dezugepreiſe: 5u Massbele 88b egessg wöchentua ac Goloe pfeunig. die wenatüchen Bexicher varpflchten uch dei ertl. Renserung der wirtſchaftüchen attaiſſe netwendig werdende Preiserböh gen amzwert Poſt⸗ ſcheckonts nummer 17500 Kartsruhs.— Hanpigeſchäftsſtelks Manabeim E 6. 2.— Seſchäfte Nebanſtrdie Nacharftodt, Wals⸗ dofne. 8. Lernſpe. Ur. 7837, 70:, 7558,%8, 78e8. Tetegr.„N. enerazanzeiger Maunbelm. Erfchant wöchenktich zur Feungt. Bellagen: Sport u. Spiel hu Alanndehnet Senoral Ameider · Aus Jett u. Oeben mit Manmbdeimet Jranen- u. Wuſck-Jeftung · Welle u. Schall · Aus Jeſd und Garten. Wandern u. Neilen .——kk̃kk.————̃k—k—————— K————-—— Neue Mannheimer Seilung Badiſche Neueſte Nachrichten Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 327 Anzeigenperiſe aac Carif. dei borauszabtung pre ein⸗ paltige Rolonelzelle für Rugemeine Finzeigen 0, 40 Golsmark Reklamen 2,— Soldmark. Lür Anzeigen au beſtimmten Cagen Stellen und Nusgaben wird keine verantwortung über⸗ nommen. Böhere Sswalt. Strelks, Oetriedsſtörungen uſw. beeschtigen zu krinen Erſatzanſprüchen für ausgeſallene oder deſcheünkte Rusgaben oder füe verſpätete Rufnahme von fin⸗ geigen. ſtuftr. ö. Fernſpr. ohne Gewähr. Srrichtsſt. Mannveim. die Eröffnungsſitzung der Londoner Konferenz die Begrüßungsreoͤen Die Londoner Konferenz iſt am geſtrigen Mittwoch programm⸗ gemäß um 11 Uhr vormittags eröffnet worden. Im UAmtszimmer Macdonalds im Foreign Offioe war eine huſfelſenförmige Tafel auf⸗ geſtellt, an deren Stirnſeite Macdonald und die Engländer Platz nahmen. Rechts von ihnen waren die Franzoſen, links die Italiener. Im ganzen ſind 10 Staaten vertreten: England, Frankreich, Belgien, 0 Amerika, Japan, Jugoſlavlen, Portugal, Griechenland und anben. umände Die Eröffnungsrede Maedonalòs enthielt u. a. folgende bemerkenswerte Gedankengänge: Meine erſten Worte und Gedanken ſind die des Willkommens im Namen ſowohl meines Landes als auch meiner Regierung an die Vertreter der Nationen, die, während der Krieg wütete, an unferer Seite kämpften und die jetzt die Verantwortung teilen, Europa Frieden und Sicherheit zu bringen. Die Nachkriegsprobleme ſind zahlreich und verwickelt geweſen und es lag in der Natur der Dinge, daß wir nicht immer gleicher Anſicht ſein konnten. Nichts hat uns mehr gehindert als die wirt⸗ ſchaftlichen Probleme, die aus dem Kriege entſtanden ſind und unter dieſen find die Reparatlonen eines der ſchwierigſten geweſen. Zu Beginn des letzten Jahres entſtanden ernſte Mein ungsver⸗ ſchledenheiten unter uns Über dieſe Frage, die, wenn nicht ein ſtarker. guter Wille in unſeren Herzen geweſen wäre, zu üblen Folgen hätte führen können. Schließlich beſchloß die Reparationskommiſſion mit Zuſtimmung der Regierungen, einen Ausſchuß von Sach⸗ verſtändigen zu ernennen, um das ganze Problem zu erfor⸗ ſchen und uns bei ſeiner Löſung zu leiten. Im April lieferte unt der Ausſchuß einen Vericht, der nicht nur durch ſeine Fähigkeit, ſon⸗ dern auch durch ſeine Einſtimmigkeit uns allen die gebieteriſche Ver⸗ pflichtung auferlegte, um ihn unverzüglich zur Durchführung zu bringen. Wir haben bisher eine Politik verfolgt, die nicht nur verfehlt hat, die erwarteten Reparationen einzubringen, ſondern die gls Folge zu einer Unbeſtändigkeit der Gemüter bet den in Be⸗ tracht kommenden Ländern geführt hat, zu einem Anwachſen des aggreſſiven Milttarismus und zur Verſtärkung einer Furcht, die jedes Sicherheitsgefühl ausſchaltete. Die Nationen haben nicht eine Hoff⸗ nung vom Anbrechen eines friedlichen Tages erblickt, ſondern in eine graue Ausſicht drohender Gefahr geſchaut. Es iſt unſere Pllicht, ſie zu beenden und zu verſuchen, die neue Gelegenheit zu er⸗ greifen, um glücklichere Ausſichten zu ſchaffen. Ich unterſchätze keineswegs die Schwierigkeiten unſerer Aufgabe. Andererſeits hoffe ich jedoch, daß Sie nicht die Aufrichtigkeit unſerez unſches, ſie zu überwinden, unterſchätzen. In einigen ſeiner Vor⸗ ſchläge iſt der Bericht vielleicht auch anfochtbar. Aber wir ſind von den Sachverſtändigen gewarnt worden, daß er als ein Ganzes genommen werden muß und wer ihn immer ſorgfällig unterſucht hal, wird zu demſelben Schluß kommen. Wir dürfen nicht verſuche n, ſeine Einzel⸗ beiten abzuändern, ſonſt fallen wir wieder in die Meinungs⸗ verſchiedenheiten, in denen wir uns früher befunden haben. ver⸗ ſuche, Bereinbarungen über kleine Dinge vo ngeringfügiger Bedeu⸗ tung zu ſinden, werden ſtets fehlſchlagen. Der Bericht fordert nicht nur Verpflichtungen von Deutſchland,[ondern auch von uns. Wir müſſen ihm eine Chante geben. Wir müſſen unſere Maß⸗ nahmen ſo anwenden, daß wir Bedingungen ſchaffen, unter denen der Plan, wie uns geſagt worden iſt, arbeiten wird, und von dleſen edingungen ſind zwei unbedingt weſentlich. 1. daß die wirtſchaftliche und fistallſche Einheit eutſchlands wieder hergeſtellt wird. 0 2. daß augemeſſene slcherbelt den Glaubigern ge⸗ — en werden kann, die erſucht werden ſollen, eine ſeht große An⸗ 5 85 vorzuſtrecken, die die Grundlage des Planes iſi. Der Mechanis⸗ 5 bin überzeugt, daß die Schwierigkeiten überwunden werden unen und daß wir als Schlußwort unſerer heutigen Beratungen ſet de ſchreiben können, das von unferen Beſchlüſſen ſo lange hite, nämlich das Vort: Erfolgl e hat einen ſcharfen Unterſchied zwiſchen den und ſich aftlichen und politiſchen Erwägungen gezogen auf die erſteren konzentriert. Der erſte Satz, der Schlüſſel ſtändi 8 dichtse ſelbſt, gibt den Schlüſſel zu der Lage. Die Sachver⸗ Belin dee Wir ſind an unſere Aufgabe als Kaufleute herange⸗ etwas beſſ rebt, wirlliche Ergebniſſe zu erzielen Können Sie nun ſelbe es um als die An wendung dieſes Berichtes in de m⸗ müſſen e e. in dem er gefaßt worden iſt, zu fordern? Wir und 0 ee daß wir alle anderen Fragen als die alleinige nicht Frazen wendung des Berichtes beiſeite ſeellen. Wir dürſen den Fragen verwickelt geſtalten, indem wir ſie mit frem⸗ eme Frg gen verbinden. Die verhängnisvolle Gewohnheit, ee einer anderen zu verbinden, iſt zum größten Teil gangenheit gemepſen für den Mißerfolg, irgendetwas in der Ver⸗ wir ſede f zu löſen. Wir müſſen Schritt für Schritt gehen, ndem wir jede 55 ſoweit wie mgölich iſolier en und löſen, bevor ſich eine möglich iſolieren und löſen bevor laſſen Sie nen age Löſung aller unſerer Frageprobleme. Aber e uns erſt den Boden freimachen, in dem wir den Dawes⸗ durch den dies get 5¹ FFFFFFFTT 88 Befugniſſen wie die anderen Konferenzſtagten anweſend. Bericht zur Durüiſchhrung dringem. Danach bein ich berelt, mit Inen für die anderen Fragen eine Löſung zu fuchen. Die Gerechtig⸗ keit des Dawesplones, ſeme Unpartelflichkeit und ſeim Gleichge wicht daden allgemeine Anerkennung gefunden. Er iſt ein praktiſches, wirtſchaftliches Werk, das aufrichtig un Lichte der Tat aufgeführt wurde. Was ſein Ziel betrifft, ſo kann ich nichtz beſſeres tun, als den ausgezeichneten Auszug anführen, der aus Be⸗ quemlichkeitsgründen vorangeſetzt wurde. Dieſer Ausgug erklärt folgendes: Das Ziel des Planes iſt: 1. eine Maſchinerie zu errichten, um die größten Jahreszahlun, gen Deutſchlands zu erlangen; 5 2. größtmöglichſte Transfers an die Gläubiger Deutſchlands zu ermgqölichen; 8. die Frage, was Deutſchland zahlen kann, aus dem Gebiet praktiſcher Anregungen herauszunehmen; 90 85 endgültige und umfaſſende Vereindarung Über alle Repa · rationsprobleme und die damit zuſammenhängenden Fragen zu er⸗ leichtern, ſobald die Umſtände dies mgölich machen. Es iſt nicht nur ein Plan, um Zahlungen von Deutſchland zu erhalden; er verſucht auch, die Stabiliſterung der deutſchen Währung und die Balanzierung des deutſchen Budgets ſtcherzuſtellen. Er bietet batſächlich die einzige Hoffnung für Deulſchland, aus dem finanzzellen Sumpf, in den es faß unrettbar geſunken iſt, herauszul ommen. Macdonald ſchloß: Wir wünſchen. einen beſonderen Willkomm den amerikaniſchen Vertretern darzubieten. Ich weiß, Sie ſind nicht hier als Volldelegierte. Die Lage in Amerika ver⸗ hindert dies. Aber Sie ſind hier als ein Beweis des mitwir ⸗ kenden Wohlwollens. Amerika war ein großer Partner von uns in Tagen. wo wir uns im Kriege befanden. Sein Geiſt erpellt den Bericht, der uns hier zuſammengebracht hat. Wir werden es bit⸗ ten, nicht als eine Regierung, ſondern als ein Volk mit zahl⸗ reichen Hilfsquellen und auten Herzen Anteil an den finanziellen Plänen zu nehmen, die zur Durchführung gebracht wer⸗ den müſſen. wenn ein baldiger Wiederaufbau in Europa ſtattfinden ſoll. Außerdem wird es als Zuſchauer, der zurückgezogen iſt, von den Gefühlen und Erwäagungen, die uns Europäer bewegen, vtel⸗ leicht eher in der Lage ſein, in kritiſchen Tagen mit freieren An⸗ ſichten und mit ruhigem Urteil zu helfen, als wir, die wir inmitten der Gefahren ſtehen, fähig ſind. Wir begrüßen unſere amertka⸗ niſchen Freunde herzlich auf der Konferenz und ich kann nur die Hoffnung hier wiederholen. indem ich die Konferenz für eröffnet er⸗ kläre und Sie bitte, Ihre Aufgaben zu beainnen, daß, wenn ich ſie ſchließe, ich Männern Lebewohl ſagen werde. die in ihre verſchie⸗ denen Länder zurückkehren, ſtolz und alücklich über den Erfolg ihrer Arbeitl Herriot führte aus: Herr Premlermimiſter! Ich bin ſicher, der Wortführer der hier verſammelten Delegierten zu ſein, wenn ich Ihnen für die edelmütigen Worte danke, die Sie ſoeben geäußert haben. Jeder von uns, wir alle von Ihnen hierher eingeladenen Vertreter ſind uns des Ernſtes unſerer Pflicht bewußt, die wir hler zu erflüen haben. Die Fraar iſt. die Intereſſen der Menſchheit. die in gleicher Weiſe und während langer Zeit durch einen grauſamen Krieg gelitten haben. zu verſöhnen mit der Notwendla⸗ kelt den Frieden wiederherzuſtellen, zu dem wir ae ſtreben wollen. Die Aufgabe. die uns erwartet, iſt außerordentlich ſchwieria und ich frage mich. ob in der Geſchichte die Vertreter von Regierungen je einer ſchwierigeren Aufgabe gegenübergeſtanden ha⸗ ben. Aber jeder Einzelne und wir alle zuſammen werden hierher die Liebe des Landes, das wir vertreten, und die von uns ſelbſt empfundene Liebe mitbringen. Wir werden alle ſo viel wie möalich daran arbeiten. eine Löſung zu erreichen, und wir ſind, wie Sie Herr Präſident, beſonders froh. hier unſere guten Freunde aus den Vereinigten Staaten zu ſehen. Ich bin ſicher. daß ich unſere gemein⸗ ſamen Gefühle zum Ausdruck bringe, wenn ich— ich weiß nicht, ob die Frage ſchon aufgeworfen iſt und ich möchte ſie ſelbſt auf⸗ werfen— wenn ich Sie im Namen meiner Kollegen bitte. das Amt des Vorſitzenden zu übernehmen und unſere Zuſammenkunft zu leiten. Der amerſbanſſche Botſchafrer Kellogg dankte Maedo nald für die an ihn gerichdebte Begrüßung und ſagte, die amerttanſchen Delegierten ſeien nicht in derſelben Eigenſchaft und mit denſelben Amerika ſei nicht Teilhaber am Verſailler Vertrage Die amerikaniſchen Delegierten ſeien jedoch in demſelben Geiſte der Hilfsbereitichaft gekommen. Kellogg ſprach dem Dawesausſchuß die wärmſte An⸗ erkennung aus. Die amerikaniſche Regierung und das amerikaniſche Volk glaubten, daß die Annahme des Dawesberichts der erſte große Schritt zur Stabiliſierung Europas ſein werde. Der italleniſche Delegierte de Stefant underſtügzte ebenfalls den Vorſchlag Herriots, Maodonald den Vorſitz der Konferenz zu übertragen und betonte, daß Italien an dem Werke des Wieder⸗ aufbaus Europas mitarbeiten werde. Im gleichen Sinne ſprach der japaniſche Botſchaſter Der belgiſche Pvemierminiſter Theunis unterſtützte den Antrag Herriots und brachte die ver⸗ trauensvolle Hoffnung der belgiſchen Regierung und des belgiſchen Volkes zum Ausdruck, daß die Konfevenz ein Werk der Gerechtigkeit und des Friedens ausführen werde. Macdonald nahm hierauf den Vorſitz der Konfe⸗ renz an und 0 nochmals ſeine Hoffnungen auf eine erfolg⸗ reiche Arbeit der Konferenz zum Ausdruck Darauf wurde Sir Morris Hankey zum Generalſekretär gewählt und drei Anterausſchüſſe eingeſetzt, die die Abſchnitte C, D, E, und& des Artikels 5 des engliſch⸗franzöſiſchen Memorandums beraten ſollen Zur näheren Orientierung ſei bemerkt, daß der Abſchnitt C vorſieht daß die Vereinbarungen der Konferenz die Autoxrität der Repko nicht beeinträchtigen dürfen und daß im Hinblick auf die Notwendigkeit, der Zeichnung der deutſchen Anleihe eine gewiſſe Sicherheit zu geben, England und Frankreich ver⸗ uchen werden, die Mitwirkung emes Amertkaners in der eee cher zu ſtelen, wenn dieſe Kommiſſion eine deutſche Nichterfüllung in Erwägung ziehen mü Nelz Der tt E vor, daß ein Plan aufgeſtelſt werden 655 611 Nich terfüttung Deutſchlands vorliegt, ſo⸗ fort beraten werden, welche Maßnahmen angewendet werden ſollen, um die Intereſſen der Regierungen und der Anleihegläubiger Deutſchlands zu ſichern. 1% Die Abſchnitt E ſteht vor, daß ein Plan aufgeſtellt werden ſoll, durch den Deutſchlands i und finanzielle Einheit wiederhergeſtellt werden ſoll, ſobald die Reparationskommiſſion ent⸗ ſchieden hat, daß der Dawes⸗Bericht in Wirkung getreten ſei. Der Abſchnitt C endlich ſteht vor, daß eine beſondere Körperſchaft eingeſetzt werden ſoll, mit der die Regierungen über die Verwendung deutſcher Reparationszahlungen beraten ſollen. die Mitwirkung Amerikas Der Vertreter in der Reyka Der Sonderberichterſtatter des„Petit Pariſten“ in London mel⸗ det: Im erſten Ausſchuß habe geſtern nachmittag das amerikaniſche Mitglied eine wichtige Erklärung abgegeben. Er habe mit⸗ getellt, daß die amerikaniſche Regierung keinen Einſpruch dagegen erheben würde, daß in der Reparationskommiſ⸗ ſion ein amerikaniſcher Staatsbürger Sitz und Stimme hätte für den Fall, daß die Kommiſſion eine Verfehlung Deutſch⸗ lands feſtzuſtellen hätte. Die Möglichkeit der amerikaniſchen Be⸗ teiligung ſtehe jetzt feſt. Es frage ſich nur, wer den amerikaniſchen Staatsbürger ernennen ſolle. Nach der einen Auffaſſung habe die Reparationskommiſſion ſelbſt unmittelbar den Vertreter der Ver⸗ einigten Staaten zu ernennen, nach der andern wäre die Ernennung dem Vorſitzenden des internationalen Schledsgerichts⸗ hofs im Haag zu übertragen. Nach gründlicher Auseinander⸗ ſetzung, in die beſonders Peretti della Rocca und Snowden einge⸗ griffen hätten, habe ſich der letzte Punkt durchgeſetzt. Ein Appell an General Dawes Der frütere amerikaaiſche Rheinlandkommiſſar, Noyes, der ſchon zum wiederholten Male die franzöſiſche Rheinpolitik freimütig gekennzeichnet hat, richtete an General Dawes einen offenen Brief, in dem es heißt: „Nur ein amtliches endgültliges Wort Kellogs in London könne den Pawesplan retten. Sie beſitzen nach Ihrer Nomination die Möglichdeit, bei unſerer Regierung darauf zu dringen, daß Kellog die bisher allen unſeren Vertretern 8 85 tende halbe Stellung aufgibt und frei erklärt, nach Amerikas An⸗ ſicht wäre für Frankreſch die Zeit gekommen, ſeine eigen⸗ mächtige Politik aufzugeben, und die zu einer ehr⸗ lichen Durchführung des Dawesplans notwendigen Zuge⸗ ſtändniſſe zu machen. Geſchieht das nicht, ſo wird der Dawesplan allen anderen Vorſchlägen, die bisher gemacht worden ſind, auf dem Wege in die Verſenkung hinabfolgen. Deshalb müſſe eine dahingehende Inſtruktion Kellogs verlangt werden. Die Regſerung hat die Pflicht, mitzuhelfen und eine ſolche Politik würde das Volk als ein Meiſterſtück des wirtſchaftlichen Wiederaufbaues empfinden, den Amerikas Farmer und Amerikas Geſchäftswelt dringend benötigen.“ Der Brief Noyes dat in Wafhingtoner politiſchen Kreiſen all gemeines Aufſehen erregt und man iſt begierig, darauf zu erworten ob und wie Dawes, der als Vizepräſidentſchaftskandidat der Repu⸗ blit ſcharf im Brennpunkt der öffentlichen Aufmerkſamkeit ſteht, auf dieſen Appell reagieren wird. 0 das engliſch⸗amerikaniſche Einverſtändnis (Bon unſerm nach London entſandten Sonderberichlerſtatter) * Paris, 17. Jull. Als Ramſay Macdonald mit Her⸗ rlot in den großen Empfangsſaal des Staatsſekretärs trat, fiel Sonnenſchein auf die hufeiſenförmige mit blauem Tuch überzogene Konferenztafel. Macdonald, der ſich in beſſerer Laune befand, ſagte zu Herrtot:„Das iſt die Sonne des Frledens“, worauf Her⸗ riot gezwungen lächelnd erwiderte:„Wir wollen es hoffen.“ Die Zuverſicht Macdonalds und der merkbare Zweifel Herriots gaben der Eröffnungsſitzung der interalliierten Konſferenz ihren Charak⸗ ter. Die Delegierten waren über die Zurückhaltung des franzöſi⸗ ſchen Miniſterpräſidenten ſo erſtaunt, daß ſie an Herriot mehrfach Fragen richteten. Der Miniſterpräſident entſchuldigte ſeine üble Laune mit dem Hinweis auf die heftige Erkältung. Vor der Sigung unterhielt er ſich einige Minuten mit dem amerikaniſchen Botfchafter Kellock. Dieſer iſt ein Diplomat, der es liebt, in kleinen luſtigen Vergleichen den Ernſt einer Lage zu kennzeichnen. Er erzählte Her⸗ riot vor der Sitzung folgende Geſchichte:„Ein Jäger hatte ein altes Schießgewehr, mit dem er nichts erlegte. Dennoch weigerte er ſich, eine gute Flinte, die man ihm anböt, zu gebrauchen. Er zog es vor, das alte Schleßgewehr auf die Jagd mitzunehmen, aber von ſeiner Jagd brachte er niemals etwas heim.“ Dieſe Anekdote, in der eine Anſpielung auf die iſolterte Sanktionspolitik Frankreichs verborgen iſt, die Frankreich trotz der Vorſchläge des Daweskomitees fortſetzen will, machte die Runde und erregte die Heiterkeit der Dele⸗ gierten. Theunis ſagte, die Amerikaner werden uns noch mehr ſolcher Anekdoten erzählen.