das in der Tat eine Vereicherung des Opernſpiel⸗ plans darſtellt. Ein Muſiklehrer hatte eine Lieblingsſchülerin zur Sängerin ausgebildet, ein Impreſario, der es mehr auf das Mädchen als auf die Künſtlerin abgeſehen hat, will ſie ihm wegſchnappen, aber nach allerhand Neckereien reicht ſie ihre Hand dem treuen Lehrer. Die Muſik iſt voll Geiſt und reich an liebenswürdigen Ein⸗ fällen. Wie in der modernen Tanzoperette verwendet Pergoleſi Tanzrhythmen; wie fein wirkt aber hier der graziöſe Menuetſchritt im Vergleich zu den heutigen Shimmyverrenkungen. Sehr witzig iſt auch Pergoleſi in der parodiſtiſchen Verſpottung damaliger Geſangs⸗ lehren. Die Darſtellung war ſehr gelungen. Margarethe Kramer, eine Schülerin des Halleſchen Collegium muſicum, die demnächſt ins Doktorevomen ſteigt, gab eine anmutige Lauretta und zeigte vortreff⸗ liche muſikaliſche Ausbildung, ebenſo boten Ernſt Meyer als Leh⸗ rer und Erich Vorris als Impreſario ſehr tüchtige Leiſtungen. Die mufikal'ſche Leitung beider Werke durch Prof. Schering und die Inſzenierung durch Auguſt W. Boesler erfüllten 725 1 Kunſt und Wiſhenſchaſt Mannheimer Kunſtverein. So wenig die Ausſtellung des Künſtlerbundes„Iſar“ ein richtiges Bild der gegenwärtigen Münch⸗ ner Malerei gab, ebenſo wenig gab die Ausſtellung„ſchwäbiſcher Maler“ ein Bild der Württembergiſchen Malerei Dieſes Mal nun verzichtet man auf repräſentativ ſeinſollende Kollektiv⸗Ausſtellungen und bringt wieder verſchiedenes und gegenſätzliches. Der Mittelſaal wurde einem aufſtrebenden Mannheimer Maler einqeräumt: Werner von Pigage, der etwa 30 Arbeiten ausgeſtellt hat. Pigage iſt ein Nachkomme jenes Nicola Pigage, den Karl Theodor von Lünevſkle nach Mannheim berief. Dieſer kurfürſtliche Oberbau⸗ direktor erhielt als Aufgabe die Erweiterung des Schloſſes und Schloßgartens in Schwetzingen und die Vollendung des Mann⸗ beiwer Scbleſſes zugemieſen. Auch das abger'ſſene Mannheimer Tor in Heidelberg und das dortige Karlstor gehen auf Pigage zu⸗ rück, der unbeſtreitbar ein bedeutender Künſtler ſeiner Deit war. So iſt Künſtlerblut ein Erbe Werner von Piaages der ſich ganz der Malerei zugewendet hat. Die ausgeſtellten Arbeiten ſind in den letzten Jahren, teilweiſe in den letzten Monaten, entſtanden und laſſen einen bedeutenden Fortſchritt gegenüber früheren Bildern 27272..—— eim. Zum zweiten Male war es der Firma ſeit Gründung mög⸗ lich, im Bleikabelwerk Mannheim⸗Neckorau Angeſtellte und Arbeiter für 25jährige Tätigkelt zu ehren. In die⸗ ſter Joſef Moſer und Joſef Kleiber, der Monteur Leonhard Raab und Maſchinenführer Rudolf Maier. Der geräumige Speiſeſaal war zu dieſem Zweck mit Lorbeerbäumen, Guirlanden und Blumen reichlich geſchmückt. Nach einem Harmoniumvortrag ſang ein von Angeſtellten und Arbeitern zuſammengeſtellter Män⸗ nerchor unter Leitung des Muſikdirektors W. Steder tonrein und außerordentlich wirkungsvoll das ewig ſchöne Lied:„Das iſt der Tag des Herrn“. Der Generaldirektor der Mannheimer Werke, Kommerzienrat B. Spielmeyer, dankte in herzlichen Worten den Jubilaren für ihre während der 25 Jahre im In⸗ tereſſe der Firma geleiſteten treuen Dienſte. Er empfahl den übrigen an der Feier teilnehmenden Mitarbeitern dieſen Männern nachzueifern und betonte beſonders, daß es uns Deutſchen nur möglich iſt, durch äußerſten Fleiß und unermüdliche Arbeitslei⸗ ſtung wieder vorwärts zu kommen. Der Leiter des Werkes, Direktor Albert Geißler, fand ebenfalls herzliche Worte der Anerkennung den Jubilaren gegenüber für ihre treue Arbeitslei⸗ ſtung und überreichte ihnen am Schluſſe ſeiner Ausführungen ſchöne, wertvolle und praktiſche Geſchenke, ſowohl im Namen der Firma als auch im Namen der Angeſtellten. Der Obmann des Arbeiterrats, Dreher Schleihauf, übermittelte die Glück⸗ wünſche der Arbeiterſchaft und übergab ebenfalls praktiſche und nützliche Gegenſtände. Im Namen der Jubilare dankte Friedrich Mannale für die ehrenvollen Ausführungen der Direktion und für die ſchönen Geſchenke, die man ihnen zum Andenken an den heutigen Tag überreichte. fernerhin ihre Kraft der Firma voll und ganz zur Verfügung ſtel⸗ len würden. Aus den verſchiedenen Anſprachen konnte man ent⸗ nehmen, daß das Verhältnis zwiſchen Direktion und Arbeiterſchaft ein harmoniſches und gutes zu nennen iſt. Nach einem weiteren Vortrag auf dem Harmonium, von Muſikdirektor W. Sie der geſpielt, fand die ſchlichte und eindrucksvolle Feier ihr Ende. * Die Frankfurter Polizei gegen den Kirſchenwucher. In Frank⸗ furt geht die Polizei gegen den Wucher mit Kirſchen auf dem Markt und in den Geſchäften mit großer Strenge vor und konnte bereits eine große Anzahl von Fällen zur Anzeige bringen, wo die Spannung zwiſchen dem Einkaufs⸗ und dem Verkaufspreiſe denn doch gar zu ſtark und zu groß war. Sämtliche Uebertretun⸗ gen wurden der Staatsanwaltſchaft angezeigt. Veranſtaltungen 4 Theaternachricht. Heinrich Rehkemper vom Landestheater in Stuttaart ſinat in der heutigen Aufführung von„Madame Butter⸗ fln“ für den erkrankten Joſef Burawinkel die Partie des„Sharpleß“. — Eugen Gebrath, der mit Schluß dieſer Spielzeit in den Ruhe⸗ ſtand tritt, wird ſich am Sonntag, den 13. Juli in der Aufführung von„Die Meiſterſinger von Nürnbera“ verabſchieden. 4 Operettenſpiele Roſengarten Mannheim. Heute abend findet eine Wiederholung des Operettenſchwankes„Familie Raffke“ von Hermann Beutten ſtatt. Auch dieſes Mal veranſtaltet die Firma Fiſcher⸗Riegel im zweiten Akt eine Modeſchau. wobei ſich auch die Firmen Kunz und Kindermann⸗Amler beteiligen. 