„ e —* SDeA —— Montag, 14. Juli Neue Mannheimer Zeitung .dugepreiſe: In mannheim uns umgedung wöchentlich Golo pfeunnig. die monatlichen Sezieher verpflichten lich bei eptl. Renderung der wirtſchaftlichen verhültniſſe notwendig werdende preiserhöhungen anzuerkennen. poſt⸗ ſcheckonts nummer 178300 Rarieruhe.— Zauptgeſchäfts ſtelle mannheim E e..— Seſchäfts⸗nebenſtelle Neckarſtadt. wald⸗ dofſtr. 6. gernſpr. ne. 791, 7002, 7688, 704, 7068. Keleg.-Rde. Seneralanzeiger mannheim. Erſcheint wöchentnch zwölrmal. Beilagen: Sport u. Spiel im Mannheimer General⸗Anzeiger Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Srauen- u. Muſik-Seitung- Welle u. Schall Aus Seld und Garten Wandern u. Neiſen TTTTTCC00000bbbbbbbCbbbTVTbTCbFTCTbTbCCbCVCVTVCTFTCœœœœCœCCłCCœECœCVCCCCFCCF*'̃ ͥw ntt.....!.!.!.!.!.!.!.!..... WMorgen⸗Ausgabe Badiſche Neueſte Nachrichten In Erwartung der Londoner Konferenz der Aufmarſch der Parteien Die franzöſiſche Delegalion für die Londoner Konferenz wird am Dienstag vormittag 10 Uhr Paris verlaſſen. Sie wird aus etwa 30 Perſonen be⸗ ſtehen. Die genaue Juſammenſetzung iſt offiziell noch nicht be⸗ ſtimmt, doch wird ihr vorausſichtlich außer Herriot auch der Finanzminiſter Clementel, Koiegsminiſter Nollet, Bar⸗ thou und Peretti della Ricca angehören. Die belgiſche Delegation für die Konferenz wird am Dienstag abend Brüſſel ver⸗ aſſen. Sie ſetzt ſich aus folgenden Perſönlichkeiten heunis und Hymans, Henncourt, belgiſcher Ingenieur⸗ fan der Ruhr, Weiler, Attachs der Rheinlondkommiſſion und utt, zweiter Delegierter in der Reparationskommiſſion. Die Dauer der Konferenz „Evening Standard“ gibt die Erklärung eines höheren eng⸗ Beamten wieder, daß die Konferenz entgegen der herrſchen⸗ den Meimung wahrſcheinlich viel länger dauere als man annehme. rechne mit drei bis vier Wochen. 22 2 Seunruhigung in Paris V Paris, 12. Juſi.(Von unſ. Pariſer Vertreter) Die Rede des Reichskanzlers Dr. Ma r(ſiehe nächſte Seitel) und die aus Londoner Premierkreiſen hier eingetroffenen Berichte haben in hieſigen Regierungskreiſen eine unverkennbare Beunruhigung hervorgerufen, obgleich man von Macdonalds Erklärungen im Unterhauſe viel erwartet. Es zeigt ſich, daß nach Herriot⸗ Senatsrede das Miß verhältnis zwiſchen London und Paris fortbeſteht. Herriot legte ſich unter dem Drucke der poin⸗ cariſtiſchen Oppoſition auf die Bedingungen der Einhaltung des Verſailler Vertrages ſeſt. Nach engliſcher Meinung ging er dabei zu weit. Der im franzöſiſch⸗engliſchen Konferenz⸗ abkammen enthaltene Paſſus über die Reparationskommiſſion berechtigte Herriot zu der Feſtſtellung, daß Frankreich nach wie vor die beſchließende Stimme in der Reparationskommiſſion beſitze und daß es ſeine Stimme in die Wagſchale werfen kann, falls es ſich um die Anwendung einer Sanktion handele. Von engliſcher Seite wird folgendes erklärt: 25 Die Reparationskommiſſion muß einen amerika niſchen Schiedsrichter verlangen, falls in einer beſtimmten Frage es nicht zur einmütigen eechufalung tommen ſollte. Sobald aber der amerikaniſche Schiedsrichter innerhalb der Kommiſſion ſeinen Platz eingenommen habe, müſſe der franzöfiſche Delegierte auf ſeine Stimme als Vorſitzender ver⸗ zichten, ſobald er nur eine Stimme abgeben kann. Dieſe iiſche Auffaſſung ſteht vorläufig noch mit der franzöſiſchen in ſchärfſtem Widerſpruch. Es wird ſich darum handeln, woer wen 2— die Eniſcheidung er dieſe Kardinalfrage herbeizuführen. Man erklärt, daß hier Befürchtungen betreffend der Mög⸗ lichkeit beſtehen, den von Herriot im Senak vertretenen Standpunkt für die interalliierte Konferenz angenommen zu ſehen. Wie ge⸗ wöhnlich, wird von diplomatiſchen Manöver geſprochen, um in London den franzöſiſchen Standpunkt durchzuſetzen. Es heißt, daß Itolien ein großes Intereſſe hätte, in London mit Frankreich einig zu ſein. Ebenſo erwartet Ja pan eine Förderung der fran⸗ zöſtſchen Reparationswünſche. Zwiſchen Rom und Paris habe ich in den letzten Tagen ein reger Meinung austauſch vollzogen, der zur Einſchränkung der antifaſziſtiſchen Bewegung auf franzöſiſchem Boden geführt habe. Beiſpielsweiſe ſei von der Liga der Menſchenrechte“ 8 0— 905 Kundgebung gegen den ſtalie⸗ niſchen Faſzismus angeſagt worden. Wie bei früheren Anläſſen ſetzen die maßgebenden Kreiſe ihre Hoffnungen auf die Verdrängung der engliſchen For⸗ derungen. Um die Stärkung der Politik Maedonalds zu ver⸗ Undern, treten auch regierungsfeindliche Perfönlichkeiten dafür ein, Ekutſchland erſt nach einer grundſätzlichen interallikerten diemigung an den Verhandlungstiſch zu ruſen. Aus bleſem Grunde erfährt die Reichskanzlerrede in linksropu⸗ kaniſchen Organen eine abfällige Beurteilung. Man tichtet an Dr. Marx die Gegenfrage, was Deutſchland bisher 17 8 habe, um den Sachverſtändigenbericht zu verwirklichen. Die 8 wo der Reichskanzler über die Deulſchland aufzuerlegenden boer ſprach, wird ſo kommentiert, als ob der Sachverſtändigen⸗ Wase für Deutſchland überhaupt keime ernſt zu nehmende Bürde 19 Nach einer gatbamllichen Mitteilung wird ſich die Repare. onskommifſion mit der Feſtſtellung einheitlicher Durch⸗ führungsbeſtimmungen des Sachverſtändigenberichtes befaſſen und bei dieſer Gelegenheit ihre Anſicht über die Kommerzialiſierung der deulſchen Schuldverſchreibungen ausſprechen. And Deutſchland: Berlin, 14. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Nicht nur die Rede, die der Kanzler am Samsdbag auf dem Bierabend des Reichspreſſe⸗ chefs hielt, war auf Moll geſtimmt: auch ſonſt blickt man den kommen⸗ den Entwicklungen mit großer Sorge entgegen. Noch vor acht Tagen auf der Frankfurter 1 der Volks⸗ artei war der Außenminiſter bemerkenswert optkimiſtiſch ge⸗ ſaent geweſen. Dieſe Hoffnungsfreudigkeit hat, wie feſtzuſbellen ſein wird, jet in weitem Umfang ſich verflüchtigt. Sehr nahe amt⸗ liche Mitarbeiter Dr. Streſemanns bezweifeln, daß Deutſch⸗ land noch eine Einladung nach London erhalten werde. Alle Hoffnungen, die noch vorhanden ſind, richten ſich auf das Eingrei⸗ fen Amerikas und die prominenten Amerikaner, die in der Zeit der Konferenz in London ſein werden. Amerikaniſche Anleihebedingungen Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ glaubt zu wiſſen, daß die amerikaniſchen Finanzleute als Be⸗ dingung für ihre Beteiligung an der deutſchen Anleihe die ab⸗ ſolute Garantie dafür fordern wollen, daß in Zukunft gegen Deutſch⸗ land keine Sanktionen mehr ergriffen werden, die auf das deutſche Wirtſchaftsleben nachteiligen Einfluß haben könnten. Ferner würden ſie fordern, daß, wenn Sanktionen vorgenommen werden ſollen, dieſe nicht von einer oder zwei Nationen allein ausgefül werden dürfen, ſondern von allen Alliierten gemeinſam. Bolfſchafterempfänge in Brüſſel Hymans hat den franzöſiſchen Botſchafter Herbette, der geſtern aus— 80 f Brüſſel zurückkehrte, empfangen, ebenſo den italieniſchen Botſchafter. herriots Senatsſieg im Spiegel der Preſſe Zur Abſtimmung im Senat ſchreibt der„Temps“: der Senat habe zum Ausdruck gebracht, daß die Franzoſen ſich einigen müßten ‚um die Regierung zu unterſtützen, die auf der Londoner Konferenz das nationale Intereſſe vertreten werden; denn gerade dort habe Herriot die Frage le zu Anfang ſeiner Rede geſtellt. Dieſe Methode der Einigung ſolle der auch unter den Alliierten zur Anwendung bringen.„Meine Methode“, ſo habe er erklärt,„iſt, das zu ſagen, was näher bringt, nicht das, was veruneinigt.“ Das ſei ſicher nicht die Methode des geringſten Riſi⸗ kos, wenn man die wirtſchaftliche Lage betrachte. Wer die Einigung herſtellen wolle, müſſe Jedem Opfer auferlegen. Das ſei ein undankbares Geſchäft. Wenn man aber im Gegenteil die Forde⸗ rungen intakt erhalten wolle, und die notwendigen Beſchlüſſe des⸗ halb auf die ſo ſei das eine Taktik, die manchmal mehr Rück⸗ ſicht auf die Ge genwart nehme, obzwar ſie die Zukunft ſchädige. Heute wäre die Taktik verhängnisvoller denn je. Die„Information“ ſchreibt: Der Miniſterpräſident habe bewieſen, ohne daß man ihm widerſprechen könne, daß die Repara⸗ tionsforderungen Frankreichs ſich ſeit 5 Jahren auf jeder der zahlloſen Konferenzen ein wenig mehr verringert habe. Daß dieſe Forderung in unfruchtbaren Verhandlungen ſich gewiſſer⸗ maßen verflüchtigte, ergebe ſich aus der Macht der Tatſachen viel mehr, als aus der Unzulänglichkeit der Menſchen. Wenn man heute noch warte, werde morgen die Zuſammenarbeit mit England immer ſchwerer und man würde zur Iſolierung zurückkehren, 10 die man ſchließlich jede Ausſicht auf eine friedliche Löſung ver⸗ nichte. Das„Journal des Debats“ ſchreibt:„Ddie Londoner Konferenz werde lang und ſchwierig ſein. Man werde viele Tage gebrauchen, damit die Alltierten ſich einigten, und man werde dann es dahin bringen müſſen, daß die Deutſchen annehmen, was die Konferenz beſchloſſen habe. Macdonald habe klar zum Ausdruck ge⸗ bracht, daß er nicht daran denke, die Deutſchen aufzufordern, die Entſcheidungen der Konferenz anzunehmen. Er erkenne ihnen das Recht zu, zu verhandeln und behalte es ihnen vor. Was man von den Abſichten des deutſchen Reichsminiſters des Aeußeren Streſe⸗ mann kenne, geſtatte nicht, daran zu zweifeln, daß er ſich bemühen werde, Bedingungen 35 ſtellen, das 11 die getroffenen Entſchei⸗ dungen abzuändern. Von den Franzoſen ſei alſo eine große Wach⸗ ſamkeit erforderlich, damit Frankreichs Garantien nicht hinterher be⸗ ſeitigt würden. Eine Stärkung der franzöſiſchen Poſition könne man in der Unterſtützung durch die belgiſche Arbeiterpartei erblicken, die in dem Wunſche, das franzöſiſche Kartell der Linken zu unterſtützen, ſtüger die gemeinſamen Forderungen Belgiens und Frankreichs unterſtütze“. PPͥ ¹·¹¹· 0 ³·¹ w1A ⁰ die Amneſtiedebatte in der Rammer 05 franzöſiſche Kammer, die am Samstag vormittag und neſt 1 ags bis nach 8 Uhr tagte, hat die Diskuſſion über die Am⸗ förderte ztrot der ſcharfen Obſtruktion der Oppoſttion ſoweit ge⸗ daß die Amneſtie für Caillaux und Malvh ange⸗ wurde. Der Antrag der Oppoſition, die Amneſtie für r Anft zu verweigern, wurde mit 309 gegen 207 Stimmen und mit 838 0 die Amneſtie für Malvy ebenſo zu verweigern, wurde an 149 Stimmen zurückgewieſen. Die Wie ⸗ ſenb ellung der wegen Streikvergehen gemaßregelten Ei⸗ gen Minſten wurde trotz des heftigen Widerſtandes des ehemali⸗ ſchloffenr Le Troquers mit 306 gegen 202 Stimmen be⸗ 6 5 Der Senat veriagi ſich Trotz des am Samstag von Herriot ausgeſpr m von enen Wun⸗ ſchen 55 Senat müßte während der Dauer en Kon⸗ 4. Amneſtiegeſetz durchberaten, vertagte ſich der ohne Berückſichtigung dieſes Wunſches bis zum 31. Juli. *Neuer engli i 5 d igliſch⸗mexikaniſcher Zwiſchenfall. Nach einer Mel⸗ zung aus Mexiko hat ſich dort eig neuer engliſch nertkaniſcher wiſchenfall ereignet, i i i 8 eignet, indem ein Neffe des Admirals Jellner amens Vereker am 6. Juli durch Banditen in 5 de ano getöt ̃ ſeuille a— er ſich weigerte, dieſen ſein Porte⸗ Eine Wiederaufbaukonſerenz in Paris Im franzöſiſchen Finanzminiſterium für auswärtige Ange⸗ legenheiten fand am Samstag eine Konferenz unter dem Vor⸗ ſitze Herriots ſtatt an der der Ae der Miniſter für die befreiten Gebiete, ein Vertreter der interparlamentariſchen Gruppe für Wiederaufbau ſowie Abgeordnete und Senatoren von den Kommiſſionen für Wiederaufbau teilnahmen und das Fi⸗ nanzproblem für den Wiederaufbau beſprachen. Der Finanzminiſter hat dem Miniſter für Wiederaufbau den Auftrag erteilt, Wege zu ſuchen, die es ermöglichen können, den Wieder⸗ aufbau fortzufetzen. ein Däne über die deutſche verwaltung Ueber die jetzigen däniſchen Rechtsverhältniſſe in Nordſchleswig ſchrieb der däniſche Hofbeſitzer Mads Gram⸗Köbenhoved vor einigen Tagen in der„Haderslev Amtstidende“:„Trotz der nationalpolitiſchen Gegenſätze müſſen wir anerkennen, daß die deutſche Ordnung auf dem Amtsgericht gut war. Wir ſollten daher nicht gerne daran mitwirken, eine er⸗ wünſchte Neuordnung des däniſchen Rechtsweſens auf dieſem Ge⸗ biete zu verhindern. Es iſt vielmehr unſere Pflicht, daran mit⸗ zuarbeiten, daß die däniſche Verwaltung die praktiſchen Einrich⸗ kungen einführt, die wir unter deutſcher Verwaltung gekannt ha⸗ ben.“— Aus dem Munde eines Dänen gewiß ein ſehr bemerkens⸗ wertes Urteil. Preis 10 Pfeunig 1924— Nr. 321 Anzeigenpreiſe aach Carif. dei vorauszabiung pre eln⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Rügemeine finzeigen 9,40 Solsmark Reklamen 2,— Sotbmark. Lür Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung über⸗ nommen. Höhert Sewalt. Streike, Setriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen ür ausgeſallene oder deſchränkte Ausgaden oder ſür verſpätete Rufnahme von fin⸗ zeigen. Rufte. 9 Sernſpr. ohne Sewähr. Serichtsſt. mannbeim. „pazifiſten“ im Saargebiet (Von unſerem ſaarländiſchen Mitarbeiter) Von der am een mit auffällig ſteigender Intenſität betriebenen Agitation der„Saarländiſchen Friedensliga iſt es in den letzten Wochen auffällig ſtill geworden. Veranlaſſung dieſer Zurückhaltung iſt jedenfalls der Mißklang, mit dem die legten in Saarlouis und Saarbrücken einberufenen öffentlichen Verſamm⸗ lungen geendet haben. Die Leiter der Bewegung hatten ſich den be⸗ kannten deutſchen Friedensapoſtel Profeſſor Ludwig Quidde ver⸗ ſchrieben, um mi“ dem Namen dieſes Führers der Deutſchen Friedens⸗ geſellſchaft Reklame zu machen und in unauffälliger, unverdächtig erſcheinender Weiſe den Boden für eine Geſinnung zu bereiten, die ſich im Saargebiet einſeitig zum Schaden des Deutſchtums auswir⸗ ken müßte. be Profeſſor Quidde iſt die klaſſiſche Ausprägung des Typus des deutſchen Profeſſor vom Schlage der Frankfurter Paulskirche, die auch durch die a des Weltkrieges nichts gelernt und nichts vergeſſen haben und von dem Wolkenkuckucksheim ihrer„Idee aus in die harte Wirklichkeit der politiſchen Tatſachen einzugreifen den Ehrgeiz beſitzen, ohne zu ahnen, wie lächerlich ſie ſich einerſeits machen und wie andererſeits ihre Stimme als Eideshelfer im feind⸗ lichen Lager ausgenützt wird. Ludwig Quidde hatte das Bedürfnis ſchon früh durch Schwim⸗ men gegen den Strom von ſich reden zu machen, hat als Student den Philoſemitismus proklamiert und praktiſch betätigt, hat dann in ſeiner Caligula⸗Broſchüre mit mehr Behagen als Witz ſich an den Allüren des jungen Wilhelms II. gerieben, ſeine Kritik jedoch in ſo vor⸗ ſichtige Form gekleidet, daß ſie ihm nicht ernſtlich ſchaden konnte, fand hierauf in der„Ethiſchen Kultur“ ſowie als männliche Berta Sutt⸗ ner ein kongeniales Betätigungsfeld voll ſüßer„Humanität“— iſt darüber alt geworden und auf der angetretenen Bahn weitergerutſcht, ſodaß ſelbſt eine ſolche Kleinigkeit wie der Vernichtungskampf ſo ziemlich ſämtlicher„Kulturſtaaten“ gegen ſein Vaterland ihn nicht aus ſeinem Phraſenhimmel verſcheuchen konnte. Seinem Profeſſoren⸗ titel verdankt der norddeutſche, nach München ausgewanderte Privat⸗ ſelehrte, ſeiner Herausgebertätigkeit deutſcher Reichstagsakten des ittelalters; wir meinen, es wäre für ihn und im Allgemeinen beſſer geweſen, der Stubengelehrte hätte ſich mit ſeinen Verdienſten im Staub der Archive begnügt, ſtatt in ſeiner blinden Weltfremdheit den Führer ſeines Volkes ſpielen zu wollen. Denn diesmal ließ man die„Friedensfreunde“ nicht unter ſich und ihre Weisheit unkommentiert ihren„Jauber“ auf naive Hörer ausüben, ſondern ſowohl in Saarlouis wie auch in Saarbrücken erhob ſich in der Diskuſſion eine deutliche Oppoſition, umd erfreu⸗ licherweiſe war es gerade die Jugend, alſo die Zukunft des Saar⸗ gebiets, die, großenteils durch die Schule des Weltkriegs geganger, ſich als Gegner der pazifiſtiſchen Illuſionen bekundete. Dem welt⸗ fremden Profeſſor wurde die Frage geſtellt, wie er dazu käme, gerade in dem durch das Verſailler Diktat verſklavten iet, das die „Treuhand“ der Völkerbundsinſtitution verſchiedentlich ſo ſegensreich zu koſten bekam, den der Völkerverbrüderung zu predigen ie dee und in der Diskuſſion in die Enge gedrängt, mußte der Münchener Profeſſor mit klaren Worten ſich dahin end⸗ ſcheiden, zu erklären, daß ein ängen auf Loslöſung des Saargebiets bvom Deutſchen Reiche den Fall des„Lan⸗ desverrats“ darſtelle. Mit dieſem Bekenntnis Ouidde den Impre ſeiner Saarpropagandareiſe einen Bärendienſt getan. Ihm ſelbſt wurde auch von Diskuſſionsrednern derb und deutlich eröffnet, daß ſein Auftreten im Saargebiet, ſowohl von frankophiler Seite inſze⸗ niert ſei, als auch tatſächlich im Sinne des Separatismus wirke und wirken ſolle. Wenn nicht ſchon in perſönlichem Umgang mit ſeinen Gaſtgebern, ſo dürften unter dem Eindruck des Redekampfs dem Friedensprediger doch wohl die Schuppen von den Augen gefallen ſein, ſo daß er die Rolle durchſchaute, zu der man ſeine„Autorität“ in gewiſſen Kreiſen mißbrauchen wollte. Auf der anderen Seite iſt von den franzöſiſchen Drahtziehern das Auftreten Quiddes im Saargebiet zu ſpät als ein Fehler erkannt und bezeichnet worden. Das Blatt der franzöſiſchen Propaganda, der„Neue Saarkurier“, konnte nicht umhin, ſeinem Ingrimm freien Lauf zu laſſen, indem er ſchrieb, Profeſſor Quidde habe einen „denkbar ſchlechten Eindruck hinterlaſſen“. Auch durch Zuſchriften in Pariſer und Metzer Blättern ſuchte man den deutſchen Pazifiſtenführer als unbrauchbares Propagandawerk zu diskreditieren. Zum Unterſchied von ſeinem ehemaligen Freunde Prof. Förſter, den ſein grundſätzliches Beſchmutzen des eigenen Neſtes noch länger als geeignetes Inſtrument des franzöſiſchen Imperialis⸗ mus erſcheinen läßt. Hauptorgan letzterer Sorte von deutſchem Pazifismus iſt die „Menſchheit“, welche, nachdem der württembergiſche General ihr das vaterlandsverräteriſche Handwerk in Ludwigsburg gelegt hat, ſich under die Fittiche des franzöſiſchen Generals nach Wiesbaden geflüchtet hat. Aus welchen Quellen ſie ſubventioniert wird, mag auch daraus hervorgehen, daß ihre Verbreitung im Saargebiet durch den Verlag des„Neuen Saarkurſer“ erfolgt; ſo wird im Saarbrücker Straßenverkauf das ſaarländiſche Separatiſtenorgan zuſammen mit dem Wiesbadener Propagandablatt, das unter der falſchen Flagge des„Föderalismus“ ſegelt, ausgeboten und der gleiche Zweck, für welchen beide Erzeugniſſe die deutſche Sprache mißbrauchen, betätigt und beſtätigt. Die„Saarländiſche Friedensliga“ ſelbſt iſt in ihren offiziellen Aeußerungen gewitzigter.„Selbſtverſtändlich“ darf keines ihrer Vor⸗ ſtandsmitglieder eingeſchriebenes Mitglied des„Saarbundes“ ſein; ebenſo hielt man es kürzlich für ratſam, eine direkte Gemeinſchaft mit dem Separatismus abzulehnen. Das Organ der ſaarländiſchen Friedensliga iſt das bei der Verlagsgeſellſchaft für Mittelmoſel und Hunsrück in Bernkaſtel⸗Cuß erſcheinende Wochenblatt„Die Friedens⸗ bewegung“, die jedoch zugleich als offizielles Mitteilungsblatt der „Rheiniſch⸗Pfälziſchen Arbeitsgemeinſchaft“ der Deutſchen Friedens⸗ geſellſchaft dient und damit einen neuen Beweis von den Zuſam⸗ menhängen gewiſſer politiſcher„Schiebungen“ im beſetz⸗ ten Gebiet bildet. Führende Vorſtandsmitglieder der„Saarländiſchen Friedensliga“ ſſind der Saarbrücker Rechtsanwalt Beſſenich und der dorkige Ohrenarzt Dr. Schoottke, der früher als Steckenpferd ſeine an Cor⸗ vins„Pfaffenſpiegel“ geſchulten Skandalhiſtörchen in ebenſo un⸗ hiſtoriſchen, wie ungerechten Kilometerartikeln den Leſern der ſozial⸗ demokratiſchen Volksſtimme“ vorritt und jetzt im„Saarbund“ be⸗ liebter Verteidiger iſt; Dr. Schoettke, der als gebürtiger Altdeut⸗ ſcher ſich in Elſaß⸗Lothringen mit Erfolg um die Aufnahme in die franzöſiſche Staatsangehörigkeit bewarb, dann aber ins Saargebiet auswanderte um hier den„Deutſch⸗Franzoſen“ zu ſpielen und be⸗ ſonders in irregulären Logenzirkeln für„Verſöhnung“ zu amtieren. Beide bekannt als die„Ruinenbummler“. Womit der Ring der eeeee geſchloſſen ſein dürfte. Einer Warnung hedarf es mehr. nicht 2. Seite. Ur. 321 Mannhemer Seneral⸗Anzeiger(Morgen- Ausgade) Montag, den 14. Juli 1924 Eine bedeulſame Rede des Reichslanzlers In der Preſſeabteilung der Reichsregierung fand am Samstag abend ein Empfang der deutſchen Preſſe durch den Preſſechef der deutſchen Preſſe durch den Preſſechef der Reichsregierung ſtatt, zu dem der Reichskanzler und die in Berlin anweſenden Miniſter und Staatsſekretäre erſchienen waren. Der Reichskanzler führte dabei folgendes aus: „Ich möchte den heutigen Abend, der dem geſelligen Beiſammen⸗ ſein von Preſſe und Regierung gewidmet ſein ſoll, nicht mit einer großen politiſchen Rede belaſten. Wenn ich trotzdem für einige Minuten das geſellige Beiſommenſein zu umterbrechen mir erlaube, ſo aus dem Grunde, daß mir daran liegt, mit Ihnen, kurz einige Fragen zu ſtreifen, deren Erörterung heute im Vordergrund des politiſchen Intereſſes ſteht und die uns allen in unſeren Arbeits⸗ ſtunden Mühe und Sorgen bereiten. Am ſchwerſten laſtet auf uns die Sorge um unſere Wirtſchaft, der wir nach langen Jahren des Leidens und der Enttäuſchungen auf Grund des Gutachtens der internationalen Sachverſtändigen toieder Freiheit und Kraft zuzuführen hoffen. Ich muß leider feſt⸗ tellen, daß die Erwartungen, die in weiten Kreiſen des deut⸗ ſchen Volkes nach dem Bekanntwerden der Vorſchläge und Forde⸗ rungen des Sachverſtändigengutachtes aufkeimten, vielſach wieder ernſte Sorge und Befürchtungen Platz gemachlt haben. Wir waren uns vom erſten Tage an darüber klar, daß die Durchführung des Sachverſtändigengutachtens nur möglich und wirkſam ſein könnte, wenn damit eine neue Aera des guten Willens und ehrlicher Verſtändigung nicht nur in Wirtſchaftlicher, ſondern auch in politiſcher Hinſicht einſetzen würde. Von dieſer Hoffnung war auch die deutſche Regierung ge⸗ tragen, als die Reparationskommiſſion die Erklärung übermittelte, daß ſie in dem Sachverſtändigengutachten eine praktiſche Grundlage für die Löſung des Reparationsproblems erblicke und in dem Geiſte, der unſerer Auffaſſung nach das Sachverſtändigengutachten veranlaßt und fertiggeſtellt hat, haben wir ohne Zeitverſäumnis, mit allen Kräften die Vorarbeiten gefördert, die von unſerer Seite für die Durchführung des Sachverſtändigegutachtens geleiſtet werden müſſen. Wenn Poinkare in ſeiner letzten großen Rede vor dem Senat wirklich geſagt haben ſollte, Deutſchland habe noch nichts ge⸗ tun, unt die Geſetze zur Durchführung des Gutachtens zuſtande zu bringen, ſo beruht das auf völliger Verkennung und Unkenntnis der Sachlage. Poincare hätte ſich durch Erkundigung bei den franzöſi⸗ ſchen Verhandlungsführern eines beſſeren belehren laſſen können. Der Geiſt, der uns bei dieſen Arbeiten beſeelt und den wir auch bei Fertigſtellung des Gutachtens tätig ſahen, iſt der Geiſt offener und ehrlicher Verſtändigung und freier, offener Ausſprache, der Geiſt, der nach Wegräumung all der Trümmer, die noch aus der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit her den Weg der Völker zueinander be⸗ hindern, dazu beſeic, mit freiem Blick in das Auge des Gegners zu ſchauen und einander wieder die Hand zu reichen in dem Ent⸗ ſchluß, endlich den Wiederaufbau nicht nur Deutſchlands, ſondern ganz Europas zu beginnen. Mit Freude durften wir feſtſtellen, daß auch in Frankreich, wo immer noch das meiſte Mißtrauen gegen Deutſchland herrſchte, allmählich die Betrachtungsweiſe Boden gewann, die zu der Hoff⸗ nung zu berechtigen ſchien, daß nunmehr endlich die ſolange er⸗ ſtrebte und umkämpfte Löſung des Reparationsproblems gelingen würde. Die Londoner Konferenz ſollte uns der Verwirk⸗ lichung dieſes Zieles näher bringen. Nach den Mitteilungen und Erklärungen, die von drüben zu uns kamen, glaubten wir, daß die Londoner Konferenz wirklich von anderer Artſein würde als die Konferenzen, zu denen Deutſchland in den vergangenen Jahren immer wieder geſchleppt wurde mit dem Ergebnis, daß un⸗ ſere Lage ſtets ſchlechter und troſtloſer wurde. Es liegt mir fern, über die Londoner Konferenz, zu der bis heute eine Einladung an uns noch nicht ergangen iſt, ſchon jetzt ein Urteil zu fällen. Feſtſtellen aber muß ich, daß durch die Pariſer Abmachungen zwiſchen den Miniſterpräftdenten Englands und Frankreichs manche auf die Lon⸗ doner Waeend geſetzten Hoffnungen ernſtlich bedroht