“ „Das Verhalten der Ddelegterten während der Rede Macdonalds war ſehr intereſſant. Man erzählte mir darüber. Maedonald ſprach mit aroßer Wärme und mit einer Ueberzeugunaskraft die auf alle anweſenden Deleajerten wirkte. Die Betonung der von Amerika gewünſchten moraliſchen und politiſchen Garantien war ſo ſtark daß ſich alle Augen auf Herriot richteten, der vlötzlich kräftſo wit dem Fopf nickte. Macdonald wandte ßn dereen an den el 9 2. Seile. Nr. 327 85 Maunßeimer Seneral⸗Anzeilger(mttag⸗Ausgade Donnersfag, den 17. Juli 1924 nehmer. Man konnte das Einverſtändnis des enaliſchen Mi⸗ niſterpräſidenten mit den Amerikanern einwandfrei kfeſtſtel⸗ Le n. Das beſtätigte ſich nachbher in den Erklärungen Kellogs. Nach Herriots Rede ſagte ein Diplomat, daß ſie ein Mei⸗ ſterwerk der Vorſicht wäre. In engliſchen Kreiſen enttäuſchte die Rede des franzöſiſchen Mintſterpräſtdenten außerordentlich. Man glaubt aber, daß Herriot gewiſſen Beſchlüſſen der Fachausſchüſſe nicht vorgreifen wollte und deshalb Abſtand nahm, zu den Ausführungen Macdonalds Stellung zu nehmen. Die Konferenz hatte einen ſtreng formalen Charakter und gab weder zu einem Meinungsaus⸗ wuſch noch zu einer Anregung von irgendeiner Seide Anlaß. Der Haupteindruck war, daß die Miniſterpräſidenten ihre Poſi⸗ tionen feſtzuhalten gedenken, und den Experten die Begrün⸗ dung ihrer Stellungnahme überlleßen. Deshalb wurde auch von der Jeſtſetzung der nächſten Vollſitzung abgeſehen. Nach der erſten Zu⸗ ſammenkunſt erſchienen die Delegierten am Eingang des Außen⸗ amtes und ließen ſich von den Photographen eine gute Viertelſtunde lang in den verſchiedenſten Gruppierungne aufnehmen. Nach dem photographiſchen Akt eilten die Herren in ihre Quar⸗ Here. Die franzöſiſchen Journaliſten begaben ſich in das Hotel, wo ihnen die Fingerzeige über die Richtlinien für die Abfaſſung ihrer Berichte erteilt wurden. Die blocnationaliſtiſchen Zeitungsvertreter ſind vollzählig erſchienen. Herriot mußte dieſen Herren, ob er will oder nicht, zu Worte ſtehen, ſonſt kommen provozierende Meldungen in die Boulevardpreſſe. Mit den engliſchen Journaliſten haben die Franzoſen nichts gemein. Sie grüßen ſich nicht einmal. Sämtliche franzöſiſchen Preſſevertreter erſchienen in der engliſchen Preſſekonfe⸗ renz, die ſich durch große Diskretion des informierenden Diplomaten kana in den verſchiedenſten Gruppierungen aufnehmen. Bereits am erſten Tag erhäll man den Eindruck. daß ſich der Hauplkampf zwiſchen England mit der inkernatſonalen Hochfinanz im Rücken gegen Fraukreich abſpielen wird, deſſen Hauptpunkte in der ſlarren Feſthaltung am Verſaiſler Vertrag und in der Berknüpfung der Reparatlonsſrage mit der Sicherheilsfrage be⸗ ſtehen. Frankreich kämpft aber zugleich mit Jtallen für die Skreichung der inkeralllierten Schulden. Solange dieſer Kampf nicht in dieſen wichligen Punklen enkſchieden iſi, bleibt Deulſchland außerhallb der Konferenz. Es wird erſt erſcheinen, wenn die Alliſerken ſich verſtündigt haben. Ich habe aus dem Munde engliſcher und franzöſiſcher Volitfiker Erklärungen erhalten, die darin gipfeln, daß eine Verſtän⸗ digung ſehr ſchwierig ſein werde. Macdonalds Araft liegt in der Ankerſtützung, die ihm die künftigen Geldgeber Deutſchlands gewähren. Es iſt aber fraglich, ob Herrlof auf die Frderungen der Hochfinanz wird eingehen können, wenn Eng · land in der Sicherheitsfrage nicht bindende Abmachungen krifft. Schließlich möchte ich mitteflen, daß deutſche Perſönullch⸗ kelten, die aus Berlin hier eingetroffen ſind, die Vorgänge genau verfolgen. Dr. Schacht, der vor ſeiner Pariſer Reiſe einige Stun⸗ den hler verbrachte, konnte über die Stimmungen in den maßgeben⸗ den engliſchen und amerikaniſchen Kreiſen wichtige und befriedi⸗ gende Eindrücke gewinnen. DIm Laufe des geſtrigen Tages vollzog ſich die Bildung der drei Kommiſſtonen, die aufgrund des Veſchluſſes der Vollſitzung zuſammen geſetzt werden ſollen. Die erſte Kommiſſlon hat einen außerordentlich wichtigen, rein politiſchen Charakter. Es iſt intereſſant, daß ein Ameri⸗ kaner in die Kommiſſion eingetreten iſt. Es wird ſich darum han⸗ deln, daß in dieſem Ausſchuß alle Fragen betreffend den Zuſammen⸗ hang zwiſchen dem Dawesplan und dem Verſailler Vertrag geklärt werden. Bezüglich der Feſtſtellung einer abſichtlichen Verfehlung Deutſchlands liegen dieſer Kommiſſion drei Vorſchläge vor. Man teilte in alliierten Kreiſen mit, daß auch von amerikaniſcher Seite ein Vorſchlag betreffend die Feſtſtellung der Beurteilung einer abſicht⸗ lichen Verfehlung gemacht wird, Des weiteren iſt der zweiten Kommiſſton von Pelgiſcher Seite ein Vorſchlag betreffend die Ausführung und Kommerziali⸗ ſterung der internationalen Anleihe vorgelegt worden. In der zwei⸗ ten Kommiſſton befindet ſich ſerner ein Vorſchlag der franzöſiſchen und der belgiſchen Reglerung bezüglich der Feſthaltung von drei Eiſenbahnſtrecken im rkerheiniſchen Gebiet. Aber auch hier ſcheint von engliſcher Seite ein Vorſchlag gemacht worden zu ſein, daß die linksrheinſſchen Bahnen unter deutfſcher Organi⸗ ſation bleiben und daß innerhalb dieſer deutſchen Organiſation franzöſiſch⸗belgiſche Mannſchaften arbelten ſollen, die im Streikfalle die Ordnung aufrecht erhalten werden. Die dritte Kommiſſton befaßt ſich mit der Frage der deutſchen Sachleiſtungen uͤnd den Mieumperträgen. Es ſind ferner noch einige andere Kommiſſionen gebildet worden, deren Aufgabde es iſt, die Einnahmen Deutſchlands zu ſtudieren. In dieſen Aus⸗ ſchüſſen wirkt der Amerikaner Do ung mit. Er wird in ſeiner Arbeit nach vorliegenden Mitteilungen von belgiſcher Seite kräftig unterſtützt. In der bereits genannten polttiſchen Kommiſſton hat der engliſche Finanzminiſter Snowden den Vorſitz erhalten. Man erklärt, daß Snowden eine hervorragende Rolle im Laufe dieſer Konferenz ſpielen werde, da er den Gegenſtand gründlich beherrſcht. In der ſe Kommiſſion wird bereits in den nächſten Tagen zwiſchen den Fran⸗ zoſen und Engländern darüber geſprochen werden, in welcher iſe mgn dem amerikaniſchen Vertreter den Eintritt in die Reparations⸗ kommiſſion aufgrund des Verſailler* ſichern kann. Sollte es zu keiner Einigung kommen, dann wird wahrſcheinlich ein bel⸗ giſcher Vorſchlag angenomme nwerden, der dahin geht, daß die Re⸗ parationskommiſſion erſt dann einen Amerikaner anrufen ſoll, wenn ſie ſich nicht geeinigt hat. Es iſt ſerner feſtzuſtellen, daß bezüglich der Wlederherſtellung der wirtſchaftlichen Einheit Deutſchlands von fran⸗ zöſiſcher Seite ein Vorſchlag eingebracht worden iſt. Dieſer geht da⸗ bin, daß die Räumung des Nuhrgebiets in drei Abſchnitten vor ſich gehen ſoll und zwar Zug um Zug mit der Verwirklichung der Beſtimmungen des Dawesplanes und der Unterbringung der internattonalen Anlethe. Der franzöſiſche Flnanzmintſter datte geſtern eine wichtige Konſerenz mit dem amerikaniſchen Bankdlrektot Lammont, während Herriot mit dem belgiſchen Miniſterpräſidenten und General Nollet über die Eiſenbahnfragen konferierte. Es herrſchte ein ſehr ſtarker Betrieb im Außenamt. In verſchiedenen Quartieren der Delegationen wird eifrig daran gearbeitet, die haupt⸗ ſächlichſten Punkte klarzuſtellen, um in der nächſten Voll⸗ ſitzung, die erſt Ende der Woche, vielleicht auch erſt am Montag ſtattfindet, Beſchlüſſe zu faſſen. 4 5 8. Heuke keine Vollſitzung Die Konferenz wird, wie Havas meldet, heute keine Voll⸗ ſitzung abhalten. Es tagen dagegen alle drei Ausſchüſſe, der erſte um.30 Uhr, der zweite um.30 Uhr und der dritte um .30 Uhr. 3JJFVVFVFVVCVCC * Rheinlandahkommen nicht erfaßt worden Schlechte Stimmung in Paris V Paris, 17. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) In Pariſer politiſchen Kreiſen herrſcht nach den heute von der Konferenz ein⸗ getroffenen Nachrichten einemerkbare Nervoſität. Die Mel⸗ dungen über den Ausgang der Konferenz haben einen unverkenn⸗ baven Peſſimismus hervorgerufen. Die Abſicht der Reichsregierung, die Geſetze für die Durch⸗ führung des Dawesplanes unabhängig von den Bemühungen der Londoner Konferenz annehmen zu laſſen und ſich auf Grund be⸗ ſonderer Vollmachten ihre Inkraftſetzung vorzube⸗ halten, begegnet in Pariſer politiſchen Kreiſen unverkennbarem Mißtrauen. Man ſchiebt der Reichsregierung die Abſicht zu, ſie wolle auf dieſe Weiſe einen Druck auf die Verſammlung in London ausüben, um ſich für den Fall, daß die Beſchlüſſe der Kon⸗ ferenz ihr nicht genehm ſind, eine Rückzugslinie zu ſichern. Ueber die Abſicht, die die Reichsregierung mit dem neuen Profekt den Par⸗ teien gegenüber verfolgt, iſt man ſich noch nicht im klaren. Einer⸗ ſeits ſieht man darin eine Konzeſſtion an die natlonaliſtiſchen Kreiſe, die ſich der bedingungsloſen Annahme des Expertenplanes wider⸗ ſetzen, andererſeits aber erwägt man auch, daß es der Reichsregierung möglich ſein werde, die Oppoſition ihrer Gegner zu überwinden, da ſie nach Gutbünken die Anwendung des Dawesplanes beſchließen könnten, wenn ihr die Vollmachten einmal gegeben ſind. Großes Unbehagen verurſacht der Pariſer Preſſe dle Frage der Mitwirkung der künftigen Anleihegläubiger Deutſchlands an der Durchführung des Dawesplanes. Man ſagt ſich, die Geldgeber verlangen nicht nur von Frankreich elne Reihe von Konzeſſionen, ſondern ſie fordern ſogar von Europa, daß dieſes eine Politik treibe, die ihnen genehm iſt. Dieſe Finanzleute könnten zufrleden ſein, menn ihnen die Rückzahlung ihrer Vorſchüſſe auf ein beſtimmtes Datum garantiert würde. Am beſten wäre es, ihnen Garantien rein finanzieller Art zu geben. Die größte Gefahr für die Zukunft erblickt man darin, daß es nicht gelingen könnte, die Intereſſen der politiſchen Gläubiger mit denen der künftigen An⸗ leihezeichner in Anklang zu bringen. Mannheim wird nicht vergeſſenl Vor einſgen Tagen iſt berichtet worden, daß die Stadt Mannheim zuſammen mit der Handelskammer Mannbeim in einer Eingabe an die Reichsregierung ihrem Bedauern darüber Ausdruck gegeben hat, daß in den offiziellen Regierungskundgedun⸗ gen immer nur von der Räumung des Ruhrgebietes, dagegen nicht von der Räumung des widerrechtlich beſetzten badiſchen Gebiets die Rede ſel. Man habe dieſe Gebiete wohl vergeſſen: die Stadt Mann⸗ heim und die Handelskammer Mannheim erſuchten bdie Reichsregie⸗ rung nachdrücklich für die Räumung dieſer badiſchen Gebiete Sorge zu tragen. Zu dieſer Eingabe bemerkt nun die dem Reichsaußen⸗ miniſter Dr. Streſemann naheſtehende Berliner Tageszeitung„Bie Zeit“ folgendes: „Dieſe Beſchwerde Rgrundklsess. In den Ausführungen des Reichsaußenminkſters z. B. iſt dieſe Forderung immer ſo for⸗ muliert worden, daß die Räumung aller widerrechtlich be⸗ ſetzten Gebiete der allgemeinen Regelung der Entſchädigungs⸗ frage folgen müſſe. Damit iſt ſelbſtverſtändlich auch die Räumung der ſog. badiſchen Sanktionsgebiete gemeint. Man kann in Mann⸗ heim vollkommen davon überzeugt ſein, daß die Regterung die Rechte dieſes widerrechtlich beſetzten Gebietes ebenſo wahren wird, wie die des Ruhrgebietes und der ſog. Sanktionsſtädte am Rhein und an der Ruhr.“ Abkommen der Metallinduſteie mit der Mieum Die von dem„Zweckverband der Metallinduſerte der zten Gebiete in Düſſeldorf“ für ſeine 18 Untergruppen mit der Micum in Düſſeldorf und der Interalliierten Rheinſandkommiſſtion in Kob⸗ lenz abgeſchloſſenen Zollermäßigungsabkommen ſind geſtern um einen Monat, alſo bis zumn 15. Auguſt verlängert worden. Dabel wurden alle 18 Verträge derartig auf eine einheitliche Grundlage geſtellt, daß die Zollabgabe von jetzt ab gleichmäßig drei Achtel der alben Zollſätze beträgt. Hiervon werden zwei Drittel dem Deutſchen Reich auf Reparationskonto gutgeſchrleben. Außerdem wurde in den Verhandlungen erreicht, daß für eine größere An⸗ zahl von— 4—— die ermäßigt wur⸗ den. In Frage kommen hierbel vor Walzeiſen, Schmiedeſtücke, ferner Ketten, Dampftkeſſel Elektromotore, Kupferbleche. Die Ermäßigung dieſer Einfuhrzölle ſchwankt zwiſchen 40 und 75 Prozent. Marx naòd Streſematm Keine Differenzen DBerlin, 17. Juli. 1 unſerem Berliner Büro). In der deukſchnationalen Preſſe hat man in den letzten Tagen verſucht, einen Gegenſatz zwiſchen dem Kangler und dem Außenminiſter zu konſtruieren, wie wir bereits andeuteten, zu Unrecht. Immerhin fühlt ſich heute die Germania zu der Bemerkung veranlaßt: uUns dünkt es faſt, als wenn Herr Dr. Streſemann allmählich Angſt vor ſolcher deutſchnationalen „Freundſchaft“ bekommen Aien Das Blatt betont in dieſem Zuſammenhang, daß die Außenpolitik der Zentrumspartei von den bei der Regierungsbildung feſtgelegten Linien auch nach der taktiſchen Seite nicht abweichen wird. Die Zentrumspartei habe nz genau klar e„wie ſie als ſelbſtverſtändliche Folge der nnahme des Sachverſtändigen⸗Gutachtens erwarten müſſe.„Da⸗ zu gehört, ſo fährt die„Germania“ fort, nicht zuletzt unſer Ver⸗ langen nach militäriſcher Räumung der Gebiete, die von dem nd. Wir erreichen dieſe Forderungen dadurch nicht beſſer, daß wir in ihnen immer neue Wendungen ſcharf formulieren, wohl aber dadurch, wir ſie als eine ſelbſtgerſtändliche Grundbedingung der Durchführung des . ee und auch der Gegenſeite deutlich machen.“ Es läßt ſich natürlich darüber ſtreiten, welche—— für die Geltendmachung der deutſchen Forderungen die gzweckmäßigſte iſt. Die Aeußerungen der Ger a beſtätigen, davon abgeſehen, unſere Anſicht, daß ſachlich eine Differeng der zwi⸗ ſchen Kanzler und Außenminiſter nicht beſteht. mſo grotesker wirkt jetzt ein Vorſchlag des Deutſchnationalen„Lok.⸗Anz.“, der früher eifrig das Haupt Streſemanns forderte, die bane gwi⸗ ſchen den Deutſchnationalen und der Deutſchen Volkspartei in der Weiſe ühren, daß der Außenminiſter Dr. ſei⸗ nen Poſten lten könnte, während ein neuer Reichskanzler auf der a müßte, der den Deutſchnationalen ange⸗ hörte.„Politiker!“ Die Forderungen der Sſlerreichiſchen OGeamten Wie die Blätter ſoll die großdeutſche Fraktion des. 1 deſchlo haben, falls die 2 auf ihrer unnachgiebigen Haltun er Gehaltsregelung, die automatiſch auch den Penſionären zu⸗ ute kommen ſoll, beharre, gegen das von der Regierung vorgelegte ahaltsgehen zu ſtimmen und ihre Miniſter aus der Regke⸗ rung aäͤbzuberufen. Demgegenüber Laht die„Wiener Allge⸗ meine Zeitung“, daß es zukeiner Kriſe in der Regierung kom⸗ men werde und daß die Verhandlungen des heutigen und des mor⸗ gigen Tages einen Ausgleich bringen werden. Auch in der Frage des Zolltarifs iſt es noch zu keiner Einigung gekommen, weshalb der Nationalrat ſeine Tagung verlängern wird. * Landesverweiſung Tollers. Zu der Entlaſſung Tollers aus der Feſtungsanſtalt Niederſchönefeld melden die Blätter noch, daß Toller aus Bayern ausgewieſen und über die bahriſche Grenze abgeſchoben wurde. Er will ſeinen dauernden Aufenthalt in Berin nehmen Der ſchwache Punkt der Kommuniſten In Berlin bietet zur Zeit der preußiſche Landtag die einzige parlamentariſche Plattform, auf der die Kommuniſten ſich produzieren können. Daß ſie davon reichlich Gebrauch machen, iſt ſelbſtverſtändlich. Sie haben am Montag und Dienstag die Dur⸗ ſuchung ihrer Arbeitsräume durch ein Nachſpiel gefeſert, bei dein ſie in den beiden gewohnheitsmäßigen Rollen der gekränkten Uu⸗ ſchuld und des unperſchämten Maulhelden einzeln und im Cb auftraten. Man erzählt ſich, daß die Durchſuchung der kommun⸗ ſtiſchen Arbeitsräume Material zutage gefördert hat, das den kommuniſtiſchen Abgeordneten Obuch, als das eigentliche Oberhaupt der ruſſiſchen Tſcheka, in Deutſchland. entlarvt. Jedenfalls ſind die kommuniſtiſchen männlichen und weiblichen Abgeordneten ſehr belaſtet. Umſo größer iſt natir⸗ lich ihr Eifer und ihr Beſtreben die berfolgte Unſchuld zu ſpielen und alle Anklagen, die gegen ſie gerichtet werden, durch wüſten Lärm zu üßberſchreien. Frau Roſi Wolfſtein blieb am Montag als erſtes Opfer dieſer Lärmſzenen am Platze, oder beſſer geſagt: ſie wurde vom Platze entfernt. Sie hatte dem Präſidenten zugerufen, er möge ſich nicht dümcker ſtellen als er ſeti. Und der ſonſt ſo väterlen milde Herr Leinert beantwortete dieſe Frechheit mit dem Aue⸗ ſchluß der zungenfertigen Kommuniſtin. Man hielt dieſen Zwi⸗ ſchenfall für den Auftakt eines neuen und ae Kommuniſten⸗ ſkandales, zumal am Dienstag die Durchſuchung der Arbeitszim · mer ſelbſt im Anſchluß an den Bericht der Geſchäftsordnungsfom⸗ miſſion zur Beſprechung kommen—5 f allgemeinen Ueber⸗ raſchung blieben die Kommuniſten indeſſen verhältnismäßig manierlich. Frau Wolfſtein verließ den Sitzungsſaal, nachdem man die erſte Sitzung wegen ihres böswilligen Verharrens geſchloſſen hatte. Sie unternahm auch keine weiteren Störungsverſuche, nach⸗ dem der Aelteſten⸗Ausſchuß ihren Ausſchluß auf acht Tage beſtätig: hatte. Die Kommuniſten verzichteten auf den angeſagten Krawall und unternahmen auch am Dienstag abgeſehen von ihren gewöhnn⸗ lichen Rüpeleien keinen einſthaften Störungsverſuch, obgleich die Diskuſſion über die Unterſuchung ihrer Arbeitsräume wohl An⸗ laß hätte bieten können, die ſtärkſten Regiſter zu ziehen. Der Verzicht der Kommuniſten auf die„Tat“ hat ſeinen gu⸗ ten Grund. Die neue eng bietet die Möglichkeit, den Ausſchluß von der Sitzung durch Entatehung der Diäten und der Freifahrkarte zu verſchärfen. So ſſt es z. B. im Falle der Wolfſtein geſchehen. Das iſt aber beſonders bitter, denn Ende dieſer Woche will der Landtag auseinandergehen, um erſt im September wieder zuſammenzutreten. Und in der Zwiſchenzeit keine Freifahrkarte und keine Diäten? Gerade wenn man ſie am dringendſte braucht! Da werden auch die Kommu⸗ niſten beſſere Menſchen. Rachklänge aus der Jeit der Kappunenhen Am 17. März 1920 wurde bei Gelegenbeit der Kappunruben ein bem Kaufmann H. in Ferledrichshagen geböriger Kraftwagen vor dem Sanakorium Woltersdorfer Schleuſe von einem Trupp be⸗ waffneter Männer mit Gewalt weggenommen. Der Wagen iſt zum Transport von Perſonen und Munition von der ſogenannten„Roten Armee benutzt und dann in beſchädigtem Zuſtande wieder zurnc⸗ gegeben worden. Der Geſchädigte H. hat gegen die Gemeinde Wol⸗ tersdorf. Tasdorf und Herzfelde Schadenerſatzklage erhoden mit der Behauptung, daß der Trupp der bewaffneten Männer ſich aus den Einwohnern dieſer drei Gememnden zuſammengeſetzt habe. Das Land⸗ gericht erkannte den Anſpruch nur geagen die Gemeinde Woltersdorf als dem Grunde nach gerechtigtfertigt an. Das Kammergericht 1 Berlin iſt im weſentlichen dem Urteil des Landgerichts beigetreten. Es macht die Pellagte ſedoch nur für den Schaden haftpflichtig. der durch die in ihrem Bezirk geſchehenen Handlungen verurſacht wor⸗ den iſt. Das Reichsgericht bat auf die Neviſion des Klägers dahin erkannt. daß der Anſpruch des Klägers auf Zahlung von 600 000 Mark dem Grunde nach für gerechtfertiat erklört wird. Dem Verfahren über den Betrag bleibt ſomit die Aufwertung vorbeharen. Badiſche Politit Aus dem Zandtag Die Zentrumsfraktlon des Landtags hat eine förmſiche Auſrage ber be Metfzaßren dar de durch Migzwachs ge Landwirte des Hinterlandes an die Reglerung tel. In der Anf wird dorauf hingewieſen, daß im badiſchen Hinter⸗ land die mißl Mitterungsverhältniſſe im Spätjahr und Winſer 50 1923/24 die Saaben zum großen Teil vernichtet haben. An die Regierung wird die tellt, ob ſie bereit ſel, ſoweit dies noch nicht geſ„ die Verhältniſſe im badiſchen Hinderland zu unterſuchen und geſchädigten Landwirten einen entſprechenden Steuernachlaß nach des ſog. Härteparagraphen zu ge⸗ Rleine politiſche Mitteilungen „ Aftentat auf Rabitſch. Nach einer bisher unbheſtätigten Mel⸗ dung der„Information“ aus Sofia, ſoll der Führer der kroatt⸗ ſchen Bauernpartei, Raditſch. während des Aufenthaltes in Moskau bei einem Attentat durch einen ehemaligen öſter⸗ reichiſch⸗ungariſchen Kriegegefangenen getötet worden ſein. * eines beutſchen Kommuniſten in London. Nach einer Meldung des Berl. Tagebl. aus London verhaftete die dor⸗ tige Poligei e deutſchen Kommuniſten namens Aeo, der ohne Einreiſeerlaubnis ſich in England aufhielt. Der Verhaf⸗ tete gab an, er an den Hamburger Kommuniſten⸗ unruhen im Oktober— + Jahres beteiligt— und aus Deutſchland geflohen ſei, weil er wegen Waffengebrauchs gegen el⸗ nen Poliziſten verfolgt worden ſei. „Ein königlicher Prieſter. Der ehemalige Kronprinz von Sachſen, der g1jährige Pring Georg,— nach Blättermel dungen aus Dresden in der Kloſterkſrche von Trobnitz in Anweſen⸗ heit der geſamten ehemaligen königlichen Familie die Prieſter“ weihe erhalten. e Der polniſche Aukenminkſler Graf gamoyskli zurld aetreten. Letzte Meldungen Der Traum der Alchemie verwirklicht: Künſtüches Gold Berſim, 17. Jutl. Dem Leiter des photo- chemiſchen Laboratoriums der Lechmiſchen Hochſchule in Berzin- Chertottenberg Profeſſor Pr. Miethe und ſeinem Privataſſiſterten Dr. Stammee ich iſt es ge. lungen, durch experimentelle Zertrimmmerung von Queckſilberatomen Gold herzuſtellen. Eine prattiſche Bedeutung kommt dieſer hervorragenden wiſſenſchaſtlichen Erſindung jedoch nicht zu, da zur Herſtellung von einem Kilogramm Gold trach dem Verfahren der bei⸗ den genannten Gelehrten Oueckſtlder und elektriſcher Strom im Werle von mindeſtenm 20 Milſtonen Mart aufgewendet werden mußte. N. dun In der Meſteten Neichsbankhangt. gecle hat ſich ein Fehldetrag von 100 000 Mark ergeden,* ch Vertrauensbruch emes alten Kaſſterers entſtanden iſt Ein Tell des Geldes ſcheint Nr dwee ede deen gedeckt zu ſein Auch Privatperſonen ſind in die Angelegenheit verwickelt. 1 Trier, 17. Jull. Durch Entgleiſung eine⸗ Perſo ac 2 zuges auf der Hochwaldſtrecke bei Sommerau; ſtürzte die Lol⸗ molſve, der Packwagen und ein Perſonenwagen um. Der Lo motivführer und ein Schaffner erlitten ſchwere Verletzungen. London. 17. Juli. Der amerikaniſche Weltflieger iſt geſter nachmittag 2 Uhr hier eingetroffen. 1˖ Stelkin. 17. Juli. Wie die Blätter melden, entſtand geſtern nach auf bisher noch unaufgeklärte Weiſe auf dem Gehöfte eines Bauern, hofbeſitzers in Franzow bei Kammin Feuer. Bei dem herrſche 5 den ſtarken Nordweſtwind griff das Feuer ſchnell um ſich. ſa da in kurzer Zeit 12 Gehöfte mit 38 Gebäuden niederbrann ten. Menſchenleben ſind nicht zu beklagen. ——— 3 — Donnerskag. den 17. Jull 1924 maunteimer Generai-Anzeiger(mittag · uns gabe) 3. Seite. Nr. 327 In der Schule der Taſchendiebe die Schuld des Publikums Die Zahl der Taſchendiebe in Berlin hat in der letz⸗ ten Zeit außenordentlich zugenommen. Es vergeht faſt kein Tag, daß nicht der Ueberwachungsabteilung der Reichsbahn Taſchendiebſtähle größten Umkanges auf den Berliner Bahnhöfen gemeldet werden. Die„Voſſ. Ztg.“ hat ſich daher mit erfahrenen Beamten der Reichsbahn, die ſeit Jahrzehnten den Kampf Kan die Taſchendiebe führen, in Verbindung geſetzt und ſie auf ihren nächt⸗ lichen Fahrten begleitet. Die Aufklärungen und Ein⸗ drücke, die ihr dabei zuteil geworden ſind, gibt ſie hier kurz wieder. 