AN . 188 — Freitag. 18. Juli dgeprelhe: In Mannheim und umgedung wochentlich dch de bfenmg. die monatlichen Sezleher brrpflichten delm eld ebt. Renserung bar wirtfcaftüchen verbüitniſhe ſchectente werdende greiserböhungen anzutrtennen. poft m 17590 Rarisrube.— Bauptgeſchäftsſtelle zanndelm Ee. 2.— Stſchäfts⸗ nedenſtelle Neckartadt, wald⸗ Nihe. 6. Sernfpr. Ur. 2u4l. J662. 768. 29at, 7348. Celegr. fbe. eneralanzeiger mannbeim. Erſcheint wöchentiich zwölfmal. Abend⸗Ausgabe auuheimer Genormle Neue Mannheimer Jeitung Badiſche Neueſte Nachrichten Preis 10 Pfeun'g 1924— Nr. 330 Anzeigenpreiſe nach Carif. bei vorauszahrꝛang pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für fillgemeine finzeigen.40 Solomark Reklamen 2, Soldtmar'. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine verantworlung uder⸗ nommen. höhere Gewalt Streiks, Oetriebs ſtörungen uſw. derechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen ür ausgeſallene oder beſchränkte Rusgaben oder ür verſpätete fufnahme don in⸗ zeigen. Ruftr. d Lernſpr. obne Gewäbr. Serichtsſt. Manndeim. Beilagen: Sport u. Spiel im Mannheimer General- Anzeiger Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Muſik-Jeitung Welle u. Schall Aus Seld und Garten Wandern u. Neiſen das Ergebnis der erſten Konſerenzlage Der Einoͤruck in Berlin Berlin, 18. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Ver. lauf der Londoner Verhandlungen gibt noch kein dlares Bild. Dennoch hat man an hieſigen unterrichteten Stel⸗ len wie wir feſtſtellen konnten, einſtweilen keinen ganz ungünſtigen indruck. Man ſtützt ſich dabei vor allem auf den Beitritt Ame⸗ rikas, zum anderen auf die vorläufige freilich noch nicht ein⸗ wandfrei beſtätigte Meldung, daß auch die militäriſche Räu⸗ mung in Ausſicht genommen 0 und Frankreich in den notwen⸗ digen Fragen nachgegeben habe. In allen dieſen Stücken glaubt man den Einfluß Amerikas ſehen zu dürfen, 90 deſſen Eingreifen, wie wir ſchon vor Beginn der Konferenz mehrfach betont hatten, man ganz vornehmlich gerechnet hatte. 15 Der Londoner Sonderberichterſtatter der„B..“ drahtet ſeinem Blatt über die Erei niſſe der beiden erſten Konferenztage noch fol⸗ gendes: Die wichligſten Ergebniſſe der beiden erſten Verhandlungs⸗ kage haben ſichmehr außerhalb als innerhalb der Kon⸗ ferenz abgeſpielt. Die Verhandlung der Dawesprobleme iſt bis her noch nicht vorwärts gekommen. Die franzöſiſch⸗engliſchen Diffe⸗ renzenin den Sanktionsfragen können nur Peſſimis⸗ mus erwecken. Doch kann man einen Vorwärtstrieb in der Hal⸗ tung der Amerikaner erblicken, die die Ernennung eines amerikani⸗ ſchen Schiedsrichters für die Reparationskommiſſion durch den Haager Schiedsgerichtshof anzunehmen bereit ſind. Der Poſten wird erſt ſpäter beſetzt werden. Auch bei der letzten Beratung der Repa⸗ rationskommiſſion über den der Londoner Konferenz zu unter⸗ breitenden Vorſchlag, wann für Deutſchland die Aus⸗ hrung des Dawesplanes als begonnen erwartet werden darf, hat der Vertreter Amerikas die Anſicht Woſhingtons ſo ſtark vertreten, daß der relativ mäßige Beſchluß der Reparationskommiſſion zu⸗ ſtande kam. Die amerikaniſchen Vertreter auf der Konferenz haben ſich trotz ihrer beſchränkten Vollmachten in die Unterausſchüſſe wählen laſſen. Auch die Tatſache, daß der amerikaniſche Botſchafter in Berlin Houghton ſech zurzeit in London aufhält und der onferenz zur Verfügung ſteht, um ſpäter in Berlin gewiſſe Wünſche aus Waſhington zu übermitteln, iſt bezeichnend für die beginnende Mitarbeit, zu der man ſich nun doch in Waſhington entſchloſſen zu haben ſcheint, wenn es auch eine direkte politiſche Bindung ver⸗ meiden will. Daß ſo Amerika in die Front zur erwirklichung des Dawesgutachtens getreten iſt, bezeichnet der Berichterſtatter als die ei nzige Hoffnung, die die bisherige Verhandlungen gezeitigt haben. ſerenz hat auch dem Verich erſchteer gegenüber betont, daß man in Deutſchland bei allen anderen Streitigkeiten, die noch über der Kon⸗ ferenz ſchweben, dieſe Tatſache der Teilnahme Amerikas nicht über⸗ ſehen dürfe. Die Deuſſchen müßten darin eine ernſte Gewähr dafür erblicken, daß der Dawesplan nur als ein Geſchäfts⸗ und ürtſchaftsinſtrument, nicht als ein politiſches angewendet werden ſoll, vorausgeſetzt, daß die angelſächſiſche uad italieniſche Gruppe der Konferenz ihre Zuſtimmung erteile. Einladung Deulſchlands? Nach den letzten Meldungen aus London rechnet man im all⸗ gemeinen damit, daß die Konferenz Ende nächſter Woche ihre Arbeiten beendet haben wird. Es ſcheint, daß man in engliſchen und amerikaniſchen Kreiſen der Konferenz nun doch dewalfet, daß Deutſchland noch vor Unterzeichnung es Protokolls der Konferenz eingeladen werden wird, um mit zur Feſtſtellung des endgültigen Textes herongezogen zu rateed Eine diesbezügliche Vereinbarung mit den dortigen Ver⸗ troften, insbeſondere mit den Franzoſen, iſt aber noch nicht ge⸗ roſſen worden. Auch in der Frage des Abbaus ſowohl der 85 Atäriſchen als auch der wirtſchaftllchen Sanktionen, die wohl Hauptgegenſtand der gegenwärtigen Verhandlungen iſt, iſt mun offenbar noch zu keinem Ergebnis gekommen. Während England A mit Rückſicht guf die 800 Millionen⸗Anleihe eine möglichſt raſche Abwicklung dieſer Angelegenheit wünſcht und zu dieſem Zwecke an dun dichſt beſtimmten Terminen der aufeiwanderfolgenden Anwen⸗ aller Beſtimmungen des Dawesplanes feſthält, vertritt man 75 franzöſiſcher Seite den Standpunkt, daß der Abbau der Sank⸗ e erſt beginnen kann, wenn Deutſchland dauernd Anzeichen Seiſe guten Willens gibt. Außerdem möchte man auf franzöſiſcher 80 te die ganzen klaren Beſtimmungen des Dawesplanes, die eine ba indig Wözederherſtellung der wirtſchaftlichen und Eiſenbahn⸗ ſß it orſehen, umgehen durch Vorſchützen militäriſcher Beſorg⸗ ee ein Skandpunkt, den man ſich auf engliſcher Seite nicht zu ſiſchen e ſcheint. Sowohl die engliſchen wie die franzö⸗ eß fü itglieder der Konferenz haben nun einen Plan vorgelegt, den Fall einer deutſchen Verfehlung zu geſchehen habe 0 autet jedoch, daß beide Pläne ſo ſehr voneinander ab⸗ on e Anech die te nicht belde Anregungen zur i 1 an die Volltonferenz 1 Meachen. rundlage eines Vo ſchlages Frankreichs Hegemonie in der Repko beendet Der Sonderberichterſtatt is“ mel ̃ erſtatter des„Echo de Paris“ meldet ſeinem ee London, in Paris habe Herriot Macdonald miſfion beiceteſtanden, daß ein Amerikaner der Reparationstom⸗ fands ſe gateen werde für den Fall, daß eine Verfehlung Deutſch⸗ dh der werden ſoll. Er habe aber nicht zugeflan den, eIcer fun eesdgen für die Zahlungen als Schieds⸗ zwiſche feheren ſoll, wenn keine Einſtimmigkeit und Pelcen Delegierten Frankreichs, Englands, Ialiens bar Be zuſtandekommen ſollte. Die engliſche Regierung habe mdonen Konferenz in Wafhington mitteilen laſſen, daß ſie 70 ee eobachter oder irgend jemand anderem geſtatten antwortlichkeit Arbezten der Repfo keilzunehmen, ohne daß die Ver⸗ 1u er it der Vereinigten Staaten engagiert werde, die nicht Lelbneg urückhaltung heraustrete. Die Mitteilung, die Botſchafter m erſten 1 00 Nice gemacht habe, hätte ſo ge⸗ 5 n, daß weder Coolidge no ughes ihre in anergapenhipen. Aber in ſpäter Stunde an kedch habe und da igt. daß beide ihren Standpunkt geändert hätten bcteen n offiziell in der Lage ſei zu erklären: Das Staats⸗ Amerifaner 7 keine Einwendungen gegen die Beteiligung eines ſehlung den Fall der Feſtſtellung einer deutſchen Ver⸗ alſe deugenk anaſchen Delegierten hätten ſich einer frart Niee n. Dieſe Löſung bereſte jeder Möglichkeit tunfl g 3 in der Repko für die Zu⸗ reiche e 5 ö be beſtanden aus der Einigkei gr uaſen und aus der Tatſache, daß ee en nicht mehr offiziell an den Arbeiten der Repko teilnahmen. mir Ein engliſches Mitalied der Kon⸗ Sobald ein amerikaniſcher Vertreter in die Repko eintrete, ver⸗ ſchwinde die günſtige Lage Frankreichs, denn eine Stimmengleich⸗ heit iſt nicht mehr möglich. Frankreich habe alſo durch die Stellung⸗ nahme der Vereinigten Staaten eine ſehr fühlbare Niederlage erlitten. Seit geſtern verſuchen die franzöſiſchen Delegierten die Texte zu drehen und zu wenden, aber ſie können ſich nicht mehr befreien. Die ktragiſche Lage Frankreichs Der Sonderberichterſtatter des„Quoditien“ meldet aus London: Nach dem von Macdonald den Delegierten gegebenen Abendeſſen hätten wichtige Verhandlungen ſtattgefunden. Es ſeien präziſe Vor⸗ ſchläge gemacht worden, die anſcheinend die Schwierigkeiten beſeitigen und ein Abkommen begünſtigen könnten, namentlich in den Fragen die der erſten Kommiſſion unterbreitet ſeien, die Frage der Verfeh⸗ lungen und der Reparationen. Nach dem gleichen Verichterſtatter kann die Aufgabe dieſer Kom⸗ miſſion dahin präziſiert werden, die Konferenz müſſe gewiſſer⸗ maßen die politiſche Erbſchaft aus dem Ruhrkampf liquidieren bevor ſie ihre Arbeiten fortſetze. Die Ruhrbeſetzung habe Frankreich gezwungen, den Sachrerſtändigenplan anzunehmen, der weniger günſtig ſei als der Plan Bonar Laws vom Januar 1923. Die Lage im Ruhrgebiet, die eine Beunruhigung hervorrufe, müſſe beſeitigt werden, bevor man den Plan zur Ausführung bringen könne. Das ſei eine tragiſche Lage, aus der es nur einen Aus⸗ weg geben könne, nämlich, daß man offen und feierlich anerkenne, daß die iſolierte Aktion Bankerott gemacht habe und daß nur die Zuſammenarbeit der Alliierten es ermöglichen könne, die bis jeßzt Unlösbar erſcheinende Reparationsfrage zu regeln, um Europa zu retten. Die Mitwirkung der Amerikaner Der Sond.⸗Berichterſt. des„Petit Journ.“ meldet, wie ſchon von Uns berichtet wurde, daß O. Moung die Stellung eines General⸗ agenten für die Zahlungen nur für 3 Monate annehme u. zwar mit Beiſtand eines Mitarbeiters, der nach ihm den Poſten endgültig über⸗ nehmen werde. Owen Young hobe in Amerika zu große Intereſſen, um auf die Dauer ſeinen Wohnſitz in Europa nehmen zu können. Auch die„Chicago Tribune“ bringt die Meldung, daß Owen Moung den Poſten als Generalagent für kurze Zeit, höchſtens für drei Monate, auf Drängen von Staatsſekretär Hughes anzu⸗ nehmen bereit ſei. Die Anleihebedingungen der Amerikaner Berlin, 18. Juli.(Von unſ. Berl. Büro). Der B. Z. wird aus Paris gedrahtet, der Sonderberichterſtatter des„Matin“ in London, Jules Sauerwein, hatte eine Unterredung mit dem amerikaniſchen Delegierten Houng. der ihm erklärte:„Nach meiner Anſicht müſſe, damit ein amerikaniſcher Bürger ſich bereit erklärt, einen Teil ſeiner Erſparniſſe in einer Anleihe, die wir beabſichtigen, anzulegen, drei Bedingungen erfüllt ſein: 1. Die Einigung mit deutſchland. Man leiht kein Geld, wenn nux die Macht dieſes Darlehen garantiert. Damit ein Land wie Deutſchland ſeine Verpflichtungen gegenüber den Darlehensgebern hält, muß es den Kontrakt angenommen haben. 2. In zweiter Linie iſt die Sicherheit notwendig, daß die allge⸗ meine Wirtſchaft des Landes, das die Anleihe aufnimmt, durch keine äußeren oder ungerechtfertigten Interventionen geſtört werden kann. Eine Garantie für die Ruhr iſt notwendig. 3. Es iſt nötig, daß in keinem Falle die für die Zinſen als Tilgungszahlungen der Anleihe beſtimmten Ein⸗ ünfte ihrem Zweck entzogen werden und von einer fremden Macht eſchlagnahmt werden können. „Das Reparationsproblem“— ſchloß Young—„könne lechniſch gelöſt werden. ohne die Intereſſen Frankreichs zuſchädigen. eim Gegent⸗il; wenn es aber nicht gelöſt wird, wenn dieſe Konferenz ſich hinker Formeln, Mißverſtändniſſen, ſowie Einzelfragen vergräbt, dann ſteht Furopa einer neuen großen Kataſtrophe gegenüber. Mark und Franken, einſchließlich bis zu einem ge⸗ wiſſen Grade ſogar das Pfund werden ernſthaft entwertet werden, deshalb muß man zu einem Erfolg kommen und zwar hier. Die Dauer der Konferenz Der Sonderberichterſtatter des„Matin“ meldet aus London, der allgemeine Eindruck bei den Führern der Delegationen ſei der, daß die Konferenz viel länger dauern könne, als man bis jetzt angenommen habe. b b Wenn nicht, was dann: Bisher hat die Frage, was im Falle der Ablehnung des Sachverſtändigen⸗Gutachtens zu geſchehen habe, keine Antwoct von der Oppoſition gefunden. Der Deutſchnationalen Volksparteit Halle iſt es vorbehalten geblieben, die lange ver⸗ gebens erwartete Antwort zu geben. Sie hat in einer feierlichen auf dem Petersberg bei Halle folgende Entſchließung gefaßt: „Die auf dem Peterskopf bei Halle zu Tauſenden zuſammen⸗ geſtrömte Bewohnerſchaft aus Halle und Umgegend erhebt Ein⸗ ſßruch gegen das Sachverſtändigen⸗Gutachten, weil es durch Weg⸗ nahme unſerer Eiſenbahn, Reichsbank, Zölle, indirekten Steuern, privater Induſtrieeinkünfte, unſeres Spiritusmonopols, ſowie durch Abdroſſelung unſeres Ausfuhrhandels die fürchterlichſte Hunger folter über das deutſche Volk bringt. Will der Feind das deutſche Volk pernichten, ſo ſoll er's nicht mit unſerer Unter⸗ ſchrift und damit mit einem Schein des Rechts, ſondern ohne Unterſchrift als Gewalthaber und Tyrann. Darum fordern die hier zu Tauſenden Verſammelten: Staatsregierung möchten das Sachverſtändigen⸗Gutachten unbedingt ablehnen. Die Deutſchnationalen von Halle und Umgegend verlangen alſo vom Feinde den kntſchluß, das Sachverſtändigen⸗Gutachten gegebenenfallsmit Gewalt in Deutſchland durchzuführen und ſind bereit, ſich einem ſolchen Gewaltakt gegebenenfalls zu unterwerfen. Iſt der Vertreter des Wahlkreiſes Halle, der deutſchnationale Abgeordnete Leopold, bereit, anſtelle der gegen⸗ wärtigen Reichsregierung die Verantwortung für dieſen Schritt zu übernehmen? Wenn die Deutſchnationalen in Mitteldeutſchland ſich bei ihren politiſchen Freunden im beſetzten Gebiet er⸗ kundigen wollten, was es bedeute, durch Gewalttätiakeit und Thran⸗ nei ungehört zu den ſchwerſten, wirtſchaftlichen Opfern gezwungen zu werden, ſo würden ſie die Frage, was mit dem Sachverſtändi⸗ gengutachten im Intereſſe Deutſchlands zu geſchehen hat, gewiß anders beantworten. — Die rote Internationale In Moskau iſt vor kurzem der Kongreß der dritten(kom⸗ muniſtiſchen) Internationale geſchloſſen worden. Vorher hat man ſich eine volle Woche über die politiſche Lage ausgeſprochen und da⸗ bei an den Bericht angeknüpft, den Sinowjew, der Nachfolger Le⸗ nin⸗, zu Beginn der Sitzung erſtattet hatte. 62 Debatteredner aus aller Herren Länder kamen in der Ausſprache zu Wort. Zum Schluß wurde dann die von dem Exekutivausſchuß vorgelegte Ent⸗ ſchließung gegen eine ganz kleine Minderheit von acht Stimmen an⸗ genommen. Damit war äußerlich die Einheit der kommuniſtiſchen Internationale zur Schau geſtellt. Man gewinnt aber doch aus der Ausſprache und aus den Kommentaren der kommuniſtiſchen Blätker den ganz veſtimmten Eindruck, daß die rote Moskauer Internatio⸗ nale unter dem Zügel Sinowjews bei weitem nicht mehr die ſtraff geleitete Einheit darſtellt, die ſie vordem war und daß der Verluſt Lenins ſich außerordentlich ſtark fühlbar macht. Die Zweifel an der gegenwärtigen Führung der kommuniſti⸗ ſchen Internationale wurde auf dem Kongreß ſelbſt offen zum Aus⸗ druck gebracht. So ſtellte der italieniſche Vertreter VBordigo die Frage, wer nach dem Tode Lenins noch die Bürgſchaft übernehmen könne, daß die kommuniſtiſche Partei auch wirklich eine weltumſpan⸗ nende Internationale ſein werde. Die Tatſache, daß der Exekutiv⸗ ausſchuß die beſten ruſſiſchen Genoſſen umfaſſe, genüge nicht. Der Italiener erklärte auch offen, daß die kommuniſtiſche Partei jetzt nicht mehr denſelben Wagemut beſitze und beſitzen könne, wie in den Tagen, als ſie noch von einem Genie wie Lenin geführt worden ſei. Sinowjew nahm dieſe Warnungen zur Kenntnis und gab auch zu, daß die Anſicht des italieniſchen Kommuniſten ſicher von vielen Mitgliedern der roten Internationale geteilt werde. Er meinte aber, daß der Verluſt Lenins es nur umſo dringender notwendig mache, durch die ſtrikteſte Diſziplin die ſtraffe Geſchloſſenheit der kom⸗ muniſtiſchen Internationale aufrecht zu erhalten. In dieſer Bezieh⸗ ung müſſe die Internationale dasſelbe Bild bieten, wie die ruſſiſche kommuniſtiſche Partei, die ja allerdings durch die kommuniſtiſche Ge⸗ heimpolizei ſehr ſtramm am Zügel gehalten wird. Aber Sinowjew wird ſich wohl ſelbſt klar darüͤber ſein, daß man eine internationale Organiſation nicht mit denſelben Mitteln beherrſchen kann. Die Spaltung der kommuniſtiſchen Internationale in einen lin⸗ ken und einen rechten Flügel zeigte ſich recht, deutlich Die linken Flügelleute wandten ſich mit aller Entſchiedenheit gegen die Pa⸗ role der Einheitsfront und machten dem Ausſchuß aus dem Unter⸗ bleiben der Weltrevolution die allerſchwerſten Vorwürfe. Dabei mußte vor allen Dingen der Fehlſchlag der deutſchen Kommu⸗ niſten im Oktober vorigen Jahres herhalten. Der Kongreß be⸗ ſchäftigte ſich mit dieſer Aktion einen ganzen Tag und Radek nahm ſich bei dieſer Gelegenheit den Moskauer Exekutivausſchuß ſehr ener⸗ giſch vor. Radek ſprach allerdings als Vertreter des rechten Flüg⸗ls und wurde von mehreren deutſchen Kommuniſten lebhaft unter⸗ ſtützt, ſo u. a. von Klara Zetkin. Sinowjew rechnete dann mit dieſer Oppoſition ſehr gründlich ab und er tadelte beſonders lebhaft Klara Zetkin, die er zwar als Veteranin der Revolution anerkannte, non der er aber gerade deshalb, wie er ſich ausdrückte, etwas ganz anderes erwartet hätte. 