63 ges ad⸗ 1 Auf 15 elſe: an Manndelm uns Umgedung wichentnch 4% Plimnis. die monatlichen Bezleher verpflichten detwengle, Henserung dar wirtfcaftüächen veab ättniſſe 0 die werdende Preiserhöhungen anzuarkennen. poſt⸗ — ummer 17500 Karisruhe.— Bauptgeſchäftsſtelle deie. 2 Es. 2.— Seſchäfte-nedenſteule Neckarſtadt, wals⸗ dedecgtestenlpr. kr. 75a, 7052, 2548, J8dt. 7048. Celeg.-Rbe. lanzeiger manndeim. Erſcheint wöchenennch zwöiimal. „vollkommenes Einvernehmen“ —— London, 2. Aug.,.30 Uhr.(Von unſerem nach London ent⸗ ner en Berichterſtatter.) Die Plenarſitzung der Konferenz wurde 5 vor.30 Uhr beendet. Es verlautet, daß ein vollkom⸗ nes Einvernehmen über alle Punkte erzielt wurde und 1 die 7 Haupldelegierten nachmittags wieder zuſammentreien nchten um über den Worklaut der an Deuiſchland zu den Einladung Beſchluß zu faſſen. die Taktik gegenüber Deutſchland (Von unſerem nach London enkſandten Sonderberichterſtatter) Des London, 3. Auguſt. an ununterbrochener Arbeit der Sachverſtändigenausſchüſſe dolf noch nicht endgültig geſagt werden, daß in der heutigen die internationale Verſtändigung in allen reſtl en erreicht ſein wird. Von dem Zuſtandekommen einer ſolchen oſen Einigung macht aber Herriot ſeine Zuſtimmung angig, die Deutſchen für Montag nach London einzuladen. 5 rund der Pariſer Vereinbarungen zwiſchen Macdonald und deſcla muß dieſe Einladung einſtimmig erfolgen, alſo nicht nur keit uß der Mehrheit. Es liegt aber doch die große Wahrſcheinlich⸗ vor, daß die heutige Vollſitzung zu dieſem Beſchluß gelangt, auf erſten ganze Welt wartet und deſſen Zuſtandekommen man den deich wirklichen Erfolg dieſer an Kämpfen und Schwierigkeiten ſo nict Konferenz nennen könnte. Es ſei aber betont, daß es ſich gege um eine interalliierte Front handelt, die den Deutſchen ent⸗ 8 Das olte Poincariſtiſche Wort: Die Entente muß ſich at 85— gegenüber in einer geſchloſſenen Stellung präſentieren, dieſe Konferenz keinen Sinn. Der Dawesplan verlangt laad fimmung aus freiem Willen. Das betonen alle Morgen⸗ und beſonders hebt es Lloyd George in einem ſehr ſchnei⸗ dan er des„Daily Chronicle“ hervor. Den einzigen Vorwurf, Macheodd George dem Miniſterpräſidenten macht, beſteht darin, daß züs onald nicht zur rechten Zeit den Kontakt mit den Bankiers der wird itd ſuchte und daß infolgedeſſen viel Zeit verloren ging. In welcher Weiſe ſich die Konferenz 22 taktiſch Deutſchland gegenüber entwickeln verſuchte ich geſtern durch Umfragen in den Delegierten⸗ de en zu erfahren. Ich glaube meine gewonnene Eindrücke folgen⸗ aßen zuſammenfaſſen zu können: u die Berknüpfung der Arlegsſchuldfrage mit ugegenene plan wütde verſtimmend wirken. es wird gedoch en, daß die Kriegsſchuldfrage für die Beruhigung Europas nahen öker Wichtigkelt iſ. aber ſie werde erſt bei der in belt, Putunft zu erwartenden Anterſuchung der Sicher⸗ die frage Aktualität erhalten. Nokwendigerweiſe werden eN der zukünftigen politiſchen Amgeſtaltung der hang ande mit der Frage der Beſatzungsfriſten in Zuſammen⸗ gälng gebracht werden. Man nimmi ſogar an, daß ſie ihre end⸗ daten deh. adlung im Rahmen des Völkerbundes er⸗ Wage Aufrollung der Frage, ob Deukſchland ein ge⸗ awespf Gegner auf dem Weltmarkt werden könnte, wenn der an verwirklicht werde, iſt von größter Wichtigkeit. Die ver⸗ 5 daß Deulſchland den engliſchen Außenhandel ſchwer ſchã⸗ ſchen w01 iſt ſehr verbreitel. Während der Abweſenheit der Deut⸗ eld d der oon gewiſſen konſervativen Kteiſen geführte an Schärfe zunehmen. lennzec ie Richtlinie der deutſchen Konferenzarbeif ſoll dadurch ge· letnen ſein, daß ſie den poſitiven Reſultaten imein⸗ Das e der Stabilität im allgemeinen zuſtrebt. brundse en nameallich die amerlkaniſcheen äreiſe, deren reichend aus den Erklärungen Hughes und Owen Boungs hin⸗ ti ekannt ſind. Man erwartel von den Deutſchen prak⸗ ene Cun Iu n gen betreſſend die Eiſenbahnfrage, über öf nigung nicht erzielt werden konnte. Jerner technel man che Gegenvorſchläge bezüglich der militäriſchen 1 Ruhr und zwar betreffend die Jeiten und weiſe eine 80 dieſen deutſchen Vorſchlägen würde ſich möglicher⸗ mungsftiſte aſis für die eheſt beabſichkigte Regelung der Räu⸗ derband gewinnen laſſen, da Frankreich an der Einleitung von geoßze lungen über den künftigen handelsverkrag es Helereſſe geigt. mande 958 lich nicht beſtreiten, daß Herriot, der unter dem Kom. Stunde 5 ehrgeizigen Experten ſteht, die noch Erfolge in letzter ſeinen 85 zahlreiche Hemmungen veranlaßt hat. Von egierten geſchoben, hat er geſtern abend ein Memorandum an Sir Crewe, n im Foreign Office gerichtet. In dieſem Memo⸗ ührt, unter welchen Bedingungen Frankreich ſeine eenmt 15 ndlungsfreiheit auszuüben berechtigt iſt. Her⸗ halb er d ſo nochmals auf die Sanktionsfrage zurück. Wes⸗ den S randb achverſtändige m wird ſogenannte anmſiele⸗ Memorandum losließ, iſt ſchwer verſtändlich, denn die auch die Billodsgerichtsformel iſt angenommen worden und ſcheint bemüht mligung der Bankierkreiſe gefunden zu haben, Herriot degung 85 eben andauernd den Poincariſten gegenüber, ſich Rücken⸗ lees ü verſchaffen. Auch in den Veratungen des dritten Komi⸗ Veſchluß 8 Tace, ob und unter welchen Umſtänden gegen einen ransferkomitees Einſpruch erhoben werden dürfe, Neue Mannheimer Zeilung Badiſche Neueſte Nachrichten Delagen: Sport u. Spiel im Mannheimer General-Anzelger Aus Jeit u. Leben mit Mannheimer Srauen- u. Muſik-Seitung. Welle u. Schall Aus Seld und Garten. Wandern u. Reſſen —.—..—Th—ꝛ— DDD]D,,ꝗECDfDf ͤ ¶ Einigung in der vollkonferenz zeigt Frankreich hartnäcigen Widerſtand. Sie wollen, wie Kindersley in der geſtrigen Sitzung ſagte, jederzeit in der Lage ſein können ein Staubkorn in der Uhr zu ſein, damit die Tätigkeit des im Dawesplan ausgearbeiteten Organismus geſtört und dafür nach Möglichkeit eine Sonderaktion geſchaffen werden könne. Der franzöſiſche Vorſchlag gegen die im Dawesplan vorgeſehene abſolute Autorität des Transferkomitees nötigenfalls austragen zu können, muß auch von deutſcher Seite beanſtandet wer⸗ den. Es iſt anzunehmen, daß hierüber noch mit den Deutſchen Ver⸗ handlungen geführt werden. In den vielſtündigen Beratungen des 3. Komitees vertraten die Engländer den Standpunkt, daß der Dawes⸗ plan eine Einſchränkung des Transferkomitees nicht dulde. Auch die Amerikaner ſeien dieſer Meinung. Der franzöſiſche Ver⸗ treter ſtellte damit den Antrag, daß in dem Fall, wo es ſich um eine zu leiſtende Zahlung von rund 750 000 Goldmark handle, Frankreich von dieſem Recht der Handlungsfreiheit Gebrauch machen müßte. Ein belgiſcher Vermittlungsvorſchlag gibt dem Fran⸗ zoſen im Prinzip recht, ſodaß die Engländer eigentlich im dritten Komitee in der Minderheit ſind, woraus ſich wahrſcheinlich ein Kom⸗ promiß zugunſten der Franzoſen ergeben dürfte. Es wurde auch geſtern neuerdings im dritten Komitee ein Memo⸗ randum ausgearbeitet, das den Deutſchen vorgelegt werden ſoll. In dieſem Memorandum wird ein Schiedsgericht vorgeſchlagen, das aus drei Alliierten und drei deutſchen Mitgliedern beſtehen ſoll, Eine ausführliche Feſtſtellung der Inſtanzen, die angerufen werden ſollen, iſt in dieſem Memorandum enthalten. In der Reparations⸗ kemmiſſion behandelte man geſtern neuerdings die Frage der Eiſen⸗ bahnobligationen und es lag auch von deutſcher Seite ein Plan über die zukünftige Organiſation eines Kontrollkomitees vor. Da auch die alliierten Vertreter mit ihren Arbeiten über dieſen Gegenſtand noch nicht einig ſind, iſt eine Verzögerung in den Be⸗ ſprechungen eingetreten. Wie ich bereits meldete, werden von engliſcher Seite verſchiedene Proteſte laut, betreffend die franzöſiſchen Vorſchläge über die Verſchiebung der alliierken Truppenkeile im beſetzten Gebiet. Man erklärt auf engliſcher Seite neuerdings, daß von der Beſetzung des Kehler Brückenkopfes durch eng⸗ liſche Truppen nicht die Rede ſein könne. Eventuell würden ſich die Engländer entſchließen, Koblenz zu beſetzen. Auch über die Verlängerung der britiſchen Beſetzung des Kölner Brückenkopfes ſind die Verhandlungen nicht abgeſchloſſen. Unzutreffend iſt, daß hierüber ein bindender Entſchluß gefaßt worden iſt, wie von fran⸗ zöſiſcher Seite behauptet wird. Inzwiſchen wird auch von der Agence Fournier die„Verſetzung“ der Engländer nach Kehl dementiert. Da⸗ für taucht eine neue Kombination auf. Nach dem Berichterſtatter des „Journal“ wollen die Franzoſen den Engländern die Beſetzung der Pfalz nach ihrem Abzug aus Köln anbieten. Auch das iſt ſehr unwahrſcheinlich, weil das den Verzicht auf die bisherige Pfalz⸗ politik der Franzoſen bedeuten würde. Die ganze Angelegenheit iſt überhaupt noch nicht ſpruchreif. * Hughes' Reiſe nach Berlin Staatsſekretär Hughes fährt Samstag abend mit dem fahrplan⸗ mäßigen D⸗Zug ab Köln 10.40 nach Berlin. In ſeiner Begleitung befinden ſich zwei Herren der amerikaniſchen Botſchaft Hughes wird alſo am Sonntag vormittag in Berlin eintreffen. Immer noch deutſche Gefangene in Sibirien [EJ Berlin, 2. Aug.(Von unſerm Berliner Büro.) Aufſehen erregt hier die Mitteilung eines kürzlich aus Sibirien zurückgekehrten deut⸗ ſchen Kriegsgefangenen, daß ſich in Sibirien no ch et wa 1000 deutſche Gefangene befinden. Es iſt aus dieſem Anlaß der Regierung vorgeworfen worden, daß ſie nicht mit der nötigen Energie die Rückkehr der noch in Sibirien befindlichen Gefangenen betrieben habe. Die deutſche amtliche Vertretung hatte, wie von zuſtändiger Stelle demgegenüber verſichert wird, keine Mühe geſcheut, die deut⸗ ſchen Gefangenen dem Vaterlande wieder zuzuführen. Man ſei auch jetzt noch tätig, durch Verhandlungen mit den örtlichen ruſſiſchen Be⸗ hörden und der Zentralinſtanz in Moskau die ungeheuren Schwie⸗ rigkeiten, die der Rückkehr entgegentreten, zu beſeitigen. Es iſt außer⸗ ordentlich ſchwierig, einen erſchöpfenden Ueberblick über die Zahl der noch in Sibirien ſich befindlichen deutſchen Gefangenen zu geben, zu⸗ mal die ruſſiſchen Liſten keine brauchbare Unterlage geben können. Die ruſſiſchen Behörden haben im Laufe des Sommers ihre Un ⸗ terſtützung zur Auffindung der Gefangenen im verſtärkten Maße beſtätigt. wiedereroberung von Sao Paolo (Kabeltelegramm der Anited Preß) 2 Sao Paolo, 2. Aug. In der Stadt herrſcht große Freude über die Wiedereroberung von Sao Paolso durch die Regierungs⸗ truppen. Rieſige Demonſtrationszüge durchziehen die Stadt zur Feier des Tages. Trotzdem es immer noch unmöglich iſt, genaue Ziffern über die Verluſte zu erhalten, werden dieſe von Sachkennern auf nicht mehr als 1500 Tote und Verwundete geſchätzt, die ſich meiſt aus dem„Scheunenviertel“ rekrutieren. In dieſer Stadtgegend ſind die Kämpfe am heftigſten geweſen. Es wird berichtet, daß die Auf⸗ ſtändiſchen von der Einwanderungsſtation etwa 1000 Deutſche und 400 Oeſterreicher gegen eine Bezahlung von 15 Milreis in ihre Streitkräfte eingereiht hatten und ihnen im Falle des Erfolges der Aktion 15 Acres Land verſprachen.— Wenn das nur keine Ente iſt! * Das Micumabkommen der Folinger Induſtrie. das am 31. Juli abgelaufen war, iſt von der Solinger Induſtrie und Handelskammer um einen Monat verlängert worden. Preis 10 Pfeunig 1924— Nr. 356 Anzeigenpreiſe nac Tarlf. dei vorauszabzung pre ein-⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Rllgemeine finzeigen 0,40 Solömark Reklamen 2,— Soldmark. Lür Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaden wird keine verantwortung über⸗ nommen. höhere Sewalt, Streiks, Setriebs ſtörungen uſw. derechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen lür ausgefallene oder deſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von Nn⸗ zelgen. iuftr. ö. Fernſpr. ohnt Sewäßhr. Serichtsſt. Manndeim. Kückblick und vorſchau Die Spirale von London—„Zurück zum Dawesplan!“— Die Räu⸗ mung des Ruhrgebietes— Die Bedeutkung des künftigen deuiſch⸗ franzöſiſchen Handelsvertrages— Deutſchlands moraliſche Rechte Die aroße Kompromiß⸗ und Schacherwoche in London. die mit in die Gedenktage der zehnjährigen Wiederkehr des Kriegsbeginns fällt. iſt eine prächtige Illuſtration zu der berühmten Phraſe, die einſt in der Maienblüte der Entente der damalige Miniſter Hanotaux, jetzt Mitalied der Akademie und Vertreter Frankreichs im Völker⸗ bund von der„Vereinigung des Rechts, der Freiheit und des Fort⸗ ſchritts“ prägte. daß nämlich die Entente das„bemerkenswerteſte Beiſpiel kollektiver Schönheit“ ſei. Bis jetzt alich freilich die Kon⸗ ferenz allem anderen. als ausgerechnet einer Schönheitskonkurrenz. Im Gegenteil, die Aeſthetik, die Rechtsphiloſophie und auch die Würde erſcheinen ſtark verbeult und ziemlich ramponiert. Statt des arad⸗ linigen Weges. den Herriot und Macdonald in ihrer Chequersvot⸗ ſchaft einzuſchlagen verſprachen, iſt man unendliche Spiralen gewan⸗ delt, deren Schluß⸗ und Drehpunkt durch das Wort„Sanktionen“ gekennzeichnet iſt. Die Erbſchaft von Verſailles drückt eben noch auf alle Teile. und ſelbſt die Amerikaner, die zeitweilia den geſunden Menſchenverſtand zu vertreten ſchienen, ſind heute nicht mehr ſo ſtark darauf erpicht, die Alternative„Entweder— Oder“ zu ſtellen, ſon⸗ begnügen ſich mit einem einigermaßen annehmbaren Kompro⸗ miß. Der aroße Fetiſch des Dawesautachtens hat infolgedeſſen etwas von ſeiner neuen Heiliakeit eingebüßt. Umſo merkwürdiger iſt es nun, daß gerade die deutſche Delegation es ſein wird. die den Schwertſchlag durch den gordiſchen Knoten der Formeln und Theſen mit dem Rufe„Zurück zum Dawesplan“ führen muß. Sie hat es dabei nicht einmal nötia, ſich auf Einzelheiten des Gutachtens zu de⸗ rufen, obwohl ſie darin willkommene Hilfsmittel hätte, ſondern ſie braucht die Vertreter der A. und.⸗Mächte nur darauf zu verwelſen, daß an der Spitze des Sachverſtändigen⸗Gutachtens eine Inhatts⸗ überſicht ſteht, die in kurzen Leitſätzen wiedergibt, was in dem Gut⸗ achten ſelbſt im einzelnen ausgeführt iſt. Es heißt zwar, daß die en⸗ haltsangabe„nur zur Bequemlichkeit des Leſers“ gegeben wird, nicht alſo als amtlicher Teil des Gutachtens ſelbſt. Das ändert aber daran nichts, daß die Leitſätze von den Sachverſtändigen ſelbſt ſtammen und deren Auffaſſung in präananter Weiſe zuſammenfaſſen. Als einer der erſten Sätze iſt dort verzeichnet:„Unſer Ziel war die Einziehung der Schuld, nicht die Auferleaung von Strafen.“ Und dann folat der Satz:„Es liegt im Intereſſe aller Beteiligten. dieſen Plan gemäß Treu und Glauben auszuführen, die die Grund⸗ lage jedes Geſchäfts bilden. Unſer Plan iſt auf die fem Grundſatzaufgebaut.“ Von dieſem Grundſatz iſt man heute in London ſoweit abgewichen, daß man von einer Verſchlech⸗ teruna des bisherigen Zuſtandes im Ganzen urteilen muß. Einzelnen mag. mit der genauen Wage der ſachlichen Kritik gewogen. bie und da ein Fortſchritt erzielt ſein. Die Frage der iſotierten Sanktionsmöalichkeit beſteht zwar nach den letzten franzo⸗ ſiſchen Vorſchläaen auch heute noch, ihre praktiſche Durchführbarkeit iſt aber derartia verwäſſert worden. daß man geruhia von der Un⸗ möaglichkeit einer abermaligen Ruhraktion ſprechen kann. Weiter bat Frankreich der militäriſchen Räumuna des Ruhrgebiets in Verbindung mit den Ausführungen des Gutachtens arundſätzlich zu⸗ geſtimmt. Belaien hat ſich ihm angeſchloſſen und beide Mächte haben ſogar erklärt, daß bei der Durchführung dieſes Planes auch die Frage der Giſenbahnreaie automatiſch gelöſt werde, denn mit dem Rückzug der franzöſiſchen und belaiſchen Truppen aus dem Ruhr⸗ gebiet werde natürlich auch die ſtrategiſche Sicherung der dortigen Eiſenbahnlinien hinfällig. Zur Kritik dieſer neuen Kompromißlöſung muß man zunächſt die Auffaſſung hören, die bei den amtlichen Berliner Stellen vor⸗ herrſcht. Nach ihrer Meinung iſt der franzöſiſch⸗belgiſche Räumungs⸗ plan an ſich ein Fortſchritt. Er legt die Bereitwilligkeit der Be⸗ ſetzungsmächte, ſich aus der Ruhr und aus den Sanktionsſtädten zu⸗ cückzuziehen, ein für allemal feſt. Aber er hat eine ſehr bedenkliche Kehrſeite. Die Franzoſen und Belgier wollen die militäriſche Räu⸗ mung in eine Reihe von Etappen zerlegen, deren letzte erſt im Sommer 1926, d. h. alſo in zwei Jahren fällig werden ſoll. Damit aber die Ruhrbeſetzung in dieſer Zeit nicht in der Luft ſchwebt, ſoll England veranlaßt werden, die Kölner Zone nicht am 10. Januar 1925 zu räumen, wie es bisher beſchloſſene Sache war, ſondern ihre Beſetzung ebenſolange aufrecht zu erhalten wie Frankreich die Ruhr⸗ beſetzung. Die deutſche Regierung hat in London erklären laſſen, daß dieſe Löſung für ſie unannehmbar ſei. Die Verlängerung der Ruhrbeſetzung um zwei volle Jahre würde in der Tat die Durchführung des Gutachtens unmöglich machen. Es fragt ſich alſo jetzt, ob und wie hier ein Kompromiß gefunden werden kann. Von engliſcher Seite macht man den Gegenvorſchlag, ſpäteſtens in einem Jahre von der Inkraftſetzung des Gutachtens an die Räu⸗ mung abzuſchließen. Bisher hatte man die Friſt auf ein halbes Jahr bemeſſen. Stimmt Frankreich der einjährigen Friſt zu, ſo ſcheint England nicht abgeneigt zu ſein, auch noch ein halbes Jahr über den urſrpünglich angenommenen Termin die Beſetzung von Köln aufrecht zu erhalten. 