2 8 5 —— — * r 8 u Sepr relſe: n Maunbeim uns umgebung wöchentie de dei Pfenmg. die mewatüchen Sezicher gerpfnichten awtwen epti. Renderung der wirtſchaftüchen bandältulſſe — wardende prtierrhöß anzurrrennen. Poſt⸗ 1780 Rarternbs.— Sauptgeſchfteſtatle demne. 6. l 2. 1 N neckurſtade, Wuld⸗ pe. Nr. 7051, 7½2, 7033, 788, 8. Telege.⸗Nör. Lenesaſanzeiger Mansbete. Erfägelnt wödenend vöstbisgt. Neue Mannheimer Jeitung Badiſche Neueſte Nachrichten Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 355 Anzeigenpreiſe nac Carif, dei berauszahtang pte ein⸗ ſpaltige Kelonelzelle für Rllgemeine Rnzeigen 0, 0 Sslemart Reklatnen 3, Solòmark. Für finzeigen an beſimmten Tagen Stellen uns RNusgaben wird keine verantwortung üder⸗ nommen. bdere Sewalt. Streies, Setriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen ſür ausgeſallene oder beſchrünkte Rusgaben oder füe derſpätete Rufnazme von Ru⸗ zeigen. Nuftr. d. Lernſpr. odne Sewäbe. Gerichtoſt. maundeim. Bellagen: Sport u. Spiel im Mannheimer General⸗Anzelger Aus Jeit u. Leben mit Mannbeimer Srauen- u. Muſik-Jeitung. Welle u. Schall. Aus Seld und Garten Wandern u. Neiſen — ̃ä———...w.—— ͥ H———ů éàSéũmàmw— — vor der Einigung in London Letzte hemmungen Won unſerem nach London entſandten Sonderberichterſtatter) London, 2. Aug. 20 Eiltempo, in dem die Ausſchüſſe an der Unterſuchung auftanchiſchen Schiedsgerichtsvorſchlags arbeiten, ſollte über einige Sie Schwierigkeiten nicht hinwegtäuſchen. run iegen hauptſächlich im dritten Komitee, das die Sachliefe⸗ ein behandelt. Nach der geſtrigen Vormittagsſizung ſagte mir liefe alieniſcher Delegierter:„Es wird notwendig ſein, die Sach⸗ m..sfrage zuſammen mit den Deutſchen zu beſpre⸗ tag Der Vorſchlag wurde von Kindersley gemacht. Wenn bis Mon⸗ würde Verſtändigung unter den Alliierten ſtattfinden ſollte, ſo e ſie für die Deutſchen einen Platz am Verhandlungsliſch frei deut Kindersley ſagte, daß in dieſem Punkte die freie Zuſtimmung ren chands notwendig ſei, um nicht in ein Zwangsverfah⸗ Es— geraten, das dem Geiſt des Dawesplans widerſpricht.“ eine 80 alſo, daß der Jubel einiger Pariſer Nationaliſten über eihe den Deutſchen aufzuerlegenden Leiſtungen, die über den de Sen hinausgehen, etwas verfrüht war. In der geſtri⸗ ceeee der Sieben, die ſich mit dem Ergebnis der Komitee⸗ zur G igen zu befaſſen haben, gelangt die Sachlieferungsfrage noch Pun de eereng Herriot wird ſich wohl gezwungen ſehen, in dieſem einige Zugeſtändniſſe zu machen, denn er wird rüc in der Lage ſein, ſeinen Schiedsgerichtsvorſchlag gänzlich zu⸗ forderdtehen, wenn man ihm nahelegt, daß über ſeine Sachlieferungs⸗ in den agen noch unterhandelt werden ſoll. Dann kommt dazu, daß wie n Kreiſen der Hochfinanz die Stimmung günſtiger geworden iſt, enſehen ite plötzlichen Beſſerung des Frankenkurſes zu babg der militäriſchen Räumung und der Eiſen⸗ ſcher 15 rage kann ich aufgrund einer mir von maßgebender engli⸗ über 525 gemachten Information mitteilen, daß alle Meldungen ſetu erhandlungen betreffend Verlängerung der engliſchen hleideung der Keölner Zone falſſch ſind. Der engliſche Standpunkt nicht n unerſchütterlich. Sollte eine Einigung in London rzielt werden, ſo iſt die Einberufung der Konferenz, die nach 50 ing des Völkerbunds ſtattfinden ſoll, notwendig. Ich habe herädruct gewonnen, daß der deutſche Standpunkee in der räumungsfrage bis zu einem gewiſſen Punkte die Unter⸗ den Ru ſtü 8 Englands finden wird. In Bankkreiſen wird den Aeh nach einer baldigen Regelung dieſer Frage deutlich in ordergrund gerückt. die Aufgabe der deutſchen in London 7 aberln, 2. Aug.(Von unſ. Berliner Büro.) Das engliſche zöſif ment iſt vorgeſtern in die Ferien gegangen, das fran · dinge heg iſt ihm geſtern gefolgt. Für die Entwicklung der ſchätz— London ſind dieſe beiden Tatſachen von nicht zu unter⸗ Rächtiner Bedeutung, da ſowohl Herriot wie Macdonald nach einer Londone hin nun wenigſtens entlaſtet ſind. In den Kreiſen der Tempo r Konferenz hegt man ſogar ſtarke Hoffnungen, daß ſich das inen r Verhandlungen ſichtbar beſchleunigen werde. mand m ergebnisloſen Ausgang der Konferenz glaubt im Ernſt nie⸗ liiter mas, Ju eng iſt das perfönliche Geſchick der führenden Po. coendhe bihbr em Celengen oder Fehiſchan verkrürft, und feibn berichtek bildet davon keine Ausnahme. In London hat es, wie uns gierun 8 8 0 einen ſtarken Eindruck gemacht, daß die deutſche Re⸗ gar ni 52 Reichstag an der außenpolitiſchen Debatte ſich ſo gut wie Gutachten eteiligte. Man zieht daraus die Folgerung, daß im der hinter die Regierung die Mehrheit des Parlaments — 8 ch bat, da ſie ſonſt nicht hätte ſich ausſchweigen dürfen. der deutſche Einſchätzung der Aus ſächten, die ſich für das Wirken lichtig en Delegation in London eröffnen, wird man ſehr vor ⸗ ſchen nich 5 müſſen. Soviel wird indeſſen feſtſtehen, daß die Deut⸗ ſollen, e e bloß zum Unterſchreiben nach London zitiert werden Fonferenznern daß ſie ſich als gleichberechtigſe Teilnehmer an den düc getedülch ſehen werden. Es ſcheint ſeßt der pfchologiſche Augen anmen zu ſein, in dem man ſich von der Anweſenheit der lic die uſedadezu eine Erleichterung der Lage verſpricht. So pein⸗ anpfunden be holte Hinauszögerung der Einladung in Deutſchland dondon gegete bielleicht war es ein Glüc, daß wir nicht bereits nach toß der ten wurden, denn zweifelsohne hätte man den Vor ⸗ ritt die Bankiers uns in die Schuhe geſchoben. Inſofern ie Reſt gteche Delegatlon, wenn ſie anſangs der nöchſten Woche ruſſon ein dn den Kanal antreten wirh, unbefaſtet in die dis. berauszuſehe aß ſie ſich nicht eben leicht geſtalten wird, iſt unſchwer betra n. Die Baſis für eine erfolgverſprechende Unterhaltung Stellen de en, ſoweit wir unterrichtet ſind, in den maßgebenden eichsregierung nach den bisherigen Reſultaten der Kon⸗ 5 m einzelnen freilich wird die deutſche 1 ſieht in B Abänderungen drängen müſſen. iderlin die Hauptſchwierigtelt nicht ſo ſehr in onsfrage, mit der ſich der erſte Ausſchuß befaßt iſt mit ſeiner urſprünglichen Forderung, daß Frank⸗ Sankttonen zu verhängen, vorbehalten müſſe, 588 Schon der lange Inſtanzenweg, den er Bedeutund llige Verfetlung“— dies Adſektivum iſt von die debe Frane— u durchlaufen hat, legt einem eigenmöächtigen e Fanktſongf reichs ſo viel Hemmungen in den Weg, daß de facto nsfrage als a b getan gelten kann. elt ſtär 23 0 ſich 13 Schwierigkeiten als in der Sanktionsfrage er⸗ weiten Ausſchn ſe 1 Standpunkt aus den Entſcheidungen des der ſich mit der iu beſchizz wirkſchaftlichen Räumung der Ruhr gen hat. Als Endzeitpunkt für die wirtſchaftliche Räu⸗ mung 15. Oktober feſtlegen. Auf dieſe Art euſehteh will man den etwa achtwöchige Zwiſchenzeit, in der die deutſche Re⸗ gierung, der doch gerade das Geld fehlt, die finanziellen Laſten zu tragen hat. Es iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß die Deutſchen detaillierte Gegenvorſchläge machen werden, um eine weſentliche Beſchleunigung des Räumungsaktes zu er⸗ zlelen. Ganzunannehmbar für Deutſchland, das muß von vorn⸗ herein und mit allem Nachdruck betont werden, ſind die Vorſchläge, die im dritten Ausſchuß von den Franzoſen gemacht werden. Es handelt ſich da um die Sachlieferungen. Nach dem Plan der Gegenſeite ſoll jedem Einzelpartner das Recht zugeſtanden werden, ſich für das Geld, das Deutſchland ihm ſchuldet, Sachlieferungen nach ſeiner Neigung und in unbeſchränkter Menge ausſuchen zu dürfen. Der eine kann Holz, der andere Kohle und der dritte Chemikalien verlangen. Dieſes Syſtem könnte für die deutſche Wirtſchaft zu geradezu kakaſtrophalen Jolgen führen. Sie wäre ſtändig in Ungewißheit, hätte kaum eine Möglich⸗ keit, internationale Lieferungsverträge zu ſchließen, da ſie nie genau wüßte, in welchen Induſtriezweigen und bis zu welchem Grade ſie von den Nutznießern des Dawesplanes in Anſpruch genommen würde. Sie wäre unter dieſen Umſtänden genötigt, Rohſtoffe in großen Mengen einzukaufen, und die Haupttendenz des Sachverſtän⸗ digengutachtens, daß die Währung nicht gefährdet werden dürfe, würde durch dieſe Praxis von Grund auf erſchüttert werden, und vielleicht, um auch den politiſchen Pferdefuß dieſes Vorſchlags aufzuweiſen, iſt dann die Gefahr einer Verfehlung gegeben. Uns ſcheint, hier liegt geradezu ein Verſuch vor, das Sachverſtändi⸗ gengutachten umzubiegen, ein Verſuch, dem die Regierung mit aller Schärfe wird entgegentreten müſſen. Wir ſind durch den Ver⸗ ſailler Vertrag zu beſtimmten Kohlenlieferungen verpflichtet, die er⸗ kennen wir an, aber darüber hinaus können wir feſte Bindun⸗ gen für Lieferungen nicht eingehen. Sehr bedenklich iſt auch das neuerdigns hervortretende Be⸗ ſtreben der Franzoſen unter ſtillſchweigender Duldung der anderen, die wirtſchaftlichen Fragen mit denen der militäriſchen Räumung zu verquicken. Frankreich beabſichtigt, die militäriſche Räumung von wirtſchaftlichen Konzeſſionen abhängig zu machen. Am 10. Januar laufen bekanntlich die Beſchränkungen ab, denen Deutſchlands Handelsbeziehungen unterworfen waren. Man will von franzöſiſcher Seite offenbar einen Handelsverkrag erzwingen, in der Zeſt, zu der Deutſchlamd noch gebunden iſt. Es kommem dabei vor allen Dingen die elſaß⸗lothringiſchen Kontingente in Frage. Sollte Deutſchland nach der Richtung hin zu einem gewiſſen Nachgeben gezwungen ſein, ſo könnte es ſich nur um ein ganz kurz⸗ friſtiges Proviſorium handeln. Die Haltung der Reichsregierung zu dem Wunſch der Franzoſen, die Etappen der militäriſchen Räumung der Sanktionsgebiete bis zum Jahre 1926 auszudenhen, iſt unver⸗ ändert. Die deutſche Regierung hat keine Zweifel darüber gelaſſen, daß ſie als eine Vorausſetzung des Dawesgutachtens die militäriſche Räumung„in abſehbarer Zeit“ anſieht. Darunter könnten aber allen⸗ falls Monate, nicht aber, wie Frankreich es will, Jahre ver⸗ ſtanden werden. Erſie Sitzung mit den Deukſchen am Dienstag UI Berlin, 2. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Nach Londoner Meldungen wird die heutige Vollſitzung der Konferenz die Einladung der Deutſchen beſchließen. Die erſte Sitzung mit den Deutſchen iſt für nächſten Dienstag in Ausſicht ge⸗ nommen. Die deutſche Delegation wird, ſoweit uns bekannt iſt— vorausgeſetzt, daß die Einladung bald erfolgt—, keineswegs vor Montag nach London gehen, da die betreffenden Perſönlichkeiten Wert darauf legen, während der Anweſenheit des amerikaniſchen Staatsſekretärs Hughes in Berlin zu bleiben. Hughes wird morgen vormittag in Berlin eintreffen. Er wird vom amerikani⸗ ſchen Botſchafter Houghton an der Spitze der Botſchaft empfangen. Von deutſcher Seite wird vorausſichtlich Dr. Streſemang bei der Ankunft Hughes am Bahnhof zugegen ſein. Am Montag mittag hat Reichspräſident Ebert den Staatsſekretär zum Frühſtück ein⸗ geladen. Hughes iſt ſowohl von der Univerſität Brüſſel als auch von der Univerſttät L d wen zum Ehrendoktor ernannt worden. Ein vorſtoß amerikaniſcher Stahlinduſtriellen (Aabeltelegrammdienſt der United Preß) Waſhinton, 1. Aug. Die Pittsburger Stahlinduſtriellen ſind an die Tarifprüfungskommiſſion der Eaſtern Railroad Company her⸗ angetreten und haben die Reduzierung der Frachtſätze für Ausfuhrgüter verlangt. Die Stahlinduſtriellen behaupten, daß das Sinken der Valuta in mehreren Exportländern die Vereinigten Staaten überaus ſchwer benachteilige. Es wird alſo en, daß ſich die Aktion der amerikaniſchen Stahlinduſtriellen beſonders gegen die deutſchen Erzeugniſſe richtet, die den ameri⸗ kaniſchen Stahlwaren ſelbſt auf dem Inlandsmarkt ſtarke Konkur⸗ renz machen. Es wird allerdings eine geraume Zeit dauern, bis die Forde⸗ rung der Stahlinduſtriellen bewilligt wird, da eine ſolche Tartfände⸗ rung wegen der damit verbundenen verwaltungstechnichen Schwie⸗ rigkeiten viel Zeit erfordert. Sollte dem Verlangen der Stahlindu⸗ ſtriellen ſtattgegeben werden, ſo werden die andern Induſtrie⸗ zweige ihrem Beiſpiel höch ſtwahrſcheinlich folgen und für ſich dieſelben Vergünſtigungen in Anſpruch nehmen, was ſelbſt⸗ verſtändlich in bezug auf Europa eine Umänderung des amerikani⸗ ſchen Wirtſchaſtslebens bedeuben würde, deren Wichtigkeit kaum zu ermeſſen iſt. 5 28 eb eee 1 Einſt und jetzt Don Dr. Fritz Mittelmann, M. d. R. Im Reichstag haben ſich in den letzten Sitzungstagen Szenen abſtoßender Art abgeſpielt, bei denen Kommuniſten und Nationa⸗ liſten miteinander um die Palme des Sieges rangen. Nicht 725 uüneneg konnte der Kommuniſt Koenen bei einer Geſchäfts⸗ ordnungsdebatte von dem„Genoſſen“ von Graefe ſprechen, denn dieſe beiden Parteien ſtellen ſich immer mehr ſowohl in wirtſchaft⸗ licher Hinſicht als auch inbezug auf ihre Aufführung im Reichstage als geiſtesberwandt heraus. Je mehr ſich aber hier die Geiſter zu finden ſcheinen, deſto größer iſt die Zerriſſenheit innerhalb der übrigen Parteien. Alles in allem, es iſt ein Jammer und ein Elend, daß das deutſche Volk ſo zerriſſen und ſo verhetzt iſt, daß es nur in ſc gegenſeitigen Vekämpfung das A und O aller Politik zu erblicken cheint. Mit dieſem Geiſt der Zerſetzung, mit dieſem Unverſtande und dieſer Würdeloſigkeit vergleiche man den Geiſt, der jetzt vor zehn Jahren unſer ganzes Volk ergriff. Das ganze Volk, denn da⸗ mals gab es wirklich keinen Unterſchied der Partei und des Standes, keinen Unterſchied des Bekenntniſſes, ſondern es gab nur das eine große Volk von Brüdern, das die Grenzen des Vaterlandes bedroht ſah und das wie ein Mann aufſtand, um Herd und Heimat zu verteidigen. Daß der ſozialdemokratiſche Führer Frank aus Mannheim als Freiwilliger zu den Fahnen eilte und gleich im erſten Gefechte ſein Leben ließ, ſei ihm für alle Zeiten unvergeſſen. Er war national und wollte dieſe ſeine nationale Geſinnung, ſeinen Parteigenoſſen ein Beiſpiel gebend, vor den Augen der Welt auch betätigen. Und ſo wie dieſer Sozialdemokrat dachten Hunderttauſende und Millionen unſeres Volkes. Aus den Urwäldern Braſiliens und von den fernſten Geſtaden, auf abenteuerlichſten Fahrten, ſuchten die wehrfähigen Männer die Heimat zu erreichen, um ihre Pflicht gegen den Feind zu erfüllen. Mit heiligem Zorn und hellodernder Be⸗ geiſterung griff all Deutſchland zu den Waffen. Wer damals ande⸗ rer Meinung geweſen wäre, wer ſich aufgelehnt hätte gegen den einmütigen Verteidigungswillen der Nation, den hätte die Volkswut vernichtet. Solche Gedanken kamen auch garnicht auf und ſie konn⸗ ten nicht aufkommen, denn ſie wären undeutſch geweſen, und in dieſen Tagen und Wochen leuchtete hell und klar auf der deutſche Gedanke und die deutſche Tat. Damals galt es die Verteidigung von Haus und Herd, die Ver⸗ teidigung der Grenzen unſeres Vaterlandes. Nach unerhörten Hel⸗ dentaten und vier Jahren ſiegreichen Ringens mit vier Fünfteln der Erde haben wir den größten Krieg der Weltgeſchichte verloren. Den Gründen hierfür in dieſer Stunde nachzugehen, kann nicht Aufgabe dieſer Zeilen ſein, die den Verſuch machen wollen, das Große und Heilige, was einſt in uns lebte, von neuem in der Seele 87 0 Volkes erſtehen zu laſſen. Haben wir nicht jetzt unter dem Zeichen des Verſailler Friedensdiktates, das uns dauernd zu einem Sklaven⸗ volke machen will, die Einmütigkeit und Einigkeit in unſerem Vater⸗ lande noch viel nötiger denn je? Soll das alte Erbübel der Deutſchen, die innere Uneinigkeit und Haderſucht, die wir von den Zeiten Armins durch den— 15 der Jahrhunderte verfolgen können, auch in dieſer Zeit der furchtbaren Not Gewalt über uns haben? Wollen wir uns nicht endlich entſchließen, ein Staatsvolk zu wer⸗ den, deſſen höchſte und heiligſte Aufgabe darin beſteht, dem deut⸗ ſchen Gedanken zu dienen, daß jeder ſelber in dieſem Gedanken auf⸗ geht und alles aus ſeinem eigenen Empfinden und ſeiner eigenen Betätigung ausſcheidet, was dieſem Gedanken abträglich iſt. Und darum muß es heißen: Fort mit der Parteipolitik und dem Partei⸗ ſtandpunkt in den Fragen, die Lebensfragen unſeres ganzen Volkes ſind. Der Reichstag iſt zur Vertretung der Inteerſſen des Volkes da, nicht um der einzelnen Parteien und Perſönlichkeiten willen. Auf den Geiſt, der vor zehn ren alle Deutſchen zu einem großen einigen Volk von Brüdern zu 5 wirft das Frie⸗ densdiktat von Verſailles einen tiefen Schatten. Denn dort befindet ſich das Schuldbekenntnis, das man von Deutſchland erpreßt hat und das die vaterländiſche Begeiſterung jener Tage in eine Ver⸗ brechensſchuld umfälſchen will. In Deutſchland gibt es niemand, der dieſe Fälſchung nicht mit Empörung zurückwieſe. Alle, die jene Tage mit durchlebt haben, wiſſen, wie rein und hell das Feuer der Vater⸗ landsliebe damals loderte. Und deshalb bekennen wir uns heute trotz des Schandartikels im Friedensvertrag zu jenem Geiſt, der vor zehn Jahren im deutſchen Volke lebendig wurde. Wir bekennen uns zu 5 0 nicht nur, weil wir ihn heilig halten wollen, ſondern auch weil wir überzeugt ſind, daß nur in dieſer Erneuerung für Deutſchland die Möglichkeit eines neuen Aufſtieges liegt. Und wir geloben im Andenken an jene Tage, daß wir alles tun werden, um den Schandfleck hinwegzuwiſchen, den der Schuldartikel im Friedens⸗ vertrag von Verſailles auf die nationale Erhebung vor zehn Jahren geworfen hat. Möge alſo die Ermnnerung an den Geiſt, der unſer Volk vor zehn Jahren durchglühte, erneut über uns kommen, um endlich die Einigkeit des deutſchen Volkes. beidees, ohne die es für uns keine Hoffnung auf Rettung gi La Follette und die deutſchamerikaner (gabeltelegrammdienſt der Unlied preß) Newyork, 2. Aug. Die wichtige deutſchamerikaniſche Steuben⸗ geſellſchaft hat den Freund La Follettes, den früheren Senator Roe, eingeladen, einen Vortrag über die perſönlichen Eigenſchaften der verſchiedenen Präſidentſchaftskandidaten zu halten. Die La Follette⸗ Progreſſiven betrachten dieſe Einladung als eine andeutungsweiſe Zuſage der Deutſchamerikaner, La Follette zu unterſtützen. Führer der Progreſſiven weiſen übrigens darauf hin, daß Wähler anderer ausländiſcher Herkunft gewöhnlich dem Beiſpiel der Deutſchamert⸗ kaner folgen. Da die Zahl der deutſch⸗amerikaniſchen Stimmen auf 6 Millionen geſchätzt wird, wird der politiſchen Stimmung der Deutſchamerikaner die größte Vedeutung beigemeſſen. ——— die Ermordung des amerikaniſchen Ronſuls in Teheran (Kabeltelegrammdienſt der Anited Preß) Waſhington, 2. Aug. Wie das Staatsdepartement erklärt, ent⸗ ſpricht der Text der Note der perſiſchen Regierung im Zuſammen⸗ hang mit der Ermordung des amerikaniſchen Konſuls in Teheran, Major Imbrie, den Anforderungen der amerikaniſchen Regierung vollkommen. Der Zwiſchenfall wird dadurch in amerikaniſchen Negierungskreiſen als erledigt betrachtet. N4 2. Seile. Nr. 353 Maunheimer General⸗Anzeiger(mittag⸗Ausgabe) Samslag, den 2. Auguſt 192— Argentinien und der völkerbund 1 1(Kabeltelegrammdienſt der United Preß) 10 DeBuenos Aires, 2. Aug. Geſtern wurde es zur unabänder⸗ 1 lichen Tatſache, daß Argentinien auch diesmal zu den welt⸗ politiſch ſo hochwichtigen Verhandlungen des Völkerbunds in Genf im September keinen offizlellen Delegierten entſenden wird. Daß Argentinjen im Völkerbund nicht vertreten ſein wird, hat ſeine Urſache darin, daß es wegen Zeitmangel nicht gelang, den Parlamentsbeſchluß, der den Ausſchuß Argentiniens in den Völker⸗ hund erörtert hätte, durch die argentiniſche Kammer abſtimmen zu laſſen. Eine internationale amerikanſſche Umfrage 1(Fabeltelegrammdienſt der Anſted Preß) Indianapolis, 2. Aug. Die Wochenſchrift der„American legion“ der„Vereinigung der amerikaniſchen Kriegsteilnehmer“ ver⸗ 6 öffentlicht die Antworten auf eine Rundfrage, dahin lautend:„Was hat die Menſchheit durch den Weltkrieg gewonnen?“ Der frühere 1 deutſche Kronprinz beantwortete die Frage wie folgt:„Das 10 Reſultat des Krieges iſt, daß alle Nationen ſich ſo ſtark rüſten wie ſie nur können. Die Lieblingsidee iſt heute die Diktatur. Der einzige Nutzen des Kriegs iſt es, zu zeigen, daß eine ungenügend bewaffnete Nation machtlos iſt.“ Aus Doorn geſchrieben, erklärte Admiral a. D. Rebeur ⸗ Paſchitz unter Betonung, daß er nicht die Meinung Wilhelms II. wiedergibt:„Durch den Weltkrieg hat die Menſchheit nichts gewon⸗ nen, ſie hat alles verloren.“ Leitende Pädagogen Amerikas erklärten faſt einſtimmig, daß der Krieg 3 autokratiſche Regierungsſyſteme vernichtet hat. Die bekannte Führerin der Frauenbewegung, Jane Addams, ſagte:„Der Krieg brachte nichts Gutes hervor, außer der Erziehung des Abſcheus gegen den Krieg vertagung von Rammer und Senat 1 Die Kammer beſchloß mit 346 gegen 110 Stimmen die Ueber⸗ führung der ſterblichen Jean Jaurès ins Pantheon 00 in die Wege zu leiten. Der Sitzung wohnte auf der Parlaments⸗ tebüne der ehemalige deu Reichstagspräſident Löbe bei, deſſen Anweſenheit von den Abgeordneten vielfach bemerkt wurde. Nach der Vertagung der Kammer trat im Laufe des geſtrigen 0 Tages auch eine Vertagung des Senats ein. Beide Parlamente haben nümlich alle der von der Regierung als dringend bezeichneten Vorlagen erledigt. Die Entſcheidung über den Tag des Wieder⸗ zuſammentritts iſt den Präſidenten der beiden Häuſer überlaſſen worden. Sie werden ſich noch während der Londoner Konferenz mit der Regierung darüber verſtän Man hält eine Wfeder⸗ eröffnung vor Mitte September für unwahrſcheinlich. Repko · Statiſie · Die Repko hat wieder einmal eine Statlſtik über ble deut⸗ ſchen Leiſtungen veröfentlicht. 