2— — — 1 e rerr eeeeere * 1 härden offiztel teilne Dounerstag, 24. Juli de 5 Lelb pelſe: dy manndeim uns umgebung wöchentuch 10 bel»Plennig. die monatlichen Sczieher verpflichten begndi 8. Hengerung der wirtſchaftüchen verhüältniſſe ſchecke 8 de preiserhöhungen anzuerk poſt⸗ eee nummer 1780 Rarisruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle dofſe ke..— Seſchüfts⸗ Nedenſtelle neckarſtadt, wald⸗ ee Fernſpr. Ur. 7931, 7032, 703, 744, 7068. Telege.-Rör. alanzeiger mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Bellagen: Sport u. Spiel im Mannheimer General-Anzeiger Aus Jeit u. Leben mit Mannheimer Srauen- u. Muſik-Zeitung Welle u. Schall⸗ Aus Seld und Sarten. Wandern u. Neiſen —̃—————.——— Wiktag⸗Ausgabe Badiſche Neueſte Nachrichten Preis 10 Pfeunig 1924— Nr. 339 iheimor Gonoml Anzoiger Neue Mannheimer Jeilung Anzeigenpreiſe nac Carif, dei berauszahlang prs ein- ſpaltige Kolonelzeils fſür Rllgemeine Rnzeigen 0. 40 Golomark Reklamen 2,— Soldmark. Lue Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wied keine verantwortung üder⸗ nommen. höhert Sewalt. Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu kei Erſatzanſprüchen für ausgeſallene oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpötete Rufnahme von dn⸗ zelgen. Rufte. d. Fernſpr. ohne Sewüäbr. Serichtsſt. Manndeim. 7 deulſchlands Teilnahme an der Konferenz Die Einladung nach London Be Es ſcheint nunmehr feſtzuſtehen, daß man die deutſchen an den Londoner Konferenztiſch laden wird. Frankreich benbis detzt widerſtrebt, aber dieſe Widerſtände ſind nun wohl merwunden, und man nimmt an, daß der deutſche Botſchafter zurgen die Einladung nach Berlin übermitteln wird. iſt noch nicht ſicher, zu welchem Ende man die Vertreter mültichlands auffordern wird, ſich in die Konferenzſtadt zu be⸗ * hen. Davon wird die Zuſammenſetzung unſerer Delegation ab⸗ gungen. Sollte man das Spiel von früher wiederholen und die en ſchen Vertreter nur laden, um die Einigungsformel der Alliier⸗ ſelt zu vernehmen, ſo könnte von der Entſendung einer Delegation autverſtandlich keine Rede ſein. Dann möchte zu ſolchem Amt üt ch ein einzelner Miniſterialdirektor genügen, wofern man es nicht Werhaupt vorzöge, um die Ueberſendung der Protokolle zu bitten. zun anderen Fall wird, wie wir glauben möchten, der Kanzler Anacelſche Vertretung führen, die aber im Gegenſatz zu früheren ſgeen nur aus einer kleinen und ſorgfältig geſiebten Schar be⸗ ſalllen ſoll. Man wird erfreulicherweiſe nicht wieder wie in Ver⸗ liet es und Genua mt Roß und Reiſigen und einem ganzen Troß glesenswürdiger Schreibfräuleins ſich präſentieren. Leiſtet die Re⸗ ekung als ſolche der Einladung Folge, ſo dürfte die Delegation onntag Berlin verlaſſen, um am Montag an Ort and Stelle zu ſein. Für Montag wird auch Herriot wieder in ondon erwartet, der ſich am Freitag— nicht von der Oppoſition weufen, wohl aber von ſeinen eigenen Parteifreunden, die, wie cn hört, von den Wandlungen ihres Führers ins Poin⸗ oriſtiſche nicht eben erbaut ſein ſollen— nach Paris be⸗ geden ſoll, was aber auch noch nicht ganz ſicher iſt. In London ſelbſt(das Bild wechſelt freilich bisweilen von Stunde .. Stunde) ſcheinen die Dinge neuerdings nicht gerade un⸗ ſcen ig verlaufen zu ſein. Die Amerikaner arbeiten offen⸗ ſöntlerh in zwei Gruppen: Auf der einen Seite die großen Per⸗ bie e des politiſchen Lebens der Union, auf der anderen enn ertreter des Anleihekapitals. Beide arbeiten natürlich piel bließlich im amerikaniſchen Intereſſe. Das hindert rechte daß wir unter Umſtänden aus ihren Operationen zu profttie⸗ n vermöchten. Die beiden angelſächſiſchen Mächte ſind auch dies⸗ dal, ſoweit man das von hier aus zu überſehen vermag, im Ein⸗ gehemſehmen und man hat den Eindruck, daß dieſes Zuſammen⸗ 800 auch von Italien unterſtützt wird Neuerdings hört Fr, daß von den Bankiers auch an ausgeſprochen politiſchen agen gerührt werden ſoll. i auch im Zuſammenhang mit den Anleihen müßten, wie 885 in Berlin glaubt, all die Probleme erörtert werden, die bis⸗ 105 den Gegenſtand deutcher Sorge und deutſcher ruhigung gebildet haben. Von den drei großen Fragen⸗ hab 5 eden, um die ſich die Auseinanderſetzungen bisher gedreht Pise ſcheint es um die wirtſchaftliche Räumung verhält⸗ Neparg am günſtigſten zu ſtehen. Anders liegen die Dinge bei der tede dawnskommiſion und bei den Sanktionen. Es kann keine autg avon ſein— in der Beziehung ſprechen die bisherigen Ver⸗ Sroc der deutſchen Regierung eine durchaus eindeutige —, daß wir die neue Rolle, die man der Reparations⸗ Na iſſion zu überweiſen geneigt iſt, ohne weiteres hinnehmen. 5 We vor werden wir zu fordern haben, daß man ein anderes mium mit der Aufgabe betraut, über abſichtliche Verfehlungen am zu befinden. 5 Mitteilungen der„Zeit“ Au des Juu der Frage der Einladung Deutſchlands berichtet das Organ Nuſch außenminiſters, die„Zeit“, die Frage der Zulaſſung erfährt, iſt debein an ſich enkſchieden zu ſien. Wie das Blatt genolr iſt die Einladung gegen Anfang nächſter Woche in Ausſicht werden n worden. von 5 Göretbt der Tag“, daß die Nichtigteit der Meldungen, lwa die B inladung Deutſchlands nur dann zutreffen könnten, wenn dem deutſchen Zuherenz vertraulich den Beſchluß gefaßt haben falkte, Verlin ei hen Botſchafter in London die Bitte zu übermitteln, nach Einladueme Anfrage zu richten, ob die deutſche Regierung eine die Londi amnehmen würde: Dieſer diplomatiſche Weg habe vielleicht Weie Konferenz zum Stillſchweigen verurteilt. rung ſei er ewere das Blatt: Dder Standpunkt der deutſchen Regie⸗ rügend ſeſt er geſtrigen Debatte des Auswärtigen Ausſchuſſes ge⸗ angenden Fragt Alle mit der wirtſchaftlichen Räumung zuſammen⸗ bleiben 25— Migen. würden relat'v günſtig beurteilt, obwohl das Ver⸗ lein würde. In n bis zu mi. Oktober für Deutſchland nicht tragbar wertet daß di hieſigen politiſchen Kreiſen werde es ſehr hoch be⸗ ie erf ie Sozialdemokraten in ihren öffentlichen Aeußerungen ſe erſten fünf Pu al unkte der bekannte zale; 8 berechligt Abie deutſchnationalen Forderungen Sie wird wohl Donnerstag abend überreicht 985 Ueberreichung des dritten Guchtachtengeſetzes Nepnpte Gutachtengeſeßtz iſt im Laufe des geſtrigen Tages delt ſich betaatttonskommifſion überreicht worden. Es han⸗ Feſezen würſe übe⸗ de En Cüſenbabngeſe gentwurf die er 305 e der 5 1 und 1 nduſtrieobligationen ſin Reparationskom⸗ ereiſs vor einiger Zeit übermittelt worden. 18 Die zweite vollſitzung er Konferen ſtatt 3 hat programmäßig am Mittwoch nachmittag 3 Uhr Allerdings iſt nicht viel dabei Sie eröffnete 3 rein formellen Charakter. Macdonald Lertreter 5 Sitzung mit einer Erklärung über die Zulaſſung der erketer 5 Dominions zur Konferenz. Abwechſelnd werden die r Dominions der Reihe nach an den Konferenzſitzungen hnen. Die Zahl der engliſchen Vertreter wird dadurch übe müſſonie deutſchen keine Erhöhung erfahren, weil die Vertreter der Dominions jeweils einen engliſchen Vertreter erſetzen werden. Die Konferenz ſchritt ſodann zur Bildung der juriſti⸗ ſchen Kommiſſion, die folgende Fragen zu prüfen haben wird: 1. In welcher Frage geht der Sachverſtändigenbericht über den Verſailler Vertrag hinaus und in welchem Amfange macht er des⸗ halb eine Verſtändigung mit Deuktſchland nokwendig? 2. Durch welche Prozedur kann die Einigung mit Deukſch⸗ land erfolgen, ohne daß dabei an dem Verſailler Vertrag ge⸗ rütlelt wird? Allgewein wurde erwartet, daß die geſtrige Vollſitzung ſich bis in die Nacht hinein erſtrecken werde. Sie ging jedoch ſchon gegen 6 Uhr nachmittags zu Ende. Nach der Einſetzung der juriſtiſchen Kommiſſion, die aus nur 2 Perſonen beſteht, entſchied die Konferenz im weſentlichen, daß die drei Konferenzausſchüſſe ihre Ar⸗ beiten fortzuſetzen haben. Der erſte Ausſchuß wurde beauf⸗ tragt, weiter zu prüfen, ob dem Verlangen der Finanzleute nach weiteren Garantien Folge geleiſtet werden ſollen. Der zweite Aus⸗ ſchuß erhielt den Auftrag, die Grundlage für eine Einigung in der Eiſenbahnfrage zu ſchaffen. Der dritte Ausſchuß er⸗ hielt die Erweiterung ſeiner Kompetenzen zugebilligt, die ſich be⸗ kanntlich auf folgende drei Punkte erſtrecken ſollen: 1. Erleichterung der Sachlieferungen auf kommerzieller Grundlage. 2. Einladung an die Reparationskommiſſion zur Bildung eines Komitees zur Rege⸗ lung der Sachlieferungen. 3. Die Möglichkeit, dem Schiedsgericht alle Konflikte zwiſchen der deutſchen Regierung und dem Uebertra⸗ gungskomitee zu unterbreiten. Macdonald erklärte, daß die Konferenz nochmehrere Tage dauern könne. Der Termin der nächſten Vollſitzung wurde noch nicht feſtgeſetzt. Die ſonſtigen Arbeiken des geſtrigen Tages waren ebenfalls nicht ſehr belangreich. Der amerikaniſche Schatz⸗ ſekretär Mellon nahm geſtern an einem Frühſtück bei Macdonald teil, zu dem nachträglich die Banki ſers Lamond und Kindersley, ferner der Präſident der Bank von England, Sir Normann hinzuge⸗ zogen wurden. Ferner hatte Herriot gegen 9 Uhr eine Unterredung mit dem amerikaniſchen Staatsſekretär Hughes. Um 1 Uhr traten die Premierminiſter mit Mellon und Stefani zur Sitzung der großen Fünf zuſammen. Wie verlautet ſoll Herriot in dieſer Sitzung die Forderungen der Finanzleute ſcharf bekämpft und ſogar den belgiſchen Vermittelungsvorſchlag abgelehnt haben. Die Ban⸗ kiers ſind von ihrer Auffaſſung nicht im geringſten abgewichen. Gleichzeitig verſuchte auch der zweite Ausſchuß zum letzten Mal über den Plan des Franzoſen Seydoux zu beraten. Die Eini⸗ gung ſcheiterte ebenſalls an der Haltung der Bankiers, die auch den franzöſiſchen Vorſchlag, die 4000 franzöſiſch⸗belgiſchen Eiſenbahner der Eiſenbahngeſellſchaft beizugeben, ablehnten. Die Verſteifung des engliſchen Widerſtandes Von offiziöſer 7 Seite wird daß die Bildung der juriſtiſchen Kommiſſion auf der Vollkonferenz und die darauf hindeuteten, daß man auf der ber Ae den wichtigſten Schritt getan habe, um die nach engliſcher Auffaſſung Hinzuziehung einer deutſchen Delegation zu ermög⸗ lichen. Franzöſiſche Rechtsſachverſtändige haben im Anſchluß an die geſtrige Vollſitzung darauf hingewieſen, daß die franzöſiſche Re⸗ gierung, bevor ſie eine Einladung an Deutſchland unterzeichnet, naturgemäß nötig haben werde, ſich gegenüber der gehäſſigen Oppo⸗ ſition durch ein einwandfreies Rechtsgutachten zu decken. In unter⸗ richteten franzöſiſchen Konſerenzkteiſen habe diejenige Auffaſſ. die Mehrheit, die dazu neige, den Sachverſtändigenplan als eine Modifikation des Friedensvertrages zu betrachten die eine Meinungsäußerung von deutſcher Seite erforderlich mache. Das ſei auch die Auffaſſung des gegenwärtigen franzöſiſchen Kabinetts. Man wolle ſich im franzöſiſchen Lager darüber vergewiſſern, daß bei einer Einladung an Deutſchland das Verhandlungsſchema genau umſchrieben wird. Die beiden der Englänider Hurſt und der Franzoſe Fromageot ſeien alte Freunde und in den meiſten grundſätzlichen Fragen einer Meinung. In der geſtrigen Vollſitzung ſeien keine grundſätzlichen Meinungsverſchiedenheiten her⸗ vorgetreten. Von belgiſcher Seite wird behauptet, der Vorſtoß der amerikani⸗ ſchen Bankiers, die durch Lamond den alliierten Finanzminiſtern er⸗ klären ließen, die Reparationskommiſſion ſtehe in Amerika im üblen Rufe, ſei nur durch Hughes verurſacht worden. Englands Hal⸗ tung ſei ſeit der Ankunft des amerikaniſchen Staatsſekretärs wie ausgewechſelt. Die Engländer hätten darnach ſogar die bel⸗ giſche Vermittlungsformel abgelehnt. peſſimismus in Paris VParis, 23. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Das Hauptintereſſe der politiſchen Kreiſe in Paris gilt dem neuen Ver⸗ mittlungsvorſchlag des belgiſchen Miniſterpräſidenten Theu⸗ nis in der Frage der Verfehlungen und der Sanktionen. Wie man erfährt, hat dieſer Vorſchlag verſchiedene Wandlungen durchgemacht, bis man ſich endlich auf folgende Verſion einigte: Die Verfehlungen Deutſchlands werden durch die von einem amerikani⸗ ſchen Delegierten verſtärkte Reparationskommiſſion feſtgeſtellt. Wäh⸗ rend der Dauer der 800 Millionen⸗Anleihe ſollen aber bei diesbe⸗ züglichen Beſchlüſſen der Reparationskommiſſion nicht nur ein Ver⸗ treter der Geldgeber, ſondern auch 5 Mitglieder des Exper⸗ tenkomitees angehört werden, die den Dawesplan ausgear⸗ beitet haben. Dieſer ögliedrige Ausſchuß werde aus einem Ameri⸗ kaner, einem Engländer, einem Franzoſen, einem Belgier und einem Italiener beſtehen. Dieſer Vermittlungsvorſchlag gründet ſich auf eine Beſtimmung des 2. Anhanges des 8. Teiles des Verſailler Vertrags. Hier wird betont, daß die Reparationskommiſſion das Recht hat, Ausſchüſſe zu bilden, deren Mitglieder nicht unbedingt der Reparationskommiſſion angehören müſſen, und dieſe Ausſchüſſe mit Vollmachten auszu⸗ ſtatten. Herriot hat ſeine Zuſtimmung zu dieſem Vorſchlag gegeben, unter der Vorausſetzung, daß der§ 4 der Vereinbarung des erſten Komitees, aus dem ſich das Recht Frankreichs auf iſolierte Aktionen ableitet, nicht angetaſtet werde. Dieſe Formel ſoll nun den amerikaniſchen und engliſchen Finanz⸗ leuten unterbreitet werden. Man weiß hier noch nicht, ob dieſe ihre Zuſtimmung geben werden. Für den Fall, daß auch dieſer Vorſchlag abgelehnt wird, glauben einige Blätter, daß die Kon⸗ ferenz ſcheitern werde. Auch die Vereinbarung über die zivile Räumung der Ruhr hat einige Wandlungen durchge⸗ macht, bis ſie endgültig angenommen wurde. Zuerſt hat man die Räumung in 5 Etappen vorgeſehen, dann einigte man ſich auf 2 Etappen. Man regiſtriert weiter in Paris das Gerücht, wonach die Finanzleute unter dem Einfluß des amerikaniſchen Staats⸗ ſekretärs Hughes verlangen, daß die Deutſchen zu freien Verhandlungen zugelaſſen werden, da die Anleihe keinen Erfolg hätte, wenn Deutſch⸗ land neue Verpflichtungen eingehen müſſe, die ihm unannehmbar erſcheinen. Man ſieht in einem ſolchen Verlangen hier natürlich wieder eine ſchwere Bedrohung Frankreichs. In den letzten Tagen war wiederholt die Rede davon, daß Herriot am Wochenende für einige Tage nach Paris zurückkeh⸗ ren werde, um ſich mit dem Parlament über die Einladung der Deutſchen zur Konferenz zu verſtändigen. Herriot ſcheint nun aber auf dieſe Reiſe ver zichtet zu haben und wird wahrſcheinlich erſt nach der Beendigung der Konferenz vor den Kammern erſcheinen. Man ſpricht in Paris die Meinung aus, daß ſich die Alliterten bis Freitag über die hauptſächlichſten Fragen verſtändigt haben werden, daß aber mit dem Erſcheinen der deutſchen Ver⸗ treter der Verlauf der Konferenz eine ganz andere Richtung nehmen werde. Das„Journal des Debats“ behauptet, daß jede Verſtändigung in Frage ſtehe, ſobald die Deutſchen an den Ver⸗ handlungstiſch getreten ſind. Das Blatt wirft Macedonald vor, er ſei zu weit gegangen, als er erklärte, man müſſe die Deutſchen zu „willings partners“ machen, d. h. nichts anderes, als von ihnen das zu verlangen, was ſie willens ſind zu verſprechen. Dann erſt werden die Verhandlungen beginnen. Man brauche ſich aber in Frank⸗ reich keine großen Hoffnungen mehr zu machen, es ſeiſchon alles verloren, man verteidige nur theoretiſche Formeln, da man doch der internationalen Finanz die Regelung der Reparationsfrage über⸗ tragen habe. Der„Temps“ veröffentlicht dafür heute einen ſehr be⸗ merkenswerten Artikel über die wirtſchaftliche Lage De utſchlands und die Folgerungen, die ſich daraus in Bezug auf die Konferenz ergeben. Er ſieht klar, welche ſchweren Gefahren die große Kapitalnot in Deutſchland bedeutet und ſucht einen Weg, wie dieſen Gefahren abzuhelfen iſt. Er vergleicht die Lage Deutſchlands, das gegenwärtig vor allem langfriſtige Kredite aus dem Ausland dringend bedürfe mit dem Kapitalhunger, der ſich im vorigen Jahr⸗ hundert in den Vereinigten Staaten gezeigt habe. Aber nicht nur Deutſchland habe ein großes Bedürfnis nach Auslandskapital, ſon⸗ dern auch ſeine Gläubiger, die in der gleichen Lage in dem Maße ſind, als ſie ihre Dawesobligationen verkaufen müßten. Ob Frank⸗ reich Abnehmer für eine Milliarde Dawesobligationen ſucht, die durch die deutſche Induſtrie garantiert ſind, oder ob Deutſchland Abnehmer für eine Milliarde Obligationen ſucht, die von ſeinen Induſtrieteilen auf eigene Fauſt ausgegeben werden, kommt ſozuſagen auf das Gleiche heraus. Die engliſchen und amerikaniſchen Bankiers ſeien dabei, die Vermittler zwiſchen dem amerikaniſchen Kapital und den Anleiheſchuldnern des kontinentalen Europas. Der„Temps“ ſchließt aus dieſen Erwägungen, daß ſich die fran⸗ zöſiſche Politik deſſen bewußt ſein müſſe, daß das Reich und der fran⸗ zöſiſche Staatsſchatz beide das gleiche Intereſſe haben, lang⸗ friſtige fremde Kapitalien herbeizuziehen. Dieſe Tatſache ſchade aber nicht, ſondern ſie ſei gerade dazu angetan, für beide Teile eine befriedigende Löſung zu ſchaffen. Eine Negyptendebatte im Oberhaus Im Oberhauſe fragte Lord Raglan, ob die Regierung eine Erklärung über die Beibehaltung der britiſchen Garni⸗ ſon in Aegypten abgeben könne. Er erklärte: Wenn die bri⸗ tiſchen Truppen Kairo räumten, das der Schlüſſel zu Aegypten und damit zum Suezkanal bilde, würden die Engländer ent⸗ weder durch ein Meer von Blut dahin zurückwaten oder einer ande⸗ ren europäiſchen Macht Platz machen müſſen. Lord Par moor antwortete für die Regierung: Es ſei dieſer unmöglich, im gegenwärti⸗ gen Augenblick auf die geſtellte Frage einzugehen. weil ſie auf der geplanten Zuſammenkunft mit dem ägyptiſchen Premierminiſter, die, wie gehofft werde, in ſehr kurzer Zeit ſtattfinde, zur Erwägung kommen würden. Er verſichere jedoch dem Hauſe, daß die briti⸗ ſchen Reichsintereſſen bei allen Verhandlungen dieſer Art in ange⸗ meſſener Weiſe geſchützt würden. Lord Salisburhy erklärte, die Unabhängigkeit Aegyptens dürfe nur unter der Bedingung aner⸗ kannt werden, daß die britiſchen Intereſſen vollkommen verbürgt würden. Der Suezkanal ſei lebenswichtig für das britiſche Reich. Es müßte auf allem beſtehen, was notwendig ſei, um ſie zu ſchützen. Berlin, 23. Juli. Wie aus London gemeldet wird, iſt Sir Buchanan, der bei Kriegsausbruch engliſcher Potſchafter in Petersburg war, im Alter von 86 Jahren geſtorben. 