5 Hier geht es jetzt um den Endkampf. Er wird nicht ohne die Mitentſcheidung der deutſchen Delegation zum Abſchluß kommen. Denn hier werden Fragen angeſchnitten, die nicht ohne unſere Zu⸗ ſtimmung zu löſen ſind und die nur dann gelöſt werden können, wenn Deutſchland ſein volles vertragsmäßiges Recht gegen die Annahme und Durchführung des Gutachtens eintauſcht. Nehmen wir einmal an, die Dinge ſpielten ſich ſo ab, wie ſie die Franzoſen und Belgier durchzuſeßen erſtrebten. Dann wäre doch im Jahre 1926 nichts weiter erreicht, als daß— nach drei Jahren!— der eklatanteſte Vertragsbruch vom 11. Januar 1923, den ſogar die eng ⸗ liſchen Kronjuriſten als ſolchen gekennzeichnet haben, aufgehoben und auch dann noch unvollſtändig. Offenſichtlich geht Frankreich darauf hinaus, die Deutſchland für den Ruhreinbruch geſchuldete„Reparation“ ſich noch obendrein durch einen für Frankreich günſtigen Handelsvertrag ab⸗ kaufen zu laſſen. Hier ſieht man einmal eines der Hauptmotibe für die Haltung Farnkreichs beſonders deutlich. Zu den vielen Be⸗ ſtimmungen des Verſailler Vertrages, deren Sinnloſigkeit erſt mit ihrem Inkrafttreten offenkundig werden, gehört auch die fünfzährige Zollfreiheit für elſaß⸗lothringiſche Produkte. In den Reihen des elſaß⸗lothringiſchen Handels und der Induſtrie ſieht man dem 10. Januar 1925 mit Bangen und wachſendem Unbehagen ent⸗ gegen. Namentlich drei Produktionszweige haben ein beſonderes Intereſſe an dem baldigen Abſchluß eines deutſch⸗franzöſiſchen Han⸗ delsvertrags. Die elſäſſiſche Textilinduſtrie, die jetzt ſchon mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen hat und ihre Waren nach Frankreich in der Regel auf dem Umwege über England abſetzen muß, hätte bei einem vertragsloſen Zuſtande nach dem 10. Januar nächſten Jahres nach Deutſchland überhaupt keine Abſatzmöglich⸗ keiten mehr. Wie ſchwierig ihre Lage iſt, erhellt am beſten aus dem 2. Seite. Nr. 356 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Samskag, den 2. Auguſt 192. allen Ernſtes erwogenen Plan, mehrere hundert Webſtühle nach Baden zu verpflanzen, wodurch natürlich der badi⸗ ſchen Textilinduſtrie, namentlich der des Wieſentales erſchwerende Konkurrenz erwachſen würde. Die elſäſſiſche Kaliinduſtrre drängt je länger jemehr auf den Abſchluß einer Intereſſengemein⸗ ſchaft mit der deutſchen Kaliinduſtrie und der elſäſſiſche Weinbau⸗ vollends, der in dem weinreichen Frankreich überhaupt keine Ab⸗ ſatzmöglichkeit hat, droht der Konkurrenz des badiſchen und pfälzi⸗ ſchen Weinbaus zu erliegen, wenn dem Verkauf nach Deutſchland künftighin unüberſteigbare e Einhalt gebieten. Es iſt richtig, wie der Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann unlängſt ſagte, daß wir uns jetzt der für Deutſchlands wirtſchaftliche Zukunft außerordentlich wichtigen Aera der Handelsverträge nähern, deren erſter der Vertrag mit Frankeich ſein wird. Das franzöſiſche Ziel ſchält ſich bereits heute klar heraus. Frank⸗ reich will im beſonderen ſeiner Schwerinduſtrie Vorteile ſichern, um den Wettbewerb der deutſchen Induſtrie zu unterdrücken, obwohl dieſe doch nach Annahme des Dawesplanes vor neuen ſchweren Belaſtungen ſteht. Gleichzeitig iſt der Handelsvertrag aber auch ein Köder Herriots für die franzöſiſche Oppoſition, hinter der in der Hauptſache die franzöſiſche Schwerinduſtrie ſteht. Er iſt alſo Prophylaxe und Beruhigungsmittel zugleich. Dennoch hat Deutſch⸗ land bei der Durchführung der kommenden„Do ut des“-⸗Politik den Vorteil, diesmal der Stärkere zu ſein, und man wird hoffen dürfen, daß unſere Vertreter dieſe günſtige Poſition ausnützen werden. Die Bedeutung des franzöſiſchen Handelsvertrages geht aber über den franzöſiſchen Bezirk hinaus. Herriot erfreut ſich hierbei der ſtillſchweigenden Unterſtützung Macdonalds und auch der Amerikaner. Der engliſche Premierminiſter, der infolge der neuen iriſchen Wendung vor ſchwerwiegende innenpolitiſche Pro⸗ bleme geſtellt worden iſt, kann mit der Unterſtützung der franzöſi⸗ ſchen Handelsvertragspolitik die konſervative Oppoſition beſchwich⸗ tigen. Aber auch die Amerikaner ſind aus gewiſſen machtpoliti⸗ ſchen Intereſſen mit der Stärkung der franzöſiſchen Induſtrie durch⸗ aus einverſtanden. Paul Rohrbach hat vor einigen Tagen an dieſer Stelle die politiſchen Triebfedern der Amerikaner bloßgelegt. Es ſind vornehmlich die Probleme des fernen Oſtens und die Ein⸗ ſtellung Japans gegen Amerika, die die Vereinigten Staaten zu einem raſchen Abſchluß der„Europeans trubles“ nötigen. Wirt⸗ ſchaftspolitiſch ſucht der amerikaniſche goldhypertrophierte Kapitalis⸗ mus ebenfalls ſo ſchnell wie möglich zum Schluß zu kommen, nach⸗ dem das europäiſche Geſchäft dank der Rührigkeit ſeiner Vertreter in London ſo gut wie ſicher unter Dach und Fach gebracht worden iſt. Wiederholt habe ich darauf hingewieſen, daß in der amerikani⸗ ſchen öffentlichen Meinung es heute kaum noch auf den Inhalt des Planes ankommt, der den Namen eines der Ihrigen trägt, ſondern auf die Durchführung, d. h. alſo auf das Geſchäft. Des halb iſt für Amerika eben dieſe Durchführung vorläufig nichts anderes als ein Experiment, von dem allerdings bis zu einem gewiſſen Grade durch Kaltſtellung des Poincarismus in der Politik das Riſiko genommen iſt. Wenn nun alſo Deutſchland auch diesmal wieder, aus Zwangsläufigkeiten geboren, das Objekt darſtellt, hat unſere Delegation erſt recht die Pflicht, auf die moraliſchen deutſchen Rechte zu pochen. Für die Buſineßmen von London und Newyork ſind ſolche Dinge, wie die bekannten deutſchen Ehrenforderungen, nur Nebenſächlichkeiten. Sie müſſen zu Selbſtverſtändlich⸗ keiten werden, weil ſonſt der deutſche Schuldner nicht die ethiſche Kraft erhält, das zu leiſten, was von ihm verlangt wird. Wenn dies unſeren Wortführern in London gelingt, wird da⸗ it auch eine weitere Mine an dem babyloniſchen Betrugsbau des rt. 231 des Verſailler Vertrages gelegt, des Artikels, der in den viereinhalb Jahren nach Friedensſchluß zu einer ſyſtematiſchen Aus⸗ beutung der Lüge zugunſten großkapitaliſtiſcher Intereſſen miß⸗ braucht wurde. Nicht als demütige Bettler brauchen wir nach London zu gehen, ſondern aufrechten Hauptes. Doch wird alle Arbeit unſerer Unterhändler in London umſonſt ſein, wenn ſie ſich nicht auf den einheitlichen Willen des ganzen deutſchen Volkes ſtützen können. Das iſt jo gerade die eindringlichſte Mah⸗ mung dieſer Gdenktage. Wenn nur ein Funke von dem Feuer der damaligen Begeiſterung wieder in unſere Herzen fällt, ſo wer den die Opfer nicht umſonſt gebracht ſein. Das deutſche. Volk wird wieder groß werden, wenn es ſich ſelbſt innerlich wiederfindet. Und dieſer Weg wird uns leicht werden, wenn wir wieder inneren An⸗ ſchluß an die Tage finden, die zehn ereignisreiche Jahre zurück⸗ niegen. Wenn wir nach Sturm und Drang und Leid und Not die Mahnung der Schrift befolgen, daß wir uns ſelbſt ins Geſicht ſehen müſſen, um uns zu erkennen, wird uns die Ueberwindung der letzten und ſchwerſten Hinderniſſe, die uns nach London noch er⸗ warten, leichter fallen. Geht trotz aller Wirrniſſe die Londoner Konſerenz ſo aus, wie wir es im Innerſten unſeres Herzens er⸗ hoffen wird dort der Grund⸗ und Erneuerungsſtein für unſere natſonale Zukunft gelegt. 2Sü%ͤ V der ſchweizer Vertreter in der deulſchen Emiſſionsbank Berlin, 2. Aug.(Von unſerem Berliner Büro). Reichs⸗ bankpräſident Dr. Schacht iſt in den letzten Tagen in Zürich eweſen, um mit dem Vertreter der ſchweizeriſchen Nationalbank er die Ernennung der ſchweizeriſchen Vertreter im Verwaltungs⸗ rat der neuen deutſchen Emiſſionsbank zu verhandeln. Es iſt wahrſcheinlich, daß Generaldirektor Bachmann von der ſchweige⸗ riſchen Nationalbank als eines der Mitglieder der Schweiz des Verwaltungsrats ernannt wird. Das Slück der Jagrio Wendland Seail Roman von Erich Frieſen 2 il— 15 1(Nachdruck verboten.) Heute, zwei Tage nach dem muſikaliſchen Abend im Hauſe Han⸗ garnter am Limmatquai, hatte ſich die Familie Wendland, wie ge⸗ mähnlich nach dem Abendeſſen, im Wohnzimmer um den alt⸗ väteriſchen runden Tiſch verſammelt. Die lange, beängſtigend dünne Figur der Frau Konſul ſaß noch kerzengerader als ſonſt in ihrem Lehnſtuhl. Auf ihrem hageren Geſicht thronte unbeugſame Strenge, und ihre kleinen, blaßblauen Augen blitzten unheilverkündend über die Hornbrille hinweg, wäh⸗ rend ihre dürren Hände einen Brief entfalteten, den ſie ſoeben überflogen hatte und den ſie nun dem Gatten hinreichte. „Schon wieder eine Einladung, Eberhardl“ Hinter dem breiten Format der„Züricher Poſt“ wurde das gutmütige Geſicht des Konſuls ſichtbar. „Zum Turnfeſt, liebe Urſula?“ „Bewahre. Zu dem von deiner älteſten Tochter arrangier⸗ ten—“ die Frau Konſul machte eine kleine Pauſe, um dann ſpöt⸗ tiſch fortzufahren—„Geſellſchaftsabend auf dem Uetli⸗Berg. Als ob wir noch nicht übergenug an geſellſchaftlichem Firlefanz hätten!“ „Nun, nun—! Was ſchreibt ernn Juliane, liebe Urſula? Wann ſoll das Feſt ſein?“ „Morgen. Und—. hältſt du es für möglich?— Bärbeli iſt ganz beſonders aufgefordert, mitzukommen!“ Das reizende Kaprizengeſichtchen des jüngſten Fräulein Wend⸗ land war tief über ein Buch von Gottfried Keller gebeugt, in dem ſie ſcheinbar las. Doch flackerte es unter den halbgeſenkten Lidern voll brennender Erwartung. „Und was meinſt du dazu, Urſula?“ fragte der Konſul faſt ſchüchtern. Immer grader richtete ſeine geſtrenge Gattin den Oberkörper empor. „Bärbeli bleibt zu Hauſe!“ „„Liebe Urſula—“ wagte der Konſul nochmals zu bedenken. „Sie— bleibt— zu Hauſe!“ wiederholte ſeine Frau ſchroff. „Kinder gehören nicht in die Geſellſchaft Erwachſener!“ 75 „Bärbeli iſt beinahe ſechzehn—“ warf Ingrid ſanft ein. Juliane ging ſchon mit ſechzehn Jahren auf Bälle!“ platzte 3 3 60 2 Macdonalos iriſche Beſchwernis drückt, wie berichtet, derart auf die Londoner Konferenz, daß deren Beendigung von engliſcher Seite beſchleunigt wird. Die neue Wen: dung hat folgenden Hintergrund: In der iriſchen Grenzfrage, d. h. die Feſtſetzung der Grenzen des iriſchen Freiſtaats in der Graf⸗ ſchaft Ulſter, hat eine zur Prüfung des Problems eingeſetzte Kom⸗ miſſion von juriſtiſchen Sachverſtändigen entſchieden, daß eine neue Geſetzgebung nötig ſei, wenn die Grenzkommiſſion über den Kopf Ulſters hinweg eine Grenzziehung vornehmen wolle. Die engliſche Regierung gerät dadurch zwiſchen zwei Feuer: ein⸗ mal liegt die dringende Forderung des Freiſtaats vor, die Ent⸗ ſcheidung zu beſchleunigen, damit die Lreiſtaatregierung inner⸗ politiſch entlaſtet werde, andererſeits beſteht der Widerſtand eines großen Teils der engliſchen Konſervativen, die ſich bemühen, die Ulſterregierung auch vor dem Anſchein einer Vergewaltigung zu ſchützen. Macdonald entſchied zugunſten des Freiſtaates, ſchlug vor, ſofort einen Geſetzentwurf einzubringen und lud die Parteiführer und diejenigen Engländer, die ſeinerzeit den Vertrag mit Irland abgeſchloſſen haben, zu einer privaten Ausſprache ein, um eine innerpolitiſche Zuſpitzung zu vermeiden. Macdonald erhielt von Lloyd George die Zuſicherung liberaler Unter⸗ ſtützung ſo daß im Unterhaus keine Schwierigkeit bevorſteht. Man einigte ſich, daß der Geſetzentwurf, um den Freiſtaat zu be⸗ ruhigen, ſofort eingebracht aber erſt im Oktober behandelt werde, haus auf Schwierigkeiten ſtoßen werde. Hält das Ober⸗ haus die Erledigung auf, dann droht ein ſchwerer Konflikt und, wie Macdonald den Parteiführern ſagte, die Auflöſung des Par⸗ laments. Dieſe Kriſis wünſcht man im jetzigen Augenblick der bevorſtehenden Entſcheidung in der Außenpolitik noch zu vermeiden Praktiſcher iſt ſicher ein Aufſchub, andererſeits, bedeutet er eine Belaſtungsprobe der Freiſtaatregierung. Manche hoffen, daß mit einer ſolchen Ausſicht eine direkte Verſtändigung zwiſchen Freiſtaat und Ulſter mit beſſerem Erfolg als bisher verſucht werden konne. Im Ankerhauſe erklärte am Freitag der Miniſter für die Kolonien, Thomas, der Bericht des Geheimen Rates über die Grenzfrage von Ulſter habe die Meinung ausgedrückt, daß die Weigerung der Ulſterregierung, Vertreter in die Grenzfeſtſetzungskommiſſion zu entſenden, einen im engliſch⸗iriſchen Vertrag nicht vorgeſehenen Fall darſtelle. Wenn die Ulſterregierung bei ihrer Weigerung beharre, gebe es nach dem beſtehenden Vertrag kein rechtliches Mittel, die Kommiſſion zum Zuſammentritt zu bringen. Ein derartiges Verhalten müſſe jedoch ſchwerwiegende Folgen haben; denn die iriſche Regierung fühle ſich durch ihre Ehre verpflichtet, ſoweit es in ihrer Macht liege, den vom Haus gebilligten und ratifizierten Vertrag zu ſichern. Es beſtehe jedoch die ernſte Hoffnung, daß die Ulſterregierung noch in dieſem Augenblick einen Weg finden werde, um Vertreter in die Kommiſſion zu entſenden. Sollte ſich aber dieſe Hoffnung nicht er⸗ füllen, ſo ſei die britiſche Regierung entſchloſſen, unverzüglich alle geſetzlichen Maßnahmen zu ergreifen um dem Ver⸗ trag die Wirkſamkeit zu geben, die ſein 0 filt zweifellos erfordere, und ohne Rückſicht auf die Folgen für ihren eigenen Beſtand dieſe geſelichen Maßnahmen im Unterhaus zur An⸗ nahme zu bringen; denn es ſei nicht nur die Ehre der Regierung, ſondern die Ehre Großbritanniens verpfändet, daß die eingegangene Verpflichtung dem Geiſt wie dem Buchſtaben nach er⸗ füllt werde. Thomas erklärte weiter, daß er im Augenblick nicht in der Lage ſei, die Schritte anzugeben, die nach Anſicht der Regierung notwendig ſeien, um den ehrlichen Willen des Parlaments und des britiſchen Volkes gegen jeden Argwohn ſicherzuſtellen. Auf alle Fälle hege die britiſche Regierung nicht die Abſicht, vor einer Be⸗ ſprechung mit Cosgrave und Eraig dem Parlament entſprechende Geſetzesvorſchläge vorzulegen. Die Erklärung Thomas' wird dahin ausgelegt, daß die Regie⸗ rung in der Ulſterfrage die Vertrauensfrage ſtellen wird. Im Oberhauſe hat Lord Parmoor die gleiche Erklärung verleſen und hinzugefügt, dieſe Frage ſei zu ernſt, als daß er ihr irgend etwas hinzufügen könnte. Der Balkanhexenkeſſel Die bulgariſche Proteſtnote wegen des gemeldelen bulgariſch⸗griechiſchen Grenzzwiſchenfalles hat die griechiſche Regierung veranlaßt, ihren Geſandten in Sofia zu beauf⸗ tragen, einen energiſchen Schritt bei der dugariſchen Re⸗ gierung wegen der Bandenbewegung an der Grenze und wegen der Verfolgung griechiſcher Staatsangehöriger in Bulgarien zu unternehmen. Weiter wird bekannt, daß der griechiſche General⸗ ſtab im Miniſterium des Aeußern mitteilte, wegen der fortgeſetzten mazedoniſchen Bandenbewegung zur Ausgabe eines Befehls ge⸗ ungen zu ſein, die Banden auch auf bulgariſchem Gebiet zu ver⸗ ſolgen. ſ9dz füdſlawiſche Regierung bereitet ebenfalls eine ſcharfe Proteſtnote wegen Uebergriffe griechiſcher Grenzorgane an die griechiſche Regierung vor. Paris. 2. Aug. Infolae falſcher Weichenſtellung iſt heute Nacht der Schnellzug Barcelona⸗Paris auf einen Güterzua auf⸗ gefkahren. Neben dem Lokomotipführer des Schnellzuges. der ſchwere Verletzungen erlitt, ſind noch viele Reiſende leicht vertetzt worden. Bärbeli empört heraus.„Und ich darf nicht mal zu einem Wald⸗ feſt, das meine eigene Schweſter arrangiert.“ „Wenn deine älteſte Schweſter ſo früh Bälle beſuchte, ſo ge⸗ ſchah dies nur, weil ſie keine fürſorgende Mutter hatte,“ lautete die ſteife Entgegnung. „Und iſt doch ein ganz annehmbares Weib geworden!“ warf Adrian mokant ein, indem er ſeine Zigarette zwiſchen die Lippen ſchob, die Hände in den Hoſentaſchen vergrub und ſeine langen Beine ausſtreckte. Eine verletzende Bemerkung ſchwebte auf den dünnen Lippen der Frau Konſul. Doch geſchickt änderte ihr Gatte das heikle Ge⸗ ſprächsthema. „Uebrigens— ich freue mich, daß Dr. Holger wieder da iſt!“ rief er joplal.„Seine kühnen Forſchungsreiſen, beſonders in der Sahara und ſpäter in Algier, haben eine Zeitlang viel von ſich reden gemacht. Bis er plötzlich verſchollen war. Du haſt ja wohl mit ihm geſprochen, Ingrid?“ „Ja, lieber Vater.