————— — — dich bei edt. Donnerstag, 17. Juli Maunheimer Genoml Anzei Neue Mannheimer Zeitung dezugspreiſe: n m 3 aundeim und umgebung wöchentlich es Seid⸗ pfennig. die monatüchen Sezleher verpflchten Renderung der wirtſchaftlichen verhältniſſe netwendig werdende preiserhöhungen anzusriennen. poſt⸗ Maarewate nummer 1780 Rarisruhe.— hauptgeſchäftsſtelle annheim E e. 2.— Stſchäfte⸗ nebenſtelle Neckarſtadt, wald⸗ delne. 6. Scenſpr. ut. 7061, 7602, 743, 7666, 7648. Telege.⸗ör. deneralamiiger mannbeim. Erſcheint wöchentiich zwöltmal. Abend⸗Ausgabe Badiſche Neueſte Nachrichten Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 328 Anzeigenpreiſe aac Carif. dei berauszahtang pre ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Rgemeine finzeſgen.40 Soemaek Reklamen 2, Soldmark. Für Rinzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wied keine verantwectung uder⸗ nommen. höhere Sewalt Streiks, Sctriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſpüchen ür ousgefallene oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpütete Rufnahme von du⸗ zelgen. Ruftr. 5 Fernſor. obnt Oewäbt. Serichtsſt. Mmanndeim. Beilagen: Sport u. Spiel im Mannheimer General⸗Anzeiger Aus Jeit u. Leben mit Mannheimer Srauen- u. Muſik-Seitung · Welle u. Schall · Aus Seld und Garten Wandern u. Reiſen 0 ßꝙ0 ᷣ ͤ pPPp ̃ ·——ßß——PPPPPPPPGPGGGGGTGTGGTGGGTGTVbͤVPGͤTͤÿ''TVTPVTVTVTͤvTWTWTV—17+7W1T—1ꝓ1ꝓ17T7T1W1„TTW1TWTW1TW+TW+TV+V—+1+TVT„VT+T„ÿkTwTWWwlwll:lIl!.!....!.!!'.!'.!.!.!.!'.!.!.!.!!.!..!.!......................... FFFFPT—————TT—————————— von der Londoner Konferenz die Arbeiten der Ausſchüſſe Die Unterausſchüſſe der Londoner Konferenz die geſtern nach⸗ mittag von 5 bis 7 Übt taaten. ſind beute vormittag wieder zuſam⸗ mengetteten. Im erſten Unterausſchuß. der für Sicherheiten für die Gläubiaer der deutſchen Anleihe und die Befuaniſſe der Re⸗ parationskommiſſion prüfen ſoll. hat der Amerikaner Logan er⸗ klärt. daß die Vereiniaten Staaten nichts dagegen einzuwenden bätten. wenn ein Amerikaner zum Generalagenten für die Revarationszablungen ernannt würde. Im zweiten Ausſchuß, der ſich mit der Wiederherſtellung der deutſchen wirtſchaftlichen Ein⸗ beit beſchäftiate, erklärte der franzöſiſche Vertreter Sendoux. ole Franzoſen hätten den Wunſch, die wirtſchaftliche Einheit ſo raſch wie möglich wieder herzuſtellen und den Wiederaufbau Deutſchlands ſo wenia wie möalich zu verzögern. Wie der Sonderberichterſtatter des„Echo de Paris“ aus London meldet. beſchäſtigte ſich die erſte der drei eingeſetzten Kommiſſionen mit der Umgeſtaltung der Repko für den Fall der Feſt⸗ ellung einer Verfehlung, die zweite mit dem Problem des provi⸗ ſoriſchen Regimes, das in den beſetzten Gebieten aufgerichtet werden ſoll. um in das endgültige Regime fiskaliſcher und wirtſchaftlicher Freiheit überzugehen, und die dritte Kommiſſion behandelt lediglich ie Frage der Transferierung. Der Standpunkt der Franzoſen In der erſten Kommiſſion iſt Frankreich vertreten durch Per⸗ retti della Rocca und Bergery. In dieſer Kommiſſion werden die franzöſiſchen Delegierten heute im einzelnen die franzöſiſchen Theſen begründen. Der franzöſſſchen Delegation iſt es unmöglich, in der Frage der Zuſtändigkeit der Repko größere Konzeſ⸗ lionen zu machen, da Herriot im Senat eine klare Haltung ein⸗ genommen habe. Man bleibe bei dem in Paris feſtgelegten Stand⸗ punkt der Zuziehung eines Amerikaners. Was die zweite Kommiſſion anlange, ſo ſchreibt der Sonderbe. richterſtatter, ſo werde hier die eigentliche Schlacht ge⸗ lagen werden. Die Belgier ſcheinen eng mit den Franzoſen zufammenzuarbeiten. So lehnten eine glatte Aufhebung der Pfänder ab. Sie verlangten nicht allein eine Etappe, ſondern mehrere und zwar in ſolcher Anordnung, daß Frankreich und Belgien, das, was ie heute in der Hand hätten, erſt aufgeben, nachdem ſie die 8570 eit beſäßen, daß von deutſcher Seite mehr geſchehe, als eine bloße Sach auf dem Papier. In dieſer Hinſicht werde vielleicht den kranzöf chen Delegierten die Arbeit erleichtert werden durch die Ent⸗ ichließungen, zu denen geſtern die Reparationskommiſſion gelangt ſei. Wenn man ſich damit begnüge, zu verlangen, daß z. B. bie Wiederherſtellung der deutſchen Steuern⸗ und Wirtſchaftseinheit erſt nach der Zeich uung der 800 Millionen erfolgen ſoll, jedoch nicht vorher, ſo habe das ganze Gebäude die größte Ausſicht zuſammen⸗ zubrechen. Die franzöſiſchen Delegierten würden in dieſer Bezieh⸗ hung mit ſtarken Gegnern zu tun haben. Der Bexichterſtatter nennt gor allem den engliſchen Kolonialminiſter Thomas, der nach dem Berichterſtatter an der Debatte teilnehme, um dem Wunſch der Do minions nach einer gerechten Vertretung gerecht zu werden und den ſtändigen Staatsſekretär im Foreign Office Sir Eyre Crowe. „. In der dritlen Kommiſſion wird der franzöſiſche Delegierte Pormentier ſich höchſtwahrſcheinlich bemühen, zu Gunſten Fränkreichs Aenderungen herbeizuführen, ohne den Konvertierungs⸗ mechanfsmus zu hintertreiben, ſoweit er im Sachverſtändigenbericht luntgeſehen ſei. Parmentier wird vermutlich ſich es angelegen ſein aſſen. Maßnahmen durchzuſetzen, die geeignet ſeien, takfächliche Brioritäten zu Gunſten der zerſtörten Länder zu ſchaffen, Priori⸗ äten, die ſich mit denjenigen, wie die amerikaniſchen Finanziers verlangen, vergleichen laſſen. Die Tätigkeit des Uebertragungs⸗ die latente Gefahr des Separatismus Weitere Warnrufe aus England . Die literariſche Monatsſchrift der Oxforder Studentenſchaft„The Grinnd Dutlook“ veröffentlicht aus der Feder ihres Mitherausgebers 7 Gre ene einen bemerkenswerten Artikel über den fran⸗ Interaſch en Frieden“ im Rheinland, worin das wachſende . ſſe der engliſchen öffentlichen Meinung für die Herbeiführung usdröctüßiger Zuſtände im franzöſiſchen beſetzten Gebiet zun 11 0 kommt. An Hand von Einzelbeiſpielen ſowie der von ihm 10 ſrungöſteilteu eusweiſungspolitit weiſt Greene nach, wie ſich 5 7 8 anzöſiſche Frieden“ allmählich zur planmäßigen Unter⸗ ich des beſetzten Gebietes ausgewachſen habe. Frage man Mg 5 dem Endziel all dieſer Maßnahmen, ſo gebe General de Figu in fer„merkwürdige Charakter und vielleicht die groteskeſte us ſel er modernen Geſchichte“ die Antwort darauf: Separatis⸗ neuen Nu Traum, Separatismu⸗ wolle er haben. Trotz des Mez ſein n der franzöſiſchen Auslandspolitik habe General de eruhe eneeee Fe noch nicht aufgegeben. Seine Hoffnung „Aben 90 00 ganz mit franzöſiſchen Geldern unterhaltenen ſog. niſatorif 7 rb eiterpartei“ in der die Reſte der Separatiſten orga⸗ der Stille zuſammengeſchloſſen ſeien. General de Metz arbeite in Losſchla und warte nur auf den geeigneten Augenblick zum raſchi 1 505 115 zwei eee die über⸗ 5 auflage a i. reckens im Rheinlande erleben. 15 e Mit dieſem Alarm ü ingli zarmruf berührt Greene das dringliche Pro⸗ 55 5 855 endgültigen Bofriedung des beſetzten Gebietes 9290 Rhelnlende cherungen gegen die vertragswidrige, auf Loslöſung des den Beſe vom Deulſchen Reich, gerichtete Politit der franzoſi⸗ Befeiedul Gung dehörden. Ferner fordert Greene im Intereſſe der de 10 ie Zurückziehung der farbigen Truppen e Verhöhnung eines weihrloſen Volkes bedeuten. Nus dem geraubten Memel Zu einem Zwiſch boot“ 1 enfall iſt es, wie das„Memeler Dampf⸗ — 0 en am Sonntag gelegentlich eines vom Memeler ee tte am Pferderennens gekommen Der Reiterverein rat der St des Rennplates die auch vom Botſchafter⸗ Mehrere B verliahene gelb⸗rote Fahne gehißt. ankerierecfiſtziere des in Memel garniſonierenden litauiſchen In⸗ Beßements ſowie eine Anzahl nationaler Litauer verlangten des Puſſhemefungen die Entfernung der Fahne da ſich Zuſammenſtöße 2 ikums große Erregung bemächtigt irchtet fte 1 —95 Giagge entfernte der Reiterverein ſchließlich die komitees mache beſonders wi die Reihenfolge, in der die ver⸗ ſchiedentlichen Gläubiger Deu⸗ s Berückſichtigung finden wer⸗ den. Sache der franzöſiſchen Delegation wird es ſein, jenen oberſten Uebertragungsausſchuß, aus Neutralen zuſammengeſetzt, den die franzöſiſch⸗engliſche Note vom 9.., dem im Sachverſtändigenbericht ſelbſt vorgeſehenen, aus Alllierten oder Aſſociierten zuſammenge⸗ ſetzten Uebertragungskomitee, vielleicht ſelbſt habe unterordnen wollen, fernzuhalten. Das betztere werde Frankreich vielleicht all⸗ zuviel Schwzerigkeiten machen. Was die Entwicklung der Sachlie⸗ ferungen anlange, ſo könne das Komitee in gewiſſem Grade deren Ertrag erhöhen, ſoweit dies ohne Schaden für den deutſchen Wechſelkurs geſchehen könne. ies ſei vor allem eine Frage der 1 Wirtſchaftspolitik, die jedes Land für ſich ſelbſt zu löſen habe. Der Berichterſtatter verweiſt dapauf, daß Abſatz H der fran⸗ zöſiſch⸗engliſchen Note vom 9. Juli, in dem die Verweiſung von Unſtimmigkeiten, zu denen der Dawesplan Anlaß geben könne, an eine ſchiedsgerichtliche Behörde vorgeſehen iſt, einer der drei Kom⸗ miſſionen zugewieſen wurde. Ein„Skrafplan“ Perrettis Perretti della Rocca, der franzöſiſche Vertreter in dem erſten Ausſchuß, werde, wie verlautet, dieſem einen Plan für die An⸗ wendunga von Strafmaßnahmen im Falle eines deutſchen Verzuges unterbreiten. Laut„Times“ iſt in der Prüfung dieſes Problems bereits ein beträchtlicher Fortſchritt aemacht worden. Engliſche Preſſeſtimmen Die Londoner Preſſe äußert ſich über die Ausſichten der geſtern eröffneten Konferenz zurückhaltend und weiſt in der Haupt⸗ ſache auf die kataſtrophalen Folgen hin, die ein Scheitern der Konferenz nach ſich ziehen würde. In einem Telegramm aus Paris wird der peſſimiſtiſche Ton eines aroßen Teiles der Pariſer Preſſe i Die„Times“ ſchreibt, es ſei nicht glaubhaft, daß irgend ein Delegierter den Fehlſchlag der Konferenz wünſche. Es beſtänden gewiſſe Gründe für eine zuverſichtlichere Auffaſſung. Die Hauptſache ſei, daß jedes Mitglied der Konferenz klar die verhängnisvollen Folgen eines Fehlſchlages vorausſehe. Es ſei zwecklos,'e Tatlache zu verheimlichen, daß große Schwierigkeiten in der wichtigen Mei⸗ nungsverſchiedenheit zwiſchen den für die Einberufung verantwort⸗ lichen Mächte liegen. Herriot müßte einem mächtigen Teil der franzöſiſchen öffentlichen Meinung, der keine Sympathie für ſeine perſönlichen Anſichen habe, ſehr ſtark Rechnung tragen. Auch ſei er durch die Abſtimmung des Senats der ihn unterſtützte, gebunden. „Daily Herald“ betont, vielleicht herrſche auf manchen Seiten das Beſtreben zu vergeſſen, daß auch die Zuſtim⸗ mung der deutſchen Regierung und des deutſchen Re ichstages nötig ſei und daß dieſe Zuſtimmung aus freien Stücken erfolgen müſſe. Die Entſcheidung, ob die Deutſchen zur Be⸗ ratung eingeladen werden ſollen oder nicht, ſein, in dem man die Pfychologie der Konferenz erkennen könne. Hier liegt nach dem„Daily Herald“ die große Schwierigkeit der Konferenz. Es wäre zu wünſchen, daß Macdonald den Mut fände, dieſe Schwierigkeiten offen auszuſprechen. „Der„Daily Telegraph“ läßt ſich von amerikaniſcher Seite mitteilen, daß Amerſta die Feſthaltung einiger Anterbeimer Eiſenbahnlinien durch Frankreich und Belgien nicht gern ſehen würd⸗ Ein maßgebender Amerikaner ſagte dem Vertreter des Blattes, daß unbedingt darauf geſehen werden müſſe daß Deutſchland den Dawes⸗ plon im Geiſte der Verſönlichkeit und des guten Willens zur Durch⸗ führung bringe. das Attentat auf Jaglul paſcha Jernwirkungen nach Berlin Berlin, 17. Juli.(Von unſ. Berl. Büro). der ägyptiſchen Studentenkolonie in Berlin, Dr. Manzur Riffat, hat in einem Schreiben an den Reichsaußenminiſter, den Reichstag und den Berliner Polizeipräſidenten Proteſt gegen das Verhal⸗ Der Vorſitzende ten des ägyptiſchen Konſuls in Berlin eingelegt. Dieſer hatte durch ſeine Regierung Kenntnis davon erlangt, daß die an dem Attentat auf den ägyptiſchen Premierminiſter Zaglul Paſcha beteilig⸗ ten Studenten ſich in Berlin befinden. Daraufhin iſt er in Beglei⸗ tung ſeines Sekretärs in die Wohnungen dieſer Studenten einge⸗ drungen und hat die Räumlichkeiten durchſucht, ohne die deutſchen Behörden vorher zu verſtändigen. Das Schreiben verlangt, daß die deutſche Regierung die Abberufung des ägyptiſchen Konſuls fordern ſoll, erhebt aber auch gleichzeitig Proteſt gegen das Verhalten der Berliner Polizei, die ſpäterhin auch die Wohnungen dieſer Studen⸗ ten durchſucht und dieſe verhaftet hat. Bei der Beurteilung dieſes Zwiſchenfalls hat man ſehr genau wiſchen dem Vorgehen des ägyptiſchen Konſuls und der deutſchen olizei zu unterſcheiden. Es beſteht kein Zweifel, daß der ägyptiſche Konſul inkorrekt gehandelt hat. Die Angelegenheit iſt auch bereits zur Kenntnis der ägyptiſchen Regierung gebracht worden. Die deutſche Regierung wird Maßnahmen treffen müſſen, um künftig derartigen Uebergriffen vorzubeugen. Das Vorgehen der Polizei da⸗ gegen iſt durchaus als korrekt zu bezeichnen. Die Regierung muß Vorkehrungen treffen, daß Deutſchland nicht zum Tummelplatz volitiſcher Verbrecher wird. Es iſt ihre Fflicht, in allen Fällen, wo ein derartiger Verdacht beſteht, einzuſchreiten. Unter dieſem Geſichtspunkte iſt die polizeiliche Hausſuchung bei den Stu⸗ denten erfolgt. Attentatsgerüchte über Naditſch Nach Meldungen, die aus Paris kommen ſoll der bekannte Chef der kroatiſchen Bauernpartei, Raditſch, während ſeines Aufenthalts in Moskau bei einem Attentat getötet worden ſein. Der Täter, ein Offizier der roten Armee ſoll ein ehemaliger öſterreichiſch⸗ungariſcher Kriegsgefangener ſein. habe Raditſch getötet, weil nach ſeiner Meinung der Füorer der Bauernpartei eine ſtändige Gefahr für das kroatiſche Volk ſei. Aus Belgrad wird allerdings gemeldet, daß dort von einem Attentat nichts bekannt ſei. De Valera freigelaſſen Dublin, 17. Juli. Die republikaniſchen Führer De Valera und Auſtin Sack wurden geſtern freigelaſſen. werde ein Prüfſtein d Er erklärte, er, die wahre Bedeutung der Kleinen Entent Nach der Prager Tagung (Von unſerem Wiener Vertreter) Wien, 15. Juli. Wenn Diplomaten unhöflich werden, wenn ſie ihre Ruhe ver⸗ lieren, dann iſt das immer ein ſchlechtes Zeichen. Dr Beneſch, der ſonſt ſo gelaſſene tſchechoſlowakiſche Miniſter des Aeußern, hat nach dem Abſchluſſe der Prager Beratungen der kleinen Entente ſehr heftig über alle jene geſprochen, die über den Verband der drei Mittelſtaaten anders denken, als die amtlichen Kreiſe in den be⸗ teiligten Ländern es wünſchen. Bei dieſer Gelegenheit iſt ihm ſogar des Wort„Ignoranten“ entſchlüpft. Nun, man muß durchaus kein Ignorant ſein, wenn man die Bedeutung der kleinen Entente nicht gleich hoch veranſchlagt wie Dr. Beneſch. Gewiß, die Beſprechungen in Prag haben keineswegs mit einer offen eingeſtandenen Dishar⸗ monie oder gar mit dem Zerfall des Blocks geendet. Damit hat auch kein urteilsfähiger Menſch gerechnet. Aber es iſt doch bezeich⸗ nend, daß man über das Problem von heute, über die Stellung zu Rußland, zu keinem einmütigen Beſchluß 8 1 konnte und daß man ſich darauf beſchränkte, dort ſtehen zu bleiben, wo man bei den Belgrader Verhandlungen ſtehen geblieben war: bei der Zu⸗ ſicherung der freien Hand. J3, die beſſarabiſche Frage würde, wie der jugoſlawiſche Miniſter des Aeußern Dr. Nincic verſicherte, überhaupt nicht in Erörterung gezogen. Dies ſagt alles. Die klein: Entente wird eben dadurch charakteri⸗ ſiert, daß ſie iyre Mitglieder nicht bindet, daß ſie die drei Stagten nicht in eine Richtung drängt, ſondern daß ſie es damit genug ſein läßt, von Fall zu Fall durch eine gemeinſame Kundgebung und Politik das Gewicht der einzelnen Länder zu verſtarken. Als der Dreiverband im Jahre 1920 zuſtandekam, als ſich die Tſchecho⸗ ſlowakei, Jugoſlawien und Rumänien zuſammenfanden, da ging der Ehrgeiz freilich weiter. Wohl beſtanden über das Weſen und über die Ziele der kleinen Entente verſchiedene Auffaſſungen und Dr. Benech und der ſeither verſtorbene Take Jonesku ſtrebten nicht dem gleichen Endpunkte zu. Beide jedoch gaben ſich der Hoffnung hin, daß die drei Mächte bald Zulauf bekommen würden. Im September 1920 verkündete der tſchechoflowakiſche Staatsmann in einem Aus⸗ ſchuß des Prager Parlaments ſtolz die„Schaffung eines neuen poli⸗ tiſchen und wirtſchaftlichen Syſtems in Mitteleuropa“; er wies da⸗ rauf hin, daß die kleine Entente eine Erweiterung zulaſſe. Die Ausdehnung nach dem Süden hin, von der Take Jonesku träumte, iſt nicht erfolgt. Ebenſowenig 5 Dr. Beneſch die Genugtuung er⸗ lebt, Polen an ſeiner Seite zu ſehen, obwohl er es an Liebesmühen — man erinnere ſich an die Hilfsdienſte bei der Entſcheidung über Oberſchleſien— wahrlich nicht fehlen ließ. Die kleine Entente ſt nicht gewachſen und ſie hat ein ſtärkeres Daſeinszeichen bloß gegeben als es ſich darum handelte, den Reſtaurationsverſuchen der Habs⸗ burger entgegenzutreten. Kaiſer Karl wurde jedoch vom Tode ereilt: er konnte den zwei Putſchen keinen dritten hinzufügen. Ungarn aber fand mittlerweile Aufnahme in den Völkerbund, der gegenwär⸗ tig die finanzielle Sanierung nach öſterr. Muſter fördert und beauf⸗ ſichtigt. Sie ſtützt ſich auf die Genfer Protokolle v. 14. März . J, deren erſtes die politiſche Unabhängigkeit und gebietliche Unverletzlichkeit des Landes feierlich verbürgt. Es iſt auch von den Mächten der kleinen Entente unterſchrieben. So haben ſich die Zeiten geändert. Die führenden ungariſchen Blätter betonten deshalb, wie gleichmütig man den Beratungen in Prag gegenüberſtehe Nach ihrer Beendigung beeilten ſich Dr. Ninic und Dr. Duca der rumä⸗ niſche Miniſter des Aeußern, förmlich, Budapeſt Freundliches zu ſagen. N Was bleibt alſo an Gemeinſchaften verbindendem Daſeins⸗ inhalt noch übrig? Jugoſlawien hat durch den Freundſchaftsver⸗ trag mit Italien bewieſen, wie ſehr die Neigung zu Extratouren beſteht. Rumänien klopfte allerdings gleichfalls in Rom an, aber die Aufnahme war alles eher denn ermutigend. Auch in Paris iſt man nicht ans Ziel gekommen. Nicht weniger ſelbſtändig ging die Tſchechoſloweakei vor, als ſie mit Frankreich den Vertrag ſchloß, der eingeſtandenermaßen eine Spitze gegen Deutſchland hat. Dagegen lockerte wieder der eben jetzt veröffentlichte Pakt mit Italien— das „Abkommen über eine herzliche Zuſammenarbeit zwiſchen der tſchechoſlowakiſchen Republik und dem Königreich“— die Abhängig⸗ keit von Paris. Einheitlich war eben nur das Intereſſe der drei Staaten, ihren von der ßſterreichiſch⸗ungariſchen Monarchie über⸗ nommenen Länderbeſitz zu behaupten und alle Bemühungen, das, was geweſen iſt, wieder aufzurichten, im Keime zu erſticken. Daher die ſtets erneuerte Erklärung, daß an den Friedensverträgen nicht gerüttelt werden dürfe. Sonſt herrſchen die andersgearteten Be⸗ dürfniſſe vor. Rumänien fühlt ſich von Rußland bedroht, das ſeine Grenze noch nicht anerkannt hat und eine Volksabſtimmung über den Beſitz von Beſſarabien fordert. Aber in Bukareſt nahm man bisher nur bei Polen Hilfsbereitſchaft wahr. Dr. Beneſch geſteht offen ein, daß er die De jure⸗Anerkennung der Sowjetrepublik„im ge⸗ eigneten Augenblick“ vornehmen werde,„morgen, übermorgen, in einem Monate, in einem Jahre, ſe nachdem“. Juagoſlawien jedoch iſt nicht geſonnen, auch nur die Knochen eines ſlawiſchen Soldaten für Baſſarabien zu orfern. Andererſeits gibt es zwiſchen Belarsd und Sofia immer wieder wegen Mazedonien Reibereien— diylo⸗ matiſche Vorſtellungen—, während die Be⸗iehungen zwiſchen Rumä⸗ nien und Bulgarien gut ſind. Und ſelbſt gegenüber Deutſchland gehen die Intereſſen guseinander, trotzdem man gerne ſo tut, als wäre man in dieſer Richtung von den oleichen Wünſchen beſeelt. Jugoſlawien und Rumänien denken in erſter Linie an die Repara⸗ tionen. während in Prag die— allerdings übertriebenen— politi⸗ ſchen Sorgen vorwalten. 