5 Die Berliner Taſchendiebe ſetzen ſich überwiegend aus Po⸗ en, Galiziern 1 N e Bei dem Kinder⸗ veichtum jener Familien und der beiſpielloſen Not, in der ſie ſich befinden, werden die Kinder nach den Hauptſtädten geſchickt, damit ſie ſich ſelbſt ernähren ſollen. Die Eltern geben ihnen Empfeh⸗ ungen an einen Landsmann mit, der ebenfalls als Kind nach der Großſtadt geſchickt, es dort zu ſagenhaftem Reichtum gebracht hat. Der Bekannte iſt oft genug ein Taſchendieb, der bereits„ausge⸗ lernt“ hat. Dieſer nimmt die Kinder in die Lehre. Nach Aus⸗ ſagen von Taſchendieben ſelbſt beſteht dieſe Lehre darin, daß die Kinder zunächſt ihren Meiſter beſtehlen lernen⸗ Wenn der Schüler genügend Fortſchritte gemacht hat, ſo be⸗ Aiunt die erſte Etappe der Laufbahn des jungen Taſchendiebes. Er wird zum„Rammeln“ benutzt, d. h. er muß ein künſtliches Ge⸗ dränge ſchaffen, ſo daß der Meiſter gefahrlos„arbeiten“ kann. Die zweite Etappe führt auf die Untergrundbahn, die Omnibuſſe und in 1 Straßenbahn. Der Taſchendiebſtahl bei dieſen oft überfüllten Verkehrsmitteln iſt weniger gefahrvoll. Die dritte Etappe iſt die Ausübung des Gewerbes auf den Bahnhöfen. Hier muß mit Raf⸗ ſinement gearbeitet werden; hier müſſen Tricks angewandt wer⸗ den, die Kombinationsgabe und Pfychologie erfordern. Und wo lernt man dieſe Tricks? Nicht allein in der Praxis. Taſchendiebe, ie ertappt und für einige Zeit ins Gefängnis gebracht wurden, hatten, wenn ſie freikamen, eine Menge neuer Kunſtgriffe gelernt. Es gibt Taſchendiebe, die Beſitzer großer Hotels geworden ſind, teilweiſe in elegänten Badeorten, oder von anderen Häuſern und Billen, und die bon den Früchten ihres Berufs leben könnten. Aber ein großer Teil auch der wohlhabenden Taſchendiebe geht ſeinem Beruf weiter nach, gewiſſermaßen als einem Sport. „Die Taſchendiebzentren in Deutſchland befinden ſich außer Ber⸗ lin in Hannover, Leipzig und Hamburg. Hannover iſt deshalb bevorzugt, weil es ein wichtiger Knotenpunkt mit beſonders ſtarkem Umſteigeverkehr iſt. Erſt kürzlich gelang es wieder, eine fünfköpfige internationale Bande dort bei einem großangelegten Taſchendiebſtahl zu verhaften. 15 In Berlin konzentriert ſich das Treiben der Taſchendiebe auf den Bahnhof Friedrichſtraße, den Schleſiſchen Bahnhof und die Bahnhöfe Charlottenburg und Zoologiſcher Garten. Der Zug D 14. der abends auf dem Bahnhof Friedrichſtraße eintrifft, wird von den Taſchendieben bevorzugt. Die Banden warten meiſt vor den letzten Wagen, die auf dem ſchwach erleuchteten Teil des Bahnhofes Wirtſchaſtliches und Soziales Die Kriſe in der Bauinduſtrie vb. Auch durch die Erhöhung der Mieten ſind keine Wohnräume ſrei geworden: die Zwanasbewirtſchaftung aus irrigen„ſozialen“ Geſichtspunkten heraus hat die Produktion von Wohnungen vollkom⸗ men unterbunden, ſo daß wir heute in Deutſchland einen Fehl⸗ betrag von.2 bis.4 Millionen Wohnungen baben. Um dieſe herzuſtellen. wäre ein Friedensbauprogramm für ſechs Jabre erforderlich. Die Herſtellung von Wohnungen iſt heute ledig⸗ lich eine Frage der Kapitaliſierung, nicht, wie in der erſten Zeit nach dem Kriege, der Materialbeſchaffung. Allein in Berlin lagern nach Schätzungen von Sachverſtändigen heute ſo viel Ziegel⸗ ſteine, daß damit rund 5000 Fünf—Sechszimmerhäuſer hergeſtellt werden könnten. In der Ziegelinduſtrie ebenſo wie in der Kalkinduſtrie areift das Stillegen der Betriebe um ſich. Die Ablatz⸗ ſtockung verzehrt eben die letzten Reſerven der Werke. zumal ſie ſtark auf Vorrat gearbeitet hatten, die Belebung des Baumarktes in dieſem Jahre aber ausgeblieben iſt. Die Preiſe ſind weit unter Selbſtkoſten geſunken. Der Bauinder lieat daher weſentlich auf Frie⸗ densſtand. eigentlich darunter, wenn berückſichtigt wird daß die ktant ba der Rentenmarkt allgemein unter dem der Friedensmark „Die Schwieriakeiten im Baugewerbe treffen aber Induftrien. die 2 Friedenszeiten etwa ein Fünftel aller Arbeiter in Deutſchland beichäftiaten. Eine konſequente ſtaatliche Wiederaufbaupolitik hätte 06 ein weites Feld gehabt, aber dadurch. daß man nach dem Um⸗ urz ſich mit Sozialiſierungsplänen trüg und ſuſtematiſch, vor allem durch die Steuernotverordnungen, das Privat⸗ und Sparkavital ver · nächtete. entzog man dieſer Induſtrie die Baſis faſt vollkommen. Die 0 ohnu nasherſtelluna iſt nur mit billigem, lanafriſtigem abe möalich. Unter den heutigen Zinsſätzen ſtellt ſich 2r die Vohnunasmiete um das Mehrfache teurer als in Friedens⸗ ſtellen. der Wohnunasmangel ſei nur vorübergehender Natur. Ganz zu ſtehen kommen. Sie verfolgen ihre Opfer bis zu dem Wagem und verſuchen, ſie ſchon beim Einſteigen zu beſtehlen. Gelingt dies nicht, ſo folgen ſie bis in das Coupe ſelbſt und haben dort faſt immer Erfolg. Außer den fliegenden Kriminalbeamten, die von Bahnhof zu Bahnhof fahren, hat die Eiſenbahn, um ihre„Kunden“ zu ſchützen, noch andere Helfer geworben. Zuverläſſige Gepäckträger ſtehen nach ihrer Dienſtzeit in Zivil auf den Bahnhöfen und kontrollieren. Dieſe Methode hat ſich außerordentlich bewährt, da es mit ihrer Hilfe gelungen iſt, eine Reihe internationaler Taſchendiebe feſt⸗ zunehmen. Die Berliner Taſchendiebe haben ihre beſtimmten Treffpunkte. Die bekannteſten ſind zwei Lokale in der Mittelſtraße, dicht neben⸗ einander gelegen. Wir treffen dort eine Menge für das Gewerbe typiſcher Geſichter. Stechende Augen, ſpitze Naſe und ſpitzes Kinn, moderne aber abgetragene Anzüge, Lackſchuhe mit ſchiefen Ab⸗ ſätzen. Ein fragender Blick, da ſie unſere unbekannten Geſichter ſehen, dann ein paar Worte von Mund zu Mund. In wenigen Sekunden iſt das Lokal leer. Während ſich in den beiden Lokalen in der Mittelſtraße ausſchließlich Oeſterreicher und Ungarn tref⸗ fen, iſt in einem Lokal in der Grenadierſtraße der Sammelpunkt für Polen und Galizier. Nach einem unbeſtätigten Gerücht befin⸗ det ſich dort in einem Hinterzimmer eine Taſchendiebesſchule. Eine Abart der Taſchendiebe, die aber mit viel plumperen Mitteln und viel gefahrloſer arbeitet, ſind die ſogenannten Fled⸗ derer. Durch Schuld der Fahrgäſte wird ihr Gewerbe ſehr er⸗ leichtert. Wir hatten Gelegenheit, die Methode eines Fledderers zu beobachten. Ein Mann mit einer Monatskarte dritter Klaſſe geht auf dem Bahnſteig auf und ab, ehne zunächſt in den Zug zu ſteigen. Schließlich ſehen wir, wie er vor einem Coupé, in dem die Gasbeleuchtung verſagt, Halt macht. Dort ſitzt nur ein Herr, der eingeſchlafen iſt. Kurz bevor der Zug abfährt, ſpringt der Fled⸗ derer auf. Ein Kriminalbeamter folgt ihm, obwohl der Zug ſchon in voller Fahrt iſt und nimmt im Nebencoupé Platz. DTer Fled.⸗ derer, der ſich unbeobachtet glaubt, beginnt nun mit ſeinem Opfer zu ſprechen:„Wohin fahren Sie denn?“ Keine Antwort.„Wo kommen Sie denn her?“ Keine Antwort. Er rückt näher heran. „Wieviel Uhr iſt es?“ Keine Antwort. Ein Griff, Uhr und Brief⸗ taſche des ſinnlos Betrunkenen ſind bereits in ſeinem Beſitz. Auf dem Bahnhof Bellevue wird er feſtgenommen. Auf der Stadtbahn werden faſt immer nur Leute ausgeraubt, die ſchlafen oder betrun⸗ ken ſind. Die Geſchichte von Chloroform und anderen Betäubungs⸗ mitteln, die von den Ueberfallenen jedesmal der Polizei erzählt wirg, iſt meiſt erfunden. Wird ein Taſchendieb oder ein Fledderer auf friſcher Tat er⸗ tappt und leugnet nicht, ſo wird er dem ſogenannten Schnell⸗ gericht übergeben. Dieſes verhängt zunächſt eine kleine Ge⸗ fängnisſtrafe, im Wiederholungsfall eine größere, beim dritten Male Zuchthaus. Aber alle dieſe Maßnahmen helfen nichts. Ein richtiger Taſchendieb bleibt ſeinem Gewerbe treu. Gewandtheit und Unverſchämtheit betrachtet er als ein Kapital, das nicht brach liegen darf. Und ſo wird es auch niemals gelingen, einen Ta⸗ ſchendieb zu beſſern. Entweder er hat Glück, oder er hat Pech, aber er weiß ſich mit beidem abzufinden. zeiten, während nach der Geſamtlage und auch den Herſtellungsprei⸗ ſen die Erhöhung kaum 50 Prozent in Neubauten betragen dürfte. Eine Zuführuna von Leihkapital durch den Staat, wie die dritte Steuernotverordnung vorſah, hat ſich als völlig unzureichend er⸗ wieſen. Die Erträaniſſe der Mietsſteuer für den Wohnungsbau zur Verfüauna zu ſtellen, hätte nur dann etwas Erfolg gehabt, wenn die Summen durch Hypothekenbanken vergeben worden wären. Statt deſſen beſtimmt heute über die Verteilung eine Bürokratie. die koſtſpielia iſt und in erſter Linie ſog.„gemeinnützige“ Genoſſenſchaf⸗ ten bezuſchußt. Daß dieſe Genoſſenſchaften in exſter Linie bedacht werden, wenn ſie aus Beamten beſtehen, iſt offenes Geheimnis. jedenfalls iſt es heute faſt ganz unmöalich, für einen privaten Klein⸗ bau auf dieſem Wege Leihkapital zu erhalten, obalerich das Wohn⸗ bedürfnis der Beamten in den letzten Jahren durch eine Unzahl von behördlichen Bezuſchuſſungen beſſer befriedigt worden iſt als das der gewöhnlichen Steuerzahler. Der größte Teil der in den letzten Jahren erſtellten Wohnungen war für Beamte beſtimmt. Dem Unternehmer im Baugewerbe kann das aleichgültig ſein, die Allgemeinheit hat aber ein dringendes Intereſſe daran, daß hier eine Entbürokratiſie⸗ rung eintritt. Eine praktiſche Löſung des Problems iſt nur mbalich dur“ Wie⸗ derherſtellung langfriſtigen Realkredits. Es geht nicht an, daß Hy⸗ pothekenbanken heute Geſchäfte treiben, die einträglicher ſind als die Hergabe von Hypotheken. Einmal muß beſtimmt werden. daß ſämt⸗ liche Steuern und Belaſtungen des Hausbeſitzes und der Mieter in Pfandbriefen angeleat und nur dem Wohnungsbau zugeführt wer⸗ den. Damit würde der kaum verhüllte Zuſchuß fortfallen, zumal die dafür gezahlten Zinsſätze keineswegs den tatſächlichen Verhält⸗ niſſen entſprechen. Sodann könnten ſehr wohl die Ueberſchüſſe man⸗ cher Betriebe und ſozialvolitiſcher Stellen. wie der Krankenkaſſen uſw. herangezogen werden. Von mancher Seite iſt behauptet worden. es ſei unklug. Ka⸗ pitalien lanafriſtig im Wobnunasbau feſtzulegen, es ſei notwendiger, der Induſtrie, beſonders dem Export, die Gelder zur Verfügung zu abgeſehen davon, daß die Erhaltuna der deutſchen Volkskraft durch geſunde Wohnungen produktionsfördernd wirkt, iſt es doch Tatſache, daß die in Form von Hyvotheken hergegebenen Gelder ſehr ſchnell ſich bis in die kleinſten Kanäle der Wirtſchaft, der Holzinduſtrte, der Kleineiſeninduſtrie uſw. begeben. Nichts iſt oberflächlicher als die Behaurtung. Hyvothekengelder lägen zu toter Hand Wenn in gewiſſen Börſenblättern derartige Behauptungen aufgeſtellt werden. ſo ſind ſie aus einem beſtimmten Gruppenintereſſe heraus zu er⸗ klären. denn daß die Induſtrie, und auch die Exvortinduſtrie, unler Heraabe von Geld zum Wohnunasbau leidet, in ihrer Entwicklung beſchränkt wird, heißt eins völlia verkennen: die aroße Bedeutung der Bauinduſtrie für die geſamte Induſtrie und Volkswirtſchaft. Meſſen und Ausſtellungen Auslandszugverkehr zur Leipziger Herbſtmeſſe 1924 Der Sonderzugverkehr zur bevorſtehenden Leipziger Herbſtmeſſe vom 31. Auguſt bis 6. September weiſt gegen den bisherigen eine Anzahl bedeutender Verbeſſerungen auf. Neben den zahlreichen Geſellſchafts⸗ und Verwaltungs⸗Sonderzügen, die für das Janland vorgeſehen ſind, fahren für den Verkehr aus dem Auslande, der heutzutage für die deutſche Wirtſchaft von beſonderer Bedeutung iſt, vorausſichtlich ſieben Geſellſchafts⸗Sonderzüge des Meßamts mit 33% Prozent Fahrpreisermäßigung, und zwar je einer von Zürich, Prag. Kopenhagen und je zwei von Wien und Amiſterdam. Städtiſche Nachrichten Handelskammer Mannheim Bericht über die Ausſchußſitzung des Einzelhandels am 11. Juli. Unter dem Vorſitz des Herrn Barber trat am 11. Juli der Einzelhandelsausſchuß der Handelskammer für den Kreis Mannheim zuſammen, um zu den Schwierigkeiten Stellung zu nehmen, die die gegenwärtige Kreditnot dem Einzelhandel bereiten. Dr. Krieger wies in ſeinem einleitenden Bericht zunächſt darauf hin, daß durch die Verordnung vom 26. Juni 1924 betreffend die Aufhebung des Erlaubniszwanges für den Großhandel mit Lebensmitteln und Zucker der letzte Reſt der Handelsbeſchränkungen abgebaut wurde und daß heute der verfaſſungsgemäße Zuſtand der Freiheit des Handels faſt vollkommen erreicht iſt. Die Freiheit des Wirtſchaftslebens in Verbindung mit der gegenwärtigen Kreditnot hat nicht nur wieder den ſchärfſten Wettbewerb hervorgerufen, ſon⸗ dern leider dieſen Wettbewerb unter en Einzelhandelskaufleuten ſchon ausarten laſſen. Es ſind in einer Reihe von Fällen ſchon Verſtöße gegen das Geſetz gegen den unlauteren Wettbewerb beobachtet worden, die aber in der allgemeinen Freude über den Preisabbau noch keine Beachtung gefunden haben. Zum Schutz des Kaufmanns ſelbſt, vor allem Dingen aber auch im Intereſſe der Verbraucherſchaft erſcheint geboten, die Beſtimmun⸗ gen des Geſetzes gegen den unlauteren Wettbewerb mit Nachdruck dem Einzelhandel wieder ins Gedächtnis zurückzurufen. Das ſchon ſeit Jahren bei der Handelskammer beſtehende Spruchamt in Sachen des unlauteren Wettbewerbs, das allerdings während des Krieges und während der Inflationszeit nicht angerufen zu werden brauchte, wird als außergerichtliche Stelle zur Entſcheidung von Wettbewerbs⸗ ſtreitigkeiten innerhalb der Kaufmannſchaft neu beſtätigt. Zum Schutz der Verbraucherſchaft und ihres Vertrauens zum Handel wird verſucht werden, einen freiwilligen Verzicht des Einzel⸗ handels auf übertrieben und unwahre Beklame herbeizuführen. Zu dieſen übertriebenen und unwahren Reklamen gehören auch zum großen Teil die ſich immer mehr häufenden Preisausſchreiben, deren Unterbindung ebenfalls beantragt werden ſoll. Die Kreditnot zwingt heute den Einzelhandel, Waren um jeden Preis zu verkaufen ohne Rückſicht auf Einkauf⸗ oder Tagespreiſe. Selbſtverſtändlich kann unter dieſen Umſtänden von einer Einkome mensbildung keine Rede mehr ſein, ſodaß auch die Vorausſetzun eine Beſteuerung nicht mehr beſteht. Der Redner wies darau n, daß die gegenwärtige Einkommenſteuervorauszahlung eine aus r ungeheuren Geldnot des Reiches Notſtands⸗ maßnahme war, die urſprünglich nur für die erſten ſechs Monate des Jahres vorgeſehen war. Unter den gegenwärtigen Umſtänden könnte aber eine derartige rohe Beſteuerungsart nicht mehr auf⸗ —— Wee Nulcire 1 und defahries— 1 1 0 Aerztlich empfoblen. Wintonenſach bewährt.— In Apotheken und Drogerien erhältlich.— Wandlanſea SesGnbbedbsn Adler⸗Apotheke II 7, 1; Kronen⸗Apotheke am Tatterſall; Löwen⸗Apotheke an den Planten E 2, 10; Mohren⸗Apotheke Planken O 3, 5: Drogerien: F. Becker Nachf., am Speiſemarkt: Th. v. Eichſtedt, Kunſtſtr.; A Goßmann, Markt R1, 6, Drogerie* weißen Kreuz, H. Geyer Mittelſtr 60; Ludwig und Schütthelm 4, 3; G. Schmidt. Seckenheimerſtr. 8; A Sperber. Seckenheimerſtr. 291; Springman s⸗Drogerie P 1,6; Merkur⸗Drogerie K. Muhlhardt, Mittelſtr. 28a, Victorla⸗Drogerie Huppertz, Schwetzingerſtr. 26; 817 . Fum Enoe der Theaterſpielzelt 1928.24 1 Das Spieljahr iſt zu Ende. Es hat als einſchneldendſte Aende⸗ zung gebracht: Den Weggang des Intendanten Dr. Adolf 1 8 2 h· der nach zwei Jahren des Verf ſagens raſch und ruhmlos vor — Verpflichtung in Urlaub ging, um nicht wiederzukehren; ie Berufung eines neuen Intendanten: Franzesco Sigli, Aachen her der Ruf eines umſichtigen Theaterleiters S0 zeilte. Er übernahm die Amtsgeſchüfte im letzten Drittel der ohne nach außen irgendwie in ſeiner Tätigkeit hervor⸗ Spiellelt Erſt am Tage vor Theaterſchluß wurde unter ſeiner Perikles das luſtige Abenteurerſtück aus der Shakeſpearezeit 570 gegeben. 5uiſt an dieſer Stelle mehr als einmal ge worden, woran enat dener Nationaltheater krankt; es mehr als Beſeltigu orſchläge zur Erörterung geſteilt worden, die auf eine nicht Mißſtandes abzielten. Sie ſollen heute— aber b dienalon— nicht wiederholt werden. Unſere Hoff⸗ unſere Wünſche gehen vielmehr dahin, daß der neue die hieſtg⸗ machdem ihm Gelegenheit gegeben war, ſich in Ruhe in — een Verhälinſſſe einzuleben, in der neuen Spielzeit mit zelt die Zün Entlchlolſenheit und Entſchlußfätig⸗ Willen als Wel in feſte Hände nehme, und ellenbogenſtark ſeinen e e Willen des Veranſwortlichen ſtabilſere als einen lichen ab 8 1 85 Jan dem die Widerſtände der Un verantwort⸗ en Ma prallen werden. Intendant Sioli ſteht vor der Aufgabe, rende 7 Nationaltheater ſeine frühere Stellung als füh⸗ buründen de derennel lg li dde ie 5 z u ortun roß: die Auf iſt 200 ſie iſt auch dankbar. Jbendant Sion möge 0 5 Verbundenheil in Mannheim durch rund 150 Jahre eine ſo enge e80 80 von Einwohnerſchaft und Theater gegeben hat, wie polliſchen 15 zweiten Stadt Deutſchlands. Haben die widrigen bchen küntterhen Ferbelenlſe nn denee N 1 n letzten Jahr i 0 88 195 Verhundenheit mit ſich e ſobald ein Auff nd es wird ſich wieder eng und enger knüpfen, eines zielſich ufſchwung der künſtleriſchen Leiſtungen gls Wirkung nher künſtleriſchen Willens und eines ſicheren Könnens ſian dee ar e en an dee h. 8 „Ikann ein Intendant in der Li ſie ihrem Theater haben, wenn er ſie 85 5 e 5 Sn e n. r aterleiter wi er es ſo will und nicht anders. Nicht nur der Schalſpeler 5 15 dem Führenden nicht den Dreſſierenden willig das Publikum muß wiſſen: hier iſt Wille, Weg erkennen, um ſi hinzugeben. Au und Ziel. Das muß ſich ſchon im Spielplan ausdrücken. Der Spiel⸗ plan des Schauſpiels im abgelaufenen Jahre war reich⸗ haltig und voll ein wenig bunter Abwechflung. Es gab ſogar Wochen, wo er, was die dichteriſche und kulturelle Qualität der ge⸗ ſpielten Werke angeht, wohl von keiner anderen Bühne erreicht wurde. Aber er war durchaus nicht nach irgend einem Zielpunkt hin orientiert. Die Stücke ſtanden wie nebeneinander. Man vermißte auch dieſes Jahr wieder den Anſchluß an die zeitgenöſſiſche Bühnenproduktion. Es ſoll hier nicht modiſchem Nachläufertum das Wort geredet werden; aber eine Bühne wie das Mannheimer Nationaltheater darf nicht achtlos an der zeitgenöſſiſchen Produktion vorübergehen. Uraufführungen, wie Erſtaufführungen können und werden wohl in ihrem Dauer⸗ werte ſehr problematiſch ſein. Wenn aber die jungen Dichter in ihren Werken den geiſtigen Strömungen ihrer Zeit in ernſtem Ringen Ausdruck geben, dann ihrer Zeit. Ein Fehler war, daß man ſich pedantiſch an den, wie man merkte, aus dem Handgelenk hingeſchlenkerten Spielplanent⸗ wurf aus der Aera Krätzer hielt, in der ganz falſchen Vorausſetzung, die Abonnenten wollten 15 wiſſen, was man ihnen verſprochen hatte. Aber was man ihnen verſprochen hatte, war etwas Unzu⸗ längliches, und Beſſerem hätte man ſich nicht verſchloſſen. Das ſſt der weſentlichſte Vorwurf, den man erheben muß. Er 5 7 weniger die beiden Spielleiter Arthur Holz und Eugen Felber, die mit großem Fleiß und künſtleriſchem Ernſt ſich nach Maßgabe ihrer Kräfte um die Erfüllung ihrer Aufgabe bemüht haben. Und ihre ernſte Arbeit verdient unter allen Umſtänden Anerkennung, ob ſte nun dem erſtrebten Ziele nah oder weniger nah gekommen ſein mögen. Mit Fleiß und Hingabe waren auch die Bühnenmit⸗ glieder bei der Sache. Wenn man überblickt, wie viele große Aufgaben und wie vielerlei bewöltigt worden iſt, ſo wird man auch hier die dandbare Anerkennung nicht verſagen und wird ſie noch ſteigern müſſen, wenn man bedenkt daß das Enſemble zahlen⸗ mäßig ganz bedeutend hinter dem Enſemble früherer Jahre zu⸗ rückbleibt und Kräfte umſchließt, die nicht für alle Aufgaben ihres Rollenkreiſes mehr in Betracht kommen. Eine Reihe von Fächern war auch in dieſer Spielzeit nicht beſetzt. Das Enſemble allmäh⸗ lich zu vervollſtändigen und zu verjüngen, iſt die dankbare(und un⸗ dankbare) Aufgabe des Intendanten. Ihm wird es auch obliegen, mehr als das in den letzten Jahren geſchehen iſt, die jungen Kräfte anzuleiten und zu entwickeln, ohne ihre Eigenart zu vergewaltigen, und die gereiften Schauſpieler für ſeine künſtleriſche Eigenart zu gewinnen. Das Mannheimer Enſemble iſt zweifellos qualitativ hören ſie auch auf die Bühne das beſte, das Herr Sioll jemals zu leiten hatte. Es wird an i ſein, Mitſtrebende und Mitarbeiter zu haben. Auch die richtl e⸗ ſchäftigung der einzelnen Darſteller nach Art und Maß der geſtellten Aufgaben ſollte ſorgfältiger ausbalanciert werden als das in den letzten Jahren der Fall war. So einſchneidende Veränderungen wie im Opernenſemble vollziehen ſich im Schauſpielenſemble nicht. Es wird daher leichter(oder vielleicht auch ſchwerer) ſein, das Ueber⸗ nommene und das Hinzukommende zu einer kü Einheit zu verſchmelzen; auch hier blieben Wün— trotz mancher Anſäge— unerfüllt. Einzelleiſtungen und einzelne Stücke der beſchloſſenen Spielzeit einzugehen, erübrigt ſich; das not⸗ ge eſonderen wie zum Allgemeinen iſt von Fall zu Fall geſagt worden. ungen und Auseinanderſetzungen werden in dem viel⸗ köpfigen Apparat auch in der kommenden Zeit nicht ausbleiben. Man ſoll ſie ſo nicht tragiſch nehmen, als die Kunſt ni darunter ſeidet. chließlich wollen doch alle am Theaber Betei⸗ ligten, gleichvel in welcher Funkttion ſie ſtehen,— und zu 1 5 darf ſich auch die verantwortungsbewußte Kritik rechnen— über jedes Perſönliche hinweg der deutſchen Kunſt dienen. Miteinander— nicht gegeneinander iſt auch hier die Loſung und in vielen Dingen auch die Löſung! Dr. Fritz Hammes das 12. deutſche Bachfeſt „Jum erſten Male hat die Neue Bach⸗Geſellſchaft(Sitz Leipzig) eins ihrer großen Bachfeſte nach dem Süden verlegt Stuttgart war als Feſtort auserſehen. Hier war es der Bach⸗ Verein(Vorſitzender Organiſt 1. Mezger), der im Verein mit der großen modernen Kulturbereinigung(Württembergiſcher Konzertbüund)(Vorſitzender Kommerzienrat Albert Schwarz) die bedeutende künſtleriſche erganfſatariſche und finanzielle Garantien beanſpruchende muſikaliſche Tagung vorbereitete. Ein Vorabend mit Werken von Vorläufern des großen Thomaskantors, um die ſich Organiſt Hermann Keller verdient machte, ſowie nicht weniger als 6 große Konzerte, eine Muſikauf⸗ führung des Stuttgarter Collegium muſicum(auf dem alten Schlößchen Solitüde bei Stuttgart) ein Feſtgottesdienſt, bei dem Geh. Conſiſtorialrat Smend(Münſter) die Predigt hielt, die Mitgliederverſammlung der Bach⸗Geſellſchaft, bei der Prof. Dr. Willibald Nagel über den Vach'ſchen Stil ſprach, ſowie ein Kur⸗ rendeſingen des Dresdner Kreuzchors vor dem Schillerdenkmal, legen Zeugnis ab von der Arbeit und dem künſtlerichen Willen, die hier zu Tage traten; eine Angelegenheit, wie ſie in ſo ernſter Aus⸗ führung und in dieſen Ausmaßen jenſeits der deutſchen Grenzen kaum zu finden ſein wird. Und der Erfolg war bedeutend und 4. Seite. Nr. 327 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 17. Juii 19%½24 — erholten werden. Der Ausſchuß beſchloß, ihre Aufhebung zu ngen. Prof. Dr. Blauſtein verbreitete ſich dann über weitere zur Zeit noch in Vorbereitung befindliche Steuer⸗ und Zollgeſetzände⸗ rungen, beſonders über die in Ausſicht genommene Ermäßigung der Umſatzſteuer von 2,2 auf 2 Prozent in Verbindung mit der Einführung der Schutzzölle. Auch die ſtaädtiſche Fremdenſteuer war Gegenſtand einer kurzen Debatte, deren linzwiſchen beſchloſſene aber ungenü⸗ gende) Ermäßigung für unbedingt erforderlich gehalten wird, um Mannheim, das an Unterkunftsmöglichkeiten verhältnismäßig wenig zu bieten hat, nicht allzuſehr ins Hintertreffen gegenüber den! achbarſtädten geraten zu laſſen. Ein von e eee eee geſtellter Antrag auf Er ⸗ weiterung der Verkaufszeit im Hafengebiet mußte 5 1 auf ſicher zu erwartende Konſequenzen abgelehnt erden. Auf Anregungen und Anfragen aus der Verſammlung, die ſich auf die Verhältniſſe auf dem Wochenmarkt, Vor⸗ mittagsſchnellzugsverbindung nach Frankfurt und ſtädtiſche Veran. in Mannheim bezogen, anwortete Prof. Dr. Blau⸗ ſtein. Für die Annahme der Badendollars an den Kaſſen der Poſt ſich einzuſetzen, ſoll die Kammer erſucht werden. 