Samstag, 12. Juli dezugsprelſe: du manndeim und umgebung wöchentlich ac lee pfennig. die monatlichen Sezieher verpflchten 8 eptl. Renserung der wirtſchaftlichen verhüttniſſe eudig werdende preiserhöhungen anzuerkennen. poſt⸗ kancnente nummer 17890 Rarisruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E6. 2.— Seſchafts⸗ nebenſtelle Neckarſtadt, Walo⸗ 5 nr. 6. gernſpr. nr. 7631, 7942, 7043, 7048, 7938. Celege.⸗Ror. eneralamzeiger mannheim. Erſcheint wöchentlich zwůlfmal. Beilagen: Sport u. Spiel im Mannheimer General-Anzeiger Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Srauen- u. Muſik-Jeitung ‚ Welle u. Schall. Aus Feld und Garten Wandern u. Neiſen ———.———.::ðꝓñwꝑ́fʃzͤc céb'.ñ—.᷑rĩé⁊i„%&.„„ aunheimor Abend⸗Ausgabe Badiſche Neueſte Nachrichten Vas iſt Irankteichs„Handelsfreiheit“ Was hat herriot eigentlich geſagt! E Berlin, 12. Jull.(Bon unſerm Berliner Büro.) In Verliner politiſchen Kreiſen gehen, wie wir hören, die Anſichten darüber guseinander, wie die jüngſte Aeußerung Herriots über die Hal⸗ tung Frankreichs im Falle einer deutſchen Verfehlung nach Annahme des Sachverſtändigengutachtens aufzufaſſen iſt. Ein authen⸗ tiſcher Text der Rede Herriots, aus dem ſich erſehen ließ, was Herriot in Wirklichkeit geſagt hat, liegt hier noch nicht vor. Es muß indeſſen vorläufig bezweifelt werden, daß Herriots Aeußerungen in dem bis⸗ herigen Bericht zutreffend wiedergegeben ſind. Wären ſie es, ſo wür⸗ den ſie nach Anſicht der Reichsrͤgierung in direktem Wider⸗ ſpruch ſtehen, nicht nur zum Verſailler Vertrag, ſondern auch zum Dawesgutachten und zu allen Aeußerungen, die Herriot bisher ab⸗ gegeben hat. Schlechter Eindruck der Rede Herriols in London Die geſtrige Senatsrede Herriots. in der er. nach den vorläufigen Berichten, erklärte. Frankreich werde ſich ausdrücklich ſeine Hand⸗ lunasfreiheit im Falle eines deutſchen Verzuges bewahren. hat in Londoner politiſchen Kreiſen den Eindruck erweckt, daß durch die dtede die Ausſichten für die Londoner Konferenz erbeblich verſchlechtert worden ſind. Man alaubt nicht. daß die britiſche und amerikaniſche Finanzwelt ſich unter ſolchen Umſtänden an einer nleihe für Deutſchland beteiligen wird. Widerſtände der City Der„Daily Telegraph“ meldet, Macdonald ſei ſeit Donnerstag bereits im Beſitz von Informationen, wonach die City nicht bereit iſt und auch nicht in der Lage wäre, ihren An⸗ teil an der 40 Millionen Pfund⸗Anleihe für Deutſchland nach dem Dawesbericht aufzubringen, wenn Frankreich ſtreng an dem Standpunki feſthallen würde, der in der engliſch⸗ frauzöſi⸗ ſchen Note vom vorigen Mitkwoch niedergelegt wurde. Die engliſche Finanzweltk iſt nicht bereit, ein Uebereinkommen über die Anwen⸗ ung des Dawesberichts zu unterſtützen, oder eine Regelung zu un⸗ kerſtützen, die verſucht in dem beſetzten Gebiet die Kontrolle und Garantien aufrecht zu erhalten, die über die Sicherhett binausgehen, die im Dawesbericht ſelbſt vorgeſehen iſt. Die engliſchen Zeichner der Anleihe dürften eine beſtimmte Garantie verlangen, daß in Zukunft Sanktionen unwirtſchaftlichen Charakters nicht leichthin wieder eingeführt werden können und daß inbezug auf Sanktionen keine Sonderaktionen ein⸗ zelner Mächte erfolgen können. Kritik an Poincares Rede Zu der geſtrigen Rede Poincares im Senat ſchreibt der links⸗ radikafe„Paris Soir“, ſeiner gewohnten Methode entſprechend, Esrgle, zanke und ſchikaniere der Beſiegte vom 11. Mal. dis gewähre dem Sachverſtändigenplan keine offene Zuſtimmung, er iskutiere, bringe einen Vorbehalt nach dem anderen, einen Einwand m anderen vor. Unter dem Vorwand, die Intereſſen Frank⸗ veichs zu garantieren, gebe er den von ihm vorgebrachten mitter⸗ mäßigen Einwendungen, die Form eines ÜUltimatums und komme zu dem Schluß, daß die einander gegenüberſtehenden Auffaſſungen un⸗ vereinbar ſeien. Er verlange von den Alliierten Konzeſſionen, mache aber für ſeinen Teil keine. Es ſei bekannt, welche Reſultate zine derartige Politik für Frankreich zu zeitigen drohe. Poincare dabe Frankreich in Europa und der ganzen Welt iſoliert zurück⸗ delaſſen. Zwei Jahre lang ſei es ihm nicht gelungen, von Deutſchland den einen Pfennig Reparationen zu erlangen. Man dürfe ſagen, Frankreich, wenn die Wählerſchaft ihn nicht von ſeinem Miniſter ſeſſel verjagt hätte, aufs Neue auf dem Kriegspfade wäre. Hinterher zwürde dann Poincare ſchwören, das habe er nicht gewollt: aber wäre dann zu ſpät. Der ehemalige Miniſterpröſident über 10 emme vergeblich den Senat mit ſeiner kalten Beredſamkeit. Er liarſche niemanden über die Wahrheit. Als er den Quai d Orſay ver⸗ ieß, habe Frankreich aufgeſeufzt. Es habe keine Luſt, Poincare wieder aus der Zurückgezogenheit hervorzuholen. Die„Information“ bekämpft die von Poincare geſtellte Alter⸗ native„Ueberredung oder Zwang gegenüber Deutſchland!. Wenn der zwang allein wirkſam ſei, meink das Blatt, dann ſei Frankreichs Vorübergehendes. Denn die Erfahrungen des Friedensvertrages haben erwieſen, daß die Wirkſamkeit der in ihm angeführten Zwangs⸗ mittel ſich heute der Erſchöpfung nähere. Weder Ueberredung noch Zwang! Es gäb ein drittes Syſtem, das zur Zuſtimmung aus freien Stücken führe, nämlich das Intereſſe. Die Abſtimmung im Senal hat noch nachträglich eine Korrektur erfahren, Die Vertrauenstages⸗ ordnung wurde nämlich nicht mit 246 gegen 18, ſondern mit 239 ge⸗ gen 17 Stimmen angenommen. An der Abſtimmung haben 37 Senatoren nicht teilgenommen. Die Fraktion Poincare ließ durch ihren Vorſitzenden Cheron ihre Abſtimmung zugunſten des Kabinetts Herriot, wie folgt begründen: „Die Repko darf nicht ihrer Vollmachten entkleidet, die fran⸗ zöſiſchen Pfänder nicht gegen einfache Verſprechungen auf⸗ gegeben werden, die Beſetzungsfriſten haben noch nicht begonnen, die Sicherheitsfrage muß durch die Kon⸗ trolle der deutſchen Rüſtungen gewährleiſtet werden.“ Die Gruppe erklärt ſich überzeugt, daß keine Regierung weder das Ka⸗ binett Herriot, noch irgendein anderes daran denken werde, dieſe Garantien verfallen oder ſchwächen zu laſſen. Da öffentlich die Zu⸗ ſicherung gegeben worden iſt, daß nichts ohne Zuſtimmung des Parlaments geſchehen ſoll, erklärt die Gruppe auf dem Gebiete der Außenpolitik die Vertrauenstagesordnung anzunehmen. Die Ausſchaltung Deutſchlands EJ Berlin, 12. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) Der B. Z. wird aus London gemeldet: Der Daily Herald geht auf die in Paris zwiſchen England und Frankreich offen gelaſſenen Fragen, wie z..: Die Beteiligung Deutſchlands an den Verhandlungen in London ein. Während von engliſcher Seite der Wunſch beſtehe, daß die deutſche Delegation, nachdem die alliierten Delegierten ſich über die Grundfragen geeinigt haben, zur Mitarbeit bei der Aufſtellung des Protokolls über die Anwendung des Dawes⸗ plans zugezogen werden ſollen, ſoll der franzöſiſche Standpunkt daran feſthalten, daß man Deutſchland die Beſchlüſſe der Kon⸗ ferenz nur„mitzuteilen“ wünſcht und daß die Auffor⸗ derung an Deutſchland zu richten iſt„den Dawesplan in Wirk⸗ ſamkeit treten zu laſſen.“ Jalſchmeldungen Die Meldung eines Berliner Blattes, wonach der engliſche Bot⸗ ſchafter Lord Abernon angewieſen ſei, die Reichsregirung auf die Gefahren aufmerkſam zu machen, die dadurch entſtehen könn⸗ ten, wenn die Reichsregierung die Ergebniſſe der letzten Pariſer Kon⸗ ferenz zu peſſimiſtiſch beurteile, iſt, wie von zuſtändiger Stelle mit⸗ geteilt wird, unrichtig. Von einer derartigen Demarche im Auswär⸗ tigen Amt iſt nicht das geringſte bekannt. Auch die Meldung des Pariſer„Matin“, wonach der letzten deut⸗ ſchen Antwortnote in der Militärkontrollfrage ein Geheimdokument des Reichsaußenminiſters Streſemann beigelegen habe, in dem die⸗ ſer gewiſſermaßen wegen der ſcharfen Tonart der Note um Entſchul⸗ digung gebeten und die Bereitwilligkeit der deutſchen Regierung zu jedem Entgegenkommen gegenüber Frankreich verſichert hahe, iſt unrichtig und von A bis Zerfunden. * 1* 1* Ddawesplan und Agrarkriſis Im Hauptausſchuß des preußiſchen Landtages führte der Land⸗ wirtſchaftsminiſter Dr. Wendorff zur Kriſe in der Landwirtſchaft aus, daß die Annahme des Dawesgutachtens allein die Möglichkeit zur Beſſerung der beſtehenden Mißſtände geben könne. Steuerſtundungen und Nachläſſe müßten bewilligt werden. Die kommende Ernte ſei höchſtens als Mittelernte zu bewerten, beſonders der Ausfall an Brotgetreide werde infolge Auswinterung ſehr groß ſein. Der Landwirtſchaft müſſen Reaſ⸗ kredite trotz aller Schwierigkeiten beſchafft werden. Ein Geſetz ſei in Vorbereitung, das wieder Mündelſicherheit für gewiſſe Gelder vorſchreibt. Die Erhaltung der Rentenmark ſei nicht mög⸗ lich, 7 die Alliierten neuerdings ausdrücklich ihr Verſchwinden in⸗ nerhalb dreier Jahre gefordert hätten. Von der Reichsregierung ſei ein Geſetz über die Agrarzölle beim Staatsminiſterium eingegangen, das er perſönlich völlig billige, da es vor allem prophylaktiſche Bedeu⸗ tung habe. Die aen Steigerung der Einfuhr von Mehl und Gefrierfleiſch zeige die Notwendigkeit 1 age ſehr prekär, denn die Ueberlegenheit der Machtmittel ſei etwasl von Schutzzöllen. Die Ronferenz der Kleinen Entente E Ueber die geſtrige erſte Sitzung der Konferenz der Kleinen ntente in Prag iſt ein amtliches Communique ausge⸗ geben worden, in dem ausgeführt wird: Die erſte Zuſammenkunft ö r Miniſter für Auswärtige Angelegenheiten der Kleinen Entente wäd geſtern Nachmittag von 3 bis 7 Uhr im Miniſterium für Aus⸗ 5 rtiges ſtatt. Wie bei den vorangegangenen Konferenzen beſprachn ſtel Miniſter die allgemeinen Fragen der auswärtigen Politik und L ten wiederum die volle Uebereinſtimmung ihrer Intereſſen und nſichten feſt Die Kleine Entente, die von Anfang an ein Inter⸗ Mien hatte, daß die Einigteit zwiſchen den großen man ſt 5 rten erhalten bleibt, hat mit Befriedigung feſtgeſtellt, daß f —— ſtändig einem Einvernehmen nähere, das die definitive ung der Reparationsfrage zum Ziele hat, eine Frage, Intereſſen beſonders berührt, und auf die ſich jetzt alle An⸗ 80 Huuen zur Befriedigung Europas konzentrieren. Im Laufe ſchiedene uton haben die Miniſter außerdem feſtgeſtellt, daß ver⸗ engen Zwiſchenfälle der letzten Zeit keinen Einfluß auf die vom Beziehungen gehabt haben und haben konnten, die — 3 Augenblick an zwiſchen allen drei Staaten beſtanden 19 5 shalb ſind das Königreich Rumän ien, das Königreich feſter und die Tſchecho⸗Slowakiſche Republik bunden 55 je durch gemeinſame Lebensintereſſen miteinander ver⸗ Unen ölnde Kleine Entente die eine Allianz mit genau begrenztem dend 125 9988 verfolgt die Aufrechterhaltung des beſtehenden Frie⸗ Ziel, nach dieſer Seite hin durch ihre ſolidariſche und za feſt—— Umſtänden dieſen Frieden zu erhalten 10 uhr weat nächſte Sitzung fand heute Zu dieſem Communi ri i Min unique bringt die„Ceska Slowa“, da Aeußern Beneſch naheſteht, einen eeee nter anderem heißt: Die Ver handlungen ſeien in voller vormittag um Uebereinſtimmung der Anſichten und in ſehr freundſchaftlichem Tone verlaufen. Der letzte Abſatz des Communiques deute klar an, daß die Tradition der Kleinen Entente, die von Anfang an beſtan⸗ den hat und in deren Geiſt die Kleine Entente begründet ſei, unver⸗ ändert bleibe. Die Kleine Entente bleibe auch weiterhin beſtehen und ſei nunmehr gefeſtigt mit dem gleichen Ziel und mit den gleichen genau beſtimmten Aufgaben, die ſie bisher gehabt habe. Nette Alliierte Nach der„B. Z. am Mittag“ wird in dem offiziellen Bericht der amerikaniſchen Weltflieger Straßburg als deut⸗ ches Gebiet bezeichnet. Dieſe Tatſache hat in der franzöſiſchen Regierung ſo helle Entrüſtung hervorgerufen, daß der amerika⸗ niſche Botſ in Paris ſich gezwungen ſah, wegen des Irr⸗ tums ſeiner Regierung um Entſchuldigung zu bitten. In Waſhingtoer Regierungskreiſen war man ſo davon überzeugt. d⸗ Straßburg zu Deutſchland gehöre, daß ſtatt des Luft⸗ attachẽs ſn. Paris der Berliner Attaché nach Straßburg entſandt wurde, um die notwendigen Vorbereitungen für den Empfang des Fliegers zu treffen. Die Ankunft des Attachés in Straßburg hat die ufmerkſamkeit der franzöſiſchen Behörden auf die Stelle des amt⸗ lichen Communiqués gerichtet, wo die Landung der Flieger in „Straßburg, Deutſchland“ angekündigt wird. Ein Attentat auf Jaghlul paſcha Kairo, 12. Juli. Zaghlul Paſcha iſt bei der Abreiſe nach Alexandria auf einer Eiſenbahnſtation durch einen Revolverſchuß in die Bruſt leicht verwundet worden. Der Täter iſt verhaftet worden. Noue Mannheimer Seilung Preis 10 Pfeunig 1924— Nr. 320 ſizoi Anzeigenpreiſe nac Larif. dei vorauszab:ang pre ein⸗ ſpaltige Kolonelzelle für Rgemeine Anzeigen 0,40 Solsmark Reklamen 2, Solòmark. Für Anzeigen an deſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung über⸗ nommen. höhere Sewalt Streiks, Seteiebs ſtörungen uſw. derechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder deſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von dn⸗ zeigen. Ruftr. ö Fernſpr. obne Gewähr. Serichtsſt. Mannbeim. Kückblick und vorſchau Zwiſchen Paris und London— herriot als„Sieger“— Deulſch⸗ land und die neue Guillotine— Zurück zum Vertrag von Verſailles Die Hoffnung, die zehnjährige Wiederkehr der Tage des Kriegs⸗ beginnes mit einer großen Friedensapotheoſe feiern zu können, er⸗ ſcheint nach den letzten Ereigniſſen ſtark herabgedrückt zu ſein. Dieſes Gefühl der Enttäuſchung iſt nicht uns Deutſchen allein eigen, ſondern das Spiegelbild der franzöſiſchen und engliſchen Preſſe zeigt ſelber, daß man ſich im Grunde genommen die Weiterentwickelung eigentlich ganz anders gedacht hat, als ſie wirklich gekommen iſt. Nach dem engliſchen Urplan ſollte, durch die Zuſammenkunft in Chequers beſtätigt und feierlich verkündigt, die Londoner Konferenz den Abſchluß einer als falſch erkannten Politik und den Ausgang einer neuen Friedensheilsbotſchaft für alle Völler bilden. Und jetzt? Unwillkürlich gedenkt man der Parallele zwiſchen Wiener Kon⸗ greß und Karlsbader Beſchlüſſen. Stückwerk und eine an Stupidität gemahnende Reaktion, in Wien begonnen, wurde in Karlsbad ſanktioniert und gekrönt. Verſucht man heute, das kärg⸗ liche Communiqué über die Zuſammenkunft in Paris und den zwar wortreicheren, aber dafür umſo gedankenärmeren Inhalt des Havas⸗ kommentars zu entziffern, kommt man zu bem einzig vur möglichen Schluß, daß London gewiſſermaßen die Auszementierung des Irr⸗ ſinns und des Unrechts von Verſailles bedeutet, oder wenigſtens be⸗ deuten könnte, denn noch iſt nicht der Schlußſtrich unter dieſe Ent⸗ wickelungsreihe geſetzt. Wie ſoll nun der neue Frie de eigentlich zuſtande kommen? Schon einmal, im Jahre 1921, war London der Schauplatz eines Ultimatums und Diktats an Deutſchland, von dem aus für uns die Unheilsperiode der Inflation datiert. Soll nun die Konferenz der kommenden Woche wiederum mit einem Diktat derſelben Mächte über den Vertragspartner enden, der urſprünglich als gleichberech⸗ tigter Verhandlungsteilnehmer geladen werden ſollte? Es ſcheint, daß die beiden Miniſterpräſidenten ſich der pſychologiſchen Auswir⸗ kungen der abermals auf Koſten Deutſchlands erfolgten Einigung der beiden hauptbeteiligten alliierten Mächte nicht völlig bewußt ge⸗ weſen ſind. Sie werden ſich deshalb gegen den Vorwurf einer neuen und überdies verſchlimmerten Auflage der Wilſoniade von 1919 verteidigen müſſen. Schließlich haben auch die ſonſt in poli⸗ tiſchen Dingen ſo unerzogenen und faſt unbelehrbaren Deutſchen das eine aus der Geſchichte ieſer Jahre und Tage gelernt, daß ſie Ver⸗ ſprechungen gegenüber hellhörig und mißtrauiſch geworden ſind. Bei all dem, teilweiſe überhaupt kaum noch ertragbaren Hin⸗ und Her⸗ erede in Frankreich und England kann man doch um die eine Tat⸗ ſache nicht herumkommen, daß Deutſchland wirklich das menſchen⸗ möglichſte getan hat, um ſeinen„guten Willen“, auch ſeinerſeits zur Herſtellung des neuen Friedens beizutragen, zu betätigen. Erſt vor acht Tagen wurde an dieſer Stelle darauf verwieſen, daß allmäl die Frage der Annahme des Dawesplanes durch Deutſchland der Weltmeinung wichtiger geworden iſt, als der Inhalt des Sachver⸗ ſtändigengutachtens, den man, nebenbei bemerkt, in ſeinen Einzel⸗ heiten faſt gar nicht kennt, vor allen Dingen auch nicht in Ame⸗ rika, wo das Publikum lediglich durch die Rieſentypen der Head⸗ liners der amerikaniſchen Zeitungen ſo etwas wie eine notdürftige Orientierung erhalten hat. Da Deutſchland durch zwei Willens⸗ akte, einmal durch die Annapme der Note der Reichsregierung und zum anderen durch die Abſtimmung im Reichstag mit einem er⸗ heblichen Stimmenplus für die Regierung ſeine Bereitwilligkeit kund getan hat, den Dawesplan mit allen Konſequenzen durchzu⸗ führen, und nachdem es weiter im Anſchluß an die Chequersforde⸗ rung in die letzte Generalreviſion durch die Militärkontrolle einge⸗ willigt hat, hat es ein nicht mehr beſtreitbares Anrecht erworben, daß auch von der anderen Seite die Vorausſetzungen innegehalten werden, die uns überhaupt veranlaßten, die Hand zu dieſer Ver⸗ ſtändigung zu reichen. Man wird dabei gut tun, immer wieder auf das Protokoll von Chequers und das engliſche Weißbuch, ſowie auf die Einladung nach London, die in Paris ſo große Entrüſtung erregte, zurückzukommen, und dieſen Dokumenten dann das Communiqué über die Pariſer Zuſammenkunft entgegenzuſtellen. Daß auf dem Wege von London nach Paris eine Verwäſſerung aller dieſer Ideen eingetreten iſt, unterliegt keinem Zweifel. Es läßt ſich aber aus dem Wortlaut der Vereinbarung nicht klar erkennen, inwieweit ſich in dieſer Verwäſſe⸗ rung alle diejenigen Punkte aufgelöſt haben, die für uns weſentlich ſind. Von einer ESinladung Deutſchlands iſt in der Ver⸗ einbarung nicht mehr die Rede,, während in dem Protokoll von Chequers ebenſo wie in den nachfolgenden Reden Macdonalds noch ausdrücklich betont wurde, daß man Deutſchland hinzuziehen müſſe, und zwar um zu verhandeln, nicht um ihm zu diktieren. Auch in einem anderen Punkte hat die engliſche Auffaſſung eine ſtarke Abſchwächung erfahren. In dem engliſchen Einladungsmemorandum war die Reparationskommiſſion als Kontrollorgan im Rahmen des Gutachtens ausdrücklich abgelehnt mit der ſtichhaltigen Begründung, daß der Vertrag von Verſailles eine ganze Reihe von Deutſchland zu übernehmender Pflichten überhaupt nicht decke. In der Pariſer Erklärung ſind die Beſtimmungen des Verſailler Ver⸗ trags ausdrücklich ſanktioniert und es iſt weiter der Reparations⸗ kommiſſion die Befugnis zuerkannt worden, Verfehlungen im Rahmen des Dawes⸗Gutachtens feſtzuſtellen. Ganz klar liegen aber auch hier die Dinge nicht, da nicht die Kommiſſion die letzte Entſcheidung haben ſoll, ſondern die Geſamtheit der Staaten, denen ſie berichtek. In dieſem Zuſammenhang wird in der Verein⸗ barung von der Notwendigkeit geſprochen, eine Behörde einzuſetzen, die gegebenenfalls die Beſtimmung des Gutachtens auslegen ſel. Man könnte alſo annehmen, daß die Reparationskommiſſion das erſte Wort, im Streitfalle aber eine Art Schiedsgericht das letzte Wort haben ſoll. Offenbar handelt es ſich auch hier um einen Kom⸗ promiß, der noch verſchiedene Löſungen zuläßt. Die ganze Frage bleibt auch deshalb offen, weil die Vereinigten Staaten die Rolle, die ihrem Generalkommiſſar in der Reparations⸗ kommiſſion zugedacht iſt, entſchieden ablehnen. Es iſt auch unmög⸗ lich, daß dieſer Amerikaner, der die Intereſſen der Geſamtgläubiger Deutſchlands, alſo auch des beteiligten ausländiſchen Privat⸗ kapitals vertreten ſoll, ſich zum willigen Werkzeug der Reparations⸗ kommiſſion hergibt. Gerade die Reparationskommiſſion war für unz bislang der Quell aller Leiden und die Wurzel allen Uebels. Sie hat ſich auch allmählich zu dem eigentlichen Souverän Deutſchlands emporgeſchwungen, das dadurch in die Lage der ſogenannten ſuze⸗ ränen Staaten herabgedrückt wurde. Durch die Verkoppelung von Dawesplan mit Repko wird aber gerade der Zuſtand herbeigeführt, den urſprünglich alle Beteiligten vermieden wiſſen wollten, nämlich eine Erweiterung des Verſailler Vertrages anſtelle einer drin⸗ N. N gewordenen und auch als dringend anerkannten eviſion. Aber nicht nur das Wort, auch ſchon der Gedanke an die Mög⸗ lichkeit einer Reviſion iſt bei Poincare und den Nationaliſten eine Unmöglichkeit. Gerade hier haben ſie engehakt und in einer un⸗ erhörten Agitation es tatſächlich fertigbekommen, daß Herriot als der ————— ——— ————— ———.