ſcheinen. Wenn der große Gedanke, in dem wir das Sachverſtändi⸗ gengutachben durchführen zu können hoffen, wirklich lebendig wäre, dann müßte es auch für die ſiegreichen Nationen ſelbſtverſtän d⸗ lich ſein, daß Deutſchland, um deſſen wirtſchaftliche und nationale Exiſtenz ſeit Jahren das Spiel geht, jetzt endlich als gleichberechtigter Partner zu den Verhandlungen zugelaſſen werden müßte. Denn wie ſollte ſonſt das deutſche Volk, das zu jeder ehrlichen Ver⸗ ſtändigung bereit und entſchloſſen iſt, noch weiter den Mut aufbringen, die ihm zugemuteten ſchweren Opfer auf ſich zu nehmen, wenn es wiederum das niederdrückende Gefühl hat, daß auch diesmal wie in den verhängnisvollen Junitagen 1919 ihm von den ſiegreichen Machthabern das Schickſal diktiert wird? Das deutſche Volk hat jetzt lange Jahre hindurch zur Erfüllung der ihm auferlegten Pflichten große und ſchwere Opfer gebracht, ohne daß es einen entſprechenden Erfolg dieſer Opfer ſehen und den Sinn für alle dieſe Opfer erkennen konnte. Im Gegen⸗ teil, auf das neue Opfer folgten meiſt neue Laſten, neue De⸗ mütigungen, bis das Widerſtreben im deutſchen Volke immer größer und ſtärker und die Stimme derer immer lauter wurde, die ſagten, daß die von Deutſchland betriebene Erfüllungspolitik falſch ſein müßte. Das Gutachten der Sachverſtändigen weckte im deutſchen Volke neue Hoffnung und es iſt gewillt, künftia auch noch die großen und ſchwe⸗ ren Opfer auf ſich zu nehmen, die das Gutachten von ihm verlanat, Opfer, die nach den enaliſchen Feſtſtellungen ſogar die Grenzen und Belaſtungen des Verſailler Vertrages überſteigen, wenn es endlich den Sinn und den Zweck dieſer Opfer erkennt. In dieſem Kreiſe brauche ich nicht darauf hinzuweiſen, worin Deutſchland den Sinn der von ihm künftig zu bringenden Opfer erblickt. In einem Wort kann ich alles, was wir erſtreben. zuſammenfaſſen: Wir wollen wieder vertragsmäßige Juſtände, wir wollen wieder, daß der Verſalller Vertraa und da⸗ Rheinlandabkommen voll in Kraft geſetzt werden und die Rechtsgrundlage bilden, auf der wir uns mit unſeren ehe⸗ maligen Geqanern in ehrlicher Verſtändiauna zu beiderſeitigem Nutzen auseinanderſetzen können. Wir wollen endlich wieder unſere nationale Freiheit und die Gleichberechtigung mit anderen Völkern. Wenn Frankreich jetzt die Aufrechterhaltung des Verſailler Vertrages ſo ſtark betont, dürfen wir wohl gerade bei Frankreich auch Verſtändnis dafür erwarten, daß wir die wenigen Rechte, die wir aus dieſem Vertrage herleiten können. gewahrt wiſſen wollen. Man ſpricht ſetzt wieder ſoviel von Bedinaungen und Vor⸗ ausſetzungen, unter denen Deutſchland das Sachverſtändigen⸗ autachten durchzuführen entſchloſſen ſei. Ich glaube. wir ſind uns in dem, was damit zum Ausdruck gebracht werden ſoll, alle einig. Aber ich befürchte, daß nach außen hin durch den Gebrauch dieſer Beariffe ein Eindruck erweckt wird, der politiſch unzuträglich iſt. Die Bedingung, die die deutſche Reaierung an die Durchführung des Sachverſtändigenautachtens knüpft, iſt einzig und allein die, daß das Gutachten von allen beteiligten Staaten dem Inhalt und dem Geiſte gemäß aufrichtia angenommen und durchae⸗ führt wird. Eine andere Bedinauna ſtellt die deutſche Regierung nicht und irgendeine andere Vorausſetzung für die Annahme des Gut⸗ achtens gibt es für ſie nicht. Inhalt und Geiſt des Gutachtens der Sackverſtändigen fordern aber unſerer Ueberzeuguna nach die Wie⸗ derherſtellunsg eines einwandfreien Rechtszuſtandes und Schaffuna all der Bedingungen und Erleichterungen, die zum Wiederaufleben der deutſchen Wirtſchaft erforderlich ſind. Die deutſche Regierung hat nie einen anderen Standpunkt vertreten und beabſichtiat nicht, irgendwelche anderen Bedinaungen an die von ihr wiederbolt bekundete Bereitſchaft und Entſchloſſenheit, das Sachver⸗ 0 5 e ſtändigenautachten durchzuführen, zu knüpfen. Daß über der Re⸗ gierung der Reichstag ſteht und letzten Endes der Reichstag als Ver⸗ tretung des deutſchen Volkes entſcheiden muß brauche ich nicht vor Ihnen und vor den weſtlichen Demokratien beſonders betonen. Im Intereſſe der Befriedung Europas und damit auch der Alliierten ſelbſt würde es liegen. dieſer Sachlage durch die Art ihres Vorgehens Rech⸗ nung zu tragen. Die Reichsregierung wird alles in ihren Kräften ſtehende tun. um die Durchführung des Sachverſtändigengutachtens baldiaſt ſicherzuſtellen. Sie vertraut darauf, daß der Reichstag in Erkenntnis der ungeheuren wirtſchaftlichen Notlage unſeres Landes die Regierung in ihrem Beſtreben unterſtützen wird. Denn einen anderen Weg. der uns aus dem wirtſchaftlichen Elend. das täalich arößer wird, herausführen kann, als die Durchführung des Sachverſtändigenautachtens, ſehe ich nicht. Deutſchlands Schickſal, aber auch das Schickſal Eurovas hänat jetzt einzig und allein davon ab, ob die wirtſchaftliche Vernunft und der gute Wille, Europa vor dem ſchlimmſten zu bewahren, der uns aus dem Sachverſtändigen⸗ autachten zu ſprechen ſcheint. nicht nur von uns. ſondern auch von der Gegenſeite betätigt wird. Ein Wort möchte ich an dieſer Stelle auch einſchalten über den in letzter Zeit wieder häufiger erörterten Einkrikt Deutſchlands in den Völkerbund. Meiner ganzen politiſchen Einſtellung entſpricht, wie ich häufig genug betont habe, der Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund durchaus, aber als Deutſcher muß ich für den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund als ſelbſtverſtändlich vorausſetzen, daß Deutſch⸗ lands Wohl und Ehre dabei in vollſtem Maße gewahrt bleiben. Darum begrüße ich aufrichtig die Erklärung, die ge⸗ rade heute in der Preſſe als Mitteilung Lord Parmoors er⸗ ſchienen iſt. An dieſen außenpolitiſchen Sorgen haben wir, die wir ja den Kummer gewohnt ſind, leider noch nicht genug. Die dem Reichs⸗ rat zugegangene Schutzzollvorlage droht auch zu lebhaften innerpolitiſchen Kämpfen zu führen. Man macht der Regierung den Vorwurf, daß ſie dieſe Vorlage entgegen ihrem Verſprechen beim Regierungsantritt eingebracht hahe. Es iſt durchaus richtig, daß ich in meiner Antrittsrede am 4. Juni er⸗ klärt habe, daß die Reichsregierung ihre ganze Kraft an die Durch⸗ führung des Sachverſtändigengutachtens ſetzen werde und olle innerpolitiſchen Aufgaben vorerſt zurücktreten müßten, bis die Durchführung des Sachverſtändigengutachtens uns wieder Luft und Bewegungsfreiheit verſchafft habe. geſagt ſein, daß die Reichsregierung alle innerpolitiſchen Aufgaben vollſtändig beiſeite ſtellen und außer acht laſſen ſollte, mochten ſie auch noch ſo dringend der Löſung bedürfen. Daß es aber der Reichs⸗ regierung mit ihrer Erklärung ernſt iſt, erſehen Sie aus der nim⸗ mermüden Tätigkeit aller beteiligten Reſſorts, die ſeit Wochen und Monaten kaum eine andere Aufgabe kennen, als die Rettung der deutſchen Wirtſchaft vor dem Untergang. Das iſt der Sinn und der Zweckunſerer Arbeit für das Sach⸗ verſtändigengutachten, das iſt aber auch der Sinn und der Zweck der Vorlage eines Schutzzollgeſetzes. Es gilt, die deutſche Landwirkſchaft vor dem Antergang zu bewahren. Das iſt keine Uebertreibung, ſondern leider eine ernſte und bittere Mahrheit. Ich boabſichtige nicht, am heutigen Abend auf die Not der Landwirtſchaft einzugehen oder die Schutzzollvorlage im ein⸗ zelnen zu begründen. Betonen möchte ich nur, daß es ſich bei dem Schutz. den wir der Landwirtſchaft angedeihen laſſen müſſen, nicht um eine Frage der Landwirtſchaft handelt, ſondern um eine volkswirtſchaftliche Frage allererſten Ranges, an der das deutſche Volk das allergrößte und allerdringlichſte Intereſſe beſitzt. Wenn der Weg, den die Regierung zum Schutze und zur Rettung der deutſchen Landwirtſchaft einzuſchlagen beantragt, nicht der rich⸗ tige oder der beſte iſt, ſo haben doch die durch die Verfaſſung dazu berufenen Stellen, der Reichsrat, der Reichstag und der Reichs⸗ wirtſchaftsrat und darüber hinaus die ganze öffentliche Meinung nicht nur das Recht, ſondern auch die Pflicht, andere und beſſere Wege zu weiſen. Mit Kritik allein iſt es nicht getan. Wer die Vorlage der Regierung bekämpft, muß auch ſagen, was er an ihre Stelle ſetzen will. Bei der Erörterung der Frage darf man nicht anknüpfen an die Traditionen erbitterter und gehäſſiger Kämpfe der Vor⸗ kriegszeit, ſondern muß von der harten Tatſache ausgehen, daß die Not der Landwirtſchaft heute ſo groß iſt, daß die Ernäh⸗ rung unſeres Volkes dadurch ernſtlich bedroht iſt, und über⸗ ſehen ſollte man bei der Erörterung auch nicht, daß die Regierung gleichzeitig mit den Schutzzöllen, die ja überhaupt erſt in Kraft treten werden können, wenn nach der Durchführung des Sachver⸗ ſtändigengutachtens das Loch im Weſten geſchloſſen iſt, auch die Herabſetzung der Umſatzſteuer von 2½ auf 2 Prozent beabſichtigt. Der dadurch entſtehende Ausfall in der Reichskaſſe muß auf irgend eine Art und Weiſe wieder hereingebracht werden und ich glaube, daß durch die Herabſetzung der Umſatzſteuer für die Konſumenten das Brot mehr verbilligt wird, als die Einführung der Schutzzölle für Getreide zur Verteuerung beitragen kann. Wenn ich am heutigen Abend, meine Herren von der Preſſe, Ihnen eine Bitte ans z legen darf, ſo iſt es die, daß Sie doch in dieſen Tagen und Wochen, wo über Deutſchlands Zukunft folgen⸗ ſchwere Entſcheidungen fallen werden, nicht nur den inneren Kampf nach Möglichkeit einſtellen möchten, ſondern auch 0 nach außen hin nalflonale Diſziplin und Geſchloffenheit an den Tag legen möchten, die es der Welt zum Ausdruck bringt, daß das wieder ſtark ge⸗ wordene nationale Selbſtbewußtſein dem deutſchen Volk eine Kraft⸗ quelle iſt, deren belebende und ſtärkende Wirkungen für die deutſche Politik von ſegensreicher Bedeutung ſein können. Die Rede des Reichskanzlers wurde mit lebhaftem Beifall auf⸗ genommen. 1 Prügeleien im polniſchen Sejm Nachdem die Abgeordneten aller Minderheitsparteien bei der zweiten Leſung der drei Minderheitsgeſetze über die Schul⸗, die mis⸗ und die Gerichtsſprache in den Oſtprovinzen bereits den Sitzungsſaal verlaſſen hatten, wurden die Geſetze über die Amts⸗ und die Gerichtsſprache in dritter Leſung in Abweſenheit aller Minderheitsvertreter von den wüene Paren angenommen. Die entſcheidende Sitzung wurde mit einer ene er⸗ öffnet, in der der weiß⸗ruſſiſche Abgeordnete Callin mit ſeinen Anhängern den Austritt aus der polniſchen Bauernpartei„Frei⸗ heit“ erklärte, weil 15 ſich von den polniſchen Nationaliſten ins Schlepptau nehmen laſſen. In den Wandelgängen kam es zu ſchweren Schlägereien 8 jüdiſchen und nationalpolni⸗ ſchen Abgeordneten. Die Saaldiener konnten nur mit größter Mühe den Gebrauch von Schußwaffen verhindern. Der füdiſche Abgeordnete Prilucki wurde ſo ſchwer verletzt, daß er in Lebensgefahr ſchwebt. 3 Friedrichsruh, 14. Juli. Bei der Fahrt auf der Landſtraße eriet das Auto des Fürſten Bismarck in der Nähe von Börn⸗ ſen in Brand und wurde gänzlich vernichtet. Der Fürſt blieb unverletzt. Bei den Löſcharbeiten wurde ein Koffer mit wert⸗ vollem Inhalt, darunter goldenen Schmuckſachen und einer Geld⸗ münze mit dem Bildnis Papſt Leos 18. geſtohlen. Newyork, 14. Juli. die japaniſche Regierung die Vereinigung der mexikani⸗ ſchen Handelskammern in einem Schreiben erſucht, ihr Produ⸗ 0 namhaft zu mochen, bei denen Rohmatcrialien beſtellt wer⸗ en könnten, die früher aus den Vereinigten Staaten von Amerika bezogen wurden. Damit könnte natürlich nicht Nach einer Meldung aus Mexiko hat Und die Beſreiung Mannheims! Das Mannheimer Städtiſche Nachrichtenamt keilt mit: Stadk und Handelskammer Mannheim haben in Ein⸗ aaben an das badiſche Staatsminiſterſum und den Reichsminifter des Auswärkigen dem Bedauern Ausdruck gegeben. daß in den offi⸗ ziellen Regierungsäußerungen ebenſo wie in der Preſſe immer nur von der Räumung des Ruhrgebietes als Voraus- ſekung der Erfüllung des Sachverſtändigen⸗Gulachtens geſprochen wird. daß dagegen die Räumung der widerrechtlich beſekten badi⸗ ſchen Gebiete,. vor allem der MannheimerHhafen nie⸗ mals Erwähnuna finde. Beide Körperſchaften weiſen dar⸗ auf hin. daß die von franzöſiſcher Seite gegebene Begründung für die Beſekung der Nannheimer Häfen ſie ſei eine Repreſſalie für die Sprengung des Rhein⸗Herne⸗Kanals, ſchon länaſt hin⸗ fällia geworden iſt. und dan das Mannheimer Schlon überhaupk ohne ſeglichen Grund beſetzt wurde. Sie be⸗ konen wiederholk. welche ſchweren Folgen gerade die Beſetzung der Mannheimer Häfen und ihre Einbeziehung in die Zollgrenze und ihre Abſchnürung von ihrem aroßen nakürlichen Hinterland nicht nur für das Wirtſchaftsleben Mannheims, ſondern ganz Südweſtdeulſchland⸗ herbeigeführt haben. und geben dem deingenden Wunſch Ausdruck. daß die Reichsregierung mit allen Mitteln auch die Befreiung Mann⸗ heims und der übrigen badiſchen Gebiete von der militäriſchen Be⸗ ſetzung und der Jollgrenze durchzuſetzen füchen möge. Das engliſche Intereſſe an der pfalz Neue Erklärungen Spenders In der Juliausgabe der bekannten Monatszeitſchrift„Foreign Affairs“ nimmt der Herausgeber der„Weſtminſter Gazette Hugh. F. Spender in einer längeren beachtenswerten Ausführung er⸗ neut Stellung zur Pfalzfrage und weiſt nach, wie der Friedenswille der neuen franzöſiſchen Regierung und ihre Befriedigungsmaßnazmen(Amneſtie für die politiſchen genen, Rückkehr der Ausgewieſenen) von der franzöſiſchen Beſatzungs⸗ behörde, insbeſondere General Degoutte im Ruhrgebiet und General de Metz in der Pfalz, planmäßig ſabotiert und durch neue Quartierforderungen für die Beſatzungstruppen illu⸗ ſoriſch gemacht werden ſollen. Auch das Verhalten der Rhein⸗ landkommiſſion, die trotz der Proteſte des engliſchen Ver⸗ treters lange Zeit als Werkzeug der franzöſiſchen militariſtiſchen Politik benutzt worden ſei, wäre nicht geeignet, die Befriedigung zu fördern. Immer noch erlaſſe ſie Ordonnanzen zur Bedrohung und Unterdrückung der kheiniſchen Bevölkerung. Wenn auch die im Jahre 1923 von dem franzöſiſchen und belgiſchen Oberkommiſſar allein erlaſſenen Ordonnanzen ungeſetzlich ſeien, ſo dürfte deswegen die Regierung nicht untätig bei Seite ſtehen und ihre Hände in Unſchuld waſchen. Sie trage vielmehr für die Rückgängigmachung der nach ihrer eigenen Auffaſſung ungültigen Anordnungen, insbeſondere der Ausweiſungen, eine rechtliche und moraliſche Mitveranlwortung. Alle Geldſtrafen, Gefängnisſtrafen und Ausweiſungen ſeien unter der Firma„Interalliierte Rhein⸗ kandkommiſſion“ ſowohl im Namen Frankreichs wie auch Eng⸗ land verhängt worden. So habe ja der Provinzdelegierte für die Pfalz. General de Metz, ausdrücklich erklärt, auch der Verkreter des Georg in der Pfalz zu ſein. Damit ſuche der General für die Foriſetzung ſeiner aus Lostrennung der Pfalz, von Bayern und Reich gerichteten Ziele eine Deckung durch die engliſche Regierung vorzutäuſchen und alle Proteſte Deutſchlands mit dieſem Hinweis abzutun. Das Herz de⸗ Fangen Problems ſei die Rheinlandkommiſſion. Die Stimmung nglands ſei zu einer demütigenden Frage geworden. Es ſei zu hoffen, daß die Regierung Maedonalds das Stimmrecht Englands in der Kommiſſion beſteht. Eine ſtrenge Linie der eng⸗ liſchen Politik in dieſer Richtung würde auch den Vefriedungs⸗ abſichten Herriots dienen, da er große Schwierigkeiten„die franzöſiſchen Generäle, die bisher die franzöſiſche Politik geführt zu bringen. Beſt 8 ieſe Sabotierung der iedungsmaßnahmen Herriots wird von Spender in ſeinen Schlußausführungen nochmals in den Brennpunkt des aktuellen politiſchen Geſchehens gerückt mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit, in der Bevölkerung der beſetzten Gehiete die für die Löſfung des Reparationsprobſems erforderliche ſeeliſche und geiſtige Vereitſchaft auszulöſen. Andernfalls werde dies der deutſchen Regierung infolge der anwachſenden Welle nationalen Fühlens trotz aller Bemühungen unmöglich werden, wo⸗ durch die notwendige Befriedung Europas in Frage geſtellt würde. die„Note Fahne“ orakelt UU Berlin, 14. Juli.(Von unſerem Berliner Büro). Die „Rote die nach 14tägiger Pauſe am geſtrigen Sonn⸗ tage wieder erſchienen iſt, erzählt: Die Umbildung der Reichrv⸗ regierung durch den Eintritt der Deutſchnationalen ſei nunmehr ſpruchreif und würde in kurzem erfolgen. Es be⸗ ſtände jetzt begründete Hoffnung, daß die Deutſchnakionale Par⸗ tei unter gewiſſen Bedingungen bereit ſei, an dem Juſtande⸗ kommen der Ausführungsgeſetze mitzuwirken. Ueber die Perſonalfrage ſei zwiſchen der Deutſchen Volkspartei und den Deutſchnationalen„weitgehendſte“ Uebereinſtimmung erzielt, ebenſo über die Frage der Regierung. Daß die Ent⸗ wickelung ſich in dieſer Richtung bewegt, wird wohl nicht zu be⸗ ſtreiten ſein, alles andere ſind Kombinationen. Im übrigen brüſtet 15 die„Rote Fahne“, die Kommuniſten hätten auch wäh⸗ rend„ihres Nichterſcheinens zu den Maſſen zu ſprechen gewußt.“ deutſches Keich Die Verfaſſungsfeier im Reichstag Die Feſtrede bei der diesjährigen Feier des Ver⸗ aſſungstages im Reichstage wird, wie das„Berliner geblatt hierzu zu berichten weiß, auf Wunſch des Reichspräſiden ⸗ ten und des eee des Innern der erſte Bürgermeiſter von Hampurg, Dr. Peterſen halten. Württembergiſcher Geſandtenwechſel beim Reich Das württembergiſche Staatsminiſterium hat den Geſandten bei dem Reich, bei Preußen und Sachſen, Kark kand in den zeitlichen Ruheſtand verſetzt und den Präſidenten des Landesfinanzamtes in Stuttgart, Dr. jur. Bosler zum württem⸗ bergiſchen Geſandten bei der Reichsregierung und bei Preußen er⸗ nannt. Der Geſandtenwechſel in Berlin wird von zuſtändiger Seite mit der Erklärung begründet, daß die in Vorbereitung beftndlichen, ins⸗ beſondere durch das Sach verſtändigengutachten be⸗ dingten Geſetze, die in ſteuerlicher und juriſtiſcher Hinſicht ſehr ein⸗ ende Sachkenntniſſe vorausſetzen, die Beſetzung des Ge⸗ andtenpoſtens mit einem Fachmann unbedingt erforderlich er⸗ ſcheinen ließen. Dienſtentlaſſung Pöhners Das am Samstag von der Diſziplinarkammer Mün⸗ chen in dem Verfahren gegen Oberlandesgerichtsrat Pöhner verkündete Urteil lautet auf Dienſtentlaffung. Letzte Meloͤungen Geh. Kommerzienrat Büxenſtein Eli Berlin, 12. Juli. Der Buchdruckereibeſitzer Geh. Kommer⸗ zienrat Georg Büxenſtein, eine ſehr angeſehene Perſönlichkeit Berlins, der namentlich in der wilhelminiſchen Jeit ſich im öffent⸗ lichen und geſellſchaftlichen Leben zu betätigen pegg, it im Kuer von 67 Jahren geſtern geſtorben. 2 9 2 ** 2 N* — A Fr. — aon rree ——— 10%. lieten 9 Montag, den 14. Juli 1924 N Mannheimer Seneral⸗Anzeiger(Morgen⸗Ausgabe) 3. Seite. Ur. 521 —— MANNAHiEIrER RENMNTACE Sommer-Rennen Perske's Marotte mit Unterholzner gewinnt den Rheingoldpokal Tropische Hitze und Zommerrennen. Das Wagnis, das er Rennverein dieses Jahr zum erstenmal unternommen hat, ist vollkommen geglückt. Neben originellen Weingaben Skanden auch ansehnliche Geldpreise zur Verfügung. Das ennungsergebnis übertraf alle Erwartungen, ébenso dle zesetzung der einzelnen“ Felder. Der Nahe-Ausgleich ver- einigte sogar 11 Pferde am Start. Das Pferdematerial, das nach Mannheim gebracht wurde, ist hervorragend. Die Bahn kand sich, trotz verschiedener Gerüchte, Adie das Gegenteil ehaupteten, in sehr guter Verfassung. „„Ein buntes Bild bot sich dem Beschauer vor den Tribünen. Im Hintergrunde die Berge, die sich scharf ab- zeichneten, davor die Rennbahn in ihrer ganzen Schönheit, zeim Einlaufbogen ein gelbes reifendes Kornfeld, daneben aln saftiggrünes Kartoffelfeld. Darüber die tropische Sonne, das Ganze in Licht tauchend. Der Besuch war im Vergleich zu den Mairennen nicht ganz so stark. Das läßt sich bei dieser Hitze leicht erklären. Die Toiletten waren natürlich Zanz auf den Sommer eingestellt, vorherrschend war weiß mit allen möglichen Garnierungen. Die ärmellose, oder die Zanz kurze Aermelmode hat bei einer solchen Hitze sicher pre Vorteile. Bei den Herren machte sich die rocklose Mode ziemlich breit. Am angenehmsten war noch der Aufenthalt auf den Tribünen. Der Verlauf der Rennen War bei der sehr guten Bahn einwandfrei. Während' der ganzen Rennen ereignete sich nur ein Sturz. Im Rheingold- Pokal(Jagdrenen) verlor Klapper, der den wahrscheinlichen Sieger Glorioso ritt, am sein Pferd, er erlitt jedoch keine Verleizungen. Das Pirmasenser Jagdrennen brachte eine kleine Ueberraschung mit dem Sieg von Silber- khaler. Der Tolo zahlte hierfür 104: 10. Zum ersten Mal konnten diesmal auch 5 auf Platz gesetzt werden, so daß also das Risiko nicht allzu groß ist. Der Anfänger-Preis brachte 6 Zweijährige an den Start, die sich einen interessanten Kampf lieferten. Nach Wechselnder Führung mußte sich Manetho auf dem 3. Platz von Kornelius und Münchner Kindl geschlagen bekennen. Das Pirmasenser Jagdrennen vereinigte 9 Pferde. Aus dem 3000-Meter-Kurs Konnte Silberthaler als knapper Sieger hervorgehen, nach hartem Kampf mit Anika und Thuja. „ Der Nahe-Ausgleich brachte das größte Feld des Tages mit 11 Pferden auf die Beine. Auch hier gab es einen knappen Sieg. Die favorisierte Frivora konnte sich mit einer halben Länge vor Logenbruder und Mime einen sicheren Sieg holen. Der Rheingold- Pokal, das Hauptereignis des Tages(Jagdrennen, 4000 Meter) wurde von 6 Pferden be- Stritten. Glorioso, der wahrscheinliche Sieger schied durch Sturz seines Reiters Klapper aus. Marotte Konnte mit Mühe und Not mit kurzem Kopf vor Hiltrud als Sieger durchs Ziel gehen. Der Kurpfalzpreis sah wieder 9 Pferde am Start. Jachs' Ingeborg II zieht in Führung dem Feld davon. Am eckardamm ist sie jedoch geschlagen und fällt weit zurück. Gildenmeister kann das Rennen vor Waldo und Balmung Sewinnen.—95 Das Saarbrücker Jagdrennen(3700 Meter) brachte es nur auf 4 Pferde. Eva II vollbrachte hier mit eim im Sattel eine Glanzleistung. Sie geht an die Spitze und zieht dem Feld weit davon, macht viel Boden gut, den de andern Pferde niclt mehr aufholen können, Es entspinnt sich dann noch ein Kampf zwischen Palestrina und Rübe- zahl, den Rübezahl knapp für sich enischeiden konnte. Das Mosel-Rennen, der Abschluß des ersten Renn- lages, vereinigte 7 Pferde am Start. Felsenriede kann das ennen sicher gewinnen vor Arion und Liebhaber. Korb und Ludwig konnten Doppelerfolge feiern. Korb holte sich mit Lewins Kornelius den Anfänger-Preis und mit Opels Frivora den ee Ludwig gewann mit Dr. Lindenbergs Gildenmeister den Kurpfalz-Preis und mit Felsenriede aus dem gleichen Stall das Mosel-Rennen. eetwas weniger Hitze ist am Mittwoch sicher ein starker epuch zu erwarten, umso mehr, als auch dort wieder starke elder laufen werden. I. Anfänger-Preis 30 henpreie ung 3300„(Fhrenpreis und 2000— 600— 400— L Für 21. inlandische Pferde. 1000 Meter(28 Unter- schrikten, von denen 21 stehen geblieben) Sagitta Weber-No 0 Nonnenhofs.-St. v. Deficit-Sternrose, 68 0 g(Tr.: R. Matzig) Seifferk F. Sagnumenk; Heinr. u. Herm. Baumgärtners Bast. J. Panilo II-Geheimschrift, 5256 kg.(Tr.: Herm. 2ee 0 g Sehrs br. St. v. Eastern (Tr.: H. Atzenroth), Moöller e 0 Marddeh einem Fehlstart geht das Feld auf die kurze Reise. etho führt vor Korneft ü f 1 2 7 8 elius und Münchner Kindl. Beim 9 9 5 F vor, den Tribünen, geht Kornelius an die dem Ziel muß Manetho auch 8550 1250 sich vorbeilassen. Konelius 15 33 terspruch: 27—-125. Zeit: 12335ů ot. 25.10, Pl. 17, 22.10. ö II. Pirmasens-Jagdrennen. Ausgleich. al.e 8500(2500— 800— 600— 4 d 5— 400— 300).— 70 aller Länder, die 1924 kein Sewopnen haben. 3000 Meter.(3 Unterschrikten, von denen 27 Nerds, e K Ea neken 6 Pferde, 7 I. Lewins br. H. v. Fels-Kornblume, * b8(Tr.: A. Horalek) Ch. Korb 1 918 ner Kin d, Jul. Mayers.-HI. v. Manfred— Ma 51 kg.(Tr.: F. Hecker) H. Hecker 2 97 ho, G. Cramers.-H. v. Gulliver II-Mantilla, kg(Tr.: K. Schmidt) E. Quade 3 4 eeeee e e 10 8 Sport und Spiel in Mannheimer General⸗Anzeiger Silberthaler, M. Wilhelms br. W. v. Talion—Silver Star, 6 j. 56(Tr.: P. Seiffert) P. Wortmann Anika, K. F. Schwartzhofs br. St. v. Schill—Freia, 5. 64 kg(Tr.: E. Jansen) W. Fritsche 2 Thuj a, Heinr. u. Herm. Baumgärtners br. St. v. Lycaon Thusis, 6J. 584 kg(Tr.: Herm. Baumgärtner) Janek 3 Danabourg, Major G. Krauses br. St. y. Combourg Anda, 4j. 63% leg(Tr.: St. Bencze) K. Keim 4 Ehrentraut, Jul. Mayers.