— ——ꝛ„ Sezugsprelſe: 30 3 Manndelm uns umgedung wöchentl Dlenas. die monatuchen Sezieher—— el coti. Renserung der wirtſchaftüchen verhültniſſe notwendig ee anzuerkennen. poſt⸗ nummer kartsenbe. t. elle Nannbelm E 6..————a— deikr. 6. Sernfpe. r. N9i, 02, 7043, 04d, 7063. Cetegr.- Nön. larrzeiger mannhelm. Erſcheint wöchentuch vHe. Neue Mannheimer Zeilung Badiſche Neneſte Nachrichten Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 317 5. Anzeigenpreiſe aas Carif, bei vorauszahzang pre eln⸗ ſpaltige Rolonelzells ſür Rugemeine Anzelgen 0, 40 Selomark Reklamen 2,— Solòmark. güe finzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung äber⸗ nommen. gödere Sewalt Streiks, Setriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder deſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von Nn⸗ eigen. Ruftr. d gernſpr. ohne Sewühr. Serichte ſt. manndeim. Bellagen: Sport u. Spiel im Mannheimer Seneral-Amelger · Aus Zeit u. Leben mit Mannheimer Srauen- u. Muſik-Zeitung. Wells u. Schall. Aus Seld und Garten Wandern u. Neiſen —m....—ͥ t——— ̃—— ͤ ͤ— ͤ————————— Herriot und das„Duell' geht weiter paris, 11. Jull.(Bon unſ. Pariſer Vertreter). Der hier wei⸗ lende engliſche Liberale John Stmons, ein Freund Loyd Geor⸗ ges, ließ ſich heute von engliſchen Preſſevertretern über den franzö⸗ ſiſch⸗engliſchen Konferenzplan ausfragen. Er begann ſeine Ausfüh⸗ vungen mit den Worten: In Chequers führte Macdonald einen Vorſtoß gegen Hertrlot aus, in Paris warf Herriot ſeinen Gegner Macdonald in die Verteidigungsſtellung z ur ü c, in London wird das Duel! ſeine Forefetzung finden. Auf deiden Seiten rüſtet man zum Streit. Macdonald kann nicht weiter zurückgehen, denn er käme ſonſt an den Rand des Abgrundes. Ein kleiner Stoß und er würde verſchwinden, um Lloyd George Platz zu machen. Es iſt unwahrſcheinlich, daß Macdonald auf der Londoner Konfe⸗ renz Herrtot zu einer entgegenkommenden Politik wird bringen können, der franzöſiſche Miniſterpräſident ſteht unter der Kon⸗ trolle des Senats, wo Poincare in der auswärtigen Politik not⸗ wenbigenfalls eine Mehrheit gegen das Kabinett zuſtande bringen kann. Wie ſollte ich unter ſolchen Umſtänden optimtſtiſch ſein? Die Entſcheidung hangt von den Vereinigten Staaten ab. Wenn Waſhington bereit iſt, an einem neuen Statut für die Reparationskommiſſion mitzuarbeiten, dann wäre es möglich, die internatlonale Anlethe zu ſichern. Dieſe Aeußerungen des engliſchen Unterhausmitgltedes kennzeich⸗ nen die Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen London und Paris. In hieſigen Regienmgskreiſen bemüht man ſich, den Hauptfaktor, nämlich die Haltung Amerikas auszuſchalten und der öffent⸗ lichen Meinung den entſcheidenden Erfolg der Politik Her⸗ rlots vorzutäuſchen. In London beurtellt man dagegen den Stand der Dinge mitgroßer Vorſicht und wartet vor allem ab, was Macdonald zu dem zwelten Konſerenzprogramm ſagen wird. Die erſten Nachrichten aus amerikaniſchen Negierungskreiſen ſind ledenfalls nicht geelgnet, eine günſtige Beurtellung der Lage aufkommen zu laſſen. Es muß betont werden, daß der Konferenz · erfolg Herriots hier hauptſächlich im Geiſte kurzſichtiger Parteipolilik ausgedeutet wird. Nach den verſchiedenen Enttäuſchungen, die das Kartell erlebt dat, wird mit dem franzöſiſch⸗engliſchen Konferenzplan eine lärmende Reklame getrieben. Welcher Art dieſe Reklame iſt, zeigt am deutlichſten die Ueberſchrift eines regierungsgeſinnten Blattes:„Poincare hat Frankreich ſſolfert, Herriot hat Deutſch ⸗ lanb ſſoltert.“ Das Wort„Curopa“ fehlt in den Leitartikeln 8 der linksrepublitanlſchen Parteiblätter gänzlich. Die Sozialiſten kommen in der Preſſe nicht mehr zur Geltung. ſeitdem ihre einzige Pariſer Tageszeltung von der Bildfläche verſchwunden iſt. Ver⸗ geblich wure Herriot von einem deutſchen Preſſevertreter erſucht, ein Wort an Deutſchland zu richten. Der franzöſiſche Mini⸗ llerpräſtdent beſchränkte ſich nur auf die Aeußerung„Bon Deutſch⸗ erwarten wir Geſetzesvorſchläge“. Nach den geſtrigen Ereigniſſen hellte ſich die Stimmung im Senat bedeutend auf. Als ich geſtern nachemittag ins Senatsge⸗ Daude tam, um mir die Programmrede Poincares anzuhören, hörte ich einen Senator, der noch am Mondag gegen Herriot ins Zeug ging, das Beſte über den Miniſterpräſtdenten ſagen. Auch Poincare bemühte ſich, recht freundlich zu ſein, obwohl er Her⸗ riot zum Vorwurf machte, daß er noch mehr hätte erreichen/ können. Herriot, der den Ausführungen ſeines Vorgängeres mit der geſpann⸗ teſten Aufmerkſamkeit lauſchte, ließ es ſich nicht gefallen, von Poin⸗ care der Nachglebigkeit gegenüber Macdonald bezichtigt zu werden. Mehrmals ſchüttelte er den Kopf und ſagte:„Nein, ich konnte nicht mehr erreichen“. Poincare legte Nachdruck auf die Sanktionen und auf die etappenmäßige Räumung der Ruhr nach Maßgabe der Erfüllung des Sachverſtändigenplanes. Er gab, wie er felbſt ſagte, ſeinem Nachfolger den wohlgemeinten Rat,„poincariſtiſche Repara; tionspolitit“ zu betrelben. Mit ſchneidender Stimme warnte er 400 der Zulafſung Deutſchlands zur Konferenz. Beifall wurd ihm dafür gezollt, während Herriot regungs⸗ Aus der Erwiderung, die von dem Miniſterpräſidenten er⸗ wird, wird ſich feſtſtellen laſſen, ob Poincares Geiſt auf der 855 Tege e geltend machen wird. Hoffent⸗ m rr. d e ort, di ü nicht auf⸗ bmen zu ldſfn dieſe Befürchtungen nicht auf Ausſöhnung der franzöſiſchen preſſe Die amtlichen Mitteilungen Über die Londo ner Konferenz hat auch dupale enepreſe etwas mit der Regierung berp— 5 Hehnden de noch von einer Preisgabe der Reparationen, Ueberhand⸗ würd aber engliſchen Einfluſſes uſw. redet. Ziemlich allgemein Ad e e e 8e aer der Keine Alliſerten ſage ebenſowenig über die Be⸗ Schonde Paris“ ſchreibt, in den letzten — 99 Horslots eine Kenderung e Es müſſe feſtgeſtellt 970 0 5 Herriot in vergangenen Diskuſſionen den franzöfiſchen 460 gael vertreten habe als inmitten des Tabakqualmes von Die Aeti n vielen Punkten ſei aber Herriott viel zu nachgiebig. keiten ſel eu ale eerklärt, die Löſung der Schwierig⸗ möglich geweſen, i05 58 8 und nur auf dieſe Art ſei es ſei in der Macdonalo trag ſei nach der Unterredung indakt geblieben, Herriot ſel aber nicht intakt geblieben. Innerhalb acht Tagen habe er der Nation un⸗ trügliche Beweiſe ſeiner Unerfahrenheit, Leichtfertigkeit und Naivität gegeben. Auch Jacques Vainville runzelt in der„Liberté“ einige Sorgenfalten. Dagegen drücken„Temps“,„Informatian“ und ſo⸗ gar der„Matin“ ihre Zufriedenheit aus. Die Herrlot naheſtehenden Blötter, die den„eklatanſten Erfolg“ feierten und unter Anführung der Schlußſtelle über die Sicherheits⸗ frage ausführen, niemals ſei in einem diplomatiſchen Schriftſtück den Menſchen ein herrlicheres Verſprechen gegeben worden, erweiſen dem Miniſterpräſidenten einen ſchlechten Dienſt. Es ſei ſchwer mög⸗ lich, ſolche Verſprechungen zu halten. Macdonald im Unterhaus Macdonald beantwortete in der geſtrigen Unterhausſitzung eine Anfrage Baldwins und bemerkte, die engliſche Realerung ſei der Anſicht geweſen, daß die allergrößten Anſtrengungen notwenvig wären, um den Sachverſtändigenplan ohne Zeitverluſt in Kratt zu ſezen. Die in Paris entſtandenen Schwierigkeiten hätten das vor⸗ bereitete Werk der Londoner Konferenz zu zerſtören gedroht. Der Beaginn der Konferenz ſei jetzt geſtchert. Ueber zahlreiche Einzelheiten ſei. bereits eine Verſtändiauna erfolat. Vie Anleihegeldgeber müßten die Sicherheit erhalten, daß ihre Kapitalien nicht durch politiſche oder militäriſche Aktionen verloren gehen. Die enaliſche Regierung ſei nicht bereit. ihre Auffaſſuna uder die Tätigkeit und die Befuaniſſe der Repko zu revi⸗ dieren. aber ſie ſei damit einverſtanden, keine Meinungsverſchie⸗ denheiten darüber vor der Anwenduna des Sachverſtändigenplanes auszudrücken. Eine Aktion ähnlichder Ruhraktion müſſe künftia vermieden werden, daher ſei vereinbart worden. der Repko ein amerikaniſches Mitalied beizugeben für ole Fälle, in denen die Kommiſſion wegen Verfehlungen gegen den Sach⸗ verſtändigenvlan zu entſcheiden hat. Dieſe amerikaniſche Vertretung ſolle als Entſcheidung in dem Falle fungieren, wo von der Kommtſ⸗ ſion kein einſtimmiger Beſchluß zuſtande kommt.“ Sollte es nicht ge⸗ lingen, die Mitwirkuna des amerikaniſchen Mitaliedes zu erzielen. ſo würde der Generalkommiſſar für die Reparationen und den Sach⸗ verſtändigenplan, der ein Amerikaner ſein müſſe. aufgefordert wer⸗ den. als Schiedsrichter in dem Falle zu fungieren, wo eine einſtim⸗ mige Entſcheidung über ein eventuelles Nichterfüllen durch Deutſch⸗ land nicht zu erreichen war. Herriot bhabe erklärt, daß die franzo⸗ ſiſche Regierung Zeit brauche. dieſen Vorſchlag zu erwägen und daß die Entſcheidung über dieſen Punkt der Londoner Konferenz vor⸗ behalten bleiben müſſe. Dieſem Wunſche habe er ſchließlich zuge⸗ ſtimmt. In der Zwiſchenzeit werde die britiſche Regieruna die Mel⸗ nunga der Finanzwelt über dieſe Frage einholen. Macdonald erklärte weiter, dem franzöſiſchen Verlangen hinſtcht⸗ lich Verquickung der Schuldenfrage mit der Anwenduna des Dawesberichtes habe er nicht zuſtimmen können. Die franzöſiſche Reaierung habe ferner die Sicherhelrsfrage erör⸗ tert wiſſen wollen. Die enaliſche Reaieruna habe demgegenüber tiar⸗ geſtellt. daß kein Vorſchlaa, der den Charakter eines militäriſchen Paktes haben würde, von enaliſcher Seite in Erwägung gezogen wer⸗ den könne. Dieſe Frage, die auf der Konferenz ageregelt werden müſſe. ſei unbegreiflicherweiſe in der enaliſch⸗franzöſiſchen Note nicht er⸗ wähnt worden. ſie müſſe mit Hilfe der Sachverſtändigen auf der Kon⸗ ferenz ſelbſt geregelt werden. Auf eine Anfrage erwiderte Macdonald. daß die Frage der ge⸗ ſamten deutſchen Zahlunasverbindlichkeiten nicht erörtert worden ſei. Auf eine weitere Anfrage, ob der enaliſche Standpunkt bezualich der Repko endaültia zurückgezogen worden ſei, erklärte Macdonald, dies ſei zwar nicht geſchehen, doch habe man die Angelegenheit dem Urteil der Sachverſtändiaen beider Länder überlaſſen. Engliſche Auffaffungen In Ergänzung dieſer Aeußerungen Macdonalds wird in einer Londoner Meldung der„Voſſ. Ztg' noch darauf hingewieſen, daß von engliſcher Seite die Frage der Deutſchland und Frankreich zu ſetzenden Friſten für die Verabſchiedung der Durchführungsgeſetze und des unmittelbar darauf folgenden Abbaus der wirtſchaftlichen Sanktionen nicht in die engliſch⸗franzöſiſchen Vereinbarungen aufge⸗ nommen werde, weil darüber zwiſchen England und Frankreich kei⸗ nerlei Meinungsverſchiedenheiten vorgelegen hätten. Das Pariſer Protokoll habe nur die Aufgabe, jeden Punkt zu erläutern, in dem die engliſch⸗franzöſiſche Auffaſſung auseinandergingen. Es ſei aber ſehr wahrſcheinlich, daß die Konferenz ſich dafür entſcheiden würde, in Bezug auf den engliſchen Vorſchlag, Deutſchland, Frankreich und Belgien eng bei einander liegende Friſten für die völlige Anwendung des Sachverſtändigenberichts zu ſetzen. Man hält von engliſcher Seite daran feſt, daß in irgend einer Form die Konferenz feſtſetzen müſſe, daß in Zukunft eine Sonderaktion einzelner Alli⸗ klerten völlig ausgeſchloſſen werde, und zwar im erſter Linie im Intereſſe derſenigen Perſonen, die in alliterten Ländern und in Amerika im Vertrauen auf den Geiſt des Dawesberichts Deutſchland Geld für Wiederaufbauzwecke und zur Stabiliſterung der Währung zur Verfügung ſtellen. Das klingt recht optimiſtiſch. Es wird aber feſtzuhalten bleiben, daß dieſer Optimismus in Deutſchland leider nicht mehr geteilt wird und wohl auch nicht mehr geteilt werden dann. Das Programm der Konferenz Zur Ko⸗ nſerenz erwartet man insgeſamt 150 Deleglerle, Sach⸗ verſtändige und Beamte. Am Mittwoch würde man ſich zuerſt mit Geſchäftsordnungsfragen und mit der Bildung von Sachverſtän⸗ digenausſchüſſen befaſſen. Die eigentliche Beratung der Delegations⸗ führer würde dann am Donnerstag vormittag beginnen. In diplomatiſchen Kreiſen behauptet man, nur der erſte Teil der Kon⸗ ferenz, in der die Einigung mit den Allilerten herbeigeführt werden ſoll, würde in London ſtattfinden. Der zweite Teil, zu dem man nach engliſchem Wunſch die deutſchen Vertreter als gleichberechtigte Teilnehmer hinzuziehen wolle(eine der Hauptvor⸗ ausſetzungen, unter denen der Dawesplan für uns überhaupt tragbar iſth) in Paris abgehalten werden. der Auſſtand in Braſiſen. Nach den letzten Meldungen aus Rio de Janeiro ſind die braſilianiſchen Regierungstruppen der Re⸗ volte in Sao Paolo noch nicht völlig Herr geworden. Die Truppen tund r langen. Hervs ſchreibt in der Bketocre', der Verfaller Ver. gaben auf die Kaſerne, in der die Putſchiſten eingeſchloſſen ſind, ein Bombardement eröffnet. Die 100 der Toten wird auf mehrere Hunderk geſchätzt. 88 al FCCCCCCCCͤ ͤÄTdJaVaTdaVTTTCTCTCTTTT Streſemann zur Lage Auf der geſtrigen Jahrestagung des Eiſen⸗ und Stahlwaren⸗ Induſtriebundes in Elberfeld ſprach Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann namens der Reichsregierung den Dank für die an die Reichsregierung ergangene Einladung und machte im An⸗ ſchluß hieran etwa folgende Ausführungen: Die Lage der deutſchen Induſtrie iſt gekennzeichnet durch die außerordentlichen Kreditſchwierigkeiten und die damit zuſammenhängenden Schwierigkeiten namentlich der Aus⸗ fuhrinduſtrie. Auf der Steigerung der deutſchen Ausfuhr beruht die Hoffnung auf Deutſchlands wirtſchaftlicher Wiedergeſun⸗ dung. Dieſe Steigerung der deutſchen Ausfuhrtätigkeit iſt ober gleichzeitig die Grundlage für die von Deutſchland nach dem Sachverſtändigengutachten zu leiſtenden Kriegsentſchädi⸗ gungen, deren Uebertragung an das Ausland aus dem Ueber⸗ ſchuß der deutſchen Wirtſchaft ohne Gefährdung der deutſchen Wäh⸗ rung erfolgen ſolle. Damit iſt die Frage der Entwicklung der deutſchen Ausfuhr auch zum Kernproblem der Durchführung des Sachverſtändigengutachtens geworden, von deſſen Löſung ſeine reibungsloſe Durchführung abhängt. Dieſe knüpfe ſich an drei Vorausſetzungen: einmal die Wiederherſtellung der ungehemmten Entwicklung unſerer weltwirtſchaftlichen Be⸗ ziehungen, ſodann der Wegfall der wirtſchaftlichen Hemmungen im Innern und endlich die Löſung der Kreditfrage, nicht nur im Sinne einer Aenderung der Polltik der Reichsbank, ſondern auch des Hereinſtrömens ausländiſcher Kredite. Im Zuſammenhang mit dem Fortfall der Deutſchland durch den Verſailler Vertrag auferlegten handelspolitiſchen Feſſeln und im Zuſammenhang mit dem Intereſſe der Allilerten an der Steigerung der deutſchen Exportleiſtungen für die Möglichkeit der Uebertragung deutſcher Kriegsentſchädigungszahlungen, iſt wohl zu erhoffen daß die Aera der Handelsvertragsverhandlungen vor der wir ſtehen, uns die wirtſchaftliche Gleichberechtigung wieder verſchaffen wird. Die Herſtellung der deutſchen wirtſchaftlichen und finanziellen Einheit iſt das zweite Problem, das im Einver⸗ nehmen mit Deutſchland bei der Regelung des Sachverſtändigengut⸗ achtens gelöſt werden muß. Der Begriff der wirtſchaftlichen und finanziellen Einheit ſchließt auch die Verwaltungshoheit in ſich und bedingt die Wiederherſtellung des ſtatus quo vor dem Nuhreinbruch. Weiter kann gar kein Zweifel darüber beſtehen, daß die deutſche Produktion nicht durch Fortdauer der militäriſchen Be⸗ ſetzung in dem nicht vertragsmäßig beſetzten Gebiet gehemmt werden dann Die Staatsmänner Englands und Frankreichs ſind in Paris zuſammengekomme nund haben ſich bemüht, eine Konſtruk⸗ ktion zu finden die das Sachoberſtändigengutachten nichts als außer⸗ halb des Vertrages von Verſailles ſtehend erſcheinen läßſt. Ohne zu dieſen Beſchlüſſen gegenwärkig Stellung zu nehmen, muß doch feſt⸗ geſtellt werden, daß die Einſchränkung der deulſchen wirlſchafflichen und finanziellen Souveränität durch das Sachverſländigengutachten über die Bedingungen hinausgeht, zu denen wir nach dem Vertrage von Verſailles verpflichtet ſind. man kann uns deshalb dieſe Be⸗ dingungen nicht aufzwingen. Ddie Entſcheidung unter⸗ liegt letzten Endes einer Beſchlußfafſung des Relchstags. Jür dieſe Beſchlußfaſſung wird es enſſcheidend ſein, ob der Bertrag von Verſailles, auf deſſen formeller Durchführung inbezug auf die Kompetenzen der Reparatlonskommiſſion von der Gegenſeite ſo enk⸗ ſcheldender Wert gelegl wird, auch kdarin wieder hergeſtellt wird, daß für Deulſchland dleſenige Grenze gilt, die es nach dem Vertrage don Berſallles hal und daß Stcherhell dafür ge⸗ ſchaffen werden muß, dall alle darüber hmaus gehenden Beſetzungen im Jufammenhang mil der Durchführung des Sachverſtändigenguk⸗ achtens aufhören. Nur durch die Anerkennung dieſer Grundſätze werden wir bei den bevorſtehenden Abmachungen dieſenige Grund⸗ lage in dieſer Verſtändigung erreichen, die eine neue Aera wirtſchaft⸗ licher Berſtändigung anſtelle des bisherigen Syſtems der Gewall ſetzt. Die Rede Streſetnanns wurde mit großem Beiſall aufgenommen Abbau der Mieum Wie das„Kölner Tageblatt“ meldet, ſteht nunmehr nach allen Wahrnehmungen feſt, daß die Micum ſich zum Abbau und zur Auflaſſung vorbereite. Schon am 1. Juli wurde zahlrei⸗ ches Perſonal entlaſſen und man rechnet noch höchſtens mit einer 4. bis 8⸗wöchigen Dauer. Die Ruhrinduſtriellen haben neuerlich ſo⸗ wohl hier wie in Berlin und Paris die endgültige Erklärung ab⸗ gegeben, daß ſie weiter die Micumlaſten nicht tragen können. Daz Reich will im Höchſtfalle nur noch weitere zwei Wochen für die Mi⸗ eumverträge einſpringen. Jedoch hofft man immer noch, daß ſich die Beſatzungsmächte entſchließen, den fälligen Betrag auf die Annahme des Dawesgutachtens hin zu diskontieren. Aus bilgiſchen Kreiſen wird bekannt, daß die Haltung der Brüſſeler Regierung in der Micumfrage noch unverändert iſt. Ddeutſcher Flottenbeſuch im Baltenland Der Beſüch der deutſchen Krieasſchiffe in Riaa bezw. Repal hat bei den reichsdeutſchen Kolonien lebhafte Freude bervorgerufen. Die deutſche Geſandtſchaft in Riaa veranſtaltete einen Emprang. ebenſo die dortige Vereiniauna der Reichsdeutſchen und diejenige in Reval Feſtlichkeiten zu Ehren der Offiziere und Mannſchaften ver deutſchen Schiffe. In Reval ſind gleichzeitia zwei ſchwediſche Panzerſchiffe und vier andere Kriegsſchiffe zum Beſuch einoetroften. e — 85 2. Seite. Ur. 317 7 E Mannheimer General-Anzeiger(mitag ⸗Ausgabe Freitag, ben 11. Juli 1924 Die Poincariſten ſchwimmen in Geld [Von unferm Pariſer Vertreter) 38 V Paris, 9. Juli. In den Briefen des zariſtiſchen Agenten Raffalowitſch wird mit⸗ geteilt. daß ſich der Senator und nachmalige Miniſter präſident. Ray⸗ mond Bo tncaré, mit der Verteilung ruſſiſcher und ſchwerindu⸗ ſtrieller Subſtdien für die Pariſer Hetzpreſſe befaßte. Die Organiſa⸗ tion funktionierte trefflich. In den Boulevardorganen kobte ſich der Haß gegen das kaiſerliche Deutſchland aus, und in den teuerſten Re⸗ ſtaurants genoſſen die Publiziſten den wohlverdienten Lohn für ihre brächtigen patriotiſchen Leiſtungen dDer Krieg iſt vorbei, aber es hat ſich auch in dieſer Hinſicht nichts geändert; der„Chef“ führt wieder Buch, verteilt die Mittel. die dazu dienen, Frankreich täalich daran zu erinnern, daß Deutſchland zum Kriege rüſtet, daß Herriot ein gefährlicher Dumm⸗ kopf iſt deſſen Mund von„demokratiſcher Phraſeologie“ überflleßt. während ſich die„Alldeutſchen ins Fäuſtchen lachen, wie im Juli 1914.“ Solange Poincaré am Quai'Orſay ſaß. war er nicht in der Lage, die Fonds zu verteilen, die Kontrolle— ob ſeder Pertinax auch feſt darauf loshetzt— durchzuführen. In den gewiſſen ſournaliſtiſchen Kreiſen wurde recht geklaat. Vor den Wablen kam etwas Geld in die Privattaſche der Federhelden, aber recht wenia. Das Beſte alna in die Provinz, leider ohne den erhofften Erfolg. Nun agilt es aber den„Verſgiller Vertrag!, der bekannt⸗ lich eine„fortdauernde Schöpfuna“ iſt. zu retten, ſetzt ailt es den Militarismus. der am Rhein und an der Ruhr den angeb⸗ lichen Beſchützer Frankreichs ſpielt, hochzuhalten. Wenn Herriot in ſeiner„ideologiſchen Verſöhnungspolitik“ und in ſeinen Völker⸗ bund⸗Träumereien zu weit geht. kann es am Ende dazu kommen, daß die ſogenannte„armée du traité“ im beſetzten Gebiete geſchwächt werden könnte. Was würde dann aus dem Feldzugsplan des großen Generalſtabschefs Buat ler iſt zwar geſtorben, lebt aber im Operationsplan XXI weiter!)