A ** einnneeeie — A —— r ereeen een eenee eeee WMittwoch, 30. Jul dezugsprelſe: : Jun Mannbeim und umgeb entll d0 b Pfenmg. die menatüchen Segber——— d dbei evtl. Renserung der wirtfchaftächen verhältniſſe — eeeeg praiserhöhungen anzuerkennen. poſt⸗ nto Nummer 178 Rartsruhe. Mmanndeim E 6..————ũ—— defſtr. 6. gernfpr. n. 7551, 70g, 7588, 104, 7088. Calege.-Rör. ralanzeiger maundeim. erſchelnt wochentuch zwölfmal. Beilagen: Spott u. Spiel im Mannheimer General-Anzeiger Aus Jeit u. Leben mit Mannheimer Srauen- u. Muſik-Jeitung · Welle u. Schall · Aus Seld und Garten. Wandern u. Neiſen ::: ͤP ¾ ͤ P ̃ ᷑ ⁵P pp ˙ ⁵ ppp Preis 10 Pfennig Mitkag⸗Ausgabe Maunheimor Gonoral Anz Neue Mannheimer Jeitung Badiſche Neueſte Nachrichten Die Lage in London die tãgliche Juſammenkunſt der Delegationsführer Am Dienstag fand wie üblich eine Verſammlung der Delegations⸗ rer ſtatt. Ferner tagte der erweiterte Juriſtenausſchuß am Nachmittag. An den Beſprechungen der großen Fünf nahm ge⸗ ſtern auch der amerikaniſche Botſchafter Kellog teil. In Beſprechungen außerhalb der Konferenz war man weiter bemüht, eine Formel zu finden, die die verſchiedenen Vermittlungsvorſchläge vereinigt, um einen brauchbaren Vorſchlag für die Vollkonferenz zuſtande zu bringen. Im allgemeinen iſt die Stimmung ziemlich optimiſtiſch. Auch die franzöſiſchen Deleglerten tragen eine zuverſichtliche Stim⸗ mung zur Schau. In unterrichteten Kreiſen verlautet, der belgiſche Miniſterpröſi dent Theunis hat erklärt, er wünſche den belgiſchen Außenminiſter vmans zu den Beſprechungen der Delegationsfübrer hinzuzuziehen. Herriot habe zugeſtimmt unter der Bedingung, daß der franzöſiſche manzminiſter an den Beratungen teilnehmen darf. Heute findet noch keine Vollſitzung ſtatt. 5 Ueber den neuen franzöſiſchen Anleiheplan eſſentwegen Herriot eine Vertagung von 48 Stunden forderte, wird t völliges Stülſchweigen bewahrt. Man verfichert, daß dieſer Plan 570 nicht allzu formaliſtiſch an Worte und Paragraphen klammern Aurde, ſondern daß er verſuchen werde, wenigſtens einen vorläufigen die weg zu ſchaffen. Nach einec Mitteilung offiziöſen Charakters geht die Kompromißformel der franzöſiſchen Delegation in London über dag— der Feſtſtellung etwaiger deutſcher Verfehlungen dahin, t die Reparationskommiſſion im Falle der Nichteinigung verpflich⸗ ſchi ſein ſoll, die Entſcheidung eines dreigliedrigen Komitees mit agiedstichterlichen Vollmachten, dem ein Amerikaner angehören ſoll, nzurufen. Dieſe Formel habe bereits die Zuſtimmung Macdonalds efunden, der einen 17 5 7 Sachverſtändigen beauftragt habe, mit 5 franzöſiſchen Mitgliedern des erſten Ausſchuſſes einen gemein⸗ eie Text auszuarbeiten. Die franzöſiſche Delegation, ſo heißt es ſtüner, macht die endgültige Annahme des Kompromiſſes von be⸗ Konzeſſionen abhängig, die im dritten Ausſchuß gefordert die Frage der Kuhrräumung Während nach einer halbamtlichen Meldung geſtern in den weſprerhungen zwiſchen ben Delegattonsführerm die Frage der wüllariſchen Räumung noch nicht zur Sprache gebracht ſein ſollte, mach anderen Meldungen geſtern beſchloſſen, dieſe Frage liee außerhalb der Kompetenzen der Konferenz zühend zu bekrachten. Dieſe Frage müſſe dager in der Haupſſache en Frankreich, Belgien und Deutſchland behandelt werden, inhrend die Delegierten Englands, Italtiens und Amerikas einfach ſormiert werden ſollen. fu Die franzöſiſchen Kompenſatlonsforderungen die militäriſche Räumung der Ruhr ſind vorläufig noch außer⸗ alich hoch. Außer beſtimmten Sicherheits⸗Garan⸗ en durch England und, wenn möglich auch durch Amerika ſel was von den beiden angelſöchſiſchen Mächten auch ſchon zugeſagt Pe ſoll, haben die Franzoſen auch noch finanzielle For⸗ i rungen in erheblichem Ausmaß geſtellt. Sie verlangen 8 a, daß Enghand für die franzöſiſch⸗belgiſch⸗italieniſchen 5b ad en ein langfriſtiges Moratorium gewähren tori ſich bereits etzt bereit erklüren ſoll, nach Ablauf des Mora⸗ einen„mindeſtens 26 der Schulden zu ſtreichen und auf den Reſt 0 kulanten, auf Jahrzehnte befriſteten Zahlungsplan anzu⸗ pfli 5 Ferner ſollen die Vereinigten Staaten ſich ver⸗ (e ihren europäiſchen Schuldnern ein langfriſtiges Mora⸗ n zu gewähren und ihnen nach deſſen Ablauf 94 der rate ulden zu ſtreiche n. Der Reſt ſoll in vier kleinen Jahres⸗ 5 zurückgezahlt werden. Das iſt nicht gerade beſcheiden für die 8 kraftſetzung einer unrechtmäßigen Handlung. Die Franzoſen 95 ſich daher noch erhebliche Abſtriche gefallen laſſen müſſen. nicherſele dem Sonderberichterſtatter des„Matin“ will man franzö⸗ zwei 5 verlangen. daß die progreſſire Räumuna au Veſezun ahre verteilt werde. Man will verſuchen, die britiſche Ruhraebziete Zone mit der Anweſenheit im 8 ge ilitärt 2 nicht durchgeführt i 0 verbinden, ſolange die militäriſche Räumung nachwitla Berickterſtatter des. Vetzt Pariſten- meldet. daß geſtern ſam die 5 die franzöſiſchen und belalſchen Sackperſtändiaen gemein⸗ baben u der militäriſchen Räumung des Ruhrgebietes geprüft Di⸗s 9 15 die Cuchen werden, einen Räumungsvlan aufzuſtellen. ſichen Räumie Sachverſtändigen, die auch den Plan der wirkſchaft⸗ Entwu ausgearbeitet hätten. Von beiden Seiten ſei ein daux und vorgelegt worden, von denen der franzöſiſche von Sey⸗ Gutt. von dem zweiten Delegierten in der Repko, er Sonderberichte 0 kis“ beri i mark rſtatter des„Echo de Pakis“ berichtet, die Iu nadtelte Totſache. die er zu verzeichnen habe, ſei die Wand⸗ in Bezug auf die militäriſche Beſetzuna des inas nicht üb, Das Verdienſt dafür. deſſen Vedeutung man aller⸗ der ſei Feebermelben dürſe müſße er General Molet zuſchreiben. ſett wahrſchezkagen picht aufhöre, Herriot zu beſtürmen. Es fei en, die daß die franzöſiſchen Delegierten verſuchen wer⸗ ſchwinden werdlche Rubrdeetama. die auf alle Fälle aradweiſe ver⸗ ſetzung becleitet wenn ſie nicht mehr von der wirtſchaftlichen Be⸗ v er 80 iſt, während der Periode beizubehalten. in der man. dönne, das ſcheitere. nützlicherweiſe den Verſuch machen verſtehe ſi 10 eaime vom 11. Januar 1926 wieder aufzurichten. Es em das Proon ſelbſt. daß ein derartiger Plan nur Wert dabe, mit der Räu daramm der militäriſchen Räumuna der Kölner Zone muna des ganzen Ruhragebietes verbunden werde. VDerhandlungen und Verwandlungen Der„M Urteil über ancheſter Guardian“ fällt ein nicht gerade ermutigendes ſeren⸗ 55 5(ndeter Konferenz. Das Blatt ſchreibt, die Kon⸗ mählich aufgehört, ein Ereignis zu ſein. Die Frage der Garantien für die Anleihe bilde ſetzt nicht mehr die Haupfſache bei den privaten Beſprechungen. Franzöſiſche Baikiers ſeien nach London gekommen, um Verhandlungen über die inter⸗ alliierte Schuldenfrage zu pflegen. Die militäriſchen und politiſchen Sachverſtändigen diskutierten über die militäriſche Räu⸗ mung der Ruhr. Die Konferenz ſelbſt, die zur Löſung eines rein wirtſchaftlichen Problems einberufen war, ſcheine in den Hinter⸗ grund zu treten. Was gegenwärtig vor ſich gehe, ſei ein Geſchäft um alle ſchwebenden diplomatiſchen, militäriſchen und finanziellen Fragen, die das Verhältnis zu Deutſchland beſtimmen. Man ſei bei einer Art geheimen Genua⸗Konferenz angelangt. Die franzöſiſchen Bankiers wollten zunächſt wiſſen, ob auf die Auf⸗ legung einer Anleihe für Deutſchland eine engliſche Zahlungsforde⸗ runa an den franzöſiſchen Schuldner folgen werde. Den franzöſiſchen Bankiers ſcheine es nicht darauf anzukommen, die induſtrielle Er⸗ holung Deutſchlands zu beſchleunigen. Die Reparakionskommiſſion hat in ihrer geſtrigen Nachmittagsſitzung das Quantum der von Deutſchland im Monat Auguſt zu liefernden Reparations⸗ kohlen beſtimmt. Im Laufe der Sitzung iſt der Zeitpunkt der Abreiſe der Reparationskommiſſion nach London nicht beſtimmt worden, da ſich der engliſche Delegierte Bradbury in London auf⸗ hält. Es ſei wahrſcheinlich, daß die Reparationskommiſſion ſeine Rückkehr abwarten werde, um eine Entſcheidung treffen. Falls aber Sir John Bradbury nicht nach Paris zurückkommen würde, würden die Delegierten morgen in einer Sitzung ſich über den Tag ihrer Abreiſe nach London verſtändigen, die Aamnidberder bevor⸗ zuſtehen ſcheine. Hughes Rundreiſe Staatsſekretär Hughes iſt geſtern vormittag mit ſeinen Kollegen von der franzöſiſchen Anwaltsvereinigung in Paris empfangen wor⸗ den. In einer Anſprache erklärte er:„Wir kommen, um in dieſem unſichtbaren Tempel der Gerechtigkeit niederzuknien, in dem das Beſte von dem vereinigt iſt, was die Völker im Laufe der Zeit ge⸗ dacht haben. Die Verehrer des Rechts kennen keinen Unterſchied der Raſſe, des Landes und des Staates.“ Hughes ſoll nach einer Pariſer der„Voſſ. Itg.“ —3 Tage in Berlin bleiben und dann nach London zurück⸗ kehren. Am 15. Auguſt würde Hughes ſich wieder nach Amerika einſchiffen. Nach einer Londoner Drahtung desſelben Blattes würde mit der Ankunft der deutſchen Delegierten in London ſpäteſtens am Samstag morgen gerechnet. Franzöſiſche Kritiken an herriot VParis, 30. Jult.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Voll⸗ ſitzung am Montag hat die Londoner ohne Zweifel einen kleinen Schritt vorwärts gebracht. Die wichtigſten Fragen aber, die ſie ſeit über einer Woche beſchäftigen, harren nichtadeſto. weniger noch der Löſung, und eine allgemeine Einigung, wie man ſie auf Ende dieſer Woche erhofft, wird nach den optimi⸗ ſtiſchſten Vermutungen noch mindeſtens zehn Tage auf ſich warten laſſen. Einzig die Tatſache, daß die 3. Vollſitzung den Bericht der beiden juriſtiſchen Experten und den Vericht der 2. Kommiſſion über die Herſtellung der wirtſchaftlichen und fiskaliſchen Einheit des Reichs genehmigte, kann als ein Erfolg der Konferenz bezeichnet werden. Die Modalitäten der Unterhandlungen mit der deutſchen De⸗ legation ſind feſtgelegt und das Syſtemdes Zwangs undder Eintreibung, wie es am 11. Januar 1923 im Ruhrgebiet errich⸗ tet wurde, wird alſo in zwei Monaten verſchwinden. Was die militäriſche Räumung der Ruhr anbetrifft, ſo hat ſich der Ton der Entrüſtung, der geſtern noch in nationaliſtiſchen Kreiſen tobte, allmählich gelegt. Die Abſicht der Engländer, die Zone von Köln anfangs des nächſten Jahres zu räumen, wird heute als ein Bluff gedeutet. Wenn Frankreich auf das Anſinnen, ſeine Truppen aus dem Ruhrgebiet nicht eingehe, werde es ſich England zweimal überlegen, den Kölner Brückenkopf zu verlaſſen. Köln 5 in wirtſchaftlicher, als auch in ſtrate⸗ giſcher Beziehung ein ſo ausgezeichneter Stützpunkt, daß die eng⸗ liſche Regierung ihn wohl nicht ſo leicht preisgeben wird. Man ermahnt aber die franzöſiſchen Delegierten recht deutlich, zu ſagen, daß auf keinen Fall die Räumung Kölns Frankreich hindern könnte, an der Ruhr zu bleiben. Recht ſkeptiſch wird hingegen in Paris die Tatſache aufgenom⸗ men, daß Macdonald entgegen ſeiner urſprünglichen Abſicht ſeine Zuſtimmung dazu gegeben hat, die Deutſchen erſt dann zur Konfe⸗ einzuladen, wenn die Alliierten über die Hauptfragen, die den ren 2. unterbreitet wurden, ſich geeinigt haben. Man fin⸗ det hier, daß das nur den einfachſten Vorſichtsmaßregeln entſpricht; denn nur ſo werde vermieden, daß ſich die„deutſchen Intri⸗ gen“ unter den uneinigen Alliierten auswirken und die Intereſſen der Alliierten ſchädigen könnten. Nichtsdeſtoweniger tadelt man in 1 Kreiſen, daß der franzöſiſche Juriſt im Prinzip die leichberechtigung der Deutſchen bei der Behandlung ewiſſer Fragen anerkannt hat, während noch vor wenigen ochen die juriſtiſche Theſe am Quai d' Orſay war: Deutſchland könne nicht zu Verhandlungen zugelaſſen werden. Als beſondren„Genie⸗ ſtreich“ Herriots betrachtet man die Einladung der ranzö⸗ ſiſchen Bankiers nach London. In den Oppoſitionskreiſen be⸗ zeichnet man dieſen Schritt Herriots als ein kindiſches und unge⸗ ſchicktes Manöver, denn Frankreich könne und wolle nicht die An⸗ leihe zugunſten Deutſchlands oder auch nur einen Teil davon über⸗ nehmen. Es habe Deutſchland ſchon zu viel Reparationsgelder„vor⸗ eſhoſſen⸗ als daß das franzöſiſche Publikum auch noch für dieſe nleihe zu haben ſei. Wenn aber die franzöſiſchen Bauern dennoch ihren 1 leeren und die Anle 1 wollten, ſo brauche man nicht nach a e gehen, um dort auf politiſchem Boden Zu⸗ eſtändniſſe zu machen, für eine Anleihe, deren Erfolg doch ganz von Frankreich abhänge. an glaubt die Anweſenheit der franzöſiſchen Bankleute in London habe abſolut keinen Sinn. Das Veſte würe, ſie heimzuſchicken und ſie erſt zu einem günſtigeren Zeitpunkt wieder zu berufen. Sehr beachtenswert iſt die in e Kreiſen jeden Tag größer werdende Unzufriedenheit mit der Haltung Her⸗ riots auf der Londoner Konferenz. Die Oppoſitionsblätter richten immer ſchärfere Angriffe gegen den Miniſterpräſidenten. Eine Politik der Schwäche und der Nachgiebigkeit iſt noch das Geringſte, was ihm vorgeworfen wird. Man ſchlägt höhniſch vor, einen An⸗ treiber nach London zu ſchicken, damit dieſer die konfuſen Ideen Her⸗ riots in Ordnung bringe und ihm Mut zuſpreche auf ſeinem ſchweren Gang nach Golgatha. Was Herriot heute in London treibe, ſei nur ein Schatten der kraftvollen Politik von 1923. 1924— Nr. 349 2 iſe aach Carif, del vorauszahtung pre ein⸗ fyaltige Rotonelgelte ſe Nüugemalne Ruzeigen, 40 Geldmark Reklamen 2,.