— —— —— 2. Seite. Ur. 320 Mannheimer General-Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe) Samtsag, den 12. Juli 1924 auf dem internationalen diplomatiſchen Parkett vorläufig noch Un⸗ gewandte immer mehr nachgab und den noch ſchwächeren Mac⸗ donald tatſächlich zu Zugeſtändniſſen bewog, die einer Niederlage ver⸗ zweifelt ähnlich ſehen. Der Sieg Herriots im Senat mit einer Mehrheit, wie ſie kein Menſch in Frankreich erwartet hat, iſt im Grunde genommen nur die Beſtätigung der Kapitulation pvor den extremen Nationaliſten, die trotz ihrer Niederlage vom 11. Mai heute doch noch ſo ſtark ſind, daß ſie den außenpolitiſchen Kurs Frankreichs beſtimmen. Wenn man ſich der Reden Herriots erinnert, die er im Wahlkampf und in den erſten Tagen ſeiner kommenden Miniſterpräſidentſchaft gehalten hat, wird man ſich un⸗ ſchwer in die Gefühle hinein verſezen können, die ihn beſchlichen haben mögen, als ihm Poincare ſeine Zuſtimmung und der Senat ſeine Billigung für die bisher von ihm betätigte Außenpolitik gus⸗ geſprochen hat. Und Macdonald? Auch er wird vorausſichtlich noch einmal durch die parlamentariſchen Klippen hindurchkommen. Intereſſant iſt die Uebereinſtimmung, mit der beide Miniſterpräſidenten die letz⸗ ten oppoſitionellen Bedenken dadurch zu beſchwichtigen ſuchen, daß ſie auf die Verhandlungsmöolichkeiten in London verweiſen. Aber trotz der ſchönen und vielen Worte, mit denen die engliſchen Blätter, auch die oppoſitionellen, in anerkannt vorbildlicher Disziplin in au⸗ ßenpolitiſchen Fragen ſich ſo ſtellen, als ob das Nachgeben Mac⸗ donalds in die Linie der engliſchen Außenpolitik paſſe, wird man doch nicht des Eindrucks ledig, daß das Gefühl, eine Niederlage er⸗ litten zu haben, in England allgemein vorhanden iſt. Man kann dies vor allem indirekt daraus ſchließen, daß ein großer Teil der eng⸗ liſchen Preſſe trotz der angeblich wieder ſo innig gewordenen Freund⸗ ſchaft mit Frankreich ſich in keiner Weiſe ſcheut, den Franzoſen und insbeſondere Poincare gründlich die Wahrheit zu zeigen. Typiſch dafür iſt eine Aeußerung des„Daily Expreß“, der u. a. ſagt, daß es viel ſchwieriger ſei, eine Nation hinzurichten als einzelne Perſon. Der geſamte neue Reparationsbericht und die kommende Konferenz ſeien die direkte Folge der Tatſache, daß Poincare Guillo⸗ tine im Ruhrgebiet ſo ſtumpf vom Kohlenſchneiden wurde, daß die Hinrichtung Deutſchlands nicht länger als durchführbar angeſehen werden könnte. Führen wir den Vergleich weiter fort, ſo erhebt ſich von ſelbſt die Frage, ob Deutſchland ſeinen Kopf unter die in London neu zu errichtende Guillotine legen ſoll. Die Frage ſtellen, heißt ſie auch verneinen. Bei allen Schwierigkeiten und kritiſchen Situationen iſt unſere Politik diesmal ſo einfach und klar wie nur möglich. Ihr Leitſpruch iſt: Zurück zum Vertrag von Verſailles, er uns angeſichts der Weiterentwicklung im Vorjahre mehr Schutz und Rechte gewährt, als wir jetzt genießen. Die Rückkehr zum Sta⸗ tus quo ante 1923 iſt nicht nur rechtlich begründet, ſondern auch moraliſch verankert. Zum anderen halten wir uns— und etwas anderes können wir ja auch nicht tun,— an die Beſtimmungen des Dawesplanes. Der modus procendendi galt bisher etwa derart, daß der Annahme der deutſchen Ausführungsgeſetze innerhalb eines beſtimmten Zeitraumes von etwa 14 Tagen die vollſtändige Aufhebung der belgiſchen und franzöſiſchen Ruhr⸗ und Rhein⸗ Ordonnanzen folgen ſollte. Erſt nach dieſer Wiederherſtellung der deut⸗ chen Verwaltungs⸗ und Wirtſchaftshoheit ſollte die Ausführung des Gutachtens beginnen. Von dieſem Aktionsplan kann ſich Deutſchland unter keinen Umſtänden abdrängen laſſen. Auch wenn die Reparationskommiſſion anders beſchließen ſollte, wird ſich Deutſch⸗ land nie und nimmer dazu verſtehen, durch Inkraftſetzung der Aus⸗ führungsgeſetze Leiſtungen zu vollbringen, ehe nicht die ſelbſtänd⸗ liche belgiſch⸗franzöſiſche Gegenleiſtung, alſo die wirtſchaftliche und poli⸗ tiſche Freigabe des Rhein⸗ und Ruhrgebietes erfolgt iſt. Auch die Frage der militäriſchen Räumung aller nicht vertragsmäßig beſeßten Gebiete und Städte bleibt brennend. Sie iſt in den Gut⸗ achten ſelbſt nicht ausdrücklich erwähnt. Die Ausführung des Gut⸗ achtens iſt aber nur dann denkbar, wenn für die Räumung ganz be⸗ ſtimmte kurze Friſten ſichergeſtellt werden. Das iſt von deutſcher Seite wiederholt erklärt worden. Die Erklärung kann nicht laut und nachdrücklich genug wiederholt wer⸗ den, nachdem man in Paris die Unentbehrlichkeit Deutſchlands bei der Durchführung des Gutachtens, wie es ſcheint, völlia überſehen hat. Das geheimnisvolle Konklave in London mag beſchließen, was Es will, ohne vorherige oder nachherige Verſtändigung mit Deutſch⸗ land bleiben ſeine Beſchlüſſe Makulatur und bilden im günſtigſten Falle nur neues Material für die Bibliotheken, über die Dawes in ſeiner Antrittsrede in Paris ſo verächtlich geurteilt hat. Gewiß zunen die Beſchlüſſegegen Deutſchland ausfallen, aber die Durch⸗ führung des Gutachtens ohne die Mitwirkung Deutſchlands iſt ausgeſchloſſen. Das iſt das ſtärkſte Gewicht, das wir in die Wagſchale werfen können, und wir dürfen wohl überzeugt ſein, daß die Reichsregierung von dieſer ihrer letzten Waffe den richtigen Ge⸗ wird. Mis Kurt Fischer. Köln, 12. Juli. Bei Köln wurde der Althändler Hülſer von deutſchen und engliſchen Kriminalbeamten verhaftet. In ſei⸗ nem Hauſe wurde eine Druckpreſſe, ſowie Druckplatten für engliſche 5 Pfd. Noten und deutſchen 20 Billionen Scheine beſchlagnahmt. Berlin, 12. Juli. Heute früh gegen 5 Uhr entgleiſte beim Rangieren auf der Strecke Berlin—Zoſſen nahe der Station Rangsdorf ein Güterzug. Zwei Wagen ſprangen aus den Schienen und legten ſich quer über die Gleiſe der Perſonenzüge, wodurch eine etwa vierſtündige Verſpätung im Fern⸗ und Vor⸗ ortsverkehr eintrat. ſtündige Verſpätung. Die Züge nach Sachſen hatten eine mehr⸗ KRoter Mohn Novelle von Clara Viebig. (Copyright by Greiner u. Comp., Berlin W. 30) (Nachdruck verboten) Oben in das 5—15 Mägdeſtube fielen die Sonnen⸗ ſtrahle rüg. ün rnachmittags. e mit 8 Abwaſchen zu tun gehabt, Geheimrats hatten Sonntags immer eine alte Tante zu Tiſch und einen jungen Neffen, den Referendar, eine Partie für Fräulein n. 15 der engen Kammer, darin gerade ein eiſernes Bettgeſtell, ein Stuhl und ein Waſchſtänder Platz fanden, roch es nach Seife und Pomade. An den weißgetünchten Wänden hingen die Kleider an Nägeln, aber das Sonntagskleid war heruntergenommen und lag ausgeſpreizt überm Bett. Friſchgrün war es, mit großen gelben und roſa Blumen; Grete glaubte nie ein ſchönere⸗ beſeſſen zu haben. Auch der Hut prangte daneben, ein kühn aufgekrempter, weißer Hut mit Vergißmeinnichtkranz und Straußenfeder. Grete wuſch ſich, daß die Seifenflocken ſpritzten, und rieb dann mit dem groben Handtuch heftig das Geſicht: die Backen glänzten wie lackiert, aus dem kleinen ſtockfleckigen Spiegel leuchtete ihre blaurote Farbe wider. Nun wurde gekämmt, langes ſtraffes Haar deſſen Blond roſtfarbene Stellen zeigte vom Waſſerſtrählen; die Brennſchere mühle ſich umſonſt, die abgeſchnittenen Stirnfranſen zu kräuſeln, das ſtarkdrähtige Haar wehrte ſich gegen den Lockenzwang und krümmte ſich nur an den Spitzen aufwärts. FJieetzt war die Friſur fertig. Das friſchgrüne Kleid ſenkte ſich über die breiten Schultern und krachte in allen Nähten, als die Magd ſich vorm Spiegel drehte und mit den vom Spülwaſſer auf⸗ gequollenen Händen die Taille herunterpreßte. Solch ein Staat! Sie war ganz verſunken in ihren Anblick— was er wohl ſagen würde?!! Eein Pfiff kam unten vom Hof herauf. Grete fuhr zuſammen— das war er! Haſtig ſteckte ſie den Kopf durchs ſchmale Fenſter. Da klappie auch drüben, ein Stockwerk tiefer, das Mägdefenſter, eine hohe, noch halb kindliche Stimme rief ihr zu:„Sind Se endlich fertig, Grete?“ Das war Auguſte, ihre Freundin, bei Bankiers. Die Guſte war ſchon lange ſertig, die war Hausmädchen und hatte mit dem Ab⸗ waſchen nichts zu lun: die hatte es bequemer als eine, die„für alles“ 500 o Aus den beſetzten Gebieten Die Amneſtie an Rhein und Ruhr Speyer a. Rh., 12. Juli. Die franzöſiſche Provinzdelegation über⸗ mittelte der pfälziſchen Kreisregierung eine neue Liſte über die Rückkehr Ausgewieſener, die insgeſamt 4300 Perſo⸗ nen umfaßt, unter denen ſich 1500 Pfälzer befinden. Die Liſte kann bei den Bezirksverwaltungsbehörden eingeſehen werden. Von den im Oktober vorigen Jahres vom Kriegsgericht in Landau verurteilten Grünſtadter ſungen Leuten ſind ſetzt zwei beanadiat worden. Nach einem vorliegenden Telegramm wird Einnehmereiaſſiſtent Philipp Hoffmann und der Bürobeamte Wil⸗ helm Stricker von dort aus dem Gefängnis in Zweibrücken ent⸗ laſſen und nach Grünſtadt zurückkehren. Beide waren ſeit Anfang September vorigen Jahres inhaftiert und zu je einem Jahr Gefäng⸗ nis verurteilt. Verringerung der Beſatzungstruppen? Der„Vorwärts“ meldet aus Brüſſel: Die belgiſche Regierung hat einen höheren Militär nach Paris entſandt, um dort mit Marſchall Foch über gewiſſe mit der Beſetzung der deutſchen Gebiete in Zu⸗ ſammenhang ſtehende Fragen zu verhandeln. Wenn wir recht unter⸗ richtet ſind, handelt es ſich dabei in erſter Linie um eine in Ausſicht genommene neue Verringerung der Beſatzungstruppen im Ruhrgebiet ſowie um die Einzelheiten der Umwandlung der gegen⸗ wärtigen Art der Beſatzung in die ſogen. unſichtbare Okkupation. Verbotene ZJeitungen Die Interalliierte Rheinlandkommiſſion hat außer dem gemeldeten noch folgende Zeitungsverbote ausgeſprochen: Das „Völkiſche Echo“, Nürnberg, vom 10. Juli bis 9. Auguſt, „Deutſchlands Erneuerung“, München, vom 1. Juli bis 30. Sept., „Tutanchamon“(Sonderheft der„Woche“), Berlin, vom 10. Mai bis 9. Auguſt 1924. Weiter hat die Interalliierte Rheinland⸗ kommiſſion gegenüber der„Deutſchen Allgem. Zeitung“, die, wie es in dem amtlichen Berichte heißt, trotz fünffachen Ven⸗ botes ihre Angriffe gegen die Beſatzung fortgeſetzt, eine ernſte und letzte Verwarnung ausgeſprochen. Ebenſo wie das Schauſpiel „Schneider Wibbel“ von Müller⸗Schlöſſer iſt nun auch der gleichnamige Film für das beſetzte Gebiet verboten worden. der Nufſtand in Braſilien Der Aufſtand in Braſilien ſcheint immer arößeren Um⸗ fana anzunehmen, obwobhl die braſilianiſche Regierung erklärt, daß der Aufſtand kurz vor ſeinem Erlöſchen ſtehe. Aus verſchiedenen Ge⸗ bietsteilen werden revolutionäre neue Ausſchreitungen gemeldet. Die Bahnverbindung Marcelino—Portoleare iſt unterbrochen. Die Ein⸗ ſchließung von Sao Paulo hat begonnen. Bei den letzten Kämpfen ſind zahlreiche Tote und Verwundete zu verzeichnen geweſen. Die braſilianiſche Botſchaft in Waſhinaton hat telegraphilch die Nachricht erhalten, daß die Regierungastruprven Sao Paulo bisher beſchoſſen. das Feuer aber geſtern eingeſtellt haben, da der Kommandeur die Stadt, die ſchon unter den Rebellen ſehr viel erdul⸗ den mußte, nach Möalichkeit ſchonen wolle. Deutſchnationale und volkspartei Die„Nationalliberale Korreſpondenz“ nimmt heute in einem Leitaufſatz Stellung zu den Bemerkungen, die von deutſchnationaler Seite an die Frankfurter Erklärungen des Zentralvor⸗ ſtandes der Deutſchen Volkspartei geknüpft worden waren. Sie erklärt zunächſt, daß die Kundgebung des Zentralvorſtandes keineswegs eine Aenderlung der bisherigen Grundlinie unſerer Außenpolitik bedeute. Die jetzigen hoden unſerer Außenpolitik müßten gerade im Intereſſe der Durchſetzung der deulſchen Forderungen beibehalten bleiben. Es handelt ſich aber zwiſchen Volkspartei und Deutſchnationalen um eine verſchie⸗ dene Auffaſſung nur in der Methode. Wie das Ziel er⸗ reicht werden ſoll, iſt für beide Parteien dasſelbe. Aus ſolchen Ge⸗ dankenreihen heraus kommt das parteiomtliche Organ der Deutſchen Volks partei zu dem Schluß: „Die deutſchnationale Zuſtimmung zu der Frank⸗ furter Kundgebung der Deutſchen Volkspartei zeigt jedenfalls er⸗ neut, daß in ſachlicher Beziehung die weiteſtgehende Ueberein⸗ ſtimmung zwiſchen der gegenwärtigen Regierung und den Deutſch⸗ nationalen beſteht. Unter dieſen Umſtänden erſcheint uns der Streit darüber, wer ſich dem Andern angenähert hat, müßig.“ Wenn daher die Nationalliberale Korreſpondenz ſich dahin ausſpricht, daß die jetzige Regierung als Unterhändler in London der verfaſſungs⸗ mäßigen Vertrauensgrundlage wie vor allem des feſten politiſchen Bodens entbehre, ſofange der Widerſtand der Deutſchnationalen fortdaure, ſo ſollte ſich aus dieſer Erkenntnis und der ausdrücklich konſtotierten Uebereinſtimmung für die Deutſchnationalen wie im Inteveſſe des Vaterlandes die notwendigen Forderungen eigentlich von ſelbſt ergeben.“ * Spaniſche Liebestätigkeit. Der Lehrkörper der Univerſität in Murcia(Spanien) hat zugunſten der deutſchen Intel⸗ lektuellen 734 Peſetas geſammelt. Ein größerer Teil der Summe iſt, entſprechend einem aus Spanien geäußerten Wunſch, der Univerſität Marburg für die ſtudentiſche Selbſthilfe zur Verfügung geſtellt worden. Bekränzten auf. Das helle Jackett überm Arm, ſich die Glacés auf die dicken Finger zwängend, eilte ſie die Hintertreppe hinunter. Den Hausſchlüſſel fühlte ſie in der Taſche, er ſchlug ihr bei jedem Tritt gegen die Lende: ſie war freudig erregt. Der Nachmittag lag ver⸗ heißungsvoll vor ihr— und dann der Abendl Bis zwölf durfte ſie ausbleiben.„Genießen Sie das ſchöne Wetter auch einmal,“ hatte die Geheimrätin geſagt. Seit drei Monaten ging die Grete mit ihm: er war ihr erſter, wenn ſie auch ſchon ſtark in die Zwanzig zählte. Und hübſch war er und jung und bei Kuleke im Materialwarengeſchäft, und ihr Bräutigam war er! Sie wollten ſich heiraten. Grete fühlte ihr Herz vor Freuden hüpfen: die unterſten zwei Stufen jedes Treppenabſatzes ſprang ſie mit einem Satz herunter, es polterte ordentlich.„Nanu,“ ſagte einer im erſten Stock, ſteckte den Kopf zur Küchentür hinaus und ſchimpfte dann:„So'n Radaul“ Es war ihr ganz gleichgültig, ſie hopſte weiter. Und nun war ſie auf dem Hof, zur Hintertür heraus— da ſtand er! Sehr ſchnei⸗ dig, ſehr elegant das Hütchen ſchief auf dem Kopf. Stöckchen unterm Arm, einen großen Siegelring auf dem Zeigefinger. Er war nicht allein, Auguſte von Bankiers ſtand ſchon bei ihm. Das arme Ding hatte nie jemanden, mit dem ſie ausgehen konnte, da hatte Grete ſie für heute aufgefordert, mitzukommen: es tat ihr ohnehin gut, einem dritten ihr Gepäck zeigen zu können. „Na, Fräulein,“ ſagte Karl zu ſeiner Braut und reichte ihr die Hand,„wie ſteht das Befinden?“— Vor den Leuten nannten ſie ſich noch„Sie“. Grete errötete über und über, das blanke Rot ihrer Backen und Stirn wurde noch um eine Schattierung kräftiger. Sie lächelte ihn liebevoll und verſchämt an. Dann gingen ſie, er mit dem Stöckchen wippend, ſie, ihr langes Kleid neben ihm herſchleifend. Auguſte ſchlenderte hinterdrein mit etwas müdem, verdroſſenen Geſicht. Sie hatte ſich das Ausgehen anders gedacht; den Elefanten zu ſpielen, das paßte ihr nicht. Sie ſchlenkerte mit den Armen und wiegte den hochgeſchoſſenen Oberkörper läſſig. Auf ihrem ſchwarzen Hütchen nickten Mohnblumen, hinten quoll ein ganzer Tuff vor und vermiſchte ſein warmes Rot mit dem glänzend braunen Ge⸗ kräuſel der Haare. „Sag mal, warum haſt du die denn mitgebracht?“ fragte heim⸗ lich Karl ſeine Braut.„Da kann man ja jar niſcht reden!lk/ JCCC „Ich komme“, ſchrie Grete und ſtülpte den Vergißmeinnicht Die erſlen Tarifermäßigungen bei der Bahn E Berlin, 12. Juli.