— Samskag, 26. Juli 8 0. eu pellg: dn mannbeim und umgebung wöchentlich »pfennig. die monatüchen Sezieher verpflichten Sebwen evti. Henderung der wirtſchaftüchen verhültniſſe A5885 werdende preiserhöhungen anzuerkennen. poſt⸗ maun nte Nnummer 1730 Rarlsruhe.— Hauptgeſchüäſtsſtelle heim E e. 2. Seſchüfts⸗nebenſtelle neckarſtadt, wald⸗ „e ernſpr. nr. 701, 7032, 7043, 700, 7538. Telege.⸗Ndr. 0 eneralanzeiger mannbeim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. — Mittag⸗Ausgabe Neue Mannheimer Jeilung 0 Badiſche Neueſte Nachrichten ellagen: Sport u. Spiel im Mannheimer General-Anzeiger Aus Zeit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Muſik-Jeitung. Welle u. Schall · Aus Feld und Garten. Wandern u. Neiſen Jonoml Anzei Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 343 Anzeigenpreiſe nac carif, dei verauszah'ung prs ein⸗ ſpaltige Rolonelgeile ſür Rulgemeine Ruzeigen o, 40 Sels mart eklamen 2,— Soldmark. Süe Ruzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung über⸗ nommen. göhere Sewalt, Streiks, Setriebsſtörungen uſw. derechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Rusgaden oder für verſpätete Rufnahme von An⸗ zeigen. Ruftr. d. Lernſpr. ohne Gewähr. Serichtsſt. Manndeim. Die Einladung nach London das Gutachten der Juriſten Berlin, 28. Juli(.40 Uhr.) Der Pariſer Sonder⸗ ichterſtalter der Agentur Havas in London meldet: Der franzöſiſchen und engliſchen Rechtsſach⸗ 1581 ndigen zuſammengeſetzte Ausſchuß Fro-⸗ ane und Sir Cecil Hurſſi), der das Gulachlen über e Hinzuziehung deulſcher Vertreker erſtatten ſollte, ſtellte eſt. daß die Deutſchen nach London berufen wer⸗ vergand zu gewiſſen Modalitäten der Durchführung des Sach⸗ erſtändigenylanes Stellung nehmen müßlen. Marx und Streſemann fahren nach London 15 Wie wir hören, hat das Reichskabinett beſchloſſen, daß der ichskanzler Marx und der Miniſter Streſemann gemeinſam utſchland in London vertreten ſollen. der Kampf um die rettende Formel (Von unſerem nach London entſandten Sonderberichterſtatter) London, 26. Juli. r Konferenzbarometer ſteht auf unverändert, was ie L eutend iſt mit einem gewiſſen Erfolg der Verhandlungen, ahrt denwärtig zwiſchen den Delegierten und den Bankleitern ge⸗ 0 werden. Der Kampf um die Formel, die die Hoch⸗ 5 mit den Politikern ausſöhnen ſoll, dauert uneinge⸗ fort, er wird aber mit einer gewiſſen Reſignation ge⸗ 180 die beſten Köpfe hatten ſich bisher vergebens bemüht, aß die mandigung herbeizuführen. Herriot will nichts davon wiſſen, lichen Veeparationstommiſſion bei der Unterſuchung einer abſicht⸗ en erfehlung Deutſchland⸗ gänzlich ausgeſchaltet wird, er will ae ebenden Prüfungsausſchuß bloß eine beratende volltom erteilen, die Reparationskommiſſion aber mit allen Macht⸗ wie ausſtatten. De Bankleiter verlangen dagegen nach nterſuch aß die Reparationskommiſſion einfach ihre Rolle dem ral chungsausſchuß überträgt, alſo temporär in einer neu⸗ en Lage bleibt. die 55 man nicht imſtande war, eine Formel zu finden, ſo wurde geſtern angeſetzte Sitzung des politiſchen Komitees auf 990 verſchoben. Es iſt aber ſehr zu bezweifeln, daß das meiſten— an der Lage bis Montag etwas ändern wird. Die volilſche ſind bereits geſtern von London abgereiſt, die mittag 5 reiſe werden ſich nach Spithead begeben, wo heute nach⸗ vollen 05 dem König die erſte Flottenrevue ſeit den verhängnis⸗ enige des Juli 1914 wieder ſtattfinden ſoll Wenn auch Stzung ommiſſionen in London bleiben, um ihren Bericht für die 5 Anſche Montag nachmittag fertigzuſtellen, ſo dürfte das nicht bandle 805 erwecken, als ob es ſich dort um politiſche Fragen VVVVFFV gehen jetzt von Es er Seite aus, nachdem die Belgier verſagt haben. vor, dab; Vorſchlag Stefanis zruppesebend, daß auch franzöſiſche und deutſche Bank⸗ zwar bie 1 der internationalen Anleihe teilnehmen ſollen und balichtel einer Höhe von 2 Milliarden Pfund Sterling. Um dieſe entel 0 verſuchen, reiſte der franzöſiſche Finanzminiſter Cle⸗ rüber Er wird mit den franzöſiſchen Bankleitern da⸗ manz 55 8 und wird mit zwei Vertretern der Pariſer Hoch⸗ wähnten it rontag hier weitere Veſprechungen führen. In dem er⸗ italieniſchen Vorſchlag wird aber auch Nachdruck darauf ge⸗ mit den Deutſchen unterhandelt werden ſoll, und zwar in olchen Umfang, daß, um zu einer zwangloſen An⸗ land zu lonkerengbeſümmungen des Dawesplanes durch Deutſch⸗ werde, e eine beſondere Kommiſſion eingeſetzt amit wüäre„Kontrolle der deutſchen Budgeteinkünfte übernehme. gut wie ie Möglichkeit einer abſichtlichen Verfehlung ſo 50 vollkommen ausgeſchaltet. wohl ſich die Italiener geſtern die größte Mühe gaben, mit ihren Vorſchlag durchzudringen, zeigte ſich bei den Franzofen ein zunehmender peſſimismus Man wi —.5 die Vertagung zu erreichen, und zwar unter 5 17 Vorgabe, daß die Konferenz die ihr geſtellte Aufgabe, legen, zuſtand echniſchen Bedingungen des Dawesplanes feſtzu⸗ moiſc e gebracht und nun wegen der Anleihe Sonderbeſprech⸗ lchkeit iſt 5 den beteiligten Faktoren zu führen ſeien. In Wirk⸗ rung des 5. aber eine vollkommen willkürliche Abände⸗ daß der 9 eſchluſſes der Reparationskommiſſion. der dahin ging, leihe geſt erſt dann in Kraft treten kann, wenn die An⸗ ſchlechte Aufne iſt. Herriot würde bei England und Stalden eine franzöſiſ 88 75 finden, wenn er mit dieſem Antrag, der geſtern in 1 elegationskreiſen be ö e 8 Bed ſprochen wurde, am Montag her des R baben 155 Deulſchlands auf Zulaſſung zu den Verhandlungen allen, 15 die Juriſten dahin ausgeſprochen, daß Deutſchland in Rerpiat wesplan betreffenden Fragen das Rechkt beſigen, auf doner nicht mehr große Luſt zu zeigen, die Lon⸗ Aus dieſem 15 unter den gegebenen Bedingungen fortzuſetzen. nregungen 0 hat es heute auch wenig Zweck, auf gewiſſe regſſtriert engliſcher Seite näher einzugehen. Es ſei bloß daß Macdonald den Vorſchlag machte, in der nächſten Woche über die Frage des Prinzips der militäriſchen Ruhr⸗ räumung zu verhandeln. Er will damit die Eiſenbahn⸗ frage, die noch immer ungelöſt iſt, verbinden. Sollte bis zur nächſten Vollſitzung am Monkag eine Verſtändigung prinzipieller Natur zwiſchen der Finanz und den Staatsmännern zuſtandekommen, ſo wäre das die Rettung der Konferenz. Jedenfalls läßt ſich ſchwer annehmen, daß Herriol noch hier bleiben und mit irgend einem Erfolg über andere Fragen verhandeln könnte. Schlechtes Wetter in paris V. Paris, 25. Juli.(Von unſ. Pariſer Vertretr). Einer der alliierten Experten ſoll ſich geſtern in London geäußert haben, die Reparationskommiſſion ſei eine in Mißkredit gera⸗ tene Einrichtung. Nur Frankreich ſei ihr gegenüber noch rührig,, weil es ihr die Feſtſtellung der„Verfehlungen“ verdankt, deren es bedurfte, um das Ruhrgebiet zu beſetzen. Dieſe Aeußerung gibt in knappen Worten den Eindruck wieder, den man von der Lage der Konferenz und von der auf ihr herrſchenden Stimmung gewinnen kann. Die amerikaniſchen und engliſchen Geldleute ſcheinen in ihren Forderungen feſtzubleiben und trotz des Lärms der Pariſer Blätter zu einem Entgegenkommen zugunſten der Reparationskommiſſion nicht bereit zu ſein. Andererſeits wird auch feſtgeſtellt, daß ſogar die treueſten Freunde Frank⸗ reichs allmählich von deſſen ſtarrköpfig vertretenem Standpunkt abrücken. Die nationaliſtiſche Preſſe führt dieſe Tatſache auf Ma⸗ növer der Finanzleute zurück. Pertinax äußerte die Vermutung, die geſtern ſchon in Paris zu ſpüren war, daß die Bankleute unter dem Druck gewiſſer Deutſch⸗Amerikaner ſtehen, die großen Einfluß bei der Federal Reſerve Board haben. Wenn dies zutrefſe, dann ſei alles leicht zu erklären. Die Anleihe ſei dann eben nur ein Manöver, das aus dem anderen Manöver, Dawesplan genannt, hervorgehe. Die belgiſchen Bemühungen, in der Sanktionsfrage zu einem Kompromiß zu gelangen, haben wieder eine Formel gezeitigt. Die einzige von ihnen, die bis jetzt noch am Leben geblie⸗ ben iſt, ſieht vor, daß die Kompetenzen des der Reparationskommiſſion angegliederten Expertenkomitees ſich nicht nur auf die Sanktionen, ſondern auch auf die Feſtſtellung der Verfehlungen erſtrecken ſoll. Die Belgier legen Herriot nahe, ſich mit dieſem Vorſchlag einver⸗ ſtanden zu erklären, und auch die anderen Delegationen ſollen ſie darin unterſtützen. Man glaubt, daß die Engländer den Verzicht auf iſolierte Aktionen nicht mehr von Herriot fordern werden, wenn er den Wünſchen der Belgier nachgibt. Andererſeits aber befürchtet man in Paris, daß England eine raſchere Räumung der Ruhr und das Ende der militäriſchen Okkupation fordern könnte. Die Löſung dieſer heiklen Frage, von der der ganze Erfolg der Konferenz abhänge, ſoll dem„Matin“ zufolge den Experten anver⸗ traut werden. Herriot möge ſich nach Paris begeben, denn es habe keinen Zweck Tag für Tag auf eine definitive Faſſung zu warten. Es leide nicht nur die Würde des Miniſterpräſidenten unter den Wechſelfällen einer techniſchen Diskuſſion, ſondern auch die öffentliche Meinung in Frankreich werde beunruhigt und des⸗ intereſſiert. In 8, 10 oder 14 Tagen ſoll dann Herriot nach London zurückkehren und mit den übrigen Regierungschefs eine allgemeine Vereinbarung ſuchen, die die Entſchlüſſe der Experten zuſammen⸗ faſſe. Aber erſt dann ſei auch die Zeit gekommen, die Deutſchen anzuhören, und mit ihnen einen Vertrag abzuſchließen. Es iſt kaum anzunehmen, daß Herriot dieſem Wunſch Folge leiſten wird, er ſoll ſich im Gegenteil geäußert haben, vorläufig in London zu bleiben, da er hoffe, durch ſeine Anweſenheit die Arbeiten der Konferenz zu beſchleunigen. Im großen und ganzen iſt man jedenfalls in Paris von dem Gang der Konferenz nicht erbaut und weiß auch für den Augenblick keine neuen Vor⸗ ſchläge, um ihr über den toten Punkt hinweg zu helfen. Dann wie⸗ derholt die Preſſe die Angriffe gegen die unerbittliche Hochfinanz und wartet unterdeſſen auf ein Wunder, das das feſt gefahrene Kon⸗ ferenzſchiff wieder flott macht. Hughes beſucht Poincars Nach einer Londoner Drahtung erklärte Huahes geſtern auf einem Frühſtück, das der Botſchafter Kellog veranſtaltete und an dem Herriot und Theunis teilnahmen, ſich nach einer längeren Aus⸗ ſprache bereit, Poincaré am Dienstag oder Mittwoch zu be⸗ ſuchen. Er wolle ihn über die Haltung Amerkias in allen europäiſchen Fragen, einſchließlich Abrüſtungs⸗ und Schuldenfrage aufklären. Herriot ſoll von dieſer Ausſprache in Paris anoeb⸗ lich eine Mäßigung der Oppoſition erwarten. Man will erkennen, daß eine entgegenkommende Haltung in London für Frank⸗ reich ſehr weitreichende Folgen in Bezug auf eine baldige Flüſſig⸗ machung der 11 Milliarden Deutſchlands und in Bezug auf äußerſt kulante Behandlung der Schuldenfrage ſowie der volitiſchen Garan⸗ tien zur Folge haben werde. Was Morgan ſagt (Von unſerem nach London enkſandten Sonderberichterſtatter.) Des London, 26. Juli. Wie aus Newyork gemeldet wird, wurde der Bankier Morgan vor ſeiner Abreiſe nach Europa von zahl⸗ reichen Reportern beſtürmt, ſich über die Vorgänge in London zu äußern. Morgan ſagte folgendes:„Es iſt kein Zweifel, daß ich die Stellung der Bankgruppen in London zu den politiſchen Beſchlüſſen durchaus billige. Wenn amerikaniſche Kapitaliſten und Sparer heute Anleihen kaufen ſollen, ſo iſt es notwendig, daß die Politik, die bisher betrieben wurde, endgültig aufge⸗ geben wird und daß Sicherheit in den Verhältniſſen Eropas eintritt. Andernfalls iſt eine Anleiheoperation vollſtändigausgeſchloſſen.“ herriots verpaßte Gelegenheit (Von unſerem nach London enkſandten Sonderberichterſtalter) London, 24. Juli. Seit den Tagen des Ver ailler Friedensſchluſſes leuchtet die be⸗ rühmte franzöſiſche„Klarheit“ auf den Bajonetten der Armee des Marſchall Foch. Millerand ließ ſie auf allen Konferenzen wundervoll glänzen. Poincare machte ſich ein Vergnügen daraus, den alliierten Staatsmännern zu zeigen, daß die in„lumineuse clarté“ das hei⸗ ligſte Eigentum des in Waffen ſtarrenden Frankreich ſei. Als Briand in Cannes vorübergehend das funkelnde Wehrgehänge der ſiegreichen dritten Republik verhüllte und mit Lloyd George zu einer Verſtän⸗ digung gelangen wollte, da fuhr Poincare dazwiſchen. Briand ver⸗ ſchwand von der politiſchen Bühne; Poincare, umgeben von den glorreichen Generälen, bereitete den„Kampf um das klare franzö⸗ ſiſche Recht“ vor. Die Genueſer Konferenz wurde verpfuſcht, die in⸗ ternationale Hochfinanz wie ein Trupp von Tempelſchändern in alle vier Windrichtungen gejagt. VBonar Law erſchien im Januar 1923, um als Vertreter eines großen Gläubigerſtaates die Zerſtörung der deutſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftskraft zu verhüten. Doch Poin⸗ care gab ihm den Abſchied. In der Reparationskommiſſion ließ er die Marſchorder für den Ruhreinbruch ausfertigen. Ganz Frankreich blickte bewundernd auf den großen Raymond, der den Kampf um den Sieg der herrlichen Klarheit aufnahm. Es hörte ſeinen Sonn⸗ tagsreden zu, als wären es Hymnen; es glaubte an die Rechtmäßig⸗ keit der ſchändlichen Brutalitäten, für die eine ad hoe zuſammenge⸗ ſtellte Körperſchaft von„Juriſten“ pünktlich den Vorwand ſchuf. Es kamen die klaren Darlegungen Poincares über Frankreichs„Neu⸗ tralität“ in der Separatiſtenhetze, nebſt allen anderen leuchtenden Ar⸗ gumenten, deren Schönheit und Kraft von den Federhelden des Boulevards beſungen wurde Und heute ſteht Poincares Nachfolger, Eduard Herriot, vor den Engländern und Amerikanern, um das Verbrechen, das der große Raymond im Namen der„Klarheit“ begangen, endgültig zu verur⸗ teilen. Gewiß, man würde ihn nicht dazu zwingen, man würde ihn franzöſiſche Kompromißpolitik weitertreiben laſſen.Aber: Herriot will den von Poincare als„Verhandlungsgrundlage“(mit den un⸗ möglichſten Vorbehalten) angenommenen Dawesplan ver⸗ wirklicht ſehen. Das Heilſeiner Partei, die einen außen⸗ politiſchen Erfolg erringen muß, um ſich vor den Nationaliſten zu retten, hängt daran. Den Dawesplan realiſieren, heißt aber gleich⸗ zeitig, die Grundbedingungen friedlicher, gemeinſchaftlicher Arbeit anerkennen; nicht in Formeln mit dunklen Hintergründen, ſondern— und das iſt die Kehrſeite!— in voller Klarheit der gegebenen Tak⸗ ſachen. An der Spitze dieſer Tatſachen ſteht: Beſeitigung des Poin⸗ carismus ſamt den militäriſchen Gewaltakten, die bisher den Wieder⸗ aufbau Europas verhinderten. Herriot iſt nach kurzen Winkelzügen dorthin gelangt, wo er bereits vor der Konferenz hätte ſtehen ſollen, nämlich an dem Kreuzweg, deſſen eine Richtung endgültig die Gefahrzone des Poincarismus verläßt, und deſſen andere weiterhin am Rande der Sanktionsdrohung hinführt. Die zweite Richtung aufzugeben, gebietet Ehrlichkeit. Um aber die erſte beherzt einzuſchlagen, iſt eine Entſchlußkraft nötig, die leider nicht im Weſen Herriots liegt. Wenn er eine Entſcheidung trifft, ſo wird ſie unbedingt durch Erwägungen innenpolitiſcher Kom⸗ promißmöglichkeiten beeinflußt ſein. Herriot ließ einen großen Augenblick ſeiner Londoner Miſſion verſtreichen. Durch Formelkämpfe und diplomatiſche Schachzüge hoffte er um die Kardinalforderung der Männer herumzukommen, die ſich unter klar geſtellten Bedingungen bereit erklärten, den Plan des General Dawes zu finanzieren. Herriot bemühte ſich, einen gemilderten Poincarismus mit dem Syſtem des Sachverſtändigenberichtes zu verbinden. Sechs Tage quälte er ſich ab. Schon hatte er die Sonktionsklauſel feſt in der Hand, da fuhren ihm die Verteidiger des Dawesplanes in die Parade. Das Formelwerk liegt am Voden. Wer wird die Initiative dazu ergreifen, den Pakt zwiſchen Politikern und den Vertretern der Hochfinanz ohne„diplomatiſche“ Vorbehalte vorzubereiten? Noch niemals harrte eine internationale Konferenz ſo nervös, ſo verzweifelt auf einen ehrlichen Makler, als die gegenwärtige. 0*** Daß Frankreich— trotz der Verſicherungen der Chequers⸗Entre⸗ vue— nicht durch England geſtützt wird, liegt klar zutage. Macdonald ſuchte einige Tage lang den Vergleich, gab nach, weil er wußte, daß Herriots Diplomatie an dem Willen der Bankgruppen ſcheitern müſſe. Der engliſche Miniſterpräſident mußte aber ſchließ⸗ lich ſeinem Kollegen, dem Schatzkanzler Snowden, recht geben, der erklärte, daß es keinen Sinn habe, eine Finanzkonferenz mit Staatsmännern(d. h. den franzöſiſchen) zu führen, die Forderungen geltend machen, die ein nüchterner Finanzmann nicht bewilligen kann. Eine Woche lang wurde alſo diplomatiſch im Trüben gefiſcht. Die zweite Vollſitzung bewies, daß das ganze Getriebe vergeblich war. Beſchämt ließ man den Vorhang fallen, um mit den maß⸗ gebenden Leuten zu reden, mit den Geldgebern. Was die amerikaniſch⸗engliſche Finanzgruppe, von Montagu Norman, Lamont und Mac Kenna vertreten, von den Politikern wünſcht, iſt klipp und klar im Dawesplan ausgeſprochen. Eine Anleihe⸗Operation, hinter der noch außerdem die Unterbringung deutſcher Eiſenbahn⸗ und Induſtrie⸗Obligationen ſteht, läßt ſich nur dann durchführen, wenn im Proſpekte alle Sicherheiten gewährleiſtet ſind, die dem Unterzeichner ſagen: das iſt eine ſolide Sache. Herriot mag über ſeine demokratiſche Geſinnung noch ſo ſchön ſprechen, der Subſkribent zieht nüchterne und deutliche Angaben in den Zeichnungseinladungen vor. Für die Geldgeber iſt aber das Darlehensgeſchäft keine Spekulation. Dazu gibt ſich die Bank of England ebenſowenig her wie die City. Davon abgeſehen, bedarf es von der Seite Herriots voll⸗ kommener Aufrichtigkeit, um die amerikaniſchen Finanz⸗ kreiſe für das Geſchäft empfänglich zu machen. Erſt heute erkennt man deutlich, wie ſuſpekt die franzöſiſche Europapolitik drüben in Nordamer ika beurteilt wird. Gewiß, man mißtraut auch den deutſchen Nationaliſten, deren Kriegsluſt auf Grund der täglichen Pariſer Berichte phantaſtiſch ausgemalt wird. Allein, man hält die Franzoſen für gefährlicher. Dda an der Feſtig ⸗ keit des links⸗republikaniſch-ſozialiſtiſchen Mehrheitsblocks in Frank⸗ reich gezweifelt wird, ſo daucht die Mutmaßung auf, daß Herriots freundliche Verſicherungen, es werde nicht wieder zu iſolierten Sanktionen kommen, in der Luft hängen. Der Amerikaner ſieht die Dinge viel nüchterner an, als es den hieſigen franzöſiſchen Unter⸗ händlern lieb iſt. Mag Herriot in langen Konferenzen mit den Bankleitern noch ſo zuverſichtlich über die weitere Entwicklung der Dinge nach Bewilligung der Anleihe und Durchführung des Dawes⸗ planes ſprechen, die Finanziers wollen Taten ſehen. Mit Unrecht wirft ihnen Herriot— durch das Sprachrohr ſeiner Preſſe— vor, daß ſich die internationale Hochfinanz in politiſche, in vertragsrecht⸗ liche Fragen einmenge. Was verlangen die Amerikaner? Klare Durchführung des Planes: dbeine iſolierte Sanktion, Deutſchlands guter Wille. Gegen Veides hat Herriot bisher mit —— 2. Seite. Nr. 343 Manuhelmer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) FAA Aai Samslag, den 26. Juli 1924 einem Elan geſtritten, der an ſeiner ehrlichen Abſicht, das Gutachten Dawes tatſächlich zu verwirklichen, zweifeln ließ. Nicht die Geld⸗ geber ziehen den Plan in die politiſche Sphäre, ſondern Herriot machte alle Anſtrengungen, um den Sachverſtändigenbericht ins Be⸗ reich franzöſtſcher Vormachtpolitik zu ſchieben. *** Dieſe„Transaktion“ der franzöſiſchen Konferenzdiplomatie iſt zum Scheitern verurteilt. Mit Amerikanern läßt ſich ſchlecht a la Talleyrand ſpielen, beſonders dann nicht, wenn es ſich um„buſineß“ handelt Pertinax behauptet teglih im„Echo de Paris“, daß die hieſigen amerikaniſchen Experten keinen Dunſt von Europa haben; doch er kann nicht beweiſen, daß ſie an dem Dawesplan herum⸗ deuteln, daß ſie aus dem Plane die wichtigſten Bedingungen es⸗ kamotieren, wie es nicht nur die Poincariſten tun, ſondern— leider! — aguch einige von Heriot beeinflußte Journaliſten. Aus den beſetzten Gebieten Nachwehen aus der Separaliſtenzeit Wegen Mordverſuchs war nach dem Bericht des„Lan⸗ dauer Anzeigers“ in der Sitzung des franzöſiſchen Kriegs gerichts vom 24. Juli in Landau der Oberrealſchüler Paul Kettler aus Bobenheim angeklagt. Er ſoll verſucht haben, den zweiten Bürgermeiſter von Roxheim, Gumbinger, Ingenieur in Roxheim, zu ermorden. Der Hauptzeuge Gumbinger erklärte, daß er den ganzen Krieg mitgemacht habe und bei ſeiner Heimkehr ſein Haus voll Einquartierung fand. Da er in Feindesland bei ſeinem Ouartiergeber gut aufgehoben war, ſo hatte er alle Urſache, ſeine Einquartierung gut zu behandeln() Lokale politiſche Gegenſätze bei der Gemeinderatswahl zeitigten bei manchen Leuten eine Miß⸗ ſtimmung und als franzöſiſche Herren einen Jagdbogen neben dem ſeinigen pachteten und ſich ein freundſchaftliches(I) Verhältnis durch gegenſeitiges Begehen der Jagdbogen mit dieſen Herren entfaltete, kam er in den Ruf zu großer Franzoſenfreundlichkeit. Durch den paſſiven Widerſtand genbtigt, übernahm er indirekt eine Stellung in der Eiſenbahnwerkſtätte in Ludwigshafen und dadurch bekam er viele Feinde, ſo daß er gewarnt wurde, für ſein Leben auf der Hut zu ſein. Am 29. Januar d. Js. wurde die Drohung zur Wahrheit, indem zwei oder drei Parſonen ihm auf dem Nachhauſeweg einen Schuß in den Rücken und als er ſich um⸗ wandte noch vier Schüſſe in die Seite, den Bauch und den Fuß bei⸗ brachten, ſo daß er ſchwerverletzt im Straßengrahen von einem Bekannten aufgefunden wurde. Der Tat verdächtig iſt der abge⸗ nannte Angeklagte, bei dem man eine abgeſchoſſene Patronenhülſe auf ſeinem Waſchtiſch fand, die zu dem benützten Revolver paßre. Verdachtsmoment iſt weiter ſeine Erkundigung in Worms, wann die Züge in das unbeſetzte Gebiet über die Brücke gehen uſw. Ein Zeuge beheuptete, daß es ungefähr acht Schüſſe waren, die auf Gum⸗ binger abgegeben worden ſind. Das Urteil lautet auf fünf Jahre Zwangsarbeit. Die Wohnungsnot der Heimkehrer J Berlin, 26. