eee 1r Freitag, 11. Juli Be. 5 Leln ogiſe: In mannheim uns umgedung wöchentlich 250* A die monatüchen Sezieher verpflichten r„Renderung der wirtſchaftlichen verhältniſſe eaden— ee Preiserhöhungen anzurrkennen. poſt⸗ Maungel e 17890 Rarlsruhe. hHauptgeſchüfts ſielle 8 m kE s. 2.— Seſchüfts⸗nebenſtelle Neckarſtadt, wald⸗ 8 Sernſpr. Ur. 791, 702, 7043, 7033, 7048. Telegr.⸗Roòr. Veneralanzeiger mannbeim. Erſcheint wöchentlich 1 lFmal. Abend⸗Ausgabe Badiſche Neueſte Nachrichten rGenornle Neue Mannheimer Zeilung Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 318 Anzeigenpreiſe nach Carif,. dei vorauszah-ang pro eln⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Rllgemeine finzeigen.40 Selsmark Reklamen 2, Soldmark. Kür Anzeſgen an deſtimmten Tagen Stetlen und Rusgaben wird keine verantwortung ubere nommen. höhere Sewalt Streiks, OSetelebsſtörungen uſw. derechtigen zu keinen Erſatanſprüchen ür ausgeſallene oder deſchränkte Rusgaben oder ür verſpätete Rufnahme von an⸗ zeigen. Ruftr. ö Fernſpr. ohne Sewübr. Serichtsſt. Mannbeim. B 2 2 2 5 0 ellagen: Sport u. Spiel im Mannbeimer General⸗Anzelger-Aus Jeit u. Leben mit Mannheimer Srauen- u. Wmuſck-Jeitung- Welle u. Schall. Aus Seld und Sarten Wandern u. Neilen Die Oppoſition gegen Herriot — die Bedenken der poincariſten bag Ovpoſition aeaen den enaliſch⸗Franzöſiſchen Einiaunasvor⸗ 1175 cheint ſich ſetzt zu oraaniſieren Das Echo de Pa⸗ ie 0828 offenbar an die Svitze dieſer Oppoſition und führt u. a. iüzt ie franzöſiſch⸗engliſche Differenz nehme Frankreich ſede Möa⸗ es f keit. unabhänaia vorzugehen. Frankreich laufe Gefahr. daß müſſe Soldaten und Ingenieure aus dem Ruhraebiet zurückzieben —— ehe der Sachverſtändigenplan überhaupt begonnen habe, in — zu treten. London und Newnork hätten bereits erklärt. daß die 5 erherſtellung der deutſchen Verwaltunas- und Wirtſchaftseinheit e 9 Vorbedinguna für die Zeichnung der Anleihe ſei. — achverſtändigenbericht trete ferner de facto anſtelle des Ab⸗ ſöhrlute 8 des Verſailler Vertraas. Um deſſen Erſetzuna noch ge⸗ 9525 icher zu machen, ſei in der vorgeſtern veröffentlichten Note ver⸗ 15 ſi worden. daß ein Schiedsrichter berufen werden ſolle⸗ 0 ich über die Widerſprüche und Unklarheiten auszuſprechen. die 5 enthalten ſeien. Das bedeute. daß Frankreich den Schieds⸗ tiantetsdol anerkenne und dieſem die Sorae überlaſſe. einen Rerara⸗ 5 benurg aufzuſtellen, der die Lebensbelange Frankreichs in Mit⸗ enſchaft ziehen würde. Weiter ſei de facto der Reparationskom⸗ miſſion das Recht entzogen. die Verfehlungen feſtzuſtellen. Sodald 15 igen einig werde. trete ein Amerikaner als Schiedsrichter da⸗ ſehl chen, ſo daß es niemals zur Feſtſtellung einer porſätzlichen Vek⸗ — N führen würde. Man komme wohl oder übel zum Schluß, 8 55 Verfaſſer der Noten weniger darauf abaezielt hätten. Deutſch⸗ zum Zablen zu bringen. als darauf, daß Frankteich ſeiner Eigen⸗ haft als unabhänaige Nation zu berauben und ihm die Möglichkeit eines unabhängigen direkten Vorgehens zu nehmen. Eine„Bewährungsfriſt“ für Herriot In der Kritik der geſtrigen Debatte im Senat kommt durch⸗ gehend in den Morgenblättern der Gedanke zum Ausdrück, daß Poin⸗ zare es im Augenblick nicht unbedingt auf einen Sturz der P Herriot abgeſehen habe, ſondern vielmehr dem Miaſſter⸗ äſidenten eine Art„Bewährungsfriſt“ über die Londoner Konfe⸗ venz hinaus gewähren wolle 10 Herriot antwortet auf poincares Rede oineares im Senat antworten. Selbſt die tionsprc iſt der Meinung, d i Feinde M er Beae nich zu rechn 8 mit 1N ißenfols Herrſen maginot kauft eine Zettunngngm 2 ere verlautet, ſoll der frühere Kriegsminiſter Maginot wegen aufs einer großen Zeitung unterhandein. Es heißt aber, es werde 2 Zufammentriit der Kammer im Oktober nichts Endgültiges ieſer Angelegenheit getan werden. 1 Unſtimmigkeiten in der Tondoner und pariſer Deröffentlichung Wie in London ſofort nach Veröffentlichung der Vereinbarung dſchden Herriot und Macdonald feſtgeſtellt wurde, ſtimmten der eng⸗ Mche. und der franzöſiſche Teyt nicht überein. Im engliſchen ſallte ſteht ein Abſatz, der feſtſtellt, daß deine Beſtimmung des Ver⸗ 15 r Vertrags abgeündert werden dürſe, da ſonſt das Vertrauen zum Völkerbund und zu den fezerlich übernommenen Verpflichtungen rſchüttert würde. Lloyd George hat dieſen Unterſchied zum Gegen⸗ Rebe Pae heute wird Miniſterpräſtdent Herrio aal dit gel Aus den beſetzten Gebieten Jür die Studierenden des beſetzten Gebietes rerNach einem Ertaß der beſezenden Macht gelten Studie Vendie, die eine rechtsrheiniſche Hochſchule heſuchen, nicht mehr als auc des beſetzten Gebietes, obwohl ihre Eltern und damit Dich dſie ſelbſt ihren geſetzlichen Wohnſitz im beſetzten Gebiet haben. 921 Auswirkung dieſer franzöſiſchen Vorſchrift, die weder im deut⸗ f n noch im interalllierten Beſatzungsrecht eine rechtliche Stütze dudet, it. die, daß die Studierenden ſedesmal nach Semeſterſchluß ie Einreiſeerlaubnis bei der beſetzenden Macht einholen müſſen und ſra ihre Rückkehr ins Elternhaus vollſtändig von dem Willen der 757 nzöſiſchen Provinzdelegation abhängig iſt. Zur Beſeitigung dieſes masteenhen Zuſtandes hat der Reichstagsabgeordneſe Hof⸗ 10 un⸗Ludwigshafen folgenden Antrag eingebracht: Der Relchs⸗ Ves wolle beſchließen, die Reichsregierung zu erſuchen durch ſofortige 555 handlungen mit den Beſatzungsbehörden oder auf diplo. 1 anen Wege zu erwirken, daß den an rechtsrheiniſchen 77%4 oder ſonſtigen Schulen Studierenden 4 beſetzten t igre von der Beſatzungsbehörde eingezogenen Perfonal⸗ nusweiſe vor Beginn der Ferſen wieder zurütgegebenn werden, damit ihnen die Rücktehr in die Heima 2 lt in hnen t und A halt i düchltene ermöglicht wird und den Eltern oder deu gagen unnötige Ausgaben für den Aufenthalt in der Fremde in beutigen: teuren geldarmen Zeit erſpart bleibt dDie Lage der Ausgewieſenen ſeh der,Weſtausſchuß des Deutſchen Beamtenbundes hat 826 925 Auss crdentlichen Sitzung in Kön eingehend mit der r Ausgewieſenen beſchäftigt 85 äftigt. Da tebrenhen e auf die Unterbringungsmöglächteiten ker Jeg Jurle. erhellereg ſuchet, die Orts⸗ und Kreiskartelle habden Anweifung tehrenden er Fürſorgeausſchüfſe zu bilden und den Rück⸗ wird gefordert daß ſie Au——— N 1 m wi ehr und die Wiedereinſetzung in ihre Aemter eueg 10 Keine Begrüßung der Heimkehtenden wird 08 den Krei⸗ 11 5 legalionen da daß undgebung, isdelegagion rauf hingewieſen, da usgewieſenen 12 ihre r Art ſie auch ſei, bei der R delr boten iſtt d Eine brutale straſe Aee dee e a e en r im beſetzten Gebiet verbotenen Lerceheng Hofee Heimat(Flaggen, Umzug, Müft) ſtreng. ſtand einer Anfrage der Liberalen acht. Er ſteht auf dem Standpunkt, wenn man Deutſchland im Futereſſe einkr vernünft!igen Regelung der Reparationsfrage zumute, Beſtimmungen auszuführen, die weit über den Verſailler Vertrag hinausgingen, ſo müſſe es für die Alliierten eine Ehrenpflicht ſein, bei der Auslegung der Repa⸗ rationsbeſtimmungen des Vertrags eine dem deutſchen Zugeſtändnis entſprechende Großzügigteit zu zeigen. Er hält es beſonders im Hin⸗ blick auf die gewünſchte Mitwirkung Amerikas für äußerſt bedenk⸗ lich, wenn ſich der engliſche Premierminiſter ausdrücklich binde, keine ſachlichen Vorſchläge für die Anwendung des eeee e in Erwägung zu ziehen, die an irgendeinem Komma oder Buchſtaben des Friedensvertrages rütteln könnten. Amerika und der Sachverſtändigenbericht Nach einer Waſhingtoner Drahtmeldung eines Berliner Mittag⸗ blattes iſt man in politiſchen Kreiſen der Anſicht, daß von den zu⸗ ſtändigen Stellen die Frage zu prüfen ſei, ob Präſident Coolidge ohne Zuſtimmung des Senates den amerikaniſchen Delegierten im Dawes⸗Ausſchuß Owen Poung, der als Generalagent der deuk⸗ ſchen Zahlungsüberweiſungen in Ausſicht genommen iſt, ermächtigen könate, in Fragen, die den deutſchen Verzug betreffen, als Schieds⸗ richter aufzutreten. Von einer anderen Stelle des Staatsdeparte⸗ ments werde als Löſung vorgeſchlagen, daß Poung als Schiedsrichter in genau umgrenzter Eigenſchaft dienen ſollte. Immerhin wird nach wie vor noch bezweifelt, daß der amerikaniſche Delegierte ſeine volle Stimme in der Reparationskommiſſion abgeben könne, ohne die informelle Stellung ernſtlich zu gefährden, die er ſtreng innehalten ſoll. Für praktiſcher wird in gewiſſen Kreiſen Waſhing⸗ tons der Vorſchlag gehalten, daß das entſcheidende Urteil, ob ein Verzug Deutſchlands vorliegt, von dem Generalagenten für die Reparationszahlungen abgegeben werden ſoll. Die alliierten Kreiſe, die dieſen Standpunkt einnehmen, ſind der Anſicht, daß der Generalagent der Beamte iſt, der den Vorſitz in dem im Dawesplan vorgefehenen Transferkomitee führen ſoll. Die Eröffnung der Konferenz Nach Londoner Blättern wurde die Eröffnung der interalliierten Konferenz für Mittwoch vormittag um. 11 Uhr im Foreign Offtce feſtgefetzt. Die Stärke der einzelnen Abordnungen ſei der britiſchen Regierung noch nicht mitgeteilt. Es werde jedoch erwartet, daß ſich insgeſamt etwa 150 Regierungsvertreter beteilidsen werden. Da Polen an der Londoner Konferenz ſeine Teilnahme nicht durchſeten konnte, iſt jetzt der polniſche Delegierte bei der Repara⸗ tionskommiſſion Mrezowſki nach London geſchickt, um als Be⸗ obachter an der Konferenz teilzunehmen und ſeiner Regierung laufend zu berichten. .5* „Graf Sforza über die deulſchen„Rüſtungen“ Der„Popolo“ veröffentlicht eine Unterredung mit dem Grafen Sforza, in der dieſer ſich über die internationale Lage äußerte. Graf Sforza erklärte, es ſtehe außer Zweifel, daß das Kabinett Marx⸗Streſemann den Sachverſtändigenplan zur Anwen⸗ dung bringen werde. Die immer wiederkehrenden Geſchichten über angebliche„Küſtungen“ Deutſchlands ſeien nichts mehr als Bluff und Märchen. ring Deutſcher Art“ und 1 5 der Einſchmuggelung von 12 Gummibnüppeln zu 3 Jahren Gefängnis und 1000 Gold⸗ mark Geldſtrafe. Die Beſatzung ſaboliert weiler Nachdem die auf Antrag der Interalliierten Rheinlandkommiſ⸗ n von der Handelskammer Rainz als Beiſitzer und bellvertretender Beiſiter beim gemiſchten Eiſenbahnſchleds⸗ gericht vorgeſchlagenen deutſchen Laienrichter(Sonderverordnung Nr. 244) die Uebernahme dieſer Aemter abgelehnt hatten, wurde beiden Herren von den Franzoſen eröffnet, daß ſie ſich als zũrequirtert, zu betrachten hätten und daß die Entſcheidung der Rheinlandkommiſſion als Befehl aufzufaſſen ſei. Dieſe neue ſandeſchn Maßnahme findet weder in den Verord⸗ nungen der Rheintandkommiſſion, noch im Rheinlandabkommen irgend einen Rechtstitel. Das Verhalten der franzöſiſchen Be⸗ ſaßungsbehörde in Mainz iſt ein weiterer Beweis für die plan⸗ mäßige Sabatierung der Befriedungsabſichten der 5 0 franzöſiſchen Regierung durch ihre Funktionäre im beſetzten Der angebliche Abbau der Micum UBerlin, 11. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Zu der Mel⸗ dung des„B..“ über einen bevorſtehenden, oder zum großen Teil bereits vollzogenen Abbau der Micum erfahren wir an zuſtändiger Stelle, daß leider keinerlei Anzeichen vorliegen, die dieſe optimiſtiſche Auffaſſung irgend wie rechtfertigen könnten. Es ſcheint ganz im Gegenteil, als ob die Micum nach Art der früheren Kriegsgeſell⸗ alles daran ſetze, um ſich möglichſt lange im Sattel en. Nmerikas Stellung zur Abrüſtung Vom Völkerbundsſekretariat wurde die ablehende Ant⸗ wort der amerikaniſchen Regieruna auf den Entwurf eines aegen⸗ [ſeitigen Garantievertrages auf der Grundlage allge⸗ meiner Abrüſtung veröffentlicht. In der Antwort heißt es. daß der orſchlaa von der amerikaniſchen Regierung ſorafältia geprüft wor⸗ den ſei. daß es ihr aber unmöglich ſei, dem Vertrage beizutreten, weil die Vereiniaten. Staaten nicht Mitalſed des Völkerbundes ſeien und 885 die konſtitutignelle Verfaſſung der Regierung den Vereinigten Staaten einen Beitritt nicht zuließen. Die Wirtſchaftskriſe in Ungarn. Eine jetzt veröffentlichte ungariſche Statiſtik ergibt, daß in der zreiten Hälfte des vergangenen Jahres in Budapeſt über 6000 Induſtrie⸗ und andelsfirmen aller Branchen den Betrieb wegen der wirtſchaft⸗ ſchen Kriſe eingeſtellt haben. Auch 206 Börſenmakler und 950 Börſenbeſucher haben ihre Börſenkarten zurückgegeben und ſich anderen Berufen zugewandt. F ̃ ůͤ—. Deutſchland und Polen Von Axel Schmidt Die wirtſchaftlichen Verhältniſſe in Polen ſind ſo ſchwierig geworden, daß man meinen ſollte, für auswärkige Fragen wäre keine Zeit und kein Intereſſe vorhanden. Das iſt aber nicht der Fall. Das Kabinett Grabs k i, das ſeinerzeit unter der Flagge der Parteiloſigkeit die weitgehendſten Vollmachten vom Par⸗ kamente erhielt, die wirtſchaftlich und finanziell verfahrenen Verhält⸗ niſſe zu ſanieren, iſt unter dem Zwang, Großgrundbeſitz und Groß; induſtrie auf ſeine Seite zu ziehen, immer mehr ins rechte, d. h. nationaldemokratiſche Fahrwaſſer geraten. Schließlich haben ſich die linken Parteien genötigt geſehen, gegen den Miniſterpräſidenten Grabski Front zu machen, obgleich die Sanierungspolitik des Finanz⸗ miniſters Grabski auch von ihnen anerkannt wird. Nur durch Kon⸗ zeſſionen ſeinerſeits wurde ſeine und ſeines Außenminiſters, Grafen Zamoyskis gefährdete erhalten. Aber bei den Abſtim⸗ mungen war nur eine knappe Mehrheit von wenigen Stimmen vor⸗ nden. Die polniſche Linke vertritt jetzt die Anſicht, daß, nachdem in der Entente Demokraten und Pazifiſten, wie Macdonald und Herriot, ans Ruder gekommen ſind, es grundverkehrt wäre dieſem Umſtande in Polen nicht Rechnung zu tragen. Sie verlangt in der auswärtigen Politik einen ſcharfen Kurswechſel, weil ſie ſonſt befürchtet, eines Tages von Herriot Rußland zuliebe geopfert zu werden. Der gleich nach den Wahlen von franzöſiſchen linken Politikern, wie Painleve, Herriot, Leo Blum und anderen gegen den polniſchen Terror in Oſt⸗ galizien und Weißruthenen eingelegte Proteſt hat in Warſchau ge⸗ radezu alarmierend gewirkt. Als Antwort auf dieſe franzöſiſche Warnung wird von der Linken ſtürmiſch eine radikale Löſung von der heiklen Minderheitsfrage und poſitive Mitarbeit im Völlerbu d verlangt. So ſchrieb kürzlich das Parteiblatt der polniſchen Sozig⸗ liſten„Robotnik“: „Die Grenzen Polens umfaſſen eine Menge von nichtpolniſchen Elementen. Die Statiſtik belehrt uns, daß ſie etwa den dritten Teil der Geſamtbevölkerung ausmachen. Wenn Polen nichts tut. um dieſe fremden Elemente in ſeinen Bereich bineinzuziehen, wenn es keinerlei Wünſche dieſer Völker auf dem Gebiete der Kultur. der Aufklärung und der Selbſtverwaltung erfüllt, ſo iſt es gar nicht zu verwundern. daß dieſe Völker von Haß anſchwellen und dieſen Haß im breiten Weltraum offenbaren. Von ihren Beſtrebungen kann man eine Bibliotbek einrichten, und eine ſolche Bibliothek beſteht beim Völker⸗ bunde. Polen entſendet ſeine Sachwalter nach Genf, nach dem Haaa, nach Paris. Dieſe Sachwalter verſpielen eine Sache nach der andern. Dieſe Zufpitunga der Minderheitenfrage bildet eine aroße Gefahr für Polen. Jeder Polen wohlgemeinte Staats⸗ mann des Auslandes warnt Polen und rät auf der Hut zu ſein. Ein Hand. das Werte ſchaffen. ſich entwickeln und ſeine Kinder bilden. und das ſeine Finanzen ünd ſeinen Wohlſtand begründen will, kann nicht ein Biwak von Soldaten mit aufgepflanzten Bajonetten ſein. Um ſo mehr ein Land. das ſolche Ausdehnung und ſolche geographiſchen Grenzen beſitzt wie Polen. Wer nicht beareift, daß von der Erledi⸗ auna der Minderkeitenfrage in bedeutendem Maße die Zukunft des polniſchen Staates abhängt, der kann Polen nicht reaieren.“ Noch ſind aber die Nationaldemokraten am Ruder, die von irgend⸗ welchen Konzeſſionen an die Minderheiten nichts wiſſen wollen. ſon⸗ dern alauben, ſede Oppoſition durch erhöhte Rüſtungen niederſchlagen zu können. Daher befinden ſich augenblicklich der Kriegsminiſter, der Ehef des Generalſtabs und der Chef der Heeresverwaltung auf einer Rundreiſe durch alle Produktionsſtätten der polniſchen Rüſtungs⸗ induſtrie. Dieſe Inſpektionsreiſe iſt die Vorbereitung zu einer Kon⸗ ferenz über den Ausbau der polniſchen Rüſtungsinduſtrie. Die rechte Preſſe in Polen iſt dabei eifrig beſtrebt, den Gegenſatz zu Deutſchland zu verſchärfen. Immer wieder wird von prominonten Perſönlichkeiten der Zugriff auf deutſches Gebiet als nationale Notwendigkeit geprieſen. Die ſen⸗ ſationelle Rede des Präſidenten der Republik Woſciechowski in Poſen, in der er erklärte, daß„nicht alle polniſchen Länder, nicht alle für die Fülle unſeres Lebens unerläßlichen Gebiete mit dem Mutterlande vereinigt ſind“— rief ſogar in Polen Proteſte hervor. In der außenpolitiſchen Kommiſſion des Senats unterwarf ein Mitglied der Piaſten⸗Partei(gemäßigte Bauernpartei) die Rede einer ſcharfen Kritik und verglich ſie mit den Alarmreden Wil⸗ helms II. Ein anderer Senator verlas Briefe von Ausländern, die die Meinung vertraten, daß die in Polen beliebten und üblichen Verſicherungen friedlicher Geſinnung durch dieſe Rede Lügen geſtraft würden. Das Kabinett ſah ſich zuletzt gezwungen, zu erklären, daß ſich der Präſident freiwillig bereit erklärt habe, in Zuce keine Rede ohne Beſprechung mit dem Kabinett zu halten. Dieſe indirekte Mißbilligung hat aber R. Dmowski nicht abgehalten, bald darauf in dieſelbe Kerbe zu ſchlagen. Dieſer Führer der National⸗ demokraten hat in der offiziöſen„Gaz. Warſchawaska“ außenpoli⸗ tiſche Richtlinien veröffentlicht, durch die er ſich offenbar bei den Leſern und Wählern in empfehlende Erinnerung bringen wollte. Im Aufſatz bezeichnet er die„Verbindung Maſuren und Ermlandes mit Polen als unbedingt erſtrebenswertes Ziel.“ Hierbei ſtellte er die kühne Behauptung auf, daß„alle Katho⸗ liken in Oſtpreußen Polen ſeien.