? Dieſer Plan iſt ſo wundervoll, daß man ihn in Deutſchland kennen ſollte. Der frühere Deputierte Paul Rannaud teilt hierüber mit. daß er darin beſteht, eine raſche, unwiderſtehliche Offenſive ins rechtsrheiniſche Deutſch⸗ land auszuführen, und zwar in dem Augenblick, wo in Paris die Nachricht eintreffen ſollte, daß Deutſchland— entgegen dem Ver⸗ ſailler Vertrage— an einem Punkte Mobilmgchungs⸗Operatlonen durchführt. Zu dieſem Zweck muß die„armsée du trafté“ links vom Rhein eine gewaltige Infanterie beſitzen, über Reiterei, maſſenhaftes Leicht⸗ und Schwergeſchütz nebſt allen anderen Kampfmitteln der Nachkriegszeit verfügen. Alſo: Poincars ſorat für die„Unterſtützung“ der natlonaliſti⸗ ſchen Preſſe, um den Militarismus in ſeiner böchſten Potenz vor den antipatriotiſchen“ Plänen der Linksrepublikaner zu ſchützen: er ver⸗ lanat mehr als der General Nollet. mehr als die maßgebenden Radi⸗ kalſozialiſten. die— wie die Vorkrieasepoche beweiſt— ſtets alle militäriſchen Kredite bewilligt haben. Poincars arbeitete, ſolange er mit Maginot an der Regierung war, an der äußerſten Steigerung der franzöſiſchen Wehrmacht(im Geiſte einer Offenſivkriegführung). Bei den Linksrepublikanern herrſcht die Meinung vor, daß Frankxeich aus finanziellen Gründen das Militärbudaet etwas einſchränken ſollte, ſchon deshalb, weil Amerika gegenüber dem franzöſiſchen Schuldner. der nicht zahlt, aber Milliarden für Kanonen uſw. aus⸗ gibt, ſehr mißtrauiſch wird. Ddas wäre nach Auffaſſung Poincarss und ſeiner an dem Rüſtunasgeſchäfte intereſſierten Hintermanner ein„Verrat“. Um dieſen Verrat, wenn iraend möglich. im Keim zu erſticken, peitſcht die Pariſer Hetzvreſſe—„Matin“,„Echo de Paris“, „Journal“— die öffentliche Meinung gegen Deutſchland auf. das an⸗ geblich wie ein Löwe auf der Lauer lieat. Die Durchführung des Expertenberichtes käme, nach der Anſicht dieſer Blätter, der Um⸗ wandlung der Neparationsſchuld in eine„kommerzielle Schuldver⸗ pflichtung“ aleich. Daß aber Deutſchland, der Feind, als Handels⸗ ſchuldner behandelt werden ſoll. das darf nicht geſchehen. Eder kein Dawesplan! Ffür dieſe wackere Arheit fließt ſetzt Geld. Millionen ſind mobi⸗ liſtert. Die Kaſſen einer Bank, an deren Spitze ein früherer Finanz⸗ Miniſterpräſidenten geeinigt haben, und das ein punkt zu beſtimmen, beit und die miniſter und eintägiger Miniſterpräſident ſteht, ſorgen für den Eiſer der Pertfnare. Und wenn das Werk vollbracht iſt, dann ſauſen die Renauld⸗Wagen mit ihren voincariſtiſchen Zeitungsdiplomaten ins Bois. Im Pré⸗Catelan, im Armononville, den Reſtaurants der ame⸗ rikaniſchen Nabobs, ſitzen die tüchtigen Söldlinge des Poincarismus. Ihnen fliegen die Herzen der nicht minder patriotiſchen Actricen zu. un man die Herrſchaften ſo beiſammen ſieht. denkt man an die zuniſche Bemerkuna des Ronaliſten Daudet:„Es iſt eine Luſt und eine Wonne Poincariſt zu ſein Geſtern ſah ich mir den neuerbauten Zeitungspalaſt des„Intran⸗ ſigeant“ an. der ſeit acht Tagen die Bewunderuna und den Neld der kleinen Blätter erregt. journaliſt: er ſaate zu ſeiner Bealeiterin:„Siehſt Du, meine Liebe, das iſt die Frucht auter nationaler Geſinnung. Die Demokratie des Herrn Herriot brinat nichts ein.“ Roch ein tavaskommentar Die Havasagentur veröffentlicht folgenden halbamtlichen Kom⸗ dem geſtern ausgegebenen engliſch⸗franzöſiſchen Com⸗ muniqué: „Das Schriftſtück, über das ſich geſtern vormittag die Feidkr rgebnis franzöſiſcher Inſpiration iſt, klärt die verſchiedenen Fra⸗ —5 auf, die auf der Londoner Konferenz gzur Sprache kommen ſol⸗ en, gibt ihnen eine beſtimmte 1 Es beginnt mit der neuer⸗ lichen Feſtſtellung, daß der Verſailſer Vertrag nicht be⸗ 01 t werden dürfe. Es erinnert daran, unter welchen 5 eintr Bedingungen der Sachverſtändigenplan zuerſt von der Reparations⸗ kommiſſion und dann von den Reg ierungen gebilligt worden ſt. Die Letzteren ſind allein in der e eine Ausführung zu ſichern. Gerade dies wird Bealſchlan d der Londoner Konferenz ein. Auf dieſe Weiſe wird Deutſchland die Zohlungen der Repara⸗ tionen wieder aufnehmen, und die Alliierten werden wieder zu einer gemeinſamen Aktion An der Londoner Konferenz, an der diesmal die Vereinigten Staaten mitzuarbeiten be⸗ reit ſind,— und ſchon dies iſt ein Vorgang von einer Bedeutung, die nicht kommentiert zu werden braucht— 17 5 die Zuſtän⸗ digkeiten der Reparatlonskommiſſion in allen Pünkten geklärt werden. Der Vorſchlag, die 8 Verfehlungen Deutſchlands durch ein neues Organ wie den Fi⸗ nanzausſchuß des Völkerbundes feſtſtellen zu 8 iſt völlig aufgegeben worden. Indeſſen haben dem Sdle zur giaſſig⸗ plan ſelber die alllierten oder neutralen Geldleiher, die zur Flüſſig⸗ machung der an Deutſchland beitragen, ein Anrecht auf wirkſame Zu dieſem Zweck ſich die kommiſſion einen Amerikaner beiorbnen für den der Feſtſtellung einer Verfahren gt ſi verſchie⸗ 3 ünden. Erſtens darf man 19 N75 5 1. 2 gielle Unter⸗ + Gr der Vereinigten Staaten für die Verwirklichung des Sach⸗ v kndegenberiches von Wichtigkeit ſein werde, und man 8 rdenkliche Sicherheit meehens iſt die A e—55 Teede— Reparationskommiſſion keine sbertrags, da pielmehr die ſtöndige Beieiligung eines aerikaniſchen her⸗ getroffenen Veſchlüſſe proteſtiert, ſeitdem der Wa In Neſer Segchung acg lurch, de wüld⸗ als Beobachter tätig i ück⸗ kehr zu den normalen Beſtimmungen des Friedensvertrags eine Heſtte ende Urſache zu Reibungen zwiſchen Paris und Lon⸗ 430 Sache k. iſſion wird es auch ſein, den Zeit⸗ ionskommiſſion in, den an dem der Sachverſtändi 9—05 in Kraft Bedingungen im Einverſtändnis 7210 den Fall einer Konferenz ine Inkraftſetzung ubereiten. verfebilcen Verfehtung deuchrde undet die eng⸗ amerikaniſche + Hinter mir aina ein bejahrter Boulevard⸗ liſche und die franzöſiſche Regierung die Abſicht, ſich mit ſämtlichen andern Alliierten wegen der erforderlichen Maßnahmen zu verſtändigen. Dies iſt eine politiſche Bürgſchaft, deren Wichtigkeit man nicht überſehen kann. Die Note enthält ſchließlich zwel Verſicherungen von beſonderer Wichtigkeit über die Frage der interalltierten Kontrolle und die Sicherheitsfrage. die von Macdonald und Herriot angeſchnitten worden iſt. Schon ſetzt verpflichtet ſich die engliſche Regierung. mit den beteiligten Mächten über die Möglich⸗ keit einer Löſung zu verhandeln. Interalliierte Finanzſachverſtändige werden alſo dieſe Arbeit unverzüalich wieder aufnehmen. Gleichzei⸗ tia ſollen Büraſchaften im Intereſſe der Sicherheitsfrage berareen werden. Dieſe hbeiden Fragen werden natürlich auf der bevorſtehen⸗ den Londoner Konferenz mit verhandelt werden. Aber die Rechte Frankreichs bleiben durch die Verbindung, die auf dieſe Weiſe zwi⸗ ſchen ihrer Löſung und der Löſung der Reparationsfrage aufrecht er⸗ halten werden, vollſtändig vorbebalten.“ Die Agentur füat hinzu. Deutſchland werde nicht zu der Konferenz vom 16. Juli hinzugezogen werden, deren Vorve⸗ reitungen bereits am kommenden Montaa unter franzöſiſchen und enaliſchen Sachverſtändigen beainnen werden. Es ſcheine aber, es ſolle die Reparationskommiſſion nicht mit der interalliierten Konfe⸗ renz an Ort und Stelle zuſammenarbeiten Eine japaniſch-chineſiſche Konferenz Der japaniſche Außenminiſter hat erklärt, daß im nächſten Herdſt eine ſapaniſch⸗chineſiſche Konferenz zuſammentreten werde, die ſich mit folaenden Fragen zu befaſſen habe: Räuber⸗ und Piraten⸗ unweſen in China. Boykottieruna der amerikaniſchen Waren in China, Konzeſſionen für den Bau einer amerikaniſchen Funkenſtation in Shanahai, die nach Anſicht Japans im Widerſpruch mit dem Monovol ſteht. das eine ſapaniſche Firma fünrden Bau ſol⸗ cher Stationen in China erworben habe. Die nüchſte Reichstagsſitzung Der Aelteſtenrat des Reichstags beſchäftigte ſich geſtern nachmittag in faſt dreiſtündiger Sitzung mit der Be⸗ ſchwerde der kommuniſtiſchen Fraktion über die poli⸗ zeilichech Durchſuchung der Schrände der kommuniſtiſchen Abgeord⸗ neten am 4. Juli. Die Beſchwerde wurde insbeſondere in längeren Ausführungen von dem Abg. Katz begründet. Von den übrigen Parteien wurde das Verfahren des Reichstagspräſidenten, der ſeine Zuſtimmung dazu gegeben hatte, gebilligt. Nur machten die Ver⸗ treter der nationalſozialiſtiſchen Fraktion gewiſſe Vorbehalte in der Richtung, daß das Verfahren bei Wiederholung ſolcher Fälle grund⸗ ſätzlich geregelt werden müſſe. Abſtimmungen über die Angelegen⸗ heit fanden nicht ſtatt, wie überhaupt Abſtimmungen im Aelteſten⸗ rat nicht üblich ſind. Die Beſchwerde der Kommuniſten wird auch in einer der nächſten Plenarſitzungen des Reichstages zur Ausſprache kommen. Dieſe Beſchwerde wird dann vorausſichtlich miche im e zur weiteren Behandlung über⸗ wieſen werde. Im weiteren Verlauf der ſich von 5 Uhr nachmittags bis 9 Uhr abends erſtreckenden Ausſproche hat ſich der Aeſteſtenrat auch mit der Frage des Termins der nächſten Plenarſitzung be⸗ ſchäftigt. Er hat zunächſt den 2 2. Juli für den Wiederzuſammen⸗ tritt des Reichstages in Ausſicht genommen. In dieſer Sitzung ſollen der Notetat, die Veſchwerde der Kommuniſten über die Hausſuchung und die ſozialpolliſchen Antröge, die der ſozialpolitiſche Ausſchuß vorbereitet hat, zur Beratung gelangen. Mit den letzten Anträgen ſoll ſich auch der Hauptausſchuß vorher beſchäftigen. Ob die Sitzung am 22. Juli ſtattfinden kann, noch von einer Erklärung der Reichsregierung ab, die dieſe vorausſichllich in der nächſten Woche im auswärtigen Ausſchuß abgegeben wird. Demnach iſt möglicherweiſe der 29. Julii als Termin der nächſten Plenar⸗ ſitzung in Ausſicht genommen. Deutſchnationale und Regierungsbildung U Berlin, 11. Juli.(Von unſerem Berliner Büro). Zu Gerüchten über neuerliche Verhandlungen wegen des Eintritts der deutſchnationalen Volkspartei in die Reichsregierung können wir mitteilen, daß die Meldungen nicht den Tatſachen ent⸗ ſprechen. Von maßgebender beutſchnationaler Seite wird hier⸗ zu die Erklärung gegeben, daß niemand zu dieſem Zweck an die deutſchnationale. Volkspartei herangetreten ſei. In einer Zuſchrift an die Preſſe nimmt die deutſchnationale Parteileitung Stellung zu der des Zentralvorſtan⸗ des der deutſchen Volkspartei in Frankfurt a. Main. In der Erklärung heißt es u..: Die Annäherung des Zentralvorſtan⸗ des, und ſomit Streſemanns an den deutſchnationalen Stand⸗ punkt müſſe für die geſamte äußere und innere Politik einen hoch⸗ bedeutenden Wendepunkt darſtellen. Für die deutſchnationale Partei und die Preſſe beſtehe aller Anlaß, die öffentliche Meinung des Auslandes und des Inlandes mit bollem Nachdruck auf den Frankfurter Beſchluß der deutſchen Volkspartei hinzulenken, der für den weiteren Verlauf der Verhandlungen über das Gutachten von maßgebender Bedeutung werden müſſe und Deutſchland nur zum Vorteil gereichen könne. Am Schluſſe der Erklärung heißt es, welche praktiſchen 117775 ür die innere Politik der zweite Beſchluß auf Heranziehung der Deutſchnationalen zur Regierungsbildung haben könne, hänge von der Art und Weiſe ab, wie die volksparteiliche Entſchließung über das Gutachten durchgeführt wird. 718 Dieſe deutſchnationale Erklärung iſt dane im Sinne der Aeußerungen des Grafen Weſtarp gehalten, 1. die Deutſchnatio⸗ nalen nach wie vor zur Verantwortung bereit ſeien. die deutſch⸗polniſchen verhandlungen IeJ Berlin, 11. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) Die ſeit dem 30. April andauernden deutſch⸗polniſchen Verhandlungen über die Staatsbürgerſchaft und das Optionsrecht der Deutſchen in Po⸗ len ſind wie aus Wien gemeldet wird, nunmehr in das entſcheidende Stadium getreten. Der Präſident der Konferenz. Profeſſor Kecken⸗ beck hat nunmehr ſeinen Schiedsſpruch gefällt. der, mie ver⸗ lautet. ein Komwromiß darſtellt. Die beiden Deleaationen ſollen nun⸗ mehr verſuchen. auf der Grundlage dieſes Schiedsſpruches eine Kon⸗ vention feſtzuſetzen, die binen ſechs Wochen unterſchrieben werden foll. die Kegierungsbildung in Anhalt Nach verſchiedenen Verſuchen. eine neue Realerung zu bilden, die fehlſchlugen, weil die Deutſche Volkspartel ſede Regle⸗ rung ohne Einſchluß der Deutſchnationalen ablehnte. haben ſich die bürgerlichen Parteien entſchloſſen, ein bürgerliches Beam⸗ tenminiſterium zu bilden. Für dieſes haben die Deutſchnatlo⸗ nalen den Miniſterpräſidenten in der Perſon des bisherigen Finanz⸗ präſidenten Dr. Knorr und Gebeimrat Jaentſch als Staats⸗ miniſter, und die Deutſche VBolksvertet Oberreglerungorat Rammelt als Staatsmimiſter geſtellt. Well ſedoch die Fraktlonen davon üderzeuat ſind, daß dieſes Minditerium ſederzelt geſtürzt wer⸗ den könnte und keine Partei ein Intereſſe daran hat. die Lage etwa durch einen Volksentſcheid zur Anberaumung neuer Wablen zu Amert, kompelzleren, verſtändiaten ſich alle Großvarteſen berelts ber die hat Neuwablen. Es wird ein Initiativantrag eingebracht. daß die gegenwärtige Seſſion am 9. November ihr Ende erreicht und daß an dieſem Tage Neuwahlen zum anhaltiſchen Landtag ſtattfinden. Der ſozialdemokratiſche Miniſterpräſtdent bleibt bis dahin in ſeiner Wohnuna. Die kommenden Beamtenminiſter verzichteten freiwillig auf höhere Gehälter oder Penſionen bei dem Ausſcheiden aus der Miniſterſtellung, um das Budaget nicht zu belaſten. Da der Reaieruna bekannt wurde. daß die Kommuniſten den che beſetzen wollen, hat ein ſtarkes Schupoaufgebot die Eingänge „ Der Reichsparteitag der Deutſchvölliſchen Partel findet am 15, 18. und 17. Auguſt in Verlin ſtatt. e e e eieee Kommuniſtiſche Putſchpläne Es wird nunmehr bekannt, daß in der kommuniſtiſchen Partei im Ruhrgebiet und im ganzen Reich Kräfte am Werkle ſind, die auf neue Putſche hinarbeiten. Der freige⸗ werkſchaftlichen Preſſe im Ruhrgebiet iſt ein Schriftſtück der kom⸗ muniſtiſchen Betriebsrätezentrale in die Hand gefallen, in dem dargelegt wird, daß die Verhältniſſe in Deutſchland für eine neue Revolution gereift ſeien. Vom 15. Juli ab ſollen für die Partei neue Richtlinien gelten und die ganze bisherige Organiſation in eine einheitliche Leitung übefrührt werden. Bekanntlich war die Partei in Diſtrikte eingeteilt. Nunmehr ſollen die Verbände auf die Betriebszellen übergehen und in jeder Stadt in der Hand eines Hauptbetriebszellenleiters zentraliſiert werden. Auch Frauen und Erwerbsloſe ſollen hierin eine große Rolle ſpielen. Eine Woche lang ſoll dieſe Umgruppierung dauern und darnach ſoll mit verſtärkter Macht an der Verbreitung der kom⸗ muniſtiſchen Bewgung in Wort und Schrift gearbeitet werden. Vom 3. bis 11. Auguſt ſind dann öffentliche Verſammlungen und Maſ⸗ ſendemonſtrationen vorgeſehen. Allerdings glaubt man, daß nach den letzten Erfahrungen, die man mit dieſen Demonſtra⸗ tionen im Ruhrgebiet gemacht hat, die Beteiligung nur ſehr gering ſein wird. Hand in Hand mit dieſer Umgruppierung ſoll auch die internationgle Arbeiterhilfe auf eine neue Baſis ge⸗ tellt werden. Sie ſoll weiter ausgearbeiſet werden und ein mehr neutrales Aushängeſchild bekommen. Bezeichnend hierbei iſt, daß ſeht auch die Uunion der Hand⸗ und Kopfarbeiter mit der Umſtellung der geſamten Organiſation begonnen hat. Die ſelbſtän⸗ digen Wirtſchaftsbezirke ſind bereits verſchwunden und dafür auch der Wunſch nach einer einheitlichen Verwaltung durchgeführt wor⸗ den. In verſchiedenen Orten hat dies allerdings ſchon zu Abſplit⸗ terungen verſchiedener Richtungen geführt, ſo daß mit dieſer Neu⸗ regelung das Gegenteil von dem gewollten Zweck erreicht werden wird. Der füddeutſche Senat des Staatsgerichtshofes iſt zu einem neuen Tagungsabſchnitt zuſammengetreten. Geſtern wurde gegen den Schneider Lambar t⸗Stuttgart und Genoſſen wegen Ver⸗ brechens des verſuchten Hochverrats und des Verbrechene gegen das Sprengſtoffgeſetz verhandelt. Der Angeklagte Lambart, der nach der Anklage der Obmann für die Waffen⸗ und Munitions⸗ beſchaffung der kommuniſtiſchen Partei iſt, wird beſchuldigt, im Auf⸗ trage eines gewiſſen Walter, der identiſch iſt mit dem Führer der Tſcheka Erich Wollenberg, eine Beſtellung von Matertal für 100 000 Handgranaten vermittelt und die Verarbeitung des Materials ſowie ſeine Weiterleitung beſorgt zu haben. In der Tan ⸗ nerſchen Fabrik in Feuerbach bei Stuttgart wurden 100 000 Meſſing⸗ zünder beſtellt, die als Gasſparer ausgegeben wurden. Der Ange⸗ klagte Wilhelm Brecht, Flaſchnermeiſter in Stuttgart, hat nach der Anklage die als Umhüllung dienenden Büchſen beſorgt. Der Eiſen⸗ drher Guſtav Häusler aus Winnenden, der Mechaniker Hermann Bayer, der Revolverdreher Lorez Rall und der Eiſengießer Alex. Gläſer, ſämtlich aus Stuttgart, ſollen an der Anfertigumg—— Weitergabe der Handgranaten mehr oder weniger beteiligt geweſen ſein. Sämtliche Angeklagten beſtreiten, ſich ſchuldig gemacht zu haben und be en, es ch nach ihrer Anſicht um neuartige Gasſparer, nicht aber um Handgranaten gehandelt. Nach zwölfſtündiger Verhandlungen wurden die Angeklagten zu langen Aaen e verurteilt und zwar erhielten Lambart 8 Jahre, Heusler 3 Jahre, Brecht, Bayer und Rall je 6 Jahre, Gläſer 1 Jahr Zuchthaus. Cetzte Meldungen Der neue Eiſenbahndirektionspräſident in Karlsruhe ecn Karlsruhe, 11. Juli.(Eig. Ber.) Wie wir erfahren, iſt bisher dem badiſchen Staatsminiſterium eine Mitteilung darüber, daß Frbr. Paul v. Eln⸗Rübeneck zum Präſidenten der Reichsbahndirek⸗ tion Karlsrube ernannt worden ſei, nicht geworden. Auch bel der Reichsbahndirektion Karlsruhe ſelbſt iſt eine ſolche offlzielle Mtttei⸗ lung nicht eingegangen. Dieſe Nachricht iſt allem Anſchein nach alſo verfrüht. Richtig zu ſtellen iſt die Mitteilung, daß ffrhr. v. Ettz⸗ Rübeneck nicht im Reichsbahnzentralamt Berlin tätia tiſt, ſondern Miniſterialrat im Reichsverkehrsminiſterium iſt. Ireiſpruch im Kölner Prozeß Köln, 11. Juſt. Das engliſche Kriegsgericht hat nach 2½%tägiger Verhandlung den Miniſterkalrat Dr. Schneider ge⸗ ſtern nachmittag für unſchuldig erklärt und in allen Punkten freigeſprochen. Freiherr Mumm von Schwarzenſlein 7 Botſchafter a. D. Dr. Alfons Freih. Mu m mv. Schwar⸗ zenſtein iſt am Mittwoch nach ſchwerem Leiden im Alter von 65 Jahren in Portofino(Itallen) geſtorben. Der Verſtorbene war am 19. März 1859 als Sohn des daͤniſchen Generalkonſuls und Großkaufmanns Hermann v. Mumm in ffrank⸗ furt a. M. geboren. Im Jahre 1885 wurde er als Attaché der Bot⸗ ſchaft in London, ſpäter in Paris zugeteilt. 1888 als Legationsſekretär nach Waſhington. 1892 bis 1893 in gleicher Eigenſchaft nach Bukareſt geſandt. 1893 bis 1894 war er am Vatikan: 1894 wurde er vortra⸗ gender Rat in der politiſchen Abteilung des Auswärtſaen Amts: 1898 wurde er zum Geſandten in Luxemburg, 1899 zum Geſandten in außerordentlicher Miſſion in Waſhinaton und 1900 nach der Ermor⸗ duna des Barons v. Ketteler zum Geſandten in Pekina ernannt. Im Januar 1906 erfolgte ſeine Erhebung in den preußiſchen Freiberrn⸗ ſtand. Von 1906 bis 1911 wirkte er als Botſchafter in Tokto. Bel Ausbruch des Krieges ſtellte er,. nachdem er ſich 1911 in den Ruhe⸗ ſtand hatte verſetzen laſſen. ſofort ſeine Dienſte zur Verfügung und wurde mit wichtigen Aufgaben in der Preſſeabteilung des Auswär⸗ tiaen Amtes betraut. Nach Abſchluß des Feriedens von Breſt⸗Oitowfk war er bis November 1918 Vertreter des Reichs in Kiew⸗Ukraine. Von dieſem Zeitpunkt ab zoa er ſich ins Privatleben zurück: ſeit 1919 lebte er auf ſeiner Beſitzung in Caſtello Giorgto in Porto⸗ fin o, die ihm die italieniſche Negierung aus beſonderem Entgegen⸗ kommen ſchon damals zur Verfüauna geſtellt hat. Der Maſſenmörder Haarmann 1 DEJ Berlin, 11. Juli.