Preis 10 Pfeunig 1924— Nr. 323 oi Anzeigenpreiſe nac Carif, dei vorauszahkang pro ein⸗ ſpaltige Rolonelzeite für fiugemeine finzeigen.40 Solomark Reklamen 2, Soldmark. Für Rinzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung uber⸗ nommen. höhere Sewan Steeiks, Setriebsſtörungen uſw. derechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen ür ausgefallene oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete fufnahme von an⸗ zeigen. Ruftr. d Fernſpr. obne Sewübr. Gerichts ſt. Manndeim. Dienstag, 15. Juli WMittag⸗Ausgabe 8 2 Neue Mannheimer Jeitun no nheimer Oeil 6 —— Badiſche Neueſte Nachrichten Bellagen: Sport u. Spiel im Mannheimer General-Anzelger-Aus Jeit u. Leben mit Mannhetmer Srauen- u. Wluſik-Ceitung- Welle u. Schall- Aus Seld und Garten Wandern u. Nelſen rr y ⁊ð ẽ ęddd dvdd y nummer 1750 Rarisruhe.— hauptgeſchafts ſtelle werdende preiserhöhungen anzurrtennen. poſt⸗ mannbeim E 6. 2.— Seſchäfts⸗nebenſtelle Neckarſtadt, wald⸗ f ——— 2 1 —— Am Vorkag der Londoner Konferenz Deutſchland und Condon Von unſerem Berliner Büro wird uns gedrahtet: In London tritt morgen die Konferenz zuſammen, von der man nach der urſprünglichen Auffaſſung der internationalen Sachverſtän⸗ digen die Löſung der Reparationsfrage erwartete. Bis zur Stunde ſteht immer noch nicht feſt, ob man zu dieſer Konferenz die deutſche Regierung einladen wird, vermutlich ſoll darüber erſt in London entſchieden werden. Man hat die Empfindung, daß man in manchen Kreiſen der Alliierten große Beſorgniſſe hegt, Deutſchland zu laden, ehe die erheblichen Differenzen im Schoße der Alliierten ſelber ſo oder ſo beigelegt ſind. Wie die Dinge im Augen⸗ blick liegen, iſt das Intereſſe Deutſchlands, vor dieſer Konferenz zu erſcheinen, nicht einmal ſo groß. Nach den urſprünglichen Ver⸗ einbarungen, auch nach dem Abkommen von Chequers noch mußte man glauben, daß es ſich in London nur noch um die Einzelhei⸗ ten des Mantelgeſetzes, die Herſtellung der finanziellen und wirtſchaftlichen Einheit Deutſchlands und dergleichen mehr handeln ſollte. Inzwiſchen hört man, daß von Frankreich allein 40 Sachver⸗ ſtändige nach London entſandt werden. Es ſieht alſo faſt ſo aus, als ob Fragen, die man nach dem Sachverſtändigengutachten bereits entſchieden wähnte, von neuem aufgerollt werden ſollten. Dabei mit⸗ zuwirken hätte für die deutſche Regierung, die das Gutachten als ſolches anzunehmen bereit iſt, kaum irgend welchen Reiz. Sie hat infolgedeſſen für die Zuſammenſetzung ihrer Delegation auch noch nichts getan. Sie wartet ab und überläßt das weitere den Alliierten. Inzwiſchen hat, was immerhin ſymptomatiſch iſt, die engliſche Regierung ein Weißbuch über die Vorbereitungen der Lon⸗ doner Konferenz herausgegeben, mit dem ſie offenbar dem Vorwurf zu begegnen wünſcht, als ob ſie an dem entſtandenen Wirrwarr die Schuld trüge. Wer in dieſem Weißbuch lieſt, wird ſich des Eindruckz nicht erwehren können, daß Maedonald einen guten Teil ſeines urſprünglichen Programms preisgegeben hat. Zudem ſteht ſchon die Einfügung der Reparationskommiſſion im Gegenſatz. Es iſt nicht anzunehmen, daß es in dieſen Stücken zu einer Einigung zwiſchen den Allſierten kommen wird. Amerika kann allein etwa um der ſchiedsrichterlichen Rolle willen, die ihm in der erweiterten Reparationskommiſſion zugeſchoben wird, nicht beiſtimmen, weil die Reparationskommiſſion ein Organ des Verſailler Vertrages iſt und Amerika dieſen ja bis heute nicht anerkannt hat. Im Wider⸗ ſpruch mit dem urſprünglichen Programm ſteht aber die franzö⸗ ſiſche Auffaſſung, daß die deutſchen Souveränitätsrechte erſt nach Inkrafttreten des Gutachtens wiederhergeſtellt werden ſoll, ſteht die Erklärung Herriots über die Räumungsfriſten, die den von Poincare vorgetragenen Auffaſſungen wie ein Ei dem anderen gleichen, ſteht ſchließlich auch der Vorbehalt Herriots, auf eigene Hand ſank⸗ tionseiſe vorzugehen, falls in irgend einem Fall eine Ueber⸗ einſtimmung unter den Alliierten über die Frage etwaiger Verfeh⸗ lungen Deutſchlands nicht zu erzielen iſt. Die Haltung der deutſchen Regierung hat ſich nach all dieſen Richtungen noch nicht geändert. Nach wie vor iſt ſie gewillt, das Gutachten als Ganzes anzunehmen und alles zu tun, was ſie von ſich aus zu ſeiner Durchführung zu leiſten vermag. In Wirklichteit iſt das Bankgeſetz auch bereits fertig und nach Paris gebracht, die Eiſenbahnvorlage befindet ſich in der dritten Leſung, auch über die Induſtrieobligatlonen iſt mittlerweile ein Kompromiß erreicht worden, dem alle zugeſtimmt haben. Die wviteren Maßnahmen der deutſchen Regierung— und in dem Belang gibt es, wie wir zu wiſſen glauben, innerhalb des Kabinetts keinerlei Differenzen— bleiben davon abhängig, daß die beteilig⸗ ten alliierten Regierungen auch das Ihrige tun, d. h. das Gutachten annehmen und es durchführen. In Kraft geſetzt kann es nach deut⸗ ſcher Auffaſſung nur werden, weil es in ſeinen Forderungen und Belaſtungen über die Abmachungen des Verſailler Vertrages hinaus⸗ geht, durch eine freie Vereinbarung zwiſchen den Alliierten auf der einen Seite und Deutſchland auf der anderen Seite. Das erlangen nach irgend einer Konferenz, die im Intereſſe der ta che freilich kleiner ſein müßte als die gegenwärtige in London kann alſo von uns nicht aufgegeben werden. Auch auf eine ing über die Ausführungen werden wir nicht verzich⸗ können. Was in Chequers ſtipuliert wurde, ſcheint uns immer e richtige und allein mögliche Weg: Daß eine neutrale über die Ausführung des Gutachtens zu wachen und Re 155 Meinungsverſchiedenheiten zu entſcheiden hat. Die deutſche ihr erung darf einfach nicht die große Gelegenheit, die ſich Ne zu einer internationalen Regelung der Verhältniſſe bang chlands bietet, ungenutzt vorübergehen laſſen. So⸗ Suſeune in einem einheitlichen Akt der ſozuſagen automatiſche Netonnang zwiſchen unſeren Geſetzen unter Zurückziehung der ſein 5 hergeſtellt iſt, wird es für Deutſchland nicht möglich die Veſtünmn der Geſetze zu beginnen. Das eben ſoll für da ung des geplanten Sondergeſetzes ſein, das den Termin das Inkrafttreten des Geſetzes anzeigt. Rei Auffaſſungen wird ſich vom Standpunkt deutſcher ziehun kaum etwas ausſetzen laſſen. Es herrſcht in der Be⸗ Uebereinſtimmung, zum mindeſten unter den ſich kaum 4 Parteien. Für eine andere Art des Vorgehens würde güaliſtzerte 8 einfache Mehrheit im Reichstag geſchweige denn die gewiß Fn finden. Im einzelnen wird man man 0 15 mmen zeigen auch die Nã umung wird nen. In den 935 gewiſſen Daten abhängig machen kön⸗ uptſtücken iſt das nicht möglich: Keine Regie⸗ D rung und kein Parlament in Deutſchland wird ſich der Repara⸗ tionskommiſſion verſchreiben dürfen und ihr das Recht zu⸗ billigen über. Verfehlungen Deutſchlands zu entſcheiden. Allzu tragiſch wird man gerade dieſe Forderung im Augenblick wohl nicht zu nehmen brauchen. Es iſt zu vermuten, daß gerade hier der Kampf mit Amerika einſetzen wird, wie es denn auch ſicher war, daß auf ein Zuſtandekommen der interalliierten Anleihe nicht zu rechnen iſt, falls in London Herriot, wo der Senat ja nicht mehr drohend über ihm ſteht, auf dieſer Forderung beharren ſollte. In der Frage der Räumung wieder dürften ſich Gegenſätze mit Eng⸗ land auftun. Ganz ſo programmäßig, wenn man die Pariſer Abmachungen der porigen Woche ein Programm nennen will, werden alſo die Dinge in London wohl kaum verlaufen, manche Dinge werden ſich wohl überhaupt nicht auf ihr begleichen laſſen. Die Einzelheiten der Wiederherſtellung der wirtſchaftlichen und finanziellen Einheit Deutſchlands z. B. ſind im Rahmen dieſer großen Konferenz wohl überhaupt nicht zu löſen. Hier käme man wohl am beſten zu einem alle Teile zuträglichen Ende, wenn man dieſen ganzen Kom⸗ plex einem ſchiedsrichterlichen Gremium überwieſe. * Der Sachverſtändigenbericht im Unterhaus In der Montagsſitzung des engliſchen Unterhauſes wurde die Debatte über den Sachverſtändigenbericht von dem Führer der Liberalen, Aſquith, und dem Führer der Konſervativen, Bald⸗ win, eröffnet. Aſquith bemerkte, der veröffentlichte Briefwechſel habe gezeigt, daß zwei Dinge von der engliſchen Regierung erklärt oder angedeutet worden ſeien, nämlich: 1. daß das Gutachten über den Verſailler Vertrag hinausgehe, und 2. daß die Feſtſtellung einer Verfehlung Deutſchlands einer anderen Autorität als der Repko anvertraut wer⸗ den müſſe. Die aeneen über die Konferenz von Che⸗ Nurch und über das Memorandum ſeien von ſtarken Widerſprüchen durchſetzt. Aſquith wies darauf 910 daß Macdonald in Ueberein⸗ ſtimmung mit den Franzoſen die Frage betreffend die Räumung des linken Rheinufers und die Sicherheitsfrage regeln müſſe, da hiervon die künftige Geſamtregelung abhänge. müſſe Deutſch⸗ land in den Völkerbund eintreten und Sitz und Stimme im Völker⸗ bundsrat erlangen. Baldwin wünſchte Erklärungen darüber zu erhalten, ob irgendeine Ausſicht auf eine 90l pet Antwort Amerikas beſtünde, ferner über Regelung der Sanktionsfrage im Falle von Verfehlungen Deutſchlands. Man wolle Deutſchland eine Anleihe von 40 Millionen Pfund gewähren, von denen ein großer Teil in Enaland aufgenommen werden ſolle. Er habe den Eindruck gewon⸗ nen, daß Deutſchland im Falle einer Alllierteneinigung an der Kon⸗ 18 teilnehmen werde. Baldwin ſchloß mit dem Wunſche, daß acdonald ſeine Aufgabe bewältigen mö dann werde ihm auch die Oppoſition ihr Lob nicht vorenthalten. Heber die Rede Baldwins iſt dſchr kriaſch elb zu ſagen, daß der Führer der Konſervativen ſich ſehr kritiſch über die außenpolitiſchen Methoden Macdonalds äußerte. Bezüglich der Unverletzlichkeit des Friedenspertrages und der Stellung der Repko ſalſe er die franzöſiſche Empfindlichkeit ge⸗ reizt und in Deutſchland falſche Hoffnungen erweckt. Macdonald erklärte in ſeiner Antwort auf die Rede Alauiths und Baldwins, daß es den juriſtiſchen Sachvörſtändigen überlaſſen bleiben müſſe, feſtzuſtellen, ob ein oder zwei Punkte des Gutachtens über den Verſailler Vertrag hinausgehen. Er alaube nicht, daß Frieden in Europa herrſchen könne bis Großbrikannten und Frankreich nicht ein Maß der Einiakeit erreicht hätten, das ſeit langem nicht mehr beſtanden habe. Frankreich bezeichne den Ver⸗ ſailler Vertrag als dem Völkerbundsſtatut nahe verwandt. Die Repko ſei nicht arbeitsfähig. In den Vereiniaten Staaten ſei es nicht moa⸗ lich, daß ein beſonderes Geſetz einen offiziellen Vertreter ernennt. Er hoffe, daß Amerika inoffiziell vertreten ſein würde. Die Frage einer Vermittelung ſei als Möalichkeit vorbehalten. Das Abkommen von Spa werde in London unberückſichtigt bleiben. Man werde nicht ein Programm von„Sänktionen“, ſondern nur eine allgemeine Er⸗ klärung über die gemeinſamen Intereſſen im Falle von Verfehlungen aufſtellen. Bezüglich der Sicherheiten ſei die Regierung derſelben Auffaſſung wie Aſauith. Der Pakt könnte niemals nur für zwei Mächte in Frage kommen, er müſſe allgemein ſein und eine Inter⸗ nationale Sicherheit garantieren, da das Problem der franzöſiſchen Sicherheit das Problem des europäiſchen Friedens ſei. Nach Macdonald ſprachen noch im Namen der konſervativen Partei Chamberlain, der folgende Richtlinien für die Außenvpolitik forderte: Aufrechterhaltung des Verſailler Vertrages und des Rheinlandabkommens. Aufrechterhaltung der Entente. Way⸗ rung der Intrearität des deutſchen Reichsgebietes u. Eintritt Deutſch⸗ lands in den Völkerbund. enge Zuſammenarbeit mit den Vereinigten Staaten. Die konſervative Partei empfiehlt die Einſetzuna eines Sachverſtändigenausſchuſſes durch die Repko zur Ueberwachung der Durchführung des Gutachtens. 4* 0 Eine ausländiſche Stimme über Deutſchlands Jurückſetzung In einer Beſprechung der Pariſer Konferenz nennt„Svenska Dagbladet“ den engliſchen Röckzug auch eine in der Geſchichte ſchwacher Staaten ſeltene flagrante Niederlage, denn es handele ſich um Forderungen, die nur wenige Tage zuvor dusch den engliſchen Außenminiſter in Noten an ein halbes Dutzend Haupt⸗ ſtaaten in der Welt üebrzeugend motiviert wurden. Während die Vertreter Siams, Kubas und Lberias fortgeſetzt über die Londoner Verhandlungen auf dem Laufenden gehalten und das Recht zu Vor⸗ ſchlägen erhalten ſollen, bleibe vollkommen ungewiß, wann Deutſch⸗ land ſeine Stimme vernehmen laſſen dürfe. „Aftenbladet“ ſchreibt, das Pariſer Komunique erinnere weniger an Herriot und Macdonald als Poincgre. Selten ſei ein engliſcher Premierminiſter ſo mitgenommen von einem Pariſer Beſuch zurück⸗ gekehrt. Mit neuen Canoſſa⸗Reiſen müſſe man rechnen, wenn er in demſelben Geiſte die Sicherungsfrage und das Problem der inter⸗ alliierten Schulden zu löſen verſuche. Die franzöſiſche Delegation VParis, 15. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Am geſtrigen Tage fanden auf dem Innenamt Sonderbeſprechun⸗ gen der Experten ſtatt. Der Direktor der wirtſchaftlichen Ab⸗ teiluna im Außenamt. Sendour. und der franzöſiſche Sachver⸗ ſtändige Parmentier haben den Entwurf für die Organiſation des Uebertraaunaskomitees vollendet. der in einer von Herriot prä⸗ ſidierten Sitzuna den Mitaliedern der franzöſiſchen Delegation zur Kenntnis gebracht wird. Zu demſelben Gegenſtand wird auch die belaiſche Regierung Vorſchläge machen. Außerdem teilte der ſerbiſche Geſandte in Paris dem Miniſterpräſidenten mit, daß der Delegierte Serbiens in der Reparationskommiſſion, Juritſch, auf der Londoner Konferenz mit einer Anregunga bezüglich des Ueber⸗ traaunaskomitees hervorzutreten beabſichtige. Serbien, ſo erklärte der Geſandte, iſt an der Regelung der Sachleiſtungen beſonders in⸗ tereſſiert. Die Eintetlung der franzöſiſchen Delegation iſt folgende: Die diplomatiſchen und handelspolitiſchen Fragen werden von Herriot dem Finanzminiſter Clementel und dem Direktor des Außenamtes Peretti della Rocca behandelt, die wirtſchaftliche Abteilung ſteht unter der Leitung Seydoux. Sämtliche. die be⸗ ſetzten Gebiete betreffenden Wirtſchaftsfragen behandelt der dem Oberkommiſſar Tirard zugeteilte Direktor Carteron, militäriſche Angelegenheiten werden unter der Leituna des Krieasminiſters Ge⸗ neral Nollet behandelt. Auch die maßgebender militäriſchen Per⸗ ſönlichkeiten des beſetzten Gebiets unter der Führuna des General Georges begeben ſich nach London. Zu einem ſpäteren Zeitpunkt werden Marſchall Foch. General Degoutte und Oberkommiſſar Ti⸗ rard nach London berufen. Insgeſamt umfaßt die franzöſiſche De⸗ legation 28 Perſonen. Der deutſche Botſchafter bei Herriol Der deutſche Botſchafter v. Höſſch hatte geſtern um die Mittags⸗ ſtunde eine einſtündige Ausſprache mit Herriot über die Fragen, die auf der bevorſtehenden Londoner Konferenz zur Sprache kommen ſollen. Der Botſchafter ſetzte den Standpunkt der deutſchen Regierung in allen dieſen Fragen auseinander. Herriot dankte Botſchafter für die Mitteilungen und machte, wie der Pariſer Korre⸗ ſpondent eines Berliner Abendblattes berichtet, keinen Hehl daraus, daß es für Frankreich von großer Wichtigkeit ſei, auf den Londoner Verhandlungen über die Abſichten der deutſchen Regierung erſchöp⸗ fend informiert zu ſein. Nakionaliſtiſche Hetzereien In nationaliſtiſchen Kreiſen wird wieder einmal behauptet, Deutſchland werde die Konferenz zum Scheitern bringen. Es zeige am Vorabend der Konferenz Widerſtand und laſſe es an autem Willen vollkommen feblen. Andererſeits wird von Frankreich ver⸗ langt, daß es von vornherein darauf verzichtet. im Falle von Verfehlungen Deutſchlands eine Aktion ähnlich der der Ruhrbeſetzung einzuleiten. Frankreich müſſe ſich aber vor⸗ ſehen, damit man nicht gleichen Fehlern oder ſogar noch ſchlimmeren verfalle als var 10 Jahren geſchah. Man verageſſe immer, daß Deutſchland belfolchen Gelegenheiten unvernünftig war und es wäre unvorſichtiga, wenn von Frankreich keine Sicherheitsmaßregeln er⸗ ariffen würden. Am Schluſſe dieſer Betrachtungen wiederholt die poincariſtiſche Preſſe, daß Deutſchland ohne Zwanasmittel niemals ſeinen Verpflichtungen nachkommen werde. Wenn man den Deut⸗ ſchen zugebe, daß ſie 1914 nicht allein die Schuld getragen hätten, ſo würden ſie ſich den Verpflichtungen ſchließlich noch ganz entziehen. Eine Schweizer Betrachtung § Baſel, 15. Juli.