25 Von Deutſchland ging dann die Debatte auf England über⸗ Sinowjew erklärte, Deutſchland ſei ſicherlich ein ſehr wichtiger Fak⸗ tor in dem Plan der großen Weltrevolution, aber es komme auch ſehr viel auf die angelſächſiſchen Länder und auf England ſelbſt an. Man müſſe immer im Sinne behalten, daß Karl Marx einmal ge⸗ ſagt habe, eine Weltrevolution ohne England werde lediglich in Sturm in einer Teetaſſe ſein. In der Ausſprache wurde dann auch ſehr großes Gewicht auf die Notwendigkeit gelegt, in England eine große kommuniſtiſche Partei ins Leben zu rufen. Die engliſchen Kommuniſten wurden wegen Verſagens nach dieſer Richtung lebhaft getadelt, u. a. auch von der deutſchen Genoſſin Ruth Fiſcher, die er⸗ klärte, die kommuniſtiſchen Mitglieder der engliſchen Arbeiterpartei ſeien lediglich Sonntags⸗Kommuniſten. Dieſer Zurechtweiſung wider⸗ ſetzten ſich aber die engliſchen Genoſſen. Einer ihrer Delegierten, Macmanus, ſetzte dem Kongreß auseinander, daß die engliſchen Kommuniſten in erſter Linie darauf bedacht ſein müßten, die eng⸗ liſche Arbeiterpartei und die engliſchen Gewerkſchaften zu zerſetzen. Das Schlußwort Sinowjews war ebenſo wie die ſchließlich an⸗ genommene Entſchließung darauf eingeſtellt, einen gewiſſen Mittel⸗ kurs zwiſchen dem linken und dem rechten Flügel zu halten. Er peitſchte die gemäßigten Elemente auf der Rechten auf und goß et⸗ was Waſſer in den überſchäumenden Wein der Linken. Wir wollen, ſo ſagte er, in unſerem Kampf um die Beherrſchung der Welt wirk⸗ liche Eroberungen machen, nicht nur die Luft mit unſeren Fäuſten ſchlagen. Bezeichnend war es, daß Sinowjew in der gegenwärtigen pazifiſtiſchen Anwandlung der internationalen Politik ein Symptom des Zerfalles ſah. Er meinte, Muſſolini und Poincaré ſeien ge⸗ wiß Schrittmacher der kommuniſtiſchen Weltrevolution, oder Herriot und Macdonald arbeiteten dem proletariſchen Umſturz noch viel mehr in die Hände. Im großen und ganzen zeigte der Kongreß einen Mangel an innerer Geſchloſſenheit. Aber ebenſo auch eine an⸗ verkennbare Neigung durch Aktionskraft nach außen dieſen inneren Mangel wettzumachen. Bolſchewiſtiſche Phraſen Wie ruſſiſche Zeitungen berichten, hat Sinowjew(Apfel⸗ baum) einen Aufruf erlaſſen, wonach die kommuniſtiſche Partei ſchon in zwei Nationen die Mehrheit des Proletarjats für ſich gewonnen hat. In dieſen beiden Ländern müßten die Kommuniſten darnach trachten, die Regierungsgewalt an ſich zu reißen. Die Kommunmiſten Oeſterreichs, Polens und der Tſchecho⸗ flowakei müßten ſich zur Unterſtützung der deutſchen Kommuniſten bereithalten. In Bulgarien ſei augenblicklich die Aufruhrbewegung im Gange. Ddie Sorge um Scheidemann und Genoſſen J Berlin, 18. Juli.(Von unſ. Berliner Büro.) Der preußiſche Landtag erledigte heute eine Tagesordnung, die aus nicht weniger als 23 Punkten, zumteil kleineren Vorlagen beſtand, in einer knappen Stunde. Darnach ſchlug Präſiden Leinert vor. die nächſte Sitzung auf den 22 September zu vertagen Für die Sozialdemokraten erhob der Abgeordnete Hirſch Einſpruch und verlangte eine Anberaumung der neuen Sitzung um 2 Uhr Dieſer Antrag wurde angenommen. Bei der Geſchäftsordnungsdebatte verfiel indes der ſozialdemokratiſche Antrag, die von ihnen verlangte Ei'nſtellung des Beamtenabbaus in der neuen Sitzung zu beſprechen, der Ablehnung. Da infolge deſſen andere Gegenſtände zur Beratung nicht mehr vorhanden waren, blieb es bei der Anordnung des Präſidenten. Der Verſuch der Sozialdemo⸗ kraten, auf dieſe Art ihre Leute in den Kommunen vor dem Ab⸗ bau zu bewahren, iſt ſomit fehlgeſchlagen. 2 Scite. Nr. 339 Mannheimer General · Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 18. Juli 1924 Die Lage in der pfalz Ein neuer Putſchverſuch der Separaliſten in Pirmaſens Uleber neue Separatiſtenumtriebe und Beunruhigung der Bevölkerung durch die Ortsgruppe der rheiniſchen Arbeiterpartei in Pirmaſens meldet der dortig epPolizeibericht: Angehörige der Ortsgruppe der hieſigen Arbeiterpartei zogen am Dienstag abend in verſchiedene Wirtſchaften, um Feierabend bieten mit dem Bemerken, die rheiniſche Arbeiterpartei komme, und wer nach 12 Uhr auf der Straße getroffen werde, würde verhaftet und erſchoſſen. Durch dieſes Vorgehen entſtand eine Panik unter der Bepölkerung und es kam zu großen An⸗ ſemmlungen in der Schloß⸗ und Gärtnerſtaße. Der Arbeiter Frnewein aus Hagenau, gebürtig aus Thaleiſchweiler, konnte als ausführendes OOrgan verhaftet werden. An der Gärtnerſtraße be⸗ gegneten mehrere Separatiſten der Gendarmerie und wollten gen dieſe tätlich vorgehen. In dieſer Angelegenheit wurden die ngehörigen der rheiniſchen Arbeiterpartei Eugen Betz und Philipp Buürkey, verhaftet. Die Führer der rheiniſchen Arbeiterpartet Erwin Bopp und Krainbühl ergriffen die Flucht, als Schüſſe fſelen; Bopp wurde verfolgt, bis zur Wohnung. Es gelang ihm gber, zu entkommen. Die Feſtgenommenen ſind ins Amtsgerichts⸗ gefängnis eingeliefert worden“. Die Pirmaſenſer Zeitung meldet ferner unter dem 16. Juli: „Heute nacht 12 Uhr kam es in der Nähe der Parkbrauerei zu een Menſchenanſammlungen. Der Arbeiter Ernewein von haleiſchweiler wurde um die gleiche Zeit verhaftet, weil er in verſchiedenen Wirtſchaften der Stadt die Gäſte aufgefordert hatte, das Lokal zu verlaſſen mit dem Hinzufügen, daß die Rheiniſche Ar⸗ boiterpartei im Anzug wäre und jeden erſchießen würde, der noch nach 12 Uhr außerhalb ſeiner Wohnung angetroffen würde. Die Gendarmerie traf dann auf ihrem Rundgang an der Ecke der SGärtner⸗ und Besmarchſtraße mit mehreren Separatiſten zu⸗ ſammen. Die machten Miene, tätlich gegen die Sicherheitsorgane vorzugehen, worauf von ſeiten der Gendarmerie ein Schuß abge⸗ geben wurde, der jedoch niemanden verletzte. Daraufhin wurden von den Angreifern zwei weitere Perſonen feſtgenommen. Es handelt ſich um die Fabrikarbeiter Philipp Burkey und Eugen Betz. Einem in Fehrbach wohnenden Mann wurde um die gleiche Zeit ein feſtſtehendes Meſſer abgenommen. Die Verhafteten wur⸗ den in das Amtsgerichtsgeſänznis eingeliefert. Wie wir weiter erßahren, waren bei dem Zuſammenſtoß auch die bekannten Sepa⸗ retiſten Edwin Bopp und Krainbiehl beteiligt, die ſich durch die Flucht ihrer Feſtnahmne entziehen konnten. Durch dieſe Vor⸗ kommniſſe werden in den letzten Tagen verbreitete tendenziöſe Berichte genährt, ohne aber an Wahrſcheinlichkeit zu gewinnen.“ Politiſche Amneſtie in Bulgarien Die Bulgariſche Telegraphenagentur meldet: In der Abſicht, die ſchmerzlichen Spuren der Vergangenheit zu verwiſchen und eine Befriedigung der Geiſter herbeizuführen, hat die bulgariſche Regierung ein Amneſtiegeſetz eingebracht, das einſchließt: 1. die Miniſter der Liberolen Partei, die vom Oberſten Gerichts⸗ hof perurteilt worden ſind, mit Ausnahme des ehemaligen Miniſterpräſidenten Radoslawow und des ehemaligen Finanz⸗ miniſters Tontſchew;: 2. alle von Militärperſonen begangenen Verbrechen 7 und Vergehen, ausgenommen diejenigen, durch die der Tod oder die ſchwere Verwundung von Menſchen hervorgerufen wurde; 3. alle von dem Geſetz über die ſoziale Fürſorge vorgeſehenen Vergehen, ſowie gegen das Wahlgeſetz begangene Vergehen, 4. elle Vergehen der Agrarpartei, die bei den Ereigniſſen im September 1922 in Tirnowa begangen wurden, wobei aber die ſchuldigen Funktionäre ausgeſchloſſen werden; 0 5. alle Preſſedelikte bis 31. Dezember 1923. Nach lebhafter Ausſprache nahm die Sobranſe geſtern in Leſung dieſes Amneſtiegeſetz an. Von den Wohltaten des geſetzes bleiben darnach ausgeſchloſſen Radoslawow und Tontſchew, jedoch wird der letztere wegen zu hohen Alters und da erx ſeinen Sinn vollſtändig geändert hat, begnadigt. Wien, 18. Juli. Die„Wiener Allgemeine Zeitung“ meldet aus Konſtantinopel, daß vor einigen Tagen das Statut dex unter Beteiligung der Regierung zu gründenden Türkiſchen unterzeichnet wurde. Es handelt ſich um ein Konkurrenzunternehmen der„Dettepublique mit einem Grund⸗ kapital von 1 Million türkiſchen Pfund, deſſen Sitz in Angora iſt Die Bank ſoll auch als und eine Filiale in Konſtantinopel hat. Devot für Regierungsgelder dienen. Die Nache des Toten „Von Era Gräfin von Baudiſſin 1(Nachdruck verboten.) War es wirklich ſo, daß die letzten, langſam verrinnenden Stun⸗ Fn eines Sterbenden ihm gehörten, daß er mit dem Reſt ſeiner Kraft die Seele, die ihm untertan geweſen war, an ſich feſſelte und ſie zwang, mit ihm in die Vergangenheit zurückzugehen, um noch einmal gemeinſam an liebe, feine Erinnerungen zu rühren und ſich der tieſen Beziehungen bewußt zu werden?— Oft hatte Dora Pranken⸗Zeuſchen davon geleſen, aber ſie glaubte nicht recht daran. Sieie ſaß da, in zweiter, langer Nachtwache ſchon, das über ein Gebetbuch geneigte, von weißer Leinwand umrahmte Antlitz einer barmherzigen Schweſter ſich gegenüber, an der anderen Bettſeite; angezogen, verwirrt von dieſem Bilde, ringend mit ſich, der Gegen⸗ wart nichts zu entziehen, was ſie von ihr verlangte. Aber dieſe Gegenwart ſtieß ſie ſofort in Abgelebtes, Ueberwundenes; Erleb⸗ niſſe, Szenen, nichts wie dieſe kleinen Einzelheiten, die dem Gedächt 115 nur Ballaſt bedeuten konnten, traten aus dem Schatten in das ruhige Licht der Krankenlampe und zeigten, daß ſie weder ihre Urſache noch ihre Wirkung im geringſten vergeſſen habe.„Weshalb hlieb das in mir haften?“ fragte ſie ſich verzweifelt.„Warum wird s mir nicht geſchenkt, mich an jene Peinlichkeit zu erinnern?“ Und mit Gewalt nahm ſie den Faden wieder auf, dem die großen, einſchneidenden Erlebniſſe ihres Daſeins aufgereiht waren. Pean es jener ſtill Sterbende vermochte, ihre Gedankengänge in ann zu halten, ſo wollte ſie ſich mit ihm an das klammern, was nen Abſchnitt und Aufſtieg geweſen war. Nichts Nebenſächliche⸗ mehr ſollte ſie ablenken— und zuletzt mußte ſie das Ganze zu⸗ aee um die Gewißheit in ſich zu tragen, daß Wege und eigungen ſich unweigerlich kreuzen und aufwärts leiten mußten, damit ihre Seele nun allein den Flug ins Weite, Unbegrenzte wagen dürfe—— Hatte ſie nicht in ihrer erſten Ehe Unſagbares gelitten?— Die Enge der Verhältniſſe, verſchärft durch die ſchmerzende Kleinlich⸗ feit eines nur um das Alltägliche beſorgten Mannes. Ein kränk⸗ liches Kind, das ihr Zeit und Mut ſtahl, tauſend böſe Hinderniſſe, die ſich ihrem Wollen entgegenſtemmten; ein Kreis von Verwandten 5 Bekannten, der ſie mit Gehäſſigkeit umgab. Sie ſchauderte, wie ihr gegen ihren Willen kränkende Bemerkungen, herabſetzende 0 einfielen. Immer ſtärker war das Bewußtſein der nerträglichkeit ihrer Lebenslage in ihr geworden, immer unge⸗ ſtümer auch das Begehren, das zu retten, was ſie das ihr von Gott verliehene Talent nannte— die Begabung zur Schauſpielkunſt Heimlich lernte ſie, probte bei Kollegen, denen der Eiſer der„kleinen Bürgersfrau“ Spaß machte;: ſie trat auf Provinzbühnen auf, kam heim und hatte die Ueberzeugung, daß nur die Umgebung ſie lähme — Mann, Kind, Dürftigkeit. Ohne Feſſeln nur konnte ſie zu reinen Höhen der Kunſt aufſteigen. Eein Mann kam, dieſer Mann— leiſe ſchob ſie ihre Finger unter die Hand des ſanft Atmenden und ihr war, als ſpüre ſie kinen leichten Gegendruck— er ſah ihre Not und befreite ſie. Reich⸗ Das volksbegehren in Braunſchweig Aus Braunſchweig wird uns geſchrieben: Der Braunſchwei⸗ giſche Landtag, deſſen Legislative nach drei Jahren im Januar 1925 abläuft, entſpricht nach Auffaſſung bürgerlicher Kreiſe ſchon längſt nicht mehr dem Willen des Volkes. Dieſe Auf⸗ faſſung hat durch das Ergednis der Reichstagswahl eine weſentliche Stütze erhalten, indem viel mehr bürgerliche als ſozialiſtiſche Stim⸗ men abgegeben worden ſind. Die jetzigen Regierungsparteien(Sozja⸗ liſten und Demokraten) haben eine abſolute Stimmenmehrheit im Landtag und lehnen eine vorzeilige Auflöſung des Landtages ab. Aus dieſem Grunde wurden von 55 Regierung den Parteien, die hinter dem Volksbegehren ſtehen, möglichſt viel Schwierigkeiten gemacht. Nachdem man endlos lange die Unterſchriften zum Auflöſungsantrag geprüft hatte, iſt dann ſchließlich in den Ferienmonat Juli hinein der Abſtimmungstag über das Volksbegehren angeſetzt worden. Die Wahl⸗ beteiligung war insbeſondere in der Landeshauptſtadt Braunſchweig bei dem wunderſchönen Sommerwetter ſehr 1 7 Trotzdem ſind in der Stadt Braunſchweig am Wahltag 19 338 Jaſtimmen und 863 Neinſtimmen abgegeben worden. Zu einem erfolareichen Volksbegehren gehört mindeſtets der zehnte Teil der Stimmen aller Wahlberechtiaten. ſo daß die Zahl der Stimmen zwiſchen 30⸗ und 31000 ſchwankt. Dieſe Zahl iſt, ſoweit ſich jetzt das Ergebnis überſehen läßt, ſelbſtverſtändlich nicht nur erreicht, ſondern noch überſchritten. Das endaültige Wahlergeb⸗ nis iſt erſt Ausganas der Woche zu erwarten, wenn der eingeſetzte Wahlausſchuß das Eragebnis amtlich feſtgeſtellt hat. Am Montaa abend trat der Wahlausſchuß zuſammen, um die durch die Briefwahl eingegangenen Stimmen zu prüfen und feſtzuſtellen. Vom Rat der meiſtenteils zur Briefpahl von im Urlaub befindlichen Wählern und Wählerinnen benutzt worden ſind. Die Geſamtzahl der Wahl⸗ briefe dürfte ca. 2500 betragen, die wohl arößtenteils nur von Per⸗ ſonen eingereicht worden ſind. die ſich für das Volksbegehren ein⸗ ſetzen. Das Volksbegehren aing aus von foglenden vier Parteien: Deutſche Volkspartei, Deutſchnationale Volkspartei. Nieder⸗ ſächſiſche Partei(Welfen) und dem Zentrum und wurde weiter von den nationalen Verbänden(Stahlhelm) gefördert. Die Jahl der auf⸗ gebrachten Stimmen wird auf mindeſtens 60 000 geſchätzt. Das Staatsminiſterium hat nun unverzüglich nach dem Geſetz dem Landtag eine entſprechende Vorlage zu machen. Dieſer hat ſich zu entſcheiden, ob er dieſem Volksbegehren auf Auflöſung des Landtages— der bei ſeiner Neuwahl ſtatt 60 nur noch 48 Abge⸗ ordnete zählen wird— entſprechen will oder nicht. Der Landtag wird dieſes bei ſeiner Zuſammenſetzung ablehnen. Nach dem Ge⸗ ſetz über Volksbegehren und Volksentſcheid kann er ſich zu ſeinem Entſchluß zwei Monate Zeit nehmen. Da der Landtag zurzeit in den Ferien iſt, ſo wird er unbedingt dieſe Friſt ausnutzen, ohne daß die bürgerliche Minderheit etwas dagegen erreichen kann. Bis dann die Regierung dazu kommt, den Volksentſcheid anzuſetzen, dürfte es Oktober⸗November geworden ſein. Die Parteien müſſen ſich dann überlegen, ob ſie das Verfahren bis zum Ende durchfech⸗ zen wollen, weil im Januar ſowieſo neugewählt werden muß und man ſich Ausgangs dieſes Jahres bereits mitten in der Wahlbe⸗ wegung befindet. Eine Verlängerung der Legislative des jetzigen Landtages kommt nicht in Frage, da dazu die Regierungspar⸗ ſeien nicht die verfaſſungsmäßige Mehrheit aufbringen können. Nachklänge zum Hitlerprozeß Ein Falſcheidverfahren gegen Oberleutnank Braun In dem Hitlerprozeß hatte ſeiner Zeit, wie erinnerlich, Oberleutnant Braun von der Reichswehr in München unter Eid geſtellt, daß die Mutter des beim Wehrkreisfommando am 9. No⸗ vember erſchoſſenen Leutnants a. D. Caſſella ihm erklärt habe: Sie glaube nicht, daß er(Braun) ihren Sohn erſchoſſen habe. Ddieſe Angaben wurde vonſeiten der Verteidigung beſtritten. dee hat der Strafſenat des Oberlandesgerichts nachdem in erſter In⸗ ſtanz die Eröffnung eines Verfahrens abgelehnt worden war, gegen Oberleutnant Braun die Eröffnung eines Verfahrens wegen ſahrläſſigen Falſcherdes beſchloſſen. Im„Vayeriſchen Kurier“ ſchreibt heute Abg. Schiffer u..: Daß der völkiſche Abg. Graf Treuberg am 18. September an den Abg. Dr. Glaſer einen Brief ſandte, in dem es im Hinblick auf die kommende Aktion hieß, es müſſe dann ganze Arbeit gemacht werden. Nicht nur die Noten ſeien zu verhaften und zu füſilie⸗ ren, ſondern man müſſe auch Pittinger und ylander und unter Umſtänden auc Kahr 17 Die Todesſtrafe müßte in der erſten Zeit die einzige Strafe ſein, die anzuwenden wäre. Abg. Schiffer fragt, ob dieſer Brief bei den Gerichtsakten im Hitlerprozeß nicht bekannt geweſen ſei und warum er trotz ſeiner einſchneidenden Bedeutung nicht verleſen wurde. 8 tum bot er ihr, aber auch die Möglichkeit, ihr Talent weiter auszu⸗ bilden und den Weg zu gehen, den ſie für den ihr von Gott be⸗ ſtimmten hielt. Volle Freiheit ſagte er ihr zu und gewährte ſie— bis eine unheilbare Krankheit ſeine Arbeitskraft zerbrach und ſtatt des Führenden, ſtolz Schenkenden ein Armer, Hilfloſer aus ihm wurde.„Geh doch,“ bat er oft.„Ich hemme dich, du warſt im Anſtieg zum Ruhme— mehr als deine erſte Ehe iſt nun dein Ver⸗ weilen bei mir dein Verderben.“— Sie widerſprach ihm nicht. Aber ſo wenig, wie ſie das Schickſal jener Verlaſſenen rührte— des Mannes, der einſam in einem kleinen Neſt verkümmerte, ihres Sohnes, der, kaum zum Jüngling erwachſen, ſein Blut dem Vater⸗ land gegeben hatte— ſo feſt fühlte ſie ſich dem verbunden, der ihr Befreier hatte ſein wollen. „Ich muß bei ihm ausharren,“ geſtand ſie ſich ſelbſt,„es iſt mein Opfer an das Glück!“ Und ſelbſt jetzt, in dieſer Stunde, da eine unſichtbare Hand die letzten Sandkörner ſeiner Stundenuhr gur noch zögernd zu halten ſchien, empfand ſie in ſich das furchtbare und doch erlöſende Wiſſen: „Mit ſeinem Tode fällt die letzte Feſſel! Dann endlich, endlich bin ich mir ſelbſt gegeben.“ Und ihr war, als ſtände ſie auf einem Berge und ausgebreitete, mächtige Schwingen trügen ſie in ein Meer von Licht und Sonne hinaus.— Die Pflegerin beugte ſich nieder und ſtrich leiſe mit einem Tuch über die erblaſſende Stirn des Schlafenden. Dann warf ſie einen Blick auf die Uhr und nahm geräuſchlos ihren Platz wieder ein. ihre Pflicht ſein müſſen. Und nicht Zukunftsträumen durfte ſie folgen, Stunden und Dingen, die mit dem Abſchiednehmenden nichts mehr zu tun hatten: in letzter Liebe mußte ſie ihn umfangen und jene Zeiten, die er ihr großmütig vergönnt hatte. Stand es nicht mehr in menſchlichem Ermeſſen, angeſichts des Todes ihre Selbſtſucht zu zügeln?