(Von unſerem Berliner Büro). Die Unterſuchung 4 den Hannoverſchen Knabenmörder Haarmann noch immer keine Klarheit darſtber er⸗ geben, wie groß die Zahl ſeiner Opfer wirklich iſt. Auch die Art, in der Haarmann ſeine Opfer umgebracht hat, iſt noch nicht zeibeamten, die werden Haarmann als Spitzel be⸗ nutzt und deshalb alle Anzeichen unterdrückt zu haben, haben gegen ſich eine Unterſuchung beantragt. I Berlin, 11. Jull.(Von unſerem Berliner Büro). Aus Anlaß der 4. Wiederkehr des Abſtimmungstages in Oſtpreu⸗ ßen findet heute beim Reichskanzler der Empfang einetr Abordnung in Anweſenheit der zuſtändigen Mini⸗ ſter des Reiches und Preußen ſtatt. Paris, 11. Jult. ann. zwet ats Leichen lerols ereignete ſich eme Schlag wetterkateſtrophe. orgen werden. Moskau. 11. Jull. Auf Grund eines Beſchluſſes des ulral⸗ niſchen Zentralexekutlpkomttees über die Bildung deutſcher Rayons in den Gouvernements mit deutſchen Kolonien(Jokaterinoslaw, Donez, Odeſſa) ſind die deutſchen Rayont en und Mokotſchna(Gouvernement Jekaterinoslaw) gebildet worden. Waſſerburg, 11. Jui. Der Obermonteur Lembeck von hier, der in der Nacht vom Sonntaa auf Montag ſchon in der Wiriſchaft Aumüller mit einer Piſtole herumfuchtelte und ſchrie, daß heute no einer hin ſein müſſe, ſchonß beim Nachhauſeweg auf zwei ihm fol⸗ ende Burſchen, von denen der 28jährige Pferdehändler Florian Züchiel tödlich getroffen, der andere ſchwer verleß wurde noch in der Nacht vetrhaftet. aufgedeckt. Die von der Preſſe e Hannoverſchen Poll⸗ wurde. Der bereite mit 25½ Jahren Zuchthaus vorbeſtrafte Täter ——— *—— ů— en ge⸗ -· eue rtei ine ehr in ert ern m⸗ — dr. et⸗ der tel⸗ Uſo tk⸗ rn 2 7. rx· ̃ie t lil⸗ e⸗ en 15 1. et ü⸗ 1⸗ ⸗ n 16 * en Freitag, den 11. Juli 1924 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Ur. 317 Neue KNieſenlokomotiven Von Hermann A. Hahne Zwei neue Syſteme— die amerikaniſche Nieſenlokomotive übertrumpft— 167 Tonnen ſchwere und 23 Meter lange Lokomotiven— Erſatz für Jahnraölokomotiven z, Das große allgemeine Intereſſe für die Lokomotive iſt zum größten Teil auf die Bauart der Maſchinen zurückzuführen. Mit großem Geſchick hat es der Lokomotivbauer, namentlich der deutſche, 12 tanden, neben der praktiſchen und techniſchen Seite auch den künſt⸗ eriſchen Teil des Lokomotiobaues hervorzuheben. Der immer mehr und mehr wachſende Verkehr veranlaßte ſehr oſt die Dienſtſtellen der deutſchen Reichsbahn, auf deren Schienen⸗ netz ſich ja ſaſt der 0 Güter⸗ und Perſonenverkehr abſpielt, je Züge über das ſonſt übliche Maß hinaus zu verſtärken. Dann aber reichten die vorhandenen Lokomotiven nicht mehr aus, da ſie zu ſchwach waren; weil bei dem Bau dieſer Lokomotipgattungen ſo große Leiſtungen 5 nicht in Frage kamen. Man half ſich, indem man einfach zwei Lokomotiven zum Befördern eines Zuges benutzte, alſo wie man zu ſagen pflegt,„mit Vorſpann fährt“ Eine ſabeſſh Beförderungsart iſt aber ſehr koſtſpielig. Aus dieſem Grunde ſah ſich die Reichsbahnverwaltung veranlaßt, nach Uebernahme der einzelnen Staatseiſenbahnen durch das Deutſche teſch, an die Be⸗ ffung größerer Lokomotiven zu gehen. Die am meiſten verwendeten Schnellzugslokomotiven ſind die der ehemaligen Preuſiſch⸗Heſſiſchen Staatseiſenbahngemeinſchaft mit den Gattungsbezeichnungen P 8 und 8 10. Faſt jeder Perſonen⸗ und Schnellzug auf den norddeutſchen Flachlandſtrecken wird von dieſen Lokomotlven gefahren. Dieſe Lokomotiven bewährten ſich ſo vor⸗ 30 dc daß beſonders von der Gattung P 8, die nun ſchon bald Jahre im Dienſte der deutſchen Eiſenbahnen ſteht, immer wieder neue Maſchinen gebaut wurden. Aber ihre Schickſalsſtunde hat nun doch geſchlagen. Die Reichsbahnverwaltung hat im Jahre 1923 von altbekannten Lokomotivwerkſtatt B ·. g. in Tegel eine Anzahl neuer Lokomotipen bauen laſſen, die hinſichtlich Leiſtung und Größe es wohl mit den amerikaniſchen Rieſenlokomotiven auf⸗ men können. Dieſe ſechsachſigen Maſchinen haben als Nachfol⸗ gerinnen der P g⸗Lokomotiven die Bezeichnung P 10 erhalten. Sie wiegen im Betriebszuſtande 102 Tonnen, mit Tender 167 Tonnen. Die gefamte Länge mit Tender beträgt 22,98 Meter. Die vorgeſchrie⸗ bene Höchſtgeſchwindigkeit beträgt 120 Kilometer in der Stunde. Hiermit iſt die Lokomotive nicht an die oberſte Grenze gelangt; durch einige ſchenſehnele iſt dem Lokomotivführer die Möglichkeit gegeben, die Geſchwindigkeit noch zu erhöhen, allerdings nur für kurze Zeit. Dieſe Bauart weiſt eine bemerkenswerte Neuerung auf. Infolge des großen Keſſels mußte der Schornſtein ſehr niedrig gehalten wer⸗ den. Hier beſteht nun aber die Gefahr, daß bei großen Geſchwindig⸗ keiten der Rauch auf den Keſſel gedrückt wird und ſo dem Führer die Ausſicht auf die Strecke verſchleiert. Das würde eine ſehr große Jefahr für die Sicherheit der Reiſenden bedeuten. Aus dieſem Grunde hat man vorn an der Lokomdtive zwei große Blechflügel angeordnet, die einen emporſteigenden Luftzug verürſachen, der dafür orgt, daß der Rauch gerade emporſteigt. Dieſe Lenkplatten machen den Anblick der an und für ſich ſchon wuchtigen Lokomotive noch ein⸗ drucksvoller. Der Eiſenbahner hat wie für ſo viele Neuerungen auch für die Lenkplatten einen paſſenden Spitznamen gefunden: Wond die! pen“ nennt er dieſe überaus nüßliche Einrichtung. on dieſer Vanart hat die Reichsbahn bisher 200 Stück beſchaffl. Die mit der neuen Lokomotivgattung haben Lei⸗ ſtungen gezeigt, die bisher noch nicht erreicht worden waren. Am 6. Juli 1 98 f0 ſie mit einem Verſuchsſchnellzug von 720 Tonnen wicht von Charlottenburg bis Lehrte(235 Kilometer) in 174 Minuten. Hierbei wuren 5 Tonnen Kohle und 32,3 Kubikmeler Maſſer verbraucht. Später wurde die Zeitſpanne bei einer weiteren Verſuchsfahrt noch verkürzt und die Strecke in 159 Minuten zurück⸗ gelegt. Wenn man berückſichtigt, daß ein fahrplanmäßiger D⸗Zug 210 Minuten braucht, um die Strecke zurückzulegen und dabei nur Line Laſt von 360 bis 400 Tonnen, alſo die Hälfte in Frage kommt, ſo iſt das gewiß eine anſehnliche Leiſtung. auf welche die Erbauer ſtolz 85 können. 5 ch eine Rieſenlokomotive iſt von der Reichsbahn im Ja 1929 in Dienſt geſtellt worden.— In Thüringen weiſt de n einige ſehr ſteile, ſtark befahrene Strecken auf, die bisher nur mit Zahnradlokomotiven betrieben wurden. Ein Betrieb mit Zahn⸗ radlokomotiven iſt aber ebenſo wie ein Vorſpannbetrieb ſehr un⸗ wirtſchaftlich, da ein großer Teil der Lokomotiven dauernd repo⸗ dert werden muß; eine Folge der großen Beanſpruchungen, die Zahnradlokomotiven geſtellt werden. Außerdem werden ſie Aier verwickelten Bauart wegen ſehr leicht reparaturbedürftig Aen Mangel hätte bei Verwendung gewöhnlicher Lokomotiven eicht abgeholfen werden können, nur müßten dieſe Lokomotiven er als ſonſt gebaut werden, um auf den ſteilen Strecken eine deaggende Reibung zwiſchen Rad und Schiene zu bewirzen. Aber de Reichsbahn hatte noch keinerlei Erfahrungen in der Verwendung von ſchweren Reibungslokomoliven— ſo nennt man im Gegenſaß u den Zahnradlokomotiven die gewöhnlichen Lokomotiven— auf ahr ſteilen Strecken. Hier ſollte zum erſten Male der Reichsbahn, — fonſt ſofort mit allen Neuerungen in ihren Betrieben bei der nd war, eine andere Bahnverwaltung den Rang ablaufen. Die Halberſtadt⸗Blankenburger Eiſenbahn⸗ deſellſchaft beſitzt im Harz einige ſehr ſteile Strecken und iſt tigt, die Strecken wegen ihrer ſtarken Steigung wie die Rei Umftanze Zahnradlokomotiven zu betreiben. Auch hier waren die de und Koſten, die ein Zahnradlokomotivenbetrieb verurſacht, N. iſt viel leichter, außer ſich zu geraten als in ſich zu gehen 4 925 0* 8 Franz Boll zum Gedächtnis Hörsen.: Einmal, an einem heißen Junimorgen betrat er den Nae0 5 las ſein ſchönſtes, das Platon⸗Kolleg. Von einer „Ja⸗ 57 8 tönte der Lärm der Buben aus der Pauſe herauf. 1ch ſa 0 1 und der Schalk ſitzt ihm dabei wieder im Nacken, dass 19 Kuno Fiſcher: wenn dieſer Lärm nicht aufhört, werde 905 5 zerlin annehmen!“ Natürlich war es damals hütte berlaſſe 0 15 liebte ſein Heidelberg zu ſehr, als daß er es r Ruf 0 We Aber in ſeiner Jugendfriſche reizte ihn gengehmen doch. Kurz drauf ſagte er mir, wenn er men mit Jne hätte, dann wäre er nur Kigdee um zuſam⸗ en.„Se an der Berliner Univerſitäk Menſchen zu bil⸗ gangen MWenſch⸗ das nenne ich Humanismus, wenn er den nen Allat in d chen aufbaut, wenn die Wiſſenſchaft ihm hilft, ſei⸗ n der Welt 90 finden.“ Er wu te, den Menſchen her⸗ ehedem Schulmann, und es wird „wie er, ſchon längſt Geheimrat, einſt den deutſchen Stunden erſchien und die Jungfrau von Orleans plötzlich in ei⸗ Erziehung zur Wiſſenſchaft 15 durch die Wiſſenſchaft,— Gegenſtand 1 Lehrer, der ſtreng und milde, wie es der exforderte, immer fü ine Schü ö i i 5 0* 2 nen gemeinſam arbeitete, e e 9 85 0 Der Gelehrte iſt ein Gelehrte u groß, als daß ma in Aus it dbere Fedeerſehen Jan Ueber 12 Whilondben— 5 zore Feder berichten. Von allgemeiner Bedeutung ſind ſeine udie ˖ durch Jahrka die Geſchichte der Aſkronomie und Aſtrologie, die er blickte. Das ende wie keiner Das brachte ihn frü' des as bracht früh zur Unterſu dätte er enröſtſchen Altertums zum Wde r utage gans neue, unendlich weittragende Ergebniſſe ſein Kollege unz wäre nicht plözlich vor nicht allzu langer Zeit 4 8 71 1—67 Heieund Beze d berſchieden. In ſieben Sbra⸗ e jetzt ſprechen und die verſtehen wir nicht mehr unt deene Vaeenee Arbeitsfeldes. e durch 5 9 teiſtet, was er geforſcht un! ſehe er wieder in Auallens ſiel eren A oer eede dehren ogle geiſtert aufgenommene Rede. Da 72 e ergan⸗ en——* genen Jahr ſeine Lebensgefährtin von der Seite. Nun war es mehr in ganz Deutſchland über⸗ 8 ſehr groß. Um dieſem Uebelſtande abzuhelfen, ging die Verwaltung daran, ca. 100 Tonnen ſchwere Jachſige Lokomotiven bei der Loko⸗ motipfabrik Borſig in Tegel zu beſtellen. Als dieſe Lokomotive in den Dienſt geſtellt wurden, da erkannte man den großen Vorteil ſchwerer Reibungslokomotiven gegenüber den Zahnradlokomotiven Nun war auch bei der Reichsbahn der Bann gebrochen. Mit von der Halberſtadt⸗Blankenburger Eiſenbahngeſellſchaft zur Verfügung geſtellten Lokomotiven der neuen Gattung unternahm die Reichs⸗ bahn eingehende Verſuche auf ihren ſteilen Strecken im Thüringer Wald.— Die Firma Borſig entwarf in enger Anlehnung an dieſe Lokomotivtype eine neue Bauart, die Heißdampfgüterzug⸗ tenderlokomotive J 20 oder wie ſie nach der neuen Bezeich⸗ nung der Reichsbahn heißt: Gt. 57. 18. Die Entzifferung dieſer Zahlenreihe iſt einfach. Gt. bedeutet Güterzugtenderlokomotive und 57. 18, davon iſt die erſte Zahl die Anzahl der miteinander ver⸗ bundenen Achſen 5, und die zweite die Anzahl der insgeſamt vorhandenen Achſen= 7. 18 bedeutet der höchſte Druck in Tonnen, der auf jede der 7 Achſen laſtet. Die Lokomotive hat das anſehn⸗ liche Gewicht von 127,3 Tonnen in dienſtfertigem Zuſtande. Die größte Länge beträgt 15 100 Millimeter, wobei zu beachten iſt, daß die Lokomolive keinen beſonderen Tender hat, ſondern die Kohlen⸗ und Waſſerbehälter auf der Lokomotive angeordnet ſind. Beei einem Vergleich dieſer neueſten Tenderlokomotive mit der älte ſten Bauart, der noch heute anzutreffenden dreiachſigen T 3. Lokomotive, die allenthalben auf den Bahnhöfen noch Verſchiebe⸗ dienſte leiſtet, kann man erſt die große Ueberlegenheit der L 20 erkennen. Die T 3⸗Tenderlokomotive wiegt im Betriebszuſtande 32 Tonnen; alſo nur den vierten Teil der T 20. „Noch eine Zahl über die verſchiedenen Leiſtungsfähig⸗ keiten der beiden Typen: Die T 3 vermag 1 der ebenen Strecke einen beladenen Güterzug von 70 Wagen, die ſe 25 Tonnen wiegen, alſo insgeſamt 1750 Tonnen, mit einer Geſchwindigkeit von 15 Kilometern in der Stunde zu ziehen. Die T 20 zieht bei derſelben Geſchwindigkeit einen Zug von 300 Wagen oder 7500 Tonnen, alſo das Vierfache. Vier Lokomotiven von der Gattung 7T3 hintereinander geſpannt, würden dieſe Leiſtung nicht erzlelen. Es ſind nur zwei Beiſpiele; in der Praxis wird die T 20 nie einen ſolchen ſchweren Zug zu ſchleppen brauchen. Aber trotzdem wird ſie auf den ſteilen Strecken des Thüringer Waldes ihre ganze hergeben müſſen, um der ihr geſtellten Aufgabe gerecht zu werden. Die beiden Lokomotiven ſind der Anfang eines neuen Zeit⸗ alters im Lokomotivbau. Die Einführung der Großgüterwagen wird wieder neue Aufgaben an unſere hochentwickelte deutſche Loko⸗ mativinduſtrie ſtellen. Vielleicht, daß der Dampflokomotive unter⸗ deſſen neue ſcharſe Konkurrenten in der elektriſchen, der Turbinen⸗ und der Motorlokomotive erwachſen ſind. Wirtſchaſtliches und Soziales Oeffentliche Nolſtandsarbeiten Die produktive Erwerbsloſenfürſorge beruht auf dem Gedanken, die Mittel, die ohne wirtſchaftlichen Nutzen zur Unterſtützung der Erwerbsloſen aufgewendet werden müſſen, durch Vereitſtellung von Arbeitsgelegenheit für den Erwerbsloſen produktiv, d. h. ſo zu ver⸗ wenden, daß durch ſie entſprechende wirtſchaftliche Werte geſchaffen werden. Die gute Abſicht hat bei ihrer Umſetzung in die Praxis erhebliche Schwierigkeiten verurſacht. Das Prinzip dieſer Methode der Fürſorge: unter ſparſamſter Verwendung öffentlicher Mittel den größtmöglichen ſozialpolitiſchen und wirtſchaftlichen Effekt zu er⸗ zielen, war einfach genug; die Erfahrung lehrte aber, daß die Ma⸗ ſchinerie einer tüchtigen amtlichen Delung bedurfte, um ihren Zweck zu erfüllen. Das Betätigungsgebiet der produktiven Erwerbsloſen⸗ fürſorge iſt demgemäß mit einem ganzen Netz von Ausführungsbe⸗ ſtimmungen überzogen Die allgemeine Verordnung über Erwerbs⸗ loſenfürſorge und über die Aufbringung der hierzu erforderlichen Mittel vom 16. Februar 1924 erſchöpft noch nicht das geltende Pa⸗ ragraphenwerk. Unter ſolchen Umſtänden iſt es begreiflich, daß die Handhabung der Erwerbsloſenfürſorge den gemeindlichen Inter⸗ eſſentenkreiſen mehr Weiterungen verurſacht, als der Außenſtehende vermutet. Es iſt eine Errungenſchaft der produktiven Erwerbsloſenfür⸗ ſorge, daß ſie den bedeutungsvollen Grundſatz zur Geltung gebracht hat, wonach der Erwerbsloſe gegen Empfang des Unterſtützungsbe⸗ trages zur Leiſtung von Arbeit verpflichtet iſt. Die Arbeitspflicht beſteht guch dann, wenn es ſich um eine gemeinnützige Beſchäftigung handelt, die nicht unter den Begriff von Notſtandsarbeiten fällt. Der aus Vertretern der Arbeitgeber und Arbeitnehmer zuſammengeſetzte Ausſchuß des öffentlichen Arbeitgnachweiſes hat über die Auswahl der den Erwerbsloſen zu übertragenden Arbeiten, über die Dauer der Arbeit und die ſonſtigen Bedingungen zu befinden. Den Pflicht⸗ ſen Stachel des Todes in ſeine, von Idealen erfüllte, Bruſt ge⸗ enkt. Nun iſt auch ſeine Seele zu den Sternen geſtiegen, zu denen er ſein Leben lang mit wiſſenden Augen aufgeblickt. Sein Nach⸗ laß wird als teuerſtes Gut verwaltet werden müſſen. Sein Ver⸗ luſt iſt unerſetzlich; waren doch die großen Arbeiten längſt nicht alle auch nur zum Teil abgeſchloſſen. Einiges liegt vor; ſo iſt zu hoffen, daß die Welt bald ſeine, ſich zeitweiſe zum Reim ſich er⸗ hebende Uebertragung des platoniſchen Gaſtmahls erhält.— Wo aber bleibt er, der prächtige Menſch, der glänzende Redner, der allzeit freudige, auch ſchallhafte Künſtler des Worts? Kann denn unſere arme Zeit ſolch große Geiſter nicht mehr ertragen?— Es ſcheint faſt ſo. Max Weber iſt tot. Und viele, viele andre auch. Doch wir wollen, wir dürfen im Geiſte Franz Bolls nicht ver⸗ agen. Mitten aus der Arbeit 15 ihn der Tod geriſſen. Uns leibt, ſein Andenken heilig zu halten. Rufen wir ihm denn nach, mit den Worten ſeines, von ihm über alles Wein Goethe: Was vergangen, kehrt nicht wieder, bleibt entſchwunden unſerem Blick. Aber ging es leuchtend nieder, leuchtet's lange noch Dr. Kayser. ** Simplicius Simpliziſſimus Von Max Clauß Uraufführung am 13. Juli in Renche Bei dem großen n e e das der Hiſtoriſche Ver⸗ ein anläßlich der 800ſten Wiederkehr des großen Dichters am 18. Juli in Renchen gibt, wird zum erſten Mal der Verſuch gemacht en Roman Simpley Simpliciſſimus zu dramatiſieren. Aus der Fülle des Materials werden einige Kapitel in Bildern auf die Bühne gebracht. Dr. Batzer glaubte dadurch das Verſtändnis für den Roman im Volke zu verliefen und fand auch den rich⸗ tigen Mann, der mit großer Liebe und großem Verſtändnis auf ſeine Gedanken einging, Max Clauß. Clauß hat ſich ſchon früh dem Schauſpiel gewidmet, als„Wulus“ überſetzte er die griechiſche Tragödie Antigone und ſtudierte ſie ſelbſt ein; dreimal wurde ſie bei vollbeſetztem Haus gegeben. Seitdem blieb er der Bühne treu, in Berlin, München, Freilichtſpiele des Hohentwiel, Schwetzingen ete. Auch jetzt hat er ſich ſeiner Aufgabe mit gro⸗ zem Geſchick unterzogen. Der Grundgedanke, den der Verfaſſer in ſeiner Arbeit ver⸗ ihm der T ganz einſam um ihn geworden. Vielleicht hat dieſer Schmerg 225 0 iſt der, Grimmelshauſen ſelbſt zu Worte kommen zu laſ⸗ arbeitern ſollen gemeinhin für normale Arbeit nicht länger als 24 Stunden und bei beſonders ſchwerer Arbeit 16 Stunden wöchent⸗ lich als Gegenleiſtung für die von ihnen bezogene Unterſtügung a Arbeit auferlegt werden. Anders liegt die Sache bei den Notſtandsarbeiten, die aus öffentlichen Mitteln unterſtützt werden und einen volkswirtſchaftlichen Wert haben ſollen, da die Aufwendung öfſentlicher Mittel für wert⸗ loſe Arbeiten ſich nicht rechtfertigen ließe. Ein weſentliches Merk⸗ mal der Notſtandsarbeit im Gegenſatz zur Pflichtarbeit iſt die längere Dauer der Arbeitszeit, für die entſprechende Zuſchläge zu den Unter⸗ ſtützungen zu leiſten ſind. Gelernten Facharbeitern in ihrem eigenen Gebiete ſind Sonderzulagen zu gewähren. Bei großen Notſtands⸗ arbeiten, die im weſentlichen zur Entlaſtung der Zentren der Er⸗ werbsloſigkeit dienen, wird der Geldaufwand den hierfür vorbehal⸗ tenen beſonderen Fonds der produktiven Erwerbsloſenfürſorge ent⸗ nommen, doch iſt für ſie die Einſchränkung getroffen, daß die Er⸗ werbsloſen nur Gemeinden entnommen werden dürfen, in denen die Zahl der unterſtützten Erwerbsloſen 2 Prozent der Einwohner erreicht und in denen die höchſtzuläſſigen Beiträge zur Erwerbsloſen⸗ unterſtützung gezahlt werden. Die Kenntnis der hier hervorgehobenen. Grundzüge des Syſtems der Notſtandsarbeiten iſt nicht nur für die Gemeinden, die es anzu⸗ wenden haben, wichtig, ſondern auch für die Allgemeinheit, die das volkswirtſchaftliche Problem bisher als einfachen Verwaltungsakt aufzufaſſen pflegte. Die Gemeinden, die aus Gemeindemitteln Pflichtaufgaben der Gemeinden auszuführen haben, dürfen nur unter beſtimmten Vorausſetzungen, auf die hinzuweiſen iſt, öffentliche Not⸗ ſtandsarbeiten in Angriff nehmen, die ihre eigene finanzielle Lei⸗ ſtungsfähigkeit überſteigen und das Reich und die Länder durch die Zuſchüſſe überlaſten. Es mußte auch klargeſtellt werden, daß die Forderung der Erwerbsloſen nach einer Entlohnung der Notſtands⸗ arbeiten gemäß den für freie Arbeiten gezahlten Tariflöhnen un⸗ berechtigt iſt. Im Gegenſatz zu den gewerkſchaftlichen Auffaſſungen iſt der Grundſatz zu beachten, daß die Beſchäftigung des Notſtandsarbeiters kein Arbeitsverhältnis iſt, ſondern eine Form der Er⸗ werbsloſenfürſorge, die Gegenleiſtung für die gewährte Unterſtützung, dieä entzogen werden kann, wenn die Arbeit ver⸗ weigert oder in einer Art geführt wird, die der Verweigerung gleichkommt. Aus den oben angegebenen Vorausſetzungen für die über die örtlichen Bedürfniſſe hinausreichenden Notſtandsarbeiten iſt ferner erſichtlich, daß ſolche nur da unternommen werden ſollen, wo die Erwerbsloſiakeit einen gewiſſen höheren Grad erreicht hat. Iſt das nicht der Fall, ſo ſollen die Arbeitsloſen von den Gemeinden zu Arbeitsaufgaben geringeren Umfangs verwendet werden. Da⸗ Sparſamkeitsprinzip drängt eben dazu, auch den an ſich münſchenswerten gemeinnützigen Arbeiten Schranken zu ziehen. Erſt wenn wir die Tragweite unſerer gegenwärtigen finanziellen Notlage uns vorbehalten. wird die eingangs erwähnte, auf den erſten Blick befremdliche Anordnung des Reichsarbeitsminiſters ver⸗ ſtändlich werden, daß große Notſtandsarbeiten einzuſtellen ſind, ſo⸗ weit nicht ſämtliche Vorausſetzungen der Beſtimmungen vom 17. No⸗ vember 1923 vorliegen und daß neue aroße Notſtandsarbeiten nicht begonnen werden dürfen. Das zu wiſſen, liegt auch im Intereſſe der Allgemeinheit. 