(Von unſ. Schweizer Vertreter.) Im Zuſam⸗ menhang mit den Betrachtungen über die nunmehr vor der Tür ſtehende Eröffnung der Londoner Konferenz und ihre Ausſichten und ihre Hoffnungen beſchäftigt ſick heute die ſchweizeriſche Preſſe zum größten Teil mit der Rede des Reichskanzlers Dr. Marx beim Ber⸗ liner Preſſeabend am Samstag abend. Die Rede des Kanzlers hat ſichtlich hier einen noch tieferen Eindruck hinterlaſſen als die⸗ jenige Streſemanns in Elberfeld, was beſonders in den mehr fran⸗ zöſiſch orientierten Blättern auffällt. Bezeichnend hierfür iſt z.., was die„Basler Nationalzeitung“, der man gewiß keinerlei deutſch⸗ freundliche Regungen bisher hat nachſagen fönnen, in ihrem heuti⸗ gen Leitartikel ausführt. Das Blatt hält zunächſt die Einſtellung der verſchiedenen Staaten zum Dawesbericht gegeneinander, es ſtellt dann feſt, daß jede Nation etwas anderes unter dem gleichen als Fetiſch verehrten Dawesplan verſteht: Die Franzoſen: Ddas Fortdauerrecht auf Sonderaktionen und wenigſtens Ruhrkontrolle, wenn nicht Ruhrbeſetzung, Repara⸗ tionen, Strich durch das eigene Schuldbuch, und in Genf einge⸗ tragene Sicherungen. dDdie Engländer: den Verzicht der Franzoſen auf weitere Sonderaktionen, die Ausſchaltung der Reparationskommiſſion und eine Beſeitigung des Verſailler Vertrags, deſſen friedensh'endernder Charakter deutlich in London erkannt werde. Die Deutſchen: Kredite, geſicherte Reichseinheit, Wieder⸗ verfügung über die Ruhr, Moratorium und als Gegenleiſtung Hin⸗ gabe von Pfandrechten. Mit einer neuen Formel, ſo wird weiter ausgeführt, wäre wenig gewonnen, wenn nicht endlich ein neuer Geiſt einziehe. Die Rede des Reichskanzlers Marx zeige deutlich, wie dringend Deutſchland der Hilfe bedürfe, aber ſie zeige auch die ſelt⸗ ſame Verſchiebung der letzten Woche, daß Deutſchland trotz ſeines Reichstags heute mehr nach dem dawesplan drängt als Frankreich mit ſeiner Linkskammer. Die Zeitung glaubt, daß weder Herriot noch Macdonald auf der Konferenz etwas eingehen werden, wodurch der Sturz beſiegelt werden könnte und meink. beide Staatsmänner würden den Mut zu Verzichten aufbringen müſſen. Sie könnten nur fallen, wenn ſie in London ſich verſtändigen, aber mit ihnen würde mehr fallen als zwei Regierungen: Die Hoffnung in Europa und der Friede. Ddie Ddauer der Konferenz Das„Oeuvre“ will wiſſen, daß die Londoner Konferenz, wie man in Paris annehme, 10 Tage dauern werde Die erſte Sitzung der Konferenz beginne am Mittwoch vormiſtag 11 Ubr im Foreign Office. In ihr werde das Arbeitsprogromm feſtgeſtellt worden. Owen Moung ſei dem amerikaniſchen Botſchafter in London Kellog als Delegierter während der Konferenz beigegeben. nalen Blocks. 2. Seike. Nr. 323 Mannheimer General · Anzeiger(nuttag · das gabe) Dienstag. den 15. Zuli 1924 vom Kurswert ausländiſcher Preſſeſtimmen Ein Beilrag zum Verſtändnis der Auslandspreſſe Ebenſo wie jedes Papier an der Börſe ſeinen beſtimmten Kurs⸗ wert beſitzt, haben auch auf journaliſtiſchem Gebiet die Aeuße⸗ rungen der einzelnen Zeitungen ihre genau abgeſtufte Bedeutung für die Beurteilung der öffenklichen Meinung eines Landes. Wäh⸗ rend ſich aber die Kurſe der Börſenpapiere auf Grund der Schwan⸗ kungen von Angebot und Nachfrage verhältnismäßig keicht errechnen laſſen, ſpielen bei der Feſtſtellung des Wertes einer Zeitungsſtimme weit mehr unwägbare Faktoren mit. Bei der Beurteilung von Aeußerungen ausländiſcher Blätter werden wir in erſter Linie nach ihrer Parkeiſtellung zu fragen haben, ferner ob ſie der Regierung naheſtehen, wie beiſpielsweiſe in Amerika die demokratiſche„World“ ſeinerzeit dem Präſidenten Wilſon und dann der republikaniſche „Newhork Herald“ dem Präſidenten Harding, oder ob ſie Organe beſonders hervortretender Miniſter oder von Führern politiſcher Parteien oder wirtſchaftlicher Körperſchaften und Verbände ſind. Da⸗ neben haben ſoſche Zeitungen Anſpruch auf Beachtung, die eine politiſch unabhängige, aber bedeutſame Haltung einnehmen, über einen Stab angeſehener Mitarbeiter verfügen und Träger einer noch wirkſamen alten Tradition ſind. SGliedern wir in dieſer Betrachtung, die ſich auf die uns gegen⸗ wärtig am meiſten intereſſterende Preſſe der Ententemächte Frank⸗ reich, England und Jtalien beſchränken ſoll, nach den vor⸗ erwähnten Geſichtspunkten die Pariſer Preſſe, die in Frank⸗ reich im Vergleich zu den Provinzblättern eine weit überragendere Stellung beſitzt als in Deutſchland die reichshauptſtädtiſche, ſo ergib ſich folgende Einteilung: Dem rechten Flügel der franzöſiſchen Kam⸗ mer der Konſervativen, Monarchiſten, Nationaliſten alter Richtung und Klerikalen entſprechen das Orleaniſtenorgan„Action Francaiſe“, der„Gaulois“, das„Echo de Paris“, ferner das Sprachrohr der katholiſch⸗kirchlichen Intereſſen„La Croix“, ſodann„Figaro“ und „Eclalr“ Gemäßigt republikaniſch ſind„Temps und„Soir“. Radi⸗ kal:„Action“,„Petit Républiguée“ und„Siecle“. Sozialiſtiſch⸗ radikal:„Radical“,„Rappel“ und„Lanterne“. Zur äußerſten Lin⸗ ken gehören das ſozialiſtiſche„eupre“ und die kommuniſtiſche„Hu⸗ manité. Als im allgemeinen politiſch unabhängig gelten die vier Blätter mit der größten Auflage:„Petit Pariſien“,„Matin“,„Le Journal“ und„Le Petit Journal“, die man im Gegenſatz zu den Zeitungen der alten Tradition, als deren vornehmſter Vertreter das „Journal des Debats“ anzuſprechen iſt, als moderne Geſchäfts⸗ blätter bezeichnet. Die gröͤßte Auflage aller Blätter in Frankreich und zugleich aller Blätter der Welt hat mit über zwei Millionen Stück, von denen etwa dreiviertel nicht in Paris ſelbſt, ſondern in der Provinz geleſen werden, der„Petit Pariſien“. Als Blatt der Hreiten Mafe kann es als deren Spiegel gelten, aber auch als einer ihrer Haupteinpeitſcher. Da es Beziehungen zum Miniſterium des Aeußeren unterhält, vermag man aus ſeiner Haltung gewiſſe Schlüſſe zu ziehen, in welchem Sinne von obenher die öffentliche Meinung beeinflußt wird. Als noch offiziöſer iſt der„Temps an⸗ zuſehen, der freilich noch nicht fanfgigtauſenb Auflage hat, aber als eine vom Miniſterium des Aeußeren mit Nachrichten und Informa⸗ lionen⸗ geſpeiſte Veite zu den führenden politiſchen Blättern des Landes gehört. Angeſehen iſt ferner das vorerwähnte„Journal de⸗ Ruf als unbeſtechliches, vornehmlich literariſchen, künſtleriſchen und „wiſſenſchaftlichen Beſtrebungen dienendes Organ behauptet. Im geichen des nationalen Blocks kam dem vorwiegend in Nationaliſten⸗ reiſen verbreiteten„Echo de Paris“ erhöhte Bedeutung zu. Be⸗ merkenswert ſind vor allem ſeine wertvollen Beilagen für Kunſt, Literatur und Wiſſenſchaft. Jeglicher Senſation und politiſchen Poſſenreißerei pathetiſch ergeben it der„Matin“, deſſen Nachrichten⸗ Weltkriege Hand in Hand mit der„Times“ zuſammenarbeitete. Der „Martin? führte ſeinerzeit das Interview in der franzöſiſchen Preſſe ein, als er 1885 vor den Wahlen Miniſter und Parteiführer über ihre Anſichten befragte, und räumt noch heute Interviews einen großen Platz in ſeinen Spalten ein. Die Pariſer ſozialiſtiſchen und kommuniſtiſchen Organe werden gegenwärtig in deutſchen Zeitungen häufiger zitiert, weil ſie gelegentlich Deulſchland gegenüber eine weniger unverſöhnliche Haltung einnehmen als die Blätter des natio⸗ Man überſieht dabei leicht, daß Sozialiſten und Kom⸗ muniſten in Frankreich weit weniger zu ſagen haben als bei uns. Gihen wir zu einer Betrachtung der engliſchen Preſſe über, ſo müßten uns gegenwärtig, da die Arbeiterpartei unter Füh⸗ rung Ramſay Macdonalos am Nuder iſt, an und für ſich die Blätter der Labour Party und am weiteſten links orientierte Organe wie Daily Herold“ und„Star“ am meiſten intereſſieren. Die ſchwache Stellung der derzeitigen Arbeiterregterung, die im Unterdaus bereits faſt ein Dutzend Niederlagen erlitten hat, bringt es aber mit ſich, Laß die Zeitumden der Labour Party nicht die Bedeutung für eine Venrteiu g der öſſentlichen Meinung in England beſttzen wie bei⸗ Unabhängigkeit nach allen geegen Hinweis auf die finanzielle Abhängigkeit ihrer Japanbeilag zielen in Oſt ſpielsweiſe während der Regzerung Lloyd Georges deſſen Sprach⸗ rohr, der„Daily Chronicle“. Dieſes kann als Londons be⸗ deutendſtes liberales Blatt angeſprochen werden. Vor dem Krieg war es im allgemeinen deutſchfreundlich. 1911 ſetzte es ſich für eine deutſch⸗engliſche Entſpannung ein. Das nächſtbedeutende liberale Lon⸗ doner Morgenblatt iſt die„Daily News“, die zuſammen mit mehreren Provinzblättern den durch Kakaogeſchäfte reichgewordenen Quäakerfamilien Cadbury und Rowntree gehört und vorübergehend eine Auflage von einer Million erzielte, als ſie gegen Ende des Welt⸗ krieges für einen Verſtändigungsfrieden eintrat. Jetzt iſt die Auf⸗ lage wieder auf etwa die Hälfte zurückgegangen. Sir Edward Grey ſtord ſeinerzeit das liberale Londoner Abendblatt„Weſtminſter Gazette“ + Ehedem liberal war auch Londons äldeſte Morgen⸗ zeitung, die„Morning Poſt“, heute ein fanatiſch hochſchutzzöll⸗ neriſches konſervatives Blatt, daß vor allem in Hofkreiſen und von den oberen Dehntauſend geleſen wird. Unioniſtiſch ſind ferner in London der von dem früheren Seifenfabrikanten Artur Pearſon 1900 als Konkurrenzblatt der„Daily Mail“ gegründete„Daily Expreß“ und der ſeit 1855 beſtehende, früher entſchieden liborale „Dally Telegraph', der im letzten Drittel des vorigen Jahr⸗ hunmderts drei große wiſſenſchaftliche Expeditionen ausrüſtete: 1873 Smiths Reiſe nach Niniveh, 1875—77 zuſammen mit dem Newyork Herald Stanleys zweide Fahrt nach Innerafrika und 1884—85 John⸗ ſtons Forſchungsreiſe nach dem Kilimandſcharo. Die von Northcliffe lancierte„Daily Mail“, ein Maſſenblatt, das ſkrupellos Maſſen⸗ inſtintten huldigt, erſcheint gleichzeitig in London, Paris und Man⸗ ſchließlich als Ueberſeeausgabe, die in den Kolonien ſtärker verbreitet iſt als irgendeine andere in England gedruckte Wochenſchrift. Sie iſt der Typus des reinen Geſchäftsblattes, im allgemeinen unioniſtiſch orientiert, aber gegen Schutzzölle auf Lebensmittel. Von ihrem einſt viel größeren Anſehen zehrt die heute noch häufig zitierte„Times“. Seiten war einſt ihr Stolz. Als ſie im Weltkrieg den engliſchen Zeitungen Oſtaſiens Voreingenommenheit gegen Japan vorwarf, mußte ſie ſich vom„Japan Chronicle“ 5 ſen von japaniſchen Regierung gefallen laſſen. Unioniſtiſch ſchutzzöllneriſch iſt von den Londoner Abendblättern die vor einigen Jahren mit dem „Globe“ zufammengelegte„Pall Mall Gazette“, die Frederick Greenwood 1865 gründete, um den von Thackeray ausgeſprochenen Gedanken einer von Gentlemen für Gentlemen geſchriebenen Zeitung zu verwirklichen. Das angeſehenſte Blatt der Provinz und zugleich eines der vornehmſten Blätter des Landes iſt der gleichzeitig in Mancheſter und London erſcheinende liberale„Mancheſter Guar⸗ dian“, in dem ſeinerzeit Cobden zuerſt mit ſeinen Freihandels⸗ e Das Blatt pflegt beſonders Englands Intereſſen ien. Angeſichts der gegenwärtig überragenden Stellung der 0 in Italien iſt die politiſche Haltung des von allen afziſtenblättern am beſten fundierten Mailänder„Popolo talio“ von Intereſſe, der ſeinerzeit von Muſſolini gegründet rds, An den Folgen der Angelegenheit Matteotti ging die eine 15 lang viel zitierte und beachtete Faſziſtenzeitung„Corriere Jtaliand“ in Rom zugrunde, deren Leiter durch die Enthi⸗ fungen der letzten Zeit ſtark belaſtet wurden. Eine jüngere faſ⸗ iſche N ndung in Rom iſt der„Impero“, dem aber wenig ng zukommt. Im übrigen iſt die Regierung Muſſolinis 75 0 — gnadigung Malvys und Caillaux. Debats“, das eine noch geringere Auflage beſitzt, aber ſeinen alten⸗ dienſt ſtark ausgebaut iſt und mehrere Jahre lang noch nach dem cheſter, außerdem als Wochenſchriſt in Brailletypen für Blinde und nicht allein auf die Unterſtützung durch ausgeſprochene Faſziſten⸗ blätter angewieſen, da ihr auch von älteren angeſehenen Organen wie dem Mailänder„Secolo“ Gefolgſchaft geleiſtet wird. Von den Blättern der italieniſchen Hauptſtadt genießt die gemäßigt liberale und häufig offiziöſe Tribuna großes Anſehen. Sie wird von den begüterten Kreiſen des Bürgertums in Rom und Mittel⸗ italien geſeſen. Ihre Auflage iſt klein. Wenig verbreitet iſt auch der gleichfalls ſehr geachtete„Popolo Romano“, der nament⸗ lich von der Beamlenſchaft bevorzugt wird. Das offiziöſe Organ des Vatikans iſt der„Oſſervatkore Romano“. Die ſtärkſte Verbreitung in Rom beſitzt der auch in der Umgebung der Haupt⸗ ſtadt und bis nach Toskana hinein geleſene franzoſenfreundliche und antiklerikale„Meſſaggero“, der als ein Blatt der Maſſe anzu⸗ ſprechen iſt. Chauviniſtiſch geſinnt iſt die aus einer Wochenſchrift hervorgegangene„Ideg Nazionale“, das Sprachrohr der Irreden⸗ tiſten vor dem Weltkrieg. Sonninos Organ war das über ganz Italien vorbreitete„Giornale'Italia““, In Mailand erſcheink Italiens größtes und beſtunterrichtetes Blatt, der gemäßigt konſer⸗ vative„Corriere della Sera“, der auch außerhalb Mailand⸗ von den Gebildeten aller Stände, namentlich in Ober⸗ und Mittel⸗ italien. gehalten wird. Ueber ganz Italien verbreitet iſt da⸗ ſozigliſtiſche Hauptorgan, der„Avanti“ In Mailand erſcheinen, noch der liberale„Secolo“, die altkonſervative, hauptſächlich von Ad⸗l und Militärs bevorzugte„Perſeveranza“, der ihr politiſch naheſtehende Sera und der ſchon erwähnte„Popolo dItalla“. In Turin ſind die gemäßigt liberale„Stampa“, die in ganz Piemont bis nach Nizza, in das franzöſiſche Departement Alpes Maritimes hinein verbreitet iſt und das Organ der antiklerikaben Altliberalen, die„Gazetba del Popoſo“ zu erwähnen. Das Hauntblatt von Tos⸗ kang iſt die freikonſervative Nazione in Florenz. Von den übrigen Provinzblättern genießen noch von altersher Anſehen der liberale „Reſto del Carlino“ in Bologna, der von den Grundbeſitzerkreifen der Ro'nggna und Emilia bevorzugt wird, und in Neapel der über ganz Süditalien verbreitete„Maktino“, der namentlich viel beachtet murde, als ihn noch der Gatte der Matilde Serao, der vor einigen Jahren geſtorbene Edoardo Scarfoglio leitete. 5 Harold Schubert Konflikt zwiſchen Rammer und Senat Der entgegen dem Willen der Regierung gefaßte Beſchluß des Senats, ſich auf den 31. Juli zu vertagen, wird von den Regierungs⸗ varteien als eine Art Kriegserklärung aufgefaßt. Während die Kammer ſeit mehreren Tagen faſt ununterbrochen tagte, um die Amneſtievorlage bis zum franzöſiſchen Nationalfeertag(14. Juli) fertig zu beraten, um ſie dem Senat zur endgültigen Ratifizierung unterbreiten zu können, hat dieſer durch ſeine Vertagung einen Gegenſtreich geführt und dadurch zu verſtehen gegeben, daß er von der Vorlage nichts wiſſen will und insbeſondere nicht von der Be⸗ Der Senat fürchtet anſcheinend, das Preſtige des Oberſten Gerichtshofes, den der Senat darſtellt, herabzuſetzen. 