4 Friedrichspark. Neben den regelmäßigen Konzerten am diens⸗ tag, Mittwoch, Donnerstaa, verweiſt die Parkleitung im Inſeraten⸗ teil auf das aroße Garten⸗Konzert der Volksſingaka⸗ demie am kommenden Samstaa abend. Die hochwertigen Leiſtun⸗ gen der Akademie unter der Leitung Prof. Schattſchneiders ſind allgemein anerkannt und bedürfen keiner beſonderen Empfeh⸗ lung. Deutſche Volks⸗ und Kunſtlieder im Freien, von ſolch ſtatt⸗ licher Sängerſchar(400) vorgetragen, bilden ein ſeltenes Greigais. Für Sonntag abend plant die Parkleitung erſtmal⸗ wieder eine Illumination, wie ſie vor dem Kriege zur Ausführuna ge⸗ langten. 4,/Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten veranſtaltet am 13. Juli einen Ausflug nach ſeinem vor kurzem erworbenen Erholunas⸗ heim in Auerbach a. d.., dem früheren Hotel zur Krone. Näheres ſiehe Anzeige. Nus dem Lande * heidelberg, 8. Juli. Geheimerat Dr. Jagemonn, der vor etwas über einem Monat ſeinen 75. Geburtstag hatte feiern kann morgen das Feſt der goldenen Hochzeit be⸗ gehen. *Btuchfal, 8. Juli. Unſere Stadt erwartet am Sonntag, 13. Juli den Beſuch des Hiſtoriſchen Vereins der Pfalz aus Speyer, des Altertumsvereins Karksruhe und der Ortsgruppe Karlsruhe des Vereins Bad. Heimat. „ Durmersheim bei Raſtatt, 6. Juli. Wie wir von authen⸗ tiſcher Seite erfahren, wurde in der letzten Woche in Frankfurt a. M. ein hieſiger junger Mann unter dem dringenden Verdachte verhaftet, als Komplize bei dem kürzlich gemeldeten Raubmord in Frankfurt a. M. beteiligt geweſen zu ſein. Der Verdacht iſt da⸗ durch begründet, daß der Feſtgenommene zuerſt Kleidungsſtücke des Ermordeten trug und ſie dann ſpäter bereits an einen Dritten veräußerte. In der Angelgenheit hat eine Hausſuchung ſtattge⸗ funden, die ein Frankfurker Kriminalpoliziſt vornahm. Im ganzen Ort herrſcht über dieſe Verhaftung große Aufregung. ſem Jahre waren es: Kalkulator Friedrich Mannale, die Mer⸗ Er berſprach, daß die Jubilare auch * Naſtalt, 8. Juli. Das Verſuchs⸗ und Lehrgut und die Saat⸗ zuchtanſtalt der Bad. Landwirtſchaftskammer ſind gerade in der jetzigen Zeit das Ziel von vielen Hunderten von Beſuchern aus allen Teilen Badens und der Nachbarſtaaten. So haben vor kurzem führende Landwirte aus Norddeutſchland, der Vorſtand des deulſchen Kaliſyndikats, erſt neuerdings die bekannte Ackerbauſchule von Hohenheim und außerdem viele landwirtſchaftliche Vereine und Schulen aus Baden ſelbſt den Weg nach Raſtatt gefunden, um hier unter ſachverſtändiger Führung die neuen Schöpfungen der Bad. Landwirtſchaftskammer kennen zu lernen. *Schöllbronn bei Ettlingen, 8. Juli. Der 19jährige Sohn eines hieſigen Arbeiters war mit ſeinem Vater in Streit geraten, da ihm dieſer das verlangte Taſchengeld verweigert hatte, weil der junge Mann zuvor etliche Mark verdient hatte. Ein Landwirt miſchte ſich in den Streit und ſchlug dabei einen Moſtkrug auf dem Kopfe des Vaters in Scherben. Der Mann erlitt eine ſchwere Kopfverletzung. * Breiſach, 8. Juli. Auf dem Münſterplatz, der mit ſeiner Umgebung eine ideale Naturbühne darſtellt, eröffneten am Sonn⸗ tag die Hiſtoriſchen Feſtſpiele mit einer Uraufführung„Peter von Hagenbach“ ihre Sommerſpielzeit. Zahlreiches Publikum wohnte der impoſanten Aufführung bei. In knapp zwei Monaten hatten ſich die ſpielbegabten Breiſacher Bürger, beraten von dem Dichter Wilhelm Fladt, ſo in die Dichtung eingelebt, daß eine wohl⸗ gelungene Aufführung zuſtande kam, in deren Gelingen ſich alle Darſteller teilen konnten. Das Stück kann inſofern als echt volks⸗ tümlich bezeichnet werden, als der Dichter einfach und kräftig zum Herzen des Volkes ſpricht. Namentlich die Maſſenſzenen, auf denen das Stück in der Hauptſache aufgebaut iſt, fanden allgemeinen An⸗ klang. * Woldshut, 8. Juli. In Wallbach ſtürzte der 53 Jahre alte Landwirt Thomann beim Lindenblütenpflücken herunter Und verletzte ſich ſo ſchwer, daß er einige Stunden ſpäter ſtar b. Aus der Pfalz Neuſtadt a. H9., 8. Juli. Der in der Hintergaſſe hier woyn⸗ hafte Jakob Lindenſchmitt verſchaffte ſich dadurch Taſchengeld, daß er von Zeit zu Zeit mit falſchem Schlüſſel in das Zimmer der im gleichen Hauſe wohnenden Witwe Wittmer eindrang und immer wieder deren ſauer verdientes Haushaltungsgeld entwendete. Schließlich aber wurde er auf friſcher Tat ertappt, worauf ihn die Polizei in Nummer Sicher brachte.— Der 20jährige Albert Krieger von hier wurde feſtgenommen, nachdem er auf dem Forſthaus im Krankenthal einen Einbruchsverſuch gemacht hatte. Dabei ſtellte es ſich heraus, daß er auch die zwei Kiſten Chabeſo geſtohlen hat. die kürzlich in der Mineralwaſſerfabrik Neunzlinger durch Einbruch entwendet wurden. 3 Nachbargebiete * Frankfurt a.., 8. Juli. Als am Sonntag vormittag gegen 11 Uhr eine Dame im Strandbad Eſchersheim mitten im Waſſer die Kraft verlor, ſprang ihr ein Badegaſt ſofort nach. Das Fräu⸗ lein umklammerte den Herrn und riß ihn in die Tiefe. Trotzdem gelang es ihm, bis ungefähr zwei Meter zum Ufer heranzukommen, wo auch ihn die Kraft verließ. Ein Badewärter ſprang hinzu und konnte dann das Rettungswerk vollenden. Am Ufer ſtanden gegen 100 Menſchen in Badekleidern, von denen aber keiner zur Hilfe herbeieilte, ein bedauerliches Zeichen für die Gleichgültigkeit, die viele einem Menſchenleben entgegenbringen. * Mainz, 8. Juli. Man ſchreibt dem hieſigen„Anzeiger“: Ein Beweis großer Anhänglichkeit an den Menſchen zeigt ein Schwalbenpärchen im Hauſe Gymnaſiumſtraße 3. Im vorigen Jahre beobachtete ein Vogelfreund in dieſem Hauſe, wie die Schwalben ſich abmühten, in der trockenen Goſſe Material für ihren Neſtbau zu ſuchen. Ihre Nöte erkennend, goß er etwas Waſſer hinein und warf ab und zu kleine Watteflöckchen herunter, die die Tierchen gerne als Verbindungsmaterial verwenden. Die Schwal⸗ ben nahmen die dargebotene Hilfe auch gleich an und ſchauten ſehn⸗ ſüchtig nach den Fenſtern, wenn das Watteflöckchen, das ſie im Fluge erhaſchten, zu lange ausblieb. Sie bauten dann unter dem Torbogen