2. Seite. Nr. 339 Mannheimer General-⸗Anzeiger(mittag ⸗Aus gabe) Donnerskag, den 24. Juli 1924 Sozialpolitik im Reichstag UBerlin. 24. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Im Reichstag trieb man geſtern Sozialpolitik. Die neuen Sätz e, die der Aus⸗ ſchuß für die Invaltden⸗ und Unfallverſicherung, die Kriegsbeſchädig⸗ ten⸗ und Erwerbsloſenfürſorge vorgeſchlagen hat, waren heiß um⸗ ſtritten. Auf den einzelnen Fall berechnet, find die Erhöhungen natürlich ſehr gering. aber in ihrer Geſamtheit machen ſie namhafte Summen aus. Die Sozialdemokraten, von den Kommuniſten ganz zu ſchweigen, ſpielten die Entrüſteten und warfen der bürgerlichen Aus⸗ ſchußmehrheit vor, ſie habe ſich durch kapitaliſtiſche Einflüſſe von weiter reichenden Forderungen abhalten laſſen. Die Dinge liegen in Wahrheit natürlich ſo, daß man im Ausſchuß von vornherein verſucht hat, die Beſchlüſſe mit der finanziellen Leiſtungs⸗ fähigkeft des Reichs einigermaßen in Einklang zu bringen. Sowohl Reichsarbeitsminiſter Brauns wie auch nach ihm der Reichsfinanzminiſter Dr. Luther zogen ſehr deutlich die Grenze, die hier geſetzt werden muß: Eine allgemeine Verdoppe⸗ lung der Unfallrente kann das Reich nicht zugeſtehen, ebenſo iſt es außerſtande, die Abfindungsſummen für die Renten unter 202⸗ nachträglich aufzuwerten, dagegen zeigten ſie ſich bereit, die Erwerbs⸗ loſenſähe um 20—.25%, und die Familienzuſchläge um 5097 zu er⸗ höhen. Das muß vorläufig genügen. Nur langſam und allmählich karn das durch die Inflationsſtürme zerſtörte Gebäude der ſozialen Fürſorge wieder hergeſtellt werden. Die Linke will mit Volldampf voraus, aber verſteht ſich, ohne daß eine Erhöhung der Beiträge eintritt, ſoweit ſie den Arbeitnehmern zur Laſt fallen. Neue Steuern und Sparmaßnahmen ſollen die nötigen Gelder herbeiſchaffen Man ſah Dr. Luther zu all dem mitleidig lächeln. Die Zitrone iſt ausgequetſcht. Wenn ohne Verkennung der finanziellen Notlage des Reichs von Parteien und Organiſationen immer neue An⸗ [prüche an die Regierung geſtellt werden, droht uns eine neue Inflation. Was das im gegenwärtigen Augenblick bedeuten — ſo vel für uns auf dem Spiele ſteht, leuchtet ohne wei⸗ beres ein. Nach den Miniſterreden flaute das Intereſſe an der Debatte er⸗ ſichtlich ab. Trotzdem wurde um 7 Uhr ein Vertagungsantrag abgelehnt und beſchloſſen, noch eine Stunde länger zu beraten. Nach⸗ dem ſich das Haus weitere drei Redner angehört hatte, wollten die Kommuniſten im Verein mit Deutſchnationalen und Völkiſchen die Generolausſprache fortſetzen und zu Ende bringen. Es kam darüber unter lautem Hallo zum Hammelſprung. Die Mittelparteien blieben aber zum größten Teil draußen und führten ſo die Beſchlußunfähig⸗ keit des Hauſes herbei, das dann endlich in der 9. Abendſtunde aus⸗ einanderging. Von der volksparkeilichen Fraktion iſt folgende Interpellation im Reichstag eingebracht worden: „Die ſeit langem ſchwebenden Handelsvertrags⸗Ver⸗ handlungen mit Spanien ſcheinen ihrem Abſchluß nahe zu ſein. Gerüchtweiſe verlautet. daß es dabei den ſpaniſchen Unter⸗ händlern gelungen ſei. die deutſchen Vertreter zu weitgehenvdem Nachgeben auf dem Gebiete der Weinzölle zu bewegen. Eine Herabſetzuna des Zolles für ſpaniſche Weine. die weitgehende Zoll⸗ ermäßiaungen für andere Weine ohne weiteres zur Folge haben würde. müßte deswegen zu einer ſchweren Schädigung des geſamten deutſchen Weinbaus, vor allem aber zum Ruin des deutſchen Rot⸗ weinbaus führen. und iſt deshalb auf das ſchärfſte zu bekämpfen. Beruht das vorſtehende Gerücht auf Wahrheit? Will die Reate⸗ runag ihre Vertreter bei den ſpaniſchen Handelsvertragsverhandlungen ſofort anweiſen, im Intereſſe der Erhaltung des deutſchen Weindaus keinerlei Nachgeben auf dem Gebiete der Weinzölle zu machen?“ Aus den Ausſchüſſen Der Geſchäftsordnungsausſchuß lehnte geſtern den Antrag des nationalſozialiſtiſchen Abg. v. Gräfe auf Ein⸗ ſtellung des Diſziplinarverfahrens gegen den nationalſozialiſtiſchen Abg. v. Pöhner ab. Im Reichstagsausſchuß für die beſetzten Ge⸗ biete lag geſtern ein Zentrumsantrag vor, der die Regierung er⸗ ſucht, gegen das Verbot des Hilfbundes der verdrängten Elſaß⸗Lothringer im beſetzten Gebiet Schritte zu unter⸗ nehmen.— Zu der vom Zentrum vorgebrachten Forderung, daß der weitere Abbau der ins beſetzte Gebiet zurückkehrenden Be⸗ amten unterbleiben ſolle, ſagte der Vertreter des Reichsverkehrs⸗ miniſteriums Berückſichtigung zu.— Zum Schluß machte der Reichsminiſter für die beſetzten Gebiete Mitteilung von dem Fortgang der Kreditaktion zugunſten der notleidenden Ge⸗ meinden im beſetzten Gebiet. Im Volkswirtſchaftlichen Ausſchuß erklärte für das Reichsbandwirtſchaftsminiſterium Miniſterialdirektor Hoffmann, das ganze Kabinett ſtehe hinter der Schutzzollvorlage, die keinen Hochſchutzzoll bedeute, ſondern nur wiederherſtellen wolle, was bereits 1914 beſtand. Der Fleiſchkonſum habe im erſten Quartal 1924 nur 63 Proz. der Vorkriegszeit betragen. Die„Seehand⸗ lung“ werde einen Kredit von über 100 Millionen auf drei Monate on die Landwirtſchaft mit 13 Proz. geben. Die Renten⸗ bank liquidiere, die Agrarbank übernehme die Abtragung der Wechſelkredite in drei Jahren. Ein Tochterinſtitut der Rentenbank werde als Agrarkreditinſtitut gegründet werden. Deutſches Neich 235 Eine inkereſſante Wahlſtatiſtik Bei den Reichstagswahlen in Nürnberg iſt ſ. Zt. nach Ge⸗ ſchlechtern getrennt abgeſtimmt worden. Das Reſultat liegt jetzt im einzelnen vor. Es ſtellt ſich dabei heraus, daß für die Sozialdemokraten abgeſtimmt haben Männer 34,9 Proz., Frauen 83,8 Proz., alſo weniger Fraun. Für die Deutſchnationalen Män⸗ ner 6,7 Proz., Frauen 7,8 Proz., alſo mehr Frauen. Intereſſant iſt auch, daß für den Häußerbund 0,1 Proz. Männer, Frauen da⸗ gegen überhaupt nicht geſtimmt haben. Für die Deutſche Volks⸗ kartei ſtimmten 0,5 Proz., Frauen 0,4 Proz., für die bayriſche Volkspartei 5,1 Proz. Männer und 7,6 Proz. Frauen. Für den Pölkiſchen Block 25,1 Proz. Männer und 26,9 Proz. Frauen. Am ſtärkſten iſt der Unterſchied bei den Kommuniſten. Für ſie ſtimmten 15,5 Proz. Männer und 11,4 Proz. Frauen. 5 Landesverralsanklage gegen die„Note Jahne“ Wegen der Veröffentlichung des Statuts der Eiſenbahn durch die„Rote Fahne“ hat der Reichsanwalt gegen die für die Veröffentlichung verantwortlichen Perſonen ein Ver⸗ fahren wegen Landesverrats eingeleitet. Es handelt ſich im übrigen um den Entwurf, der bereits mehrere Wochen alt und in den wichtigſten Punkten überholt iſt. Zum„euftfahrerdank Skandal Freiherr von der Goltz. der im Prozeß gegen den Geſchäfts⸗ führer des„Luftfahrerdank“, Auffahrt, vom„Vorwärts“ als Schurke bezeichnet wurde, weil er eine Tantieme von angeblich 32 000 Mark erhalten habe, hat durch ſeinen Rechtsbeiſtand Straf⸗ antrag gegen den verantwortlichen Redakteur des„Vorwärts“ wegen Beleidiaung geſtellt. Freiherr von der Goltz will den Be⸗ weis dafür antreten. daß er mit den Verfehlungen Auffahrts nichts zu tun hat und daß die Tantieme aus einer beſonderen G. m. b. H. aus im Heeresintereſſe geſchloſſenen Geſchäften gefloſſen iſt und daß ihm kein Vorwurf ehrenrühriger Art gemacht werden könne. * Wo iſt die Leiche Malteoktis? Nach einer Meldung des Neapeler„Matino“ ſoll der Leichnam des ermordeten Abgeordneten Matteotti von ſeinen Mördern in einen Sack geſteckt und mit Steinen beſchwert in den Tiber geſchleudert worden ſein. Es iſt aber anzunehmen, daß auch dieſe Meldung, wie ſchon ſo viele andere, auf Kombinationen beruht. Jedenfalls iſt von der Leiche Matteottis bisher noch nichts gefunden worden. * Ein Ehrentag für Jaurès. Am 31. Juli wird in Paris im Trocadero⸗Palaſt eine große internationale Ehrung des vor 10 Jahren ermordeten franzöſiſchen Sozialiſten Jean Jaurès ſtattſinden. Von den franzöſiſchen Sozialiſten werde der ehemalige Reichstagspräſident Paul Löbe eingeladen, im Rahmen der Ver⸗ anſtaltung zu ſprechen. Löbe hat die Einladung angenommen. . Badiſcher Landtag FLortſetzung der Beratung des Staatsvoranſchlags Karlsruhe, 23. Juli.(Eig. Ber) Auf der Tagesordnung der Mittwoch⸗Vormittagsſitzung ſteht die Beratung der Hauptabteilung 6 des Staatsvoranſchlages Acbeits⸗ miniſterium“. Zunächſt werden neu eingegangene Anträge ver⸗ leſen, darunter ein Antrag der Abgeordneten Gerlacher(Ztr.) und Genoſſen, dahingehend, in den Voranſchlag des Arbeitsmini⸗ ſteriums für die Verzinſung und Rückzahlung der Hausrats⸗Geſell⸗ ſchaft Badiſcher Baubund zur Verbilligung der Beſchaffung von Haus⸗ 5 bewilligten Darlehen ſtatt 100 000 die Summe von 200 000 zu etzen. In den Voranſchlag des Arbeitsminiſteriums ſind u. a. eingeſtellt in Ausgaben für den Landesfürſorgeverband rund 3,5 Millionen und für Waſſer⸗ und Straßenbau cund 6,5 Millionen. Bei Titel 7„Bau⸗, Wohnungs⸗ und Siedlungsweſen“ teilt der Berichterſtatter Dr. Glockner(Dem.) mit, daß die Durchführung von Anlieger⸗Siedlungen in einigen Bezirken(z. B. Wertheim) be⸗ friedigende Fortſchritte gemacht habe. Den verſchiedenen Wünſchen auf Verbeſſerung der in ſchlechtem Zuſtand befindlichen Landſtraßen werde nach den Berichten des Abgeordneten Habermehl(Ontl.) die Straßen⸗ und Waſſerbaubehörde volle Aufmerkſamkeit widmen. Ebenſo ſollen Wünſche des Vereins badiſcher Vermeſſungsbeamten und des Vereins badiſcher Geometer, der Hafenmeiſter und der Ver⸗ waltungsſekcetäre der Waſſer⸗ und Straßenbauverwaltung über Einſtufung in die Beſoldungsordnung bei der generellen Behandlung eingehend geprüft und nach Möglichkeit erfüllt werden. Zu dem Antrag des Landbundes über Erhebung über die prozentualen Ausgaben der Krankenkaſſen, 1. für Verwaltung und 2. für Aerzte und Medizin berichtet der Redner im Hinblick auf die Ausſchußverhandlungen. Abg. Stock(Soz.) weiſt dabei beſonders auf die ſeit Januar im dauernden Steigen begriffenen Ausgaben der Krankenkaſſen und auf eine Zunahme der Arbeitsunfähigkeit bei ein⸗ zelnen Kaſſen um 5 auf 6 Prozent hin. Die Einrichtung von Land⸗ krankenkaſſen ſei wegen der damit verbundenen Erweiterung des Ver⸗ waltungsapparates nicht erwünſcht. 5 Hierauf wurde die Ausſprache über die ganze Vorlage eröffnet. Abg. Heurich(Ztr.) wünſcht dem bisherigen Arbeitsminiſter Dr. Engler und künftigen Präſidenten des Gewerbeaufſichtsamtes beſten Erſolg. Er tritt dafür ein, daß die ſchweren wirtſchaftlichen Kämpfe ſich bei gutem Willen wohl vermeiden laſſen. Nur durch Arbeit und Mehrarbeit könne Deutſchland wieder hochkommen, aber alle wahren Volksfreunde ſollten bedenken daß die wichtigſte Voraus⸗ ſetzung für die Steigerung der Produktion die Hebung der Arbeits⸗ freude ſei. Die Verlängerung der Arbeitszeit allein tue es nicht. Der Redner trat dann für einen Preisabbau ein, der am eheſten durch die Beſeitigung des überflüſſigen Zwiſchen⸗ handels wohl erreicht werde. Die ſchwerſte, man kann ſagen, die nationale Not iſt aber die Wohnungsnot, mit wirtſchaftlichen und kulturellen Schädigungen im Gefolge. Wir proteſtieren entſchieden dagegen, daß England und Frankreich bisher nichts getan haben, das Wafhingtoner Abkommen über den 8⸗Stundentag zu ratifizieren, während in der Behandlung ſozialer Fragen an erſter Stelle ſteht. ir bedauern, daß bei den Lohnkämpfen der letzten Zeit einige Fehlſprüche des Landesſchlichters gefällt worden ſind, wir hoffen jedoch, daß die Unternehmer die an ſie ergangene Mahnung befolgen werden.(Widerſpruch bei den Kommuniſten). Abg. Frau Straub(Dem.) nimmt ſich der Noklage der Kriegerwitwen und Kriegerwaiſen an und fordert neben einer an⸗ gemeſſenen Erhöhung der unzulänglichen Renten auch mehr Rück⸗ ſichtnahme auf die Kriegsverletzten. Abg. Dr. Mattes(D. Pp.) erhob Pro te ſt dagegen, daß der Antrag ſeiner Freunde und der Deutſchnationalen zum Abbau des Arbeitsminiſteriums gar nicht und der Geſetzentwurf der Re⸗ gierung, der eine ſchriftliche Begründung vermiſſen laſſe, nur ober⸗ flächlich behandelt worden ſei. Redner tritt dafür ein, daß der Freiheit des einzelnen Berufsſtandes Rechnung getragen wird. Ein Antrag der Kommuniſten auf Hebung der Jugendwohl⸗ ſahrt, der u. a. das Verbot der Akkordarbeit für Jugendliche bis zu 18 Jahren verlangt, wird dem Haushaltausſchuß überwieſen. Der Vertreter der ſozialdemokratiſchen Fraktion Abg. Stock bezeichnete die Aufhebung des Arbeitsminiſteriums eine Unter⸗ ſtützung der kapitaliſtiſchen Intereſſen und forderte angeſichts der ſchweren geſundheitlichen Schäden überlanger Arbeitszeit eine klare geſetzliche Regelung der Frage der Arbeitszeit. Es ſei endlich an der Zeit, daß die Frage der Einrichtung der Be zirkswirt⸗ ſchaftsräte und ihre Vollendung im Reichswirtſchaftsrat ge⸗ regelt und die Arbeiterſchaft ihre geſetzliche Vertretung erhalte. Wenn man den Arbeitern und Angeſtellten die Freude am Staat erhalten wolle, müſſe man eine wirkliche ſoziale Schutzpolitik trei⸗ ben. Er warne davor, in die Fehler der alten Zeit zurückzufallen. Abg. Ritter(Komm.) erging ſich in den bekannten Vor⸗ würfen und Angriffen gegen die Mehrheitsſozialdemokraten, die Reichsverfaſſung und das Reichsarbeitsminiſterium was ihm meh⸗ rere Ordnungsrufe des Präſidenten einbrachte. Die Sozialdemo⸗ kraten verließen während der Rede den Saal. In der Nachmittagsſitzung des Landtages gibt der Präſident vor Eintritt in die Tagesordnung bekannt, daß die Abgg. Geb⸗ hard u. Gen. folgenden Dringlichkeitsantrag eingebracht haben: „Der Landtag wolle beſchließen, daß folgendes Telegramm an den Reichskanzler geſandt wird:„Die von Spanien gewünſchten Zollſätze für die Weineinfuhr ſind vernichtend für den deutſchen Weinbau. Der Zeitpunkt des Abſchluſſes iſt ungünſtig. Die Zollſätze ſind zurückzuhalten.“ Der Antrag ſoll noch vor Ein⸗ tritt in die Tagesordnung behandelt werden.“ Abg. Weißhaupt(3tr.) tritt für den 5 ein. Abg. Moier⸗Heidelberg(Soz.) erklärt ſich gegen die ſofortigen Ve⸗ ratungen, da ſeine Partei ohne ſachliche Unterlagen nicht Stellung nehmen könne. Darauf wird die ſofortige Erledigung des Antrags gegen die Sozialdemokraten gutgeheißen. Zur Geſchäftsordnung gibt im Namen der ſozialdemo⸗ kratiſchen Fraktion Abg. Maier⸗Heidelberg eine längere Erklä⸗ rung ab, worin er im Namen ſeiner Partei es ablehnt ſich mit den Angriffen der Kommuniſten auseinanderzuſetzen. Hierauf begründete der Landbundabgeordnete Gebhard ſeinen Antrag, der den deutſchen und insbeſondere den badiſchen Weinbau vor der völligen Vernichtung ſchützen ſolle. Es ſei bekannt, daß der Abſatz der Weine zu erträglichen Preiſen ſtocke und daß in vielen Gegenden Badens mehr als die Hälfte des Herbſtertrages durch Gewitter und vernichtet ſei.— Die Abgg Schill(Ztr.), Engelhard(Ztr.), Fiſcher⸗Meiſſenheim(Edbd.) und Hagin (Edbd.) ſchließen ſich dem Vorredner an. Bei der Abſtimmung wird mit allen gegen 4(Kommu⸗ niſten) Stimmen bei 14 Enthaltungen der Dringlichkeitsantrag des Landbunds mit einer vom Präſidenten vorgeſchlagenen Aenderung in folgender Faſſungangenommen:„Die Regierung wird er⸗ ſucht, ſch ſofort telegraphiſch an den Reichskanzler zu wenden, damit der Abſchluß des Zollvertrags mit Spanien zurückgehalten wird, da der Zeitpunkt ungünſtig und die von Spanien gewünſchten Zollſätze für den deutſchen und insbeſonder für den badiſchen Weinbau ver⸗ nichtend ſind.“ 75 Darauf wird in der Ausſprache über den Voranſchlag des Arbeitsminiſteriums fortgefahren. Abg. v. Au(Edbd.) begrüßt die Aufhebung des Arbeitsmini⸗ ſteriums aus grundſätzlichen Erwägungen. Auf die„ampfwoche“ der Kommuniſten eingehend erklärte Abg. Schneider⸗Mannheim(D. Nat.), die nationalen Kreiſe nicht gewillt ſeien, ſich das Fell über die Ohren ziehen zu laſſen. Die ſozialen Fragen würden nicht durch eine Verſchärfung, ſondern einen Ausgleich der Gegenſätze gelöſt Aba. Frau Siebert(Zentrum) ſprach der freien Fürſorge Dank und Anerkennung aus und forderte einen Opfertag für alle Kriegsopfer. In Vaden ſeien 35 0000 Leichtbeſchädiate, 14 his 15 000 Schwerbeſchädigte, 13000 Kriegerwitwen, 37—28 000 Halb⸗ und 2500 Vollwaiſen und 700 Veteranen von 1870/1 zu betreuen. Beſonders der Kriegerwitwen werde man ſich mehr als bisher an⸗ nehmen müſſen. Eine Erhöhuna der Zuſatzrenten ſei hier am Platze. Die Rednerin ſchloß mit einer Ablehnung des von den Kommuniſten propaaierten Bürgerkrieges und des Krieges überhaupt. Die Ehr⸗ furcht vor dem gottaeſchaffenen Leben müßte davon abhalten, den Menſchen in den Tod zu treiben(Beifall). Damit iſt die Reihe der Diskuſſionsredner erſchöpft. Arbeitsminiſter Dr. Enaler nimmt hierauf das Schlußwort. Er wies auf die Notwendiakeit einer ruhigen und ſtetigen Entwick⸗ luna der Arbeiterſchaft hin und aab der Hoffnung Ausdruck, daß die deutſche Regierung demnächſt das Waſhingatoner Abkom; men über den Achtſtundentaa unterzeichnen werde. Vor⸗ übergehend ſei allerdings in einzelnen Betrieben für die Zeit des Uebergangs zu neuen Produktionsmethoden Mehrarbeit notwendia. Die Wohnunaspolitik müſſe in geſunde Bahnen gelenkt werden. Der Miniſter bezeichnete die Ankündiauna und Durchführuna der Kampf⸗ woche von den Kommuniſten als politiſche Einſichtsloſiakeit. Die badiſche Reaierung werde jedenfalls alle Maßnahmen treffen, die einen ruhigen Verlauf dieſer Woche verbürgen. Es kommt dann noch zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen dem Aba. Ritter(Komm.) und dem Präſidenten. der um Unterlaſſung der dauernden Zwiſchenrufe bittet, ſonſt müſſe er Gebrauch von den Mitteln der Geſchäftsordnund machen. Nach verſönlichen Bemerkungen des Aba. Schofer(Zentrum) und von Au(Landbund) wird die Weiterberatuna auf heute vor⸗ mittag 8 Uhr vertaat. * 1** deee Ankräge der Volkspartei Die Deutſche Volkspartei hat im Landtag folgende Anträge eingebracht: J. Der Landtag wolle beſchließen: 1. Die für vertragsmäßiges Perſonal, Stellvertretung und eeee Beträge werden um 30 Proz. gekürzt. 