8 letzte Statiſtik ſoll die Leiſtungen bis 30. Juni 1924 umfaſſen. Die e der Repko ſind bekannt. Sie berückſichtigen Ferniß den Vorſchriften des Verſailler Vertrages nur einen Teil der deutſchen Leiſtungn, die Deutſchland in Ausführung des Friedensvertrages zu machen hat. E⸗⸗ hebliche Teile der deutſchen 3 z. B. das geſamte im Ausland liquidierte deutſche Eigentum ſind in den Statiſtiken der Repko nicht enthalten. Nach einer von deutſcher Sekte aufgeſtellten Berechnung haben die deutſchen Leiſtungen wie von Profeſſor Brentanso ein⸗ gehend dargelegt iſt, ſchon am 31. Dezember 1922 44½% Milnarden Goldmarf bekragen. Seit ubſcheuß dieſer Statiſtit hat Deutſchland wellepe er⸗ hebliche Sahleſen ewirkt. Die freiwilligen Leiſtungen, insbeſon⸗ 1¹ Ke dere die Sachlieferungen aller Art und Leiſtungen an England gemäß dem Reparation Recovery Act haben vom 1. Januar 1923 bis 10. Juni 1924 die Höhe von 540 Millionen Goldmark erreicht. Nebenher Hefen die von den Einbruchsmächten im Rheinland und Ruhrgebiet erpreßten N Dieſe Lieferungen können auf an⸗ nähernd eine Milliarde Goldmark geſchätzt werden. Ein im Jahre vom Inſtitute of Economis in Waſhington 0 herausgegebenes Buch über die Zahlungsfähigkelt Deutſchlands be⸗ ziffert bekanntlich die an greifbaren Werten von Deutſchland ſeit dem 10 0 Waſfenftillſtand bis zum 30. September 1922 in Geſtalt von an⸗ 5 kechnungsfähigen Reparationszahlungen gemachten Leiſtungen auf 2 6 Milliarden Mark als Mindeſtbetrag, wobei aber beſonders her⸗ vorgehoben iſt, daß nach Anſich tder Verfaſſer Deutſchland mit Recht 1 den Anſpruch erheben kann, daß ihm noch weitere Beträge gut ge⸗ 8 ſchrieben werden. runden Keynes für die n Zu den gleichen 9 Zelt vom Waffenſtillſtand dis 10. Januar 1 die iriſche Frage Den Blättern zufolge erklärte Maedongld del der Beſprech⸗ zung der iriſchen Lage, die er am Donnerstag vormittag mit 100 den Führern der verſchiedenen parlamentariſchen Parteien hatte, er 600 werde zwecks Regelung der Grenzfragen ein Geſetz einbringen. Sollte es von einem der Häuſer des Parlaments abgelehnt werden, ſo werde die Regierung dem Könige den Rat geben, das Parla⸗ ment aufzulöſen und Neuwahlen ſtattfinden zu laſſen. Dem„Daily Telegraph“ zufolge wird das Geſetz eingebracht, be⸗ vor das Parlament in Ferien geht; die Beſprechung des Geſetzeg ſoll aber erſt nach den Ferien erfolgen. 151 Das programm des griechiſchen Rabinetts AJn der Donnerstag⸗Abendſitzung der grlechiſchen Natlo⸗ nalverſammlung verlas Miniſterpräſident Sofulis das Programm des neuen Kabinetts, in dem er beſonders hervor · hob, daß die Regierung ihre ganze Aufmerkſamkeit auf die Ver⸗ 70 minderung der Ausgaben und die Ausnutzung der wirtſchaftlichen Hilfsquellen Mazedoniens richten werde. Ueber die äußere Politik ſagte Sofulis: Die Hauptſorge der Regierung werde darin beſtehen, gute Beziehungen zu den Feinden von geſtern und allen Nachbarn herzuſtellen und die Freundſchaftsbande mit allen verbün⸗ deten Staaten enger zu knüpfen, an deren Seite man den Weltkrieg 170 geführt, insbeſondere mit dem jugoſlawiſchen Nachbar, wofür das 106 griechiſche Volk nach geſchichtlicher Ueberlieferung ſtets ein Gefühl brüderlicher Zuneigung hegen müſſe.— In der Ausſprache erklärten alle Parteiführer außer Papanaſtaſiu, daß ſie die Regierung unkerſtützen würden. Die Nationalverſammlnug ſprach darauf mit 181 gegen 141 bei 20 Stimmenthaltungen dem Kabinett ihr Ver⸗ tkrauen aus. Im weiteren Verlafu der Sitzung, die ſich bis in 110 die Morgenſtunden hinzog, nahm die Nationalverſammlung einige dringende Geſetze an und ermächtigte die Reglerung, Dekrete zu 15 erlaſſen, die 57 auf beſtimmte Kategorien von Fragen beſchränken. 10 5 Darauf verlagte ſich die Nationalverſammlung bis zum 7 1. Oktober. —94 Ein internatſonaler Bergarbeiter⸗Rongreß tretern ſoll, wie verlautet, die Forderung aufgeſtellt werden, daß die Arbeitszeit der garbeiter für alle Länder nach dem⸗ jenigen Lande geregelt wird, in dem ſie in dem für die Berg⸗ arbeiter günſtig ſten Sinne geregelt iſt. Ferner ſoll ein An⸗ 11 trag betr. eine Aktion gegen eine eptl. Kriegsgefahr beraten werden. Deutſchland entſendet 14 Vertreter zu dem Kongreß. 9 ürbeiterkongreß eröffnet werden. Von den engliſchen Ver⸗ Zaghlul Paſcha in Paris. Der ägyptiſche Miniſterpräfident e iſt geſtern in Paris eingetroffen, wo er eine oche zu bleiben gedenkt. e Afe alen il, le. W 1 Am 4. Auguſt wird in Prag der 27. internationale Berg ⸗ 9 Deutſches Keich Die Gedenkfeier am 3. Auguſt eJ Berlin, 1. Aug.(Von unſerm Berliner Büro.) Bei der Ge⸗ denkfeier des deutſchen Volkes zu Ehren der Opfer des Weltkriegs, die am Sonntag, den 3. Auaguſt vor dem feſtlich geſchmückten Reichs⸗ tagsgebäudes ſtattfindet, wird Reichspräſident Ebert von der Rampe des Reichstaasgebäudes die erſte Anſprache halten. Tannenberg-Gedenkfeier Am 25.—27. Auguſt jähren ſich zum 10. Male die Tage der Schlacht von Tannenberg. Es ſoll daher derer in Dankbar⸗ keit gedacht werden, die damals Oſtpreußen verteidigten und befrei⸗ ten und der unvergeßlichen Toten, ihrer überlegenen Führer und treuen Mitkämpfer. Wie uns von dem Landeshauptmann der Provinz Oſtpreußen mitgeteilt wird, werden die Heerführer von Tannenberg, an ihrer Spitze der Generalfeldmarſchall v. Hindenburg, vom 23. bis 25. Auguſt in Königsberg und am 31. Auguſt auf dem Schlacht⸗ felde von Hohenſtein weilen und an den öffentlichen Feier⸗ lichkeiten teilnehmen, die an dieſen Tagen, zeitentſprechend, in ein⸗ facher und würdiger Form veranſtaltet werden ſollen und über die Näheres noch bekanntgegeben wird. Volksenkſcheid und Achtſtundenkag Wle wir erfahren, ſind die Vertreter der Spitzengewerk⸗ ſchaften aller drei Richtungen, nachdem ſich außer dem Gewerk⸗ ſchaftsring auch die Chriſtlichen Gewerkſchaften unter gewiſſen Vor⸗ ausſetzungen für einen Volksentſcheid über das Waſhing⸗ toner Abkommen ausgeſprochen haben, bereits geſtern vor⸗ mittag zu einer gemeinſamen Konferenz zuſammengetreten. Zweck der Veratungen iſt die Herebiführung einer endgültigen Klärung der Frage des Volksentſcheides nach allen Reichtungen hin, nachdem ſowohl der Gewerkſchaftsring wie der Deutſche Gewerk⸗ ſchaftsbund im Gegenſatz zu den erfien Gewerkſchaften ſich keines⸗ für die Anwendung des Volksentſcheides er⸗ lär n. feine Bewaffnung des Reichsbanners„Schwarz ⸗Rol· Gold [I Berlin, 2. Aug.(Von unſ. Verl. Blüro.) In der Rechtspreſſe wird die Nachricht verbreitet, daß das Reichsbanner „Schwarz- Rot⸗Gold“ nach dem 1. Auguſt bewaffnet auftreten wird. Dazu erklärt der Bundesvorſtand des Reichs⸗ banners, daß ihm zwar von verſchiedenen Seiten durch nationale Kampforganiſationen Angebote auf Kauf von Waffen gemacht wor⸗ den ſeien, daß jedoch der Reichsbanner gemäß ſeinen Statuten ille⸗ gale Bewaffnung ablehne. In einigen Fällen handelte es ſich nach 'ſicht des Bundesvorſtandes um Lockſpitzeleien, um den Ruf des Reichsbanners zu diskreditieren. 8 Die Krife im Ruhrbergban 21 Geſtern nachmittag Eug de den Bergarbelterverbän⸗ den des Ruhrgebiets d reits angeſagte Kündigung der Lohnordnung im Ruhrbergbau zu. Die Vorſtände der Bergarbei⸗ terverbände werden in den nächſten Tagen zu dieſer Kündigung tellung nehmen. Es iſt beabſichtigt, Vorſchläge und Richtlinſen für eine neue Lohnordnung auszuarbeiten. Die Ver⸗ handlungen mit den Zechenverhänden dürften vor Mitte Auguſt nicht zu erwarten ſein. Zürſorgemaßnahmen für die Ruhreiſenbuhner Der 17. Ausſchuß des Reichstages(Rhein⸗Ruhr) hat ſich in der letzten Zeit in mehreren Shemnge, mit der Frage der Für⸗ ſorgemaßnahmen für die heimkehrenden und infolgedeſſen zur Entlaſſung kommenden Ruhreiſenbahner ſowie für die im beſetzten Gebiet ſelbſt entlaſſenen Eiſenbahnarbeiter beſchäftigt. Zu dieſen Beratungen für die von den in Frage kommenden Okganiſa⸗ tionen eingehendes Material unterbreitet wurde, iſt ſowohl der Reichsverkehrsminiſter ſelbſt, wie andere Vertreter ſeines Mini⸗ ſteriums zugezogen worden. Es handelte ſich vor allen Dingen um die Frage der Schadloshaltung, der Wohnungsfürforge und der Aufwerkung der ſeinerzeit gewährten Darlehen und Vor⸗ ſchüſſe an die Ruhreiſenbahner. Der allergrößte Teil der Ruhreiſen⸗ bahner erklärt ſich außerſtande, dieſe Darlehen und Vorſchüſſe zurück⸗ zuzahlen. Wie gemeldet wird, hat ſich die Regierung bereit erklärt, dem Ausſchuſſe in ſeiner am 5. Auguſt ſtattfindenden Sitzung voll⸗ ſtändig neue Richtlinjen für alle dieſe Fragen vorzulegen. Erſt dann wird der Ausſchuß hierzu weitere Beſchlüſſe faſſen. Aet Die Eifenbahnverhandlungen in München Einelne Münchener Blätter melden, daß die Eiſenbahn⸗ verhandlungen in München bisher ergebnislos geblieben ſeien. Andererſeits wird auch behauptet, daß die Verhandlungen als geſcheitert zu betrachten wären.— Dazu hören wir aus guter Quelle, daß in einer Reihe von Punkten bei den Verhandlungen Uebereinſtimmung erzielt wurde. Der endgültige Abſchluß hängt natürlich von dem weiteren Verhandlungsverlauf und dem darin erzielten Geſamtergebnig ah. FN ae Kleine politiſche Mitteilungen „Der Senatspräſident beim Reichsgericht Dr. Schmidt, zu⸗ gleich Vorſitzender des Staatsgerichtshofs zum Schutz der Repu⸗ blik iſt mit Ablauf des Monats Juli in den Ruheſtand getre⸗ ten. Dr. Schmidt iſt dadurch bekannt beworden, daß er die Pro⸗ zeſſe gegen die ſogenannten Kriegsverbrecher in vorbildlicher Weiſe geleitet hat. * ee N der Bayeriſchen Volkspartei. Die Baye⸗ riſche Volkspartei hält ihre diesjährige ordentliche Landesverſamm⸗ kung am 11. und 12. Oktober in Würz burg ab. „Die deutſch⸗iſchechiſchen Hanbelsbeziehungen. Die ſeit dem 18. Jult beſtehenden deutſch-tſchechiſchen Verhandlungen über eine Reihe von Wirtſchaftsfragen ſind am Donnerstag durch die Unterzeichnung eines Protokolls zu Ende geführt wor⸗ den. Die beiden Regierungen geſtatten ſich gegenſeitig für Aus⸗ fuhr einer Anzahl von Waren Erleichterungen zu. * Matteottiprozeß. Wie verlautet, ſoll das Unterſuchungsver⸗ fahren in Sachen Matteotti bis September beendet ſein. Der Pro⸗ zeß würde im November ſtattfinden. » Beilegung des amerikaniſch⸗perſiſchen Zwiſchenfalls. Nach einer Mitteilung des Waſhingtoner Staatsdepartements iſt der amerikaniſch⸗perſiſche Zwiſchenfall e gt worden durch eine Note der perſiſchen Regierung, worin dieſe alle gewünſchten Zu⸗ ſicherungen für den Schutz der amerikaniſchen Bürger gibt. , Buenos Aires, 1. Aug. Eim Großfeuer, deſſen Ur⸗ ſprung auf Brandlegung 99 7277 führt wird, 45 faſt vollkom· men den ſog. anglo⸗ame kaniſchen Schlachthof, der einer der Kiſcheg ſeiner Art iſt. Der Schaden wird auf 5 Millionen Peſos ge Chorzow, 2. Aug. Der Stationsvorſteher von Michalkowitz wurde heute auf dem Wege nach Chorzow von dea Wündenn überfallen und der mitgefuͤhrten Lohngelder in Höhe von 18 000 Zloty beraubt. Die Räuber wurden in er e geſtellt. Einer entkam, der zweite wurde feſtgenommen, während der dritte ſich erſchoß. Die Kugel, die ihn tötete, traf auch eine hinter einem nahen Bretterzaun 25 Frau und verwundete ſie ſo ſchwer, daß ſie bald darauf ſtar b. „Czernowitz. 1. Auguſt. Aus dem Czernowitzer Militär⸗ gefänanis ſind 13 Mitglieder der Räuberbande Niſto⸗ rovici. die ſ. Zt. nach langem und hartnäckigem Kampfe gefangen wurden, auf eine wohl einzig daſtehende Weiſe geflohen. Die 13 Banditen, denen eine große Anzahl von Morden und Raubüber⸗ fällen zur Laſt geleat wird, waren aus Beſſarabien eingeliefert wor⸗ den. Im Gefänanis wurden ſie alle in einer Zelle untergebracht. Dort haben ſie zwei Wachtpochen beſtochen. Eines Tages, morgens 3 Uhr, marſchierten ſie unter Bedeckuna auf die Straße und ver⸗ ſchwanden. Etwa nach einer Stunde wurde die Flucht entdeckt. Die ſofort aufgenommene Verfolagung blieb bis ſetht erfolglos. Sadiſcher Landtag Karlsruhe, 2. Auguſt. (Eigener Bericht) In der geſtrigen Nachmittagsſitzung ſetzle das die Beratung über das Juſtizbudget dos ſprt. Der Präftdent teilt pei Eröffnung der Stzung mit baß 75 Budget fertig beraten werden ſoll. Die nächſte Sitzung wir ſich Montag nachmiktag ſtattfinden. Die Redner möchten möglichſte Beſchränkung auferlegen. Das Wort erhält zunächſt Abg. Schmidt⸗Bretten(D, längeren Ausführungen über die pfrekäre Lage der Rech ofkege, die durch viele neue, aber nicht immer gute Geſetze e gerade erleichtert worden ſei. Der Redner wendet ſich u. a. gee die ungenügende Behandlung der Aufwertungsfrage in dritten Steuernotperordnung, gegen die Zuſammenſetzunge n Wuchergerichte und bedauert das Urteil des Abgeordneten 4 ger über den Hitlerprozeß; er fordert unbedingte Wahr u“ der Unabhängigkeit der Juſtiz. 5 Abs. S neider-Heidelberg(Itr.) tritt für eine Beſſerſer lung der mittleren und unteren Juſtizbeamten ein und gibt füt Hoffnung Ausdruck, daß Baden auch weiterhin muſtergültig den Strafvollzug bleiben werde. 1 Abg. Bock(Komm.) begründet hierauf eine förmliche 9 frage ſeiner Partei, die Erlaſſung der Juſtiggefäurechnungen Gc⸗ kreffend, einen Antrag, dieſe Anfrage wegen der Notlage der 1010 treffenden noch in der laufenden Sitzungsperiode zu beantwo e, und eine zweite förmliche Anfrage, die die Aufhebung des 8 bots des Leſens der Mannheimer Arbeitergeſtin in den badiſchen Gefängniſſen verlangt. Als der Redn von einer Juſtizdirne ſpricht, wird er zur Ordnung gerufen Abg. Weber(D..) bemerkt, daß ſich in dieſen unruhigen läuften Urteile, wie ſie im Hauſe kritiſtert wurden, nicht vermel laſſen. Juſtizminiſter Trunk: Ich danke alken Nednern, die anerkannt haben daß die dadeh Juſtizpflege gut ſel. Die Juſtiz hat Recht zu ſchaffen und 6* rechtigkeit zu üben, indem ſie das Geſetz nach dem Willen des 65 ſetgebers in objektiwer Einſtellung und hoher menſchlicher ſinnung anwendet. Durch den Abbau iſt den veränderten wirtſchaftlichen finanziellen Verhältniſſen Rechnung getragen worden, mit dem ſtreben, den Staatsapparat an ſich zu erhalben. Zum Sühneverfahren bemerkt der Juſtizminiſter, die vorgeſchlagene Einführung von Güteſtellen eher verzögerr vereinfachend wirken würde. Die Urteile der Wiichergerichte in Haginer Kartoffelſällen ſeien nicht ſo ungeheuerlich, wenn 0 +5 im Oktober 1923 Preiſe von vier Goldmark geſo wor ien. e daun 55 Anfrage ommuniſten wegn rhebun ungen„, dem Verbot des Leſens der rie Frbente zeitung in den bädiſchen Strafanſtalten. Im erſten e eine au c e 1 und Be⸗ dah al5 dell und könne keine Ausnahme von den geſetzlichen Beſtimmungen werden, in Fällen von Vermögensloſigkeit könnbe jedoch von 5 Koſtenanſatz abgeſehen werden. Was die Arbeiterzeitung anbettel die Ausführung des Moskauer Programmes ſei, wecdſee iiI!!—— Zeitung in den badischen Gefängniſſen verbieben. Die Beden 9 9 9 Ritter über Mißhandlungen hätten ſich al⸗ wahr erwieſen.. Die dedalte getze danm welter. Wittemamm(81r) gibt fenerg nugtuung darüber Ausdruck, daß der Juſtizminiſter die Vorge gegen die Juſtizpflege zurückgeroieſen habe. Es folgt noch eine A der Frau Unger gegen den 3 218—220, worauf noch eine wort des Juſtizminiſters zu erwarten iſt. 40˙ Die Preſſe ſtellte um 8 Uhr do wun die Beri erſtat tun.g ein Die nächſte Sitzung iſt auf Montag, 30 Min, ng ittags anberaumt. Ut LLetzte meldungen . Hochwaſſergefahr im baueriſchen Oberland fl. München, 1. Aug. Die Iſar ſtieg auch am geſtrigen 200 nerstag unaufhörlich weiter, ſodah— Flu ſetzte nem Slg, leicht und bereits die Höhe von 4,5 Metern überſchritten gat, luten führen eine— 1 entwurzelter Bäume und Wirtſchaleh räte mit ſich. An verſchiedenen Stellen mußte die Feuer w Stützungsarbeiten an den Betonmauern ausführen. die Wie die„München⸗Augsburger Auend eitung“ hört, olleg Pfeiler der etwa 38 Meter hohen aren ſeloher gah über die die Eiſenbahnlinie München⸗Sch 12 eht, vom Z waſſer unterſpült worden dand Eine Kommf on der eſ ſah 5 Unterſuchung der Fundamente der Brücke nach eſſelo egeben. erlin, 2. Aug. In der vergangenen Na men der i lichen Delegakur in Berl gl ſchwerer Einbruch verübt. Die Diebe ſind mit Hilfe einer leiter in den Kaſſenraum eingedrungen, haben den Geldſchran albel allen Mitteln moderner Einbruchstechnit 4 7 und die G G t wurde in den 0 a. die für die Gehaltszahlung an die Geiſtlichen bereitlagen, 9 ſ Ueber die Höhe der entwendeten Summe hat ſich bisher noch ermitteln laſſen. 210 Danzig, 1. Aug. Der italieniſche achtkreuger 45% Mirabeklo“ iſt, von Libau kommend, in Danziger fen 1 e e Geſtern mittag ſtattete der Komman 40 U Schiffs dem Präfidenten des Rats einen Beſuch ab, der im 8 des Nachmittags erwidert wurde. eit Salnt Zohns(Reufundland), 2. Aug. Die Ardeiter, Pie neue Papiermühle an der Weſtküſte errichten und die zurzeit le Lohnerhöhungen ſtreiken, haben an den Miniſterpräſidenten te. phiert, ſie würden die Bauten zerſtören und die Wälder zünden, wenn nicht die Forderungen erfüllt würden. Auf Anſoknz hat die Regierung ein Krlegsſchiff an Ort und Stelle geſal Nachtrag zum lokalen Teil e Hochwaſſer des Nedars. Der Waſſerſtand des Necor durch das anhaltende Regenwelter in— ilbronner Gegend den ſehten Tahen gußerordentlich ſtark geſtie gen der Nacht vom 31. Jull auf 1. Auguſt ſtiegen die Waſſermaſſen g .72 auf 5,55 Meter. Heute früh iſt der Flugz, der das ganze land überſchwemmte, auf 5,50 Meter zurückgegangen. Nil, Verbot der ⸗Arbeſterzeitung“. Durch— 1% ſteruums des Innern wurde geſtern die kommuniſtiſche„Arbe 01 de 15 in Mannheim gemäß der Verordnung des Neig he zenten über deß, mitttäriſchen Ausnahmezuftand und die Au d ſtaatsfeindlicher Beftrebungen verboten. Ddas Blatt war uge kober bereits einmal verboten geweſen und hatte ſpäter ehegelee hung nochmal warnung mit der Andro iger U geh Bel der Hehe, die das Blatf in der jüngſten Jeit zwſeder anbe hat, war das Verbot vorauszuſehen. Man muß ſich nur w daß die Behörden ſo lange zugeſehen haben. *Perbot von Demonſtrationszügen. Die erläßt 5 Warnung: Von kommuni abſichtigt ſein, im Anſchluß an eine Verſammlung am Sonneeg wil mittag einen Demonſtrationszug zu veranſtalten. 67000 nochmals darauf hingewieſen, daß ſolche Demonſtrat en uee 1 ſind und daß Veranſtalter und Teilnehmer an ſolchen Umz N ſtrafbar 15 75 Die Polizei iſt angewieſen, mit allen, teln die Einhaltung des Verbots dupchzufüh ee *Flugzeuglandung. Donnerstag mittag landete an der 54 d. ſvite ein Dornierwaſſerflugzeug und fuhr von e J% Rhein aufwärts in den Luitpoldhafen in Ludwigshafen, um 0 Mineralölwerken Rhenania.⸗G. Benzin zu tanken. Na nahme des Betriebsſtoffes flog das Flugzeug nach London ⸗ 100 tizeidirerſ fean Seite ſolge Bord befanden ſich 5 Perſonen. Führer des Flugzeuges war Locatelli, ein Mitglied des ftaltenſſchen Nabn—— — be. e 2 2 — — — * 58 — — —— — Somstag, den 2. Auguſt 1924 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 355 wirgchanices ond Serlalte Der Niedergang des Fremdenverkehrs im beſetzten Gebiel bei Der Rheiniſche Verkehrsverband hatte Mitglieder 55 Verwaltungsrats und Vertreter des Hotelgewerbes und des —8 utzverbandes der Bäder des beſetzten Gebietes nach Mehlem en. wo in einer Ausſprache die Lage des Fremden⸗ Der dehrss in den rheiniſchen Gebieten behandelt wurde. 