-St. v. Talion—Die Erste 4j. 58%½ kg(Tr.: F. Hecker) Unterholzner Waltari, A. Pfisters br. W. v. Cairo-Water Rose, 51. 61 kg(Tr.: P. Seiffert) Wehe 0 Caesar, R. Saurs.-W. v. Admiral HawkeCabra à. 61% kg(Tr.: W. John) Pfeiffer 0 0 0 Marga, K. F. Schwartzhofs.-St. v. Gulliver II-Mat- chable, 6J. 62%½ kg(Tr.: E. Jansen) Hammer Tango, Dr. F. Mercks br. H. v. Saint Maclou—Tonga, 4J. 58 kg(Tr.: E. v. Mossner) M. Braun, aufgegeben Nach verschiedenen Fehlstarts gehen die 9 Pferde ziem- lich geschlossen ab,. Marga führt einige Zeit. Vor der Tribüne geht Silberthaler an die Spitze, dichtauf Marga und Thuja. Anika hat den vierten Platz. Beim letzten Sprung greikt Anika an und sichert sich hinter Silberthaler den zweiten Platz, gefolgt von Thuja. Tango gab auf. Richterspruch:—1½—Kampf—-Kopf—92. Zeit::817,6. Tot., ine F, III. Nahe-Ausgleich Preise 4300 M.(2500— 800— 600.—. 400).— Für 3j. und Alere Pferde aller Länder, die 1924 kein Rennen von über 3000 M. gewonnen haben. 1450 Mtr.(68 Unterschriften, von denen 31 stehen geblieben.) Es liefen 11 Pferde. 22 Frivora, H. v. Opels br. St. v. Fervor-Sainte Friviole 4. 56 kg(Tr.: K. Winkler) Korb 1 Logenbruder, Dr. R. Lindenbergs.-H. v. Csardas ongwy, 4j. 63% Kg(Tr.: H. v. Herder) Lud wIi Mime, R. Meizgers br. H. v. Elopement-Minne, 5j. 527½ kg(Tr.: H. Wöpp) Huiter 2 Nalive, H. Reiths qbr. St. v. Malua-Nebelkappe, 6j. 59 kg(Tr.: F. Hecker) H. Hecker GisesIher, Maſor 6. Krauses.-H. v. Admiral Hawke Gisela, 3J. 46%(Tr.: St. Bencze) Göbl Hexenmeister, K. Knechts br. H. v. Künstler Hexenmädel, a. 51½ kg(Tr.: H. Wöpp) Matz Sedalia, A. Buchmüllers br. St. v. Chateau Lafite Seville, 3J. 51½ 10(Tr.: P. Trollsen) Buchner Is pahan, M. Gerteis“ br. H. v. Eastern-Illustra 3j. 45 kg(.: P. Seiffer) Vogel Pfalzwädel, A. Pfisters(fr. Escampette), br. St. v. Ukko-Eve II., 3. 48 kg(.:.,Seiffert) M. Seiffert Malavista, R. Saurs.-St. v. Prestige—Maloom, 4j. 51½ kg(Tr.: W. John) M. Brown Lehndor f, W. Sehrs br. W. v. Lycaon—Linde, 5. 48%½ kg(Tr.: H. Atzenroth) E. Krüger 11 Pferde am Start. Frivora liegt von Start an in Füh- rung, dahinter Pfalzmädel und Mime. In der Zielgeraden harter Kampf zwischen Frivora und Logenbruder, aus dem Frivora knapp als Sieger hervorgeht. Naive hatte sich auf den 4. Platz geschoben. Richterspruch:—Hals-1½%—-. Zeit:39%. Tot.: 23:10; Pl. 15, 19, 5510. IV. Rheingold-Pokal. Jagdrennen Vergoldeter Pokal und 13000 M.(Ehrenpr. u. 8000— S — 1— 800— 500).— Für 4j. und ält. Pferde aller Länder. 4000 m.(36. Unterschriften, von denen 28 ange- nommen.) Es liefen 6 Pferde. Marotte,(M. Perskes Sch.-St. v. Ard. Patrick-Maro- nette, 5. 63 kg(Tr.: E. v. Mossner) Unterholzner 1 Hiltrud, L. Lewins br. St. v. Gulliver II.—Hildegard, 4j. 62 kg(Tr.: A. Horalek) Bismark 2 Rauf bo 1d, Th. Finkes dbr. W. v. Ard Partick-—Ruffle, a. 61 kg(Tr.: W. Mischon) Stolpe 3 Spree, M. Gerteis“.-St. v. Cairo-Specs, 6i. 59 kg(Tr.: P. Seiftert) O. Wehe 1505 4 Boros, G. von Schrenck-Notzings br. H. v. Bony Morosa, a, 64 kg(Tr.:.Matz) Pfeiffer 8 GIorioso, P. Schneiders schw. H. v. Swynford-As- surance fert ane 61. 62½%(Tr.: F. Barleben) Klapper 0 Marotte liegt zuerst an der Spitze, wird jedoch bald von Raufbold abgelöst. Später geht Glorioso an der Luisenpark- seite klar in Führung, Klapper stürzt jedoch und verliert so den sicheren Sieg. Marotte kann ganz knapp mit Kopf vor Hiltrud gewinnen, die ein schönes Rennen lief. Glorioso kreuzt kürz vor dem Ziel die Bahn und behindert die beiden Sieger. ene Kurzer Kopf——6—Hals. Zeit:476. Tot. 48:10; Pl. 12, 11:10. V. Kurpfalz-Preis Ehrenpreis u. 7500 M.(Ehrenpr. u. 5000—1200—800—500). 8 — Für 3j. und ält. Hengste und Stuten aller Länder, die 1924 kein Rennen von 10 000 M. gewonnen haben. 2000 m.(59 Unterschriften, von denen 47 stehen geblieben.) Es liefen 9 Pferde. GiIdenmeister, Dr. R. Lindenbergs.-H. v. Admiral HawkeGisela, 4j. 60%(Tr.: H. v. Herder) Ludwi K Waldo, Th. Finkes.-H. v. Priesterwald—Wilde Jagd, 4j. 60%(Tr.: W. Mischon) Stolpe Balmung, J. Inden u. Gebr, Wipperfürths br. H. v. Bal- tinglass—Briseis, 4j. 59 15(Tr.: E. Jansen) Möller Kairs, H. von Opels br. H. v. Fervor—Kate Kopje, 5j. 61 kg(Tr.: A. Winkler) Korb Täbris, M. Gerteis“ dbr. St. v. Eastern—Tantième, 3i. 57 kg(Tr.: P. Seiffert) A. Seiffert Dagobert,„ Webers br. H. v. Danillo II—Dinas, 51. 54 kg(Tr.: F. Hecker) Weber Aida, A. Weber-Nonnenhofs schwbr. St. v. Pergolese Strypa II, 3j. 47 kg(Tr.: R. Mätzig) Vogel Ingeborg II, F. Sachs'.-St. v. Star—Inira, 5j. 54 kg (Tr.: R. Mätzig) Matzg Taurus, Jul. Mayers br. H. v. Danillo II—Bella. a. 56 kg Er.: F. Hecker) Hecker 0 Ingeborg II führt das ger Feld an. Am Neckardamm ist Ingeborg erledigt. Gildenmeister geht vor und führt vor Kaliros und Balmung, der sich noch den 3. Platz sichern kann. Waldo schiebt sich aus dem Rudel auf den 2. Platz. Richterspruch:—-—Hals-4. Zeit::1376. Tot. 52:10. Pl. 25, 26, 21:10. VI. Saarbrücken-Jagdrennen. Preise 4600 M.(2500—800—600—400—300).— Für 4j. und ält. Pferde aller Länder, die 1924 nicht in Sa. 10 000 M. ge- wonnen haben. 3700 m.(36 Unterschriften, von denen 30 e stehen Es liefen 4 Pferde. Ea II, A. Gerteis“.-St. v. Malua-Galanterie, 5j. 66 kg (Tr.: St. Bencze) Rei m 1 Rübezahl, C. A. Kruses dbr. W. v. Pekin—Carotte, a. 63 kg(Tr.: M. Völker) Rinkleib) 2 PalestrIn a, Dr. R. Lindenbergs.-H. v. Fels—Palme, 61. 70 kg(Tr.: H. v. Herder) Herder 55 3 Meerweibohen, Sachs“.-St. v. CsardasMechthildis, Ein Rennen für Eva, die dem Felde davonläuft und un- angefochten gewinnt. Rübezahl und Palestrina kämpfen hart um den 2. Platz, den sich Rübezahl sichert. Richterspruch: Leicht 5 Längen—1— W. Zeit::44. Tot.: 18:10; Pl. 14, 17:10. VII. Mosel-Rennen. Preise 4300 M.(2500— 800— 600— 400).— Für 4j. und Alt. Pferde aller Länder, die weder 1923 ein Rennen von 12000 M. noch 1924 eins von 4000 M. gewonnen haben. 2400 m. (28 Unterschriften, von denen 22 stehen geblieben.) Es liefen 7 Pferde. Felsenriede, Dr. R. Lindenbergs.-St. v. Fels Eilenriede, 4j. 49%½(Tr.: H. v. Herder) LudwWig 1 Arion, J. Inden u. Gebr. Wipperfürths.-W. v. Priester- wald—Alabama, 4j. 52½(Tr.: E. Jansen) Möller 2 Liebhaber, Th. Finkes dbr. H. v. Fervor-Livia, a. 63 kg(Tr.: W. Mischon) Stolpe 3 Emilio, A. Pfisters dbr. W. v. Star—Eiche, 4j. 57 kg (.: P. Seiffert) M. Seiffert 4 Rochebelle, M. Gerteis“ hbr. St. v. Sweeper—Running Water, 4j. 55%½(Tr.: E. v. Mossner) Braun 0 Manrico, K. Knechts hbr. H. v. Star—Mutual,]. 51 kg(Tr. H. Wöpp) Matz 0 Cadidija, A. Denks br. St. v. Mon Général-Cissy, a. 56%½ kg Burghart Felsenriede liegt von Anfang an mit in Führung, abwech⸗ selnd mit Arion. Liebhaber dicht auf Felsenriede gewinnt sicher vor Arion und Läebhaber. Richterspruch:—--. Zeit. Tot.: 32:10, Pl. 15, 12, 2410 Die Pferderennen im Reich Hoppegarten(12. Juli) I. Preis von Puschwitz. 2700. 1400 Meter. 1. Fritz Rauths Rüstung; 2. Gaeblers Cardinal II(Huguenin); 3. Lewins Leda(Olejnik). Ferner: Ananas, Waffe, Fipa II, Tamara. Tot.: 84:10, Pl. 13, 11, 11:10. II. Preis von Bankau. 2700. 1000 Meter. 1. Fürst Lynars Beryll; 2. Stall Halmas Sisyphus(J. Rastenberg); 3. A. u. C. v. Weinbergs Rossini(O. Schmidt). Ferner: Groß- inquisitor, Bertram, Prinz Christian, Fanal, Menelaus. Tot.: 53:10, 10, Pl. 14, 27, 21:10. III. Sommer-Ausgleich der Dreijährigen. 8100 K. 1600 Meter. 1. L. u. W. Sklareks Eigilolf(M. Jentzsch); 2. A. Gitt- lers Rückgrat; 3. A. u. C. v. Weinbergs Makte. Ferner: Hannar, Carl-Heiz, Kili, Eichkatze, Kyon, Abendwind, Lean- der. Tot.: 83:10; Pl. 18, 24, 17:10, IV. Preis von IIInisch. 6800 A. 2000 Meter. 1. R. Haniels Träumer; 2. L. u. W. Sklareks Aralinda(M. Jentzsch); 3. Gest. Lechhofs Bajuware(A. Kalff). Ferner: Geiser. Tot.: 15:10; Pl. 10, 12.:10. V. Preis von Romolkwitz. 2700. 1800 Meter. 1. Gest. Weils Ristil(W. Tarras); 2. Armin Thomas Caracas; 3. Stall Halmas Thrain(J. Rastenberger). Ferner: Narces, Sydow, Graf Holck, Rasvidr, Eck, Sulho. Tot.: 40:10, Pl. 18, 109, 12:10, VI. Preis von Naklo. 2700 K. Zweijährige. 1000 Meter. 1. A. u. C. v. Weinbergs Pelagia; 2. Stall Halmas Perimede; 3. Gest. Weils Eustig. Ferner: Die Zuversicht, Maas, Freia III, Heldenleier. Tot.: 25:10; PlI. 11, 13, 15:10. VII. Preis von Olbersdorf. Ausgleich III. 2700. 1400 Meter, 1. Hptm. Ball u. U. Cleves Cebria; 2. O. Dietrichs Dida;., H. v. Opels Berseba(R. Kosina). Ferner: Sheitar, Palette, TWostep, Münzmeister, Fipa II, Heimattreuer, Luxor, Tiefurt, Messina, Orplid, Peru. Tot.: 86:105 PI. 22, 28, 27.10. Grunewald(13. juli) 1. Anschluß-Nennen. 2700 M. 1800 Meter. 1. G. Schmalbaclis Bardes Bruder; 2. Frhr. S. A. v. Oppenheims Mandarin; 3. Stall Halmas Guenole. Ferner: Nicotin, Alleluja, Meergeist, Miltia- des, Ulan II. Tot.: 36:10; Pl.: 17, 22, 18:10. 2. For Ever-Rennen. 3400 M. Zweijährige. 1200 Meter. 1. Gest. Weils Hermoder; A. Gittlers Peter Moor. Tot.: 13:10. 3. Tokio-Ausgleich. 5400 M. Ausgleich 1. 1400 Meter. 1. Dr. Fritz Rauths TrTaumdeuterz 2. H. Pusclis Lapis Electrix; 3. H. v. Is Enver; Ferner: Pan Robert, Caprivi, Gondatlan, Hum- boldt. Tot.: 78:10; Pl.: 28, 55, 23:10. 4. Großer Preis von Berlin. 70 000 M. 2400 Meter. 1. A. uU. C. v. Weinbergs Augias; 2. L. u. W. Sklareks Eigilbert; 3. Gest. Pünsdoris Hampelmann. Ferner: Staffelstab, Tuan Fang, Falsum, Monfalcone, Anmarsch, Hornbori. Tot.: 17:10; Pl.: 12, 30, 20:10. 5. Majestic-Rennen. 3400 M. Zweijährige. 1000 Meter. I. Gest. Weils Laufjunge: 2. A. u. C. v. Weinbergs Melia; 3. Frhr. — Oppenheims Dirndl. Ferner: Magnef. Tot.; 36:10; Pl.: 15, 12:10. 6. Tuki-Rennen. 4100 M. 1800 Meter. 1. Hauptgest. Altefelds Wartburg; 2. Stall Halmas Sternschnuppe; 3. M. Schönemanus Ischida. Ferner: Pikdame, Lese. Tot.: 32:10; Pl.: 19, 19:10. u. W. Sklareks Habicht; 2. Stall Neos' Mädchenjäger; 3. Frhr. S. A. v. Oppenheims Sonnenstrahl. Ferner: Per Dark, Döberitz, Sankt TIhomas, Maura, Sigrune, Quarta, Fontamora, Mumpitz. Tot.: 26:10; Pl.: 16, 18, 16:10. Köln a. Rh.(13. 7) 15 bruder; 2. Gest. Mydlinghovs Passion; 2. Gest. Ravensberg Grund. Totes Rennen. Ferner: Caprette, Ost Expreß, Felsen- schlange, Mantalina, Estino, Girant, Grita, Jobbe. Tot. 240:10; Pl. 32, 18, 24.10. 2. Frondeur-Jagdrennen. Ehrpr. u. 4000 M. 1. H. Liff. manns Lorissa; 2. F. Hasters Bianca; 3. A. u. Frl. E. v. Hofe Blumengala. Ferner: Finnland, Eichkater, Haeckels Nichte. Tot. 89:10; Pl. 19, 15, 24:10. III. Lycaon-Rennen. Ehrenpreis und 4000 M. Zweijährige. 1600 Meter. 1. E. Stratmans Scharfenberg; 2 L. Luhrs Woge; 3. Gebr. Röslers Münstereifel. Ferner: Pinson, Allegro, Ittel. Tot.: 15:10; Pl.: 13, 20:10. IV. Turmialke-Rennen. 4000 M. 1400 Meter. 1. S. Weinbergs Leitha; 2. P. Winkels— 3. W. Pfeiffers Traben. Ferner: Türmer, Verbene, Renata, ulcavey, Widerspruch, Charlatan, Toskea II. Tot.: 60:10; Pl.: 19, 14, 17:10. V. Preis von Birlinghoven. Ehrenpreis und 10 000. 1600 Meter. 1. K. Löwensteins Hausfreund; 2. Gest. Ravens- bergs Galante; 3. Graf Alvenslebens Marasquino. Ferner: Domherr, Idealist, Salvator, Allah, Probefahrt. Tot. 20:10; Pl. 12, 13, 13:10, VI. Namouna-Ausgleich. 4000 4. 1800 Meter. Schmidts Imperialist; 2. Gebr. Röslers Medea; 3. I. Daniels Eranche Lippee. Ferner: Patroclus, Peter, Best Girl, Carol, Numen, Szemsugar. Tot.: 129:10; Pl. 46, 67, 28:10. VII. Silesia-Jagdrennen. Ehrenpr. u. 4000. 3000 Mtir. 1. S. Weinbergs Erlkönig: 2. Frhr. O. v. d. Reckes Kribbel- 0 N 4 57 KkR(.. R. Mätzig) Stolne — 9 A* 225 88 1 Krabbel; 3. O. Wüstemanns Ahendröte. Ferner: Mai 5 Harinerin. Tot.::l0; PI.: 17. 1810 Naik 1 82 2. Frhr. S. A. v. Oppenheims Isonzo; 3. 7. Orelio-Rennen. 4100 M. Ausgleich II. 1600 Meter. 1. IL. 1. For Ever-Rennen. 4000 M. 1. Gebr. Röslers Bundes- 1. Edm. 77DFFTDTT7TfTVTTVTCTCTCͤTCTCTCTVT—TVTVTVTbT—————————————————..————— 4. Seite. Ur. 321 Mannheimer Seneral⸗Anzeiger([Morgen⸗Nusgabe) Montag, den 14. Juli 1924 Süddeulſche Leichlalhlelilmeiſterſchaften Frl. Haux⸗Frankfurt 100 meter in 12,8 neuer deutſcher Rekord— Neumann,.-G. Mannheim gewinnt 4 d0 Meter in 50 Sek.- hebel 400 Mtr. hürden in 58,2 Sek. Die Süddeutſchen Meiſterſchaften, die am Samstag und Sonntag in Nürnber 9 auf dem Platze des 1 F. Cl. Nürnberg zum Aus⸗ trag kamen, geſtalteten ſich zu einem vollen Erfolg, ſowohl in ſport⸗ licher wie in organiſatoriſcher Hinſicht. In den meiſten Entſcheidungen wurden ſehr gute Leiſtungen erzielt. Beim Damen 100⸗Meter⸗Laufen 85 Fräulein Haux⸗Frankfurt in 12,8 Sekunden einen neuen eutſchen Rekord auf. Es war ſchade, daß der Veranſtaltung nur eine ſo geringe Zuſchauerzahl anwohnte, die allerdings mit großem Intereſſe den Kämpfen folgten.. ie Teilnehmerzahl war äußerſt zahlreich und ſetzte ſich aus den beſten Vertretern Süddeutſch⸗ lands zuſammen. Nur Eintracht⸗Frankfurt war wegen eines nich⸗ tigen Grundes den Kämpfen ferngeblieben. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Möbus Kickers⸗Stuttgart 11,1: 2. Apfel.⸗G. Mannheim 11,2; 3. Suhr, Phönix⸗Karlsruhe 11,3. 200 Meter: 1. Möbus 22,3: 2. Alpfel — Handbreite zurück; 3. Arnold, 1. F. Cl. Nürnberg 400 Meter: 1. Neumann, T. G. Mannheim, 50 Sek.; 2. Wellenreuther, Mannheim 50,7 Sek.; 3. Faiſt, Phönix⸗ Karlsruhe 51 Sekunden. 800 Meter: 1 Peltzer 1860 München 1,57 Min.; 2. Gmelin, Heilbronn 2/0 Min.; 3. Ortner, Karlsruhe 4,20 Min. 1500 Meter: 1 Kleekam, 1860 München:11,3; 2. Jenu⸗ wein, München:14,5; 3. Ortner, Karlsruhe:20. 5000 Meter: 1. Wal z, V. f. R. Landau 16:8; 2. Gebſattel, Sp. Vg. Fürth 16:18,9; 3. Paul, Fürth 16:32,6. 10 boc Meter: 1. Jenuwein, 1860 München 35:12,9; 2. Stampfl, Jahn München 36:45; die anderen Teilnehmer gaben auf. 110-Meter-Hürden: 1. Morgenroth, Deutſcher Sp. V. Mün⸗ chen 12,2 Sek.; 2. Zeh, Frankfurt 16,5 Sek.; 3. Borne, Landau. 400-Meter⸗Hür 8 2 Wöſer, 888n—5 5 7 G. Mann⸗ eim 58,2 Sek.; 2. Grundhöfer, Phönix Mannheim 60. Hochſprung: 1. Hacker, München.75; 2. Kulzer, Deutſcher Sp. V. München 1,70; 3. Greulich, Eintracht Mann⸗ heim 1,68. Weitſprung: 1. Schneider, Offenbach 6,15; 2. Van Ditz⸗ huizen 6,07; 3. Neef, Stuttgart 6,06. Stabhochſprung(2 Teilnehmer) 1. Bor ne⸗Landau 3 Meter; 2. Schmidt, Hockeyklaſſe Nürnberg 2,70. 8 FKugelſtoßen: 1. Haymann(1860 München) 12,99 Meter: 2. Zeder(Schwaben Augsburg) 12,56 Meter; 3. Kulzer(München) 12,41 Meter. 22 30 5 1800 ate 2. Zeder(Augsburg„88; 3. ſentker Utte 53. 10 5 1 25 8 nner 41,23; 2. Zeder Augsburg) 38,84; 3. äuffele(Stutbga„76. en(beidarmig): 1. Steinbrennen(Frankfurt) 67,17; 2. Zeder(Augsburg) 65,16; 3. Heidinger(Bergen) 62,68. Sgach 5240 3 Molles(München) 51,55 Stuttgart) 52,10; 3. Molles(Mün„55. Speerwerfen(beidarmig): 1. Salmon(Frankfurt) 82 Meber; 2. Gebhard(Nürnberg) 68,77: 3. Stern(Nürnberg) 68,58. 4 mal 100 e d r 44.;) 2. 1..C. Nürnberg 44,7; 3. Kickers 3 1—5 1000 Miter-Staffel: 1. 1860 München:1,4: 2. 1860 2. Mannſchaft:8; 3. V. f. R. Heilbronn:11,2. Damen⸗Welfkämpfe 100 meter: 1. Haux(Frankfurt) 12,8 Sek.(neuer deutſcher Rekord); 2. Weber(Bru ſal) 13,1; 3. Petzold 13,3. Hochſprung: 1. Amthor(Schweinfurth) 1,39; 2. Holzer(Mün⸗ chen) 1,30; 3. Neuphelen(Landheim) 1,29. weitſprung: 1. Haux(Frankfurt) 4,66; 2. Heiß(München) 4,57; 3. Brachert(München) 4,55. AKugelſtoßen: 1. Haux(Frankfurt) 8,42; 2. Alt(München) 8,30; 3. Rothmund 7,30. Speerwerfen: 1. Schilling(F. B. Nürnberg) 28,38; 2. Böh⸗ ringer(München) 26,76; 3. Schüßler 25,87. 4 mal 100 1 7—5 5 5 n 54; 2. Deutſcher „V. Mün 54,4; 3. Boruſſia Frankfurt 54, 7. 5 d ene Felder(München) 20,91; 2. Böhringer(NMün⸗ chen) 20,88; 3. Haux(Frankfurt) 19,54. * die Berliner Leichtathletik⸗Meiſterſchaſten Die Berliner Meiſterſchaften fanden bei herrlichem Wetter ſetl.. Leenen der waren recht kläglich, dafür zeigten die Damen umſo beſſere Leiſtungen. Ein Teil der deuiſchen Rekorde wurde unterboten. 85 die Ergebniſſe: : 1. Schtöske, Brandenburg 11.2; 2. Hintze. 400—— 1. 80 Teutonia 50,3: 2. Kamann, Schupe Deutſcher Sp.Kl. Berlin:3,6; 2. 800 Meter: 1. Ramm, e e Scbmen, Sp. Kl. Charlottenburg 411,3; 2. K8900 Alleter: 1. Thunoszeit, Polizel 16.23,4; 2. Tod, Wete h. meter⸗Gehen: 1. Steberb' Neutöln 52:4l.23 2. Köhler, em 00 Meter: 1. Bürſten, Komet, 34:39; 2. Wanderer, 0 41,85. en Schupo 73,25. Vee knete-Hüten: 1. Koſten, Lübecker.B. Berlin 16,3 2. Brundel, D. Sp.Kl. Berlin. 400.-Miter- Hürden: Schuhmann, Zehlendorf 57,5; 2. Oſſag, Sp.Kl. Charlottenburg. — Fritzmann, Charlottenburg 1,70; 2. Kor⸗ inski, Polizei. 5— 1. Bohrmann, Berliner Sp.-Kl. 6,56; 2. Tyrolf, 0. Slaphochlprung: 1. Lehninger Sp.⸗Kl. Charlottenburg 8,60; 2. Bleiſe Athos. Diskuswerfen: 1. Hähnchem Schup Diskuswerfen beidarmig: 1. Hähnch vom weſen und wert der Leichtathletik Von Dr. Arthur Reinhardt Die ſportlichen Leibesübungen in ihren verſchiedenſten Formen ſind heute bereits ſo ſehr Gemeinaut der ganzen Kulturwelt gewor⸗ den, daß es nicht mehr nötia iſt. die Frage nach ihrer Daſeinsberech⸗ tigung zu unterſuchen: ſie laſſen ſich beſonders aus dem Leben der modernen Großſtädter einfach nicht mehr hinweadenken, weil ſie in ihren zahlreichen Anwendunasformen am beſten geeianet ſind, uns einen ſtändia und leicht erreichbaren Ausaleich gegen die mit dem Großſtadtleben verbundenen Schädiaungen zu vermitteln. So un⸗ beſtreitbar es nun iſt. daß jeder in vernünftigen Grenzen betriebene Sport ſeine Vorzüge hat. ſo ſicher iſt es auch auf der anderen Seite, daß beſtimmte Sportarten eine ausnahmsweiſe aroße Zahl von Faktoren in ſich vereinigen, die man als ganz beſonders aünſtig für die körperliche und geiſtige Entwickelung des Ausübenden bezeichnen muß. Wir müſſen von einem Sportzweig, den wir für die Dauer als wertvoll betrachten ſollen. verlangen, daß er nicht nur als Aus⸗ adleich nach der Taaeszeit uns eine Stunde froher Zerſtreuung bietet. ſondern, daß er darüber hinaus unſere Geſundheit zu fördern und unſern Willen und Charakter zu entwickeln geeianet iſt. Wenn wir unter ſolchem Geſichtspunkte die wichtiaſten Sportzweige betrachten. 1 1. Salmon(Frankfurt) 53,20; 2. Schäufſele Speerwerfen: 1. Lüdicke S. Sp.⸗Kl. Berlin 58,35; 2. Schnurr. 4 100-Meter⸗Staffel: 1. Deutſcher Sp.⸗Kl. Berlin 43,6; 2. Brandenburg. 3* 1000⸗Meter⸗Staffel: 1. Zehlendorf 88 8,013; 2. Sp.⸗Kl. Charlottenburg. Damen: 100 Meker: 1. Wittmann Sp.⸗Cl. Charlottenburg 13,1. Hochſprung: 1. Bredow Brandenburg 1,39. Weitſprung: 1. Rötling 4,82. Kugelſtoßen: 1. Hennoch B. S. C. 9,10. Speerwerfen: 1. Wittmann Charlottenburg 34,11. 4 X 100⸗Meter⸗Staffel: 1. Berliner Sp.⸗Kl. 51,6. Diskuswerfen: 1. Hennoch Berliner Sp.⸗Kl. 26,25. 200 Meter: 1. Wittmann Sp.⸗Kl. Charlottenburg 27,4. Weſtdeutſche Leichtathletik⸗Meiſterſchaflen Auf dem Preußenplatz in Krefeld kamen am Samstag und Sonntag die weſtdeutſchen Leichtathletikmeiſterſchaften zum Austrag. Die große Zahl der Teilnehmer aus allen weſtdeutſchen Gauen fan⸗ den äußerſt günſtige Umſtände vor. Die Witterung war für gute Leichtathletikmeiſterſchaften wie geſchaffen. Sie war jedoch für die Langſtreckenläufe etwas zu heiß. Bei verhältnismäßig ſchwachem Beſuch kamen am erſten Tag bereits 10 Entſcheidungen zum Aus⸗ trag. Die erzielten Leiſtungen waren gut. Hervorzuheben iſt der Stabhochſprung von Adams Kurheſſen Kaſſel, der mit 3,68,3 knapp ſeine eigene vor kurzem aufgeſtellte weſtdeutſche Beſtleiſtung unter⸗ bot, und der Speerwurf von 32,25 von Frl. Bräſchold, Münſter. Von den Herrenentſcheidungen des zweiten Tags verdient der Speerwurf von Hoffmeiſter mit 52,55 und das Diskuswer⸗ fen desſelebn Leichtathleten mit 40,76 Erwähnung. Die Sprung⸗ konkurrenzen kamen wie immer noch nicht über ein heſcheidenes Mittelmaß hinaus, das gleiche kann man auch von den Hürdenläu⸗ fen ſagen. Der Beſuch war recht mäßig, etwa 3000 Zuſchauer folgten den Wettkömpfen. Ganz fehlerfrei war die Abwickelung nicht. So zählte man bei den 5000 Metern eine Runde zu wenig. Die von dem Sieger erzielte Zeit iſt entſprechend zu bewerten. Er würde bei vollkommener Strecke wenigſtens 15,50 gebraucht haben. Der 400 Meterlauf war in Abweſenheit Mattonets⸗Düren und Gertz⸗Koblenz eine ziemlich ſichere Sache für Steues⸗Köln. Ueberraſchend ſicher u. mit 2 guten Punkten Vorſprung gewinnt der ausgezeichnet veran⸗ lagte Dobermann vom Marienburger Sp.⸗Kl. Köln den 10 Kampf. Houben v. Preußen Krefeld war der 100⸗Meterlauf natürlich nicht zu nehmen. Der von ihm angeſagte Rekord mißlang infolge Gegen⸗ wind. Auch die 3 mal 1000⸗Meterſtaffel des Kölner B. Sp.⸗Kl. hatte einen Rekordverſuch angemeldet, der gleichfalls mißlang. Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Houben⸗Krefeld 10,9; 2. Dreibholz⸗Eſſen⸗ Hellinghauſen 3 Meter zurück. 200 Meter: 1. Moſt Preußen Kreſeld 22,9; 2. Dr. Zörner⸗ Köln 99 2 Meter zurück.(Houben nahm an dieſem Lauf nicht keil.) 800 Meter: 1. Klotz..C. Köln:59,3: 2. Ufer Sp.⸗V. Bonn 8 Meter zurück. 1500 Meter: 1. Böcher Kölner Sportklub:10,7; 2. Ufer Sp.⸗V. Bonn 6 Meter zurück. 5000 Meter:(Infolge eines Zählfehlers wurde eine Runde zu wenig gelaufen.) 1. Cornelius⸗Bochum 15:01; 2. Worm, Schwarz⸗weiß Barmen 180 Meter zurück.— 10 000 Meter: 1. Graſſe ſtfalia Verne 35,31,2; 2. Ronald⸗ Eſſen⸗Rellinghauſen 250 Meter zurück.(Von 14 Läufern gaben 12 au K .) 110⸗Meter-Hürden: 1. Hoffmann Sp.⸗Kl. Köln 17,4: 2. Hölters⸗Krefeld 2 Meter zurück. 5 4900⸗Meter-Hürden: 1. Michels Sp.⸗Kl. Köln 99 59,9; 2. Hölter⸗Krefeld 6 Meter zurück. Hochſprung: 1. 17 Preußen Münſter 1,72,5:; 2. Schmelter⸗Dorkmund 95 1, Weitſprung: 1. Sprenger⸗Weidenau 6,59; 2. Dickel⸗Dort⸗ mund 95 6,49. Stabhochſprung: 1. Adams, Kurheſſen⸗Kaſſel, 3,68,3; 2. Bal⸗ tes, Dortmund 99, 3,30.(Adams unternahm einen Angriff auf den deutſchen Rekord. Bei 3,82 berührte er immer leicht.) Kugelſtoßen: 1. QAuabeck, Duisburg, 11,76; 2. Müllſtrunk, .C. Koblenz, 11,73. 5 Kugelſtoßen beidarmig: 1. Junghenn, Kaſſel, 21,56; 2. Qua⸗ beck, Duisburg Sp.., 21,03. Diskuswerfen: 1. Hoffmeiſter, Münſter, 40,76; 2. Jung⸗ henn, Kaſſel, 38,10. Diskuswerfen beidarmig: 1. Wenk, Duisburg, 62,32; 2. Hoff⸗ meiſter, Münſter, 61,85. Speerwerfen: 1. Hoffmeiſter, Münſter, 52,55; 2. Hauer, D. Sp.Kl. Berlin, 50,80. 4100⸗Meter-Staffel: 1. Preußen, Krefeld, 43,9; 2. Kölner Sp.Kl. 99, 2 Meter zurück. 3 1000-Meer⸗Staffel: 1. Kölner Sp.Kl.:13,3; 2. Union⸗ Düſſeldorf 80. Meter zurück. 8 Damen: 100 meter: 1. Rüſfing, Bielefeld 14,2; 2. Löffler, Bochum 48, ½ Meter zurück. Hochſprung: 1. Riegel, Düſſeldorf, 1,41,5: 2. Kleinmann 1,36. Weitſprung: 1. Pieper, Preußen⸗Münſter, 5,15; 2. Klein⸗ mann. Siegen, 4,94. Kugelſtoßen: 1. Leidig, Turu⸗Düſſeſdorf, 7,68; 2. Kimpel, Duisburg 99, 7,57. 4f100-Meier-Staffel: 1. Duisburg 99 54,8: 2. Turu⸗-Düſſel⸗ dorf 80 Meter zurück. 4 Norddentſche Leichtathletitmeiſterſchaften Während alle anderen deutſchen Landesverbände ibre Leicht⸗ athletikmeiſterſchaften bereits beute austrugen, finden die norddeut⸗ ſchen erſt am 20. Juli ſtatt, und zwar finden die Titelkämpfe auf dem Hindenburaplatz in Hannover ſtatt. Ein Teil der Entſcheidungen und Vorkämpfe wird ſchon am Samstag ausgetragen werden. dann werden wir finden, daß dieſe Forderungen in ganz beſonders hohem Maße von der Leichtathletik, den nach ſportlichen Geſichts⸗ punkten ausgeführten Uebungen des Laufens, Springens und Wer⸗ fens, erfüllt werden. 