“ Nichts weiter entgegnete das junge Mädchen. Aber eine tiefe Röte breitete ſich über ihr Geſicht. Bärbeli bemerkte es. Doch mit der ihr eigenen Kombinations⸗ gabe hielt ſie es für ratſam, keine Notiz davon zu nehmen. Die Stimmung blieb eine gedrückte. Erleichtert atmete alles auf, als mit dem Schlag zehn Uhr die Frau Konſul ihren Schlüſſel⸗ korb nahm und mit kurzem Nicken nach ihren Stiefkindern hin das Zimmer verließ— für alle ein Zeichen, daß es Zeit war, zu Bett zu gehen. Nach einer halben Stunde ſchon ruhte die kleine Villa am Zürichberg in tiefem Schlaf. Nur an einem Fenſter im Dachgeſchoß ſchimmerte noch ein Lichtſtrahl. Dort beugte ſich ein goldblonder Mädchenkopf hinaus zum Fenſter. Strahlende blaue Augenſterne blickten hinauf zum glitzern⸗ den Firmament, von dem die volle Mondenſcheibe herabglänzte— ſo bleich, ſo mild, ſo magiſch, wie vorgeſtern abend auf die Terraſſe bei ihrer Schweſter Juliane, als— Feſt preßte Ingrid Wendland die Hände auf das pochende Herz. Ihr war ſo ſeltſam wohl und doch ſo wehe Bald lag auch ſie in feſtem Schlaf. ———— D——— nieder auf die Höhen des Uetlibergs. Brannte hernieder auf die weißen Leinwandzelte, die auf der Gartenterraſſe vor dem impo⸗ eeeeeeeeeeeeee 22 denn es iſt ernſtlich damit zu rechnen, daß das Geſetz im Ober⸗ Nus den beſetzten Gebieten Franzöſiſche Anmaßung Der Fall des Oberrealſchülers Kettler, der von dem 17 zöſiſchen Kriegsgericht in Landau unter der Beſchuldieene der Teilnahme an einem auf den berüchtigten Separatiſtenanf 5 70 Gumbinger verübten Anſchlag, trotz vollſtändig ungenſg a5 der Beweife, zu 5 Jahren Zwangsarbeit verurteilt wurde, 5 wohl das franzöſiſche Kriegsgericht garnicht zuſtändig war, chen ſich um einen von deutſchen Staatsbürgern gegen einen deulf Staatsbürger begangene Tat handelt, lenkt die Aufmerkſamkeit deih neut auf die franzöfiſche Nichtbeachtung des von Frank 10 ausdrücklich anerkannten Rechtsgrundſatzes, daß im beſetzten 1 11 die deutſchen Staatsbürger a er e deutſchen der richtsbarteit unterſtehen. Der Fall Kettler iſt nicht einzige. Vor einiger Zeit brachten einige junge Burſchen aus Kerden heim bei Kirchheimboladen, in angeheitertem Zuſtand, dem 1215 ſeiner ſeparatiſtiſchen Geſinnung bei der Bevöllert, allgemein perachteten Bürgermeiſter Hoffmann nachts eine en Kaßzenmuſik. Der Separatiſt denunzierte drei ſunge Burſche die er erkannt haben wollte, bei der franzöſiſchen Bezirksdelega en in Kirchheimbolanden, die die drei Angeſchuldigten verhagen ließ, Trotzdem es ſich auch hier um eine Tat handelt, für die au die deutſche Juſtiz zuſtändig iſt, wurden die drei Verhafteten 7 dem franzöſiſchen Gericht in Kaſſerslautern wegen Beläſtigung 1 1 wegen eines Angriffes gegen den Bürgermeiſter Hoffmann zu 5 2 a en Gefängnis und ſe 50 Goldmark Geldſtraſe be urteilt. n⸗ verletzt wurde und ob ſie vielleicht einen böhen Grad von Ruheſtörung bedeutet, als das verbrecheriſche monatela⸗ 0 währende Treiben der Separatiſten, gegen das die frang ſche Beſatzungsmacht nicht einſchritt, weil es eine innerdeutſche gelegenheit ſei. Pfalznöte im bayeriſchen Landlag 16 In der letzten Sitzung des bayeriſchen Landtages kam a, der Beſprechung von Anträgen über Erhöhung der Eewerheldee, unterſtützung der pfälziſche ſozialdemokratiſche Abneordnele Leſſſe hardt auf die ſchwierigen wirtſchaftlichen menz i maſenſer Schuhinduſtrie hin. In Pirmaſens ſeien 13000 Erwek e loſe zu verzeichnen, darunter 7500 allein zur Schuhinduſtrie 0 hörende. Beſondere Klagen beſtehen darüber, daß der Siaat ug weigere, den pfälziſchen Städten wegen der Erwerbsloſenunterſtühue⸗ an die Hand zu gehen. Da dürfe man ſich nicht wundern, wenn geb Tages Dinge paſſieren, die nicht angenehm ſeien. hafte Klagen beſtehen auch über die Handhabung der Vollzugeſe ſtimmungen über die Erwerbsloſenfürſorge. So gebe es im Rockenhauſen fortgeſetzt Beanſtandungen wegen fürſorge. Die dortige Arbeiterſchaft habe noch für—6 Wochen t Unterſtützungen gut, deren Auszahlung vom Bezirksamt perweiſe, werde. Wer wiſſe, was die Pfälzer Arbeiterſchaft während dah paſſiven Widerſtandes zu erdulden hatte, der werde verſtehe ſen ſolche Vorkommniſſe eine gewaltige Erbitterung bei ihr hervorr! ilel Der Redner erſuchte ſchließlich um Bereitſtellung genügender zur Herſtellung von Straßenarbeiten in der Pfalz und zur Förde der dortigen Kulturarbeiten, um auf dieſe Weiſe vermehrte rung Nol⸗ ſtandsarbeiten durchführen zu können. 5 Letzte Meldungen Zum Fall Gumbel Ah Heidelberg, 2. Aug.(Eig. Ber.) Wie wir hören, iſt dem vatdozenten Dr. Gumbel wegen ſeiner Aeußerung über die 1 dem„Felde der Unehre“ Gefallenen vom Unterrichtminſe rium die weitere Ausübung ſeiner Lehrtätigke, unterſagt worden. Der Senat wird ſich heute mit der Angel genheit befaſſen. Berüin, 2. Aug.(Von unf. Verl. Büro.) Der dßerteigih Geſandte in Berlin, Dr. Ridel, wird, wie wir hören, künfege auch an den drei nordiſchen Höfen anerkannt ſein. Nach ſei Rückkehr vom Urlaub wird er dort ſeine Beglaubigungsſchrel uͤberreichen. 1% det Hannover, 2. Aug. Geſtern ſtürzte über Eilenriede in Nähe der Hohenzollernſtraße beim Abwerfen von Flugblättern dab Eindecker ab. Der Führer erlitt ſo ſchwere Verletzungen, er bald darauf ſtar b. et Newyork, 2. Auguſt.(Fabeltelegrammdienſt de United Preß.) George Leblanz, der Bizeprafdege en, Equitabletruſt Company Newyork, iſt auf dem Wege nach ae⸗ um mit der Sowjetdelegation über die Finanzierung des ruſſo“n rikaniſchen Vertrages zu konferieren. Leblanz plant, eventuell Moskau weiterzureiſen für den Fall, daß die Verhandlungen Berlin nicht zu dem gewünſchten Erfolg führen. 7 * 4 23 Frankenthal, 1. Aug. Unter Mitnahme von 80 Bill 125 entfernt und iſt bis jetzt noch nicht zurückgekehrt. hat ſich am 25. Juli der Tagner Philipp Heiſel von zu um den Gaſten erſelge ſanten Prachthotel aufgeſtellt waren, darzubieten nach munterem Umherwandern, nach frohem Spi Tanz. ger⸗ In einem der kleinen Zelte ſaß eine Gruppe junger Menſ 1 kinder beiſammen, darunter Ingrid Wendland, ihr Bruder Wrne deſſen Freund und Studiengenoſſe Hans Rauchenegger und kleine italieniſche Geſandtſchaftsattache Conte Vittorio Beppim der überall den Spuren ſeiner Flamme folgte. Die Herren ſuchten die Damen auf ihre Weiſe zu unterhale 1 Sie kramten alles aus, was ſie wußten an Sporterfindunge⸗ Theaterneuigkeiten und Geſellſchaftsklatſch. Dabei verweilten bei einem Punkt beſonders lang und mit erſichtlichem Wohlbehale bei dem kürzlich ſtattgefundenen Gaſtſpiel der berühmten Serbeſgch tänzerin Zos Ariſtides im Corſo⸗Theater, die durch ihre ebol be⸗ Schönheit und ihre ſchlangenartige Beweglichkeit und Grazie 0 bisher in dieſer Art Geſehene in den Schatten geſtellt hatte. me Der junge Hans Rauchenegegr wurde ganz Feuer und Flau, als er von ihren Wirbeltänzen erzählte. Der kleine weeſ Conte küßte affekttert ſeine Fingerſpihen, und ſelbſt der ſter po⸗ Adrian Wendland mußte zugeben, daß dieſe Zos Ariſtides„e ganz Beſonderes“ ſei. wenia mit Neid gemiſcht war, zu. Sie fragten, lachten, ford den Widerſpruch der Herren neckend heraus. Nur Ingrid Wendland blieb ſtumm. Sie, die ſonſt 17—5 f 1 ein freundliches Wort, ein ſanftes Lächeln hatte— heute ſcheneß ihre Lippen, und ihre großen fragenden Augen ſchweiſten im wieder ſuchend umher, als erwarte ſie jemanden. cen⸗ „Grundgütiger Himmelt“ rief plöhlich der luſtige Hans Malga egger mitten hinein in ein lebhaftes Wortgefecht zwiſchen fürch⸗ Roſeburrny und dem Conte Beppinetti, in dem beide in gleich ſihot terlicher Weiſe die deutſche Sprache maltraitierten.„Komm der nicht Bärbeli Weadland anſpaziert? Alſo heute einmal nicht in Kinderſtube?“ Ein Lächeln ſtahl ſich um Ingrids ernſten Mund. „Die Mutter hat unſern gemeinſamen Bitten und dem Wunſch meines Vaters nachgegeben und—“ „und da bin ichl zum Zelt hereinſteckend, mit einem luſtigen Lachen, das alle namenl weißen, wie zur Parade aufgeſtellten Zähne zeigte. Und mdeſen ſetzte ſie ſich auf eine Armſtuhllehne, griff in die Taſche ihres 95 Mullkleides und beförderte eine Handvoll Haſelnüſſe zutage, die mit den Zähnen aufzuknacken begann. Gortſetzung folat) Es wäre feſtzuſtellen, welche franzöſiſche Ordonnanz durch 96 in der Pfalz zu ſprechen und wies beſonders auf die Lage erb“ r Erwerbeloſg, ö Kuckuckl“ vollendete Bärbelt, den 17 1 el, 4 Die jungen Damen hörten voll Intereſſe, das bei einigen, ſ nß 5 5 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) ————— 3. Seite. Nr. 356 „Zamskag, den 2. Auguſt 1924 — 1914» 192 4 eee, Sum nationalen Gedenktag des Kriegsbeginns Sehn Jahre: 1014 1024 25 Wo ſind dieſe zehn Jahre geblieben? —9 unſerem Innern klafft eine Cücke, über die wir ſchla in den ſeltenſten Fällen die Brücke des Derſtehens 5— Rönnen. Erſcheinen uns doch die CTage von 1914 in rinnerung ſo naheliegend, als ob wir ſie gerade eben erſt erlebt hätten. 5 Jahre Krieg und 5 Jahre Uachkrieg, — unſere Gedanken und unſer ganzes inneres und äußeres wältt in Anſpruch genommen, ja geradezu über⸗ ohe daß uns eigentlich erſt heute, nach 10 Jahren, das 1U e und Ungeheuere des Ueberſtandenen langſam begreif⸗ zu werden beginnt. zweite Ceben, das wir alle von neuem beginnen Naidolde läßt uns die Welt vor 1914 in einem anderen, alles irhli endem und ſchönerem Lichte erſcheinen, als ſie es in et war. Das darf uns aber nicht verführen, in entaler Romantik die Aufgaben der Gegenwart zu ver⸗ zi n. Der Swang und die Not des verlorenen Krieges ngen zur NMüchternheit. nicht—5 nicht zum Dergeſſen! Das Rückerinnern, wieberke aus dem rein äußerlichen Anlaß der zehnjährigen niſſe di ehr— der wahre Deutſche denkt ſtets an die Erleb⸗ ees Tage!— führt uns immer wieder von neuem in erſt unnenſtube deutſcher Kraft, die ſich„im Unglück nun recht“ auf ſich ſelbſt beſann. 1 8 iſt auch heute für Klagen und Jammern kein arſt Wir gedenken der TCoten immer wieder zu⸗ danddan mit Schmerz und Trauer, aber in ünauslöſchlicher arkeit und Creue. Sie ſtarben, daß wür leben, daß können. Hiemals haben wir die erſchütternde vir de ſchaft vom Kreuze Chriſti ſo verſtanden, wie jetzt, da in ir n Opfertod zum heil der anderen— jeder von uns mer Weiſe— verſpüren. Wenn am morgigen Sonn⸗ Stille Fahnen auf Halbmaſt ſtehen und die Zwei Minuten⸗ an das 7 Pulsſchlag des Tages ausſetzen läßt, denke jeder perſonli iebſte, was er auch hingab, aber über den eigenen chen Bezirk hinaus an die Millionenſchar der deutſchen r, die für deutſchland ihr Leben dahingaben. Und wenn d i da ann die Fahnen zum Knaufe emporſteigen, Arbeileten ſte uns das Symbol der Uotwendigkeit unſerer wir ee vorwärts und aufwärts, damit, wenn 1914 webee in J0 oder 15 Jahren der Kuguſttage von beutſ gedenken, der nationale Bußtag von 1924 ſich in ein ches Erntedankfeſt verwandeln möge. Empor di da e herzen und hand ans Werk! at ns gendt die Foſung und Freihelt das Feldgeſchreil Raſſenka ei, nicht Kantönligeiſt, nicht Klaſſenkampf, nicht und ſi ab durch Arbeit und Opfer des einigen Hachziel 8 Seins fühlenden deutſchen Dolkes zu dem letzten ai em alle unſere Kräfte gewidmet ſein müſſen: in künftigen großen und freien deutſchen Daterlandel Kurt Fischer Nx Wie es kam Don Richard Bahr deltſchendie 4 3. Auguſt ſind es 10 Jahre, daß der Friede aus der auf ung 85 wich. Wir haben uns gedemütigt und unſer Kreuz in dem d der Friede iſt uns nicht geworden. Nicht einmal Schwert Sinne, daß die groben Waffen, Feuerrohr und de rm der ruhten. Noch immer, ſoweit auf dem deutſchen Boden und fticht franzöſiſch⸗belgiſchen Soldateska reicht, ſchleßt die Flinte Okerſchleſtener Säbel. Und auch der Oſten mag erſt ſeit dem Opfer dürftig g1 der pölligen Preisgabe des Memellandes not⸗ 0 mit ein friedet gelten. Jene anderen Martern vollends, die ung zu versbe nachgerade müde gehetzten Wort(iſt der Verzweif⸗ ſchung des 8 in, wenn ſie nicht immer geiſtreich bleibt) die Fort⸗ nicht aufgehört. fe mit anderen Mitteln heißt, haben überhaupt zen, ſeines 15— Mit zum Teil offenen und noch ungewiſſen Gren⸗ Leſchwächt ſberſesbeſtzes beraubt, von Bürgerfehden zerriſſen und Nafſenlos n ſeinem ſtaatsrechtlichen Gefüge aufgelockert und daüſtung ee einer waffenſtarrenden, unabläſſig auf neue das vor zehn nden Staatengeſellſchaft: ſo ſteht heute das Reich da, li am kührz Jahren noch die am meiſten gefürchtete Militärmacht, nd das eee aufſtrebende Induſtrie⸗ und Handelsſtaat war. eurd vahe Arcurigen, bis auf das bißchen Mittel⸗ und Nord⸗ 98570 alle Völker der Erde ſich verbanden. Err zen: unz ſeither die Bäume gegrünt, die Aecker Früchte urſt bten wi utſchen war es wie ein ſchwerer böſer Traum. Sd 0 cſend um das Schickſal unſerer Lieben im Felde, dann, Gbat r, nach en Feindeszahl, um die Zukunft des Staates ſelbſt. un ohne den n Zuſammenbruch, wurde dies ganze Volk, aber Vor buchftäbligſteſcheſpßttiſchen Nebenſinn von früher, ein des weümkriegern und tragiſchſter Bedeutung, ein Volk von 4 erſatte Fei on armen, unendlich gequälten Menſchen, denen narde das den Krieg in Haus und Hof trug. So eoch die Sehnſac Antlitz des Friedens uns allmählich fremd. Den⸗ beſoße wir ai ebgen— 5— den 5 Wie kam 8 e und ſcheinbar geſeſtigtem Beſiz hinaus⸗ wurden in die Strudel der Fcgsdbsſtake —** dle Männer ohne geſchichtlichen Weitblick, di Verſai me htlich 5„die uns zu Verſailles den Traktat derer Unterwerfung diktlerten, wähnten, indem ſie füneinzwangen 85 ſogenannte deutſche Schuldbekenntnis ür allemal heiöst Frage nach dem Ürſprung der Kataſtrophe ein 5 den ſein. haben. Inzwiſchen werden vermutlich auch ſie ſan ſe grnd megenz daß der Drang nach hiſtoriſcher Erkenntnis blten ſich ihrenhenſchen Mitreln nicht einzudämmen iſt Wohl ge⸗ bezichtigungen n ſadiſtiſchen Trieb auch allerhand deutſche Selbſt⸗ farren und pa 110 ſcheinbarer Freiwilligkeit. Verbrecher, Hans⸗ 15 und, in Monomanen les gibt daneben auch ſehr red⸗ en), die den 11 rengen eifernder Ueberzeugung, einſichtige Pazi⸗ Valaß nicht ere zwiſchen Urſache und zufälligem äußeren dab der verhee eifen lernten, fanden und finden wohl auch noch, worden wäre 80 Feuerbrand in Berlin und in Wien entzündet 8 die Aufbellun We parteimäßiger Befangenheit frei obſektio 10 ſo oder 10—* Wahrheit ſich mült, wird dieſe Darſtellungen, 70 erz erwüch imt und ſonders in den Riederungen innerrolitiſchen 8 wiſſenf chaftt abzuweiſen haben. Wie ſie denn auch die ernſt⸗ 8 Es mögen liche Forſchung des Auslandes längſt abgewieſen e pfycholo 15 1 den entſcheidenden Stunden Fehler, taktiſche in ſche, in Berlin gemacht worden ſein und ſicher hat Ans werk! Ans Werk, ans Werk mit herz und Hand, zu bauen das Haus, das Daterland! Ans Werk, ans Werk und laßt euch nicht Ruh, gegraben, gehämmert zu und zu! Mit händen hart, mit händen weich behauen die Steine zum Bau für das Reich; ans Werk, ans Werk, ſei's Cag, ſei's Nacht, keine Raſt, bis das Haus zuſtand gebracht— uns Werk, ans Werk!! * wälzt Stein auf Stein nach dem rechten Lot;— was kümmert euch andere Lebensnot? Ans Werk, ans Werk für das Daterland, mit brennender Stirn, mit wunder hand— A r ß Ihr Meiſter vom Bau, ihr Geſellen gut, die die Fugen ihr kittet mit Herzensblut, laßt nimmer euch irren und haltet euch recht, es iſt keine Stunde zum Bau zu ſchlecht! Caßt nimmer euch täuſchen durch falſches Wort, laßt ſchaufeln und hämmern, laßt mauern uns fort! Ans Werk, ans Werk durch Tag und Uacht, bis das Daterhaus unter Dach gebracht— aens wennk, üt er!, Und der Grund iſt unſer, es ſchlafen darin die toten Däter von Anbeginn;— aus der helden Aſche foll ſteigen das haus, ans Werk, ans Werk; o haltet aus— ans Werk, ans Werk!!k! Keine Hand iſt ſo ſchwach, keine Kraft ſo gering, ſie mag tun zu dem Bau ein gewaltig Ding; O bietet die Herzen, o bietet die hand, daß ſich hebe der Herd im Daterland! Ans Werk, ans Werk, es iſt Gottes Will'! Fluch dem, der dem Ruf nicht folgen will: (Aus dem Lied der wandernden Studenten in Wilhelm Raabes Freiheitskampfroman„Nach dem großen Kriege“, geſchrieben 1860). doch unabwendbar kommen ſah, zu beſchleunigen trachtete. Die Holz⸗ ſtöße für den Weltbrand indes wurden ſo ncht eee Jahrzehntelang, ungefähr ſo lange, wie wir im Zeichen des neuen Kurſes Reichtümer auf Reichtümer häuften, hatte Deutſchland eine unglückliche Politik geführt. Daheim kannten wir nachgerade Wil⸗ helms II. Art, die ſubſektive Harmloſigkeit der prahleriſch groß⸗ ſprecheriſchen Gebärde. Im Auslande half ſie im Verein mit der lärmend und herausfordernd betriebenen Flottenpropaganda uns zu iſolieren. So rüſten kein Staat und keine Regzerung ſich auf einen Krieg, den ſie planen und wünſchen. Die ſchlichte hiſtoriſche Wahr⸗ heit bleibt, daß wir politiſch(mehr noch ols wirtſchaftlich) völlig unvorbereitet in den Daſeinskampf zogen. Der ganze unſelige Streil um die Kriegsziele, der, noch ehe das kommuniſtſſche und bolſche⸗ wiſtiſche Gift 1 wirken begonnen hatte, uns die innere Einheit zer⸗ brach, rührte m tiefſten Grunde daher, daß wir keines hatten. Die Doppelmonarchie hatte zur Not noch eins, wenn auch eines der Ver⸗ zweiflung: durch einen letzten gewaltſamen Ausbruch den ohne Frage ſchwer bedrohten Beſtand des Staats zu retten. In Deutſchland verſuchte man derweil in Zeitungsaufſätzen, Broſchüren und zumeiſt betrüblich ſchlechten Büchern ein Kriegsziel ſich zurecht zu leimen. Vis man dann ſchließlich an dem einſt viel zitterten„naſſen Dreieck“ hängen blieb und in ihm Glück und Macht verſpielte. Nur die Feinde, die offenen und die zunächſt noch gehejmen, waren über das, was ſie zu erreichen vorhatten, in ſorgfältig verbrieften und verſiegelten Verträgen längſt ſich einig. Das Fell des Bären war ſchon ausgeteilt, als ſie noch ſeine Pratzen fühlten. 