85 Fremdenverkehr in den beſetzten Gebieten hat infolge des rigo⸗ 15 gehandhabten Syſtem⸗ des Einreiſeſcheins empfindlich gelitten 9 don dem Geſchäftsführer gegebener Vericht, der ſich auf eine Wainane bei den Städten, Gemeinden, Kurorten und Badever⸗ ungen ſtützte, zeigte ein überaus trauriges Bild des einſt blühen⸗ Verkehrs am Rhein. die ungünſtigſten Ziffern wieſen 1 rheiniſchen Bäder auf; etwas günſtiger ſind die Verhält⸗ ſſe in den Städten und in einigen Sommerfriſchen. Im Durch⸗ nitt! beträgt die Befucherzahl etwa ein Drittel des Verkehrs vom hre 1913. Die Veſucher aus den unbeſetzten Gebieten machen 10—10 Prozent aus. Von den Pertretern des Gaſthofgewerbes rde auf die verkehrsfeindlichen Wirkungen der hohen Son⸗ 25 abe ueen hingewieſen. die unter allen Umſtäden abgebaut öl en müßten. Man war einmütig der Meinung, daß nur eine 3 lige Verkehrsfreiheit zwiſchen dem beſetzten keb dunbeſetzten Geblet eine Veſſerung des rheiniſchen Ver⸗ rs bringen könne. Eine Anregung die geſammelten Unterlagen 50 in Betracht kommenden Reichs⸗ und Staatsſtellen zu überreichen, urde zum Beſchluß erhoben. Keligion und Jugend Von Lic. Erich Stange, Reichsjugendwart Auf den erſten Blick ſcheint es ein recht un gleichartiges Zwie⸗ 91denn, das da in der Ueberſchrift nebeneinander läuft.. Reli⸗ ition Iemajeſtätiſch, den brokatenen Mantel jahrhundertealter Tra⸗ greit um die Schultern, den Blick verloren in weltweite Fernen, Und dar ſie umher, ganz Autorſtät, ganz Geſchichte ganz Ehrfurchti Blu aneben— die Jugendl Dieſer Springinsfeld, der an jeder me am Wege ſtille ſtehen möchte und jeder Würde ein Schnipp⸗ chen ſchla N 3 1 gt,— dies gärende, brodelnde Ungeſtüm, ganz Gegenwart und ganz Zukunft. gef e 50 Und nun iſt heute doch das Merkwürdige zur Tatſache gewor⸗ Juge 8 es gehört geradezu zu den beſonderen Kennzeichen der 7i bewegung unſerer Tage, daß Jugend und Religion me künde n. Vielleicht war es zunächſt da und dort nur erſt Ge ein leichtes Spiel mit ernſten Dingen, etwa auch ein äſthetiſches Nyſtit an feierlichem Rhythmus weltverlorener Stimmung und weit n was Jugend zur Religion führte. Aber ſchon iſt es heute Juge 20 als dies. Schon wird in weiten Kreiſen der bewegten Wucht unſerer Tage die Frage nach Gott wieder in ihrer ganzen tarke empfunden, und mikten unter den vielen Fähnlein zieht eine robl ar bewußt chriſtlicher Jugend, die bereits wieder, über ewi ematik und W den en e den feſten Boden fallser Erfahrung unter den Halen fühlt. Gründlich vorbei ſeden⸗ das darf man ohne jede Schönfärberei ſagen— iſt die Zeit, de nges Blut mit vorwitziger Gedankenloſigkeit die Dinge der Reli⸗ „Welrgſch, zum alten Eſſen überlebter Traditſon warf oder die woßlfrätſel“ mit einem Buche für 1,80 Mk. ein für allemal erledigte, wurde das noch nicht einmal wirklich geleſen und verſtanden einer ½% o man heute noch da und dort nach dem üblen Vocbild — älteren Generation unter den Jüngern die Neigung fände, aus 05 bch rliiſcher Einſtellung heraus an der religiöſen Frage grundſätz⸗ da kenbeizugehen oder ſie als„das Opium der Völker zu behandeln, trägt di Storrag an ſſch eeee uwerkennbar etwas Greiſenhaftes und da, man darf noch mehr f ſagen: Es fehlt nicht an Anzeichen da⸗ Ageh im Erlebnis der 383 unſerer Tage geradezu etwas her⸗ wir eg wie eine neue Verjüngung des alten und— geſtehen Zeit es— oft etwas müde gewordenen Chriſtentums unſerer don; gend bringt auch zu der Frage nach der Religion etwas über 1 Radikalismus der Tat mit, der gelegentlich wohl blaſſer s Ziel hinausſchießt, der aber jedenfalls aus dem Lande deil Sbekulatien in durchblutetes Leben hineinführt. Wer Gelegen⸗ D 5 t hat, das Leben der großen evangeliſchen Jugendverbände Vor 17 ands zu beobachten, und zwar nicht nur dort, wo ſie wie im lichten de in Dresden oder Halle zu Zehntauſenden vor die Oeffent⸗ deiten“ traten, ſondern vor allem auch auf ihren intimeren„Frei⸗ wie die der welß: Es iſt in dieſem jungen Ehriſtentum, in der Art, benske Jugend mit der Bibel umgeht, oder den Fragen des ſozialen un 2 Gibenuberſtedt, oder auch den Kampf gegen den Schmutz und Ta.leßſtadtkultur aufnimmt, etwas von einer ſeltſamen Glut mutet. tenfreudigkeit— etwas, was uns eigen urchriſtlich an⸗ Und iſt 3 Jugen iſt es denn ſchließlich ſo verwunderlich, daß ſich die beiden, ſche lind Religion, gefunden haben? Oder iſt es nicht ſo, daß den 15 igion immer etwas von ſenem Radikalen an ſich trägt, das fein: Wa Menſchen ſo ſtark anzleht? Eichendorff ſagt einmal ſehr anderss as iſteigentlich Jugend? Doch im Grunde nichts als das noch geſunde und unzerknitterte, vom en Treiben der Welt noch unberührte Ge⸗ Freiheit und Unendlichteit der gebensauf⸗ ſen aher iſt die Jugend jederzeit fähiger zu entſcheidenden Ent⸗ aunnd Aufopferungen und ſteht in der Tat dem Himmel näher Erntefeſtſpiele Das Ernt d 1 N 2 Ninfi run tedankfeſt hat in Deutſchland ſeit der Einfüh⸗ nonmess Chriſtentums im weſentlichen kirchliche Formen ange⸗ heren N. wvenn auch überall auf dem Lande noch die Reſte der frül⸗ Anſtigen glchs: vorhanden ſind, mit denen man den Göttern den ie G usfall der Ernte dankte. Bei den Naturvölkern haben 5 rntefeſtſpiele bis heute ungeſchwächt erhalten. Das iſt 8 natürlich, denn bei ihnen ſpielt der Ausfall der Ernte 5 Wenplgesonl⸗ als bei den Kulturvölkern, die der Mehr⸗ e ru u mi usſaat und Ernte Naen noch unmittelbare Berührung mit an„Unibeentedankfeſte der Naturvüölfer ſchildert Dr. H. Dam m Vewohnern um in anſchaulicher Darſtellung. Er beginnt mit den ceisernte Bor nieo, die vornehmlich Reis bauen. Iſt die Erntefeſt eendet, ſo feiert man das„Dangei“, das eigentliche Schweineff Es währt mehrere Tage; dabei iſt der Tag des ſchmaus eiſcheſſens“ beſonders wichtig. Dem großen Feſt⸗ Reihe Veranſtaltungen voraus. So treten eine 0 ehen eine „B. die ju an. Danhngen Männer des Dorfes zum öffentlichen Ringkampf ſwringen. ef beluſtigt man ſich mit Welllaufen, Weit⸗ und Hoch⸗ Au eſonders iſt das letztere ſehr heliebt. bewerfen ſich weiter öſtlich von Borneo gelegenen Inſel Ceram linge And d Maisfeſt, das nach der Ernte ſtattfindet, Jüng⸗ dieſe. Gel Jungfrauen mit Maiskolben und beſpritzen ſich bei * kräftig mit Waſſer. wir i—5 indoneſiſchen Bevölkerung verwandtes Element finden inſellandes“ aſelreichen Ozeanien. Vei den Bewohnern des„Viel⸗ jeſtſpiele wie bolyneſiern, waren faſt die gleichen Ernte⸗ zuf ihrer Weitudtauf Vorneo üblich. Als Eook und Forſter 1773 dennten ſie die uſegelung die Tongainſeln längere geit anliefen, kluf einem graß eingeimiſchen Ernteſeſtlichkeſten genau beobachten. Or 0 eee Platz waren von den Eingeborenen zwei 9 Me⸗ 8 bfer für ihre iden aus Feldfrüchten aufgeſtellt worden, wohl ein di ie Feierlichteitend und Regengott Alo⸗Alo. Eingeleitet wur⸗ Fre mehre eiten durch Ring⸗, Fauſt⸗ untz Keulenzweikämpfe, re Stunden d 80 i v auerten. Im Anſchluß daran wurde die gerufen un entegottes, dargeſtellt durch ein junges Mädchen, an⸗ Ugemeiner Fauf Fruchtbarkeit gebeten. Den Abſchluß bildete ein en wohnend auſtkampf, bei dem die auf der Nordſeite der Inſel un Stammesdlkerung gegen die auf der Sübſeite chaften Jolf. ell, w kämpften. Häuptlinge und Könige nahmen ganzen Feſtes och dieſe Zeremonie mit der wichtigſte Teil des bei dere in Amerika ſind die Ernt n Si rntedankfeſte bekannt. Ware Sioux⸗Indianern Nördamerikas die Farboffen als das müde, abgenutzte Alter. Daher legt ſie ſo gerne den unge⸗ heuerſten Maßſtab großer Gedanken und Taten an ihre Zukunft. Was Wunder, daß wir dann oft genug gerade auch im Auge des jungen Menſchen etwas von jenem ſeltſamen Blick fanden, der über Jahrtauſende und Welten hinweg die Ewigkeit ſucht.—— epd. Städtiſche Nachrichten Zum 3, Auguſt Zehn Jahre Krieg ſind über uns hingegangen, in denen tief⸗ ehende Veränderungen unſer Volkstum beſtürmt, unſer er⸗ ſchnttert haben. Einig zogen Deutſchlands Söhne hinaus, die Gren⸗ zen, den ihres Vaterlandes zu verteidigen. Einig ſtanden die Maſſen, Männer, Frauen und Kinder drinnen im Lande hinter ihnen. Lange, jahrelang widerſtanden die Mauern draußen und drinnen den furchtbarſten Stürmen; dann bröckelte ein Steinchen, ein winzig kleines ab, und— weiter fraß das Gift, langſam, zu⸗ erſt unbemerkt, bis ſchließlich der Damm an einer Stelle brach. Und der Schlamm von Verleumdung, Feigheit, Mangel an Entſchlußtraft und Gleichgiltigkeit brach herein und flutete über die hin, die ihn zu hemmen verſuchten. Die Mauern, mürbe geworden, wankten, brachen an verſchiedenen Stellen. Ein ſinnloſes Toben gegenein⸗ ander begann auf dem Trümmerfeld, und leicht wurden wir eine Beute der Feinde. Am morgigen 3. Auguſt eint ſich das deutſche Volk zu einer Gedenkfeier für die Opfer des Weltkrieges. Ge⸗ denken wollen wir der Toten, der im Weltkriege gefallenen Söhne unſeres Volkes. Gedenken wollen wir all derer, die im Weltkrizge und bis in dieſe Tage hinein für Deutſchlands und Wohlfahrt gekämpft, gelitten und Opfer gebracht haben, der Krie sbeſchädigten und Hinterbliebenen, der Kolonial⸗ und Auslandsdeutſchen, die, ein kleines Häuflein, bis zuletzt ausgehalten haben im Kampf und da⸗ nach alles, was ſie hatten, dem Vaterlande opfern mußten. Ge⸗ denken wollen wir aller Deutſchen, die heute 5 der neuen Grenzen leben und für ihr Deütſchtum kämpfen. Gedenken wollen wir nicht zuletzt all der ſtillen Kämpfer im Lande, die in dieſen zehn furchtbaren Jahren Hungerblockade und Nachkriegselend mutig er⸗ tragen haben, die ein Opfer jener brutalen„Kriegshandlung ge⸗ worden ſind, aller, die ſich einen in dem Gedanken für „Volk, Freiheit und Vaterland“. Eine aele des deutſchen Volkes! Zum erſten Male wohl ſeit jener unglückſeligen Revolution findet ſich das deutſche Volk mit der Regierung, alles was deutſch fühlt und für ſein Vaterland lebt und gluͤht, zu ſolchem Tun zuſammen, findet ſich über alle Klaſſen⸗ und Parteigegenſäte hinaus in ſtolzer Trauer und dem Bewußtſein engſter Zuſammengehörigkeit aller Deutſchen, findet ſich in dem ge⸗ meinſamen Fühlen aller chriſtlich Geſinnten, die über ihrem Geſchick ſtets das Walten einer 4 7575 Macht ſehen und verehren.— Wir haben es in den letzten Jahren immer wieder erkennen müſſen, wie Gleichgültigkeit und Uneinigkeit in unſerem Volke die beſte Waffe ür unſere Gegner waren. Gewiß, beide werden nie auszurotten ein, und die Zahl derer, die auch ſeit 1914 nichts begriffen und nichts gelernt hat, denen es genügt, daß ſie beſtehen können, wenn auch ohne wirkliches Leben, wird nie verſchwinden. Aber der ent⸗ ſchloſſene Wille derer, die auf die Zukunft unſeres Vaterlandes, ihrer ſelbſt und ihrer Kinder nicht verzichten, ſich nicht ingerlich beſiegt eben wollen, wird das Schickſal Volkes entſcheiden. Wenn 55 ſich an dieſem Tage bewußt zuſammenſchließen, von dem ſtarken illen beſeelt, die Einheit unſeres Volkes gegen die Widerſacher draußen zu ſtärken und zu feſtigen, dann können wir hoffnungsfroh in die Zukunft ſchauen. Ernſt und ſchwer liegt ſie heute noch dor uns, aber in unſere Hand iſt es gegeben, dem leuchtenden Ziel ent⸗ gegen zu ſtreben. Unſer iſt die Entſcheidungl Aus der Staoͤtratsſitzung vom 31. Juli 1924 Jür den Bezirksfürſorgeverband Mannheim⸗Stadt und für das Stadifugendamt werden Satzungen erlaſſen, die ſich aus den neuen Vorſchriften Heraufſetzung der Mieten verurſacht wurde. Die Verbilliauna der Ernährung um 1,5 im Laufe des Berichtsmonats flel natürlich bei der aroßen Bedeutung, die die Ernährungskoſten mit rund 50 2 der Geſamtlebenshaltunaskoſten beſitzen. die Mietsſteige⸗ runa ſtark abſchwächend ins Gewicht. Ferner trug die recht er⸗ hebliche Senkung der Bekleidunaskoſten um.,6 27 — wennſchon in Hinſicht auf ihre geringere Anteilsziffer(mit ca. 10% von insgeſamt) in nicht ſo erheblichem Maße— dazu bei. daß die Steigerung der Wohnunaskoſten zum aroßen Teil aufgewogen wurde. Die wachſende Bedeutung der Miete im Rahmen der geſam⸗ ten Haushaltsberechnung wird bereits daraus erſichtlich, daß der Anteil der Wohnunaskoſten von 11.2 den geſamten Le⸗ benshaltunaskoſten im Juni auf 15 im Juli hinaufgegangen iſt, nachdem er im März nur 7,3 und im April und Mai gleichfalls 11.2%% ausgemacht hatte. Der Lebenshaltunagskoſteninder der„In⸗ duſtrie⸗ und Handels⸗Zeituna“ aina von 115,0 auf 117,4 5 der Vor⸗ kriegsbaſis 1913/14 100 um 2,1 hinauf. Oertliche Erholungsfürſorge Mannheim 1924 Das Städt. Nachrichtenamt teilt mit: Leider kann auch in dieſem Jahr nur ein Teil der dringend erholungsbedürftigen Schul⸗ und Kleinkinder in Erholunasheimen untergebracht werden. Beſonders ſchnell waren die Plätze für Auauſt und September beſetzt. So war es. auch in dieſem Jahr wieder eine dringende Notwendiakeit. ört⸗ liche Erholunasfürſorage als Erſatz heranzuziehen. Schon im Juli waren etwa 60 Kleinkinder auf der Rennwieſe. Vom 4. Auauſt bis 6. September ſollen nun etwa 430 Schul⸗ und Klein⸗ kinder auf fünf in anerkennenswerter Weiſe zur Verfüaung geſtellten geeianeten Plätzen Erholung finden. Es ſind dies der Turn⸗ und SpielplatzZ des Turnvereins 1846. die Anlagen des Rennvereins, der Platz des Sonnenbadvereins, der Fröbelſche Kindergarten im Krankenhaus und der Schulkindergarten N 6, 9. Hier werden die Kinder— neben reichlicher Ernährung— Luft⸗ und Sonnenbäder unter ärzt⸗ licher Aufſicht nehmen. Liegekuren machen und im fröhlichen Spfel ſich tummeln. Auch bei ungünſtiger Witteruna iſt für geeianete Un⸗ terbrinaung geſorat. Ein Sonderwagen der elektriſchen Stra⸗ ßenbahn fährt von der Elfenſtraße durch die Breiteſtraße über Tatter⸗ ſall nach der Nennwieſe. In ihm können die kleineren Kinder, die nicht laufen können. nach dem Fröbelkindergarten im Krankenhaus, nach dem Schulkindergarten N 6, 9, nach der Rennwieſe und nach dem Sonnenbadplatz fahren geaen Entrichtung von je⸗ weils 20 Pfa. für Hin⸗ und Rückfahrt.(Konnten denn den Kin⸗ dern die Fahrkoſten nicht erlaſſen werden? Schriftl.) Für Begleitung im Straßenbahnwagen iſt geſorat Leider konnte nicht allen Anträ⸗ gen auf Unterbrinaung bei der örtlichen Erholungsfürſorge ſtatt⸗ gegeben werden. Selbſlverſchuldete Unfälle auf der Eiſenbahn Die Unfälle von Reiſenden infolge eigener Unvorſichtigkeit nehmen in letzter Zeit erſchreckend zu. Im Bezirk der Reichsbahn⸗ direktion Berlin ſind dadurch in den letzten 6 Wochen 66 Reiſende zu Schaden gekommen. Beim unbefugten Betreten der Bahnan⸗ lagen ſind 5 Perſonen, davon 3 tödlich, verunglückt, 50 Perſonen haben beim Aufſpringen auf fahrende Züge oder beim vorzeitigen Abſpringen teilweiſe re Verletzungen erlitten. Von drei ange⸗ trunkenen Reiſenden, die beim Hin⸗ und Hergehen auf dem Bahn⸗ ſteig dem Zuge oder der Bahnſteigkante zu nahe kamen, iſt einer tödlich verunglückt, gleichwie ein Reiſender beim Fahren auf dem Trittbrett. Vier Reſſende erlitten durch unvorſichtiges Zuſchlagen der Abteiltüren durch Mitreiſende Verletzungen, zwei Perſonen fielen beim Herantreten an die Bahnſteigkante kurz vor Einfahrt eines Zuges ins Gleis, konnten indes durch Eiſenbahnbedienſtete mit eigener Lebensgefahr gerettet werden. Ein Reiſender wurde vom Publikum beim Anſturm auf einen einfahrenden Leerzug auf das Gleis gedrängt, ſchwer verletzt und dabei noch ſeines Handge⸗ päcks beruubt. Alle dieſe Fälle ſind auf eigene Unvorſichtig⸗ keit der Mitreiſenden zurückzuführen. Es kann daher nicht eindringlich genug darauf werden, bei Benutzung der über die benerat e und aus dem Reichsſugendwohlfahrtsgeſetz Eiſenbahn die beſtehenden Vorſchriften zu beachten, die nötige Vor⸗ itt ſtim des Bü 5„ſicht zu üben und den mündlichen Anordnungen der Bedienſteten zu 5 Nen wid de Benenmen er göegeeſe lc ſolgen. Notwendig iſt aber auch die Rücgſtchemehme der Neiſenden Die geburkshilflich⸗ganäkologiſche Abteilung des Krankenhauſes ſoll durch einen Anbau erweitert werden, weil die vorhan⸗ denen Räume dieſer Abteilung den Bedürfniſſen nicht mehr genügen. Ferner wird die Anſchaffung von weiteren 120 Kranken⸗ und Per⸗ ſonalbetten nebſt Zubehör für das Krankenhaus beſchloſſen. Die Zu⸗ ſtimmung des Bürgerausſchuſſes hierzu bleibt vorbehalten. Errichtung von 28 Wohnungen Zur Ausfüllung einer Baulücke ſollen an der Kronprinzenſtraße 3 Wohnhäuſer, enthaltend 28 Wohnungen, errichtet werden. Die Zu⸗ ſtimmung des Bürgerausſchuſſes wird eingeholt. die Lebenshaltungskoſten im Monatsdurchſchnitt Jull Verbilliaung der Ernährung und Bekleidung— Steigerung der Wohnungskoſten Im Veraleich zum Juni hat ſich im Durchſchnitt des Juti (aus 27 Tagesnotierungen errechnet) eine Erhöhung der Le⸗ Mais reif, ſo wurden eifrig Vorkehrungen zum Sommerfeſt ge⸗ troffen. Einladungen in Form von Tabaksbündeln wurden an die befreundeten Stämme überſandt. Im Mittelpunkt der ganzen Feier ſtanden auch hier wieder die athletiſchen Spiele, beſonders das Ballſpiel. Das Spiel wurde ſtets zwiſchen 2 verſchiedenen Stämmen ausgetragen, auf deſſen Ausgang die Zuſchauer hohe Wetten abſchloſſen. Die ſtärkſten Männer ſtellte man in der Mitte auf, die Schnelläufer wurden ganz nach hinten verwieſen. Der Medizinmann trat in die Mitte des Platzes und warf, nach⸗ dem er ein kurzes Gebet an den großen Geiſt gerichtet hatte, den kleinen ſchwarzen Ball in die Luft. Unter Kriegsrufen ſuchte nun jede Partei den Ball in der Luft zu fangen. Alle dieſe Ernteſpiele haben zum großen Teil ein recht ſport⸗ mäßiges Gepräge angenommen und dienen zur Beluſtigung der Zuſchauer. ie ſich jedoch an der Hand von Parallelerſcheinun⸗ gen nachweiſen läßt, war die urſprüngliche Beſtimmung der„Feſt⸗ ſpiele“ eine andere. Die allgemein geübte Sitte des Beſprengens mit Waſſer iſt z. B. nichts anderes, als ein ſogenannter Analogie⸗ zauber. Der von e ee erfaßte Menſch glaubt da⸗ mit den Regen herbeizaubern zu können. Dieſe— monie findet ſich noch heute auf dem Balkan, ja ſie wird heute noch— wenn auch nur als Beluſtigung— in unſerer deutſchen Heimat vorgenommen. Mit den Säbel⸗ und Stockzweikämpfen iſt es, nicht anders, wenn ſie auch heute nichts anderes als Sport⸗ ſpiele darſtellen. In der Menſchheit findet ſich jedoch die weitver ⸗ breitete Sitte, ſich zur Saat⸗ und Erntezeit mittels Stock⸗ und Rutenſchlagens Wunden beizubringen. ieſer Schlag mit der „Lebensrute“ war früher auch in Deutſchland üblich, und unter den Naturvölkern iſt er heute noch gebräuchlich. Dabei wird mit⸗ unter großer Wert darauf gelegt, daß das Blut in Strömen am Körper herabfließt. Blutlaſſen, ſei es durch Rutenſchläge oder durch Selbſtverſtümmelung hat nach dem Glauben vieler Natur⸗ völker eine günſtige Wirkung auf das Wachstum, es erhöht die Fruchtbarkeit. Es liegt nun die Möglichkeit vor, daß ſich aus der⸗ 18 Peinigungen mittels Rutenſchlägen im Laufe der Zeit ſpieleriſche Zweikämpfe entwickelt haben. Anders liegen die Dinge vermutlich beim Ringkampf und an⸗ deren athletiſchen Spielen, wie ſie zur Ernte auf Borneo und Tonga beiſpielsweiſe gepflegt werden. Wenn wir uns vergegen ⸗ wärtigen, welch kampfluſtiges Volk die Malaien und Polyneſier ſind, ſo wird es uns nicht wundernehmen, wenn bei dem Ueber⸗ fluß an Nahrung, der Anweſenheit vieler fremden Gäſte eine Stimmung geſchaffen wird, aus der heraus ſich leicht Kampfſpiele entwickeln lönnen. Gewiß können derartige Spiele auch zere⸗ moniellen Charakter beſitzen. Bei den Azteken in Mexiko fanden zur Erntezeit Ringkämpfe ſtatt, die den Kampf der jungen Pflan⸗ zendämonen gegen die alten verſinnbildlichen ſollten. Von dem benshaltunaskoſten um 2,1 7 vollzogen. die durch die aufeinander zu der Perſonen, die dagegen verſtoßen, vom Publikum ſelbſt angehalten werden müſſen. der himmel im Auguſt Die Sonne tritt am 23. Auguſt in das Zeichen der Jungfrau und erleidet am 30. eine in Mitteleuropa nicht ſichtbare ſeilweiſe Verfinſterung, die nur im ſüdlichen Teil des Ozeans beobachtet werden kann. Der Mond ſteht am 8. im erſten Viertel, wird bei Vollmond am 14. völlig verfinſtert, erreicht am 22. das letzte Viertel ſeiner Bahn und e. ſeinerſeits, wie eben er⸗ wähnt, die Sonne am 30. Ueber ſeine bedeutſame totale Ver⸗ finſterung von 8 Uhr 31 Min. bis 10 Uhr 9 Min. werden wir Näheres berichten. Die Zuſammenkünfte des Mondes mit den großen Planeten treffen auf folgende Tage: Mit Merkur am., mit Saturn am., mit Jupiter am., mit Mars am 15., mit Venus am 26.