(Von unſerm Verliner Büro.) Die Exmä⸗ ßigung der Ruhrkohlenpreiſe um 20 Proz. hat es dem Reichsver⸗ kehrsminiſter ermöglicht, zur Erleichterung der bedrängten Lage des beſetzten Gebiets und in der Hauptſache des Ruhrbergbaus eine Tarifermäßigung im Verkehr mit dem beſetzten Gebiet einzuführen, die in ihrer Auswirkung jedoch der Allgemein⸗ heit zugute kommt. Im Wechſelverkehr zwiſchen Regie und unbeſetz⸗ ten Gebiet, ſowie zwiſchen Regie und Kölner Zone wird mit Geltung vom 16. Juli ab bei den Gütern den beiden unteren Klaſſen, ſowie bei Kohlen— auch ſoweit dieſe Güter zu Ausnahmetarifen gefahren werden— die deutſche Reichsbahnfracht um die Hälfte der eingerechneten Abfertigungsgebühr gekürzt. Deutſches Neich Erhöhung der Erwerbsloſenfürſorge Im Reichstagsausſchuß für ſoziale Angelegenheiten führte der Reichsarbeitsminiſter über den gegenwärtigen Stand der Kriegsbeſchädigten⸗, Sozial⸗ und Kleinrentner⸗ fürſorge aus: Während das Reich den Ländern bis zum 1 April 1924 der Aufwendung jedes Einzelfalles erſetzte, hat es den Ländern in der dritten Steuernotverordnung durch Eröffnung neuer Steuerquellen die Koſten für die Geſamtheit der Fürſorge⸗ aufgaben überwieſen. Außerdem hat das Reich den Ländern, um ihnen die Schwierigkeiten der Uebergangszeit zu erleichtern, im Haus⸗ halt für 1924 für Fürſorgezwecke einen Betrag von 35 Millionen zur Verfügung geſtellt, wovon rund 20 Millionen bereits verteilt ſind. Die Verantwortung für eine ordnungsmäßige Erfüllung der Fürſorge⸗ aufgaben liegt demnach nunmehr bei den Ländern und ihren Ge⸗ meinden und Gemeindeverbänden. Die den Ländern überwieſenen Mittel reichen aus, um die Fürſorge in dem bisherigen Umfange weiterzuführen. Wenn trotzdem Einſchränkungen vorgekommen ſind, ſo liegt dies häufig daran, daß die Fürſorgemittel nicht ihrer éigent⸗ lichen Zweckbeſtimmungen zugeführt wurden. Hinſichtlich der Erwerbsloſenfürſorge beſchloß der Aus⸗ ſchuß, die Höchſtſätze ſollten ſofort ſo geſtaltet werden, daß die Haupt⸗ unterſtützung um 20—2575, die Familienzuſchläge um 100% er⸗ höht werden ſollen. Die bisherige prinzipielle Beſtimmung, wonach Erwerbsloſe unter 18 Jahren keine Erwerbsloſenunterſtützung be⸗ ziehen dürfen, ſoll dahin abgeändert werden, daß künftighin nur Per⸗ ſonen unter 17 Jahren von der Erwerbsloſenunterſtützung aus⸗ geſchloſſen ſein ſollen. Endlich wurde beſchloſſen, daß die bisherige Beſtimmung, wonach als Krankengeld nur die Hälfte der Unterſtützungsſätze gezahlt wurde, dahin umgewandelt werden ſoll, daß der vollſtändige Saz der Erwerbsloſenfürſorge als Krankengeld gewährt wird. Die Reichstagsnachwahlen in Oberſchleſien Der Reichsminiſter des Innern hat auf Wunſch der preußiſchen Regierung und großer Teile der oberſchleſiſchen Bevölkerung den Termin für die Nachwahl im Wahlkreis 9(Opeln) vom 14. auf den 21. September verlegt. Die in der Verordnung vond 3. Juni 1924 auf die Zeit vom 17. bis 24. Auguſt 1924 feſt⸗ geſetzten Auslegefriſten für die Stimmliſten und die Stimmparteien bleiben unverändert. Letzte Meloͤungen Amerika und die Londoner Konferenz Nach einer Meldung aus Waſhington hat die amerikaniſche Regierung offiziell erklärt, daß der deutſchamerikaniſche Vertrag miſſion geradezu verbietet, wenn ſie nicht offiziell vom amerkaniſchen Kongreß gebilligt wird. Die amerikaniſchen Vertreter in London Zum amerikaniſchen Vertreter auf der Londoner Konferenz ſind der amerikaniſche Botſchafter in der Reparationskommiſſion Oberſt Logan und der Londoner Botſchafter Kelleck beſtimmt worden. Als Sachverſtändiger wird ihnen das Mitglied des Dawes⸗Aus⸗ ſchuſſes Owen Noung zur Seite ſtehen. dhirmaſens, 12. Juli. Wie die Erwerbsloſigkett auch die Ortskrankenkaſſe in Mitleidenſchaft zieht, bewieſen folgende Ziffern: In der erſten Woche dieſes Jahres(Januar) be⸗ trug die Zahl der erwerbsloſen Kranken 111 und der Betrag der Krankenunterſtützung rund 1590 Mark; in der 26. Woche aber be⸗ zogen ſchon 912 erwerbloſe Kranke Unterſtützung in der Geſamthöhe von 14800 Mark. Warſchau, 12. Juli. Aus der Bonifaciuskirche der Vorſtadt Czerniakow wurden Reliquien des Hl. Bonifacius und die ganzen Kirchenſchätze geraubt. Der Warſchauer Polizet gelang es, die Kirchenſchänder zu verhaften und ihnen einen Teil der Beute abzunehmen. „Laß man,“ flüſterte Grete begütigend,„die hat ja keene Men⸗ ſchenſeele hier, is fremd zujezogen— un denn, ſe is man erſt ſieb⸗ zehn!“ Sie zuckte mitleidig die Achſeln. „Siebzehn? Was de nich ſagſt!“ Karl drehte den Kopf halb und betrachtete die Hinterherſchreitende. Sie ſchien ſeinen Blick nicht zu bemerken, ging läſſig, die Augen niedergeſchlagen. Aber er ſah, wie die Vorübergehenden nach ihr guckten. Ein hübſches Mäd⸗ chen, blaß, ſehr blaß, aber ſehr hübſch! Sie war gewiß bleichſüchtig ihre Backen waren wie aus Wachs, ganz voll, ganz weich, aber ohne Rot. Der leuchtende Mohn mit ſeiner Purpurfarbe ſtand gut zu dieſem Gelbweiß. Sie hatte was von ner Dame, was ganz Apartes. „Was ſiehſte?“ fragte Grete ihren Bräutigam und zupfte ihn am Aermel.„Wohin jehn wir?“ „Nach— nach— Fräulein Aujuſte“— er blieb ſtehen und ließ das Mädchen herankommen—„Fräulein Aujuſte, was meinen Sie, Wo hätten Sie Luſt, hinzujehn?“ „Is mir ganz egal,“ gab ſie zurück, ohne die Lider zu heben. „Na, denn nach Schöneberg, Schwarzen Adler? Oder nach Halenſee? Oder was meinen Sie zu die Haſenheide? In die„Neue Welt“ is famoſe Tanzjelegenheit, Militärmuſik un ſo was!“ „Hah—!“ Auguſte, ſtieß plötzlich einen zittrigen Seufzer aus und ſchlug die Augen auf, in denen es begehrlich glänzte.„Tan⸗ zen?!“ Ihre Naſenflügel blähten ſich, ſie ſah ihn ſtarr an und dann wiederholte ſie noch einmal:„Hah—!“ „Na, jut!“ Er lachte.„Machen wir nach die Haſenheide, janz mein Fall. Es jeht niſcht über ſo'n richtigen Klimbim. Na, denn man los!“ Grete hakte eigentlich keine Luſt für die Haſenheide, Tanzen war nicht ihr Fall— und dann all die Menſchen! Sie wäre gerit Hand in Hand mit ihm durch den einſamen Wald gegangen oder hätte neben ihm im Wald geſeſſen. Mit einem leiſen Seufzer ge? dachte ſie jenes erſten Frühlingsſonntags im Grunewald, an dem ſie ſich gefunden hatten und lange unter den Kieſern hin und her ſpaziert waren. Das Waſſer ſchoß ihr in die Augen, wenn ſie al Aber ſie wurde gar nicht gefragt. war endlos; nun gingen ſie alle drei nebeneinander, der junge Man⸗ zwiſchen den Mädchen. Er ſprach unaufhörlich; ſeine Beglei⸗ terinnen ſagten nicht viel, er aber war in beſter Laune. Fortſetzuna folgt) eine Vertretung der Vereinigten Staaten in der Reparationskom⸗ jenen Sonntag dachte. 2 Die Sommerſonne prallte heiß aufs Pflaſter, die Blücherſtraße 4 7 in n n n 9 5 n 9 ü⸗ n K ſich einaugetehen dabe del ſal iteben brauchen drei Atte, um ed Jamstag, den 12. Juli 1924 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 32⁰ 5. Seite. Ur. Mannheim am Wochenende Erinnerungen an die Reißinſel— Ferlen— das bisherige Ergebnis der Saiſon⸗Ausverkäufe der Mannheimer Geſchäſte Bei der Beratung des Etats der Stadt Mannheim wurde bei 905 Poſition„Oeffentliche Anlagen“ auch die Reißinſel erwähnt, en Vorſtoß machte der demokratiſche Stadtverordnete Dr. Wolfhard, er den Bürgerausſchuß auf die Schenkung des verſtorbenen Geheim⸗ 89 5 Reiß verwies und feſtſtellte, daß nach dem Willen des Erb⸗ 1 ere dieſe Inſel in ihrem Zuſtande erhalten und eine Er⸗ zolungsſtälte der Mannheimer Bevölkerung ſein ſoll. un ſei wohl die Schenkung von der Stadt angenommen, aber die A dingung nicht erfüllt worden. Der Redner erinnerte ferner an den usflug des Bürgerausſchuſſes auf die Reißinſel im Jahre 1910 5 zitierte im Anſchluß daran die zwiſchen Geheimrat Reiß und dem urgermeiſter von Hollander gewechſelten Anſprachen. 2 Oberbürgermeiſter Kutzer iſt, wie er erklärte, einer Eröffnung der Reißinſel im Prinzip nicht abgeneigt, konſtatierte aber gleich⸗ zeitig, daß im Teſtament nichts davon ſtehe, daß die Wege und Wieſen für den Verkehr freigegeben werden ſollen. Vielmehr heiße es im Teſtament, daß die Inſel in ihrem jetzigen Zuſtande als Naturpark erhalten werden müſſe und vor allem die wundervollen Schling⸗ Nlanzen. Dann heißt es im Teſtament, daß die Inſel der ſtädtiſchen Devölkerung zugänglich gemacht werden ſolle. Das Erſte iſt im Zu⸗ ſammenhang mit dem Zweiten nur dann auszuführen, wenn dafür delorgt wird. daß keine mutwilligen Zerſtörungen auf Reißinſel vorgenommen werden. Man müßte eine ſorgfältige weber wachung des Parkes einführen, damit nicht von den Wegen abgegangen würde. Man weiß aber aus Erfahrung, daß viele Leute nicht alles ſo laſſen können, wie ſie es vorfinden. Der Oberbürgermeiſter weiß auch nicht, ob die Schönheit des Parkes be⸗ beben bleibt, wenn die Reißinſel geöffnet wird. Er machte aber en Kompromißvorſchlag, daß der Bürgerausſchuß einmal, wenn die Schnakenplage vorüber ſei, der Reißinſel einen Beſuch abſtatte, um an Ort und Stelle zu beraten, ob und unter welchen Bedingungen es möglich iſt, die Inſel der Allgemeinheit zu öffnen. Wie bekannt, hat der 7 Ehrenbürger Geheimrat Reiß der Stadt auch ein Reiß⸗Haus vermacht. Was nun die Reiß⸗Inſel anbelangt, ſo iſt dieſe in ihrer Waldromantik ein gar herrliches Fleckchen Erde und nur wenigen Mannheimern bekannt. Wohl fanden zu Lebzeiten des Stifters alljährlich Schülerſeſte auf der Reiß⸗Inſel ſtatt. Gar vielen Mannemer Buben und Mädels dürften die ſchönen Feſte, die ſie inmitten des Geſchwiſterpaares Reiß in dieſem Garten erleben durften, noch in allzu lebhafter Erinnerung ſtehen. Jedes Jahr würde abgewechſelt. Einmal kamen die Buben daran, das andere Jahr die Mädels. Alle ſind noch voll Freude über die Spiele und die ſchönen Wottkämpfe um den Reißſchild auf dem großen, unüberſehbaren Rafen. Wie leuchteten dann die Augen der Schuljugend, wenn dieſe im ſtrammen Schritt und Tritt durch den Lindenhof in die Stadt hereinmarſchierten. Seit Kriegsausbruch haben die Schülerfeſte auf der Reiß⸗Inſel aufgehört. In den letzten Jahren fanden dieſe Schul⸗ feſte bei den Brauereien auf dem Sportplatze ſtatt. Nur kurz ſei erwähnt, daß das letzte Schülerfeſt auf der Reiß⸗Inſel am 4. Juli 1914 abgehalten wurde. Aber noch eine andere Erinnerung wurde gelegentlich der Be⸗ ſprechung der Reiß⸗Inſel im Rathaus wieder ins Gedächtnis zurück⸗ gerufen. Es war die Feier des 25jährigen Regierungsjubiläums Kaiſer Wilhelms II. am 29. Juni 1913, das der Nationallibe⸗ rale Verein Mannheim auf der Reiß⸗Inſel beging. Es war ein endloſer Feſtzug. Voran marſchierte das Feſtkomitee, dann die Kapelle Schwörer und hierauf in endloſer Menge die Feſtteilnehmer. Als die große Wieſe, in der die Spielfeſte der Mannheimer Schul⸗ lugend ſtattfanden, paſſiert wurde, flatterten am Waldrande eine ganze Schar Faſanen auf. Auch manches Häslein ſpitzte die Ohren. Das Geſchwiſter paar, Geheimrat Reiß und ſeine Schweſter Fräulein Anna Reiß, der Reichstagsabg. Dr. Thoma⸗Augsburg und Land⸗ tagsabg. König⸗Mannheim ſtanden in der Nähe des Jagdhauſes. Auf der kleinen Wieſe war der Feſtplatz, wo ſofort das rieſige Zelt geſtürmt wurde. Im ganzen waren es etwa 5000 Perſonen, die auf dem Feſtplatz weilten. Der damalige Sty. Rudolf Kramer hieß namens des Nationalliberalen Vereins Mannheim alle Geſinnungs⸗ freunde herzlich willkommen, worauf Dr. Thoma die Feſtrede hielt. Hauptlehrer Haas ſprach namens des Jungliberalen Vereins. ͤ war ein Feſt, wie es die frühere Nationalliberale Partei nur ſelten feierte und das heute noch im Gedächtnis der alten Parteifreunde weiterlebt. Viele von ihnen ſind allerdings im Laufe der Jahre ab⸗ berufen worden; in Teil ſiel im Kampf fürs Vaterland und ruht 9 un fremder Erde. Ihnen allen ſei heute ein ſtilles Gedenken gewidmet. hei Das Verlangen nach Oeffnen der Reiß⸗Inſel für die Allgemein⸗ geit iſt begreiflich. Trottzdem aber möchten wir vor einer vollſtändigen Oleſgabe der Inſel abraten, und zwar aus den Gründen, die das tadtoberhaupt ſelbſt anführte. Es wäre tief zu bedauern und durch nichts zu rechtfertigen, wenn der Park in ſeinem jetzigen Zuſtande Veränderungen oder gar Beſchädigungen erfahren würde. Eventuell könnte man nach der Richtung hin einen Ausweg treffen, daß der Park vielleicht etwa ein⸗ oder zweimal im Jahre für die Beſichti⸗ gung der Inſel freigegeben würde. Aber einer allgemeinen Oeff⸗ nung der Reiß⸗Inſel ſtehen ſchwere gewichtige Bedenken gegenüber, zumal in der Zeit, in der das Wild Mutterfreuden entgegenſieht. Es wäre unverzeihlich und es würde auch gegen die Beſtimmungen des Teſtaments verſtoßen, wenn zu dieſer Jahreszeit die Reiß⸗Inſel dem allgemeinen Verkehr freigegeben würde. Wir haben zu unſerer Stadtverwaltung jedoch das Zutrauen, daß ſie ſicherlich einen Ausweg findet, der allen Teilen dienlich iſt. 1* Ferien! Welche Fülle von Hoffnungen und Wünſchen um⸗ ſchließt doch dieſes eine Wort! Der Bräutigam und junge Gatte nimmt ſich vor, in den Ferien ſeine Hochzeitsreiſe zu machen und ein anderer fährt im Auto von der Nordſee bis zum Schwäbiſchen Meer, dieſer verkriecht in den dichteſten Schwarzwald und ſpringt den Käfern nach, wieder ein anderer geht ins Familienbad und ein an⸗ derer ſonnenbadet in den Ferien. Nun mit jedem Tag die Sonne heißer herniederſcheint, wir in unſerem Mannheim die Gluthitze Afrikas immer drückender zu verſpüren bekommen und literweiſe Schweißtropfen vergießen, da droht ein fürchterliches, erſchreckendes Geſpenſt all die herrlichen Pläne und Luftſchlöſſer über den Haufen zu werfen. Und das ausgerechnet kurz vor den Ferien! Wohl haben die Saiſonausverkäufe der Mannheimer Geſchäftsleute manche Lücke in den Geldtaſchen und im Haushaltungsbudget hervorgerufen. Aber das wäre noch nicht das Schlimmſte. Der bald chroniſch gewordene Dalles— der ewige Geldmangel— wirkt gerade verheerend auf jeden Unternehmungsluſtigen auch in bezug auf die Ferien. Und dabei braucht man eine Ausſpannung doch ſo dringend. Man weiß bald keinen Ausweg mehr. Ein Hoffnungsſchimmer wäre der, der von allen ferienbedürftigen Reiſeluſtigen herzlichſt begrüßt würde, wenn auch die Sommerfriſchen und Kurhäuſer dem Beiſpiel der Mannheimer Geſchäftsleube folgten und auch einmal Saiſon⸗Aus⸗ verkäufe und billige Tage ausſchreiben würden. Sie hätlen Maſſenbeſuch Tag für Tag. Wie der Menſch ſeine Ferien verlebt, ſo iſt auch ſein Charakter. Der Sommerfriſchler kann während ſeiner Ferienzeit Schönes, Gro⸗ ßes und Herrliches erleben; er kann aber auch— gar wenn er ein verbiſſener Maderialiſt iſt— nicht nur ſich, ſondern auch ſeiner ganzen Umgebung die Ferien verekeln. Im Urlaub will man doch vergnügte Geſichter ſehen. Melancholiker paſſen nicht in einen Kreis froh ge⸗ ſinnter Menſchen. Miesmacher und griesgrämige Leute, denen nicht zu helfen iſt, müſſen ſolche Stätten meiden. Man will in den Ferien froh und ftöhlich ſein, und dazu gebraucht man gleichgeſinnte Men⸗ ſchen, die das Leben von der heiteren Seite nehmen und trotzdem Zeit finden, ſich einige ſtille Minuten zu ergattern zur Einkehr und Sammlung des innern Menſchen. In der Urlaubszeit bevorzugt man die Menſchen, die die herrliche Schönheit der Natur verſtehen, die Friede und Freude zu empfangen und zu geben vermögen. Wer ſo ſeine Ferſſen verlebt, der hat einen bleibenden Gewinn von dieſen ſchönen Tagen, und wird das ganze Jahr hindurch davon zehren. * Die Saiſon⸗Ausverkäufe der hieſigen Geſchäftsleute bilden immer noch einen ſtarken Anreiz zum Kaufen. Die Ware iſt in den Schauſenſtern aber auch zu verlockend und zu verführeriſch zur Anſicht und Auswahl ausgelegt. Betritt man erſt das Innere der Geſchäftshäuſer, ſo möchte man am liebſten alles zuſammenraffen und nach Hauſe tragen. Es koſtet tatſächlich große Ueberwindung, ſich aus einem ſolchen„Paradies der Frauen“ wieder herauszuwin⸗ den. Daß unſere Frauenwelt die Saiſon⸗Ausverkäufe von jeher bevor⸗ zugt, iſt bekannt. So ein Ausverkauf wirkt immer ſuggeſtiv. Man kann daher unter dieſem Geſichtspunkbe auch den ſtarken Andrang zu den Geſchäften verſtehen, und es dämmert einem auch allmählich, daß ſo viele Frauen und junge Mädchen es fertig bringen, in einem ſolchen Geſchäftshaus oft ſtundenlang zuzubringen. Der Hunger nach Ware iſt auch begreiflich, wenn man berückſichtigt, daß die frühe⸗ ren hohen Preiſe abſchreckend wirkten. Es war einfach unmöglich, zu dieſen Preiſen einzukaufen. Nun ſind gleichſam über Nacht die Preiſe um mehr als die Hälfte gefallen. Wir fragen: welcher Dame hüpft nicht das Herz vor Freude, wenn ſie in all den ſchönen Stoffen, Kleidern, Schuhen und ſeidenen Strümpfen und was ſonſt das Auge der Frauen und Mädchen erfreut, wieder herausſuchen kann, was ſie will und dafür nur die Hälſte der früheren Preiſe anzulegen braucht? Mit dem Ausverkauf iſt beiden Teilen geholfen. Die Geſchäfte be⸗ kommen Geld herein und der Käufer bekommt die Waren, die er am dringendſten benötigt. Soweit wir erfuhren, ſind die hieſigen Geſchäftsinhaber mit dem bisherigen Verlauf der Saiſon⸗Ausverkäufe ſehr zufrieden. In man⸗ chen Ladenlokalitäten iſt der Andrang noch ſo ſtark wie in den erſten Tagen des Monats Juli, wo die Geſchäfte den ganzen Tag überfüllt waren. Kaufluſt beſteht bei Damen und Herren. Die Umſätze würden ſich noch bedeutend erhöhen, wenn die Käufer nicht mit jeder Mark knauſern und rechnen müßten. ch. der Rontrabaſſiſt 0 8 Eine Operettenplauderei von Oscar Bie dabe ß ich ſetz immer in der Mitte der erſten Reihe ſite, kommt angeß daß ich die Premieren der Operetten vermeide aus einer Palere duen Angſt vor dieſer Gattung. Dann gehe ich in eine merlich Vorſtellung und da gibt man mir dieſen Ehrenplatz. Som⸗ ernſt zen Gemütes nehme ich die Sache auf der Bühne nicht ſo 55 0 ſondern ſtarre immerfort in das Orcheſter herunter, als ob — nie eins geſehen hätte. Es iſt immer ein Kontrabaſſiſt, Inſtrumeſeßr zu Herzen geht. Wie philoſophiſch behandelt er ſein Mit einer ſolchen Gelaſſenheit und Ruhe ſtreicht 0 reicht er dar eie die Saiten, daß ich ihn darum beneiden muß. Er bei mir kobrrkdgenheit im Geſicht, wie ich ſie als Kritiker niemals gehören 5 jert habe. Komm, mein lieber Kontrabaſſiſt. Wir iehſt ſte v ammen. Ich muß die Sache von oben anſehen und du ern du f e an. Das heißt, du ſiehſt ſie garnicht an, ſon⸗ dieſe eilſache 15 55 Bäſſe brumm, brumm, Tonica u. Dominante, und ee äſſe, die ſo ein modernes Operettenſtück ſtützen ſind Weſcbe Muſikpauſe. Die Konzerte und großen Opern vielen Operette Es gibt nur leichte Muſik. Faſt alle Theater Schitlerthenten Auch die Oper bei Kroll und ſogar das gute Gbiloſoph 55 a 1 ſein. Komm her, mein i polle audern über di icht i u wirſt mir deine Beobachtungen ae n Ich kannte eine ˖ ein Mädeh inen Kontrabaſſiſten der war ein Däne und hat dhen, woben aus Berlin entführt, um mit ihr in Moskau 15 ren Kontrabaffſteenmem Orcheſter ſpielte. Ich kannte einen ande⸗ ar und dateſiſen. der lernte dieſes Inſtrument, weil er in. Not letteuſe geheiraf ein Stipendium ſtand. Er hatte eine kleine Bal⸗ jeg er 7 2— wohnte in einer Dachkammer. Dann aber ame der Stadt rabaß auf das Dirigentenpult und die reichſte Balletteuſe ablohnnwerltebte ſich unſterblich in ihn, worauf ſie die euſs ablohnte und ihn heiratete Sind das deine Operetten? O nei zu erteben; ſagte der Kontrabaſſiſt. Mir iſt nicht beſchieden, ſie bin f 2 meines Inſtrumentes e e e krweng bes On i Da ſtehe ich nun an der Hin⸗ 5 eſters und ſäble auf den gro Sai 11 ſehe nichts von den ſchönen Dingen, 11 95 186 gehen, kein fli Strümpzen fließendes Geſellſchaftskleid, keine Che Fagel der Jehrnenſo neonm ener glnelden Arobafl, bie dſe mer dasſelbe. ollommen auflöſt. Was ich höre iſt im⸗ en, wobei eigentlich der dritte Akt mir meiſtend 15 ſchon überflüſſig erſcheint. Da ſpiele ich bei Kroll in Nedbals. „Polenblut.