8 1* Eine umfangreiche, ſchier ins Gigantiſche geſchwolleme Literatur, Memoiren, zuſammenfaſſende Darſtellungen und Aktenveröffent⸗ lichungen ermöglichen ſchon heute die Entſtehung des großen Krieges bis in ſeine erſten Urſprünge zu An drei Haupt⸗ ſchgauplätzen iſt man in jahrelanger planmüßiger Arbeit befliſſen geweſen, ihn zu rüſten: in Paris, in Petersburg und inmitten der ſüd⸗ und weſtſlawiſchen Welt, etwa in Prag, Laibach, Belgrad und Cettinje. England, das im Kriege unſer erbittertſter und gefährlichſter Gegner war, hat, was man gemeſnhin überſieht, für dieſe Vorbereitungen nur die Bedeutung eines Nebenſchauplatzes. Wohl war es ſeit 1902 ſchrittweiſe mehr und mehr in das Syſtem der gegen Deutſchland gerichteten Alltanzen einbezogen, die zu irgendeiner Friſt zur Entladung führen mußten, wie umfaſſende Koalitionen, ſelbſt wenn ſie angeblich der Bewahrung des Friedens dienen ſollten, immer noch zu ſolcher Entladung geführt haben. Aber gerade das britiſche Empire konnte warten. du e wohl auch hoffen, ſeine Zwecke ohne das Riſiko eines blutigen und koſtſpieligen Aderlaſſes zu erreichen. Für die ruſſiſch⸗franzöſiſchen Strebungen gab es keinen anderen Weg. Gerade die letzthin in der„Deutſchen Rund⸗ ſchau“ veröffentlichten Dokumente zeigen in ſchier dramatiſcher Be⸗ wegung, wie die Iswolſki, Saſſonow, Poincare, ſchon ſeit den Bal⸗ kankriegen in wachſender Unruhe, im Winter 1914 ihre Ungeduld kaum noch zu ee Sie ſind, wie Herr Su linow in den„Pirſchewija Wjedomoſti“ das auszudrücken beliebte, eben „archipret“. Müſſen, hier um der dreijährigen Dienſtzeit willen, dort wegen der im Wettlauf mit Pan⸗ und Neoflawismus ſteigenden unterirdiſchen Gefahr, die Zeit nützen Da kommt ihnen das erlöſende Stichwort aus dem ſüdſlawiſchen Bereich, wo man noch immer (damals und heute noch) Politik vorzüglich nach der Weiſe und mit den Mitteln der Komitatſchimacht. Man hat für die Bewegungen in der t⸗ und ſüdflawiſchen Welt, die Lagarde ein wenig überheblich einſt die Heimat der„ſubgermaniſchen Völker“ nannte, in Deutſch⸗ lond nie ein Auge gehabt. Auch heute, trotz dem furchtbaren empiri⸗ ſchen Kurſus der vier Jahre, lernte man ſie immer noch nicht recht zu würdigen. In Wahrheit hat auf der Linie, die von Prag nach Saraſewo führt, die Wiege der Weltkataſtrophe geſtanden. Dda waren die Netze geſponnen, über die, nach Lloyd Georges reichlich ſpäter Erkenntnis, die Mächte in den Krieg„hineinſtolperten“. Auf den blieben Tſchechen, Serben, Slowenen zur Verwirklichung ihrer na⸗ tionalen Sehnſüchte angewieſen. Die Donaumonarchie mußte zer⸗ fallen, wenn dieſe Träume Leben gewinnen ſollten. Hier vor allem aber drängte die Zeit; denn Franz Ferdinand begann den Dualismus durch den ſogenannten„Trialismus“ abzulöſen und neben einen vorwiegend deutſchen und einen magyariſch beherrſchten Reichsteil, ſo vielleicht die hauptſächlichſten Gravamina entwaffnend,'inen ſüd⸗ flawiſchen zu ſeßen. Darum konnte für ihn auf dem großſerbiſchen die ſpieſenz,Wien des ſteigalten Franz N ſpiele ſeinalten Franz Joſeph eine Clique gegeben, ſch leichferiig und intrigant, ſe Am zweiten Meilenſtein Don Dr. Tremer, Mitglied des Reichstags Immer wieder lenken die Hochſommertage den Blick aus der Gegenwart in den Hochſommer 1914 zurück und laſſen ihn mit Stolz und Wehmut bei dem unvergeßlichen Erlebnis der erſten Auguſttage verweilen. Das deutſche Volk, von einer Uebermacht von Feinden angegriffen und in der ehrlichen Ueberzeugung ſeines Rechts und 0 Pflicht zur Selbſtverteidigung, griff zu den Waffen wie ein ann. Ausgelöſcht erſchien der innere Hader der Parteien, ver⸗ geſſen die ſozialen und wirtſchaftlichen Gegenſätze. Nie hat ein großes Volk mit gleicher Selbſtverſtändlichkeit des Pflicht⸗ und Opfergefühls ſeiner Schickſalsſtunde ins Auge geſehen. Grenzenlos wie der Opferſinn des deutſchen Volkes von 1914 war auch ſein Vertrauen zu ſeiner Führung. Lebensbedeutſame Tage für alle, die ſie miterleben durſten und beſonders e mit dem erſten Aufgebot der deutſchen Wehrmacht unwider tehlich vorwärts eilten, um die Entſcheidung des Völkerkampfes auf den hiſtoriſchen Gefilden Frankreichs zu ſuchen! Daß es der deutſchen Heeresführung nicht gelang, an der Marne den deutſchen Feldzugsplan erfolgreich zu verwirklichen, kam dem deutſchen Volk nur langſam zum Bewußtſein, wie auch die Tatſache, daß die gewaltigen militäriſchen Erfolge der weiteren Kriegszeit niemaks bis zum ſtrategiſchen Enderfolg führten, in der öffentlichen Meinun Deutſchlands wenig Beachtung fand. Die Erweiterung des Krie acanpiuges, die im Grunde eine Schwächung der deutſchen Kampfkraft bedeutete, wurde als Bürg⸗ ſchaft des ſchließlichen Obſiegens angeſehen und es geſchah nichts, um dem deutſchen Volk die Augen über ſeine immer ungünſtiger werdende militäriſche Lage zu öffnen. Mit zuſfammengebiſſenen Zähnen uad dem feſten Willen, durch Zähigkeit ſchließlich den Erfolg zu erzielen, kämpfte des deutſche 1 an allen Fronten, und kämpfte die deutſche Heimat mit Hunger, Kälte und Entbehrung, während die Gegner ihre Kraft täglich wachſen ſahen und die Reichtümer der ganzen Welt dazu beitrugen, die feindlichen Heere und die Be⸗ völkerung der hinter der feindlichen Front liegenden Gebiete immer von neuem im Glauben an die Unerſchöpflichkeit ihrer Hilfsquell n zu beſtärken. In dem Augenblick, in dem der Glaube an die Möglichkeit einer erfolgreichen Beendigung des Krieges in Deutſchland zu ſchwinden begann, mußte an die Stelle des Willens zum Durch⸗ halten die Verzweiflung treten, wie ſie ſtets dem Zuſammen⸗ bruch von kühnen und ſtolzen Hoffnungen, für die der einzelne oder ein Volk faſt alles geopfert hat, zu folgen pflegt. Und nur dieſe Verzweiflungsſtimmung erklärt den Zuſtand, in dem dasſelbe Volk, das 1914 ſein Schickſal e in die Hand genommen hatte, im Herbſt 1918 die Waffen aus der Hand legte und den leeren Ver⸗ ſprechungen eines Wilſon mehr vertraute, als ſeiner A0 e ſe auch damals noch Achtung gebietenden Kraft und Macht. Tiefſte ſeeliſche Zerrüttung kennzeichnet das deutſche Volk von 1918 und erklart allein die Vorgänge des Revolutionswinters. Weil dieſe Revolution von 1918 keine Folge einer ſeeliſchen Kraftentladung der revolutio⸗ nären Maſſen, ſondern nur die Auswirkung einer Nerven⸗ und Magenkriſe war, führte ſie nicht zu einer neuen Formung der Volksſeele und des Volksgeſchickes, glich ſie insbeſondere in ihrer Auswirkung gegenüber den an den Grenzen aufmarſchierenden 111 5 5 in keinem Zuge jener gewaltigen Leiſtung des franzöſiſchen Volkes in der Zeit der großen, franzöſiſchen Revolution, ſondern verlief ſich in einem Kampfe um die Futterplätze. So endigte die gewaltigſte nationgle Kraftentfaltung des deutſchen Volkes von 1914 an dem e 47*5 Meilenſtein unſeres neuen deutſchen Schickſals, dem Friedensvertrag von Verſailles, dem größten Do⸗ kument der Demütigung und Ausplünderung eines tapferen Volkes, das die Weltgeſchichte zeigt. An dieſem erſten Meilenſtein mußte die Heilung des zuſammen⸗ gebrochenen Volksgeiſtes und der Wiederaufbau der zerſtörten wirt⸗ ſchaftlichen Güter beginnen. Nur lanaſam hat ſich außerhalb Deutſch⸗ lands die Meinung durchzuſetzen vermocht. daß die Gefundung Deutſchlands nicht nur eine deutſche Frage iſt: die früheren Geaner haben ſich ehrlich bemüht. die deutſche Geſundung zu unterbinden und insbeſondere Frankreich hat das menſchenmöaliche in dieſer Rich⸗ tung getan, ſolange es von dem Geiſte Clemenceaus und Poincares beherrſcht wurde. Demütigung auf Demütigung. Gewalt auf Se⸗ walt, Rechtsbruch auf Rechtsbruch folaten einander, geboren aus der Hoffnung, unter dieſem Druck das deutſche Volk zum endalütigen Auseinanderbrechen zu zwingen. Die heimliche Begünſtiaung radi⸗ kaler Umſturzpläne von Links und Rechts des Separatismus und des wirtſchaftlichen Landesverrats waren dem fkrupelloſen Geaner er⸗ laubte Mittel zu dieſem Zweck. In Deutſchland ſelbſt drobte über dem Streit der Meimumgen der am Krankenbett ſitzenden Aerzte der Kranke ſeinen letzten Atemzug zu tun. Was für Rezepte haben wir nicht in dieſen fünf Jahren ſeit 1919 über uns ergehen laſſen müſſen. die das kranke Deutſchland heilen ſollten: Sozialiſjierung! Räterepublik! Erſt Bürgerkriea., dann Wieder⸗ aufbaul und ähnliche Loſungsworte wurden den Maſſen in die Ohren gerufen, obwohl die Geſchichte hätte lehren ſollen. daß der Ge⸗ fundunasprozeß eines geiſtig und materiell zuſammengebrochenen Volkes ein Hergang von Jahrzehnten iſt und nicht vurch die ſtürmiſche Aufwalluna einiger Wochen, ſondern nur durch die zähe Arbeit und den unbeirrten Willen zum Opfern eines ganzen Menſchenlebens erreicht werden kann. Große militäriſche. volitiſche und wirtſchaftliche Führer der Krieaszeit und Vorkrieaszeit haben durch ihren Mangel an Verſtänd⸗ nis für den geſchichtlichen Vorgana. in deſſen Anfängen wir uns deute befinden, bewieſen, wie weniag ſie ſelbſt von dem geiſtigen Maſſen⸗ erkrankungsprozeß der Volksgeſamtheit verſchont geblieben ſind. In dieſem Geſundungsprozeß, deſſen Anfänge wir ſetzt erleben. fehlen uns die zwei Millionen deutſcher Männer, die draußen ihr Leben für das Vaterland gelaſſen haben, die Blüte der Jahr⸗ gänge von 20—40, unter ihnen unendlich viele, deren Perſönlichkeit für den Nachwuchs der Führerſchicht von Bedeutung war. Nur ein Bruchteil der Frontkämpfer iſt in die Heimat zurückgekehrt. Ihre hohe nationale und ſittliche Aufaabe beſteht darin, den draußen im Kampfe um die Grenzen des Vaterlandes betätigten Geiſt innerhalb der Grenzen der heranwachſenden Generation zu übermitteln und ſie zum aleichen Geiſt zu erziehen. nicht darin, unter den heute zu unſeren Unagunſten veränderten Verhältniſſen von der nächſten Stunde Leiſtungen zu fordern, die erſt nach Beendiaung dieſer Erziehungsarbeit wieder möalich ſein können. Die nach dem Zuſammenbruch der Vorkrieas⸗ und Kriegspolitik in Mißkredit gekommene Politik bat in der erſten Nachkriegszeit, vor allem in manchen Kreiſen der Wirtſchaft, als eine überlebte Kunſt gegolten und man hat den Primat der Wirtſchaft im Staate vielfach verkündet. Wenn man ſich darüber klar iſt. daß der Zuſam⸗ menbruch des deutſchen Volkes in erſter Linie eine geiſtige Krankheitserſcheinung darſtellt. zu deren Heilung ma⸗ terielle Mittel allein nicht ausreichen. ſo begreift man leicht, daß ein ſolcher Anſpruch der Wirtſchaft auf die politiſche Führung des Vol⸗ kes dieſen Geſundunasprozeß nicht in die richtigen Wege leiten konnte und daß die natürlichen Folgen dieſer, 1923 während der Direktoriumspläne der Wirtſchaft zuſammengebrochenen Herrſchafts⸗ ideen letzten Endes eine umſo ſtärkere Betonung des Allgemein⸗ intereſſes und der Notwendiakeit, eine geiſtige Umſtellung des Volkes herbeizuführen, wurde Das hiſtoriſche Verdienſt, den Sinn für die Notwendta⸗ keit einer volitiſchen Führung wieder geweckt und dem Staats⸗ intereſſe den Vorrana vor den wirtſchaftlichen Intereſſen zurück⸗ gewonnen zu haben, gebührt dem Führer der Deutſchen Volkspartet, Globus kein Platz ſein. Und Urſache und äußerer Anlaß des Kri fanden ihre Syntheſe.* 88 Dr. Streſemann, und den Männern und Parteien, die ihn in ſeinem Werk als Reichskanzler unterſtützt und dieſe Arbeit für dag 2 4. Seite. Ar. 356 Mannheimer General ·Anzeiger(Abend · Aus gabe) Samstag, den 2. Auguſt 1924 Volk in dem Kabinett des Reichskanzlers Marx fortaeführt haben. Das Wort Durch Arbeit und Opfer zur Freiheit“ von ihnen geprägt, bedeutet in der Tat die Kennzeichnung des Grund⸗ gedankens von dem dieſe Arbeit getraaen wurde. Nur ſchwer hat ſich das deutſche Volk, der ungeduldia gewordene Patient enr⸗ ſchloſſen. die Rezepte ſeiner neuen Aerzte anzuwenden und die bittere Medizin der Einſchränkung und des Steuerdruckes einzuneh⸗ men: ſelbſt den kräftigenden Tokanerwein der Währunasſanierung hat es nicht mit ungeteiltem Wohlbebagen genoſſen. Aber doch muß auch der Widerſtrebende und mißmutia beiſeite Stehende heute an⸗ erkennen, daß die Streſemannſche Politik dem deutſchen Volk in die⸗ ſen Tagen zum erſtenmal wieder den Eintritt in den Kreis der Voͤl⸗ ker als grundſätzlich aleichberechtiate Macht eröffnet. Er muß aner⸗ kennen daß die Konferenz von London die den zweiten Meilenſtein nach den weltbedeutenden Tagen vom Auauſt 1914 bedeutet, als ein Zeichen anzuſehen iſt, daß Deutſchland den tief⸗ ſten Punkdt ſeines Zuſammenbruches überwunden hat und die erſten ſchwachen Schritte aus dem Krankenbett unternehmen kann. Dieſe beaginnende Geſundung iſt eine zarte Pflanze, die ſtarke Erſchütterungen nicht erträat und von jedem einzelnen noch auf lange Zeit hinaus die größte Selbſtbeſcheidung und größte Anſpvannunag aller Kräfte beanſprucht. Nur wenn der Staatsaedanke ſich geaen alle Anfechtungen ſieareich durch⸗ ſetzt, nur wenn es gelinat. rückſichtsloſen CEaoismus und bhemmunasloſe Schwarmageiſterei in ihren Schranken zu halten, kann es aufwärts gehen. 5** Entriſenes deutſches Land 5 Oberſchleſiſches Nachtbild 5 Irgendein ſchmächtige⸗ Glöckchen eines verlorenen polniſchen Dörfchens läßt vier heiſere Schläge in die dunſtige Winternacht hinausklingen. Irgendein ärmliches Bahnwärterhäuschen huſcht ſchemenhaft an dem der deutſchen Grenze entgegeneilenden Zuge vor⸗ über. Am weſtlichen Horizont leuchtet ein blaßroter Schimmer, der allmählich große Finger und ganze Hände über den grauen Nacht⸗ himmel ſtreckt. Das rhythmiſche Fort—fort—fort—fort—kreiſender Räder geht über in plötzliches Schütteln und Stoßen; der beſcheidene Lichtſchimmer, vor kurzem noch ein kaum beachtendes Etwas, breitet ſich nun groß und weit über den Sternendom— blaugrüne Lampen — rote. Ketten elektriſcher Kandelaber— gelbleuchtende Gaslaternen dazwiſchen ſpinnwebgleich die Dutzende und Aberdutzende der ſilberſchimmernden Schienenſtränge— geſpenſtiſch rauh und pech⸗ ſchwarz die dunklen Halden— graugelbe, rußſchwarze Rauchfahnen — feuerſpeiende Schlote: das iſt das Induſtrieland bei Myslowitz! Und ſo bleibt das funkelnde, leuchten de, glitzernde und zwiſchendurch doch düſtere Bild kilometerlang Weggenoß zur Rechten und Linken, bis der Zug die reichsdeutſche Grenze im auf⸗ dämmernden Morgen bei Gleiwiß erreicht... Zerriſſenes, ſeit dem 26. Oktober 1921 entriſſenes Land liegt hinter uns; und dennoch wollen mir bei allem Wehe die Reime nicht aus dem Sinn:„Wir ſtemmen trutzig die Arme gen dräuende Slawenflut; die Herzen greifen hinüber nach Deutſchlands Liebesglut.“ 4 Deutſchrands Kornkammer: Poſen Gewißlich ein ſonderbar anmutendes Bild: mitten heraus aus all dem Straßengewirr einer ſicherlich fleißigen, aber doch nur mitt⸗ leren Stadt wächſt ſchwer, breit und trutzig ein romaniſcher Bau empor— die Kaiſerpfalz in Poſen. Sie ſteht heute noch, immer noch ſo mächtig wie vor Jahrzehnten, da ſie aufgeführt wurde als betontes Zeichen dafür, daß deutſche Kraft und deutſcher Ord⸗ nungswille hier Halt machen und Fuß faſſen will. Gewißlich ein Kurioſum; denn wenige Straßen weiter ſchwingt ſich in barocken Linien ſo ein leichter, faſt luftiger Bau in die Höhe: das Rathaus, und wieder ein paar Straßen weiter ein ziemlich ſchlichter Palaſt, ſchier einem polniſchen Edelmannsſitze vergleichbar: das erzbiſchöfliche Polais.— Das war der große Wechſelplatz für oſtdeutſche Land⸗ wirtſchaft— das war der Mittelpunkt für den Roggen⸗ und Kar⸗ toffelhandel der Poſenſchen— das war die ſtattlichſte Garniſon im deutſchen Oſten. Die mächtigen Getreideſilo an der Bahn über Hahenſalza(heute ſollſt du, Deutſcher, Inowrazlaw, ſagen!) nach Thorn und Bromberg reden auch ihre Sprache. Und die Weichſel bei dem unvergleichlich ſchönen Thorn dünkt mich laß und träge. * Heidefahrt im Weſtpreußiſchen Czerſk. Dec Name weckt immer wieder die Erinnerung an Kiefernduft— Hunderte von Kiefern aufgeſchichtet zu großen Sta⸗ peln an jedem noch ſo winzigen Bahnhofe. Ueberall kreiſcht die teilende Holzſäge. Grubenhölzer auf der einen, ſäuberliche Bretter und Balken auf der anderen Seite kommen fix und fertig zum Vor⸗ ſchein. Das iſt die Tucheler Heide, ein Dorado für den Weidmann, ein Paradies für den forſchenden Naturfreund das war Deutſchlands Holzland. Das war die Urheimat der La⸗ dungen ganzer Züge von Brettern und Balken für Hausbau und Kohleninduſtrie. Das war ein ſchier unerſchöpfliches Rohſtoffreſer⸗ voir für Deutſchlands Papierinduſtrie. In Dirſchau, für viele nur ein Name ohne Bedeutung, hätten Rechenkünſtler austüfteln können, wieviele Grunewälder mithilfe jener Kiefern hätten aufgeführt wer⸗ den können, die der Weichſelſtrom auf ſeinen ſchwanken Schultern meerwärts trug! „Die Riviera des Nordens“: Danzig „Und daß ichs mit kurzen Worten ſag, Preußenland iſt ein ſolch fruchtbar und ſelig land, das auch der Gott Jupiter, den die heiden gedichtet haben, wann er von himmel herabfallen ſolt, kaum in ein beſſer lannd fallen möcht. Der alte Sebaſtian Müller hat wahrlich nicht zuviel geggal, über das fruchtbar und ſelig Land, das ſich um die Danziger Bucht zieht! Köſtliche alte Laub⸗ und Nadelwälder, Formen und Farben zwar nicht ſo ſüdlich warm und tief, aber ſo fein abgeſtuft und harmoniſch abgetönt. Und über die geſchwungenen durch„Beiſchläge“ noch verengten ſchmalen Straßen, über die Giebel und Dächer, über die Dutzende ſchlanker Türmchen und Spitzen legt ich breit ausladend die großſchiffige Marienkirche, ein Rieſenbau von ſelten geſehener Schlichtheit, Ruhe und Monumentalität: das Zeug⸗ nis deutſcher Backſteingotik! Der gedrungene, beſtimmt gegliederte Turm— wie ein Recke in ſchwerer Rüſtung hält er Wacht, daß dieſe „Freie Stadt“ deutſch bleibe, wie ihre freien Bürger es wollen. * Der dräuende Goltesfinger: Straßburgs Münſterturm Schwarzwaldwinterfahrt: Im Oostale ſind wir durch das lieb⸗ liche Baden⸗Baden auf die dunkeln Höhen hinaufgeklommen, haben ſie allgemach hinter uns gelaſſen, die lärmend lauten Plätze, ſteigen ſtill und ſchweigſam empor durch verlorene Weiler, jeder füc ſich ein Thoma ſches Bild des Friedens und der Stetigkeit. Weiter und wei⸗ ter rückt die Rheinebene von uns ab. Dort pruſtet ein Bähnlein herab durch Meiſter Erwins Heimat, Steinbach. Da, wo die Straße die Hehe erreicht hat, bleiben die Wanderer verweilend ſtehen und ſchauen weſtwärts, hinein in den weiten, breiten Gau, über den ſich ſchwer winterliche Nebel breiten, Drüben, weit drüben ver⸗ ſchwimmen im Dämmer die fließenden Höhen des Wasgau, durch den in grauer Vorzeit Malthavius Manufortis geritten— da drüben, weit drüben, wo der Sonnenball auf dem Horizonte aufzuſitzen cheint, da reckt ſich in den feuchten Dunſt eine Silhouette: eine Fauſt iſt's die wie zum Schwur den Zeigefinger nach oben zum Himmel ſtreckt: Erwin von Steinbachs Münſterturm iſt's.