5 Solange Poincaré noch am Ruder war und die franzöſiſche Politik beherrſchte, konnte die kleine Entente bis zu einem gewiſſen Grade als ſein Werkzeug angeſehen werden. Sie unterſtützte die Pariſer Machtpolitik bei verſchiedenen Gelegenheiten und an verſchiedenen Orten; ſie tat dies deutlicher oder weniger deutlich, wie es gerade ratſam erſchien. Poincaré iſt aber gefollen und England hat zur kleinen Entente nie ein freundliches Verhältnis gehabt. Nicht anders Itglien. Von Dr. Beneſch wird erzählt, daß er durch den Wandel Frankreich keineswegs überraſcht wor⸗ den ſei, daß er vielmehr mit der Niederlage des nationalen Blocks gerechnet habe. Welche Einſtellung wird er ſetzt den neuen Ver⸗ hältniſſen gegenüber ſuchen und als Herr und Meiſter der kleinen Entente dieſer ſeiner Schöpfung aeben? Darüber verlautet noch nichts Die Kommuniques über die letzten Beratungen der drei Miniſter ſind wenig mitteilſam. Und doch beſteht die wahre Be⸗ deutung der kleinen Entente beute eigentlich bloß darin, daß ſie eine Waffe im Kampfe der Diplomatie iſt. . CN 2. Seite. Nr. 328 mannheimer Geueral · Anzeiger(Abend · Aus gabe) Donnerstag, den 17. Juli 1924 Franzöſiſche verſtiegenheit Der„Newyork Herald“ peröffentlicht den Text der Rede, die der franzöſiſche Botſchafter in London Graf St. 2 ulaire am Tag des franzöſiſchen Nationalfeſtes gehalten hat. Wie immer wandte ſich dieſer Diplomat gegen Deutſchland, doch hat ei nach dem „Matin“ das Maß des Erlaubten dadurch überſchritten, daß er er⸗ klärt hat:„Wir haben jüngſt geſehen, daß die Vereinigten Staaten Maßnahmen ge en die Japaner angewendet haben, die Frankreich zögern würde, ie ſelbſt gegen die deutſchen Einwanderer anzu⸗ wenden. Der„Matin“ erklärt: Es iſt zu wünſchen, daß die franzöſiſche Regierung von dem Botchafter Aufklärung über ſeine unzeitge⸗ mäße R ede fordert, denn er habe ſich in ungeſchickter Weiſe in die Politik eines Landes eingemiſcht und eine Frage angeſchnitten, die ihn nichts angehe. Tſchechiſche Gebietsabtretung an Rußland: Wie ein ungariſches Blatt meldet, ſoll gegenwärtig der iſchechiſche Außenminiſter Beneſch mit der Räteregierung Verhandlungen über die Ulebergabe des öſtlichen Zipfels der Tichechoſlomakei an die ruſſiſche Näteregierung führen. Beneſch, der mit eiper Verwirklichung dieſes Planes rechnet, habe darüber in Parts, Rom und London Verhandlungen eingeleitet. In pol⸗ niſchen Kreiſen hat die Nachricht großen Eindruck gemacht. Man befürchtet, daß Herriot, der dem Räteverband gewogen ſei, ſich nicht widerſetzen wird. In gut informierten Kreiſen wird erklärt, daß es ſich in dieſem Falle um die Schaffung eines Kor⸗ ridors der Tſchechoſlowakei handelt. Wenn dieſer Plan verwirklicht werden ſollte, werde Ungarn entſchieden die Revi⸗ ſion des Vertrages von Trianon fordern. Die öſterreichiſche Geſoldungsfrage Während des ganzen geſtrigen Tages haben in Wien Ver⸗ handlungen zur Beſeitigung der Schwierigkeiten ſtattgefunden, die der Erledigug des Beamtengehalts⸗Geſetzes im Wege ſtehen. Namens der Großdeutſchen Fraktion des Nationalrates hatte Präſident Dinghofer eine Beſprechung mit dem Finanzminiſter, worauf der Parteivorſtand des Großdeutſchen Verbandes und die großdeutſchen Abgeordneten eine Sitzung abhielten, in der die ab⸗ lehnende Haltung des Finanzminiſters gegenüber den Forderungen der Großdeutſchen wegen Abänderung der Regierungsvorlage er⸗ örtert wurde. Nachmittags begaben ſich Dinghofer und der Abg. Kaver in Begleitung des Obmannes der Chriſtlichſozialen Vereini⸗ ung zum Bandeskanzler Seipel, der mit ihnen die Lage be⸗ ich. Vizekanzler Frank hatte mit dem Finanzminiſter eine längere Unterredung, über deren Ergebnis er den großdeutſchen Ab⸗ 33 Bericht erſtaktete. Für die auf nachmittags anberaumte Sitzung des Finanzausſchuſſes, in der das Beamengehaltsgeſetz zur Bekatung kommen ſollte, wurde mit Rückſicht auf die zwiſchen den Pärteien noch ſchwebenden Verhandlungen auf morgen vertagt. Geſtern vormittag drangen etwa 300 Schwerinvaliden in das öſterreichiſche Finanzminiſterlum ein und verlangten ſtürmiſch den Finanzminiſter zu ſprechen, um ihre Beſchwerden wegen des In⸗ validen⸗Entſchädigungsgeſetzes vorzutragen Da ſie die Gänge und das Vorzimmer des Miniſters beſetzten, wurden der Finanzminiſter Kienboeck und der Miniſter für ſoziale Verwaltung Schmitz 5 dem Parlament geholt, denen es gelang, die Invaliden zu be⸗ ruhigen. Ein öſterreichiſch⸗italieniſches Abkommen Nach einer Mitteilung der„Agenzia Stefani“ haben geſtern det italieniſche Miniſterpräſident und der öſterreichiſche Geſandte im Palazzo Chigi ein Abkommen techniſchen und wirtſchaft⸗ lichen Charakters unterzeichnet, das zahlreiche Fragen über die Anwendung gewiſſer Beſtimmungen des Vertrages von St. Germain zwiſchen Oeſterreich und Italien regelt. Die. ſes Uebereinkommen, das nach längeren Verhandlungen zuſtande⸗ gekommen iſt, bildet ein neues Element für die Wiederherſtellung des Friedens in Mitteleuropa und trägt gleichzeitig zur freund⸗ ſchaftlichen Entwicklung der guten Beziehungen beider Länder bei. N* die Eiſenbahnfrage Ein preußiſcher Vorſchlag Bei der Verreichlichung der Eiſenbahnen hat der pr eußiſche Staat ſeine Eiſenbahnen um einen Kaufpreis von 30 Milliarden Mark dem Reich abgetreten. Um für den noch ausſtehenden Reſt⸗ betrag von etwa 1½ Milliarden Mark einen greifbaren und blei⸗ benden Gegenwert zu erhalten, wird, wie die„V..“ berichtet, der preußiſche Staat bei der Reichsregierung den Antrag ſtellen, ihn in entſprechender Höhe an den 13 Milliarden Stammaktien der 55 Reichsbahngeſellſchaft zu beteiligen und ſpäter nach Er⸗ öſchen der Reichsbahnbetriebsgeſellſchaft in Höhe der verbliebenen Abfindungen Anteil an den Anlagen, Fahrzeugen uſw. zu erhalten. Das Blatt glaubt, daß ſich die übrigen deutſchen Länder dieſem Vor⸗ gehen anſchließen werden. Fräulein Robespierre Von Carry Brachvogel(München) (Schluß) Cbharlotte kehrte auch wirklich vorübergehend nach Arras zu⸗ rück, fand ſich aber bald wieder in Paris ein und wohnte zuerſt bei einer Familie Laporte, dann, als die Schreckensherrſchaft geſtürzt war, unter dem Namen Carrot bei einer Familie Beguin im Hallen⸗ viertel. In ihren Memoiren behauptet ſie zwar, daß ſie, als ſie von der Verhaftung der Brüder hörte, ſchleunig nach der Concier⸗ gerie geſtürzt ſei und kniefälltg die Wachen gebeten habe, ſie einzu⸗ laſſen, aber Memoiren, die dreißig Jahre nach den Ereigniſſen ge⸗ ſchrieben, ſind nicht immer zuverläſſig. In Charlotte floß auch wirklich kein Tropfen vom Blute der Robespierres. Sie war ein bänkiſches, armſeliges Jüngferchen, das weder eine große Idee noch einen teuern Menſchen beſaß, für die es freudig geſtorben wäre. Sie beſaß nichts als ihr Leben und ſie hing am Leben, vielleicht gerade, weil es ihr ſo wenig geboten hatte. Als ſie nach der Hinrichtung der Brüder verhaftet wurde, verteidigte ſie ſich mit allen Worten und Mitteln, die ihr zu Gebote ſtanden, ſagte aus, daß ſie lieber die Brüder verraten und ans Meſſer gelie fert hätte, als die Repu⸗ blit. Das Sicherheitskomité erkennt ſchnell, daß keine Heroine vor ihm ſteht, die Talent zur Blutzeugenſchaft hätte, und als aus den 5 Papieren Maximilians gar noch der Lämmlein⸗ Brief CTharlottens und der Lapidarſtil Auguſtins hervorgezogen wer⸗ den, iſt Charlotte gerettet. Sie wird enthaftet und ein Dekret be⸗ ätigt ihr,„daß ſie des Vertrauens und des Schutzes aller guten Bürger und Behörden würdig ſei und daß ſie jede Unterſtützung genießen möge die der reinſten Vaterlandsliebe ziemt.“ Und weil ſe eben in ſeder Hinſicht ein armſeliges Weiblein iſt, unterſtützen die Thermidoriſten ſie ſogar noch mit Geld und brandmarken ſie ſo zur Verräterin an den lebenden wie an den toten Brüdern.— Es hätte ſicher von edlem Stolze gezeugt, wenn Charlotte die Unterſtützung der Männer, die ihre Brüder gemordet hatten, zurück⸗ gewieſen und den verfehmten Namen Robespierre mit Würde weiter getragen hätte Doch ſie war nicht ſtolz. wohl aber arm, lungen⸗ krank und gleich ihrem Bruder Maximilian hatte ſie ſahr ſchlechte Augen So kroch ſie denn. immer unter folſchem Namen, bei Freunden unter brachte ſich kümmerlich durch Näharbeit fort bäumte ſich aber verzweifelt und— vergeblich auf, wenn man ſie des Ver⸗ zuis an den toten Brüdern bezichtigte politiſche Prozeſſe Schon wieder ein Kommuniſtenprozeß Unter dem Vorſitz des Senatspräſidenten beim Reichsgericht, Niedner, begann geſtern vormittag vor dem Staatsgerichtshof in Königsberg die auf vier Tage berechnete Verhandlung gegen den Kommuniſten Landwirt Kalcher und zehn Genoſſen, die nach der Anklage 1923 unternommen haben ſollen, in hochverräteri⸗ ſcher Weiſe die Reichsverfaſſung gewaltſam zu ändern. Bei allen kommt auch ein Vergehen gegen das Geſetz zum Schutz der ac e und bei einigen ein gegen das Sprengſtoffgeſetz und ſchwerer Diebſtahl in Frage. Der Anklagevertreter iſt Reichs⸗ gerichtsrat Dr. Neumann. Apotheker Gerhard Sturm wurde vom großen Schöffengericht zu 300 Mark Geldſtrafe verurteilt, weil er bei einer Unterhaltung den Reichspräſidenten als Verbrecher am deutſchen Volke bezeichnet hatte. Feſtnahme eines friegsverrälers Verſchiedene Münchener Blätter melden, daß in München ein 27jähriger Hilfsarbeiter wegen Kriegsverrat feſtgenommen wurde, der bei der Frühjahrsoffenſive 1918 Batterieſtel⸗ lungen und andere Stützpunkte ſeines Regiments den Franzoſen verraten hatte, nachdem er zu dieſen übergelaufen war. der Riß im völkiſchen Lager Geſtern abend fand in München eine öffentliche Ver⸗ ſammlung im Bürgerbräukeller ſtatt, die von dem Abg. Streicher und dem bekannten völkiſchen Redner Eſſer ein⸗ berufen worden war. Eſſer erklärte u..: Das Schwer gew icht der völkiſchen Bewegung könne nicht im Parlament, ſondern müſſe beim Volke ſelbſ ruhen. Mit brutaler Rückſichtsloſigkeit ſolle gegen alles vorgegangen werden, was darauf hinausgehe, die völkiſchen Organiſationen durch böswillige Zerſtörungsarbeiten un⸗ terwühlen und Hitler zu beſeitigen. Der Abg. Streicher erklärte u..: Es ſei keine Liebesheirat mit der völkiſchen Fraktion eingegangen. Wenn die Ehe geſchieden werden ſollte, ſei er nicht der ſchuldige Teil. Streicher hat in Nürnberg, wie die Allgemeine Zeitung meldet, eine 55 völkiſche Gruppe unter dem Namen„Reichsadler“ ge⸗ ründet. Der„Baheriſche Kurier“ bezeichnet die Nachricht, daß eine Fraktionsſitzung des völkiſchen Blockes ſich mit der Ausſſchlie⸗ ßung Streichers und Wieſenbachers aus der Fraktion befaßt habe, als unrichtig. Dasſelbe Blatt erklärte u. a. zu den Enthüllungen über Geheimakten der Nationalſozialiſten im Verfꝛſ⸗ ſungsausſchuß, daß der Abg. Schaffer nur durch einen Veir⸗ trauensmißbrauch in den Beſitz der Akten habe kommen können. Es ſolle nicht beſtritten werden, daß man habe verſuchen wollen, auf das wichtige Staatsminiſterium des Innerm einen Ein⸗ fluß zu gewinnen. Deutſches Reich Die nächſte Reichstagsſitzung „Die nächſte Reichstagsſitzung iſt nunmehr auf Dienstag, den 22. Juli, nachmittags 3 Uhr feſtgeſetzt worden. Auf der Ta⸗ gesordnung ſtehen folgende Gegenſtände: Bericht des Geſchäfts⸗ ordnungsausſchuſſes wegen Genehmigung zur Verhaftung des kommuniſtiſchen Abgeordneten Thelmann, Bericht des Ausſchuſſes für auswärtige Angelegenheiten über den vom Ausſchuß angenommenen Antrag, eine Aenderung des§ 28 der Geſchäftsord⸗ nung in Erwägung zu ziehen(der 8 28 beſtimmt die Zuſammen⸗ ſetzung der Ausſchüſſe). Der Antrag iſt bekanntlich dadurch ver⸗ anlaßt, daß die kommuniſtiſche Fraktion ſich nicht zu V erſchwie⸗ genheit über Ausſchußverhandlungen verpflichtet hat. Der Antrag wird vorausſichtlich der Geſchäftsordnungskommiſſion überwieſen werden, Geſetzentwürfe zur weiteren vorläufigen Regelung des Haushalts für 1924(Notetat) wegen Verteilung des Gewinnes der Reichsbank für 1923, über das Eingehen deutſcher Feſtun⸗ gen, über die Temperaturſkala und Wärmeeinheit und über das deutſch⸗ſiameſiſche vorläufiae Wirtſchaftsabkom⸗ men. Der Reichstagspräſident hat ſich vorbehalten auch noch weitere Gegenſtände auf die Tagesordnung zu ſetzen. kiein Ermächtigungsgeſetz— ſondern Einführungsgeſetz Der„Tag“ behauptete geſtern, die Reichsregierung beabſichtige, vom Reichstaa ein Ermächtiaungsgeſeßz zu fordern, wodurch die Regieruna nach der Annahme der drei Geſetze zum Sachverſtän⸗ digenbericht die Ermächtigung erhalten foll, alle weiteren geſetzaebe⸗ riſchen Maßnahmen zur Durchführung des Sachverſtändigenaus⸗ achtens einzuleiten. Demaegenüber wird von zuſtändiger Stelle bemerkt, daß es ſich hier nicht um ein Ermächtigungsgeſetz. ſondern um ein Einführunasageſetz handelt, durch das die Reajerung nur das Recht erhalten wird, die angenommenen drei Ge⸗ ſetze zum Sachverſtändigenautachten zu einem beſtimmten Termin in Kraft zu ſetzen. Der bayeriſche Ausnahmezuſtand „Bayriſche Staatszeitung“ gab geſtern einen Leitartikel Die der zu dem Ergebnis kommt, daß das oft erwähnte Urteil wieder, Als Bonaparte Conſul geworden, naht ſich ihm Charlotte, die ihn einſt mit hochzeitlichen Gedanken umſponnen hatte. Als alter Freund ihrer Brüder ſetzt er ihr eine Jahresrente von 3600 Francs aus, lädt ſie auch ein, ſeine Frau zu beſuchen. Frau Joſefine läßt ſich zwar jedesmal verleugnen, wenn Charlotte kommt, aber trotzdem laufen hartnäckige Gerüchte um, daß die beiden Frauen den kleinen eingekerkerten Dauphin aus dem Temple befreit und fortgebracht hätten, und daß die Jahresrente ein Schweigegeld für Charlotte bedeute. Und da dies Schweigegeld von allen künftigen Regie⸗ rungen weiter bezahlt wird, bleibt es ein rätſelhaftes Ding, um das ſich unabläſſig Vermutungen und Verleumdungen ranken werden. Jahrzehnte ſchlichen in Näharbeit und peinlicher Sparſamkeit dahin. Da, an der Schwelle des Greiſenalters, will über das graue Leben des alten Fräuleins noch heller, warmer Sonnenſchein fallen. Sie lernt den neunzehnjährigen Laponneraye kennen, den nach⸗ geborenen Sohn der Revolution, der davon träumt, jetzt(in der Reſtaurationszeitl) ihr unvollendetes Werk zu vollenden, der keine andern Götter kennt, als die Opfer des Thermidor. Ungeheuere Erſchütterung bemächtigt ſich ſeiner, als er vor der alten Frau ſteht, in deren Adern das Blut der Robespierres fließt. Voll Ehr⸗ furcht küßt er die Hand, in der Mapimilians Hand gelegen, und ſein ganzes Leben wird, ſoweit es nicht ſeiner großen Idee gehört, ihr gehören, der letzten Robespierre... Gleich einem zärtlichen Sohn hängt er an ihr, bringt ihr Opfer aller Art, will nur, daß ſie immer von den koten Brüdern erzähle. Und ſie, die nie geboren hat, ſie liebt dieſen jungen Brauſekopf wie eine beglückte Mutter, wie ſie ihre Brüder nie geliebt hat, wenngleich ſie ihm Wunder⸗ dinge erzählt von der Harmonie, die ſtets zwiſchen ihr und ihnen geherrſcht habe.— Ihm zuliebe ſchreibt ſie auch ihre Memoiren, und wenn er, was oft der Fall iſt, wegen politiſcher Dinge im Ge⸗ fängnis ſitzt, dann humpelt ſie an den Beſuchstagen am Arm ſeiner Schweſter nach St. Pelagie, um ihr geliebtes Kind zu umarmen. Ende Juli 1834 beginnt dann das alte Fräulein zu kränkeln und am 3. Auguſt wird Charlotte Robespierre(die ſich bis zu ihrem Tode Madame Carrot nannte) auf dem Friedhof Montparnaſſe beerdigt. Eine große Menſchenmenge nahm an dem Begräbnis teil, denn der Nemen„Robespierre“ hatte ſeinen dämoniſchen Klang nicht verloren. Laponneraye, der juſt wieder im Gefängnis ſaß, hatte für die Mutter ſeiner Wahl eine prunkende Grabrede ver⸗ faßt, die einer ſeiner Freunde ſprach. So war dieſer Auguſttag mit ſeiner Menſchenmenge und ſeiner Ehrung faſt wie ein Abglanz jener Samenkorn der ethiſchen Ertüchtigung geworden. litten hat, ca. 30 000 Mark. des Reichsgerichtes nur eine Selbſtverſtändlichkeit enthalte, wenn es feſtſtelle, daß die Verfügungen des Herrn von Kahr zur Einſtel⸗ lung des Republikſchutzgeſetzes die Gerichte nicht binde Das habe auch die Verordnung ſelbſt beſtimmt. Andererſeits könne nicht behauptet werden, daß damit auch Maßnahmen, die eine Landesregierung aufgrund des Artikels 48 der Reichsverfaſſung er⸗ läßt, der reichsrechtliche Charakter abgeſprochen werden könne. Die Verſchzebung der Danziger Werft In dem Verliner Prozeß gegen den früheren Vorſitzenden der Berliner Handwerkskammer Karl Rahardt, beantragte der Staats⸗ anwalt gegen den Angeklagten wegen ſchwerer Untreue, aktiver Be⸗ 25 5 Betrugs und Kettenhandels eine Geſamtſtrafe von vier ahren Gefängnis und 25 000 Mark Geldſtrafe und gegen den Sohn des Hauptangeklagten E. Rahardt wegen der gleichen Delikte eine Geſamtſtrafe von fünf Jahren und 6 Monaten Gefängnis, fünf Jahren Ehrverluſt und 120 000 Goldmark und gegen die übrigen drei Angeklagten Gefängnisſtrafen von vier Mo⸗ katen bis zu zwei Jahren und ſechs Manaten In ſeinem Ploidoner tellte der Staatsanwalt feſt, daß bei dem Geſchäft, das die Dan⸗ ziger Werft betraf, die Angeklagten einen unrechtmäßigen Ge⸗ winn von 7 Millionen Goldmark erzielt hätten. Wenn dieſe Summe dem Handwerk ſelbſt zugefloſſen wäre, dann hätte es die Wirtſchaftskriſe beſſer überſtehen können. Der Perſonalabbau in Berlin Der Magiſtrat der Stadt Berlin hat geſtern beſchloſſen, die früheren Beſchlüſſe aüf Abbau des Magiſtratskollegiums und der Bezirksämter durchzuführen. Danach werden 5 beſoldete Stadträte — darunter Stadtſchulrat Paulſen— und von jedem Bezirksamt zwei bis drei Mitglieder abgebaut. Letzte Meloͤungen Zum Brand der alten Dragonerkaſerne in Schwetzingen „Schwetzingen, 17. Juli. Der Brandherd in der Mar⸗ ſtallkaſerne iſt immer noch nicht erloſchen. Geſtern nachmittag ſchlugen erneut die Flammen hoch, ſodaß die Feuerwehr wieder eingreifen mußte. Es ging dann ein äußerſt heftiger Gewitter⸗ regen niedor, ſodaß man annehmen mußte, das Feuer würde nun⸗ mehr endgültig gelöſcht ſein. Die Glut in dem Gebälk und im Mauerwerk iſt jedoch ſo ſtark, daß um Mitternacht wiederum an verſchiedenen Stellen des Hinterbaues meterhohe Flammen aus⸗ brachen. Die Feuerwehrwache mußte Verſtärkung holen, um das Feuer zu bekämpfen. Die letzten Heubeſtände, die vor Ausbruch des Bupandes noch gerettet werden konnten und die außerhalb der Kaſernenmauern aufgeſchichbet wurden, fielen dem geſtrigen Nach⸗ feuer zum Opfer. Die Feuerwehrleute hatten bis morgens 5 Uhr angeſtrengt zu ſchaffen, um ein neues Umſichgreifen des Brandes zu verhüten. Beſonders im inneren Querbau war das Feuer noch eimnal heftig ausgebrochen. Auch die großen Holzbeſtände, die auf dem Innenhofe umherliegen und die ſchon vollſtändig verkohlt ſind, kamen nochmals ins Glühen.— Wie fetzt feſtgeſtellt wurde, beträgt der Schaden, den die Firma Flhatter u. Wiſſig durch den Brand er⸗ n ha Der Firma ſind ſämtliche Holzvorräte, 150 Fäſſer und faſt die geſamte Betriebseinrichtung vernichtet wor⸗ den. Die Präziſionsmaſchinen, die jetzt noch ſtehen, können wegen der ſtarken Beſchädigungen kaum noch gebraucht werden. Die Denkmünze für den 3. Auguſt ¶E Berlin, 17. Juli. trag der Reichsregierung wurde eine Denkmünze zum 3. Auguſt 1924 aus Anlaß der 10jährigen Wiederkehr des Eintritts Deutſch⸗ lands in den Weltkrieg geprägt. Die Medaille drückt den Gedanken aus, daß der Opfertod Kräfte des Lebens in ſich trägt. Darge⸗ ſtellt iſt ein aufſtrebender Körper, der ſich über einen tot nach unten ſinkenden zwiſchen Strahlen erhebt. Die Rückſeite trägt die In⸗ ſchrift:„Dem lebenden Geiſt unſerer Toten 1914—1918“. Der Ent⸗ 10 der Medaille ſtammt von dem Berliner Bildhauer Eberhard ncke. Die Kommuniſten⸗Dokumente im Reichstag Ie Berlin, 17. Juli.