“ Das iſt eine treffliche raſſige und künſtleriſche Muſik, die ich da zu unterbrummen habe. Und wie reizend für eine Operette ſcheint mir ſo eine polniſche Schlamperei, wo in der faulſten Wirtſchaft und in der wildeſten Sauferei ein bischen Stolz und Ritterlichkeit lebt ind die verkleidete Diva ſchließlich doch alles zum guten lenkt. Dieſe Verkleidung der Diva kommt in jeder Operette vor, über die ich zu philoſophieren habe. Da war im Deutſchen Opernhaus„Das Märchen aus Florenz“ von dem Benatzky, der als Komponiſt und Gatte der Josma Selim ſo viel Wiener Blut verzapft hat. Hier bandelt er mit der Ka⸗ tharina von Medici an, die ſich in einen Maler verliebt, der Spott⸗ verſe auf ſie macht. Aber das war vor der Pompadour der Maſ⸗ ſaryg. Es war hoffentlich auch vor dem Roſenkavalier, deſſen Celeſtaakkorde der Komponiſt ſchon ahnungsvoll verwendet hat. Katharina verkleidet ſich und die Sekretärin des Frauenarztes im Schillertheater verkleidet ſich auch, nämlich als ſeine Frau, die ſie garnicht iſt, aber die ſie wird. Wunderbarer Leichtſinn des Le⸗ bens, unter den ich das tiefe C ſetze. Dieſes Stück iſt von Kollo. Er gibt mir mehr zu tun, als ſeine Muſik verdient. Aber er macht ſeine Schlager. Bei dem Duett vom Frühling in Berlin mußte ich dreimal brummen. Wiſſen Sie, ich war neulich in den „Clubleuten“ im Deutſchen Theater. Das iſt ein Luſtſpiel von Friedmann⸗Frederichs. Es ſtellt ein Verliner Milieu gegen ein Wiener, mit Adalbert gegen Landa, und es hat mich ſehr amü⸗ ſiert, obwohl gar keine Muſik darin vorkommt. Oder vielleicht grade deswegen. Wieviel beſſer iſt ſo etwas, als eine Operette. Aber die Leute wollen den Schmalz. Das Stück von Kollo iſt ei⸗ gentlich keine richtige Operette. Es kommt gar kein Chor darin vor. Es iſt ſo zu ſagen eine billigere Operette, ſie koſtet nicht ſo⸗ biel, aber ſie hat den Schmalz, der die Leute lockt. Dieſen ökono⸗ miſchen Kniff nennt man muſikaliſches Luſtſpiel. Von der Muſik rede ich nicht viel. Der ich jeden Abend an zehn Theatern zu unterkellern habe, ich weiß Beſcheid. Es iſt eine feſte Methode, nach der gearbeitet wird. Bei den Walzern iſt nicht mehr viel los. Bei den Trotts bewege ich mich ſchon etwas in⸗ tereſſanter durch allerlei harmoniſche Schiebungen, die der Geiſt dieſer Komponiſten mir auferlegt. Und manchmal zucke ich in meiner klaſſiſchen Bildung tief zuſammen, wenn da oben einer jener ſentimentalen Vorhalte auf Septimen mich angrinſt, die die moderne Operette in einer raffinierten Berechnung ihrem Syſtem einverleibt. Ich ſage, es iſt Methode, jeder kann es machen, er muß nur den Mut zu der letzten Gemeinheit beſitzen. Wie ſich mein Kontrabaſſiſt erhitzt hat! Kann er ſich nicht in den Sommer umſchalten? Es liegt an der Natur ſeines Inſtrai⸗ mentes, daß er die Dinge ſo ſchwer und tief nimmt. Er ſieht alles noch eine Oktave niedriger, als es geſchrieben iſt. Ich aber ſchwebe 7 wirtſchaftliches und Soziales Schlimme Lage in der Pforzheimer Induſtrie 8 Ueber die geſamte wirtſchaftliche Lage im Bezirk Pforz⸗ heim entwickeln die neueſten Mitteilungen der hieſigen Hau⸗ delskammer ſowohl, wie die Feſtſtellungen unſeres dortigen Mit⸗ arbeiters für den abgelaufenen Monat Juni ein düſteres Bild. Die allgemeine Wirtſchaftslage hat ſich hiernach im Juni weiter ver⸗ ſchlechtert. In der Edel⸗ und Schmuckwareninduſtrie kommt dies am deutlichſten durch die ſtarke Zunahme der Kurzarbeit zum Ausdruck. Die Kurgarbeit, die im Vormonat auf die Double⸗ und unechte Branche ſich beſchränkt hat, jetzt auch für die echle Branche ſich ausdehnt. Das Inlandgeſchäft hat für alle Branchen ſtark nachgelaſſen mit teilweiſer Ausnahme der Doublebranche. Als Urſache iſt die verſchärfte Geld⸗ und Kröeditnot anzuſprecheg, die Zahlungen erfolgen äußerſt ſchleppend. In der Eiſeninduſtrie waren Eiſengießereien noch befriedigend beſchäftigt, während in der Maſchineninduſtrie die betr. Werke nur noch mühſam in der Lage waren ihre Betriebe im Gang zu erhalten. In einer ſchwie⸗ rigen Lage befinden ſich auch die Metallſchlauch⸗, Celluloid⸗ und die Holzinduſtrie(Möbelfabriken und Sägewerke), ſowie der Ein⸗ zelhandel. Befriedigende Beſchäftigung melden nur die Etui⸗ und Kartonnagen⸗Induſtrie, die teilweiſe ſogar zur Ueberarbeit ge⸗ nötigt war. Städtiſche Nachrichten Dder Arbeitsmarkt im Monat Juni Das Städtiſche Nachrichtenamt teilt mit: Der Arbeitsmarkt im Juni war nicht einheitlich. Während die Metallinduſtrie ſehr auf⸗ nahmefähig war, hatten andere Zweige unſeres Wirtſchaftslebens unter Kapilalknappheit und Abſatzmangel ſtark zu leiden. Die Folge davon war, daß mehrere Betriebe zu Einſchränkungen und Ent⸗ laſſungen ſchreiten mußten. Die ſchon ſeit Monaten im Gang befind⸗ lichen Notſtandsarbeiten innerhalb des Stadtgebietes und am Neckar⸗ kanalbau— Bauſtelle Ilvesheim— nahmen ihren Fortgang. Unter⸗ ſtützte Erwerbsloſe konnten im Berichtsmonat in größerer Zahl dort untergebracht werden. Zu den hauptſächlichſten Berufsgruppen wird folgendes bemerkt: A. Männliche Abkeilung des Arbeitsamtes. In der Landwirtſchaft war die Arbeitsmarktlage im weſentlichen unverändert. Rege Nachfrage herrſchte nach geſchulten Knechten und ledigen Melkern. Durch den Mangel geeigneler Kräfte waren die vorhandenen Stellen bis zum Monatsende nur teilweiſe beletzt. In der Berufsgruppe Induſtrie der Steine und ſüg den ſtanden offene Stellen für Steinhauer(Bauarbeit) zur Ver⸗ ügung. Die metallverarbeitenden Berufe hatten reichlich Arbeitsgelegenheit. Der Bedarf konnte mit Ausnahme von Werkzeug⸗ fräſern. Werkzeugdrehern, Revolverdrehern, Automatendrehern und Einſtellern ſowie einigen älteren Formern mit arbeitſuchenden Per⸗ ſonen aus dem Vermittlungsbezirk beſetzt werden. In der Lederinduſtrie und Induſtrie lederartiger Stoffe wurden Autoſattler für einen hieſigen Großbetrieb ver⸗ langt. Im Holz⸗ und Schnitzſtoffgewerbe beſtand vermehrte Arbeitsgelegenheit. In der Hauptſache waren Fabrikſchreiner und Möbelſchreiner auf fournierte Arbeit begehrte Kräfte. Der Arbeits⸗ markt des Nahrungs⸗ und Genußmittelgewerbes zeigte das gleiche Bild wie im Mai. Bäckergehilfen konnten im Konſumver⸗ ein Mannheim und bei Kleinmeiſtern in größrer Zahl unter⸗ gebracht werden. Für die übrigen Berufe dieſer Gewerbe(Metzger, Zigarrenarbeiter, Bierbrauer) lagen nur vereinzelt Auftröge vor. Das Bekleidungsgewerbe war nicht ſo gufnahmefähig wie im Monat Mai. Dem ſtarken Angebot an Schneidern aller Art und Flickſchuſtern ſtand wenig Arbeitsgelegenheit gegenüber. Ddas Fri⸗ ſeurgewerbe benötigte tüchtige Herren⸗ und Damenfriſeure. Die Arbeitsmarktlage im Baugewerbe hat eine Verſchlechterung er⸗ fahren. Geldknappheit iſt auch hier die Urſache. Der Beſchäfligungs⸗ grad für Maler und Tüncher war gut. Im Vervielfältigungs⸗ gewerbe wurden vorweg Schriftſetzer zur Fertigſtellung des Adreßbuches benötigt. Das Pfingſtfeſt und die ſonſtigen Veranſtal⸗ kungen hatten den Arbeitsmarkt für Muſiker beeinflußt. In der Hauptſache wurden Muſiker für Blasinſtrumente angefordert. Im Gaſt⸗ und Schankwirtſchaftsgewerbe hielten die guten Beſchäftigungsverhältniſſe weiter an. Für Aushilfskellner war ge⸗ nügend Beſchäftigung vorhanden. Eine vermehrte Vermittlungstätigkeit hat das Verkehrsge⸗ werbe aufzuweiſen. Kohlenumſchlagsbetriebe und Getreidefirmen Dfarrer NReumanns Neilmitte! stets auch vorrätig im Alleindepot: Einborn-Apotheke(ergscher Mannheim, am Markt R 1, 2/ Tel. 7125 Dortselbst wird auf Wunsch auch das Dfarrer Heumann-Buch Gioße Ausgabe(240 Seiten E155 abgegeben. 100 Abbildungen) gratis und franko. eine Oktave höher, ich der Kritiker über meiner Kritik. Tot iſt der Winter, es lebe der Sommer. Jedes Volk hat ſeine Atmoſphäre., Deutſchland riecht nach Konzertſaal. Italien nach Oper. Frank⸗ reich nach Salon. Wien atmet in der freien Luft, Wien iſt Som⸗ mer, und Sommer iſt Operette, und ein Hauch nur von dieſem Glück herüber ſoll mich nicht mürriſch finden. * Mißglückte hebungsverſuche in Scapa Flow Die deutſche Flotte, die an England ausgelieſert wurdef ruht ſeit dem 21. Juni 1919 in dem Hafen von Scapa Flow zwiſchen den Orkney⸗Inſeln auf dem Grund des Meeres. Früher war dort eine engliſche Flottenbaſis. Der Hafen hat aber aufgegeben wer⸗ den müſſen, weil die deutſchen Schiffe im Wege liegen. Lange Zeit geſchah nichts, um das Hindernis zu beſeitigen. Man dachte wohl daran, die Flotte zu heben, aber man erkannte doch, daß die Aufgabe ſehr ſchwierig ſei. Die geſunkene Flotte bietet ein Bild, wie man es wohl ſelten ſieht. Einige der Schiffe ſind nicht ganz unter Waſſer. So ſieht man noch die Maſten und Schornſteine des„Hindenburg“ über den Seeſpiegel herausragen. Einige ſind gekentert und liegen kielaufwärts. Andere haben ſich auf die Seite gelegt. Der Seeſchlamm hat ſich in den Schiffskörpern inzwiſchen feſtgeniſtet und man kann ſich denken, daß es eine ſchwere Ar⸗ beit ſein wird, ihn ſo weit zu beſeitigen, daß die Taucher an die Oeffnungen herankönnen. Die engliſche Admiralität wäre wohl ſchwer an die Hebung der Flotte herangegangen, wenn ſich nicht ein Privatunternehmer, Cox, dazu erboten hätte. Er brachte ein großes Trockendock in Aktion und ging mit allen modernen Mitteln der Technik, mit ſtarkſtrömigen elektriſchen Lampen Hämmern und Bohrern und auch mit Exploſipſtoffen ans Werk. Die Hebung der Geſamtflotte wird, wenn es überhaupt gelingen ſollte, mehrere Jahre in An⸗ ſpruch nehmen. Den Anfang ſollte die Hebung der Zerſtörers „V 70“ machen, von dem man die Schornſteine und Maſten ent⸗ fernt hatte. den Jahrestag der Verſenkung der Flotte, gelegt werden. Aber gerade an dieſem Tage machte der hohe Wellengang einen Strich durch die Rechnung. Mitte voriger Woche ging man dann ans Werk. Bug und Heck des Schiffes wurden ein wenig gelüftet und dicke Ketten konnten um den Rumpf des Schiffes gelegt werden. Die Ketten wurden mit Hebekränen in Verbindung geſetzt und alles ſchien am vorigen Mittwoch für die eigentliche Hebung fertig zu ſein, als unter dem Wehen eines ſchweren Südoſtwindes aber⸗ mals hoher Wellengang die Arbeit unmöglich machte. Es vergingen ein paar Tage, ehe man wieder an die Arbeit gehen konnte und als man ſoweit war, zeigte ſich, daß die Kette — ——....— — ̃—————— ——————— t— ——.—— — — ͤ—— ——————— Das Ereignis ſollte urſprünglich auf den 21. Juni, — 2 „„56FFFFF —— 2 ringer Wald Nordthüringen mit dem Kyffhäuſer und Unſtruttal vor⸗ 4. Seite. Ur. 320 eeee eeeeee Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Samtsag, den 12. Juli 1924 benötigten Arbeitskräfte zur vorübergehenden Beſchäftigung. Für Hilfsarbeiter lagen hauptſächlich Aufträge von Großbetrieben vor. Gewünſcht wurden durchweg Arbeitskräfte über 25 Jahre. Jüngere Arbeiter konnten nur vereinzelt und vor allem als Aus⸗ läufer in hieſigen Geſchäften Verdienſtmöglichkeit zugeführt werden. Die Stellenloſigkeit unter den kaufmänniſchen Ange⸗ ſtellhten hat im Berichtsmonat eine weitere, Zunahme erfahren. Die Unterbringungsmöglichkeiten ſind als troſtlos zu bezeichnen. Es waren insgeſamt nur 13 Stellen gemeldet und zwar für abſchluß⸗ ſichere und Kontokorrent⸗Buchhalter, Stenotypiſten, gut vorgebildete Drogiſten aus dem Großhandel ſowie Proviſionsvertreter. Wenn die Anzeichen nicht trügen, ſo wird der Stellenmarkt durch weitere Ent⸗ laſſungen von Angeſtellten noch mehr belaſtet. Unverändert ſchlecht war auch die Lage der Techniker. Es lagen nur einige Aufträge für untergeordnete Poſten vor. Der Ar⸗ beltsmarkt für Behördenange ſtellten iſt gleichfalls nach wie vor ungünſtig. Eine Unterbringung von Arbeitskräften dieſer Art war im Berichtsmonat nicht möglich. B. Weibliche Abteilung des Arbeitsamles. Im Metallgewerbe war die Vermittlungstätigkeit lehr lebhaft. Jüngere Arbeiterinnen fanden Beſchäftigung. Im Nah⸗ rungs⸗ und Genußmittelgewerbe wurden Aushilfsarbei⸗ terinnen für eine Teigwarenfabrik verlangt. Im Bekleidungs⸗ ewerbe waren jüngere Schneiderinnen für Aushilfsarbeit geſucht. n der Berufsgruppe Geſundheits⸗ und Körperpflege, Reinigungsgewerbe beſtand Nachfrage nach 1. Friſeuſen. Der Bedarf konnte teilweiſe nicht befriedigt werden. m; Gaſtwirtsge⸗ werbe hielt ſich die Vermittlungstätigkeit auf gleicher Höhe wie im Mai., Küchen⸗ und Zimmermädchen waren nicht in der erforderlichen Zahl zur Stelle. Die Nachfrage nach Hausperſonal war in⸗ folge der Reiſezeit nicht ſo ſtark wie in den vorhergehenden Monaten. Trotzdem überwog die Zahl der offenen Stellen das Angebot, da es an geübten Kräften fehlte. Der Stellenmarkt für die kaufm. weiblichen Berufe zeigte weiterhin ein ungünſtiges Bild. Offene Stellen von der hie⸗ ſigen Großinduſtrie waren nur in ſpärlicher Zahl gemeldet. Eine ſtarke Belaſtung erfuhr der Arbeitsmarkt durch Entlaſſungen von Bankangeſtellten, für die ein neues Tätigkeitsfeld nicht vor⸗ handen war. Die ungünſtige Lage für Verkäuferinnen hielt an der Wohnungszugang in Mannheim Vom ſtädt. Nachrichtenamt wird uns geſchrieben: Bei der Vor⸗ anſchlagsberatung im Bürgerausſchuß wuürde die vermeintlich ge⸗ ringe Bautätigkeſt in der Stadt Mannheim von verſchiedenen Rednern beklagt. emgegenüber ſei darauf hingewieſen, daß nach den Erhebungen des Statiſtiſchen Reichsamtes in 42 deutſchen Städ⸗ ten mit je über 100 000 Einwohnern im Jahre 1923 durchſchnittlich 2,07 Wohnungen auf 1000 der Bevölkerung erſtellt wurden, während in Mannheim dieſer Satz 3,24 betrug. Im 1. Vierteljahr 1924 ſind in dieſen 42 deutſchen Städten durch⸗ ſchnittlich O,4 Wohnungen auf 1000 Einwohner erſtellt worden, in Mannheim aber 0,9. Ein höherer Satz wie in Mannheim wurde nur in den rheiniſch⸗weſtfäliſchen Städten erreicht, in denen beſondere Mittel zur Verfügung ſtanden. und in Karlsruhe, wo eine höhere Wohnungsabgabe erhoben wurde. In den anderen Städten dagegen iſt der Satz niederer als in Mannheim; er beträgt z. B. in Frankfurt a., Stuttgart, Dresden, Braunſchweig, Erefeld, Elberfold, Kiel, Königsberg, Magdeburg und.⸗Gladbach je nur 0,1 in Breslau, Chemnitz, Erfurt, Stettin je 0,2, in Berlin, Hamburg, München, Nürnberg, Leipzig, Hannover, Bochum, Gelſenkirchen, Hamborn und Kaſſel je 0,3 uſw. Bemerkenswert iſt auch, daß gegenüber dem 1. Vierteljahr 1923 in den meiſten Städten ein Rückgang der Ziffer der fertiggeſtellten Wohnungen zu verzeichnen iſt, während in Mannheim eine Zunahme von 0,6 auf 0,9 erfolgte. „Die Reichzinderziffer für die Lebensh⸗ kungskoſten(Ernäh⸗ Heizung. Beleuchtung. Bekleidung) beläuft lich znach den Feſtſtellungen des 0 Reichsamtes für den 9. Juli auf das 1,19. billionenfache der Vorkriegszeit. Die Steigerung von 1,7 Prozent gegenüber der Vorwoche 31 8 Billionen) iſt in der Hauptſache—5 die ſtärkere Berückſichtigung der Preiſe für Kartoffeln neuer Ernte zurückzuführen. Bei einem Teil der übrigen in die Be⸗ rechnung einbezogenen Lebensbedürfniſſe, ſo namentlich bei der Be⸗ kleidung, ſind weitere Preisrückgänge zu verzeichnen. 8 *Aufwerkung in der Reichsverſicherung. Während die privaten Verſicherungen bis jetzt von einer Aufwertung noch nichts wiſſen wollen, hat das Reichsverſicherungsamt vielfach hinſichtlich der Er⸗ höhung oder Aufwertung der Leiſtungen der Verſicherungsträger und der an ſie zu entrichtenden Beiträge ſowie in ſonſtigen Beziehungen wiederholt Stellung genommen. Leitender Geſichtspunkt war dabei, den Anſprüchen der durch den Währungsverfall Geſchädigten nach den Grundſätzen von Treu und Glauben und unter Berückſichtigung der Verkehrsſitte Genüge zu tun, ſoweit ſich des mit den geltenden Geſetzesvorſchriften in Einklang bringen und insbeſondere auf dem Gebiet des öffentlichen Rechts ermöglichen ließ. * Per erſte weibliche Rechtsanwalt in Baden. Vor einigen Tagen erſchien Fräulein Gerichtsaſſeſſor Hilde Bott(Karlsruhbe) erſtmats in rechtsanwaltſchaftlicher Tätiakeit in einer Prozeßſache vor der Zi⸗ vilkammer 1 des Landaerichts Karlsruhe. Die Tatſache, daß bei dieſer Gelegenheit mit Fräulein Bott der erſte weibliche Anwalt vor einem badiſchen Gericht auftrat, aab dem Vorſitzenden des Karlsruher An⸗ waltsvereins Veranlaſſung, vor Beainn der Sitzung die Kolleain in Baden in einer kurzen Anſprache zu beorüßen. durch das Gewicht des Schiffes inzwiſchen ſchwer mitgenommen — 5 war. Am Samstag gab es denn auch plötzlich einen ſchwe⸗ ren Krach, als ob ein Dutzend Anker gleichzeitig zur Tiefe rollten und als man näher zuſah, zeigte ſich, daß eine der Ketten geriſ⸗ ſen war. Nun gab es kein Halten mehr. Eine Kette nach der andern riß und ſchließlich brach auch die letzte Kette. Die Glie⸗ der der Kette flogen wie Schrapnellkugeln umher. Merkwürdiger⸗ weiſe erlitt keiner der in der Nähe befindlichen Arbeiter Schaden. Der Mißerfolg der Aktion beſchränkte ſich darauf, daß der deutſche Zerſtörer wieder auf ſeinen alten Platz zurückſank und dort gen ꝛu o bewegungslos ruht wie zuvor. 8 Cox hat ſich aber durch den Mißerfolg nicht einſchüch⸗ tern laſſen. Er erklärt, der deutſche Zerſtörer ſei ſieben Juß hochgehoben worden, als die erſte Kette durchbrach. Zudem habe man wertvolle Erfahrungen geſammelt und in etwa 14 Tagen ſoll der Verſuch erneuert werden. Ein zweiter Verſuch iſt mit ei⸗ nem andern deutſchen Zerſtörer geplant. Dabei will man auf andere Weiſe vorgehen. ſtörers je ein Schwimmdock legen und zwiſchen die beiden Tock über den Zerſtörer hinweg Drahtſeile ſpannen. Von dieſen Sei⸗ len aus ſoll dann eine Hebevorrichtung mit dem Zerſtörer in Ver⸗ bindung gebracht werden. Dieſe ganze Operation ſoll bei niedri⸗ gem Waſſerſtand vorgenommen werden. Man hofft, daß dann bei ſteigender Flut der Zerſtörer in Bewegung kommt und daß man ihn allmählich im Wechſel von Ebbe und Flut in ſeichteres Waſſer bringen kann und ſeine Bergung, weiter keine Schwierig⸗ keiten mehr bietet. Wie man ſieht, macht die deutſche Flotte den Engländern noch viel Konſzerbrechen und es erweiſt ſich, daß ſie ſelbſt in geſunke⸗ nem Zuſtande weit größeren Widerſtand leiſtet, als die Engländer ſich haben träumen laſſen. Wenn man ſchon ſo viel Mühe mit den Zerſtzrern hat, ſo wird man die eigentliche Schlachtflotte wohl noch viel weniger bewältigen können. Runſt und wiſſenſchaſt Thüringen in Bildern der Romanliker. Im Stadtmuſeum zu Jena wurde eine Ausſtellung„Wanderungen durch Thüringen in Bildern der Romantikerzeit'“ eröffnet, die nach der Anti⸗ quitätenrundſchau den Sommer über dauern ſoll. Aus den Beſtän⸗ den des Muſeums ſind Zeichnungen, Kupferſtiche, Litographien, aber auch eine Neihe wertpoller Oelgemälde und Aquarelle zu Gruppen auſammengeſtellt, in denen die einzelnen Teile Türingens: Sagletal, Mitteltüringen mit Erfurt und Gotha und Eiſenach mit dem Thü⸗ Man will auf beiden Seiten des Zer⸗ * Bautätigleit in Mannheim. Laut Mitteilung des Städti⸗ ſchen Nachrichtenamtes wurden nach den Erhebungen der Orts⸗ baukontrolle anläßlich der Rohbaureviſionen im Monat Juni zum Teil durch Neubauten, zum Teil durch Umbauten 41 Wohnungen mit insgeſamt 157 Zimmer neu geſchaffen. Im Mai betrug die Geſamtzahl der neu geſchaffenen Wohnungen 14 mit 43 Zimmer, im April 14 mit 25 Zimmer, im März 32 mit 111 Zimmer, im Februar 10 mit 34 Zimmer und im Januar 9 mit 50 Zimmer. * Einreiſemöglichkeit in die Vereinigten Skaaken Nordamerikas. Um da und dort auftauchenden Gerüchten, daß das amerik. Koſulat ſchon Viſum erteilt, zu begegnen, können wir auf Grund ſoeben erhaltener Informationen mitteilen, daß der amerikaniſche Konſul bis jetzt noch nicht im Beſitz der Vorſchriften hinſichtlich der prak⸗ tiſchen Ausführungen der Bedingungen des neuen Einwanderungs⸗ gelihet⸗ das am I. Juli in Kraſt tritt, iſt. Mithin ſind alle dies⸗ en Gerüchte von erhaltenen U. S..⸗Viſum unzutref⸗ fendl E. W..