1 1 Professor Wittschewsky +* 5 Erhöhung der Sozialrenlen Der Reichstagsausſchuß für ſoziale Angelegenheiten hot einen Antraa der Abag. Frau Teuſch(Zentr.) und Dr. Molden⸗ hauer(D. Vp.) angenommen, wonach ab 1. Auguſt 1924 der jährliche Reichszuſchuß für ſede Invaliden⸗„Witwen⸗ und Witwerrente 48 Goldmark. für jede Waiſenrente 24 Goldmark betragen ſoll. Ferner wurde beſchloſſen, die alten Renten der Unfallverſicherung nach dem Jahresarbeitsverdienſt zu berechnen und jedem. der aus der Unfallverſicherung eine Rente von zwei Drittel oder mehr der Vollrente bezieht, ab 1. Juli 1924 eine Sonderzulage von 15 Goldmark monatlich zu zahlen. Schlleß⸗ lich wurde ein Antraa des Zentrums, der Deutſchen Volks⸗ partei und der Demokraten angenommen, der in der Wochen⸗ hilfe den einmaligen Beitraa zu den Koſten der Entbindung und bei Schwangerſchaftsbeſchwerden auf 25 Goldmark, das ktägliche Wo⸗ chengeld auf mindeſtens 50 Goldpfennige und das Stillgeld auf min⸗ deſtens 25 Goldpfennige feſtſetzt. 4 — Die prakfische Hausfrau besucht die Lohrküche mit Vortährungsraum der städt. Wasser-, Gas- u. Elektrizitätswerke K 7, woselbst sie nicht nur kostenles beraten wird, sondern woselbst ihr alle Gas- und elektrischen Apparate im prak- tischen Betrieb vorgeführt werden. Anmeldung: Hropagandastelle, Zimmer Nr. 115. Grimmelshauſen hat ſa ſelbſt in ſeinem Simpliciſſimusroman, dem Clauß das Feſtſpiel entnommen hat, den Dialog in großem Umfange verwendet, weil er offenbar empfand, wie das Zwiegeſpräch die epiſche Darſtellung — beleben vermag. So war es Clauß zwanglos möglich, ſich in er Hauptſache eng an die eigene Geſtaltung des Geſprächs durch Grimmelshauſen ſelbſt anzulehnen. Der Bearbeiter hat aus der Ueberfülle der Vorgänge im Ro⸗ man Abſchnitte ausgewählt, die die Entwicklung des Helden be⸗ zeichnen und dabei ein auch auf der Bühne wirkſames Geſchehen aufweiſen. Bekanntlich iſt es Grimmelshauſen nicht gelungen, allen Tei⸗ len feines gewaltigen Romanwerkes die gleiche künſtleriſche Vollendung zu geben. Dieſe Tatſache hat auch Clauß in ſeinem Spiel berückſichtigt. Vor allem ſind es die bis zum heutigen Tage in unverminderter Friſche wirkende Jugend des Simplicius und der tiefe Weltſchmerz des vom Abenteurerleben Enttäuſchten, die in dem Feſtſpiel lebendig werden ſollen. Gerade die Schluß⸗ ſzenen ſteigern durch ihre ethiſche Wucht den Roman nochmals zu bedeutender Höhe, ſie werden bermutlich durch ihren Bezug auf die Gegenwart auch in der Wiedergabe auf der Bühne eine tiefe Wirkung tun. Die Szenen des Landzerſtörers Simplicius wie⸗ gen dagegen leichter, ſie dienen vor allem dazu, einen Eindruck vom Leben der Zeit zu geben. Der Anſager verbindet durch knappe Vorreden die einzelnen Bilder, deren lückenloſe dramatiſche Verzahnung nicht im Plane des Bearbeiters lag. Das Feſtſpiel gliedert ſich in 7 Bilder und 3 Abteilungen. Die erſte umfaßt in Bild—3 Simpliciciens Jugend(Simplicius als Hirte, Simplicius beim Einſiedler, Simplicius in Hanau), die zweite zeigt Simplex in Bild 4 in Paris und Bild 5 als Jäger don Soeſt auf dem Höhepunkt ſeines Abenteurerlebens und die dritte gibt uns den gereiften Mann, der ſich von der Welt ab⸗ kehrt in den Bildern 6(Simplicius im Sauerbronnen) und 7 (Simplex als Einſiedler). Hoffentlich hat der Hiſtoriſche Verein zu ſeinem Feſte gutes⸗ Wetter, an Arbeit und Mühe hat er es nicht fehlen laſſen. Das Freilichtſpiel iſt in der ſog. Mörkelgrube, an der Straße nach Ren⸗ chen, unweit des ſchön gelegenen und gut gehaltenen Frledhofs des Städtchens. Bei ſchlechter Witterung findet die Aufführung im Löwenſaal ſtatt; es müßte dann allerdings die 5. Szene, wo der Jäger von Soeſt eine Kaufmannskargwanne überfällt weg⸗ fallen. Stadt, Freilichtbühne und Löwenſaal prangen im feſt⸗ lichen Schmuck, von Fahnen, Wimpeln und Guirlanden. Der dramatiſchen em 5 erproben. ici en, um die Macht ſeiner Rede auf die Gegenwart auch in der ſ Ernſt Gottwald hat ein farbenprächtiges Bild ellt. 0 0 14 6 —.—— Maunhelmer ne eee(mittag · Ausgabe) Freitag, den 11. Juli 1924 Mitgliederverſammlung Wir machen nochmals auf die heute Abend 8 Uhr im Saale des Durlacher Hofes ſtattfindenden Mitgliederverſammlung in der Herr Hauptſchriftleiter Kurt Fiſcher über die politi⸗ ſche Lage ſprechen wird, aufmerkſam. Durch Mitglieder eingeführte Gäſte ſind wiktkommen. Eintritt freil Der Vorſtand Städͤtiſche Nachrichten Wohnungstauſch Ein Wohnungskauſch im Sinne der Wohnungsmangelgeſetzgebung liegt nicht vor, wenn der In einer beſchlagnahmefreien Neu⸗ bauwohnung dieſe—— r den Inhaber einer der öffenllichen Bwiriſchaftung unterliegen Wohnung freimacht und in deſſen Wohnung ziehl. Ein Mannheimer Mieter einer Neubauwohnung zog, ſo wird uns geſchrieben, in eine den e ee unterlie⸗ gende Wohnung. Der Mieter dieſer Wohnung zog in die Neubau⸗ wohnung. Der Umzug geſchah ohne Genehmigung des Wohnungs⸗ amtes. Da der von dem Neubau in die Altwohnung umgezogene Mieter hier nicht wohnberechtigt war, beſchlagnahmte das Wohnungs⸗ amt die Altwohnung und das Bezirksamt ordnete auf Antrag des e die polizeiliche Räumung an. Die Wen die poli⸗ zeiliche Räumung erhobene Klage wurde vom badiſchen Verwaltungs⸗ Kerichtshof als unbegründet verworfen, weil als stauſch im Sinne der Wohnungsmangelvorſchriften nur ein Tauſch zwiſchen Wohnungen anzuſehen iſt, die der öffentlichen Bewirtſchaftung unterliegen. Im Urteil iſt hierüber ausgeführt: „§ 18 Abſ. 1 Ziffer 4 Wohnungsmangelverordnung vom 2. Auguſt 1920 beſtimmte, daß die Zuſtimmung nach§ 17 neuzuziehenden ſo⸗ wie in der Gemeinde wohnenden Perſonen in der Regel zu erteilen war. wenn ein Wo nungstauſch von Haushaltungen mit an⸗ nähernd gleicher Kopfzahl vorliegt. Nach Abſ. 2 durfte die Zuſtim⸗ müung nur mit vorheriger Einwilligung des Bezirksamtes verſagt werden. Dieſe Beſtimmungen enthielten eine Beſchränkung der Ent⸗ ſchließungsfreiheit des Wohnungsamtes bei der Entſcheidung darüber, ob die gemäß Paragraph 17 Abſatz 1 a außerordentliche Ordnung erforderliche Zuſtimmung zu erteilen war. Die hieraus ſich ergebende Vorzugsſtellung wurde im Intereſſe der Förderung des Wohnungs⸗ tauſches den nden Wohnungsinhabern offenſichtlich deshalb weil eine Belaſtung des Wohnungsmarktes bei dem bloßen Austauſch von Wohnungen regelmäßig nicht zu befürchten war. Für den Wohnungsmarkt kamen hier nur Wohnungen in Be⸗ tracht, die den Vorſchriften der W. M. B. unterlagen und deren Pe⸗ nützung das Wohnungsamt im Intereſſe der gerechten Befriedigung der Wohnungsbedürniſſe der Bevölkerung in erſter Linie durch die aus§ 17 W. M. V. ſich ergebenden Befugniſſe regeln konnte. Be⸗ denken wegen nicht ausreichender Berückſichtigung der Perſonen, die nach den in der Gemeinde gehandhabten Grundſätzen die Zuteilung einer Wohnung verlangen konnten— der Wohnungsberechtigten in dieſem Sinne—, beſtanden gegen die Ausnahmeſtellung der tauſchen⸗ den Wohnungsinhaber nicht, wenn davon auszugehen war, daß als Wohnungsinhaber nur der an— werden konnte, der ſich in rechtmäßigem Beſitz einer den Wohnungsmangelvorſchriften unter⸗ liegenden Wohnung befand, es ſich alſo nur um Verſchiebungen in dieſem Beſitz lte. Nicht vereinbar mit dem Zweck der J8 17 18 Abſ. 1 Ziffer 4 und Abſ. 2. W. M. V. vom 2. Auguſt 1920 wäre es aber, wenn die dem Tauſch eingeräumte Vorzugsſtellung auch in dem Fall hätte in Anſpruch genommen werden können, daß nur die eine der Tauſchwohnungen den Vorſchriften der W. M. V. unterlag, die andere aber nicht. Auf die Benutzung einer Wohnung, au die die W. M. V. nicht anwendbar war, hatte das Wohnungsamt keinen Einfluß, da zu ihrer — die Zuſtimmung gem.§ 17 W. M. V. nicht erforderlich war. Wollte man die den Tauſch regelnden Vorſchriften auch in dem ſetterwähnten Fall und zwar einſeitig für die der W. M. V. unter⸗ liegende Tauſchwohnung gelten laſſen, ſo wäre das Wohnungsamt grundſätzlich gehalten geweſen, die Zuſtimmung auch dann zu erteilen, wenn der W Inhaber der von der Anwendung der W. M. V. befreiten Wohnung in der Gemeinde noch gar nicht wohnungsberech⸗ ligt in dem erörterten Sinne war. Dem konnte nicht entgegengehalten werden, daß eine Gefährdung der von dem Wohnungsamt wahrzu⸗ nehmenden Intereſſen und eine Belaſtung des Marktes der der W. M. V. unterſtehenden Wohnungen unter keinen Umſtänden eingetre⸗ ten wäre, weil dem Bezug einer ſolchen Wohnung durch einen Nicht⸗ wohramgsberechtigten der Belne einer der W. M. V. nicht unter⸗ ehenden Wohnung durch einen Wohnungsberechtigten gegenüber⸗ and. Denn das Wohnungsamt hatte ein Intereſſe daran, daß es über die durch den Wegfall eines Wohnungsberechtigten freigewor⸗ Theater und Muſik Hiſtoriſches Kammerkonzert in Bruchſal. Die Bruchſaler Orts⸗ aruppe des Vereins„Badiſche Heimat“ veranſtaltet am Samskcaa. den 12. und Sonntaa, den 13. Juli ein hiſtoriſches Kammerkonzert. Der Fürſtenſaal des Bruchſaler Schloſſes mit ſeinen prächtiaen Fur⸗ ſtenbildern und leuchtend⸗farbigen Deckengemälden iſt als Konzerr⸗ ſaal gewäbhlt. Ein Kammerorcheſter in Rokokotracht bildet den on⸗ ſtrumentalkörper: Konzertſüngerin Ria Ginſter aus Frankfurt a. Main iſt als Soliſtin gewonnen. Die Vortraasfolae entbält aus⸗ ſchließlich Werke des mittleren Barocks und des Rokokos. Jobann Caſpar Fiſcher, der heute faſt veraeſſene Hofkapellmeiſter des Markarafen Ludwia von Baden, kommt mit einer Suite aus ſernem für ſeine Zeit bedeutſamen„Journal du printemps“ zum Wort. Ne⸗ ben ihm vertreten Händel, der ältere Stamitz, Friedrich der Große und Mozart die deutſche Muſik jener Zeit. Die ättere italteniſche Schule iſt durch die berühmten Namen Arioſti. Eimaroſa und Porvoxa vertreten. Farben und Töne. Ker⸗ — zenalanz und Gewänder werden den Hörer einen Stunde ſener ſert⸗ ſamen Zeit vorzaubern. deren einzigartiae Kunſt die nahe bevor⸗ ſtehenden Stürme der blutigen franzöſiſchen Abrechnuna nicht annen Funſt und Wiſhenſcha 2 Verlängerung der Thoma-⸗Ausſtellung in Karlsruhe. Ange⸗ ſichts des außerordenklichen Intereſſes, 18 die vorũbergehend ausge⸗ ſtellten Bilder Thomas be verſucht worden, die auf der Rückreiſe an ihre Beſitzer 0 ſer feſtzuhalten. Demzufolge werden alle Bilder noch bis ein⸗ ließlich Sonntag, 13. Juli gezeigt werden. Es ſind inzwiſchen noch 12 weitere Bilder hinzugekommen: darunter 6 Ent⸗ würfe zu den großen Bildern des Kapellenraumes ſowie eine Reihe von Studien und Bildern aus der Frühzeit des Künſtlers. Die Aus⸗ bleibt täglich von 11—1 und—5 geöffnet. Es iſt usſicht vorhanden, einen Teil der Bilder auch r Sonmtag hinaus zu einer Thoma⸗Ausſtellung auf einige Zeit in Karlsruhe zu belaſſen und durch Vorführung ausgewählter Zeichnungen de⸗ Meiſters zu ergänzen. % Berlin⸗Mänchener Muſeums-Ceibverkehr. Die Berliner Na⸗ tionalaalerie hat der Münchener Staatsaalerie für die aroße Aus⸗ ſtellung von Meiſterwerken der Malerei aus den letzten 50 Jahren. die ſetzt in München eröffnet werden ſoll, eine Reihe von Hauptwer⸗ ken aus ihrem Beſitz zur Verfüguna geſtellt. Dafür hat ſich nun München erkenntlich gezeiat und eine Anzahl von Meiſterwerken franzöſiſcher Malerei, die ſonſt in der Tſchudi⸗Spende in der dortigen Staatsaalerie bängen, für dieſe Zeit nach Berlin geliehen. Darunter ſen, iſt Feſindiichen Bilder noch einige Tage län⸗ dene Semee ſelbſt verfügen konnte; es mußte weiter da⸗ mit rechnen, guch der Wohnungsberechtigte in abſehbarer Zeit wieder mit dem Anſpruch auf Zuteilung einer anderen Wohnung auftrat. Vor allem aber wäre das Wohnungsamt unlauteren Machen⸗ ſchaften ausgeſetzt geweſen, die insbeſondere auf die Beſchaffung einer Wohnung für einen Nichtberechtigten gehen konnten, es ſei nur an den durchaus nicht ſern Gegenden Fall gedacht. daß ein in dem erörterten Sinn Nichtwohnungsberechtigter, der ſeine der W. M. V. nicht unterliegende Wohnung unter allen Umſtänden— etwa in⸗ folge rechtswirkſamer Kündigung— hätte aufgeben müſſen, 15 eine der W. M. V. unterliegende Wohnung dadurch hätte verſchaffen kän⸗ nen, daß er im Einverſtändnis mit dem eine ſolche Wohnung recht⸗ mäßig innehabenden neuen Mieter ſeine bisherige beſchlagnahmefreie Wohnung und im Einverſtändnis mit den beteiligten Termietern dem Wohnungsamt gegenüber angab es handle ſich um einen freiwilligen Tauſch zwiſchen ihm und dem Wohnungsberechtigten. Hie muß angenommen werden, daß die für das Wohnungs⸗ amt durch die Beſtimmung des§ 18 Abſ. 1 Ziffer 4 und Abf. 2 W. M. V. v. 2. Aug. 1920 gegebene Bindung nur eintrat, wenn es ſich um den Austauſch von Wohnungen handelte, auf die die W. M. V. Anwendung fand. Davon auszugehen war, daß als Inhaber ſol⸗ cher Wohnungen nur ae e in dem exörterten Sinne zu gelten hatten. So kann der Tauſch im Sinne des§ 18 Abſ. 1 Ziff. 4 W. M. B. vom 2. Auguſt 1920 auch als Austauſchvon öffentlich⸗rechtlichen Wohnungsrechten bezerch⸗ 95 10 werden. Die Vorſchriften des 8 18 Abſ. 1 Zifſer 4 und Abf. „M. V. vom 2. Auguſt 1920— die des Abſ. 2 ſoweit ſie ſich auf Abſ. 1 Ziffer 4 bezog— ſind mit Wirkung vom 1. September 1923 durch den neuen§ ida der W. M. V. in der Faſſung der Ver⸗ ordnung vom 22. September 1923 erſetzt worden.(ogl. Artikel 1 Ziffer 21 in Verbindun mit Artikel 3 der Verordnung über Maß⸗ nahmen gegen Wohnungsmangel vom 22. September 1923, G. u. B. Bl. S. 303). Der neue 8 194a W. M. V. entſpricht nach Weglaſſſſung einer Einſchränkung den durch das Reichsgeſetz zur Aenderung der Bekanntmachung u Maßnahmen gegen Wohnungsmangel vom 26. Juli(R. G. Bl. Seite 75) neu geſchaffenen 86 W. M. V.(= 88 in den durch Bekanntmachung vom 28. Juli 1923 veröffentlichten Wortlaut des W. M. V. R. G. Bl. Seite 754). Hiernach ſind Per⸗ ſonen, die ihre ſelbſtändig benutzten Wohnungen innerhalb des Reichs⸗ gebietes miteinander tauſchen wollen, verpflichtet, die Geneh⸗ migung der beteiligten Gemeindebe hörde unter Beifügung der ſchriftlich gegebenen Zuſtimmung der Vermieter vor Durchführung des Tauſches einzuholen. Wird die Zuſtimmung von dem Vermieter verſagt, ſo entſcheidet das Mieteinigungsamt. Unter dieſen Vorausſetzungen iſt die Genehmigung innerhalb 14 Tagen zu erteilen. Gegenüber dem früheren Recht iſt die Vorzugsſtellung der Wohnungsktauſchenden ſomit noch nicht verſtärkt. Für die nach§ 27a der W. M. V. in der Faſſung der Verordnung vom 23. September 1923 nicht unter die W. M. V. fallenden Wohnungen kommt eine beſondere Genehmigung oder Zuſtimmung des Wohnumgsamtes beim Tauſch auch weiterhin nicht in Betracht. Da im übrigen die hier in Betracht kommenden Beſtimmungen durch die Verordnung vom 22 September 1923 eine grundſäßliche Aenderung nicht erfahren haben, ſprechen alle für das frühere Recht dargelegten Erwägungen dafür, daß auch der neue§ iga W. M. V. den tauſchenden Wohnunasin⸗ habern eine Ausnahmeſtellung inſoweit nicht einräumt, als es ſich um den Austauſch von Wohnungen handelt, die den Wohnungs⸗ mangelvorſchriften unterſtehen. Ein Wort zur evang. Landeskirchenſteuer 1924 Zur Jeit werden den Kirchengenoſſen die Kirchenſteuerzettel zu · geſtellt. Ein auftlärendes Wort ſoll dazu geſagt werden. Zuerſt zur wirtſchaftlichen Laae der evana. Lan⸗ deskirche. Im Inflationsſahr 1923 iſt es der Landeskirche nicht anders gegangen wie anderen Gemeinſchaften und den Privatper⸗ ſonen: ihr Kapitalbeſitz an Wertpapieren und Hypotbeken iſt entwer⸗ tet oder aufaezehrt worden. Ebenſo ſind die damals hoben Papier⸗ markautbaben der Landeskirche. die ihren Betriebsfonds darſtellten. der Entwertuna anbeimaeſfallen und bei der ſich überſtürzenden Geld⸗ entwertung vaſch aufgezehrt worden. Die Zuſchüſſe, die früber zu dem Geſamthaushalt der Kirche aus den damaligen Vermögenserträ⸗ aen aeleiſtet werden konnten, ſind dadurch zunächſt binfällig gewor⸗ den. Alles iſt deshalb auf den Ertraa der Kirchenſteuer ge⸗ ſtellt, von deren einſaermaßen alattem Eingana die Zahlungen der Landeskirche und damit die Auszahluna der Pfarraebal⸗ ter abhängen. 75 Durch den Weafall der Vermögensſteuererträge eraiht ſich die Notwendiakeit, gegenüber früber erhöhte Steuern zu erheben. um den Geſamtaufwand der Kirche. der ſich nach dem Landeskirchenſteuer⸗ geſek noch etwa in Höhe der Vorkrieaszeit beweat, zu decken. Cine weitere Verſchärfung der Steuer eraibt ſich für zablreſche Kirchen⸗ genoſſen dadurch. daß der frübere Reichtum und Wohlſtand in wei⸗ teſten Schichten der Bevölkerung dahingeſchwunden iſt. ſodaß die breite Maſſe ſtärker von der Steuer betroffen wird, als dies frũher der Fall war. Unverſehrt blieb nur der Liegenſchaftsbeſiz: was die⸗ ſer abwirft neben den Steuerlaſten, das iſt noch nicht klar zu ſchauen. Um ihre Ausaaben zu vermindern. hat die Kirche abaebaut. vor allem in der Verwaltung, und ſie tut es weiterhin. Soll und kann auch an geiſtlichen Stellen abgebaut werden? Würde das nicht eine Einſchran⸗ kung der Arbeit bedeuten? Das darf doch die Kirche nicht tun in einer Zeit, wo ihre kräftige Arbeit ſo bitter notwendia iſt. Und ſede Gemeinde, die beim Abbau eine Einbuße erleiden müßte, würde ſich mit aller Kraft dageaen wehren. So bat der Abbau ſeine Grenzen. ſind das bekannte Büd Manets. die Darſtellung von Claude Monets Boots⸗Atelier auf der Seine aus dem Jahre 1874. dann ein aroßes Sonnenblumenſtilleben von van Gogh, eine der tahitaniſchen Idullen von Paul Gauauin und zwei ſeiner Bilder aus der Bretaane. erne Hirtenlandſchaft von Maurice Denis. Der Gedanke, von Muſeum zu Muſeum Kunſtwerke zu tauſchen, bildete einen Teil der Muſeums⸗ reform, die nach der Repolution angereat wurde. Es iſt ja letder ſo aut wie nichts von dieſen Plänen verwirklicht worden. Aber ſie werden immer wieder kommen. da nur ſo das tote Kapital der Muſeenfruchtbar aemacht werden kann. iteratus Ludwig Julda: Die Gegenkandidaten Komödie in vier Akten. Verlag J. G. Collaſche Nachf., Stuttgart, Berlin.——9 gewandt und ohne jede Vertiefüng behandelt dieſes Dutzendluſ den Konflikt zweier Ehegatten, die von zwei ſehr extremen deien als Wahlkandidaten aufgeſtellt werden. Es wäre ein Stoff für Satire, wie der Parteikleinkren die Menſchen klein und häßlich macht; es wöre eine Tragifomödie, aufzuzeigen, wie zwei eng ve ee das e d c einanderkommen, um im chen in Liebe oder im Sexus wieder zu begegnen von bis zur Albernheit banal, z. us⸗ nrſcende e dede ee Nesrer, ſeteen een Fae . ber, n 5 chen auf, ohne Salz und Kraft, aber von billiger Wirkung auf Anſprüchsloſe. Dr. Fritz Hammes. Alexis Tolſtof:„Zar IJwan der Schreckliche“, Roman. Buchſchmuck von Zarita Pickerott. Franz Schneider⸗Verlag, Berlin, Leipzig, Wien, Bern.