2. Die für Dienſtreiſen und Umzugskoſten vorgeſehenen Be⸗ träge werden um 10 Proz. gekürzt. 3. In Hauptabteilung VIII Titel IV§ 21/29 werden die Aus“ gaben im geſamten um 34 Millionen gekürzt. 4. Der ſachliche Aufwand wird nach Abzug der Ueberweiſungs⸗ ſteuern für Gemeinden und Kreiſe um 5 Proz. gekürzt. 5. Die Umſatzſteuer wird in den Staatsvoranſchlag für 1924 in Einnahmen mit 10 Millionen 778 000 und in Ausgaben mit 6 Mil' lionen 467 000 M. eingeſetzt. Der Landtag wolle beſchließen, die Regierung zu erſuchen: 1. Im Intereſſe der Verringerung des gegenüber dem Frieden um etwa 80 Proz. geſtiegenen perſönlichen Aufwand des badiſchen Staates freiwerdende Stellen nur im Falle dringender Notwendig⸗ keit wieder zu beſetzen. 2. Die Zwangspenſionierung mit dem 65. Lebens⸗ jahr, ſobald dies die Perſonalabbauverordnung geſtattet, wieder aufzuheben. 3. Im Falle von Neueinſtellung von Veamten womöglich auf Grund der Perſonalabbauverordnung in den einſtweiligen Ruhe⸗ ſtand verſetzten Beamte wieder verwenden. II. Der bodiſche Landtag wolle beſchließen: Der badiſche Staat geht abweichend von der bisherigen Uebung, ausnahmsweiſe für das Rechnungsjahr 1924 zur ein jährigen Budgetperiode über. Die Außerordentlichen Ausgaben und Einnahmen, die in dem Landtag vorgelegten Vor⸗ anſchlag für die Rechnungsjahre 1924 und 25 zuſammen in einer Summe ausgewieſen ſind, werden ſofern ſie ſich auf beide Jahre verteilen oder verteilbar ſind in halber Höhe, ſofern ſie im Nech⸗ nungszahre 1924 ganz anfallen bezw. nicht teihbar ſind, in vollet Höhe in den Staatsvoranſchlag für das Jahr 1924 eingeſtellt. III. Der Landtag erſucht die Regierung, bei der Reichsregie⸗ rung dahin zu wirken, daß vom Reich die erforderlichen Mittel zur Verfügung geſtellt werden, um dem Schenkungsvertrag entſprechen kriegsbeſchädigte, erholungsbedürftige Mannſchaften bad. Staatsangehörigkeit in dem Erholungsheim Annaberg unterbringen zu können. Sollte das Reich die Mittel nicht auf⸗ bringen, ſo möge die Regierung prüfen, ob nicht in einem Nachtrag zum Staatsvoranſchlag 10 000 M. angefordert werden können, um wenigſtens die bedürftigſten Kriegsbeſchädigten des badiſchen Lande⸗ dort aufzunehmen. IV. Der Landtag wolle beſchließen, bei der Reichsregierung da⸗ hin zu wirken, daß 1. die Preistreibereiverordnung vom 13. Juli 1923, 7 2. die Verordnung über Handelsbeſchränkungen 2. Abſchnill, Preisſchilder und Preisverzeichnis betr., und 3. die Verordnung der Preisprüfungsſtellen aufgehoben bezw. den gegenwärtigen Verhältniſſen angevaßt werden. Ferner wolle der Landtag beſchließen, daß die wegen gering⸗ fügiger Vergehen gegen die Preistreibereiverordnung verurteilten Einzelhändler. Handwerker. Gewerbetreibende und Landwirte de Strafen zu exlaſſen, noch ſchwebende Verfahren einzuſtellen und voll⸗ zogene Strafen im Strafvegiſter zu löſchen ſind. Letzte Meldͤungen Neue Opfer Haarmanns Hannover. 24. Juli. Der Mörder Haarmann hat nun auch die Ermordung eines Verliner Gaſtwirtsſohnes eingeſtandel, Haarmann ermordete den 17jährigen jungen Mann im Frühſaht 1923. Weiter hat Haarmann die Ermordung eines Zimmermanne namens Hennappe aus Düſſeldorf zugegeben. In 4 weiteren Fällen iſt Haarmann aleichfalls bereits überführt, da von Angebörrgen weitere Kleidungsſtücke erkannt wurden. Die Vorunterſuchung wi⸗ noch mehrere Wochen in Anſpruch nehmen, da. wie verlautet. au dem Reiche über 500 Vermißtenanzeigen vorliegen, die mit dem Falle Haarmann in Verbindung gebracht werden. Macdonald als Nobelpreiskräger? Kopenhagen, 24. Juli. Die Zeitung„Sozialdemokraten“ mach den Vorſchlag, in dieſem Jahre den Nobelfriedenspreis dem britiſchen Premiermi uſter Macdonald zuzuſprechen. Berlin, 24. Jull. einem Berliner Aus In Hagelsberg, flugsort an der Oberſpree, ſchlug ein Blitz in eme Gruppe Ba, dender, die von dem Gewitter überraſcht worden Aee Z0 0 Frauen und zwei Mädchen wurden von dem Blitz getroffen. 1 J2jähriges Mädchen war ſofort tot. Die übrigen drei getroſſhe Perſonen erlitten ſchwere Brandwunden. In unmitlelbarer 4 wurden zwei Kinder von einem anderen Blitz getroffen. Sie mußte dem Krankenhaus zugeführt werden. Reichenhall, 24. Juli. In der Nähe des Schellenbergerſattel zam Untersberg fanden Salzburger Touriſten einen Wiener Touriſteg ſchwer verwundet auf. der Verunglückte hatte am Mont die machen wollen, wurde dann aber dur Steinſchlag, den eine voranſteigende Partie verurſacht hatte, ſchnn, troffen. Zwei Tage u. eine Nacht hatte er in dieſem lilfloſen J15 tande liegen müſſen, bis er zum Glück durch die beiden Salzburg gefunden wurde. „ Königsbütte. 28. Jull. Geſtern mittag ſind ſämtliche oſtobel, ſchleſiſchen Zink⸗ und Eiſenhütten ſtillgelegt worden, da Belegſchaften entgegen der Regierungsverordnung nur a cn Stunden Arheit leiſteten. Mit Rückſicht auf die Demonſtet, lonen, die vor dieſen Werben ſtaltfinden, wurden ſtarke Poliſen kräfte aufgeboten. Heute finden wiederum in ganz Oſtoberſchleſte Belegſchaftsverſammlungen ſtatt, in denen zur Lage Stellung 9 nommen werden ſoll. 1 Zittau, 24. Juli. Vergangene Nacht verunglückte ein 5 5 Perſonen beſetztes Auto auf der Straße Zitkau⸗Groß⸗Schön Der Autoführer, ein Kaufmann aus Zittau, war ſofort to t. anderen Inſaſſen wurden ſämtlich ſchwer verleßt, 6 Frau iſt auf dem Transport nach Zittau geſtorben. Die Urſache Unglücks iſt darauf zurückzuführen, daß das Auto nicht au Chauſſee, ſondern auf einem ſchmolen Weg fuhr, wo es ahbglitt 10 eine Böſchung herunterſtürzte. 50 Simla. 24. Juli. Andauernde Regengüſſe haben in 05 Stagten Travancore und Cochin Ueberſchwemmungen vorgerufen, die bei der Eiſenbahn und an Gebäuden bedeutene Schäden verurſachten, ſowie die Ernte und den Tierbeſtand Mitleidenſchaft zogen. 110 Perſonen ſollen umgekommen ſein. dia. myf⸗ ſung um) vor⸗ onde und irzt. Be⸗ lus⸗ 195⸗ in Nil⸗ den chen dig n5⸗ jer auf ſhe⸗ — ng⸗ ben de oll⸗ — — Donnerskag, den 24. Juli 1924 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag ⸗Nasgabe) Ni. 3 Neue deutſche Briefmarken Die Wiederkehr der deutſchen Goldmarkrechnung hat für den ernſthaften Briefmarkenſammler zwei erfreuliche Begleiterſcheinun⸗ den mit ſich gebracht. Einmal iſt das„Sammeln“ lediglich um des benöden Mammons willen, das bei allzuvielen Auchphilateliſten in er Zeit der fortſchreitenden Geldentwertung überwog, jetzt im weſentlichen in Fortfall gekommen. Die Auffaſſung, durch die mehr oder minder wahlloſe Anhäufung internationaler Poſtwertzeichen als ſtets ſtabiler oder noch ſteigender„Sachwerte“ ſich gegen die duftation ſchützen zu müſſen, iſt zum Glück durch unſere gefeſtigten Lährungsverhältniſſe überholt. Andererſeits hat uns die Renten⸗ dark endlich von der wahren Epidemie der poſtaliſchen Proviſorien, der raſend ſchnell einander folgenden Ueberdruckmarken mit immer lengeren Nullenreihen, befreit. Während damals der Sammler, deun er„vollſtändig“ bleiben wollte, ſchier atemlos hinter den un⸗ zähligen, faſt täglichen Neuerſcheinungen herlief, haben wir nunmehr wieder die wenigen feſtſtehenden Grundwerte für die verſchiedenen poſtaliſchen Beförderungszwecke wie vor dem Kriege. Nicht befreit worden ſind wir dagegen von der ſchalen, nichts ſegenden Häßlichkeit, die die Marken der Inflationszeit und ſchon ihre Vorgänger auszeichnete. Auch der gegenwärtig auf den gebräuchlichſten Wertſtufen prangende Adler iſt nicht eben ge⸗ Lignet, das Schönheitsgefühl zu befriedigen. Und doch ſcheint ſich in dieſer Beziehung in jüngſter Zeit eine begrüßenswerte Beſſerung anzubahnen. Der Mehrzahl der deutſchen Briefſchreiber wird es noch bekannt ſein, daß wir ſeit kurzem ein paar neue deutſche Poſt⸗ marken haben, die in Motiv und Ausführung auch höheren An⸗ ſprüchen genügen und ungleich wirkſamer als ſeither für deutſchen Lelchmac und deutſches Können im Weltpoſtverkehr Zeugnis av⸗ egen können. So wurden kürzlich zwei Briefmarken verausgabt— e eine im Werte von 60 Pfg. in rotbrauner Farbe, die andere zu 80 Pfg. in Graublou—, die das Bildnis des verdienſtvollen erſten eneralpoſtmeiſters des Deutſchen Reiches Dr. Heinrich v. Stephan ragen. Die Marken enthalten an den Seiten die Inſchrift„Fünfzig Jahre Weltpoſtverein“ und erinnern damit an das Hauptwerk Stephans, den von ihm gegründeten Weltpoſtverein, der am 15. eptember 1874 zum erſtenmal in Vern tagte. Unter dem Porträt elindet ſich ein Poſthorn; dagegen fehlt bedauerlicherweiſe der Name 855 deutſchen Organiſators Zur Erhöhung der Wirkung in außer⸗ Anlſchen Ländern wäre es zu wünſchen, daß die Anbringung dieſer ngabe noch nachgeholt würde..255 Bug, Weſentlich mehr ols beim Anblick dieſer beiden im üblichen uchdruck ausgeführten Marken kommt der kunſtliebende Sammler auf ſeine Koſten, wenn er ſich zwei andere neue Marken betrachtet, ze in ſchönem, weichem und doch klarem Tiefdruck hergeſtellt ſind. Beide knüpfen in ihrer künſtleriſchen Qualität und in der Zeichnung an die frühere ſchöne Wartburg⸗Marke zu 5000 Mark an, der leider infolge der ſchnellen Portoerhöhungen nur eine recht kurze Lebens⸗ auer beſchieden war. Die eine Neuerſcheinung, die erſtmalig im ai bei der Eröffnung der Kölner Meſſe im dortigen Meſſepoſtamt perkauft wurde, ſtellt auf großem Querformat die weltberühmte An⸗ ſicht des alten Köln, vom Rhein aus geſehen, dar und trägt darüber de Wertangabe Zwei Mark und darunter die Bezeichnung Deutſches Neich. Im Hinblick auf die Verhältniſſe im deutſchen Weſten ſeit dem Friedensſchluß darf die Wahl dieſes Stadtbildes eine beſondere 885 und hiſtoriſche Bedeutung für ſich in Anſpruch nehmen. ehnliches gilt auch von der neuen deutſchen Briefmarke zu 8 Mark, die in ſorer eſſe an den abgetrennten deutſchen Oſten gemahnt. Sie zeigt in wohlgelungener Ausführung das ſchickſals⸗ reiche Schloß des deutſchen Ritterordens, die Marienburg, ebenfalls pon der Waſſerſeite aus geſehen. Auch dieſe Marke iſt in Kupfer⸗ druck ausgeführt, und zwar in rotbrauner Farbe, während der Wert zu 2 Mark mit der Kölner Anſicht in Blau erſchienen iſt. Beide Marken haben leider nur den einen Nathteil, daß ſie ſeither lediglich in den beiden Wertſtufen zu 2 und 3 Mark verausgabt wurden, die aber im gewöhnlichen poſtaliſchen Korreſpondenzverkehr im Reich Aard nach dem Auslande gar nicht vorkommen, vielmehr nur bei der Jreimachung von Wertbriefen, Paketen uſw. benötigt werden. Um 8 dem nicht gerade verwöhnten deutſchen Staatsbürger mit leinem Geldbeutel einmal einen behördlichen äſthetiſchen Genuß zu verſchaffen und die ſchönen Marken populär zu machen, ſollte die Lichspoſtverwaltung auch noch die niedrigen und gebräuchlicheren karken mit den neuen Motiven ſchmücken. Jedenfalls iſt es erfreulich, daß mit den vorbildlichen neuen Poſtwertzeichen endlich einwal der bisher ſo lange beſchrittene Weg der unſchönen Lang⸗ weiligkeit verlaſſen worden iſt. Möge man in dieſer Richtung ald weiter fortfahren und mit derartigen kleinen, aber wahrlich nichf geringſten Kunſtwerken in der Welt für uns Ehre einlegen. An chönen Vorbildern in Natur und Kunſt fehlt es in Deutſchland nichf. Städͤtiſche Nachrichten Gegen die Schundliteratur ſati In dankenswerter Weiſe haben ſich drei Mannheimer Organi⸗ gute dt vereinigt, um gegen die Schundliteratur und für daz Bas Buch vor allem bei der Jugend zu kämpfen. Der rege Führe von Schülern und Schülerinnen jeden Alters mit und ohne Einfluns ihrer Lehrer und Lehrerinnen läßt den weiteſtgehenden ˖ i5 uß dieſer Veranſtaltung erhoffen. Dazu bietet dieſe Aus⸗ and zugleich Gelegenheit zum Erwerb der geſehenen und er · Frank Wedekindͤs Briefe Zu ſeinem 60. Geburtstag bon Hanns Martin Elſter Gege edekind ſtand vom erſten Anfang ſeines Schaffens an im riſcher Einhem Naturalismus. Nicht aus programmatiſcher, litera⸗ 955 ſtellung. Denn der Naturalismus gab nur die photogra⸗ 9 luhenſeite der Dinge, des Lebens, des Menſchentums 15 5 dieſe„Wirklichkeit“ noch wit der Moral des materialiſti⸗ Geſtalturcbertums. Wedekind konnte aus angeborener Natur dieſe dieſe Lites 25 Welt in einer pſeudodichteriſchen Stoffverarbeitung, a ur in jedem Sinne nicht bejahen. Er war beſtimmt von Scham u 8 Wahrhaftigkeit. Dieſer Trieb, wahr um den Preis jeder daturaliſtiſ 0 ſicht, auch der gegen ſich, vor ſich ſelbſt, zu ſein, war keine Scoffli e Geſte, die ja auch auf„Wahrheit“ ausging, aber nur Weſen de 85 das Materielle als„wahr“ nahm, während ſie das Webekinds Ninge das Weſen des Lebens nicht ſaß noch anerkannte. mentare d ahrheitstrieb war aber einzig und allein auf das Ele⸗ tare war es Lebens und des Menſchſeins gerichtet. Dies Elemen. und PhiliſtermorAlltag der Wirklichfeit verſchütket von der Bürger⸗ zialen Vor von der erſtarrten Form des Daſeins, von ſo⸗ urteilen und Bindungen, von traditioneller Verlogenheit Wedekind betrachtete es— aus innerer Notwen⸗ zulegen, in ſei inn ſeines Lebens, dies Elementare wieder bloß⸗ Kraft 920 ganzen Größe erkennen zu machen, als beſtim⸗ 15 es Lebens zu offenbaren. Auf jedem Gebiet. Alſo ichſten für ftpſernellem Boden, obwohl es ſich hier ja am perſön⸗ Feld ermann auswirkt. Sendern ebenſo auf ſeeliſchem, dern ihm 9., Mit dieſer Lebensaufgabe, die nicht erwählt, ſon⸗ abſolute Oppt 1 5 Weſenheit diktiert wurde, war Wedekind in die jene.„wilh 9 85 zu ſeiner Zeit und Menſchenwelt gedrängt, weil der ver Epoche ja noch bis zum Kampf feſthielt an einer materj Fradition, an der feigen Moral, an der leeren Form Oppofition bürgerlichen Exiſtenz. Wedekind führte ſeine enſch r dieſenn 55 pfer durch mit ſeinen Dramen; er wurde als wir beſond ingen zum tragiſchen Märtyrer. Ihn lernen dige Auswahl 58 Briefen kennen, deren gewichtige zweibän⸗ Strich mit guter Einleitun älti t. eitung und ſorgfältigen eben bei Georg Müller, München, Nerannbt iean lernt aus dieſen Bri i i rnt zeſen Briefen nicht etwa die letzten Bekennt⸗ eiben drandeknde Perſönlichkeit kennenz ſie ſind 95 Dichters mit 75 ausgeſprochen die das eigentliche Selbſtvorträt des haf 155 ee ee um des Weſen. 0 zeus willen, um der höchſten Lebensbejahung, tief⸗ ebensergreifung willen darſtellen. Die Briefe 72 bieb. Anmerkungen ſo wählten Schriften, die in beſter Ausſtattung zum billigſten Preiſe u haben ſind. Neaben Büchern mit prächtigen, dem Intereſſenkreis der Jugend angeſchmiegten Bildern ſind einfache, billige Lieder mit leicht ſpielbarer Begleitung ausgeſtellt. Wenn men ſchon derartiges gerne in einem ſolchen Rahmen erblickt, wirkt doch das etwas Beiſeite⸗ ſtellen dieſes wichtigen Zweiges(das ſicherlich ohne Abſicht geſchah; vielleicht erfolgte die Aufnahme ohne weitergehende Zwecke) für den ſchärferen Beobachter als Vernachläſſigung einer Hauptabteilung, die ſicherlich bei einer ſpäteren Wiederholung größeren Umfang an⸗ nehmen dürfte. Die Pflege guter Haus und Volksmuſik iſt heute genau ſo wichtig wie die Bekämpfung der Gaſſenhauer, deren ſich die Jugend immer mehr bemächtigt.