5 „Ere Nouvelle“ glaubt, daß es bald zu einem offenen Kon⸗ flikt zwiſchen der demokratiſchen Kamwer und dem konſervativen Senat kommen werde. Nach dem Kampf zwiſchen Kammer und Elyſee werde Frankreich wahrſcheinlich vom nächſten Monat ab einen Kampf zwiſchen Kammer und Senat erleben. Deutſchland und der völkerbund Nach Veendigung der Schlußſitzung des Kongreſſes der Kleinen Entente empfingen die Chefs der Delegationen die Vertreter der Preſſe. U. a. äußerte ſich Dr. Beneſch auch über den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund, nachdem er ſich im Prin⸗ zip für die Anerkennung Rußlands ausgeſprochen hatte. Der Miniſter iſt für den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund. Er müſſe aber unter ſolchen Vedingungen durchgeführt werden, daß er zur Pazifterung Europas beiträgt. Deshalb müſſe, bevor Heutſchland in den Völkerbund eirtritt, die Situation ſo vorbereitet ſein, daß ſein Eintritt nicht eine Bedrohung des Völkerbundes ſelbſt bedeute. So⸗ bald ſich die Großmächte über die Durchführung des Dawes⸗ planes geeinigt haben, wäre der Augenblick gekommen, die Dis⸗ kuſſion der Frage zu beginnen. verſchärfung der Kriſis in Rom Nach der„Tribune“ wäre eine neue Verſchärfung in der innerpolitiſchen Lage Italiens zu verzeichnen, da die Faſziſten ver⸗ ee ſollen, die Rechtsliberalen aus der Regierungsmehrhrit zu ver⸗ ränden. Das„Giornale d' Ralia“ wendet ſich auf das ſchärſte gegen der⸗ artige Abſichten und droht mit dem Rücktritt der Liberalen aus der Regierung, wenn nicht bald das Preßgeſetz abgeſchafft und der Nationalmiliz eine verfaſſungsmäßige Stellung gegeben werde. 5* Seruiner Seſprechungen Berlin, 16. Juli.(Von unf. Berliner Büro.) Im Neichs⸗ ernährungsminiſterlum findet heute nachmittag um 5 Uhr die ange⸗ kündigte Beſprechung zwiſchen den Gewerkſchaften und dem Reichsernährungsminiſterium ſtatt. Die Gewerkſchaften wollen, wie wir im Vorwärts leſen, bei der Gelegenheit den Miniſter auf die „pfychologiſche Unmöglichkeit aufmerkſam machen, der Arbeiterſchaft zu den bereit⸗ auf ihr ruhenden Laſten auch noch die Schußzoll⸗ laſten aufzupacken.“ Am Donnerstag kommen dann die Land ⸗ wirtſchaftsminiſter der Länder in Berlin zuſammen. Dieſe Konferenz wird ſich in erſter Linie mit der Kreditfrage zu befaſſen haben. Es ſollen etwo 400 Millionen neue Kredite fü⸗ die Landwirtſchaft gefordert werden. Es würden jedoch höchſtens 200—300 bewilligt werden. 74 der Kredite würden an Preußen fallen und innerhalb Preußens würde die prozentuale Verteilung auf die Provinzen und Sicherung vor Begünſtigung irgend welcher Beſitzgrößen erfolgen. Eine Sonderzuweiſung an Bayern würde nicht beſchloſſen werden.* Die nächſte Reichstagsſitzung Ein parlamentariſcher Korreſpondent teilt mit, daß kaum da⸗ mit zu rechnen ſei, daß der Reichstag, wie urſprünglich ange⸗ nommen, am 22. Juli zuſammentritt, vielmehr komme wahrſchein⸗ lich der 28. Juli für die nächſte Plenarſitzung in Frage. Wieder ein kommuniſtiſcher Hochverräter verurtellt Der 5. Strafſenat des Reichsgerichtes in Leipzia ver⸗ urtellte den 61jährigen Brunnenbauer Wilhelm Schönbera aus Osnabrück wegen Vergehens gegen das Sprenaſtoffgeſetz und wegen Vorbereitung eines hochverräteriſchen Vergehens zu ſechs Jahren Zuchthaus und zehn Jabren Ebrverluſt ſowie Stellung unter Polizeiaufſicht. Der bereits erheblich vorbeſtrafte hat im Herbſt 1923 auf Veranlaſſung der K. P. D. in ſeiner Wohnung in Osnabrück Bomben mit Sprenawirkung von 30 Meter Umkreis angefertiat. Bei einer Hausſuchung wurde eine aroße Menge Sprena⸗ material und auch eine Anzabl fertiger Bomben gefunden. Der An⸗ geklagte war geſtändig. Franzoſenfeindliche Kundgebung in München Geſtern nachmittaa iſt es vor der franzöſiſchen Geſandt⸗ ſchaft in München zu Demonſt rationen gekommen. weil dort anläßlich des franzöſiſchen Natjonalfeſtes die Trikolore aufgs⸗ zogen war. Die Landesvolizei und die Schutzmannſchaft zerſtreuten die Demonſtranten und nahmen einiae davon feſt. Um die Landlagsauſlöfung in Braunſchwelg Bei der am Sonntaga vorgenommenen Vorabſtimmung über den Antraa der Rechtsvarteſen auf Auflöſung de; braunſchweiaiſchen Landtaas wurden nach dem bis ketzt vorltegenden Ergebnis etwa 14000 Jaſtimmen abgegeben. Nach den Beſtimmungen muftten von den 300 000 Wahlberechtiaten Braun⸗ ſchweias ein Zebntel für den Antran ſtimmen. Das endaültige Er⸗ gebnis der Borabſtimmuna dürfte vor dem ſpäten, Abend nicht zu er⸗ warten ſein. Die Wablbeteiliaung war allerorten ſchwach. die Organiſation der Soldnotenbank Die künftigen Reichsmarknoken Zur Beendigung der Arbeiten des Organiſationskomitees für die Goldnotenbank teilt das„Berl. Tageblatt“ noch mit, deß der deutſche Entwurf in ſeinen weſentlichen Punkten von dem eng⸗ liſchen Bankier Kindersley angenommen worden ſei. Der Charak⸗ ter der Goldnotenbank, deren Sitz in Berlin ſein werde, werde voll⸗ kommen dem der Reichsbank entſprechen. Das Direktorium der Bank werde eine rein deutſche Behörde ſein. Der Ge⸗ neralrat, ohne deſſen Zuſtimmung das Direktorium keine Ent⸗ ſcheidung treffen könne, werde aus 14 Mitgliedern beſtehen und zwar aus ſieben deutſchen Vertretern und je einem Vertreter der Gläubigerſtaaten Amerika, England, Italien, Frankreich, Belgien, Holland und der Schweiz. Der Präſident des Generalrats werde ein Deutſcher ſein und zwar ſei hierfür Reichsbankpräſident Dr. Schacht vorgeſehen. Die Bank werde vollkommen un⸗ abhängig von der Reichsregierung ſein. Die neuen Noten der Bank ſollen den Namen Reichsmark⸗ noten tragen und bis zu 10 Mark hinunter geſtückelt werden. Da⸗ neben ſeien auch Gold⸗, Silber⸗ und Kupfermünzen vorgeſehen und zwar von einem Pfennig bis zu 5 Mark. Die Finanzgtrund⸗ lage der Bank werde die Deutſchland zu gewährende Aus⸗ landsanleihe in Höhe von 800 Millionen Goldmark ſein. Der geſamte Notenumlauf werde ſich auf etwas über 5 Mil⸗ liarden Goldmark belaufen. Als Notendeckung gilt das alte Verhältnis von ein Drittel in Gold und Deviſen. Bei den Verhandlungen zwiſchen Dr. Schacht und Kindersley habe von Anfang an die Tatſache im Vordergrunde geſtanden, daß die neue Währung abſolut ſtabil bleiben müſſe und daß durch keinerlei politiſche und ſonſtige Einflüſſe eine neue Inflation herbeigeführt werden dürfe. Die Beſchlüſſe des Organiſations⸗ komitees ſeien bereits der Reparationskommiſſion mitgeteilt worden. Nach weiteren Meldungen gehen die Kredite, die die Bank der Reichsregierung geben kann, über 100 Millionen nicht hinaus. Daneben erhalten allerdinge Poſt und Eiſenbahn, die bekanntlich ſelbſtändige Aktiengeſellſchaften werden, Kredite bis zu 200 Millionen Mark. Der Notenumlauf von 5 Millzarden Gold⸗ mark ſetzt ſich zuſammen aus 2½ Milliarden Goldmarknoten, 1½% Milliarden Rentenmarkſcheinen und 1,2 Milliarden Gold⸗ und Silbermünzen. Für die Girogelder iſt eine beſondere Deckung vor⸗ geſehen, die ebenfalls in Gold und Deviſen verlangt. Rentenbank fällt als Währungsbank fort, wenn ſchon ſie noch für 10 Jahre die Funktionen des Geldumlaufs in fort⸗ ſchreitend geringerem Maße zu erfüllen haben wird. Die Wietſchaſts kriſis Nach einer Meldung der„Voſſiſchen Zeitung“ aus Dülſfeldorf ſind neuerdings verſchiedene Zechen im füdlichen Ruhrrevier ſtillgelegt worden oder haben ihren Betrieb weſentlich ein⸗ geſchränkt. Auch vom Arbeitsmarkte der rheiniſchen Induſtrie wird gemeldet, daß ſich die Verhältniſſe verſchlechtert haben. Am ſchwierigſten iſt die Lage in der Metall⸗ und Textil⸗ induſtrie. Betriebsſtillegungen und Einführung von Kurzarbeit ſind an der Tagesordnung. Die Zahl der auf den Arbeitsnach⸗ meiſen gemeldeten offenen Stellen iſt auf ein Minimum geſunken. Badiſche Politik Kunſifragen im Haushallausſchuß des Landtags Beim Abſchluß der Beratungen über den Haushalt des Miniſteriums des Kultus und Unterrichts iſ Haus⸗ haltausſchuß des Landtags kam es noch bei dem Titel„Wiſſen⸗ ſchaft und Künſte“ zu einer ſehr lebhaften deren Verlauf von deutſchnationaler Seite bemerkt wurde, man möge mit der Aufnahme moderner Kunſt in die Kunſthalle Karls⸗ ruhe doch vorſichtiger ſein. Von ſozialdemokratiſcher Seite wuede der Leitung der badiſchen Kunſthalle(Gemäldegalerie) Anerken⸗ nung ausgeſprochen. Auch der kommuniſtiſche Vertreter war mit der augenblicklich vorherrſchenden ſtarken Berückſichtigung moder⸗ ner Kunſt in der Staatsgalerie nicht einverſtanden. Bei den Zuwendungen an das Badiſche Landesthea⸗ ter in Karlsruhe wurden darauf hingewieſen, daß der ſeiner Zeit zwiſchen der Badiſchen Regierung und der Stadt Karlsruhe abge⸗ ſchloſſene Vertrag im Juli 1925 abläuft. Der in den Staatsvor⸗ anſchlag eingeſtellte Staatszuſchuß für das Landestheater iſt aber für zwei Jahre berechnet, da angenommen iſt, daß der bisherige Vertrag zwiſchen Stadt Karlsruhe und Staat über das Jahr 1925 hinaus verlängert wird. Auch die Vorgänge die zu dem Prozeſz mit dem Operndirektor Cortolezis geführt haben, wurden er⸗ örtert. Bemerkt wurde ferner, daß der Betrag, den Baden unter den Zuwendungen für die Großherzogliche Zivilliſte vor dem Krieg bewilligt habe, ein dreifaches Eſſen geweſen ſei, was heute der ba⸗ diſche Staat für as Landestheater in Karlsruhe aufwendet. Im Hinblick darauf, daß auch das Land Intereſſe an der Erhaltung ei⸗ ner guten Kunſtſtätte habe, ſei die Unterſtützung des Landesthea⸗ ters berechtigt. Von anderer Seite wurde demgegenüber feſtge⸗ ſtellt, daß andere badiſche Stätte kaum oder keinen Staatszuſchuß für ihre Bühnen bekommen und der Vertreter des Zentrums er⸗ klärte, daß die Zentrumsfraktion den Zuſchuß für das Landesthen⸗ ter ablehne. Den gleichen Standpunkt nahm der Landbund eig. Mit 11 gegen 9 Stimmen(8 Zentrum und ein Landbund) wurde der Staatszuſchuß für das Theater genehmigt. Letzte Meldungen Der Maſſenmörder Haarmann Hannvver, 15. Juli. Die weiteren Vernehmungen über die furchtbaren Bluttaten Haarmanns brachten die außerordent⸗ liche Mitſchuld ſeines Kompligen Franz Grans zutage. Der 23jährige Grans pflegte von Haarmann Kleidungsſtücke zu kaufen, von denen er, wie die Vernehmung ergab, wußte, daß es ſich um Kleidungsſtücke der Opfer Haarmamns handelke. Er ſoll ſogar verſchiedentlich Haarmann Opfer zugeführt haben, auf deren Klei⸗ dungsſtücke er rechnete, und die er gewiſſermaßen bei Haarmaan beſtellte. Offenbar wußte Grans ſeit langem von den Mordtaten Haarmanns, denn er hat ſchon vor Jahren gelegentlich den Haar⸗ mann als Mörder beſchimpft. Der gleichfalls verhaftete ſchon wie⸗ derholt vorbeſtrafte Grans hatte vor einigen Jahren mit Haar⸗ mann gemeinſam eine Dachwohnung inne. Paris, 15. Juli. Aniſtelle der wegen der großen Hitze abge⸗ ſagten üblichen militäriſchen Parade hat geſtern zum Natio⸗ nalfeſt eine kurze Feier am Grabe des unbekannten Soldaten unter dem Triumphbogen ſtattgefunden. Der Präſident der Repu⸗ blik und das Kabinett waren dabei anweſend. Stuttgart, 15. Juli. Sonntag Abend überſchlug ſich bei Waiblingen ein Stuttgarter Automobil. Die ſieben Inſaſien, bier Herren und drei Damen, wurden herausgeſchleudert. Ein Herr war ſofort tot, die drei anderen wurden ſchwer vexletzt und ſtarben im Laufe der Nacht. Die Damen kamen mit leichteren Verletzungen davon. 8 Limburg, Lahn), 15 Juli. Geſtern nachmittag iſt der obere Weſterwald von einem ſchweren Unwetter heimgeſucht worden. Bei einem Gewitter ging nach wolkenbrachartigem Regen ein ſchwerer Hagelſchlag nieder, der zehn Minuten andauerte und in dieſer Zeit erheblichen Schaden en der Ernte anrichtete. den Häuſern wurden viele Fenſterſcheiben eingeſchlagen. Kachtrag zum lokalen Teil * ſtündigungen bei Canz. Die Firma Heinrich Lanz macht ihrer Belegſchaft durch Anſchlag bekannt, daß ſie ſich gezwungen ſieht. ihren Betrieb ſtillzulegen und die geſamte Ar⸗ beiterſchaft, etwa 6000 Mann, zu entlaſſen. Als Grund wird Geld⸗ und Kreditmangel angegeben. Die Verhand⸗ lungen des Vetriebsrats der Firma mit dem Arbeitsminiſterium in Karlsruhe verliefen ergebnislos, da dieſes ſich außerſtande erklärt, dem Erſuchen der Firma um Staatskredite Folge zu gehen Die Ausſprache, in An * 90 „Dieustag. den 15. Juli 1924 Maunheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seile. Nr. 323 Meſſen und Ausſtellungen Deutſchland auf der Wiener Herbſtmeſſe 1924 Wie bei den vorangegangenen Meſſen ſteht das Deutſche Auech auch diesmal, was die Zahl anbelangt, an der Spitze aller uslands⸗Ausſteller. Es iſt in nicht weniger als 12 von den 35 Auanchengruppen der Meſſe vertreten. 8 Prozent der Geſamt⸗ usſtellerzahl der Wiener Herbſtmeſſe 1924 ſind Deutſche und zu 155 auswärtigen Ausſtellern, die aus insgeſamt 14 Staaten ſtam⸗ 335 ſtellen die Deutſchen ungefähr die Hälfte. Am ſtärkſten iſt 155 Beteiligung in der Gruppe Maſchinen, wo, wie bei ſeder Meſſe⸗ eranſtaltung, die Werkzeugmaſchinen ſehr zahlreich vertreten ſind, e Maſchinen für Kälte⸗Induſtrie, Pumpen, Kompreſſoren, Ma⸗ chinen für Lebensmittelinduſtrie und Farbenfabcikation. In der die poe der Eiſen⸗ und Metallwaren ſind beſonders bemerkenswert 155 techniſchen Meßwerkzeuge und andere Werkzeuge, ferner Kugel⸗ ſager und die Solinger Feinſtahlwaren. Sehr rege iſt auch die teiligung in der Ledergalanteriewaren⸗Abteilung, wo wieder die Geneen Frankfurter und Offenbacher Firmen erſcheinen. In der eld. und Silberwarenbranche ſind eine Reihe von Firmen aus forzheim und Hanau angemeldet, ferner wird man zum erſten⸗ mal dort Halbedelſteine aus Tiefenſtein bei Idar ſehen. Die Gruppe alanterie⸗ und Drechslerwaren bringt die bekannten Nürnberger 5 Fürther Artikel, die Papier⸗ und Büromeſſe Poſtkarten, Fa⸗ chingsartikel, Malvorlagen, Schreibmaſchinen, Füllfederhalter. Auf Be Buchmeſſe wird, wie bei der vorigen Meſſe, eine Reihe großer erliner, Leipziger und Münchener Verleger erſcheinen. Keform der Umſatzſteuer Von Dr. Otito Hugo, M. d. R. Wi Die Reicheregierung hat in ihrer Erklärung zur allgemeinen Artſchaftspolitik feſtgeſtellt, daß die geplante Wiedereinführung von wöllen auf landwirtſchaftliche Erzeuaniſſe und die damit verbundene erteuerung des Konſums durch eine Minderung der Umſatz⸗ euer zum LTeil ausgeglichen werden ſoll. Die Sachverſtändigen ben ihrerſeits ebenfalls zum Ausdruck gebracht. daß die deutſche ſt fleſchaft mit einer zu hohen Umſatzſteuer belaſtet iſt. Tatſächlich zellt eine Umſatzſteuer von 27 Prozent eine ſo ungeheure Belaſtung er Produktionskoſten und damit eine ſo erhebliche Verteuerung des keitums dar, daß ein Teil der großen wirtſchaftlichen Schwieria⸗ Un en, in denen wir gegenwärtia leben, auf dieſe Ausgeſtaltuna der tenlabdteuer zurückgeführt werden muß. Dadurch, daß die Umſatz⸗ 8 in all den verchiedenen Umſatzſtadien immer wieder erhoben ſturd⸗ ſind manche fertigen Produkte, die zur Ausfuhr oder zum Kon⸗ 125 gelangen. bis zu 10 ja 15 Prozent an Umſatzſteuer belaſtet. Daß 105 derartige Steuer die deutſchen Waren geaenüber aleichwertigen uslandswaren allein ſchon zu teuer macht, iſt ſelbſtverſtändlich. Will eutſchland trotzdem konkurrieren. ſo hatten wir an den Produktions⸗ aktoren Verbilliaungen vorzunehmen, die gegenwärtia kaum noch zu czielen ſind. Vor allem in der Lohnfrage wird es kaum möalich ein. noch einen ſehr weſentlichen Verbilliaunasausaleich zu ſchaffen. die Umſatzſteuer den Inlandskonſum ſtark verteuert. Die Er⸗ roſſelung unſeres Wirtſchaftslebens durch die Umſatzſteuer iſt da⸗ Aate eime aanz erhebliche und es iſt notwendig, daß alle verantwort⸗ ichen Faktoren ſich dieſer Tatſache ausreichend bewußt ſind. * Nun hat das Finanzminiſterium anſcheinend die Abſicht. eine * bminderung des allagemeinen Umſatzſteuerſatzes um etwa Prozent in Vorſchlag zu bringen. Daß dieſe Verminderuna der nürtter in keiner Weiſe ihren unwirtſchaftlichen Charakter dürfte ohne weiteres klar ſein, denn auch die Multiplikation it 2 Prozent für die vielen des Produktionsprozeſſes wirkt ebenfalls ſct böchſtemMaße preisverteuernd Man wird deshalb vom wirt⸗ tealtlichen Standpunkt aus darauf dringen müſſen, daß der Umſatz⸗ euerſatz ſoweit nur iraend möglich, aeſenkt wird. dia Die Grenze liegt ſelbſtverſtändlich bei dem unmittelbar notwen⸗ Steuerbedarf