— War es ihre Schuld, daß es wie Hoffnungen aus einem Aſchenhaufen hervorzüngelte und ihr! lockende Bilder vor die ins Weite ſtarrenden Augen gaukelte?— Sie konnte den Sterbenden nicht mehr anſehen; ſchwächer und ſchwächer wurde der Druck ſeiner Finger über den ihren, atemlos die Stille. Und in ihr, brauſend wie ein junger Triumph, die Worte:„Du biſt frei— nun gehörſt du dir——“ „Es iſt vorbei“, ſagte die Pflegerin faſt lautlos, tat dem Toten die letzten Dienſte und kniete nieder zum Gebet. Auch Dora fiel auf die Knie hin; geſenkten Hauptes. Denn ihr war, als wiſſe jene Stumme, die mit kaum bewegten Lippen die Fürbitte für die arme Seele ſprach, was trotz ihrer äußeren Unbe⸗ wegtheit ſie in dieſen Stunden dem Toten geraubt und ſich ſelbſt geſchenkt habe——— Nun reiſte ſie. Ein geſchickter Agent war bemüht, ihr durch eine ſorgfältige Vorbereitung ſtufenweiſe den Aufſtieg zu ſichern: mit kleinen, halbvergeſſenen Plätzen begann man, ging zu Städten, deren Bühnen unter kundiger Leitung ſtanden, über und näherte ſich in immer engerem Umkreiſe der Hauptſtadt. Sie las, daß ſie noch eine jener Heroinen ſei, die zur Kunſt des Sprechens die der edlen Gebärde und des großen Stils beherrſche. Daß ſie vielleicht Stadt Braunſchweig ſind 2239 Stimmſcheine ausgeſtellt. die ſicher Dora war erſchrocken zuſammengezuckt: Was jene tat, hätte die letzte jener Frauen wäre, die den Idealgeſtalten der klaſſiſchen Deutſches Reich Ein Beamtengeſetzentwurf Von der demokratiſchen Reichstagsfraktion iſt im Reichstag ein Entwurf eines deutſchen Beamtengeſetzes vorgeleg: worden, das die Rechtsverhältniſſe der Reichsbeamtenſchaft regelt und dee Grundſätze für das Rechtsverhütnis der Beamten der Länder aufſtellen ſoll. Aus den allgemeinen Beſtimmungen iſt be⸗ ſonders zu erwähnen: Die Zulaſſung zu dem Beamtenverhä'tns. das ein Hoheits⸗ und Schutzverhältnis iſt, das nicht aphängig iſt von Abſtammung, Glaube und Bekenntnis politiſcher Geſinnung, Zuge⸗ hörigkeit zu einer Portei zu politiſchen oder beruflichen Vere ni⸗ gungen. Zu den Dienſtrechtsanſprüchen gehören Ruheſtandsein⸗ kommen, Reiſe⸗ und Umzugskoſten, Einſicht in die Perſonglakten, Sterbe⸗, Witwen⸗ und Waiſengeld uſw. Das Dienſteinkommen iſt vierbeljährlich im Voraus zu zahlen. Das Schickſal der deulſchen Kolonden Da bereits wiederholt imengliſchen Parlament deswegen Klage geführt worden iſt, daß die früheren deutſchen Kolonien und insbeſondere Oſtarika in der Entwicklung zurückgeblieben ſind, wurde vom engliſchen Kolonialminiſterium eine Ausſchuß einge⸗ ſetzt, der die Urſachen der ſetzigen mangelhaften wirtſchatlichen Ent⸗ wicklung dieſer Gebiete prüfen ſoll. Eine beſondere Kommentierung der albernen Behauptungen un⸗ ſerer Kriegsgegner, Deutſchland beſitze nicht die Befähigung, Kolonien zu verwalten, kann man ſich nicht gut vorſtellen. Cetzte Meloͤungen Ankerſchlagungen bei einer.⸗Bank ſeBerlin, 18. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Bei der Darmſtädter und Nationalbank in Berlin ſind, wie die „B..“ erfährt, in dieſen Tagen arößere Unterſchlaaungen aufgedeckt worden. Man ſpricht von einem Betrag von 400 000 M. Die Verwaltung behauptet, daß die Summe nicht ſo groß ſei und daß die ſchuldigen Beamten bereits entlaſſen worden ſind. Die Be⸗ träge ſollen nach Angabe der Verwaltung gedeckt ſein. Gegen den Boykott der deutſchen Wiſſenſchaft Berlin. 18. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Prä⸗ ſident der„National Union for ſcientyfie workers“. Nrofeſſor G. H. Hardy in Weſtminſter hat⸗dem Präſidenten der preußiſchen Aka⸗ demie für Wiſſenſcceen in einem S iben K, eis von einer Reſolution der unter ihm ſtebenden Vereiniaungen geageben. In dieſem Beſchluß wird Proteſt eingelegat gegen den Aus⸗ ſchluß deutſcher Gelehrter von internationalen wiſſenſchaftlichen Konareſſen. Es ſei des Geiſtes der Wiſſen⸗ ſchaft und des Intereſſes der Wiſſenſchaft unwürdia und verderb⸗ lich, aus politiſchen Gründen die deutſche Nation von ſolchen Kon⸗ areſſen fernzuhalten. Die Beſoldungsreform in Oeſterreich Wie die Wiener„Arbeiterzeitung“ meldet, haben die Telegra⸗ phen⸗ und Telephonangeſtellten heute vormittaa um.30 Uhr eine Proteſtverſammluna gegen die neue Beſoldunasre⸗ form abaehalten, während der der Telegraphen⸗ und Telephon⸗ verkehr ruhte. Warſchau, 18. Juli. Der Abgeordnexe Thugutt lehnte das angebotene Portefeuille des Außenminiſters ab. Mailand, 18. Juli. Die gemeldete Entgleiſung des Per⸗ ſonenzuges auf der Strecke Nova⸗Saronna am geſtrigen Nachmit⸗ tag erfolgte zwiſchen den Stationen Rescaldina und Saronna, wäh⸗ rend der Zug mit 50 Kilometer Geſchwindigkeit fuhr. Die Loko⸗ motive, der Gepäckwagen und zwei Perſonenwagen. wurden ſtark beſchädigt. Drei Perſonen, darunter der Zugführer wurden getötet, etwa 30 verletzt, davon einige ſchwer. Peking, 18. Juli. Karachan hat dem chineſiſchen Aus⸗ wärtigen Amt mitgeteilt, daß er zum Botſchafter der Sowjet⸗ republiken in Paris ernannt worden ſei. Wafſhinakon, 17. Juli. Cin Unterſuchungsausſchuß hat feſtgeſtellt, daß die Exploſion an Bord des Schlachtſchiffes Miſſiſſippi. die 3 Offizieren und 44 Mann das Leben koſtete, darauf zurüczu⸗ führen ſei. daß bei der Reiniaung der Geſchützrohre die kompri⸗ mierte Luft keinen genügenden Druck hatte. * Der völkiſche Block dementierk. Der völkiſche Block im Bayri⸗ ſchen Landtag erklärt alle Gerüchte, daß unüberbrückbare Gegen⸗ ſätze in der Fraktion beſtünden und daß dieſe die Abſicht habe, einzelne Mitglieder auszuſchließen, als unbegründet. Dichter vollkommen entſpäche. Gewiß, es war Lob. Doch ſie lächelte darüber. Man verſtand ſie nicht. Begriff man nicht, daß ſie mehr gab, als ſie rühmten: daß ſie nicht ſpielte, nicht darſtellte, ſondern daß ſie mit ſchöpferiſcher Genialität die Figuranten der Dramen in Menſchen verwandelte. Das zu empfindeg, ſchien ihr den Män⸗ nern vorbehalten, die durch tägliche Begegnung mit den Allergröß⸗ ten der Kunſt höchſte Anforderungen ſtellten und ihr Weſen zu er⸗ faſſen dadurch befähigt ſeien.— Die erſte Bühne des Landes wehrte ſich gegen einen Gaſtſpielvertrag. Dora vermutete kleinliche Intri⸗ gen der Kolleginnen dahinter und lehnte es ab, ſich anders als an maßgebender Stelle dem verwöhnten und nicht leicht zu er⸗ obernden Publikum zu zeigen. nichts! 5 Der Agent riet zum Nachgeben. Ein Sieg würde auch die⸗ letzte Tor ſprengen. Und endlich, ungeduldig geworden, trat ſie ins Rampenlicht eines Hauſes, das ihr für ihre Würde zu eng ſchien, und zwiſchen Kollegen, denen ſie vermeinte, ſich anpaſſen zu müſſen, um nicht der Untugend des Vordrängens geziehen zu werden. Sie ſpürte nicht das heimliche Lächeln, mit dem man ihre doch empfun⸗ dene Herablaſſung vergalt.— Sie fühlte, daß ſie gut ſpielte, mit feinſter Nüancierung in Ton und Gebärde, ohne darum die große Linie je zu verlaſſen. Der Beifall war groß und ſie durfte ihn für ſich in Anſpruch nehmen. Die übrigen Mitwirkenden überließen ihr großmütig den Vortritt. An lobender Kritik durfte ſie kaum zweifeln. Am nächſten Morgen las ſie, was man ihr überall geſagt hatte, nur ſchärfer: die letzte Stütze einer überwundenen, untergegangenen Schauſpielkunſt, die ohne Beziehung zu den jetzigen Forderungen daſtehe. Und in jedem Blatte wurde die diskrete Opferung der Kollegen und Kolleginnen geprieſen, die ein wenig„alte Schule“ geſpielt hätten, um die Vorſtellung nicht jeder Harmonie zu berauben und dadurch im allgemeinen eine paſſable Wirkung zu erreichen. Jedoch: ein gefährliches. Experiment, vor deſſen Wiederholung man warnen müſſe; im Intereſſe des ſtändigen Perſonals wie der Kunſt, die ſich auf die Dauer keine Gewalt antun laſſe Ihre Blicke flogen wie irr über die Zeilen: das konnte, das durfte doch nicht ſein— ſie war doch nun frei, unbeſchwert, die letzten Feſſeln gebrochen— ſie dachte ſich in das Bild der Sterbe⸗ ſtunde zurück, als ſie, von Schwingen gehoben, der Unendlichkeit zueilte—, war es Trug geweſen? Konnte nichts ſie erlöſen, weil kein Bann zu brechen war? ſprengten Tür, als eine kleine Begabung, wie Tauſende ſie beſaße — keine große Gabe? Und jener erſehnte Tod— nun geſtand ſie es ſich, daß ſie ihn mit allen Pulſen erwartet hatte— war nicht als Retter gekommen: er ſtrafte ſie durch ſie ſelbſt für die Gedanken⸗ ſünde, für den heimlichen Mord. Sie ging den ſelbſtgewählten Weg, getragen von Hoffnungen, um am Ziel zu erkennen, daß ſie umſonſt der Stunde der Erlöſung entgegen gefiebert habe. Er rächte ſich, ſener Tote, der beſcheiden por ihr zurücktreten wollte, den ſie äußerlich nicht verließ und innerlich doch lange ver“ raten hatte. Nun erſt verlor ſie ihn— und jede Illuſion. Langſam faltete ſie die Blätter zuſammen, die ihr grauſam die Wahrheit offenbarten. Es gab nur noch eins: das bittere Entſagen N ee,, t Diesmal mußte es ſein: Alles oder Lag nichts anderes hinter der ge⸗ — die letzten und tiefſten Urſache Zreitag. den 18. Juli 1924 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nir. 330 Wirtſchaſtliches und Soziales Die badiſchen Städte zur Einkommensſieuer und zur Reichs⸗ fürſorgepflichtverordnung ˖ Baden-Baden, 17. Jull. Der badiſche Städtebund hielt vor urzem hier unter dem Vorſitze des Oberbürgermeiſters Dr. Gugel⸗ 85.Lörrach, eine Ausſchußſitzung ab. an der auch der Geſchäfts⸗ übrer und Syndikus des Reichsſtädtebundes. Dr. Haekel⸗Verlin teil⸗ ſtee. der eingehend über die Entwicklunasmöalichkeiten der Reichs⸗ zeuergeſetzgebung referierte, die ſich im Zuſammenhana mit der usführung des Sachverſtändigenautachtens ergeben können. Es iſt mit zu rechnen. daß die Gemeinden wieder ein Zuſchlaas⸗ necht zur Einkommensſteuer erhalten, auf deſſen Erträanis man 72 der ſetziaen Wirtſchaftslaae ſedoch keine allzu aroßen Hoffnungen 5352 darf. Bei einer Beſſerung der Wirtſchaftsverhältniſſe können 15 Auswirkungen eines ſolchen Zuſchlaasrechtes ſedoch von erheb⸗ icher Bedeutzng werden Erſtrebenswert wäre eine unmittelbare eteiliaung der Gememden an dem ſeweiligen örtlichen Iſtaufkom⸗ men. mindeſtens auf Grund des Veranlaaunasmaterials des vor⸗ Aeen Jahres durch direkte Ueberweiſungen ſeitens der Finanz⸗ 3. Im Intereſſe der Reichseinheit hält der Städtebund die Beibe⸗ baltuna der Reichs⸗Finanzämter ſedenfalls zur Zeit noch ür aeboten und würde deren Erſetzung durch Finanzämter der ein⸗ zelnen Länder nicht bearüßen. Bei der Durchführuna der Reichs⸗Fürſoraecoflicht⸗ berordnung und der Badiſchen Ausführungsbeſtimmungen bierzu zeigen ſich ſchon jetzt überall Schwieriakeiten. Die Städte ſind er Auffaſſung. daß die geſamte Oraaniſation einer gründlichen Re⸗ orm unterzogen und die jegt in der Badiſchen Ausführunasverord⸗ nuna enthaltene Materie durch ein Geſetz geordnet werden ſollte, wohei die Selbſtverwaltung auch der Städte unter 10 000 Einwohner hergeſtellt werden müſſe. Die Reaſerung wird erſucht, daß ſ. r offenſichtliche, dem Sinn des Geſetzes nicht entſprechende Wider⸗ and beſeitiat wird. der bisher den Anträgen der Städte auf ſelb⸗ tändige Ausübung der Fürſorge innerhalb der Gemeindebezirke geleiſtet wurde Ferner wird auch eine Aenderung der derzeitigen egelung beantragt, wonach die aroßen Gemeinden. denen auf Fürſ der Badiſchen Ausführunasverordnung die Ausübung der Fürſorge übertragen wird. z. Zt. ein eigenes Jugendamt nicht errichten dürfen. A Nachdem verſchiedene Reichstaasfraktionen den Antraa auf lufbebung des Beſoldunasſperrgeſetzes beim Reichstag eingebracht haben, ſoll die Badiſche Regieruna erſucht werden, ſich aleichfalls für die Beſeitigung dieſes Geſetzes einzuſetzen. Jedenfalls erſcheint es zweckmäßig, die z. Zt. ſchwebenden Beanſtandungen der eamtengehälter zurückzuſtellen und das Eragebnis der Verhand⸗ lungen über die Aufhebung des Beſoldungsſperrgeſetzes zunächſt abzuwarten. Die neuen Steuern Der Bund der Buchſachverſtändigen(Bücherreviſoren) Deutſch⸗ ands E.., Sitz Berlin, hat ſeine diesjührige ordentliche Haupt⸗ verſammlung in München abgehalten. Der Einladung wa⸗ 955 außer den zahlreich erſchienenen Bundesmitalꝛedern Vertreter er Bayriſchen Staatsreaierung, des Reichsfinanzhofes, der Uni⸗ verſttät, der Hochſchulen. der Handelskammer und der ſtädtiſchen ehörden gefolat. Dabei wurden zwei intereſſante Vorträge ge⸗ halten. Es ſprachen Wirkl. Geh. Oberregierungsrat Dr. G. Strutz, Senatspräſident am Reichsftnanzhof zu München, über„Die künftige eſtaltung der direkten Reichsſteuern vom Einkommen und Ver⸗ mögen“ und Oberverwaltunasasrichtsrat Dr. E. PaveBerlin über Die Grundzüge des Steuerſtrafrechts“. Nachdem Dr. Strutz auf ie im Weſen des Einkommens liegenden Gründe für das Verſagen er Einkommenſteuer bei ſchwankender Währung hingewieſen hatte, warnte er für die künftige Neuregelung der Einkommenſteuer vor em Beſchreiten des von der enaliſchen Einkommen⸗Steuergeſetz⸗ gebuna beſchrittenen Weges. Er empfahl vielmehr das Feſthal⸗ len an dem deutſchen Syſtem der einheitlichen Be⸗ deueruna des geſamten Einkommens. Auch bei Ein⸗ kaltuna dieſes deutſchen Syſtems warnte er vor allzu weitgehender nwendung von Normalſätzen für die Extraasermittlung, die leicht zu einer Erſtarrung der Veranlaauna führe. Im Einzelnen wies 55 darauf hin. daß der 8 33 b, der ſich als völlia verfehlt erwieſen zabe und ja nur auf eine ſchwankende Währung zugeſchnitten ſei, perſchwinden müſſe. Der 8 33 a erfordert nach ſeiner Anſicht eine Amageſt altun a namentlich deshalb weil ein Zurückareifen auf tunschaffunas⸗ oder Herſtellungspreiſe aus Zeiten der Markentwer⸗ Gele künftia vermieden werden müſſe. Bei 8 33 Abſ. 2 müſſe vom ein dgeher die Streitfrage entſchieden werden, ob es ſich hier um ne materiell⸗rechtliche Beſtimmuna über den Umfana beſteuerbarer inkommen oder nur um eme Berechnunasvorſchrift handele. 10 Der Vortragende wies weiter darauf hin, daß gerade die Ein⸗ traaenſteuer eine allzu ſtarke Anſpannuna ihrer Sätze nicht ver⸗ ſofern nicht ihre Vorzüge in den Hinterarund und ihre Schat⸗ 10 1— in den Vorderarund treten ſollen. Dagegen verwies er auf ſch 5 erechtiakeit einer Einkommenvermehrungsſteuer. Die Körper⸗ 1 Sſteuer ſei beizubehalten, aber nach dem Verhältnis der Gewinne Helehchaftstarttal zu ſtaffeln. Zur Vermögensſteuer übergehend 12 8 er Vortragende auf die Unvermeidlichkeit von Einariffen in 9 cubſtanz hin. Unter den derzeitiaen Verhältniſſen werde aber raaswert für landwirtſchaftlichen Grundbeſitz feſtaebalten werden müſſen. Einjährige Veranlaaunasperiode ſei zunächſt bei⸗ zubehalten, dagegen die durch die zweite Steuernotverordnung für 1924 beſeitiate Staffelung wieder berzuſtellen. Ob neben Einkom⸗ menſteuer und Vermöcgensſteuer auch eine Kapitalertraasſteuer wie⸗ der einzuführen ſei, bezeichnete der Vortragende als mit Rückſicht auf die Kapitalarmut Deutſcolands zweikelhaft. Er ſchloß mit der For⸗ derung einer Wiederherſtellung eines vollwirkſamen Steuerrechts⸗ ſchutzes und klarer Faſſung der Steuergeſetze. Dr. Pape verlanate in ſeinem Referct, Paß trotz der durch die dritte Steuernotverordnung Art. VIII als„Vereinfachung“ bezeich⸗ neten teilweiſen Umbildung des Steuerſtrafrechts darauf hinzuwir⸗ ken ſei, daß die in§ 3 des Art. XV der zweiten Steuernotverord⸗ nuna dem Reichsfinanzminiſter erteilten Ermächtigung. mit Zuſtim⸗ muna des Reichsrates das Steuerſtrafrecht den Vorſchriften des all⸗ gemeinen Strafrechts anzupaſſen, bald erfüllt wird. Muß auch eine gewiſſe Schwieriakeit ſolcher Erfüllung anerkannt werden, ſo iſt doch zwecks Behebung zahlreicher in Praris und Schrifttum hervorgetre⸗ tener Zweifelsfragen eine Regelung der Anpaſſuna des Steuerſtraf⸗ rechts an die allgemeinen Vorſchriften des erſten Teiles des Reichs⸗ ſtrafaeſetzbuches ein dringendes Bedürfnis für die Steuerſtrafrechts⸗ pflege. Die durch die dritte Steuernotverordnung geſchaffene Einrichtung einer der Höhe nach unbegrenzten Geldſtrafe aleicht einer Ver⸗ mögenskonfiskation. Der Geſetzgeber iſt damit zu Grund⸗ ſätzen zurückgekehrt, die die bisherige Strafgeſetzgebung verworfen hat, und die um ſo bedenklicher ſind, als die Strafbehörden damit in die Lage verſetzt werden, zu verſchiedenen Strafmaxima zu gelangen. Dies muß zu Unbilliakeiten führen, die nur durch eine Bearenzung der Höbe der Geldſtrafe beſeitiat werden können. Je höher Geld⸗ und Freiheitsſtrafen bemeſſen werden, umſo mehr iſt auch die Zulaſſung der im Reichsſtrafgeſetzbuch vorgeſehe⸗ nen mildernden Umſtände(bei Einzeldelikten) mit einer zwanas⸗ läufigen Strafmilderung zu fordern: die auf die Fälle des Rückfalls begrenzte Zulaſſung mildernder Umſtände in§ 369 Abſ. 1 Abaaben⸗ ordnuna iſt unzulänalich. Hinſichtlich des Unterwerfungsverfahrens iſt darauf hinzuwirken, daß durch allgemeine Anordnung im Anſchluß an die Verordnung des Reichsfinanzminiſters vom 1. November 1921 dieſe Verfahrensart nur in tatſächlich und rechtlich einfachen Fällen zugelaſſen wird. 3 Städoͤtiſche Nachrichten Anterhaltspflichten, Renten und ähnliche Laſten bei der Einkommenſteuer Nach dem Einkommenſteuergeſetz dürfen bei der endgültigen Veranlagung abgezogen werden„die auf beſonderem privatrecht⸗ lichem, öffentlich⸗rechtlichen oder geſetzlichen Verpflichtungsgrunde beruhenden Renten und dauernden Laſten“. Für die Vorauszah⸗ lungen 1924 iſt die Bedeutung dieſer Vorſchrift auf ein ſehr geringes Maß herabgedrückt worden. Denn Landwirtſchaft, Handel, In⸗ duſtrie und Handwerk leiſten die Vorauszahlungen nur nach dem Vermögen oder dem Umſatz und dürfen dabei Laſten, wie 15 eben aufgeführt ſind. nicht abziehen. Der Abzug bleibt für die Voraus⸗ zahlungen nur von Bedeutung bei denjenigen Einkommensgquellen, die nach dem Ueberſchuſſe der Einkünfte über die Werbungskoſten vorläufig beſteuert ſind(Aerzte, Anwälte, Hausbeſitzer, Agenten uſw.). Aber bei der endgültigen Veranlagung der Einkommenſteuer 1924, die nach Ablauf des Jahres erfolgen wird, wird die,Bedeu⸗ tung der erwähnten geſetzlichen Beſtimmung wieder hervortreten. Es iſt nötig, ſich mit dieſer— faſt vergeſſenen— Beſtimmung wieder zu beſchäftigen, weil vielen Steuerpflichtigen garnicht bekannt iſt, welche Abzüge hiernach zugelaſſen ſind. Auszuſcheiden iſt von vornherein die geſebntch Unter⸗ haltspflicht. Sie berechtigt nie zu einem Abzuge, auch wenn ein beſonderer Vertrag über ihre Erfüllung vorliegt. Eine geſetz⸗ liche Pflicht zum Unterhalt kommt aber nur unter Verwandten in A Lmie, unter Ehegatten und gegenüber dem unehelichen inde in Frage. Das Geſetz unterſcheidet zwiſchen ſtandesmäßigem und notdürftigem Unterhalte. Es würde zu weit führen, hier aus⸗ führlich zu erörtern, wann das eine, und wann das andere Maß von Unterhalt zu gewähren iſt. Jedenfalls aber iſt der Abzug vom Einkommen nur ausgeſchloſſen, ſoweit der Unterhalt im Rahmen der geſetzlichen Pflicht bleibt. Geht die Unterhaltsgewährung über dieſen Rahmen hinaus, ſo kann die Mehrleiſtung vom Einkommen abgezogen werden— aber 0 nur unter einer Vorausſetzung: wenn nämlich dieſe Mehrleiſtung auf Grund irgendeiner Verpflie, tung erfolgt. Einige Beiſpiele: Der Mann hat der Frau ſtandesmäßigen Unterhalt zu gewähren. Er lebt von ihr getrennt und hat ihr einen höheren als den nur ſtandesmäßigen Unterhalt bewilligt, um ihr eine luxuriöſe Lebensweiſe zu ermöglichen. Zahlt er den Mehrbe⸗ trag nur freiwillig, ſo kann er nichts von ſeinem Einkommen abziehen; hat er ſich aber zu dem Mehrbetrage vertraglich verpflic tet, ſo kann er ihn auch vom Einkommen abziehen.