(Bedeckung!) Unter den großen Planeten kann Merkur während ſeiner größten öſtlichen Ausweichung am 15. mit Hilſe eines Opern⸗ nordamerfkaniſchen Ballſpiel, das aus den füdlicheren Kulturläg⸗ dern ſtammt, wiſſen wir mit Beſtimmtheit, daß es eine religiöbſe war, durch die man den ſegensreichen Sonnenlauf gur rſtellung brachte. Der Ball ſtellte die Sonne dar. der Dresoͤner Fwinger in Gefahr Unſer Dresdner Kunſtberichterſtatter ſchreibl: Der Dresdner Zwinger, das einzigartige Beiſpiel unter den Bauwer⸗ ken Europas, das den maleriſchen Stil dekorativer Plaſtit mit höchſter Anmut und geiſtvoller Spielerei in den Dienſt der Archi⸗ tektur ſtellt, Raumſchönheit und Zweckgeſtaltung vereint und künſt⸗ leriſche Geſchloſſenheit erreicht, iſt in Gefahr. Der Fluch der flüchti en Bauart der Zeit Auguſt des Starken wirkt ſich aus. Schlechtes Baumaterial und die Eile, mit der die genialen Rieſen⸗ bauten entſtanden, machen das Werk vergänglich. Eine giganti⸗ ſche Bauſchöpfung iſt dieſer Feſtplatz mit Galerien. Erholungs⸗ räumen und Liebestempeln, der Ausdruck der Lebens⸗ und Feſtluſt der Barockzeit. Und auch der verſteinerte“ Rauſch Daniel Pöp⸗ belmanns ſinkt dahin. Die hiſtoriſche Stätte iſt dem Verfall geweiht. Eine Liheugg des Oberbaudirektors Koch, auf deſſen Betreiben das Reich 1925 eine Baulotterie genehmigte, die eine Million Mark aufbringen ſoll, zeigte die Verheerung in erſchrecken⸗ dem Umfang, die die Witterung auf den weichen Sandſtein aus⸗ übte, zum andern die Maßnahmen, die das Bauwerk retten ſoll⸗ ten. r luftdichte Oelanſtrich ließ unter ſeinem unkünſt⸗ leriſchen Gewande den Sandſtein nur noch ſchneller verwittern. Das Mauerwerk iſt zerfreſſen, das feine Zierwerk zerbröckelt, anze Figuren ſind vom Dache herabgeſtürzt, Faſt kein„ na⸗ ment, das die Freude und den Ruhm Auguſt des Starken künden ſollte, iſt unverſehrt geblieben. All die Geſtalten der ythologie in ihren genialen Motiven ſehen wie zerfreſſene Mumien aus. Blendwerk! Man denkt, alles iſt aus einem Stück, maſſiv und ſtark, und man ſieht Flickwerk, mit Gips, Holzdielen oder Eiſen⸗ bänder gebunden. Nun hofft man mit Unterſtützung des ſächſiſchen Staates und des Reiches der Lauheit, die ein Kulturwerk alen ließ, zu be⸗ gegnen. Profeſſor Wrba iſt als Hüter dieſes Heiligtums der Kunſt erloren worden, er hat einen Stab tüchtiger Bildhauer ge⸗ wonnen, die mit Stilgefühl und Phantaſie an das Werk der Wie⸗ dererneuerung und Erhaltung gehen. Fehlende Teile werden nach⸗ gebildet, neu eingeſetzt, verwitterte werden durch Punktierung, Reſ⸗ nigung und Abreiben wieder hergeſtellt. Man hofft, durch Ver⸗ miſchung von Cottaer Sandſtein und Elbſandſte in dem Zerfall zu begegnen und der Nachwelt das genialſte Werk Pöppelmanns, das Symbol ſeiner Zeit, zu erhalten. Johannes Reichelt 4. Seite. Nr. 355 Maunheimer General⸗Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) Samsfag, den 2. Auguſt 1924 glaſes am Abendhimmel aufgeſucht werden. Die Bedingungen ſind Allerdings nicht beſonders günſtig. Saturn in der Jungfrau geht Ende des Monats ſchon um 79 Uhr unter. Auch hier ſind die Be⸗ obachtungsbedingungen nicht mehr lohnend. Dagegen iſt Jupiter Mitte des Monats noch bis gegen 11 Uhr im Südweſten aufzu⸗ ſuchen. Mars, der am 23. der Sonne gegenübertritt, feſſelt ſeit Wochen das Intereſſe aller Sternfreunde. Venus erreicht um den 7. Aug. ihren größten Glanz am Morgenhimmel und bietet donn einen prachtvollen Anblick dar. Der geſtirnte Himmel iſt im Auguſt arm an hellen Sternen. Bootes mit Arcturus ſteht noch hoch im Weſten, daneben, mehr nach dem Meridian hin, die Krone mit Gemma. Am frühen Abend geht die Leyer mit Wega durch den Meridian, dem Zenit ziemlich nahe. Zwiſchen Krone und Leyer haben wir den Herkules und darunter den ausgedehnten Schlangenträger Ophiuchus und die Schlange. Auch der Skorpion iſt noch tief unten am ſüdlichen Horizont zu fin⸗ den, kenntlich durch den hellen und ſtark roten Antaras. Etwas ſpäter iſt der Schwan mit Deneb und der Adler mit Atair im Meridian, beide gehören der Milchſtraße an, die hier ihre hellſten Stellen hat. Die Nächte ſind ja nun wieder dunkler geworden, ſo⸗ daß auch die Milchſtraße wieder betrachtet werden kann. Der öſt⸗ liche Himmel bietet noch keine bemerkenswerten Sternbilder: del⸗ phin, Steinbock, Waſſermann und Fiſche ſind alle ohne helle Sterne und ohne ſchöne Sterngruppen. Aber im Nordoſten iſt die Andro⸗ medo wieder deutlich zu ſehen und der große Nebel ſteht hoch ge⸗ nug, um ihn zu finden. Noch vor Mitternacht iſt der Stier aufge⸗ gangen, Caſſiopeja und Perſeus ſtehen in genügender Höhe und auch Capella iſt im Norden als glänzender Stern wieder wahrzu⸗ nehmen. Dem Zenit nahe ſteht Cepheus, während der große Bär ziemlich tiefe Stellung im Nordweſten hat. Die Haſtpflicht des hotels Viele Hotels und Gaſthäuſer ſind in der letzten Zeit dazu üder⸗ gegangen, ſich der Haftpflicht gegenüber dem Gepäck des Reiſenden zu entledigen. Dem Publikum wurde ein Schein vorgelegt, auf dem es ſich durch ſeine Unterſchrift damit einverſtanden erklärt, daß der Hotel⸗ bezw. Gaſthausbeſitzer keine Haftpflicht übernommen hat. Bei einer Würdiaung dieſes Vorgehens ſtehen ſich die Hotelbeſitzer und Das reiſende Publikum mit ihren Anſichten ſchroff gegenüber. Die Hotelbeſitzer behaupten, daß ſie ſich der Haftpflicht entledigen könnten, ohne daß dadurch ein Mißbrauch getrieben wird. Ein ſolcher liege erſt vor, wenn ſich der Hotelbeſitzer arobe Fahrläſſiakeit zuſchulden kommen läßt. Als Gründe der Maßregel der Hotels und Gaſthäuſer bezüglich der Ablehnung der Haftpflicht wird angeführt. daß die all⸗ gemeine Moral ſtark geſunken iſt, daß mehr Perſonal beſchäftiat wird, und daß ſchließlich jeder Reiſende die Möglichkeit hat, ſein Ge⸗ päck zu verſichern. Auf Seiten des Publikums dagegen iſt man der Anſicht, daß man es koer mit einem Monvpolzwana zu tun hat. Denn zu diefer Maßnahme hätte ſich das in einem Reichsverbande zuſammen⸗ geſckloſſene aeſamte Hotelgewerbe entſchloſſen. Das Reichsgericht dat ſchon mehrfach entſchieden. daß die Ausnutzuna einer ſolchen Mono⸗ polſtellung gegen die auten Sitten verſtößt. Im übriaen iſt zu fra⸗ gen, ob hier nicht ein Fall gegeben iſt. mit dem das Kartellgerdcht beim Reichswirtſchaftsgericht ſich zu beſchäftigen hätte Sowohl im Intereſſe des Hotelgewerbes als auch des Publikums lieat es. wenn hier eine eindeutige Entſcheiduna des Raichsgerichts oder des Kartell⸗ gerichts erfolat. Denn bizher ſtehen ſich die Judikatur der Land⸗ gerichte und des Reichsgerichts mit ihren gegenteiligen Auffaſſungen gegenüber. Mit dieſer Entſcheidura ſollte aber nicht mehr ſorange gewartet werden: denn gerade jetzt in der Reiſezeit iſt das Intereſſe des Publikums und des Hotelgewerbes beſonders groß an einer Klä⸗ rung der Sachlage... eichskagsausſchüſſe. Ein Verzeichnis der bisher gewählten 18 Reichstagsausſchüſſe kann bei der Handelskammer Mann⸗ heim B 1, 7b ein werden. Dort liegen auch die ſteno⸗ graphiſchen Protokolle des Reichstags und Landtags ſowle die Reichstags⸗ und Landtags⸗Druckſachen auf. Mehr Ordnung in den Jügen! Ueber Verſtöße gegen die all⸗ gemeine Ordnuna in den Zügen des Perſonenverkehrs wird fort⸗ geſetzt bei den Reichsbehörden lebhafte Klage geführt. Mam fühlt ſich beſchwert durch Uebertretung des Rauchverbots, unrichtige Beſchll⸗ derung der Wagen und Abteile. mißbräuchliche Benutzunga von Frauenabteilen durch männliche Reiſende. Ueberfüllung der beſon⸗ deren, Abteile für Reiſende mit Hunden durch Reiſende ohne Hunde bei noch verfüabaren Plätzen im übrigen Zuateil, unhöfliches Beneh⸗ men und ungenügende Auskunftserteiluna durch das Zuabegleitper⸗ ſonal ſowie Bahnbofsbedienſtete uſw. Die Amtsvorſtände und Dienſt⸗ ſtellenvorſtände ſind deshalb angewieſen worden, für ſtrenaſte Durch⸗ führung der Beſtimmungen zu ſorgen. damit die Klagen endlich ver⸗ ſtummen. Poſtpakelberkehr aus dem Reich mit dem Saurgebiet. Die beſonderen Zollvorſchriften werden immer noch nicht genügend be⸗ achtet. Haupterfordernis ſind: a) ein Beſtimmungsausweis für Pakete mit deutſchen Handelswaren, den der Empfänger zu be⸗ ſchaffen und dem Abfender mitzuteilen hat. Der Abſender hat auf der Paketkarte und der Paketanſchrift niederzuſchreiben: Be⸗ ſtimmungsausweis Nr... liegt beim Poſtamt Saarbrücken vor; b) ein Urſprungszeugnis für jede Paketſendung mit deutſchen Waren, die zollfrei behändigt werden ſolben. Bei mehreren gieich⸗ Theater und Muſik Heſſiſches Landestheater. Nach einer Mitteilung des Gene⸗ raldirektors des heſſiſchen Landestheaters beſteht das Schau⸗ ſpielperſonal für die kommende Spielzeit aus zehn Damen (Darunter 6 neu verpflichtet) aus 15 Herren(darunter 9 neu ver⸗ pflichtet). Das Opernperſonal beſteht einſchließlich zwer Anfängerinnen aus 12 Damen(4 neu verpflichtet) davon ſind ſie⸗ ben Sopraniſtinnen und drei Altiſtinnen. Von den 12 Herren(6 neu verpflichtet) ſind 4 Tenoriſten, 4 Baritoniſten und 4 Baſſiſten. Für den kürzlich verſtorbenen Heldentenor Paul Verſtegen ſteht eine Neuverpflichtung noch aus. Wiener Muſik⸗ und Theaterfeſt 1924. Die Gemeinde Wien beabſichtigt im Herbſt dieſes Jahres ein großes Theater⸗ und Muſikfeſt zu veranſtalten, das gleicherweiſe der Entwick⸗ lung des Wiener Kunſtlebens wie der Hebung des Fremdenver⸗ kehrs dienen ſoll. 3 bisher in Ausſicht genommene Programm umfaßt eine ganze Reihe feſtlicher Theaterveranſtaltungen in der Staatsoper Beethovens„Ruinen von Athen“ und„Dei Ge⸗ ſchöpfe des Prometheus“ mit von Hugo Hoffmannsthal), im Burgtheater(Grillparzers„Bruderzwiſt im Hauſe Habsburg“ und Schnitzlers„Komödie der Verführung“). Weitere Feſtſpiele werden vorbereitet in der Volksoper, im Deutſchen Theater, im Raimundtheater(eine neue Komödie von Franz Werfel und„Der Franzl“ von Hermann Bahr), bei Max Reinßardt im Joſefſtädtertheater(Uraufführungen, darunter„Dus Apoſtelſpiel“ von Max Mell) und im Luſtſpieltheater (Neſtrohs„Eine Wohnung zu vermieten in der Vorſtadt, eine Woh⸗ nung zu vermieten in Hietzing“ in der Inſzenierung von Karl Kraus). Ueberdies ſind beabſichtigt die Aufführungen des„Wol⸗ kenkuckucksheim“ von Karl Kraus,„Die glückliche Hand“, Drama mit Muſik von Arnold Schönberg und Franz Schuberts Oper„Der Häusliche Krieg“, ferner die Uraufführung der nachgelaſſenen 10. Sinfonie von Guſtav Mahler, ein Neuheitenkonzert mit Erſtauffüh⸗ rungen von Erich Wolfgang Korngold, Franz Schmidt und Karl Prohaska, ſowie Kammerkonzerte mit klaſſiſchen und modernen Werken. Außer der entweder in der Mödlinger Othmarkirche oder in Heiligenkreuz geplanten Aufführung von Bruckners F⸗Moll⸗ Meſſe(anläßlich der 100. Wiederkehr des Geburtstages Anton Bruckners) wird auch noch die Uraufführung einer Feſtmeſſe von Prof. Max Springer in Erwägung gezogen. Umfaſſende Vorberei⸗ tungen ſind jetzt ſchon für den im Rahmen des Muſik⸗ und Thꝛa⸗ terfeſtes ſtattfindenden Internationalen Muſikerkongreß im Zug, als auch hinſichtlich der Internationalen Ausſtellung für moderne leaterchronik. An Kunſtausſtellungen ſollen während dieſer Zeit werden: Das Volksſtück(ſtädtiſche Sammlungen), Mo⸗ 7 zeitig aufgelieferten Paketen darf ſich ein Urſprungszeugnis auf höchſtens fünf Pakete erſtrecken. Auf jeder Poſtkarte iſt dann an⸗ zugeben: Urſprungszeugnis befindet ſich bei der Paketkarte Nr..; c) Inhaltserklärungen, worin die Waren auf das Genaueſte zu be⸗ zeichnen ſind. Allgemeine Angaben, wie Lederwaren, Seidenwaren genügen nicht. *Selbſt die Poſtbeamken wiſſen nicht Beſcheid. Die Verſen⸗ dunasvorſchriften für Druckſachen ſind ſo durchareifend geündert wor⸗ den. daß nicht nur das Publikum meiſt nicht Beſcheld weiß, ſondern auch dem Perſonal der Poſt ſelbſt noch nicht genügend bekannt ſind. Auch die Prüfuna der Druckſachen wird nur mangelhaft ausgeführt. Beſonders häufig enthalten Druckſachenkarten des Fernverkehrs Aen⸗ derungen, die nur bei Teildruckſachen für 5 Pfennig zuläſſia ſind, während die Karten als Volldruckſachen nur mit 3 Pfennia frei ge⸗ macht ſind. Das Reichs voſtminiſterium mußte deshalb ſein Reich an⸗ weiſen. dafür zu ſorgen, daß ſich die Beamten mit den neuen Vor⸗ ſchriften bekannt machen. Herabſetzung der Fremdenwohnſteuer Nach einer Bokannt⸗ machung des Stadtſchultheißenamtes in Stuttgart eiſt der Steuerſatz für die Fremdenwohnſteuer vorbehaltlich der Zuſtim⸗ mung des Gemeinderats auf 10 v. H. ermäßigt worden. Die Ermäßigung der Fremdenwohnſteuer um 15. v. H. wird ſich in den Zimmerpreiſen der Stuttgarter Gaſthöfe recht fühlbar auswirken. Beendiaung des Mühlenarbeiterſtreiks. Wie uns nunmehr von Arbeitgeberſeite mitgeteilt wird, iſt der Streik in den vier Groß⸗ mühlen auf Grund eines von Prof. Dr. Erdel gemachten Eini⸗ aunasvorſchlages, der von beiden Parteien angenommen wurde. be⸗ endet. Die Arbeit wird in den nächſten Tagen wieder aufgenommen. * Werbewoche für das Rote Kreuz. Auf Grund der Bundes⸗ ratsverordnung vom 15. Februar 1917 über Wohlfahrtspflege (Reichsgeſetzblatt Seite 143) und der badiſchen Vollzugsverordnung hierzu vom 24. Februar 1917(Geſetz. und Verordnungsblatt Seite 49) iſt dem Badiſchen Lanbesverein vom Roten Kreuz in Karlsruhe, Stefanienſtraße 74, zum Beſten ſeiner eige⸗ nen Wohlfahrtseinrichtungen und Anſtalten— nicht auch nſten ollgemeiner Wohlfahrtszwecke— die Genehmigung zur Be ran- ſtaltung von Werbewochen im badiſchen Staatsgebiet für die Zeit vom 20. Auguſt bis 20. September 1924 erteilt worden. Innerhalb dieſer Zeitſpanne iſt an jedem Orte eine Woche hindurch das Sammeln von Geldſpenden durch Zeitungsaufrufe, öffentlichen Anſchlag und mündliche Werbung(cuch von Haus zu Haus) durch Mitglieder⸗Vereine zugelaſſen. Zu Straßenſammlungen und öffent⸗ bedarf es der Genehmigung der Ortspolizei⸗ ehörden. Stand der Jeldfrüchte. Unter dem Einfluß der ungünſtigen Witterung haben die Feldfrüchte namhaften Schaden gelitten. Auch ſpricht man vom Faulen der Kartoffeln. Der Weizen, der ſich ſchon längere Zeit gelegt hat, wird wohl kaum noch verwendet wer⸗ den können; auch die Reifung der übrigen Halmfrüchte iſt durch das regneriſche Wetter nachteilig beeinflußt worden. Wenn die nunmehr eingetretene trockene Witterung nicht anhält, müſſen wir uns auf einen ſchlechten Ausfall der Ernte gefaßt machen. Auch die Bienenzüchter haben zu Klagen alle Urſache. Vom Schleudern von Honig muß vielfach Abſtand genommen werden. Die Völker ſind ſo arm an Honig, daß mit dem Füttern ohne Zweifel ſehr frühzeitig begonnen werden muß. *Jur Gedächtnisfeier der gefallenen am morgigen Sonntag, vormittags 10 Uhr, im Hauptgottesdienſt in der Trini⸗ tatiskirche bringt der Kirchenchor zwei Lieder zum Vortrag:„Harre meine Seele“ und„Ach bleib mit deiner Gnade“. Leiter: Muſik⸗ direktor Bla ß. Veranſtaltungen Schulfeiern Tolengedenkfeier und ei ö olengedenkfeier reee der Realſchule Mannheim⸗ Zu einer ernſten, eindrucksvollen Feier kamen am Donnerstag früh die Lehrer und Schüler der Anſtalt zuſammen. Mozarts Kyrie (Schülerorcheſter) war ein würdiges 7— Nach einem wuch⸗ tigen dreiſtimmigen Chor Gör' uns Herr Gott der Welt) und zwei vaſſenden Gedichten(Bröger: Denk' es o Deutſchland und Walter Flex: Die Dankesſchuld) ſprach Direktor Zamponti zu den Schülern. In ernſten Worten chte er der toten Brüder. Der zweite Teil der Rede galt der Weimarer Verfaſſung und der Einheit von Reich und Volk. Das Lied der Deutſchen und ein Marſch(Orcheſter) be⸗ ſchloß die Feierſtunde. Am Dienstag vorher waren die Eltern faſt alle erſchienen zu einem luſtigen, wohlgelungenen Pfälzer Abend, in 2 87 Mittelpunkt Nadlers ewig junger„Brand im Hutzelwald“ in der gekürzten Bearbeit von Barack ſtand. An⸗ ſchließend fand eine kurze e n 1 1 * G. Neues Theater— Noſengarten Mannheim. Dem Wun vieler Theaterbeſucher entſprechend iſt für überall beliebte Operette„Familie Raffke“(auch das„Liebes⸗ verbot“ genannt) angeſetzt. Im 2. Akt veranſtaltet die Firma Fiſcher⸗Riegel eine Mo deſchau unter Mitwirkung der Firmen Kunze und Kindermann⸗Amler. Friedrichspark. Wie wir bereits mitteilen konnten, ſteht den 08 Konzertbeſuchern heute Samstag Abend ein auße genuß bevor, in dem Gelegenheit geboten iſt, Glanzuummern des Wagner⸗Tenors, Kammerſänger Heinrich Henſel, zu hören.— In dem morgigen Sonntag⸗Konzert tritt Herr Richard Stegmann wöhnlicher Kunſt⸗ derne Theaterkunſt 1880—1900 e ausſtellung des Kunſtgewerbevereins, Franzöſiſche Graphik des 19. Jahrhunderts(Albertina), Internationale Ausſtellung für moderne Kunſt(Sezeſſion), veranſtaltet von der Geſellſchaft moderner Ze Kunſt, Oeſterreichiſche Malerei ſeit 1900(Künſtlerhaus) und Mu⸗ ſeum des 19. Jahrhunderts(Oeſterreichiſche Galerie). Wenn es gelingt, dieſes ebenſo dewapiig wie kunſtwerte Programm zu ver⸗ wirklichen, dann darf das diesjährige Wiener Muſik⸗ und Theater⸗ feſt, dem die weiteſten Kunſtkreiſe auch außerhalb Oeſterreichs mit beſonderem Intereſſe entgegenſehen, als die bisher größte Veran⸗ ſtaltung dieſer Art überhaupt bezeichnet werden. gw * Runſt und Wiſenſchaſt ODer neue Karlsruher Konſervatoriumsbirektor. Zum Lei⸗ ter des badiſchen Konſervatoriums für Muſik in Karls wurde als Nachfolger von Profeſſor Heinrich Kaſpar Schmid, der ei⸗ nem Ruf nach Augsburg folgt, der bisherige Muſik⸗ direktor Franz Philipp berufen. Gleichzeikig wurde Philipp der Titel„Generalmuſikdirektor“ verliehen. OJahresſchau Nürnberger Kunſt. In Nürnberg wurde am 18. Juli in den für Ausſtellungszwecke neu eingerichteten Erdge⸗ ſchoßräume des ehemaligen Verkehrsmuſeums am Marien⸗ torgraben(ſog. Glaspalaſt) die erſte große Jahresſchau Nürnber⸗ ger Kunſt und von Werken des Nürnberger Kunſthandwerks er⸗ öffnet. Sie gibt einen Ueberblick über den derzeitigen Stand des Kunſtſchaffens der Gegenwart in Nürnberg und umfaßt von rund 140 Künſtlern und Künſtlerinnen an die 700 Arbeiten. Das all⸗ gemeine Niveau der Veranſtaltung darf als ein achtbares bezeich⸗ net werden. Mehr als bisher wird in Nürnberg aus dem Geiſt unſerer Zeit heraus geformt und geſtaltet. Die Anordnung iſt nach korporativen Geſichtspunkten erfolgt, ſo daß jede der am Ort beſtehenden Künſtlervereinigung in ihrer Eigenart zur Geltung kommt. Beteiligt an der Ausſtellung ſind: die Nürnberger Kunſt⸗ genoſſenſchaft, die Vereinigung Nürnberger Künſtler und Kunſt⸗ handwerker, die Nürnberger Sezeſſion, die Hütte und die Kreis⸗ gruppe Mittel⸗ und Oberfranken des Bundes deutſcher Architekten (B. D..). Die Jahresſchau Nürnberger Kunſt und von Werken des Nürnberger Kunſthandwerkes, die bis zum 28. September dauern wird tritt als neuer Anziehungspunkt zu den Sehenswür⸗ digkeiten der alten freien Reichsſtadt, welche der Fremde gewohn⸗ heitsmäßig aufſucht. Sie ſoll zeigen, daß die Nürnberger Künſt⸗ lerſchaft mit Ernſt am Werk iſt, ihre Miſſion im großen Rahmen der allgemeinen Kunſt zu erfüllen.——9— * ſche ute Abend nochmals die, bandsta als Piſton⸗Virtuoſe auf. Geh. Hofrat Prof. Dr. Artur Nikiſ ſchreibt: Herr Stegmann iſt ein ganz hervorragender Künſtler au ſeinem Inſtrument. Er iſt eine Zierde des Orcheſters und ſeine aus⸗ gezeichneten Leiſtungen ernten ſtets meine uneingeſchränkte Aner⸗ kennung und Bewunderung. ck. Auf zum Blumenkorſo in der Gartenſtadt. Wie oft hat man uns ſchon vorgeſagt. die Menſchheit verdiene unterzugeben: denn ne ſei verſunken in Eigennutz, ja in reinen Materialismus: für geiſtige und ideelle Dinge habe niemand mehr Zeit und Luſt. Wer zu dieſen Peſſimiſten gehört, die in allem Geſchehen das Böſe ſehen. die in jedem Apfel den Wurm vermuten, der komme nur in dieſen Tagen in die Gartenſtadt Waldhof. Da wird er eines beſſern be⸗ lehrt werden. Da geht es 2 Zt. recht lebhaft zu. Da wird aeſcheuert and deputzt, hier werden Kränze gewunden und Wagen geſchmückt. dort werden Kinder zu Gruppen zuſammengeſtellt und daneben üben Erwachſene Volkslieder. Kurzum ein außerordentlich geſteigertes Leben und Treiben herrſcht überall. Und warum das alles? Die Vorbereitungen zum Blumenkorſo am moraiaen Sonntaa wer⸗ den getroffen. Dabei will niemand zurückbleiben. Die Freunde aus Stadt und,Land ſollen ſich freuen: ſie ſollen etwas Schönes ſehen. wenn ſie am Sonntaa zu uns heraus kommen. Helle Begeiſterung herrſcht überall. Idealismus iſt die Triebfeder. die Freude am Heim. die Liebe zur Heilnat: Dem Guten. Wahren Schönen— Soll unſer Lob ertönen. 7 Tagungen Deulſcher alt-katholiſcher Jugendtag Karlsruhe, 1. Aug. Unter ſtarker Beteiligung von Jugend⸗ lichen beiderlei Geſchlechts aus vielen Gemeinden des ganzen deut⸗ ſchen Vaterlandes, ja ſelbſt aus Königsberg, ſund hier der erſte alt⸗ katholiſche Jugendtag für Deutſchland ſtatt. Die Jugendgruppen von Heidelberg und Mannheim waren voll⸗ zählig erſchienen und wurden von der hieſigen Gruppe und den be⸗ reits anweſenden Gäſten am Sonntag früh am Bahnhof abgeholt und durch den Stadtgarten geleitet. Um halb 10 Uhr fand in der feſtlich geſchmückten Auferſtehungskirche ein ſehr gut beſuchter Feſſt⸗ gottesdienſt ſtatt, die Jugendbünde zogen unter Glockengeläute und Orgelſpiel geſchloſſen mit ihren Wimpeln im Gotteshaus ein, ein herzerfriſchender, erhebender Anblick, der zuverſichtliche Freude erweckte. Stadtpfarrer Kaminski zelebrierte das Hochamt, afſiſtiert von den Pfarrern Hütwohl⸗Heidelberg, Johne⸗Furtwangen. Ferner waren die Herren Pfarrer Dr. Alberti⸗Zürich und Dr. Stein⸗ wachs⸗ Mannheim im Ornat am Hochaltar. Die tiefempfundene Feſtpredigt hielt Herr Stadtpfarrer Kaminski. Der Alttatholiſche Kirchenchor unter der vorzüglichen Stabführung von Frau Luiſe Knierer erbaute und erfreute die feſtlich geſtimmte Gemeinde durch ſeine tiefempfundenen Lieder. Nicht vergeſſen ſoll ebenfalls das dem Feſtgo angepaßte Orgelſpiel des Organiſten Hermann Knierer ſein. mittags begannen die Verhandlungen im evang⸗ Gemeindehaus, Blücherſtraße. Der hochwürdige Herr Biſchof Dr. Moog hatte ein ermumterndes Begrüßungsſchreiben geſandt. Pfarrer Dr. Alberti aus Zürich überbrachte die Grüße des Zentralvorſtandes des Schweizeriſchen Vereins junger Chriſtkatholitken. Zum Leiter der Verhandlungen wurde Heinz Krum⸗Karlsruhe gewählt, Stell⸗ vertveter Steuerer⸗München. Es.ee de Reihe gediegener Refe⸗ date, die von dem neuen, zielklaren Geiſt der altkotholiſchen Jugend Zeugnis ablegten. Es ſprachen: Stadtpfarrer Hütwohl⸗Heldel⸗ berg über„ und Ziele der altkatholiſchen Jugendbewegung Fräulein Emma Wagner⸗Baden⸗Baden über„Treue und Juſam⸗ menſchluß“, Steuerer⸗München über„Ausbau und Ausblick“, Stadt⸗ pfarrer Johne ⸗Furtwangen über„Jugendſonntag“, Heinz Krum über„Altersunterſchiede in den und Stadtpfarrer Dr. Stein wachs⸗Mannheim über„Jugendſpiel“. Beſchloſſen wurde, einen Bund der Deutſchen altkath Jugend zu grün⸗ den. E wurde zum Vorort für das erſte Jahr gewählt. Ferner wurde der Antrag angenommen, an den hochwürdigen Herrn Biſchof die Bitte zu richten, daß ein beſtimmter Sonntag in allen Gemeinden als Jugend geſeiert werden ſollte. Im Anſchluß an die Verhandkungen folgte eine im großen Saal, der ſich inzwiſchen ganz gefüllt hatte. In allen Anſprachen kam die Freude über den geſunden, friſchfröhlichen Geiſt, der ſich bei dieſem Jugendtag offenbarte zum Ausdruck und der Dant für die liebevolle Aufnahme der Gäſte in Karlsruhe. Berbandstagung der Damenſchneiderinnen X Baden.Baden. 