des Reiches. der Länder und der Ge⸗ 1 Volkswirtſchaftlich geſehen iſt die Steuer falſch. fiskaliſch finanzrolitiſch geſehen wird ſie nicht zu entbebren ſein. Die Auf⸗ ald der verantwortlichen Faktoren wird ſich für den Augenblick des⸗ Ns darauf beſchränken müſſen. den erträalichen Ausaleich zwiſchen iſeichsſteuerbedarf und Umſatzſteuerbelaſtung zu finden. Unſere Lage leider ſo troſtlos, daß an eine Beſeitiauna oder aanz erhebliche erabſetzuna der Umſatzſteuer nicht aedacht werden kann. 50 Immerhin wird daneben zu prüſen ſein. ob es nicht möalich iſt, 7 eine Rückvergütung der Umſatzſteuer bei der Aus⸗ 1 155 eine wirtſchaftliche Erleichterung zu ſchaffen. Nach den 95 dorliegenden Berechnungen wäre der Ausfall nicht ſo hoch, daß geiſle vom Reiche getragen werden könnte. wenn dadurch aleich⸗ ſo naſeine weſentliche Steigerung des Exvortes erzielt wird, den wir notwendia haben, wie das täaliche Brot. die Heun ſcheint aber von fiskaliſcher Seite die Abſicht zu beſtehen, Herabſetzuna des Steuerſatzes bei der Umſatzſteuer durch eine 11 nſchränkuna der ſteuerfreien Wirkung des 8 7 des Umſatz⸗ dels leges auszualeichen. Hier handelt es ſich um ein Zwiſchen⸗ 95 Aspripileg. das gegeben worden iſt. um den notwendigen Umſatz 15 57 für die Produttion zu fördern, ohne dadurch die Preiſe 5 dieſe Zwiſchenlieferungen weſentlich zu ſteigern. Es liegt auf r Hand, daß. wenn die Maſſenwaren. deren Umſatz in Zwiſchen⸗ niveau gerade der wichtiaſten Konſum⸗ und Produktionsgüter ganz weſentlich weiter geſteigert würde. Das Craebnis wäre dann. daß man zwar den allgemeinen Umſatzſteuerſatz vermindert, aber vte volkswirtſchaftliche Wirkung, die dadurch erzielt wird, in der Be⸗ laſtung oder in der Geſtaltuna des Preisniveaus durch die Beſchränkuna des 8 7 wieder aufhebt Man würde mit der einen Hand geben, und mit der andern nehmen und es iſt nicht ein⸗ zuſehen, welcher Vorteil ſowohl vom Konſumentenſtandpunkt wie vom Produktionsſtandpunkt aus dadurch erzielt werden würde. Es kann nicht die Aufaabe der Abänderunag der Umſatzſteuer ſein. die mäßigenden Wirkungen. Herabſetzung des Steuerſatzes durch Be⸗ ſchränkung der. Steuerfreiheit in dem der ohne Uebertraauna des un⸗ mittelbaren Beſitzes erfolgenden Zwiſchenhandel zu beſeitigen; das hieße cinen Gaul vor den Wagen und einen dahinter ſpannen. Das volkswirtſchaftliche Intereſſe erfordert. das ſede Erlei runa gegeben wird. die mit der derzeitigen Finanzlage des Reiches vereinbar iſt. Zwecklos wären Experimente. die auf der einen Seite Erleichterungen ſchüfen u. ſie auf der andern Seite wieder beſeitigten Städͤtiſche Nachrichten der Bauer im wogenden Nornfeld Es iſt etwas Heiliges, ſolch eine Wanderung an einem ſchönen Sonntagmorgen durch ein wogendes Getreidefeld. Wenn ich in meiner Jugend von der hochgelegenen Kirche unſeres Dorfes in der Senntagfrühe einen Bauersmann durch die Feider wandern ſah. dann ſagte ich mir damals ſchon:„Der feiert da draußen auch ſeinen Gottesdienſt.“ Auch ihm ſchwebte das Gevet von den Lippen: Unſer täglich Brot gib uns heutel Eigenartig, immer zoch haften an unſeren chriſtlichen Anſchau⸗ ungen heidniſche Schlacken:„Die Kornmutter geht durch das Feld!“ lautet in manchen Gegenden der Ausdruck, in an⸗ deren wieder:„Der Eber geht durch das Korn!“ Es iſt der Eber Goldborſt des lichten Sonnengottes Freyr oder Frö. Seine Forſten gleichen den Sonnenſtrahlen und leuchten ſo hell, daß es auf ſeinen Wegen ſtets licht iſt. Dieſen Eber ſchirrt der Sonnen⸗ gott vor ſeinen Wagen und fährt mit ihm ſchnell durch die Lüfte. Sonnenſchein und Regen ſpendet Freyr den Fluren, daß ſie reiche Früchte tragen und dem Landmann Scheuern und Kammern füllen. Zur Zeit der Getreideblüte aber ritt Frö auf ſeinem goldborſtigen Eber über die wogenden Halme; ehrend ſenkten ſie vor ihm ihre Häupter, ſo leiſe war der Auftritt des Tieres, daß es kaum die Spitzen der Aehren berührte. Segen floß von der geweihten Hand des Gottes. „Welche Bedeutung liegt in dem Beugen und Neigen des Ge⸗ treides? Es ſtellt die Befruchtung dar, ohne die die Millionen von Aehren taub und leer bleiben. Unſere Bauern waren viel beſſere Botaniker als die Gelehrten. Sie wußten den wellenförmigen Wogenſchlag der weiten Getreidefelder wohl zu ſchätzen. Darin ſteckt Segen, Fruchtbarkeit. In der Tat. Lange Zeiten lehrte man, daß die Beſtäubung unſerer Blütenpflanzen und damit ihre Befruchtung durch Inſekten geſchehe, die beim Honigſuchen den Blütenſtaub auf die Narbe bez. den Fruchtknoten fegten. Nun beſitzen unſere Getreidearten keinen ſüßen Nektar, durch den die Bienen zur Beſtäubung angelockt wür⸗ den. Und doch muß die Beſtäubung kommen. Das beſorgt bei den Getreidearten der Wind. Windbeſtäubung nennts der Gelehrte. An feinen, dünnen Seidenfäden hängt aus jedem der vielen kleinen Aehrchen einer großen Aehrenſpindel drei oder beſſer geſagt,, ſechs Staubgefäße heraus, kleinen langen Täſchchen ähnelnd. Sie tragen die feinen Pollenkörner. Beginnt der Wind zu wehen, dann wogt das große Aehrenfeld wie ein brandendes Meer auf und ab und ſchüttelt den goldenen Blütenſtaub aus den Beu⸗ teln. Weit über das ganze Feld trägt der befruchtende Wind dieſen Staub, lagert ihn ab auf den vielen Millionen der wartenden, hoffenden Getreideblüten. Die Fruchtknoten ſchwellen auf, die Aehren füllen ſich mit ſchweren Körnern. Der leichte Tritt des Ebers Gullinburſti= Goldborſt auf der wogenden Aehrenflut ſtellt nach dem Glauben unſerer Vorfahren dieſe ſegenbringende Be⸗ fruchtung vor. Ein ſtillſtehendes Aehrenfeld wächſt und ſtrebt auch üppig in die Höhe, aber ſeine Hülſen bleiben leer und taub. Darum iſt ein ſanfter Wind zur Zeit der Getreideblüte nicht genug zu ſchätzen. In der Gegend der Oderniederungen erzählen die Bauern ein hübſches Geſchichtchen vom Schulzen Hoppe, der immer alles beſſer wußte. Ihm war nichts recht. Vor alles das Wetter nicht. Darum ließ ihn der Schöpfer an das Weltenrad ſtehen und ſchalten und walten. In wohlbedachten Abſchnitten ließ der Stellvertreter des Schöpfers, der Schulze Hoppe, bald regnen, bald die Sonne ſcheinen, und üppig ſchoß alles ins Kraut. Hoch reckten ſich die Halme der Felder in die Höhe, begoſſen von dem befruchtenden Regen, beſchienen von der lachenden Sonne. Aber o wehl Als die Zeit der Ernte kam, ſtreckten die Halme ihre Köpfe geradeaus in die Höhe. Keine Aehre ſenkte ſich. Leer waren ſie, taub, denn der Allesbeſſerwiſſer Hoppe hatte vergeſſen, zur Zeit der Getreideblüte den Wind wehen zu laſſen. Rit ſeiner Regierung war es aus. Die ſchönen Blumen, die das grüne Kornfeld durchleuchten, die blaue Cyane, der rote Mohn, die braunrote Rade und alle die anderen hübſchen Arten locken die Kinder in die Aecker. Das Ve⸗ treten der Kornfelder bedeutet aber eine Sünde wieder das tägliche unter gewiſſen Bedingungen auf Grund des 87 umſatzſteuer⸗ Brot. Seiner Mahnung, von den Aeckern wegzubleiben, gibt der chen, das, im Korne verſteckt, die Kinder umbringe, die zu ihm hineinliefen. Hübſch bleiben die Kleinen aus den Aeckern und ver⸗ meiden das Niedertreten des Getreides. Auguſt Kopiſch hat dieſe Warnung in Reime gebracht: Laß ſtehn die Blume! Geh' nicht ins Kornl! Die Roggenmuhme Zieht um da vorn! Bald duckt ſie nieder, Bald guckt ſie wieder: Sie wird die Kinber fangen, Die nach den Blumen langen! S. J. Gund. * Skaakliches Examen für Wohlfahrkspflegerinnen und Sozial⸗ beamkinnen. Am 7. Juli fand als Abſchluß eines Nachſchulungskurſes an der Sozialen Frauenſchule Mannheim ein ſtaatliche⸗ Examen für Wohlfahrtspflegerinnen ſtatt. Es beſtanden die Prüfung: Becker, Marie aus Seckenheim, Biba, Maria aus Mannheim, Herſch, Luiſe aus Mannheim, Heinzler, Berta aus Mannheim, Kaufmann, Joſephine aus St. Ingbert, Keck, Hedwig aus Heidelberg, Köchlin, Johanna aus Heidelberg, Murr, Berta aus Radolfzell, Neu⸗ becker, Maria aus Mannheim, Schröter, Helene aus Gernsbach, Sieger, Eliſabeth aus Mannheim, Thalmann, Minka aus Mannheim, Wagner, Emma aus Weinheim, Wilkens, Eliſabeth aus Monnheim, Ziesmnier, Jenny aus Fürth i. Od. 25jähriges Dienſtjubfläum. Herr Guſtar Sieber, Proku⸗ riſt bei der Bierbrauerei Durlacher Hof.⸗G. begeht am heutigen Tage ſein 25jähriges Dienſtjubiläum. Aus dieſem Anlaß veranſtaltete die Firma eine kleine Feier, wobef dem Jubilar dyeen die Direktion und die Bramtenſchaft unter Ueberreichung von Ge⸗ ſchenken eine gebührende Ehrüng zuteil wurde. * Warnung vor einem Vetrüger. In letzter Zeit treibt ein Betrüger in hieſiger Stadt ſein Unweſen dadurch. daß er bei ver⸗ ſchiedenen Familien erſcheint und den ihm öffnenden Dienſtboten ein Paket mit minderwertigen Büchern abgibt mit dem Bemerken, daß die Bücher von einer Buchhandlung und für die Frau beſtimmt ſeien, iedoch ſofort bezahlt werden müſſen. Der Prinzipal dürfe aber nichts davon erfahren. * Ein Nachen geſtohlen. In der Nacht zum 10. Juli wurde am Rheinvorland von dem Poot„Holda“ ein eiſerner Nachen mit ſchwarz⸗weiß⸗grünem Anſtrich geſtohlen. * Eine Rinds⸗haaut enlwendek. In der Zeit vom.—4. Juli wurde auf einem Perladeplatz in der Induſtrieſtraße eine amerikani⸗ ſche, eingeſalzene Rindshaut ohne Verpackung und ohne Kenn⸗ eichen entwendet. 8 Veranſtaltungen Neues Theater— Roſengarten Mannheim.„Madame Pompadour“, die große Ausſtattungsoperette von Ruzolf Schanzer und Ernſt Weliſch, der Komponiſt Leo Fall hier längſt durch ſeine„Dollarprinzeſſin“,„Roſe von Stambul“ uſw. be⸗ kannt, geht heute erſtn hier unter der Spielleitung von Fritz Daurer und der mu ſchen Leitung von Alexander Feder⸗ ſcher in Szene. Die Titelpartie ſingt Ellen Sanders, den König Fritz Daurer, die Partie des Renée Max Adler, die Made⸗ leine Anny Bernov, Belotte Ilſe Hacker, den Calicot Axel Straube, Maurepas Fred Piegſa, Poulard Paul Kaſtner und Prunier Robert Moſer. Die erſte Wiederholung findet am Donnerstag ſtatt. g Seidenzucht in Mannheim. Die Verſuchsanlage einer Sei⸗ denzucht des Inſtituts für Warenkunde an der Handelshochſchule Mannheim iſt z. Zt. zu einer Beſichtigung beſonders zu empfehlen. Da die Raupen eben im Vegriffe ſind, den Kokon zu ſpinnen und der Beſchauer dieſes wunderbare Spiel beſonders deutlich und leb⸗ haft vor ſich gehen ſieht(wie die bereits geſponnenen Seidengehäuſe zeigen), ſind ſie an Schönheit und Gleichmäßigkeit ſehr gut ausge⸗ fallen, ſodaß der Verſuch ſchon jetzt als durchaus gelungen zu bezeich⸗ nen iſt. Es iſt aber auch gleichzeitig bewieſen, daß das in unſerer Gegend herrſchende Klima der Entwicklung des Maulbeerbaumes wie der Kultur der Seidenraupe gleich günſtig iſt, und daß bei einiger Sorgfalt die Pflege der Seidenraupenzucht ein lohnender Erwerbs⸗ zweig werden kann. ch. Parkfeſt im Waldparkreſtaurant Stern. Das Parkfeſt im Waldparkreſtaurant„Stern“ nahm geſtern Abend einen harmoniſchen Ausklang. Die Garten⸗ wie die Saallokalitäten waren farbenprächtig. illuminiert und gewährten ſchon von weitem durch das Waldesdunkel einen zauberhaft ſchönen Anblick. Durſt die vorzüglichen Darbietungen der Feuerwehrkapelle der Spiegelmanufaktur Waldhof, die zuerſt klaſſiſche, dann volkstümliche Kompoſitionen in gut abgetönter Klang⸗ wirkung zum Vortrag brachte, kam eine fröhliche Stimmung unter % Rorpulenz Jellleibigkeit or. Hattbauers Enlfellungs⸗Tablelten — geſetzlich geſchützt— vollkommen unſchädlich und erfolgreich— ohne Diätzwang— Keine Schild⸗ drüſe— kein Abführmittel— Ausführliche Broſchüre gratis. Alleiniger Herſteller: Elefanten⸗Apotheke. 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Die Mei⸗ wiedegs E, unſer urdeutſcheſtes Werk, ein Werk, das uns immer zeiſe Ba 22 7 5 zu unſerem Weſen in ſo prächtiger 8. un des raten muß, das auch dem Fremden zeigen muß, wie Bühnenweiſ ſches Denken beſtellt iſt, eröffnet den Reigen. Das Wagners hefeſtſpiel Parſifal, die geläuterte Schöpfung Richard Bähreut ſchließt ſich daran, und der Ring bildet den Abſchluß der 5 21 8 Aufführungen. dition ſteht ahreuth kennt, der weiß, daß über allem dort die Tra⸗ in ei„ber weiß daß das Schaffen Richard Wagners dort nie emem anderen R ſchei 5 er bor ahmen erſcheinen wird, als des demjenigen, Jahre d ihm ſelbſt angeordnet worden iſt. Aber ebenſo wie die zunehm azu zwingen, einen ſteten Wechſel in der Künſtlerſchar vor⸗ tigten Anz ebenſowenig verſchließt ſich Haus Wahnfried den bere h⸗ agner lan ſeingen einer neueren Zeit und ſo iſt für Siegfried erſchienen ſeine getreuen Mitarbeiter als Selbſtverſtändlichkeit gegenüher, ftei dekorativem Gebiet⸗ dem Fortſchritt nicht hemmend zutreten. Zwar wird Bayreuth niemals den Gedanken gufgreif ſonnke, die der auf manchen deutſchen Bühnen Wurzel faſſen Slindie Wagnerſch in ei er Stilhz en Werke in einen Rahmen zu ſtellen, der ie Deſcgahne eigen iſ. Aber man weiß auch in Bayteulh daß und wie ſie dnen, wie ſie vor 10 und mehr Jahren üblich waren recht 1e damals als ſchön galten, nicht mehr ein volles Lebens⸗ gangenheit Und ſo hat man einen kühnen Strich hinter der Ver⸗ men hat 95 ar und man hat das Schöne, das man übernom⸗ und nicht 55 ureg Mitteln erneuert. Das beſagt nicht mehr bplaſtiſche 5 als daß man in Bayreuth dazu übergegangen iſt, 5 tlic oment mehr in Erſcheinung treten zu laſſen. Es liche Dekorationen in dieſem Sinne ausgebaut worden ſind ſäm zugleich zmigen iſt man zu völligen Neuſchöpfungen geſchritten, die tors Kranich ſind, der hier vor wenigen Monaten das Erbe ſei⸗ nes verdienſtvollen Vaters angetreten hat, des Mannes, deſſen Name mit der Urgeſchichte der Bayreuther Feſtſpiele bis zu ihrer Jetztzeit eng verknüpf iſt. Und Kranichs Sohn, der nicht fremd dem Werk gegenüberſteht, an dem er ſelbſt ſchon einige Jahrzehnte mitarbeiten durfte, machte ſich die neueſten Errungenſchaften der Bühnentechnik zu eigen, und er baute einen Gibichungenſaal, der in ſeinen Formen ſchon eine impoſante ſchöne Schöpfung darſtellt und der durch den Zuſammenſturz in der Schlußſzene ein ganz wunderbares Bild gibt. Die ſchweren Balken ſtürzen in ſich zu⸗ ſammen, brechen und berſten und bedecken die Bühne mit einem wilden Chaos. Von der Decke herab ſtürzen brennende Balken im Flammenton, überſchlagen ſich mehrfach und vollenden das Bild des Untergangs.