— Selbmark. ue Nugeigen an beſtimmten Tagen Stellen uns Nusgaben wirô nommen. Sewelt, Stralts, Octriebsſtbrungen uſw. derechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder deſcheünkte Rusgaben oder ſüͤe verſpütete Rufnahme von Rn⸗ zeigen. Ruftr. d. gernſpr. ohne Gewiſhe. Serichtsſt. Mannheim. keine Derantwertung üder⸗ Ddie Unruhe auf dem Balkan Bolſchewiftiſche Umtriebe 1 A Wien, 28. Jull. Der Weltkrieg hat vor zehn Jahren von der Balkanhalbinſel ſeinen Ausgang genommen. Und gerade ſetzt, da die Gedenktage an die Schickſalswende der Menſchheit herranrücken, herrſcht im Süd⸗ wſten Europas allgemeine Unruhe und eine überaus ge⸗ reizte Stimmung. Dieſe Tatſache läßt ſich nicht hinwegleugnen oder durch amtliche Erklärungen unwirkſam machen. Sie bleibt beſtehen, wenn man auch die vielen Senſationsmeldungen gebührend über⸗ chlägt. Wie einſtens die Zaren die ruſſiſchen Rubel über die Balkan⸗ albinſel hinrollen ließen, ſo ſuchen nun die Bolſchewiſten in Moskau durch Geld Verwirrung zu ſtiften. Sie haben den Südoſten Eu⸗ ropas niemals aus den Augen verloren, aber es ſcheint, daß ſie gegen⸗ wärtig daran denken, die Entfeſſelung der„Weltrevolution“ ſtatt im Weſten auf der Balkanhalbinſel zu betreiben. Jedenfalls hat ein unvorſichtiges Wort von Sinowjew dieſe Abſichten ver⸗ raten. Doch auch die Taten ſind Beweis genug. Die Verbrüderung mit Radic, mit dem Bauernkönig von Kroatien, hängt mit den Plä⸗ nen, die man in Moskau ausgeheckt hat, enge zuſammen. Ebenſo iſt nun das Aufflammen der kommuniſtiſchen Agitation an verſchie⸗ denen Punkten kein Zufall. Der Belagerungszuſtand in Bukareſt und in anderen Teilen Rumäniens iſt mit der Nervoſität zu erklären, die durch das Verhalten Rußlands ausgelöſt wird. Ruft doch eine Kund⸗ machung des kommandierenden Generals in der Hauptſtadt beſon⸗ ders die Strafen in Erinnerung, die auf das Verlangen nach der Aenderung der Regierungsform und nach der Aufhebung der Ver⸗ faſſung geſetzt ſind. In Bulgarien zeigen ſich die Kommuniſten, die ſich beim Sturze des Bauerndikdators Stambulinski ruhig verhalten haben, außerordentlich tätig. Sie ſtehen mit den Agrariern im Bunde und legen es offenſichtlich auf Putſche an. Jugoſlavien hat vor eini⸗ r Zeit einen vernichtenden Streich gege ndie kom. Abgeordneten u. Frganſſationen eführt u. die Bewegung tslos niedergeſchlagen. In den letzten Wochen iſt man jedoch zur Ueberzeugung gekommen, daß Moskau unter geänderter Firma weiter arbeite und eine Reihe von Verhaftungen wurde vorgenommen. Den Bolſchewiſten kommen allerdinas die innerpolitiſchen Ver⸗ hältniſſe in den einzelnen Balkanſtgaten ſehr zuſtatten. Ueberall aibt es politiſche Verlegenheiten und Verwicklungen: die Sorge iſt allerorten zu Gaſt. Um gleich mit Rumänjen zu beginnen, mit dieſem Lande., das über die Kornkammern des Banats und Beſſara⸗ biens verfügt, deſſen Boden Kohle und Erze und vor allem das flüſſige Gold— Petroleum— birat und das dennoch beine Anleihe zu bekommen vermag. Die Regierung Bratianu hat bei den letzten Wahlen geſiegt, geſiegt wie ſie wollte. Aber die Oppoſttion iſt trotz⸗ dem ſtark, viel gefährlicher als die Zahl der Parlamentaſitze ver⸗ muten läßt. Der ehemaliae Miniſterpräſident General Avareſcu. dem faſziſtiſche Neigungen nachgeſaat werden. will nicht nur dem Rückblicke leben, ſondern neuerdings zur Macht aufſteigen. Die Za⸗ raniſten, das ſind die Angehörigen der Bauernvartei in Altrumänien und die Anhänger der ſiebenbürgiſchen Nattonalpartei. ſehnen ſich gleichfalls nach der Herrſchaft. und auch die Gruppe um Profeſſor Jorga. die in den Kreiſen der Intellektuellen wurzelt. iſt nicht müfßzig. Von allen Seiten ſtürmt die Oppoſttion gegen Bratianu vor, und die Liberalen, die er führt, wären ſchon aus Sattel geworfen, wenn ſie nicht die Gewalt zur Hilfe rufen würden. Die Klagen über die Korruption vergiften die Luft noch mehr. JIn Bulgarien ſitzt die Regierung Zankow auf glühenden Kohlen. Sie behauptet ſich zwar ſchon etwas länger als ein Jahr, aber ſie hat wenig ruhige Stunden gehabt. Die erſte Schwächung iſt durch den Abfall der Sozialdemokraten eingetreten. die ſich nach der Nie⸗ derwerfung Stambulinskis der Koalition anſchloſſen. Viel ſchwerer fällt ſetzt ſedoch der Umſtand ins Gewicht. daß ſich die Mazedonker. die bisher die Hauptſtütze bildeten. abgewendet haben. Ein Ver⸗ treter des revolutionären mazedoniſchen Komitees, der Wojwode Zſchauleff. der ſich dieſer Tage in Wien aufhielt, meinte, daß dieſer Wandel in den Sympathien für den Miniſterpräſidenten Zankow von folgenſchwerer Bedeutung ſein werde. Nun. die Zukunft wird zeigen, wer Recht hat, die Optimiſten. die an den Fortbeſtand des gegenwärtigen Reaimes in Bulqgarien glauben, oder die Künder nahender Stürme. Eine ungefähre Vorſtelluna von dem politiſchen Stimmengewirr, das in dem kleinen Lande hallt. mögen einige nüchterne Ziffern geben. In Sofia werden 16 täalich erſcheinende Abendblätter. 4 Morgenblätter und 20 Wochenblätter gezählt. Da iſt es ſchwer, die Oeffentlichkeit zu befriedigen, allen zu Geſicht zu ſtehen oder auch nur die goldene Mittelſtraße einzuſchlagen. Für Griechenland gehört das politiſche Chaos faſt zum Normal⸗ zuſtand. Der Kampf der Parteien hat das Land ſchon oft erſchüttert und an den Rand des Abgrunds gebracht. Das war ſo in den Zeiten des Königtums und das iſt in den Tagen der Republik nicht anders orden. Auch der an deutſchen Univerſitäten gebildete Papanaſtaſiu fiel den Fraktionsſtreitigkeiten zum Opfer, der Sucht nach perſönlicher Politik, der Unfähigkeit zur ſachlichen Einſtellung der Abgeordneten. Wo ſind die ſchönen Programmſätze vom Märzl Die griechiſche Regierung iſt über recht häßliche Zwiſchenfälle ge⸗ ſtürzt. Der neue Sofulis ſteht aber nur an der Spiße einer ganz ſe ruppe— kaum ein Dutzend Volks⸗ vertreter ſchart ſich um ihn— und er bleibt deshalb bei Schritt und Tritt auf fremde Unterſtützung angewieſen. Das iſt in Griechenland ein bitteres Los. Die Unſicherheit dauert alſo fort und von einer Entwicklung kann nichts wahrgenommen werden. Auch mn Albanien, dieſem Staat, der als organiſches Gebilde, als feſte Einheit mehr in der Phantaſie und in den Geſetzesbüchern als in der rauhen Wirklichkeit vorhanden iſt, befindet ſich noch alles in Fluß. Die Juni⸗Revolution dürfte kaum der letzte gewaltſame Um⸗ ſturz ſein und Fan Nali, der augenblickliche Herr, kennt wohl die weiſe Lehre, daß niemand vor ſeinem Tode glücklich zu preiſen iſt. An ſich wäre es freilich gleichgültig, welche Partei in Albanien ge⸗ bietet und welche Gegenſtöße zu erwarten ſind. Aber das Land liegt an der Küſte des Adriatiſchen Meeres, der von Eiferſüchte⸗ leien Adria. In Jugoflawien iſt wieder eimnal eine Regierungkriſe ausge⸗ brochen. Wer könnte ſagen, zum wievieltenmale der alte Paſie um die Macht ringt. Seine 19 lautet jetzt: Neuwahlen! Durch den Eintritt der kroatiſch⸗republikaniſchen Abgeordneten in die Nationalverſammlung— die Anhänger von Radic haben den Weg nach Belgrad jahrelang verpönt— hat die Regierung Paſic⸗Pribi⸗ devic die Mehrheit im Parlament verloren. Die Oppoſition— in 72 freilich geſpalten— lehnt jedoch mehr oder minder heftig die ſtehende Verfaſſung des S. H. S. Staates ab. Am weiteſten gehen dabei natürlich die kroatiſchen Bauern, die übrigens durch den Pilgerzug ihres Führers nach Moskau in Verwirrung gebracht worden ſind. Jedenfalls ſtößt der Zentralismus in Jugoflawien auf ſtarren Widerſtand. Die Kroaten und Slowenen weiſen ihn ent⸗ ſchieden zurück und unter den Serben wären die Demokraten bereit, Zugeſtändniſſe zu machen. Doch Paſic und in erſter Linie Pribicevic bleiben unnachgiebig.„ 0 S mit Polncare, dem damallgen und einer ſofortigen Beſtrafung aller Beamten 2. Selte. Nr. 349 Mannheimer General⸗Anzeiger(mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 30. Jull 1924 „Wohin man blickt, überall findet man alſo innerpolltiſche Kriſen, Verfaſſungskämpfe, nationale Streitigkeiten. Auf dem Balkan gährt es, jeder Staat hat ſeine Nöte. Das weiß man in Moskau und deshalb ſchürt man jetzt umſo eifriger. Der Rubel rollt weiter, wieder wie vor zehn Jahren. R. Ch. Wiederzuſammentritt von Rammer u. Senat Telegraphiſche Berichterftaltung Herriols In Kammer und Senat„die belde geſtern nachmittag ihre Sitzungen aufgenommen haben, wurde ein Telegramm Her⸗ riots aus London verleſen, in dem er Vericht erſtattet über den Stand der Arbeiten der Konferenz. Zu Beginn des Telegramms wird geſagt, die Reglerung hätte gewünſcht, ſich ſelbſt vor das Parlament begeben zu können, um ihm den Text eines Abkommens zu übermitteln, an dem ſeit zwei Wochen in London gearbeitet wird. Aber trotz der Anſtrengungen ſeien die Beratungen noch nicht beendet. Herriot erklärt alsdann, daß die erſte Kommiſſion, die ſich mit den Verfehlungen und Sanktionen zu beſchäftigen hat, einmütig Beſchlüſſe angenommen habe, die die Vertreter der Anleihezeichner für unbefriedigend erklärt hätten, um den Erfolg der vorgeſchriebenen 800 Millionenanleihe zu ſichern. Aus dieſem Grunde hätten auf der Konferenz Konkluſionen noch nicht angenommen werden können. Die fronzöſiſche Delegation ſei bereit, den Anleihezeichnern alle u geben, die ſie zu beanſpruchen hätten. Die zweite iſſion habe über die Wiederherſtellung der fiskaliſchen und wirtſchaftlichen Einheit Deutſchlands Beſchlüſſe gefaßt, jedoch bleibt die Frage der franzöſi⸗ ſchen und belgiſchen Eiſenbahner, die auf dem linken Rheinufer zu⸗ rückgelaſen werden ſollen, noch zu regeln. Die dritte Kommiſſton, die ſich mit den Sachlieferungen und der Transferierungsfrage zu beſchäftigen hat, ſei auch noch zu keinem Ergebnis gekommen. Schließlich wird in dem Telearamm noch mitgeteilt, daß über die Zulaſſung der Deutſchen zur Londoner Konferenz leicht ein Einverſtändnis über die Vorſchläge erzielt worden ſei, die ein franzöſiſcher und ein britiſcher Juriſt Übermittelt hätten. Herrtot gab dann Kenntnis von dem am Montag gefaßten Beſchluß und fuhr fort. die Verhandlungen der Konferenz, die noch viele Schwleria⸗ keſten bereiten, würden noch mehrere Tage in Anſpruch nehmen. Die franzbſiſche Reateruma werde mit dem beſten Willen die Ver⸗ teidiaung der Rechte Fronkreichs, die Wiederberſtellung eines inter⸗ alliierten Einverſtändniſſes und die Verteldigung des Friodens fort⸗ ſetzen. Es ſei nswert. die Ergebniſſe dieſer Beratung dem Parlament zu übermitteln, ſobald ein Abſchluß erfolat ſei. Ueder den Tag, an dem dieſe Berotung ſtattfimden ſoll. müſſe man ſich noch verſtändigen. In der Kammer wurde das Telegramm von der Linken mit *— die Mitte 54 die Perleſ ms vor enat wur e Gan ſofort AN hatte der Sutenner dem Senat die Ammeſtievorlage unterbreitet, die an die beiden Ausſchülſſe Überwieſen wurde. Im auswärtigen Senatsausſchuß ſtand die Lon⸗ doner Konferenz Debatbe.(s wurde ſedoch beſchloſſen. ble Diskuſſton zu im Senator brachte die Rede auf die Frage der Milßtärkontrolle und ſchlua vor, in Deutſchland ſtändige Kontrolſkommiſftowen mit der Aufgabe zu betrauen. den Völkerbund Uber den Stand der deutſchen Rüſtungen fortgeſetzt zu unterrichten. Dieſer Vorſchlag wurde an die Reaterung weitergeleſtet. Reue Ddokumente zum Kriegsausbruch Wer hal Jaures beſeitigt? „ Berl. Büro.) Dle„Deutſche ſe Berlin, 30. Jull.(Von Rundſchau“ veröfſentlicht in ihrem demnächſt erſcheinenden Auguſtheft eine neuer Dokumente aus dem ruſſiſchen Archio über den Kriegsausbruch. Darunter befindet ſich 2 geheimes Telegramm des ehemallgen in Paris Kwolſte an den ruſſiſchen Außenminiſter, datiert vom 17. Juli 1014. Davin berſchtet Iſwolſkt von einer Unterredung, die er Präſidenten der Republfk gehabt be, der auch der Miniſterpräſident, der Krlegsminiſter und der 4 0 des Seoiſe ſa dal, 18 55 kam due ſich in e auf ures. ſagte: e wie ſt riegs· —75 7——— der in E 5 5 ten der kämpfe. einen n. unter⸗ Einfl. auf die Acbelter und ſplele mit dem Gedanken des Generalſtreiks r Kriegsminiſter erwiderte ruhig aber be⸗ ſtimmt:„Dafür iſt geſ oincare Nde keine Er⸗ klärung. Nach einem Augenblick peinli elgens teilte er mit, daß Guſtave Herbe ihm durch Briand die Zuſicherung gegeben habe, daß er ſeinen Einfluß auf bie Maſſen zugunſten des fügen aufwenden würde, um dieſes Dokumente in der „Deutſchen Rundſchau“ veröf meint, die ge isvollen Worte des Kriegsminiſters„Dafür iſt geſorgt“, könnten ſich ganz gut auf die unbeſtreitbare Tatſache beziehen, das der Name Jaures ſich auf der Liſte des berüchtigten„carnet.“ befände. Dieſes war ein Verzeichnis von 2500 Perſonen, das mit Hilfe des 4 K. miniſteriums von der sureté generale e und bel dieſer für den Kriegsfall deponiert war. Es waren die Namen aller derjeni⸗ Frankreich, u. a. auch die der e renen unis, die eine kriegsfeindliche Wi aus⸗ verhaftet und Vater! ir den rieg zu begeiſtern. Charles V.„ der die ruſſtſ gen Perſonen in CThefs in Algier und üben konnten und die ſofort vor Kriesausbr interniert werden ſollten. Trotz dieſer tung glaubt doch auch Hartmann aus den die der Mörder Jaures, e Villain, man es im Jaures für opportun halten haben„ganze Arbeit zu machen. 2 die Beilegung des deutſch⸗ruſſiſchen Zwiſchenfalls Berlin, 30. Jult.(BVon Bilro.) Die Löſung, die der deutſch⸗ruſſiſche Konflikt Ku m hat, läßt erkennen, daß die deutſche ierung wohl mit Rückſicht auf die allgemeine . Lage der Sowjetregierung in recht beträchtlichem de entgegengekommen iſt. Immerhin wird man, um das Ergebnis der ſehr langwierigen und ſchwierigen Verhandlungen 3 Verlin und Moskau richtig einzuſchätzen, ſich der urſprüng⸗ ichen Forderungen der Ruſſen erinnern müſſen. Sie hakten in ihrer Note vom 12. Mai, unmittelbar nach der nicht gerade ge⸗ Polizelaktion gegen die ruſſiſche delsvertretung neben r Forderung nach einer unverzüglichen e 51 5 atego Erklärung von der deutſchen Regierung verlangt, daß die ſchen Handelsvertretungen nftig als exterritorialer Teil der ruſſiſchen Botſchaft betrachtet werden müſſen. Es war klar, deſe ihnen damals der Zwiſchenfall einen willkommenen Anlaß bot, dieſes längſt erſtrebte Ziel zu erreichen. Die Exterritorialitäts⸗ frage hat daher ſtets im Mittelpunkt der diplomatiſchen Verhandlun⸗ e den, Anſ n der a⸗ n ung geltend zu. r die in lerung ſtand von vor in feſt, n en Nan Ne ſen könnte. nder mußte die deutſ erung uf R 11 715 in dem deutſch⸗ruſſiſchen Abkommen von 1921 etwa 12—15 Mitarbeſtern der ruſſiſchen Handelsdelegation Exterritorialitöt zu⸗ war, die ſich nach allgemein juriſtiſcher Auffaſſung nichl ſebiglich auf dieſe Perſönlichkeiten, ſondern auch auf deren unmittel⸗ bares Arbeitsbereich erſtreckte. beiderſeitigem Nachgeben drehte ſich die Frage dann ſchließlich nur noch um das Ausmaß, das dieſer ſ. Zt. garantierten Exterritorialttät zu geben ierbei iſt es den Deulſchen dann weniger auf die Jahl der Räume ange⸗ kommen als vielmehr auf das Prinzip, daß das Inſtitut der Han⸗ delsdelegationen als ſolches Kicht der diplomatiſchen Vertretung gleichgeſtellt werden dürfe. In dieſer Form iſt dann auch, wie aus dem Protokoll hervorgeht, der von Deutſchland eingenom⸗ mene Standpunkt zu ſeinem Recht gekommen. 5715 eeete, e gere en eeeeeee Ne, e, Auch in den übrigen Punkten ſind die Ruſſen von ihren an⸗ fangs ſehr ſcharfen Forderungen zurückgewichen. So hat die Reichsregierung eine formelle Entſchuldigung in Moskau abgelehnt und es iſt bei der einfachen Mitteilung geblieben, daß die ſchuldigen Beamten entdeckt und beſtraft ſeien. Wie viel Wert der ruſſiſchen Jah aee die Beamten und Angeſtellten der delsver n künftighin nlcht in deutſche politiſche Verhältniſſe einmiſchen würden, beizumeſſen iſt, bleibt nach den bisherigen Erfahrungen ſüberaus zweiſechaft Berliner Preſſekritiken Der unter lebhaften Bemühungen des grundſätzlich ruſſophilen Staatsſekretärs v. Maltzahn zuſtande gekommene deutſch⸗ruſſiſche Ausgleich hat, und das mit Recht, eine ſchlechte Preſſe. Sogar der„Vorwärts“ hält ſich für verpflichtet, mit beſonderer Vetonung den Wunſch auszuſprechen, daß Einmiſchungen in die innerdeutſchen Verhältniſſe zünfghn von ruſſiſcher Seite unterbleiben müßten, wenn die„Freundſchaft“ auf dem Boden der Gleichberechtigung hergeſtellt werden ſoll. Von der Gegenſeite zieht der„Lokalanzeiger“ aus die⸗ ſem Abkommen den Sba daß die außenpolitiſche Autorität der Re⸗ gierung vor aller Welt bloßgeſtellt werde. Auch das„B..