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie eine hieſige Nöch acheenſte mitzuteilen weiß, hat die Reichsregierung beſchloſ⸗ ſen, beim Reichspräſidenten um Erlaß einer Notver⸗ ordnung nachzuſuchen, die in erſter Linie die Beſtimmung ent⸗ halten ſoll, daß die widerrechtlich beſetzten Wohnungen vo! Ausgewieſenen ſofort zugunſten der Heimkehrer geräumt werden müſſen. Ferner ſoll die Möglichkeit beſtehen, aus Nordfrank⸗ reich Holzhäuſer, die Deutſchland ſeinerzeit der franzöſiſchen Regierung hat liefern müſſen, die aber von dieſer nicht aufgeſtellt worden ſind, zurückzukaufen. Selagerungszuſland in Rumänien Berlin, 26. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Die rumäniſche hat, wie man der„Voſſiſchen Atg.“ aus Bukareſt meldet, den Belagerungszuſtand in allen Gebieten wieder ver hängt, wo er im April d. Is. herrſchte. Geſtern hat der Kommandant der 2. Armee in Bukareſt im Verordnungs⸗ wege alle öffentlichen Anſammlungen verboten, deren Zweck es iſt, Geſetze oder ſtaatliche Einrichtungen anzugreifen. Anſammlungen von mehr als 5 Perſonen ſind verboten, ebenſo ſämtliche Veröffent⸗ lichungen, die der Förderung oppoſitioneller Beſtrebungen dienen. der Aufſtand in Braſilien Aus Buenos Aires wird gemeldet, daß der Angriff der braſtlianiſchen Bundestruppen auf Sao Paolo mißglückt ie Die Belagerung wird aus dieſem Grunde fortgeſetzt. Durch das erſte Bombardement ſollen in der Stadt die hauptſächlichſten Gebäude zerſtört worden ſein, darunter der Sitz des Gouverneurs. Die Ver⸗ luſte ſollen auf beiden Seiten bedeutend ſein. Auch ſoll es an Aerzten und Pflegeperſonal mangeln. Bis jetzt werden keine Verluſte in den ausländiſchen Kolonien von Sao Paolo gemeldet. Man glaubt, daß die meiſten Ausländer vor dem Bombardement die Stadt verlaſſen haben. Deutſches Reich Ein flüchtiger Kommuniſtenführer verhaftei Der wegen hochverräteriſcher Umtriebe von der Reichsanwaltſchaft von Leipzia ſteckbrieflich geſuchte Kommuniſten⸗ führer Auauſt Reimann aus Striegau wurde geſtern vor⸗ mittag von Polizeibeamten erkannt und kurze Zeit darauf von zwei Beamten in ſeiner Wohnung verhaftet. Er dürfte bald nach Leipzig transportiert werden. Seine Kompligen in den verräteriſchen Umtrieben, die Kommuniſtenführer Oelsner und Puetz aus Breslau, wurden vor kurzem von dem Staatsgerichtshof in Lelpzig zu drei Jahren Gefänanis und 1000 Mark Geldſtrafe bezw. 9 Monaten Gefängnis und 300 Mark Geldſtrafe verurteilt. Die Anklage gegen die drei Kommuniſtenführer behauptet, daß ſie im Sommer und Herbſt 1923 einen gewaltſamen Umſturz vorbereliet Faben mit dem Ziel. die Räterepublik auch in Deutſchland gewalt⸗ ſam einzuführen. Die ſoziale Not Vom 1. bis 15. Juli ſtiea im unbeſetzten Deutſchland die Zahl der unterſtützten Vollerwerbsloſen von 239 500 auf 276 000, d. h. um 15 Prozent. und die Zahl der Zuſchlagsempfänger — unterſtützunasberechtiate Angehörige Vollerwerbsloſer— von 297 000 auf 334 000, d. h. um 12,5 Prozent. Dabei iſt daran zu er⸗ innern, daß nach den geltenden Beſtimmungen ein Teil der Erwervs⸗ loſen Unterſtützungen nicht erhalten kann. Aus dem beſetzten Gebiet liegen die entſprechenden Ziffern noch nicht vor. Die bayriſche Juftizhoheit Auch die„Bayer. Staatsztg.“ nimmt nun an leitender Stelle unter der Ueberſchrift„Bedenkliche Politik“ gegen die Be⸗ ſchlüſſe des Rechtsausſchuſſes in Sachen der Volks⸗ gerichtsurteile, des Ausnahmezuſtandes und der Aufhebung des Ver⸗ bote politiſcher Parteien Stellung und ſchreibt u..: In dem An⸗ trag auf Einführung des Wiederaufnahmeverfahrens gegen die Urteile der bayeriſchen Volksgerichte werde zum mindeſten ein in⸗ tellektueller Angriff auf die bayeriſche Juſtizhoheit er⸗ blickt. Für Bayern werde es unmöglich ſein, ſich mit dem Zu⸗ ſtande abzufinden, der durch die Aufhebung des bayeriſchen Aus⸗ nahmezuſtandes geſchaffen werden ſoll. Es wäre zu wünſchen, daß ſich der Reichstag etwas eingehender mit den unvermeidlichen Aus⸗ wirkungen ſolcher Beſchlüſſe befaſſe. In Bayern wolle man keinen Konflikt, aber man ſei auch entſchloſſen, ſich ſeine Hoheitsrechte nicht antaſten zu laſſen. Jrevelhafte Streikhetze Berlin, 26. Juli.(Von unſ. Verl. Büro.) Wie der„Deutſchen Tagesztg.“ gemeldet wird, entfaltet der Landarbeiterver⸗ band der Provinz Sachſen eine fieberhafte Tätigkeit, um in der Ernte einen Streik der Landarbeiter zu inſzenieren. Auch der kommuniſtiſche Land⸗ und Waldarbeiterverband hat an die Land⸗ arbeiter Mitteldeutſchlands einen Aufruf erlaſſen in dem ſie aufge⸗ fordert werden, ſich marſchbereit zu halten, zum Kampfe, da die Ernte vor der Tür ſteht. 3JJVVVVCCCT Eine überflüſſige Debatte Kußenpolitik im Reichstag UEi Berlin, 26. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Das Verlangen der Oppoſttion nach einer Beſprechung der außenpolitiſchen Lage iſt nun endlich geſtellt worden, allerdings nicht, ohne daß die Geduld auf eine recht lange Probe geſtellt wurde, denn vorher galt es noch die ſozialpolitiſche Debatte zu Ende zu führen, die ſich beträchtlich in die Länge zog, obwohl ſie ſich größtenteils vor leeren Bänken abwickelte. An den Ergebniſſen änderte das viele Reden nichts. Die Ausſchußanträge zur Erwerbsloſen⸗ und Kriegs⸗ beſchädigtenfürſorge wurden unverändert angenommen. Ein anderes fruchtloſes Wortgeplänkel entſpann ſich im Anſchluß an den völkiſchen Antrag auf Ablehnung des Diſziplinarverfahren⸗ gegen den Oberamtmann Dr. Frick und einer Beſchwerde des Kom⸗ muniſten Thomas gegen die Hamburger Polizei. In beiden Fällen ſich das Haus nicht veranlaßt, der Juſtiz in die Arme zu allen. Mittlerweile hatte ſich der Tag geneigt, als man endlich den kritiſchen 10. Punkt der Tagesordnung, den Notetat erreicht hatte. Es war ſo gemacht worden, daß im Rahmen dieſes Kom⸗ plexes auch die auswärtigen Angelegenheiten zur Erörterung geſtellt werden ſollten. Das iſt denn auch geſchehen, und wenn viel⸗ leicht bei der Farbloſigkeit der Diskuſſion auch kein beſonderer Schaden geſtiftet ſein mag, irgendeine praktiſche Wirkung nach der einen oder anderen Richtung wird ebenſowenig zu verzeichnen ſein. Die ganze Veranſtaltung war im Grunde ſo überflüͤſſig wie nur möglich. Was wollte man denn eigentlich? Die Parteien haben ihre Stellung zum Dawesgutachten nicht nur einmal, ſondern ein dutzendmal dar⸗ getan. Ueber die Haltung der Regierung kann kaum noch ein Zweifel beſtehen. Konkrete Beſchlüſſe des Londoner Kongreſſes liegen noch nicht vor, ſo ſtand eigentlich ſchon von vornherein feſt, daß die Debatte ausgehen müßte wie das Hornberger Schießen. Die Regierungsparteien begnügten ſich in richtiger Einſchätzung der ganzen Sachlage mit einer gemeinſamen Erklärung, die Feh⸗ renbach vorlas. In dieſer werden knapp noch einmal die Voraus⸗ ſetzungen formuliert, die Zentrum, Volkspartei und Demokraten an die Durchführung des Dawesgutachtens knüpfen. Der Reichskanzler Marx hat dieſe Wünſche und Forderungen entgegengenommen und feierlich gelobt, daß die Regierung ſich mit aller Kraft für ſie ein⸗ ſetzen werde. Neben den bekannten Ehrenpunkten und dem Verlangen nach Wiederherſtellung der wirtſchaftlichen und finanziellen Einheit des Reiches, erhebt dieſes Programm auch den ſelbſtverſtändlichen daß Deutſchland ſich in London kein Diktat aufzwingen ſaſſe. Man wird dieſe Reſerve, die ſich die Regierung in ihrer Er⸗ klärung auſerlegte, nur billigen können. In einem Augenblick, da die Dinge noch völlig im Fluß ſind, könmte ſie ſich ohne Gefahr nicht in eine Auseinanderſetzung einlaſſen, die, wie die Rede des Deutſch⸗ nationalen Berndt bewies, nur aus innerpolitiſchen Beweggrün⸗ den herbeigeführt war. Er behauptete in Wendungen, die mehr für eine Volksverſammlung taugen mochten, daß die Regierung ſich in der Kriegsſchuldfrage nicht energiſch genug be⸗ tätige. Dieſen Vorwurf erhebt die Rechtspreſſe täglich. Es läßt ſich jedoch nicht recht einſehen, weshalb, um ihn zu wiederholen ein ſo großer Apparat aufgezogen werden mußte. Erfreulich war, daß gerade Scheidemann die Einigkeit des ganzen Volkes in der Verurteilung der Kriegsſchuldlüge unterſtrich, wenn er auch die ſozialdemokratiſchen Vorbehalte ſtark hervorhob. Nach einer der üblichen kommumiſtiſchen Bramdreden unternahm es der völliſche Graf Reventlow, wie immer kühl bis ans Herz hinan, dem deutſchnationalen Vorſtoß gegen die Regierung in der Kriegsſchuldfrage noch ſtärkeren Nachdruck zu geben. Eine geſchla⸗ gene Stunde belehrte er ſie, wie nach völkiſchem Rezept die Erfolge in der Außenpolitik hätten erzielt werden können. Zum Schluß rückte er mit einer langatmigen Proteſterklärung ſeiner Partei gegen die offizielle Gutachtenpolitik heraus. Obendrein hatten die National⸗ ſozialiſten noch einen Mißtrauensantrag eingebracht. Die Abgeordweten Bredt und v. Lerchenſeld verzichteten wegen der vor⸗ gerückten Zeit auf ihre Reden, nur Kuntze von den Deutſchſozialen — dem der Präſident liebevoll nahelegte, dieſem Beiſpiel zu ſolgen — erwies ſich als bockbeinig. Am Sonntag will man nun den Notetat in 3. Leſung verab⸗ ſchieden. Die Taktik der Sozialdemokratie J Berlin, 26. Juli.(Von unſerem Berliner Büro). Die Voſſi⸗ 1 ſche Ztg., die ſehr enge, perſönliche und politiſche Beziehungen zur Sozialdemokratie hat, glaubt aus dem Schluß der geſtrigen Rede Scheidemanns herausleſen zu können, daß die Sozialdemokratie, falls man in der Zolltariffrage und beim 8 Stundentag ihren Wün⸗ ſchen ſich nicht willfähig zeige, ſchließlich gegen die Ausführungsge⸗ ſetze zum Dawesplan ſtimmen würde. Sie ergötzt ſich an dem Ge⸗ danken, daß die Deutſchnationalen vielleicht für dieſe Geſetze ſtim⸗ men möchten, die Sozialdemokratie aber, um Neuwahlen zu erzwingen, dagegen. Daß die Sozialdemokratie mit dem Ge⸗ danken ſpielt, der unſeres Wiſſens zuerſt von Herrn Viktor Schiff, einem ehemaligen überzeugungstreuen Mitkämpfer des kaiſerlich⸗ königlichen Kriegspreſſequartier, in die Erörterung warf, trifft zu. Daß ſie in 10 bis 14 Tagen vor den Ernſt der Entſcheidung geſtellt, ihn wirklich ausführen könnte, wird man dennoch bezweifeln dür⸗ fen. Es könnte nämlich geſchehen, daß die Sozialdemokratie mit ihren Berechnungen dann eine grauſame Enttäuſchung erfährk. Kein Menſch will in Wahrheit jetzt ſchon wieder in den Neu⸗ wahlſtrudel hineingezocen werden. Der allgemeine Unwille würde ſich vermutlich gegen die kehren, die dem deutſchen Volke zu Neuwahlen verhelfen, ganz abgeſehen davon, daß die ſtaatsfeind⸗ liche, einſeitig nur auf Parteivorteile ſchäbig berech⸗ nete Art, wie die Sozialdemokratie jetzt neuerdings ſich zu allen Problemen, zumal dem der Außenpolitik ſtellt, ſchwerlich dazu ange⸗ tan ſein dürfte, der Sozialdemokratie und den ihr naheſtehenden Gruppen neue Freundſchaft zu werben. Letzte Meloͤungen Der Kaſſenſchrank der„Cuſilania“ IEBerlin, 26. Juli.(Von unſerem Verliner Büro). Dem Cor⸗ riere della Sera wird, wie wir im B. T. leſen, berichtet, daß der ehemalige italieniſche Marineoffizier Graf Landi, dem es in Konſtantinopel gelungen ſei, das ehemalige deutſche Kriegsſchiff „Göben“ zu heben, binnen kurzem verſuchen würde, den Kaſ⸗ ſenſchrank der Luſitania ans Licht zu bringen in dem ſich außer Juwelen viele Tauſende Pfund Sterling und auch wichtige mili⸗ täriſche Akten befänden. Er habe einen neuen Taucheranzug er⸗ funden, der es im geſtattet, ſolange unter Waſſer zu bleiben, bis die Bergung erreicht ſei. Tokio, 26. Juli. Der engliſche Weltflieger Mac Laren iſt in Potropawlowsk(Kamtſchatkas) angekommen. Piſa, 26. Juli. Geſtern Vormittag iſt der italieniſche Flieger Locatelli, der die vor kurzem abgeſagte Nordpolexpedition Amundſens mitmachen ſollte, mit ſeinem Waſſerflugzeug in der Richtung nach Marſeille abgeflogen. Von Marſſeille wird er über Lauſanne, Rotterdam nach London fliegen, von wo er den Flug über den atlantiſchen Ozean verſuchen wird. Er beabſichtigt, den gleichen Luftweg zu nehmen, den die amerikaniſchen gegenwärtig in England weilenden Weltflieger einſchlagen werden und ſchließ⸗ lich in Newyork zu landen. Oktawa, 28. Juli. In einem Speicher im Hafen brach eine Feuersbrunſt aus, die einen Schaden gon 300 900 Dollar ver. urſacht. Der Speicher enthielt 25 000 Sack Zucker. * Die Spanier in Marokko. In einem Tagesbefehl an die ſpaniſchen Truppen in Marokko hebt Rivera hervor, es ſei nötig, das ſpaniſche Wirtſchaftsleben vor weiteren Erſchütterungen zu bewahren, aber die Marokko⸗Aktion müſſe durchgeführt werden. * Bei Eröffnung des ſüdafrikaniſchen Parlamenks verlas der Generalgouverneur, Carl of Athlone eine Thronrede, in der er die Vorlage eines Geſetzes im Zuſammenhang mit den Beſtimmun⸗ gen des Abkommens über die Stellung deutſcher Staatsan⸗ gehöriger in Südweſtafrika angekündigt wird Badiſcher Landtag Der Etat des Arbeitsminiſteriums wird genehmig Karlsruhe, 26. Juli.(Eig. Bericht.) Bevor die Einzelberatung des Etats des Arbeitsminiſtertun in der geſtrigen Vormittagsſitzuna fortgeſetzt wird, gibt der Präſide!“ neue Eingänge bekannt. Unter anderem iſt eine Förmliche Anfra der demokratiſchen Abgeordneten Hofheinz, Dr. Glockner un 5 mel über die Fertiaſtellung der Renchtalbahn einge aufen. Zur Debatte ſteht der Baubundantraa Goerlacher(Ztr.⸗ Klaiber(Landb.), der die Unterſtützung einer ſtaatlich ſubventil mierten Konkurrenz der badiſchen Handwerksmeiſter verhindern wül. Der Antraa„in Einnahmen Titel V 3 Verzinſung u. Rückzahlung der der Hausratsgeſellſchaft Badiſcher Baubund G. m. b. H. Jan Verbilliaung der Beſchaffung von Hausrat bewilliaten Darlehen ſtatt 100 000 Mark 200 000 Mark einzuſetzen“, wird gegen die Au⸗ traaſteller abgelehnt. Die Poſition wird in der Faſſung del Regierunasvorlage mit Mehrheit angenommen. Hierauf wird über die Anträge zum Etat des Arbeits“ miniſteriums abgeſtimmt. Annahme finden: Der An traa Fiſcher⸗Karlsruhe(Soz.), die Regierung zu erſuchen. zu prüfen, ob in einem Nachtrag für die Kinderſpeiſung ein weitere! Betraa von nochmals 100 000 Mark eingeſetzt werden kann, ein Zentrumsantrag über die Gewähruna von Darlehen an Kriegsbe⸗ ſchädigte. Der Antraa Goerlacher(Ztr.) und Genoſſen au Verſchonuna von Bäckermeiſtern ohne Gehilfen und Lehrlinge a dem Lande von der Arbeitszeitkontrolle wird nach längerer Deballe mit Mehrbeit angenommen. Ferner finden Annahme: Ein Antral des Ausſchuſſes für Rechtspflege und Verwaltung, wonach die bas⸗ Regierung bei der Reichsregjerung dahin wirken ſoll, daß ⸗ Renten für Unfallverletzte aus der Unfallverſicherun ſchnellſtens nach den Verdienſten in Goldmark umgerechnet und zul Auszahlung gelangen, und ein weiterer Antrag des aleichen Aus ſchuſſes. wonach bei den badiſchen Orts⸗ und Innungskrankenkaſſen Erhebungen darüber veranlaßt werden ſollen, wie im erſten Viert! jahr 1924 die Ausgaben für Aerzte, für Zahnärzte, für Arzneien, für Krankenhaus, für Wochenhilfe. für Krankengeld, für Familien⸗ hilſe, für Sterbegeld und für Verwaltuna waren. Ein von dem Abg. D. Mayer⸗Karlsruhe(.⸗Nat.) eingebrachtel Antrag, den Kredit für das Arbeitsminiſterium nur bis zum 1. Ol⸗ tober 1924 zu bewilligen, wurde gegen die Stimmen der Antrag⸗ ſteller abgelehnt. Bei der Geſamtabſtimmung über das Arbeitsminiſte rium werden die Einnahmen und Ausgaben genehmigt. Dd⸗ Landbund, die Deutſchnationalen und die Deutſche Volk? partei enthalten ſich der Stimme. Zur Beratung kommt nunmehr der 8 Elak des Miniſteriums des Innern.— Abg. Dr. Schmitk-⸗Karlsruhe(Zentrum) ging als Berichterſtatte“ des Haushaltsausſchuſſes u. a. auf die ſeinerzeitige Debatte übel Gewerbe und Handel ein. Die Regierung habe dabei betont, die Vorausſetzung für Qualitätsarbeit ſeien höhere Löhne. Das 3 zieheriſche Moment in dem Arbeitsverhältnis zwiſchen Lehrling 1 Meiſter müſſe auch in die Maſſen getragen werden. Der Berich erſtatter eigeſchadl die Annahme verſchiedener Anträge, die durch Unwetter geſchädigten Gemeinden durch Staatsmittel zu untel ſtützen. Der Antrag der Kommuniſten auf Streichung der Polize“ ausgaben ſei abzulehnen. Unrichtig ſei die Auffaſſung, daß ſich e des Innern eine zu ſtarke Zentraliſation bemerkba mache. Berichterſtatter für Landwirtſchaft und Ernährung iſt Abe. Weißhaupt(Ztr.): An eine Aufhebung des Weinbauinſtituts Fre⸗ burg wird nicht gedacht. Die Reblausbekämpfung wird ſtändig geſetzt; eine Gefahr für Baden beſteht nicht. Wir brauchen ein Schutzzoll für die heimiſche Produktion und einen Abbau der ſteue. lichen Ueberlaſtung der Landwirtſchaft, um uns vor dem völlige! Zuſammenbruch zu retten. Ein Antrag Hofheinz(Dem.), die Regierung möge im Reicheſn auf eine Aufhebung des Beſoldungsgeſetzes hinwirken, bei der Behandlung des Voranſchlags des Finanzminiſteriums mi beraten werden. In der Nachmittagsſitzung wurden die Anträge zu del Poſition„Landwirtſchaft und Ernährung“ erörtert. 5 Hierauf wurde in die Debatte über die ganze Vorlag eingetreten. ˖ Abg. Dr. Schmitt⸗Karlsruhe(Ztr.): Die Vergnügungeſucht her im Auslande wenig Freude erweckt. Wir müſſen das Famſlie leben haben; die Familje muß eine Pflegeſtätte des Geiſtes⸗ 1 Seelenlebens werden, muß der„Verein der Vereine“ werden. 