des genannten Hauſes ihr Neſt und bald flogen vier junge Schwälbchen aus. Nun ſchritten die alten Vögel zur zweiten Brut und zum Zeichen des Vertrauens bauten ſie das neue Neſt direkt in das Schlafzimmer des Gönners. Trotzdem der letztere bald umzog und die Wohnung vollſtändig neu hergerichtet wurde, nahmen die Tierchen die Störung nicht übel und bald flogen wieder drei Junge aus dem Neſt. Als die Schwalben in dieſem Frühjahr wiederkamen, übertrugen ſie die Freundſchaft auch auf den neuen Beſitzer und fingen gleich einen neuen Neſtbau an und zwar direkt über dem Bett des Betreffenden. Zum Schutze gegen Verunreini⸗ gung hing man ein kleines Brettchen an vier Schnüren unter da⸗ Neſt. Die Schwalben verſtanden das aber gewiß falſch. Sie glaubten wohl, ihr Freund wolle ihnen zu Hilfe kommen und hörten 5 bauen auf und fingen ein neues Neſt an, direkt auf dieſem chaukelnden Brettchen. In dieſen Tagen dürften wohl wieder fünf Junge die Schaukel verlaſſen, um im Sonnenſchein zu tummeln. Schlechte Verdauung, träger Stuhl ſind verbreitete Uebel. Wir raten Ihnen, 30 Gramm Herbex⸗Kerne in Ihrer Apotheke zu kaufen und nach Bedarf—2 Stück zu nehmen. Em. 80/81. erkennen. Pigage iſt ein Künſtler von ernſtem Streben, der ehrlich ringt und ſich unechtem Modiſchtun fernhält. Das macht ſeine Ar⸗ beiten, die nicht immer ausgeglichen ſind, ſompathiſch. Anſcheinend kommt der Maler Pigage vom Zeichner Pigage her, der in einigen Aktzeichnungen ausgezeichnete Arbeiten vorweiſen kann. Der Strich iſt ſcher und doch leicht, die Modellierung lebendig. Dieſes zeichne⸗ riſche Können verleugnet ſich auch in den Porträts nicht, von denen das Bildnis des Herrn R. reſpektable Qualitäten hat. Friſche und Natürlichkeit, gute Charakteriſterung, die doch über das„nur ähn⸗ liche Konterfei hinausgreift und eine angenehme Harmonik der Far⸗ ben vereinigen ſich zu dem ſchönen Geſamteindruck. Ein Damen⸗ und ein Kinderbildnis haben ähnliche Vorzüge. Auch in den Akten und Halbakten kehren ſie wieder, doch ſpürt man hier ſtärker das Werben um das rein Maleriſche: die Auflockerung des Konturs, das Wegſtreben vom Konventionellen(Zigeunerin), das da und dort ebenſo vorhanden iſt wie fote Bildpartien oder ein Auseinander⸗ fallen in Details,(Meersburg) Der Landſchafter Pigage iſt am glück⸗ lichſten in ſeinem Lechbild: hier iſt Stimmung, Weite, Plaſtif und Unmittelbarkeit, die ſonſt zuwellen bei Ausführung na Studien verloren geht. Von den letzten(italieniſchen) Bildern iſt das unmittelbarſte eine Temperaſtudie, während bei anderen dem Vortrag etwas gleichſam Taſtendes, Unentſchloſſenes anhaftet. In dem Coloſſeumbild iſt die Behandlung der Luft ſehr fein. So gibt die Ausſtellung im ganzen das Bild eines mit Eifer vorwärts drängen⸗ den und begabten Künſtlers, deſſen künftige Entwicklung Schönes verſpricht.— Von den anderen Ausſtellern verdient Beachtung Emil Stumpp(Königsberg) ein Zeichner von großer Beredſamkeit, deſſen flott und zügig Aee, ſene Lithographien den Reiz der Im⸗ preſſion bewahrt haben. Er iſt nicht frei von Vorbildern(Corinth, Liebermann u..), aber er iſt kein Nachahmer. Stücke wie Arno Holz, Ebert, zwei Knabenköpfe, ein Hund ſind vortrefflich. In den ſchönen, ruhig vorgetragenen Oelbildern von Prof. Otto Hamel zeigt ſich der Wert einer ſoliden Technik und eines durchgebildeten maleriſchen Könnens aufs Deutlichſte Dieſe Bilder ſind reich an koloriſtiſchen Retzen und wertereiche Dokumente einer künſtleriſch geläuterten realiſtiſchen Darſtellungsweiſe. ls. ** Eiteratur *Berthold Auerbach: /Der Brandſtifter“, Roman. Buch⸗ ſchmuck von A. Paul Weber Franz Schneider Verlag, Berlin, Leip⸗ zig, Wien, Bern.— Die Geſchichte des Diethelm von Buchenberg iſt einer der eidenſchaftlichſten und unheimlichſten Bauernromane, die wir beſitzen. Es war ein auter Geiſt, der ihn für die Reihe „Der aute Schmöker“ wählte. Junge Leute werden das Buch ver⸗ ſchlingen und auch gereifte Leſer ſich ſeiner ſtarken Wirkung nicht entziehen können. Dieſer Roman eines, Brandſtifters hat ſelbſt die e 4 Schauerlichkeit eines Brandes; es kniſtert und ſchwelt in ihm, bis endlich die grelle Flamme herausſchlägt. Auerbach geht an allen billigen Effekten vorüber, um die ganze Dämonie des Geſchehens allein ins Seeliſche zu drängen, und ſo entſteht in der Prachtfigur ſeines Helden ein Typ von ruſſiſcher Realiſtik. Szenen wie das nächtliche Verhör des Mörders beſitzen wir nicht viele in der deut⸗ ſchen Literatur. Grandios und ſchrecklich zugleich bleiben ſie in der Seele haften wie ein Traum der deshalb ſo unvergeßlich wirkt, weil er zuſammengeballt und gräßlich iſoliert das vorhält, was die Wirk⸗ lichkeit ſchonend verteilt und in die Breite zieht. A. Paul Weber ſchuf zu dem Werk Zeichnungen von einem lodernden Rhythmus. Was bis zu dieſem 10. Band der Reihe vorliegt, iſt wertvolles Literaturgut, das man leider in unſerer Zeit ein wenig verächtlich gemacht hat. Es ſtammt von bedeutenden Schriftſtellern, die nicht nur Literaten waren. Die Sammlung verdient weiteſte Verbreitung. Verordnung über die Arbeitszeit vom 21. Dezember 1923. Mit allen einſchlägigen Beſtimmungen der Anordnung über die Regelung der Arbeitszeit gewerblicher Arbeiter,(Verordnung über die Rege⸗ lung der Arbeitszeit der Angeſtellten), Reichsgewerbeordnung und ſonſtigen Geſetze erläutert von Dr. Friedrich Syrup. Im An⸗ ch hang Kraphiſche Darſtellungen der Wechſelſchicht, Beſtimmungen des Schlichtungsweſens. Verlag von Reimar Hobbing, Berlin. Es iſt für Arbeitgeber und Arbeitnehmer außerordentlich ſchwierig zu über⸗ ſehen, was eigentlich auf dem Gebiete der Arbeitszeit⸗Geſetzgebung tatſächlich rechtlich in Geltung iſt, denn die Verordnung vom Dezem⸗ ber beruht auf den Demobilmachungsverordnungen über