4 31* eene eee — 8 üea — — dezugspreiſe : In manndelm und schen vold pfennig. die 8——— —— önt der wirtſceftüchen verbältniſſe 0— ende preiserhösdungen anzuertennen. poſt⸗ —— + 50 2. Seſchüſto-Nebenſtelle Neckarſtabt, Wald⸗ pr. nr. 781, 70, 7083, 7084, 788. generulaneiger manndeim. erſcheint 8 Wittag⸗Ausgabe Neue Mannheimer Jeilung Badiſche Neneſte Nachrichten Beilagen: Spott u. Spiel im Mannheimer General-Amelger. Aus Jeit u. Deben mt Mannheimer Srauen- u. Muſik- Jeitung ‚ Welle u. Schall Aus Seld und Gatten. Wandern u. Neiſen ———————— De letzlen Vorſchläge der Franzoſen wieder einmal am toten Punkt V paris, 30. Jull.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Im Gegenſatz zu den engliſchen Blättern, die ſich immer noch einen den Optimismus Über eine endgültige Einigung bewahrt haben, llt die Pariſer Preſſe der Londoner Konferenz wieder einmal ein laugch tes Horoskop aus. Schon die Abſage der Kommiſ⸗ nsſitzungen, die geſtern morgen hätten ſtattfinden ſollen, wird als Zeichen gedeutet und als ein Merkmal dafür angeſehen, eueen die allgemeine Lage iſt. Man findet es be⸗ die ich, daß nicht einmal die einzelnen Mitglieder der Delegationen 4 55 Anſicht haben und fragt ſich, wie unter dieſen Um⸗ nden eine allgemeine Einigung zuſtande kommen ſoll. —88 be üd en Vorſchläge der franzöſiſchen Delegation 5 ie militäriſche Räumung der Ruhr und über die Einſetzung nes Schiedsgerichts für die Fragen der Verfehlungen und Sank⸗ 15 finden in Pariſer politiſchen Kreiſen eine ziemlich gün⸗ 9 Aufnahme. Der erſte Vorſchlag ſieht die militäriſche Räu⸗ ng des Ruhrgebiets in 4 Etappen vor. Sie ſollen in dem 5 erfolgen, wie die Eiſenbahn⸗ und Induſtrieobligationen unter⸗ 9 0 werden können und ſpäteſtens am 15. Auguſt 1926 Renuhe ſein. Die Bedenken, die heute in Paris gegen dieſen Plan Wae ert werden, ſind nur geringfügiger Natur. So wird u. a. 0 hingewieſen, daß die militäriſche Beſetzung nach Aufhebung tofſ lenlhaltlichen Ausbeutung des Ruhrpfandes wohl eine ziemlich len elige Sache ſein und wahrſcheinlich ſelbſt zu Laſten Frankreichs 12 werde. Man rechnet auch mit einem heftigen Kampf die engliſche Delegation in dieſer Sache, beſon⸗ 11 5 die Engländer auf ihrer Abſicht, Köln in 5 Mogaten igerat en beharren. England habe nun aber einmal die Frage 5 t und ſo müſſe die Sache ihren Lauf nehmen. Da übrigens erde 2 ſelbſt die Frage auf der Konferenz zur Sprache bringen ſpräch⸗ ſei es beſſer, wenn ſich die Alliierten vorher darüber aus⸗ en und eine Einigung zu erreichen ſuchen. 250 zweite Vorſchlag der franzöſiſchen Delegation über die Ver⸗ ugen und Sanktionen ſieht gleich wie der Vorſchlag von Theu⸗ nche daß die Reparationskommiſſion zunächſt die unverbindliche immi von Experten hören ſoll. Wenn dieſe nicht zu einem ein⸗ 8—2 Beſchluß kommen, ſoll der internationale Gerichtshof im chiedsge, Schiedsrichter ernennen, die ſouverän entſcheiden. Dieſes werde wohl auch ſolche Streitigkeiten ſchlichten. die einer alliierten Regierung und dem Transfer⸗Komitee 5— oder die aus den Naturalleiſtungen Deutſchlands entſtehen Nachdem, was wir bis jetzt aus London hörten, ſtößt ene zorſchlag beim engliſchen Schatzkanzler Snowden auf 11 dae Widerſtand. Beim jetzigen Stand der Dinge nicht 8 ſo ſagt man ſich allgemein in Paris, empfehle es ſich ee Vorſchlag von vornherein Oppoſition zu machen, beſon⸗ nangle er die Möglichkeit biete, einem Diktat der Fi⸗ rantrei te vorläufig zu entgehen. Man betont aber, daß was es ch mit dieſer Formel an die Grenzen deſſen gegangen ſei, aingen den könnte. Die Handlungsfreiheit der einzelnen Re⸗ 5 1 die Rechte der Reparationskommiſſion ſeien ja prat⸗ 2 erwach rückt, wenn neben der Reparationskommiſſion zwei ranzö ungsorgane beſtehen. Aber mit der Annahme dieſes ſiſchen Vorſchlags, ſo betont man hier ausdrücllich, ſtehe und falle die Konſerenz. d könne nicht weiter gehen, wenn dieſe Formel zurückgewieſen werde, ſo ſei das das Ende der ein Vorſcht Herriot ſelbſt ſoll in London erklärt haben, wenn 18 Mrdar ag keine Zuſtimmung finde, ſo werde er ſofort nach Pa⸗ Interef eiſen und es den anderen Delegationen überlaſſen, die eeget ue zu wahren. errekenmen ſb. wirnn 5. daß auch heute die Konferenz nicht wei⸗ Ei nladung der deutſchen Vertreter wieder hinausgeſchoben. i nächſter 0 der Meinung Ausdruck, daß ſie früheſtens anfangs flegenzelt vi. London berufen werden und verfehlt bei dieſer arf aufzu cht, neuerdings Mahnungen nach London zu ſchicken, balten, d daß die Deutſchen ſich ſtreng in den Grenzen worauszuſehen. d ihnen Diskuſſion zugeſtanden worden iſt. Es ſei uc mae aß ſie gegen jede Zumutung proteſtieren und den achen werden, ſich in alle Debatten einzumiſchen. Engliſch-amerikaniſche Widerſtände er neue frage, ſtößt franzöſiſche Kompromißvorſchlag in der Sanktions⸗ dderſtand unz zan erwarten war, auf engliſchen und ameritaniſchen demein wah bat eine Spannung geſchaffen. Man hält es für all⸗ ſchlag Wan daß der erſte Ausſchuß den franzöſiſchen Vor⸗ dige Einigung wird, wodurch ſich die Ausſichten auf eine bal⸗ ach er Konferenz weiterhin verſchlechtern würden. engländet päteren Meldungen ſoll der franzöſiſche Vorſchlag für die ſchied atee Ameritaner unannehmbar ſein, weil Herriot der ugniſſe Körperſchaft nur ratgebende und keine entſcheidende da zugeſtehen will. Er fordert alſo weiterhin für Frankreich cht, ſelbſtändi als der franlenetandigen Vorgehens. Die Lage iſt inſofern ernſt, riots gar wbdiſch beigſche Vorſchlag als das lezte Wort Her⸗ Die 1 ſchen Volſchutte nc Auffaſſung wurde geſtern von dem amerikani⸗ „daß 0 Kellog gegenüber Preſſevertretern dargelegt. Kellog 3 55 ie Bankiers nicht bereit ſeien, länger auf die politiſchen Probleme zu warten. Er kündigte fehl nis Herriot würde oder eine ähnliche onferenz. Sogar an, daß die amerikaniſche Delegation einen Gegenvorſchlag formu⸗ lieren werde, der das Höchſtmaß des Entgegenkommens der Ban⸗ kiers enthalten ſoll. Im Falle der Ablehnung würden die Amerikaner keine weiteren Vorſchläge mehr machen. Ueber den Inhalt des neuen amerikaniſchen Vorſchlages verlautet, daß er eine Entſcheidung über eine deutſche Nichterfüllung und über etwaige Sanktionen durch die Reparationskommiſſion vorſieht. Die Kommiſſion ſoll durch einen Amerikaner ergänzt werden. Falls keine Einſtimmigkeit erreicht wird, ſollen beide Auffaſſungen einem Kollegium zum Schiedsſpruch vor⸗ gelegt werden, das aus drei oder fünf von der Londoner Konferenz auf längere Zeit zu ernennenden Schiedsrichters beſtehen ſoll. Im Falle der Ablehnung des franzöſiſchen und neuen amerikaniſchen Vor⸗ ſchlages im erſten Ausſchuß werde, wie verlautet, die amerikaniſche Delegation die ſofortige Berufung der deutſchen Vertreter verlangen, um mit ihnen über den erſten amerikaniſchen Vorſchlag zu verhandeln. In franzöſiſchen Kreiſen der Konferenz war man geſtern abend der Auffaſſung, daß Barthou aus der Erwägung heraus, daß das Gutachten der beiden juriſtiſchen Sachverſtändigen Hurſt und Froma⸗ geot die Autorität der Reparationskommiſſion in unzuläffiger Weiſe einſchränke, einen ſcharfen Vorſtoß gegen das Zuſtandekommen, gegen die Form und gegen den Inhalt des von der Konferenz ange⸗ nommenen Rechtsgutachtens zu unternehmen beabſichtigt. Die Wühlereien der Poincariſten Nach einer Meldung der„Vofſ. Ztg.“ aus London ſind die Meinungsverſchiedenheiten innerhalb der franzöſiſchen Delegation darauf zurückzuführen, daß Seydoux und die franzöſi⸗ ſchen Juriſten, vor allem aber Peretti della Roccas nach einer heimlichen Fühlungnahme mit den Führern der Oppoſition in Paris gegenüber dem Vorſchlag Herriots nachdrücklichſt die Forde⸗ rung erhoben, die für die verſchiedenen Fälle vorgeſehenen Schieds⸗ richter müſſen von der Reparationskommiſſion oder deren Vorſitzen⸗ den eingeſetzt werden, da ſonſt die Autorität der Kommiſſion ge⸗ fährdet ſei. Nollet habe dieſe Forderung mit dem Hinweis darauf unterſtützt, daß Deutſchland die Autorität anderer Kontrollorgane aus dem Friedensvertrag anzweifeln werde, wenn Frankreich die Autorität der Reparationskommiſſion preisgebe. Herriot habe dann ſcheinbar nachgegeben und verſprochen, bei der heutigen Beſprechung der Delegationsführer die Formel der franzöſiſchen Juriſten vorzu⸗ legen. Wie bereits mitgeteilt, hat Herriot die Auffaſſung der Sachver⸗ ſtändigen über die militäriſche Räumung der Ruhrgebiete noch nicht akzeptiert. Bekanntlich ſoll nach dem Wortlaut der Entſcheidung die Räumung innerhalb von 2 Jahren erfolgen und zwar nach Maßgabe der Flüſſigmachung der Induſtrie⸗ und Eiſenbahnobli⸗ gationen auf den Weltmärkten. Die Räumung werde in 4 Etappen erfolgen. Am 15. Oktober 1924 werde die Zone von Hagen ge⸗ räumt werden, die nächſten Etappen ſind die Zonen von Dort⸗ mund, Bochum und Elſen die jeweils geräumt werden, wenn eine halbe Milliarde Goldmark in Eiſenbahn⸗ oder In⸗ duſtrie⸗Obligationen auf dem Weltmarkt flüſſig gemacht werden. Die Repko in London Im Laufe der vergangenen Nacht ſind die Mitglieder der Re⸗ parationskommiſſion ſamt ihren Sachverſtändigen in London ein⸗ getroffen. Sie werden ſich heute im Gebäude des britiſchen Schatz⸗ amtes verſammeln und ſich mit dem juriſtiſchen Gutachten von Hurſt und Fromageot beſchäftigen. Ferner werden ſie eine Entſcheidung treffen, ob die deutſchen Vertreter gehört werden ſollen, um mit der Kommiſſion über den Teil deg Gutachtens zu konfe⸗ rieren, der nur Deutſchland und die Reparationskommiſſion an⸗ geht. Vermutlich wird eine Entſcheidung dahin fallen, daß die deutſche Delegation in London erwartet wird, ohne von der engliſchen Regierung direkt eingeladen zu ſein. Deulſchland muß gehört werden! Die„Weſtminſter Gazette“ ſchreibt in einem Leitartikel, da nach dem Gutachten des juriſtiſchen Ausſchuſſes der Dawes⸗Plan über den Verſailler Vertrag hinausgehe, ſei die Zuſtimmung Deutſchlands erforderlich, die eine poſitive Mitarbeit der deutſchen Regierung vorausſetze. Die Deutſchen ſein berechtigt, dar⸗ auf zu beſtehen, daß der Dawes⸗Plan in F Geſamtheit an⸗ gewandt werde, ſowohl im Geiſt als auch nach dem Buchſtaben des Planes, jedoch würden ſie eine gute Gelegenheit vorübergehen laſ⸗ ſen, wenn ſie zu feilſchen verſuchten. Sie müßten ohne diploma⸗ tiſches Manöverjeren annehmen und würden damit die Ausſicht auf ſtabile wirtſchaftliche Verhältniſſe eintauſchen. Ein Scheitern des Dawes⸗Planes würde von Nachteil für die Alliierten, aber kataſtrophal für Deutſchland ſein Man nicht mehr wie ſeit 1919 ſcharf Sieger und Beſiegte—— s ſei hohe Zeit, daß Deutſchland nicht nur in das Konferenzgimmer der Alliierten auf⸗ genommen werde, um die Reparationsfrage zu erörtern, ſondern auch in den Völkerbund zur Erörterung der übrigen Fragen, wie die Abrüſtung und die Sicherheit. Kein Friede könne dauerhaft ſein, wenn nicht alle Völker der großen Nationen davon überzeugt — Aufrechterhaltung in ihrem überragendem In. reſſe liegt. Die„Times“ hält es für ſicher, daß die deutſche Delegation zahlreiche neue Punkte bei der Erörterung in die Debatte werfen werde, ſodaß wenig Ausſicht beſtehe, daß die Konferenz vor Ende nächſter Woche ihr Ende erreichen werde. Enaliſche Orientſorgen. Im Unterhauſe erklärte bei der Beſprechung des Kolonialetats der Sekretär der Kolonien. Tho⸗ mas, er ſei über die Lage in Meſopotamien außerordentlich beunruhigt. Großbritannien müſſe vertraglich das Gebiet in vier Jahren räumen. Die Reaierung beabſichtige, ſich mit vollen Ehren aus Meſopotamien zurückzuziehen. *Das Memelabkommen. Wie der Sonderberichterſtatter des „Memeler Dampfbootes“ aus Kowno berichtet. iſt das Memel⸗ abkommen geſtern mittaa imlittauiſchen Seim ohne be⸗ ſondere Debatte anagenommen worden. Dagegen ſtimmten die Abgeordneten Baron Schilling und Draugalis. Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 351 Anzeigenpreiſe nac Caeif, dei vorauszabiang pre ein-⸗ ſpaitige Relenelzelle ſüe Rugemeine Rnzeigen 0,40 Selomark Aeklamen 2,.— Selomark. gur Nnzeigen on deſtimmten Tagen Stellen und usgaben wird keine berantwertung üder⸗ nommen. Böhere Stwalt, Strelta, Setriebsſtörungen uſw. derrchtigen zu keinen Erſatzanſptüchen ſür ausgefallene oder Nusgaben oder ſiir verſpätete Rufnahme von fin⸗ zeigen. Ruftr. ö. Scenſpr. one Sawühr. Gerichtsſt. Maundelm. 1 * Tcchechiſche„Hochverratsverfahren Von Dr. Fritz Mittelmann, M. d. R. Durch die Preſſe ging kürzlich die aufſehenerregende Mitteilung, daß die tſchechiſche Regierung gegen eine An⸗ zahl von bekannten Parlamentariern ein Hochverratsver⸗ fahren eingeleitet hat. Unter den Angeklagten befindet ſich auch als einziges Mitglied des deutſchen Reichstages der volksparteiliche Abgeordnete Dr. Mittelmann. Wir haben uns an ihn mit der Bitte gewandt, ſich zu dieſem Verfahren zu äußern. Die Schriftleitung. „Heutzutage über Hochverrat zu ſprechen, iſt eigentlich, möchte ich chon—5 ein Anachronismus. Zu Zeiten des Abſolutismus fin⸗ den Sie in den Geſetzen hochnotpeinliche Hochverratsparagraphen, aber nicht in einer Zeit, und in Ländern, wo ein bißchen Frei⸗ heit exiſtiert.“ Dieſe Worte, die ich an die Spitze meiner Ausfüßrungen ſtellen möchte, ſchrieb im Jahre 1909 kein anderer und kein geringerer als Dr. Thomas G. Maſaryk, der Sohn eines Kutſchers des ehe⸗ maligen öſterreichiſchen Kaiſerhofes und derzeitiges Staatsoberhaupt der ſogen. tſchechoflowakiſchen Republik. Die Abſtammung aus der kaiſerlichen Umgebung, die Maſaryk mit manchen derzeitigen Macht⸗ habern in der Tſchechei teilt, iſt vielleicht der tiefergehende Grund dafür, daß man in dieſem„Frei“⸗Staate noch heute an dem öſter⸗ reichiſchen Strafrecht feſthält, das aus der Metternichzeit neben vielem anderen veralteten auch die Beſtimmung in die Gegenwart herüber erettet hat, daß ein Fremder, der im Auslande„das Verbrechen 15 Hochverrates gegen den ßöſterreichiſchen Staat begangen hat einem Eingeborenen gleich nach dieſem Geſetz zu behandeln ſei. Als es noch keinen tſchechoſlowakiſchen Staat gab, hat Herr Kramarſch gegen das öſterreichiſche Strafrecht und in Sonderheit gegen den § 38, auf den das Hochverratsverfahren ſich ſtützt, mit allen Mitteln und unter tatkräftiger Hilfe ſeiner Freunde, die Pultdeckel, Tinten⸗ fäſſer und ähnliche parlamentariſche Inſtrumente in Bemegung ſetz⸗ ten, gekämpft und von einem„Requiſit aus der Rumpelkammer des vormärzlichen Büttels“ geſprochen. Heute ſtützt ſich die durch Ver⸗ rat und Betrug— denn man hat der Entente falſche Unterlagen vorgelegt— ins Leben gerufene Tſchechoſlowakei aus den von ihren Vorkämpfern aufs heftigſte bekämpften Paragraph 38 des öſter⸗ reichiſchen Strafrechts, um gegen öſterreichiſche Politiker und gegen reichsdeutſche Abgeordnete das Hochverratsverfahren zu eröffnen. Wenn Lächerlichkeit töten könnte, dann müßte dieſer Vorfall die tſchechoſlowakiſchen Machthaber von heute ohne weiteres aus dieſer Zeitlichkeit abberufen. Was nun die Gründe betrifft, die Anlaß zu dieſem Hochverrals⸗ verfahren gegeben haben, ſo iſt auch mir bis zur Stunde nicht mehr bekannt, als was in den Prager Zeitungen der verſchiedenſten Rich⸗ tungen darüber geſtanden hat. Ob es ſich nun aber um den„Hilfs⸗ — — verein für die Sudetendeutſchen“. um die„Arbeitsgemeinſchaft ſcher Parlamentarier“ oder um irgendwelche in der Tſchec oder in Oeſterreich gehaltene Reden handeln mag— das Verfahren geht letzten Endes zweifellos auf Aeußerungen zurück, in denen dem Wunſche Ausdruck gegeben wurde, daß kraft des Selbſtbeſtimmumgs⸗ rechtes der Völker die dreteinhalb Millionen Deutſchböhmen und die Sudetenländer dermaleinſt zum deutſchen Mutterlande gebören mögen. Wenn dies ein Verbrechen iſt. ſo habe ich mich dieſes Ver⸗ brechens nicht nur einmal. ſondern bereits ſehr oft ſchuldig gemacht. und ich verſichere hiermit Herrn Maſarnk und Herrn Kramarſch, daß ich die Abſicht habe, dieſem Wunſche noch ſehr oft Ausdruck zu geben. und zwar ſolange und ſo oft. bis das an uns und unſeren Stammes⸗ brüdern begangene ungeheure Unrecht wieder aut agemacht worden iſt. Für dieſe Anſicht und für dieſes Vorgehen ſollte gerade Herrn Maſarnk, der Gründer und Führer der tſchechiſchen partei im alten öſterreichiſchen Reichsrat, der nach Kriegsa ins Ausland flüchtete, um in allen Staaten der Entente eine faſſende Tätiakeit für die Aufrichtung des tſchechiſchen Staat betreiben. ein feines Verſtändnis haben. Das, was er damals wäh⸗ rend des Weltkrieas betrieb, war wirklicher Hochverrat, was wir aber mit unſeren Freunden tun, iſt nichts weiter als das Beſtreben, das von Wilſon feierlich verkündete Selbſtbeſtimmunags⸗ recht der Völker, das für alle Nationen nur nicht für das deutſche Volk bisher Geltung hat, auch für uns durchzuſetzen. In dieſem Sinne iſt denn auch von den Abgeordneten und Senatoren des deut⸗ ſchen parlamentariſchen Verbandes in der tſchechoflowakiſchen Na⸗ tionalitätenverſammlung im Juni 1920 jene berühmte ſtaatsrechtiſche Erklärung abgegeben worden, in der es wörtlich heißt: „Wir verwerßſen daher die Fabel vom rein tſchechiſchen Staate. von der tſchechoſlowakiſchen Nation und von der tſchechoflowakiſchen Sprache als mit den Tatſachen handgreiflich im Widerſpruch ſtezend. Wir werden niemals die Tſchechen als Herren anerkennen, niemats uns als Knechte in dieſem Staate fügen. Unrecht kann auch durch taufendiährige Uebung niemals Recht werden. inſolange es nicht von den Betroffenen ſelbſt auf Grund freier Entſchließung anerkannt wurde, und wir verkünden demnach feierlich, daß wir niemals auf⸗ hören werden, die Selbſtbeſtimmuna unſeres Volkes zu fordern, daß wir dies als den oberſten Grundſatz aller unſerer Maßnahmen und unſeres Verhältniſſes zu dieſem Staate. den gegenwärtigen Zuſtand aber als unſerer unwürdia und mit den Grundſätzen moderner Ent⸗ wicklung unvereinbar betrachten.