“ indet es bedauerlich, daß die Regierung das Vorgehen der Polizei it vollkommen desawpouſeren müſſen. Reſtlos glücklich iſt allein die „Rote Fahne“, Sie jubelt: Sowjetrußland erhält volle Genugtu⸗ ung. em wäre in dieſem Falle zu gratulteren? Das Doppelſpiel der deutſchnationalen Die deutſchnationale Preſſe verſucht gefliſſentlich im deutſchen Volke die Meinung zu erwecken, als ob die Regierung Marx⸗Streſe⸗ mann und die Regierungsparteſen, vor allem auch die Deutſche Volkspartei ihren Standpunkt gegenüber dem Sachverſtändigengut⸗ achten ganz plötzlich geündert hätten und ſetzt erſt die Forderun⸗ 55 erheben, welche die Deulſchnatlonalen von jeher erhoben hätten. r ſich an die deutſchnatlonalen Wahlreden erinnert, angefangen bei Herrn Hergt, der die Herren Marx und Streſemann wegen der Annahme des Sachverſtändigengutachtens vor den Staaksge⸗ ee wiſſen wollte, der weiß, daß jene Taktik der deutſchnationalen Preſſe nichts anderes bedeutet, als vor der die deutſchnationale Wahltaktik zu ver⸗ ſchleiern und langſam zu der verſtändigen, allein Politik, wle ſte die deutſchnattonale Fraktion jetzt im Reſchsdag vertreten läßt, überzuleiten. Aber es gibt auch jetzt noch Rückfälle in die Zeit der Wahlhetze, die die deutſchnationgſe Taktik nur allzu deutlich verraten. Eines ſolchen Rückfalles hat ſich vor kurzem der deutſchnationale Abg. Verndt ſchuldig gemacht, derſelbe Herr Berndt, der am letzten Frei im Reichstag ſo „ſtaatsmänniſch“ zu reden verſucht hat. Dieſer r Berndt hat am 8. Julk in einer deutſchnattonalen Wählerverſammlung in Schöone⸗ berg nach einem Bericht des„Vorwärts“ zum Sachverſtändigengut⸗ ochten ausgeführt: „Das Sachverſtuün tachten in ſeiner jetzigen Geſtalt müſſe glatt abazkebn werden. Das Volk habe ſich am 4 die 1I.„Streſemamn ausgeſprochen. Die Re ng müfſſe ge werden und dann mülſſen die Deutſchnatlonalen hinein in Macht und in dle Regie⸗ mit Ende des Monats bei Bera des tändi⸗ gengutachtens verſchwinden werde.(Großer Beifall.) Das Butachten ſelbſt ſei ſchlümmer als ein Verſailles. Streſemann erkenne gewiſſenlos die Schuld Deutſchlands on. Wer das tut, iſt entweder ein Ver⸗ rückter oder ein Verhrecher... Dieſe Regierung, die das Volk ſyſtematiſch belügt und betrügt, gehört vor den Staatsgerichtshof.“ Hier haben wir die beutſchnatlonale Wahlpolitik, wle ſte monatelang getrieben worden 4• in ihrer n Nackheit vor uns. Man kann angeſichts dieſes Beiſpiels es ruhig der Oeffentlichteit überlaſſen, zu entſcheiden, wer ſich nun eigentlich dem anderen ange⸗ nähert hat. Aber abgeſehen davon möchben wir doch an dieſer Stelle erklären, daß die Behauptung, Streſemann erkenne gewiſſen⸗ los die Schuld Deutſchlands an, eine Unverfrorenheit ſon⸗ dergleichen iſt, die beſonders dem gut zu Geſicht ſteht, der am Frei⸗ tag im Reichstag den Patrioten geſpielt und erklärt hat, die Kriegs⸗ ſchuldlüge ſei keine Parteifrage, ſondern müſſe vom ganzen Volke bekämpft werden. Man verſteht es immer mehr, warum der deutſchnationale Fraktionsvorſtand gerade dieſen Herrn nicht als Redner vorſchicken wollte. Wie die„Zeit“ aus den Korrekturbogen erſieht, lüßt die „Landesgruppe der Deutſchnatſonalen Volkspartei für Vor⸗ und Hinterpommern“ folgende Anweiſung in ihrem— 5 tattonshondbuch hinter das Kapftel„Kriegsſchuldlüge“ ein⸗ Für Geübtere. 9 Die iſt ein wertvolles Mittel, um politi⸗ ſchen Gegnern ihre natlonale Minderwertig⸗ kelt nachzuweiſen. größte Unglück iſt, wenn der Herr Vorredner auch gegen die Schuldlüge ſſt. Dann erwidere man ihm: 88 der Herr Vorrebner hat wohl die Schuldlüge mit großen Worten bekämpft?!“ Aber, meine Herren, genügt denn das?!“— und ſpreche dann über die Judenfrage.“ Im Reichstag ſagte, wle oben erwähnt, der deu Abg. Bernb W N gegen die 15 üge ſei nicht Partel⸗ ſache, ſondern Volksſache. Für den deutſchnatlonalen Agttator —9 15 Un de fihr W1 00„politiſche 57 0 ampf gegen führt. Ein lehrreicher Blick in die deulſchnalfonale Parteſſeelel— 9 2 4 A 85* 85„polifik“ der Unverantwortlichen In Wulles„Deutſchem Tageblatt“ wird eine geſpreizte Kund⸗ gebung der nationalſozialiſtiſche'n Freiheits partel gegen das Dawes⸗ gutachten veröffentlicht. Die Kundgebung beginnt mit den Worten: „Die Regierung Marx⸗Streſemann, die im Widerſpruch mit dem Artikel 54 der Reichsverfaſſung die Geſchäfte führt... und er⸗ klärt dann, daß die natlonalſozialtſtiſ Freiheitsbewegung die von der Regierung gegebene Zuſage als bindend nicht anerkenne. Sie macht die allilerten Mächte in aller Form darauf aufmerkſam, 25 ſie ſich im gegebenen Fall alle Schritte vorbehält. Die national⸗ oztaliſtiſche Freiheitsbewegung ſieht ſich alſo offenbar ſchon im Zukunftsſpiegel, wie ſie die volle Macht ergreift. Zum Schluß wird vom Reichstag„erwartet“, daß er entweder die Zuſtimmung zu verweigert oder zur Auflöſung ſchreiten würde. Wie der Relchstag zu ſelner Auflöſung ſchreiten ſoll, das bleibt einſtweilen noch das Geheimnis der miehdeglalſſcen Stülſten. rung. Er könne vorausſagen, daß die Reglerung atlonale Nin. br ¹⁰οο ee aEAll Cl Me gesIiEf 2978.1922 279222. Fggae eee form un 1 zeichnen Richard Cordier, Paul Janſen und Otto Müller, ſämt⸗ Badiſcher Landtag 2. Karlsruhe, 80. Juli.(Eig. Bericht). Das Haus ſetzte in der geſtrigen Nachmittagsſitzung die Beratung des Etats des Miniſteriums des Inneern fort; die Tribünen ſind bicht beſeßt. Abg. Ziegelmayer-⸗Langenbrücken(Srr Die Not der Land⸗ wirtſchaft iſt zur Zeit ſehr groß. r kleine Landwirt iſt der Aermſte unter den Armen. Die Landwirtſchaftskammer hat gro⸗ ßes geleiſtet. Alle müſſen zuſammenſtehen, um der Landwirt⸗ ſchaft aus der Krebitnot herauszuhelfen. Geht es der Landwirt⸗ ſchaft gut, ſo geht es allen gut. Abg. Dr. Mattes(D..⸗P.) fordert möglichſt Dezentraliſation in der ſtaatlichen Verwaltung. Wenn man ſich auf das Notwen⸗ digſte beſchränkt, könne noch manches geſpart werden. Die Be⸗ ſetzung der Preſſeabteilung mit drei Regierungsräten ſei ſachlich nicht 8 begründen. Dem demokratiſchen Antrag auf Auf⸗ hebung des Beſoldungsſperrgeſetzes würde ſeine Par⸗ tei zuſtimmen. Der Redner wünſcht, daß die wirtſchaftliche Ver⸗ tretung in Berlin bei einer des Arbeitsgebietes mit einer zweiten Hilfskraft beſetzt werde und tritt für den Schuh⸗ zoll als eine Angelegenheit der geſamten Landwirtſchaft ein. Eine freihänderiſche Entwickelung wie in England, würde zu einer Kataſtrophe führen. Die wirkſamſte der Landwirtſchaft werde durch einheitliche Zuſammenfaſſung in der Landwirtſchafts⸗ kammet erreicht; beſonders die Selbſtändigmachung der Saatzucht ſei wünſchenswert. Wir müſſen den Mut aufbringen, das Mög⸗ lichſte einzuſparen, ſonſt kommen wir zu übet alten Maßnahmen, die noch größere Härten bedeuten. Abg. Ritter(Komm.) beſchwert ſich über die Beobachtung der kommuniſtiſchen Partei durch Polizeiſpitzel und Arbeitermißhand⸗ lungen. Die Entſendung von Schupobeamten nach dem oberrhei⸗ niſchen Grenzgebiet(Grenzach) ſei eine neue Provezierung.(Mi⸗ niſter Remmele: Eine unerhörte Unwahrheit!) Die weiteren Ausführungen des Redners, die ſich u. a. gegen die Gründung el⸗ nes Arbeiterſchützenbundes und das Reichsbanner lcmwer hen richten, ſind von ecel Unruhe Er beantrage, die Aus⸗ aben in Titel 5(Polizei⸗ und Bereitſchaftsdienſt) und 6(Gen⸗ armerie) zu ſtreichen und dieſe Summe für die Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalten zu verwenden. Abg. Kurz(Soz.): Die Arbeiterſ kann ſich mit den Schuhgöllen nicht befreunden. kleineren und mittleren Landwirte werden wieder die Leidtragenden ſein. Die Belaſtung wird nur von den großen Maſſeſt getragen werden müſſen. Abg. Weißhaupt(Ztr.): Wir machen keine ſcheſedese die wir nicht erfüllen können. Die kleine Landwirtſchaft leidet am ſtärkſten unter der Steuerlaſt. Die Produktion muß geſichert werden durch Schutzzölle. Die Arbeiterſchaft hätte allen Grund, einen ſcharfen Zollſchutz beſonders für veredelte Produkte zu fordern, um die deutſche Arbeit zu unterſtützen. Die Land⸗ wirtſchaft ſchafft neue Werte. Darauf folgt eine ſehr erregte Augseinanderſetzung zwiſchen dem Zandbund und dem Zentrum über angebliche unllebſame e auf der Schwebenreiſe der Landwirtſchafte⸗ kammer. Die Unruhe wird ſo groß, daß der Präfident droht, die Sitzung gu ſchließen. Abg. Wiedemann(gtr.)r Für die burch Hagel und Unwetter geſchädigten Landwirte Lröffnen ſich troſtloſe Ausſichten. Die Re⸗ gierung muß hier entgegenkommen durch Stundung von Steuern. Nach einigen perſönlichen Bemerkungen vertagt ſich das Haus auf dend Vormittag 8 Uhr. 142 es, Wieder eine neue Partei:! 7 In Mannheim iſt dieſer Tage eine neue Partei und zwar die, ünabhängige Nationalfozialiſtiſche Deut⸗ dehe Arbeiterbewegung“ gegründet, deren Leitmotib groß⸗ deutſch⸗chriſtlich und Logtalſtich ſind und die ſich auf republikan ſchen Boden ſtellt. Die Unabhängige Nationalſozialiſtiſche Denk⸗ ſche den ſagt ſich los von allen völkiſchen Parteien und baut ſich in unabhängiger Weiſe auf nationaler und ſozialer Grundlage auf, ferner verkeidigt ſie die republikaniſche Staats⸗ lehnt jeden gewaltſamen pPutſch ab. Als Gründer lich aus Mannheĩm Eine neue Hochwaſſerkaraſtroyhe in Chlna Tientſin, 80. Juli. Die erſt kürzlich von einer aſſerkata⸗ Neb eimgeſuchten Provingen cbtn as ſind neuen eberſchwemmung— worden. Nach einem Tele⸗ ramm der„Newyork Times“ ſind über 1000 Ortſchaften vil⸗ ig überflutet. Auch die Stadt Tlentſin iſt bedroht. Die Zahl der Wohnungsloſen beträgt zwei Millionen. An mehreren Stellen ſind die Eiſenbahnverbindungen unterbrochen. Für Pe⸗ king beſteht die Gefahr, daß es vom Verkehr abgeſchnitten wird⸗ Die Peterſe ee haben ungeheure Ernteſchäden verurſach. — aſtatt, 29. Junl. Uum 8. wapuft wird ein Totengedenk, tag abgehalten werden, beſtehend im Schmücken der Kriegergräber und Beflaggung der Stadt auf Halbmaſt, Trauergottesdienſt in allen Stadtkirchen unter Beteiligung der Behörden und Trauergeläute.— Am 11. Auguſt wird eine Verfaſſungsfeier ſtattfinden. Am Vor- abend wird ein Volksabend mit Konzert im Volkspark und Schloß⸗ beleuchtung mit Feuerwerk abgehalten.— Die Wiederaufnahme de Arbeiten 115 Durchführung der Murgtalbahn wird nach den ge' führten Verhandlungen davon abhängig gemacht, daß die intereſſier ten Länder Baden und Württemberg und die in Betracht kommen“ den Städte chegen Verzinſung des erforderlichen Kapitals von mal Hunderktauſend Mark vorſchußweiſe aufbringen. Der Stadtra von Raſtatt wird den Betrag von 50 000 Mark zuſchießen. »»herford, 30. Jull. Am Montag nachmittag ereignete ſich ein ee r 5 Kalkwerke⸗ lleber eine etwa 12 bis 15 Meter lange Brüche—— ein Anſchluß⸗ lels gelegt worden, um Ziegeln abzufahren. Am Samslag war die rücke von der Bahn zum erſtenmal benutzt worden. Als geſtern g ein mit Ziegelſteinen belabener Wagen die Brücke 2 ſerbe, brachen die Nieten, die den Querträger in der Mitte lelten Die Brücke brach Atenen und der Wagen ſtürzte die N. Zwei Arbelter wurden getötet und z we ſchwer verlett Eine Unterſuchung über den Unglücksfall iſt eingeleitet worden. Simla, 80. Jult. Vier britiſche Flugzeuge ſind an ber⸗ ſchiedenen Orten im dichten Nebel ab ſie hel militäriſchen Unternehmungen gegen die Eingeborenen ſüdöſtlich von Raz mak Bomben abgeworfen hatten. Hei der erſten Ma⸗ 7 5 wurden der Fliegeroffigier und.5 Begleitung getbtet, des⸗ 5 ufſtändi Man gl aßt laß di 10 51 1 au e un verw det iſt. Die Mannſ der vierten Staffel 55 Die beiden anderen Flugzeuge dieſer Staffel erreichten wieder den Flugplatz. e Der flüchlige deukſche Kommuniſt Melchow, der in Lon do feſtgenommen worden war, iſt zu einem Nont Zwangsa rbeit und zur Ausweiſung verurteilt worden, weil er ohne Einreiſeerlaub' nis in England gelandet war. Melchow, der von den deutſchen 4* wegen Beteiligung am Hamburger Kommuniſtenputſch ves, olgt wird, bat, anſtatt nach Deutſchland nach Rußland gebra zu werden. *Senator Lodge erkrankt. Wie aus Newyork gemeldet wird iſt der 80jährige Senator Lodge ſchwer erk 70 n 14 und hat einer gefährlichen Operation unterziehen müſſen. lich einer der einflußreichſten Männer der Republikaniſchen Er hat ſeiner Zeit die Ratifizierung des Verſailler Vertrages hindern helfen. 19 9e 11 ra Lodge iſt betann, mit ver⸗ — 77 ng nd⸗ der gror birt⸗ zirt⸗ tion ben⸗ ſei luf⸗ dar⸗ Ber⸗ mit 1 ein. ner haft ſts⸗ ucht ög⸗ ien, der nd⸗ hei⸗ Mi⸗ ren old us⸗ en⸗ den ren ing en, len Ete d⸗ n 9 die ter te⸗ 1 ar . r it⸗ en er T tt⸗ + „WMittwoch, den 30. Zull 1924 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 349 volksbewegung und Sektenbildung Von Profeſſor Dr. phil. u. med. Wilhelim Weygandt, Direktor der Staatskrankenanſtalt Friedrichsberg. Man hat uns das Volk der Organiſation genannt, gewiß mit einem Fünkchen Berechtigung. Aber während bis zum Kriegsende defaniſätoriſche Beſtrebungen ein leichtes Spiel hatten, ſtrebt ſeit⸗ em, trotz einer noch immer ſteigenden Verordnungsflut und büro⸗ kratiſchen Organiſationswut, doch alles auseinander. Um ſo bunter 5 die Fülle privater Bindungen und Vereinigungen. Früher war ie Zahl der Vereine ſchon Legion. Die läppiſchſten Ziele wurden ſietegenllich verfolgt, aber im allgemeinen lebten ſolche Korpora⸗ trben friedlich für ſich dahin, ohne daß ſie energiſch Propaganda rieben und Proſelyten einfangen wollten. Sekten nehmen wir an, wenn eine Vereinigung ſich die Bedeutung einer geſchloſſenen Ge⸗ meinſchaft, vorwiegend in religiöſem und politiſch kulturellem Sinne anmaßt und in die Weite wirken und unter Gegnerſchaft gegen ndersdenkende Anhänger ſammeln will. 9 Es iſt nicht immer leicht, eine Sekte von einer anderweitigen rganiſabion, insbeſondere religiöſer Art, abzutrennen. Die Ent⸗ ſtehung kirchlicher Orden ſtimmk ganz zu der Entwicklung von Sek⸗ ten. aber ſie blieben letzten Endes doch unausgeſetzt im Zuſammen⸗ deng mit ihrer kirchlichen Organiſation. Zweifellos aber haben 10 ihnen pfychiſch differenten, pathologiſch veranlagte Perſönlich⸗ eiten vielfach eine entſcheidende Rolle geſpielt, wie es ja auch für manche Religionsſtifter zutrafß. Franz von Afſiſi, der von vielen Zeitgenoſſen für wahaſinnia gehalten wurde, fühlte ſich er ⸗ Eeat von einer befehlenden Stimme, verließ die wohlhabenden ltern und zog bettelnd umher, predigte den Vögeln, nannte alle ſen Bruder und Schweſter, faſtete vierzig Tage, erlebte Viſtonen end foll auch die Wundenmale Ehriſti an Händen und Füßen be⸗ ommen haben: alles gliedert ſich zwanglos ein in die Kranken⸗ geſchichte der Hyſterie. Aehnliches wird berichtet von der für den ominikanerorden bedeutſamen Catarina von Siena und Pub Bac von der heiligen Thereſe, der Stifteria des Ordens der rfußkarmeliterinnen. Mit die ſchrecklichſte Sekte, die Deutſchland h. waren die Wiedertäufer von Münſter 1533 bis 1535. n der Spitze ſtanden zwei Holländer, der fanatiſche Matthy und 5 phantaſtiſche Schwindler Bockelmann; ein ekſtatiſches Gottesreich blultten ſie aufrichten, kraß trat ſexuelle Zuchtloſigkeit hervor, und utiger Deſpotismus ermöglichte eine mehrjährige Herrſchaft. 85 Das klafſiſche Land der Sekten iſt Rußland, deſſen kulturell eieuiger entwickelte Bevölkerung und eintönige Lebensverhältniſſe daten geeigneten Nährboden darſtellen. Zur Zeit Peters des Großen aleebten die Duchoborzen auf, die pietiſtiſchen Grundſäßzen Säaten. kommuniſtiſch lebten und den Heeresdienſt verweigerten. 