“ Daß das„Memel⸗ gebiet bei dieſem Annexionsprogramm auch zu Polen geſchlagen wird, iſt weiter nicht verwunderlich. Dem übrigen Oſt⸗ preußen geſtattet er gnädigſt eine„ſelbſtändige Repu⸗ blik“ nach Danziger Muſter zu werden, die aber mit Polen durch eine„Zollunion“ verbunden ſein muß. Die Ausführungen ſchließen mit den charakteriſtiſchen Worten:„Keineswegs darf Oſtpreußen lange zu Deutſchland gehören, da das einen pathologiſchen Zuſtand bedeuten würde.“ So erfreulich es iſt, daß in Polen jetzt wenigſtens Proteſte gegen eine ſolche kriegeriſche Annexionspolitik erfolgen, ſo bleibt doch die Tatſache beſtehen, daß fürs erſte noch die Nationaldemo⸗ kraten am Ruder ſind, die nur ein Lied kennen: den Haßgeſang gegen Deutſchland. Dieſe polniſchen Annexionspläne werden von der deutſchen Oeffentlichkeit viel zu wenig beachtet, niemand denkt beſonders an tatſächliche Abwehr obgleich es ein Mittel gibt, um mit einem Schlage alle polniſchen Gelüſte zu beſeitigen: Die Schaffung eines dichten Gürtels von Bauernſiedlungen längs der voſniſchen Grenze in Oſt⸗ und Weſtpreußen. Mag mon zum Problem Groß⸗ und Kleinbetrieb in der Landwirtſchaft ſtehen wie man will, hier haben nicht wirtſchaftliche Geſichtspunkte, ſondern nationalpolitiſche zu entſcheiden. Sind in Oſt⸗ und Weſtpreußen einmal Tauſende von zweiten Bauernſöhnen aus Pommern, Schles⸗ wig⸗Holſtein. Hannover und Württemberg angeſetzt, ſo iſt der Grund und Boden ein für allemal eingedeutſcht, ſonſt werden durch pol⸗ niſche Wanderarbeiter, die keilweiſe im Lande bleiben, neue Ge⸗ fahren heraufbeſchworen werden. Friedrich Naumanns Wort: Bauerndorf an Bauerndorf, von Memel bis zum Bodenſee, das er zu Aufang des Jahrhunderts im Kampfe um die Getreidezälle prägte, iſt heute, für den Oſten wenigſtens noch aktueller als da⸗ mals, harrt aber leider noch immer der Erfüllung. Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 11. Juli 1924 2. Seite. Ur. 318 Deutſchland und Rußland Berlin, 11. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In Berlin iſt, wie im Wulle⸗Organ zu leſen iſt, ein ruſſiſch⸗deutſchvölkiſches Organi ſationsbüro eingerichtet worden. Dies Büro verfolgt das Ziel, die Vertreter der beiden Länder zwecks gemeinſamer Arbeit zu pereinigen, und zwar auf der Baſis des engſten Bündgiſ⸗ ſes dieſer zwei zukünftigen Nationalſtaaten. Die Herrſchaften, die in den Kreiſen der Deutſchvölkiſche.en auswärtige Politik treiben, wiſſen vermutlich nicht, daß die ruſſiſchen Schichten, mit denen ſie ſich jetzt anzubiedern wünſchen, die vornehmſten Träger des zum Kriea treibenden Panslapismus und des Neoslavismus geweſen ſind. Ein enges Bündnis zwiſchen Rußland und Deutſchland wird immer mehr oder weniger ein ſchöner Traum bleiben, ob nun in Rußland die Rechte, oder ob die Sowjets am Ruder ſind. Der Traum wird in Deutſchland vielfach geträumt, aber nur deshalb, weil man bei uns im Land ſo wenig die ruſſiſchen Menſchen und Geſchichte kennt. die Mißernte in Kußland Die Sowjetregierung erläßt einen Aufruf, in dem ſie gegen jegliche Panik hinſichtlich der ſtellenweiſen Mißernte warnt. Nach dem Aufruf wird Sowjetrußland noch die Möglich⸗ keit haben, aus den Exträgniſſen der neuen Ernte nicht nur den Fehlbetrag in den Mißernkegebieten zu decken, ſondern auch noch 200 Millionen Pud Getreide auszuftihren). Von der Miß⸗ ernte ſind beſonders folgende Geb'ete befallen: Das Gebiet der unteren Wolga mit den Gouverements Samara, Saratow und Woroneſh ſowie das Dongebiet und ein geringer Teil der Ukraine. Das durch die Mißernte in Mitleidenſchaft gezogene Gebiet beträgt etwa 5% Desjaetinen. Armeerevolte in Bolivien Nach der„Köln. Volksztg.“ trafen aus London geſtern abend unbeſtätigte Nachrichten ein, die von einem großen Aufſtand in der boliviſchen Armee wiſſen wollen. Es iſt eine ganze Reihe ausführlicher Berichte in Parana eingetroffen, die beſagen, daß die der gegenwärtigen Regierung feindlichen Truppen ſich erhoben hätten, beſonders in der Provinz Santa Cruz, die Lakalbehör⸗ den abgeſetzt und gefangen genommen hätten. Die Regierung glaube vorläufig noch Herr der Lage zu ſein und habe verſucht, ſtarke Kräfte in die bedrohten Gebiete zu entſenden. Andererſeits gibt man zu, daß unter der Führung von 150 Parana⸗Führern die Auf⸗ ſtandsbewegung bedrohliche Formen anzunehmen ſcheine. ein Rommuniſtenprozeß in München Am 25. Mai gelang es, wie ſeinerzeit gemeldet, der Münchner Polizei, in der Germania⸗Brauerei in München einen verbotenen eeen der Kommuniſtiſchen Partei in Südbayern aufzuheben. Damals wurden 62 Kommuniſten feſt⸗ genommen und zum Teil erſt nach längerer Unterſuchungshaft wieder entlaſſen. Heute erſchienen nur von den ſeinerzeit Feſtgenom⸗ menen 57 vor dem Schwurgericht beim Landgericht 1 München wegen Verbrechens gegen§8§ 1 und 3 der Verordnung des General⸗ ſtaätskommiſſars vom 11. November 1923, die die Fortführung der kommuniſtiſchen Partei verboten hatte. Die Anklage legt den ſämt⸗ lSen Beſchuldigten zur Laſt, daß die Beſprechung in der Germania⸗ Blauerei und auch eine Vorbeſprechung am 24. Mai 1923 der Organi⸗ ſation der verbotenen kommuniſtiſchen Partei in Bayern dienen ſollte. Gegen die drei ſeinerzeit mitverhafteten Reichstagsabgeordneten Schlecht, Buchmann und Florian wurde das Verfahren ab⸗ getrennt, da ſie während der Dauer der Reichstagsverhandlungen nicht verfolgt werden können. Dder Landtagsabgeordnete Schlaffer⸗ München war ebenfalls nicht an Gerichtsſtelle erſchienen. Einer der Angeklagten bekundete, daß er eine Studienreiſe nach Moskau unter⸗ nommen hat. Die Entſcheidung über einen Antrag des Staatsan⸗ walts, gegen Schlaffer Haftbefehl zu erlaſſen, wurde vorläufig zurück⸗ geſtellt. Die Verhandlung wird zwei Tage dauern. polniſche Entſchädigungen Berlin, 11. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Auf Grund des Völkerbundsratsbeſchluſſes vom 17. Juni 1924 ſtellt die polniſche Regierung einen Betrag von 2 700 000 Franken als Entſchädi⸗ gung für zuſammen 500 ſequeſtrierte Anſiedler zur Verfügung. Es entfällt auf jeden Rentengutanſiedler ein Betrag von 4700 Franken, auf Pächter entſprechend weniger. Für die Verteilung und Aus⸗ zahlung der Entſchädigung wird von der polniſchen Regierung ein Vertrauensmann beſtellt, deſſen Entſcheidung endgültig iſt. Einſt⸗ weilen iſt dieſer Vertrauensmann noch nicht ernannt. Beilegung des italieniſch-ſüdflawiſchen Grenzzwiſchenfalls. Nach einem Telegramm aus Rom iſt zwiſchen der italieniſchen und der ſüdflawiſchen Regierung ein Abkommen getroffen worden, wonach für die letzten Grenzzwiſchenfälle gegenſeitige Entſchädi⸗ gungen gezahlt werden. Die Angelegenheit wird adamit als er⸗ ledigt angeſehen. N eee des Grönlandabkommens. Der däniſche Außenminiſter Graf Moltke und der norwegiſche Geſchäftsträger in Kopenhagen haben geſtern das Grönlandabkommen unterzeichnet. Die Inſel der Unſichtbaren Roman von FJ. A. Croy Copyright by Auguſt Scherl G. m. b.., Berlin 1923 18)(Nachdruck verboten). (Schluß) Ich drang ohne Schwierigkeiten in das Haus ein und irrte durch die Räume. Ueberall wob ihr Parfüm, das Parfüm, welches ich ſo gut kannte„Mandragore“ von Girard. Es umfing mich und ließ die Tage unſäglichen Glückes erſtehen. Alle Gedanken an ihre Treuloſigkeit waren fort, und ich begann bereits zu überlegen, wie ich mich ihr nähern ſollte. Da waren ihre Wohnräume. Ueberall ihre perſönliche Note, die ſie ſo geſchickt anzubringen wußte. Dieſes ſchöne Boudoir mit ſeinen lauſchigen Winkelchen. Der mit Serpentinplatten verkleidete Kamin, auf deſſen Sims die kleine, alte Pendüle ſchwang. Eben zirpte ihr Glöckchen die ſechſte Stunde. Und der zierliche, kleine Schreibtiſch! Die Sevresfaſen mit den Orchideen. Prachtvollen Or⸗ chideen. Natürlich, das war ihre bevorzugte Blume. Glich ſie doch ſelbſt einer Orchidee, mit ihrem dunklen Teint und den brennenden Augen. Manuela! Ich ſchmiegte mich in die Kiſſen der Tee⸗Ecke und ließ meinen Blick zärtlich über die Möbel ſchweifen. Da, auf dem Schreibtiſche ſtand ein Bild in vergoldetem Rah⸗ men. Ein Mann. Mein Bild? Ich ging hin. Guzman! Die weiche Stimmung war verflogen. Ich beſann mich auf den Zweck meines Kommens. Nun, ich würde mich überzeugen! Ich ſetzte mich in den Lehnſeſſel vor dem Kamin und ließ meinen durch⸗ frorenen Körper vom Feuer durchwärmen. Plötzlich hatte ich die Kälte empfunden. Näherkommende Stimmen ſchreckten mich empor. Sie kam mit ihnt, Er ſetzte ſich nieder, während ſie mit ihrer Zofe nach dem An⸗ kleideraume ging. Ich ſtand beim Kamin und krampfte die Finger in die Lehne des Seſſels. Da ſaß er, den ich haßte. So unſäglich haßte. Aber ich hatle in der Gewalt. Ich wollte ja mehr wiſſen— mußte erfahren, in welchem Verhältnis er zu meiner Frau ſtand Die neue Foll⸗ und Umſatzſteuervorlage Wie wir erfahren, iſt dem Chef des Reichswirtſchafts⸗ rates vom Reichsfinanzminiſterium unter Mitwirkung des Reichs⸗ wirtſchaftsminiſters und des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft der Entwurf eines Geſezes über Zoll und Umſatzſteuer zur Begutachtung vorgelegt worden. Der Entwurf wird am 15. Juli im Vollzugs⸗Wirtſchaftsausſchuß des Reichswirt⸗ ſchaftsrates zur erſten Beratung ſtehen. Der deutſche Handelsdienſt berichtet über den weſentlichen Inhalt des Entwurfeß: Zunächſt iſt vorgeſehen die Bekanntmachung vom 4. Auguſt 1914 über vorübergehende Einfuhrerleichterungen für Roggen, Weizen, Gerſte, Hafer, Kartoffeln, Rindvieh, Schafe, Schweine, Fleiſch und Schweineſpeck aufzuheben(betreffend die Num⸗ mern des Zolltarifs: 1, 2, 3, 4, 23, 103, 104, 108, 109) Ebenſo ſoll die Bekanntmachung der erleichterten Einfuhr von friſchem ae vom 27. 5. 15 aufgehoben werden Die Geltungs⸗ dauer des Geſetzes über vorübergehende Herabſetzung oder Auf⸗ hebung von Zöllen(21. 7. 21) ſoll ab 1. 7. 24 bis zum 30. Juni 1926 verlängert werden, wobei die Reichsregierung aber ermächtigt wer⸗ den ſoll, bei folgenden Nummern des Zolltarifs die Zölle ohne Rückſicht auf die am 31. Juli 1914 gültig geweſenen Vortragszoll⸗ ſätze feſtzuſetzen: Gefrierfleiſch, Büchſenfleiſch, Gerſte und Viehfutter⸗ Gerſte. Weiterhin wird feſtgeſetzt werden, wie weit Einfuhr⸗ ſcheine für Roggen, Hafer, Gerſte notwendig werden. Die Zoll⸗ änderungen vom 6. 8. 22 ſollen bis zum 30. 6. 26 verlängert werden. Der zbeite Artikel bringt die Neuregelung der Um ⸗ ſatzſteuer. Der Satz der allgemeinen Umſatzſteuer wird von 2% auf 2 Prozent ermäßigt. Der zweite Paragraph Art. 4 der zweiten Steuernotverordnung tritt außer Kraft. Paragraph 7, der das Zwiſchenhandelsprivilegium regelt, ſoll wie folgt geändert werden: Be: Abwicklung mehrerer, von ver⸗ ſchiedenen Unternehmungen abgeſchloſſener Umſatzgeſchäfte ſind nur die Lieferungen derfenigen Unternehmer verpflichtet, die den unmittelbaren Beſitz übertragen, wenn 1. die Lieferung dieſelben Gegenſtände oder Gegenſätze gleicher Art betrifft und 2. wenn es ſich um Gegenſtände handelt, die der Reichsminiſter der Finanzen mit Zuſtimmung des Reichsrates nach Anhörung des Ausſchuſſes des Reichswirtſchaftsrates im Anſchluß an die getroffenen Be⸗ ſtimmungen(Art. 2, Nr. 1a und 1b) bezeichnet, 3. wenn die Be⸗ ſtimmungen des Reichsminiſters der Finanzen über den buchmäßi⸗ gen Nachweis dieſer Lieferungen eingehalten werden. Als Begründung ſei folgendes hervorgehoben: Die deut⸗ ſche Wirtſchaft muß ſtärker als je ſich das Ziel eines Aus⸗ gleichs der Handelsbilanz ſetzen. Die ſtärkſte Inten⸗ ſität landwirtſchaftlicher Erzeugung iſt dazu nötig. Ein geeignetes Mittel dazu iſt die Beſeitigung der zu Beginn des Krie⸗ ges vorübergehend eingeführten Zollbefreiung für die wichtigſten landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe. Um die Laſten des Verbrauchs wieder in Grenzen zu halten, iſt eine angemeſſene Senkungsmög⸗ lichkeit der kommenden Zölle vorzuſehen. Eine weitere Unter⸗ ſtützung ſoll durch Ermäßigung der Umſatzſteuer erreicht werden. Wenn der drohenden Extenſiſterung nicht entgegenge⸗ treten wird, iſt mit ſtarker Anbauverminderung für dieſen Herbſt bereits zu rechnen. Unter den früheren Schutzzöllen iſt die Stei⸗ gerung der Anbaufläche in hohem Grad erreicht worden. Die Begründung der Regierungsvorlage beſpricht dann weiter das ſtarke Weizenangebot auf dem Weltmarkt, wodurch den größten Teil der Erſchwerungen der neuen Zölle das Ausland tragen dürfte. Die gleichen Gründe ſind für die Zolleinfuhr für Vieh und Fleiſch maßgebend geweſen. deutſches Reich Arbeitsloſenunkerſtützung und Reichsetatl Der Reichsarbeitsminiſter Brauns führte im Reichstags⸗ ausſchuß ſür ſoziale Angelegenheiten an, in der Ar⸗ beitsloſenunterſtützung könne unmöglich ein Lohnerſatz geboten werden. Vielmehr handle es ſich um eine Unterſtützung zum großen Teil aus öffentlichen Mikteln. Mit der Steigerung der Ar⸗ beitsloſigkeit wurde das Beitragsaufkommen immer dürftiger, da⸗ gegen wüchſen die Anſprüche an die Unterſtützung aus öffentlicher Hand immer mehr. Man müſſe notgedrungen damit rechnen, daß neben der Unterſtützung auch die Gelegenheit von vorübergehenden Arbeitsverdienſten benutzt werde, ſowie daß auch noch außerdem die allgemeine öffentliche Wohlfahrtspflege eintrete. Hinſichtlich der Un⸗ terſcheidung in der Höhe der Arbeitsloſenunterſtützungsſätze bei Män⸗ nern und Frauen bemerkte der Miniſter, daß er perſönlich die Gleich⸗ ſetzuna von Männern und Frauen ablehne weil in der Mehrzahl der Fälle die Frau nicht der Hauptverdiener ſei. Auch lägen bei der Frau die Beſchäftigungsmöglichkeiten anders als beim Mann. Die Regierung beſtehe natürlich ebenſo wenig aus herzloſen Menſchen wie der Ausſchuß, trage aber die Verantwortung dafür, daß die Hilfe keine finanzielle Zerrüttung des Reichsetats nach ſich ziehe. Für ein ſtarkes Preußen Die preußiſchen Landesdirektoren, die in Kiel verſammelt ſind, faßten eine Entſchließung, in der gegen die Beeinträchtigung der Selbſtverwaltung der Gemeinden und Gemeindeverbände, ins⸗ beſondere der Provinzialverbände Stellung genommen wird. Die Konferenz wiederholt die bisher ſchon von ihr vertretene Anſicht, daß eine ſtarke preußiſche Staatsregierung unter Ablehnung einer Autonomie der Provinzen unbedingt erforderlich ſei. HGBaboiſche Politik Schulfragen vor dem Haushaltsausſchuß Bei der geſtrigen Weiterberatung des Voranſchlags des Miniſteriums des Kultus und Unterrichts durch den Haus⸗ haltausſchuß des Landtags bemerkte der Unterrichtsminiſter zu Ausführungen eines Zentrumsvertreters über die Schaffung eines „geiſtigen Proletariats“ durch einen unverwendbaren Zuſtrom an den Höheren Lehranſtalten, daß gerade bei den Realſchulen der Ab⸗ gang aus mittleren und unteren Klaſſen beſonders ſtark ſei. In Deutſchland bereite ſich langſam eine geiſtige U mſtellung vor, die die Vorherrſchaft der Gelehrtenberufe zu Gunſten der prakliſch geſchäftlichen Berufe verſchiebe, ſodaß die Gelehrtenberufe auch da⸗ durch wieder eine Enklaſtung erfahren werden. Man müſſe ſomit die Oberſtufe der Volksſchule ausbauen, die mittlere Reife in anderer Weiſe begrenzen und das Fachſchulweſen(Gewerbe⸗ ſchule, Handelsſchule uſw.) unter Einſchluß des allgemein Erzieh⸗ lichen ausbauen. Da die führenden Köpfe vom Lande und aus den kleinen Städten kämen, wäre es wohl angebracht Alumnate einzurichten, um dieſe beſten Köpfe nicht zu verlieren. Der Miniſter wies dabei auf ſeinen neueſten Erlaß hin, wonach die freiwerdenden Räume der Lehrerſeminare vorerſt zur Aufnahme von Söhnen aus Lehrerfamilien dienen ſollen. 5 8 Eingehend erörtert wurde dann die Jrahe der Einſtufung der Direktoren an den ſechs⸗ und ſiebenklaſſigen Höheren Lehr⸗ anſtalten. Ein Zentrumsantrag, der die Regierung ermächtigt, dieſe Zwölferſtellen im Sinne der Miteinbeziehung der Direktoren an ſechsklaſſigen ae zu verteilen, wurde mit 13 Stimmen an⸗ genommenz die Vextreter der Demokraten und der Sozialdemo⸗ kraten enthielten ſich der Abſtimmung. Im weiteren Verlauf der Beratungen wurde Kritik geübt, daß an der Höheren Mädchenſchule in Konſtanz. in einem Lehrerkollegium von 19 Köpfen außer zwei Fachlehrerinnen nur eine einzige Lehrerin für den allgemeinen Unterricht vorhanden iſt. Weiter wurde die Ausgeſtaltung der Gewerbeſchule erörtert, wo⸗ bei der Miniſter bemerkte, die Eingliederung der Gewerbeſchule in das Unterrichtsminiſterium bedeute ihre Loslöſung vom rein Hand⸗ werklichen und ihre lebendige Verbindung mit dem Geiſtesleben der Schule überhaupt. Die Einführung des Religionsunterrichts an Handels⸗ und Gewerbeſchulen wurde nochmals beſprochen, wobei Vertreter der Demokraten und Sozialdemokraten darüber Beſchwerde führten, daß dieſe Einführung ohne nochmalige Anhörung des Land⸗ tags erfolgt ſei. Einſtimmige Annahme fand dann ein Antrag der Zentrumsfraktion, den akademiſch gebildeten Handels⸗ und Gewerbelehrern einen entſprechenden Amtstitel zu Letzte Meldungen Der Maſſenmörder Haarmann Berlin, 11. Juli.(Von unſ. Berliner Büro.) Der B. Z. wird aus Hannover gedrahtet: Heute abend findet in Han⸗ nover eine große Proteſtverſammlung ſtatt, in der das Treiben des Maſſenmörders Friedrich Haarmann und ſeine Bezjehungen zu Hannoverſchen Kriminalbeamten beſprochen werden ſoll. Der Polizeipräſident wollte zuerſt dieſe Verſammlung ver⸗ bieten laſſen, er hat aber heute vormittag doch die Genehmigung 1 In dieſer Verſammlung will u. a. der kommuniſtiſche eichstagsabg. Katz, der als verantwortlicher Redakteur der„Nie⸗ derſüchſiſchen Arbeiterzeitung“ in dieſem Fall auf ſeine Immunität verzichtet hat, ein Bild von dem angeblich fahrläſſigen Verhalten der Hannoverſchen Kriminalpolizei geben. Die Oberſtaatsanwaltſchaft von Hannover, die ſich jetzt mit den Anklagen der erbitterten Bevölkerung gegen die Polizei beſchäf⸗ tigt, hat dem Diſziplinargeſuch von 6 Hannoverſchen Kriminalaſſiſtenten nach Befürwortung durch den Polizeipräſidenten ſtattgegeben. Gleichzeitig mit der ſtrengen durch die Oberſtaatsanwaltſchaft iſt auch eine Nachprüfung durch das preußiſche Miniſterium des Innern angeordnet worden. Eine An⸗ zahl Berliner Kontrollbeamte iſt bereits ſeit geſtern in Hannover eingetroffen und hat mit der Vernehmung der zahlreichen Be⸗ laſtungszeugen begonnen. Vor allem wird der Kriminalpolizei zum Vorwurf gemacht, daß ſie dem Haaarmann einen Kriminatk⸗ beamtenausweis zur Verfügung ſtellte und ſie ihn als Spitzel in zahlreichen Fällen ganz offiziell verwertet habe, daß eine Anzahl von Kriminalbeamten mit Haarmann Zechgelagen abge⸗ halten hätte und trotz mehrfacher dauernder Anzeigen aus der Be⸗ völkerung niemals gegen ihn vorgegangen wurde. Im Monat April. 