8 1 8 2. in et/ in ke — 1 8— — dereeeeee 24n le 5 nach deit wünscht 800 Samstag, 26. Juli Bapeprelle: In Manndeim und Umgebung wöchentuch 1% uPlenmig. die monatlichen Otzieher veryflichten entl. feugerung der wirtſchaftüchen verdültniſſe ſoe endig werdende preiserböhungen anzuerkennen. poſt⸗ — cronte nummer 17550 Karlerude.— Hauptgefchüftselle ghe 75 Seſchüfts-nebenſtelle nearſtabt, Wald⸗ — r. Ur. 7941, 7942, 705, 08, 708. Celegr. denegclanzeiger Mannbeim. Erfcheint wöchentuch— Beilagen: Sport u. Spiel im Mannheimer General-Anzeiger Aus Zeit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Muſik-Jeitung. Welle u. Schall · Aus Seld und Garten Wandern u. Neiſen —..:.—..—.—....——ß—..ñ——— ¾e Neue Mannheimer Zeitung Badiſche Neueſte Nachrichten Die verhandlungen mit Deutſchland Beginn vorausſichtlich am Mittwoch E Berlin, 26. Jull.(VBon unſerem Berliner Büro.) Man nimmt eh die Vollkonferenz am Montag endgültig über Einladung der Deutſchen entſcheiden wird. Es dürſte in dieſem an die Einladung früheſtens am Montag abend in eintreffen. Vorausſichtlich wird man noch eine kurze Pauſe berlreichen laſſen müſſen, in der die Deutſchen ihre letzten Vor⸗ Lortungen treffen. Es iſt damit zu rechnen, daß die Diskuſſion in ondon dann am Mittwoch anheben wird. Wie wir ſchon dieſer Tage hier berichten konnten, wird die deutſche Vertretung auf Wunſch namentlich der Sozialdemobratie 555 Reichskanzler ſelbſt geführt werden. Außerdem werden 115 Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann, der Reichs⸗ nanzminiſter und vermutlich auch der Reichsbank ⸗ grehdent die Delegation begleiten. Daß man im übrigen den deis der Delegation im Gegenſatz zu früheren ſchlechten Bräuchen banz eng zu halten wünſcht, haben wir früher ſchon erwähnt. Die Begründung der Einladung „. Ne dbeiden juriſtiſchen Sachverſtändigen der Konferenz begrün⸗ den ihren buß die on wohl 15 einzelne Veſtimmuigen des Dawesberichtes mit Deutſchb and mimittelbar verhandeln könne, daß eine Anzahl anderer Beſtim⸗ geben ſedochüber den Verſailler Vertrag hinaus⸗ Dieſe könnten daher nur durch ein Uebereinkommen Glel den Alliterten und Deutſchland auf der Grundlage der eichberechtigung erledigt werden. „ Antrag Macdonalds auf milttärtſche Raumung? Der Londoner Verichterſtatter der„Ere Nouvelle“ glaubt vor⸗ 0 zu können, daß Macdonald in der nächſten Vollſitzung ſſgiel die militäriſche Räumung des Ruhrgebietes bean⸗ werde. Ueber dieſen Punkt ſei dem franzöſiſchen Miniſter⸗ aäſidenten geſtern bereits eine offiziöſe engliſche Auslaſſung zu⸗ Nigenen, Das Blatt bemerkt dazu, daß die Stellung Herriots zu 958 Punkt noch nicht feſtgelegt zu ſein ſcheine. Herriot laſſe ſich din ſeiner hochherzigen Anlage leiten, man dürfe ihn aber nicht deſte zu weit gehende Angaben in Verlegenheit bringen. Nichts⸗ Vo apeniger dürfte es von großem Vorteil ſein, wenn den engliſchen Rullchlägen ſtaltgegeben würde. Die militäriſche Beſetzung des winn gebietes habe nur eine Exiſtenzberechtigung als Garantie der 5 0 duſlchen Beſetzung. Da die letztere verſchwinde, ſehe man mehr recht den Zweck der erſteren ein. Coolidge iſt oplimiftiſch Präſtdent Coolid ge hat geſtern abend im Weißen Haus der Nache mitgeteilt, daß er Feruglic der Ausſichten der Londoner Au fübrnd optimiſtiſch geſtimmt ſei. Er ſei überzeugt, daß die ſeien brungen des Dawesplans ſo ungeheuer notwendig mn daß die europäiſchen Nationen zu einer lebereinſtim⸗ una gelangen müßten. 2 2 Aus der heutigen Neichstagsſitzung begide Berlin, 26. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Sitzung i0 heute mit einſtündiger Verſpätung dem angebrochenen Stunde nund da etwas feuchten Abend. Die Sitzung hat erſt eine Ausſch nach Mitternacht geendet und man iſt heute ſpät in den zieht uß gekommen, dem der Notetat überwieſen worden war. So lich o ne deugend eine Schuld die andere nach ſich. Kein Tag natür⸗ nafe e den üblichen kommuniſtiſchen Radau. Die internatio⸗ eiterhilfe, eine ſehr dunkle, kommuniſtiſche Ange⸗ 5. Kinder zu einer ſogenannten„Erholun sreiſe⸗ die Ausruceich zu 15 und li und die Reichstagskommiſſion fordern der A reiſeerlaubnis und die Drin lichkeit ihrer Anträge dazu. Als ppricht, Prirdnete Kahl von der Volkspartei der Narretei wider⸗ Dann ſmd t Herr Höllein ſchimpfend und polternd ihn ein. nd, deutſchnationale Gravamina an der Re he. Abg. dueſchuß Dromberg beſchwert 0 darüber, daß vorhin im Haupt⸗ nicht anm ei der Erörterung der Verkehrsangelegenheiten Herr Oeſe,, was Nn ed ſei. Herr Oeſer ofort heranzitiert werden, ſſtiſches Beuch vom Hauſe beifällig beſchloſſen wird. Ein kommu⸗ über die bagehren, mit der 3. Leſung des Notetats auch Anträge Mehr Glü c detiſchen Volksgerichte zu verbinden, wurde abgelehnt. präſtdent hatte ein Vermittlungsantrag des früheren Reichstags⸗ usnahme wiebe, wenigſtens die Anträge auf Aufhebung des dem Noteset ſandes und des Verbots der politiſchen Parteien mit ginnen. at zu verbinden. Endlich um 1 Uhr kann der Guß be⸗ Die dritte Ceſung des Noletals ſter 95 2155 bei den Demokraten beheimatete frühere badiſche Mini⸗ ſazuſagen ich berichtet über die Verhandlungen des Ausſchuſſes im erhin 955 dem Stegreif, an der Hand weniger kurzer Notizen, Deſer hatte inzrecht beachtliche Leiſtung. Reichsverkehrsminiſter en, der Au Knenhen von dem Wunſch des Ausſchuſſes vernom⸗ hatte. 7 85 unft über die Finanzlage der Eiſenbahn verlangt ick der jü alwillig gibt Herr Oeſer in knappen Zügen einen Ueber⸗ Etat noch 22 0e mnttriclung. Bezeichnend iſt, daß auch im neuen von der Rez illionen enthalten ſind, die als Ruhrlaſten Es ahn getragen werden müſſen. der Wirtſchre darnach die Vertreter der Bayriſchen Volkspartel und miren. Gefege Vereinigung zu Wort, die geſtern ausgefallen auf. von denen drchenfeld zühtte noch einmal die Vorbehalte Durvesgutachten Augg Lapriſche Vokepartet ihre Zuſtinmung zum Mittelparteieren abhängig macht Sie decken ſich mit denen der ausdrückfigtehen aber inſofern über ſie hinaus, als ſie die Regierung iche Zurückweiſung der Schuldlüge von der dus. Auch dlengen.“ In ähnlichem Sinn ſpricht ſich Dr. Bredt decken, ie Wirtſchaftliche Vereinigung wird die Regierung dehrenbach es ihr in London gelingen ſollte, das geſtern von zend verleſene Mindeſtprogramm durchzuſetzen. deulſchnalional Rednerreihe eröffnete Profeſſor Hötſch von den ein Alemene en, der wie immer, konziliant in der Form, zunächſt derne ſeine Kolleg über die Außenpolitik hält. Man lauſcht liefen und von Sachbenntnis getragenen Ausführungen, hinzuziehung franzöſiſcher Zankiers Der Londoner Sonderberichterſtatter der Havasagentur meldet: Der franzöſiſche Finanzminiſter Clementel iſt aus Paris zurück⸗ gekehrt und hat eine Anzahl von franzöſiſchen Bankiers mitgebracht. Die franzöſiſche Beteiliaung wird jedoch wahrſcheinlich 2 Millionen Pfund nicht überſchreiten. Von italieniſcher Seite wurde geſtern dem Berichterſtatter erklärt, die beſte Sicherheit für eine Anleihe würde darin beſtehen. daß die Alliierten mit Deutſchland auf der Grundlage unabhängiger Gleichberechtl⸗ auna verhandeln. und daß, bevor die Frage der Sanktionen auf⸗ geworfen werde, der Sonderausſchuß eingehend den Kontrollplan über die deutſchen Staatseinkünfte, der bereits im Dawesplan dar⸗ gelegt ſei. ausarbeite. Dieſer Plan werde ſich wahrſcheinlich als ebenſo wirkſam erweiſen, wie er in hohem Maße die Notwendiadeit für weitere Sanktionen vermindere. wenn nicht beſeitige. Der Londoner Sonderberichterſtatter des„Petit Pariſien“ meldet über die Zuziehuna frangöſiſcher Bankiers zu den Londoner⸗ Verhandlungen: Clementel, der vorgeſtern nach Paris gereiſt iiſt, iſt geſtern in Begleitung mehrerer Bankiers zurückgekehrt, under denen ſich Sergent. Finaln und Lewandowsky vom Comptolr 'escempte befinden, die an den während der letzten Tage in Gang befindlichen offiziöſen Verhandlungen mit engliſchen und amerika⸗ niſchen Bankiers teilgenommen haben. In gewiſſen Kreiſen ſchreibt man ihnen die Abſicht zu, für etwa 100 Millicren Franlen deutſche Obligationen zu übernehmen. Die belgiſchen Kreditinſtitute dürften ebenfalls einen kleinen Teil der Anleihe übernehmen. u der Berufung franzöſiſcher Bankiers nach London durch den franzöſiſchen Finanzminiſter ſchreibt der Sonderberichterſtattet des„Echo de Paris“, man habe eine neue Idee. Man wolle Morgen, dem Rivalen auf dem Newyorker Geldmarkt, Kuhn und Loeb u. Co. entgegenſtellen, indem man denkt, letztere können viel⸗ leicht beſſere Bedingungen ſtellen als der Konkurrent Morgan. Hoffen wir das nicht, hoffen wir, daß wir nicht den Irrtum be⸗ gehen, den Platz London gegen ſich ſelbſt ausſpielen zu wollen, in⸗ dem wir gewiſſe Kräfte nuzbar machen, die nach unſerer Anſicht nur als höchſt zweifelhaft angeſehen werden können. Wir kompro⸗ mittieren fortgeſetzt die Freundſchaft, die uns zahl⸗ veiche Amerikaner entgegenbringen, indem wir ſie in Geſchäfte hineintreiben wollen, von denen ſie nichts wiſſen wollen. Bewahren wir uns jetzt wenigſtens, dieſe ſchwere Fehler zu begehen, indem wir den Verſuch machen, ſie untereinander zu veruneinigen. Das Ziel der Konferenz iſt ſchon lamentabel genug, um nicht noch mit neuen Zwiſchenfällen beſchwert zu werden. Niemals will der Be⸗ richterſtatter, der etwa 20 interalliierte Konferenzen miterlebt hat, ein entmutigenderes Bild erblickt haben. Inzwiſchen iſt der Plan, durch Kuhn, Loeb u. Co. einen Druck auszitüben, bereits geſcheitert, da das Newyorker Bankhaus ſich ab⸗ lehnend verhielt. * Die Stimmuna in franzöſiſchen Kreiſen war geſtern abend ſehr ungünſtta. Von gewiſſen franzöſiſchen Stellen iſt ſogar das Ende der gegenwärtigen Konferenz in Erwägung gezogen worden. Aber dieſe Anſicht iſt ſodann von maßgebender Stelle auf das nach⸗ drücklichſte zurückgewieſen worden. ene r zumal er bekanntlich den gemäßigten Standpunkt zum Dawesgut⸗ achten innerhalb 1 Partei vertritt. Immerhin: Die Deutſch⸗ nationalen, ſo reſümiert er, ſeien entſchloſſen, dem Gutachten ein Nein entgegenzuſetzen, wenn die deutſchen Belange in London nicht in dem Maße gewahrt werden, wie die Deutſchnationalen es verlangen. Weniger glücklich iſt Herr Hötzſch als er ſich auf das ihm im Grunde fremde Gebiet der Parteipolitſk verirrt, das ſollte er doch lieber den Herren Hergt und Weſtarp überlaſſen, die darin geſchickter ſind. Nach ſeinen Ausführungen erlahmt die Aufmerkſamkelt des —— 10 Kommuniſt ſpricht vor leeren Bänken. Die Sitzung geht weiter. Ddas Problem der Kheiniſch-Weſtfäliſchen Gahnen Das durch den franzöſiſchen Plan, mehrere Tauſend franzö⸗ ſiſcher und Eiſenbahner im Vetriebe der rhei⸗ niſch⸗weſtfäliſchen Eiſenbahnen zurückzulaſſen, entſtandene Pro⸗ blem der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Bahnen iſt noch immer nicht gelöſt. Die Erkenntnis, daß das Miſchſyſtem, wie es die Durchſetzung des deutſchen e e mit einem fremdländiſchen Per⸗ ſonal darſtellen würde, praktiſch und wirtſchaftlich unmög⸗ lich ſei, ſcheint ſich zwar 12 haben. Praktiſch würde doch eine ſolche ranzöſiſch⸗belgiſche„Veteiligung“ einem Zwiſchenglied leichkommen, das man wirklich in die deutſche Eiſenbahnſtrecke ein⸗ ſchalte. Es würde eine Verkehrsſchranke, wenn nicht ein Hindernis darſtellen, das ſich nicht nur verlangſamend und erſchwerend im durch⸗ gehenden Verkehr, ſondern vor allem auch durch die unvermeidbaren Betriebserſchwerniſſe und Reibungen erheblich finanziell auswirken würde. Dadurch würden der deutſchen Reichsbahn unproduktive und unwirtſchaftliche Ausgaben entſtehen, die ſie wegen der Rück⸗ wirkung auf das ganze übrige Reichsbahngebiet bei ihrer künftigen Belaſtung mit Reparation n nicht tragen kann. Gerade die zum Weſten führenden Eiſenbahnſtrecken ſind jedem Fachmann als beſonders empfindlich ſchon ſeit Jahrzehnten bekannt. Baß den fran⸗ zöſiſchen Preſtigegründen eine derartige unbegründete, unwirt⸗ ſchaftliche und unpraktiſche„Einigung“ erreicht werden ſollte, muß füglich werden. Für das Eiſenbahnweſen, das zur Auf⸗ brin ihm ee Laſten mit dem höchſten wirtſchaftlichen Wirkungsgrad betri vorſchlag unmöglich. Um die verlängerung der Mieumverträge Man rechnet, wie das„Kölner Tageblatt“ meldet, mit einer Verlängerung der Micumverträge bis 15. Auguſt. Neue Verhandlungen ſind noch nicht feſtgeſetzt. Die Meldung, daß am 26. Juli neue Verhandlungen ſtatfinden würden, iſt nicht von einer franzöſiſchen Stelle ausgegangen, Dieſe angeblich aus fran⸗ zöſiſcher Quelle ſtammende Nachricht war eine rein erfundene Kom⸗ binationsmeldung eines Eſſener Nachrichtenbüros. Degoutte, n werden muß, iſt ein ſolcher Vermittlungs⸗ Tirard und der Micum⸗Chef Frantzen weilen noch in Paris zur Verfügung Herriots. Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 344 Anzeigenpreiſe nac Carifſ. dei vorauszahlang pre ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile ſür Rügemeine finzeigen 0, 40 Goldmark Reklamen 2,— Soldmark. Lür Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung über⸗ nommen. Hödere Sewalt, Streiks, Oetriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſaganſprüchen für ausgeſallene oder deſchränkte Rusgaben oder ſür verſpätete ufnahme von Nn⸗ zeigen. Ruftr. d. Sernſpr. obne Oewäbr. Serichtsſt. Manndeim. Kückblick und vorſchau Die Generalverſammlung in London—„Sülberne Kugeln“ und goldene Dollars— Der nervöſe und wankende Herriok— Die Ein⸗ ladung Deutſchlands zur Konferenz Das Urteil darüber, ob die Londoner Konferenz mehr einer ſchlecht geſpielten Schmierenkomödie oder einer mit allen Fineſſen kapitaliſtiſcher Gewandtheit geführten Generalverſammlung einer .⸗G. oder G. m. b. H. gleicht, iſt noch nicht ganz ſicher. Wenn man ſich allerdings die Rolle überlegt, die in der vergangenen Woche die engliſchen und amerikaniſchen Bankiers bei den verſchiedentlichen Verhandlungen ſpielten, neigt man mehr zu dem Schluß, daß die Hauptverſammlung der Ententeverwertungs⸗G. m. b. H. möglicher⸗ weiſe einen Liquidationsbeſchluß faſſen wird. Vielleicht wird auch der eine oder andere„Geſchäftsführer“ von den mißtrauiſch gewordenen Geſellſchaftern ſeines Poſtens enthoben werden. Jedenfalls herrſcht zur Zeit in London die Stimmung zwar nicht des Wnters, aber des Sommers eines Mißvergnügens, obwohl ſich der Belgier Theu⸗ nis, um ſich des peinlichen Zuſtandes des Unbeachtetſeins zu ent⸗ ledigen, täglich bemüht, einen Kompromißvorſchlag oder eine ret⸗ tende Formel zu finden, die gleich den Papierfahnen einer tibetaniſchen Gebetsmühle die muffige Luft der Konferenzzimmer ventilieren ſoll. Das Bild aus dem Handelsleben tritt umſo plaſti⸗ ſcher hervor, wenn man ſieht, mit welch unerſchütterlicher Buſineß⸗ geſchäftigkeit die vereinigte angelſächſiſche Kapitalmacht die künſt⸗ lichen politiſchen Gewebe, als die ſich die Einwände der Franzoſen darſtellen, zerreißt. Schon im gewöhnlichen Leben iſt der Gläubiger in der Regel ein harter Mann, der ſich auf noch ſo ſchöne Redens⸗ arten des Schuldners nicht einläßt. Hier aber, wo es ſe gleich um hunderte von Millionen handelt, hört, wie es in dem bekannten eflügelten Worte heißt, die Gemütlichkeit auf und werden von Frankreich Garantien verlangt, die ein ganz anderes Geſicht tragen, denn jene, die nach der franzöſiſchen Theſe angeblich unerläßlich ſind. Frankreich befindet ſich inſofern in einer eigentümlichen Lage, als es nach dem Wortlaut des Friedensvertrags Anſprüche erworben hat, die es zum Gläubiger Deutſchlands machen. Gleichzeitig iſt es aber auch ein Schuldnerſtaat gegenüber Amerika, deſſen Finonzvertreter offenſichtlich in keiner Weiſe gewillt ſind, ſich anders den Franzoſen gegenüber zu verhalten als dieſe Deutſchland gegenüber. Es mag als eine Ironie der Geſchichte angeſehen werden, daß ſich alle dieſe Dinge in der Stadt abſpielen, in der einſt Lloyd George das berühmt gewordene Wort von den„ſilbernen Kugeln“ ſprach, die den Krieg gewinnen würden. Heute hat dieſe Munition keine Durch⸗ ſchlagskraft mehr. Jetzt wird mit den goldenen Kugeln der ameri⸗ kaniſchen Dollars geſchoſſen. Nicht nur, daß dieſe beſſer treffen, auch die Schützen verſtehen gut zu zielen. Daß darüber in Paris erheb⸗ liche Aufregung und ſtarke Beklemmung herrſcht, iſt begreiflich, und allmählich ſcheint auch im Kreiſe der Poincariſten eine leiſe Ddämme⸗ rung aufzuſteigen, daß es über der eigenen bisher zum Unheil der Welt mißbrauchten Macht noch eine ſtärkere gibt, der ſich Frankreich beugen muß. Das Gefühl des Unterlegenſeins wirkt erfahrungsge⸗ mäß lähmend und äußert ſich zunächſt in erregten Zornesausbrüchen. Vielleicht nimmt aber der neugewählte Präſident der Republik, Herr Doumergue, der bekanntlich ein Proteſtant iſt, Gelegenheit, ſeine Freunde von der Rechten, die ihn ja auch zum größten Teil mit⸗ gewählt haben, darauf hinzuweiſen, daß ſchon vor faft 300 Jahren ſeine hugenottiſchen Vorfahren bei La Rochelle die zweite Strophe des Lutherliedes geſungen haben„Mit unſerer Macht iſt nichts ge⸗ tan, wir ſind gar bald verloren!“ Umſo grotesker wirken da⸗ her die krankhaften Verſuche der Boulevardpreſſe, auch für die ſe Folge der Niederlagen deutſche Intrigen und Manöver verantwort⸗ lich zu machen, durch die namentlich die amerikaniſchen Bankiers zum üblen Nachteil Frankreichs beeinflußt worden ſeien. Fehlt nur noch, daß das, wie Poincare in ſeinem Hetzartikel in der„Daily Mail“ „überzeugend“ ausführte, reiche und unerhört ſtarke, in ſeiner Wirt⸗ ſchaft unberührte Deutſchland die fremden Geldgeber beſtochen hat. Erfreulicherweiſe hat die Warnung vor der neuen Mariusrolle, die Poincare England und Frankreich auf den Trümmern ihrer Politik am Rhein ausmalte, keine weiteren Folgen gehabt. Dagegen werden jetzt die innenpolitiſchen Gefahrenquellen deutlicher, die Herriot ver⸗ ſtopfen muß, wenn er über die Fährniſſe der Londoner Konferenz⸗ gewäſſer ſeinen Kurs ſo innehalten will, wie er ihn in ſeiner Pro⸗ grammrede und in Chequers gekennzeichnet hatte. Uebereinſtimmend wird aus London berichtet, daß Herriot in den letzten Tagen überaus nervös geworden iſt und ein Opfer der „Konferenzkrankbeit“ zu werden droht. Das iſt durchaus begreiflich, denn vor lauter Formeln und Theſen wird es ſchon dem unbeteilig⸗ ten Leſer ganz wirbelig im Kopfe. Wie nun erſt. wenn man ſelbſt an exponierter Stelle ſteht. von der eigenen Oppoſition gefeſſelt und vom Stacheldraht der Geaner umgeben. Bei Herriot rächt ſich ſetzt die übermäßige Verwendung der parlamentariſchen Routine. die ihr höchſtes Heil in kritiſchen Lagen in einem Kompromiß nach allen Seiten erblickt. Das Vertrauensvotum im Senat erweiſt ſich ſetzt als hemmendſte Feſſel, denn trotz aller Rückſicht auf die voimcariſtiſche Oppoſition iſt dieſe doch nicht zufrieden und zetert bereits von neuem über den„Verrat“ an den durch den Verſailler Vertrag verbrieften Rechten Frankreichs. Aber auch in den Reihen der eigenen Partet⸗ freunde Herriots macht ſich vernehmliches Grollen und lauter Un⸗ willen bemerkbar über die Wandlungen des Führers, und ſchon tauchen in den befreundeten Blättern Ueberſchriftszeilen vom„meta⸗ morphiſierten“ oder„poincariſierten Herriot“ auf. Nirgends ſind aber Schlagworte ſo gefährlich wie in Frankreich, wo ſchon um eines Bonmots willen Bürgerkriece entſtanden oder über ein Witz⸗ wort Kabimette ſtürzten. Im Grunde genommen, galt die beabſich⸗ tiate und mim wohl wieder aufgegebene Reiſe Herriots nach Paris weniger dem Zweck. die Oppoſition zu beſchwichtigen, als vielmehr ad audiendum verbum vor dem Areopag der eigenen Parkei⸗ freunde zu erſcheinen. Es unterlieat keinem Zweifel, daß Herriots Miniſterpräſident⸗ ſchaft auf tönernen Füßen ruht. Desbalb auch das krampfhafte Bemühen. weniaſtens einen Teilerfola zu erzielen, nachdem er in den Hauptpunkten infolage des Druckes der Finanz Schlappe auf Schlappe erlitten hat. Deshalb auch das ſtarrſinnige Anklammern an die Forderung, mehrere tauſend franzöſiſche Eiſenbahner im Bereiche der rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Bahnen zu belaſſen. ein Ver⸗ langen, das der Mann hinter den Kuliſſen und eigentliche spirnus rector der Konferenz, Hughes, als undurchführbar und lächerlich bezeichnet hat. Es hilft nun einmal nichts. die Intereſſen der An⸗ leihegläubiger ſind ſtärker als die angeblichen Garantienotwendig⸗ keiten Frankreichs. Nachdem nun auch die letzte franzöſiſche Speru⸗ lation, durch das Newyorker Bankhaus Kuhn. Loeb u. Co. eine Bankgruppe zu bekommen, die man gegen Morgan ausſpielen könnte, um ihm überflüſſia zu machen oder gar zu entwaffnen. fehlgeſchlagen iſt. weil auch dieſe Bankiers die aleichen volitiſchen Garantien wie Morqan verlangen. wird auch das Spiel mit der berüchtiaten Klauſel der iſolierten Sanktion ſcheitern. Frankreichs Valuta iſt und bleibt ſeine Achillesverſe. Geht es auf die Bedingungen des angelſächſtſchen Finanz nicht ein, wird die Hinterhältiakeit ſeiner Politik