5 de wanderten, etwä 10 000 Köpfe ſtark, nach Kanada aus, wo 1902 nter dem Einſluß ihrer Propheten„Erleuchtungen“ erfolgten, ſo 1 ſie nichts mehr, was vom Tjer herkam, eſſen und anziehen Fralten und ihre Haustiere in Freiheit ſetzten, während ſie die Drauen vor den Pflug fpannten. Mitten im Winter zogen 1500 iruchoborzen, ein Prophet Johannes der Täufer an der Spitze, ohne maendwelche Ausrüſtung aus den Dörfern, um Jeſus zu ſuchen; Wunche gingen zugrunde, manche gerieten in Ekſtaſe, ein Teil urde gewaltſam zurückgebracht. Auch in den folgenden Jahren — es zu planloſen Auswanderungen; einmal warfen 100 Frauen 5 leider weg und zogen ſingend in die Prärie. Im 18. Jahr⸗ 1 ndert erſtanden die Skopzen, die die Kaſtration bei Männern ud Frauen predigten und ausführten, aber auch Kindermord unter tharvendung des Blutes zum Abendmahl betrieben. Kaiſerin Ka⸗ arina II. betrachtete die Anhänger als Kranke und ließ einige der Efübrer beſtrafen. Noch im 15. Jahrhundert bezeichnete ſich r Skopze Schiwanow als der inkarmterte Chriſtus, und dis in e heutige Zeit hinein haben ſich Spuren erhalten. ——8 tauchten die Malewantſchen auf, eine Sekle, die ſich Ma! n zweifellos an religiöſen Wahnideen leidenden Kleinbürger ganges wanp ſcharten. Hundert Anhänger harrtea des Weltunter · meiß s und des jüngſten Gerichts und verkauften ihre Habe, die litten an Sinnestäuſchungen, viele wurden in den Gebets⸗ de ſammlun en tobſüchtig, verfielen in das Zungenreden und wur⸗ wurde eriſchen Krämpfen befallen. ſtere Tendenzen war n von manchen Sekten 255 Die Stephaniten ver⸗ in zen die Ehe und ſetzten ihre Kider als Gott wohlgefällge Opfer Be Wäldern aus. Die bezeichneten unter durnfteng auf die Bibel den Selbſtmord als Gott gefällig glaubten Rein Feuertaufen den Himmel zu gewinnen, manche verhungerten beawillig und andere lietzen ſich um des Glaubens willen lebendig we So haben ſich noch 1898 im Ternowskiſchen Gouver⸗ gr 0 luſſen laffung eines Propheten 25 Perſonen lebendig be⸗ 1817 undete der Hilfsprediger Thomas Poeſchl in Deſter⸗ deich eine Setle Den en achen en en— Anhän 85 in entnahm er ſeine neue Offe„ ins ere Ge⸗ Eace in Gott, Ehriſtus und dem Teufel. Er predigte auf den — ſiedelte nach Bayern über und zog berum mit größeren Wein— unter Abſingung von Liedern, e Mädchen ielen in auch zu zund Jittern, piele warfen ihr Hab und Gut weg, es kam Nach Aufru r und Totſchlag, worauf Pöſchl feſtgenommen wurde. kt 2⁰ Jahren ſtarb er als Geiſteskranker. Weitbekannt iſt auch die diakon r Königsberger Mucker, die ſich 1825 um den Archi⸗ den zun,Ebel ſcharte. Viele Damen der Ariſtokratie gehörten zu tant Jahrelang wurde er als Chriſtus und Repräſen⸗ Aufgabe habe, das durch teufliſchen Einfluß verführte weibliche Ur⸗ weſen durch Gottes Einfluß auf urweſentliche, d. h. geſchlechiliche Weiſe zu heiligen. Auch die Heilsarmee zeigt Weſenszüge der Sekte, insbeſondere iſt ihr Ritual in unübertrefflicher Weiſe darauf eingeſtellt, zweifelnde und ſeeliſch unſichere Perſönlichkeiten zu packen und zu bekehren. Bei der idealen Richtung ihrer Ziele, die Hebung der uſchheit aus ihrem Elend, iſt die millionenhafte Wirkung auf die Maſſen begreiflich, wenn auch ihr triviales Zeremoniell äſthe⸗ tiſch abſtoßen kann. Zwei weſentliche Faktoren gehören zur Unterſuchung einer Sektenbewegung: die Führer in ihrer Eigenart und die Empfänglich⸗ keit der Gefolgſchaft. Je weiter die Zeitverhältniſſe von der Gleich⸗ gewichtslage wegpendeln, um ſo 33 ſind die Maſſen, ſo daß in +— Zeiten vielfach ſtürmiſche Bewegungen emporlodern, an deren Spitze oft nur Pſychopathen und Nullen ſtehen, wie bei der ariſer Commune 1871. Die letzten Jahre ſind eine Zeit ver⸗ mehrter ſeeliſcher Lockerung der Maſſen, keineswegs bloß auf politi⸗ ſchem Gebiet. Millionen ſtürzen in einen äußerlichen Vergnügungs⸗ taumel. Die e eee. ſh geradezu vor der eigenen Seele, vor jedem Augenblick der Selbſtbeſinnung. Wo ſich noch ein Triel zur Verinnerlichung und zum Geiſtigen erkennen läßt, führt die Erſchütterung aller Ordnung, der Umſturz aller Autorität, alles An⸗ erkannten und Bewährten zu ſchädlichen Irrwegen. Die Kur⸗ pfuſcherei blüht empor zum Schaden der Volksgeſundheit. Auf dem Gebiete der Kunſt entfaltet ſich ſchrankenloſe Sen 2 tionsſucht, und die Uebertreibungen des Expreſſionismus haben bis zu dem ſchwachſinnigen Dadaismus geführt. Dumpfe religiöſe Strebungen führen zu dem unklaren Okkultismus und Spiritismus Des iſch de fanden in den letzten Jahren öffentliche Vorträge von — geiſteskranken Perſonen in Großſtädten ihr aufmerkſame⸗ um. Eine zeitgemäße Erſcheinung bildet auch der 0 Loui: Häußer mit ſeinen Anhängern. Ein Kreis phantaſtiſcher Jünger umgibt ihn, die ihn wie einen zweiten Chriſtus verehren und ihn 10 Millionen Reichstagswahlſtimmen verhießen. Seine Lehren 855 nichts weniger als neu: Mahnung zum einfachen Leben und zur Red⸗ lichkeit im Handel und Wandel; die Verwirklichungsvorſchläge ſind weltfremd. Die Lehre wird mit volkstümlicher Beredſamkeit und hoher Selbſtſicherheit unter marktſchreieriſcher Reklame gepredigt. Deutlich ſind bei Häußer die Zeichen eines ee empera ments zu erkennen, das ſich bei ihm früher in vielgeſchäftiger Tätig, keit als Ausſtellungsimpreſario, Sektvertreter und Rennwettbüro⸗ inhaber zu Paris äußerte, während er jetzt, offenbar unter Umwand⸗ lung ſeiner Gefühlsſphäre, in Prophetenſpielerei unter Maſſen⸗ einwirkung höchſte Befriedigung findet. Da er ſchwerlich feſt in der heutigen Rolle verharren wird, läßt 5 keine längere Dauer ſeinen Sekte erwarten. Welch unheimliche Rolle uüe Nünechil e 2 5 ſpielen können, zeigte die greuelreiche Münchener Räteherrſchaft. Von 66 Prominenten war wohl kein einziger völlig geiſtig intakt. 15 wur⸗ den ärztlich näher geprüft und erwieſen ſich dabei durchweg als ſchwer pſychopathiſch, zum Teil hyſteriſch oder hypomaniſch. Gewiß haben unſere Zeitverhältniſſe die gequälte Menſchenſeele vielfach ſo unſicher gemacht, daß die haltloſen Maſſen leichter als je Sektierern zufallen, wenn auch ſo geſchloſſene und gefährliche Formationen wie in Rußland bei uns kaum zu befürchten ſind. Wirtſchaſtliches und Soziales Der neue Reichsmanteltarifvertrag für die Gemeindearbeiter iſt in Kraft getreten und zwar mit Wirkung vom 1. Juli 1924 ab. Wle uns der Arbeitgeberverband Bad. Gemeinden ſchreibt, beſteht er zum größten Teile aus einer Vereinbarung vom 1. Juli 1924 zwiſchen dem Reichsabeitgeberverband Deutſcher Gemeinden und Komunalverbände einerſeits und dem Verbande der Gemeinde⸗ und Staatsarbeiter ſowie dem Zentralverbande der Arbeitnehmer öffent⸗ licher Betriebe und Verwaltungen andererſeits. Einige Beſtim⸗ mungen, wie z. B. die Arbeitszeitregelung, beruhen auf dem Schiedsſpruch einer Schlichtungskammer des Reichsarbeitsminiſte⸗ riums vom 1. Juli d.., der unter dem 21. Juli von dem Reichs⸗ arbeitsminiſter für verbindlich erklärt worden iſt. Nach der Be⸗ gründung der Verbindlichkeitserklärung tragen die durch den Schieds⸗ ſpruch vorgeſehenen, verhältnismößig geringfügigen Aenderungen des Manteltarifs der gegenwärtigen ſchwierigen finanziellen Lage der kommunalen Verwaltungen Rechnung und erſcheinen auch für die Arbeitnehmer tragbar. Eine einheitliche Regelung der Arbeits⸗ bedingungen der Gemeindearbeiter liegt in ſo hohem Maße nicht nur im Intereſſe der Beteiligten ſelbſt, ſondern auch im Intereſſe der Allgemeinheit, daß mangels jeglicher Ausſicht auf freiwillige Einigung über die wenigen ſtrittigen Punkte de Verbindlichkeits⸗ erklärung erfolgen mußte. Der Reichsmanteltarifvertrag gilt für etwa 1200 kommunale Verwaltungen und über 170 000 Gemeinde⸗ ern. Ich hatt — Heiligen und Reinen im Univerſum anerkannt, der die arbeiter. Hoffnung ſeſtgehalten“ von Surläuly,„Liedes von ————— Städtiſche Nachrichten prolog zur deutſchen Sedenkfeier der Jugend am 31. Juli. Deutſchland, Deutſchland, deine Jugend Richtet wieder ſich empor, Schaut auf unſ'rer Väter Tugend, Lauſcht dem frommen Bardenchor, Denkt der Opfer unſ'rer Brüder Draußen in dem Kampfesfeld, Glaubt an Deutſchlands Frühling wieder, Der den Frieden ſicherſtellt. Deutſchland, Deutſchland, neues Hoffen Wachet in den Herzen auf, Neue Wege ſeh'n ſie offen, Neu der Segensſonne Lauf, Eine große Reichsgemeinde Von den Alpen bis zum Belt, Die ein ſtarker Wille einte, Neu geſchätzt von aller Welt. Deutſchland, Deutſchland, heil ge Liebe Schwört dir heute ew'ge Treu', Deiner Jugend edle Triebe Widmen ſich der Heimat neu. Möge Gott, der Herr, beſchirmen Unſer teures Vaterland! Mög's bewahren in den Stürmen 22 Seine mächt'ge Vaterhand!* A. Göller 9. Deutſches Sängerbundesfeſt Reichlich drei Wochen trennen die deutſche Sängerſchaft noch von dem Bundesfeſt, das in den Tagen vom 23. bis 26. Auguſt in Hannover abgehalten wird.„Das ungeheure Erleben, das ſeit dem Jubiläums⸗Sängerfeſte des Deutſchen Sängerbundes in Nürnber 1912 über unſer Volk gekommen iſt, hat“, ſo wird in der uns dur den geſchäftsführenden und Feſtausſchuß übermittelten Einladung ausgeführt.„ſeine Spuren auch in unſerem Bunde und ſeinem Wirken hinterbaſſen. Ungezählte Tauſende aus unſeren Reihen hat der Weltkrieg dahingerafft. Ihnen ſoll bei dem Feſte unſer erſter Gedanke gelten. Dann aber wollen wir bekunden, daß getreu den Ueberlieferungen unſeres Bundes der Deutſche Sängerbund feſthält an ſeinen Idealen. und daß er beute mehr denn je ſich berufen fühlt, durch die Pfleage des deutſchen Liedes das einigende Band zu ſtärken, das alle deutſchen Stämme umſchlingt. Abſeits jeglichen Beſtrebungen varteipolitiſcher Natur gilt unſer Wirken nur der deutſchen volkstümlichſten Kunſt, ailt unſer Streben der Sammlung aller Volksgenoſſen in der Liebe zu Heimat und Vaterland. Nach den vorliegenden Anmel⸗ dungen dürfen wir erwarten, daß ſich mehr als 30 000 Mittalieder unſeres Bundes aus allen Gauen des Reiches und aus dem Aus⸗ lande in den Auguſttagen in Hannover einfinden werden Nach dem uns agleichzeltig übermittelten Feſtplan ſind füör Samstaa. 23. Augquſt. an dem aus allen Teilen des Reiches die Sonderzüge einlaufen, nachmittaas und abends Bearüßunas⸗ konzerte, dargeboten durch die in Hannover vertretenen beiden Einzelbünde., vorgeſehen. Zu einem dieſer Konzerte erhalden die Feſtbeſucher. ſoweit der Raum reicht. freien Zutritt. Das erſte Nach⸗ mittaaskonzert wird von den Vereintaten norddeutſchen Liedertafeln in der Ausſtellungsballe unter Mitwirkung der⸗ vorragender Soliſten und des Orcheſters des ſtͤdtiſchen Opern⸗ und Schauſpielhauſes veranſtaltet. Zum Vortrag gelangen:„Vöcker⸗ wanderung“, Kantate für Männerchor. Ald⸗ und Tenorſolo und Orcheſter, unter Leitung des Komponiſten Hans Stieber und„König Laurins Roſengarten“, eine Heldenmär für Männerchor. Bartton⸗ ſolo und Orcheſter, von F. Volbach, geleitet von Emil Tägener. Ein⸗ geſchaltet werden zwei unbegleitete Männer der. e ten beiden Komponiſten, vorgetragen vom M ig⸗ verein und Hannoverſchen Lehrergeſangverein. Das zweite Nach⸗ mittaaskonzert wird vom Verband niederſächſiſcher Männerageſangvereine(Bezirksgruppe Hannover) im Kuppelſaale unter Leitung Hans Heinrichs gegeben. Nach einem Orgelvorſpiel(Prof. Dr. Hermam Dettmer) gelangen mebrere Kompoſitionen und Bearbeitungen von G. Woblgemuth, H. Jüngft, Othegraven uſw. zum Vortrag.„Volk“ von H. Heinrichs beſchließt die Darbietungen, die aus Solis. Geſamt⸗ und Einzelchören ve⸗ ſtehen. Die beiden Konzerte werden abends zur gleichen Stunde wiederholt. In den Feſtzelben, im Volksheim. Konzerthaus und Neuen Feſtſaale ſuid geſellige Zufſammenſeins einzet⸗ ner Bünde vorgeſehen. Der erſte Feſttag(Sonntaa. 24. Auguſt) beainnd vormittags 11.30 Ubr mit der erſten Hauptaufführung, für die ous Feſtdirigent Profeſſor G. Wohlgemutb und Profeſſor B. Kel⸗ dorfer gewonnen ſind. Das Orcheſter iſt aus den durch Zivil⸗ muſiker verſtärkten Reichswehrkapellen zuſammengeſtellt. Zum Vor⸗ traa gelangen folgende Geſamtchöre:„Gott, meine Zuverſicht“ von Schubert(mit Orcheſter). Dem Andenken der Gefallenen“ von Wohr⸗ ur J4 Orcheſter), einen Kameraden(Volketled), Erntezeit Guſtav Heybach Hinter dem Dorfe dehnt ſich ein Meer weit, bleich, gelb und ſchwer liegen die Aehren im Wind Schwüler Sommertage lange Stunden, die ſich in ernſter Arbeit runden, voll zagen Hoffen und Sehnen ſind.. Schrill und ſchneidend liegt der Stahl fee eſchärft an gelben Halmen ſonder Zahl 55 Gecte öne—. und 12 Wenn die Marken ſommermüde liegen, nimmer Aehren ſich im Winde wiegen, Träumt man ſo gern vom Frühling, lau und lind. * 9 Münchner Bilder M ch neulich in Berlin war, fühlte ich baß Staunen, ſo biele unſſen dort anzutreffen. Hieß 2 9 München„ganz Ber⸗ wenn 2 Jurzeit in den baheriſchen Bergen. Und, in der Tat: Berchteger Garmiſch, Obersdorf und Tagernſee gilt, was ich in ten, dee daden ſelber ſaß, dann haben die Optimiſten recht behal⸗ pen. Schzaglen unken zum Trotze der Anziehungskraft unſerer Al. ünchen galt wertrauzen. Verchtegaden iſt überfüll. Unde auch da, bebelz ilt der Erlöfungsruf:„D Fremden ſan dal. Sie ſin dergleich ern die Straßen, ſtehen vor den Kirchen und Muſeen und en Bäbecker. Bädecker. Sie gehen ihren Sternen nach, d. h. ter⸗ krob er⸗Sternen und lauſchen den ſchnellen Worten des Klei⸗ entlangturneng der am der Halteſtange der blauen Fremden⸗Autos Und egend die im Fluge— Sehenswürdigkeiten erllärt. ſchon mal da r allerhand in München zu ſehen. Altes, das, wer Scken“ ne war, bereits kennt, aber auch Neues.„Hiſtoriſche rannecſtraſten Datums: Hier—. zwiſchen ne und linken atze D mwurde Eisner erſchoſſen. Dort— an 9, November ldherren⸗Hallen⸗Löwen fand der Zuſammenſtoß vom Hitlers. Dizftatn Der Zirkus Krone: der politiſche Zirkus Adolf as„Mahn-Mal“ am Odeonsplatze. Und, ebenda: der auf deor wenigen Tagen enthüllte Ffalg.Gedentſtein“ Er meidet ei em Bürgerſteig, rechts vom Hofgartentor und über⸗ und das znen Teil der roten Bude, in der es Obſt, Limonade Pleeler Jutter für die Odeons.Platz⸗Tauben zu kaufen gibt. Prof. ſternartig a ihn geſchaffen: Zwei quadratiſche Quaderſteine, g gegeneinandergerichtet. Stahlhelme, den unteren deckend, neue, erſt er Seite in tragen den oberen. Die Inſchrift, den im Weltkrie 12 1155 ugeeignet. St ldlich erſcheint die Wa 3 5 ſtellungsortes für 85 Gedenkſtein etwas problematiſch. fmüßte freier ſtehen oder, vor dem Hintergrunde eines größeren Denkmals oder Monolithen. Als Kunſtwerk iſt der Gedenkſtein höchſt eindrucksvoll und wuchtig. In ſeinem Gefühlswert ruht ſeine höchſte Bedeutung. Die Pfalz ſoll wiſſen, daß ihr Mutter⸗ kand Bayern und ſeine Hauptſtadt ſich dankbar ihrer Opfer und Leiden dauernd bewußt iſt. Der vaterländiſche Gedanke iſt ja in München immer wieder die Triebfeder zu allerlei Veranſtaltun⸗ gen. Es vergehen kaum vierzehn Tage, ohne daß die deutſche Idee ſich nicht irgendwie— auch auf der Straße— bekundet. Du wan⸗ derſt Nachts durch die Maximilianſtraße und willſt nach dem Hof⸗ garten einbiegen— da bietet dir eine Soldaten⸗Kette von Reichs⸗ wehrmännern oder grüner Polizei Halt: ein Fackelzug formiere ſich am Marſtall. Am Odeonsplatze, um Mitternacht, Volksan⸗ ſammlung und breite Bürgerſpaliere. Feuer lohen auf 5 ter der Hofgartenmauern, nun: wandelnde Flammen, durch das Tor und zur ee unters„Mahn⸗Mal.