— Oder: Der Sohn eines penſionierten Richters iſt ein reicher Kaufmann. Der Vater kann von ſeiner Penſion beſcheiden leben und hat alſo keinen geſetzlichen Anſpruch gegen den Sohn auf Unterhalt. Der Sohn will aber ſeinem Vater ein beſſeres Leben ermöglichen und gibt ibr monatlich 100. Da er die Zahlungen nur freiwillig, ohne jede Verpflichtung leiſtet, ſo kann er ſie vom Einkommen nicht abziehen. Würde er aber eine vertragliche Verpflichtung eingehen, dem Vater monatlich 100„ als Rente zu zahlen, ſo könnte er die Zahlungen von ſeinem Einkonmes abgiehen.—(ert in wohin be. der Mann unterſtützt regelmäßig ſeine Schweſter, eine Kriengerswiiwe. Zahlt er die Unterſtützungen ohne Verpflichtung leine eſeßliche Unterhalts⸗ pflicht unter Geſchwiſtern befteht nicht), ſo kann er nichts vom ſteuerpflichtigen Einkommen abziehen; ſichert er aber der Schweſter gewiſſe Leiſtungen durch rechtsverbindliches Rentenverſprechen zu, ſo darf er alle Leiſtungen abziehen. In allen dieſen Fällen handelt es ſich nur darum eine an ſich beſtehende fortlaufende Zahlung in eine geeignete Rechtsform zu bringen. Es gibt aber auch Fälle, in denen die Beteiligten den Ge⸗ danken der fortlaufenden Zahlung gar nicht erwogen haben und einmalige Leiſtungen vereinbaren, obwohl ihnen mit laufenden Zahlungen viel beſſer gedient wäre. Gerade in unſerer Zeit iſt es ein recht häufiger Fall, daß alte Leute, die ihr Barvermögen in der Inflationszeit verloren haben, ihren Sachbeſitz— Schmuck, Koſthar⸗ keiten, Kunſtwerke, Grundbeſitz uſw.— verkaufen müſſen, um leben zu können. Sehr oft wäre dem Verkäufer viel beſſer gedient, wenn er ſtatt des baren Gegenwertes eine laufende Rente, erhielte. Der Käufer, der nicht den Gegenwert auf einaml zahlt, ſondern ſtatt deſſen eine fortlaufende Rente auf ſich nimmt, kann auch dieſe Rente von ſeinem ſteuerpflichtigen Einkommen Dasſelbe gilt natürlich von den Auszugsleiſtungen, die der Sohn als Erwerber des väterlichen Gutes auf ſich nimmt, oder von den Koſten der Wohnung, die ein Hauskäufer dem Verkäufer unentgeltlich für eine gewiſſe Dauer überläßt uſw. Ebenſo kann der Vatec, wenn er ſeiner Tochter eine einmalige große Summe al⸗ Mitgift gibt, nichts vom Einkommen abziehen. Verpflichtet er ſich aber bindend, 15 fortlaufend jährlich einen gewiſſen Zuſchuß zu geben, ſo kann er die Zahlungen von ſeinem Einkommen abſetzen. 1 Endlich kann dieſer Geſichtspunkt für großzügige Stif⸗ tungen in Frage kommen. Die einmalige Zuwendung für einen edlen Zweck berechtigt zu keinem Abzuge vom ſteuerpflichtigen Ein⸗ kommen. Wohl aber kann man dasſenige vom Einkommen küczen, was man einem ſolchen Zwecke auf Grund einer rechtswirkſam über⸗ npmmenen Pflicht in Geſtalt einer laufenden Rente zuführt. dr. Schacht über Auslandskredite und Keichsſchatz⸗ anweiſungen Zum Zwecke einer Belebung der Bautätigkeit in Baden, um der Wohnungsnot, andererſeits dem ſchwer um zeine Exiſtenz ringenden Handwerk Erleichterung zu verſchaffen, wandte ſich Frl. Trippmacher⸗Ladenburg mit der Anregung an den Reichsbankpräſidenten Dr. H. Schacht, ob nicht vorſchüßlich auf die in Kraft tretende Gebäudeſonderſteuer Baukredite aus dem Auslandsdarlehen gegeben, die dann wieder nach er⸗ folgtem Einzug der Steuer vom Lande Baden dem Reich zurückge⸗ geben werden könnte, damit die Bauzeit nicht ungenutzt verſtreiche. Reichsbankpräſident Dr. Schacht gab auf dieſes Schreiben folgenden Beſcheid: „Auf Ihre gefällige Zuſchrift erwidere ich ergebenſt, daß die amerikaniſchen und engliſchen Kredite, von denen während der letzten Wochen in der Tagespreſſe mehrfach die Rede war, die der deutſchen Golddiskontbank vom Ausland gewährten Kredite ſind, die jedoch nach den Satzungen dieſer Bank nur zur Förderung des Exportes verwendet werden dürfen. Zur Unterſtützung der Bautätigkeit kommen ſie nicht in Frage. Auch die Reichsbank iſt, wegen der entgegenſtehenden Beſtim⸗ mungen des Bankgeſetzes, nicht in der Lage, für dieſe Zwecke Kredite bereitzuſtellen, da dieſe Darlehen keine geeignete Dek⸗ kung für ausgegebene Banknoten bilden“. Den Geſchädigten und Vertriebenen wurde als Entgelt zur Hälfte Reichsſchatzanweiſungen ausgezahlt, die troßz Nennwert von Mk. 100 nur mit 84 Mark, je nach Kurs etwas höher oder niedriger, von der Bank diskontiert wurden. Nun wollten ein Teil der Geſchädigten, um nicht weitere Verluſte— von je Mk. 100 jeweils Mk. 16— zu erleiden die Schatzanweiſungen bis zur Fälligkeit der vollen Ein⸗ löſung halten und von Verwandten oder Bekannten beleihen. Um aber ſicher zu gehen, damit ſie ſich nochmals der Gefahr eines aber⸗ maligen Verluſtes ausſetzen, bat Eliſab. W. Trippmacher um dies⸗ bezüglichen Beſcheid im Intereſſe der Geſchädigten, worauf folgende Antwort von Herrn Dr. Schacht einlief: 1 „Was die Frage der Sicherheit der auf Goldmark lautenden Entſchädigungsſchatzanweiſungen des Reiches anlangt, ſo möchte ich darauf hinweiſen, daß das Reich ſeine Finanzgebarung ſeit Mitte November v. Is. durch Verſchärfung der Steuergeſetz⸗ gebung auf neue Grundlage geſtellt hat und feſt entſchloſſen iſt, ſeine Ausgaben im Rahmen der Einnahmen zu halten und ſeine auf Goldmark lautenden Verbindlichkeiten zu erfüllen. Wird dieſes Beſtreben der Regierung nicht durch außen⸗ oder innen⸗ politiſche Ereigniſſe vereitelt und bleiben die Bemühungen der Reichsbank, die Stabilität der Währung mit allen Mitteln auf⸗ recht zu erhalten, erfolgreich, ſo iſt ein Grund zu Befürchtungen bezüglich der Einlöſung der Entſchädigungsſchatzanweiſungen nicht vorhanden.“ Meoiziniſche Umſchau »Die Gicht Die Von Dr. med. Löhmann 0 9„Gichl oder Podagra, nach älterem deutſchen Sprachge⸗ manche 1 Zipperlein genannt, iſt wohl jedem dem Namen nach, kangt G5 e d eigener Erfahrung be⸗ Aar eshalb nicht unangebracht ſein, ſich di üble Waggent elwas näher ben 9 ie Gicht wird von der ärztli i ſe n der ärztlichen Wiſſenſchaft den Stoffwech⸗ aften uſe zugerechnet, d. h. kurz geſagt: denjenigen ſfe. uf drden. bei denen der normale Abbau und Aufbau der 5 und Gewebe des Körpers 1— Ueber gru ſen„die derartigen Störungen zu⸗ ſuc wiſſen wir ſehr wenig. Auch die eigentliche r⸗ gen, ihr Weſer iſt noch nicht bekannt; wir müſſen uns damit begnü⸗ erigen wiff en ſoweit erforſcht zu haben, als es mit unſeren bis⸗ Die erſte ceinen Hilfsmitteln ſich ermöglichen laſſen kann. nes kaleiniſch ausführliche Beſchreibung der Gicht findet ſich in ei⸗ deren Verf geſchriebenen Abhandlung aus dem Jahre 1683, ſelbſt Wae man einige Sachkenntnis zutrauen darf, da er Einblick in 7175 Jahre an dieſer Krankheit gelitten hat. Der erſte wechſels m bei der Gicht beſtehende Veränderung des Stoff⸗ 5 e Seild jedoch erſt 1797 durch einen engliſchen Forſcher ge⸗ bemüht, das 25 iſt die Wiſſenſchaft bis auf unſere Tage emſig Die ichträtſel“ immer mehr zu entſchleiern.—— zündung 1 gekennzeichnet durch Anfälle akuter Gelenkent⸗ Anfang mit Vorliebe die Gelenke der großen ängerer 5 eren Verlauf aber auch andere Gelenke betrifft. Bei inneren des Leidens können ſich d un auch Störungen an gentlich während bemerkbar machen.— Dem Aafall gehen gele⸗ und Ta rend einiger Tage Vorboten, wie Mattigkeit, Magen⸗ gel Aitt der dver feh Verſtimmung u. a. Meiſt dc jedoch mehr oder minder unvorbereitet auf. gabenten er nachts und zwar wie manche Aerzte feſtgeſtellt Zehe gterſt b gegen Mitternacht. In faſt allen Fällen iſt die große und bohre in der ſich ein äußerſt hefkiger, als brennend ſcheint 1 bezeichneter Schmerz eintellt. Gezen Morgen er⸗ unb Gelenk und ſeine Umgebung ſtark geſchwol⸗ ſchmergemd 2 75 und if gegen jede Berührung außerordentlich rgempfindlich. Dabei iſt dis ganze Befinden beeinträchtigt; rend des Tages mäßiges Fieber und Appetitloſigkeit. Wäh⸗ verſchlim ges iſt der Zuſtand etwas erträglicher; nachts jedoch mert er ſich wieder. Nach einigen Tagen pflegen die Be⸗ ſchon eher, iſt der Anfall im allgemeinen überwunden. In mehr als 80 Prozent äller Fälle wird beim erſten Anfall das Grund⸗ gelenk einer großen Zehe, meiſt der linken, ergriffen, was zu der Bezeichnung„Podagra“(Fußgi Veranlaſſung gegeben hat. Dann werden auch andere Gelenke befallen, am eheſten noch das Kniegelenk. Bei weiterem Fortſchreiten werden oft die Gelenke an den Schlüſſelbeinen und an der Wirbelſäule in Mitleidenſchaft gezogen. Die Anfälle pflegen nach geraumer Zeit ſich zu wiederholen. Im Anfang der Krankheit können ſie jahrelang ausſetzen, ſpäter treten ſie 1 bis 3 mal im Jahre auf. Die Gicht iſt ein chroniſches Leiden, das in den meiſten Fällen unaufhaltſam fortſchreitet. Außer in der Umgebung der Gelenke kommen kleine Gicht⸗ knötchen von Stecknadelknopf⸗ bis Linſengrößen noch an einer merk⸗ würdigen und auffälligen Stelle, nämlich dem Rande der Ohr⸗ muſchel vor. Dieſe kleinen gichtiſchen Verdickungen an den Ohren ſind für die Erkennung des Leidens von Wichtigkeit. Die Gich'⸗ knoten an den Gelenken und Sehnenſcheiden können Anlaß geben zu Gichtgeſchwüren, wenn ſie aufbrechen und ihren kreideähnlichen Gehalt entleeren. Weitere Erſcheinungen treten an den äußeren und ſpäter auch an den inneren Organen auf, beeinträchtigen mehr oder minder das Allgemeinbefinden und bedrohen nicht ſelten das Leben. Letz⸗ teres gilt beſonders von einer häufigen und ſtets ernſten Kom⸗ einer chroniſchen Gicht, der ſog. Schrumpfniere. Außer⸗ em kommen Störungen von ſeiten des Verdauungsapparates, der Atmungsorgane und des Herzes hinzu. Adernverkalkung und Herz⸗ muskelentartung ſind in vorgeſchrittenen Fällen von Gicht häufig gleichzeitig vorhanden, wobei es allerdings in manchen Fällen un⸗ entſchieden bleiben muß, inwieweit hier urſächliche Zuſammen⸗ hänge vorliegen. Die weſentlichſte anatomiſche Veränderung der bei Gicht be⸗ ſteht in der Ablagerung reichlicher Mengen kriſtalliniſcher Harn⸗ ſäure in die Gewebe. In dem erkrankten Gelenke und in den Gichtknoten findet ſich eine Anſammlung von kreideortigen Maſſen, die aus harnſauren Salzen in Form nadelförmiger oder büſchel⸗ förmiger Kriſtalle beſtehen. Oß dieſe Ablagerungen die Urſache oder die Folge der gichtiſchen Veränderungen ſind, iſt noch nicht entgültig geklärt. Die Harnſäure ſtellt ein ſog. Endprodukt des Stoffwechſels dar und kommt in geringen Mengen im Harn, ſowie im Blut und den Organen des Menſchen vor. Im Blut der Gicht⸗ kranken hat man vielfach eine Vermehrung der Harnſäure nachge⸗ wieſen, ohne zu wiſſen, ob die Urſache dieſer Vermehrung in ver⸗ mehrter Produktion oder in verminderter Ausſcheidung zu ſuchen werden abzuklingen, und nach 14 Tagen, in manchen Fällen auch iſt.— Der bei der chroniſchen Gicht in den erkrankten Gelenken 2 und in den Gichtknoten vorhandene weiße, ſchlemmkreideähnliche Brei beſteht in der Hauptſache aus harnſauren Salzen. Unter den durch die Erfahrung bekannt gewordenen entfer ꝛ⸗ ten Urſachen der Gicht ſpielt die erbliche Anlage eine äußerſt wich⸗ tige Rolle. Ungefähr in 50 Prozent der Fälle kann man nachwei⸗ ſen, daß in der Familie der Kranken bereits Erkrankungen an Gicht oder an ähnlichen Erſcheinungen vorgekommen 25 Wieder⸗ holt iſt dieſe Vererbung von den Aerzten durch mehrere Genera⸗ tionen hindurch verfolgt worden, gelegentlich durch Jahrwunderte. — Nächſt der Vererbung hat man ſeit jeher Unmäßigkeit im Eſſen und Trinken und zwar beſonders übermäßige Zufuhr von Fleiſch und reichlichen Genuß ſchwerer Weine und ſtarker Biere bei gleich⸗ zeitig mangelhafter körperlicher Bewegung als Urſache angeführt. Zweifellos auch durchaus mit Recht! Die Tatſache, daß gelegent⸗ lich auch bei mäßig und eingeſchränkt lebenden Perſonen ohne erb⸗ liche Belaſtung Gicht vorkommt, vermag vorſtehende Erfahrung nicht zu erſchüttern, wie es den Freunden des guten Lebens, in⸗ ſonderheit den Verehrern des Weines, natürlich erwünſcht wäre. Männer werden erheblich häufiger als Frauen befallen; die Anfälle ſollen beſonders gern im Frühling auftreten. Als Gele⸗ genheitsurſachen für den einzelnen Gichtanfall kommen körperliche Ueberanſtrengungen, Diätfehler, Erkrankungen und angeblich ſchwere ſeeliſche Erregungen in Betracht. * i Die Behandlung der Gicht kann hier mit Rückſicht auf den verfügbaren Raum nur ganz kurz beſprochen werden. Während des Anfalles iſt Bettruhe innezuhalten, die der Kranke mit Rück⸗ ſicht auf die außerordentliche Schmerzhaftigkeit des befallenen Ge⸗ lenkes meiſtens auch ſelbſt wünſcht. Von arzneilichen Mitteln kommt wohl nur eins in Frage, das Colchicum, aus der bekannten Herbſtzeitloſe gewonnen, das in vielen Fällen geradezu als Spe⸗ zialmittel im akuten Anfall wirkt und denſelben erheblich zu min⸗ dern und abzukürzen pflegt. Das Colchicum iſt in den meiſten Geheimmitteln, die gegen Gicht angeprieſen werden, enthalten, ſo in dem viel gebrauchten, teuren Liqueur Laville und anderen. Der Wert der meiſten anderen Mittel, die unter wiſſenſchaftlich klingen⸗ den Namen in großer Zahl empfohlen mwerden, iſt in den meiſten Fällen ein ſehr zweifelhafter. Das entzündete Gelenk iſt zweckmäßig hochzulagern und mit Watte oder einem Prießnitzſchen Umſchlag zu Umhüllen; manch⸗ mal lindert dies die Schmerzen.— Iſt die erſte Heftigkeit eines Anfalles überwunden, ſo leiſtet ſachgemäße Maſſage gute Dienſte. Auch empfiehlt es ſich ſehr, wenn der Patient dann baldmöglichſt das erkrankte Glied zu bewegen verſucht und Gehübungen vor⸗ nimmt, auch wenn dabei noch mäßige Schmerzen beſtehen.— Die Koſt ſoll während des Anfalles knapp und leicht ſein; ſehr nützlich iſt der tägliche Gebrauch eines alkaliſchen Mineralwaſſers. Zur Herweck wurden am Montag abend in der Zeit zwiſchen 7 und 8 Uhr Mannheim auf den Namen Linje Körperbewegung und Sport, iſt auch für die Gichtkranken von bar ſich kennzeichnet. Bei großer Hitze kann das Kind auch nackt liegen. Täglich zweimal 4. Seite. Nr. 330 Manuuheimer General · Anzeiger(Abend · Ausgabe) Freitag, den 18. Juli 1924 Nummer 3 der Mannheimer„blauen“ Rennzeitung iſt heute Nachmittag erſchienen. Jeder Beſucher des Rennens wei b 1 5 zuge dieſes Blattes zu ſchätzen. Solche, die ihr Glück am Toto ver⸗ ſuchen, benützen zuerſt die blaue Rennzeitung zu ihrer Orientierung, da die Tips der„Blauen“ in den meiſten Fällen ſich als zutreffend erwieſen haben. Nr. 3 der„Blauen“ enthält die Vorſchau mit Star⸗ terliſte die Tips für das Sonntagsrennen, den Rennbericht vom letz⸗ ten Mittwoch und die Form der vorausſichtlichen Starter. Die Blaue“ enthält alſo wiederum eine Fülle von Material, das für jeden Freund des grünen Raſens von größtem Intereſſe iſt. Dabei verweiſen wir die Leſer noch beſonders auf den Anzeigenteil, in dem ſich die erſten hieſigen Firmen empfehlen. Die im Verlage der Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, herausgegebene Blaue“ iſt zu haben im Straßenverkauf, in den Kiosken, in unſerer Filiale Waldhofſtraße Nr. 6, ſowie in der Geſchäftsſtelle E 6, 2. * Keine Bekriebseinſtellung bei Canz. Wie wir erfahren, kommt die für nächſten Montag vorgeſehene Betriebseinſtellung der Firma Heinrich Lanz erfreulicher Weiſe nicht zur Durchführung. Im letzten Augenblick konnte die Betriebsſtillegung vermieden werden. Damit iſt eine ſchwere Wirtſchaftskriſe von der Stadt fern⸗“ gehalten. * Zur Aufwertungsfrage wird uns vom Schutzverband der Aufwertungsgläubiger(Hypothekengläubiger und Sparer⸗Schutz⸗ verband für das Deutſche Reich) Ortsgruppe Mannheim geſchrie⸗ ben;„Geſtützt auf den dankenswerten Antrag der Fraktionen der deutſchnationalen Volkspartei und der Deutſchen Volkspar⸗ e, haben wir einen offiziellen Antrag an das Bürgermei⸗ ſteramt der Stadt Mannheim gerichtet, wegen Einſetzung des Zinſendienſtes und Aufwertung der Sparguthaben. Wir erhalte. nunmehr die Mitteilung, daß Erhebungen hierüber eingeleitet wer⸗ den. Den Inhalt eines an uns gerichteten Schreiben möchten wir der Allgemeinheit nicht vorenthalten.