— Der Parſifaltempel in ſeiner weihevollen Stimmung hat eine glückliche Vereicherung erfahren. Plaſtiſche Säulen tragen den weiten ſtimmungsvollen Bau und verwirklichen die Idee, die dieſes Bild erfüllt. Und auch der zweite Akt der Göt⸗ terdämmerung erſcheint in einem völlig neuen ſtilechten und for⸗ menſchönen Gewande. Doch dies alles ſind ſchließlich nur Außerlichkeiten. In der Hauptſache kommt es darauf, welcher Geiſt ſie erfüllen wird und dieſer Geiſt iſt der alte, der herrlich⸗ſchöne geblieben und man muß Siegfried Wagner beſonderen Dank wiſſen, daß er mit immer gleichbleibendem Eifer, der der inneren Ueberzeugung entſpringt, mit ſeiner ganzen Kraft ſich dafür einſetzt, daß die Idee, die er in jungen Jahren an der Seite ſeines Vaters und ſpäter an der Hand der Freunde Bayreuths(Hans Richter ſei hier nicht vergeſ⸗ ſen) in ſich aufnehmen durfte, erhalten bleibt in ihrer ganzen Weſensechtheit als ein Symbol der hehren Tradition von Bahreuth. Und man muß es als ein Glücksfall preiſen, daß ihm eine Gattin geworden iſt, die ihn völlig ergänzt, die nicht nur von den gleichen liebenswürdigen Weſen erfüllt iſt, ſondern auch von einer überaus großen Tatkraft und dem feſten Willen, eine wahre Mit⸗ arbeiterin zu ſein, die dem Gatten jede Arbeit, die ihn dem gro⸗ ßen Ziel entfremden könnte, abnimmt und ihm ſelbſtaufopfernde freie Bahn ſchafft. Wir ſchreiten zu Richard Wagners Grabſtätte. Wer täte es nicht, der in Bayreuth weilt. Und ergriffen ſtehen wir vor dem ſchlichten namenloſen Stein, der ſo unendlich viel Erinnerungen unter ſich birgt, Erinnerungen an einen ungemein frucht⸗ baren Geiſt, an einen Neuſchöpfer deutſcher Tonkunſt, an einen Meiſter, dem nichts höher ſtand, als das Deutſchtum und wenn heute in Bayreuth der nationale Gedanke vielleicht um manchen Grad höher ſteht als anderswo, ſo darf dies getroſt auf das Konto Richard Wagners geſetzt werden, der dieſe und bei das erſte ſelbſtändige Werk des jungen Maſchineriedirek⸗ Idee in reinſter Form wecken und erſtehen laſſenhalf. Wenige Schritte davon Haus Wahnfried. Der Beſucher, der Zutritt erhält, fühlt unbewußt, daß er an weihevoller Stätte ſteht. Verwelken kann mancher zeitgenöſſiſche Ruhmeskranz, die Tat aber bleibt und in Haus Wahnfried, wo heute noch Frau Coſima in Geiſtesfriſche den Erinnerungen lebt, umweht uns der Glanz der Vergangenheit. Groß und impoſant tut ſich der dem Garten zu⸗ gewandte Saal auf, in dem einſtens an Feſtſpielabenden die Gei⸗ ſteselite Europas ſich traf. Dort ſteht noch der Flügel des Mei⸗ ſters, dort zeigen ſich Erinnerungen ſchöner Art, die er von Italien⸗ reiſen mitgebracht, dort finden ſich Teile der wertvollen Spenden begeiſterter gekrönter und bürgerlicher Freunde, eine Beethoven⸗ handſchrift, ihm einſt geſpendet, zeugt von Wiener Kunſtfreudig⸗ keit und hier reiht ſich ein Dokument der Erinnerung und der Anerkennung an Zeichen der Liebe und Wertſchätzung. Nebenan der Salon mit den ſeltenen und wertvollen Wagnerbildniſſen, wir ſehen ihn, wie ihn Lenbach ſchuf, wir ſehen ihn wie in Herkomer zu ſehen glaubte(ein ungemein plaſtiſches aber in ſeiner Urwir⸗ kung nicht lebendiges Bild), wir finden hier eine kleine Galerie beſonders ſchöner Kunſtwerke, einen Raum, der unvergeßlich bleibt, wenn man in ihm geweilt. Und neben dem Haus Wahnfried, das ungemein ſchlichte kleine Wohnhaus Siegfried Wagners, wirklich ein Urbild, ein Abglanz ſeiner beſcheidenen Menſchenart. Er iſt und bleibt in allem ein natürlicher glücklich empfindender Charakter und er bleibt ein Kön⸗ ner obendrein nicht nur was die Wiedergabe der Wexke ſeines gro⸗ ßen Vaters anbelangt, ſondern auch, was ſeine eigenen Schöpfun⸗ gen betrifft. Wenn er auch andere Pfade einſchlägt. wenn er dem ſchlicht⸗volkstümlichen ſeine Gedanken weiht, die ſtimmungs⸗ voll und poeſiereich ſind, ſo erfaßt er dennoch die wahre deutſche Seele mit ihrer Märchenſehnſucht und ihrer ſtarken Ausdrucksmög⸗ lichkeit. Es iſt heute nicht die Gelegenheit, weiter darauf einzn⸗ gehen. Es wird aber nach Abſchluß der Feſtſpiele die Stunde kommen, wo man dem deutſchen Volke, vor allem aber den deut⸗ ſchen Bühnenleitern einmal deutlich klar machen muß, daß es auch Ehrenpflichten gegen Siegfried Wagner gibt, nicht weil er der Sohn Richard Wagners iſt, ſondern weil aus ihm ein deutſcher Muſiker mit echtem Gefühl ſpricht und mit eigenen Gedanken, die ſo recht der romantiſchen Grundſtimmung deutſchen Weſens ent⸗ ſpringen. **** Und noch einmal auf den Feſtſpielhügel. Ein buntes Leben und Treiben. Künſtler von der Probe kommend, oder zu ihr gehend, und dazwiſchen eine Iſolde oder Sieglinde, die nach glück⸗ lich vollzogener Haarwäſche und nach beendeter Ondulierkur ihr reiches Haar in der warmen Sonne trocknet Eine Hochflut der Töne ringsum aus der proviſoriſchen Halle, in der geprobt wird, aus dem großen Feſtſpielhauſe. Der Tag der 4. Seite. Nr. 323 mannheimer General-Anzeiger(miitag⸗Ausgabe) Dienslag, den 15. Juli 1924 die Parkfeſtbeſucher. Das Doppelquartett der Liederhalle ſang paſſende Lieder und fand damit ein dankbares Publikum. Nach Abbrennen des Brillantfeuerwerks, das ein pyrotechniſches Kunſtwerk war, ſang Hans Bahling ſeine bekannten Rhein⸗ und Weinlieder mit großem Erfolge. Tanzſportmeiſter Friedrich Heß tanzte die modernſten Tänze mit Eleganz. Der Heimweg durch den Waldpark bei Mond⸗ ſchein war noch ein Hochgenuß. Die Orisgruppe Rannheim der„Bad Heimat e..“ ruft auf heute Dienstag Abend, 8½ Uhr in die Oberrealſchule, Eingang Tullaſtraße, eine Mitgliederverſammlung ein.(Näheres Anzeige im geſtrigen Morgenblatt). Lehrerverband Skolze⸗Schrey. Letzten Donnerstag hielt der Badiſche Lehrerverband für Stenographie Stolze⸗Schrey im Gymna⸗ ſium ein Wettſchreiben ab: dierdel erhielten 1. Preiſe bei 280 Silben: Eliſe Ruppert; bei 240 Silben: Johanna Herrmann; bei 220 Silben: Auguſte Kirſch, Suſanng Brecht; bei 200 Silben: Auguſt Eicheler; bei 180 Silben: A. Schilpp. Richard Wildermuth, Wilhelm Göpel; bei 150 Silben: Senta Kohler, Liſel Jann, Irma Brecht, Ida Eckert, E. Imhof, L. Schabacker, A. Huß, K. Scharf.— 2. Preiſe: B. Helfrich und R. Wenk; 1. Preiſe bei 140 Silben: Dora Beck; ferner bei 120 Silben: Fr. Hönninger, R. Kammerer, H. Schöppl, A. Umbach, F. Leutz, R. Hofmann, M. Sauer, E. Schuhmacher, E. Gerecke, M. Schwinger, A. Neckermann, H. Haßel, H. umacher, LSbländer; 2. Preiſe: Friedrich Bronner, E. Härle, E. Panter, E. Diehm: 1. Preiſe bei 100 Silben: E. Hanemann, M. Horſt, L. Tromo⸗ dorf, B. Weiß, A. Schwan, E. Manänder, P. Dieterle, C. Fahr, J. Stoll, A. Imhof und L. Schmelcher. RKommunale Chronik R. Frankenthal, 14. Juli. Wie die anderen Pfalzſtädte, ſo ſ auch die Stadtverwaltung Frankenthal ihren Voranſchlag für das laufende Rechnungsjahr 1924 in Goldmark erſtellt. An Ein⸗ nahmen(978 930.) ſieht der Voranſchlag geſetzliche Abgaben, ge⸗ meindliche Steuern und Umlagen ſowie Zuweiſungen aus Reichs⸗ ſteuern vor. Unter den Ausgaben ſind bemerkenswert Verwaltungs⸗ koſten, Polizeiweſen Ruhegehälter, Hinterbliebenen⸗ und Waiſen⸗ verſorgung 250 000 M. Für ſtädtiſche Schulen ſind ca. 150 000 M. vorgeſehen. Neben den Volksſchulen kommen bei der Verteilung dieſer Gelder die Karolinenſchule(Höhere Weibliche Bildungs⸗ anſtalt), die Meiſterſchule und die Frauenarbeitsſchule in Betracht. Für Feuerlöſchweſen, Sicherheitsdienſt, Straßenbeleuchtung uſw. 42 300., für Geſundheits⸗, Wohlfahrts⸗ und Jugendpflege, Bade⸗ enſtalten, Friedhöfe, Beſtattungsweſen, Kindergarten uſw. zuſammen 274 500 M. Für das Arbeitsamt, Gewerbe⸗ und Kaufmannsgericht u. dgl. ca. 10 000., Straßenneubau und Straßenunterhalt, gärt⸗ neriſche Arbeiten uſw. ca. 220 000 M. Unter den kleineren Poſten figurieren die Verzinſung und 3 der Gemeindeſchulden 1200 Mark, Kunſt und Wiſſenſchaft 9480., Landwirtſchaft und Vieh⸗ zucht 1900., Wohnungsfürſorge, Wohnungsamt, Mieteinigungs⸗ amt, Siedcungsweſen 15 000 M. Durch dieſen Voranſchlag iſt wieder e was Ueberſicht in die ſtädtiſchen Finanzen gekommen. I. Vorjahr hatte auch ein Voranſchlag aufgeſtellt werden ſollen, doch war angeſichts der jede Zahlen werklos machenden Inflation darauf verzichtet worden und die Aufſichtsbehörde war damit einverſtanden. Intereſſante Ziffern hat übrigens die Notgeldwirtſchaft ergeben. Insgeſamt hat die Stadt 1 107 639 Billionen M. Notgeld ausgegeben und zwar in zwei großen Abteilungen mit dem Datum vom 3. Auguſt und vom 10. Oktober. Die kleinſten Scheine lauteten auf 500 000., die größten auf 5 Billionen. Von den letzteren wurden allein 165 000 Stück in Umſauf geſetzt. Unmittelbar nach Beendigung wurde mit der Einlöfung begonnen. Die niederen Werte woren ſchon vorher wieder hereingekommen, da ſie im Um⸗ lauf wertlos geworden waren. Am 1 April 1924 war das ſtädtiſche Notgeld bis auf etwa 5000 Billionen M. eingelöſt. Am 10. Mai, dem Schlußtag der Einlöſung, waren nur noch ca. 3000 Bill..⸗ Scheine noch nicht zurückgeſaufen. Von den 5 Bill.⸗Scheinen wurden alle zurückgebracht bis auf 5, die wohl verloren gegangen ſein dürften, dagegen kamen von den kleineren Nennwerten weit mehr nicht wieder an die Kaſſe, z. B. von den 1 Bill.⸗Scheinen ſchon 366. Bis zum vorgeſchriebenen Termin war der Stadt die Einlöſung ihres Notgeldes gelungen, gewiß keine Kleinigkeit, aber ein Zeichen für ihre Kreditwürdigkeit. Die Einnahmen der Ge⸗ meinde für das Etatsjahr konnten natürlich nur geſchätzt werden. Man hat ſie auf ca. 800 000 M. angenommen. 1913, was zum „Vergleich herangezogen ſei, gingen z. B. an Umlagen ca. 665 000 Mark ein. Ein Mehr von 20 Proz. für 1914 iſt anzunehmen. Der ——ꝗ92 70 iſt in der vorgelegten Form vom Stadtrat angenommen worden. Tagungen Tagung des badiſchen Schloſſermeiſterverbandes Baden-⸗Baden. 13. Juli. Der hier abgehaltene 11. Verbandstag des Landesverbandes badiſcher Schloſſermeiſter beſchäftigte ſich zu⸗ nächſt in einer Sitzung des Geſamtvorſtandes und der Tarifkommiſ⸗ ſion mit der Frage der Schaffung und des Abſchluſſes eines Rah⸗ mentarifes. In den dann ſtattfindenden Tarifverhandlungen mit den Eröffnung iſt nahe und noch einmal wird mit Rieſeneifer das Letzte getan, um Werke in einer Pracht erſtehen zu laſſen, wie man ſie nur in Bayreuth kennt. Gewiß, es gibt deutſche Bühnen, die mit Recht einen hervor⸗ ragenden Klang in der Kunſtwelt haben, aber wehl keine iſt in der Lage, ſo weltabgeſchieden ſtill und ruhig vorbereiten zu kön⸗ nen, ungeſtört von ſonſtigen Repertoireplänen, und keine von ihnen kann für jede Partie diejenige künſtleriſche Kraft heranziehen, die als die allerbeſte, als die allergeeignetſte bezeichnet werden kann. Dies bleibt Bayreuth vorbehalten und aus dieſem Können heraus erwächſt die Ruhmestat der Wagnerſtadt. Noch wenige Tage und die Fanfaren grüßen vom Feſtſpiel⸗ haus. Mögen ſie zugleich den Anbeginn einer neuen Zeit ankün⸗ den, einer Zeit des äußeren wie inneren Friedens und der Wie⸗ derkehr einer Seelenreinheit und einer echten Kunſtfreudigkeit in unſeren deutſchen Landen. Berthold Wol! vom Nationaltheater in Mannheim Im Nationaltheater häuften ſich in den letzten Tagen die Ab⸗ ſchiedsabende der Künſtler. An vielen Abenden der letzten Spiel⸗ woche dröhnte das Haus von Beifall, regneten Blumen auf die ſchei⸗ denden Künſtler. Da iſt es denn nicht mehr als recht und hillig, eines Künſtlers zu gedenken, der ein Menſchenalter im Dienſte unſerer Bühne in aufopfernder Arbeit verbracht hat. Friedrich Remler, der Vorſtand des Malateljers, ſcheidet nach 36jähriger Dienſtzeit aus dem Verbande unſerer Bühne aus, um ſich in den wohlberdienten Ruheſtand zurückzuziehen. In München geboren und erzogen, hatte er zunächſt die Abſicht, Graphiker zu werden, änderte aber bald ſeinen Weg und erlernte im Atelier Quaglio die Theatermalerei. Was das bedeutet, wiſſen heute wenige. Es ge⸗ nügt nicht, malen zu können, nein: ein reiches Wiſſen, genaueſte Kenntnis der Kunſtgeſchichte und damit aller Stilarten iſt erforder⸗ lich. Maler vom Schlage Remlers gibt es nur noch ganz wenige. Maler, die einfach alles können müſſen, von der Anfertigung eines Entwurfes bis zur techniſchen und maleriſchen Bewältigung der. Riſendimenſionen, mit denen im großen Theater zu rechnen iſt. Er hat es gekondt und 36 Jahre hindurch, ohne daß das große Publi⸗ kum von ihm wußte, in aller Stille am künſtleriſchen Werk unſerer Bühne in aufopfernder Weiſe mitgeſchaffen. Schon manchen Sturm vor und hinter dem Vorhang erlebte er. Viele ſah er kommen und gehan und wenn er heute ſelbſt ſcheidet, iſt ihm herzlich zu wün⸗ chen, daß er noch viele ſchöne Jahre der Ruhe, in ſeiner jetzigen. geiſtigen und körperlichen Friſche verbringen möge. *** Diuas künſileriſche Perſonal der nächſten Spielzeit beſteht aus folgenden Damen und Herren: Vorſtände: Es bleiben: Ado von Achenbach. Drama⸗ turg. Werner von Bülow, II. Kapellmeiſter, Robert Erdmann, Chordiretor, Eugen Felber, Spielleiter des Schauſpiels, Heinz Grete, Vorſtand des Ausſtattungsweſens, Artur Holz, Ober⸗ eee Garten in Arbeitnehmern zerſchlugen ſich aber die Verhandlungen an der Re⸗ gelung der Arbeitzeit, über die keine Einigung erzielt werden konnre. Zu dem Verbandstaa ſelbſt, den der Vorſitzende, Obermeiſter K. Da⸗ ler⸗Karlsruhe eröffnete, hatten das Landesgewerbeamt, die Hand⸗ werkskammer, die Landwirtſchaftsſtelle für das badiſche Hans⸗ werk und die Stadt Baden⸗Baden Vertreter entſandt. Aus dem von dem Geſchäftsführer F. k. Schmerbeck erſtatteten Tätigkeitsbericht war zu erſehen. daß dem Landesverband 5 Zwanasinnungen, 9 Frei⸗ innungen und 10 Vereinlaungen angehören. Im Verlauf einer Aus⸗ ſprache wurde auch die Tätiakeit des Arbeitsminiſteriums kritiſch ge⸗ ſtreift, wobei aber bemerkt wurde, die Kritik richte ſich nicht gegen die Tüchtigkeit und die Kenntniſſe des Arbeitsminiſters, ſondern gegen die Art der Auslegung der Geſetze. Zur Erwerbsloſenunner⸗ ſtützung wurde bemerkt, daß die Verwaltungskoſten einen ſehr erhed⸗ lichen Teil der aufzubringenden Mittel aufzehren würden. Bearußt wurde die rege Beteiliaung des Schloſſer⸗ und Mechanikerhandwerrs bei der Karlsruher Ausſtellung„Handwerk und Handel“. Nach Er⸗ lediguna verſchiedener geſchäftlicher Angelegenheiten wurde der dis⸗ herige Vorſtand wiedergewählt. Der nächſtiährige Verbandstaa ſoll in Offenbura ſtattfinden. Tagung der deulſchen Mechaniker in Frankfurl a. M. Der Reichsverband deutſcher Mechaniker(Sitz Bremen), die Spitzenorganiſationen der deutſchen Fahrrad⸗, Nähmaſchinen⸗ und Motorfahrzeughändler und Mechaniker ruft ſeine Mitglieder zu der diesjährigen Verbandstagung am 25.—31 Juli in Frankfurt a. M. zuſammen. Bedeutungsvolle handwerkerliche und berufsſtändige Fragen ſtehen zur Diskuſſion. Mit dem Kongreß, der im⸗ oologiſchen Frankfurt a. M. ſtattfindet, iſt eine große Fachaus⸗ ſtellung verknüpft, die den Beſucher über alle Gebiete der Branche unterrichtet; außerdem iſt ein reichhaltiges Feſtprogramm, Fabrik⸗ beſichtigungen, fachliche Vorträge, Motorradrennen uſw. vorgeſehen. Zu der Ausſtellung haben auch nicht organiſierte Händler und Mecha⸗ niker Zutritt. Aus dem Lande Regimentsfeier des ehem. Jeldarkillerie · Reg. Nr. 30 in Raſtall Raftatt, 14. Juli. Am Samstag und Sonntag wurde hier die Regimentsfeier des ebemaligen Feldartillerie⸗ Regiments Nr. 30 begangen, in deren Rahmen auch ein Den k⸗ mal für die Gefallenen des Regiments enthüllt wurde. Nach vorausgegangenem Militärkonzert im„Lindengarten“ fand Samstag abend im„Löwen“ die Begrüßungsfeier für die tauſenden von Kameraden, die aus ganz Baden herbeigeeilt waren, ſtatt. Nach⸗ mittaas war in feſtlichem Zuge unter dem Jubel der Bevölkerung die Traditionsbatterie aus Ulm und des Trompeterkorvs der Fahrabteilung des 5. Reichswehrartillerieregiments Nr. 5 aus Ludwiasburg hier eingetroffen. Die Stadt hatte Feſtſchmuck angeleat. Gelegentlich des Feſtbanketts hielt der erſte Vorſitzende der Vereimi⸗ aung der ehem. Regimentsangehörigen Feger die Feſtanſprache. Anſchließend ſprachen Oberſt von der Bura und Bürgermeiſter Götgmann. Die Feier. deren Teilnehmerzahl ſich inzwiſchen auf 3000 erböht batte, nahm am geſtrigen Sonntag ihren würdigen Fortaang. In früher Stunde fanden Feldaottesdienſte in beiden Kirchen ſtatt, in denen Pfarrer Ebner⸗Bruchſal und Kirchenrat Speyerer die Anſprachen hielten. Beide gedachten der Toten und erinnerten an die Pflichten der ehemaligen Soldaten gegenübher dem Paterlande in heutiger Zeit. Zu der Feier waren zahlreiche telegraphiſche Grüße aus ganz Deutſchland eingetroffen. u. a. auch ein Handſchreiben des ehemaligen Großherzoas von Baden, das an den Oberſt v. d. Burg gerichtet iſt, in dem der Leiſtungen des Regiments im Felde dantdar gedacht wird und Glückwünſche zum 50jährigen Regimentsjubiläum ausgeſprochen werden. Um 10 Uhr vormittaas fand die Gedächtnisfeier mit Denkmats⸗ enthüllung im Muſeumsgarten ſtatt. In ſeiner Gedächtnisrede ge⸗ dachte Major Bender der Taten und der Toten des Regiments. Oberbürgermeiſter Renner übernahm hierauf das Denkmal in den Schutz der Stadt Raſtatt. Es wurden zahlreiche Kränze niedergelegt, von Waffenvereinen Raſtatts, ſolchen in Mannheim. Pforzhelm und Freiburg, deren Vertreter in ſtattlicher Zahl zugegen waren. Nach der Denkmalsenthüllung fand ein Appell vor Generaloverſt Schubert ſtatt, der früher Kommandeur in Raſtatt geweſen iſt und vor 25⸗ Jahren anläßlich des 25jährigen Regimentsjubiläums das Reaiment dem damaligen Großherzog vorführte. Geſelliges Bei⸗ mit Muſik in verſchiedenen Gärten der Stadt ſchloß die Feier. 