“ Zweitauſend Studenten, in Kneipjacken, die Chargen in Wichs und manche zu Pferde, gefolgt von Nicht⸗ bringen den„geraub⸗ ten Probingen“ einen Fackelzug. Er gilt vor allem der Pfalz. Keine phraſenreichen Anſprachen. Nur: das„Deutſchland⸗Lied.“ „Dieſer Fackelzug war eine Feierlichkeit des Semeſter⸗Abſchluſ⸗ ſes. Die Studenten gehen in die Ferien. Die Opernkräfte der Nationalbühne ſind ſchon mehrere Wochen mitten drinn: Neue Kraft zu holen für die„Feſtſpiele.“ Für jene Feſtſpiele, die im nicht immer„Feſtſpiele“ geweſen ſind. Immer ſchmerzli künſtleriſche und wiſſenſchaftliche Verarmung Münchens iſt ſchmerzlich. Walter, Wölflin, jetzt Willſtädter. Ein 810 8„W* berließ uns und— dreifach Weh iſt uns geblieben. Die 15 menhänge ſind deutlich. Das eben iſt ja der Fluch der böſen Polt⸗ tik, daß ſie— wenn ſie zu einem Gegenſtande des täglichen Ge⸗ brauches wird— fortzeugend Gebiete ergreift, die mit ihr nicht das Geringſte zu tun Faben: die Kunſt, die Wiſſenſchaft und den geiſtigen Fortſchritt!— Trüb iſt es zurzeit auch ums Schauſpiel 1 München beſtellt. Ein Rückblick aufs letzte Spieljahr zeigt die erſchreckende Geringzahl künſtleriſcher Uraufführungen. Ein Mohr im Reſidenztheater macht noch keinen Theaterwinter. Und wenn auch Weismantels„Kommſtunde“ das Werk eines beachtenswer⸗ ten Dichters iſt, ſo reicht ſeine Uraufführung nicht aus, um den Staatstheatern das Gepräge kunſteifriger Schauſpielkunſt zu geben. Was es ſonſt noch gab? Ein Breoht in den Kammerſpielen und ſonſt ekliche Neu⸗Inſzenierungen und Verſuche mit Werken, die anderswo Erfolg Hatten. Zu gutgemeinten Uraufführungen lud wird das Klaffen der Lücke Bruno Walter fühlbar. — Lut 1 Aachne 3 müſſe ins„Grüne ugsburg. Heute: er Uraufführungen finden im Augsburger Stadttheater ſtatt Jetzt alſo werden die Feſtſpiele dald wieder ihren A nehmen. Und die fremden Gäſte werden ſie, hoffentlich, bef Aber, dreimal: werden ſie nicht nur mit Kniehoſen und Ruckſack nach München kommen, ſondern in ihrem äußeren Habitus der„Kunſt“⸗Stadt geben, was ſie ihrer Heimat nicht vor⸗ zuenthalten wagen würden. Gehen ſie daheim in Wadenſtrümpfen ins Theater? Gewiß nicht. Beſuchen ſie dort die— 1 mit Bergknüppel. Gewiß nicht.(Da ſie ſie höchſtwahrſcheinlich über⸗ haupt nicht beſuchen..) Die zu München aber durchpilgern wohlausgerüſtete Bergſteiger. r Kochtopf ragt aus dem Ruckſack, und wer ſich über dieſen Anblick immer wieder ärgert, wundert ſich gleichzeitig, daß er eigentlich noch niemals in den Iſar⸗Auen lodenumwehte Fremdlinge beim Abkochen über⸗ raſcht hat. Darüber klagt man jedes Jahr, aber es nützk nichts. Sobald es warm wird, erw— vom W und geht ins Reſidengtheater, Mogart zu hören. Kann ez nicht damit begnügen, ſich den Luſtbarkelten des Münchner Praters oder Lunaparks, hier„Südpark“ genannt, hinzugeben? In dieſem Jahre der nur„kleinen Ausſtellungen“, in denen die großen 115 len zumeiſt leer ſtehen, hat ſich der Vergnügungsteil des„Aus⸗ ſtellungsparkes“ in Permanenz erklärt. Aber dieſer Vergnügungs⸗ Platz iſt keine Rummelſtätte in des Wortes oktoberfeſtlicher eu⸗ tung. Er iſt vielmehr eine Art„Garten mit Budenzauber“. Aus ſchönen, wohlgepflegten Anlagen, ſchattig und kühl gelegen, wach⸗ en die Vergnügungshäuschen und Stände, maſſiv angelegt und in ihrer Zahl nicht erdrückend. Hier ruft Kaſperle die Kunber u⸗ ſammen, dort verheißt das Hippodrom Genüſſe ſportlicher,— „Tangzpalaſt Luſtbarkeiten geſelliger Art. Und in das Bananenli⸗d miſcht ſich, von draußen her ein Brauſen und Donnern: das„Ten⸗ felsrad“ iſt im Schwunge. Oefter als die Sektpfropfen in der Parkdiele knallen von den Schieß⸗Stätten her die Büchſen. Und wer genug des Trubels hat, der wandert mit der Liebſten eine Minute anſeits von der gro Heerſtraße der Gaudi, und er fin⸗ det die Bank, auf der es ſich, Hand in Hand gut träumen läßt während aus der Ferne ein Brodem von Stimmen und ſachter Muſik hinüberweht und ſüße Stimmung erzeugt: die Grobes und Hartes entmaterialiſiert und alle Dinge nur halb⸗wahr aber drum umſo ſchöner macht. Und im nur Halb⸗Wirklichen liegt ja heut unſer höchſtes Glück. Die Wirklichkeit iſt einmal oft höchſt beſchämend, zum an⸗ deren aber ſind ihre ſchönen Gaben. ſofern ſie materielle Opfer erheiſchen, nur wenigen erſchwinglich. Der Un⸗Sehen des Volks⸗ die„Bageriſche Sazezpaane Hiigeilen unch Augeburg.(üer 2 berhindert jeden Schritt vom Wege des’ 4. Seite. Nr. 34. Maunheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgade) Mittwoch, den 30. Juli 1924 Marſchner.„Wer hat dich, du ſchöner Wald“ von Mendelsſodn, „Weihelied von Striealer(mit Orcheſter). Eingeſchaltet wird vas Chorwerk„Wieland der Schmied“ von Hoffmann⸗Bochum, geſungen vom Weſtfäliſchen Sängerbunde, geleitet vom Komponiſten. Den Mittelpvunkt der Feier bildet die Anſprache des Bundesvorſitzenden Liſt. Nachmittags um 2 Uhr beginnt die Aufſtellung zum Feſt⸗ zu g, zu dem Wagen nur für große VBanner und keine koſtümierten Gruppen(biſtoriſche Trachten uſw.) zugelaſſen werden. Dagegen iſt die Teilnahme von Gruppen in Landestracht ſehr erwünſcht. Nachmittaas um 3 Uhr erfolat der Abmarſch des Feſtzuges zum Feſtplatz(Stadion⸗Stadthalle). Wegſtrecke 177 Stunden. Nach der Ehrung der Fahnen Auflöſung des Feſtzuges. Abends um 6 Uhr erfolgat im Kuppelſaal nach einem Vorſpruch die feierliche Heberaabe des Bundesbanners mit Anſprachen der Bürgermeiſter Merkl⸗Nürnbera und Fink⸗Hannover. Die Feſtrede hält der Bundesvorſitzende Li ſt. Umrahmt wird das ge⸗ ſprochene Wort durch mehrere Chorvorträge der Harmoverſchen Ver⸗ eine„Neue Liedertafel“ und„Roſenſtock“, von 120 Sängern als Vertreter des„Fränkiſchen Sängerbundes“ und der„Nürnberger Sängergenoſſenſchaft“. Das gemeinſam gefungene Altniederländiſche Dankgebet beſchließt den Feſtakt. Der Abend wird mit drei Sonderveranſtaltungen in der Stadthalle beſchloſſen. In der Feſthalle iſt ein Feſt⸗ abend(ohne Bier und Tabakrauch) für die Grenzbünde bezw. für die Bünde der abgetretenen Gebietr mit Chorvor⸗ trägen und Anſprachen unter Mitwirkung des Sängerbundes der Sudetendeutſchen. des Niederöſterreichiſchen Sängerbundes, des Preußiſchen Provinzial⸗Sängerbundes, des Sängerbundes des Frei⸗ ſtaates Danzig, des Niederſächſiſchen Sängerbundes(Lübeck) und des Bremer Sängerchors. Im Kuppelſgal verſammeln ſich die Männer⸗ geſangvereine„Schlägel u. Eiſen“, Bochum, die Vereinigten Männer⸗ chöre vom Hamburg⸗Altona, der Erzgebirgiſche Sängerbund, der Kurheſſiſche Sängerbund, der Thüringer Sängerbund und der Säch⸗ ſiſche Elbgauſängerbund. Im Beethovenſaal gibt der Beethoven⸗ chor Berlin ein Konzert, deſſen Leitgedanke die Entwicklung des deutſchen Männergeſangs von ſeinen Anfängen bis zu Schubert iſt. Wer zu dieſen Sonderveranſtaltungen keine Einlaßkarte erhält, har Gelegenheit, einem Orcheſterkonzert oder der Feſtoper im Stadt. Spern⸗ und Schauſpielhauſe beizuwohnen. Außerdem iſt in den FJeſtzelten, im Volksheim, Konzerthauſe, Neuen Feſtſaale und in den kleineren Sälen der Stadt geſelliges Beiſammenſein einzelner Bünde und Vereine, Am zwelten Feſttag(Montag, 25. Auguft) ſind vormittags kteine Veranſtaltungen vorgeſehen. Nachmittags um 2 iſt im Stadion die zweite Hauptaufführung. Als Geſamtchöre ſind gewählt:„Weihegeſang“ von Wagner,„Deutſches Volksgebet“ von Janoske,„Schenkenbachs Neiterlied“, bearbeitet von Jüngſt, „Es ritten drei Reiter“, bearbeitet von Gebhardt,„Es klingt ein heller Klang“ von Nägell,„Friſch geſungen“ von Silcher,„Deutſch⸗ ſand, du mein Vaterland“ von Zenger. Nach der Feſtanſprache tre⸗ ten der Badiſche, Schwäbiſche und Rheiniſche Sängerbund auf. Der Badiſche Sängerbund ſingt„Mein Lieben“ von Türk und „Steh feſt, du deutſcher Eich d“ von Jſenmann, der Schwäbiſche Sängerbund„Die drei Röſelein“ und„s Herz“ von Silcher. Nach⸗ mittags um.30 Uhr folgen acht Sonderveranſtaltungen, u. d. ein Konzert des Berltner Söüngerbundes in der Aus⸗ ſtellungshalle, ein 428 von acht rheiniſchen Vereinen, arunter dem Kölner Liederkranz, im Kuppelſaal, ein Schubert⸗ Konzert des Wiener Schubertbundes im Opern, und Schallpielhaus. In einem Konzert mit Orcheſter(Berliner Philhar⸗ moniker) in der Marktkirche trügt der Sängerchor des Lehrerverein⸗ Frankfurt a. M. das„Liebesmahl der Apoſtel“ von R. Wagner und die Berliner Liedertafel das„Requiem“ von H. Kaun vor. Abends um 8 Ühr folgen fleben Sonderveranſtaltungen. U. a. wirkt der Lehrergeſangverein Mannheim⸗ udwigs⸗ hafen in einem Konzert im Opern⸗ und Schaufplelhaus mit, an dem der Erfurter Männergeſangverein, der Stuttgarter Liederkranz und der Dortmunder Lehrergeſangverein beteiligt ſind. Im Kuppel⸗ —5 laſſen ſich der Kölner und Wiener Männergeſangverein und der kliner Lehrergeſangverein hören. In der Aegidienkirche konzer⸗ fiert der Danziger Männergeſangverein. Von 9 Uhr ab iſt wieder geſelliges Zuſammenſein einzelner Bünde und Vereine wie am Vortage. Zu fämtlichen Konzertveranftaltungen ſind Em⸗ krittskarten zum Einheitspreis von 2 Mark zu löſen. Der Süngertag, der am Dienstag, 28. Auguft das Bunbesfeſt beſchließt, bringt e nach Goslar a. Harz—Oker⸗ tal, Naturſchu ilſeder Berg in der Lüneburger Heide, Ham⸗ burg—Helgoland und Bremerhaven—Helgoland. Wer in Hannover bleiben will beſichtigt die Stadt und ihre Umgebung und geht am Abend in ein Or rkonzert, die Feſtoper uſw. Für Mittwoch, 27. Auguft iſt noch eine Fahrt zum Teutoburger Valde(Detmold und Kundgebung am Hermannsdenkmal) vorgeſehen. Sch. der Bund Deutſcher Juſtizamtmänner Landesverein Baden 927 wie der„Karlsr. Ztg.“ wird, ſeine blesjähri auptverſammlung am 3. Jull in Mannheim ab. Aus allen Teilen des Landes waren Stande 755 erſchienen, unter—5 auch der Landtagsabgeordnete Schnekder del⸗ berg. Vertreter des Juſtizminiſteriums wohnte Miniſterialrat Göz der Tagung an; auch der Landesverein Heſſen hatte einen Vertreter entſandl. Die Tagung ſtand im Zeichen des 30. Grün⸗ —.., 7˙7§,,« ‚⏑,⏑«—§7⏑5«t5—— wendigen, und auch das iſt nicht immer a15 beſondere Opfer an der vielbeſchrieenen„Subſtanz“ herbeizuſchaffen. Da wandert denn— zumal wenn Krankheit oder beſondere Ausgaben die An⸗ forderungen erhöhen, manch liebes Wert⸗Stück, das aus der In⸗ flations⸗Not herübergerettet worden iſt, aufs Leih⸗Amt, meiſt auf Nimmerwiederſehen. Zumal in München, en ſozialiſtiſcher Stadtrat es für recht und nicht zu teuer hält, daß die ſtädtiſchen Pfandleihen die Kleinigkeit von 12 v. H. Monats⸗Zins nehmen, was einer Jahres⸗Verzinſung von ſage und 3(nicht ohne Empörung) 144 v. H. entſpricht. Wer im Mai die hundert Mark ſo dringend brauchte, daß er 15 von Großvaters goldener Uhr und dem Brautſchmucke ſeiner verſtorbenen Mutter trennte, wird kaum, 1 Monate ſpäter, in der Lage ſein— hundertfünfund* arl für die Auslöſung zu opfern. Man muß die ſehen ßen. die Kette der Verzweifelten vor den Verſatzämtern, wie ſie ſich gegenſeitig ihr Leid klagen, das ſie zur„Verſetzung“ ge⸗ zwungen... andere ſtehen ſtarr und wortlos, weil ihre Not, vom Stolze noch immer beherrſcht, Worte nicht duldet. wer ſie ah, dieſe Leute aus dem guten ehedem beſitzenden Mittelſtande, wird über dieſe Wucherpolitik des Münchner Leihamts 15 —2 Chedem war das„Verſatzamt“ leis von Komik, will hier eißen: von wurſchtigem Humor umfloſſen. Es war der Hort des leichtfinnigen, bierſeligen Studenten und des Faſchingskavaliers. Und wenn der Familienvater vor dem die Bett⸗ wäſche verſetzte, um Prinz Karneval würdig begraben zu können, ſo hat man ihn nicht ſehr zu bemitleiden brauchen zumal er nicht allzulange auf dem Trockenen zu ſitzen und auf dem Harten u rußhen pflegte... heut aber iſts die bitterſte Not, die zum fandſchein⸗Erwerb führt. Und dieſe Notleidenden, denen 144 v. H. an Zins abverlangt wird, haben ſich daran gewöhnt, das Leih⸗ amt in„Wucheramt“ umzutaufen... das Leihamt der Stadt München. Der ſozialiſtiſch regierten Stadt Ri. Ri. Runſt und Wiſhenſchaſt e Aus der Kunſthalle. Die Ausſtellung„Religlöſe Kun ſt“ von Willi Deſer wird ab Mittwoch, den 30. Juli 1924, wieder er⸗ öffnet und dauert bis Sonntag, den 31. Auguſt 1924. Eine Böcklin-Süftung für das Darmſtiädter Muſeum. Wie im„Eicerone“ berichtet wird, hat Freiherr Max v. Heyl aus ſeiner tadt arlige Merkmale beſeitigen zu laſſen, beſonders während der Reiſe⸗ ſchönen Sammlung elf Gemälde Arnold Böcklins der S Darmſtadt geſchenkt. Dieſe neue Stiftung ergänzt auf das glücklichſte die bereits früher von Herrn v. Heyl dem Heſſiſchen Landesmuſeum überwieſenen Werke des Meiſters, die in einem Selbſtbildnis, ſowie 76 Handzeichnungen und Aquarellen beſtehen. Darmſtadt rückt de⸗ durch, was den Beſitz von Werken Vöcklins anbetrifft, mit an erſte Stelle und ſteht durchaus ebenbürtig neben den ſchweizeriſchen Sommlungen. Die Heylſchen Bilder ſind vor allem für die frühe Heit des Künſtlers aufſchlußreich. dungsjahres des Badiſchen Vereins, der ſich aus kleinen Anfängen trotz der verſchiedenartigen Hemmungen zu einer beachtenswerten Standesorganiſation entwickelt hat. Dieſe Tatſache würdigte der 1. Vorſ., Gerichtsoberverwalter Motſch⸗Mannheim; in feinen Begrüßungsworten hob er die Verdienſte der Gründer hervor. Bei den Beratungen ſtanden die allgemeinen dienſtlichen und die Beförderungsverhältniſſe im Vordergrund. Be⸗ mängelt wurde die able nende Haltung der badiſchen Juſtizverwal⸗ tung in der Frage der Ueberttagung weiterer, ſelbſtändiger Geſchäfte auf die gehobenen mittleren Juſtizbeamten. Dabei wurde u. a. der Ausbau derEntlaſtungsverordnung nach dem Vorbild Preußens ſowie die Ulebertragung des Güteverfahrens gefordert. Einen breiten Raum nahm bei den Beratungen 1 5 die Geſchäfts⸗ überlaſtung der Amtsgerichte ein, die ihre Urſache hat in der derzeitigen Geldknappheit und der hauptſächlich darauf beruhen⸗ den Wirtſchaftskriſe. Die Erörterung dieſer Tatſache führte zu einer Kritik der Perſonalabbauverordnung und deren ſchematiſchen Anwen⸗ dung; betont wurde, daß gerade die badiſche Juſtizverwaltung einen Ueberfluß an Beamten nicht aufzuweiſen hatte. 8 Die beſonders mißlichen Beförderungsverhält⸗ niſſe der gehobenen mittleren Juſtizbeamten der Gruppe 7 führten zu einer Kritik an der in früheren Jahren von der Juſtizverwaltung gehandhabten Perſonalpolitik. Im Hinblick auf die weit beſſeren Beförderungsverhältniſſe der vergleichbaren Beamtengruppen der übrigen Staatsverwaltungen wurde von der Regierung ſofortige Abhilfe verlangt, um die Dienſtfreudigkeit der überalterten Angehörigen der Beſ.