„Wenn über dieſe Fragen ernſtliche Debatten in den Stadtverordneten Ver⸗ ſammlungen ſtattfinden, wird ſich das überraſchende Ergebnis zeigen, daß kein Stadtverordneter das Odium auf ſich nehmen wird, gegen die Aufwertung der Spareinlagen bzw. gegen die Wieder⸗ aufnahme des Zinſendienſtes für die alten Anleihen zu ſprechen.“ Nunmehr ſind die ordentlichen Gerichte unſeren Ferderungen nach⸗ gekommen und verweigern den Löſchungsantrag demjenigen Schul⸗ dener, der ſeinem Gläubiger mit entwerteten Papiermark die Gold⸗ hypothek heimgezahlt hat. Der 1. Zivilſenat des Reichsgerichts hat inzwiſchen entſchieden, daß die 3. St. N. O. gegen Treu und Glau⸗ hen verſtößt und in ſeiner jetzigen Faſſung immermehr als unhalt⸗ * hitzmerkblatl. Das Städtiſche Geſundheitsamt Mainz bittet bei der Pflege der Säuglinge während der heißen Zeit fol⸗ gende Regeln zu berückſichtigen: 1. Halte das Zimmer kühl! Fleißig lüften!(Durchzug ſchadet nicht.) Fußboden feucht halten! Bei Tage Vorhänge und Läden zul Bei Nacht Fenſter öffnen! Das Kind muß das kühlſte Plätzchen in der Wohnung haben! Räume, in denen ge⸗ kocht, gewaſchen oder gebügelt wird, ſind ungeeignet. 2. Halte das Kind kühll! Leichte Kleidung und leichtes Bettzeug(auch im Freien). baden! 3. Bruſtkindr widerſtehen der Hitze am beſten. Unter keinen Umſtänden darf jetzt abgeſtillt werden! 4. Größte Vorſicht in der Er⸗ nährung! Ja nicht überfüttern! Gegen den Durſt gebe man dünnen. lauwarmen Teel 5. Die Milch muß friſch ſein, beim Bezug ſofort abgekocht und gleich wieder gut gekühlt werden. Die Milch muß immer kühl ſtehen! 6. Jedes mit der Flaſche ernährte Kind muß ärztlich überwacht werden! In den Mutterberatungsſtellen erhält jede Mutter und Pflegemutter unentgeltlich Rat und Auskunft. Bei der geringſten Geſundheitsſtörung in der heißen Zeit muß das Kind ſofort ärztlich behandelt werden. * Beſchlagnahmtes Tamenfahrrad. Hier iſt ein Damen⸗ fahrrad beſchlagnahmt das vermutlich im Jahre 23 geſtohlen wurde. Das Rad iſt ſchon älter, aber noch gut erhalten. Es be⸗ 58 ſich auf dem Büro der Kriminal⸗Polizei, Schloß, Zimmer 78, ier. * Verloren und vermuͤtlich vom Finder unkerſchlagen. Am 6. Juli, abends zwiſchen 8 und 9 Uhr wurde in der Seckenheimerſtraße hier, eine ſilberne Damenarmbanduhr mit Goldrand verloren und am 7. Juli, abends 7 Uhr ein wertvoller Anhänger mit großem, in Gold gefaßtem Smaragd und Brillant auf dem Wege von D2 bes Friedrichspark. *Nachendiebſtahl. In der Nacht zum 8. Juli wurde im Rhein beim Hechtkopf ein friſch geteerter Nachen entwendet. An der Steuerſeite befindet ſich ein Schild mit dem Namen„Lenkering Duisburg“. * Neubautendiebſtahl. In der Zeit vom 5. bis 7. Juli wurde in Neckarau aus einem Neubau in der Eiſenbahaſtraße drei Ar⸗ beitsanzüge und eine ältere Windjacke geſtohlen. * Schafdiebſtahl. In der Nacht zum 15. Juli kam von einer Schafherde in Neuoſtheim ein junges Schaf, das on der Bruſt ein roter Oelfleck hatte, abhanden. Der Täter iſt unbekannt. „Diebſtähle in der Badeanſtalt Herweck. In der Badeanſtalt eine rotlederne geſtohlen. In der Brieftaſche be⸗ fanden ſich 63,50 Mark, ein neuer amerikaniſcher Dollarſchein, ein Perſonalausweis mit Brückenviſum ausgeſtellt vom dem Bezirksamt Georg Horr, Kaufmann hier, verſchie⸗ dene Photographien und eine Abonnementskarte der Badeanſtalt Herweck. In der gleichen Zeit wurde ein braune Lederbriefmappe reit einem Schweizerpaß und einem Heiratsſchein auf den Namen Eugen Bollinger entwendet. Abhanden kam weiter ein brauner Nachbehandlung eignen ſich Kuren in Salzbäder: Neuenahr, Kiſ⸗ ſingen, Homburg, Wiesbaden und anderen Orten ddie allerdings unter den heutigen Verhältniſſen für den gewöhnlich Sterblichen in Deutſchland wohl nur frommer Wunſch bleiben werden. Da die gichtiſche Anlage auch nach Abklingen des Anfalles in den meiſten Fällen beſtehen bleibt, ſo iſt dauernd eine mäßige, vernunftgemäße Lebensweiſe und Ernährung an gezeigt. Alles was den Menſchen geſund, muskelkräftig und elaſtiſch erhält, in erſter lebenserhaltender Bedeutung. Theater und Muſtk ſuchen, auf andere Weiſe Geld zu bekommen. Theaterrundſ hau. Eine Schülerin von Frau Wolf⸗Den⸗ gel, Frl. Marga Mayer, von hier, wurde unter günſtigen Be⸗ dingungen an das Landestheater in Sondershauſen verpflichtet.— Frl. Trude Reiter vom Mainzer Stadttheater wurde von dem in Fachkreiſen ſehr bekannten Direktor Lölgen an Rektors der Univerſität Heidelberg wurde für das Zentraltheater Magdeburg aals erſte Operetten⸗ ſoubrette verpflichtet. Sie tritt dort zum erſtenmale in der neuen Stolzſchen Operette„Mädi“ in der Titelpartie auf.— Wie wir er⸗ fahren, iſt Peg Fen Paul Werheyen vom heſſiſchen Lan⸗ destheater an den Folgen einer Operation, der er ſich in Frankfurt unterzogen hatte, völlig unerwartet geſtorben.— Zu den Schwierigkeiten der Berliner Volksoper teilen die Blätter mit, daß der Streit zwiſchen dem Theater des Weſtens und der Volksoper dadurch erledigt worden iſt, daß eine Berliner öffentliche Körperſchaft der Volksoper den Betrag von 4500 Gold⸗ mark zur ſofortigen Begleichung ihrer Schulden an den Inhaber des Theaters zur Verfügung geſtellt habe.— Im Herbſt dieſes Jahres, unmittelbar vor ſeiner Reiſe nach Amerika mird Max Reinhar dt goch ein kurzes Gaſtſpiel in London abſolvieren, bei dem er „Sumurun“ inſzenieren wird. Die bezüglichen Verhandlungen mit Reinhardt ſtehen vor dem Abſchluß— dem Dorfe. Laethem bei Gent wurde das Drama„Kain“ von Anton Ain durch eine flämiſche Volksbühne als Spiel im Freien aufgeführt. Tie Ueberſetzung hatte der flämiſche Dichter Wies⸗Moens ange⸗ ſertigt. Kunſt und Wiſſenſchaſt 4e% Kleine Chronit. Pei der vor e aaid 0 8. * 1 Ledergedgeutel mit— den Fällen kommt ein Mann im Alter von 22 bis 25 Jahren, 1,70 Meter groß, ſchlank, blaſſes Geſicht und kurzer Schnurrbart in Frage. Ebenfalls am Montag nachmittag zwiſchen 6f und 77 Uhr wurde aus einer Kabine eine Marke auf abgegebene Wertſachen entwendet. Mit dieſer Marke wurden an der Kaſſe eine Armbanduhr, eine Geld⸗ taſche und ein Füllfederhalter ausgelöſt. Am Dienstag wurden Manſchettenknöpfe und aus einer Geldtaſche 20 Mark geſtohlen.— 406 Badegaſt wird gut tun, wenn er Geld und Wertſachen zu Haule äßt. * Selbſttötung. Am geſtrigen Donnerstag abends zwiſchen 9 und 11 Uhr hat ſich ein verheirateter 56 Jahre alter Monteur aus Kaiſerslautern, zuletzt hier wohnhaft, der wegen eines Vergehens vorläufig feſtgenommen war. in ſeiner Zelle erhängt. e Geſtern vormittag gegen 7 Uhr wurde im Neckar, rechtes Ufer, unterhalb der Friedrichsbrücke, die Leiche des am 11. Juli beim Baden ertrunkenen 21 Jahre alten Schmieds Seb. Sans aus Königheim geländet und auf den Friedhof überführt. veranſtaltungen Zum„Gelben Dragenertag in Bruchſal“ am 19. und 20. ds Mts. ſind zahlreiche Anmeld ingen erfelgt. Abfahrt von Mann⸗ heim, Sonntag 7,05 Uhr vormittags. Sammlung am Bruchſaler Schloß, 10 Uhr vorm. Rommunale Chronik *Ueberlingen, 18. Juli. Der Bürgerausſchuß hatte ſich in ſeiner letzten Sitzung mit der Aufnahme eines Kredites von 280 000 Goldmark im Auslande und zwar in England zu befaſſen. Nachdem die badiſche Regierung die unlängſt vom Bürgerausſchuß genehmigte Millionenaufnahme nicht erlaubt hatte, will man ver⸗ Bürgermeiſter Dr. Weiß in Eberbach hat ſich, wie in der Sitzung mitgeteilt wurde, auch im Auftrage mehrerer anderer badiſcher Städte(nicht nur allein von Eberbach) nach England begeben, um dort die Aufnahme mehrerer Millionen in die Wege zu leiten. Die Geldaufnohme⸗ foll für alle daran beteiligten Städte gemeinſam ſein. Für Ueber⸗ lüngen ſollen die Gelder hauptlſächlich dazu dienen, das ſtädtiſche Kreditweſen zu ſichern, die ſtädtiſchen Schulden zu decken, den Wohnungsbau zu fördern und die Durchführung verſchiedener ſtädtiicher Aufcaben zu ermöglichen. Nach längerer Ausſprache ge⸗ wehmigde der Bürgerausſchuß(bei Stimmenthaltung der Deutſch⸗ nationaben) die Aufnahme des Kredits in Höhe von 280 0000 Mark. Aus dem Lande heidelberg, 17. Juti. Nachdem erſt in den letzten Tagen drei Perfſonen her im Nechar umgekommen waren, kam geſtern abend wieder ein Unglücksfall vor. Der 38 Jahre alte taubſtumme Kunſtmaler Otto Frommhold badebe unterhalb der ſtarken Strömung am„Woehrle“(unweit der neuen Brücke). Er war Schwimmer, verſank aber plötzlich und wurde nicht mehr geſehen. Pforzheim, 18. Juli. Zu dem ſchweren Autounfall in Wilferdingen wind uns noch mitgeteilt, daß der Verunglückte der 20 ährige E. Schofer an dem e ſelbſt Schuld trug, weil er auf ſeinem Motorrad von einer Seitenſtraße kommend mit zu großer Geſchwindigkeit in die Hauptſtraße einbog und dadurch direkt auf daz in endgegengeſetzter Richtung fahrende Laſtauto hineinfuhr Er wurde unter ein Vorderrad des Laſtautos geſchleudert und von dieſem überfahren. Der Verunglückte, der bei der letzten Bergprü⸗ fungsfahrt einer der Preisträger war, ſtarb 15 Minuten nach dem Unfall.— Geſtern mittag ſtürzte in Brötzingeg eine 63jährige Wilwe von Linem Hernſchoage betroffen plötzlich zu Boden und blieb auf der Sdelle tot. 9 * Graben bei Bruchſal, 18. Jul. Bei der hier abgehaltenen Fahnenweihe des Bismarckbundes bam es zu ſchweren Auseinander⸗ ſetzungen und Stechereien mit Dieſe hatten ſchon am Tage zuvor eine Abordnung überfallen und verſuchten beim Einzug mehrerer fremder Ortsgruppen die Fahnen wegzunehmen. Nachdem vom Gummiknüppel beiderſeits reichlich Gebrauch gemacht, kam es zu einer heftigen Stecherei, in deren Verlauf von den Bis⸗ marckbündler 5 ſchwer und 22 leicht, auf Seiden der Kommuniſten 5 ſchwer verletzt wurden. Bruchſal, 18. Juli. Mehrere ſchwere Radfahrerunfälle, die auf leichtſinniges Fahren a den ſind, haben ſich hier er⸗ eignet. So überfuhr ein in ſchärfſten ˖ älberer Radfahrer ein Kind und fiel mit ſeiner Maſchine auf das Kind, das bewußtlos vom Platze getragen wurde. In einem an⸗ andern Falle fuhr ein Radfahrer mit einem Kraftwagen zuſammen, kam aber noch mit Hautabſchürfungen davon. Ein dritter Rad⸗ fahrer fuhr ohne auf die Warnungszeichen eines Autos zu achten, in dieſes hinein und wurde zu Boden geworfen. Ein ſehr ſchwerer Unfall ereignete ſich auf der Brücke in der Moltkeſtraße, wobei ein junger Mann von einem in raſender Fahrt daherkommenden Laſt⸗ auto überfahren und ſchwer verletzt wurde. *finielingen, 17. Juli. Am Sonntag, 13. Juli(Tag des Knie⸗ lünger Pferderennens) hielt die Pferdezuchtgenoſſenſchaft der Hardt⸗ gemeinden im Rathausſaal eine Obmänner⸗Sitzung ab. Geleitet wurde die Verſammlung durch den feinerzeitigen Gründer und jetigen Präſidenten der badiſchen Pferdezuchtgenoſſenſchaften, Geh. Rogzerungsrat, Oberamtmann Dr. Guth⸗Bender in Mannheim. In der Hauptſache wurden die künftigen Aufgaben der Pferdezucht⸗ ſchichte und ſeit 1903 ordentlicher Profeſſor in Heidelberg.— An Stelle des im vorigen Monat verfkorbenen Rektors der Univerſität Halle, Exzellenz Geheimrat Prof. Dr. v. Stern, wurde der ordentliche Profeſſor der Augenheilkunde Dr. Franz Schieck zum Rektor der Univerſität Halle gewählt.— Zum Präſidenten der Phyſikaliſch⸗techniſchen Reichsanſtalt war an Stelle von Nernſt Ge⸗ imer Regierungsrat Dr. Max Planck, Profeſſor für theoretiſche hyſik in Berlin, auserſehen; er hat aber den Ruf abgelehnt.— Vom 11.—13. September d. Is. findet in Heidelberg der 33. Deutſche Juriſtentag ſtatt, auf deſſen Tagesordnung eine Reihe wichtiger öffentlichrechtlicher, zivilrechtlicher, ſteuer⸗ und wirtſchaftsrechtlicher e ſteht. So 1 9 5 Juſtizminiſter a. D. Dr. Düringer und Graf Dohna über Zuläſſigkeit und Form von Verfaſſungsänderungen und Aenderung der Verfaſſungsurkunde, Geheimrat Piloty und Univerſitätsprofeſſor Dr. Grau über das in Artikel 48 der Reichsverfaſſung vorgeſehene Geſetz über den Aus⸗ nahmezuſtand, Handelsgerichtspräſident Dr. Engel⸗Wien und Rechtsanwalt Dr. Ernſt⸗Wolf⸗Berlin über den künftigen Zivil⸗ prozeß 9 45 Literatur eAdalbert Stifter:„Aus dem alten Wien“. Mit 28 Bild⸗ tafeln. Im Inſel⸗Verlag zu Leipzig.—„Die im alten Wien fröh⸗ lich waren, werden die harmloſen Dinge, welche in dieſen Blättern folgen, anſehen wie die ausgebleichte Schleife einer Geliebten, die ſetzt alt geworden iſt, und von der ſie nicht einmal wiſſen, wo ſie ſich befindet“—mit dieſen Worten beſchließt Stifter das kleine Vorwort zu ſeinen entzückenden Schilberungen. 1826 von der Heimat nach der„Großſtadt“ Wien gekommen gefiel es ihm garnicht, aber als im Laufe der Jahre der ganze Reichtum ihres Inhaltes und die Reize ihrer Umgebung ihm aufgegangen waren, ding er an dieſer zweiten Heimat faſt wie an ſeinem Böhmerwald und ſehnte ſich nach ihr von ſeinem Wohnort Linz aus. In Wien auch war er geworden, was er eigentlich war, und verſchiedene ſeiner Erzählungen ſpielen in Wien. Ein ganz eigenartiges Denkmal und ein Zeugnis ſeiner Liebe zu der Donauſtadt hat er in bieſen Blättern aus dem alten Wien aufgerichtet. Aus ihnen ſpricht der ganze Stifter mit ſeinen Vorzügen und Schwächen: das Idylliſche und ein wenig pedantiſch Schulmeiſterliche, der ſeine lächelnde Humyr, das feuilletoniſtiſch Bewegliche und die Naturliebe. Das hiſtoriſch ſtatiſtiſche Detail fehlt in dieſen empfindſamen Wanderungen, die eine Stadt mit Poetenau⸗ gen geſehen ſchildern. Die achtundzwanzig Bilder, hauptſächlich ältere Stiche und Lithographien, ſind ein entzückender Schmuck des Buches, für deſſen ſchöne Ausgabe man den Herausgebern Otto Erich Deutſch und Karl Kaderſchafka, ebenſo dankbar ſein muß, wie dem Inſel⸗Berlag. 15* 17 5 5 2 1 dem Tempo daherkommender Queckſilber Gold herzuſtellen. Sie haben es verſtanden, in 5 Fis.Stück. Ale Tä er in bei⸗] genoſſenſchaft beſprochen und die Richtlinien für die nächſten Jahre ſeſugelegt. Anſtelle des wegen geſchäftlicher Arbeitsüberhäufung zu⸗ rückgetretenen erſten Vorſitzenden Franz Fiſcher in Karlsruhe. wurde Bezerkstierarzt, Veterimärrat Dr. Gerspach in Karlsruhe zum erſten Vo ſitzenden und der ſeitherige erſte Vorſitzende Franz Fiſcher. in Anbetracht ſeiner hervorragenden Verdienſte um die Pferdezucht⸗ genoſſenſchaft der Hardt einſtimmig und unter allſeitigem Beifall zum Ehrenpräſidenten der Zuchigenoſſenſchaft ernannt. *Freiburg, 18. Juli. Anſtelle des Diakoniſſenhauspfarrers Clauſing, der ſeit 1909 mit großer Umſicht insbeſondere in den letzten ſchweren Jahren ſein Amt verſehen hat, iſt Pfarrer Jund! aus Mannheim⸗Waldho'f gewählt worden, da Pfarrer Clau⸗ ſing in Bälde ſein Amt aufgibt. * Lahr, 17. Juli. Das ſchwere Gewitter, das geſtern abend über Lahr und die umliegenden Orte zog, hat, da es viel⸗ fach von ſtarkem Hagelſchlag, begleitet war, außerordenllichen Schaden angerichtet. r Regen hatte vielfach wolkenbruchar igen Charakter und ſchwemmte in Gärten und Feldern gewallnge Erd⸗ maſſen mit ſich. In Reichenbach wurden die Geletiſe der Straßen⸗ bahn derart von Geröllmaſſen überſchüttet, ſodaß der Abendzug eine mehrſtündige Verſpätung erlitt. In Langenhard wurden Dächer abgedeckt, Giebel eingeriſſen und eine Menge Bäume ge⸗ knickt und entwurzelt. In den am Rhein gelegenen Gemarkungen, vor allem in Ottenheim und Wittenweier, hat der Hagel unüber⸗ ſehbaren Schaden angerichtet.— In Lahr ſelbſt wurde mehrfach die Weckerlinie und die Feuerwehr zum Schutz gegen Waſſersnot alar⸗ miert, da unzählige Keller in den verſchedenſten Teilen der Stadt unter Waſſer ſtanden. Durch den Sturm wurde einer der jungen Störche aus dem Neſte gefegt und auf die Straßze geſchleudert, wo er mit gebrochenem Bein liegen blieb. Glücklicherweiſe iſt durch Blitzſchlag nirgends Feuer entſtanden. Schluchſee bei St. Blaſien, 18. Juli. In einer Verſammlung der in Betracht kommenden Intereſſenten wurde die Fertigſtellung des Bahnbaues bis Seebrugg beſprochen. An der Verſammlung nahmen auch Vertreter der Reichsbahndirektion Korlsruhe beil, von denen dargebegt wurde, daß Mittel zur Fertigſtellung des Oberbaues nur noch zur Verfügung ſtehen, um die Strecke bis Aha fertig⸗ zuſtellen. Wenn nicht von den Intereſſenten weitere Geldmittel aufgebracht würden, müſſe die übrige Teilſtrecke unvollendet bleiben. Die Verſammlung beſchloß die zur völligen Fertigſtellung der Bahn notwendzde Summe von etwa 250 000 M. durch Kavitalaufnahme ee und ſie der Eiſenbahnverwaltung zur Verfügung zu en. Nachbargebiete sw. Pfungſtadt, 17. Juli. Der 66jährige löhner Gg. Sinner 3 wurde plötzuch vom Tode 5 war er noch zur vorſchriſtsmäßigen Meldung der Erwerbsloſen gegangen. sw. Pfungſtadt, 17. Juli. Die Ernte hat begonnen, die Qualitat des Sandkorns und der Wicken, die beide jetzt zu Druſch kommen, iſt durchſchnittlich ſehr gut.— Die Geſamteinnahmen von der Heu⸗ ee eche für 9 65 Ernte 8626.50 M.