den Acht⸗ ſtundentaa uſw. ſowie auf verſchiedenen weiteren Arbeiterſchutzbe⸗ ſtimmungen. Aus dieſen verſchiedenen Verordnungen gibt der vor⸗ liegende Kommentar des maßgebenden Fachmannes eine ſyſtemati⸗ ſche klare Zuſammenſtellung der jetzt geltenden Beſtimmungen und beantwortet eingehend und zweifelsfrei alle für die Praxis in Be⸗ tracht kommenden Fragen, wie z. B. Für welchen Kreis von Betrie⸗ ben, von Arbeitern und Angeſtellten gelten die Arbeitszeitvor⸗ ſchriften? Wo und wie weit iſt Ueberarbeit zuläſſig? Die Regelung der Pauſen und die Berückſichtigung von Arbeitsbereitſchaft werden ebenſo klar gelegt, wie die Fälle, in denen der Arbeitgeber ſich ſtraf⸗ bar macht. Die genaue Kenntnis aller dieſer Vorſchriften iſt unbe⸗ dingt erforderlich, weil freien Vereinbarungen zwiſchen Arbeit⸗ gebern und Arbeitnehmern Spielraum gelaſſen wird. * Kunike— Schmidt: Am Ufer des Silberſtroms“. Sechzehn japaniſche Volksmärchen mit reichem Bilderſchmuck von Fritz Rumpf. Franz Schneider Verlag, Leipzig. Dieſe Märchen ſind in Deutſchland noch nicht veröffentlicht, und doch gibt es in der Literatur aller Völker wenig, das dieſen Schöpfungen japaniſcher Dichtkunſt an ſchwebender Anmut, Naivität und lieblicher Kindlich⸗ keit vergleichbar wäre. Es iſt das Javan, das der Europäer mit dem Bilde der zierlichen Figürchen, der ſorgloſen Heiterkeit, der ſchneeweißen Kirſchbäume verbindet. Wie Blüten, die leiſe nieder⸗ fallen, gehen dieſe Märchen vorüber, rührend, zart, einfach und leiſe lächelnd. Das Weſen der Japaner— einſeitig und nicht immer gerecht beurteilt— wird in dieſen Dichtungen klarer und einheit⸗ licher als im Bilde der Verzerruungen, die Europäiſierung und Politik naturgemäß dem Antlitz ſeines Volkes aufprägen. 41 1 45 L ee 8 —— Stofke für die Industrie beweist einen starken Aufschwung Mittwoch, den 9. Juli 1923 Mannheimer General⸗Anzeiger(miſtag ⸗Ausgabe) 22 Der Aufschwung des französischen Auhenhandels (Von unserem Pariser Mitarbeiter) Kürzlich ist die Handelsstatistik der französischen Zoll- verwaltung über das erste Trimester des laufenden Jahres herausgekommen. Nach Gewicht und Wert ist eine bedeu- tende Erhöhung des Exportes, gegenüber dem korrespon- dierenden Zeitraum des Vorjahrès, festzustellen. Auch im Vergleich zu dem gleichen Abschnitt des Jahres 1913 faßt sich ein auffallender Fortschritt verzeichnen. Im Jahre 1913, bezüglich in dem ersten Trimester desselben, wurden 14 Millionen Tonnen importiert, im Vorjahre 16 Millionen, im laufenden 18 Millionen; demgegenüber stehen die Export- zifkern 6,7, 7,7 und 9 Millionen Tonnen. Der Gewichks- Vergleich beweist jedenfalls einen Aufschwung des wirtschaftlichen Lebens, aber es kann nicht außeracht ge- lassen werden, daß die Ergebnisse zu Beginn des Jahres 1924 stark durch die emplindlichen Schwankungen des Franken beeinflußt wurden. Insgesamt zeigt die Handels- bilanz der vier Monate einen Ueberschuß von eineinhalb Milliarden zugunsten der einheimischen Wirtschaft, während in der vorjährigen Periode für 550 Millionen mehr Waren ein-, als ausgeführt wurden. Die französischen Importe verteilen sich folgendermaßen: 2 Milliarden 606 Millionen Nährmittel, 9 Milliarden 167 Millionen Rohstoffe für die Industrie, eine Milliarde 722 Millionen Fabrikate. Wenn aus dieser Zusammenstellung auch bervorgeht, daf Frankreich täglich für 87 Millionen Nährmittel aus dem Auslande be- ziehen muß, so zeigt sich andererseits folgende für das Land günstige Tatsache: die Einfuhr von Fertigwaren verringert sich ziemlich rasch, und die Steigerung der benöôtigten Roh- andelsbla 1 — der Produktion. Die Ausfuhr gestaltete sich in folgender Weise: ein- einhalb Milliarden Nährmittel vier Milliarden industrielle Rohstoffe, Fertigfabrikate, samt den Postsendungen, neun- einhalb Milliarden. Daraus ergibt sich, daß durch den Kxport an Fabrikaten der Import an Rohstoffen zum größten Teile bezahlt wird. Wenn die nächsten acht Monate des ersten Jahres auf der Höhe des ersten Trimesters bleiben— was nach den vorliegenden Mai- Juni-Berichten der Fall ist—, würde der Auhenbhandel 85% Milliarden erreichen, gegenüber 63 Milliarden des Vorjahres. Man wird aber erst Ende 1924 festzustellen vermögen, ob es sich Wirklich um einen solchen Vorsprung gegenüber 1923 handelt, denn vorläaufig fehlt noch der Purchschnittkurs des Franken für das ereignisreiche Jahr 1924. An der Spitze der Lieferanten Frankreichs marschiert Nordamerika. Es wurde eingeführt für 2 Milliarden 208 Millionen gegenüber 1 Milliarde 546 Millionen(1923). Baumwolle für 900 Millionen(550 000) gegenüber 496(510 000) im Vorjahre. Das ist der Tribut, den Frankreich für den hohen Dollar entrichten mußte. Petroleum; 482 Millionen; Kupfer: 172 Millionen. Landbaumaschinen: 152 Millionen. Amerika steht unter den Kunden Frankreichs an vierter Stelle mit 1 Milliarde 251 Millionen Wäsche, Kleider ete.: 253 Millionen; Seidengewebe: 173 Millionen: Baumwoll- gewebe: 115; Wollgewebe: 72; Bücher: 64; Biſouterie: 553 Häute und Pelze: 40; Saaten: 37 Millionen. Als Lieferant kommt an zweiter Stelle England mit 1 Milliarde 786 Mill. und zwar für Kohle: 624, Wolle: 171; Bijouterie: 141. Kautschuck: 70; Landbaumaschinen: 58 Millionen. England ist aber der Hauptabnehmer französischer Produkte. Es bezieht Waren efc. für insgesamt 2 Milliarden 833 Rlillionen. die sich folgendermaßen verteilen: Wäsche, Kleider: 488; Seidengewebe: 420; Wollgewebe: 254; Bijouterie: 225; Eisen und Stahl: 129; Edelsteine: 69; Wollen: 66; Kraftwagen: 56; Baumwollgewebe: 55; Kautschuck: 54; Hölzer: 52; chemische Produkte: 50. Die belgischluxemburgische Wirtschaftsvereinigung ver- kaufte an Frankreich für 848 Millionen, davon 124 für Kohle; 95 für Edelsteine; 53 für Zink; 34 