25 Wenn wir zunächſt die Frage nach dem geſundheitlichen Wert der Leichtathletik kurz erörtern wollen, ſo dürfen wir nach den auf dieſem Gebiet vorliegenden Forſchungsergebniſſen, die wir den Arbeiten von Profeſſor du Beis⸗Remond, Dr. Mallwitz. u. a. ver⸗ danken, es als eine feſtſtehende Tatſache betrachten, daß keine andere Sportart ſo ſehr die Entwickelung und die Geſunderhaltung nicht nur der Geſamt⸗Muskulatur des Körpers, ſondern beſonders auch der in⸗ neren Oraane fördert wie die einfachen. natürlichen Uebungen der Leichtathletik und insbeſondere auch die urſprünalichſte aller Leibes⸗ übungen, der Lauf, der aus dieſem Grunde wohl ſeine oft ange⸗ wandte Bezeichnung als„Krone der Leibesübung“ mit Recht traat. Von beſonderem Wert bei der Ausübunag des Laufſportes iſt nach meiner Erfahrung auch die Tatſache, daß bei ihm eine Ueberanſtren⸗ aung der inneren Oraane durch Uebertreibung, zu der ſich ja beſon⸗ ders die jungen Anfänger im Sport häufig hinreißen laſſen. am weniaſten leicht möalich iſt, weil der Lauf faſt aleichmäßia ſtark einen aroßen Teil der Muskulatur, nämlich beſonders die Bein⸗ Hüft⸗ und offiziell anerkannt: fahren finden. den Körver fortbewegen müſſen, erfahrungsgemäß früher ermüden müſſen und den Dienſt verſagen, als Herz und Lunge bis an die Grenze der Leiſtunasfähiakeit beanſprucht ſind. Die ge⸗ meinſame Pflege von Lauf⸗, Spruna⸗ und Wurfübungen. wie ſie in unſern Leichtathletik treibenden Sportvereinen ausgeübt wird. ent⸗ wickelt Schnelligkeit, Gewandtheit, Ausdauer und Kraft und ſchafft auf dieſe Weiſe auch das Fundament, auf dem ſich zum Nutzen des Körpers Höchſtleiſtungen auf einem Spezialgebiet aufbauen laſſen. Neben dieſen geſundheitsfördernden Wirkungen haben die leicht⸗ athletiſchen Uebungen, und unter ihnen beſonders der Laufſport, eine Reihe von ſehr ſchätzenswerten Vorzügen, die mehr auf pſychiſchem Gebiete liegen. Das treibende Moment, das unſere Jugend und unſere reiferen Männer, ſoweit ſie ſich nicht zu einſeitigen Sklaven ihres Berufes haben machen laſſen oder infolge mangelnder körperlicher Veranlagung dem Sport gleichgültig oder gar feindlich gegenüberſtehen, immer wieder zu den ſportlich be⸗ triebenen Leibesübungen hinzieht, iſt neben der Freude am eigenen Kraftgefühl vor allem die Freude am Wettkampf, der Ehr⸗ geiz, im freien Spiel der körperlichen Kräfte der Schnellſte, Aus⸗ dauerndſte oder Geſchickteſte zu ſein. Die körperlichen Uebungen, zu denen die kleinen Kinder ſich ſchon triebhaft hingezogen fühlen, wenn ſie auf der Straße um die Wette laufen, ſpringen und werfen, ſind dieſelben, in denen die alten Germanen die Tüchtigkeit ihrer Männer erprobten und in denen die alten Griechen um den olym⸗ piſchen Siegeszweig kämpften. Keine anderen körperlichen Uebungen können ohne weitere Vorbereitungen und ohne künſtliche Geräte in ſo einfacher Weiſe von jed: deſunden Menſchen ausgeübt werden wie diejenigen der Leichto und nirgends iſt der Kampf Mann gegen Mann ſo ſpannend hart und doch auch zugleich ſo klar in ſeinem Ausgang, wi⸗ Lauf Bruſt an Bruſt oder beim Sprung und Wurf in den ger und Beſiegte nur um Zentimeter auseinander ſind. In dieſem Kampf iſt jeder nur auf ſich ſelbſt geſtellt. Jeder kleinſte Verſtoß gegen die ſtrengen Vorſchriften einer ſportlichen Lebensweiſe äußert ſich in einem entſprechenden Rück⸗ gang der Leiſtungen und damit bei gleichveranlagtem Gegner in einer Niederlage gegen den, der noch vernünftiger gelebt und noch ſteißiger an der techniſchen Vollendung ſeiner Leiſtung gearbeitet hat. Aus dieſen Tatſachen ergibt ſich folgerichtig bei den Jüngern der Leichtathletik eine beſonders hohe Auffaſſung von ſpor.. r Lebensweiſe; die mindeſtens wührend des Sommers ſelbſt auf⸗ erlegte Enthaltſamkeit von Alkohol, Nikotin und anderen Genüſſen iſt ein unvergleichliches Mittel, Willen und Charakter zu ſtählen und das Selbſtbewußtſein zu erhöhen und auf dieſe Weiſe in Verbin⸗ dung mit der Energie⸗Entwicklung, die der eigentliche Wettkampf verlangt, ſeeliſche Eigenſchaften im Jüngling und Mann zu ent⸗ wicheln, die ihm für den Kampf ums Daſein von höchſtem Nutzen ſein werden Wer alſo aus ſeinen Kindern geſunde und leiſtungsfähige Menſchen machen will, der laſſe ſie nicht dauernd in den Stuben hocken, ſondern entwickele und pflege ihren Trieb zur körperlichen Betätigung in friſcher Luft; er laſſe ſie irgendeinen geſunden Sport ausüben, und wenn er meinen Ausführungen beipflichtet, die ſich auf eine fünfzehnjährige Erfahrung am eigenen Körper ſtützen, dann laſſe er ſie Leichtathletik in einem gut geleiteten Sportverein treiben. de *Anerkannte Welthöchſtleiſtungen. Der Internationale Amateur Leichtathletik ⸗Verband hielt anläßlich der olympiſchen Spiele in Paris einen Konkreß ab. In den Verband wurden Argentinien, Griechenland, Irland, Japan und Uruguay neu aufgenommen. Nach der Neuwahl des Präſidiums und dem Geſchäftsbericht wurden nachſtehende Leiſtungen als Weltrekorde 1500 Mtr.: Nur mi⸗Finnland:52,6 (19. Juni 24); 1 Meile: Nurmi:10,4(24. Auguſt 23); 3 Meilen: Nurmi 14:11,2(24. Aug. 23); 5000 Meter: Nurmi 14228,2(19. Juni 24.); 10 000 Meter: Ritol a⸗Finnland 30:85,4(25. Mai 24); Stabhochſprung: Ch. Hoff⸗Norwegen 4,21 Meter(23. Juli 23).— Bemerkenswert iſt, daß die phänomenalen amerikaniſchen Leiſtungen im Diskuswerfen, Hochſprung und 400 Meter Hürdenlaufen nicht zur Beſtätigung angemeldet wurden. Die Sitzung wurde dann auf den 15. Juli vertagt.— nuderſport Heilbronner Regatta: Mannheimer Ruderklub gewinnt den Jungmann⸗Achter und den Kilian⸗Vierer. Ruderverein Amici⸗ tig den Wartberg⸗Vierer und Ludwigshafen den Schwaben⸗Vierer. (Ausführlicher Bericht folgt). 35 Heidelberger Schüler⸗Regatta: Mannheimer Ruderverein Amicitia gewinnt im Alleingang den 1. Schüler⸗Vierer und Ruder⸗ klub den Schüler⸗Achter und im Alleingang den Schüler⸗Vierer. (Genauer Bericht folgt). * Hanauer Regatta. Für die am 29. Juli erſtmals in Hanau ſtattfindende Regatta, die von der Hanauer Rudergeſellſchaft und dem Hanauer Ruderklub„Haſſia“ gemeinſam veranſtaltet wird, ſind von 23 Vereinen zu 10 Rennen 68 Boote mit 888 Ruderern gemeldet worden. Dieſes Ergebnis iſt günſtig, da man mit Rückſicht auf die ſpätere Entwicklungsmöglichkeit von der Ausſchreibung allzuvieler Rennen Abſtand genommen hat. Die Meldungen lauten nach der Reihenfolge der Startverloſung: Zweiter Vierer. Bamberger Rkl.; Offen⸗ bacher RV.; Rheno⸗Franconia, Frankfurt; RG. Sachſenhauſen; Teu⸗ tonia, Frankfurt: Hanauer RG.; Hellas, Offenbach. Jungmann⸗ Achter. Offenbacher Undine; Frankfurter Germania; Hellas Offen⸗ bach: Hanauer RG.; Offenbacher RB.: Frankfurter RV.; Frankfurter Rkl. Jungmann⸗Einer. Worms(Wolf): Germania (Oppenheimer); Hanauer Haſſia(Trumpfheller). Teutonia, Fechenhei⸗ mer RV.: Gießener Rö. Erſter Vierer. Offenbacher Undine (zweite Mannſchaft); Frankfurter RB. Jungmann⸗Vierer. Offenbacher RV.; Hanauer RG.; Hanauer Haſſta; Frankf. Rkl.; Bamberger Rkl.; Mannheimer Amieitia; Miltenberger Rkl.: Möve G. Auheim; Marburger RV.; Würzburger RV.; Undine Offen⸗ bach. Zweiter Achter. Teutonia Frankfurt: Sachſenhauſen: RG. Oberrad; Hellas Offenbach; Frankf. Rkl.; Frankf. Germania. Erſter Einer. Hanauer Haſſia; Gießener RG. Junior⸗ Vierer. Würzburger RV.; Heidelberger Rkl.; Hanauer RG.: RG. Oberrad: Rheno⸗Franconia; Bamberger Rkl.; Offenbacher RV.; Offenbacher Undine: Offenbacher RV. 2. Boot. Ermunterungs⸗ Vierer. Teutonia; Haſſia 1: Miltenberger Rkl.; Haſſia II: 8 RV.; Hellas 1: Marburger RV.; Hanauer RG.; Sachſenhauſen: Möve Gr. Auheim: Hellas II; Frankfurter Rkl.; Offeenbacher RV. Erſter Achter. Frankfurter RV.; Kaſteler RG.; Mannhei⸗ mer Amiektia; Offenbacher Undine. Bei mehr als vier ſtarten⸗ den Booten finden Vorrennen ſtatt, die Samstag nachmittags und Sonntag vormittags gerudert werden. * Luzerner Regatta. Zur Luzerner Regatta, die am 26.7. Juli ſtattfindet, werden wieder einige deutſche Vereine melden, die Offen⸗ bacher RG. Undine im erſten Vierer mit und ohne Steuermann, der Ruderklub(Richtermannſchaft) zu drei Vierer⸗Rennen; linſch und Brühl vom Frankfurter Ruderverein im Einer und Doppelzweier, Berliner Sport⸗Boruſſia im Vierer mit und ohne Steuermann und Achter. hygiene und AReſthetik des Damenſchwimmens Von Paula Immetsberger, Mannheim, 85 gepr. Schwimmlehrerin Das Ideal des Sportgedankens ringt ſich in unſerer Frauenwelt immer mehr durch und macht ſich durch einen 15 wachſenden Zuſtrom des weib⸗ lichen Geſchlechts aus allen Kreiſen und jeden Alters zu den Sportsvereinen deutlich bemerkbar. Das ſchwere, hinter uns liegende Jahr⸗ zehnt mit all ſeinen Leiden und Entbehrungen, ſeinen vielen nervenzerrüt⸗ tenden Ereigniſſen und ſeeliſchen hat auf die Geſundheit der deutſchen Frauen, beſonders aber der im Wachstum begriffenen fungen Mädchen verheerend gewirkt. Unter den oft in recht kraſſer Form in Er⸗ ſcheinung tretenden Uebeln wie Unterernährung, Blutarmut, Nervenſchwäche und leider auch Tuberkuloſe hat unſere Frauenwelt noch ſchwer zu leiden. Dazu kommt der harte Daſeinskampf, der wohl noch nie ſo große und zwingende Anforderungen an unſere Frauen ſtellte, wie heute. Die Er⸗ kenntnis, daß hier nur möglichſt raſche Wiedergeſundung und Kräftigung den unbedingt erforderlichen Ausgleich zu ſchaffen in der Lage ſind und ſich dies auf natürlichem Wege einfacher und nachhaltiger vollziehen kann, als durch langwierige, e Kuren und dergleichen, hat ſich erfreulicher⸗ weiſe gar bald Bahn gebrochen; im Stahlbade der körperlichen Ertüchtigunz unterzutauchen und ſich die für den Lebenskampf heute mehr wie je erforder⸗ liche Geſundheit, Willensſtärke und Energie zu erobern, war wohl der Rückenmuskeln, in Anſpruch nimmt, und weil dieſe Muskelaruppen. die obne jede Unterſtützung. wie wir ſie z. B. beim Rudern und Rad⸗ Grundgedanke der vielen Frauen und Mädchen, die ſich in den letzten Jahren dem Sport zugewandt haben. Sowahl für die körperliche als auch die 8* — Montag, den 14. Juli 1924 Mannheimer Seneral⸗Anzeiger(Morgen⸗Aus gabe) 5. Seite. Ur. 527 Arbeitsgerichte Von Staatsanwaltſchaftsrat Dr. Quentin. Seit Jahren bereits ſchweben Erwägungen darüber, ob für die aus Arbeitsverhältniſſen ſich ergebenden Streitigkeiten beſondere„Arbeitsgerichs“ zu ſchaffen ſein werden, und ob man ſie den ſeit Jahrzehnten beſtehenden Gewerbe⸗ und Kauf⸗ maunsgerichten oder den ordentlichen Gerichten(Amtsgerichten als erſte Inſtanz) angliedern ſoll. Eine Teillöſung der Frage hat Artikel 2 der Verordnung über das Schlichtungsweſen mit den dazu gehörigen Ausfüh⸗ rungsbeſtimmungen gebracht. Durch ſie ſind die Entlaſſungs⸗ ſtreitigkeiten aus dem Betriebscätegeſetz und einige weitere An⸗ gelegenheiten den kommunalen Gewerbe⸗ und Kaufmannsge⸗ richten überwieſen, und, wo ſolche nicht beſtehen, bei den Schlichtungsausſchüſſen belaſſen, beide Stellen aber für dieſe Streitigkeiten als„Arbeitsgerichte“ eingerichtet worden. Es ſcheint demnach ſo, als wolle man die Arbeitsgerichtsbarkeit den ordentlichen Gerichten allmählich ganz abnehmen und ſie auf den Weg der Sondergerichtsbarkeit verweiſen. Gegen die Beſchreitung dieſes Weges ſprechen gewichtige Gründe, die bei der außerordentlichen Bedeutung der Frage eine unbefangene Prüfung und Erörterung zur gebieteriſchen Pflicht machen. Man ſpricht ſoviel von der„Weltfremdheit“ der Ge⸗ richte. Sie wird ſicher nicht geringer, wenn man den ordent⸗ lichen Gerichten einen wichtigen Arbeitszweig nach dem andern abuimmt und ſie ſo künftig von friſch ſprudelnder Quelle deut⸗ ſchen Wirtſchaftslebens abſchließt. Sordern gerade die Tat⸗ ſache, daß man den Gerichten wichtige Aufgaben auf dieſen Gebieten zuweiſt oder beläßt, würde befruchtend auf ſie wirken. Von größter Bedeutung iſt ein anderer Geſichtspunkt. Gerade Arbeitsſtreitigkeiten mit ihren vielfachen Beeinfluſſungen durch politiſche Belange müſſen vor Gerichte tommen, die in jeder Beziehung Gewähr dafür bieten, daß unbeeinflußt von Tageskämpfen und politiſchen Meinungen ihr Rechtsſpruch ſich nur auf nüchternen Tatſachen und unparteiiſche Rechts⸗ findung aufbaut. Dieſe Garantie iſt aber bei den ordentlichen Richtern am größten, deren Stellung durch die Verfaſſung ge⸗ währleiſtet iſt, während der Verwaltungsbeamte ſeiner Stel⸗ lung nach abhängig ſein muß, im Kommunalbetrieb vom Stadt⸗ parlament, ſo daß, bei unbeſtrittenem beſten Willen zur Un⸗ abhängigkeit, doch wohl ohne Frage ein gewiſſer Nährboden 19 Einflüſſe vorhanden iſt, die ſich tatſächlich von ſelbſt er⸗ geben. Dieſe Erwägungen haben denn auch dazu geführt, daß ein Geſetzentwurf von dem Jahre 1921 die Arbeitsgerichte in die ordentlichen Gerichte eingliedern wollte, während ein weiterer Entwurf von 1923 dieſem Gedanken nicht mehr ſo beſtimmt Raum gibt, wenn er als Vorſitzende der Arbeitsge⸗ richte nur noch in der Regel ordentliche Richter ins Auge faßt, und die Arbeitsgerichte als Sondergerichte, aber bei den Amtsgerichten, entſtehen laſſen will. Die Stellung der Oeffentlichkeit zu der Frage iſt je nach der politiſchen Richtung der Beeeiligten verſchieden. Während beiſpielsweiſe der chriſtlich⸗nationale Deutſche Ge⸗ werkſchaſtsbund ſich gegen politifch beeinflußbare Sonder⸗ gerichte als Arbeitsgerichte ausſpricht, iſt der Sozialiſtiſche Allgemeine Deutſche Gewerkſchaftebund ſcharf gegen die Zu⸗ weiſung der Arbeitsgerichtsbarkeit an die ordentlichen Gerichte aufgetreten. Nicht unintereſſant dürfte in dieſem Zuſammenhang die Stellungnahme des früheren ſozialdemokratiſchen Reichsjuſtiz⸗ miniſters Dr. Radbruch ſein. Er hat am 24. Februar 1922 erklärt:„Die Angliederung der Arbeitsgerichte würde das Todesurteil über unſere ordentliche Juſtiz bedeuten. Unſere ordentliche Juſtiz würde zu einer Klaſſenjuſtiz in einem frei⸗ lich anderen Sinne herabſinken. Ihr würde alle ſoziale Juſtiz abgenommen ſein, und es bliebe nur noch die Bourgeoisjuſtiz über kapitaliſtiſche Rechtsſtreitigkeiten übrig. Nur der kann die Aus fliederung aus der ordentlichen Juſtiz wünſchen, der die ordentlichen Gerichte für Ruinen hält, nur noch beſtimmt, Steine daraus zu brechen zu einem ſtattlicheren Neubau, der aneben aufzurichten wäre, ſelbſt aber beſtimmt, aus einer Ruine ein bloßer Drümmerhaufen zu werden.“ Daß den Wünſchen nach volkstümlicher Geſtaltung Rech⸗ nung getragen werden kann, indem, wie bei den Gewerbe⸗ und National⸗Theater Mannheim Zum erſten Male:„Perilles von Tyrus“ Märchenſpiel von Shakeſpeare „ J4. Weil es erſt in der dritten Folio⸗Ausgabe der Shake⸗ ſbeareſchen Werke erſhhen, darin ſich noch mehr erfolgreiche, nicht dunShakeſpeare ſtammende Dramen finden, erſcheint zumindeſt die lich hhebende Autorſchaft Shakeſpeares zweifelhaft. Mit einem ziem⸗ Sbabehen Grad von Wahrſcheinlichkeik iſt ſedoch anzunehmen, daß dieſkeſpeare ſeine Hand an einzelne Partien des Stückes gelegt hat; —5 wollen wir in der nächſten Stunde auf die Echtheit unter⸗ chen...“ Sehr wohl, Herr Profeſſor! * Iſt Leben doch des Lebens höchſtes Gut,— ſo beöchte man die Stücke Shateſpeares überſchreiben,. denen auch tie„Peritles gehört. Mögen Gewitterwolken einander jagen und Finſternis für lange, ulange Zeit die Erde bedecken; irgend⸗ melg baheht ſich der oltenſchleier und das Stücklein klaren Him⸗ mil z den⸗ frei wird, altvertraut und doch wie neu geſchenkt, entlohnt 95 155 Male für alles Grauen der Nacht. Zu neuem Leben er⸗ tüc, Leontas, zu neuem Perikles. Und dieſes wintermärchenhafte — mit ſeiner gleichſam darin ſchwebenden— ein koſt⸗ Sinn derrwächtate, konnte und mußte ein Gewinn für Herz und ſein. Jem Lauſcher und Schauer auch in unſeren ſommerlichen Tagen macheein, Gruß aus einer Welt, die wir ſehr wohl zu der unſeren 5 können, wenn wir nur wollen. erikles es iſt der vom Mittelalter ſo geliebte ſpätgriechiſche be ber Apollonius von Tyrus folgt ſeem Uebicd in der Vunt⸗ Meere Geſchehens, hin⸗ und hergetrieben von den Fluten des Rilters deſſen Launen ſich dei Shakeſpeare mit dem Geſchick des und Tod en innerem Sinn verbinden. Flucht aus Antiochia Tarſcem dchaft des blutſchänderiſchen Antiochus; Hilfefahrt zu Schiffor ern, deren Undank ihn ſpäter die Tochter tot wähnen läßt, im Kamuß⸗ dann Gewinn der Königstochter von Pentapolis Thalſa fahrt geseder Lanzen und im Sieg des Herzens; dann die Heim⸗ Tarſos döſcerue, Scheintod der Frau; das Kind Marina bleibt in ſührt, Erreteunls erblühte Mald zu Kupplern nach Mytilege ent⸗ Helignum Kchdiich die und ihr Wiederfinden; in Dianans Weib im Süiberglch ee eee mit dem totgeglaubten de Dahinein fliet nu Wei e; n der edle Wein rei in za onn zündenden Wort. im Verketten Ar 0 Ab voll inneren Klangs, voll geheimen Schöpfergeſetzes in 8 mpoſition. Hier ſtrenges Gebot des unerbittlichen Herrſchers 1 25 ber Menſchengeſchick, dort ſanfte Läſſigkeit in Bildern kleinen Kaufmannsgerichten, Beiſitzer aus dem Kreiſe der Arbeitgeber und Arbeitnehmer in dem bei jenen Gerichten üblichen Wahl⸗ verfahren herangezogen werden, iſt ſelbſtverſtändlich und hat mit der Hauptfrage nichts zu tun. Auch finanzielle Gründe dürften für die hier befürwortete Regelung ſprechen, weil bei Eingliederung der Arbeitsgerichte Mehrkoſten nicht entſtehen werden, während die Schaffung von Sondergerichten, wenigſtens in größeren Kommunen, in denen die Vorſitzenden der Gewerbe⸗ und Kauſmannsgerichte nicht auch noch die Arbeitsgerichtsbarkeit werden übernehmen kön⸗ nen, dies nicht zu vermeiden ſein wird. Städtiſche Nachrichten vom geſtrigen Sonntag Tropenhitze— Vom Rennen— Park- und Sommerfeſte. Illuminalion Die tropiſche Hitze des geſtrigen Sonntags war ſo ſtark, daß man ſich mitten in N Hen hinein verſetzt fühlte. Dabei haben dieſe noch nicht einmal begonnen, ſondern es ſind noch volle zehn Tage bis ihre Herrſchaft beginnt. Das kann ja heiter werden, wenn dieſe Siedehitze, unter der geſtern alles ſeufzte und ſtöhnte und unheim⸗ lich viele Schweißtropfen vergoß, weiter ſo anhält. Doch was des einen Leid, iſt des andern Freud! dem Landmann kam die Hitze erwünſcht, denn ſie reift ſein Getreide und bringt gute Ernte. Die Sonne ſetzte ſchon in aller Frühe mit intenſiver Stärke ein. Je höher ſie ſtieg, deſto wärmer wurde es und deſto mehr ſchwitzte man. In der Mittagszeit ſtand das Queckſilber auf 46 Grad C. in der Sonne. Wir hatten alſo geſtern den heißeſten Tag. Alle Welt ſuchte bei dieſer Hitze Kühlung, die einen im Walde, die andern in der eigenen Wohnung. Starker Andrang herrſchte wie immer an Sonn⸗ tegen am Bahnhof, um aus der Großſtadt hinauszukommen in die friſche Luft. Üeberaus zahlreich wurden geſtern auch die Rhein⸗ bäder beſucht, wo ein in dieſem Jahre noch nicht dageweſener Verkehr herrſchte. Die Waſſertemperatur betrug 21 Grad., bei der überhaupt niemand mehr aus dem Waſſer heraus wollte. Ein Rheinbad erfriſcht ungemein und ſtählt die Widerſtandskraſt des menſchlichen Organismus. Mehr als einmal richtete man während des geſtrigen Sonntags erwartungsvoll den Blick nach dem Himmel, ob keine Regenwolken ſichtbar oder ein Gewitter im Anzuge ſei. In den ſpäten Nach⸗ mittagsſtunden war man verſucht, auch an einen Niederſchlag zu glauben. Aber der Wind verjagte die Wolken, doch brachte er wenig⸗ ſtens angenehme Kühle. Tagsüber war wenig Verkehr in der Stadt, weil bei dieſem heißen Klima niemand ausging. Dies hatte zur Folge, daß die verſchiedenen Veranſtaltungen des geſtrigen Sonn⸗ kags nur ſchwachen Beſuch aufwieſen. Das Hauptintereſſe konzen⸗ trierte ſich natürlich auf das Rennen, das aber nur mittelmäßig beſucht war. Auf dem Neckardamm, der ſonſt eine einzige Mauer von Menſchen bildete, ſah man mit Ausnahme einer Zuſchauergruppe überhaupt niemand. Ebenſo gab es auf den Tribünen noch ſehr viel Platz. Es iſt dies außerordentlich zu bedauern, denn der ge⸗ botene Sport war ein ausgezeichneter und, da die Felder alle gut beſetzt waren, ein höchſt ſpannender. Die 10 000 ¼, die die Stadt dem Rennverein bei der letzten Etatsberatung gewährte, wird der Verein nun ſehr benötigen. Trotz der großen Hitze kamen keinerlei nennenswerte Unfälle während des Rennens vor. Ein Pferd warf ſeinen Reiter ab, dem es aber glücklicherweiſe nichts ſchadete. Ein anderes Pferd roß ſich draußqen aus der Stallung los, galoppierte am Schlachthof vorbei und ſprang ſchließlich in den Hof der neuen Autogarage hinein. Der geſtrige Sonntag ſtand im Zeichen der Sommerfeſte. Wer nicht zum Rennen und zum Toto ging, dem war Gelegenheit zur Unterhaltung in Hülle und Fülle geboten. Aber Hitze und Geldmangel bildeten auch hier einen Hemmſchuh. Im Waldparkreſtaurant Stern begann am Samstag abend ein großes Mannheimer Parkfeſt nach dem Vorbild der früheren Feuerio⸗Sommerfeſte. Die Feuerwehr⸗ kapelle der Spiegelmanufaktur Waldhof gab ein großes Doppel⸗ konzert, wobei ſich Kapellmeiſter Mohr als ein außerordentlich be⸗ fähigber Dirigent erwies Am geſtrigen Abend wurde durch 16 Damen der Tanzſchule Friedrich Heß ein reizender Nixenreigen auf⸗ geführt, der ſo großen Beifall fand, daß er auch im Reſtaurant noch⸗ mals getanzt werden mußte. Das Doppelquartett der Liederhalle ſang prächtige Lieder. Am heutigen Montag iſt Fortſetzung des Park⸗ feſtes, das um 3 Uhr nachmittags mit Konzert beginnt. Um 10 Uhr ubends wird Brillantfeuerwerk abgebrannt. Außer der Liederhalle wird auch Hans Bahling ſingen. Von den weiteren Sommerfeſten ſei noch das Phönix⸗Volks⸗ feſt auf dem Phönixſportplatz erwähnt. Auch dieſes Feſt nahm bereits am Samstag abend ſeinen Anfang und dauert bis einſchleßlich Mon⸗ tag, 14. Juli. In Verbindung damit gab geſtern vormittag die Mannheimer Sportkapelle Schönig ein Promenadenkonzert am Waſſerturm. Auf dem Phönixſportplatz war über Nacht eine große Budenſtadt errichtet. Es gab ein großes Bier⸗ und Weinzelt zur Aufnahme der Beſucher. Von den ſportlichen Aufführungen ſeien nach dem Programm erwähnt die Damen⸗ und Herrenturnriegen des Turnvereins Mannheim von 1846, das Geſchicklichkeitsfahren auf Motorrädern vom Motorſportverein Marmheim, das Kunſtreigenfah⸗ ren des Radfahrervereins„Staubwolke“, Menſchtums. Ueberall der durychbrechende Glanz des inneren Auges eines Genius, den die Welt Shakeſpeare nennt. Und all dieſe verborgen glitzernden Diamanten des Geiſtes ſoll keine fre⸗ velnde Hand aus dem ehrwürdigteuren Gewand entfernen, ſei's drum, daß deſſen Linnen nicht überall in ganz echte Farben ge⸗ taucht war. .** „ Die Bewültigung des Stückes auf der Bühne iſt ſchwer. Zu⸗ nächſt mag ſeine Länge eine Klippe ſein, an der manche Aufführung ſcheitern wird. Dann verlangen manche Bilder eine ungeteilte, ja unbewußte Wiedergabe, zumindeſt die, in denen der Genius ſich am hellſten offenbart; ſo in dem Meiſterwerk der Kupplerſzene, deren Luft das folgende Sichfinden von Vater und Tochter in ganz un⸗ geheurer Wirkungskraft des Gegenſatzes vorbereitet. So kann nur ein liebender Gott mit der Welt ſpielen. Und wer vermag die Schauer dieſer Szene zwiſchen den beiden vom Schickſal endlich zu einander Geführten beſchreiben? Wer hört nicht das Flügel⸗ ſchlagen der Engel, die über allem Irdiſchen ſchweben in der reinen Sphäre der Verſöhnung? Hier müſſen Künſtler ſchaffen, um einen ſolchen Gipfel dramatiſcher Geſtaltung im rechten Licht der Bühne erglühen zu laſſen. Und dieſe Szene gelang vollkommen! Wäre ſonſt nichts geweſen als Spiel und Vorhang ohne Liebe und Leben,— dies eine Bild hätte ügt, bis zu ihm ausgeharrt zu haben, hätte auch verſöhnen müſſe mit allem Andersgedachten und Andersgewolltem... Sagen wirs gleich, daß hier Rudolf Wittgen richtig Saunc war, groß wuchs mit der Dichtung. Und ſeine ſſin Laura Wagner folgte getreulich, umflutet von klarem Aether edler Menſchlichkeit, durchdrungen von ſtärkſtem, dramatiſchem Feuer. Der„Erfolg“ war hier entſchieden! Francesco Sioli, der neue Intendant unſeres Theaters zeichnete für die Inſzenterung. So ſehr das Werk ſich auch ſelbſt urch ſich allein rechtfertigt, ſo wenig erſcheint ſeine Aufnahme als ſolche ſelbſtverſtändlich zu ſein. Es t noch einen„Timon“, „Zymbelin“.... Aber, wenn der neue Leiter davon etwas gebracht hätte, wäre gewiß irgendwo einer geweſen, der den„Perikles“ ver⸗ langt haben würde. Nun, der Inſzenator wird ſchon gewußt haben, was er wollte; und dieſer Wille iſt zumindeſt anerkennenswert. Außerdem kann er nicht gerade mit einem Stück beginnen, das eine eingehende Vertrautheit mit der Individualität der einzelnen Dar⸗ ſteller So blieb, die Gewandtheit als weitblickender Regiſſeur zu zeigen; darin mußte zumal der Teil vom Höhepunkt der „Handlung“ ab befriedigen.