1924 ſind nicht weniger als 8 Einwohner Hannovers auf dieſe Weiſe verſchwunden, ohne daß man ſich trotz der Bitten und Proteſte der Angehörigen viel Sorge gemacht haben ſoll. Gymmaſium der Karmeliterkirche, der ſchließlich 80 Holzhäuſer einäſcherte, wurden 30 Feuerwehrleute und Bürgersleute ver⸗ wundet. Ungefähr 1500 Perſonen ſind obdachlos geworden. Nach einer Meldung des„Meſſagero“ nahm die Polizei bei der Feuersbrunſt zahlreiche Verhaftungen von Leuten, die das auf den Straßen aufgeſtellte Hausgerät zu ſtehlen verſuchten, vor.— Der„Meſſagero“ beklagt, daß ſo viele Jahre nach dem ſchweren Erd⸗ beben von den Behörden noch nichts geſchehen ſei, die Bevölkerung aus den lebensgefährlichen Baracken zu ziehen. Nur der Erzbiſchof von Meſſina habe in dieſer Beziehung weit über ſeine Schuldigkeit hinaus ſeiner Pflicht genügt. Er wurde unruhig, da er meinen gierenden Blick körperlich emp⸗ finden mochte. Muſterte einige Male ſeine Umgebung. Sein Auge glitt weg über mich, den er nicht ſah. Dann kam ſie. Mein Ohr verlor keines ihrer Worte. Das alles quälte mich unſäglich, aber ich empfand eine Art Wolluſt, dieſen Schmerz auszukoſten bis zur Neige. Sie gingen hinüber in den Speiſeſaal, und ich ging mit ihnen. Stand an der Tafel und ſog gierig ihre Geſpräche auf. Oft drängte es mich, dazwiſchenzuſchreien, aber ich meiſterte mich. Knirſchte nur mit den Zähnen. Ich wollte alles wiſſen, alles! Und es kam, dieſes Letzte. Es blieb mir nicht erſpart. Ah, was litt ich, als ich das ſehen mußte. Sie, die ich am meiſten liebte, und er, den ich haßte, mit einem Haſſe, der mich zu vernichten drohte. Ich grub die Nägel in meine Hände, aber ich blieb ſtill. Jetzt mich rächen? Nein! Die Rache iſt ein Gericht, das kalt genoſſen werden muß. Ich blieb und litt. Aber mein Hirn erſann einen Plan. Andere, welche das nicht empfunden haben, was mir in jener Nacht die Seele zerriß, würden jenen Plan teufliſch nennen. Aber ich werde ihn ausführen. Ich muß ihn ausführen. Heute noch! Ich überlege ganz kühl. 3 11. März. Es iſt geſchehen. Aber ich empfinde keine Befriedigung. Geht mein Haß über den Tod hinaus? 70 Unten ſchreien die Gaceteros die Extrablätter aus:„Grauen⸗ hafter Mord und Selbſtmord“,„Eine Liebestragödie in der Geſell⸗ ſchaft“. Keiner von den Tauſenden, die dieſe Nachricht empfangen, weiß, wie die Tragödie vor ſich ging. Nür ich. Und ich ſchweige, denn ich gehöre nicht mehr zu ihnen. Ich erfülle nur noch einen Zweck auf Erden: an der Verwirklichung meiner Ideale zu arbeiten. Geſtern iſt es geſchehen. Ich machte mich unſichtbar und ging zu ihm. In die Polizeipräfektur. Wieder über die Calle Mayor. Dann ſuchte ich lange in dem rieſigen Gebäudekomplex, ehe ich ſeine Räume fand, da ich niemand fragen konnte. Und an die Tafel neben der Portierloge hatte ich in meiner Haſt nicht gedacht. JVn die Vorräume, in welchen die Beamten ſaßen, trat ich kur⸗ zerhand ein und ließ die Tür offen ſtehen. Mochten die Leute glau⸗ ben, daß ſie ein rä! wind aufoeriſſen fätte. Dann lauerte ich an der dünnen Polſtertür ſeines Arbeitszimmers, bis jemaad ein⸗ trat, und ſchlüpfte mit hinein. Er verhandelte mit dem Beamten lüber irge ideine Angelegenheit des Zuchtpolizeigerichts. Als der andere gegangen war, ſaß er eine Weile ſinnend vor dem Schreib⸗ tiſche. Ich trat zu ihm. Er wurde bald unruhig und ſah ſich wiederholt im Zimmer um. Später griff er nach Briefbogen und Feder. Ich blickte über ſeine Schulter, als er ſchrieb. Ah, er ſchrieb an ſie! Ich riß ihm die Feder aus der Hand und ſchrieb quer über den Briefbogen:„Schurke! Denke an das Haus de la Begal Die Rache iſt unterwegs!“ Und er ſtarrte mit glaſigen Augen auf die ſchreibende Feder, ohne ſich zu bewegen. Nur die Hände flogen, und ſeine Kiefer be⸗ wegten ſich in lautloſem Murmeln. Ich hatte geendet, aber er rührte ſich nicht, ſtarrte nur auf das beſchriebene Papier. Da ſchob ich es ihm hin, und er las. Dann ſtanden ihm große Tropfen auf der Stirn, und er begann zu keuchen, während ſeine Finger die Tiſchplatte preßten. Er las halblaut, ſtockend. Endlich ſtieß er einen unartikulierten Laut aus und ſprang auf. 8 e e Auf dieſen Augenblick hatte ich gewartet. Schon faßte meine Hand ſein Genick— der Daumen auf der Halsſchlagader. Sofort knickte er wieder zuſammen, lag im Stuhl mit geſchloſſenen Augen. In zwei Sprüngen war ich an der Tür, ſchob den Riegel vor, kehrte zu ihm zurück. „Hören Sie mich, Guzman?“ Ja-al“ Ich gab ihm den Befehl, das zu kun, was ſeine Nichtswürdig⸗ keit und die Untreue meines Weibes ahnden ſollte. Präziſiert, mit allen Einzelheiten gab ich meine Anordnungen. Dann weckte ich ihn, nachdem ich die Tür wieder entriegelt hatte. telte den Kopf, als er die für ihn rätſelhaften Worte auf dem Brief⸗ bogen las. Aber man brachte ihm eben einen Akt, und er begann daran zu arbeiten, ſchielte aber immer wieder gach meinen Schrift⸗ zügen hinüber. 65 Ich ſtand in der Ecke und lauerte. Als die Standuhr hell die ſtebente Stunde ſchlug, ſtand er haſtig auf. Das war die Zeit, die und Hut und eilte hinaus. 15 Ich verließ mit ihm das Gebäude, ſah ihn ins Auto ſteigen und davonraſen. Befriedigt ging ich heim, ohrie die beißende Kälte an meinem nackten Körper zu ſpüren. Meſſina, 11. Juli. Bei einem Brande der Normalſchule im Er erwachte, ſchaute ein bißchen verwundert um ſich und ſchüt ihm mein Befehl vorgeſchrieben hatte. Er griff nach Ueberrock, Stock —— geblich leeren Koffer eine dunkle Brille Freitag, den 11. Juli 1924 Mannheimer General-Anzeiger(Abend · Ausgabe) 5. Seite. Ur. 318 Friedensmieten! von walter Tanger(Oberhauſen), Mitglied der volksparteilichen Fraktion im preußiſchen Tandtage Wir geben die nachſtehenden Ausführungen hier wie⸗ der, ohne zu den Einzelheiten Stellung zu nehmen. 1 25 Schriftleitung. kine der wichtigſten Fragen der deutſchen Volkswirtſchaft wird demnächſt der Oeſſentlichteit und der Geſetzgebung zur Entſcheidung unterbreitet. Es handelt ſich um nichts geringeres, als darum, ob und von welchem Zeitpunkt die Friedensmietpreiſe gezahlt werden ſollen. Durch einen Antrag, den der Abg. Winnefeld(D. B. P. mit politiſchen Freunden im Reichstage geſtellt hat, iſt dieſe Frage ins Rollen gekommen. In ſeinen wefentlichen Punkten fordert der Antrag folgendes: »Die Geltungsdauer des eee, ee wird auf den 31. Dezember 1924 beſchränkt. Soweit bis zu dieſem Termin eine An⸗ gleichung der Mieten an die Friedensmiete nicht erfolgt iſt, ſoll „Dieſe Angleichung ſich bis zum 1. April 1925 vollziehen. Die Län⸗ der ſind berechtigt, die Friſten hierfür feſtzuſetzen. Als Friedens⸗ miete gilt der Goldmarkbetrag des Mietzinſes, der für die mit dem 1. Juli 1914 beginnende Mietzeit vereinbart war; die Länder tref⸗ ſen über die Feſtſetzung der Friedensmiete für beſondere Fälle Be⸗ ſtimmung. Eine Üeberſchreikung der Friedensmiete für einen be⸗ ſtimmten Zeitraum iſt nur dann zuläſſig, wenn vom Vermieter nachgewieſen wird, daß die Ueberſchreitung zur Erhaltung des Ge⸗ bäudes unbedingt notwendig iſt.“ Dieſer Antrag wird in der deffentlichkeit ſtark umſtritten wer⸗ den. Er will nicht die Aufhebung des Mieterſchutzes, auch nicht die Aufhebung der Zwangswirtſchaft ſchlechthin. Was er bezweckt, iſt die Zahlung eines Mietpreiſes, der in ſeiner Höhe der Frie⸗ densmiete gleichkommt. Setzt ſich dieſer Antrag in der Oeffent⸗ lichkeit und im Reichstage durch, ſo iſt eine hochbedeutſame Station auf dem Wege der Entwickſung unſerer Wahnungswirtſchaft errei ht. Ueber die ſachliche Notwendigkeit, den Mietpreis zum mindeſten der Friede nsmiete anzunähern, ſollte ein Streit nicht mehr nötig ſein. Denn im Laufe der Zeit haben alle Waren nicht nur den Frieden»reis erteicht. ſandern ihn auch vielfach überſchritten. Warum der Mietzins dauernd davon eine Ausnahme machen ſoll, iſt nicht recht einzufehen. Begreiflich iſt auch, daß dieſe Ausnahme von den Hausbeſitzern als ein Unrecht empfunden wird. Wer aber kann wünſchen, daß einer einzelnen Gruppe durch eine Ausnahme, die ſich wohl nicht mehr halten läßt, etwas zugefügt wird, das ſie wie ein Unrecht empfinden? Hier ſcheiden ſich die Geiſter! Wer die Erhal⸗ tung eines geſunden privaten Hausbeſitzes wünſcht, wird dafür ein⸗ treten, daß ein Mietzins gezahlt wird, der zur Erhaltung der Woh⸗ nungen ausreicht, ihn für ſeine Mühewaltung entſchädigt und ihm für ſein im Hausbeſitz verkörpertes Kapital eine angemeſſene Verzin⸗ fung ſichert. Das ſind doch Selbſtverſtändlichkeiten, über die Mei⸗ nungsverſchiedenheiten nicht beſtehen ſollten. Wer aber Gegner eines privaten Hausbeſitzes iſt, wer da wünſcht, daß möglichſt aus öffent⸗ lichen Mitteln Häuſer gebaut werden, auch wer eine Art(weiterer!) Sozialiſierung des Hausbeſitzes erſtrebt, muß natürlich dem Antrage Winneſeld anders gegenüberſtehen. Im Hinblick auf die gegebenen Tatſachen hat jedoch ein ſolcher Standpunkt keine Berechtigung, denn Reichs⸗ und Staatskaſſen ſind in größter Schwierigkeit, und damit iſt eine Hergabe öffentlicher Mittel im großen Umfange zum Bau von Wohnungen zum minde⸗ ſten für die nächſte Zukunft in Frage geſtellt. Ueberdies iſt ſicher, das aus den öffentlichen Mitteln geübte Zuſchußweſen für den Wohnungsbau der letzten Jahre als ein Notbehelf, mit allen Schwie⸗ riakeiten eines Notbehalfs behaftet, empfunden wird. Jedenfalls hat das Zuſchußweſen nicht zu dem geſteckten Ziele geführt. Zweifellos ſind mit Hilfe des Zuſchußtweſens in den letten Jahren Woh⸗ nungen erſtellt woren, deren Zahl wahrhaftig nicht gering veran⸗ ſca werden foll, aber ſelbſt dieſe große Zahl brachte keine tat⸗ fächlich ausreichende Hilfe gegen den immer noch beſtehenden Woh⸗ n die vorliegenden Tatſachen dazu, den n in die Hände des privaten Hausbetzes, — nungsmangel. So zwin Wohnungsbau zurückzuge meſſen und Ausſtellungen Die Kölner Herbſtmeſſe Erweiterung der Meſſeanlage— Zahlreiche Ausſtelleranmeldungen — Umgruppierungen— Der Kampf gegen die„Seh leute Wie das Meſſeamt Köln mitteilt, wird zur Herbſtmeſſe, die vom 14. bis 19. September ſtattfindet(die landwirtſchaftliche Meſſe wird als beſondere Veranſtaltung vorher vom 80. Auguſt bis 7. September abgehalten), die Ausſtellungsfläche um 12 900 Quadratmeter erweitert werden, ſodaß verſchiedenen Geſchäfts⸗ zweigen, denen zur Frühjahrsmeſſe nur ein berhältnismäßig ge⸗ ringer Raum zur Verfügung geſtellt werden konnte, weitere Aus⸗ dehnungsmöglichkeit gegeben iſt. Ta die Rheiniſche Braun⸗ kohlenmeſſe erſt im nächſten Frühjahr wiederholt wird, kann die freiwerdende Ausſtellungsfläche von früher her angemel⸗ deten techniſchen Firmen 8 Hertſen werden. Die Ausſtekler⸗ anmeldungen für die Herbſtmeſſe gehen nach wie vor ſehr dallreich ein, ein Beweis dafür, welche 1855 20 die deutſche In⸗ üſtrie der Kölner Meſſe als Großmarkt des dichtbevölkerten We⸗ ſtens und als Ausfuhrmarkt, beſonders nach den weſteuropäiſchen Ländern, beimißt. Aber auch aus dem Ausland iſt eine Reihe neuer Ausſtelleranmeldungen eingegangen. die aber erſt nach Be⸗ friedigung der deutſchen Ausſteller Berückſichtigung finden können. Und heute weiß ich, daß er den in der Hypnofe erhaltenen Be⸗ fehl getreulich ausgeführt hat, mit allen ſcheußlichen Einzelheiten. Morgen werde ich mein Lebenswerk beginnen! 15. Mörz. 5 Geſtern war ich in der Verſammlung des Bundes. Ich kendꝛe keines der neuen Mitglieder, nur Campos. Alſo werde ich im ge⸗ heimen wirken müſſen. Sie freuten ſich alle über Guzmans Tod. Er war auch der An⸗ geber geweſen, der alle meine Freunde in den Kerker gebracht hatte. Nun, er wird keinen Schaden mehr tun! 52 Wie es ſcheint, haben ſie einen entſcheidenden Schlag vor. Lelder gehaben ſie ſich auch in den Verſammlungen, wenn ſie unter ſich ſind ſehr geheimnisvoll. Sie ſcheinen ſich einer Art Ehiffre⸗Sprache zu bedienen. Ich verſtand nichts von ihren Reden— nur daß es 14— dlemlich an Geld mangeſlt. as iſt eine Aufgabe für mich Morgen werde ich den Staal W paar Milliönchen leichter machen. So, wie damals jene dant in Relbdurne. Ste werben ſtaunen in der nächten Berſamm Bö, benn des Geld plözlich auf dem Tiſche liegt. Und meiner oͤrſe wird der⸗Rachſchub auch willkommen ſein. II. Hier bricht das Tagebuch plötzlich ab. Am Tage vor jenem 1. im Gebäude der um mich von der Richtigkeit meiner Vermutu'igen zu überzeu · 0 habe ich bei einem der alten Bankdiener Erkundigungen ein⸗ 35 777 Der konnte mir nur das wiederholen, was bereits in den 95 0 der Blätter enthalten geweſen. Aber etwas, was ihm ebeutungslos ſchien, wurde für mich zum letzten Gliede in der Ketke: er hatte bei den Aufräumungsarbeiten in einem Waſchraume der d oberen Stockwerke verſteckt etwas rre s gefunden. Ein Bündel. Es ent⸗ 85 einen vollſtändigen Anzug ſamt Wäſche, einen kleinen leeren koffer, ekr Handtuch und eine dunkle Perücke Ich ließ mir die Dinge zeigen. Zunächſt fand ich in dem an⸗ Und das Handtuch w Aee rötliche Flecke ſtark verunreinigt. e em anne 2. 9 5 e eeeee der unter Benutzung des privaten Kapitals die Bedürfniſſe des Woh⸗ nungsmarktes möglichſt befriedigen muß. Soll er dies aber tun, ſo iſt eine Erhöhung des Mietzinſes unumgänglich notwendig. Eine ſolche Erhöhung würde für das private Kapital der Anreiz ſein, ſich wieder dem Baumarkte zuzuwenden, da ss auf eine ange⸗ meſſene Verzinſung rechnen könnte. Daß zur Ueberwindung der gegenwärtigen Arbeitsloſigkeit und überhaupt der allgemeinen wirt⸗ ſchaftlichen Not die Belebung des Baumarktes ein großer Fortſchritt ſein würde, ein Fortſchritt, den auch die Konſumenten, in dieſem Falle die Mieter, begrüßen ſollten, kann keinem Zweifel unterliegen. Unter Berückſichtigung dieſes großen allgemeinen Geſichtspunktes werden die Mieter grundſätzlich gegen die Erhöhung des Mietzinſes nichts einwenden können. Bei Beurteilung der vorliegenden Tatſachen und Geſichtspunkte ſpielt auch die Frage der Erhaltung der Wohnungen eine ganz außerordentlich wichtige Rolle. Die Erhaltung der Wohnungen iſt eine volkswirtſchaftliche Notwendigkeit. Niemand kann heute leugnen, daß unter der Herrſchaft der Zwangswirtſchaft ſehr wenig für die Erhaltung der Häuſer und Wohnungen geſchehen iſt. Sie ſind vielfach ſo verfallen, daß dem Volksvermögen ungeheure Werte, verloren gegangen ſind. Wer das nicht glaubt, der bemühe ſich freund⸗ lichſt zu den Geſchäftsführern der Gemeinnützigen Baupereine und den Wohnungsaufſichtsbeamten in den Gemeinden, alſo zu Sachver⸗ ſtändigen, die gewiß nicht in dem Verdacht ſtehen, einſeitig die In⸗ tereſſen des Hausbeſitzes zu vertreten. Er wird zu ſeinem Erſtaunen hören, wie weit der Verfall bereits vorgeſchritten iſt, und er wird ferner erfahren, daß die Maßnahmen zur Steuer des Verfalls, die auf Grund der gegenwärtig geltenden Beſtimmungen möglich ſind, keine endgültige Löſung bringen, ſondern nur als Notbehelfe gewertet werden können. Iſt die Erhaltung der Wohnungen eine unbedingte Notwendigkeit, ſo dürfte ſich auch aus dieſem Geſichtspunkt die Frage nach der Erhöhung des Mietzinſes rechtfertigen. Weeite Kreiſe der Mieterſchaft ſind ſich bereits darüber klar, daß die gegenwärtigen Zuſtände im Wohnungsweſen, die im Grunde auf der Zwangswirtſchaft beruhen, unhaltbaxe ſind. Sie ſind zur Zahlung eines höheren Mietpreiſes bereit. unter der Vorausſetzung, daß ihre Einnahmen ſo geſteigert werden, daß eine Mehrzahlung an Miete möglich iſt. Wenn man annimmt, daß etwa 90 Pro⸗ zent der Bevölkerung in Deutſchland der Mieterſchaft ange⸗ hören, und ſich dabei klar macht, daß von dieſen 90 Prozent vielleicht 80 Prozent Lohn⸗ und Gehaltsempfänger ſein dürften, ſo wandelte ſich die Frage nach der Erhöhung des Mietzinſes— wenigſtens in der Hauptſache— in die Frage nach einer Steigerung des Ar⸗ beitseinkommens um. Unter Würdigung dieſes Umſtandes und der dargelegten Geſichtspunkte kann die Parole für den größten Teil der Mieter nicht die ſein:„Niedrighaltung der Miet⸗ preiſe“, ſondern muß lauten:„Erhöhung des Einkom⸗ mens“, um einen 9 9 95 Mietpreis zahlen zu können. Wie weit allerdings der Zuſtand der deutſchen Wirtſchaft eine Erhöhung des Einkommens geſtattet, muß die Zukunft zeigen. Unbeſtreitbar ſprechen aber viele, ſehr gewichtige Gründe dafür, daß das Ziel des Antrages Winnefeld verfolgt werden muß. Man dürfte wohl nicht fehlgehen, wenn man der Annahme zu⸗ neigt, daß die Mieterſchaft ſich damit abfinden muß, daß in abſeh⸗ barer Zeit die Zwangswirtſchaft im Wohnungsweſen ibrem Ende entgegengeht. Man kann nur wünſchen, daß ihr Abbau ſo vorſichtig erfolgt, daß Erſchütterungen unſerer Volkswirtſchaft vermieden werden. Ferner wird man fordern müſſen, daß ein ge⸗ wiſſer Mieterſchutz, insbeſondere gegen Schädlinge im Hausbeſitzer⸗ tum, verbleibt, bezw. neu geſchaffen werden muß. Will man dieſe Forderung mit Erfolg durchſetzen, ſo dürfte nichts anderes übrig bleiben, als den Hausbeſitzern ebenfalls den Schutz gegen ſchlechte Elemente im Mietertum zuzugeſtehen. Möchte der Kampf um das Jiel des Antrages Winnefeld ſachlich und ohne Verhetzung zum Beſten des Ganzen geführt werden! Nach der Frühjahrsmeſſe ſind dem Meſſeamt von vielen Sei⸗ ten Vorſchläge für die Organiſation der Meſſe ge⸗ macht worden, und au die Tages⸗ und Fachpreſſe hat in ihren Berichten über die Meſſe manche beachtenswerte Anregungen ge⸗ geben, die, ſoweit ſie als zweckmäßig anerkannt worden und durch⸗ führbar ſind, in weiteſtem Maße bei der Herbſtmeſſe berückſich⸗ tigt werden ſollen. Die Ueberſichtlichkeit der Meſſe ſoll weſentlich erhöht und eine leichtere Abwicklung des Meſſeverkehrs ermöglicht werden. Der Ueberſchwemmung der Meſſe mit neu⸗ gierigem Schaupublikum, die zur Frühjahrsmeſſe bei den Ausſtel⸗ lern den meiſten Unwillen erregke, wird vorgebeugt. Der An⸗ meldeſchluß für Ausſteller iſt auf den 20. Juli feſtgeſetzt. Aus dem Rechtsleben Rückvergülung der Umſatzſteuer Vom Reichsverband des Deutſchen Ein⸗ und Ausfuhrhandels wird uns geſchrieben: Die Verordnung vom 21. Februar 1924 und die Bekanntmachung vom 27. Februar 1924 regeln das Ausfuhrvergütungsverfahren, wo⸗ nach der Hundertſatz des der Veraütung zuarunde zu legenden Betra⸗ ges vom vereinnahmten(vereinbarten) Entgelt auf 92 5 feſtgeſetzt wurde. Soweit die Auslaaen des Leiſtungsverpflichteten für die Be⸗ Aber dem Leſer dieſer Blätter wird es die reſtloſe Erklärung für den rätſelhaften Fund im Bankgebäude bedeuten. Damit ſchließe ich meinen Bericht. 