8 Geſchaſts auf ſicht Die Handelskammer für den Kreis Mannbeim teilt uns in Er⸗ gänzung ihrer früheren Veroffentlichungen der unter Geſchäftsauf⸗ ſicht geſtellten Firmen folgendes mit: Durch Beſchluß des Amtsgerichts Mannheim vom 26. Juni 1924 iſt über die Firma Süddeutſche Aktiengeſellſchaft für Berufsbekleidung in Mannheim die Geſchäftsaufſicht angeordnet worden. Ueber das Vermögen der Firma Johann Siebert, Ziaarren⸗ fabrik in Hockenheim iſt durch Beſchluß des Amtsgerichts Schwetzin⸗ gen vom 2. Juli 1924 Geſchäftsaufſicht angeordnet. Aufgehoben wurden die Geſchäftsaufſichten über das Ver⸗ mögen des Kaufmanns Robert Paul Camien⸗Mannheim. C 4. 13 und München, durch amtsagerichtlichen Beſchluß vom 1. Juli und üÜber das Vermögen der Firma Nikolaus Freff in Mannheim, Käfe⸗, Butter⸗ und Eierhandel, durch amtsgerichtlichen Beſchluß vom 2. Jull. weil beide verſäumt batten. rechtzeitia annehmbaren Ver⸗ aleichsvorſchlaa einzureichen. Inzwiſchen wurden zwei weitere Anträge auf Geſchäftsaufſicht geſtellt, über die noch nicht entſchleden iſt. Ueber die Vermögen nachſtehender Firmen, die zum Teil Antrag auf Geſchäftsaufſicht geſtellt hatten. iſt inzwiſchen das Konkursver⸗ fahren eröfnet worden: Ludwig Mezaer. Lebensmittelaroßhaadel in Mannheim. Ed. Stephan, Lebeusmittelaroßhandel in Mann⸗ heim, Guſtav Veith, Lebensmittel, Feinkoſt uſw. in Mannheim, P 5. 8. Wilh. Rietheimer in Mannheim. R 7. 32, Otto Aron u. Co., Eiſen⸗ und Metallhandelsgeſellſchaft m. b.., in Mannheim. Die Fitrone als Toilettenmittel Teure Salben zur Pflege der Haut dürfen auf dem Toiletten⸗ tiſch der ebeganten Dame nicht fehlen. Da aber der weitaus größte Teil der Damen heute nicht mehr in der Lage iſt, für derartigen Luxus Geldmittel zur Verfügung zu haben, wird ſie es mit Freuden begrüßen, zu erfahren, daß dieſe teuren Salben erſetzt werden können durch ein Mittel, das nur wenige Pfennige koſtet, alſo kein Luxus iſt und von jeder Dame angewandt werden kann. Dieſes Mittel iſt die Zitrone. Ihr Saft hat eine haut⸗ bleichende Eigenſchaft und wird von allen gerne angewandt wer⸗ den, die Gegner des Verbrennens der Haut ſind. Man gebraucht die Zitrone in folgender Weiſe: Am Abend vor der Benützung ſchneidet man von der Zitrone einige dünne Scheiben ab und wirft ſie ins Waſchwaſſer. Dort verbleiben ſie die Nacht über, damit der Zitronenſaft gut ausziehen kann und ſich dem Waſchwaſſer mitteilt. Eine halbe Zitrone genügt für eine große Waſchſchüſſel voll Waſſer. Wer ſich dieſes Verfahren noch verbilligen will, der kaufe ſich in den Konditoreien bereits abge⸗ ſchälte Zitronen. Der bleibende Erfolg iſt aber der gleiche. Mit dieſem Waſſer wäſcht man ſich am andern Morgen das Geſicht, Hals und Arme, unterläßt jedoch die Anwendung von Seife. Ein Abtrocknen erfolgt nicht, das Waſſer muß auf der Haut verdunſten. Iſt die Haut bereits rot gebrannt, ſo reibt man die Stellen mit unverdünntem Saft ein und läßt ihn 10—15 Minuten ein⸗ wirken, ehe man mit dem eigentlichen beginnt. Außer dem Bleichen der Haut wirkt das Zitronenwaſſer belebend und er⸗ friſchend auf die Haut ein und macht ſie bei längerem Gebrauch wieder ſtraff, wo ſie früher locker war und zu Nunzeln neigte Dieſe Waſchungen wirken obendrein beruhigend auf die Nerven und werden ſogar von Aerzten verſchrieben. Hat man ausgepreßte Zitronenſchalen, ſo können ſie noch zur Hand⸗ und Nagelpflege verwendet werden, denn dieſe Schalen nehmen die unſchönen Spuren der Küchenarbeit von den Händen. Bilden ſich an den Nägeln die ſo ungern geſehenen feinen Häutchen, ſo reibe man dieſe Stellen vor dem Behandeln mit dem Nagelſtäbchen mit unverdünntem Zitronenſaft ein Leberflecke und Sommerſproſſen bleichen gleichfalls bei ſtän⸗ diger Anwendung von Zitronenſaft. Freilich darf man die Geduld in der Anwenduna dieſes Mittels nicht verlieren. ſicheklich von großer und tiefer Nachwirkung. Die Beteiligung der Stuttgarter muſikliebenden Bevölkerung ſowie des ganzen Schwa⸗ benlandes war außerordentlich. Mehr als Tauſend Beſucher muß⸗ ten zurückgewieſen werden; auch von anderen deutſchen Gauen (Sachſen vor allem) waren nicht wenig Beſucher gekommen, darun⸗ ter eine Reihe von Kritikern und Muſikdirektoren. Im Mittelpunkte ſtand der Dresdner Chordirektor, Profeſſor Otto Richter, der hier noch nicht Gehörtes vollbrachte. Die Vor⸗ arbeit der hieſigen Vereine muß groß geweſen ſein, vor allem wer⸗ den der Eßlinger Oratorien⸗Verein und ſein Dirigent W. Na⸗ gel gelobt; wogegen der alte Vecein für klaſſiſche Kirchenmuſik auf den Proben ausgeſchaltet wurde. Es bedärfte erſt des Ein⸗ greifens einer kompetenten mufikaliſchen Perſönlichkeit von aus⸗ wärts, um hier einmal Wandel zu ſchaffen. Stuttgart, deſſen Be⸗ völkerung muſikaliſch begabt und begeiſterungsfähig iſt, fehlt es an Energie, den Ruck nach vorwärts zu wagen um aus der Provinz⸗ Stadt eine Hauptſtadt zu werden um aus der Vetterles⸗Wirt. ſchaft und der ewigen Rückſichtnahme auf die gerade am Ruder Befindlichen herauszukommen und allein die künſtleriſche Befähi⸗ gung entſcheiden zu laſſen. Die Kräfte ſind vorhanden, die Führer fehlen. Schillings hatte die Oper groß gemacht, Buſch das Kon⸗ zertleben. Nun ſtockt der friſche Pulsſchlag wieder!— Otto Rich⸗ ter feierte als Dirigent der Matthäuspaſſion einen Triumph; er ſtellte durch die Tat feſt, daß die ungeſtrichene Aufführung(mit einſtündiger Zwiſchenpauſe) nicht nur möglich, ſondern eine Not⸗ wendigkeit iſt,(wenn man auch einige veraltete Arien und drama ⸗ tiſche Hemmungen ruhig beſeiligen könnte). Schreaber dieſer Zei⸗ len iſt aus einem Saulus ein Paulus geworden Allerdings har die Paſſion als Repertoire⸗Stück mit unzulänglichen Kräften zu verſchwinden und muß eine wahrhaftige Feſtaufführung(im Sinne Bahreuths) werden. Die choriſche Teilung hat ſich bewährt. Un⸗ ter den Soliſten ragte Maria Philippi als Stilkünſtlerin und der Berliner Tenor Alfred Wilde(vorzüglich als Evangeliſt) her⸗ vor; ausgezeichnet iſt auch der Dresdner Baſſiſt Georg Zottmaier. Zu einem Ereignis wurde ferner das Spiel auf dem neuen Bach⸗ Flügel(Maendler⸗ und Schramm in München). Dieſes Inſtrn⸗ ment vermag in idealer Weiſe die Polyphonie der Bach'ſchen Muſik ihren Klang zum Ausdruck zu bringen, und übertrifft darin ent⸗ ſchieden den modernen Flügel. Die genial veranlagte Julie Menz hatte ſolchen Beifall, daß ſie ein Stück dreingeben mußte (auf dem Bachfeſt!). Außerordentlich gefiel auch Lotte Leonard (Hamburg) in der Solokantate: Weichet ihr betrübten Schatten; Beifall hatten Catharina Boſch⸗Möckel und Carl Wendling mit dem Vortrag des Konzerts für 2 Violinen in D⸗moll(Oriainal für Klavier und Streichorcheſter in C⸗moll, bear⸗ beitet von Oſſip Schnirlin In dieſem Kammermufikkonzert ſpielte außerdem Max Pauer(Cromatiſche Phantaſie und Italieniſches Mit Freude werden die Leſerinnen bernehmen, daß Zifronen⸗ ſaft auch die läſtigen Mücken und Fliegen fernhält. Man unterlaſſe es daher nicht, ſich vor einer Wanderung durch inſekten⸗ reiche Gegenden, wie z. B. dem Waldpark, Geſicht und Hände mit einzureiben und den Saft darauf einziehen zu laſſen. Auch bei Kindern, die mit bloßen Armen und Beinchen umherlaufen, wende man dieſes Abwehrmittel an. Wer eine Seereiſe unternehmen will, der vergeſſe ja die Zitrone nicht. Ein friſches Stückchen Zitrone, an dem man langſam ſaugt, wird die läſtige Seekrankheit vertreiben oder das Flauigkeits⸗ gefühl fortnehmen. * Ein Gewitter zog geſtern abend kurz vor 7 Uhr von der Pfalz kommend in nördlicher Richtung über der Stadt vorbei in heſſiſches Gebiet Schon der in den Mittagsſtunden erfolgende ſtarke Rückgang des Barometers zeigte eine Aenderung des Wetters an. In der 5. und 6. Abendſtunde ſah man ſchwere Gewitterwolken am ſüdlichenn Himmel, die ſich immer dichter zuſammenballten. Es dauerte gar nicht lange, ſo peitſchten ordentliche Windſtöße durch die Straßen der Stadt, den Staub und Schmutz der Straßen haus⸗ hoch aufwirbelnd, ſo daß man bald kaum 10 Meter mehr Ausſicht hatte. Als der Wind nachließ, hatten die vorher ſchwarzen Wolken eine weißliche Färbung, was auf einen ſchweren Hagelſchlag ſchließen ließ. Wo dieſer niedergegangen iſt konnte bis jetzt noch nicht ermittelt werden. Die elektriſchen Entladungen waren ziemlich heftiger Art. Bei dem erſten fernen Donnergrollen und dem heran⸗ nahenden Sturmwind flüchtete alles in eine ſchützende Unterkunft. Namentlich aus den überfüllten Badeanſtalten begann ein heftiges Rennen und Jagen, um vor dem Unwetter noch heimzukommen. Der dem Gewitter folgende Regen war leider nicht von langer Dauer und auch nicht intenſiv genug, um das durch die Hitze der letzten Tage nahezu ausgetrocknete Erdreich anügend zu durchfeuchten. Das dumpfe Donnergrollen des an der Stadt vorbeiziehenden Gewitters war bis gegen die 9. Abendſtunde vernehmbar. Doch herrſchte noch den ganzen Abend ſtarkes Wetterleuchten. Nach dem Niederſchlag war die Luft ſo erfriſchend und ozonhaltig, daß ſie zu einem Spa⸗ ziergang lockte. Die Abkühlung hielt leider nicht lange an. Wie uns heute früh auf dem Markt von Marktbeſuchern mitgeteilt wurde, reqnete es in Feudenheim, Neckarhauſen und Edingen ebenfalls nur ſehr ſchwach, dagegen ſoll der Niederſchlag in Schwetzingen bedeu⸗ tend ſtärker geweſen ſein. An der Bergſtraße hat es ſtellenweiſe in Strömen gegoſſen. „Großhandelsinderziffer. Die auf den Stichtag vom 15. Juli berechnete Großhandelsindexziffer des Statiſtiſchen Reichsamtes hat gegenüber dem Stande vom§. Juli(112,0) im weſentlichen unter dem Einfluß der höheren Getreldeprei e auf 117,3 oder um 4, 7 Prozent angezogen. Von den Hauptgruppen ſtiegen im gleichen Zeitraum Lebensmittel von 96,5 auf 104,7 oder um 8,5 5, davon die Gruppe Getreide und Kactoffeln von 82,2 duf 94,2 oder um 14,6; Induſtrieſtoffe ſind dagegen mit 140,8 (Vorwoche 141,0) nahezu unverändert, ebenſo die Kruppe Kohle und 5 75 mit 122,9(134,0). Inlandswaren erhöhten ſich von 102,1 auf 109,1 oder um 6,975, während Einfuhrwaren von 161,3 au 158,1 oder um 275 nachgaben. Auswirkung der Frachttarifermäßlgung. Wie die„Induſtrie⸗ und Handelszeitung“ hört, iſt die zum 16. Juli eingeführte Verbilli⸗ gung der Eiſenbahnfracht im Verkehr mit der Regie durch Wegfall der halben Abfertigungsgebühr für die Kohle recht bedeutſam. Die Prozent, auf 150 Km. einen von 10 Prozent. Die Abfertigungs⸗ gebühr betrug 12 M. für 10 Tonnen und wird alſo nur noch 6 M. betragen. „Ein Poſtkurioſum dürfte es wohl ſein, daß bei Geldeinzah⸗ lungen bis zu 20 Mark der Inhaber eines Poſtſcheckkontos mit Scheckheft mehr Gebühren zu zahlen hat, als ein Ueberſender mit einſacher Poſtanweiſung. Letzterer hat nur 20 Pfg. Gebühr zu entrichten; erſterer dagegen außer 20 Pfg. Ueberweiſungsgebühr noch mindeſtens 5 Pfg. Buchungsgebühr, 55 noch die Auslagen für den vorgeſchriebenen Umſchlag kommen. Es iſt das gewiß nicht ſehr animierend zur Erwerbung eines Poſtſchecktontos, das doch in erſter Linie der Verbilligung des Poſtverkehrs dienen ſoll. *„Ein Rieſenplanet. Schon am frühen Abend, noch während der Dämmerung, ſieht man im Süden ein alle anderen Sterne an Helligkeit überragendes Geſtirn aufleuchten. Es ſtrahlt in ruhigem gelben Glanze und bei Anwendung eines Opernglaſes oder Feld⸗ ſtechers kann man bereits ſeine Scheibengeſtalt wahrnehmen. Wir haben den größten Planeten des Sonnenſyſtems vor uns, den Rieſen⸗ planeten Jupiter. Er iſt an Maſſe 318mal größer als die Erde. Aus dem ganzen Planeten könnte man 1300 Erdkugeln ſchnitzen. In einem kleinen Fernrohr ſind die vier größten ſeiner neun Monde gut ſichtbar, auch bemerkt man ſehr oft das beachtenswerte Schau⸗ ſpiel einer Sonlenfinſternis auf dem Jupiter. Dies tritt dann ein, wenn einer der Monde vor der hellen Scheibe ſteht und ſeinen runden ſchwarzen Schatten auf dieſe wirft. Ebenſo oft kann man den in ganz ſchwachen Inſtrumenten ſchon ſichtbaren Vorgaga einer Mondfinſternis beobachten. Hier verſchwindet ein Mond in dem Schattenkegel des Planten oder tritt wieder aus ihm hervor. Während eines Jupiterfahres, das allerdings faſt zwölf Erdenfahre dauert, ereignen ſich nicht weniger als 4400 Sonnen- und ebenſo⸗ viele Mondfinſterniſſe. Aus der Verzögerung eines ſolchen Vor⸗ gangs errechnete der däniſche Aſtronom Olaf Roiner 1676 die Ge⸗ ſchwindigkeit des Lichtſtrahls zu 300 000 Kilometer in der Sekunde. Auch ſind die Jupiterverfinſterungen für den Seemann ein vortreff⸗ Ermäßigung bringt z. V. auf 80 Km. einen Frachtnachlaß von 16 liches Mittel zur Regulierung ſeines Zeitmeſſers auf See. Auf der Scheibe ſelbſt beobachtet man im Fernrohr langgeſtreckte Wolken⸗ züge, die durch die ſchnelle Umdrehung Jupiters hervorgerufen wer⸗ den. Letztere oder der Jupitertag iſt nur 9 Stunden 55 Minuten ſang. dagecen dauert ſein Jahr bald 12 irdiſche Jahre. Die Ober⸗ fläche des Rieſenplaneten iſt wahrſcheinlich noch nicht ganz zur feſten Keune abgekühlt: es kanm daher eine Bewohnbarkeit zurzeit nicht angenommen werden. „Brandausbruch. Vermutlich durch Brandſtiftung war im Käfer⸗ talerwald an der Bahnlinie Käfertal⸗Viernheim ein Bodenbran d entſtanden. Das Feuer hatte ſich infolge der Trockenheit ſchnell auf eine Fläche von 5000 Quadratmeter ausgebreitet. Der Brand wurde durch Aufwerfen von Sand und Abgraben der Fläche durch die Be⸗ rufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr Käfertal gelöſcht. Eine Brandwache der freiwilligen Feuerwehr Käfertal blieb an der Brand⸗ ſtelle zurück. Der Mannheimer Fahrradmarder wieder entwichen Wie uns von unſerem„Mitarbeiter aus Neuſtadt a. d. H. mitgeteilt wird, iſt geſtern Vormittag der berüchtigte Ein⸗ und Aushrecher Ludwig Stein aus Rheingönheim, der in Mannheim, Heidelberg u. Frank⸗ furt zine große Anzahl von Fahrrä dern geſtohlen hatte und den die Neuſtadter Polizei am Samstag früh aus dem Bett heraus ver⸗ haftet hatte, wieder durchge brannt. Bekanntlich werden die Gefangenen täglich zu einem kleinen Spaziergang in den Gefäng⸗ nishof gelaſſen. So geſchah es auch geſtern beim Amtsgerichts⸗ gefängnis Neuſtadt. Während nun der Gefangenen⸗Aufſeher in der Ecke auf einer Kiſte ſaß, fühlte ſich der Gefangene Ludwig Stein un⸗ beobachtet und kletterte mit jugendlicher Schnelligkeit— er iſt erſt Anfang der zwanziger Jahre— an dem eiſernen Hoftor hinauf und entkam 0 unbemerkt, denn ſeinen Gefängniskollegen fiel es na⸗ türlich nicht ein, den Gefangenenaufſeher auf den Vorgang aufmerk⸗ ſam zu machen. Ludwig Stein iſt bekanntlich ſchon in Mannheim und in Hannover ausgebrochen und hatte auch im Neuſtadter Ver⸗ wahrungslokal der Polizei einen Ausbruchsverſuch gemacht, indem er ein Loch in die Decke brach. Man hätte alſo ſchon etwas vorſichtiger den Gauner behandeln müſſen, damit er nicht wieder aufs Neue auf die Menſchheit losgelaſſen worden wäre. Tagungen Das Guſtav-Adolf-Bereinsfeſt in Lahr ep. Lahr. 16. Jull. Am 13. und 14. Juli hielt der Badiſche Hauptverein der Guſtav⸗Adolf⸗Stiftuna bſer ſein 79. Jabresfe ſt-ab. Den Auftakt zur Feier bildeten Feſtaottes⸗ dienſte. die von auswärtigen Geiſtlichen in den Gemeinden des Kir⸗ chenbezirks gehalten wurden. Hier vrediate im Morgengottesdienſt der Stiftskirche Pfarrer Mahnert⸗Innsbruck. in der Chriſtuskirche Pfarrer Einwächter⸗Pfullendorf, die Jugendaottesdienſte hielren Pfarrer Neuer⸗Radolfzell und Pfarrer Einwächter. Um 3 Uhr nach⸗ mittaas beagann in der ſchön geſchmückten Stiftskirche der Feſtgorres⸗ dienſt. Ueberaus zahlreich war der Beſuch. Stadtpfarrer Kraſtel bewillkommnete den Verein namens der Ortsgemeinde, Geh. Oder⸗ kirchenrat D Mayer brachte die Grüße der Oberkirchenbebörde. fer zeiate, wie die Behörde und der Guſtav⸗Adolf⸗Verein Weg⸗ und Schickſalsgenoſſen ſeien. Pfarrer Lic. Dr. Schneider bielt im An⸗ ſchlum an Worte Jeſu aus dem hobenprieſterlichen Gebet die Feſt⸗ prediat: ſte aab einen Einblick in die Not der Evangeliſchen in dem verloren gegangenen Poſen: ſie leate aber auch Zeuanis ab von der Glaubenszuverſicht und Glaubenstreue der dortigen Glaubensgenoſ⸗ ſen. Bilder hoffnunasvoller Arbeit entrollte Pfarrer Mabnert aus Innsbruck. Der Landesvorſitzende Pfarrer D. Zandt⸗Konſtanz gab den Jahresbericht. Er dankte für die Hilfe, die dem Verein in den letzten ſchweren Zeiten aus allen Landesteilen zugefloſſen iſt. Die eingegan⸗ genen Gelder wurden möalichſt ſchnell ſachwertig verwendet: die an ⸗ geleaten Gelder ſind natürlich auch verloren gegangen. In Treue muß auch fernerhin die Vereinsarbeit getan werden: denn Hilfecufe kommen von nah und fern. Der Gemeindeabend im Rappenſaal. der bis zum letzten Plat beſetzt war, geſtaltete ſich zu einer macht ⸗ vollen Kundaebung evangeltſchen Glaubenslebens. Er ſprachen Kir⸗ chengemeinderat Schnitzler von hier, der namens des Ortsausſchuſſes begrüßte, Pfarrer Lemme⸗Kürzell als Vorſtand des Lahrer Zweig⸗ vereins, Pfarrer Wanner⸗Emmendingen brachte Grüße des Evang. Bundes: Pfarrer Mahnert und Pfarrer Schneider gaben nochmals erareifende Bilder aus dem Leben der evang. Diaſpora in Oeſter⸗ reich und Poſen. Mit einem herzlichen Wort des Dankes an alle Mitwirkenden beſchloß Pfarrer Demuth den ſchön verlaufenen Familienabend. Der Montag war den geſchäftlichen Verhandlungen gewidmet. Stadtpfarrer D. Zandt aab nach Bearüßungsworten einen Ueberblick über den derzeitigen Stand der Guſtav⸗Adolf⸗Vereinsarbeit. Gruß⸗ worte ſprachen ferner Stadtrat Kaufmann namens der volitiſchen Gemeinde. Profeſſor D. Jelke für die evang. theoloaiſche Fakultät der Unwerſität Heidelberg. für den heſſiſchen Verein Pfarrer Waaner⸗ Bensheim. für den württemberaiſchen Pfarrer Kommerell⸗Tuttlin⸗ gen. Dem Rechner Obervoſtſekretär Stengel⸗Konſtanz wurde unter wärmſter Verdankung Entlaſtung erteilt. Dann wurde der Unter⸗ ſtützunasplan für 1924 beſprochen. An 36 badiſche Diaſporagemein⸗ den wurden 14 300 M. gegeben. 