(die„Katharſis“ ſei überſchritten die ſchweralhleiiſchen! ſagt bezeichnenderweiſe der Arzt nach dem Seeſturm, der Nacht, Kämpfe um die Grupenmeiſterſchaft von Süddeutſchland des Ver⸗ eins für Körperpflege und Boxkämpfe und Ringkämpfe. U. a. W. Reinfrank(Weltrekordmann). Es gab Geſangvorträge des Männer⸗ geſangvereins Concordia. Preiskegeln, Preisſchießen, Kinderbeluſti⸗ gungen und Ueberraſchungen. Im Friedrichspark waren geſtern zwei Konzerte. Infolge der großen Hitze wies das Nachmittagskonzert nur ſchwachen Beſuch auf. Das Abendkonzert, mit dem eine Illumination des Parks ver⸗ bunden war, hatte dagegen einen Maſſenandrang aufzuweiſen. Von der Haupttreppe des Parterres bot ſich bei der Beleuchtung des Parks ein farbenſchönes Geſamtbild. Von dem mit türkiſengrünen Ballons umrahmten großen Baſſins zogen rote Girlanden nach dem Schalen⸗ rand, ſich mit den mehrmals übereinander gereihten Kreiſen aus kleinen Kacheln und Lämpchen verbindend, um ſchließlich in einem ganz auffallend großen Ballons als Kopfſtück zu endigen. Das ganze Porberre war durch eine ſtreng gehaltene Konturenlinie aus roten Bollons eingefaßt. In dieſer Umrahmung ſtanden gleichſam als Glanzpunkt zwei ſich flankierende Pyramidenbäume, die in Aufbau und Farbenwirkung gut gelungen waren. Als Abſchluß diente die in gefälligen Bogenlinien zwiſchen den Lindenbäumen über die Trep⸗ pen ſich hinziehende hohe Ballenreihe. Die Beleuchtung war ein pyro⸗ techniſches Glanzſtück. Der Vollſtändigkeit halber ſei noch erwähnt, daß in unſerer Nachbarſtadt Ludwigshafen die im Frühjahr verſchobene Meſſe ihren Anfang nahm. Hitze und Geldknappheit werden ſich auch da bemerkbar gemacht haben wie in Mannheim. ch. preisausſchreiben für künſtleriſche Unfallbilder Der Präſident der Reichsarbeitsverwaltung hat in der neueſten Nummer des Reichsarbeitsblattes ein Preisausſchreiben erlaſſen für den Entwurf von wirkungsvollen Wandbilderan, in denen in leicht faßlicher Weiſe das Weſentliche eines Unfalles dargeſtellt wird. In ſeinem Preisausſchreiben weiſt er darauf hin, daß 500 000 Unfälle im Jahre 1921 in gewerblichen Betrieben Deutſchlands ge⸗ meldet worden ſind, von denen 6400 tödlich waren und 17 000 eine dauernde Erwerbsloſigkeit zur Folge hatten. Um die Grundgedanken der Unfallgefahr⸗ und Verhütung beſſer in die Kreiſe der arbeiten⸗ den Bevölkerung hineinzutragen, hat man in anderen Staaten be · reits die Unfallgefahr durch eindrucksvolle Bilder in den Arbeits⸗ ſälen, Verſammlungsräumen der Arbeiter in wechſelnder Folge zum Aushang gebracht. Dieſen Gedanken will nun auch der Präſident der Reichsarbeitsverwaltung aufgreifen, um Bilder zu erhalten, die dem Denken und Fühlen des deutſchen Arbeiters angepaßt ſind. Den Bewerbern, die deutſche Staatsangehörige ſein müſſen, werden drei Aufgaben zur Wahl geſtellt, für die die Unterlagen und näheren An⸗ weiſungen von der Reichsarbeitsverwaltung Berlin NW6 durch die Poſt bezogen werden können. An Preiſen wurden ausgeſetzt: einer zu 1000., zwei zu je 500 M. und vier zu je 250 M. Für den Erwerb jedes Bildes zur Vervielfältigung wird außerdem ein Preis von 200 M. bezahlt, daneben eine Gebühr für die Ueberwachung des Druckes. Auch nicht preisgekrönte Entwürfe können zur Ver⸗ vielfältigung erworben werden. In der Art der Ausgeſtaltung und in der Wahl der Technik hat der Künſtler völlig freie Hand. Die Arbeiten ſind bis zum 15. September 1924 bei der Reichsarbeits⸗ verwaltung Berlin einzureichen. Dem Preiskollegium gehören u. a. namhafte Vertreter der Arbeitgeber⸗ und Arbeitnehmerorganiſatio⸗ nen und der deutſchen Künſtlerſchaft und der für Unfallverhütungs⸗ technik in Betracht kommenden Kreiſe. Vom Gasverbrauch. Große Gasrechnungen in den Som⸗ mermonaten ſind in der Regel nicht, wie von den Hausfrauen vielfach angenommen wird, auf falſche Ableſung oder unrichtige Regiſtrierung des Meſſers, ſondern auf die ſtärkere Benützung des Gasherdes zurückzuführen. Man muß berückſichtigen, daß durch die Nichtbenützung des Gaslichtes im Sommer ein Ausgleich für die ſtärkere Benützung des Gasherdes gegenüber den Winter⸗ monaten nicht voll geſchaffen iſt, weil ein Gasherdbrenner bei vol⸗ lem Brand einen Verbrauch von 400 Liter in der Stunde auf⸗ weiſt, während ein Gaslichtbrenner nur ca. 120 Liter in der Stunde benötigt. Die ausſchließliche Benützung des Gasherdes anſtelle des Kohlenherdes iſt aber trotzdem das richtige, denn es gibt keinen Brennſtoff, der es ermöglichen würde, 95 nur an⸗ nähernd zu dem Preiſe zu kochen, zu braten und zu backen als dies mit Gas bei richtiger Anwendung der Gasverbrauchsapparate möglich iſt. Hitzſchlag und Sonnenſtich. Die im Hochſommer, beſonders in der Zeit größter Hitze häufia vorkommenden leichten und ſchweren geſundheitlichen Schädigungen durch Hitzſchlag und Sonnenſtich, wer⸗ den ihrer Urſache nach oft vom Publikum verwechſelt Wohl aleichen ſich Hitzſchlag und Sonnenſtich in ihren Bealeiterſcheinungen, doch iſt ihre Entſtehung verſchieden. Der Hitzſchlag wird durch eine Art Wärmeſtauuna im Körper hervorgerufen— befonders bei an⸗ geſtrenater Arbeit oder bei unzweckmäßiger Kleidung—, während der Sonnenſtich durch eine ſtarke Erhitzung des Körpers durch direkte Sonnenſtrahlen zu erklären iſt. Manche Menſchen liegen, um ja recht raſch braun zu werden, an beißen Tagen ſtundenlang mit entblößtem Kopf in der Sonne. Dadurch erfolat. beſonders bei ſpär⸗ lichem Haarwuchs, durch die ſengenden Sonnenſtrahlen eine Rerzung der Hirnhäute. die bei abnormer Steigerung der Körperwärme durch den Sonnenſtich augenblicklich den Tod zur Folge haben kann. *Starkes Fernbeben. Am Freitag abend meldete der Apparat der Köniaſtuhlſternwarte wieder ein ſehr heftiges Fernbeben mit einer Herdentfernung von 6500 Klm. Der erſte Einſatz erfolate in der Perikles die Gattin verloren glaubte. Hatte Shakeſpeare; Zeit noch ein Empfinden, daß das griechiſche Wort„Reinigung“ aus der alten Sprache der Medizin ſtammite7) Was vorherging, hatte noch eine gewiſſe Erdenſchwere, im Tempo konnte der für den Neuen neue„Karren“(des Thespis natürlich) noch nicht mit. Sei's, daß die Märchenfarbe zuweilen noch mehr Lebendigkeit vertragen hätte, daß einige Aanachronismen, die Shakeſpeare ſa beinahe ge⸗ liebt hat, in der äußeren Einkleidung unſerm heutigen Empfinden entſprechend hätten gemildert werden dürfen,— das Ganze atmete doch Geiſt des Theaters im beſten Sinn, ſelbſt wenn der Name Antiochia noch ſo ungriechiſch ausgeſprochen wurde. Die beiden be⸗ reits hervorgehobenen Szenen waeren voll gelungen, zumal die Welt des„Liebesgeſchäfts“ mit ihrer ſpukhaft unwirklichen Wirklichkeit. Dem letzten Bild darf die Erinnerung an die Zauberflöte genommen werden. Im übrigen zeigte uns der neue Mann, was für eine vor⸗ zügliche Beleuchtungsanlage unſer Theater beſitzt; nur tat er mit der Hereinziehung des Zuſchauerraums ins Beleuchtungsfeld vielleicht zuviel des Guten. Die Darſteller ſprachen vor allem durchweg gut; hier herrſchte ſpürbarer Fleiß. Nur der Titelheld darf die anfängliche Redewucht etwas mäßigen. Es wäre erſtrebenswert, bei unſeren Aufführungen weder Dichter noch Darſteller dem Namen nach auf⸗ zuführen, meint unſer neuer Intendant, wenn wir recht laſen. Ge⸗ wiß,— doch hat nun einmal unſer individualiſtiſches Zeitalter ge⸗ wiſſe Verpflichtungen, die ſicherlich erſt mit ihm ſelbſt verſchwinden. Nennen wir deshalb aus dieſer dankbaren Verpflichtung heraus und aus Höflichkeit gegenüber dem Fremden Ernſt Langheinz zuerſt, der einen ſonor geſprochenen, nur manuell etwas z u beweg⸗ lichen, märchenhaft gemütvollen Simonides gab. Der Gaſtſpielerin haben wir ja, wie auch den Haupthelden, den nötigen Tribut ſchon gezollt; weihelos wäre es, dem noch etwas hinzuzufügen. Neben dem ſagenhaften geſpenſtigen Antiochus Wilhelm Kolmars ſei noch des Retters Lyſimachus von Robert Vogel gedacht, der wie⸗ der famos ausſah. Elvira Erdmann entledigte ſich der dank⸗ baren, aber ſchwierigen Chorusrolle mit viel Geſchick und leichter Zunge: hier vor allem war Regie zu ſpüren. Hans Godecks Khon war ſo lebendig, als es die Rolle zuläßt. Karl Neumann⸗ Hoditz, Julie Sanden und Joſef Renkert(7) gaben ein wahrhaft meiſterliches Kupplertrio. Den Uebrigen ein Geſamtlob! Das Theater war ſozuſagen ſchlecht beſucht; das iſt erklärlich und bedarf keiner weiteren Entſchuldigung. Der Hervorrufe, auch des neuen Leiters, waren unzählige. Wie anerkennenswert, ein paar Stunden vor den Ferien noch ſo viel Leiſtungskraft zu zeigen! Wir wollen deshalb unſerm Schauſpiel für die kommende Spielzeil zuruſen:„Neuen Lebenslauf beginne in dieſem kundgetanen Heittßtßß Dr. K.(i..) ————„———— 6. Seite. Ur. 321 0 montag, den 14. Zult 1924 um 8 Uhr 54 Min. 18 Sek, die zweiten Wellen kamen..54. die langen Wellen.12.39. das Marimum fiel auf.22.19 Uhr. Die Be⸗ weaung erloſch erſt gegen 11 Uhr Verhaftung von Mannheimer Fahrradmardern. Aus Neu⸗ ſtadt a. d. H. wird uns von unſerem fePMitarbeiter geſchrieben: Eines gefährlichen Ein⸗ und Ausbrechers wurde die hieſige Polizei in vergangener Nacht habhaft in der Perſon des 22 Jahre alten Lud⸗ wia Stein aus Rheingönheim, der ſchon ſeit Jahren ſteckbrieflich verfolat wird. Er wurde aus dem Bett heraus verhaftet, nachdem er ſich vorübergehend bei ſeiner hieſigen Braut aufaehalten hat. Dabei hatte er unter den Kopfkiſſen einen aroßen ſchweren Revol⸗ ver, kam aber nicht mehr dazu. von der geladenen Waffe Gebrauch zu machen. Er hat in Mannheim Fahrräder und Motor⸗ rãder geſtohlen, in Edenkoben bei einem Einbruch in ein Kolonial⸗ warengeſchäft für etwa 400 Goldmark Waren entwendet, bei Doktor Kravp in Mundenheim ſich Lebensmittel angeeianet und auch in Hannover Diebſtähle verübt. Er aab ſich als Student Eugen Becker aus Stuttgart aus und verkaufte die geſtohlenen Waren bei Gelegen⸗ heit. In Hannover und in Mannheim iſt er aus dem Gefäng⸗ nis ausgebrochen und hat auch in Neuſtadt a. d. H. in ver⸗ gangener Nacht einen Ausbruch verſucht, jedoch iſt das Verwahrunas⸗ lokal im bieſigen Stadthaus. ſeit dem Sturm auf das Rathaus beton⸗ artia hergeſtellt, ſo daß ſein Verſuch mißlang. Ludwig Münch und Fritz Gutmüller, beide aus Mannheim ſind von der Neu⸗ Polizei wegen Fahrraddiebſtahls ebenfalls feſtgenommen worden. Veranſtaltungen Neues Thealer.„Familie Raffbe“. die beliebte Operette von Hermann Beutten kommt heute abend 8 Uhr zur Wiederholung. Damit iſt im 2. Akt eine Modeſchau der Firma Fiſcher⸗Riegel und der Firma Kunze und Kindermann⸗Amler verbunden. ch. Die Volks⸗Singakademie im Friedrichspark. Die Volks⸗ Singakademie Mannheim E. V. gab am Samstag abend erſtmals ein größeres Gartenfeſt im Friedrichspark. Die Sängerſchaar, der ein guter Ruf vorausgeht, war etwa 400 Perſonen ſtark. Der Dirigent Prof. Arnold Schattſchneider hat den Chor ausge⸗ zeichnet diſzipliniert und ihn trotz der Kürze der Zeit ſeines Ve⸗ ſtehens auf ein ſehr hohes Niveau gebracht. Die einzelnen Stimmen waren gut geſchult und klangen im Chor von einer ſeltenen Schön⸗ heit und prächtiger ſatter Tonfärbung. Jedenfalls verdienen die Leiſtungen der Volks⸗Singakademie alle Anerkennung. Ein großer Fehler wurde aber inſofern begangen, als die Akademie in der Auswahl der Vortragsfolge nicht die erforderliche Rückſicht darauf nahm, daß im Freien geſungen wurde, wo Maſſenchöre am beſten zur Geltung kommen. Auch war die Auswahl der Lieder— deren konfequente Anordnung wir vollauf würdigen— insbeſondere für den Männerchor, nicht gerade gut zu nennen. Solche Lieder ge⸗ hören in Konzertſaal. Schattſchneiders„Freiheitsgeſang“, eine klangvolle melodiöſe Kompoſition, gefiel ausnehmend gut. Sie wurde von der Sängerſchar, wie alle übrigen Lieder, mit kiefer Ve⸗ ſeelung zu Gehör gebracht und fand daher eine gufrichtige und herz⸗ liche Aufnahme bel den nach taufenden zählenden Zuhörern. Dann aber flaute der Beifall merklich ab. Das zweite oder dritte Lied, das ſtellenweiſe in einem wunderbar zarten Pianiſſimo geſungen wurde, war auf der Terraſſe ſchon in allernächſter Nähe des impro⸗ viſierten Podiums trotz aller Anſtrengungen überhaupt nicht zu verſtehen. Den größten und ſtärkſten Beifall des ganzen Lieder⸗ abends fand Eſſers achtſtimmiger gemiſchter Chor„Es iſt ſo ſtill geworden“. Auch das gemütstiefe Volkslied„Die Blümelein, ſie ſchlafen“ hatte eine beifallsfreudige Reſonanz hervorgerufen. Am Schluß mußten ſich die Sänger zu Dreingaben entſchließen. Von den Dabietungen des Hornquartetts des Nationaltheaterorcheſters 55 am beſten die Kompoſitionen von Karl Maria von Weber, Kreutzer und Johannes Brahms. * 4 Sängerreiſe des Mannheimer Sängerkreis E. B. nach Wertheim am Main Am.—6. Juli d. J. veranſtaltete der Mannheimer Sängerkreis eine Sängerreiſe nach Wertheim ag. Main, Ddie Reiſe ver⸗ lief in allen Teilen programmgemäß. Ueber den Verlauf der Tagung in Wertheim ſchreibt die„Wertheimer Zeitung“ u. a. wie folgt: „Der Samstag abend und der Sonntag ſtanden für uns im Zeichen des Liedes und die Erinnerung an die beiden Tage wird beſonders bei den„Liedertäflern“ lange ſortleben. Der„Sängerkreis“ Mann⸗ heim hatte ſeinen Beſuch bei der„Liedertafel“ angekündigt und pünktlich trafen am Samstag mittag etwa 80 Herren aus Mannheim ein, von verſchledenen„Liedertäflern“ am Bahnhof mit Willkomm empfangen. Frohe Pfälzer Stimmung griff bald Platz und in ge⸗ hobener Laune ging es um 4 Uhr nach Bron nha ch und nach Be⸗ ſichtigung der alten Kloſterkirche am Spätnachmitlag zu Fuß nach Wertheim zurück. Nach dem Abendeſſen fanden ſich auch die Sän⸗ 1 der„Liedertafel“ und ihr Orcheſter ein und ein Marſch unter rof. Strubels Leitung belebte die Stimmung. Frohe Unter⸗ haltung überall, alte Bekannte begrüßten ſich, neue Bekanntſchaften wurden geſchloſſen und der badiſche Sängerſpruch ſchloß ein unſicht⸗ bares Band um Alle. Vorſtand L. Adelmann begrüßte mit herz⸗ lichen Worten unſere lieben Gäſte und dankte für den Beſuch und die der„Liedertafel“ damit widerfahrene Ehrung und trank auf das weitere Blühen des„Sängerkreis“ Mannheim. Nun wechſelten prächtige Männerchöre und Orcheſterſtücke in unter Folge; die Freude über den ſchönen Abend im gegenſeitigen Liederaustauſch Konzert des Berliner Mozart⸗Jugenoͤchores Dier Berliner Mozart⸗Jugendchor iſt erſt zwei Jahre alt und macht heuer ſeine drüte Kunſtreiſe. Zuerſt ging es nach Schleſien, dann in den Harz, und jetzt geht die Reiſe in die Schweiz. Der Erlös der Konzerte, die unterwegs gegeben werden, dienen einem guten Zweck: die Ferienfahrt der Berliner Schulkinder zu ermöglichen. Daß ſich auch Mannheim an dieſem Hilfswerk beteiligen konnte iſt ein Verdienſt von Karl Gberts, der im Namen des Ausſchuſſes für Volksmuſikpflege die Verhandlungen in die rechte Bahn geleitet und zum alücklichen Ende gebracht hat. Und ſo war vorgeſtern der Ni⸗ belungenſaal erfüllt von einer frohen Menge. die dankbarſten Anteil nahm an allen Geſängen, aber auch an den Einlagen. dem Sprech⸗ geſang und den luſtigen Stücklein, die einzelne Berliner Kinder zum beſten gaben. Schöneren Gruß kann niemand bringen, als die ſchö⸗ nen Lieder, die vorgeſtern unter Leituna von Erich Steffen zum Vortraa kamen. Weber und Mendelsſohn, aber auch Leo Blech und der alte vortreffliche F. W. Kücken waren zur Stelle. Ja, es wurden ſogar ſchwere„Kunſtchöre“ geſungen, wie Laſſos Echolied und ein Hanon von Frans Lachner(„Wann ich weiß. was du weißt“). Den Schluß machten Volksweiſen, und„Der Jäger aus Kurpfalz“ ſchoß den Vogel ab. Zugaben und Dankſagungen folaten als rechte „Corda“.. Es ſind 125 Kinder, Buben und Mädel. aus aanz Ber⸗ lin ausgewählt. aus den Volks⸗ und Mittelſchulen heraus deſtilliert. Nur nach Stimme und muſikaliſchem Weſen ſind die kleinen Sänger ausgeſondert, nicht nach den Gütern des Glücks. Wir ſahen und hörten alſo einen Volkschor im wahrſten Sinne des Wortes, kein Gebilde der Kunſtreklame. Aber welchen vortrefflichen Kinderchor hörten wir! Wohlklana. Ausgleichung, Rhythmus der Muſik und ſyrachliche Durchbildung. warme. natürliche Empfindung und Aus⸗ dauer waren zu bewundern. Im Einzelnen: es gab ein„Zungen⸗R“. und die Märchen„Soprane“ hielten auch in der zweigeſtrichenen Oktave tapferen Stand, bis ans Ende. Drill? Gewiß. aber Drill und Erziebuna, die lebhafte Berliner Art und preußiſche Zucht. Wie ſollte man den Leiter Erich Steffen mehr loben. als durch ſolche an Es aab auch Sprachgeſana in hoher Kultur, die Ballade vom Glockenauß zu Breslau— vom Sprechchor ohne Leitung vorgetragen— war ein Sieg des edlen, wohl verſtandenen Expreſſionismus. Und alles von Berliner Schulkindern geleiſtet. Alter? von etwa 8 bis 15 Jahren. Die Knaben ſangen den tiefſten Alt und gaben klanavolle Tiefe, die Mädchen hatten die Höhe, die müheloſe Höhe bis zum A. Ees wäke noch vieles zu ſagen über dieſe neuen preußiſchen Kin⸗ derchöre, über ſolche muſikaliſche Volkserziehung. Die„Mannheimer Muſikzeitung“ wird den Raum hergeben. lag auf allen Geſichtern. Architekt Steiner, Vorſtand des„Sän⸗ gerkreis“ Mannheim, dankte für den alle Erwartungen übertreffen⸗ den, wohltuenden Empfang in Wertheim und die gaoſtliche Aufnohme und ließ als Dank an die„Liedertafel“ den Wahlſpruch ſeines Ver⸗ eins ſingen unter Ueberrejchung eines Andenkens. Konnten wir uns ſchon bei den Männerchören von dem ſchönen ausgeglichenen Stim⸗ menmaterial des„Sängerkreis“ überzeugen, der unter Muſikdirektor Hanſens Dirigentenſtah ausgezeichnet ſang, ſo noch mehr bei den Soli, die die Herren Steiner, Dewald und Meckler ſangen und auf⸗ richtigſten Beifall und Hervorruf auslöſten. Ohne Ueberhebung dürfen wir übrigens feſtſtellen, daß die„Liedertafel“ unter Prof. Strubel ſehr gut bei Stimme war, und daß auch ihre Soliſten alle Anerkennung verdagenten und fanden. Einen mächtigen Eindruck machte der gemeinſam geſungene Mozartſche Chor:„Weihe des Ge⸗ ſanges“; ſeine ausgezeichnete Wiedergabe(ohn⸗ eine Vorprobe) be⸗ wies, wie gut ſich die Stimmen und die Auffaſſung beider Vereine aneinander anpoßten Unter dieſem Eindruck ſtanden auch die treff⸗ lichen Worte, die der Gauvorſitzende, Rechtsanwalt Jaeck, den lieben Gäſten und allen Sängern widmete. Am Sonntag morgen zogen die Sänger beider Vereine zum Hofgarten, wo vom Tempel herunter der„Sängerkreis“ das immer ſchöne„Frühling am Rhein“ erklingen ließ; dann gings am Denkmal vorebi mit herrlicher Ausſicht ins Maintal zum Schloß, dann herunter zum Markt, woſelbſt zahl⸗ reiche Zuhörer die prächtigen Liederſpenden unſerer Gäſte mit lau⸗ tem Beifall belohnten. Um 4 Uhr gings zum Bahnhof zum Ab⸗ ſchied.— Lied hochl Rommunale Chronik * Heidelberg, 11. Juli. Der Bürgerausſchuß hat geſtern mit der Voranſchlagsberatung begonnen. Die Beratung wurde mit einer Rede des Oberbürgermeiſters Dr. Walz eingeleitet, der darauf hin⸗ wies, daß trotz aller Sparmaßnahmen einige wichtige Aufgaben auf dem Gebiet des Wohnungsbaues und der Straßen⸗ und Kanalher⸗ ſtellung nicht länger verzögert werden könnten. Der Beamten⸗ und Aemterabbau ſei bis jetzt noch nicht an die Grenze des Möglichen durchgeführt worden. Das finanzielle Ergebnis des bisherigen Ab⸗ baues ſei aber keineswegs ſo groß, wie man es auf den erſten An⸗ blick glaubte erwarten zu dürfen. Immerhin ſei die Abbautätigkeit noch nicht erſchöpft. In der Ausſprache kam es zu einer ſcharfen Stellungnahme aller bürgerlichen Parteien für den Beamtenabbau und es wurde dabei dringend gewünſcht, daß die Zahl der Beamten weiter verringert werde und daß die Einſtufung und Beſol⸗ dung den für Reichs⸗ und Landesbeamte beſtimmten Vorſchriften entſpreche. Von den Rednern der Vereinigten Bürgerlichen Gruppe und der Kommuniſten wurde erklärt, daß ſie dem Voranſchlag in der jetzigen Form nicht zuſtimmen würden. Der Vertreter des Zentrums bemerkte, wenn der Antrag des Zentrums über die Beamtenneu⸗ aruppierung falle, werde ſich die Zentrumsfraktion nicht mehr an der Beratung des Voranſchlags beteiligen. Dieſe Mitteilung rief im Hauſe Unruhe hervor, und gab dem Oberbürgermeiſter Anlaß zu bemerken, zu einem ſolchen Schritt ſei keine Berechtigung vorhanden. Der Vertreter der Deutſchen Volkspartei bemängelte das ſtarke Anſteigen der Beamtengehälter bei der Stadtverwaltung Heidelberg, die in kraſſem Gegenſatz zu den wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſen der Gemeinde und Reich ſtänden. Von demokratiſcher Seite wurde die Abſchaffung der Fremenſteuer gefordert. Vei der Fürſorge müſſe noch mehr zenraliſiert werden, denn die Koſten ſeien beſonders beim Jugendamt ungeheuerlich K85 Auf 130 Ein⸗ wohner komme je ein ſtädtiſcher Beamter. Der Abbau müſſe deshalb weiter gehen. L. Mußloch, 10. Juli. Aus der letzten Gemeinderatsſitzung ſind zu erwähnen: nehmigung eines Beitrages von 50 Mark für die Mädchenfortbildungsſchule zur Anſchaffung von Haushaltsgegen⸗ ſtänden; Verteilung von 104 Mark an 16 kinderreiche Familien, die vomBezirksrat zur Milchverbilligung zugewieſen wurden; Fort⸗ ſetzung der Notſtandsarbeiten im Gemeindeſteinbruch in verſtärktem Umfang; Beitritt der Gemeinde zu dem Zweckverband der Milchver⸗ ſorgung der Landgemeinden des Amtsbezirkes Heidelberg. Aus dem LCande * Gernsbach, 11. Juli. Das von der Ortsgruppe des Ver⸗ eins„Badiſche Heimat“ errichtete Murgtalheimat⸗Mu⸗ ſeum iſt nahezu fertiggeſtellt. Es enthält u. a. eine große An⸗ zahl von Bildern von Alt⸗Gernsbach und aus dem übrigen Murg⸗ kal, iene hübſche Zunftſtube und eine trauliche Spinnſtube. Auch die unruhigen Jahre von 1848/49 ſind in Bildern und Gegenſtän⸗ den feſtgehalten. Die kirchliche Kunſt zeigt u. a. ein Prachtſtück der Goldſchmiedekunſt des 16. Jahrhunderts, einen Speiſekelch auz der St. Jakobskirche. Die Zunft der Murgflöſſer iſt ebenfalls bertreten. * Hemmenhofen a. Unterſee, 19. Juli. Der älleſte Bürger unſeres Ortes und wohl auch unſerer badiſchen Heimat iſt der Steuererheber und Poſtagent Welte von hier. Trotz ſeines hohen Alters von 99 Jahren und 4 Monaten iſt er körperlich und gei⸗ ſtig noch rüſtig. *Villingen, 12. Juli. Nachdem im württembergiſchen Ober⸗ amt Oberndorf die anläßlich der Hundetollwut verhängten Sperr⸗ maßnahmen zurückgenommen worden ſind, wurden auch die für die Sperrgemeinden des Amtsbezirks Villingen(Tennenbronn, Langenſchiltach, Buchenberg, Königsfeld, Burgberg, Erdmanns⸗ weiler und Weiler) angeordneten Beſchränkungen(Maulkorbzwang und dergl.) wieder aufgehoben. Hundeſchauen und dergleichen Theater und Muſtk Araufführungen und Erſtaufführungen 1924/25 Die Vorbereitungen für die kommende Winterſpielzeit ſind im vollen Gange: allem Anſchein nach wird dieſelbe eine Fülle intereſſanter Ereigniſſe bieten. da man allgemein der Moderne auf dem Spielplan weitgehendſte Pflege angedeihen laſſen wird. Das Bexliner Stagtstheater eröffnet die Winterſpielzeit mit Bertold Brechts„Leben Eduards des Zweiten von England“ und brinat außerdem Georg Kaiſers bisher in Berlin noch nicht geſpielte Komödie„Die jüdiſche Witwe“ zur Aufführung. Ueberhaupt neb⸗ men Georg Kaiſers Werke auf dem diesjährigen Winterſpielplan breiteſten Raum ein. Seine„Kolportage“ iſt bereits von 120 Buh⸗ nen des In⸗ und Auslandes zur Aufführung erworben worden. Im Schillertheater wird dieſen Winter ſein Werk„Von Morgens bis Mitternachts“ geſpielt werden, und das neue Dramatiſche Theater, das dieſen Winter im ehemals Friedrich Wilhelmſtädti⸗ ſchen Theater ſeine Pforten öffnet. hat nicht weniger als fünf Werke Kaiſers zur Aufführung in der nächſten Spielzeit erworben. Als in⸗ tereſſterende Uraufführung kündigt das Dramatiſche Theater Jwan Golls Groteske„Methuſalem“ an. Das neue Reinhardtthea⸗ ter am Kurfürſtendamm wird gleichzeitig mit den Münchener Kammerſpielen und dem Frankfurter Schauſpiel⸗ haus das Luſtſpiel des bekannten Regiſſeurs Dr. Ludwia Berger „Der aoldene Schnitt“ uraufführen. Die beiden letztgenannten Büh⸗ nen ſowie das Intime Theater in Nürnbera bringen aleich⸗ zeitia die Uraufführung von Carl Zuckmaner„Kiktaban“ oder die] Sch „Hinterwäldler“: Klabund kommt an den Städtiſchen Bühnen in Hannover und dem Schauſpielhaus in Frankfur: am Main mit ſeinem neuen Schauſpiel nach dem chineſiſchen„Der Kreidekreis“ heraus: Melchior Viſchers Traaigroteske„Chaplin“ er⸗ lebt im Oktober am Stadttheater in Lübeck ihre Urauffüh⸗ rung. Ernſt Toller, der Vielgefeierte und Vielbefeindete, deſſen meyr⸗ jährige Feſtunashaft am 16. Juli ihr Ende erreicht, brinat ein neues Luſtſpiel„Der gefeſſelte Wotan“, das zu Beainn der Winterſpielzelt aleichzeitia am Neuen Theater Frankfurt a.., im Klei⸗ nen Luſtſpielhaus Hambura und am Kleinen Thea⸗ ter Leipzia zur Uraufführung gelangt. Unmittelbar darauf fin⸗ det die Erſtaufführung dieſes Werkes im Theater am Kurfürſten⸗ damm in Berlin ſtatt. Allgemeinem