1 Madrid, am 30. V. Mateo Ruiz. Theater und Muſik Theater im beſetzten Gebiel. Das in ſtädtiſche Verwaltung übernommene T in München⸗Gladbach(Intendant J. H. Braach) ſoll, wie wir hören, am 5. Oktober mit Haendels auf weſtdeutſchen Bühnen bisher nicht erſchienener Oper„Rode⸗ linde“ unter der muſikaliſchen Leitung des erſten Kapellmeiſters Zaun eröffnet werden. 4 Münchener Mozartl⸗ und Vagner⸗Jeſtſpiele 1924. Wie wir von der Generaldirektion der bayeriſchen Staatstheater München er⸗ fahren, ſind für die diesjährigen Mozart⸗ und Wagner⸗Feſtſpiele fol⸗ gende Aufführungen Meiſterſinger(., 17., 28. Auguſt und 9. September). Muſikaliſche Leitung: Furtwängler, Heger, Knappertsbuſch. Ring des Nibe zweimal:.,., 6. und 8. Auguſt; 30., 31. Auguſt, 2. und 4. September). Muſikaliſche Leitung: Knappertsbuſch. Triſtan und Iſolde(10., 21. Auguſt und 7. Sept.). Muſikaliſche Leitung: Furtwängler,„Kna sbuſch. Parfifal (15., 19., 24. und 27. Auguſt, 6. September). Muſikaliſche Leitung: Knapertsbuſch. Coſi fan tutte(., 18. Auguſt, 8. Sept.). Muſikaliſche Leitung! Heger. Entführung aus dem Serail(11. und 20. Aug.). Muſikaliſche Leitung: Furtwängler, Knappertsbuſch. Don Giovanni 550 und 23. Auguſt). Muſikaliſche Knappertsbuſch. 1 17 55 ochzeit(16., 26. Auguſt, 3. September). Muſikaliſche Leitung: Furt⸗ p Knappertsbuſch Thealet Tragödie„Ragen“ von Max Zweig und eine Komödie von Her⸗ bert Kranz, deren Titel noch nicht feſtſteht, zur Uraufführung erworben worden.— das Ernſt⸗Drucker⸗Theater in Ham⸗ burg wird Ende Juli mit der Uraufführung der platideutſchen rette„Von Hamburg geiht no Ritzebüttel“ von Georg Milcke wiedereröffnet.— Der Direktor des früheren Deutſchen Theaters in Stuttgart, Ferdinand Skuhra, iſt für den Indendanten Ernſt Martin, der nach Krefeld geht, zun Intendanten des Saarbrücker Staatstheaters gewählt worden.— Kapell⸗ meiſter Band vom Württembergiſchen Landesthegter in Stuttgart hat die für ihn neugeſchaffene Stellung eines ſtädtiſchen General⸗ muſikdirektors in Halle angenommen.— Der Dichter Frank Wede⸗ kind hätte am 24. Juli d. J. ſeinen 60. Geburtstag gefeiert. Aus Anlaß dieſes Gedenktages wird Frau Tilly Wedekind, die Witwe Ides Dichters, nach langer Pauſe wieder auftreten. Das Moderne förderung und Verſicheruna nicht geſondert in Rechnung geſtellt wer⸗ den, hat ſie der Veraütunasberechtigte bei Geltendmachung des Ver⸗ gütunasanfuruches vom vereinnahmten(pereinbarten) Entaelt abzu⸗ ziehen und dieſen Abzua als ſolchen kenntlich zu machen. Entſpre⸗ chend dieſen Vorſchriften bat eine uns angeſchloſſene. nur eif liefernde, Firma von ihrem Umſatz 92 25 genommen und dann die Speſen für Fracht und Verſicherung nach den überſeeiſchen Plätzen abgezogen. Das für die Firma in Frage kommende Finanzamt wollte ſich aber nicht an die 92)) halten, ſondern forderte von der Firma eine genaue Aufſtellung. wieviel die Ware ab Fabrik gekoſtet habe. Bei einigen Partien wäre naturgemäß feſtzuſtellen geweſen, daß etwas mehr als 8 0 verdient worden war, während bei anderen Partten der Verdienſt noch geringer war. Da augenſcheinlich iene Anſicht des Finanzamtes nicht mit dem Willen des Geſetzgebers übereinſtimmt, der dahin geht, daß die Feſtleauna in den Verordnungen eine Er⸗ leichterung für die Ervorteure und das Finanzamt bedeuten ſoll pat ſich der Reichsverband des Deutſchen Ein⸗ und Ausfuhrhandels an den Reichsminiſter der Finanzen unter Darleauna des Falles ge⸗ wandt mit dem Ergebnis, daß in dieſen Tagen durch einen beſonde⸗ ren Erlaß die er wähnten Verordnungen für die Finanz⸗ ämterals bindenderklärt worden ſind. Der Reichsfinanz⸗ miniſter führt in ſeinem Erlaß an das betreffende Landesfinanzamt weiter aus:„Insbeſondere kann die Gewähruna der Veraütung von 92 9% des Verkaufspreiſes nicht von dem Nachweis abhängia ge⸗ macht werden daß im Einzelfalle die Spanne zwiſchen Einkaufs⸗ und Verkaufspreis nicht mehr als 8) beträat. Ein derartiges Verlan⸗ gen würde die mit der Einführung des Pauſchalverfahrens nach dem Verkaufspreis beabſichtigte Vereinfachuna des Vergütungsverfahrens illuſoriſch machen Sollte die Wahrnehmuna gemacht werden, daß die Spanne zwiſchen Einkaufs⸗ und Verkaufspreis regelmäßtg erheblich mehr als 85) beträat, ſo wäre unbeſchadet der Durchfüh rung der ſchwebenden Veraütungsfälle zu berichten.“ Städͤtiſche Nachrichten Die Gasverſorgung Von der Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitäts⸗ werke erhalten wir folgende Zuſchrift: Die Beſorgnis, daß Gas nicht immer in genügender Menge erzeugt und den Abnehmern in aus⸗ reichendem Maße zur Verfügung geſtellt werden kann, wie dies während der Kriegsjahre und kurz nach dem Kriege der Fall war. veranlaßt auch heute noch einen Teil der Bevölkerung, die Kohlen⸗ feuerung beizubehalten und auf die viel billigere, bequemere und reinlichere Gasfeuerung zu verzichten. Nachdem die Kohlenverſorgung als geſichert bezeichnet werden muß und durch die Inbetriebnahme der neuen Kammerofenanlage Gas in größeren Mengen erzeugt werden kann, liegt es heute, wo jeder mehr denn je darauf angewieſen iſt, ſo ſparſam wie nur irgend möglich zu wirtſchaften, im Intereſſe jedes einzelnen, an Stelle der feſten weſentlich teureren Brennſtoffe das billigere und im Gebrauche praktiſchere und reinlichere Gas zu verwenden. Die Erſparnis liegt nicht nur in dem billigen Preiſe des Gaſez ſelbſt, ſondern darin daß durch die leichte Regulierbarkeit der Gas⸗ brenner nur ſo viel Wärme erzeugt werden braucht, als zur Fertig⸗ ſtellung des Koch⸗, Brat⸗ oder Backgutes unumgänglich notwendig iſt. Gasapparate in den neueſten Ausführungen können außer bei den hieſigen Verkaufsſtellen auch im Vorführungsraum der ſtädtiſchen Werke K 7 beſichtigt werden. Hier werden ſie auch im Betriebe vorgeführt, und wird daſelbſt auch jede weitere gewünſchte Auskunf erteilt.(Näheres ſiehe Anzeige im Mittagsblatt.) * Nummer 1 der„Mannheimer Rennkage“, die bei den Juli⸗ rennen wieder das unentbehrliche Orientierungsmittel für jeden Freund des Pferdeſports ſein wird, iſt heute im Verlag der Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, erſchienen. Der von einem anerkannten Fachmann be⸗ arbeitete Textteil enthält: Vorſchau mit Starterliſte, das Programm des erſten Renntages am Sonntag, den 13. Juli, und die auf den aktuellſten Stand gebrachten Formen ſämtlicher gemeldeten Pferde. Wer ſein Glück am Toto verſuchen will, muß unbedingt im Beſitz der„Blauen“, des offiziellen Organs des Badiſchen Rennvereins ſein. Wir verweiſen dabei beſonders auf die Tips, die ſich meiſtens als zutreffend erwieſen haben. Die Leſer werden auch auf den An⸗ zeigenteil aufmerkſam gemacht, in dem ſich die erſten hieſigen Fir⸗ men empfehlen. Zu haben iſt die„Blaue“ im Straßenverkauf, in 15 Zigarrengeſchäften und in unſerer Geſchäftsſtelle, 6, 2. r 5. Strieflers„Mannheimer Maimarkt“. Der bekannte pfäl⸗ ziſche Kunſtmaler und Graphiker Striefler veröffentlicht ſoeben das erſte Blatt eines großangelegten Mappenwerks, das in einer Reihe von 15 Lithographien den„Mannheimer Mai⸗ markt“ zur Darſtellung bringt. Schon das erſte Blatt, das den Titel„Hürdenſprung“ trägt, zeigt, daß die eingehenden Vorſtudien, die Striefler ſchon ſeit Jahren zu dieſem Werk betreibt, für das Kunſtleben wertvolle Früchte reifen laſſen. Striefler, deſſen Spezial⸗ Volle Form und Jugendfriſche ſind der Wunſch vieler Frauen. Wir raten Ihnen, in Ihrer Apotheke 30 Gram echte Avora⸗Kerne zu kaufen, die erprobte, unſchädliche Stoffe von anſatzfördernder Wirkung enthalten. Em. 807/81. Theater in Wien veranſtalbet am 24. Juli eine Wedekind⸗Gedenk⸗ feier, bei der Tilly Wedekind mitwirken wird.— Intendant Jeßner hat Pamela Wedekind, des Dichters Wedekind Tochter, die ſich kürzlich mit dem Sohne des Dichters Heinrich Mann, mit Klaus Heinrich Mann, verheiratet hat, als Schauſpielerin an das Staatliche Schauſpielhaus nach Berlin verpflichtet. Auch ein Sohn Artur Schnitzlers wurde jüngſt an das Schauſpielhaus be⸗ rufen.— Zum erſten Kapellmeiſter des Stadttheaters in Plauen murde Dr. Cremer aus Roſtock gewählt. Dr. Cremer iſt Mediziner. Erſt nach dem Kriege gab er den ärztlichen Beruf auf und ſtudierte am Kölner Konſervatorium Muſik. Seit 1922 wirkt er als Kapell⸗ berrundſchau. Am hieſigen Nationaltheater ſſt die Ch meiſter am Stadttheater in Roſtock. 1 Runſt und Wiſßhenſchaſt Berlin⸗Münchener Muſeums ⸗Leihverkehr. Die Berliner Nationalgalerie hat der Münchener Staatsgalerie für die große Ausſtellung von Meiſterwerken der Malerei aus den letzten 50 Jahren, die jetzt in München eröffnet werden ſoll, eine Reihe von Hauptwerken aus ihrem Beſitz zur Verfügung geſtellt. Dafür hat ſich nun München erkenntlich gezeigt und eine Anzahl von Meiſterwerken franzöſiſcher Malerei, die ſonſt in der Tſchudi⸗Spende in der dortigen Staatsgalerie hängen, für dieſe Zeit nach Berlin ge⸗ liehen. Darunter ſind das bekannte Bild Manets, das einſt in der Sammlung Pellerin ſchon in Berlin ausgeſtellt war, die Darſtellung von Claude Monets Boots⸗Atelier auf der Seine aus dem Jahre 1874, dann ein großes Sonnenblumenſtilleben von van Gogh, eine der tahitiſchen Idyllen von Gauguin und zwei ſeiner Bilder aus der Bretagne, eine Hirtenlandſchaft von Maurice Denis. Kleine Chronik. Im Altder von 70 Jahren iſt in Wien Uni⸗ verſitätsprofeſſor Dr. Joſeph Herzig, einer der hervorragendſten emiker Heſterreichs, geſtorben. Er wirkte ſeit 32 Jahren an der Univerſität Wien. Sein Arbeitsgebiet umfaßte den geſamten Stoff der Chemie. Hervorragendes hat er namentlich in der medi⸗ ziniſchen Chemie, vor allem hinſichtlich der Eiweißkörper, geſchaffen. Er war einer der maßgeblichſten Mitarbeiter des von Abderhalden herausgegebenen Handbuchs der Arbeitsmethoden. Für ſeine For⸗ ſchungen hat er zahlreiche Auszeichnungen erhalten.— Walter Braunfels hat eine muſikaliſche Komödie in drei Aufzügen nach dem Spaniſchen des Tirſo de Molina„Don Gil von den grü⸗ nen Hoſen“ vollendet, die in der nächſten Spielzeit an der Mün⸗ chener Oper zur Uraufführung gelangt.— Prof. Richard Graf Du Moulin Eckart, der Hiſtoriker der Techniſchen Hoch⸗ ſchule in München, hat eine dreiaktige Profeſſorenkomödie„Der Seelenſucher“ verfaßt, die demnächſt in einem Münchener Ver⸗ lage erſcheinen wird. Das Stück ſoll ein Bekenntnis des Gelehrten von der Auffaſſung ſeines Verufes darſtellen. . Seite. Ur 318 Mannheimer General-Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe) Freitag, den 11. Juli 1924 gebiet die Darſtellung von Pfälzer Land und Leute, von Szenen aus dem Pfälzer Wein⸗ und Herbſtleben iſt, nimmt auf dem Gebiete der Kreidelithographie eine führende Stellung ein. Ueber ſein künſtleriſches Schaffen als Graphiker wird u. a. auch die Herbſtnummer von Weſtermanns Monatshefte in einem großen Aufſatz Ausführliches bringen. Der Hürdenſprung hält einen Ausſchnitt aus dem Mann⸗ heimer Mairennen ſeſt. Er zeigt in ſchöner Linſe den Sprung von 8 Pferden über eine Hürde unſerer Rennbahn. Das anſprechende Blatt darf in der heute ſo ſeltenen leichten und weichen Darſtellungs⸗ art Strieflers, als ein hübſches, für Mannhem charakteriſtiſches Rennbild gelten. Es iſt zu begrüßen, daß künſtleriſch ſo wertvolle Steinzeichnungen auch einzeln durch die hieſigen Kunſthandlungen erworben werden können. Kleiner Grenzverkehr mit der Schweiz. Amtlich wird mitge⸗ teilt: Nächſter Tage werden wieder weiter Erleichterungen im kleinen Grenzverkehr in Kraft treten. Im Einvernehmen mit der Schweiz ſind nämlich die beiderſeitigen Grenzzonen erheblich erweitert worden und zwar badiſcherſeits durch die Einbe⸗ ziehung des ganzen Amtsbezirks Freiburg und ſchweizeriſcher⸗ ſeits durch Einbeziehung der Kantone St. Gallen, Appenzell, Solo⸗ thurn und vom Kanton Zürich verſuchsweiſe der Bezirk Winterthur. Im landwirtſchaftlichen Grenzverkehr können die Dauerpaſſſerſcheine nicht nur zu landwirtſchaftlichen Zwecken, ſondern auch zu Beſuchen, Einkäufen uſw. verwendet werden, Zur Aufklärung wird jedoch be⸗ ſonders bemerkbar gemacht, daß die ſogenannten Tagesſcheine nach wie vor nur an der Grenze ausgeſtellt werden können. Sprechlage bei den hieſigen Finanzämtern. Die Dienſträume und die Kaſſen bei den Finanzämtern Mannheim⸗Stadt und Neckar⸗ ſtadt ſind von Montag, den 14. Juli an vormittags von—12 Uhr täglich für das Publikum geöffnet. Nachmittags werden nur ſolche Perſonen angenommen, die eine Vorladung auf dieſe Zeit haben. (Näheres ſiehe Anzeige vorliegender Ausgabe). * Kieine Weinſteuerſtundung. Der Vorſtand des Bundes ſüdweſt⸗ deutſcher Weinhändler⸗Vereine hat ſich wiederholt an das Reichs⸗ miniſterium der Finanzen gewandt, um bei der heutigen Kredit⸗ knappheit eine Stundung der Weinſteuer zu erreichen. Das Reichsfinanzminiſterium hat daraufhin geantwortet, daß es auch jetzt nicht in der Lage ſei. ſeinen früheren Standpunkt zu änvern. G. Das Finanzminiſterium beruft ſich auf die Zündwaren⸗, Lebensmtit⸗ tel⸗, Zucker⸗ Spielkarten⸗, Bier⸗ und Salzſteuer, bei denen halb⸗ monatliche Entrichtung der Steuer vorgeſchrieben ſei: eine Aus⸗ für die Weinſteuer laſſe auch die Finanzlage des Reiches nicht zu. Ein langer Sommer in Sicht? Vogelkund ge und Naturbeob⸗ achter berichten, daß die Staren heuer eine zweite Brut anſetzen, während die jungen Staren bereits flügge geworden ſind. Aus dem Verhalten der Tiere wird deshalb auf einen langen ſonnigen Sommer geſchloſſen. *Im Schrebergarten. Die günſtige Witterung hat im Schre⸗ bergarten nicht nur das ſpäte Frühjahr nachgeholt, ſondern gerabe⸗ zu ein üppiges Blühen, Wachſen und Gedeihen entfaltet. Alle Tage iſt Arbeit in Hülle und Fülle. Zurzeit nimmt der Schrebergärtner die erſte Lohnrate ſeiner mühevollen Tätigkeit in Jahlung. Er erntet fleißig, dicke Bohnen, Erbſen, Salat, Mangold, uſw. In Erbſen und Bohnen ſind diesmal beſſere Ernten, wie letztes Jahr, Bohnen waren wenig von Blattläuſen befallen. In einzelnen Gär⸗ ten werden auch bereits Strauchbohnen geerntet. Stangenbohnen, Kohlrabi und andre Kohlſorten, Wirſing, Rot⸗ und Weißkohl, Karotte, Zwiebel, Möhren, Breitlauch, Sellerie, Gurken, ſtehen gut und verſprechen eine gute Ernte. Die abgeernteten Felder werden mit Krauskohl, Endivien, Spätwirſing und Kohl bepflanzt. In größerm Maße widmet ſich in den letzten Jahren der Schreber⸗ gärtner der Tomatenzucht. An Schädlingen im Garten waren und ſind noch zu bekämpfen Schnecken, Blattläuſe aller Arten, zurzeit die an den Kohlpflanzen und die Raupen des Kohlweißlings. Die Stachel⸗ und Johannisbeeren, lieferten reiche Er⸗ r äge. Die heidelbeerernke im Schwarzwald hat ihren Anfang ge⸗ nommen. Wenn die Leute vernünftig ernten und nicht wie die Van⸗ dalen und blinde Zerſtörer in den Beerenbeſtänden hauſen, d h. nicht „raffeln“ und die unreifen Beeren nicht niedertreten, gibts einen ſehr guten Ertrag und alle kommen zu ihrer Sache. Das Trocknen der VDilze geſchieht entweder in der Sonne, auf dem Herd oder im Backofen. Die kleinen Pilze werden an eine Schnur gereiht und aufgehängt. Die größeren ſchneidet man in Stücke, legt ſte 0 weißes Papier, aber niemals auf Kuchenblech. So legt man ſie in die Sonne oder in den Backofen. Die getrockneten Pilze müſſen in Gläſern oder in Papiertüten hängend aufbewahrt werden. Will man die Pilze dann verwenden, ſo weicht man ſie vor dem Gebrauch in lauwarmes Waſſer ein, oder ſtößt ſie zu Pulver und fügt dieſes als Würze zu den Soßen. Getrocknete Steinpilze oder Champignons ſchmecken ſehr gut, wenn man ſie mit getrockneten Pflaumen aufkocht. Silberne Hochzeit. Baumeiſter Carl Steiner und Frau geb. Förſching, Schimperſtraße 27, können am Sonntag, den 13. Jult das Feſt der Silbernen Hochzeit begehen. Der badiſche Scharfrichter geſlorben. Der badiſche Scharfrich⸗ ter, der hieſige Amtsgerichtsdiener Konrad Widder, iſt nach lan⸗ gem ſchwerem Leiden im Alter von 53 Jahren hier aeſtorben. Er hat zahlreiche arme Sünder vom Leben zum Tode befördert, nament⸗ lich als er während des Krieges Nachrichter in Ober⸗Oſt(Polen) war. Die letzte von ihm vollzogene Hinrichtung war die an dem Hetdel⸗ berger Doppelmörder Siefert. Perſönlich war der Verſtorbene ren kebensluſtiger und biederer Mann. dem man ſeinen furchtbaren Be⸗ ruf in keiner Weiſe anſah. 0 Unfug wurde dadurch verübt, daß vergangene Nacht um.25 Uhr der Feuermelder in der Bachſtraße Nr. 3 eingeſchlagen —1 81 die Berufsfeuerwehr alarmiert wurde. Der Täter iſt umhbekannt. Aus dem Cande * Schwetzingen, 11. Juli. Eine Neuhe reig⸗ Leiſtung hat ein Polizeihund vollbracht. In der Nacht zum Sonntag war in Schwetzingen ein Einbruch verübt worden. 