7000 M. erhielt der Zentralvorſtand. dazu noch 3500 M. für das allgemeine Liebeswerk. Die Liebesgabe der Frauenvereine fiel mit 462 M. an das Diaſporawaiſenhaus in Zell l. W. Die Feſtaabe von Lahr⸗Stadt betrua 1500., die von Lahr⸗Land 700 M. Als Feſtort für 1925 wird Durlach beſtimmt. Mit herzlichem Dank werden alle Feſtteilnehmer der reichen und ſchönen Taauna im lieblichen Lahr gedenken. Konzert) und mit Wendling die-moll⸗Sonate für Violine. Aus dem Programm der beiden Kammermuſikkonzerte ſei noch der Vor⸗ trag jener Sonate von Buxtehude und Telemann bemerkt, wobei Dr. Schmidt(München) die Gambe meiſterte(Violine⸗Konzertmei⸗ ſter Kleemann, Cembalo Julie Menzz). Die Stuttgarter Madrigalvereinigung erfreute unter Leitung von Hugo Holle die Zuhörer mit heiteren und ernſten a capella-Geſängen aus dem 15. und 16. Jahrhundert. In einer Motette in der Stiftskirche(alle übrigen Konzerte fanden im Feſt⸗ ſaal der Liederhalle ſtatt) lernten wir den Dresdner Kreuz⸗ chor kennen und bewundern. Von Orcheſterkonzerten wurde das 1. Brandenburgiſche in.dur und das Tripelkonzert für Flöte, Violine und Klavier geſpielt unter Leitung von Generalmuſikdirek⸗ tor Leonhardt; ſehr ſchöne Wirkung erzielte auch die von Prof. Voigt mit einem neuen Text verſehene Cantate, auf Frühlings Wiederkehr. Und den krönenden Abſchluß brachte das letzte Chor⸗ konzert mit dem Magnificat, der Chorcankate,„Schauet doch und ſehet“, und der berühmten„Nun iſt das Heil.“ Der Abend brachte ſtürmiſche Ovationen für Richter. Alle Namen der Mitwirkenden zu nennen, iſt nicht möglich. Das viertägige Bachfeſt, deſſen Pro. gramm vorbildlich ausgewählt(nur zuviel war es) war, brachte einen ganzen Erfolg und wird in der Erinnerung haften bleiben. * Theater und Muſik Fvolksſchauſpiel Oetigheim. Dag prächtige Joſefſpiel auf der Polkskunſtſtätte Oetigheim übt auch in dieſem Sommer von Spiel⸗ tag zu Spieltag immer größere Anziehungskraft aus. Am Sonn⸗ tag, den 6. Juli, war der große Zuſchauerraum faſt bis auf den letzten Platz beſetzt. Pforzheim allein brachte etwa 700 Spiel⸗ beſucher, dazu kamen mehrere Schulen und verſchiedene Vereini⸗ gungen landauf⸗ und landabwärts. Erfreulicherweiſe macht ſich beſonders ſeitens der Schulen eine rege Beteiligung bemerkbar, kann doch unſerer Jugend kaum ein ſchönerer und erhabenerer Genuß bereitet werden, als ihn das Volksſchauſpiel Oetigheim bietet. Auch in der Pfalz macht ſich trotz ungünſtiger Verbindung ein reges Intereſſe geltend Das Pfalzdorf Kandel allein führte dem letzten Sonntagsſpiel etwa 150 Beſucher zu. Ueber das Spiel ſelbſt in ſeiner großangelegten Aufmachung herrſcht nur eine Stimme des Lobes und der Bewunderung, wie die Beifallsſtürme und zahlreiche Zeitungsſtimmen ausnahmslos dartun. Nachdem der 13. Juli mit Rückſicht auf die Erntezeit und wegen zahlreicher kirchlicher Feiern und Feſtlichkeiten ausgefallen, wird nun an ſedem Sonntag bis gegen Ende Auguſt ohne Unterbrechung geſpielt. Für den nächſten Sonn⸗ tag— ein ſtarker Zuſtrom von Freiburg und dem Höllental er⸗ Runſt und Wiſhenſchaſt Künſtleri rgemeinſchaft Düſſeldorf⸗Aöln. Da⸗ Schauſpielhaus Düſſeldorf(Generalintendang Dumont⸗Linde⸗ mann) und das Städtiſche Schauſpielhaue Köln(Intendanz Guſtar Hartung) haben ſich zu einer künſtleriſchen Gemeinſchofts⸗ arbeit zuſammengeſchloſſen, die— das weſtdeutſche Theaterleben von einſchneidender und überragender Bedeutung ſein wird. Der geiſtige Zuſammenſchluß der beiden weſentlichen Sprechbühnen des Rheinlandes gewinnt an Bedeutung dadurch, daß er nicht nur in einem Austauſch von Spielleitern, Schauſpielern, künſtleriſchen Bei⸗ räten beſteht, ſondern auch in einer wechſelweiſen Ueberlaſſung von Dekorationen und Koſtümen ſowie in einem Austauſch fertiger Auf⸗ führungen. Bei voller Wahrung der Selbſtändigkeit jeder der beiden Bühnen iſt eine dramaturgiſche Gemeinſchaft geplant, die zu einer Ausbalanzierung des gegenſeitigen Spielplanes und ſchließlich zu einer fruchtbaren Zufammenarbeit zu, großen rheiniſchen Feſtſpielen führen ſoll. Die ſtarken geiſtigen und künſtleriſchen Bewegungs⸗ momente, die in einem ſolchen Austauſch beſchloſſen liegen, werden auf die Geſamtheit des weſtdeutſchen Kunſtlebens nicht ohne Einfluß bleiben ſe) Die Verlegung d eipziger Graſſi⸗Mu.Bekanntli oll das Muſeum ſer Länder⸗ und Dberenne ds 0 f eum in n g, der Meſſe weichen. Es entbrannte darob ein heißer Meinungsſtreit zwiſchen Rat und Stadtverordneten, zwiſchen ten Bürgerſchaft. Das Geſchick der altberühmten Bildungsſtätte iſt jetzt definitiv beſiegelt. Die Sozialdemokraten lehnten von Anfang an, unterſtützt von den Demokraten, das Profekt ab; mmmehr ſtimmten die Demokraten, trotz ſchwerer Bedenken, zu. Das gab verordneten eine Erweiterung des Preisrichterkollegiums für den Neubau eines Graſſi⸗Muſeums. Im ganzen werden für Pläne fünf Preiſe ausgeſetzt: 5000, 4000. 3000, 2000 und 1000 Mark, außerdem für drei Ankäufe je 1000 Mark. Mit dem Baubeginn ſoll ſo bald als möglich begonnen werden. Als Terrain iſt, ein Gelände in der Nähe der Deutſchen Bücherei in Ausſicht genommen. Dda die Samm⸗ lungen damit an die Peripherie der Stadt kommen, dürfte die Be⸗ ſuchsziffer des Muſeums weſentlich zurfückgehen. del Anbekannte Briefe von Richard Wagner. nats werden in Wien eine Serie von 100 Priefen Richard Wagners, umfaſſend den Zeitraum von 1868 bis 1883, zur Ver⸗ öffentlichung gelangen. Von dieſen Briefen Richard Wagners ſind bisher bloß ungefähr 10 bekannt. Es iſt dies jene Korreſvondenz, die der Meiſter mit Hans Richter, bekanntlich dem muſikaliſchen Leiter der Erſtaufführung des Nibelungenringes, geführt hat.(Die Herausgabe erfolgt durch den Wiener Verlag Paul Zſolnay.) * 2 2 82 5 dem Kaufmannsſtand und der wiſſenſchaftlich⸗künſtleriſch intereſſier⸗ den Ausſchlag. Im Anſchluß hieran beſchloß die Mehrheit der Stadt⸗ Ende dieſes Mo⸗ De —— — Donnerskag, den 17. Juli 1924 Maunheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 327 Sport und Spiel in Mannheimer General⸗Anzeiger Stall Lewins Hiltrud mit Bismark gewinnt das Kallstadt- Jagdrennen Die Erwartungen, die allenthalben auf den Weinortstag Sesetzt wurden, hahen sich vollauf erfüllt. Neben sehr gut be- detzten Feldern war auch der Besuch besser als am Sonntag. je originelle Idee der Weingaben hatle ihre Wirkung nicht derfehlt, umsomehr als es daneben noch hohe Geldpreise gab. as Gelaufe war in glänzender Verfassung. Die Verelns- 1idung hatte es fertig 1 durch ununterbrochene Be- eneung die Bahn weich zu erhalten und ein Austrocknen zu berhindèrn, Wie sehr die einzelnen Ställe der Bahn ver- daraus hervor, daß im Preis von Wachen. ume ine Verkaufsrennen, allein 13 Pferde am Start erschienen 7 5 im Preis von Bürkheim 10 Pferde gesattelt wur- en. Es ereignete sich nicht der geringste Unfall. 80 uch am Mittwoch lag die Bahn wieder in strahlender 15 nne. Für einen War der gesellschaftliche Rah- 0 en vor den Tribünen sehr freundlich. Natürlich beherrsch- 15 die Hochsommertoiletten wieder das Bild. Von einer ein- zeitlichen Mode kann, obwohl Weiß und kurze oder über- keine Aermel vorherrschend sind, nicht gesprochen 5 erden. Die Mode bevorzugt eigentlich alle Farben un arbenzusammenstellungen, von der einfachsten bis zu grell tombinierten. Das Bild war, wie oben erwähnt, recht freund- 555 und vielgestaltig, es gab immer etwas Neues zu schauen, 8 enn die Pausen dazu Zeit ließen. Gegen Ende der Rennen og langsam ein Gewitter herauf, das sich aber erst nach em letzten Rennen entlud. Die Bahn wäre sicher für Regen Tabnanmefähig, die Berieselungsanlage hätte dann nicht in —.— zu treten. Das Gewitter kam der Rennwirt- chaft zugute, die sich rasch föllle. Verlauf der Rennen jah Der zweite Renntag wurde ebenfalls mit einem Twel- Pisen. Rennnen. dem Preis von Forst eingeleitet. K terde erschienen am Start, darunter 6 Stuten. Major G. La Paluvière mit Göb! im Sattel gewann sicher 50 Lewins Hoboe und Baumgärtners Geheimdokument. Der Vieuge— des Rennens Lewins Trumscheii kam als Merter durchs Ziel. Der Toto zahlte 42: 10 für Sie, Metas Ruppertsberg-Hürdenrennen 300⁰0 vollir brachte 5 Pferde an den Start. Unterholzner eenee mit Lindbergs Jahn eine Prachtleistung. Erst am ardamm wurde der alte Jahn in Front gebracht und ge- un dann nach kurzer Aufforderung willig gegen Balmung, 0 am Sonntag auf der Flachen ein schönes Rennen lieferte. — Favorita, die am im Naheausgleich sicher nter Korb gewann, endete nach anfänglicher Führung im Fefchlagenen Peld. Per Toto bescherte den Anhängern ahns 32: 10. er Preis von Wachenheim, Verkaufsrennen, befiente 13 Pferde auf die Beine, darunter sehr verdlenst- 885 Naive aus dem Stall Reiths, mit H. Hecker, gewann 8 vor Hexenmeister und Kirchbach, der ein ein gutes N lief. Naive war öffentlicher Geheimtipp, daher auch ur— 10 am Toto. 17 as Hauptrennen des Tages, das Kallstadt-Ja gd- Reunes(3700 Meter) brachte 4 Pferde zusammen. Pas 25 1 War sehr abwechslungsreich, Snob führte lange Zeit, 5 2 dann zurück und mußte den Sieg Lewins Hiltrud mit dele elsterjockei Bismark im Sattel überlassen. Thuja Zeie e auch heute wieder den dritten Platz. Tot 12: 10, ein en, daß der Sieger stark getippt war. holte sidntels von Dürkheim liefen 10 Pferde. Korb Wäht sich hier mit v. Opels Miramar seinen dritten Sleg Felscend der Mannheimer Sommerrennen. Coeur'Almsée und die am Sonntag mil Ludwig das Mosel-Rennen Sab u, machte der Siegerin das Rennen rechti schwer. Hier 85 die größte Tagesquote 75: 10. 28 zs zweite Jagdrennen des Tages, das Freinshelm- Geb 15 ann Wurde von 4 Pferde bestritten. Inden und nach hartepertürth: Arion unter Fritzsche sicherte sich von Flo em Kampf vor Tango und Silberthaler, der am Start 3010 Ibacr elnen Tritt erhalten hatie, das Rennen. Tot: berthaler kounte am Sonntag mit Worimann das ennen hintaScfennen gewinnen, während Arion im Mosel- N e ein on Deidesheim mit erden bildete e Abschluß des zweiten Renntags. K or b konnte reich g 55 Opels Farmer zum vierten Mal erfolg- allerdin 11 Der Sieg wal r zu verdanken 107. der Reikkunst „B1 75 Waren gestern die Voraussagen der ſippten. Es f. ennzeſftung', die allein 6 Sieger richtig bel den WW hierüber auch allgemeine Zufriedenheif Tagen vya epin dgzen. Am erfolgreichsten an den beiden Ludwir„nts„etzt Korb mit 4 Siegesritten, ihm folgt einmal Solgrech 30 ſarünJersceledene Reiter waren je b8 Soune— Fritzs——85 Keim, Göbl, Unterholzner, §a Ountag verspricht der Glanz 9 in Tunnen zu werden, es stehen Nassenbesuchn geattentlich erleben die Rennen einmal einen Jenn sie verdienen ihn bei dem gebotenen port durchaus. I. Preis von Forat Vereins. Ehrenpreis und 3800.(E ͤ 2 h 9 55 Für 2J. sieglose Pferde aller Under. 1000 1. t. Ee ncen die sumtlich stehen geblieben.) aluvière, Maj Major Q. Krauses dbr. St. v. Chateau Hobos 5255(Tr.: St. 8 Q8bl 4981 eheſmdokument, Heinr. alt. 5175, Krieger t, Heinr. u. 8 Tade e—Geheimschrit ee 8 scheit I. Lewins.-H. v. Oibraltar-—Therese, 53 Ame 9275 Horaleß), Reis „A. Weber- N 8 onnenhofs schwhr.— zuchee 5 95 Mätzig), M. Sien Neüft Szenpeth, Meles ern—Lenors, 5275(rra t ulichs,.-S Baumęartner), fabel Malua—Nonetta, 517(Tr.: Herm. S2 2 8 mit Pfalzmädel. Das Rudel liegt in Keuuen der Cweilahlrigen. LàA Paluviere luhrt voin Anfaug bis ins Ziel. Vor den Tribünen rückt Hoboe etwas auf, kann jedoch La Paluvière nicht mehr gefährlich werden. Richterspruch:———H1; Zeit:.05. Tot.: 42:10; Pl.: 16, 22, 21:10. II. Ruppertabergz- llürdenrennen Für die Besitzer der zwei ersten Pferde tiftung aus Winzerkreisen der Raiffeisen-Organisation eines 1921er Weinsorti- ments, Wachstum Ruppertsberg, und von 102ter Weinsortimen en aus den Gemarkungen Ruppertsberg, Neustadt, Haardt, Dürkheim, durch den Verein für den fälzischen Weinhandel in Neu- stadt à. d. Haardt. Preise 4300 M.(2500, 800. 600, 400). Für 4j. u. ält. Pferde aller Länder, die 1924 kein Rennen von über 3000 M. gewonnen haben. 3000 m.(42 Unterschriften, von denen 27 stehen blieben.) Es liefen 5 Pferde. 5 Jah n, Jul. Mayers.-H. v. Hammurabi— Janita, à. 65(Tr.: F. Hecker). Unterholzuer 1 Balmung, J. Inden u. Gebr. Wipperfürths pr. H. v. Bal- tinglaß—Briseis, 4j. 66(Tr.: E. Jansen, Hammer 2 Chèrecherie, H. Buchmüllers.-St. v. EX Voto— Wilna, 4. 59(Tr.: P. Trollsen), Schuldt 3 Mozart, W. Sehrs br. H. v. Reinhart—Minuca, 6l. 7174 (Tr.: H. Atzenrofh), Bismark 5 Favorita, V. Mauls dbr. St. v. Fels-Fatuité, 61. 66(Tr.: R. Mätzig), Klapper 0 Der 3000-Kurs bringt 5 Pierde an den Start. Favorita führt bis zur Luisenparkseite, dicht gefolgt von Balmung, der hier in Front geht. Am N Wird der alte unverwüstliche Jahn vorgebracht, der bei der letzten Hürde klar in Führung liegt. Es bedurfte nur einer kurzen Aufforderung, um den Sieg gegen den gut laufenden N zu sichern. Den 3. Platz sicherte sich Chère cherie gegen Mozart. Favorita war ganz zurückgefallen. Richterspruch: 14—10—15— Weile. Tot.: 32:10; Pl.: 13 12:10. III. Preis von Wachenheim. Verkaufsrennen Für die Besitrer der drei ersten Pferde Stiftung von 192er Wein. sortimenten Wachstum Wachenheim, durch Wei Bürcklin-Wolff in Wachenheim, Weingut J. L. Wolfl Erben(Inh. Fritz Müller) din Wachenheim und die Sektkellerei Wachenheim. Preise 3300 M. (2000. 600, 400, 300). Für 3j. u. ält. Pferde aller Länder, die unter Ausschluß der gesetzlichen Gewährleistungspflicht betreſis der gesetzlichen Oewährsmängel für 8000 M. käuflich sind. 1600 m. (30 Unterschriften, von denen 32 stehen geblieben.) N 17 fl. 1 17 5 St. v. MaluaNebelka 61. 68 aive eiths dbr. v.— ppe, 6. 8000 M.(Tr.: F. Heckerj, Hecker Hexenmeister, K. Knechts br. H. v. Kunstler—Hexen- 1— mädel, a. 55. 5000 M.(Tr.: H. Wöpp), Hutter 2 Kirchbach, E. Sachs dbr. Hi. v. King Rob—Peraze, 3. 5056. 4000 M.(Tr.: R. Mätzig), Matz 3 Marga, K. F. Schwartzfiofs.-St. v. Gulliver IIMatchable, 61. 51. 2000 M.(Tr.: E. Jansen), Möller 4 Lehndorfſ, W. Sehrs br. W. M Lycaon—LInde, 5J. 57. 5000 M. H. Atzenroth), Ludv 0 Fromm. Ih. Finkes br. H. v. Alpha— Freilich,. 607% 6000 M. (Tr.: W. Mischon), Stolpe 0 Miette, H. Buchmüllers br. St. v. Prince Palatin oder Mont- mair—Moia, 4j. 58½. 4000 M.(Tr.: Trollsen), H. Schmdt 0 Rastelbinder, G. Engels br. H. v. Santoi— Rahana, a. 6375. 7000 M.(Tr.: R Mätzig), Fabel 0 Spree, M. Oerteis'.-St. v.„ 6J. 54. 5000 M. Tr.: P. Seiffert), M. Seiffert 0 Wahrsagerin, J. Hauelts schwbr. St. v. FelsWolga, 3. 52. 6000 M.(Tr.: Besitzer), Janek Ein Riesenfeld von 13 Pferden. Wahrsagerin führt zusammen dicht beisammen. Im Einlaubogen schiebt sich Naive an die Spitze und gewinnt sicher vor Hexen- meister und Kirchbach, der es noch àuf den 3. Platz brachte. Richterspruch:———1. Zeit::44,6. Tot.: 24:-0; Pl.: 14, B,:10. IV. Kallstadt-Jagdrennen. Ausgleich Für die Besitzer der drei ersten Pferde Stiftung von 1921er Wein⸗ sortimenten, Wachstum Kalletadt, dureh Weingut Eduard Schuster, Kallstadt, unds durch den Winzerverein und die Wi enossen- schaft in Kallstadt. Vereins-Ehrenpreis und 6500 M.(FEhrenpreis und 4000, 1000, 600, 500, 400). Für 41. u. Alt. Pierde aller Länder, die 1924 kein Rennen von M. gewonnen haben. 3700 m. 65 Unterschriften, von denen 31 angenommen.) Es liefen 4 Pferde. Hiltrud, L. Lewins br. St. v. Ouſnver II—Hildegard, 4l. 6755 (Tr.: A. Horalek), Bis mark 1 Sno b. Maj. O. Krauses Sch.-H. v. Le Puritain—Sternscmuppe 6. 60(Tr.: St. Bencze), Keim 2 Thuſa,— 1„ 5 Lycaon— 0 .: Herm. Baumgürtner cseest, K. Saurd F. W. v. Admiral lxwi--Cabta, 4 8 (Tr.: W. John), O. Wehe 4 Caesar führt das Hauptrennen des I an. Am Lul hat sich Snob an die Spitze Am Neeen net kültu in Front. Snob fällt zurũck. Bogen holt Snob wieder auf und greift Hiltrud mächtig an, die ſedoch sicher mit einer Länge ge- Winneng kann. Thuja behau- en 3. Platz. Richterspruch:——; Zeit::41,6. Tot.: 12:10: Pl.: 11. 11:10. 7 Turneriſche Eilbotenlãufe Der Begriff„Eilbotenlauf“(Staffel, Stafette) iſt uralt und über⸗ nommen von den in früheren Zeiten gebräuchlichen. Zwecken des Verkehrs dienenden Uebermittlungen von Nachrichten durch Läufer, die an einer beſtimmten Stelle Ablöſung fanden, welche die Nachricht weiter trug. In ſolcher Weiſe Überbrachten die Satrapen der Perſer⸗ könige des Altertums thre Meldungen an den König. Aehnlich haben auch andere Kulturvölker des Altertums ihre Meldungen über⸗ mittelt. Noch bis zum Ausbaun des modernen Poſtverkehrs ſind der⸗ artige Meldungsübermittelungen durch ſich ablöſende Läufer erfolgt. In neueſter Zeit hat der Begriff„Cilbotenlauf“ eine ganz beſtimmte wettkampfmäßige Auslegung erfahren. Der Eilbotenlauf iſt zu einem Wettkampf geworden, in dem ſich verſchtedene Läufer eines Vereins über leweils veränderliche Strecken meſſen. Die Mann⸗ ſchaft, die zuerſt das Ziel erreicht, hat den Sieg davongetragen. Von dieſen Eilbotenläufen gibt es eine Unzahl: 40100 Mtr., 500 4100 Mtr., 104100 Mtr. ſind die gebräuchlichſten Kurzſtrecken⸗ ſtaffeln; beſondere Streckenzuſammenſtellungen weiſt die ſogenannte Schwedenſtaffel auf(400, 300. 200, 100 Mtr.) und die Olvmplſche Staffel(800, 200, 200, 400 Mtr.), die 8K1000⸗Mtr.⸗Staffel, die 44100 Mtr.⸗Staffel, ferner gemiſchte Staffeln. in denen Jngendliche. Schü⸗ ler, Schülerinnen, Turner, Turnerinnen und alte Herren eines Ver⸗ eins laufen. Die Beliebtbeit dieſer Mannſchaftszkämpfe hat einen derartigen Umfana angenommen daß wohl kein Turn. oder Sportfeſt vergeht, bei dem nicht Eilbotenläufe in der einen oder anderen Form zur Entſcheidung gelangen. Von den Jüngſten bis zu den Aelteſten wetteifert alles in ihnen um die Palme des Sieges, der um ſo wertvoller erſcheint, als er nicht durch das Können eines einzelnen errungen wird, ſondern nur durch das Zuſammenwirken einer Anzahl von Läufern. Mannſchaftsgeiſt, Vereinsgeiſt und Zu⸗ ſammengehörigkeitsgefühl werden alſo durch ihn beſonders gepflegt. Die Deutſche Turnerſchaft hat dieſen Eilbotenläufen von jeher größte Aufmerkſamkeit gewioͤmet und pflegt ſie im Rahmen der Turnfeſte deren Zahl eine gewaltige iſt. Es dürfte nicht allgemein bekannt ſein, wie der erſte Eilbotenlauf, der von Turnern ausgeführt wurde zuſtande kam. In dem in Leipzia 1836 erſchienenen„Turnbüchlein für Anfänger und Geübte“ finden wir einen näheren Bericht über den älteſten turneriſchen Eilbotenlauf. Wir erfahren daraus. daß es keutſche Burſchenſchafter geweſen ſind, die ihn ausgeführt haben. V. Preis von Durtcheim. Ausgleich. Für die Besitzer der vier ersten Pferde Stiftung von 1921er Wein- sortimenten, Wachstum Dürkheim, duerh die Weingüter Kommer- zienrat Carl Eswein, Oekonomierat Karl Schaefer, der Bart und die Weinkellerei W. kübsaamen, sämtliche in Bad Dürſcheim. Für die Tramer der zwei ersten Pferde je 1 Kiste 192ler Edel- weine, gestiftet durch Weinhandlung Jakob Beer-Dürkheim. Preise 4300 M.(2500, 800, 600, 400). Für 3J. u. ält. Pferde aller Lander, die 1024 kein Rennen von über 6000 M. gewonnen haben. 2200 m. G Unterschriften, von denen 33 angenofumen.) Es liefen 10 Pierde. Mramat, H. v. Opels dbr. H. d. Marmor—Minki, 3j. 50 (Tr.: A. Winkler), Korbp Coeur dAlmèe, Lin. M. Gerteis' dbr. St. v. VverdonCote Rötie, 31. 50(Tr.: E. v. Moßner), Braun Felsenriede, Dr. R. Lindenbergs.-St. v. Fels—Eilenriede, 4j. 40(Tr.: H. von Herder), 1 Liebhaber, Th. Finkes dbr. H. v. Fervor—Livia, à. 60 ITr.: W. Mischon), Stolpe Le Gerfaut, Frau G. Horstmanns br. H. v. Alcantara II Gechucha, 5j. 51(Tr.: F. Horstmann), K. Reiß [dealist, Edm. Schmidts br. H. v. Dolomit—Invicta, 4J. 5 (Tr.: A. Schmidt Teddy Bear, H. Buchmüllers br. H. v. Teddy-Made- moiselle, 4j. 46%(Tr.: P. Trollsen), Göbl Teufelsbraut, L. Lewins br. St. v. Robert le Diable Hochzeit, 33 47(Tr.: A. Horalei), Krieger Dagobert, J. Webers br. H. v. Danilo II—Dinas, 5j. 22 Tr.: F. Hecker), Vogel Miramar sichert sich die Spitze, wird jedoch von Teufelsbraut bald abgelöst, die die Führung wieder an Coeur d Almèe àbgeben muß. Im Bogen geht Miramar wieder an die Spitze und gewinnt vor Coeur'Alméèe und Felsenriede. Otavi liegt weit Zzurück. Richterspruch: 14———Hals—½; Zeit.:27,8. Jot.: 75:10; Pl.: 20, 10, 15:10. VI. Freinsheim-Jagdrennen Für die Besitzer der drei ersten Pierde Stiftung von 1921er Wein- sortimenten, Wachstum Freinsheim, durch den Freinsheimer Win⸗ zerverein, das Weingut Weinbrenner Freinsheim und durch Wein⸗ kellerei A. Pfister, Frankenthal. Vereins-Ehrenpreis und 4600 M. (Ehrenpreis und 2500, 800, 600, 400, 300). Für 4j. u. IIi. Pierde aller Länder, die 1924 kein Rennen von 5000 M. gewonnen haben. 