— Der rlös für die Sauerlir an der alten Schi 10 5 ſchen Schindkaute betrug sw. Darmſtadt, 17. Juli. Bei dem ſchweren Gewitter geſtern abend wurde in der Nähe des Oberwaldhauſes im Dberſeld der bei der Sbadt beſchäftigte Gärtner Hermann Henkler vom Blitz erſchlagen und getötet. H. ſtand bei einem Bekannten, dem nichts paſſierte, der 5 infolge des Schreckens der Sprache faſt nicht mehr mächtig iſt. Der Blitz ging Henkler in den Kopf und riß ihm die ganze rechte Seite auf. sw. Nierſtein, 17. Juli. Der Fuhrmann Ruffer war bei dem Weingutsbeſizer Eg. Schmidt mit dem Abfahren von Vitriol⸗ löſung für die Weinberge beſchäftigt. An einer abſchüſſigen Stelle verſagte die Bremſe, die Pferde gingen durch und R. verlor übet das Eeſpann die Gewalt. Die Pforde rannten durch einen Wein⸗ berg den Berg über drei Straßen hinab. Hierbei kam R. zu Faſl und unter das beladene Faß zu liegen. Ruffer erlitt derart ſchwere äußere und innere Verletzungen, daß der Tod bald nach der Ein⸗ 5 ins Krankenhaus in Mainz erfolgte. Die Pferde blieben unverletzt. Ueues aus aller Welt L Gold aus Queckſilber. Wie bereits kurz gemeldet, hat ſich der Traum der Jahrhunderte, auf künſtlichem Wege Gold zu ge⸗ winnen, nun erfüllt. Dem Leiter des photo⸗chemiſchen Labora⸗ toriums und der photographiſchen Sternwarte der Berliner Tech⸗ niſchen Hochſchule, Profeſſor Miethe und ſeinem Aſſiſtenten Dr. Stammreich, iſt es nach unendlicher Mühe nun Nen n aus n Zer⸗ fall des Queckſilberatoms zu verwirklichen und hierbei ſeinen Bauſtein das Gold in amaſytiſcher nachweisbarer und nachwägbarer gewinnen. Die beiden Gelehrten werden ihre Methode zur Herſtellung des Goldes in ſpäteſtens 14 Tagen veröffentlichen. Das wird der internationale Prüfſtein für die Stichhaltigkeit der Entdeckung ſein. Bei dieſer Entdeckung gilt es natürlich zu unter⸗ ſcheiden zwiſchen ihrem wiſſenſchaftlichen und ihrem praktiſchen Wert. Der wiſſenſchaftliche Wert beruht in der Tatſache, daß die beiden Gelehrten den Zerfall des Queckſilberatoms herbeigeführt haben. In proktißſcher Hinſicht wird zur Betrübnis aller Goldmacher das Ergebnis einſtweilen mager bleiben; denn um Gold im Werte von etwa einem Dollar nach dieſer Methode herzuſtellen, braucht man bei den jetzigen Strompreiſen in Deutſchland etwa 60 Mil⸗ lionen Mark, bei den Strompreiſen am Niagarafall etwa 20 Mil⸗ lzonen Mark. Das künſtliche Gold iſt alſo vorläufig das teulerſte Metall, das auf der Welt zu finden iſt. 4 NMANNrEIrER RENMNTAcE am 13., 16. und 20. Juli 1924 auf den Mannheimer Rennwiesen veranstaltet vom Badischen Rennverein Mannheim. No. 3 427 hlauen Mannheimer Rennspartzeitung (Offizielles Organ des Bad. Rennvereins) ist erschienen und zu haben im Strassenverkaut, den Kiosken, Zigarrengeschäften.s.., der Fillale Waldhofstrasse 6 sowie im Veriag E 6, 2. Preis 20 Pfennig. Mannheimer General-Anzeiger. —————————————————— c——————-—— r EFDee 22—— —— —..—— 7— Bron i bäd cinlkatarrhen, Hautausſchlägen etc. Frentag, den 18. Juli 1924 9 5 Mannheimet General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 5. Seile. N. 330 Wandern un d Reiſen 05. Solbad Nappenau und au wo der an Reſzen reiche Flußlauf des Nechars ſic engt bale die herrlichſte Partie des von Scheffel beſungenen Neckar⸗ zwiſch ginnt, liegt nur wenig abſeits(3 Km.) auf der Hochebene Ree 0 Neckar und Elſenz, umgeben von prächtigen Hochwaldungen, bali adeort Rappenau mit etwa 2000 Einwohnern; er iſt on der Bahnlinie Heidelberg—Meckesheim—Heilbronn. Rappenau gehörte damals(Ende des 14. Jahrhunderts) Adel Machtbereich der Herzöge von Württemberg, die verſchiedene nin zgeſchlechter und im Jahre 1592 die Reichsfreiherren von Gem⸗ ſchichen„mit Schloß und Flecen Rappenau belehnzen(vorgl, Ge. kmme von Rappenau von C. Noll, Rappenau, 1907). Die Nach⸗ min en dieſes Adelsgeſchlechtes, und zwar die Linie von Gem⸗ 1906 dHarnberg. ſind noch heute die Patronatsherren des Dorfes hatt wurde Raprenau, nachdem es zeitweiſe zu Wimpfen gehört 9 endgültig dem Großherzogtum Baden einverleibt. Die Zugehörigkeit zu einem großen Staate ſollte dem Ort' zum Segen gereichen. un Jehre 1822 wurde von der großherzogl. Regierung das erſte Salzlager erbohrt und die Saline Rappenau errichtet, die heute tiwa 150 Arbeiter beſchäftigt und über 400 000 Zentner Salz ſähr⸗ lich produziert. nehmenige Jahre nach Errichtung der Saline gründeten unter⸗ die Ganeluſtige Vürger ein Solbad— Sophienbad—, über da⸗ tichtete Gherzogin Sophie das Protektorat übernahm. Später er⸗ 19 00 der Staat ein Solbad und im Jahre 1905, als das ſtaatliche den Kutelkagen werden mußte, aing die Gemeinde Rappenau daran, neue urbetrieb ſelbſt in die Hand zu nehmen. Sie erbaute ein 5 modern eingerichtetes Badehaus, das im Auguſt 1913 im ermüdlz der im Intereſſe ſozialer und hygieniſcher Beſtrebungen un⸗ übern ichen Großherzogin Luiſe eingeweiht werden konnte. Sie Gedä ahm damels das Protektorat über das Bad und zu ihrem chtnis erhielt es den Namen Sophie⸗Luiſen⸗Ba d. Das ne 7 Bad iſt nach den Plänen von Baurat Kredell in Karlsruhe tehten hat 24 Badekabinette. 6 davon mit Douchesinrichtung. 1 für trifeh ſäurehaltige Bäder, 1 für Damof⸗ und Moorbäder, 1 für elek⸗ Koh, Behandlung und Maſſoge, ſowie ein Inhalationszimmer. 90 5 ſind beizbar; in allen ſind Vorrichtungen zur Erwär⸗ hhr r Badewäſche. Das Rappenauer Sophie⸗Luiſenbad iſt das er P. beſteingerichtete unter den Solbädern der Neckargeoend. ein 80 iſt nur 2 Minuten entfernt und mit dem Bade durch e Ichöne, ſchattige Allee verbunden. 90 5 zu den Bädern in Verwendung kommende Sole ſtammt 11 nem Steinſalzlager im unteren Muſchelkoalk, das etwa 200 velln tief lieſt Das Steinſalz wird durch Einlaßz von reinſtem auf natürlichem Wege ausgelauat und die Sole durch ſitkar n in die Höhe befördert, ſie iſt waſſerhell, volſtändig ge. fügung und ſteht für Badezwecke in unbegrenzter Menge zur Ver. ind nce einer Analnſe des Geh. Rat Bunſen in Heidelberg be⸗ ſinden ſich in 10 000 Teilen Sole: Chlornatrium(Kochſalz) 2574,0400 Schwefelſaurer Kalk 18,2100 Chlormagneſium.9760 Chlorkalium 12,4600 Bromkalium 0,0052 Chlorlithium 0,0041 Chlorrubidium 6,0012 Zweifach kohlenſaurer Kalk.1546 Chlorcalcium 6,9040 Kohlenſaures Strontian 0,1181 Borſaure Magneſia 0,0039 Freie Kohlenſäure 0,6744 Stickſtoff 0,1781 Sauerſtoff 0,0767 Spezifiſches Gewicht 1,2000—1,2065. 1 Gr 0 Solgehalt wird aräometriſch beſtimmt; es entſpricht: —6˙9 ca. 20 Liter Sole 3 Kg. Salz, 2 Grad ca. 20 Liter Sole ſo entſ g. Salz. Da nun gewöhnlich bis zu 6 Grad gebadet wird, alz e dieſe genau 18 Kilo Salz, alſo genau dasſelbe, beißem man zu Hauſe ſich 18 Kg. Salz kauft und löſt dieſe in ei chronadewaſſer ea. 32 A. auf, die Vadekur wird gebraucht ſich niſchen Infektions⸗ und Konſtitutions⸗Krankheiten, wenn es Degen n handelt, durch energiſche Hautreize umſtimmend auf den runes, and einzuwirken und durch Hebung des allgemeinen Ernäh⸗ heitsk Eim Kräftezuſtandes dem Körper die Bewältigung der Krank⸗ tern e und Ausſcheiduna der krankhaften Produkte zu erleich⸗ iche r Fa kommt zu Obengeſagtem noch ein ſehr moſe Seene hinzu: Nach den Geſetzen der Endos⸗ reſp. Exos⸗ aß ein 500 eren 2 verſchiedene Flüſſigkeiten derart gegeneinander, nimmt d ustauſch zwiſchen beiden ſtattfindet, alſo in unſerem Falle ſich auf 95 menſchliche Organismus vermittelſt der Haut Sole in alls andererſeits die ſchlechten Säfte des Körpers eben⸗ uf dieſen die Haut ausſcheiden und ſo den Organismus reinigen. gewieſen Vorgang kann nicht ernſt genug hin⸗ bef aen Linie gelangen die chroniſchrheumatiſchen Affektionen, läßt, zur 1 Behandlung mit inneren Mitteln vielfach im Stiche kombiniert in dauernden Geneſung. Durch konzentrierte Solbäder, den, werden it Dampfbädern und anderen phyſikaliſchen Heilmetho⸗ gandlung erwänn hervorragende Erfolge erzielt. Gerade bei Be⸗ Klima Krankheit kommt uns das gleichmäßig milde Magge Kurortes, in Verbindung mit der reinen, ozonreichen ſewals einen R kröſtigenden Luft, ſehr zu Hilfe, ſo daß wir kaum durch heumatiker Rappenau verlaſſen ſahen, ohne daß er empfunden battle Kur weſentliche Beſſerung ſeiner Beſchwerden r bei chroniſch— In ähnlich günſtiger Weiſe wirkt die Solbad⸗ Erkrankungen berr und akuter Gelenkgicht, ſowie bei allen übrigen gemein üblich der Gelenke und Knochen. Am bekannteſten und all⸗ Eer Kinder Sidte Aawendung von Solbädern bei der Rach!tis Städten pei mehn en dieſer Erkrankung finden ſich in manchen Ebenſo betan hr als der Hälfte der geſamten Kinderbevölkerung. pbukoſe inmt iſt die Vehandlung durch Solbäder bei der Skro⸗ Naſen., Ohr all ihren Formen und Komplikationen: Augen⸗, ialkobrenaffettionen, Drüſenanſchwellungen, Rachen⸗ und te. Ferner werden die Sol⸗ ei all denſenigen Zuſtänden angewandt, 25 mit gutem Erfolge b enen Schwarten Erſudate zur Reſorption zu bringen und die lockern Verwachſungen in der Bruſt⸗ und Bauchhöhle 5ge hů j 99 2 zu ſeriöſen Häute(Perſtonlis und 0 Frauenkrantheiten Pleuritis) ſowie die meiſten chroni⸗ Endlich ſinden d 55 egenders h pen die Solbäder Anwendung bei Blutkrankheiten bei Rekonvale, oroſe), bei allgeweinen Schwächezuſtänden ſowie lichen nach ſchwerer Krantheit. Außer dem natür⸗ Bade g z von Rappenau den Solbädern, werden in unſerem 10 ohlenſäure⸗ 8 derrdreichtenge Dampf⸗, Heißluft⸗, Moor⸗ und Schwefelbäder 8 Atät und uch andere phyſikaliſche Heilmethoden, wi 15 Zum Sauen m inden nach ürztlicher Verordnung atereſſe für; einige allgemeine Bemerkungen, die wohl von inſeren geſchätzten Leſerkreis ſein dil die man durchbohrene en reis ſein dürften: Die Schich⸗ 80 Steinſalzlagen um auf das mächtige, ca. 40 Meter eh. ſind von oben nach unten: Lö Steffalz Polendſtein. Horizontal⸗Waſſerſtand. Muſchetel Ois bis ſetzt 217,0 Meietgebalt der Sole iſt— 27“, die größte Taile D00 Nealgahnplon Eine istereſſante Neuerung Somege ad Weertee Wanderfreund. ein Nebgſtacentpeltend die wenglten Ae ane Materun deten ergſtr. wichtigſten Züge ins Neck n di 555 und Rückfahrt) Außerdem ein in den Buchhandlungen und Schreibwaren⸗ 0 Die Geſchichte des heutigen Ortes reicht bis ins Mittelalter Sonntagsfahrkarten 4 Klaſte Von Mannheim nach über Kilom.] Preis Baden⸗Baden Schwetzingen v6.9 Bad Nappenau Sinsheim 66 2,7 Bensheim Ffeld Nord od. Lampertheim 40.6 Bruchfal Schwetzingen 50 2,0 Darmſtad. Friedrichsſeld 61.5 Eber bach Heidelberg 5⁰.0 Frankfurt a M. Friedrichsfeld Nord 89 3,6 Fürth(Odenw.) Weinheim 42.7 Haimühle Eher bach 57 23 Gernsbach Schwetzingen 90.0 Heilbronn Sinsheim Jagſtfeld 87 3,5 Heildelberg 19.8 Heppenveim(Berg) Friedrichsfeld 35⁵.4 Karlsruhe e 61 2,5 Ladenburg Friedrichsſeld Nord 15.6 Michelſtadt Eber bach 85 3,4 Neckarelz 69 2,8 Neckargerach 62.5 Neckargemund 5 28 Neckarſteinach 34.4 Oetigheim Schwetzingen 78 3,2 Pforzheim 0 5 92.7 Raſtatt 84 3,4 Schwetzingen 14 06 Waldmichelbach Weinheim 44.8 Sonntagsrückfahrkarten mit Berückſichtigung einer Wanderſtrecke (Und zurück, ab einer dieſer Stationen). Fürth(Odenw.) oder Bensh. oder Heppenh. Friedrichsfeld Nord 42.7 Fürth(Odenw.) oder Waldmichelbach Weinheim 4⁴.8 Gernsb od. Baden⸗Bd Schwetzingen 99.0 Kailbach oder Zwingen⸗ berg(Baden; Eberbach 63 2,6 Neckargemünd oder Weinhemm 28 172 Schlierb.⸗Jlegelhauſen od. Großſachſ Heddesh. 24 1˙0 Waldm chelbach(über Weinheim oder Hrſch⸗ horn oder Neckarſteinach 4⁴ 1·8 Weinheim o. Heidelberg 25 1,0 Abfahrtzeiten der Züge: Richtung Schwetzingen: Morgens: 5 Uhr 37, 7 Uhr 5, 9 Uhr 58; 12 Uhr 10, 1 Uhr 12, 2 Uhr 25. Richtung Heidelberg: Morgens: 4 Uhr 50, 7 Uhr 5, 8 Uhr 16, Mittags: 12 Uhr 14, 1 Uhr 14. Richtung Eberbach— Würzburg: Mittags: 11 Uhr 12; Morgens: 3 Uhr 5, 7 Uhr 5; Mittags; 12 Uhr 14. Kichtung Weinheim—Jrankfurt a..: Morgens: 5 Uhr 32, 6 Uhr 50, 11 Uhr 183 Mittags 1 Uhr 8, 2 Uhr 28. Richtung Sinsheim: Morgens: 7 Uhr 5, 8 Uhr 16, 11 Uhr 12. * 0 Sonntagskarten der Occch. In Ergänzung unſerer Mitteilun⸗ gen über die Sonntagskarten der Reichsbahn iſt zu melden, daß die Oberrhein. Eiſenbahngeſellſchaft ebenfalls Sonn⸗ tagsrückfahrkarten 3. Klaſſe ab Mannheim⸗Stadt Rb.(Fried⸗ richsſchule) nach Seckenheim. Neckarhauſen. Edingen, Heidelberg und Schriesheim und mit der elektriſchen Bahn ab Neckarſtadt nach Viernheim, Weinheim und Schriesheim ausgegeben werden. Gleich⸗ Nug erhält man bei der Benutzung der Elektriſchen nach Weinheim nſchlußkarten 4. Klaſſe nach Auerbach, Darmſtadt, Fürth, Heppen⸗ heim Mörlenbach, Seeheim, Unterwaldmichelbach und Wahlen. Es iſt alſo Gelegenheit, auch über die OEGG. Sonntagsfahrkarten nach dem Odenwald und der Bergſtraße zu erhalten. j Wanderwonne Ihr Schwälbchen in dem Aethermeer, Wie ſchwebt beglückt ihr hin und her, Wie hebt ihr euch in Wonne Empor zur Gottesſonne! Mit eurem lieben Zwitſcherton Entzücktet ihr mein Herze ſchon Im Kinderparadieſe, Mit eurem Lied, ſo ſüße. Mit Sehnſucht blickt ich oft nach euch 105 Hinauf ins blaue Wanderreich — Und träumt', ich könne fliegen, Die Erdenlaſt beſiegen. Kamraden ſind wir worden dort Und ſind's geblieben fort und fort, Von einem Ort zum andern. Beglückt bin ich beim Wandern Auch ich begrüße Berg und Tal Und finde Wonne überall, Und ſinge meine Lieder Auf jeder Wand'cung wieder. Wie ihr, ſo leb' ich froh und frei, Talein, talaus, ded mein Juchheil O Gott, laß mir die Wonne, So lange mir ſcheint die Sonne! A. Göller. Titiſee Von Oskar Bie. Jetzt kommt die Zeit der Reiſefeuilletons. Der Schriftſteller er⸗ olt 155 in ihnen, aber er bleibt doch derſelbe, der er war. Wie die enſchen da draußen. 35 985 Das iſt der richtige Moment. Ich ſtehe oben am Ausſichtsturm des Feldberges, mitten im Nebel in 605 Winde. Die Brille habe ich auf und den Ueberzieher an. it dem Stocke ſpieße ich den Reſt des Schnees auf. Aus dem Nebel treten zwei nderer auf mich zu. Es iſt ihnen ſehr kalt und ſie fragen mich nach dem Wege. Sie fürchten ſich vor dem Nebel. Man ſieht nichts. Wo bin ich? ch leſe in meinem Führer, daß man meiſtens den unteren Ausſichts⸗ turm mit dem oberen verwechſelt. Ich vergleiche die Beſchreibung und richtig. Ich habe ihn verwechſelt. Ich erkläre den beiden Wan⸗ derern den Weg nach dem oberen Turm, als ob ich da zu Hauſe wäre. Aber ich gehe gar nicht hin. Was liegt daran? Aus Ausſich⸗ ſen habe ich mir nie viel gemacht. ich mir ein, daß der Nebel ſehr ſchön iſt und beobachte eingehend, wie er hin und herzieht. Manchmal reißt er. Dann ſehe ich in ſonnenbeglänzte Täler nach dem Feldſee hinunter, nach dem Titiſee hinüber, von wo ich herkam. Ich ſtarre ſchnell nach dem Süden, um vielleicht von den Alpen etwas zu entdecken. Aber ſchon iſt der gute Nebel wieder darüber. In allen Reiſebüchern ſteht, wie ſchön man die Alpen ſehen kann und es iſt ein genaues Panorama aller Spitzen vom Säntis bis zum Montblanc aufgezeichnet. Aher ich habe nie etwas geſehen. Entweder iſt das Weſter gut, dann iſt es zu dunſtig, oder es iſt ſchlecht. dann iſt es auch nichts. Wie weich ſind dieſe Formen. Die Alpe die ſchon auf das romaniſche Geſicht vorbereitet. Der Schwarzwald 3 5— 5 hat. Woher kommt Alles iſt Einredung. So rede weiß davon noch nichts. Er ſammelt ſeine beſten landſſhaftlichen Schätze in den maleriſchen Tälern, in die er ſich mit deutſcher Intimität verkriecht. Aber wenn er hoch geht, wid er unbeſtimmt und hat ſelten den Mut, einen ſpitzen Gipfel zu bilden. Die Berge ſind oben gern Hochplateaus, auf denen man ſpazieren gehen kann. Heut behagt mir dieſe Unbeſtimmtheit. Der brünet e Schworz⸗ wald, in dem mein Titiſer wie ein dunkles Auge leu tet, erhölt meinen Traumzuſtand, in dem ich mich abſichtlich als Etholung ver⸗ legte. Als ich in den Schlafwagen ſtieg, wollte ſch in das Unbe⸗ timmte. Ich rollte über Karlsruhe, Freihurg nach Titiſee, ohne eie Ahnung von dieſem Ort zu haben, deſſen Namen mich immer gerelzt das merkwürdige Wort? Die Gelehrten ſind ſich uneinig. Aber dieſe Gegend wimmelt ja von merkwürd gen Namen. Hinterzarten kann man ſich vielleicht noch erklären. Aiſch das Dorf Himmlreich erſcheint plauſibel, wenn man daran denkt, daß das Höllental dort aufhört. Aber zum Beiſpiel der Ort Ra⸗ venna? Woher kommt das? Es iſt wahrſcheinlich irgend eine Cat⸗ ſtellung aus einem Wort mit Raben. Aber Titiſee, das blieb ein Rätſel. Und das Rätſel war mir ſehr angenehm. Ich muß mich in meinem Verufe immer ſo klar zu den Gegenſtänden ſtellen, daß ein bischen Unklarheit ſehr am Platze war. Ich wollte ja das Un⸗ ktare, das Unbeſtimmte und ſchon gab ich meinen Koffer einem Haus⸗ diener, auf deſſen Mütze das Wort Hotel Titiſee mir en'gegenleuchtete. Nun ging ich los. Wie wird dieſes Hotel Titiſee ausſehen? Es war ein ſchönes weißes Haus mit einem großen Gorten am See. Ich nahm das Zimmer Nr. Neun, das die ſchönſte Ausſicht auf Bäume und Waſſer beſaß, und ſteckte den Kopf zum Fenſter hinaus und war nun alſo in Titiſee. Jeder hatte mir einen anderen Ort für den Schwarzwald ge⸗ nannt. Aber man ſoll nur nicht nach Auskünften oehen. ſelber ausprobieren, und man wird das Richlige fir den. Ich ſchwärmte für meine Freiheit. Wie ein Student konnte ich wieder einmal machen, was ich wollte. Niemand wußle, wo ich bin. Ich teilte mir meine Zeit ein nach Gutdünken. Ich habe dort gut ge⸗ geſſen und geſchlafen. Ich habe ſchöne Wege gemacht, den Höhenweg nach Hinterzarten, oder auf den Hochfirſt hinauf, wo man die Alpen nicht ſieht, oder nach Erlenbruck, oder um den See herum, durch die Ravennaſchlucht, oder wenn es regnete, ſo irgendwohin. wo gar nichts zu ſehen war. Dieſe Freiheit dauerte aur wenige Tage. Aber ſie entſprach meinen Erwartungen. Ich dämmerte und genoß des Unbeſtimmte. Sehr aufregend war das alles nicht, aber es reizt zur Träumerei und erweckt immerhin ſoviel Neugierde als ein viel⸗ gereiſter Mann in einer Gegend empfindet, die er aufſucht. weil er ſie nicht kennt. Und nun kam der zweite Teil des Traumes. Zu meiner Kur war nötig geweſen, mit keinem Menſchen zu ſprechen. Ich ſaß beim Eſſen an einem Ecktiſch der Veranda. Eines Abends kam unter den Klängen des elektriſchen Klaviers, das der Wirt mehr zu lieben ſchien als ich, ein elegantes Paar neben mich. Die Uhr ſchlug Kuckuck. Der Herr rief herein. Die Kellnerin drehte ſich un. Wir lachten. Am nächſten Morgen forderte er mich auf, mit ihm Autoturen zu machen. Der Nebel ſtieg, die Sonne leuchtete, wir ſauſten iiber die Berge. Das neue Traumbild tat ſich auf. Ueber den Schluchſee noch St. Bloſien und Höchenſchwand, über die alten Kloſterorte St. Mär⸗ gen und St. Peter: es öffnet ſich der weite Blick über ein Land von Bergen, Tälern und Seen, in Freundlichkeit gebadet. friedlich im Lichte, verſchlafen aus alter Zeit, das wir mit geograph'ſchem Temvo durcheilen, ſo daß es transparent wird und wie ein Märchen unter uns vorübergleitet. Wir fahren richtig, wir fahren falſch. Wir fahren in die unendliche Unbeſtimmtheit hinein, die ſchlüsßlich in der Sonne dieſelbe bleibt, wie im Nebel. Die Dinge löſen ſich auf. Ein⸗ mal ſteht ein Holzfäller neben uns und zeigt uns auf einer merkwür⸗ digen topographiſchen Bildungsſtufe die Landkarte. Wir ſind vach dem Schauinsland gefahren, anſtatt ins Höllental. Was ſiegt da⸗ ran? Aber ich werde plötzlich an die Realität der Welt erinnert. Ich ſitze den letzten Morgen in der Sonne am See. Es iſt ſehr heiß. Die Gedanken zerfließen. Warum bin ich hier? Ich werde morgen um dieſe Zeit in Karlsruhe einen Vortrag halten müſſen. Ich ſehe mich ſtehen vor dem finſteren Zuſchauerraum und über Nich. Strauß ſprechen. Was erzähle ich? Ich ſpreche davon, wie ſeine Muſik nur entſteht aus Reaktion auf eine Wirklichkeit, die in den Tönen nur ſcheinbar ſich mit dem Zauber eines Traumes überzieht. WMährend ich ſo ſpreche, gewöhne ich mich langſam wieder an die Wirklichkeit, die ich acht Tage lang an dem ſchönen See verträumt hatte. Eine Mücke fliegt mir dauernd um den Kopf. Sie iſt das Reiſefeuilleton. 