«“ *Goldenes Prieſterſubiläum in der kathol. Kirche zu Mannheim⸗ Neckarau. Am moraigen Sonntaa feiert man in der kathol. Kirche zu Neckarau das goldene Prieſterjubiläum des früheren Pfarrberrn Franz Anton Freund der vor nahezu fünf Jahren die bieſige Ge⸗ meinde verlaſſen hat. um nach 32 Jahren geſeaneter Arbeit auf einem beſchwerlichen Seelſorgerpoſten droben auf der Inſel Reichenau in einer kleinen Gemeinde den Abend ſeines Lebens zu verbringen. Seit ſeinem Wegaana hatte ſich die Gemeinde Neckarau auf dleſes Jubelfeſt gefreut, das Geiſtl. Rat Freund bei ſeinen ehemaligen Pfarrkindern zu feiern ſich bereit erklärt hatte. Leider machen es geſundheitliche Rückſichten dem Prieſter unmöalich. perſönlich in ſeiner früheren Gemeinde zu erſcheinen. Gleichwohl ſoll der Tag weniaſtens kirchlich in Form eines Gottesdienſtes am Sonntaa feierlich begangen werden. Prälat Joſef Bauer von Mannheim hat die Feſtprediat übernommen. * Die nächſte Schloßbeleuchtung in Heidelberg findet am 2 0. Juli ſtatt. Sie wird durch die Beteiliaung der Studentenſchaft ein aanz beſonderes Gepräge erhalten. Den Anlaß zu der Schloß⸗ beleuchtung bildet das 75jährige Stiftungsfeſt des Corps„Rhenania“. *Drei Selbſttötungsverſuche. Geſtern abend um 830 Uhr unternahm ein lediger 20 Jahre alter Arbeiter einen Selbſt⸗ tötungsverſuch indem er in angetrunkenem Zuſtande bei der Friedrichsbrücke in den Neckar ſprang. In bewußtloſem Zu⸗ ſtande wurde er von hinzukommenden jungen Mäanern an Land gezogen. Die ſofort angeſtellten Wiederbelebungsverſuche hatten Er⸗ folg. Kurze Zeit hiernach erlitt der Gerettete einen Tobſuchts⸗ anfall. Er mußte mit dem Krankenwagen in das Krankenhaus verbracht werden. Grund zur Tat ſind Familienverhältniſſe.— Am gleichen Abend.45 Uhr verübte ein lediger 19 Jahre alter Koch in einem Zimmer in P 4 einen Selbmordverſuch dadurch, daß er eine unbeſtimmte Menge Betäubungsmittel zu ſich nahm. Ein ſofort hinzugezogener Arzt ſtellte feſt, daß Lebensgefahr nicht beſteht. Da ſich der Zuſtand des Lebensmüden ſpäter verſchlimmerte, mußte auch er ins Krankenhaus verbracht werden.— Ein wegen Einbruchs⸗ diebſtahls feſtgenommenes 34 Jahre altes lediges Die nſtmädchen verſuchte geſtern abend gegen 12 Uhr ſich durch Erhängen das Leben zu nehmen. An ihrem Vorhaben wurde ſie noch rechtzeitig verhindert. * Nächtliche Ruheſtörer. In den letzten Tagen gelangten wegen nächtlicher Ruheſtörung 19 Perſonen zur Anzeige. *Beim Baden ertrunken. Am 10. Juli abends 7 Uhr iſt ein lediger 21 Jahre alter Schmied aus Königheim, zuletzt in der Schan⸗ zenſtraße hier wohnhaft, beim Baden im Neckar in der Nähe des Bootshauſes Amicitia ertrunken. Die Leiche konnte bis etzt nicht geländet werden. Ferner iſt am 7. Juli in den Abendſtunden ein 26 Jahre alter lediger Taglöhner aus Neckarau beim Baden im ſogen. indkaut, einem Altwaſſer des Rheines, ertrunken. Deſſen Leiche wurde heute früh etwa 400 Meter unterhalb der Un⸗ fallſtelle geländet und nach dem Friedhof in Neckarau überführt. * Feſtgenommen wurden in den beiden letzten Tagen 31 Per⸗ ſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Tün⸗ cher aus Neuſtadt a. H. wegen Sittlichkeitsverbrechens, 4 wegen Bettels und zwei Frauensperſönen wegen ſchlechten Lebenswandels. Marktbericht Der heutige Markt war überaus gut beſchickt. Gemüſe und Obſt beherrſchten das Angebot. An Gemüfen waren vor allem zu ſehen Salat, Spinat, Rellich, Kohlraben, Gelbrüben, grüne Erbſen und Vohnen, Wirſing, Gurken und Mangold. Auch alte und neue Kartoffeln waren gut angebracht. Obſt war in Maſſen da, ſo Kirſchen, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren, Aprikoſen und Südfrühhte. Großes herrſchte auch in friſchem und geräuchertem Fleiſch. Die ſlügelzufuhr war nicht minder gut. Flußfiſche ſah man heute wieder mehr, dagegen waren Seeſiſche nur mangelhaft vertreten. Die Nachfrage war mittelmäßig bis gut. Das Preisniveau zeigte über Donners⸗ tag nur geringe Beränderungen. Das ſtädtiſche Nachrichtenamt teilt 75 amtlich notierten Preiſe in Goldpfennigen für das Pfund wie obgt mit: 1 Kartoffeln alte—5,5(—5,5), neue—10(—10), Blumen⸗ kohl 30—40(30—40), Spinat 40(40), Meerrettich 40—150(40 bis 150), Karotten—8(12—15), Rotrüben 15(15—20), Gelbrüben —12(12), Kopffalat—15(—15), Wirſing—15(15.—25), Zwiebeln 12—17(12—18), Mangold 10—15(10—15), grüne Erbſen 10—20(10—20), grüne Bohnen 30—35(35—50), Cier 10—16 (10—16), Süßrahmbutter 200—220(180—210), Landbutter 170 [geführt werden. Von den Vorläufern der Romantik kommen der Leipziger Schwartz, der Jenger Oeme und der Weimaraner G. M. Kraus ausfürlich zu Worte, von den Romantikern Karl Auguſt Richter mit ſeinen großen kolorierten Anſichten von Saale⸗ ſtädten, die Jenaer Herz und Roux und der Dresdner Fleiſchmann mit ſeinen feinen Farbenzeichnungen zu Münnichs Bilderwerk„Die maleriſchen Ufer der Saale“. Von Prellerſchülern ſind Kanold mit Zeichnungen aus den Jenger und Hummel mit vortreff⸗ lichen Aquarellen von alten Türinger Mühlen und Burgen vertreten. Eine eigene Abteilung iſt„Alt⸗Weimar“ und„Jena zur Ro⸗ mantikerzeit!. 4% Auf welcher Seite ſieht Gorki? Im Verband der Schrift⸗ ſteller in Moskau hielt Trotzti eine ſcharfe Angriffsrede gegen Gorki. Er nannte ihn zwar einen der bedeutendſten lebenden ruſſiſchen eSchriftſteller, erklärte dann jedoch, Gorki verſtünde den Geiſt der ruſſiſchen Revolution nicht. Gorki ſagt uns, fuhr Trotzki fort, Bolſche⸗ wiſtenführer, denkt an mich, es kommt der Tag, wo der ruſſiſche Bauer ſich gegen euren Terror wenden und auch dann den Kopf ohne Gnade und Barmherzigkeit abdrehen wird. Gorki vergeſſe aber, daß, wenn der ruſſiſche Bauer gegen die ruſſiſche Gewalthaber ſich erheben würde, er nicht nur der wertvollſten ruſſiſchen Intelli⸗ Gas ſondern auch der Arbeiterklaſſe den Kopf abdrehen würde. orki habe es verſtanden, unſere Machthaber mit ſüßlichen Abhand⸗ lungen über Lenin zu täuſchen und habe, nachdem er wegen Krank⸗ heit Urlaub ins Ausland erhalten, die Maske abgenommen. Er wühlt jetzt, kaum daß er die Grenze überſchritten, den ruſſiſchen Bauern auf und hetzt ihn zur Revolution gegen die Sowjet⸗Regie⸗ ſolche Handlungsweiſe mußte auf das entſch'edenſte ver⸗ urteilt werden. Ein Denkmalpfle Nach einjähriger Pauſe wird in dieſem Jahre wieder ein Tag für Denkmalpflege und Hei⸗ matſchutz abgehalten werden, und zwar vom.—7. September in Potsdam. Sprechen werden u. a. Oberftinanzrat Dr. Hüb⸗ ner⸗Berlin und Generalkonſervator Dr. Hager⸗München über die Erhaltung und Verwendung der ehemals fürſtlichen Schlöſſer, Dr. Ing. Siedler über die Erhaltung der hiſtoriſchen Gärten, Miniſter alrat Hiecke. Konſervator der Kunſtdenkmäler des preußi⸗ pflege. Die Pflege heimatlicher Art im Handwerk wird behandelt werden: Dr. Ing. Lindner ſpricht über Heimatſchutz und Hand⸗ werk, Profeſſor Rlemerſchmid über Schule und Handwerk, Dr. Meuſch über Handwerkzübung im Geiſte der Heimat. In einer Ausſtelluſng wird der Deutſche Bund Heimatſchutz bezeichnende rorbildliche Hausratſtücke aus älterer Zeit veranſchaulichen, denen wertvolle Anregungen für moderne Arbeitsverfahren bis zur fabrik⸗ mäßigen Herſtellung entnommen werden können. ſchen Staates, über Aufgaben und Sorgen der preußiſchen Denkmal⸗ bis 190(160—180), Kirſchen 20—30(20—30), Himbeeren 70—100 (70—110), Johannisbeeren 14—20(18—20), Stachelbeeren 16—30 (16—30), Heidelbeeren 35—40(30—40), Aprikoſen 120—140, Gurken 50—100(30—100), Orangen 10—20(10—20), Zitronen—10 (-—10), Bananen 80—120, Ananas 80—120, Kabljau 35(35), Seehecht 40—45(40—45), Seelachs 30, Bachfiſche 50(50), Aale 120 bis 160(120—160), Hahn leb. 300—400(150—380), Huhn 200 bis 400(300—400), Gänſe 400—500(300—650), Tauben 250, Enten 300—400(300—350), Entenkücken 180—200, Stallhaſen 200—400 (150—400), Hahn und Huhn geſchl. 200—700(200—600), Gänſe (800—1000), Enten 300—600(400—600), Tauben 100 bis veranſtaltungen Phönix⸗Volksfeſt. Wie aus dem Anzeigenteil im heutigen Mittagablatt erſichtlich, hält der„Phönix“ auf ſeinem Sport⸗ 15 dei der Fohlenweide am 12., 13. und 14. Juli ein großes olksfeſt ab, mit dem eine Anzahl ſportlicher Aufführungen ver⸗ bunden ſind. U. a. werden genannt: Damen⸗ und Herrenturnriegen von T. V. v. 1846 Mannheim, Geſchicklichkeitsfahren auf Motor⸗ rädern von Motorſportverein Maanheim, Kunſtreigenfahren von Radfahrerverein„Staubwolke“, Schwerathletiſche Kämpfe um die Gruppenmeiſterſchaft von Verein für Körperpflege 1866, Boxkämpfe und Ringkämpfe, U. a. W. Reinfrank(Weltrekordmann). Am Sonntag 13. Juli vormittags 11.30 bis 12.30 gibt die Kapelle Schönig ein Promenadenkonzert am Waſſerturm. Nachmittags 3 Uhr iſt Feſtzug nach dem Sportplatz.(Näheres ſiehe Anzeige). Der Mannheimer Hausfrauenbund ſah ſeine Räumlichkeiten an dem Vorführungsnachmittag bis aufs letzte Plätzchen beſetzt und iſt genötigt, die Veranſtaltung kommenden Mittwoch zu wieder⸗ holen, um die vielen Hausfrauen, die keinen Einlaß mehr finden bonnten, zu entſchädigen. Der praktiſche Nachmittag galt dem Ein⸗ machen und der Eisbereitung. Wie immer, lag die Vorführung in bewährten Händen. Bei der Angabe der Rezepte wurde auf die ſchmalen Geldbeutel Rückſicht genommen. Beſonderes Intereſſe er⸗ weckte die Anleitung zum Einmachen von Obſt auf kaltem Wege und die Möglichkeit des Einſetzens einer Fruchtpreſſe in die allge⸗ mein gebräuchliche Fleiſchhackmaſchine. pp. Lilm⸗Kunoͤſchau ch..-T. Der jeden Abend das Haus füllende Groß⸗Film: „Die Tragödie im Hauſe Habsburg“ bleibt, wie im An⸗ zeigenteil mitgeteilt, noch bis einſchließlich Montag auf dem Spiel⸗ plan des Union⸗Theaters. Wohl ſelten hat ein Film trotz der großen Hitze und ſchlechten wirtſchaftlichen Lage eine ſolche Anziehungskraft ausgeübt, wie die„Tragödie im Hauſe Habsburg“. Es ſollte keiner verſäumen, ſich den ſehenswerten Film anzuſehen. Außer dem reichen Bilderwerk, den ausgezeichneten Photographien und dem flot⸗ ten anregenden Gang der Handlung verdient auch die gemüt⸗ volle Wiener Muſik des Hausorcheſters alle Anerkennung. Köõ. Palaſt⸗Theater. Es iſt ſehr ſchwer, dem verwöhnten Kino⸗ Publikum heute immer wieder etwas Intereſſantes zu bieten. Das Palaſt⸗Theater hat bei dem Wechſel des Wochenſpielplans es ver⸗ N Neues zu ſchaffen. Dem eigentlichen großen Sen⸗ ationsfilm gehen zwei kleinere Filme voraus. Eine Fabel aus dem Liebesleben der Inſekten. Ein Goldkäfer, eine Kreuzſpinne und eine Fliege ſind es, die die größte Auf⸗ merkſamkeit der Kinobeſucher erregen. Hier iſt hauptſächlich die Filmkunſt in ihrem Fortſchritt zu bewundern. Das zweite Bild iſt eine Epiſode auf dem Der Höhepunkt der Dreſſur iſt hier erreicht. Der Hahn mit ſeinen Hennen halten Schule ab, klagen über die böſen Menſchen, die nur Schabernack gegen das Federvieh im Schilde führten. Es wird regelrecht Hüh⸗ nerhochzeit gefeiert und Hochzeitstafel agbehalten. Alles gewürzt mit Witz und Humor, wobei ein kleiner Böſewicht von Junge mit ſeinem Freunde dem Bo m alles Schlimme im Sinne von Max und Moritz treiben. Zum attraktion des Abends:„Ausgerechnet Wolkenkraßer“, ein Groteskſenſationsfilm, wie man ihn nur an den 25ſtöckigen Kaufhäuſern Amerikas ausführen kann. Das Rennen nach dem Reichtum iſt es wiederum, das die Phantaſie zu allen Möglichen und Unmöglichen anreizt. Ein junger Mann nimmt von ſeiner wei⸗ nenden kleinen Braut Abſchied, um in der Großſtadt„etwas“ zu werden. Er erhält auch dort in einem Kaufhaus eine unterge⸗ ordnete Stellung, was ihn aber nicht hindert, ga ſchwindeln in ſei⸗ nen Liebesbriefen, daß er Generaldirektor des Kaufhauſes geworden 5 Alles klappt, ſogar die Verwechslungen während eines Be⸗ uches ſeiner Braut bei ihm im Kaufhaus. Schließlich verſtand er auch nöch, durch ſeinen Wagemut die hohe Faſſade des Kaufhauſes zu erklettern, womit er ſich ſein Heiratsgut verdiente. Der ganze Film zeigt die heutige Höhe der Filminduſtrie, das Ausdenken immer wieder neuer Bildwerke. Wie dieſe hergeſtellt werden, iſt das Ge⸗ der Lichtbildfabriken, tragen aber zur Erheiterung des Be⸗ uches bei. Sämtliche Bilder ſind klar und zeigen wieder herrliche Landſchafts⸗ und Großſtadtaufnahmen. H. Kammer-Lichiſpiele. Die neue Woche bringt ein großes dra⸗ matiſches Filmſchauſpiel in 5 Akten„Frauenmora“ mit Edi Heuß und Willi Kaiſer⸗Heyl in der Hauptrolle. Zwei junge Bör⸗ ſenſpekulanten, die, in 0 Geſellſchaft Geld verbrauchen, 5 ſchließlich zum Schluß vor dem Ruin, ſodaß der eine ſogar eine Braut auf Anraten ſeines Teilhabers im Stiche läßt, die aber kurz entſchloſſen nach Amerika überſiedelt und dort ihr Glück findet. In ſpäteren Jahren kam der ungetreue Liebhaber durch geſchäftliche Verbindungen in die Behauſung ſeiner früheren Geliebten. Beſtürzt begegnen ſich die Beiden in Gegenwart des Gatten der früher ver⸗ laſſenen Braut. Nach einer hefkigen Auseinanderſetzung und einem mächtigen Boxkampf muß der treuloſe Liebhaber das Feld räumen und die jungen Eheleute können fortan ungeſtört in ihrem Glücke leben.— Der folgende ſpannende Kriminalfilm„Zwiſchen Tag und Traum“ haben wir bereits bei einer früheren Vorführung ſchon einmal ausführlich beſprochen. Alfred Abel, der Hauptdar⸗ ſteller, iſt es aber ſchon wert, daß man den Film immer noch ein⸗ mal ſehen kann. o. Schauburg. Was man in dem 6aktigen Drama„Steuer⸗ los“ in der Schauburg neben menſchlichen Erlebniſſen jeglicher Art an Ausſtattung und Naturereigniſſen unter Beiziehung aller moder⸗ nen Hilfsmittel des Verkehrs und der Technik in vollendetſter Aus⸗ führung 10 ſehen bekommt, iſt erſtaunlich. Die Handlung des Dramas feſſelt unaufhörlich, und die Darſteller der Hauptrollen be⸗ kannter Filmgrößen, wie Marie Jacobini und Charles Willy Kaiſer, dürften in ihrem Spiel nicht leicht übertroffen werden. Bei angenehmer Saalkühle trägt auch das übrige Programm dazu bei, ſich einige Erholungsſtunden billig zu verſchaffen Der Film „Chaplin faßteine falſche Braut“, iſt eine Groteske zum Totlachen, bei dem alle Kinobeſucher eine heitere Stunde verleben. —— Lorenz, Raufmann Oskar Tietz, Jensen und andere fahren auf 805 NMifa-Rad Aimmmummuunmtummunnmmumumumumünmmeneenebeeeeeeeeeen Mitteldeutsche Fahrradwerke d. m. b. R. Sangerhausen · Berlin, Am Harlsbad 6 —n u. ᷣg»—— ———— yotlachen iſt es.— Nun kommt die Haupt⸗ ——e rn n„ K nn ndeereee eeeee — —— ———— — ů ů ů ů ͤ ͤ—ͤ———ͤ— — Jamstag, den 12. Juli 1924 Maunnheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite Ur 320. Briofe an den„General⸗Anzeiger“ ſach Maßgabe des verfügbaren Raumes ſtehen dieſe Spalten un⸗ leden Leſern zur Verfügung Die Einſender ſind für ihre Artikel ledoch nach Form und Inhalt verantwortlich Die Schriftleitung übernimmt nur die preßgeſetzliche Verantwortung. b. Schlechtes Gas in Mannheim Das Gas iſt in den letzten drei Wochen wieder kerartig Ehllecht. dß es ohne Luftabſperrung überhaupt nicht zum zu bringen iſt. Bei normaler Luftzuführung zur Düſe ſchlägt es dauernd durch. Iſt ſchon wieder eine ſchlechte Koh⸗ enbelieferung daran Schuld' oder werden die Abnehmer wieder übers Ohr gehauen, wie im vorigen Jahre? Und das ge⸗ 10 zu einer Zeit, in der durch die Einmacherei viel Gas ver⸗ 5 7 5 wird. Warum kann da das Gas nicht in einer Qualität ge⸗ iefert werden, wie vor einigen Monaten? A. H. 1* Anerhört 125 Die Direktion der ſtädt. Gos-, Waſſer⸗ und Elek⸗ rüzitätswerke klebt ſeit neueſter Zeit an ihre Rechnungen einen farbigen Zettel, der die Konſumenten darauf aufmerkſam Res daß die Gas- bezw. Stromleitung am dritten Tage nach echnungſtellung ohne weitere Mahnung abgeſperrt wird, 8 Zahlung nicht ſpäteſtens am zweiten Tage erfolgt Nennt die Direktion dies vielleicht ein Verſtehen der wirtſchaftlichen Lage? 5 bezeichne es als rigoroſes Vorgehen gegen die Einwohner, von enen jeder mehr oder weniger heute einen ſchweren Exiſtenzkampf guszufechten hat. Allem Anſchein nach hat die Direktion der ſtädt. erke längſt vergeſſen, daß die Konſumenten im Jahre 1923 durch „orauszahlungen, durch Nachzahlungen und ſogar durch Mehrfach⸗ gahlungen, von denen man übrigens nie mehr etwas geſehen oder gehört hat, dazu beigetragen haben, daß die ſtädt. Werke den Be⸗ rieb aufrechterhalten konnten. Soll dies rigoroſe Vorgehen nun derlleicht der Dank ſein für die letztjährige Hilfsbereitſchaft Der Einwohner? Wie bei den ſtädt. Werken, ſo wird auch bei Tauſenden von Firmen abgebaut, doch es wird keinem Unternehmer deufallen, dieſen Abbau als Entſchuldigung anzugeben. Auch bei en ſtädtiſchen Werken iſt der Beamtenabbau durchaus kein ſtich⸗ altiger Grund für das gewalttätige Vorgehen, denn nicht jeder ann ſich heutzutage Geld zuhauſe hinlegen, um die Gasrechnung ſoort zu bezahlen, wenn ſie präſentiert wird. Es wäre wirklich die höchſte Zeit. wenn die Direktion der ſtädt. Werke der ſchwierigen wind der Konſumenten etwas mehr Verſtändnis entgegenbringen vürde. * Wann kommt der 10 Pfennig-Tarif auf der Straßenbahn? Lieber General! . Schon lange wurde in der Deffentlichkeit darüber Klage ge⸗ führt, daß es immer noch nicht ermöglicht wurde, den 10 Pfennig⸗ tarif bei der Straßenbahn, der an die alten, frohlockenden Vor⸗ kriegszeiten erinnert, wieder in unſerer geliebten Vaterſtadt Mann⸗ geim einzuführen. Es war dies ein 15 bedauerliches Zeichen, denn in den meiſten Städten Deutſchlands iſt der 10 Pfennigtarif wieder ſiegreich hervorgetreten. Nun wurde kürzlich in der Stadtratsſitzung der Beſchluß ge⸗ laßt, auch den Mannheimern Bürgern dieſe Gabe zu beſcheren, ſo⸗ daß damit gerechnet werden kann, daß der neue Tarif in Kürze in Kraft treten wird. Wie ſteht es aber mit den tängeren Strecken? Zu meinem Er⸗ ſtaunen ſollen die Preiſe für den einfachen Fahrſchein wie auch für zin Fahrſcheinheft nicht erniedrigt, ſondern noch erhöht werden. Will denn die Stadtverwaltung den Nachlaß für die kürzeren trecken an den weizeren wieder herousziehen? Ein Fahrſchein⸗ peft für die längſte Fahrt koſtete bisher M..60. Dieſer Preis loll nach dem Vericht im Bürgerausſchuß auf 3 M. erhöht werden. Iſt denn der bisherige Preis noch nicht hoch genug? Man wird mir erwidern, daß die Beamten, Angeſtellten und anderen Ar⸗ beitskräfte auch leben wollen. Aber die Arbeitnehmer bei der Staatsbahn und bei der Reichspoſt leben doch auch. kotzdem hier i beiden Fällen die Preiſe denen der Vorkriegszeit angepaßt ſind. Ein täglicher Fahrgaſt. * Der Gonkardplatz als nächtlicher Rummelplatz In früheren Zeiten wurden durch die Polizei nächtliche Ruhe⸗ ſtörer 105 und mit entſprechender Strafe belegt. Heute 5 es anſcheinend nicht mehr ſo. Am Gontardplatz findet, trotzdem eie hächſte Polizeiwache keine 15 Schritte entfernt iſt, allnächtlich Salderartiges Geſchrei und Gejohle ſtatt, daß von einem chlaf, der uns allen doch ſo notwendig iſt, überhaupt keine Rede B5 ſein kann. Beſonders hervor tun ſich hierbei halbwüchſige belrſchen und ſehr oft erhöhen ſchrillende Mädchenſtimmen und dellende Hunde den Reiz dieſer allnächtlichen Konzerte. Es wäre eis balb ſehr angebracht, wenn die zuſtändige Behörde hier endlich Urwal rückſichtslos vorgehen und dieſen Nachtfoltern dasz Ein Steg an der Okto Beckſtraße Lieber