15 erträglich iſt die Ungleichheit in der Beſoldung der Staats⸗ 8— Gemeindebeamten. Wir ſind keine Freunde der ſtaatlichen Lehl, lingswerkſtätten. Der Meiſber ſoll den Lehrling zu einem brau' baren Staatsbürger und chriſtlichen Menſchen erziehen. Abg. Schill(Ztr.): Die Kreditfrage ſſt heute die Lebeng, frage der Landwirtſchaft. In der Spanne zwiſchen Erzeuger⸗ 5 0 Verkaufspreis liegt der Wucher. In der Steuerſtundung 5. man dem Landwirt entgegenkommen, beſonders den durch Unwett 10 Geſchädigten. Die Steuerüberlaſtung darf die Arbeitsfreudig auf dem Lande nicht zerſtören. Wir fordern keine Sonderrechn nur Gerechtigkeit. Beſondere Sorgfalt verdient der Weinbau. 1 Reblausgefahr iſt größer als man glaubt. Die Regierung 4 dieſer Frage größte Aufmerkſamkeit widmen. Wir bitten um ba⸗ Verſländnis aller Parteien des Hauſes für die Arbeit der Lond, wirtſchaft und fordern eine gerechte Beurteilung beſonders der bäuerlichen Verhältniſſe in Baden. Die Landwirtſchaft muß ſell das Fundament des Staates. Abg. Pr. Glocner(Dem) lritt für eine Aufhebung dah Beſoldungsſperrgeſetzes ein. Das Polizeigeſetz hätte man beſſer non ausreifen laſſen ſollen. Dem Redner erſcheinen die auslandiſchhe Anleihen von badiſchen Gemeinden bedenklich, da die Tragtoa, ſchwer zu überſehen ſei. Wie beurteilt die Regierung dieſe Krebe operationen? Das Verhalten der„Freiburger Tagespoſt“ in Frage des Abbaues des Verwaltungsgerichtshofes zeige, wie we politiſche Leidenſchaften gehen. Inzwiſchen iſt ein Antrag einiger landwirtſchaftlicher Abge ordneten dach Hr. Mettpes(F. Bottep) eingbac wee wonach die Landwirtſchaftspflege ohne das landwirtſchaftliche Sch weſen der Landwirtſchaftskammer übertragen werden ſoll. Abg. Schmidt⸗Bretten(.⸗Rit) bringt verſchtedene Würſeh vor. Die e im Miniſterium des Innern ſer überflüſſig und ſollten abgebaut werden. Der Nedner polemiſſe, weiter gegen die amtliche„Karlsruher Zeitung“ und ih Bemerkungen anläßlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde ſet Univerſität Heidelberg an den Staatspräſidenten Köhler. Wen, beanſtandet er die Behinderung von Regimentsfeiern in Babeg Seine Fraktion werde dem demokratiſchen Antrag auf Auſhebe des Beſoldungsſperrgeſetzes zuſtimmen. Die Geſuche der Unween, geſchädigten müßten in weitgehendem Maße berückſichtigt wen Was die Uebertragung der Landwirtſchaftspflege an die Landige⸗ ſchaftskammer ſo werde ſeine Fraktion für den en änderten Antrag von Dr. Matthes ſtimmen. Die Vorwürfe eiger Politiſterung der Landwirtſchafts⸗Kammer ſeien nicht berechtigt. Redner fordert dann noch die Erhaltung des Seuchenſchutzes cenen über dem Ausland und kritiſtert die zu hohen Steuern, mit ihre man die Landwirtſchaft belegt, und die zu niederen Preiſe für n Erzeugniſſe. Man ſolle nicht ſagen, es habe an den zu miedeſß Getreidepreiſen gelegen, daß Deutſchland zugrunde gegangen iſt Abg. Schneider⸗Heidelberg(Ztr.) erklärt noch namens ſache Gruppe im Heidelberger Bürgerausſchuß, es ſei er anderes übrig geblieben, als den Voranſchlag der Stadt Heiden zu verweigern, da alle Mahnungen zur Sparſamkeit in den W. geſchlagen ſeien. Er ſtellt feſt, daß ſeine Gruppe nur aus. h lichen Gründen gehandelt habe Man möge künftig mehr Rüc nehmen auf die ſteuerliche Belaſtung der ſtädtiſchen Einwohnerſ⸗ el⸗ wird die Sitzung auf Dienstag vormittag 8 Uhr 5 agt. e— 92⁴ ymigt 11 erlum⸗ äſide lt infrac r und einge⸗ Ztr.— ventio⸗ n will. ahlung „ Jut irlehen ie Al aa del 1. 5 eits An⸗ n. zu 'eiterek 724 ein 'easbe⸗ n an de a heballe Antrag e bab. Bß bie zerung 1d zur Aus⸗ kaſſen ierh!! neien, nilien⸗ achlet 1. Ol⸗ ntrag⸗ iniſte⸗ Doer lks⸗ * tatter über , die s et⸗ und richt⸗ durch intel lizel, im rebat Abg. Fee fort⸗ einen euel“ ligen cal 5d mit⸗ 11 „ llen⸗ und Un⸗“ und r⸗ 4 ens“ und 5 7 775 was vorwiegend der Staat mit den gr Famstag, den 28. Juli 1924 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag · Ausgabe) 3. Seite. Nr. 543 — Die Aufwertung des Berufswiſens Grundſätzliches über oie Bedeutung wiſſenſchaſtlicher Stadtbüchereien Von Direktor Dr. Bepm, Leiter der Bibliotheken der Handels⸗Hochſchule und der Handelskammer III. Das Berufswiſſen, für deſſen Aufwertung ſchon unter nor⸗ — Verhältniſſen nicht genug getan wurde, bedarf in Notzeiten A Pflege. Können wir auch zur Rettung des deutſchen ſo 1aß mehr junge Menſchenkraft nicht aufrufen, als vorhanden iſt, 1 äßt ſich doch durch Verjüngung der geiſtigen Kräfte dem vorzei⸗ 5 Altwerden der Berufstätigen und dem nutzloſen Kamppf weſlchen Jung und Alt vorbeugen und die allgemeine Arbeitsleiſtung Beſentlich ſteigern. Eine Löſung des Problems der Aufwertung des Einzswiſſens iſt alſo heute nicht mehr nur vom Standppunkt des ſchaelten⸗ ſondern im Intereſſe des Ganzen unſerer Wirt⸗ aft notwendig. liche Hierbei iſt zu bedenken, daß es ja nicht etwa gilt, einen natür⸗ es ſie Vorgang durch verzweifelte Mittel zu verhindern, ſondern daß 1 ich nur darum handelt, einen offenkundigen Uebelſtand, eine n efte Erſcheinung mit natürlichen Mitteln zu beſei⸗ Pfli Iſt die Aufwertung des Berufswiſſens nur einmal als nationale al ich erkannt, ſo wird ſie ſich als ein organiſcher Prozeß, s Selbſthilfe des erkrankten Volkskörpers vollziehen. mi ieſer Prozeß geht alſo am wirkſamſten vom Volksganzen, indeſtens aber von größeren Zenkren innerhalb der Volks⸗ gemeinſchaft aus. ſi Die Selbſthilfe einzelner Glieder oder kleinerer Verbände zeigte es in den beiden erſten Aufſätzen in Nr. 337 des General-An⸗ ger dargelegt. der Not der Zeit nicht gewachſen. Doch erwies ſich Mittel ihrer Abhilfeverſuche, das Buch, als vorzüglich geeig⸗ gerdeder allem in der wirtſchaftlich und ſozial nicht weniger als all⸗ gemein kulturell wirkungsvolle Oraniſationsform der modernen offentlichen Bücherei.⸗ fü Wiee Gemeinſchaften, die erfreulicherweiſe noch die Kraft haben, 10—5 allgemeine Bildung und Erbauung der Beyölkerung zu ſorgen, mi Schulen, Theater, Muſeen, wenn auch mit Mühe aufrecht halten, garen ſich auch für die Aufwertung des Berufswiſſens einſetzen. Wer die Stätten der wiſſenſchaftlichen Forſchung und Lehre ſelbſt för⸗ 1055 t, darf nicht auf halbem Wege ſtehen bleiben ſondern muß auch 76 Helten. das die Ergebniſſe der wilſenſchaktlichen 25 eit ſo tief und ſo breit, ſo raſch und ſo leicht wie möglich zur —— 957 derer gelangen, deren Berufsausübung ſich auf ihnen auf⸗ S· Das Mittel, die Bücherei, iſt dieſen Faktoren, Staat und al adt, ja nicht fremd. Obwohl es eine Zeitlang ſcheinen wollte, B5 ſolle es den öffentlichen Büchereien ähnlich wie dem privaten ihneherbeſiß und den Vereinsbibliolhetken ergehen, daß nämlich bei amen die an ſich freilich berechtigte Sparpolitik beginnen und 5o tiefſten greiſen werde, ſo hat die Bücherteuerung und die ihr verürſachte literariſche Not automatiſch die Bedeutung — rinzips der öffentlichen Bücherei und die großen Leiſtungen 5. deutſchen Bibliothekweſens der Allgemeinheit zum Bewußtſein 8 racht und wenigſtens die ſchlimmſten Gefabren abgewandt. Man ucte einſehen, daß im alleräußerſten Notfall unſere Büchereien im ſind, allein die bedrohte deutſche Geiſtigkeit in eine beſſere 5 iblin hinüberzuretten. Man begann zu begreifen, daß auch der nur iothekar, ſo formal vieles an ſeiner Tätigkeit iſt wenn er auch Hilfsleiſtungen der geiſtigen Arbeit bervorbringt, aktiv Werte Unzakt als Sommler und Vertefler des literariſchen Gutes nicht 5 dem Kaufmann als Vermittler zwiſchen Erzeugung und de Und ſchließlich ging auch das Verſtändnis auf für den Begriff Voltzüchereimirtſchaft als eines nicht unwichtigen Teiles der ſich§wirtſchaft, für die ökonomiſche Wirkung der Bibliothek, in der au das Arbeit und Kapital ſparende Weſen des gedruckten Buches daß Faucklichſte potenziert. Es ergab ſich die erfreuliche Tatſache, Bücche ink dem Ineinandergreifen des ökonomiſchen Prinzips der kri rei und der Anwendung der modernen Bibliotheks⸗Be⸗ betracblslehre Büchereien nicht nur relativ, ſondern auch abſolut achtet kfeine teuren Einrichtungen ſind. ſelte Solche Erkenntniſſe, wenn auch oft nur intuitiv gewonnen und troen deutlich formultert, hahen die maßgebenden Ffaktoren beſtimmt, dies aller Einſchränkungen den vorhandenen deutſchen Bibliotheken Neußa eue zu wahren. Ja, an manchen Stellen iſt man ſogar zum 5 forkgeſchritten, erfreulich lebhaft im deutſchen Süd weſten, gef die Namen Mannheim, Speyer, Saarbrücken bibliotheks⸗ wicß Klche Ereigniſſe bezeichnen, deren Wert dadurch nicht vermindert D8 hier die Not beſonders groß war. eeree erlaſteer Dank der Bibliotheken iſt nicht ausgeblieben: die kürzlich bialen„Leihverkehrsordnung der deutſchen Bi⸗ und v eg krönt die bibliothekariſche Arbeit von Jahrzehnten die eröffnet der Bevölkerung für eine ganz geringe Bandgebühr faſt reigeſemen Bicherſchäe unſerer deutſchen Oroßbüce⸗ berrem d, Dieſe ſtille Lat geſtattet, ähnlich wie die deutſchen Feld⸗ 5 des Weltkrieges dank einem vorzüglichen Verkehrsweſen unſere Kamen, ſchnell von Often nach Weſten werfen konnten, das geiſtige ifteirelttel⸗ das Buch an jeden Punkt zu führen, an dem unſere iſ igkeit bedroht iſt. nen. iel von dem Mittel und ſeiner Anwendung im allgemei⸗ oßen Landes⸗ ſchun üſchulbibliotheken zur Unterſtützung der wiſſenſchaftlichen For⸗ Bo ld und Lehre tut und was Städte und Bildungsvereine mit den Isbüchereſen leiſten, das bedarf heute mehr denn je der — die Jugenderinnerungen Ernſt Saſſermanns Jur ſtebzigſten Wiederkehr ſeines Geburtstages am 26. Juli. delende, 8 du hätte Ernſt Baſſermann ſein 70. Lebensjahr antrat je Partei, die die Nachfolge der alten Nationalliberalen Führer gedenkt an dieſem Tage ihres vor ſieben Jahren verſtorbenen denten 1 Auch in annheim, ſeiner Heimat, wird man das An⸗ Stadt 8 Mannes 95 der ein Menſchenalter im Leben der 5 8 erſter Reihe ſtand und mehr als 30 Jahre ununterbrochen eent 8. angehörte. enſt Baſſerma i i e emann war nicht in Mannheim geboren. In dem Lacte fdetendergiſhen Städtchen Wolfach im Schwarzwald, wo ſein blickt mals Amtsrichter war, hat er 1854 das Licht der Welt er⸗ zu der Alt.M ein Mannheimer war er ſchon durch die Zugehörigkeit des 19 Jah annheimer Familie, deren Träger ſeit den erſten Jahren Er hat ſich ibunderts im öffentlichen Leben Mannheims hervortraten. Streſeman immer als Mannheimer und als Pfälzer gefühlt. Als rach 225 im Mai d. Is. vor den Reichstagswahlen im Muſenſaal ſal iſche 8 er bei der Begrüßung der Pfalzer an Mannheims der Achen ergangenheit und bemerkte dabei, daß Ernſt Baſſermann, geſprochen 125 dem er Politik gelernt habe, immer von der Pfalz zählte. Sei wenn er von ſeiner Heimatſtadt Mannheim er⸗ 1 Baſſerman ſtarken heimat⸗ und Familiengeſchichtlichen Intereſſen lertumsvereins beldtgt ides Vorſtandsmitglied des Mannheimer für Für Heimatgeſchichte und vielleicht darüber hinaus noch mehr und die Geſchichte ſeiner eigenen Familie 5 Schriften damilian gerne ſeine Muſeſtunden preis. Eine ganze Reihe Tedensbeſchreibungeſchichtlicher Art gab er heraus: Zuerſt eine kurze der drei e. i 1055 ſeines Großvaters Ludwig Baffermann, eines ſchen Landtag Abgeordneten der Stadt Mannheim im erſten badi⸗ belm 1819 es folgte ein umfangreiches Werk über Wil⸗ tafel. 1913 ſaun und ſeine Nachkommen und weiterhin ſeine Ahnen⸗ zeit.. Alle en ein Band Erinnerungen„Aus der Jugend⸗ n Seee Schriften waren Privaldrucke, für die Familie und erſchien zuerſt—9 4 beſtimmt, und die Viographie des Großvaters eine Reihe kl n den„Nannheimer Geſchichtsblättern“, denen er auch ſeinem Tod Arbeiten anvertraut hat. Einige Jahre nach dies geſchah 1 00 die Jugenderinnerungen in den Buchhandel. Daß bildungen nur ce das reich ausgeſtattete Buch mit ſeinen 30 Ab⸗ der Mannhei s Manuſkript gedruckt war, muß vom Standpunkt zeſe mit Liebe Sdadtgeſchichte beſonders begrüßt werden; denn hefmer 28 8 geſchriebenen Erinnerungen ſind für uns Mann⸗ m dem es—— voller Lebendigkeit und Anſchaulichkeit, ein Buch Großeltern ind Elen egah hedz* b. Pach. i de en, ein Buch, in dem das al Mannheim der Jugendzeit des Vaters des Verfaſſer⸗ 155 Ergänzung durch diejenigen Inſtitute, die vor allem der Pflege des Berufswiſſens zu dienen haben, der wiſſenſchaftlichen Stadtbibiliotheken. Um die wiſſenſchaftlichen Stadtbüchereien iſt es ein eigen Ding. Sie ſind in vielen Fällen als eine Art Jufallsgebilde, aus überkommenem alten Büchereigut der Verwaltungen, aus Samm⸗ lungen eingegangener Schulen und Inſtitute, den Bibliotheken auf⸗ gelöſter Vereine und aus Schenkungen einzelner Bürger entſtanden und haben erſt nachträglich ihren eigentlichen Sinn erhalten, der ſelbſt heute noch oft genug nicht oder nur unzureichend erfaßt iſt: de Stadt, vor allem die Großſtadt, die auch geiſtig eine Zentrale ſein will, bedarf— unabhängig davon, ob ſie zufällig Hochſchulen oder andere wiſſenſchaftliche Inſtitute beſitzt—als Ergänzung ihrer Förde⸗ rung des Bildungs⸗, Fach⸗ und Fortbildungsweſens einer Einrich⸗ tung, die zur freien wiſſenſchaftlichen Produktion ihrer geiſtigen Arbeiter und— das iſt heute der noch dringlichere Zweck— zur Auf⸗ wertung des Verufswiſſens der großen Maſſe der Bevölkerung die nötigen literariſchen Hilfsmittel liefert. Es handelt ſich mithin bei den wiſſenſchaftlichen Skadtbüchereien um nſtitrte, deren Pflege nicht nur eine kulturpolitiſche, ſondern zugleich eine wirtſchafts⸗ und ſozialpolitiſche Auf⸗ gobe darſtellt, alſo um eine Pflicht, die zweifellos in den Kreis der kommunalen Arbeit und zwar nicht nur an ſeiner Peripherie, hineingehört. Daran ändert die Tatſache nichts, daß für den oberflächlich hin⸗ ſchauenden Beobachter die Bevölkerungsſchicht, welche eine ſolche Bücherei benutzt, nur dünn erſcheint und ihre literariſchen Bedürf⸗ niſſe in Notzeiten nicht den Eindruck der Lebensnotwendigkeit er⸗ wecken. Einmal dürfen Benutzungsziffern wiſſenſchaftlicher Büche⸗ reien nicht mit denjenigen von Volksbibliotheken perglichen werden. Ferner aber wirkt ſich dieſe Benutzung in ſtatiſtiſch freilich nicht er⸗ faßbarer, aber zweifellos beträchtlichem Umfang aus. Sodann fehlt dort, wo die Benutzungsziffern wiſſenſchaftlicher Stadtbüchereien niedrig bleiben, meiſt bei dieſen ſelbſt die richtige Erkenntnis ihres vollen Daſeinszweckes. Eine wiſſenſchaftliche Stadtbücherei darf nicht im Verborgenen blühen, ſie muß für ſich werben, vornehm, ruhig, mehr durch Leiſtung ſelbſt als durch Hinweis darauf. Deut⸗ lich aber muß ſie ihren Zweck und die Wege zu ihrer Be⸗ nutzung aufzeigen, um die leider in Deutſchland noch herrſchende Unſicherheit des Büchereibeſuchers aufzuheben. Das Bedürfnis zur Venutzung wiſſenſchaftlicher Büchereien iſt oft latent, aber es iſt darum nicht weniger groß und nicht weniger ernſt zu nehmen. Wie eine verſtändnisvoll und geſchickt geleitete Volksbücherei das dumpfe Gefühl des Bildungshungers einer Bevölkerung erſt zum Bewußt⸗ ſein bringt, ſo vermag eine gut verwaltete und reichlich ausgeſtattete wiſſenſchaftliche Bibliothek den aus Reſignation oder Indolenz dar⸗ niederliegenden Drang nach Aufwertung des Berufswiſſens aufs nachhaltigſte zu beleben, Ddas Beiſpiel einer norddeutſchen Groß⸗ ſtadt, in der ein einziger Beamter, der als Bibliothekarfachmann weit bekannte neuernannte Direktor der Stadtbücherei, deren Be⸗ nutzung binnen kurzer Zeit, nach ſeinem Amtsantritt auf ein Viel⸗ bee der früheren Benutzungsziffern hob, mag dieſe Behauptung belegen. Solche Erkenntnis des Zwecks wiſſenſchaftlicher Stadtbiblio⸗ theken, obwohl auch nur ſelten klar ausgeſprochen, hat vielerorts dazu geführt, das überkommene Büchereigut in techniſch vollkommener Weiſe unterzubringen, in moderne bibliothekariſche Verwaltung zu nehmen und dieſe Pflege großzügig zu finanzieren. Helle, heizbare, den ganzen Tag und Abend frei zugängliche Arbeits⸗ und Leſeſäle für Nachſchlagewerke und Handbücher, für Zeitſchriften, Zeitungen, Patentſchriften uſw., bequem zugäng⸗ liche, betriebstechniſch richtig eingerichtete Wusleihräume, großen Magazinbauten, in denen doch jede Raumverſchwen⸗ dung vermieden iſt, das Ganze in einem auf reichlichen Zuwachs be⸗ rechneten Gebäude, in einer ruhigen Straße, aber nahe dem Zentrum der Stadt untergebracht, das iſt nicht das ideale, ſondern das wirkliche äußere Bild einer ſolchen wiſſenſchaftlichen Stadt⸗ bücherei, wie ſie die meiſten deutſchen Großſtädte beſitzen, mit einem Bücherbeſtande, der, wenn etwas Gutes geleiſtet werden ſoll, an Bändezahl nicht zu weit hinter der Einwohnerziffer der Stadt zurückbleiben darf. Leitung. Beamten⸗ und Angeſtelltenſchaft, fachlich gut ausge⸗ bildet, ſorgfältig ausgewählt, richtig auf den Betrieb verteilt und ausreichend bezahlt, bedingen die gewünſchte tiefe und breite Wir⸗ kung des Betriebes, der ſich in Leſeſaal⸗ und Ausleiheverkehr nicht erſchöpft, ſondern ſich durch Austauſch mit den anderen öffent⸗ lichen Bibliotheken der Stadt, durch Erſchließung der nicht öffentlichen Büchereien, z. B. der Behörden, Vereine uſw. zu zwangloſer Hilfeleiſtung in Fällen dringlichſten literariſchen Be⸗ dürfniſſes und in der zentralen Vermittlung des Leihverkehrs mit den auswärtigen Bibliotheken erſt voll entfaltet. Es liegt auf der Hand, daß eine ſolche Anſtalt eine Gelegenheit darſtellt, wie ſie für die Aufwertung des Berufswiſſens nicht beſſer gedacht werden kann. beſonders dann, wenn ſie mit einem großzügig organiſierten ſtädtiſchen Volksbüchereiweſen angleichend und abgrenzend zwanglos Hand in Hand arbeitet. nachher das ſeiner eigenen Jugend, die erſtarkende Handelsſtadt, in Einzelzügen reizvoll geſchildert iſt. Mit freudigem Behagen t es manch alter Mannheimer in den letzten Jahren geleſen und mancher und manche haben in dieſen Erinnerungen das Bild der eigenen Jugendzeit wiedergefunden. Hier ſoll nicht die Rede ſein von dem Vielen, was es an per⸗ ſönlichem Erleben enthält. Auch die Erinnerungen aus Raſtatt, Durlach, Offenburg gehören nicht hierher. Dagegen ſind für Mannheim als Zeitſpiegel von höchſter Wichtigkeit die Betrachtungen über die Jugend des Vaters des Verfaſſers, des ſpäteren Landtags⸗ abgeordneten Anton Baſſermann, deſſen Jugend und Lebensgang in vielen Kapiteln eingehend geſchildert ſind. Das alte Lyzeum mit ſeinen alten bedeutenden Lehrern, wie Nüßlin, Eiſenlohr, Kilian taucht auf. Da ſtehen die Liſten der Korpsburſchen der bald darguf aufgelöſten Heidelberger„Pfälzer“ aus den Jahren 1842—1844 viele Mannheimer Namen wie Gernandt, Goerig, von Berlichingen, von Bettendorf neben Baſſermann in den Reihen. Als Anton Baſ⸗ ſermann 1848 das badiſche Rechtspraktikantenexamen beſteht iſt Konrad Grohe, der ſpätere Mannheimer Kreisgerichtsrat, der erſte und Joſef Viktor Scheffel aus Karlsruhe der zweite in der Reihe der Kandidaten. Es folgt ein badiſches Beamtenleben, gelebt don einem Mann eigener Prägung einer offenen, pfälziſch⸗derben und pfälziſch⸗humorvollen ſelbſtändigen Perſönlichkeit, das immer wie⸗ der Fühlung mit der Vaterſtadt hat, bis der Richterdienſt Anton Baſſermann zunächſt als Kreisgerichtsrat 1872 nach Mannheim führt, wo er erſt 1897 bald nach ſeiner Penſionierung ſtarb, nach⸗ dem er Landgerichtsdirektor und nachher Präfſident des Landge⸗ richts geweſen war. Ernſt Baſſermann kam 1869, alſo 15jährig, nach Mannheim, um hier die drei oberſten Klaſſen des Lyzeums zu beſuchen. Er wohnte bei ſeiner Tante, der verwitweten Frau Stadtdirektor Eich⸗ rodt, die im kleinen Mannheim als„die Frau Stadtdirektor“ über⸗ all bekannt war, im 4. Stock des Hauſes M1, 2, dem Rechtsanwalt Moritz Fürſt gehörig(heute Haus Dr. Roſenfeld). Natürlich war ihm die Stadt nicht fremd. Er war ſeit frühen Kindestagen immer wieder in den Ferien hier geweſen bei der Großmutter und den üb⸗ rigen Verwandten. Mit beſonderer Liebe hing er am Hauſe Brun⸗ ner. In dem heute noch ſtehenden ſtattlichen Hauſe in N7 ſuchte er und fand er die reichſte Anregung, denn dieſe Verwandten nah⸗ men ſich mit Hingabe um den jungen Menſchen an. Von allem, was damals in Mannheim vorging und die Menſchen beſchäftigte, erzählt Ernſt Baſſermann: im Lyzeum lehrten Baumann, Be⸗ haghel und Caſpari(die älteren Träger dieſer Namen) und der hochgebildete, geiſtvolle Pichler. 