31. gull. Der Landesderband Baden der In⸗ nungen und Fachvereine für das Damenſchneidereigewerbe hielt in Kurhauſe bier ſeine erſte Verbandstaaung ab. Anweſend waren als Vertreter des Unterrichtsminiſteriums Miniſterialrat Dr. Huder, 1s Vertreter des Landesnewer Regierunasrat Linde. Weiter hatten Vertreter entſandt die vier Badiſchen Handwerkskammern, der Badiſche Kammertaa und die Landeswirtſchaftsſtelle. Vom Reichs⸗ verband Berlin war die erſte Vorſitzende, Frau Bube, erſchlenen, außerdem der Prüfunasmeiſter der Innungen Groß⸗Berlins, Keſtin. Der württemberaiſche Verband war ebenfalls vertreten. Der Ver⸗ a war von weit über 100 Delegierten und Gäſten aller badi⸗ ——3 beſucht. Die Vorſitzende des Lande. gerbandes, rau Moritz. erſtattete nach kurzen Bearüßunasworze den Tätiakeitsbericht Der Verband, der am 7. Januar 1923 gearün⸗ det worden war. zählt beute 16 Zwanasinnumgen und 9 Verein⸗ aungen mit ungefähr 1600 Mitaliedern. Der Landesverband laßt ſich beſonders die Ausbildung des Nachwuchſes im Lande angeregen ſein die eime aleichartige und möqlichſt aleichwertice ſein ſoll. Die Vertreter der Reaierung und Körperſchaften i 13 bei den Beſtrebungen des Verbandes in w 5 W OAusſtellung der Berliner Sezeſfion in Dresden. Die Freſe Sezeſſion Verlin beranſtaltete zur Zeit in der Ga⸗ lerie Arnold in Dresden eine Ausſtellung von Aquarellen u ichnungen. Die Dresdner Mitglieder der Sezeſſion und einige andere Künſtler wurden mit herangezogen, mit dem intereſſanten Ergebnis daß beide Gruppen ſich die Wage halten. Beteiligt an der Ausſtellung 5 35 in Berlin anſäſſige Künſtler, ſodann 12 Dresdner und als Gäſte 12 franzöſiſche Künſtler. Die Ausſtel⸗ lung iſt über vier Säle verteilt. OEin neues Scharlach⸗Serum. Profeſſor Bodes in Rigek hat ein neues Serum gegen Scharlach erfunden, mit dem glänzende Reſultate erzielt worden find. Das Serum iſt in Riga und in der mediginiſchen Klinik in Brünn(Mähren) ausgeprobt worden. In Brünn hat man 20 Fälle mit dem neuen Serum be⸗ handelt, und zwar durchaus ſchwere Fälle mit hohem Fieber, Schlafſucht, fliegendem Puls und Verfärbung. Nach der Injek⸗ tion trat vollkommene Entfieberung und das Schwindeln aller Ver⸗ giftungserſcheinungen ein. 5 O Altägyptiſche Heiratsregeln. eleben und efreuden ſcheinen im alten Aegypten vor mehr 05 5000 Jahren viel anders geweſen zu ſein als heutzutage. Das zeigen die Ueher⸗ ſetzungen altägypliſcher Paphri, die bis in die Zeit um das Jahr 4000 b. Chr. zurückreichen und im Britiſchen Muſeum bewahr werden. Der engliſche Aegyptologe Sir Erneſt Wallis Budge 75 dieſe Aufzeichnungen altäghptiſcher Lehrer ſoeben unter dem Tite „Die Lehren des Amen⸗am-Apt“ in Ueberſetzung herausgegeben. Die früheſte bekannte Heiratsregel iſt die eines Lehrers namens Ptahhetep, der um 4000 v. Chr. ſchrieb:„Wenn Du Hug biſt und glücklich ſein willſt, heirate!“ ſagte dieſer Weiſe.„Liebe Deine Frau in Deinem Hauſe von ganzer Seele und in rechter Weiſe. Selee r dher Gldder rbe hrücer Scbel e 121 5 85 für ihre Glieder. Sorge dafür, daß ihr Herz erften iſt, ſolange Du lebſt.“ Ein anderer Lehrer, namens Ani, gibt dem Chemann den guten Ratſchlag:„Verſuche nicht, eine verheiratele Frau in das Haus Deiner Hausfrau zu führen, wenn ſie ein vollkommene Haushälterin iſt.“ Die amerikaniſchen Weltflieger haben die Fortſetzung ihres Weltfluges von Hull über die Orkney⸗Inſeln nach Nrnd u einig⸗ Tage verſchoben, da ſie erſt abwarten wollen, bis die Beobachtung? flotille, die von Waſhington ausgeſchickt worden iſt, ihren P 15 längs der Flugſtrecke bezogen hat. Sie beſteht aus drei Kreuze 5 und vier Zerſtörern. Die Flieger ſelbſt find ſeit anen diler Woche an bereit, den Weiterflug aufzunehmen. Der En änder Me⸗ Laren hat inzwiſchen den Weiterflug von Minato Japal angetreten und iſt auf einer der Kordilen⸗Inſeln gelandet. Sein Flug aueen über Kamtſchatka und den Stillen Ozean nach Alaska weitergehen e iee ee nen eeneeeee eeee wee eneeeen ee eeen ee eeee an sr eeee e enene ud enee e er ee iee eeee ne eeeten e SUöbiubu Pugulaeubzuzmnoc uſs ee e emn ͤ üheee ee 5 jaelckg ume eeeenneee eee e ene eee ed nbgunne Seaddec ueue) Gbt usgogjog qusinvſbtaesa sue Bunguiaqinzs ½ uig vaavabzg uda Mraupleeg Abbe ee e ecenen ee eee beeene napousonc ueg juu zcg ueeeenhee ee e ee eee e eeee beeeeeeend, aun bungzgineg guvag ne? agunsbiugy uune olnzinzz endeu aun aoduue ꝙpo ee ee ee euneee e eeenene eeee ue Caoch u be ehee ee ebene eee e eine en e cbotaecg ssg bünqzounc 1 uoa aunzg sjo uued jusqpoack! 2i öh n anu avg— sagog uequebjohnvaong un—„uied ung sbiagplbeen zio!“ zuſe— qibi im uebabgezun awq 1g ünzech ueieg dun eqog. jbusgaog 20 Tcpe en hee eeee un 5% bufbiog) usſef jagnles Juoqppie aneg ehb sig ueuugz nen ee ee eee e e e be et eendee eeeeg ne 4 uaganogz uda jpuiqzog zuebube Jepie aues sg lehnoch zufes qun biugz usg an! Snd i einnle unzg Abehuun uegg nuebunges uda eſoipe un eiubupſch un usbulagiog uoda Biaqn jwurgao dan eet eeen e e 9 etun So uslloiphghue aun ꝙbn geinea Suec„eeeeeeeeine 10 uobee sgabß uf een eemee e ee eee eeen zuegaea jegaaule hof jbuidao uſe eenene“ ene ien ee e Jpesphne bi eeeen ehe weeeeeeeee eee iehuee Jeg usquebjo! 4% u eencen uee beeeeet ee eenenn n oa sbat e% òdee eee enen eeee et e ben beneee qun seinieg aheigng sinv zn(nun meeeee egeeene ahng paqel sun svat) adg inenee ehen ecee et Uee nee eben ee ee edeee eeecee e ee e deece; „IplzazuvaLuoa blugz 0 u1g ges ee ee e eene eeeeeee ee e eee e ⸗ qun) savgz uoa bugg a ieuwav pnich anu eg ueungs“ :uieee en ee eunn t eenene eg dun uvſeg s1018 u: Miacpcun e een eeechen enne eeſe ne ee eeee enhe suunch uda sbobaecg% Hunqaounnh eeeeen ee ozg eeg gon 1. ujendach qun uezohnjg uennpgeb un onbjo]! 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Zunmag, uauna zaunaquung 0 Manunbeimer Senerel⸗Ruzeiger Mus deit und Levech Umgebung wußte der Mönch, unter dem Vorgeben, er müſſe mit dem Könige in wichtigen Angelegenheiben ſtreng geheim umterhandeln, u entfernen. 5 Als ſich aber die beiden entfernt hatten, zückte Clement einen in ſeinem weiten Gewand verſteckt gehaltenen Dolch und ſtieß den König nieder! Doch der König, der nur verwundet war, verſetzte raſch dem tückiſchen Mönch einige Dolchſtiche ins Geſicht und rief laut um Hilfe,„während die Edelleute ſchnell herbeieilten, den Mönch zu Boden warfen, ihn zuſammenhieben und den Leichnam zum Fenſter hinauswarfen“, wie die Chroniſten erzühlen. Der ſchwer verwundete König ward auf ein Bett gelegt und noldürftig verbunden. Die Aerzte erklärten ſeinen Zuſtand für hoff⸗ nungslos. Als aber am nächſten Morgen des Königs Schwager, Heinrich von Navarra, an Heinrichs Bett eilte und erſchüttert über die ruch⸗ lofe Tat vor ihm in die Knie ſank, ward er von dem Sterbenden auf die Stirn geküßt und vor allen, die anweſend waren, laut zum Könige von Frankreich und rechtmäßigen Thronerben erklärt. Als er mit Aufbietung aller Kräfte dieſe Worte, kaum hörbar, geſprochen hatte, ſank er hintüber und verſchied. „So ſtarb er“, berichtet die Chronik,„noch nicht achtunddreißig Jahre alt, ein neues Opfer des Meuchelmordes, der in dieſen ſchauer⸗ lichen Kriegen ſchon ſo viele tüchtige Männer ausgelöſcht hatbe Und mit ihm erloſch das Haus Valois Das war am 2. Oktober des Jahres 1589. —— Die dürren, gelben Blätte begannen in Frankreichs Wäl⸗ den von den Bäumen zu fallen, und ein trüber, nebliger Herbſt ſenkte ſich auf das unglückliche Land, das ſoviel edles Blut hatte fließen ſehen, und das auch in den kommenden Jahren noch von viel Not und Elend erſchüttert ward.—— ** Die Doſe des herzogs von Savoyen Don Benno Rüttenauer Es iſt bekannt genug, daß die Franzoſen trotz aller Höflichkeit, ja Liebenswürdigkeit, gelegentlich ſehr anmaßend auftreten können, beſonders wenn es ſich um Fremde handelt, die ſie verachten zu dürken glauben, was Monſieur Chauvin eigentlich immer glaubt, und was ihm beſonders unter ſeinem Exobererkönig Ludwig zu glauben keine Beſchwerde machte. Man weiß, wie damals ſouveräne deutſche Fürſten und Fürſtenföhne(die es allerdinngs verdienen moch⸗ ten), in Paris gelegentlich behandelt wurden. Namentlich, was ein franzöſiſcher Marſchall hieß, fühlte ſich einem derartigen Duodez⸗ fürſten, ja auch wohl einem in octavo, mehr als ebenbürtig und konnte ſicher ſein, den großen König dabei auf ſeiner Seite zu haben, womit ſich aber nur die alte rheit beſtätigt, daß Macht in der Welt mehr bedeutet als Rang, beſonders wenn dieſem der Stolz 1355 aber welcher jedoch mit Hochmut nicht verwechſelt werden Einmal aber iſt einem dieſer Marſchälle die Sache vorbei⸗ gelungen, und ich wäre glücklich, ſagen zu können, daß ihm das durch einen Deutſchen geſchah; aber aus riotismus die Geſchichte zu fälſchen, geht nun doch nicht an, wenn dies auch, doch ſicher nicht bei uns, manchmal vorkommen ſoll. Herzog von Villeroy hieß der gedachte Marſchall, und ſein König dachte wahrlich nicht gering von ihm. Denn als da, im erſten Jahr des ſpaniſchen Erbfolgekrieges, der Marſchall von Catinat im Mailändiſchen gleich die erſte Schlacht gegen den Prinzen Eugen gründlich verlor, wurde Villeroy durch einen Eilboben aus Flan⸗ dern nach Paris geholt und von Ludwig mit dem Oberbefehl über die italieniſche Armee betraut, was doch heißen wollte, daß man von ihm Wunder erwartete. Er hat keine gewirkt— denn mit den Siegen der franzöſiſchen Waffen ſchien es ein für allemal vorbei zu ſein—, nur eine moraliſche Ohrfeige brachte er aus Italien mit nach Hauſe, eine ſolche, wie ſie wohl noch nie ein franzöſiſcher Marſchall ſchweigend eingeſteckt hat. Bei Chiari ſchlug er am 1. September des Jahres 1701 ſeine erſte Schlacht gegen die Kaiſerlichen, die unter dem Prinzen Eugen von Brescia her vorrückten und ihn unter ungeheuren Verluſten zum Rückzug zwangen. Dies möchte vielleicht nicht geſchehen ſein, wenn der Vetter des liedbeſungenen Prinzen Eugen, der Herzog Viktor Amadeus von Savoyen, kaum ein geringerer Kriegsmann als der genannte Prinz, bereits auf franzöſiſcher Seite zur Stelle geweſen wäre. Doch der Marſchall von Villeroy hatte ihn abſichtlich nicht erwartet, er gedachte die Lorbeeren des Sieges nicht mit dem Fremden zu teilen, mochte dieſer auch ein noch ſo getreuer Bundes⸗ genoſſe ſeines Königs und ſogar dreifach mit dem großen Ludwig verſchwägert ſein. Er blieb deswegen doch ein Ausländer, der An⸗ ſpruch erhob auf Souveränität, die ein Marſchall von Villeroy am liebſten nur bei einem einzigen anerkannt hätte. bDer Herzog von Savoyen wußte das recht gut. Bundesgenoſſe des franzöſiſchen Königs aus politiſcher Notwendigkeit, liebte er doch die Franzoſen wenig, wozu nicht nur der Umſtand beitrug, daß er, im Herzen ein Kaiſerlicher, ſich zu dieſer Bundesgenoſſen⸗ ſchaft leider Gottes gezwungen ſah, was ſeinem Gewiſſen ganz und gar gegen den Strich ging; auch die allzu kindiſch ſich ſpreizende daß wim dieſer Marſchalt von Villeroy mit ſeinem etwas komiſchen Altweibergeſicht unter dem übermäßig hohen Pudergewölk ſeiner Perücke lieber eine Schlacht verlor, als mit ihm den Sieg zu teilen, konnte ſeine Achtung vor dieſem mehr eiteln als ſtolzen Welteroberer — ſie ſtanden bereits am Ende nicht der Welt, aber ihrer Siege— kaum erhöhen. Er machte dennoch gute Miene zum böſen Spiel. Er gab am Tage nach ſeiner Ankunft dem Marſchall und ſeinen ſämtlichen Ge⸗ neralen ein großes Eſſen auf dem benachbarten Schloß von Monte⸗ chiaro, wobei zwar die ſchimpfliche Niederlage des Marſchalls vor — Tagen mit keiner Silbe erwähnt wurde. Man tafelte alſo trotz verlorenen Schlacht ſehr fröhlich, und nach aufgehobener Tafel ſtand man noch plaudernd beiſammen, alle Generale im höchſten Grade entzückt von der Liebenswürdigkeit des Gaſtgebers, der trotz i n und ſtolzen Züge eines im Krieg wie im Frieden hochbedeutenden Fürſten für jeden Anweſenden die freundlichſten und ſchmeichelhafteſten Worte wußte, nicht zum wenigſten für den Herrn Marſchall, der ihm zur Seide ſtand. Während des Plauderns zog der Herzog von Savohen einmal ſeine Doſe aus der Taſche ſeiner goldgeſtickten Weſte und fingerte ſich, immer im Fort⸗ gang der Unterhaltung, behutſam eine Priſe heraus, und da mußte den Marſchall der Teufel veiten, daß er etwas tat, was er beſſer unterlaſſen hätte. 5 War es bloß ſeine herkömmlich nationalgemäße und ſtandes⸗ gemäße Ammaßung oder trug vielleicht die erlittene Niederlage die Schuld, die ihn, wie das ja vorkommt bei gewiſſen Charakteren, C0 8 5 benußte den Umſtand, daß Viktor Amadeus die Doſe noch ofken vor ſich in der Hand hielt, und nahm ſich ſelber daraus eine Priſe, ohne eine Aufforderung dazu uwarten, von der er wohl fürch⸗ J2Jͤ ðVV einen Augenblick zorn gewann 2 + ſe verbindlichſtes Lächeln gegen die Geſellſchaft. Aber ſeinen Tabak ſchüttete er zu Boden, i er einen Lakaien winkte und ihm jkI 8 Der Marſchall von VBi y kon zwar n eichen, w rend er dieſen Schimpf ſchweigend hinunterſchlucken mußte, dazu war ſein Geſicht zu ſehr überpudert, aber ſeine ſchlaffen 3 verſteimerten ſich derartig, daß er ausſah wie die jämmerlichſte Maske, die man ſich denken kann. 880 ſat icht weiter dergleichen. abgeſehen von urzen an eeee führte er das Geſprüch umiumerbrochen fort, als ob nichts geweſen wäre. Er mochte ja auch ſelber die ſymboliſche Bedeutung ſeiner Hand⸗ tung noch nicht ahnen; denn mit dem verſchütteten Tabar hatte er es dquch mit den Franzoſen verſchüttet, und ſchon kaum ein Jahr ſpäter kämpfte er bereits auf ſeiten des Kaißers. Von dem Marſchall von Villeroy aber meint der Chroniſt, er habe nie wieder in ſeinem Leben unaufgefordert in die Doſe eines fremden Souveräns ge⸗ aber in einem allgemeinen Sinne ſtimmt es nicht; denn der Mar⸗ ſchall, ſeht nur hin, lebt ja noch heute, wir kennem ihn nur zu gut, und es fehlt nichts als die Ohrfeige. Aus den Anfängen der Berliner Singakademie Ein Mabnwort an die Mitalieder von Chorvereinen Von Robert Hernried(Erfurt) „Die fortſchreitende Demokratiſſerung bat als erfreuliche Folge die Pflege des Chorgeſanas auch in ſolchen Schichten der Bevölke⸗ rung gezeitiat. die früher ſich auf Entaegennabme und dürftige Wiedergabe der allerprimitioſten Volksmuſik beſchränkten. Viele neue Chorvereiniaungen ſind entſtanden. Die traurige Wirtſchafts⸗ lage des deutſchen Volkes hat aber dieſen Beſtrebungen Hemmungen äußerer Natur entagegengeſetzt. unter denen Mitalieder wie Diri⸗ genten gar ſchwer litten und leiden. Mehr noch als in dem Mangel an Geld, der die Anſchaffung teueren Notenmaterials ſowie die Ab⸗ haltung von Konzerten verhindert. äußern ſich dieſe Schwieriakeiten in dem Mangel eines auten Probelokals. So kommt es. daß ſelbſt Chormitalieder, die urſprünglich mit Luſt und Liebe an den Uebungen teilnahmen. kleimmütia und un⸗ luſtia werden. die Proben weniger vünktlich beſuchen und— ſchließ⸗ lich denſelben ganz fern bleiben. Die Folge davon iſt. daß ent⸗ weder der Perſonenſtand des betreffenden Chorvereins ſich ver⸗ ringert oder, wenn er ſelbſt durch Neuaufnahmen nachgefüllt wird. die Leiſtungen des Vereins zurückgeben. Denn die neuen Saͤnger müſſen ſtets erſt von neuem geſchult werden, und es bedarf aeraumer Zeit. bis ſie in ihrer Sangesart mit dem Weſen des Chores und ſeines Dirigenten vertraut ſind und nicht nur Mitalieder, ſondern worden ſind. Eftelkeit und windige Aufgeblafenheit Nachberpaon em⸗ e ee ee eee Geſchmack. Und (muß er doch ſtets ein neues Danaidenfaß an Unkennenis aus⸗ ſchöpfen. indem er nicht auf Errunaenem welterbauen kann, ſondern griffen, und das mag denn wörtlich auch ſeine Richtigkeit haben: „Glieder“, das heift oraaniſche Beſtandtelle der Sängerſchar. age⸗ Daß durch das Abfallen zlderer Mitalieder nicht nur dem Dirl· genten eine ſchier unerſchöpfliche neue Arbeitslaſt aufgebürdet wird 7 —— —— Wonvoswer Seneret- Rubege Mus Des vdd LNN das elemeniate Wiſſen immer neven Amömmlängen neu vermitteim muß). ondern auch ein Stillſtand in den Leiſtungen des Vereins eintritt. der den Rückſchritt anzuzeigen pflegt. lieat guf der Hand. Da mag es denn angebracht ſein. an die unerhörten Schwieriakelten, ja Qualen zu erinnern. denen die Mitalieder der Berliner Sing⸗ akademſe zu Beainn des Beſtehens ihrer Chorvereiniaung aus⸗ aeſetzt waren. Im Jahre 1789 verſammelten ſich einige wenige Sangesfreunde zu einer erſten gemeinſamen Uebung in dem Gartenhauſe des Geheimrates Milow in Berlin. Vier Diskante(Soprane), vier Alte, ein Tenor und zwei Väſſe— das war das ganze Sänger⸗ materfal, mit dem Carl Faſch, der geweſene Cembolliſt Frledrichs des Großen, zu arbeiten begann. Ernſte, meiſt geiſtliche Chorwerke wurden ſorgfältigſt ſtudiert, zu welchen übrigens Carl Friedrich Zelter, der ſpätere Nachfolger Faſchs und Freund Goethes, heimlich Vor proben abhielt.— Langſam, ganz langſam gewann der kleine Verein Zumachs. Privathäuſer ols Uebungslokale— er war in das Haus der Witwe des General⸗Chirurgen Voitus überſiedelt— konnten ihm nicht mehr genügen. Mit vieler Mühe verſchaffte Zelter, der von da ab der Aſſiſtent Faſchs wurde, der jungen„Liedertafel“ die Vergünſti⸗ gung, einen Raum im Gebäude der Königlichen Akademie der Künſte für ſeine Proben benutzen zu dürfen. Doch:„Das neue Lokal“— ſo berichtet Zelter in ſeiner Selbſtbiographie?)—„ſah fehr unerfreulich aus: ſchmutzige Wände, ſchlechte Dielen, zerſchla⸗ gene Scheiben, unfeſte Türen und Fenſter, ein Aufgang durch Pferdeſtälle, dem Winter nahe. Im Saale war kein Ofen, fa ſelbſt kein Raum, um einen zu ſtellen.. der Winter, die Kälte, die Feuchtigkeit waren unertröglich. Wenn ich die Hände auf den Flügel legte, war es, als wenn ich auf ſtechenden Nägeln ſpielte. Und die Einwirkung dieſes ungünſtigen Probeſaales zeigte ſich denn auch bald. Die Mitglieder blieben fort und nur wenige gab es, die ausharrten. Welcher Aufopferung dieſe wenigen aber fähig waren, verdient als beſonders nachahmenswert mit Zelters eigenen Worten feſtgehalten zu werden. Denn ihnen iſt der ſtolze Bau der ſpäteren gewaltigen Berliner Singakademie in nicht geringerem Maße zu danken als Foſch und Zelter ſelbſt. „Eines Tages, als die Kälte unerträglich war, wollten die meiſten wieder von dannen gehen. Eine unter ihnen legte ihre Muffe auf die Erde kniete darauf, und wickelte ihre Füße in ihr kanges Kleid, dies ahmten mehrere nach und zuletzt ſang die ganze Verſammlung in dieſer rührenden Stellung einen Choral, daß Fraſch darüber in Tränen ausbrach. Nun wurde beſchloſſen, nach wie vor ununterbrochen hier zuſammen zu kommen, und wäre die Kälte zu groß, ſo wollte man ein einziges Stück ſingen. damit nur etmas geſungen und die Uebungen nicht ganz unterbrochen würden. Im Februar trat gelindere Witterung ein, und zugleich eine neue Laſt; der Schnee ging auf. das Dach des Akademiegebäudes war nicht ſeſt, und unſer Saal ſchwamm. Auch hier fand ſich Rat: man legte zuſammen und es wur⸗ den zwei Fußteppiche angeſchafft, worauf die Frauenzimmer zu ſch Seiten des Flügels ſtehen konnten; die Männer behalfen ich. Dieſe rührende Aufopferung der Leiter und Chormitglieder hatte denn auch zur Folge, daß ſich durch regelmäßig zwei mal in der Woche ſtattfindende Uebungen ihre Leiſtungen vertieften und daß der Verein ſtets neue Mitglieder gewann. Als ſein Begrün⸗ der Faſch im Jahre 1800 ſtarb, war die Mitgliederzahl bereits auf 148 gediehen. 5 Bereits im nächſten Jahre veranſtaltete Zelter, der nunmehr die Singakademie leitete— ſie hieß ſo,„weil ſingende Stimmen ſich in den Mauern einer wirklichen Akademie verſammelten“— eine unentgeltliche Aufführung in der Petri⸗Kirche zugunſten der Armen Berlins, und 1804 beſuchten zwei Könige die Singakade⸗ mie: Friedrich Wilhelm II. und Friedrich von Schiller, der da⸗ ſelbſt einer Aufführung ſeiner Ode an die Freude beiwohnte. Nach der unglücklichen Schlacht bei Jena zeitweilig ſuspen⸗ diert, hatte die Singakademie doch bereits 1807 ihre Proben wie⸗ der aufgenommen und trat, jetzt bereits 173 Mitglieder ſtark, zum erſtenmale als a cappella⸗Chor vor die Oeffentlichkeit. 1809 wurde Zelter Profeſſor an der Akademie der ſchönen Künſte, und wenige Jahre ſpäter hatte er ſchon einen tüchtigen Dirigentennachwuchs geſchaffen, der nach dem Muſter der Singakademie in der Provinz Liedertafeln gründete und organiſierte. Die Singakademie aber erſtarkte immer mehr, ſodaß ſie an die Errichtung eines eigenen Heims denken konnte. 