für Zucker; 31 für Leinsamen; dagegen verkaufte Frankreich an diese Ver- einigung fast ebensoviel wie an England: 2 Milliarden 753 Millionen und zwar 300 für Eisen und Stahl; 250 für Wolle; 121 für Bijouterie; 102 für Edelsteine; 101 für Wollgewebe; 101 für Werkzeuge und Metallwaren. Ein gewisser Prozent- Satz fällt hier auf Transitwaren, die über Antwerpen be⸗ jordert und durch die Zollämter einfach als für Belgien stimmte Waren eingetragen werden. An vierter Stelle der Lieferanten Frankreichs steht Deutschland. Es lieferte für 666 Millionen, darunter: 364 für Kchle; 35 für Eisen und Stahl; 34 für Maschinen; 31 für Ammoniaksulphat; 20 für Farbstoffe; 19 für Hölzer; 16 für Papier; 13 für Werkzeuge und Metallwaren. Als Käufer steht es an der dritten Stelle mit einer Milliarde 476 Millionen gegenüber 374 Millionen im selben Zeitraum des Vorjahres. Die durch Deutschland bezogenen Waren verteilen sich auf folgende Kategorien: 220 für Baumwoll- gewebe: 185 für Weine und Liköre; 106 für Wollgewebe: für Baumwollgarne; 75 für Wollgarne: 74 für Eisen und Stahl; 63 für zugerichtete Häute; 61 für Kraftwagen; 49 für Seidengewebe; 46 für Rohhäute und Felle; 44 Millionen für echte Perlen(); im Vorjahre kaufte Deutschland im ersten rimester für 6 Millionen Perlen. 28 armheime 1General-Anzeiger an fünfter Stelle für Import und an sechster für Export: 537, bezüglich 515 Millionen. An erster Stelle der nach[lalien ausgeführten Erzeugnisse steht Seide, dann folgen: Wollgewebe; chemische Produkte, Eisen und Stahl, Nährmittel. Unter den weiteren Abnehmern Frankreichs sind zu nennen: Saargebiet(484), Niederlande (467), Spanien(399), Argentinien(286), Brasilien(118), Kanada(100), Schweden(61), Norwegen(35), Tschecho- slowakei(30). Es ist von Wächtigkeit, daß die maßgebenden Organe der französischen Handelskreise den Nachdruck auf die Stellung Deutschlands als Abnehmer legen. Sie betonen die Notwendigkeit, alle Schritte zu unternehmen, die Frankreich einen günstigen Handelsvertrag mit dem Nachbarlande sichern. Es wird darauf hingewiesen, daß [talien steht Belgien bereits eine Organisation geschaffen hat, deren Zweck das Studium der belgisch- deutschen Handels- beziehungen und deren künftige Ausgestaltung ist. Das kranzösische Handelsministerium soll nicht ins Hintertreffen geraten. Man hofft, daß an die Industrieverbände, Außen- handelsämter im Lande, im beselzten Gebiete und im un- beselzten Deutschland bald der Ruf ergehen werde, jhre Wünsche und Vorschläge der Studienkommission des Hn- delsministeriums einzusenden. Heddernheimer Kupferwerk u. Süddeutsche Kabelwerke.-G. in Frankfurt a. M. mit Zweigniederlassung in Mannheim Im Geschäftsbericht wird ausgeführt: Das Ge— schäftsjahr 1923 stand unter dem Einfluß des Verfalls der deutschen Waährung; daher kann die Papiermarkbilanz für den 31. Dezember kein auch nur annäbernd zuverlaàssiges Bild ergeben. Die Aufstellung erfolgt lediglich, um den gesetzlichen Vorschriften zu genügen. Eine Gewinnaus- schüttung kann unter diesen Umständen auch nicht in Er- wägung gezogen werden. Die Beschäftigung, die in den erstken Monaten des Berichtsjabres noch zufriedenstellend War, ging allmählich immer weiter zurück, so daß schon sehr bald Kurzarbeit eingeführt werden mußte. Außerordentlichen Nachteil hatte die Gesellschaft durch die infolge der Ruhrbesetzung notwendig gewordene Still- legung ihres Gustavsburger Betriebs und die im März er- folgte Abschnürung des Werks Mannheim- Industriehafen. In Gustavsburg mußte die Produktion von Drahterzeug- nissen ganz eingestellt werden; für die Mannbeimer Werke wurde die Zufubr von Robmaterial erheblich gebemmt und verzögert, ebenso konnte auch der Versand nicht rechtzeitig und nur mit großen Schwierigkeiten stattfinden. Im Berijeht des Vorstandes über die 601d- mark-Eröffnungsbilanz für den 1. Januar 1924 wird vorgeschlagen. das bisherige Aktienkapital der Gesell- schaft durch Umstellung auf 6 Milionen& anzusetzen. Der als neues Goldkapital vorgeschlagene Betrag von nominal 6 Mihhionen 4 stellt den reinen Aktivwert des Unternehmens auf Grund der für den 1. Januar 1924 aufgestellten Goldmark- Eröffnungbilauz dar, in der die Bewertung durchweg vor- sichtig ung nach den Bestimmungen der Goldbilanzierungs- Verordnung mit Durchkfübrungsbestimmungen hierzu vor- genommen Wurde. Bei den Anlagekonnten beruht die Be- Wertung guf Anschafkungs- und Herstellungspreisen unter Berücksichtigung reichlicher Abschreibungen. Die übrigen Waren, insbesondere Rohstoffe, Halb- und Fertigfabrikate sind ebenfalls sehr vorsichtig bewertet. Bei dieser Behand- lung der Bewertung der Gegenstände ist es möglich ge⸗ Wesen, die gesetzliche Rücklage auf 600 000 festzusetzen. Dem Bruttogewinn von 604 780 Bi stehen Handlungs- unkosten, Gehälter, Steuern usw. mit 547 140 Bia gegenüber. Nach Abzug von 2128 Bie, für Abschreibungen auf Gebäude, Anlagen und Werke ergibt sich einschlieglich des voxjähri- gen Vortrages ein Reingewinn von 55 513 Bieſ, der vorgetragen werden soll. ch. 1: Zulassung als Devisenbank. Die Bankfirma Th. Fasshold& Co., Mannheim, B 2, 1, ist vom Kommissar kür Devisenerfassung als Devisenbank zugelassen worden. * Badische Anilin- und Sodafabrik. Zu der Blätter- meldung, daß zwischen der Gelsenkirchener Bergwerks-G. und der Badischen Anilin- und Sodafabrik wegen Verkaufs des Steinkohlenbergwerkes Ploelz bei Halle an die Badische Anilinfabrik Verhandlungen schweben, wird mitgeteilt, daß es sich um den bereits vollzogenen Erwerb eines unauf- geschlossenen Feldes handelt. -: Aufhebung von Ausfuhrverboten. Laut Verordnung des Reichswirtschaftsministers vom 11. Juni 1924 wird die Ausfuhr der Waren laut Tarif-No. 226 a, 696, 700, 774, aus 843 a und 869 b freigegeben. Auskünfte hierüber erteilt die Außenhandelsabteilung der Handelskammer, Börse. Stahlberg.