(Man höre doch, was unſere Kinder, gleich welcher Schulart, außerhalb der Lehrer⸗ beobachtung, oft ſogar auf Schulſf jängen oder Kausflügen, ſingenl!) Neben den Schulmuſikaufführungen ſollten bei ſolchen Werbeveranſtaltungen gute muſikaliſche Vorführungen(eſanglicher und inſtrumentaler Art) nicht fehlen, Vorführungen, die bewußt den Kampf gegen den Gaſſenhauer, in erſter Linie für ein⸗ fache Lieder aufnehmen. Man ſollte unbedingt auch auf dieſe Weiſe verſuchen, die Jugend für das gute Lied zu begeiſtern. Ein beſonderer Raum zeigt die Leipziger Lehrmeiſter⸗ Bücherei. Ein Plakat über der Eingangstüre weiſt auf die praktiſchen Geſtaltungsmöglichkeiten mit Hilfe dieſer billigen Bändchen hin. Leider fehlen Beiſpiele hierfür. Einige Apparate, von Schülern Mannheims ſelbſt hergeſtellt. hätten ſicherlich das lebhafteſte Intereſſe der kleinen Beſucher gefunden. „Exempla trahunt“, Beiſpiele verlocken zur Nachahmung, hätte gerade für dieſe Abteilung, deren Ausbau ebenfalls recht wünſchens⸗ wert erſcheint, gelten ſollen, zumal heute, wo die Schlagworte: „Arbeiks⸗, Tatſchule“ die Jugend auf dieſen Zweig beſon⸗ ders begierig werden läßt. Hinter jedem derartigen Buche das dazu gehörige, von einem Mannheimer Jungen(Name hinzufügen!) hergeſtellt: das wirkt ganz anders als das bloße kalte Buch mit noch ſo anziehendem Titel und Umſchlagsbild. Auch das Plakat hätten viele anziehender gewünſcht. Ein Wettbewerb, zu dem die Mannheimer Jugend eingeladen worden wäre, hätte ſicherlich Beſſeres gezeitigt. Ueberhaupt: ſchon bei den heute ſo ganz im Stillen verlaufenen Vor be reitungs⸗ arbeiten hätten ſchon weitere Kreiſe, in erſter Linie aber die Mannheimer Jugend, intereſſiert, beteiligt werden müſſen. Sowohl die örtlichen Volks⸗ wie die höheren Schulen hätten ſicherlich recht beachtenswerte Beiträge geliefert, wie die frühere Ausſtellung in den gleichen Hallen„Der Genius im Kinde“ zur Genüge bewies. Die Mitorbeit, das lebhafte Intereſſe der Elternkreiſe an dieſen Vorbereitungsarbeiten hätte ſicherlich die Wirkung einer derartigen Veranſtaltung noch bedeutend erhöht. Dies alles wollen und ſollen nur Anregungen ſein, Ve⸗ trachtungen, die der Beſuch der Ausſtellung, Geſpräche hierüber, eigene und fromde Veobachtungen erwachen ließen. Die Veranſta“⸗ tung ſelbſt will ja wohl auch nur als Auftakt betrachtet werden, als Verſuch, der bei glücklichem Ausfall erweitert, ausgebaut wer⸗ den ſoll. Gerade deswegen erſcheint es aber beſonders angebracht, ſchon jetzt Entwicklungslinden aufzuweiſen, Ziele zu ſtecken, Mög⸗ lichkeiten zu entdecken, kurz: nicht nur Aufgaben, ſondern auch deren Löfungen zu geben, dies alles jedoch nur in Umriſſen: den Einzel⸗ fall zu behandeln, bleibt ja ſtets der Kleinarbeit im Vorbereitungs⸗ ausſchuß vorbehalten. Der Kampf iſt ſchwer; kein Mittel ſollte unbenützt bleiben, die feindlichen Scharen zur Umbehr zu veranſaſſen. Die Gefolg⸗ ſchaft gilt es zu gewinnen, um dadurch die Führer umzuſtimmen, von der Erfolgloſigkeit ihres Kampfes zu überzeugen. Hierzu iſt aber nöbig, nicht nur die wichtigſten leichter zu gewinnenden Punkte, ſondern auch die Hauptſtärken des Feindes du erkennen und ſie mit den geeignetſten Gegenmitteln zu bekämpfen. Es genügt nicht, das Aeußerliche des Guten und Schlechten zu zeigen und nur dieſe Seite einander gegenüberzuſtellen. Die Pſychologie der Jugend und der Jugendlektüre bilde den 2 unkt, biete die wichtigſten Kampfmittel, tiefſte, reinſte Lie Jugend führe die Waffen; nur dann kann auf einen nachha Sieg gerechnet werden. Dr. M. — Anſere Jugend Wer ein Herz und ein offenes Auge für unſere heranwachſende Jugend hat, geht an ihrem inneren Zerfall nicht achtlos vorüber. Man fragt ſich oft, was ſoll aus unſerer Zukunft werden, wo die junge Generation ſo wenig Garantie bietet zu einem gefeſtigten geeinigten Volksganzen. Doch wenn wir genauer zu⸗ ſehen, werden wir finden, daß nicht dee Schuld zu ſehr bei der Jugend ſelbſt liegt, als vielmehr in den Einflüſſen einer ver⸗ kehrten Erziehung, und in dem Beiſpiel vieler Erwachſenen! Unſere Jugend will Vorbilder, zu denen ſie emporblicken kann. Be⸗ ſonders in unſerer Zeit, wo alles haltlos um uns geworden iſt. Das Kind will Größen ſehen, an die es ſich llammern konn, um an ihrem Beiſpiel einen Halt zu finden. Das reine Licht, das von ſolchen Menſchen ausgeht, tötet all die Niedrigkeiten und Häßlich⸗ eiten, die im Kinderherzen auſkeimen wollen. Ich möchte die Innenwelt des Kindes mit einer Blume vergleichen. Wie der Ewige aus dem dunklen Erdenreich ihr Werden, Wachſen und Ge⸗ derhen bewirkt, das unſere Bewunderung hervocruft, ſo müſſen wir der Erziehung des Kindes eine Geſtalt zu verſuchen geben, die befähigt iſt, immer und immer wieder neue Werte zu erzeugen. —— 2 2 DDDDrDrr rrrrrrerrre DDDereeer r 2 ———— mehr Wedekind, wie er im Leben war: alſo mit all jenen Hemmun⸗ gen und Bindungen, mit denen ein Menſch dem Alltag Rede und Antwort ſteht. Wedekind war zuſammengeſetzt aus leicht verletz⸗ licher Senſibilität und kälteſter Verſtandesglut; ſeine Zartheit und ſein ſcharfer Intellekt, ſein Trieb zur Güte, zur Liebe, zum Ideal und ſein Trieb zur Wahrheit, zum Abſoluten, zum Elementaren lagen in ſtetem Kampf in ihm. Er konnte dieſen aufreibenden, ewig lebendigen inneren Widerſtand und Kampf nur ertragen, in⸗ dem er ihn hinter einer Maske, die Maske der größten wohlerzoge⸗ nen Form, die bis zur Uebertreibung beobachtet wurde, der mimo⸗ ſenhaften Höflichkeit und Diplomatie verbarg. Wer Wedekind einmal im Leben begegnet iſt, weiß, daß er die Diſtanz ſeiner inneren Ein⸗ ſamkeit durch den Panzer der Form aufrecht erhielt. Naivität und friſches Sichdarbieten waren ihm jederzeit unmöglich. Die Briefe ſind auf dieſe Betonung der Form durchweg einge⸗ ſtellt. Es hängt mit dieſem Schutz ſeiner Natur zuſammen, daß Wedekind kein großer, auch kein guter Briefſchreiber war: er war von ſeiner produktiven Welt beſeſſen; die impreſſioniſtiſche Welt des Briefes konnte ihn nicht binden. Er ſchrieb alſo nur Briefe, wenn ein Zweck, eine Abſicht, eine innere Notwendigkeit damit verbunden war. Das ging ſo weit, daß er— als paradoxen Ausfluß ſeines Weſens— zur Erreichung eines Zieles und wegen Negierung ei⸗ nes Gegenſtandes als gleichgiltig, als belanglos ſowie aus diploma⸗ tiſcher Höflichkeit übertrieben, ja— unwahr werden konnte: wie etwa in manchen Ausſprüchen über Menſchen und Werke, zu denen er ſich äußern mußte. Dieſer Menſch war ſouverän. Das enthüllen die Briefe mit ſeltener Maßgeblichkeit. Souverän gegen Menſchen und Dinge: er nutzte ſie, damit ſie ihm dienten, und hieß die Dienenden ihren Dienſt durch die Maske der Form nicht ſchauen. Dieſe Souveräni⸗ tät ſtammte aus Wedekinds Natur: ſie war von Jugend auf über die Umwelt erhaben auf Grund der Einſtellung auf das Abſolute. Sobald das erſte Werk geſchaffen war, mußte er dieſe Umwelt aber anerkennen, weil nur ſie ſeinem Werke zur Wirkung verhelfen, die Wirkung ſeines Werkes zulaſſen konnte. Nun ſetzte Wedekinds kleiſtſcher Kampf ein: wie der Dichter des„Prinzen von Homburg“, der„Pentheſilea“ und des„Michael Kohlhaas“ hatte auch er einen Goethe der Zeit, einen„Goethe“ des Naturalismus— wenigſtens nach dem Urteil der Menge— in Gerhart Hauptmann, dem Kinde des Glückes, ſich gegenüber und damit eine ihm entgegengeſetzte Welt. Es war ein furchtbarer Weg, den Wedekind nun ging: vom Widerſtand leiſtenden Elternhauſe bis zur entwürdigenden Geldnot, vom Verlegerbetrug bis zum Bänkelſängertum in den elf Scharf⸗ richtern, vom Mißverſtehen aller„Literaten“, die wie ein Verhält⸗ nis zum Weſenhaften haßen können, bis zur Verzerrung durch eine naturaliſtiſche Schauſpielkunſt, bis zur Lächerlichkeit beim bürger⸗ lichen Publikum. Die Briefe reißen die Herzensnot dieſes Ringens —— guten im Kinde ſchlummernder e zu bringen. Unſer ganzes Daraus ergibt ſich, daß auf die Schulentlaſſenen ene Tatſache, daß gewiſſe Kreiſe ne Jugend von den n. rum gilt es, unſer⸗ en en Kampf f n ſtählernen Charakter, den wir ihr anergehen wolle eine Waffenrüſtung in die Hand zu geben, mit der ſie ſich gogen den Anprall einer verdorbenen Kultur perteidigen kann. Was hängt 70 von einer guten Charakterbildung Es gi ichts res als ein reiches Gemüt! Wie niel hat es bedurft, bis en unſerer Zeit die Auger geöffnet waren. Erf and in ſeinen Grundf ten erbebte, kam man allm 9 cht. Aber noch iſt nicht alles verloren, und zum Aufbauen und Wiedergutmachen iſt es nie zu ſpät. Ich zal irgendwo das Wort geleſen:„Eine Handvoll ſittlichen E s iſt mehr wert wie ein Scheffel Gelehr⸗ ſamkeit.“ Darum ſei unſer Augenmerk bei der Erziehung der Jugend zuerſt gerichtet auf die Bildung eines guten Charakters, Wenn wir ſelbf edlem Charakter ſtreben. wird es uns nicht ſchwer fallen, gend den rechten Wog zu führen. Noch von ſeite droht unſerer Jugend ſchmore Gefahr. über nac acht, welchen Ein⸗ fluß die„Lektüre“ auf das L enſchen, auch unſerer Jugend, auszuüben vermag. erade b. Anlagen zu pf Leben ſoll ein n ſein! 5 ab! er ant 3 Wer hätte nicht ſchon d en jedes eim Kinde tritt die Trag⸗ des E noch mehr in Erſcheinung: denn unſere Jugend verſügt zu einen regen Willen und eine vielbeſchältigte Phantaſie. der, wenn ſchon ſo oft ein gute⸗ Bu ch ontſcheidend in das Leben des Kindes eingriff und ihm neue Richt⸗ 255 linien für das künftige Leben zeigtel Das, was ſich unſere Jugend an guten Gedonken, an Leitſätzen u. dergl. in ihrer Innenwelt auf⸗ ſpeichert, das gehört ihr, und das macht ſie reich. Es iſt etwas herrliches um ein gutes Buchl Doch wir wiſſen alle, daß auf dem heutigen Bücherwarkt nicht nur gutes, ſondern auch ſchlechtes Büchermaterial feilgeboben wird. Das Kind, im Zeichen der Un⸗ fer it ſtehend, kann das Gute vom Schlechten noch nicht folge⸗ eiden, es kann nicht urteilen, ob ein Buch hemmend ode Was hat ein heimlich geleſenes Buch ſchon ien Kind⸗ tl, bald iſt die zarte Blütenwelt im Soobe!„es verwüſtet. Schutz darum unſerer Jugend vor ei en Lektüre! Allen Eltern und Kindern, die auf ein gutes Buch t legen, ſei daher der Beſuch der Jugend⸗ ſchriften⸗Ausſtellung im Anbau der'.ädtiſchen Kunſt⸗ halle beſtens empfohlen. 8 Laßt uns Helfer der Jugend ſein, auf welchem Platz wir auch ſtehen mögen. Des Volkes Zukunft iſt in unſere Hand gelegt; der Ernſt der Zeit verlangt, daß jeder Einzelne ſeine ganze Kraft entſalte zur Hebung des Volksganzen. Wonn dies geſchieht, dann hrauchen wir um die Jugend nicht mehr bangen, nein, dann dürfen wir froh und hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Mannheim. Maria Leitzig. — Die Kreuzotter Pelias berus) Die Kreuzotter, über die in den letzten Tagen ziemlich viel in der Tagespreſſe zu leſen war, iſt zum Glück die einzigſte Gift⸗ ſchlange Deutſchlands. Da ihr Biß indeß äußerſt gefährlich iſt, ſo daß etwa 10 Prozent der Verletzten dem Tode verfallen müſſen, ſo halten wir es für angezeigt, etwas näher auf das gußerordent⸗ lich ſchädliche Reptil einzugehen. Die Kreuzottek erkennt man vor allem daran, daß ſich ſtets über ihrem Rücken, vom Nacken bis zur Schwanzſpitze, eine ſchwarze Zickzacklinie hinzieht. Ein weiteres Erkennungszeichen ſind die auf der Mitte des Scheitels ſich befindlichen zwei Längsſtreifen, die von regelloſen Flecken und Strichen umgeben ſind, die mehr einer verkehrten Klammer)(als einem Kreuz ähnlich ſind, ſich niemals ſchneiden und nur ſelten bis zur Berührung ſich nähern. Das Männchen wird etwa 6s, das Weibchen etwa 78 Ztm. lang: der Biß beider iſt gleich gefährlich! Die Färbung iſt hell⸗weißgrau bis braungrau und ſandgelb, lichtrot, ſchwarzbraun bis ſchwarz (Höllennatter). Die Kreuzotter lebt im Walde, auf der Heide, auf Wieſen, Feldern und in Weinbergen! Sie hält ſich auf im Gebüſch, in ſteinigen. überwucherten Halden und beſonders in Moorgegenden, bewohnt Höhlungen unter Wurzeln oder im Ge⸗ ſtein, in Maus⸗ oder Maulwurfslöchern, entfernt ſich niemals weit von dieſen und ſetzt ſich möglichſt anhaltend dem Sonnenſchein aus. Je heißer und ſchwüler der Tag, je gefährlicher der Biß, je kühler und kälter, deſto weniger gefährlich. Ihre Nahrung beſteht aus Mäuſen. Spitzmäuſen, ſungen Maulwürfen, ſie frißt auch wohl junge Vögel und in der Not Fröſche; auch kann ſie lange hungern, wie alle Reptilien. Sie iſt äußerſt reizbar, gerät leicht in grenzen⸗ loſe Wut, bläht ſich auf, ziſcht und beißt. Am Tage flieht ſie nicht vor dem Menſchen, ſondern bleibt trotzig liegen und verrät ſich bei Annäherung durch ihr Ziſchen, dem ſogleich der Biß folgt. Daß die Kreuzotter ſpringt und ihren Feind weit verfolgt, gehört beſtimmt in das Reich der Fabel. Nachts flieht ſie wohl regelmäßig vor dem Menſchen. Der Viß der Kreuzotter iſt ſehr gefährlich. Der Tod erfolgt in etwa einer Stunde, auch erſt in—3 Wochen, höchſtwahrſcheinlich durch Herzlähmung. Als Ku⸗ rioſum wollen wir hier noch einſchalten, daſt jeder kleinere Warm⸗ blüter nach dem Biß der Otter unrettbar verloren iſt; nur der Igel macht hier eine rühmende Ausnahme. Es iſt wiederholt be⸗ N NDereee 9 reeee 2 um die na materielle Exiſtenz wie um die Anerkennung ſei⸗ nes Werkes mit erſchütternder Objektivität auf. Etwa wie Größe ſtrahlt hier von Wedekind aus: denn niemals ringt dieſer Dichter um perſönliche Lebensbefriedigung, immer nur um Erfüllung ſei⸗ ner Sendung, die da die Ueberwindung des materialiſtiſch⸗natura⸗ liſtiſchen Weltbildes, Kunſtproduktes und bourgeoiſen Menſchentums war. Man muß in den Briefen, die darum nach und nach mit allen bedeutenderen Vorkämpfern einer freien Kunſt einer nur dem Ab⸗ ſoluten dienenden Kunſt von H. Bahr bis M. Harden, von Bier⸗ baum bis Karl Kraus, von L. Jeßner bis Hans von Weber, von Rathenau bis G. Eyſoldt, in Verbindung traten, verfolgen, mit welch ungeheuren Widerſtänden dieſer Dichter bis zu ſeinem fünfzigſten Lebensjahr zu rechnen hatte, um die maßloſe Energie, die hier ver⸗ braucht. wurde, richtig abzuſchätzen, um zu erkennen, welch rieſen⸗ hafte Trägheit hier die Wandlung der geiſtigen und künſtleriſchen Welt zum heutigen Geſicht aufhielt. Und als Wedekind, immer noch kämpfend, weil er an ſeinen Sieg noch nicht glauben konnte, ſein Ziel zu kurz vor der Revolution erreicht hatte, da riß ihn eine kükiſche Krankheit hinweg und betrog ihn noch, tragiſch, um die Früchte ſeine Lebenskampfes. Aus dieſen Briefen nimmt Deutſch⸗ land das wahre Bild ſeines Verhaltens gegen ſeine Dichter entge⸗ gen, gegen all die Dichter, die im Gegenſatz, zum Strome der Zeit deutſchen Geiſt weiterentwickeln. Wird Deutſchland aus dieſem Dokument in dieſer Beziehung wohl vergleichbar Kleiſts Briefen, lernen? All, die es angeht, und das ſind vor allem al le bürger⸗ lichen Kreiſe ſollten dieſe Briefe mit ehrlichſter Selbſtkritik und reiner Beſinnung leſen, um das Erbe Wedekinds wuchern zu laſſen in heutigen und künftigen Zeiten. Die Briefe haben aus Wedekinds wildem, harten Kampf gegen Polizei und Zenſur, Verlogenheit und Oberflächlichkeit aber noch ein wahrhaft ſchönes Bild des Menſchen zu geben. Wedekind als Freund und Familienmitglied. Hier zeigt ſich die ganze poſitive Wärme und Treue ſeiner ſpröden Herzensart, ſeines edeln Man⸗ nestum, ſeiner Heimat⸗ und Ruheſehnſucht. Köſtlich erblüht dies Menſchentum, freilich immer eingehüllt von der Maske der Form und nur ganz ſelten meteorſtark hervorherrſchend in den Briefen an ſeine Frau und Mitarbeiterin Tillyn die ihm zwei Töchter ſchenkte. Durch Jahrzehnte hindurch bewährt es ſich gegen die Freunde, vergilt er Treue um Treue, etwa gegen Richard Wein⸗ höppel,(der Hannes Ruch der Scharfrichter, der heute als Profeſ⸗ ſor der Muſik in Köln wirkt) oder gegen Max Halbe, gegen Cael und Veate Heine. Welch rührend vornehme Dankbarkeit beweift er gegen alle, die ihm ja einmal halfen. Hier iſt der Augenblick, in dem unſer Gefühl ſich Wedekinds ſpröder Verſchloſſenheit, wil⸗ lensbeſtimmter und Antitheſendurchriſſener Männlichkeit zuwendet: wir fühlen mit ihm und von hier aus nun auch noch tiefer und in⸗ niger mit ſeinem Lebenswerk. lohnung des ſeum bezeichnet werden. 0 ſchaffen, der einen Einblick in die Geſchichte der ehemaligen freien 4. Seite. Nr. 339 Manunheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 24. Juli 1924 obachtet zund einwandsfrei konſtatiert worden, daß dieſer Stachel⸗ häuter ſich faſt ein Vergnügen daraus macht, von dem Giftreptil gebiſſen zu werden und gaturgemäß nur in die Schnauze. Er ſtößt die Schlange mit dem Kopfe an, dieſe wird wütend und beißt den Igel zu wiederholten Malen. Dieſer macht ſich indeß abſolut nichts aus dieſen Wunden, ſondern leckt ſie mitſamt dem Blut behaglich ab. Dann aber macht er Ernſt, packt den Giftwurm und zwar aus⸗ ſchließlich zuerſt beim Kopf, zermalmt dieſen und frißt die ganze Schlange ſamt den Giftzähnen und dito Drüſen behaglich auf. Zu beobachten iſt noch, daß ſelbſt abgeſchlagene Köpfe noch Minuten und Viertelſtunden lang nach der Enthauptung beißen und lebensgefährlich verwunden können! Als beſte Waffe für den Menſchen dient ein kräftiger Spazierſtock. Be⸗ gegnet man alſo einer Otter, dann nicht lange gefackelt: ein kräf⸗ tiger, wohlgezielter Hieb hinter den Kopf zerbricht ihr das Rückgrat. Nach einer halben Stunde kann man das Reptil ruhig im Taſchentuch nach Hauſe tragen. Es ſind Fälle bekannt, daß die Schlange durch das Taſchentuch in einen Finger gebiſſen hat! Wie hat ſich nun ein Gebiſſener zu verhalten? Als erſtes Mittel iſt kräftiges Ausſaugen der Wunde und ſofortiges Aus⸗ Seien des Giftes erforderlich. Sodann lege man einen möglichſt flachen Stein oberhalb der Wunde, alſo nach dem Herzen zu, auf das gebiſſene Glied und ſchnüre mit einem in Streiſen zer⸗ ſchnittenen Taſchentuch ſo feſt wie nur irgend möglich das Glied abh, um die Blutzirkulation aufzuhalten. Im nächſten Wirts⸗ Baus flöse man dem Patienten große Quanten Braant⸗ wein. Kognak, Rum oder dergleichen ein, wobei ſich die auffallende Tatſache feſtſtellen läßt, daß der Gebiſſene niemals einen Rauſch bekommt, wenn auch die gegebenen Doſen Alkohol ganz bedeutend waren. Man hat auch probiert, die Wunden aus⸗ zuſchneiden oder mit Pulver auszubrennen. Indes ſind dieſe Gegen⸗ ände nicht ſo raſch wie nötig zu beſchaffen, dann aber auch dürfte ſich ein Laie nur ſehr ſchwer dazu entſchließen, mit ſeinem Taſchen⸗ meſſer die Wunde auszuſchneiden, von evt. äußerſt unangenehmen Begleiterſcheinungen gänzlich zu ſchweigen. Bei all dieſen Mani⸗ pulationen iſt größte Eile dringend geboten, denn jede Minute iſt koſtbar. Der Patient muß ſchleunigſt ins Bett gebracht werden; man gibt ihm noch tüchtig zu ſchwitzen ein und holt ſchleunigſt den Arzt. Das Reich und alle Gemeinden ſollten ſich dazu entſchließen, große Prämien für jeden Kreuzotterkopf auszuſetzen, damit endlich mal dieſer ſo überaus bösartige und giftige Feind gänzlich ausgerottet werde. Sgh. Die Kriſis in den deutſchen hotelbetrieben Skeuern und andere Laſten Vom hieſigen Hotelierverband erhalten wir folgende Zuſchrift: Das deutſche Hotelgewerbe beſindet ſich zurzeit in einer ſo ſtarken Kriſis, daß es wohl berechtigt erſcheint, die breiteie Oeffentlichkeit auf ſeine kaum tragbaren Laſten aufmerkſam zu machen, die über kurz oder lang unweigerlich zu größeren Stockun⸗ gen in den Betrieben, wenn nicht gar pölligen Schließungen von Hotels führen müſſen, ſalls nicht eine grundeegende Herab⸗ minderung der vielen Verbindlichkeiten eintritt. Der Berliner Magi⸗ ſtrat hat bisher auf die dringenden Petitionen der Hotelbeſitzer⸗ organiſationen kaum reagiert und in ſeiner letzten Sitzung bekannr⸗ lich en dem Beſchluſſe feſtgehalten, die Beherbergungsſteuer von 15 Prozent vorläufig noch nicht aufzuheben. Es lohnt ſich, einmal auf die Steuern und Laſten des Hotelge⸗ werbes näher einzugehen, um zu der Ueberzeugung zu kommen, daß eine weitere Droſſelung dieſes wichtigen Gewerbezweiges ſich nur ſchädlich für die Allgemeinheit auswirken kann. Neben der ſtaat⸗ lichen Hotelwohnſteuer von 10 Prozent, die im Preiſe ſelbſt einge⸗ rechnet wird, kommt die viel umſtrittene 15prozentige ſtädtiſche Be⸗ herbergungsſteuer in Betracht, die noch durch die etwa 10 Prozent gusmachende