(Von unſerem Berkiner Büro.) Die kom⸗ muniſtiſchen Reichstagsabgeordneten hatten verlangt, daß ihnen von allen Schriftſtücken, die jüngſt im Reichstag beſchlaznahmt wur⸗ den, diejenigen zurückgegeben werden, die mit der Mordunter⸗ ſuchung gegen die deutſche Tſcheka in keinem Zuſammenhang ſtünden. Dieſes Verlangen ſtützt ſich auf die Tatſache, daß der Reichstagspräſident die Genehmigung zur Durchführung nur in Be⸗ tagspräſident hat ſein Verſäumnis nunmehr nachgeholt und dem Unterſuchungsrichter beim Staatsgerichtshof nachträglich noch er⸗ laubt, auch die auf das Verbrechen des Hochverrats be⸗ züglichen Schriftſtücke zurückbehalten. Der Vorwärts in ſeinem, wirklichkeitsfremden Formalismus findet das unberechtigt. Sozialdemokratie iſt grundſätzlich immer bereit den Brunnen zuzu⸗ decken, wenn das Kind bereits ertrunken iſt. Mühlbauſen i.., 17. Juli. An der Schweizer Grenze in der Nähe von Mühlhauſen iſt ein Geſellſchaftsauto mit 10 Aus⸗ flüalern umgeſchlagen. Die Reiſenden wurden den ſteilen Abhanag etwa 50 Meter binabgeſchleudert. Vier Perſonen waren ſofort tot. die übrigen wurden ſchwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. fernen Zeit, da Charlotte mit Auguſtin und den Ricords gereiſt war und ſich gleich einer Fürſtin hatte feiern laſſen. Aber noch war dieſen Gebeinen keine Ruhe beſchieden, und das bißchen Glanz, das über ihr Grab hin leuchtete, ſollte ſchnell in der alten Aerm⸗ lichkeit erlöſchen. Denn da Charlottens Freunde zu arm waren, um das Grab für länger als fünf Jahre zu kaufen, wurden Char⸗ lottens ſterbliche Ueberreſte nach Ablauf dieſer Friſt wieder aus⸗ geſchaufelt und ins Maſſengrab geworfen, wo unter tauſenden von Unbekannten auch Maximilian und Auguſtin mit den andern Opfern des Thermidor moderten.—— Theater und Muſik e Alt-⸗Breiſach und ſein„Hagenbach“Freiſſchtfeſtſpiel. Breiſa a. Rh. ſteht an den Sonntagen dieſes Sommers künſtleriſchen und heimatlichen Erörterungen, wenigſtens im badiſchen Oberland und in den anliegenden Gegenden. Mit einem außerordent⸗ lich glücklichen Griff wird hier ein aus dem Heimatboden gewachſener Stoff geſtaltet und von weſentlich heimatlichen Kräften dargeboten. Von den 300 handelnden Perſonen ſind 90 vom Hundert der Bür⸗ gerſchaft Breiſachs entnommen, und dieſe Breiſacher Darſteller tragen mit der ausgereiften und doch ganz natürlichen Art ihres Vor⸗ trages das Stück von Erfolg zu Erfolg. Die hinreißende Wirkung dieſes Volksſtückes liegt neben dem vom Dichter W. Fladt volks⸗ tümlich und glücklich gemeiſterten Stoff der kurzen Tyrannenherr⸗ ſchaft des burgundiſchen Obervogtes Peter von Hagenbach, ſowohl in der Verankerung im Heimatserlebnis, das von den Liebhaberdar⸗ ſtellern köſtlich bis in die mundartlichen Darſtellungsformen heraus⸗ gearbeitet wird, als auch in der unvergleichlich prachtvollen und na⸗ türlich wirkenden Inſzeneſetzung von H. Schäfer, der den natürlich gegebenen Schauplatz am Münſter und Amtshaus reſtlos für den Gang der Handlung auszuwerten verſtand und durch die Gliederung und Bewegung der Kinder⸗ und Maſſenauftritte zu beleben wußte. So läuft denn in der wuchtigen Zuſammenballung der drei Akte das Stück mit freskohafter Eindringlichkeit, die zwiſchen dem Lieblichen und Grauſigen ſchwingt, vor der immer neu ergriffenen großen Zu⸗ hörer⸗ und Zuſchauerſchaft ab, die auch den ſymboliſchen Charakter des Stückes an dieſem Ort leicht und ſicher zu erfaſſen beginnt. In dieſem Betracht iſt bas Stück ein unſchätzbarer Same zum Wieder⸗ aufbau deutſcher, bürgerlicher, küchtiger Geſinnung, der infolge des Zuſammenſtrömens der Hörer aus dem In⸗ und Ausland in die weiteſten Kreiſe getragen wird. Inſofern iſt Fladts Hagenbach“ ein BRr. f (Von unſerem Berliner Büro.) Im Auf⸗ zug auf etwaige Verbrechen des Mordes erteilt hatte. Der Reichs⸗ Die .——ů— — ——— beſon Mannheimer Geueral-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 328 „Donnerstag, den 17. Jull 1924 Landwir ſchaft Stellungnahme der ſüddeutſchen Landwirtſchaftskammern zu wichtigen Tagesfragen Stuktgart, 17. Juli. Am letzten Montag fand in FItuttgart eine Konferenz der füddeutſchen Londwirtſchaftskammern ſtatt, an der Bayern, Württemberg. Baden, Heſſen, der Regierungsbezirk Wiesbaden und Hohenzollern teilnahmen Auch der Deutſche Land⸗ wirtſchaftsrat war vertreten. Es wurde zu den wichtigſten, die ge⸗ ſamie deutſche und insbeſondere die ſüddeutſche Landwirtſchaft be⸗ rührenden Fragen Stellung genommen Zu den Geſetzentwürfen über Zölle und Umſatzſteuer wurde nachſtehender Beſchluß gefaßt: 1. Der vorliegende Geſetzentwurf, wonach die Einfuhrerleichte⸗ rungen für die vier Hauptgetreidearten, für Kartoffeln, Rindvieh, Schafe, Schweine, Fleiſch, Schweineſpeck und friſche Küchengewächſe dom 4. Auguſt 1914 aufgehoben werden, ſodaß vorausſichtlich nach der Abſicht der Regierung die früheren Zollſätze wieder in Kraft treten, kann nur als eine Uebergangsmaßnohme in Be⸗ tracht kommen, da der Landwirtſchaft bei der Neugeſtaltung des deutſchen Zolltarifs infolge der geſtiegenen Geſtehungskoſten zur Aufrechterhaltung ihrer Produktion unbedingt ein ausreichender Schutz gewährt werden müſſe. Auch muß dieſer Schutz im richtigen Verhältnis zu der Höhe der Zölle für Handelswaren und Induſtrie⸗ produkte ſtehen. 2. Gegen die geplante Begünſtigung der Einfuhr von Ge⸗ frierfleiſch, Büchſenfleiſch 1 Zucger wird ſcharfer Ein⸗ ſpruch erhoben, da jetzt ſchon eine Ueberproduktion an Inland⸗ fleiſch vorhanden iſt und der Export von Zucker mit allen Mitteln zu fördern iſt. 3. Ein verſchiedener Zollſatz für Malz⸗ und Futter⸗ gerſte muß mit Rückſicht auf die Erhaltung unſeres Gartenbaus und die dringend notwendige Förderung des Futterbaues nach den Erfahrungen der Kriegs⸗ und Vorkriegszeit abgelehnt werden. 4. Außerdem ſind die auf Grund der Bekanntmachung betreffend vorübergehende Einfuhrerleich aufgehobenen Zölle für ſämtliche landwirkſchaftlichen Erzeugniſſe unverzüglich wieder in Kraft zu ſetzen, um einen gleichmäßigen Schutz der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe zu ſichern. Beſonders ausreichender Schutz iſt für Wein, Obſt, Gemüſe und Handels · e unbedingt erforderlich und mit ſofortiger Wirkung zu er⸗ 5. Der Weiterabbau der Umſatzſteuer iſt erfoderſich Der Eigenverbrauch der Landwirte iſt von dieſer Sbeuer zu befreien Zur Beſteuerung der Londwirtſchaft wurde be⸗ ſchloſſen: Die ſüddeutſchen Landwirtſchaftskammern fordern mit Rückſicht darauf, daß die Landwirtſchaft nur eintnal im Jahre und zwar nach der Ernie über größere Einnahmen»erfügt, wiederholt Stundung der Steuern aus der Landwoirtſchaft bis zum Oktober dieſes Johres. Sie weiſen die Regierungen auf die dro⸗ kenden Gefahren hin, die bei der Nichtbeachtung dieſes Antrags ent⸗ ſtehen würden und für die die Berufsvertretungen die Verantwor⸗ tung ablehnen. Bezüglich der Kreditvertetlung wurde folgender Be⸗ ſchluß gefaßt: Die Vertreter der ſüddeutſchen Landwörtſchaftsfam⸗ mern erwarten. daß bei der Umgeſtaltung der deutſchen Rentenbank ein ſtärßerer Einfluß der öffentlich⸗vechtlichen Berufsvertretungen der deutſchen Landwirtſchaft auf die Verwaltung der neuen land⸗ wirtſchaftnchen Kreditanſtalt und auf die Verteilung der verfüg⸗ baren Mittel innerhalb Länder und Provinzen geſichert wird. Aus dem Kechtsleben Beſtehen und Bewerkung auf ausländiſche währung lauken⸗ der Schulden für die Veranlagung zur Körperſchaftsſteuer. Entſcheidung des Reichsfinanzhofs 8 Der Rechtsſtreit drebte ſich ledialich um das Beſtehen und um je Bewertung von Verbindlichkeiten die eine G. m. b. H. einer ausländiſchen Firma. ihrer Geſellſchafterin, im Betrage von 1968 675 Dollar aus Warenlieferungen ſchuldet, die ſchon vor der Kriegszeit und bis zum 6. April 1917 erfolat find. Die G. m. b. H. kat die Schulden in die maßoebende, mit dem 31. Dezember 1922 abſchließende Bilanz zum Kurſe von 7356 M. für den Dollar em⸗ geſetzt. wobei ſich eine erhebliche Unterbilanz eraibt, während das Jinanzamt bei Erlaß des Steuerbeſcheids und des Einſpruchsbeſcheids Kurs von 20 M. für den Dollar zuarunde geleat, einen Ce⸗ chäftsgewinn von rund 675 Millionen Mark errechnet und eine Kör⸗ bal boftstteuer von 135 Millionen Mark für das Jahr 1922 gefordert 175 Auf die Berufung der Steuerpflichtigen hat das Finanzaericht en, Einſpruchs⸗ und Steuerbeſcheid auſfgehoben und die flächtige von der Steuer freigeſtellt. Be Die Rechtsbeſchwerde des Finanzamts beontraat Aufhebung des f rufungsurteils und Zurückweiſung der Berufung der Steuerpflich⸗ 8 75 Sie rüat Verletzung des§ 4 der Reichsabgabenordnuna durch Sichtanwendung. Die Feſtſtellung des Finanzgerichts, daß ſich die ſcasherpflichtiae und ihre ausländiſche Gläubigerin als zwei ſelb⸗ ſücee Rechtsſubiekte gegenüberſtänden, daß die Dollarſchuld dat⸗ 175 ich vorhanden ſei. und die Auffaſſung. daß nach der feſtſtehenden Webtiprechuna des Reichsfinanzhofs ausländiſche Schulden mit dem des Bilanzſtichtaas einceſekt werden könnten entſprächen wohl Runſt und Wiſhenſchaſt die Wühelm von Scholz⸗Feier in Konſtanz erreichte am ſand burslag des Dichters ihren Höhepunkt. 11 Uhr 1 5 Konziliumsſaal ein Feſtakt ſtatt, wobei Redakteur Dr. 55 Dlech meicbt⸗Heidelberg und Oberbürgermeiſter Dr. Moericke 55 ichter feierten. Wilhelm von Scholz dankte in bewegten 15 en. Muſikvorträge umrahmten den Feſtakt. Am Nachmittag 8 auf dem Münſterplatz die ae des Dramas„Der ude von Konſtanz“ ſtat, die wiederum ſehr ſtark beſucht war und eim, Hicher herzliche Ehrungen einbrachte. Zur Abendſtunde ver⸗ —— Feſtbankett im Inſelhobel zahlreiche Freunde und Ver⸗ Dichters. Anſprachen hielten Oberbürgermeiſter Dr. e, ferner der Dramaturg des württembergiſchen Landes⸗ 8 25 ein Vertreter des literariſchen Bundes Nürnberg, Redak⸗ Badiſche ein⸗ Konſtanz und Oberregiſſeur Baumbach vom Hlücrn Fandestheater. Zahlreiche ſchriftliche und telegraphiſche baden liefen ein, darunter vom Reichspräſidenten und vom Staatspräſidenten, ferner von deutſchen Bühnen, Bühnen⸗ großzs Sennd Verlegern. Im Anſchluß an das Feſtbankett ſand ein deriſchen Bodenſelt ſtatt mit Beleuchtung der deutſchen und ſchwei⸗ würdig und Der Feſttag verſief in allen ſeinen Teilen zer Wiedereröffnung d Det g des Deutſchen Tapeten⸗Muſeums. Das Schloſſes Tapeten Muſeum in Kaſſel, das in 18 Sälen des früheren in ſeine Ne iſt, wurde kürzlich wieder geöffnet. Es birgt Händer kulturhiſtoriſche Sammlungen von Tapeten aller 88 des letzten Winters ſind hervorragende Stücke, en künſtſ engliſchen und franzöſiſchen Urſvrungs, eingegongen, die Den Fachlenſen dHegalt des Raſems bedeutend vergrößerk haben. Berufenen biel der Tapeten⸗Induſtrie, ſowie allen kunſtgewerblich regungen Pie J die reichhaltigen Sanunfungen wertvollſte An⸗ Erdeeeleh Nazen Intereſenten ſeeehen deelhur der deuſcen nten i i apeten⸗Muſeums iſt Hannech e Direktor des Deutſchen * f 72 des 8 ATozesicme: Jeter in Görlitz. Die Vorbereitungen zur Feier und Moſftertaues Jakob Böbmes des berühmten Theoſophen ange Am 21 885 auch Schuhmacher geweſen iſt, find im vollen kenee een Sertember merden die Stadt Görlitz und die Ober⸗ 'oceelſckaft der Wiſſenſchaften in engerem Kreiſe des aro⸗ ßen Phi lemter, aenirdepol gedenken. Acht Tage ſpäter, am 28. Sep⸗ mit ibrer Fahndie Hörliter Schubmacherinnuna zufammen lage im—8 einen Erinnerxungstaa auf breiterer Grund⸗ wird dieſelbe Z. Saal der Stadehalle abhalten, Am folgenden Montag e Innnna die Aufführung des Schauſpiels„Jarob Böh⸗ me“. dem früheren Görlitzer Paſtor Walter Nithack⸗ terung vom 4. Auguſt 1914 dem formellen Recht. ſie würden aber den wirtſchaftlichen Bedürf⸗ niſſen nicht gerecht. Wirtſchaftlich untraabar ſei jedenfalls ein Er⸗ gebnis, das durch die Möglichkeit. den hinter den Goldwerten zurück⸗ bleibenden Aktivpoſten auf der Paſſivſeite Schulden mit den Gegen⸗ wartswerten gegenüberzuſtellen, die während der Inflation nicht abgedeckt worden ſeien und nicht abgedeckt zu werden brauchten, Steuerfreiheit eines an ſich aut rentierenden Betriebs ſchaffe. Die Rechtsbeſchwerde wurde als nicht bearündet erachtet. Nach 84 der Reichsabgabenordnuna ſind bei Auslegung der Steuergeſetze ihr Zweck, ihre wirtſchaftliche Bedeutung und die Entwicklung der Ver⸗ hältniſſe zu berückſichtigen. Die Rechtsbeſchwerde enthält keinertei Hinweis auf ein Steueraeſetz, bei deſſen Auslegung das Finanzgericht dieſe Vorſchrift verletzt hätte, und auch ſonſt iſt eine ſolche Verletzung nicht erſichtlich. 1. Bei der zunächſt zu entſcheidenden Frage, ob die Dollarſchuld der Steuerpflichtigen in Wirklichkeit beſteht oder ſich als eine verſteckte Kapitalbeteiliauna der Gläubigern dar⸗ ſtellt, kommt jedenfalls eine Verletzung des§ 4 der Reichsabaaben⸗ ordnung überhaupt nicht in Frage, weil es ſich hier nicht um die Ausleaung eines Steuergeſetzes handelt. Selbſt wenn das aber der Fall wäre, würde die Annahme, daß nicht eine Warenſchuld ſondern eine Kapital⸗ oder ſonſtige aeſellſchaftliche Beteiliauna der Gläubige⸗ rin vorliege, nicht gerechtfertiat ſein. Dem Finanzaericht iſt darin beizutreten. daß die Höhe der Schuld allein zu der Annahme einer verſteckten geſellſchaftlichen Beteiligung nicht ausreicht. Andere für eine ſolche Annahme ſprechende Gründe ſind vom Finanzamt nicht geltendgemacht und auch aus dem Akteninhalt nicht zu entnehmen. Insbeſondere ſteht nicht feſt, daß es ſich bei den Warenlieferungen, aus denen die Schulden entſtanden ſind, um beſondere Verpflich⸗ tungen handelt. die der Geſellſchafterin(Gläubigerin) neben der Leiſtung ihrer Kavitaleinlage gegenüber der Geſellſchaft gemäß 8 3 Abſ. 2 des Geſeßes, betr. die Geſellſchaften m. b. H. auferlegt wor⸗ den ſind. Vielmehr iſt die Annahme bearündet, daß ſolche Sonder⸗ verpflichtungen der Geſellſchafterin(Gläubigerin) nicht auferlegt worden ſind. Denn anderenfalls hätten ſie, um Beſtandteil des Ge⸗ ſellſchaftsverhältniſſes zu werden, der Aufnahme in den Geſellſchafts⸗ vertrag bedurft(§ 3 Abſ. 2 a. a..). In dem Geſellſchaftsvertrag ſind ſie aber nicht enthalten. Die Satzung der Geſellſchaft iſt nach dem Handelsreaiſterauszug am 14. Januar 1899 feſtgeſtellt und ſeitdem nur einmal im Jahre 1900 geändert worden. Durch den Beſchluß iſt das Stammkapital auf 2% Millionen Mark erhöht worden. wovon die ausländiſche Firma, die bis dahin nicht Geſellſchafterin war, eine Stammeinlage von 500 000 Mark übernommen bat. Neben dieſer Einlage iſt ihr aber eine andere Verpflichtung gegenüber der Geſellſchaft nicht auferlegt worden. Bei der Dollarſchuld der Steuerpflichtigen kann es ſich hiernach, vom Rechtsſtandpunkt aus betrachtet. um eine geſellſchaft⸗ liche Beteiliauna nicht gehandelt ſen. und aus den neben dem Ge⸗ ſellſchaftsvertrag hergehenden Warenlieferungsverträgen konnten daher nur ſchuldrechtliche Beziehungen zwiſchen der Geſellſchaft und ihrer Geſellſchafterin erwachſen, die als Paſſivum in die Bilanz ein⸗ zuſtellen waren. Es erhebt ſich aber die weitere Frage, ob bei wirtſchaftlicher Betrachtunasweiſe, zwar picht unter Anwenduna des 8 4 der Reichs⸗ abgabenordnung, wohl aber der Beſtimmungen im§z daſelbſt an⸗ genommen werden kann. daß die Warenlieferungen Beſtandteile des Geſellſchaftsverhältniſſes waren, ſo daß das angefochtene Urteil auf⸗ zuheben und die Berufuna der Steuerpflichtigen zurückzuweiſen wäre, weil durch Mißbrauch von Formen und Geſtaltungsmöglichkeiten des bürgerlichen Rechts die Steuerpflicht nicht umaangen oder ge⸗ ändert werden darf. Die Frage iſt indes zu verneinen. Das Finanz⸗ gericht hat feſtgeſtellt:„Es eraibt ſich indes nichts aus dem Akten⸗ inhalt, woraus ein Anhalt dafür gewonnen werden könnte, daß das Vorliegen einer rechtlich beſtehenden Schuld bezweifelt werden könnte: der Umſtand, daß die Schuld in Höhe von 1 968 675 Dollar einen auffällia aroßen Umfana im Veraleich zur Stammeinlage der Gläubigerin hat, reicht zu der Annahme einer verſteckten Kapital⸗ beteiligung nicht aus.“ Ein erkennbarer Rechtsirrtum iſt bei dieſer den Reichs⸗ finanzhof bindenden Feſtſtellung nicht untergelaufen. und die Rechts⸗ beſchwerde rüat auch eine Verletzung des§ 5 der Reichsabgabenord⸗ nuna nicht, noch enthält ſie irgendwelche Darleaungen, nach denen ſich annehmen ließe, daß die Beteiliaten in der Abſicht, die Steuer⸗ pflicht zu umgehen oder zu vermindern und durch Mißbrauch von Formen und Geſtaltungsmöalichkeiben des bürgerlichen Rechts die Beziehungen, der ausländiſchen Firma zu der ſteuerpflichtigen Geſell⸗ ſchaft ſo geſtaltet hätten. daß dieſer eine auf das Stammkapital zu leiſtende Stammeinlage von 500 000 M. gemäß dem Geſellſchafts⸗ vertrag und ferner auf Grund eines beſonderen, neben dem Geſell⸗ ſchaftsvertraa hergehenden Vertrags die Lieferung von Waren oblag. Geaen dieſe Annahme ſpricht übrigens auch die Tatſache, daß die Waren, für welche die Steuerpflichtige den Kaufpreis ſchuldet. un⸗ beſtritten ſchon vor dem Kriege und bis zum 6. April 1917. alſo zu Zeiten aeliefert worden ſind, die einen urſächlichen Zuſammendang zwiſchen der Geſtaltung des Geſellſchaftsverhältniſſes und den ſteuer⸗ lichen Pflichten der Geſellſchaft nicht als wahrſcheinlich erſcheinen laf⸗ ſen. Und es läßt ſich auch nicht anerkennen. daß der Abſchluß eines Lieferungsvertraas zwiſchen einer G. m. b. H. und einem ihrer Ge⸗ ſellſchafter ſich ſchlechthin als eine ungewöhnliche Rechtsform im Sinne des§ 5 Abſ. 2 Ziff. 1 der Reichsabgabenordnung darſtellt. Auch der§ 5 der Reichsabgabenordnuna kann daher der Rechtsbe⸗ ſchwerde nicht zum Erfolge verhelfen. 2. Eine Verletzuna des 8 4 der Reichsabgabenordnung kann ſchließlich darin nicht erblickt werden. daß das Finanzqericht den ſur den Bilanzſtichtag ſich ergebenden Wert der Dollarſchuld für maß⸗ gebend erachtet und auf den Betrag feſtgeſetzt hat. der an dieſem Tage hätte aufgewendet werden müſſen. um die für Abdeckung der Schuld erforderlichen ausländiſchen Zahlunasmittel anzuſchaffen. Dieſe Schuldenbewertuna ſteht ſowohl mit den Bilanzvorſchriften des Handelsgeſetzbuchs und des Geſetzes, betr. die Geſellſchaften m. b. H. (§ 42). als auch mit denen der§8 33 ff. des Einkommenſteuergeſetzes im Einklana und entſpricht auch der ſtändigen Rechtſprechung des Reichsfinanzhofs. Wie nach Lage der Geſetzgebung die bei fort⸗ ſchreitender Geldentwertung ſich ergebenden Scheingewinne ſteuer⸗ rechtlich ſich als Gewinne darſtellen und— ſoweit nicht§ 33 b des Einkommenſteuergeſetzes entgegenſteht— zu behandeln ſind, ſo brau⸗ chen ausländiſche Schulden nicht zu einem niedrigeren als dem Tages⸗ kurſe des maßgebenden Stichtaas angeſetzt zu werden, weil keine aeſetzliche Vorſchrift beſteht. die eine derartige Umvalutierung vor⸗ ſchreibt. Dieſe für den Steuerfiskus nachteiligen Folgen zu verhüten und den vom Finanzamt für geboten erachteten Ausaleich gegenüber 88 33 a, 33 b des Einkommenſteuergeſetzes zu ſchaffen, hätte es aus⸗ drücklicher geſetzlicher Vorſchrift bedurft, wie ſie auf der anderen Seite eben in ſenen Beſtimmungen des Einkommenſteuergeſetzes ent⸗ halten find. aber für die Bewertung von Schulden in hochwertigen Valuten fehlen. In der allgemeinen Bemerkung der Rechtspe⸗ ſchwerde über die wirtſchaftliche Untraabarkeit von Folgen. die ſich ergeben ſollen, wenn in eine Bilanz ausländiſche Schulden mit dem Gegenwartswert des Bilanzſtichtaas eingeſetzt werden während die Konten der Aktivſeite hinter dem Goldwert zurückbleiben. findet der Reichsfinanzhof keinen Grund zur Abweichung von ſeiner bisherigen Stellunanahme. Es liegen auch hier nicht beſondere Umſtände vor, die eine geringere Bewertuna der Dollarſchuld gemäß 8 143 der Reichsabaabenordnung rechtfertigen könnten.(Urteil vom 6. Mai 1924 J A 33ſ́24.) 