3000 m.(41 Unterschriften, von denen 35 stehen geblieben.) Es liefen 4 Pferde. 7 Arion, J. Inden u. Gebr. Wipperfürths.-W. v. Priester- wald—Alabama, 41. 55(Tr.: E. Jansen), Fritzsche 1 Tango, Dr. F. Mercks br. H. v. Saint Maclon— Tonga, 4j. 59%(Tr.: E. v. Moßner), Unterholzner 2 Silberthaler, M. Withelms br. W. v. Talion-Silver Star, 6j. 625(Tr.: P. Seiffert), Hartmann 3 Plorentiner, A. Gerteis.-H. v. Saint Maclou-Fiorida, 4 58(Tr.: St. Bencze), Keim 4 + wird durch die Peitsche in Front gebracht und ührt. In der B. ne gehen drei Pferde zusammen über die Hürde. Tango zieht hinten nach. Am Neckardamm flhrt Arion vor Silber- thaler. Tango konumt wieder nach vornen, kann aber dem gut gerittenen KArion nicht mehr gefährlich werden. Silberſhaler wird durch Florentiner leicht verwundet. Richterspruch:——17; Zeit: 3331. Tot.: 30:10; Pl.: 12, 11:10. VII. Preis von Deidesheim 0Für die Besitzer der fünf ersten Pferde Stiftung von 1921er Weinsortimenten, Wachstum Deidesheim, durch Weingut Dr. jur. F. v. Bassermann-Jordan, Deidesh v. Buhl'sches Weingut, Deidesheim, Weingut Gebr. Eck Deidesheim Weingut Gustav Kramer, Deidesheim und Weingut Ferdinand Kimich, Deidesheim; für den Trainer des Siegers Gruppen- stiktung aus Winzerkreisen der Raiffeisen-Organisatlon. Preise 4300 4(2500, 800, 600, 400).— Für 3j. u. Alt. Pferde aller Länder, die weder 1923 als Sleger in Sa. 30 000 noch 1924 als Sieger in Sa. 15 000 4 gewonnen haben. 1450 Meter. (63 Unterschriften, von denen 51 stehen geblleben.) Es liefen 8 Pferde. Farmer, H. von 0 dbr. H. von Marmor—Fatuité, 3j. 5674 11(Tr.: A. Winkler) Korb Valence, Max Müllers.-St. v. Frère Luce-Ocyros, 5j. 5975 0(Tr.: P. Trollsen) Buchmann Logenbruder, Dr. R. Lindenbergs.-H. v. Csardas e s ongwy, 4j. 62 kg(Tr.: H. von Herder) Ludwig IIias, L. Lewins dbr. St. von Fervor—Iphigenie, 4. 57½ kg(Tr.: A. Horalek) Reiss Mime, K. N br. H. von Elopement—Minne, 5. 57 kg(Tr.: H. Vene Hutter Ispahan, Ltn. M. Gerteſs“ br. H. v. Eastern—Ulustra, 81. 48 1g 2 E. von Mossner) M. Seiffert Rosenfee, F. Sachs' br. St. von Star—Rose Noire, 3. 47% kg(Tr.: R. Mätrig) Vogel Farmer hat die Spitze, Setel von Ilias und Valence. Farmer gewinnt dann sicher vor Valence und Logenbruder, der zu spät vorgebracht wird. Rlchterspruch:.—-Kopl——Hals—3. Tot. 24:10: Pl. 12 12. 12:10. Bekanntlich waren die erſten Burſchenſchafter Turner, und Jahn und ſetne Schüler ſind an der Gründuna der Deutſchen Burſchenſchaft beteiligt geweſen. 1819 war die 38 Burſchenſchaft nach den Vorgängen auf dem Wartburgfeſt und nach dem Attentat des Studen⸗ ten Sand aub Kotzebue aufgelöſt worden. 1826 erfolgte die Auſhebung des Verbotes und die Burſchenſchaſten traten wieder zuſammen. Aus der Geſchichte der Jenaer Burſchenſchaft wird vom Jabre 181 folgendes berichtet. 8 Der damalige Großderzog Narl Auguft von Sabſen⸗ Weimar und Eiſenach. der frreund Woetbes, dat die Jenaer Bur⸗ ſchenſchaft, wenn ihm ein Prinz geboren werde. zu Gevatter. Die Burſchenſchafter, die natürlich alle Turner waren, ſtellten ſich wäh⸗ rend der Geburtsſtunde von Jena bis in den Schloßhof zu Weimar in ſolchen Zwiſchenräumen auf, daz man die frohe Kunde in kürzeſter Zeit von Weimar nach Jena durch Zulauf und Zuruf bringen konnte. Das Patenkind war der nachmalige Großherzog Karl Alerander, der 1853 zur Reglerung kam und der ſich beſondere Verdienſte durch die Wiederherſtellung und den Ausban der Wartburg erworben hat. Er ſtarb am 5. Januar 1901. Der arößte und ſicherlich bedeutendſte Eilbotenkaufaller Zeiten ißt der im Jahre 1918 zur Einwei⸗ hung des Völkerſchlachtdenkmals in Leipzia von der Deutſchen Turnerſchaft veranſtaltete geweſen, an dem über 20 000 Turner teilnahmen. Er führte von beſonders gekennzeichneten Punk⸗ ten des Deutſchen Reiches nach der Ffeſtſtadt. ſo von Tauroggen, Arkona auf Rügen, vom Knipsberg in Schleswig, vom Brocken, von den Schlachtfeldern um Metz. von Friedrichshafen, aus Oberſchleſien, aus Deutſch⸗Böhmen. Sogar in Amerika wurde eine Strecke von 200 Km. von dortigen Turnern zurückgelegt. Die nach Leipzig zu überbringenden Urkunden wurden dann mit einem Schiff nach Bre⸗ men befördert und von hier aus durch weitere Eilbotenläufer nach Leipzig. Dieſer Staffellauf, der der arößte aller Zeiten genannt werden muß, war nicht nur durch ſeine rieſige Organiſation gewaltig, ſondern zugleich auch ein Sinnbild de? Zuſammevaehöriakeitsgefühls und des Gemeinſinnes, di⸗ in der Deutſchen Turnerſchaft lebendig ſind. Zugleich aber ſtellte er auch eine ungeheure körperliche Leiſtung dar: namentlich an die Turnvereine der ſchwach beſiedelten Gebiete wie Oſtpreußen und Weſtpreußen wurden erhebliche Anforderungen an die Ausdauer und das Können der Mitglirder der ländlichen Turnvereine geſtellt, die in ſenen Etappen laufen mußten. 6. Seite. Nr. 327 Mannheimer General⸗Anzelger(mitiag · Aus gabe) Donnerslag, den 17. Juli 1924 die deutſche Turnerſchaſt ſeit dem Kriege Von Franz Breithaupt Geſchäftsführer der Deutſchen Turnerſchaft. Langſam entfaltete ſich nach dem Kriege 1918 das turneriſche Leben in den ungeheizten, dunklen Hallen, aber man merkte bald den Einfluß der zurückgekehrten Soldaten, die zum Teil alte, erfahrene Vorturner, Turnwarte und andere Stützen des Vereinsweſens waren. Im Jahre 1919 entwickelte ſich das Vereinsleben günſtig. Im Som⸗ mer und im Herbſt zeigten die Berg⸗ und Spielfeſte Teilnehmer⸗ ahlen und Leiſtungen, die kaum vor dem Kriege erreicht wurden. ie Vereine nahmen an Mitgliederzahl zu; aus wirtſchaftlichen Grün⸗ den vereinigten ſich mehrere Turnvereine eines Ortes, häufig gliederten ſich jüngere Sportvereine den älteren Turnvereinen an.— In den Leitungen der Kreiſe und der Deutſchen Turnerſchaft ſelbſt traten roße Veränderungen ein, und um den größeren Anforderungen und ufgaben gewachſen zu ſein, wurde in Berlin eine Geſchäftsſtelle mit einem hauptchntlichen Geſchäftsführer eingerichtet. Mit 1254 298 Mitgliedern trat die Deutſche Turnerſchaft das Jahr 1920 an, trotz⸗ 255— 55 Vereine in Polen und Böhmen ſich genötigt ſahen, aus⸗ zuſcheiden. Allmählich bahnte ſich auch der Verkehr mit unſeren deutſchen Turnvereinen im Auslande wieder an, mit Oeſterreich, Chile und Südweſtafrika konnte ein regelmäßiger Verkehr hergeſtellt werden. Es wurde alles getan, um auch die Verbindung mit den übrigen Auslandsdeutſchen herzuſtellen und Vorkehrungen zu treffen, die da⸗ zu dienten, die Beziehungen zu denen aufrecht zu erhalten, die uns vorausſichtlich durch den Friedensvertrag genommen wurden, um ſie dem deutſchen Volkstum zu erhalten. Rege Arbeit war das Zeichen von 1920. Dieſe Arbeit galt beſonders der Jugend, die im Kriege nur wenig Schulturnen gehabt hatte. Es wurden Jugendturnwarte ausgebildet und wir gewannen die Jugend durch Berückſichtigung ihrer Anſprüche bei turneriſchen Feſten und durch Gründung zahl⸗ reicher Schüler⸗ und Schülerinnenabteilungen. Um das Geräteturnen zu beleben und um Nachwuchs zu erziehen, wurden reine Geräte⸗ meiſterſchaften neben dem Zwölfkampf als Mehrkampf und an ein⸗ zelnen Geräten ausgeſchrieben. Auch dem Frauenturnen wurde er⸗ höhte Aufmerkſamkeit und Sorgfalt zugewandt. Das Jahr 1921 brachte der Deutſchen Turnerſchaft wieder einen Zuwachs, ſie zählte in 9044 Orten Deutſchlands(gegen 8518 im Vor⸗ jahr) 10 586 Vereine(gegen 10 010 im Jahre 1920). An Mitholie⸗ dern faßten dieſe Vereine 1 167 651 Männer, 174825 Jugendturner, 117 687 Turnerinnen, 172 885 Knaben, 85 000 Mädchen. Als Hauptereignis des Jahres 1921 kann der deutſche Turntag in Kaſſel angeſehen werden. Aber auch die turneriſchen Veranſtal⸗ tungen ſtehen im Vordergrund auf dem Gebiete der Leibesübungen. Die Gerätemeiſterſchaften in Leipzig, die Zwölfkämpfe und Spiel⸗ meiſterſchaften in Hannover, die Meiſterſchaften in den volkstüm⸗ lichen Uebungen in Nürnberg zeigten trotz Krieg, trotz Umſturz, wie eifrig überall gearbeitet wird und welches Bedürfnis nach Leibes⸗ üübungen beſteht. Auch in das Jahr 1922 ging die Deutſche Turnerſchaft mit einem Zuwachs hinein. Die wirtſchaftlichen Sorgen machten ſich überall bemerkbar. Bei dieſer Gelegenheit zeigte ſich die Treue zur Turn⸗ ſache. Trotz der Nöte wurde durchgehalten. Die Turner beteiligten ſich in einer über alles Erwarten großen Zahl an den Deutſchen Kampfſpielen und man kann ohne Ueberhebung ſagen, daß ſie dieſen Spielen ein beſonderes aufdrückten, durch die Maſſe, in der ſie erſchienen.— Die Meiſterſchaftsſpiele in Dresden gelangen vor⸗ züglich. Einen ebenſo vorzüglichen Eindruck machten die verſchie⸗ denſten großen Feſte, die in den einzelnen Kreiſen begangen wur⸗ den. Auch zu zwei ausländiſchen Turnfeſten konnten wir Muſter⸗ riegen entſenden und zwar nach St. Gallen und nach Groningen. Zu einem ganz beſonderen Ereignis geſtaltete ſich das Jugendtreffen eder deutſchen Turnerſchaft in Weimar, an dem etwa 15 000 Jungen und Mädel teilnahmen. Kurz vorher hatte die Deutſche Turnerſchaft ihren gefallenen Turnern ein Denkmal in Freyburg a. U. geſetzt. 8 Auch bei der Beſtanderhebung 1923 konnte die Deutſche Turner⸗ ſchaft einen geringen feſtſtellen. Im Mittelpunkte des Jah⸗ tes 1923 ſtand das große deutſche Turnfeſt in München, welches von Hunderttauſenden beſucht war. Ddas Feſt wird ſeine Aus⸗ wirkungen in das Jahr 1924 hineinlegen. Ein großes Programm hat die Deutſche Turnerſchaft ihren Mitgliedern vorgeſetzt: Eine Ver⸗ ſammlung, die alle Kreiswarte ſechs Tage in Dresden vereinen wird; die Meiſterſchaſten der Deutſchen Turnerſchaft, die auf allen Gebieten ausgekämpft werden, ſo in den volkstümlichen Uebungen am 30.—31. Auguſt in Hannover, die der Fechter im Juni in Augsburg, die Hand⸗ baller vom 15. April bis 15. Juni, die Schlagballmannſchaften vom 15. Auguſt bis 15. Oktober.— Am 10. Auguſt vereinigen ſich Wett⸗ kämpfer zum Jahnwetturnen in Freyburg a.., und am Himmel⸗ fahrtstage wandert wie alljährlich die ganze Deutſche Turnerſchaft, zum Gedächtnis ihres alten Führers Götz, hinaus in Gottes freie Natur. Sie will damit zeigen, daß ſie von alters her auch dem Wan⸗ dern große Bedeutung beimißt. Oktober findet in Würzburg der 18. Deutſche Turntag ſtatt. Aber nicht nur rein turneriſch iſt die Deutſche Turnerſchaft tätig, ſie arbeitet unabläſſig durch Varträge und Abhaltung von Teeabenden auch an der Vertiefung des vaterländiſchen Geiſtes und an der Erhaltung deutſchen Vollstums. Sie iſt andern großen Verbänden ang 55 in denen ſie ein gewichtiges Wort in die Wagſchale zu legen hat. Zum Ausgang des Jahres 1923 befand ſoch die Deutſche Turnerſchafk in der Arbeit der reinlichen Scheidung. Sie hat ihre Mitglieder vor die Frage geſtellt, ſich entweder für einen Sportperband oder für die deutſche Turnerſchaft zu ent⸗ ſcheiden. Nicht die Art oder die Betriebsweiſe der Leihesübungen Baden⸗Baden im Jeichen des Autoturniers 0 Von F. 5. Skaerk(Baden⸗Baden) „Capitale du sport“ nannten die alten, routinierten Turf⸗ kenner unſer Baden⸗Baden. Das Wort wurde in Paris geprägt. Mit der Selbſtherrlichkeit, mit der die große Welt ſo etwas ſagt. Nach dem„Grand Prix“, Mitte Juli ging man nach Baden⸗Vaden, mit derſelben Selbſtverſtändlichkait, mit der man heute des Abends ins Kurhaus oder in das neue Kaſino Stephanie geht. Baden⸗Baden war die Sommervorſtadt d Gewiſſermaßen vor den Toren von Paris, zwiſchen Schwarzwald und Rhein, auf dem Schnitt⸗ punkt der Völkerſtraßen und Verkehrsadern, zwiſchen Parks, Gärten und Wäldern wie ein„parc anglais sur une montagne“, um mit Alfred de Muſet zu reden. Turgenſew, der lange in Baden⸗Baden gelebt hat, nannte es ſogar„un vrai paradis“,. 55 Glänzender Treffpunkt der großen europäiſchen Geſellſchaft, slegantes Redez⸗vous der verwöhnten Welt von Stil und Rang, be⸗ hagliches Retiro auch der Stillen, Müden, zwiſchen verträumten Bos⸗ auetten, Bergen, Hängen—— das war Baden⸗Baden zu einer Zeit, wo hier noch die launiſche Kugel rollte, Lords, Großfürſten, Herzöge und Könige ſich hier d ee und Banketten trafen und mancher Prinz hier Hof hielt. Durchblättert man das„Badeblatt“ von da⸗ mals, ſo erſtaunt man über Rang und Fülle der Namen. Es war ein ewiges Kommen und Gehen. Das Leben hatte Tempo und Blut. Man mußte erfinderiſch ſein im Erſinnen kurzweiliger, ja gefährlicher Spiele, um es zu ſteigern. Die Aufgabe des Kurgaſts war, Meiſter zu ſein in der Kunſt des Genießens. Wer weiß heute noch, daß Polta, Mazurka, valſe à deux temps in Baden⸗Baden kreiert wurden, daß ſie von hier aus ihren Triumphzug in die Welt antraten. Die Weisheit der Langenweile ſann hier geſchmackvoll und liebe⸗ voll auf Beluſtigung und Zeitvertreib. Nichts anderes als das war vigentlich auch der Sport. Das engliſche Wort Sport beſagt ja urſprünglich nichts weiter als dies. Diurchgeht man die alten Stiche und ſelten gewordenen Bilder, die aus—5 Zeit ſtammen und in manchen Hotels und Weinſtuben hier noch zu ſehen ſind, ſo kann man ſich mit einiger Nachdenklichkeit ein Bild machen. Zwiſchen Frontignen, altem Pouilly, Eberſchinken und Sauce Robert waren Fiſchen, Angeln, Reiten, Schlittſchuh, Par⸗ forceſagden und Pferderennen von jeher hier zu Hauſe. Man ſieht den phlegmatiſchen Engländer mit der Angelrute an der Oos ſtehen, llänzende Kavalkaden eleganter Reiter und Reiterinnen durch die Aller nach der Fiſchkultur zu Forelleneſſen ſagen. Und des Abends, neben dem Spieltiſch, aß man dünn geſchnitene Hammelnieren in mouſſierendem Champagner und Paſteten von Vogelwild. Dann die internatlonalen Rennen. die ſind jetzt über ein halbes Jahchundert alt. Eine Tradition vornehmer ſport⸗ er Gewohnheit. Statt auf dem anheen Tuch ſpielte man auf dem 2 en Raſen. Freier, beweglicher, ünbekümmerker, auf ſatten Wieſen trennt ſie von den anderen Verbänden, ſondern der Gedanke der Einſtellung zu einer Schickſals⸗ und Lebensgemeinſchaft. Wir wünſchen, in Ruhe unſere Arbeit am deutſchen Volke tun zu können, und glauben dies auf dem jetzt eingeſchlagenen Wege am beſten zu können. Wir wollen keinen Kampf um Mitglieder, Formen und Anſchauungen, ſondern einen friedlichen Wettſtreit auf dem Gebiete der Leibesübungen. Wir wünſchen nach reiflicher Ueberlegung, daß jeder Verband ſeine Ziele erſtrebt, ohne die Arbeit eines anderen Verbandes zu ſtören, dann werden wir den Mitgliedern und vor allem unſerer Jugend am meiſten nützen und damit unſerm Volk und Vaterland. Kraſtfahrzeug-Induſtrielle in Gaden⸗Oaden Immer wenn Herr Robert Batſchari und der Badener Turnierklub ihre Getreuen zum großen Auto⸗Wettſtreit rufen, finden ſich auch Führer der deutſchen Auto⸗, Reifen⸗ und Karoſſerie⸗In⸗ duſtrien ein, für die es in Baden⸗Baden manches zu ſehen gibt. Denn zum Badener Turnier kommen die neueſten Fahrzeugtypen, werden Motor⸗, Chaſſis, Brems⸗Neukonſtruktionen erſtmalig in öffentlicher Praxis erprobt und alljährlich bietet das Bagener Turnier eine Schauſtätte deutſcher Karoſſerie⸗Entwickelung. Im Vor⸗ jahre wie auch in dieſem Jahre bildet es eine Art Vorſchau zur Ber⸗ liner Automobil⸗Ausſtellung, und welch Fahrzeug mit einem Schön⸗ heitspreis den Baden⸗Badener Kurhausplatz verließ, das hat auch Ausſichten, in der Berliner Autoſchau durch ſeine Formſchönheit be⸗ ſonders beachtet zu werden. Zu den ſtändigen Beſuchern des Turniers in der Dos⸗Stadt ge⸗ hört Baurat Dr. Nallinger, Generaldirektor der Benz⸗Werke. Auch diesmal iſt er zur Stelle. Sein Sohn, der im Vorfahre im Badener Turnier Zweiter hinter Kappler wurde, ſtreitet zur Zeit, wie mir Baurat Nallinger erzählt, in der Schweizer Alpenfahrt des A. C. S. um die Siegespalme. Im Holland⸗Hotel finden wir den Generaldirektor der Audi⸗Werke, E. Baus, der einen Audi zur Schönheitskonkurrenz gemeldet hat. Hier wohnt ferner der jüngſt infolge des großen Mercedes⸗Targa-Florio⸗Sieges zum Dr. ing. h. c. ernannte Konſtrukteur der Mercedes⸗Kompreſſor⸗Typen, Direktor Perche. Sodann der Chefingenjeur der Daimler⸗Motorengeſell⸗ ſchaft, der in vielen Autokämpfen populär gewordene Oberingenieur Sailer, und auch der Targa⸗Florio⸗ und Coppa⸗Florio⸗Sieger Chriſtian Werner aus Stuttgart. Erwartet wird noch der Gene⸗ raldirektor von Daimler, Kommerzienrat Berge, der im Laufe des Samstags in Baden⸗Baden eintreffen ſoll. Erſtmalig als Zuſchauer (ſonſt immer als aktiver Teilnehmer) iſt Direktor Wendt“⸗Eiſe⸗ nach von der Fahrzeugfabrik Eiſenach(Dixi) zur Stelle. Die May⸗ bach Motorenwerke ſind durch ihren kaufmänniſchen Direktor, Dr. Schmidt⸗Friedrichshafen, vertreten. Von der Reifeninduſtrie finden wir als prominente Repräſentanten die Herren Rudi Bruns und Wilhelm Haltzheuer(Continental) ſowie Direktor R. „(Peters Union) letzteren als aktiven Teil⸗ nehmer. Auch die Karoſſiers von Rang und Namen ſind zur Stelle. C. Leuſchner⸗Berlin iſt Inhaber der bekannten Kühlſtein⸗Rühe⸗ Karoſſerie⸗Werke; er wird am Schönheitswettbewerb mit ſeinem Audi Innenſteuer⸗Limouſine teilnehmen. Gleichfalls als Bewerber in der Schönheitskonkurrenz finden wir den Beſitzer der Kölner Karoſſeriewerke Kivernagel, M. Buchholz. Kruck ſen. und jun. repräſentieren die beſonders in Süddeutſchland allbekannten Kruck⸗ Karoſſeriewerke. Aus Leipzig iſt Karoſſiers Seegers gekommen. Als Vertreter der weſtdeutſchen Karoſſerie⸗Induſtrie finden wir Herrn Papler. Chef des gleichnamigen Karoſſteriewerkes in Köln. Die meiſten Karoſſiers fahren im Schönheitswettbewerb ihre eigenen Fahrzeuge. Neben den Teilnehmern an den ſportlichen Wetthe⸗ werben verleiht die Anweſenheit aller dieſer Prominenten dem großen Autoturnier ſeine beſondere Note. 4 Sjegfried Doerschlag ANutoſport Die Zuverläſſigkeitsfahrt durch den Harz gelangt nach mehr⸗ ſacher Verlegung am kommenden Sonntag durch den Gau 6 des A DaAC. zum 4. Male zur Durchführung. Das über ca. 400 Km. führende Rennen iſt in dret Gruppen eingeteilt, und zwar Klaſſe 1: Leichtkrafträder und Krafträder 1: Klaſſe 2: Krafträder I1 und Klaſſe g: Automobile. Bald nach dem Start in Hannover findet eine Ge⸗ ſchwindigkeitsprüfung ſtatt. Die Strecke führt dann über Kreienſen— iit, von dort über Braunlage—Elbingerode—Schierke nach dem Brocken. ſtrie beweiſen die Meldungen faſt aller bekannten Motorradfabriken ſowie von Mereedes, Diri. Daimler, Ditrkopp, Simſon und Preſto. Dentſche Dauerprüfungsfahrt für Antomobile.— Eine große Prüfungsfahrt für Tourenwagen in vier Etappen über insgeſamt 1517 Kilometer veranſtaltet der Wiesbadener Automobilklub gemein⸗ ſchaftlich mit den Koblenzer, Crefelder, Heſſiſchen, Kölner, Trierer und Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Automobilklubs ab 11. Auguft. Zuge⸗ laſſen ſind Wagen feden Urſprungs von 3,5 bis 40 Sle zwei- bis ſechsſitzigen Karoſſerien. Das Rennen iſt nur für ausge⸗ ſprochene Tonrenwagen offen. Spezialwagen werden nicht zugelaſſen. Der Start erfolgt am 11. Auguſt vorm. 6 Uhr vor dem Wiesbadener Kurhaus und führt am erſten Tage über Kreuznach, Trier, Euskirchen. Altenaar nach Bonn(414,5 Km.). Dann geht es am nächſten Tage weiter über Neuwied, Koblenz, Dockweiler, Köln, Jülich, Grevenbroich, Neuß, Worringen nach Köln(469,2 Km.). Die dritte Etappe führt von Köln über Opladen, Düffeldorf, Mörs, in blauer Luft. Wie von ſelbſt legt ſich die Iffezheimer Rennbahn von weitem Panorama umſpannt, unter die flinken Hufe der beſten Pferde Europas. Der ganze Reiz dieſer Bahn in der Rheinebene iſt ihre Selbſtvzrſtändlichkeit, mit der ſie in die Landſchaft gebettet iſt. „Iffezheim aber war nur Auftakt zu dem Kult der Raſen⸗ ſpiele aller Art. Tennis, Golf, Hockey, Reiterſpiele, Radfahren auf beſonderer Bahn, Fußball— ſie alle ſind hier heimiſch geworden. War früher der Sport nichts weiter als läſſiges, ſa und zweckloſes Tummeln, ſo dringt allmählich der Zweckmäßigkeiksſinn durch. Der Sport ſoll etwas. Die Oekonomie der Leibesübung macht ſich geltend. Der hygieniſche Unterton ſchwingt mit. Man ſpielt nach Regeln, die nicht nur Spielregeln, ſond. Geſundheits⸗ regeln ſind. Hier war dann der Wendepunkt, wo mancher vielleicht nicht mehr mittun wollte. Sport als Spiel— ja Sport als Zweck — nein! Die Entwicklung geht weiter. Die Pedanterie der techniſchen Generation ſteckt ſich noch andere Ziele: Sport als Leiſtungsgrad, als Zuverläſſigkeitsprüfung, als Qualitätsmeſſer. Hier ſtehen wir heute. Maſchine und Motor haben dieſe Forde⸗ rung geſtellt. Pferdekräfte und Tourenzahl regieren die Stunde. Es kommt nur darauf an, Motor und Maſchine„in Schönheit“ raſen zu laſſen, dem entfeſſelten Material die perſönliche Note zu geben den eleganten Schenkeldruck des Reitens auf die motoriſche Gelenkigkeit zu übertragen. Den graziöſen Galopp auf Achſen, Walzen und Steuer zu überſetzen. Es heißt nicht mehr Rennen— es heißt Turnier. Rennen braucht flache, blanke, nüchterne Turnier iſt ritterliches Kampfſpiel. Man ſpielt jetzt zwiſchen Raſen, Blumen und Beeten mit den unſichtbaren Pferdekräften. Was Godefroy de Preuilly im 11. Jahrhundert erfand, übertragen wir heute auf Hebel, Anlaſſer, Vergaſer und Kompreſſor. Und was barbariſch ſich anhört und vor⸗ 0 205 wird zur eleganten Geſte in der geſchmeidigen Hand der Kun⸗ igen. Solche Gedanken hat man beim Baden⸗Badener Auto⸗Turnier, das am 8. Juli ſeinen Anfang nahm. Mitten ins Herz des arz⸗ waldes flitzt der Motor. Rattern und Sauſen wird Muſik motori⸗ ſcher Welten. Auspuff, Sirene und Benzin beſtimmen die oft noch frühe Stunde. Neben ſchlanken, überſchlanken zitternden Motor⸗ leibern tummeln ſich maſſige und geſetzte Turenwagen. Wimpeln flattern geſtrafft. Sonnenbraune Fahrer blicken hinter dicker Brille ſicher auf Steuer u. Straße, im Fond des Wagens zügelt die ſauſende Luft ſchönen Frauen die Zunge— und über allem dem ſchütteln die uralten Bäume der Lichtentaler Allee ihre ſtolzen Häupter— ouch ſie haben beſſere Zeiten geſehen. 