—„Der gute Schmöker⸗ beißt eine Roman⸗ relhe für jſunge Menſchen, der man weiteſte Verbreitung wünſchen möchte. Sie will den jungen Leuten die Freude am Roman älterer, aber durchaus nicht veralteter Art geben; ſie bringt deshalb Werke voll Abenteuer und Spannung, Werke voll Phantaſtik, von großem Horizont, von ſeſſelnden Charakteren, bie nicht in Aazer fe Zer⸗ gliederung ſondern flächig oder plaſtiſch vor dem Leſer ſtehen. Auf⸗ rüttelnde Situationen, gewaltige Erlebniſſe, buntes Geſchehen feſſeln die Jugend, die ſo wieder Liebe und Luſt zum guten Buch bekommen Reihe liegt dieſer viel zu wenig bekannte Roman vor. Einen ruſſi⸗ ſchen Färſten führt ſein Schickſal durch die apokalyptiſchen Schreck⸗ niſſe des Kaiſerhofes Iwans, des Furchtbaren— eine Summe von Dämonie, ſchäumender Kraft, toller Phantaſtik. Nichts wird geſpart und doch ſchwebt über dem Aen der Zauber der Romantik. echter ruſſiſcher Romantik, wild wie Steppenpferde und der Schneeſturm, der über die Lande dahinhrauſt und ebenſo herrlich in ihrer unver⸗ brauchten Kraft. Das Ganze iſt blutigen, kraftſtrotzenden Epoche in das 110 5. ſchaͤft und Größe emporſtieg. Auch die Iluſtration hat ihre Reize. alledem Bew Typen, K. 8 beh daen wird. Als 9. Band der von dem rührigen Verlag ſchön ausgeſtatteten ein ungemein packendes Bild jener 55 Die zweite Frage lautet- Auf welcher Grundlaae iſt die Landeskirchenſteuer aufgebaut? Die Urſteuerliſten von 1922 ſino die Unterlagen. Aber das iſt doch eine veraltete Unterlage. Ganz richtig. Leider können die Liſten der Finanzämter für 1924 nicht ab⸗ gewartet werden. Und andere Liſten als die von 1922 aibt es nicht. da endaültige Steuern für 1923 nicht feſtgeſtellt wurden. Allerlei Auswege wie Vorauszahlungen ſind erwogen worden. Das Kuttus⸗ miniſterium hat die Sache mit den Reliagionsgeſellſchaften beſprochen: ſie müſſen alle⸗den aleichen Wea beſchreiten. Und andere deutſche Landeskirchen auch. Gewiß führt die Erhebung auf Grund einer ver⸗ alteten Liſte manche Unbilliakeit herbei: wie haben ſich doch die Ein⸗ kommen und Geſchäftseinkünfte in den letzten 2 Jahren verändert!l Es iſt aber Vorſorge getroffen, um Unbilliakeiten. die ſich aus der aeſetzlich berechneten Steuer ergeben können. nachträalich auszugtel⸗ chen. Die Zahlung kann in vier Terminen erfolgen: auf Anſucen wird noch mehr Erleichterung gewährt. Mancher wird über die Höhe der Kirchenſteuer erſtaunt lauz, namentlich, wenn ex die neue vergleicht mit der für 1923, welche n dieſem Frühjahr erhoben wurde. Da muß man daran denken, daß dieſe nur den Bedarf für 4½ Monate decken ſollte, der Ertrag der neuen Steuer aber für ein ganzes Jahr die nötigen Mittel be⸗ ſchaffen ſoll. Alles in Allem: Es iſt auch dieſes Jahr für die Landeskirche in finanzieller Hinſicht ein ſchweres Jahr. Es gilt, noch einmal ein Opfer zu bringen, das dieſen Namen wirklich verdient. Wahrlich, die Güter, die uns die Kirche darreicht zum geiſtlichen Leben, ſind wohl ein Opfer wert. ekp. Die Jahl der Erwerbsloſen im Amksbezirk Mannheim. Nach Mitteilung des Städt. Nachrichtenamts betrug am 1. Juli ds. Is. die Zahl der beim Arbeitsamt Mannbeim., öffentlicher Arbeitsnachwels für den Amtsbezirk Mannheim, gemeldeten Arbeitsloſen 7 479(8 405 männliche, 2 074 weibliche). Da am 24. Juni die Zahl der Voll⸗ erwerbsloſen auf 7 766 ſich belief, iſt ein Rückgang um 287 ein⸗ getreten. Die am 1. Juli aemeldeten Arbeitsloſen verteilen ſich auf die einzelnen Berufsaruppen wie folat: Facharbeiter der Metall⸗ und Maſchineninduſtrie 1429. Facharbeiter im Baugewerbe 107. Arbeiter im Verkehrsgewerbe 551. Hilfsarbeiter 2692. Angeſtellte im Handels⸗ gewerbe und in techniſchen Betrieben 1016, ſonſtiae Arbeitnehmer 1684. Gegenüber dem 24. Juni iſt in allen Berufsaruppen ein Rück⸗ qana eingetreten, mit Ausnahme der Facharbeiter im Baugewerbe. ſowie der Arbeiter im Verkehrsgewerbe. „Schlafwagen 3. Klaſſe Frankfur.—München. Es iſt noch viel zu wenig bekannt, daß Mannheimer und Heidelberger, die während der Nachtzeit nach München fahren, Gelegenheit haben, ab Heidel⸗ berg den von Frankfurt kommenden Liegewagen B. Klaſſe nach München zu benützen. Der Zug geht ab Mannheim abends 10.10 Uhr, der Schlafwagen wird in Heidelberg erreicht. Der Liege⸗ platz 3. Klaſſe koſtet einſchließlich Vormerkgebühr 6,60 Mk. Die gleiche günſtige Gelegenheit bietet ſich auch in der umgekehrten Rich⸗ tung, München ab abends.30 Uhr. Bis letzt wurde von der Ein⸗ richtung der 3. Klaſſe Liegewagen auf dieſer Strecke ſehr wenig Ge⸗ brauch gemacht, ſo daß, falls ſich das Intereſſe dafür nicht bebt, mit der Einſtellung gerechnet werden muß. Auszeichnung. Vom Preisgericht der Ausſtellung dal Hotel⸗ und Gaſtwirtsgewerbe in Karlsruhe wurde die Firma Wein⸗ zentrale.⸗G. in Mannheim mit der Goldenen Medaille und dem Ehrenpreis des Gaſtwirtevereins Raſtatt und Ehren⸗ diplom ausgezeichnet. Ernennung von Gerichtsaſſeſſoren. Unter dieſer Spitzmarke haben wir im Mittwoch⸗Abendblatt von der Ernennung einiger Mannheimer Juriſten zu Gerichtsaſſeſſoren berichtet. Wie uns hierzu mitgeteilt wird, iſt die Liſte nicht vollſtändig geweſen. da noch eine Reihe weiterer Mannheimer Referendare die zweite juriſtiſche Prüfung mit Erfolg abgelegt hat. Sobald die Veröffent⸗ lichung im badiſchen Staatsanzeiger erfolgt iſt, werden wir die Na⸗ men bekanntgeben. « Kheinländer, Weſtfalen! Nachdem im Reiche und in ve denen Städten Badens der Reichsverband der Rheinländer feſten Fuß geafßt hat, foll demnächſt auch in Mannheim eine Orts⸗ gruppe gegründet werden. In der Gründungsverſammlung wird der andesvorſitzende Herr Theo Schmitz⸗Villingen, Mitglied des Reichsbeirats des Reichsverbandes der Rheinländer über die Auf⸗ gaben und Ziele des Verbandes ſprechen. Der Verband, der politiſch und religiös neutral iſt, wird ſich auch beſonders die Pflege des landsmannſchaftlichen Geiſtes angelegen ſein laſſen. »Oberſchleſier! Unter Bezugnahme auf die vor einigen Ta erſchienene bezirksamtliche Bekanntmachung werden die Dberſch ſer, die durch das Staatsangehörigkeitsabkommen Polen geworden daran erinnert, daß die zugunſten Deutſchlands oder Ke auf die polniſche Staats⸗ angehörigkeit bis zum 15. 1 1924 beim hieſigen Vetttsent (Zimmer 29 2. Stock) abgeben müſſen. flühlhaltung der Wohnraume an heißen Die er⸗ wünſchten kühlen Zimmer im Sommer ſelbſi bei fon Wohnung ſind leicht zu erreichen. Dazu gehört nächtliches Deffnen der ſter mit Herſtellung von Gegenzug durch Offenhalten der ſter und Türen im gegenüberliegenden Wohnraume. Schließen der Fenſter am Tage mit Abblendung des Sonnenlichtes durch dichte Vorhänge oder Fenſterläden, naſſes Aufwiſchen mit micht zu ſtarkem Nachtrocknen und Aufſtellen von Becken mit Waſſer unter unter und auf Schränken, in der Ofenröhre oder wo immer es ohme Störung der gewohnten Harmonie ermöglichen läßt. e Arbeitsjubiläum. An die vor kurzem bei der Firma Brunner und Schweitzer zu Ehren einer Jubilarin mit 50 Dienſtfahren be⸗ gangene Feier reiht ſich eine neue. Der Zigarrenmacher Georg Feſer aus Ludwigshafen blickt am heutigen auf eine un⸗ unterbrochene 0jährige Tätigkeit bei der Firma Brunner u. Schweitzer zurück. Aus dieſem Anlaß iſt ihm ſowohl von der Firma als auch von den Angeſtellten und Mitarbeitern eine ge⸗ bührende Ehrung unter Ueberreichung von Geſchenken zutein geworden. „fſktranzniederlegung! Am deutigen Todestage von Thorbecke ſen., Gründers des Neuen Med— Mannheim, legte der Vorſtand dieſes Vereins in ſtiller Dankbarkend am Grabe ſeines Stifters einen Kranz mit Widmung nieder. Welche Genugtuung würde es dem Gründer bereiten, wenn es ihm vergönnt geweſen wäre, ſeinen Neuen Medizinalverein in der heu⸗ tigen Geſtalt, Ausdehnung und Wirkſamkeit ſchauen zu können. Erst ver„Conticord“ fährt, weiß, was ein Reifen halten kann. Entinen Reifen für Auto, Kraftrad, Fahrrad. CFahrt nach der neuen, ContinentalStragenkarte“) Reich zur Herr⸗ —— ITreitag, den 11. Juli 1924 Maunheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Ur. 317 *Den Kindern des Berliner Mozark-Jugendchors, die am Sams⸗ bn zu einem Nibelungenſaal⸗Konzert in Mannheim eintreffen, hat 8 Straßenbahnamt, ſoweit die Quartiereltern außerhalb der In⸗ 1 wohnen, auf Grund ihrer Quartierkarte freie Fahrt auf 1 Straßenbahn zum und vom Quartier zugebilligt. frü Neue Garage. In den letzten Monaten iſt an Stelle der Küderen Weisbrodſchen Reithalle im Jungbuſchpiertel(H 7, 30) eine benn eg entſtanden, die Jungbuſch⸗Garage. Die Garage ſitzt Tankſtelle, Zentralheizung und Neparaturwerkſtätte.(Näheres ſiehe Anzeige.) Marktbericht d Der geſtrige Markt war überaus gut beſchickt. Gemüſe und bſt beherrſchten das Angebot. An Gemüſen waren vor allem zu ſehen Salat, Spinat, Rettich, Kohlraben, Gelbrüven, grüne Erbſen und Bohnen, Wirſing, Gurken und Mangold. Auch alte und neue Kartoffeln waren gut angebracht. Obſt war in Maſſen da, ſo Kirſchen, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren, Aprikoſen und Südfrüchte. Großes Angebot herrſchte auch in feiſchem und geräuchertem Fleiſch. Die Geflügelzufuhr war nicht minder gut. Flußfiſche ſah man heute wieder mehr, dagegen waren Seefiſche nur mangelhaft vertreten.— Die Nachfrage war mittel mäßig. Die Preiſe ſind für manche Waren erfreulich weiter zurück⸗ gegangen. Das ſtädtiſche Nachrichtenamt teilt die amtlich nokierten Preiſe in Goldpfennigen für das Pfund wie folgt mit: Kartoffeln alte—5,5(—5,5), neue—10(15—20), Blumen⸗ kohl 40(20—120), Spinat 40(40), Meerrettich 40—150(30—150), Karotten 12—15(20), Rotrüben 20(15—20), Gelbrüben—12(15). Kopfſalatt—15(—12), Wirſing 20—30), Zwiebeln 12—18(15 bis 18), Mangold 10—15(10—20), grüne Erbſen 10—12(15—20), grüne Bohnen 20—25(40—50), Eier 10—16(10—16), Süßrahm⸗ kutter 200—220(180—210), Landbutter 160—180(450—180), Kirſchen 10—30(15—30), Himbeeren 70—90(90—110), Johannis⸗ beeren 15—20(18—20). Stachelbeeren 15—30(20—30), Heidelbeeren —38(40—48), Apritoſen 100, Gurten 30—100(30—80), Orangen 10—25(10—20), Zitronen—10(—10), Ananas 80—120, Kabljau 35(35). Seehecht 40—45(40—45), Seelachs 30, Backfiſche 50(50,), 20l. 120—.160(130—160), Hahn leb. 150—350(140—500), Huhn 00—400(300—400), Gänfe 400—500(300—650), Tauben 200 bis 235 Enten 400(500—350), Entenkücken 150—200, Stallhaſen 00—400(150—400), Hahn und Huhn geſchl. 200—600(200—600), b 10 1000(800—1000), Enten 500(400—600), Tauben 100 veranſtaltungen 1 Theaternotiz. Wegen Erkrankung von Joſef Burgwinkel mußte die heutige Vorſtellung von„Rigoletto“ abgeſetzt wer⸗ den. Es gelangt dafür die Operette von Oskar Straus„Der leßte Walzer“ zur Aufführung. Paul Breiſach, der die muſikaliſche Leitung hat, wird zum letztenmal hier dirigieren.— Samgtag, 72 12. Juli, findet im Nationaltheater die Erſtaufführung von Sha⸗ eſpeares Märchenſpiel Perikles von Tyrus“ ſtatt. Die Haupt⸗ Kn ſind mit Wilhelm Kolmar, Rudolf Wittgen, Georg öhler, Hans Godeck, Maria Andor, Ernſt Langheins a. G. Laura Wagner a.., Eliſe de Lank, Willi Birgel, Richard Eggarter, Robert Vogel, Karl Neuman'n“ Hoditz, Julie Sanden, Joſef Renkert, Anton Gaugel, Kurt Reiß, Friz Linn, Ernſt Sladeck und Elovia Erdmann beſetzt.— In der am kommenden Sonntag ſtattfindenden Aufführung von ners„Meiſterſinger von Nürnberg“ ſingt Chriſtian Streib vom Staatstheater in Wiesbaden die Partie des„Walter von Stolzing“ als Gaſt für den erkrankten Alfred Fär bach. Da⸗ mit findet zugleich die diesjährige Spielzeit ihren Abſchluß. 9 Nenes Thealer— Roſengarten Mannheim. Die dreiaktige Farnnne„Die Frühlingsfee“ gelangt heute zum 1. Male zur Auf⸗ Corgili dert iſt—5 die Muſik—2——5 2 8. ie muſikaliſche Leitung hat enn, die iel⸗ Fritz Daurer. Neueg Theater— Roſengarten Mannheim. Samstag, 12. Juli: a le, die Tänzerin“, Operette in 3 Akten von 11 n Gilbert. Anf. 8 Uhr.— Sonntag, 13. Juli:„Die Früh⸗ ingsfeel, Operette in 3 Akten von Viktor Corzilius. Anf. 8 Uhr. —Montag, 14. Juli:„Familie Raffke“, Operette in 3 Alten von Hermann Beutten. Anf. 8 Uhr.— Dienstog, 15. Juli: Zum erſten Male: Madame Pompadour“, Operette in 3 Alten pon Leo Fall. Anf. 8 Uhr.— Mittwoch, 16. Juli:„Die 1. Um 8s fee,, Operefte in 5 Atten ven Vittor Corzüus hr.— Donnerstag, 17. Juli:„Madame Pompadout“, Operette in 3 Akten von Leo Fall. Anf. 8 Uhr— Freitag, 18. Juli: Zum erſten Male:„Das ſüße Mädel“, Operette in 3 Akten van Heinrich Reinhardt. Anf 8 uhr.— Samstag, 150. Juli: zum letzten Male:„Zigeunerliebe“, Operette in J Akten von Franz Lehar. Anf. 8 Uhr. Mitteilu aus der Kunſthalle. Die Ausſ Willi Deſer bleibt 11 Juli bis 23. 0en Nach Wieder⸗ Eiſcbelh kommt noch das Gemälde„Das Roſenwunder der heil. . e 4˙ 0 zur Aufhängung.— Die der ſtädtiſchen Kunſthalle ge⸗ hörigen Hans Tpm der ſind endlich aus der Aee zurückgekommen und wieder zur Aufhängung gelangt.— Anſtelle der für die große Münchener Ausſtellung herge⸗ liehenen Bilder zeigt die Kunſthalle augenblicklich Leihgaben aus der Münchener Staatsgalerie: bekannte Werke von Trübner, Uhde, Schuch und Slevogt.— In den Ausſtellungsräumen des graphi. ſchen Kabinetts werden zur Zeit wieder die Meiſterwerke der Schioß⸗ galerie gezeigt.— Die große Oberlichthalle hat einen neuen An trich erhalten, der die Wirkung der dort aufgehängten bekannten Kunſt⸗ werke weſentlich hebt.— Die nächſte Sitzung der Geſellſchaft der Freunde des graphiſchen Kabinetts ſindet am 19. Juli, ittags 5 Uhr, ſtatt. Zur Beſprechung gelangt anläßlich ſeines 60. Geburks. tages Heinrich Wölfflins Werk“.— Für den Frühherbſt be⸗ reitet die Kunſthalle eine umfaſſende Gedächtnisausſtellung des deſt 5. Karl Hafder(1846—1912) aus Muſeums⸗ und Privat⸗ beſitz vor. Aus dem Lande 8) Schriesheim, 10. Juli. Zu einem ſchönen Vo ſtaltete ſich die ſilberne Stiftungsfeier des ehden—— 5„Eintracht“. Schon das Feſtbankett im Gaſthaus zum urſch bewies die allgemeine Teilnahme der Bevölterung. Es verlief ſehr ſtimmungsvoll. Schöne Chöre unter Leitung des Diri⸗ 9 Hauptlehrer Nagel⸗Doſſenheim we ſelten ab mit Solo⸗ ingen und mitt Anſprachen des Vereinsvorſtandes Simon und 255 präſidenten Becher und von Oberlehrer a. D. Laub, Pro⸗ — Röth, Bürgermeiſter Rufer. Im Mittelpunkt ſtand die guch. verſchiedener Vereinsmitglieder. Nicht vergeſſen wurden 5 im Kriege gefallenen Sänger. Der Sängerwetit⸗ 1 zeigte ungefähr 20 Vereine aus Baden, Heſſen und Pfalz ſchnitt n Wettſtreit um die wertvollen Ehrenpreiſe. Beſonders gul 5 5 die Vereine aus Schönau, Neckarſteinach, Wilhelmsſeld Berein ſi Liederbranz Schriesheim ab, während der feſtgebende zug 5 ich nicht an der Konkurrenz beteiligen konnte. Ein Feſt⸗ S chrieshel das überreich mit Fahnen und Waldgrün geſchmückte A bot das Höchſtmaß aller Vereinsveranſtaltungen ſeit — Wieſe den Menſchenalter. Der ug endete am Feſtplatz der Pietde wo fröhliches Treiben vſele Menſchen bis lange na feſt auf den Wieſen duc lelge en lee; reich belefligte. dem ſech auch die Zugend vecht 520. na. Offenburg und Heidelb eidelberg, war er am 1. Okt. Kubeſtang 5 eidens, das jetzt ſeinen Tod berbelführze, in— Heidelberg, 10. Juli i ——5 warmen Sommerweter ſinndertugele ſich ben derg dereſchen. ſich 5 Strandbateleben. Schwimmer, ein junger Mr a es, daß ein ſonſt geübter 8 2 des Neckars ſich tummelnd, mit einem Male laute 9 il 0 8f 755 ſtieß. Die anderen Badenden glaubten, es ſei nur Scherz und küm⸗ merten ſich nicht weiter um den Hilferufenden. Nur als er im Waſſer perſank, und längere Zeit nicht zum Vorſchein kam, eilten viele her⸗ bei und es gelang auch mit Mühe, den ſchon Verſunkenen dem Waſſer zu entreißen. Der junge Mann, der anſcheinend von einem Unwohlſein betroffen worden war, hatte bereits das Bewußtſein verloren, und es bedurfte längerer Anſtrengung, um ihn wieder insz Leben zurückzurufen. Der Vorfall diene aber zur Warnung. Man Hil— Hilferufen nicht Scherz treiben; auf Ruſen aber ſofort zu ilfe eilen. sw. Waldmichelbach, 10. Juli. Der nun ſchon lange projek⸗ tierte Schulhausbau, der ſechs Klaſſen, Volksbad etc. ent⸗ halten foll, ſoll nun endlich begonnen werden. Die Ausſchreibung der Lieſerung von Materialien etc. hat bereits ſtattgefunden. Hof⸗ fentlich werden die Vorarbeiben bald aufgenommen, damit es ſich vielleicht ermöglichen läßt, bis zum Winter den Bau unter Dach zu bringen. Die Arbeitsloſen dürften hierdurch zum Teil Beſchäftigung finden.— Wenn ein Fremder durch den hieſigen Ort geht, ſo weiß er nicht, wie die Straßen und Wege eigentlich heißen, denn es fehlen übercll die Straßenſchilder. Für Waldmichelbach als größter Platz im ſüdlichen Odenwald muß hier Abhilfe ge⸗ ſchafft werden. L. Wiesloch, 10. Juli. Langſam fangen jetzt die Getreide⸗ felder an, ſich gelb zu färben. Allerdings wird mit dem Beginn der Ernte erſt Ende des Monats zu rechnen ſein. Vereinzelt haben die häufigen Niederſchläge die Halme geworſen, im großen ganzen ſind ſie aber ohne ſchädlichen Einfluß geblieben. die Ausſichten ſind nicht ſchlecht gehalten: die Sommerung entſchieden beſſer als die Winterung.— Die Hackfrüchte wie Kartoffel, Dickrüben, Tabak berechtigen zu allerſchönſten Hoffnungen. Ihter Entwicklung kam die Wikterung ausnehmend gut zu ſtatten. Auch die abgeernteten Wieſen laſſen ſchon wieder einen kräftigen Keim für die zweite Mahd erkennen.— Die Kirſchenernte genügte vollauf; behalten die Obſtbäume ihren bisherigen Behang, kann auch hier mit einer reich⸗ lichen Mittelernte gerechnet werden. Nachträglich iſt auch der Stand der Reben ein beſſerer geworden u. kann zum mindeſten mit dem vom vorigen Jahre wetteifern. .. Wiesloch, 10. Juli. Einem ſang gehegten Wunſch des kon⸗ ſumierenden Publikums iſt damit entſprochen worden, daß die hieſigen Badenia⸗Lederwerke einen Laden für den Einzelverkauf ihrer Erzeugniſſe eröffnet haben. *Freiburg 1., 10. Juli. Der jn allen Kreiſen der Bevölke⸗ rung ohne Unterſchied des Bekenntniſſes hochgeſchätzte kath. Stadt⸗ pfarrer von Freiburg⸗Haslach, Herr Karl Kiſtner, feiert am näch⸗ ſten Sonntag ſein 8 Prieſterjubiläum. Vormittags 710 Uhr findet Feſtzug vom Schulhaus zur Kirche ſtatt, wo Feſt⸗ predigt und Hochamt folgen. Nach dem Feſtgottesdienſt verſammeln ſich die Vertreter der Vereine und Organiſakionen zur Gratulation im Gemeindeſaal. Eine weltliche Feier hat der Jußilar abgelehnt. Mit der Kirchengemeinde Hasſach nimmt die kath. Geſamtkirchenge⸗ meinde Freiburg an der Jubelfeier herzlichſten Anteil. Aus der pfalz :: Ludwigshafen, 11. Juli. Auf dem Hauptbahnhof, in der Nähe des Viadukts, entgleiſte am Mittwoch nachmittag der von Frankenthal hier einlaufende Perſonenz ug, wobei 4 Wagen aus dem Gleis ſprangen. Perſonen wurden nicht verletzt, da es ſich um die 4 hinter der Lokomotive befindlichen Güterwagen han⸗ delte und die Geiſtesgegenwart des Zugführers weiteres Unglück verhinderte. Die Strecke war adends wieder frei, da die erfor⸗ derlichen Reparaturen ſofort vorgenommen wurden.— Nach den Verechnungen des Statiſtiſchen Amtes der Stadt Ludwigshafen a. Rh. 1 die Koſten für die Lebenshaltung am Stichbag, Mitt⸗ woch, 9. Juli 1924, das 1250,8milliardenfache der Vorkriegszeit Nachdem die Ziffer der Vorwoche 1261,4 Milliarden betrug, iſt ein Rückgang um 0,8 Prozent zu verzeichnen. Die zurück⸗ gehenden Preiſe der zuerſt teueren Frühjahrsgemüſe veranlaßten die Senkung der Ziffer. Ludwigshafen, 11. Juli. Wie aus dem Anzeigenteil vorliegen⸗ der Ausgabe erſichtlich, wird die Ludwigshafener Meſſe vom 13.—20. Juli auf dem alten Sportsplatze an der Mundenheimer⸗ ſtraße in althergebrachter Weiſe abgehalten.(Näheres ſiehe Anzeigte). Neuſtadi a.., 8. Julf. Zu einer Schlacht, in der Krüge und Gläſer als Wurfgeſchoß dienten, kam es geſtern Abend auf der Winzinger Kirchweihe in der Feſthalle des Gaſtwirts Veth. Veranlaſſung hierzu gaben einige Bauarbeiter aus Kaiſerslautern, die anſcheinend das Bedürfnis hatten, ſich von der ſchlechten Seite zu zeigen. Als ſie pon dem Sohn des Gaſtwirts zur Ruhe gewieſen wurden, bekam dieſer einen Stich in den Arm. Einer der genann⸗ ten Burſchen, der Gipſer Jakob Stübenazy aus Kaiſerslautern, pro⸗ vozierte auch den Beſitzer der Kumpfſchen Reitſchule, indem er im⸗ mer ſitzen blieb, ohne zu zahlen. Als Herr Willy Kumpf ihn auf⸗ forderte, das Karuſſel zu verlaſſen, zog er ein feſtſtehendes Meſſer. Herr Kumpf holte den Farrenſchwanz herbei und hieb dem Stübe⸗ nazy über den Kopf, ſo daß dieſer aus dem fahrenden Karuſſell hin⸗ ausflog, direkt in den angrenzenden Speyerbach. Wieder ans Land gebracht, zeigte es ſich, daß Stübenazy durch den Hieb oder durch den Fall ein Auge verloren hat. Im Krankenhaus, wohin er ver⸗ bracht wurde, konnte man nuͤr feſtſtellen, daß das Auge bereits ausgelauſen war.— Auf, Veranlaſſung der hieſigen Stadtverwal⸗ tung, wird den Schülern der oberen Klaſſe unſerer Volks⸗ und Mit⸗ telſchulen die Beſichtigung des ſtädtiſchen Gas⸗ und Elektrizitäts⸗ werkes geſtattet. Der Anfang iſt dieſer Tage durch die obere Klaſſe des hieſigen Gymnaſtums gemacht worden.