1870 ſah er die Truppen hier aus⸗ rücken, das 2. Regiment und die roten Dragoner mit denen vier Namensvettern ins Feld zogen. Hier war er dabei, als die Mann. heimer Regimenter nach dem ſiegreichen Krieg feierlichen Einzußz Jugendgruppe Wir verweiſen nochmals auf den heute abend in der Loge Carl zur Eintracht ſtattfindenden Unterha ltungsabend an⸗ läßlich des fünfjährigen Beſtehens unſerer Gruppe— Beginn 7 Uhr. Eintritt frei. Insbeſondere werden die Mitglieder des Ortsvereins und deren Angehörige um ihr Erſcheinen gebeten. Gerade auf dem Felde des Berufswiſſens haben auch die Vales⸗ bücherejen wichtige Aufgaben zu erfüllen. Manche dieſer Anſtalten mußten auch, wo das wiſſenſchaftliche Büchereiweſen einer Stadt nicht ausreichte, für die Aufwertung des Verufswiſſens mehr tun, als ſie ihrem Weſen und ihren finanziellen Kräften nach zu tun verpfſſch et waren. Ihr Prinzip der Zurückhaltung vor der eigentlichen kach⸗ wiſſenſchaftlichen Spezialliteratur wurde dabei häuf'g durchbrochen, ohne daß deshalb von ihnen die Notwendigkeit ihrer Erhänzung durch eine vornehmlich auf dieſe Literatur eingeſtellte wiſſenſchaftliche Biblothek ignoriert wurde Solche Leiſtungen ſind ſahr Der⸗ kennenswerk und dürfen nicht engherzig beeinträchtigt werden. Denn ſo beqeum für die Verwaltung und ſo wünſchenswert im allge⸗ meinen eine klare Abgrenzung der beiderſeitigen Aufgaben iſt. die Grenzen werden doch im Falle manches Buches und wanches Leſers fließend bleiben müſſen und fließend bleiben dürfen. wenn der Ge⸗ danke der gegenſeitigen Ergänzung nicht ſchematiſch, ſondern ſo lebendig gefaßt wird, wie es beide Arten moderner ſtäd iſcher Büchereien ſelbſt nun einmal ſind. Auch die wiſſenſchaftliche Stadtbibliothek, daran darf weder Unlebendiges und Unklares in ihrer Veroangenheit etwos ändern noch die Tatſache, daß auch ſie wie jede wiſſenſhaftliche Zen⸗ tralbücherei eines größeren Kulturbezirkes archho⸗ ſelbſt muſe⸗ umartige Aufgaben hat, Pflichten nicht nur des Verteilens ſanden auch des Aufbewahrens, des Rettens und Pflegens unſeres koſtbaren Kulturgutes. des Buches. So iſt ſelbſtyerſtändlich die Aufwertung des Berufswiſſens nur eine, wenn auch heute die vordringlichſte der wichtſgen Pflichten der wiſſenſchaftlichen Stadtbücherei. Die Wirkupg in die Breite darf nicht diejenige in die Tiefe, die horizontale Wirkung der Befriedigung der lebenden Generation ſoll nicht die verkikale, die Sammlung der Bücherſchätze der Vercangenheit und die literariſche Vorbereitung der Zukunft in den Hintergrund drängen. Nicht nur für die Aufwertung des Berufswiſſens, ſondern auch für ſeine Begründung und für ſeine Aneignung hat die Stadſhücherei ihre Reſtände bereit zu halten. Sie hat neben den Berufen und über ſie hinaus der freien wiſſenſchaftlichen Forſchung. Da ſteuneg und Lehre zu dienen; ſie kann wertvolle Beihil'e dazu ſeiten daß die außerakademiſche und nachakademiſche wiſſenſchaftliche Met non manchem Mangel befreit wird, den ſie häufig nur deshalh aufzeiſt, weil ſie infolge unzureichender Bücherverſorgung den notwendigen Kontakt mit der Forſcherarbeit der Univerſitäts⸗ und Hochſchuflehrer nicht gewinnt bezw. verliert. Sie kann durch die Darbietung des literariſchen Handwerkszeugs mit dazu wirken, daß ſich in dieſer freien wiſſenſchaftlichen Arbeit die Spreu vom Weizen ſondert. und ſie vermag ſo hier wie auch ſonſt beizutragen zur Verwirklichung der Forderung des Aufſtiegs der Begabten. Ganz beſonders wichtige Aufgaben fallen ihr zu auf dem reichen und bedeutungsvollen Arbeitsfelde der ſtadt⸗ undlandeskund⸗ lichen Forſchung und Darſtellung, wo ſie— neben⸗ Archivzwecken— auch dem Ziele zuſtreben kann, dieſe oft äußerſt wertvolle Arbeit im rechten Juſammenhang mit der Aufgabeſtellung größerer Forſchungskomplexe zu halten. Und ſchließlich darf auch der modernen Stadtbibliothek nicht der nur wiſſenſchaftlichgenießende Leſer fehlen, weder der Biblio⸗ phile höherer Ordnung noch auch ſchließlich der ſchmökernde Bücher⸗ liebhaber Spitzwegſcher Prägung, Selbſt aus ſolchem dilettierenden Buchſtudium kann ja, wenn die Bibliothek nur darauf hält, immer und überall das anerkannte, auf der Höhe der Forſchung ſtehende wiſſenſchaftliche Buch zu voller Geltung zu bringen, irgendwann ein⸗ mal ein nützlicher Gedanke für das Volksganze, für die menſchliche Entwicklung überhaupt hervorſpringen. Dfarrer Heumanns MeiImitte! stets aueh vorrätig im Alleindepot: Elnborn-Apotheke[e her Mannheim, am Markt R 1, 2/ Tel. 7125 Dortselbst wird auf Wunsch auch das Pflarrer Heumann-Zuech abgegeben. Gioße Ausgabe(240 Seiten 100 Abbildungen) gratis und franko. BI55 hielten. Im Theater, für das kunſtbegeiſterte Tanten, wie Frau Staatsrat Brunner und die originelle Babette Baſſermann, immer wieder Plätze zur Verfügung ſtellten, ſaß der Sekundaner und Primaner voll heller Begeiſterung. Wenn Vinzenz Lachner diri⸗ gierte ſtanden in der Regel Frau Ulbrich-Rohn, Helene Hauſen (ſpäter Frau Seubert) auf der Bühne, Schlöſſer, Ditt und Rocke waren die Stützen der Oper. Im Schauſpiel wirkten unter Dr. Werther der alte Pichler, Dr. Herzfeld als erſter Held und Liev⸗ haber; Polixena Rocke war die komiſche Alte, Marie Kläger die köſtliche Naibe. Das Publikum des noch kleinen Mannheim lebte für ſein Theater und für ſeine Künſtler. Und was es ſonſt noch an Freude gab: im Sommer ſchon damals die Herweckſche Schwimmſchule, den Diffeneſchen Bockkeller und den Bellevpuekeller, wo die Militärmuſik ſpielte, das Schießhaus und den Löwenkeller, ſchließlich das Mühlau⸗Schlößchen, das beliebteſte Ausflugsziel der alten Mannheimer. In den Schloßremiſen und dem Koſakenſtall putzen und fütterten die roten Dragoner ihre Pferde. Die Breite Straße von der Verkehrsader der Stadt: Jeden Morgen zogen die drei Schwadronen der roten Dragoner mit der Regimentsmuſik Exerzierplatz über den Neckar, jeden Tag freuten ſich die Mannheimer über die klingende Muſik und die farbenprächtigen Reitersleute. Die drei Rittmeiſter Kießling, Wachs und Küßwieder kannte jeder Lyzeiſt und jeder Volksſchüler, jeder Backfiſch und jede Köchin. Selbſtverſtändlich erhalten dieſe Jugenderinnerungen auch vieles Perſönliche von Jugendfreunden und Tanzſtundenerlebniſſe, aus ſchöner unbeſchwerter Jugendzeit, bis Ernſt Baſſermann, nach⸗ dem gerade ſeine Eltern nach Mannheim gekommen waren und er von der Tante Eichrodt zu dieſen überſiedelte, 1872 als Abiturient das Mannheimer Lyzeum verließ. Die Eltern zogen nach B1, 10, in bas ſchöne Haus, das Nicola de Pigage, der Vollender des Schlof⸗ ſes, ſich gebaut hatte, das ſeit 1840 Friedrich Hecker beſaß und be⸗ wohnte, und 1855 Stehberger'ſchen Beſitz geworden war.„Nun ging es hinaus in's Leben, in die goldene Freiheit, die wie ein lockendes Paradies vor dem Mulus lag.“ Im erſten Semeſter wurde Ernſt Baſſermann als Student der Rechtswiſſenſchaft in Heidelberg immatrikuliert und trug die gelbe Mütze ver Heidel⸗ berger Schwaben. Vom neuen Lebensabſchnitt ſpäter zu erzählen, wie es ſeine Abſicht war, haben Kriogsqusbruch und der Tod, der früher ihn heimhoſte, als er im Jahre 1913 wohl annahm, ihm verſagt. Allen denen, die die gleiche Zeit in froher Jugend miterlebt haben, müſſen die Erinnerungen ein Stück der eigenen Jugend zu⸗ rückzaubern. Manch verblaßte Erinnerung wird wieder erwachen und Geſtalt und Leben gewinnen. Die ſpäteren Geſchlechter, und mit ihnen das heutige ſollen in dem Buch leſen und können aus ihm lernen, wie die Vaterſtadt groß geworden iſt und wie es in Mannheim ausſah, bevor ſich die Großſtadt entwickelte. F. Wk 11 15 1 Mannheimer General-Anzeiger(Mitlag⸗Ausgabe) — —— Samstag, den 26. Juii 1224 4. Seite. Nr. 343 Städtiſche Nachrichten Aus der Stadtratsſitzung vom 24. Juli 1924 Der Sonntag 3. Auguſt ſoll anläßlich der 10jährigen Wieder⸗ kehr des Kriegsbeginns dem Gedächtnis unſerer Toten im Weltkriege gewidmet ſein. Dieſer Tag ſoll in würdiger Weiſe durch Trauergeläute ſämtlicher hieſtger Kirchen, durch Be⸗ flaggen der öffentlichen Gebäude auf Halbmaſt und Schmückung des Kriegerfriedhofs gefeiert werden. Die Bevölkerung wird auf⸗ gefordert, auch die privaten Gebäude in gleicher Weiſe zu beflaggen. Am Montag, 11. Auguſt, wird die Stadt im Nibelungenſaal des Roſengartens eine Verfaſſungsfeier veranſtalten. Alles Nähere wird noch bekannt gegeben werden. 8 Der Stadtrat iſt zur Zeit, da die Aufwertungsfrage den Reichstag von neuem beſchäftigen wird, außerſtande, zur Aufwertung ſtädtiſcher Schulden Stellung zu nehmen. Die Ausgaben für den Straßenreinigungs⸗ und Müllabfuhrbetrieb haben ſich gegenüber dem Voranſchlag zür 1924— namentlich infolge der Erhöhung von Löhnen und Gehälter— etwas erhöht. Zur Deckung des Fehlbetrags wird deshalb vom 1. Oktober 1924 ab die Straßenreinigungs⸗ gebühr von 3,75 Pfg. auf 4,6 Pfg. und die Müllabfuhr⸗ gebühr von 4,07 Pfg. auf 5 Pfg. von ſe 1000 M. Steuerwert erhöht. Von einer Aenderung der Kanalgebühren kann vorerſt abgeſehen werden. 5 Die bei den Verhandlungen über den Haushaltplan im Bürger⸗ ausſchuß angeregte Errichtung eines Gemeindeſekretariats in Waldhof iſt bei der gebotenen Sparſamkeit und der notwendi⸗ gen Minderung des Perſonals nicht möglich. Den Bedürfniſſen der Bevölkerung des Stadtteils Waldhof und der Gartenvorſtadt wird ſedoch dadurch Rechnung getragen, daß nebem dem Gemeindeſekretariat Käfertal für die Aufnahme von Klagen und Anträgen in gemeindegerichtlichen Sachen und für das Verfahren vor dem Schiedsmann die betreffende Behörde der Alt⸗ ſtadt in Anſpruch genommen werden kann. 98 Jum 70. Geburtstag Baſſermanns Am heutigen 70. Geburtstage des früheren Vorſitzenden der Nationalliberalen Partei, Stadtrats und Reichstagsabgeordneten E. Baſſermanns wurde eine Reihe von Kränzen an ſeinem Grabe auf dem hieſigen Friedhofe niedergelegt; zunächſt vom Orts⸗ vecein Mannheim der Deutſchen Volkspartei mit ſchwarz⸗weiß roter Schleife und der Widmung:„In treuem Geden⸗ ken Deutſche Volkspartei Mannheim“. Des weiteren wurde im Auf⸗ trag des Reichs⸗Außenminiſters Dr. Streſemann ein Kranz mit der Widmung:„Dem Führer undtreuen Freunde“ nie⸗ dergelegt. Der Zentralvorſtand der Deutſchen gedachte ebenfalls des Geburtstags Juſchr durch Ueberſendung eines Kranzes mit folgender Inſchrift:„Dem uner müdlichen Streiter für Deutſchlands Größe in unendlicher Dank⸗ barkeit.— Der Zentralvorſtand der Deutſchen Volkspartei“. Juagoò und Fiſcherei im Auguſt Auch dem Weidmann reift, wie dem Landmann, im Auguſt die wohlverbiente Ernte ſeiner Hege. In diefem Jahre allerdings ſind die Ausſichten nicht allzu roſig infolge des ſtrengen Winters und nach Lage der Reviere wohl äußerſt verſchieden. Von Mitte de⸗ Monals ab werden Hirſch und Gams ſchußbar. Dennoch empfiehlt es ſich, gerade heuer, wie die Jagdwochenſchrift„Der deutſche Jäger München mitteilt, den Feiſthirſch tunlichſt zu ſchonen. Der Rehbock ſteht noch in der Brunſt und dem Jöger, der die Kunſt des Blat⸗ tens verſteht, winkt, nachdem der Kornſchnitt die Rehe in den Wald zurücktreibt, mancher Bruch. Der Haſe erfreut ſich noch der Schon⸗ zeit und forgt für weitere Nachkommenſchaft. Beim Abſchuß von Birkwild iſt Mäßigung am Platze, da um dieſe Zeit die Jungen meiſt noch nicht ausgefürbt ſind, andererfeits nur noch wenig Reviere einen ſo erfreulſchen Beſtand aufzuweiſen haben, daß ſie ohne Schädigung der Balz einen Herbſtabſchuß vertragen. Wo aber größere Moorflächen ſich ausdehnen, da dann der gegen ſtarke Hitze gefeite Flugſchütze manch Stunde per. bringen. Junges Moosgeflügel aller Art, Jungenten laden zu köſt⸗ lichem, aber ermüdendem Waidwerk, das auch ſpäter, wenn gegen Ende des Monats die Jagd auf Rebhühner und Wachteln ausgeübt wird, eine angenehme Abwechſlung in die Jagdausübung bringt. Junge Wildtauben fallen gerne auf abgeerntete Felder ein, können dort beſchlichen werden und liefern einen zarten, vorzüg⸗ lichen Braten. Junges Haar⸗ und Federraubwild iſt kurz zu halten und nicht ſelten bietet gerade die Hühnerſagd Gelegenheit zu einem glücklichen Schuß. Gegen Ende des Monats kann wegen des beginnenden Herbſtzuges die Hüttenjagd an günſtigen Tagen Erfolg bieten. Günſt'ge Fangzeit für Aeſche, Forelle, Regenbogenforelle, Bach⸗ ſaitling, Barbe, Barſch, Blaie, Aitel, Karpfen, Schied und Aal. Gelegentlich beißt der Huchen in kleinen Flüßen, ſehr gut der Hecht. Juli auf das 1,16billionenfache der Porkriegszeit. 0,9 Prozent zu verzeichnen. Krebſe ſind jetzt am wohlſchmeckendſten. *Die Reichsinderziffer für die Cevenshaltungskoſten(Ernäh⸗ rung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung und Bekleidung) beläuft ſich nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamts für den 23 Gegenüber der Vorwoche(1,15billionenfache) iſt demnach eine Steigerung von *Weinbau und ſpaniſcher Handelsverirag. Eine tiefgehende Bewegung hat ſich, ſo wird uns geſchrieben, aller am Wohle des deutſchen Weinbaues intereſſierten Kreiſe bemächtigt über das Ver⸗ halten der Reichsregierung, die, wie ſich jetzt beſtätigt, tat ächlich den deutſchen Weinbau vollſtändig fallen laſſen will, gegen die Inter⸗ eſſen eines Teiles der Induſtrie. Der Schritt erſcheint ungeheuer⸗ lich und läßt darauf ſchleßen, daß das Reichskabinett die Tragweite der Vernichtung des heimiſchen Weinbaues nicht nur wirt⸗ ſchaftlicher, ſondern auch in ſozialer Hinſicht vollſtändig überſteht. Während die den Weinbau ruinierenden, Spanien zuzubilligen⸗ den Zollſätze nach dem Verſailler Vertrag ohne weiteres auf Frankreich, Italien, Griechenland u. a. übergehen, erſcheint es un⸗ wahrſcheinlich, daß demgegenüber der Möglichkeit gewiſſe In⸗ duſtrieerzeugniſſe nach Spanien zu exportieren, auch nur annährend eine ähnliche Bedeutung zukommt. Niemand hätte es für möglich gehalten, daß die Reichsregierung einen ſo bedeutenden und großen Berufſtand wie den Weinbau glatt zu opfern bereit ſein könnte. * Die Berufspflichten der Hebammen. Der§8 15 Abſatz 2 der Dienſtweiſung für die Hebammen wird unter Aufhebung der Ver⸗ ordnung vom 21. Dezember 1921 Ziffer 1 und der Verordnung vom 19. November 1923 mit Wirkung vom 1. Auguſt 1924 wie folgt abgeändert: Für die Teilnahme an dieſen Kurſen hat die Hebamme als Erſatz für Verpflegung und Wohnung täglich 2 Goldmark und als Gebühr für den Leiter der Kurſe 10 Goldmark und für die Oberhebamme 2 Goldmark zu entrichten. Die Gebühr für den Leiter der Kurſe an der Landeshebammenlehranſtalt und ſtaatlichen Frauen⸗ Klinik in Karlsruhe fließt in die Staatskaſſe. Für Gemeinde⸗ hebammen haben bie Gemeinden dieſe Koſten vor Beginn der Kurſe der Hebammenſchule einzuſenden; außerdem haben die Ge⸗ meinden den Gemeindehebammen die durch die Teilnahme an den Fortbildungskurſen erwachſenden Reiſekoſten zu erſtatten und die für den Fortbildungsunterricht erforderlichen Gegenſtände, wie Lehr⸗ huch, Hefte, Schreibzeug uſw. zu beſchaffen, ferner eine ausreichende Entſchädigunga— miädeſtens 1 Goldmark täglich— für entgan⸗ genen Verdienſt und beſondere Aufwendungen zu gewähren. * Der Kampf gegen die Motten. Am meiſten Erfolg hat mau doch mit den alten ſeit Jahrzehnten oft ſeit Jahrhunderten ge⸗ brauchten Mitteln gegen die Motten. Wie ſo viele Inſekten, ſind auch die Motten durch ſtark riechende Mittel wie Lavendel Spick⸗, Kien⸗ und Terpentinöl, Pfeffer, Kampfer, Moſchus, Juchten Knoblauch, Teer uſw. zu vertreiben. Die Motten fliehen vor dieſen Gerüchen. Man kann daher ſicher die Motten vom Pelzwerk und allen wollenen Sachen abhalten oder die darin wohnenden töten wenn man zu dieſen Pelzen und Kleidern dieſe ſtark riechenden Dinge tut. In früheren Jahren ging man den Motten mit Er⸗ folg mit römiſchen oder Feldkamillen zu Leibe. Schränke, in denen man ſolche Bündel aufhing, blieben vor ihnen verſchont. Man nehme einen Bogen ſchlechtes Papier oder ein Stück altes wollenes Zeug, betröpfele es mit Terpentinöl oder Kienöl, zerſchneide es in kleine Stücke und lege dieſe in die Schränke. Das Terpentinöl iſt den Motten zuwider und wirkt tötlich. Motteneier platzen durch die⸗ ſen Geruch. Viele, die früher ſchon zahlrei Wollwaren aufbe⸗ wahrten, beſtreuten den Boden der Kiſten und Schränke, in denen ſich die Wollwaren befanden, mit kleingeſtoßenem Pfeffer, legten darauf friſches Zeitungspapier und dann die Wollwaren. Vielfach wurde noch in der Mitte eine beſondere Schicht Pfeffer ge. ſtreut. Man beſtreute früher auch die aufzubewahrenden Sachen mit heißem Sande, um ſie dann auszuklopfen. Ueberhaupt iſt Reinlichkeit und friſche Luft das beſte Mittel gegen die Motten. Wollſachen und Pelze, die oft gelüftet werden, werden nie⸗ mals lange Herbergen für Motten bleiben. * Genehmigte Cotterien. Dem Zweigausſchuß Baden für deutſche Jugendherbergen in Karlsruhe wurde die Erlaubnis zur Veran⸗ ſtaltung einer Geldlotterie erteilt.(Ziehungstag: 31. Juli 1924.) Die Erlaubnis zum Losvertrieb in Baden wurde ferner er⸗ teilt dem katholiſchen deutſchen Frauenbund Heſſens in Darmſtadt und dem Stadtdirektor in Weimar. Die hilfsbereite Jeuerwehr. Durch den naſſen Aſphalt iſt auf der Straße in B 6, 26 ein Pferd geſtürzt, dos durch die Berufs⸗ e mit dem Pferdehebzeug wieder aufgehoben wurde. Veranſtaltungen Neeus Thealer— Roſengarten Mannheim. Leo Falls große Operette„Madame Pompadour“, die auch hier bis jetzt guten Erfolg über die Bretter ging, kommt heute abend zur Wiederholung: die Titelpartie wird von Ellen Sanders geſungen. Neues Theater im Roſengarten. Der geſtrige Abend brachte uns wieder einmal eine Erſtoufführung:„ it tanzt Walzer“. Eine echte Wienen Operette, voll Würme und Charm. Eine alte Wiener Liebesgeſchichte von einer unglücklich liebenden Prinzeſſin, die einen Bürgerlichen möchte und Einen von prinzlichen Geblüt heiraten muß, ein immer noch begehrter Volksoperettenſtoff, das zeigte ja der begeiſterte Beifall. Und dazu noch umrankt und durch⸗ woben von anmutigen Walzermelodien, komponiert von Leo Aſcher. Man darf ſagen, die geſtrige Nummer war ein Höhepunkt in den bisherigen Operettenabenden, die uns die Heidelberger Künſtlergäſte in den Theaterferien geſchenkt. Man vergaß für einige Stunden die Schwere der Zeit und atmete ſorglos verliebte Alt⸗Wiener Luft und tanzte Wiener Walzer Das iſt ja auch der Zweck der Operetten⸗ gaſtſpiele. Das Meifſingerſche Enſemble war mal wieeder ſo recht in ſeinem Element. Man ſpielte, ſang und tanzte vorzüglich. Fritz Daurer hatte trefflich inſzeniert und Fritz Henn ſpielte mit ſeinem Orcheſter ebenſo flott und anmutig auf. Ellen Sanders fand ſich in der Rolle der Prinzeſſin mit der ihr eigenen Anmut und Kaprize zurecht. Liane Müllegger enkzückte als feſches und liebreizendes Wiener Mädel. Die Herren Adler und Eckar dt ſpielen flott und ſicher. nd Fritz Daurer polterte al ein richti⸗ ger Wirt vom„Goldenen Ochſen Nicht zu vergeſſen die niedlichen kleinen Hoheiten in der reizenden Tanzſzene Alles in allem ein wohlgelungener Abend. Was Wunder, wenn der Beifall geſtern reichlich und herzlich geſpendet wurde und immerwieder zu Wieder⸗ holungen zwang!