1* 7 heddesheim, 7. Juli. Der Spelz wurde dieſes Jahr faſt ausſchließlich für Grünkernbereitung abgegeben. Es ſcheint, daß der 12— für 155 Ar nach Stand etwa 4 Mark doch einigermaßen be⸗ riedigt. Die wie auch das Korn ſind ſoweit ausgereift, daß nächſte Woche mit der Getreideernte begonnen werden kann. Dieſe dürfte nach Qualität und Quantität recht befriedigend ausfallen, ſo auch die Witterung günſtig bleibt. 4 Wiesloch, 14. Juli. Im gut beſetzten Erbprinzenſaale fand Heimatabend ſtatt, den der„Verein für das ſtern abend ei deutſchlum im Ausland“ und die Ortsgruppe der„Badiſchen Heimat“ ſpielleiter des Schauſpiels, Richard Lert, Generalmuſikdirektor, Karl Marx, Spielleiter der Oper.“ Es kommen neu hinzu: Magda Bauer, Ballettmeiſterin, Guſtav Mannebeck, III. Kapellmei⸗ ſter. Robert Meyer⸗Walden, Oberſpielleiter der Oper. Darſteller im Schauſpiel: Es bleiben: Marie An⸗ dor, Lene Blankenfeld, Eliſe Delank, Elvira Erd⸗ mann, Elſe von Hagen, Helene Leydenius, Julie Sanden, Richard Eggarter, Anton Gaugl, Hans Godeck, Georg Köhler, Alexander Kökert, Wilhelm Kolmar, Fritz Linn, Karl Neumann⸗Hoditz, Joſef Renkert, Eraſt Sladeck, Robert Vogel, Rudolf Wittgen. Es kommen neu hinzu: Hedwig Lillie, Elſe von Seemen, Laura Wagaer, Willi Birgel, Walter Felſenſteln, Ernſt Dper: Es bleiben: Friedel Dann, Aenne Geier, Guſſa Heiken, Betty Kofler, Emilia Poßzert, Hans Bahling, Fritz Bartling, Alfred Färbach, Wilhelm Fenten, Mathieu Frank, Alfred Landorhy, Karl Mang, Philipp Maſſalsky Hellmuth Neugebauer, Hugo Voiſin. Es kommen neu hinzu: Elſe Betz, Johanna Bieſenbach, Eliſabeth Gritſch, Anna Karaſet, Pauline Strehl, Paul Berger, Hans Fideſſer, Karſten Derner. 75 Runſt und Wiſhenſchaſt Kleine Chronlk. Die Zweigſtelle Düſſeldorf der ſtaatlichen Haupkſtelle für den naturwiſſenſchaftlichen Unterricht veranſtaltet im laufenden Jahr am Bodenſee und auf Hel oland bio⸗ logiſche Kurfe. In Düſſeldorf ſelbſt hält ſie im Herbſt eine geographiſche Tagung und im Winter eine„Optiſche Woche ab.— Ein neuer Lehrſtuhl für geometriſche Optik wurde in der philoſophiſchen Fakultät der Univerſität Marburg ge⸗ er mit deſſen Wahrnehmung der wiſſenſchaftliche Mitarbeiter der Firma Leitz. Wetzlar, Dr. Berck unter gleichzeitiger Ernennung um Honorarprofeſſor betraut wurde.— Nach einem Beſchluß des eeenee der iſchechiſchen e e Fakul⸗ kät in Prag hat jeder Afſiſtent vor ſeiner Ernennung dem Vorſtand der Klinik einen Revers auszuſtellen, daß er in abſeh⸗ barer Zeit nicht in den Eheſtand trete. Die junge Aerzte⸗ generaklon ſieht in dieſem Beſchluß der medizinſſchen Fakultät eine Einſchränkung der perſönlichen Freiheit. Sie hat an die Leitung der Klinik in energiſcher Weiſe eine Aufhebung dieſes Eheverbotes gerichtet.— Profeſſor Wilheim Räuber, der durch ſeine hiſto⸗ riſchen Genrebilder bekannt geworden iſt, ſeiert dieſer Tage ſeinen 75. Geburtstag. Er iſt 1849 zu Marienwerder geboren und wirkte ſeit über 40 Jahren in München. Werke von ihm haben das Deutſche Muſeum und die Neue Pinakothek in München, die Ber⸗ liner National⸗Galerie und die Staatsgalerie in Karlsruhe erworben. — Einen intereſſanten Wettſtreit zwiſchen Männergeſang⸗ vereinen veronſtaltete die Radioſendeſtation in Frankfurt a.., bei denen das Publikum die Abſtimmung hatte Die Zu⸗ hörer waren mit Intereſſe an dieſem Wettſtreit beteiligt und konnte eine große Anzahl Preſsträger ſieghaſt hervortreten. Es dürfte wohl 8 aſßen mal ein Geſangswettſtreit dieſer Art ſenn ünen Halme fallen ebenfalls zurück. Die Gerr ſte veranſtalteten. Nach den üblichen Begrüßungsreden er⸗ griff Prof. Haenner⸗Weinheim, der Landesvorſitzende des erſterwähn⸗ gemeinſam ten Vereins, das Wort zu dem Thema:„Bei den deutſchen Volts⸗ genoſſen in Oeſterreich⸗Ungarn“. Als zweiter Hauptredner war Prof. Kaufmann⸗Weinheim gewonnen, der in einem 90 Bilder umfaſſenden Lichtb dervortrag„Die Schönheit der Heimat im Rahmen der vier Jahreszeiten“ vor Augen führte. Durch Geſänge und Gedichte wurde der Abend noch in beſonderem Maße verſchönt. Die beiden Haupt⸗ redner fanden verdienten Beffall. * Offenburg, 14. Juli. Nach der Beteiligung an dem Willſtätler Rennen nahm ein junger Mann namens Krupp von Legelshurſt in der Kinzig ein Vad, erlitt dabei einen Herzſchlag und ertrank. Aus der pfalz :: Ludwigshafen, 15. Juli. Die Ludwigshafener Meſſe, die am Sonntag ihren Anfang nahm und auf beiden Plätzen der Stadt, im Norden wie im Süden, mit Schauſtellungen, Schaukeln, Reit⸗ ſchulen, Achterbahn, Verkaufsbuden etc. reich beſchickt iſt, hatte unter den beſonders in den Nachmittagsſtunden herrſchenden tro⸗ piſchen Hitze ſtark zu leiden. Der Beſuch war ein mäßiger, Händler und Schauſteller machten infolgedeſſen am erſten Tage ſchlechte Ge⸗ ſchäfte, wenn es auch in den Abendſtunden ſehr lebhaft zuging. Denn nicht nur die Witterung, auch die herrſchende Geldknappheit beeinträchtigten die Kaufluſt und das Vergnügen. :: Bad Dürkheim, 14. Juli. Das Präſidium der Pfälziſchen Heimatbühne, Sitz München, hat den in Bad Dürkheim 2 1 Haardt geborenen Schriftleiter der„Werkzejtung der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik“ und pfälziſchen Heimatdichter Karl Räder in Anbetracht ſeiner Verdienſte um die Förderung der bicchen Heimatbeſtrebungen und Dichtkunſt zum Ehrenmitglied nannt. Neuſtadt a.., 14. Juli. Eine Katholiken⸗Verſamm⸗ lung hatten die Neuſtadter auf den geſtrigen heißen Sonntag im ſchattigen Kaſtanienhain beim Herz⸗Jeſu⸗Kloſter anberaumt. Ob⸗ wohl an dieſem Tag hier und in der Umgebung allerhand los war, fand ſich doch eine große Meiſchenmenge ein. Der Verſammlung ging voraus eine kirchliche Andacht an dem auf dem Feſtplatz er⸗ richteten Altar. Dann plazierte man ſich unter den ſchattigen Bäu⸗ men zur weltlichen Veranſtaltung. Muſikpiecen der Stadtkapelle Bolz. Liedervorträge des Pfarrcäcilienvereins unter der Leitung des Herrn Prof. Pfeiffer und Anſprachen wechſelten miteinander ab. Das leitende Thema der letzteren war„Kirche und Volkstum“. Der Religionsprofeſſor am hieſigen Gymnaſium, Herr Haas, ſchilderte in einer längeren Anſprache die Kirche als die Vertreterin des Volks⸗ ganzen. Dann ſprach Studienrat Bech aus Speyer. Jeder müſſe — e e für Wohltun opfern. 'as bringe 20⸗ un ache Vergeltung. Ferner müſſe das richti Volksgefühl gepflegt werden. 2 1 255 7 7 Sportliche Kunoſchau Mannheimer Juli⸗Pferderennen »Der Weinorte⸗Renntag Wie nicht anders zu erwarten, haben gerade die Rennen des Mittwochs einen ausgezeichneten eeeee funden; denn kaum ein Rennſtallseſitzer, der es irgend ermöglichen konnte, hat aus dieſen Rennen ein Pferd ſtreichen laſſen. Dazu lockten die ſeltenen Ehrengaben, die neben den prächtigen Vereins-Ehrenprei⸗ ſen auf 26 Kiſten Wein(und zwar wohlverſtanden„Spitzenweinc“ 1921) anwuchſen, doch zu ſtark. dDer Preis von Forſt vereinigte noch ſämtliche 22 Zwei⸗ von vornherein eingeſchrieben worden waren. Die gro⸗ en Ställe, die ſchon am erſten Tag ihren jüngſten Jahrgang ins Gefecht geſchickt haben, können ſich hier nochmals treffen. Im Ruppertsberg⸗ Hürdenrennen blieben 27 Pferde ſtehen. Eine ganze Reihe dieſer Kämpen iſt erſt in den allerletzten Tagen auswärts und hier hervorgetreten. U. a. haben in München Danabourg, Tango und Waltari gewonnen. Rat⸗ geber Aüt als einer der beſten des Rhein.⸗Weſtfäliſchen Konzger⸗ nes. almung iſt dort ungefähr der ſchnellſte Vierjährige über Sprünge, und was Gildenmeiſter, Logenbruder, Jahn und Favo⸗ 0 55 0 ih 1+5 e eee Rennbahnbeſucher ſelbſt, zu⸗ ihrem nen Laufen am Eröffnungstag. De äre Kunſtwart und der vorzügli— dergrund zu ſtellen. Das Verkaufsrennen, der Preis von Wachenheim hat nur drei Fehlanzeigen zu verzeichnen, da von 36 urſprünglichen Un⸗ terſchriften noch 33 ſtehen blieben. Der größte Teil der Pferde iſt⸗ mit 8000 Mark eingeſetzt, was unter den heutigen Ver recht große Summe bedeutet. Es iſt auch eine gute Klaſſe, die ſich hier bewirbt. Der Engländer Arion hat es mit Tango, Eiweiß, Kirchbach— der ebenfalls mit friſchem Lorbeer aus München kommt —, Naive, dem ausgeſprochenen Mannheimer 1600 Meter⸗Pferd, und verſchiedenen Neuimportationen zu tun. Die Einſatzpreiſe gehen herunter bis auf 2000 Mark, die für Marga verlangt werden. Im Kallſtadt⸗Jagdrennen nahmen 31 Pferde das Ge⸗ wicht an. Die Skala beginnt mit 74½ Kilo von Natgeber, der noch 3˙ Kilo über den nächſten, nämlich Iſchariot, geſtellt wird. Leider wird Heinrich Geh nicht ſtarten können, da der Hengſt in tierärztlicher Behandlung ſteht. Der enn ſeh Kunftwart erklärte ſich mit 66 Kilo einverſtanden. Paleſtrina ſteht mit 657% Kilo über dem einſtigen ltniſſen eine Badenia⸗Sieger Boros. Hiltrud, die junge Steeplerin des Stalles Lewin, dem auf ſo bedauerliche Weiſe durch das Kreuzen des reiter⸗ los gewordenen Glorioſo der Rheingold⸗Pokal ging, muß zu ihren 62½ Kilo ein Aufgewicht nehmen; Marotte, die Siegerin des Rheingold⸗Pokal iſt durch die Zulaſſungsgrenze aus dieſem 10 N 5 19 1 Rierdt gleichförmig behandelt 0 en darunter eine Reihe guter Pferde und allerjüngſter Sie⸗ ger, wie Waltaki, Danabourg und 1725 77 kiünghter Hört man den Namen des Preiſes von Dürkheim, ſo läuft einem das Waſſer im Munde zuſammen, wenn man bedenkt, daß allein für dieſes Rennen 6 Kiſten der vorzüglichſten Dürkheimer Wachstümer bereitſtehen. Dementſprechend ſſt auch die Beſetzung ausgefallen. Eine wirklich hervorragende Fachklaſſe iſt ſtehen ge⸗ blieben. Von den am Platz anweſenden Pferden hat Kairos das Höchſtgewicht zu tragen, während Balmung als Vierjähriger da⸗ relative Höchſtgewicht aufzunehmen hat. Coeur d. Almce trägt ſchon ein Aufgewicht für einen vorhergehenden Sieg und hat inzwiſchen nochmals gewonnen. Auch ſonſt ſind von den Ställen ſchnelle Pferde hier engagiert worden, ſodaß die 220 Meter einen ſehr intereſſanten Verlauf verſprechen. Im FreinsheimJagdrennen ſind 36 Pferde noch ſtark, berechtigt. So ziemlich die ganze genannte Klaſſe findet ſich noch 8 rbrücken⸗Jag n ſo ſicher führte, ferner Silberthaler, Ahie Rübezahl 57— T 11 6 r Preis von Deidesheim über die kurze Diſtanz von 1450 Meter ſchließt den Tag, und nicht weniger als 51 Wealde ſelen verſuchen, ihren Eigentümer 15 den Beſitz des begehrten Beidesheimer e zu bringen, von dem ſe 1 Kiſte für die erſten 5 Pferde gegeben wird, außerdem 1 Kiſte für den Traſner dez 9 1 Der Engländer Miltiades, der ſich hier befindet, wird beſondere⸗ Intereſſe erwecken: hat ihn doch der Ausgleicher in einem anderen Fall als für den Beſten der deutſchen Bahnen überlegen erklärt. Die ſes Rennen verſpricht nach der Qualität der gemeldeken Pferde eine⸗ der zu werden. o werden die Ställe das Möglichſte verſuchen, den„wein, frohen Renntag“ abwechslungsreich zu geſtalten, der auch bdom Publikum mit dementfprechenden Zulauf bedacht werden ſollt⸗ — 7 beseſtigt sicher uhnerduqen 7 775 ee e Tebewohl Hornhaut a d. Fußsohle verschwindet durch g In Drogerien u. Apotheken. C 2 2 Man verlange ausdrüeklteh„Lebewo Mozart wären weiter in den Vor⸗ W Lebewohl-Ballen-Scheiben; i- die dt, it⸗ tte ler ze⸗ ig. eit en er en arl er ed m⸗ im b⸗ ar, er⸗ iu⸗ lle es ab. er rte bs⸗ ſſe ge es nn jat die ei⸗ ist einiger Export. Zahl von Rohstoffen. 40 jähr. Jubilä kebenfalls Ehrenbdriefe Dienstag, den 15. Zult 1924 Mannheimer General⸗ Anzeiger(Mitiag⸗Ausgade) 5. Seile. Nr. 323 Handelsblaff Der englische Rohlenhandel vyb. Seit dem letzten halben Jahr ist der englische Kohlenhandel immer mehr der Stagnation verfallen, die vor allem seit der Auswirkung der Mieum-Verträge einen geradezu empfindlichen Umfang angenommen hat. Ber Han- del mit dem europäischen Konfinenk liegt vollkommen brach. Frankreich, Belgien, Deutschland und selbst Holland treten nicht als Käufer auf. Nur nach den skandinavischen Ländern Auch Italiens Nachfrage ist nicht nennenswert. Alle sind voll gedeckt durch die billige deutsche Reparationskohle. Dazu kommt noch ein wichtiges Angebot aus Amerika, da auch dessen Absatz nur gering ist. Die Lage ist deshalb auf allen englischen Kohlen- märkten sehr niedergedrückt. Am stärksten mitgenommen Sind die schottischen Märkte und vor allem auch der grobe Umsatzplatz von Hull, wo der Preissturz schr stark in Erscheinung trat. So lag z. B. der Preis für den 40 000 To. Abschluß der Norwegischen Staatsbahn auf dem Markt zu Neweastle 195,8 d per Tonne. Auch sonst konnten zahlreiche Unterbietungen festgestellt werden, deren Ausmaß zweifel- los zu einer radikalen Preissenkung führen wird. Da bereits beute eine starke Produktionseinschränkung im englischen Kohlenbergbau eingesetzt hat, so ist mit der Weiterentwick⸗ ung unter hart eingeschränkter Nachfrage, niedrigen reisen und erhöhten Produktionskosten durch die neuen Minimallöhne eine wirtschaftliche Lage zu erwarten, die die weitesten Wirtschaftskreise umfaht. Das Trausport- Wwesen ist heute bereits durch den Ausfall des Export- verkehrs in Mitleidenschaft gezogen. Die Produktions- einschränkung aber bedeutet nicht nur eine Herabsetzung der Ausbeute, sondern auch durch die nicht mehr voll- kemmene Ausnutzung der Produktions-Organisation eine Wesentlichg Erhöhung der Unkosten. Die amerikanische Kohle beginnt zudem die englische in Kanada und Südamerika zu verdrängen, da auch sie gänzlich vom europäischen Markt zurückgewiesen Wird. Die Preise der e Kohle betrugen in Cardiff: Admiraliy 1 28 sh. 6., Admiralty II 26 sh., Best smalls 18—18 sh. 6., Good bunker sorts 17—48 sh., Hargo smalls 15—16 sh. 6., Blackreins 26 sh. 6 d. bis 27 sh. 6., Western Valleys 26—26 sh. 6., Eastern Vallys 25—26 sh. Verschärfung dey Umsatazsteuer trotz Herabsetzung des Stéuersatzes aul 2 Prozent In dem Vorentwurf zur Umsatzsteuernovelle, die be- Fanntlich eine Herabsetzung des Satzes von 2% auf 2 Proz. bringt, ist, wie die Textil- Woche erfährt, auch eine sehr erhebliche Verschärfung der Umsatzsteuerpflicht vorgesehen, die insbesondere den Großhandel schwer treffen mußl. Nach dem bisherigen 8 7 Waren umsatzsteuerfrei unterschiedslos alle Großhbandelsgeschäfte, bei denen der Großhändler die Ware(irekt vom Fabrikanten an seinen Abnehmer schicken lieg. Diese Umsatzsteuerpflicht soll künftig nur noch für einen beschränkten Kreis von Gegenständen zugelassen sein, für die eine Umsatzsteuerfreiliste aufgestellt wird. Dabei soll ausdrücklich im Anschluß an die im 8 2 La und 1b Zetroffenen Bestimmungen über Befreiung der Umsätze innerhalb der verlängerten Einfuhr und der ersten Umsätze nach der Einkuhr vorgegangen werden. Die Umsatzsteuer- kreiliste Ja enthält neben Genußmitteln nur Rohstoffe, Pro- quktionsmite und ganz wenig Halbfabrikate, die Umsatz- steuerfreiliste Ib nur Lebensmittel und eine viel geringere Es ist also anzunehmen, daß nach der Umsatzsteuernovelle in der Regel alle Waren, die im Großhandel nicht auk Lager genommen werden, künktig ebenfalls umsatzsteuerpflichlig sein werden, falls nicht aus- drücklich das Gegenteil bestimmt wird. In der Begründung it ausdrücklich darauf hingewiesen, daß eine Anzahl von Fertigfabrikalen im Großhandelsverkehr nicht des Schutzes der Umsatzsteuerfreiheit bedürfen und daß das Privileg in starkem Umfange zu Schiebergeschäften ausgenutzt woörden Sei. Ob eine solche Begründung den schweren Schlag gegen den Groſhandel und die zweifellose Verteuerung vieler Waren rechtfertigen kann, mub füglich dahingeskellt werden. * rrrrrrrrrr DRrrrrmrrrrrrrrr— 2 2 des NMannheimer General- zurück. Die Landwirtschaft fällt bereits seit April fast Vb. Goldmarkhypotheken. Die Frage, ob es zulässig ist, auf Rentenmark lautende Hypotheken, Grundschulden oder dentenschulden grundbuchlich einzutragen, beschäftligt gegenwärtig die Juristen. Meist kommen sie zu einer Ab- lehnung, da nach 8 28 der Grundbuchordnung die Angabe des Betrages in Reichswährung vorgeschrieben Wird. Reichswährung im Sinne der Münzeinheit des Reiches und ihres Verhältnisses zu einer bestimmten Menge Feingold sei die Mark, nicht aber die Rentenmark, die nur eine Zwischen- lösung der Währungsfrage bis zur Schaffung einer neuen Reichsgoldwährung bedeute. In Ausnahmefällen seien zwar seit 1920 Hypotheken auch in anderer als Reichswährung zugelassen, doch bleiben dies eben Ausnahmefälle. Uebrigens besteht ein Bedürfnis nach Rentenmark-Hypotheken kaum, nachdem durch die Verordnung vom 17. April 1924 die Ein- tragung von Goldmarkhypotheken zugelassen ist. * Geschäftsaufsichten im Handelskammerbezirk Heidel- berg-Mosbach. Nach einer unverbindlichen Aufstellung der Handelskammer für die Kreise Heidelberg und Mosbach ist über folgende Firmen die Geschäftsaufsicht verhängt wor- den: Gebrüder Kampf, Heidelberg; Friedrich Gaubatz, Heidel- berg; Schneider u. Co..