1½ Stunden ſpäter wurde ein Polizeihund an den Tatort geführt, der die Spur auf⸗ nahm und ſie auf die große Strecke bis nach Forſt(Bruchſal) ver⸗ 285 Hier verbellte der Polizeihund einen Mann, der ſofort ein Geſtändnis ablegte, zuſammen mit zwei Schwetzingern den Ein⸗ bruch verübt zu haben. Ladenburg, 11. Juli. Ein ſchweres Verbrechen iſt in der vergangenen Nacht verübt worden. Der Landwirt Kaſpar Trill war auf ſeinem Felde mit Hackarbeiten beſchäftigt. Geſtern früh wurde er bewußtlos mit eingeſchlagenem Schädel aufgefunden. Allem Anſchein nach war der Landwirt einem Felddieb auf der Spur und mit dieſem ins Handgemenge gekommen, in deſſen Ver⸗ lauf der Felddieb den Landwirt mit der Hacke niederſchlug. An dem Aufkommen des Ueberfallenen wird 12 swW. Waldmichelbach, 11. Juli. Der Rudi Wünzer Turm auf dem Schimmelberg iſt ſchon ſeit geraumer Zeit baufällig und füt den Verkehr geſperrt. Es wäre zu wün„daß die Reparaturen alsbald vorgenommen würden, damit der Turm ſeiner ſchönen Aus⸗ ſicht wegen bald wieder beſucht werden kann. Der Laufbrunnen in der ſoll, wie wir hören, unter Denkmalſchutz geſtellt werden. wird angeregt, den Brunnen alsbald einer Aründlichen Renovation zu unterziehen und als Trinkbrunnen für Menſchen und Tiere inſtand zu ſeßen. Breiten, 11. Juli. Beim Pflücken von Lindenblüten ſtürzte die 16jährige Tochter des Landwirts Pfiſterer in Maulbronn aus einer Höhe von 10 Meter von dem Baum herab und brach beide Vorderarme. fKlarlstuhe, 11. Juli. Von den auf das Preisausſchreiben eingegangenen Entwürfen für das diesjährige Herbſtwoche⸗ lakat hat der Verkehrsverein Karlsruhe dem Entwurf mit dem ennwort„Kſilebe“, Verfaſſer: Reklamekunſt Südweſt, G. m. b. H. 27 den 1. Preis, dem Entwurf mit dem Kennwort„Fad“, Verfaſſer: Zeichenlehrer Alfred Böld, hier, den 2. Preis und dem Entwurf mit dem Kennwort„Wimpelzeichen“, Verfaſſer: Kunſtmaler Fritz Lang, hier, den 3. Preis zuerkannt. ch. Aus dem Schwarzbachtal, 11. Juli Schon rüſtet ſich der Landmann zur Ernte. Allerorts wo Wintergerſte gebaut wurde oh man in dieſer Woche volle Wagen ſchwer beladen nach der des Landmanns härteſte aber auch ſchönſte Zeit beginnt. Ein Gang durch die Obſtaulagen und Baumkulturen zeigt den guten Behang guter geſunder Früchte, die reichen Segen verraten und bei günſtiger Weiterentwicklung auch vollen Ertrag geben werden. Nur die Ausſichten für den Imker ſind ſehr ſchlecht. Die erſte Tracht war nicht groß und jetzt in dieſer armen Zeit muß man wirklich froh ſein, wenn man nicht füttern muß. An einzelnen Ständen, in denen geſchleudert wurde, werfen die Bienen die Brut aus. Ein ſchlimmes Zeichen. 8 * Friedingen bei Radolfzell, 10. Juli. Eine vor vler Jahren begangene Bluttat ſcheint jetzt ihre Aufklärung zu finden. Da⸗ mals im Juni 1920 war im Walde bei Wabanen der Forſtwart Ley tot aufgefunden worden. Auf Veranlaſſung der Konſtanzer Staatsanwaltſchaft ſind nun laut„Bodenſee⸗Zeitung“ in Frie⸗ dingen zwei Verhaftungen, die mit dem Tod des Forſtwarts in Verbindung ſtehen ſollen, erfolgt. Aus der Pfalz *Börrſtadt, 11. Juli Die 1000 Stück tragfähigen Kirſchhäume auf dem„Petersberg“ brachten heuer etwas über 250 Zentner Kirſchen; es müßten aber mindeſtens 500 Zentner geworden ſein, allein die Spätſorten lieferten nur eine mittelmäßige Erne. :: Glan-Münchweiler, 11. Juli. Zwei Schwäger in Bösborn, Lang und Daling, gerieten in einen Familienſtreit, in deſſen Ver⸗ lauf L. dem D. mit dem Karſt einen Schlag auf den Kopf gab, wodurch Daling einen Schädelbruch erlitt und ins Krankenhaus gebracht werden mußte. :: Rockenhauſen, 11. Juli. Während des Spielens einiger Kinder in der Sandgrube an der Neuendorferſtraße kam eine vler Meter hohe Sandbank inss Rutſchen und begrub ein dreijäh⸗ 558 Kind, das nur als Leiche wieder zutage gefördert werden onnte. 3 :: Rodalben, 11. Juli. Oberhalb der Iſemann'ſchen Mühle zogen am Mittwoch nachmittag Unbekannte die Schleuſe und fingen die zurückgebliebenen Fiſche. Ermittelungen ſind im ange. RNachbargebiete rw. Mainz, 11. Juli. In der Metzgerei Hieſch in der Wallau⸗ ſtraße drangen während der Abweſenheit der Familie Hirſch Diebe ein und ſtahlen, nachdem ſie den Hund mit einem Leckerbiſſen zum Schweigen gebracht hatten, ungeſtört die ganze Wochenein⸗ nahme im Geſamtbetrage von 800 M. in barem Gelde. Der Kri⸗ minalpolizei iſt es gelungen, einen der Diebe am nächſten Tage zu faſſen; den anderen iſt man auf der Spur. Gerichtszeitung Mannheimer Schwurgericht Ein meineidiges Ehepaar Mannheim, 10. Juli. Vorſitzender: Landgerichtsdirektor Dr. Bodenheimer. Beiſitzende: Landgerichtsräte Dr. Müller und Dr. Schweizer. Die Geſchworenen ſind die gleichen, wie in der Fiburg vom 9. Juli. Vertreter der Anklagebehörde: Staatsanwalt Schloſſer Wilhelm König aus Offenbach a. M. und deſſen Eheſrau Lina König geb. Schilling aus Eisfeld ſind wegen Mein⸗ eids und Urkundenfälſchung angeklagt. Am 25. Februar d. Is. leiſtete der Ehemann vor dem Amts⸗ gericht hier einen Offenbarungseid wider beſſeres Wiſſen dahin⸗ gehend, bei Auflöſung des Haushalts habe ſeine Frau Möbelſtücke fortgeſchafft. Wo die Möbelſtücke jetzt ſeien, wiſſe er nicht. In Wirklichkeit hatte aber er ſelbſt ſchon am 6. Juni 1923 im Einver⸗ nehmen mit ſeiner Ehefrau die Möbelſtücke bei Spediteuren unter⸗ eſtellt, um ſie dem Zugriff des Gläubigers Weſtrich zu entziehen. ie Ehefrau leiſtete am 29. März d. J. ebenfalls einen Offen⸗ barungseid wider beſſeres Wiſſen, nach dem ſie alle Möbel im Auguſt 1923 ihren Eltern nach Meiningen zur Aufbewahrung ge⸗ ſchickt habe; ſie ſelbſt beſitze die Möbelſtücke nicht. In Wirklichkeit hatte ſie die Möbel im Einverſtändnis mit ihrem Ehemanne an vier verſchiedenen Stellen verſteckt. Die Ehefrau beging außerdem noch eine Urkundenfälſchung, indem ſie einen Quittungs⸗ entwurf über 239 M. als Erlös der Verſteigerung einer Herren⸗ zimmereinrichtung mit dem Namen M. Cronacher unterſchrieb und dem Auktionator Heinrich Seel einhändigte. Die Angeklagten machten heute widerſprechende Angaben. Seit 5 Heirat im Jahre 1916 betrieben ſie im Hauſe J 1, 18 den erkauf alkoholftreier Liköre. Das Geſchäft ſchien nicht gut zu gehen. Die Eheleute lebten überdies über ihre Verhältniſſe hinaus, ſodaß der Zufammenbruch unvermeidlich war. Im Jahre 1923 löſten die Eheleute ihren Haushalt guf und ließen den Gläu⸗ bigern das Nachſehen. Der Ehemann König verbrachte die Möbel in die Lagerhäuſer Kratzert und Gramlich. Bei Kratzert gab er vorſichtshalber die Möbel auf den Namen„Mathilde Cronacher“ auf Lager. Die Herrenzimmereinrichtung ließ die Angeklagte Lina König im Januar d. J. verſteigern, den Erlös übergab ihrem Ehemann. Die Möbel wurden von den beiden Ange⸗ klagten weiter verſchoben. Die Ehefrau hat nach Leugnen ein unumwundenes abgelegt, der Ehemann hingegen beſtreitet jede Schuld. Der Staatsaonwalt begründet die Anklage: die heutige Hauptverhandlung entrolle ein Bild, durch das der Inhalt der An⸗ klage volle Beſtätig fände. Die Angeklagten haben die Möbel des aufgelöſten Hausſtandes an Weſtrich verkauft bezw. verſetzt. Weſtrich klagte König Eheleute auf Herausgabe der Möbel beim Landgericht Mannheim und Oberlandesgericht und erreichte ein obſiegendes Urteil unter der Bedingung, daß Weſtrich an König Eheleute eine Aufwertungsſumme von 300 Goldmark zahle. Da aber die— Eheleute krotz dieſes Urteils die Auskunft über den Verbleib der Möbel verweigerten, blieb für den klagenden Weſtrich nur übrig, die Eheleute zur Leiſtung des Offenbarungs⸗ eides zu laden. Zuerſt wurde der E nn geladen. Nach Leiſtung des Offenbarungseides gab er an, die Frau hat die Möbel fortgeſchafft, er ſelbſt wiſſe von nichts. Am 20. März leiſtete dann die Ehefrau den Offenbarungseid und ſagte hierbel, daß ſie die Möbel nach Meiningen geſchickt hätte, ſie wiſſe weiter nichts über deren Verbleib. Der Haushalt ſei am 26. Juni d. J. aufgelöſt worden. König brachte die Möbel an vier verſchiedenen Stellen unter, es ſei daher eine Frechheit, den Verbleib der Möbel zu leugnen. Solche Geſellen gehören ins Zuchthaus. Wider beſſeres Wiſſen habe König unter Eid erklärt, die Frau habe die Möbel fortgeſchickt. König habe die Möbel unter dem falſchen Namen Cronacher bei Kratzert eingelagert in der Abſicht, dem Zugriff der Gläubiger zu entziehen. Ehemann önig ſei ein rlebener Menſch, die Frau dagegen ſef eine willensſchwache yſterikerin, die allen E—8 d 3 ſei. Der Staats⸗ r anwalt beantragt gegen Beide je ein* 0 Der Verteidiger des Ehemanns.⸗A. Dr. Pfeif⸗ fenberger, ſtellt feſt, daß 10 keinen Meineid, ſondern nur einen fahrläſſigen Falſcheid geleiſtet habe. Auch ſei König be⸗ rechtigt geweſen, den Verbleib der Möbel unaufgeklärt zu laſſen, da König im Falle der Angabe der vollen Wahrheit ſich der Ge⸗ Uor einer ſtrafgerichtlichen Aare en ausgeſetzt hätte.— Der exteidiger der Angeklagten Lina König,.⸗A. Walter, befür⸗ wortet milde Beurteilung der Handlungsweiſe der Ehefrau, da dieſe lediglich unter den ſchädlichen Einwirkungen und Drohungen ihres Ehemannes geſtanden ſei. Das Gericht fällte folgendes Urteil: Der Angeklagte Wil⸗ lm König wird wegen Meineids zu einem Jahre Zucht⸗ aus, die Angeklagte Lina König geb. Schilling wegen Meineſd⸗ und Urkundenſälſchung zu 1 Jahr und 1 Woche Zuchthaus verurteilt. Ueberdies wurden Beiden die bürgerlichen Ehrenrechte aberkannt, auch wurde gegen Beide die dauernde Unfähigkelt, als Zeuge oder Sachverſtändige eidlich vernommen zu werden, gus⸗ geſprochen.— Das Gericht beſchließt weiter, die gnadenweiſe Um⸗ une fahren. Die Druſchergebniſſe ſind befriedigend. Die rnte ſeht für die nächſen 14 Tage bald wieder . 7 Zuchthausſtrafen in e eeee * uer beim Juſtizminiſterium zu befürworten. Ein Preſſeprozeß— Verurteilung eines kommuniſliſchen Schriftleiters 90 In der Nachmittagsſitzung des Schwurgerichts hatte ſich der Redakteur der Mannheimer„Arbeiterzeitung“, F. W. Heilmann aus Berlin wegen Beleidigung zu verantworten Es handelte ſich um zwei Artikel, die im April dieſes Jahres in der„Arbeiter⸗Hei⸗ tung“ erſchienen waren. Der eine dieſer Artikel war aus Eppingen datiert, worin das Vorgehen der Gendarmerie bei der Hausſuchu 3 bei einem Kommuniſten in Eppingen zum Gegenſtand der Kriiik gemacht war. Im zweiten Artikel war das Verhalten der Mann⸗ Polizei gegenüber einem rabtaten Mieter einer ritik unterzogen worden und zwar namentlich wegen des Ge⸗ brauchs oder der Androhung des Gummiknüppels. Da der Ausdruck„Remmele⸗Knüppel⸗Garde“ gebraucht war. ſo ſtellte das Miniſterium des Innern Strafantrag wegen Beleidigung. In der Verhandlung bezeichnete der Staatsanwalt das Ver⸗ holten der Polizei reſp. der Gendarmerie als durchaus korrekt, während der Angeklagte erklärte, daß man ſelbſt in ſozialdemokra⸗ tiſchen Kreiſen mit der Anwendung des Gummiknüppels nicht ein⸗ verſtonden ſei. Zum Beweis dafür zitierte er einen Wtikel der Freiburger„Volkswacht“. worin u. a. ausgeführt war, die Zunahme der kommuniſtiſchen Stimmen im badiſchen Oberland auf Koſten der Sozioldemokratie ſei hauptſächlich auf das ſcharfe Vorgehen der Polizei zurückzuführen. Das Urteil gegen den Angeklagten Heilmann lautete auf 409 und auf 200 M. Geldſtrafe oder auf 40 reſp. 20 Tage Ge⸗ fängnis. * Der Todesſchuß auf die Braut Vor dem erweiterten Schöffengericht Charlottenbura begann dieſer Tage die Verhandluna gegen den Kaufmann Kotzſchmar und deſſen Mutter Alma Munſter. geb. Kotzſchmar. Kurt Kotzſch⸗ mar wird beſchuldiat, am 3. Dezember 1923 durch Fahrläſſigkeit den Tod ſeiner Braut, der 17jährigen Arbeiterin Marie Majewiki verſchuldet zu haben. Die Mutter hat ihm bei dem Beiſeiteſchaffen der Leiche, die im Walde bei Beelitz veraraben worden iſt. Hilfe ge⸗ leiſtet. Der Fall hat damals, wie erinnerlich. großes Aufſehen er⸗ reat und die Anklage hatte urſprünalich auf Mord gelautet. Marie Majewſki war ſeit dem 3. Dezember ſpurlos verſchwunden geweſen. Da ſie an dieſem Tage mit Kotzſchmar zuſammen geſehen worden war und auch Hausbewohner laute Geſpräche in der Wohnuna der Mut⸗ ter des Angeklaaten gehört hatten, lenkte ſich alsbald ein Verdargt gegen Kotzſchmar. Nach langem Leugnen hatte dann auch der Be⸗ ſchuldiate eingeſtanden, das ſunge Mädchen durch einen Schuß ao⸗ tötet zu haben. Die Leiche hatte er mit Hilfe ſeiner Mutter in der Morgenfrühe nach dem Grunewald geſchafft. Die Mutter trug davei einen Spaten, während der Sohn die Leiche, die in einen Sad de⸗ packt war, in einer Tragekiepe fortſchaffte. Im Walde wurde die Leiche veraraben. Kotzſchmar behauptet. daß der Tod durch einen Unalücksfall verurſacht worden ſei. Er habe nämlich in der Woh⸗ nuna ſeinen Revolver herausgenommen, um ihn auf den Rauchtiſch zu legen und dabei ſei die Schußwaffe unverſehens losgegangen, da der Revolver zufällia nicht geſichert geweſen war. Der Schuß war der Majewſki in den Kopf gedrungen, ſo daß ſie ſofort tot zu Boden fiel. Dieſe Darſtellung hat dem Angeklaaten nicht widerlegt weroen können, ſo daß er nur wegen fahrläſſiger Tötung angeklagt weroen konnte. Neues aus aller Welt — Badeverbot für FJrauen in der Türkeſ. Die türkiſchen Behör⸗ den haben einen Badeerlaß herausgegeben, der den türkiſchen Frauen verbietet, im Meere zu baden. Die Polizei hat, wie de Zeitungen in Konſtantinopel melden, ſtrengen Auftrag bekommen, die den ſch r des Verbots zu überwachen. Aber die Beamten befinden ſich in einer ſehr ſchwierſgen Lage. Seitdem die türkiſchen Frauen ſich mehr und mehr von den alten Landesſitten emanziplert haben, ſind ſie von den Europäerinnen, deren Kleidung ſie en⸗ legen, nicht zu unterſcheiden, weder zu Lande, noch 8. Waſſer. Und da den in der Türkei lebenden Europäerinnen das Baden nicht ver⸗ boten iſt, befürchtet die türkiſche Polizei, daß auch hin und wieder eine Türkin im Meer badet. — Sträflingsflucht im Wagen eines Geſandten. Von einor Bande aus dem Gefängnis entwichener litauiſcher Sträflinge wurde dieſer Tage der Wagen des deutſchen Geſandten in Kowno überfallen. Wie der„Oſt⸗Expreß“ berichtet, war der Ge⸗ ſandte Dr. Schrötter kurz vorher in ſeinem Wagen zu ſeiner Privatwohnung gefahren. Als der Kutſcher den leeren Wagen von dort zum Stall führte, überfielen ihn die geflüchteten Arreſtanten ud zwangen ihn, ſie vor die Stadt zu fahren. Da die Strolche da⸗ bei in der Angſt, entdeckt zu werden, auf die Pferde losſchlugen, ſo wurden dieſe ſcheu und bei der wilden Fahrt wurde der Wagen zer⸗ trümmert, worauf die Sträfinge flüchteten. Der Vorfall hat in Kowno das größte Auffehen erregt. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Ein ſtarkes Hochdruckgebiet bedeckt Mitteleuropa, ſo daß überall von Frankreich bis nach Oſtdeutſchland heiteres, warmes Sommer⸗ wetter herrſcht. In Baden liegen die heutigen Morgentemperaturen in der Rheinebene auf 18 Grad, im Hochſchwarzwald auf 12 Grad. Ein ſtarkes Tiefdruckgebiet zieht über dem Meere zwiſchen Island und Schottland in weiter Entfernung nordoſtwärts. Es iſt ohne Einfluß auf unſere Witterung. Vorausſichtliche Witterung für Samstag bis 12 Uhr nachts: Heiter, trocken, ſehr warm. MANNHEINAERN RENNVTAcE am 13., 16. und 20. duli 1924 auf den Mannheimer Rennwiesen veranstaltet vom Badischen Rennverein Mannheim. No. 1 qr blauen Mannpeimer Rennsportzeitung (Offizſelles Organ des Bad. Rennvereins) ist erschienen und zu haben im Strassenverkauf, den Kiosken, Zigarrengeschäften.s.., der Filiale Waldhofstrasse 6 sow-e im Veriag E 6, 2. Preis 20 Pfennig. Mannheimer General-Anzeiger. — FTreitag. den 11. Juli 1924 Mmannheimer General-Anzeiger(Abend-Ausgabe) 5. Seite. Ur. 318 Baden-Badener Hochſaiſon Baden⸗Baden hat ſeinen Ruf als Weltbad erhalten. Hat ihn in der Nachkriegszeit noch erneuert, ja, verſtärkt. Und iſt daneben doch ein Kurort, der idylliſcher Ruhe für den nicht entbehrt, der Ruhe ſucht und Sommerfrieden. Wenn die Galopps auf dem Iffezheimer Raſen beginnen, iſt es die Pferdeſportgemeinde aller deutſchen Gaue. die ſich in Baden⸗Baden ihr Stelldichein gibt. Dann trifft ſich jener auserleſene Kreis, der die Baden⸗Badener Pferdetage zu einer Art Jamilientag benutzt. Daneben Finanzadel, auch Neureiche. Und nun rollt ſich gegenwärtig das ſo raſch zur Bedeutung gelangte Autoturnier ab. Auch aus ſeinem Anlaß ſind viele Gäſte nach der herrlichen Dosſtadt gekommen. Im Stephanie finden wir den Jürſten Adolf zu Schaumburg⸗Lippe, den Grafen Altenlida, den Freiherrn von Jungenfeld, Baron Hirſch, Baron Ernſt Günther v. Wentzel, Freiherrn Johannes Gurr, alles Namen von traditionellem geſellſchaftlichem Klang. Dann zahlreiche Vertreter des Geldadels, Künſtler, Gelehrte von internationalem Ruf. Hier finden wir auch den Generalmuſikdirektor Stranzki aus Newyork, der hier mehrere Mozartaufführungen in hervorragender Weiſe dirigierte, und den ammerſänger Michagel Bohnen, der juſt eine bemerkenswerte Sport⸗ leiſtung vollbracht hat, indem er hinter Altmeiſter Jörns Zweiter im ſcharf beſtrittenen Flachrennen wurde, hier finden wir Herrn Louis und Frau Hedda Adlon⸗Berlin(beides gleichfalls tüchtige Auto⸗ ſahrer), finden prominente Vertreter der deutſchen Automobil⸗In⸗ duſtrie. Brenners Kurhof beherbergt den amerikaniſchen Botſchafts⸗ rat Th. E. Moore und Frau aus Waſhington, den britiſchen Gene⸗ ralkonſul G. W. Watjen⸗Bremen, Graf und Gräfin Holnſtein und den jüngſten Stinnes. Das Autoturnier, deſſen Entſtehung und alljährliche Durchfüh⸗ rung großenteils Herrn Robert Batſchari zu danken iſt, bringt zurzeit eine neue, ſportliche Note in den Kurortbetrieb. Es hat mancherlei Autoturniere im Laufe der letzten Jahre gegeben. Baden⸗Baden hat ſeins allein weitererhalten und weiterkultiviert. Gewiß— auch hier beſtanden Bedenken, ob Sportautos und Kur⸗ ortruhe ſich miteinander vertragen werden. Es hat geklappt. Die Sportwagen fahren ruhig und geräuſchlos durch die Stadt und die Urnierleitung bemüht ſich ihrerſeits, die Turnierfahrer zu größt⸗ möglichſt geräuſchloſem Fahren zu erziehen. Was am Mittwoch eien humorvollen Wettbewerb beſcherte. Hatte da ein Badener Mäcen einen Sonderpreis geſtiftet für den teilnehmenden Wagen, der am geräuſchloſeſten die Straßen durchquert. Was die Herren Kappler, den Gewinner des erſten Batſchari⸗Wanderpreiſes, und Rittergutsbeſitzer Schwengers⸗Kalbsburg veranlaßte, ihre bei⸗ en hochraſſigen Sportwagen mit Stricken aneinanderzukoppeln und mit einem Mietsgeſpann mit livriertem und Zylindertragenden Kut⸗ ſcher durch die Stadt fahren zu laſſen. Wodurch ſich nunmehr der ſpiritus rector des Geräuſchloſigkeits⸗Wettbewerbes vor die Not⸗ 2— verſetzt ſehen dürfte, zwei Preiſe ſtatt des einen zu iften. Baden⸗Baden vereint wie kein zweites deutſches Bad die Vor⸗ zuige, vornehmes Luxusbad für anſpruchsvolles Publikum und zu⸗ gleich wundervolle Erholungsſtätte für Ruheſuchende zu ſein. Das iſt ſein köſtlicher Schatz. Und wer beides haben will, wer Toiletten ſehen will, intereſſante Menſchen und wer gute Muſik will, wer aber ie ſtiller Ruhe in den Tag hineinträumen will, der ſetze ſich an die rauſchende Oos. Und er wird beſtätigen können, daß eine ſo ideale Miſchung von Weltbadbetrieb mit Kurort⸗Ruheſtimmung nir⸗ gendwo mehr zu finden iſt. sd. 14* Ein neues Kaſino Mitten in die Veranſtaltungen der Badener Automobilwoche fiel ein Ereignis, das mehr als nur lokale Bedeutung hatte, die Eröff⸗ ſchens und Einweihung des neuen Stefanie⸗Kaſinos. Zwi⸗ chen den beiden großen Hotels Stefanie und Brenners Kurhof lag sher eine private Villa, die dem früheren Geſandten in Darmſtadt norring und ſpäter Herrn v. Siemens gehörte. Sie war das ge⸗ gebene Verbindungsſtück zwiſchen den beiden großen Etabliſſements, vollen Erwerb nicht nur vom Standpunkte der Hotelinduſtrie aus 114 Bedeutung war, ſondern auch vor allem aus gartenkulturlichen ründen, weil nunmehr eine faſt einen halben Kilometer lange Ufer⸗ kaomenade auf dem rechten ÜUfer der Oos geſchaffen werden Aumte. Im Zuſammenhang mit der Tatſache, daß die Lichten. ealer Allée nunmehr in ſtädtiſchen Beſitz übergeht, iſt diermöglich, beide Uſer einheitlich zu geſtalten und zu pflegen, wodurch 2 5 Juwel Baden⸗Badens eine beſonders reizvolle Einfaſſung Ju der am Mittwoch nachmittag erfolgten Eröffnung hatten ſich die Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden ſowie zahl⸗ eiche Vertreter der Preſſe des In⸗ und Auslandes, Verleger und edakteure eingefunden. Herr Kurt Brenner, der geiſtige zter der Brenner.