28 5 Schwarzwaldidyll und Verkehrstechnik Jasminduft und Benzol⸗ gerucht ſind Kontraſte— weiß Gottl Aber nur, wenn man dran denkt: nicht, wenn man ſie erlebt. Wen eine Turenfahrt in ange⸗ nehmem Tempo auf phantaſtiſch wechſelnden Serpentinen durch Frühe in das friſch pochende Herz des Hochſ Grund—Clausthal nach Dammhans, wo eine Bergprüfung eingelegt! Die Rückfahrt erfolgt über Schierke— Wernigerode—Harzburg—Gos⸗ lar und Hildesheim nach Hannover. Das große Intereſſe der Indu⸗ uer PS mit Tanten, Kleve, Geldern, Crefeld, M/Gladbach, Aachen, Düren, Cochem, Kaiſerſeſch nach Koblenz(506,2 Km.). Der vierte Tag führt die! n Teilnehmer von Koblenz über Boppard. Bacherach. Rheinböllen. Ingelheim, Mainz zurück nach Wiesbaden(183,1 Km.). Der Motor darf während der Fahrt nicht ruhen, alle Verrichtungen am Wagen ſind verboten, nur beim Aufenthalt an den Benzinſtationen dürfen Benzin und Oel nachgefüllt werden. Die Sieger werden in einem Flach⸗ und Bergrennen ermittelt, für die Mindeſtgeſchwindigkeiten feſtgeſetzt ſind. Jeder Kilometer über die feſtgeſetzte Mindeſtgeſchwin⸗ digkeit ergiebt beim Flachrennen einen, beim Bergrennen zwei Gut⸗ punkte. * Deutſcher Sieg in der Schweizer Alpenfahrt.— Die vom Schweizer Automobilklub veranſtaltete Alpenfahrt hatte am 7. Juli unter Beteiligung von 20 Wagen in Geuf ihren Anfang genommen und führte über Luzern—Altdorf—Lugano—Freiburg—3Zweiſimmen und Lauſanne nach Genf zurück. Die äußerſt ſchwierige, 1446 Km. lange Strecke ſtellte die höchſten Anforderungen an Fahrer und Mate⸗ rial und wurde noch durch eingeleate Flach⸗ und Bergprüfungen be⸗ deutend erſchwert. Die Fahrt wurde am Montag in Genf beendet und endete mit einem durchſchlagenden Erfolge der Marke Benz, Fahrer Nallinger⸗ Mannheim und Schürch die beiden erſten Plätze beſetzten. Nallinger wurde auch Sieger in der Ver⸗ brauchsprüfung. Das genaue Ergebnis: 1. Nallinger(Benz) 18 Strafpunkte; 2. Schürch(Benz) 29 Strafpunkte; 3. Poulin (Eitroen) 34 Strafpunkte; 4. Goujon(Minerva) 41 Strafpunkte; 5. De Jonghe(Minerva) 45 Straſpunkte; 6. Marmini(Minerva) 51 Strafpunkte.— Markenklaſſement: 1. Minerva 137 Punkte: 2. Benz 188.; Schnelligkeitspreis im Bergrenunen: 1. Baron Walberg(Auſtro⸗Daimler) 46,250 Km.; Schnellig⸗ keitspreis im Flachrennen: 1. Schriever(Bianan) N7. 106,500 Km.; Preis der Verbrauchsprüfung: 1. Nalin⸗ ger(Benz). Preis der Regularitätsprüfung: 1. Nigg(Anſaldo).— Lawutennis Tenniswoche in Mannheim. Der Nennungsſchluß für das allgemeine Tennisturnier, das Donnerstag,(17. Juli) beginnt, weiſt ein glänzendes Ergebnis auf. Im Herren⸗ einzelſpiel um die Meiſterſchaft der Pfalz ſtehen im erſten Viertel Merlo, Wennergren, Elka, Stubbe, B. Fuchs, im zweiten Viertel O. Kreuzer und Gumpel als ausſichtsreichſte Bewerber. In der unteren Hälfte wird der Kampf um die Schlußrunde zwiſchen Fritz, Buß, Lorenz, Henning Müller und St. Oppenheimer entbren⸗ nen. Bei der Meiſterſchaft von Mannheim im Herren⸗ einzelſpiel kämpfen oben um die Schlußrunde: Merlo, B. Fuchs, O. Kreuzer, Lorenz, Oppenheimer, Henning Müller, Daub;: auf der unteren Hälfte: Gumpel, Elka, Wennergren, Fritz, Buß, Stubbe, Schüler, Prenn. Die Damenmeiſterſchaft von Süd⸗ deutſchland wird in der Schlußrunde Frau Friedleben mit Frl. Weihermann zuſammenführen. Die Herrendoppelmeiſter⸗ ſchaft von Baden vereinigt in der oberen Hälfte die Paare: Merlo—. Kreuzer, Elka—Oppenheimer, und Daub—Schüler; in der unteren Hälfte liegt die Entſcheidung zwiſchen den Paaren: Müller Wennergren, Buß—Lorenz, FritzStubbe. Im gemtkſchten Dop⸗ .el v. V. gelten als ſtärkſte Paare: Frau Friedleben—Krenzer, Frl. 57) Frl. v. Uckermann—Fritz, Frau Eulan— Elka.“—6 1 ¹ Olympiade Deutſch⸗Akademiſches Olympia 1924.— Beim Meldeſchluß zum 5 deutſch-akademiſchen Olympia vom 18.—20. Jult in Marburg a2s. hatten mehr als 1200 Teilnehmer ihre Nennungen abgegeben. 45 ö deutſche und ausländiſche(Wien⸗Prag) Hochſchulen ſind beteiligt. 250 Teilnehmer kämpfen in Mannſchaften(Fußball, Stock⸗, Hand⸗, Fauſt⸗, Schlag⸗, Schleuder⸗ und Waſſerball) um den Sieg. Beſonders zahl⸗ reich iſt die Beteiligung an dem deutſch⸗akademiſchen Mehrkampf(ge miſchter Neunkampf). Die vielen Meldungen für die verſchiedenen Mehrkämpfe ſind von beſonderem Intereſſe, da der Mehrkampf, der den Körper am beſten und vielſeitigſten ausbildet, ja auch im Mittel⸗ punkt des antiken Olympia ſtand. Unter den Gemeldeten befinden ſich u. a. der bekannte Zehnkämpfer Dr. Ritter v. Halt, Peltzer, der für mehrere Wettbewerbe gemeldet hat und Renell. In den Fußball⸗ entſcheidungskampf kommen T. H. Darmſtadt und T. H. Han⸗ nover. Das Spiel findet am Samstag, 19. Juli abends im Uni⸗ verſitätsſtadion ſtatt und wird von Dr. Bauwens⸗Köln geleitet. Die Entſcheidung im Hockenſpiel liegt zwiſchen T. H. Han nover und Univerſität Heidelberg. Die Kämpfe finden im Univerſi⸗ tätsſtabion, dem Kampfraſen, in der Univerſitätsturnhalle(Fecht⸗ boden) und im Univerſitätsſchwimmbad ſtatt. Lorenz, Kaufmann Oskar Tietz, Jensen und andere fahren auf 895 Nlifa-Rad iitmimeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeneenenmenunem Mitteldeutsche Fahrradiwerke d. un b. Hñ Sangerhausen- Berlin, Am Harlisbad 6 trägt, der iſt verſöhnt. Er begreift dann auch, daß ewige Schönheit langweilig werden kann wie alle Ewigkeit un alle Schhnhen Und wer mit Karl! dem Batſcharipreisträger von 1923 ge⸗ fahren iſt, weiß, daß Geſchwindigkeit keine Hexerei iſt, ſondern kon⸗ zentrierte Kraftbeherrſchung, und daß entfeſſeltes Raſen über Straßen und Berge Sinn und Zweck haben kann. Mein Freund Rudi iſt ein ruheloſer Menſch. Er hat ein ſchönes, ruhiges Haus, einen Landſitz, ruhige Gärten und Treibhäuſer— aber er iſt immer ruhelos, betriebstoll. Nur, wenn er im Schlafwagen dahinſauſt, oder im Auto durch die Länder kilometert, dann iſt er 7 ruhig, dann kann man mit ihm reden. Vielleicht macht es dies, daß wir erſt in der Bewegung wiſſen, was Ruhe iſt, daß wir ſauſen müſſen, um die Stille zu erleben. Der Kreiſel iſt in der Ruhe nichts; erſt, wenn er rotiert, lebt er und iſt etwas. So raſt es um uns, damit wir beharren. Für Viele iſt ſo der federnde Pneu die moderne Schlummerrolle. Nur ein Viertelſtündchen— und ſchon biſt du auf dem Feldberg. Auto⸗Turnier in Baden⸗Baden! Welch verlockender Kampfl Modernſtes Wettſpiel im Bannkreis Jahrhunderte alten Naturzau⸗ bers! Marſchtempa lebendiger Heutigkeit inmitten der Gemütlichkeit lauſchiger Romantik und ſtraditionsbeladener Erinnerungsſtätten. Kaum ein Fleck in Europa, wo dieſe Gegenſätze ſo ſouperän ausge⸗ glichen und beherrſcht werden wie in Baden⸗Baden. Heute raſt der Kilometerfreſſer die blanken Straßen in die Rheinebene hinaus, morgen ficht der Florettkünſtler des Steuerrades elegant die Konkur⸗ renz der Geſchicklichkeit im Kurgacten aus. Heute läuft der Wagen durch taufriſche Wieſen und Wälder hoch in den Schwarzwald, mor⸗ gen bewegt er ſich gemächlich und ſtolz vor den Richtern der Schön⸗ heitskonkurrenz. Schnelligkeit, Geſchicklichkeit, Schönheit— Trio der techniſchen Forderung von heute. Forderung auch einer weltgeſelligen Tradition neuerer Provenienz, die ſchließlich und endlich doch verpflichtet. Seien wir froh, daß Baden⸗Baden es verſteht, mit der Zeit zu geben, daß es ewig jung iſt und in der Wandlung nur immer eweiſt, daß es das alte iſt. Es genügt nicht zum Ruhm einer Stadt, daß ſie eine Vergangenheit hat, daß ſie von der Muſeenhaftigkeit wehmütiger Erinnerun en zehrt. Sie muß auch eine Zukunft haben. Jung müß man ſein, friſch muß man ſein! Das diesjährige Badener Auto⸗Turnier war ein ſportliches und geſellſchaftliches Ereignjs erſten Ranges. Man iſt im eleganteſten Weltbad. In einer Zeit, wo manches Auto nicht mehr laufen kann, wo Humor, Zuverſicht, Zeit und Geld knapp ſind, wo die Rechte oft nicht weiß, was die Linke tut. Trotzdem!— Man fliegt mit Benzin und Hupe in die beſeligen⸗ den Höhen des Schwarzwaldes.—— Und die flinken Räder federn Und die Sitze kniſtern ledern, chwarzwaldes e Und die gute Sonne knallt 2 Auf den zitternden Aſphalt!. VVVV 27TCCCCCCTFCTCT0CCC0CCcCcc TTJ1Jͤ ³⁰¹AAA ²⁵˙¹¹-Am ²˙ixEHα ᷣ S ͤ AQß0 ¶ ˙ !NT ˙ —W — nur für den unmittelbarsten Bedarf kaufl. Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 327 „Donnerstag, den 17. Jull 1924 Der Geschäftsgang der Saareisenindustrie Wie berichtet, hat die Stabilisierung des franzosischen Tanken auf etwa 85 Pfund Sterling nicht als ERport- . ie sich auswirken können, weil in Anbetracht der Semeinen Unsicherheit auf dem Weltlmarkt die Kundschaft Für Halbzeug 812/% wir Preise von 510—525 Franken für Träger und von 1% Lstrl. für Breiteisen. Die Vereinigten Hüttenwerke urbach-Eich-Düdelingen haben abgeschlossen: Träger und Geesen zu 6s keslel; Knuppel.15 keelrl. Winßtelelen % Lstrl.; Handelseisen 600 belgische Franken; alles fob Für Walzprodukte dürften als Grundpreis N rochen werden. In den Blechwalz- 90 ken hälf die gestelgerte Nachfrage an, 6 daß der vorigwöchige Grundpreis von 720 Franken für robpleche(bei etwa 10 Wochen Lieferfrist) überholt 18l. Im fuüß, saarländischen Gießereien, sind gul beschäftigt. halbaührenden Werke reicht der Auftragsbestand für ein Jahr. Hauptsächlich sind Kanalisationsgußwaren ge- 1605% Der Durchschnittspreis ist fürs Inland Deutschland) 8, 6⸗% fürs Ausland 800 Fr. je Tonne. Für Ka n aI- deutenbkeganstan de ist die Nachfrage aus Sũ d- dauneh and rege, wenngleich sich hier der Wett- ewerb besonders des bayrischen Staatswerks Amberg stark Somerkbar macht. In Handelsgußwaren(kleine Formstücke, Vleulkssten, Haushaltungsartikel u. dergl.) ist die Nachfrage eniger stark. Die Handler füllen ihre Läger nicht an, da as Publikum nicht kauft bzw. nicht kaufen kann, und auf Ader zu fabrizieren empfiehll sich nicht, da über die Preis- gestaltung in der Zukunft kein Urteil unmöglich ist. Im untensgt zu anderen Industriezweigen macht sich in einer uührenden Giellerei des Saargebiets Arbeitermangel als ukbar; besonders sind gute Facharbeiter gesucht, Die — Hilfsarbeiter sich anbietenden Leute aus allen Hand- Bobsstanden. Landwirtschaft und Großstädten kehren der enweren Feuerarbeit in der Gieberei nach kurzer Zelt den ücken. Durch dlesen starken Wechsel erhöhen sich die roduktionskosten. 1—.— Drahtzleherei jist, wie wir hören, für Salson- ikel ungemein beschäftigt. Seldst nach exotischen Izan- Sern(Japan, China usw.) werden Drahtwaren aus dem AberFebiet ausgeführt. Für Maschinendraht wird uns ein untschlus zu 680 Franken mitgetellt, was eine Kleinigkeit ater den französischen Preisen(700—720 Fr.) liegt.) ranken anges Der Entwurf des Goldnotenbankstatutes Nachdem die Berliner Beratungen des Komitees rur Peslsetzung der Statuten der heuen Goldnoten- Eiuk am 10. Jull beendet worden zind, Werden letz Inzelheiten über den Statutenentwurf bekannt. 10 Nerlautet, soll die Bank in ihrer äußeren Organisation das 0 dem bekannten Gutachten skizzlerte Aussehen haben. Sie Wrd also unserer Reichsbank ähnlich aufgebaut, ung der leteige Reichsbankpräsident Schacht wird auch als Leiter er neuen Bank vorgesehen. d1 Die Befugnisse des Direktorlums sind eingeschränkt durch Iae Nitwirkung des Generalrats, der zur Haälfte aus aus- vendischen Vertretern besteht. Die Reichsregierung wird be der neuen Bank nur Kredfte In def MIIma Zulne, von 100 Miltonen 4 erhalten durfen. Pie in 9911 unft in Privatbetrieb umgewandelte Elsenbahn und Post durfer indessen Kredite bis zu 200 Milltonen& erhalten rung 5 Der Notenumlauf zoll sich im Mazimum au 45 5 Milllarden Goldmark belaufen, und zwar 284 Milliar- 801 zueuer„Reichsbanknoten“, 15 Milllarden Rentenmark- scheine und 1,2 Milliarden Gold- und Silbermünzen. Die betchsmarknoten werden auf 1000 bzw. 100 bzw. 50 bzw. 20 ung: 10 lauten. Daneben werden Kupferg SiIber- 8 Goldmünzen im Betrage von einem Biennig bis ausgeprägt werden. 5 neuen Noten zu einem Drittel mit Gold und Devisen 20— sein sollen, wird dagegen amtlich als falsch be- 8—ꝑ 95 Wie dagegen verlautet, soll nach dem Entwurf die WaN der Noten 40 Prozent in Gold und Devisen be- 5 Was dagegen eine Deckung der Giralgelder an- Wahretz so ist Endgültiges bisher noch nicht vorgesehen; gesnlscheinlich dürffe von einer Deckung überhaupt ab- Sesehen werden. Aus der Praxis der Goldbilanzen Sewe Zentralverband des Deutschen Bank- und Bankler- rchtv es(E..) erhalten wir folgende Zuschrift: Im Bank- erlin. vom 15. Jull 1924 hat sich Professor Dr. Flechthelm, erschie der dankenswerten Aufgabe unterzogen, die bisher vom emenen Goldbilanzen sowohl vom rechtlichen als auch Würdi aufmännischen Standpunkte aus einer kritischen erschient zu unterziehen. Es bandelt aich bel den bisher börsengsnen Coldbilanzen hauptsächlich um solche nichi immerkangiger Aktiengesellschaften. Ihre Zahl beläuft sich spielen 05 auf mehrere Hundert. Ver Verfasser legt an Bei- esonde ar, dafl Theorie und Praxis auf diesem Geblete ihre Zahl Wege zu gehen beginnen und daß sich die große urchführ Zweltels- und Streitfragen, die auch nach den übri bliehsbestimmungen zur Goldbilanzen- Verordnung gerufene jeben bzw. durch diese Bestimmungen erst hervor- der 9 den sind, auch in der Verschiedengestaltigkeit rt, Wie er 1 Jebenehnen Goldbilanzen widerspiegelt. Dle nung 5 die Praxis mit den Bestimmungen der Verord- für die G0 et, verdient umso gröbere Aufmerksamkelt, als Bestimmun gtaltung des Bilanzrechts die Handhabung seiner Bedeutun 1 5 in der Praxis eine besondere rechtsschaffende auf ee 5 und, wie der Verfasser mit Recht hervorhebt, unwillig og ebiete ſede theoretische Lehre, der die Praxis behandelt oder überhaupt nicht folgt, mit größter Skepsis fürom Aeen Erst 5 Herbst wird der groſje f vor 2 uͤhrenden Cesellschaften 8—5 der auf dem Kurszettel eeeee Der Ausbau des Murgwerks Da 5 Badische Landeselektrizi. einen Geschaäf gung.G. in Karlsruhe veröffentlicht a di Pantiebt, dem wir folgendes entnehmen: Beachtun 5 Aptermarkbewertung der Anlagen nur unter Mönie dte und 261 HOB. vorgenommen werden Wahrun le ilanzierung, wie im vorigen Jahre, durch Konto 6 642 802 Wertberichtigungskonto erfolgen. Dieses Bilanz aufgefüh BI% ist durch den Goldwert der in der zähr ist eführten Vermögenswerte gedeckt. Im Berichts- 8 799 KcWögr, denschluß werk um 11 488 K W auf insgesami ersorgu Sestiegen. Nutzbar abgegeben wurden im ganzen auf 90241 038s kWn, wovon 84 620 C87 k Wh ardeiten des 8 021 001 KWä auf Licht entfallen- Die Bau- ie ungünsti Fekemarsenbachwerkes wurden durch pachteiſig heeinfigicklung der Wirischaftlichen Verhaltnlsse 1 75 Die stürmische Geldentwertung im bracfet der Sebene e 8 ch! 8 20 Auler e Stockungen in der Materlallieferung, Auf 0. 3 1 0 115 8 0 des Baues verzögernd einwirkten 8 der lange Winter zu einer mehrere Monate nterbrechung der Bauarbeit i i 5 de en. Seit W— im Frühjahr schreiten die em Stand vom Ende Juni wird nach Aus- tat 1J[lebhaftes Geschäft in Bad. Anilin zu 10½, ferner in 1e von einer Berliner Zeitung gebrachte Meldung, daß anmnh eimer Gener EAnzeig ———j— ů—— eeeeeeeeeee führung weiterer 25 000 cbm Mauerinhalt die untere Grenze des nutzbaren Stauraumes des Beckens erreicht sein. Beim Stollen werden zurzeit die letzten Arbeiten vorgenommen. Die Verlegung der Druckrohrleitung, die Aufstellung eines Maschinensatzes und die Montage des elektrischen Teiles sind im Gange. Es kann daher die Inbetriebnahme des Werkes mit einem Stauvermögen von zunäàchst annähernd 1 Million Kubikmeter gegen Ende des Jahres erwartet wer- den. Beim Schluchseewerk wurden die vorbereiten- den Arbeiten weitergeführt. Die Schürfungen waren gegen Ende des Berichtsjahres nahezu vollständig erledigt, so daß die Lage der Hauptteile des Werkes endgültig festgelegt werden konnte. Hartwig& Vogel.-G. in Dresden. In der o..-V. waren 15 246 000 Aktienkapital vertreten. Das Rechnungs- werk, das mit einem Ueberschuß ven 214 955 Bi abschließt, wurde einstimmig genehmigt. Es wird eine Dlividende von 1 GA pro Abiis vertellt. Die ausscheidenden Auf- sichtsratsmitglieder wurden wiedergewählt. Preisermäſigung im westdeutschen Walzeisenhandel. Der Westdeutsche Elsenhandelsverband hat mit Wirkung vom 12., Juli ab eine Neufestsetzung der Lagerpreise für Walzeisen vorgenommen, wonach sich für die Bezirke Essen und Dortmund der Stabeisenpreis auf 1774 pro dz für das unbesetzte, 1654 für das besetzte Gebiet stellt. Für die Bezirke Düsseldorf, Neuf, Barmen, Köln und Aachen wurde der Stabeisenpreis auf 17 und für die Bezirke Siegen, Münster und Soest auf 18 4 festgesetzt. Das Vordringen ausländischer Firmen in Deutschland. Nach langen Verhandlungen hat die Stadt Altona mit einer englischen Firma einen Vertrag abgeschlossen, durch den der Firma von der Stadt eine Kalfläche auf 90 Jahre über- lassen wird. Die englische Firma errichtet mit einem Kostenaufwand von 2 Millionen Goldmark ein Kühl- un d das für die Einfuhr von Gefrlerflelsch dienen soll. Deulsenmarkt Die Mark kam unverändert aus New Tork mit 4,17 1 kür den Dollar. London gegen Paris notlerte 84%, Franken gegen Kabel 19,35 Franken. In Goldpfennig aus- gedrückt stellte sich der französische Franken auf 21,07 unverändert, der Schwelzer auf 76,65. Die Schweden-Krone wurde heute früh etwas fester mit 1,11 4, englische Pfunde mit 18,87 und der holländische Gulden mit.59 4 gehandelt. Am internatlonalen Devisenmarkt liegt das Ge- schäft mit Rücksicht auf die Londoner Konferenz abwartend. Für die deutsche BI4 wurden in Zürich 130,50 Centimes und in Amsterdam 0,63 Cents bezahlt. Das englische Pfund kostete 1856. Sonst lagen uns heute früh folgende Notierungen vor: Zürich auf Paris 28,2275, London 23.95, Holland 207.25, Brüssel 24,90; Paris auf London 84,95, Belgien 88.40 London auf Paris 84,55, Belgien 96,12, die Schwelz 23,2476, Holland 11,557%; Ams ter- dam auf London 11,53/½, Paris 13,5775. 25 Börsenberichte Mannheimer Uffektenbörse + Hannheim, 16. Juli. Die Kurse an der heutigen Börse waren zlemlich unverändert, doch entwickelte sich Rhenania zu 3,30, in Knorr Heilbronn zu 2 und in Zucker- fabrik Waghäusel zu 2. Interesse bestand für Mannheimer Versicherungs-Aktien, die zu 52,50 und für Oberrheinische, die zu 40 BIA pro Stück gehandelt wurden. Waren und Närkie Magdeburg, 16. Jull. Zucker prompt 1976—20, Lieferung innerhalb 4 Wochen 19,50—20,00 Goldmark. Bremen, 16. Juli. Baumwolle. American Fully middlin o. 28 g mm loko per engl. Pfd. 31,71(31,77) Dollarcents. 21 Kartoffel-Fabrikate.(Berlcht der Deutschen Stärke- Verkaufsgenossenschaft E. G. m. b. 17 Die in unserem letzten Marktbericht erwähnte freundlichere Stimmung hat auch in der abgelaufenen Berichtspanne weiter angehal- ten. Für prompte Lieferung bestand laufendes Interesse. Das fortgesetzte ausländische Angebot in Kartoffelmehl be- Wirkte eine leichte Abschwächung unserer zuletzt für Mehl notlerten Preise, die durch die unverminderte Geld- und Kreditnot gefördert wurde. Entsprechend wurden auch die Dextrinprefse von den Fabriken herabgesetzt. Die Nach- krage nach Glukosen, zumal nach Bonbonsyrup, hält weiter an. Es wurden zu den letzt notierten Preisen öhere Mengen aus dem Markte genommen. Wir notileren Fracht- 7 Berlin oder Stettin bei Waggonbezug: Superlor artoffelmehl 32 4, Prima Kartoffelmehl 30 4, Superlor Dextrin 48, Prima Dextrin 47& je 100 1 brutto einschl. Sack; 44er Bonbonsyrup 39 1, 42er Kapi 38., 44er halbw. Syrup 36.50, 42er halbw. Syrup 35,50 per 100 kg netto exkl. Faß und Zuckersteuer; Traubenzucker geraspelt 39 1—. 