-G. für Metallwarenerzeugung in Köln. Wie die Köln. Ztg. hört, liegen über den Status der in Konkurs geratenen Gesellschaft zwei Aufstellungen vor. Die eine, die von der früheren Verwaltung herrührt, reichlich ründ 65 000 G⸗K, während die andere, die von einem Mitglied des Gläubiger-Ausschusses stammt, mit einem Passivsaldo von nicht weniger als rund 726 000 G% abschließt. Aus optimistisch erscheint, errechnet einen Aktivüberschuß von (das Aktienkapital ist noch am 2. November 1923 von 60 auf 150 Millionen/ erhöhl. worden) kaum mit einem Anteil rechnen können; das Aktienkapital scheint vielmehr völlig verloren zu sein. * Zusammenschluß der Baumwollgarnverbraucher. Unter Führung des Verbandes Deutsch. Baumwollgarnverbraucher haben sich, wie der Konfektionär erfährt, 25 Verbände der Baumwollgarn verarbeitenden Textil-Industrie zu der „Hauptstelle Deutscher Baumwollgarnverbraucher“ mit dem Sitz in Berlin zusammengeschlossen, zwecks Vertretung der Interessen der Baumwollgarnverbraucher auf handelspoli- tischem Gebiet, vor allem hinsichtlich der Baumwollsarn- zölle. Vorsitzender des Verbandes ist Geheimrat Bauer- Dresden, Stellvertreter sind: Kommerzienrat Hartenstein- Plauen, Direktor Alfred Man-Ludwigshafen, Ed. Molineus- Barmen und Dr. Ostersetzer- Grünberg(Schlesien). Die Geschäfte der Hauptstelle führt im Auftrag der 25 Verbäande Syndikus H. G. Bayer vom Verein Deutscher Wirkereien E. V. in Berlin. 4 * Zur Geschäftsaufsicht bei der Martins& Bloch.-G. in Hämburg. Bei den Zahlungsschwierigkeiten der Gesell- schaft wird damit gerechnet, daß auf Grund eines Gutachtens der Handelskammer das Amtsgericht Hamburg die Ge- schäftsaufsicht aussprechen wird. Die Verpflichtungen sollen 698 000 betragen, während das Vermögen der Firma laut Goldbilanz 2500% beträgt. Die zum Martins u. Bloch- Konzern gebörenden Firmen Tümler u. Peil und Pressurit. .-G. werden von den Schwierigkeiten nicht betroffen. Pürener Metallwerke-G. in Düren. In der.-V. wurde mitgeteilt, daß der bei Jahresabschluß vorliegende Auftragsbestand und der Absatz im neuen Geschäftsjahr eine Steigerung erfuhr. Man hoffe, daß der nächste Abschluß für die Aktionäre günstig sei. Die Aufsichtsratstantieme Wurde auf 12000 G% festgesetzt. Der Betriebsüberschuß von 1923 wurde durch die Geldentwertung verschlungen. * Peutsche Babeock& Wilcox-Dampfkessel-Werke-G. in Berlin. Das fünfundzwanzigste Geschäftsjahr, umfassend die Zeit vom 1. Oktober 1922 bis 30. September 1923 wurde nahezu in seinem vollen Verlaufe durch die Ereignisse an der Ruhr und deren Folgeerscheinungen in schwere Mit- leidenschaft gezogen. Die Werke, die bis dahin in allen Abteilungen gut mit Aufträgen versehen Waren, kamen zu kast gänzlichem Stillstand. Es wurde nach Peckung aller Unkosten und nach Vornahme der erforderlichen Abschrei- Vorjahre ein Reingewinn von 802 Bill. erzielt, der dem Konto Auberordenfliche Abschreibungen zugeführt Wird. Deuisenmark! Der Devisenmarkt verharrte gestern in Erwartung der Ergebnisse der Pariser Reise von Macdonald ziemlich bewegungslos. Die Kurse blieben größtenteils unverändert. London gegen Paris 8456, der Dollar gegen Paris 19,50 Er. In Goldpfennig ausgedrückt notierten heute Vormittag die ausländischen Währungen wie folgt: Der franzesische Franken mit 21,55, der belgische mit 19,05, der Schweizer mit 75 und der italienische Lire mit 13,70 Pfennig. Das englische Pfund wurde heute vormittag mit 18,22 und der holländische Gulden mit 1,58½„ gehandelt. Für die deutsche Bic erhielt man 134 Centimes und in Amster dam 0,43%½ Cents. Das eng- lische Pfund kostete 18%6 Bie. Sonst lagen heute früh folgende Nolierungen vor; Zürich auf Paris 28, 70, London 24,27, Belgien 24,45, Holland 211,45; Paris auf London 84,62, New Vork 19,535 London auf Paris 84,40, Holland 11,48, Belgien 95,81 Amsterdam auf London 11,4845 Paris 13, 60. ch. Börsenberichie Mannheimer Effektenbörse : Mannheim, 8. Juli. Die Börse war ruhig und stellten sich die Kurse meistens niedriger. Anilin gingen zu 11,50 um, ferner Benz zu 225, Heddernheimer zu 5,50, Neckarsulmer zu 3,75(rat.) Rhein-Elektra zu 5½ und Zellstoffabrik Waldhof zu 7,30. Gefragt blieben: Karlsruher Maschinenbau zu 2, Knorr Heilbronn zu 2,50, Pfalz. Näh- machinen zu 1,10, Salzwerk Heilbronn zu 36, Zuckerfabrik Frankenthal zu 2,75 und Zuckerfabrik Waghäusel zu 276. Waren und Härkhie Berliner Metallbörse vom 8. Juli Prelse in Festmark für 1 Kg. in Zürich allem dem geht hervor, daß die Aktionäre des Unternehmens Todes-Anzeige. Unsere llebe Schwester, Schwägerin und Tante Elisabeth ist heute vormittag im Alter von 37 Jahren, versehen mit den heil. Stervesakramenten, sanft verschieden. Namens der Hinterbliebenen: Lothar von der Schmitt Heidelberg, Mannheim, K 1, 15, den 8. Juli 1924. Beerdigung: Donnerstag, den 10. Juli nachmittags ½4 Uhr, von der Leichenhalle aus. 3093 Aume-Jngen! Weißnäherin Sonnenbrand und Ahnl. empfiehlt ſich im anfertigen von Hautfleck 7 den sſcher dareft Herren- u. Damen-Wäsche echte qunol-Creme(Dose] ſowie Rleidern und im Elfeken in und .— Mk.) aus der außer dem Hauſe. Kl. Wallſtad Kurfürsten-Drogerle Nur parterre abgeben, wenn niemand da, im 3 St. Preis- Dr. med. Alois Spinner Ratselt 8. Aluminlum* 8. 