“ Der in dieſer Erklärung eingenommene Standpunkt war der⸗ jenige, den auch die Tſchechen jederzeit im öſterreichiſchen Reichsrat eingenommen haben, und zwar zu einem Zeitpunkte— und dies iſt das Entſcheidende—, als es noch kein feierlich verbrieftes Selbſt⸗ beſtimmungsrecht der Völker gab. In dieſem Sinne konnte denn auch zurückblickend auf die Tätigkeit im alten Oeſterreich einer der tſchechiſchen Führer bei einem Vortrage in Paris im Mai 1921 auf die Frage„Was iſt höher? Die Intereſſen des Staates oder die Intereſſen des Volkes?“ die Antwort geben:„RNicht einen Augenblick haben wir, die wir uns auf die völkiſche Orientierung eit haben, daran gezweifelt, daß wir nur Verpflichtung haben gegen unſer Volk und nie und nimmer gegen den Staat, und daß wir dieſe Verpflichtungen erfüllen müſſen ohne Nück⸗ ſicht, ob wir uns damit eines Verbrechens gegen die geſchriebenen eſetze er⸗ öſterreichiſchen Geſetze ſchuldig machen. Wenn wir dieſe G füllt hätten, ſo hätten wir die Sache unſeres Volkes geſchädigt und damit uns des ſchwerſten Verbrechens ſchuldig gemacht, des Ver⸗ rates am eigenen Volke!“ Dies iſt die Anſicht der Tſchechen. Und wir Deutſche, die wir nichts anderes wollen als unſer Recht, ſollen ruhig und mit Ge⸗ duld zuſehen, wie unſere Brüder in der Tſchechoflowakei in brutal⸗ ſter Weiſe unterdrückt und vergewaltigt werden, ohne dagegen auch nur in Wort und Schrift vorzugehen? Ehrrergeſſene Lumpen müſſen wir ſein, wenn wir weniger ſtolz auf unſer Deutſchtum wären als die Tſchechen auf ihr Tſchechentum. Nein, Herr Ma⸗ 2. Seite. Nr. 351 Mannheimer General-UAnzelger(mittag · Aus gabe) Donnerskag, den 31. Jull 192. ſarnk, in der Beziehung ſollen Sie nicht über uns zu klagen haben. Im Gegenteil, wir wollen von Ihnen und Ihren Freunden lernen und mit der gleichen Energie und Zähigkeit für unſere Ziele arbeiten. wie Sie es einſt für die Ihrigen taten. Auch wenn Ihre Regierung —5 ſo viele„Hochverratsverfahren“ gegen uns anhängig machen —.—— Streit im völkerbund Der„Vorwärts“ hat in einem törichten Artikel dem Auswär⸗ tigen Amt den Vorwurf gemacht, es„ſabotiere“ Deutſchlands Bei⸗ tritt in den Völkerbund. Lord Parmoor, ſo wird in dem Blatt behauptet, ſei im Auftrage Macdonalds in Berlin geweſen, um die Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund auf der bevorſtehen⸗ den Tagung des Bundes in Genf ſpruchreif zu machen. Das Aus⸗ wärtige Amt habe aber unerfüllbare Bedingungen ge⸗ ſtellt(Reviſion des polniſchen Korridors und Ueber⸗ e eines Kolonialmandates an Deutſch⸗ land) und ſo ſei der engliſche Lord unverrichteter Sache wieder nach London zurückgekehrt. Es iſt für die Geiſtesverfaſſung des ſozialdemokratiſchen Blattes bezeichnend, daß es ſich über die an⸗ geblichen obenerwähnten Bedingungen gewaltig aufregt. Einem deutſchen Blatt müßte eigentlich eine leichte Reviſion des Verſail⸗ ler Diktates, wie ſie in dieſen Bedingungen enthalten iſt, mehr wert ſein als der Völkerbund. Tatſächlich iſt aber die ganze Meldung erfunden. Wir glauben zu wiſſen, daß eine engliſche Anregung in Berlin vorliegt, die Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund zu beantragen. Solange die Londoner Verhandlungen ſchweben, iſt es für uns ausgeſchloſſen, auf dieſe Anregung einzugehen. Sollte es ſpäter einmal am Platze ſein, der Frage näher zu treten, ſo ſind drei Haupt⸗ forderungen für Deutſchland maßgebend: Verzicht auf jede Erklärung, die Deutſchland von neuem an Verſailles bindet, ſtän⸗ dige Lertretung im Völkerbund und Einladung an Rußland, dem Völkerbund ebenfalls beizutreten. Nach wie vor bleibt es dabel, daß Deutſchland nicht die geringſte Veranlaſſung hat, ſich dem Völ⸗ kerbund aufzudrängen. Nach dieſem Geſichtspunkt wird die Regie⸗ rung wohl auch verfahren. Der Eintritt in den Völkerbund iſt für uns umſoweniger ver⸗ lockend, als man ſich dort in grundlegenden Fragen nicht einig iſt. Zur Zeit iſt ein lebhafter Streit über den Garantievakt im Gange, den die Militärkommiſſion des Völkerbundes auf Grund eines Beſchluſſes der Vollverſammlung vorlegt und den England hekanntlich kurzerhand zurückgewieſen hat. Dieſer Pakt ſoll auf ſeine Verminderung der Rüſtung abzielen. Zu dieſem Zweck ver⸗ pflichtet er die einzelnen Staaten des Völkerbundes zu gegenſeitt⸗ gem Beiſtand gegen Angriffe von dritter Seite. Durch Sonder⸗ verträge zwiſchen den Staaten ſoll dieſer Pakt geſichert und ausgebaut werden. ie alſo miteinander verbundenen Staa⸗ ten machen dann Vorſchläge über die Abrüſtungen, die ſie im Rahmen des Garantiepaktes für möglich halten. Die Vorſchläge ſollen dann die Grundlage für einen allgemeinen Abrüſtungs⸗ plan bilden, den der Völkerbundsrat vorlegt. Es iſt außerordentlich bemerkenswert, daß Macdonald, der Herold der Abrüſtung, Reſen Pakt und damit den ganzen Ab⸗ rüſtungsplan kurgzerhand verworfen hat. Die eng⸗ liſche Preſſe leiſtet ihm dabei im—1 8 und Beiſtand. Sie weiſt daraufhin, daß es ein Ding der Unmöglichkeit für Eng⸗ Land iſt, ſein Schickſal und ſeine Verteidigung der Entſcheidung ei⸗ nes Dritten anzuvertrauen. Was heißt Angriff? Die Meinun⸗ gen gehen darüber bekanntlich im Ernſtfalle ſtets auseinander. Und deshalb lehnt England es ab, einen Vertrag anzuerkennen, der es von fremdem Beiſtandswillen abhängig macht. Die engliſche Preſſe ſieht in einem ſolchen Vertrage nur den Keim neuer Intrigen und neuer Kriege, und iſt der Anſicht, daß England immer noch beſſer daran iſt, wenn es ſich auf ſeine eigene Kraft und ſeinen eigenen Willen verläßt. Dieſe ganze Argumentation iſt im Grunde ge⸗ nommen noch eine verblümte Ablehnung. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß Macdonald ſich eine gewiſſe Reſerve auferlegen muß. Der eigentliche Ablehnungsgrund liegt darin, daß man auch in England den Völkerbund in ſeiner jetzigen Geſtalt nur für eine Folie oder eine Kuliſſe hält. Der„Vorwärts“ iſt allerdings auch hier wie in bielen anderen Fragen der Außenpolitik mit Blindh'eit geſchlagen. der Generalſtreik in Polniſch⸗Oberſchleſien Der in Oſt⸗Oberſchleſien wird auf allen Gruben und Hütten ſtreng durchgeführt. Die Belegſchaften ſind geſtern ſämtlich nicht mehr zur Arbeit erſchienen. Die Not⸗ andsarbeiten werden teilweiſe von den Beamten ausgeführt. Dle jebsräte erſuchen die Arbeiterſchaft, im Streik zu verharren und nur den Weiſungen der Führer zu folgen. Die Angeſtellten⸗ Gewerkſchaften haben ſich bis ſetzt dem Generalſtreik noch nicht angeſchloſſen. einer Sitzung der Angeſtellten ⸗Gewerk⸗ ſchaften wurde beſchloſſen, heute in den Betrieben eine Abſtim⸗ mung vornehmen zu laſſen, ob man ſich an dem Generalſtreik be⸗ teiligen ſolle oder nicht. Das Ergebnis dieſer Abſtimmung dürfte heute oder morgen bekanntgegeben werden. AInfolge des Generalſtreiks iſt die Stadt Ratibor, die mit elektriſcher Kraft von der Emmagrube bei Rybnik geſpeiſt wird, von der Stromzuführung abgeſchnitten. Mit Aus⸗ nahme der FFirmen, die eine eigene Kraftanlage beſitzen, ſind fämt⸗ liche Unternehmungen ſtillgelegt. Auch die Tageszeitungen können nicht erſcheinen. Die Straßenbeleuchtung iſt geſtört. polen und Deutſchland Wie der„Oberſchleſiſche Kurſer“ aus Warſchau meldet, ent⸗ wickelte der neue volniſche Außenminiſter Skrzynski am Diens⸗ taa in einer Ueberſicht ſein Proaramm. Ueber das Verhältnes Polens zu Deutſchland erklärte der Miniſter, daß es ein der⸗ artiges ſein werde. wie dasjenige Deutſchlands zu Polen. Potens Beſtreben ſei, mit Deutſchland, aber auch mit Rußland ſo freund⸗ ſchaftliche Beziehungen als irgend möaglich anzuknüpfen und zwar nicht nur auf politiſchem, ſondern auch auf wirtſchaftlichem Gebiet. Das täaliche Leben weiſe auf die beiderſeitigen großen Vorteile auf dem Gebiet des Handels und der Finanzen hin. Dieſem Beſtreben wolle Polen entgegenkommen. Darüber hmaus werde das Verhätt⸗ nis Polens zu den beiden Nachbarſtaaten abhängig ſein von dem Verhältnis der beiden Staaten zu den beſtehenden Verträgen und zu dem Völkerbund. Wenn Deutſchland und Rußland die Idee des Bölkerbundes ſich zu eigen machten, glaube er, daß die Idee einer einträchtigen und autnachbarlichen Juſammenarbeit ſich in ihrer ganzen Fülle entwickeln werde. Ein Iwiſchenrall im Senat Der Senat beſchäftigte ſich in ſeiner geſtrigen Sitzung mit dem Amneſtiegeſetzentwurf. kommiſſion ſchlug im Sinne des vorgeſtrigen Beſchluſſes vor, der Re⸗ glerung das Recht zu geben, gewiſſe Gnadenakte zu vollziehen. jedoch die Erlediaung des von der Kammer angenommenen Geſetes bis zum Wiederz des Senats im Herbſt aufzuſchieben. Ge⸗ gen dieſen Vorſchlag erbob die Linke des Senats Wider und es kam zu einem Zwiſchenfall. Bei der Rede des Senators de Monzie rief der reaktionäre Senator de Lahaue:„Sie haben nur die Llebe zuden Boches im Sinnel! Es kam zu lärmenden Proteſten und als Senatspräſident Deſelves keine Miene machte, den Senator de Lahaue zur Ordnung zu rufen, rief die Linke: Demiſſion! Der Se⸗ natspräſident mußte die Sitzung unterbrechen. Nach Wiederauf⸗ nahme der Verhandlungen wurde der Senator de Lahane zur Ord⸗ nuna derufen. *** Die Republikaniſche Linke. wie ſich die Rechte des Senats nennt, hat nach einer Debatte über die außenvolitiſche Lage folgende Tages⸗ ordnung angenommen:„Die Fraktion zählt darauf, daß die Regie⸗ rung es verſteht, die Rechte Frankreichs aufrecht zu er⸗ galten und ſeine Intereſſen zu verteidigen auf der Grundlage der — +„Verträge, die in ihrer Geſamtheit aufrechterhalten wer⸗ — eaneeee Der Verichterſtatter der Senats⸗ Nus den beſetzten Gebieten Die Raubüberfälle der Marokkaner in der Pfalz Die im Mai und Juni ds. Js. zahlreich erfolgten Ueber⸗ fälle von marokkaniſchen Soldaten auf deutſche Bürger im Bezirk Landau waren zum Gegenſtand einer Anfrage an die bayeriſche Regierung gemacht worden, auf die das bayeriſche Mini⸗ ſterium des Aeußeren jetzt geantwortet hat, daß die Regierung ſo⸗ ſür nach dem Bekanntwerden dieſer Vorfälle dem Reichsminiſterium ür die beſetzten Gebiete und dem Auswärtigen Amte zur Einleitung diplomatiſcher Verhandlungen Mitteilung machte. Das Auswärtige Amt habe Kenntnis davon gegeben, daß der deutſche Bor⸗ ſchafter in Paris angewieſen wurde, dieſe Raubüberfälle bei der franzöſiſchen Regierung zur Sprache zu bringen und der Erwar⸗ tung Ausdruck zu geben, daß die ranzoſiſche Beſatzungsbehörde in der Pfalz möglichſt bald mit Weiſungen verſehen werde, die eine Wiederholung ähnlicher Vorkommniſſe verhindern. Von franzöſi⸗ ſchen Kriegsgerichten hätten bereits Vorhandlungen gegen marokka⸗ niſche Soldaten, die an Raubüberfällen beteiligt waren, ſtattge⸗ unden. Die Marokkaner wurden in dieſen Verhandlungen zu Ge⸗ ängnisſtrafen von zwei und fünf Jahren verurteilt. Gefallenengedenktag und e in der briliſchen one Für den zehnjährigen Gedenktag des Beginns des Weltkrleges, dem 3. Auauſt, hat die britiſche Beſatzunasbehörde das Flaggen in den Reichsfarben Schwarz⸗Rot⸗Gold, den preufzſchen Landesfarben Schwarz⸗Weiß und den Kölniſchen Stadtfarben Rot⸗ Weiß auf öffentlichen und privaten Gebäuden geſtattet. Ver⸗ boten dagegen iſt Schwarz⸗Weiß⸗Rot. In der fran⸗ zöſiſchen Zone iſt jedwedes Flaagen am 3. Auguſt verboten. Unterſagt für das ganze beſetzte Gebiet ſind außerdem Kundgebun⸗ gen und Umzüge. Die britiſche Beſatzung erhebt aber keinen Wider⸗ ſpruch dagegen, wenn zu Ehren der Gefallenen in Kirchen und auf Friedhöfen Gedenkfeiern abgehalten werden, ſoweit geſchloſ⸗ ſene Umzüge vermieden werden. Für die Feier des Verfaſſungstages, dem 11. Auquſt, iſt von der britiſchen Beſatzunasbehörde das Flaggen in den oben⸗ genannten Farben aleichfalls genehmiat. Auch hier iſt die ſchwarz⸗ weiß⸗rote fahne verboten. Der gefährliche Phonograph Ueber die geſtrige Sitzung des franzöſiſchen Militärpoli⸗ erichts in Landau berichtet der„Land. Anzeiger“ u..: ulius Lambach, Arbeiter in Mannheim, verſchaffte ſich auf Grund ſeines Entlaſſungsſcheines von der Fremdenlegion in vielen Fällen von der Cooperativ in Ludwigshafen größere Mengen Cham⸗ pagner, feine Weine, Liköre, Kaffee, Tee uſw. und trieb, wie das Gericht annimmt, Handel damit. Das Urteil lautete auf 20 Tage Gefängnis und 30 Goldmark wegen Paßvergehens. Daniel Maihöfer, Former in„ iſt angeklagt, ſeinen Phonographen auf dem Fenſter ſeines Hauſes das Lied „Heil dir im Siegerkranz“ ſpielen gelaſſen zu haben, wodurch eine größere Perſonen vor ſeinem Hauſe ſtattfſand. Die Verhandlung ergab, daß es nicht ganz normalen Kinder waren, die die Platte einſetzten. shalb kam er wegen der Urſache der verübten Anſammlung mit 5 Goldmark Strafe davon. Ein Eiſenbahner aus Uelorlingen in Baden war im Beſitze eines Paſſes mit dem Vermerk: Gültig im ganzen beſetzten Gebiet, vom dor⸗ tigen Paßamt ausgeſtellt, womit er 13 kranken Vater in Kan⸗ del beſuchen wollte. Da er aber keine Einreiſegenehmigung von der Kreisdelegation eingeholt hatte, wurde er mit Rückſicht() auf ſeinen uten Glauben, daß ſein Paß gültig ſei, zu zehn Tagen efängnis verurteilt. Wegen Ausführung von Franken von 3 bis 900 Mark waren fünf Angeklagte vor Gericht. Sie wurden freigeſprochen und die Summen zurückerſtattet. Die Ermordung matteottis Berſin, 31. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Pariſer Information meldet nach einer Drahtung des Lokal⸗Anzeigers aus Rom: Der ehemalige Abgeordnete Canniboni macht im„Po⸗ polo aufſehenerregende Erklärungen über den Mord an Matteolti. Nach ſeinen Angaben haben die Meuchelmörder Matteotti zuerſt durch Fauſtſchläge zum Sprechen bringen wollen. hierauf haben ſie ihm den Hals durchſchnitten. Als beſonders gräß⸗ liche Einzelheit erwähnt Canniboni, daß die Mörder, um den Sarg ſchlteßen zu können, dem Tolen noch einen Arm gebrochen hätten. Ddas Wettrüſten zur See Im Unterhaus fragte Bellairs, ob mehreren Signatar⸗ mächten der Wafhingtoner Konventlon gegenüber Vor⸗ ſtellungen erhoben wurden, daß die Steigerung der Tragweite der Geſchüze auf den Großkampfſchiffen oder Ausgaben zur Steigerung des Aktionsradius der Schiffe nach Anſicht der britiſchen Regierung einen die Konvention darſtellen würden. Ponſoby erwiderte: amerikaniſchen und der japaniſchen Re⸗ gierung gegenüber ſeien ſoſche Vorſtellungen erhoben worden. In Erwiderung auf eine andere Anfrage Bollairs teilte Ammon mit: Großbritannjen habe drei Zerſtörer im Bau und plane den Bau von zwei weiteren Zerſtörern. Japan habe acht Zerſtörer im Bau und plane den Bau von weiteren achtzehn. An U⸗Booten habe das britiſche Reich im Bau ſteben, geplant null, Ja pan im Bau elf, geplant zwanzig: Kreuzer: Großbritannien im Bau vier, ge⸗ plant fünf, Japan im Pau fünf, geplant ſechs. der deutſch-ruſſiſche Ausgleich Die Mitteilung, daß in Berlin das Protokoll unterzeichnet worden iſt, durch das der deutſch⸗ruſſiſche Zwiſchenfall beigelegt wird, hat, wie die 07 Telegraphenagentur meldet, in Handels⸗ kreiſen der Sowjetunion große Genugtuung hervorgerufen. Es wird angenommen, daß von jetzt an eine Belebung in den wirt⸗ ſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern eintreten wird. So hat die ruſſiſche Handelsvertretung in Ber⸗ lin, der„Deutſchen Allgemeinen Ztg.