— O Straßburg, o Straßburg, du wunderſchöne Stadt. Als wir hinabſtiegen nach Achern, erzählte uns ein Schwarzwälder, daß der blauweißrote Fetzen auf dem Straßburger Dome ſchon arg zer⸗ zauſt ſei. Und da gedachten wir all der Millionen deutſcher Brüder, deren Heimat auch unter fremde, ſchreiende Fahnentücher geſtellt worden ſt, unter welſche, däniſche, polniſche. tſchechiſche Fetzen Und abermals erklang eine Weiſe von deutſcher Heimat:: Wir ſtanden in ſchlimmen Tagen Zu Euch in Treue feſt. Roch wehen die Banner, die alten; Breitet die Arme aus! In Ketten und Not wir bleiben Deutſch über das Grab hinaus! Werner Kilian —.——————————— 2 0 2 2 Die wahren Kriegsſchulöͤigen Die ruſſiſchen Kriegsſchuld⸗Dokumente Von Konſul Dr. Charles L. Harkmann Vor einigen Tagen wurde bereits in dieſer Zeitung auf dieſe gegenwärtig von der„Deutſchen Rundſchau“ veröffentlichten ruſſiſchen Dokumente aufmerkſam gemacht. Der vierte und letzte Aufſatz wird den außerordentlichen Widerhall, den dieſe Enthüllungen im In⸗ und Auslande gefunden, nur verſtärken. Die erſten drei Abhandlungen machten erſichtlich, mit welchen Mitteln der Weltkrieg in bewußber Abſicht vor bereitet, alle Faktoren berechnet, alle Zufälle porausgeſehen wurden, und wie Poincare„den Zeitpunkt endlich für gekommen hielt, die hundertjährigen Ziele der geſchichtlichen Politik Rußlands— Konſtantinopel— zu verwirklichen und durch die Rückkehr der ſentriſſenen Provinzen Elſaß⸗Lothringen das europäiſche Gleichgewicht wiederherzuſtellen.(Brief Iswolſkis, 21. Juli 1913.) Nichts iſt mehr dem Zufall überlaſſen, der Erfolg iſt ſicher.“ Die Kriegspartei der Großfürſten und der Kamarilla findet in dem geiſtig unbedeutenden, aber friedfertigen Zaren ein paſſives, daher nicht leicht zu überkommendes Hemmnis. Nikolaus II. hatte an dem ruhigen, beſcheidenen, gleichfalls unkriegeriſchen franzöſiſchen Geſandten, Georges Louis, Gefallen gefunden und legte auf deſſen Ratſchläge großes Gewicht. Dieſer muß aus dem Wege geräumt und durch den politiſchen Abenteuerer Delcaſſé erſetzt werden. Am 18. März 1913 wurde Louis verabſchiedet, am ſelben Tage noch als ſein Nachfolger Delcaſſeé ernannt. Man wußte, welche offene Kampfanſage dieſer Mann gegenüber Deutchland be⸗ deutete, und die Nachricht wurde auch derart in der ganzen Welt als eine beabſichtigte Herausforderung aufgefaßt. Wie Iswolſky dies ſpäter(19. Juli 1914) ganz offen mitteilt, ſollten die Karten derart ausgeſpielt werden, daß nicht Frankreich, ſondern Deutſchland gezwungen würde, formell die Kriegserklärung zu erlaſſen und dadurch den Eindruck des Angreifers zu erwecken. Der neue Geſandte reiſt ſofort nach Rußland ab und überbringt außer dem offiziellen Beglaubigungsſchreiben einen vertraulichen eigenhändigen Brief Poincares an den Zaren. Paris, 20. März 1913. Lieber und teurer Freund! Ich möchte mich nicht mit dem Beglaubigungsſchreiben, das Ihnen Herr Delcaſſé übergeben wird, begnügen und benutze dieſe Gelegenheit der Abreiſe unſeres Geſandten, um Ew. Majeſtät die Verſicherung meiner unvergänglichen Gefühle zu erneuern. Die Regierung der Republik, indem ſie einer ſo hervorragenden poli⸗ tiſchen Perſöniichkeit, die mit den internationalen Fragen beſon⸗ ders vertraut iſt, die Miſſion aufgetragen hat, ſie bei Ew. Majeſtät zu vertreten, wünſcht damit das Bündnis zwiſchen unſeren beiden Ländern noch ſeſter zu knüpfen. 1 Als ich im letzten Jahre die hohe Ehre hatte, von Ew. Majeſtät zu Peterhof empfangen zu werden, habe ich Ihre hohe Aufmerk⸗ ſamkeit auf die Notwendigkeit gelenkt, welche nach Anſicht unſeres Generalſtabes der Bau gewiſſer Eiſenbahnlinien an der Weſtgrenze Ihres Reiches für die kommenden Ereig⸗ siſſe hätte. Die große militäriſſche Leiſtung, die die franzöſiſche Regierung vorhat, um das Gleichgeiwcht der europäiſchen Streit⸗ kräfte zu erzielen, läßt heute dieſe notwendigen Maß⸗ regeln als beſonders eilig erſcheinen, nachdem die Ge⸗ neralſtäbe der beiden verbündeten Länder ſich über deren drin⸗ gende Inangriffnahme ausgeſprochen haben. Herr Delcaſſe wird 92 55 Majeſtät und Ihrer Regierung dieſe wichtigen Fragen eſprechenk Nachdem derart alle Hemmniſſe des geplanten Weltkrieges aus dem Wege geräumt, Delcaſſé nach Petersburg geſandt war, um den Jaren zu beeinfluſſen, handelt es ſich jetzt darum, die Stärke der franzöſiſchen Armee auf eine ſolche Höhe zu bringen, um bei Kriegsausbruch an den Oſtgrenzen eine überwiegende Mach t zum ſofortigen Angriff, während deſſen die Mobiliſation be⸗ endet wird, zur Verfügung zu haben. Die Kräfte Frankreichs mit ſeiner geringen Geburtenziffer ſind bereits auf das äußerſte ange⸗ ſpannt, die Erhöhung der Präſenzziffer kann alſo nur durch eine Verlängerung der bisher zweijährigen Dienſtzeit erzielt werden. Poincare und Iswolſky kommen überein, die bisherdge zwei⸗ jährige Dienſtzeit auf 3 Jahre zu erhöhen und dadurch alle geborene ſollen jährlich in Algerien herangebildet werden. Im März 1913 wird das Geſetz durch beide Kammern durchgepeitſcht und mit ſchwacher Majorität angenommen. Dienſtzeit in den Grenzgebieten auf Kriegsſtärke gebracht. handelt es ſich darum, auch die nötigen Geldmittel zu beſchaffen, um Geſchütze und Munition auf ſofortige Kampfhöhe zu bringen. Die Regierung ſchlägt eine Anleihe von nicht weniger als 1300 Mill. Franken vor. Man darf ſie wohl ohne Ueberkreibung als erſte Kriegsanleihe bezeichnen. Und um ſämtliche teure Verbündete für den Krieg gleichfalls mit Geldmitteln auszurüſten, wird eine obligationen bewilligt. Der franzöſiſche Kleinrentner hatte ſchon 18 Milliarden ruſſiſcher Staatsrenten geſchluckt und war gegen dieſe etwas mißtrauiſch. Ferner wurden 200 Millionen für Serbien, 500 Millionen für Griechenland am 15. Januar 1914 zur Zeich⸗ nung aufgelegt, Rumänien, Bulgarien 100 Millionen, da man überzeugt war, daß deſſen Armee ſofort die Türkei angreifen würde—(der einzige Irrtum des geſamten Kriegsplanes!), felbſt das kleine Montenegro wurde mit Kriegsgeldern verſorgt.— 40 Millionen wurden ihm zinslos auf Verlangen Rußlands vorgeſtreckt, — 300 Fr. auf jeden Kopf der Bevölkerung, Mann, Frau und Kind. Wie geſchäftige Ameiſen laufen alle die Kriegstreiber hin und her. Poincare mit Delcaſſe und Viviani wollen zum Zaren, der König Georg, der den Augenblick nicht erwarten kann, denn er „Will sink every Germany ship“, geht mit Grey nach Paris. Dort ſoll auch formell die engliſch⸗ruſſiſche Allianz abgeſchloſſen wer⸗ den. Poincare reiſt am 15. Juli 1914 mit großem Gefolge nach Petersburg, um die letzten Rädchen des Uhrwerkes einzuſetzen, das die Höllenmaſchine auslöſen ſollte.„Sie erkennen mit vollem Bewußtſein der Tragweite und mit der ganzen nötigen Kaltblütigkeit, daß das Endergebnis der heutigen Schwierig⸗ leiten der Eintritt in den Weltkrieg ſein könne.“ Einige Wochen darauf wurde die Welt durch die Tragödie des Fürſtenmordes zu Serajewo in Erregung verſetzt. Unter dem Ein⸗ druck dieſes Ereigniſſes berichtet Jswolſty am 12. Juli, daß„dieſer Zwiſchenfall den Keim aller möglichen Verwicklungen in ſich trage und daß man in den Regierungskreiſen nicht gewillt ſei, eine Demü⸗ tigung Serbiens zu geſtatten“. Geheimtelegramm von Sevaſtopoulo an Saſanow Nr. 187. (Abſchrift nach London geſandt. Sehr geheim.) Paris, 13./26. Juli 1914. Der deutſche Geſandte hat heute von neuem den Juſtizminiſter aufgeſucht und ihm die folgenden Erklärungen gegeben: Oeſter⸗ reich hat Rußland die Verſicherung zugeſtellt, daß es keine Gebiets⸗ erweiterung beabſichtige und die Unabhängigkeit Serbiens nicht antaſten würde. Sein einziger Zweck ſei, ſeine eigene Sicherheit zu ſchützen. Es hänge alſo ganz von Rußland ab, ſedweden Krieg zu verhindern. Deutſchland fühlt ſich in dieſer Sache aufs innigſte mit Frankreich verbunden in ſeinem brennenden Wunſche, den Frieden zu retten, und hofft auf das beſtimmteſte, daß Frank⸗ reich ſeinen Einfluß in Petersburg im Sinne der Mäßigung ausüben möge ... Der Miniſter antwortete durch eine Weigerung, den deutſchen Vorſchlag entgegenzunehmen. Geheimtelegramm des Außenminiſters Saſanow an die ruſſi⸗ ſchen Geſandten zu Paris und London, Nr. 1521. 14./29. Juli 1914. .. Ich wünſche ſofort jedem Mißverſtändnis der Antwort, welche der franzöſiſche Juſtizminiſter dem deutſchen Geſandten gegeben hat, vorzubeugen. Wenn es ſich um irgendeine Aktion der Mäßigung zu Petersbura handelt, ſo verweigern wir dieſe im voraus, da wir ſeit Beginn der Kriſis eine Stellung eingenommen haben, an der wir nichts ändern Man erwartet in den Berichten der Geſandtſchaft wenigſtens ein Wort der Anerkennung der faſt unglaublichen Bemühungen des deutſchen Geſandten zur Erhaltung des Friedens. 5 Beſatzungen im Oſten auf volle Kriegsſtärke zu bringen. 75 000 Ein⸗ Nachdem derart das Heer durch die Einführung der dreijährigen Anleihe von 500 Millionen durch Ausgabe ruſſiſcher Eiſenbahn⸗ ſch Nichts als die höhniſche Bemerkung: Cr war ſchon wieder einmal da“, ausgeſprochen mit der überlegenen Ruhe des Stär⸗ keren, der die nutzloſen Anſtrengungen des in die Falle Gegan⸗ genen belächelt. Tag für Tag, faſt Stunde um Stunde macht Baron Schön die verzweifeltſten Anſtrengungen, um den Frieden zu retten. Alle Verſicherungen, jede Verbürgung, daß weder die Selbſtändigkeit, noch das Gebiet Serbiens angetaſtet würde, be⸗ gegnet der empörenden Weigerung: Das genügeuns nicht. Mit einem Artikel des Verſailler Friedensvertrags bin völlig einverſtanden. Gerade dem, welcher von Deutſchland be⸗ kämpft und von der Entente ſtillſchweigend fallen gelaſſen wurde. Ich meine den Paragraphen der Beſtrafung der Kriegsverbrecher. Der wirklichen Kriegsverbrecher. Jeder Redlichdenkende wird mir zuſtimmen, daß wir der Wiederholung eines Verbrechens, da jenſeits unſeres Begriffsvermögens wie unſeres Sprachausdruckes liegt, im Belange unſerer Nachkommen vorbeugen müſſen. Dafür gibt es nur einen Weg: die Oeffentlichkeit, die Recht fertigung, die Sühne. Die Friedloſigkeit der Segenwart Don Prof. Dr. Rudolf Euchen Es ſind allbekannte Tatſachen, mit denen wir uns heute zu beſchäftigen haben, aber die Empfindungen, Aufregungen, Enttäu⸗ ſchungen, die damals an uns kamen und ſeitdem unſere Seelen durchzittern, fordern an dieſem Tage eine Ausſprache, ſie drängen uns gebracht hat. Das in Serajewo ermordete Fürſtenpaar geiſtert noch immer durch die Welt und läßt ſie nicht zur Ruhe komma. Woher kommt es, daß trotz des Verlaufes der Zeit die Gegenwar noch immer im Stande der Friedloſigkeit verbleibt. Es kommt, um es kurz zu ſagen, aus der Unwahrhaftigkeit, welche heute Völkerleben durchdringt und vergiftet; Unwahrhaftigkeit behereſch heute nicht nur die äußere, ſondern auch die innere Polittk Der Weltkrieg ſteht uns noch deutlich vor Augen, ſowohl der Beginn, als der Verlauf, als der Abſchluß ſtanden unter em Zeichen der Unwa hrhaftigkeit. Wir brauchen nur daran 7 erinnern, wie Haß und Neid die Paten dieſes Krieges waren, wie raffiniert die ausländiſche Diplomatie befliſſen war, Deutſchland ins Unrecht zu ſetzen; wir brauchen nur daran zu erinnern, wie llächti die Lügenpropaganda war, wie ſie den deutſchen Heeren die ſchlimm⸗ ſten Greueltaten aufbürdete, wie aber die ungeheure Schädigung welche unſer Volk durch die unbarmherzige Hungerblockade erfuhr, möglichſt in den Hintergrund geſtellt wurde; aber 15 müſſen wir einen Augenblick verweilen, wie ſchmählich 2 Pun beim Schluß des Krieges getäuſcht wurde. Es hatte die 14 unkte Wilſons angenommen und im Vertrauen auf ihre Erfüllung die Waffen niedergelegt; der Verſailler Frieden aber hat die Forde⸗ rungen an das wehrloſe Land bis zur Unerträglichkeit geſteigert, 1 hat hier ein Bund von Rachſucht und Angſt ſich in raffinierter Wei bemüht, einem großen Kulturvolk die Lebensbedingungen mögli abzuſchneiden. Das Unwürdigſte war, daß man Deutſchland e 5 Bekenntnis ſeiner alleinigen Kriegsſchuld abzwang, obſchon Mä wie Frankreich und Rußland mit voller Deutlichkeit wußten, w viel ſie ſelbſt getan haben, um den Krieg zu ſchüren. 6 Dürfen wir uns darüber wundern, daß auch nach dem Abſchlu jenes Friedens ſich kein echter Friedl einſtellen konnte, daß wir m noch immer im Stande der Friedloſigkeit befinden? Ab und 7 ergreift den Einzelnen jetzt wohl eine apathiſche Ruhe, eine Er, ſchöpfung von all den Hemmungen und Enttäuſchungen, die mung der Gleichgültigkeit für alles, was kommen mag, aber 95 5 iſt grundverſchieden von allem echten Frieden, von einer friedlichen Geſinnung. Der Haß und der Neid toben weiter über unſer ſches Vaterland und über die ganze Welt. Hier hat das Wo 5 Luthers in ſeinen bekannten Theſen volles Recht:„Hinweg mit 10 den Propheten, die dem Volke Chriſti ſagen: Friede, Friede, und 8 335. ſich Es iſt nicht zu verkennen, daß das Ganze der Kulturwelt 8 heute in einer ſchweren moraliſchen Kriſe befindet.., ewigen Wahrheiten, die das menſchliche Leben tragen ſind erſche tert. Unwahrheit und— gewinnen auf der Oberfläche den Daſeins immer mehr Macht. Jene ewigen Wahrheiten laſſen 5 dunkelung ergibt; ſie verliert dann allen Halt, ſie muß un inken. 19 0 nur eine moraliſche Aufrüttelung und Vertiefung kann in Völkern einen echten Frieden bringen; einſtweilen umfängt un⸗ be. Stand der Friedloſigkeit. Wir werden nicht weiter ommen, ber 15 uns nicht ein heiliger Zorn gegen alles Unwahre und Gehäſſige e greift und in überlegene geiſtige Zuſammenhänge hebi. Verhaltens Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit: wie wenig 8 und Gerechtigkeit iſt in dieſem Kriege und übe ic rieg hinaus erwieſen! Soll der Stand der Friedloſigkeit energ! 5 bekämpft werden, ſo iſt die erſte Bedingung eine Reviſion des Ve ſailler Friedens, der ſich auf der von der alleinigen a0l uld Deutſchlands aufbaut; ſolange Deutſchland mit dieſem Pe lter behaftet bleibt, kann es keinen Platz im Zufammenleben der Völle einnehmen. im Aber nicht nur gegenüber den anderen Völkern, auch 7 eigenen Bereich befinden wir uns in einem friedloſ 5 Zuſtande und auch hier trägt die Hauptſchuld die Unme haftigkeit. So iſt es vornehmlich beim Ausbruch der Revolule. im Jahre 1918 geſchehen. Es gibt verſchiedene Arten von ir⸗ volutionen; Revolutionen können unter Umſtänden wohltätig 9— ken, aber ſie können es nur, wenn ſie aus dringender Notwendts, deit hervorgegangen ſind, wie das bei der großen franzöſiſche, Revolution 1789 zweifellos der Fall war. Was wir aber chen lebten, das war eine unwahre Revolukion, die deutf Zuſtände waren keineswegs abgelebt und verrottet, die entſtand nur durch eine Militärrevolte, die durch die Ungeſchi ſch⸗ keit und Unfähigkeit militäriſcher wie ziviler Behörden ganz Den 15 land überrumpelt hat. Dieſe unwahre Revolution ſuchte ſchroffen Bruch mit der geſamten Tradition Deutſchlands hert entwertet, ja in das Gegenteil verkehrt. Da nun aber nur 890 Teil des Volkes dieſen verhängnisvollen Weg billigte, ſo W eine ſchroffe Scheidung der Volksgenoſſen unvermeidlich und b es nicht zu einem inneren und echten Frieden. 