⸗G., ein Mann, von außerordentlich hohen ſichtspunkten, der weit über den Horizont der reinen Hotelin⸗ d trie zu blicken gewohnt iſt, hielt eine außerordentlich feſſelnde und bieic ihre Fülle der Geſichtspunkte auch für die Feſtgäſte viel neues 80 ende Rede, in der er vor allem darauf hinwies, daß nach dem 5 ortfall der Auslandsreiſegebühr für Bäder und Kurorte. wie es ge⸗ Wes Baden⸗Baden ift, eine neue Zeit der Arbeit beginne, um den⸗Baden den Vorrang unter den Weltbädern zu bewahren. Da⸗ 2 bedürfe es vor allem der Freiheit von allen bürokratiſchen Hem⸗ daun den einerſeits, auf der anderen Seite aber eines friſchen Wage⸗ der die Zeiten der Kriſen und der Wirtſchaftsdepreſſion über⸗ da n müſſe, wenn auch mit Opfern, weil die Hotelinduſtrie von —5 nationalökonomiſchen Standpunkt, wegen der Frage des Im⸗ dieſen aus dem Auslande eine nationale Notwendigkeit ſel. Von 0 ſem Geſichtspunkte geleitet, habe die Kurt Brenner.⸗G. das *1 Stefanſe⸗Kaſino erworben, das nicht mit Dielen oder ſonſti⸗ aelnes auf eine Stufe geſtellt werden dürfe, ſondern vielmehr Ark verfeinerten Kulturbedürfnis dienen ſolle, wie es in dieſer Desha 5 Ausland z. B. Amerika und Frankreich ſchon lange habe. Stätt lb habe man Kunſt und Kultur zu vereinigen geſucht, um eine ib Faglicher Annehmlichkeit zu ſchaffen. Wide ſehr dieſe Gedanken Anklang ſanden, ging aus den Er⸗ P. 27725 hervor, in die ſich Geh. Rat v. Reck, Bürgermeſſter Laß ſche r, Stadtrat und Verleger Kölblin und Redakteur acht witz teilten. In der Tat verdient die neue Schöpfung die Be⸗ weln en er Baden⸗Badener Beſucher. Sie iſt ein Meiſterwerk des 799 0 Badens Gaue hinaus bekannten Malers Jvo Puhonny. önde und Laune haben den Pinſel geführt, mit dem er die fälligſee es Kaſinos geziert hat. Szenen aus China füllen unter ſorg⸗ und ner. Raumausnützung, bisweſlen hinreiſſend durch originellen bertefe a Schwung die unteren Räume aus, an die ſich eine f˖ chließen und ein in den Raſen eingebauter Terrazzotanzplatz an⸗ ſe die Ke Das ganze trägt bis in die Beleuchtungskörper hinein, die Illumi nturen des Gebäudes mit Lichtgirlanden nachzeichnen und Stempel matlon des Gortens durch transportable Lichtobelisken den Schöpfer eines einheitlichen künſtleriſchen Gefüges, das ſeinem die Firn 17 555 Ebre macht. Auch das rein Techniſche das durch echs Wde en 707 Zeit von kaum Sta⸗ Na wurde, ewei Stand des heimiſchen iseebteee ein Beweis von dem hohen N e, 3½ Am Abend vereiniat i 5 Gn iniate eine größere Anzahl von geladenen — 5„Ju der auch die Teilnehmer des Automobilturniers erſchienen Worten de⸗ jeſtlich geſtimmte Bejucherſchar, die denn auch nicht mit Kaſino Bet höchſten Lobes und Anerkennung für alle an dem neue“ dn e 1 Stefanje⸗Kaſino iſt ein würdiges ſchen 00 der Bäderſtadt an der Oos beiden Hotels und eine neue Zierde 1„——— + 7. Waa d re n N Sonntagsfahrkarten 4 Klaſſe Von Mannheim nach über Kilom.] Preis Baden⸗Baden Schwetzingen 96 3,9 Bad Rappenau Sinsheim 68 2,7 Bensheim.feld Nord od. Lampertheim 40 1,6 Bruchſal Schwetzingen 50 2,0 Darmſtadi Friedrichsfeld 61.5 Eberbach Heidelberg 50.0 755 a M. Friedrichsfeld Nord 89.,6 ürth(Odenw.) Weinheim 42.7 haimühle Eber bach 57 23 ernsbach Schwetzingen 99.0 Heilbronn Sinsheim Jagſtfeld 87.,5 Heidelberg 19.8 Heppenheim(Berg) Friedrichsfeld 35.4 Karlsruhe Schwetzingen 61 2,5 Ladenburg Friedrichsfeld Nord 15.6 Michelſtadt Eberbach 85.4 Neckarelnz 7 69 2,8 Neckargerach 62.5 Neckargemünd 7 28.2 Neckarſteinach 34.4 Oetigheim Schwetzingen 78 3,2 Pforgheim 5 92.7 Raſtatt 75 8⁴ 3,4 Schwetzingen 14.6 Waldmichelbach Weinheim 44.8 Sonntagsrückfahrkarten mit Berückſichtigung einer Wanderſtrecke (Und zurück, ab einer dieſer Stationen). Fürth(Odenw.) oder Bensh. oder Heppenh. Friedrichsfeld Nord 42 17 jürth(Odenw.) oder 5 aldmichelbach Weinheim 4⁴ 1,8 Gernsb od. Baden⸗Bd Schwetzingen 99 4,0 Kailbach oder Zwingen⸗ berg(Baden) Eberbach 63 2,6 Neckargemünd oder Weinheim 28.2 Schlierb.⸗Ziegelhauſen od. Großſach Heddesh. 24 1,0 Waldmſchelbach(über Weinheim oder Hirſch⸗ horn oder Neckarſteinach 44 1,8 Weinheim o. Heidelberg 25 1,0 Abfahrtzeiten der Jüge: Kichtung Schwetzingen: Morgens: 5 Uhr 37, 7 Uhr 5, 9 Uhr 583; Mittags: 12 Uhr 10, 1 Uhr 12, 2 Uhr 25. Richtung Heidelberg: Morgens: 4 Uhr 50, 7 Uhr 5, 8 Uhr 16, 11 Uhr 12; Mittags: 12 Uhr 14, 1 Uhr 14. Richtung Eberbach— Würzburg: 3 Uhr 5, 7 Uhr 5; Mittags; 12 Uhr 14. Richtung Weinheim—Jrankfurt a..: Morgens: 5 Uhr 32, 6 Uhr 50, 11 Uhr 188 Mittags „1 Uhr 8, 2 Uhr 28. Richtung Sinsheim: Morgens: 7 Uhr 5, 8 Uhr 16, 11 Uhr 12. * * Sonntagskarten der OEG. In Ergänzung unſerer Mitteilun⸗ 10 über die Sonntagskarten der Reichsbahn iſt zu melden, daß die berrhein. Eiſenbahngeſellſchaft ebenfalls Sonn⸗ tagsrüdfahrkarten 3. Klaſſe ab Mannheim⸗Stadt Nb.(Fried⸗ richsſchule) nach Seckenheim, Neckarhauſen, Edingen, Heidelberg und Schriesheim und mit der elektriſchen Bahn ab Neckarſtadt nach Viernheim, Weinheim und Schriesheim ausgegeben werden. Gleich⸗ eitig erhält man bei der Benutzung der Elektriſchen nach Weinheim nſchlußkarten 4. Klaſſe nach Auerbach, Darmſtadt, Fürth, Heppen⸗ heim Mörlenbach, Seeheim, Unterwaldmichelbach und Wahlen. Es iſt alſo Gelegenheit, auch über die OEGG. Sonntagsfahrkarten nach dem Odenwald und der Bergſtraße zu erhalten. Odenwälder Kirchweihe Es ſteckt noch ein großes Stück Poeſie in dem Bewohner des Odenwaldes. Mit ſtaunenswerter Zähigkeit hängt er an den alten, ſinnreichen Bräuchen. Auf die Kirchweihe freut er ſich mit ganzer Seele. Schon geraume Zeit vorher lädt er Verwandte und Be⸗ kannte ein, um an ſeinem Vergnügen teilhaben zu können. Nachdem nun gemeinſam dem Gottesdienſt beigewohnt worden iſt, wird das reichhaltige Mittagsmahl eingenommen. Gegen drei Uhr wird die „Kerb abgeholt“. Auf einem Wagen fahren die Burſchen und Mägd⸗ lein, von Muſik begleitet, hinaus. Einige von ihnen ſind narrenhaft herausgeputzt. Auf dem Felde draußen wurde eine Flaſche vergra⸗ ben, die jetzt geſucht wird. Dabei liegt ein Kranz oder eine Gir⸗ lande, von den Mädchen gefertigt. Unter den Klängen der Muſik, die mit Geſang abwechſelt, geht es nun zurück in das Wirtslokal, wo Muſik ſtattfindet. So läßt jeder Gaſtwirt, der Tanzmuſik abhält, die Kerb abholen. Iſt die bunte Geſellſchaft in der Wirtſchaft angekommen, ſo ſteigt ein Burſche auf eine Leiter und hält eine gewürzte Anſprache. Die Girlande wird, wenn eine ſolche bereitet worden iſt, um das Wirtsſchild gelegt. Der Kranz dagegen wird in die Mitte des Ver⸗ gnügungsſaales gehängt. Damit die Mägdlein für ihre aufgewen⸗ deten Mühen einigermaßen entſchädigt werden, läßt ihnen die männ⸗ lichen Jugend einen Kuchen backen, der in den Kranz hineingeſetzt wird. Während die Alten beim Weine ſitzen, huldigen die Jungen dem Tanze. Alle möglichen Tänze werden aufgeführt, die dem Oden⸗ wälder ſpeziell eigen ſind. Bis zu den frühen Morgenſtunden währt das Vergnügen. Am nächſten Tage wird das Treiben fortgeſetzt, um am andern Morgen ſein Ende zu finden. Die Burſchen ziehen mit Muſik von Haus zu Haus und laſſen Stücke ſpielen. Dafür be⸗ kommen ſie einige Eier oder ſonſt irgend etwas. Eine ſehr ſtattliche Anzahl kommt auf dieſe Weiſe des„Zoppens“ zuſammen. Die Gir⸗ lande bleibt hängen, ebenſo der Kranz. Am dritten Tage ziehen ſie in der gleichen Weiſe wie am Sonntag hinaus, um die„Kerb zu begraben“ Gewöhnlich wird eine Flaſche Wein in die Erde ge⸗ ſcharrt. Die Bräuche ſind jedoch nicht überall die gleichen, ſondern weichen meiſt etwas von einander ab. Hier und da ſind ſie ſchon in Vergeſſenheit geraten. An Geiſtliche und Lehrer ergeht daher die Bitte, dafür eifrigſt Sorge tragen zu wollen, daß dieſe ſinnvollen Sitten nicht ganz verſchwinden. K. W. Die heide blüht Von Karl Witzel Im Juli und Auguſt Frühling der Heide. Ein roſenroter Schimmer deckt die weite Fläche. Ein Gluten und Glühen, ſo⸗ weit der Blick greift. Die Erinnerung an dieſes Bild haftet ewig in der Seele. Jetzt hat ſie ihr Hochzeitskleid übergeſtreift. Die winzig klei⸗ nen Blättchen des Heidekrauts werden von der Fülle des bluten⸗ den Rots übertrumpft. Freitafel über alle. Langbeinige Käfer haſten über das Wunder hinweg, das ſie faſt nicht zu faſſen ver⸗ mögen, da ſie ſolchen Glanz und ſolches Gleißen an ihr nicht ge⸗ wohnt. Schillernde Schmetterlinge zittern durch die ſeidige Luft. Summen von Millionen von Bienen eignet zu dieſer Zeit der Heide. Ihr Rüſſel zieht ſüßen Nektar aus den nickenden Blüten⸗ glocken, dabei die Höſchen mit Blülenſtaub beladend. Für ſie iſt der Herbſt ſchon genaht. Morgens: Vielfältiger Beſuch des roten Meeres. Hier und da unter⸗ brochen von dem eintönigen Grau eines Hünengrabes, eines Zeu⸗ eend, we. üfinden, gen aus längſt entſchwundener Zeit. Fremdlinge aus dem eiſigen Norden, Wanderblöcke raunen von weiten Reiſen, bis ſie ein wär⸗ meres Klima hier wohl oder übel abſetzte. Von dort das Klingeln weidender Schwarzröcke, der Heide⸗ ſchnucken, die an ihre Nahrung kaum zu große Anſprüche ſtellen. Ein paar Worte mit dem Strümpfe ſtrickenden Schäfer ſind raſch gewechſelt. In der Heideſchenke ſuchen wir Atzung und Ruhe. Knorrige Eichen halten die Wacht an dem einſtöckigen, Stroh ge⸗ deckten Heidekrug. Ein Heidedorf, eine Caſe in der Heide. Ein Vächlein ſchafft Vegekation. Eichen und Erlen ſpiegeln in aller Beſcheidenheit in ſeinem Waſſer ihr Bild. Unſer ein wenig neidiſches Auge muſtert die lange Reihe von Bierenkörben, die der Beſitzer bald ihres Schatzes erleichtern darf. Nachts eine beängſtigende Ruhe für zarte Gemüter. Der Mond geiſtert über die Landſchaft, der Nachtwind ſeufzt. Mären ſchwirren durch die Luft. Dann biſt du dem Herzſchlag der Heide nahe, dann kannſt du ſie erfüllen. Heideduft umfächelt deine Naſe. Jetzt gewinnt die Heide dich, und du gewinnſt ſie. Komm, wir wollen wandern Annette von Droſte⸗Hülshoff, Groth, Greif, Storm, Geibel verſuchten das Leben der Heide in den Vann einiger Verszeilen zu ſchlagen. 5 Blühende Heide! Bald iſt dein Leuchten begraben. 0 Doch auch dann haſt du Anziehendes auszuſtecken. Auch dann ziehſt du mit magiſchen Fäden. f 205 Blühende Heide. f Duft wellt. eN Leben webt. Flüſtern geht. Rot, Rot, Rot Aus Bädern und Kurorten — herrenalb(Schwarzw.) Mit dem Eintritt günſtiger Witte⸗ rung vermehrt ſich die Zahl der täglich eintreffenden Kurfremden erheblich. Die Geſamtzahl hat bereits die Ziffer 3500 und damſt die Frequenz des Vorjahres um 1000 überſchritten. Es wird die erfreu⸗ liche Beobachtung gemacht, daß auch ſolche Kreiſe ſich wieder ein⸗ denen es in den letzten Jahren nicht mehr möglich war, Doch iſt die durchſchnittliche Aufenthalts⸗ einen Kurort aufzuſuchen. Dieſer Umſtand er⸗ dauer gegenüber früheren Jahren geringer. möglicht es, daß auch in der Hochſaiſon hier noch leicht Unterkommen zu finden iſt. — Tribera. Der Sommerbeginn hbat ſich mit überwiegend aün⸗ ſtigem Wetter eingeſtellt, das nur vorübergehend von Gewittern un⸗ terbrochen war. Der Verkehr hat ſich angeſichts des Ferienbeginns merklich gehoben, wobei das Intereſſe für die eigenartige Schönheit der Triberger Schwarzwaldlandſchaft, in der Herbheit und Lieblich⸗ keit in glücklicher Miſchung vereint ſind, unvermindert anhält. Die Kurverwaltuna hat zur Unterhaltung der Gäſte das er ſte Feuer⸗ werk Ende Juni in autem Verlauf veranſtaltet. Als Neuerung wer⸗ den benaaliſche Beleuchtungen von alten charakteriſtiſchen Teilen des Stadtbildes vorbereitet, ſo im Bereich des alten unter Denkmalſchutz ſtehenden Mesnerhäuschens. das das Heimatmuſeum beherbergt, zur berühmten Wallfahrtskirche u. a. m. Großen Anklang fanden auch in den Tagen des letzten Vollmondes unter Führung veranſtaltete Abendwanderungen und ebenſolche Fahrten mit dem Höhenauto. Mit dem 1. Juli ſind die Verbindungen der Schwarzwaldbahn weiter durch die Einführung zweier beſchleunigter Perſonenzüge, die zwi⸗ ſchen Frankfurt—Tribera—Konſtanz durchlaufen und im Anſchluß⸗ verkehr mit ganz Nord⸗, Mittel⸗ und Südoſtdeutſchland(Frankfurt, Hannover. Bremen,. Hambura. Halle. Berlin, Leipzig, Dresden, Breslau uſw.) ſtehen, ausgebaut worden. 5 8 verkehrsnachrichten — Starker Verkehr im Jeldberagebier. Auf der Umgebuna des badiſchen Feldberagebietes iſt von ungewohnten Verkehrsziffern zu berichten. Vor allem iſt der Oſtzugang, der von der Bahnſtation Titiſee durch das Bärental das Maſſiv aufſchließt, wo die Fahrſtraße ganz außergewöhnlichen Verkehr aufzuweiſen hat. Die von der Poſt eingeſtellten Kraftwagen ſind ſtändia vollbeſetzt und müſſen vielfach in mehrfacher Folge gefahren werden. Beteiligt an dem noch nie in dieſem Maße aufgetretenen Verkehr ſind nicht allein die Straßen nach dem Feldberg. ſondern auch ſüdlich davon in der Richtung Schluchſee—St. Blaſien. Ferner hat die neu eingerichtete Poſtauto⸗ route durch das Höllental einen unerwarteten Zuſpruch zu verzeich⸗ nen. Maßgebend für dieſe Zunahme des Verkehrs mögen mit die aroßen landſchaftlichen Schönheiten dieſer Gebiete ſein. Bemerkens⸗ wert iſt, daß die Kraftwagenſtelle Titiſee, die ſonſt an andere Gebiete bei Bedarf Wagen abgeben konnte, heute kaum dazu in der Lage iſt. Wandervorſchläge Tageswanderung Neckarſteinach—Darsberg— Wolfegrube—heiligkreuzſteinach- Linde— Sitzbuche— Ziegelhauſen Sonntagsfahrkarte Neckarſteinach, 4. Kl., 1,40 M. Mannheim, Hauptbahnhof ab:.18,.00 und.05, Neckarſteinach an:.22,.08 und.45 Uhr. Beim Bahnhof Neſtarſteinach über die Ueberführung, mit der Hauptlinie 7, rotes Viereck, neun Schritte links der Bahn ab, dann bei einer Hütte rechts, direkt nördlich, ziemlich ſteil auf einem Feldweg und im Wald auf Zickzackpfad bergan. Nach 15—20 Min. mündet der Pfad in die breite Fahrſtraße nach Darsberg. Hier ſchöner Rückblick auf Dilsberg, Neckarſteinach in das Neckartal, auf die 3 Burgen und das Schwalbenneſt. Jetzt durch Feld, nach 15 Min. Darsberg. Durch das Dörfchen etwas auf, dann bei den letzten Häu⸗ ſern im Feld kurz anſteigend zum nahen Wald. Vorher wieder ſchö⸗ ner Rückblick. Durch ſchönen Hochwald in nördlicher Richtung, teils auf Wegen, teils auf Pfad, auf gleicher Höhe weiter, nach 1½ Std. die Wolfsgrube. Auf dem ganzen Weg bisher auf die Mar⸗ kierung achten, da derſelbe von vielen Wegen gekreuzt wird und viele Windungen macht. Hier wird in weſtlicher Richtung auf die Nebenlinie 40, rotgelbes liegendes Kreuz übergegangen. Der Wald⸗ weg fällt ſogleich ins Eiterbachtal ſteil ab, überſchreitet das Tal, nach einer halben Stunde Heiligkreuzſteinach. Weſtlich auf durch den Ort, ſpäter ſüdlich durch Wieſen und Feld kurz durch Wald. Die Landſtraße Wilhelmsfeld—Altneudorf wird überquert, rechts und links die letzten Häuſer von Wilhelmsfeld. Im Feld wieder etwas auf, gleich links Wald, rechts Wieſen, alsdann im Wald bequem bergan, nach einer dreiviertel Stunde die Linde mit Hütte. Ein Platz. der zur längeren Raſt einlädt. Von da zuerſt kurz weſtlich eben weiter, ſodann ſüdweſtlich(auf die Markierung achten!) nach einer halben Stunde die Sitzbuche. Von der Sitzbuche, ein großer Wegweiſerſtein, nach etwa einer halben Stunde rechts unten die er⸗ ſten Häuſer vor Ziegelhauſen und die Kirche. Links am Waldes⸗ rand entlana im Feld ab zur Straße nach Ziegelhauſen. Südlich auf der Landſtraße beauem durch den langaeſtreckten Ort abwärts, nach einer weiteren halben Stunde an der Kirche links vorbei, über die Brücke zur Bahn. Schöne Wald⸗ und Höhenwanderung von Darsberg zur Wolfsgrube und von der Straße nach Wiſpelmsfeld his Ziegelhauſen Wanderzeit nicht über fünfeinhalb Stunden. Schlierbach⸗Jiegelhauſen ab:.18..44, 6 25..35..08. 