—1 165. Orgelkonzert in der Chriſtuskirche. In dem dieſen Sonntag, den 27. Juli, abends 8 Uhr ſtattfindenden letzten Orgel⸗ konzert vor den Ferien wird Kirchenmuſikdirektor Arno Land⸗ mann moderne Orgelwerke von L. Neuhoff, S. Saens, Boſſi und M. Reger(Phantaſie über„Ein feſte Burg“) zam Vortrag bringen. Der Eintritt iſt frei. Der Lehrer-Geſangverein Mannheim-udwigshafen wird in einem heute abend im Nibelungenfaol ſtattfindenden Konzert olgende Chöre zum Vortrag bringen: W. Gößlers„Schiedung“, die anläßlich des Wertungsſingens der Mannh. Sängervereinigung vom Preisrichterkollegium als„Erſtklaſſige zur Mitempfindung zwin⸗ gende Leiſtung“ bezeichnet wurde; ferner kommt zum Vortrag: „Geiſtesfluten“ von H. Heinrichs,„Gotentreue“ von H. Wagner, und „3 asklepiadiſche Strophen“ von Kloſe und zwei im Volktston ge⸗ haltene Chöre„O Schwarzwald o Heimat“ von Iſenmann und „Mein Lieben“ von Türk. Letzterer Chor wurde von den Preis⸗ richtern dabei beurteilt, daß„die Wiedergabe durch den Lehrer⸗ geſangverein keinen Wunſch unbefriedigt ließ.— Als Soliſten wirken mit: Frau Anna Geier⸗Hülter, Opernſängerin hier und Fritz Lehmann, Göttingen, der eine Kompoſition von Joſeph Haas, einem neuzeitlichen Komponiſten, zum Vortrag am Klavier bringen wird.(Näheres ſiehe Anzeige.) Jriedrichspark. Im heutigen Samstoag⸗Konzert gibt Kapell⸗ meiſter L. VBecker einen Walzerabend. Das Orcheſter bringt ausgeſucht ſchöne Walzermelodien beliebter Komponiſten zum Vor⸗ trag. Im morgigen Sonntag⸗Abendkonzert hat Frau L. Ho⸗ mann⸗Webau ihre Mitwirkung zugeſagt. Neben der Arſe der Cliſabeth aus„Tannhäuſer“ kommen auch Volkslieder, u. a. Abend⸗ andacht, Haideröslein und Lieder von Fr. Schubert zu Gehör. 3 Salon-Dampferfahrk nach Rüdesheim. Wie aus dem An⸗ zeigenteil erſichtlich, wird am 10. Auguſt vom Jugend⸗Ausſchuß Mannheim eine Salon⸗Dampferfahrt nach Rüdesheim zur Beſichtigung des Niederwalddenkmals unternommen. Näheres ſiehe Anzeige. Tagungen Deutſcher Bankbeamtenverein * Karlsruhe, 24. Juli. Am Sonntag fand hier die Vorſtands⸗ konferenz des Gaues Württemberg—Baden im Deutſchen Bankbeam⸗ tenverein ſtatt. Faſt alle Zweig⸗ und Ortsvereine des großen Ge⸗ bietes hatten Vertreter entſandt. Der Gau umfaßt heute noch 60 Gliederungen. Die. n leitetete der Gauvorſteher Jeuck⸗Stuttgart. An ihnen nahm auch der geſchäftsführende Vor⸗ ſitzende des Deutſchen Bankbeamtenvereins, M. Fürſtenber 9* Berlin, Mitglied des Reichswirtſchaftsrates, teil. Die Ausſpra behandelte alle die Bankangeſtellten intereſſierenden wichtigen wirk⸗ ſchaftliche und ſozialen Fragen. Beſonders ſcharf wurde 1— A b⸗ bau von Bankangeſtellten kritiſiert. Die Ausſprache fand ihren Niederſchlag in einer Entſchließung, in der gegen den über alles Erwarten ſtarken Abbau des Perſonals im Bankgewerbe pro⸗ teſtiert und von den Bankleitungen beſtimmt erwartet wird, daß ſie den Abbau nunmehr endgültig einſtellen oder wenigſtens da, wo er ſich gar nicht umgehen läßt, in ſozialer Weiſe durchführen⸗ Weiter wird auf die große Notlage der in den Betrieben zurück⸗ gebliebenen Angeſtellten hingewieſen, die mit den jetzigen Ge⸗ hältern den notwendigen Lebensunterhalt nicht beſtreiten können⸗ Sie verlangt, daß die Bezüge der Bankangeſtellten derart bemeſ⸗ ſen werden, daß deren Lebenshaltung wieder auf ein erträgliches Nibeau gebracht wird. Die Wahl ergab die Wiederwahl des bisheri⸗ gen Gauvorſtandes. Jind Sie krank; Ein Untversalmittel gegen fast alle Krankheiten ist Orisinal „Claes Koning Tillq“ echtes Haarlemer Oel mit der roten Unterschriſt. Preis pio Flasche 80 Plennig. Zu hadben in allen Apotheken. Literatur und Anweisung durch die Claes Koning Tiiy G m b. H. Elberteld. Ei139 Bestandteile: Ol. therebinth sulfurat., Extrakt Hamamelin. das Donaueſchinger Rammermuſikfeſt (Von unſerem Sonderberichterſtatter) Das diesjährige 4. Kammermuſikfeſt batte eine aroße Anzabi Muſiker verſammelt, die zumeiſt auf den Namen Schönbera ge⸗ kommen waren. Denn deſſen neues Opus 24, eine Serenade für 7 Soloinſtrumente und eine tiefe Männerſtimme. ſollbe uraufgeführt werden Um es vorweg zu ſagen, es wurde ein bedeutender äußerer Erfolg, denn die aus Wien mitaebrachte Claque funktionierte tadel⸗ 1o3. Die Muſik ſelbſt bedeutete eine Nervenfolter ohnealeichen, und wenn ein Kollege neben mir ſie als„Stacheldrahtmuſik“ bezeichnete. ſprach er vielen aus dem Herzen. Als im dritten Satze die Lange⸗ weile ihren Höhevunkt erreichte. mußte eine Geſanaseinlage der⸗ balten, ausgerechnet ein Sonett von Petrarca. Ein unentwegter Schönberajaner iſt der Wiener Anton We⸗ bern, deſſen 6 Bagatellen an Gehirnakrobatik nicht zu überbieten waten. Seine Lieder nach wirren Gedichten des verirrten Roman⸗ tikers Trakl verleuanen jedes akuſtiſche Naturgeſetz und wurden mit Gelächter aufaenommen. Wie erfriſchend wirkte nach dieſem„Getöſe“ das Streichqauartett op. 3 von Nofip Stoecer⸗Slavenski, der eine geſunde, bodenſtändige Muſik von belebender Friſche ſchreibt. Die Fuge des 1. Saßes iſt prachtvoll aufgebaut und gealiedert. Hermann Erpf bat in der 2. Satzfolge für Streichauartett im Gegenſatz zu Mar Buttings Kleinen Stücken, die in Breite zerfließen, die Konzen⸗ tration der Form erreicht, die allerdings inhaltlich noch durch cha⸗ rakteriſtiſche Motive auszufüllen iſt. Ueber ein bedeutungsloſes Streichtrio von Alexander Jemnitz kann binweagegangen werden. ebenſo über die Klavierſtücke op. 2 von Heinz Joachim⸗Loch. die in nichtsſagenden Krampf verſallen. Joſef Matthias Hauer unterhält durch die allzu naive Wahl ſeiner Mittel. Seine Lieder beſitzen eine banale, nicht einmal ſinn⸗ gemäße Deklamation, während er die Vegleitung(tremolo Unke Hand. ein Finger der Rechten markiert) die Melodie durch ſogen. Quintenzirkeln Tropen u. a. theoretiſch zu erläutern ſucht. Jsko Thalers bombaſtiſch aufgemachte Lieder zeigen den Einfluß von Mahler und Schreker. Erwin Schulboff erreicht in ſeinem Streichſertett ſtarke Klanawirkungen, die in der Purlesca durch den böhmiſchen Efn⸗ ſchlaa beſonders ckarakteriſtiſch erſchemen. In dem Streichquartett op. 34 erweiſt ſich Ernſt Toſch als kultivierter Muſikant, der einen inhalts⸗ und ſtimmunasreichen Adaaio⸗Sat zu ſchreiben vermag. Zaubergarten, wozu die Dekorationen nach Entwürfen von Sieg fried Wagner von Profeſſor Brückner in Koburg gemalt ſind, iſt Die Wiedergabe der verſchiedenen Werke erfolgte zum größten Teil durch das Frankfurter Amar⸗ und Prager Zika⸗Quartett. Unter den Geſanasſoliſten feſſelte der ſtimmkräftige Baß Joſef Schwarz⸗Prag. Unter Schulz⸗ Dornburas feuriger muſi⸗ kaliſcher Leitung fand als Abſchluß des Feſtes das verſiſche Ballett von Egon Wellesz ſtatt. Dr. Niedecken⸗Gebhards mit exploſiwer Intenſität geladene Regiekunſt führte das Marionetten⸗ ee—— eeee 57 einem e ola. rwühmenswert iſt no ie Aufführung von Mozarts „Missa brevis Bdur Ed. 275“ in der Stadtkirche Leitung des fürſtlichen Muſikdirektors Benkhard,. der als Oraaniſator des Muſik⸗ feſtes verdienſtvolle Arbeit geleiſtet hatte. Der Patber Johner uus Bremen wandte ſich in ſeiner Prediat gegen die Entartung in der neuen Muſik. die die Ehrfurcht vor dem Göttlichen verloren hatte. Leider gab das Ergebnis des Muſikfeſtes ſeinen eeee 155 Theater und Muſik Bayreuther Bühnenfeſiſpiele:„Parſifal“. Der zweite Feſt⸗ ſpieltag am 24. Juli brachte das Bühnenweihfeſtſpiel„Parſifal“, für das Bayreuth allein die Stätte iſt, wo es in ſeiner ganzen weihevollen Form zur Darſtellung gebracht werden kann. Und wer „Parſifal einmal ſo recht auf ſich wirken läßt, wird das begreifen. Entzückte ſchon das herrliche Vorſpiel und dann die weitere Ent⸗ faltung des muſikaliſchen Reichtums, diesmal von den Künſtlern im Orcheſterraum, unter der meiſterlichen des Generalmuſik⸗ direktors Dr. Karl Muck⸗Berlin erſchloſſen, ſo folgte man mit nicht weniger Bewunderung dem tiefſittlichen religiöſen und poeſie⸗ vollen Geſchehen, mit den zauberhaften ſzeniſchen Bildern, die ſich unaufhörlich aneinanderreihen. Vor allem auch in Klingſocs ieg⸗ das farbenprächtige Zweige⸗ und Blütenmeer überwältigend, bleibt aber durchweg fein und dezent Die überaus ſpannende Handlung in dem titanenhaften Werk wurde wiederum durch die Hingabe und Begeiſterung der Darſteller zur vollen Höhe geführt. 4 eh den„reinen Toren“ gab Lauritz Melchior⸗Kopen⸗ ahenz deſſen ausſprechender Tenor, Vortrag und darſtelleriſche Ge⸗ ſtaltungskraft ihn dafür beſorders geeignet erſcheinen laſſen. Die Kundry in ihrem zwieſpältigen Weſen geſtaltete Emmy Krüger⸗ München, für Bayreuth ebenfalls eine neue Kraft, außerordentlich wirkungspoll. Den Gurnemanz ſang Richard Mayr⸗Wien, den Klingſor Eduard Habich⸗Berlin, den armen Amfortas Th. Geora Winklers Sonate für Viola und Klavier ov. 5 läßt für die Entwicklung des begabten Künſtlers bedeutſames erwarten. Scheidl⸗Verlin und dem Titurol Rudolf Watzke⸗Karlsruhe. Die in ihrer Art einzige von weihevollſter Stimmung durchzogene Aufführung machte tiefſten Eindruck.— Der Aufführung wohnte wie auch geſtern, der frühere König von Bulgarien Ferdi⸗ nand von Koburg bei. Runſt und Wißhenſchaſt O Die Galerie Buck in Mannheim bereitet den Befuchern noch kurz vor den Sommerferien eine große Ueberraſchung. Eine Aus“ ſtellung des Schwetzinger Bildhauers Otto Schließler. Von ſeinen Werken geht ein beruhigendes und freudiges Gefühl aus⸗ Nicht auf das Feſthalten der Zerriſſenheit und Zerfahrenheit unſerer Zeit kommt es Schließler bei ſeinen Modellen an. ſondern er ver⸗ ſucht über die Unruhe des Augenblicks das Ideale des Indioiduums herauszukriſtalliſieren. Die ausgeſtellten Frauenköpfe erinnern in ihrer anmutigen Klarheit an die Plaſtiken der Renaiſſance. ohne den modernen Zua in ihnen zu verleuanen. Charakteriſtiſch— für den Bildhauer— iſt die Feſtſtellung daß ſie eine Aehnlichkeit unter⸗ einander aufweiſen. ein Zeichen der ſtarken inneren Ginbeit ſchaffenden Künſtlers. Und man erlebt eine zweite Ueberraſchung⸗ wenn man neben den zarten Frauengebilden den mächtigen Ko des Philoſophen Hermann Cohen erblickt. Hier iſt dem Künſtler etwas ganz außerordentliches gelungen. Auch aus den Zeichnung in Rötel und Kreide ſowie aus den Miniaturen und Bronzeplaketten ſpricht dieſelbe innere Harmonie, die ein Merkmal der Schließler⸗ ſchen Kunſt iſt. Aleine Chronik. Im Anſchluß an die Mitgliederverſamm⸗ der Deutſchen Morgenländiſchen Geſellſchaft, die vom 6, bis 9. OSetober in München ſtattfindet, wird auch der Deutſche Orientaliſtentag in München abgehalten. Die beiden 5 eſt⸗ vorträge werden von Profeſſor Littmann⸗Tübingen und Pro⸗ feſſor Heinrich Schäfer⸗Berlin gehalten.— Der Bicloge Sir Willkam Abbott Hardmann iſt einige Stunden nach ſei⸗ nem Eintreffen in London plötzlich Ni— Würzburger germaniſtiſche wurde dem ord⸗ Profeſſor Dr. Hermann Schneider in Tübingen angeboten. 5 Schneider ſtammt aus Zweibrücken; er ſtudierte in München un Berlin und habilitierte ſich 1912 in Bonn. Bald darauf wurde er mit der Abhaltung von Vorleſungen an der Univerſitär Berlin be auftragt, erhielt das Prädikat Profeſſor, und Oſtern 1915 erfolgle eine zum etatsmäßigen Extraordinarius der deutſchen hilologie daſelbſt. Seit drei Jahren lehrt Schneider in Tübingen. Seine Arbeiten liegen namentlich auf dem Gebiete der deu en Heldenſagen; weiteren Kreiſen iſt er durch ſeine Biographie Uhland bekannt geworden.— Der darteigene ungariſche hyſiker uae Philologe Kolman Szil)y, der Jahrzehntelang Generalſekretär der ungariſchen Akademie der Wiſſenſchaften war, iſt im Alter vo 86 Jahren geſtorben. FAAAAaAi 2 ee een, eeee eee ͤe eeete de weeh eee be e e wedeen aelch. 01en ui ohnecg,:ũh e dg Leeeac) uebef ch feeeeeee weeehe Uin dee wun e, gnen fg 0.„J5pie beut aae deen eee Aaeeg“ 2500 anntea eeez 20 „e eee de de n e ee ee le ee eg dan durd mapnd⸗eem e eee eeee e bunan vn 500 8 I usuuobag qn uabhhse 1˙ ne zegoch aun qun boceneaz Dee ee uego pog 5a— ̃ oü ̃ e. abn dee aeee leee beſe weceeg deeen weeeee weeee e eee en aeene wee ben en e aeepe EP aunach udgen un 160% usbed 1 757 +* N— 005250 une ³9 * 7 n sno zqupc oan 32 uaoſgß 2s Mang utmn cpigid s ge 10 usnsqn⁰ 9 Nee, eunz ee ee 570— enee e eeee, de uee eue edeenee e euee eee ng e ang unzegne roegn moa uscpee sed Neute et edee eeeeeee e e ee ene 1550 80 Je Wag wechn u0 0 8 aufeushedh sq in de. eemeen eeeeen eee eee ecee „. 1˙„Saenesuung“ Taee eneeeee e ern Sadeh bangg 20 250n ame ee svönes 10d l 80 7be iun kece! qun yflf leg, wepnmifsue ibue 4e den 20 a 85 vl i uee mn ben deen eee ae eeeeg n een ehee ee, eee eeen eee wee be eeed—9 uο 0— nrabzddn n ecee e aen eeee een deen eeee nen ee weee wee eeeee weeeen weee aeg ueq ads0e pesplech n Kpelplech uca usne dim npac bushen ne weeee ecee weee wiee 0 a ae 5 eee we eee ben beceen len eeeeeee ee vee ee ̃e eeee ee Kee deeee eeeeee e weeeeeeee de we eee weeee — 7 eeee— 1—5 85 11 naee ee eene eeen e e en weeene eeee e ee duasa een eeen ebenen en ecee en ee 3. 2 unn qun 22990 ei en aun 1 80 a nene, nslen wadh un eumrhue 27 Gruu eum iſue dlf zum Secg such eneig ugs gil uig 79 Bilog Gm 3809 moch ee ee eee e eüee e ebee un jdazg reutge inb v dphd acpüde Ssc Zeuse u eeeeeee eeee ee ee ee eeceen ee e e a e „neen ee e ceee eeeeen weee e e ene eeeen e usqfan 1 aiunq asd uun 355I 20% 1 (Pokzbbplꝛetuft) Woqush auüng oa ene 15 85 90 aace beb 6e 8 8. un S deee ualpgn uaqnojpsgjoq unn eune ed 0 e eee Lunh 8 zpan v„ubeeee ee suf ꝙpi ieg dun nbde eend ee becee deee“ ne * maihn 1% qun eeee ehene e eenee e ee eeeee weeee deeeee en weee e e we ie e de een ͤ we eeee ee a een en ween eeeeeeeeen de ee aen ece weeen ne ee bee eeeeee dun ecen eg uueqn uDd ne a e e e eren ee wee e ee ie en neeg e g meee e eeee negef Neh ap5 sog c eeeeee en eheee ae eene e e e eee ben eneee ie ee iee eee e een gee eenee vau,̃·hbgen eeeeneene eee ee eene See e eed ez dun eeen len eeeeenee eeeeeen een ee ee e unu eeeee ben er en een ee ee e een eene e eeen ben weee ne ee! zun n On eneen bee deen ee ee e eee e eeee e de ſe weee eenee wee lee ben die e e eee e end ee e eeeen e⸗png 2²9— een en been ee eeee ben eceneeee eee; nezubſum apl gun uecphe auweg en guog i u nd önzſch ueg aendgz 200 uune le lehurecee de e nebogz un ae nebubee e eeend eeee eeeme egen e euecndur aeeeee ene en e en unagogg dapte uspog die eeeee deeeeeee weene e eneeee cbeeene det ene e ai deee Anheg le es eeet de eeee eee e e deee eebceeee vin dun avd pnvaqisd zꝙn ee e eene eee e eee 5 eeeeeen eee ee ee ee e aee e ee eeeeee deeene e F neöob ece ee enm uloc Doa susbee ueaenpf udupg se ued ind cg waupẽhne e enh ad ugee ueueqieh uiga qui e 8g qunm a00 400 Junee lee eeee e ee eeheeee 0 en e ee geon qu— 00 anvg 9 0 920 uslavp Eueneee eheeeee eeeen e eceeee ae eeen ben ehe ee eee eeen eene e ee ieeeeeee ee eee aen epbqgosꝗq jbut nocpf ng b eeeee we eeeeehe wee dee wen eeee geee mee, eceeeee eeee aeeeee aee t nee e nd eg ee aeee ene ru 4¹4 n uagsqhꝗq upονgqg 2—27 Uaag! ge 1 135 9 ees 00— U1—— Endens) eee 1o FT ¼ weeeee ee de weeeeee eeee et ee ee eee ae e uaqpus oN ee wee eiee eeeeee e eeee e ee* eeee aee e. 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In anderen Gegenden tat man den Samen unter die neue Saatfrucht, während man anderwärts die Aehren aufhob, das ganze Jahr hindurch. Wir finden darin einen letzten Reſt alten Volksglaubens, der die erſte Garbe verehrte, was ſeinen Grund in der Not hatte, die Einkehr halten wollte bei ſchlechter Ernte, daher können wir es auch verſtehen, wenn um 1840 im Hüfingen einmal der erſte Wagen bekränzt unter lautem Jubel eingebracht ward. Fieberhaft arbeitet man, daß die köſtliche Gottesgabe unter Dach und Fach kommt. Unverdroſſen geht da der Bauersmann in aller Frühe an die Arbeit und die Tage werden nicht lang genug manchmal. Doch neigt ſich die Arbeit dem Ende zu, dann kommt wieder Fröhlichkeit in die Reihen der Schnitterinnen und Schnitter und ein frohes Treiben beginnt. Die Felder werden leer. Die letzten Aecker ſind unter der Sichel. Da heißt es langſam tun, denn e⸗ gilt das Glückshämpfele in ſorg⸗ ſamſter Weiſe zu ſchneiden, damit der Wachtumsgeiſt, der noch in den paar Aehren ſich klammert, auf den Fluren bleibt. Eine un⸗ beſcholtene Jungfrau oder ein unſchuldiges Kindlein, an einigen Orten auch die Eltern, ſchneiden die letzten drei Aehren ab. An einigen Orten iſt es ein direktes Fangen des Korndämons, es weiſen die Rufe„Hebt ihn!“(feſthalten) darauf hin. Daher auch der Name „Hebgarbe“ Oft hört man aber auch ſagen, er hot'r Alt' kriegt, der Schnitter wird dann gewöhnlich noch beſonder⸗ gelobt. Dieſes Glückshämpfele hat aber in einigen Gegenden eine andere Bedeutung noch, es ſteht im Zuſammenhang mit der kommenden Ernte. Sie bedeutet Glück und zeigt den Ausfall der kommenden Ernte an. Zieht der letzte Erntewagen eines Bauern in das Dorf, ſo herrſcht viel Freude darum im ganzen Hauſe. Der Wagen iſt geziert mit einem Maien, oft geſchmückt noch mit Bändern. Des Bauern Pferde tragen Schmuck. Der Roßknecht ſitzt auf dem blanken Rücken ſeines Sattelpferdes und hat oft noch ein Paar Pferde als Vor⸗ ſpann. Der Wagen iſt reich beladen. Die Schnitterinnen und Schnitter haben Platz genommen darauf und wollen mit dem letzten Wagen einziehen in das Heim. Im badiſchen Frankenland ſetzte man auf den letzten Wagen eine Maid mit einem Strauß in der Hand und einem roten Sacktuch und hieß ſie„Erngonſch“. An anderen Orten unſerer deutſchen Heimat ſteckte man einen Maien auf den Wagen, eine buntgeſchmückte Tanme oder eine Birke, die dann das ganze Jahr hindurch aufbewahrt wurde. Gar vielfach ſind die Anſchauungen, unter denen ſich das Volk den Erntegeiſt vorſtellt, bald iſt es ein alter Mann, und man mahlt die letzte Garbe beſonders, weil der Genuß de⸗ Brotes heilkräftig iſt. Einige deutſche Gaue kennen auch den Erntehahn. Dort iſt der Wachstumsgeiſt als Hahn gedacht. Er wird am Schluß der Roggen⸗ ernte getötet und nach dem Einfahren gemeinſam verzehrt. Hier ſinden wir in der Tötung ſcheinbar eine fremde Handlung und doch nicht. Der alte Wachstumsgeiſt(verkörpert durch den Hahn) muß in der Vollkraft ſterben, damit er nicht ſiech wird, und damit dieſer neuer Wachstumsgeiſt ſoll den alten erſetzen. Die letzten Aehren haben oſt auch noch beſondere Namen: Kornbock, Weizenſau, Haber⸗ geiß, Erntegans und werden oft als derbe Spottnamen für die läſſigen, langſamen Arbeiter verwendet. Man ſieht, wie unerbittlich das Volk iſt, wenn es gilt, kleine Schwächen zu geißeln. Den Schluß der Ernte bildet das Erntefeſt, das auch viele Namen trägt: Erntegansfeſt, Erntehahn, Sichelhenke genannt wird. Dabei geht es luſtig zu. Ehedem war der Schluß ein Feſttag für die Wer⸗ ker, die Schnitterinnen und Schnitter. Da ging es hoch her. Der Hausherr teilte Geſchenke aus. Ich erinnere mich noch aus meiner Jugendzeit, daß vor dem Kriege die Frauen Kopftücher oder Schür⸗ zen erhielten, während die Männer mit großen farbigen Taſchen⸗ tüchern beſchenkt wurden. Der Brauch aber ging ein und Geld trat an die Stelle der Geſchenke, die ebenfalls mit dem Ausdruck„Ern⸗ gans! belegt wurden. Das junge Volk rüſtet ſich zum Tanze. Tanz iſt ein frohes Feſt. „Nach ſauren Wochen frohe Feſte“, ſagt der Dichter. Heute ſind die Tänze im Wirtshaus, früher waren ſie im Hof des Hofbauern. Feſtlich wird der Saal geſchmückt. Der Ernganskranz darf nicht fehlen, ebenſowenig wie eine Girlande von Aehren, die durch den Saal zieht. Zum Feriſter hinaus hängt man an einer Stange eine Sichel, ein Strohſeil, Bindnagel und Hafer, damit jedermann ſehe, aus welchem Anlaß heute der Tanz ſtattfindet. Im HOberland fanden ſich ſchon zum Schmauſe die Geiger und die andern Muſikanten ein, daher der Name„Brotisgiger“. Auf der Baar, wo der Hahn verzehrt wurde, beim Schluß der Ernde, fand ein Tanz ſtatt. bei dem die Brotisgiger aufſpielten in einer Scheuer. Auf einem Geſtell war loſe en Glas Waſſer auf⸗ geſtellt. Wenn nun die Paare unter dem Geſtell waren, hob das Mädchen ihren Tänzer in die Höhe und ſuchte das Glas umzuſtoßen. Gelang dies dreimal, ſo gehörte der Hahn dem Tänzerpaar und wurde bald darauf gemeinſam verzehrt. An anderen Orten wird ein auf eine ähnliche Art ausgetonzt. räuche und Sitten am Ernteabſchluß ſind meiſtens über⸗ gegangen auf die Kirchweihe oder die„Kerwe, die zuerſt als Ge⸗ denkt n für den Gründungstag des Gotteshauſes in Frage kam, dann aber, weil die Feſte ausarteten, von Kirche und Behörde zu ver⸗ einſachen verfucht wurden, indem man eine Einheitlichkeit erreichen wollte. So kamen die meiſten Kirchweihen auf den Zeitpunkt des Ernteſchluſſes und enthalten ſehr viele Bräuche der Ernteſeſern und des kommenden Mart tes. Heute iſt die Kirchweihe auch herab⸗ geſunken und iſt ein Feſt für den Magen, der an dieſen Tagen mit guten Sachen manchmal ſogar„überfüttert“ wird. Wenn wir aber nochmals die Bräuche an unſerem Auge vorbei⸗ ziehen laſſen und ihren tiefen Sinn erkennen, ſo dürfen wir nicht vergeſſen, daß wir Nachfahren ſind jener Menſchen, in denen ſolcher Glaube lebendig war, und es unſere Aufgabe iſt und bleibt, zu er⸗ halten der Väter Art und ihre Sitten weiterpflegen, danm find wir wert, mit ihnen zuſammen einen Namen zu tragen. Darum, an allen Orten, wo ſich noch alte Feſtbräuche erhalten haben, laßt ſie nicht untergehen, vergeßt nicht, was den Altvordern heilig geweſen ſt. Wer zäh an ſeiner Scholle hängt und zu der Heimat ſteht, der ſorge auch für die Erhaltung geiſtiger Werte. Es iſt eine Freude, wie man jetzt wieder allerorten beginnt, ſich zu beſinnen auf manches Schöne der Großväter Tage, warum wollen wir, warum ſollen wir das miſſen? Neim, wir wollen treu zuſammenſtehen und neuerwerben, was wir in einer ſchwachen Stunde für uns nicht mehr„zeitgemäß“ erachtet haben. 