1e In dieſer Zerriſſenheit hat man dem deutſchen Volke elne net, Verfaſſung gegeben, die weimariſche Verfaſſung. Dieſe en. ſpricht aber viel zu wenig der deutſchen Geſchichte und dem lieferten Staatsgefüge der einzelnen Länder; hier muß eine rung und Auseinanderſetzung erfolgen. Was wir unter dem eut jener Revolution beſchloſſen, das muß unbefangen an utſchen Ueberlieferung und am deutſchen(eiſt geprüft werd nicht aber einer abſtrakten Aufklärung zu nahe gerückt werden: iſt auch an dieſem Punkt eine Reviſton unbedingt nötig, um de deutſchen Volk einen inneren Frieden zu geben. un⸗· Die jetzige Zerriſſenheit hat die Macht der Partelen ins 0 Ein⸗ der 10 ganzen vorhandenen Bewegungen und Gegenſätze zum Ausdruck 3 bringen, aber der Gedanke des Staatsganzen muß den Gegenſehen überlegen bleiben und eine Kritik an den Leiſtungen der Parten ausüben. An einer ſolchen Kritik fehlt es aber in der gegenwärug, Zerriſſenheit ſehr; es beſteht die Gefahr, daß alle politiſche keit unter den Geſichtspunkt der Partei geſtellt und dadur friedliches Zuſammenwirken unmöglich gemacht wird. in Demnach befinden wir uns heute ſowohl in der äußeren al, der inneren Politik noch immer in einem Stande der Friedloſigker Aber wir dürfen das nicht als ein blindes Schickſal annehmen, wi müſſen alle Kraft dafür einſetzen, daß es beſſer werde und daß we Unſere Lage wäre hoffnungslos, wenn wir Steigerungsfähigkeit des geiſtigen Lebens und Elaſtizität des deutſchen Weſens vertrauten. Unentbehrlich lit ſolchen trüben Tagen die Zuverſicht, daß ein ſchaffendes Lebe nicht auf auf die innen n gilt ſolchen Offenbarungen einen offenen Sinn und eine volle nen gebung entgegenzubringen; nur ſo kann unſer Leben wieder 195 ü Sinn und Wert erlangen und die Friedloſigkeit der Gegen überwunden werden. e „„ 2. e dee uns zu einem Urteil über das, was Schickſal und Schuld ſeitd m an zeitweiſe verdunkeln, aber wehe der Zeit, die ſich einer ſolchen ltſam Aeußere Einrichtungen helfen gegen eine ſolche Gefahr pen Unſer großer Kant erklärbe als die Hauptpunkte des morcuſche r den Ktiegs Revolution cklich⸗ zuführen, früher allgemein hochgehaltene Werte wurden mögiten über, heimliche geſteigert. Parteien ſind unentbehrlich, um die im Volke ch ein zu einem echten Frieden und zu einer echten Lebensfreude gelange durch die Welt und durch die Seelen geht, und daß es ſich auch 79 deutſchen Leben mit neuen Offenbarungen zu erweiſen vermen ſen. ⸗ * F8ßJ%%ͤ ĩ ͤÄTdddͤ /// ͤV FFF kundung d Mannheimer General-Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 356 Samstag, den 2. Auguſt 1924 Mannheim am Wochenende vor zehn Jahren— die Ereigniſſe in der Woche vom 27. Juli bis 2. Auguſt 1014 in lokalgeſchichtlicher Seleuchtung 55 Man muß in dem dickleibigen Viertelſahrsband des„Mann⸗ der er, Generalanzeigers“ blättern. wenn man ſich die Ereianiſſe in ſchickſalsſchweren Woche vom 27. Juli bis 2. Auguſt 1914 in ihrer zurülcloaiſchen Reihenfolge und in allen Einzelheiten ins Gedächtnis ückrufen will. Die Mannheimer ſind in dieſe Woche, die mit der eincaserklärung Deutſchlands an Rußland endete, in der Hoffnung ien tteten, daß der Konflikt zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn und Her⸗ ind ucht zum Appell an die Waffen führen werde. In Fettdruck ſerhn am Sametaa. 25. Juli im Abendblatt folgende Aeußeruna des iſchen Regierungsorgans mitaeteilt: %»Serbien wünſcht aufrichtige und korrekte nachbarliche Ve⸗ ziehungen mit der öſterreichiſch⸗ungariſchen Monarchie zu unter⸗ — 9— Die ſerbiſche Regieruna wird bereitwilliaſt allen ſenen konrderungen der öſterreichiſch⸗ungariſchen Regierung entgegen⸗ ommen. durch welche verbrecheriſche Taten und Erſcheinungen der 0 Sereronung in den Nachbarländern entaegengetreten werden ſoll. erbien ſteht auch heute auf dem Standpunkt und wird in der gegebenen Richtuna alles tun. was es kann. und mit aufrichtigem eſtreben geoenüber der Monarczze allen Pflichten guter Achbarſchaft entſvrechen.“ chon die nächſten Taae haben gezeiat, daß dieſe Verſicherungen ſollle matiſche! Phraſen waren, die die wahren Abſichten verdecken Beiſta⸗ Serbien hat damals ſchon gewußt. daß es auf Rußlands zeiß and auf jeden Fall rechnen konnte. Wi m Montaa. 27. Juli iſt der Leitarlikel auf der erſten Seite des üͤberſcheblatts immer noch mit„Ernſt. aber nicht hoffnunaslos“ niſſchrleten und in ffettdruc wird veröffentlicht daß die tarte⸗ run e Reaieruna der öſterreichiſch⸗ungariſchen eine Erkla⸗ neten zukommen ließ, derzufolge ſie in einem eventuellen bewaff⸗ Irt b Konflikt zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn und Serbien eine dem chended chafklichen Bundesverhältniſſe entſpre⸗ ſo de e Haltu na einnehmen werde. Dieſe ſpontane Erkläruna, der dwerkt hierzu das Wiener Korreſpondenzbüro, reiht ſich würdig von der ganzen Monarchie begeiſtert begrüßten alänzenden Be⸗ widern er Bundestreue Deutſchlands an und iſt hier als eine Er⸗ u8d nna der bewährten Geſinnungen Oeſterreich⸗Ungarns mit dem ruck der Befriediauna und des Dankes entaegengenommen wor⸗ nan Sie konnte nicht verfehlen, in unſerer geſamten Bevölkerung 1 lebbaften Widerhall zu wecken und die warmen Gefüple W᷑ dertlef verbündete Königreich zu ſtärken und zu Faallen eſen.“ Wir wiſſen heute, wie es mit der„Nibelungentreue“ in Neſer damals ſchon beſtellt war. Wie ahnungslos ſind wir doch eſen Tagen noch geweſen. 1—55 der aleichen Nummer. in der nahezu drei Seiten mit Krieas⸗ rat dten gefüllt ſind, wird zum erſtenmale über eine Demon⸗ lebe on in Mannheims Mauern berichtet.„Das Strazen⸗ guf ſo wird ausgeführt.„trug auch am geſtriaen Sonntaa ein Avsflee a ewöhnliches Gepräge. Niemand dachte an einen rickten n Alles erwartete mit höchſter Spannuna die neueſten Nach⸗ den 2 ſam Kriegsſchaurlatz. Die Extrablätter fanden reißſen⸗ machte ſatz. Die Händler, zu denen ſich zahlreiche Jungens geſellten, urgem alänzende Geſchäfte. Selbſt FTrauen kauften, eine ganz von Hubniche Erſckeinung. Die Telegrammanſchlaaſtellen waren bei⸗d. underten umlagert. In den Reſtaurants und Cafés herrſchte kafee eine ſehr erreate Stimmung. Das Grandcafe(ſetzt Palaſt' ſchloffußte in der zehnten Stunde wegen Ueberfüllung ue⸗ Um die Ertrablätter wurde förmlich erſonend t. In der zwölften Stunde veranſtalteten etwa taufend ben 80 in der Hauptſache junge Leute, ſowie Frauen und Mäd⸗ delmed Demonſtrationszua. der am Kaiſer Wil⸗ rarriotich. enkmal begann. Von hier wurde unter dem Geſang eſne Anf er Lieder zur Kommandantur in A 1 gezogen, wo von Dprache gebalten wurde. Der Reaimentskommandeur, Oberſt Dann 15 epenbroik⸗Grüter, dankte mit berzlichen Worren. zur Wobn es zum öſterreichiſchen Konſulat und von hier wegte 58 des Oberbürgermeiſters in L 4. Der Zug toocah. ich dann am Amtshaus vorbei zur Wohnma des Reichs⸗ et 5 u ordneten Ernſt Baſſermann. Nach einem patriotiſchen Nerauf wurde ſtürmiſch das Erſcheinen des Jubilars verlangt Herrn delt ein junger Mann eine kurze herzliche Anſprache an war, und ſermann. der mit ſeiner Familie am Fenſter erſchienen mann eratatulierte ihm zu ſeinem Geburtstaa. Herr Baſſer⸗ ausferaerwiderte irdem er ſeinen kerzlichen Dank für die Ovation euf N auf den Ernſt der Stunde hinwies, aber auch die o easiſteruna. die überall in Deutſckland herrſche. auf würden Altiaen Kundaebungen, die überall veranſtaltet aun brauch enn man in die leuchtenden Auaen der Juoend ſehe, baben Die daman vor den kommenden Ereianiſſen keine Furcht zu dang, 1 Anſprache wurde mit großem Jubel aufgenommen. Alles Niemardt ſcland über Alles“. Dann zoc der Zua weiter durch die 8 rſicr zum Vismarck⸗Denkmal, wo er ſich auflöſte. Nonfu! t balber waren das rufſiſche und franzöſiſche aber Ricet polizeilich beſetzt worden. Es ereianete ſich . Fätte was zu volizeilichem Einſchreiten Veranlaſſung ge⸗ Sedanken eines Frontkämpfers zum 3. Auguſt dranp dere ſind es her, daß unſer Volk aufwachte aus ſeinem Hauſes Tünd' als die Kriegsfurie toſend auf allen Seiten unſeres wir he 3 zuſtieß. Friedlich waren wir damals, friedlich ſind Anteil re. a doch begeifert uns die Welt Soweit ſie nicht tätigen ſtürdlich 138 an Beſchimpfungen und Mißhandlungen, die uns wir alnen Fri⸗ werden, ſchaut ſie teilnahmlos zu. Damals hatten Straßen llt. denskaiſer und heute ſchreien wir, daß es durch alle Bete gellt:„Nie wieder Kriegl“ wölfe Darſen uns aber unter uns ſelbſt wie reißende Steppen⸗ ſändig. wird mit endloſer Weisheit über Entſpannung, Ver⸗ Macdonaß und demokratiſchen Geiſt geredet— ſobald Herriot und Marx, Gebten Sprache kommen. Iſt es aber Hergt, Streſemann, r oder Scheidemann, dann dröhnt es:„Aber treff ich um Freien, da mag der blutige Kampf ſich erneuen.“ utſcher eines anderen Deutſchen Leiſtung an⸗ liestes in unt ß alles immer erſt den Stempel„weit her“ tragen, ſtehkeit des Juſan Augen Beifall findet? Gibt es wirklich keine Mög⸗ tets zu unſelen reenfindens, des Sichverſtehens mehr? Müſſen wir austragen? per Schande und Not die„querelles allemandes“ waren es, ſi d ſen wir zur Freude unſerer Feinde— denn ſie imm wier 05 es und werden es bleiben, du Volk der Grübler— zu finden iſt, unse die Schädel einſchlagen, weil die Formel nicht we 95 der auseinanderſtrebende Intereſſen vereinigt ir Ewiatum Formelkram und niedriger Eigenſucht willen nur dem Pasetewere. Von Hergt bis Scheidemann geben alle aterland zu dienen. Geht doch alle einmal hinaus haben muſast ihm und unverblümt, was dieſes Vater⸗ ten Attenſchräte ßt eure Programme und Paragraphen in den dläben längſt amken. Dieſes zertretene Vaterland iſt in den Schützen⸗ lter und dge neu erſtanden. Aber ihr erſtickt es unter dem Wuſt ſtammer iſt dur Trümmer. Pieſes brave Volk in ſeines Alltags — unſere T ch eure Parteipolitik ſo ſtumpf geworden, wie ein⸗ 1 ßen Schlachtenden vom engliſchen Trommelfeuer in Flanderns Iird der T. ſentagen. Es hält aus, wie jenes Mal. Aber kommen ſt es es, wieder dem erſten beſten Führer zufliegt. ſotan, wieder in ficht der Richtige, ſo ſind wieder Jahre unnüg 8⸗ 5 deutſchen Volkes ſchier unerſchöpfliche 93 1. Widerſtandskraft dahin ſein. 88 Waönet Percen: Sdenla⸗ was uns nottut. Ein Schwabe hat es ausge⸗ Das Polk derſteß nor allem wieder und ein feſtes großes Ziel!“ eht ſo einfache Dinge ſehr wotzl. Erfaßt ſie raſcher Nacht hinein ſtändig von Hunderten Im Anſchluß daran wird mitaeteilt, daß bei dem Abend⸗ konzert der Grendadierkapelle im Friedrichs⸗ parkſaale infolge der wiederholten Verteilung von Extrablättern bald eine hochbegeiſterte Stimmung herrſchte. Das zahlreich er⸗ ſchienene Publikum verlanate von Muſikmeiſter Heiſia nach ſeder Proarammnummer ſtürmiſch patriotiſche Zuaaben.„Heil Dir im Siegerkranz“ und„Deutſchland über Alles“ wurden ſtehend ge⸗ ſungen. Das Prinz Eugen⸗Lied und das Flaagenlied wurden de⸗ monſtrativ applaudiert. Im übrigen befand ſich der lokale Teil noch in völlia friedensmäßiger Verfaſſung. Ueber Ernſt Baſſer⸗ manns 60. Geburtstag. vor allem über das Bankett. das am Sonntaa im Friedrichsparkſaal veranſtaltet wurde, berichten allein nahezu fünf Seiten. Ein Metzer Schlachtfeldverlag fordert alle intereſſierten Vereine zur Gründung von Reiſekaſſen zur Veranſtal⸗ tuna von Wanderfahrten nach den Metzer Schlachtfel⸗ dern im Jahre— 1915 auf. Es gelte die Erinnerung an die 45. Wiederkehr der reichen Tage der Auauſtkämpfe bei Metz zu be⸗ gehen. Es hat wenige Tage ſpäter dieſer Aufforderung nicht meyr bedurft. Im Montaa Abendblatt werden die hier anſäſſigen öſter⸗ reichiſchen Wehrpflichtigen, ſoweit ſie infolge der an⸗ deordneten öſterreichiſchen Teilmobikiſierung zu den Fahnen gerufen werden, durch das öſterreichiſche Konſulat inſtruiert. * Im Dienstaa Mittaablatt berichtet unſere Heidelberger Mit⸗ arbeiterin über die 12. Taauna der Führer und Aerzre Deutſcher Sanitätskolonnen vom Roten Kreuz, die vom 23.—28. Juli in der Muſenſtadt abgehalten wurde. Wie im tiefſten Frieden fehlten am Sonntaa Feſtmahl und Schloßbeleuch⸗ tuna nicht. Am Montaa wurde auf dem Gelände des neuen Güter⸗ bahnbofs unter Mitwirkunga des Bezirksausſchuſſes vom Roten Kreuz, der Transport⸗Abteilung und der Kolonnen des Amtsbezirts. der Heidelberger Helferinnen⸗Abteilung des Badiſchen Frauenver⸗ eins vom Roten Kreuz, der Verband⸗ und Erfriſchungsſtelle Heidei⸗ berg und des Männerhilfsvereins vom Roten Kreuz Mannheim eine Uebuna der Heidelberger Freiwilligen Sanitäts⸗ kolonne aboehalten, die völlia kriegsmäßigen Charakter trug. Der Pebung, bei der die geſtellte ſchwierige Aufgabe in muſteraültiger Weiſe gelöſt wurde, wohnten u. a. Miniſter v. Bodman. Prinz ilhelm von Sachſen⸗Weimar, Exz. v. Perthes, der Vertreter des Fürſten Solms⸗Baruth, des Kaiſerl. Kommiſſars und Militär⸗Inſpekteurs für die freiwillioe Krankenpflege, und Generat⸗ major z. D. Limberger, 1. Vorſitzender des Badiſchen Lanves⸗ vereins vom Roten Kreuz bei. In der aleichen Nummer beainnt ole Berichterſtattung über den 16. Deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammertaa der bis zum Schluß durchgeführt wer⸗ den konnte. Ein erheblicher Teil der Teilnehmer, die ſich aus allen Gauen Deutſchlands hier verſammelten. unternahm allerdinas nicht mehr den Ausflua nach Heidelbera, mit dem die Tagung am Mitt⸗ woch nachmittag beſchloſſen wurde, ſondern reiſte infolge der neueſten weltpolitiſchen Nachrichten in die Heimat ab. Die Inhaber der Veranügunasſtätten ſcheinen bis zum letzten Augenblick ihre friedensmäßigen Disvoſitionen aufrecht erhalten zu haben. denn das Apollotheater kündiat für den 1. Auauſt die Premiere eines Vaudeville⸗Enſembles mit der Erſtaufführung des Stückes„Bei Kaiſers“ an. Sehr„ſtimmunasvoll“ iſt die W etter⸗ vorherſage für Mittwoch und Donnerstag:„Ganz Nordeuropa iſt von einer Deprelnon beherrſcht, die aber oumählich nach Oſten weiter wandert. Von Weſten ziett Hochdruck auf. Für Mittwoch umd Donnerstaa iſt daher vorherrſchend trockenes und wäremeres Wetter zu erwarten.“ Gleichzeitia wird folgender Kartenaruß emes Mannheimer aus dem Höhenluftkurort Schweiam att bei Schopf⸗ heim veröffentlicht:„Es reanet ſeit drei Tagen wie Bindſaven, ſodaß die Sommerfriſchler ſich um den warmen Ofen ſcharen. Vie Temperatur beträgt nur 6 Grad.“ * Das Mittwoch⸗Mittagblatt bringt die Krie gserklärung Deſterreich⸗Ungarns an Serbien. Die Tage der bangen Ungewißheit ſind vorüber. Die Würfel ſind gefallen. Das Bekannt⸗ werden der für das Geſchick der Donaumonarchie ſo überaus folgen⸗ ſchweren Entſcheidung— Extrablätter verbre teten ſchnell am Diens⸗ tag abend die Kunde in der Stadt— veranlaßte wieder einen Um⸗ zug durch die Planken und die Rheinſtraße zum Kriegerdenk⸗ mal, wo der Sympathie für Oeſterreich Ausdruck gegeben wurde. Im Zuge, vornehmlich von der Jugend gebildet, wurden Fahnen in den deutſchen Reichsfarben und Schilder mit der Inſchrift„Es lebe Oeſterreich“, getragen. Vom Kriegerdenkmal bewegte ſich der Zug zurück durch die Rheinſtraße zum Moltkedenkmal; die Fahnen wurden auf den das Denkmal flankierenden Kanonen auf⸗ gepflanzt. Nach einer Anſprache bewegte ſich der Zug weiter nach der Innenſtadt. Dem ungewöhnlich belebten Straßenbild ähnlich war die Situation in den Lokalen. Niemand war ohne Zeitung oder Extrablatt. Muſikaliſche Darbietungen fanden nur Beachtung, wenn ſie patriotiſchen Charakter trugen. Die Zeitungs⸗ und Extrablatt⸗ verkäufer, die ſich unaufhörlich ablöſten, machten glänzende Geſchäfte. Die Anſchlagſtellen und Zeitungsexpeditionen waren bis tief in die umlagert. Immer wieder hörte als die Akademien. Streſemann hat den Gedanken tauſendfältig— am ſchönſten in Wien— ins Land hinausgetragen. Aber man frägt zinen Staatsmann nicht nach ſeinen letzten Zielen. Männer, die dem Vaterland nützen wollen, müſſen lernen zu ſchweigen im gegebenen Augenblick. Die Parteiſuada erſtickt bald jede Hoffnung auf Auf⸗ erſtehung, weil dieſes abſcheuliche Getue angeſichts des in Krämpfen ſich windenden Deutſchland den echten Vaterlandsfreund anwidert. Gewiß, unſere Feinde verlangen Zahlungen von uns, ſie fordern Lieferungen und dieſe Dinge müſſen durchdacht und beraten werden. Aber ſie wollen darüber hinaus unſer Lebensblut. Das vergeſſen piele. Das Volk weiß es beſſer. Darum griff es in ſeiner Verzweif⸗ lung in Maſſen zum völkiſchen und kommuniſtiſchen Stimmzettel. Nicht weil es im einzelnen die Programme ſtudiert hat, oder gar ſie billigt. Nein! Nur weil es hier glaubt große Ziele zu ſpüren. Und ſeien es ſelbſt große Verbrechen! Die Generation des Schützen⸗ grabens, die ihrem Schöpfer ſo nahe war und ſeine Güte und ſein Grollen hundertfach erlebte, ſie ſehnt ſich zurück 1 Weihe der Stunden, da der Menſch ſein Ich dahingegeben hatte großen Sache. Sie iſt zu ernſt, um jetzt leichtſinnig mit ſchwarz⸗weiß⸗rot über den Rhein ziehen zu wollen, aber ſie iſt auch zu aufrecht, um unentwegt nach dem Völkerbund zu plärren. Unſer Panier iſt der deutſche Rhein und die geknechteten deut⸗ ſchen Brüder. Schließt die Reihen und beißt die Lippen zuſammen Macht ein Ende der Geſchwätzigkeit. Dumpf rollen muß Trotz und Stolz über Deutſchlands Auen. Nicht prahlen noch bitten dürfen wir; nur finſter unſeres Weges gehen und charakterfeſten ziel⸗ bewußten Willen zum Aufſtieg in uns und unſeren Kindern züchten. Nicht nur Abwehr und Wiederaufbau darf unſer Sinnen und Trach⸗ ten gewidmet ſein, ſondern ſchöpferiſchem Neubau im Geiſte unſerer großen und ſchmerzlichen Geſchichte. Der Ruf nach Führern allein tut's nicht; ja nicht einmal ihre Gegenwart in unſerer Mitte. Der Führer muß getragen ſein von Stimmung und innerem Trieb ſeines und ſelbſtloſe Arbeit gilt es hier zu leiſten. Auf daß Allgemeingut werde das Wort des ſtammverwandten Schweizers: „Nichtsnutzig eine Freiheit, die vergißt, Was ſie der Reichsehre ſchuldig iſt.