1825 wurde der Grundſtein zu dem neuen Gebäude gelegt und als die Sing⸗ akademie zwei Jahre ſpäter die Einweihung desſelben vollzog, war ihre Mitgliederzahl auf 436 angeſchwollen. Nunmehr erfolgte— eine ſehr weiſe Maßnahme, die allen größeren Geſangvereinen zur Nachahmung empfohlen ſei, eine Teilung der Proben, ſodaß die Neueingetretenen ſeparate Ausbildung durch einen„Vize⸗-Direk⸗ tor“ erhielten. Kurz nach dem Tode ſeines vergötterken, Freundes Goethe, am 15. Mai 1832, entſchlief Zelter. Er hinterließ einen gefeſtig⸗ ) Carl Friedrich Zelter. Eine Lebensbeſchreibung. Nach autobiographiſchen Manuſkripten bearbeltet von Dr. Wilhelm Rintel. Berlin 1861, bei Otto Janke. VV den Bau. Seimund deiner Gain Jutſe, gev. Pappri, Marmor⸗ büſten aber— Julie Parrd war eines der erſten und treueſten Mitglieder der Singakademie geweſen— ſchmücken deren Probe⸗ ſaal zum Zeichen deſſen, daß Großes nur erreicht wird, wenn man Not und Unannehmlichkeiten jeder Art zu überwinden weiß, indem man des Zieles gedenkt, das es zu erreichen gilt. *xR* 183 Die Jukunſt der deutſchen Orcheſter Don Artur Blaß(Mannheim) „Es gilt, einmal ein offenes Wort über die Verhältniſſe in unſeren deutſchen Opern gu ſprechen. So beginnt Kapellmeiſter Haus Lhermet(Leipzig) ſeine Auseinanderſetzung. Wer ſie ausführlich und aufmerkfam leſen will, möge das Juniheft der„Zeilſchrift für Muſik zur Hand nehmen. Eine große Anzahl von guten Mufikern — namentlich von Bläſern der Holzgeuppe— iſt uneren Orcheſtern bereits verloren gegangen, und dieſer Rückgang dauert an. Es ſehlt der Nachwuchs, wir ſtehen alſo in wenigen Jahren vor der bangen Zukunftsfrage, außerdem aber hat dieſe Zukunft eine vaterländiſche Bedeutung, denn die Lücken werden voraus⸗ ſichtlich durch Böhmen und durch Italiener ausgefüllt werden Dieſer Verfall iſt aber nicht allein auf dem Konto Krieg zu buchen, er iſt auch nicht aus der Tilgung der Militärmuſik zu erklären, ſondern alles dies war bereits vor dem Jahre 1914 deutlich erkenn⸗ bar. Denn wieviel gute Muſiker aus den Militärkapellen auch her⸗ vorgegangen ſind, die Verrohung des muſikaliſchen Geſchmacks iſt zweifellos auf Rechnung der Militärmuſik zu ſetzen. Die„wiet⸗ ſchaftliche Untſtellung“ kommt hinzu: das Kaffeehaus⸗Kongert und die Kinomuſik. Ueber beide werden wir uns noch zu verſtändigen haben; dieſe Verſtändigung wird leicht ſein, wenn wir uns den Lebenslauf des deutſchen Orcheſtermuſikers vorſtellen. In Thü⸗ ringen gibt es kaum ein Haus, in welchem nicht wenigſtens ein Mit⸗ glied der Familie muſikaliſch iſt. Der„Herr Kantor“(der Dorf⸗ ſchullehrer) iſt Organiſt und Kirchenmuſikdirektor. An jedem Fei rtag wird eine Kirchenmuſik ausgeführt, der Chor ſingt mit Begleitung eines kleinen Orcheſters, abgerundet durch den Orgelklang, ſeine Kantaten; Arien oder Duette für Sopran und Alt nehmen die Mitte, mit einem Choral ſchließt der Kirchenchor. Knabenſtimmen ſtehen nicht nur für den Chor, ſondern auch für die Soli zur Verfügung. Die Mitglieder dieſer Kirchenmuſik bilden außerdem den Grundſtock der Tanzmuſik. Die Knaben lernen ſchon mit 12 Jahren, an der zweiten Violine mitwirken. Und trinken! Später bregt der Vater ſeinen muſikaliſchen Sohn zum„Stadtmuſikus“ in die Lehre. Da ſind denn an die 30 Lehrjungen, Söhne von Bauern, Hand⸗ merkern, kleinen Beamten und Lehrern. Nun heißt es: drei Jahre lernen. Koſt und Wohnung im Hauſe des Lehrherrn ſind frei; auch „Dreſche“ iſt frei. Jede Woche zwei Konzerte. Und viel Ballmuſik. Große Scheinderei und„Stripſerei... Dann die Militärzeit, drei Jahre Zwangsdienſt, dann oft noch 12 Jahre Privgtoerpflichtung. Viele der tüchtigſten Orcheſtermuſiker haben dieſen Weg zurückgelegt und ſind dann in die beſten Hofkapellen vorgerückt. Der bequemere Weg führte allerdings vom Konſervatorium über drei⸗(neuerdings zwei⸗)jährigen Heeresdienſtzeit in ein Mittelſtadt⸗Orcheſter und von dort langſam aufwärts. Dieſen Weg wird aber wegen der Teuerung die Mehrzahl nicht mehr ſo leicht betreten können, es kommt alſo wieder auf den Lehrgang der„Stadtkunſtpfeifereien“ hinaus. Oben⸗ drein iſt die Laufbahn der Militärorcheſter ausgeſchaltet „Die Muſfikerſchaft iſt heute“, ſagt Hans Lhermet,„ohne daß ſie ſelbſt ſich deſſen bewußt geworden, in zwei Lager geſpalten: in diejenigen, die in der Muſik die Ausübung einer Kunſt ſehen, und in alle diejenigen, die Muſik lediglich aus Broterwerb betreiben. Die Leiter der Kinos und der Kaffeehäuſer gingen von dem Grund⸗ ſatz aus: mit Speck fängt man Mäuſe. Sie bezahlten berets vor dem Kriege Gehälter, die oft beinahe das Doppelte von denen der übrigen Muſiker betrugen. Dabei muß man ſich aber überl⸗gen, daß ihnen dieſes Verfahren wirtſchaftlich ſehr leicht gemacht wurde, und zwar durch die Entſtehung der heutigen Enſemblemuſik. Dieſe ermöglicht ſelbſt bei wenigen Streichern— zwei Violinen, Violon⸗ cello und Kontrabaß— durch Hinzunahme von Klaver und Har⸗ monium ein kleines Orcheſter vorzutäuſchen, während ein künſtleriſch aufgebautes Orcheſter in den ſeltenſten Fällen unter 18 22 Muſikern denkbar iſt.“ Dazu kommt, daß im Kaffeehauſe Oboe, Fagott und Horn entbehrlich ſind, obendrein Bratſche und Harfe. Dieſe In⸗ ſtrumente werden mithin nicht mehr in früherer Weiſe erlkernt, und ſo iſt die Gruppe der Holzbläſer und Hörner, die alte„Harmonſe⸗ Muſik“, ohne den rechten Nachwuchs.„Wir müſſen nämlich be⸗ denken, daß die idealſte Ausbildung auf einem Konſervatorium oder der künſtleriſche Einzelunterricht aus finanziellen Gründen nur ſehr wenigen möglich ſein wird.“ Eben darum, weil ſich ein ſolches Konſervatorium nicht überall vorfindet. Und noch eins Der täg⸗ liche Betrieb der Unterhaltungsmuſik im Kaffeehauſe oder im Kino führt zur Abſtumpfung, zur Erlahmung der muſikaliſchen Spann⸗ kraft. Proben ſind ſelten, und ſo wird luſtig vom Blaft geſpielt. Der Stehgeiger und ſeine Stücklein, dazu die„Schlager“ aus den neueſten Operetten, das ſind die Anziehungspunkte. Und im Kino gar! Da hört der„gebildete“ Europäer überhaupt nicht mehr auf die Muſik. Sie wird nur als Nervenreiz empfunden eine inter⸗ nattonale Krankheit. Genau wie die„infectjo erotica“! Auch hier⸗ über muß einmal ein offenes Wort geſagt und gewagt werden⸗ A. Bl. — — Gdz eun z6 enu asnuu-wazudg ötGuu * JJFCFFFFFFFC — —— — 0 Taſache dengez A nstag, den 2. Auguſt 1924 Maunheimer General-Anzeiger(Mittag-Ausgabe) 7. Seile. Nr. 355 Rommunale Chronik Berlin wird Meſhſeſtadt Von Dr. Adof Schick, Direktor des Berliner Meſſe⸗Amtes Die Meſſe der Scpuh⸗ und Lederwirtſchaft, die vom 3. bis 6. mul 1924 in Berlin in Den Ausſtellungshallen am Kaiſerdamm tun in der Philharmonie ſattfindet, hat eine allgemeine Bedeu · deul die über ihren beſonderen Vert für die Wiriſchaftskreiſe der eſchen Lederwirtſchaft hinausgeder ſie iſt die erſte Tat der Ge⸗ ſchafmüßigen Berliner Mepe 2 Aufbau 5 Geſell⸗ — die vor Jahresfriſt mit Unternützung der Stadt Berlin ründet wurde, um in Berlin dem Meſſegedanken zum Ausdruck zu einer würdigen Vertretung zu verhelfen. Das Berliner n. eAmt, das als ausführendes Organ dieſer Geſellſchaft A een gerufen worden iſt, verknüpft bei diees Veranſtaltung meſerſten Male ſeinen Namen und ſeine Arbeit mit einer Fach⸗ ſalſide roßen Stils, die in den Mauern der Reichshauptſtadt wilſc iſt ſchlechthin unverſtändlich, wie Berlin ſeine allmähliche der ſchaftspoliliſche Einkreiſung auf dem Meſſegebiet durch den Ring Konlroden Meſſen von Köln, Frankfurt a.., Leipzig, Breslau, Vemsderg, Kiel uſw. ruhig mitanſehen konnte, ohne ſich ſelbſt im lebe ußtſein ſeiner überragenden Stellung im deutſchen Wirtſchafts⸗ ſuraffeur Schaffung ähnlicher Meſſeeinrichtungen großen Stils auf⸗ dalnlien, denn die Reichshauptſtadt biegt in jeder Hinſecht ſolche in ſich ben Vorausſetzungen für ihre Ausgeſtaltung zur Meſſeſtadt ndel wie ſie in dieſer Mannigfaltigkeit und Stärke bei keiner der der ren Provinzſtädte vorhanden iſt. Der Bann, der bisher auf bro entwiclung des Berliner Meſſegedankens lag, wird jetzt ge⸗ leiſte n Die Meſſe der Schuh? und Lederwirtſchaft den(Pionierarbeit für den Gedanken der Berliner Meſſen, das Berliner Meſſe⸗Amt auf ſeine Fahne geſchrieben hat. Wsdrut der Bezeichnung„Berliner Meſſen“ iſt ſchon zum einsdruck gebracht, daß für das Berliner Meſſe⸗Amt die Schaffung er allgemeinen Berliner Meſſe zunächſt nicht in Frage kommt. tun Meſſe-Amt iſt vielmehr beſtrebt, durch die Veranſtal⸗ line uen großen Spezialmeſſen den Gedanken der Ver⸗ wachſnneen organiſatoriſch zu entwickeln und aus ſich heraus weiter Mlänen zu laſſen. Dahei wird ſich Berlin in erſter Linie mit ſeinen Jeichst an diejenigen Gewerbezweige zu wenden haben, die in der Uirtſchauptftadt gewiſſermaßen bodenſtändig ſind und im Berliner da haftsleben eine beſondere Bedeutung beſitzen. Die Verliner Mduſteſen, ſollen keine künſtlichen Gebilde, ſondern in Handel und Fraae Groß⸗Berlins von vornherein feſt verankert ſein. Die wicel einer örtlichen und zeitlichen Zuſammenfaſſung der ſo ent⸗ 15 Berliner Fachmeſſen zu einer großen Geſamtveranſtaltung 5—8 95 überlaſſen bleiben. inne Meſſe der Schuh⸗ und Lederwirtſchaft wird in gewiſſem zune vorbildlich ſein 4 die Art, wie das Berliner Meſſe⸗Amt lehte, Nele zu verwirklichen beſtrebt iſt. Berlin hat ſich in den utſc Jahren immer mehr zu einem Hauptzentrum der geſamten Bedeczen Lederwirtſchaft in allen ihren Zweigen entwickelt. Dieſe atbeitgung Berlins für die geſamte ledererzeugende und lederver⸗ lommende Induſtrie wird auf der Meſſe ſinnfällig zum Ausdruck der Meſ Nahezu 800 Ausſteller aus allen Teilen des Reiches geben der eſſe das Gepräge einer wirklichen Fachmeſſe und einer Schau nge ſamten Erzeugniſſe des Gewerbezweiges. Im Zuſammen⸗ der Bel der Meſſe finden zahlreiche Tagungen führen⸗ z. R erbände der Lederwirtſchaft in Verlin ſtatt, ſo dändterZeneralverſammlungen der Schuheinzelhändler, Schuhgroß⸗ bandelet der Sattler⸗ und Tapeziermeiſter, der geſamten Schuh⸗ und svertreter, der Sattlerlederhändler, der Hausſchuhfabrikanten einender Holzſchuhfabrikanten Deutſchlands, ſo daß man faſt von mittelbar ongreß der Lederwirtſchaft ſprechen kann. Die erenſtaſen und unmittelbaren günſtigen Wirkungen dieſer erſten ſchaftsl altung des Berliner Meſſe⸗Amtes für das Berliner Wirt⸗ achater liegen bereits heute klar auf der Hand, wie auch der im ii dicerfolg der Meſſe ſelbſt ſein möge, dem man in Fachkreiſen ſieht Man trotz der Ungunſt der Zeiten mit Zuverſicht entgegen⸗ dem ſei an erwartet von der Meſſe eine günſtige Wendung in eder eit langem ſtagnierenden Geſchäftsgang in der Schuh⸗ und ſungen iſchaft. Das Berliner Meſſe⸗Amt erhofft über dieſe Wir⸗ Auftak hinaus, daß die Meſſe der Schuh⸗ und Lederwirtſchaft den ſchaft t für ähnliche Veranſtaltungen auf anderen wichtigen Wirt⸗ gebieten bilden wird. Die Etwerbsloſenfürſorge und die Nolſtandsarbeiten in der Pfatz ü. Kaiſ für di, teiſerslautern, 1. Aug. Nachdem die Aufbringung der Mittel 0 die Erwerbsloſenfürſorge und 5 Notſtandsarbeiten ſeit 1. April u Beitraauf, die n abgewälzt worden iſt, die in Form rſorge rägen der Arbeitgsber und Arbeitnehmer die Erwerbsloſen⸗ Baterg an kinanzieren hat, hat die Pfalz mit dem rechtsrheiiſchen inenzoeenne ſeg. Beitragsgemeinſchaft gebildet. Deren Ueberſ uchaltniſſe liegen zur Zeit ſo, daß das rechtsrheiniſche Bayern Fbeiniſche sgebiet, die Pfalz Zuſchußgebiet iſt, d.., daß die rechts⸗ des Beit Witrſchaft für den in der Pfalz durch das Zurückbleiben trächt auftommen⸗ gegenüber dem Fürſorgebedarf entſtehen⸗ ommesn chtlichen Fehlbetrag(für Mai 600 000 Goldmark) aufzu⸗ ſich daher da⸗ Bei den rechtsrheiniſchen Wirtſchaftsparteien macht der Pfal s Beſtreben immer ſtärker geltend, den Fürſorgebedarf dieſen T herabzudrücken. Ein Erfolg dieſer Beſtrebung iſt die in gen eingeführte Genehmigungspflicht für Notſtandsarbeiten. tern Wbt den Notſtandsarbeiten hat übrigens die Stadt Kaiſerslau⸗ Stäzten 85 ie größten Aufwendungen voz ſämtlichen pfälziſchen macht. Die ie Erwerbsloſenfürſorge hat, ſchlechte Erfahrungen ge⸗ Fene Stadt Kaiſerslautern beſchäftigt in der Pfalz die mei⸗ ſtand vorwerbsloſen, rund 800 bei einem Geſamterwerbsloſen⸗ ſonderen A 1500. Dieſe Notſtandsarbeiten erheiſchen einen be⸗ Lladtecteſituwand von wöchentlich 8000 Goldmark. In der jüngſten en erklärt zang wurde von dem Referenten für die Notſtandsarbei⸗ ſchnitteſes maſſe einmal öffentlich geſagt werden, daß das dur ch. gen ueche Arbeitsergebnis nach Feſtſtellung der ſtädti⸗ daliehung fifſ sorgane unternormal iſt. Auch in anderer eren eund eine Reihe von Mißſtänden zutage getreten, londsarbeiterige Abſtellung in erſter Linie im Intereſſe der Not⸗ zobeiter zum Lelbſt gelegen iſt. Weng ſich die Fälle, wo Nolſtands⸗ m i Schaden ihrer miterwerbsloſen Kollegen die Nückkehr vo ir N rbeitsverhältnts verweigern, mehren, weiin die 1d mehr no ch biandsardeiten dazu führen ſollte, daß der Induſtrie Tulte erſchwert am. Handwerk die Beſchaffung einheimiſcher Arbeits⸗ Naſes zur Einſteürde, dann müßte ſich die Stadtverwaltung einez Nolftendsarbeit telung der Nolſtandsarbeiten gezwungen ſehen. ſiſtandsmaßr—7 nie mehr als eine vorübergehende fürſorgeriſche ſeatgallen Miitelnme für die Maſſe der Erwerheloſen darſtelen; ndsarbeit“ eln muß verhütet werden, daß ſich der Begriff„Not⸗ Miſſch zu einer beſonderen Berufsart auswächſt. 258 an dem, von erfreulichen Ausnahmen abgeſehen, im zule mantandga 5 utige Syſtem der ſogenannten produktiven liärtigen Geſetze 5 it. Die Stadtverwaltungen ſind bei der gegen⸗ dere in gewiſſem Gn gezwungen. volkswirtſchaflich weniger dring. Gealeichen, al Wen Luxusarbeiten, wie Spielplatzanlagen und fletzgeber ſich daslſtandgarbeit durchzuführen. Wenn endlich der 0 gebe beik in erter Grae verſtehen könnte, auch wirtlich produktive Ar⸗ Noſſla ie di olſtand e Erſtellung von Wohnungen, im Wege der aöſung 4 tectanaſſen. ſo hätte das Bewußtſein, hier an der bereelos auf—5 ſchafts⸗ und kulturellen Lebensfrage mitzuwirken, n Einftuß. nm einzelnen Notſtandsarbeiter einen arbeitsfördern⸗ 86 ing. 1 Geßen uſladt a. g. 31. dutl. die Stadtratsſitzung wer v Fralce olndeſonderem Intereſſe, als die Oppoſition dadei in ſtengen auf der„räbrend in der letzten Zeit bei vielen wichtiaen tebende Arbeit emen Seite die aus den bürgerlichen Parteien ve⸗ on. beſtehend ameinſchaft und auf der anderen Seite die Oppoſi⸗ daktion und deaus dem Gewerbebund. der ſozialdemokratiſchen r kommuniſtiſchen Fraktion ſich gegenüber ſtanden, das entlatedcgenden Arbeitsergebnis iſt aber auch und Uerlebte man es nunmehr, daß beim Voranſchlag der ſtädtiſchen Werke der Gewerbebund gemeinſchaftlich mit den Demokraten einen K o m⸗ promäfßantras einbrachten. dem alle Parteien bis auf die So⸗ zialdemokraten zuſtimmten, ſo daß alſo die dreiteilige Oypoſition. die vorher den Ausſchlaga zu geben in der Lage war, in die Brüche aling. Der Kompromißantrag aing dahin, daß die Hälfte der in den Vor⸗ anſchlag eingeſetzten Rücklagen aus den ſtädtiſchen Werken zu Wod⸗ nungsbauten für Angeſtellte und Arbeiter des Werkes verwendet werden ſoll. Im weiteren Verlauf der Sitzung bezeichnete es Stadt⸗ rat Zimmermann als einen Skandal, daß das Gericht wie⸗ derholt Familien auf die Straße geſetzt habe, ohne daß das Woh⸗ nungsamt in der Lage geweſen wäre, eine andere Wohnuna zu de⸗ ſchaffen. Eine Familie wohne ietzt im Stall des Herrn Bürger⸗ meiſters Neubauer. Wenn ihm ſo etwas paſſieren würde, meinte Herr Zimmermann, dann würde er ſich alatt ins Hotel ſetzen mit ſeiner Familie und auf Koſten der Stadt leben. Bür⸗ germeiſter Dr. Forthuber rief den Stadtrat Zimmermann zur Ordnung. weil er die geſetzmäßige Handluna eines Richters als Skandal bezeichnet habe. Die Richter handeln einfach nach Pflicht und Gewiſſen. Die Härte. die in dieſen geſetzlichen Beſtimmungen liege. habe man dem Umſtande zuzuſchreiben. daß in vielen Fällen ſich die Mieter Roheiten gegen die Hausbeſitzer zuſchulden kommen ließen und jealiche Mietzahlung verweigerten. Stadtrat M elbert reate die Grrichtungeines Obſtaroßmarktes in Neu⸗ ſtadt an, nachdem in den letzten Jahren die Obſtanloaen hier ſich bedeutend vermehrt hätten. Die Angelegenheit wird dem Feldaus⸗ ſchuß überwieſen, der bis zum nächſten Frühjahr das Nötige veran⸗ laſſen ſoll. Stadtrat Bach befürwortete die Errichtung einer Markthalle für den Wochenmarkt. Die jetzigen Zuſtände. wo die Marktbeſucher den Unbilden des Wetters ausgeſetzt ſind, ſeien rückſtändig. Aus dem Lande * Freiburg i. Br., 31. Juli. Der Grundbeſitzwechſel durch frei⸗ händige Verkäufe hat ſowohl bei den bebauten wie bei den unbedau⸗ ten Grundſtücken im zweiten Viertel des laufenden Jahres erheblich zugenommen. Während im erſten Viertelſahr 51 bebaute Grund⸗ ſtücke(Gebäude) im Werte von 1 438 000 Mk. den Eicentümer wech⸗ ſelten, ſiſea deren Zahl im zweiten Viertel 1924 auf 70 mit einem Wert von 2 550 416 M. Auch bei den unbebauten Grundſtücken der Verkäufe von 32 auf 42, der Wert von 116 516 Mk. auf 315 588 Mark und die Fläche von 39 430 auf 137 202 Qm. geſtiegen. An Reichsausländer wurden nur 4 Häufer im Werte von 318 974 Mark(im erſten Viertelſahr 2 mit 42 000 Mk.) verkauft: als Käufer kamen in Betracht 3 Schweizer und 1 Südafrikaner. Ausländer ſind an der Hypothekengewährung 44 mit einem Geſamtbetrag von 549 967 Mk. beteiligt. und zwar 35 Schweizer mit 397 932 Mk., 2 Elſäſſer mit 29 500 Mk., 2 Hölländer mit 35 560 Mk., je 1 Spanier. Enaländer und Saarländer mit 13 537 Mk., 4338 Mk. und 60 000 M. wurden 222 Hypotheken mit einem Betraa von 172 392 000 cark. * Vom Kniebis, 1. Aug. Geſtern abend gegen 8 Uhr wurde San.⸗Rat Dr. Kröner aus Potsdam, der ſich zur Zeit als Kur⸗ gaſt auf der Zuflucht aufhält, auf der Straße zwiſchen Alexan⸗ derſchanze und Zuflucht tot aufgefunden. Er hatte mittags eine Verwandte zur Bahn nach Baiersbronn gebracht und infolge der Ueberanſtrengung auf dem Rückweg einen tötlichen Schlaganfall er⸗ litten. * Sexau(Amt Emmendingen), 31. Juli. Der 19 Jahre alte Wilhelm Rehm bier geriet geſtern beim Holzführen unter den Wagen und wurde ſofort totgedrückt. * Wallbach,(Amt Säckingen), 1. Aug. In der Nähe des Dor⸗ fes hat ſich ein Mann aus Todtmoosau in ſelbſtmörderiſcher Ab⸗ ſicht in den Rhein geſtürzt und den geſuchten Tod gefunden. Lörrach, 1. Aug. In einem Neubau der Stoffdruckerei Köch⸗ ling, Baumgartner u. Co. ſtürzte geſtern früh eine Mauer ein, die fünf Arbeiter unter ihren Trümmern begrub. Ein Toter und ein Verwundeter ſind bereits geborgen. Nähere Einzel⸗ heiten fehlen noch. * Kluftern(Amt Ueberlingen), 1. Aug. 19 ber Nacht zum Mittwoch fiel das Wohn⸗ und Oekonomiegebäude des Landwirts Wilhelm Kramer einem Brande zum Opfer. Das Vieh und ein 5 Teil der Fahrniſſe konnten in Sicherheit gebracht werden. *Meersburg, 1. Aug. Die gemietete Gondel der als vermißt gemeldeten beiden Wandervögel wurde nun aufgefunden, und zwar bei Immenſtadt. Vermutlich ſind die beiden Gondelmieter nicht ertrunken, ſondern vorſichtshalber bei Ausbruch des Sturmes ans Land gefahren, wo ſie das gemietete Boot ſeinem Schickſal über⸗ ließen. Dieſe de verſtärkt durch die Auffindung ei. nes wertloſen Ruckſackes, den die beiden in der Gondel zurückließen. Aus der pfalz R. Frankenthal, 31. Juli. Ein ſeltener Unſtern waltet über der Leitung der hieſigen Kreis⸗Kranken⸗ und Pflegeanſtalt. Nach⸗ dem vor mehreren Jahren deren Leiter, Medizinalrat Dr. Eccard an den Folgen einer Blutvergiftung geſtorben war, hat nun ſei⸗ nen Nachfolger, Anſtaltsdirektor Dr. Pütterich das gleiche Schickſal ereilt. Der Verluſt des ausgezeichneten Arztes, der den An⸗ ſtaltskranken ein ſorgfältiger Pfleger war, und des hier allgemein geſchätzten Mannes wird hier ſehr beklagt. Leider war ihm hier eine nur kurze Tätigkeit beſchieden. Am 1. November 1921 war er von Homburg(Pfalz), wo er an der Anſtalt Oberarzt geweſen war, hierhergekommen. Er iſt nur 55 Jahre alte geworden. Püt⸗ terich war geborener Bayer, er ſtammte aus Bamberg. :: Speyer, 1. Aug. Eine Anzahl Poſtbeamte haben ſich zu einer ne enſc zuſammengeſchloſſen, um in der Gegend des Waſſerturms 20 neue Wohnhäuſer zu erſtellen. Von der Stadt wurde Gelände und Baumaterial in der Form ei⸗ nes Darlehens zur Verfügung geſtellt. Die Stadt ſelbſt läßt an der Gabelsbergerſtraße Beamtenwohnungen bauen. :: Rülzheim, 1. Aug. Von mehreren Gerichten geſucht wird der ledige Student Wilhelm Meyer von hier, der vor 14 Tagen nach einem nächtlichen Einbruch in die elterliche Wohnung, wobei er Schmuckſachen von großem Werte an ſich nahm, flüchtig wurde. Seine Hauptbetätigung iſt Heiratsſchwindel. 7: Schwegenheim, 1. Aug. Ein Burſche und ein Mädchen, die b päter als ein Paar Geſchwiſter aus Frankenthal entpuppten, urchzogen mit einem beladenen Wägel die Gegend und wur⸗ den, da der Burſche beim Anblick eines Gendarmen Reißaus nahm, feſtgenommen. Es handelt ſich um den vom Amtsgericht Franken⸗ thal ſchon lange geſuchten Paul Friedrich Mack, der nunmher in Haft blieb, während das Mädchen wieder in Freiheit geſetzt wurde. M. hatte erſt einen falſchen Namen angegeben und vom Arreſt⸗ lokal aus auch durch Erbrechen des Türſchloſſes einen Fluchtver⸗ ſucht, der allerdings mißglückte, unternommen. Gerichts zeſtung Amksgericht Mannheim „Mannheim, 1..(Sitzung des Amtsgerichts SG.) Vor⸗ ſitz: Amtsrichker Dr. Leſer; Vertreter der Anklagebehörde: Staats⸗ anwalt Dr. Silberſtein. Der 29jährige, verheiratete Kaufmann Peter Krämer aus Lampertheim iſt wegen W und Diebſtahls angeklagt. Er war in der Filmin und hatte von einem Hängemattenfabrikanten in Mundenheim den Auftrag zur Her⸗ ſtellung eines neuen i erhalten. Der Fabri⸗ kant überließ ihm zu dieſem cke leihweiſe drei Hängematten. Krämer will ſich nach ſeiner heutigen Angabe batſächlich der Film⸗ arbeit unterzogen und hierzu viele Ausgaben gemacht haben. Da aber der Fabrikant aus Mundenheim ſich nicht mehr ſehen ließ und auch ſonſt ſich nicht um den Fortgang der Arbeit kümmerte, will der Angeklagte, behufs teilweiſer Deckung ſeiner Koſten, die Hänge⸗ matten veräußert und den Erlös für ſich verbraucht haben. Etwas Strafbares habe er in ſeiner Handlungsweiſe nicht erblicken können. hat eine Zunahme des Beſitzwechſels ſtattaefunden. Hier iſt die Zahl 6 M gangen durch widerrechtliche Entnahme von Leucht⸗ und Heiz⸗ gas zum Nachteil des hieſigen ſtädtiſchen Gaswerks, vorgeworfen. Krämer hatte eine wunderbare, mit allem modernen Komfort— hochfeiner Flügel, geſchnitzter Schreibkiſch u. a.