8 * 2 5 Alte Erntebräuche von Dr. Haus Benzmann(Berlin) Von der Ausſaat bis zur Ernte, bis zum Ausdreſchen des Getreides, der Bearbeitung des Flachſes uſw., bei den allerrleinſten ländlichen Verrichtungen begleiten den Landmann ſeine Arbeit nach uralten Vorſtellungen unſichtbare Mächte guter und böſer Art. Um dieſe ſich geneigt zu machen, muß mamches vermieden werden, muß mancher Jauber geſprochen, manch kräftiges Lied geſungen werden. In den alten Kulturländern an der Donau, am Main und an der Werra, haben ſich dieſe Gebräuche in beſonderer Friſche erhalten. Auch z. B. am Mhein, in Heſſen und Thüringen. Nach Wuttle„Der deutſche Volksaberglaube der Gegenwart“ ſteckt man, um eine reiche Ernte zu erzielen, unter Anrufung des dreieinigen Gottes drei Korn⸗ ähren über den Spiegel(Wetterau, Schleſien) oder unter das Kruzifix im Herrgottswinkel der Wohnſtube(Baden), rührt am dritten Tage im März das Korn um(Franken), nümmt in die Weihnachtsfrüh⸗ predigt Getreide mit(Oſtpreußen), oder ſchießt an den heiligen Aben⸗ den über den Samen Wogl and). An einem Donnerstag vor Son⸗ nenaufgang geht man dreimal um das blühende Kornfeld, zieht an jeder Ecke jedesmal einen Kornhalm aus und hängt dieſe zwölf Halme im Rauchfang auf. Dann kommen keine Sperlinge ins Korn⸗ feld(Mecklenburg). Mit der Roggenernte muß man Freitag begin⸗ nen, ſo kommen die Mäuſe nicht hinein(Oldenburg), aber nicht am Montag. Bei der Ernte läßt man die erſten Halme von einem Kinde unter fünf Jahren ſchneiden und das erſte Strohſeil von einem Kinde unter ſieben Jahren winden(Heſſen). Man ſchneidet zuerſt drei Aehren ab und legt ſie kreuzwelſe auf den Acker, und nach der Ernte nagelb man ſie an die Haustür odee legt ſie in den Weihwaſſer⸗ beſſel oder auf den Kirchhof(Oberpfalz). Derartige Gebräuche werden natürlich noch eingehender in den beſonderen Sagenbüchern der Bolksſtämme behandelt. Gang beſon· ders kehren die Vorſtellungen von den Korngeiſtern, von der Rog⸗ genmuhme und verwandten Lokalgeſpenſtern wieder.„Kinder dürfen nicht ins Getreide gehen, etwa um Blumen zu pflücken, denn im den Getreidefeldern hauſt die Roggenmuhme und der ihr gehörige Roggenwolf, Roggenhund, oder die Roggenſau, auch Habergeiß ler⸗ ſtere bisweilen fälſchlich mit dem Werwolf verwechſelt), und zerre die Kinder(Norddeutſchland); dieſe mythiſchen Tiere ſind veran durch den im Getreide wühlenden Wind. Dieſes Tier zieht ſich bei fortſchreitender Ernte immer mehr zurück und wird in den letzten Getreidebüſcheln geſangen und in die Scheune gebracht; die letzte Garbe heißt häufig der Alte, der Wolf, der Kornbock, die Habergeiß: mancherlei Erntegebräuche hängen damit zuſammen.“(Wuttke.) Auch Panzer in ſeinem Buche„Bayeriſche Sagen und Ge⸗ a(München 1848) teilt höchſt intereſſante Einzelberichte mit. Bielmann, der beſonders in der Oberpfalz ſein Un⸗ weſen treiben ſoll, iſt ein langes, hageres, äußerſt häßliches Ge⸗ ſpenſt, welches in einer Berghöhle wohnt. Wird der Bielmann nicht durch große Kuchen oder durch ein kebendiges weißes Huhn, das man in ſeine Höhle laufen läßt, verföhnt, oder wird er nicht durch Zauberſprüche, durch Oſterbräuche und geſegnete Palmzweige, die Palmzweig ein⸗ gebunden. Brot, Ei, Kranz und ſind geweiht. Dieſe Garbe wird oben auf die Garben der erſten Fuhre beim Abladen von den übrigen umterſcheiden Fuhre vom Felde abgeht, wirft man drei Aehren im fließendes Waſſer. Mauͤgelt dieſes, ſo wirft man die drei Aehren, vor dem Abladen der erſten Garbenſuhre im dem Sbadel, in das Ofenfeuer, fügung, auch die erwachſenen — ———————— es DeN v DDDο das,„wenn es othmehm micht ſchon breuu, für deſen Zroeck au⸗ gezündet wird. Wenn alles Getreide gebroſchen iſt. wird das in die erſte Garbe eingebundene Geweihte, das iſt das Brot, das Antlaßei, das Antlaßkränzl und der Palmzweig in das Ofenfeuer geworfen, damit der Bielſchneider, der in der Frühe, vor dem Avemarialäuben, über die Felder ſtreiſt, nicht ſchaden kann.“ Auf dem Acker, wo die Frucht zuletzt geſchnitten wird, laſſen die »Schnitter drei Halme für den waldn ſtehen, pflanzen in deren Mitte einen Stab in den Boden, binden ſie ſo an den Stab, daß deie ſchönſte größte Aehre zwiſchen den beiden anderen in der Mitte ſteht und ſchmücken ſie mit Blumen. Der Bauer oder die Bäuerin oder einer ihrer Angehörigen ſpricht:„Wir danken der heiligen Drei⸗ ſaltigkeit für die gute Ernte und bitten um künftigen Segen!“ Dann beten alle zugleich drei Vaterunſer, und die Schnitter danzen und jauchzen um den Oswaldn. Wer den letzten Streich mit der Driſchel macht,„hat den Zoll erwiſcht“, wird ausgelacht, erhält aber bei dem Mahl(Driſchleg) e e Kuchen mit einem Männelin von demſelben Teig auf. Aehnliche Bräuche beſtehen im Labertal, Oberottenbach, Plärt⸗ ling, Hornbach uſw. In Mittelfranken(Adelſchlag und Meckenloh) beſteht folgender Brauch: Naht das Ende der Ernte, ſo laſſen die daß die Aehren abwärts hängen, ſetzen auf den Knoten einen Blu⸗ menkranz und ſtecken Feue den Knoten und den Kranz ein Bröck⸗ chen Bröt oder eine Nudel. Dann ſtellen ſie ſich im Kreis herum und beten:„Heiliger Aswaldl Wir danken dir, daß wir uns nicht ge⸗ ſchnitten haben!“ Ueberall kehren eigentümliche Gebräuche und Spiele wieder, die ſchon das Erntefeſt einleiten. Sie ſind ſo mannigfaltig, daß hier nur einige weſentliche mitgeteilt werden können. Aus der Gegend um Gremheit in Offingen in Schwaben: Vor Beginn der Ernte gibt der Bauer den Schnittern ein Mahl, an welchem alle Hausgenoſſen teilnehmen. Man heißt es den Einſtand. Der Haber wird zuletzt geſchnitten. Auf dem letzten Felde läßt man einen Schopf ſtehen; da beeilt ſich alles, ſchnell und geſchickt einige 5 Halme abzuſchneiden; wer den letzten Halm abſchneidet, hat die Schnitterin. Die Schnitter binden aus Stroh eine menſchen⸗ ähnliche Figur mit Leib, Kopf, Armen; auf den Kopf werden Korn⸗ blumen geſteckt. Dieſe Figur heißt man die Schnitterin. Wer den letzten Schmitt macht, nurß die Schnitterin in das Dorf tragen und wird recht ausgelacht. Weigert er ſich, ſo ſagen die andern:„Willſt du nicht, ſo binden wir dir die itterin auf den Buckel. Nun wird wieder ein Mahl gegeben, das heißt der Ausſtand. Da heißt es:„Du haſt die Schnitterin nach Haus getragen; dir gehört das erſtel“ Wenn einer, welchem die Schnitterin auf dem Rücken ge⸗ bunden iſt, im Dorf hewnnläuft, ſo zieht ihm die jubelnde Jugend nach und ruft ihm zu:„Du biſt der Palmeſel!“ Endlich ſei hier nach dem alben Buche von„Ruinen ete. des fränkiſchen Kreiſes“, 1790 S. 14, folgender icht wieder⸗ „Auch bei dem Erntefeſt des Landmanns im fränkiſchen reis, insbeſondere bei der ſogenannten Schnittleg und Drichleg, wobei geſchmauſt wird, möchten vielleicht noch hie und da Spuren alder Sitten und Gebräuche anzutreffen ſein; wenigſtens herrſcht noch hie und da mancher Glaube an Böcke und Bocksblut. agauch wurde ſonſt die Gegend ſcherzweiſe das Ländlein in Böcklerart genannt, welchen Namen ſich die Einwohner desſelben vielleicht, eben · ſalls wie die Samländer, durch die in chriſtlichen Zeiten noch feſt⸗ geſetzten Gebräuche ihrer heidniſchen Voreltern zugezogen haben können. Uebrigens bemerkt Hentze, daß Honigkuchen bei dem Gottesdienſt der Sbawen gebraucht wurde. Von ſolchen Kuchen ſpricht ſchon Saxo in ſeiner Beſchreibung des Erntefeſtes auf der Inſel Rügen. Auch die fränkiſchen Slawen mußten ſich deſſen bedienen, denn Hentze ſand in einem alten Haushaltungsbuch des Kloſters Himmelkorn bei Banreuth eine Nechminig üder.Krupſen und neydeniſch kuchen mit honig“. Frau und Ferien Sie alle haben ſeſtgelegte Erholungszeit: die Schulkinder und Lehrer, die Studenten und Profeſſoren, die Beamten, Angeſtellten und Chefs. Nur die Hausfrau nicht. Sie die in ihrer viel⸗ ſeitigen Rolle als Gattin, Mutter, Haushaltsvorſteherm einen Typ des haſtenden darſtellt, ihr billigt kein Geſetz und dein Vertrag eine kleine Spanne Zeit zu, in der ſie von körper⸗ licher und geiſtiger Abſpannung ausruhen kann. Man will unſeren Hausfrauen gern einreden, daß die Haus⸗ frauenpflichten heute lange nicht ſo aufreibend ſind wie die unſerer Vorfahren. Gewiß: die Hauswirtſchaft der Mütter, Großmütter und Urahnen war voll Plage und Mühe, denn das große Wirtſchafts⸗ ramm ließ ſich ſelbſt bei genaueſter Einteilung und früheſtem luſſtehen nur durch größte Rührigkeit bewältigen. Man denke an die uökonomiſchen Herd⸗ und Ofenanlagen, an Pinkf an Oellämpchen uſw., und man wird gewiß einſehen, daß der 8 frau der„guten, alten Zeit“ viel an Bequemlichkeit abging, die ſich die Hausfrau von heute durch den modernen Handelsverkehr, die fortgeſchrittene Technik, die Warenhauspolitik, durch Weck⸗ capparate, Konſerven ufw. leiſten kann. Aber damals ſtanden der Hausfrau nicht nur geſchulte—— im Hausperſonal zur Ver⸗ öchter waren als„Helferinnen“ er⸗ zogen, während deuse durch die IadwcecNerung euncesacher Dercr⸗ vobenmangel verrſcht und die Haustochter des Verdenſtes wegen ſtatt un Haushalt im Burvau oder Verkausladen tätig geworden iſt. Die Hausfrau iſt auf ſich geſtellt. Auf ſich allein. Und alle großen ud kleinen Sorgen des Einkaufs, der Inſtandhaltung, der Erhaltung und Wirtſchaftsführung laſten ſckwerer denn je auf ihren Schultern. Der große Unterſchledm zwiſchen der Hausfrau von einſt und heute kennzeichnet ſich in den überarbeiteten und abge⸗ hetzten Nerven der letzteren. Und dieſer Umſiand allein fordert für bie Hausfrau das Gevot des Ausſpannens, des Sicherholens, der Ferien. Denn wenn ſie nicht geſund erhalten wird, leidet die ganze Familie und im erweiterten Kreis der Staat darunter. Vor kurzem iſt in Wien ein Plan aufgetaucht, der dem gei⸗ ſtigen Arbeiter das Reiſen bis zu einem gewiſſen Grad und innerhalb gewiſſer Grenzen ermöglichen will. Die Urheberin dieſer Idee iſt Frau Granitſch, die ſich als Führerin der uſterreichiſchen Frauenbewegung längſt einen Namen durch ihre Schöpfungen für Säuglingsſchutz, Kriegspatenſchaft uſw.gemacht hat. Dieſer Plan, der ſich nur auf geiſtige Arbeiter erſtreckt, die nicht reiſen können, grün⸗ det ſich auf das Prinzip geiſtiger Intereſſen und hat es durchgeſetzt, daß ſich un In⸗ und Ausland Organiſationen bildeten, die den geiſtigen Arbeitern, die nicht reiſen können, die Möglichkeit eines Ferienaufenthaltes bieten. Man muß ihnen, den Piomeren der Kul⸗ tur, die Wohltaten dieſes Ferienplanes gönnen. Sind aber unſere Hausfrauen nicht mindeſtens für Haus und Staat ſo wichtig, daß man eine Organiſation ihres Ferienaufenthaltes durchführen müßte? Entgegenkommen finden erholungsbedürftige Hausfrauen bei den Gutsbeſitzern und Landleuten, die ebenſo wie das beſreundete neu⸗ trale Ausland ihre Mildtätigkeit und Hilfsbereitſchaft bei der Aktion „Kinder aufs Land!“ bewieſen haben, bei allen Menſchen, bei denen das Bewußtſen lebt, daß die Bande der Menſchlichkeit und Nächſten⸗ liebe, die der Krieg zerriſſen hat, wieder gewebt werden müſſen. Für Hausfrauenbünde und Frauenvereime blüht dabei die dankbare die Frauenreiſen für unbemittelte Hausfrauen zu orga⸗ niſieren. Die Frau und gar die Hausſrau iſt die Urzelle des Staates, und niemand hat größeres Intereſſe an einem geſunden und arbeits⸗ tüchtigen Frauengeſchlecht als Staat. Der Erholungsaufenthalt darf der Hausfrau aus finanziellen Gründen nicht verſchloſſen wer⸗ den, denn der Staat kann ja auch die Schulen nicht ſchließen laſſen, wenm das Schulgeld unerſchwinglich wird. Der Geſamorganismus des Staates iſt bedroht, wenn die Hausfrau körperlich und geiſtig der Vernichtung ausgeſetzt iſt. Der Wiederaufbau des Staates, von dem ſo viel geſprochen und geſchrieben wird, kann kaum an anderer Stelle ſo viel Ernſt und Kraft beweiſen, wie beim Wiederaufbau der ilie, beim Schutz der Hausfrau. „Die Ferienanſprüche der Hausfrau ſind gering. Sie will als Naturfreundin Wald, Berg und See genießen, ſich durch nerven⸗ beruhigende Spaziergänge erfreuen, neue Eindrücke in neuer Um⸗ gebung aufnehmen, durch Abwechſlung ihrem häuslichen, einförmigen Leben neue Lebenswellen zuführen. Nicht in der Kilometerzahl iſt Reiſenutzen, ſondern in dem aus den Ferieneindrücken im Herzen erweckten Naturſinn, der ſich im Heim als Erkebnis bewahrt. Die Hausfrau beſitzt als Ferienmenſch alle ſeeliſchen Borbedingungen, durch die Reiſe und Erholung Wert gewinnt, für die Haais frau iſt in einne andere Wirklichkeit einzutreten, die man wie einen Traum erleben will. 5 Das Nervenfyſtem unſerer Hausfrauen, ihre körperliche Kraft iſt durch die Not der Zeit aufs ſchwerſte erſchüttert. Es müſſen alle Mittel in Bewegung geſetzt werden, um den Hausfrauen, die nicht reiſen können, Feriengelegenheit zu ſchafſen. Gründet Ferien⸗ ſtipendien für unſere Hausfrauen! Es zieht daraus niemand größeren Nutzen als die— Allgemeinheit M. * Frauenweisheit Von Carmen Sylva Die Mutter iſt wie der liebe Gott: man ruft nach ihr in der Not, und man vergißt ſie im Vergnügen. 2 Mann und Frau ſollen ſich immer ein bißchen die Cour machen. 88 Eine Verzweiflung iſt noch ertrüglich, weil ſie eine Auflehnung, eine Handlung iſt. Aber ohne Hoffnung leben, iſt beinahe tot ſein. * Es gibt wenige heißblütige Naturen, die nicht wenigſtens einmal im Leben an Selbſtmord gedacht haben. 4 8 wenn man liebt. N Es gibt eine Güte, die abſtößt— eine Bosheit, die angleht. Eine gute Wirtin iſt immer in Verzweiflung. Oft wünſcht ma ſich das Haus weniger gut geführt, aber friedlicher. 25 Slne Gran ven Wel, beibt bur leen die Stau idtes Gabten. — Cngdz dun 82 Sund WöLul⸗Wöndudc azusguuom Zamstag, den 206. ful Kommungie 2 95 ilik Bürgerausſchußſitzung in Schwetzingen 85 Schwetzingen, 25. Juli. Unter dem Vorſitz des Bürger · Seaters Götz ſand geſtern abend eine von 51 Miggliedern 5 des Bürgsrausſchuſſes ſtatt. Haupigegenſtand war Vor⸗ ſenchtlagsberatung und in Verbindung damit Herab⸗ Koßtung dez Gaspreiſes von 20 Pig auf 18 Pfg. für den 9 00 ſowie Aufnahme eines Kapitals von 500 000 M. zur Förde⸗ einiondes Wohnungsbaues. Ein Antrag der Bürgerichen Ver⸗ eine Os. die Sitzung zu vertagen, weil bei der Kürze der Zeit ne Stellungnahme zu verſchiedenen wichtigen Fragen nicht gut Föglich war, wurde mit den Stimmen der Sozialdemokraten, der zommuniſten und des Jentrums abgelehnt. Die Bürgerliche Ver⸗ pa pn hat ſich infolgedeſſen an der Voranſchlag⸗beratung nur 5 8 beteiligt. Die daher lediglich von den Sozialdemoktaten, Sun dommuniſten und vom Zentrum geführte Ausfprache nahm 2. dunden in Anſpruch Es wurde u. a. der mangelhafte Per ⸗ eanlabbau ſowie die hohe Einſtufung von Gemeinde⸗ 9 amten in die Beſoldungsordnung beanſtandet, weſentliche Er⸗ nzung der Ausrüſtung der Freiw. Feuerwehr und der Löſch⸗ 8 verlangt, baldige Einrichtung des Feſt⸗ und Verſammlungs⸗ e im Schioßzirkel gewünſcht, die niedere Höhe des Betriebs⸗ ern ens bedauert uſw. Unnötigerweiſe wurden auch Dinge in von Anregungen zur Sprache gebracht zu denen der Ge⸗ Sdelderat nach Angabe des Vorſitzenden in letzter Zeit bereits 9 ellung genommen hatte. Schließlich iſt der Veranſchlag mit 39 — 55 22 Stimmen bei einer Stimmenthaltung angenommen wor⸗ 52 Die beiden anderen Anträge auf Ermäßigung des Gaspreiſes fundeapftalaufnahme zur Gewährung von Darlehen an Bauluſtige Iade n einſtimmige Annahme. Der Voranſchlag ſieht vor an Aus⸗ 9 556 880., an Einnahmen 402 810., ſo daß durch Ge⸗ 60 doſteuern zu decken ſind 154070 M. Erhoben werden für je Velru, Steuerwert der Gebäude 60 Pfg. der Grundſtücke und des triebsvermögens 75 Pfg. Nus dem Lande ſtattct Heidelberg. 