2 verkehrsnachrichten — Reue Poſtautolinie im badiſchen Bodenſeegebiel. Mit Be⸗ ainn des Juli hat die Oberpoſtdirektion Konſtanz in der badiſchen Seegegend eine neue Poſtkraftwagenlinie eingerichtet. die im Gebiet nördlich des Ueberlinger Sees gegen die württemberaiſche Grenze eine wichtige Querverbinduna bringt und das fehlende Schlußſtück der Bahn ſüdlich Pfullendorf an den Verkehr anſchließt. Die Wagen laufen dreimal täalich in auten Anſchlüſſen an die Züge der Radolfs⸗ zell—Pfullendorf—Altshauſen—Aulendorf und an die Züge der Bo⸗ denſeegürtelbahn mit ihrer Zweialinie Uhldingen—Mimmenhauſen zwiſchen Pfullendorf—Heiligenberg und Leuſtetten. Es wird mit der Linie eine neue durchaebende direkte Verkehrmöalichkeit vom ſüd⸗ lichen Württemberg an den badiſchen Bodenſeeteil gegeben mit Schiffsanſchlüſſen in Uhldingen, wodurch der Umwea der Bahn über Stahrinaen und Radolfszell vermieden wird. Auch der Beſuch des ſchön gelegenen Heiligenbera wird aus vielen Gegenden damit er⸗ leichtert. wandervorſchläge Tageswanderung he— Hohe Warte— Karlstal— Eberbach. Sonntagsfahrkarte nach Eberbach, 4. Klaſſe 2 Mark. In Eber⸗ bach eine Fahrkarte nach Schöllenbach nachlöſen. Mannheim, Haupt⸗ 4000. 5.05, Eberbach an.14, Eberbach.30, Schöllenbach an r. Dreieck in nordweſtlicher Richtung links oberhalb der Bahn bergan auf breiter Straße bis zum Ausgang des Tunnels durch den Kräh⸗ berg, Hetzbach—Schöllenbach aufwärts. Sogleich Wald. Zureſt Tannenwald, ſodann Buchenwald. Von da ziemlich ſteil bergauf Straße Schöllenbach⸗Reiſenkreuz, nach 1 Stunde Reiſen⸗ kreuz, auf 5 felecer, Nach Oſten ſchöne Fernſicht auf Schöllenbach ins Itterbachtal und auf Haſſelbach oberhalb Wald⸗ leiningen. Auf Reiſenkreuz Einkehrgelegenheit.( Von da gemeinſchaftlich mit der Hauptlinie 15. rotes Dreieck, auf der Straße direkt ſüdlich abwärts, rechts am zweiten Gaſthaus vorüber. Auf den Wegweiſer achten. Gleich wieder Wald. Nach kurzer Zeit zweigt die Hauptlinie 14, weißes Dreieck, rechts nach Beerfelden ab, wir wandern mit der Hauptlinie 15, rotes Dreieck, ebene eben weiter, nach einer Stunde der Senſenbacher Friedhof, mitten im Wald gelegen. Hier kreuzt die Hauptlinie 16, gelbe Scheibe, den Weg. Immer in gleicher Höhe auf der Senſenbacher Höhe weiter. Bald ſchöner Blick ins Gammelsbachtal und auf den langgeſtreckten Ort Gammelsbach, mit der Ruine Freienſtein. Nach einer Stunde der Zigeunerſtock an der badiſch⸗heſſiſchen Grenze. Hier Vorſicht, weil nach 10 Min. die Markierung eine ſcharfe Schwen⸗ kung nach rechts macht, um nach etwa gleicher Zeit nochmals ſcharf rechts abzuſchwenken. Rechts noch ſchöner Blick ins Gammels⸗ bachtal und auf die gegenüber liegende Höhe. Nach%¼ Stunden die Hohe Warte mit Rondell. auf breiter Waldſtraße über dem Itterbachtal bergab an zwei Brun⸗ nen vorüber, ſodann auf Zickzackpfad durch das wildromantiſche Karlstal nach Eberbach. 33 Stunde von der Hohen Warte. Durchweg Wald⸗ u. von Reiſenkreuz bis zur H. Warte Höhenwand rung. MWan⸗ haben eine Preziſton, ſ Monn⸗ heim an:.06,.42,.21,.09. F. Sch- 0 5 e — Man ſoll Schöllenbach— Reiſenkreuz— Senſenbacher Jriedhof— Senſen ⸗ bacher Von der Station Schöllenbach mit der Hauptlinie 14, weiß s auf breitem Waldweg, ſpäter Pfad. weniger ſteil. Kurz neben der ei Gaſthäuſer). waldeter Hoch⸗ on der Hohen Warte gehts * 4 Fulaftaberbach Fo egawec) 6. Seite. Nr. 330 mannheimer General⸗-Anzeiger(Abend-Austabe) Berichtszeitung Die Ruſter Bauernunruhen vor Gericht 2 * Freiburg, 17. Juli. Vor dem hieſigen Großen Schöffengericht haben ſich 3 Landwirte aus Ruſt bei Ettenheim unter der An⸗ klage des öffentlichen Aufruhrs und des Landfriedens⸗ bruches zu verantworten. Vom 20—22. September 1922 hatte eine Anzahl von Landwirten, von denen ein Teil im Alter von 18 bis 25 Jahren ſtand, ein anderer Teil aber auch viel älter war, ihrer Unzufriedenheit über die Erhebung der Landabaabe und über die Pachtverhältniſſe durch eine öffentliche Demonſtra⸗ tion Ausdruck aegeben. Am Vormittag des 20. September fand zunächſt auf dem Rathaus in Ruſt eine Verſammluna ſtatt und um die Mittagsſtunde formꝛerte ſich ein großer Demonſtrationszug. der aus den Nachbargemeinden und durch die ſtillgelegten Fabriken er⸗ heblichen Zuſtrom erfuhr. Der Demonſtrationszua beweate ſich zu⸗ nächſt nach Rinasheim. Da die Bevölkerung in Rinasheim von dem dortigen Bürgermeiſter zur Teilnahme nicht aufgefordert worden war, drangen die Demonſtranten inm das Rathaus ein. läuteten Sturm und bißten eine rote Fahne. Dann aina der Zua nach Ettenheim. Als dort Reagen einſetzte verſuchte die Menge gewaltſam in das Amtsgebäude einzudringen. Gendarmeriewachtmeiſter B renner verſuchte das zu verhindern. wurde aber zu Boden ge⸗ ſchlagen, überwältiat und entwaffnet. Dieſe Demonſtration hatte zur Folge. daß ſechs Gendarmerie⸗ beamte am nächſten Tage in Ruſt erſchienen. um Erhebungen zu machen. Die Gendarmerie ſtieß aber auf heftiaſten Widerſtand, ſie wurde im Rathaus von einer hundertköpfiaen Menae belagert und ſchließlich kam es zu einer aroßen Schlägerei. bei der die Gendar⸗ merie von der blanken Waffe Gebrauch machte. Erſt als ein arößeres Gendarmerieaufaebot eintraf. war es möalich, die bedränaten Gen⸗ darmen aus ihrer Lage zu befreien und die Ruhe wieder herzu⸗ e Die Verhandlungen werden mehrere Tage in Anſpruch nehmen. Bei der Vernebmuna der Angeklaaten wurde von dieſen darauf bingewieſen. daß die überaroße Mehrzahl der Landvirte in Ruſt. auf Pachtland angewieſen ſeien. Von dem arößten Grundbeſitzer der Gemeinde, dem Baron von Böcklinasau könne zwar nicht behauptet werden, daß er übermäßige Pachtpreiſe fordere, aber die Aufſpeiche⸗ rung aroßer Heuvorräte in der Zeit fühlbaren Futtermangels habe eine gereizte Stimmuna hervorgerufen, die durch die Erhebung der Landabaabe in Goldwähruna verſchärft worden ſei. Die Frage. ob pplitiſche Einflüſſe bei den Ausſchreitungen mitgeſpielt hätten, wurde von einigen Angeklaaten vernemt von andern bejaht. Der als Zeuge vernommene Ratſchreiber von Ruſt erklärte, in der Gemeinde Ruſt ſei nichts dabon bekannt geweſen, daß Geſuche um Stundukia der Landabgabe möglich ſeien. Der als Zeuge gehörte Gutsbeſitzer von Böcklinasau in deſſen Gutshof die Demonſtranten eingedrungen wa⸗ ren, erklärte u. a. das auf den Wieſen aufgeſtavelte Heu habe er durchaus nicht zu Spekulationszwecken zurückzuhalten verſucht, ſon⸗ dern als Futterreſerve aufbewahrt. da er beabſichtigt habe, ſich an der Milchlieferuna an die Stadt Karlsruhe zu beteiligen, die eigens zu dieſem Zweck an ihn herangetreten ſei. * ):( Verurteilte Dollarfälſcher. Eine Falſchmünzerbande hat durch geiälſchte Dollarnoten zahlreiche Berliner Geſchäftsleute um große Summen betrogen. Wegen Falſchmünzerei hatten ſich vor dem Schöffengericht Berlin vier Kaufbeute, ein Mechaniker und ein Schauſpieler zu verantworten. Das Haupt der Bande ſcheint der Kaufmann Rokitta geweſen zu ſein. Dieſer beſchaffte echte Dollar⸗ noben, die dann durch Radierungen auf ſehr raffinierte Weiſe in 50⸗ Dollarnoſen umgewandelt wurden. Zahlreiche Kellner in Cafeés wurden hineingelegt. Ganz beſonders aber wurden die umgewech⸗ ſelzen Noten zu Zigarreneinkäufen verwendet. Es war immer „zufäll'g“ ein Angehöriger der Bande in dem Laden, beſtätigte die Ech hoit der Node und wollte ſie ſelbſt kaufen. Im letzten Augen blick mußte er aber zu ſeinem Bedauern feſtſtellen daß er nicht ge⸗ nug Geld bei ſich hatte. Dadurch wurden die Geſchäftsleute in 2 1 — 1 1 Frelall, deu 1s 3e. Sicherheit gewiegt. Die Angeklagten waren voll geſtündig; das Schöffengericht Berlin erkannte auf Strafen von einem Jah: vier Monaten bis neun Monaten Gefängnis. — verkehrsnachrichten — Neuer Poſtkraftwagenkurs Triberg— Schönwald—Jurtwan⸗ gen. Der Verkehr auf der wichtiaen Poſtautolinie von der Schwarz⸗ waldbahn ins Breatal, die die Städte Triberg. und Furtwangen ver⸗ bindet, hat ſich ſo geſteigert. daß die Poſt mit Beginn des Juni einen weiteren vierten Kurs in beiden Richtungen einſtellen mußte. Die Kurſe ſind ſo geleat, daß ſie in Tribera ausgezeichnete Anſchlüſſe an die Züge der Schwarzwaldbahn haben. Von beſonderer Bedeutung iſt, daß der neue Kurs von Tribera nach Furtwangen in Tribera den ſtark beſetzten Schnellzua D 156 Frankfurt—Heidelbera und Mann⸗ heim—Konſtanz anſchließt, der.22 nachmittaas einläuft. Das Auto geht ab Triberg Bahnhof.40 und iſt.05 abends in Furtwangen. Umaekehrt hat der Kurs Furtwangen ab.45 nachmittaas. in Tribera an.05, an den nach Konſtanz verkehrenden Abendzug. Tribera ab .22. nach Konſtanz Anſchluß. Sportliche Runoſchau der preis von Baden Ein neues klaſſiſches Rennen am Sonntag in Mannheim Klaſſiſche Rennen nennt man die ſtets wiederkehrenden Haupt⸗ ereigniſſe der großen Rennſtätten, Rennen, die zu beſtimmten Jah⸗ reszeiten wiederkehren und die zu gewinnen ſtets den höchſten Ehr⸗ geiz der Ställe bildet. Solch klaſſiſche Rennen im beſten Sinne ſind das Derby, der Große Preis von Berlin und der Große Preis von Baden⸗Baden, aber auch die Mannheimer Badenia zählte ſtets dazu. Ein jedes Meeting wird mit einem ſolchen Rennen aus⸗ geſtattet, das dann den Höhepunkt der Ereigniſſe bedeutet. Auch unſer neues Juli⸗Meeting bringt die Schöpfung eines ſolchen Ren⸗ nens, den Baden⸗Preis, deſſen Zulaſſungsgrenze nur die aller⸗ erſte Klaſſe ausſchließt, die nur ganz wenige Pferde umfaßt, die do⸗ nicht nach Mannheim kommen, das ſich aber geſchickt an alle die Pferde wendet, denen das widrige Geſchick trotz großen Könnens im letzten Jahre einen ganz großen Sieg verſagt hat. So kommen hier Pferde beträchtlichen Könnens zuſammen, die jetzt die Liſte der Sieger des„Baden⸗Preiſes“ eröffnen wollen. Zwei alte Geg⸗ ner ſind Kairos und Gildenmeiſter. Der Opelſche Fervor— Sohn galt einſt als Derbyfavorit und ſpielt in ſeinem Jahrgang ſt noch eine gute Rolle. Infolge ſeiner vielen Siege muß er meiſt unter ſehr hohen Gewichten laufen, die dann vielleicht ihm andere zuvorkommen laſſen, denen er ſonſt überlegen wäre. Gildenmeiſter war als Zweijähriger ganz arobe Klaſſe, plaziert im Preis des Winterfavoriten und iſt jetzt im Training des Herrn v. Herder wieder in aroßes Können bineingelaufen. Insbeſondere in Mannheim iſt er als Sieger der beiden Hauptereianiſſe dieſes Jahres bekannt und gefürchtet. Ihm als Geaner ſtellen ſich qualitäts⸗ reiche Bewerber. Da iſt der alte Liebhaber, ein ehemalkger Waldfrieder, rechter Bruder des berühmten Lorbeer. der ſchon viele aroße Rennen gewonnen hat und bei aünſtigen Umſtänden wieder vorne ſein kann. Sein Stallgefährte Wal do iſt ein arundreelles Pferd von ſolider Klaſſe. Täbris, der Dritte aus dem vor⸗ jährigen Badener Zukunftsrennen, iſt der beſte ſüddeutſche Drei⸗ jährige, Balmunga aleich ſchnell auf der Flachen wie über Sprünge, nür will. Lazarus entſtammt ebenfalls dem Schleydenhaner Geſtüt und ſpielt im Derbyfahrgana nicht die ſchlechteſte Rolle. Schließlich ſei der alte Jahn genannt. dies beiſpielloſe zähe und deshalb ſo ungemein vopuläre Pniverſalvpferd. das eigentlich nie Adeallſt ein ehemaliger Oppenheimer, der etwas kann wenn er Der erſte Baden⸗Preis. hoffentlich der Ahne vieler ſolaenden, ſieht alſo ein würdiges Feld am Ablauf. deſſen ſen⸗ ſationellen Kampf ſich keiner entgehen laſſen ſollte. Daß die umrahmenden Ereianiſſe der Abwechſelung genua bieten. haben wir bereits ausgeführt: Zweijährige. Dreiiäh⸗ rige(erſtmals) über Hürden, ſchwere Jagdrennen und Handicaps, alles träat dazu bei. den Sonntaa ſo genußreich wie möalich zu geſtalten. Um dieſen hervorragenden ſportlichen Genuß auch weiteſten Bevölkerunaskreiſen zugänalich zu machen, hat die Vereinsleitung geſtern den Entſchluß gefaßt. aucham Schlußtaa den Neckar⸗ dammeintrittsfrei zu belaſſen. Nuto)vort „Jubiläumspreisfahrt mit Bergreunen des Rheiniſchen Anto⸗ mobil⸗Klub.— Wie wir verſchiedentlich darauf hingewieſen haben. ſindet die Jubiläumspreisfahrt mit Bergrennen auf den König⸗ ſtuhl des Rheiniſchen Automobil⸗Klubs am Sonntag(20. Juli) vormit⸗ tags ſtatt. Wenn wir ſchon in unſerem letzten Bericht erwähnten, daß unter den bisher eingegangenen Meldungen ſich die erſten Herren⸗ und Induſtriefahrer befinden, ſo müſſen wir heute ergänzend mitteilen, daß die Meldungen in den letzten Tagen äußerſt zahl re ich eingegangen ſind. Auch unter dieſen Letzteren finden wir Namen, die im Automobil Sport guten Klang haben. Es ſeien hier erwähnt, das Ehepaar Merck, Darmſtadt, Frau Merck auf 6 PS. Mereedes⸗ Kompreſſor, Herr Merck auf Benz; Frau Otto, München auf Ottoz Herr Dr. Tigler auf Benz⸗Rumpler;: Herr Ingenieur Erle; Berlin auf Remag, der uns Mannheimern als alter Rennfahrer und insbeſondere als Sieger des erſten Königſtuhlrennens beſtens bekannt iſt; Schulze⸗Steprath, Frankfurt, auf Mercedes⸗Kompreſſor: der erſtmalige Sieger des Batſchari⸗Wanderpreiſes. Czermak, München, auf Selre; dann Herr Fritz Nallinger jr., der gerade ſetzt wieder als erſter Sieger bei der Schweizeriſchen Alpenfahrt einen großen Erfolg ſeinen alten Erſolgen zugefügt hat, General⸗ dierektor Hof auf Mercedes und ſchließlich noch der zwetfache Soli⸗ tude Sieger Baumeiſter, Stuttgart. auf Wanderer. Die Veran⸗ ſtaltung wird ein autoſportliches Ereignis erſten Ranges darſtellen. Die wertvollen Ehrenpreiſe ſind ab Freitag mittag bei der Firma Engelhorn und Sturm ausgeſtellt. Lawnutennis * Tennisklub Maunheim gegen Bornſſia Berlin. Das Endergebnis dieſes Wettſpiels am den dreimal zu gewinneden Wanderpreis ſteht nunmehr feſt; und zwar gewinnt Mannheim mit 16:9. Der Sieg Mannheims iſt in der Hauptſache dem guten Spiel ſeiner Spitzengruppe, der Herren Buß, Elka und Oppenheimer zu verdanken, die ſämtliche Einzel⸗ und Doppelſpiele gewannen. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Ein geſtern früh noch ſüdweſtlich über Irland lagerndes Tief⸗ druckgebiet iſt nordöſtlich mit einer ſtarken Geſchwindigkeit von ca⸗ 50 Kilometern weggezogen und hat böiges Wetter mit zeitweiſen ſchwachen Regenfällen gebracht. In einer die Rheinebene heute vormittag zwiſchen 8 und 9 Uhr durchſchreitenden Böe wurden Windgeſchwindigkeiten bis 20 Sekundenmeter gemeſſen. Der Zu⸗ ſtrom kühler Seewinde hat die Temperaturen weſentlich herab⸗ gedrückt.— Das holländiſche Regengebiet bringt zunächſt noch be⸗ ſonders in unſerem Gebiet Niederſchläge, wird dann aber im Laufe des Nachmittags ſich unter Auflöſung nordoſtwärts entfernen, wäh⸗ rend hoher Druck vom Ozean ſich auszubreiten beginnt. Vorausſichlliche Witterung bis Samskag, 12 Uhr nachls: Zunächſt noch böig und Regenfälle, nachmittags beginnende Beſſerung. Sonntag: Zeitweiſe heiter, trocken, wärmer. Herauszeber Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannbeimer General⸗Anzeiger G m. b H. Mannbeim E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur, Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: i. V. Kurt FFiſcher für Kommunalpolitik u⸗ Lokales: J. V. Ir Kircher; für Sport und Neues aus aller Welt: Willu Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebiete, Gericht u. verſaat und ſtets eine Form reproduziert, über die man immer wie⸗ der ſtaunen muß. den ſtbria redaktionellen Teil: Fr Kircher: f Anzeigen:. Bernhardt⸗ Rippoldsau Uueeee Luftkurort Jugenheim a im Schwarzw höchftgel Stahl⸗ 20 u. Moorbad Südweſtdeut chl. 7 Autoverbindung„Wolfach und Sommerfrischen E Freudenſtadt Touriſtenz Proſp emplehlen ach mt durch dle Direnon Si41] hestem Erfolg 0 eee im— Gaggenauee General-Anzelger. Hofel Grüner Hof gäd 97 Un leeneene dnimnümnenbgnnme tnnumenmluneullnuntaimnelnn Aumneuummweulinnmeummmneummmmmeilld TobrMoos Siine imunmmeummmenmme wenmemmumeunmemnmnmeummunge ummme mmemmmenl⸗ HSberiluff-Jabreskurorf irn bedischer Scrmerzweld, 850 Meter u. M. E6l Auskunfi! Kurverein. bvollztehbar erklärte bezirkspolizeiliche Vorſchtrift Kaminfeger im Amtsbezirk Mannheim werden werke zu berückſichtigen, welche das Kamin durch⸗ Hurnhotel Goldene Hrone Führendes Haus an der Bergſtraße S146 Auf Wunſch Proſvekt Dir. A. Sippenauer. Waidwirtschaft u. 