General! Dem Einſender des Artikels vom 5.., betr. Errichtung eines Fußgängerſteges an der Otto Beckſtraße muß ich vollkommen bei⸗ ſtimmen, denn er ſpricht mir aus dem Herzen. Ich wohne zwar nicht in dieſem Stadtteil, doch auch mein Weg führt mich viel nach dem Friedhof. Ich hätte den Steg ſchon ſehr gerne dazu benutzt, um noch einen Spaziergang in den Park nach den Rennwieſen zu machen, aber um dahin zu gelangen, muß man ſchon die Kirche ums Dorf herumtragen. Es iſt ſehr bedauerlich, daß an der Otto Beckſtraße, wo der Verkehr ſo groß iſt, nicht ſchon längſt ein Steg errichtet wurde. Er wäre doch auch von Vorteil für die, die ge⸗ ſchäftlich nach Feudenheim oder umgekehrt gehen müſſen, ebenſo für Mitglieder des Turnvereins, die auf der anderen Neckarſeite wohnen und ſo einen weiten Weg haben. Es iſt Pflicht der Stadt, daß ſie dafür ſorgt, daß ſo ſchnell wie möglich an die Errichtung dieſes Steges geſchritten wird, denn in der heutigen Zeit iſt man mehr auf Schuſters Rappen angewieſen als früher. Bis zur Aus⸗ führung des Steges aber ſollte die Stadt dafür Sorge tragen, daß das Boot nicht nur Sonntags, ſondern auch die Wo che über an der Otto Beckſtraße ſährt. Meines Erachtens iſt ein Steg an der Riedbahnbrücke überflüſſig, dagegen an der Otto Beckſtraße dringend notwendig. Ich hoffe, daß die Stadt dieſem vielſeitigen Wunſche recht bald nachkommt, wofür ihr jedenfalls viele dankbar ſein werden. Auch ein fleißiger Friedhofbe ſucher. * Ein Nolfſchrei aus F 6 Lieber General! Schon lange habe ich etwas auf dem Herzen: Es betrift unſer neues Finanzamt in F 6. Das große Gebäude macht ja von vorn geſehen einen recht ſauberen Eindruck; doch wird dieſer ſehr gedämpft, wenn man durch die Straße zwiſchen F 6 und F 7 geht. Es iſt ſchon ziemlich lange her, daß die Bretterwand ertfernt wurde, doch noch immer liegen Steinhaufen und ſonſtige Ueberreſte in dem zukünftigen Garten. Die Mauer des angrenzenden Hauſes iſt ſtark geſchwärzt worden und durch das Feuer, das die Maurer dort täglich machten, um ihre Mahlzeiten zu bereiten. Ein einzelner Baum er⸗ innert noch an den einſt ſo ſchönen Lazarettgarten. Wäre es denn nicht möglich, daß man den jetzigen Garten anlegt? Selbſt wenn man nur Grasſamen einſäen würde, bekäme doch das Ganze durch eine geſchloſſene Grasfläche ein friſcheres Ausſehen, als dieſer kahle Boden und die farbloſen Wände es heute bieten. Ich glaube nicht, daß die Aufräumungsarbeiten allzuviel koſten würden und ſicher käme es auf die paar Mark auch nicht an, denn für die Um⸗ bauung des alten Garniſonlazaretts wurden doch große Summen ausgegeben. Zu all dieſen Mängeln kommt aber noch das ſchlechte Pfla⸗ ſter vor dem Garten. Vor einigen Tagen zog ſich hier eine Frau eine Verletzung zu. Man ſollte doch meinen, daß da aller Grund für die Ausbeſſerung des Pflaſters auf dem Fußſteig vorhanden wäre. Mindeſtens ſollte doch der Weg durch eine Laterne zur Nachtzeit erhellt werden, um weiteren Unfällen vorzubeugen. Auch das wäre ſehr leicht durchzuführen, denn an einem gegenüberliegen⸗ den Hauſe in F 7 befindet ſich eine Gasleitung für eine Straßen⸗ laterne. Ich glaube hier im Sinne vieler geredet zu haben, die noch ein wenig Intereſſe für Ordnung haben und hoffe, daß meine Zeilen nicht ungehört verhallen werden. Ein Ordnungsliebender * Jur Schuldebatte im Bürgerausſchußz Rektor Herkel wünſchte bei der Etatsberatung im Bürger⸗ ausſchuß u..: Man müſſe den Kindern allen Schulen in einem beſonderen Raume gute Lehrfilme vorführen. Vielleicht könne man die im Muſenſaal vornehmen. Die Jugend müßte mehr hinaus ins Freie. Die Schulkonzerte müßten gefördert werden, ebenſo die Kör⸗ perpflege in der Volksſchule. Dieſe müſſe einen viel größeren Raum einnehmen. Die Badegelegenheit müßte erweitert werden uſw. Die pädagogiſche Ueberzeugung des Herrn Rektors in allen Ehren, aber man darf ſich auch hierin des klugen Wortes des alten griechiſchen Weiſen erinnern:„Maß zu halten, iſt gut“. Hegt man denn keine Beſorgnis, es möchte durch die Ueberfülle der künſtlich gezüchteten Blumenblätter den Blütenboden zur völligen Unfrucht⸗ barkeit verdammt werden? Wo und wann lebte der wirklich be⸗ deutende Mann, der Ruhm und Dank bei Mit⸗ und Nachwelt einem Unterricht verdankte, der als Quelle der Zerſtreutheit, der Oberfläch⸗ lichkeit, der Flatterhaftigkeit und der Zerfahrenheit betrachtet werden müßte. Und was wären denn ſonſt die unvermeidlichen Folgen eines fortwährend unterbrochenen und geſtörten Unterrichts? Liegen nicht die Wurzeln der Kraft und der imponierenden geiſtigen Leiſtungs⸗ fähigkeit in der Aufmerkſamkeit, in der Vertiefung, Verſenkung, Sammlung, die alles um ſich vergeſſen machen können und nirgends weniger als auf Markt und Straße zu finden ſind. In der über⸗ triebenen, faſt ausſchließlichen Pflege des Senſualismus liegt für unſere Zeit und unſer Volk eine ſchwere Gefahr.„Was iſt ein aroßes Leben?“ fragt Alfred de Vigny und antwortet:„Ein Gedanke der Jugend, ausgeführt im reifen Alter“. Alſo Zuſammenhang, Kon⸗ tinuität in der geiſtigen Entwicklung. Und wenn Büffon mit dem ſchwirren der einzigen Vogenlampe des Lindenhofs damit iden Ein Anwohner. verhe fus dͤem Parteileben ab Die Deulſche volkspartei Mannheim veranſtaltete geſtern Munsd im„Durlacher Hof“ die übliche Mitalieder⸗Monatsverſamm⸗ ſchriftdle der Beſprechuna der volitiſchen Lage gewidmet war. Haurt⸗ Hane Kurt Fiſcher als Redner des Abends befaßte ſich in 05 auptſache mit der neuen Etappe zwiſchen Paris und London, ſein er eine eingehende Würdiauna und Kritik knüpfte. Da ſich 55 Ausfüprungen in der Hauptſache mit der in der vorliegensen belunmer veröffentlichten Wochenſchau deckten, ſei auf eine Wieder⸗ Anf 50 an dieſer Stelle verzichtet. Innenvolitiſch gaab der Redner im Volke uß an die Entſchließungen des Zentralvorſtandes der Deulſchen cen ien letzten Sonntaa in Frankfurt in zum Teil vertrau⸗ keiten der dührungen eine Ueberſicht über die verſchiedenen Möalich⸗ dertſte er Weiterentwicklung. wobei er unter Berufuna auf den hun⸗ Sladteat Jeburtekaa Rudolf v. Benniaſen, deſſen auch der Vorſitzende, fünftige ud wio in ſeinen Begrüßunasworten gedacht hatte. die lichen Ent olle des Liberalismus im Rabmen der Politik und ſtaat⸗ gen des Rioilung kennzeichnete. Die etwa 17/ ſtündigen Ausführun⸗ regg Aan ernteten reichen Beifall. Eine ſich anſchließende dene brenz te. in der u. a. Handelskammerpräfident Lenel verſchie⸗ regungen Wirtſchaftsfragen ſtreifte. eraab eine Fülle von An⸗ Hörer Kurte tratz der ſommerlichen Hitze, die an Redner und befriediat waren orderungen ſtellle. die Verſammlunasbefucher hoch⸗ Aus dem Lande * 10%;, Weinhei N hieſi deim, 12. Juli. In einer der letzten Nächte ſind beim rot⸗go Konſumverein die Fahnen mit den ſchelaren Weinheide riſſen und die Fahnenſtangen auf den Schienenkörper der mit ben Dacheeher Eiſenbahn geworſen e e Fahnen pfor 0 Wr ſind dagegen unberührt geblieben. gegangen— 92 8 m. 12. Juli. Geſtern nachmittag fand nach voraus⸗ ſezung des Trauerfeier in der Sh0 kirche die Bei⸗ enen evangeli en Folgen einer Operakion am Dienstag verſtor⸗ unter au W Stadtpfarrer und Dekans Roggenburger ſionen ſtakt. A nttich ſtarker Deteiligung aller Kreiſe und Konfeſ⸗ gelsgt.— Di 5 Grabe wurden eine große Anzahl Kränze nieder⸗ bieſtgen Stadtverwalſababndiretion Stuttgart hat das Geſuch der Reends direkt bis Stut ee 10 6fn N Wildbad abgelehnt, da lleber⸗ Ausſpruch recht hat,„das Genie iſt die Fähigkeit zur Geduld“, ſo darf man ſchon hinzufügen: Was den Großen nottut, deſſen bedürfen wohl auch die Kleinen, aber auch der Weg hierzu erfordert ſtete Be⸗ harrlichkeit und Geduld. Die Volksſchulpädagogik von heute dürfte in ihrem ungewöhn; lichen Neueruligsbeſtreben kaum philoſophiſch genügend begründe ſein, wodurch eher die Gefahr droht, dem politiſchen Parteigetriehe zu nahe zu kommen, eine Gefahr, vor der im allgemeinen und mit Recht auch Herr Stadtverordneter Dr. Wolfhardt warnte. 85 Shakeſpeare, der unübertreffliche Lebensdeuter, ſorgte ſelbſt in ſeinen ernſteſten Stücken für Träger komiſcher Rollen. Er entſprach damit einem Bedürfnis des Lebens. Wenn Herrn Gremm in der Bürgerausſchußſitzung auch nach einer ſolchen Rolle gelüſtete, afs er die Lehrerſchaft zu Botendienſten für die Schutzmannſchaft ver⸗ wendet wiſſen wollte, ſo haben wir wenig dagegen einzuwenden denn auch wir lieben Spaß, der auf Koſten ſeines Urhebers läußt. Doch müſſen wir uns über die Beſcheidenheit der Lehrervertreter in der Zentrumsfraktion des Bürgerausſchuſſes wundern, daß ſie ihrem redeluſtigen Geſinnungsbruder die Einſicht nicht beizubringen ſuchen. daß er von gewiſſen Dingen, wie 2 nnn anderer Berufsſtände, wirklich gar nichts verſteht. 5 Ein Freund der Schule; * 5 Enkrechtung der Wohnungsloſen Unter dieſer Ueberſchrift ſtand in Nr. 308 des General⸗Anzeiger ein Artikel, der manchem Wohnungsloſen aus dem Herzen ge⸗ ſprochen war. Daß man einem Been Teil der Steuerzahler das Recht auf eine menſchenwürdige Wohnung abſpricht, iſt noch meht als Entrechtung. Am meiſten trifft dies die Kriegsteilneh⸗ mer, die erſt nach Kriegsende ſich wieder Arbeit ſuchen mußten und erſt nachdem ſie ſchon in ein reiferes Alter gekommen waren, daran denken konnten, ſich einen eigenen Hausſtand zu gründen. Aber „der Dank des Vaterlandes iſt euch gewiß“, ſo konnte man in allen Zeitungen leſen. können heute nur ſolche Leute be⸗ kommen, die über einige Tauſend Mark bares Geld verfügen, ſo heißt es allgemein. 9 es keine Ironie, wenn ſelbſt Hausbe⸗ ſitzer keine Wohnung haben? Wenn in einem Hauſe große Wohnungen ſind und der Hausbeſitzer gerne teilen würde, aber das Wohnungsamt einfach ſagt, die Familie braucht dieſe große Woh⸗ nung. Es iſt nichts zu machen, wobei, nebenbei bemerkt, auf jedez Familienglied zwei er kommen. Wie lange laſſen ſich die Wohnungsloſen eine ſolche Entrechtung noch gefallen? Wann orga⸗ niſieren ſich die Wohnungsſuchenden, um gegen die derzeitige Woh⸗ nungspolitik Stellung zu nehmen? Warum werden die Inhaber von großen Wohnungen, die in der Lange ſind, ſelbſt zu bauen, nicht zum Bauen veranlaßt? Wann wird hier einmal eine ver⸗ nünftige Wohnungspolitik geſchaffen? Auch ein Wohnungsſuchender. * Beſſeres Juſammenarbeiten der Behörden! Ueberall heißt es ſparen, an Zeit, an Perſonal, an Papler, an Geld. Beſtes Sparen iſt aber bekanntlich gutes Einteilen der Arbeit, richtiges Ineinandergreifen und Zuſammenarbeiten der einzelnen Stellen. Davon merkt man aber heute ſo wenig wie früher. Es wurde ſchon früher geklagt, daß Straßen aufgeriſſen und wieder zugemacht wurden, vierzehn Tage ſpäter kam das Gas⸗ werk und wollte eine neue Leitung gelegt haben, noch ſpäter viel⸗ leicht wieder Aufreißen wegen Kabellegung fürs Telephon. Wie viel unnötige Zeit und wieviel Geld! Und erſt kapute Straßen und Gehwege! Könnten denn, wenn ſo eine größere Arbeit geplan iſt, die einzelnen Aemter nicht vorher gegenſeitig Fühlung nehmen? Freilich wenn ſoviele Amtsvorſtände 977 vorhandeß ſind, wie erſt vor ein paar Tagen im Bürgerausſchuß bekrittelt wurde, wird das Auseinanderarbeiten und Nebeneinanderarbeiten immer wahrſcheinlicher. Für heute ſei die Aufmerkſamkeit nur auf die Kontrolle der Hundeſteuerzahlung oder wenigſtens Hundeanmeldung gelenkt. Obwohl bei der Beratung der Hundeſteuer don allen Seiten befürchtet wurde, daß viele Hunde nicht gemeldet würden und werden, daß vielleicht die Hälfte der Hundebeſitzer ſich zu drücken ſuchen werden, wurde die einfachſte und billigſte und zuverläſſigſte Kontrolle, wie ſie im„Generalanzeiger“ vorgeſchlagen war, nicht benützt. Die Hausbeſitzer, bezw. Verwalter hätten jetzt mit der Verteilung und Beſorgung der„Neuaufnahme aller Wahlberechtig ten“ ohne Mehrarbeit die Hundemeldung mitbeſorgen können, Kein Schutzmann hätte einen Schritt mehr zu tun gehabt, kein Haus⸗ beſitzer desgleichen, und die Behörde hätte ſo eine pollſtändige wirkliche Kontrolle aller Häuſer gehabt. Das Einzige wärs ein kleiner Zettel für jedes Haus geweſen. Und das wichitgſte: Die Kontrolle hätte nicht den Beigeſchmack der Angeberei, ſondern wäre ordnungsmäßig amtlich erfolgt. Wir halten es für ein ge⸗ fährliches Beginnen, wenn— wie geſchehen— gar Belohnung aufs „Angeben“ geſetzt wird. Wie viel falſche Verdächtigungen und Feindſchaften werden ſo entſtehen. Dem könnie durch allgemeine amtliche Kontrolle vorgebeugt werden, und die Stadt bekäme ihr Geld. Und noch eins: Sollen bloß die lehrlichen Hundebeſttzer ihre Steuer zahlen, und die andern lachen ſie noch aus?— Nun für dieſes Mal iſt die Gelegenheit verpaßt, die Erhebung ſozuſagen nebenher umſonſt beſorgt zu bekommen. Trotzdem ſchlagen wir die ſofortige Kontrolle wieder vor, auch deshalb, daß nicht ſaftige Strafen und Steuerzuſchläge nach dem 15. Juli nötig werden, bis zu welchem Zeitpunkt die Meldung der Hunde und ZJahlung der Steuer verlängert wurde. 12. *Pforzheim, 12. Juli. In der Nähe von Dürrn iſt die aus Holz errichtete Dreſchhalle niedergebrannt. Auch die Dreſch⸗ maſchine wurde zerſtört. Die Brandurſache iſt noch nicht feſtge. ſtellt.— Die neue Heilanſtalt für Lungenkranke in Schönberg konnte am 6. Juli auf ein 25jähriges Beſtehen zurückblicken. Maximiliansau, 12. Juli. Am Mittwoch abend wurde durch den Brückenwärter Neville eine männliche Leiche mit einer grö⸗ ßeren Wunde an der Stirn geländer. Wie aus Lauterburg (Elſaß) inzwiſchen gemeldet wurde, handelt es ſich um einen hol⸗ ländiſchen Schiffer, der beim Manöverieren in den Strom ge⸗ ſchleudert wurde.— Beim Baden ertrank geſtern abend der 18⸗ jährige Richard Rahner. Der junge Mann wollte in dem un⸗ teren Waſſer beim Oekonomiegebäude baden, wurde aber, da er des Schwimmens unkundig war, von der heftigen Strömung mit⸗ genommen, ohne noch einmal an die Oberfläche zu kommen. Die 5 8 konnte des hohen Waſſerſtandes wegen noch nicht gefunden rden. Kehl, 12. Juli. Wie die„Kehler Zeitung“ mitteilt, hat ſich Direktor Mangelsdorf an der hieſigen Sberrealſchule entſchloſſen, einem an ihn ergangenen Ruf Folge zu leiſten und zum 1. Januar 1925 die Leitung der vereinigten Schulen des deutſchen Hilfspereins zu Porto-Alegre in Braſilien zu übernehmen. Direk⸗ tor Mangelsdorf hat von der badiſchen Regierung einen Zjähri⸗ gen Urlaub erhalten. * Wittenweier b. Lahr, 12. Juli. Als das 7jährige Söhnchen des Landwirts Hermann Meher an einem angehängten Wagen 10 die 187 klettern wollte, ſtürzte er ab, wurde überfahren getötet. „Lörrach. 12. Juli. Ein geföhrlicher Vorgang ſpielte ſich auf der Gewerbebahn ab. Ein leerer Eiſenbahnwagen löſte ſich von der Kuppelung und ſauſte mit großer Geſchwindigkeit das abſchüſſige Ge⸗ leiſe entlang, der Wieſe und den dortigen Fabriken zu. Eine Loko⸗ motive machte ſich hinter dem Ausreißer her, konnte ihn aber nicht mehr erreichen. Der Wagen durchſtieß das eiſerne Tor am Fabrik⸗ hof von Köchlin, Baumgartner u. Co daß die Flügel davon flogen, riß eine Warnungstafel um und prallte dann auf zwei mit Säure⸗ behältern und Koks gefüllfe Eiſenbahnwagen auf. Die beiden erſten Wagen ſchoben ſich ineinander, ſodaß mehrere Säureflaſchen in Trüm⸗ mer gingen, u. die Karoſſerien beſchädigt wurden, am dritten Wagen wurden die Puffer verbogen. Der Schaden iſt erheblich. Die dem dahinraſenden Eiſenbahnwagen nacheilende Lokomotive ließ fortwäh⸗ rend die Pfeife ertönen, ſo daß die am Bahngeleiſe ſich aufhaltenden serſonen gewarnt wurden und ſich flüchten konnten. Nachbargebiete ):( Aus Oberheſſen, 12. Juli. An allen Orten wird eben über die immermehr überhandnehmende Zigeunerplage geklagt. In Schlitz wurde eme durchziehende Bande unterſucht, wobei man eine ſcharf geladene Armeewaffe fand. Nachdem die Bande dem Amtsgericht vorgeführt war, wurde ſie abgeſchoben. -g. Saarbrücken, 12. Juli. Der Zuſammenbruch des Dillin⸗ ger Streiks, der mit einer bedingungsloſen Wiederaufnahme der Arbeit endete und nicht nur das Werk durch Betriebsſchäden be⸗ nachteiligte, ſondern auch den Ausſtändigen einen Lohnausfall von 2% Millionen Fr. verurſachte, erweiſt die ſchlechte Situation der Arbeitnehmerſchaft bei heutigen Arbeitskonflikten. Die allgemeine Geſchäftslage iſt derart ungünſtig— und zwar im Saargebiet, in Deutſchland wie in Frankreich gleichermaßen—, daß durch In⸗ ſzenierung eines Streiks kaum irgendwo ein Druck auf die Unter⸗ nehmerſchaft ausgeübt werden kann, während die Arbeiterſchaft, unter ſich parteipolitiſch geſpalten und geſchwächt, vor leeren Kaſſen⸗ beſtänden ſteht. Von dieſem unglücklichen Experiment abgeſehen iſt für 3 Wochen wenigſtens der Wirtſchaftsfriede dem Saargebiet noch geſichert. Die verlängerten Lohntarife der eiſenſchaffenden und»ver⸗ arbeitenden Induſtrie laufen bis zum 31. Juli. In der Zwiſchenzeif muß über die entſcheidenden Hauptfragen Klarheit geſchaffen ſein, nämlich die erforderliche Ermäßigung der Saarkohlenpreiſe und der Saarfrachten. 2 eeeee Madaf Supben richtig gekocht, sind eln Hock- genuß auch für verwöhnte Gau⸗ men. Viele Sorten wie Erbs“ Reis, Pilz, Grünkern, Eiernudeln, Konigin, Ochsenschwanz u. 8. W. bieten relchliche Abwechslung“ adlung auf den denen 5u a G di unt dde esb-ie Prrtgl 6. Seite. Ur. 320 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Samtsag, den 12. Juli 1924 — —— Handelsbleft des Nannheimer Generel-Anzeiger — Die Wirtschafts- Börsenwoche Höhepunkt.— Diesseits oder jenseits deg, Höhepunktes der Krise? Schon am Monatsanfang äußerte der Aufsichtsrats- vorsitzende in der.-V. der Commerz- und Privatbank, die schärksten, Auswirkungen der Krisis seien überwunden und die härteste Prüfung der wirtschaft- lichen Widerstandskraft liege hinter uns. So war wenigstens dem Sinn nach aus den bekannt gewordenen Auszügen aus der Rede in den Versammlungsberichten zu schliegen. Diese Keußerung verursachte in weiten Kreisen Aufsehen und dürkte, wenn sie auch jetzt erst, zwei Wochen später, ge- fallen wäre, noch immer viele Zweifler finden. Trotzdem ist unverkennbar in dieser Zwischenzeit manches geschehen, Was wenigstens zu Hoffnungen auf eine Erleichterung be- rechtigt. Weil es aber eben nur Aussichten sind, die sich eröffnen, so wäre damit an sich schon denen Recht gegeben, die noch nicht daran glauben wollen und können, daß sie den Höhepunkt der Krise überschritten haben. Außerdem unterstützt die kägliche Beobachtung unleugbar ihre Argumentation. 