aller West 2. Seite. Nr. 344 Mannheimer General-Anzeiger(Abend · Ansgabe) Samslag, den 28. Juli 1924 offenkundig und zu der moraliſchen Iſolierung kommt die finanzielle und wirtſchaftliche binzu. Einen ſolchen Luxus kann ſich aber Frankreich heute nicht mehr leiſten ſelbſt wenn, was durchaus nicht im Bereich des Unmöglichen liegt, Herriot bald zu Fall kommen ſollte. Die Schwäche der fran⸗ zöſiſchen Poſttion zeigt ſich nicht zuletzt auch in dem nunmehr vor⸗ liegenden Gutachten der Juriſten, demzufolge Deutſchland nach London eingeladen werden ſoll, um zu gewiſſen Modalitäten der Durchführung des Sachverſtändigenplanes Stellung zu nehmen. Bei Licht betrachtet war die Beſtallung der Juri⸗ ſtenkommiſſton eine Farce. Schon die Beſetzung mit Zur zwei Mit⸗ gliedern(„Damit ſie ſich leichter einigen könnten“, meinte biſſig der „Daily Telegraph“) zeigt, daß ihr im Grunde genommen keine be⸗ ſondere Wichtigkeit beigelegt wurde. Denn um die Tatſache, daß Deutſchland eingeladen werden müßte, kam man nicht mehr herum, oder aber die Chequerbotſchaft wäre Makulatur geweſen. Herriot brauchte aber eine Tür, durch die er beruhigt ſchreiten konnte, und da der eine der beiden Sachverſtändigen ein Franzoſe iſt, vermag er ſein und ſeiner Gegner Gewiſſen damit beruhigen, daß er auf dem Boden des Rechtes verblieben ſei. Für die deutſche Reichsregierung beginnt nun die ſchwere Aufgabe, den Faden aktiv fortzuſpinnen, den ſie bisher indirekt begonnen hat. Denn das ergibt ſich aus dem bisherigen Verlauf der Konferenz einwandfrei, daß ſie nicht ohne deutſche Mitwirkung verlaufen iſt. Man muß der deutſchen Reichs⸗ regierung Dank für die Geſchicklichkeit zollen, mit der ſie, ohne auch nur ein einziges Mal aktiv einzugreifen, den Gang der Konferenz beeinflußt hat, deng ſie hat es dahin gebracht, daß gegenüber den franzöſiſchen hetzeriſchen Verleumdungen und Darſtellungen eine kräftige angelſächſiſche Weltpropaganda ſich für die deutſche Ein⸗ ladung einſetzte. Schließlich konnte ſich Deutſchland auch keine beſſeren Sachwalter ſeiner Intereſſen wünſchen, als die ſich die Ver⸗ treter der Anleihezeichner erwieſen haben, und es iſt überaus be⸗ zeichnend, daß ſich gerade hiergegen das Gebelfer der franzöſiſchen Oppoſitionspreſſe erhob. Je weniger Deutſchland ſprach, deſto ein⸗ drinaljcher waren die Argumente der Finanz gegen die franzöſiſche Gewaltpolitik. Dennoch iſt es ein ſchwerer Gang, den nun Marx und Streſemann antreten. ird man in London doch noch zu einem Ende gelangen, das vom Geiſt der Verſöhnung beeinflußt iſt oder wird der letzte Kompromiß, den vermutlich die Amerikaner in Be⸗ reitſchaft halten, für uns ſo beſchaffen ſein, daß unſere Vertreter ihn mit ruhigem Gewiſſen anehmen können? Vis jetzt iſt nur das eine gewiß, daß wir uns keinem Diktat beugen werden. Noch nie ſeit dem Unglückstage von Verſailles war die Stellung Deutſch⸗ lands ſo klar umriſſen wie jetzt: Wir nehmen nichts weiter für uns in Anſpruch als das ſachliche Recht, wie es das Dawesgutachten aufgeſtellt hat, wir verlangen aber die Erfüllung der Ehrenpunkte, die wir unſerer nationalen Würde ſchuldig ſind. Das iſt unſere einzige Theſe und unſere einzige Formel. Einen Apell an das Welt⸗ gewiſſen zu richten, haben wir verlernt. Wir appellieren in London nur noch an das, was der Welt in den letzten fünf Jahren abhanden gekommen zu ſein ſcheint, an die VBernunft. Wer aber der Ver⸗ nunft dient, kommt der Notwendigkeit zuvor. Kurt Fischer Aus den beſetzten Gebieten Die Anwälte der Separatiſten Zu dem heute berichteten Urteil gegen den Schüler der Oberrealſchule Ludwigshafen, Kettler von Bobenheim bei Frankenthal, der wegen angeblicher Beteiligung an dem Anſchlag auf den Bürgermeiſter Gumbinger von Roxheim bei Franken⸗ thal 5 Jahre Zwangsarbeit erhielt, wird uns geſchrieben: „Das Urteil iſt umſo ungeheuerlicher, als nach dem Rheinlandabkommen das franzöſiſche Kriegsgericht für den Ueber⸗ fall eines Deutſchen auf einen Deutſchen garnicht zuſtändig iſt, ſondern nur die deutſche Juſtiz. Es zeigt aber erneut, daß die franzöſiſchen Beſatzungsbehörden und die franzöſiſche Militarjuſtiz im beſetzten Gebiet trotz aller gegenſeitigen Verſicherungen Her⸗ riots nach wie vor als Schützer der Separatiſten auftreten. Dieſer Schutz geht ſogar ſo weit, daß der deutſchen Strafoerfol⸗ gungsbehörde nicht nur die Verfolgung von gemeinen Ver⸗ Hrechern wie Urkundenfälſchern, Betrügern uſw., falls ſie Separatiſten ſind oder ſich als— ausgeben, verboten iſt, wie im Falle des Urkundenfälſchers Kuhn⸗Speyer, ſondern ſogar die Verfolgung von Mördern. So wurde die Verfolgung der Separatiſten, die in Lud⸗ wigshafen zwei Schutzleute ermordet haben, mit der Begründung von der franzöſiſchen Beſatzungsmacht in Frankenthal verboten, „politiſcher Mord ſei nicht gemeiner Mord.“ F Die Verräter fordern Amneſtie Zwei bekannte Pfälzer Separatiſten namens Ludwig Schellhaas und Ludwig Lang aus Lauterecken in der Pflg haben am 10. Juli an den franzöſiſchen Oberkommiſſar in der Aheinlandkommiſſion ein für das fortgeſetzte Zuſammenar⸗ beiten zwiſchen Separatiſten und franzöſiſchen Be⸗ ſatzzungsbehörden charakteriſtiſches Schreiben gerichtet: In dieſem Schreiben geben die beiden Separatiſten ihre Anſicht dahin Ausdruck, es wäre jeizt der geeigneleſte Zeitpunkt, wenn Frank⸗ reich und die Alliierten von der Deutſchen Regierung als Gegenbe⸗ dingung(zu der Zurücknahme der Ausweiſungsbefehle) verlangen würden, daß auch die deutſche Regierung alle Perſonen, die wegen politiſcher Vergehen, im beſetzten Gebiet verübt, angeklagt oder ver⸗ — ſind, in jeder Beziehung vollſtändige Amneſtie gewährt wird. Weiterhin verlautet, daß am 7. Juli in Lauterecken eine Sepa⸗ ratiſtenverſammlung in Anweſenheit des franzöſiſchen Dol⸗ metſchers Bühler von der dortigen Bezirksdelegation ſtattfand, die ſich mit der durch die franzöſiſche Beſatzungsbehörde zu erzwingenden materiellen und moraliſchne„Rehabilitierung“ der Separatiſten auf dem Wege einer allgemeinen Amneſtie befaßte. Die Separa⸗ tiſten erklärten, Frankreich müſſe die Waffe der Ausweiſungen ſo⸗ lange in der Hand behalten, bis dieſe Rehabilitierung von der deut⸗ en Regierung erzwungen ſei. Tatſächlich ſcheint nun auf franzö⸗ iſcher Seite die Neigung zu beſtehen, die Rückkehr einer großen An⸗ — Ausgewieſener, ſowie die Begnadigung deutſcher politiſcher Ge⸗ ngener von der Amneſtierung der ſeparatiſtiſchen Hochverräter ängig zu machen. Die Bevölkerung des beſetzten Gebiets, vor allem in der Pfalz, iſt nun in großer Beſorgnis, daß die Erpreſſungen einer ſolchen For⸗ derung das Ende der deutſchen Staatsautorität im beſetzten Gebiete und der Anfang zu neuen Beunruhi des Rheinlandes durch Abenteuer ehrgeiziger franzöſiſcher Generüle bedeuten würde. Ein Deutſch⸗ſpaniſches handelsabkommen 12 9451 der deutſchen und der ee Regierung iſt ein Handelsabkommen 1 en worden, 12 5 das die ſpaniſche Regierung der deutſchen die zweite Kolonne des Zolltarifes Ur ihre Waren einräumt. Außerdem gewährt ſie ihr für eine nennenswerte Reihe von Waren Zollermäßigungen bis zu 20 Prozent unter der zweiten Kolonne. Die deutſche Regierung hat der ſpaniſchen Regierung gedobee die allgemeine eiſtbe⸗ aigun g und für eine Reihe von Waren Ermäßigungen zu⸗ geſtanden. Das Abkommen iſt bis zur Ratifizierung vorläufig dur⸗ einen Notenaustauſch als modus vivendi vom 1. Auguſt 1924 ab in Kraft geſetzt. Das Reviſionsurteil im Prager Benzinprozeß Prag, 26. Juli. Das Reviſionsgericht fällte im Ben⸗ zinprozeß das Urteil. Verurteilt wurden: Stabskapitän Bo u⸗ bela zu vier Jahren Kerker, der Oberſt des Juſtizdienſtes Adam zu vier Monaten Kerker mit einer Bewährungsfriſt von zwei Jah⸗ ren, Stabskapitän Doſtal zu zwei Jahren Kerker, Kapitän Kut⸗ telwaſcher zu dreizehn Monaten Kerker, Kapitän Mottl be⸗ dingt zu ſechs Monaten Kerker mit einer Bewährungsfriſt von zwei Jahren und zum Erſatz von 40 000 Kronen an die Militärbehörde. Sämtliche Verurteilte wurden degradiert und verlieren das Wahlrecht. Freige 23 wurden Oberſtleutntnt Rieger, 15 Majore Prſchib und Kaplan und Oberſeutnant Po⸗ orny. 28 7 +5 8 4 22* 8. 8 7 45 ee „Nie wieder Krieg“ im beſetzten Gebiet! Von Mannheimer demokratiſcher Seſte wird uns geſchrieben: „Sehr geehrte Redaktion! Es fällt mir gewiß nicht leicht, die nachſtehenden Zeilen an Sie zu richten. Eine Reihe von mir nahe⸗ ſtehenden Parteifreunden in der Demokratiſchen Partei haben wie⸗ derholt dem Gedanken Ausdruck gegeben, daß die Zeit nicht mehr fern ſein wird, wo wir uns mit volksparteilichen Kreiſen in irgend einer Form wieder zuſammenfinden können. In welcher Weiſe und zu welcher Zeit dies möglich iſt, bleibe heute hier unerörtert. Maß⸗ gebend für mich und meine Freunde war lediglich der Gedanke, daß wir angeſichts der Parteizerſplitterung in Deutſchland zu einer großen liberalen Partei kommen müßten. Von dieſem Ziel, deſſen Notwendigkeit zweifellos auch in den Reihen ihrer Partei erkanm wird, entfernt uns aber leider der Kurs, den neuerdings die Demokratiſche Partei einſchlägt. Ich bin als ge⸗ borener Württemberger ein alter Demokrat und Freund von Schwarz⸗Rot⸗Gold, ohne ausgeſprochener Republikaner zu ſein. Als Anhänger Naumanns habe ich mich früher ehrlich für den Gedan⸗ ken des demokratiſchen Kaiſertums, d. h. alſo für die konſtitutionelle Monarchie etwa im Sinne Englands begeiſtert. Nun übt aber neuerdings die demokratiſche Partei durch beſinnungsloſes Ein⸗ ſchwenken in das radikal⸗republikaniſche Fahrwaſſer auf viele ihrer Anhänger einen Gewiſſenszwang aus, der uns bedrückt. Die Grün⸗ dung des Reichsbanners Schwarz⸗Rot⸗Gold mag den überzeugungs⸗ treuen Republikanern eine Notwendigkeit ſein, aber die Rolle, die die demokratiſche Partei dabei ſpielt, iſt für einen wirklichen Demo⸗ kraten außerordentlich unangenehm, denn trotz des demokratiſchen Feſtredners im Nibelungenſaal ſind die Demokraten doch nur ge⸗ duldet und ſind in dieſer rein ſozialiſtiſchen Organiſation den Konzeſſionsſchulzen vergleichbar, die früher in den feudalen Garde⸗ regientern mitgeführt wurden. Könnte man ſchließlich noch darüber hinwegſehen, wenn auch ſtarke Bedenken dagegen beſtehen, ſo iſt es für einen aufrichtigen Demokraten unerträglich, daß ſich die demokratiſche Partei an der Kundgebung„Nie wieder Krieg“ beteiligt, die am Sonntag im Vallhaus ſtattfinden ſoll. Ich bitte Sie, mich recht zu verſtehen. Wenn„Pazifiſt“ ſein heißt, unſerm Volk und Vaterland die Schrek⸗ ken eines neuen Krieges zu erſparen, dann ſind wir in dieſem Sinne wohl alle Pazifiſten. Aber iſt es dazu notwendig, ſich außer einem ſozialdemokratiſchen Abgeordneten noch zwei Franzoſen als Redner zu verſchreiben und obendrein für dieſe Veranſtaltung in das von den Franzoſen beſetzte Gebiet des Schloßparks zu gehen? Gab es wirklich keinen anderen Saal in ganz Mannheim? Wenn nun dieſe Friedenskundgebung gewiſſermaßen unter dem Schutz der fran⸗ zöſiſchen Bajonette ſtattfindet, müſſen doch daraus Rückſchlüſſe ge⸗ 1 7 werden, die beſonders für die demokratiſche Partei als einzige ür und ſonſtiger internationaler Friedensgeſellſchaften verhängnisvoll ſind. So lange noch der franzöſiſche Militarismus am Rhein herrſcht, haben derartige„Nie wieder Krieg“⸗Kundgebungen in ſeinem Be⸗ reich und gewiſſermaßen unter ſeinem Schutz doch nur ſehr zweifel⸗ haften Wert. Meine Freunde umd ich bedauern daher außerordentlich, daß die D. D. P. ſich als Mitläufer zu einer Bewegung hergibt, die letzten Endes nicht einmal demokratiſch iſt, denn für mich war bisher Demo⸗ kratie und Vaterſand identiſch. Da die Geſahr beſteht, daß die fanatiſch einſeitige„Neue Badiſche Landesztg.“ die Aufnahme meinez Schreibens verweigert, bitte ich um politiſche Gaſtfreundſchaft in Ihren Spalten“. Was hiermit gern geſchleht. Im übrigen hat der Einſender ſeine Argumente ſo überzeugend dargelegt, daß wir dem immer merk⸗ würdiger werdenden Verhalten der Demokratiſchen Partei, die ſich im Nachlaufen der Sozioldemokratie geradezu überbietet, keinerlei Kritik hinzuzufügen brauchen. Die Feier am 3. Nuguſt Berſin, 23. Juli.(Von unſ. Verliner Bütro.) Die Gedenk⸗ feier zu Ehren der Opfer des Weltbriegs, die am 3. Auguſt in Berlin abgehalten werden ſoll, ſieht einen Aufmarſch von zwei Ehrenkompagnien der Reichzwehr vor. Der Reichspräſident und Vertreter der Reichsregierung werden ſich an der Feier beteiligen. Ein evangeliſcher und ein katholiſcher Feldpropſt der Reichswehr ſollen die Gedenkreden halten. Um 11 Uhr 45 wird der Reichspräſident ſelbſt eine kurze Anſprache halten, darauf wird unter Glockengeläute und Trauerſaluten eine Trauerparade folgen. Punkt 12 Uhr bricht die Muſik ab und gibt damit da⸗ Zeichen zum ſtillen Gedenken an die Gefallenen, wöhrend deſſen auf 2 Minuten jeder Ton und jede Bewegung ausſetzt. Die Feier ſcege mit dem gemeinſamen Geſang„Wir treten zum Beten“ gen. Judenfragen im bayriſchen Landtag Der Verfaſſungsausſchuß des bayeriſchen Landtages beriet heute vormittag über die 98 en Möbrn e, wobel von dem Miniſter des Innern, Stützel dem Kultusminſter Dr. Matt bemerkt wurde, daß die Anträge des völkiſchen Blocks in vielen Punkten der Verfaſſung zuwiderlaufen. Nach längerer Debatte, in der ſich die demokratiſchen und ſozialdemokratiſchen Redner gegen den völkiſchen Antrag wandten, während von deutſchnationaler Seite betont wurde, daß die Deutſchnatlonalen zur Judenfrage die gleiche Stellung wie die Völkiſchen einnehmen, es aber ablehnten Propa⸗ ganda⸗ und Agitationsanträge, deren Durchführung 1 ſei, zu unterſtützen, wurde der völkiſche Antrag in einer abgeänderten Faſ⸗ ſung Dr. Wohlmuths(..) angenommen. Die Staatsregierung wird darnach erſucht, den An doͤrlgen der jüdiſchen Raſſe in der Regel die Genehmigung zur Aenderung des Familiennamens nicht mehr zu erteilen, ſowie die unterſtellten Behörden anzuweiſen, die Genehmigung zur Aenderung des Vornamens der jüdiſchen Raſſe in der Regel da verweigern. Sie wird weiter ver⸗ anlaſſen, genale Erhebungen darüber anzuſtellen und das Ergebnis raſcheſtens vorzulegen, wo und wieviel Angehörige der jüdiſchen Raſſe ſich im Dienſte des bayeriſchen Staates als Beamte oder Vertrags⸗ angeſtellte befinden. Die Annahme erfolgte mit den Stimmen der Koalitions und der Völkiſchen. Alle übrigen Forderungen des völk trages wurden gegen die Antragſteller abgelehnt. Letzte Meloͤungen Ein bankerotter Großfürſt EJ Berlin, 26. Julſ.(Von unſerm Berliner Büro.) Der B. 3. wird aus London gedrahtet: Ein Neffe des Zaren, Prinz An⸗ dreas iſt vom engliſchen Gericht bankerott erklärt worden. Es wurde ein Konkursverwalter zur Feſtſtellung ſeiner Verpflich⸗ tungen und zur Verwaltung der Konkursmaſſe eingeſetzt. Prinz Andreas hat vor einigen en ein elegantes Haus im von elen n An⸗ London gekauft, um darin einen Spielklub einzurichten. Der Mißerfolſg des Unternehmens ſcheint den finanziellen 1— bruch des Prinzen herbeigeführt zu haben. Die Gattin des Prinzen, eine ehemalige Tänzerin des rufflchen kaiſerlichen Balletts, ſeit ihrer Ankunft in London ihren Lebensunterhalt durch Modenent⸗ würfe für einen großen Kleiderſalon kllengen b. Villingen, 26. Juli. Ein aufregender Vor⸗ teil hat ſich an der Brigach 1 7 5 Als der Läandwirt Eugen Mauch von Kirchdorf 05 dem Bahnhof Klengen ein Kalb verladen dieſes durch, ſprang in die Brigach und ſchwamm da⸗ von. Der Beſitzer eilte dem Tier nach, da er aber nicht ſchwimmen konnte, kam er in große Lebensgefahr. Die Abſicht des Bahnyof⸗ wirts Andreas Weißhaar dem um ſein Leben Kämpfenden zu retten, wurde dadurch vereitelt, daß der dem Ertrinken nahe Mann ſich an ſeinen Retter klammerte und dieſen ebenfalls in die Fluten zog. Nur dem Eingreifen des Landwirts Anton Zipfel war es zu danken, daß die beiden Männer aus ihrer gefährlichen Situation gerettet wollte, gin 72222.. werden konnten. Das Kalb war inzwiſchen von ſelbſt wieder an Land gegangen. erliche Partei inmitten ſozialdemokratiſcher Organiſationen iſt unmöglich, da der Sturm immer noch anhält. Sum 70. Geburtstag Baſſermanns ſchreibt die„N. L..“ das Organ der Deutſchen Volkspartei i einer längeren Würdigung u. a. folgendes: 3 „Der Dienſt der Freihelt iſt ein ſchwerer Dienſt. Ernſt Baſſe, mann hat das ebenfalls erfahren müſſen. Die Maßgebenden 10 Deutſchland hätten ſeine Kraft— ebenſo wie diejenige Vennige dreißig Jahre früher— gerne in irgendeinem Fachminiſterium 10 gelegt; politiſchen Einfluß aber gönnten ſie ihm nicht, ſeinen! 10 hörten ſie nicht gerne. Denn dieſer aufrechte deutſche Bürger ſehr offen und ſehr unbequem werden, nach oben wie nach ie Er zog ſich denn auch bald den Haß derfenigen Clique zu, die ſich bildet ohne ſie könne Deutſchland nicht regiert werden. Konſernal Vlätter ſprachen mit Vorliebe von dem„füddeutſchen Demokrakke, oder gar von dem„demokratiſchen Petroleur“. Andere konnten 505 ihm nicht vergeſſen, daß er ſich als Gegner jeder„Honorattos, politik“ bekannte und die Beteiligung breiteſter Schichten des Vol 5 an der Leitung ſeiner Geſchicke forderte. Genau beſehen, waren damals dieſelben Kräfte und dieſelben ſchlechten Mittel, mit deng heute gegen den Führer der Deutſchen Volkspartei gekämpft wi der ſeit 1907 Baſſermanns engſter Mitarbeiter geweſen iſt. Baſſermanns beſte Jahre waren voll ſchwerer Sorgen. Er„ kannte bald die unzulängliche politiſche Führung des Krieges au deutſcher Seite, er ſah und kämpfte gegen ſie. Um nur eins zu 15 nen: der Proteſt der nationalliberalen Reichstagsfraktion gege den Plan der Errichtung eines ſelbſtändigen Polen wi ein hiſtoriſches Schriftſtück bleiben. Das Werk Bismarcks und Bennigſens, das Baſſermann ſo kreß lich hüten half, iſt heute faſt zerſtört. Selbſt ſolche Kreiſe, die zu den ſtärkſten Verfechtern deutſcher Weltgeltung gehörten, ne ge, heute zu ſchwächlichem Verzicht auf hohe Jiele, hinter Kraftwor“ ihren Rückzug verſchleiernd. Solcher Geiſt ſoll uns, den Hütern 10 Gedanken Baſſermanns, fremd bleiben. Den Glauben an Dene land und ſeine Zukunft laſſen wir uns nicht rauben. Im deutſch Zdealismus ſuchen wir die geiſtigen Kräfte für einen Wiederauſſthe ſür den mit der ganzen Zähigkeit des deutſchen Bürgertums au. kämpft und gearbeitet werden muß.„Man ſoll nie ſagen, daß 1o verloren iſt“— das iſt eines der Worte Ernſt Baſſermanns. So ſei dem Andenken dieſes Führers des deutſchen Bürgerturm an ſeinem Geburtstage ein voller Lorbeerkranz gewunden dag Zeichen des Dankes für alles, was er uns war, zugleich aber a 4 Gelöbnis, niemals zu wanken in treuer und hingebender Arbeit das, was ſeines Lebens Inhalt geweſen iſt: das Vaterland!“ Deutſche Volkspartei und Arbeitsminiſteriun Menſchen, die darüber Gram empfinden, daß das parlam g tariſch⸗demokratiſche Syſtem der Duldung und Gerechtigkeit do etwas ſchwer einlebt, geben die Erfahrungen, die man 15 Badiſchen Landtag mit der Neuordnung des Geſchäftskreiſes— Miniſterien gemacht hat, vielleicht einiges zu denken. Da* Abbau eines Miniſteriums überhaupt in einem Sian wo die oberſte Staatsvertretung ein möglichſtes Reindeſtillat 175 Kräfteverhältniſſes innerhalb der regierenden Parteigruppen ſe. ſoll, anfangs in der Regierung mehr als nur einiges Sobſeg de chen hervorrief, iſt ſchließlich verſtändlich, verſtändlich auch, daß Regierung und die ſie tragenden Parteien die Entſcheidung ber zunächſt aufſchoben. 