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Die Gebühren für die Verrichtungen der unter Aufhebung der bezirkspolizeilichen Vor⸗ ſchrift vom 10. Januar 1924 gemäß 8 77 der Gewerbeordnung und 8. 25 der badiſchen Kamin⸗ ſegerordnung vom 29. November 1921 mit Wir⸗ kung vom 1. Juni 1924 mit Zuſtimmung des Be⸗ zirksrats folgendermaßen feſtgeſetzt. I. Für das Reinigen der Kamine. Die Kaminfeger ſind berechtigt, eine Goldmark⸗ grundgebühr von.15 Goldmark für ein ein⸗ ſteckiges Kamin und von.10 Goldmark für jedes weitere Stockwerk zu erheben. Bei Berechnung der Gebühren ſind alle Stock⸗ zieht oder überragt. Als Stockwerke gelten hier⸗ nach auch Keller, Erdgeſchoſſe, Dachräume bis um Kehlgebälk oder die Höhe des Kehlgehälks, Dacheinbauten(Manſarden, Gauben uſw.), Knie⸗ und Holbſtöcke. Bei Kaminen. die in der Decke eines Stockwerks beginnen. wird für die von unten einmündende Feuerung ein Stockwerk ge⸗ 3 Meter, ſo werden je 3 Meter weiterer Erhöhung als Stockwerk gerechnet. Bei freiſtehenden Kaminen oder Kaminteilen oder in ſonſtigen Fällen, in denen die Möglichkeit einer Berechnung nach Stock⸗ werken durch die Anlage ſelbſt nicht gegeben iſt, gelten je 3 Meter als Stockwerk. II. Weitere Gebührenſätze. 1. Sonſtige kleinere Arbeiten: Goldmark urte ohne K¹ammin.33 i e größere Rauchfängne.17 Kaminabſchlußklapplern.10. Abdecken der Kamine.07 Kaminerweiterungen über 52 em Sichtweite 949 Wandzüge 43.13 Bodenzüge bis zu 2 Meter.33 jedes weitere Meter mehr...17 Herausnehmen und Wiedereinſetzen der der Reinigung unterliegen⸗ den Zuleitungsrohre bis 1 m.07 Zuleitungsrohre bis zu 2 Metern..10 Zuleitungsrohre bis zu 3 Metern..13 Kaminaufſätze jeder Art...07 Verlängerungsrohre werden els Kamin berechnet. Füchſe für größere Feuerungsanlag..33 Einfache Kunſt. 020 Doppelte Kunſtt.3 eine einfache bürgerl. Rauchkammer.20 eine einf. gewerbl. Rauchkammer.33 eine 2ſtöck gewerbl. Rauchkammer.53 eine 3ſtöck, gewerbl. Rauchkammer.66 Für abgelegene, d. h. mehr als Ikm von der geſchloſſenen Höfe für jedes Kamin mehr.13 2. Für das Reinigen der großen Be⸗ triebskamine der Bäcker und in Gebäude eingebaute Kamine größerer Feuerungsanlagen ſo⸗ wie ruſſiſche Kamine v. außer⸗ gewöhnl Lichtweite über 26 em J. Für Zentralheizun kamine: bis 10 qm Heizfläche...— bis zu 10—20 àqm Heigzfläche bis zu 20—40 qm Heizfläche über 40 qm Heizfläche 3. Für Ausbrennen. ür ein einſtöckiges Kamin jedes weitere Stockwerk mehr Ausbrennen einer einfachen Kunſt Ausbrennen einer doppelten Kunſt Ausbr. ein. bürgerl. Rauchkammer Ausbr. ein. gewerbl. Rauchkammer Ausbr. ein. 2ſtöck. Rauchkamener Ausbr. ein. 3ſtöck. Rauchkammer Das zum Ausbrennen nötige Brennmaterial hat der Haus⸗ eigentümer zu ſtellen oder zu vergüten. 4. Unterſuchung der Kamine und Rauchkammern. Die Gebühren für das Unterſuchen von neu aufgeführten, ausge⸗ beſſerten oder teilweiſe er⸗ neuerten Kamine betragen: für ein einſtöckiges Kamin für jedes weitere Stockwerk mehr Für die Unterſuchung unbenützter Kamine ſind die gleichen Ge⸗ bühren wie für die Reinigung .50 .17 bählt. Ueberragt ein Kamin das Kehlgebält um —2 1 Ortslage entfernte Gebäude u. zu bezahlen. ⸗ Für Beſichtigung einer neuerſtellten Rauchkammer(§ 141 der Lan⸗ desbauordnung) Die Gebühren fi Jundſache., In unſerer Werſtga ap⸗ liegen folgende chen, gegenſtände: 1 Nag⸗ 1 Regenmantel, 1 Pu⸗ eimer. 5 05 2 nicht pfangsberechtigte e 6 Wochen 25 „„ für das Reinigen u. Ausbrennen und die Unter⸗ ſuchung von Fabrikkaminen unterliegt der freien Verein⸗ barung zwiſchen Kaminbeſitzer und Kaminfeger. Zu—4. Wird die Reinigung oder Unter⸗ ſuchung eines Kamines auf beſonderen Wunſch außerhalb der üblichen Arbeitszeit vorgenommen, ſo erhöhen ſich die Gebühren um 50 vom Hundert Erfolgt die Prüfung neuerſtellter Kamine und Rauchkammern außerhalb des Wohnortes des Kaminfegers, ſo hat er, wenn er ſie nicht gelegent⸗ lich der Kaminreinigung vornimmt, eine Gebühr von.17 Goldmark für den zurückgelegten Kilo⸗ meter(Hin und Rückweg) anzuſprechen. Die katſächlich in Papiermark zu zahlenden Ge⸗ bühren ergeben ſich durch Vervielfachung der obigen Goldmarkgrundgebühren mit dem amtlich feſtge⸗ ſtellten Markwert am Vortage des Tages, an welchem das gebührenpflichtige Geſchäft vorge⸗ nommen wird. B. Zahl der Kaminreinigungen. Gemäߧ 77 der Gewerbeordnung und 8 20 Ziffer 10 der badiſchen Kaminfegerordnung vom 29. November 1921 in der Faſſung der Verord⸗ nung vom 16. Auguſt 1922 wird die Zahl der nach§ 20 Ziffer 1 der Kaminfegerordnung vor⸗ zunehmenden Reinigungen der Küchenkamine von vier auf fünf erhöht. 1 Mannheim, den 26. Juni 1924. Bad. Bezirksamt— Abt. V. Recht geltend ma Cin⸗ folgt Verſteigerung · Ver⸗ ſichtnahme durch Welſ⸗ mittelung unſeres l büros, Werſthalle lu Reios1 Güterar ffablad, kuule kulenlel. Jane Converſation, korreſp., Gran prh ert. ſtaatl. gepr. Kand⸗ lehrerin mit Auste⸗ praxis. Ch. Vorf Parkring 2. 6 Wer deieſlig ſich kaulndu fe pro Stunde G Ano u f..188. 7 Beliebte Sommerfrische? 7 Anfäng. u. 6·0 8 2 7777 ˙„W ̃⅛—ę,. * SDreeeeeeee SDpDmeecde 3 3— ³˙¹w] ˙·w¹mm˙ꝛ˙ ˙ ̃ ů tTʃ̃—²˙ee....—A—— „„„7„ ² A o it, A⸗ li⸗ n⸗ na is eht er n, f⸗ d. en te en u⸗ e. h⸗ * urt Arss * eeeeee — eeeeeeee „Ireitag, den 18. Juli 1924 7. Seile. Nr. 330 — — mdel Platd Deuisenmarkt Berliner Devisen in Eilllonen G. 17 8. 11 ep G. 18 B. 18 rup. on —.— W 158.55 159,35 voll 188,70 159,50 vol Brüssel 14.345 1355 voll.345 1,355 vol Chrshanees 19,10 19,20 voll 19,10 19,20 vol anzigg. 5631 50,59 vol 55.26 56,54 vol Ropenliagen 73,30 73,56 voll 73,18 73,34 voll ssbon 58,03 68.37 voll 67,58 67,92 vol! Stockhom 11.07 11,13 vol 11,07 11,3 vol elmge,. 11 1 rot iier ies v0 enn 10 10.53 vol 10462 ld.8 vol Londunn 18,05 18.5 voll 18,0 18,10 vol New Vorxk 18.325 18,415 voll 18.295 18,385 vol Paris 9 5.10 4,21 voll 4,19.21 voll Schweiin 21.00 21,0 voll 21,40 21,50 vol Spanien 16,21 76,59 voll 76,21 76,59 vol Japan 585 55,51 55,89 voll 55,46 55,74 voll Han genhnope— en 75 214 0l 0,365 0,395 voll 0, 0,415 voll big 3ä% 5, von 532 684% von zugoslavien 12.41 12.47 voli 12.42 12.6 voll dae.05 40 vol 405 4 vol Sola.04 M 5,00 M voll 5,115 M 5,35 M voll 25** 3,1.03 M voll.01.03 voll Börsenberichie Frankturter Wertpapierbörse F. lüssiger Geldmarkt, ruhige gut behauptete Stimmung Nachfrage für wertbeständige Anleihen Nachzankkurt, 18. jull.(Drahty) Trotzdem bisher die pti richten von der Londoner Konferenz einen gewissen n rechtfertigen, daß diese Konferenz einen nicht sache pfettiven Erfolg zeitigen werde, vermochte diese Tat- aufzurt isher die Börse nicht zur Belebung des Geschäftes wWeiterntteln, weil der Froße Geldmangel nach wie vor Wieden egteht und Unheil stiftet. Dazu kam auch heute 0 5 der Wochenschluß, und dieser hatte eine größere sich utung wie früher, denn gegenwärtig sucht jedermann Schicksgl Ereitag glattzustellen, um bei dem unsicheren 0 sal der Londoner Konferenz über das Wochenende ngagement zu bleiben. Aus diesem Grunde wohl i chlich war heute das Geschäft auf allen Markt- zlemlieh still aber überall gut be- 8 et. Bei dem gegenwürtigen stillen Geschäft ist es sonstibekulanten einfach nicht möglieh, die Notizen und viele gen Unkosten zu verdienen. Aus diesem Grund haben unter did elsten ihren Effektenbestand abgestoßen und sind markt je Geldgeber gegangen, wodurch natürlich der Geld- zur P noch flüssiger gemacht wurde. Das hatte nun auch ige, daſl der Zinssatz für Monatsgeld, der bisher 17 7 ne hauptsa h U den Olge Prozent bet 2 2 2 32 U betrug, ganz plötzlich einen jahen sSturz erfuhr nd nun mit 139 Prozent Monatsgeld zu haben ist. Auf allen M. u arktgebieten war die Stimmung sehr ruhi mar ft behauptet. Auf dem Anleihe- N rner 15 wurden Schutzgebietsanleihen und preuf. Consols, gehand ürkische Renten ungefähr auf der Basis von gestern elt. Der amtliche Kurs für K ri egsanleihe wurde auch 155 0,277 genannt. Etwas größere Nachfrage bestand damenlfclte wieder für die sogen. Wertbeständigen Anleihen, 1 185 Ffür preußische Kali und badische Kohle. Die am relativ riekassamarkt anwesenden Käufer dürften lungeunstis gekauft haben, weil die großen Glattstel. liegen ochenende die Kurse nicht hochkommen einzelt Trotzdem blieb der Markt völlig behauptet. Ver⸗ rlt sind sogar kleine Kursgewinne zu verzeichnen, Ereiverkehr konnte der Markt bis zum Schluf 2 Im F heimer G zusammenbleiben. Api 15, Becker Stahl 174, Becker Kohle %, Benz 2, Brown Boveri 700, Contibank.020, Growag 0,100, Hansa Lloyd 0,40, Krügershall 2, Petroleum 10, Rastatter Waggons 1,75, Kabelwerke Rheydt 3,75, Ufa 4. Auf dem Devisenmarkt konnte sich die Devise London wieder etwas befestigen, dagegen ist der französische Franken gegen London und New Lork wieder stark zurück- gegangen. Berliner Wertpaplerbörse Keine Kauflust, stilles Geschäft Berlin, 18. Juli.(Drahtb.) Bestimmend für die Tendenz der Börse war auch heute die Beurteilung der Aussichten der Londoner Konferenz. Das Auftreten Amerikas läßt auf ein befriedigendes Ergebnis hoffen. Demgemäß zeigte sich auf kaum einem Gebiet Abgabeneigung. Andrerseits machte sich auch nur vereinzelt einige Kauflust geltend, so für Gelsenkirchener, die mit einer Besserung von 7 Billionen Prozent einsetzten und für Siemens u. Halske, die 2 Billionen Prozent gewannen. Sonst beschränkten sich die wenigen Kursveränderungen auf wenige Bruchteile eines Prozentes. Die Geschäftsstille konnte auch für die jetzige Ruhe- zeit einen beispiellos hohen Grad erreichen. Von Bankaktien wurden nur Berliner Handels- gesellschaft lebhafter umgesetzt. Von ausländischen Renten ließen türkische Anleihe leichte Neigung zur Ab- schwächung erkennen. Von deutschen Anleihen wurden deutsche Kriegsanleihe vorbörslich zu 290 und Schutzgebietsanleihe zu 2% umgesetzt, gingen dann aber nach Eröffnung des offiziellen Verkehrs auf 277 bzw. 2,50 zurück. Zur Lage der deutschen Automobilindustrie Kreditnot und Auslandskonkurrenz Die Kreditkrise macht sich in der Automobilindustrie mit besonderer Schärfe geltend. Die eigenen Kapitalien, die Während der Inflationszeit durch die unvermeidlichen ubstanzverluste ohnedies fühlbar vermindert sind, reichen bei allen Eabriken bei weitem nicht aus, um einen vollen Betrieb aufrechtzuerhalten und die hierzu erforderlichen Millionenkredite sind nicht oder nur zu Bedingungen erhält- lich, die ein rentables Afbeiten nicht mehr erlauben. Es kommt hinzu, daß sich naturgemäß im Zusammenhang mit den allgemeinen Wirtschaftsschwierigkeiten die Absatz- verhältnisse wesentlich verschlechtert haben und daß die großen und kleineren Händlerfirmen, die das Rückgrat der Automobilindustrie für ihren Absatz bilden, unter der Krise besonders schwer zu leiden haben. Die Händler haben erheb- liche Lagerbestände und die in den vorhergehenden Monaten eingeräumten Akzepkkredite an die Kundschaft sind in be- dauerlichem Umfang notleidend geworden. Unter diesen Umständen hat sich die Mehrzahl der Fabriken gezwungen erhebliche Arbeits- Einschränkungen eintreten zu assen. Die Preise haben naturgemäß unter dem Druck der Ver- hältnisse eine rückläufige Bewegung eingeschlagen und liegen heute bereits erheblich unter Selbstkosten. Weitere Preisabschläge werden sich kaum vermeiden lassen, sind aber nur tragbar, Wenn sich die rückläufige Preis- bewegung auch auf Ur- und Zwischenprodukte fortsetzt. Die augenblicklichen Preise liegen noch immer über Weltmarkts⸗ preisen für gleichwertige Fabrikate, jedoch ist die Spanne unter Berücksichtigung der deutschen Luxussteuer von 159“ eine verhältnismäßig kleine geworden. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß nach weiteren Preisrückgängen der völlige Ausgleich hergestellt und damit wieder Exportfähig- keit gegeben ist. Ein Preisausgleich im Verhältnis zum Ausland kann natürlich nur mit den gleichwertigen aus- eneral-Anze 0 iger ländischen Fabrikaten erfolgen und niemals mit der billigen amerikanischen Massenware die immer zur Haälfte der deut- schen Preise und darunter verkauft werden wird. Anderer- seits stehen diese billigen amerikanischen und teilweise auch die französischen Fabrikate hinsichtlich Qualität, Lebensdauer und Betriebsstoffverbrauch hinter dem Durch- schnitt der deutschen Fabrikate soweit zurück, daß trotz des Preisunterschiedes auf die Dauer das deutsche Fabrikat das Feld beherrschen wird. Vor allem ist zu berücksichtigen, daß diese ausländischen Wagen für hervorragende Straßen, wie sie im Ausland zur Verfügung stehen, gebaut sind, Trotzdem wird voraussichtlich nach Oeffnung der Grenzen im Anfang das deutsche Laienpublikum, das über diese Verhältnisse nicht genügend orientiert ist, dem billigen Preise zuliebe, sich dem amerikanischen Wagen zuwenden. Nachdem in den letzten Monaten dank liberaler Handhabung der Einfuhrvorschriften eine große Anzahl ausländischer Wagen auf den deutschen Markt gekommen ist, hat übrigens neuerdings die Einfuhr so gut wWie aufgehört, da der deut- sche Automobilhandel nicht in der Lage ist, die hierfür er- korderlichen großen Kapitalien aufzubringen, zumal das Kus- land rigorose Zahlungsbedingungen verlangt. Ho. ꝛ: Tuchfabrik Lörrach.-G. in Lörrach. Die Goldmark- bilanz per 1. Januar 1924 wurde von der.-V. vom 28. Juni 1924 genehmigt. Es wurde beschlossen, das Aktienkapital von 4 000 000 auf 600 000„ in der Weise zu ermäßbigen, daß für je 2000 alte Aktien drei Stück über je 100 G% und für jede Aktie über 4000 sechs Stücke über je 100 61 ausgegeben werden. Die.-V. beschloß weiter das Aktien- kapital um 400 000 G% auf 1 000 000 G& unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechtes zu erhöhen. Die Ausgabe soll nicht unter 110 Prozent des Nennwertes erfolgen. „Eschweiler- Ratinger Metallwerke.-G. in Ratingen. Ein Teil des Aufsichtsrates dieser Gesellschaft, die bekannt- lich zu der Becker-Gruppe gehört und die im Zusammenhang mit den Schwierigkeiten beim Stahlwerk Becker und der Industriellen Handelsgesellschaft genötigt war, sich, unter Geschäftsaufsicht stellen zu lassen, hatte beim Vorsitzenden des Aufsichtsrates, Julius Becker, den Antrag auf Ein- berufung einer außerordentlichen Aufsichts- ratssitzung zwecks Herbeiführung eines Beschlusses über Abhaltung einer ao..-V. mit der Tagesordnung: Ab-⸗ berufung des Vorstandes gestellt da sie in dessen weiterer Tätigkeit nur Nachteile für die Gesellschaft erwartet. Die dem Beckerkonzern nahestehenden Persönlichkeiten, soweit sie Mitglieder des Aufsichtsrates sind, haben aber den An- trag abgelehnt. Man will jetzt versuchen, auf Grund eines beslimmten, den gesetzlichen Anforderungen genügenden Aktienbesitzes mit Hilfe des Gerichtes die Einberu- kung der.V. zu erzwingen, Wie es heißlt, hat die Becker-Gruppe von dem gesamten Aktienkapital der Esch- Weiler-Ratinger Metallwerke, das neben 2,5 Millionen Vorzugsaktien 75 Millionen Stammaktien umfaßt, etwa ein Drittel in ihrem Besitz, sie ist mithin nicht mehr sb souvwäan in der Gesellschaft, wie es zurzeit des verstorbenen General- direktors Becker der Fall gewesen ist. Die Beschuldigung der erwähnten Gruppe von Mitgliedern des Aufsichtsrates gegen den Vorstand— alleiniger Vorstand ist nach dem im vorigen Jahre erfolgten Ausscheiden mehrerer Herren, die schon damals die Becker-Wirtschaft bei dem Unternehmen nicht mitmachen wollten, Direktor Hoffmann— geht dahin, daß er durch die von ihm geleitete Gesellschaft zuügunsten der übrigen Becker-Unternehmungen Giroverpflichtungen in einem Umfange eingegangen, der die Leistungsfähigkeit der Gesellschaft weit übertraf. Bei Gesamtverpflichtungen von 17 Millionen noch nickt eingelöster Wechsel beträgt das Giro, das die„Ermag“ übernommen hat, nicht weniger 17. 18. 17. i8. 7 78 17. ſe. + 185 Triootw. Beslkn.——Ver. Uitramarinf. 7,5 Zschockew., Klt'n 0,75—Skohbs. Gubstahl, 12,5 12,5 Teokl. Sohfffew.. 7,1.5.stahfw. v..Zyp. 89 98 Thur.Llef. gothg 3,7 3,6 Ver. Zellet. Berl. 0,8 0,81 Zuokerf. f. Wagd,.95 2,1[Sarott!i. 1.975 Teleph. Berliner 3,25 3,25 Ver. Ultramarinft,.2 7 len erdenteh. Hele 18 18. 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Landeszeitung- Neues Mannheimer Vollsbe Volksstimme. versteckte Qeschüftsreklame un von Auseinandersetzungen eschäftsstelle und der bitten wir unsere Leser von diesen Grundsätren Kenntnis zu nehmen und Wünsche, deren Erfüllung uns unmöglich ist, nicht zu Aussern. — Zur gefälligen Beachtung! Gemäss den Beschlüssen des Vereins südwest- deutscher Zeitungs-Verleger sind die Zeitungen gehalten: 1. Kurze flinweise im redaktionellen Teile des Blattes auf Veranstaltungen von Vereinen(auch Sportklubs), ebenso Vorträge und Vorstellungen aller Art nur, in Verbindung mit einer Anzeige am Tage oder Vor · tage des Stattfindens der Veranstaltung àufzunehmen. Diese kurzen Hinweise dürfen keine Angabe über enthalten. Eine Ausnahme findet nur statt bei Veranstaltungen von nationaler und kultureller Bedeutung, wenn es um Wohltätigkeits-Veranstaltung handelt. 2. Einsendungen von Behörden zwecks Umgehung des mit dem tleitung 41 82