-., Heidelberg-Kirchheim; Bern- hard Gissler, Heidelberg; Jakob Daub Nachf., Heidelberg; J. Dieffenbacher Söhne, Eppingen; Simon Rhonheimer und Kaufmann Simon Rhonbeimer, Merchingen; Ago Handels- aktiengesellschaft, Mosbach; Karl Morlock u. Söhne G. m. ., Walldorf; Fahrzeug- Aktiengesellschaft Hainstadt, Hainstadt. *.-G. Papyrolinwerk und Couvertfabrik, Konstanz. Dadurch daß die Rohstofflieferanten schon frühzeitig zur Berechnung in wertbeständiger Währung übergipgen, die Gesellschaft aber nicht rasch genug folgen konnle, entstan- den laut Bericht für 1923 unerquickliche Zustände. Das Kapital würde von 4 auf 10 Mill. erhöht; doch blieb die eingebrachte Summe infolge der Inflation klein. Der Absatz War erschwert. Ein Ueberschuß wird mit 58 585.33 Bill. 3,88 Mill.) ausgewiesen. Die Goldbflanz enthält über die Kapitalumstellung keinen Hinweis; ein Ueberschuß zur Bildung von Kapital und Reservekonto ist mit 301 444 auf- gekührt. Kreditoren betragen 93 818(1913: 232 908) da- gegen stehen Debitoren mit 27 357(156 468)%, Norräte mit 206 471(229 224) l. Gebäude, Maschinen und Mobilien stehen mit 161 400(457 475) zu Buch. Das Kapital betrug 1913 224 000.. *Aus dem Salamander-Siegle-Konzern. Die Württem⸗ bergische Schuhfabrik M. u. S. Levi in Saurndau(Hohen- zollern), die Schuhindustrie-.-G. vorm. F. Schiele in Stetten wWalde haben unter Uebernahme der Schuhgroßhandlung Sußmann u. Weil die Allgemeine Schuhgesellschaft m. b. HI. in Stultgart zum Vertrieb ihrer Fabrikate in Südwest- deutschland gegründet. * Spinnerei und Weberei Pfersee in Augsburg. In der Aufsichtsratssitzung vom 8. Juli wurde beschlossen, der am 5. August stattfindenden.-V. vorzuschlagen, aus dem jin Geschäftsjahr 1923 errechneten Ueberschuf von 214 695 Biι eine Dividende von 5 G6%(i. V. 50 Prozent) auf die 1000 4- Aktie auszuschütten, Die Goldmark-Eröffnungsbilanz wird gleichzeitig zur Vorlage kommen; dabei ist in Aussicht ge- nommen, das Aktienkapital von 16 Mill.& auf 3,2 Mill. 4, d. h. im Verhältnis:1, umzustellen. * Berlin-Burger Eisenwerk.-G. Wie verlautet hat die J. Roth.-G. Eisengießereien und Maschinen- fabriken, Berlin- Tempelhof, Ludwigshafen a. Rh., das Majoritätspaket der Berlin- Burger Eisenwerk .-G. erworben. Die weitere Finanzierung des gesamten Konzerns wird demzufolge durch diese Gruppe und die ihr nahestehende Bremer Privatbank.-., Bremen-Berlin, er- bisherige Bankenkonsortium seine kolgen, während das Hiermit zusammenhängend stellen Interessen gelöst hat. die Vertreler der Banken ihre Aufsichtsratsmandate der g Gesellschaft zur Verfügung. 1: Rückgang in der Kalkproduktion. Die Erzeugung in der Kalkindustrie ist im Laufe des Monats Juni auf 25 Prozent zurückgegangen. Der Absatz an die Eisen- und Stahlindustrie ging um rund 27 Prozent, der an die chemische Industrie um rund 59 Prozent und der an die Kalksandstein- industrie um rund 45 Prozent im Verhältnis zum Monat Mal bei Hechingen und die Schuhfabrik Dillberg.-G. in Lucken- vollkommen als Käufer aus. Das Ausfuhrgeschäft zeigte allerdings eine geringe Belebung, als Hauptabnehmer kam. Holland in Frage. Der Absatz an das Baugewerbe war in- kolge der darniederliegenden Bautätigkeit kaum nennens- wert. Hier liegt einer der vielen Fälle vor, we eine leb- haftere Bautätigkeit anregend auf einen Industriezweig wirken könnte. Da aber in einem kaum ins Gewicht fallen- den Umfang nur gebaut wird, so liegen eine ganze Anzahl von Gewerben darnieder. ) Festsetzung des Wertes der ungarischen Goldkrone für den Monat Juli 1924. Der Umrechnungswert für die nach dem Werte der Goldkrone zu bezahlenden Steuern, Gebühren, überhaupt für alle nach dem Werte der Goldkrone zu bezahlenden öffentlichen Abgaben, für die gesamten auf den Eisenbahntarif sich gründenden Einnahmen, ferner für den Hauszins, für die Gebühren der öffentlichen Angestell- ten usw., endlich für alle anderen im Werte der Goldkrone zu liquidierenden Staatsausgaben Wird derart festgesetzt, daß für den Monat Juli 1924 der Wert der Goklkrone mit 17600 Papierkronen zu berechnen ist. Der Um- e ee e für die Zollzahlung kann bei der Reichs- nachrichtenstelle des Auswärtigen Amtes für Außenhandel, Mannheim, Börse, erfragt werden.„ Deuisenmarkt Paris lag heute vormittag weiterhin etwas fester und notierte mit 84 Franken gegen das englische Pfund und gegen den Dollar mit 19,25 Franken. In Goldpfennig ausgedrückt notierten: der französische Franken mit 21,9, der belgische Franken mit 19,25 und der italienische Lire mit 18,2 Pfennig. Für das englische Pfund bezahlte man heute vormittag 18,40 und für den holländischen Gulden 1,58,8. Sehr fest lag auch heute früh vicuer der Schweigzer Franken, der 77,5 notiert und nun nahe an der Friedens- parität angelangt ist. Man nimmt an, daß die Schweizer Regierung mit Hochdruck damit beschäftigt ist, den Stand der Schweizer Währung wieder auf die Vorkriegszeit zu bringen. Die Schwedenkrone wurde heute zum ersten- male mit der Friedensparität, 1,12, gehandelt. London gegen die Schweiz wurde mit 23,74 Franken gegenüber gestrigen 23,95 und gegenüber dem Dollar mit 5,41541 gegen gestrige 5,47% berzahlt. Für die deutsche Bi wurden in Zürich 130, Centimes und in Amsterdam 0,63 Cents bezahlt. Das eng- lische Pfund kostete 18,00%6 l. ch. Börsenberichie Mannheim, 14. Juli. Der heutige Börsenverkehr ver- lief ohne besondere Anregung. Es Furden Abschlüsse ge- tätigt in Rhenania zu 3,60, in Gebr. Fahr zu 3,50, Germania Linoleum zu 7,75, Knorr zu 2½, Mannheimer Gummi zu 1, Rhein-Elektra zu 4% und in Freiburger Ziegelwerke zu.. Von Brauereien wurden Durlacher Hof zu 16 und von Ver- sicherungsaktien Badische Assekuranz zu 59 Bic pro Stück umgesetzt. Waren und Härkte :: Pforzheimer Edelmetallpreise vom 14. Juli. Ein Kilo Gold 2780 Bi G. 2795 Bi Br.; ein Kilo Silber 89,50 Bi G. 90,75 BIi Br.; ein Gramm Platin 14 Bi, G. 14,40 Bi&A Brief. Magdeburg, 14. Juli. Zucker prompt 19—19,75, Lieferung innerhalb 4 Wochen 19,25—19,75 Goldmark. Bremen, 14. Juli. Baumwolle. American Fully middling c. 28 g mm loko per engl. Pfd. 31,77(31,59) Dollarcents. Berliner Metallbörse vom 14. Juli Prelse in Festmark für 1 Kg. 11 14 Alumlalum 11. 14. Elektrolytkupfer 119.25 110,75 in Barren—— Rafflnadekupfer 101-1,02.02. 1 Ann, auslünd..10.-.20.,20-.28 lel 6,57-0 58 0,57-0,58 Huttenzlun.00-4,05 104.18 fohelnk(Vb.-Pr.)———.— Niokel 2,28-2,5 35 do.(fr.Verk.) 0,55-90,56.55-.56 Antimon 0,66-.50 188-0,8 Plattenzlnk 0,48..49 0,-0,49Sliber fur 1 àr. 89,.—.90.— 90.—-91,— Aluminlum—— Platin 5. Ar.—— London, 11. Juli(WB)Y Metallmarkt.(in Lst. l. d. engl t. v. 1016 kg. 11. 14 11. 14. J Blei 32 39 32.90 Kupterkass 60.75 60.90 bestselect. 65.50 65.50 Zink 31.65 30.25 do. 3 Monat 6175 61.80 Nickel 130.— 130.—] Quecksilb. 13.50 13.50 do. Elektol. 65.50 65.—] Zinn Kassa 225.39 226 78J Regulus 50.— 50.— um des„Turnverein Jahn“ Neckarau In Neckarau hatte die deutſche Turnſache ſeit Jahrzehnten eine gute Heimftätte und viele glänzende, an turneriſchen Erfolgen reiche TLurnfeſte ſind ſchon an dieſem gaſtfreündlichen Orte gefeiert wor⸗ den. Ihnen allen ſchloß ſich würzig an die Feier des 40fäh⸗ rigen Beſtehens, die am Samstag abend im feſtloch ge. ſchmückten Vereinshaus des„V. f..“ durch ein von ungefähr 800 Porſonen beſuchtes Feſtban kett eingeleitet wurde. Eine feier⸗ liche Weiheſtimmung bemächtigte ſich der Feſtteilnehmer, als zur Einführung Händels„Largo“ für Harmonium und Violine, von den Herren H. Mayer und Paul Richter ausgezeichnet zu Ge⸗ hör gebracht, die Räume durchwehte und die Zuhörer in Andacht verſetzte. Die im Weltkrieg geſallenen Turngenoſſen und ſeine ſonſt verſtorbenen Mitglieder zuerſt zu ehren, erachtete man als heilige Fhacht. Theodor Körner's Wort„Mein Volk, vergiß die teuren eoten nicht“, benutzte der erſte Vorſitzende, Herr Ludwig Stalf, 0¹8 Leitſpruch ſeiner eindrucksvollen Gedächtnisrede, an deren Schluſße ſich die Fahnen auf dem blumengeſchmückten Podium, auf em die Krieger⸗Gedenktafeln aufgeſtellt waren, ehrfurchtsvoll ſenkten und die Verſammlung zum ehrenden Gedächtnis ſich von ween Sitzen erhob, während die Kapelle Schußmüller die Efab vollen Akkorde„Ich hatt' einen Kameraden“ zu Gehör brachte. war kurzer, ader mächtig auf das Gemüt wirkender Akt der Liebe b ar zu Ende. Die nun folgende umfangreiche Vortragsordnung gachte nur erſtklaſſige Darbietungen. Die drei größten hieſigen Vort. dereine hatten ſich zur Verfügung geſtellt. Es kamen zum Liedeng„Bleib treu, du herrlich Land am Rhein“ durch den 90 erkranz.„Dir möcht ſch dieſe Lieder weihen“ vom Sängerbund und„Rheiniſche Brautfahrt“ durch die Sängerhalte Ger⸗ wunde⸗ Ein Feſtprolog wurde von der Schülerin Hambſch in übnnerbarer Sprache verſtändnieinnig vorgetragen. Gruppen⸗ übungen⸗ Stabübungen, Geſellſchaftsturnen, Freiübungen, Keulen⸗ und Varxrenturnen der Männerriege und weibliche Jugend⸗ — 5 N—5 ölteren Abteilungen folgten. Eine beſondere Ehre wurde durch die Anweſenheit des Siegers vom 13. Deutſchen ſeine feſt in München, Herrn Jof. Nagel aus Eßlingen, der durch luffehervorragenden Leiſtungen an Pferd und Barren allgemeines 16 erregte, zuteil. In ſeiner Begrüßungsanſprache hieß Herr urng zunächſt die Vertreter der befreundeten Vereine und des ferner den Feſtredner, Regierungsrat Profeſſor Dr. Witet de aus Karlsruhe, das Gründungsmitglied und erſten borg 25 Turnvereins, Hauptlehrer Peter Huber, der von Horn⸗ Weiane geeilt war, den Kreisvertreter, Oberrealſchuldirektor — 515 Schwetzingen ſowie den Gauvertreter, Herrn Dr. Te p⸗ überaus ich willkommen. Redner gab ſeiner Freude über das der Geß große Intereſſe am Feſte Ausdryc und verwies bezüglich Feſtichriſt. e des Vereins auf die vom Feſtausſchuß herausgegebene Weiß im Herzliche Glückwünſche überbrachten die Herren Dr. des 10. Kreiſes und Dr. Teylitz namens des Dr. Te 1 m verdienden Kreisvertreter Dr. Weiß üderreichte nen plitz die Ehrenmitgliedichaft des Gaues Schriftwart Non⸗ macher und Ehrenmitalied Ludwig Arnold erheelten ef der d Dem Turnverein Jahn wurde der Ehren⸗ eutſchen Turnerſchaft überreicht. Ferner bekamen den 4 14 i. N e e meiſterhafte Feſtrede von Ehrenbrief die Tunngenoſſen Peter Mückenmüller und Jakob Groh.(Herr Groh iſt ſeit 35 Jahren lied und 30 Jahre Leiter der Turnerjugend.) Den Ehrenbrief des 10. Kreiſes wurde dem verdienten Turner Peter Werdan zuerkannt. Den Mittelpunkt der großzügigen Veranſtaltung bildeten die Weadneene Brosmer. In Lapidar⸗ dner über das Thema:„100 deutſcher Volksbewegung“. 51 ſtücke der Kapelle verſchönten den Abend. Dank gebührt noch beſonders Fräulein Szudrowiz für die muſi⸗ kaliſche Begleitung der turneriſchen Vörfahtungen. Der Verlauf der ſanzen Veranſtaltung trug, da man auch ſelbſt das Rauchen unter⸗ ieß, einen gediegenen Verlauf. Der folgende Sonntag brachte bel blauem, ſonnigem Himmel das Wetturnen. zu dem ſich zahlreiche Vereine eingefunden hatten. Um 9 Uhr traten die Jugendturner und Turnerinnen an, um 11 Uhr begann das Tur⸗ nen am Barren und Reck. Nachmittags 2 Uhr bewegte ſich vom Marktplatz aus der Jeſtzug der Gauvereine Auf dem Feſtplatz angekommen, begann alsbald das Muſterriegen⸗ turnen der Vereine, Freiübungen der Turnerinnen, ſpäter Reigen und Volkstänze, Staffelläufe der Turner, Jugendturner und Turner⸗ innen. Den Glanzpunkt bildeten allgemeine Freiübungen der Turner und Turnerinnen, an welche ſich um 6 Uhr die Siegerverkündigung ſchloß oßf. Es muß geſagt werden, daß fämtliche Leiſtungen auf der Höhe ſtanden; es wurde exakt und mit Diſziplin geturnt, was eine fleißige Vorübung der geſamten Turnerſchaft bekundete. Die einzelnen Wertungen: Altersklaſſe 1: 1. Val. Groh, Turnv. Jahn Neckarau 153.; 2. Alb. Strittmatter, To Mannheim 147.; 3. Hühne, Tv. Mannheim 137 Punkte. 2 Altersklaſſe 46—50: 1. Joſ. Biſſon, Turnv. Jahn Neckarau 155.; 2. Bernh. Greulich, Turnv. 46 Mannheim 154.; 3. Karl Spiegel, Tv. Jahn Neckarau 128.; 4. Mart Schenkenwald, Tv. Jahn Neckarau 123 Punkte. 19 Allersklaſſe M.(50 und älter): 1. Peter Simon, Ty. Jahn Neckarau 161.; 2. Hubert Köppen, Tv. Jahn Neckarau 16. Punkte. Ariegsbeſchädigte: 1. Peter Ruf, To. Seckenheim 49 Punkte. Turnerinnen(Oberſtufe): 1. Marta Latin, Tv. 46 Mannheim 92.; 2. Marie Greulich, Tv. 46 Mannheim 91.; 3. Franziska Schütter, To. 46 Monnheim 89.; 4. Suſanne Wolpert, Tv. Jahn Neckarau 88.; 5. Dora Klein, Tv. 46 Mannheim 87 Punkte. Anterſtuſe: 1. Marie Kein, To. Lampertheim 92., Hedi Münch, To. 46 Marmheim 92.; 2. Marta Latin, To 46 Mann⸗ heim 88., Emma Trautwein, Tv. 46 Mannheim 88., Grete Hen⸗ ning. Ty. 46 Mannheim 88.; 3. Amalie Appel, To. Feudenheim 87.; 4. Marie Huenſinger, Ty. Lompertheim 86., Kath. Stahl, To. Lampertheim 86.; 5. Lotte Edinger, Tv. Feudenheim 85 P. ſätzen verbreitete ſich der hre Zugend(Oberſtufe) Turner: 1. Oskar Hegmann, Turngen. Rheinau 136.; 2. Willi Fuſak, Germania Mannheim 132.; 8. de Karl Hutzenlaub, Tv. 46 Mannheim 129.; 4. Ludwig Möll, To. Seckenheim 128.; 5. Adam Hahb, To. Lampertheim 128 P. Willi Renner, To. 46 Mannheim 126., Guſtav Schmelcher, Tv. 46 Mannheim 126 Punkte. Jugendturner(Unterſtufe): 1. Franz,—+ Turngen. Rheinau, 138 Punkte. 2. Hartmann, Fritz, To. Seckenheim, 132 Punkte. 3. Dürr, Eugen, Tv. Sandhofen 131 Punkte. 3. Wollſchläger, Turngen. Rheinau 131 Punkte. 4. Raule, Ernſt, To. 46 Seckenheim 128 Punkte. 5. Frey, Wilhelm, To. Seckenheim 125 Punkte. 12 Kampf(oberſtufe⸗Turner): 1. Ebel, Herm., Jahn Neckarau, 211 Punkte. 1. Adler, Arthur, Tv. Mannheim 46, 211 Punkte. 2. Schmitt. Ludwig, To. 46 Mannheim, 202 Punkte. 3. Nenninger, N. To. 46 Mannheim, 196 Punkte. 3. König, Theodor, Tv. 46 Mann⸗ heim, 196 Punkte. 4. Volk, Karl, To. Seckenheim, 190 Punkte. 5. Volz, Karl, Tv. Seckenheim, 189 Punkte. 10 Kampf(Oberſtufe⸗Turner): 1. Nill, Max, To. 46 Mann⸗ heim, 187 Punkte. 2. Ebel, Hermann, Jahn, Neckarau, 184 Punkte. 3. Brenneis, Erwin, Jahn Neckarau, 181 Punkte. 4. Adler, Arthur, To. 46 Mannheim, 180 Punkte. 5. Volk, Karl, To. Seckenheim, 172 Punkte. 11 Kampf(Anterſtufe-Turner): 1. Müller, Karl, Tv. 46 Mannheim, 215 Punkte. 2. Bühler, Georg, Tv. Seckenheim, 204 Pkt. 3. Kirſchner, Emil, Jahn, Neckarau, 200 Punkte. 4. Schmelcher,., To. 40 Mannheim, 199 Punkte. 5. Metz, Jakob, Tv. 46 Mannheim, 199 Punkte. n 10 Kampf(Unterſtufe): 1. Orth, Adolf, Tv. Jahn, Neckarau, 179 Punkte. 70 Stix, Karl, To. 46 Mannheim, 176 Punkte. 