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J. lernte ein Berliner Ingenieur auf einer Reiſe eine ſehr ſtattliche Dame kennen, die ihm außerordentliches Zutrauen einftößte. Als er im Laufe des Geſprächs erzählte, daß ihm ſehr viel un der Beſchaffung von Alteiſenmaterial gelegen ſei, reilte ihm die Dame unter dem Siegel der Verſchwregenheit mit, daß ſie„Ge⸗ heimſekre ärin“ des Generaldirektors eines aroßen ſüddeutſchen Kon⸗ zeres ſei. Es ſei für ſie eine Kleinigkeit, ihm die Lieferung von zunächſt 24 ausrangierter Lokomotiwen zu vermitteln. Wenige Tage ſpäter erhielt der Ingenieur dann von der„Geheimſekretärin“ die Mitteiung, er ſolle nach Leipzig kommen, um mit dem General⸗ direktor die Einzelheiten zu beſprechen. Der Ingenieur wartete und wartete der Generaldirektor erſchien licht. Statt ſeiner kam die „Sekretärin“ mit der Meldung, daß der Generaldirektor derart in Anſpruch genommen ſei, daß er ſich entſchuldigen ließe. Einen gewiſſen Fortgang ſchien dann die Lieferungsangelegen⸗ heit, in der die Sekretärin natürlich entſprechende Vorſchüſſe erhalten hatte, inſofern zu machen, als der Ingenieur die erfreuliche Mit⸗ teilung erhielt, die Lokomotiven ſeien naach Fürſtenwalde dirigiert worden. Er eilte dorthin, die Lokomotiven waren nicht da. Die Verſtimmung über dieſes neue Mißgeſchick wurde aber ausgeglichen durch die Mitteilung der Geheimſekretärin, daß der Generaldirektor wegen verſchiedener Unregelmäßigkeiten ſeines Amtes enthoben und er zum Nachfolger erſehen ſei. Dieſe Stellung erforderte es natür⸗ lich, daß der Ingenieur ſich vollkommen mit geuer Garderobe ner⸗ ſah und ſeine ganze Lebensführung der neuen Stellung anpaßte. Irgendein Riſiko war ja auch nicht vorhanden, da das ihm zuge⸗ billigte Monatsgehalt von 24000 Goldmark ſelbſt unter den heutigen Verhältniſſen ausreichend erſchien. Auch der Schwager des In⸗ genieurs mußte notgedrungen eine größere Wohnung beziehen und ebenfalls entſprechende Anſchaffungen machen. Die Geheimſekretärin war inzwiſchen auch nach Berlin übergeſiedelt und lebte auf Koſten ihres neuen Chefs in einem hieſigen Hotel Es herrſchte allſeitige Zufriedenheit, bis dem neuernonnten Generaldirektor das Ausbleiben des erſten Mongatsgehalts auffiel. Eeine neue unerwartete Freude wurde dieſem zuteil: die Ge⸗ heimſekretärin eröffnete ihm, daß er vom Aufſichtsrat für die Ver⸗ leihung des Charakters als„Geheimer Kommerzienrat“ in Vorſchlag gebracht ſei. Die Ernennung ſei bereits beantragt und bedürfe noch der Genehmigung des Reichspräſidenten Inzwiſchen wollte der „Generaldirektor“ in die Grunewaldvilla, die ihm nach Mittsilung der Geheimſekretärin als Dienſtwohnuna zur Verfügung geſtellt war, umziehen. Auch hier wieder peinliche Ueberraſchungen: der Ge⸗ neraldirektor geriet mit den verſchiedenſten Portiers, Gärtnern und ſonſtigen Angeſtellten in Konflikt, konnte jedoch bis zum ſpäten Abend ſeine Dienſtvilla nicht finden. Zufällig hatte an dieſem Tage die Dienſtſtelle des Kriminal⸗ kommiſſars Gennat ſich mit der Geheimſekretärin näher beſchäftigt und dieſe vorübergehend feſtgenommen. Um ſich für die Se⸗ kretärin einzuſetzen, erſchien der Generaldirektor auf dem Polizei⸗ präſidium und mußte zu ſeinem Erſtaunen erfahren, daß die Geheim⸗ ſekretärin eine Gewohnheitsbetrügerin ſei, die bereits eine ganze Reihe von Strafen erlitten hat. Er hat einen baren Schaden von etma 6000 Mark erlitten. canz abgeſehen von dem Verluſt ſeiner Stellung, die er im Hinblick auf ſeine neue Tätiakeit aleich nach ſeiner Ernennung aufaegeben hatte. Die„Geheimſekretärin“, die 29 Jahre alte Arbeiterin Erna Helmbrecht, iſt bereits drei Tace nach ihrer Feſtnahme von dem im Polizeipräſidium tä⸗ klgen Einzelrichter zu einer Zuchtha usſtrafe von 2½ Jah⸗ ren verurteilt worden. ** ):( Mainz, 8. Juli. Der häufig wegen Betrugs vorbeſtrafte 49jährige Kaufmann Robert Fiderlein aus Frankfurt, wohn⸗ haft zuletzt in Biebrich, hatte in Mainz wieder einmal Gaſtrollen gegeben und eine Anzabl Geſchäftslonte hereingelegt. Er be⸗ ſtellte durch Telephon Schokolade, Margarine, Backpulver, Zünd⸗ hölzer und Zigaretten auf Rechnung hieſiger Spezereihändler und ließ ſich die Waren nach einem Wirtshauſe bringen. In 9 Fällen gelangen ihm die Betrügereien, in zwei Fällen ließen ſich die Kaufleute auf die Beſtellungen nicht ein. Auch verübte er ſchwere Urkundenfälſchung. Die erſchwindelten Waren ſetzte er in Geld um. In Wiesbaden hatte er in mehreren Fällen dieſelben Be⸗ trügereien verübt und erhielt dort 6 Monate Gefängnis. Wegen der hieſigen Betrugsfälle bekam er 2½ Jahren Gefängnis und 5 Jahren Ehrverluſt. (Entnahme gekündigter Pfandbriefe aus einem Vankdepol. Die Entnahme gekündigter Pfandbriefe aus einem Bankdepot ohne Ermächtigung des Defotinhabers hat nunmehr, wie der Schutzver⸗ band der Hypotheken⸗Pfandbrief⸗ und Obligationen⸗Gläubiger mitteilt, auch das Landgericht München J in einem Berufungs⸗ urteil gegen eine Münchener Bank als unerlaubte Hand⸗ lung gewertet. Die verwahrende Bank hat die gegen 1923er Pfandbriefe oder Gutſchrift im Papiermarknennwert dem Kunden⸗ depot eigenmächtig entnommenen Vorkriegspfandbriefe dem an⸗ ſpruchsberechtigten Depotinhaber herauszugeben. Die Pflicht der verwahrenden Bank aus 8§ 692 und 952.G. B. dem Hinterleger (als Eigentümer hinterlegter Schuldverſchreibungen) vor jeder Aenderung der vereinbarten Hinterlegungsart Anzeige zu machen und deſſen Entſchließung abzuwarten war, wie auch der Schutz⸗ verband gegenüber der Aufſfichtsbehörde der bayeriſchen Hypothe⸗ kenbanken, dem Handelsminiſterium, vertreten hat, für die Hypo⸗ thekenbanken beſonders ſeit der Veröffentlichung des erſten Auf⸗ wertungsurteils vom Oberlandesgericht Darmſtadt(29. März 1923) und der gleichzeitigen erſten Reichstagsausſprache äber die Aufwertungsfrage(Antrag Düringer auf geſetzliche Sperre der Hypothekenlöſchung) nach den Grundſätzen von Treu und Glauben geboten. Dieſer Pflicht konnten ſich die Hypothekenbanken, die ſeit April 1923 in die Löſchung größerer Hypotheken nur gegen Vor⸗ behalt oder bei doppelter Pfandbrief⸗Hergabe mit Goldmarkaufgeld als Heimzahlungsbetrag eingewilligt haben, nicht