— Unſere Weinberge ſtehen ſo vorzüglich, daß ein erfreuliches Herbſtergebnis zu erwarten ſteht. Die Blüte hat zwar 14 Tage ſpäter eingeſetzt, die Verzöge⸗ rung wurde aber raſch nachgeholt durch das abwechſelnde Wetter. In manchen Lagen ſteht ein halber Herbſt, in anderen ein viertel Herbſt zu erwarten. Die Qualität dürfte, wenn die Witterung weiter günſtig bleibt, eine vorzügliche werden. Gerichtszeitung Juchthaus auf Cebenszeil Das Kapitalperbrechen, das in Plettenberg am 29. April verübt wurde fand letzt vor dem Schwurgericht Hagen i. W. ſeine Südne. Als Täter batte ſich der noch nicht 19 Jahre alte Eleve Hervert Kratſch zu verantworten. Der Angeklaate, der Schüler erner höheren Lehranſtalt war, bat bereits ein bewegtes Verdrecher⸗ leben hinter ſich. Wäbrend ſeiner Lehrzeit wurde er wegen uUr⸗ kundenfälſchung und Diebſtahls der Fürſorge überwieſen. Vor elniger Zeit flüchtete er aus der Anſtalt und wurde erſt. nachdem er ver⸗ ſchiedene Diebſtäble verübt batte, wieder erariffen. Nach Verbünung einer Strafe gewann Kratſch wieder ſeine Freiheit und kam am 28. April nach Plettenbera. um bei dem Arzt Dr. Schloſſer einen Eia⸗ bruch zu verüben. Durch Beſteigen eines Baumes gelangte er auf bruch den Balkon. wo er mit einem mit Sand gefüllten Strumpf die Scheibe der Balkontür eindrückte und dann wartete, bis die Ehereute ſich zur Ruhe begeben hatten. Jetzt drana Kratſch in die Wodnung ein, um durch das Schlafzimmer in den Salon zu gelangen und dort zu ſteblen. Am Fußende eines Bettes ſetzte er ſich, um ſeine Schuhe auszuziehen. Durch das Geräuſch erwachte Frau Schloſſer und weckte ibren Mann mit den Worten:„Es iſt ſemand im Zimmer.“ Der Angeklaate erariff nun den Strumpf mit Sand und hieb auf die bei⸗ den Ebeaatten ein. Als die beiden Ueberfallenen entweichen wollten, ſprana der Verbrecher in das Bett der Frau Schloſſer. nahm ſein Taſchenmeſſer und ſtach blindlinas auf die beiden wehrloſen Men⸗ ſchen ein. Der Frau gelana es ſchließlich zu flüchten, und um Hilfe zu rufen. Dieſen Augenblick benutzte Kratſch. durch das Fenſter zu entweichen Trotz ärztlicher Hilfe entſtand eine Blutveraiftung und beide Eheaatten ſtarben faſt zur aleichen Stunde. Das Gericht nahm auf Grund der Beweisaufnahme als erwieſen an. daß der Ange⸗ klaate ſich des ſchweren Einbruchsdiebſtablverſuchs und der vorſätz⸗ lichen Tötung ſchuldia gemacht hat. Das Urteil lautete weaen des Einbruchsdiebſtahls auf ein Jahr und wegen der Tötung auf lebenslänaliches Zuchthaus. 4 N* ( Konſtanz. Wegen Vergehen gegen die Konkursordnung hatte ſich der frühere Bankier Guſtav Adolf Mauz in Singen zu 11. worten. Es wird ihm vorgeworfen, daß er als perſönlich haftender Gefſellſchafter der von ihm gegründeten Bankfirma Mauz u. Co. in Singen des Import⸗ und Exportgeſchäftes Mauz u. Co. G. m. b. H. ſeiner Ulmer und Radolfzeller Filiale übermäßige Summen ver⸗ braucht, die Bücher ſchlecht geführt und keine Bilanz gemacht habe, obwohl er wußte, daß er längſt zahlungsunfähig war. Die Unter⸗ nehmen des Mauz waren Kinder der Nachkriegszeit. Der Konkurs brach im Frühjahr 1921 aus. Mauz ergriff die Flucht und wurde nach Querfahrten durch Oeſterreich und Italien im Mai 1923 in Berlin ver⸗ haftet und befand ſich in Unterſuchungshaft bis zum 5. Januar 1924. Das Gericht verurteilte Mauz zu 7 Monaten Gefängnis, abzüglich 6 Monaten Unterſuchungshaft. Der reſtierende Monat wurde in eine Geldſtrafe von 200 Mark umgewandelt. Der Staatsanwalt hatte 1½ Johre Gefängnis und Ehrverluſt beantragt. * :( Sieben Tage Gefänanis für einen nationalſozlaliſtiſchen Stu⸗ denken. Weagen Freiheitsberaubung und Nötiauna verurteilte das Strafgericht München den Studenten Heinrich Bennecke aus Dresden zu ſieben Tagen Gefänanis mit Bewährungsfriſt. Ein Mitangeklaater wurde freigeſprochen. Der Verurteilte hatte ge⸗ meinſam mit fünf bereits früher verurteilten Mitaliedern der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Partei die frühere Abgeordnete Frau Dr. Roſa Kempf aus Frankfurt a. M. im Zirkus Krone mit Gewalt zur Herausgabe ſtenoaraphiſcher Aufzeichnungen gezwungen und ſie län⸗ gere Zeit in einem Zimmer feſtgehalten. * Todeaurteil. Am 18. Februar ſtieß der Schiffer Otto Wirth in Aurieth(Bez. Frankfurt a..) den 14jährigen Sohn der Beſitzers⸗ witwe Menze in Aurieth in die Pleiske und ſchlug ihn, als er mehr⸗ mals auftauchte, ſo lange auf den Kopf, bis der Knabe in der Be⸗ täubung unterſank und den Tod fand. Wirth unterhielt ein Ver⸗ hältnis mit der Schweſter des Menze, die er heiraten wollte. Um ſicher in den vollen Beſitz der Erbſchaft zu kommen, tötete er den Knaben. Das Schwurgericht zu Frankfurt a. O. verurteilte Wirty zum Tode. Darauf geſtand er die Tat ein. ):( Wegen Bankerofts verurteilt. Der Kaufmann Otto Prel⸗ ler aus Zweibrücken ſtand wegen einfachen Bankraubs vor Gericht. In einer 1922 gegründeten G. m. b. H. Geib und Preller war er als Geſchäftsführer beſtellt geweſen. Als ſolcher hat er überhaupt keine Bücher geführt, ſodaß bei Ausbruch der Zahlungsunfähigkeit keinerlei Ueberblick über die Vermögenslage möglich war. inz und allein einige Notizzettel bildeten die Buchführung der ziemlit umfangreich betriebenen Firma. Als das Ende herannahte, ergrif Preller die Flucht, ſodaß Haftbefehl erlaſſen werden mußte. Das Ge⸗ ſchäft wurde ſo betrieben, daß hauptſächlich Saarkohlen waggonweiſe bezogen und mit Profit weiterverkauft wurden. Das Urteil gegen den Angeklagten lautete auf zwei Monate Gefängnis. Noch nicht abgeſchloſſen iſt ein weiteres Verfahren wegen eines Verbrechens det betrügeriſchen Bankerotts. Ueues aus aller Welt — der verbrecher im Schornſtein. Verliner Polizeibeamte, die auf der Suche nach einem aus dem Zuchthaus in Brieg ent⸗ ſprungenen gewerbsmäßigen Einbrecher waren, entdeckten bei der Durchfuchung eines Raumes, der früher zu einer Bäckerei gehört hatte, vor der Oeffnung des Schornſteines Ruß auf dem Fußboden. Da ſie vrmuteten, daß der Geſuchte im Schornſtein verſteckt ſei, riefen ſie durch die Oeffnung, er ſolle herauskommen. Als ſie keine Ant⸗ wort erhielten, begaben ſich einige Beamte nach oben und goſſen einige Eimer Waſſer in den Schornſtein. Als auch dies nicht wirkte, drohte ein Kriminalbeamter, daß er in den Schornſtein hin⸗ aufſchießen werde. Darauf kam der Verbrecher durchnäßt und pech⸗ rabenſchwarz aus dem Schornſtein heraus. — Maſſenandrang zur koſtenloſen Forſchungsreiſe. Letzter Tage ing durch die Preſſe eine daß ein Schüler des bekannten eipziger Geographen Volz eine Forſchungsreiſe Afghankſtan⸗ Peking vorbereite. Auf Grund dieſer Nachricht ſen bei Dr. Stratil⸗Sauer, dem Leiter dieſes Unternehmens, Stöße von Briefen ein, worin der Wunſch ausgedrückt wurde, an dieſer d re ſ⸗ jährigen Forſchungsreiſe quer durch Aſien dell⸗ nehmen zu dürfen. I. a. meldete ſich ein Nachtwächter mit einem „biſſigen, aber gut abgerichteten Schäferhund“, ein„älterer— ling“, der ſich qualifiziert„ich kann reden wie ein Miniſter“, Ge träger, Köche, abgebaute Beamte, Künſtler, Doktoren, kurz die ver⸗ ſchiedenſten Berufe, alle wollen dieſe Reiſe mitmachen. Auch das ſchöne Geſchlecht iſt unter dieſen Reiſeluſtigen vertreten.— Dr. Stratil⸗Sauer und ſein Begleiter, Herr Kurt Drieſch, beabſichtigen keineswegs, einen Kreuzzug auszurüſten. Dieſes Reiſefteber, welches ſich ſogar über die Beſchwerden und Gefahren einer außergewöhn⸗ lichen Reiſeroute hinwegſetzt, iſt ein intereſſanter Beleg 50 Pfycho · logie unſerer Zeit, zur unbefriedigten Phantaſie unſerer Jugend und zur Raum⸗ und Atemnot des deutſchen Volkes. — die ZJaunkönige als Pflegeeltern. Ein Leſer erzüählt uns das folgende hübſche Igeſchichtchen: Vor der Küchentür eines Landmannes in Jahrsdorf im Schleswigſchen hatte ein Meiſen⸗ paar ſein Neſt in einer alten Blechbüchſe gebaut. Als die jun Meiſen einige Tage alt waren, holte die eins davon. Eltern wagten ſich infolgedeſſen nicht mehr an das Neſt heran. Sie ſaßen mit Würmern und Raupen in den Bäumen ringsum, kamen jedoch nicht dazu, den Jungen die Nahrung zu rbingen. Da erſchien mit einem Male ein Paar Zaunkönige. Dieſe erblickten das Mal⸗ heuer, und ſie erwieſen ſich den bekümmerten Meiſeneltern ats äußerſt hilfreich. Sie nahmen ihnen die Würmer ab und brachten ſie den jungen Meiſen, ungeachtet der das Neſt unmſchleichenden Katze. Bald hatten ſie die Jungen ſo weit, daß ſie fliegen kon iten: und da verſahen Vater und Mutter Meiſe wieder ihre Elternpflich⸗ ten, ſo weit ſie ſolche noch zu erfüllen hatten. — Schwere Anklage gegen einen Slaatsbank-Direktor. Das „Journal“ meldet aus San Sebaſtian, daß eine Dame aus der hohen ſpaniſchen Ariſtokratie die Gräfin von Miedan, den Direktor Monenros von der ſpaniſchen Staatsbank in Madrid verklagt habe, weil dieſer als Vermögensverwalter der Gräfin dieſer für eine halbe Million Peſeten Wertpapiere und andere Kleinodien unter⸗ ſchlagen habe. E heldentat auf einem käligen Bulkan. 360 de des Dampfer„Empreß“, der von Kanada aus auf einer iſe be⸗ griffen iſt, waren kürzloch Zeugen einer aufregenden Heldentat bei dem unerwarteten Ausbruch des berühmten Vulkans Kiliauea auf Hawaii. Die Touriſten umſtanden in weitem Umkreiſe den äußerſten Kraterrand, als mit ohrenbetäubendem Krach eine Erup⸗ tion begann. Ein junger Mann Geoffrey Fuſhuy aus Kali⸗ fornien, hatte ſich bis dicht an die Krateröffnung vorgewagt, und die entſetzten Zuſchauer ſahen ihn in den verſinken. Im näch⸗ ſten Augenblick ſah man ihn wieder auf die Füße kommen. Durch die fließende Lava bahnte er ſich einen Weg, während von oben ein Aſchen⸗ und Steinregen ihn bedrohte. Am Fuße eines Felſens, den er hinabgeklettert war, blieb er erſchöpft liegen. Kurz vor dem Aus⸗ war er noch in Begleitung des Präſidenten Curtis von der Curtis Lighting Company in Chioago und Newyork. Miſter Curtis hatte am Rande des Kraters, um photographiſche Aufnahmen zu machen, halt gemacht. Durch den ſchwarzen Rauch, der jetzt das große Amphitheater der Naturkräfte überzog, ſahen die verängſtigten Zuſchauer, wie er ſich eine Gaſſe zu dem Verunglückten bahnte. Trotzdem Curtis ein Mann von nahezu 60 Jahren war, hob er den jungen Buſhby auf die Schulter und begann mit der ſchweren Laſt durch den Schwefeldampf und nicht achtend des Steinregens in die Höhe zu klettern. Ein junger bawaliſcher Soldat und der Kapitän Kruſe lieſen ihm unter Todesverach entgegen, und ſo gelang es mit vereinten Kräften, beide in Sicherheit zu bringen. — Depols für Schiffbrüchige. Auf einſamen Inſeln, welche etwaigen Schiffbrüchigen ſelbſt nichts zu ihrem Unterhalt gewähren, hat man Depots von Nahrungsmitteln und Kleidungs⸗ ſtücken errichtet. Selbſt Streichhölzer und, wo dies notwendig iſt, Brennſtoff, hat man nicht vergeſſen. Alles Verderbliche iſt in luft⸗ dicht zugelöteten Zinkkiſten untergebracht, welche die Aufſchrift ihres jeweiligen Inhalts tragen. Wo eine natürliche Höhle vorhanden iſt, hat man dieſe zur Unterbringung der Vorräte benutzt, z. B auf Neu⸗Amſterdamz; ſonſt hat man beſondere Schutzhütten er⸗ baut. Der Inhalt dieſer Depots iſt natürlich allen Schiffbrü⸗higen ohne Unterſchied ihrer Staatsangehörigkeit zugänglich. Wo Depots noch nicht errichtet ſind, hat man nach Möglichkeit wenigſtens Anwel. ſungen hinterlegt, wo das nächſte zu finden ſei und wie die Schiff⸗ brüchigen es am beſten erreichen können. ——— 1 . Seite. Ur. 317 Maunheimer General-Anzeiger(Mittag-Ausgade) Freitag, den 11. Juli 1924 Sport und Spiel in Mannheimer General⸗Anzeiger 3. Baden⸗Sadener Automobil⸗Turnier Die Schwarzwald-Tourenfahrt (Von unſerem Sonderberichterſtatter). 8 Baden Baden, 10. Juli. ſum Gelingen einer automobilſportlichen Vetanſtaltung gehört gutes Wetter. Dieſe Vorausſetzung iſt von einem wohlgelaunten Wettergott im bisherigen Verlaufe des 4. Baden⸗Badener Autotur⸗ niers ſo erfüllt worden, wie's beſſer nicht möglich war. Am Mitt⸗ woch abend ſah die Sache ſchier bedrohlich aus. Während mit An⸗ un“ feenhaft ſchöner Beleuchtung Brenners Stephanie⸗Ka⸗ ind mit Tanzplatz im Freien eröffnet wurde, goß es in Strömen. Am Morgen klärte es ſich auf, und als die 43 zur Schwarzwald⸗Tou⸗ zenfahrt gemeldeten Fahrzeuge ſich am Vormittag um 9 Uhr auf dem buntbeflaggten Theaterplatz zum Start einfanden, lachte die Morgen⸗ ſonne heiß und freundlich. Sie hatte den Schwarzwaldfahrern ſtaubfreie Straßen beſchert. Und ſo konnte ich den Stoewer⸗Sechszylinder Preſſewagen unbehin⸗ dert an allen Fahrzeugzen vorbeiſtenern, die nicht Luſt hatten, das leiche Temoo zu halten. Es war eine friſch⸗fröhliche Fahrt rch ſummergrünes badiſches Land. Zunächſt gen Süden in der Rheinebene. Ueber Brühl, Achern, Renchen nach Oppenau. Im Oſten die ſchwarzaufſtarrenden Waldberge des Schwarzwalds. Im Weſten der deutſche Rhein. Und nur eine Luftlinte von knapp 10 Km. trennt uns von der franzöſiſchen Grenze. Trennt uns vom enkriſſe⸗ nen Elſaß. Hoch auf ragt in die klare blaue Luft der majeſtätiſche Turm des Straßburger Münſters, gleich einem ſtummen Gruß der wunderſchönen, deut. hen Stadt. Hinter Renchen binein ins ſchattige Bergland. Brüllend und pfeifend über holt uns der rieſige Hiſpano⸗Suiza⸗Limuſine von Glas⸗ mache r. Wir wiederum gehen vorbei an allen anderen Wagen, die den Schwarzwaldfahrern als Schlachtenbummler das Geleit geben. Erklimmen die ſteile Steigung zum Kniebis, die im nüchſten Jahre Schauplatz des Bergrennens im Baden⸗Badener Turnier werden ſoll. Tüchtige Kurven hats hier, und Steilkehren, in denen man das Steuer mit harter Hand herumreißen und den Motor mit Vollgas aufpeitſchen muß zu höchſter Leiſtung. Zwiſchen ragenden Tannen und Fichten Talblicke von betörender Schönheit. Drunten auf weißem Bande, auf winzig ſchmal erſcheinender Landſtraße, winden ſich die Konkurrenzwagen hoch. Einer dicht hinter dem anderen. Und alle, die nicht, wie unſer Stoewer, vorn an der Spitze marſchierten, waren ſchon ſtaubbekruſtet und mußten(ſchade, jammerſchade in dieſer herrlichen deutſchen Welt!) in Staubwolken fahren, die manchen zwangen, die Scheinwerfer— um 117 Uhr mittags!— aufleuchten zu laſſen, um von den Leuten auf und an der Straße durch die Staubſchwaden hindurch geſehen zu werden. Das Tollſte, was ich je an Steilkehren ſah, fand ich bei der Tal⸗ fahrt vom Kniebis noch Rippoldsau. Langgebauten Wagen iſt es nicht möglich, dieſe Kehren in einem Zuge zu nehmen, es ſei denn, daß der Fahrer es risliert, den Wagen durch kurzes Blockieren der Hinterräder herumſchleudern zu laſſen. Die meiſten größeren Wa⸗ gen mußten halten, rückwärts fahren und dann erſt den Wagen tal⸗ wärts abrollen laſſen. Lieblich eingebettet zwiſchen Waldbergen an rauſchendem Gebirgsbach liegt Rippoldsau, einer der ſchönſten Schwarzwaldorte. Hier war Kontrollſtation und gemeinſames Mit⸗ tag. Das iſt das Schönſte beim Baden Badener Turnier, daß deſſen Veranſtalter es beſſer als alle anderen verſtehen, Sport und Geſell⸗ ſchaftlichkeit zu paaren. So war denn nach dieſer Sportfahrt hier für Unterhaltung während des dreiſtündigen Aufenthalts beſtens ge⸗ ſorgt. Die einen feierten Terpſychore ſchon am Vormittag, die anberen taten einen Satz ins Familien⸗Schwimmbad, einem kleinen, aber wundernett eingerichteten Hallenſchwimmbad. Hier finde ich bereits Michael Bohnen im Waſſer, der die Tourenfahrt leider nicht auf ſeinem eigenen Wagen mitfahren konnte, weil dleſer nach der erfolgreichen Vormittagsfahrt im fflachrennen— geſtern Nachmittag deim Trainina auf der Bergrennſtrecke ein Lager verloren hatte. Schade für Herrn Bohnen, der dadurch von ſeinen guten Ausſichten etwas einbüßt. Zum Bergrennen aber will er auf dem inzwiſchen in Reparatur gegangenen Fahrzeug wieder am Start ſein. Photos und Kurbelkäſten begannen am Rippolösauer Ziel emſige Arbeit, Jakob Maier läßt alle Schwarzwaldfahrer, Turnierleitung, Preſſe, Gäſte,— insgeſamt ein paar hundert Perſonen, in geſchloſſe⸗ nem Zuge am Kurbelkaſten vorbeidefilieren. Den Beſchluß des Zuges bildet eine humoriſtiſche, gutgelaunte Gruppe: Generalbirek⸗ zor Hof hat Frau Folville, die Hauptanwärterin auf den Robert Batſchari⸗Damenpreis, und den Batſchari⸗Wanderpreisge⸗ winner von 1922 und 23, Karl Kappler, auf einen Schubkaxren geladen, und zieht dieſen, mit Grünem geſchmückt, hinter dem Teil⸗ Rehmerkorſo her. Vor dem Kurbelkaſten verltert Frau Folville plötzlich die Balance, ſtürzt auf die Straße und fällt ſo unglücklich, daß ſie ſich den rechten Arm ausgekugelt und erheblich verletzt. Der Arm mußte geſchient werden— den Arm im Verband, mit der Linken den Wagen ſteuernd, bremſend,— ſo vollbringt die tapfere Frau Folville nach Erledigung des geſellſchaftlichen Teils doch noch dagß Küunſtſtück, ihren Wagen ſtrafpunktfrei nach Baden⸗Baden zurück⸗ zuſteuern. Auch das Bergrennen will ſie mitfahren. Die Geſchick⸗ lichkeitskonkurrenz aber? Das wird erſt der Verlauf der Heilung lehren. Ihre Siegesausſichten haben durch das traurige Ende eines frohen Scherzes jedenfalls Einbuße erfahren. Ueber Freudenſtadt, Gernsbach führte die Schwarzwald⸗ fahrt die Teilnehmer nach Baden⸗Baden zurück. Das wunderherr⸗ liche Murgtal lag im undurchſichtigen Staub der vielen Wagen. ſo⸗ daß der landſchaftliche Zweck der Heimfahrt perfehlt war. Grau in grau,— ſo langten alle Teilnehmer, alle Fahrzeuge, welche Karoſſe⸗ riefarbe ſie auch immer haben mochten, gegen 6 Uhr nachmittags in Baden⸗Baden an. Staub hin, Staub her,— es war doch eine präch⸗ tige Schwarzwaldfahrt, die in ihrer frohen Sportlichkelt allen denen in Erinnerung bleiben wird, die an ihr teilgenommen haben. Slegfried Doerschlag der Sport beim Mannheimer Juli⸗ pferderennen Daß die Beteiligung der Ställe im Juli noch größer wird wie im Maf, hat wohl niemand erwartet. Hocherfreulich iſt, daß aus dem beſetzten weſtdeutſchen Gebiet, das ſeit dem Vor⸗ ſahr ſo gut wie vollſtändig von dem übrigen deutſchen Rennbetrieb ab⸗ war, von 5 Ställen 20 Pferde nach Mannheim entſendet rden, Trainer Janſen, der 5 Pferde bringt, hat am Donnerstag in Düſſeldorf in drei Rennen den Sieger geſtellt und damit 1. mwie glän in Form nun leine Pftegeheſohtenen ſind. rs wird hier Baumgärtners„Ratgeber“, das erfolgreichſte und volkstümlichſte Jagdpferd des Weſtens, intereſſieren. Die übrigen weſtdeutſchen Trainer, Barleben, Miſchon und Atenroth, bringen ebenfolls bekannte und bewährte Pferde, die in den letzten Tagen noch erfolgreich waren. Von Berlin haben bis jetzt außer Herrn von Opel mit 6 Pferden und Dr. Lindenberg mit 4 Pferden, Herr L. Lewin mit 8 Pferden ihre Ankunft gemeldet. Herr L. Lewin, der den größten deutſchen Rennſtall beſitzt, dürfte aus ſeinen reichen Beſtande von über 40 Pferden wohl eine beſonders ſorgfältige Wahl getroffen haben; aus dieſem Stall werden eintreffen: Kornelius, Hoboe, Viola, Teufelsbraut, Hiltrud, Ilias, Staffelſtab, Miltiade⸗ und Trumſcheit. Dos ſtärkſte Aufgebot mit bis jetzt 43 Pferden iſt aus München zu erwarten, wobei hauptlächlich die Herren Krauſe, Herteis, Jul. Mayer, Pfiſter und von Moßner beteiligt ſind. Von eeen Ställen—* am Sonntag Trainer Mätzig in München durch drei Siege n, daß ſeine Pflegebefohlenen nun ihre Höchſtform erreicht haben. Aus Wiesbaden kommen Pferde, aus der Pfalz 10, darunter jene des im Maſ hier o erfolgreich geweſenen Trainers Trollſen. Die Entſchli 9 5* einiger weiterer Ställe aus dem Norden und Weſten ſind noch nicht belannt. Noch mehr wie zahlenmäßig überragt das diesmalige Aufge⸗ bot die früheren Veranſtaltungen hinſichtlich der Klaſſe der Pferde. Die hinter uns liegenden erſten Mongte des Rennſahres baben eine weitgehende Klärung der Form der Pferde gebracht und die Mannbeimer Ausſchreibungen ermöglichen es nun den beſt⸗ bewührten Kämpen unter ſehr mäßigen Gewichten zuſammen⸗ zutreffen. Welch hervorragendes Maſerial vereinigt iſt, zeigt z. B. der„Kurpfalz⸗Prels“; von teilnahmeberechtigten 47 Pferden fonnten allein am letzten Sonntag fünf in Berlin oder München ſiegen. In„Staffelſtab“ erſcheint ein Pferd der allererſten Klaſſe, das in ſeinen Leiſtungen noch weit über„Kaſros“ und„Gilden⸗ meiſter“ ſteht. Für den„Rheingold⸗Pokal“ das wertvollſte Jagdrennen der Juli⸗Veranſtaltung, werden von einigen Ställen ſeit Wochen erſtklaſſige Steepler bereiigehalten. Wie hoch die Kiaſſe in dieſem Rennen ſteht, ergibt ſich ſchon daraus, daß„Kunſtwart“, der im Mai hier zweimal ſiegte, trotz ſeiner 6 in dieſem Jahr ge⸗ wonnenen Rennen das niederſte Gewicht von allen Teilnehmern u tragen hat. Das Rheinland wird in dieſem heißumſtrittenen reis neben„Ratgeber“ noch durch„Mozart“— der