5 Naoch innerhalb der gegenwärtigen Sitzungspertode ſollte daß im Landtag ein entſprechendes Geſetz vorgelegt werden. Als 15 Vorlage zum Staatshaushalt dem Ausſchuß zuging, wurde duſe, erklärt, daß der Abbau in der Staatsverwaltung ſo gut wie endet ſei. Ein Geſetz über den Vollzug dieſes Abbaues im Stac miniſterium ſelbſt kam aber nicht, ſondern nach dem Wunſche 275 Regierungsparteien ein neuer Aufſchub der ganzen A elegenh bis zur Erledigung des Haushaltes des Staatsminiſteriums;. Beratung ſollte erſt ganz am Schluß der Budgetbeſprechun erfa, gen. Immerhin wurde die Frage gelegentlich, z. B. im Zuſan, menhang mit der Organiſation des Fürſorgeweſens in Baden 45 ſtreift. Schliehlich trat tatſächlich in allerketzter Stunde die gierung im Haushaltsausſchuß mit dem bekannten Geſetzesanten hervor, der in einem einzigen Artikel die Aufhebung des Arheſt miniſteriums verfügt und den Panzn Geſchäftskreis mit* nahme der Waſſer⸗ und Straßenbaudirektion und der geologiſche, Landesanſtalt, die das Finanzminiſterium erhält, dem Minii, rium des Innern zuteilt. Es war der Regierung und den Koa, tionsparteien bekannt, daß bei anderen Parteien eine an d Auffaſſung über die Zweckmäßigkeit der Verteilung der ſchäftskreiſe des ſozialen Miniſteriums beſtand und daß ein —8 der deutſchnationalen Fraktion und der Deutſche Volkspartei im Einzelnen andere Wege vorſah. Der Mene rungsantrag wurde aber ohne irgend ein Wort der Begründn dem Ausſchuß vorgelegt, und man glaußte, durch eine einfache, ſtimmung die Sache raſch erledigen zu können. Ein unglaun liches Verfahren, das, wie andere ähnliche Erlebniſſe 55 dem Machtbewußtſein der Koalitfon geugt, die glau, wenn ſie ſelber in ſich die Widerſprüche überwunden hat, die le einanderſetzung mit den anderen durch ein Diktat beendign zu können. Schon im Haushaltausſchuß war zu dem genann Antrag der Oppoſition eine Aenderung vorgeſchlagen in der Ri 2 tung, daß das geſamte Wohlfahrtsweſen dem Juſtizmini ſterium 15 als Miniſterium für Rechts⸗ und Wohlfahrtspflege— überttal werden ſollte, bei dem das kriminelle Fürſorgeweſen lchent Je nach allgemeinem Urteil durchaus gut und förderlich un ergebrez iſt. Recht% Gedankengänge bringen „Neue Badiſche Landeszeitung'“ zu der Uuffafung damit die Deutſche Volkspartef dem Zentrum habe einen ſr⸗ len erweiſen, und es dadurch dem Plane einer ſogenannten 65 gerkoalition habe geneigt machen wollen. Man ſcheint in ſen Lager etwas nervös geworden zu ſein. 1 arl⸗ daß Entſprechende Abänderungsvorſchläge zu dem Getebennn der Regierung wurden dann im Plenum ebenfalls eingebracht von der Mehrheit abgelehnt. Wir nehmen natürlich an, d dieſer Haltung für jene Parteien durchaus nur ſachliche gründe beſtimmend waren und daß in Sonderheit die dema tiſche Partei, wenn ſie ſich gelegentlich ſchon im Ause Mühe gab, das geſamte Wohlfahrts⸗ und Fürſorgeweſen den Miniſterium des Innern zu vereinigen, ſich nicht etwa von Gedanken leiten ließ, daß in einem modernen Staate alles 1 irgendwie mit den ozialen Aufgaben zuſammenhängt, immer unter ſogialdemokratiſcher Leitung gedeihen kan bel eg⸗ 1. 16 1 1 Die„geſchäftsmäßige“ Behandlung der Anträge der Sppoſitzer und die Unklarheit über die Geſtaltung der Verhältniſſe bei ſte⸗ zum 1. Oktober bevorſtehenden Aufhebung des Arbeitsminie, riums, die auch nach den Verhandlungen im Plenum unſtreitig erſ blieben iſt und nach den Erklärungen der Regierung ſelbſt 9e dann im Einzelnen werden kann, beſtimmte n und deutſchnationale Fraktion, die Deutſche Volkspartei Ar⸗ den Landbund dazu, in einem Antrag das Geſamtbudget des e⸗ beitsminiſteriums nur bis zu dieſem Zeitpunkt dund⸗ willigen. Da auch dieſer Antrag natürlich nach dem i= ſatz, daß die Hauptſache immer die Einigung innerhalb der Re nt rung und der Koalteionsparteien bleibt, mit Mehrheit apgengen wurde, konnten ſich die drei Parteien, krotzdem ſie die einz Ge⸗ Poſitionen mit genehmigt 1 nicht entſchließen, zu dem ein⸗ ſamthaushalt des Arbeitsminiſteriums eine andere Stellung, che zunehmen als die der Stimmenthaltung. Die lebl⸗ hätte ohne die taktiſche Verſchleppung und recht gewaltſame Erlen, gung einen andern Verlauf nehmen können. Eine Denei, ſtration gegen die Perſon des Miniſters war damit neswegs beabſichtigt, wie ſchon aus den Erklärunge. einzelnen Fraktionsredner zur Generaldebatte zu erkennen ill „ Keine Demiſſion Nollets. Das„Journal“ dementiert 2150% London geſtern abend zirkulierendes Gerücht, daß General N ſeine Demiſſion eingereicht habe. Newyork, 26. Jull. Nachdem das große amerikaniſche Luf „Shenondoy“ ſich vor längerer Zeit ſchon einmal im. losgeriſſen hatte und nur mit großer Mühe zurückdirigiert w konnte, iſt es jetzt wiederum von einem Sturm überraſcht wo. und treibt jetzt an der amerikaniſchen Küſte entlang. Eine Lan 1 5 7 3 — — Samstag, den 26. Juli 1924 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 344 Mannheim am Wochenende Erinnerungen an Baſſermanns 60. Geburtstag— Eine neue Stilrichtung— Mannheims neue Toilette von den Rusſtellungshallen— Waſſerturmkafe— Hundstage⸗Hundeſperre— Hürgerſteige in Mannheim Der Mannheimer General⸗Anzeiger gab aus Anlaß des 60. Ge⸗ nutetages von Ernſt Baſſermann am 26. Juli 1914 eine Sonder⸗ heraus, in der ein vollſtändiges und lebensvolles, ge⸗ getreues und von warmer Liebe durchpulſtes Bild von aſſermanns politiſchem Wollen und Streben gegeben wurde. Aus em ganzen Deutſchen Reiche liefen an jenem Tage Glückwünſche 10 nationalliberalen Landesvereine und der nationalliberalen Zei⸗ knden in Baſſermanns Hauſe in der Bismarckſtraße ein. Die Na⸗ ralliberale Korreſpondenz feierte Baſſermann als einen Meh⸗ lch der Partei. In den„Nationalliberalen Beiträgen“ veröffent⸗ d5 e Dr. Guſtapy Streſemann eine ausführliche politiſche Wür⸗ r e des Führers Baſſermann, zu deſſen 60. Geburtstag auch ine Sammlung ſeiner Reden und Aufſätze erſchien. de Die Nationalliberale Partei Mannheim beging n Geburtstag ihres Führers Baſſermann durch ein im Friedrichs⸗ park am Vorabend abgehaltenes Feſtbankett, das in ſeiner un⸗ getünſtelten Herzlichkeit, ſeiner Wärme und Brüderlichkeit ſich zu —6 ſchönen Familienfeſt geſtaltete und heute noch allen ilnehmern unvergeßlich iſt. Viele, wie Ernſt Müller und Rudolf ramer, wurden in der Zwiſchenzeit vom Tod hinweggerufen, 599 ſtarben den Heldentod fürs Vaterland; aber alle Ueberleben⸗ en gedenken noch heute dieſes ſo ſchönen Feſtes, bei dem man ſich unmSinne⸗ und Geiſtes fühlte. Als Baſſermann mit ſeiner Gattin ſeinen beiden Töchtern abends den Saal des Friedrichsparks trat, durchbrauſte ein Beifallsſturm die Halle und geleitete das 2 an die Ehrentafel. Den Höhepunkt des Abends bildeten die Anndezworte des Jubilars. Zum Feſtbankett hatte ſich eine große nzahl nationalliberaler Reichs⸗ und Landtagsabgeordneter einge⸗ unden. Erwartungsfrohe Feſtesfreude, die ſich wiederholt in be⸗ aeren Kundgebungen auslöſte, lagerte über der ſtattlichen Ver⸗ Stadtverordneter Rudolf Kramer hiüelt die Begrü⸗ becnssanſprache und Rechtsanwalt König die Feſtrede Geh. Ober⸗ Woreriingsrat Beck⸗Lahr gratulierte namens der Reichstagsfraktion, Nerzef der Vertreter des Zentralvorſtandes der Nationalliberalen dberbl Generalſekretär Breöthaupt, die Gratulation der Partei nn Weitere Reden hielten: Geh. Hofrat Rebmann⸗ — sruhe, Prof. Moldenhauer⸗Köln, Landtagsabg. Profeſſor wig⸗Saarbrücken, Rechtsanwalt Dr. Kaufmann⸗Stuttgart, Haupt⸗ 9 Ludwig⸗Ottweiler, Rechtsanwalt Dr. Zilleſſen⸗Saarbrücken, berſt Thelemann⸗Stettin u. a. Baſſermamn dankte dann in be⸗ aus innerſtem Herzen kommenden Worten für all die rei⸗ 8 n Ehrungen, worauf Landtagsabg. Dr. Blu m⸗Mannheim die dieubanferache hielt. Die Vorträge der Kapelle Petermann wie . der„Mannheimer Liedertafel“ verſchönten den Abend, der erſt ach Mitternacht ſein Ende fand. lar: m anderen Tage kamen die Gratulanten in das Heim des Jubi⸗ 15 7 855 die Deputation des Stadtrats, beſtehend aus den Herren heeit 8 Darmſtaedter, Freytag und Groß. Dr. Alt die Anſprache, in der er in trefflichen Worten die Ver⸗ ſchloß s Jubilars um die Stadt Mannheim hervorhob. Deputation 5 ſich an Deputation, alle überreichten wertvolle Geſchenke. bere An Abend des Geburtstoges wurde im Schloßhotel in Heidel. debg ein Abendeſſen zu 50 Gedecken abgehalten, zu dem Herr We Baſſermann Einladungen ergehen ließen. Außer den Freunden des Hauſes waren Vertreter des Reichs⸗ und Vereins und der Vorſtand und der Feſtausſchuß des Nationallib. Taaſt Manuheim geladen. Dr. v. Hieber⸗Stuttgart brachte den Solz Han eermann aus. Stadtrat Jakob Groß ſang prächtige ſpannt 2 ertzob ſich Ernſt Baſſermann: Alles lauſchte ge⸗ — Neies Worten, als er in Rückſicht auf die gefahrvolle Lage land— ausführte: Wir kämpfen immer für das Vater⸗ mes für das Glück des Volkesl Die Parole könne nie⸗ wiſte ne andere ſein, als für Volk und Vaterkand. Wer I die nächſten Tage bringen? Da ſpielt der Einzelne def olle mehr, es gehe für und um das Ganze. Die nahm dleh, mit einem Hoch auf das deutſche Vaterund, Damit n die ſo harmoniſch verlaufene Gehurtatagfeier ihren Ausklang. ſchöndde Tage ſpäter brach dann der Weltkrieg aus. Aus unſerem Beſſernen wurde ein ee 9 55 170 zann erlel m Zuſammen e nicht mehr. Ein gültges Geſchick bewahrte 0 4 4 Na d. emer Neſhe von deulſchen Großſtödten iſt man in der letzten ſie 05 zu übergegangen, die alten Gebäude aufzufriſchen und alte 1 Raat neuen Sonntagsgewand zu verſehen. Man hat dabei richem lieferungen über Bord geworfen und eine neue Stil⸗ beteen dweeehleden. Dieſe Stilrichtung beſteht 7 25 der Kon⸗ er Hau sbeſondere in dem auffallend lebhaften Farbenanſtrich Doran—5 Die Behörden gehen in dieſer Beſtehung bahnbrechend Anzahl 55 man z. B. in Magdeburg und Frankfurt eine große deſer Häuſer, deren lebhafter Farbenanſtrich ſich ganz Weltreiſe * Von Colin Roß XVI. die japaniſche und die koreaniſche selke von Choſen und 1255 ſaßen auf dem Dachreiter des Choſenhotels in Seoul den Papie auf die Flammen, die Tauſende von Blättern brennen⸗ über in die Höhe riſſen, um ſie als Funkenſprühregen en ferti tadt auszuſchütten. Auf den Gängen waren die Hydran⸗ Nachtne 1 gemacht, und an den Fenſtern ſtanden die Gäſte in legen ſolten unſchlüſſig, ob ſie ſich ankleiden oder wieder ins Bett der Wereſchaften, jetzt wird's geit, die Koffer zu packen!“ ſagte Dachen Ainde, der ſich neben uns aus der ſchma en Bore! des ſerade ae und verſchwand nach unten. Die Flamme—5 en⸗ und Regierungsgebäude erfaßt und riß aus deſſen Bu⸗ himmels. utenwerk neue grelle Lohe in das Schwarz des Nacht⸗ Eine politi e Dunfel dezbalitiſche Brandſtiftung“, ſagte irgend jemand aus dem worlele 35 Treppenturmes zu Ae Züßen.—„Natürlich“, ant⸗ enfo ſelbirardere Stimme,„ein koreaniſcher Racheakt.“ Es war wurde, au ſtverſtändlich, daß dieſe Vermutung ſogleich geäußert folgenben Daodne irgendwelche Anhaltspunkte baſde, wie daß am age in den Zeitungen nur von Kurzſchluß in der ſtaat⸗ ſchen rucetef die Rede war. er Aande 5 politiſcher Boden. Man merkt es gleich bei ausführlich 0 9 FJuſan, wo jeder Fremde von der Polizei gan und zweg 8560 ſorgſam nach Woher und Wohin, nach Neiſgte ſie ſeinen 1 gefragt wird, Es iſt den Japanern mit Korea, dem Land der H. en, urſprünglichen Namen„Choſen“, das heißt„Das gen, als e e„wiedergegeben haben, nicht anders ergan⸗ bar dem La 10 en Engländern mit Aeghpten. Sie haben unleug⸗ ſchaftliche 20 e als Ganzem mie ſedem Einzelnen erhebliche wirt⸗ außerorbentlich ge gebracht, ſie haben äußerlſch das Land ganz zung weder Dabehoben, und krosdem paben ſie bei der Verölke⸗ e unteren Kl ank noch Anerkennung dafür gefunden, und ſelbſt den herr die zur Zeit des koreaniſchen Kaiſerreiches von rückt und aus e in geradezu unglaublicher Weiſe unter⸗ —[I e G80fg dear deneene einer Revolte gegen die japani⸗ reden Fremden nicht leicht, die Verhältniſſe i 0 der wiellſg ben Man iſt immer in der Geſahr, 5 8 1 laſſen oder 550 großzügigen Kulturarbeit der Japaner blenden zu Henſchlag de Sombathie für den ſchönen und ſympathiſchen Men. unſten emzine men. einen einſeitigen Standpunkt zu deren V 97 charakteriſtiſch in den Häuſerfronten der langen Straßenzüge aus⸗ nimmt. Auch in Mannheim wurde dieſer Verſuch unternommen. So ſehen wir bei den neuen ſtädtiſchen Wohngebäuden in der Langen Rötterſtraße dieſen auffallenden Farbenanſtrich angewandt. Man rühmt den dort verwendeten Farben eine große Haltbarkeit nach. Vom äſthetiſchen Standpunkt aus muß man ſich an die Far⸗ benſymphonie dieſer Häuſer erſt gewöhnen; ſie ſchimmern ſchon von weitem in allen Farben und machen keinen ſchlechten Eindruck auf den Beſchauer. Ein jedes Haus hat einen anderen Farbenton, ob⸗ wohl die Bauweiſe bei allen dieſen Häuſern die gleiche iſt. Die durch dieſen Anſtrich hervorgerufene Abwechſlung im Straßenbild iſt eine ganz angenehme. Ja, man könnte faſt ſagen, daß die Häuſer eine freundlichere Stimmung ausſtrahlen. Der Zweck, in den mono⸗ tonen Steinhäuſerreihen Abwechſlung und Farbe hineinzubringen, iſt vollkommen erreicht, wenn ſich das Publikum auch erſt an den etwas eigenartig ſcheinenden Häuſeranſtrich gewöhnen muß. * Die Stadt macht große Toilette. Dieſe Woche wurden die Kolo⸗ naden und die Fronten der Ladengeſchäfte unter dem Rathaus friſch geſtrichen. Die Rathausbögen erhielten dadurch ein viel gefälligeres Ausſehen und locken damit noch mehr Kaufluſtige an, da durch den hellen Oelanſtrich die Auslagen der Schaufenſter mehr zur Geltung kommen. Nun wurden in den letzten Tagen auch die Steinfiguren an den Rathaus⸗Durchgängen angeſtrichen. Wie man uns von ſachverſtändiger Seite mitteilt, geht die Regel dahin, von der Be⸗ malung von Naturſtein Abſtand zu nehmen, da dieſer ſchon durch ſeine Plaſtik ſtark hervortritt. Wir wollen darüber die Sachverſtändi⸗ gen urteilen laſſen. Bielleicht gehört dieſer Figuren⸗Anſtrich auch zur neuen Stilrichtung, vielleicht iſt es auch bayeriſcher oder preußi⸗ cher Stil. Wir wiſſen es nicht, zerbrechen uns auch nicht den Kopf darüber und überlaſſen den Streit der Meinungen den berufenen Stellen. 1 Unſer Vorſchlag, bei dem Bau der Ausſtellungshallen auch den Goetheplatz zu berüchſichtigen, hat, wie aus der Zu⸗ ſchrift an den„General⸗Anzeiger“ im geſtrigen Abendblatt erſichtlich iſt, Anklang gefunden. Wenn der Schreiber dieſer Zuſchrift recht ge⸗ hört hat, ſo wird im Jahre 1925 ſchon eine Ausſtellungshalle neu er⸗ richtet ſein und für die Erfindermeſſe 1925 in Betracht kommen. Wir möchten dies ſtark bezweifeln, denn es gehört ſchon ein beträcht⸗ licher Optimismus dazu, dies für mgölich zu halten. Dringend wünſchenswert wäre es ſa, wenn die Halle bis dorthin erſtellt würde. Wenn der etwas abgelegene Platz beim Schlacht⸗ und Viehhof als Augſtellungsgelände definitiv beſtinunt iſt, ſo wäre dies nach unſerer Anſicht etwas voreilig gehandelt, da viele Gründe, vor allem die zentrale Lage, auch für den Luiſenpark als Ausſtellungsgelände ſprechen. 1 Der Vorſchlag, um den Waſſerturm herum ein großſtädtiſches Café zu errichten, wird in der Bürgerſchaft noch immer viel debattiert. Man neigt dabei der Anſicht zu, daß in Mannheim ein Mangel an großſtädtiſchen Kaffeehäuſern nicht zu konſtatieren ſei, daß vielmehr gerade genüg Kaffees am Platze ſind. Während man die Errichtung der Ausſtellungshalle allgemein ſympathiſch begrüßt, findet der Plan des Waſſerturm⸗Cafés faſt überall eine ablehnende Haltung. Es heißt, daß eine Notwendigkeit für die Errichtung dieſes Cafes nicht vorhanden ſei und daß zuerſt die Bedürfnisfrage zu ſtellen wäre. Um den Waſſerturm herum ein Cafe zu errichten, hat ja gewiß etwas verlockendes an ſich. Man genießt vom Waſſerturm aus eine ſchöne Rundſicht über den ganzen Friedrichsplatz bis tief in die Heidelberger Straße hinein und an⸗ dererſeits in die Auguſta⸗Anlage. Aber, die Fachleute, wo iſt der Pächter, der länger als ein Viertelſahr da draußen aus⸗ halten wird? Sie erinnern dabei an das ſchöne Waſſerturm⸗Café während der Kunſt⸗ und Gartenbau⸗Ausſtellung im Jahre 1907, das außerordentlich viel bot und trotzdem nicht rentierte. Man be⸗ fürchtet, es könnte ein zweites Mal einen Zuſammenbruch geben und ſich der Pächter die 2—5 verbrennen. Doch es könnte auch an⸗ ders kommen. Die Zeiten haben ſich ſa geändert, auch die Men⸗ ſchen in einer gewiſſen Beziehung. Ob aber zum Beſſern, möchten wir nicht unterſuchen. * Die Hundstage haben kalendermäßig am 24. ds. Mös. be⸗ onnen. Zum Glück iſt die befürchtete Hundstag⸗Hitze ausgeblieben, tatt deſſen kam Regen mit kühler Witterung. Die Hundstage haben alſo gerade das Geégenteil von dem gebracht, was man von ihnen erwartete. Ueber den größten Teil des Monats Juli herrſchte prüch⸗ tiges Sommerwetter, das ſich zeitweiſe bis zur Gluthitze ſteigerte. Man freute ſich auf die ſchöne Ferienzeit. Nun aber machen die Hundstage einen Strich. Der Himmel iſt anhaltend bewölkt, die Witterung trübe und kühl und nur ab und zu ſchleicht ſich ein Sonnenſtrahl zu den Menſchenkindern herunter. Die Wärme hat zum Bedauern der Sommerfriſchler ſtark nachgelaſſen. Mit der intenſtven Tropenhitze der Hundstage iſt es alſo nichts. Wenn der Volksmund recht hal, ſoll es in der nächſten Zeit noch mehr Regen Die Kulturarbeit der Japaner in Korea iſt bewunderunger⸗ regend und ſtellt ihrem koloniſatoriſchen Geſchick ein gutes Zeug⸗; nis aus. Die Lebenshaltung der Koreaner vor der Beſetzung des Landes durch die Japaner war die denkbar niederſte. Ein rein koreaniſches Dorf abſeits vom Wege iſt das ärmlichſte und erbärm⸗ lichſte, was es gibt. Die Häuſer ſind Lehmhütten, über die man als Dach eine vorher auf dem Boden geflochtene Strohmatte ge⸗ ſtülpt hat, die das Nne Gebäude bedeckt wie ein 5 76 ⁊— Stroh⸗ hut. Die Felder ſind ärmlich, das Arbeitsgerät vorſintflutlich, und auch die Hauptſtadt Seoul war vor dem Einmarſch der Japaner nichts als ein rieſiges ſchmutziges, ſtinkendes Dorf, in dem Ge⸗ bäude in europäiſchem Sinne eigentlich nur die Kaiſerpaläſte waren. Noch heute gibt es in der Hauptſtadt derartige alte Vier⸗ tel, in denen man mit dem Hut an die Dächer anſtößt. Freilich gab es auch eine alte hochentwickelte koreaniſche Kultur, deren Baſis im Volke jedoch durch die Mißwirtſchaft der Adelsſippen im Vergleich mit der japaniſchen oder chineſiſchen ſehr ſchmal geworden war. Und man muß ſich beeilen, wenn man ſie noch ſehen will; denn die Japaner ſind gerade in Seoul beſonders eifrig an der Ar⸗ beit— noch ein paar Jahre weiter, und ſie haben daraus äußer ⸗ lich nicht eine japaniſche, 2 gleich eine europäiſch⸗amerikani⸗ ſche moderne Stadt gemacht Ueber das Wege⸗ und Bahnnetz braucht man nicht viel Worte zu verlieren, da dieſes ja in erſter Linie ſtrategiſchen Zwecken dienk. Aber darüber hinaus haben die Japaner eine Fülle deſſen geſchaf⸗ fen, was der Wohlfahrt des Landes und ſeiner Bepölkerung un⸗ miltelbar dient. Das Verblüffendſte und Auffallendſte iſt die Auf⸗ forſtung. Korea iſt zu 71 Prozent ſeiner Oberfläche Waldland. Allerdings iſt dabei nur etwa ein Drittel Wald in unſerem Sinne. Das übrige iſt völlig heruntergewirtſchaftet oder überhaupt nur. ehemaliger Waldboden. Der Grund hierfür liegt in dem durch die Art der koreaniſchen Heizung hervorgerufenen Raubbau der For⸗ ſten. Die koreaniſchen Häuſer haben eine Art Zentralheizung, die mit Zweigen und kleineren Aeſten gefeuert wird. Für dieſe 155 zung wurden rückſichtslos die jungen Bäume ausgeriſſen, ſo daß rieſige Stücke Wald zugrunde gingen. Die Japaner haben nun, ſeit ſie das Land in Verwaltung nahmen, in geradezu vorbildlicher Weiſe aufgeforſtet. Durch das ganze Land, don Süd nach Nord, von Fuſan bis Antung fährt man durch den von den Japanern an⸗ gepflanzten Wald. Von der japaniſchen Regierung wie von vri⸗ baten Unternehmungen wurden von 1919 bis 1920 allein 740 Mil⸗ lionen Bäume gepflanzt. In gleicher Weiſe wurde für Hebung der Landwirtſchaft geſorgt und damit die Ernährungsbaſis des Landes derart verbreitert, daß ſeine Bevölkerung von 13 auf 17, Millionen zunehmen konnte. Ueberall an den von den Japanern gebauten Bahnlinien und Straßen ſieht man große Bewäſſerungsanlagen, — geben. Der Großſtädter möchte ja am liebſten alle Tage heiteren Sonnenſchein. Es iſt deshalb ein großes Glück, daß die Menſchen keine Weitermacher ſind. Wir kämen dann wirklich vom Regen in die Traufe hinein. Als Falb noch lebte, hatte man kritiſche Tage erſter, zweiter und dritter Ordnung. Seit er tot iſt, haden die kritiſchen Tage aufgehört. Vielleicht meint es der Herrgott jetzt auch beſſer mit den Menſchen. Sonſtige kritiſche Tage haben wir aber gerade genug. Man braucht nur an die prekäre Wirtſchafts⸗ lage und an das verarmte Deutſchland zu denken. Die Hundeſperre iſt ſeit 8 Tagen aufgehoben. Niemand wird darüber mehr erfreut ſein, als die Hundebeſitzer und ihre vierbeinigen Freunde ſelbſt, die nun wieder ihren freien Lauf habeg und ſich an jede Straßenecke und jede Ladentüre nach Beſieven hinſtellen können. Die Aufhebung der Hundeſperre hat aber auch ihre Schattenſeiten. Während die Straßen der Stadt, insbeſondere die Bürgerſteige z. Zt. der Hundeſperre in einem ſo peinlich ſou⸗ beren Zuſtande waren, daß man ſich darüber freute, iſt dieſe Sauberkeit in den letzten 8 Tagen verſchwunden. Man ſieht jetzt etwas anderes, unſchönes, worüber ſich mancher Haus⸗ und Laden⸗ beſitzer recht ärgert. Er erhebt nun aufs Neue wieder die Klage über die Verunreinigung der Straßen und Häuſer durch die Hunde. Zu machen iſt ja nichts, der Mißſtand wird beſtehen bleiben, ſolange es Menſchen, Hunde und Straßen gibt. Damit muß man ſich abfinden. Wer's nicht leiden kann, ſchaffe ſich einen Hund an; als Hundebeſitzer wird er dann nicht mehr ſchimpfen. * Die Bürgerſteige mancher Straßenzüge, wie z. B. auf dem Lindenhof, befinden ſich oft in einem ganz troſtloſen Zu⸗ ſtande. Solange die Sonne ſcheint, geht es ja. Sobald die Witte⸗ rung aber in heftige Regengüſſe umſchlägt, ſind die Bürgerſteige vielfach unbegehbar. Es bilden ſich zur Freude der Manheimer Gaſſenbuben große Pfützen, in denen ſie nach Belieben herum⸗ patſchen können. Erwachſene, die das nicht lieben, müſſen einen großen Bogen machen, um nicht vollgeſpritzt zu werden. Wir wiſſen, daß die Hausbeſitzer Steuern und ſoziale Laſten gerade genug bezahlen müſſen, aber etwas mehr Sorgfalt müßte auch auf die Inſtandhaltung der Gehwege gelegt werden. Kommt jemand in dieſen Pfützen zu Fall, ſo erwachſen ſchließlich noch bedeutende Koſten. Darum iſt auch hier Vorſorge am Platze, ſonſt kommen zu den Löchern auf den Bürgerſtelgen noch Löcher in die Geldtaſche, in der ohnedies niemals zu viel enthalten iſt. ch. Landwietſchaft Die Beiträge und die Leiſlungen der landw. Anfall⸗ Berufsgenoſſenſchaft « Karlsruhe. 