“ zufolge, ihre Tätigkeit wieder aufgenommen. Bayern und das Keich Der in ſedem Sommer füllige Konflikt ſchen Bayern und dem Reich ſcheint ſich wieder zu nahen. Die Erklärung des bayer. Innenminiſters, daß er den luß des Reichstags über die Aus⸗ führung des Verbots von polit Parteien nicht ausführen werde und das bayeriſche Verbot von Verfaſſungsfeiern am 11. Auguſt werden ntürlich vom„Vorwärts“ aber nicht nur vom „Vorwärts“ allein in Berlin mit einiger Beunruhigung verzeichnet Beſonders beanſtandet wird die Begründung, die der bayeriſche Miniſter des Innern den Preſſevertretern Er erklärte, wie die Blätter aus München melden: Die bayeriſche Regie 20 ktiere und achte die aber ſie nie einen Zwe 7 dar⸗ über gelaſſen, daß ſie in verſchiedenen Punkten eine bände⸗ run 9 der Verfaſſung, ſelbſtverſtändlich auf legalem Wege, an⸗ trebe. Die Beteiligung der ſchen Staatsregierung anl der ſſungsfeler würde deshalb wie eine Heuchelei ausſehen. Es ſei etwas anderes, die Reichsverfaſſung zu achten und zu ſchüßzen als ſie zu feiern. Ganz richtig, aber ob es politiſch klug war, in denſelben Tagen, in denen die Reichsregierung in London das Reich verkteidigen muß, einen innerpolitiſchen Konflikt heraufzubeſchwören, iſt denn doch ſehr die Frage. Die Eiſenbahnverhandlungen abgebrochen Wie mehrere Berliner Blätter aus München melden, ſind die Verhandlungen zwiſchen der Reichsregierung und der baeriſchen Regierung über die Tiſenbahnfrage zu keinem Ergebnis gelangt. Reichsverkehrsminiſter Oeſer und Reichs⸗ finanzminiſter Dr. Luther ſind geſtern abend wieder nach Ber⸗ i n zurückgekehrt. eeeeeeeeeeee. gzei . Badiſcher Landtag E Kaarlsruhe, 31. Zull.(Etg. Bericht) Die Landesbürgſchaft für die Genoſſenſchaftsdarlehen In der Nachmittagsſitzung ſind die Tribünen dberfült Prüſident Dr. Baumgartner hat zu Beginn der Sitzung 5 ſeiner Fraktion(Zentrum) Platz genommen. Den Vorſitz füh Abg. Maler⸗Heidelberg. Das Haus ſetzt die Generaldebatte den Etat des Miniſteriums des Innern fort. Abg. Goerlacher(Ztr.) rügt Mißſtände, die ſich bei telephon ſchen Hilferufen in Feuersnot u. a. in Mundelfingen und Dürrhel gezeigt haben. Dringende Abhilfe ſei hier notwendig. Der Nedne begründet dann folgenden Antrag Wittemann(Ztr.) u. betr. den Staatsbeitrag für den badiſchen Verkehrsverban von 1500 Mk. auf 5000 Mk. zu erhöhen. Darauf bringt Abg. Klaiber(Ldb.) unter dauernden Zwiſchen rufen und Unruhe im Hauſe polemiſches Material gegem das Zel⸗ trum vor und erklärt, daß nicht nur der Landbund ſich„heraus agitiert“. Abg. Dr. Jöhr(Itr.): Die Zentrumspreſſe ſteht nicht auf den Niveau wie das Landbundorgan. Die„Schwarzwälder Zeitung, hat keine unſerer Berichtigungen aufgenommen. Mit erregte 4 Stimme verwahrt ſich der Redner dagegen, daß der Vorredner da Beichtſtuhlgeheimnis, eine heilige Inſtitution der katholiſchen Kirche, in der Oeffentlichkeit angegriffen habe.(Rufe beim Zentrum: Un erhörtl) Sachliche Auseinanderſetzungen widerſprächen teineswec dem Geiſt der Bergpredigt.„Wir führen den Kampf für Recht une Gerechtigkeit, gegen die Macht. Herr Abg. Klalber, Ihre Politl iſt Demagogie übelſter Sorte!“ Abg. Wilſer(D. Volfsp.): Der Streit um die Kameradſchaft odel Nichtkameradſchaft, der heute früh hier entbrannt iſt, ſollte lieber be⸗ —— werden, da wir demnöchſt die Toten des Krieges ehren wollen. Abg. Rückert(Soz): Durch den Schubzoll würde die Zall der Arbeitsloſen vermehrt werden. Die Landwirtchaft ſollte ſich lieber durch neue Verbeſſerungen der Produktionsmethoden helſell ebenſo die Induſtrie. Der Redner wendet ſich dann gegen die Be⸗ 112 Kommuniſten, daß die Sozlaldemokrie mit den n gehe. Darauf wird in die Einzelberatung des Etats ein getreten. Einige Titel wurden mit Mehrheit angenommen. Bei Titel III„Verwaltungsgerichtshof werden langere Ausfüh⸗ rungen über die Saczungsänderung des Peſtalozziverenn gemacht, wobeſ vom Zentrum der Vorwurf der Unmoral der A 6 ſichtsbehörde erhoben wird. Ein ſozialdemokratiſcher Redner welf dieſen Vorwurf zurück. Hierauf wird der Geſetzentwurf über Bürgſchaften de? Landes Baden für Darlehen an landwiriſchaftliche Orgs niſationen, an Einkaufsgenoſſenſchaften des Handwerks und Handels, ſowie der Verbrauchergenoſſenſchaften und der Konſum vereine in folgender Faſſung ei angenommen: § 1. Der Miniſter des Innern wird ermöchtigt, für Darlehen an landwiriſchafkliche Organiſationen, on Einkaufsgenoſſenſchaften des Handwerks und des Handels, ſowie an ſchaften(Ronfumvereine) die ſelbſichuldneriſche Bürgſchaft de⸗ Landes bis zu einem Geſamtbetrage von 9 Miltionen G019 mark zu übernehmen, und zwar zu Gunſten der Badiſchen ſa 15 wirtſchaftlichen Hauptgenoſſenſchaft in Karlsruhe und der Zentrag Bezugs⸗ und Abſatzgenoſſenſchaften des Badiſchen Bauernvereins i Freiburg je bis zu einem Betrage von 1,5 Millionen Goldmark, Gunſten der Zentrale der landwirtſchaftlichen Lagerhäuſer.⸗G. in Tauberbiſchofsheim bis zu dem Betrage von 500 000 Goldmark, 15 wie zu Gunſten der Einkaufsgenoſſenſchaften des Handwerks un des Handels, ſowie von Verbrauchergenoſſenſchaften(Konſumver einen bis zum Betrage von zufammen 4,5 Mllionen Goldmark.“ Die Bürgſchaft erliegt nach Maßgahe der einzelnen Abdeckun⸗ gen und ſpäteſtens am 1. März 1925. 2 der Bürgſchaften wird dem Die weitere Ausgeſtaltung Miniſter des Innern überlaſſen. .3. Das Geſetz tritt mit der Verkündung in Kraft. Hierzu wurde auf Antrag des Berichterſtatters Abg. Ma⸗ rum(Soz.) folgende Entſchließung angenommen⸗ Unter die von dem Miniſterium des Innern zu bereinbarenden Bürgſchaftsbedingungen iſt folgende Beſtimmung aufzunehmen⸗ Die Spanne zwiſchen dem Zins⸗ und dem Geldgeber und der Zins, der dem letzten Geldnehmer berechnet wird, darf 5 Prozen nicht überſteigen. Das Geſetz wurde als dringend im Sinne des § 23 der Verfaſſung erklärt. Nach einer perſönlichen Bemerkung des Abg. Föhr(8tr/ wurde die Sitzung auf heute vormittag 8 Uhr vertagt. Deutſches Reich die Micumfrage im Keichskabinett Wie wir erfahren. iſt es bei den geſtrigen Beratungen der.. cumfrage innerhalb des Reichskabinetts zu Beſorechunge⸗ mit Vertretern der Sechſerkommiſſion nicht gekommen. Die Rug, induſtrfellen ſind aber inzwiſchen über die Auffaſſung der Neiche, reaferung unterrichtet worden, ſodaß ſie bei den heute ſtattfindenden Verhandlungen mit der Micum die Auffaſſung der Reichsreafern dartegen können. Eine Neiſe der Sechſerkemmiſſion hat nicht ſtal, gefunden und iſt auch nicht in Ausſicht genommen. Die Berat fanden nur innerhalb des Reichskabinetts ſtatt. Einberufung des Reichselſenbahnrats Der Reichsverkehrsminiſter hat den ſtändigen Ausſchuß de⸗ Reichseifenbahnrates zu einer Sitzung für Diensbaß den 5. Auguſt nach Berlin berufen. Gegenſtand der Tagesordn iſt eine Ausſprache über die Finanzlage der Reichsbahn die Gütertarifpolitik ſowie einzelne Tariffragen. Der Gefallenengedenktag in Berlin Bei der Gedenkfeier für die Opfer de; Weltkrie ges, die am 3. Auguſt vormittags 11 Uhr vor dem Reichs ſtattfindet, wird auch der Opfer, die von der deutſchen Fli gerei gebracht wurden, durch das Erſcheinen zweier Flugzeuge übe, dem Königsplatz während der Feier ſymboliſch gedacht. Die du zeuge, die von der Fliegerſchule Bornemann geſtellt werdeg, werden von den ehemaligen Feldpiloten Carganico und Ri nau geführt. Letzte Meloͤungen Ein neues Opfer Haarmanns? Berlin, 31. Jull. Wie aus Barmen dem„B..“ gemede wird, verließ im März 1923 ein junger Mann die Wohvung eing Eltern, um auswärts Arbeit zu ſuchen. Noch acht Tagen beſeh, ein Bekannter als letztes Lebenszeichen eine auf dem Vahnhof 5 geſchriebene Poſtkarte. + 4 bei dem Mga ein Strumpf, mit H. K, den Anfangsbne, ſtaben des Ruf⸗ und ennamens des Vermißten gefunde worden. Die Eltern haben ſofort Schritte unternommen, um Ge. wißtheit über das Schickſal ihres Sohnes zu bekommen. Verſin 31. Jull. In der geſtrigen Nacht iſt im Norden Berlil ein gewaltiger Sachſtuhlbrand ausgebrochen. Durch das Gig, reifen der Feuerwehr konnte jedoch das Feuer auf ſeinen Bron, rd beſchränkt werden. Soweit bisher feſtgeſtellt i u e 4 * ſich um fahrläſſige Brandſtiftung. Der entſtandene Schaden iſt erheblich. Eine polizeiliche Unterſuchung iſt eingeleitet. 5 der cgeſundheitezuftand des Bundestanzlers Seinel iſt fe friedenſtellend. Man hofft, daß er beim Wiederzuſammentritt Natiowalverſammlung im Herbſt wieder die Führung der Regi eſcat zu übernehmen in der Lage ſein wird. Ob Seipel aber Völkerbundsverbandlungen in Genf im Oktober wird teilneh können, iſt noch nicht ſicher.=e= Le 1 nma. nFTCC AA * J7JJV%C Donnerstag, den 31. Juli 1924 Mannutzeimer General-Anzeiger(Rittag⸗Ausgabe) 3. Seitr. ——— Die Mordkommiſſion bei der Arbeit Der„Berliner Lokalanzeiger“ veröffentlicht über die Tätigkeit der Kriminalpolizei der Reichshauptſtadt nach der Aufdeckung eines Mordes die nachſtehend. Mitteilungen, die einen genauen Ueberblick über die Maßnahmen ge⸗ währen, die zur Feſtnahme des Täters zu ergreifen ſind und deshalb auch unſere Leſer intereſſieren dürften, zu⸗ mal die Mitwirkung des Publikums angeſchnitten wird. 1 Ddie Mordkommiſſionl Im Publikum ſind über dieſe Ein⸗ i ing die verſchiedenſten gleffaltengen verbreitet und viele dichten r faſt übermenf eiten an. Es ſoll in den fol⸗ rt.“ An Stelle dieſer langatmigen Bezeichnung iſt der 15 me„Mordkommiſſion“ eine Abkürzung. de Mordkommiſſion iſt üngſtens einen Monat in ihrem wenig begehrenswerten Amte, d. h ien Monat, wenn in dieſer Zeitſpanne kein Kapitalverbrechen 7 wird, ein Umſtand, der leider nur ſelten eintritt. In den gelaufenen Jahren nach der Revolution iſt es nur dreimal ge⸗ behen. Sobald eine Kommiſſion mit der eines Kapital⸗ erbrechens beſchäftigt iſt, tritt eine neue ihren Bereitſchaftsdienſt an. meliſtens iſt es ſo, daß nicht nur eine, fondern und noch ehrere dieſer Kommiſſionen gleichzeitig in Tätigkeit ſind. Der —.— wurde vor einigen Monaten mit fünf Kommiſſionen auf⸗ Die Mordkommiſſion ſetzt ſich jedesmal zuſammen aus zwei Krimmeltonmiſaren k von denen der ältere der eigentliche Leiter iſt, hreren Oberwachtmeiſtern der Kriminalpolizei ſowie einer ſe nach deum des Falles mehr oder minder größeren Anzahl von Kriminal⸗ mamten des Fahndungs. und Erkennungsdienſtes, den Streifen⸗ Kannſchaften ſowie ſämtlichen Beamten der Hezernate, die die deſden ommiſſare bearbeiten. Dazu kommen 0 per Fen des Polizei⸗ Fräſidiums, die dortigen Chemiker, Beamte der ermißtenzentrale, erichtsärzte uſw. Ueberwacht werden dieſe Kommiſſionen von dem denlzenten der Kriminalpolizei, Oberregierungsrat Hoppe, oder in eſſen Behinderung von nen Stellvertreter Regierungsrat Dr. 2 ſemann. Bei größeren Anläſſen erſcheinen auch dieſe Herren am atort, um ein raſches und i m Pe Arbeſten zu befördern. Meo jeweiligen Mitglieder einer im Bereitſchaftsdienſt befindlichen mündkommiſſton ſind in ihrer Vewegungsfreiheit ſehr beſchränkt. Sie i5 üſſen und Nacht zur Verfügung ſtehen. n ſie den Tag Präfidium ihre laufende dienſtliche Tätigkeit verrichtet, ſo baullen ſie ſich ſofort in ihre Wohnungen begeben, wo ſie ſtets erreich⸗ r ſein müſſen. 1* un zum Mordalarml In der X⸗Straße findet der von ſaner Arbeitsſtätte heimkehrende Mann in der oſſenſ henden Woh⸗ ruſtg ſeine Frau tot und offenbar ermordet auf. Seine Entſetzens⸗ ft ſe machen die Hausbewohner aufmerkſam, und einige Beſonnene äänden ſich ja bald, die ſchnell die nächſtliegende Revkerwache gder dauen patrouillierenden„Grünen“ auf der Straße glarmieren Als. Caan berſcheinen fearelt des gieren Kapitat Tatort. Da nach 8 der Dinge klar iſt, daß hier ein Kapitalverbrechen ver⸗ dot wurde, wird erſt mal der Tatort ee das heißt, Hand ordzimmer wird unter che Bewachung genommen. 2 in Hand damit läuft der Mordalarm“. Die Revierwache nalftändi k den„Dauerdienſt“ im Präſidium, der aus einem Krimi⸗ unnomm ſſar und mehreren Beamten beſteht und der tagein, tagaus unterbrochen beſetzt iſt, telephoniſch und wenige Sekunden ſpäter deig Nirch den Morſeapparat des Poltzenelegrapden. Vald tuft dientKommiſſar vom Zienſt, wie der jeweilige Leiter des Dauer⸗ nſtes genannt wird, die che ein, etwa in folgender Form: „Polizeirevier 75. Im ztpeiten Stock des Vorderhaufes X. .1 e Nr.. wurde vom heimkehrenden Ehemann Frau X93 busnachm. mit durchſchnittener Kehte tot aufgeſemden. Mehnung chwühlt. Anſcheinend Raubmord. Tatort ſichergeſtellt.“ u zum gilt es, die verſchiedenen Mitglieder der Mordkommiſſion de alarmieren. Zuerſt werden durch die Beamten des Dauerdienſtes 55 Chef der Kriminalpoltzet und die Leiter der Mordkommiſſion ber Porm, Gleichzeitig wird die Morddepeſche in etwas veränder⸗ Das rm„An allel, d. b. an fämtliche Revierwachen geßeben. 8 hat den Zweck, daß die Reperwachen ungeſäumt Beamte in die Morzrem Dienſtbezirk belegenen Wohnungen der Beamten des 0 bereitſchaftsdienſtes“, wie er in dieſem Stadium genannt wird, al den und dieſen Mitteilung von der Morddepeſche machen. Dieſe Warmierten Beamten müſſen nun——9 ſchnellſten Kalg dic deh dem Takort eilen. Wäbeng— be⸗ Kommiſſar vom Dienſt weiter Es ſind der t⸗ bönde Gerichtsarzt, die Saacendee e uftp. agespreſſe. liche 91 0 den ber den, Zeilen verſucht werden, ein Bild von der Wirkſamkeit dieſer 5 allen Verbrechern berüchtigten Kommiſſion zu geben. Ureigent⸗ beſ ißt 2„Kommiſſion zur Aufklärung von Kapitalverbrechen Narn. rer zu benachrichtigen u Die Krimi⸗ nd nicht zuletzt die e ueene 5 ſehr wohl, zab ihr Apparat nur 5 eren tungen er⸗ ttützt ann, wenn er von Zei 5 0—— wird. Die Zeitungen berichten über das de dadurch eine Mitmiekung Bevölkerung an der Aufklärung, aus iſt, weil die Polizei re e blik i ie beſten Finger⸗ deige erhäll ikum ue iſt und urch 5 Inzwiſchen iſt die Mordkommiſſion am Tatort elngetroffen. Arden nverzüglich ihre mühevolle und oft ſehr aufreibende it. Vorſichtig wird das Mordzimmer betreten, um etwai ge Spuren nicht zu verwiſchen. Während beſonders ausgebildete Be⸗ peter Noſegger Der Steiermark⸗Sohn, Deulſchlands Dichler (geboren am 31. Juli 1848) WWlegger war eines Bauern Sohn: eines armen, ſtillen, ſchig⸗ tiger Hof Ban der nicht leſen und ſchreiben konnte, deſſen einſchich⸗ Tochte of hoch im ſteiriſchen Gebirge ſtand. Eines Kohlenbrenners Märche war des Dichters Mutter. Sie hat ihm Lieder debngen, deutſche erzählt. Härter als in den Fluren des Tieflandes ringt auf 5 auernkraft dem felſigen Boden, den wilden Elementen Scholen Höben die dürftige Vrotfrucht ab. Feſter kettet die inge⸗ zu Heim Die weltabgeſchloſſene Heimatliebe wird in der Fremde flucht labes Wie aus der Not, die die Alpenbauern zur Land⸗ ger 5 ingt, die größere Not der Seelen entſteht und die Mäa⸗ Noſeg Frauen der Auswanderer zu Grunde gehen, das hat Stille ſei in„Jakob der Letzte“ beſchrieben. Aus der Enge und auf der 5. es Alpel, der Gemeinde weitzerſtreuter Bauerngütlein dig Ja Aßhöhe der Fiſchbacher Alpen, trat vor annähernd ſech⸗ geſelle in die der ſchon überjährige Bauernjunge und über die Pdle, Welt, die er erobern ſollte. Seine Werke gen hinaus der Heimat, über das Reich der deutſchen Sprache führte di exließ er die traute Heimat? trug ſie mit ſich, er und 1— Menſchen der Täler und der Städte, die von Erwerb Frieden ß ermatteten und überſättigten, zurück zur Quelle, zum —— ihrer aller Heimat. ſchmächtigedauernblut, das zäbe, deutſche, war das Erbteil des ungeſuchte + und kränklichen Mannes, deſſen feine Glieder die Stirn der Ghenut alter Kultur zu verraten ſchienen, deſſen blaſſe tauſchte de edanke gemeizelt hatte. In dieſem Bauernblut Vürſtete dag Hochwald, lebten die Erdgeſſter, wachte die Treue. infachheit b e nach den beglänzten Höhen, nach der Väter Mannes Weſer gläubigem Paradies. So zart und liebevoll des lichen Arbeiterg ſein Herzſchlag war voll Kraft— eines unermüd⸗ 85 dief und Kämpfers Herzſchlag! Geheimnisvolle Adern der Scholle 1512 Säemann des geiſtſgen Ackers mit den Säften ein, die ie ſogen noch in ſeinem hohen Alter die ewige Ju⸗ grünen und plü jedem Frühling das Korn ſprießen, die Bäume e unvergleichlicen macht. Der„Waldſchulmeiſter“ und Frgählungen de von Poeſie und Humor durchſonnten kleinen Wahrheit der„Waldheimat“(Roſeggers„Dichtung und Heidepeters 6 der Kindheit und Lehrjngendzeit)— dann auch „B r Ael abriel!,„Jakob der Letzte“,„Der Gottſucher“, das unpergilbten 1 5„das„Volksleben in Steiermark“ und alle die tuswahl nicht erke, deren bei Staackmann erſchienen geſammelte füllt ſind und pezogen die Mundart⸗Dichtungen, vierzig Bände ͤ bleiben des Lebens boll. In Roſeggers Schriften amte nach Fingerabdrücken und ſonſtigen Spuren ſuchen, und ſolche auch meiſtens finden, wird die Leiche ſowie der ganze Tatort photographiert. Nun beginnt der Gerichts⸗ arzt ſeine Tätigkeit, indem er die Leiche ſorgfältig unterſucht und die Art des Todes, der Verletzung und der Waffe feſtſtellt, mit der dieſe zugefügt wurden. Andere Beamte zerſtreuen ſich inzwiſchen in die Nachbarſchaft, teils miſchen ſie ſich unter die