5 Städoͤtiſche Nachrichten Einkommen⸗ und Rörperſchaſtsſteuervorauszahlungen im Juli Nach den Verichten der Finanzämter ſind die Vorauszahlungen auf Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer, die bis zum 10. Juli fällig waren, vielfach noch nicht eingegangen, ohne daß Stundung beantragt oder gewährt iſt. Vor Ablauf der Schonfriſt(17. Juli) wird daher auf folgendes hingewieſen: 1. Wer iſt vorauszahlungs⸗ und voranmeldungspflichlig? Neben den Gewerbetreibenden, die zum 10. Juli(Schonfriſt 17. Juli) ihre Vorauszahlungen für die im Monat Juni erzielten Be⸗ triebseinnahmen zu entrichten haben, ſind zum 10. Juli(Schonfriſt 17. Juli) zur Entrichtung von Vorauszahlungen und Abgabe von Voranmeldungen wegen der Einnahmen im zweiten Kalenderviertel⸗ jahr(1. April bis 30. Juni) verpflichtet: 1. Alle Gewerbetreibenden, ſoweit nicht Monatszahler ſind: 2. Perſonen, die in dem genannten Zeitraum Einkommen a) aus Vermietung und Verpachtung, b) aus freiem Beruf oder anderer ſelbſtändiger Arbeit, c) aus ſonſtigen Einnahmen bezogen haben, wenn die Betriebseinnahmen oder Roheinkünfte insgeſamt mehr als 500 Mark betragen haben. 3. Loͤhnſteuerpflichtige, wenn ſie im— Zeitraum nur Ar⸗ beitslohn von mehr als 2200 Mark oder Arbeitslohn und Ein⸗ künfte der oben bezeichneten Art von mehr als 2000 Mark bezogen haben. II. Wie hoch iſt die Vorauszahlung? 9 1. Bei Gewerbetreibenden betragen die Vorauszahlungen grund⸗ ſätzlich 2 Prozent der Betriebseinnahmen. Für verſchiedene Er⸗ werbszweige gelten die gleichen Sonderbeſtimmungen wie bei den Zahlungen am 10. April. 2. Für Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung, aus freien, Beruf und anderer ſelbſtändiger Arbeit, aus ſonſtigen Einnahmen (3. B. Renten, S werce bemeſſen ſich die Vorauszah⸗ lungen nach dem Ueberſchuß der Einkünfte über die Werbungskoſten. Es ſind zu zahlen: von den erſten 2000 Mark des Ueberſchuſſes 1025, von den weiteren Beträgen 205. Der Satz von 10 ermäßigt ſich jedoch um 17 für jeden zu berückſichtigenden Familienange⸗ hörigen. Die gleiche Regelung gilt für Angehörige beſtimmter an⸗ derer Erwerbsgruppen(z. B. Bücherreviſoren, Dentiſten, Handels⸗ makler, Handelsagenten, Rechtskonſulenten, Spediteure). 3. Für Lohnſteuerpflichtige, die in einem Kalendervierteljahr nur Arbeitslohn von mehr als 2 200 Mark oder Arbeitslohn und Ein⸗ künfte der in Ziffer 2 bezeichneten Art von zuſammen mehr als 2000 Mark bezogen haben, gilt der gleiche Steuerſatz wie für Angehörige der freien Berufe. Auf den Vorauszahlungsbetrag wird aber die be⸗ reits durch Abzug vom Arbeitslohn entrichtete Steuer angerechnet. Beiſplel zu 2 und 3: Ein Rechtsanwalt mit Büro, der im Nebenamt ange⸗ ſtellter Syndikus eines Verbandes iſt, hat aus ſeiner Anwaltstätigkeit in der Zeit vom 1. April bis 30. Juni 1924 3000 Goldmark Roh⸗ einnahmen gehabt und eh vom Verband ein Gehallt von 300 Mark monatlich, alſo 900 Mark bezogen. Er iſt verheiratet ee 5 minderjähriges Kind. Die Vorauszahlung iſt wie folgt zu berechnen: Bruttoeinnahmen aus der Praxis April/ Juni 3000 Mark, Wer⸗ bungskoſten(Pauſchſatz 33½ Prozent) 1000 Mark, Ueberſchuß 2000 Mark. Gehalt als Syndikus April/ Juni 900 Mark, ſteuerfreier Lohn⸗ betrag 150 Mark, Ueberſchuß 750 Mark. Die Vorausbezahlung be⸗ rechnet ſich von 2 750 Mark wie folgt: 2000 Mark zu 8 5 160 Mark, 750 Mark zu 20 2= 150 Mark, zuſammen 310 Mark. Wenn 7 1 Stah n veranſtalten. Ferner erſcheint eine Feſtſchrift. verfaßt von dem Seidenberger Diplom⸗Ingenieur Adler, dem Görlitzer Rats⸗ archivar und Sekretär der Oberlauſitzſchen Geſellſchaft Dr. Richard Jecht und dem Studienrat am Gymnaſium Auauſteum Felix Voigt. Außerdem findet in der Woche vom 21. bis 28. tember in den Räumen der Oberlauſitziſchen Geſellſchaft eine Jakob⸗Böhme⸗Aus⸗ ſtellu na ſtatt. die Bilder des Philoſophen und der Stätten ſeiner Niederſchriften uſw. enthalten wird. Klopſtocks Bruder. Es iſt ſo wie unbekannt, daß der Meſſtas⸗Dichter Klopſtock, deſſen zweihundertſten Geburtstag— kur⸗ em die ganze Welt gefeiert hat, einen jüngeren Bruder tte, Joh. riſtoph Ernſt Klopſtock, der als Buchhändler in Wien lebte, der zeitgenöſſiſchen Berichten zufolge aber keineswegs die genialen Anlagen ſeines ruders hatte. Das Verhältnis des Dichters Gottlieb zu ſeinem Bruder ſcheint durchaus nicht gut geweſen zu ſein. Johann Chriſtoph wurde 1739 in Quedlinburg geboren und in Merſeburg zum Buchhändler ausgebildet. 1766 hat er ſich nach Wien begeben und dort eine Buchhandlung aufgemacht. Ein Jahr ſpäter reibt der Dichter Klopſtock an einen Bekannten nach Wien:„Ich habe einen jüngeren Bruder in Wien, der in einer Buchhandlung iſt, die er mir in ſeinem Briefe zu nennen vergeſſen hat. Ich wünſchte von Ihnen zu eag er ob ſich mein Bruder gut aufführt. Ich kann nicht ſagen, zer ein ausſchweifendes Herz habe, aber er hat bis⸗ weilen ausſchweifende Einfälle“. Daß der jüngere Klopſtock keinen guten Namen hatte, geht auch aus der Stelle der„Briefe über den gegenw. Zuſtand der Literatur u. des Buchhandels in Oeſterreich vom Jahre 1788 hervor. Darin heißt es:„Homers Gedichte läßt hier ein Menſch aus einer alten lateiniſchen Edition in ein etwas kleineres Format und mit kleineren Lettern umdrucken. Dieſer Menſch nennt ſich Klopſtock und gibt ſich für einen Bruder unſeres großen deutſchen Homer aus. Iſt erſtaunte, da ich dies hörte: denn ſein Benehmen und ſeine Reden haben nicht einen entfernten Zug von jenem großen Mann. Er ſoll ſich ſchon einige Jahre hier aufhalten, und mit gebun⸗ denen alten, und auch mitunter rohen, neuen Büchern ſchächern. Er muß entweder ſehr arm ſein oder das Geld will bei ihm hart heraus. Du gäbſt fär ſeinen Anzug ſamt zerfetzten Perrücke, worunter die Kopfhaare fingerlang hervorragen, keinen Zwanziger.— Das ſoll Klopſtocks Bruder ſein?— des Meſſias— und deutſchen Barden⸗ ängers Bruder?“ 1798, kaum 60jährig, iſt der Buchhändler Klop⸗ ſtock im Allgemeinen Krankenhaus zu Wien geſtorben. Er hat 40 Gulden 48½ Kreuzer hinterlaſſen, aber niemand hat die Erbſchaft angetreten. Außerdem fanden ſich in ſeinem Nachlaß 252 Bücher, aber nicht ein einziges Werk ſeines großen Bruders. ze Ein deulſcher Menſchenfreund in Kußland. An einen edlen deutſchen Mann, von deſſen Wirken man in ſeinem Vaterland kaum etwas weiß, erinnert ein kürzlich erſchienenes Buch von Karl Nötzel: ſich in Moskau bald Anſehen und Vermögen, bis in ſeinem 47. Lebensjahr ein Ereignis ſeinem Leben eine völlig neue Richtung gab. Er lernte die nach Sibirien zur Zwangsarbeit Verbannten kennen und wurde dadurch ſo erſchüttert, daß er nunmehr ſein gan⸗ zes Leben und ſeine reichen Mittel dieſen Unglücklichen opferte. Er richtete Krankenhäuſer und Werkſtätten ein, kaufte Bücher und Kleider für ſie, kaufte den verbannten Leibeigenen ihre von den Gutsherren zurückbehaltenen Kinder frei. Doſtojewskij erzählt in ſeinen„Erinnerungen aus einem toten Hauſe“, daß die Begegnung mit Haas ſich vielen Verbannten unauslöſchlich ins Gedächtnis ein⸗ prägte und die Erinnerung an ihn oft den einzigen Lichtpunkt in ihrem qualvollen Leben bildete. Haas gab ſeinen ganzen Beſitz für ſein wohltätiges Wirken hin, ſodaß er 1853 in größter Armut ſtarb und auf Koſten der Polizei beſtattet werden mußte; aber mehr äls 20 000 Menſchen gaben ihm das letzte Geleit. dei Kleine Chronik. Geheimrat Prof. Dr. v. Strümpell, Direktor der mediziniſchen Klinik in Leipzig, wurde von der American Neurologican Aſſociation, der angeſehenſten amerikaniſchen neurologiſchen Geſellſchaft, anläßlich der Feier ihres 50jähr. Beſtehens zum Ehrenmitgliede ernannt.— Prof. Dr. Alfred Rahl⸗ wes, Univerſitätsmuſikdirektor in Halle, wurde von der Philoſo⸗ phiſchen Fakultät der Univerſität Halle„in Anerkennung ſeiner her⸗ vorragenden Verdienſte um die ſtilvolle Wiederbelebung alter und um die muſtergültige Aufführung neuer Meiſterwerke der Tonkunſt“ zum Ehrendoktor ernannt. Prof. Rahlwes iſt ein hervor⸗ ragender Beethoven⸗ und Händel⸗Dirigent. Literatur Familienſtammbuch. Gedenkblätter für Haus und Familie. Perlen⸗Verlag, Leipzig.— Erfreulicherweiſe bürgert ſich immer mehr der Brauch ein, daß bei Eheſchließungen, alſo bei Gründung einer Familie, ein Familienſtammbuch angeſchafft wird, in das alle wichtigen Begebenheiten des Ehe⸗ und Familienlebens einge⸗ tragen werden. Durch dieſe laufenden Eintragungen geſtaltet ſich ein ſolches Familienſtammbuch zu einem dauernden Gedenkbuche. Letzteres hat aber nur dann den gewünſchten höheren und bleibenden Wert, wenn es inhaltlich wie äußerlich weitergehenden Anſprüchen genügt, die in buchtechniſcher, künſtleriſcher und literariſcher Hinſicht an ein im beſten Sinne gutes„Haus⸗ und Familienbuch“ zu ſtellen ſind. Dieſe Anſprüche erfüllt das Familienſtammbuch. Es enthält nicht bloß die notwendigen Rubriken für laufende Eintragungen aller Familien⸗ begebenheiten ſondern auch wichtige Erklärungen über Brauch und Recht im Familienleben(3. B. bei Geburten, Sterbefällen, über Vor⸗ mundſchaftsfragen und Patenpflichten uſw. uſw.), insbeſondere ver⸗ dienen die Ausführungen und Beiſpiele über die Frage der Namen⸗ gebung und die ſprachliche Bedeutuna der Vornamen Beachtung. Neuartig iſt die beigefügte Stammbaumtafel für Eintragungen der „Ein deutſcher Heiland in Rußland“. Dr. Friedrich Haas, geb. 1780 in Köln, wanderte als junger Arzt nach Rußland aus, erwarb 4 Namen der Vorfahren uſw. Sinnſprüche ergänzen Text und Bild⸗ ſchmuck der einzelnen Abſchnitte. tig um die Ecke, 4. Seite. Nr. 328 Mannheimer Generai-Anzeiger(abend ⸗ Ausgabe/ Donnerstag, den 17. Jull 1924 von dem Gehalt als Syndikus der Steuerabzug in Höhe von 60 Mk. vorgenommen iſt, ſind auf di 4 ſt, f fdie Vorauszahllung von 250 Mark zu — III. Mindeſibetrag der Voraus zahlungen. Auch wenn die nach II. ordnungsmäßig errechneten Veträge ge⸗ ringer ſind, ſind gewiſſe Mindeſtbeträge zu zahlen. Di indeſt⸗ ſich: e à. bei phyſiſchen Perſonen nach dem Verbrauch. Hat in!der Zeit vom 1. April bis 30. Juni 1924 der Verbrauch mehr als 2000 Mu betragen, ſo ſind von den erſten 2000 Mark des Verbrauchs 10, von den weiteren Beträgen des Verbrauchs 20⸗) zu zahlen, wenn der ſo errechnete Betrag um mindeſtens 25⸗5 größer iſt als der nach II. errechnete Vorauszahlungsbetrag: b. bei Erwerbsgeſellſchaften nach dem Vermögen, Erwerbsgeſell⸗ ſchaften, die nicht nach dem Vermögen, ſondern nach den Betriebgein⸗ nahmen abzüglich der Löhne und Gehälter Vorauszahlungen leiſten, haben mindeſtens“ vom Tauſend ihres Vermögens zu zahlen. IV. Entrichtung der Vorauszahlungen. Die Zahlungen ſind an die für die Einkommen⸗(Körperſchafts⸗ ſteuer zuſtändige Kaſſe(Hebeſtelle) zu entrichten, und zwar auch dann, wenn eine beſondere Aufforderung zur Voranmeldung oder Zahlung nicht zugegangen iſt. — Sommerfeſt der Badiſchen Blindenanſtalt Avesheim Daß man in der Zeit ſchwerer allgemeiner Not jener beſonders unglücklichen jungen Menſchen vor den Toren Mannheims nicht ver⸗ gißt, bewies die ſtarke Beſucherzahl aus Mannheim. Auch die Stadigemeinde Mannheim war vertreten. Der fühlende Menſch zeht nicht ohne ein tiefes Weh durch die Anſtaltsräume. Es lag ein Zug von Freude auf den Geſichtern der Anſtaltsinſaſſen, aber ihre toten Augen kennen ja nicht das beglückende Licht der Sonne, viele haben es vielleicht nie geſehen und die anderen, die es ſahen, ſind wohl noch unglücklicher als dieſe. Der Gemeinſchaftsſinn, der die An⸗ ſtalt beſeelt, beweiſt, daß die Kinder da draußen ein Heim beſitzen, das ihnen ihr trauriges Los nach Möglichkeit erleichtert und ſie in beſter Obhut ſind. Es befinden ſich zurzeit 66 Schüler und Schüle⸗ rinnen in der Anſtalt. Mit Ausnahme von zwei pfölziſchen Kindern und einem Kinde einer aus London ausgewieſenen Familie ſind es alleſamt Badner. 29 ſind über das ſchulpflichtige Alter—16 Jahre) hinaus; ſie ſind in der Fortbildungsſchule. Fünf Klaſſenlehrer unter⸗ richten ſie, außerdem verfügt die Anſtalt noch über ſieben techniſche und Hilfslehrkräfte. Eine Blindenanſtalt kann nur eine Wohlfahrts⸗ einrichtung ſein, aber ſchon aus moraliſchen Gründen müſſen die Eltern an dem Betrage von 1% pro Schüler mit Gemeinde und Staat partizipieren, während alle übrigen Koſten vom Staate ge⸗ tragen werden. Um 4 Uhr ſammelten ſich die Kinder am Eingange zu dem Garten, die Mädchen mit gelben Blumenkränzen im Haar, ſaſt alle in Weiß. Wem ging es nicht tief zu Herzen, als die Schüler in fein abgeſtimmten Chore ſangen:„Wer recht in Freuden wandern will, der geht der Sonn entgegen..., dem dann das Beethovenſ „Die Himmel rühmen“ folgte. Die 16jährige Schülerin Schar⸗ fenecker von Mannheim, ein ſchlankes Mädchen mit ſchönen Ge⸗ ſichtszügen, das im ſechſten Jahre durch Eindringen eines Holzſplit⸗ ters in das eine Auge das Licht der beiden Augen verlor, ſpielte dann mit großem muſikaliſchem Verſtändnis und ſicherer Tongabe auf dem Klaviere eine Kompoſition. Es folgten ein Reigen der Mädchen, Turnen der Knaben am Barren und Reck, Barrenturnen der Mädchen im blauen Turnanzug nach dem Takte der Muſik. Alle zeugten von der Tüchtigkeit und aufopferungsvollen Hingabe des— 1 Turnlehrers der Anſtalt, Herrn Joh, der ſelbſt im Kriege ein Auge verlor. Erſtaunlich war die große Sicher, heit, mit der alle an den Geräten arbeiteten und wie ſich alle bei den Reigen wieder zuſammenfanden. Ganz zwanglos, als ſei die ganze Sache nur improviſiert, erſchienen Kinder dann und wann auf der Treppe und trugen— ausnahmslos— nicht ohne gefühl⸗ volles Miterleben irgend ein Gedicht vor. Und erſt die kleinen Theaterſpieler— das ging alles ſo frei und ungeniert vor ſich:— Natur oder irgend ein Ungemach verſagte ihnen ja das Lampen⸗ fieber, ſie ſahen ja nicht, wie alle Augen auf ſie gerichtet waren Herr Anſtaltsdirektor Koch ſagte wenige, aber herzliche Worte, getragen von Liebe zur Sache. Nach dem gemeinſchaftlichen Geſang marſchierten die Schüler mit Geſang durch den Garten zum Spiel⸗ auff wo die Jungen Freiübungen, die Mädchen Tänze und Reigen aufführten. Zwei Stunden hatte die Abwickelung des Programms gedauert und die Anweſenden, auch zahlreiche Ilvesheimer hatten nicht die geringſte Langeweile 77 Um 7 Uhr trug das „Bähnle“ die Mannheimer unter Donner, Blitz und Regen wieder heimwärts. 5 Das wäre auch für Mannheim notwendig Nach der Nürnberger Straßenpolizeiverordnung dürfen Flaſchen, Scherben, Papier, Obſtabfälle, wie überhaupt jeglicher Un⸗ rat u. dergleichen nicht auf die offentliche Straße oder auf Feld⸗ und — eworfen oder gebracht werden. Zuwiderhandelnde ſind guf die Aufforderung der Polizeibeamten verpflichtet, weggeworfene Gegenſtände der genannten Art wieder aufzunehmen und wegzuſchaf⸗ fen. Im Intereſſe der öffentlichen Reinlichkeit und Verkehrsſicherheit und im Hinblick auf die Gefahren, die insbeſondere durch wegge⸗ worfene Kirſchkerne und ſonſtige Obſtabfälle und durch die Unſitte des Wegwerfens und Zerſchlagens von Gläſern auf Wegen, in den Wegen für Radfahrer, barfußgehende Kinder uſw. aber au für Tiere entſtehen, wird dort gegen Zuwiderhandelnde mit aller Strenge ua eu Wenn man die Unmengen von Kirſchkernen ſieht, die auf dem Bürgerſteig liegen, und beobachtet, wie vor den Augen der Polizei Kirſchkerne auf die Straße geſpuckt werden oder wenn man gar wahrnimmt, wie ein Kriegsbeſchidigter auf den Steinen ausrutſcht und zu Boden ſtürzt, dann wünſcht man wirklich ein ſtrengeres Vorgehen der Polizei gegen ſolche Frepler auch für unſere Stadt. Die Preſſe hat ſchon wiederholt auf die Unfälle, die durch weg⸗ geworfene Kirſchenſteine entſtanden, hingewieſen. Auch heute wurde uns wieder ein ſolcher Unglücksfall gemeldet und zwar aus Bruch⸗ ſal, wo gelegentlich einer Beſorgung der Schulinſpektor Landtagsabg. Wiedemann auf einem weggeworfenen Kirſchenſtein ausrutſchte und ſo unglücklich ſtürzte, daß Lr ſich eine dreifache Knieſcheiben⸗ ſplitterung zuzog. Der Verunglückte mußte in das Karlsruher Kran⸗ kenhaus überführt werden. Der Vorfall gibt Veranlaſſung, vor dem leichtſinnigen Wegwerfen von Kirſchenſteinen uſw. eindringlich zu warnen. Die Jahl der Erwerbsloſen im Amksbezirk Mannheim. Wie uns das Städt. Nachrichtenamt mitteilt, betrug am 8. Juli d. Is. die Zahl der beim Arbeitsamt Mannheim, öffentlicher Arbeitsnachweis für den Amtsbezirk Mannheim, gemeldeten Arbeitsloſen 7611 66 415 männliche, 2 196 weibliche). Da am 1. Juli die Zahl eingetreten. Die am 7. Juli gemeldeten Arbeitsloſen verteilen ſich auf die einzelnen Berufsgruppen wie folgt: Facharbeiter der Metall⸗ und Maſchineninduſtrie 1 510, Facharbeiter im Baugewerbe 94, Ar⸗ beiter im Verkehrsgewerbe 530, Hilfsarbeiter 2 654, Angeſtellte im Handelsgewerbe und in techniſchen Betrieben 1096, ſonſtige Arbeit⸗ nehmer 1727. Gegenüber dem 1. Juli iſt in den Gruppen der Fach⸗ arbeiter der Metall⸗ und Maſchineninduſtrie, der Angeſtellten im Handelsgewerbe und in techniſchen Betrieben, ſowie der ſonſtigen Arbeitnehmer eine Erhöhung, in den übrigen Berufsgruppen ein Rückgang der Zahl der Erwerbsloſen eingetreten. * Die Mannheimer Indexziffer. Laut Mitteilung des Städt. Nachrichtenamtes beträgt die vom Preisprüfungsamt für den 16. Juli berechnete Teuerungszahl(Ernährung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung und Bekleidung) 128 023 Milliarden Papiermark. Setzt man die entſprechende Vorkriegszahl(114,59 Mark) gleich 1, ſo erhält man die Inderziffer 1117/,2 Milliarden. Da am 9. Juli die Indexziffer 1190,0 Milliarden betrug, iſt vom 9. bis 16. Juli ein Rückgang um 6,1 Prozent eingetreten. Legt man die Goldmark⸗ preiſe zugrunde, ſo ergibt ſich nach den Preiſen vom 16. Juli die Gold⸗ markinderziffer 111,7(1913/14 glpich 100) gegen 119,0 am 9. Juli. Die Senkung iſt in erſter Linie auf den ſtarken Rückgang des Preiſes für neue Kartoffeln zurückzuführen; ferner iſt bei den Gemüſe⸗, Gas⸗, Strom⸗ und Kohlenpreiſen eine Ermäßigung eingetreten. Andererſeits haben ſich die Preiſe für Fett und Käſe erhöht. * Keine Umſatzſteuerpflicht bei Lieferungen an ſich ſelbſt. Zu dieſem in der Praxis häufig vorkommenden Fall hat der Reichs⸗ finanzhof in Beſtätigung der geſetzlichen Beſtimmungen dahin Stel⸗ lung genommen: Ein ſteuerpflichtiger Umſatz liegt nicht vor, wenn mehrere ſelbſtändige Betriebe eines Einzelkaufmannes von einan⸗ der Waren beziehen, auch wenn er die Betriebe unter verſchiede⸗ ner Firmenbezeichnung führt. « Tagesſcheine im kleinen Grenzverkehr— eine Warnung. Außerhalb des Gebietes des kleinen Grenzverkehrs iſt häufig, wie eine Reihe von Beſchwerden zeigen, die Anſicht verbreitet, daß nun⸗ mehr jeder, der an die Schweizer Grenze kommt, ohne weiteres einen Tagesſchein erhalten könne. Dieſe Auffaſſung iſt wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, unrichtig. Tagesſcheine ſind grundſätzlich nur für Bewohner der Grenzzone beſtimmt. Aus⸗ nahmsweiſe bei nachgewieſener Dringlichkeit und der Unmöglichkeit ſich einen Sichtvermerk zu beſchaffen, können ſie auch an außerhalb der Zone Wohnende erteilt werden. Von der Schweizer Grenz⸗ polizei in Baſel wird genau darauf geachtet, daß der Uebertritt auf Tagesſcheinen, nur in den dafür vorgeſehenen Fällen geſtattet wird. * Werkpapierverſand aus dem beſetzten Gebiel. Wertpapiere, Staatspapiere, Banknoten, Kaſſenſcheine, Aktien, Lotterieloſe und andere Wertpapiere dürfen lt. Mitteilung des Interalliierten Zoll⸗ ausſchuſſes mit der Poſt aus dem beſetzten Gebiet nach dem unbe⸗ ſetzten Deutſchland nur dann verſandt werden, wenn der Sendung eine Ablaufsbewilligung beigefügt iſt. Die Ausfuhr der genannten Papiere aus dem beſetzten Gebiet nach dem Ausland iſt verboten. *Vorſicht beim Wechſelſteuermarken⸗Ankauf. In der letzten Zeit iſt an einigen Stellen ein Serh ee Handel mit offenbar 900 fälſchten oder fehlerhaften Wechſelſteuermarken zu 200 Goldmark beobachtet worden. Da für den Verkauf von Wechſel⸗ ſteuermarken geſetzlich