42 Ton Tag zu Tag bringt das offizielle Publikationsorgan, der Reichsanzeiger, noch 40 bis 50 Konkursanmel- dungen, ja, es zeigt sogar hierin eine Verschärfung gegen- über dem Vormonat, da sich infolge der vielfachen Ein- schränkungen, die der Geschäftsaufsichtsverordnung durch die Novelle erstanden, eine Reihe der Geschäftsauf⸗ sicehtsfälle in offene Konkurse verwandelt haben. Nun ist es zwar unzureichend, wollte man lediglich sich an Hand der Konkursziffer über die Wirtschaftslage orienlieren. Man muß auch hineinhören in das Wirtschafts- gelriebe, mus sich den Blick. für die Beurteilung der Tages- ereignisse offen hallen. Aber auch hier dürfte man kaum viel Erfreuliches wahrnehmen können. Die Betriebskassen Sind und bleiben leer und selbst die- Saisonausverkäufe der Kaufhäuser haben den Warenumschlag bisher nicht an- geregt. Lockten hier und da die Preisherabsetzungen, so hatten wohl nur wenige Firmen, die sich vermehrten Zu- stroms der Käufer erfreuten, Eingänge, die zur Rück- der Schulden und gleichzeitig noch zu Neueinkäufen vrelchten. Sehr düster schilderte kürzlich der Präsident des Zenkralverbandes des deutschen Großhandels Ravené die Lage des Großhandels. Noch in diesem Jahr müsse, s0 Pprophezeite er, mit dem Zusammenbruch eines großen Teils des Großhandels gerechnet werden. Die Kußen- stände hätten sich seit Januar vervielfacht. Weiterhin rührte er indessen an einen Punkt, von dem aus inzwischen ein erster Schritt getan ist, der die Krise mildern kann. Er bezeichnete die steuerlichen Lasten als die ärgsten Insolvenzherde. Mit dem Entschluß der Reichsfegie- rung, die Umsatzsteuer zu ermäßigen, auf den noch zurück- zukommen sein wird, liegt wenigstens das staatliche An- erkenntnis vor, daß eine unbedingte und rücksichtslose Durchführung des Steuerprogramms für die Wirtschaft nicht tragbar ist. Was Ravené andeutungsweise und unter Heraus- hehung der Konsequenzen zum Ausdruck brachte, ist der Inhalt der Klagen aller Geschäftsleute, jetzt noch ebenso, wie seit Beginn der Kreditrestriktionen, dein Ausgang der heutigen ökonomischen Depression. Die Ab- nehmner bezahlen nicht, die gerichtliche Austragung ist nahe- zu unmöglich wegen der Kosten, vor allem aber wegen der durch die Unzulänglichkeit des Gerichtsapparates eintreten- den Verzögerung. Die dieser Tage erschienenen Juni- berichte der preußischen Handelskammern spiegeln diese Bedrängnis in allen Industriezweigen durch ihre häufige Wiedlerholung in ihrem ganzen, schwerste Besorgnisse weckenden Ausmaß wieder. Von woher erschließt sich der Ausweg? Wer in den Sorgen des Alltags sleekt, wird ihn nirgends sehen und die Zuversicht von Meinungen wie der eingangs erwähnten Unbegreiklich kfinden. Er wird— mit Recht— eine Ver- minderung 815 Umsatzsteuer um auf 2 Prozent als eine nicht ins Gewicht kallende Unerheblichkeit erachten und wird überhaupt jede Umsatzsteuer als ein Unding in den jetzigen Schweren Zeitläufen empkinden, weil sie jede Ware mehrfach lrilkt. Und dennoch ist mit dem Regierungsbeschluß eine Bresche geschlagen, ebenso wie in der Vorwoche mit der Kohlenpreisherabsetzung, hier auf der Seite der Rohstoffe, dort auf steuerlichem Gebiet. Ob das Ausmaß genügt, ist eine andere Frage, denn es ist ein Irrtum, wenn man an⸗- nehmen wollte, die Krise werde über Nacht durch die Konjunktur abgelöst. Noch lang, unsagbar lang und schwer für die Beteiligten werden die Depressionsschatten auf der Wirtschaft ruhen, doch ist es ein Unterschied, ob die Wolken grau in grau den Himmel bedecken oder sich hier und da ein Lichtblick zeigt. Diese Voraussicht ließe sich vielleicht am besten mit einer Kurve vergleichen, deren aufsteigender Ast scharf in die Höhe springt und so die immerhin Schlag auk Schlag eingetretene Zuspitzung des jüngsten Vierteljahrs veranschaulicht, während der absteigende Kurvenast, auf weit größerem Raum erstreckt, sich nur allmählich senkt. Inwieweit wir im jetzigen Augenblick den höchsten Punkt der Kurve hinter uns haben, das zu entschelden, wird eine Sache des Gefühls ein. Die ersten Zeichen, daß eine Besserung im Anzug sein kann, sind unzweifelhaft da— auch die Inaussichtnahme von Agrarschutzzöllen und die Bereitschaft Greifwerke vorm. Peter Kohl.-., Mannheim-Neckarau Die auf 12. Juli einberufene.-., in der 18 082 000 Stimmen vertreten Waren, verfiel der Vertagung. Wie mitgeteilt wurde sind Verhandlungen im Gange, die für die Umstellung der Gesellschaft auf Goldmark usw. von Einfluß sein können, über die aber, bei der Unbestimmtheit dessen, Was bis jetzt vorliegt, heuie noch nichts Konkretes gesagt werden könne. Die Vertagung wurde einstimmig auf 4. August ausgesprochen. hr. Colonia Kölnische Feuer- u. Kölnische Unfall-Versicherungs- .-G. in Köln a. Rh. Dem Geschäftsbericht entnehmen wir u. a. nachfolgende Auskührungen:„Das Reichsaufsichtsamt für Privatversiche- rung hat die Versicherungsgesellschaften ermächtigt, bei der Rechnungslegung für das Jahr 1923 von den bislang gültigen Vorschriften abzugehen, da die für 1923 noch in Paplermar zu llefernde Bilanz nebst Gewinn- und Verlustrechnung ein zutreffendes Bild von dem Geschäftsgang und der Leistungs- fähigkeit der Gesellschaften nicht geben können. Unser KMill.%, bezahlte Schäden einschl. der Reglerung, anteilig die Micumlasten für diesen Monat zu übernehmen, gehören hierher— wer aber weiß, welche Unberechenbarkeiten die Zukunft birgt, sei es von der Politik her, sei es von anderen Einflüssen? Auch das Argument ist immerhin nicht zu vergessen, daß ues einen zuverlässigen Maßstab für die Kaufkraft kaum gibt, Des- halb kann es unsicher sein, ob die mit großen Verlusten verbundene Preissenkung wirklich die Leistungsfähigkeit der Käufer in absehbarer Zeit erreicht, wenn auch in ähn- lichen Wixrtschaftssituationen in der Vergangenheit das meist der Lall gewesen ist. Das„Wann“ spielt gerade jetzt eine bedeutsame Rolle. Die Börsenwoche In der lelzten Zeit hat sich an der Börse in zunehmen- dem Maßle ein Gegensatz zwischen Rentenwerten und Dividendenpapieren herausgebildet. Die letzteren sind gegenüber den Anleihetiteln stark in den Hintergrund getreten. Wenn schon auch nicht zu verkennen ist, dah die Reisezeit jegliche Neigung zu Engagements erheblich beein- trächtigt hat, so sind doch für die Vernachlässigung, der Dividendenwerte in erster Linie politische und wirtschaft- liche Momente maßgebend gewesen. Die bis vor einiger Zeit noch etwas oplimistischere Auffassung von der Rege- lung der Reparationsfrage hat nach und nach einer nüch- tereren Beurteilung der Sachlage Platz gemacht. Das jetzt bekannt gewordene Ergebnis der Pariser Konferenz zZwi⸗ schen Herriot und MacbDonald hat nicht nur in englischen und amerikanischen wie selbstverständlich auch in deut- schen Regierungskreisen eine gewisse Enttäuschung hervorgerufen, sondern fraglos auch die Börse ver- stimmt. Das Zustandekommen der Konferenz am 16. d. M. ist zwar gesichert, jedoch ist das Programm der Konferenz nach den bisherigen Meldungen keineswegs dazu angetan, die Hoffnung zu erwecken, daß die Durchführung des Dawes⸗ Gutachtens nicht ohne neue recht wesentliche Zugeständ- nisse Deutschlands geregelt werden könne. Die Schwie- rigkeiten sind daher eher im Wachsen begriffen und eröffnen für die deutsche Industrie wenig günstige Perspektiven. Aus dieser Erkenntnis der Sachlage heraus erklärt sich auch der Rückgang der Dividendenwerte, ins⸗ besondere naturgemäß der Montanwerte. Vorübergehend rief zwar die Meldung, daß bei Phönix eine Zusammen- legung von:1, im ungünstigsten Falle von 3: 1 erfolgen werde, eine anregende Wirkung hervor, die aber nicht von Dauer war. Von wirtschaftlicher Bedeutung bleiben nach wWie vor die Geldschwierigkeiten und die Flüssig⸗ keit des Börsengeldes ist noch kein Beweis für die Ver- kassung des Geldmarktes selbst. Wenn auch die Nachfrage erster Kreise nach Monatsgeld nachgelassen hat, so bleibt doch die Geldbeschaffung für die übrigen Geldnehmer nach Wwie vor schwierig, da den Kreditgebern ein Zinssatz von 2 Prozent pro Monat keinen Gegenwert für das Risiko von Unpünktlichkeiten oder Unregelmäßigkeiten bei der Rück- zahlung der Darlehen bietet. Im wesentlichen wird das Interesse der Börse nach wie vor durch die Rentenwerte absorbiert. Wenn auch die Auf- Wertungsfrage selbst keinerlei Fortschritte gemacht hat, so bleibt es doch bemerkenswert, daß in den Kreisen, die ihrer Parteizugehörigkeit nach der Regierung nahe stehen, stärker die Frage der Möglichkeit einer Aufwertung und zwar die Möglichkeit mit Rücksicht auf die Sozialversicherung erörtert wird. Daraus schöpft die Börse neue Anregung und unter Schwankungen konnte sich die Kriegs- anleihe im allgemeinen behaupten. Aber auch die aus- ländischen Renten sind in der letzten Zeit stark in den Vordergrund getreten, besonders gilt dies von den türki- schen Renten auf Meldungen von der Wiederaufnahme der Zinszahlung für die inneren Anleihen der Türkei. Wenn- schon sich diese Meldungen bisher noch nicht bestätigt haben, so entbehren sie doch bei der zunehmenden Besse- rung der Finanzlage der Türkei nicht einer gewissen Be- rechtigung. Den kürkischen Werten schlossen sich die russischen Papiere an, für die besonders anregend die Nachrichten wirkten, daß bei den englisch-russischen Verhandlungen die Sowietregierung eine Aufwertungsquote von 25 Prozent für die russischen Vorkriegsanleihen zuge- standen habe, die sich vielleicht noch etwas erhöhen dürkte, da die von Rußland gewünschte Anleihe immerhin durch Zugeständnisse bedingt ist, die die Sowietregierung in der Aufwertungsfrage zu machen geneigt ist. Auch die deut- schen Stücke der chinesischen Außenanleihen, die mit Rücksicht auf die Arbitragemöglichkeit in Amsterdam lebhaft gesucht sind, fanden an der hiesigen Börse stärkere Beachtung. 8 Geradezu eine Sensation bildete Mitte der Woche eine plötzliche Haussebewegung in 24er-Schälzen, die auf Falschmeldungen über deren beabsichtigte Ein- lösung beruhten. Eine schwere Schädigung der Käuferkreise wurde glücklicherweise noch durch den Börsenvorstand ver- hindert, der in richtiger Erkenntnis der Sachlage die Kurs- notierungen einstellen lien und damit den größten Teil der Orders annullierte. Ho. Geschäftsbericht über das Jahr 1923 wird daher in einer egen früher wesentlich vereinfachten Form vorgelegt. Der im Jahre 1923 Wwurde in allen Geschäfts- zweigen durch die katastrophale Markentwertung beein⸗ trächtigt.“ Die Gesellschaft erzielte in 1923 aus Prämieneinnahmen, abzüglich Ristorni: Feuer 1 003 898 933 384 Mill. A Unfall 487 312 555 557 Mill., Haftpflicht 363 863 945 343 Mill. I, Einbruchdiebstahl 75 088 002 954 Mill. 4, Sturm 7215 261 014 Mill. 4, Kaution und Garantie 274 500 185 Mill., Wasser 3 646 265 404 Mill., Valoren 2167 532 894 Mill. 4, Fahrzeug 24 249 380 000 Mill. 4. Ferner erbrachten Nebenleistungen der Versicherungsnehmer 16 895 356 476 Mill., Kapital- erträge 1 000 512 760 Mill., Gewinn aus Kapitalanlagen 508 375 264 027 Mill., sonstige Einnahmen 796 555 152. Ueberträge aus dem Vorjahre sind mit 231 verbucht. Es erforderten: Rückversicherungsprämien 893 464 452 061 osten, abzüglich Rück⸗ versicherung 119 146 340 426 Mill., Schadenreserve für eigene Rechnung 392 616 940 000 Mill. 4, Prämienüberträge 570 004 925 609 Mill. I, Prämienreserven 49 108 821 803 Mill. 4, Für die Reise nicht vergessen Emꝛo — Verlust aus Kapitalanlagen 150 000 013 Mill. 4I, Verwaltungs- kosten abzüglich Rückversicherung 419 442 490 923 Mill.. Steuern 3 138 400 310 Mill.„, Leistungen zu gemeinnützigen Zwecken 536 293 Mill. 4, sonstige Ausgaben 24 777 576 0806 Mill. A4, so daß einschließglich 1 Vortrag aus dem Vor- jahre ein Reingewinn von 22933 572 858 Mill.„ ver- bleibt, der auf neue Rechnung vorgetragen wird. * Zur Erhebung der Börsenumsatzsteuer. Kurz nach Bekanntgabe des Urteils vom 29. April dieses Jahres, in dem der Reichsfinanzhof sich grundsätzlich für die Bölsen- umsatzsteuerpflicht für devisenbeteiligte Warengeschäfte ent- schieden hatte, ist eine Reihe von Finanzämtern dazu über- gegangen, die Börsenumsatzsteuer rückwirkend ab März 1924 zu erheben. Auf Vorstellung der Industrie- und Handels- kammer Düsseldorf hat der Reichsfinanzminister durch Er- laßß vom 21. Juni 1924 angeordnet, daß die Börsenumsatz- steuer für Warengeschäfte zwischen Inländern vom 1. Juni 1924 ab erhoben wird. Die Regelung der Nachversteuerung der bis zu diesem Zeitpunkt unversteuert gebliebenen Ge- schäfte hat der Finanzminister sich vorbehalten. *Preisermäßigung für Zellstoff. Der Verein der Zell- stoffabriken ermäßigte die Preise für ungebleichten Zellstoff um 75 Pfg., für bleichfähigen und ge- bleichten um 1 l. :: 80 proz. Erhöhung der Textilzölle in Sicht. Der Ent- Wurf einer Verordnung über Zolländerungen, die in den nächsten Tagen im Reichswirtschaftsrat beraten wird. sicht, wWie die Textil-Woche erfährt, eine Erhöhung der Textilzölle um 80 Prozent gegenüber den Sätzen des alten autonomen Zolltarifs vor und zwar u. a. für folgende Zolltarifpositionen: Kunstseide, Seidenzwirn, Wollgarn, Wollgewebe, Baumwoll- webgarn, Baumwollzwirn in Aufmachung für den Einzel- verkauf, Baumwollfilze, rohe Baumwollgewebe, Wirk- und Netzstoffe, Handschuhe, Strümpfe, Socken, Unterkleider aus Baumwolle, baumwollene Wirk- und Netzwaren, geschnitten oder abgepaßt gearbeitet, Leinen-, Hanf- und Jutegarn sowie dichte Gewebe aus diesen Spinnstoffen. Eine Erhöhung von 30 Prozent wird vorgeschlagen für die festen Satze für das Zwirnen und Ausrüsten der Garne und Gewebe. Die Ver- ordnung ist zunächst als vorläufige Regelung bis zur Ein- kührung des neuen Zolltarifs gedacht, um diejenigen Zoll- sälze, die zu niedrig erscheinen, aufzuwerten. Die Zoll- erhöhungen sollen einen Ersatz für die noch bestehenden Einfuhrverbote darstellen. )-( Kein Wegfall der belgischen Differentialzölle auf deutsche Waren. Die Reichsnachrichtenstelle des Auswär- tigen Amtes für Außenhandel, Mannheim, teilt uns folgendes mit: Die am 30. v. M. abgelaufene Ermächtigung der belgi- schen Regierung zur Erhebung von Differentialzöllen für deutsche Waren ist durch den Finanzausschuß der Kammer in letzter Stunde bis zum 31. Dezember 1924 verlängert Worden. Die Zollsätze des Meistbegünstigungstarifs sind in Kraft getreten. Ueber den Zeitpunkt des Inkrafttretens des neuen Zolltarifes steht noch nichts fest. Eine dem Parlament vorgelegte Erklärung der Regierung besagt, daß der Tarif erst an einem späteren Zeitpunkt in Kraft kreten kann, da neben anderen Schwierigkeiten auch den Einfuhr- kirmen sowie den Zollbehörden Zeit gelassen werden muß, sich mit der Materie vertraut zu machen. In belgischen Handelskreisen rechnet man damit, daß der Tarif nicht vor dem 1. Oktober in Kraft treten wird. (Rückgang der amerikanischen Automobilproduktion. Nach der Statistik des Handelsministeriums, die sich auk die Mitteilung von 205 Fabrikanten stützt, belief sich die Auto- mobilfabrikation der Vereinigten Staaten im Monat Mai auk 279 439 Personenwagen und 33 374 Lastwagen, gegen 337 045 Personen- und 36 154 Lastwagen im April und gegen 350 460 Personen- und 43730 Lastwagen im Mai 1923. Kus diesen Angaben geht hervor, daß die Fabrikation in den Vereinig- ten Staaten ihren Rückgang kortsetzt in Anbetracht. des schlechten Absatzes der im vorigen Jahre aufgehäuften Vorräte. Der Monat Mai 1923 wies eine Rekordzifler auf, die seitdem nicht mehr übertroffen worden ist. * Verbesserter Zement. Nach jahrelangen Versuchen haben der„Bauwelt“ zufolge die Zementverbände einen neuen Zement eingeführt, der bereits nach drei Tagen eine Druckfestigkeit von 250 kg/qem erhält und bei Betonbauten bereits nach fünf Tagen eine Beseitigung der Schalung er- möglicht, die sonst 28 Tage stehenbleiben müßte. Dadurch wird die Bauzeit verringert, weil der Weiterbau, wie Ein- bringung von Maschinen usw., keine Verzögerung erleidet. Ferner kann die Rüstung öfter verwandt werden. Der Preis dieses hochwertigen Zements, wie er ofkfiziell heißt, ist um 150 kür 10 Tonnen frei Empfangsstalion, d. h. etwa um ein Drittel höher als derjenige für Portlandzement. * Buderussche Eisenwerke.-G. in Wetzlar. In der .-V. äußerte sich über die Geschäftslage der Vorsitzende des Vorstandes, Bergrat Dr. Gröbler, u,., dahin, daß die Zukunft des Unternehmens dunkel sei, sie hänze wie die- jenige aller übrigen Unternehmungen vom Schicksal Deutsch- lands ab. Die Gesellschaft nehme zurzeit einen Total- ausverkauf ihrer Läger vor, um die Betriebe einiger- maßen in Gang zu halten. Allgemein gehe es der Gesell- schaft so, wie allen andern Unternehmungen. Die Aufträge kingen an auszubleiben, und man werde mit weiteren Ein- schränkungen der Betriebe zu rechnen haben, die ja schon zu Ankfang des Jahres Platz greifen mußften. Börsenberichte Frankfurter Wertpapierbörse Frankfurt, 12. Juli.(Drahtb.) Das Geschäft an der Börse am heutigen inoffiziellen Börsentag war wenisg lebhaft. Pies zeigl sich schon an den fast gar nicht ver⸗ änderten Kursen auf allen Marktgebieten. Deutsche Anleihen sind auch heute gut behauptet und gingen ganz vereinzelt während der gestrigen Nachbörse zu 305.—310 425 reußische Consols 430, Deufsche Schutzgebietsanleihe nur Zolltürken, aber bei eher nachgebenden Kursen, im Handel. Auf dem Industriekassamarkt ist Während des nahezu zweitstündigen Verkehrs gar nichts um gesetzt worden. Es werden nur Höchster Farben mit 8,50, Badische Anilin mit 10,75 genannt; Griesheim dagegen ist sehr kest und wurde mit ca. 11 taxiert.(Die chemische Fabrik Griesheim Elektron soll angeblich, wie an der Börse ver- lautet, hervorragende neue Erfindungen gemacht haben, die der Firma neue große Gewinnaussichten bieten.) Der Geld- markt liegt unverändert und sehr leichl. — Zahnpaste Mundwasser Zahnbürste on ausländischen Renten, sinck auch heute 5= ., en 86 - 1— in n- it- 2* 1¹ 2 2 Seee — ee ee Samstag, den 12. Juli 1924 Mannheimer General · Anzeiger(Abend · Aus gabe) 7. Seite. Ur. 320 Mannheimer Schwurgericht Mannheim, 11. Juli. Vorſ.: Landgerichtsrat Roſt; Beis.: Landgerichtsrat Dr. Frank, Amtsrichter Kühn; Geſchworene (die gleichen wie am 10. Juli); Vertreter der Anklagebehörde: Staats⸗ anwalt Brettle. „ Der 33jährige, verheiratete Bahnarbeiter Joſef Martus aus Kirrlach und das 30jährige Dienſtmädchen Eva Margarete Feßner aus Ludwigshafen a Rh. ſitzen wegen Meineids und Verlei⸗ tung zum Meineide auf der Anklagebonk. Dem heutigen Strafprozeß liegt ein Zivilrechtsſtreit Feßner gegen Eichhorn wegen Leiſtung eines Ernährungsbeitrags für das uneheliche Kind der An⸗ geklagten Feßner zugrunde. In dieſem Rechtsſtreite ſollte der An⸗ geklagte Martus als Zeuge gehört werden. Da aber die Feßner aus den Ausſagen des Martus einen ungünſtigen Ausgang der Sache für ihr Kind voraus ſah, ſtiftete ſie den Matus dazu an, der Wahr⸗ heit zuwider auszuſagen. Dieſer Aufforderung leiſtete Martus tat⸗ ſächlich Folge und bekräftigte ſeine falſchen Ausſagen am 4. April d. 8. vor dem Amtsgericht mit einem Eide. Der Angeklagte Martus geſteht heute die Unwahrheit ſeiner eidlichen Ausſagen ein; die Angeklagte Feßner hingegen behauptet, daß ſie den Martus keines⸗ wegs zum Meineid verleitet hätte. Martus habe ſie weiefllos miß⸗ verſtanden und ſich zweifellos eines groben Irrtums ſchuldig ge⸗ macht. Der Staatsanwalt beantragt gegen die Feßner eine Zucht⸗ hausſtrafe von 1½ Jahren, gegen Martus eine Gefängnisſtrafe zon 1 Jahre. Der Verteidiger des Angeklagten Martus bittet, den Martus nur zu der geringſten zuläſſigen Strafe zu verurteilen und den Haftbefehl aufzuheben. Der Verteidiger.