Leute, die vor dem Hauſe zuſammengeſtrömt ſind, um aus deren Geſprächen An⸗ haltspunkte zu erlangen, teils begeben ſie ſich Haus bei Haus, trepp⸗ auf, treppab, um entſprechende Nachforſchungen anzuftellen. Oft ſind ſchon durch dieſe erſten Ermittlungen Morde aufgeklärt und Täter hinter Schloß und Riegel gebracht worden. Oft aber gelingt es erſt nach mühevoller Arbeit, die Wochen und Monate dauerte, mitunter trotz intenſiver Arbeit auch gar nicht. Die„Mordſache wird dann als„unerledigt“ ſchließlich abgeſchrieben, aber beileibe „ nicht ad acta gelegt. So ein unerledigte⸗ Aktenſtück, das über den Fall erwachſen iſt, findet oft nach Jahren doch noch ſeine „Erledigung“. * Von Beamten ſind die er ſten Zeugen zum Tatort beordert worden. Teils melden ſſe ſich freiwillig, teils müſſen ſie gezwungen werden, Rede und Antwort zu ſtehen. Alle werden von dem Kom⸗ miſſar vernommen, die Ausſ— mögen ſie noch ſo unwichtig ſcheinen— kurz protokolliert. Iſt alle dieſe Kleinarbeit, die oft viele Stunden in Anſpruch nimmt, getan, wird die Leiche nach dem Schauhauſe gebracht, um dort obduziert zu werden. Die Kommiſſion begibt ſich nun nach dem Präf idium, um dort die Arbeit fortzuſetzen. Meiſtens tritt dann eine Pauſe ein, in der die leitenden Beamten den Fall beraten und die verſchiedenen Probleme erörtern. Dann erſcheinen die Zeitungen. Auf deren Berichte hin melden ſich nun Zeugen, von denen vlele un⸗ wichtige und oſt mit dem brechen in gar keinem Zuſammenhang ſtehende Angaben machen, vielfach verleitet durch die Ausſicht, die ausgeſetzte Belohnung zu erhalben. Aber faſt immer ſchält ſich aus den usſagen doch ein Bild heraus, bei einiger Kombi⸗ nation geſtattet, der Wahrheit und damit dem Täter auf die Spur 8 n bringt eine ſolche Ausſage auch gleich die ing des gan es. Lerdichten ch Verdachtsanzeigen, ſo wird zur Verhaftung des mutmaßlichen Täters geſchritten. Iſt er es wirklich, ſo findet man in ſeinem Beſitze faſt immer gravlerende, für ſeine Gegenſtände. Und wenn nicht, ſo gelingt es oft⸗ mals doch auf anderem Wege, den Täter— und mag er noch ſo hartgeſotten ſein und noch ſo e— zum Geſtäandnis zu bringen. Oft werden durch kleine Aufmerkſamkelten, eine Ziga⸗ rette oder dergleichen, menſchliches Eingehen auf ſeine Pfyche und ſeeliſchen Aengſte, in Verbindung mit der dem Verbrecher bisher vo nen Kenntnis der Indizien, auf ſeiten der Polizei ſchnelle Erfolge hinſichtlich des Geſtändniſſes erzielt, wobel ſich dann oft dramatiſche und erſchütternde Szenen abſpielen. Oft muß auch ein alter Sünder be bearbeitet werden, ehe er unter der W̃ der weiſe z nbricht. Iſt der auf⸗ geklürt, treten Staatsanwald und Gericht in Tätigkeit, um die Sühne 80 Wie umfangreich, aber auch wie erfol Mordkommiſſion geſtaltet, zeigt die Statlſtit der verfloſſenen zwölf Monate. In dieſem Zeitraum wurden 73 Kapitalverbrechen gemeldet und von der Kriminalpoltzet zwecks A in Ar⸗ beit.69 dieſer Fälle konnten aufgeklärt und die Fälle dem Richter zugeführt werden, vend nur in 4 Fällen bis⸗ her keine Aufklärung geſchaffen werden konnte. Nach dieſen Zahlen kann man gewiß ein außerordentlich erfolgreiches Arbeiten dleſes Zweiges der Polizei feſtſtellen. Stadtiſche Nachrichten Das Raufhaus in Mannheim Don Stadtbaudtrektor Richard perren, Königl. Regterungsbaumeiſter a. D. Herr Miniſterialrat Prof. Dr. Fritz Hirſch in Karlsruhe hat vor etwa Jahresfriſt in der deutſchen 25 espreſſe eine Abhandlung unter dem Titel„Bunte Architektur, ein Beitrag zur Pflege unſerer Baudenkmäler“ erſcheinen laſſen, in dem er über die farbige Be⸗ alter Baudenkmäler ſpricht. U. a. befaßt er ſich auch mit der im Jahre 1904 unter meiner Leitung erfolgten Wiederher⸗ ſtellung des Mannheimer 1 Fe arce Er beſtreitet die Richtigkeit der für die Beſeitigung des Farbanſtrichs maßgeben⸗ den Gründe und kommt zum dem Schlußſatz:„Perrey irrt“, ohne irgendwelches ſchlagendes Beweismaterial dieſe abweichende An⸗ t zu bringen. Ich hielt es deshalb bisher für unnötig, auf dieſe eine Ausführungen einzugehen. Nachdem aber Herr Prof Hirſch ſich die Arbelt der gelegentlich von Führungen durch das Bruchſaler Schloß immer wieder auf das Mannheimer Kaufhaus zu ſprechen kommt und am 11. Juli ds. Is. ſogar bei einer Führung der Mannheimer Lehrer ſich in perſönlichen Angriffen erging, halte ich es für nötig, ſeine unrichtigen Anſichten zu widerlegen, und zwar mit Gründen zu widerlegen. Die Gründe dafür, daß die Faſſade des Kaufhauſes im Sinne des Erbauers wiederhergeſtellt wurde, ſind folgende: Der Architekt der architektoniſch bedeutenden Nordfaſſade iſt der kurfürſtliche Oberbaudirektor Aleſſandro Galli Bibiena. Seine Haupttätigkeit in Mannheim fällt in das Jahrzehnt 1730—1740. In dieſer Zeit führte er gleichzeitig aus: die Nordfaſſade des Kaufhauſes 1733—1746, die Jeſuitenkirche, begonnen 1733, vollendet 1756 und den linken Schloßflügel mit der Schloßkapelle. Das Schloß ſowoyl wie die Jeſuitenkirche ſtehen heute noch, ſo wie Bibiena ſie geſchaf⸗ fen hat, d. h. ohne jeden Anſtrich. Es iſt nun wohl nicht anzu⸗ nehmen, daß derſelbe Architekt bei 3 gleichzeitig aus demſelben Stein⸗ material ausgeführten Monumentalbauten den einen ſollte mit einem Anſtrich verſehen haben, die anderen beiden aber nicht. Wenn er aber nun aus unerklärlichen Gründen das Kaufhaus mit einem Anſtrich verſehen hätte ſo hätte man Spuren hiervon an ge⸗ ſchützten Stellen vorfinden müſſen, was aber nicht der Fall war. Die weit wichtigeren Gründe aber ſind folgende: Er hat ei⸗ nen bewußten Wechſel im Steinmaterial vorgenom⸗ men und zwar ſind die unteren Geſchoſſe des Turmes aus rotem Sandſtein, die oberen aus grauem, die Fenſterumrahmungen der Hauptfaſſade aus grauem Stein, die an derſelben Faſſade befind⸗ lichen Balkontüren haben Umrahmungen aus rotem Sandſtein er⸗ halten, und die reizvollen Skulpturen ſind aus grauem Stein her⸗ geſtellt und ſorgfältig in den roten Sandſtein eingefügt, genau wie ſie auch in Form an der Schloßkapelle von ihm ausge⸗ führt wurden. Dieſe Gründe glaubt nun Herr Prof. Hirſch mit folgendem Satze abzutun:„Der regelmäßige Wechſel in der Ver⸗ teilung des verſchiedenen Materials iſt eine ſelbſtverſtändliche Folge der geſetzmäßigen Verteilung der für die verſchieden harten Materialien in Betracht kommenden Architekturelemente im Orga⸗ nismus der Faſſade.“ Ein Ausſpruch, der ſich dehr gelehrt an⸗ hört und auf den Laien ſeinen Eindruck nicht verfehlt, in Wirk⸗ lichkeit eine Phraſe; denn er bleibt den Beweis ſchuldig, warum für die Fenſter und für die oberen Geſchoſſe des Turms ein Ma⸗ terial von anderer Härte gewählt werden mußte als wie für die Türumrahmungen und die unteren Geſchoſſe. Wenn nun das Bruchſaler Schloß von ſeinem Erbauer tatſächlich mit einem An⸗ ſtrich verſehen worden ſein ſollte, ſo kann man doch vernünftiger Weiſe nicht daraus ſchließen, daß Bibiena, der mit dem Bruchſaler 22859 8 zu tun hatte, dieſes auch bei ſeinen Bauten getan aben ſoll. Nun aber komme ich zu der techniſchen Seite. Wenn auch früherer Kunſte n ihre Sandſteinbauten hin und wieder mit einem Anſtrich verſehen haben, ſo 10 dies kein Grund ür uns, die wir über eine wiſſenſchaftliche Er aIb der Bau⸗ teine verfügen, dieſes nachzuahmen. Es iſt und bleibt falſch, Sandſtein mit einem Anſtrich zu verſehen aus folgenden Gründen: Der gute tenk dehrhun iſt ein monumentales Material und Überdauert Jahrhunderte. Der Anſtrich iſt nichts weniger als monumental und hat nur eine Lebensdauer von wenigen W Man überzieht doch nicht Gold mit Silber, wohl aber Silber mit Gold. Ferner iſt gerade am Mannheimer Kaufhaus nachgewieſen und an anderen Bauten kann es nachgeprüft werden, daß Oel⸗ anſtrich der Erhaltung des Steins nicht förderlich iſt, ſondern im Gegenteil 80 chnelleren Zerſtörung beiträgt. Ein ſol, Anſtri 8 im— 8N von mindeſtens 10 Jahren er⸗ neuert werden. Dabei wird die alte Farbkruſte, die kein Oel mehr enthält, naturgemäß 196 beſeitigt, ſondern der neue Anſtrich kommt auf die alte Farbkruſte, die nicht mehr überall am Stein feſthält, und auf den Sandſtein, den er doch angeblich „ſchützen“ ſoll. e Folge iſt, daß Feuchtigkeit, die entweder in orm von aufſteigender Erdfeuchtigkeit oder als Regen in den tein eindringt, nicht unter der Einwirkung von Licht und Sonne austrocknen kann und der Stein mithin vbiel ſchneller, als dies ſonſt der Fall war, zerſtört wird. Am Kaufhaus in Mannheim mußten in ſrlo⸗ dieſer als ein Jahrhundert dauernden fal⸗ ſchen Behandlung der Sandſteinfaſſade 52 Kubikzentimeter Sand⸗ ſtein in dünnen Platten ausgewechſelt und 4500 Vierungen einge⸗ ſetzt werden. Ein Beweis, wie unter dem immer wieder erneuer⸗ ten Farbanſtrich die vor ſich gegangen war. — etzt ſieht man, nunmehr 20 allen Wüss dngenaſten a t 3 nicht die Female irgendwelcher e Deshalb: Sandſteln mit Del⸗ arde anſtreichen, iſt ſalſch. und wird ch nicht richtig, verküündet, daß man Sandſtein wirft ſich nun auch die anſtreichen Ruce auf, warum Herr Prof. Hirſch erſt ſetzt, nach 20 Jahren, mit diefer ſeiner Anſicht ervortritt, obwohl er doch Gelegnheit gehabt hätte, während der ederherſtellung des Kaufhauſes im Jahre 1904 von dem nahen Heidelberg, wo er damals wohnte, ſeine warnende Stimme zu er⸗ heben. Aber auch hierfür ſcheint mir ein Grund vorzuliegen. Er glaube, daß jetzt von ſeiner Stellung aus ſeine Ausführungen beſonders autoritativ wirken. Herr Prof. Dr. Hirſch deruft ſich auf das Bruchſaler deſſen Reſtaurierung von ihm geleitet wurde, in der Hauptſache aber durch den ve nen Bauinſpektor Lang führt wurde, und leitet daraus ab, daß man alles an⸗ ſtreichen Sein meiner Anſicht nach unheilvoller Einfluß macht ſich verſchiedentlich bemerkbar, ſo zum Beiſpiel in Heidelberg, wo man die altben Sandſteindenkmäler in grellen Farben anſtrelcht. Demgegenüber muß den Technikern wie dem ganzen Volk der Satz eingehämmert werden: Monumentale Materfalten anſtreichen, iſt falſch! und Dunkel, in ihren erhaben⸗ otte nahen Einſamkeiten. Und in dieſe von weißen Firnen umgrenzte Schöpfung, unter die unend⸗ liche Weite des Himmels iſt der Menſch geſtellt, um deſſen willen uns alles Leben lebt. Der Menſch in tauſendfacher Mannigfal⸗ tigkeit, in nie wiederholten, immer ſcharf geprägten Zügen der Einzelheit. Menſchen und Menſchenſchickſale ſonder Zahl! Schier unerſchöpflich war das von der Außen⸗ und Innenſchau genährte Gedächtnis des Bildners. Glaubt nicht, die Menſchenkinder Roſeggers ſeien von geringerem Belang für das Studium der Gat⸗ tung, weil man ſie zumeiſt unkompliziert und nur in Ausnahme⸗ fällen Probleme nennen kann. Nicht bloß in dem Buch„Sonder⸗ linge“, faſt in allen ſeinen Erzählungen findet einer, der hinter den einfacheren Formen die Vielheit der inneren Zuſtände und Anlagen 2 erkennen verſteht, das ganze Hexeneinmaleins der Menſchheit: die Triebe und Verwirrungen, die göttlichen und in⸗ ferniſchen Dämonen. Nur daß die primitiven Roſegger'ſchen Men⸗ ſchen ihren Urbildern ſo vollkommen gleichen, wie durchaus nicht immer die pſychologiſchen Gebilde Grübler. Genüzt die Naivität der Einfachen nicht, den Geiſt der Verwöhnten zu be⸗ ſchäftigen? O, Verkennung! Geiſt und Herz empfangen Lohn, wenn ſie zu dieſes Dichters Weisheit dringen! Des Dichters, der ſorglos fabelte, 3 formte und die Erſcheinungen in ſein harmoniſches Weltbild ſtellte. Ja, der Waldpoet der Stefermark iſt Weltdichter. Die Deut⸗ ſchen wiſſen es kaum. Nachweiſen ließe es ſich. Aus den Ueber⸗ ſetzungen ſeiner Bücher in die Sprache vieler Nationen, aus den Hochſchulberichten überſeeiſcher Staaten, aus den gelehrten Litera⸗ turen der Franzoſen, Engländer und Amerikaner, die ſich mit Roſegger beſchäftigen. Und die Züge der Wallfahrer, die aus wei⸗ ter Ferne nach der ſteiriſchen Waldheimat pilgerten!„Deine Bände, o Roſegger“— ſo ſchrieben ihm Auswanderer aus Hono⸗ lulu—„ſind das einzige Band, das uns mit der Heimat verbin⸗ det.“ Weltdichter! Er, der immer im Gemüt erkrankte, wenn ihn eine Reiſe über die ſteiriſchen Grenze führte! Er, der ſelbſt ſein Gebiet„eine große kleine Welt“ genannt hat... Wir über⸗ ſchätzen die Gunſt der Fremden nicht, die Ehren auf einen der Un⸗ ſeren häuften. Aber Nachdenkliche ſehen in Roſeggers Geltung die Wahrheit beſtätigt: Von der Heimat geht der Weg zur Nation, von der Nation zur Menſchheit. Auf dieſem Wege werden ſich einmal die Völker finden Einer von Roſeggers Biographen, Ernſt Decſehy, wirft die Frage auf, woher Roſeggers außerordenkliche Volkstümlichkeit komme, die die einfachen und die hochgebildeten Menſchen vere einigt und, ſeit ſein Ruhm aufſtrahlte, nun ſchon das dritte Ge⸗ ſchlecht der Leſer und ſo viele Wandlungen des literariſchen Ge⸗ ſchmackes überdauert? Ohne Grund werde nichts populär, weder ſen die Alpen ausgebreitet in Lich ſten Schönheiten, in ihren dem 2 ein Dichterbuch, noch ein Gaſſenhauer. Dieſer Grund liege, ab⸗ geſehen von der kurzlebigen„Senſation“ ſeines Lebenslaufes: der des Waldbauernbuben und Naturdichters, in Roſeggers Perſönlichkeit. Die voll Güte und Weisheit, Weltwohlgläu⸗ bigkeit und Weltfrohheit geweſen ſei. In ſeinen Schriften wandert Roſegger immer wieder von dem Weltland zurück in's Waldland, von den Außendingen zu ſich ſelbſt, beladen mit Beobachtungen und Erfahrungen, aber unbeirrt in ſeinem Weſen. In jedem Buche Roſeggers lebt ſeine Perſönlichkeit. Alſo überlebt ihn viel von ſeinem Leben. Aber viel auch des Schönen, das nie wieder⸗ kehren wird, wurde am 28. Juni 1918 5 den Schultern treuer Bauern zu Grabe getragen. Im Bergfriedhof zu Kringlach, am Fuße der Waldheimat. Wer, gleich mir, dem teueren Manne ſeit Kindheit eng ver⸗ bunden geweſen, birgt einen 14 Einer von den nächſten Freunden, der Dichter Emil Ertl, hat den erlebten Roſeg⸗ er, das Kunſtwerk der Natur, aus dem Herzensgedächtnis mit 28 formenden Händen geſtaltet— in einem vor Jahresfriſt er⸗ ſchienenen und hiermit der großen Gemeinde warm an's Herz ge⸗ legten Buch:„Peter Roſegger, wie ich ihn kannte und liebte.“(Staackmann, Leipzig). „Mein Ziel iſt der Friede des Herzens.“ Das war Roſeg⸗ gers beſcheidener Leitſpruch. Doch kämpfen muß, wer den Frie⸗ den erſehnt. Dieſer iſt ein Menſch geweſen: ein Kämpfer. Faſt bis zum letzten Atemzuge beſchäftigten ihn, den lange Siechen, die Fragen der Menſchheit, die Sorgen der Zeit und Ewigkeit. In den letzten zwölf Jahren hat er die äußeren Begebniſſe und inne⸗ ren Erlebniſſe Schritt für Schritt in„Heimgärtners Tagebuch“ be⸗ gleitet. In dieſen Bänden iſt unſere Gegenwart den kommenden Geſchlechtern aufbewahrt. Die Welt geſehen durch das Herz Roſeggers! Eine Gegenwart, von einem Ewigen mit der Ewigkeit verbunden. Hier ſpricht der Berater, der freundliche Weiſe vom Berge. Spricht der, über dem ſich in der Jugend das grenzen⸗ loſe Firmament der Bergeshöhe wölbte und der den Weg weiſt— aus Verworrenheit des Getriebes. Dankbar dem Wiſſen und dem Geiſte, abwehrend gelehrten und geſellſchaftlichen Dünkel, Ueber⸗ fluß, Goldgier, Machtlüge und alles Niedrige und Unwahrhaftige, ging der Waldſchulmeiſter durch die Wüſte der Zeit. Herm. Kienz1 Theater und Muſik e Konzerk des erblindeten Pianiſten Hans Dietrich. Jeder muß zunächſt zu ſich ſelbſt kommen. Vier junge Künſtlernaturen, Rhein⸗ länder aus Düſſeldorf, ſind nun mitten auf dem Wege. Von Hans Dietrich kann man ſagen, daß ſein Klavierſpiel noch der Mittel ⸗ ſtufe angehört. Er weiß, warum er aus Beethovens Fantaſie⸗Sonate in Cis⸗Moll den Schlußſatz ausläßt, warum er aus der„Pathetiſchen“ I. Seite. Nr. 31 Maunheimer General-Anzeiger(Mittag-Ausgabe) 9.AANar —15———— Donnerstag, den 31. Jull 192. die Mannheimer Indexziffer Laut Mitteilung des Städt Nachrichtenamtes beträgt die vom Preisprüfungsamt für den 30. Juli berechnete Teuerun gszahl (Ernährung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung und Bekleidung) 133 091 Milliarden Papiermark. Setzt man die entſprechende Vor⸗ kriegszahl(114,59 Mark) gleich 1, ſo erhält man die Inderziffer 1161,5 Milliarden. Da am 23. Juli die Indexziffer 1104,1 Milliarden betrug, iſt vom 23. bis 30. Juli eine Erhöhung um 5,2 Prozent eingetreten. Legt man die Goldmarkpreiſe zugrunde, ſo ergibt ſich nach den Preiſen vom 30. Juli die Goldmarkindexziffer 116,2(1913/ 14 gleich 100) gegen 110,4 am 23. Juli. Die Steigerung iſt in erſter Linie auf die Erhöhung der Wohnungsmiete zurückzu⸗ ühren; außerdem haben die Preiſe für Schweinefleiſch, Käſe, Fett, alzheringe und Zucker angezogen. Andererſeits wurde bei der Gruppe Bekleidung, ſowie beim Gemüſe ein Preisrückgang feſtgeſtellt. Die Gewährung von Julagen zu den Renten der landwirk⸗ ſchaftlichen