ausſchließlich die Poſtanſtalten zuſtändig ſind, läuft das Publikum bei Ankauf von Wechſelſteuermarken aus Prival⸗ hand Gefahr⸗ in den Verdacht der Hehlerei zu geraten und ſtrafrecht⸗ lich verfolgt zu werden. Es wird daher vor dem Ankauf von Wech⸗ ſelſteuermarken aus Privathand dringend gewarnt. *Haftypflicht bei Rundfunkanlagen. Das Haftpflichtriſiko bei Rundfunkanlagen gewinnt mit der raſchen Entwicklung des Nund⸗ funkweſens ganz erheblich an Bedeutung. Bis heute wurde dieſes Riſiko ſeitens der Verſicherungsgeſellſchaften ohne weiteres in die ch höhte Beachtung zu ſchenken haben. der Vollerwerbsloſen auf 7 479 ſich belief, iſt eine Erhöhung um 132 Privathaftpflicht eingeſchloſſen. Bei unſachgemäßer Anlage der Antenne aber können neue Gefahren entſtehen, ſodaß die Haftpflicht⸗ verſicherer, ähnlich wie die Feuerverſicherer, dem neuen Riſiko er⸗ Zunächſt ſieht auch die Haft⸗ pflichtverſicherung von einer Erhöhung der Prämien ab, verlangt jedoch, daß die vom Verband deutſcher Elektrotechniker aufgeſtellten Leitſätze bei Errichtung und Benutzung der Anlagen unbedingt ein⸗ gehalten werden. „Beſuch der Mannkeimer Lehrer und Lehrerinnen in Bruchſal. Eine größere Geſellſchaft Lehrer und Lehrerinnen beſuchten geſtern nachmittag unſere Stadt. Nach Empfang der Gäſte durch den Stadt⸗ ſchulrot und Mitglieder des Lehrerkollegiums der Bruchſaler Volks⸗ ſchule am Bahnhof ging es zunächſt zum Schloß, deſſen Beſichtigung nach einleitendem Vortrag des Miniſterialrats Dr. Hirſch unter deſſen Führung mehrere Stunden in Anſpruch nahm. Hofpfarrer Böhler erläuterte die Innenarchitektur und Ausſchmückung der Schloßkicche in ihrer erhebenden Pracht. Auf der Höhe des Belyedere mit ſeiner reizenden Rundſicht war wieder Miniſterialrat Dr. Hirſch der Führer und Künder der vielen Schönheiten, die hier oben dem empfänglich ſehenden und verſtehenden Auge ſich auftun⸗ und die gleich der überwältigenden Pracht des Schloſſes ſtarke Eindrücke hinterließen. Auch die von hier ſichtbare, rüſtig im Werden fortſchrei⸗ tende Schulhausanlage bei der Dragonerkaſerne, dieſes Wahrzeichen roßzügigen Bürgerſinns, auf das Stadtſchulrat Höfler, bekanntlich ſrüher in Mannheim, hinwies, erregte das lebhafteſte Intereſſe der Mannheimer Gäſte. Der beabſichtigte Beſuch der Peterskirche und des Jugendheims war der vorgerückten Stunde halber nicht mehr möglich und ſoll in Bälde nachgeholt werden. * Vom Brieſtaubenſpork. Der Verein„Pfeil“ Mannheim ließ, wie kürzlich gemeldet, einige Brieftauben in Flensburg ab. Die Strecke von 625 Kilometer wurde in einem Tag und einer Nacht zu⸗ rückgelegt. Da die Tiere bei Nacht nicht fliegen, kommen etwa 19 bis 20 Stunden Flugzeit in Betracht, eine ganz reſpektable Leiſtung. Die Strecke Hamburg⸗Mannheim wurde kürzlich in ſechs Stunden zurückgelegt. * Eſperanty. Der Reichsminiſter des Innern weiſt auf einen Erlaß des preußiſchen Unterrichtsminiſters hin, in dem er den Eſperanto⸗Unterricht dringend empfiehlt, wenn genügend Lehrkräfte vorhanden ſind. Er würde es begrüßen, wenn auch die anderen Länder in höherem Maße ihr Intereſſe dem Eſperanto zuwenden würden.— In einem weiteren Schreiben hat Dr. Jarres an die Bundesſtaaten die Bitte gerichtet, den Lehrern, die am Wiener Eſperanto⸗Kongreß teilnehmen wollen, weitgehend Urlaub zur Teil⸗ nahme zu gewähren * Juſammenſtoß. Am geſtrigen Mittwoch nachmittag ſtießen auf dem Neckarauerübergang infolge Verſagens der Steuerung ein Straßenlokomobil und ein Bäckerwagen zuſammen. Perſonen wurden nicht verletzt. Ein Verſchulden dritter Perſonen liegt nicht vor. —— sind ein Nahrungsmittel von löchstem Nohlgeschmach und als taͤgliche Familienspeise unentbehirllich. Sofort tischfertig, mit uud ohne Ziutaten für Ergß und Klein, Cesunde und Kranke gleich wohlschmeckend und bekömnilich, sattigend und nahirhaſt. Nahnflocks zeichuen sich aus durch leichtę Verdaulichkeit unud siud daher bésonders fum Kinder und Rekonvalesceuten ein wiclitiges Mülirproduhti. Zu haben in allen einschlͤgigen Geschqften. Verlangen Ste gratis das Nährflochs- Reꝛeptbuch. Eugen Osiander, Mannheim, Nneinstr.&. der langſame Hhochzeiter —3 Von Joſ. Magnus Wehner(München) Peter, der älteſte Sohn eines reichen Rhönbauern, wollte, ob⸗ wohl er von den Eltern und vom ganzen männlichen Dorfe ge⸗ trieben wurde, um keinen Preis heiraten. Alle Bräute, die ihm der Vater insgeheim ausmachte, vertrockneten oder nahmen einen andern; denn Peter, der kleine, dickfellige Junge, war nicht aus ſei⸗ nem Haus auf die Freite zu bringen, mochten ihm auch Pfarrer, Vater, Schmied und Wirt mit grob- oder feinknüttlichen rten auf die Spur dreſchen: er ſagte höchſtens ja, putzte, wenn es hoch ing, den Wagen, aber ehe er fahrtbereit war, ging immer die onne unter, und dann ſtand er, das glänzend folierte und fett⸗ triefende Kummet um den Hals, ſtockbeinig im Hof und ließ den Vater knurren und die Mutter von der Küche her zetern, ihem war es genug, daß der böſe Tag herum war. Auch der liebe Gott ſtand auf ſeiner Seite. Einmal, als es wirklich brenzlich wurde,— es war Samstag, und der Wagen ſtand für morgen ſchon daheim im Hof— da fiel es den guten Ochſen, mit denen er gerade ackerte, ein, unter ungewöhnlichen Luftſprün⸗ gen das Weite zu ſuchen. Sie ſchleiften Pflug und Fuhrmann in einer mächtigen Staubwolke ſo lange, bis Peter einige Wunden im Geſicht hatte. So war er von der Brautſchau entbunden. Im nächſten Jahre brannte das Haus ab, und als es wieder Frühling wurde, war Peter dreißig Jahre alt geworden. Der Vater neigte ſich langſam der Erde zu. Peter ging den Aeckern zu Leibe und dachte nicht ans Heiraten. Da faßte der Alte einen Plan. 85 Er beſprach ſich mit den jungen Männern des Dorfes, die mei⸗ ſtens ſchon verheiratet waren und deshalb einen wohlgenährten Zorn auf den glücklichen Peter hatten, und als er am nächſten Sonntag zu Mittag gegeſſen hatte und ſich gerade auf einer Schütte Stroh im Garten zum Schlafen niederlegen wollte, da prallten aus allen Gaſſen geſchmückte Reiter heran, umſchwärmten den Garten und knallten mit kurzen Geißeln, der Vater kam mäch⸗ hinterdrein die Mutter, Peters Gehrock auf dem Arm, und eine halbe Stunde ſpäter rollte der unglückliche Braut⸗ werber, von den Bauernſöhnen umritten, auf dem neuen Jagd⸗ wagen durchs Dorf, einer Braut entgegen die er noch nie geſehen hatte, ebenſowenig wie ſie ihn. Aber wäre ſie auch die Schönſte geweſen, ſie hätte keinen betrüßteren Liebhaber finden fönnen als unſern Peter. Und die vielen Geſichter, die aus den Fenſtern her · austropften, lachten ſchadenfroh und Peter merkte, daß es jetzt eraſt wurde. ö Glücklicherweiſe lag das feindliche Dorf, in dem die Braut wohnte, viele Wegſtunden weit entfernt. Aber die Bauernburſchen trieben den Wagengaul in Trab, und ehe Peter zu Sinnen kam. ſah er ſchon das Brautdorf aus einer Talſchlucht herauslugen. Aber Gott ſchien ihm auch diesmal zu helfen. Die Garde, die —** 99 5 8 N 2 355 3 ſich heiß geritten hatte, erblickte kaum am Wegrand ein Waldwirts⸗ haus als ſie auch ſchon alle aus den Sätteln ſprangen, um da⸗ ſelbſt, da ſie ja einen guten Vorſprung erritten hatten, einen Schluck Wein zu trinken. Peter war der erſte, der am Tiſch ſaß. Er warf behend ſei⸗ nen Geldbeutel aus der Taſche, der Wirt fuhr vom Beſten an, Pe⸗ ter erzählte mit ſchneller Stimme Schnurren, die ihm jetzt auf ein⸗ mal haufenweiſe einfielen, und dieſe plötzliche Veränderung be⸗ luſtigte die ingrimmigen Paradiesreiter ſo ſehr, daß ſie ſchneller und mehr tranken, als ſie ſich vorgenommen hatten. Am meiſten aber trank Peter von dem guten alten Wein. Plötzlich ſchlug es drei Uhr. Die Reiter eilten zu ihren Pfer⸗ den, und Peter bezahlte langſam die Zeche. Dann ſtand er auf. Im nächſten Augenblick lag er im Hausflur. Es war ihm, als habe ihm der Blitz ins Genick geſchlagen. Er ſchaute ſich um, wer ihm den Stoß verſetzt habe, ſah aber nur die Flaſchen, die auf ein⸗ mal mit ihren Gläſern einen flammenden Tanz auf dem Tiſch aufführten. Da wurde Peter ſehr zornig. Er verfluchte den Wirt, der ihn habe ermorden wollen, nannte das Wirtshaus eine Räuberhöhle und ſtand auf. Im nächſten Augenblick lag er draußen im Hof, gerade an dem Fleck, wo der Schatten des Daches an die weiße Sonnenſtraße ſtieß. Da war es ihm klar, daß der Wirt ein Mörder ſei. Er rief mit lauter Stimme nach der Polizei und bemühte ſich vergebens auf dis Beine zu kommen. „Die Sonne bringt es an den Tag“, ſchrie er noch, dann ſank er auf der Stelle in einen tiefen Schlaf. Die Genoſſen ſtanden zuerſt ratlos um ihn herum, als ſei er tot, und ſie wußten nicht, wohin ihn begraben. Es war ihnen leid, daß ſie ſo billig um ihren Spaß kommen ſollten. Da trat der Vorreiter, ein Rotkopf und gefürchteter Spaß⸗ macher zur Seite, winkte den andern und raunte ihnen etwas zu, worauf alle in ein großes Gelächter ausbrachen. Dann luden ſie Peter auf den Wagen und fuhren und ritten davon. Der Wald⸗ verbreitete ſich jetzt über die Straße hinüber. Unter einer alten Tanne legten ſie Peter zu Boden, zogen ihm bie Kleider aus, und der Rotkopf zog Peters Kleider an und verbarg die ſeinen im Wagen. Dann fuhren ſie ins Brautdorf, ließen Peter im Walde liegen und er wachte nicht ein einziges Mal auf. Erſt als es dämmerte rieb er ſich die Augen. Er wußte weder, wo er war, noch wie er dahin gekommen ſei; es war ihm nur ſehr leicht ums Herz, als er ringsum nachten ſah, und er hauchte beruhigt in die untergehende Sonne und verſuchte wieder einzuſchlafen. 55 Plötzlich hörte er pon ferne einen hölliſchen Lärm, der ſich raſch näherte. Tauſend Stimmen riefen ſeinen Namen:„Peter! Peter!“ rauſchte es durch den ganzen Wald, raſchelte es im Laud. ziſchte es unter jedem Stein hervor. Peter merkte, daß es nun mit dem Schlaf vorbei ſei; er hob ſich langſam in ſeinem Hemde, es fror ihn auf einmal. Doch da ſah er ſchon einen geſchmückten Wagen heranblitzen, er hielt keine zehn ritt von ſeiner Schlaf⸗ tanne, und aus dem Wagen ſtieg ein ſchönes Mädchen mit roten Backen und hinter ihr ging— er ſelbſt. Das war doch Peter, ſein Hut, ſein Gehrock, ſein Wagen, ſein Pferd! In ſchrecklicher Scham wollte er eine Wacholder aus der Erde reißen, um ſich vor dem Mädchen damit zu bedecken, aber ſeine Angſt, als er ſich ſelbſt im Dämmern auf ſich ſelbſt zukommen ſah, war noch größer. Er brüllte auf, als gehe es ihm jetzt ans Leben, und kaum hatte ihn das Mädchen erblickt, da wandte es ſich ſo eilfertig um, daß ein Staubwölkchen unter ihrem Rock hervorquoll und eilte in den Wa⸗ gen zurück. „„Dann zeige ich dir unſern Hochzeitsſchatz ein andermal“, rief ihr Begleiter, ſchwang ſich neben ſie auf den Bock, und der Wagen, von unzähligen lachenden Reitern gefolgt, verſtob in der Nacht. Plötzlich gab es Peter einen Riß. Er ſchoß mit dem Kopf voran aus dem Wald und ſchaute dem Gefährt nach. In einem Augenblick war ihm alles klar geworden; da vorn fuhr ſeine Bra.t, und der Rotkopf— Er fiel in langſamen Trab, immer den Weg entlang, bis die Wut den Pfad zu ſeinem Kopf gefunden hatte. Dann warf er die Arme hinter ſich und ſauſte davon mit brennenden Füßen, ſprang quer übers Feld, riß ſich durch Dornenhecken, flog wie ein Ball über Schollen und Stoppeln, ſchwamm durch den Fluß, der eben voll Mond und Duft um das Dorf ging, hüpfte über den Garten⸗ zaun und hörte die Mutter in der Küche aufſchreien, als er in zerfetztem Hemd die Bodentreppe hinaufflog. Es ging nun alles in einem. Er glitt in ein neues Gewand, und ab, ſo ſchnell, als wolle er ihn mit ſeinen Beinen einzäunen. Vater und Mutter gängelten um ihn herum und ſuchten ein Wort von ihm zu erhaſchen, aber er rieb ſich die Hände und ſprach nichts. Ehe aber die Alten noch recht glauben mochten, ihr Sohn ſei irrſinnig geworden, tauchte der Wagen aus der Brandung der Rei⸗ ter gegen den Hof heran, der Rotkopf ſprang vom Sitz, hob die Braut heraus und führte ſie zu ihren neuen Eltern. Hierbei kreuzte er Peters Weg und erhielt von deſſen warmgeriebenen Händen eine ſolch ſchallende Ohrfeige, daß der Zylinder von ſeinem Kopfe kerzengerade in die Höhe ſtieg und die Braut zur Seite ge⸗ weht wurde. AUueberraſchend ſchnell begriff dieſe nun, welcher der rechte Pe⸗ ter ſei und nahm gegen den falſchen Peter, der ſie angeführt hatte, Stellung. Und es wäre vor verſammeltem Dorfe noch zu einem kleinen Häuſerkampf gekommen hätte nicht der Vater Braut und Bräutigam ins Haus gezogen und alle, die an der Brautfahrt mit⸗ gewirkt hatten, zur Hochzeit geladen. Die wurde nun auch bald gehalten. Danach ließ ſich Peter vier Jahre Zeit, und ſeine Frau gebar ihm vier Mädchen; das fünfte aber wurde ein Bub, und er ſoll ſeinem Vater ſehr ähn⸗ lich geworden ſeinn. 40 3 * kämmte ſich, vraſſelte in den Hof hinunter und durcheilte ihn auf — — 17 6 8. EN 8 rrr0CCC0T0Cu0—Tꝙä0TFäö¹Zõö Donnerskag, den 17. Juli 1924 N Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 328 Anfälle 47 77 0 alter r Am 16. Juli erlitt auf der Breitenſtraße vor J 1 ein e alter Küfer von hier einen Unfall dadurch, daß er ſtraße ſein eigenes Verſchulden bei der Ueberquerung der Breiten⸗ W 7 don einem Straßenbahnzug der..G. zu Bo den ge⸗ 7 und etwa 10 Meter weit geſchleift wurde. Er erlitt iche Verletzungen am Kopſe und blieb bewußtlos liegen. Mit Sanitätswagen wurde er nach dem allgemeinen Krankenhaus atracht.— Am gleichen Tage um 8 Uhr vormittags erlitt eine roſenehefrau im hieſigen Schloßgarten einen Nervenan⸗ Mitt uch ſie mußte in das Krankenhaus verbracht werden.— Friedſe 12 Uhr erlitt ein etwa 66 Jahre alter Arbetter auf dem We richsring bei der Tullaſtraße einen Hitzſchlag. Auf dem ge nach dem Krankenhaus mit dem Sanitäksauto iſt der Mann geſtorben. * 0 Jeſlgenommen wurden in den beiden letzten Tagen 57 Per⸗ 8 wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein we er von hier wegen eines gemeinen Vergehens, 8 Perſonen wandels l und 7 Frauensperſonen wegen unſittlichen Lebens⸗ we%—. In den beiden letzten Nächten mußten 23 Perſonen gen Ruheſtörung zur Anzeige gebracht werden. Marktbericht Der heutige Markt wies eine ſelten reichliche Beſchickung auf. 855 allem ſah man wieder maſſenhaft viel Gemüſe. So: Sal 8 Spinat, Blumenko 90 Meeretti nenkohl, Wirſing. zum erſtenmal Rotkraut, dann boſſin ach grüne Erbſen und Bohnen. Auch alte und neue Kar⸗ ſſeln waren genügend da. Außerordentlich gut war auch Obſt an⸗ keteren, Neben einheimiſchen waren auch Südfrüchte ſtark ver⸗ Meng⸗ Eier, Butter und Käſe waren in den gemohnten großen bottichen beſchickt Ein reger Verkehr herrſchte heute an den Fiſch⸗ 2 en, wo neben Aalen heute wieder Hechte und Karpfen in in gen zu haben waren. In Seefiſchen war das Angebot aller⸗ a geringer. Dem großen Angebot entſprach eine mittelmäßige rage. Das Preisniveau zeigte nur geringe Veränderungen. Preiſsein ſödiiſche Nachrichtenamt teilt die amlich nollexten 9 in Goldpfennigen für das Pfund wie folgt mit: 4 150 feln, alte—5,5, neue—8, Spinat 30—40, Meerettich 50, Karotten—7, Rotrüben 15, Gelbrüben 10—12, Kopffalat Erbſer Wirſing 10—28, Zwiebeln 15—18, Mangold 10—20, grüne Uhent 10—20, grüne Bohnen 18—25, Gurten 50—80, Cier 10—18. Jbhrahmdutter 210.—240, Landbutter 180—200, Kirchen 20.—35, Aprikoſisbeeren 10—20, Stachelbeeren 20—30, Himbeeren 70—90, en 10 60—120, Mirabellen 60—70, Heidelbeeren 30—35, Oran⸗ Kartu—20, Zitronen—10, Kablſau 35, Seehecht 40—45, Hecht 160, Hahn en 100, Backſiche 40.50, Aale 120.—150, Hahn leb. 140—400 Güne ehl, 44. 600, Juhn ieb, 300—40c, Huhn geſchl 200—300, Enten 3 5 geſchl. 850—900, Enten leb. 908 geſchl 80—100. 1 0, Tauben leb. d. Paar 140—200, Tauben Kommunale Ehronik n Die Beherbergungsſteuer Höchſtens 10 Prozent. weg Die Berliner Hotelvereinigung hatte kürzlich eine Eingabe 917 Ermäßigung reſp. Aufhebung der Fremden⸗ Preſſedinn ſteu er gemacht. Nunmehr iſt der Amtliche Preußiſche eine ienſt in der Lage, eine Miniſterialverfügung mitzuteilen, die heißt ermäßigung auf 10 Prozent fordert. In der Verfügung mit Im Hinblick auf die beſonderen wirtſchaftlichen Schwierigkeiten, 15 enen das deutſche Hotel⸗ und Gaſtwirtſchaftsgewerbe in der werdan Zeit zu kämpfen hat, muß Bedacht darauf genommen meinde: unter Wahrung der finanziellen Notwendigkeiten der Ge⸗ 5 5 die Sätze der kommunalen Beherbergungs⸗ 5 ungen auf ein für Wirtſchaft und Verkehr erträg⸗ meiſt aß zurückzuführen, zumal dort, wo die bisherigen Sütze beuliger ein Entwertungsriſito in ſich ſchließen, da es unter den dn Währungsverhältniſſen fortfällt. Die Gemeinden, die eine werd⸗ 1 Beherbergungsſteuer von mehr als 10 Prozent erheben, 55 0 her erſucht. möglichſt bald, ſowie ſie dazu finanziell in laſſen 29 ſind, eine Ermäßigung des Steuerſatzes eintreten zu ie Ermäßlauna kann gegebenenfalls ſchrittweiſe vorgenom⸗ 20 n⸗ das Ziel aber muß ſein, in möglichſt naher Zeit auf 55 atz von höchſtens 10 Prozent des ſteuerpflichtigen Ent⸗ dau gelangen. ſriſtet 5 Maßgabe iſt auch bei Steuerordnungen, deren be⸗ critteoeif nehmiaung jetzt oder in der nächſten Zeit abläuft, die auno. 0 Ermäßiauna zuläſſig. Die Verlängerung der Genehmi⸗ rabſetl daher nicht unter allen Umſtänden von einer ſoforticen iſt av 1 5 auf 10 Prozent abhängig zu machen ſein, vielmehr n dieſem Falle den finanziellen Verhältniſſen der betreffen⸗ n Gemeinde Rechnu inzuführen K klechnung zu tragen. Neu einzuführende Beher⸗ ſie de ſind dagegen nur noch dann zu genehmigen, wenn 5ß von 10 Prozent nicht überſteigen. ** hieſig, Freiburg, 16. Julj. Im zweiten Viertelj ihr 1924 haben in Wa Hotels, Gaſthäuſern, Fremdenheimen und Herbergen 27 584 gleichen Zellcnachtet das ſind 1759 oder 6,8 Prozent mehr als im als im des Vorjahres und 8968 oder 41,1 Prozent mehr lch g— 0 n Viertel des laufenden Jahres. Von den 27 584 polizel⸗ Wohnſi deten Fremden hatten 26 067 oder 94,5 Prozent ſhren länder. Dar Deuſchen Reich und 1517 oder 5,5 Prog. waren Aus⸗ heblich 1 Beſuch unſerer Stadt durch Ausländer hat ganz er⸗ ſamt 5 58 daſſen, Die Zahl der Uebernachtungen belief ſich insge⸗ ſind die 11 8 Gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorfahres gen, gegen das achtungen um 9142 oder 13,4 Prozent zurückgegan⸗ um 14265 992 erſte Viertel 1924 haben ſie dagegen eine Zunahme brachte 955 5 32 Prozent erfahren. Die Aufenthaltsſteuer 15726 ME kadtfaſſe den Betrag von 21410 Mark ein gegen im erſten Viertel des laufenden Jahres. Aus dem Lande N. der 5 deie noch. 17. Juli. Mehr denn je erinnert man ſich jetzt wie⸗ mühungen 12 den unſere Stadt trotz aller gegenteligen Be⸗ „wenigſte aufzuweiſen hat: den Mangel an einem Schwimm⸗ ſchien die e die heißen Sommermonate über. Wie erinnerlich greifbar 8. egenheit der Verwirklichung im vergangenen Jahr arüber au eee nachdem ſich der Gemeinderat zuſtimmend Wades geſannnelf werz hatte und ſchon Mittel für den Bar des nungen. ind he 00 n. Aber die Inflation vernichtete alle Hoff⸗ nie behandeſt. ute liegt dicker Staub auf der Affäre, als wäre ſie 155 ſie ſollte ſobald als möglich zu einem hyaller ein ganz drin üdge rgusſ hußſtzung werden, denn ein Bad 155 Grün de Bedürfnis, für das noch mehr als bloß 8, Wiesloch, 17. Juli. Na eu 77 00„„Mach mehrwöchentliche⸗ nt decen wieher ſd.celgen dbend auf der Jurchſchrt in Wadangel Kehl, 17 3 Zahl Kinder zurückgekehrt. bengen über de all. Schon ſeit längerer Zeit ſchweben Verhand⸗ Prigen Ga s w. Erwerh des einer ausländiſchen Geſellſchaft ge⸗ Umarkt an mie 23 Da bei der gegenwärtigen Lage auf dem wertes von ſeiten denocme eines Darlehens zum Ankauf des Gas⸗ Gem die Kder Gemeinde nicht zu denken iſt, erwäat der einderat di ni Beirieh die Frage, ob nicht im Wea 7 e de ſcha die Aee 9 0 ben ueirden dreedncen vr valen Gegl Gaz erden könnten. Wohnung i ber 17. Juli. Schneidermeiſter Duffner, in deſſen das er vergangenen Na 5 ganz acht Feuer ausgebr 50 a degte. in von Ner eneee aft 15 worden. dacht der vorſätzlichen Brandſtiftung ver⸗ illingen. 