Hauszinsſteuer ergänzt wird. Die letztgenannte Steuer, die nach dem alten Nutzertragswert des Grundſtücks berechnet wird, muß aus dem Grunde nachteilig für die Hotels wirken, weil die Vorausſetzung, daß alle Räume eines Hauſes voll ausgenutzt werden, beſonders in Anbetracht der augenblicklichen allgemeinen Geldkriſis im Hotelweſen nicht erfüllt werden kann. Neben dieſen Steuern fallen die verſchiedenſten Abgaben, wie die Körperſchaftsſteuer, die Rhein⸗Ruhr⸗Abgabe, die Schankſteuer, Vermögensſteuer, Umſatz⸗ ſteuer, Luſtbarkeitsſteuer, Getränkeſteuer, Handelskammerabgabe uſw. belaſtend ins Gewicht. Auch die Betriebsführung der Hotels verurſacht nicht unweſentlich Koſten als im Frieden. Die tarifmäßige Ent⸗ erſonals, dos in Vorkriegszeiten viel mehr auf Trink⸗ geld der Gäſte angewieſen war als auf feſte Beſoldung von den Hoteliers, die durch die Achtſtundenarbeitszeit bedingte Notwendig⸗ keit, die Arbeit auf zwei bis drei Schichten einzuteilen, ſchließlich die vorübergehende Einſtellung von Erſatzkräften wegen der geſetzlichen Urlaubsregelung wirken ſtark verteuernd. Man geht wohl nicht fehl, wenn man die Vermutung ausſpricht, daß die Belaſtungen, denen das Hotelgewerbe zurzeit ausgeſetzt iſt, etwa dreimal ſo hoch ſind wie in regulären Zeiten. Hierbei iſt zu berückſichtigen, daß dieſe Laſten auch im Frieden ſchwer traabar waren, weil das Hotelgeſchäft ſtets in einem beſonders ſtarken Maße den Schwankungen der Kon⸗ junktur ausgeſetzt iſt. Der Rückgang des Fremdenverkehrs muß auf die Dauer die Steuereinnahmen der Stadt in viel höherem Maße ſchädigen, als die übermäßig ſtarke Beſteuerung es wieder einbrin⸗ gen kann. Es iſt erwieſen, daß eine große Anzahl von Ausländern, Aus dem Bilde des Kampfes und des Menſchentums Wedekinds wachſen die Brieſe empor zu einem Kultur⸗ und Geiſtesbilde Zeit jeder letzten vier Jahrzehnte, von 1890 bis 1918, da Deutſchland ſeinen Weg zu: Kataſtrophe ging. Dieſe Zeit von einem weſen⸗ haften Menſchen erlebt zu ſehen, bereichert ſtärker als irgendwelche politiſchen Memoiren, denn weſenhafte Klärung wird vermittelt Darum ſin, die Wedekind⸗Briefe als eines der bedeutungsvollſten Dokument, anzuſprechen, die wir erhalten können und mit denen wir uns auseinanderſetzen müſſen. e * e 5 Aunſt und wiß enſchaſt Weinbrenner-Ausſtellung in der Badiſchen Kunſthalle Karls⸗ ruhe. Die ſchon ſeit langem in Ausſicht genommene Ausſtellung zu Ehren des großen einheimiſchen Baumeiſters Friedrich Wein⸗ brenner ſſt nunmehr aus Anlaß der Tagung des Deutſchen Werkbundes fertiggeſtellt und wird am Donnerstag, den 24. Juli eröffnet. Es ſoll nur gewiſſermaßen eine Vorſchau geboten werden zu einer mit anderen Inſtituten der Stadt zum 100jährigen Todestag des Künſtlers vorbereiteten großen und impoſanten Kund⸗ gebung. Die gegenwärtige Ausſtellung ſoll ein Einblick in ſein Leben und Schaffen vermitteln: Bildniſſe ſeiner ſelbſt und ſeiner Zeit, Moöbel und Geräte aus ſeinem Beſitz bringen uns die Men⸗ ſchen und die Zeit nahe; die großartigen Entwürfe ſeiner(und ſeiner Schüler) Hand geben einen Querſchnitt durch das Schaffen dieſes für Karlsruhe beſtimmenden Künſtlers.* Bom Germaniſchen Muſeum. Das Germaniſche Mu⸗ ſeum in Nürnberg hat ſeinen 70. Jahresbericht erſcheinen laſſen. Seine Kunſt⸗ und kulturgeſchichtlichen Sammlungen ſind im Jahre 1923 von rund 150 000 Perſonen beſucht worden. Zu den größten Arbeiten des vergangenen Jahres gehören die Fortführung der Um⸗ eſtaltung des alten Muſeums und der Umgruppierung und Neuauf⸗ ſtellung der in ihm untergebrachten kulturgeſchichtlichen Sammlungen. Die Kreiſe der Induſtrie und des Großhandels haben durch koſten⸗ loſe Zurverfügungſtellung der benötigten Materialien die Möglichkeit hierzu geſchaffen. Ein Muſeum, das derart auf der Opferwilliakeit des Volkes aufbauen kann, darf als ein wirkliches nationales Mu⸗ Ein eigener Nürnberger Saal wurde ge— Reichsſtadt gibt. Auch ein Rokoko⸗Zimmer aus einem Nürnberger Wohnhaus und eine der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts angehörende Nürnberger Prunkküche wurde eingebaut. Die Sammlungen der Denkmäler des deutſchen Handwerks und der Kinderſpielſachen wur⸗ den neu aufgeſtellt. Die Vereinigung der Kupferſtichſammlungen der Stadt Nürnberg und der Germaniſchen Muſeums wurde vollzogen. Ausſtellungsräume wurden geſchaffen, in denen Miniaturhandſchrif⸗ die Deutſchland als Durchgangsland paſſieren müſſen, möglichſt kurze Raft machen, oder ſogar das Beſtreben haben, eine andere Reiſe⸗ route zu wählen einzig und allein aus dem Grunde, weil die deut⸗ ſchen Hotelpreiſe in keinem Verhältnis zu den anderen Ländern ſtehen. Wenn man in Betracht zieht, daß die Hotels gewiſſermaßen die Viſitenkarte der Stadt darſtellen, weil der Reiſende nach den Speſen, die ihm der Hotelbeſuch auferlegt, unwillkürlich Rückſchlüſſe auf die Preiſe der induſtriellen Produkte des Landes zieht, iſt eine Aenderung der Hotelpreiſe in rein volkswirtſchaftlichem Intereſſe eine zwingende Notwendigleit. Staat und Gemeinden werden ſich in Zukunft viel energiſcher mit Maßnahmen beſchäftigen müſſen, die eine Konkurrenzfähigkeit der deutſchen Hotels im Gefolge haben, nicht nur im Intereſſe der bedrängten deutſchen Hotelinduſtrie, ſondern im Intereſſe der geſamten deutſchen Volks⸗ wirtſchaft. In Hotelierkreiſen der Stadt Mannheim wird lebhaft geklagt, daß der Bürgerausſchuß die Fremdenſteuer nicht aufhob und auch nicht auf 10 Prozent ermäßigte, wie es der Antrag der Deutſchen Volkspartei vorſah. Der Rückgang des Fremdenverkehrs in der Stadt Mannheim mache ſich von Tag zu Tag ſtärker fühlbar. Frei⸗ burg i. Br. war in dieſer Beziehung großzügiger; es folgte dem Beiſpiel zahlreicher anderer Städte im Reiche und hat die Frem⸗ denſteuer aufgehoben. Der Beſchluß wurde allerdings gegen den Stadtrat mit großer Mehrheit vom Bürgerausſchuß ge⸗ faßt. Da Mannheim inbezug auf die Fremdenverkehrsſteuer dem Beiſpiel der Nachbarſtädte folgen will, ſo müßte die Stadt eigentlich jetzt die Steuer von ſelbſt aufheben, da in Frankfurt, Heidelberg und nun in Freiburg die Steuer abgeſchafft iſt. * Alle Jahlungsmittel im Poſtſcheckverkehr gültig. Mit Ende der Woche wird die Vorſchrift aufgehoben, daß auf Zahlkarten und Reichsmarkpoſtanweiſungen nur mit Rentenmark gezahlt werden kann. Fortan werden bis zum Betrage von 50 Mark alle zuge⸗ laſſenen Zahlungsmittel angenommen werden.— Endlich, warum denn nicht ſchon früher! Weitgehende Nückſichtnahme auf den Mitkelſtand bei der künf⸗ ligen Beſigbeſteuerung iſt eine unerläßliche Vorbedingung für den Aufbau des neuen Deutſchland, aber ebenſo ſehr ein unabweisbares Gebot zwingender Tatumſtände und ſozialer Gerechtigkeit. Dieſer Satz wird in A. Jeſſens„Der Reichsgoldetat 1924“ durch Zahlen be⸗ legt, in denen die ganze Wahrheit über die nach dem Kriege über die deutſchen Staatsgläubiger d. h. den deutſchen Mittelſtand hereinge⸗ brochene Kataſtrophe erſchütternd zum Ausdruck kommt. Die öffent⸗ lichen Schulden(Reich, Länder, Gemeinden) betrugen vor dem Kriege rund 30, bei Kriegsende 95 Milliarden Goldmark. Dieſe Summe, die den Gläubigern von Reich, Ländern und Gemeinden durch die Geld⸗ entwertung vollſtändig verloren gegangen iſt, entſpricht der 2 4⸗ fachen Steuerleiſtung von 1913 oder dem Dreifachen des ährlichen Volkseinkommens vor dem Kriege. Außerdem haben die Gläubiger Jahr für Jahr die Zinſen dieſer gewaltigen Beträge ver⸗ loren. In den öffentlichen Anleihen hatte die große Schicht des Mit⸗ telſtandes einen erheblichen Teil ſeines Vermögens, vielfach das geſamte, in langer Lebensarbeit erworbene Vermögen angelegt. Es ich nicht mehr als billig, daß bei der künftigen Beſteuerung des Be⸗ ſitzes in Deutſchland dieſer beiſpielloſen Verelendung u. Verarmung des deutſchen Mittelſtandes Rechnung getragen werden muß. * Juſchüſſe zu den Vergütungen für nebenberufliche Dienſte. Von zuſtändiger Stelle wird mitgeteilt: Die badiſche Regierung hatte ſ. Zt. gegen die Weigerung des Reichsfinanzminiſters, den Ge⸗ meinden auch zu den Vergütungen für die nebenberuflichen Dienſte Beſoldungszuſchüſſe aus Reichsmitteln zu gewähren, die Entſcheidung des Reichsrats angerufen. Da im Reichsrat bei der zweiten Leſung eine erhebliche Mehrheit der Ländervertreter ſich gegen den Antrag Badens ausſprach, erſchien eine weitere Verfolgung ausſichtslos. *Die Jahl der Erwerbsloſen im Amtsbezirk Mannheim. Wie uns das Städt. Nachrichtenamt mitteilt, betrug am 15. Juli d. Js. die Zahl der beim Arbeitsamt Mannheim, öffentlicher Arbeitsnach⸗ weis für den Amtsbezirk Mannheim, gemeldeten Arbeitsloſen 8171 (5948 männliche, 2223 weibliche). Da am 8. Juli die Zahl der Voll⸗ erwerbsloſen auf 7611 ſich belief, iſt eine Erhöhung um 560 einge⸗ treten. Die am 15. Juli gemeldeten Arbeitsloſen verteilen ſich auf die einzelnen Berufsgruppen wie folgt: Facharbeiter der Metall⸗ und Maſchineninduſtrie 1751, Facharbeiter im Baugewerbe 108, Arbei⸗ ter im Verkehrsgewerbe 567, Hilfsarbeiter 2756, Angeſtellte im Handelsgewerbe und in techniſchen Betrieben 1185, ſonſtige Arbeit⸗ nehmer 1804. Gegenüber dem 8. Juli iſt in allen Berufsgruppen eine Erhöhung eingetreten. *Die Mannheimer Indexziffer Laut Mitteilung des Städt. Nachrichtenamts beträgt die vom Preisprüfungsamt für den 23. Juli berechnete Teuerungszahl(Ernährung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung und Bekleidung) 126 523 Miillarden Papiermark. Setzt man die entſprechende Vorkriegszahl(114,59 Mark) gleich 1, ſo er⸗ hält man die Inder ziffer 110 4,1 Milliarden. Da am 16. Juli die Indexziffer 1117,2 Milliarden betrug, iſt vom 16. bis 23. Juli ein Rückgang um 1,2 Prozent eingetreten. Legt man die Gold⸗ markpreiſe zugrunde, ſo ergibt ſich nach den Preiſen vom 23. Juli die Goldmarkindexziffer 110,4(1913 /14 gleich 100) gegen 111,7 am 16. Juli. Die Senkung iſt auf die Ermäßigung der Kartoffel⸗ und Gemüſepreiſe zurückzuführen. * Begießung und Reinigung der Straßen in Käfertal. Wie uns das Städt. Nachrichtenamt mitteilt, hat die Begießung der Mann⸗ heimerſtraße und der ſonſtigen Ortsſtraßen in Käfertal, ebenſo wie der Beſtände gezeigt werden. Dazu kommt der weitere Ausbau der Abteilungen des Muſeums, voran der Kunſt⸗ und kulturgeſchichtlichen Sammlungen. Die Bibliothek hatte ſich ſehr anſehnlicher Zuwen⸗ dungen zu erfreuen. Von Prof. Dr. Schulz erſchien der„Wegweiſer durch die Sammlungen im Neubau am Kornmarkt“ und eine Denk⸗ ſchrift, welche auch über die große Reorganiſation der Anſtalt durch Direktor E. Heinrich Zimmermann unterrichtet. der Schönheitsſalon vor 3000 Jahren. Die neueſten Grabungen der Archäologen der amerikaniſchen Harward⸗ Univerſität in Tunis in der Nähe der Ruinenſtätte, auf der einſt das alte Karthaago der Punier gelegen haben ſoll, haeen zu überraſchenden Funden geführt, die auf die Kultur dieſes reichen Handelsvolkes ein helles Licht werfen. Man legte ſieben Stockwerke hohe Häuſerblöcke frei, die Jahrhunderte vor der chriſtlichen Aera hier errichtet worden waren. Einige dieſer Bauten waren 50 Juß hoch und aus einer Art Beton gebaut. Den Zutritt zu jedem Stock⸗ werk vermittelten Treppen, die außen an die Gebäude angebaut waren. Dieſe altkarthaaiſche Stadtanlage war vollkommen unter Sand bearaben und hatte ſich daher verhältnismäßig aut erhalten. In den Wohnungen ſtieß man auf alle möalichen Einrichtungen, darunter auch auf einen„Schönheitsſalon“, in dem die Zeit⸗ genoſſinnen des Hamilkar und des Hannibal ſich ſchmückten. Dieres Gemach enthielt Gefäße mit Olivenöl, mit dem die Damen ihre Laut einrieben, um ſie weich und geſchmeidig zu erhalten. Dann fand man Schalen mit Hanna, die dazu dienten, dem Haar eine hochrote Farbe zu verleihen. Andere Schalen wieder enthielten ein aus den Wurzeln der Schwertlilie bereitetes Pulver. das die karthaaiſchen Schönen als Pulver für ihre dunkle Haut benutzten, um ihr eine hellere Tönung zu verleihen. Flaſchen mit Parfüm und Behälter mit wohlriechenden Kräutern ſtellten die Mittel dar. mit denen die Modedamen ihr Bad wohlriechend machten. Der überraſchendſte Fund aber waren einige merkwürdia ausſehende Tuben, die zweifel⸗ los einmal eine Farbpomade enthalten haben und die Vorläufer der Livpenſtifte von heute waren, mit denen man damals gerade ſo gut wie in unſeren Tagen dem Munde eine rotleuchtende Färbung ver⸗ lieh. In den Kinderzimmern fand man Spielzeun, kleine Kamele und Elefanten aus Ton und winzige Wagen. Der mächtigſte Opferaltar der Erde iſt der Mount Evereſt. In der kurzen Zeit, daß die Engländer den verwege⸗ nen Plan ſeiner Beſteigung durchzuführen verſucht haben, ſind ſchon 10 koſtbare Menſchenleben für dieſe Aufgabe geopfert worden, drei Europäer und ſieben Eingeborene, die als unerſchrockene Träger in den ihnen ungewohnten eiſigen Höhen treu gedient haben. Und das Ergebnis? wird man fragen. Noch konnte ſportlicher Wagemut nicht bis zum Haupt der„Göttinmutter der Berge“ vordringen, wie der Bergrieſe bei den Tibetern genannt wird, und Sven He⸗ deren Reinigung nicht durch die Stadt Mannheim zu erfolgen. Nach ten, Autographen, kalligraphiſche Kunſtwerke, Bucheinbände und Teile § 25 der bezirkspolizeilichen Vorſchriften vom 30. Dezember 1909 ſind die Angrenzer der Ortsſtraßen in Käfertal zur Begießung ver⸗ pflichtet. Anders verhält es ſich mit der Begießung der Straßen in der Altſtadt Mannheim. Dieſe geſchieht durch die Fuhrverwal⸗ tung auf Koſten der Angrenzer, von welchen Straßenreini⸗ gungsgebühren erhoben werden. Gleichwohl werden aber die Hauptperkehrsſtraßen in Käfertal an warmen und windreichen Sonn⸗ und Feiertagen, ſoweit es möglich iſt, durch das ſtädtiſche Tiefbauamt beſprengt. *Der Klaarkoffelkäfer ſchon in Baden? Der„Wehratäler“ teilt mit, es beſtehe in der Gegend von Wehr ſtarker Verdacht, daß der Käfer bereits in einem Grundſtück auf der Gemarkung Wehr auf⸗ getaucht ſei. Man wird eine amtliche Feſtſtellung dieſer Mitteilung abworten müſſen, weshalb wir dieſe Meldung mit allem Vorbehalt weiter geben. *HOeffnet nicht jedem Fremden die Tür. Vertrauensſeligkeit kann unter Umſtänden eine ganz angenehme Eigenſchaft ſein. Sie paßt aber nicht immer in unſere Zeit der Bettler und Einbrecher. Noch immer gibt es Menſchen und beſonders Frauen, die beim Klingeln die Flurtür ſofort weit öffnen. Bei dem großen Umfang, den der Hausbettel angenommen hat, wird man allerdings mehr als einmal einen armen Reiſenden oder Hauſierer vor ſich ſehen. Dieſe Leute ſind nicht immer das, was ſis ſcheinen. Vielfach handelt es ſich auch dabei um einen Genoſſen von Einbrechern oder Gaunern, die eine günſtige Gelegenheit zum Einbruch auskundſchaften wollen. Oß kommt es vor, daß ſolche Leute, wenn ſie merken, daß jemand allein in der Wohnung iſt, ſofort die Gelegenheit benutzen, und zu irgend⸗ einem Verbrechen ſchreiten. Die geöffnete Tür gibt ihnen dann den Vorteil eines ungeſchützten Angriffs, wobei nicht ſelten auch Betäu⸗ bungsmittel angewendet werden. Ganz verkehrt iſt es, ſolche fremden gar in die Wohnung zu laſſen. Die Folgen können un⸗ überſehbar ſein. drb. Selfſame Nächte. Es geſchehen Zeichen und Wunder. Kürzlich konnten Berliner Zeitungen triumphierend melden daß in einr Nacht, zum erſten Mal ſeit Jahren, in der Reichshauptſtadt weder ein Mord noch ein Raubüberfall, noch ein größerer Einbruch geſchah. Verwundert faßt man ſich an den Kopf und fragt ſich, wie das möglich iſt. Iſt in der Verbrecherzunft etwa ein Streik ausge⸗ brochen? Noch Verwunderlicheres iſt jetzt in Oldenburg paſſiert. Dort ſtand eine halbe Nacht lang ein Damenfahrrad alleine, unan⸗ gekettet u, unbeaufſichtigt auf offener Straße an ein Haus gelehnt. Am nächſten Morgen war es noch dall! Ob das auch in Mannheim der Fall geweſen wäre? * Wie helſe ich mir gegen den Sonnenbrand? Der jetzt ſo leicht vorkommende Sonnenbrand läßt ſich auf folgende Weiſe behandeln: Im erſten und zweiten Stadium, d. h. bei geröteter und angeſchwol⸗ lener Haut und bei Bildung kleiner Erhöhungen pudere man die ſchmerzenden Stellen mit Reispuder oder auch nur mit Mehl, gehe ſofort aus der Sonne und vermeide Waſſer und Seife. Größte Vor⸗ ſicht iſt den Salben gegenüber geboten. Am erfolgreichſten iſt eine chininhaltige Salbe oder Zinkpaſta. * Seikungspapier als Moktenſchuß. Verkauft nicht Euer Zei⸗ tungspapier! So angenehm die kleine Beigabe zum Wirtſchaftsgeld auch ſein mag, es gibt für altes Zeitungspapier auch eine andere Verwendung. Man wickle die Winterſachen, um ſie gegen Motten zu ſchützen, mehrmals darin ein! Wenn man dann ſchahette große Bogen obenauflegt, iſt das das Wirkſamſte Motten⸗ chutzmittel. *Dienſtzubiläum bei der O. E. G. Dieſer Tage können folgende Beamte auf eine 25jährige Tätigkeit bei der Oberrheiniſchen Eiſenbahn⸗Geſellſchaft zurückblicken: Betriebsinſpektor Hans Mer⸗ zinsky, Mannheim, Eiſenbahnoberſekretär Joſef Bohn, Heidel⸗ berg, die Lokomotivführer Philipp Jochim und Albert Münkel, beide aus Viernheim, Lokomotiboführer Jakob Nagel, Heddesheim, Oberweichenwärter Joſef Bach, Schriesheim und Oberweichenwärter Peter Schmitt, Mannheim. Boetriebsinſpektor Merzinsky trat kaum 17jährig als Anwärter bei der Pfalzbahn ein, wo er auch ſeine Prü⸗ fung mit gutem Erfolg beſtand. 1899 trat er zur Süddeutſchen Eiſen⸗ bahn⸗Geſellſchaft, der Rechtsvorgängerin der jetzigen O. E. G. Was er während der 25 Jahre im Dienſte für die betriebs⸗ und verkehrstechniſche Weiterentwicklung der Geſellſchaft geleiſtet hat, kann nur der ermeſſen, der ſelbſt Fachmann iſt. Es ſei nur an die Kriegszeit erinnert, in der mit Aushilfsperſonal und immer ſchlechter werdendem Material bei ſtarker Benutzung ein ſtets muſtergültiger und pünktlicher Verkehr aufrecht erhalten werden konnte. Möge es allen Jubilaren vergönnt ſein, noch recht lange und bei beſter Ge⸗ ſundheit ihr Amt zu verſehen. Hornhaut, Schtoielen und Warzen eeNulekzol 0„ erz⸗ und 57— N + 0 e 380 uad Brladten erpülgich Gegen Juß⸗ rt.