Anfalſberufsgenoſſenſchaft. Wie anſcheinend in den land⸗ wirtſchaftlichen Kreiſen immer noch nicht genügend bekannt ſein dürfte, gewährt die landwirtſchaftliche Berufsgenoſſenſchaft Zulagen zu den alten Unternehmerrenten, allerdings nur, ſoweit die Renten 20 und mehr Prozent betragen. Wenn auch die Zulagen, beſonders die für die alten Renten unter 50 Prozent durch Reichsverordnung unverhältnismäßig nieder bemeſſen ſind, ſo ſind dieſe Beiträge bei der heutigen Gelbknappheit doch wohl für jeden Empfänger hoch⸗ willkommen. Die landwirtſchaftliche Berufsgenoſſenſchaft iſt nur guf Antrag bereit, in eine vorzugsweiſe Behandlung des Renten⸗ falls einzukreten, alsbald die Rentenzulage auszurechnen und den Fann Betrag auszuzahlen. Wem alſo daran gelegen iſt, daß ſein fall außer Reihe behandelt wird, der wolle alsbald den ſchrift⸗ lichen Antrag ebi der badiſchen landwirtſchaftlichen Berufsgenoſſen⸗ ſchaft einreichen. * Verbreitung gefälchten Geldes. Dieſer Tage aina eine Notiz durch die Zeitungen. daß anläßlich der Mannheimer Juli⸗Rennen ern Jycken Miſſala verhaftet worden ſei. der ſich im Beſitz einer Menge gefälſchter enaliſcher Pfundnoten befunden hat. Der Renn⸗ verein teilt uns darauf mit. daß Miſſala kein Jocken iſt und noch niemals war. Die Erteilvna dder Jocken⸗Lizenz erfolat durch die Oberſte Behörde für Vollblutzucht und Rennen und iſt an Voraus⸗ ſetzungen gebunden. deren Miſſala nie fähia geweſen wäre. Borausſichtlich gute Halbernkte. In einem Ueberblick über den gegenwärtigen Stand der Weinberge in den verſchiedenen Wein⸗ haugebieten Deutſchlands ſchreibt die„Deutſche Weinzeitung“: Im Weinbau hat ſich, abgeſehen von einigen Bezirken eine ziemlich normale Lage entwickelt. Die Froſtſchäden des letzten Winters haben ſich in der Mehrzahl der Weinbaugebiete und in den be⸗ deutendſten keineswegs als ſchlimm und folgenſchwer erwieſen, wie manche Peſſimiſt⸗n es urſprönglich fürchteten. En ganz vortreff⸗ licher Verlauf der Nebenblüte hat viele Lücken ausgeglichen, der Behang in den meiſten Weingegenden iſt zufriedenſtellend. Im allgemeinen iſt für den kommenden Herbſt normale Weiterent⸗ wicklung vorausgeſetzt, wohl mit einer guten Halbernte zu rechnen, alſo mit einem mittleren Durchſchnittsertrag. Back. und Süß-Speiſen⸗Bereitung. Der von Frau Dr. W. Jürgenſen veranſtaltete Back⸗ und Süß⸗Speiſekurs er⸗ freute ſich durch unſere Hausfrauen eines derartigen Zuſpruches, daß nicht alle Anmeldungen berückſichtigt werden konnten. Es findet des⸗ halb, wie im Anzeigenteil der letzten Nummer bekannt gegeben, eine Wiederholung des Kurſes am Monntag. 4. Aug. ſtatt. Die Kursleiterin hat in den 5 Tagen den Nachweis erbracht, daß der Gasbackofen infolge ſeiner leichten Regulierbarkeit es jeder Haus⸗ frau ermöglicht, auch die feinſten Bäckerelen und Süß⸗Speiſen mühe⸗ los ſelbſt herzuſtellen und es oftmals nur weniger Kniffe bedarf, um ein Backwerk wohlgelungen auf den Tiſch zu bringen. Der unge⸗ fähre Lehrplan, ſowie jede gewünſchte Auskunft iſt in der Propa⸗ andaſtelle der Städt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke, K 7, 5 115, erhältlich. Das böſe Jahnweh. Die ſchrecklichſte aller Plagen. das Zahn⸗ weh, kann nervöſe Menſchen beinahe zur Verzweiflung treiben. Wer daran laboriert, vermeide vor allen Dingen den Luftzug. Iſt der Zahnſchmerz rheumatiſcher Natur. ſo iſt die Umwicklung ves Kopfes mit einem wollenen Tuche ein ſehr wirkſames Gegenmittel. Auch vermeide man die Berührung mit Federbetten. Sehr aut iſt 28, wenn man ein kleines Fläſchchen mit Myrrhentinktur bei ſich hat. Auf Watte geträufelt und an den kranken Zahn gebracht, betäubt es den Schmerz faſt augenblicklich. Einen widerwärkigen Anblick gewährten, wie uns von einem Leſer geſchrieben wird, in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch kurz nach 12 Uhr drei Mädchen im Alter von 19—22 Jahren, die auf der neuen Neckarbrücke in total berauſchtem Zuſtande in Begleitung zweier junger Männer beobachtet wurden. Die eine der drei„Grazien“ konnte nicht mehr laufen, ſodaß ſie von einem der männlichen Vegleiter getragen werden mußte. Es iſt im höchſten Grade bedauerlich, daß ſich in der letzten Zeit die Fälle von weiblicher Betrunkenheit mehren. Sinnloſe Vetrunkenheit einer männlichen Perſon wirkt ſchon widerlich. Wenn ſich aber eine Ver⸗ treterin des ſchöneren und zarteen Geſchlechts dei dem Konſum von alkoholiſchen Getränken ſo weit vergißt, daß ſie nicht mehr 17770 und laufen kann, dann muß man ſchon ſagen: das iſt der Gipfel weiblicher Würdeloſigkeit. Man muß ſich unwillkürlich fragen: wo wird den ſolchen Frauenzimmern, die nicht wiſſen, wann ſie genu haben, der Alkohol verabreicht? Es gereicht dem Wirteſtand wieklich derartige Exzeſſe möglich ſind. Die Polizei ſollte ein wachſames angebracht— haben und den Bezirksrat veranlaſſen, dem Inhaber die Konzeſſion zu entziehen, wenn er nicht weiß, daß es eine Grenze in der Verabreichung von alkoholiſchen Getränken gibt. *80. Geburtskag. Eine auch in Mannheim bekannte und hoch⸗ geſchätzte Perſönlichkeit, Kommerzienrat Karl Eswein. der Be⸗ aründer der„Pfälziſchen Bank“, deren Generaldirektor er 44 Jahre hindurch war, vollendete am Montaa in voller Rüſtiakeit ſein 80. Le⸗ bensjahr. Seit 1912 auf ſeinem Weinaut in Bad Dürkheim anſäſſia, das er im Jahre 1901 erwarb. hat er es verſtanden. dieſen Betrieb weitblickend zu verarößern. Sein Rebenbeſitz erſtreckt ſich heute über die Gemarkungen Bad Dürkheim, Unaſtein, Deidesheim und Rup⸗ pertsbera und ſchließt die feinſten Weinberasanlagen in ſich. Ihm gehört auch der„Hanerhof“ bei Kirchheimbolanden. Veranſtaltungen Neues Theater— NRoſengarten Mannheim. Robert Stolz' Operette„Der Tanzins Glück“ kommt heute abend zum erſten Male zur Aufführung unter der muſikaliſchen Leitung von Alex. De⸗ derſcher und der Spielleitung von Fritz Daurer. In den Hauptpartien ſind beſchäftigt die Damen Ellen Sanders, Liane Müllegger, Soſie Brau⸗Groſſer und die Herren Fritz Daurer. Paul Kaſtner, Auguſt Mayer⸗Pabſt, Fred Pieaſa, Axel Straube. Rommunale Chronik Skadtratsſitzung in Ludwigshafen Die am Dienstag nachmittag abgehaltene Sitzung des Stadt⸗ rats Ludwigshafen hatte als einzigen Punkt der Tagesord⸗ nung die Umlage⸗Erhebung für das Jahr 1924. Nach den Erläuterungen des Kaſſeninſpektors Heim dürfſen die Gemeinden des beſetzten Gebietes im Rechnungsjahr 1924 mit Genehmigung der Kreisregierung, die für die Umlagen zur Grundſteuer, Hausſteuer, Gewerbe⸗ und Hauſierſteuer geltenden Umlagen⸗Höchſtſätze bis um die Hälfte überſchreiten. Es dürfen alſo anſtatt des ſeitherigen 157— von 400⸗ die Gemeindeumlagen nach dem Satz von 6005 747 n werden. In Anbetracht eines in der ſtädtiſchen Haushaltsführung noch vorhandenen eſhe d von 1,7 Millionen Mark wurde ſeitens des Finanzausſchuſſes dieſe Erhebung vorgeſchlagen, zumal die Lohnſummenſteuer erſt dann eingeführt werden kann, wenn alle anderen Quellen erſchöpft ſind. Nach längerer Debatte über dieſen Punkt wurde ſchließlich der Antrag gegen die Stimmen der Deutſchen Volkspartei, des Zentrums und der Kommuniſten unter dem Zwang der Verhältniſſe angenommen. Größere Bauvorhaben Die Wiesbadener Stadtverordneten Ver⸗ ſammlung genehmigte kürzlich das Wohnungsbaupro⸗ gramm für 1924, das die Herſtellung von etwa 100 Wohnungen vorſieht. Die Geſamtbaukoſten ſind auf 8 Millionen Mark ver⸗ anſchlagt worden. Die Hamburger Wollkämmeref, Wilhelmsburg(Ee) erwarb nach der„Bauwelt“ im Oſten der Inſel Wilhelmsburg ein Gelände von 12½ Hektar Größe, um dort Siedlungsbauten für ihre Werkangehörigen in großem Umfange zu errichten. Es ſol⸗ len, möglichſt in Einfamilienhäuſern, etwa 900.—250 Wohnungen gebaut werden mit je 300—400 Quadratmeter Gartenfläche. Das am alten Deich liegende Brack ſoll als Mittelpunkt eines für die Wohnhauskolonie zu ſchaffenden Parkes erhalten bleiben. Kleine Mitteilungen 5 In Schriesheim wurden in der jün Gemeinde⸗ ratsſitzung folgende Beſchlüſſe gefaßt: Dſe Einſpänner⸗Fuhren innerhalb des Ortes erhielt Georg Egler um 10 Mark pro Tag. Das Das Schlammwagenführen erhielt Wilhelm Sander um 12 Mark pro Tag.— Dem Neuen Medizinalverein Mannheim wird ein ein⸗ maliger Zuſchuß von 300 Goldmark gewährt unter der Voraus⸗ ſetzung, daß der Verein mindeſtens noch ein welteres Jahr beſtehen bleibt.— Zugeſtimmt wurde der vom Bürgermeiſter vorgelegten ortspoligeilichen Vorſchrift über das Befahren der Ortsſtraßen. Der dem Bürgerausſchuß von Neuſtadt i. Schw. zur Ve⸗ ratung vorliegende Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1924 bis 25 beziffert die Ausgaben auf 370 120 Mark, die Eimnahmen auf 282 350 Mark. Der durch Umlage aufzubringende unge⸗ deckte Aufwand beträgt demnach 87 770 Mark. Es wird die Er⸗ hebung eines Umlagefatzes von 50 Pfg.(28 Pfg. vor dem Krieg) für 100 Mark Steuerwert vorgeſchlagen. Im Verband der landwirtſchaftlichen Herbſtwoche ſoll in Frel⸗ burg in der Zeit vom 15. bis 19. Oktober in der Kunſt⸗ und Feſt⸗ Far eine Ausſtellung ſtattſinden. ür die Durchführung der Arbeiten wurde vom Stadtrat ein aus dem Werbeetat des Verkehrsamts zu entnehmender Kredit von 500 Mark bewilligt.— Mit der Abhaltung des vom Verband mittel⸗ badiſcher Viehzuchtgenoſſenſchaften erſtmals im Rahmen der dies jäh⸗ rigen 17. N haftlichen Herbſtwoche angeregten Zuchtvleh⸗ marktes iſt der Stadtrat einverſtanden. Dem Verband ſoll, um den Züchtern eine ausgewählte und reichliche Beſchickung desz Markkes zu ermöglichen, ein Betrag von 5000 Mark zur Prämiie⸗ rung von Tieren zur Verfügung geſtellt werden. Außerdem ſollen nur den Adagfo⸗Teil(der alle Leidenſchaft ausſchalbet) zum Vor⸗ 15 7 bringt. Er weiß, warum er von Chopin die Walzer in A⸗ und -⸗Moll ſpielt. Und wie wiſſen, wie ſchwer es der blinde Pianiſt Hhat: bei wechſelnden Lagen und weiten Gri und Sprüngen oben⸗ drein. Man ſpiele dergleichen einmal im ſtockfinſtern Zimmer und wird als ſehender Klavierſpieler allerlei erleben!l Kommt nun dazu ein Ibach⸗Flügel, der nach dem Klangideal von Stahl und Eiſen gebaut iſt, der mithin das Gegenbild von Chopins Romantik dar⸗ ſtellt, ſo werden wir mit den guten ionen rechnen müſſen, nicht mit Einzelheiten der Ausführung. Der Intention nach iſt Alfred Piel, der die Vorträge des Geigers und der Sängerin be⸗ gleitete, ſchon heule ein wünſchenswerter Partner; denn er weiß, wor⸗ guf es ankommt und hat die Gabe, ſich anzubeguemen. Auch Geiſtes⸗ bewies der junge Begleiter, denn das Licht verſagte im⸗ Kaſinoſaale ſogleich zum Neg Sentas Ballade die alte, große Stehlampe in friedenszeitlich be⸗ währte Aktion trat. Fräulein Wilhelmine Hermanns, nach Er⸗ ſcheinung und Stimme eine zukünſtige Bühnenſängerin der Jung⸗ Dramatik, iſt mitten auf dem Wege, der zur Bühne führt. Was ſie bereits gelernt hat, iſt unſerer Beachtung wert, was ſie mitbringt: eine ſchöne, warme, volle Sopranſtimme und edeln Ausdruck, weiſt auf eine ſchöne Zukunft hin. Ja, wenn mich mein Ohr nicht irrt, ſo ſind in der Mittellage bereits etliche hochdramatiſche Töne vorhan⸗ den, und wir haben nach ſieben Jahren vielleicht eine Sängerin des Ffidelio vor uns... Der junge Geiger Heinz Pitokl, der ſich mit Corellis„Folia“ einführte, hat ſchon ſeinen Stil geſunden. Wie er die Veränderungen der alten Sarabanden⸗Weiſe vortrug, wie nachher eine flotte Gavotte des jumgen Düſſeldorfers W. Schugt mit allerhand Pizzikati zur franzöſiſch anklingenden Wiedergabe brachte, wie er uns nachher einen eleganten, leidenſchaftlich tuenden olniſchen„Mazur“ nur ſo„hinlegte“, war von Belang. Hier wurde die Mittellinie mit Glück überſchritten, der große Beifall des voll⸗ beſeten Kaſinoſgales war alſo begreiflich. Ein geſundes Publikum— ohne die wichtigtuenden Halbkenner— und ein geſundes Muſizieren waren das Hene Grundergebnis des geſtrigen 8 1 iſMannheimer Künſtler auswärks. Paul Burghardt(Lud⸗ 170 a. Rh.), Schüler von Paula Levi und Aſſiſtent von Heinz Grele(Nationaltheater) wurde ab neue Spielzeit als Dramaturg und Hilfsregiſſeur für das Landestheater Sondershauſe n⸗Arnſtadt verpflichtet.— Johanna Orth vom hieſigen Nationaltheater iſt an das Stadttheater Aſchaffenburg verpflichtet worden. Ein fürſtliches Hauskhealer. Das Schönbrunner Schloßtheater in 1 1 iſt 05 ſeinem langjährigen Dornröschenſchlaf geweckt wor⸗ den. Es iſt ſeit einiger Zeit wieder voll im Betrieb. Dieſes Thea⸗ zer diente einſt lediglich dem Hauſe Habsburg als Familientheater. In dem Schönbrunner Schloßtheater haben die Prinzeſſinnen und inn, und es war ein Glück, daß zu 2 Prinzen des Habsburgiſchen Hauſes vor der Kalſerin Marla Thereſia Aufführungen veranſtaltet. Bei dieſen Aufführungen hat auch der kleine Erzherzog Joſef mitgewirkt, der ſpäter Wiener Ho 19. theater zur erſten deutſchen Bühne machte und der ſich die erdenk⸗ lichſte Mühe gab, Leſſing nach Wien zu bekommen. In dieſem Thea⸗ ter haben die Prinzen und Prinzeſſinnen zur Bermählung des Erz⸗ herzogs Joſef ein Ballett aufgeführt, in welchem die Erzherzogin Maria Antoinette die Hauptrolle ſpielte. Joſe hat in dem Schönbrunner die fürſtliche Kapelle dirigiert. Gluck ſtand hier am Kapellmeiſterpult, um die eigenen Opern zu ſeiten. Therubini trat in dieſem 215 vor einer fürſtlichen Geſellſchaft, darunter Napoleon J. auf. In dieſem Theater wurde in den Tagen des Wiener Kongreſſes vor einem Parterre von Königen geſpielt. 1864 ſaßen König Wilhelm von Preußen und Bismarck in +5 heater. Am 1. Dezember 1908, dem Vortage des 60jährigen Re⸗ gierungsjubiläums des Kaiſers Franz Joſefs J. wurde im ner er zum letzten Male vor der urgiſchen Hofaeſell⸗ ſchaft geſpielt. Die zahlreichen Prinzen und Prinzeſſinnen des Habs⸗ Hauſes ſtellten unter Führung des damaligen Erzherzogs Karl Franz eine Huldigungsapotheſe. Der nachmalige letzte Kaiſer von Oeſterreich ſprach im e den von der Erzherzogin Maria Valeria verfaßten Prolog. Selbſt die Wickelkinder des 3⸗ burgiſchen Hauſes nahmen an dieſer Vorſtellung teil; der alte Kaiſer Franz Joſef Virſ die Kinder in ſeine Loge tragen. Der Kaiſer hat nach dieſer Vorſtellung ſein Haushoftheater nie wieder betreten. 10 Thealerrundſchan. Die Leitung des Badiſchen Konſer⸗ vatoriums für Muſik, deren 23— Inhaber, Profeſſor Heinrich Kaſpar Schmid, einem Ruf nach Augsburg folgt, wird dem Muſikdirektor und ranz Phili 83 aus Freiburg übertragen.— In Poofeſſor bei Berlin iſt der S än g derkomponiſt Profeſſor Eugen Hildach, der durch das Lied „Der Lenz iſt da“, populär geworden iſt, im 75 Lebensjahr ge⸗ ſtorben.— Nach monatelangen Vorbereitungen iſt die große Freilichtdpernbühne 1 b. den Warke in Wien eröff⸗ net worden. Pietro Mascagni, der berühmte Komponiſt, ſpielte mit ſeinen Mailänder Künſtlern in Wien Verdis„Aida“. Die 20 000 Zuſchauer, die der Aufführung beiwohnten, brachten 8 Ova⸗ tionen dar, wie man ſie in Wien 755 kaum erlebt hat.— Alexander Moiſſi iſt vor einigen Tagen mit ſeiner Gattin Johanna Berwin nach Mexiko abgereiſt, wo er während eines zweiwöchigen Aufent⸗ haltes die Stätten der Azteken⸗Geſchichte, wie 5 in Gerhart Haupt⸗ manns„Der Weiße Heiland“ geſtaltet iſt, kennen lernen will. * 4 Ein Beelhoven⸗MRuſeum für Wien. Unſer Wiener Korre⸗ ſpondent teilt uns mit: Der Wiener Magiſtrat hat das ſogennate „Erbika⸗Haus“, das intereſſanteſte der verſchiedenen Beethoven⸗ Häuſer angekauft, um ein Beethoven⸗Muſeum daraus zu machen. ubrun⸗ er und Lie⸗ haf nicht zur Ehre, daß ſich in unſerer Stadt Lokale befinden, in denen] die Koſten der Herrichtung des Platzes, die Bereitſtellung der Not⸗ Auge auf derartige Spelunken— ein anderer Ausdruck iſt nicht älle uſtw. mit zuſammen etwa 3000 Mark auf die Stadt übernom⸗ 55 Rarbe Sel der vom Stadtrat veröffentlichten Erhäbung der für die Freimachung von Wohnungen ausgeſetzten Um⸗ u l⸗ Wegzugsprämien ſind mit einem Aufwand von 3100 G⁰ mark für den Freiburger Wohnungsmarkt freigemacht worden: Zweizimmerwohnungen, 9 Dreizimmerwohnungen, 4 Wierzimme wohnungen, 1 Fünfzimmerwohnung und 1 Achtzimmerwohnung, 10 ſammen 21 Wohnungen.— Das Projekt des Denkmals für im Weltkrieg gefallenen Angehörigen des ehemaligen Infa terie⸗Regiments 113 wurde gutgeheißen. Das„Echo vom Wald“ berichtet: Nachdem bereits vor enig Jahren unter Benützung des Straßendammes bei Schön wa ein kleiner Stauweiher errichtet iſt, durch den das in der Nacht geſammelte Waſſer aufgeſpeichert wird, um tagsüber in erhößte Menge zur Verfügung geſtellt zu werden, hat nunmehr die S di Triberg einen größeren Entwurf auſſtellen laſſen, der 5 Waſſermenge von Schönwald bei Hornberg auszunützen plant. 