Intereſſe von Seiten der aröß⸗ ten deutſchen Bühnen begeanet nach wie vor das Schauſpiel„Vincent“ von Hermann Kaſack, um welches ſich von Berliner Bühnen bisher das Staatstheater, das Deutſche Theater und die Di⸗ rektion Rotter bemüht haben. Das Deutſche Theater in Hambura hat ein ſoeben beendetes Schauſpiel von Otto Zoff „Maria Orlowa“ erworben: bei der Uraufführung in dieſem Winter von Berliner Kriminalbeamten nachgeprüft werden. Veranſtaltungen ſind noch verboten, da in den Amtsbezirken der Seegegend immer wieder neue Fälle der Tollwut auftreten. * Lahr, 12. Juli. Der geplante Regimentstag der ehem. 169er findet am 30. und 31. Auguſt in Lahr ſtatt. * Freiburg, 11. Juli. Auf dem hieſigen Soldatenfriedhof ſind die Leichen von 46 gefallenen Engländern ausgegraben worden. Sie werden nach England überführt. * Freiburg, 11. Juli. Wie das Weinbauinſtitut in Freiburg be⸗ kannt gibt, iſt an zahlreichen Stellen des Landes der Mehltau auf⸗ getreten, ſo daß es nötig iſt, die Rehen ſofort zu ſchwefeln, wo dies noch nicht geſchehen iſt. Gegen das Vorjahr hat die Geſamtzahl der Schüler und Schülerinnen an den Freiburger Volksſchulen im Schuljahr 1924/25 um 836 Köpfe abgenommen. * Lörrach, 12. Juli. Lörrach wird demnächſt um einige Fa⸗ briken vergrößert werden. Im Ortsteil Stetten wird die Tex⸗ tilfabrik Gebrüder Saraſin Baſel—St. Ludwig eine Seidenband⸗ webexei erſtellen, wozu die Grundmauern bereits fertiggeſtellt wor⸗ den ſind. Etwas davon entfernt iſt man ebenfalls mit den Aus⸗ ſchachtungsarbeiten für eine weitere Seidenbandweberei beſchäftigt, die wie es heißt eine Filiale der Firma Schwarzenbach in Hünin⸗ gen werden ſoll. Ebenfalls in Stetten will eine Bafler Firma eine Chemiſche Fabrik errichten, wozu ſie aber die Genehmigung noch nicht erhielt. Neues aus aller Welt der Maſſenmörder von Hannover Auf 14 Morde hat der Menſchenſchlächter Haarmann ſich nunmehr beſonnen, nicht weniger als 22 oder 23 gelten bis jetzt für erwieſen. Das Dunkel, das über Perſonalien und Herkunft der einzelnen Ermordeten lag, beginnt ſich zu lichten. Vor allem machte ſich ja der homoſexuelle Badiſt an zugereiſte blutjunge Leute heran, die er auf dem rege beſuchten Hauptbahnhof aufgriff. So hat die Mutter eines jungen Berliners, der hier Arbeit gefunden hatte vad in ſeinem letzten Brief einen Freund bat gegen einen Verfolger ihm ſeinen Revolver herüberzubringen, an der gefundenen Wäſche feſt⸗ ſtellen müſſen, daß auch ihr Sohn dem Unmenſchen zum Opfer ge⸗ fallen iſt. Ein anderes Opfer, der 14jährige Sohn einer Witwe aus Clausthal, hatte ſich, am 23. Oktober v.., zu Verwandten nach Hannover begeben wollen und blieb ſeitdem vermißt. Aber auch Einheimiſche hat der Mörder durch verſprochene Geſchenke, die An⸗ preiſung ſeiner angeblichen 14jährigen Tochter als Lockvogel in ſeine Wohnung mitgezogen, um ſie zu mißbrauchen, zu zerfleiſchen und zu zerſtückeln. Die Kleidung hat er neben anderer handelsmäßig er⸗ worbener verkauft, Schädel und übrige Knochenteile in die nahe Leine verſenkt oder vergraben. Daß er die verſchwundenen Fleiſch⸗ teile zum Genuß verkauft hatte, iſt ihm bisher nicht nachgewieſen; gehandelt hat er jedenfalls mit auffallend billigem Fleiſch. Dar⸗ über, wie die Untaten aufgedeckt wurden, ſieht man noch nicht klar. Ein hieſiges Werkmeiſterehepaar, das in dem einen der von der Leine angeſpülten Menſchenſchädel den ihres vermißten 16jährigen Sohnes feſtſtellen mußte, ſowie durch einen Freund des Jungen auf .s Spur gelenkt wurde, zuletzt auch am Sohne einer zufällig auf der Polizei getroffenen Hauswirtin die Kleidung ihres Kindes er⸗ kannte, will den Hauptanſtoß gegeben habeg. Nach anderer Lesart hätte ſich ein Opfer.'s, indem es die Petroleumlampe umwarf, ſeinen Fingern entwunden und Anzeige erſtattet. Die Polizei hat durch ihre zunächſt ſtets verſchmähte Füh⸗ lungnahme mit der Preſſe die rechtzeitige Aufklärung des Pub⸗ likums verſäumt. Umſomehr konnten ſich die Vorwürfe gegen ſie häufen, dem jahrelangen fürchterlichen Treiben nicht früher auf die Spur gekommen zu ſein Nun hat die Politei ſich veranlaßt ge⸗ ſehen, ein Ermittlungsverfahren gegen ſich zu beantragen und egen ihren Hauptangreifer, den kommuniſtiſchen Abg. Katz, der ſrelwillg auf ſeine Immunität verzichtet hat, Strafantrag zu ſtellen. Außerdem ſoll das Verfahren der Polizei aus dem 1 in Haupt⸗ ſtrick wird der Polizei daraus gedreht, daß ſie(eine zugegebene Tat⸗ ſache) H. ſehr ausgiebig als Spitzel benützt hat. Dagegen beſtreitet ſie die Behauptungen aus dem Publikum längſt durch mehrfache Anzeigen auf H. mörderiſches Treiben aufmerkſam gemacht worden zu ſein. Gegen., der 45 Jahre alt iſt und deſſen Verwandte hier in angeſe Stellungen leben, war bereits in ſeinem 19. Lebens⸗ jahr ein Verfahren wegen Sittlichkeitsverbrechen eingeleitet, doch erklärte ihn die Irrenanſtalt Hildesheim für unzurechnungsfähig. 1905 bis 13 mehrfach wegen Eigentumsvergehen, auch mit Zucht⸗ haus beſtraft, erhielt er 1916 und 19 wegen unſittlicher Anträge neue Strafen. Damals wurde bereits ſeine Wohnung, weil er mit ſucht, das Verfahren aber mangels Beweiſe eingeſtellt. Seine Ver⸗ mieterin brauchte Jahre, 15 ihn, der ſich auf das Zeugnis eines Wachtmeiſters berief, aus Wohnung herauszubringen, und er⸗ hielt nach einer perſönlichen Mißhandlung vom Staatsanwalt die öffentliche Klage nicht bewilligt. H. macht trotz ſeiner hohen Stirn den Eindruck eines durch und durch kranken Verbrecherindividuums — wenn er nicht ſimuliert. Die Stimme dieſes Maſſenmörders iſt die einer Frau. Mit ihm ſitzt ſein 22jähriger Freund und Schlepper Grans in Haft. Hoffentlich macht man mit beiden Unmenſchen kurzen Prozeß. wird Leopoldine Konſtantin die Titelrolle ſpielen.— Die Städti⸗ ſchen Theater in Bochum⸗ deutſche Uraufführung des in Enaland und Amerika außerordentllch erfolgreichen Schauſpiels von W. S. Maugham„Abenteuer in China“ in der Ueberſetzuna von Mimi Zoff an. In der Hauptrolle dieſes Werkes errana Frau Ida Roland bei ſeiner Aufführung in Wien einen ſenſationellen Erfolg, woraufhin ſich die Künſtlerin das ge⸗ nannte Werk für eine Reihe deutſcher Großſtädte reſervieren ließ. „ Kunſt und Wiſenſchaſt Kunſtmaler Walter Lilie Kunſtmaler Wälter Lilie in Schwetzingen iſt von ſeinem ſchweren Lungenleiden geſtern durch den Tod erlöſt worden. Eriſt den Mannheimern durch ſeine mehrfachen Ausſtellungen im Mannheimer Kunſtverein kein unbekannter. Zahlreiche Bilder befinden ſich in hieſigem Privatbeſitz, Bilder, die durchweg einen ſo ſonnigen, Kee tragen, daß ſie deutlich aus der Reihe der ſonſt 15 ndſchaften herausſallen. Sie ſind ſachlich gemalt und gezeichnet, aber es ſtrahlt aus ihnen eine ſo innige an der Natur, ein ſo heller, blauer Himmel, daß un⸗ willkürlſch der Gedanke an Italien wach wird wo Walter Lilie nach der Dresdner Akademie ſeine erſten ſtärkſten Eindrücke empfing. Trotz alledem ſind ſeine Landſchaften deutſch, mögen ſie italleniſches Gebiet, Schweizer Berge und Seen, breitgeſehene warzwaldtäler, dunkle Tannen, wogende Wellen der Nordſee, oder liebliche Dorfbilder darſtellen. Er war kein Großer im Reiche der Kunſt, aber einer, der ernſt und ehrlich um die Kunſt rang. Das ſeiner ſchleichenden Krankheit ließ mit ſaſt unbe⸗ greiflicher Kraft zahlloſe Werke entſtehen, die ſo weit ſie nicht an Sammlungen und Kunſtfreunde übergegangen ſind, in faſt un⸗ überſehbarer ülle, namentlich in Aquarellſtudien ſeine Mappen füllen. In den leßten Jahren wandte er ſich beſonders, man möchte faſt ſagen, der planmäßigen Entdeckung des Schwet⸗ zinger Schloßgartens zu, deſſen gärtneriſch und architek⸗ toniſche Reize er in allen Farben der verſchiedenen Jahreszeiten wunderbar feſthielt. Seine große Mappe vom Schwetzinger Schloß⸗ rten, ſeine prachtvollen, ſonſtigen Steinzeichungen, haben i weiteren Kreiſen bekannt gemacht. 8 Febblder ten iedee 35 e er gehören zu den nſten Eindrücken ich naturaliſtiſcher und malerif i kung. Sein Idealismus hob ihn übe e gab ihm ſelbſt Kraft und Mut, ſeine Krankheit ſolange zu über⸗ 8 75 nahm. n. 570 winden, bis der unerbittliche Tod ihm den Griffel aus der Hand zwei verſchollen gebliebenen Vermißten geſehen worden war, durch⸗ Duisbura kündigen die reichs⸗ über die Sorgen des Alltags, ſa + 5 — 4 Montag, den 14. Juli 1924 Mannheimer General⸗Anzeiger(Morgen⸗Ausgabe) 7. Seite. Ur. 327 geiſtige Wiedergeſundung des deutſchen Frauengeſchlechts iſt dies ein nicht 5 zu guten Hoffnungen berechtigendes Zeichen, doch ſind ſich 0 1 5 182 gar nicht bewußt, welche Punkte bei der Erwählung einer Sport⸗ dieſedar Ausübung durch die Frau ausſchlaggebend ſein müſſen. Wohl iſt 0 Frage auch für den Mann ſehr wichtig, doch kann gerade den Frauen 9 7 genug Vorſicht und reifliche Ueberlezung hierin empfohlen werden. 5 icht alles, oder nur ſehr wenig, was in ſportlicher Hinſicht für den Mann und ſchön iſt, kann auch für die Frau in Betracht kommen. zediglich vom Geſichtspunkte der Hygiene und Aeſthetik aus kann und darf bier eine Entſcheidung gefällt werden. G Hygiene und Aeſthetik!— Dies ſind zwei wichtige Faktoren. In ihrer Jeſamtheit ſind ſie für den Menſchen das, was Licht und Luft zuſammen für ihn bedeuten. Dies gilt beſonders für die Frau, denn ſelten wird man as eine ohne das andere finden. Leibesübungen, welche dieſen Anforde⸗ tangen voll und ganz nachkommen, gibt es nur wenige. An erſter Stelle ſtehen Atemgymnaſtik verbunden mit Rhythmik(auch klaſſiſche und Volks⸗ zanze und das Schwimmen. Erſtere erfüllt die geſtellten Bedingungen in bohem Maße, aber noch lange nicht in ſo vollkemmener Weiſe wie peztell bie Schwimmen. Dies lehren die gemachten Erfahrungen auf dieſem Ge⸗ iete. Hierbei iſt noch zu erwähnen, daß zur Ergänzung des Schwim nens die verſchiedenen Winterſportarten ſowie das Wandern und evtl. auch das Florettfechten der Frau ohne weiteres empfohlen werden können. Selbſt⸗ gerſtändlich kommt hierbei auch die oben angeführte Atemgymnaſtik und Ahythmik in Frage. % Zur Kräftigung und Erhaltung der Geſundheit hat man durch lang⸗ jährige Forſchung als das einfachſte und natürlichſte Mittel die Tieſ⸗ 55 mung erkannt. Schon in früheren Jahren wurde zur Förderung der Tiefatmung die Atemgymnaſtik, verbunden mit Rhythmik nach verſchiedenen Syſtemen und Lehren eingeführt. Doch haben reichliche Erfahrungen und Teſtſtellungen ergeben, daß die ausgiebigſte Tiefatnung durch das Schwimmen zu erzielen iſt. Durch die ſtreng rhythmiſchen Bewegungen desſelben, beſonders beim deutſchen Bruſt⸗ und Rückenſchwimmen und durch die damit verknüpfte Atemtechnik ergibt ſich dieſe Tiefatmung mit der Zeit von ſelbſt. Durch ſie werden die Atmungsorgane, insbeſondere die Lungen (auch bei geſchwächtem Zuſtande) zur normalen Tätigkeit angeregt. Die ruhige, langſame Ausatmung ſchafft allen Unrat und alle ſchädlichen Be⸗ ſtandteile aus den Lungen hinaus, während die ausgiebige tiefe Einatmung ſür die Zufuhr des zur Stärkung und Geſundhaltung des Körpers ſo über⸗ aus wichtigen Sauerſtoffes ſorgt. Dieſe vorteilhaften Einwirkungen er⸗ fahren dadurch eine Erhöhung, daß die unmittelbar über dem Waſſerſpiegel lagernde Luffſchicht bakterienftei und ſehr ſauerſtoffreich iſt. Das Schwimmen gewährleiſtet alſo neben der geſundheitsfördernden Tiefatmung auch die Ein⸗ atmung abſolut reiner Luft, was beſonders für diejenigen wichtig iſt, die wegen zu graßer Entfernung ihrer Wohnſtätten vom Gebirge und der freien Natur wenig Gelegenheit haben, in friſche Luft zu kommen. Ein friſchpulſterender Blutkreislauf und damit auch eine erhebliche Stärkung des Herzmuskels ſind die natürlichen Folgen einer ausgiebigen Tätigkeit der Atmungsorgane. Die baupfſächlichſten hyzieniſchen Erfolge des Schwimmens ergeben ſich aus nachſtehender Zuſammenſtellung: 1. Kräftigung der Lungen, auch bei geſchwächtem Zuſtande u. Anregung ſämtlicher Atmungsorgane zur regelmäßigen u. ausgiebigen Tätigkeit. 2. Neue Blutbildung und ein friſchpulſierender Blutkreislauf. 3. Dehnung des Bruſtkorbs und Stärkung des Herzmuskels. Hierzu iſt zu bemerken, daß unter Befolgung der Ratſchläge eines Sportarztes durch ſachgemäße Schwimmübungen(Training ausgeſchloſſen) auch ein geſchwächtes oder von Natur aus ſchwaches Herz ſich wieder voll⸗ ſtändig kräftigen kann, was hauptſächlich ſchon bei jungen Mädchen im Alter von 10—14 Jahren öfter feſtgeſtellt werden konnte. 4. Stärkung und Kräftigung der Bauchmuskeln und ſämtlicher Unter⸗ leibsorgane. Mit Fieber und ſchmerzvollen Krämpfen verbundene Perioden verlieren ſich vollſtändig ſchon in kurzer Zeit. Viele Mädchen und Frauen haben nur durch das Schwimmen gerade in dieſer Hin⸗ ſicht ſchon viel erreicht und ſind in ihren kranken Tagen genau ſo kräftig und widerſtandsfähig wie ſonſt auch. Dies iſt mit ein Haupt⸗ grund, warum ſo viele Damen bis ins hohe Alter hinein dem Schwimmſport treu bleiben. 5 „Heilung und Stählung des Nervenſyſtems. Dies ergibt ſich ſowohl durch die übrigen erzielten geſundheitlichen Reſultate, als auch in hohem Maße durch die Mut und Ausdauer erfordernden Bewegungen des Schwimmens und Springens. Ein geſundes widerſtandsfähiges Nervenſyſtem iſt für die Frau heute mehr denn je unenthehrlich. Ihr Aufgaben⸗ und Pflichtenkreis(bedingt durch die wirtſchaftlichen und ſozialen Verhältniſſe) wird immer größer und ſtellt an ihre pfychiſche Kraft oft die höchſten Anforderungen. Zudem iſt das Gemüts⸗ und Seelenleben bei der beſonderen Charakterveranlagung der Frau ge⸗ rade in unſerem Zeitalter oft den ſchwerſten Kriſen ausgeſetzt Hier können nur geſunde und 4 Nerven den erforderlichen Rückbalt geben. Daß das weibliche Geſchlecht es immer mehr lernen wird, dem Leben in all ſeinen Variationen die Stirne zu bieten und jedem An⸗ ſturm mit einem ſtarken Bewußtſein ſeiner körperlichen und geiſtigen zu wehren, iſt 520 10 folg, der von weittragender edeutung für das ganze Volksleben iſt. Auch von acſleßſcker Seite aus betrachtet, bietet der Schwimmſport der Frau überaus wertvolle Garantien. Welches Mädchen und welche Frau hat nicht das Beſtreben, möglichſt anmutig und ſchön zu ſein? Dies iſt auch durchaus nicht als Eitelkeit zu bezeichnen, iſt doch dieſer Zug jeder Frau angeboren und würde dieſe ohne ihn leicht unweiblich erſcheinen Ein ſtark ausgeprägtes Schönheitsempfinden gehört zu den edelſten Eigenſchaften eines wohlgebildeten vornehmen Frauencharakters und wenn die Frau dieſem durch geeignete Körperpflege, neben einer guten Herzens⸗ u. Geiſtesbildung. Rechnung zu tragen verſteht, ſo kann ihr dies nur zum Vorteil gereichen. Selbſtverſtändlich kommen hier keine chemiſchen Schönheitsmittel, die meiſtens nur ſchädlich wirken, Modetand u. dergl. in Frage, ſondern ſch denke nur an diejenige Schönheit, die Hand in Hand geht mit der Geſundheit und auf natürlichen Grundlagen fußt. Gott ſei dank ſchwindet in unſerem die gekünſtelte und aufgetragene Schönheit immer mehr. um dafür der wirk⸗ lichen und natürlichen Schönheit Platz zu machen, die auch im vorgeſchritte⸗ nen Alter der Frau treu bleiben wird. Die in allen Sportskreiſen an⸗ erkannt ſtilreinen und vollendet ſchönen Bewegungen des Schwimmens wirken auf die äußere Erſcheinung der Frau ſehr veredelnd. Nach und nach wird ein kräftiger und ebenmäßiger Aufbau erzielt. Es bilden ſich Form⸗ ſchönheiten und edle weiche Linien, wo ſolche entweder gar nicht oder nur in geringem Maße vorhanden waren. Bei heranwachſenden ſchwachknoch gen Mädchen dehnen und ſtrecken ſich die Gliedmaßen. Hierdurch wird Ver⸗ krümmungen jeder Art am ſicherſten vorgebeugt und ein kräftig ſchlanker Wuchs des Körpers erreicht. Durch die beim Hindurchgleiten durch das Waſſer veranlaßte Maſſage ſowie durch die andauernde e Reinlichkeit des Körpers wird eine Hautpflege in höchſtem Maße erzielt. Dazu kommt noch das durch die geſundheitlichen Erfolge er ielte nnte usſehen. Hell leuchtende, frohblickende Augen, wohldurchhlutete Haut, elaſtiſcher Gang ſowie Kraft und Anmut der Bewegungen ergeben ſich beim Schwimmen nach und nach von ſelbſt, und mit Recht wurde anläßlich des Führerkurſes in Frankfurt a. M. im re 1922 das Damenſchwimmen mit einem Diamanten verglichen, der mit ſeinem hellen Glanze alle anderen Sportzweige überſtrahlt und infolge ſeines unvergleichlichen Wertes für das eutſche Frauengeſchlecht würdig iſt, in der Krone der Leibesübungen den erſten Platz einzunehmen. Friſchfroher Sinn, ruhige hohe Daſeinsfreude(auch in ſchweren Zeiten). gusgeprägte Willensſtärke und Energie ſowie geiſtige Friſche und Regſum⸗ keit ſind die ſtark hervortretenden Merkmale des deutſchen Schwimmer⸗ geſchlechts, und es iſt nicht zu verleugnen, daß auch hierin ein hoher volks⸗ erzieheriſcher Wert liegt, der aber leider von vielen noch verkannt wird. Das uralte Sprichwort:„In einem geſunden Körper wohnt auch ein ge⸗ ſunder Geiſt⸗ findet ſpeziell auch im ben e volle Beſtäti⸗ ſo n und die ſich hieraus entwickelnden Ideale für das Volksganze ſind von o grundlegender Bedeutung, daß ſie in dem Programm für den Wieder⸗ denlieg des deutſchen Vaterlandes nicht fehlen dürfen. Deutſche Frauen, eutſche Mädchen! Ihr ſeid alle dazu berufen, dieſe Ideale verwirklichen 15 helfen. Helft darum freudig mit, den deutſchen Damenſchwimmſport zu büudern und hochzuhalten, damit ſein leuchtender Glanz nie verlöſche und Khansſtrahlen möge in alle Welt als Wahrzeichen unſeres Strebens und ſowie eines neuen deutſchen Frauentums, zum Wohle unſeres aterlandes. Gut naß, hurral S Schwimmſport und Wiederauf bau Eine würdigung des Schwimmens in ſeiner Bedeulung für Volkskraft und Volksgeſundung Von Lehrer Hans Brix(Flensburg) „Das Schwimmen iſt die vorzüglichſte aller Leibesübungen und die allgemeinſte ſein.“(Ernſt von Pfuel, Preußiſcher ultusminiſter, im Miniſterialerlaß vom 26. Juni 1811). Schwerer als je laſtet in dieſen Ta 2 2 gen die dunkle, ungewiſſe ſanren unſres deutſchen Volkes auf uns allen. Zerſchlagen und zer⸗ Hand 1 mach innen und außen, ein ohnmächtiger Spielball in der einſt 155 ner Feinde, liegt heute vor uns das deutſche Vaterland, das jenen ſtolz und achtunggebietend vor aller Welt daſtand. Seit Geſchichtebnwürdigen Augufttagen des Jahres 1014 bat uns unſere lebens durch ei au ein Tal tieſſter Schmerzen geführt. Und doch liegen Ichlen ate. Tagen da alles zerfloß und ſtürzte, was feſt gegründet mit anſehen mustmmels deuernder Bogen, in jenen Tagen, da wir Beſten ſelt mußten, wie das koſtbare Kleinod, für das wiele unſerer ruhen, ſich Jabren nun ſchon in fremder Erde fern der Heimat n 808 in krankhaften Schmerzenszuckungen am Boden wand, bem In deneen gel Iluneasdunkte zuetwasganzgro⸗ In einer Zeit, da nur zuviele ſich dem Geiſte welbiſchen nach Tagen ſtolzen Siegs und unvergeßlichen inneren Er⸗ ſch. gungen zu neuem Leben, die dem Glauben an die deutſche Zukunft nach wie vor feſt im Herzen trugen und in dieſem Glauben ihre Arbeit einſtellten auf die Erziehung einer an Leib und Seele ſtarken deutſchen Jugendz; ruht doch nur auf ihr die Zu⸗ kunft, ja letzten Endes Sein oder Nichtſein unſeres Volkes! Kaum ein Sport und kaum eine Leibesübung vermag in dem Maße der Forderung der allſeitigen harmoniſchen Ausbildung von Kör⸗ per und Geiſt Genüge zu leiſten wie dasdeutſche Schwimmen. Gerade für uns, die wir in dem nervenaufreibenden Getriebe der Neuzeit zu leicht den Körper vernachläſſigen, liegt die den Schwimmſport über andere Zweige der Leibesübungen hinaus⸗ hebende Bedeutung darin, daß ſich beim Schwimmen jede Muskel voll und ganz betätigen muß. Durch die Waſſerſpiele und durch das Schnellſchwimmen wird die Gelenkigkeit des Körpers, die Raſchheit und Gewandtheit in allen ſeinen Bewe⸗ gungen in hohem Grade gefördert. Der Körper, der völlig frei iſt von der Beengung und Behinderung durch Kleidung, auf den Licht und Sonne ungehemmt einwirken können, iſt einmal dem kühleren Waſſer, dann der friſchen Luft ausgeſetzt. Und es iſt ja eine allge⸗ mein bekannte Lebensregel, daß durch die Abhärtung der Haut der ganze Menſch abgehärtet wird. Hinzu kommt noch die dem Schwimmen innewohnende Bedeu⸗ tung als Vorbeugungs⸗ und Verhütungsmittel gegen mancherlei Krankheiten. Unſer Lebensnerv, die Lungen, und dadurch auch das Herz werden durch die nur beim Schwimmen mügliche einge⸗ hende Atemgymnaſtik beſonders geſtärkt. Namentlich durch die ſtreng rhythmiſchen Bewegungen des deutſchen Bruſt⸗ und Rückenſchwimmens und durch die damit verknüpfte Atemgymnaſtik ergibt ſich dieſe Tiefat⸗ mung mit der Zeit von ſelbſt. Durch ſie werden die Atmungsorgane, insbeſondere die Lungen lauch bei geſchwächtem Zuſtande) zur normalen Tätiakeit angeregt. Hier müſſen auch die leider ſo oft pernachläſſigten Lungenſpitzen in Tätigkeit treten. Die unmit⸗ telbar über dem Waſſerſpiegel lagernde Luftſchicht iſt abſolut bakte⸗ neben der geſundheitsfördernden Tiefatmung auch die Einatmung abſolut reiner Luft gewährleiſtet, was beſonders für die Großſtädter von ausſchlaggebender Bedeutung iſt, die wegen zu großer Entfernung ihrer Wohnſtätten von der freien Natur, wenig Gelegenheit haben, in friſche Luft zu kommen. Zudem fällt beim Schwimmen die läſtige Schweißabſonderung fort, der Stoffwechſel wird gefördert: Baden und Schwimmen ſind die Vorkämpfer gegen Tuber⸗ kuloſe und Bleichſuchtt! Aus eigener Erfahrung weiß jeber wie die belebende Kühle des Waſſers die erſchlaffte Gehirn⸗ und Nerventätigkeit neu anregt, wie der Menſch durch das Bad zu erhöhter geiſtiger und körperlicher Leiſtungsfähigkeit angeregt wird. Das Schwimmen muß demnach Allgemeingut werden. Dieſes wird jedoch erſt dann der Fall ſein, wenn es als Pflichtfach in den Schulen gelehrt und gepflegt wird, Erſt dann wird aus dem Schwimmſpork als Volksſport ein Born der Volksgeſund⸗ heit. Hoffen wir im Intereſſe der Volksgeſundung, daß dieſe noch vereinzelt daſtehenden Fälle des obligatoriſchen Schulſchwimmunter⸗ richts ſich ſtetig mehren möchten! Und in der Tat beſitzt das ſyſtema⸗ tiſch betriebene deutſche Schwimmen kräftebildende Wirkungen auf Geiſt und Gemüt der Jugend, die wabrlich ſeine Berückſich⸗ tigung unter den Zweigen des Schulunterrichts rechtfertigen. Jeder weiß, wie die erſten Uebungen im freien Schwimmen Mut und Entſchloſſenheit fordern, wie das ſchnelle Schwimmen den Schwim⸗ mer anſpornt, alle verfügbaren Kräfte zur Erreichung eines Zieles herzugeben, wie umgekehrt das Dauerſchwimmen in Bezug auf Aus⸗ dauer und Geduld den Willen bildet, wie es den Schwimmer zwingt, alle ihm zur Verfüguna ſtehenden Mittel an Kraft, Gewandt⸗ heit klug in Einklang mit der Leiſtungsforderung zu bringen, alſo mit ſeinen Kräften hauszuhalten. Der Schwimmer, ſtets auf ſeine eigene Geſchicklichkeit, ſtets auf ſich ſelbſt angewieſen, muß im Kampfe mit dem naffen Element an Selbſtvertrauen gewinnen und wird an Selbſttätigkeit und Selbſtändigkeit gewöhnt. Und dann noch eins, was uns Deutſchen ſo oft gefehlt hat, was uns heute mehr denn je Not tut. Mit den wenigen andern Leibesübungen, die als Maſſenübungen betrieben werden, hat das Schwimmen in einer größeren Gemeinſchaft, wie zum Beiſpiel da, wo es in den Schulen als Unterricht pflichtmäßig betrieben wird, oder in einem Schwimmverein, die große Bedeutung, daß der ſportliche Gedanke alle gleich werden läßt in treuer Kameradſchaft, daß das Schwimmen als wahrer Volksſport keinen Unterſchied macht zwiſchen vornehm und gering. So ſind denn Kameradſchafts⸗ und Gemeinſchaftsſinn, dieſe Grundlagen eines Charakters, auch die Blüten des gemein⸗ ſamen Schwimmens. Die Bedeutung des Schwimmens für die Erziehung zum äſtheti⸗ ſchen Fühlen und Wollen beruht auf der Gewöhnung an den Anblick des nackten Leibes in ſeiner Kraft und Gewandtheit, Anmut und Schönheit, erweckt die Erkenntnis von der Köſtlichkeit des dauernden Beſitzes eines geſunden und wohlgebildeten Körpers. Den Gipfelpunkt ſeiner ethiſchen Bedeutung erhält das Schwim⸗ men in der Betätigung im Rettungsweſen in dem Gedanken opferwilliger Hilfsbereitſchaft, gegebenenfalls ſein Leben für das ſeines Nächſten in die Schanze zu ſchlagen und Geſchicklichkeit und Kraft im rechten Augenblick in den Dienſt der Nächſtenliebe zu ſtellen, ſich und anderen Herr und Ueberwinder der Gefahr zu werden. Deutſch⸗ Nñtler und Fdeutſche Mütterl Heute noch beläuft ſich die Zahl der jährlichen durch Schwimmunfähigkeit vernich⸗ teten Menſchenleben auf weit über 5000!!! Wollt Ihr neben der körperlichen Erſtarkung der Euch anvertrauten Jugend das Volks⸗ ganze vor den menſchlich wie Volkswirtſchaftlich gleich ſchwer zu beklagenden Verluſten durch die zahlreichen Todesfälle infolge Er⸗ trinkens ſchützen, dann laßt ETure Jugend Körper und Geiſt ſtählen im friſchen Waſſer unſerer deutſchen Flüſſe und Strämel Dann ſarat dafſir, daßn ſie ſchwimmen lernt! Br. Wettſchwimmen in Darmſtadt Senior bel. Staffel 3 mal 100 Meter: 1. Jungdeutſchland⸗ Darmſtadt:87; 2. S. S. C. 89⸗Berlin:88,9. Senior bel. 100 Meter: 1. Berges⸗Darmſtadt. Jugendbruſt 100 Meter: 1. Becker⸗ Worms:27,1; 2. Staudt⸗Mannheim:27,2; 3. Beeſer⸗ Mainz:31,8. Damenbruſt 100 Meter: 1. Tilly Arndt⸗Gießen :36; 2. F. Müller⸗Frankfurt:40; 3. Toni Bopf⸗Darmſtadt 143. 