⸗Gruppe 7 zu fördern. Im Zu⸗ damit wurde es als Zurückſetzung empfunden, daß en gehobenen mittleren Juſtigbeamten im Bezirksdienſt Beförde⸗ rungsſtellen in Gruppe 10 0 ſeien, und es wurde die Schaf⸗ fung ſolcher Stellen nach dem Beiſpiel anderer Verwaltungen, ins⸗ beſondere der Reichsbehörden, gefordert. Eine einmütige ange⸗ e Entſchließung wird den Regierungsſtellen unterbreitet werden. Bei der ſatzungsgemäß ſtattgehabten Wahl der Zentralleitung wurde der verdiente 1. Vorſitzende, Gerichtsoberverwalter Motſch⸗ Mannheim, wieder⸗ und der ſeitherige Schriftführer, Juſtizober⸗ ſekretär Kühner⸗Karlsruhe, zum 2. Vorſitzenden gewählt; im übrigen führte ſie zu einigen Aenderungen in ihrer Zuſammen⸗ ſetzung. Als nächſter Tagungsort wurde Konſtanz beſtimmt. Evang. Candesſynode. Sicherem Vernehmen nach wird die Landesſynode zu einer ordentlichen Tagung auf den 30. September einberufen. „ Aus dem Kirchendienſt der Evang. LCandeskirche. Von der Kirchenregierung wurden beſtätigt Vikar Georg Urban in Pfozheim als Pfarrer in Spöck, Pfarrer Karl Walter in Tutſchfelden als Pfarrer in Mannheim(Friedenskirche, Südpfarrei), Pfarrer Karl Bender in Donaueſchingen als Pfarrer in Mannheim(Friedens⸗ kirche, Nordpfarrei). Ferner wurde Pfarrverwalter Karl Müller in Eckartsweiler 15 farrer daſelbſt ernannt. Zur Uebernahme des evang. Schülerhelms in Freiburg wurde Pfarrer Otto Kalſer in Eimeldingen beurlaubt. Jahrplanänderungen. Am I. treten folgende Fahr⸗ under ein: Perſonenzug 2669 wie folgt früßer gelegt: Mannheim ob.28, Biblis an.20 Uhr vorm.:; Perſonenzug 8124 (W) fällt 3 Lampertheim und Mannheim⸗Waldhof aus und verkehrt wie folgt: Mannheim⸗Waldhof ab.43, Mannheim Hbf. an .58 Uhr nachm., Perſonenzug 3122 verkehrt ab Lampertheim: Lampertheim ab.20, Mannheim⸗Neckarſtadt an.45 Uhr nachm. Der Anſchluß von Worms an den Perſonenzug 3124 nach Mann⸗ 818 Hbf. wird durch den Perſonenzug 3122 vermittelt. Umſteigen n Mannheim⸗Waldhof. Sonderzug nach Stult Das Heidelberger ee Ver⸗ kehrsamt veranſtaltet gemeinſam mit dem Gartenbauverein, ſowie dem Verband bad. Gartenbaubetriebe Heidelberg am Sonntag, 17. 1 einen nach Stuttgart zum Beſuch der dorkigen Gartenbau-Ausſtellung. Soweit Plaßz vorhanden, können ſich auch Nichtmitglieder beteiligen, Der Zug fährt chnell⸗ zugsgeſchwindigkeit mit Halt in Bruchſal. Wieder durchgehende Fahrkarlen nach Jrankreich. Der durch. 45 und Gepäckverkehr mit den franzöſiſchen Statio zen oulogne, Calais und Paxis iſt wleder e e In Deutſch⸗ land ſind beteiligt: Barmen, Berlin, Bielefeld, Bremen, Darmſtadt, Elberfeld, Eydtkuhnen, Firchau Grenze, Frankfurt a.., Frankfurt a.., Hagen, Hamburg⸗Altang, Hamm, Hannover, Karlsruhe, Köln, Mannheim, München, Münſter i.., Nürnberg, Paſſau, Salz⸗ burg, Stentſch, Stuttgart und Würzburg. Eiſenbahn-Tariſpoliſik. Unter auf den in beßzter Nummer veröſſentlichten Artikel wird uns von der Handelskammer r den Kreis Mannheim geſchrieben: Wie wir ſoeden erfahren, t die Reichsbahndirektion Karlsruhe die Anwendungsbedi en Durchfuhr⸗Umſchlagstarifs 44 mit Gültigkeit vom 1. A———.— daßß) an Stelle emer kalender⸗ — Friſt für die Anlieferung der von 180 Tonnen eine Friſt von 50 aufelfanderfolgenden Tagen feſtgeſetzt worden iſt. Luftpoſt Berlin—Condon. Bom 1. A an die Luftpoſt Verlin—London werktäglich ab Berlin(Flugplatz Skaaken) .30, ab Hannover 11.00 ab Bremen.30), an Amſterdam.05, an London.30. r Anſchluß der Poſt vom Zuge d 4 Kön lin, an Berlin(Schleſ. Bhf.).4% bielbt geſichert. Der Flugplan London—Berlin ändert ſich nicht. Falſche Einbilltonenſcheine im Amlauf. In leßter Zeit wurde in Pförzheim eine ganze Anzahl falſcher Einbillſonenſcheine mit der Nummer 14 0 276 901 angehalten. Der Herſteller derſelben, der dort wohnhafte Elfenbeinſchnißer Eugen Kunzmann konnte aus⸗ wärts, gerade als er ſolche falſchen Scheine verausgabte, feſtge⸗ nommen werden. Er war noch im Beſitze einer ganzen Anzähl. Seine ſämtlichen Einrichtungsgegenſtände zur Herſtellung dieſer fal⸗ ſchen ene konnten 1 N mt werden. Es befindet ſich noch eine größere Zahl Scheine im Umlauf. Alſo Vorſicht! Beſchwerden in e e Es wird darauf hingewieſen, daß es unz a iſt, wenn ſich sbeſchädigte und Krlegshinterbliebene bei Beſchwerden über das Verſorgungsamt an das Reichsarbeitsminiſterium oder auch an andere Dienſtſtellen, in Fragen der Abfindung für Verſorgungsanwärter beiſpielsweiſe an den Reichsfinanzminiſter wenden. Durch dieſen unrichtigen Weg wird die Bearbeitung der Beſchwerden unnütz verzögert: denn ſie werden lediglich dem Hauptverſorgungsamt als der dem Verſor⸗ gungsamt zunächſt vorgeſtzten Dienſtſtelle zugeleitet, ohne daß der Beſchwerdeführeß mit einer Abgabemitteilung rechnen kann. „ Aufhebung der Jremdenſteuer. Unter den badiſchen Stadten. die 7 1 ing beſchloſſen haben, befindet 4 nun a r arlsruhe, das vom 1. 0 ab die Erhebung Fremdenſteuer verſuchsweiſe ausſetzt.— Wo bleibt Mannheim? „Günſtige Gelegenheit für deulſche Auswanderer. einem Telegramm des„B. T. aus Newyork erklärte der deutſche General⸗ konſul in Lima vor ſeiner Abreiſe nach Deutſchland, die Erfahrungen mit den bisher in Peru eingewanderten tauſend Deutſchen ſeien ſo befriedigend, daß er in Berlin verſuchen wolle, die deutſchen Aus⸗ wanderungsluſtigen auf die ihnen in Peru gebotene günſtige Ge⸗ legenheit aufmerkſam zu machen. „»Warnung für die Neiſezeſl. Aus Darmſtadt geht uns folgende Mitteilung Ner Hochſtraße verübt. n Tätern, die unerkannt entkamen, fielen Wertgegenſtände in die Hände. So wie in dieſem Falle, haben es die Einbrecher auf Wohnungen dogeeen wo die Rolländen herab⸗ gagſpie ind, oder durch ſonſtige Anzeigen darauf zu deßen iſt, daß die Bewohner verreiſt ſind. Das Publikum ſei auf dieſe Fälle nders hingewieſen. Es empffehlt ſich, durch Mitbewohner der⸗ zeit. Veranſtaltungen *Neues Thealer— Roſengarlen Mannheim. Leo Aſchers überall beliebte Operette„Hoheit tanzt Walzer“ kommt heute Abend zur Aufführung. Morgen Abend geht zum 1. Male die Operette „Der Tanz ins Glück“ von Robert Stolz in Szene. Ein ſchwerer Einbruch wurde in der Nachbarhauſe Rommunale Chronik Beilegung des Heidelberger Kommunalkonflikls * Heidelberg, 29. Juli. Der Kommunalkonflikt iſt in der heute abend abgehaltenen Bürgerausſchußſitzung beigelegt worden. Der Ausſchuß nahm gegen 23 Stimmen der Deutſchnatio nalen und Kammuniſten den abgeänderten Voranſchlag an. Oberbürgermeiſter Profeſſor Dr. Walz dürfte aus der Erörterung erſehen haben, daß mit der Ablehnung kein Mißtrauensvotum gegen ihn beabſich⸗ 11 war und ſoll denn auch ſein Rücktritisgeſuch zurückgezogen aben. KHleine Mitteilungen In der nächſten Raſtatter Bürgerausſchußſitzung kommt u. a. eine Vorlage betr. Aufnahme eines Darlehens bel der Badiſchen Staatsſchuldenverwaltung zur Förderung der Neu bautätigkeit in Höhe von 500 Goldmark zur Beratung, fernet ein Antrag betr. die Verwirklichung des zur Finanzierung der Neubautätigkeit am 24. März genehmigten Kredits in Höhe do!; 900 Goldmark, ſoweit er nicht durch Ausgabe von wertbeſtändige! Schuldverſchreibungen aufgebracht wird. Außerdem iſt eine Aend rung der Vergnügungsſteuerordnung vorgeſehen. Der Stadwerwalkung von Vöhrenbach iſt es mmmehr nach langen Bemühungen gelungen, ein e Darlehen im Betrage von 15 000 engl. Pfund(280 000 Mark) zu erhalten. Das Darlehen, deſſen Verzinſung als mäßig bezeichnet werden kann, iſt zumteil bereits Auszahlung gelangt. Der Kehler Gemeindergt beſchloß im ſeiner letzten Sitzung, ſich mit der Ichenheimer Ausſtellungsleitung wegen Ver⸗ wertung der Ausſtellungshallen in Verbindung zu ſetzen. Es handelt ſich um 10 Häuſer, die vom 1. Auguſt bis Mitte Oktobe⸗ fertiggeſtellt und deren Koſten ſich auf ſe 6000 bis 6500 Mark be⸗ laufen würden. Die Verhandlungen über den Ankauf des Gas⸗ werkes ſind zu einem vorläufigen günſtigen Abſchluß gekommen Es iſt nur noch die Genehmigung der Staatsaufſicht einzuholen. Der 1 Berlin hat beſchloſſen, von Straßen händlern für das Handeln auf den Straßen und Plätzen, ſomie von Kaufleuten für das Aufſtellen von Waren vor ihren Läden eine Abgabe Straßenhändler ſollen je Stand und Jaht mindeſtens 60 M. zahlen. Den 20 Bezirksämtern bleibt es aber üüberlaſſen, einen anderen Einheitsſatz feſtzuſetzen oder davon ganz Abſtand nehmen. Sie können auch beſondere Beſtimmungen er⸗ laſſen, den Straßenhandel einſchränken und verbieten. Di⸗ Straßenhändler ſind mit dieſer neuen Regelung nicht zufrieden. Sie haben ſchon dazu Stellung genommen und Eingaben an den Magiſtrat und die Stadtverordneten gerichtet. Nus dem Cande ASchriesheim, 20. Jull. Am Sametag nachmittag ereignete ch auf der Landſtraße dei der Gärtnerei Kimmel ein Boglücsfal. Ein mit zwei e Leuten beſetztes Motorfahrrad wollle Anem Auto vorfaßren. Dabei ſtieß das Rad gegen elnen Nad⸗ rer. Der Radfahrer kam mft dem Schrecken davon, währe ͤ Fahrrab zertrümmert wurde. Die beiden Motorrad⸗ fahrer aber erlitten ſchwere Verletzungen und wurden mit dem Sanitätsauto nach Heidelberg verbracht. I. St. Ilgen, 29. Jull, Heute nacht brach in dem vor dem Konkurs ſtehenden Fabrikanweſen der Firma Bähr hier Feuer aus, das das Gebäude bis auf die Mauern zerſtörte. In dem Schaden, der durch Verſicherung gedeckt ſein ſoll, iſt auch ein von Buttermaſchinen mit ei ſen, dagegen war in dem der Firma, der Klein ‚ tion, die ung ſchon vollzogen. Ueber die Urf des Feuers iſt man ſich noch nicht im Klaren: man ſpricht von Kurzſchluß und Exploſion. flarlsruhe, 29. Jull. Bei der Gedächtnlsfeier für die Gefallenen des Weltkrieges, die das Sonntag, 3. Auguſt in der Karlsr ſthalle taltet, wird Scheifener Walber Bloem die Ettlingen, 29. Juli. 42 Lehrer, die vor 25 en au⸗ dem Ettlinger Lehrerheim als Lehrer entlaſſen ue zu ihrem ildernen Dienſtſubiläum wieder in ihrer ehe maligen Bildungsſtätte zuſammen. Unter der Leitung von Obek“ lehrer Schlager wurde die Feier mit einem Hauskonzert begangen Unter den Anweſenden beſand ſich auch Kreisſchulrat Gärtner au⸗ Mosbach. Dieſes Jahr werden nur 20 Lehrerkandidaten aus der 4 8 19. 9. DD aſtatt, 28. er Jungdeutſche Orden, Bruder⸗ ſccaßz Karlsruhe, Genoſſenſ Raſtatt veranſtaltete am Samstag m eine Kundgebung. Der Genoſſenſchaftsmeiſter von Raſtatt gielt die Begrüßungsanſprache, der Karleruher Groß meiſter eine Feſtrede über die Ziele und Zwecke des Ordens. An⸗ weſend waren Delegatlonen der Genoſſenſchaften von Karlsruhe, Weißenbach, Gernsbach und Ettlingen.— Daß Finanzamt Gernk⸗ bach wird am 11. eteug und die Geſamtverwaltung dem nangamt Raſtatt übertragen.— Vor etwa wurde der 22jährige ledige Arbeiter Karl Hornung wegen Beteiligung an der ranffurter Mordaffäre feſtgenommen. Wie es ſich ſetzt heraus⸗ ÜUt, kommt Hornung als Täter nicht in Frage. „ Pforzheim, 20. Julz. Ein ſchwerer 8 baß ſich bier&r. dem Sg e e na erfahren und betzt. letzte iſt ſchwerho nd dürfte infol da⸗ Auto nicht Er e Krant herſuhr Sein Name iſt Artur Schlitten“ hardt.— Bel einer geſtern ſtattgefundenen großen Feuer“ wehrſitzung, an der die hieſige Feuerwehr und die Feuerwehr von Dillweißenſtein, Brötzingen und Eutingen und die Sanitötz kolonnen betelligten und die einen glänzenden Verkauf nahm, auch das aktive Milglied der Feuerwehrmannſchaft, der 877 Ja alte Tapezier Friedrich Johann Wolf, der wohl der äl te ſte Feuerwehrmann von Deutſchland und der ganzen Welt iſt zugegen. Er iſt bereits ſeit 60 Jahren aktives Mitglied der Jeuer⸗ wehr. Gu bel Freiburg 29. Jult. Als eln Eſfen⸗ bahnbeamter— eug um noch fenf zu kon men, bei der Station auf einen Güterzug ſprang, —257 er ab und gerzet mit Ropf und Arm neben die Schienen, ſodaß ihn die nachfolgenden Wagen kreiſten. Der junge Beamie trug ziemlich ſchwere 9 85 davon. Auch ſoll er eine Ver⸗ letzung des Rückgrats dav 1 2 haben. wurde mit dem wächſten S09 in die chlrurgiſche Ain nach Freiburg überführt. Sk. Georgen bei 29. Jull. In unſerm Rebgeländ hat die Blatkfalltrankheit eine erſchreckende Ausdehnung angenommen. Daneben iſt der Mehltau und die Leder beerenkrankheit vernichtend aufgetreten. Und um das Un⸗ gllic auf die Spitze zu treiben, wurde am 17. Jult die Nebfläche w. weiteſtem Umfang von einem verheerenden Hagelwetter helef, geſucht. Die Herbſtausſichten ſind deshalb alles weniger wie nungsfreudige, tens da, wo der Hagel nicht ſo ſchädlich wirke, und wo man immerwährend mit der Spritze gegen die Blattfal, krankheit eeee auf einen kleineren oder etwas beſſeren Ertrag gerechnet * Bahlingen bei 20. Jull. Das 8 Jahre alle ſein guſtand t ſehr bedenki Emmendingen, 29. Söhnchen des hier wohnhaften Landwirts Friß Dier fiel in einem herunter und blieb bewußtlos lieger⸗ Ins Elternhaus gebracht. ſtarb das Kind bald derauf infelge der erlittenen Gehirnerſchütterung. b Badenweiler, 29. Juli. Jwel junge Mädchen machten geſter, nachmittag auf dem Frauenabork des hieſt en Stationsgebäudes eine 1 75 1. 1— in eine ndesleiche. Unterſuchung iſt eingeleitet. Radolfzell, 29. Juli. Das unſelige Auffpeingen auf Ner fahrenden Zug hatte geſtern wiederum ein Opfer gefordert. 555 ſtark angeheiterte J0jährige Schloſſer Emil Scheer von Gon madingen ſprang im Mimmenhauſer Bahnhof auf den bereits Bewegung befindlichen Zug, ſtürzte ab und fiel unter den W 19 zwiſchen das Gleis. Der Unglücksmenſch verſuchte, unter dem hervorzukriechen, kam dabei unter die Räder zu liegen, wobei 2 rhauſe eine S. kaum mit dem Leben davonkommen. taatsminiſterium am umpen und Papier einge⸗ e beide Beine umterhalb des Knies abgefahren worden. Er düſes 7 4 — 7% ²˙˙:]¶ X... ⅛kDU——.—pVUu.,—Ü᷑?. eee ten be⸗ 33 328787 K44 A& * Maunhelmer General⸗Angeiger(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 349 Was tut unserer Wirtschaft not? Ein Mahnwort Malt DDDde A 1170 an die Industrie Von Professor Alfred Freund, Leipzig 10 Seht es nicht weiter! Kein Kredit, weil selbst das Laniet evorhandene Geld zu langsam umläuft und weil die olgt rung der außenpolitischen Verhältnisse noch nicht er- erlan und vor deren Regelung Kredit im Auslande nicht zu die Wen ist. Also haben Wir die Zeit zu nützen, wenigstens 0 orbedingungen zu schaffen für die Förderung unserer uktion und deren Absatzmöglichkeit, damit unser„Be- trieb“ eb“ in dem Augenblick wieder einsetzen kann, der uns 1 bringe Genesung auf politischem und finanziellem Gebiete lun St. Natürlich hängen Absatzpropaganda, Massenherstel- 8 od 1 f zammes Serienbau und konkurrenzfähige Preise eng zu- Für eine Wirtschaftliche Produktion sind Absatzmöglich- kei —.