26. Juli. Da die Klagen aus den landwirtſchaft⸗ lichen Kreiſen über die viel zu hohen Beiträge und die in gar keinem Verhältnis ſtehenden Leiſtungen der landwirtſchaftlichen Unfall⸗ berufsgenoſſenſchaft nicht verſtummen wollen. nahm die Badiſche Landwirtſchaftskammer nochmals zu dieſen Fragen dieſer Tage Stelluna. Der Vorſitzende der Unfallberufsgenoſſenſchaft. Geb. Rat Kamm, batte ſelbſt das Referat hierüber übernommen. Was die Laſten betreffe, ſo ſei eine Erhöhung gegenüber dem Frieden für das Jahr 1924(ein 25prozentiger Zuſchlaa) unumgänalich geweſen, em⸗ mal weil der frühere Betriebsfond durch die Inflation reſtlos ver⸗ loren gegangen iſt, eine Neubildunag aber unbedinat erforderlich ſei. Dann ſeien auch alle Koſten. wie die Vergütungen für die Ver⸗ pflegung. für die Honorierung der Aerzte. für die künſtlichen Glieder uſw. weſentlich geſtiegen. Die Verwaltungskoſten(zirka 4 Prozent des Geſamtaufwandes) ſeien außerordentlich nieder, mit am nieder⸗ ſten von allen deutſchen Bundesſtaaten. Die Erhöhung der Beitrüge ſei auch dadurch bedingt. daß durch Geſetz die Unfallverſicherung den Krankenkaſſen ihr aanzen Aufwendungen für die erſten 13 Wochen zu erſetzen habe. Was die Leiſtungen angehe. ſo ſei die geringe Höhe der Renten eine Folge der Nichtänderung der für die Inflarton gegebenen Geſetze. denn unter 20 Prozent Renten z. B. dürfe agemäß Reichsgeſetz keine Aufwertung gegeben werden. Die Landwirtſchaftskammer nahm folgenden Antrag einſtimmig an und wird ihn auch mit allen ihr zu Gebote ſtehenden Mitteln an den maßgebenden Stellen vertreten: 1. Es wird eine Höchſtfeſt⸗ ſetzung des durchſchnitlichen Jahrearbeitsverdienſtes auf 700 Gold⸗ mark verlanat. 2. Es ſoll die Abſchaffung der Renten unter 20 Proz. erfolgen. 3. Es wird dringend die Befreiung der Unfallberufs⸗ genoſſenſchaft von der Verpflichtung der Rückveraütung der Aufwen⸗ dungen der Krankenkaſſen für die erſten 13 Wochen verlangt. Im übrigen ſoll weitgehendſte Aufklärung darüber erfolgen, daß eine Aukwertung auf Antraa erfolat. 50o erlelchterte Zahlungswelse— Vorführung kostenlos Vox-Haus ESon Winfer O 1,1 Tel. 8123 Sprechepß; Schallplatten in größter Auswahl friſche, terraſſenförmig angelegte, dem bisherigen Sand⸗ und Berg⸗ land abgerungene Felder. Von koreaniſchen Patrioten und Nationaliſten wird demgegen ⸗ über natürlich geklagt, daß die Alteingeſeſſenen auf allen Gebie⸗ ten von den Japanern zurückgedrängt würden. Der Haus⸗ und in der Hauptſtadt Seoul gehe immer mehr in japanz⸗ ſche Hände über. In der Regierung, in der Verwaltung, in allen Aemtern würden die Koreaner in wachſendem Maße durch japani⸗ e Beamte verdrängt. Vor der Juſtig habe der Koreaner kein echt, und hoffnungslos ſei er der Willkür der japaniſchen Regie⸗ rung ausgeſetzt. Solange die Ruſſen in Mukden und Port Arthur ſaßen, konn⸗ ten die Koreaner hoffen, die beiden Großmächte gegeneinander aus⸗ ſpielen zu können und ſich dadurch wenigſtens einen Schein von Selbſtändigkeit zu erhalten. Dieſe Möglichkeit iſt heute lange Zeit hinaus vorbei, und da der Japaner Korea braucht, lebensnotwen⸗ dig braucht, wird er alles tun, um ſeine Poſition in Korea wie die in der Mandſchurei mit äußerſter Energie zu behaupten. Brandſtiftung und Sabotage bleiben ſomit als einziges Ventil für die politiſche Leidenſchaft. Heute iſt es die Staatsdruckerel, morgen wird es irgendein anderes Regierungsgebäude ſein— das heißt: heute nacht brennt mehr als ein Regierungsgebäude ab. Es iſt ſchon halb ein Uhr nachts. Der vorſichtige Engländer hat ſeine Koffer längſt gepackt. Aber noch immer ſchwelen die Flammen gen Himmel. Zuerſt ein kleiner Kranz bläulich leckender Zungen— das iſt bei jedem Gebäude der Anfang—, und in einer halben Stunde wüft das Dach ein, und das ganze Gebäude ſinkt zuſgm⸗ men. So iſt nun ſchon das fünfte große Holzhaus heute nacht zu Aſche verbrannt. Aber die Japaner werden neue an ihre Stelle ſetzen, ſicher noch größere, und diesmal feſte Steinbaute. Sie werden unentwegt weiter gehen auf dem Wege, den ſie ſo ſicher begonnen hahen Jetzt haben die Flammen ein ſechtes Haus erfaßt. Ein heller Schein zuckt auf und wirft ſeinen Widerſchein auf das große, monumentale Regierungsgebäude, das die Japaner dicht vor das Eingangstor zum alten Nordpalaſt geſchoben haben. Und die Koreaner, die das Feuer aus ihren Betten ſchreckte, ſtehen unten mit ihren kleinen Lampions in den dunklen Gaſſen und ſtarren zu dem leuchtenden Feuer hinauf. Runſt und Wiſſenſchaſt Mannheimer Kunſtverein E. B. Die zur Zeit ausgeſtellten Werke von Werner v. Pigage⸗Mannheim, Prof. Otto Hamel⸗ München, Ferd, Brauer⸗München, E. Drinneberg⸗Mann⸗ heim, W. Wickertsheimer⸗Lahr, W. Stumpp⸗Königsberg bleiben nur noch kurze Zeit ausgeüellt. Die Räume des Kunſtver⸗ mit Weiden bepflanzte Kanäle, Dämme gegen Sandſtürme und — eins werden ab 1. Auguſt bis Anfang September geſchoſſen. 4 4. Seite. Nr. 344 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe) Samstag, den 28. Juli 1924 Städtiſche Nachrichten Ein Preisausſchreiben über Aufnahme von Gegenſtänden der volkskunſt Der Landesperein Badiſche Heimat in Freiburg regt an, daß als Vorarbeit für ein zu erlaſſendes Denkmal⸗Schutzgeſetz die wertvollen Gegenſtände unſerer Volkskunſt durch zeichne⸗ riſche oder Neewſrtihh Aufnahmen im Bilde feſtgehalten wer⸗ den. Zur Verwirklichung des Gedankens wendet ſich der Verein Badiſche Heimat mit einem Preisausſchreiben an alle Hei⸗ matfreunde, im beſonderen aber an die Direktionen der höher n Schulen, Seminare, an die Gewerbeſchulen, gewerblichen Fortbil⸗ dungsſchulen und die maßgebenden Lehrerperſönlichkeiten(Zeichen⸗ ſehbun und Gewerbelehrer) mit der Bitte um weitgehende Unter⸗ ützung. Eine freiwillige Ferienaufgabe über die Auguſtwochen ſoll geſtellt werden an alle Sberklaſſen der genannten Schulgat⸗ tungen: Auf Wanderungen and bei Aufenthalten(ob am Boden⸗ ſee, im Schwarzwald, Mittelland, Unterland oder im Odenwald) mögen zeichneriſch(Blei, Feder, Aquarell, Oel) oder photographiſch feſtgehalten werden: Alte Bauten, beſonders ſchöne Zierarten; Wekterfahnen, Wirtshaus⸗ und Berufsſchilder: Brunnen; Kühl⸗ häusle; Kapellen, Wegkreuze Bildſtöcke, bemaltes oder geſchnitztes Bauerninventar, alte Herdanlagen, Oefen, Kacheln, mit figürlichem Schmuct einzeln, Gebrauchsgeſchirr und Verzierungen an landwirtſchaftlichen und handwerklichen Geräten, alte Uhren⸗ ſchilder und Uhrenkaſten, Grabdenkmäler und Kreuze auf Dorffried⸗ höfen.— Alle fabrikmäßig hergeſtellten Gegenſtände ſollen völlig ausſcheiden. ie Ferienarbeiten ſollen gleich nach Schulbeginn im He in den einzelnen Schulabteilungen des Landes unter Bezeichngun⸗ der 55 Arbeiten ausgeſtellt werden. Die ausgezeichneten Ar⸗ beiten ſollen dem Landesverein zur Veröffentlichung überlaſſen wer⸗ den. Der Unterrichtsminiſter hat ſämtliche Schulbehörden erſucht, den mit dem Preisausſchreiben verfolgten Zweck nach Möglichkeit durch die Ausgabe entſprechender Ferienarbeiten zu fördern. Merkwürdige verkaufsmethoden (Mitgeteilt von der Handelskammer für den Kreis Mannheim) In der letzten Zeit ſind wiederholt Anzeigen beobachtet worden wie z. B.„ein Fahrrad 5 8 1 oder irgendein anderer Gegenſtand im Wert von 100 für 10. So verblüffend der⸗ artige Anzeigen ſind, ſo ſelbſtverſtändlich iſt aber auch, daß für 8. ein Fahrrad im reellen Handel nicht erworben werden kann. Bei genauerem Studium des Angebotes„ein Fahrrad für 8 J“ wird man dann auch erkennen, daß man eine ganze Reihe Verpflich⸗ tungen zu übernehmen hat, um das Fahrrad für 8 zu bekommen. Vor allen Dingen muß ſich der Intereſſent bemühen, bevor er ſeinen Anſpruch geltend machen kann, eine beſtimme Anzahl oon Coupons in ſeinem Bekanntenkreis zu vertreiben. Die Bekannten erhalten nun ebenfalls die freundliche Einladung„ein Fahrrad für 8„“ und werden ihrerſeits wieder erſucht, eine genau vorgeſchrie⸗ bene Anzahl von Coupons zu vertreiben. Iſt der Erlös für die ge⸗ nau vorgeſchriebene Zahl der verkauften Coupons eingeſandt, ſo mag der Erſte wohl ſein Fahrrad erhalten, genau beſehen hat aber nicht er, ſondern ſein Bekanntenkreis das Fahrrad bezahlt Daß der Verkauf der Coupons ſelbſtverſtändlich die größten Schwierigkeiten macht, wird ſelten berückſichtigt. Daß der Kunde nichts anderes als die eigentlichen Aufgaben des Kaufmannes erfüllt, fällt ihm ge⸗ wöhnlich nicht ein. Die ganze Kundenwerbung iſt von dem Unter⸗ nehmer auf die abgewälzt, die auf derartige Lockanzeigen hereia⸗ allen. f Schon vor dem Krieg iſt dieſes Verkaufsſyſtem unter dem Namen„Schneeballſyſtem“ bekannt und als ſolches vom ehe⸗ lichen Handel abgelehnt worden. Es iſt bedauerlich, daß mit der Wiederkehr der ſtabileren Verhältniſſe auch die unerfreulichen Er⸗ aus der Vorkriegszeit ſich alle pünktlich wieder einſtellen. Bir möchten das Publikum dringend warnen, ſich nicht durc ſolche Lockanzeigen irre 5 0 u laſſen. Der Verkauf der anz kurzer Zeit Aen immer auf Schwierig⸗ keiten und die Veranſtalter ſind dann immer ſo ſchlau, es ſich ſelbſt in den Bedingungen vorzubehalten, was für Ware ſie für die Coupons abgeben, die zum Erwerb eines Fahrrades nicht aus⸗ reichen. Alſo Augen aufl Coupons ſtößt nach der Fleiſchverbrauch in Mannheim Wie uns das Städtiſche Nachrichte namt mitteilt, ſind nach den Feſtſtellungen der Direktion des Schlacht⸗ und Viehhofs im Juni 1913 geſchlachtet worden: 1427 Stück Großvieh, 2076 Kälber, 244 Schafe, 7674 Schweine, 53 Ziegen, 6 Zicklein, Ferkel Lämmer und 27 Pferde, zuſammen 11 507 Stück. Das Geſamtgewicht der Schlach⸗ tungen war 1016 277 Ko; hiezu kamen noch 7950 Kg. eingeführ⸗ tes Fleiſch, ſodaß ſich der Geſamtverbrauch auf 1024 227 Kg. belief Da die Einwohnerzahl Mannheims damals 221 134 betrug, ergibt ſich für den Juni 1913 ein täglicher Verbrauch von 154 Gramm auf den Kopf. ir d. Is. wurden 7427 Stück geſchlachtet(1221 Stück Großvieh, 2236 Kälber, 320 Schafe, 3608 Schweine, 10 Ziegen, 12 Zicklein, Ferkel, Lämmer und 20 Pferde. Der Geſamtverbrauch war 726 644 Kg.(718 230 Kg. Gewicht der Schlachtungen 4414 Kg. eingeführtes Fleiſch, 4000 Kg. Auslandsfleiſch). Die Einwohnerzahl iſt auf 249 201 geſtiegen. Infolgedeſſen ſtellte ſich der tägliche Fleiſch⸗ verbrauch in Mannheim im Juni d. Is. auf 97 Gramm pro Kopf gegen 154 Gramm im Juni 1913. Ueber die Entwicklung des Verbrauchs in den einzelnen Mo⸗ naten gibt nachſtehende Ueberſicht Auskunft: Jahre Monate 1913 1923 1924 8 8 8 Januar 172 81¹ 80 Februar 158 70 92 März 164 71 97 April 172 66 76 Mai 154 74 8¹ Juni 154 61 97 Juli 166 7¹— Auguſt 142 51¹— September 177 68— Oktober 175 66— November 158 67— Dezember 183 88—5 Wenn es ſich bei der vorliegenden Statiſtik auch nur um eine rohe Durchſchnittsberechnung handelt, welche z. B. die Verſchiebungen in den einzelnen Käuferſchichten nicht erfaſſen kann, ſo geht daraus doch hervor, daß der durchſchnittliche Fleiſchverbrauch gegenüber der Vorkriegszeit weſentlich zurückgegangen iſt. Dieſe Statiſtit zeigt weiter. daß ſeit Dezember v. J. der Fleiſchverbrauch in Mann⸗ heim ſich gehoben hat. Vachtrichklinien für das Jahr 1924. Bei der Stellungnahme der badiſchen Landwirtſchaftskammer zu den Beſchlüſſen der Ver⸗ ſammlung der Pächter und Vernächter vom 16. Juni 1924 wurde nachfolgender Beſchluß einſtimmig gefaßt:„Von der Erlaſſung von Richtlinſen durch die badiſche Landwirtſchaftskammer für das Jahr 1924 ſoll Abſtand genommen werden. Die Landwirtſchafts⸗ kammer erklärt ſich dagegen bereit, bei Inanſpruchnahme eines Schiedsgerichts den Vorſitzenden dieſes Schiedsgerichts zu ſtellen und eventuell die Obmänner zu bezeichnen. ie Errichtung eines Schiedsgerichts wird ſolange zurückgeſtellt, bis ein wirkliches Bedürf⸗ nis hierfür vorliegt.“ *Jur Eindeckung des wird uns mitgeteilt: Der ausbrandes. Von unterrichteter Seite Abbau der Brikettpreiſe iſt in⸗ zwiſchen erfolgt. Veim Einſetzen des Hausbrandbedarfse in den Herbſtmonaten ſind erfahrungsgemäß große Stockungen im Ver⸗ kehr der Eiſenbahn und Verzögerungen zu erwarten. Dieſe Schwie⸗ rigkeiten werden erhöht durch die Tatſache, daß infolge des Geld⸗ mangels nur geringe Beſtände auf den Kohlenlägern vorhanden ſind Den Hausbrand⸗Verbrauchern muß daher zur Sicherſtellung ihres Bedarfes dringend empfohlen werden, ſchon im Auguſt mit einer teilweiſen Eindeckung zu beginnen, zumal beim Eintritt der Ernte bei den Gruben bekanntlich der Leerwagenmangel ein⸗ ſetzt, da dann zunächſt die Eiſenbahnwaggons der Landwirtſchaft zur Verfügung ſtehen müſſen. Der Karkoffelkäfer noch nicht in Baden. Wle uns die Haupt⸗ ſtelle für e e am Badiſchen Weinbauinſtitut in Freiburg mitteilt, iſt die Nachricht des„Wehrataler“, daß bei Wehr der Kar⸗ toffelkäfer feſtgeſtellt ſei, unzutreffend, denn die Ausſtellung für Pflanzenſchutz in Schopfheim, die 1 5 den betreffenden Kartoff⸗l⸗ acker beſichtigte, konnte nur Larven des Marienkäferchens feſtſtellen. n des Krautes iſt auf ſtarken Pilzbefall zurück⸗ zuführen. Klonzert im Krankenhaus. Der dem Krankenhaus aus ſeinen früheren Konzerten nicht unbekannte Ge rein„Lieder⸗ palme“ e. V. gab am vergangenen Freitag Vortragsſaal des Krankenhauſes unter Leitung ſeines Dirigenten Pilen Hans Haag ein Konzert. Der Saal war von Kranken und Pflegeperſonal dicht beſetzt. Die Vortragsfolge wies u. a. mehrere Volkslieder auf. Es war eine Freude, dem geſanglich und ſprachlich gleich geſchulten Chor zu hören. Als Soliſten traten die Herren Baumeiſter und Kraft auf. Es wurde Hervorragendes geboten, was durch den ſtarken Beifall der dankbaren Hörerſchaft Ausdruck fand. Die Pauſen wurden durch Herrn Belzer am Klavier ausgefüllt. Sammlung des Caritasverbandes für die Erzdiözeſe Auearf. zum Aufbau des Jugenderholun ims Die dem Cari⸗ tasverband für die Erzdiözeſe Frelburg E. V. 1 9 7 erteilte Ge⸗ nehmigung zur Vornahme von Sammlungen in Baden zum Wieder⸗ aufbau des abgebrannten Jugenderholungsheims Jägermatte wird bis zum 31. Dezember 1924 verlängert. Sammlungen von Haus zu Haus dürfen nicht ſtattfinden. * Tödlicher Anfall. Am 24. Juli abends gegen 10 Uhr iſt im Betrieb der Zellſtofffabrik Waldhof ein ſogen. Koller infolge Ver⸗ ſtopfung ſtehen geblieben. Ein 44 Jahre alter verheirateter Arbeiter von hier wollte dieſen Koller mit Hilfe einiger Kollegen wieder in Gang bringen. Zu dieſem Zweck ſtieg er entgegen der Vorſchrift auf die Schutzvorrichtung und zog dort an dem Transmiſſionsriemen, und in das Getriebe gezogen, wobei er ſo ſchwere Ver⸗ letzungen erlitt, daß er alsbald geſtorben iſt. Dabei glitt er aus und wurde von der Nachbartransmiſſion erfaßt Marktbericht Der heutige Morkt war trotz des ſchlechten Wetters wieder ſeht reichlich beſchickt. Gemüſe und Obſt beherrſchten auch heute das Angebot. Vor allem waren Salat, Spinat, Mangold, Wirſing Gelbrüben, grüne Erbſen und grüne Bohnen angebracht. Obſt wat in Kirſchen, Aprikoſen, Pfirſichen, Heidelbeeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren, Himbeeren und Südfrüchten außerordentlich gut vertreten. In Eiern, Butter und Käſe waren das An t wie immer gut. Auch Geflügel wies eine reichliche Beſchickung auf. Ein beſonders lebhafter Verkehr herrſchte an den Fiſchbottichen, wo Flußfiſche wieder gut angeboten waren— Die Nachfrage war aller⸗ dings nur gering. Das ſtädtiſche Nachrichtenamt zeilt uns die amt⸗ lich notierten Preiſe wie folgt mit und zwar in Goldpfennigen für das Pfund: Kartoffeln, alte 3,5—4(“.), neue 6(—), Meerrettich 30—150 (30—150), Karotten—7(—), Rotrüben 12—15(12—15), Gelb⸗ rüben—12(10—12), Kopfſalat 10—15(10—20), Endivienſalat —15(—20), Wirſing 15—20(15—20), Zwiebeln 12—15(12—15). grüne Bohnen 15—30(15—28), Gurken 30—100(30—70), Mangold —15(—15), Eier 11—17(11—16), Süßrahmbutter 200—220 (210—240), Landbutter 180—200(180—200), Kirſchen 25—40(30 bis 40), Johannisbeeren 20—22(18—22), Stachelbeeren 20—30 (25—30), Himbeeren 60—70(70—80), Aprikoſen 50—70(50—80), Mirabellen 40—55(50—60), Pfirſiche 30—50(25—60), Heideſbeeren 35—40(33—40), Orangen 10—18(10—18), Zitronen—10(—10), Hecht 140(140—160), Karpfen 140(140), Backfiſche 40—50(40—60) Aale 120—160(120—160), Hahn leb. 120—350(120—380), Hahn ge⸗ ſchlachtet 150—500(150—600) Huhn leb 200—320(200—400), Huhn geſchl. 150—600(150—600), Gänſe leb. 500—600(500), Gänſe ge⸗ ſchlachtet 800—1000(800—1000), Enten geſchl. 400—550(400—600), Tauben leb. 180—300(300). veranſtaltungen 3 Neues— Roſengarten Mannheim. Zum 1. Make 325 e 705 Eanß bN zer“ wiederholt; die etzung e der Erſtaufführung⸗ Die Vorſtellung beginnt um 8 Uhr. Neues Theater— Noſengarten Mannheim, Sonntag, 27. Juli:„Hoheit tanzt Walzer“, Operette in 3 Akten von Leo Aſcher. Anfang 8 Uhr.— Montag, 28. Juli: 1. Sondervorſtellung zu erm. Preiſen„Familie Raffke“, Operette in 3 Akten von Hermann Beut⸗ ten. Anfang 8 Uhr.— Dienstag, 29. Juli:„Madame Pompadour“, Operette in 3 Akten von Leo Fall. Anfang 8 Uhr.— Mittwoch 30. Juli:„Hoheit tanzt Walzer“, Operette in 3 Akten von Leb Aſcher. 8 Uhr.— Donnerstag, 31. Juli: Zum erſten Male: „Der Tanz ins Glück“, Operette in 3 Akten von Robert Stolz. An⸗ fang 8 Uhr.— Freitag, 1. Auguſt:„Madame Pompadour“, Operette in 3 Akten von Leo 5 1 5 8 Uhr.— Samstag, 2. Auguſt: „Das ſüße Mädel“, Operette in 3 Akten von Helnrich Reinhardt. Anfang 8 Uhr.— Sonntag, 3. Auguſt:„Der Tanz ins Glück“, Ope⸗ rette in 3 Akten von Robert Stolz. Anfang 8 Uhr. „Soziale Fr im badiſchen LCandtag“ ſt der Land⸗ ˖ de r, Mannheim in ber nächſten Mit⸗ liederverſammlung des D. H. V. am Dienstag, den 29. Jull.(Näß. iehe Anzeige). Lilm⸗Kunoſchau ch. Die Cawine im.-T. Im.-T. wird ſeit geſtern Abeng ein Bildwerk gezeigt, das eindrucksvoll und unterhalbend ae iſt. Es iſt eine Tragödſe in Eis und Schnee, voll dramatiſcher Kraft und Schönheit. Der Stoff der Handlung bildet eine Alltagstragödie, der umgebende Rahmen ſind Schnee und Eisregionen, die in ihrer maſeſtätiſchen Pracht ein feſſelndes Bild der Allgewalt der Natur darſtellen. Neben der Handlung und den wunderbaren öſterreicht⸗ ſchen Ne feſſelt dem Kinobeſucher namentlich auch eine Verfolgung au Schnteſhuten und ein Skiwettlauf. Die Aus⸗ ſtattung, als auch der ſie umgebende ſzeniſche Rahmen, ſucht ſeines⸗ gleichen und übertrifft ſelbſt amerikani Großfilme. Obwohl das Manuſkript ausgezeichnet iſt, ſo ſah ſich der Regiſſeur doch vor eine bedeutend ſchwierige Aufgabe geſtellt, die er jedoch reſtlos löſte. Die Photographien und Bildwerke der Gebirgslandſchaften und der abenteuerlichen Skifahrten in den öſterreichiſchen Bergen können als ſenſationele Leiſtungen der Kinotechnik angeſehen werden. Obwohl das Spiel eine alltägliche Epiſode aus dem Leben darſtellt, ſo beſi es doch Momente voll atemraubender Spannung. Mächtig ſauſt die Lawine den Berg herunter. Mit dämoniſcher Schlauheit rͤcht ſich die verlaſſene Braut an ihrem früheren Bräutigam, deſſen Leben ſie ——4 Die Tragödie nimmt ihren Ausklang mit einer Kata⸗ trophe im hohen Schneegebirge.— Ein Luſtſpiel„O, dieſe Kinder“ ſſt auf den humoriſtiſchen Teil eingeſtellt und erfreule Korpulenz iſt unſchön und ungefund. Wir raten Ihnen in Ihcer Apotheke 30 Gramm echte Toluba⸗Kerne zu kaufen, die unſchädliche Stoffe von fettzehrender Wirkung enthalten. Em. 80“81. gegen Nervenschwäche, Erschö 4 8 AT V R 1 N kungszustände, sex. Neurasthenle u vorzelt. Altersersche nungen, ein anregendes u. kräftigendes Hormon-Vohimbin-PIAparal. Fachärztiſeh begutachtet und 35 empfohlen Einzel- u Kul packung in ſeder Apotneke erhältlich, Von der Univerſikät Heidelberg. Von Freunden und Schülern des 8 Herbſt 1923 verſtorbenen Geheimrats Prof. Dr. Eberhard Gothein, Ordinarius für Nationalökonomie und Kulturgeſchichte an der Univerſität Heidelberg, wurde ein Gothein⸗Gedächtnisfond ge⸗ ſtiftet, mit dem Zweck der Errichtung eines neuen Lehrſtuhls für Staatswiſſenſchaften, vornehmlich für Wirtſchafts⸗ und Geſellſchafts⸗ kunde des Auslandes an der philoſophiſchen Fakultät der Univerſi⸗ tät Heidelberg. Der neue Lehrſtuhl wurde dem Privatdozenten Dr. Edgar Salin in Heidelberg dem gleichzeitig, wie ſchon gemeldet, die Amtsbezeichnung a. o. rofeſſor verliehen worden iſt. eidelberger Akademie der Wiſſenſchaften. Math.⸗natur⸗ 156 80 Klaſſe.) Sitzung vom 21. Juli 1924.— Vorſitz: Herr A. Kofſel. 