5 1 5 Milch en, 16. Juli. Die Milch 5 d und Molkerei lchnerſorgung ſcheint, wie die Vwwäbrleiſter 5 ein lalenſchart mitteilt, durch dieſe nun volauf⸗ ollmil Letzter Tage hlieben bereits ſüber 40h0 Liter völke ch übrig; das iſt ein i he Zei he* ſodaß 2 d ch d 2 5 erfrevulic 8 it 7 7 n. rung der SO rge der Milchknapp heit enthoben iſt und 00 ee eee ee N e ee ſee eine d * 7 e wie in früheren Zeiten uneingeſchränkt Milch verbrauchen kann. Die freie Wirtſchaft hat uns alſo doch ſchon manche angenehme Ueberraſchung gebracht. *Triberg, 17. Juli. Vor wenigen Tagen wurde neben dem Bahngeleiſe auf der Strecke Triberg⸗Sommerau am Ausgange des erſten Tunnels(ſog. Poſttunnels) hinter dem Bahnhofe Triberg die Leiche eines neugeborenen Kindes männlichen Geſchlechts gefunden. Nach den Unterſuchungen der Staatsanwaltſchaft iſt das Kind durch Erwürgen oder Erdroſſeln getötet worden. Nach der Mutter des Kindes wird gefahndet.— Von zuſtändiger Seite wird mitgeteilt, daß die Angelegenheit zwiſchen Rechtsanwalt Diebold und Amt⸗ mann Dr. Lehmann in Karlsruhe, welche vor einigen Wochen in der Preſſe beſprochen wurde, in einer den Rechtsanwalt Diebold durchaus pefriedigenden Weiſe beigelegt worden iſt. Es handelt ſich um einen Nie zwiſchen den beiden genannten Perſonen in einem arlsruher Reſtaurant. * Freiburg, 16. Juli. Aus dem auf der Generalverſammlung der Handelskammer für den Kreis Freiburg erſtatteten Bericht geht hervor, daß die Herausgabe einer neuen Handelskammerzeitſchrift für die nächſte Zeit vorgeſehen iſt. In der ſich an den Bericht anſchließen⸗ den Ausſprache gab der Vorſitzende Aufklärung über die ſeinerzeitige Preſſenotiz, derzufolge die Handelskammer Freiburg drei Miniſter in einer Eingabe an den Badiſchen Landtag perſönlich angegriffen haben ſoll und ſtellte feſt, daß die von der Handelskammer einge⸗ reichte Eingabe einen abſolut ſachlichen Charakter trug und nicht im geringſten perſönlich wurde.(Die Angelegenheit iſt kürzlich im Haushaltsausſchuß des Landtags beſprochen worden.) Im weiteren Verlaufe der Diskuſſion wurden Wünſche wegen Beſeitigung der Herbergſteuer, wegen des Weſt⸗Oſtverkehrs nach München, wegen der Höhe der Poſtgebühren, wegen dem Meſſeſonderzug nach Leip⸗ zig u a. zum Ausdruck gebracht. Der Vorſitzende verſprach ein⸗ gehendſte Behandlung derſelben durch die Kammer. * Cörrach, 17. Juli. In der Zeit der Inflation faßte die Deutſche Reichsbahn bekanntlich den Entſchluß, einen Teil der in Baſel wohn⸗ haften badiſchen Eiſenbahner auf deutſchem Gebiet und auch auf Lörracher Gemarkung anzuſiedeln. In der Nähe des Bahnhofes Lörrach wurde ein großer Bau mit 43 Wohnungen errichtet, der für die in Lörvach anzuſiedelnden Eiſenbahner beſtimmt war. Die Reichsbahn iſt jedoch von dieſem Entſchluß wieder abgekommen und ſteht nun mit dem Stadtrat von Lörrach in Unterhandlungen zum Ankauf des Gebäudes, das infolge ſeiner Größe wie eine Kaſerne anmutet. Der Bürgerausſchuß ſoll nun erſucht werden, die für den Ankauf erforderliche Summe von 145 000 Goldmark zu genehmigen. Für den Ausbau des Hauſes iſt eine weitere Summe von 150 000 Goldmark erforderlich. Für die Finanzierung ſollen eptl. diejenigen herangezogen werden, die in dem Gebäude eine Wohnung erhalten. Sollte es zum Ankauf des Hauſes kommen, ſo wird die Wohnungs⸗ not in Lörrach um ein Erkleckliches gemildert werden Nus der pfalz Ludwigshafen. 17. Juli. Im hoben Alter von 86 Jahren ſtarb am 13. Juli in Hamburg der frühere Garbdenbau⸗Inſpektor der Stadt Ludwigshafen Karl Brehm. Der Verſtorbene ſteht hier noch in beſtem Andenken. Verſchiedene aärtneriſche Anlagen hieſiger Stadt. ſo beſonders der Jubiläumsplatz, die Riedſaumanlage und insbeſon⸗ dere der prächtige Stadtpark ſind Zeugen ſeiner geradezu vorbild⸗ lichen Gartenkunſt. Die Einäſcheruna findet heute in Hambura ſtatt. :: Grünſtadt, 17. Juli. Der 43jährige Schreibgehilfe Ludwig Saal von hier beging am Dienstag vormittag einen Selbſtmord⸗ verſuch, indem er ſich an der Kirchheimerſtraße vor einen heran⸗ nahenden Zug auf die Schienen legte, doch konnte er, dank der Wach⸗ ſamkeit des Fahrperſonals noch gerettet werden.— Ein 16jähriges Dienſtmädchen von hier wurde am Sonntag abend gegen 6 Uhr von einem Mann überfallen und zu Boden geworfen. Durch ihre Hilfe⸗ rufe kam ein anderer Mann herbei, bei deſſen Anblick der Täter die Flucht ergriff. Er wurde aber ſpäter als dee 24 Jahre alte mit ſeiner Frau in Scheidung lebende Tüncher Th. Breuner von hier, Vater von drei Kindern, ermittelt und feſtgenommen. * Bad Dürrheim, 17. Jull. Ein die Hirſchhalde herabkommen⸗ der Motorradfahrer fuhr in eine Gruppe von 4 Radfahrerinnen aus Schwenningen. Während es dreien der Radlerinnen gelang auszu⸗ weichen, kam es zwiſchen der vierten und dem Motorradfahrer zu einem Zuſammenſtoß. wobei die Radlerin zu Boden geſchleudert wurde. Glücklicherweiſe erlitt ſie keine gefährlichen Verletzungen. ſel Neuſtadt a. d.., 17. Juli. Fabrikdirektor Adolf Kiel⸗ höfer in Firma Wayß u. Freytag..⸗G., bier wurde geſtern vor⸗ mittag in Heidelberg im Neckar tot aufgefunden. Man mimmt an, daß er auf einem Spaziergana am Neckar entlang von einem Unwohlſein oder einem Schlaganfall betroffen wurde und ſo in den Neckar ſtürzte. Tatſächlich war er zu dem Zweck nach Heidelberg gereiſt. dort wegen ſeines Herzleidens Hilfe zu ſuchen. Direktor Kiel⸗ böfer war 51 Jahre alt und bei der Firma Wayß u. Freytag ſein ganzes Leben hindurch beſchäftigt. Der Hauptſitz der Firma ſollte im nächſten Jahr nach Frankfurt verleat werden, wo Herr Kielhöfer ſich bereits ein Haus gekauft hatte.— Der Kreisverband pfälziſcher Friſeur⸗Innung hält am Sonntag. 20. Juli und Montaa, 21. Juli, in den Räumen des Saalbaues ſeinen 7. Kreistag ab. Die damit verbundene Haararbeiten⸗Ausſtellung und fachgewerbliche Ausſtellung wird am Sonntag. um 2 Uhr eröffnet, um.30 Uhr iſt Schau⸗Friſieren, um.30 Uhr Feſt⸗Bankett, um 8 Uhr Modeſchau und nachher Ball. Die 13 Nummern umfaſſenden geſchäftlichen Ver⸗ handlungen beginnen am Montaa vormittag um 9 Uhr. Nachbargebiete sw. Darmſtadt. 18. Juli. Ein eigenartiger Unglücksfall ereignete ſich in der Heidelbergerſtraße. Kaum iſt die Hundeſperre aufgehoben, als gerade durch einen Hund dieſer Unglücksfall herbei⸗ geführt wurde. Ein aus der Richtung Eberſtadt kommendes Motor⸗ rad wurde von einem Hund angebellt und die Kleider der auf dem Rückſitz mitfahrenden Dame von dem Hund gefaßt. Die dame wurde dadurch zu Boden geriſſen, wobei ſie ernſtlichen Schaden erlitt.— Die Flüge auf dem hieſigen Flugplatz vom Bunde heſſiſcher Flieger werden allabendlich fortgeſetzt. Frl. Elſe Jung von Darmſtadt, der es gelungen war, ein Freilos für einen Flug zu erhalten, vertraute ſich dem Flieger Raab an und nahm an einem Looping⸗Flug teil. Das Flugzeug nahm einen zweimaligen Sturzflug vor und landete nach eiwa 20 Minuten glatt auf dem Flugplatz. * Jrankfurt, 17. Juli. Zu den Unterſchleifen bei der Frankfurter Reichsbankhauptſtelle verlautet, daß es ſich bei dem ungetreuen Beam⸗ ten um den langjährigen Reichsbankrat Carl Leonhardt handelt. Er ſoll zu den Unterſchleifen, die ſich auf 400000 Goldmark belaufen, dadurch gekommen ſein, daß er einem befreundeten Makler. der jetzt flüchtig iſt, zur Einlöſung von Börſenverbindlichkeiten die Summe zur Verfügung ſtellte, die dann nicht zurückgezahlt wurde. Stuttgart, 17. Juli. Zwiſchen Enderbach und Waiblingen er⸗ eignete ſich ein ſchweres Automobilunglück. Ein Kraft⸗ wagen kam in raſender Fahrt von Endersbach her. Bei einer Kurve, die falſch genommen wurde, ſprang der Wagen aus ber Fahrbahn und fuhr auf der Raſenbank etwa 40 Meter weiter. Da⸗ ber ſprang einer der vorderen Radreifen, die hintere linke Achſe ſchlug gegen einen Kilometerſtein, worauf ſich das Auto zwei⸗ mal überſchlug. Die ſieben Inſaſſen, 4 Herren und 3 Da⸗ men, wurden herausgeſchleudert. Von den männlichen Fahrgäſten war einer ſofort tot, die drei anderen ſtarben im Laufe der Nacht, die Damen kamen mit leichteren Verletzungen davon. Der Wagen wurde ſchwer beſchädigt. *Stuktgart. 17. Juli. Unter Hinweis darauf, daß der Württ. Automobilklub ſich darüber beſchwerte, daß die Schranken an den Bahnübergängen zum Teil zu ſpät geſchloſſen werden. hat die Reichsbahndirektion Stuttgart die genaue Veachtung der einſchlägi⸗ gen Vorſchriften neuerdinas in Erjnnerung gehracht. *Alm, 17. Juli. In der Nacht des 15. Juli brach in dem am Blaubeurer Tor gelegenen Lagerhaus Mündler Feuer aus, dem in kurzer Zeit das Gebäude ſamt den großen dzrin aufgeſtapeſten Norräten an Oel, Fett, Mehl und Paraffinkerzen vollſtändig zum Opfer fiel. Es war nicht daran zu denken, das brennende Gebäude zu retten, da die in Brand geratenen Oel⸗ und Fettvorräte dem Feuer eine zu willkommene Nahrung boten und eine derartige Hitze ungu 5 daie eee e e e %%FT... en e verbreiteten, daß die Feuerwehr ſich darauf beſchränken mußte, das daneben ſtehende gefährdete Lagerhaus vor den gierigen Flammen zu ſchützen. Der Schaden auswärtiger Firmen ſſt ganz belrächtlich. Die Brandurſache iſt bis jetzt noch nicht bekannt. Gerichtszeitung Amksgericht Mannheim In der Sitzung vom 16. Juli kam die Strafſache gegen den 30⸗ jährigen Wirt Robert H. aus Mannheim und deſſen 29jährige Ehe⸗ frau Anna H. geb. Schwab aus Straßburg i. E. und gegen den 26jührigen Agent Joſef K. aus Brumadern wegen Betrugs zur Verhandlung. Robert H. ſoll am 1 Dezember 1923 eine FJahr⸗ radhändlerin durch das unwahre Vorgeben, er ſei Eigentümer des Hauſes F 7, ga beſtimmt haben, von dem vereinbarben Kaufpreiſe von 1000 Goldmark den Betrag von 500 Goldmark ſofort auszu⸗ zahlen. Gleichzeitig wurde ein ſchriftlicher Kaufvertrag abge⸗ ſchloſſen, in dem H. ſich verpflichtete, ſpäteſtens Anfang Januor 1924 den notariellen Kaufvertrag nebſt Auflaſſung herbeizuführen. Anna H. und Joſef K. traten Mitte Januar d. J. an die geiche Fahrradhändlerin heran und behaupteten, ſie könne die 500., die ſie dem Robert H. gegeben, nur wieder bekommen, wenn ſie das Haus J 2, 17 kaufen, dieſes Haus gehöre dem Robert H. Durch dieſe unwaähren Angaben ließ ſich die Fahrradhändlerin zur Hin⸗ gabe eines weiteren Geldbetrags von 500 M. an die Beiden be⸗ ſtimmen. Nach dem Ergebniſſe der heutigen Hauptverhandlung konnte ein voller Beweis dafür, daß die Angeklagten ſich eines Betrugs ſchuldig machten, nicht als erbracht angeſehen werden. Insbeſondere war die Behauptung des Robert H. und des Joſef., daß H. reche⸗ mäßiger Eigentümer des Hauſes J 2, 17 geweſen ſei, nicht unglaub⸗ würdig und keinesfalls widerlegt. Auch iſt es ſehr wohl möglich, daß die Ehefrau H. ihren Mann als Eigentümer des Hauſes J 2, 17 betrachtete. Am bedenklichſten ſchien das Verhalten des Joſef., der behauptet hatte, der Ehemann H. ſei als Eigentümer des Hauſes J 2, 17 im Grundbuch eingetragen. Weiter war ſehr bedenklich, daß in dem Kaufvertrag zum Ausdruck kam, daß auf Einſicht des Grundbuchs durch den Notar verzichtet werde. Zur Widerlegung dieſes Verdachtsmomentes wendet K. ein, daß er ſeine Proviſion aus dem Geſchäfte erſt dann erhalten hätte, wenn das Geſchäft auf beöderſeits befriedigende Weiſe zur Durchführung gekommen ſef. Man könne daher nicht behaupten, daß er in der Abſicht gehandelt hocde, ſich oder einem anderen einen rechtwidrigen Vermögensvor⸗ teil zu verſchaffen. Es wurde folgendes Urteil verkündet: Die An⸗ geklagten werden freigeſprochen. Die Koſten des Verfahrens trägt die Staatskaſſe.(Verteidiger:.⸗A. Dr. Rudolf Selig und Dr. Hertmann.) M. ** 9 Boxerbertias Polizeikoller „Sind Sie ſchon wieder einmal da?“ begrüßte Amtsgerichtsrat Dr. Marggraf vom Schöffengericht Berlin die wegen Beamten⸗ beleidigung aus der Unterſuchungshaft vorgeführte Frau Berta de Graff, geb. Hagedorn.„Ja,“ erwiderte die Angeklagte unter Tränen,„wegen des Wild wieder. Es iſt immer noch dieſelbe Sache. Der Mann iſt immer dazwiſchen.“ Ihr Widerſacher iſt Kriminalſekretär Wild vom Polizeipräſidium, gegen den ſie eine beſondere Wut hat. Die Angeklagte verſicherte unter reichlichem Tränenerguß, ſie ſei eine arme, ſchwache Frau. Ihrem Wort wider⸗ ſpricht aber ihre Erſcheinung und ihr Tun, denn ſie iſt eine wahre Walkürengeſtalt und führt nicht zu Unrecht in dem Viertel des Anhalter und Potsdamer Bahnhofs den Namen„Boxerberta, das Mannweib“. Bei einer polizeilichen Verfolgung hatte Kriminalſekretär Wild mitgeholfen, die Raſende zu überwältigen. Seitdem richtet ſich ihre Wut gegen dieſen. Als ſie aus dem Gefängnis herausgekommen war, begegnete ihr eines Nachmittags Wild wieder. Sie war über ihn mit wüſten Schimpfworten hergefallen. Wegen dieſer Belei⸗ digungen hatte ſie ſich nun zu verantworten. Weinend erklärte ſie:„Was ſoll aus mir harmloſer, ſchwacher Frau werden: ich ſtehe allein in dem großen Berlin da!“ Vorſ.: Wenn Sie eine ſo bemitleidenswerte Frau ſind, worum treiben Sie ſich ſo viel nachts herum? Angekl.: Das iſt zum Lachen. Ich kann ſo früh nicht ſchlafen gehen, weil ich im Trunk Vergeſſen⸗ heit ſuche. Ich bin eine Frau von 38 Jahren und in Ehren alt geworden. Als dann der einzige Belaſtungszeuge, Kriminalſekretär Wild vor den Zeugentiſch tritt, ſteigert ſich die Wut der Angeklagten ins Maßloſe. Der Zeuge erzählt: Seitdem er genötigi geweſen war, gegen die Angeklagle einzuſchreiten, verfolge ſie ihn mit ihrer Wut. Die Angeklagte ſei ſchlimmer als ein männlicher Boxer. Um ſie zu ſiſtieren. ſeien vier Beamte nötig. Angeklogte(mit drohender Faulſt): Ich könnte dieſem Kerl vor Gericht zu Lei.e gehen. Sie ſind doch auch nur ein Ehrenmann und ich bin eine Ehrenfrau. Traurig genug, ſo etwas hier vorzubringen. Haben Sie mich nicht auf dem Sofa in einem Lokal abgeknutſcht?— Zeuge Wild: Ich leide doch nicht an Geſchmacksverirrung!— Angeklagte (wutſchnaubend): Machen Sie nur nicht, daß ich über die Schranken komme; wir ſind noch nicht fertig. Das Drama ſpielt noch weiter. Als nunmehr der Amtsanwalt drei Monate Gefängnis bran⸗ tragte, bekam die Angellagte einen Tobſuchtsanfall, ſie heulte und machte von neuem den Verſuch, über die Schranken der Anklage⸗ bank zu ſpringen und auf den Zeugen Wild loszugehen. Als die Juſtizwachtmeiſter ſie daran verhinderten, warf ſie ſich zu Boden und kreiſchte: Das kann ich arme, ſchwache Frau nicht ertragen, drei Monate ins Gefängnis zu gehen, da hänge ich mich lieber auf Den milden Worten des Amtsqerichtsvats Marggraf gelang es, die Angeklogte zu beruhigen und ſie zur Anhörung des Urteils zu ver⸗ anſaſſen. Das Gericht erkannte gegen ſi⸗ mit Rückſicht auf die un⸗ verſchämten Beleidigungen auf einen Monat Gefänanis, er⸗ klärte die Straße aber durch die Unberuchungshaft für verbüßt. Amts⸗ gerüchtsrat Dr. Maragraf mahnte die Angeklagde zum Schluß das nicht wieder zu machen.„Nein.“ antwortete die Angekſaate, ich fahre jetzt auch nach Hauſe nach Dortmund, denn wenn ich hier bleibe, dann mache ich den Kerl doch tot“. 5 * :( Verleitung zum Geſchäftsverrak. Das Schöffengericht in Or⸗ tenbera(Heſſen) verhandelte auf Antrag des Vereins gegen das Be⸗ ſtechungsunweſen. Verlin. gegen den Werkmeiſter Heinrich Bangert. Der Angeklaate iſt bei den Induſtriewerken in Stockheim tätig. die die Fabrikäation von Fahrradfelgen oufnehmen wollten. Um die Spezialwerkzeuge bierfür nachzumachen, verſuchte Bangert. einen Afigeſtellten ſeiner früheren Dienſtherrin. der„Kronprinz“.⸗G. in Oblias. zum Geſchäftsverrat zu verleiten. Das Eericht ſtellte feſt, daß Bangert offenbar auf Veranlaſſung der Leitung der Induſtrie⸗ werke in Stockheim zu Zwecken des Wettbewerbs gehandelt habe und verurteilte ihn zu 300 Goldmark Geldſtrafe. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Die franzöſiſche Gewitterfront hat am Nachmittag und in der Nacht unſer Gebiet paſſiert und in vielen Gegenden Gewitter ge⸗ bracht(Königſtuhl, Baar, Feldberg und Villingen 8, Wertheim und St. Blaſien 3 Liter pro Quadratmeter) und ſtrichweiſe(Baar) fiel Hagel. Die heutigen Morgentencperaturen liegen meiſt noch etwas höher als geſtern, doch blieben die Temperaturen im Laufe des Tages bei meiſt wolkigem Himmel gegen ſeither zurück. Hoch⸗ druck dringt jetzt von Südweſteuropa her vor, doch folgt ihm bereits wieder ſüdlich bis Irland ein neues Tiefdruckgebiet, ſo daß in den nächſten Tagen mit weiteren Gewitterregen zu rechnen iſt. Vorausſichtliche Witterung für Freitag bis 12 uhr nachts: Vorübergehende Aufheiterung und neue Erwärmung, am Spät⸗ Gencral Anzeiger G m b 8 Direktion: Ferdinond Heyme— Cbefredakteur Kurt Fiſcher Verantwortſich für den politſſchen und nolkswirtſchaftlichen Teif: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: i V. Kurt Fiſcher für Kommunalpolltik u. Lokales: F. B Fr Kercher; für Sport und Neues aus aller Weſt: Willu Mannbeim F 6 2 e Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande Nachbargebiete. Gericht u. den übrig. redaktionellen Teil: Fr. Kircher: f Anzeigen: J. Bernhardt, br agee, 777.(. r „ß5ß7½:: 8 Han delsbla eeeeeee Deuisenmarkt Berliner Devisen in Billionen Amtlich G. 16.16 cb. G. 17 B. 17 cp Honang.. 188,0 159,30 voh 158,5 159,35 vol Buenos Atres. 1,345.3898 voll 1,345 1355 vol. Blüsse!l 19.— 19,10 vol 19.10 19,20 vol Chusuames 50,21 50,40 vol 5631 50.50 vol FFF 73.10 13,3 voll 73,30 13.60 vol. Kopenhagen 67˙58 67,92 voll 68.0ã 68.37 vol Lissuagonn 10,97 11½% voll 11.07 11,13 vol Stockhom 11,37(111.,93 voll 111.37 11193 volt Heismgiors 10,48 10,4 voll 10.47 10,53 vol. ltallen 18 18.10 voll 18.05 18.5 vol Londonn 18.275 18,30% voll 18.325 18.415 vol. Neu- Vorn 4719.21 voll 4,10 45,21 voll alse%0 2ʃ%60 von 21.60 21,/0 vo Schweiz: 76,41 76,19 voll 16,21 76.59 vol. Spanien 55,61 35,80 voll 55,61 55,89 vol, Gan.18.74„voll.530 ½740 vol. Konstantmopei——— 25— Rio de laneirovd 0,388 0 395 voll.385.,355 vol. Wen abgz. 3,02 M 5,9 4, voll 5,92 M 5, 0 f M vol. BAS 12.39 12.44 vol 12.41 12.47 vol Jugosiavien.05 409 voll.95 4,97 vol Budapes..04 M.CGO voll 5/%4 uM.0% M vol Sohs 3,01.03 vol..01¹.08M vol Börsenherichte Frankturte wertpaperbörse 2 Etwas erholte Tendenz Frankfurt, 17. Juli.(Drahtb) Der Börsenverlauf war heutè etWas animierter und fester, doch machte sich auch heute wWieder Verkehr nur in verhältnismäßig be⸗ scheidenen Grenzen geltend. Gleich zu Beginn gewann man zwar den Eindruek,; als ob heute ein besonders lebhafter Tag werden sollte. Aber später wurde es wieder still, 50 namentlich aüf dem deütschen Anfeihemarkt. Dort setzten gleich bei lebhafter Nachfrage Kriegsanleihe mit 0,280 ein und Wurden bald bis auf 0,300 hinaufgetrieben, gaben aber dann bei des ersten amtlichen Notiz bis 0,283 nach und gingen später weiter zurück. Aehnlich verhielt es sich mit den Schutzgebletsanleihen, die gestern bereits eine Steigerung von 1,8 auf 2,5 erfahren hatfen, Die Nachricht, dap dureh Verhandlungen mit der Südafrikanischen Union eine Entschädigung der Anleihezeichner in Aussicht stehe, bewirkte, daß das Papier auf 396 stieg, doch War es später mit 2,9 angeboten. Ein wenig lebhafter war es später auch auf dem. ausländischen Renten- markt, auf dem die türkischen Renten sich etwas erholen konnten. Gut erholt blieb der Kassaindustriemarkt. Die Käuferseite war heute in der Mehrzahl und bewirkte, laß nahlezu alle Papiere kleine Kursgewinne erzielten, namentlich Montanwerte, wWo Kursgewinne von mindestens 1 Billion Prozent zu verzeichnen waren. Neben Phönix waren besonders oberschlesische Werte ge⸗ sucht. Der Geldmarkt ist immer noch schwach und tägliches Geld notierte auch heute wieder offiziell ½ pro Mille. Freundlicher war es auf dem Markt der nur im Freiverkehr gehandelten Papiere. Api 2, Becker Stahl 176. Becker Kohle 3,50, Benz 2, Brown Boveri 0,700, Growag 0125, Hansabank.240, Krügershall 2,25, Petroleum 10,50. Kabel Rheyd 3, Ufa 46. Vom Devisenmarkt ist nichts Besonderes zu verzeichnen. Baorliner Wertpaplerbörse Berlin. 