1. Seniorſeiten 100 Meter: 1. Kinzius⸗Eſſen:17,4; 2. Petry(Heſ⸗ ſen⸗Darmſtadt):20,2. Jugend bel. 100 Meter: 1. Vogt(Nicar⸗ Heidelberg):14; 2. Watrin⸗Mainz:15,4; 3. Stamß(Nicar-Hei⸗ delberg). Zweite Senior⸗Langenſtaffel 4 mal 50 Meter: 1. Nicar⸗ Heidelberg:27,4; 2. S. S. C. 89⸗Berlin:30,7; 8. Jungdeutſch⸗ land⸗Daxmſtadt:81,3. Senior bel. 100 Meter: 1. Dahlem⸗Bres⸗ lau:05,6; 2. Berges⸗Darmſtadt:06,5. Damen bel. 100 Meter: 1. Lucie Keller(Jungdeutſchland⸗Darmſtadt); 2. Elli Kraußert (Erſter Frankfurter Skl.). Zweites Senior⸗Bruſt 200 Meter: 1. Herkrath(Kölner Poſeidon):14,4; 2. Pascoe(Gießener Sp.) :14,2; 8. Werner Kalbfleiſch(Jungdeutſchland⸗Darmſtadt):20. Damen⸗Langenſtaffel 4 mal 50 Meter: Erſter Frankfurter Skl. :04,3; 2. Jungdeutſchland⸗Darmſtadt:05,3. Zweite Senivyr bel. 200 Meter: 1. Lieret(Bahern 07⸗Nürnberg):40,8; 2. Herm. Grützner(Moenus⸗Offenbach); 3. Walter Gils(Jun deutſchland⸗ Darmſtadt). Damenjugend-⸗Bruſt 100 Meter: 1. Erna Backof (NMoenus⸗Offenbach:39,8; 2. S. Großmann(Rheingold⸗Köln). * 8 Beim Schwimmen„Quer durch Magdeburg“(3000 Meter) wurde Vollrath⸗Monnheim bei ſeinem Jubiläumsſtart in ſeiner Klaſſe Sieger. 4. Saden⸗Badener Automobil⸗Turnier Die Geſchicklichkeits⸗Weltbewerbe. 13 Von unſerm Sonderberichterſtatter le ll Baden-Baden, 12. Juli. Glühende Sonne brannte auf dem Tale der Dos. Drall und prall ſtand der gelbe Continental⸗Feſſelballon mit den vielen bunten Flaggen und Wimpeln kerzengerade über dem Turnierplatz. Um ihn herum ein elegantes Völkchen. Baden⸗Badens mondaines Kur⸗ publikum, das mit Intereſſe den Geſchicklichkeitskämpfen rund um den Kurhausplatz folgte. Auf den reſervierten Plätzen eine Moden⸗ au im Kleinen. Nach dem dernier cri gekleidete Damen, viele gut angezogene Herren. Mitunter allerdings nicht ganz der Sonnen⸗ temperatur von über 40 Celſiusgraden entſprechend. Am Vormittag iſt die eeee mit ihrem Schatten ſpendenden Dach eine Oaſe in der ſonnendurchglühten Wüſte! Am Nachmittag ginſt die Sonne aber ſo direkt hinein, daß die Preſſe Reißaus nimmt und alles, was vorher bei ihr zu Gaſte war. Es gab auf dem ganzen Kurhausplatz kein einziges Fleckchen, das Schutz vor der Sonne gewährte. Und rienfrei und ſehr ſauerſtoffreich, ſodaß das Schwimmen K Klagens und Haderns mit dem Schickſal hingaben, erſtanden Bewe⸗ in dieſer Sahara⸗Temperatur(Zitronenwaſſer wurde hektoliterweiſe getrunken) ſtritten die Turnierfahrer ſchwer und heiß um den Robert Batſchari⸗Wanderpreis. Kein Faden blieb an ihnen trocken Mit betrübtem Geſicht kommt Dr. Tigler zur Preſſe. Sein Benz⸗Tropfenwagen iſt auf der Fahrt von der Garage zum Tur⸗ nierplatz vom Chauffeur gegen eine Mauer gefahren und ziemlich beſchädigt worden. Nun glaubt er überhaupt nicht mehr mitmachen zu können. Zwei Stunden ſpäter ſtrahlt er: tüchtige Monteure haben den Tropfenwagen wieder behelfsmäßig ſoweit hergeſtellt, daß er als Verletzter ſtarten kann. Ernſt Farnſteiner war beim Tratning zur Geſchicklichkeitskonkurrenz gegen einen Zaun ge⸗ raſſeke Vorderachſe und Kotſchützer ſeines wunderhübſchen Mer⸗ cedes⸗Sportzweiſiters hatetn ſich erheblich verbogen. Eine Nacht⸗ arbeit— tipp⸗topp ſteht der Wagen am Vormittag pünktlich wieder am Start. Und auch Frau Folville wagts! Hat den rechten Arm geſchient und verbunden— und ſitzt am Steuer, trotz Schmer⸗ zen die Zähne zuſammengebiſſen, als eine Heldin des Sports! Als erſter beginnt um 10 Uhr vormittags Otto Hofmann⸗Leip⸗ zig die Fahrt. Sein kleiner, wendiger Wanderer iſt der Liliputaner der Konkurrenz. Im Vorjahre war er Geſchicklichkeitsmeiſter. Und beſtätigt auch diesmal ſeine Meiſterſchaft am Steuer. Jagt ſeinen Wanderer in das Quadrat, reißt ihn vorwärts, rückwärts, hat im Nu gewendet, knattert mit Vollgas und 3000 Touren aus dem Karre heraus. Reißt den Gong⸗Klöppel an ſich ſtiebt um den Kurhausplatz, daß der Kies wie Sprühregen aufquirlt; ſchon glaubt man ihn als Sieger, da verpaßt er das Einhängen des Klöppels, müß rückwärts zum Gong heranfahren, geht dann glatt übers Zielband und ſieht nicht, daß einer der nicht zu befahrenden Wege mit einem Seil ver⸗ ſperrt iſt. Donnert gegen das Seil, das Steuerrad zerſtiebt in Split⸗ ter,— er aber und ſein Wanderer bleiben intakt. Scharf, ſehr ſcharf der Kampf der Kompreſſor⸗Fahrer. Zwiſchen Khu g e⸗Königswactha, appler⸗Gernsbach und Roſenberge r⸗Pforzheim liegt die Entſcheidung um den Batſchari⸗Wanderpreis. Jede Sekunde zu lang⸗ ſamer Fahrt in den Geſchicklichkeitsfahrten und jedes geringſte außer achtlaſſen der zu erfüllenden Bedingungen kann ihnen alle in dem Berg⸗ und Flachrennen errungenen Chanzen verderben. Es kommt ja bei der Gymkhana nicht nur auf ſchnelle Zeiten an, ſondern vor⸗ nehmlich eben auf genaue Erfüllung aller Geſchicklichkeitsaufgaben. Da darf keine der vielen Lanzen angefahren werden, die Pneus dür⸗ fen nicht die Klötze der ſchmalen Durchfahrtsbahn berühren, die Schranke muß vorſichtig geöffnet und geſchloſſen werden. Und Nach⸗ mittags wiederum iſt mit den Vorderrädern über ein Gasrohr zu fahren und danach der Wagen ſo abzubremſen, daß ein etwa 50 Zenti⸗ meter hinter dem Gasrohr liegendes Brett nicht von den Vorder⸗ rädern berührt wird. Dann wieder ſſt ein Schild aufzuhängen, muß eine am Start geſagte Zahl kurz vor Beendigung der Runde korrekt auf eine Schiefertafel geſchrieben werden, ja nicht über oder unter die vorgeſchriebenen Linien. Bei alledem aber darf die Hand nicht vom Steuer genommen werden— das alles gilt es mit der größt⸗ möglichſter Schnelligkeit zu bewältigen. Schnell und mit ganz wenigen Strafpunkten beendet Ritterauts⸗ beſitzer Klage ſein Penſum. Auch Kappler fährt glänzend. Im Nachmittaaswettbewerb fährt er zweimal. weil ſeine Zeitnahme nicht klappte. Roſenberger, chanzenreichſter Anwärter auf den erſten Preis im Geſamtklaſſement, ſoll im Nachmittagswettbewerb ſeine Zahl nicht ganz korrekt 5 1 haben. de⸗ unden das Gegenteil. Und ſo hat Roſenherger gegen die ihm zu⸗ dirkderten Startpunkte Proteſt eingelegt. Am Vormittag fuhr Alt⸗ meiſter Jürns blendend. Schnell und ohne ſeden Strafpunkt. Am Nachmittaa ainas weniger alatt. Spontaner Applaus, als Frau Fol⸗ ville über die Bahn geht. Ihren Lancia⸗Wagen mit einer Hand ſteuert, bremſt, ja, daneben noch die Geſchicklichkeitsübungen abſol⸗ viert. Den Gongklöppel ergreift ſie mit ihrer geſchienten und im Verband befindlichen Rechten.— mit der linken fliegt der Gong herein, wird das Steuer eingeſchlagen— toſend umkreiſt der Wagen in ſchneidiger Fohrt und weit ſchneller und geſchickter gefügrt als manche andere Fahrzeuge, die Kurpromenadenſtrecke. Ein Meiſter⸗ ſtück! Auch Frau Merck fährt vorzüglich. Etwas bedächtiger, aber genau darauf achtend ja alle Strafpunkte zu vermeiden. Frau Ada Otto iſt durch die Länge ihres ſchweren 27/70er Wagens gehandi⸗ kapt. Als neue. vielverſprechende Dame am Steuer zeiat ſich Freiin von Schilling. Nachſtehend die von den einzelnen Teilnehmern erzielten Zeiten, wobei aber ausdrücklich bemerkt ſei, daß die Zeiten für das Ergebnis der Geſchicklichkeitsprüfung nicht entſcheidend ſind, weil manche der Fahrer mit auten Zeiten Strafpunkte haben.— Nachgetragen ſei dem Bericht über das geſtrige Berarennen, daß den 2. Preis in 1 7 3 nicht Zehnter, ſondern Eugen Feitelberg auf Auſtro⸗Daimler erhielt. Vormikkagsprüfung: 1. Otto Hofmann, Wanderer:43; 2. Karl Kappler, Mercedes:50; 3. Willi Walb, Benz:50; 4. Emil Volz, Adler:51; 5. Roſenberger, Mercedes:53,1; 6. Stuck, Dür⸗ kopp,:57,2; 7. Schultze⸗Steprath, Mercedes:04,4; 8. Czermak, Selve:05; 9. Jörns, Opel:05,2; 10. Weber, Mercedes:09. Nachmittagsprüfung: 1. Kappler, Mercedes:02,4; 2. Roſen⸗ berger, Mercedes:03,1; 3. Kluge, Mercedes:07,4; 4. Otto Hof⸗ mann, Wanderer:08,2; 5. Schultze⸗Steprath, Mercedes:09,4; 6. Walb, Benz:10,1; 7. Stuck, Dürkopp:13; 8. Farnſteiner, Mer⸗ cedes:15; 9. Volz, Adler:16,2; 10. Schwengers, Mercedes:16,3. Addierke Zeiten: 1. Otto Hofmann, Wanderer:51,2; 2. Kappler, Mercedes:52,4; 3. Roſenberger, Mercedes:56,2; 4. Walb, Benz:01,1; 5. Volz,:07,2; 6. Stuck, Dürkopp:10,3; 7. Schultze⸗Steprath, Mercedes:13,8; 8. Kluge, Meroedes:24,8; 9. Hof, Mercedes:88,3. 19259 %½% Sijegfried Doerschlag 5*— 1 0 0 * Dreiecksfahrt bei Käfertal. Der Gau 18(Baden) des All⸗ gemeinen Deutſchen Automobil⸗Clubs veranſtaltete am Sonntag, (20. Juli) eine Dreiecksfahrt, die am Feuerwehrturm in Käfer⸗ tal über Waldhof führt und wieder in Käfertal endigt und die bereits in den früheren Jahren von dem ADAcC⸗Mannheim aus⸗ geführt wurde und offen war für alle ADAC⸗Mitglieder. Mit Rückſicht darauf, daß die Frucht noch auf den Feldern ſteht, dür⸗ fen die Aecker und Wieſen nicht betreten werden damit kein Flur⸗ ſchaden entſteht. Der ADAcC⸗Club haftet für eytl. Flurſchaden nur für die Fahrer ſelbſt. Wer Flurſchaden durch das Betreten anrichtet, hat ſelbſt für den Schaden aufzukommen. Der Flur⸗ ſchütz und die Polizei ſind ſtreng angewieſen, rückſichtslos gegen Flurfrevler i Radrennen in düßſeldorf Witlig ſiegt im erſten Vorlauf um die deulſche Slehemeiſfer⸗ 1 Ergebniſſe: 1. Vorlauf um die deutſche Steher⸗ meiſterſchaft: 1. Wittig, 100 Kilometer in:34,25; 2. Sawall 99,3; 3. Bauer 99,2; 4. Junghans 95,1. 1. Winter, Neuß: 2. 4 vom Rhein. neiſel. Jliegerfahren 1200 Meter: 1. Hahn, Berlin:06; 2. Mün⸗ zener, Berlin Randlänge zurück. 3. Winter, Neuß. Rund um Köln: Berufsfahrer: 1. P. Kohl 10:54, 2. K. Kohl, Berlin 10,56; 3. Fritz Gielow, Berlin 1 Vünge zurück. Huſchke, Manthei, Golle uſw.elagen weit zurück, ſie hatten aufgegeben. Herrenfahrer: 1. Peter Röſe, Köln 10:1: 2. H. Eiſcher, Köln 10:22,10: 3. H. Wallenborn, Köln 10,24,5 Lawutennis ., Tennisturnier Kehl gegen Schwarzwald in Triberg Auls erſtes dies⸗ jähriges Tennisiurnier wurde am 5. und 6. Juli ein Wettkampf zwiſchen den Klubs Kehl einerſeits und dem Schwarzwaldgau Triberg, St. Georgen Villingen und Schwenningen andererſeits in Triberg darchgefſhrt.“ Kehl ſtellt außerordentlich ſpielſtarke Mannſchaften auf, denen die an ſich auch gut in Form befindlichen, aber 9 des ſpäteren Frühjahrs im Gebirge noch kürzer im Training liegenden Schwarzwälder Spieler letzten Endes nicht gewachſen ſein konnten. Im ganzen wurden 19 Sätze geſpielt, von denen 14 an Kehl und 5 an den Schwarzwald fielen. Die aus dieſem Ergebnis ſich ſcheinbar ſchälende abſolute Ueberlegenheit Kehls verſchiebt ſich indes, wenn die Geſamtſpielzahl der verſchiedenen Sätze berückſichtigt wird. Es ſtellt ſich darnach ein Ergebnis von 227 Spielen für Kehl gegen 181 Spiele für den Schwarzwald heraus. Das Turnier war von ſchönſtem Spielwetter begünſtigt; nach leichtem Regen des Vortages friſche, leicht bewegte Luft ohne die föhnige Wärme der Woche vorher. Das Intereſſe, das die Spiele fanden, war allgemein ſehr rege. —— —— ——— ̃ ͤ ſDKb——— — 8. Seite. Ur. 321 Mannheimer Seneral⸗Anzeiger[Morgen⸗Nusgabe) Montag, den 14. Zuli 1924 Handball * 1. Liga B. f. R gegen 1. Handballmannſchaft B. f. R.:5 2 Am Dienstag, 8. Juli, ſtanden ſich obige Gegner in einem Freundſchaftswettſpiel gegenüber, das die Handballmannſchaft in ſicherem Stile gewann. Selbſt dann, als der Mittelläufer der Handballer immer mehr nachließ, brachten es die heftig drängenden Fußballer nicht fertig Tore zu erzielen. In dieſer Schwächepertede der Läuferreihe, mit Ausnahme von Huber, der den Flügel Höger⸗ Berk während der ganzen Spielzeit nicht recht zur Geltung kommen ließ, arbeitete die Verkeidigung Maier⸗Kamp, hervorragend. Im Sturm der Handballer wäre beſonders der linksaußen Weber zu er⸗ wähnen, der beim Anſpiel der zweiten Halbzeit den Ball ins Tor ſchoß. Eine Glanzleiſtung. Die übrigen Tore ſchoſſen Kehl(3) und Schließer(). Die Fußballmannſchaft hat in dieſem Spiele gezeigt, daß ſie auch etwas anderes kann als Fußball. Einen hervorheben hieße den anderen zurückſetzen. Herberger, Freiländer, Au und Höger arbeiteten mit großer Wucht. Man darf auf das Rüickſpiel in 14 Tagen geſpannt ſein. Herr Herrmann als Schiedsrichter amtierte ſehr gut. fl. Handelsſchule— Gewerbeſchule:2 Auf dem Herthaplatze trafen ſich am Donnerstag abend beide Mannſchaften. Etwas nach 7 Uhr gab der Schiedsrichter den Ball frei. Handelsſchul hat Anſpiel und ſogleich entwickelt ſich ein ſchöner Kampf vor dem Tore der Gewerbeſchule, doch die Torwart zeigt ſich jeder Lage gewachſen. Kurz darauf zieht der Sturm der G. mit mächtigem Tempo gegen des Gegners Heiligtum. Handelsſchule verteidigt gut. Doch bei der zahlreichen Verteidigung wird der Mittelſtürmer der G. unfair angegriffen. Der Schiedsrichter gibt 13 Meter. Weber O. rächt ſich, indem er den 13⸗Meter, der ſhm prompt verwandelt.:0 für G. Gleich danach albzeit. Nach Wiederanſtoß iſt G. in voller Form und bombardiert das Tor der H einige Minuten lang. Doch der Torwächter behauptet ſeinen Poſten. Eine ſchöne Flanke von links bleibt unverwertet. Der Mittelſtürmer erwiſcht, auf dem Boden liegend, gleich darauf das Leder und gibt es ſchnell an den Halblinks ab. Dieſer voll⸗ bringt dann eine Glanzleiſtung. Eine halbe Drehung um ſich ſelbſt, und der Ball ſitzt unhaltbar. G. zieht ſich nach dem 2. Tor zurück bis der Schiedsrichter, der etwas zu nachſichtig war, das Zeichen zum Schluß gab. Alles in allem, beide Mannſchaften lieferten ſich ein ſchönes Spiel und jeder war darauf bedacht, den Sieg an ſeine Partei zu bringen. ne — Hnaben- und Mäschenturnen in der deutſchen Turnerſchaſt Das deutſche Turnen, vielſeitig in ſeinen Betriebsformen und in ſeinem Aufgabenkreis, hat ſich unter anderem auch die turneriſche Erziehung der Knaben und Mädchen zu ſeinem Ziele geſetzt. Welchen Umfang dieſes Knaben⸗ und Mädchenturnen in der Deutſchen Turnerſchaft angenommen hat, geht aus der Zahl der kürzlich erſchienenen Beſtanbserhebung hervor. Zahl der in den Vereinen der Deutſchen Turnerſchaft turnenden Knaben unter 14 Jahren 200 150 und die der Mädchen 131 564. Dieſe Rieſenzahlen legen Zeugnis ab von der machtvollen Ausbreitung des turneriſchen Gedankens unter dem jungen Geſchlecht, das dereinſt berufen iſt, beſte deutſche Volkskraft darzuſtellen. Sie beweiſen aber auch gleichzeitig, welche idealen Kräfte in der Deutſchen Turnerſchaft am Werke ſind, um einen derartigen erzieheriſch ſo überaus wert⸗ vollen Turnbetrieb durchzuführen. Eine Unſumme ſelbſtloſer Hingabe von Tauſenden von Turnwarten, Turnlehrern und Lehrerinnen, Vorturnern und Vorturnerinnen und endlich auch von Verwaltungs⸗ beamten gehört dazu, um die ehrenamtliche Arbeit zu leiſten, die für die heranwachſende Jugend geſchieht. Man ſagt ſo oft, daß in der heutigen Zeit das Streben nach Ge⸗ winn und materiellen Werten den Sinn für ehrenamtliche, freiwillige uneigennützige Arbeit ertötet habe. Was der Jugendleiter und die Leiterin im Turnverein an erzieheriſcher Arbeit leiſten, iſt faſt durch⸗ weg freiwillig und ehrenamtlich und geſchieht nur zum Segen der deutſchen Volkskraft und im Sinne einer Erziehung der deniſchen Jugend zum großen Gedanken der Volksgemeinſchaft. Wo ſo viel idealer Sinn tätig iſt, wird auch der hehre Gedanke eines Fr. Ludw. Jahn nicht ausſterben. Was wird in den Schüler⸗ und Schülerinnen⸗Abteilungen der deutſchen Turnvereine alles betrieben? Zunächſt einmal regelmäßiges Turnen in der Tunhalle an Geräten, Freiübungen, durch die ſuyſte⸗ matiſche Körperdurchbildung vermittelt wird, dann im Freien das volkstümliche Turnen in den Uebungen des Laufs, Sprungs und Wurfs, ferner die Turnſpiele, Wanderungen, die die engere Hei⸗ mat kennen und ſchätzen lernen laſſen und den Blick für die Schönheit des deutſchen Landes durch weiter ausgedehnte Wanderfahrten ſchärfen. Auch das Schwimmen wird. wo es die örtlichen Verhältniſſe zu⸗ laſſen. gepflegt. Zu den wichtigen Aufgaben dieſer modernen Jugend⸗ erziehung im Turnperein gehört auch namentlich im Winter die Veranſtol⸗ tung von Unterhaltungsabenden. Es werden Zuſammenkünfte abgehalten, bei denen der Geſang gepflegt wird, Werke deutſcher Dichter und Schrift⸗ ſteller vorgeleſen und beſprochen werden. Man widmet ſich der Vorbereitung von Elternabenden und veranſtaltet Weihnachtsfeiern und betreibt mit FJeuereifer das Brettſpiel.— Somit iſt der Kreis des Betriebes in einer zweckmäßig geleiteten Schüler⸗ und Schülerinnenabteilung eines deutſchen Turnvereins von roßez Vielſeitigkeit, die ohne völlige Hingabe der Leiter und Leiterinnen der Abteilung gar nicht zu löſen iſt und auch große er⸗ zieheriſche Begakung vorausſetzt. Möge dieſe Arbeit, die fernab von allem politiſchen Parteigetriebe ſchon die Jugend zur großen Volksgemeinſchaft erziehen will weite Verbreitung finden zum Segen der Wiedererſtarkung des deutſchen Volkes! Bodenſee⸗Sportwoche 1924 Die klaſſiſche Bodenſee⸗Sportwoche, die alljährlich vom Bodenſee⸗Seglerverband veranſtaltet wurde, wird in Zukunft in Gemeinſchaft mit dem Allgemeinen Deutſchen Automobil⸗Club(ADac), Sitz München, dem größten Motor⸗ ſportklub des Kontinents, durchgeführt. nachdem bereits voriges Jahr mit einer vom ADac. unternommenen Motorboot⸗Regatta ein erſolgverſprechender Anfang gemacht worden iſt. Durch dieſes Zu⸗ ſammenwirken dürfte die Bodenſee⸗Sportwoche zu den bedeutendſten ſportlichen Veranſtaltungen heraufgerückt werden, zumal ſie in größ⸗ tem Stile und international ausgebaut werden ſoll. Die diesjährige Bodenſee⸗Sportwoche wird am 14. bis 27. Auguſt ſtattfinden. Von dieſen Tagen iſt der 14. bis 17. Auguſt den Ver⸗ anſtaltungen des ADAC. gewidmet, der Reſt den Regatten des Bo⸗ denſee⸗Seglerverbandes. Die Veranſtaltungen des ADAC. beſtehen aus einer Zuverläſſigkeitsfahrt mit eingelegten Rennen für Krafträder und Kraftwagen, einer Motorbootregatta für Touren⸗ Kajüt⸗, Schnell⸗ und Rennbooten, ſowie aus Paſſagier⸗ und Schau⸗ flügen. Die Zuverläſſigkeitsfahrt trägt den Charakter einer Al pe n⸗ fahrt. Sie nimmt ihren Anfang in München und führt am 1. Tage über Roſenheim, Traunſtein, Salzburg, Paß Thurn, Kitzbühel, Wörgl nach Innsbruck, am 2. Tag über Landeck, St. An⸗ ton, den Arlberg, Bludenz nach Bregenz, am 3, Tage rund um den Bobenſee durch die Schweiz nach Konſtanz, Ueberlingen, Friedrichs⸗ hafen und findet in Lindau ihr Ende. Ein Bergrennen wird auf dem Arlberg, eine Flachprüfung auf der 4 Km. langen Graden zwiſchen Dornbirn und Bregenz ſtattfinden. In Aubetracht der großen Bedeutung der Veranſtaltung, die auch für das Fremdenverkehrsweſen eine wirkungsvolle Propaganda darſtellen dürfte, haben die Behörden der berührten Länder weit⸗ lnehmer mit Paß⸗ reiheit gerechnet werden kann. Die Städte Innsbruck, Bregenz und Lindau werden außerdem große Em⸗ gehendſte Unterſtützung zugeſagt, ſodaß für die Te und Triptyk⸗ pfangsfeſtlichkeiten abhalten. Danach betrug die d2— d4 Da 4 gechen!— 15. L/Kg6; Stebe Schach Aus dem Meraner Schach- Turnier Partie Nr. 49. Weiß: Dr. Tarrasch. SchwWarz: Patay. 1. d2— d4; d7- d5.— 2.—04; e7—- 6.— 3. 8g1—-f3; e7—e6. 4. 8b1—c3; dß&4(etwas schwächlich, weil dieser Bauer nicht zu halten ist und mit besserem Spiele für Weiß schließlich verloren 1— 5. a 2— a4(um b5 zu verhindern); b7—b6(um den Bauern 04 durch Las zu schützen, e—e3s; Les—-a6.— 7. 813—e5; LfS—- ba4.- 8. Dd1- f3; Dds-c7.— 9. LIIX&A, Las Kc4.— 10. SeSNS4A; 8g8—f6.— 11.—0; 8b8—d7(Schwarz übersieht die Drohung 8c3—b5, Wwas den Bauer c ge- kostet hätte. Es mußle natürlich Rochade geschehen).— 12. e3—e4(Dr. Tarrasch übersieht selbst die ihm gebotene Chance mit S b5, was ihm die Partie gewonnen gemacht hätte); e6— e5.— 13. d4 Keß; Sd7 Ke5.— 14. Df3—- g3; 816— d7.— 15. Le1-f4; 17—f6.— 16. DPg3 4 g7(da- durch erhält Weiß das materielle Uebergewicht, 1 77 da- fecen die offene Turmlinie); 0— 0— 0.— 17. LfANeß; 6Ne5.— 18. Ta1I—-c1; 1d48—g8.— 19. Dg7—-7; — 20. Df7—-h5i5; Ke8— b8.— 21. 161—- d1; L54—- c5.— 22. 1d1—- d2; Le5—- d4(Schwarz strebt als Ausgleich für den verlorenen Bauern eine starke Läuferstel- 15 am). 23. 863—e2;—-5.— 24. 8e2—g3; Tf8—14.— 5. Dh5— e2; 8d7—f6.— 26. Kg1—h1; 816—-g4.— 27. 8Se4— e3(notwendig, weil auf f3 das h 2 gedroht hätte); Do7- d7.— 28. 8 e 2 43 Dd7& g4. 30. f2—3; — 31. 8g3—5; 1g7— d7.— 32. 43—47 — 33. a7—- 46.— 34. 13—14; b— b5.— 35. 24 K b5 aG K b5.— 36. Tf1—d1(besser K f3); Kb8S—e7.— 37. b2— b3; e5— e4.— 38. b3 K 4; b5 4.— 39. Td2—- 2;—05.— 40.§f5—e3(dafr natürlich nicht genommen werden); K G-—e6,.— 41. 8e—d 5; Td7xd5 175 gespielt).— 42. e4 d5; TdS 4 d5.— 43. f4e5; LdANe 5.— 44. IdIi&d KeG Kd5(Schwarz hat sich das Remis gesichert).— 45. K 137 K d5— d4. — 46. K13—e2j; Kd4— e4.— 47. K e—es; Le5—d. — 48. Ke 3— e; h7—h6.— 49. T2—- a2; Ld4- f6.— 50. Ta 2— 483 Lf6— e7.— Remis. Partie Nr. 50. Weiß: Takacz. Schwarz: Rubinstein. 1. 8g1—f3; d7— d5.— 2.—4; d5— d4(e7— 26 ist wohl vorzuziehen).— 3. e2— e3; Sb8— 06.—.b2— 4 (die Veberführung ins Evansgambit ist eine beachtens werte Variante dieser modernen Eröffnung); d4 e3.— 5. f2%3 (Weiß erbalt jetzt ein starkes Zentrum); 8c6 K b4.— 6. ; e7—e5(Schwarz mußte sich gegen die Drohung 7. à—a 3(dieser Zug bereitet dem Geg- ner einige Verlegenheit); e5— e 4.— 8. 813— d2: 8b4—43. 9. LfINdaA; e4N&d3.— 10.—-0: 848—f6.—. 11. Dd1—bz; LfS—e7.— 12..b3 d3(der Wiener Jung- meister hat durch geschickte Behandlung der Eröffnung sein starkes Zentrum zu behaupten gewußt ünd steht überlegen); 0—0.— 13. 8b1— e3; Le8—g4(um den Läufer über h5 nach g6 ins Spiel zu bringen).— 4. 8d2— f3;—05(ein Befrelungsversuch, auf den Weiſn die richtige Antwort 1 5 — 15. Le1- b2; e5* d4.— 16. e3 K d4; Tas8— e8.— 17. 8e3— d1; Lg4—h5.— 18. 8di— e3: Laß—-h6. 19. DPd3—- b3— IfS—e8.— 20. 813—e5: Dds— e7.— 21. 4—e5; T1e8—-d8.— 22. Ta1—e1: Le7—f8.— 3. a 3—244; Lg6-e4.— 24. T11—f4; Le4- d5ß.— 25. Sesed5; Tdscd5.— 26. 101—-f1; Tes- d8.— 27. Tf4K16(Weiß hat den wunden Punkt der schwarzen Par- tie richtig erkannt); g7& f6.— W. TfI&16(ietzt ist der Punkt f7 bedroht, wogegen Schwarz keine andere Sicherung hat, als durch die Hingabe der Gegenqualität); Td5 e5.— 29. d 4 Ke5; De/ Ke5+..— 30. Kg1— hI; PSe5B— d5(jetzt spielt Schwarz auf Angriff, während es vorteilhafter Wäre, an die 1 zu denken).— 31. Db3—-g3+; Lf8—-g7. 32. T16—-f1; Dd5—- 4.— 33. Dg3—13(Wein muß in dieser Stellung natürlich mit verdoppelter Vorsicht spielen); d3.— 34. D5f3—15; 1d3—- d2.— 35. Lb1I— ei; d2— e2.— 36. LoI1—-f4; Te2— 22(der entscheidende Fehler. Besser war De6).— 27. Tf1— di(Weiß holt zum vernichtenden Schlußangriff aus, nachdem sich der starke Gegner eine Blöfſe gegeben hat); DPe4-67(nicht aus. reichend),— 38. DPf5— g5; Aufgegeben. — 8 d Wiener Gambitpartien — Fearde Nr. 51 Weih: Mieses. 5 SchwWarz: Schlechter. 1. 42—e% e 65.— 2 124% K14—. 8 7—13; iee L18—g 7.— 5. h2—h 4; h7—h6.— 6. d2— d; d7— d6.— 7. h4 g5; 1 el 8. Thi&chs; Lg7&hS(nun haben wir das Beis zweier völlig aufgerissenen Königs bei ganz unent- 5 wickelten Damenseiten).— 9. Dd1- d3; 5— g4.— 10. e4—ez; 1 wegen der Drohung Dh7). — 11. Dd3—h7; Ke8- f8.— 12. Sf3—h4; 8g8—- h6. 13. g—- g3(das beste); d& e5.— 14. d4 xe5 DdS h4 aber korrekt).— 15. g3 K h4; LSe8—-15.— 6. Dh7 NgIIf.; Kfs8XKg7(man t in dieser merkwür- digen Partis auch jetzt noch, wo schon fast das Endspiel be- nt, 1 Damenseiten unentwickelt— ein für eine 2 nicht gerade erfreulicher Anblick).