26. Jull Bei der am Dienstcg 2e d. Mte. ſiel gefundenen Wahl des Allgemeinen Studenten⸗Ausſchuſſes eni⸗ 110 von 14 Sitzen auf Hochſchulring deutſcher Art 6 Size. ibe, Nicdallfiche Sitze, Deutſcher Block 2 Nationaifreiheit. Gruppe 2 Site, Theblog. Jachſchaft 1 Stz. br Karlsruhe, 25. Juli. Die von verſchzedenen Tageszeitungen kortaczte Mittellung, daß der Präſtdent der Reſchselſenbahndirekton 5—1 Frhr. von Eltz⸗Rübenach, päpſtlicher Kammerherr ſei, iſt — reffend. Er begleitet weder dieſe, noch eine andere Würde päpſtlichen Stuhles. meiſter Baden. Baden, 24. Juli. Unter dem Vorſitz des Oberbürger⸗ 25 Fieſer fand heute nachmittag von 5 Uhr Uhyr ab eine ordnunn A. des Bürgerausſchuſſes ſtatt, auf deren Tages⸗ und End fünft Punkte zur Beratung ſtanden. Für die Lagerung rund 1900 dung von Kohlen für das Gaswerk iſt ein Gelände von hierfü 300 Quadratmeter mit Wellblech zu überdachen. Die Koſten dwel n im Geſamtbetrage von 75 000 Mark wurden genehmigt. In Urchfurtteren Anträgen wurden ee für Ausführung und eit hführung der Hardäcker⸗ und der Gartenßraße und für die Er⸗ 120 5 des Friedhofes und des Urnenhaines 90 000 bezw. uſtinm AA. dieſe Anträge fanden nach längerer Debatte die Lalſe wang des Kollegiums. Ein weiterer Antrag auf eee — von Bauplätzen und Grundſtücken wurde gutgeheißen. Rach⸗ beſchli er Vorſitzende noch Reihe von Beſchlüſſen des Gemiſchten abendsbenden Ausſchuſſes bekannt gegeben, konnte die Sitzung —5 gegen 8 Uhr geſchloſſen werden. beſicht Offenburg 24. Juli. Die Mitglieder des Bürgerousſchuſſes teuchengen geſdern die ſürdtiſche Mizhentrate um vr der Fero. gewin Voranſchlags noch in dieſe Einrichtung einen Einblick zu gelauſen, Vor eimiger Jeit war beim Stadtrat der Antrag ein⸗ ſich aber die Milchzentrale aufzuheben. In der Zwiſchenzeit ſcheint ande r die Stimmung geändert zu haben und ſeibſt die Milch⸗ eine Betdll feüher ſehr gegen dieſe Einnichung waren, verſeneten anteiſ eteiligung an der Milchzentrale in Form von Geſellſchafts⸗ Dieſe Forderung hat aber der Stadtrat abgelehnt. Die an krale perarbeitet täglich 15 000 Liter Milch, wovon 80 Proz. 12 Ausland ſtammen. freiburg, 24. Juli. In der Vorſtandsſitzung am Montag⸗ o i 755„Wburde mitgetei Eras ber Foteller-Verband die Tatſache der der Furgerausſchuß und vom Stadtrat be loſſenen Aufhebung meldet außenſteuer an alle intereſſierten Verkehrszentren weiterge⸗ den ſo daß für den Schluß der Fremdenſaiſon noch mit ei⸗ dürfte. dwachſen des Fremdenbeſuchs zu rechnen ſein ung d Von Fachſeite wurde darauf hingewieſen, daß die Aufhe⸗ denn die Fremdenſteuer gerade zur rechten Zeit gekommen ſes, gewerhee neue Gebäudeſteuer bringe auch für das Gaſtwirts⸗ etwa 20 Fne ſehr ſtarke Belaſtung, die ſich im Durchſchnitt auf eren S Prozent des Uebernachtungspreiſes berechne. Auf der an⸗ Organſſatie aber wird von den Hoteliers und Gaftwirten bw. ihren e der Preisabbau intenſiv betrieben. Vor allem ſind geſetzt py ögen-Reſtaurationen und im Stadtgarten die Preiſe herad⸗ dem ſoll orden. Die Hotels haben Maximalpreiſe feſtgeſetzt. Außer. nen, wie n den Gaſtſtätten, die vorzüglich dem Ausfluasverkehr die⸗ is ande inader Vorkriegszeit ein arntlich geneßmigtes Preisverzeic, tigte Poße angt werden. Damjt wäre allen Klagen über unberech⸗ e Preiſe die Spitze abgebrochen. Meerebur ersburg, 23. Juli. Die Beleuchtung von Stadt und Schloß der Fr 5 die in den letzten Jahren zu einem großen Ereignis Sawsta ſengeit am Bodenſee geworden iſt, findet am nächſten Refidenng abend um halb 10 Uyr ſtatt. Die ehemals hochfürſtliche a wird mit ih 117 it 8 iche geſchmiz it ihren Felſen und Burgen, mit den vielen licht⸗ Dampfern, Hachten und Gondeln für alle Beſucher und berein oy te eine unvergeßliche Erinnerung ſein. Der Verkehrs⸗ zur ersburg bat für auswärtige Beſucher ein großes Schiff bene ng geſtellt, ſodaß die alte römantiſche Bodenſeeſtadt in tem Feuer vom See aus geſehen werden kann. Bei ſchlech⸗ ſchor wird die Veranſtaltung auf den nächſten Samstag ver⸗ * 1 8 Schwerer Gewikterſturm am Bodenſee ein 9 Juli Am Dienstag abend kurz vor 8 Uhr raſte und i ewitterſt urm über das Bodenſeegebiet Schaden Er richtete in ganz kurzer Zeit überall größten reiche Vöune In Lindau-⸗Altſtadt wurden in den Anlagen zahl⸗ dame, fülene fenkwurzet oder halb zerriſßen auf dem Eisentahn. ſtörend An meruige Leitungsmaſten um die Leitungen ſeibſt zer⸗ Veſo Webs e Gebäuden entſtand gleichfalls großer Schaden. Tbecter un 5 gelittea hat die Südfront des neuen Bahnhofs, das Sieß? deeee Dach der katholiſchen Kirche Fenſterſcheſben und der arg Remzallen Stkaßen. Den größten Schaden erlin der Köcht eutin. Dort riß der Sturm vom Trockengebäude alle Auf 0, den Dachſtuhl fort und ſchleuderte ihn mit du 0 1. und Fabrikgebäude. Die oberen Fabrik ⸗ * Jauſ 0 n arg demoliert. Ein füngeres Mädchen wurde dr weite—— Stücke am Kopf und am Arm ſchwer verletzt 5 9f ſ 5 dene ereen der Stadt ſieht es grauenhaft aus. am 1 52 en Bäumen liegen entwurzelt oder abgebrochen Ne„„dde noch ſtehenden Bäume ſind des Obſtes beraubt Lie Se liegen die Früchte in den Feldern. Die St waren wans iſt zum großen Teill vernichtet. Die Stee, Baa aten dem Sturm von Dachplatten, Faſſadenſtücken 8 entauſe 8 en uſw. wie gepflaſtert. Der Schaden geht in Der nde Und alles dies in knapp einer halben Stunde. See 22 a d Vodeanftaff mit ganzer Macht und beſchädigte die Üferanlagen Flia in den Halen Die Lindeuer Fiſcher kamen gerade noch recht ⸗ eermaner Ein Privafboot von Schachen wurde an einzige Jrſaſf, Jeſteeudert ned zertzeeellte in auſend Frümmer, der duch ee mude dere Scwde nowelerſchäden werden meißee eim bengene taß lene ee nd aug dem Allgäu 0 M. ſpghefg. der 8 sböſoeders in den aaelden nofer Schaden angerichtet ſchrieb das Manufkript zu dieſem Film ein junger „fele „Bad Dürtheim, 25. Juli. Seit einiger Zeit wei hier die „Pfalz⸗Film-Geſellſchaft Landau“, um hier und in der Umgegend einen Spielfilm herzuſtellen. Wie das„Tageblatt“ erfährt. Pfälzer Schrift⸗ ſteller, der ſich ſchon ſeit Jahren im Film betätigt hat. Die Haupt⸗ rollen liegen in den Händen von Herbert Schönwaſſer und ſer Frau, die ſchon in Berlin mit Erfolg gefilmt haben Weitere Rollen haben Hedda Zimmer und Herr Er penbeck übernommen. Die erſte Aufführung ſoll in Bad Dürkteim ſelbſt erfolgen. Reuſtadf a.., 25. Juli. Der Ruf der Stadt Neuſtadt als beliebte Kongreßſtadt zeigt ſich am kommenden Sonntag wie⸗ der einmal beſonders Es kagen an dieſem Sonntag: 1. der Ver⸗ band pfälziſcher Wirtſchaftsgenoſſenſchaften, 2. die Landwirlſchaftliche Zentralgenoſſenſchaft, 3. der Verband landwirtſchaftlicher Konſum⸗ vereine, 4. die Landwirtſchaftsbank der Pfalz, 5. der Automobiliſten⸗ verband der Pfalz. Dazu kommt 6. das Gauſportfeſt des Speyer⸗ gaues und 7 ein Gaufängerfeſt des Arbeiter⸗Sängerbundes. Trotz⸗ dem die Stadt Neuſtadt 4 Bürgermeiſter hat, bringt ſie nicht genug Vertreter auf, um all dieſe Veranſtaltungen namens der Stadt be⸗ grüßen zu können. 1 Gerichtszeitung Drei verdächtige Perſonen Zwel Polizeibeamte beobachteten in Köln in einer Nacht an der Ecte der Venloer Straße eine verdächtige Geſtalt, beim Näher⸗ hinzuſchreiten wurden daraus zwei und dann ſogar brei Perſonen. Die eine kam ihnen dann entgegen, während die beiden audern ſich nach der entgegengeſetzten Seſte entfernten. Alle drei wurden ver⸗ haftet und zur Wache gebracht. Der eine von ihnen trug ein Brech⸗ eiſen verſteckt in ſeinem Anzug und in einer Aktenmappe eine Zelt⸗ bahn, eine Taſchenlampe und Schlüſſel. Als die drei dann ia eine Zelle geſteckt wurden, flel einem zweiten ein Päckchen mit Zigore ten auf die Erde. In ſelber Nacht war bei einem Zigarettenhändler eingebrochen worden. Es war eine Fenſterſcheibe eingeſchlagen und im Handbereich das Fenſter ausgeräumt worden. Und die Zigaretten⸗ marke, die dem einen Feſtgenommenen entfallen, war auch aus dem Schaufenſter geraubt worden. Zwei Tage vorher war auch in einem Konfitürengeſchäft eingebrochen worden; hier paßte das Brecheiſen genau in die eingeſtoßenen VBeſchädigungen, die beim Aufbrechen der Tür entſtanden waren. Auch ſchloß der eine Schlüſſel des Diebes die Hoftür des Konfitürengeſchäfts. Die drei waren alſo ſtark verdächtig, dieſe beiden Diebſtähle ausgeführt zu haben. VBor Gericht ſtritten ſie natürlich lebhaft ab. Ihr Zuſammentreffen wäre nur ein zufälliges geweſen. Die Beweisaufnahme ergab aber auch 130 ſoviel Widerſpruchvolles und Unaufgeklärtes, daß der Staatsanwalt 1. Mainzer R..; 2. Mannheimer.Kl; 3 Mannheimer.Kl. zwar von der Schuld der ſchon mehrfach wegen Einbruchs Vorbe⸗ ſtraſten überzeugt war und bei einem 1½ Jahr Zuchthaus, beim zweiten 1 Jahr 9 Monate Gefängnis und beim dritten 1 Jahr 3 Monate Gefängnis beantragte, das Gericht in Köln aber trotz der ſtarken Schuldmöglichkeiten doch auch ſtarke Zweifel ſah und deshalb die Angeklagten mangels VBeweiſes freiſprach. * 9( Schöffengericht Raiſerslautern. Vor dem großen Schöffen⸗ ericht hier hatte ſich geſtern der 78jßährige Heiratsvermittler Philipp Gro ß von Albisheim a. d. Pfrimm wegen Sittlichkeitsverbrechens zu verantworten. Verhandlung war für den Angeklagten ſehr belaſtend und zeigte ein überaus betrübendes Bild ſittlicher Verdorbenheit. Groß hat ſich wiederholt an ſeinen jugendlichen Enkelkindern ſittlich ſchwer ver⸗ gangen. Er wurde für ſchuldig befunden und nach§ 176, Ziffer 3 175 zu einer Geſamtzuchthausſtrafe von vier Jahren verurteilt. )( Schöffengericht Pirmafens. Das Schöffengericht verhandelte am Mittwoch gegen den Elektromonteur Eugen Weiß und gegen den Fabrikarbeiter Heinrſch Krebs wegen ſchwerer Einbruchsdieb⸗ ſtähle, die ſie in der Nacht vom 1. auf 2. Mai d. J. in den Leder⸗ handlungen M. D. Weis und Adolf Geiger verübten. Beide Ange⸗ klagten ſind wegen Diebſtahls vorbeſtraft. Das Gericht erkannte gegen Weis auf eine Zuchthausſtrafe von zwei Jahren und ſechs Monaten, gegen Krebs auf eine Gefängnis ⸗ ſtrafe von zwei Jahren. Beiden Angeklagten wurden teil⸗ weiſe die Unterfuchumgahaft angerechmet, die Haftfordauer verfügt und die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren aberkanmi. S, ortliche Kunoſchau der Sport des Sonntags Der Fußball⸗Kalender verzeichnet den letzten Ruheſonntag. Der nächſte ſchon wird wieder Khnipfe auf der gaͤnzen Linie ſehen. Die Sperrfriſt hat jedoch nicht ohne einen Ausnahmefall ver⸗ ſtreichen— zwar wird in geboten, wo anläßlich der großen Ceynhauſer 4 8*· minia Bielefeld(mit der alten Meiſterelf) und Viktoria Hamburg zufammentreffen.— Im„ruheloſen“ Norden ſpielen Altona 93 gegen Elmsbüttel und die Rothenburgs⸗ orther gegen eine engliſche Schiffsmannſchaft. Die Sperrzeit war vorzüglich zur Abhaltung von größeren Tagungen geeignet, was ja auch in der Praxis durch die Theoretiker bewieſen wurde. Am Sonntag folgt der Süddeutſche Fußdballver⸗ band, der ſeine nktionäre zu einem Verbandstag nach Aſchaffenburg ruft. In der Leichtathletik beanſprucht der deutſche Marathor⸗ lauf in Berlin die ſtärkſte Beachtung. Nachdem noch Nach⸗ zügler meldeten, iſt die Teilnehmerzahl auf 86 geſtiegen. Damit iſt zwar nicht die Veteiligungsziffer(100) des Vorfahres erreicht, jedoch dürfte in dor Qualität kaum eine Differenz beſtehen. Alle Namen von Klang in der Meldeliſte verzeichnet; ſogar die„Alten“ Gottſehlig(Berlin), der unermüdliche Sechziger, Buſer(Charotten⸗ burg) u. a fehlen nicht. Als Favoriten gelten wieder Hempel (Chartottenburg), Scholz(Breslau), Albrecht(VBerlin) und vielleicht auch Reichelt(Leipzig). Aus dem Weſten kommen Ronald(Eſſen), Billing(Bielefeld) und Gräfe(Duisburg).— Das vom T. S. VB. 99 Duisburg veranſtaltete Loufen und Gehen„Rund um Duis⸗ burg“ leidet natürlich unter der Konkurrenz des Marathonlaufes. Der Laufwettbewerb iſt darum ſchwächer, vorzüglich aber das Gehen beſetzt. Hier treffen eine Reihe von bekannten ausländiſchen Olympiateilnehmern mit der deutſchen Elite Hermann Meller, Hähnel, Schwab etc. zuſammen.— Die„Internotionalen“ der Krefelder„Preußen“ haben eine ſehr gute Beſetzung ge⸗ funden. Olympiakämpfer aus Italien. Finnland, Eſthland und Hol⸗ land treffen mit den beſten weſtdeutſchen Kräften, darunter Houben, Dreibholz, Bedarff, Natonett, Ufer, Klotz, Böcher uſw. und namhaften Leuten aus dem Reich wie Otto und Dieckmann(Magoe⸗ burg), den Rekordleuten der Mannheimer Turn⸗Ge⸗ ellſchaft, Köpke(Stettin) Lüdicke(Berlin) und anderen zu⸗ mmen.— Der für Sonntag geplante Fünf⸗Städtekampf zwiſchen erlin, Leipzig, Dresden, Hamburg und Magdeburg muß aus Gründen finanzieller Natur ausfallen.— Bei der Hammer Spielvg treffen ſich in der Hauptſache Leichtathleben aus dem öſtlichen Weſt⸗ deutſchland und dem Ruhrgau. Im Radſport iſt der 27 Juli der Tag der Meiſter⸗ ſchaften. Sowohl Profeſſionale wie guch Amaßeure tragen Titelkämpfe aus. In EChemnitz ſteigt der N den deutſchen Stehermeiſterſchaften. Sawall, dow, Wittig, Thomas und der Titelverteidiger Roſellen gehen über die 100 Km.⸗Strecke hinter großen Motoren. Da faſt alle Endkampf⸗ teilnehwer bei den letzten Kämpfen eine gleichmäßige Form zeigten, iſt die Frage nach dem Sieger nur ſehr ſchwer zu ermitteln. Von den Brufsfahrerkämpfen intereſſteren weiter die Rennen für Dauer⸗ ſahrer und Flieger guf der Traberbahn in Ruhleben.— Die deut⸗ ſchen Meiſterſchaften für Amateure über 1 und 25 Km. werden auf der Pahn in Köln⸗Münaersdorf abgewickelt. Die 1 Am.⸗Stkrecke ſieht Cſzmella, die 25 Km.⸗Strecke den Breslauer Nickel als 0 7 9„Ne 9 züdis dit ſich zu keißen,.och halten wir für beide Stianen icotz der zahlreichen und guten Konkurrenz zu dem Köcner Cſamella, der ja am letzten Somitag auch beide Preußenmeiſterſchaften an ſich riß. — Amateurrennen in Bochum, Straßenrennen Leipzig—Eiſenach und einige andere kleinere Konkurrenzen füllen das weitere Pro⸗ gramm im Radſport des Sonntags aus In Ludwigshafen werden Flieger⸗ und Dauerrennen ausgetragen mit internationaler Beſetzung. Der Schwimmſport verzeichnet gleichfalls Meiſterſchafts⸗ kämpfe und zwar die deutſchen Strommeiſterſchaften zu Marienburg. Die äußerſt ungünſtige Lage des Austrags⸗ ortes ließ jedoch ein nur ſchwaches Meldeergebnis zu. Man ver⸗ mißt eine ganze Reihe von belannten Namen; auch das Kölner Paar Ernſt Vierkötter und Frau(Elſe Döbler) meldet nur„unter Vorbehalt“. Beſtimmt gemeldet hat der bekannte Dauerſchwimmer Vollrath Mannheim. Ein Stromſchwimmen, das faſt nicht ſchiechter beſetzt iſt, veranſtaltet der.C 09 Düſſeſdorf. Nebenher finden beim gleichen Verein auch Hallenkämpfe ſtatt— Eine guie Beſetzung erfuhr auch das„Nationale Schwimmen“ anäßlich der großen Ceynhauſer Sportwoche U. a. wird hier ein Waſſerball⸗ ſpiel des weſtdeutſchen gegen den deutſchen Meiſter Waſſerfr eunde Hannover ausgetragen. Verhältnismäßig ruhig iſt es im Ruderſport. Das heißt, es finden zwar keine Spizenveranſtaltungen. wohl aber einige mit gutem Durchſchnittsniveau ſtatt. Hier rangiert die„Siebengebirgs⸗ regatta“ in Godesberg an erſter Stelle. Beim W. S. V. Godesberg ſind nicht nur die weſtdeutſchen Beſten, ſondern auch einige Vereine aus dem Reich, ſo der Magedburger.C und Wiking Berlin zu Gaſt.— Auf der„Internationalen Regatte zu Luzer n* wird der deutſche Ruderſport durch füddeutſche Vereine, u. a. durch den Frankfurter und Heidelberger..,„Undine“ Offenbach und.C. Ulm anſprechend und hoffmengsvoll ver⸗ treten ſein. Ruderſport Mannheimer Schüler⸗Regatta. Am kommenden Sonntag (27. Juli) findet nachmittags die Schüler⸗Regatta ſtatt. Ziel: Bootshaus der„Amicitiga“. Außer ſämtlichen hieſigen Vereinen haben noch Frankfurt, Karlsruhe, Ludwigshafen, Mainz und Worms Meldungen abgegeben. Es finden folgende Rennen ſtatt: 1. Jugend⸗Vierer: 1. Mannheiwmer.G 2. Ludwiashafener R..; 3. Mannheimer.Kl. 2. Erſter Schüler⸗Vierer 25 Mainzer..; 3. Wormſer.G. 1. Mannheimer.Kl.; 2. Karlsruher R..; 3. Ludwigshafener R.; 4 Mannheimer R. V. Amicitia;: 5. Mannheimer.G. Die unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit geführte (Wanderpreis): 1. Mannheimer.Kl.; 2. Mannheimer R. V. Am⸗ citin. 3. Zweiter Schüler⸗Vierer: 1. Mannheimer.Kl.: 4. Schüler⸗Zweier: 5. Gaſt⸗ Nierer: 1. Frankfurter..; 2. Wormſer.G. 6. Anfänger⸗ Rierer: 1. Karlsruher..; 2. Mannheimer.Kl. 7. Achter: Ueues aus aller Welt Schwere Ueberſchwemmungen in Sroß⸗Berlin Groß⸗Berlin wurde am Donnerstag von zwei langanhalten⸗ den Unwettern u. mehreren Gewittern heimgeſucht, die großen Schaden durch Ueberſchwemmung von Wohnungen, Lagerräumen, Kellern und Dachgeſchoſſen ſowie Gärten verurſacht haben. Das Zentrum beider Wolkenbrüche lag diesmal im Weſten, während der Norden und der Oſten nur gering in Mitleidenſchaft gezogen wur⸗ den. Am härteſten betroffen wurden die weſtlichen Vororte, beſon⸗ ders einige Siedlungen. Ganz Schöneberg, Wilmersdorf und Charlottenburg wurden überſchwemmt. Der Blitz hat mehrere Male eingeſchlagen und gezündet, unter anderem in der Siedlung an der Mariendorfer Allee in Tempelhof. Die Neu⸗ köllner Feuerwehr mußte den Brand löſchen. Weitere Blitzſchläge wurden u. a. vom Oranien⸗Platz, Bismarck⸗ ſtraße in Charlottenburg uſw. gemeldet, wo Schaltkäſten und Straßenbahnmaſten vom Blitz beſchädigt waren. Der 15. Zug wurde nach 3 Uhr nachts nach der Calvinſtr. 28 gerufen, wo der Blitz im Dachſtuhl gezündet hatte und Papier brannte. Um 4 Uhr brannte in der Kolonie Freie Scholle in Wilkenau das Dach eines Siedlungshauſes. In Schöneberg, Raſenheimer Str. 21, mußten zwei Kinder aus einer Notlage befreit werden. Am Hanſa⸗ Ufer 7 die decken von Wohnungen einzu⸗ ſtürzen. as Waſſer war durch das ſchadhafte Dach einge⸗ drungen. Zu den hundert Kellerüberſchwemmungen —1 ſich noch Waſſerrohrbrüche. Der Flugplatz 0 9 annisthal ſtand unter Waſſer, ſo daß die Wehr eingreifen mußte. Toll ſah es am Lietzenſee in Charlottenburg aus. Die Wohnungen im Hauſe ee Ufer 11 ſtanden unter Waſſer. Das Hilfswerk der Feuerwehr erſtreckte ſich auch auf Lichterfelde, Lankwitz, Steglitz, Friedenau, Tempelhof uſw. Zu den vielen Ueberſchwemmungen und Rohrbrüchen kamen noch Brände. U. a brante in Schöneberg, Beſſemerſtr. 1 die Malzfabrik der Schultheiß und Patzenhofer Brauerei, in der Münz⸗ ſtraße 23 ein Keller, am Kaiſerplatz 9 eine Wohnung. Von ande⸗ rer Seite wird noch gemeldet: Der anhaltende Gewitterregen in vergangener Nacht und heute vormittag hat zu zahlreichen Ueber⸗ in Groß⸗Berſin geführt. Beſonders hatte öpenick unter der Ueberſchwemmung zu leiden, wo die Viktoria⸗ ſtraße und die Kaiſer Wilhelmſtraße ſowie einzelne Teile des Bahn⸗ —5 bis zu einem halben Meter unter Waſſer ſtanden. ie hatte mehrere Stunden zu tun, um die Waſſermaſſen zu beſeitigen. In Zehlendorf iſt der Teich über die Ufer getreten und hat die Hauptſtraße überſchwemmt. Das gleiche iſt an der Unterführung des Bahnhofs Zehlendorf⸗Mitte erfolgt. ie Keller ſind uͤber⸗ ſchwemmt. Einzelne Geſchäfte haben geſchloſſen. * — Im Kampfe gegen die Geldfälſcher. Die Geldfälſcher ver⸗ ſuchen ſich neuerdings wieder mit ausländiſchen Wertpapieren. Dieſe werden, entweder aufgewertet oder ganz gefälſcht, mit viel Erfolg in den Verkehr gebracht. Die Fälſcher ſind meiſtens Ruſſen oder Galizier, die ihre„Produkte“ in Berlin und der Provinz ab⸗ ſetzen. In der letzten Zeit wurden durch die Faſchgeldabteilung der Reichsbank fünf Banden mit über 60 Mitgliedern verhaftet und in das Unterſuchungsgefängnis eingelieſert. Ein Teil der Fälſcher wertete Dollarnoten auf. So wurde vor kurzem eine Händlerin mit zwei aufgewerteten 100⸗Dollarnoten betrogen, für die ſie zwei Kilogramm Wollſchals und 80 Jumper geliefert hat. Mehrere Gaſtwirte in den weſtlichen Vororten erhielten vor Wochen von einem ungefähr 40 Jahre alten Manne Dollarnoten. Beim Einwechſeln auf der Bank wurden ſie als falſch erkannt Die Wirte erſtatteten Anzeige und aus den ihnen vorgelegten Lichtbildern fan⸗ den ſie den Betrüger heraus. Es iſt ein Sigmund Friedland, der durch einen Zufall feſtgenommen worden war. Er und ein Max Steiner hatten wieder andere Gaſtwirte mit Dollarnoten be⸗ trügen wollen. Sie waren dabei feſtgenommen, mußten aber ent⸗ laſſen werden, da das Beweismaterial nicht ausreichte. Im April d. Is. hatten ſie auf gleiche Art einen griechiſchen Kaufmann um 3200 Mark betrogen. Dieſer traf jetzt die beiden Gauner auf der Straße und ließ ſie feſtnehmen. Ein gewiſſer Brückner aus Wien, ein Freibel Friedmann und ein ruſſiſcher Student Adolf Schen wurden in einem Café des Weſtens wie ſie einen luſtigen Nachmittag mit„Damen“ mit gefälſchten Dollarnoten begleichen wollten, feſtgenommen.— Zimmervermieterinnen werden von einer Ruſſin geprellt, die ſich Leondoff nennt. Sie zahlt die Miete ſofort bei der Zimmerbeſichtigung mit einer 20⸗Dollar⸗ Note. Den Ueberſchuß läßt ſie ſich in deutſchem Gelde herausgeben und kommt nicht wieder. Die Schwindlerin iſt noch nicht ermittelt. Sie iſt auffallend klein, ſchlank, hat langes, blaſſes Geſicht und dunk⸗ les Haar. Sie trägt meiſtens helles Kleid und hellen Hut.— In größeren Mengen tauchen in den letzten Tagen gefälſchte engliſche 1⸗Pfundnoten auf. Die neu aufgetretene zeigt den Kopf des Königs diesmal ziemlich klar. Das Waſſerzeichen hingegen iſt, wenn man die Note gegen das Licht hält. nicht zu erkennen. Die bisher ange⸗ haltenen Noten kragen das Heichen A 1. 