— ausgeſtattete vier Zimmerwohnung nebſt Küche und VBad. In ſämtlichen Räumen ſtanden hochmoderne Gasöfen, die eine behagliche dabei koſtenloſe Wärme ausſtrömten. Krämer hat es nämlich verſtanden, durch Anbringung einer beſonderen Konſtruktion an der Gasuhr eine Kontrolle des Gasverbrauchs unmöglich zu machen. Wenn ein Kontrollbeamter kam, war die Wohnung meiſtens verſchloſſen, und wenn tatſächlich einmal die Gasuhr geprüft werden konnte, ſo zeigte ſte ſcheinbar keinerlei Gasverbrauch an, was die Krämer Eheloute mit ihrer großen Notlage zu beſchwichtigen ſuchten. Doch der Krug geht ſo lange zum Brunnen, bis er bricht. Im vorliegenden Falle war es eine eigene Beſchwerde des Angeklagten. Die auf dieſe Be⸗ ſchwerde hin erſchienenen Kontrollbeamten nahmen in einer von Krämer unerwünſchten gründlichen Weiſe eine Unterſuchung der Gasinſtallation vor und entdeckten die überreichliche und unbezahlte Gasentnahme. Auch wurde ein ganzes Arſenal von Hand⸗ werkszeugen, Hämmer, Zangen, Meiſel, Schrauben uſw ge⸗ funden, das Krämer bei Herſtellung ſeiner allerdings primitipen, aber immerhin brauchbaren Gasleitungsröhren benützt hatte. Nach Berechnung des heute als Sachverſtändigen gehörten Oberbau⸗ Inſpektors Korn, hatten die Wohnräume nach der Menge des ver⸗ brauchten Gaſes eine Durchſchnittswärme von 12 Grad. Im Gegen⸗ ſatz hierzu zeigte die Gasuhr in 5 Monaten nur einen Verbrauch von 3 obm an. Die Gasuhr war bei der Kontrolle jedesmal rück⸗ wärts gedreht. Die verbrauchte Gasmenge beziffert ſich auf 2600 obm im Werte von 530 Goldmark. Medizinalrat Dr. Schleid erſtattete ſein Gutachten über den Angeklagten und führte u. a. aus: Krämer ſei ein hyſteriſcher Menſch. 1915 zum Militär eingezogen, ſei er vor Riga verſchüttet worden und dann in verſchiedenen Lazaretten geweſen. Wegen ſchlechten Sehvermögens ſei er dann vom Militär entlaſſen worden. Bei Krämer ſei kein Intelligenzdefekt vorhanden, ſeine Redeweiſe ſei unglaubwürdig, dagegen leide er an ausgeprägter Hyſterie und habe von den Kriegsſtrapazen zerrüttete Nerven davongetragen Krämer ſei zwar ſtrafrechtlich verantwortlich, aber immerhin kein vollwertiger Menſch. Das Gericht fällte folgendes Urteil: Der Angeklagte Peter Krämer wird wegen Diebſtahls zu einer Gefängnisſtrafe von onaten verurteilt. Von der Anklage der Unterſchlagung wird er freigeſprochen. Verteidiger:.⸗A. Walter.) Der verheiratete Wirt Ottd Heſſig aus Durmersheim hat ſich wegen fahrläſſiger Tötung zu verantworten. Der Angeklagte be⸗ treibt die Wirtſchaft zur Künſtlerbühne, hier G 6(gegenüber dem Apollo). Unter den im Lokale perkehrenden Gäſten befinden ſich zuweilen Raufluſtige, was den Angeklagten veränlaßte, allzeit eine geladene(Browning⸗) Piſtole bei ſich zu tragen. lleberdies gabs auch oft Streitigkeiten unter den Wirtseheleuten. Dies war auch am 7. April d. Is. der Fall, als etwa um 1 Uhr mittags der Kriegs⸗ kamerad Heſſigs, der 42jährige Spengler Karl Müller, in die Wirt⸗ ſchaft kam und Bier beſtellte. Die Heſſig Eheleute waren in ſtarz erregtem Zuſtande, und als die Frau ihrem Manne eine Kiſte Mehl ins Geſicht werfen wollte, griff der Mann nach ſeiner Piſtole, warf ſie wieder abſeits, im gleichen Augenblick entlud ſich jedoch die Piſtole und die Kugel traf den in der Nähe ſitzenden Karl Müller in den Unterleib. An den Folgen der ſchweren Verwundung iſt der bedauernswerte Mann am 29. April geſtorben Bei ſeiner gerichtlichen Einvernahme hat er noch erklärt, daß Heſſig keine Schuld an dem Unglück trage. Der Sachverſtändige Fraunsdorfer äußerte ſich dahin, daß nach der Beſchaffenheit der Waffe, trotz der Sicherung, infolge eines unglücklichen Zufalles eine Entladung ſtattgefunden haben müſſe. In Uebereinſtimmung mit der Auffaſſung des Staatsanwalts und des Verteidigers.⸗A. Dr. Hartmann wurde Otto Heſſig von der Anklage freigeſprochen. M. Die geſtohlenen Papageien des Zoo Vor dem Amtsgericht Halle a. d. S. hatte ſich der 26jährige Student der Chemie Otto Mohr aus Dresden zu verantworten, der am Vormittag des 3. März d. Is. aus dem Zoo in Halle zwei wertvolle Papageien und am Abend des 28. März 7 Faſa⸗ nen geſtohlen hat. Im erſten Falle hatte er die Tiere im Papa⸗ geienhäuschen nach Durchkneifen der Fußkette von den Ständern genommen und in ſeiner Handtaſche fortgeſchafft; im zweiten Falle in die Faſanerie gegangen. Dort hatte er 7 Stück Faſanen er⸗ griffen und in ſeinem Ruckſack verſteckt, doch waren ihm noch in der Nähe des Zoo zwei der Tiere wieder entwichen. Der Angeklagte ſab dieſe Taben zu. Man erfuhr weiter noch in der Gerichtsver⸗ andlung, daß er derartige Diebſtähle von Ziergeflügel auch noch in einer Frdn Reihe anderer Städte, ſo in Dresden, Leipzig, Nürn⸗ rankfurt, Chemmitz und Ebersbach ausgeführt habe, bis er in letztgenannter Stadt auf friſcher Tat ertappt worden iſt. Er ſtand als Student im 9. Semeſter, hat ſich aber, wie er angab, m elterlichen Hauſe ſehr viel mit der Zucht von Ziergeflügel beſchäftigt und dieſe Liebhaberei ſoll ihn zu dem Diebſtahl in Dresden geführt haben. Um ſich einer Verhaftung zu entziehen, habe er dann Dres⸗ den verlaſſen. Die weiteren Diebſtähle habe er begangen, um ſich über Waſſer zu halten. Das Urteil lautete auf 6 Monate Gefängnis. + 5 Schöffengericht Karlsruhe. Als Vorſpiel zum Hagenſchieß⸗ Prozeß konnte eine Verhandlung vor dem hieſigen Schöffengericht aufgefaßt werden, vor dem ſich der Ingenieur Honnef zu ver⸗ antworten hatte. Der Angeklagte war vor etwa einem Jahre wegen Vetrugs zu 3 Millionen Mark Geldſtrafe verurteilt worden. Emer von H. eingelegten Berufung wurde vom Reichsgericht ſtattgegeben, ſodaß die Angelegenheit erneut behandelt wurde. Das Schöffengericht Iprach die gleiche Strafe aus, die in Goldmark umgerechnet ungefähr 70 Mark ausmacht. ):( Der vergrabene Brautſchmuck. Am 20. Juni 1924 vormittag kom die Schriftſbellersfrau Margarete Gersbacher von Wien in ein in der Kaufingerſtraße in München befindliches Juwelenge⸗ ſchäft und ließ ſich vom Geſchäftsführer mehrere Onyr⸗Broſchen vor⸗ legen. Hierbei nahm ſie aus ihrer Handtaſche ein Taſchentuch und deckte damit eine Broſche zu. Dieſe Fingerfertigkeit bemerkte jedoch der Geſchäftsführer, weshalb er die Broſche aus dem Verſteck wie⸗ der hervorholte, worauf die Gersbacher errötend ſchleunigſt den Laden verließ. Nach dieſer mißlungenen„Arbeit“ ging ſie in ein anderes Juwelengeſchäft, ſtellte ſich dort unter einem falſchen Namen vor mit dem Bemerken, ſie ſolle für eine reiche Frau Perlen kaufen. Nachdem ihr die Verkäuferin mehrere Broſchen vorgelege hatte, verſchwond die Angeklagte plötzlich, nachdem ſie ſich eine auf 1200 Mark mit Perlen und Brillanten beſetzte Platin⸗ broſche angeeignet hatte. Karl Gersbacher, der ſich in einem Kaffeehaus befand, und händ gte ihm ihren„Fund“ aus. Dieſer zeigte dann die Broſche einem Kauf⸗ mann mit der Angabe, es ſei dieſes der Brautſchmuck ſeiner Ehe⸗ gattin, ob er ihn nicht mit 3000.⸗M. belehnen möchte. Da ſich der Kaufmann ablehnend verhielt, verließ Gersbacher mit ſe ner Frau das Cafe und vergrub den„Brautſchmuck“ unter einer Ruhe⸗ bank an der Arcisſtraße. Als beide am Abend München verlaſſen wollten, wurden ſie am Hauptbahnhof verhaftet. Das Schöffengericht München verurteilte die angeklagte Ehefrau Gersbacher zur Gefäng⸗ nisſtrafe von 8 Monaten, den mitangeklagten Ehemann zur Gefängnisſtrafe von 3 Monaten. Dem letzteren wurde eine Be⸗ währungsfriſt bis zum 1. Juli 1928 zugebilligt unter Aufhebung des Haftbefehls. ):(Beſtrafter Jahrraddieb. Am 2. Juli 1924 ſtahl der ledige Schleifer Friedrich Muntenbruck von Wald bei Solingen aus einer Bierhalle in der Neuhauſerſtraße ein von einem Studenten hinterſtelltes, abgeſperrtes Fahrrad im Werte von 150 Mark. Das Schöffengericht München verurteilte den Angeklagten zur Gefäng⸗ nisſtrafe von 10 Monaten. Volle Jorm und Jugendfriſche ſind der Wunſch vieler Frauen. Wir raten Ihnen, in Ihrer Apotheke 30 Gram echte Avora⸗Kerne Weiter wird dem Angeklagten ein bedeutſamer Diebſtahl, be⸗ zu kaäufen, die erprobte, unſchädliche Stoffe von anſatzfördernder Wirkung enthalten. Em. 80/81. hatte er ſich am Abend in den Zoo einſchließen laſſen und war dann: — 7 Dann begab ſie ſich zu ihrem Ehemann⸗ S. Seite. Nr. 355 Maunheimer General-Anzeiger(mittag · Ausgabe) Tandelsblaf de.Nernbenner Genere Anzelger Von den süddeutsdien Waren- und Produkten-Märkten Mannheim, 31. Juli. Am Getreidemarkt waren die Forderungen des Auslandes für den gröhberen Teil der Woche weiler fest, gegen Wochenende lauteten sie niedriger und am süddeut- schen Markt stellte sich zweithändiges Angebot in Auslands.- Ware ein, derart, daß man cif Mannheim zu dem gleichen Preise kaufen konnte, der vom Auslande cif Rotterdam ge- kordert wurde. Die Forderungen lauteten für die 100 1 5 Manitobaweizen 1 16,50 fl., desgl. II 16 fl., desgl. III 15,60 fl. cif Rotterdam, für Western Roggen II 11, 60 fl. cif Mannheim bzw. cif Rotterdam 11, 40 fl. Aüslandsgerste War kest und wenig angebolen. Verlangt wurde für die 100 kg Bahia Blanca 65/6 kg je hl schwer, 13,50 fl., bordfrei „erdam, russische und rümänische Gerste Wurde mit 12,50 fl. cik Rotterdam bezahlt; Platahafer, 48 kg, auf Antwerpen schwimmend, kostete 9,30 fl. cif Antwerpen, Canada Western Hafer II, auf Rotterdam schwimmend, 12 fl. eif Rotterdam, Canada-Hafer III 11, 25 fl. cif Rotterdam. Der Einkauf verhielt sich sehr reserviert. Das Geschäft in Inlandgetreide lag gleichfalls ruhiger als in der Vorwoche. In den niedrigen Lagen hat das Regenwetter bereits starken Schaden angerichiet; die Frucht liegt vielfach geschnitten auf dem Feldeè und beginnt auszuwachsen; in den Gebirgsgegenden wurde das Getreide durch Regen und Wind umgelegt, so daß auch hier die Gefahr des Auswachsens besteht. Namentlich gilt dies für Gerste und Hafer. Wenn jedoch wärmeres Welter eintritt, dürkte die Gefahr nicht so groß werden, wie von der Land- Wirtschaft augenblicklich angenommen wird. „Auch für die Kartoffelernte ist der Eintritt trockener Witterung erwünscht. Die Aussichten sind, wWas die Menge anlangt, bis jetzt sehr gut und dürften in diesem Jahre keine zu hohen Preise zu erzielen sein, zumal die Be- schaffung des Geldes und die hohen Transportkosten einer Aufwärtsbewegung hinderlich sind. Die Getreidepreise im hiesigen Verkehr lauteten Zzuletzt für die 100 kg waggonfrei Mannheim für: Weizen, inländischer Herkunft 21—22, ausländischer 24—26,25; Roggen, inl. 17,.25—17,50 1, ausl. 18—18,50 4, Gerste 17,50—19,00„ Hafer 17-%5„, Mais 17½5 K4. Am Mehlmarkt ist es ruhiger geworden. Es ist in den letzten Tagen ziemlich viel französisches Weizen- mehl, besonders von den Grande Moulins de Paris und Corbeil zu 7 Doll. die 100 kg, frei Waggon Grenze, verkauft worden, wodurch dem Inlandsmehl starke Konkurrenz ge- macht wird. Auch wurde viel argentinisches Mehl(Preferida Letitia, Delitia, Fleur de Plata) in der Preislage von 27,78 bis 28,25, krei Waggon Mannheim, gehandelt. Dieses Mehl, das dem hiesigen Weizenmehl Spezial 0 bedeutend nachsteht, scheint in einzelnen Gegenden doch zu gleichem Zwecke wie dieses Verwendung zu finden, obwohl die ver- brauchende Industrie und die Bäcker es nur als ein beson- deres Brotmehl ansehen. Es wurde auffallender Weise auch Wieder französisches Mehl in Franken gekauft, obwohl der Mehlhandel im doch wirklich keine guten Erfahrungen mit solchen Käufen gemacht hat. Es ist nicht ausgeschlossen, daß bei einem einigermaßen Er- gebnis der Londoner Konferenz der Franken sich Von seinem Tiefstand rasch erholt, worauf im Mehlhandel Ahnliche Zustände wie in den enen Monaten sich herausbilden könnten. Vorsichtige Mehlhändler und Bäcker ziehen deshalb die inländiscehen Fabrikate vor, bei denen sie diese Gefahr nicht laufen und die, infolge aus- gedehnter Verwendung von erstklassigem Manitobaweizen als Beimischung, von ganz hervorragender Beschaffenheit sind. Versteigert wurden wieder nur geringe Mehl- mengen. An der Donnerstagbörse kamen u. a. 150 Sack Weizenmehl, Basis Spezial 0, mit 30 die 100 kg und 110 Sack französisches Weizenmehl(knollig geworden), ab alzischer Station, zu 20„ die 100 kg zum Zuschlag. Die lühlen verlangten für Weizenmehl, Spezial 0, 33, für — 26,50., die zweite Hand 32,50 bzw. 25,50 1 ie g. Für Futtermittel bestand verstärkte Nachfrage. Die Molkereien Waren als Käufer zwecks Milcherzeugung für Biertreber im Markte und die Preise konnten etwas an- ziehen. Verlangt wurden für die 100 kg Biertreber mit Sack, ab Württemberg und Bayern 11,00 1; Trockenschnitzel, lose, Wwaggonfrei Mannheim 12,50 4. Für Malzkeime, die weniger gekragt waren und die zurzeit für technische Verwendungs- Bericht über den Stickstoftmarkt im Monat Juli 1924 Die Erzeugung verllef eee Die im Junibericht bereits angekündigten Sonderpreise für den Sommerbezug traten am 11. Juli in Kraft. Sie betragen für das kg Stickstokf kür Abnahme in der Zeit vom 11..—31. 7. 1..—31. 8. 1..—30. 9. .K G. G Schwelelsaures Ammoniak gewöhnliche Ware.—.03.06 Schwelfelsaures Ammoniak edarrt und gemahlen 1,02 1,05 1,08 Salzsaures Ammoniak.—.03 1,06 e.—.03 1,06 Kaliammonsalpeter.— 1,03.06 Natronsalpeter 1,12 1,15 1,18 Kalkstickstoff 0,90 0,93 0,90 Barzahlung in Höhe von wenigstens einem Viertel des Rechnungsbetrages ist Bedingung. Auf alle Barzahlungen, auch wenn sie ein Viertel des Rechnungsbetrages über⸗ steigen, wird ein Nachlaß von%½ Prozent gewährt. Vor- behaltlich anderweitiger Festsetzung kann im allgemeinen der Rest von drei Vierteln des Betrages in Dreimonats- wWechseln beglichen werden, die diskontfrei in Zahlung ge- nommen werden. Die Preisvergünstigungen, die als vorübergehende Maß- nahme gedacht sind, haben weite Abnehmerkrelse veranlaßtt, ihren Stickstoffbedarf bereits jetzt zu decken, in der richtigen Voraussicht, daß ein rechtzeitiger Bezug im Frühjahr in Frage gestellt ist, wenn alle Aufträge sich in der verbrauchszeit zusammendrängen. Infolgedessen war der Abrufe im letzten Julidrittel außerordentlich skark. Namhafte Abschlüsse, auch für August- und Septem- berlieferung sind bereits getätigt worden. Der Auslandsmarkt für Stickstoffdüngemittel im Monat Juli war ruhig. Die niedriger Notierungen für schwefel⸗ saures Ammoniak haben zu einer Belebung des Geschäftes in diesem Artikel geführt. Einfuhr von Radio-Telegrafen- und e in Südslawien. Wie die Reichsnachrichtenstelle des Aus- Wwärtigen Amtes für Außenhandel, Mannheim, uns mitteilt, hat die Südslawische Regierung eine Verordnung heraus- egeben, wonach keine prlvate radio-elektrische Anlage für cle Telegrafie oder Telefonie betrieben werden darf. Die hat der Einführer dem Ministerium für Posten und Telegrafen ee das die Jahl der eingeführten Kpparate überwacht. Niemand kann Apparate aus dem Zollamt beheben, der nicht die Genehmigung des genannten Ministeriums vorlegt, die nur von Fall zu Fall er- Einfuhr von uletzt ele. zwecke kaum in Frage kommen, schwankten die Preise ab Bayern, Württemberg und Südbaden zwischen 10—11 l. Infolge höherer Haferpreise hatte Melassefutter verstärkte Nachfrage. Man verlangte 7,50—7½75 für Torfmelasse ab Zuckerfabrikstation, Wwährend Haferschalenmelasse mit ca. 9,50 die 100 kg, mit Sack, kranko Mannheim, umgesetzt Wurden. Vollwertige Zuckerschnitzel wurden mit 17—18 L4 die 100 kg frei badischer Station gehandelt. Rapskuchen hatte festere Tendenz; es wurden für prompte Ware 10,75 bis 11,00 die 100 kg verlangt. Die Fabriken wWaren für Oktober-Dezember-Lieferung zu ca,. 6,75—7,00 fl. die 100 kg im Markte. In Malz war das Geschäft unverändert. Die Forde- rungen für Wintermalz schwankten zwischen 34—38, je nach Qualität. Das regnerische Wetter wirkte hemmend auf den Bierabsatz und die Brauereien hielten im Einkauf zurück. Für alle Hopfen wWar die Tendenz in den letzten Tagen etwas fester und die Preise haben um etwa 50 für den Zentner angezogen, da aus verschiedenen Hopfen- gegenden Nachrichten kamen, die die Aussichten etwas un- günstiger als bisher darstellen. Die badische Früh- hopfenernte in Walldorf und Umgegend dürfte nächste Woche beginnen; man trifft schon heute jelfach voll aus- gereifte Hopfen an, doch war das Wetter in den letzten Tagen vielfach für die weitere Entwicklung recht ungünstig und wWenn nicht bald Sonnenschein eintritt, muß man die Er- Wartungen sowohl in Baden als in Württemberg und Bayern etwas herabstimmen, Aus dem Elsaß eingegangene Be- richte schildern den Stand des Hopfens als recht verschieden, namentlich soweit Spät hopfen in Frage kommt; der Früh- hopfen hat unter der Witterung der letzten Tage gelitten; in der Pfalz ist der Stand bis jetzt nicht ungünstig. Hülsenfrüchte lagen auf die Witterung hin etwas kester. Man verlangte für alte fränkische Linsen 40—45, alte Erbsen 20—24. grüne Erbsen 15—20. Neue weiße Donaubohnen sollten 8 Doll. die 100 kg, frei Waggon Passau, nach Muster entsprechend mehr, kosten; alte Ernte war zu 7,25 Doll. ab Lager Passau oder erhältlich. Neue Grünkerne werden ab Station mit 60—70 die 100 kg gehandelt. Es zeigt sich, daß die Herstellung von Jahr zu Jahr zurückgeht. Die Nahrungsmittelfabriken haben sich bis jetzt noch nicht am Einkauf heteiligt; es ist an- gesichts der verhältnismäßig geringen Erzeugung nicht aus- geschlossen, daß ihr Eingreifen einen Umschwung für dieses Marktgebiet bringt. Von Oelsaaten hatte Raps sehr festen Markt. Die Preise sind gegen die Vorwoche ca. 3 4 gestiegen und es werden heute 31—32& die 100 kg verlangt, ab badischen Stationen. Es findet starker Abzug nach dem Auslande, besonders der Tschechoslowakei und Holland statt, da Indien äußerst hohe Forderungen stellt. Von Italien lauten die Nachrichten über die Aussichten der Rotklee-Ernte befriedigend, doch werde die Ernte verspätet eingebracht werden; Preise stehen dafür noch nicht fest. Bei uns verlangte man zuletzt für die 100 kg Rotkleesamen 115—125„, Luzerne 135—145, Inkarnat 60—65„, Wicken 20—24 ab süddeutschen Stationen. Im Tabakhandel ist das Geschäft noch sehr still, weil die Hersteller ihre Erzeugung eingeschränkt haben, zu- mal das reelle Geschäft durch die in allen Städten statt- findenden Ausverkäufe geschädigt wird. Es wurden einige tausend Zentner Oberländer Tabak in der Preislage von 30—35 umgesetzt. Rippen sind stark angeboten, der Absatz stockt. Die neuen Tabakpflanzen auf dem Felde, die günstig entwickelt haben, bedürfen jetzt trockenen etters. In der Rheinschiffahrt blieb der Wasserstand günstig. Schiffsraum und Schleppkraft ist genügend ange- boten. Die Sätze gestalteten sich eher etwas nachgiebiger. Man verlangt in Rotterdam 2,25—2,50 Cents Schiffs- mfiete pro Tonne und Tag, in Mannheim und Ruhrort .25—4,50 Goldpfennig für Rheinschiffe und 4,50—5,00 Gold- pfennige für Kanalschiffe. Der Schlepplohn wird in Rotterdam nach dem 40-Cents-Tarif für die Last vön 2000 kg berechnet; auf der deutschen Strecke stellt er sich von Ruhrort nach Mannheim auf 1,15—1,20 die Tonne, von Mannheim nach Karlsruhe auf 25 Cents, von Mannheim nach Straßburg auf 50—55 Cents und von Straßburg nach Basel auf 1,20 hfl. je Tonne. Am Oberrhein war das Geschäft as lebhafter. Georg Haller 1 50 teilt wird. Im Gesuch um Genehmigung muß die Art der eingeführten Apparate 92830 N werden, wobei 8 lichst Skizzen beizugeben sind, und außerdem muß dſe Fabrik, von welcher der Apparat geliefert wird, sowie ihr Standort namhaft gemacht werden. :: Heinrich Stahl& Co., G. m. b.., Mannheim. Unter Bezugnahme auf die amtliche Verkündigung über die Auf⸗ hebung der Geschäftsaufsicht über dieses Unternehmen teilt uns die Firma mit, daß es ihren f gelungen ist, mit ihren Gläubigern einen aufergerichtliehen Ver- gleich zustande zu bringen, wodurch der Konkurs ab- gewendet wurde. *„ Hschweiler- Ratinger Metallwerke.-G. in Ratingen. Wie von der Geschäftsaufsicht mitgeteilt wird, dürften sich die Wechselverpflichtungen der Gesellschaft erledigen, sobald ein Vebereinkommen zwischen der Stahlwerk Becker.-G. und ihren Gläubigern herbeigeführt ist. Die Wechselverpflichtungen der Gesellschaft dürften um deswillen nicht unberücksichtigt bleiben können, weil der Gesellschaft in allen Fällen ein Regreßrecht gegen die Stahlwerk Becker.-G. als Akzeptan- tin der Wechsel zusteht. Eine volle Befriedigung der Waren. gläubiger stehe alsdann außer Frage. „ Ein Ruhrkohlensyndikat. Bei den Verhandlungen der in der Ruhrkohle,.-G. vereinigten Zechen stimmten, wie die K. Z. erfährt, die in dem Ruhrblock vereinigten Zechen, die über 85 Prozent der Erzeugung erfassen, ein- stimmig für die Schaffung eines Syndikals, das alle Zechen des Ruhrgebietes restlos Umfaßt und bei dem nur Syndikats- handelsgesellschaften zulässig sind. Zechenhandelsgesell- schaften sollen, soweit sie nicht gleichzeitig Schiffahrt be- treiben, aufgelöst werden. Die Vertragsdauer des soll fünf Jahre betragen. Den außerhalb des Ruhrblocks Zechen Thyssen, Rheinstahl, Rombach und Graf ismarck und den nichf der Ruhrkohle.