1. Herr W. Salomon legt vor: R. Ewald, Die geo⸗ dynamiſchen Vorgänge des kriſtallinen Odenwaldes als Beiſpiel einer geoiſoſtatiſchen Ausgleichsſchwingung. In dieſer Arbeit werden die tektoniſchen Vorgänge und die Intruſionsmechanik des kriſtallinen Odenwaldes durch eine neue Deutung zu erklären verſucht. Nach Löſung des Otzbergſpaltenproblems gelingt es auf relativ einfache Weiſe aus ſſoſtatiſchen Druckanomalien und den mit der Erdrotation verbundenen Schwerausgleichserſcheinungen alle Ereigniſſe als eine logiiſch bedingte Borgangskette zu erklären, in der ſederEinzelvorgang naturnotwendig aus dem vorgehenden folgt. Außerdem wird eine neue Erklärung der Entſtehung peripherer Magmaherde gegeben. 2. Herr Liebmann legt eine Arbeit vor von Herrn Dr. Er n ſt Roeſer in Bottrop„Uebergang von der nichteutklidiſchen Streckentrigonometrie zur Winkelmeſſung“, in der dieſer Uebergang in Form der Sinusbezeichnung beim rechtwinkligen Dreieck auf natürlichem Weg gewonnen und die Bezeichnung ſodann zur Grund⸗ lage der Trigonometrie gewählt wird. die Naturwiſſenſchaftliche Arbeite emeinſchaft für Nordbaden die alle naturwiſſenſchaftlich arbeitenden Vereine und Einzelperſonen im nördlichen Baden und den angrenzenden Gebieten zur gemein ⸗ amen Erforſchung der Heimat und zur Verbreitung naturwiſſen⸗ chaftlicher Kenntniſſe vereinigen will, veranſtaltet am Sonntag, 27. Juli, eine Studienfahrt nach Frankfurt a. M Unter ſachkundiger Führung werden das Senken bergiſche Naturwiſſenſchaftl'che Muſeum mit ſeiner reichen Sammlung vorſintflutlicher Tiere, der Zoolgiſchen und der Palmengarten beſucht Alle Naturfreunde, denen bei den geringen Koſten hier günſtige Gelegenheit gegeben iſt, neebn den ſehenswerten Gärten eines der größten Muſeen kennen zu lernen, ſind willkommen. Hochſchulnachrichten. Der„Hochſchuldirektion“ zufolge iſt zum Nachfolger des Prof. A Bergeat auf dem Lehrſtuhl der Mineralogie an er Univerſität Kiel Prof. Dr. Kurt Spangen⸗ berg von der Univerſität Jena in Ausſicht genommen.— Der Privatdozent für mittelalterliche und neuere Geſchichte an der Uni⸗ verſität Jen a, Dr. Friedrich Schneider(aus Greiz), iſt zum a. o. Profeſſor ebenda ernannt worden.— Der ord. N or für Zoologie und vergleichende Anatomie an der Münchener Uni⸗ verſität, Geh. Rat Dr. phil. et med. Richard b. Hertwig, wurde auf ſein Anſuchen vom 1. Oktober 1924 ab von der Verpflichtung zur Abhaltung von Vorleſungen befreit.— Der Repetent am In⸗ ſtitut für oſtdeutſche Wirtſchaft und Aſſiſtent am ſtaatswiſſenſchaft⸗ lichen Seminar der Albertus⸗Univerſität Dr. phil. et rer. pol. Herbert Schack wurde auf Grund einer W über „den Fortſchritt der Wirtſchaftswiſſenſchaften ſeit Adam Smith“ als Privatdozent der wirtſchaftlichen Staatswiſſenſchaften an der Univerſität Königsberg zugelaſſen.— Der Lehrſtuhl für theo⸗ retiſche Maſchinenlehre an der Techn. Hochſchule zu Münche n iſt dem ord. Profeſſor Dr.⸗Ing. Wilh. Nufſelt an der Techn. Hochſchule zu Karlsruhe angeboten worden.— Als Privat⸗ dozent für lateiniſche Philologie des Mittelalters habilitierte ſich in Breslau Dr. Joſeph Klapper mit einer Antrittevorle⸗ ſung:„Ueber Wege, Ergebniſſe und Ziele der Exempelforſchung.“ — Drei neue Privatdozente wurden in der mediziniſchen Fakultät der Univerſität München zugelaſſen: der an der pſychiatriſchen Nervenklinik Dr. Eugen für das der Pſychiatrie, der Aſſiſtenzarzt an der 1. mediziniſchen Klinik Dr. Waldemar Monitz für das Fach der inneren Medigin und der Aſſiſtengarzt an der pſychiatriſchen Nervenklinik Dr. Auguſt Bo⸗ ſtroem für das Fach der Pfychiatrie und Neurologie.— Der Mathematiker Prof. Dr. Heinrich Tietze in Erlangen hat den Ruf an die Univerſität Breslau als Nachfolger von Geh. Rat Münchener Univerſität als Nachfolger des Geh. Rats Dr. A. Voß.— Der ord. Profeſſor in der rechts⸗ und ſtaatswiſſenſchaft⸗ lichen Fakultät der Univerſität Greifswald Geh. Juſtizrat Dr. jur. Ernſt Stampe iſt zum 1: Oktober 1924 von den amt⸗ lichen Verpflichtun entbunden worden.— Mit Genehmigung des bayriſchen Kultusminiſteriums ſind als Privatdozent in der Münchener mediziniſchen Fakultät zugelaſſen worden: der Aſſiſtenzarzt an der chirurgiſchen Klinik Dr. Emil Karl Frey für das Fach der Chirurgie und der Aſſiſtengarzt der Kinderklinik Dr. Rudolf Degkwitz für das Fach der Pädiatrie. Theater und Muſſk Carl perron, der berühmte Baritoniſt des ehemaligen König⸗ lichen Hoftheaters in Dresden, beging dieſer Tage ſein vierzigjähriges Bühnenjubiläum. Aus dieſer Veranlaſſung ſang er ſeine Glanzrollen, den Wolfram im„Tannhäuſer“ im dortigen Staatstheater. Im Jahre 1858 in Frankenthal(Rheinpfalz) geboren, war er urſprünglich Kunſt⸗ händler und Numismatiker, trieb aber bald bei verſchiedenen erſten Friedrich Schur abgelehnt und folgt einer Berufung an die 20 Meiſtern und betätigte ſich in den Jahren 1880—84 als Konzertſänger. Auf Veranlaſſun es Direktors Stägemann vom Stadttheater in Leipzig, dem die außergewöhnlich ſchöne Stimme und die große Geſangskunft Perrons aufgefallen war, trat er im Jahre 1886 in den Verband des r Nuber adttheaters. Viele Jahre hörte er zu den Zierden dieſer Bühne, bis er ſchließlich an das oftheater in Dresden berufen wurde. Wie in Leipzig hat er ſich auch hier eine allererſte Stellung errungen. Zu ſeinen hervorragen ſten Partien gehören der Wolfram, König Marke, Holländer, Telra⸗ mund, Escamillo, Zar, Don Juan u. a. m. Bereits 1889 erhie et einen Ruf nach Bayreuth und war dann ein ſtändiger Gaſt der dortigen Feſtſpiele. ute lebt er als Geſangsmeiſter in Dresden⸗ OEine große—— für London. Eine Subſtription iſt ur dem Nomponifen Iſidore de Lara eröffnet worden, um die Mitt zur Errichtung eines„Kaiſerlichen Opernhauſes“ in London zu er⸗ kangen. Für den Vau des Hauſes wird die Summe von einer Million Pfund gefordert und die gleiche Summe für die Einrichtung und Ausſtattung. De Lara hofft, den Engländern, die keine ſtändige Oper haben, die„ſchönſte Oper der Welt“ zu ſchaffen, die 4000 St plätze 52 5 ſoll und in der die Preſſe zwiſchen 5 und 1 Schilling liegen ſollen. uaßt in Berſen. Während es bisher eine bekannte Erſchel⸗ nung war, vertont wurden, beſchreitet man jetzt 9 unmgekehrten„In engliſchen Buchhandelsblättern findet man ng. dem Buchhändler⸗Börſenblatt eine geheimnisvolle Anzeige junger Dichter, der noch nicht genannt wird, bekannte Muſi kſtüch⸗ in Verſe umgeſetzt. Das neue Buch wird nur in einer Luxus Ausgabe in Pergament gebunden in 250 Stücken ausgegeben. woge. 0 füreden Handel ſind, zum Preiſe von je 2 Pfund 2 Schill Der junge Dichter iſt Myſtiker, und es werden auf dieſe, erſt im Oktobe herauskommende Neuheit alle Liebhaber von Poeſte, Muſik, Neligion und Myſtik aufmerkſam gemacht. O Theaterrundſchau. Frl. Maria Czamskt tom Mant⸗ heimer Nationaltheater hat ihren Vertrag mit dem Frankfurter Schauſpielhaus gelöſt, um einem Ruf Guſtav Hartungs ans Kö“ ner Schauſpielhaus d folgen.— Franz Molnar's neue⸗ ſtes Stück geht der Vollen ung entgegen. Es betitelt ſich„Der Glasſchuh“ und behandelt in ſymboliſcher Weiſe das Aſchen brödelmotiv. Es erzählt die Geſchichte vom Aufſtieg eines armen Mädels, das durch eine Heirat ſein Glück machte. Das Stüc ſpien im Proletarierviertel von Budapeſt. Die enge Wohnung ein Zimmeryermieterin gibt das Milieu für die erſten zwei Akte, Schlußakt ſpielt auf dem Polizeikommiſſariat.— Als eine der ſten Novitäten im Wiener Volkstheater, das unter der neuen Leitung von Direktor Dr. Beer ſteht, wird ein Bruc⸗ ner⸗Stück„Der Muſikant Gottes“ von Ernſt Decſey und Vie⸗ tor Léon zur Aufführung kommen. Die Premiere wird noch Monat Auguſt ſtattfinden. ** J52nͤĩ][%„öu?dv ̃ eeeeeeee „Samstag, den 26. Juli 1924 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) durch gute Bilder. Das flotte, amüſante Spiel hält den Kinobeſucher 1 heiterſter Stimmung. Der Beifilm„Strandgeheimniſſe ſthen Helgoland“ zeigt aufs neue, was wir an dieſer Inſel be⸗ gen. Die„Geheimniſſe ſind ebenſo intereſſant als unterhaltend und lehrreich. N Ké. Kammer-Lichtſpiele.„Er“ als Aushilfsdiener und zmarie Antoinette“ ſind die Filme in der neuen Spielwoche. ſu 8 erſtere, eine reizende Groteske zum Totlachen, führt den Be⸗ — 5 des Kinos in ein Sanatorium mit Halbnarren, die nicht wiſſen, 5 ſie ihr Geld loswerden können und dieſe Schwäche wird„Er“ des Gden. Während der zwei Akte, die ſtändig mit der Mimikkunſt 17 Schauſpielers Harold Lloyd ausgefüllt werden, kommt man 1 aus der heiterſten Stimmung heraus.— Das Gegenſtück iſt e Verfilmung der traurigen geſchichtlichen Hiſtorſe Ludwigs XIV. luſt der unglücklichen Marie Antoinette, der ſchönen und lebens⸗ 6 igen Tochter der Kaiſerin Maria Thereſia. Wem der Lauf dieſer verſhichte bekannt iſt, iſt erſtaunt, mit welchem Geſchick die Regie es i tand, aus Wahrheit und Dichtung, aus Natur und Kunſt ein hervorzuzaubern, das ſtets den Beifall der Beſchauer fin⸗ * wird. Nur iſt zu beklagen, daß eben nur die tragiſchen Momente 15 dem Leben dieſes Fürſtenpaares hervorgehoben, während die affereſſanten Tage ihres Verſailler Auſenthaltes faſt ganz wegge⸗ en wurden. Mit Spannung und tiefem Mitgefühl verfolgte man 15 7 Akte, bewunderten die herrlichen Koſtüme am fürſtlichen Hofe, 725 wahrheitsgetreue Aufnahme der Verſailler Gärten, das veben Treiben im Schloß und die Intrigien des Kardinals Rohan e der Königin Die Revolten und politiſchen Begebenheiten 20 erſailles ſind ebenſo lebensvoll dargeſtellt wie das Ende. Sehr Todeiſend iſt die Gerichtsverhandlung und die Verurteilung zum 0 Königspaares. 81 St. Schauburg. Der Film„Fahrendes Volk' enthält eine Feunerrsmantik. die aus falſchem Mordverdacht genährt und zum 8 führt. Die Handluna iſt nach dem norweaiſchen Roman ſind everin Lichlein„Der Letzte ſeines Geſchlechts“ gearbeitet. Es 15 lo keine neuen Motive, dagegen hat die Reqie der Handlung tue Reize verliehen. Da faſt jede Szene im freien ſpielt. kommt ſtell intereſſeante Landſchaft aut zur Geltung und auch die Dar⸗ eüs bleibt nicht ohne Reiz und Ahnthmus. Kräftia in der Naturda erweiſt ſich der zweite Film Die weiße Welt, ein wourirdrama in 5 Akten, bei dem der Juſchauer einige Hochgebirgs⸗ 3—5 auf einer gefährlichen Beſtejaung der Zuaſpitze bealeitet. Nröchten Aufſtieg ſieht man Naturbilder von aigantiſcher Größe, ſe einge Schneefelder mit den heimtückiſchen Gletſcherſpalten, in ſe iner der Touriſten ſtürzt. Jeder Naturfreund wird dieſem Film Bewunderuna zollen. Alt 0 Balaſttheater. Daß das Thema„Liebe“ auf Jung und Und och ſeine alte Anziehungskraft ausübt. zeiate der qute Beſuch. 8 es ſicher anzunehmen, daß es ſedem gefallen hat. In dem „Im Rauſche der Leidenſchaft“ ſchwingen Rah ten der Liebe von Dur bis Moll. Das in einen aroßen ſo feczen aeſvannte Spdel klingt auf in einer Liebe ſo aroß. ſo ſchön. 18 und rein. wie ſie wohl nur in einer ſoraloſen Luft gedetdt. gründlicntam ſchwingen die Schweſtern mit und treiben ihr uner⸗ zudliches verwirrendes Spiel. Wie Pavierſchlangen im Faſchinas⸗ bier in umberfliegen, ſich verſchlingen und zerreißen. ſo formt ſich ſucht Adauſe der Leidenſchaft die Liebe. Liebe, die nur ſich ſelbſt und di iebe die ſchwach und haltlos ſich treiben läßt. bis ſie erliegt, erlif 5 die Opfer über Opfer brinat und aufrecht bleibt und nicht 55 bildet das Leitmotiv dieſer Symphonie. Im Mittelvunkt durch indlung ſtett Maroella Albanſ als Renate und kräat das Canze ihr ſeelenvolles Spiel. Um ſie aruppieren ſich eine Reihe von Ein lecn lodaß die aanze Handluna zu einem Erlebnis wird.— 5 e umd froheres Gebilde iſt der Fülm„Erotikon“, ſpielt. gue. Schwedin Tora Teſe als Frau Irene die Heldenrolle —8 Hier iſt die Liebe nicht die ſchicktalhafte Boberrſcherin. ſon⸗ Perlenſchnur in einem ſchönen Schmuck. Mit Ele ganz und gener Ironie gibt ſie ihre Diſſertation über die Liebe. Tagungen Badiſch-pfälziſche Zimmermeiſter mei ſterden-Baden, 25. Juli. Der 4. Badiſch⸗pfälziſche Zimmer⸗ gleichn ertag findet im Anſchluß an die Generalverſammlung des 0 e Verbandes am Sonntag, den 27. Juli vormittags 10 nun ſt Kurhausſaale zu Baden⸗Baden ſtatt. Auf der Tagesord⸗ diß 9 ſtehen wichtige fach⸗ und volkswirtſchaftliche Fragen. Der ba⸗ ung Staatspräſident Dr. Köhler hat ſein Erſcheinen auf der Ta⸗ beſezten ſichere Ausſicht geſtellt. Da auch die Zimmermeiſter der inem n Pfalz in dieſem Jahre wieder erſcheinen können, darf mit ſehr ſtarken Beſuch der Tagung gerechnet werden. 8 ANus dem Lande Führer deidelberg. 25. Juli. Geſtern abend fund eine Sitzung der mit dem amtlicher Fraktionen der Rathausparteien in Gemeinſchaft ürgerm Stadtverordneten⸗Vorſtand ſtatt, um Stellung zu der Ober⸗ berger Taltereriſe zu nehmen. Die Mehrheit ſtellte laut„Heidel⸗ 9 agblatt“ feſt, dem Oberbürgermeiſter ſei das zur Amtsfüh⸗ wirt ſelfe derüche Vertrauen nicht entzogen, weshalb er erſucht ein Rücktrittsgeſuch zurückzunehmen. Heldelbseldelberg, 25. Juli. Vom 14. bis 17. September wird in In An rg der allgemeine Deutſche Erzlehungstag ſtattfinden. deuſ ch. duß daran die Tagung der Pfychopathenfürſorge und der dem ga Jugendgerichtstag. Dieſe Verſammlungen werden aus 2 eime den Reiche ſtark beſucht ſein.— Ein über die Gemarkung ſchla n niedergegangenes Gewitter war von ſtarkem Hagel⸗ Fru chtſeldegeite, ſodaß die unmittelbar vor der Ernte ſtehenden 10 er ſchwer mitgenommen worden ſind. wart Aucaäuſel b. Bruchſal, 25. Juli. Als der 49jährige Bahn⸗ Güterzu guſt Müller auf der Strecke Kirrlach—Neulußheim einem Schn ell 9 ausweichen wollte, wurde er von einem daher brauſenden 8;6ceabt und getötet. ſtehende Lanpun b. Bretten, 25. Jul! Der in den 40er Jahren ſtürzt 55 Friedrich Leicht hat ſich in die Kraichbach ge⸗ 2 gelneben e nunken. Finanzielle Sorgen ſollen ihn in den Saig b deten 9 b. Neuſtadt i. Schw., 26. Jull. Das Haus der ermor⸗ liſche Sua Köpfer iſt von der Gemeinde Saig an die katho⸗ burg ver m fenverbindung Germania⸗Hohentwiel von Frei⸗ 5 fand tetet worden, da ſich kein geeigneter Handwerker als richtet und 1 Grab der Eheleute Köpfer iſt jetzt ſchön herge⸗ Spruch trä 1. einem ſchlichten Grabſtein geſchmückt, der folgenden einander 7„Die Beiden gingen ſtill durchs Leben,— Gott und auch im Tode— eines Mörders ſündige Hand,— Sie ü and. ſalig 15 11 b. Bonaueſchingen, 26. Jull. Bei einem Gewitter tz in die Scheune des Wilhelm Hug ein, aus der nichts ehr gerettet w i erden konn fielen den Flammer 3 bpfer ön Wagen Heu und die Scheuer * Aleiner Grenzvertehr und Ausflugsverkehr am Bodenſee. 14, Im klei teilun emen Grenzverkehr am Bodenſee ſind nach einer Mit⸗ den, dde für dagiſrabe Lindau jetzt Veſlhanungen wor⸗ kantonen de 85 Ausflugsverkehr nach Vorarlberg und den Grenz⸗ und.-Rod, chweiz, St. Gallen, Appenzell, Thurgau,.⸗Rhod en bringen. 5 weſentliche Erleichterungen und Verein achungen Ausländern 8105 kann der Stadtrat in Lindau allen Deuſchen und bild verſehen ie im Beſitze eines Reiſepaſſes oder eines mit Licht⸗ ſichtvermerk 805 Perſonalausweiſes ſind, ohne weiteres den Ausflug⸗ für die einmalt den Paß eintragen. Gültig iſt dieſer Sichtvermerk im Beſtimmn ige Einreiſe und für ein n Aufenthalt von drei Tagen ült dieſer B ennnend. Für das angrenzende öſterreichiſche Gebiet Firol) für lediglich für das Land Vorarlberg(nicht auch iſt. daß der chweiz in den erwähnten Grenzkantonen. Weſentlich ber Friedrich intritt in die Schweiz außer von Lindau aus, auch ſolgen kann, 2lſpaſen, Konſtand od. Bregenz— St. Margarethen er⸗ wird. ichtig ſo daß eine gewiſſe Freiz gigkeit ſchon gewährt die Eintragudoilt auch, daß in Lindau beim ſtädtiſchen Paßamt, das tags von—1 der Sichtvermerke vornimmt, auch Sonntag vormit⸗ tichtet iſt. A 1 Uhr Dienſt für die Sichtvermerkeinholung einge⸗ luns anl Sonstagen ib banaßam und nachmit⸗ n 2 vormittags geöffnet. Für die 2 9 des Sichtvermerks wird eine kleins Gebühr e s Gerichtszeitung Amksgericht Mannheim Ein ſtädtiſcher Beamter und ein Baumatrrialienhändler wegen Beſtechung verurteilt * Mannheim, 25. Juli.(Sitzung des Schöffengerichts, Abt..) Vorſitz: Amtsgrichtsdirektor Dr. Kley. Schuffen: Guſtar Birt⸗ ner, Schmied in Käfertal, Heinrich Ernſt, Ingenieur hier. Ver⸗ treter der Anklagebehorde: Staatsanwalt Luppold. Zur Verhanclung ſteht eine Beſtechungsangelegen, heit, die jeit geraumer Jeit die Aufmerkſamkeit weiteſter Kreiſe ber hieſigen Bevöckerung, beſonders aber unter den Vertretern der Bauunternehmer und Baumaterialienhändler in Anſpruch nimmt. Angetlagt ſind der 45jährige, verheiratete Kaufmann und Bau⸗ naterialtenhändler Georg Schüßler aus Darmſtadt und der 47jährige, verheiratete ſtäbtiſche Bauinſpektor Emil Gottlieb aus Karlsruhe, beide wohnhaft in Mannheim. 8 25 Der Angeklagte Schüßler hatte als Baumaterialienhändler ein berechtigtes Intereſſe daran, von der Stadt Mannheim Lieferungen von Zement, Backſteinen, Röhren u. dergl. für die Siedelungs⸗ bauten und Kleinwohnungen zu erhalten. Nach ſeiner Angabe ging er aber ſtets leer aus. Eine geordnete, e Ge⸗ ſchäftsbehandlung war auch auf dem techniſchen Reviſionsbüro des ſtädtiſchen Hochbauamts zurzeit der Inflation und Geldverſchiebung nicht mehr möglich, da die Baugenoſſenſchaften auf Lieferung der Materialien drängken, die Preiſe der Materialien täglich ſchwankten und eine raſche Entſckließung inbezug auf Zuſchbagserteilung ein Gebot der Stunde war. Schüßler wandte ſich nun zur Erlangung von Aufträgen an den beim techniſchen Reviſionsbüro tätigen Bau⸗ inſpektor Gottlieb. Der Angeklagte Schüßler gibt heute zu, dem Gottlieb Geld⸗ beträge in Form von Gewinnanteilen gegeben zu haben, beſtreitet aber, daß er bei ſeiner eeeee in irgendeiner ſtrafbaren Abſicht gehandelt hat. Dda er früher keine Berück⸗ ſichtigung bei Lieferungen gefunden, ſchloß er mit Gottlieb ein Abkommen, wonach dieſer 50 Proz. des Reingewenns erhalte. Nach Veröffentlichung einer ſiadi Submiſſion kam das Amgebot der Firma Kloos ein, auf telephoniſche Nachricht ging Schüßler in die Privatwohnung des Inſpektors Gottlieb, dieſer übergab ihm das ſchriftliche Angebot der Firma Kloos, das Schüßler dann mit nach Hauſe nahm und zur Anfertigung ſeine⸗ eigenen Angebotes benützte. Aufgrund ſeines Angebots erhielt Schüßler auch die Lieferung. Im November 1923 hat mir, wie Schüßler ausführt, Gott⸗ lieb telephoniſch einige Waggons Portland⸗Zement aus Hardherm angeboten; ich lehnte jedoch ab, da ich gewohnt war, Zement nur von Syndikaten zu beziehen. Gottlieb wollte mich hierwegen in die Unterſuchung hineinziehen, ich weigerte mich jedoch, Ausſagen in dem von ihm gewünſchten Sinne zu machen, da ich mich nicht der Gefahr der Verfolgung wegen Meineids ausſetzen wollte. Der Angeklagte Gottlieb macht heute über den Hergang be! Vergebung der Lieferungen ganz andere Ausſagen als während der Vorunterſuchung. Gottlieb gibt zu, im Jahre 1923 einen Teil des Reingewinns erhalten zu haben. Schüßler habe ihm ſtets geſagt, das ſei der Gewinnanteil, wenn er ihm Geld in die Privatwohnung gebracht habe. Später habe er zu Schüßler geſagt, daß er kein Geld mehr annehmen könne wegen der Bedenken ſeiner Frau. Wieviel Geld Gottlieb bekommen hat, weiß er nicht mehr. In der Aufſtellung des Schüßler ſeien viele Unſtimmigleiten ent⸗ halten. Gottlieb will die Angebote ſtets an alle Unternehmer weiter⸗ gegeben haben, eine Bevorzugung des Schüßler habe nie⸗ mals ſtattgefunden. Schüßler habe die Angebote anderer Firmen nur dann erhalten, wenn er ſelbſt ſchon ein Angebot eingereicht ge⸗ habt hätte. Den Zuſchlag habe Gottlieb erſt nach Rückſprache mit dem Abteilungsvorſtande gegeben. Hierauf erſtatten die fünf Sachverſtändigen, Oberbaudirektor Gehring, Baurat Groß, Architektnt Kuld und Baudirektor a. D. Perrey ihre Gutachten. Dieſe ſprachen ſich dahin aus: Wenn Gottlieb Gelder für ſeine amtliche Tätigkeit annahm, ſo ſei dies zu beanſtanden.