5 den beteiligten Werkbeſitzern und Wieſeneigentümern wurde verhandelt, um Richtlinien über die zu treffende Vereinbarung au zuſtellen. Wenn es auch noch manche Jahre nötig haben wird, um den ganzen jetzt von Triberg aufgeſtellten Entwurf auszuführen ſo darf man doch hoffen, daß Einzelausführungen hiervon in ſehbarer Zeit möglich ſind. Vielleicht läßt ſich für Teilausführun gen die nicht leichte finanzielle Baſis ſchaffen. Tagungen Reichsfreizeit des Reichsverbands der evang. Jungmänner 150 bünde Deutſchlands Die 83. ſüddeutſche Reichsfreizeit des Reichsverbandes der evang Jungmännerbünde Deutſchlands fand, wie alljährlich, im ſchönen Monbachtal ſtatt, wo ein Stuttgarter Jugendwohlfahrtsver⸗ ein im Anſchluß an das dortige Kurhaus ein muſtergiltige⸗ Ferienheim geſchaffen hat. Alles, was heute eine erwachte, ch bewegte Jugend innerlich beunruhigt,— Vaterland— Kirche Verufsardeif— Familie— wurde in freimütiger Weiſe dae und unter die hellen Lichter geſtellt, die vom neuen Teſtament auch unſere Zeit beleuchten. Ein feines und zukunftfrohes Wol hat beſonders der frühere Reichskanzler Michaelis über Vol und Vaterland geſprochen. Die von Jahr zu Jahr zunehmendt Zahl von Jungmännern bei dieſer Feene igt das große Bedürſ⸗ 1 5 nach ſolchen Zeiten. In 3 Jahren iſt ſte von 150 auf 500 ge⸗ iegen. Aus dem Lande 2: Wiesloch, 30. Jull. Die Polizei hat hier einen Marolkaner, der der franzöſiſchen Beſatzung in Speyer angehört, leßg eungf Der Marokkaner iſt angeblich deſertiert, um der über die franz ſchen Verſprechungen hinausgehenden Dienſtzeit zu entfliehen. I. Rol. 30. Jult. Der 45jährige Landwirt Eugen Geider kam beim Fruchtladen in ſeiner Scheune zu Fall und ſtürzte aus dem bälk auf die Tenne herab. wodurch er ſich ſchwere mnere Verletun⸗ aen zuzog. die Schlimmſtes befürchten laſſen. Tauberbiſchofsbeim. 30. Juli. Zu den Veranſtaltungen 0 läßlich des 40jährigen Beſtehens des hieſigen Gymnaſiums hat 5 eine große Zahl ehemaliger Schüler hier eingefunden. Als Vorſel konnten die für die Oeffentlichkeit beſtimmten Aufführungen Sophokleiſchen Tragaödie„Oedivus auf Colonos“ gelten. die umer der Leitung von Prof. Weingartner einen ſehr auten Eindruck den⸗ terließſen. Als prächtige Feſtaabe für die Gymnaſiumsqedenkfete iſt ein Vierfarbenſteindruck ⸗Alt⸗Tauberbiſchofsbeim“ von der Hand des Zeichenlehrers Bucheager erſchienen. Werkheim, 30. Juli. Ein ſchweres Automobilunglin t ſich zwiſchen Waldbüttelbrunn und ereignet. raftwagen kam anſcheinend infolge zu raſcher Fahrt ins Schn dern und fuhr gegen einen Baum. Ein Inſaſſe war ſofort tat Da Auto wurde vollkommen zerſtört.— Bel Bettingen wurde die Leich eines 19jährigen Mädchens aus Eſſelbach geländet, das den Tod im Main geſucht und gefunden hat. *Kiierlach b. Bruchſal. 30. Jull. An den Folgen einer Blut⸗ vergiftung, die er ſich beruflich zugezogen hatte, ſtarb im Alben von 43 Jahren Dr. med. Willn Kottner, ein Bruder des bi— Arztes. Von 1909 bis 1914 war er erſter Affiſtent am neuen B zenthusbaus in Karlsruhe. bis ſtonſtanz, 30. Juli. In einer der letzten Nächte iſt ein jetzt noch unbekannter Mann von der Rheinbrücke rückwärts in Rhein geſtürzt und ertrunken. Die ſofort unternommenen Rettung m verſuche waren ohne Erfolg, da der Verunglückte nicht mehr 5e. Vorſchein kam und vermutlich von der Strömung fortgeriſſen me Ob Selbſtmord oder ein Unglück vorliegt, konnte nicht feſtgeſ aet 55 11 eudwigshafen, 31. Jull. Ein mehrfach vorbeſtrafter Tagg, aus Rheingönheim wurde am Dienstag erneut wegen Die 2 ſtahls verhaſtet. Eme bei ihm abgehaltene Hausſuchung förde, 45 Paor Schuhe zutage, die aus einem im Februar ve Einbruch ſtammen, bei dem im Ganzen 170 Paar Schuhe geſtohhe⸗ wurden.— Der arbettsloſe Tagner Karl Baumann von Hördt, a. ſich in der Gartenſtadt Hochfeld als Eiſenbahner cung gab, iſt jetzt feſtgenommen worden.— In Frieſenheim 72 ein verheiroteter Tagner widerrechtlich in die Wohnung ſei Schwiegervaters. Hierbel kam es zwiſchen den beiden Mänmerg er einer Meſſerſtecheret und Prügelei, wodurch Beide hath letzungen erlitten. Der Vorfall, bei dem es ſehr laut zuging, eine größere Menſchenanſammlung zur Fotgee— In einer Sche nerwerkſtätte in der Kanalſtraße brach am Montag nachmittag, ein⸗ mutlich durch Kurzſchluß, ein Brand aus, der die ganze Inne richtung zerſtörte. Das Feuer wurde durch die Berufsseuerweh 1 gelöſcht.— Die Metzgerinnung hat die Schweineſteiſg⸗ preiſe.20 Mark, für Kotteletts auf.40 Mk. erhöht. ſün begründet dieſe Fa e dem Steigen des Marktpreiſes prb Schlachtſchweine, der in den letzten 3 Wochen um 12—15 Pfg. Pfund Lebendgewicht in die Höhe gegangen iſt und das Schlachih wicht der Schweine ſich um Lebendgewicht wie 75:100 verhält. :: Frankenthal, 31. Juli. Mehrere bereits i 7 ſonen gerieten in der Samstagnacht in eine blutige Schlägenn, miteinander, wobei der—— kob 225 Ae d lichen Werkzeug ſchwere Verletzungen am Kopf erhie 1 Geegenhelt eehrene Sbleeng beh ein bul fln be 0 nes Gewehr u n ſchlagnahmt. A Tage abends 7 Uhr verprligellen ſich dieſe Perſehe abermals auf offener Straße und verurſachten dadurch einen ge Menſchenauflauf, bis die Polizei die Ruhe wieder herſtellte. 20 :: Weiſenheim a. Bg., 31. Juli. Am 6. findet zu r Dürkheim eine J von Qualitäts- und Konſumweinen Jahrgänge 1922 und 23 durch die vereinigten Weinbergbeſitzer iu⸗ Weiſenheim a. Bg. ſtatt. Es ſoll damit dem Begehren des Klene handels und Konſumg weitgehend Rechnung getragen werden ſe⸗ die Nachfrage—* a pcen 2 2 een 5 — raußwir aften des mittleren t war 5 ſchaf*— ühneruauoen Nornhaut, Zetwlalen und Warren schmefl, slctrer, Seg, weg Ni HMukirol Aerrtlich empfohten. Munonenfackh bewührt. In Apotheken und Drogerien ethäften.— en Fußschweitz. Breunen u. Wundlaufen KNulcirol- Fushad. 0 Adler⸗Apotheke H 7, 1; Kronen⸗Apotheke am Tatterſall; Lömen.Apetbeßz l den Planken E 2, 16, Mohren⸗Apotheke Planken O 3, 5: Drogerien: F. 1. 6, Nachf., am Speiſemarkt; Th. v. Eichſtedt, Kunſtſtr.; A Goßmann, 87 vol O 4. 8; Merkur⸗Drogerie Gontardplatz 2; Michaelis⸗Drogerle G 2, 2: heimerſtr. 291; Springman's⸗Drogerſe P 1, 6; Blctorla⸗Drogerie H Schwetzingerſtr. 26, Drogerle zum weißen Kreuz. H. Geyer Mittelſtr. 60; Ludwig und S hardt, Mittelſtr. 283, G. Schmidt. Seckenheimerſtr. 8; u Sperber. 1110 38888 8 3 eeini 28 — — Nen — Keeee eiiee 5 einer Lede rwarenhandlung „Donnersfog, den 31. Zull 1924 MRannheimer General-Anzeiger(Mitiag⸗Ausgabe) bebletes führen meiſtens einen guten Tropfen, der billiger als Bier für 2t wird. Man erhält da 7 Liter 1923 Rotwein im Ausſchank r 20 Pfg. während ½ Liter Bier 25—30 Pfg. koſten. Spen,Sbeger, 31. Juli, Der 200 Geſangvereine, umfaſſende berehergou-Süngerbund hat, gleich dem Neuſtädter Männergeſang⸗ waeln, deſſen Ehrenmitglied der verſtorbene Dr. Albert Bürklin an die Witwe des Dahingeſchiedenen ein Beileidsſchreiben ge⸗ in den der Trauer um den Protektor des vorletzten Bundes⸗ ſtes beredten Ausdruck verliehen iſt. ſtn 1: Sarnſtall, 31. Juli. Beim Abladen eines Jaßes Wein udte einem Wirte von hier das Faß vom Wagen und brach aus Stander, ſo daß ſich der edle Nebenſaft— 640 Liter— in die raßenrinne und von da in die Queich ergoß. 8:: Annweiler, 31. Juli. Der Händler Jakob Dirks von hier dird beſchuldigt, in der Pfarrkirche zu Hof 1. B. den Opferſtoc er⸗ rochen und beraubt zu haben. : Wolfſtein, 31. Juli. Rehe beſuchen in aller Früh ich den om Juße des Königsberges gelegenen Friedhof und urch Abfreſſen der Blumen, Knoſpen und Blätter der Zierpflanzen deoße Verwüſtungen an. Das Pürgermeiſteram wurde infolge · eſſen um Erlaubnis zum Abſchuß der Tiere angegangen. 2: Landſtuhl, 31. Juli. Angeblich in Auftrage des hie zuholäſchen Walſenhauſes ſind verſchiedene Hauſterer am Werl. 15 Städten und Ortſchaften Gelder einzuſammeln. Es wird vor ieſen Schwindlern, die keinerlei Auſtrag haben, gewarnt. 2: Wernersberg, 31. Jull. Unſer Ort war dieſer Tage der dehauplatz einer rührenden Szene. Nach jahrelangem Fernſein war Cin von hier gebürtige Tabakwarengroßhändler John aus 5 neimnati wieder in ſeinen Heimatort zurückgekehrt. Er ſah die nuer herrſchende Kreditnot und Armut der Bevölterung, Als er un von der etwa 100 Köpfe zählenden Dorffugend begrüßt wurde, 55 griff er wortlos in die Taſche und ſpendete jedem Kinde einen nularſchein. In der Feude hierüber ſtellten ſich die Beſchenkten un im Kreiſe auf und ſangen dem guten„Onkel aus Amerika“ eine Voltsweiſe zum Dank. 2 5 : Schwarzenbach, 31. Jull. Auf dem Wege von Homburg —— hier 5 vergangenen Sonntag vormittag ein 18 Jahre tes Mädchen von einem etwa 30jährigen Mann überfallen, wo⸗ lle erzihr mehrere Schnitte in den Unterleib beibrachte, die ihre eberführung in das Kronkenhaus notwendig machten. : Pirmaſens, 31. Juli. Einen Selbſtmordverſuch dur Errelftung beging der hier anfäſſige Gelegenheitsarbeiter 85 itt. n fand ihn Nachts bewußtlos auf der Straße llegen 855 brachte ihn ins Krankenhaus. Das Motiv iſt Furcht vor traſe, da er wegen Petrügerei, begangen dur Ein⸗ n von Steuerbeträgen, von der Polizei geſucht wurde. „: Kiaiſerslautern, 31. Jull. Vermullich durch Selbſtentzün⸗ Aungebente am Montag vormittag in der hieſigen Gasanſtalt lnenm, Umbau befindlicher Ofen in Brand: doch konnte das Bener glücklicherweiſe chon in einer halben Stunde durch die Feuerwehr⸗ abteilung gelöſcht werden. Nachbargeblete . Dieburg, 28. Jull. Der hieſige Männergeſangvereln, der 385 bengſteder zählt und über einen 120 Mann ſtarken Chor verfügt, 9 0 t im Jahre 1925 ſein goldenes Jubtfläum. In der Gene⸗ —0 ammlung des Vereins wurde einſtimmig beſchloſſen, das gol · tio lfeſt in würdiger Weiſe zu begehen und einen na⸗ nalen Geſ e t zu verbinden, der an Pfingſten ſtattftaden ſoll. Die Vorbereizungen für das Feſt ſowohl wie Geſangswettſtreit ſind in vollem Gange. Aus dem Rechtsleben A. S..-Dollar oder Mark? drü Für die Frage, wann eine in ausländiſcher Wäbrung ausge ⸗ dructe Gecdſchud im Inlande in Auslandswäßrung zu zatten dl. ntereſſiert eine Reichsgerichtsenſcheidung vom 5. Fehruar de. Je bell, Reiſende der Regenmantelfabrik A. in Hambura batte von der —1— Firma G n F. in Hannover e auf mäntel zun Preile von ſe.50 Dollar entgegengenommen. — dem Auftragsformular wurde vermerkt:„Ohne Preisvorbehalts⸗ Wane⸗ in U. S..⸗Dollarwübruna netto Kaſſe nach Empfana der Die In dem Beſtätigungsſchreiben ſchrieb die Klägerin u..: zdie preiſe verſtegen ſich in U. 6. E. Doitar ab Fam. mürca- Erfüllungsort für beide Teile Hamburg“. Dle Beflacte üder. die am 22. Sepbember 1922 zur Becleichumg aweier Rachnumaem wäner 21 Dollar lauteten, dem Konto der Klägerin 29 367 Mark. von lich 29 190 Mark für 21 Dollar. entſprechend dem Dollarkurs danan 0 Mart und 177 Mart Sreen., Die Kläaerim beſzen ledoch deeauz daß die Betiaate en U. S.--Dollar au, Jablen babe was nelnnen abbehnt. ſolamqe ſie von ihren Kunden noch Markzaßlungen an⸗ Wſamm müe. Nachdem die Perlacte am 5. Okteder 1022 die über zaßtt men 84 Dollar kautenden Nechrumcen in Dollarwährung be. Aab berte, wurde die Aägeen cuf Jabeuma meiſerer, 192, 0 Solber Klage Hambura erbannte auf Abweiſung der i. da die Klägerin due Jabeema in amertfanicher Wäbruma auedrftd1ich bedungen berlandesgericht den ul Zahlumg in Dollar nur fordern könne, wenn wäre. Das Hanſeatiſche O dagegen has in Abände ⸗ vüna der Landaerichtlich chei da hen Entſcheidung die Beklaate zur Zahlung Dollar— Nach der Auffaſſung des Oberlandes⸗ daß es zwüſſe nach den Umſtänden des Falles angenommen werden, müſſe Varteiwille geweſen ſet. daß nur in Dollar gezablt werden an die Repilton der Bellagten iſt dieſes Urteil des Ober⸗ zur arderichts vom Reichsgericht aufgedoben und die Sache gerült ermelten Verhandluma und Entſcheidama an das Berufungs⸗ ſ de ſeſen worden. Auch das Reichsgericht iſt der An⸗ in der Iin dem Vertrage der Parteien die Jabluna des Kauforeiſes ang d Dollarwäbrung der Vereiniaten Staaten von Nordamerika Urteil bedungen“ ſei. Aufgebhoben aber mußte das gründe halb werden, weil. wie die reichsgerichtlichenFntſcheidungs⸗ ſchlägiae ausführen. das Hberlandescericht die Prüfung der ein⸗ ndlinen Vertraasbeſtimmungen unterlaſſen hat. Bei erneuter Ver⸗ haben Entſcheidung wird das Oberlandescericht zu prüfen Schutze dör nicht der Geltendmachung des Klageanſpruche die arm gegenſtehen inländiſchen Währung erlaſſenen Verordnumgen ent⸗ Notgeſctzez Nach 8 2 Abſatz 1 der„Verordnung auf Grund de⸗ 1923 danf(Maßnaßmen gegen die Valutafpekulation)“ vom 8. Mai in auslä„Zahlung mit Zablungsmitteln oder Forderungen eboten diſcher Währuna bet Inkandsgeſchäften nicht gefordert. an. ſich nicht ausbedungen, geleiſtet oder angenommen werden, ſoweit auch 8 2 A5 dieſer Verordnung etwas anderes eraibt“. Wenn num auf Geſchäfte der angeführten Verordnumg vom 8. Mai 1023 findet, ſo alf über die Lieferuna von Waren keine Anwendung aen: 88 dieſe Vorſchvift ſedoch nur mit folgenden Beſchränkun⸗ ein Erwerb den it. Jabluna in aueländiſcher Währung zu fordern. ſchäfte ſt„ausländiſcher Jablungsmittel zur Erfülluna ſolcher Ge⸗ Verbot üer Es unterliegt beinem Bedenken, daß das Inka de in ausländiſcher Währuna zu fordern. ſich auch auf Valutaſpekulakgeſchäfte bezieht. die ſchon vor dem Inkraſttreten der den ſindulaliensverordnung vom 8. Mal 1023 abgeſchloſſen wor⸗ wie das hier vorliegende. 18. Gerichtszeitung Amksgericht Mannheim Mannhei 8 Vorſit:(er zeinm 20. Juli.(Sitzung des Amtsgerichts, S. G..) Weeredee Sge Dr. Kühn. Vertreter der Anklagebehörde: 1 7 1 Eſſen ſſt deb Bae Schneidermeiſter Eduard Rüttermann aus nannte verübte terſclsgung und des Betrugs beſchuldigt. Der Ge⸗ trüger We in München und Mannheim eine große Zahl Be⸗ geſchädigs erlangte hierdurch namhafte Geldbeträ Den von Stellut beft—55 Perſonen ſchwindelte er vor, daß er ſich in guter Segar ei 9 und am Zahltag die Darlehen zurückerſtatte. Eedoch e Koſtgeber mußten ihm Geld vorſtrecken, ſie erhalten Weder 5 Von zweite Tür. von 360 M. zur Ausbeſſerung. Statt dies zu tun, verkaufte er die Jacken und verbrauchte den Erlös für ſich. Gegen Rüttermann wurde eine Gefängnisſtrafe von 5 Monaten ausge⸗ ſprochen. Die 21jährige Verkäuferin Marie Kl. aus Neunkirchen iſt wegen Diebſtahls angeklagt. Sie entwendete im Juni ds. Js. auf dem Gockelsmarkt einer Händlerin eine Geldtaſche mit 150 Mk. Inhalt. Die Diebin behauptet heute, ein anderes Fräulein habe die Taſche geſtohlen und auf den Boden fallen laſſen, während ſie ſelbſt die Taſche nur aufgehoben hätte, um dieſe der Händlerin zurückzugeben. Durch die Ausſagen der Händlerin und der übrigen Zeugen wird aber die faule Ausrede der Angeklagten widerlegt. Erkannte Strafe: 6Wochen Gefängnis. Da dies die erſte Strafe der Verurteilten iſt, wird ihr Strafaufſchub auf Wohlverhalten bis 1. Auguſt 1927 bewilligt.(Verteidiger:.⸗A. Weindel.) Der 38jährige verheiratete Händler und Packer Ernſt B. aus Spyer iſt der Hehlerei beſchuldigt. Im Februar d. J. entwendete ein Fuhrmann von der offenen Tribüne des Rennvereins auf dem Rennplatz 5 Hocker im Werte von 22 M. B. nahm dieſe Hocker in ſeine Wohnung, wo er ſie aufbewahrte und in Gebrauch nahm. Der Nachweis der Hehlerei konnte durch die heutige Beweisauf⸗ nahme nicht erbracht werden. Demzufolge wurde der Angeklagte freigeſprochen. Der 40jährige Schneider Wilhelm Kühnle aus Gemmingen hat zwei Diebſtähle dadurch begangen, daß er in den Wirt⸗ ſchaften, in denen er übernachtete, ſeinen Zimmerkollegen einen Geldbetrag von 12 M. und eine Uhr im Werte von 15 M. ent⸗ wendete. Der Angeklagte iſt ein oft beſtrafter Menſch, der einen großen Teil ſeines Lebens in Gefängniſſen zubrachte und auch ſchon 12 Jahre lang in der Irrenanſtalt Wiesſoch untergebracht war. Der Sachverſtändige, Medizinalrat Dr. Schleid, bekundet, daß Kühnle ein eigenartiges Gebaren zur Schau trage und geiſtig abnorm veranlagt ſei. Eine Minderwertigkeit ſtehe bei Kühnle unzweifelhaft feſt, doch ſei er ſtraftrechtlich immerhin noch als ver⸗ antworllich anzuſehen. Der Angeklagte wurde zu 5 Monaten Gefängntis verurteilt. M. Schwurgericht Stukkgart 385 ( Stultgart, 28. Juli. In der Anklageſache gegen die ge⸗ ſchiedene Mechanikersehefrau Berta Kaiſer wegen Kindsmord vor dem Stuttgarter Schwurgericht wurde am Donnerstag nach der Ver⸗ nehmung der Angeklagten die zwanzig geladenen Zeugen gehört. Staatsanwalt Holzhäuer hält in ſeinem Plaidoyer auf Grund der Beweisaufnahme die Anklage auf mit Ueberlegung vollbrachter Tötung, alſo auf Mord aufrecht und N daher die Todes⸗ trafe. Der Antrag wegen der verſuchten Abtreibung bezw. der nſtiftung zur verſuchten Abtreibung n den Liebhaber lautet auf 2 bezw. 3 Monate Gefängnis. r Verteidiger der Kaiſer, Rechtsanwalt Jehle verneint die Frage nach Mord, hält nur den Tatbeſtand des Totſchlags erwieſen und bittet weiter um Be⸗ jahung der Frage nach mildernden Umſtänden. Rechtsanwalt Herr⸗ mann plädiert für Freiſprechung ſeines Mandanten, des unter An⸗ klage ſtehenden Liebhabers, wegen mangelnden Beweiſes. In ſeinem Urteil verneint das Schwurgericht bei der Kalſer das Vorliegen des Tatbeſtandes des Mords und ſteht ledigſich Tot⸗ ſchlag als erwieſen an. Bei Ausführung der Tat habe die Kaiſer in Verzweiflung gehandelt. Die Angeklagte erhält unter Zubilligung mildernder Umſtände wegen je eines Verbrechens des Totſchlags und der verſuchten Abtreibung eine Geſamtgefängnis⸗ ſtrafe von 4 Jahren, 6 Monaten 15 Tagen, ab zwei Monate Unterſuchungshaft. Der Liebhaber wird wegen eines Ver⸗ brechens der Beihilfe zur verſuchten Abtreibung zu 2 Monaten Ge⸗ fängnts verurteilt. 