100 kg brutto inkl. Sack exkl. Zucker- steuer; Hollandisches Superlor Kartoffelmehl aus erster Hand je nach Marke ab Holland 19—20 hfl. Berliner Metallbörse vom 16. Jull Prolse ſa Festmart für 1 Kg. 16. 10 Alemlnium 18. 78. Eloktreo pfer 118.73 118.75 un Barren—— ftafflnadekupfer.03-1,01 1,03. 1,04 Zinn, auslAnd...-.0 28 Blel 037-0 58 57.-0,58 füttenzinn.184.20—.25 Rohzinz(Vd.-Pr.)—.——.— Nliokel 2, 0—.40 f0. 3 0,55-0,.88.35-.38 Antimon 0 80 164-0,66 Plattenzink.,49..49 0,18-.49 Sider für 1 ür. 90,50-91.50.50 Alumlalum—— platin p. Ar.—— London, 16 Juli(WB) Metallmarkt.(in Lst. 1. d. engl.. v. 1016 kg. 18. 16. 18. 16.Blel 80.28 30.50 Kupterkass 60.00 61.— destselect. 65.75 65.78 Zink 31.78 31.75 do. 3 Monat 61 90 61.00 Nickel 130.— 130—] Quecksilb. 13.50 13.50 0. Elektol. 65.— 05.50] Zinn Kauza 227.78 232.75] Regulus 50.— 50.— Schikrrahr Dampfer-Bewegungen des Norddeutschen Lloyd, Bremen Bremen-New Vork: D. President Harding am 8. 7. ab Cherbourg.— Bremen-Baltimore: D. Ludwigshafen am 10. 7. an Bremerhaven; D. Hannover am 8. 7. an Philadelphia; D. Hornfels am 7. 7. ab Norfolk.— Bremen-Brasilien: D. Hameln am 9. 7. an Rio; D. Eisenach am 7. 7. an Leixoes. Bremen-La Plata: D. Köln am 10. 7. an Bremen.— Bremen- Australien: D. Göttingen am 10. 7. Holtenau pass.; D. Elber- keld am 9. 7. ab Malta.— Bremen-Ostasien: D. Pfalz am 6. 7. ab Schanghai nach Manila; D. Schlesien am 7. 7. ab Colombo nach Saba. Schiftsverkehr in den Mannheimer Häfen In der Woche vom 5. bis 11. 7. sind angekommen: tolwärls 2 leere Schleppkähne, 7 beladene mit 894 t; berg- Wärts 7 Dampfer mit 1350,2 t, 49 beladene Schleppkähne mit 40 737.7 t. Abgefahren sind: talwärts 1 leerer Dampfer und 3 beladene mit 400,2 t, 29 leere Schleppkähne, 16 be- ladene mit 12 651,6 t; bergwärts 2 beladene Schleppkähne mit 1089 t. Auf dem Neckar sind talwärts angekommen: 33 be⸗ Mannheimer Handelsregis ter Einträge zam Handelsregister: Herbert Raffmann in Mannheim, Luisenring 5: Inhaber ist Herbert Raffmann, Kaufmann, Mannheim. Geschäftszweig: Bankkommissionsgeschäft. Offenbacher Lederwaren-Vertrieb Albert Meier u. Co. in Mannheim mit Zweigniederlassungen Karlsruhe und Stutt- gart: Kaufmann Leopold Hichberger, Karlsruhe ist als per- sönlich haftender Gesellschafter eingetreten. 7 Gebr. Bersch in Mannheim. Die Gesellschaft ist aufgelöst und das Geschäft mit Aktiven und Passiven und samt der Firma auf den Gesellschafter Carl Bräuninger, Kaufmann, Mannheim als alleinigen Inhaber übergegangen, der es unter der seitherigen Firma weiterführt. Geschwister Schrag in Mannheim. Die Gesellschaft ist aufgelöst und die Firma erloschen. Philipp Winter in Mannheim. Das Geschäft ist durch Erbfolge auf Kaufmann Philipp Winter Witwe Anna geb. Hosch, Mannheim übergegangen. Kaufmann Rudolf Herbig, Mannheim ist in das Geschäft als persönlich haftender Gesel- schafter eingetreten. Die offene Handelsgesellschaft hat am 12. Mai 1924 begonnen. Die Prokura der Anna Winter geb, Hosch ist erloschen. Julius Johann, Textilwaren in Mannheim. Die Firma ist erloschen. Wüst& Mai in Mannheim. Die Prokura des Karl Wüst ist erloschen. Die Gesellschaft ist aufgelöst und die Firma erloschen. Karl Wüst in Mannheim,. Inhaber ist Karl Wüst, Kauf- mann, Mannheim. 8 Setzer, Waleczek& Co. in Mannheim. Persönlich haf- tende Gesellschafter sind die Kaufleute Julius Setzer, Maximilian Waleczek und Georg Kühner, alle in Mannheim. Die offene Handelsgesellschaft hat am 1. Juni 1924 begonnen. Die Gesellschafter Maximillan Waleczek und Georg Kühnen sind von der Vertretung der Gesellschaft ausgeschlossen. Badische Fischindustrie Franz Sandrock in Mannbeim- Neckarau. Inhaber ist Franz Sandrock, Kaufmann, Mann- heim-Neckarau. Bodri& Boos in Mannheim. Persönlich haftende Gesell- schafter sind dle Kaufleute Franz Bodri und Carl Boos, beide in Mannheim. Die offene Handelsgesellschaft hat am 15. Juni 1924 begonnen. Geschäaftszweig: Großhandel und Vertretungen mit Schokoladen, Kakao, Zuckerwaren, Kaffee, Tee, LIkören. Iintrige zum Handelsregister B: A. Rosenthal jun. Aktiengesellschaft für Mühlenfabrikate in Mannheim: Die Prokura des Hellmuth Klein ist erloschen. C. G. Maijer Aktien-Gesellschalt für Schiflahrt, Spedition und Commission in Mannheim: Das Vorstandsmitglied Stefan Seidenfus ist vom Aufsichtsrat ermächtigt, die Gesellschaft allein zu vertreten. Gundelfinger& Co. G. m. b. H. in Mannheim: Durch Gesellschafterbeschluf vom 27. Juni 1924 ist das Stamm- kapital von 300 000 auf 80 000 Goldmark umgestellt und der e entsprechend der eingereichten Niederschrift, auf die Bezug genommen wird, geändert. Zulser Centralheizungen G. m. b. H. in Mannheim mit Zweigniederlassungen in une 1927 Frankfurt a. M, Stuttgart und Köln wurde am 26. März 1924 eingetragen: Die Prokura des Ferdinand Ludewig ist erloschen. Baumann& Hecker G. m. b.., elektrotechnische Er. zeugnisse in Mannheim. Als Geschäftsführer sind bestellt die Kaufleute Carl Brendel und Carl Hecker, beide in Frankfurt a. M. Pflüger& Co. G. m. b. H. in Mannheim. Die Prokurs des Albert Bless ist erloschen. Alois Islinger Automobil- und Motorrad-Haus in Mann⸗ heim: Die Firma ist erloschen. Badische Papierindustrie m. b. H. in Hannheim Durch 8Gesellschafterbeschluß vom 24. Juni 1924 ist das Stamm- kapital von 300 000 4 auf 18 000 Goldmark umgestellt und der Gesellschaftsvertrag entsprechend geändert. Oberrheinische Kraftfutter-Gesellschaft m. b. H. in Mann⸗ heim: Durch Gesellschafterbeschluß vom 2. Juli 1924 ist das Stammkapital von 150 000 auf 120 000 Goldmark umgestellt. Teigwarenlabrik Mannheim.-G. in Mannheim: Durch Beschluß der Generalversammlung vom 8. Mal 1924 ist die Gesellschaft aufgelöst. Kaufmann Willy Scheble, Mannheim ist zum alleinigen LIquidator bestellt. Automobil- und Motorrad-Gesellschaft m. b. H. Alois Islinger in Mannheim: Gesellschaftsvertrag ist am 27. März 1924 festgestellt. Gegenstand des Unternehmens ist der Ver- trieb von Automobilen, Motorrädern und Kraftfahrzeugen aller Art, von Ersatz- und Zubehörteilen und der Betrieb einer Reparaturwerkstätte. Die Gesellschaft ist berechtigt, sich an gleichartigen oder ähnlichen Unternehmungen zu beteiligen, solche zu vertreten und zu erwerben und Zweig- nlederlassungen zu errichten. Das Stammkapital beträgt 5000 Goldmark. Geschäftsführer sind die Kaufleute Alols Islinger, Ernst Islinger, Heinrich Zeiſl, alle in Mannheim; Alois Islinger hat als Geschäftsführer das Recht der Einzel- vertretung. Helene Islinger, Mannheim ist als Gesamt- rokurist bestellt und in Gemeinschaft mit einem Geschäfts- ührer zeichnungsberechtigt. „Neptun“ Schiffszimmerei- und Schreinerei G. m. b. H. in Mannheim: Durch Gesellschafterbeschluß vom 27. Juni 1924 ist das Stammkapital von 200 000 1 auf 5000 Goldmark umgestellt und der Gesellschaftsvertrag geändert. August Böhmer ist als Geschäftsführer ausgeschleden. Richard Kühnle, Schiffsinspektor, Mannheim is t zum Geschäfts- führer bestellt. Allgemeine Baugesellschaft m. b. H. in Mannheim: Durch Gesellschafterbeschluß vom 28. Juni 1924 ist das Stamm- kapital von 200 000 4 auf 10 000 Goldmark umgestellt und der Gesellschaftsvertrag geändert. Lindenhof-Klenwohnungsbau G. m. b. H. I. L. in Mann- heim: Die Liquidation ist beendet, die Firma erloschen. Josef Baur, G. m. b. H. in Mannheim: Gesellschafts- vertrag der G. m. b. H. ist am 7. Juli 1924 festgestellt. Gegenstand des Unternehmens ist der Handel mit Holz jeder Ark, der Betrieb und der Erwerb von Sägewerken, die Be- teiligung an gleichen oder ähnlichen Unternehmungen in irgend einer Rechtsform. Das Stammkapital beträgt 5000 Goldmark. Josef Baur, Kaufmann, Mannheim ist Geschäfts- kührer. Solange dieser Geschäftsführer ist, ist er auch dann zur selbständigen Vertretung der Gesellschaft berechtigt, wenn mehrere Geschäftsführer bestellt sind. Die Dauer der Gesellschaft wird auf fünf Jahre bestimmt gerechnet vom Tage der Eintragung in das Handelsregister. Die Ge- sellschaft wird jeweils nach Ablauf der fünf Jahre um ein Jahr verlängert, falls nicht ein Gesellschafter sechs Monate vor Ablauf des Geschäftsjahres schriftlich mittels ein- geschriebenen Briefes kündigt. Hercynia Holz- Aktiengesellschaft in Mannheim: Otto Lutz äist aus dem Vorstand ausgeschieden. Robert Pauli, Kaufmann in Neckarhausen ist als Vorstandsmitglied bestellt. Hausverwertungsgesellschaft, 0 6, 9, m. b. H. in Mann- heim: Josef Kost ist als Geschäftsführer ausgeschieden. ladene Schleppkähne mit 4935,3 t und bergwärts abgefahren: 43 leere und 6 beladene Schleppkähne mit 680 t. Josef Eyer, Kaufmann, Mannheim ist als Geschäftsführer bestellt. 8. Seite. Nr. 327 Mannhelmer General· Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag. den 17. Jult 1924 Nus dem Candt Eberbach, 16. Juli. An einem von Hirſchhorn kommenden in voller Fahrt befindlichen Motorrad brach die vordere Gabel. Der Fahrer wurde auf die Straße geſchleudert und ſchwer verletzt. Eier vollbeſetztes Automobil aus Hirſchhorn fuhr bei einer Straßen⸗ hiegung auf den Bürgerſteig, wobei beide Räder auf der rechten Seite umgedrückt wurden. Die Inſaſſen kamen mit dem Schrecken davon. Bor kurzem wurde mitgeteilt, daß Bürgermeiſter Dr. Weiß in England weil., um den Abſchluß der Aufnahme eines Darlehens bei einer engliſchen Bank zu tätigen. Der Gemeinderat gab darnach auch ſeine Zuſtimmung und ſetzte die Höhe der Darlehensſumme auf eine Million Goldmark feſt. Wie jetzt weiter bekannt wird, verpfändet die Gemeinde dafür den geſamten Ge⸗ meindewald von rund 3000 Hektar. Das Darlehen wird mit 6½% v. H. verzinſt, wozu noch die Amortiſation kommt. Die Rück⸗ zahlung ſoll innerhalb zehn Jahren erfolgen. Das Anlehen ſoll der Sparkaſſe zur Verfügung geſtellt werden, die es ihrerſeits wieder in Teilbeträgen zuf Hypotheken zu Bauzwecken ausleiht. Katlsruhe, 16. Juli. Ueber den Handel mit Milch in der Stadt Karlsruhe erläßt der Stadtrat eine Anordnung, wonach § 1 der Handel mit Kuhmilch(Vollmilch, Magermilch und Sahne) guf der Gemarkung der Stadt Karlsruhe nur ſolchen Perſonen ge⸗ ſtattet iſt, denen eine beſondere ſchriftliche Erlaubnis hierzu erteilt iſt. Kuhhalter können die im eigenen Betriebe erzeugte Milch ohne dieſe Elaubnis abſetzen.— Am Samstag nachmittag entſtand in der Kunſtwollfabrik Vogel u. Schnurrmann im Rheinhafen im Waren⸗ magazin ein größerer Brand, der wahrſcheinlich durch Selbſt⸗ entzündung der dort gelagerten Baumwollballen entſtanden iſt. Die ſtädt. Feuerwehr konnte erſt nach einſtündiger, angeſtrengter Tätig⸗ keit des Feuers Herr werden. Der Gebäudeſchaden iſt gering, während der Sachſchaden erheblicher ſein dürfte. Baden-Baden, 16. Juli. In den letzten Tagen hat ſich eine Reihe ſchwerer Radfahrunfälle ereignet; die in der Haupt⸗ ſache darauf zurückzuführen waren, daß zu raſch und auf der falſchen Seite gefahren worden iſt. So hat auf der Leopoldsbrücke ein Kraft⸗ wagenführer, der auf der falſchen Seite fuhr einen Radfahrer über⸗ fahren, der ſchwer verletzt und deſſen Rad ſtark beſchädigt wurde. Ein anderer Kraftwagenführer nahm bei einer Straßenkreuzung den Bogen zu kurz und überfuhr eine Radfaherin aus Karlsruhe. Ein Hausburſche fuhr in raſendem Tempo direkt in einen Kraftwagen, während ein Landwirt aus Gallenbach mit ſeinem unbeleuchteten Fahrhrad zu Fall kam, als er in raſender Geſchwindigkeit die Fremersbergſtraße herabfuhr. Ein anderer Radfahrer erlitt eine Kolliſion mit einem Fuhrmann weil dieſer mit ſeinem Fuhrwerk auf der falſchen Straßenſeite fuhr. Aus der pfalz :: Kollweiler, 12. Juli. Der 20 Jahre alte Schreiner Jullus Speyerer aus Kaiſerslautern erlitt beim Radfahren einen Sturz, mobei er ſich den Schädel zertrümmerte und auf der Stelle tot war. e] Reuſtadt a. d.., 16. Jull. Die Stadt Neuſtadt a. H. erhält ſetzt zwei Kriegerdenkmäler, nämlich außer den bereits gemeldeten Säulenaufbau mit Löwen für den Kriegerfriedhof noch ein Reiterſtandbild(heimkehrender Krieger), das in der Stadt ſelbſt aufgeſtellt werden ſoll. Profeſſor Hahn aus München. der den Entwurf ausgefertigt hat, kommt nach Neuſtadt, um hier mit der Denkmalskommiſſion und der Stadtverwaltung den beſtgeeig⸗ neten Platz in der Stadt ausfindig zu machen. Das zweite Denkmal ſoll eine Ehrung der Krieger durch die Stadt darſtellen. Es ſoll auf etwa 70 000 M. zu ſteben kommen. die durch Vermittlung des Bürgermeiſters Dr. Forthuber zum arößten Teil aus freiwilligen Spenden bereits aufgebracht worden ſind. 8 :: Bom Donnersberg, 17. Jull. Die Ernteausſichten ſind zur Zeit nicht die beſten. Durch die andauernde Trockenheit gehen die Kartoffelſtauden die Anfangs gute Ernte verſprachen, zurüt und ſterben, namentlich im Sand. und Kiesboden ab.— Die Gemüſearten werden von Raupen zerfreſſen und den Krautpflanzen ſetzt der Erdfloh arg zu. Auch auf den Dick⸗ wurzelfeldern kann nur bei bald eintretendem Regen wit einem guten Ertrag gerechnet werden. Eine ſtarke Einbuße wird vorausſichtlich an Getreide erlitten werden, das bereits gelb wird, aber noch nicht reif iſt. Gerichtszeitung Amtsgerichtl Mannheim Mannheim, 16. Juli.(Sitzung des Amtsgerichts Sc..) Vorſitz: Oberamtsrichter Schmittz Vertreter der Anklagebehörde: Staatsanwalt Weiß. Der 35jähr. verheirgtete Former Hermann Staudtmeiſter aus Meynkoth(Braunſchweig), wohnhaft in Rheinau, iſt beſchuldigt, am 17. Mai d. Is. auf dem Bahnſteig des Hauptbahnhofs hier ein Paket, das von einem Poſtbeamten neben dem Poſtwagen auf dem Bahnſteig niedergelegt worden war, entwendet zu haben. Staudt⸗ meiſter gibt heute zu ſeiner Verteidigung an, er habe geglaubt, daß wohl ein anderer Reiſender das Paket verloren habe und daß das Paket als Fundgut zu betrachten ſei. Eine diebiſche Abſicht hobe er bei Wegnahme des Paketes nicht gehabt. Mangels genügen⸗ den Beweiſes wurde Staudtmeiſter von der erhobenen Anklage fyei⸗ geſprochen. Der 22jährige Kaufmann Nikolaus Schirra ausGöttelborn iſt des Betrugs beſchuldigt. Er beſtimmte am 10 Juni d Js. eine in der Mollſtraße 28, wohnende Frau unter der falſchen Vorſpiegelung, daß er politiſcher Gefangener ſei und von den Beſatzungsbehörden aus der Pfalz ausgewieſen worden ſei, zur Hingabe von 3 Mark. Auch bediente er ſich der Poltzei gegenüber des falſchen Namens „Max Herbert aus Baſel“. Gegen Schirra wurde eine Gefäng⸗ nisſtrafe von 2 Monaten und 2 Wochen ausgeſprochen. Ein 25jähr. Schloſſer entwendete am 20. Juli 1923 im 4. Stock des alten Krankenhauſes R 4 ein von einem Bankbeamten dort ab⸗ geſtelltes neues Herrenfahrrad. Der Schloſſer, der ſchon wiederholt wegen Diebſtahls vorbeſtraft iſt, wurde zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 2 Monaten verurteilt. Der 24jähr. Drahtzieher Joh. Wolf aus Nußloch entwendete am 1. Sept 1923 ein vor dem Hauſe O 6, 4, von einem Kaufmanns⸗ lehrling abgeſtelltes Herrenfahrrad. Wolf iſt ſchon vier Mal wegen Diebſtahls vorbeſtraft. Die heute gegen ihn erkannte Strafe lautet auf 5Monate Gefängnis. M. »Mannheim, 15. Juli. des Amtsgerichts SG..) Vorſitz: Amtsrichter Strübel; rtreter der Anklagebehörde: Staatsanwalt Schneider. Der 24jähr. Arbeiter Eugen Ernſt Schneider, der 28jähr. Taglöhner Adolf Philipp Senftleber und der 21jähr. Dreher Heinrich Kurt Ningel, ſämtliche aus Mannheim, entwendeten in gemeinſchaftlicher Ausführung aus der Gummifabrik Rode u. Schmalenberg nachdem ſie den Drahtzaun durchſchnitten hatten und in das Gebäude eingeſtiegen waren, einen Ballen Leinencreton⸗ ſtoff von 150 Meter. Die Beute verteilten die Diebe gleichmäßig untereinander. Heute legen ſie ein offenes Geſtändnis ab, ſie wollen als Arbeitsloſe in großer Notlage geweſen ſein. Der erkannten Strafen lauten: Schneider 1 Jahr, Senftleber 6Monate und Ningel 4 Monate Gefängnis. M. Eine Wucheranklage gegen die Berliner Schuhmacher ⸗Innung Als einen Hohn auf den Preisabbau bezeichnete Amtsgerichtsrat Wartenberg als Vorſitzender einer Abteilung des erweiterten Schöffengerichhs Berlin⸗Mitte das Vorgehen der Berliner Zwangs⸗ innung der Schuhmacher, deren Obermeiſter Eckerlein ſich—— Preistreiberei zu verantworten hatte. Der Schuhmachermeiſter Wolff, der eine Schuhbeſohlerei betreibt, hatte das fluchwürdige Verbrechen begangen, ſeiner Kundſchaft die Schuhe und Stiefel unter den von der Junung keltgeſetzten Nia tpreiſen zu beſohlen. Für genagelte Schuhe rechnete Wolff 3,50, für genähte.50 Mark⸗ Eines Tages erhielt er nun von der Zwangsinnung einen Straf⸗ befehl über 25 Mark, weil er zu billig arbeite. Der Schuß macher. meiſter wandte ſich an die Wucherpoligen, und es kam zu der An⸗ klage wegen Preistreiberei gegen Obermeiſter Eckerlein. Vor Gericht ſuchte der Angeklagte nachzuweiſen, daß Wolff keine handwerksmäßige Arbeit geleiſtet habe, die Stiefel ſeien unſauber genagelt und die Arbeit auch ſonſt wenig ſorgfältig ausgeführt worden, infolgedeſſen geſundheitsſchädlich. Dem erwiderte der Vor⸗ ſitzende, daß die Arbeiter ſener Gegend keine Luxusarbeit ver⸗ langten und daß es ihrer Geſundheit dienlicher ſei. wenn ſie 2 Mark weniger für die Sohlen bezahlten und ſich dafür ein Pfund Butter kaufen könnten. Der Zeuge Wolff erklärte, daß er bei ſeinen Preiſen ſein gutes Auskommen gefunden habe und doch kein Ab⸗ falleder verarbeitet habe. Staatsanwaltſchaftsrat Verliner höelt den von der Innung beanſpruchten Aufſchlag von 100 v. H. zu den Arbeitslöhnen für die Unkoſten für viel zu hoch. Wenn in der Zeit des Preisabbaues Innungen und Verbände ihre Mitglieder zwingen wollen, die Preiſe hoch zu halten, ſo ſei das ein Ver⸗ brechen am Volke und verdiene empfindliche Strafe. Er bean⸗ tragte Obermeiſter Eckerlein zu drei Monaten Gefängnis und 1000 Goldmark Strafe zu verurteilen. Außerdem, damit das Urteil in den weiteſten Kreiſen bekannt werde und ahſchreckend wirke, Bekanntgabe in den Tagesblättern und an den Litfaßſäuben. Das Gericht kam zu einer Verurteilung des Angeklagten wegen Preistreiberei zu 500 Mark Geldſtrafe, weiter ordnete das Gericht den Aushang des Urteils in den Geſchäftsräumen der In⸗ nung und die Bekanntgabe in den Tageszeitungen an. * (Schwurgericht Karlsruhe. Mit zwei Meineidsfällen hatte ſich das Schwurgericht Karlsruhe in ſeiner Dienstags⸗Sitzung zu befaſſen. Die Arbeiterin Herta Hartmann, 19 Jahre alt und wohnhaft in Weingarten bei Durlach hatte aus Scham in einem Unterhaltsprozeß, an dem ſie aber ſelbſt nicht direkt beteiligt war, falſches Zeugnis abgelegt. Die Angeklagte war in vollem Umfang geſtändig. Das Gericht ließ nach Möglichkeit Milde walten. Es verurteilte die Hartmann zu 4 Monaten und 14 Tagen Gefängnis, wovon 3 Monate Unterſuchungshaft in Abrechnung kommen. Ein Monat und 14 Tage werden auf Wohlverhalten bis 1. Oktober 1927 geſtundet. Im zweiten waren hier der Schmied Karl Auguſt Oswald aus Stuttgart⸗ Gablenberg und die Maria Oft geb. Dietz. Arbeiterin aus Durlach, wegen Meineids bezw. Anſtiftung dazu. Die falſche Zeugnisausſage reſultierte aus einem Eheſcheidungsprozeß. Das Schwurgericht ver⸗ urteilte die beiden Angeklagten zu ſe einem Jahr, einem Monaf und 14 Tage Gefängnis unter Abrechnung der Unterſuchungshaft. — Waſſeeſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rbdeln-Pegel J 70.] 11 12 f i8. is i7 Iecar- Hegelſ 16 J fi. 12. ĩs ſ is. Schuſterinſel“) 13 83 27502 59/2.80.50 Mannheim 4,78.774.75.43.31.20 Kehl..3,60 3 84/ J,78.5..50.500 Heilbronn Maxau„..87.66.68.35.325.26 aee 4 M en 482.59/.40.36 aub Rkln.0.0222 2,00.73.88 b.., Mannheim, E 6. 2. eyme— fredakteur: Kurt Fiſcher. Direktion: Ferdinand Verantwortlich für den polftiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: i. V. Kurt Fiſcher für Kommunalpolitik u. Lokales: J. B. Ir Kircher;: für Sport und Neues aus aller Welt: Willn Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebiete, Gericht u. den übrig ꝛcbaktionellen Tetl; 112 Eircherz f Anzeigen:. Bernbardt Aaniliche Veräftentlichungen der Jtadtgemelnde. Morgen früh auf der Freibank Kuhfleisch. 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