—„die eine andauernde Massenherstellung er- unc ghen, Die Propagandaabteilung einer Produktionsstatte er Betriebsabteilung desselben Werkes müssen also eee abgestimmt und jede für sich möglichst voll- nichts durchgebildet sein. Der beste Massenbetrieb nützt gewah Wenn nicht ein andauernder Absatz in einer Höhe ente rleistet ist, die der Ai ee des Werkes Pricht. Jede noch 80 75 geleitete e e paber scheitern, wenn der Betrieb unprirtschaftlich ist. der Pr. opagandaabteilung hat also ein gewichtiges Wort bei weite velsfestsetzung der Ware mitzusprechen, sie hat ohne esti 2 das Recht und die Pflicht, die Höchstpreise zu erzu 5571 ohne nach der Kalkulation zu fragen. Die ents rdcllenden Gegenstände müssen dann durch zweck- dester dhende Organisation des Betriebes und Anwendung unter Froduktionshilfsmittei für diesen Höchstpreis oder ebens diesem hergestellt werden, sonst wird das Werk ledoch ntahig. Mik konkurrenzfähigen Preisen alleine ist anda die Möglichkeit einer wirküngsvollen Absatzpropa- er Walcht erschöpft. Es kommt als zweites die Qualität enügt ire gn Betracht. Für eine Wirksame Propaganda le 12 in dieser Beziehung nicht die Angabe, daß die Ware in ste Qualität besitze. Das kann jeder sagen. Man muß darlegucksachen, Aufsätzen und Briefen stets sachgemäß Soll gen, Wodurch die Güte der Qualitat begründet Werden Festigl o die Qualitat zahlenmäßig bestimmbar ist, wie bel rialie eit, Dehnung und Gewichfsverbältnissen von Mate. man 25 bei Genauigkeitsgraden der Herstellung usw. soll über A e angeben. Sonst soll man in allen Aeußerungen Nur 1e Qualität der Waren recht klar und sachlich sein. e hat man Aussicht auf Würkung. Von besonderem für den Ausbau der Propaganda ist der zweck⸗ 1 echende Er finderschutz für Neuerungen. Das trifft Wenn achlich auf Produktionsmittel, also auf Maschinen zu. Zericht ie Propagandaabteilung in ihren, an die Kundenkreise Wehteten Aeußerungen darauf verweisen kann, daſß die oder 8 5 im Ganzen oder in wichtigen Teilen durch Patente eine ebrauchsmuster geschützt 575 s0 ist damit zunächst Kaufer SSestive Wirkung auf den in Frage kommenden er er Verbunden, die nicht unterschätzt werden darf. Bei isse Wonttung dieses Umstandes ist allerdings eine ge- dechtss——9 geboten. die im Wesen des gewerblichen alentschutses Hest. bei Appreisungen aut Grund des sjeh oder des Gebrauchsmusterschutzes hüte man stolleng enfalls vor Uebertreibungen. Sie wirken eher ab⸗ 15 als fördernd. kisch enkalls müssen alle Propagandamahnahmen systema- Töher on einer verantwortlichen Stelle ausgehen, die in iese P. Werken als literarisches Büro auszubauen ist. Annon ropagandastelle hat nach Mangabe des Etats die in geschickter Weise zu entWerfen und zu Vver- ln Badische Girozentrale entwerndiesehäftsbericht Wird zunächst auf die Geld- u. à dung des vergangenen Jahres verwiesen und dann stande e, Stabilisjerung der Paplerwährung auf dem Tief- pate, der Billionenmark, en— die leider zu dde Sch, eichte Stillegung der Notenpresse und gestützt durch die ers dune der Rentenmark als Hilfswährung, brachte Kurse eunte Beireiung aus der Ungewibheit schwankender dem 1 auch die vorausgeschene Ernüchterung nach beratonstaumel. Die Erkenntnis unserer tiefgreifen- dachdrüchlichng begann sich in breiteren Schichten um 80 Nentenm icher durchzusetzen, je klarer die trotz der Heute Stalkkredite vorhandene Kapitalnot zu Tage trat. völliger gen wir in einer schwersten Wirtschaftskrise mit keiten, bsatzstockung und ernsthaften Kreditschwierig- dme bald ist noch nicht abzusehen, ob es sich dabei um Wirtschaft orübergehende Erscheinung handelt und wie die mit ihr das Bankwesen die Probe besteht. es Bericht und Sparkassen sahen sich damit gegen Ende gegan enen Ae⸗ plötzlich vor die Trümmer ihrer voraus- 18 iesenärbelt gestellt. Die Ziffern der ersten tristigen Selg sind in den Büchern ausgelöscht, die lang- den. ernie aus früheren Jahren sind völlig geschwun⸗ Iereditgescha riemäbie spät ist man dazu übergegangen, im ungen indalnt die heute übliche Wertbeständigteit der Zah- rukühren, so daß die in besonders hohem Maße 1510 letzien Inflationswelle beanspruchten kurz- Ve Kredite entwertet zurückbezahlt 1 Ueben ist die ungeklärte Frage der Auf- Nendigkeit e Forderungen und Wertpapiere und die Not- depiermark 575 mwandlung bzw. Zusammenlegung von 220 5 in Goldmarkwerte. Daraus ergibt sich, itfern beh dsenubbilanz 1923 mit unvergleichbaren mit krüher aftel ist und daher Anhaltspunkte zu Vergleichen Wir ba Geschäftsjahren nicht geben kann. Nerhalinisse lelänge Berlebtssahr infolge der geschllderten 1e rganisalio erlei Schwierigkeiten zu überwinden gehabt. Peitert Werden des gesamten Betriebs mußte ständig er- 15 aree af in hinreichendem Mafe taugliche insgesamt 405 standen. Die Zahl der Angestellten he 51 08 gestiegen, was heute einen beträcht- Nobtmöglich 8 erforderlich macht. Wir lassen hierbei arisruhe i Walten. Unsere Zweiganstalt men und 0 anß August 1923 den Betrieb auf- gemacht hrer Entwieklung rasch günstige Fort- er adg 304 B. dmdumealz petrug. un Beriehtsſahr Betrag 10 888 entflel auf die Zeit bis 30. September der zung 11 5 92 Bi. Giro- und Scheckverkehr hatten immer meh aden Inflation ihre Bedeutung vefloren, da mußtte r zu der alten Unsitte barer Zahlung zurück- 61 richtsjahres bei Fernzahlungen. Gegen Ende des Wentralen der en wir gemeinsam mit allen übrigen dd en Rentenmarkgiroverkehr Auf- kO amarlckont allgemein frühzeitig auf Rentenmark⸗ unten; conten eingestellt. Langfristige Parlchen nde e——. aen dene noch vermittelt völl 2 vorderungen und V i Seselzt entwertet und in Ver, fien e für um. die K prüche, g; Konten wegen etwaiger ukwertungs- die für uns nach beiden Seiten, als Schufdner geben, die Werbedrucksachen zu schaffen und an die in Frage kommenden Käuferkreise Weiterzuleiten, die Offert- briefe zu beeinflussen durch zweckdienliche Anregungen und schließlich eine literarische Werbetätigkeit zu organi- sieren, die nur Wirkungsvoll ist, wenn sie mit großem Takte und großer Sachkenntnis durchgeführt wWird. Auf diesem Gebiefe fehlt es noch sehr, wWas Vohl in erster Linie darauf zurückzuführen ist, daß nur Ingenieure, und nur um solche kann es sich bei dieser atigkeit handeln, geneigt und fähig sind, gerade diese Tätigkeit auszuüben. Wenn aber die geeignete Kraft zur Ausübung einer Iiterarischen Nee zur Verfügung steht, dann sollte diese beson- ders auch in ausländischen Zeitungen und Zeitschriften aus- geübt werden. Dann ist es auch notwendig, daß diese Arbeit Unterstützt wird durch ein eingehendes Studium der auslän- dischen Märkte und gegebenenfalls durch ein System von Vertrauensleuten, auf Grund deren Sachberichte sowohl die Propaganda als auch die Verkaufsorganisation selbst auf- gerichfet werden kann. Jedenfalls ist es notwendig, daß alle roduktionsstätten ihre Kräafte nach der gekenntzeichneten Richtung anspannen und ausbauen. Grundbedingung für allen Absatz wird natürlieh stets die Qualität und der Preis der zu verkaufenden Gegenstände bleiben. Der Ruf der deutschen Waren sank in den ersten Jahren nach dem Kriege auflerordentlich. In erster Linie machte man den deutschen Fabrikanten den Vorwurf, daß minderwertige Materialien zu deren Horstellung verwendet wurden und dann wirkte auch, wie in den anderen krieg- kührenden Ländern der Umstand mit, daß der Stand der Qualitätsarbeiter zurückging. Infolge der schwierigen Wirt⸗ schaftlichen Verhältnisse sehen sich viele Eltern genötigt, inre Söhne als ungelernte oder angelernte Arbeiter ins Wirt⸗ schaftliche Leben zu schicken, statt sie eine ordentliche mehrjährige Lehre durchmachen zu lassen. Dieser falsche Weg der Werktätigen Jugend wurde auch dadurch gefördert, daß die im Kriege darbende Jugend ein besonderes Bedürf- nis hatte, durch schnellen Eigenverdienst in die Lage ver- setzt zu werden, das an Lebensgenuß Versäumte baldigst nachzuholen,. Alles verstehen heißt alles verzeihen! Aber damit hat es sehr bald ein Ende genommen. Die meisten jungen Leute holten das Versäumte nach, und fast alle Eltern besannen sich darauf, daß es so nicht weitergehen könne, und daß nach Gesundung unserer Wirtschaft auch der Qualitätsarbeiter wieder zu seinem Rechte kommen werde. So ist die Gefahr für unsere Wirtschaft von dieser Seite her gebannt und unsere Qualitätsindustrien können sich längst wieder mit allen konkurrierenden Industrien der Welt messen und übertreffen auf manchen Gehieten deren Fabri- kate nicht unwesentlich. Es liegt nur einfach noch am Preise. Man bat sich noch nicht überall von den Kalku- lationsmethoden der Inflationszeit frei gemacht. Aber aueh dort beginnt es zu dämmern. Viele Produktionsstätten kalkulieren auf den Pfennig genau. Aber nicht alle! Diese werden auch dann untergehen müssen. Wenn alle sonstigen Grundbedingungen für eine gesunde Wirtschaft vorbanden sind, es sei denn, sie arbeiten in der jetzigen produktions- schwachen Zeit ihre Kalkulation aus, in der Erkenntnis, daß überhöhte Preise ihnen nicht Gewinn, sondern Unter- gang bringen. Verdienen sollen sie durch einen vollkom- menen Belrieb, der ihnen gestaktet, die Gegenstände billiger herzustellen. Auch daran ist ständig zu arbeiten, nicht durch Herabsetzen der Löhne, aber durch bessere Arbeits- methoden. Ueber diese hier zu schreiben, würde für diese Darlegung zu weit führen. Drer r Brr. und als Gläubiger in Betracht kommen, aufrecht zu erhalten. Das Gleiche gilt von der Badischen Kommunalanleihe, deren Zinsendlenst eingestellt werden mußte. Es sind heute noch Stücke im Betrage von rund 34 Millionen in Umlauf. Die Umsätze in Wertpapieren sind aufferordentlich reich gewesen, bis sie nach Einsetzen der Stabilisierung all- mählich abflauten, Unser Besitz an Wertpapieren steht mit 2% zu Buch, so daß die inzwischen eingetretenen Kurs- rückgänge auf die Bewertung ohne Einfluß sind. Konsortial- beteiligungen waren am Schlusse des Berichtsjahres nicht mehr zu verzeichnen. Unsere dauernden Beteiligungen sind gleichfalls auf den bilanzmäßigen Mindestbetrag ab- geschrieben. Der Bestand der Verwaltungsgebäude hat sich nicht geändert. Betriebskapftal und Rücklagen sind ein Opfer der Inflation geworden und müssen neu geschaffen werden.“ In der Bilanz stehen(alles in BI)! Kassenbestand mit 837 290, Guthaben bei Noten und Abrechnungsbanken mit 174 200, Schecks, Wechsel und unverzinsl. Schatzanweisungen mit 49 051, Guthaben bei öffentlichen Kreditanstalten und sonstigen Banken mit 2 423 807, eigene Wertpapiere mit 2. Außenstände in laufender Rechnung mit 1 388 742, Darlehen mit festen Laufzeiten mit 1 202 310, Darlehen gegen Unter- pfand mit 25 194, Tilgungsdarlehen aus Kommunal-Anleihe mit 1, dauernde Beteiligungen mit 2, Einrichtung mit 2, Ver- Waltungsgebäude mit 1. Bei einem Betriebskapital von 2 BIA stehen Rücklagen mit 3226 zu Buch, Guthaben der öffent- lichen Kreditanstalten und sonstigen Banken mit 1537 081, Einlagen auf provisionsfreier Rechnung, innerhalb 7 Tagen källfg mit 3 730 306, darüber hinaus bis zu 3 Monaten fällig mit 306 069, später als nach 3 Monaten fällig mit 2, Badische Kommunalanleihe mit 1, noch nicht eingelöste Schecks mit 150 BiA. Die Einnahmen aus Zinsen, Provisionen, Wertpapieren, Devisen und Sorten belaufen sich auf 1 048 108 BIIH; anderer- seits erforderten Unkosten 289 831 BIA. Nach Abzug der Abschreibungen auf Einrichtung mit 15 337 und auf Gebäude mit 219 175, verbleibt ein Reingewinn von 523 765 BiA, Wovon 521 340 BIA zu Sicherheits- und Sonderrücklagen ver- wendet und der Restbetrag von 2 425 Bi auf neue Rechnung vorgetragen wird. ch. ):( Die Weinzentrale.-G. in Stuttgart(Zweignieder- lassungen in Freiburg, Ulm und Mannheim) versendet ihren Geschäftsbericht nebst Papiermarkbilanz und der Goldmarkeröffnungsbilanz auf 1. Januar 1924. Nach der Papiermarkbilanz war im Rechnungsjahr 1923 ein Ueber- schuß von 281 530 BiAH. Die Goldmarkeröffnungsbilanz weist in Aktiven und Passiven den Betrag von 1 662 458 aus. Die Aktiven setzen sich zusammen aus: 7476 Kassen- bestand, 48 989 Außenständen, 266 777 Warenvorräten, 27 112 Effekten, 61 992„ Lagerfassern, 72 712 K Trans- portfässern, 65 000 Fuhrpark, 48 000 Gerätschaften und 1064 400% Liegenschaften in Stuttgart, Freiburg, Ulm und Mannheim. Auf der Passivseite steht das Aktienkapital mit 1 200 000, Kreditoren mit 126 822, Steuern 16 205 A, Bankschulden 12975 ½, Hypotheken 136 550% und ein Reservefonds von 169 908 l. Die Goldmarkeröff- nungsbilanz ist aufgestellt unter Zugrundelegung des der am 6. August stattfindenden.-V. von der Verwaltung zu unterbreitenden Vorschlages der Herabstempelung der Aktien auf 20 Goldmark. Die Aussichten für das laufende Geschäktsjahr bezeichnet der Geschäftsbericht als nicht un- * durch die vorsichtige Aufstellung der Zilanz die Schwierigkeiten überwinden zu können. Durchführung der Goldbilanzverordnung. Wie uns die Handelskammer Mannheim mitteilt, haben die Spitzen- verbände der Industrie, des Großhandels, des Einzelhandels und des Bankgewerbes für die Regelung der Umstellungs- kosten beim Reichsjustizministerium in einer gemeinsamen Eingabe bestimmte Sätze vorgeschlagen, die den Zweck haben, die durch die Beurkundung der Generalversammlungs- béeschlüsse bei der Umstellung, durch die Anmeldung zum Handelsregister usw. unter Anwendung der üblichen Ge⸗ bühren drohenden und verhältnismäßig hohen Unkosten auf ein erträgliches Maß herabzumindern. Es wird sich daher empfehlen Umstellungsbeschlüsse einstweilen noch hinaus- zuschieben, :: Stahlwerk Becker.-G. Wie die Kölnische Ztg. er- kährt, dürfte in der nächsten Woche voraussichtlich eine Sanlerung des Stallwerks Becker-G. zustandekommen auf Grund eines Zwangsvergleichs. Der Zwangs- vergleich soll auf Grundlage von 40 Prozent geschlossen werden. 15 Prozent sollen sofort bar bezahlt, 10 Prozent in zwei Monaten und die restlichen 15 Prozent in erstklassi- gen Obligationen, die auf das Werk eingetragen Wer den sollen. Mit der Sanferung wird das bisherige Verhältnis zwischen der Familie Becker und dem Stahlwerk Becker .-G. vollständig gelöst. Bei der Industriebank G. m. b. H. in Düsseldorf, der sogenannten Industriebank, die voll⸗ ständig Becker allein gehört, soll eine Sanierung auf gleicher Grundlage erfolgen. * Waggon- und Maschinenbau-.-G. in Görlitz. Die Ge- sellschaft wird laut Industrie-Kurier bei der im September in Seddin stattfindenden Ausstellung von Eisenbahnfahr- zeugen u. a. zwei neue von ihr gebaute zweiachsige Dreh- gestelle zeigen, die einen besonderen technischen Fortsechritt der deutschen Waggonbauindustrie darstellen. Die Bauart ist derart, daß das bei amerikanischen Drehgestellen häufig becbachtete unangenehme Schleudern der Drehgestelle und das Schwanken des Wagenkastens verhindert werden sollen. Der Radstand ist gegenüber den bisherigen Modellen ent- sprechend vergrößert und die bisher querliegenden kurzen Doppelfedern sind durch längsliegende Blattfedern ersetzt. Die Reichsbahn hat nach Zufriedenstellender Probefahrt bereits einige-Zugwagen mit dem Görlitzer Drehgestell bei der Wumag bestellt, um sie sowohl auf Flachland, Wie auf gebirgigen und bogenreichen Strecken zu verwenden und sich in kurzer Zeit auf Grund der Betriebserfahrungen ein abschließendes Urteil zu bilden. Mit einem seit einem halben Jahr auf der Strecke Berlin—Stettin verwendeten Wagen hat die Eisenbahn bereits die besten Erfahrungen gemacht. In Ergänzung dieser Mitteilungen wird noch ge- meldet, daß die Gesellschaft neuerdings einen bedeutenden Auftrag auf eiserne, zerlegbare Spezialgüter wagen fkür Uebersee erhalten hat. Auch an Inlandsaufträgen waren in den letzten Wochen neue Aufträge zu verzeichnen. Die Werkstätten des Unternehmens für Eisenbahn- und Straßenbahnmaterial sind durch diese Lieferungen für längere Zeit in Anspruch genommen. Devisenmarkt Die Mark kam heute früh mit 4,19 aus New Nork für den Dollar,. Der Dollar kostete gegen Paris 19,68 Franken und engl. Pfunde gegen Paris 86,65 Franken. In Goldpfennigen ausgedrückt notierten paritätisch der französ. Franken mit 21,34 Pig, der Schweizer mit 77,0 und der belgische mit 19,24 Pfg., engl. Pfunde mit 18,49, der holländ. Gulden mit 1,60, die Schwedenkrone mit 1,11,80% und der italienische Lire mit 18,2 Pfig. Der Kurs zwischen London gegen Paris bewegte sich gestern Nachmittag zwischen 86,60 und 87 ohne größere Schwankungen. London liegt etwyas fester gegenüber gestern Nachmittag. Für dle deutsche Bi wurden in Zürich 129 Centimes und in Amsterdam 0,624 Cents verlangt. Das engl. Pfund kostete 18,50. Sonst lagen heute früh folgende Notie- rungen vor: Paris auf England 86,85, Belgien 90,2275; Zürich auf London 23,88, Paris 27,52½, Brüssel 24,86, Holland 207%0; London auf Paris 86,75, Belgien 90,20, Holland 11,51; Amsterdam auf London 11,51, Paris— Brüssel 11,97%4. Börsenberichie Mannheimer Efektenbörse : Mannheim, 29. Juli. Die Tendenz war wiederum recht fest. Von chemischen Werten gingen um: Badische Anilin zu 164 und Rhenania zu 5. Bremen-Besigheimer notierten 16., 32 G. und Westeregeln 14,50 G. Ferner wurden gehandelt: Dampfkesselfabr. Rodberg zu 2,75, Maikammer 3, Karlsruher Maschinenbau 3, Knorr Heilbronn 3,50, Mannbheimer Gummi 1,75, Neckarsulmer 476, Rhein- elektra 7, Wayss u. Freytag 296, Zellstoffabrik Waldhof 976, Zucker fabrik rankenthal 3,25 und Zuckerfabrik Waghäusel 21.90. In Brauerei Durlacher Hof-Aktien war Geschäft zu 16 und in Werger-Aktien zu 12. Kleinlein stellten sich 27,50 G. und Sinner 6,50 G. 5 Waren und Märkie Bremen, 29. Juli. Baumwolle. American Fully middling c. 28 g mm loko per engl. Pfd. 34,99(35,05) Dollarcents. Magdeburg, 29. Juli. Zucker 55 23,50—23,75, Liefe- rung Innerhalb 4 Wochen 22,50—23,75 Goldmark. Berliner Metallbörse vom 29. Juli Prelse in Festmark für 1 Kg. 2 29 Aluminlum 28. 