77 5 Verurteilte Landesverräter :( Stuttgart, 30. Juli. Ein überaus trauriges Zeichen der Zeit ſind die in den letzten Monaten ſich bedenklich mehrenden Spionageprozeſſe gegen deutſche Staatsangehörige. Nachdem erſt vor kurzem mehrere derartige Fälle hier anhängig geweſen waren, hatten ſich am letzten Dienstag ſchon wieder drei Landesverräter vor dem Strafſenat des Stuttgarter Oberlandesgericht zu verantworten. Auf der Anklagebank ſaßen der 25 Jahre alte Sakt⸗ ler Karl Port von Bieber in Baden, der 21jährige Gefreite hei der Reichswehr Ferdinand Stroh von Sprendlingen, Amt Offenbach⸗Baden und der 23 Jahre alte Gelegenheitsarbeiter Fried⸗ rich Rtiedinger von Raſtatt. Die drei hatten ſich im Septem⸗ ber v. J. einer franzöſiſchen Nachrichtenſtelle zur Verfügung ge⸗ ſtellt und militäriſch wichtiges Material aus Deutſchland zu über⸗ mitteln verſucht. Die die unter Ausſchluß der Oeffentlichkelt ſtattfand, dauerte bis in den Abend hinein. Das Urteil des Straf⸗ ſenats lautete: Wegen je eines Ver ens des Verrats militäri⸗ ſcher Geheimniſſe in Tateinheit mit Landesverrat und miltitäriſchen Dieb 15 bñw. Anſtiftung hierzu erhalten Port 6 Jahre Zuchthauz, 10 Jahre Ehrverluſt und 2000 Mark Geldſtrafe, Stroh 4 Jahre Zuchthaus, 8 Jahre Ehrverluſt und 1000 Mk. Geldſtrafe. Riedinger wurde wegen eines Verbrechens des ver⸗ ſuchten Verrats militäriſcher Geheimniſſe in eine Strafe von 1 Jahr, acht Monaten Gefängnis, 8 Jahren Ehrperluſt u. 1000 Mark Geldſtrafe genommen. Bei Riedinger werden dret, bei Stroh zwet Monate Unterſuchungshaft angerechner. Die aus⸗ geſprochenen Geldſtrafen gelten bei allen drei Verurteilten als durch die Unterſuchungshaft getilgt. * :( Die Spekulationswut. Der Poſtpraktikant Rudolf Ne⸗ dermaier von Garmiſch hatte Ende Dezember v. J. durch miß⸗ glückte Spekulationen und Deviſenſchiebereien eine Bankſchuld von 28 000 Rentenmark. Um dieſe zu decken, verlegte er ſich auf die Fälſchung von Poſtſchecks. Die auf dieſe Weiſe nach und nach 17 5 ausgeſchwindelten äge erreichten eine Höhe von 57 000 Mk. Von dieſer Summe wurden ſpäter nur 15 000 Mark gedeckt. Das Amtsgericht Weilheim verurteilte Niedermater gu Jahren Gefängnis. Die eingelegte Berufung wurde vom Landgericht München 2 verworfen. 9˙0 Schwindel mit Aktien. Der Direktor der Majeſtid⸗Film⸗ .⸗G. in Berlin, Walter Rösner, brachte einen Bahnbeamten durch Vorſpiegelung falſcher Tatſachen dazu, ihm 50 Aktien der Geſellſchaft zu je 1000 Mark für 50 000 Rentenmark abzukaufen. Der Beamte, der glaubte, mit den Aktien einen großen Gewinn machen zu können, veräußerte ſein Automobil und gahlte die 50 000 Mark. Die Aktien waren mit dem Erlös, wie Rösner wußte, völ⸗ lig wertlos. Das Strafgericht München verurteilte den„Direktor“ zu 6 Monaten Gefängnis. Neues aus aller Welt — Eine aufregende Verbrecherſand gab es in Schöneberg bei Berlin. Die Kriminalpolizei war einern 36 Jahre alben Paul Koch aus Lübeck. der ſchon ſeit ſechs Jahren geſucht wird. weil er noch ſieben Jahre Zuckhuhaus zu verbüßen hat, und neuerdings wie⸗ der einen Raubmord auf dem Kerbholz hat, auf die Spur gekommen. Sie ermittelte endlich, daß er ſich bei ſeiner Geliebten in der Mainzer Straße verſteckt hielt. Heute früh. kurz nach 4 Uhr. begaben ſich Kri⸗ 9 mimalbeamte dorthin. um ihn feſtzunehmen. Koch entfloh durch emne Die Beamten verfolgten ihn mit einem gerade vorüber⸗ fahrenden Schlächterwagen und ſchoſſen hinter dem Flüchtigen her. Koch kroch auf dem Wartburaplatz in ein Gebüſch und ſchoß aus die⸗ ſem heraus auf die Verfolger, die das Feuer erwiderten. Alle Schüſſe gingen fehl. Als der Verfolgte dann einen Ausbruchsverſuch machte, um die Flucht wieder aufzunehmen, ſtolperte er über die eiſerne Ein⸗ faſſung, kam zu Fall, wurde ſetzt feſtgenommen und nach der Wache gebracht. — vierzehnjährige retten einen Selbſtmordkandidalen. Zwei mutiae Jungen haben einem Manne das Leben gerettet. Gegen Mittaa ſtürzte ſich am Tegeler Hafen ein Mann in den fünfziger Jahren ins Waſſer. Zwei Jungen im Alter von 14 Jahren, die ihr Weg zu dieſer Zeit über die Brücke brachte, ſprangen ins Waſſer und holben den Mann beraus. Er wurde dann nach der Unfallſtation ge⸗ bracht. Es war ein Mann, den wirtſchaftliche Not zum Bettler ge⸗ arlehen zurück noch Zahlung des Koſtgeldes. erhielt er zwei Lederjacken im Werte macht hat und der ſeinem Leben ein Ziel ſetzen wollte. 1 015 — Beim Gewehrreinigen erſchoſſen. aushelfer Otto Köhler war in ſeiner Wohnung im Hat ſtraße 3 in Lichtenrade bei Berlin. mit dem Reinigen eines Jaadaewehrs beſchäftiat. Plötzlich löſte ſich ein Schuß und die Kugel durchbohrte ihm die rechte Hand: drang ſie dem neben Köhler ſtehenden Stiefbruder rigen Günter Göbel. in den Mund und tötete das K lle — Nach neun Jahren aus ſchiniſt Reinhardt Hendreich hatte er das letzte Mal aus der Gefan hörden war der Frau nahegeleat w Sie aina aber nicht darc d zurückgekehrt iſt der Ma⸗ a fünf Jahren hen. Von Be⸗ ann für tot er⸗ glaubte immer, a bei ſeiner Familie wohlbehalten ein. ſchen Behörden war es gel H. am Ende d 0 10 nahe an China zu ermitteln und für ſeine Heimfahrt au ſorgen. Dem Zurückgekehrten wurde von ſeinen Angehörigen. Arbeikgeber und Kollegen ein herzlicher Empfana bereitet. — Nach 32 Jahren den Mörder entdeckt. In Wattenſche ein 61 Jahre alter Arbeiter verhaftet, der in dem Verdach vor 32 Jahren einen Mord beagangen zu haben. Wie akt näß feſtgeſtellt werden konnte. wurde zu der genannten Zeit in der Nähe von Hagen ein damals 17 Jahre altes Mädchen namens Amatte Mander auf beſtialiſche Weiſe ermordet. Es gelana damals nicht. des Täters habhaft zu werden. Jetzt hat man endlich eine Spur entdeckt, die zur Verhaftuna des Arbeiters führte. — Eine Arkiſten⸗Tragödie. Wie die„Braunſchweiger Neueſten Nachrichten“ berichten, bat ſich in dem in Hersfeld gaſtierenden Zirkus Vogt eine Artiſten⸗Tragödie vor dem Publikum ao⸗ geſpielt. Der Clown Fritz Buſch begab ſich unmittelbar nach der Vorſtellung, wo er ſehr ſtark beiubelt worden war, vor das Zelt und ſagte ſich eine Kugel durch den Kopf. Das Motiv war Liebes⸗ kummer. — Gefährlicher Skeppenbrand in der Ukraine. Ein infolge der Dürre entſtandener Steppenbrand im Gouvernement Jekaterinostaw bedrohte vor einigen Tagen den berühmten, ſeinerzeit von dem deutſchen Gutsbeſitzer Falz⸗Fein angelegten Tierpark Askania Nowa mit Vernichtung. Nur die äußerſten Anſtrengungen der Angeſtellten und Wächter retteten die wertvolle Parkanlage und brachten das Feuer zmu Stillſtand und Verlöſchen. Der Tiervark iſt heute in ſtaatlicher Verwaltung der Sowietukraine. — Das Abenteuer des Profeſſors. Aus Palermo wird eine romantiſche Entführunasgeſchichte gemeldet. Ein verliedter Profeſſor ließ eine 50jährige Witwe, die der auten Geſellſchaft an⸗ gehört, durch gedungene Helfer nach allen Regeln der Kunſt ent⸗ führen. Schon am folgenden Morgen wurde jedoch die Dame, die den etwas ungewöhnlichen Ausflua augenſcheinlich recht aut überſtanden hat. ihrer Familie wieder zurückgeliefert. Der findige Profeſſor iſt verhaftet worden. — Ein Ehepaar als 51ſache Mörder. Die Oeffentlichkeit in Deutſchland dann vor der Tatſache. daß Haarmann ungeſtört zwanzeg Menſchen töten und beiſeite ſchaffen konnbe. nicht zur Ruhe kommen. Nunm ſtellt es ſich heraus, daß dieſe arauenerregenden Bluttaten doch noch überboten werden können. Wie die Lodzer„Freie Preſſe“ mit⸗ teilt, iſt in Grodno ein Ehepaar Staniſlavr und Germanida Zbonfkti verhaftet worden. das in der Unterſuchung geſtand. 51 Perſonen hinterliſtia ermordet zu haden. Zbonfki, der aus Warſchau ſtammt und Schuhmacher von Beruf iſt. iſt erſt 28 Jahre, die Frau iſt 22 Jahre alt. Auf Anſtiften und mit Hilfe der Germanida ermorderte er ihren Mann Szykowicz. während dieſer unter einem Strohſchober auf dem Felde ſchlief. Das war der erſte Mord Zbonfkis. Ebenſo wie dieſer wurden alle übrigen 50 Morde aus dem Hinterhalt und nach einem vorher genau zurecht⸗ gelegten Plan, teils durch Meſſer und Revolver, teils durch Erdroſſe⸗ lung verübt. Der Ort dieſer arauenerregenden Taten war die Land⸗ ſtraße und ſehr oft auch die Wohnuna der Ermordeten. — Der Afſe als Jilmſtar. Ein neuer Stern am Flimmerhimmel des Films iſt der Schimpanſe Toto, der von dem bekannten Photographen des afrikaniſchen Tierlebens. Cherry Kear don iſt in einem in England und Amerika bereits berühmt gewordenen Film eingeführt worden iſt. Nach Berichten enaliſcher Blätter macht Toto bereits an Beliebtheit Charlie Chaplin den Rang ſtreitig. Der Der neue Filmſtar erhält in einem zweiten Film„Totos Frau“ eine Gefährtin namens Salln. nach der Kearton im afrikaniſchen Urwald mit Erfolg geſucht hat. — Ein Auko mii 30 Perſonen unker einem Jug. Nach einer Melduna aus Toledo im Staate Ohio iſt dort bei einem Bahnüper⸗ gang ein Geſellſchaftsauto unter einen Zug geraten. Zwölf In⸗ kaſſen des Automobils wurden getötet. 18 mehr oder weniger ſchwer verletzt. — Neue„ſtameſiſche“ Zwillinge. Ein neues Paar ſiameſiſcher Zwillinge iſt in Amerika aufgetaucht. Es ſind zwei hübſche 16jährige Mädchen. Violet und Daiſy Hilton. die am unteren Teil der Wirbetſäule zuſammengewachſen ſind, ganz ſo. wie es die berühmten ſtameſiſchen Zwillinge waren. Das merkwürdige Paar wurde zu Briahton in England geboren. lebt aber mit den Eltern ſeit längerer Zeit in Kalifornien, und da ſie aus autſituierter Familie ſlammen und daher ſich nicht öffentlich zur Schau ſtellen, ſind ſie erſt jetzt ent⸗ deckt worden. Bei einem Beſuche in Chicago wurden ſie ausgefragt. Die beiden Mädchen haben ſede einen Freund, und wenn die eine von ihrem„Boy“ beſucht wird. ſo lieſt die andere unterdeſſen ein Buch und kümmert ſich möglichſt wenig um die zärtliche Unterhaltung ihrer Schweſter. Dieſe revanchiert ſich natürlich. wenn die andere Beſuche von ihrem Freunde erhält. Sie beſuchen Geſellſchaften und Temzvergnügen und haben kürzlich auf einem Ball in Los Angelos 17mal mit jungen Herren getamzt. Da die Aerzte erklüren, daß erne Tremmuna durch eine Overation tödlich ſein könnte, ſo denlen ſie nicht daran. ihre innige Gemeinſchaft aufzugeben. und befinden ſich dadet ſehr mwohl.„Wir amüſieren uns prächtig.“ ſagte Vinlet,„und wollen uns alle Sehenswürdiakeiten in Chicago anſehen. Wir ſingen beide und ſpielen Klavier. Da man uns oft geſaat bat. wir hübſch ſind, ſo hoffen wir, daß wir auch beide heiraten we — Auch Indien ſchützt ſeine Altertümer. In Aegypten hat die Leerung des Tutanthamon⸗Grabes die Regierung zum Schutz dieſer heimiſchen Heiligtümer auf den Plan gerufen. Es iſt be⸗ geichnend, daß ſich nun auch in Indien eine ähnliche Bewegu merkbar macht. Die indiſche Regierung hat ihr durch den Erlaß eines Schutzgeſetzes Rechnung getragen und nunmehr auf Grund dieſes Geſetzes die alten Buddhiſten⸗Tempel und Skulpturen von Gandhara unter Ausfuhrverbot geſtellt. Unter dieſen Ueberreſten alter indiſcher Kultur pflegen die Sammler von Europa und Ame⸗ rika bisher beſondere reiche Ernte zu halten. Gandh iſt der alte Name einer nordweſtlichen indiſchen Provinz, die Peshavar umſchließt. Dort lag die große Stadt Taxil a, von der jetzt nur noch Trümmer vorhanden ſind. Gandhara war ſchon den alten Griechen bekannt und entwickelte ſich namentlich in den Jahrhunderten nach dem Eroberungszug Alexanders des Großen zu einem Hochſitz der buddhiſtiſchen Religion. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Jult Rbein-Pegel J27 25. 28 20 3 5f. Tegar-Fegelf 2 28.J2. 30, N. 8 1 Schunkrinel⸗.672.82(.J03 Kehl.543.65 3,62 3 Maxan..105355.585 Mannbeim ae e. Raub ö ö Köln.4102.42..47.90.7 302 .0104.1ʃ.34.61.80.72 Rheinwaſſerwäeme ————— ———————— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Maunheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den poljtiſchen und irtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: i. V. Turt Fiſcher: für Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Laude, Nachbargebiete, Gericht u. den übria. ꝛedaktionellen Teil: Fr. Kircher: f. Anzeigen: J. Bernhardt. Würmer ſind Quälgeiſter und verzehren die beſten Nährkräfte des Körpers. Wir raten Ihnen für die Beſeitigung echte Aropa⸗ Kerne zu gebrauchen. Erhältlich in Apotheken. Em. 80/81 Drr es —— NMannheimer Die Entwicklung des deutschen Auhenhandels Die Lehre der neuen deutschen Länderstatistik Von Dr. H. Westenberger-Berlin 8 TZum ersten Mal nach dem Kriege hat das statistische Amt eine Statistik über die Verteilung der Ein- und Ausfuhr Deutschlands auf die einzelnen Länder veröffentlicht. Diese Zahlen, die für das erste Vierteljahr 1924 gelten, sind, wie die gesamte gegenwärtige Statistik, nicht erschöpfend, da die Rufrbeselzung eine vollständige Erfassung des Waren- Jerkehrs unmöglich macht. Trotzdem kann man aus diesen Zahlen wertvolle Schlüsse für die kommende deutsche Handelspolitik ziehen. Die wichtigste Frage der deutschen Handelspolitik ist die Frage, in welcher Weise die Ausfuhr 5o gesteigert werden kann, daß wir zu einer aktiven Handelsbilanz kommen. Betrachtet man nun die Ergebnisse des deutschen Außen- handels für das erste Vierteljahr 1924, so findet man die Wichtige, aber vielfach yon romantischen Exportvorstel- lungen nicht anerkannte Tatsache bestätigt, daß die e ur o- e⸗ Länder den Löwenanteil beil der eutschen Ausfuhr einnehmen. 72,6 Prozent der gesamten deutschen Ausfuhr wurde von europäischen Staaten Aufgenommen. Vor dem Kriege war dieser Anteil der europäischen Länder etwas höher und belief sich auf 76.2 Prozent der Gesamtausfuhr im ersten Vierteljahr 1913. Dem Werte nach bezifferte sich die Ausfuhr nach europäischen Ländern auf 981,6 Millionen Goldmark bei einer Gesamt- ausfuhr von 1353,8 Millionen Goldmark. Vor dem Kriege, im ersten Vierteljahr 1913 hatte die Ausfuhr nach Europa einen Wert von 1922 Millionen Goldmark bei einer Gesamt- ausfuhr von 2524,3. Millionen Goldmark. Die europaischen Länder sind also auch heute noch trotz des Versailler Ver- trages und trotz der in den meisten europäischen Staaten eingeschlagenen Absperrungspolitik für die deutsche Aus- kuhr und die Sanierung der deutschen Handelsbilanz aus- schlaggebend. Die Abnehmer deutscher Waren Waren in der Reihenfolge mrer Bedeutung nach: die Nieder- Lande, Großbritannien, die Tschechoslowakel, Oesterreich, die Schweiz, Dänemark, Schweden, Itallen, Polen, Rumänien, Belgien, Syrien und Einnland. Die übrigen Länder spielen eine untergeordnete Rolle. Frankreich steht zwar bei der deutschen Einfuhr an dritter Stelle, kommt aber für unsere Ausfuhr kaum in Frage. Belgien ist heute immerhin noch beachtenswert als Käufer deutscher Waren, obwohl seine heutige Stellung mit seiner Vorkriegsstellung garnicht mehr zu vergleichen ist. Von den Niederlanden abgesehen, Ist Großbritannien heute Deutschlands bester Absatzmarkt. Man muß dies immer wieder betonen, da eine Iandläufige Meinung immer noch der Ansicht ist, daß Deutschlands Export-Heil vor allem in den industriearmen Ländern Europas und in Uebersee zu suchen sel. Gerade das Gegen- teil ist richtig. Großbritannien hatte bereits vor dem Kriege den größten Anteil am Export Deutschlands und ist heute auch nur deshalb von den Niederlanden Überflügelt und auf die zweite Stelle gedrückt worden, weil die Niederlande viel Waren aus Deutschland beziehen, die weiter nach Groß- britannien gehen. Der Antell der Niederlande am Gesamt- export Deutschlands im ersten Vierteljahr 1924 machte 9,9 Prozent, derjenige Großpbritanniens 8,3 Prozent aus. Allerdings ist die Ausfuhr nach Großbritannien unter der Wirkung der Mac-Kenna-Zölle des englischen Industrie- schutzgesetzes, des Farbeneinfuhrverbots und der Recovery act von 359,6 Millionen Goldmark auf 113 Millionen Goldmark gesunken. Da aber diese Gesetze die längste Zeit bestanden Haben— die Mac-Kenna-Zölle, das Industrieschutzgesetz und die Recovery act sollen im August dieses Jahres fallen— 80o sind für die Zukunft die Wege für eine Belebung des deutsch-englischen Warenverkehrs geebnet. Voraussetzung hierfür ist aber der Abschluß eines Meistbegünstf- ungs- und Tarifvertrags, der hoffentlich nach dem —2 1925 nicht mehr lange auf sich warten läßt. Man sollte sich aber heute bereits darauf einstellen und alle not- wendigen Vorbereitungen treffen, damit der Abschluſl dieses Vertrages, der für die deutsche Ausfuhr in seiner Bedeutung nicht hoch genug eingeschätzt werden kann, keine unnötige Verzögerung zu erleiden braucht. Das gleiche gilt für die andern hochentwickelten Staaten Europas auch. Wie die eben veröffentlichte Länderstatistik Zeigt, findet man es immer wieder bestätigt, daß die reichsten Geschäftsaufsichten und Konkurse im Handelskammerbezirk Mannheim Die Handelskammer Mannheim teilt uns in Ergänzung der früher veröffentlichten Listen der im hiesigen Bezirk unter Geschäftsaufsicht gestellten bzw. in Konkurs geratenen Firmen folgendes mit: a) angeordnete Geschäftsaufsichten: 19. J. Bernhard, Herrenkonfektion, Mannheim, K 1, 5 b linzwischen Konkurs, s. unten). 