— ſchweiß, ae und Wunblaufen Kukirol⸗Fußbad. Adler⸗Apotheke Ii 7, 1; Kronen⸗Apotheke am Tatterſall; Löwen⸗Apotheke an den Planken E 2, 16; Mohren⸗Apotheke Planken O 3, 5: Drogerien: F. Becker Nachf, am Speiſemarkt; Th. o. Eichſtedt, Kunſtſtr.; A Goßmann, Markt R1, 6, 8 zum weißen Kreuz, H. Geyer Mittelſtr 60; Ludwig und Schütthelm 4. 3; G. Schmidt, Seckenheimerſtr. 8; A Sperber. Seckenheimerſtr. 291; Springman's⸗Drogerie P 1, 6; Merkur⸗Drogerie Gontardplatz 2; K. Muhlhardt. Mittelſtr. 28a, Victoria⸗Drogerie Huppertz, Schwetzingerſtr. 26: 8¹7 din ſcheint ſeine Wette gewinnen zu ſollen, einem Freund abſchloß; in ſeinem vor einiger Zeit bei Brockhaus erſchienenen Buch„Mount Evereſt“ berichtet er in anziehender Weiſe darüber und auch über die wiederholten 3 Ver⸗ ſuche der Engländer, bis zu dem in Eis von den Stürmen des Monſuns umtoſten höchſten Punkt der Erde, 8880 Meter über dem Meer, vorzudringen. Mallory, auf vielen ſchwierigen Berg⸗ fahrten in den Alpen erprobt, war der Tüchtigſten einer unter denen, die die höchſte bergſteigeriſche zu löſen ſuchten. Zweimal ſtürmte er vergeblich gegen den Berg an, das drittemal, als er ſchon glaubte, die Siegespalmen rauſchen zu hören, ſtieß ihn die„Göttinmutter der Berge“ mit ſeinem Begleiter zurück— in den Tod. Mallory hatte das Weſen des Mount Evereſt raſch er⸗ faßt und ſein Schickſal vorausgeſehen. Er ſchrieb:„Unſere Auf⸗ gabe wird gewaltige Anſprüche an die Leute ſtellen und womöglich die Grenzen menſchlicher Kraft überſteigen. Vor allem andern: Glück muß man haben, am liebſten das größte Bergſteigerglück; ei⸗ nen Augenblick milder Stimmung, die das grauſame Weſen des Mount Coereſt vorübergehend erweicht. Vergeſſen wir nicht, daß dem höchſten Berg eine kalte Strenge innewohnt, eine Strenge, ſo furchtbar und ſo unirdiſch, daß kluge Menſchen gut daran tun, au der Schwelle des Hochzieles zu zaudern und zu zittern. Zum drittenmal gehen wir zum Angriff vor. Es wird der letzte ſein, entweder zum Guten oder zum Schlechten. Wir erwarten kein⸗ Gnade vom Mount Evereſt... Es iſt dem kühnen Mann nicht gegönnt geweſen, die grandioſe Schau zu genießen, die Spen Hedin in ſeinem prächtigen Buche„Mount Ebereſt“ vorahnend in großen Zügen geſchildert hat, das weiteſte, das mächtigſte Panorama der Welt. Aber ſoviel Kraft, ſoviel Mut, ſoviel Energie ſind nicht um⸗ ſonſt vertan, und die ſtrenge„Göttinmutter der Berge“ wird ſi wohl noch den Europäern beugen müſſen! Ein merkwürdiger Mumienfund. Der amerikaniſche For⸗ ſchunasreiſende Kapitän J. F. Sheridan berichtet in amerikaniſchen Blättern über einen ſonderbaren Mumienfund. von dem er die kühne Behauptuna aufſtellt. er bringe das von Darwin aeforderte ‚miſſina link“ bei. das„fehlende Glied“ zwiſchen Menſch und Tier⸗ Es handet ſich um die gelblich braune, verſchrumpfte Mumie eine neugeborenen Kindes, deſſen Kopf und Beine menſchlich ſind. deſſen Hände und Füße aber Klauen zeigen und ganz tieriſch geformt ſind' Sheridan hat die Mumie in dem noch wenia erforſchten Darien⸗ Gebiet des Iſthmus von Panama gefunden, wo man jetzt auch die „weißen Indianer“ entdeckt hat.„Ich ſtieß auf eine Grabanlage die ſchon dem Aeußern nach beſonders Wichtiges zu enthalten ſchien und fand in einer Tiefe von etwa 8 Fuß einen Hohlraum. in de eine Art Krypta angeleat war. Die Mumie, die in einer Kiſte war meiſterhaft einbalſamiert. Es war augenſcheinlich das einer beſonders mächtigen Perſönlichkeit. über. ie er Oſtern 1922 mit — —8 a rng EEKo —. —— e———2— 2. 122——2 +— 2 125 —————2228———— r⸗ in l⸗ er en ilt er f⸗ 19 lt e F rrrreer lacher Hof⸗ Donnerstag, den 24. Juli 1824 Mannheimer General Anzeiger(Mitiag⸗UAusgabe) 5. Seife. Nr. 339 Veranſtaltungen Neues Theater— Roſengarten Mannheim. Zum letzten Mole aeht heute abend die beliebte Opereite„Famflie Raffke“ n Beutten in Szene. im z Die Groß. Zirkns-Schau Buſch, die in kurzer Zeit in Mann⸗ daln ſlue 14 Tage gaſtieren wird, war bis vor kurzem fünf Mo⸗ —50 ang in Stuttgart und erfreute ſich dort während dieſer langen 89 80 zeines geradezu beiſpielloſen Erfolges. Das Unternehmen 5 int in vollſtändig neuem Gewande. Ein vorzügliches Pferde⸗ erregte in Stuttgart die Aufmerkſamkeit des Geſamtpubli⸗ Das geſamte Künſtlerperſonal iſt neu für Mannheim und gt großzügige Darbietungen. Vereinsnachrichten 8* 17. d Tierſchutzverein Mannheim. Der Tierſchutzverein hielt am b. M. eine autbeſuchte Monatsverfammluna im„Dur⸗ ab. Einaanas trua Frau Löſch⸗Kaden aus Manfred 8 Anter Tieren“ einice ernſte und heitere Tiergeſchichten vor. heitef orſitzende berichtete über die wichtiaſten Vereinsangelegen⸗ N. über 92 weiteren Aus bau des 1 51s 0 ung eines Wärters. Die Ausſprache war ſehr rege —— igte, daß auf dem Gebiete des Tierſchutzes nicht genug getan — in einer Zeit, wo ſchrankenloſer Figennutz den Menſchen hafen flichten gegen die Tiere vergeſſen läßt. Auch von Ludwias⸗ ſprach ſich ein Vertreter aus Tierſchutzkreiſen erſchienen. Man vec⸗ bishe ſich, in Zukunft die Beziehungen der beiden Vereine mehr als blick i enen zu wollen. Die Hauptaufgabe des Vereins im Augen⸗ not iſt die. Mittel und Wege zu finden. im Tieraſul die unerläßlich wendigen Einrichtungen zu treffen. Rommunale Chronik Größere Bauvorhaben nit der, Fiadtwerordnetenverſammluna in Elen beſchäfiat ſic da das 1, Plan, in Eſſen ein neues Stadttheater zu erbauen, Di ſetzige den Anforderungen in keiner Weiſe mehr gerecht wird. Nau efe ſtädtiſchen Kolleagien in Neumünſter beſchloſſen den de neuen ſtädtiſchen Krankenhauſes, verbunden mit 00 Kreiskrankenhauſe für den Kreis Bordesholm. mit mindeſtens Wicden Die Errichtung iſt auf dem.7 Hektar großen Gelände werde b Friedensſtraße und Boeſtedter Straße geplant. Die Koſten 8 auf über 1 Million Mark geſchätzt. Zur Erlangung von ürfen und zur Vornahme von Anpfanzungen wurden 20 000 für als erſte Rate bereitgeſtellt. Der Vorſchlag des Maaiſtrats ſchweſte Bau eines neuen Unterkunftshauſes für die Kranken⸗ hausk rn(Koſten 32 000 Mk.) wurde an die Bau⸗ und Kranken⸗ ommiſſion zurückverwieſen. Stadt Chemnitz rlant nach der„Bauwelt“ die Errichtung unterri. nduſtrieſchule mit 45 techniſchen Zeichenſälen, Spezial⸗ ſtü ſachtsräumen und Arbeitsräumen. Auf dem aleichen Grund⸗ 80 Realaumnaſium und ein Lehrwerkſtättengebäude er⸗ en. Tur Parchim(Mecklenbura) wird die Errichtung einer ſtädt. deranſchalle geplant. Die Baukoſten ſind auf 12—15 000 Mark chlaat. Ferner ſollen 16 Barecken des früheren Gefangenen⸗ 80 W. in Wohnungen umaewandelt werden. Es werden unagefähr zuleihbnungen bergerichtet. Baukoſten 40—50 000 Mark. An aus⸗ für 192 Geldern ſind im Haushaltunasplan der Stadt Parchim perhäl 425 25 000 Mark vorgeſehen. Bei den ſchwierigen Geld⸗ Verfücnilſen it es der Stadt unmöclich, eine arößere Summe zur dauna zu ſtellen. dud im ädeäſchen Hausbattsplan 1924025 der Stadt Wandspet Winter gende Beträge für Bauten ausgeworfen: für Hochbau: Haus Hiuſdorbaben 59 000 Mk., Sommerbauvorhaben 157 000 Mk., Holſtenhaf benfedderſtraße 47 000 Mk., Sportplatzhaus 23 000 Mk., eſba dbof für Waiſentaus und Verſoraunasheim 200 000 Mk.: für u: Flußbadeanſtalt 61000 Mk. u. für Straßenbau 46 500 Mk. * ernen, eidelberg, 23. Juli. Der Stadtrat bat ſich heute nachmittag beit 015 der Oberbürgermeiſter⸗ und der Voranſchlagsangelegen⸗ Saabiftiat. da der Oberbürgermeiſter Dr. Walz die Mitteilung 8 dtratsbeſchlüſſe vom Montaa nicht beantwortet hat. ch in Etllingen, 23. Juli. Der Bürgerausſchuß beſchäftigte 12 e Sitzungen mit dem Voranſchlag und erreichte die Herab⸗ auf 44 des Umlagefußes für Grund⸗ und Hausbeſiz von Pfennig und ür das Betriebsvermögen von 60 auf 58 Pfg. Weiter. gegen zwei Stimmen wurde der Voranſchlag angenommen. England(eterte er Bürgerausſchuß die Aufnahme einer Anleihe in betr ſoll'flammen mit anderen badiſchen Städten) Der Anleihe⸗ dic für Ettlingen 200 000 Mark ſein gegen Verpfändung der Stimmen Werke und des ſtädtiſchen Waldbeſißes. Mit 40 gegen 19 Anleihe bei drei Stimmenthaltungen wurde die Aufnahme der neuerli che England genehmigt. Der feſt, daß nach ſelten ſel ſenauer Becechnung das Geld bei 87 Verzinſung zu er⸗ chule von Jerner wurde das Schulgeld der Gewerbe⸗ und Handels⸗ 24 auf 16 Mark herabgeſetzt. die Raſt üel, 24. Juli. Zum Ausbau der Murgtalbahn erfährt Nart betrdte. daß die Baukoſten etwa 2 Millionen r Verk ragen und die Bauzeit etwa 1½ Jahre währen dürfte. ommif io hrsminiſter verſprach der in Berlin vorſtellig gewordenen 1ic0 10 dieſen Betrag im nächſten Jahr in den Voranſchlag einen Betz ahn einzuſtellen. Wie ſchon mitgeteilt, empfahl er aber, Reichsbag von etwa einer halben Million als Darlehen der gonpen 1 0 zu geben, damit ſofort mit dem Weiterbau be⸗ zutereſſent den könne. Es iſt gedacht, daß Württemberg als Haupt⸗ tatt und 000 M. vorſchießt, Baden 100 000., die:ädte und Gaggen Jreudenſtadt je 50000 M. Auch die Städte Gernsbach Der Stadtraßn ſollen ſich an dem geforderten Darlehen beteiligen. ein Darlehe von Raſtatt hat in ſeiner letzten Sitzung beſchloſſen, betefligten 75 50000 M. zu gewähren. Wenn aun die andern ſchlie ß, Stellen ſich dieſem anerkennenswerten Vorgehen an⸗ n, 2 lichkeit N die Vollendung der Murgtalbahn bald zur Wirk⸗ „Heben, Nus dem Cande dpfe pgeſcberg 22, Jull der Nedar hal geſtern das fünfte mann fuhr 1 Ein junger Mann aus Dorkmund namens Lutz⸗ dem Fluß u einem Boot auf dem Neckar. Ein Freund, der in das kleine Boot, das plötzlich umkippte. Luzmann badete, ſchaukelte Nach etwa 20 Minuten wurde Die er un verſank in den W̃ r geländet, 8 5 ellen. waren aber ſofort angeſtellten Wiederbelebungsverſuche Iter Ober. Golterung eer ebei Wertheim, 23. Juli. Infolge mangelhafter meinderat Jo elektriſchen Handlampe wurde der Landwirt und Sir ſef Haas, Vate ͤ 5 auf der Stelle get 55 1285 7 Kindern, von dem elektriſchen 8 Ra 7; f Haaen 25 Juli. Die Schützengeſellſchaft Raſtatt bält in den Madesſchützeniages eud Fr, Fevtember laut Beſchluß des Vadiſchen eſſterſcgaff 870 in Freiburg) hier das Schießen um die badiſche Gadernſten fef amit erhalten zualeich die neuerbauten, mit den Sntenccſeſeen cten Einrichtungen verſehenen Schießſtände der Laett die S chit Raſtatt ibre offizielle Feuertaufe. Gleichzeitig m die Ein, engeſellſckaft Raſtatt ihr 25jähriges Stiftungsfeſt, at. Dieſes lie des neuerbauten Schützenhauſes verdunden roßes Preig. at mitten im Walde. Mit der Einweihung iſt ein 5 17 55 und Gabenſchießen verbunden. daactaftekanen 23. Juli. Den Verſammlungen der badeſchen Land⸗ „Jüpf und Ger 10 im badiſchen Frankenland, und zwar in Unter⸗ reſten a lachsheim. murde von den Luzerneſamenbau treiben⸗ wurde z de de Intereſſe entaegengebracht. Bei den Vorträgen ſdion 3 5 rgn ausgeführt. wie wichtia gerade jetzt die Oraani⸗ om die aftänkiſchen Luzerneſamenbaucs iſt. In der Diskuſſion zum Ausdruck. daß die ſetzige Art der in engem Anſchluß an die Badiſche eigenſten Intereſſe dringend zu raten. ſich der neuen Organiſation anzuſchließen. “ Langenbrand(Murgtal), 23. Juli. Auf der Landſtraße wurde vorgeſtern nacht ein hieſiger junger Mann von einem Unbekannten rücklings überfallen und von ſeinem Fahrrad zu Voden ge⸗ ſchlagen. Der Täter entfloh. Das Motiv zu dem Ueberfall iſt noch nicht bokannt. * Villingen, 23. Juli. Auf der Fahrt zu einer kleinen Brand⸗ ſtelle ſtieß letzter Nächte der Automobilfeuerſpritze ein gefährlicher Unfall zu. An einer Straßenkreuzung bei der Bahn⸗ überführung kam das linke Vorderrad des Autos einem etwas her⸗ vorſtehenden Randſtein zu nahe. Hierdurch wurde das Steuer herumgelegt und der Kraftwagen ſchlug die Richtung auf die Brigach ein. Er durchbrach ein Eiſengeländer und fuhr die Böſchung hinab, wo er an zwei dicht aneinander ſtehende Bäume anrannte. Hier⸗ durch kam der Kraftwagen zum Stehen. Die Inſaſſen des Kraftwagens wurden herabgeſchleudert und leicht verletzt: nur Glaſermeiſter Karl Seemann trug eine ſchwere Bruſtquetſchung davon, die aber alück⸗ licherweiſe nicht lebensgefährlich iſt. „Freiburg, 23. Juli. Nun iſt auch Freiburg dem Beiſpiel zahlreicher anderer Städte im Reich gefolgt und hat die Frem⸗ denſteuer aufgehoben. Und zwar wurde dieſer Beſchluß fabrn den Stadtrat mit großer Mehrheit vom Bürgerausſchuß ge⸗ aßt. *Grenzach b. Lörrach, 23. Juli. Infolge Lohndifferenzen wur⸗ den die Chemiſchen Fabriken in Grenzach ſtillgelegt. * Bernau bei St. Blaſien, 23. Juli. Durch Blitzſchlaa iſt in Bernau⸗Kaiſerhaus das Haus des Landwirts Johann Gerteis vollſtändig eingeäſchert worden. Außer dem Viebbeſtand konnte nichts cerettet werden. *Konftanz, 23. Juli. Auf der Hochzeitsreiſe wurde der Kauf⸗ monn Emil Ziß aus Bad Homburg von einem Schlaganfall getroffen, der den ſoſortigen Tod herbeiführte. Aus der pfalz eudwigshaſen, 23. Juli. Der 16 Jahre alte Mechanikerlehr⸗ ling Willy Haßlinger aus Rheingönheim ſtürzte am 15. Juli ge⸗ legentlich einer turneriſchen Uebung in Mundenheim von einem Reck ab und zog ſich einen komplizierten Unterarmbruch zu. Im Kran⸗ kenhauſe, wo der Verunglückte untergebracht worden war, traten in den letzten Tagen Inſekfianen hinzu, was zur Folge hatte, daß der bedauernswerte junge einem Starrkrampf erlag.— Die Blättermeldung, daß im H Farbwerk der B. A. S. F. Betriebs⸗ ſtillegungen und Arbeiterentloſſungen in größerem Umfang vorge⸗ nommen worden ſeien, wird von zuſtändiger Stelle als unzutreffend bezeichnet. Betriebsſtillegungen ſind überhaupt keine eingetreten, und die Zahl der entlaſſenen Arboiter beträgt nicht 4000 ſondern nur 40. :: Ludwigshafen, 24. Juli. In der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch verſchied nach langem, ſchweren Leiden der Pfarrer der proteſtantiſchen Pfarrei 2(Apoſtelkirche) Dr. Fritz Huber im Alter von 59 Jahren. Ein unermüdlicher Seelſorger ſeiner Gemeinde, beſonders der Armen und Kranken, denen er ſtets helfend und lin⸗ dernd zur Seite ſtand, iſt mit dieſem Geiſtlichen, der ſeit 1907 in Ludwigshafen wirkte, dahingegangen. Die ihm nahe ſtanden, wer⸗ den dem beliebten und tüchtigen Prediger ein dauerndes Andenken bewahren. :: Ludwigshafen, 24. Juli. Von dem anläßlich des 14. Pfälz. Stenographentages(6. Juli) ſtattgehabten großen Wettſchrei⸗ ben iſt nunmehr das Reſultat bekannt gegeben. Es wurden im ganzen 420 Preiſe verteilt, davon 317 erſte, 64 zweite und 39 dritte. Beteiligt ſind daran 24 pfälziſche und 2 nichtpfälziſche Ver⸗ eine. Der Verein Ludwigshafen von 1874 errang mit 104 Preiſen den Hauptanteil.— Seinem Zimmerkollegen ſtahl der 24jährige Polſterer Wadle aus Glasweiler einen Anzug im Werte von 70 Mark und verſchwand damit.— Auf dem Raſen der gärtneriſchen Anlagen am Wittelsbachplatz balgten ſich in der Mittagsſtunde drei 17jährige Schloſſerlehrlinge und beſchädigten dabei die Anlagen, weghalb ſie zur Anzeige gebroacht wurden.— Eine 36jährige Ehe⸗ frau peranlaßte in der Gellertſtraße durch überlautes Schreien und Schimpfen einen großen Menſchenauflauf. Sie wurde wegen dieſes Unfugs ebenfalls zur Anzeige gebracht. :: Ktniklelsheim, 24. Juli. Auch auf dem Lande macht ſich fetzt der Geldmangel ſtark bemerkbar, beſonders bei den kleinen Handwerkern wie Schuhmacher, Schreiner, Schmieden etc., die von den Bauern, die ſelbſt ohne Barmittel ſind, kein Geld erhalten können. Unter dieſen Umſtänden hat es ein hieſiger Schneider⸗ meiſter vorgezogen, ſein Geſchäft aufzugeben und dafür einen Milch⸗ bandel zu betreiben. Jetzt fährt er täglich Milch nach Landau. Vereinsfeſtlichkeiten wie früher auch in dieſem Jahre abzuhalten, daran iſt gar nicht zu denken. :: Heinzenhauſen, 24. Juli. Der 11jährige Sohn des Arbeiters Adam Heil in Wiesweiler, der ſeit Dienstag voriger Woche ſpur⸗ los verſchwand, wurde im Baumwald erhängt aufaefunden. :: Speyer. 24. Juli. Ueber das Vermögen des Inhabers der Weingroßhandlung Philipp Renner iſt der Konkurs eröffnet worden.— Im Steinerſchen Anweſen an der Holz⸗ und Schützen⸗ 85 ſind bereits weiße und ſchwarze Trauben vollſtändig aus⸗ gereift. Gerichtszeitung Amksgericht Mannheim Mannheim, 23. Juli.