— Die Laſt der Verantwortung für die Zu⸗ teilung der Lieferungen hatte ſtets das techn. Reviſionsamt. Der Gewinnanteil von 50 Proz. mache die Sache für Gottlieb ſehr be⸗ denklich. Das Submiſſionsweſen ſei in normalen Zeiten genau nach den Vorſchriften behandelt worden. Bei den ſpäteren Infla⸗ tionsgeſchäften ſei dies unmöglich geweſen, da alles drängte und die Preiſe ſtündlich ſchwankten. Schnelle Entſchließung war daher unvermeidlich. Der Staatsanwalt ergreiſt das Wort zur Anktage⸗ begründung und führt u. a. aus: Die Stadt Mannheim könne allein als wirtſchaftliche Trägerin des ganzen hier in Vetracht kom⸗ menden Lieferungsweſens angeſehen werden. Der Angeklagte Gott⸗ lieb ſei verpflichtet geweſen, bei Vergebung der Lieferungsardetten jedesmal die Genehmigung des Abteilungsvorſtandes einzuholen, auch in den Zeiten der Umwälzung und Geldverſchiebung. Auch wenn Beamte nach Lage der Zeitumſtände gezwungen ſeſen, ſelbſt raſch zu entſcheiden, ſo bleibe doch der amtliche Charakter der Tätigkeit beſtehen. Der Angeklagte Schüßler habe 50 Proz. des Reingewinns vertragsmäßig dem Oberſtadtinſpektor Gottlieb zuge⸗ ſichert, dieſer habe bei Zuteflung der Materiallieferungen mitgewirkt und für Amtshandlungen Gelder angenommen, es liege ſomit Verletzung der Amtspflichten vor, wie dies auch aus einer Entſcheidung des Reichsgerichts klar hervorgehe. Der Ange⸗ klagte ſei zu beſtrafen, mildernde Umſtände ſeien Fuzubilligen. doch müſſe Sorge getragen werden, daß Beamten das Bewußtſein ihrer Stellung und tadelsfreie Pflichterfüllung ſcharf eingeprägt wird. Der Staatsanwalt beantragt gegen Gottlieb eine achtmonat⸗ liche Gefängnisſtrafe, eine Geldſtrafe nicht unter 300 M. und den Ausſpruch dauernder Unfäh'gkeit zur Vekleidung öffentlicher Aemter. Was den Angeklagten Schüßler betrifft, ſo der Staatsanwalt fort, ſo habe Schüßler gewußt, daß die Zahlung ſolcher Gelder — 18 en ſei, die Geldannahme zweifellos ſeine Pflichten verletzt habe. gen Schüßler beantragt der Staatsanwalt eine angemeſſene Geſdnenestaſe Das Gericht hat folgendes Urteil erlaſſen: Der Angeklagte Georg Schüßter wird wegen Beſtechung zu einer Geldſtrafe von 800 Goldmark, im Unbeibringungsfalle zu einer Gefäng⸗ nisſtrafe von 4 Wochen, der Angeklagte Emil Gottlieb wegen Be⸗ ſtechung zu einer Gefängnisſtrafe von 5 Monaten ab⸗ züglich 1 Monat Unterſuchungshaft und zu einer Geldſtrafe von 300 Mark— hilfsweiſe zu weiteren 14 Tagen Gefängnis ver⸗ urteilt. Die zur Bekleidung öffentlicher Aemter wird dem Angeklagten Gottlieb auf die Dauer von drel Jahren aberkannt. Der vom Angeklagten Gottlieb erzielte Ge⸗ winn von 500 Goldmark wird eingezogen. In den Urteilsgründen iſt u. a. ausgeführt: Schüßler und d Gottlieb haben vereinbart, daß 50 Proz. des Reingewinns dem Gottlieb zufließen ſollen. Gottlieb hat für die Zuteilung von Lie⸗ ferungsaufträgen tatſächlich die Hälfte des Gewinns erhalten. Ar⸗ beiten für ſlädtiſche Siedelungsbauten ſeien in Frage geſtanden und Gottlieb habe unſtreitig als Beamter gehandelt auch den Zeiten der Inflation, in der wohl die beſtehenden Vorſchriften nicht immer genau eingehalten werden konnten. Gottlieb habe eine veramwor⸗ tungsvolle Stellung inbezug auf die Zuteilung der Lieferungen ein⸗ genommen. Es ſei außer Zweifel, daß alles, was mit dieſer Zutei⸗ lung von Lieferungsauftrögen in Zuſammenhang ſtehe, als zu ſeinen Dienſtpflichten gehörig gelten müſſe. Gottlieb ließ ſich eine Pflichtverletzung zu ſchulden kommen. Kein Beamter dürfe Handlungen vornehmen, die ſeinen Dienſtvorſchriften widerſprechen. Dieſe Anſicht teile auch das Reichsgericht in einer Entſcheidung vom Jahre 1916. Was den Angeklagten Schüßler betreffe, ſo müſſe dieſer gewußt haben, daß Gottlieb durch Annahme der Gewinn⸗ anteile ſich der Verletzung einer Dienſtpflicht ſchuldig gemacht habe. Nachdem Schüßler ſich durch die Abtretung der Hälfte des Ge⸗ winns gleichſam dem Gottlieb verkauft hatte, muß er vom gleichen Augenblicke an der Strafbarkeit ſeiner eigenen Handlungsweiſe be⸗ wußt geworden ſein. Mildernde Umſtände wurden insbeſondere auch desholb zugebilligt, weil für die Stadt aus dem pflichtwidrigen Verhalten des Verurteilten Gottlieb keinerlei Schaden entſtonden iſt.(Verteidiger.⸗A. Dr. Ludwigs für Schüßler und.⸗A. Dr. Hirſchler für Gottlieb.) M. 5. Seite. Nr. 344 Amksgericht Mannheim *AMannuheim, 25. Juli.(Sitzung des Amtsgerichts S. G.). Vor⸗ ſitz: Amtsrichter Dr. Leſer. Vertreter der Anklagebehörde: Referen⸗ dar Röderer. Der 34jährige, verheiratete Tapezierer Heinrich Mayer aus Worms iſt wegen Körperverletzung angeklagt. In der Nacht vom 13. April d. Is. morgens 1 Uhr geriet er vor dem Hauſe G 6, Nr. 17 mit einem Lagerverwalter in Wortwechſel. Im Verlauf dieſes Streites brachte Mayer dem Lagerverwalter einen Stich in den Sberarm bei und traktierte ihn mit Fußtritten. Der Verletzte mußte ins Krankenhaus verbracht werden. Der ſchon viermal angeklagte Mayer wurde heute wegen Körperpverletzung in 2 Fälen zu einer Gefängnisſtrafe von drei Monaten 2 Wochen abzüglich zwei Wochen Unterſuchungshaft, verurteilt. Der 36jährige, verheiratete Schloſſer Michael Eſſert aus Deſt⸗ ringen iſt der Hehlerei beſchuldigt. Anfang Dezember v. Is wurden aus dem Keller einer Reſtauration in 4 acht Kiſten Likör ge⸗ ſtohlen. Die 7 Haupttäter ſind bereits früher abgeurteilt worden, der 8. Mittäter, Michael Eſſert, hat ſich heute zu verantworten. Er iſt vielſach vorbeſtraft. Der Angeklagte wurde wegen Hehlerei zu zwei Monaten Gefängnis, abzüglich 3 Wochen Unterſuchungs⸗ ft, verurteilt. 5 45 Der 20jährige Maurer B. aus N. hat ſich wegen Diebſtahls zu verantworten. Am 11. Dezember v. Is. entwendete er gemeinſchaft⸗ lich mit drei anderen Perſonen, die bereits hierwegen abgeurteilt ſind, im Neckarauer Walde 2 Ulmenſtämme und einen Weidenbaum In der heutigen Hauptverhandlung ſtellte ſich heraus, daß B. ledialich die von den anderen Tätern geſtohlenen Stämme nach Haus⸗ hofſen half, ſich alſo nur der Begünſtigung ſchuldig machte. Erkannte Strafe: Zwei Wochen Gefängnis. M. Sportliche Kundſchau Pferde port 1231 Pferde für Baden-Baden. Ebenſo wie die Hauptnummern ſchnitten auch die anderen Konkurrenzen des Großen Baden⸗Badener Rennwoche beim jetzt erfolgten Meldeſchluß ganz hervorragend ab. Für die 30 Rennen des am 22. Auguſt beginnenden fünftägigen Mee⸗ tings liegen insgeſamt 1231 Unterſchriften vor, was den glänzen⸗ den von 41 Meldungen pro Rennen ausmacht. Am ſtärkſten iſt naturgemäß die Beſetzung der Handicaps. Das Alte Badener Jagdrennen über 5600 Meter fafnd 23, das Große Badener Jagdrennen über 5000 Meter 37 Bewerber. Schwimmen * Amerikaniſche Schwimmer in Ungarn. Nach einer Wiener Meldung ſoll es dem ungariſchen Schwimmverband gelungen ſein, eine Reihe hervorragender Mitglieder der amerikaniſchen Olympia⸗ mannſchaft, darunter das Schwimmwunder Weißmüller ſowie den Sieger im olympiſchen Bruſtſchwimmen Skelton, für eine Tourne nach Ungarn zu gewinnen. Die Amerikaner ſollen am 24. Auguſt in Bu dapeſt eintreffen. Die Verhandlungen mit der ſieg⸗ reichen franzöſiſchen Mannſchaft im olympiſchen Waſſerballturnier haben ebenfalls einen günſtigen Verlauf genommen. Die Franzoſen ſollen im Herbſt einige Wettſpiele in der ungariſchen Hauptſtadt aus⸗ tragen. Boxen „Carpentier abermals geſchlagen. In den Newyorker Pologrounds gelangte am Dienstag vor einer rieſigen Men⸗ ſchenmenge der Kampf zwiſchen dem amerikaniſchen Halbſchwer⸗ gewichtsmeiſter Zene Tunney(der ein Bayer zu ſein behauptet) und dem Franzoſen Georges Carpentier zur Entſcheidung. Das Treffen ging laut Beſchluß der Newyorker Boxkommiſſion um den zurzeit unbeſetzten Weltmeiſtertitel im Halbſchwer⸗ gewicht über 10 Runden.— Gene Tunnen ſchlug ſeinen Gegner, der noch vor wenigen Wochen gegen den ſtarken Tom Gibbons zehn Runden ſtandgehalten hatte, bereits in der dritten Runde entſcheidend und ſicherte ſich damit den Weltmeiſtertitel.— Nähere Einzelheiten über den Verlauf des Kampfes liegen noch nicht vor. * Die amerikaniſchen Boxer kommen nicht. Der Verlag des Berliner Fachblattes„Boxſport“ hat ſich bemüht, die amerikaniſchen Amateurmeiſter im Boxen nach Berlin zu bringen, wo ſie gegen die deutſchen Meiſter antreten ſollten. Alle Bemühungen waren aber vergebens. Ebenſo wie den Leichtathleten wurde auch den Boxern ein Kampf in Deutſchland nicht geſtattet. Darüber braucht man ſich nicht zu wundern, denn nach allem, was man hört, feierten auf der Pariſer Olympiade nationaler Chauvi⸗ nismus und Verquickung von Politik und Sport förmliche Orgien. * Der Internationale Boxkongreß, der in Paris abgehalten wurde, ſetzte die Liſte der Europa⸗ und Weltmeiſter wie folgt feſt: Europameiſter: Fliegengewicht: Montreuil⸗Belgien; Bantam: J. Brown⸗England; Feder: Hebrans⸗Belgien; Leicht: F. Bretonnel⸗Frankreich; Welter: Piet Hobin⸗Bel⸗ gien; Mittel: Roland Todd-England; Halbſchwer: Clement⸗ Schweiz; Schwergewicht: Erminio Spalla⸗Italien.— Welt⸗ meiſter: Fliegen: Pancho Villa⸗Amerika; Bantam: Abe Goldſtein⸗Amerika; Feder: J. Dundee⸗Amerika; Leicht: B. Leonard⸗Amerika; Welter: Mikey Walker⸗Amerika: Mittel: Harry Greb⸗Amerika; Halbſchwer: unbeſetzt; Schwerge⸗ wicht: Jack Dempſey⸗Amerika. 5 * Deutſchland im Internationalen Boxverband? Der Inter⸗ nationale Amateur⸗Box⸗Verband hielt in Paris anläßlich der olym⸗ piſchen Spiele ſeinen 2. Kongreß ab; bei dem 19 Nationen ver⸗ treten waren. Neu aufgenommen wurden: Ungarn, Spanien. Uruguay, Littauen, Argentinien und Luxemburg. Das Auf⸗ nahmegeſuch Deutſchlands wurde nach mehrſtändiger Debatte im Prin zip trotz lebhaftem Widerſpruchs Belgiens vom Kongreß angenommen, doch ſoll er vorher dem Olympiſchen Komitee zur Begutachtung vorgelegt werden. Belgien vertrat den Standpunkt, Deutſchland müſſe erſt einmal in den Völkerbund auf⸗ genommen werden, ehe man zu einer Aufnahme in internationale Sportverbände ſchreiten könne. Weiterhin wurde beſchloſſen, vom Jahre 1925 an in jedem Erdteil Meiſterſchaften zum Austrag zu bringen, und zwar in Europa, Amerika, Afrika und Auſtralien. Die Europameiſterſchaften 1925 ſollen in England oder Schweden zur Durchführung gelangen. Allgemeſnes Baden-Badener Sportwoche. Die Stadt⸗ und Kurverwaltung Baden⸗Baden plant eine Reihe größerer ſportlicher Veranſtaltungen, die unmittelbar an die Internationalen Pferderennen(letzter Tag 31. Auguſt) anſchließen und die ganze erſte Septemberhälfte aus⸗ füllen ſollen. Der Turnierklub ſowie die übrigen Baden⸗Badener Sportvereine haben ihre Mitwirkung in Ausſicht geſtellt. Beſondere Veranſtaltungen ſind für die beiden erſten Sonntage im September vorgeſehen, darunter ein großer eier Tne Die Ausarbeitung es Programms, in dem Golfturnier, Tennisturnier, Tontauben⸗ ſchießen, Kleinkaliberſchießen und Tanzturnier bereits feſtſtehen, wurde einer beſonderen Arbeitskommiſſion übertragen, die ihre Tätigkeit bereits aufgenommen hat. * Kongreß der internatſonalen Radfahrerverbände. In Paris tagten die Vertreter der an den olympiſchen Konkurrenzen einge⸗ ſchriebenen Radfahrerverbände. Die Konferenz zerfiel in zwei Teile und behandelte die Angelegenheiten der Union Cycliſte Internationale und der olympiſchen Konkurrenzen. In die U. C. J. wurden auf⸗ ypten, Chile, Lettland und Südafrika, während das Aufnahmegeſuch Bulgariens ſpäter behandelt wird. Der Gasbadeofen. Der störungstreie und billige wetrieb„on Gasbadedfen und Warmwasserapparaten hängt wie bei allen Gasapparaten vom icigen Veibennungsvorgang ab Verschieden gioß biennende scnräg oder ineinander b ennende Flammen lassen dataut schiſeßen oaß die ieinen Bienneröfnungen veistopft sind Geruch nach un- velbianntem Qas, läßt auf Stauung der Heizgase duten unrehtigen Abzug od schlechte Regulterung der Gaszufuhr schließen Verrußung des Ofens und chlechte Heizwikung sind die Folge Da durch richtige Eimegullefung und Reingung des Ofens und der Brennet die Heizwirkung auferordentlich günstig beeiuflußt und Zeit und Geld gespart wird, empliehſt es sich Gasbade- sowie Warmwasserapparate mindestens alle 2 Jahre durch einen Installateur nachsehen zu lassen. 101 8. Seite. Nr. 344 Samskag, den 26. Juli 1924 Lieber General Anzeigerl 15 Ausſchütteln von Teppichen, Staublumpen und unreinen Klei⸗ dungsſtücken auf die Straße, insbeſondere aus oberen Stockwerken. 2. Teppichklopfen vor 9 Uhr morgens, 3. Verwendung von ſogen. Schnelläufern von Kindern auf den ede— eeee rechmaſchinen, Verwendung derſelben bei offenem Fenſter in Straßen und Gehöften, 5 Benf 5. Verwendung von Motorrädern in den Straßen der Innen⸗ ſtadt zu Luxus⸗ oder Prüfungszwecken, 6. Exlaubnis zur Benutzung von Fahrrädern durch Kinder, 7. Mitfahrt von Kindern oder Säuglingen auf Fahrrädern. Wer für die Zulaſſung der Gebräuche in den 7 vorſtehenden Punkten iſt, möge einen begründeten Gegenartikel bringen; wer nicht dafür iſt, rechnet mit einer ſofortigen Abſtellung der Gebräuche und ergehe ſich in Stillſchweigen; die maßgebenden Stellem werden für das weitere ſorgen.. St. * „Einzug der Gas⸗ und Stromrechnungen (Eine Erwiderung) Es ſchrieb ein Einſender an den General⸗Anzeiger(ſiehe Priefe vom letzten Samstag), er leſe mit Erſtaunen, daß die Direktion der Gas⸗ und Elektrizitötswerke ein Ableſen der Gas⸗ und Elektrizitäts⸗ meſſer im Monat Juli nicht vornehmen, ſondern denſelben Rechnungs⸗ betrag wie für den Juni erbeben leſſe. damit die betreſſenden Beam⸗ ten in Urlaub gehen können. Er glaubt eine Benachtefligung der Verbraucher, weil im Juni der größte Gasverbrauch in den Sommer⸗ monaten ſei. Auch beklagt er ſich, daß, da der Gas⸗ und Strompreis ſchon für den Monat Juli ermäßigt worden ſei, und zwar beim Gas von 17 auf 16 Pfennig pro Kubikmeter, die Julirechnung noch mit dem höheren Gaspteis eingeſetzt ſei. Hierzu teilt uns die Direktion der Städt Gas⸗, Waſſer⸗ und Glek⸗ trizitätswerke Mannheim folgendes mit: Der Einſender befindet ch in einem Irrtum, wenn er glaubt. es ließe ſich das Ableſen r 80 000 Waſſer⸗, Gas⸗ und Strommeſſer in der Stadt Mannheim durch einen Erſatzmann(für einen in Urlaub befindlichen Angeſtellten) ſo ohne weitere Koſten ermöglichen. Die Angeſteſften der Werfe haben ihre, die Arbeitsſtunden vollſtändig ausfſüllende Leiſtung läg⸗ lich zu vollbringen. Wenn ein Angeſtellter fehlt, ſo muß ein Erſatz⸗ mann mit vollem gleichen Koſtenaufwand für ihn eingeſtellt werden. Ein Ableſer muß täglich ſeine 195 Meſſer ableſen. Es wird damit auch dem Einſender klar werden, daß allein duech das Einſparen der 80 000 Ableſungen für einen Monat die geſamte Bürgerſchaft Mann⸗ heims eine recht günſtige Geldeinſparung ſich ergibt, eine Ein⸗ ſparung, die von ihm ſicherlich doch dann gern angenommen wird, wenn er weiter noch vernimmt. daß er ſich auch daxin geirrt hot, daß der Juni⸗Gasverbrauch in Mannh. ein höherer ſei als der Juli⸗ Gasverbrauch. Er war eher niederer— ſchon auch deshalb, weil der Juni 30 Tage, der Juli dagegen 31 Tage hat. Infolgedeſſen iſt auch der von dem Einſender weiter gezogene Schluß, es würde der Em⸗ pfänger einer Gasrechnung für den Juli dadurch, daß der gleiche Betrag wie im Juni erhoben wird, etwas vorauszahlen, unrichtig. Es muß hierbei auch ganz beſonders noch berückſichtigt werden, daß ja die Rechnung für den Juli⸗Verbrauch(angenommener Juni⸗Ver⸗ brauch) genau zur ſelben Zeit zur Zahlung vorgezeigt wird, zu der auch ſonſt in den einzelnen Monaten die Rechnung zur Vorzeigung gelangt. In einem hat der Einſender recht. Die Gas⸗ und Strom⸗ Preisermäßigung, die von der Direktion bereits ab Juli in Vorſchlag gebracht und die von den ſtädtiſchen Kollegien auch genehmigt wurde. kann infolge der Nichtableſung der Meſſer im Juli erſt im Auguſt gutgeſchrieben werden. Wenn man aber berückſichtigt, daß der mitt⸗ jere Gasverbraucher beiſpielsweiſe einen Monatsverbrauch von 30 bis 40 Kubikmeter aufzumeiſen hat, ſo wird man nicht ernſtlich von einer Schädigung des Verbrauchers ſprechen können, wenn er 30—40 Pfennig Preisermäßigung aus dem Monat Jult erſt einen Monat ſpäter, d. h. auf der Auguſt⸗Rechnung gutgeſchrieben bekommt. 838— Sküdliſches Freibad Die verſchledenen Eingeſandt betr. das 5 7 im in habe ich als alter Freund der Rheinbäder ſtets mit Intereſſe 8 zuletzt mit großer Genugtuung vernommen, daß der verehrl. Stadtrat auf die mehrfachen Anträge in der vorletzten Bürgerausſchußſitzung hin in richtiaer Würdiaung der Dinge Per⸗ anlaſſung vahm. das Eintrittsgeld fallen zu laſſen, welche Maß⸗ nahme gewiß bei allen Vadbeſuchern den angenehmſten Widerhall gefunden hat. In den letzten Briefen im„General⸗Anzeiger“ tritt nun nochmals ein Petent auf. der unter Anführuna eines wenia ſtichbal loen Grundes das Perlangen erhebt. man möge die Bade⸗ zeit des ahends noch über 8 Uhr hinaus verlängern. Darauf dränat es mich, folgendes zu erwidern: Meines Erachtens iſt dies denn doch zu viel verlanat. und wenn es mit ſolchen Wünſchen ſo weiter oinge. ſind wir am Ende cezwungen. für deren Ausführung gleich Tag⸗ und Nachtſchicht einzufübren. Die Stadtoerwaltuna zeiate doch in der Bewilliaung von ſo Verſchiedenem weitgehendes Ent⸗ degenkomwen. was dankbar anerkannt werden muß. Darnach ſollte das badende Publikum es ſich mit dem derzeitigen muſtergültigen Boetriebe unterer hieſigen ſchönen Badeanſtalten ſetzt genügen laſten. Ohpedies trütt mit dem Beoinn des Monats Auauſt. bis wohin nur eine kurze Spanne Zeit lieat, um 8 Uhr des abends bereits die Dämmeruna ein, wodurch der fraagl. Wunſch ſchon hinfällig wird, und ſchließtlich ſteyt feſt, daß für ein richtia genommenes Bad der Aufentbalt von 10 Minuten im Waſſer zur Erreichung der ge⸗ nlanges Herum⸗ wünſchten Abkühlung nollguf genßgat und ſtunde 15 Mannteimer General · Anzeiger(Abend · Aus gabe) liegen mehr ſchadet wie nützt. Auch hier iſt die Nutzanwenduna de⸗ Sprichwortes angebracht:„In der Kürze liegt die Würze“. Ein alter Freund des Vater Rheins. * Geſundheitsſchädliche Juſlände beim Straßenverkauf Die neue Milchverkaufsordnung des Bürgermeiſteramts der Stadt Mannheim, wonach Milch nur in Verkaufsräumen. in denen beſtimmte abgepackte Ware feilgehalten wird. verkauft werden darf, iſt vom geſundheitlichen Standpunkt der Hausfrau ſehr zu begrüßen. Damit verſchwindet von der Milch von ſelbſt der Geruch nach aller⸗ lei Waren. wie 3. B. Heringe, Limburger Käſe, Petroleum, Seife u. a.., wofür wir Frauen der Kontrolle dieſer Räume dankbar ſind. Weiterhin wäre ſehr zu bearüßen, wenn Obſt und Gemüſe auch in geſchloſſenen Verkaufsräumen zum Verkauf gelangen müß⸗ ten. denn man kann ſehr oft beobachten, wie Bettvorlagen, Boden⸗ teppiche uſw. gus den Fenſtern auf die unten vor dem Hauſe ſteyen⸗ den Wagen mit Lebensmittel ausgeſchüttelt werden, was ja auch verboten iſt. aber nicht beachtet wird Später findet man in dem Jemüſe oder Obſt allerlei unappetitliche Sachen die nicht dahln ge⸗ hören und bei manchen Ekel hervorrufen. Alſo das Obſt und Ge⸗ müſe darf nur in geſchloſſenen Verkaufsräumen verkauft werden, in denen eine Geſundheitskontrolle ſtattfinden kann. Die Handels⸗ erlaubnis ſollte nur erteilt werden, wenn genügend geſundheitlich einwandfreie Räume vorhanden ſind. Eine Hausfrau, die hier Abhilfe notwendia findet. * Mangel in den Leerungszeilen der Poſtbriefkäſten Nachdem die Poſt in anerkennenswerter Weiſe beſtrebt iſt, wie⸗ der die früher gewohnte Ordaung herbeizuführen, macht ſich doch noch der Mangel fühlbar, daß die Leerungszeiten der Brieffäſten bei der neuen Dienſteinteilung zu kurz gekommen ſind. So haben wir 3z. B. auf Lindenhof(am Gontardplatz und den angrenzenden Briefkaſtenſtellen) jeweils vormittags nur eine Leerung um 834—9 Uhr. Es wäre dringend nötig, noch eine Leerung vor 12 Uhr einzuſchalten, damit die Vormittagsbrieſe, die ja gegen 12 Uhr eingeworfen werden, noch den Mittagsſchnellzügen zugeführt werden können. Mit den angeſetzten drei nachmittäglichen Leerungen kann das Publikum zufrieden ſein. Ein Hauptmangel iſt aber, daß Sonntags überhaupt nur eine Leerung, und zwar nachmittags 2½—2½ Uhr, vorgeſehen iſt. Wäre es der Poſt nicht möglich, eine Leerung gegen Mittag und eine zweite abends vorzuſehen? Bei der jetzigen Einteilung ſchlum⸗ mern die Sonntags nach 2½ Uhr eingeworfenen Brieſe bis nächſten Morgen um 9 Uhr im Briefkaſten, was an einem Verkehrsplatz wie Mannheim dem Bedürfnis nicht gerecht wird. Einer der pielen Lindenhöfler, die dieſerhalb täglich vormittags und Sonntags die Briefe zur Bahn⸗ poſt tragen laſſen müſſen. Verbol von Wurſtwaren und Käſe Mein lieber Generall Mit Verwunderung leſe ich den in der Samstagnummer erſchie⸗ nenen Brief über das Verbot von Wurſtwaren und Käſe auf dem hieſigen Wochenmarkt. Ich als Verbraucher kann nicht verſtehen, wie die Verbraucher, welche in der betreffenden Sitzung mitgewirkt haben, für ein ſolches Verbot ſtimmen konnten. Es wäre intereſſant, zu erfahren, aus welchen Kreiſen die Verbraucher genommen waren.