20. Theodor Ross u. Co. G. m. b. H.„Terosinwerk“ in 2¹. Mannheim(inzwischen wieder aufgehoben). L. Weil u. Reinhardt-G, Eisengroßhandlung, Mannhbeim, L 15, 1(durch amtsgerichtlichen Beschluß vom 28. Juli 1924). b) aufgehobene Geschäftsaufsichten: 9. Heinrich Stahl u. Co., G. m. b. H. in Mannheim(da kein geeigneter, Wur de). Theodor Ross u. Co. G. m. b. H.„Terosinwerk“ in Mannheim(da begründete Aussicht nicht besteht, dafl der Konkurs durch ein Uebereinkommen mit den Gläubi- gern abgewendet wird). Zwel weitere Geschzftsaufsichten sind beantragt, über die noch nicht entschieden ist. c) Konkurse: Ueber das Vermögen folgender Firmen, dle unter Ge- schäftsaufsicht standen, ist das Konkursverfahren eröffnet worden: 7. Johann Schenk, Schuhwaren, Mannheim, Gontardstr. 24 und Eubigheim. 19. J. Bernhar d, Herrenkonfektion, Mannheim, K 1, 5 b. d) abgelehnter Konkurs: „Tagma“ Tabakwarenvertriebsgesellschaft m. b. H. in Mannheim(da eine die Kosten deckende Masse nicht vorhanden). Umstellungskosten bei der Durchführung der Goldbilanz- Verordnung Die Verordnung über die Goldmarkbilanzen zwingt die Handelsgesellschaften zur Umstellung ihres Stammkapitals. Die Umstellung kann in allen Fällen nur durch Aenderung des Gesellschaftsvertrages und Eintragung in das Handels- register vorgenommen werden. Hierbei zeigt es sich, wie die Handelskammer Karlsruhe mitteilt, daß die Notarlats- und Gerichtskosten für die Beurkundung von Beschlüssen der Generalversammlung und die Eintragung solcher Be- schlüsse in das Handelsregister außerordentlich hoch sind, weil der Kostenrechnung als Wert der Betrag des in Gold- mark umgestellten Eigenkapitals zu Grunde gelegt wird. 8 2 und entwickelsten Länder, d. h. die, die die kaufkräftigste Bevölkerung haben, zugleich die besten Käufer deutscher Waren sind. Es ist eine trügerische Hoffnung, wenn man in den Kreisen der gegnerischen Unterzeichner des Versailler Diktats, der alliierten und associierten Staaten, annimmt, daß sich die für die Re arationszahlungen unerläßliche Ausfuhrsteigerung Deutschlands ablenken ließe. Groß- britannien, Belgien, die Tschechoslowakei, Italien, Polen, dann aber auch die Neutralen, wie die Schweiz, Dänemark und Schweden, bilden Deutschlands Schiksal. Ohne geregelte Handelsbeziehungen mit diesen Ländern, ohne Hlan els- verträge, die gegenseitig den Warenaustausch begünstigen ist an eine Sanſerung der deutschen Außenhandelsbilanz und an eine Erfüllung des Dawes-Planes nicht zu denken. Ho. * Der deutsche Außßenhandel Verminderung der Ein- und Ausfuhr im Monat Juni Die Statistik des deutschen Außenhandels für Juni weist eine Einfuhr im Werte von 753,1 Millionen gegen 886,8 Millionen Goldmark im Mai und eine Ausfuhr von 475,2 Millionen gegen 516,2 Millionen im Mai auf. Der WMert der Einfuhr in den Monaten Januar bis Juni betrug 4480,6 Millionen, der Wert der Ausfuhr im gleichen Zeit⸗ raum 2827,3 Millionen Goldmark. Die Verminderung der Einfuhr geht hauptsächlich von der Gruppe Rohs foffe und Lebensmittel aus, Während die Gruppe Fertig- waren eine steigende Tendenz hat. Die Ausfuhr Hat Bes dem bei allen mangebenden Gruppen nachgelassen. Bef dem überragenden Anteil, den Ae Fertigwaren in der Ausfuhr besitzen, war der Rückgang bei dieser Warengruppe am stärksten. Die Einfuhr von Lebens- und Futtermitteln hat durchweg abgenommen. Schärfer noch als die Einfuhr der Lebensmittel ist die der Rohstoffe gesunken. Hieran sind kast alle Warenarten beteiligt. Textilrohstoffe, auf die fast die Hälfte der gesamten Einfuhr an Rohstoffen und halb- kertigen Waren entfällt, haben sämtlich eine Verminderung der Einfuhr aufzuweisen. Bei Fertigwaren ist im Gegensatz zu Lebensmitteln und Rohstoffen eine weitere in Fortsetzung der schon selt Monaten zu beobachtenden Einfuhrerhöhung er- kolgt. Sie beruht vor allem auf der sehr starken Einfuhr- vermehrung von Walzwerkserzeugnissen und Elsenwaren bei denen eine Steigerung von 610 750 Doppelzentner auf 1095 130 Doppelzentner eingetreten ist. Auch bei den übrigen Metallwaren und bei Wasser fahrzeugen bat die Einfuhr zugenommen. Dagegen hat dle Einfuhr von Textilfertigerzeugnissen sich im allgemeinen vermindert. Was die Ausfuhr angeht, so ist eine beträchtliche Steigerung der Ausfuhr von Zucker ein Rück- gang von Hafer zu verzeichnen. Beſ der ruppe Rohstoffe und halbfertige Waren ist die Fortsetzung der Ausfuhr- verminderung von künstlichen Düngemitteln, namentlich von Kalisalzen, zu erwähnen. Auch die Ausfuhr der übrigen chemischen Rohstoffe und Halberzeugnisse hat, nachdem sie im Vormonat erheblich zugenommen hatte, wieder eine Ab- nahme erfahren. Die Fertigwaren weisen fast durchweg eine Ausfuhrverminderung auf. Bei Textilwaren ist der Rückgang recht erheblich, ebenso bei chemischen und pharmazeutischen Erzeugnissen, wie bei Ton, Porzellan- Waren, Glas und Glaswaren. Auch die Ausfuhr von Walz- Werkserzeugnissen und Eisenwaren und von Maschinen jst dag i gewesen als im Vormonat. Walzwerkserzeugnisse und Eisenwaren zeigen eine Ausfuhr von 844 090 Doppel- zentner gegenüber 864 180 Doppelzentner im Vormonat und 1930 970 Doppelzentner im Monatsdurchschnitt des Jahres 1922, Maschinen eine Ausfuhr von 208 740 Doppelzentnern gegenüber 217 230 Doppelzentner im Vormonat und 398 950 Doppelzentner im Monatsdurchschnitt des Jahres 1922. Bei diesen Zahlen muß jedoch daran erinnert werden, daß der Außenhandel des besetzten Gebietes nur unvollkommen er- kaßft wird. Es hat eine sehr starke Einfuhr von Gold und Silber und zwar vornehmlich von Silber für Rechnung der Reichsbank stattgefunden, während zugleich die Ausfuhr von Gold und Silber sich vermindert hat. Bei der schwierigen Lage, in der sich augenblicklich Indu- strie und Handel befinden, fallen diese Gebühren auſler- ordentlich schwer ins Gewicht. Der Deutsche Industrie- und Handelstag hat deswegen in einer gemeinsamen Eingabe an das Reichsſustizminisferium mit dem Reichsverband der Deutschen Industrie und den Spitzenverbänden des Groß- handels, des Einzelhandels und des Bankgewerbes für die Regelung der Umstellungskosten ermäßigte Sätze beantragt. Es besteht also Aussicht, daß Gesellschaften, Umstellungsbeschlüsse hinausschieben, Kosten ersparen önnen. Vom Markt für Kaliwerte Ein frischer Zug belebte die Börsen in der verflossenen Woche. Es schien, als ob die Spekulation, des langen Wartens müde, mit Rücksicht auf das niedrige Kursniveau und in der Hoffnung auf ein einigermaßen erträgliches Er- gebnis der Londoner einen kräftigen Vorstoß Wagte und sich hierbei der Hoffnung daß das Publikum aus gleichen Ursachen Gefolgschaft jeisten würde. Der Markt für Kaliwerte zog aus der besseren Allgemein- lage Nutzen, wenngleich rein sachliche Gründe für die ein- getretene Höherbewertung der Kurse kaum vorlagen. Es Will aber schon etwa bedeuten, wenn auch der Kaliindustrie durch die relativ leichtere Gestaltung des Geldmarktes Ge- legenheit geboten wird, von weiteren Betriebseinstellungen zunächst Abstand zu nehmen. Größere Konzerne können sich eventl. wieder den Luxus leisten, weiter auf Lager zu arbeiten, in der Erwägung, daß die Herbstkampagne vor der Tür steht und der Landwirt, dank der ihm zur Verfügun stehenden staatlichen Kredite, in die Lage versetzt Wir seinen Bedarf an Düngersalzen einzudecken bezw. schon jetzt zu bestellen, um der sogenannten Sommerrabatte teilhaftig zu werden. Namentlich gegen Schlun der Woche mehrten sich die Käufer für Kaliwerte und das Hauptinteresse ver- einigte sich auf Kuxe, die bekanntlich zumeist Goldcharakter tragen. Gehandelt wurden: Alexandershall, Asse, Bergmänns- segen, Burbach, Desdemona, Eriedrichroda, Glückauf, Heili- genroda, Hansa-Silberberg, Hindenburg, Hohenfels, Hugo, Kaiseroda, Königshall, Sachsen-Weimar, Siegfried-Giehen, Volkenroda, Wilhelmshall und Wintershall, bei welchem An- laß sich schnell herausstellte, daß die vorhanden gewesenen Angebote zurückgezogen wurden. Das Material war daher sehr knapp, so daß die schweren Kuxe durchschnittlich je 150%% gewannen und bei den kleinen Kuxen die Mindest- erhöhung 300 betrug. Für Kaliaktien erwachte erst ganz zum Schluß größeres Haß namentlich in den unnotierten Werten sehr wenig Ware Gene Interesse und auch hier zeigte sich die gleiche Erscheinung, ILevante- Azeiger DDPrPrrrr——————— ral- angeboten war. Besonderer Nachfrage erfreuten sich Adler, Heldburg, Kaliindustrie, Niedersachsen und Ronnenberg⸗ deren Kursbesserungen zwischen 25 und 50 Prozent des letzten Wertstandes ausmachten. Ferner bestand Interesse kür Benthe, Friedrichshall, Hallesche Kali, Hannoversche Kali, Krügershall und Mansfelder. Deutsche Guſistahlkugel- und Maschinenfabrik-G. in Schweinfurt Nach dem Geschäftsbericht hat die Gesellschaft die Inflationswirtschaft mit ihrer verhängnisvollen Zei noch verhältnismäßig günstig überstanden. Augerordentlich drückend empfand das Unternehmen aber die Steuef⸗ lasten, die zum Ruin der gesamten Industrie führen müssen, wenn hier nicht eine gründliche Aenderung des Steuersystems baldig Platz greift. Nicht minder beeinkluflte der als Folge der Inflation zu bezeichnende Mangel an Mitteln eine weitere Entfaltung der Pro- duktionskraft der Werke, doch hat die Gesellschaft den Aus- bau und die Modernisierung der Anlagen auch im abge- laufenen Geschäftsjahr weiter fortgesetzt. Eine Gewinn⸗ verteilung ist nicht vorgesehen. In das neue Geschäfls: ahr trat die Gesellschaft mit einem schönen Auftrags⸗ stand ein. Sie ist auch zurzeit noch gut beschäftigt, Trotzdem lassen sich die Aussichten für die Zukun angesichts der schwierigen wirtschaftlichen und schwanken⸗ den politischen Verhältnisse in keiner Weise zuverlässi beurteilen. Der buchmäßige UWeberschuß von 483 928 Bi./- wird vorgetragen. In der.-V. wurden die Regularien gegen drei Stimmen der Opposition genehmigt. Der.-V. lag außerdem noch die Goldmarkeröffnungsbilanz vor. Die bisherigen 73 000 Stück alten Stammaktien, von denen fast 10 000 Ver, Wertungsaktien noch nicht begeben worden sind, werden auf 219 000 Stück à 20 Goldmark umgestellt, so daß auf nom. 9000 Papiermark 60 Goldmark entfallen. Die in dem Gesamtbetrag des Paplermarkaktienkapitalkontos in Höhe von 98 Millionen enthaltenen 25 000 Stück Schutz- aktlen werden mit einer ee e von 97 auf die Aktie auf 5000 Goldmark umgestellt. Die 2000 Vorzugs: aktien erhalten einen Goldwert von 55 4 pro Aktie un werden demnach mit 110 000 4 oingeelgt so dafß das gesamtaktlenkapital sich auf 4 405 000 belauft. Dabei en- kallen auf jede Stammaktie à 20 4 eine Stimme, auf jede Schutzaktie 5 Stimmen und jede Vorzugsaktie 19 Stimmen. Gegen diese Beschlüsse wurde ebenfalls Protest erhoben. In der Eröffnungsbilans erschlenen die Immobillen mit 3,01 Millionen, Kasse mit 10 272, Außenstände einschließ- lich Bankguthaben mit 1325 320, dle Vorràte bei vorsich- tiger Bewertung mit 2363 581 K. An Verbindlichkeiten stehen dem gegenüber 684 016&, in welcher Summe noc Rückstellungen verzeichnet sind. Licht. und Kraftversorgung Wiesloch Gd. m. b. H, Wiesloch. Die Goldmarkeröffnungsbilanz der Gesellschaft kann mit 439 269,19 in der Soll- und Habenseite das neue Wirtschaftsjahr einlelten. Der Geschäftsantell berechnet sich nach Goldmark auf 53 pro Mitglied. Die Haftsumme wurde auf 200& festgesetzt. Das Unternehmen befindet sich in einer recht stigen Wirtschaftslage. 2 Stierlen-Werke.-., Rastatt. Pie.-V. genehmigle die, vorgelegte Pa lermarkbilanz nebst Gewinn- und Verlust- rechnung. Gleichzeitig wurde beschlossen, den Reiſ an mit 2079 BI.AI auf neue Rechnun vorzutrage em Vorstand und Aufsichtsrat wurde Entlastung erfel und alsdann die Umstellung des Aktienkapitals von 20 Paplermark auf 800 000 Goldmark beschlossen. Infolge Berufung des bisherigen Aufsichtsratsmitglieds Dipl--Ing. Wilhelm Stierlen jr. in den Vorstand, Wurde für diesen Professor Nicolal von Gribojedoff, Berlin, in den Aufsichts- rat gewählt. In dem Bericht über das abgelaufene Geschäfte ahr betont der Vorstand, daf das Werk rurzeit noch au Monate gut beschäftigt sei, daß sich aber über Weitere Entwicklung unter den wüärtigen wirtschafl- chen Verhältnissen nichts Bestimmfes vor aussagen lasse, Devisenmarkl FPfunde gegen Paris 8776 und Dollar gegen Parlis mer Franken. In Goldpfennig ausgedrückt notierten: det kranzösische Franken mit 21,10 Pfg., der Schweizer mit 7510 der belgische mit 19,70 Pfg., das englische Pfund mit 18,47 11 der holländische Gulden mit 1,60,40, die Schwedenkrone m 1,114 4 und der italienische Lire mit 18.17 Pig. Pfunde 40 80n Paris schwankten gestern nachmittaß rwischen 87,0 und 87,80 Franken; London lag heute eine Kleinigkeit schwächer. Die deutsche Bl.4 kostete in Zürleh 129,50 Centimeg und in Amsterdam 0,6230 Cents. Für das englische Pfun mußpten 18,40 Bi-4 bezahlt werden. Sonst lagen uns beute krüh folgende Notlerungen vor: Zürfch auf Paris 27, 2 London B,76, Belglen 24,65, Holland 20725; Paris 20 London 87,55, New Vork 19,92, 90,50, Mailand 86, die Schwelz 370; London auf Paris—, Belgien 96,5 Holland 11,51; Amsterdam auf London 11,5136, Paris 1320, die Schwelz 48,50, Brüssel 11,8238. O Waren und Märkte Bremen, 30, Jull. Baumwolle. Amerlean Fully middling e. 28 g mm loko per engl. Pfd. 34,66(34,99) Doflarcents Magdeburg, 30. Juli. Zucker prompt 24.00, Lieferung innerhalb 4 Wochen 22,75—24,50 G. ö Berliner Metallbörse vom 30. Juli Prelse in Festmark für 1 Kg. Elektrolytkupf 1280 15 5⁰* 1— 25 ektro or 5 n— 7 Baffnadlekupter 110.112 1,107712 Ann, acctdnd.60-.68 191N—455 glel 60-062 0,80.0,62 Hüttenzinn 40..55 240 mohzink gud-Fr) ee e iokei 239.—40 42965 10—7 0 23 928.057 8—.84-.88 1500 2⁵ attenzin 5— 7 Aluminlum 2,20-2,30.20-2,30 klaun 2. G. ae— 5 London, 30. Juli(WIB) Metallmarkt.(n Lst.. d. engl. t v. 1016 kg. 20. 30. 20. 80. Biel 22.— 44.90 KupferKass 63.25 63.13 bestselect. 68.— 67.78 Zink 32.50 2350 d0.3 Monat 64.25 64.13 Nicitel 150.— 180.— Quecksilb. 13.50 13.— do. Elektol. 68.25 67.25 Zinn Kassa 242.75 246 25 Regulus 50.— 50. Schiffahrt Nächste Dampferabfahrten der Hamburg-Amerika Linle Nach New Tork: D. Cleveland am 31..; D. Reliance 48. 5 8. D. Albert Baiin am 14. 8. D. Westphalia am 16. 8, D. Hesolute am 19..; PD. Hansa am 21..; D. Deutschland am 28. 8. P. Hellance am 2, 9.— Nach Philadelphia-Balt more: D. Liguria am 15..; D. Emden am 5. 9.— Nach de Westküste Nordamerika: b. Sachsen ca. 9..; M. S. Lsie Ca. 30.,.; D. Mostpelier ca. 13. 9.— Nach Südamerike D. Baden am 9..; D. Sachsenwald am 9..; D. Wasgen⸗ Wald am 23..; D. Bayern am 6. 9.— Nach Cuba-Mexiko: D. Holsatia am 12..; P. Westerwald am 26. 8. P. Toledo am 12. 9. P. Adalia am 27. 9.— Nach Westindien: P. 86. sostris am 2..; D. Teutonia am 16..; D. Naimes am 30. 4 Nach Ostasjen: engl. D. Tydeus am 2..; M. S. Havellal am 9..; engl. D. Kosmos àm 16..; P. Elberfeid am 2. Dienst: D. Alesia ca. 31..; D. Rhoen ca. 2. 8 D. Smyrna ca. 12. 8.— Nach Riga u. Petrograd Wöchentlich- N Donnerskag, den 31. Juli 1022—7 1 ller, erg⸗ des esse zche 8882 — 7. Seite. Nr. 351 Mutter danken wir herzlich. Danksagung. Für die lieben Beweise treuen Mit- gefühls beim Hinscheiden unserer geliebten MANNHEIM- FEUDENHEIM. Ph. Krauss, Hauptlehrer a. D. Else Flohr geb. Krauss Professor Edmund Krauss u. 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