erſt am Donnerstag in Düſſeldorf unter Höchſtgewicht leicht ſiegte— und die beiden Engländer„Heidi“ und„Glorioſo“ vertreten ſein. „Valence“, die Doppelſiegerin im Mai, ſteht mit dem Höchſtgewicht an der Spitze der ſüddeutſchen Vertreter. Aehnlich wie die„Derby⸗Woche“ in Hamburg eine z. T. ſehr überraſchende Klärung der Form der weſt⸗ und norddeutſchen Flach⸗ Pferde brachte, wird das Mannheimer Juli⸗Meeting einen Kompf der abſolut beſten ſüd⸗ und weſtdeutſchen Hindernispferde mit den beſten Vertretern der Berliner Stölle darſtellen. Die ſüddeutſchen Zweijährigen haben ſeit 1. Juni auf der Münchener Bahn einige Rennen unter ſich ausgetragen; ſetzt wer⸗ den ſtie in Mannheim mit den Vertretern der großen Berliner und meſtdeutſchen Ställen zuſammentreffen und hier ihr abſolutes Können beweiſen müſſen. Bei der übergroßen Zahl von 120 Pferden, die ſchon heute für die Rennen bereſtſtehen, wird natürlich jede einzelne Entſcheidung aufs ſchärfſte umſtritten ſein und nur auf der Höhe ihrer Neiſtungs⸗ fähigkeit befindliche Pferde können hoffen, in den großen Feldern den Siegespreis zu erringen. Mannheimer Juli⸗Pferderennen Die zu den beporſtehenden Rennen beſtimmten Pferde ſind größtenteils ſchon eingetroffen und verſammeln ſich frühmorgens zu ihren Galopps auf den Arbeitsbahnen., Der Sport verſpricht ſehr gut zu werden bei ſtarken Feldern, ſind doch mehr Pferde am Platz als im Mai. Intereſſant werden die Rennen beſonders da⸗ durch, weil es meiſtens zu ſcharfem Kampf kommen wird zwiſchen dem beſten Material aus dem Süden, Norden und Weſten. Die Lots folgender Ställe werden in die Ereigniſſe eingreifen: Süddeutſchland: Stall Kranſe, Trainer Seiffert, Hecker, v. Moßner, Trollſen, Matz, Machan und Zander. Mitteldeutſchland: Trainer Mätzig, Völker und Horſt⸗ mann. Weſtdeutſchland: Stall Baumgärtner, Trainer Miſchon, Atzenroth, Balehen und Janſen. Norddeutſchland: Stall Lewin(Moraleck), Stall von Opel, Stall Lindenberg und Trainer Wöpp. Leider haben in den letzten Stunden die Ställe Oswald und Trainer Schläfke abgeſagt; von Trainer Morawez ſteht der, Ent⸗ ſchluß noch aus. Trotzdem iſt eine Fülle des beſten deutſchen Materials am Platz und zwar ſo gut wie manes zur Vorkriegszeit kaum gewöhnt war. Eine Neuerung wird der Totaliſatorbetrieb erfahren, der erſtmals, die Regierungsgenehmigung vorausge⸗ ſetzt, auch Platz⸗Wetten zu 5 Einſatz zulaſſen wird. Man hat durch dieſe Neueinführung der heutigen Geldknappheit Rechnung getragen und dem Umſtand, daß bei dem populären Beſuch der Mannheimer Rennen die Platzwette der Siegwette voer⸗ gezogen wird, obwohl ſie durch die Drei⸗ bzw. Zweiteilung des Gewinnes bedeutend kleinere Quoten liefert als der Sieg. Aus letzterem Grund war ja auch bisher im geſamten Rennbetrieb der Mindeſteinſatz auf Platz 10 und wenn hierbei auch der Ge⸗ winn meiſtenteils beſcheiden iſt, ſo iſt er aber bei dem Charaktor der Platzwetten ſicherer, denn der Begriff„Platzwette“ dehnt ſich aus auf die Möglichkeit, daß das gewettete Pferd unter den 8 bzw. 2 zuerſt einlaufenden Pferden ſich befindet, während die ertrag⸗ reichere Siegwette ſich nur auf ein einzelnes Pferd, den Sieger, er⸗ ſtreckt. Wer bei einer Platzwette die Möglichkeiten des Totos voll ausnutzen will, tut natürlich gut, nach wie vor mindeſtens 10 einzuzahlen, denn bei ungerader Platzquote(3. B. 11, 13, 15; 10) wird für 5 Mark⸗Einzahlung, genau wie bei der Sieg. wette zu 5 l1, nur die Hälfte ausbezahlt, nachdem auf die volle Mark nach unten abgerundet iſt. 1 der Rufſchwung im Tennisſport Der Tennisſport hat in der ganzen Welt einen gewaltigen Auf⸗ chwung zu verzeichnen, das iſt der ſeiner Anhängerzahl. Noch nie war die Zahl der Turniere und der Turnierſpieler eine ſo gewaltige. Aber man darf auch behaupten, daß ſich das Köanen der Tennis⸗ ſpieler gehoben hat, wenn man auch hierfür keinen Maßſtab wie Stoppuhr und Bandmaß hat. Man muß ſich ſchon darauf verlaſſen, was die alten Größen im weißen Sport aus dem reichen Schatze ihrer Erfahrungen zum Beſten geben. Oder aber auch man muß vergleichen wie die Überlebenden Größen vergangener Jahrzehnte heute noch abzuſchneiden vermögen, Deutſchland hat im Tennis immer eine. 8 Rolle geſpielt, hat Weltmeiſterinnen und Welt⸗ meiſter geſtellt. Ob wir heute noch die gleiche Rolle zu ſpielen ver⸗ möchten, kann nicht ſo ohne weiteres bejaht werden. Es fehlt uns eben an Gegnern, mit denen wir unſere Kräfte meſſen und unſere Leiſtungen verbeſſern können. Erfahrung aber iſt im Tennisturnierſpiel wenn auch nicht alles, ſo doch ſehr viel. Ein Beiſpiel: Seit 8 iſt im Dameneinzelſpiel Suſanne Lenglen unbeſtrittene Meiſterin. Sie hat einen dem Herrentennis ſehr ähn⸗ lichen Stil, von dem wir nur aus Zeitungen und durch Schilderungen von Augenzeugen wiſſen. Zum Teil haben wir ſie auch ſekundenlang im Kintopp beſtaunen dürfen. Was aber ſind alle dieſe Hilfsmittel wert im Vergleich zu einem einzigen Satze, den eine unſerer Pro⸗ minenten im Damentennis gegen Mädame Lenglen ſpielen würde. Das Ausland, mit dem wir ſchon wieder in Wettbewerb getreten ſind, ſpielt leider im internationalen Tennis keine bedeutende Rolle und wir dürfen auf unſere Siege, mit Ausnahme des Erfolges über Spanien, nicht allzu ſtolz ſein. Der Ungar von Kehrling, der Sleger von Götehorg, hat ſeinem Erfolge über Kreuzer neuerdings in Berlin einen ſolchen über Landmann, den derzeitigen deutſchen Meiſter, Demaſius u. a. anreihen können. Wir werden in den nächſten Tagen erfahren, wie von Kehrling gegen die Amerikaner, Franzoſen und Engländer in Paris abſchneiden wird und haben dann eine Ver⸗ gleichsmöglichkeit für unſer Können. Der neue Stil im Tenais, wenn man überhaupt von einem ſolchen ſprechen kann, ſtammt aus Ame⸗ rika. Hier wurde das ſcharfe, flache Spiel, das nur das eine Ziel kennt, ſede Gelegenheit einen Punkt zu machen auszunutzen, bis zur Reinkultur gezüchtet. Der Erfolg waren die Weltmeiſtertitel in allen Klaſſen. Aber auch der alte Erdball hat ſich nicht damit be⸗ anügt, nach wie vor ein weniger erfolgreiches, dafür aber ſchöneres, weil dem Auge gefälligeres Tennis zu ſpielen. Die Art der Ame⸗ rikaner machte Schule, das Training wurde ernſtlich verbeſſert, es wurde nahezu an jedem Ball gearbeitet, bis es den Franzoſen in Wimbledon gelang, den Weltmeiſtertitel im Herreneinzelſpiel an ſich zu reißen. Allerdings war das ſchwerſte amerlikaniſche Geſchütz, der bisherige Weltmeiſter Tilden nicht zur Verteidigung ſeiner Würde erſchienen. Er—— wahrſcheinlich, daß ſein Schüler Vincent Ri⸗ chards, der ihn übrigens ſelbſt ſchon ſchlug, das Stern⸗ und Strei⸗ fenbanner erfolgreich zu verteidigen vermöchte. Auch im Damen⸗ einzelſpiel mußte das Tenniswunder Helen Wills, die trotz ihrer 15 Jahre als ernſte Anwärterin für den Titel angeſehen wurde, einige empfindliche, weil glatte Niederlagen einſtecken und auch im Damendoppelſpiel blieben die Enaländerinnen MacͤKane und Covell Siegerinnen. Die Vormachtſtellung Amerikas iſt alſo ins Wackeln geraten. Die Engländer und Franzoſen, die Spanier, Indier, Ja⸗ paner und vielleicht auch die Ungarn rücken bedenklich zu ihrer Klaſſe auf, ia haben ſie teils ſchon erreicht. Und wir? Ohne Frage hat auch in Deutſchland der weiße Sport elnen großen Aufſchwung gefeiert und die Zahl ſeine Anhänger nimmt eher zu wie ab, trotzdem die wirtſchaftlichen Schwierigkeiten für die Populariſterung dieſes Sportes von nachteiligſter Wirkung ſind. Mit dem zahlenmäßigen Aufſchwung iſt auch eine Verbeſſerung der Lei⸗ N dee en Des läßt ſich daran ermeſſen, daß die Mei⸗ ſtertitel, die jahrelang in denſelben Händen waren, ſetzt von Jahr zu Jahr wondern. Es mehren ſich auch die Fälle, in denen Junioren ohne den erwünſchten Reſpekt vor dem Alter und ohne Angſt vor den ungezählten Wanderpreiſen der Großen mit überraſchenden Siegen herauskommen, wenngleich ja unſere erſte Klaſſe bisher noch von derlei unliebſamen Dingen verſchont blieb. Es iſt eben a long, long way to Tipperary. Beſonders der Weſten Deutſchlands, das haben die Turniere in Köln,.⸗Gladbach und in Düſſeldorf gezeigt, hat auch im Tennis, wie in den meiſten anderen Sportarten einen Nachwuchs herausgebracht, der ſich ſehen laſſen kann und vermutlich unſere Hoffnung auf die Zukunft werden wird Eines guten Tages, wenn die letzten Boykottſchranken zerfallen ſind, wird ſa das große Lernen erſt anſetzen und es kann ſicher nichts ſchaden, wenn wir dann eine immerhin ſchon aut prädeſtinierte Jugend haben. die noch lernen mag und kenn. Eine geeignete Vorbereitung wäre ſa die von Dr Schomburah ſchon vor Jahren vorgeſchlagene Neueinteilung unſerer Turnierklaſſen, nach der die Kanonen unter ſich, die erſte Klaſſe, die zweite und dritte Klaſſe uff, auch unter ſich ſpielen Ein Ab⸗ und Aufſtiegsſyſtem ähnlich dem der Fußballer. Dann wären die Leute aus der Extraklaſſe davon verſchont gegen ſolche Leute an⸗ zutreten, die zur Meldung für die offene Klaſſe nur, aber auch nur den Mut aufbrachten. Andererſeits würden die Spieler der erſten Klaſſe durch die fortdauernden ſchweren Spfele gegen gleichwertige Gegner ſo gerüſtet, daß ſie vor den Extraklaſſigen nicht einen der⸗ artigen Reſpekt hätten, der alleine mit— 30 zu werten iſt. Apropos — 30. Die Vorgabeſpiele können nicht, ſo nützlich ſie an ſich ſein mögen und auch ſind, einen Ausgleich darſtellen weil dem Be⸗ fangenen die Ruhe erſt wiederkehrt, wenn er endgültig abgeſägt iſt... und das langt halt beim Turnier nicht mehr, Ausnahmen beſtätigen auch hier die Regel. Im Uebrigen haben die großen Ver⸗ eine das weitere Geſchick des deutſchen Tennisſports ſelbſt in der Hand. Betreiben ſie eine ſyſtematiſche Jugendpflege und Erziehung, ſorgen ſie für neuzeitliche Einrichtung ihrer Sportplatzanlagen, ſcheuen ſie die Ausgaben für einen guten Trainer nicht, dann wird auch ſo das Nipeau des Tennisſports bei uns ſo gehoben, daß wir ohne Sorgen in die Zukunft ſehen können. Der Weg zu Weltmeiſter⸗ würden wird allerdings von Tag zu Tag dornenvoller, aber es iſt nicht einzuſehen, warum unter den Tauſenden ehrlich Beſtrebter nicht ein Talent ſein ſoll, das durch eifriges und woblüberlegtes Ueben das hohe Ziel zu erreichen vermag. 5 Univerſitäts-Schwimmfeſt Die Heidelberger Hochſchulmeiſterſchaften im Schwimmen nebſt ſonſtigen Wettkämpfen am Dienstaa abend in der Herrenſchwimm⸗ halle nahmen in Anbetracht ihrer kurzfriſtigen Anberaumung bei leidlichem Beſuch einen ſportlich faſt durchweg befriedigenden Ver⸗ lauf, wennſchon die erſtmalige Abwicklung noch Anfangs zu wünſchen übrig ließ. Es zeigten ſich dabei teilweiſe überraſchend tüchtige Kräfte auf verſchiedenen Gebieten, die bei ernſtlichem Training beſtes verſprechen. Wogegen einige Hauptbeteiligten leider durch äußere Umſtände am Kommen verhindert waren. Die Mehrzahl der Sieger ſtellten die ſtudentiſchen Vereinigungen, ſo in den Staffeln und im Mehrkampf. Die Korporationsbruſtſtaffel wird wegen Vorſtarts des Schlußſchwimmers der Alemannia im Einverſtändnis mit der dadurch benachteiligten Chibellinia nochmals Samstag morgens 9 Uhr dort in gleicher Beſetzung ausgeſchwommen. Die Ergebniſſe der von Univ.⸗ Schwimmlehrer Mang geleiteten Veranſtaltung lauten: Freiſtaffel %2 Bahnen Studenten gegen Nickar ſiegen in:54(Leferenz, Zapp, Dörffel, Roſt); Lagenſchwimmen je 2 B. Bruſt: Dörffel(Bineta) 41 Sek.; Seite: Klar(Chibellinta) 84,0 Rücken: Kalinowsky(Allemannia) 39,2 und Freiſtil: Roſt(.⸗IJ.) 30,2; Mehrkampf: W. Schwimmen, Freiſtil, 1 Bahn Tauchen, 1 Pflicht⸗ und 1 Kürſprung vom 3 bezw. 1 Meterbrett). Sieger Heller(Chibelliia) mit 51 Pkt., 2. Schmalz (Chibellinia) 50 Pkt., 3. Müller(Normannſa) 4975 Pkt., im Springen entſchieden: Bruſtſchwimmen für Studentinnen 2 B. Frl. Helene Maquet in:52; Altakademikerſchwimmen 2 B. Burghard(Leonenſta) 29,4; Lagenſtaffel 4% B. der Chibellinia⸗Mannſchaft(Kaufmann, Schmalz, Richter, Klar) zugeſprochen. Ein Waſſerballübungsſpiel der Hochſchulmannſchaft für das Marburger Olumpia ge⸗ en eine Nikarmannſchaft bildete nebſt dem Prüfungsſchwimmen ürs Turn⸗ und Sportabzeichen den Schluß dieſes von der ſtädt. Badeverwaltung wohlwollend geförderten Werbeabends. Neben dem Training der Olympiamannſchaft iſt nun noch bis Semeſterſchluß ein Rettungsſchwimmkurs vorgeſehen. * Ein neuartiger Rettungsapparat„Hilfe“ wird von ſeinem Er⸗ finder E. Steinmetz, Untertürkheim bei Stuttgart(Urbanſtr. 11) vertrieben. Es iſt zwar kein eigentliches Rettungsmittel, ſondern eine einfache Vorrichtung zur N der Lage des Untergeſunke⸗ nen. Der vorſichtige Badende im Freien ſchnallt ſich mit einem Riemchen einen rotlacklerten Korkkörper ums Handgelenk, den er bet Gefahr oder Unfall raſch vom haltenden Gummibändchen abſtreift, worauf der Kork hochſteigt und den Geſunkenen noch bis auf 7 Mtr. Tiefe weithin ſichthar marktert, wodurch ſofortige Bergung durch den Retter mittels Abtauchens der Schnux entlang geſchehen kann. Da⸗ durch erhält dieſer einſache Behelf immerhin einen gewiſſen Wert zur Beruhigung von unſicheren Schwimmern, die an Schwäche⸗ und Krampfänfällen, Fallſucht, Nervenſchock uff. leiden und ſich bei ihrem Badevergnügen dann der beſonderen Aufmerkſamkeit des Bademei⸗ ſters oder der Mitbadenden anempfehlen mögen. So namentlich in unſichtigem Waſſer, über bewachſenem Grund und beti raſcher Strömung an der Badeſtelle. Mg. Iweiter Wettkampf für polizeiliche Körperausbildung in Karlsruhe Ausbildung und Stählung des Körpers iſt die Vorbedingung für die Geſundheit und Spannkraft eines jeden Menſchen. Wieviel mehr aber noch für den Polizeibeamten, an den das tägliche Leben, die Eigenart ſeines Berufes ganz beſonders hohe körperliche Anforderungen ſtellt. In dieſer Erkenntnis treibt unſere badiſche Polizet Leibesüubungen. Aus ihr wachſen auch alljährlich die Wett⸗ kämpfe für polizeiliche Körperbildung heraus, wie ſie die badiſche Polizei in dieſen Tagen zum zweiten Male nach den Kriegsjahren als eine Selbſtprüfung für die geleiſtete Jahresarbeit begeht. Im Laufe des Mittwoch Nachmittag verſammelten ſich die 600 Teilnehmer aus allen Teilen des badiſchen Landes in den Räumen der hieſigen Polizeiſchule. Der Sportplatz des Karlsruher Fußball⸗ pereins gegenüber der Telegraphenkaſerne, der Hof des ehem. Ka⸗ dettenhauſes, das Vierordtbad ſind die Orte, wo von Donnerstag bis Samstag ſich die Polizet im Einzel⸗ und Mehrkampf, auf den Gebie⸗ ten des Schwimmens. der Leicht⸗ und Schwerathletik und des Tur⸗ nens meſſen wird. All dieſe Kämpfe gipfeln am Sonntag,(13. Juli) nachmittags in einer Hauptveranſtaltung auf dem Platze des Karls⸗ ruher Fußballvereins, die die endgüllige Entſcheidung in den ver⸗ ſchiedenen leichtathletiſchen Wettbewerben bringt und der Allgemein⸗ heit aleichzeitig eine Reihe ſehr ſehenswerter Vorführungen zeigt,. die das Weſen e Khzuerausbildung veranſchaulichen. Wei⸗ ter noch erhält der Zuſchauer einen kleinen Einblick in moderne Polizet technik. Die Poltzeiſchule wird ihre Spür⸗ und Schutzhunde in Aus⸗ bildung und Verwendung vorführen. Den Rahmen für die geſamte Veranſtaltung gibt ein ausgeſuchtes Programm der Vereinigung Badiſcher Polizeimuſiker. Ein wie aroßes und warmes Intereſſe für die Tätigkeit unſerer olizei gerade auf dem Gebiete ber Körperausbildung in weiten eiſen der Bevölkerung herrſcht, bekunden die zahlreichen Ehren⸗ vreiſe die in hochherziger Weiſe das Staatsminiſterium, eine große Anzahl badiſcher Städte, verſchiedene Verlage von Karlsruhe, Inſti⸗ tutionen und Körperſchaften ſtiſteten. Wie nun dieſe Tage und vor allem der Sonntag für den Sportsmann intereſſterte Kämpfe und Entſcheldungen bringen, ſo wird zweifellos auch der Laie, der Nicht⸗ ſportsmann reiche Anregung erhalten und ſich ſo ein gutes Bild von e badiſchen Polizei und ihrer körperlichen Tätigkeit machen nnen. * Nener Rekorbd im Kugelſtoßen.— Bei den ſübdbayeriſchen Leicht⸗ athletikmeiſterſchaften in München verbeſſerte der auch als Boxer beſtens bekannte Ludwig Haymann ſeinen erſt am 22. Junk aufge⸗ ſtellten Rekord im beidarmigen Kugelſtoßen von 29,87 Meter auf 24,11 Meter. Er warf die Kugel rechts 18,41 Meter, links 10, Meter.* 7 — — eee ee „ Ä eee — 1 „Treitag, den 11. Zuli 1924 MNaunheimer Genueral-Anzeiger(Muttag ⸗Ausgabe) 7. Seite. Ur. 317 ———— N Süddeutsche Disconto-Gesellschaft.-G. 5 In der gestern unter Vorsitz von Eduard La denburg abgehaltenen o..-V. des Instituts waren 126 000 Stimmen Lertreten. Der Jahresbericht, die Bilanz und Gewinn- und werlustrechnung für 1923, die der Vorsitzende als bedeu- ungslos und nur dem formellen Zweck dienend bezeichnete, Pannden einstimmig genehmigt und den Verwaltungsorganen iutlastung erteilt. Ba eine Vergütung aus dem Reingewinn, Wie es die Satzungen bestimmen, an den Aufsichtsrat nicht moglich ist, weil ein solcher Reingewinn nicht ausgewiesen Wird, beschlof die.-., dem Aufsichtsrat eine Ver- gütung von 100000.4 zuzubilligen. Kufsichtsratsmitglieder, Emil Boeck-Berlin, Eduard Laden- burg-Mannheim, Anton Lindeck-Mannheim und Gustav Schlie- Per-Berlin, wurden wiedergewählt. Neu in den Aufsichtsrat Wurde auf Vorschlag der Verwaltung Dr. Erich Mayer- Mannheim gewählt. 