-G. angeschlossenen Zechen soll in nächster Zeit ein fertiger Syndikats- vertrag, der dem obigen Beschlusse Rechnung trägt, vor- elegt werden, mit der Aufforderung ihren Beitritt oder ihre ustimmung zu diesem Vertrage bis zum 3. September zu erklären. ird diese Erklärung nicht von allen Zechen des Ruhrgebietes abgegeben, dann ist mit der Kündigung der Ruhrkohle.-G. zum 1. Oktober zu rechnen, da sich beèreits 75 Prozent der Mitglieder unter diesen Umständen für die Kündigung des Vertrages ausgesprochen haben. Es besteht allerdings die Möglichkeit, die schweren Verluste für unsere Wirtschaft zu vermeiden, denn auf Grund des Kohlenwirt- schaftsgesetzes ist die Bildung eines Syndikates nicht aus- geschlossen. * Phönix.-G. für Bergbau- und Hüttenbetrieb. In der .-., in der 28 Aktionäre mit 5 Samstag, den 2. Auguſt 1924— waren, wurden von dem Aktionäar Dr. Tenhaeff verschiedent- lich Bemängelungen an der Bilanz und an den lich führungen des Geschäftsberichts erhoben, die schliene. wegen persönlicher Anzapfung auf Beschluß der.-V. unt. 15 bunden wurden. Der Vorsitzende mußte Dr. Tenhaeff meß mals das Worf entziehen. Der Abschluf wurde gegen or- eine Stimme des Dr. Tenhaeff genehmigt, ebenso dem 9 stand und Aufsichtsrat Entlastung erteilt. Die Versammlunf wählte neu in den Aufsichtsrat den Bankdirektor r, 1ff (Deichmann, Köln), den Bankdirektor Pferdmenges(Schaa 0 hausen, Köln), Bankdirektor Goldschmidt(Darmstädter⸗ 15 Nationalbank, Berlin), Bankdirektor Nathan Dresdner Ba 8 und Geheimrat Strauß von der Firma Otio Wolff, 15 Dr. Tenhaeff wandte sich namentlich gegen die Zuwahl 0 Geheimrats Strauß, des Teilhabers der Firma Otto Wolf. den Aufsichtsrat, weil diese Firma sich als Großaktiong des Phönix Sondervorteile gesichert habe. Geheimn Strauß wies diese Vorwürfe zurück und bezeichnete 1* Dr. Tenhaeff als Lügner, so lange er nicht den Wahrhelts beweis für seine Behauptung erbracht habe. Diesen 1 küͤnrungen schloß sich der Vorsitzende namens der, Hanteif Gruppe an. Geheimrat Strauſi erklärte, daß er Dr. Tenhae zwingen werde, Klage gegen ihn anzustrengen. „Erweiterte Lombardfähigkeit bei der Reichsbank, auel für süddeutsche wertbeständige Papiere. Die erweiterte lassung von Wertpapieren zum Lombard bei der Reichsban wurde nach dem Antrag norddeutscher Banken dekanntigge vom Zentralausschuß der Reichsbank bewilligt. Wie in Münch. N. N. erfahren, wird von den s ü d eutschen Banken ein gleichen Antrag gestellt werden, dessg Genehmigung als sicher anzunehmen ist, da die Reichsban von vornherein mit einem solchen Antrage gerechnet hat. „ Vom Roheisenmarkt. In der.-V. des Roheisen verbandes vom 30. Juli wurde von der Geschäftsführun mitgeteilt, daß der Abatz in Roheisen im Juli gegenüben den Vormonaten einen wesentlichen Rückgang erfahre hat, und daß die Nachfrage nach Roheisen weiterhin 5 75 schwach ist, was in erster Linie auf die schwierigen verhältnisse zurückzuführen sei. Mit Rücksicht auf. ungeklärte wirtschaftliche und politische Lage wurde schlossen, von einer Aenderung der Verkaufspreise à zusehen. Deuisenmarkt Das engl. Pfund kostete heute im Frühverkehr 18,59 5 der holländische Gulden 1,60, 70, die Schwedenkrone zzi 9ſe der französische Franken 21,56 Pfg., der belgische 19,55, 16 Schwelzer 78,20 und der italienische Lire 18,22 Pfenn en Auslandsdevisen notierten heute früh: New Lork 780 London 4,4176, Paris 5,34, Schweiz 18,62, Italien 4⸗3 64 Holland 38,26, Prag 29678, Kopenhagen 76,10, Stockholm 26 Brüssel 4,6573, Madrid 13,26, London gegen Paris 86 Franten Dollar gegen Paris 19,50, Paris gegen Schweiz 27,56, Hollaon gegen Paris 7,45½, London gegen Schweiz 23,70, Lon, gegen Holland 11,54. 5 0 Dörsenberichie Mannheimer Eftektenbörse — Mannbeim, 1. Aug. Die Stimmung War wieder 1 ech treundlich. Abschlüsse erfolgten in Bad. Anilin zu 1010 Benz zu 2c, Gebr. Fahr zu 5,50 Waggonfabrik Fuchs zu 130 Germania Linoleum zu 10,75, Heddernheimer Kupfer zu Niei Knorr Heilbronn zu Mannheimer Gummi zu.,50, 2550 Söhne zu 276, Neckarsulmer zu 476, Pfalz. Mühlenwerke 41 Pfälz. Nähmaschinen zu 1,8, Rheinelektra zu 7,25 i Wayss u. zu 276. Banken und Versieherungsakfg ziemlich unverändert, von Brauereien sind: Durlacher 4 16,50., Eichbaum 20., Sinner 6,50 bez. u. G. und Schwaft Speyer 18 bez. u. G. 3 Waren und Märkie Marktbericht über Kartoffel-Fabrikate (Deutsche Stärke-Verkaufgenossenschaft E. G. m. b. I Die Marktlage hat in der zweiten Julihälfte 8 wWesentliche Veränderung erfahren. Infolge der günslig 0 Beurteilung des Kartoffelstandes machte sich eine geiſie Zurückhalfung in den Verbraucherkreisen bemerkbar, Der edoch auf dle Preisgestaltung keinen Einfluß hatte. den onsum ist dauernd mit Erwerbungen für den laufegi 5 Bedarf, allerdings nur für die tatsächlich unbedingt bendegr ten Mengen im Markte. In Glukosen bestand nach Wie irkt lebhafteres Interesse zu unveränderten Preisen. Der N77% für ausländische Stärkefabrikate ist für prompte Lieler ge 5 5 f das Hauptinteresse konzentrlert sich hier), lerbstlieferung. Nach unseren Informatlionen Sind lür schlüsse nach dem Auslande auf Basis von 17,50 ufl. Superior Kartoffelmehl getätigt worden. Wir notieren Frachtparität Berlin oder Stettin W Superior Kartoffelmehl 32 4, prima Karto mehl 30 1, Superior Dextrin 48 /, prima Dextrin 125 100 kg brutto einschl. Sack); 44 er Bonbonsyrup 42 er Kapiflarsyrup 38 4, 44 er halbweiſen Syrup 42 er halbweißen vrup 35,50„(per 100 kg nétto exk und Zuckersteuer); Traubenzucker, 39 100 kg brutto einschl. Sack, exkl. Zuckersteuer). i18 Bremen, 1. Aug. Baumwolle. American Fully middl c. 28 · mm loko per engl. Pfd. 34,08(3,42) Dollarcents- 5 Nagdeburg, 1. Aug. Zucker prompt 2476—25, Lieleru innerhalb 4 Wochen 24—25 Goldmark. Berliner Metallbörse vom 1. August FPrelas io Festmark für 1 Kg. 5 ſtel, 1 4 21. 1 Alumialum. 1 Elektrolytkupfer 128,— 128,50] in Barren— 7 1 faffinadekupfer.10-.1.10-1,11 Linn, ausläünd. 470-45 gi0 0.80.0,61 Auttenzinn 430385 3507%0 fobelnk(ub.-Pr.)——.— Totei.30.2,40 221775 0 0 Vork.].58-0,0.58-.60 Antmon 0,63..66 5•91 Plattenxlnk.00.52.30..52 Slider fur 1 ar. 9078 51.25 9075 Auminlum 20.2,0.20.2,30 Piaun p. Ar.— K London, 1. August(WIB) Metallmarkt. Un Lst.. d. engl. l. v. 1016 2% 381. 1. 3. 1. J Blei 313 3270 Kupterkass 62.90 63.— destseleci. 67.78 67 75 Ziak 32.1 350 do. 3 Monat 63 50 63.90 Nicke! 130.— 130— Queckstd.80 0 Zinn Kassa 248.25 248.50 Regulus do. Elektol, 67.75 07.50 Schikrahrt Frachtengeschäft in Duisburg-Ruhrort vom 1. Augus- Die Schiffsmiete beträgt pro Tonne und Tag: 44—4½ Pig. ab Ruhrhäfen nach Rhein-Mainstafionen 4% Pfg. ab Kanal nach Rhein-Mainstationen- (20 Tage Garantie freie Rücklieferung nach Ruhror onde in Fracht 1,20—1,30 bzw. ab Kanal 1,40 pro nach Mannheim.) Exportkohle nach Rotterdam: 70 Cents inkl. Schleppen, 60 Cents bei freiem Schlept 80 Cents ab Kanal. +T 150 802 600 4 Aktien vertreten Geschäft ziemlich lebhaft. Samskag, den 2. Auguſt 1924 9. Seite. Meſſen und Ausſtellungen Südweſldeutſche Jagd⸗Ausſtellung Jrankfurt a.., 1. Aug. Die im Zoologi * 1. Zoologiſchen Garten ver⸗ duftaltete Südweſtdeutſche Jagdausſtellung verdient inſofern beſon⸗ Beachtung, als wohl zum erſten Male ſeit dem Kriege eine ſo Fn n und wiſſenſchaftlich wertvolle Schau aller auf Jagd und Auet bezüglichen Dinge zuſammengeſtellt worden iſt. Schon die 30 oſtellungsſtinde der geſchäſtlichen Unternehmungen bieten für den aude zden Wild⸗ und Hundefreund viel Bemerkenswertes; dann 51 die reichhaltige literariſche Abteilung; mehr noch aber finden 0l ausgeſtellien Jagdtrophäen Aufmerkſamkeit, namentlich die ſer albeuteftücke des Freiherrn Rudolf v. Goldſchmidt⸗Roihſchild ſtellſel. Gazellen uſw. aus Oſtafrika), des Ingenieurs und Aus⸗ Fritz(Wild der Maſſaiſteppe), beide aus Frankfurt, viel des Kommerzienrats Otto aus Stuttgart. Sehr reichhaltig und nageſtallg ſind die Trophäen Karl Hagenbecks, die Sammlung des orbechloſſee Teſſin in Mecklenburg und die Beuteſtücke des ver⸗ enen Malers Eugen Bracht und des Großherzogs von Heſſen, 5 außerdem aus der ſtändigen Jagdausſtellung ſeines Schloſſes 50 cichlſen bei Darmſtadt für dieſe Abteilung und für die jagd⸗ gech liche wertvolle Leihgaben zur Verfügung geſtellt hat. Die ſeumebtliche Abteilung wurde vom Direktor des Hiſtoriſchen Mu⸗ für Prof. Bernhard Müller, zuſammengeſtellt. der Werbung der Je, Erhaltung des Wiſents iſt eine Gruppe gewidmet, für die en des Frankfurter Zoologiſchen Gartens, Dr. Priemel, An iſt. Die Fachleute intereſſieren ſehr die Verſuche von a c Arnold in Miltenberg durch friſches Blut und ZJuchtwahl iſt de ſehörn des Wildes zu verbeſſern. Eine Gruppe der Ausſtellung Dr Gun Gedächenis des„bedeutenden Nimrods“, Kommerzienrats Wel 5 82 Hickler, des Gründers des Heſſiſchen Jagdklubs, gewid⸗ und 2985 findet man auch eine einzigartige Sammlung von Fährten wen'oſungen, die dieſer Jagdfreund in mühevoller Arbeit zuſam⸗ Ninebtgcz hat. Ganz beſonders bemerkenswert iſt die ſagd⸗ Ardfeſtanſtgche Abteilung, von dem belannten Gerichtschemiker Wilteſlor, Dr. Popp eingerichtet die angeſichts des zunehmenden orſterertums beſonders wichtig iſt, gibt ſte doch dem Jäger und an wertvolle Hinweiſe zur Bekümpfung der Wilderer bezw. verei ntdeckung der Täter. Tagungen örtlicher und Bezirksjagd⸗ ne fanden im Zufammenhang mit der Ausſtellung ſtatt. Das baneriſche Runſtgewerbe auf der Frankfurter Meſſe. Ber 2 Anlagen der Frankfurter Meſſe haben eine neue wertvolle aiden herung durch eine großzügig angelegte, geräumige Halle er⸗ 3 die ſich dem Gebäudekomplex am Platz der Republik zwiſchen beſtt Werkbund und Haus Offenbach einfügt. Dieſe Halle iſt dazu den Markt für das Kunſtgewerbe auf den Frank⸗ —88 Meſſen zu ergänzen. Neben anderen Aus⸗ 185 wird zur bevorſtehenden Herbſtmeſſe, die vom 21. bis 27. ptember ſtaltfinden wird, in dieſer Halle die vergrößerte Gruppe der ge ünchner Kunſthandwerks einziehen, das zuletzt im Rahmen küͤnft unſtmeſſe im Römer ausſtellte. Zur Erteilung näherer Aus⸗ künſte iſt das Meßamt Frankfurt a. M. gern bereit. 85* deng Karlsruhe, 1. Aug. Die e ee für Le⸗ bom e und Artikel des täglichen Bedarfs, die in der Zeit —99—— bis 14. September ds. Is. in Karlsruhe(ſtädt. Ausſtel⸗ borehale) ſtattfinden wird, ſchreitet in ihrer Vorbereitung rüſtig ärts. Sie wird zweifellos eine der bedeutendſten derartiger Ausf Kleben bage werden, die Süddeutſchland in den letzten Jahren verein anzugehören. die ſie verfolgt hatten, der am 15. Juli abends beſetzt wur Geheimpoliziſten an Bord, die das Vertrauen eines Schmugglers, namens Schwartz, in einem New Porker Hotel gewonnen hatten. Schwartz führte die Geheimagenten ſelbſt zu dem Schi n zählten dann zum Beweiſe ihrer ernſden Ab⸗ ſichten 6000 Dollars in bar auf den Tiſch und darauf holten Schwartz und mehrere Matroſen Patete mit der Schmugglerware ppichen und anderen Verſteckplätzen her⸗ eheimagenten ging unter dem Vorwand, ſich haffen, an Land und rief telephoniſch 109 Ge⸗ ei, die dann die acht Offiziere und die geſamte b das Schiff beſchlag⸗ beiden Polizi hinter Spiegeln, unter Einer der G weiteres Geld zu ver heimpoliziſten her Mannſchaft des Dampfers verhafteten. nahmt bleibt, hängt von dem Ergebnis der Unterſuchung ab. läufig weiß man noch nicht, ob die Eigentümer des Schiffes an dem Schmuggel beteiligt ſind. Von den Offizieren und den Matroſen ninunt man es aber an. Man kam übrigens bet dieſer Gelegenheit einem Gemäldediebſtahl auf die Spur, der vor acht Jahren in einer italleniſchen Kathedrale verübt worden iſt. wurde dort ein Michelangelo entwendet. Einer der Matroſen geſtand freiwillig, daß das Gemälde ſich in den Händen eines von ihm nambaft gemochten Mannes in Genug befinde. Der Matroſe hat im Auftrag dieſes in mehrere Teile zerſchnittene Bat⸗ Die Anmeldungen von Ausſtellern ſind ſo zahlreich l 7 Mann Mannheimer General-Anzelger(mittag⸗Ausgabe) eingegangen, daß in Kürze mit dem Schluß der Liſten zu rechnen ſein dürfte. Mit der Aus iſ i 3 Genoſſenſchaften von nden, ſondern auch eine iſchen Einzelhandels auf ung des geſamten badiſchen dieſe Veranſtaltungen liegen im Rahmen woche, deren mannigfaltige Sonderdar Anziehungskraft nicht verfehlen dürften. Neues aus aller Welt — Plünderung einer Ausflugswirlſchaft. Am Sonntag nachmit⸗ tag drangen etwa 100 junge Burſchen in das Berliner Aus⸗ flugsreſtaurant Schildhorn an der Havel ein und begannen einen Streit mit den Gäſten und dem Bedienungsperſonal. Sie fingen an, die Vorräte an Eß⸗ und Trinkwaren zu plünder n. Die herbeigerufene Polizei war zunächſt machtlos und mußte Verſtärkung gelang dann, ſieben Rädelsführer zu verhaften, die alle aus Ketzin bei Potsdam ſtammen und angaben, einem Muſik⸗ Da der Verdacht beſteht, daß es ſich um eine politiſche Angelegenheit handelt, übernahm die politiſche Abteilung des Berliner Polſzeipräſidiums die Bearbeitung dieſes Falles. — dDie Mukter vor den Augen der Ainder ermordek, In dem Wiener Arbeiterbezirk Simmering tötete der Maurergehilfe Irz. Plank ſeine Ehefrau Anna, nachdem er ſich zu Echre ühre, Namenstages ſchwer berauſcht hatte, durch elf Meſſerſtiche. Die Kinder des Ehepaares waren bei der furchtbaren Mordtat anweſend, konnten jedoch den Raſenden, der ſeine Frau geradezu abſe nicht zurückhalten. Plank iſt geſtändig, leugnet jedoch, die? habt zu haben, ſeine Frau zu töten. — Einen gulen Jang machten die amerikan. Geheimpoligiſten durch die Beſchlagnahme des amerikaniſchen D. im Hafen von New Vork. ahgel ebenfalls ihre erkannte.„der Gefang alte Heimat gelanate, iſt völlia rätſelhaft. ein gewiſſer Erinnerungstrieb im Sviele geweſen zu ſein. — Seeräuberdrama in auſtraliſchen Ge liſchen Gewäſſern hat ſich ein Seeräuberd ö die verwegenſten Stücke von Piratenkühnheit vor 50 bis 60 Jahren Der Dampfer„Donglas Hanſon“ wurde auf hoher See bei Nacht von Seeräubern überfallen, die Offiziere und Mannſchaften überrumpelt und das Schiff zum Sinken ge⸗ Unbeſchreibliche Szenen folgten dem Ueberfall, als die an Bord Befindlichen ſich durch Schwimmen retten wollten, räuber ermordeten alle, nur eine Anzahl weißer Frauen wurde nicht gemordet, ſondern von den Räubern entführt. Schickſal der Verſchleppten herrſcht noch vollkommene Dunkelheit. rs„Duilio“ Seit einem Vierteljahr ſtellten ſie einer Bande nach, die erwieſenermaßen narkotiſche Genuß⸗ mittel wie Opium, Morphium und Kokain in großen Mengen. in die Vereinigten Staaten einſchmuggelten. Die Fäden, führten nach dem obenerwähnten Dampfer, Zunächſt begaben ſich zwei erinnert. — Die Käcktehr des Tolgeglaubten. Faſt zehn Jahre, nachdem er in den Krieg zog, iſt der Engländer William Macdonald aus Mauchline in Schottland in die Arme ſeiner Mutter zurückgekehrt, die ihn länaſt als tot aufgegeben hatte. 0 um einen der ſonderbarſten Fälle einer ſolchen unvermuteten Rück⸗ William Macdonald ſollte im Januar 1917 nach einer amt⸗ lichen Mitteilung in Frankreich in der Schlacht gefallen ſein. Mitteilung wurde niemals berichtiat und ſo betrauerte die Mutter ſeit jſener Zeit ihren gefallenen Sohn. ceglaubte in Kirkconnell in Schottland auf. und zwar als ein auf der Wanderſchaft befindlicher Mattenflechter. Eindruck machte, nahm ſich eine Einwohnerin des Dorſes ſeiner an und gsewährte ihm Gaſtfreundſchaft. n 0 ſie in dem Mann einen früheren Freund zu erkennen den ſie in dem benachbarten Mauchline beſeſſen hatte. milie Macdonald und als deren älteſter Sohn eintraf, erkannte er ſofort in dem Ffremden ſeinen kotgeglaubten Bruder⸗ denn auch auf dem Arm des Fremden den wiert. Von dem Manne ſelbſt war keine Auskunft zu erhalten. Sein Gedächtnis war eine faſt vollkommene Dede. daß er durch die Exploſton einer Granate vergraben und kurg darauf von den Deutſchen gefangen wurde. Er hat auch noch die Erinnerung an einen Aufenthalt in einem deutſchen Krankenhaus. aber hat er alles vergeſſen, ſeinen Namen ſowohl wie ſeine Herkunft. Als ſich ſein Bruder mit ihm unterhielt, dauchten, wie es ſchien, gele⸗ gentliche Erinnerungen an ſeine Knabenzeit auf auf dieſem Wege der abaeriſſene Faden nicht wieder anknüpfen. Der Vermißte wurde dann zu ſeiner Mutter gebracht. die er nicht wieder⸗ Wie er aus der Gefangenſchaft nach Enaland und in ſeine Es ſcheint aber doch dabei Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Nuguſt dibeln-Begel J 20. 25 J 0. 51[f. J 2 Fefar-Hesel 28 J26. 55.. Schuſterinſel“) Kehll Maxau Mannbeim, Raubb 3 00ſ.16 2709 7603.70 .75 3,42.92 3,70 29.70.63.8 5 45.73 4 11855 5 2 245•42 .20 3, 20 27.80 27 302,3,52.5,07 .00 Hetlöronn 57 Herausgzeber, Drucker und Verleger; Druckerei Dr. H General⸗Anzeiger, G. m. ö.., Mannheim. 8 6. 9. eyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: l. B. Kurt Fiſcher für Kommunalpollkik u. Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willg Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete, Gericht u. den übrig. tedaktionellen Teil: Fr. Kircher: f. Anzelgen: J. Bernhardt. ereeeeeereeeeeeeeere Direktion: Ferdinand es den Verſuch gemacht, das in Amerika zu verkaufen. f aad ſelf alhene ffenthcbuagen fer öt 1 Oſſerarbeſten für die W bauten an ür die Wohnhausneubauten der erg lrede Block A(6 eeee prmzenſtraß Auskunft Baubüro Schafwelde(Kron⸗ aße), wo e e ſo⸗ Dr. Theo Gernsheimer 1. 3, 3 Tel. 8 el 7 erhällich. g. gegen Erſtattung der n, IN Einreichungstermin für die Angebote: Wei Aenn 424. Buſt vorm a uhe. mat⸗ Erstklassige 90 für We in und Most(rund u. oval) fertigt stets als Spezialität von 50- 600 Ltr. Die mechanische Küferei: Jacob Deimann,, Aufmelster Schwetzingen, Nannheimerstt. 4/5. Tel. 5 leichzeitig empiehle ich meine auis Beste ein- 8 Branntweinbrennereizur gefl. enutzung, zum Abbrennen von eingeschlag. Obst. Hochbauamt. at Höchster Romfort 4 auf den Dampfern Alle ba ametiſtanischen Regierung. n ted e 0 ſen Bampfern 001 auf: es ſeglichen Komfort und ſimerksamste Bedienung. 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Verputz⸗, Glaſer⸗, Statt jeder besonderen Josef Waldmann schlafen ist. Mannheim, den 2. August 1924. im engslen Kreise statt. Freunden und Bekannten die Mitteilung, daß unser lieber Vater, Großvatet und Urgroßvater, Herr am 26. Juli im hohen Alter von 93 Jahren sanft ent- Die Mauerden Hlntewilebenen. Die Beerdigung fand auf Wunsch des Verstorbenen Schreiner⸗, Schloſſer⸗, Inſtallations⸗, Tün⸗ cher⸗ und Tapezierar⸗ beiten zum Neubau von 3 Vierfamilien⸗ 5 häuſern in Plankſtadt. Für die Bewerbung und Verdingung ſind die vorläufigen Ver⸗ dingungsvorſchriften der Reichsbahndirekt. Karlsruhe vom 1. 6. 1924 maßgebend. Zeich⸗ nungen u. Bedingnis⸗ heft im Dienſtzimmer der Bahnmeiſterei 2 in Schwetzingen. Da⸗ ſelbſt Abgabe der An⸗ gebotsvordrucke gegen Erſtattung der Selbſt⸗ koſten. Die Vergebung Anzeige. senior 55000 ieder Arbeit getrennt in 1, 2 oder 3 Loſen bleibt vorbehalten. An⸗ gebote nebſt vorſchrifts mäßiaer Preisauftei⸗ sanft, nach langem schweren Leiden Schwiegermutter, Schwägerin und Tante im Alter von 72 Jahren. 3 Uhr von der FPriedhofkapelle aus statt. Todes-Anzeige. Nach Gottes unerforschlichem Ratschluss entschlief 411 Uhr unsere liebe treubesorgte Mutter, Großmutter, Sophie Grahber Wwe. Dle tieftrauernden Hinterbliebenen. Mannheim,(B ͤdöekstr. 18) 1. August 1924. Die Beerdigung findet Montag, den 4. August, nachm. lung, ausgerechnet, in verſchloſſenem Brief⸗ chender Aufſchrift. poſt frei bis ſpäteſtens Samstag, den 16. Au⸗ guſt, 11 Uhr Vorm. einzureichen an die Bahnbauinſpektion II in Heidelberg. Zu⸗ ſchlagsfriſt 14 Tage. SHeidelbera, 80. Jult. Bahnbaninſpektion II 1099 gestern abend 4988 hoh. Zins ſof. z. leih. geſucht. Angeb. unt. en E Taale Samstag, den 2. August 1924 „Taminic Nalite Operette in 3 Akten von Hermann Beutten. Anfang 8 Uhr. 83 Neues Theater— fosengarten. Montag, 4. August, abends 8 Uhr II. 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Zwei Gastspiele Manmeisper Nam daaer 5. August 7. August Die Bohéeme Carmen Dnigent: Professor Otto Lohse 5 Zerre TanThendarMinslewiee Ab heute abend 8 Uhr Iag lasze Aapas-Poganm 8 Attrakilonen. Elntritt frei! 5712 Alen Freunden und Bekannten zur gell. Kenntnisnahme, daß jch am heutigen Tage eine Bier- un Weinwirtschaft erölmet habe. Zum Ausschank gelangen 5007 Eichhaum-Spezial-Bier Sow-ie Pfälzer Wein, offen u. in Flaschen Um geneigten Zuspluch bittet die Wirtin: Lisbeth Schmidt, Beilstrasse 14. EAIstenz mit hohem Eiukommen —— patentamtl. geſchützte Vorricht g. von Automobil-Unfällen. Feder Autobeſißer iſt Käuſer. Lizenz für—— Bezirk nur 2000 G⸗M.; dieſelbe wird bei Liefe⸗ rung wieder amortiſtert. Nur ernſte Bewerber mit verfügbarem Kapital wollen ſich melden u. B. T. an Ann.-Exped. des Kolonial⸗ kriegerdank Berlin W. 35. 5708 Wir euchen für unser Ateller tüchtigen Kürschnermeister sowie mehrere perfekte Deimnähcrinnen. 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