7. FF 8. Seite. Ar. 343 Mannheim, 25. Juli Im Ausland hat sich die Aufwärtsbewegung der Getreidepreise auch in dieser Woche fortgesetzt, Wwas in den Cif-Forderungen am hiesigen Platze deutlich zum Ausdruck kam. Es gewinnt immer mehr den Anschein, als oß in Amerika politische Erwägungen über die euro- päischen Verhältnisse dabei ernsthaft mitsprächen. So wur- den insbesondere vom Mittwoch auf Donnerstag die ceif Rotterdam gestellten Forderungen fast um volle 50 hl. Cents je 100 kg erhöht. Gestern lagen hier. folgende Angebote vor(alles in hfl. je 100 kg): Weizen, Rosa Fé, 79 kg je hl. schwer, 14.60; Barletta Russo, 79 kg, 14,35—14,40 Hard Winter, Juli-August, 14,60 cif Mannheim; La Plata-Weizen Zing mit 14—14,30 in 79 kg schwerer seeschwimmender Ware, eifk Mannheim, um. Für neuen Kansas II wurden am Mittwoch 13,60, am Donnerstag 14,20 hfl. die 100 kg cif Rotterdam verlangt. Gelber La Plata-Mais wurde nach Holland mit 9,35 hfl. verkauft und ist heute von dort mit .50 hfl. ofkeriert. Auf spätere Termine, September bis Dezember liegen Angebote zu 9,75 hfl. eif Rotterdam, für den Oktobertermin allein zu 9,85 hfl. cif Rotterdam vor. Ameri- kanischer Roggen, rheinschwimmende Ware, ist mit 10,75—11 hfl. cif Mannheim angeboten, russischer Roggen Wurde mit 11 hfl. bezahlt, heute ist darin nichts mehr an- gebotlen. Der süddeutsche Getreidemarkt mochte sich nicht zu entschließen, der ausländischen Hochbewegung zu folgen. In den ersten drei Tagen war außerordentlich wenig Geschäft, es hat erst am onnerstag etwas lebhaftere Formen angenommen. Angesichts der Schwankungen in den Londoner Verhandlungen will man sich nicht zu weit vor- Wagen, zumal der größte Teil des Spekulationshandels jſetzt ausgeschieden sein dürfte und das Geschäft sich wieder mehr in den Hönden des legalen genau kalkulierenden Handels befindet, der in seiner Substanz schwer geschädigt wurde. Die in dieser Woche zur Vorlage gekommenen Muster neuer Gerste haben ein gesundes Aussehen, aber stroh- gelbe Farbe. Es läßt sich heute noch kein Urteil darüber gewinnen, wie sich die Ware in den Mälzereien verarbeiten Wird. Die Muster neuen Roggens sind von guter Be- schaffenheit, namentlich lagen aus Mitteldeutschland, Thürin- gen, Hannover und Braunschweig schöne Qualitatsmuster Vor. Die neuen Weizenmuster vermögen auf Authenti- eität noch keinen Anspruch zu machen. Ein Geschäft in neuer Ware vermochte sich unter diesen Umständen noch nicht zu entwickeln, abgesehen von Raps, wofür die Preise zwischen 28.50—30,00 G. die 100 kg schwankten. Neue Genste wurde mit 17,50 6% erste Kosten ab Produktions- plätzen genannt. Für alte Ware vergleichen sich die Preise mit der Vorwoche wie folgt: Weizen, inländischer, 20.—.20,50(Vorwoche 20—21) 4, ausländischer 23,25.25,00 2250; Roggen, inl., 16,50—17,50(16,50—17.25). ausl. 17.50—18.00(17,50—18.00); Hafer, inl., 17—17,75(17—17.75) 1: Gerste 17,50—19,00(17,50—18,00) Mais mit Sack 17—17,50 (17—17.50) 4. Tschechische Gerste wurde, Parität Passau, mit 180—190 eK die 100 kg, ausstralische Chevaliergerste mit 120 belg. Franken, polnische mit 100 belg. Franken cif Ant- Werpen genannt. Die Mehlversteigerungen waren unbedeutend und haben auf den Markt keinen Einfluß mehr ausgeübt. Wenn sich die Mühlen im Einkauf zurückhalten, so ist dies darauf zurückzuführen, daß bei einigen Mannheimer Mäühlen die Arbeiter wegen Lohnforderungen in den Aus- Währungspolitik vertret stand getreten sind, der möglicherweise auch noch auf andere Mühlen übergreift. Die Mühlenforderungen lauteten Benz& Cie., Rheinische Automobil- und Motorenfabrik .-G. Mannheim In dem Bericht des Vorstandes wird aus- gekührt, daß das abgelaufene Geschäftsjahr, mit dem die Firma Benz& Cie. auf ein 25jähriges Bestehen als Aktiengesellschaft zurückblicken kann, unter der Aus- Wirkung der verschiedenartigsten Störungen stand. Abge- schen von umfangreichen Betriebseinschränkungen und von Aussperrungen, die von Mitte September bis gegen Ende des Betriebsjahres währten, war der Zusammenbruch der Wäh⸗ rung von den ungünstigsten Folgen für das Jahresergebnis. Die Papiermark-Bilanz vermag weder über das Ergebnis noch den Stand des Unternehmens ein zuverlässiges Bild zu eben. Eine Gewinnausschüttung kommt daher nicht in etracht. Bei Ablauf des Betriebsjahres kam ein enger Interessengemeinschafts Vertrag mit der Daimler-Motoren-Gesellschaft, Untertürkheim, zustande, der für diese beiden größten Unternehmungen in der deutschen Automobilbranche zu den besten Erwartungen berechtige. In der Bilanz stehen Grundstücke, Gebäude, Anlagen mit 3866 282 Pe., Waren, Fabrikate und Halbfabrikate mit 1385 026 Bie, Debitoren mit 3 667 411 BiI, Kasse, Wechsel u. Schecks mit 167 536 Bie, Beteiligungen mit 2 P. und das Obligationen-Depot mit 13 000.. Bei einem Aktienkapital von 350 000 000 4 und 44 332 000 Pι, Obligationen, belaufen sich die Kreditoren auf 5 180 302 BIi4. Der Brutto-Gewinn einschließlich Fillalen und Beteiligungen, abzüglich aller Geschäftsunkosten, beziffert sich auf 248 007 Bi. Nach Abschreibungen in Höhe von 208 335 Bi- verbleibt ein rechnungsmäßiger UDeberschuß von 39 672 BIiA. ch. Sitzung des Zentralausschusses der Reichsbank In der gestrigen Sitzung des Zentralausschusses der Reichsbank betonte der Reichsbankpräsident Dr. Schacht, daß sich nach den Wochenausweisen vom 24. Juni bis 15. Juli die Lage der Bank weiter günstig entwickelt habe. Der Zahlungsmittelumlauf zeigt zwar eine mäßige Er⸗ höhung, bewegt sich aber noch immer unter 3 Milliarden Goldmark. UDeber die Lage am Geldmarkt sprach sich Dr. Schacht dahin aus, daß die Situation nicht mehr 80 kritisch anzusehen sei wie vor einigen Wochen., Die Zins- sätze zeigten eine sinkende Tendenz und die Einlagen bei den Banken eine erfreuliche Entwieklung. Von Ende Dezember bis Ende April sei ungefähr eine Verdoppe- Jlung der Kreditoren eingetreten. Inzwischen dürfte sich das Anwachsen fortgesetzt haben. Wenn auch grund- sätzlieh an der bisherigen Politik der Kredit- beschränkung festgehalten werden müsse, sei doch die Reichsbank nach wie vor bestrebt, in allen Einzelfällen, in denen ein Kredit ee und vom Standpunkt der ar sei, zu helfen. NAdel Supp . on den süddeutschen Waren. und Produhten-Märkten ribeue nue, A eee kür Weizenmehl, Spezial 0, auf 32,50„, die der zweiten Hand auf 31; für Roggenmehl auf 26,50 bzw. 25 1, Kleie kostete 10,75 bzw. 10,5 die 100 kg; Weizen⸗ kuttermehl hot die zweite Hand, je nach Fabrikat, mit 10 bis 10,50 pro dz an. Futtermittel hatten im allgemeinen feste Tendenz bei kleinem Bedarf. Gefragt blieben Trockenschnitzel, Worin nur noch kleines Angebot besteht. Verlangt wurden je dz 12—12,50„, Parität Mannheim. Für vollwertige Zuckerschnitzel bewegten sich die Preise zwischen 17 und 18„ für den Doppelzentner, Frachtgrundlage Mannheim; Malzkeime und Biertreber würden mit 12 der dz Paritat Mannheim angeboten, Melassefutter mit—9,50 mit Sack, krei Mannheim, Rapskuchen aus neuer Ernte mit 11/ je dz ab süddeutscher Oelfabrikstation. Der Malz-Bedarf in den Brauereien hat sich bis jetzt noch nicht so entwickelt, wie man angenommen hatte. Das Angebot ist infolgedessen immer noch reichlich zu nennen. Die Preise für gute Wintermalze sind unverändert mit etwa 35—36 je da ab Fabrik geblieben, wogegen Sommermalze mit 32—33„ im Markte sind. Neuerdings lagen auch wieder Angebote in ausländischem Mafz vor, die jedoch hierher keine Rechnung lassen. Das Pflücken des Früh-Hopfens iun der badischen Pfalz und im Bruhrain wird in etwa—10 Tagen beginnen. Vom Bodensee wird berichtet, daß bei weiter günstiger Witterung die Früh-Hopfenernte dort anfangs August auf⸗ genommen wird. Bis jetzt steht in Baden, der Pfalz und in Württemberg die Pflanze sehr gut. Neuerdings wird jedoch aus der Tettnanger Gegend berichtet, daß bei den Spät-Hopfen Kupferbrand auftritt und ein Ab- kallen der Blüten veranlaßt. Inwieweit dies für den Ausfall der Ernte von Belang ist dürften die Witterungsverhältnisse der nächsten Zeit ergeben. Von Preisen der neuen 1924er Hopfen hat man noch nichts gehört. Angesichts des allseitig erwarteten günstigen Ernteausfalles— man in den Kreisen des Hopfenhandels, daf die i nicht sehr hoch werden wird. In 1923er Hopfen ist das Geschäft ziemlich abgeflaut. Die in hiesiger Gegend zuletzt genannten Preise bewegten sich zwischen 175 und 225 für den Ztr. In Samereien blieb die Tendenz trotz kleinem Ge- schäft fest. Genannt wurde Inkarnatklee mit 60 4, Rotklee war ohne Angebot, Wicken 23—24„, Luzerne 140„ je dz. Das Geschäft in Hülsenfrüchten für Speisezwecke blieb bedeutungslos, dagegen zeigte sich für Stoppelsaat. Stoppelerbsen wurden in ziemlichem Umfange mit 18—24 /, je nach Qualität, gehandelt. Für grüne Erbsen wurden 25, für Viktoriaerbsen 27&, für gute fränkische Linsen 45, für Futterlinsen 5, für weiße Donaubohnen 31 4 ab süddeutschen Stationen je dz verlangt. Tabak entwickelt sich im Felde weiter sehr gut. Vom Wetter durch wechselnden Regen und Wärme Wande wachsen die Pflanzen bisber nach Wunsch, so daß ihr Stand bis jetzt als sehr befriedigend bezeichnet werden kann. Von 1923er Tabaken wurden Bauern-Tabake zu 35—40 verkauft. Die Pflanzer in den Ortschaften mit besseren Qualitäten geben jedoch zu diesem Preise nichts ab. Auch die Händler verlangen für ihre Bestände höhere Preise. Solange die neuen Bestimmungen über Zoll, Steuer und Banderole nicht bekannt sind, wird auch das Geschäft schleppend bleiben, doch ist man in Fachkreisen der Ansicht, dah der deutsche Tabak bald wieder eine höhere Wertbemessung erfahren wird. Rippen blieben bei weichenden Preisen stark angeboten. Georg Haller. Auf dringende Vorstellungen des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft habe sich die Reichsbank außerdem entschlossen, der Landwirtschaft die Finanzierung der Ernte dadurch zu ermög- lichen, daß sie der Seehandlung Rückendeckung bis zur Höhe von 200 Millionen Goldmark für an die Landwirtschaft zu gewährende Kredite gegeben habe. Die Seehandlung werde die ihr zufließenden und anders schwer unter⸗ zuhringenden täglichen Gelder durch Vermittlung der in Frage kommenden Zentralinstitute in landwirtschaftlichen Wechseln anlegen und bei zwingendem Bedarf diese Wechsel bei der Reichsbank rediskontieren oder lombardieren. Um die Kapitalbildung für längere Fristen zu begünstigen, wolle die Reichsbank den Kreis der lombardfähigen Papiere durch Einbeziehung von auf Sachwerten basierenden An- leihen erweitern. Diese wertbeständigen Wertpapiere sollten zu den Bedingungen beliehen werden wie bisher die Anleihen des Reichs und der Länder, d. h. unter Zugrunde- legung einer Quote von 50 Prozent des amtlichen Kurswertes bei Wertpapieren auf Warenbasis. Die Darlehen könnten im allgemeinen auf die Dauer von—8 Wochen erteilt werden. Für Banken und Geldinstitute werde die Entnahme auf höchstens drei Tage beschränkt. Die dem Zentralausschufß vorgelegte Liste der dafür in Erage kommenden Wert⸗ papiere sei gebilligt worden. Zum Schluß machte der Präsident noch vertrauliche Ausführungen über die neue Goldnotenbank. :: Bayerische Handelsbank, München. Der Bericht über das Geschäftsjahr 1923 weist in der in Papiermark auf- estellten Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung einer eberschuß von 105 149 Bi, aus, bei dem jedoch die Verrechnung aus der Interessengemeinschaft mit der Baye- rischen Vereinsbank nicht berücksichtigt ist, die bis zur Aufstellung der Goldbilanz zurückgestellt wird. Aus, dem gleichen Grunde ist der gesamte Ueberschufßl auf neue Rech- nung vorgetragen worden. Das Institut ist im Berichtsjahre zur Gewährung von Hypothekendarlehen in Fein- gold sowie zur Emission von entsprechenden Pfandbriefen übergegangen; es hat bis Ende des Jahres insgesamt rund 686 290 Gramm Feingold 1919 658 Goldmark Hypotheken in 80 Posten ausbezahlt und den entsprechenden Betrag an Pfandbriefen in Umlauf gesetzt. Daneben bestanden rund 3689 Millionen Hypotheken und 5633 Millionen Kommunal- darlehen in Reichsmark. -: Bevorstehende Einfuhrbeschränkungen in der Schweiz. Die infolge der Wirtschaftskrise veranlaßte stärkere Kon- kurrenz der deutschen Industrie auf dem Schweizer Markt hat, wie Die Textil-Woche erfährt, die schweizerische Regie- rung veranlaßt, die Kommission für Einfuhrfragen zusammenzuberufen, die über die Anträge der Schweizer eeeee auf weitere Beschränkung der Einfuhr Beschluß assen soll. Mannheimer Handelsregister Einträge zum Handelsregister B: Badenia Automobilwerk Aktien- Gesellschaft Hamburg- Ladenburg in Ladenburg, Zweigniederlassung, Sitz: Ham burg: Gesellschaftsvertrag der Aktiengesellschaft ist am 12. Oktober 1923 festgestellt. Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb eines Automobilwerks in Ladenburg, die Herstellung und der Vertrieb von Kraftfahrzeugen, allel dazugehörigen Teilen und sonstigen Maschinenteilen, der Handel mit diesen Gegenständen, sowie deren Reparatuf Die Gesellschaft ist berechtigt sich auch an Unternehmungen der vorbezeichneten Art zu beteiligen oder sie zu erwerben. Das Grundkapital beträgt 30 Milllarden, eingeteilt in 1200 auf den Inhaber lautende Aktien zu je 25 000 000„. Caf Wilhelm Hassel, Kaufmann, Wandsbeck, Friedrich Wilhelm Gendebier, Kaufmann, Hamburg sind Vorstandsmitglieder, Christian Schickel, Ingenieur, Heidelberg, Ludwig Lulaz⸗ Kaufmann, Ladenburg sind als Prokuristen derart bestellt, daſ jeder von ihnen mit einem nicht zur Alleinvertretung berechtigten Vorstandsmitgliede oder mit einem Prokuristen zeichnungsberechtigt ist. Der Aufsichisrat bestellt den Vor- stand. Der erste Vorstand wird von den Gründern bestelll. Die Gründer, die sämtliche Aktien übernommen haben, sind! Karl Guido Thetard, Ingenieur, zu Reinbek, Carl Alexandef Günther Nette, Kaufmann, zu Hamburg, Christoph Friedrich Kuhlmann, Kaufmann, zu Hamburg, Walter Fulius Erns Ebner, Kaufmann, zu Hamburg., und Alfred Carl Eduar Hassel, Kaufmann, zu Groß-Flottbek. Die Aktien werden zum Nennwert ausgegeben. Pfälzische Motoren-Handelsgesellschaft m. b. H. in Mann⸗ heim, A 2, 3a: Gesellschaftsyertrag der G. m. b. H. ist am 11., Juli 1922 errichtet und durch Beschluß der Gesell⸗ schafterversammlung vom 7. April 1921 in 8 1— Sitzver- legung von Ludwigshafen a. Rh. nach Mannheim— ge, ändert. Gegenstand des Unternehmens ist der Handel mit Motoren, dann mit Maschinen. Kraftfahrzeugen und ein- schlägigen Bedarfsartikeln und Zubehörteilen jeder Art, ferner die Uebernahme von Vertretungen in vorgenannten Artikeln. Das Stammkapital beträgt 120000. Rudoli Klein, Fabrikant, Mannheim ist Geschäftsführer. Die Dauef der Gesellschaft ist zunächst auf drei Jahre festgesetzi, Erfolgt nicht sechs Monate vor Ablauf des letzten Geschäfts- jahres die Kündigung, so gilt die Gesellschaft jeweils als um ein weiteres Jahr unter der gleichen Bedingung verlängert. Gerstenvertriebs-Gesellschaft m. b. H. in Mannheim Durch Gesellschafterbeschluß vom 18. Juni 1924 ist das Stammkapital von 100 000„ auf 5000 Goldmark umgestellt und der Gesellschaftsvertrag in§ 2 entsprechend der eim gereichten Niederschrift, auf welche Bezug genommen wird, geändert. Gesellschaft m. b. H. für Oberbauforschung in Mannheim M 5, 7: Gesellschaftsvertrag der G. m. b. H. ist am 13. Mal 1924 festgestellt. Gegenstand des Unternehmens ist-die Be- fassung mit wissenschaftlichen und technischen Studien über Eisenbahnoberbau und damit zusammenhängenden Ver⸗ suchen, Erwerb und Ausnützung von Patenten, Ausarbeitung von Projekten und Gutachten, Beteiligung an Unterneh⸗ mungen mit ähnlichen Zwecken und an Betrieben, die die im Besitze der Gesellschaft befindlichen Patente verwerten. Dr. Ing. Rudolf Vogel, Hermann Platz, beide in Mannheim, sind Geschäftsführer. Samt& Seide G. m. b. H. in Mannheim: Kaufmann Lion Wohlgemuth, Mannheim ist als Geschäftsführer bestelll Leopold Kahn und Dr. Martin Wohlgemuth sind als Ge: schäftsführer ausgeschieden. Siegiried Valfer& Cie. m. b. H. in Mannheim: Durel Gesellschafterbeschluß vom 5, Juli 1924 ist das Stammkapitz von 1 200 000„ auf 4800 Goldmark umgestellt und der Ge- sellschaftsvertrag entsprechend der eingereichten Niedef, schrift, auf die Bezug genommen wird, geändert. Morit“ Weil und Ludwig Frank sind als Geschäftsführer aus“ geschieden. Isolation Aktiengesellschaft in Mannheim: Durch Be. schluß der Generalversammlung vom 30. Juni 1924 ist Grundkapital von 2 500 000 auf 500 000 Goldmark um gestellt und 8 4 des Gesellschaftsvertrages neugefaßßt Worden, Das Grundkapital ist jetzt in 2500 Stammaktien zum Nenn betrage von je 200 Goldmark eingeteilt. Waren und Härkte Magdeburg, 25. Juli. Zucker prompt 29, 50, Lieferung innerhalb 4 Wochen 21,50—22.50 Goldmark. Bremen, 25. Jull. Baumwolle. American Fully middling c. 28 g mm loko per engl. Pfd. 34,10(32,93) Dollarcents. Berliner Metallbörse vom 25. Juli Preise in Festmark für 1 Kg. 2⁴ 25.[Aluminlum 24. 25. Elektrolytkupfer 124.50 125,— in Barren—.46⁰ Rafflnadekupfer.07. 1,09 1,07-1,09 inn, austAnd..55-.65 445—4ů9 Gleſ.59.0,50 b,50-0 61 fluttenzian 44-.55 4ů40 200 Rohziak Gb.-Fr.)— okei 20-24⁰ 259.766 do.(fr. Verk.) 0,87..58 0,58-0,59 Antimon 164-.88 0 8910 Plattenzink.18-0,49...0 Siber fur 1 dr 91.—-91,. 91.—— Aluminlum 2,20-2,30 2, 20-2,30 ele tin 9. ür.— London, 25 Jut(WB Metallmarkt,(in.st. 1. d. engl. v. 1016 kg. 30 24. 28. 24. 25 Blei 2260 3200 KupſerKass 52.50 62 90 bestselecl. 66.50 57 50 Link 32.50 34.0 80 do. 3 Monat 63 65 63.90 Nickel 130.— 130.— Quecksnb 13.25 do. Elektol. 07.— 77.75 Zinn Kassa 244 25 245.—Regulus 50.— 9% Schiffahr Frachtengeschäft in Duisburg-Ruhrort vom 24. Juli Die Schiffsmiete beträgt pro Tonne und Tag: 4% Pfg. ab Ruhrhäfen nac hein-Mainstationen N 5 und 57 Pfg. ab Kanal nach Rhein-Mainstationen der (20 Tage Garäàntie freie Rücklieferung nach Ruhrort. o ne in Fracht 1,30„ bzw. ab Kanal 1,60„ pro Ton nach Mannheim.) Exportkohle nach Rotterdam: 70 Cents àb Kipper per Tonne, bei freiem Schleppen. Geschäft mäßig. Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheime! General⸗Anzeiger, G. m. b. H. Manubeim. g 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— fredakteur: Kurt Fiſcher. gurl Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: it u. Fiſcher: für das fFfenilleton: 1 V. Kurt Fiſcher für Kommunalpoltege Lokales: J. V. Fr. Kircher: für Sport und Neues aus aller Welt: 01 Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebfete, Ger i t. den übrig. redaktionellen Tetl: Fr. Kircher: Anzeigen: F. Bernbarb en helfen Konlen und Gas sparen.; benn je nach Sorte geben sie in 10 bis 20 Minuten mühelos, ohne weitere Zutat, wonlschmeckende, nahrhafte Suppen. Viele Sorten wie: Eiernudeln, Eiersternchen, Erbs, Erbs mit Speck, Grünkern, Königin, Tapioka echt, Ochsenschwanz, ſteis, Pilz u. 8. W. tragen jedem Geschmack fechnung. Man achte auf den Mamen 1A8GI und die gelb-rote N eee eeee, ee eee ree, Meu e eeee, i, e, Pa okung. er- iU7 us- Be- las im⸗ an⸗ er ne ArSSnA — Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 9. Seile. Nr. 343 für unſere neue, lenſter⸗Reklame. bviſion ſind Käufer. 5 1 Aannidenung sotort 5 unt. F. E. Mineralöl- Fewandt bild Wir lachen für den pieſigen Bezirk tüchtigen Vertreter geſetzl. Leicht verkäuflich, hohe Pro⸗ Markeninduſtrie und e 15 — o. Hum— 2 7 hohe Proviſionen. 46 an die eee d. Bl. Tucht Mäauimann im Alter von 25—30 Jahren für die floner Korteſpondent und Maſchinenſchreiber, in der Kartothek und auch im kehr mit der Kundſchaſt, befähigt einer Ab⸗ teilung vorzuſtehen für bald gesucht. Angebote mit Zeugnisabſchriften, 15 19 Gehaltsanſpruch erbeten u. G..0 ie Geſchäftsſtelle d Bl. 4577 et ſeingeführter von eszger eeeeee für sofort oder später gesucht. bungsschreiben mit Lichtbild und Zeugnisab- Einf., gebild. Fräul. ſucht Stellung als Kiuderfräulein Haustochter evtl. zu mutterl. 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