(Sitzung des Amtsgerichts, S. G..) Vorſitz: Oberamtsrichler Schmitt. Vertreter der Anklagebehörde: Gerichtsaſſeſſor Schneider. Der 25jährige Arbeiter Franz Joſeph Schierle aus Neckarau ſteht unter der Anklage des Diebſtahls vor Gericht. Zwiſchen Schierle und ſeiner Ehefrau beſtehen ſeit Herbſt v. J. Differenzen. Sie leben infolgedeſſen getrennt. Die Frau trat in einem hieſigen Hotel als Kellnerin in Dienſt. Dort ſtahl ſie ſilberne Service⸗Be⸗ ſtecke und ihr eigener Ehemann brachte ſie hierwegen zur Anzeige die zur Folge hatte, daß die Frau jetzt eine längere Ge⸗ fängnisſtrafe verbüßen muß. Aus Nache bezichtigte daraufhin die Frau ihren Ehemann des Diebſtahls durch die Behauptung, ihr Mann habe in der Lagerhalle des Bauernvereins in Rheinau fünf Zentner Gerſtenmehl durch Einſteigen geſtohlen. Der Mann ſtellt den Diebſtahl entſchieden in Abrede und wendet ein, daß ſeine Frau ihm gegenüber eingeſtanden habe, einen Sack Mehl aus der Bauern⸗ halle geſtohlen zu haben. In Wirklichbeit kamen, wie heute ein Angeſtellter des Bauernvereins bezeugte, 5 Zentner Mehl abhanden, über den Dieb iſt aber bis heute nichts bekannt. In der Zwiſchen⸗ zeit iſt Schierle bereits wegen eines anderen Diebſtahls beſtraft worden. Trotz dringender Verdachtsgründe wurde er von der heu⸗ tigen Anklage freigeſprochen. Der 34jährige Polier Hans Reinert aus Baſel und der 40⸗ jährige Taglöhner Franz Joſef Sch. aus Steinfeld ſind des Dieb⸗ ſtahls und der Hehlerei beſchuldigt. Reinert war in einem hie⸗ ſigen Schreibmaſchinengeſchäft als Arbeiter tätig. Aus Aerger über die von ihm nermutete baldige Entlaſſung ſchaffte er eine Rechen⸗ maſchine im Werte von 750 M. auf die Seite und verkaufte ſie an den Mitangeklagten Sch., der wußte, daß die Maſchine aus einem Diebſtahl herrührte. Nach ſeinen Vorſtrafen iſt Reinert ein ge⸗ werbsmäßiger Dieb, der erſt im Frühjahr 1923 aus dem Zuchthaus entlaſſen worden iſt. Erkannte Strafe: Reinert 8 Monate Ge⸗ fängnis abzüglich 1 Monat Unterſuchungshaft. „Der 22jährige Schneider Georg Weger aus Bühl und der 22jährige Bäe er Ferdinand Rebel aus Hauenſtein(Pfalz) ſitzen wegen Diebſtahls und Hehlerei auf der Anklagebank. Weger ent⸗ wendete im Oktober v. J. 8 Herrenfahrräder, die teils im Hausflur des Hauſes IL. I. 2, teils im Hauſe B 1, 7b abgeſtellt waren. In einem dieſer Diebſtähle war Rebel Mithelfer, in drei Fällen ſuchte er, die von Weger geſtohlenen Räder zu veräußern und ſich dafür entſchädigen zu laſſen. Erkannte Strafen: Weger 3 Jahre und Rebel 8 Monate. Gefängnis. Der 64jährige Gelegenheitsarbeiter Jakob Markmann aus Seckenheim iſt des Diebſtahls beſchuldigt. Im Februar v. J. ſtahl ar aus der Brieftaſche eines Kleinhändlers den Betrag von 500 M. Uskammer bezw. deren Saatzuchtanſtalt i i n Raſtatt Den Landwirten des ganzen Bezirks iſt ſchon in 190 Er will damals ſich nur einen Spaß erlaubt haben, gibt aber heute an, daß ihn ſeine Notlage als alter arbeitsloſer Mann zur Tat ge⸗ trieben habe. Gegen Markmann wurde auf eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten erkannt. Dem Verurteilten wird Straf⸗ aufſchub auf Wohlverhalten bis 1. Auguſt 1925 bewilligt. Der 21jährige Taglöhner Joſef Seel aus Viernheim ſtahl im Hauſe Burgſtraße 5 auf dem Speicher durch Ueberſteigen eines Lattenverſchlags 2 Rohrſtühle 3 Ohſthürden und verſchiedene; Kinderſpielzeug. Erkannte Strafe: 8 Monate Gefängn 55 ** Der Mörder Hunderkpfund erweitert ſein Geſtändnis * Freiburg, 23. Juli. Seitens der Staalsanwaltſchaft Freiburg wird mitgeteilt: Nachdem Hundertpfund durch Urteil des Schwur⸗ gerichts vom 18. Juli zum Tode verurteilt war, hat er am folgen⸗ den Tage ſein Geſtändnis ergänzt und erweitert. Danach hat er in der Mordnacht zunächſt den Köpfer herausgeruſen unter dem Vorwand, es ſei in der Nähe ein Autounfall paſſiert. Als aber Köpfer vom Vette aus nach dem Namen des Rufers fragte und Hundertpfund, der darauf nicht vorbereitet war, nicht ſofort den Namen ſagte, ſcheint Köpfer mißtraut zu haben und kam nicht heraus. Hundertpfund entfernte ſich darauf und überlegte, was er nun machen ſollte. Er kehrte zurück, klopfte ſehr energiſch und drohte mit Fenſtereinſchlagen, wenn Köpfer nicht herauskomme und Waſſer für die Verunglückten bringe. Darauf ſtand Köpfer tatſäch⸗ lich auf. Hundertpfund ſah ihn durch das Haustorfenſter den Gang nach der Küche zu gehen. Er wollte ihn zuerſt durch dieſes Fenſter erſchießen, tat das aber nicht, weil er überlegte, daß er dann doch nicht ins Hau skommen könnte. Köpfer brachte aber zur Ueber⸗ raſchung Hundertpfunds das Waſſer nicht vorn heraus, ſondern ſtellte den Eimer hinten an dem Stall an den Miſthaufen und rief dem Hundertpfund zu, er ſolle den Eimer dort holen. Damit war das Vorhaben Hundertpfunds, Köpfer erſchießen zu können, wenn er aus dem Haus trete, zum zweiten Mal unmöglich gemacht. Der Mörder nahm nun den Eimer, entfernte ſich eine kurze Strecke vom Haus, kehrte dann zurück und führte die Tat ſo aus, wie er ſie bei der Schwurgerichtsverhandlung geſchildert hat. Den Schuß auf die Frau Köpfer hat er aus unmittelbarer Nähe abgegeben, in der Abſicht, in den After zu ſchießen, weil er ſich aus der Jugend er⸗ innerte, einmal gehört zu haben, daß ein großer Hund auf dieſe Weiſe ſchnell und ſchmerzlos erſchoſſen worden ſei. Die Schuhanprobe im Gerichtsſaal Ein probates Mittel zur Ueberführung Angeklaater brachte ein Berliner Landgerichtsdirektor zur Anwendung. Im Oktober v. J. war bei der Berliner Filiale des Salamander⸗Schuhgeſchäftes drei⸗ mal hintereinander eingebrochen worden, zuletzt mittels Deckendurch⸗ bruchs. Bei einer bald daruf erfolaten Durchſuchuna wurden in den Wohnungen dreier Arbeiter größere Mengen von Schuhen und Stzefeln gefunden. Wegen Diebſtahls angeklagt. behaupteten die Angeklagten vor dem Großen Schöffengericht Weddina, daß ſie die Schuhwaren für ſich und ihre Bräute infolge eines aünſtigen An⸗ gebots aleich auf Vorrat von Händlern angekauft hätten. Um nun ihre Angaben nachzuprüfen, ordnete der Vorſitzende an, daß die An⸗ geklagten die vorhandenen Stiefel im Gerichtsſaal an⸗ probierten. Das aleiche mußten die als Zeuainnen geladenen drei Bräute der Angeklagten tun. Dabei ſtellte ſich heraus, daß nur einer der Angeklaaten. der einen ziemlich kleinen Fuß hatte, in die Stiefel hineinkommen konnte. Die drei„Damen“ und die beiden anderen Angeklaaten lebten jedoch auf einem ſo aroßen Fuße, daß es ihnen unmötlich war, die Stiefel und Schuhe anzuziehen, weil ſie ihnen viel zu ena waren. Auf Grund der Beweisaufnahme ließ ſich den Angeklaaten jedoch nicht nachweiſen, daß ſie den Eindruch ſelbſt verübt haben: das Gericht nahm daher nur Hehlerei an und verurteilte die drei Angeklagten zu 7. 8 und 6 Monaten Gefänanis. Zuchthausſtrafen für Jrachtgul⸗Räuber Eine Räuberbande. an deren Spitze der ſchon vielfach vorbe⸗ ſtrafte Händler Paul Pernaß ſteht, ſtand vor dem Schöffengericht Charlottenburg. Die Anklage richtet ſich gegen etwa 15 Perſonen. Die Räuber haben ſyſtematiſch Gütertransvorte auf dem Schleſiſchen, Lehrter und Charlottenburger Bahnhof beraubt, indem ſie die Wag⸗ gons aufbrachen oder die ganzen Wagen auf Nebengeleiſe fuhren. um dann den Inhalt mit gefälſchten Ausweiſen abzutransportieren. Der Hauptangeklagte Kaehler wurde zu 271 Jahren Zucht⸗ haus unter Anrechnung von 9 Monaten Unterſuchungshaft und 5 Jahren Ehrverluſt verurteilt, der Angeklagte Kuſſach zu 31 Jah⸗ ren Zuchthaus unter Anrechnuna von 4 Monaten Unter⸗ ſuchungshaft und 5 Jahren Ehrverluſt, der Angeklagte Pernaß zu 3 Jahren Zuchthaus unter Anrechnung von 7 Monaten Unterſuchunashaft und 5 Jahren Ehrverluſt, der Angeklagte Gum⸗ brecht zu 1 Jahren Gefängnis unter Anrechnung von 1 Monat Unterſuchungshaft und 3 Jahren Ehrverluſt. der Angeklagte Stregl zu 3 Mnoaten Gefänanis. Die übrigen Angeklagten wurden fret⸗ Sportliche Kunoſchau Zuverläſſigkeits⸗ und Bergprüfungsfahrt im Sauland Der Bauländer Motorfahrer⸗Club Adelsheim⸗Oſterburken ver⸗ anſtaltete am vergangenen Sonntaa ſeine 1. Motorſportliche Veran⸗ ſtaltung, die ſich zu einem vollen Erfolg geſtaltete. Die 23 Kilo⸗ meter lange Rennſtrecke ſtellte an Fahrer und Maſchinen die arößten Anforderungen, da die zahlreichen und gefährlichen Kurven durch das beraige Gelände nicht zu überſehen waren. Die Zeiten, die von einzelnen Fahrern erzielt wurden ſind ausgezelamet zu nennen. Scherrer⸗Kochendorf fuhr auf 6 PS. N. S. U. die 23 Kilometer in 17.23 Min. Beſonders zu erwähnen wäre noch die Leiſtung von Lövenich⸗Mannheim auf Mars mit Beiwagen, der troz Reifendefekt(L. ſprang 5 Km. vorm Ziel der Pneumatik vom Bei⸗ wagen) die Strecke in 22,29 Min. zurücklegte. Am Start konnte man ſchon feſtſtellen, daß in allen Klaſſen erbittert um den Sieg gerungen wird. waren doch unſere bekannteſten Fachfahrer zu dieſem Rennen ins Bauland gekommen. Der jſunge Klub kann auf ſeine erſte Veranſtaltung mit Stolz zurückblicken. Nachfolgend die ge⸗ nauen Ergebniſſe: 1. Klaſſe: 1. Kasbaum⸗Heidelberg(D. K..) 27,49 Min.: 2. M. Kempf⸗Mannbeim(Famo) 39 Min. 2. Klaſſe: 1. Helene Warnofski⸗Oehringen(N. S..) 21:30,2: 2. Vachert⸗Kochendorf(N. S..) 22:18,2. 3. Klaſſe: 1. Gramlina⸗Oſterburken(Imperial) 20 Min. 4. Klaſſe: 1. Meiſezahl⸗Mannheim(enal. Triumph) 20:25.6; 2. Feigel⸗Heilbronn(N. S..) 23:28. 5. Klaſſe: 1. K. Scherrer⸗Kochendorf(N. S..) 17:23: 2. F. Ritter⸗Mannheim(Wanderer) 24 Min. 6. Klaſſe: 1. Greiner⸗Eberſtadt(N. S..) 18:10,4 Min. 7. Klaſſe: 1. G. Lövenich⸗Mannheim(Mars mit Die⸗ wagen) 22:29 Min.: 2. K. Häberle⸗Mannheim(Mars mit Beiwagen) 25:26,6 Min. Leichtathletik e Leichtathletik⸗Länderkampf England⸗Amerika. Auf dem Platze in Stamford⸗Bridge bei London trafen die Auswahlmannſchaften von England und Amerika im Leichtathletikkampf zuſammen, der in Form von ſieben verſchiedenen Staffeln er wurde. Amerika blieb im Ge⸗ ſamtergebnis Sieger. Die Reſultate: 4 mal 100. Pards: 1. Amerika 37,8 Sek. 2. England 5 Mtr. zur.— Meilenſtaffel: 1. England:18,3: 2. Amerika 2 Mtr. zur.— 4 Meilenſtaffel: Amerika 17:40,6; England 2 Mtr. zur.— 2 Meilenſtaffel: 1. England:56,8.— 3 Meilen⸗Mannſchaftslaufen⸗ England 14:35,8.— 480 Pards Hürdenſtaffel: Amerika:01,8.— Meilen⸗ ſtaffel: Amerika:24.— Schwimmen Neuer deulſcher Schwimmrekord. Bei dem Münchener Kreisſchwimmfeſt am Sonntag ſchuf Berges⸗Darmſtadt aber⸗ mals einen neuen deutſchen Rekord. Trotzdem er keine beſondere JKonkurrenz gegen ſich hatte, ſchwamm er die 400⸗Meter⸗Freiſtil in der neuen Beſtzeit von.30. ble Vom Geldmar łt „Von unserm volkswirtschaftlichen Mitarbeiter) Schwimmt Deutschland im Golde? Man könnte versucht sein, diese Frage zu stellen, wenn man liest, daß wieder die alten Goldfüchse im Werte von 10 und 20 Reichs- mark geprägt! werden sollen. Aber es wird wohl riehtiger sein, das alte Sprichwort zu zitieren, daß nicht Alles Gold ist, was glänzt. Das heißt in diesem Falle: Die Regierung nimmt die Prägung von Goldmünzen in Aussicht, aber sie behält sich vor, den Zeitpunkt zu bestimmen, in dem die alte Reichsmark im Goldgewande wirklich wieder ihre Auferstehung feiern soll. Wahrscheinlich wird es bis dahin noch eine gute Weile dauern. Vielleicht wird es auch rascher gehen als man glaubt. Das hängt ganz davon ab, is Welchem Tempo die Vorschläge der Sachverständigen verwirklicht werden. Haben wir erst eine Goldbank mit Goldwährung— der Gesetzentwurf ist ja bereits in den Händen der Reparationskommission— so werden Wir natürlich auch wieder Goldmünzen haben müssen. Und für den Anbruch dieses fast märchenhaft erscheinenden neuen goldenen Zeitalters ist der Entwurf der Regierung bestimmt. Wollte die Maenen vorher schon mit der Prägung von Goldmünzen anfangen, so Würde sie lediglich den Hamsferern einen Gefallen tun. Die Goldmünze würde in den Taschen dieser unangenehmen Zeitgenossen verschwinden, aber nicht in den Verkehr gelangen. Haben wir erst wieder eine sichere und feste Golddeckung, dann kann sich die Gold- münze schon eher sehen lassen. Man könnte auch aus einem andern Grunde noch fragen, ob wir im Gelde schwimmen. Der Geldmarkt zeigt eine ganz überraschende Flüssigkeit. Tägliches Geld ist verhältnismäßig sehr billig zu haben und infolgedessen be- lebt sich auch die Spekulation an der Börse wieder. Sie hat es vorübergehend fertig gebracht, den Kurs der Schutz- gebietsanleihe in die Höhe zu treiben, und zwar auch hier mit dem Aufwertungstrick. Diese Anleihe war auch bei krüheren Gelegenheiten ein beliebtes Spekulationsobjekt. Es hieß einmal, die südafrikanische Regierung wolle sie übernehmen und sie in eine Pfund-Anleihe umwandeln. Wie damals sind auch diesmal die Illusionen rasch verschwunden und wer klug war, ließ sich von vornherein durch das Schieksal der Kriegsanleihe Warnen, die nach ihrer kurzen Hausse wieder ziemlich heruntergekommen ist. Aber die Tatsache der Geldflüssigkeit erklärt manches. Es ist für diese Flüssigkeit bezeichnend, daß die Seehandlung kein täglich kündbares Geld mehr annimmt, sondern nur noch Wechsel ankauft. Das täglich kündbare Geld wird nämlich so reichlich angeboten, daß sich damit schwer noch ein Geschäft machen laßt. Ob die Seehandlung mit ihrer Sperre gegen kurzfristige Geldanlage klug gehandelt hat, ist indessen eine andere Frage. Große Wechselgeschäfte wird sie nicht machen, da die Reichsbank vorteilhaftere Be- dingungen bietet. Sie wäre auch wohl kaum zu dieser Maß- nahme übergegangen, wenn sie nicht tatsächlich durch die Verzinsung von täglich kündbarem Gelde bei der starken Flüssigkeit des Geldmarktes Verluste hätte befürchten müssen. Aber wie trügerisch ist doch der Wenn auch noch ferne Goldglanz und die Flüssigkeit des Geldmarktes! Wie die Dinge wirklich liegen, beweisen die zunehmenden St111- legungen großer Betriebe. Die Betriebseinschrän. kungen und eneaen die sich mehr im Kleinen und Stillen vollziehen, haben bereits einen beunruhigenden Um- fang angenommen. Der Verbrauch der Substanz und der völlige Mangel an Betriebskapital, beides beruhend auf dem stockenden Absatz und der ee Ausfuhr, wirken sich mehr und mehr aus. Es leiden darunter namentlich unsere kleineren Industriestädte und es gibt manche Kenner unserer wirtschaftlichen Lage, die befürchten, daß sich in diesen Industriegegenden besonders gefährliche Herde der Arbeitslosigkeit und der, inneren Unruhen bilden, besonders gefährlich, weil hier die Machtmittel, die der Staat einzusetzen hat, gering sind. Es ist im Interesse der deut- schen Wirtschaft dringend zu wünschen, daß die Londoner Konferenz bald zu einer Lösung und Deutschland damit bald zu ausläandischen Krediten kommt. Fnlich& Leis in Mannheim mit einer Zweigniederlassung in Ludwigshafen. Kaufmann Hugo Leis Witwe Luise geb. Eisenmenger ist durch Tod aus der Gesellschaft aus- geschieden. Grofßhandelsindex Die auf den Stichtag des 22. Juli berechnete Großhandels- indexziffer des statistischen Reichsamts ergibt gegenüber dem Stande vom 15. Juli(117,5) einen Rückgang auf 1145 oder um 2,4 Prozent, der vor allem durch die Senkung der Getreide- und Kohlen-(Braunkohlen) Preise herbei. geführt wird. Von den Hauptgruppen sanken Lebensmittel von 104,7 auf 102,0 oder um 2,5 Prozent, davon die Gruppe Getreide und Kartoffeln von 94,2 auf 90,1 oder um 4,4 Proz., Industriestoffe von 1408 auf 137,8 oder um 21 Prozent (davon die Gruppe Kohle und Eisen allein um 3,4), Inlands- Waren gaben von 109,2 auf 106, oder um 28 Prozent und Einfuhrwaren von 158,1 auf 157,1 oder um 0, Prozent nach. Die Erstattung der englischen Reparationsabgabe Durch eine soeben im Reichsanzeiger veröffentlichte Ver- ordnung des Reichsministers der Finanzen, wird für. die Reparalionsabgaben, die die englische Regierung in Höhe von 5 Prozent des Waren-Wertes auf seit 26. Februar 1924 in England eingeführte Waren erhebt, den deutschen Exporteuren eine Entschädigung in unverzinslichen, auf Goldmark gestellten Schatzanweisungen des Reichs gewährt, die über 10096, 10596, 110% und 115% von je des Ent- schädigungsbetrages lauten. Die Teilschatzanweisungen wer⸗ den in dieser Reihenfolge halbjährlich am 1. Kpril und 1. Oktober, erstmalig am 1. Gktober 1924, faällig. Der geringste Betrag der Gesamtschatzanweisungen lautet auf 40 Goldmark. 225 Beträge unter 40 Goldmark werdem dem Entschädigungs. berechtigten auf einem für ihn bei dem Reichskommissariat für Reparationslieferungen Abteilung Friedensvertragabrech- nungsstelle zu errichtenden Goldmarkkonto bis Zzur Er- reichung eines durch Schatzanweisungen auszahlbaren Be- trages gutgebracht. Jeweils nach dem 1. Januar, 1. April, 1. Jalt 158 1. Oktober, erstmalig nach dem 1. Oktober 1924, Werden auf Konto stehen gebliebene Spitzenbeträge in bar ausgezahlt. Eine Verzinsung der Goldkonten findet nicht statt. Pie Uebersendung der-Schatzanweisungen an den Entschädigungsberechligten erfolgt durch das Reichskom- missariat für Reparaflonslieferungen Abteilung Friedens- vertragabrechnungsstelle portofrei durch Wertbrief. Die Gefahr der Uebersendung trägt der Empfänger. Zur Deckung der Verwalfungskosten werden 2 Prozent des Entschädigungsbetrages einbehalten. von englischem Kammzug und Wollgarnen im ersten Halbjahr 1924 hat laut Textil-Woche Deutsch- land von England 5,9 Millionen Ibs an Kammzug empfangen verglichen mit 8,2 Millionen Ibs. im ersten Halbjahr 1913. Während der Export Englands an Kammzug nach allen übrigen Ländern im ersten Halbjahr dieses Jahres 18,1 Deutschlands Import 7 1 Halbjahre 1913 betragen hat. Deutschland in den ersten 6 Monaten dieses Jahres 11,3 Millionen Ibs. und im ersten Halbjahr 1913 15 Millionen Ibs., Während der Export englischer Wollwaren nach allen übrigen Bestimmungsländern in den ersten 6 Monaten 1924 11,6 Millionen Ibs. verglichen mit 10,1 Millionen Ibs. im ersten Halbjahre 1913. Deutschland hat in den ersten 6 Monaten dieses Jahres im ganzen von England wollene Halb- fabrikate im Werte von 2638 Millionen Pfd. Sterl. erhalen, verglichen mit 2 Millionen Pfd. Sterling im gleichen Zeit- abschnitt des Jahres 1913. Die Steigerung im Jahre 1924 ist um so bemerkens- wWerter, da seit Marz bereits in Bradford lebhaft darüber Klage geführt wird, daß weitere Lieferungen an Deutsch- land infolge der finanziellen Schwierigkeiten kaum möglich ein würden. Trotzdem hat Deutschland aber noch im Juni annähernd 3 Millionen Ibs. an Kammzug und Wollgarnen von England erhalten, d. h. sogar noch etwas mehr als der Monatsdurchschnitt der vorhergegangenen 5 Monate. Der deutsche Import von Kammzug und Wollgarnen ist durch- weg in billigen Sorten. Kapitalgesuche im Auslande und ihr Echo Die Hoffnung auf Hergabe von Kapitalien und Krediten durch das Ausland, die sich unter gewissen politischen Voraussetzungen in nicht allzu ferner Zeit erfüllen dürfte, hat manches übereifrige deutsche Unternehmen verleitet, auf eigene Faust am ausländischen Geldmarkte Anleihen zu versuchen. Die Zahl solcher Gesuche, die zumeist durch Inserate in ausländischen Zeitungen erfolgen, ist unter dem Druck der deutschen Kapital- und Kreditnot so groß ge- worden, daß englische Stimmen wiederholt zur Zurück- haltung mahnten. Ebenso in Holland und neuerdings in der Schweiz. Mitunter begegnet man tatsächlich geradezu über- trjiebenen, auf den ersten Blick hin unglaubwürdigen Inser a- ten. Denn wenn beispielsweise in einem Falle für rheini- sche Industriestädte 100 Millionen Schweizer Franken gegen einen Zinssatz von 50—60 Prozent pro Jahr oder 42—57 Prozent pro Monat gesucht werden, fragt das Ausland sich sogleich, welche deutsche Industrie in der Lage sei, Devisen- kredite mit 50—650 Prozent jährlich zu verzinsen. Die Folge ist, daß man draußen geneigt ist, an Schwindel- eschäfte zu glauben und das Vertrauen auf das eutsche Wirtschaftsleben verliert. Nun wird es sich wahrscheinlich in den allermeisten Fällen nur um Versuch- ballons handeln, die Geldvermittler und Agenten aufsteigen lassen, um jene Stellen ausfindig zu machen, die zur Her- gabe von Kapitalien überhaupt bereits sind, aber trotz allem bedeuten sie eine schwere Schädigung des ausländischen Zutrauens und werden wahrscheinlich nur höchst selten, vielleicht niemals zum Erfolg führen. Aber die Praxis der Kapitalgesuche Privater im Auslande weckt noch ein anderes Echo. Die deutschen Gesuche bewirken in neuester Zeit immer häufiger vermeintliche Kapitalangebote des Auslandes, die an sich sehr verlockend lauten, zunächst aber Vorausbezahlungen von 200 Goldmark verlangen, um weiter verhandeln zu können. Hier ist Vorsicht durchaus am Platze, denn der Verdacht liegt nahe, daß es sich um Schwindler handelt, denen es nur auf die Anzahlungen an- kommt. Das wilde Suchen von Krediten und Kapitalien an den ausländischen Geldmärkten bewirkt demnach nichts als Schäden. Denn das Ansehen des deutschen Wirtschaftslebens im Auslande wird durch sie nur herabgesetzt, was schlechte Vorbereitungsarbeit bedeutet für jene künftigen Anleihe- verhandlungen, die teils im Gange sind, teils auch noch auf- genommen werden sollen. Ho. -o- Volksbank Neckargemünd e. G. m. b. H. In der 56..