8. Müller, Karl, To. 46 Mannheim, 175 Punkte. 4. Bühler, Georg, Tv. Seckenheim, 171 Punkte. 5. Schmelcher,., Tv. 46 Mannheim, 169 Punkte. Sieger im Vereinsmuſterriegenkurnen: 1. Klaſſe über 32 Teilnehmer: 1. Jahn Neckar au 67 Punkte: 2. To. 46 Mannheim und To. Seckenheim je 65½ Pnukte. 2. Klaſſe über 16 Teilnehmer: 1. To. Lampertheim 6˙ Punkte; 2. Tbd. Germ. Mannheim und Badenia Feudenheim je 61½ Punkte; 3. To. Sandhofen 57 Punkte. 5 3. Klaſſe unker 16 Teilnehmer: 1. Turngen. Rheinau 60 unkte. Zugendklaſſe Mannſchaftskampf(Wanderpreis des U. T. Mann⸗ heim): 1. Tv. Lampertheim 870 Punkte; 2. Ty. Seckenhein 869 Punkte; 3. Tv. 46 Mannheim 867 Punkte. Staffeln 44/100 meter): Turnerinnen: 1. To. Jahn Neckarau und Tv. 46 Mannheim je 60,1 Sek.; 2. Tbd. Ger⸗ mania Mannheim 60,4 Sek.— Turner: 1. Tv. Seckenheim 40 Sek.; 2. Tv. Jahn Neckarau 49,4 Sek.; 3. To. 46 Mannheim 50 Sek. Zugendturner: 1. Tbd.Germania Mannhelm 51.3 Sek.; 2. Badenig Feudenheim 52,2 Sek.; 3. 46 Mannheim 52,4 Sek. DFD—— Liederfaf e lfnaneee Qut bürgerliche Küche.—:—: Mitiag: und AHendtisch benweine Qut gepllegte Biere. Anerkannte billige reine olſene und Flase Treftdunf der Lledertäler, Ansenehmer Familienaufenthalt. 6 eeee ee. 1 6. Seite. Nr. 323 Mannheimer General⸗Anzeiger mittag · tus gabe) Dienskag, den 15. Juli 1924 Gerichtszeitung Der Raubmord in Brückenau Würzburg, 13 Juli. Am Dienstag, 3 Juni, vormittags wurde in einer Wieſe in der Nähe der Stadt Brückenau, unter einer Hecke liegend, der 33jährige ledige Kurmuſiker Karl Churs aus Großbodungen er mordet aufgefunden Churs, der das Kurorcheſter in Bad Brückenau leitete und dort als erſter Geiger mitſpielte, war auf dem nächtlichen Heimwege vom Bad zur Stadt Brückenau überfallen, erſchlagen und beraubt worden. Der Kopf der Leiche wies zahlreiche entſetzliche Verletzungen auf. Kaum eine Stunde nach Entdeckung der Tat war auch ſchon der Mörder ge⸗ faßt, und zwar in der Perſon des 1901 zu Paſſau geborenen Schloſ⸗ ſers Otto Ratzinger, der ſich nun vor dem Schwurgericht Würz⸗ burg wegen Raubmordes zu verantworten hatte. Der Angeklagte. der gefeſſelt in der Saal geführt wurde, iſt ein ſauber gekleideter junger Menſch von normaler Statur und gepflegtem, nicht gerade unſympathiſchen Aeußern. Trotz ſeines etwas finſteren Blickes würde ihm niemand die ſcheußliche Tat zutrauen. Im Verhältnis zu ſeinem Alter hat er ſchon ein recht bewegtes Vorleben In einem Schulbogen von ihm heißt es:„Heller Kopf, aber vorwitziger ungezogener Lausbub ſchade um ſeine Anlagen.“ In einer ſpäteren Qvualffikation:„Arbeitsſcheuer, nichtsnutziger Burſche, fremdem Eigentum in Poim Maße gefüährlich.“ Höchſt bezeichnend für den Angeklagten iſt ein Stückchen, das er ſich im Alter von 16 Jahren leiſtete. Er fuhr von Schweinfurt nach Bad Kiſſingen, strieb ſich dort in den Kuranlagen herum. entriß einer Dame das Hand⸗ täſchchen und flüchtete. Dieſe an Straßenraub grenzende Tat trug dem Früchtchen damals 5 Monate Gefängnis ein. Am 23 Mai machte Ratzinger mit 2 Genoſſen eine Autotour nach Frankfurt, angsblich um dort Arbeit zu ſuchen, kehrte aber andern Tags wieder nach Brückenau zurück. In der Nacht zum 26. Mat verübte er im Hotel„Zur Poſt“ einen Einbruch durch das Stpaßenſchenkfenſter. Er ſtahl eine Kaſette, fand ſie aber ſpäter bei der Oeffnung leer und warf ſie deshalb wieder weg Er ſann nun auf einen anderen Plan, Geld zu bekommen. Am Samstag, 31. Mai, nahm er aus der Werkſtatt einer Drechflerei unbemerkt ein ſcharfe⸗ Beil mit nach Hauſe, um damit einen reichen Kurgaſt zu überfallen. Sonntag gegen halb 9 Uhr abends verließ Ratzinger ſeine Wohnung mit dem Beil unter den Kleidern und trieb ſich in den Kuranlagen beim Bad Brückenau herum in der Abſicht,„einen Kurgaſt anzupacken, ohnmächtig zu ſchlagen und ihm die Sachen abzunehmen“. Er mußte lange warten, denn im Kuchaus war Reunion. Nach 12 Uhr kam plötzlich eine Mannsperſon des Weges, es war der Muſiker Churs. Ratzinger hielt ihn für einen Kurgaſt, trat, die Hand an dem unter dem Rock verborgenen Beil, auf ihn zu mit den Worten: „Tun Sie Ihr Geld raus!“ Der Angeklagte will nun von Churs einen Hieb mit dem Spazierſtock auf den Kopf bekommen haben, weshalb er mit dem Beil auf Churs einſchlug. Letzterer rannte hilferufend gegen das Bad zu davon, machte Kehrt und lief dann wieder in der Richtung gegen die Stadt zu, von dem auf ihn ein⸗ ſchlagenden Ratzinger verfolgt. Schließlich brach Churs zuſammen. Auch fetzt noch hieb Ratzinger auf den am Boden liegenden Mann ein, der, von mehr als 20 Schlägen teils mit dem glatten Teil teils mit der Schneide des Beils getroffen, alsbald ſtarb Ratzinger nahm ihm die Brieftaſche mit etwa 100 M. Inhalt, die Uhr, eine Pfeife und einen Zigarrenabſchneider ab, zerrte die Leiche auf die nahe Wieſe und verharg ſie unter einer Hecke. Das Urteil laute: auf Todesſtrafe. A ):( Schöffengericht Mainz. Der 55jährige Schuhmacher Jakob Soldan aus Horchheim verliebte ſich in die ebenfalls in Horchheim mohnende Witwe Gerkhardt. Seine Annäherungsverſuche fanden zwar kein großes Entgegenkommen und ſchließlich wurde der Mann abgewieſen. Soldan verlangte nunmehr die Rückgabe der Ge⸗ ſchenke, doch wurde ihm dies verweigert. Er fuhr nach Frankfurt und kaufte dort einen Revolver. Am 16. März begab er ſich dann zu der Gerkhardt, forderte noch einmal die Sachen zurück und ſetzte ihr dann den geladenen Revolver an die Schläfe und drückte los. Zum Glück verſagte der Mechanismus des Revolvers. Ein zweiter Verſuch des Soldan, zu ſchießen. mißglückte ebenfalls. Dann riß ſi die Frau los und flüchtete. Eine Strecke weit verfolgte ſie auch jetzt noch Soldan mit dem Revolver, doch wurde er angerufen und lief von der Frau ab. Später wurde ihm dann der Revolver vom Poli⸗ zeidiener abgenommen. Soldan behauptete, die Frau nicht töten ge wollt zu haben, ſondern er hätte ihr nur drohen wollen. Die Staatsanwaltſchaft Mainz war lange im Zweifel, ob ſie nicht do Anklage wegen Mord⸗ bezw. Totſchlagsverſuchs erheben ſolle. Trotz⸗ dem dafür eine Reihe Verdachtsmomente vorlagen, glaubte ſie doch, den zwingenden Beweis dafür nicht führen zu können und ſo hatte ſich Soldan nur megen ſchwerer Bedrohung zu verantworten. Soldan wurde 1920 wegen eines Sittlichkeitsverbrechens zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis verurteilt. In der Strafanſtalt führte er ſich gut und es wurde ihm ein Drittel der Strafe bedingt erlaſſen. Während der Zeit, in der Soldan ſeine Strafe verbüßte, vergiftete ſich ſeine Frau. Das Sachverſtändigen⸗Gutachten, das ſehr ein⸗ gehend erſtattet wurde, faßte ſich dahin zuſammen, daß Soldan die Tat in keinem Zuſtande geiſtiger Störung begangen habe, daß er geiſtig normal und für ſeine Handlung voll verantwortlich ſei. Der Vertreter der Anklagebehörde unterzog die ganze Tat nach eine objektiven Würdigung und beantragle 5 Monate Gefangnis. Der Verteidiger hob noch alle mildernden Momente hervor, beſonders das Verhalten der Frau, das geeignet war, in dem Angeklagten de Glauben zu erwecken, daß ſein Werben ſchließlich doch Gehör finder würde. Das Urteil des Gerichtes ging über den Antrag der Staats⸗ anwaltſchaft hinaus. Es verurteilte Soldan zu einer Gefäng:; ſtrafe von 5 Monaten und 14 Tagen. Zwei Monate der erlittenen Unterſuchungshaft kommen von der Strafe in Abrechnung Neues aus aller Welt — Anfug in einer Kunſtausſtellung. In der Kunſtausſtellung im Glaspalaſt in München treibt ein Unbekannter dadurch großen Unfug, daß er von einzelnen Bildern den Vermerk„Verkauft“ weg⸗ nimmt und an anderen Bildern anbringt. Der Unbekannte ruft dann die Künſtler an, das Bild ſei verkauft und der Betrag ſtehe zur Ver⸗ fügung. Es iſt Vorſorge getroffen, dem Unfug ein Ende zu machen. — Das aufgeſchobene Lebensende. Ein junges Paar aus der Regensburger Gegend wollte aus Liebesgram in den Tod gehen. Zunächſt tranken beide viel Alkohol, um ſich den nötigen Mut zu ſichern; dann banden ſie ſich mit einem Strick zuſammen und legten ſich auf die Schienen, damit der Regensburger Schnellzug ihrer Not ein Ende mache. Der Schnellzug hatte die Strecke jedoch bereits paſſiert. Im Warten ſchliefen ſie ein und wurden auf den Schienen aufgefunden. Sie ſchienen leblos. Bald zeigte es ſich aber, daß nur der Alkoholduſel ſie in den todesähnlichen Schlaf verſetz hatte. Die junge Dame bekam Prügel von ihrem Vater und hat der Liebe abgeſchworen. 85 — Im vollen Brautſchmuck in den Tod gegangen iſt in Ober⸗ friedersdorf an der Spree die Tochter eines Bildhauers. Nach vollzogener ſtandesamtlicher Trauung legte ſie ihren Braut⸗ ſchmuck an, öffnete den Gashahn, und erwartete ſo den Tod. — Wahnſinnskak einer Mufler. Ivn Wurgsdorf bei Bolken⸗ hain ereignete ſich, wie gemeldet wird, eine furchtbare Wahnſinnstat. Die Frau des Landarbeiters Ulber legte in einem Anfall von Geiſtesſtörung das zweijährige Kind auf eine glühende Platte, um es zu töten. Nachbarn befreiten das Kind aus ſeiner ſchrecklichen Lage. Es wurde zu den Grauen Schweſtern nach Volkenhain ge⸗ bracht, wo es aber bald verſtarb. Als der Mutter die Beſinnung wiederkehrte, verſuchte ſie zunächſt, ſich vom Zuge überfahren zu laſſen, woran ſie aber gehindert wurde Darauf begab ſie ſich in ihre Behauſung und erhängte ſich. — Vom Schwungrad zermalmk. Ein Unglück er⸗ eignete ſich in dem ſächſiſchen Grenzort Seifhennersdorf. Der 60jährige Arbeiter Guſtav Deutſcher, der in der Schuhfabrik Mehlich beſchäftigt war, geriet, offenbar durch einen unglücklichen Zufall, in die Transmiſſion. Der Körper wurde um die Welle geſchleudert und mit voller Wucht auf die Eiſengitterſtäbe der Fenſter geſchlagen. Dabei wurden dem Unglücklichen beide Fü Am Samstag, den 12. juli starb unser geliebter Sohn und Bruder WIii Baerwind Mannheim, 15. juli 1924. Suido Baerwind und Frau Marta Hans, Otto, Rudi Baerwind. Die Einäscherung hat in der Stille statt- gefunden. Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. 3665 Rind guter Herkunft wird v. guten Leuten in Pflege genommen. Adreſſe in der Geſchäftsſt. 3504 Wi.unſch. 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Der Aermſte, der bei Be⸗ ſtnnung blieb, bat ſeine Kollegen, man möge ihn vollends töten. Der eigene Sohn legte dem Vater einen Notverband an, bis der Arzt erſchien und ihn ins Zittauer Krankenhaus transportieren ließ. — Großer Brand in Pommern ährend ns ſchwere Ge⸗ witters fuhr der Blitz in den Kuhſtall des v. Mackenſenſden Gutes Gegelenfelde und entfachte einen ſchweren Brand. Dder Kuh⸗ ſtall, eine große Reihe von Nebenſtallungen und eine große Scheune verbrannten vollſtändig. An lebendem und totem Inrentar ſind ver⸗ brannt 28 Stück Nindvieh, 24 Schrveine, 60 Fuder friſches Heu, mehrere hundert Zentner Futtermittel und Deputatgetreide, 300 Zentner Rapskuchen ſowie der landwirtſchaftliche Maſchinenpark der Gutsverwaltung. — Das Schatzkäſtchen des Tolkranken. Aus Oldenburg wird berichtet: Dem Krankenhauſe einer oſtfrieſiſchen Stadt wurde ein ſchwer an Lungenentzündung erkrankter Mann zugeführt. Er hatte einen kleinen Holzkaſten bei ſich, den er unter»ſeinem Kopf⸗ kiſſen barg. Der Mann wurde umgebettet, die Schweſter wollte den Kaſten mit in das andere Zimmer nehmen. Aber ſie ließ ihn fallen und 1000 Mark in goldenen Zehnmarkſtücken lagen auf der Erde. Der Sterbende vermachte die Summe der Kirche. Aber man wußte ihn zu beſtimmen, daß er in einem neuen Teſtament das Geld dem Krankenhauſe zuwandte. Dies aber erfuhr die Stadtverwaltung, und da der Verſtorbene Armenunterſtützung erhalten hatte, ließ de Stadt das Geld gerichtlich für ſich beſchlagnahmen. Aber die Stadt hatte mit dem Geld auch kein Glück, denn das Finanzamt bean⸗ ſpruchte es für ſich zur Befriedigung von Steuerforderungen. — Auch eine Feſtrede. Ein angeſehener Pariſer Fabrikant gab ſeinen Angeſtellten, bei denen er ſehr beliebt war, einmal im Jahre ein Picknick. Auch in dieſem Jahre erhielt das Perſonal die Ein⸗ ladung auf eine Beſitzung des Chefs. Als alles verſammelt war, ſchickte ſich der Fabrikant an, eine Anſprache zu halten.„Ich wünſche Ihnen allen Lebewohl zu ſagen,“ ſprach er,„ich gehe fort!“ Ehe noch jemand begriff, um was es ſich handelte und ehe man ihn hindern konnte, hatte er ſeinen Revolver aus der Taſche gezogen und einen 3 gegen die Schläfe abgedrückt, der den ſofortigen Tod herbei⸗ führte. — Junahme der Dollar⸗Einkommensmillionäre. Aus amtlichen Feſtſtellungen geht hervor, daß die Zahl der Dollar⸗Millionäre in Amerika, die am Ende des Krieges zurückgegangen war, erneut geſtiegen iſt. Dazu iſt zu bemerken, daß hier Millionäre nicht Leute von einer Million Vermögen, ſondern von einer Million Einkommen genannt werden. Im Steuerjahr 1921 waren es 21, im Jahre 1922 hingegen 67 Perſonen, die ein Einkommen von einer oder mehreren Millionen Dollars jährlich bezogen, darupter ſind vier Perſonen, deren Einkommen über fünf Millionen Dollars betrug. Das Geſamt⸗ einkommen des Landes im Jahre 1922 betrug 21 336 212 530 Dollar. Waßerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rbein-Bege J5 ſ5 ſõii ſi i5 Tefar-Henei 5 I5 id I. I12[is. Schunerinſel⸗) 2 90288 3 832 750 5 590 Mannheim.904.86.784.714.75.43 ſtehl...88.833,80 3 843.78.5 beilbronn Maxau. 5755.757 5 865 66.35 Mannheim.994934 87.804.82 4 53 Kaub Köln.23.18 308.02.92 2,80 20 Herausgeber. Drucker und Verleger; Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G m. b. H. Mannheim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— fredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: i. V. Kurt Fiſcher; für Kommunalpolitik u. Lokales: J. V. Ir Kircher; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebiete, Gericht u. den übria fedaktionellen Teil: Fr. Kircher: f Anzeigen: J. Bernhardt. Rheinwaſſerwärme Dienstag, den 15. Juli Schlachtfest NNes 7 W mit Ia. Bier u. 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Bei 100 000 Einſendungen gelangen die unten aufgeführten Sachen zur Verteilung, bei größerer Beteiligung entſprechend mehr, bei gerin⸗ gerer weniger. 1. Preis: Eine maſſive Einfamilienvilla einſchließlich Be⸗ ſchaffung des Bauplatzes. ſchlüſſelfertig am Wohnort des Gewinners aufgebaut oder das Bargeld hierfür(nach meiner Wahl). Wert Ein fabrikneues vierſitziges Brennabor⸗Auto mit allen Schikanen oder ein Sportflugzeug (Mark⸗Eindecker) nach Wahl des Gewinners Vert Je eine kompl. Wohnungseinrichtung(1 Küche, 1 Schlafzimmer und ein Wohnzimmer je 1800.— Ein fabrikneues N. S..⸗Motorrad mit allen Schikanen ſowie ein Faß Benzin, eine Kanne Oel u. ein Sportanzug mit Stiefeln dazu Wert Ein Klavier mit Noten und koſtenloſem Klavier⸗ unterricht Wert Je ein großer Grudeofen mit je 5 Ztr. 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Sprottan einzu⸗ ſenden. Der Umſchlag muß den Vermerk„Preisausſchreiben“ tragen. Das, Geld kann auch auf Poſtſcheckkonto Breslau 61 806 der Firma Otto Memmer eingezahlt werden. Unleſerliche Schrift ſchließt von der Teiluahme aus. 2. Alle bis 31. Juli eingegangenen Briefe werden in Gegenwart des Rechtsanwalt und Notar Herrn Dr. Matuszkiewicz in Sprottau ſowie der Preisrichter geöffnet. Preisrichter ſind die Herren Archi⸗ tekt Brund Heinze. Kaufmaun Willy Oeſterling, Paul Schubert und Baumeiſter Paul Wagenknecht ſämtlich in Sprottau. 8. Bei mehreren richtigen Einſendungen entſcheidet das Los. Alle Gewinner werden ſchriftlich benachrichtigt. Die beſtellten Ziga⸗ retten ſowie die gewonnenen Preiſe werden koſtenlos zugeſandt. Die Veröffentlichung der Preisträger in den Zeitungen bleibt vorbe⸗ halten. Die Entſcheidung der Preisrichter iſt endgültig. 4. 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