(Sicher nicht aus Arbeiter⸗ oder Mittelſtandskreiſen). Betrachten wir uns den Wochenmarkt, wie er im Winter ausſah. Gerade im Februar und März dieſes Jahres waren es dieſe Stände, welche anſingen, den Wochenmarkt zu beleben und ihm das Gepräge eines Marktes zu geben. Auch haben dieſe Wusſtwaren⸗ und Käſeſtände preisdrückend gewirkt und jede Hausfrau war zufrieden, ihren Bedarf auf dem Markte decken zu können und nicht mit beladenen Gemüſekörben in den Läden ſtehen zu müſſen. Auch waren Arbeiter und Angeſtellte in der Lage, ſich vor Beginn der Arbeitszeit ihren Früh⸗ ſtücksbedarf einzukaufen, da die Ladengeſchäfte erſt um 8 Uhr ihre Tore öffnen. Es muß den Wurſtwaren⸗ und Käſehändlern labend nachgeſagt werden, daß ſie ihre Ware ſquber und einladend zu Aus⸗ ſtellung Abra haben und die Hausfrau hatte dadurch eine viel größere Auswahl als in den Läden. Nun will Mannheim als einzige Stadt des deutſchen Reiches etwas verbieten, was zum Nutzen ſeiner Bepölkerung iſt. Sollten hier alte Beſtimmungen hindern, ſo gehören dieſelben in den Papier⸗ korb. Laßt den Markt auch einen Markt ſein und laßt alle Gegen⸗ ſtände des täglichen Gebrauchs auf dem Markt verkaufen, ſoweit ps Lebensmittel ſind. Dadurch wird der Preis niedergehalten und die Hausfrau freut ſich auf den Markt gehen zu können. Wenn es an⸗ ders kommt, ſo wird, ſobald die Obſtzeit wieder vorüber iſt, das Marktgebilde wieder ein ödes und leeres ſein. Auch wird mancher kleine Händler, welcher jetzt Steuern zahlt, auf unſere Koſten Er⸗ werbsloſenunterſtützung beziehen. Einige Verbraucher. * Alles Räſonnſeten nützt nichts Es wird ſoviel über die„armen Hausbeſitzer“ geſchrieben, daß ich auch einmol ein paar Worte ſagen möchte. Alle dieſenigen, die ſerhält, geſcweie denn eine Rente. ihr Geld der Sparkaſſe ulw. gegeben und ihre Pflicht durch Zeiche! Briefe an den„General⸗Anzeiger“ nung der Krieasauleihe erfüllten, baben durch die Inflation ihr Geld verloren. müſſen heute von vorne anfangen. haben alſo weder Kapital noch Zinſen. Was hat der Hausbeſitzer an Kapital ver⸗ loren? Sein Kapital— nämlich ſein Haus— hat er noch immer und ſeine Hypotheken mit zum Teil entwertetem Gelde zurückgezahlt. Verzinſt ſich jetzt ſein Haus nicht, ſo ſoll er froh ſein, daß er wenig⸗ ſtens noch ſein Kavital hat. Sein Haus erhält ſchon wieder Wert. Die Kleinkapitaliſten erhalten aber nichts mehr. Beſtünde Ge⸗ rechtiakeit, ſo wäre es Pflicht. den ganzen Hausbeſitz auch in den großen Verluſt⸗Wurſtkeſſel zu werfen, und auch der Hausbeſiter ſollte wieder von vorne anfangen. Es wäre die arößſtte Ungerechtia⸗ keit, dem Hausbeſitzer zu ſeinem ganzen Kapital auch noch die aanzen Vorkrieaszinſen zu geben. Deshalb, lieber Hausbeſitzer, beruhige Dich, anderen Leuten iſt es noch viel, viel ſchlimmer ergangen, und alles Räſonnieren nützt ſie niemals etwas. K. G. 9 0 Wie lange noch Entrechtung der Hausbeſitzer? Unter obiger Ueberſchrift ſtimmte in der letzten Samstag⸗Abend⸗ ausgabe ein entrechteter Hausbeſitzer ein langes Klagelied an. Der Herr Artikelſchreiber verlangt zunächſt ſchnellſte Erhöhung der Wohnungsmieten auf den Friedensſatz. Weiß der Herr auch, daß heute tauſende von Familienvätern nicht in der Lage ſind die 40prozentige Miete aufzubringen? Scheinbar iſt ihm dies bekannt, denn der menſchenfreundliche Herr ſagt ja ſelbſt:„Wer heute nicht Geld genug hat, um die Tagespreiſe für ſeine Unterhaltsbedürf iiſſe anlegen zu können, muß eben darben oder ſich zum mindeſten nach ſeiner Decke ſtrecken.“ Der entrechtete Hausbeſitzer überläßt alſo das Darben gerne den Anderen. Wie ſtellt ſich der Herr F. F. übrigens die Folgen vor, wenn nach ſeinem Wunſch heute die Wohnungszwangswirtſchaft aufge⸗ hoben, das Mieterſchutz⸗ und Mietengeſetz beſeitigt würde? Für Wohnungen würden Phantaſiepreiſe verlangt werden und wer die nicht anlegen könnte, würde eben auf die Straße geſetzt. Die Bau⸗ tätigkeit könnte bei der Geldknappheit doch nur in beſchränftem Umfange einſetzen. Ob die gegenwärtig Wohnungsloſen dann raſcher Wohnung bekämen, bleibt fraglich. Höchſtens wenn ſie Geld haben, Und wer das hat, bekommt heute ſchon eine Wohnung nach Wunſch, Jedenfalls dürfte der entrechtete Hausbeſitzer noch viel„ergötzlichere Liedlein ſingen können als bisher, wenn er jetzt ſchon von einem „effektiven“ Kündigungsrecht Gebrauch machen wollte. Der Herr möchte auch gerne wiſſen, welcher Artikel des Lehens⸗ oder Wirtſchaftsbedarfes heute für 40 Prozent des Friedensſatzes zu haben iſt. Dies wäre zunächſt einmal die Arbeitskraft. Oder iſt dies kein ſolcher„Artikel“? Welter ſind es die in der Vorkriegs⸗ zeit im Grund⸗ und Hausbeſitz angelegten Hypothekengelder. Diele Darlehen waren damals für manchen Hausbeſitzer ſogar ein ſehr wichtiger Lebens⸗Bedarf. Der unbefriedigte Gläubiger iſt heute pielleicht verhungert oder bezieht Armenunterſtützung. Wer iſt in dieſen Fällen der Entrechtete? Um wieviel Prozent des Frieden⸗ ſatzes hat ein ſolcher Hausbeſitzer ſein Haus erſtanden, wenn er die alten darauf ruhenden Schulden einfach nicht bezahlt, oder dies viel⸗ leicht in entwertetem Gelde getan hat? Die Zeitungsberichte aus der Inflationszeit ſind noch in guter Erinnerung, wonach Hausbhe! ſitzer mit einem Zwanzigmarkſtück Hypotheken getilgt haben und ſich noch Geld herausgeben ließen. Bei der völligen Verarmung der breiteſten Volksſchichten ſind die gegenwärtigen Geſetze im Wohnungsweſen einfach ſelbſtverſtändlich, auch wenn einige Hausbeſitzer nicht mehr allein von den Einkünften aus dem Hausbeſitz leben können. G. R. * 1 Nochmals„Enkrechtung der Hausbeſitzer“ Der Artikel„Wie lange noch Entrechtung der Hausbeſitzer“ he⸗ 115 der Erwiderung. Ich will dieſelbe aber ſo kurz wie möglich Aten. 1 10. daß Wege gefunden werden müſſen, um den Hausbeſitzer gegen Uebergriffe der Mieter zu ſchützen und ihm ferner zu ermöglichen, gegen ſolche Mieter, die gegen die Hausordnung verſto⸗ ßen, erfolgreich vorzugehen. Bezüglich der Rente geht der Einſender von völlig irrigen Vorausſetzungen aus. Er ſcheint es nicht zu wiſſen, daß ſein Haus noch ſteht dank des Opfertodes von 2 Millionen unſe⸗ rer Beſten, deren Hinterbliebene zum größten Teil mit Mühe ut Not ihr karges Daſein friſten. Zugegeben, daß der Hausbeſiz für den verlorenen Krieg nicht verantwortlich gemacht werden kanm. Andererſeits ſind aber die zwei Millionen nicht geſtorben, damit aus gerechnet der Hausbeſitzer allein eine Rente beziehen kann, die es ihm ermöglicht, in unſerem darniederliegenden und um ſeine Ext⸗ ſtenz ſchwer ringenden Vaterlande, bequem zu leben, ohne ein Finger rühren zu müſſen. Auf jeden Fall kann ſich jeder Hausbe ſitzer, trotz der„Enrechtung“, glücklich preiſen, daß er ſein Haus noch beſitzt, und es ihm nicht ſo ergangen iſt, wie einem Bekannten von mir, der Ende 1914 aus patriotiſchen Gründen ſein Anweſen nek⸗ kaufte, um für den Erlös Kriegzanleihe zu zeichnen. Er„beſißt 120 000.— in dieſer Anleihe, wofür er heute keinen Pfifferling nehemaliger Auslandsdeutſcher, der ebenfalls durch den rieg gelitten hat und noch heute Nach unſerem Dafürhalten iſt es nun genug des grauſamen Spiels mit der„Entrechtung!. Wir haben beide Teile zu Wort kommen laſſen und machen deshalb ſetzt Schluß mit dieſer Debatte. Die Schriftleitunz leidet Neues aus aller Welt — Von einer Handgranate zerriſſen. In Meßſtetten(Würt⸗ ſemberg) machten ſich die beiden Söhne des Johann Georg Käſtle an einer angeblich im Sand des Meßſtetter Talba gefundenen zu ſchaffen. Dieſe explodierte. Die beiden jungen euke wurden furchtbar verſtümmelt und ſind unmittelbar dar⸗ auf den Verletzungen erlegen. — Panik im Zeltzirkus. Am Mittwoch abend gegen 10 Uhr brach über Augsburg und Umgegend ein furchtbarer Orkan mit ſchweren elektriſchen Entladungen aus. Während der Dauer faſt einer Stunde war die Stadt Augsburg und Umgegend ein ungeheures Feuermeer. Der Orkan richtete in der Stadt Augs⸗ burg und Umgegend große Verheerungen an. In Hunderten von 4775 verſagte die elektriſche Stromverſorgung, ſo daß viele traßenzüge im Dunkeln lagen. Das Unwetter ſtellte an die faſt 10000 Beſucher des gerade in Augsburg gaſtieren⸗ den Zirkus„Krone“ eine ſchwere Nervenbelaſtung. ſenzelt ſchwankte unter dem ſtürmenden Orkan, und Waſſer drang 1 50 Raum. In den Zelten und auch im Tierpark wurde gro⸗ zer Schaden angerichtet. Einige hundert Zuſchauer ſtürgten zu den Notausgängen. Als die Muſik plötzlich ihren Platz ver⸗ ließ, wurde beim Hinausdrängen der Maſſen eine große An⸗ zahl Perſonen verletzt. Das Perſonal bewahrte die Ruhe, e datz eine Kataſtrophe verhindert wurde. Im Tierpark ſchlugen die Elefanten und Pferde wie wild um ſich, glücklicherweiſe aber blieben die Raubtiere ruhig. Die ganze Stärke des Unwetters kann heute noch nicht beurteilt werden. In den Theatern muß⸗ ten die Vorſtellungen abgebrochen werden. Der ſchwere Gewik⸗ terſturm, der mit mehr als 25 Sekundenmetern Windgeſchwindig⸗ Jeit tobte, richtete im Fernleitungsnetz der Lech⸗Elektrizitätswerke e Verwüſtungen an. Infolge des Unwetters ſind auch die ernſprechleitungen der Poſt nach allen Richtungen geſtört. Zahl⸗ keiche Gartenhäuſer wurden vom Sturm verwüſtet und die Bretter meterweiſe fortgeſchleudert. Viele Hausdächer wurden abgedeckt. — Steinböcke in den Hohentauern. Nachdem die Steinwild⸗ kolonje im Schweizer Nationalpark an den„Grauen Hörnern“, die 1920 angelegt wurden und deren„Inſaſſen“ durch Auswanderung Ableger in der Bernina, ferner am Piz Terza und am Piz d Aella egründeten“, ſo glänzend gediehen,— während die Kolonie bef 1 FT Das Rie⸗ Interlaken durch Wilddieberei verſchwand—, hat man auch dieſer Tage im Salzburgiſchen den W e ee gemacht. Der bekannte Jagdherr des Kaprunertales, Gildemeiſter,— Ge⸗ gend: Pinzgau— Zell am See— Wiesbachhorn— kaufte aus dem Hagenbeckſchen Tiergarten in Stellingen bei Hamburg die dortigen Beſtände auf, und zwax Tharziegen, die aus Repal am Süd⸗ abhang des Himalatha ſtammen, und ein Steinbockpaar. Dieſes hatte ſich ſeit der Revolution im Tiergarten nicht mehr wohl ge⸗ fühlt, war ſchoͤn einmal durchgegangen und ſollte nun über den großen Teich nach Amerika verkauft werden, als Gildemeiſter davon erfuhr, ſie ſofort gegen Kaſſa kaufte und ſie im Expreßzug von Hamburg nach Kaprun transportieren ließ. Die Tiere wurden in der Gegend des Kaprunerſtörls in Freiheit geſetzt. Hoffentlich brin⸗ gen die Wilderer und gewiſſe— Touriſten ſo viel Einſicht auf, um den Tieren die nötige Schonung angedeihen zu laſſen, damit das ſeltene Wild, das noch bis Ende des 18. Jahrhunderts in den Alpen hauſte, ſeitdem aber ausgeſtorben iſt, wieder heimiſch wird. Geſchäſtliches Sommermeſſe bei Schmoller Das Warenhaus H. Schmoller& Cie,, das belanntlich auch im Preisabbau führend vorangegangen iſt, hat eine neue, glänzende Idee in die Wirklichkeit umgeſetzt. Wir haben in Mann⸗ heim eine Frühjahrs⸗ und eine Herbſtmeſſe, aber eine Sommer⸗ meſſe hat bisher gefehlt, und der Andrang zu dem klürzlichen Odenwälder Volksfeſt, dem Eulbacher Markt, hat bewieſen, daß der Sommer in dieſem Punkt keine saison morte zu 5 braucht. Nun haben wir eine Mannheimer Sommermeſſe. Heute iſt ſie eröffnet worden— und zwar im Warenhaus Schmoller. In der„Weißen Woche“ hat das Haus unſängſt wieder be⸗ wieſen, wie es die Technik der merkantilen Architektur beherrſcht. Die Frauenwelt war bezaubert und wurde immer wieder von neuem durch den künſtleriſchen Hauch, der durch dleſe im Weiß der Unſchuld ſtrahlenden Ausſtellungsſtraßen wehte. So hat auch die Dekorationskunſt die Schmoller⸗Meſſe zu einer wirklichen Sehenswürdigkeit geſtaltet. In bunter Ab⸗ wechflung reiht ſich Bude an Bude, und die Mannigfaltigkeit dez Angebots wird jeder Nachfrage gerecht. Sollen wir aufzählen, Schüße die Meſſe in ihren Buden ausbreitet? Tuche und Weſche 2755 und Galanteriewaren, Lebensmittel und Mode. artikel, Spielſachen und Haushaltungsdinge uſw. Man wird a ſch Dinge aft ben 5 g 9 98 und ei ß on längſt gern a t hätte. Hier iſt die Gelegenheit, u. die Mu gh d ſtehndſchaftichen Wink: Auf in den Kampf! Wir haben ſetzt Badefaiſon, olſo Freunde und Bür⸗ gerinnen, ſchwimmen wir mit in dem Trubel! Unſere Stadtven ordneten haben ſich neulich den Kopf über Ausſtellunge, hallen und Meßgebäude. Die Schmoller⸗Meſſe zeigt uns, daß da Meſſehaus ſchon da iſt und ſogar mitten im Zentrum der Sten In ſchwarzem Gewimmel wallt es hinein in Schmollers Meßpalaſ, und drinnen finden wir den ſchönſten Irrgarten von Waren, Me leuten, Plakaten und Ausrufern, durchwogt von einem Strom 72 Menſchen, gegen den es kein Widerſtreben gibt: Leipziger un, Schmoller⸗Meſſe innig vereint. Hundert farbige Noten werden 15 Befucher aus dem frohen Meßbild entgegenleuchten, und an dau, ſenderlei Kurzweil kann er ſeſnen Spaß haben. Die Treue, e der das Bild einer richtigen Meſſe eingefangen wurde, naturgemäß auf alle intimen Züge, die zu dem Trubel gehören Ein beſonderer Vörzug der Schmoller⸗Meſſe wird der ſein, daß übe Staub keine Klage ſein und kein Regenguß die Meßgäſte perſage, wird. Im Zeichen der Markſtabiliſterung und des Preisabbag wird dieſe Sommermeſſe ein voller Erfolg werden. 8. 19 wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Das ſchwediſche Tiefdruckaebiet, deſſen Zuaſtraße in nordöſtich, Richtung durch ſommerlich warme Luftmaſſen, die über Nor kandinaulen und Finnland lacen. verſperrt iſt hat ſeine Laae kand, geändert. An ſeiner Rückſeite aber von Weſtfrankreich bis zur Norhe ſee iſt eine neue Regen⸗ und Böenfront entwickelt. die raſch oſtm ei, wandert und bald neuen ſtarken Regen bringen wird. In ganz 5 und Mitteleuropa liegen die Temperaturen ungewöhnlich tief. 11 Grad. Sehr warm iſt es in Südeuropa, Rußland und Südſtame⸗ 5 navien. Für morgen iſt noch keine Beſſerung zu erwarten. Da Atlantiſche Ozean nach Schiffsmeldungen und nordamerikaniſchen 1 Nachrichten frei von Tiefdruckaebieten iſt— die nächſte Znklon liegt noch über Labrador— darf anfanas der nächſten Woche m 4 durchareifender Beſſerung des Wetters gerechnet werden. Vorausſichtliche Witterung für Sonnkaa bis 12 Uhr nachts. Zeitweiſe böig, nordweſtliche Winde, Regenfälle, ſehr küht. Es iſt richtig, daß das„Mieterrecht“ in manchen Fällen zu weit geht, und ich ſtimme mit dem Einſender vollſtändig damit überein, erſtreckt ſich kaum — — 2+ G 0 — .e o.-.— e — ——————· JJ ᷣ. è̃— uwnf: ddßß—]è⅛—--/lÄß̃̃̃ ibr der er⸗ ner olt. ig⸗ rt. Ze⸗ a⸗ zen ige en, 7. Seite. Nr. 344 laft Die Wirtschafts- und Mannhelimer General · Auzeiger(Abend · Aus gabe) Nannheimer ——————— Steigen die Warenpreise? W Eine Berliner Zeitung stellte dieser Tage nach Bendi- Ka 15 der sogenannten Salsonausverkäufe Aeuſlerungen von euten zusammen, die einmal das Ergebnis der Aus- aufswochen, zum andern aber auch Aussichten für die auf unft beleuchteten. Dabei fiel vor anderen eine Ansicht 850 die vielleicht für die Situation typisch ist. Der von den Wahnseisken befragte Geschäftsmann prophezeite, daß man 8 + scheinlich s0o billig wie in den zurückliegenden Juli- 5870 nie wieder werde kaufen können. Nun muß man zwar 0 Usientigen, daß dies für die Oeffentlichkeit gesprochen kür sie gesprochen wurde, so daf also die Aus- ter hannelse, durch Wünsche beeinflußt, tendenziösen Charak- An haben wird. Trotzdem steckt ein Kern darin, der ernster nal Sierung bedarf. aut uf einer ganzen Reihe von Gebieten tauchen Anzeichen reissteigerung fördern oder wenigstens den zeigau der Preise aufhalten könnten. Die Indexziffern bereits ein neues leichtes Ansteigen der Preiskurve. die Ausbarischen Produkten hat die Schutzzollvorlage und usfuhrfreigabe für Getreide eine Stütze gegeben, wobei W3 nicht zu vergessen ist, daß diese schon weit unter erze eltmarktpreis gesunken waren, während die Industrie- 8 ügnisse dieses im Interesse der Export- und damit der jeparationsfähigkeit höchste wirtschaftspolitische Ziel noch erreichten. Die Landwirtschaft hat außerdem noch in taatsbaugeche eine Kreditzusage von der Preußischen welt sbank erhalten. Vorauszusehen war nach alledem, daß mülsst Kreise meinten, was der Landwirtschaft recht ist, dies e den anderen Erwerbszweigen billig sein, und dafß e micht einsehen Wollten, weshalb die Agrarkrise schär- als die Industriekrise sei. Der Appell an die Wirt- loettspolitik, auch nach der andern Seite die Zügel zu ist 80 Wurde immer stärker. Wenn nicht alles trügt, so heri an denn auch auf dem Wege, die Rigorosität des bis- destreb Vorgehens abzumildern. Auch die Reichsbank ist wie dept. die Kontingentverteilung ihrer Kredite so gerecht wWiekluselich um- und auszugestalten. Zum Teil hat die Ent- mö liens zohne jedes Zutun für bessere Geldversorgungs- Bankehkeiten gesorgt. Die Anhäufung von Geldern bei den gemacht haben diese für das Diskontgeschäft zugänglicher we Theoretiseh müßte demnach ohne Zweifel diĩie Be- rSocnbs freiheſt der Unternehmungen eine ie Dise geworden sein. In der Praxis freilich liegen irt nbe durchaus nicht so einfach und klar. Das Kris en- eilu at zu tief gefressen, als daß ein warmer Luftzug die auf 05 bringen Könnte. Zudem tritt gebieterisch die Frage wie d mit einem Schlage alle Kreditschleusen auf— geöffnet und der Preis druck wirklich Fall e Zeiten abgeblasen werden soll. Das wird nicht der ein und daher ist auch der Preisanstieg vorerst noch nun chwächliches Kind, dem man allzu große Lebenshoff- offensn nicht entgegenbringen kann. Den oben skizzierten 80 tichllichen Erleichterungen der Situation ist entgegen- ronten, daß die Grundfesten des wirtschaftspolitfschen Sramms noch keineswegs erschüttert sind. Die Reichs- Prinzin ederholt, dalßl sie unter keinen Umständen von ihrem ausge 1 abzugehen gedenkt, ehe nicht die Zahlungsbilanz ie 25 ichen und die Währung nicht mehr gefährdet sei. zuschallahnten Bestrebungen, Härten soweit als möglich aus- Seite könnten sehr gut nebenherlaufen. Von dieser Fabrt ürde also sofort gebremst werden, wenn sich die sieh 1 lockeren Zügeln zu rasch entfalten sollte. Daß ihre 807 Bank hinreichend hierzu gekräftigt hat, dürften haben eiden letzten Ausweise zur Genüge veranschaulicht en steht es ferner mit den Absatzmöglichkeiten in Wirdꝰ and, solange diese Kreditkonsequenz fortgeführt Winterpoleelle„ daß durch Ersparnisse der Herbst- oder willige edarf das Geschäft beleben und steigende Preise be- Wollte Wird. Jedoch wäre es ein verhängnisvoller Irrtum, nochmalsan glauben, es könnte sich bei stabiler Währung wwährend Lin ebenso starker Käufersturm entwickeln wie wird di der Inflationsepoche. Schon aus diesem Grunde und Industrie auf den Anleiheverkauf angewiesen sein en Weie Wiederum verlangt nicht den steigenden, sondern Wird abgebauten Preis. Auch der Konkurrenzkampf an ne als bisher einsetzen. Auf die Versuche des gurz hin es zur Ausschaltung des Zwischenhandels sei nur er Kri Lewiesen. Wer wollte behaupten, daß man am Ende en steht, wWenn er gleichzeitig der kommenden gewirts nafünsten der Industrie gedenkt, die erst heraus- ken* aftet sein sollen. Einen Konſunkturauftakt er- 1 G6 1 Wollen, ist somit waghalsig genug. Und wenn viele der ndexziffern liest, so muß erwogen werden, daß sind. die 405 Grunde liegenden Preise Syndikatsfestsetzungen zahlun Lleferungsvergünstigungen(Rabatte auf Bar- Nein, 5 nsfrele Kreditierung) erheblich unterschritten sind. dchwerste erkreulich die Lichtblicke sind, die sich in henung 2 risenzeit hier und da bieten, die völlige Auf- feil. 8—4— Horizontes gewährleisten sie nicht, im Gegen- bedentet N Anstrag der Krise wird verzögert. Vielleicht de die as eine Linderung. aber es wird auch viele geben. hatte 8 vertreten, daß eine— wenn auch schmerz- lerumschle nelle Gesundung besser ist, als ein zu langes auf die Wideren der Krankheit. Freilich kommt es dabei 1 erstandsfähigkeit des Patienten an. ** Die Börsenwoche der Borge aicht zu verkennen, daß der Kreis der Papiere an bat, denen der Verkehr eine Belebung erfahren wenn auch t unwesenfliche Erweiterung aufweist, —— 1e Geschäftsbelebungen im allgemeinen keinen Es genügt, wenn die Steuerzei genügt, zeichen bezw. P Gleichzeitig machen wir aufmerkſam auf die Rees a. Rhein, im Juni 1924. rnchen“ zu 100 gr. bezw. 30 zu 50 gr., oder gegen eine en eine Kiepenkerl⸗ oder Madaſtra-Bruyeère- Pfeife Graiis und franko bedeutenderen Umfang angenommen haben. Von einem völligen Tendenzumschwung, den manche Kreise bereits er- kennen wollen, kann jedoch keineswegs die Rede sein. Ge- wisse Anzeichen, die in früheren Zeiten die Voraussetzung für den Uebergang von einer längeren Stagnation zu einer allgemeinen Belebung bildeten, sind zwar auch jetzt zu beobachen. Der Geldmarkt ist nach wie vor recht flüssig, kür eine Reihe von Spezialwerten läßt sich ein zunehmendes Interesse feststellen und auch das Ausland bekundet schein- bar, wenn auch in geringem Umfange, eine gewisse Anteil- nahme an hochwerligen deutschen Papieren. Wennschon man auch annehmen kann, daß man im Auslande eine etwas günstigere Auffassung von dem Ergebnis der Londoner Konferenz hat, als deren Auswirkung man die erwähnten Auslandskäufe ansehen kann, und man allerdings auch hier an der Börse geneigt ist, anzunehmen, daß die Londoner Konferenz nichtf ergebnislos verlaufen werde, so bleibt doch die Tatsache unbestritten, daß die wichtigsten Probleme bisher noch ungelöst sind. Man muß sich immer wieder vor Augen halten, daß eine einwandfreie Regelung der Reparatilonsfrage auch die Voraussetzung kür die Aufwärtsbewegung der deutschen Wirtschaft ist. Angesichts der aber noch 17 7 ungeklärten politischen Lage ist es verständlich, daß die berufsmäßige Spekulation im großen und ganzen nach wie vor größte Zurückhaltung bewahrt. Gelegentlich ist sie zwar auch aus ihrer Reserve herausgetreten, hat sich jedoch zumeist dann später wieder zu Gewinnsicherungen entschlossen, jedenfalls keine Neigung zu langfristigen bekundet. Maßgebend für die Haltung der Spekulatlon dürfte fraglos auch die Tatsache sein, daß der Umstellungsprozeß unter den deutschen Aktien- gesellschaften bisher noch kein allzugroßes Ausmaß an- genommen hat. Wenn auch in der letzten Zeit bei einigen Gesellschaftlen immerhin recht günstige Modalitäten der Kapitalzusammenlegungen bekanntgeworden sind, so bleiben doch nach wie vor unljebsame Ueberraschungen in dieser Beziehung nicht ausgeschlossen; eine gewisse Zurückhaltung ist daher immerhin geboten. Außerdem— und auch dieses Moment ist für die Haltung der Börsen- spekulation bedeutungsvoll— ist festzustellen, daß das Privatpublikum sich der etwas lebhaften Bewegung nicht angeschlossen hat und, von einigen unbedeutenden Käufen abgesehen, im wesentlichen infolge der Geldnot mit Kauforders zurückhält. Eine immerhin bemerkenswerte Er- scheinung liegt in der Vernachlässigung der Rentenwerte, die seit einiger Zeit zu beobachten ist. Ja man konnte sogar verschiedentlich die Beobachtung machen, daß auf diesen Gebieten Positionslösungen erfolgten und daß die hierdurch freigewordenen Mittel zum Teil An- lage in Dividendenwerten suchten. Erst ganz zum Schluß der Woche ist der Renten- markt wieder stark in den Vordergrund getreten und hat fast ausschließlich das Interesse der Börse absorbjert. Ein außerordentlich lebhaftes Geschäft entwickelte sich be- sonders in preußischen Konsols und auch den älteren Reichs- anleihen, während die Kriegsanleihe im allgemeinen weniger von dieser Bewegung profitierte. Zur Begründung für die Kurssteigerung für die Rentenwerte dienten Gerüchte von Beschlüssen der Reichstagskommission, die die Aufwer- tung frage zu behandeln hat, wonach eine Entscheidung über die Wiederaufnahme der Zinszahlungen bereits erfolgt sein soll. Soweit sich bisher aber herausstellt, eilen diese Kombinationen den Tatsachen weit voraus. Des näheren hat sich der Reichstagsausschuf mit dem Aufwertungsproblem noch gar nicht beschäfligt, sondern sich lediglich mit der Beratung über eine Geschäftsordnung des Ausschusses, beziehungsweise über den modus procedendi befaßt. Zu- nächst ist, wie wir hören, nur beabsichtigt, Sachverständige in dieser Frage zu hören.