7 36..05 8 26..36. Fahrzeit von Schlierbach—Ziegelhauſen nach Mannheim durchſchnittlich eine Stunde. F. Sch. Porad'es des nördlichen Sch-zwaldes Weltberühre: Herz- und Nerverkvrort. Elrena Bevorzugte Sommer- Frische. 10 000 Kurfremde, E55 Prospekt durch den Kur-Verein. ee „ — ———————— 135 6. Seite. Ur. 318 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe) Freitag, den 11. Juli 1924 Am Glanzpuakt der Bad. Schwarzwaldbahn, 700 1000 m ü. M Zu jeder ahreszeit bevorzugter Auſenthalt für Erholung. Sport. Uebergan g. Mildes Frühjahr mit intensiver Sonnenstrahlung, temperierte Sommer, strahlender TRIBERG Weinheim, Wachenburg 400 müb. M. berri Rundbi o g Rheinebene ent⸗ long. Im Feſtſaal u. Turm Vereine u Schulen ermäß Preiſe. Reſtauration Tel 225, A Wernert S143 1* 2 Weinneim Waldschlösschen 10 110 1 m Gorxheimet Ta Beliebter Ausflugsort Idyll Lage inmitten des Waldes. ſa Blete und Weine gute Küche Großer Sgal Tel 63(S144 Beſitzer Jakob Hubig Wenbeim Hestzuraton-Aozengarten, Gtundelbachſtr am Aufg zu den Borgen Windeck und Wachenburg Neuzeiti einger. Neben zimmer u Sälchen ſur Gelellſchaften u. 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Conſtantin Redzich⸗Frankfurt a. M. Uunſere Wiſſenſchaft bedient ſich zur Verfolgung eines einmal ge⸗ ſteckten Zieles aller erdenkbaren Mittel, ſcheut weder Opfer noch Wag⸗ niſſe, wenn es gilt, der unter Beſchwerniſſen ſeufzenden Menſchbeit Rat und Hilſe zu bringen, ihr die Daſeinslag zu erleichtern oder die Geheimniſſe einer allgewaltigen Natur zu offenbaren. Deshalb griff man auch ſofort nach Zuſtandekommen einer Flug⸗ möglichkeit in höheren Luftſchichten nach dieſem Hilfsmittel, um es zur Erforſchung des Luftmeeres auszubauen, den hauptſächlichen Nebenzweck dabei verfolgend auf Grund ſicherer meteorologiſcher Be⸗ ubachtungen und Aufzeichnungen eine zuverläyige Wettervorausſage zuſtande zu bringen. Welche Wichtigkeit eine nahezu genaue Vorausbeſtimmung der Witterung für den Meuſchen hat, bedarf wohl kaum noch einer nähe. ren Begründung, wenn man erwägt, daß manche Unternehmungen buchſtäblich guf dieſes Wiſſen angewieſen ſind, die zu befolgenden Maßnahmen ſich darauf aufzubauen, ganz abgeſehen von der An⸗ nehmlichkeit für den Laſen, nach den Wetterberichten gleichfalls für ſeine Privatangelegenheiten die erforderlichen Dispoſitionen treffen zu können. Die Wetterkunde hat ſich im Laufe des letzten Jahrzehnts zu einer völlwertigen Wiſfenſchaft, einer Phyſik der Atmoſphäre heraus⸗ gebildet. Die erſten Luftfahrer im Freiballon waren Fachleute der Wetterkunde. Bei der Entwickelung der Luftfahrt brach ſich erfreu⸗ lickerweiſe bald die Erkenntnis Bahn, daß Luftfahrt und Wetter⸗ kunde zuſammenarbeften müſſen; es knüpfte ſich ein Band um beide, dawit die gegenfeltigen Intereſſen gefördert würden. Dem Frei⸗ ballon geſellte ſich ein gefeſſelter Flugkörper, Ballon oder Drachen hinzu, der ein ſelbſtſchreibendes Gerät trägt, ein Inſtrument, das den Luftdruck, die Temperatur, den Waſſerdampfgehalt und die Wind⸗ geſchwindigkeit auf einer durch ein Uhrwerk bewegten Trommel auf⸗ zeichnet. Durch Anbringung dieſer Apparate in kleinſter Abmeſſung an freifliegenden Gummiballons iſt es möglich geworden, meteoro⸗ logiſche Aufzeichnungen aus Höhen bis zu 30 Kilometern zu erhalten. Im geſenelten Fluakörper ſind die Aufzeichnungen nur in Höhen bis 8 und 9 Kilometern möglich. doch haben dieſe Feſtſtellungen den Vor⸗ zug, daß ſie ſofort nach der Landung zur Verfügung ſind, während andererſeits das Einfangen freier Ballons oſt Wochen und Monate dauert. Die neueſte Methode, das Flugzeug als Träger der Regi⸗ ſtrierapparate zu verwenden, hat ſich, kaum über das Verſuchsſtadium hinausgekommen dem alten Syſtem als ebenbürtig erwieſen. In erſter Linie iſt es die meteorologiſche Verſuchsanſtalt der Deutſchen Seemarte in Hamhurg Graßhorſtel. öv es in inniger Arbeitsgemein⸗ ſchaft mit den Vertretern des Hamburger Vereins für Luftfahrt, unterſtützt durch eine vortreffliche Bodenorganiſation der Luftüber⸗ wachung, gelungen iſt, eine ſtattliche Reihe wohlgelungener Wetter⸗ flüge auszuführen. Die Aufzeichnungen der Apparate erſtrecken ſich ſowohl auf die Eigengeſchwindigkeit der Flugzeuge, die Lufttempera⸗ tur, den Luftdruck— der wiederum eine Höhenberechnung ermög⸗ licht— und den Feuchtiakeitsgehalt der Luft. Von der internationalen Organiſation der Erforſchung der freien Atmoſphäre werden zu beſtimmten Terminen Meſſungen vor genommen. In dieſem Rahmen wurden beiſpielsweiſe in einer Mai⸗ woche elf wohlgelungene Flugzeugaufſtiege in Hamburg ausgeführt, nef deuen fünfmal die Hüßs nan gaa Metern, ſiekenmal die Hühe von 5500 Metern erreicht und überſchritten werden konnte. Die Ergeb⸗ Geschw. Stein wand Tel. 1018 MANNHEIM. 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Der Drachen gebraucht für den Aufſtieg bis zu 10 Kilometer Höhe etwd 14 bis 7 Stunden, das Flugzeug nur 1 bis 17 Stunden. Dieſe kurz friſtigen Ergebniſſe ſind nicht mehr allein der Wiſſenſchaft förderlich, ſondern die Vorherſagen der Bewölkung, des Nebels, der Nieder ſchläge finden in der Praxis weiteſte Verwendung. Mit Hilfe weite⸗ rer, verfeinerter Aprarate hofft man in abſehbarer Zeit auch die jetzt noch nicht möglichen Windmeſſungen vom Flugzeug aus vor⸗ nehmen zu können. Im Intereſſe aller Kreiſe, denen man eine Ver⸗ beſſerung der Wettervorherſage nützlich ſein kann, iſt dringend zu wünſchen, daß die Durchführung regelmäßiger Wetterflüge nach deh bisherigen erfolgreichen Verſuchen zur Förderung vor allem Luf und Seefahrt baldigſt ermöglicht wird. Bemerkt ſei hier zum Schluß noch ruhmeshalber, daß die beiden Metebrologen Berſon und Süring am 81. Juli 1901 von Berlin aus in einem Freiballon die größte bisher erzielte Höhe von 10 Meter erreichten. 1. *Internationales Schwimmfeſt in Velden. Der Veldener Spor. klub ſchreibt im„Oeſterreichiſchen Schwimmer“ ſein erſtes interne, tionales Wettſchwimmen, Springen und Waſſerball in der Veldene Schloß⸗Schwimmſchule am 7. und 11. Auguſt aus, mit ſe eine Dutzend Wettbewerben für Herren und Damen. Freilich wird— kaum ein nichtdeutſcher Verein an den beiden Werktagen(Donnet tag und Montag) ſeine Leute zum ſchönen, aber fernen Wörther entſenden können. Man wird alſo den Wienern neidlos die Sieg dort überlaſſen. * .Treitag, den 11. Zuli 1924 mauntzeimer General-Anzeiger(Abend · Ausgabe) 7. Seite. Hr. 518 ——— 2—— 7————— 1 1 andelsblaff des mnelmer Anzelger 2 gauer 0,700, Petroleum 9,50, Ufa 456. Im Devisen-die gefälschten Noten gezahlten Betrages in deutscher bamn. erkehr hhat in den letzten Tagen am hiesigen Platze die e Dieser Betrag sei jedoch auf- erliner Devisen in Hillionen achfrage zwar etwas zugenommen, doch erhält die Reichs-[gewertet zurucktukzanlen, 53 1 Amflich G. 10. 8. 10 rp. d. 11. B. 11. wp. bank aus dem Reiche derartig viel Devisen, daß es ihr ein*Daimler Motoren-Gesellschaft, Berlin- 9 12 Honena. nzd 1880 den ibszo 18900 von leichtes ist, den Bedarf voll zuzuteilen. dem Hr eee 8 3 So.O ie Mater 8 Stdsel— 1850 125 5* 755— Berliner Wertpapierbörse eschäft erschwert. Das Auslandgeschäft litt unter dem 4 Saneuams 997 55 56 5584 vol 35,86 56,4 voh Berlin, 11. Juli.(Drahtb.) Die Besorgnis vor der Ge- rre gegenüber deutschen Waren. Der 2 1ů10 — Lopen 72,78 78,14 voll 12.94 73,30 vol kährdung eines befriedigenden Ergebnisses der Londoner schuf Von 45 191 Bill.(i. V. 401 Mill) 1— +5 1 25 eeee 5 bbe 67,17 voll 67.93% vol Konferenz und die Zweifel für die von Stresemann in seiner weisem Ausgleich von Substanzxerlusten ver wen* 5 1 Stockhom 114 2— 118 5 50 dargelegte e eee 1 4 2 119 Hlelsinglora 1 zen der Repko, wirklen im heutigen Börsenverkehr ver-]unter den iwen(in Bill., 1..): b 2 —— ltaien i1 1751 1005 105 951 1255 1cl stimmend. Wenn gleichwohl ein allgemeiner Kursrück- Gebaude und Maschinen mit 61.756(175) 4% mit Nenden„ 1,195 18,285 vol 18,335 16,325 vol SFang nicht Platz griff und wenige Einbußen zu verzelchnen](1718) Fabrikate und Halbfabrikate mit 630 535(1130%, K 7 ne N e 820.19 4,21 voll 4,19 4,1 vollWaren, so erklärte man dies aus der angehblichen Wieder- Schecks und Wechsel mit 104 994(40,5), Effekten 1205 09 * 5 20—— 21,52 voll 21¼45 25s vol aufnahme der Interventionstätigkeiten der Banken. Wenn] Debitoren mit 3801 936(1879), unter den Passiven: Gläubiger 20 575 10n 75.1—— 255 auch allem Anschein nach davon nur in sehr beschränktem mit 5 401 695(5185).(.-V. 16. Juli). a Vl ,,.,,,. ,, —* onstantinopel— 5 r 5 indrue och stark genug, um die iderstands-„erfährt, ste ie Verwaltung Rio de 8 0742⁰ 0,430 voll 0,405 0,415 voll[fähigkeit der Börse einigermaßen zu sichern. aufsicht stehenden Unfernehmens in Verhandlungen, die die bilen. abg. 5,8 J1 8,985 M voll 5,62M 3,4% voll] Das Geschäft hielt sich in engen Grenzen und schrumpfte] Hereinnahme neuen Kapitals durch Aufnahme neuer 19 51 an. 12,275 12,388 voll 12.34 12, voll im Verlaufe immer noch mehr ein. Interesse bestand für] manditisten zum Ziele aben. Allgemein Wird angestrebt, 7 Jugosl! 8 2 7 1 4˙55 en von Fhönir aus dem schon früher erwähnten Grunde betrekfend nach Möglichkeit die Substanz zu erhalten. Weſter Nerlautet 85— 3 0 e vol die kloflaung auf günstigere Zusammenlegung der Aktien, nach dem gleichen Blatt, daß die Margarinefabriken der 7 98 Wpige Oberbedarf und Oberindustrie begehrt. Die Auswirkung auf] Gesellschaft stilliegen, während die Seifenfabrik nach wie eene den Kursstand War aber wenig erheblich. Schiffahrts- vor in Gang gehalten wird. Börsenberichfe und Bankenmarkt lag fast ganz unverändert. Canda- Oppelner Portland-Zementlabrik.-G. vorm. F. Grund- aktien gaben nach anfänglicher Festigkeit etwas nach.] mann in Oppeln. Die Gesellschaft schliegt das Geschäftsfahr Franklurter Wertpaplerbörse d Anleihen bewegten sich auf etwas niedrigerem 9——. er von N010 Bi 0 V. 1 ande als gestern. ab, der auf neue Rechnung vorgetragen Werden 8 1 V. F anen en en 100 Prozent Dividende). Aun abge aufenen Geschäftsjahr 7 Juli. Drahtb.) War schon die ganze Kölnische Versicherungs-Bank.-G. in Köln mußften dem Bericht des Vorstandes zufolge zunächst urch das Geschäft auf der Börse mit Ausnahme Die.-V. beschloßg, den mit 313 750 Bi-l ausgewiesenen Betrlebseinschrankungen Wegen rüeksangisge Absatzes vor- auf d 3 A 2 3* 2 21 7 esee 1 805 das 2 5 adie rechnungsmäßigen Ueberschuß den Rücklagen Zuzuführen. Seen eeee ee osigkeit verallgemeinert hat ee e Jahr 1923 fallt die Verlegung des Sitzes der Gesell- eeee, 1 und Rentenmarkt heute von dem gewohnten lebhaften schaft von Berlin nach Köln unter Eintritt in den Allianz- E er Insolvens der Grade-Automobil-Werke-G. in Verkehr nichts zu sehen War, wohl mit Rücksicht darauf Konzern. Durch die gleichzeitige Aenderung der Firma in 2 17 ö 0% Kölni versi 8 Bork. An der Gläubigerversammlung beteiligten sich Ver JJ7177 ½½% ²Dp ,, ĩ⸗c. um über zwei Tage Unterbrechung engaglert zu bleiben. Aus ini 311 hab, fordern haben. Alle Teilnehmer waren der Meinung, daß aen aenne 2u—** Ketens die, 55 galle* in e die Sicherungshypothek 5 N. 0 m erheblichem Mahe erfolgten, immerhin bel j 3 Höhe von 800 000„4 mit Erfolg anzufechten ist, Weil sich die einem Nellige Nushleien zei Kan rageh gnügten, um, fenn dutte encf Feneen suee din dener Riangung rade Wie + 4 7 0 4 4 198. — 9 Weeeeeee 5 zufrieden stelle. In der Goldmarkeröffnungsbilanz erschei- 85 Fane Kursrückgang auf dem Anlage- und Kentenmarkt ziemlich nen die gesamten Aktiva mit 138 287 71 Goldmark, davon ve 05 dll K— Deikannt wWar. Es wurde beschlossen, daß Stark in Erscheinun etreten ist, so konnten sich 5 proz. Bankguthaben 203 974 6fl, Außzenstande bei Versicherungs- de 5 befi dli hen Gläubiger nur gemeinsam criegsanleihe eeende gut behaupten 3 7 e„ 55 eee ee daß 5 nicht vertretene Gläubiger ;[SGeneralagenten und Agenten 14 G„ und auf bare Kasse— e F˙!ŨMüF 55.K. 1 Diesen stehen 55 Verbindlichkeiten gegenüber: e ee e j rämienüberträge mit 232 208 G, Rücklagen f. schwebende ö ri den 8 59 55 5 1 15 1 112 ee Versicherungsfäfle mit 528 701 Gel, Guthaben von Versiche- eeg mik einem bekannten Juristen geeignete Schritte 7 3 2 Wobel besanders der Markt der Montanwer te schlecht rungsgesellschaften mit 508 936 G% und Guthaben von In der GV. kang einer starken Enkwicklung stehe, dle in jeder Richtung Grade-Automobil-Werke schon bei n der Hypothek i Preußische Pfandbriefbank in Berlin, eeeeeee eer eee e ſageseef Verbzee en e 871 e wurde der Reingewinn von 59 092 BI vorgetragen. Werte lagen in der Hauptsache nach unten, mit einer Aus- 7 Der Vorsitzende führte aus, daß das erste Halbjahr des nahme von Chem. Griesheim, die überhaupt da einzige Papier 15 e e— Geschäftsſahres unproduktiv verlaufen sei; es ist dies natür- er ganzen Börse sein dürfte, die héher lagen, auf allerlei jede Aktie à 1000 e die mit 25 Pogen ugesabit lich mit einer gewissen Einschränkung zu verstehen. Die Zünstiger sich im Umlauf befindlicher Gerüchte übher neue 65 aut eine voll eingezahlte Miie je 20 8 40 abgestempelt Geschäftsunkosten wurden verdient, und außerdem muß man Gewinnaussichten bei dieser Firma. Gut gehalfen War da. Hird. Im Anschlub hieran beschloh die.-V. das Grund- berücksichtigen, daß Ende des ersten Vierteljahres die Bank gegen der Zuckermarkt auf gröheren Zuckerbedarf kapital um.7 auf 2 Mill. Get zu erhöhen. aktiv geworden ist. Ueber das der Herausgabe 1 II. G. ———— infolge des Beginnes der Einmachzeit. der 10 proz. Goldpfandbriefe der Preuſlischen, Pfandbrief- Im weiteren Verlauf machte der Abbröckelungs- 3 bank kann noch nichts gesagt werden, da die Ausgabe erst peoseb auf allen Gebieten weitere Fortschritte, doch ist zu„Die Fälschung von ausländischen Noten ein Sach- vor einigen Monaten begonnen hat. etonen, daß sich auch später deutsche Anleihen voll be- müngel. Bei einem Verkauf oder Umtausch von gefälschten rrr......* haupten konnten, Dies Wurde viel bemerkt und trug nicht] Dollarnoten bezeichnet das Reiehsgericht die Fälschungen Herausgeder. Drucker und Verleger, Druckerel Dr. Haas, Mannheimen zuletzt dazu bei das Vertrauen zu stärken, das man nachlediglich als Sachmangel. Denn ausländische Banknoten General⸗Anzeiger, G m. b. eeee E 6. 2. 1 1 f i 1 ü f igli ion: f— kteur: Kuxt Fiſcher. wie vor den Rriegsanleihen Widmet. Der Geldmarkt]würden im Verkehr lediglich als Sachen behandelt. Der Ge- Direktion: Ferdinand Heyme freda iſchaftliche il: 1 War weiter flüssig. Tägliches Geld pro Mille. schädigte könne daher nicht die Zahlung des Betrages in Im Freiverkehf zeigte sich das gleiche Bild, ziem- ausländischer Währung, den die Banknote dezeichnet, von Solales: J. B. Fr. Kircher für Sport und Neues aus aller Welt: Billo Uch großes Angebot bei weichenden Kürsen. Api 2 Br. dem Einzahler verlangen; er könne nur auf Grund eines] Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebfete, Gericht u. Becker Stahl 136, Growag 0,118, Hansa LIoyd 0,400, Kreich- den übria. redaktionellen Teil: Fr. Klrcher: Anzeiaen: J. Bernharbt. 10. 11. 10. 11. 10.1 ſc. ſ. 11. 10. J1.. 5„ Beslgb. 3,7.7 Ver. Uitramarln..]%4 Zsohookew. Mtn 0 123 13 Teokl. Sehlrew., 6,75 725V. Stahlu.v. f. 2 82 82,15 Tpurg Lief gocdg.5 2,5 ler. Zeliet Berl. 1 0t5] Zuokerf. B. Wagd, 2, 5 20.88 0,85 Teleph. Berliner 3 24 Ver. Dliramarf. 78 7½75 Uhrenfabr,Furtw, 2,.5 Vogti. Masoh. St. 1 1.„ Frankenthaf 29 2, c fHugo Sohnelder. ½ A5 Thale Elsenhütte——Vogel Telegr.-D. 1,3.5 eee 0 Ind. 6 ihom. 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Shetetste, 7c 7 Sbed. binostos. 6. e. Leedanuptbegg, 0, 0g8 b. aldo, 1Iuerdste Uchd 3 35, ee eerLareeggf 30 1 OUre—— soont.-Gesells. 7.*. Disoontog. n 0 1„Austral.'soh. +* 0. 8 4 1 En Barmer Bantkver. 1,05 105] Frktrt.Np.-Bank 2,) 2,[Wudg. Zankanst.: Südd. Elsenbaſnn——.-Sudam.'soh. 28.,1 28,5Vereln.EIbeschift ,7 187 Alteid'Delligses f 7.8 Optische Goerx, 1 Aiesener Stanl, 65 Beriinertſandges, 20,5 10,5 Metalſb. J..-G. 10, fee]„ LKotenbank 51,3— Balümors... 3½% 30 Hansa'sonff 7,28 7,58 amment aplef 25 2˙5 Rbokjortn Haoht. 0,378 03875 Ardkrafte)k, Mhm. ſd denr. u. Prlvaibk. is%5 Altteld. Ered.-B. 2,25.95]„ Verelnsbank 108.85 Bor.-UAub. Hutior, 1 12JSaledetturtd. 1¹¹8 10, 2 Durener Metall. 74, 70,5 Daceete n e cn en e 6 ge CocgerdSplnnsr. 148, Scheidemandel: 1275 12 8 Ptseb. Att feisgr. 7½ 7 Bendae Bank. 745.5 Bestss. ed. An.%2 0,81 Frankf. Alid-Vers. 28 86 gank f. el. werts 32 9Ptech.Aslat. Bank Adest. Ored.-Angt. 0½ 0JPeutsche Kungtl. 105.1Segall Strumpt. ds 0,8 Weberel Eltteaas 4 4 „Alatsch.Ban— 3 falzer Nyp.-Bk. 3,, 3[Oderrk. Ler.-des.—— Barmer Bantver. 1.1Deuteohe Bank. 7,0 7Belchsbank 2 3387 bebbeng Tertſ. 3,7 Teſohgräber... 0.75 Flend drlekend. 28 2 „Eftekt. u. Werte 268 28 Relohebank. 38,28 825 Frankt. f. u. lv. 5 575—4555.— 55 55 4 16 15 debr. doedhardt. 6 7,Theert Oelfabrik.5 55 Wlheimsd. Eulas 845.2 om. u. Priva 1 3„Comman eutsoh. Dlso. 8 Bergwerk-Aktien. Darmef. u. Nt.-B..50 30] Presaner Bank..5.) Westdank... ü 04 dotaer Waggen,.8 Thuringersallnen 54 5,5 dohumerhb. u..— Iarpen. Berdbau— 40 obschles. Eb.-Bd.—.t Mitteld. Kreditbk. 2,28 2 Kolonlalwerte. uderus EIsenw. 6,75 6 Kallw. Aschersl. 6,15 8,5 do. Eund.40.) 8 7½7 Tenem. Bergw. 425 41 Kallurk.Saladett.—— ebörir Bergban.25 27.8 Industrle-Aktien- btsch.-Ostafrika 1 1½75 4% Menlkaner.——IRusgenbank— 85 kreerian Berdw. 88 62,8 Lallwrk. Wester. 