8 Auf die Anfrage eines Aktionärs erklärte Direktor r. Weil, über das abgelaufene Halbſahr lasse sich nicht viel Neues sagen. Man müsse sich auf die kleineren Verhältnisseefnrichten, in denen sich unsere Wirt. schaft befindet. Es sei bekannt, daß die Gewinnmöglichkeiten im abgelaufenen Halbjahr nicht sehr groß Wären. Das Effektengeschäft liege ziemlich brach, die Eftekten Selbst sind zurückgegangen. Bei Devisen komme haupt- Fchlleh das Kommissionsgeschäft in Betracht. Auch im Lontokorrentgeschäft sei eine Umstellung nötig Sewesen. Die Kredite, wie sle den Freunden der Bank Segeben worden seien, mußten eingeschränkt werden; keine ank könne sie mehr im früheren Umfang geben, insbeson- dere, nachdem die Reichsbank erhebliche Einschränkungen zur Aufrechterhaltung des Wertes der Mark vorgenommen dabe, mit denen man sich einverstanden erklären müsse, denn das wichtigste unserer Wirtschaft sei, dah die Mark stabil bleibe. Man habe auch eine Umstellung es Apparates selbst vorgenommen und einen großen Teil der Beamten, dle in der Inflationszeit engagiert Wurden, Wieder abgebaut. Er glaube sagen zu dürfen, daß die Bank mit peinlicher Fürsorge vorgegangen ist, um jede Härte zu vermeiden. Die Bank tue alles Mögliche, um den Ent- assenen zu Anstellungen zu verhelfen. Soweit sich beob- achten ließ, haben die am 1. Januar und 1. April aus- Zetretenen Angestellten meistens wieder Anstellung 855 funden. Er hoffe, daß sich die Verhältnisse bald wieder emigermaßen einrenken werden. Er sei nicht so pessi- mistisch, daß er sagen würde, wir müssen uns auf den heutigen Depressfjonszuskand dauernd einrichten. Ueber die Goldbilanz, worüher gleichfalls Angaben erbeten worden waren, könne heute noch nichts gesagt werden; das sei auch der Reglerung bekannt und deshalb sei auch die Frist für diese Bilanz verlängert worden. Es werde von der weiteren Entwieklung des Wirt- schaftsjahres abhängen, wie man die Bewertung einzelner Aktivposten vornehmen und diese in die Bilanz einstellen könne. Immerhin glaube er sagen zu können, daß die Bank nicht schlecht abschneiden werde, wie die Mehrzahl der Provinzbanken, die er kenne. Er hoffe, daß die Aktionäre auch in dieser Hinsicht mit der Süddeutschen iscontogesellschaft zufrleden sein werden. hr. Zur Lage der bayerischen Mühlenindustrie 5 Bei der Regensbur Tagung des Baperischen Müller- bei erstatteten der Vorsitzende des Bundes, Kunstmühlen- esitzer ErI-Freising, und der Geschäftsführer Wiede- basann-Landshut, eingehende Berichte über die Lage der aderischen Müllerei. Ihren Ausführungen ist zuü ent- nehmen, daß die süddeutsche Mühlenindustrie einerseits durch die jetzige Steuerbelastung, anderseits durch die Ein- fuhr von Auslandsmehl und aus Auslandsgetreide hergestell- tem Mehl der norddeutschen Grolmühlen völlig brach- gelegt werde, so daß eine Stillegung der meisten Mühlen- etriebe in nächster Zeit zu erwarten sei. Besonders wichtig für die Allgemeinheit sei die überraschende Tatsache, dal Kuslandsmehl von ausländischen Mühlenagenten um- Jatzsteuerfrei bis zum Bäckerhaus geliefert werden ann, wodurch das Mehl aus bayerischem Getreide unver- kauflich sei. Durch die Bevorzugung des Auslandsmehles nicht nur der städtischen, sondern àuch der bäuerlichen Bevölkerung werde die Abhängigkeit vom Auslande geför- dert. Es sel eine Ironie, wenn die Landwirte minderwertige Weizensorten anbauen, das aus diesen gewonnene Mehl ver- achten und das Auslandsmehl bevorzugen,. Dadurch werde der heimische Getreidebau durch die Landwirtschaft selbst völlig entwertet. An Landwirtschaft wurde der dringende Appell gerichtet, die besseren bayerischen raunweizen ahzubauen. Die schwerste erleide die süddeutsche Mühlenindustrie durch die Fracht- egünstigungen der norddeutsehen Groß mühlen. Es wurde nachgewiesen, daß der Frachtsatz für Mehl für eine norddeutsche Grofmühle von Königsberg bis ünchen nur 13 Pfennig, für eine bayerische Mühle von Nürnberg bis München aber 168 Pfennig pro 100 kg betrage; die bayerische Mühlenindustrie sei durch diese ganz un- begreifliche Begünstigung der norddeutschen und Auslands- mehle bezüglich Umsatzsteuerfreiheit und Ausnahmetarife 80 ungeheuer geschädigt, dall ihre völlige Vernichtung unmittel. bar bevorstehe, Was naturgemäß zu einem unabsehbaren pchaden für die Landwirtschaft und auch für den Ver- raucher führen werde. Andelsbleff Die ausscheidenden W In einer einstimmig angenommenen Entschließung wurde die sofortige Aufhebung der Umsatzsteuer- freiheit für Auslandsmehl oder aber auch Umsatzsteuer- freiheit für die in den deutschen Mühlen hergestellten Erzeug- nisse gefordert. Ferner wurde Hesan die Ablehnung der Forderung einer gerechten Tarifferung für Getreide und Mehl Protest erhoben und die Beseitigung der Staffeltarife für Mehl verlangt. -- Schwindelfirmen. Der Handelskammer für den Kreis Mannheim ist eine neue Liste solcher Firmen im Auslande Zzugegangen, welche laut Beschwerden die erhaltenen aren nicht bezahlt haben,. Die Liste kann in unserer Außenhandelsabteilung, Börse, während der Geschäftsstunden eingesehen werden. ⸗- Aufhebung von Ausfuhrverboten. Auf Grund der Ver- ordnung vom 28. Juni 1924 hat der Reichskommissar für Aus- und Einfuhrbewilligung in Berlin die Aus fuhr von Küchengewächsen emüse und eßbare Kxäuter, Pilze, Wurzeln und— 5 fkreigegeben. Es betrifft dies die Zolltarife-No. 33 a, b, c, d, e, aus 33 f, g, h, i, k, I, aus 33 m, 33 n, o, aus 38 p, aus 33 T, aus 36, aus 37, aus 46, 47 a, b, e, d, f, h 1, h2, 47 1, aus 48, 49, aus 59 b. Ferner wurde die Ausfuhr von Klieselgur(Infusorienerde), Tarif-No. 226 a, Wärmeschutzmasse aus Kieselgur, Tarif- No. 696, Bauplatten und Steine, ungefärbt, auch mit Ein- lage, Tarif-No. 700, Draht aus Silber, auch legiert, Tarif- No. 774, Kupfer, rohes(auch auf elektrolytischem Wege her⸗ gestelltes sowie zementiertes Kupfer), in Scheiben oder so- genannten Rosetten, Barren, Blöcken oder Platten, in Pulver- korm usw. Tarif-No. 869 a, freigegeben. Nähere Auskunft hierüber erteilt die Außzenhandels-Abteilung der Handels- kammer, Börse. )-(Verhängte Geschäftsaufsichten im Freistaate Sachsen. Der Handelskammer Mannheim ist eine Liste der bis jetzt im Freistaate Sachsen verhängten Geschäftsaufsichten zu- gegangen. Die Liste kann bei der Außenhandelsabteilung der Handelskammer, Börse, eingesehen werden. Geschäftsaufsicht über ein Elberfelder Bankhaus. Das Bankhaus Kurt Wagner in Elberfeld ist wegen Zahlungs- schwierigkeiten unter Geschäftsaufsicht gestellt worden. ):( Bamag-Meguin.-., Butzbach(Hessen). Wie wir erfahren, wurden der Gesellschaft in scharfer Konkurrenz gegen englische und amerikanische Firmen zwei Riesen- objekte, nämlich eine Kohlenaufbereitungsanlage für 1000 Tonnen Stundenleistung, wie sie bis jetzt für solche Leistung nirgends gebaut wurde, und eine Schiffsbekohlungsanlage — die gewaltige Leistung von 900 Tonnen pro Stunde über- ragen. Berliner Bank.-Gd. in Berlin. Auf Antrag des Instituts ist zur Abwendung des Konkursverfahrens eine Beaufsichtigung der Geschäftsführung angeordnet worden. :: Neue Auslands- Handelskammern in Berlin. In der Nachkriegszeit haben sich in durchaus erfreulicher Weise die Bestrebungen fortgesetzt zur Förderung des Handels- verkehrs mit bestimmten, für den deutschen Export wichtigen Auslandsstaaten besondere Wirtschaftsvereinigun- gen und zwischenstaatliche Handelskammern zu gründen. Nach einer Information des Konfektionär steht die Bildung einer deutsch-griechischen Handelskammer mit Sitz in Berlin. unter Beteiligung der maßgebenden Behörden kurz vor dem Abschluß. Angesichts des soeben abgeschlossenen deutsch-griechischen Handelsabkommens dürfte diese Grũn- dung wesentliche Bedeutung erlangen.— Auch hinsichtlich des Handelsverkehrs mit Scehweden steht die Bildung einer schwedischen Handelkammer in Berlin bevor, an der in erster Linie die in der Reichshauptstadt sowie namentlich in Norddeutschland ansäàssigen schwedischen Kaufleute regen Anteil nehmen. Bank Walther Goldschmidt& Co..-G. in Bonn. Bei dem unter Geschäftsaufsicht stehenden Bankunternehmen sollen laut Köln. Ztg. neue Verhandlungen schweben. die auf einen Zwangsvergleich hinauslaufen. Die Verhand- lungen sollen kurz vor dem Abschluß stehen. Bei einem Zwangsvergleich sollen die bevorrechtigten Forderungen voll, die übrigen etwa mit 20 Prozent befriedigt werden. Dieser Zwangsvergleich ist angeblich erforderlich, um die Interessenahme einer neuen Gruppe für die Bank durch- führen zu können und damit die Möglichkeit zu geben, die Bank zu halten oder auf eine andere Grundlage zu stellen. Devisenmarkt Paris liegt ziemlich unverändert gegen London mit 85,5 und gegenüber dem Dollar mit 19,60. In Goldpfennig ausgedrückt notierte der französische Franken mit 21,45, der belgische mit 19, der Schweizer Franken mit 75,75 und der italienische Lire mit 17,90 Pfennig. Der holländische Gulden notierte mit 1,587&„ und das englische Pfund 7 18,27 K. Börsenberichie Maunheimer Uffektenbörse MHannheim, 10. Jull. Die Tendenz war zjemlich unverändert. Geschäft war in Bad. Anilin zu 11, in Waggonfabrik Fuchs-Aktien zu 0,65, in Knorr Heilbronn zu 2(rat.), Mannheimer Gummi zu 1,25, Mez Söhne zu 2,25, Pfalz. Nähmaschinen zu 1,20, Rhein-Elektra zu 4, Frei- 25 Ziegelwerke zu 171, Wayss u. Freytag zu 1,60 und Zuckerfabrſk Waghäusel zu 2,25. Von Bankaktien wurden Rheinische Creditbank zu 1,50(rat.) gehandelt. hans Friedrich Blunck Don Hans Martin Elſter(Berlin) Wie im geſamten Daſein, ſo erneuert im dichderi Leben die ſchöpferiſche Kraft ſich nicht in den ladrariſchen Mel punkten, ſondern außerhalb davon. Weil Weſenhaft ⸗Neues überhaupt 5 entſteht aus der elementaren Verei des chen mit 8200 Geiſtigen und nicht aus jenem künſtlichen ſuß, den 2 Gehirn mit dem Blut in der Literatenatmoſphäre vornimmt. Unbedieſem Grunde ſteht immer wieder von Jeit zu Zeit ein bisher 3 ekannter oder nur Halberkannter, Unbeg roder mit Abſicht — ſzalbbeleuchteter unter uns guf: Ecce poeta, ertönt es dann maas ich dem von Draußen her Kommenden engegen. Und weil er wirkt durch die künſtliche Mache eimer liderariſchen Clique, ern einfach durch die Wucht ſeines dargebotenen es, bann ſtung erſchg ſich ohne* N e im Herzen derer, die die Dichtu fachliches Indere ſchenerleben, im Herzen des Volles 9 „So iſt es mit dem Hamburger 80 mehr als einem Jahrze 5 ſich 2 1n Anſang 50 Ebne 52——665 der das Blut der Dithmarſchen eßh St ͤ Meeres mit dem R reint und Mbanu Tatkraft ſich ſeltſam zu e e 5öbedt ſit figver, Balladen der Heimat von Helgoland bis Bom⸗ vom S werwigdelung in der„Nordmark⸗ c451d. Berten Aend—— 00 Hamburg). Erſte Novellen„Feuer im Nebel“ 0 5 eſtermann, Braunſchweig 1913) zeugten für die Leidenſchaft di eimat⸗ und Naturliebe mit raſſigem Vermögen. Di des Künſtlers in ſeſner Bi che buchiſche Atmoſphäre wünmihaftedes Ment fl en 852 Romantuj iger man kann Bluncks Werk nicht gut einen„hiſtoriſchen „Totentanz“(1916 ebenda), dem ſich eine A rſetzung mit dem Mann⸗Weib⸗ und Eheproblem in einer Brüſſeler Kriegsgeſchichte „Jan Günt“(1917 ebenda) onſchloß. Die innerliche Wirkung des Krieges hatde Ausdruck in einem von Rudolf Alexander Schröder freundlich beten dn 498 Land“(1916, Gugen„ Jerch, zu pöter Naturerlebni im—.—„Der Dauderer! asd— + 1920), niederdeutſche Verſe„Haſt, warr ni möd“(ebenda) geſellten. Auch die dramatiſche Arbeit wuche aus un „ w 0 0 1525 bden f. uun wen Welie 00 5 nct zum gro lun nach zwei wen bemerkenswerten wie„Peter Ohles Schatten“ und„Ritt gen Morgen“, aber der epiſ Kunſt. Mit den Romanen„Hein Hoyer“ und„Berend Fock“, die ſich mit einem noch kommenden Bande zuſammen⸗ finden ſollen, ſbellte er ſich rückſichtslos den Urborn ſeiner Natur und offenbarte ihnen 12 ſtromſtart, ewigkeitstrunken, er als Autor mit einem Ruck in die Reihe der Einzigartigen un für die deutſche Gegenwartsliteratur Entſcheidenden rückte.(1922 und 1923 ſeder Bamd eingeln mit hervorragenden Holzſchnitten von Hans Tape bei Georg Müller, München.) Man hat hier einen ganz neuen pus vor ſich, denn il it dieſ ne e r dn weil er mit dieſer mur n Stoff verbunden iſt; man darf ihn aber auch nicht als rein geiſtigen Roman anſprechen, weil er das Reale und Materielle bei allem Hin⸗ aufdringen in die mythiſche, ſagenhafte, religiöſe Späre voll aner⸗ kennt. Man trifſt ſeine Art am beſten, wenn man ihn als den weſen⸗ haften Ewigkeitsroman charakteriſtert. Darunter iſt hier zu ver⸗ ſtehen: die Verwendung hiſtoriſcher Stoffe, mythiſcher, religiöſer Er⸗ lebniſſe mit dem Ziel ihrer pfychiſchen ringung nach der heu⸗ tigen Ewigkeitseinſtellung des Gegenwartsmenſchen. Blunck ſchildert Waren und Märkie Magdeburg, 10. Juli. Zucker prompt 1876-—1976, Llefe- rung 1874—1954, Melasse.80—.90. : Nürnberger Hopfenbericht vom 9. Juli. Seit dem letzten Bericht vom Hopfenmarkt vom 2. Juli haben die Hopfenpflanzen besonders in den Lagen mit durchlässigem Boden weitere große Fortschritte gemacht. Die Seiten- triebe haben sich noch kräftiger entwickelt und, vielfach haben sich Blüten angesetzt. Am hiesigen Markt verlief das Geschäft sehr ruhig. Die geringe Nachfrage, die vermehrte Zufuhr und die günstigen Ernteaussichten gaben die Ver- anlassung zu einer erneuten Preissenkung. Berliner Metallbörse vom 10. quli Prelse in Festmark für 1 Kg. 9. 1 n 9. 10. Elektrolytkupfer 118,25.2 n Barren—— Baffiaadekupter.02..03.01·1,02 Einn, ausländ..10-4,20.10-.20 Slel.57-0 58 0,57.0,58 Huttenzinn.00.-.05 4,00-.05 Rohzink(Vb.-Fr.)———.— NMiokel.252,8.25-—.35 do.(fr. Verk.).55-0,56 0,55-.56 Antimon 0,66-.68.66-0,88 blattenzins.48..49 0,48⸗0,49 Sliber für 1 ar. 89,—-90.— 89,—.90.— Aluminlum—— Platin p. Gr.—— London, 10. Juli(WBY Metallmarkt.(in Lst. l. d. engl. t. v. 1016 kg. 9. 10. 9. 10. Blei 32.90 33.39 Kupterkass 60 65 61.—] bestselect. 65.25 65.50 Zink 31.65 31.90 do. 3 Monat 61 65 62.— Nickel 130.— 130— Quecksilb. 13.50 13.50 do. Elektol. 64.75 65.50 Zinn Kassa 225.50 220 50 Regulus 50.— 50.— Schiffahrt Dampfer-Bewegungen des Norddeutschen Lloyd Bremen Bremen-New Lork: D. George Washington am 4. 7. ab New Vork; D. President Harding am 7. 7. ab Bremerhaven; D. President Roosevelt am 3. 7. an New Vork; D. Columbus am 4. 7. an New Lork; D. Republic am 2. 7. ab New Lork; D. München am 5. 7. ab New Vork; D. Bremen am 4. 7. an Bremerhaven; D. Vorck am 6. 7. Dover passiert.— Bremen- Baltimore: P. Ludwigshafen am 5. 7. Bishop Rock pass.; D. Porta am 7. 7. Dover pass.; D. Hornfels am 2. 7. ab Balti-⸗ more.— Bremen-Cuba: D. Horncap am 3. 7. ab Bremen.— Bremen-Brasilien: D. Hameln am 4. 7. ab Pernambuco; D. Eisenach am 4. 7. Ushant pass.— Bremen-La Plata: D. Köln am 5. 7. ab Vigo; D. Sierra Nevada am 3. 7. ab Bahia; D. Werra am 4. 7. an Buenos Aires; D. Sierra Cordoba am 5. 7. ab Madeira; D. Weser am 6. 7. an Hamburg. Bremen- Australien: D. Göttingen am 4. 7. ab Söôderhamm nach Nyhamm; D. Elberfeld am 6. 7. ab Alexandria nach Malta.— Bremen-Ostasien: D. Holstein am 7. 7. ab Foochow nach Singapore; D. Aachen am 6. 7. an Antwerpen. — — wWaſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli ndein-Pegel[T ö. 5i id ii HAedar-Begei] 4..3. id. Schuſterinſel⸗).129 902.202 88 8s/ Manngeim.05.104.90ͥ.86 f,7804.2 Segt 40,40 285,5752 3 892 f Sellbrena Marau;. 547.88 5785.7867 56— 4 daan ein 5 168 76465,8(745 KFaub gbin:. 43.283,283.283.36 308.0 und Verleger: Druckerei Dr Haas, Mannheimer .„ Mannhbeim, E 6. 2. 4 fredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurk Fiſcher; für das Feuilleton: i. V. Kurt Fiſcher: für Kommunalpolitik u. Herausgeber. Drucker General⸗Anzeiger, G. m. b. Direktion: Ferdinand Heyme— 4 Lokales: J. V. Ir Kircher; für Sport und Neues aus aller Welt: Willn Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete, Gericht u. den übria. ꝛedaktionellen Teil: Fr. Kircher: f Anzeigen: J. Bernhardt. — 5 Dilte achten Sie bei Antritt Ires diesjaährigen Erholungsurlaubes darauf, daß Ihr Antrag um Nachsendung unseres Blattes vor Ihrer Abreise in unsern Händen lst, damit keine Verspätung in der Lieferung eintritt. Erfor- derlich ist, daß die Adresse, wohin die Zeitung versandt werden soll, genau und deutlich geschrieben ist, lerner die Angabe der Wohnung, wie lange die Nachsendung erfolgen soll und schließlich, ob die Zustellung des„Mannbeimer OGeneral-Anzeigers“ in die Wohnung weiter gewünscht wird oder für dle Dauer der Abwesenhelt zu unterbleiben hat. Der Arbeitsvereintachung wegen wird um Voreinsendung der Qebühren höllichst gebeten. Die Gebührensätze betragen: wöchentlich Für ein bereits abonnlertes Exemplar... Mk..60 Ausland Mk..20 Für eln besonderes bestelltes Exemplar... Mk..80 Ausland Mk. 2. 40 Der Verlag. alſo nicht etwa als Selbſtzweck das Leben des verwachſenen ham⸗ burgiſchen Kondottieres Hein Hoyer zu Anfang des 15. Jahrhun⸗ derts, um die ſozialen, geiſtigen Kämpfe der Hanſeſtadt um ihre äußere und innere Freiheit in möglichſt farbigen Bildern neu erſtehen zu laſſen, ſondern er packt mit unerhörter Leidenſchaft das ſſe Urmenſchliche und Ewig⸗Wiederkehrende dieſes Ringens im einzel⸗ nen und im ganzen, um auf dieſe Art das innere Wachſen, Gären und Reifen der deuiſchen Natur überhaupt zu geſtalten. Wir erfaſſen in Hem Hoyer und der Darſtellung ſeiner Zeit uns ſelbſt zu allen 8. von hier. bin das ee Entwicklung in ſeder Epoche e eeee Noch weiter 5 der zweite Roman„die Mär vom gottabtrün⸗ ni„Berend Fock“. Blunck vereint hier mit unheim⸗ li Suggeſtion Kraft und ſeltenem epiſchen Können die Sage vom —— Holländer in der hanſeatiſchen Abwandlung mit dem hasverusmythus; er geſtalbet ſeinen Meere und Erde gotthaſſend, gottliebend durchſuchenden Gottſucher und Gottverſucher als die Per⸗ ſönlichkeit der univerſaliſch ringenden deutſchen Fauſtſeele, nun aber nicht in der Wiſſenſchaftsrichtung, wie im„Fauſt“, ſondern in der mythiſchen: die geſamte Volkstumsproduktion in Sage, Mythe, Mär⸗ chen, Legende, Phantaſie verwebt ſich in faſzinjerendem Reichtum mit dem im 16. Jahr hundert angeſiedelten Lebensweg und Sein des Schiffers, der durch die Liebe im Kinde ſeine Erlöſung findet. Blunck hat mit dieſem Roman nicht nur eine Dichtung von über⸗ ragender Bedeutung, ſondern auch ein Weltanſchauumgswerk geſchaf⸗ ſen, durch das der Deutſche inſtand geſetzt wird, die Elemente, die Dämonie, die Fülle, die Phantaſtik, die Religioſität, die Kmdlichkeit mer Natur wie nur in den zentralſten Schöpfungen ſeiner Kunſt zu erleben. Es geht, ganz abgeſehen von den zahlloſen Einzelſchön⸗ heiten, dem mächtigen Sprachrhythmus des Werkes, eine Kraft zur Verinnerlichung und Verewigung unſeres Seins von dieſem Dichter aus, daß man nur wünſchen kann, er finde jetzt das Echo, deſſen er bedarf, um zu wirken ins Große, ins Ewige Zreitag, den 11. Juli 1924 Freunden und Bekannten dle traurige Nachricht, das es Cott dem Allmächtigen gefallen hal, meinen innigst. geljebten Mann, den treubesorgten Vater seiner Kinder Herrn Amtsgehilfen Konrad Widder nach langem schweren, mit grosser OGeduld ertiagenem eiden im Alter von 53 daen 10 Monaten zu sich in die ewige Heimat abzurulen. 3276 In tiefer Trauer: Frau Elise Widder Wwe. nebst Kinder Trauerhaus Holzbauerstrasse 3. Die Beerdigung findet Samstag mittag 3 Uhr statt. Räumungs-Verhauf Aussergewöhnlich billiges Angebot! * Sür die Reise Mey's Kragen mit felnem Wäschestoff Lelchtes Durchziehen des Selbst- binders beſ den Sorten Standard, Gloria& Fürdle warme Jahreszelt. da besondere niedrig: Stelle einen grossen Posten Horsciis und Huithalfer well unter Preis zum verkaui International + 1 N Serie 1 Serle II Sorie III serle Iv Serle V Amsterdam gage g Len geer ft aner deber end Berner c. J. are.. e. en 50 10.30 i 8 17962205 41„ ngl., Beamter G. 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Der unterzeichnete Verein des deaerunſag al mit Tabakfabrikaten e. V. hat den Geſchäftsgrundſatz, alle Vorteile, die ſich aus außergewöhnlich billigen Bezugsgelegenhei⸗ ten ergeben, durch Verteilung der Ware unter die Mitglieber der Ig. Dame oder Herrn. Mitteilung. u. F. F. 313 Geſamtheit ſeiner Mitglieder insbeſondere auch den kleineren und 4 15 enes 88 la. d. Geſchäftsſt. B3135“ finanziell ſchwächeren 0 00 iN ̃ Herr B. Serbös hat gegen dieſen Grundſatz verſtoßen, in⸗ 6 Gäriner dem er den Vorteil aus der gebotenen Kaufgelegenheit für ſich sonder-· angebot 4 aesn; g nimmt ein. Villengärten allein in Anſpruch nahm.(Konkurrenzlos) 0 8155 Malltypemamentpapier Role l) piglin, Pllege— 1 Wegen dieſes Verſtoßes gegen die ſozialen Beſtrebungen des Verkaufe von Samstag ab iee ukenen as Vereins erfolgte der Ausſchluß des Herrn Servos. 400 Ztr. Nebenbeſchäftigung an, Angeb. unt. G. U. 70 a. d. Geſchäftsſt. 3274 orima erstkl.. Odhseni eisc Kurz gefroren. per Piund 54 Pig. bel 2 Pfund nur 50 Pig. 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Dies iſt unſer erſtes und letztes Wort in der Sache. eeebanten— ffasdenad er un bängten Tapempehen af veaang Bel5 v Sühstoff spart Zucker! Itd. Zucker und fur 10 Beamten⸗Fam. würde auf etwa drei Wochen —10jähr. Mädchen aus achtbar. Jam. in die nmerkcte mitnehmen geg. mäßige Vergütung. Auſchriften unter G. C, 58 an die Geſchäftsſtelle. 247 wWirkung wie 2 Pfd. Zucker Nandirrucher zum Amefren 0% Ausetibranntweln in 1 Liter-Flasche e Geſucht wird gut bürgerl. Verein des Spezialhandels mit Tabakfahrikaten Mannheim E. V. Lagerbeſuch von—7 Uhr nachm. Langſtraße 29. Graue Ropf- u. Barthaare erhalten naturgetreue und waſchechte Farbe ſmit kennigson's Hasrfatbe„Julco“ 11 Fertig in einer Flaſche! Leichte Anwendung, „Unſchädlich! Vom hellſten Blond bis tiefſchwarz.“ 2 Mohren⸗Apotheke, Einhorn- u. Löwen-Apotheten, 1 E e Kurfürſten⸗Drogerie. Storchen-Drogerie a. Mark.. 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Der Oberbürgermeiſtec. — 4 e + Treitag, den 11. Jult 1924 Maunheimer(Miflag⸗Ausgabe) 9. Siete. Ur. 317 N 8. 17—U 1, 9 8. 10— 8 6, 8 Schwetzingerstraaae 68— AMittelstr. 54 Kreupriusenstrase 40— Penbsmmenmur. S4— Ludwigskhafenm: Frinspegentengtr. 17— Neckarau Sehulstr. 81. Lindenbhef: letenen u Iüh. dit. 58.) wabfDn) ½ H u.43 eeee aeen d L.. 40 H. ½1 fl.. W̃ 2. 70 Pl. 0. Tesndn Wedss.. l. 43.] krerenzek. wch Fon. 108 fr..28 HGei Eseiden 23 l. Macsdstn. 57u. 0 70 f. 30 75 E 5 Laknd, ll. lafnder Pff. 60 P. 0 Spetseschok., 2 Iaf.J 108 cr 88 f. 8 8 Tattersslistrasse 12 5 Aubemt k lnb,. 20 fl. äänfaden h dun tl.30 bl. Würstchen 35 75 Telephon 8834— Poddagpuint, sert,. Paet 5 P.) kHogvakbeknen,.. Jarten S0 Hi. n. Fl. 5 Dürrileisch 95 10 1 WI haben an den Sseplätzen„ lttcd Aan. u e 50 Pl. ufehwaehs. fd. 270 Pl. 1 Hemokragende Wpielkenlitüm 1 76.-Ol. 50 Pl.( Mlrabellen 50 Ein Drama in sechs LI Aobannisbeerkenf. 1 Pla-dl. 85 Pfl.JJ Dose Pl. alen won M Mels. 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