durch rechts⸗ widrige Sonderbeſtimmungen ihres Depotvertrags unter Ausben. tung der Zwangslage oder Unerfahrenheit der Depotkunden ent⸗ ziehen. Das rechtskräftige Berufungsurteil des Landgerichts München 1 wird vielen um ihre Vorkriegs⸗Schuldverſchreibungen gebrachten Sparer⸗Depotkunden die Möglichkeit der Wiedererlan⸗ gung ihres Sparguts eröffnen. Sportliche Runoͤſchau Baden⸗Hadener Autotournier Eröffnungskag— Jahrzeugabnahme— 100 Meldungen (Von unſerem Sonderberichterſtatter) Baden⸗Baden, 8. Juli. Das IV. Baden⸗Badener Autoturnier hat ſeinen Anfang ge⸗ nommen. Die Stadt ſteht im Zeichen des Turniers. Flaggen grü⸗ ßen von allen Hotels, Guirlanden überſpannen die Einfahrtſtraßen. Erfreulich übrigens, daß bisher keine offenen Auspuffklappen und kein rückſichtsloſes Fahren zu Beſchwerden Anlaß gegeben haben und daß im Badener Straßenverkehr ſo muſtergültige Fahrdisziplin gewahrt wird, daß wie ſie eben Sports leuten eigen zu ſein pflegt. Der Kurhaus⸗ und der Theaterplatz prangt im Schmuck bunter Fah⸗ nen, Wimpel, Bänder, Guirlanden. Continental, Excelſior, Peters Union. Ikolin wetteifern in farbenprächtiger Reklame⸗Aufmachung. Ueber dem grünen Raſen des Kurhausplatzes ſchwebt hoch und drall im Sommerſonnenlicht der Continental⸗Feſſelballon. Vor dem The⸗ tereingang werden die Wagen gemeſſen und geprüft, dann gewogen, dann an der Mercedes⸗Vertretung abgenommen. Viel intereſſante Typen gibts, die der Laie beſtaunt und die den Kenner erfreuen durch ſchöne Verbeſſerungen, Vervollkommnungen. Hochoriginell die Benz⸗Tropfenwagen, deren einer von dem Privatfahrer Dr. Tig⸗ ler, der andere von Ingenieur Walb⸗Mannheim geſteuert wird. Der Motor liegt hinten, alſo auch der Kühler, und das ganze Fahr⸗ zeua iſt nach agerodynamiſchem Prinzip gebaut. Im Training waren die neuen Benz⸗Tyven hervorragend ſchnell. Meiſt vertreten ſind die Mercedes⸗Sporttypen mit Kompreſſor. Bei dieſem Turnier tritt die Bevorzugung kleiner, wendiger Fahrzeuge mit ſtor⸗ kem Steuerungseinſchlag, von Sportwagen die im Rennen ſchnell und im Geſchicklichkeitswettbewerb lenkig ſind, prägnant in Erſchei⸗ nung. Bei der Fahrzeugabnahme erſchien eine ganze Mercedes⸗ Kolonne mit 1½ Liter⸗Kompreſſor⸗Wagen: der vorjährige Ro⸗ bert⸗Batſchari Wanderpreis⸗Gewinner und zweimalige Turnierſieger Karl Kappler, der Sieger des 1. Baden⸗Badener Turgiers, Schultze⸗Steprath, der in dieſer Saiſon noch un⸗ geſchlagene und meiſtpreisgekrönte deutſche Fahrer. Rudolf Car⸗ racciola⸗Dresden, der mit friſchem Lorbeer geſchmückt im Ködel⸗ bergrennen, nach der Dosſtadt gekommene Rittergutsbeſier Kluge, Königswartha, der Sieger vom Darmſtädter Bergrennen, Ritterauts⸗ beſitzer Schwengers⸗Kalbsburg. Hermann Weber⸗Perlin, Frau Ernes Merck⸗Darmſtadt, Frau Hedda Adlon⸗Perlin. Direktor Lang— alle fahren die Mercedes 1½ Liter Kompreſſor⸗Type. Dieſe Wagen ſind naturgemäß ziewlich gleich ſchnell. Fahrkunſt und Wagemut müſſen alſo den Ausſchlag geben. Erfreulicherweiſe ſind in den letzten Tagen noch zahlreiche Nen⸗ nungen eingelaufen, ſo daß 100 Fahrzeuge zum IV. Baden⸗Badener Turnier gemeldet ſind. Davon werden etwa 65 alle Wettbewerbe, alſo den Geſamtkompf um den Vatſchari⸗Woanderpreis mitmachen. Etwa 35 Wagen werden nur die Schönheitskonkurrenz beſtreiten. Und obwohl noch nicht alſe zur Schönheitskonkurrenz gemeldeten Wagen zur Stelle ſind, zeigt der Korſo der durch Baden⸗Badens Kurortsſtraßen fahrenden Wagen doch ſchon. daß, wie immer, Mei⸗ ſterſtücke deutſcher Karoſſeriearbeit zur Stelle ſind. Am Dienstag abend fand im Kurhaus ein offizieller Begrü⸗ Funasabend ſtatt. den der Oberleiter des Turniers, Herr Robert Batſchari, präſidierte. Am Mittwoch früh nahm ob 6 Uhr die Abfahrt der Wagen in geſchloſſener Koſonne vom Baden⸗Badener Theaterylatz aus durch den Park des Schloſſes Favorite über Raſtatt zur Flachrennſtrecke ihren Anfang. Sjegfried Doerschlag Athletik Erfolge des Bereins für Körperpfleg⸗ von 1886 Mannheim. Vom Verein für Körperpflege von 1886 Mannheim beteiligten ſich einige Mitglieder an dem nationalen Wettſtreit in Aſchaffen⸗ burg, wo teilweiſe beſte deutſche Klaſſe vertreten war, und erzielten folgende Ergebniſſe: Im Leichtgewicht, Gewichtheben 1. Sieger der Deutſche Meiſter und Weltrekordmann Willi Reinfrank; in der Aelteſtenklaſſe, Ringen, 1. Sieger Otto Ludäſcher; Gewichtheben, 2. Sieger Otto Ludäſcher: in der Altersklaſſe, Ringen. 2. Sieger Heinrich Küchler; Gewichtheben, 2. Sieger Heinrich Küchler; im Leichtgewicht, Ringen. 2. Sieger K. Spatz; im Mittelge⸗ wicht A, Ringen, 3. Sieger Karl Weber; Gewichtheben, 5. Sieger Karl Merkle; im Mittelgewicht B, Ringen, 4. Sieger Fritz Hajer; Gewichtheben, 6. Sieger Fritz Haier. Bekanntlich wurde dem Ver⸗ ein für Körperpflege von 1886 der Auftrag zuteil, die Deutſchen Meiſterſchaften in allen Arten der Schwerathletik vom 8. bis 11. Auguſt auf dem Platze des Turnvereins Mannheim von 1846 zum Austrag zu bringen. — Waßſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rhein⸗Pegel 2 3. 14 5. 8 9 TVedar-Wegelſ 2 3. 14. 5. 8 9. Schunerinſe“.30 3 103 123(0ſ2 90 2 880 Manunheim 5,15(.05.05.10.904.88 3,90 4 054.0⸗4 0(.88.830 Heilbronn Maxau 582 5 915.975.995 75/5.73 Mannbeim.28 5 185.19499493 Kaub Röln.41.35.29 8,25.23/3.16 Rheinwaſſerwäremme. 1800 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger. G m. b. H. Mannheim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— fredakteur. Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: J. V. Ir Kircher; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; fütr Handelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbargebiete, Gericht u. den übrig redaktionellen Teil: Fr. Kircher: f Anzeigen: J. Bernhardt. 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