⸗A. Dr. Reidel bdeantragt die Freiſprechung der Angeklagten Feßner. Es wurde — dolgendes Urteil verkündet: Der Angeklagte Joſef Martus wird we⸗ gen Meineids im Sinne der§8 154, 157 St..B. zu einer Gefäng⸗ nisſtrafe von%½% Monaten, die Angeklagte Eva Margarete Feßner wegen des gleichen Verbrechens zu einer Gefängnisſtrafe von 6 Monaten verurteilt. Die Haftbefehle gegen beide Verur⸗ teilte wurden aufgehoben. Die Urteilsgründe beſagen u..: Aufgrund des Geſtändniſſes des Angeklagten Martus und der Ausſagen der Zeugen gewann das Ge⸗ richt die Ueberzeugung daß Martus des Meineids im Sinne der 88 154, 157 St. G. B. ſchuldig ſei. Bezüglich der Feßner beſtehe kein Zweifel, daß ſie gewußt hat, daß die Angaben des Martus falſch waren und daß Martus beeidigt würde und daß ſie ihn hierzu ange⸗ ſtiftet hat. Der Feßner komme indeſſen auch der Strafermäßigungs⸗ grund des§ 157 St..B. zu, weil ſie ſich nach Lage der Sache wohl auch der Gefahr ſtrafgerichtlicher Verfolgung ausgeſetzt hoben würde. Bei der Strafausmeſſung ſei für Martus ſtrafmildernd der Umſtand in Betracht gekommen, daß er geiſtig ziemlich ſchwach ſei. Die geiſtig viel höher ſtehende Feßner ſei wegen eines Verbrechens mit Monat und 15 Tagen Gefängnis und wegen Diebſtahls mit 10 zagen Gefängnis ſchon vorbeſtraft, anderſeits aber werde ihre un⸗ glückliche Jugend und eine gewiſſe Notlage ſtrafmildernd Er⸗ wägung gezogen. Amksgericht Mannheim *Mannheim, 11. Juli.(Sitzung des Amtsgerichts Abt..) Vorf.: Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley; Schöffen: Korl Böttger, Maler⸗ meiſter, Albert Fleck, Prokuriſt, beide hier. Vertreter der Anklage⸗ behörde: Staatsanwalt Luppold. Der 23jährige, ledige Streifenmeiſter Wilhelm Fegert aus Heilbronn und der ledige Taglöhner Johann Wolf aus Doſſenheim ſind wegen Urkundenfälſchung und Diebſtahls ange⸗ klagt. Im Februar und März d. Js. ſtahl der bei der Bereitſchafts⸗ polizei hier angeſtellte Fegert aus drei Scheckbüchern ſeiner Stuben⸗ kameraden 8 Scheckblätker, füllte dieſe mit Beträgen von zuſammen 280 Mark aus und ſetzte die Namen Boos, Baumann und Finkel darunter. Die gefälſchten Schecks übergab Fegert dem Ange⸗ klagten Wolf, der ſie bei der Filiale der Bad. Genoſſenſchaftsbank in Heidelberg einlöſte und ſich von Fegert hierfür entſchädigen ließ. Für die ausbezahlten Beträge wurden die Kontoinhaber Boos, Bau⸗ mann und Finkel belaſtet. Fegert legte ein unumwundenes Ge⸗ ſtändnis ab; Wolf beſtritt jede ſtrafbare Mitwirkung. Das Urteil lautet: Wilhelm Fegert wird wegen Diebſtahls und Urkundenfälſchung zu 9g Monatken und 1 Woche Gefängnis und 5 Jahen Ehrverluſt, Johann Wolf wegen Urkundenfälſchung zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt. N Llbstsstges üaschmte khfoihee mwerdagg eeee Fersil ohne IBleiche onne Keiben, „„„„„%„„„„„„ ee eeee eeeeee „„„„„„„teeeeeeeee dbe hhh% ο οÜ. ‚⏑,„„. „%%%%e%%eeeeeeeeee. 2926+— E d 9 Weisse Wäsche ersiI Der 36jährige, verheiratete Bahnarbeiter Johann, gen. Robert Hoffmann aus Hockenheim iſt eines gewiſſen Verbrechens be⸗ ſchuldigt. Der Genannte iſt teilweiſe geſtändig. Das gegen ihn ergangene Urteil lautet auf 1 Jahr und 6 Monate Gefäng⸗ nis, abzüglich 1 Monat Unterſuchungshaft. Der 29jährige ledige Kaufmann Heinrich Alois Leib aus Mannheim ſchwindelte einem Wirt unter Vorſpiegelung der falſchen Tatſache, er müſſe in einer dringenden geſchäftlichen Angelegenheit nach Frankfurt a. M. abreiſen, den Betrag von 15 Goldmark ab. Zur Glaubhaftmachung ſeines Vorbringens fertigte Leib einen Brief an mit der von ihm ſelbſt beigefügten Unterſchrift„Richard Schuck“. Leib iſt wegen ähnlicher Straftaten bereits drei Mal vorbeſtraft. Die ihm heute zur Laſt gelegte Tat ſtellt er in Abrede. Es erging Urteil: Heinrich Alois Leib wird wegen Betrugs zu einer Gefängnisſtrafe von 4 Monaten verurteilt. M. * Der Eheroman einer amerikaniſchen Filmdiva Seit Jahren beſchäftigt die Staatsanwaltſchaft des Landge⸗ richts II in Berlin ein Strafverfahren gegen den Architekten Walter Oeſterle, das in der Hauptſache in Amerika ſpielt. Oeſterle wird beſchuldigt, in Amerika eine Doppelehe geſchloſſen zu haben und ſeinen Schwiegervater und mehrere Geſchäftsleute in Chicago um hohe Beträge in der Geſamthöhe von 65 000 Dollars betrogen zu haben. Das Opfer ſeiner zweiten Ehe iſt eine amerikaniſche Film⸗ diva Arma Roma, mit ihrem bürgerlichen Namen Anna Shell⸗ mann aus Chicago. Arma Roma iſt eine amerikaniſche Schönheit, die bei vielen Schönheitskonkurrenzen mit dem erſten Preis gekrönt worden iſt. Oeſterle hatte im Jahre 1920 Arma Roma geheiratet. obwohl ſeine Ehe mit einer ebenſo wie er aus Deutſchland ſtammen⸗ den Wäſcherin noch nicht geſchieden war, das Urteil iſt vielmehr in dem Eheſcheidungsprozeß erſt nach Schließung der zweiten Ehe er⸗ folgt. Oeſterle hatte es verſtanden, von ſeinem Schwiegervater einen Betrag von über 60 000 Dollars zum Ankauf von Automobi⸗ len herauszulocken und war dann mit dem Gelde und in Beglei⸗ tung ſeiner erſten Frau nach Deutſchland geflohen. Man hatte von Newyork aus ein Radiotelegramm nachgeſchickt, um den Flüchtling an Bord des Dampfers Manſchuſia bei der Ankunft in Hamburg zu verhaften. Oeſterle war es aber gelungen, von dem Dampfer unbemerkt zu entweichen. Nachdem er einige Zeit mit ſeiner erſten Frau zuſammengelebt hatte, knüpfte er einige Zeit mit ſeiner erſten ziehungen an, denen er Heiratsverſprechungen machte. Er hatte ſo⸗ gar die Dreiſtigkeit, ſeiner zweiten Frau eine Anſichtskarte nach Amerika zu ſchicken, auf der er mit ſeiner Zukünftigen Nr. 3 auf dem Schoße bei einem Sektgelage abgebildet war. Dieſe Karte wurde ſein Verhängnis, denn es geſang nunmehr, ihn in Braunſchweig zu verhaften. Das Verfahren ſtieß auf zahlreiche Schwierigkeiten, da die amerikaniſchen Rechtsverhältniſſe zu prüfen waren und die Zeu⸗ gen im Ausland vernommen werden mußten. Arma Roma war ſelbſt nach Berlin gekommen, um hier beim Unterſuchungsrichter gegen ihren Ehemann Ausſagen zu machen. Nach 15monatiger Unterſuchungshaft war Oeſterle auf Antrag von.⸗A. Dr. Frey aus der Haft entlaſſen worden. Seitdem war es nicht mehr möglich geworden, ihn vor Gericht zu bekommen. Wiederholt hatten Verhandlungstermine angeſtanden, der Ange⸗ klagte war aber niemals erſchienen. Auch zu dem geſtrigen Termin war er ausgeblieben. Es wird vermutet, daß Oeſterle inzwiſchen wieder nach Amerika geflohen iſt, ſo daß gegen ihn ein Steckbrief erlaſſen worden iſt. Sollte Oeſterle in Amerika ergriffen werden, ſo würde er auch dort abgeurteilt werden und die Sache würde für ihn dann einen ſehr böſen Ausgang nehmen, da Bigamie in Amerika weit ſchärfer als bei uns in Deutſchland beſtraft wird. Sportliche Runoͤſchau Einmalige Vorführung der Leipziger Muſterſchule für Turnen und Sport in Mannheim Zurzeit befindet ſich der Direktor Fritz Groh von der Leip⸗ ziger Muſterſchule für Turnen und Sport auf einer Reiſe durch Süddeutſchland. Er wird dabei auch Mannheim beſuchen und am kommenden Dienstag, 22. Juli, abends im großen Saal des T. V. M. von 1846 vor die Oeffentlichkeit treten. Groh beſitzt in ſeiner Schule wunderbares Material und der Beifall, der beſon. ders in Deutſch⸗Böhmen und Schleſien geerntet wurde, bürgt für einen genuß⸗ und lehrreichen Abend für jedermann, nicht nur für ſpezielle Turnfreunde. Das ęral Schwimmen · Ligaſpiele um die ſüddeutſche Meiſterſchaft. Auf das heute abend im Schleuſenkanal an der Pegeluhr(Parkring) zum Austrag gelangende Ligaſpiel„Nikar“ Heidelberg gegen Schwimmverein Mannheim wird hiermit nuchmals aufmerkſam gemacht. Wie bereits berichtet, wird die Heidelberger Ligaklaſſe den Mannheimern den Sieg nicht leicht machen. Es iſt ein ſchnelles und gefälliges Spiel zu erwarten, ähnlich wie dasjenige gegen„Jung⸗Deutſchland“⸗Darm⸗ ſtadt, doch wird die Spielweiſe etwas zäher und ſchärfer ſein. Wie ſchon erwähnt, iſt dieſes das letzte Ligaſpiel, das hier in Mannheim ſich entſcheidet. Bis zur Veranſtaltung von weiteren Waſſerball⸗ ſpielen mit bedeutenden Maunſchaften des In⸗ und vielleicht auch des Auslandes wird noch etwas Zeit verſtreichen und es ſollte ſich deshalb kein Sportintereſſent das heute abend fällige Ligaſpiel entgehen laſſen. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Das mitteleuropäiſche Hochdruckgebiet hat noch weiter an Fläche gewonnen und erſtreckt ſich auch auf große Gebiete Nord⸗ und Süd⸗ europas. Infolgedeſſen hält das heitere Sommerwetter an. Geſtern nachmittag ſtieg die Temperatur in der Rheinebene bis 28 Grad, auf der Baar bis 24 Grad und im Hochſchwarzwald auf 19 Grad Der Hochdruck verlagert ſich jetzt nach Oſteuropa, während von Weſten kleine Druckſtörungen vordringen und in den nächſten Tagen lang⸗ ſam zunehmende Gewitterbildungen bringen. Vorausſichtliche Witterung für Sonnkag bis 12 Uhr nachks: Meiſt heiter, ſehr heiß, am nachmittag und abend ſtrichweiſe, beſonders in Südbaden und Gebirge Wärmegewitter. Herauszeber, Drucker und Verleger; Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b. H. Mannheim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher: für das Feuilleton: i. V. Kurt Fiſcher für Kommunalpolitik u. Lokales: J. V. Fr. Kircher; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete, Gericht u. den übrig. redaktionellen Teil: Fr. Kircher: f. Anzeigen: J. Bernhardt. NANNrEITIEN NRRNINATLAeR am 13., 16. und 20. duli 1924 auf den Mannheimer Rennwiesen veranstaltet vom Badischen Rennverein Mannheim. NO. 1 der hlauen Mannheimer Rennsportzeitung (Offizielles Organ des Bad. Rennvereins) ist erschienen und zu haben im Strassenverkauf, den Kiosken, Zigarrengeschäften.s.., der Filiale Waldhofstrasse 6 sowie im Verlag E 6, 2. Preis 20 Pfennig: Mannheimer General-Anzeiger. für ein richtiges Waschen ist die richtige Wahl des Waschmittels. Nehmen Sie 1. Kalt aullösen; ein Pakel aul—3 Eimer Wasser. 2. Die Wäsche in die kalte Lauge legen und langsam kochen lassen; eine Viertelstunde Rochdauer genügt. 3. Gründlich ausspülen, zuerst gut warm, danach kält. 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Herr, Deuuſche eat 4583070 284270,.—Kreditoren: für Leser dieses Blattes. nicht unt. 21., würde Noſtroguthaben bei Banken und Bankfirmen 17546805 718 805,.— a) Noſtroverpflich ungen mit tüchtig. Kaufmann, JJ%%%V ĩ ĩ 3363 927850 557,— d) ſeitens der Kundſchaft bei Drüten benutzteKredite—— Der wohlbekannte Astrologe Prol. Roxroy 33 J. alt, ſeith. in leit. Seſchuſſe auf Waren(gedeckt durch Waren 47 230 000 000,.— e) Guthaben deutſcher Banken 7811 701651706,— hat sich wieder entschlossen, für die Bewohner Stellung, ein 3345 Effekten und Konſortialbeteiligungen 1000 000.— d) Einiagen: dieses Landes ganz kostenfreie Probe-Horosk ope 7 8 rrr 25— 1 inn. 7T fäll. 6617069 845087.— ihres Lebens auszuarbeiten, Ems! 09 ö 910 lel; 2 b z 3Mon.. 460 833 280 000,— Prof. Roxroys Ruhm ist eit verbreitet. daſ 6331 653 865 216.— 3. 3 Mon..—.—7077 903 125087,.— er Wohl kaum mehr einer Einkührung durch uns] Einige hundert Mark er⸗ 9 25 2 ekng„„„ eeeeeeeeeee eoo9269.— e) ſonſt Kredit.: bedarf. 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Juli 1924 Maunheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 9. Seite. Ur. 3520 Gottesdienſt⸗Ordnung. Evangeliſche Gemeinde. Sonntag, den 13. Juli 1924. Trinſtatiskirche..50 Ausflug d. Kindergottesdienſtes, Bei ſchlecht em etter um 11 Kindergottesd.;.30 Pred., Pfr. Renz; 10 Pred., Pir. Renz. Einführung des Kirchenälteſten Aug. Ludwig. 11.15 Chriſtenl., Pfr. Renz. onkorbienkirche..45 Sammlung des Kindergottesdienſtes in der Kirche zum Ausflug in den Käfertaler Wald.(Poſaunenchor). 10 3 Bacht 2 Chriſtenl., Kirchenrat v. Schoepffer; 6 Pred., . Huß. Cbriſuskieche..30 Pred., Vik. Speck; 11 Jugendgottesd., Bik. Speck. Friedenskirche..30 Ehriſtenl. f. Südpfarrei, Pfarrverw. Merkle; .30 Pred., Vik. Zahn; 10.30 Chriſtenl. f. Nordpfarrei, Pfarrverw. A. Rhſewich. Johanniskirche. 10 Prebd., Pfr. Sauerbrunn; 11 Chriſtenl., Pfr. 2 Sauerbrunn; 11.15 Kindergottesd., Vik, Sittig. utherkirche. 10 Pred., Pfr. Huß; 11 Kindergottesdienſt, Vik. Dr. 185 f. Knaben, Pfr. Huß:.15 Chriſtenl. f. Mäd⸗ „chen, Pfr. Huß. Meſanchchunkiche. 7 Abfahtt des Frauen⸗ ünd Männervererns am Weinheimer Bahnhof zum Waldaottesd., Pfr. Rothenhöfer; 10 „„ Pred. Vik Engler; 11 Kindergottesd., Vik. Engler. Neueßs ſtädt. Krankenhaus. Kein Gottesdienſt. Evangl. Diakoniſſenhaus. 10.30 Predigt, Pfr. Scheel. Heiurich Lanz Krankenhaus. 10.30 Preb., Pfr. Mayer. Evaugl. Gemeinde Feudenheim..80 Pred., Pfr. Mutſchler: 10.45 5 Kindergottesd., Pfr. Mutſchler; 1 Chriſtenl., Pfr. Mutſchler. Evangl. Gemeinde Neikarau. Vorm..30 Pred., Kollekte, Miſſionar Zuch; 10.45 Kindergottesd. d. Nordpfarrei, Miſſionar Zuch. Wochengottesdienſt. Konkürdienkirche. Donnerstag, 17. Juli, abds. 8 Bibelſtunde. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. Erangl. Verein für innere Miſſion(Stadtmiſſton). Stamitzſtr. 15. E2 10, Schwetzingerſtr. 90, Fiſcherſtr. 31, Sonntag 3 Verſammlung. Donnerstag 8,80 Bibeſtunde?; Meerwieſenſtr. 2, Sonntag und Dienstag.30; Neuhoferſtr. 25(Rheinau), Jeudenheim(Kinder⸗ Ichulel. Mittwoch 8,30, Sandhoferſtr. 22(Luzenberg) Sonntag und Mittwoch.30; Neckarſpitze(Kinderſchule) Freitag.30; Waldhof ſtraße 90, Dienstag.30 Männer⸗Bibelbeſprechung, Samstag 8 Bibelſtunde der Jugendabteilung; Meerwieſenſtr. 2, Freitag.30 Sandhoferſtr. 22, Montag.80 Männer, u. Freitag 8 Jünglings⸗ Bibelſtunde; Neuhoferſtr. 25 u. Fiſcherſtr. 31, Samstag 8 Bibelbe⸗ ſprechung. Chriſtl. Verein junger Mädchen auf allen Stationen Sonntag nachm. 5 Uhr. Sonntagsſchule Sonntaa vorm. 11 Uhr. Verein für Jngendpflege e. V.„Haus Salem“ K 4. 10. Sonntaa 4 Jugendverein; abds. 8 Vortrag.— Dienstag abds. 8 Gebetſtunde. — Mittwoch abds. 8 Männerverein.— Donnerstag nachm. 4 Frauenſtunde. Gemeindehaus der evangl. Gemeinſchaft U 8, 28. Sonntag.30 und .30 Predigtgottesd.(Pred. Rick); 11 Sonntagsſchule.— Mittwoch 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde.— Donnerstag 4 Frauenmiſſionsſtunde, 8 Jugendſtunde. Katholiſche Gemeinde. Jeſuitenkirche. Sonntag. 5 Frühm.; von 6 an Beicht; 6 hl. Meſſe; 7 hl. Meſſe;.45 Singm. m. Pred.;.30 Schülergottesd. m. Pred.; .30 Pred. u. Amt(Hauptgottesd.); 11 hl. Meſſe m. Pred.; 2 Chri⸗ ſtenlehre(42 Chriſtenl. f. d. 3. u. 4. Jahrg. d. Jünglinge im Saale des Pfarrhauſes);:.30 Herz Mariä⸗Bruderſchaft m. Segen; .15 Pred. u. Müttervereinsand. m. Segen; abds. 7,30 Pred. und Aloiſiusand. m. Prozeſſ. u. Segen. St. Sebaſtianuskirche.— Untere Pfarrei. Sonntag. Kommunion⸗ ſonntag f. d. Jungfrauen. 6 Frühm. u. Beicht; 7 hl. Meſſe m. Generalkomm. der Jungfrauenkongr.: 8 Singm. m. Pred.;.30 Hred. u. Amt: 11 Kindergottesd. m. Pred.; 2 Chriſtenl. f. d. Jüng⸗ linge.30 Herz Jeſu Andacht m. Segen;.30 Aloiſiusandacht mit Pred. u. Segen. NB. In den Vormittagsgottesd. iſt Kollekte für den Eliſabethenverein. Katholiſches Bürgerhoſpital. Sonntag..30 Singm. m. Pred., zugl. Gymnaſiumsgottesdienſt. Herz Juſukirche Neckarſtadt⸗Weſt. Sonntag. 6 Frühm. u. Beicht; 7 hl. Meſſeß 8 Singm. m. Pred., Monatskomm. d. Jünglinge u. FJungmänner u. Vierteljahrskomm. f. alle chriſtenlehrpfl. Knaben: .30 Pred. u. Amt; 11 Kinergottesd. m. Pred.; 2 Chriſtenl. für Jünglinge;.30 Herz Jeſu⸗Andacht m. Segen.— Dienstag abds. 8 Verſammlung der Jungfrauenkongr. St. Bonifatinskirche Neckarſtadt⸗Oſt. Sonntag von 6 ab Beicht: 7 Frühm.; 8 Singm. m. Pred.(Monatskomm. d. Jungfrauenkongr. u. 4. Aloiſ. Sonntag);.30 Singm. m. Pred.; 11 Singm. m. Pred.; 2 Chriſtenl. f. d. Jünglinge:.30 Herz Jeſu⸗Andacht. St. Jakobskirche in Neckarau. Sonntag. 6 Austeilung der hl. Komm. .45 Kommunionm.; 8 Sinam. m. Pred. u. Generalkomm. der Schulkinder;.30 Feſtpred. m. kevit. Hochamt anläßlich d. goldenen Prieſterjubiläums des hochw. Herrn Geiſtl. Rat Freund: 11 Kin⸗ dergottesd. m. Pred.; 2 Veſper.— Donnerstag 2, 5, 7 Beicht.— Herz Jeſu⸗Freitag 7 Amt. Franziskuskirche in Waldhof. Sonntag. 6 Beicht; 7 Kommunionm. m. Frühpred.(Generalkomm. d. Jungfrauenkongr.);.15 Amt m. Preed. in der Kapelle d. Spiegelfabr.;.30 Amt u. Pred.; 11 Schü⸗ lergottesd. m. Singm. u. Pred.; 11 Singm. m. Homilie in der Kap. d. Spiegelfabr.;.30 Chriſtenl. f. d. Jungfrauen u. Veſper; .30 Albiſiusandacht m. Segen. ̃ Katholiſche Kirche in Käfertal. Sonntag. 6 Beicht;.30 Frühm., Monatskomm. f. d. Schüler u. Erſtkomm.; 8 Schülergottesd. m. Pred.;.30 Pred. u. Amt;.90 Chriſtenl. f. d. Jünglinge; 2 Herz Jeſu⸗Andacht m. Segen. Katholiſche Pfarrkirche Sandhofen. Sonntag..30 Beicht; 7 Frühm.: 1. Pred.; 10 Singm. m. Pred.;.30 Chriſtenl. u. Herz Jeſu⸗Andacht. St. Peter⸗ und Paulskirche Feudenheim. Sonntag..30 Beicht; 7 Frühm.;.15 Schülergottesd.;.45 Hauptgottesd.; 1 Chriſtenl. f. d. Fünglinge;.30 Corp. Chriſti⸗Bruderſchaft. St. Antoniuskirche in Rheinau. Sonntag..30 Beicht;.80 Frühm. Heilig⸗Geiſt⸗Kirche. Sonntag. Beicht u. hl. Meſſe; 7 Frühm.; 8 S Herz Jeſu-Andacht m. Segen. Liebfrauenkirche. Sonntag. .30 Pred. u. Amt: 11 Singm. m. Pred.; .30 Herz Jeſu⸗Andacht m. Se (Kinderſchul lung der Jungfrauenkongr. Gumnasiumsg Ittesdienſt. tslſen Nebengwerd d. sehritel, Tätigkeft gp. d Vitalis-Verlag. 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Die Preisrichter treffen ihre Entscheldung Wir empfehlen die Tellnahme an—— schreiben besonders Brautpaaten,. Hochzeitsreise tomm Elefrauen, irraar heg. Aaten einen neuen Hut oder sonstige usgaben mit der Erwiderung niederschmettefn könfen: Dafür hat Dich die Erholungsrelse Ehen die etwas a2 gutrumschen en haben eminneru, die oder bis zur muen e voraussichtlich ctwas haben werden; 1 lang die Alltage- len, dle.,* sorgen abschütteln nen, deut- schen Landes sehen und genleßsen Follen. Und nun frisen ans Werk! Hler ist ein 5 nuf dem zleh die Findigkeit und der WIiz jedes Preisbewerbem detätigen Kann. Filer gilt es, einen Plan auszuͤheckau, wie man mit Humor eine ganze Stadt aui den Ropf Aalles und sie zwingen kann, sich einen Tag lang elltig mit den dekannten Kukirol- zu deseni Einerlei, ob der Gewinner des ersten Prelses dafaus elne Hochzeits- odet eine Erholunga- oder eine 45 Frcte machen will, es ist der Müne wert, u roblem nachzudenken. Das Meer, Thüringen, der Harz, die Apenl Nieht einsam, sondern zwelsam. Das muß doch den Scharksinn und die Phautasie deflügeln! Daz muß eine Stunde intensivsten Nachdenkens wert gein. Dafüt ſohnt es sich, einen Studentenulk 7 Umfanges zuszu⸗ denken. Geben Sie sich Mühe! Oanz Deutschland ist Zuschauet bei diesem Wettkampfe der Geistet! Kukirol-Fabrik Groß-Salze bei Magdeburg.