— Für Otavi-Anteile, die seit Monaten stark vernachlässigt waren, trat plötzlich wieder sehr starke Nachfrage hervor, die jedoch rein speku- lativer Natur zu sein scheint, da tatsächliche Unterlagen, die die Bewegung in diesem Papier rechtfertigen, zurzeit nicht gegeben sind. Ho. 22. ²˙·-m ¾ *Württembergisch-Badische Verkehrs-Kreditbank.-G. in Stuttgart. Das Geschäftsjahr 1923 ergibt einen Gewinn von 73,7 Biel. In der Bilanz betragen Forderungen an Banken 40 789 BIH, sonstige Forderungen 6249 BIA. Unter Verbindlichkeiten sind aufgeführt: Der Bahn noch zu ver- gütende Frachtanweisungen und Barheftbeträge 6106 Bi-&. Gläubiger und Rückstellung auf Außenstände 46 977 BIAA. *Automobil- Handelsgesellschaft Bruckner.-G. in München. Die ao..-V. vom 24. Juli beschloß die LIdui- dation der Gesellschaft. :: Chemische Fabriken Kunheim& Co.,.-., Berlin. Die am 5. Juli abgehaltene a..-V. genehmigte, wie uns geschrieben wird, den Rechnungsabschluf für das Geschäfts- jahr 1923 und erteilte der Verwaltung Entlastung. Eine Dividende kommt nicht zur Verteilung. Der Rein- gewinn von 230 286 Bi wird vorgetragen. Neu in den Aufsichtsrat gewählt wurde Direktor Clemm von der Rhenania Verein Chemischer Fabriken.-., Köln, in Ver- kolg der mit dieser Gesellschaft geschlossenen Verträge. Ottomanbank. Der Geschäftsbericht für 1923 stellt fest, daf in dem Jahresabschlusse sämtliche in verschiedenen Devisen ausgedrückte Posten zum Kurse vom 31. Dezember 1923 in Pfund Sterling umgewandelt worden sind. Nach ver- schiedenen Abschreibungen verbleibt ein Ueberschuß von Um den Rauchern unſerer Fabrikate Gelegenheit zu geben, unſere in eigener Fabrikation hergeſtellten Original Oldenkoff Brußere-Pfeifen bbr weitgebohrter Parania⸗Spitze(nach engliſcher Art) kennen zu lernen, ſenden wir direkt ab hier gegen Einſendung von 15 entwerteten Steuerzeichen mit„Eich⸗ tſprechende Zahl leerer Umhüllungen mit Steuerzeichen(entwertet) bis zum 1. Oktober 1924 nach Wunſch ackungen mit Steuerzeichen in einfachem Brief geſandt werden, Wiedereinführung unſerer preiswerten, rein überſeeiſchen Friedensmarken ktiepenkerl grün, Krüllſchnitt, 100 gr. Paket 70 Pfg. von Haus zu Haus, Mittelſchnitt für lange und kurze Pfeife geeignet, 100 gr. 60 Pfg., 50 gr. 30 Pfg. Gen 128 371 Pfd. Sterl., der auf neue Rechnung vorgetragen wird. Im Verlaufe der am 16. Juli stattgehabten o..-V. erklärte der Vorsitzende, daß infolge der ünklaren politischen Lage in Konstantinopel die Geschäfte beschränkt blieben. In ge- Wissen Zweigskellen Anatoliens wurde ein fühlbarer Rück- gang verzeichnet, während in Adena eine bedeutende Auf- besserung eintrat. In Palästina, Aegypten und Mesopotamien zeigt sich eine Wendung zum bessern. Auch in Griechen- land gestaltete sich die Lage günstiger. 2: Die Quieta-Werke teilen mit, daß sie entgegen einer durch die Presse gegangenen Notiz, ihre Zweigfabrik Bad Dürkheim(Rheinpfalz) nicht stillfgelegt, sondern nur entsprechend eingeschränkt haben. Wegen nicht erteilter Ausfuhrgenehmigung können die Quieta-Fabrikate von Bad Dürkheim aus nicht wie früher in die angrenzenden Teile des unbesetzten Gebietes gesandt werden. Dafür sind die Fabriken der Quieta-Werke in Leipzig und Augsburg mit der Herstellung der Quieta- Fabrikate voll beschäftigt. -L Zahlungsbedingungen und Devisenbeschaffungsspesen. Wie uns die Handelskammer Mannheim mitteilt, hat das Reichswirtschafts-Ministerium auf eine Anfrage wegen Klärung der Frage, ob nach dem Verbot der Disparitäts- klausel die bei Beschaffung von Devisen entstehenden Bank- spesen dem Abnehmer in Rechnung gestellt werden dürfen, kolgende Auskunft erteilt:„Es ist unzulässig, die Devisen- beschaffungsspesen durch einen prozentualen Zuschlag zur Gesamtrechnung oder zu einem Teil der Rechnung in Rech- nung zu stellen, da danach eine der Disparitätsklausel ähn- liche Bedingung eingeführt würde. Dagegen ist es zulässig, die effektiven Devisenbeschaffungsspesen, also die von den Banken berechneten Unkosten(Provisionen, Porti, Tele- grammspesen), den Kunden gesondert zu berechnen in dem Rahmen, der durch den Anteil an ausländischen Rohstoffen in der verkauften Ware gegeben ist, wenn dies vereinbart wurde, und die Devisen tatsächlich gekauft worden sind.“ :: Weinbau und Handelsvertrag mit Spanien. Die Badi- sche Landwirtschaftskammer hat sich am 21. Juli in ihrem zuständigen Ausschuß und Vorstand mit dieser Angelegen- heit befaßt. Die Badische Landwirtschaftskammer erhebt schärfsten Einspruch gegen die anscheinend beabsich-⸗ tigte Opferung des notwendigen Zollschutzes des deut- schen zugunsten des Abschlusses eines Handels- vertrages mit Spanlen und hat beschlossen, die Reichs- regierung dringlichst zu bitten, die Verhandlungen zu ver- tagen und den am Weinbau hauptsächlich inte essierten Vertretungen und Körperschaften nochmals zu einer Aus- sprache hlerüber Gelegenheit zu geben, Zörsenberichte Frankfurter Wertpaplerbörse 1 28. Jull.(Drahtb.) Der heutige Verkehr am inoffiziellen Samstag gestaltete sich außerordentlich lebhaft und übertraf Womöglich noch die letzten, schon befestigten Börsentage. Auf allen Gebieten ist die Haltung aubherordentlich fest angesichts der optimistischen Stimmung über das baldige günstige Ende der Londoner Konferenz. Reichsanleihen sind lebhaft 16 und haussierend; besonders preußische Konsols, die ca. 650 notleren, und Schutzgebietsanleihe mit 3 Billionen stehen im Vordergrund des Interesses. 5 proz. Kriegs- anleihe 0,320. Lebhaft gefragt sind außerdem auch heute wieder Badener 334. und 4 proz. von 1901. Pfälzische An- leihen sind nur Geld; es ist in diesen Papieren überhaupt nichts zu haben. Auf dem Markt für ausländische Renten herrscht ebenfalls rege Nachfrage. Bagdad II und Zolltürken stiegen um 1 Bill. Prozent auf 7,75. Auf dem Kassaindustrie- markt berrscht ebenfalls stürmische Nachfrage, bdesonders für alle Industriewerte, die immer noch für amerikanische Rechnung lebhaft gefragt werden; Badische Anilin 14, 50, chemische Griesheim 13,25, Höchster Farben 11,5, Elber- kelder Farben 12,50. Elektrowerte szind sehr fest; 80 notierten Rütgerswerke 13, AEG. 9,25. Etwas stiller dagegen ist es auf dem Markte der Montanwerte und für Banken, doch sind auch dort durochweg höhere Kurse zu verzeichnen. 1 Schiffahrt Rheinschiffahrt und Frachten Die Sätze haben eine neue Befestigung zu ver- zeichnen. Die Schiffsmiete beträgt in Mannheim und Ruhrort pro Tonne und Tag 4,5 Goldpfennige für Rhein- schiffe und 5 Goldpfg. für Kanalschiffe, in Holland 2,5 Cents. Der Schlepplohn wird in Holland nach dem 55—60-Cents- Tarif je Last(2000 kg) berechnet für die Strecke Rotterdam- Ruhrort. Von Ruhrort nach Mannheim beträgt er 1,30 bis 1,40 1, von Mannheim nach Karlsruhe 25—30 holl. Cents, von Mannheim nach Straßburg 60—65 holl. Cents, von Straß- burg nach Basel 1,20—1,30 hfl. pro Tonne. Der Wasser- stand blieb weiter günstig, so daß die Schiffe bis nach Straßburg voll beladen werden können. In der letzten Zeit sind beträchtliche Mengen Kohle nach dem Oberrhein verfrachtet worden. hr. Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b. H. Mannheim. E 6. 2. K. Direktion: Ferdinand Heyme— fredakteur; Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurk Fiſcher: für das Feuilleton: k. V. Kurt Fiſcher: für Kommunalpolitik u. Lokales: J. V. Fr. Kircher; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebiete. Gericht u. den übrig redaktionellen Teil: Fr. Kircher: Anzeiaen: N. Bernhardt. Madastra Portoerſparnis halber. 2 henric Oldenkott ſen.& Comp. von Haus zu Haus 8. Seite. Nr. 344 Mannheimer General⸗Anzelger(Abend⸗Ausgabe) AA K441 4 .. Samstag, ben 26. Juli 1924 Gottesdienſt⸗Ordnung. Evangeliſche Gemeinde. 4 12 Sonntag, den 27. Juli 1924. rinitatiskirche..30 Pred., Pfr. Schenkel; 10 Pred., Pfr. Schenkel: 11.15 Kindergottesd.. Pfr. Roſt; 11.15 Chriſtenl., Ulg. Wens Konkordienkirche. 10 Pred., Pfr. Maler; 2 Chriſtenl., Kirchenrat von Schoepffer; 6 Pred., Pfr. I. Klein. Chriſtuskirche..30 Pred., Vik. Speck; 11 Jugendgottesd., Vik. Speck; Orgelkonzert, Kirchenmuſikdirektor Arno Landmann. Johanniskirche. 10 Pred., Pfr. Mayer; 11 Cbriſtenl., Pfr. Mayer; 11 Kindergottesdienſt. Friedenakirche..30 Chriſtenl. Nordpfarrei, Pfarrverw. Merkle; 5* Pfarrr. Merkle; 10.30 Chriſtenl., Südpfarrei, Pfarrv. Merkle. Lutherkirche. 10 Pred., Vik. Eckerlin 11 Kindergottesd., Vik. Eckerlin; 11 Chriſtenl. f. Knaben, Pfr. Huß;:.15 Chriſtenl. f. Mädchen, Pfr. Huß. 10 Preb., Vik. Engler: 11.15 Kindergottesd., Vik. naler. Neues Stäßdt. Krankenhaus. 10 Prebd., Kandit. Dill. Diakoniſſenhaus. 10.30 Pred., Pfr. Scheel. Evangl. Gemeinde Feudenheim..30 Predigtgottesd.; 10.45 Kinder⸗ gottesd.; 1 Chriſtenl. f. Jünglinge, Pfr. Mutſchler. Evangl. Gemeinde Neckarau. Vorm..90 Pred., Jundt; 10.45 Kinder⸗ gottesd. Nordpfarrei, Jundt; nachm. 1 Chriſteul., Pflichtige der Nordpfarrei, Jundt. 8 Wochengottesdienſt. Konkordienkirche. Donnerstag, 31. Juli abds. 8 Bibelſtunde. Evang.-Iuth. Gemeinde. Evaugl. ⸗ lutheriſche Gemeinde.(Diakoniſſenhauskapelle F 7, 29). Sonntag, nachm. 5 Pred., Pfr. Müller von Nothenberg. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. Evangl. Berein für innere Miſſion(Stadtmiſſion). Stamitzſtr. 15. K 2 0, Schwetzingerſtr. 90, Fiſcherſtr. 31, Sonntag 3 Verſammlung. Donnerstag 8 30 Bibeſtunde; Meerwieſenſtr. 2, Sonntag und Dienstag.30; Neuhoferſtr. 25(Rheinau), Feudenheim(Kinder⸗ ſchule! Mittwoch 8,30, Sandhoferſtr. 22(Luzenberg) Sonntag und Mittwoch.30; Neckarſpitze(Kinderſchule) Freilag.30; Waldhof (Lingderſchule) Dienstaa.30 Bibelſtunde. Ebriſtl. Verein junger Männer. Stamitzſtr. 15, K 2, 10, Schwetzinger⸗ traße 90, Dienstag.30 Männer⸗Bibelbeſprechung, Samstag 8 Bibelſtunde der Jugendabteilung; Meerwiefenſtx. 2, Freitag.90 Sandhoferſtr. 22, Montag.30 Männer, u. frreitag 8 Jünglings⸗ Neuhoferſtr. 25 u. Fiſcherſtr. 31, Samstag 8 Bibelbe⸗ ſprechung. Ehriſtl. Verein funger Mädchen. Stamitzſtr. 15, K 2, 10, Schwetzinger⸗ ſtraße 90; Sonntag nachm. 5 Uhr. Sonntagsſchule vorm. 11 Uhr. Verein für Jugendpflege e. V.„Haus Salem“ K 4, 10. Sonntag 4 Jugendrerein; abds. 8 Vortrag.— Dienstag abds. 8 Gebetſtunde. Mittwoch abds. 8 Männerverein.— Donnerstag nachm. 4 Frauenſtunde. Chriſtl. Verein junger Männer F 4, 8/(früher U 3, 23). Montag abds..15 Bibelſtunde, Pfr. Scheel.— Donnerstag, abds..15 Zuſammenkunft im Schifferkinderheim, Neckarvorlandſtr. 21—22. Gemeindehans der evangl. Gemeinſchaft U 3, 23. Sonntag 9 Pre⸗ digtgottesd. m. Abendmahlfeier(Diſtrikts⸗Vorſteher Gegenheimer⸗ Heidelberg). 11 Sonntagsſchule..30 Miſſionsfeier m. Abend⸗ mahl.— Mittwoch 8 Bibelſtunde.— Donnerstag 4 Frauenmiſſions⸗ ſtunde; 8 Jugendanbacht. Südd. Vereinigung, Lindenhoſſtr. 24. Sonntag abds. 8 Vortrag v. 5. Waldſchmidt„Die Herrlichkeit Gottes“.— Montag Frauenſtunde (Schw. Frieda).— Dienstag abds. 8 Vortrag v. Evang. E. Krupka⸗ Lorch— Mittwoch nachm..30 Mädchenbund.— Donnerstag Ju⸗ gendbund f. E. C.(iunge Mädchen).— Samstag nachm..30 Kna⸗ benbund. Methodiſten-Kirche. Jugendheim F 4. 8. Sonntag vorm..30 Pred.; 11 Sonntagsſchule; Abendprebigt fällt aus.— Montag abds. 8 Jugendbund. Augartenſtr. 26. Sonntag vorm. 11 Sonntagsſchule; abds. 8 Pred. (Abſchiedsverſammlung).— Dienstag abdoͤs. 8 Bibel⸗ u. Gebetſt. Katholiſche Gemeinde. Jeſuitenkirche. Sonntag.(Feſt des ſeligen Bernhard v. Baden.) 5 Frühm.; v. 6 an Beicht; 6 hl. Meſſe; 7 hl. Meſſe;.45 Singm. m. Pred.;.30 Kindergottesd. m. Pred.;.30 Feſtpred. u. feierl. Amt; 11 hl. Meſſe m. Pred.; 2 Chriſtenl.(.45 Chriſtenl. f. d. 3. u. 4 Jahrg, d. Jungfrauen im Saale des Pſarrhauſes)..30 Veſper; .30 Jungfrauenkongr.⸗And.; abds..30 Pred., Aloiſiusand. mit Prozeſſ. Tedeum u Segen lletzte Aloiſiusand.) St. Sebaſtlanskirche.— Untere Pfarrei. Sonntag. Jugendſonnt. mit Koll. f. d. Jugendorganiſationen. 6 Frühm. u. Beicht; 7 hl. Meſſe; 8 Singm. m. Pred. u. gemeinſ. Komm. d. Frauenkongr.;.30 Feier des Feſtes d. ſeligen Bernhard v. Baden m. Preb. u. Hoch⸗ amt: 11 Kindergottesd. m. Pred.; 2 Chriſtenl. f. d. Jüngl.;.30 Herz Mariä⸗And. m. Seg.; 3 Verſamml. d. Frauenkongr.;.90 Schluß d. Aloiſiusand. m. Pred. u. Segen.— Donnerstag—7 Beicht.— Freitag 7 Herz Jeſu⸗Amt m. Segen. Gottesdienſt für kath. Taubſtumme. Sonntag. Nachm..30 in der Kap. der Niederbronner Schweſtern, D 4, 12. Heilig⸗Geiſt⸗Kirche. Sonntag. 6 Beicht u. hl. Meſſe; 7 Frühm.; 8 Singm. m. Pred., Gottesd. f. d. kath. Jugendvereine, Generalkom. der Schülerkommunikanten⸗Mädchen.30 Pred. u. Amt; 11 hl. Meſſe m. Pred..30 And. z. hl. Familie; Koll. nach d. Gottesd. f. d. kath. Jugendpflege.— Donnerstag—7 Beicht.— Freitag 6 Beicht; 7 Herz Jeſu⸗Amt m. Segen. 5 Liebfrauenkirche. Sonntag. Kommunionſonntag der Frauen. Von 6 an Beicht;.30 Frühm.; 8 Singm. m. Pred., gemeinſchaftl. Komm. des Mütterrereins;.30 Pred, u. Amt 11 Singm. m. Predigt; 2 Chriſtenl. d. Jüngl.;.30 And. z. hl. Familie.— Donnerstag —7 Beicht.— Freitag 7 Herz Jeſu⸗Amt m. Segen. Kathol. Bürgerhoſpital. Sonntag..30 Singm. m. Preb., zugleich Gymnaſiumsgottesdienſt. Herz Jeſukirche Neckarſtabt Weſt. Sonntag. 6 Frühm. u. Beicht: 7 hl. Meſſe: 8 Singm. m. Pred. u. Bundeskomm. d. Frauen;.80 Pred. u, feierl. Hochamt; 11 Kindergottesd. m. Pred; 2 Chriſtenl. Für Jünglinge:.30 Andacht z. bl. Familie.— Donnerstag Beicht. 010.30—.90; 8 Verſammlung der Männerkongr.— Freitas hl. Meſſe u. Beicht:.15 Herz Jeſu⸗Amt m. Lit. u. Segen;.15 Meſſe. St. Vinizaunstirche Neckarſtadt⸗Oſt. Sonntag(Jugendſonntag).* 6 ab Beicht: 7 Frühm.; 8 Sinam. m. Pred.(Generalkomm. 1 Jugend⸗ u. Jungmännervereins, zugl. Monatskomm. d. Mütter vereins);.30 Hochamt m. Pred.; 11 Singm. m. Pred., Koll 350 Förderung der kirchl. Jugendſache; 2 Chriſtenl. f. d. Jüngl.; 2 Andacht z. hl. Familie.— Donnerstag—7 Beicht.— Freitag 9. 6 ab Beicht:.30 feierl. Herz Jeſu⸗Amt m. Lit. u. Seg.; abds. Männerkongr. 6 St. Joſephskirche Mannheim⸗Lindenhof. Sonntag. Jugendſonntag. Beicht u. hl. Meſſe; 7 Generalkomm. d. Müttervereins; 8 Singm. m. Pred.;.30 feterl. Amt m. Pred. zur Feier d. Jugendſonntaas; 11 Singm. m. Pred.;.30 Chriſtenl. 5 d. Mädchen; 2 Veſper.— Donnerstag—7 u.—9 Beicht— Freitag 6 Beicht;.15 Hers Jeſu⸗Amt m. Segen. St. Jakobskirche in Neckarau. Sonntag 6 Austeilung der hl. Komm⸗ u. Frühm.;.45 Kommunionmeſſe m. Generalkomm. des Mütter⸗ vereins u. Jünglingsvereins; 8 Singm. m. Pred.;.30 Feſtpreb⸗ m. levit. Hochamt; 11 Kindergottesd. m. Pred.;.80 feierl. Veſper, — Donnerstag 2, 5, 7 Beicht.— Freitag 7 Amt. Franziskuskirche in Waldhof. Sonntag. 6 Beicht: 7 Kommunionm. m. Frühpred(Generalkomm. d. Kinder);.15 Amt u. Preb. in der Kap.;.30 Amt u. Pred.; 11 Schülergottesd. u. Pred.; 11 Sinam⸗ m. Homilie in der Kapelle d. Spiegelfabr.;.80 Chriſtenl. f. d⸗ Jungfrauen u. Veſper, hernach Verſamml. d. Erzbruderſchaft der chriſtl. Mütter;.30 Sonntagsabendandacht m. Segen.— Donners⸗ tag—3 u.—7 Beicht.— Freitag Herz Jeſu⸗Amt m. Segen. Katholiſche Kirche in Käfertal. Sonntag. 6 Beicht;.30 Frühm., Ge⸗ neralkomm. f. Jungmännerbund u. Jugendverein; 8 Schülergotles⸗ dienſt m. Pred. u. Koll.;.30 Feſtgottesd. m. Pred. u. Koll.;.30 Chriſtenl.: 2 Andacht z. hl. Familie.— Donnerstag—7 Beicht.= Freitaa? Amt. Katholiſche Pfarrkirche Sandhofen. Sonntag..30 Beicht: 7 Frühm. (Komm. des poln. Roſenkranzvereins);.30 Singm. m. Pred. u. Komm. des Jugendvereins u. der Schulkinder: 10 Preb. u. Amt; .30 Chriſtenl, u. Veſper. St. Peter⸗ u. Paulskirche Feudenheim. Sonntag. Jugendſonntag, .30 Beicht: 7 Frühm. m. Generalkomm. d. Jungmännerbundes; .15 Schülergottesd.;.45 feierl. Hauptgottesd.; 2 Herz Martä⸗ Andacht.— Donnerstaa nachm.—7 Beicht.— Freitag Herz Jeſu⸗ Amt. St. Antoniuskirche in Rheinau. Sonntag..30 Beicht;.30 Frühm⸗ m. Monatskomm. d. Frauen;.30 Häuptgottesd., darnach Chri⸗ ſtenlehre; 2 Veſper. Katholiſche Kirche in Seckenheim. Sonntag..30 Beicht;.15 Frühm. m. Generalkomm. d. Müttervereins;:.30 Hauptgottesd.;.80 Herz Jeſu⸗Audacht.— Donnerstag—7 Beicht.— Freitag.30 Hers Jeſu⸗Amt. Alt-Katholiſche Gemeinde. Sonntag, den 27. Juli vorm..30 deutſches Amt mit redigt. All die hübschen modernen Sachen in ihren freundlichen Farben können Sie so bequem waschen! Machen Sie einmal an einem kleinen Stück einen Versuch. Sie werden selbst überrascht sein, wie schön es wird. Natürlich behandelt man Wolle und Buntsachen stets hand- warm. Mit Persil gewaschene Wollsachen bleiben locker und weich, verlieren die Form nicht und bekommen ein schönes neues Russehen. 89 das Paket 48 Pig. Hur in Orieinal-Paketen, Persil Bekanntmachung Die Auszahlung der für das Jahr 1923 auf 1 Gold⸗ prozent feſtgeſetzten Reſtdividende der Reichsbankanteile er⸗ folgt mit 5596 Bill. 30.— für jeden Anteil zu 3000(Nr.—40 000) und mit Bill. 10.— für jeden Anteil zu 1000(Nr. 40 001—100 000) gegen Einreichung der Dividendenſcheine Nr. 9 bezw. Nr. 12 von jetzt ab bei der Reichsbankhauptkaſſe in Berlin, bei den Reichs⸗ bankhauptſtellen und Reichsbankſtellen ſowie bei ſämtlichen Reichsbanknebenſtellen mit Kaſſen einrichtung. Von den auszuzahlenden Beträgen wird die Kapital⸗ ertragſteuer gekürzt. Berlin, den 24. Juli 1924. Reichsbank⸗Direktorium v. Glaſenapp Budezies Singer Nähmaſchinen umnnmim fünmmunmnmmmmmnmmnmnmnmmnnmnmummnmm S Erleichterte Zahlungsbedingungen Erſatzteile Nadeln Oel Garn Keparaturen 80 Mannheim M I. 2, Breiteſtraße Singer Co. Nähmaſchinen Act. Gel. E lonig. und Wachs- er von—7,5 To sofort lisferbar, neue Wagen steis 1 G. m. b. n. Visselhövede. Sesr. 1889. Montag. den 28. Jull 1924, vortalttags 9 Uhr— verſteigern wir im ſtäduſchen Fuhrhof, Secken⸗ Ig ilt gründl. heimerſtraße 2a das Exträgnis des 2 u 3. Nlavier- Schnittes Klee von ca. 250 ar in Loſen à 20 ar Unferricht öffentlich an den Meiſtbietenden Gutsverwaltung. 31 a—— 5 A Verſielgerung. für Anfänger u. Vorge⸗ Am Freſtag, den 1. Auguſt 1924 von—12 Uhr Jum Ueben iſt Gelegenh. und von—6 Uhr und Samstag, den 2. Auguſt] Ang unt. 8 H, 74 an pon—1 Uhr fiadet in der Turnhalle der Friedrichs⸗ die Geſchäftsſtelle. 58328 2—5 er Be. 7755 re er ſtädtiſch. Straßenbahn in Mannheim inf vom erN bis 31. e 20 ge⸗ Geldverkehf. undenen und nicht abgehoſten Gegenſtände ſtatt. 11 Zur Verſteigerung gelangen: Herren⸗ Damen⸗ Nen poihgkon und Kinderſchteme, Spazlerſtöcke Geldbeutel, Hand⸗ deschalſe ich billiges taſchen, Mappen, Brillen, Ringe, en Retriebskapital. Eßgeſchlrre, Vücher u. a. m. Egon Schwartr, T 6, 21. Don Monfag, den 28 Jalf ad Wird bordus- 5 E ſichtlich bis 6. September einſchließlich die Rhein⸗ ſtraßenbrücke für den geſamten Verkehr(auch 300 Mark Fußgänger) geſperrt. Die Wagen der Linle 14 geg. Sicherb. u. Ge⸗ berkehren während der Dauer der Sperrung nur winnantell ſof gef 3 der verlängerten Jungbuſchſtraße 5 Angeb. unt. H. f 99 ndſtelle. an die Geſch. 4399 angstelsleigelung. 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