878 8,48 Hbeingraurkonle 2. 28.9[abpumplat. 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RMente%00—4% Ubger- dolär. 51 1 K dchtanhpes—— ——'̃(— — 2. Seite. Ar. 318 Maunheimer General⸗Anzelger(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 11. Juli 244 Amtliche Bekanntmachungen Sprechtage bei den Finanzämtern Mann⸗ 83 heim⸗Stadt und Neſkärſtadt. Die Dienſträume und die Kaſſen der unter⸗ kertigten Finanzämter ſind vom Montag, den 14. Juli an vormittags von—12 Uhr täglich für das Publikum geöffnet. Am letzten Werktag des Monats bleiben die Kaſſen geſchloſſen. Nach⸗ mittags werden nur ſolche Perſonen angenommen, die eine Vorladung auf dieſe Zeit haben. „Die Anordnung gilt auch für ſolche Perſonen, die einen Antrag auf Ausſtellung eines Unbedenk⸗ lichkeitsvermerks oder einer Unbedenklichkeits⸗ beſcheinigung ſtellen wollen. anen 2 den 10. Juli 1924. Jinanzamt Stadt Finanzamt Neckarſtadt. Den Verkehr mit Milch in der Stadt Mann⸗ 20 heim betr. Mit Stadtrats vom 3. Juli 1924 und Vollziehbarkeitserklärung des Herrn Landeskommiſſars vom 9.— 1924 wird auf⸗ Rund der§8 9 und 10 der Verordnung badiſchen Miniſteriums des Innern vom 10. Maſ 1902(G. .⸗Bl. S. 101) in der Faſſung vom 9. Aug. 1910 (G..⸗Bl. S. 449) den Verkehr mit Milch betr., ſowie der bad, Geſundheitsverordnung vom 23. De⸗ zember 1908(.⸗B.⸗Bl. S.— folgende oᷣttspolizeiliche Vorſchtiſt etlaſſen: Milcharten, 8 1. Friſche(ſüße) Kuhmilch darf nur als Voll⸗ milch 1 oder II1(ganze Milch) oder als Mager⸗ milch in den Vertehr gebracht werden. Unter In⸗ verkehrbringen im Sinne dieſer Vorſchrift iſt dar Einführen, Vorrätighalten, Feilhalten, Anbieten, VBerkaufen und der ſonſtige Vertrieb jeder Art zu verſtehen, Als Vollmilch 1 oder II— Milch be⸗ zeichnet werden, welche keine Zuſätze enthält und in keiner Weiſe entrahmt oder ſonſtwie verändert iſt; ſie muß durch vollſtändiges Ausmelken ge⸗ wonnen ſein. Vollmilch 1 muß einen Fettgehalt von wenig⸗ ſtens 3,2 v.., mindeſtens 11,5 v. H. Trocken⸗ ſubſtanz und ein ſpezifiſches Gewicht von 1,029 bis .034 bei 15 Grade C. haben. Unveränderte Milch. die dieſen Anforderungen nicht entſpricht. darſ nur als Bollmilch I1 in den Verkehr gebracht werden. Als Magermilch(abgerahmte Milch) gilt jede Milch, welche auch nur teilweiſe abgerahmt iſt. insbeſondere auch jedes Gemiſch von Vollmilch mit abgerahmter Milch. § 2. Abgekochte und ſteriliſterte Milch darf nut unter entſprechender Bezeichnung in den Ver⸗ kehr gebracht und nur in feſt verſchloſſenen durch⸗ ſichtigen Flaſchen an die Verbraucher abgegeben werden Als abgekocht gült auch diejenige Milch, welche auf 90 Grad C. e. worden iſt. f 6 3, Künſtliche Milchzubereitungen dürfen nur unter ausdrücklicher genauer Bezeichnung ihrer Zuſammenſetzung auf den Verkaufsgefäßen in den erkehr gebracht werden. Buttermilch und ſaure Milch müſſen als ſolche benannt werden. EA oder Milch von anteren Tieren, auch wenn ſie mit Kuhmilch ge⸗ miſcht iſt, 1. nicht unter der Bezeichnung Milch — oder Magermilch) in den Verkehr gebracht w n. 84. Für den Verkehr mit Milch, die aus Be⸗ trieben gewonnen wird, welche die Bezeichnung „Unter amtlicher Kontrolle“ ſich beilegen wollen, gelten außer den Beſtimmungen dieſer Vorſchrift noch die Beſtimmungen der ortspolizeilichen Vor⸗ ſchrift vom 1. Oktober 1908, den Verkehr mit Milch aus unter amtlicher Kontrolle ſtehenden Betrieben in Mannheim betreffend. Für den Verkehr mit 4 die unter der Bezeichnung Kur⸗ oder indermilch oder einer ſonſtigen, eine Vorzugs⸗ milch anzeigenden Bezeichnung vertrieben wird, iſt Vorſchrift entſprechend anzu⸗ wenden. Ueber die——— ſolcher Milch(Abſatz 1 Satz 1 und 2) bat der Erzeuger Buch zu führen. 270 der Buchführung muß jederzeit die Zahl der tere und die Menge der täglich gewonnenen Milch zu erſehen ſein. Von der Polizeibehörde und dem Städt. Unterſuchungsamt Mannheim kann die Vorlage von Belegen zwecks Nachprüfunz verlangt werden. Wer derartige Milch in Verkehr bringen will. bat vorber dem Städt. Unterſuchungsamt Mann⸗ heim is zu erbringen, daß die ge⸗ ete Vorausſetzungen vorliegen und daß am andort der Milchtiere die vorgeſchriebene polizei⸗ liche Ueberwachung ſtattfindet. Milch der bezeichneten Art darf vor Abgabe an ee nicht umgefüllt werden. Die ch darf nur in Floſchen abgegeben werden, 9 welche unmittelbar nach der Einfüllung durch den der, Nei werden, daß die Entnahme der Milch ohne ſichtliche Verlezung des Ver⸗ ſchluſſes nicht möglich iſt. Die Milch muß bei der Abgabe an die Ver⸗ braucher ſo beſchaffen ſein, daß ſie die Alkohol⸗ probe(Miſchung mit der doppelten Menge 70proz. Alkohols) aushält, ohne zu gerinnen. — WMilchhofzwang. .5. Soweit Händler ihre Milch nicht durch die Mannheimer Milchzentrale beziehen, ſind ſie auf Verlangen der Stadt verpflichtet, die nach Mannheim eingeführte Vollmilch der Milchzentrale käuflich zu überlaſſen. Die Milchzentrale kann die Annahme der Milch verweigern, wenn die Milch nicht in friſchem, ſüßem Zuſtande iſt oder den Be⸗ ſtimmungen dieſer Vorſchrift nicht entſpricht. Jeder Händler iſt derpflichtet. am Tage der Milchanlfefecung oder. am nächſtfolgenden Tage 57— Milch ab⸗ zunehmen die er/ an iefert hat. 1 Der Händler, der Milch aauſdr, hat dem Aed Unterſuchungsamt Mannheim Name und ſehnort ſeines Lieſerers anzuzeigen, ebenſo jeden Wechſel des Lieferers. 2„Milchgefäße. .6. Die Gefſäße, in welchen Milch an die Verbraucher abgegeben wird, ſind mit folgenden Bezeichnungen zu verſehen: 2) Für Vollmilch: In deutlicher, nicht abnehm⸗ bater, nicht aufgeklebter Schrift. bei Blech⸗ Fannen tunlichſt auf angelöteten Metall⸗ „plätſchen eingedruckt„Vollmilch 1“ oder Vollmilch II“, je nach dem Inhalt der Ge fäaße. Die. Vollmilch ohne Klaſſenbezeichnung iſt für Vollmilch 11 un⸗ zuläſſig. Der obere Teil oder der Hals von . +—— II enthalten, muß von uhe ſein. 1 12 b) Für——8 3 em boher Schrift in. haltharer roter Farbe„Magermilch“. „Gefäße mit Rahm. Buttermilch und Milch von Ziegen oder anderen Tieren find emit den entſprechenden Bezeichnungen zu verſehen. N .7. Sämtliche Gefäße, einſchließl. der Stand⸗ gefäge, in welchen Milch befördert, und, in den Verkehr gebracht wird, müſſen mit feſtverſchloſſe⸗ nen, genan ſchließenden Deckeln verſehen ſein. An den-Blechgefäßen in denen Milch in Läden ab⸗ gegeben wird, müſſen die Deckel angekettet oder anderweitig befeſtigt ſein. Die Verwendung von Papier. bleiheltigem Gummi, Lappen oder ge⸗ brauchtem Stroh ſowie faſeriger Kordel, Hanfbaſt zu. dergl. zur Abdächtung der Deckel iſt verboten. Die Milchgefäße dürfen zu anderen gewerb⸗ lichen oder Haugbaltungsswecken nicht benutzt wer⸗ den; namentlich iſt ſhre Verwendung zur Auf⸗ * nahme von Viehfutter, Spülicht, Küchenabfällen und dergl. verboten.— Gefäße, ous denen die Milch fremdartige Stoffe aufnehmen kann, wie Gefäße aus Kupfer, Meſſing⸗ Zink, Tongefäße mit geſundheitsſchädlicher, nicht haltbarer oder ſchadhafter Glaſur, eiſerne Gefäße miz bleihaltigem oder riſſig oder brüchig geworde⸗ nem Email oder verroſtete Gefäße, ferner Gefäße aus Kiefernholz oder anderen Holzarten, die durch ihre Weichheit der Verſchmutzung und damit der Zerſetzung der Milch Vorſchub leiſten, dürfen zur Aufbewahrung und zum Ausſchöpfen von Milch nicht verwendet werden. § 8. Die Milchgefäße müſſen in den Ställen, Aufbewahrungs⸗, ilchverarbeitungs⸗ und Ver⸗ 50 kanfsräumen ſo verwahrt werden, daß eine Ver⸗ unreinigung ausgeſchloſſen iſt. „Nach Gebrauch ſind die Milchgefäße auf das gründlichſte zu reinigen, an einem ſauberen Platze aufzubewahren und tunlichſt auf Abtropfgeſtellen und Zapfenbrettern derart mit der Oeffnung nach unten aufzuſtellen, daß Luft in das Gefäß ein⸗ dringen kann. § 9. Zum Reinigen der für den Verkehr mit Milch verwendeten Gefäße darf nur einwand⸗ freies Waſſer benutzt werden. Milchgefäße, welche an auswärtige Milch⸗ lieferer zurückgeſandt werden, ſind vor dem Ver⸗ ſand gründlich zu reinigen. 8 10. Gefäße, in welchen Milch mit der Bahn eingeführt wird, müſſen von dem Abſender plom⸗ biert und mit einem ſicher befeſtigten Kennzeichen verſehen ſein, aus welchem der Abſender nach Name, Stand, Wohnort deutlich erſichtlich iſt. Die Plomben müſſen aus haltbarem Stoff ge⸗ fertigt ſein; ſie ſind an den Gefäßen ſo anzu⸗ bringen, daß ein Abreißen während der Beförde⸗ rung vermieden wird, und daß die Gefäße nicht ohne Verletzung der Plomben geöffnet werden können. Die Plombe darf nur im Beiſein des Empfängers des Gefäßes oder ſeines Beauftragten abgenommen werden. 11. Die Beſtimmungen des§ 6 finden auf den Verkauf ſelbſtgewonnener Milch durch den Er⸗ zeuger über die Straße keine Anwendung. Die Vorſchrift des 8 10 gilt nicht für Milch, welche in beſonderen Milchkurswagen(Kühlwagen) befördert wird. Milchbeförderung. 98 12. Die zur Beförderung der Milchgefäße dienenden Wagen, Karren uſw. müſſen ſtets in reinlichem Zuſtande gehalten werden. Neben der Milch und den leeren Milchgefäßen dürfen auf dieſen Wagen u. Karren nur Molkerei⸗ erzeugniſſe und Eier, aber keine anderen Gegen⸗ ſtände, insbeſondere nicht Viehfutter, Spülicht, Küchenabfälle, Lumpen oder mit Waffer gefüllte Gefäße mitgeführt werden. In den Sommer⸗ menaten(1. Mai bis 30. September) müſſen die Milchkannen auf den offenen Wagen bedeckt ſein. § 13. Es iſt verboten, die Milchgefäße gefüllt oder leer auf Straßen, Gehwegen, Plätzen oder an ſonſt jedermann zugänglichen Orten offen oder unbeaufſichtigt ſtehen zu laſſen. Milchverkauf. §. 14. Die zum Ausſchöpfen und Ausmeſſen der Milch dienenden Gefäße müſſen bezüglich der Sauberkeit den gleichen Anforderungen wie die Milchgefäße genügen. Sie ſind mit einer ſolchen Handhabe zu ver⸗ ſehen, daß eine Berührung der Milch mit der oder den Fingern beim Eingießen und chöpfen ausgeſchloſſen iſt. Bei der Gewinnung, der Aufbewa rung, der Beförderung und dem Verkauf der Milch iſt die größte Sorgfalt und Reinlichkeit zu beobachten. „Die in. den Verkehr gebrachte Milch muß frei ſein von allen Verunreinigungen u. fremdartigen Stoffen; insbeſondere muß ſie in einem ſolchen Zuſtand der Reinheit zum Verkauf kommen, daß bei halbſtündigem Stehen eines halben Liters Milch in einem Gefäße mit durchſichtigem Boden ein Bodenſatz nicht beobachtet werden kann. §.15. Das Verſuchen oder Trinken von Milch aus den Milchgefäßen oder den zum Ausſchöpfen und Ausmeſſen beſtimmten Gefäßen, ſowie aus den Deckeln ſolcher 2 15 iſt verboten. Zum Verſuchen darf nur ein ſauberes Glasgefäß be⸗ nutzt werden. In dieſes darf die Milch nur ein⸗ gegoſſen, ſie darf nicht mit ihm aus den Milch⸗ Waa öpft werden. Der Reſt der verſuchten ülch darf nicht in die Gefäße zu anderer Milch zurückgegoſſen werden. Milchverkaufsſtellen. aet und v t werden. Die L der erkaufsſtellen und jeder el iſt dem Städt. Unterſuchungsamt Manußeim anzuzeigen. Den Milcherzeugern iſt geſtattet, ihre ſelbſtgewonnene Milch ihren Abnehmern zuzutragen; eine Abgabe auf der Straße, ſowie auf Treppen, in Haus⸗ ngen und Höfen ſowie der hauſierweiſe Verkauf iſt verboten. 1 Die Räume, in denen die für den Verkauf be⸗ ſtimmte Milch aufbewahrt, verarbeitet, umgegoſſen oder verkauft wird, müſſen ſorgfältig rein, frei von fremdartigen Gerüchen und möglichſt ſtaub⸗ frei Ae werden. Dieſe Räume ſind ausgiebig zu lüften. Der Fußboden iſt durch naſſes uſ. täglich, der ganze Raum, Fenſter, Türen uſw. ſind mindeſtens einmal wöchentlich gründlich zu— Dieſe Räume ſind an Weſſetleitung und Kanaliſation anzuſchließen ſie an Straßen liegen, in welchen der Anſchluß wenigſtens teilweiſe vor⸗ handen iſk. In Räumlichkeiten, die zum Wohnen, Schlafen oder zur Kranken benützt wer⸗ den, darf für den kauf beſtimmte Milch nicht aufbewahrt werden. Auch ſind ſolche Räume von den Milchaufbewahrungs⸗ und Verkaufsräumen getrennt zu halten. § 17. In Milchverarbeitungs⸗ Aufhewahruns⸗ und Ve kaufsräumen dürfen keine übelriechende, in Fäulnis oder Zerſetzung begriffene Gegen⸗ ſtände, keine Futtervorräte, Kleidungsſtücke, Wäſche, Chemikalien, überhaupt keine Gegenſtände aufbewahrt werden, welche auf die Beſchaffenheit oder den Geruch der Milch von nachteiligem Ein⸗ fluß ſein können. Die Stadt kann das Feilhalten und den Ver⸗ kauf anderer Waren als Milch in dieſen Räumen verbieten oder beſchränken. § 18. In den Verkaufsſtellen ſind die Milch⸗ Hae ſo aufzuſtellen, daß die Bezeichnunz der ilchſorten für die Käufer deutlich ſichtbar iſt. Ein Abdruck dieſer Vorſchrift iſt im Verkaufsraum ſichtbhar anzubringen. Kr ten. 819. Erkrankt eine ſtand eines Milchhändlers, oder Milcherzeugers ört an Peſt, Cholera, Blattern, Typhus, Ruhr Tiphtherie, Scharlach, Tuberkuloſe. Mafern oder an Uebertragung der Maul⸗ und Klauenſeuche ſo hat der Haushaltungsvorſtand dies unverzüglich dem Bezirksamt anzuzei und die Erkrankten, ſowie alle Perſonen, welche mit den Erkrankten in Berührung kommen, aus ſeiner iufsſtelle oder dem Stalle fernzuhalten. Weitergehende Verlehrsbeſchränkungen ſeitens des Bezirksamts bleiben vorbehalten.—4 Die Händler haben die Erkrankung außerdem dem Städtiſchen Unterſuchunzsamt anzuzeigen. Dieſes kann veranlaſſen, daß die Milchzentrale vorübergehend die Abgabe von Milch an die Ver⸗ kaufgtele 1 § 20. Perſonen, welche an anſteckenden Krank⸗ heiten oder größeren unreinen nden oder on Hautausſchlägen leiden oder 9 16. Milch darf nur in feſten Verkaufsſtellen erſon, welche zum Haus⸗ 1 welche mit der Pflege der an anſteckenden Krankbeiten erkronkten oder das Melken der Kühe beſorgen, noch ſonſt mit der Behandlung oder dem Vertrieb der Milch irgendwie unmittelbar ſich befaſſen. Alle Perſonen, welche in Milchgeſchäften Ver⸗ wendung finden, haben die größte Reinlichkeit des Körpers und der Kleidung wahrzunehmen, ins⸗ beſondere ſind die Hände ſtets ſorgfältig ſauber zu halten. Kühe, Stallungen. § 21. Die zur Milchgewinnung verwendeten Kühe müſſen geſund ſein und müſſen ſauber ge⸗ halten werden. Erkrankte Tiere ſind von den ge⸗ ſunden abzuſondern. Die Milch von Kühen mit erkrankten Eutern darf, auch wenn nur ein Viertel des Euters erkrankt iſt, oder wenn Knoten am Euter ſind, nicht verkauft werden. Beim Melken der Tiere iſt die größte Reinlichkeit zu beobachten. insbeſondere iſt vor dem Melken das Euter der Tiere zu reinigen. Die melkenden Perſonen haben beim Melken ſaubere Schürzen zu tragen und vor dem Beginne des Melkens Hände und Unterarm mit Seifen⸗ waſſer zu reinigen. Kontrolle. § 22. Die Beamten der Polizei, der Gendar⸗ merie, die Bezirksärzte, Bezirkstierärzte und die Beauftragten des Städtiſchen Unterſuchungsamts ſind befugt, die Räume, welche zur Aufbewahrung. zur Verarbeitung oder zum Verkauf der Milch dienen, ſowie die Stallungen der Milchkühe wäh⸗ rend der üblichen Arbeitsſtunden oder ſolange die Räume dem Verkehr geöffnet ſind, zu betreten um Nachſchau zu halten. Sie dürfen die zur Milch⸗ beförderung dienenden Fuhrwerke jederzeit prüfen. § 23. Die Beamten der Polizei, der Gen⸗ darmerie und die Beauftragten des Städtiſchen Unterſuchungsamts ſind befugt, das ſpezifiſche Ge⸗ wicht der Milch feſtzuſtellen, gegen Empfangs⸗ beſcheinigung Milchproben zu entnehmen und Stallproben zu erheben. Dem Beſitzer iſt auf Ver⸗ langen ein Teil der Probe amtlich verſchloſſen oder verſiegelt zurückzulaſſen. Für die entnom⸗ menen Proben iſt auf Verlangen Entſchädigung zu leiſten in Höhe des üblichen Kaufpreiſes. Die chemiſche Unterſuchung der Milch erfolgt durch das Städtiſche Unterſuchungsamt. iegenmilch. § 24. Die Beſtimmungen dieſer Vorſchrift finden auf den Verkauf von Ziegenmilch ſinn⸗ gemäß Anwendung. Strafbeſtimmungen. § 25. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Vor⸗ ſchrift oder gegen auf Grund dieſer Vorſchrift ge⸗ troffene Anordnungen werden auf Grund des § 87a.⸗Str.⸗G.⸗B.§ 91.⸗Str.⸗G.⸗B.§ 367 Ziffer 7.⸗Str.⸗G.⸗B.,§ 866 Ziffer 10.⸗Str.⸗ .⸗B., ſoweit nicht die Beſtimmungen des Reichs⸗ geſetzes vom 14. Mai 1879, den Verkehr mit Nah⸗ rungsmitteln, Genußmitteln und Gebrauchsgegen⸗ ſtänden betr., und die des Reichsgeſetzes vom 5. Juli 1887, betreffend die Verwendung geſund⸗ beitsſchädlicher Farben bei der Herſtellungz von Nahrungsmitteln uſw. und des Reichsgeſetzes vom 26. Juni 1887, betr. den Verkehr mit blei⸗ und zinkhaltigen Gegenſtänden, ſowie andere ſtrengere geſetzliche Beſtimmungen in Anwendung zu kom⸗ men haben, beſtraft. Inkrafttreten. § 28. Dieſe Vorſchrift tritt mit dem 16. Juli 1924 in Kraft. 29 Mannheim, den 10. Juli 1924. Bad. Bezirksamt. Amillcte Leröffentlichungen der Jadtgemeinde. Maurerarbeiten für die Erſtellunz einer Montage⸗ wagenhalle im Betriebsbahnhof II(Spelzengärten). Nähere Auskunft Zimmer 134, Rathaus N 1, wo Ausſchreibungsbedingungen, ſoweit vorrätig gegen Erſtattung der Selbſtkoſten erhältlich. Einreichungs⸗ termin für die Angebote: Montag, 21. Juli 1924⁴, vorm. 9 Uhr, Rathaus N 1, Zimmer 124. Hochbauamt. Papfer-Schaſzanweisungen. Anträge auf Umtauſch ſowie alle damit zu⸗ ſammenhängenden Arbeiten, Beratung etc. über⸗ nimmt gewiſſenhafter Fachmann. Sprechſtunden abends käglich. Anfragen unter H. D. 79 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.—3292 Eine Anzahl kunaen l Jufae gebraucht, verſchledene Fabrikate, darun⸗ ter faft neue, 7604100, 8154105, 815 120, 89554135, 895C150, geschlossen oder in kleineren Partien abzugeben. — unter 0. M. 500 an Rudolf Mosse, nnheim. Em82 Irauerbrieie u. Harien liefert schnell Druckerei Dr. Haas, G. m. b... 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Juli 1924 Im Auftrag der Hinterbliebenen: Lomar von der Schmiit Allen, die unserer sonnigen, unvergesslichen bei deren Heimgang in Liebe gedachten und uns duich mre Telnahme eine Quelle des Trostes erschlossen, sagen wit aut diesem Wege unseren innigsten Dank. Heinrich Dugeorge u. Frau 3355 Auguste geb. Battenstein