— 17. LoIXII4; Sbs—e6(besser war 8d7. Der Text ver-· schlechtert das schwarze Spiel).— 18. 8 51—- d2; Tag—- es. — 19. LS4—-b5 f7 8 d2— 04(das beste); 46 e5.— 2. I. bö XxeG; byxed.— 2 Lfixesr; Kg7— g6.— B. 0——0(spät, aber dochl); 8 h6—17.— 24. Le5—g3; Tes—e 2.— B. Td1Ii—d2; Te2—e. 26. b2—b3; LI5—e6.— N, 804—a5; 817—e8.—. 14245 Teie5.— N. Sabxes; Teb—el.— 30. Td2—-di Tei—es.— 31. Se K 7 864—3.— 32 Sa7-c6:; g3—g2.— 33. Ke1— d2; Te3—64.— 34 1d1—g1; Les—h3.— 35. a2— a4; Te4-14.— 86. Kd2—3; TI4—11.— 7. 8c—eb-f; Kg—h5i.— 38. Se5—13, Lh3—g 4.— 39. Tg1—2; TfI K13T.— 40. Ke3 da; Tf3—15.— 41. 58—b4; KhöNKh4.— 42 82— 604(die Partie sieht jetzt remismähig aus und Schwarz sollte mit c7— 5 auf Remis spielen); T5—f4(es bewahr- heitet sich hier wieder das Wort, dah wer in gewissen End- stellungen auf Gewinn spielt, die Partie ver e— 43. K d4— c5; Lg4—e6.— 44. Tg2—-e2; Les-d7.— 45. b4-b5; Kh4— g5.— 46. a 4— a 5 und gewinnt durch den Vorstoß des-Badern. Partie Nr. 66. Weiß: Marshall. 5 Scehwarz: Pillsbury. 1. e2—el; e7—e5.— 2. f2—f4; eb&f4.—. 3. 8g1—13; g7—g5.— 4. Lf1— 4; LfS—-g 7.— 5. h2-43 h7—h6.— 6. d2— d4; d7— d6G.— 7. 541—- d81 85—84 (besser 8 66).— 8. 813—g1; bds f6(auch hier Wie bei der vorigen Partie sehen wir wieder ungestümen Angriff auf Königsflügel bei rückständiger Damenseite. Und auch hier rächt sich diese Spielweise).— 9. 2— 3; b6— h 5.— 10. Sb1—2 3; 888—e7.— 11. 881—e23 8e7—g6.— 12. g2—- g3; f4K g3.— 13. ThI—=I11(ver- lockend, aber nicht 5 cha4.— 14. Les cf7; Krü-d8S. Ee ee e ST—-h6(g. e8 138. L. e 382——— 92 5 02; 18—f2T.— 2. L6—= d2; — 3. Ddꝗs—e3; 112842— 24. De3— d2 (leut bat Vergebliche Liebesmühl).— 6. *.— 0. Ke1- di D 2Tat. —d2 Dg1Na1 Weig einen Turm weniger und dennoch das bessere Spiel, wegen der unentwickelten schwarzen Damenseite); L o8—4 7. — 05. Dd2—- g57; Kds—es8.— 26. Lg6—f5 b7-b6. — 2. Pg5—-gS,t; Ke8-b7.— 28. LfS d7; Sbꝭ d7. — 29. Dg c7=c6.— 30.Ddõ cdé; Ta8—d8.— 31. d4—d5; Tds—f8(der entscheidende Fehlzug. Mit Scö5 konnte Schwarz noch gewinnen).— 32. d5 N 6] Kb7=8.— 33. C6 d 7; +48 f2f.— 34. K c2— b3; DaIi& b2.— 35. K b3—4 1; Aufgegeben. Aus dem Schachleben * Dr. Emanuel Lasker wieder daheim. Der erste er im Neyw Lorker Grohmeisterturnier Dr. Emanuel Lasker ist glücklich wieder daheim angelangt. Nachdem ihm bereits auf der Durchreise durch Hollanad festliche Empfänge bereitet worden waren, fand nun nach der Ankunft in Berlin eine schlichte Siegesfeier im dortigen Rathause statt. Bürgermeister Scholz als Vertreter der Stadt Berlin, W. Robinow-Hamburg als Vorsitzender des deutschen Schachbundes, der Berliner Verbandsvorsitzende Schachmeister E. Post und der xrussische Schachmeister Dr. Bernstein feierten in ihren Ansprachen den heimkehren- den Sieger und erklärten das Ergebnis als einen Erfolg für das Deutschtum im allgemeinen. Dr. Emanuel Lasker dankte gerührt für alle freundlichen Worte und versicherte, daß er auch zum Zeichen des Protestes Necken das Vorurteil, das dem deutschen Schach seit dem 18 entgegengebracht werde, nach New Vork gefahren sei. Es sei vielleicht ein glücklicher Zufall, wenn sein Erfolg größer wurde, als er selbst gehofft habe, und er freue sich, daß sein Sieg in der Heimat solche Genugtuung auslöste. Schließlich führte Dr. Lasker am Wandbreit seine erste Partie mit Alechin mit Erläuterungen vor Augen. *Im Sechsmeisterturnier in Leipzig vom 27. bis 30. Juni errangen Mieses und Teichmann mit je 4½ Zählern den ersten und zweiten Platz. Im weiten Abstande folgten Sie Woog mit 2½ als Dritter, Blümich mit 2 als Vierter, Prof. Müller mit 1 Zähler als Fünfter und Goertz mit Zähler als Sechster. Anläßlich des 32. Kongresses des Thüringer Schach- bundes in Eisenach vom 12. bis 17. Juli sind folgende Wett- kämpfe anber aumt: 1. Ein Wetkkampf Grünfeld— Post. 2. Ein Meisterturnier, veranstaltet in Gemeinschaft mit dem Brandenburgischen und Deutsch-österreichischen Schach- bund. 3. Meisterschaftsturnier des Thüringer Schachbundes. 4. Hauptturnier. 5. Nebenturniere. 6. Damenturniere. 7. Tagesturniere. *Für das internationale Schachturnier in Györ(Raab) vom 3. bis 24. August sind acht Preise in Aussicht genom- men und zwar von 3 Millionen bis herunter zu 0,6 Million Kronen(1 Million ungarische Kronen gleich 52 Mark). + Die siegreichen Holländer. Wie Wir in unserer vorigen Schachspalte mitteilten, haben die Holländer in Paris mit 6%:3½ über die französischen Schachspieler gesiegt. Dazu ist noch laut Sonderheft 8 von Kagans Neuesten Schach- nachrichten ergänzend zu berichten, daß die Holländer un- mittelbar vorher auch in einem Wettkampf mit belgischen Spielern in Brüssel gesiegt hatten, und zwar mit 5½ 4½. *Der deutsche Arbeiter-Schachbund, der in diesem Jahre in Hamburg seinen 3. Bundestag abhielt, zählt jetzt mehr als 10 000 Mitglieder und 300 Vereine. Der nächste Bundestag soll in Jena stattfinden. Schachliteratur Der Schach- Praktiker(Versuch, eine neue, sichere Metode für praktische Spielführun nebst einer ausgesuchten Sammlung von zirka 500 drama- tischen Spielausgängen aus Meisterpartien der Gegenwart, als praktische Aufgaben daygeboten und gut kommentiert) von Franz Gutmayer(Weite durchgesehene und ver- besserte Auflage) Leipzig Verlag von Hans Hedewigs Nachfolger, Curt Ronniger. Der Erfolg des Buches, das nach kaum einem Iahre eine zweite Auflage erlebte, spricht dafür. dalßl trotz manchem, was die Kritik an Gutmayer auszuselzen habem mag und Wẽas wohl mehr die Form als die Sache be- beim Schachpublikum eine gnädige Aufnahme gefunden hat, und zwar, wie ich meine mit vollem Recht. Denn mag auch die temperamentvolle und selbstbewußte Art, mit der er sein Streitrößlein in das heißeste Schlachtgetümmel lenkt, nicht Jedermannfl Geschmack sein, so muß man zumindest doch seine schachtheoretische Urteilskraft und die zwingende Logik seiner Schluflfolgerungen gelten lassen. Was will heute, fragt Gutmayer mit Recht, ein Turnier bedeuten, wo der Wille zum* fehlt und abhanden gekommen ist? „Oede, armselige Vereinfachung des Spiels; ängstlich defen- Sive Eröffnungen ohne Kraft und Saft, ohne Chancen; stait Spielen auf Macht und Uebermacht— ein konsequentes Spielen auf Ohnmacht. Da kommen natürlich jammerliche, erbärmliche Stellungen heraus, wWwo die kleinste zufallige Schwäche verhängnisvoll wird, weil man dum- merweise die Macht selbst aus der Hand gibt. Es kommt dann zu kraftlosen Zufallssiegen oder— das ist der Haupt- fall— zu schäbigen Remisen infolge e e Ohn- macht... Franz Gutmayer strebt eine Umwertung der ang und gäben Schachwerte an, indem er verlangt, daß der pieler die zwWangsweisen Veränderun möglichkeiten erst im 77 55 erledigt hat, also Angriffe, Schlagakte mit ihren unausbleiblichen Folgen. Erst nach diesem Kopferlebnis trete die Wwahre echte Stelfung in Sehweite. Erst hier beginne die groſle 5 ohne die jede Prazis nur abscheuliche Patzerei sei. Er lehrt seine Leser, eine Stellung richtig daraufhin an- zusehen, was sie wert sei, ohne etwas hinzuzutun oder weg⸗ zulassen. Im Angriff erblickt er den Umwerter aller Werie am Brett, Verwandler aller Verhaltnisse, und im freien Ak- tionstempo sieht er die schönste Blüte und reifste Frucht, die der Angriff tra Gutmayer zeigt an Partiestellungen, die zu Remis oder Matt führten, wie bei richtiger Auffassung ge- gebener Stell anstatt dessen der Sieg erfochten werden —4— und er fahrt an einem reichen Schatz von Stellungen aus dem praktischen Kampfe vor Augen, wie man gewisse Fehler vermeiden und das Schicksal mancher Partie hätte entscheidend wenden können. Das Buch„Der fertige Schach- kann fortgeschrittenen Spielern Werden. *Schachhumor, Der Schachverlag Hans Hedewigs Nachf. Curt Ronniger in Leipzig hat sechs humoristische Schach- postkarten nach Aquarellen von Pr. August Herkenrath her- ausgegeben, und zwar mit dem Inhalt: Ob er es merkt?— Der geniale Zug.— Das Spiel mit dem Meister.— Die schwierige Kombination.— Bock.— Ob ich mit dem wWohl Nordisch spielen kann? 0 Nr. 18 auung. 1ee Ser-nn acbu- —334220 444· 7 eee, 72 eut ne, Nr. 19 4dsung 25·Cr.(Ghians aufzustellen, trifkt, seine fleigige, gewissenhafte und interessante Arbeit empfohlen 0 2 ———————* — Montug, den 14. Juff 1925 Mannhermer General⸗Auzeiger(Morgen Ausgave, 9. Selte. Ur. 321 Modebrief (Nachbruck verboten) Jeder, der jetzt gezwungen iſt von ſeiner Erholungsreife in das berwirrende Getümmel Berlins zurückzukehren, der iſt zuerſt wie betäubt von der Fülle der Eindrücke, die auf ihn einſtürmen. Freilich hat auch der kleinſte Kurort eine Reihe von Erſcheinun⸗ gen geboten, die durch Benehmen. Kleidung oder Ausſehen die, eutweder wohlwollende oder mißfällige Au merkſamkeit erregten. Jedoch in der ganzen Gemächlichkeit, in der ſich das Leben dort abſpielte, in dieſer beruhigenden Eintönigkeit verloren ſie das Aufregende. Man wußte es einfach, daß bie gübſche junge Dame ei kühlem Wetter ihre papageienfarbene Strickjacke tragen würde, und daß ſie an ſchönen Tagen mit Vorliebe ein leichtes ſmaragd⸗ Sünes Kleid anzog, deſſen breiter Rockanſatz das Entzücken der auen hervorrief, da er ſich aus einer durchſichtigen Stickerei in Blättern in hellſter Sandfarbe zuſammenſetzte. Sie trug dazu einen grünen Velourhut, unter dem ihre dunklen Augen, die rei⸗ den Kirſchen ähnlich waren ſchelmiſch jedem gut ausſehenden mann entgegen lachten. Das erregte wieder das Entzücken der Männer und das Mißfallen der Frauen. Doch mit der Zeit ge⸗ wöhnte man ſich an dieſe Koketterie, wie man ſich auch an die brandrote Weſte mit den goldgelben Streifen eines ſelbſtbewußten Jünglings gewöhnt hatte. Nur die Neuhinzukommenden bekamen zuerſt einen kleinen Nervenſchock, aber das ging raſch und ſchmerz⸗ os vorüber. Selbſt nach der blonden Frau wandte man nicht mehr den Kopf. Sie ſah zwar durchaus ſehr zierlich aus, wenn ſe im weißen gebrannten Rock mit der langen Jacke, dem weißen Seidenhut, ebenſolchen Handſchuhen, Strümpfen und Schuhen an⸗ mutig in ihrer roſigen Blondheit, ſich leicht in den Hüften wie⸗ gend, daherkam, aber ſie war doch wie eine kleine Puppe, die jeden Abend ſorgfältig in Seidenpapier eingepackt werden mußte um nur nichts von ihrer zarten Schönheit einzubüßen. Selbſt„Bubi“ hatte aufgehört die Gemüter aufzuregen. Er war ein weddiher Krürps, der poſſierlich in ſeinen langen, weißen Hoſen und der tarunter gekaöpften blaßgrünen Leinenbluſe birkte. Bei ſchlech⸗ tem Wetter erſchien er in dunkelblauen, langen Hoſen und einer zaungen„Männerjacke.“ Er war nur vier Jahre alt. Seine Augen guckten ſehr ſtreng, und wenn er mit vorgeſchobener Unter⸗ lippe mißbilligend die:heimniſſe des Lebens ringsherum be⸗ trachtete, dann war er in der Tat ungemein erfreulich, aber er Qab nie ein Händchen und ſo ging man denn auch über ihn zur agesordnung über. Hier bleibt einem gar keine Zeit ſich bei einer einzelnen Er⸗ erſt lange aufzuhalten. Schon an der Gepäckabferti⸗ gungsſtelle ſieht man eine junge Dame, an deren rechter Seite dom Hut bis zur Erde reichend, ein breites weißes Band nieder⸗ hängt. Hat ſie an der anderen Seite auch ſolch ein Band, bas iſt der erſte Gedanke, der auftaucht. Nein, ſie hat es nicht, aber warum nicht? Dieſe Aufzäumung hätte doch wenigſtens dann den Vorzug einer beruhigenden Symmetrie! Es kleibt aber keine Zeit dieſem Gedanken weiter nachzuhängen, denn ſchon kritt eine neue Erſcheinung in unſeren Geſichtskreis. Eigentlich ſchien es, als oß die Mode ſich nun endlich in den Farben⸗ derbindungen für Weſten und Strickjacken ausgetobt hätte und da treffen wir wieder etwas ganz Neues. Es ſind dies Weſten, die n einer zebraartigen Muſterung einen wahren Farbenparoxismus darſtellen. Alle Farben gehen ineinander über und erſt auf den langen Aermeln tritt eine Art von Beruhigung ein, wenn man ein großes zerfließendes, in der* unbeſtimmtes Motiv ſo be⸗ zeichnen will. Das Auge ſehnt ſich nach einem Ruhepunkt, aber er iſt nicht zu finden, denn alles flammt und fiebert in einer wahnwitzigen Steigerung aller Möglichkeiten. Die Luft ſcheint in den großen Kaufhäuſern ſtill zu ſtehen und in dieſer Luft drängt ſich eine Menſchheit, die, burch die billigen Ausverkaufspreiſe an⸗ ezogen, ſich ſehr viel überflüſſigen Kram zu kaufen geneigt iſt. Solch ein buntfarbener Filzhut für 95 Pfg. erſcheint ja ſo billig, daß er gekauft wird, gleichviel ob er gebraucht wird oder ob er kleidſam iſt. Auch aus Holzperlen, wie man eine Zeitlang die bunten Unterſatzdeckchen anfertigte, werden jetzt Hüte gearbeitet. 5 Kopf wird nur durch einander durchquerende Streifen gebtl⸗ det, und da man die mit Seide gefütterten Hüte nicht auf eine Jorm zieht, ſo zieht man die Holgperlen auf ganz feinen Draht auf, der dann entſprechend geformt wird. Die Hauptfache iſt die, zumeiſt aufgeſchlagene Krempe, ganz dicht und möglichſt bunt zu machen. Für den Strand werden dieſe Hüte gewiß ſehr wirkſam zein, und ſie werden vielleicht beſſer kleiden als die wollenen und lanellenen Kappen. „Es gibt auch ſonſt noch einige Neuheiten, denen man ſeinen Beifall nicht verſagen kann. ſind vor allem die mehrfarbig Aſammengeſtellten Kleider. Verwandten. Fieunden und Bekannten die überaus schmeizliche Mitteilung, daß mein innigstgeliebtes Kind, unsere liebe Schwester, Enkel, Nichte und Cousine arola fitteidort im dlühenden Alter von 17½ dahren nach kurzer schwerer Krandcheit uns durch den Tod entriss en wurde. In tleler Trauer: Frau Theress Mitteldorf WW. gob. Leonhardt und Kinder Heinz und Maris. Trauerhaus Emil-Heckelstraße 18. Mannheim, den 14. Juli 1924. Beerdigung Dlenstag nachmiitag ½2 Uhr vom hlesigen Frledhot aus. Ferienzug nach Hamburg aese Henden 7. Aug, ecz 95 erkzeugstähle J Mitreiſenbe geſuch Spezialstähle b. dlen Konstruktionsstähle e 5 Fräserscheiben Suundeeadl-Seiwelbohrer Lan 25. Abe garentier n abeisen befreit durch Formeisen Bleche Röhren Kleineisenwaren in vielen Sorten abꝛugeben. Lagerlisten stehen auf Wunsch zur Verfügung. Anfragen unter M. M. E. 805 an AL. A- Haasenstein 4 Vosler, Mannnheim. Fal75 8 2 Aanelten„More 40 J porto u. extra. Ag. dchnalder A Fohn . WIklt. Naarhelfinstitat 1 1. W0 libr. Tüllekelt Riederlage in Mannheim Storchendrogerie Ind. Albert Gosmann R 1, 6, Marttplag. ——— Umteksaehen 1— schnell und 85 müctetel Dr. Mas l. U. b. l. dell heraus. Eine breite Blende oder Stufe in dunkelbraunem Seidenkrepp bildet den unterſten Streifen. Darüber ſteigt in gleicher Breite ein ſatt goldfarbener Streifen auf, und erſt darüber baut ſich das Kleid in blaßeſtem Gelb auf. Von einer weiteren Garnierung iſt nichts zu ſagen nur der Kragen läuft in 55 ganz breiten, langen Enden aus, die als Abſchluß gleichfalls ie ſtufenartigen Blenden in drei Farben, die Grundfarbe des Kleides mitgerechnet, zeigen. Dieſe Enden können vorn und hin⸗ ten lang hernieder hängen, ſie werden bei kühlem Wetter um den Hals geſchlungen und bilden eine ganz wundervolle Linie. Dieſe ſoeben erwähnte Farbenverbindung iſt wohl als die vornehmſte 8 bezeichnen, aber es wird auch blau mit roſa vereinigt, die önungen des Grün und des Rot bilden auch ſehr herrliche Far⸗ benakkorde. Grün iſt beſonders die Modefarbe 6 Leinenkleider. Hier ſieht man von einer Garnierung gänzlich ab, denn, daß die Sei⸗ tenbahnen lang herunter in Bogen ausgeſchnitten ſind, kann man kaum als eine Garnierung anrechnen, ſelbſt wenn dieſe Bogen mit Weiß abgefüttert ſind, iſt damit eine ſehr reizende Unterbrechung geſchaffen, für die aber der Ausdruck„Garnierung“ doch nicht ganz paßt. Die neueſten ſchwarzen Seidenmäntel bringen auch eine neue Note. Um den Unterkörper wird der Mantel eng zuſammenge⸗ zogen, dann mit einer Schnurre zuſammengerafft und dadurch fällt das Oberteil bluſig etwas über die Schnurre. Die Haupt⸗ jache iſt der Kragen. Er wellt ſich ein wenig, und macht den Ein⸗ rück eines Kelches, der das Köpfchen einer Blume gleich auf⸗ ſteigen läßt. 925 Gerichtszeitung Ein intereſanter Juſtizfall Am Montag iſt in Wien ein Mordprozeß, dem eine Unter⸗ ſuchungshaft von einem Jahr voranging in einer eintägigen Ver⸗ handlung erledigt worden. Die Geſchworenen mußten die Ver⸗ antwortung des Spruches tragen, obwohl die berufenen Vertreter der Wiſſenſchaft kein einſtimmiges Urkeil darüber abgeben wollten, ob der Angeklagte zur Verantwortung zu ziehen war oder nicht. Der Angeklagte Samuel Taubes hat nach dem Bericht des zLok.⸗Anz.“ den Mann der von ihm geliebten Frau mit acht Revolverſchüſſen getötet, ſich ſelbſt der Polizei geſtellt, und vom Augenblick der Verhaftung bis zur Urteilsfällung ſich als ſchuldig bekannt. Die pfychſatriſchen Sachverſtändigen hatten ihr Gutachten in einer jeden Zweifel ausſchließenden Weiſe dahin zuſammen⸗ gefaßt, daß Samuel Taubes geiſteskronk ſei, und nicht zur Verantworkung gezogen werden könne. Die Oberſtaatsanwaltſchaft verlangte ein Fakultätsgutachten. Dieſes Gutachten bezeichnet die Tat„als den gewaltſamen Schluß einer für Taubes unerträglich gewordenen Lebenslage“ und kommt zu dem Ergebnis, daß der An⸗ geklagte ein von Anfällen krankhafter Verſtimmung heimgeſuchter, ſedoch ſehr intelligenter Piychopath ſei. Die Tat ſelbſt war ein Ausfluß leidenſchaftlicher Spannung, die jedoch nicht zur Bewußt⸗ ſeinsſtörung geführt hat; Taubes 5 daher für die Ermordung ſelnes Opſeys ſtrafrechtlich verantwortlich. Auf dieſes Gutachten hin nahm der Prozeß ſeinen Gang Die follten entſcheiden, ob Taubes geiſteskrank ſei oder nicht; aus ſeinem Benehmen während der Verhandlung ſchloſſen ſie, daß er verantwortungsfähig ſei, u. ſanden ihn de⸗ gemeinen Mordes ſchuldig. Geſchworene, Staatsanwalt und Verteidiger baten den Gerichtshof um Milde für den Schuldigbefundenen, der in der Tat nur zudrei Jahren Kerker verurteilt wurde. Und doch Taubes ſernte im Jahre 1915 als 17jähriger Gymnaſſaſt die 16jährige Berta Abramovies kennen, und es entwickelte ſich ein Freundſchaftsverhälmis, das in Briefen während ſeiner Kriegs⸗ dienſtleiſtung, zu der er ſich freiwillig meldete, fortgeſetzt wurde. Nach ſeiner Rückkehr aus dem Felde— er hatte den Typhus zu überſtehen gehabt— verwandelte ſich ſeine Neigung zu dem Mäddchen in leidenſchaftliche Liebe, die von ihr nicht erwidert wurde. Taubes war Hörer der Philoſophie und gleichzeitig Bankbeamter. Aeußerlich fand eine Unterbrechung des Freundſchaftsverhältniſſes ſtatt, weil Bertc ſich verlobte und bald darauf heiratete. Der Gatte war auch Hochſchüler und Bankbeamter und hieß Milek Blanken⸗ ſtein. Es fand bis 1922 fein wie immer gearteter Verkehr zwiſchen den jungen Leuten ſtatt. Als aber Taubes die Berta zufällig in einem Park traf, flammte bei ihm die alte Leidenſchaft auf; er be⸗ ſuchte das junge Ehepaar, mußte ſehen, wie gut ſie miteinander lebten, wie Berta im Laufe des Jahres 1923 Mutter wurde, wie Greifen wir ein ſehr beliebtes Mo⸗ ſie ihr kleines Mädchen betreute und liebevoll als Hausfrau für den —— 1 11 8 e e N 4 Ad 1 f 2A 2 2 7 725 1Treppe besjchtigt und verglichen haben. Gatten ſorgte. Damals ſtellte Taubes an Berta die Zumutung, ſie ſolle ſich von ihrem Gatten ſcheiden laſſen, ſie würde mit Taubes viel glücklicher werden. Sie lehnte das Anſinnen mit dem einfachen Grund ab, ſie liebe ihren Mann und gedenke nicht von ihm zu laſſen. In der Verhandlung geſtaltete ſich das Verhör dieſer beiden jungen Menſchen geradezu wie ein Idyll, dem man vollen Glauben an ſeine Wahrhaftigkeit nicht verſagen konnte. Auf die Frage des Richters, ob er ſich ſchuldig bekenne, antwortet Taubes leiſe: Ja, ich habe die Tat begangen.“ Dann, nach kurzem Atemſchöpfen, ſchildert er ſeinen Lebenskauf, macht als Entſchuldigung nur geltend, er ſei ſtets überempfindlich gewefen und habe dei der Geneſung vom im Felde erworbenen Typhus Spinoza und Tolſtoi zum erſtenmal in die Hand bekommen, ſo daß dieſe Schriftſteller auf ſeine weitere geiſtige Entwicklung ſtarken Einfluß nahmen. Namentlich on die Verneinung der Willensfreiheit glaubte er ſeit damals. Auf die Frage, wie es zur Tat gekommen ſei, antwortet Taubes:„Ein be⸗ ſtimmter Anlaß hat nicht vorgelegen.“ Zuerſt wartete er fataliſtiſch ab, ob die Verbindung der Ehegatten ſich nicht eines Tages löſen werde, dann allmählich gewann der Gedanke bei ihm die Ober⸗ hand: er werde den Mann beiſeite ſchaffen müſſen. Er ging in die Wohnung Blankenſteins, der allein zu Hauſe war und am gedeckten Tiſch 257 die Rückkehr ſeiner Frau und deren Freundin wartete. Taubes ſetzte ſich zu ihm und ſprach einige gleichgültige Worte, ſprang dann auf, zog die Waffe aus der Taſche und feuerte aus allernächſter Nähe acht Revolverſchüſſe gegen Blankenſtein ab. Dann verließ er, ohne ſich um die Wirkung ſeiner Tat zu kümmern. die Wohnung, lief zum Kino, ließ die beiden Frauen herausrufen und teilte Berta mit, was geſchehen war. ihrend Berta und ihre Freundin nach Hauſe liefen und Milek Blankenſtein von Kugeln durchbohrt, tot am Boden liegend fanden, ging Taubes, voll⸗ kommen gefaßt, zur Polizei und erſtattete die Selbſtanzeige. Berta Blankenſtein wurde als erſte Zeugin vernommen. Sie ſagte, ſie habe viele Jahre nicht gewußt, daß Taubes ſie liebe; erſt als er ihr, nachdem ſie anderthalb Jahre verheiratet und Mutter war, den Vorſchlag gemacht hatte, ſich von ihrem Manne ſcheiden zu laſſen, wußte ſie, daß er ſtarke Gefühle für ſie hege. Der Richter fragte, ob ſie ihrem Manne Mitteilung von dem Vorſchlag gemacht hatte.„Ja“, war die Antwort,„er hat geglaubt, es iſt das beſte, man ſtellt ſich weiter freundſchaftlich zu ihm, ſo verwindet er's vielleicht.“ Als ſich Taubes auf dem Kommiſſariat ſelbſt mit den Worten ſtellte: Ich habe ſoeben einen Mann erſchoſſen; ich will mit dem Kommiſſar ſprechen!“ erkannte der herbeieilende Kommiſſar Röder in dem Mann, der, einen Revolver in der Hand, mitten im Zimmer ſtand, einen ehemaligen Schulkollegen und Kriegskameraden, der ſich auf den Kopf ſchlug und„Schuft“ und„Schurke“ nannte. Daß er noch immer den Revolver in der Hand hielt, hatte weder er noch die Frauen bemerkt. Nachts wurde Taubes verhört und vom Polizeiarzt als zurechnungsfähig erklärt. Zwei als Zeugen ver⸗ nommene Aerzte wurden zu verſchiedenen Zeiten von Taubes Familſe berufen, weil er ſich einſchloß und Nahrungsaufnahme ver⸗ weigerte, ſo daß einer der Aerzte empfahl, ihn auf die pſychiatriſche Klinik zu geben. Das Fakultätsgutachten ſtellte eine krankhafte Anlage zu depreſſivem Irreſein feſt, die den Be als geiſtes⸗ krank erſcheinen laſſe. Die Geſchworenen hatten über drei Fragen zu beraten: Hauptfrage: Mord, die Eventualfrage auf Totſchlag und die zweite Hauptfrage auf Sinnesverwirrung zur Zeit der Tat. Nach langer Beratung verkündete der Obmann zehn Ja für den Mord. Die Sinnesverwirrung wurde mit neun Stimmen verneint, Der Staatsanwalt vermittelte die Bitte, der Geſchworenen um außerordentliche Milde des Urteils, der er ſich anſchließe; die Be⸗ ratung des Gerichtshofes dauerte nur einige Minuten, dann ver⸗ kündebe der Vorſitzende das Urteil: Drei Jahre ſchweren Kerkers, verſchärft durch Dunkelhaft am Tag der Tak und mit Einrechnung der Unterſuchungshaft von 14 Monaten. Der Anzeklagte blieb während der Verkündigung des Verdikts der Ge⸗ ſchworenen völlig apathiſch. Während ſeiner Ausſagen zu Anfang der Verhandlung hatte er geſagt:„Ich weiß, die Geſellſchaft muß mich wegen dieſer meiner Tat Nraſen.“— Ob es bei dieſem Urteil bleiben wird? Herausgeber. Drucker und Verleger. Druckerei Dr. Haas, General⸗Anzeiger. G. m. b.., Mannheim F 6. 2. 4 Direktion: Ferdinand Heyme— fredakteur; Kurt Fiſcher. 15 Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teik: Kurk Fiſcher: für das Feuilleton: i. V. Kurt Fiſcher für Kommunalpolitik u. Fokales: J. P. Fr. Kircher; für Sport und Neues aus aller Welt: Win Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebfete, Gericht u. den übrig. redaktionellen Teil: Fr. Kircher: f Anzelgen: F. Bernhardt. Haulen Sie Hicht 5 agnt an 58 ümren Bedarf an H„ u. Burschen-⸗ Kleidung beror Sie niet unger Lager in Nordsee? unseiem Etagen-Geschält Wheim, O 8, 4a A te unt. L. J. 58 a. d. Geſchäftsſt. 28447 Reelle Firma gibt an Beamte u. ſolv. Privat⸗ leute zu bequem. 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