20. Elektrolytkupfor 125.— 126,30 in Barren Rafflnadekupfer.08..10 1,10-1,12] Zinn, ausi And..51-.55.60-4,55 Blel 9,60-0, 62 Huttenzlan 4,50-.58.80-.55 Rohrink(Vd.-Pr.—.——.— okel.20-2,40.30-2,40 do. 558.59-.80 0,58-9,60 Antimon 1584.90.55.64-.58 Plattenzink.19-0,50 0,50-.51] Süder für 1 0r. 91,—.91,50 91.50-91,50 Aluminlum 2,20-2,30 2, 20-2,30[Platln g. dr.—— London, 29. Juli(WB) Metallmarkt.(in Lst. l. d. engl. t. v. 1016 Kkg. 28. 29. 28. 29.] Blei 32.13 82.— Kupferkass 63.50 63.25 bestselect. 66.50 68.— Zink 32.90 32.50 do. 3 Monat 64.50 64.25 Nickel 130.— 130.— Quecksilb. 13.25 13.50 do. Elektol. 68.50 68.25 Zinn Kassa 244.39 242.75 Regulus 50.— 50.— Schiffahr Dampfer-Bewegungen des Norddeutschen Lloyd Bremen Bremen-New Lork: D. Washington am 22. 7. ah Bremerhaven; D. America am 22. 7. an Bremerhaven; D. President Harding am 19. 7. ab New Lork; D. President Roosevelt am 24. 7. ab Bremerhaven; D. Columbus am 24. 7. ab Bremerhaven; D. Sierra Ventana am 24. 7. ab Plymouth; D. Vorck am 22. 7. ab New vork.— Bremen-Baltimore: D. Ludwigshafen am 22. 7. an Nordenham; D. Hannover am 21. 7. ab Norfolk; D. Porta am 22. 7. an Philadelphia; D. Hornfels am 23. 7. an Bremerhaven.— Bremen-La Plata: D. Köln in Bremerhaven; D. Sierra Nevada in Bremen; D. Werra am 23. 7. ab Buenos Aires; D. Sierra Cordoba am 21. 7. an Buenos Ainres; D. Weser am 21. 7. ab Funchal. Bremen-Australien: D. Göltingen am 23. 7. Vlissingen pass,; D. Elberfeld am 22. 7. an Bremen-Stadt.— Bremen-Ostasien: D. Pfalz am 21. 7. ab Singapore nach Sabang; D. Schlesien am 22. 7. ab Singapore nach Hongkong; D. Aachen 2 ab Neapel nach Port Said. 1 5 0 1 977 6. Seite. Nr. 349 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) * *.-RAANN.A ——— Mittwoch, den 30. Juli 1924 Tagungen Landesverband der Badiſchen Hokelinduſtrie Baden⸗Baden, 28. Juli. Der Verwaltungsrat des Landesver⸗ bandes der Badiſchen Hotelinduſtrie und verwandter Betriebe ver⸗ öffentlicht über ſeine hieſige Tagung folgenden Beſchluß: „Die Verſchlechterung der Lage der badiſchen Hotels und Gaſt⸗ ſtätten nimmt mit dem Aufhören der Inflation und mit der zu⸗ nehmenden Geldverknappung immer bedrohlichere Formen an. Unter der allgemeinen Teuerung und der erdrückenden Laſt von Sonderſteuern, die beſonders dem Verkehrsgewerbe durch Reich, Staat und Gemeinden aufgebürdet wurden, iſt unſer Wetr⸗ bewerb mit dem Auslande aufs ſchwerſte gefährdet. Der Preisab⸗ bau der gaſtwirtſchaftlichen Unternehmer iſt faſt reſtlos in allen deutſchen Fremdenorten unter dem Zwange der ſchlechten Frequenz unter die Eigenkoſten heruntergedrückt worden, und ſind unſere Preiſe auf die internationale Marktlage völlig umgeſtellt. Dieſe vom Privatunternehmer zur Herbeiführung der Aufenthalts⸗ verbilligung gemachten Opfer ſind aber nicht durchzuhalten und zwecklos, wenn Staat und Gemeinden nicht auf die Sonderein⸗ nahmen verzichten, die ſie dem Hotelgewerbe in der Zeit der Er⸗ nährungsnot und Ausverkaufsgefahr unter ganz andern Voraus⸗ ee und Verhältniſſen aufgebürdet haben. Wir müſſen ordern: 1. daß alle badiſchen Gemeinden die Ortsfremdenſteuer ſofort aufheben, nachdem viele deutſche Städte, darunter auch Heidelberg, Freiburg und Baden⸗Baden dieſe aufgehoben haben Es iſt kein Ausländerverkehr möglich, wenn dieſe Be⸗ ſteuerung des Schlafes fortbeſtehen bleibt, zumal unſer ſtärkſter Fremdenverkehrskonkurrent— die benachbarte Schweiz— dem Verkehr volle Steuerfreiheit einräumt. 2. Vom Staate erwarten wir, daß er in der Vollzugsverord⸗ nung zur Gebäudeſonderſteuer unter wohlwollender Prüfung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe bei Hotels und Gaſtſtätten die Anwen⸗ dung des Härteparagraphen den Gemeinden fiehlt. Der Er⸗ tragswert der Saiſongeſchäfte, die zumeiſt nur 10 bis 20 Prozent Beſetzung pro Jahr aufweiſen, ſteht in keinem Verhältnis zu den Steuerwerten des Grundvermögeng, die bei der Eigenart der Hotel⸗ betriebe immer ſehr hoch ſind. Eine Abwälzung der Gebäudeſon⸗ derſteuer auf das kurzfriſtige Saiſongeſchäft brächte eine Verteuerung von 20 bis 35 Proz. des Logispreiſes, wozu noch die Beherber⸗ gungsſteuer des Reichs mit 10 Proz. vom Bruttopreiſe tritt. Da⸗ mit wäre jede internationale Konkurrenzmöglichkeit erdroſſelt. 3. Die Freizügigkeit des Verkehrs darf nicht einſeitig zum Scha⸗ ben des heimiſchen Gewerbes zur Ausreiſe aus deutſch⸗ land hergeſtellt werden, wir müſſen dringend fordern, daß die Einreiſe nach Deutſchland nicht an den Zwang des Paßviſums gebunden bleibt, ſoweit es ſich um den Geſchäfts⸗ oder Vergnügungs⸗ reiſenden mit vorübergehendem Aufenthalt handelt. Es ſind zu beſeitigen alle überflüſſigen Paß⸗ und Zollkontrollen und übertrie⸗ bene Gebühren für Grenzübergang ausländiſcher Automobile. 4. Soweit wir mit linksrheiniſchen Eiſenbahnen in Konkurrenz ſtehen, müſſen die deutſchen Eiſenbahntorife ſich den dort üblichen Sätzen anpaſſen. Mit Uebernahme der Regiebahn müſſen ſchleunigſt direkte Nord⸗Südverbindungen nach den Auslandspläßen hergeſtellt werden. Nur durch verſtändnisvolle Zuſammenarbeit des Privatwirtſchaftlichen Unternehmens und aller behördlichen Organe kann der Fremdenvperkehr in Deutſchland wieder geſunden, Nur verſtändnisvollſte Einſtellung dieſer Stellen auf die volks⸗ wirtſchaftlich ſo wichtigen Belange der Fremdeninduſtrie, kann den Fremdenverkehr erhalten, der zahlloſen Gewerbetreibenden und Angeſtellten Erwerbsmöglichkeiten bietet.“ 27 Aus der Pfalz Ludwigshaſen, 29. Jull. Ein Langſtreckenläufer namens Edelmann aus Nürnberg, Preisträger des deutſchen Meiſters im Langſtveckenlauf, fährt ſeine Frau in einem kleinen Hand⸗ wagen mit ſich und befindet ſich angeblich auf dem Wege von DrDerrrrerrrrrrrrrrerrrrrrrerrrerrr Ludwigshafen durch den Odenwald nach Aſchaffenburg—Nürn⸗ berg—München. Von dort ſoll die Reiſe über Zürich nach Italien gehen. Das merkwürdige„Familienidyll im Handwagen“ erregte allgemein fröhliches Staunen. Nachbargebiete sw. Lindenfels, 29. Juli. Das Burgfeſt, das ſeit einer Reihe von Jahren durch den Krieg und die Nachkriegszeit nicht mehr ab⸗ gehalten wurde, fand vorgeſtern wieder ſtatt. Den Auftakt bildete die Beleuchtung der Burg und Stadtſilhouette, die nach dem Muſter der Heidelberger Schloßbeleuchtung am Samstag abend ſtatt⸗ fand und eine große Zuſchauermenge von nah und fern angelockt hatte. Ein hiſtoriſcher Feſtzug, der am Sonntag ſtattfand, zeigte die Vergangenheit, insbeſondere die Odenwälder Trachten, die im⸗ mer mehr und mehr verſchwinden. Im Anſchluß an den Feſtzug fanden Odenwälder Volkstänze, Reigen uſw. ſtatt. Allerlei Volks⸗ beluſtigung bildete den Abſchluß des geſtrigen Tages. ew. Darmſtadt. 29. Juli. Ein junges Mädchen ſtürzte ſich in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in den Woog. Es gelang Paſſanten die Lebensmüde zu retten und ins Krankenhaus bringen zu laſſen.— Ein Schwindler verſetzte in der letzten Zeit hauptſächlich Ge⸗ ſchäftsleute dadurch in nicht geringe Aufregung, daß er ſie von einem demnächſt auf ihr Geſchäft geplanten Einbruch in Kenntnts ſetzte. Es war ihm dabei natürlich nur um die Erlangung von Ge⸗ ſchenken zu tun, was ihm in vielen Fällen glückte. Es gelang der Kriminalpolizei den Täter zu ermitteln und hinter Schloß und Riegel zu bringen. 855 Gerichts zeitung Amtsgericht Mannheim Maunheim, 29. Juli.(Sitzung des Schöffengerichts, Abt..) Vorſttz: Oberamtsrichter Schmitt. Schöffen: Gollinger, Bahnarbeiter, Plankſtadt, Frau Chriſtine Weinig, Mannheim. Vertreter der Anklagebehörde: Staatsanwalt Dr. Feiler. Der 25jährige ledige Taglöhner Johann Ferdinand Hirt aus Fürth i. O. und der 23jährige ledige Taglöhner Heinrich Lenhart aus Weſchnitz ſind wegen ſchweren Diebſtahls i. w.., Widerſtands gegen die Staatsgewalt und wegen erſchwerter Körperverletzung angeklagt. In der Nacht vom 18./19. Januar d. J. ſtahlen die Beiden aus dem Keller der Wirtſchaft zum „Waldſchlößchen“ in Weinheim Spirituoſen, Wein und 1 Zentner geräuchertes Schweinefleiſch im Geſamtwert von 797 Goldmark. Sie nahmen das Kellerfenſter heraus, Hirt ſtieg in den Keller und reichte dem Lenhart die Waren heraus. Beide führten bei Aus⸗ führung des Diebſtahls Revolver bei ſich. Hirt widerſetzte ſich am 28. Januar, als er von einem Gendarmeriewachtmeiſter wegen des Diebſtahls verhaftet werden ſollte, und ſtieß dem Beamten ein feſtſtehendes Meſſer in die Bru ſt. Der Stich verurſachle eine ſchwere Verletzung, ſodaß die Aufnahme des Beamten in das Krankenhaus notwendig wurde. Die Angeklagten waren heute im weſentlichen geſtändig. Beide ſind ſchwer vorbeſtraft. Der Staatsanwalt bezeichnet ſie in ſemer Anklagerede als gemeingefährliche Schwerverbrecher, als Faulenzer und Taugenichtſe, die mit dem Revolver bewaffnet einem Gendarmeriebeamten das Leben zu nehmen ſuchten. Solche gemeinſchädlichen Diebe gehören zur Unſchädlich⸗ machung möglichſt lang ins Zuchthaus. Der Staatsanwaſt be⸗ Hirt 4 Jahre Zuchthaus, gegen Lenhart 2 Jahre Das Gericht hat ſolgendes Urteil erlaſſen: Johann Ferdinand Hirt wird zu 2 Jahren 6 Monaten Zuchthaus und zu 5 Jahren Ehrverluſt, Heinrich Lenhort zu 1 Jahr 8 Monaten Gefängnis und 3 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Der Taglöhner Johann Fridolin Brückel und der Moler Wilhelm Krieg, beide aus Mannheim, haben ſich wegen Ur⸗ kundenfälſchung und Hehlerei zu verantworten. Bribckel will am 4. Februar d. J. am Rheinbrückenaufgang von einem„Un⸗ bekannten“ einen Hund gekauft baben. Jur Vorſicht neiß er ſich. um nicht als Dieb betrachtet zu werden, den Kauf des Hunde um 5 N. ſchriftlich beſcheinigen. Zum Verkauf des Hundes J er den Mitangeklagten Krieg ins Vertrauen. Krieg änderte 1 Kaufvertrag die Zahl 5 in 50 um. In verſchiedenen Wirtſchaft ſuuteen ſie den Hund an den Mann zu bringen. In der lehn, Wirtſchaft aber hatten ſie großes Pech: dort 5 der Eige 0 tümer des Hundes, der ſofort an die Polize delephonierde, ide die Verhaftung der beiden Hundeverkäufer herbeiführte. Da 15 95 noch unbeſtraft ſind, geht die Sache heute ziemlich milde füt aus. Wegen verſuchter ſie je 1 M 1 Gefängnis mit Strafaufſchub auf Wohlverhalten bis 1. 927. Die 26ſährige Anna Sophie Stockmann geb. Herzog auf Ludwigshafen a. Rh., die 28fährige Katharina Ron geb. Sae aus Dieligheim, eine 31jährige Wirtsfrau aus München und 1 58jährige Johanna Martha Schmitt geb. Schneider aus Stroß burg i. E. ſind wegen Verbrechens nach§ 218 St..B. angekg, Die Verhandlung ſand unter Ausſchluß der Oeſſentlichkeit ſtalt d kannte Strafen: Stockhmann 6Monate, Ron 5 Monate, Wirtsfrau 5 Monate und die Schmitt zu 3 Sahren 92 fängnis. Die Verurteilten Stockmann und die Wirtsehefen erhalten Strafaufſchub auf Wohlverhalten bis 1. Aug. 1927.. Reviſion gegen das Todesurteil des Mörders Hundertpfund Der vom Schwurgericht in Freiburg l. Br. am 18. Juli wegen Mordes zum Tode verurteilte Holzſchnizer Hundertpfund 50 gegen dieſes Urteil durch ſeinen Verkeidiger Repiflon bei Reichsgericht einlegen laf., dem die übliche Friſt von enn Woche eingeräumt war, um über die Annahme oder Nichtan des Urteils ſeralte zu werden, hat mit ſeinem Reviſtonsantta bis zum letzten Tag gewartet. reiburg Freiburg, 29. Juli. Den 4 mit Brennholz das nie geltefert wurde, betrieb auch der 403 rige Michael St. anß Feudenheim. Er verſprach einer Reihe von Familien in Fre! burg und Umgebung, außerdem mehreren Inſtitulen die Lieſerun von Brennholz, für das erſt eine Anzahlung verlangt und meiſtes, auch gegeben wurde. Was aber immer ausblieb, das war 1ſe gekaufte Holz, da die Holzvorräte des St. nur in ſeiner Phanke 0 vorhanden waren. Er wurde vom Amtsgericht wegen Betrugs u 1 Urkundenfälſchung zu 1 Jahr 6 Wochen Gefängnis verln teilt.— Zweieinhalb Jahre lang entwendete der in einer hieſt 1 Spezialfabrik tätige Gießer J. F. in ſeiner Arbeitsſtelle Mefſin 0 abfälle von erheblichem Wert. In ähnlicher Weiſe betätigte der in der gleichen Fabrit ongeſtellte Werkmeiſter Frz. Sch. Ab, nehmer des Geſtohlenen war vegelmäßig der ſelbſtändige Hieße meiſter Jakob M. Der der Anſtiftung zum Diebſtahl und 5 Hehlerei für ſchuldig befundene M. wurde zu 6 Monaten, 7 Ehefrau wegen lerei zu 6 Wochen Gefägnis veructeh gen F. und Sch. lautete das Urteil wegen fortgeſetzten Die ſtahls auf je 2 Monate Gefängnis. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Ju li Nbein-Begel 28.] 24 25.[[30. Iiecur-Begel 28. 24.25.28.1 .670 .62.70.782.70 Mannheim.02.0104. 110 4,3404.% 100 .533.65 92.79 Heilbronn .105. 40 5˙88 5 2 2⁰ .12 73 .4¹ 9⁰ Schuſterinſel“) Maxaun Mannbeim Raub zln Rheinwaſſerwäeme Herausgeber. Drucker und Verleger. Druckerei Dr Daas, General⸗Anzeiger. G. m. 5.., Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— frebakteur. Kurt Fiſcher. u Verantwortlich für den polktiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil⸗ 1 Fiſcher: für das Feuilleton: t. B. Kurt Fiſcher: für Kommunalpeligi Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Win Müller; für Dandelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargeblete, Gerich den übria. redakttonellen Tetl: Fr. Kircher: Anzeigen: J. Bernhar — 3 5. 2 Mannbeine! * 882 6 Le h liefere an Klein⸗ u. Groß⸗ händler, Hotels uſw. bl. Pflanmen, Früh⸗ zwetſchgen, Birnen, Tafeläpfel, Kartoffel, ſchöne friſche Ware, zum jeweiligen bill. Tagespreis. 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