“ H. Theater und Muſik EDie Gagen der kommenden Saiſon. Der von der Schau⸗ ſpielerſchaft für die Sommer⸗ und Herbſtſaiſon vielgefürchtete Ga⸗ genabbau iſt, ſo ſcheint es, vorläufig nicht eingetreten. Die Gagen, die jetzt gezahlt werden, ſind noch recht erheblich. Die größte Gage dieſes Sommers bezog Richard Tauber im Deutſchen Opern⸗ haus mit 1500 Mf. pro Tag. Allerdings wurde das Unterneh⸗ Volkes, die in ſeinem Kopfe nur klarer und bewußten zum Ausdruck kommen. Die zu lenken, iſt eine Aufgabe der Edelſten wert. Stille man das Lied„Deutſchland über alles!“ Auf der Rheinbrücke wurde ſchon am Montag der ſüdliche Gehweg abgeſperrt. Die Bewachung der Brücke erfolgte Tag und Nacht durch Schutzleute in Zivil. Außerdem wurden mit Karabiner bewaffnete Bahnarbeiter zur Bewachung herangezogen. Von den lokalen Nachrichten iſt be⸗ merkenswert, daß die Liederhalle, die in der nächſten Woche eine Sängerreiſe nach den oberitalieniſchen Seen antreten wollte, im Hinblick auf die kritiſche politiſche Lage beſchloſſen habe, die Reiſe auf nächſtes Jahr zu verſchieben. 80 Am Mittwoch abend wogte wieder eine tauſendköpfige Menge durch die Straßen. Das Grandcafé mußte ſchon kurz nach 8 Uhr wegen Ueberfüllung geſchloſſen werden. Tauſende zogen um dieſe Zeit zum Bahnhof, um Zeugen des erſchütternden Abſchieds eines Trupps Oeſterreicher, die zu den Fahnen eilten, von den An⸗ gehörigen zu ſein. Um halb 10 Uhr erhielten die Tauſende, die die Straßen durchzogen, Zuzug durch die Beſucher einer ſozialde mo⸗ kratiſchen Verſammlung, die auf Veranlaſſung des ſozial⸗ demokratiſchen Vereins im Nibelungenſaal ſtattfand. Der Andrang war ſo enorm, daß ſchon kurz nach 8 Uhr niemand mehr herein⸗ gelaſſen werden konnte. Tauſende mußten wieder umkehren. Der Verſammlungsleiter, Stv. Boettger(der jetzige beſoldete Stadtrat), forderte die Verſammlungsteilnehmer auf, keine Demonſtrationen zu veranſtalten, ſondern ruhig nach Hauſe zu gehen. Dieſer Mahnung wurde denn auch Folge geleiſtet. Die Haltung der Menſchenmaſſen war, ſo wird ausdrücklich feſtgeſtellt, muſterhaft. Viel mag, ſo heißt es in dem Vericht weiter, zu der vorzüglichen Haltung der Ver⸗ ſammlungsteilnehmer die überaus maßvolle Rede des Reichstagsabg. Dr. Frank beigetragen haden. Im Freitag Mittaablatt(31. Juli) erſcheint im Feuilleton der erſte Krieasbericht. Journaliſt Paul Schweder der heute nuemn Inhaber des bekannten Büros Schweder u. Hertzſch iſt. ſchreibt über ſeine Erlebniſſe unter der Ueberſchrift„Mit dem erſten Militärzug nach Semlin“. Sein Stimmunasbild ſchließt mit dem Satz:„Pulver (Inſektenpulver) und Blei(von Faber) habe ich bei mir. Alſo auf in den Kampf mit dem ſerbiſchen Ungeziefer.“ Die Bevölkerung wird nach und nach von einer gewiſſen Panikſtimmung erariffen. Ein Lokalartikel rügt die Kopfloſigkeit beim Einkauf von Lebens⸗ mitteln und macht darauf aufmerkſam, daß keine Veranlaſſung zu der Befürchtung vorlieat, daß in der nächſten Zukunft eine Knappheit der notwendigen Lebensmittel und damit eine hohe Preisſteigerung eintritt. Gleichzeitia wird die Bevölkerung erſucht, den Sturm auf die Sparkaſſe zu unterlaſſen, der in den letzten Tagen zu vielen Abhebungen geführt habe. Das Freiiag Abendblatt bringt auf der erſten Seite die Erklärung des Krieaszuſtandes über Deutſchland. Damit beaginnt die Preſſezenſur. Der kommandierende General des 14. Armeekorps„verbietet alle Mittei⸗ lungen in Zeitungen, Extrablättern. Plakaten oder anderen Schrif⸗ ten über Verſammlungen und jede Art Beweagungen von Trupden oder Krieasmaterial, über Befeſtigunasarbeiten oder ſonſtige mili⸗ täriſche Maßnahmen ohne vorherige Erlaubnis des Generalkom⸗ mandos. Zuwiderkandlungen werden ſtrena beſtraft.“ Im lokalen Teil werden Berichte über Schulſchlußfeiern veröffentlicht. Ear mancher von den Schülern. die an dieſer Feier teilnahmen, zat ſein Leben für das Vaterland dahingegeben. In dem Bericht über den Schlußakt des Großh. Gymnaſiums wird ausgeführt: Eine erariffene, verhaltene Stimmung laa über den Verſar melten, das Gefühl ſchwerer Beſoranis. Der Direktor, Herr Wilhelm Caſpari, ſprach aus dem Herzen Aller. als er, in Abänderung des Proaramms, ſtatt ſeiner Rede, die der Würdigung der erzieheriſchen Werte des Gymnaſiums gelten ſollte, eine kurze Anſprache an Schule und Publikum richtete, in der er dem Gelöbnis der Treue zu Fürſt und Vaterland Ausdruck gab. das ſtumm und unausgeſprochen zuvor über der Feſtverſammlung laa und in der er aufforderte, gemeinſam die erſte Strophe des Liedes„Deutſchland über Alles“ zu ſingen. * Im Samstag Mittagblatt(1. Auguſt) veröffentlicht das„ite⸗ rariſche Büro der Stadt Mannheim“ einen Bericht über eine Be⸗ ſprechung von Vertretern der Großh. Staatsbehörden, Mit⸗ gliedern des Stadtrats, Vertretern der Handels⸗ und Handwerks⸗ kammer, der Reichsbank und der Privatbanken, der Preſſe und des Vereins am Roten Kreuz, die auf Veranlaſſung der Stadtver⸗ waltung am Freitag vormittag im Stadtratsſaal abgehalten wurde. Von allen Vertretern konnten beruhigende Verſicherungen über die wirtſchaftlichen Verhältniſſe Mannheims und über die zunächſt zu ergrefenden Maßnahmen abgegeben werden. Ueber das Bild, das die Stadt am Freitag in den Abendſtunden bot, wird u. a. berichtet: Dichtgedrängt ſtand eine tauſendköpfige Menge vor dem Bahnhof. Geſtellungspflichtige mit gepacktem Bündel kamen und gingen. Die gewohnte Fahrordnung friſtet ein kümmerliches Daſein. Nichts wie Militärzüge. Das Samstag Abendblatt bringt die Nachricht von der Ermordung Jaures. * der Kopfhaut und der Haare bilden regelmfßige, einmal wöchent⸗ lich wiederholte Kopfwaschungen mit dem altbekannten. millionen- fach bewährten„Schaumpon mit dem schwarzen Kopf“. Die Kopfhaut wird bei Gebrauch dieses Mittels von Staub, Fett und allen sonstigen Absonderungen befreit, das Haar erhält Glanz und Fülle und läßt sich leicht frisieren. Schaumpon ist mild, entwickelt prächtigen Schaum und kann ohne Bedenken ausgiebig angewandt werden. Man achte stels auf die nebenstehende Schutzmarke„Schwarzer Kopfe, denn diese allein verbürgt das echte Fabrikat von bekannter Güte. men mit ſeinem Tagesetat von 6000 Mark nach acht Tagen abge⸗ brochen. Die zweitgrößte Sommergage hatte der jugendliche Ope⸗ rettenkomiker Harald Paulſen in der Junioperette des Deut⸗ ſchen Theaters„Miß Globetrotter.“ Er bezog pro Tag 500 Mark. Da neben ihm noch eine Reihe anderer Prominenter beſchäftigt war, beiſpielsweiſe Arnold Rieck mit 200 Mk. pro Abend, zeitigte dieſe Operette am Ende des Monats ein Defizit von 150 000 Mk. Im Winter dürfte die größte Berliner Gage— mit⸗ Ausnahme der Gagen von Max Pallenberg und Fritzy Maſſary, die nur noch„auf Beteiligung“ ſpielen— die Gage bon Leo Sle⸗ zak in der Komiſchen Oper mit 1500 Mk. pro Abend ſein. Ihm reiht ſich Eduard Lichtenſtein im Reſidenztheater, wo Rot⸗ ters Operette ſpielen, mit 700 Mk. und Hilde Woerner mit 400 Mk. an. Leopoldine Konſtantin wird für ihre Gaſt⸗ ſpielabende im Leſſingtheater auch pro Abend 400 Mark erhalten. Arnold Korff koſtet 200 Mark pro Abend, Claire Wal⸗ doff, die in der Revue des Großen Schauſpielhauſes ſpielt, 128 Mark, Lotte Werkmeiſter in der Komiſchen Oper 120 Mk., Eugen Burg im Kleinen Theater 100 Mark. Noch höher als die Theatergagen waren bisher meiſtens die Kabarettgagen. Doch hat hier der Gagenabbau bereits ſtark Platz gegriffen, und ein Ka⸗ barettſtar, der 50 Mark pro Abend erhält, darf ſehr ſtolz ſein. Eine Richard⸗Wagner⸗Geſellſchaft. Anläßlich der Wieder⸗ eröffnung des Feſtſpielhauſes fand in Bayreuth die ordentliche Hauptverſammlung des Allgem. Richard Wagner⸗Vereins ſtatt. Die Leitung des Vereins wurde beauftragt, die Vorarbeiten zur Sammlung aller Wagner⸗Vereine zu einer„Wagner⸗Geſellſchaft“ nach dem Vorbilde der„Goethe⸗Geſellſchaft“ in die Wege zu leiten, Runſt und Wiſenſchaſt Der Berfaſſer des„Aennchen von Tharau.“ Profeſſor Zieſemer erklärt in einem Vortrag in der Königsberger Deut⸗ ſchen Geſellſchaft, daß nicht Simon Dach der Verfaſſer des bekann⸗ ten Volksliedes„Aennchen von Tharau“ ſei. Ein größeres Anrecht auf die Vaterſchaft habe der Königsberger Dichter Heinrich Al⸗ bert, ein geborener„Mitteldeutſcher.“ Herder hat das Gedicht „Aennchen von Tharau“ in-einer Liederſammlung entdeckt, in der es ohne Verfaſſernahmen abgedruckt war. Da das Gedicht aber mit einem Motto aus einem Gedicht von Simon Dach verſehen war, hat Herder Simon Dach für den Verfaſſer gehalten. In einer Londoner Handſchrift iſt nun ein Gedicht in niederdeutſcher Mund⸗ art gefunden worden, das unzweifelhaft von Simon Dach ſtammt; die Sprache dieſes Gedichtes iſt ſo grundverſchieden von der des „Aennchen von Tharau“, daß die Gedichte nicht von demſelben Ver⸗ faſſer herrühren können. Da Simon Dach heute eigentlich nur als der Verfaſſer des„Aennchen von Tharau“ bekannt iſt, büßt er durch die Entdeckung ſeinen Namen in der Literaturgeſchichte ein. 6. Seite. Nr. 6 1 1 Mannheimer General · Anzeiger(Abend⸗Aus gabe) Samstag, den 2. Auguſt 1924 Der Sonntag(2. Auguſt) iſt für die Preſſe zum Werktag ge⸗ K vierſeitigen Extraausgabe des Generalanzeigers“ werden die neueſten Nachrichten mitgeteilt. der Spitze ſteht, von zwei Balken eingefaßt, in außergewohnlich großer Schrift ein kurzes Berliner Wolfftelegramm. wirkt wie ein Hammerſchlag. worden. In einer in Im Anzei veröffentlicht. Die gedienten 515 1 Das Telegramm lautet:„Die deutſche Regierung hat geſtern abend.30 Uhr an Rußland den Krieg lärt. Franzöſiſche Truppen haben die Grenze über⸗ ſchritten“ Der Weltkrieg hatte begonnen! ſchweren Meldung ſteht der kaiſerliche Mobilmachungsbe⸗ fehl: 1. Der erſte Mobilmachungstag iſt der 2. Auguſt uſw. In dem Bericht über das Straßenleben am Samstag abend heißt An Schlafengehen zur gewohnten Stunde dacht Mitternacht war es in den Straßen noch ſo lehhaft wie am Tage. In allen Lokalen herrſchte große patriotiſche Begeiſterung. hielt Anſprachen, ſang potriotiſ blätter, die allerdings nicht zuviel be zenſur hat bereits energiſch eingeſetzt. broße Scharen durch die Hauptſtraßen. enteil wird u. a. der Aufruf che Lieder und riß ſich um die Extra⸗ ichten konnten, denn die Preß⸗ ——5 halten ſchon am 31. Juli kandes einrücke die milltäriſche Bewachung der Brücken uf Der erſte Kriegsſonntag— wie viele ſind ihm gefolgt. Richardschönfelder, Lrog Oebachtnis Par eigezänk. die daheim vor der einem Banner geſtanden, zum Tode getreu— ſie verzichten vom Hader beſeelt und von Uneinigkeit St n, ihr Blut! äoͤtiſche Nachrichten In memorlam UAnſeren Toten zum Gedächtnis Rumpfdeutſchland rüſtet ſich, und Jahten größter deutſcher Not das Wenn wir's doch fertig der Toten nicht zu entweihen durch Tage Sie, die da draußen ruhen im fremde Zeit ihren Ruheort einem Reich, einem Vaterland bis ſicherlich auf jedes Gedenken, das beherrſcht wäre. chte dies Wort, das einſt Pakteien, nur noch Deutſche“ in dem unvergleichlichen Auguſt auch heute zur Loſung werden, uns trennen will, auch jetzt, wo wir ge Tofen“! Gehören ſie doch uns allen, dir's nur, du lebend' Geſchlech 1 der letzten Jahre es vergeſſen, und Soldetenhügel dein Leben bedeuten. Gewiß, dieſes Lebe riebenwerden, ein Leben in unſäglicher ſind ſie nicht ſchuld, an die wir denken, denn als Sklaperei und Größeres als Knechtſch ihnen elleſamt, auch wenn alles ande dachten, auch wenn unſer Leben ein Le Wir danken ihnen, Merke im Taume ben. und Leids iſt. Weg des Opfers gingen, Var das nicht unendlich groß? Und falſcher, ein böſer Geiſt geweſen? Jedenfall ein kleines Geſchlecht. böſer Eigengutz, rückſichtsloſe Selbſtſ Und keine Geſetze und Verordnungen, keine gramme haben das geändert. Laßt uns doch lieb gehen, ſie können uns beleb ſelbſt und Raum geben wo Opfers. Sie hatten ihn und ſie beſaßen dazu: Gehorſam d ein jämmerliches, ſeden Fall, beharrliche Mags cuch im einzelnen dur ſein, und mögen au egeiſterung von der wehmutſchweren Melod möcht' ich wieder“ der ſchlichte, gehorſ Heimaterde geſtritten un Wir werden noch oft zu nennen können. Größtes vollbringen, f gen nur nicht allzu viel wieder lernen, daß williger Dienſt, daß Gehorſam, einen Menſchen und ein Volk groß machen. dies Bild dir zum Vorbild werden! 55 leugnung gend, laß dieſe Ideale, Opfergeiſt, gehorſame 1914 das Wort der Stunde war, damit alles im Keime erſticke, was denken„der Toten, der n iſt ein langſames, en, ſofern wir Einkehr llen dem Geiſt der Hingabe und des auch die Vorausſetzung 5 Unterordnung für Treue dem Ganzen gegenüber bis zuletzt! ch viel Zagen und Sehnen hindurch⸗ ch im Lauf der Jahre die Lieder der ie„Nach der Heimat iſt und erhaben bleibt urch dick und dünn, abgelöſt worden ſein, groß ame Soldatenwillen, mit dem ſie für die d für das Land der Väter geblutet haben. den einſamen Hügeln draußen gehen müfſen im Geiſt, bis wir wieder dieſe Mannestugenden un Daß wir ſie brauchen, wiſſen wir alle, agen uns die Blätter deutſcher Geſchichte. Tage und Jahre verſtreichen, bis wir es daß Selbſtver⸗ Unterordnung— ein Drittes kommt hin⸗ Man ging mit Gott in den zu: gläubiges Vertrauen. Kampf, denn Heer Geſchehen gegenübergeſtellt, daß ma uhen der Alten ſich zuwandte. Gla Deut füg' ich mich, wie G es muß ſo ſein, we ſie nicht alleſamt von der Gewi den Schlechten die Guten nicht etwa Illuſion, etwa krankhafte Einbildu heure, unbezwingliche, ganz elementar kraft, darum auch die beiſpiel beherrſchte, weil das Ueberir zur unerbittlichen Gefolgſchaft zwang. wieder über uns käme, ſener ſtarke, getroſte Glaube: Ziele, auch durch die Nacht! mich doch zum 5 Nacht überm Reich und Nun iſt's wirklich Nacht geworden, Nacht in Millſonen Herzen. Wir denken hierbei heute an d das Getächtnis der Toten aufs neue Wunden ſchlägt. leichter wäre es für Unzählige, wenn der Gatte mit trüge des Lebens Laſt, und wenn der Vater den Jungen ſelber beraten, ſelber führen und ihm Wege weiſen könnte! Aber ſie müſſen tragen, ent⸗ ſagen und müſſen zehren von einer Enttäuſchung nach der anderen. Wollen und müſſen wir da nicht in unſerem Teile beiſtehen, können? Wollen wir da nicht endlich ſein eine große Not⸗ und rgemeinſchaft? Blut iſt dicker als Waſſer— drum ſei draußen Stätte unſerer Toten, das der Schwur: „Wir wollen ſein ein einig Volk von Brüdern, In keiner Not uns trennen und Gefahr.“ wir Brude an der *. Und für die Trauernden und Einſamen, für alt und jung, für das geplagte, aus ſo viel Wunden blutende Reich und Vaterla ſei daz unſer Gebet: O Herr, mach' uns freil B tſcher Gemeinden ädt. Nachrichtenamts werden ſoeben zahlen für 289 Ge⸗ ntgegeben. Die die Teuerungszahlen den Laut Mitteilung des St vom Statiſtiſchen Reichsamt die Teuerungs meinden nach dem Stichtag vom 18. Juni 1924 bekan ellen den abſoluten Betrag in Goldmark dar, d Art beſtimmten Kreis wichtiger Lebens⸗ Wohnung. Heizung und Beleuchtung— 4 Wochen aufzuwenden iſt. Die höchſte Teuerungszahl— mit 120.76 armiſch⸗Partenkirchen aufzu „A, Stuttgart mit euerungszahlen ſt r einen nach Menge un bedürfniſſe bon einer finf 2 nburg mit 116.94 Ernährung, köpfigen Familie in und Heimat ſahen ſich plötzlich ſo n die Götzen verließ und dem „Es war wieder große Zeit: chtum und Ehriſtentum gehörten zuſammen. Und die da hinſanken,„heute durch die in das kühle Grab“— hatten ſie nicht ve okt es will“? Und ha loſen Siege. 112.(, Tuttlingen mit 112.19 daden mit 110.74, Friedrichsh 109.93„4, Ludwigshafen a. Rh. mit 109.11 109.09%½ Roſenheim mit 108.72„. Aalen mit 108.70 mit 108.18, Paſſau mit 108.17 l, 6, Pirmaſens mit 107.90„, Heidel⸗ 1, Freiburg mit 107.62, Neuwied mit 8, Kreuznach mit 105 55„, Frank⸗ Bückeburg mit 105.44 /, Konſtanz mil mit 108.40. München mit berg mit 107.72 .10., Unn mit 106,3 a. M. mit 105.48, 108.04 „Mannheimer Unter der inhalts⸗ des Landſturms Jahrgänge 1876, 1877 und 1878 der In⸗ mit der Erklärung des Kriegszu⸗ n müſſen, da das 1. Mannheimer Landſturmbataillon w. zu übernehmen hatte. derer zu gedenken, die in Tagen Beſte gaben: ſich ſelbſt, ihr brächten, allüberall das sgeſchwätz und n Lande, oder da ſie ſtarben für uns alle. t, denn du haſt im Wahn und daß die Maſſengräber aber ſicheres Zer⸗ Mühſal und Pein, doch daran ſie wollten Beſſeres Darum danken wir kam, als ſie und wir es ben vaterländiſchen Unglücks weil ſie ohne Wanken den des Opfers für andere, für— uns! iſt dieſer Geiſt etwa ein s ſind wir heute 1000fach Klein, weil wilde Gier, ucht ſo groß unter uns ſind. Reden und Parteipro⸗ er zu unſeren Toten halten bei uns Bruſt geſchoſſen, morgen reint gelobt:„Darum ſtill, tten ſie nicht alle geglaubt, il's ein Kreuzzug iſt, ein hl. Krieg, und waren ßheit durchdrungen:„Er läßt von knechten“? War das etwa Wahn, Nein, es war unge⸗ hervorquellende Glaubens⸗ weil der Geiſt die Materie diſche das Irdiſche gefangen nahm und Wenn doch jenes hl. Feuer weiſen; dann folgen: 115.72 1, Euskirchen mit „, Lindau mit 111.92, Wies⸗ afen mit 110.64, Villingen mil . Offenbürg miſ 105.22„, Bremen mit 105.21, Pforzheim mit 104.89 l, Hag i. Weſtf. mit 104.63, Siegburg mit 104.55 1, Remſcheid mit 104.43 Kl, Bruchſal mit 104.41„, Bonn mit 104.24, Bocholt mit 104.07 J, Weſel mit 104.04, Dinslaken mit 104.03 /, Solingen mit 103.98, Singen mit 103.97 4, Tübingen mit 103.92, Bremerhaven mit 103.63, Recklinghauſen mit 103.54 4, Karls⸗ zruhe mit 103.45, Landshut mit 103.38, Marburg mit 103.27. Heilbronn mit 103.26„„1, Schwenningen mit 103.15, Offenbach mit 103.10, Kaiſerslautern mit 103.09 ½, Sonneberg mit 103 08 /, Plauen mit 102.73, Lörrach mit 102.57„1, Baden⸗Baden mit 102,56, Darmſtadt mit 102.46 l, Ingolſtadt mit 102.38, Weimar mit 102.17 ,, Hof mit 101.72 l, Gießen mit 101.69, Trier mit 101.67, Hamburg mit 101.61, Vohwinkel mit 101.48„, Düren mit 101.44 1, Speyer mit 101.37 , Weiden mit 101.27, Aſchaffenburg mit 101.05, Limburg mit 100.80, Frankenthal mit 100.57 l, Bochum mit 100.55, Senftenberg mit 100.52, Gummersbach mit 100.40, Hattingen mit 100.39, Durlach mit 100.14, Mayen mit 99.80, berg mit 99.39 J, Bergedorf mit 99.64, Ratibor mit 99.37„l. Siegen und Koblenz mit je 99.36, Ehemnitz mit 99.32, Opladen mit 99.26.