17. Juli.(Drahtb.) Die günstige Verfassung der geskrigen Börse hatté éeinige Kauflust geweckt, und unter diesem Einfluß setzte der Ekffektenmarkt mit teilweisen Besserungen ein. Die Eröffnungssitzung der Eondoner Konferenz hat im allgemeinen einen günstigen Eindruck gemacht und die Hoffnungen über die politische Entwicklung nicht getrübt. Der Umfang der Kurssteigerungen ging aber nur in einzelnen sogen.„schweren“ Papieren des Montanmarkts und des Umsatzgebiets der elektri⸗ schen Werte über 1 Billion Prozent hinaus, so für Gelsenkirchener, Mannesmann, Schuckert und Siemens u. Halske. Ziemlich lebhaft wurden anfangs Schutzgebiets- anleihen gehandelt. Das Papier konnte aber den anfäng- lichen Kurs von 37 nicht voll aufrecht erhalten. 5 pTOz. deutsche Reichsanleihe schwankte zwischen 0,280 und 0,290. Im übrigen war die Kursbildung recht unbedeutend. Bankaktien und Schiffahrts- werte veränderten kaum ihren gestrigen Kursstand. Ausländische Renten behaupteten sich. Im weiteren Verlauf wurde das Geschäft sehr träge. Damit verbunden War ein Abbröckeln der anfangs erhöhten Kurse. FEZinsherabsetzung auch in Frankfurt. Die Frankfurter Bankiervereinigung beschloß, mit Wirkung vom 15. Juli an die Habenzinsen für täglich kündbares Geld auf 87% herabzusetzen. Kopfsteuer und Börse. An der Berliner Dienstagbörse wurden für eine Eingabe an den Börsenvorstand Unter- schriften gesammelt, in der der Börsenvorstand ersucht Wird, angeèsichts der traurigen Lage des gesamten Börsen- geschäfts bei der Reglerung mit der Bitte vorstellig zu werden, die Aufhebung der Kopfsteuer, die zurs zeit untragbar sei und nur zu einer weiteren bedeutenden Verminderung der Börsenangestellten führen müsse, zu ver- anlassen. Gegen 2 Uhr War die Eingabe mit etwa 400 Unter- schriften von Börsenfirmen versehen. Der Börsenvorstand Wird sich, wWie verlautet, bereits demnächst mit weiteren Maßnahmen beschäftigen. ꝛ: Preisermäßigung des Roheisenverbandes. Infolge der veränderten Marktlage hat der Roheisenverband die Preise kfür Giehereiroheisen 3 Luxemburger Qualität mit sofortiger Wirkung wie folgt festgesetzt: 77 G ab Wintersdorf, 76 G ab Sierck, oder 345 franz. Fr. ab Wintersdorf und 340 franz. Franken ab Sierck. 175 Württ. Feuerversicherungs-.-G. in Stuttgart. Die.V. genehmigte den Abschluß sowie die Goldmarkeröffnungs- ianz, nach der das Kapital der Gesellschaft im Verhältnis von 50:1 von 150 Mill.„ auf 3 Mill. G% zusammengelegt Wird. Die Versammlung beschloß ferner die Erhöhung des Aktienkapitals auf 5 Millionen G. Die Verwaltung teilte mit, daß die Auflösung der Deutschen Feuervereini- gung, die bisher auf feste Prämien achtete, einen scharfen Wettbewerb zwischen den einzelnen Feuerversicherungs- gesellschaften gebracht habe, die zu Unterbietungen der Vorkriegsprämien um ½ bis führten. Die Gesellschaft selber hätte sich vom industriellen Geschäft fast vollständig zurückgezogen und betriebe wieder mehr das einfache Ge- schäft. Der Prämienstand im ersten Halbjahr betrug 5 Mill. G und die Gesellschaft hofft, bis Endèe des Jahres Weitere—2 Mill. G neue Prämien aufweisen zu können. * Köln-Lindenthaler Metallwerke.-G. in Köln. Ent- gegen anderweitiger Gerüchte, denen zufolge einzelne Ab- teilungen des Unternehmens völlig stilliegen sollen, erfährt die Köln. Ztg. von der Verwaltung, daß in allen Werken der Gesellschaft die Betriebe an drei Tagen gestreckt sind. Die völlige Stillegung eines der Werke käme vorläufig nicht in Betracht. Die Nachfrage nach allen Erzeugnissen des Unternehmens sei nach wðẽie vor außerordentlich stark, aber an derartig lange Kredite geknüpft, daß ihr, da es der Ver- waltung zümeist unmöglich sei, die dazu nötigen Kapitalien vorzustrecken, nicht immer entsprochen werden önne. Versicherungsgesellschaft Thuringia in Erfurt. Der Verwaltungsrat der Gesellschaft beschloß, der auf 1 8. August d. J. einzuberufenden.-V. für das Geschäftsjan 1923, das ohne Gewinn und Verlust abschließt, die Verteilung einer Dividende nicht in Vorschlag zu bringen. *.-G. für Petroleumindustrie in Berlin. Die.-V. er⸗ mächtigte die Verwaltung, Interessengemeinschafts- oder Pachtverträge über das Unternehmen oder Teile desselben mit Dritten abzuschließen. Die Pachtverträge über Teile der Gesellschaft sollen im Laufe der Zeit auf das gesamte Unternehmen ausgedehnt werden, wovon man sich eine zweckmäßige Ausnützung der Anlagen verspricht. Neu 1. den Aufsichtsrat gewählt wurde Hugo Stinnes, General⸗ direktor Ludwig Hoffmann, Hermann Borelli. * Eine holländische Gründung der AEG. Wie aus Amsterdam gemeldet wird, ist die Genehmigung zur Exricg, tung einer Aktiengesellschaft Internationhale. AEA. in Amsterdam erteilt worden. Gründer sind die AEG, in Berlin und die Amsterdamer Bank. Das Kapjital beträgt 10 Millionen Gulden, die sich auf 1000 Anteile zu je 10 000 Gulden verteilen. 500 dieser Anteile sind plaziert und voll eingezalllt. Die Gesellschaft hat das Ziel, den Handel in elektrischen Einrichtungen, Maschinen und Instrumenten 7 betreiben. 1 2 Waren und Härkhte Mannheimer Viehmarkt Dem Viehmarkt vom 17. Juli wurden zugetrieben: 54 Kälber, 291 Schweine, 552 Ferkel und Läufer. Preise kür 50 kg Lebendgewicht in Goldmark: Kalber: 1 Kl. + 2. Kl. 42—46, 3. Kl. 38—42, 4. Kl. 36—38, 5. Kl. 32—343 SchwWeine: 1. Kl. 58—60, 2. Kl. 58—60, 3. Kl. 60—44 4. Kl. 60—62, 5. Kl. 56—58, 6. Kl. 46—52; Ferkel un Läufer:—23 Gdl. Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig, langsam 971 räumt; mit Schweinen ruhig, Ueberstand; mit Ferkel un Läufer ruhig. Mannheimer Produktenbörse m. Manzheim, 17. Juli.(Eigener Bericht.) In Ueberein- stimmung mit den stark erhöhten Auslandsofferten verkehrite der heutige Markt in ausgesprochen fester Haltung. bei steigenden Preisen. Gegen 12,30—12,45 Uhr nannte man Weizen, ausländisch. mit 22—22,50, inländischen mit 20, bis 20,75, Auslandroggen mit 17,50—18,00, InIand. roggen prima mit 17, mit Geruch 15; Gerste mit 1 bis 18,75; Hafer mit 17,50—18; Mais mit 17,25—17,50 6 alles per 100 kg bahnfrei Mannheim. Auch Futtermitte lagen fest. Weizenkleie War zu 10,25 G% per 100 kg bahn, frei Mannheim angeboten. Mehl hatte fsten die Preise wurden im Einklang mit dem Brotgetreide wWeiter erhöht. Für Weizenmehl(Basis 0) verlangen unsere Mühle 32—32,50 G% für die 100 kg bahnfrei Mannheim, wogegen 22 1 Für Roggenmehl stellen sich die Preise auf 26,75—27,50 U per 100 kg bahnfrei Mannheim. Offizielle Preise der Mannheimer Produktenbörse De Kurse verstehen s ch per 100 Kilo netto waggonfrei Mannneſm ohne Sack zahlbaf in Rentenmark Prelsnot srungen vom 17 jull 1924 welsen, iniänelscha. 20,00 21.0 Reggenmehi 20,00 2970 9 0 ee, 2500 25.00 Weſtenslele mit Saok 10,25— ſ050 Roggen Inlündlsoher 16, 0 17.25 Blertreber— ausländlscher 17. 0 18.80 Rowelasse 760⁰ Srau-derste(alte) 17.50 18,50 Wiesenheu. lose.40 7. 8„(heue) +— Rotkſleenen.800 Hafer(neuer) 17.00 17,75 Lurerne-Kleeheu.80.—5 „.(alter)— Press-roh 800— J0 nals, getbes mit Sack) 17,00 17,0 gedundenes Stroh 20 35 Welzenmehl Basis Spez. U(fichtyreis) 31,00—32,50 Raps Tendenz: fest. derrh. Led.S. Sohneld.& Hanau 15 Strohst.. Oresd. 3 Markt und aus zweiter Hand Offerten zu 31,25—31,75 G% vorliegen, r 24 ee eeeee,, ee 16. 7 43. 17. 16. 17. 16. 0 4 Trloctw, Beslgd. er. Uitramarint..6 7, Zsohookew., Kt'n d,75.,7:[Sächs, Gunstahl. 12,75 12.5 Teokl. Sohlftew. 7.stahlw. v. d. Zp. 5 74 Tbürg,Llef gofha. 3,4 3,7Ver, Zellet. Berl.(„6 0,8 Zuokerf. g. Wagh. 1,75.3. Sarottli...9 1 Teleph, Berliner 3,45 3,25 Ver. Ultramarinf. 12 + 0 brenfabr.Furtw..15—Vogti. Nasoh. St. 1,6.1]„ Frankentfaf.6 2, Hugo Sohnelder. 3,.7] Thale Eisenhültte—-Vogel Telegr.-Dr. I, 13 5 Ver-deutsoh Oele 15 13.2 Voſgt 4 Raff. St..1.1]„ flellbronn..75 1, eSohubert& Salz..8 6,7]Turk. 97.—.* Vogtland. Wasoh.— 59 Atlen and Ane zdzssleſhen In Binlfanen Praregfen, Stüchenoftemngen in Pillfonen Mark pro Stücz J. k. ob. nd,Maine 6,1 5edn Voltnom Selluk. 1 1½7„ Ofteten.. 2%]Schuokert 4. Co. 27 24.2 Unſon dleberei 3½ Fanderer-Werks 8 625 2 Ver. Fabf, Cassel 19 19 Wayse& Freytag 1,6 1,5]„ fhelngaau——Slemens Elektr., ,45 4,3 Unionwerke uhm. 4,2 42eser Akt.-Gdes. 50 91 5 0 Jver.Finsel Nurnd.——Lellst. Waldhofst..13 7,[„ Stuttgart. 2.,950Slemens&falske 36,63 37, Varziner Fapler. 25 4½ Mesterreg. Alkall 8,73% * K. Sinner.-G. 4 4 Ver. B. Frkf. dum..63 1, Westf. Elsen Ladr. 11 645 eee— Baak · axuuen. Fibertetd. upter.578 0 300 Laneketder... 1 2/lia. 87 4% Stoewer Adn. 678 J dlanrstoffelt 40 2848 Lellstoif Lerein, 8 1 16 16. 7 16. 17 Entreprises„%— Ier Söhne. 2 Ahm. Kohlenanl. 10.4 10,5 Stollb. Zinkhültten 22,5 23,2 2 nunter 25 13 0 Zollstoff Waldhoi 787 7. Allg. D. bgeahn. 1. 18 R 9* 5 i 8 71 Berllner Dlvidenden-Werte. Sudd. 0 17 1%.Schuhf. Brn.& W. 1,„ Sabt 15 ar lg. 1 155 Veteſnebent 4, 3, Sdbc. 2Sed Transport-Alktlen. Berliner Erxänzungs-Kurse. Bayr..-Cred. W.—— Bisdont.-Gesells. 7. 5 6 Sudd. Disoontog. 5 6 Sonantungdahn. 0,56 0,65.-Austral.'sdh. 153 16.25[Norddteoh. LIoyd.80otsoh. Australlen 15 16,25 gruschwitzrexti! 27.9 moking- Oement 12.27 330 bp- u. Mb. 18 18[Presdner Bank 4, 425 Flener Sankref.. 240 0 CAig, Lek. u. Str. 2½25 24 flb.-Amk Paketf. 14 18.2 Peland-inle 7½.-G. f. Verkhrsw. 33.5 38,7 C. feckmann. 33 32 Wolf, Zuokau.. 3½75 67 Barmer Bankver. 1½18,krkirt Ryp-Bank 3. 3, Wiibg. Bankanet.—— JSüdd. Flsenbahn— ii-Südem.'zoh. 27,13 27,30Verein. EIbesohift 1,/5 1,60giteid Delligsen. 1, 1% Optische Ggerz, 35 1 Wissener Stahl. 85 07 Berlinerklandges. 20,75* ee 17510 10 025 42 Baltimore.. 28,75—Hansa'sohlf. 7 7,25] Ammend. Papler 8.75 e 1957 855 Arbkraftwz. Ahm. 19 1 Come u. feraibk. 5 e Ber.-Gub. Hutfbr. i2 13 Salzdetfurtb.. 3 8f 9,80 Phrener hetall. 17 Darmst. u. Nat.-B..75 6. Aurnberg..-BI. 1o0 Mannh. Vers,-Aes.— 56 Bank-Aktien. 8 5„Spinner. 1,3.4Scheldemandel. 12.8 13 h. Atl. Telegr..5 dectache üan, 72 Jester. Pped. A. 0 4 Frantt. Gg:Vora.55 54 ant 1. el. werte 52.JPesbnAelst Benk 23) 2925f gept. Oreg.-Anet. 0, 0 Genteone Ganel. 1,1 Segell Strunpf: s 1 eberel A. 5 930 .sAslatsob.Bank 30. Pfüner Hyp--Bk, 34, ½5 Oberrb. Jer.ges.— Barmer Banzver. 1 ,1peutsohe Bank. 7, J. Ifeſohebank... 32,5 3⸗gebhard Textii.5 4,5 Teſohgräder.., 0,80.80] Flend. Brüokenb..75 25 D. Eflekt. u. Werte.8.5 flelohsbank. 34%,7 33[Frankf. R. u. AIt). 8 5 512 5—5 782 28—— r— 28*—8 1,65 debr. Goeuhardt. 135 5 fü Sgen 555 925 Wiſheimab. Eulau 3 om. u. Prlva 80, Comma euteoh. Dlso. 6,1 6 Waggo„20Thüringersallnen 5,3 5 ee-en Darmst. u. Ut.-8. 1 6. Preegner Bang. 48 4 Westban... 0% dsJdetaer Waggen l. BochumerBb. u. d.* 15 Ne 1 2„ e 85 77 Altteid. Kredltbæ. 1,5 1,4 Kolonlalwerte. 42 Elsenw. 6,5.3.„ Ascherel. 6,.25 do, Eand.(0. 1 tie e 13 22.75 Lallerk. Salndott. + FPnönix Berg au 225%% inaustrie-Aktien. Otsoh.-Ostafrlke 55 5 Narte e 5 175 1025 3 1 E 6,0 Kallwrk. Wester. 889 Rheinsraunkohte 24 241 Adoumulat, Fabr. 17.8 20 Badische Anilin, 10,5 10,3[Br.-Beslgh, Oelf. JHeu-Gulnes. 22 500.„ ndeutsche Petr.. 10, 1 ESsohwell. Bergw. 61 1 5 5 Kehuant 19.75 18— Friedricheh.BHW.[Lothr. Ii. u. B. VJ.— Salzw. Heilbronn 39.5, 38.—— 4 11 00 1525 11— 51 I 85 29 r— u. Els. 21,25 2ʃ,70 2 uantepes 19, 75——9 5 ö 5 5 3 15 erwerke. ayr.Splegelglas uderus EIsenw. 8, 8,½7 1 1 r 25— Sedsenasen: eeard. 2l. 2l8 Jbabrandes 375 36 4,.allnern. 4.J. Sönberd:: 8 i1d een. Srtesbeig 10s dhe Bertaner 32 20 Paefap.nlkend.8 14 Bemt-ilcter. 2, 2 TVTVVVCVCVCVVCVVCC exanterderk. 4 Be nelebir. 3d odem lerden...8s 1 Berliner Freiverkehrs-Kurse. 5 Transport/Aktien. Allo. Elektr.-dee. 6,3.8 Berfin-Achgeof. ,. Gbem. Aeller. 2½ 8 6% 7 enednees 281— 2 16 n 5.85 Baltimore& Ohlo— 29 41e.Poctlkement 20,5 30 Beriinkarler.Ind. 59.65 60,3 Chem.delsenk....5 4Adler Kall.. 6, 8— 0 ſonnenberg. 275 1 Sobantunobehn„ 0510 eree 27⁵ 38 more Amme Gles.& Co.„ 1, Seriiner AMasohd..8 8,4 Shem. Albert 26,5 27,1 Api,Aug. Fetr.ind..7 2,12 in Un., inu—Szobel 4 C0.. 287 ½% og.-Amk-Fakotf. 16,6 18.05 Oester.-U. St-.. Aapte, d cuans 6 e Serrelite Serew.. 3 7zdalnler gtoren 7„Seekergen. Neer den gee Steldan Sebete— 6 ndustrie-Aktlen. Aahalt Kohfenw. 12.75 12.8. Le ,6.6 Dessauer 8as. 20,12 35 Becker-Stahl. 11 12——9 17— 2 5 N Phosphat 75 4. 3 nu.Soda 10,8 10 trarlstadt.75.75 Annener dugstahi 5,5 5,32 Zismafokhütte.—— béutsoh-Luxemd. 43.5 38.7[Plamond. 14.75 1½%õ Fapfer.U48 0, Aene Sler. i6 ſ Set. Fislir-Jer. be dg enboh. de: 25 Liee ar 120 18878bfler 68 170 1 eee en 04 88 5 7 2 N5 2 8%easchaffög. Zeliet. 1278 ebr.BöRler 00. 17, eutsohe Erüöl. 30, es 5 Feldbeavetef. 13 18 Baddeenfu. 6 Ohem rk Mdert 2,g,(Alceb-Ub fiasel. dies 1 JSrausken Arkert 1 1275J Pevizeh ugetabi.. 227 Berliner Verzinsliehe Werte Senblferh. Binae. 10.5 Sayflacb. Splsgel 3,6 3,30]„ Goltenderg 25.250peutsonekabeſfw. U55 ,7e ElektrLeferüng. 5½4 7gelsenk. Bergw. 1,7 43,7 a) Reiehs- und Staatspapiere. 14% Sohwartr-Storoh 128 2 Beyer. Cellulose—— Arleshelim- 10 10,87 Deutsohe Kallw. 2,5 23 Elektr.,Lloht.KF. d.2 gelsenk-dubstahl! 7 2JDollarsohätre..81 0½ 9/%.Relohsanl 6,395 9,115 8% B. Kohlenanl. 10,25 27 Werger Seck 4 Henkel. 173 1.„ Weller. M. 6 7,80fPeutsche Rasdd. 4 4Eisbagb 4 C0.. 15, 14.(genschom 4. Cg..5, 1,[Goſdanlelhns. 4½2 9%„„. 0,950.96%preuf.Kallanl..9 Adt, Gebr. Wächt. 1,os 1 Bergmaan Slektr. 10 10, 12 geßt. Hürnb. Vzg.— epeutschestelneg. 4. Emaſſle Uuciod. 21 21Serman. Poft! Z. 377„ AſRelonssohtz..V.17 0,17 4% Prü. Konsols 044.20„ Roggenwert. 3, 255 Adlor Oppenheim Aingmetallwerke 1,66.74 Dalmler Rotor. 1,7 1,8 Deutsche Wollww. 2 21Enelnger Fliter 8Serreshelm. Glas 25.! 26.-N b. 168„1 3¼%„„ l. 389 0,412 5% Roggenrentb. 3 12 ee Kley..0s 118ʃ—98 Braubabun—— bt. Elsenh. Berlian— Beutsoh. Eisenh..7 3Eschw Bergwerk 60 60 Geg. F. elektr. Unt. 12,3 123 192er„%„„, 0, 405 0,8 ¼% Shs. Braunk. 17 35 A. C. 0. Stmmg d Srom-besiohdei 12 ſ2.Gold-u..-Aust. 1074 10,,Pongersmarekh.. 52 36, Faber Fleleitg,„7 Loſdechmiat, 1b. 8 2% B. Relohsanl..20.261 4% nadisohe Anl.„ Landso.Bogg. 3 Angſo Cont Guans——Sreuer Stamm. beutsohe Neriag 21 22 pürkoppwerke 6,2.Fabl, klst 4 C0. 2,3.6, Arspplner Werke. 88.5 280%„„ 0,500 0,25 3½% Bayer. Anl..580 0 580 Addhaff Suntpab. 8 Srookhues.-W..25— Byokerb.& Wiam..s.80plleseſd. EIsend. 7., Feldmühie Fapfer 2,1.1 gritznerhaschln. 14 11 b) Ausländlsche Rentenwerte. 5 ee, 7C2ͤ ͤ!—ꝛ— ̃ß ̃ ⅛]—“öᷓCFC1f—— ˙² 55 older Färb. bdenau Vorz.. 6. 2ha. 5 0 Ete. rad 00-5.. E..f. %% ebte keene. df ekranterter def ſ1 teheten Farw..is b tanned Mebes 7. goszef eie sr. nerererke. 23, 25, 9% fubr. vggrte 47 4 4 gat, 0f. J, if Els. Had Wolle—— Frankf Pok.k Wit..7s.8 Holzmann, Püſl.. 5„ Hang. Waggonfab. 1 4, Hobenlobe-Work. 13 13.5, H. Knorr. 21 2 0%„ Magd.-Els. 8.7/ 4%„„Kronenr 75.15 4½%„ 1 55 Smag Frankfurt..22.Fuchswag Stamm.6 0. fHoizverkonl-Ind. 3,7.8 flansa Liogd. 0% 0,48 Fniftap Holzmann 24 2 Köln fottweller. 4,88 3,4%„„ I 625.3 30%.U. Stb. alte.25 104%½%„ 1 lM s E allie t Ulirlod— 2,1f Sanz Ludw.Mainna—.75 Junghant Stamm 5 lbg,-Wien Bummi:8.6 Horcfwerks... 4. 4, Hebr. Körting...9 38]/%„ nn* 2 3— 2Aelll 11 0b... 0,40 94%Kafimg. Kalsersl. 6.5 Harkortgergwrk. 35 7 Humboldt Masohb. 0 9. Kollmark ourdan 1 1. — Aoldsdbmldt Fn. 77 8 13Karist. Nasehias. 18% Harpen. Bergpbau 40 48 Httw,.Kayser 21 21 Kostbeimer oell. 75.87 Frankfurter Festverzinsliche Werte. .2 33erltrner M. burl. 38(.8 Kemp, Stettin.. 0,3./Hartmann Masch. 1,9 1, lise Bergbat.. 1 1,[Kraues Cle. fok. 4.5 40 30 Grün, Blifinger. 6,7 8. Fiela,Sch. EBeck. 22 leckmann..., K. ldel 4. 0o..8 3,0 rfthäuser fiutte 95 0,6 a) Inländische. 650 „ ee de e, Lange en Seann dt be iset ted. 4 Kadſa Poreltan. 358.78 Cabrabltte 38; 2. Dongrseruse..— b,Sohgtes 99 2% 27J Heyr.le.-Aut f,5 b,. .25% flammer OGenabr.— 7,25 Fonserven Braun d61.6 f filipert Masohin.„3 Fafla Forkeſlan. 5,5 5½78 Taursfütte.. 1 9 edenes, 4% do, do, 1917 2,5.,%%% do. 0555 b FarbwoiK Ruhih— HHanfwerk. Füssen.25 8. Kraub 4 Co., LoKk. 5Hindr. 4 Aufferm. 20.80 Kallw. Atohersl..» 6. Linde sElemasoh..9 4%½% Müm. v. 1914— Sparpräml. 1815.180 39% 0.—at0 eſte en. 58 a beeecn ee e 28 255 90 25 e 5 8 2 Letssetr ed. 155 4 7 HertAndbtrn 1215 75 510 10055— Fr. Schatzaw. 4% gay.-Ff. xla. a650 655 elt. Gall. Oat mever 5. bet Klrsonberg Le 8 9 10 12. 737½ 95 2. eeer rnenet 2 Leoh Wabererg—2. beheter Tarbu. 2. e K Keng. LUnge ehuntebrt 188 ee.265.83 99 Froub. Löns. 0,470 0,450 Fdes vpue 50 955 Leder war Roinhs peterbnfon Früf.: TSohneſſpr. Frang- 1 J, Linke Hofmann denest.. 1 Pdein.Sraunkonl. 22,5 29.J% do unk. b. 1925 0,550.2403¼%„„%%½, abgest..550 C,% ted ploh. Fe.. 1,1 14 Pf. Nanm. Kayser 1½ss ¼Sobramm Lacktf..16 27 Tudw. Kveen Co. 52,20 51.5 Boteren Veutt 1,5 132 fdein. obamette%/ůvJ%.elohsan!—- 3½%„ 0,300„405 3%„— Tadeigsb. Wafem. 23 20.2 PfalFulv Sthhb. Sohrift. st. Frkf. 275 5,. Loren:... 2 ò Hubineim gerg. 4 9 fdein-Sestrisitnt 4,6.55% do. go. 028 c,950%„„. 410 440 4% SUh. 8t.-.—-3 kutr Haschlae 20 20.7 Phllipps..Frk. 35— Schuckert,Hürnb. 27,2 29[Tothr.Porti.-Cem..75„75 Veokars. Fahrzp. 3 fbein. Masoh CLed. 2, 5% l..-Schaz. 4% BadAn51is—-— 35% do, flents— Tarssabe innelr. de Porzeſtan Wessei 6,3 LobS. Weseelst. Tüdenseneld Het. 6 Aledtaus. Kohlen 235 25 Pnein. Met. Vorz, 3,28„%%. u. V.(d o. 3¼% BadAnl.ahg,.430 0, 180 4% Württ. k. 1018— Mainkraftworke. ,5 7. Rein.debb& Sob. ½ Sohuhfabrikher: 2 2,Tukau 4 Steffen.5 ,5 Koradd.Wollkämm. 6,75 28. Adeln. Mübelstoff 1 1,1½%.—I. do. 0, 14) 0,17.%ĩ do. von i Bet-dets Hüneb. 8 Bdelek-stamm 4½55 e Lolubp. Feande„s Lagrus da Oberzeht ep 6 2 eene e. 188.85 d) Ausländische(in Blllionen o% 55 Metall Dannborn— Rn. Masch. Leud..5 2,5Sellindustr. Wolft 2,8.5 Mannesmanntöh. 21.75 2„ Fizenindet. 8,2, denenja obem. 428 92 1¾% gr. Mon. 1887 4% Rumünleni803 910.50 JJJJJJJJJ eeeeee naleo Defmold.03 2. Mazimlliansau.. 6 8. Fbönix erghau, 22,7 23.72 Jositzer Braunk. 11 110¼% do. Sohatz.„ 4% d0. am Rt.V,.% Nex m. inn. acge Danene, e en eee, e eee eeee ee eeeeeee, e Pige 9,9.,/9 Rosltrer Zucker..75 21,%% do. Silberr. 0,00 4% Trk. Bagd.8..7—4 dold Hotorf. Oderurs..75 10,7 Hutgers-Werke../5 Aba, Drahtündst.—=Heoh.Web. Linden 8 5 ee 9˙25.3f4% dd. oldrents 765 7,5 4%„.U1 62 7%Y% 5 lrrigAnl. dabe les. eedd lene 1, 2, Sebet.tesd, deſdertaf Notear 13, 167. Abeſchelr Pepier. alü: J5eLdacheenwert. 4 0875fdo ohente J bider. Beidr. 