-V. Wurde mitgeteilt, daß der Geschäftsgang im neuen Jahr sich ganz wesentlich gehoben hat. Der sich aus der Gewinn- und Verlustrechnung ergebende Ueberschuß von 5700 Goldmark ist nicht Reingewinn, sondern stellt ver- bliebene Substanz dar. Geschäftsanteile verwendet werden. Der neue Geschäfts- anteil Wwurde auf 200 Goldmark festgesetzt. Der Antrag, die Genossenschaft in eine solche mit beschränkter Haftpflicht umzuwandeln, wurde einstimmig genehmigt. Viertel des Iid. Rechnungsjahres haben mit einem Ertrag von 1515 Mill. anteilmäpig dem Voranschlag entsprochen. Die größten Erträge lieferten die Einkommensteuer mit 475 Mill.(davon Mill. aus Lohnabzügen), Umsatzsteuer mit 445 Mill., die Verbrauchsteuern mit 215 Mill.%4. Die Lage ist jedoch nur scheinbar günstig, da die Ausgaben weit höher sein werden, als der Anschlag vorsieht. :: Hinfuhrbewilligungen für Futtermittel und Kleie in die Schweiz. Wie die Reichsnachrichtenstelle des Auswärtigen Amts für Außenhandel in Mannheim erfährt, hat sich die Getreideverwaltung bereit erklärt, für ein größeres Quantum Futtermehl und Kleie Einfuhr- bewilligungen zuzusichern, für Freigabe der Ware im kommenden Spätherbst. Diese Zusicherungen und die Einfuhrbewilligungen selbst werden nur solchen Firmen er- teilt, die im schweizerischen Handelsregister eingetragen sind und sich regelmäßig mit der Einfuhr von Futtermitteln befassen. Gestüzt auf eine erhaltene Zusicherung der Einfuhrbewilligung kann der Importeur die betreffende Menge Kleie und Futtermehl entweder im Auslande auf spätere Lieferung kaufen oder dieselbe sofort auf Transit- lager in die Schweiz einführen. Hinsichtlich des Zeitpunkts der endgültigen Freigabe der zugesicherten Einfuhrmengen, ebenso bezüglich der Verteilung des in Aussicht genomme- nen Einfuhrkontingents unter die einzelnen Exportfirmen behält sich die Getreideverwaltung volle Freiheit vor. „ Barmer Bankverein Hinsberg, Fischer& Co. in Barmen. Die Bank hat im Vorjahr unter Aufgabe ihrer Beziehungen zu der von der Heydt-Kerstens-Bank in Amster- dam die Aktienmehrheit der Diskonto- und Effektenbank in Amsterdam erworben, die ihre holländischen Interessen wahrnimmt. Ebenso wie bei dem Barmer Bankverein selbst wegen der ganzen wirtschaftlichen Verhältnisse und aus Gründen der Ersparnisse zahlreiche Filialen eingezogen werden, soll jetzt auch in Holland der Abbau vor- genommen werden, und zwar erfolgt die Einziehung der Filialen Rotterdam und Haag. Begründet wird die Maß- nahme mit dem Hinweis darauf, daß diese beiden Filialen hauptsächlich beschränktem Effektenverkehr dienten, wo⸗ gegen die Bank unter dem neuen Einfluß beabsichtige, von einem Institut, das sich bisher in der Hauptsache mit der Ausführung von Effektenorders beschäftigt habe, zu einer Bank in mehr eigentlichem Sinne des Wortes überzugehen. Was den in Deutschland beabsichtigten Filialenabbau an- betrifft, der zum Teil auch schon vorgenommen Worden ist, s0 komme neben solchen Filialen in Kleineren Ortschaften, wWo die Kundschaft durch nächstliegende Filialen bedient werden kann, solche Zweigniederlassungen in Betracht, die durch die Uebernahme von anderen Banken entstanden sind. Insgesamt werden sich unter dem neuen Gesichtswinkel etwa 20 Pilialen als überflüssig erweisen. ) Eingestelltes Konkursverfahren. Das Konkursver- fahren über das Vermögen des Konsumvereins für Karlsruhe und Umgebung e. G. m. b. H. wurde mangels Masse eingestellt. Er soll, zur Aufwertung der alten :: Die Reichseinnahmen aus Steuern und Zöllen im ersten Mannheimer Handelsregister Hinträge zum Handelsregister A: Bankgeschäft Wilhelm Rub, Kommanditgesellschaft 1f Mannheim: Edmund IJsaak ist als persönlich haftender Gesellschafter ausgeschieden. Die Prokura des Willi Damian und des Jakob Hllsinger ist erloschen. Max Keller in Mannheim. Die Firma ist erloschen. A. S. Baer& Sohn in Mannheim. Kaufmann Ludwis Kaufmann, Mannheim ist als persönlich haftender Gesell- schafter eingetreten. Die Prokura des Ludwig Kaufmann is erloschen. Herbst& Reyersbach in Mannheim. Die Gesellschaft iel aufgelöst und das Geschäft mit Aktiven und Passiven un samt der Firma auf den Gesellschafter Kaufmann IJWan Reyersbach, Mannheim als alleinigen Inhaber übergegangen, der es unter der bisherigen Firma weiterführt. Philipp Betz in Mannheim. Die Gesellschaft ist aufgelöst und das Geschäft mit Aktiven und Passiven und samt del Firma auf den Gesellschafter Küfer Philipp Betz, Mannhein als alleinigen Inhaber übergegangen, der es unter der bis- herigen Firma weiterführt. Abraham Landau-Hönigsberg in Mannheim. Die Prokura des Moritz Gutmann ist erloschen. Mannheimer& Co. in Mannheim. Kaufmann Ernst Jsaac Mannheim ist als persönlich haftender Gesellschafter aus“ geschieden. Götz& Ettlinger in Mannheim. Die Gesellschaft ist aul- gelöst und die Firma erloschen. Theodor Mai in Mannheim. Inhaber ist Theodor Mal, Kaufmann, Mannheim. Ludwig Schwarztrauber in Mannheim-Feudenheim. In- haber ist Ludwig Schwarztrauber, Kaufmann, Mannheim Theodor Hofmann, Mannheim ist als Prokurist bestellt. Max Witzleb in Mannheim. Inhaber ist Max Witzleb, Kaufmann, Mannheim. Wilheim Götz in Mannheim. Inhaber ist Wilhelm Götl, Kaufmann, Mannheim. Einträge zum Handelsregister B: Fellgesellschaft m. b. H. in Mannheim, Zweignieder“ lassung, Sitz: Leipzig: Die Zweigniederlassung ist erloschen. Bürobedarfs-Gesellschaft m. b. H. i. Lid. in Mannheim Die Firma ist erloschen. Schrieder G. m. b. H. in Mannheim: Eugen Löb Geschäftsführer ausgeschieden. Kaufmann Otto Mannheim ist als Geschäftsführer bestellt. Gebrüder Krayer G. m. b. H. in Mannheim: Die Prokur des Georg Brans ist erloschen. Devisenmarkt London stellte sich heute früh gegen Paris auf 850 und der Dollar gegen Paris auf 19,51 Franken. In Gold pfennigen ausgedrückt notierte heute früh 4 ist als Baum, der frang sische Franken mit 21,53 Pfg., der Schweizer Franken 0 77,20, der belgische Franken mit 19,36, und der italienisenh Lire mit 18,13. Bezahlt wurden für das englische Pfuf, 18,46„, für den holländischen Gulden 1,60,75 und für 75 Schwedenkrone 1, 11,70. International war der Devisenmarn gestern Nachmittag etwas lebhafter. Der Markt Londoſ Paris war jedoch abgeschwächt. Pfunde notierten 18,57—18,60 und später mit 18,52 Br. 10b Für die deutsche Bic erhielt man in 2 130 Centimes. Das englische Pfund kostete 1830 Bie Sonst lagen uns heute früh folgende Notierung vor: Zürfd 30 auf London 23,97/, Paris 28,10, Brüssel 25,20, Holland 208, 1 Paris auf London 85,28, Belgien 89,45; London 2 Paris 85,2756, Brüssel 95,31, Holland 11,504. 2 Zoörsenberichie Mannheimer Effektenbölse 11 NMannheim, 28. Juli. Die Börse war etwas ruhigſig doch blieb die Tendenz ziemlich fest. Badische Aangeg ingen zu 13 um, ferner Benz zu 2,5, Gebr. Fahr, zu ug⸗ ursen von 4% und%, Germania Linoleum zu 875, M heimer Gummi zu 1, Neckarsulmer zu 396 und Rhein Fleugh⸗ zu 5. Sonstige Veränderungen: Rhenania.60., Seiling, strie.60., Karlsruher Maschinenbau 1,90 G. 2,10., Br 50 Konserven 0,65., Mez Söhne 2 G. 2% B. Unionwerke Zellstoffabrik Waldhof 7,75 G. und Zuckerfabrik Waghäu 2,30 G, Waren und Märkite Pforzheimer Edelmetallpreise vom 23. Juli. Kilo Gold 2785 Bill. G. 2795 Bill. Br.; ein Kilo 811 90,50 Bill. G. 91,50 Bill. Br.; ein Gramm PIat i n 14,60 Bi 15 Billionen Brief. 7 Auf dem Nürnberger Hopfenmarkt vom 22. Juli 15 trug die Zufuhr 10 Ballen. Der Umsatz war ebe gen 10 Ballen. Die Tendenz ist unverändert. Marktho t (Hallertauer) wurde zum Preise von 200—240 verkaul Bremen, 23. Juli. Baumwolle. American Fully midd 1 be . G. e. 28 g mm loko per engl. Pfd. 32,93(31,88) Dollarcents. Berliner Metallbörse vom 23. Juli Prelse in Festmark für 1 Kg. 23 Aluminlum 22. 15 Elektrolytkupfer 121.50 122.75 in Barren— 301% Rafflnadekupfer 1,06-1,08.07-1,00 Einn, ausländ. 4,50-.60 410 4ů0 Blel.57.0,58 0,58.0 59 fttenzinn 4,20.-.50 430.2% Rohzink(Vb.-Pr.)—.——.—[kiokel.20-.40 264.00 do.(r. Verk.) 0,57-.58 0,57-0,58 Antimon 1,64-0,68.6 910 plattenzini..0,49 048..49 Siider für 1 fr. 91,—-92.— 91,— Alumlnlum 2,20-2,30 2, 20-2,30[Platin p. Gr.— London, 23. Juli(WBB) Metallmarkt.(in Lst. l. d. engl. t. v. 1016 E7 6 22. 2 22. 23. Blei 21.25 3770 Kuplerkass 62.20 62.50 bestselecl. 66.50 66.50 Zink 32.28 13% do.3 Monat 63.39 63.50 Nickel 130.— 130.— Ouecksilb. 13.50 507 0. Elektol. 67.— 67.— Zinn Kassa 245.75 242.50 Regulus 50.— Schiffahrt Nächste Dampferabfahrten der Hamburg-Amerika Lini, Nach Newy) Vork: D. Cleveland am 31..; D. Relianeg 50 5..; D. Albert Ballin am 4..; D. Westphalia am 1, f Nach Philadelphia-Baltimore: D. Amassia am 25. Liguria am 15. 8.— Nach der Weskküste Nordameſſiet D. Sachsen am 9..; M. S. Iſis ca, 30..; D. Montſzades ca. 13. 9. Nach Südamerika: PD. Brasilia am 26..3 P. 123. am 9..; D. Sachsenwald am 9. 8; D. Wasgenwald àm 4 8% Nach Cuba-Mexiko: D. Halsatia am 12..; D. Westerwal strüß 26..; D. Toledo am 12. 9.— Nach Westindien: D. Sesrrie, am 2..; D. Teutonia am 16. 8.— Nach Ostasien: P. 9,85 am 26. 7. engl. D. Tydeus am 2..; M. S. Havelland am Agte engl. DP. Kosmos am 16..; D. Elberfeld am 23. 8.— Leorgl Dienst: D. Stralsund ca. 25..; D. Aegina ca. 26..; D. cd. 26..; D. Alesia ca. 31..; D. Pontos ca. 2. 8. Riga und Petrograd wöchentlich. el Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannbeinm General⸗Anzeiger. G m. b. H. Mannheim. E 6. 2. Direktion Ferdinand Heyme— Cbefredakteur, Kurt Fiſchef, ul Verantwortſich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Tet Aite Fiſcher: für das Feuilleton: i. V. Kurt Fiſcher für Kommunalbet WIIl Lokales: F. V. Fr Kercher: für Sport und Neues aus aller Wazerſcht 1 Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebiete, Anbor *5 den übrig. redaktionellen Teil: Fr. Kircher: f. Anzeigen: J. Be 7 Bonnerst d. 1 —unersfag. den 24. Juli 1924 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 339 4 letzter Zeit in Newyork ſeltener geworden. Faß 3 de fi für di 4 dri Wi fnah ter 50.1 5 Faſt gewann es den ſempfiehlt für dieſen Zweck d d die Wieder me des Wal⸗ —„Neues aus aller Welt Anſchein, als ob ſie ſich überlebt Fätten. Oder ſollten es am Ende 55 A die 5 er Gipfel der Vereinsmeierei. In der„Elbinger Zeitung“ die größere Wachſamkeit der Polizei, oder die ſchärferen Vorſichts⸗ meinſamer Tätigkeit auf dem Gebiete ernſter ſozialer Fragen un⸗ achg h nachſtehende Anzeige:„Um einem vielgeäußerten Wunſche des Publikums geweſen ſein, bor denen tollkühne[bedingt gefördert werde, ganz im Gegenſatz zu den hypermodernen die und einem dringenden Bedürfnis abzuhelfen, ſowie Tatſächlich ſind in Newyork mancher⸗ Sprungbewegungen, die jedem ernſten Zuſammenſchluß der Ge⸗ 50 mmelten militäriſchen Erfahrungen zu verwerten, wird i neue S hutzmaßnahmen getroffen worden, die es den Räubern ſchlechter ein Hindernis bedeuten.“ Die Corporation nimmt Herren 15 ehict, den Berein 1 5 Stnbeateſte nicht mehr ganz ſo leicht machen, ihre Ziele zu erreichen. So hat und Damen als Aktionäre auf, aber auch paſſive Mitglieder. Jedes 19 15 15 aale. 5 gräßerer 55 55 a 105 gegen eine Konventionalſtrafe von 1000 erade übera⸗ S e ſi den F n oder zu den großen Fabriken ei⸗ Dallar für jeden Fall der Zuwiderhandlung, wäh inn de zu einer fine Panzerwagen eingeſtellt, in Penen ſich bewaffnete Wächter bes res keinen einzigen 0 dene 0 0% 195 mertſamteit dn ſie durch die Originalität ihrer Ausführung die Auf⸗ 1 8 15 11 2 e ſchaben miſen die Bmditen biger Tänge zu tüe een aee e e modernen Tänzen 525 80 der Deſfenllichkeit. Ein beſonderer Fall ereiggete ſich ae bean ſe dern ihre Raubanfälle aus⸗ einsig der Tango. Es iſt beabſichtigt, eine große Propaganda für 2— ge in Newhork. Eine Frau mit dem in Amerika durchaus fett keichfalls i 55 gen 155 waffen hantieren, ſehen ſich die Bewegung zu eröffnen und namentlich moderne Komponiſten nian Dunnibuſſes fanlichen Namen Brown trank, auf dem Duche ehtes bei ee e e ſe wird 2 gegenüber, und für die Zwecke der Vereinigung zu gewinnen. Es werden Preis⸗ daß ſi 5 fahrend, ein Fläſchchen Jodtinktur aus. Erſt dadurch, wenn auch Poli 155 Bür gerſchaft 13 deheln⸗ Abn aene deniſche feuſcho ded ueee ſie aufmerkfan heflige Schreie ausſtieß, wurden die Fahrgäſte auf lichkeit aus der Aelt eſchafft 10 haben, ſo hatler Un nach Tun⸗ 55 e wird zu Hausbällen der 115 ſpital am. In ſehr bedenklichem Zuſtande wurde ſie ins Ho⸗ Liſt und Verſchla abe 977 Verbreche 2 ſie och ohne die Uppierten ſollen in Zukunft nur Mitglieder der Corporation einge⸗ sell- erfolgreiche Ueberfall in den Neachtengehnbefen d r N, e 13 1 55 nnen e n ist emeldet: zweier Kapitalverbrechen. Aus München wird tralbahn liefert den beſten Beweis dafür. Es war ben mus Peitek Fude den Ner e e cedeckt worder Chiemſee ſind aleichzeitia zwei Mordtaten auf⸗ legtes Komplott der Räuber, ſich al⸗ Arbeiter zu verkleiden, um ſech wicht 1 ze und zu Erzeſſen eibe. Ssg 1 5i0 de t 11 Leiche der ee— 05 7 8u erwecken, dem Panzerauto zu nähern, in 1575 bereits von dent ee Einfluß bes 1 winterli Katharina ocke geborgen, die nach einem der Geldtrans 7 8 i 85 imee 2 en Tanzveranügen von einigen Bauernburſchen vergewal⸗ wagen ee e 0 900 1 5 8 110 05 555 1 Ch 150 K B igen, weiſter 725 ferner der Forſt⸗ aus der eiſernen Kaſſette herausgenommen worden war gegen 55 Ge c at der eien Weſchſchſt 8 25 Nä ndfſeine Frau. die ihr vierjähriges ſerfolgte der Ueberfall, jedwede Rückſicht f 5 Die Zeit der elöst der 50 iſt 972 4 5 und vergraben 1 nnteg ſie 1 Wächter diederge⸗ Aach uin der Aeußerung einer ältere nach vier Jahren, durch eine unvorſichtige ſtreckt hatten, ſich mit der Beute— natürlich in einem ſchon bereit⸗ litäten ſeeliſcher und geiſtiger Natur, ſondern auch durch ih im— er älteren Tochter des Ebepaars aufgedeckt worden. ſtehenden Auto— in Sicherheit bringen. Di ͤ geiſtig durch ihr Aeuße⸗ 15 een edd im Gumnaſium. In dem Gymnaſium zu wie verwegene e ae eee i05 e ee, unterri ane in dem Knaben und Mädchen zuſammen Vorſicht der Transport von Geldern bewerkſtelligt werden kann. Es 5 n zu ſtellen gewohnt ſind. kura Der 1läbrige Obn hat ſich eine blutige Liebestraabdie abgeſpielt. gibt eben Verbrecher die vor keinem Mittel zurückſchrecken, ſondern JJJJ——.. reri 5 mit der aleichaltrigen unda⸗ n die beſtdurchdachten Schutzmaßnahmen au ukommen. bein⸗ 7 9 0 gellerte ſ Stampel. Als das Mädchen dem Knaben eines Tages— Ein amerikaniſcher Wlhmm⸗une Unter Führung mbee[1 14 1. 2 eeee. ö iebe, zo 7 wolle von ihm nichts mehr wiſſen, da ſie ihn nicht mehr von Miß Oliva Stevenſon, der Tochter des bekannten Schuſterinſel⸗.50,2.65 2 5,ſ2.352 37/2 67 Mapmbeim.26 4,20.21½4.10.02.01 aul- ens der er Sekundaner während des Unterrichts einen Revolver Schweinekonſervenfabrikanten in Ehicago, wurde die Anti⸗Chimmy⸗ Magen: ee 5 Stelle tot aſche und ſchoß das Mädchen nieder. Dieſes war auf der Corporation mit einem Kapital von 100 000 Dollar gegründet. Die Mannbeim 435 128 122 420474 712 Mab. Ein Mörder wurde verhaftet 5 Vereinigung ſoll dem Zwecke dienen,„den Auswüchſen des Nigger⸗ Naub. 92 78 5 ſtücke und Lad wegenes Banditenſtück. Die waghalſigen Banditen⸗ tums in Tanz und Geſellſchaft“ ein Ende zu machen und an ſeine Aee ee 1 Erſcheinungen 5 11 75 geraumer Zeit zu den täglichen Stelle die„Bflege ordentlicher und den Forderungen geſellſchaft⸗ 1, eunm— 88 0 ſtad 5 2 gehören ſcheinen, waren in Baede Bildung entſprechender Tänze“ zu ſetzen. Die Corporation Rheinwaſſerwär mnee 200 C e FerkAäuft amehrere Fertreter—). Dreedtes, 2. Famſlenbaas be e ohne beſ. Vorkenntniſſe, gute 4(Billenähnlich) in der Nähe Mannheims mit Auto⸗ der-— N glichkeit, s lort gesucht. barage. 4 Zimmer, Küche. Speiſekammer, Bad 5 elsheimerstraße 40, part. Its werden ſofort frei, Preis 14000 M, Anzahl 4000., „„ Abends—8 Uhr. 4152 Reſt auf 1. Hypothek zu 700 jährl. ſofort zu nerkf. 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