250 255 Fehuanfeee „„ AA... — * 21 —. S N 222 — — —— ee 22— 2 D e XXVN D. — — Ae Dorneratag, den 17. Juli 1924 Mannheimer General-⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 7. Seike. Nr. 328 Sportliche Rundſchau Mannheimer Juli⸗pferderennen Was der Schlußtag bringt Die beiden bisheri e i herigen Renntage haben zwei Dinge bewieſen: durch ſtarke Sp A der Rennſtälle, die zuͤglich un Starter und durch mehrere neue bewährte Reiter ſo vor⸗ Talſach und gut beſetzte Rennen zuſammengebracht haben und die zugli e, daß trotz Hitze das Geläuf der Bahn in einer ganz vor⸗ 5 Verfaſſung iſt. So wird es auch am Sonntang hieran Publilelen können. Leider war auch der Mittwoch wieder vom alen dan ſchlecht beſucht Die Geldknapphelt macht ſich jeßt auf bar u 5 üſchen Rennbahnen im Beſuch und Totoumſaß ſtark fühl⸗ Hesſen dazu treten noch einige andere Faktoren: Hitze und tellweiſe verlieren„Die Leitung des Rennvereins wird aber den Mut nicht Jun dient ſie doch in allererſter Linie einem Zwe kunternehmen. für 955 Mittelpunkt des Schlußtags ſteht der Baden⸗ Preis, wohl 9 eine Schar bewährter Bewerber bereitſteht. Kairos iſt der 985 beſte Klaſſe, hat dementprechend auch das höchſte Gewicht, Flach 8 Jahn, ſo vorzüglich im Gange wie ſelten, wird auf der Balmw gegen ihn antreten, dazu der zweimal nach vorne gelaufene jöhriger der Sieger Gildenmeiſter, Lazarus, ein ſchneller Drei⸗ ree len der für dieſes Rennen aufgeſpart iſt, die beiden Finkeſchen noch Biclebhaber und Walde, der ausgezeichnete Täbris und ferner ſati lola, Ingeborg II., Idealiſt und Segieth. Alſo eine ſen⸗ Emeille Entſcheidung ren dohlich vom hachſten Intereſſe it das Feldbergehürden⸗ pri n in dem die Dreijährigen das erſte Mal über ſuchen ugegehen. Hier ſollen ſich von bekannteren Pferden ver⸗ ſee n. China, die Franzoſen Juanita III. und Le Ehallenge, Roſen⸗ 15 Jumen ugendpreis, dem Zweijährigen⸗Rennen, wird die dauie Edelreis am Ablauf erſcheinen und es in der Hauptſache mit chon bekannten Geheimdokument, Münchener Kindl, Hoboe und Der Bodenſee⸗Ausgleich ſieht einige bisherige Sieger, wie Felſenriede, Farmer und Naive im Fromm, Nord⸗ pol, Südwind, Mime, Arion, Sankt Lisko, Teufelsbraut, Roche⸗ belle u. a. m, iſt alſo ſehr offen und ſo ſpannend wie alle bis jetzt gelaufenen Flachrennen. Hiltrud ſoll ſich noch einmal im. Preis von Heidelberg verſuchen. Die hervorragende Steeplerin hat gegen Ratgeber, der für dieſe Konkurrenz geſchont wurde, Raufbold, Danabourg, Rüßbe⸗ zahl, Paleſtrina, Anitra, Mozart und Silberthaler anzutreten, wird alſo kein leichtes Spiel haben. Im Schwarzwald⸗Jagdrennen wird der Engländer Glorioſo nach ſeinem Sturz am Eröffnungstag ſein wahres zu zeigen haben. Eva II., Anitra, Waltari und Snob, der ſich ſo trefflich zu Hiltrud hielt, werden ihm den Sieg nicht leicht machen. Zum Schluß gibt es ein ſtark umſtrittenes Flachrennen, das Dreiſam⸗Rennen, wo vielleicht Farmer noch einmal heraus⸗ kommt. Seine Hauptgegner wären ſeine früheren Stallgefährten Favorita und Taurus neben Arion, Logenbruder, Mime und Tango und wahrſcheinlich noch eine ganze Reihe anderer Pferde. Damit ſteht zum Abſchluß noch ein ſehr offenes Rennen an. Hoffentlich wird der Schlußtag ein ſtärkeres Publikum finden, wie er es nach dieſem intereſſanten Programm und dem beſtimmt zu erwartenden großen Feldern auch verdient. Curnen Leipziger Mufterſchule Die Vorführungen der Leipziger Muſterſchule unter der Leitung des Direktor Fritz Groh, die gelegentlich des Deutſchen Turnfeſtes in München jedesmal bei ausverkauftem Haus ſtattfanden, hatten immer einen durchſchlagenden Erfolg erzielt. Nicht allein die Feſt⸗ teilnehmer, ſondern auch ein großer Teil des Münchener Publikums haben die Darbietungen mit großem Beifall aufgenommen. Ein: auserleſene Schar junger Mädchen, die ihrem Leiter Direktor Groh Ehre machen, zeigen auf allen Gebieten des Turnens und Sports, verbunden mit Geſang und Tanz nur das allerbeſte. Die Veran⸗ ſtaltung findet am Dienstag(22. Jult) abends in der Turnhalle des önnen Autoſport „Ein ſportliches Ereignis bildete der Empfang, den am Mitt⸗ woch die Firma Benz& Cie. ihrem ſiegreichen Vertreter bei der Schweizeriſchen Alpenfahrt, Herrn Dipl. Ingenieur Fritz N al in⸗ ger, bereitete. Mittags gegen 72 Uhr verſammelten ſich die füh⸗ renden Beamten der Firma Benz& Cie. auf der Landſtraße am Bahnübergang bei der.⸗G. für Seil⸗Induſtrie vorm. Wolff und erwarteten dort den von Freudenſtadt kommenden Sieger. Kurz vorher traf Direktor Baurat Dr. Nallinger und Direktor N ibel ebenfalls zum Empfange ein. Eine mächtige Staubwolke zeigte das Erſcheinen des erwarteten Wagens an und wenige Augenblicke ſpäter hielt der ſchnittige und raſſige Sportwagen vor den zur Begrüßung Erſchienenen. Baurat Dr. Nallinger begrüßte im Namen der Firma Benz& Cie. den Sieger mit herzlichen Worten der Anerkennung und des Dankes und überreichte ihm als äußeres Zeichen hierfür einen mächtigen Lorbeerkranz mit den badiſchen Landesfarben. Hier⸗ auf fuhren ſämtliche Automobile, worunter ſich auch ein blauer Tropfenwagen der Firma Benz& Cie, befand, durch die Stadt und trafen um 2 Uhr im Fabrikhof ein. Auch dort tand ein herzlicher Empfang des Siegers ſtatt. Bei der anſchließenden kleinen internen Feier gedachte Baurat Dr. Nallinger nochmals mit herzlichen Wor⸗ ten des Slegers, der unter großer internationaler Konkurrenz das deutſche Fabrikat zum Siege führen konnte. Aber auch den Beamten und Arbeitern, die am Gelingen dieſes Werkes ihren großen Anteil hatten, wiöͤmete Baurat Dr. Nallinger Worte der Anerkennung und des Dankes. Herr Heinrich Irſchlinger trug ein zu Ehren des Siegers verfaßtes Gedicht vor und beſchloß damit die interne Feier. Der Erfolg, den bei der Schweizeriſchen Alpenfahrt die Firma Benz und Cie. erringen konnte, iſt um ſo größer, wenn man bedenkt, daß außer dieſem erſten Preiſe im Geſamtklaſſement, den ſich Dipl. Inge⸗ nieur Nallinger jr. erringen konnte, auch ein zweiter Be 3⸗ wagen(Fahrer Schürch) mit dem zweiten Preiſe ausgegzeichnet wurde. Außerdem wurde Herrn Nallinger jr, der erſte Preis zuer⸗ kannt für den geringſten Brennſtoffverbrauch während der Fahrt. Dieſe Erfolge zeigen aufs neue, daß die deutſche Induſtrie den Kon⸗ kurrenzkampf bezügl. der Leiſtungsfähigkeit mit dem Auslande nicht Tr 5 aubeit zu tun haben. Turnvereins Mannheim von 1846 ſtat 6 5 zu ſcheuen braucht. fSit sters GSETKER· AUs DR. OETCERS 7 fgsben oder. Humc. ee, Saeeeoce. Fc,eg, U, eαινd Sid Bunpobine pUDDNG- pULIxVER Desciuscgg nonfnooenbdenden Men ſmochi, ſgt 2deαn he, Wrcgende hοο e. Todes-Anzeige. Schmerzerfüllt zeigen wir niermit das Ableben unseres hochverehrten kaufmännischen Direktors, Herrn 8 Adoli Hleimöfer an. Wir verlieren in dem Entschlafenen einen Mitarbeiter von ganz außerordentlicher Begabung und seltener Schaffenskraft, dem es vermöge dieser Eigenschaften gelungen ist, vom Lehrling zum kaufmännischen Chef emporzusteigen. 8448 Mit der Entwicklung der Firma ist das Leben des Entschlafenen eng verknüpft und wir werden ihm unseren unauslöschlichen Dank für alle Zeiten bewahren. unm mm ium in Alig W klut Hgestern verschied in Heidelberg ganz unerwartet der kaufmännische Direktor unserer Firma, Herr Adolf Hielhöfer Mitten aus seiner mit seltener Begabung seit mehr als 34 jahren ausseübten rastlosen Tätigkeit nahm uns der Tod nicht nur unseren hochverehrten Chef, sondern auch den treuen Helfer und Berater. Der Dahingeschiedene war ein Mensch von hervorragenden Cha- raktereigenschaften. Sein Wesen wird uns Vorbild, sein Name unvergessen bleiben. 5450 Neustadt a Hdt,, den 16. juli 1924. Die deamten der WA7Ss& FREVTAS-6. Tücht. Reiſender ſucht Vertrefung junger Expedient 20½ Jahre, mit den hieſigen Bahn⸗ u. Zul! verhäitnissen bestens vertraut, übernimmt auch sucht Stellung Mangsverkiut Ang. u. 1 0. Neaic de 7— Geſchäftsſtelle. 8609 M e eeeee „ Dr. Phil. e VBankprax, ſa Referenz, z Zt Ver⸗ ide 95(Sekre arlat), will aus perſön ichen Udei 1 Herbſt oder Winter nach Mannheim ank, Induſtrie, Handel, Verlag, Zeitung geſchl). An el Angebote unter R. 0. chäbtsſtelle dieſes Blaltes 827 1 7 W unter 3689 Hunm N Brieftaschen faegtenel Feaſ cün Füag Lederwaren. — Beste Qualitäten zu billigsten Preisen— Ohne Rücksieht auf Selbstkosten. Damen-Henkeltaschen. von Mk.90 an Damen-Flügeltaschen.. von Mk..50 an Damen-Besuchstaschen. von Mk..25 an Eilegante Beutel(Wiener Art) von Mͤk..80 an „„„„„„ von Mk..25 an Hartgeld-Tresors. von Mk.—.95 an 5 ferner große Auswahl in Kofferbügel-, Klemmbügel- u. Innenbügeltaschen, Tanztaschen, Promenadetäschehen, Scheintaschen eto. von einfachster bis feinster Ausführung in Lack-, Samt-, Safflan-, Mouton-, Antik-, Rind-Leder. Neuhelten in Batik-, Aegypt. und rot. Olanz-Leder. Else Vinz, P 3, 15. im Schwarzwald. easthof u. Pension zum„Löwen“ . Erholungsbedürftige finden gute Verpflegung Ibei angenehmen Aufent⸗ balt zu ermäßigtenPreiſen Franz Kurlenbaur. 8144 Bei Anfragen bitte Retourmarke beilegen. eee 5318 Detektiv-Auskunftei Arqgus Nur Verkauf 105 ununterbrochen von Während 8 bis 7 Uhr. kurzer Zeit Es wird gebeten die Vormittagsstun-· den zu benutzen. A. Maier& Co. O 6, 6, Mannheim Telephon 3305 Auskünfte jeder Art, Erhebungen in allen Krl⸗ 7 &Die glückliche Geburt eines A0 Stammhalters zelgen hocherfreut an Alexander Imhoff u. Frau Else geb. Herzer 3735 2. Zt. Luisenheim amtl, not Effekten mit 60—75%, Juwelen handelsüblicher Art mit 500%, kurz und langfriſtig zu kulanten Zinsſätzen. Ed.274 Anfragen mit genauen Angaben u. M. E. 2251 an Invalidendank. Ann-Exp. München. Irauerbrieſen. Karien liefert schnell Druckerei Dr. Haas, G. m. b.., H 6, 2. Amtliche Bekanntmachungen Kontrolle der Markenklebung in der Invaliden⸗ verſicherung betr. Indem wir im Einzelnen auf die im Staats⸗ anzeiger Nr. 232 erſchienene Bekanntmachung, die ee der Landesverſiche⸗ rungsanſtalt Baden betr, vom 23. Mai 1924 aus⸗ drücklich hinweiſen, machen wir insbeſondere da⸗ rauf aufmerkſam, daß nach§ 2 die Kontroll⸗ beamten der Landesberſicherungsanſtalt Baden jederzeit berechtigt ſind, die Prüfung der Quit⸗ tungskarten auf richtige Klebung in den Geſchäfts⸗ und Wohnräumen der Arbeitgeber während der üblichen Geſchäftsſtunden angezeigt oder unange⸗ zeigt vorzunehmen und von den Arbeitgebern und von den Verſicherten die erforderlichen Auskünfte, nötigenfalls auch über zurückliegende Arbeitsver⸗ hältniſſe zu verlangen, ſowie daß nach§ 10 dieſer Bekanntmachung der Vorſtand der Landesverſiche⸗ rungsanſtalt berechtigt iſt, Arbeitgeber und Ver⸗ ſicherte durch Geldſtrafen von 1 bis 1000 G. zur Erfüllung ihrer Verpflichtungen anzuhalten. Mannheim, den 9, Juli 1924. 44 Badiſches Bezirksamt— Verſicherungsamt. die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. minai- u. Zivilprozessen. 854 Mi 91 Zimmer gesucht! Dame, in guter Poſition ſucht ſchönes möbliertes Zimmer(Bett⸗ und Wäſche eotl. vorhanden). Ange⸗ bote unter O M. 81 an die Geſchättsſtelle. B3220 Beschlagnahmefreie A men-Nohnun evtl. möblierte, von ruhigem Ehepaar au mieten gesucht. 3745 Angebote u. 8 F. 24 an die Geſchäftsſtelle d. Bl Wohnungstausch! 3 Timmer und Kuche (Auguſta⸗Anlage), gegen gleichwertige in Mannheim zu tauſchen geſucht.*3742 Zu erfragen bei l. Momschröder f. 1— lazmtesserfabrk Tel. 4640 S 6, 12 Wofnüngs⸗Tabseh Lützelsachsen—-Mannheim, 1 Verfügung in Lützelſachſen 3 Zimmer, 2 ammern mit Küche und Gartenanteil gegen Bau⸗ zuſchuß von 1500 Mk., welche als Vorauszahlung der Miete gelten. Gegen 3 Zimmerwohnung in Mannheim, Lindenhof oder Schwetzingerſtadt. Angebole u. R. V. 18 an die Geſchäftsſtelle.„3736 Lagefplatz gosueht 3400 àqm groß möglichſt in der Nähe des Vahnhofes gelegen Verſchließbare Räume müſſen ee ſein Bevorzugt wird ein Platz mit Anſchluß⸗Gleis Angebote mit Preis unter G. J. 171 an 5446 ——̃— 8. Seite. Nr. 328 bleteif hnen erneut bedeufende Vortfeile zu Wirklich Hilligen Emheitspreisen! 45. 1 Kinderbadehosse. 45 pf. 95. 1 Bubikragen.. 98 pi. Damen-Korsettschoner 45 pi. J 1 Meter breites Plissee... 95.. 2 Vorhemden weiss und bunt... 45 Ppf. 1 Herren-Netzjacke. 995 pt. 1 Meter Handtuchstoff... 45 pf1 Frottiertuen. 95 2t. 1 Brise-bisse. 45 Ppf. 1 Meter Kleiderzeug doppeltbteit 95 pl. Quadrat zum Sticken. 45 pf. 1 Meter Scheibengardinen c6s br. 95 pi. 1 gesticktes Nadelkissen 45 pf 1 Untertaille mit Sucrere. 95 pi. 3 Knäul Stopfgarn 20 fgRrg2 45 Ppi. 1 gestreifte Halbweste 95 pi. 1 P. runde Damenstrumpfhalter 45 pi. 1 Paar Damenstrümpie 1 Haarschleife ca. 8 ecm breit.. 45 pi Doppels. u Hochtetse, schw. Seidenfl. 95 pl. — 6 Dtz. Wäscheknõöpfe 45 Pl. Paar mod. Florstrümpfe 1 in allen Farben 12 Dtz. Druckknöpfe welhel. 45 Pl I paar Lierrensoeien 1 farb. Wachstuchgürtel i. Damen 45 pil. Makkoart, in vlelen Fatben 95 pl. 4½ Meter Stickerei 45 pf. 1 Sofakissen zum Sticken. 98.. 1 P. Gummihosenträger m. Leder 45 pf. 1 mod. Herren-Eckenkragen 45 Pi. 1 paar Dameũstrũmpie weiss u. bunt, verst. Ferse und Spitze 45 pl. 1 P. graue krãft. Herrensocken 45.. 3 Tablettdeckcheen 1 gesticktes BIIudu 1 gest. Nich.-Tablettdeckchen 95 pf. 1 Haargarnitur 6 Frisierkàimmee 625652„6„ 95 pf. 95 pi. 95 pt. „ 95!. .45 1 helle Damenbluse mit 1d. Ausschn. I. 45 1 Schlupfnose m. Zwickel, mod. Farb. I. 45 1 Meter Schürzenstoftf 120 breit..45 1 tarbige Kinderschũüree.45 Heleganter Spitzenkragen...45 1 mod. Selbstbinder gute Qualitat..45 1 Hüftformer mit Stiumpthalter.45 1 Meter Spannstoff 180 em brelt 1. 45 1 Meter Etamin 130/150 breit...45 1 Untertaille mit Stickerei..45 Imod. Herrentaschentuch mit nandgezogenem kohisum..45 3 Korbdeckchen zum Sticken.45 2 Bũtettdecken zum Sticken.45 1 Ledergeldtasche zum Aussuchen..45 1 Meter Tüllspitze.45 Paar Damenstrümpfe la. Seidentlot, in modeinen Farben.. 1. 45 IPaar Damenstrũmpfe 1a. Seldengr. mit Doppels. u. Hocht, alle Klelderiaiben.45 Mannheim K 1,-2 Jufi-Aumerau, .95 1weißer ee e.95 1 Herren-Trikothose Notmal..95 Herren-Trikothose Macco.95 Meter Rockstreifen 1os em brei.95 schwarze Damenschürze...95 gutes Drellkorsett—..95⁵ 1 Fensterleder beste Qualitjt..95 ISenneede.95 1Meter Läuferstofſl...95 Achselschluß- od. Trägerhemd.95 schõne Stickerei-Untertallle..95 1 Damenbeinkleid u wcher SHA-Snn.95 Iweiß. reinl. Taschentuch 46 em.95 Zimmer-Ueberhandtuch gestckt I. 95 1 Nähkasten gefult 1 Büfettdecke ſertig 7 Paar Damenstrůümpite „Unser ochlager“, oa. Seidenflor.95 Paar Damenstrũümpfe Kunstseide mit Laufmaschen. 188 „ 1 —...9⁵ te Sie uns rechtzeitig, Sle werien von unserer nesge leistungsfähinkalt auls neue üherrascht Seln. WE HaisunG- AMENRIKRA LINikE ScHNETITDIENST FUR PASSAGIERE UND FPRACHT Abfahrtstage: D. Holsatia. 12. August D. Toledo 12. September D. Holsatia..135. Oktober 15. November Klasse, Mittel-Klasse, dritter Klasse und Zwischendeck e e euSA-MNMENIee HAVANA/ VERNA CRNUE/ TAMICO/ ruERTOo Vorzũügliche Flarichtungen erster Klasse Staatszimmerfluchten), zwelter Ermässigte Fahrpreise l. Kajüte von C 43.— an. Nähere Auskunſt über Fahrpreise und alle Einzelheiten erteilt HAMBUnG-AMERIKA LINIE Hamburg, Alsterdamm 23 und deren Verti eter in: Heidelberg: Hugo Reiher i. Fa Gebr. Trau Nachf., Brückenstr. 8 Ludwigshalen: Carl Kohler, Kaiser Wühelmstr. 31 Speyert: Ludwig Gross, Ludwigstr. 15 82⁶ MRNNNEINM: Reisebüre M. Mansen, E 1, 19 ſienbral-Vertretung für den Frelstaat Baden: Reisebüro H. Hansen, deeeen aaee, am eeee estaurant Habereck, d 4, f. Freitag, den 18. Juli loſles Schlachtfest PRIUASPEZIAL'-· BIER. u freundlichſt einladet 3734 85 Louis Wenel. I. D liefern prompt 3727 erenigte Lindv. Senossenschaften Schw. Tel. Nr. 20. Ae 9 55 1b — ohrstühle werden geflochten. we Böckſtr. 11. Ein Hind (Knabe) von beſſer. Her⸗ Pflege genommen(nicht unter 1 Jahr). 3781 Anfrag. unt. R. W. 16 75 an die Geſchäftsſtelle Ein 14 Tage altes Kind Junge, in liebev. Pflege zu geben. Zu erfrag, in der Geſchäftsſt. 3718 Bessere Wäsche zum Waſchen, Bügeln u. kunft wird in ſehr gute + Entwäſſerungsarbeiten. Herſtellung zweier Ent⸗ nach den Vorläufigen Ver⸗ din 5 svorſchriften der bahndirektion Karlsruhe vom 1. Juni 1924 zu vergeben: a) Entwäſſerung der 0 u. e Pebcg Sammel⸗ 8970 Maunbeim: ſd. m Rohrleitung. 5 Einſtei ſeklonsgach, 1 Waſſerkranſchacht 2 Straßenſinktaſten. b) Entwäſſe des bahneigen. Wohnviertels b, Bahnhof Seckenheim: 700[fd. m Rohrleitung. 10 Einſteigſchächte. Zeichnungen u. Beding⸗ nisheft auf unſerem Ge⸗ ſchäftszimmer Tunnel⸗ ſtraße 5(Zimmer 17) einte ſcher⸗ daſelbſt Ab⸗ gabe der Angebotsvor⸗ drucke. Kein Verſand nach auswärts. Ange⸗ bote verſchloſſen, poſt⸗ frei, mit Aufſchrift„Ent⸗ wäſſerung Sammell hof Mannheim“ oder zEntwäſſerung Secken⸗ heim“ bis 28. Juli 1924, vorm. 11 Uhr an uns einzureichen. Zuſchlan friſt 14 Tage Man——— den 16. Julf 1924. eunm Iamäden mit guter Schulbildung geſucht. 23732 Buchhandlung Spahn, G 3. 10. Hädden das gut bürgerl. kochen kann, ſofort geſucht. Metzgerei Weſch. B3234 UJ 6. 1. Inger dooi Jahre alt, t zum baldig Ein⸗ö tritt Stellung. Drogen⸗ fach bevorzugt. ute Zeugniſſe vo inden. Angebote erbet. unter 8. E. 24 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 43743 Tudhfg. earlich. ftänleln welches als Haushälterine tätig war, ſucht auf 1. Aug. ebenſolche Stelle, am liebſten in frauen⸗ Ausbeſſern wird noch an⸗ genommen.. Landteilſtr. 6 part. „* — F loſem*3741 Angeb. unt. 8. D. an die Geſchäftsſtelle. * 3 8 Bahnbauinſpektion 1. Wenn Ihnen ein NMah-Anzug zu teuer ist, so lassen Sie sich in der Abteilung S0NDERNANFERTIGUNG unseres Fabrikationsbetriebes einen Anzug nach Ihrem Naß herstellen. Derselbe ent- spricht in Bezug auf Sitz, Stolf und Ver- arbeitung allen Ansprüchen, welche an gute NMaßarbeit gestellt werden. Derartige Anzüge kosten: 70.— 90.— 110.— 125.— sind also nicht teurer, wie ein guter fertiger AMzug. Lassen Sie sich unverbindlich bei uns beraten. Gebr. Manes, P 4, 12 Rerrgele. zungen, tücht. Mann 5 m. B3236 Zeufee eſucht. Angebote S. K. 28 an die Geſchäftsſtelle Suche mich mit .-Mk.-400 tätig an einem Geſchäft 5 onſt. Unternehmen eteiligen. ed unt. R. Z. 19 a. d. Geſchäftsſt. 3737 EfstMlassige Stenotypistin U 1 paſſende lung. 0geg 11 R. U. 14 d. Geſchäftsſt. 3729 Junge. ſaubere Monatsfrau ſucht n. einige 23 4.5 unt. S. M. 30 d. Geſ chäftsſt.*3753 verkäufe. Haus im Zentrum der Stadt mit jreiwerd. Lagerräumen Büro, gr. Hof u. Keller preisw. zu verkaufen. unter 8. H. 20 Soſwole, 8h Kleinere Horren- Ammel zu verkaufen. 3754 Schwarz, Schreinerei Gartenfeldſtr. 35. Antiquarische Noten und Bücher Mannheimer Musikhaus p 7, 14 a. Schwer goldene Herrenuhr m. Schlagwerk u. Stopp⸗ uhr zu ebote unt. O. Z. die Geſchäftsſt. 83207 Nerren- und bamenrader u äußerſt günſtigen Zahlungsbedinzungen 0 am Lager. 88 17 enhuber. H3. 2 „11. Tel 3930 1 Heleb Innet mit Ko⸗ it von alleinſteh. 54 Daume ae Sen geg. zeit⸗ 3 Bezahl. geſucht. Angebote unt. D. V. 96 a. d. Geſchäftsſt. 85124 VB.Beamter, durchaus Mitte 925 all mui in guter Lage 40. bei einzelner Dame, mit Abendtiſch. Gefl. Angeb. unter S. L, 29 an die Geſchäftsſtelle d. B räulein, berufstätig, 1* el oder Auguſt 297 möbl Zimmer (evtl, Wohn⸗ u. Schlaf⸗ zimmer) ö möylichſt ungeniert. An⸗ gebote unter R. X. 17 an die Geſchäftsſtelle. 1oder 2 Zimmer und Küche — 5 anſtänd. kinderloſ. Chepaar. Zahlu Angeb unt. O. 95 85 an die Geſcheſtsſelle Idusche meine ſchöne Anmer-Mobuung — E Lage in Lud⸗ ſen ge leiche Wohng in Maunhein Angebote an 18 Gläſer, Mannheim, Meerfeldſtr. 59. Iauseh Schöne, ſonnige J Anmerohnun m. Badez. in Neckarau geg. gleichwert. Wohng. in guter Lage Mann⸗ heims zu— 5 aeſuch Iimmef 8. —2 Juf mübl. mide an beſſ. 81 od. 175 Möbl. Ainſmel, am ält. be 8 Aeg.. But möbl. Tunt S 38 Geſchäfts eee u möll Ing eventl. mit ſton a, Pe 1 mieten. Abreſſe 1291 Selcenteltele ſit. 200, 25 7 ſof. zu leigeng 0 60 1. 0 zunter R. Fuche 22360 90 f 22 geg. erſtklaſſ. Sibe u. entſpr. Zinſen. bote unt. O. 2. 4 33 2 Geb. 35j., häusl. Dame, e i einer größ. Wo 0 Einrichtung. 0 Nelgungse mit charaktervo auch Witwer 1 5 unt. echeſhate 73725 Lebensſtellg 7275 10 049 unter R. 8. 9 8 „Puksana“ 2 Jetzi ist es Zeltl Jeder Mensch soll sofort eine elee mit— 5 heltssalz„Puksana“ vornehmen. ussehen, 125 Schwäche, Nervosität, auch Gicht und vor ere 6 verkalkung verschwinden. Veidauung und gibt ftische raue und biüfe überzeugi Vergessen Sie nicht gegen Spul⸗ Maden-, Band Erwachsenen und Kinder Duksana 04 J, den App etit an, ndes Adee Ein 2 775 55 zu vetlangen.— Zu haben bei: Ludwig& Schüttheim, O 4. 2. B Senwetzingerafr. 26, Th. Eichstedt, Kunsfgti., Br. Stutamans. Heſdel J. Ollendort, Heidelbergerstr. 12, A. Zeitrz, Katharinenstrasse 394. 2K 5 Friedrichstr. 11, H. Merckle, Gontardplatz 2, f. d. Nee hardt, Mittelstrasse 283.