„, Schweinfurt mit 98.88„, Kempten mit 98.85 Regensburg mit 98.72„, Augsburg mit 98.70„, Würzburg mit 98.49., Cleve mit 98.41 A, Emden und Dortmund mit ſe 98.39 l, Köln und Iſerlohn mit je 98 35., Auerbach i. Vogtl. mit 98.22, Jena mit 98.16, Cuxhaven mit 98.12, Eſchweiler mit 98.05 Kl. Dresden mit 97.99, Straubing mit 97.60, Erlangen mit 97.47 1, Moers mit 97.36„, Bamberg mit 97.25 /, Altona mit 97.19 , Hanau mit 96.99 l, Worms mit 96.97, Sebnitz mit 96.92, Oppeln mit 96.89, Nienburg mit 96.87, Potsdam mit 96.81 l, Zweibrücken mit 96.78 A, Cronau mit 96.66„, Göppingen mit 96.62 /, Werningerode mit 9658, Ansbach mit 96.25„, Peine mit 96.18, Leipzig mit 96.15 l, Zehla⸗Mehlis mit 96.13, Aurich mit 95.76„, Hannover mit 95.71, Glauchau mit 95.70, Barmen mit 95.68 /, Mülheim(Ruhr) mit 95,67 1, Schwelm mil 95.66.%, Schwerte mit 95.41 4, Braunſchweig mit 95.35(, Godes. berg mit 95.31% Beuthen mit 95.30 l, Pirna mit 94.58 C, Kre⸗ feld mit 94.49, Detmold mit 94.35, Gera mit 94.34 l, München⸗Gladbach mit 94.22, Königsberg mit 94.17 J, Nürn⸗ berg mit 94.14 J, Oſchersleben mit 94.06 A, Eſſen mit 94.04 Al, Eiſenach mit 93.77., mit 93.76, Lüdenſcheid mit alle mit 93.49 /, Freiberg und Grünberg mit je 93.47&.., Herford mit 93.34, Göttingen mit 93.30„, Meerane mit 93.13 A, Swinemünde mit 93.02 l, Reichenbach mit 92.98, Stendal mit 92.91, Soeſt mit 92.88 l, Duisburg mit 92.83, Annaberg mit 92.76, Merſeburg mit 92.64, Nordhauſen mit 92.53 A, Lübeck mit 92.48„, Oelsnitz mil 92.47, Lahr mit 92.44 uſw. Die niederſte Teuerungs ⸗ 93.67 1, Aachen mit 93.54, zahl hat Demmin mit 74.39 l. * Warnung vor Paßagenturen. Die Rheinlandkommiſſion läßt der Preſſe des beſetzten Heotetes folgende Notiz zugehen: Veutſchen Zeitungsnachrichten zufolge ſöllen ſich Agenturen gebildet haben. die gegen Bezahlung die Vermittlung zwiſchen den Beſatzungs⸗ behörden und den Perſonen übernehmen, die in den Beſitz von Päſſen gelangen wollen. Es wird hiermit von der Beſatzungs⸗ behörde bekauntgegeben: 1. Daß dieſe Agenturen in keiner Weiſe von den Beſatzungsbehörden anerkannt ſind; 2. daß die durch dieſe Agenturen vorgelegten Paßanträge nicht im gering ſten be⸗ vorzugt berückſichtigt werden; 3. daß die Gebühren für die Ausſtellung von Päſſen durch die Verordnungen der Hohen Kom⸗ miſſion feſt beſtimmt ſind, und daß von den Beſatzungs⸗ behörden keinerlei Ergänzungsgebühr für die ſchnellere Befriedigung irgendeines Antrages erhoben werden darf. *Preiserhöhung bei der Regie. Von geſtern ab iſt auf den Regiebahnen eine Fahrpreiserhöhung 60 Prozent eingetreten. Die Erhöhung wird mit dem niedrigen Stand des Franken begründet. * Todesfall. Einer der älteſten Mitbürger unſerer Stadt, Joſef Waldmann ſen,, iſt am letzten Samstag abend im ſegensreichen Alter von 93 Jahren ſanft entſchlafen Nahezu 50 Jahre hindurch wirkte er als Betriebsleiter der in früheren Jahren wohlbekannten Chemiſchen und Düngerfabrik von Georg Carl Zimmer, der ſogen. „Elemmſchen Fabrik“. Mehrmals wurde er durch den alten Groß⸗ herzog Friedrich von Baden entſprechend ausgezeichnet. Mit ſeinen Erlebniſſen aus den Jahren 1848, 1866, 1870/1 und dem Deutſch⸗ land zu jener Zeit, konnte er manchesmal ſeinen Freunden und Be⸗ kannten intereſſante Stunden bereiten. ließlich war es ihm noch vergönnt, den Weltkrieg 1914—1918 zu exleben. Zwei blühende Enkel blieben kurz vor Kriegsſchluß auf dem Felde der Ehre. Sein Wunſch war noch bis in die letzten Tage, daß wieder ein Deutſchland erſtehen möge, groß, ſtark und frei. Möge dem„alten Waldmann“, der ſeit Beſtehen unſeres Blattes uns ein treuer Freund und Abon⸗ nent war, die Erde leicht ſein. Freiwillig aus dem Leben geſchieden. Geſtern vormittag hat ſich ein 48 Jahre alter geſchiedener Fabrikarbeiter aus der Tauven⸗ ſtraße in Sandhofen in einem Fiſchweier in Wilhelms⸗Wörtgewonn ertränkt. Der Mann ſollte ſich einer Operation unterziehen und hat wahrſcheinlich den Tod vorgezogen. Die Leiche konnte bald ge⸗ landet und auf den Friedhof in Sandhofen verbracht werden. * Unfälle. Auf der Zufahrtsſtraße zur Rheinbrücke ſprang geſtern abend ein ſechs Jahre alter Knabe in ein Motorrad, wurde zu Boden geworfen und am Kopfe verletzt. Der Lenker des Motor⸗ rads brachte das Kind zu einem Arzt, der einen Notverband an⸗ legte. Von der Mutter, die während des Unfalles zugegen war, wurde es mit nach Hauſe genommen. Nach den bis jetzt gemachten Erhebungen 1 den Motorradfahrer keine Schuld.— Im an⸗ etrunkenen Zuſtande rannte vergangene Nacht ein 55 Jahre alter agelöhner an ein Haus auf dem Friedrichsplatz und zog ſich ſtarke Kopfverletzungen zu. Nach Anlegung eines Notverbandes durch einen Arzt wurde er mit dem Sanitätsauto in das Kranken⸗ haus verbracht.— In der Nuitſtraße ſtürzte nachts ein Betrunkener auf den Boden und verletzte ſich am Kopfe ſchwer. Auch er wuürde mit dem Auto in das Krankenhaus verbracht, woſelbſt er verblieb. „ Juſammenſtoß. Geſtern nachmittag fuhr ein Motorradfahrer an der Friedrichsbrücke einen Radfahrer an und ſchleuderte ihn zu Boden. Verlen wurde er nicht. Die Schuld trifft den Motorrad⸗ ſahrer, weil er die linke anſtatt die rechte Straßenſeite inreoebalten hat. „Tierquälerei. In der verfloſſenen Nacht wurde in der Jung⸗ buſchſtraße ein 27 Jahre alter Schiffer feſtaenommen und ins Amts⸗ gefänanis eingeliefert, weil er ſeinen Hund in roher Weiſe mit den Küßen trat, ihn am Hals faßte und umber ſchleuderte. * Feſtgenommen wurden 34 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen. darunter ein Friſeur wegen Zuhälterei, ein Taa⸗ löhner wegen Kuppelei, ein Kaufmann wegen Crreaung öffentlichen Aeraerniſſes, vier Berſonen wegen Bettels und acht Frauensperſonen wegen unſittlichen Lebenswandels Die hieſige Methodiſten⸗Gemeinde, die ihre Gottesdienſte und Verſammlungen im Jugendheim E 4, 8 und in der Kapelle A gartenſtraße 26 abhält, hat in Prediger K. Schmidt einen neuen d Seelſorger erhalten. Nach zwölfjährigem erfolgreichen Miſſions⸗ dienſt im Bismarck⸗Archipel unter den Kannibalen der Südſee war er zuletzt mehrere Jahre Prediger der Methodiſten⸗Gemeinde in Heilbronn und nimmt nun hier die verſprechende Arbeit in unſerer Stadt auf; am kommenden Sonntag hält er laut kirchlicher Anzeige ſeine Antrittspredi digt. Sein. 25fähriges Arbeitsſublläum feiert Herr Karl Hofmann m. b. H. Herr Hofmann iſt por 25 Jahren bei dem Gründer der Firma, Herrn Jakob Herſchler, als Fuhrmann eingetreten. Ein namhaftes Geldgeſchenk ſeitens der Geſchäftsleitung ſowie ein praktiſches Geſchenk des Perſonals wurden bei der Firma J. Herſchler u. Co. G. dem Jubilar überreicht. Marktbericht Auf dem heutigen Markt herrſchte wieder ein lebhafter Verkehe. Die Zufuhren waren überaus gut. Am ſtärkſten dürfte wohl Friſch⸗ obſt angeboten worden ſein, während die Südfrüchte gegenwärtig zutücktreten. Wie immer waren auch Gemüſe und neue Kartoffeln reichlich angefahren. In Eiern, Butber und Käſe war das Angehot weiter ſehr gut. Eine reiche Ausſtattung wieſen auch heute wieder die Fleiſchſtände auf. Ebeno war auch lebendes und geſchlachtetes N. 1 en] Geflügel gut ver fleiſch. Schlecht beſ tichen tummelten überhaupt fehlte Mainz mit 103.30, (10), Rotrüben—15 Endivienſalat d. beln 14—15 (200), Johann Himbeeren 60— ſchl. 500—600(300—500), Veranſtaltungen Schulfeiern Gedenkfeier der Gewerbeſchule Am Donnerstag veranſtaltete die hieſige Gewer beſchule in der Turnhalle O 6 eine Feier zum Gedächtnis der Toten, die wäh⸗ rend des vor 10 Jahren ausgebrochenen Weltkrieges im Ringen um des Vaterlandes Beſtand ihr Leben dahingaben. Zugleich galt die Veranſtaltung der Erinnerung an die vor 5 Jahren vollzogene Schaf⸗ ſſung. Klavier und Violine eröffneten ie weihevolle Stunde. Nach einem mi em Schüler geſprochenen Gedicht hielt Gewerbe⸗ umeiſter Dipl.⸗Ing. Kaiſer eine wohldurch⸗ er die Verhältniſſe und Ereigniſſe des leßßten Jahrzehnts verglich mit jenen der Zeit des 30jährigen Krieges. Die vielſeitige Analogie— beſonders der Folgen des langdauernden für Kultur und Beſtand der deutſchen Lande— feſ⸗ Zuhörer ungewöhnlich. Einer Würdigungz er des Krieges und der Beleuchtung des Zwecks der neuen Reichsverfaſſung folgte die eindringliche Mahnung zum Zuſammenhalt der Volkskräfte fürs Wohl des Vaterlandes Weitere Gedicht⸗ und Muſikvorträge durch Schüler und Lehrer der Anſtalt ergänzten und beſchloſſen die Gedenkfeier, an der leider egen der durch die Eigenart der Fachſchule begründeten Verhält ⸗ niſſe nicht alle 3500 Schüler teilnehmen konnten.—r. fung einer neuen Reichsverfa durch ergreifenden Vortrag d Innigkeit von ein lehrer Regierungsba dachte Rede, in der Waffenganges ſelte die aufmerkſamen der Bedeutung der Opf „Der Tanz ins Tanz ins Glück“, Akten von Emmerich „Madame Pompadour Uhr.— Samstag, drei Akten von Leo Aſcher. roteſt erhoben. Importhandels und des Ex vom Südweſtdeutſchen wetternach fach Gewitter und Strich CCCCCCT—T treten. Für Wildbrettliebhaber gab es heute Reh⸗ chickt war wiederum der Fiſchmarkt. In den Bot⸗ ſich nur Aale und Backfiſche, während Seefiſche n.— Die Nachfrage war mittelmäßig. Die Preie unterlagen geringen Schwankungen. Das ſtädtiſche Nachrichtenamt en teilt uns die amtlich notierten Preiſe in Goldpfennigen für dos Pfund wie folgt mit: Kartoffeln(alte) 3,5(3,5), neue 6,5—7(—6,5), Meerrettich 20—150(30—130), Karotten 12—15(—), Gelbrüben 10 (12—15), Kopfſalat d. St.—20(10—15),. St.—15(10—15), Wirſing 15—20(15—20), Zwie⸗ (14—15), Gurken, große, d. St. 60(—60), grüge en 28—35, grüne Bohnen 14—28(15—25), Eier 10—18 1 ißrahmbutter 210—220(200—220), Landbutter 200—210 isbeeren 25—30(25), Stachelbeeren 30—40(25—35) 80(40—60), Heidelbeeren 20—30(20—30), Aepfel 15—20(15—30), Birnen 22—30(25—30), Mirabellen 35—59 645 ſen 50—70(50—80), Pfirſiche 40—65(ab—b0, Orangen 10—20(10—18), Zitronen—10(—10), Aale 120—160 Backfiſche 50—60(40—60), Hahn(leb.) d. St. 100—300 geſchl. 150—600(200.—600), Huhn(leb.) 200—300 200 bis 300), geſchl. 150—600(200—600), Gaus(leb.) d. St. 500(500), Enten(leb.) 250—400(250—400), ge Tauben(leb) d. B. 200—350.(280), beſchl. d. St. 80—100(80—100), Stallhofen d. St. 250, Reh 150—220. + 7 * ater— Roſengarten Mannheim. Sonntag. 3. Aug. lück“, Opereite in drei Akten von Robert Stolz. An⸗ fang 8 Uhr.— Montag, 4. Auguſt: 2. Sondervorſtellung:„Katja, erin“, Operette in drei Akten von Jean Gilbert. Anfang 8 Uhr. ienstag, 5. Auguſt:„Das ſüße Mädel“ Operette in drei Akten von Heinrich Reinhardt, Anfang 8 Uhr.— Mittwoch, 6. Auguſt:„Der rette in drei Akten von Robert Stolz. Anfang 8 Uhr.— Donnerskag, 7. Auguft:„Die Baſadere“, Operette in dret ſalmann. Anfang 8 Uhr.— Freitag, 8. Aug. Operetie in drel Akten von Leo Fall. Anfang 9. Auguſt:„Hoheit tanzt Walzer“, Operette m Anfang 8 Uhr.— Sonntag, 10. Auguſt: „Die Bajadere“, Operette in drei Akten von Emmerich Kalman. An“ 8 Reues Theater— meßnget⸗ Maunheim. Die mit ſe großem Beifall aufgenommene lü ck von Robert Stolz kommt holung. Ellen Sanders wir Wiverande ſingen. Die Damp heim am Sonntag, 1. hat ſo großes Intereſſe Um nun den v perette„Der Tanz ins Glü morgen, Sonntag abend, zur Wieder⸗ d wiederum die Partie der De ferfahrt, die der Jugendausſchuß Mann; Aug., nach Rüdesheim veranſtaltet, gezeigt, daß der Dampfer bereits ausver, ielen Nachfragen Genüge zu leiſten, die Dampferfahrt am Sonntag, 24. Aug., wiederholt. Karten ausgabe dazu beginnt Montag morgen. Es ſollte ſich zeitig in den Beſitz der Karten geſchloſſene Beſtellungen ſofort aufzugeben. Gerade die Auguſtſonn⸗ kage ſind am beſten zu einer ſolchen Rheinfahrt geeignet. Die ege durch die Weingärten ſind nicht geſchloſſen und die ſchönſten Spaziergänge auf das Niederwalddenkmal ſtehen noch zur Aus der pfalz R. Frankenthal, 31. Juli. Ein ungemein frecher Diebſtahl, wurde hier ausgeübt. Am hellichten Tage wurde einer Markt ein großer Korb Aprikoſen im Gedränge geſtohlen und fo geſchleppt. Ehe ſich die Frau verſah, war der Korb mit dem Täter )%) Landau, 1. Aug. Auch die pfälziſchen Winzer haben nunmehe gegen den beabſichtigten deutſch⸗ſpaniſchen Handelsvertrag in einer vom pfälziſchen Weinbauverein einberufenen Maſſenverſammlung ärff n. Der Referent, der Geſchäftsführer 7 Pfälziſchen Weinbauvereins, wies darauf hin, daß man im Norden und Oſten Deutſchlande mit Recht gro Kleinſiedlungen zu ſchaffen, daß man aber im Weſten im Begriffe Kleinſiedlung, wie ſie die Weinbaubetriebe darſtellen, dem Untergang preiszugeben. Anſcheinend habe die Reichsregie rung überhaupt nicht daran gedacht, daß 90 Prozent des ge ſamten deutſchen Weinbaues im beſetzten Gebiet liegen einer Entſchließung wird nicht nur gegen den Handelsvertrag ſoweit er mit den niedrigen Zollſätzen und den aus dieſem für andere europäiſche Weinbergsgebiete aufgrund des Friedensven trages ſich ergebenden Rechte, die reſtloſe Vernichtung des deutſ 0 Weinbaues bedeutet, ſchärfſte Verwahrung eingelegt, ſondern* gegen das Verhalten des Reichskabinetts, das den Vorſtellungen begründeten Eingaben der deutſchen Weinbaubünde keine genügende Beachtung ſchenkte, ſich vielmehr bei den Verhandlungen ohne Hinza, Vertretern des Weinbaues nur von Vertretern des porthandels der Induſtrie leiten lie. Kachbargebiete sw. Darmſtadt, 1. Aug. Der Straßenbettel nimmt in letzten Zeit hier überhand. Meiſt werden Kinder mit einem Körbchet dee 1 gelingt, um Geld zu betteln. Brot oder Eſſen wollen ſie nicht, air kann daher von Not und Hunger keine Nede ſein— dil Preiſe, ſin Lebensmittel und Gegenſtände des täglichen Bedarfs ſind im Seige, Beſonders Fleiſch und Wurſtwaren ſind teurer gew ß eine Begründung dafür gegeben wäre.— Vor Kaffee Oper wurde aus dem Vorgarten ein eiwa 20 Meter h Granakbaum fortgeſchleppt. Der Baum konnte bisher nirgene⸗ gefunden werden. Für die Ermittelung der Täter oder des Baum iſt eine Belohnung ausgeſetzt.— Eine Radto-Ausſtell 2⸗ adio⸗Klub für November in Darmſtadt ge richten der Rarlsruher zondeswetterwarke Das flache Hochdruckgebiet, in deſſen Berei tern das hei trockene Wetter beſ ſteigender Erwärmung e zieht dact über Oſtdeutſchland, während über Weſteuropa ein Tiefdruckausl ſich ausbreitet, auf deſſen Vorderſeſte ſich Regenwolken entmi die gegen Mitteleuropa vordringen werden. el⸗ Vorausſichtliche Witterung für Sonntag, den 3. auge 70 regen, woltig, zunächſt warm, ſpäker eine wird jeder recht“ n, zumal Vereinen iſt zu raten, frau ort⸗ e Summen aufwende, 5 In ſelbſt, Vertrag Wein⸗ ieſe zu verkaufen und wo es * O nds un g ſt 8 ufel celn⸗ del der pfüßfschen-PPrgußfseh- Süddeutschen Klassenl werden von der 24 250. Lotterſe ab, deten Lose J. Klasse jetzt ve⸗ werden, wieder alle Gewinne einzeln gezogen wie küher. 8 ———— 2— — — JTTCCFPT ˙»ma:vũv!... ̃ßßß——., ⅛ ůs— ̃˙—.. ˙ é ¶ ¾ũ.«§—otf!... ,, — —— ö „„ß 00000ß0 ernre mannheimer General · Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 2. Seite. Ntr. 356 DSD————— — Die Wirtschaſts- und Börsenwoche Von Georg Haller-Mannheim Im Brennpunkt des öffentlichen Interesses stehen nach ader die Londoner Konferenz und die Frage der a ee nnes durch die internationale 05 5 85N Deutschland. Wenn wir nicht gar so unmittel- wie 15 eiligt wären könnten Wir es schon belustigend kinden, für London Politik und Hochfinanz wegen der Anleihe 8 eneee miteinander ringen: hie Sicherheiten für die 10. und ihre Verwendung für wirtschaftliche Zwecke, 85 militärischen Sondervorgehens, Verlängerung währ uhrbesetzung, Ausnutzung des Deutschland zu ge- en Kredits für eigene Zwecke! Bei uns wird 5 schen die Lage der Industrie und des Großhandels von Beglelte Tag schwieriger, die Deflationskrisis mit ihren n steht auf dem Höhepunkt, allgemeine e mangelnder Abruf und Zurückhaltung bei aber ellungen sind die Folgen. Verminderte Beschäftigung Seldstk durchweg gleichbedeutend mit einer Steigerung der selhst eee So haben die Verhältnisse soweit geführt, daß den B 5 gesundesten und bestfundiertesten Unternehmungen schene unter den Füßen wanken fühlen, daß altange- schäfl orkriegsfirmen sich gezwungen sehen, sich unter 0 Z2u stellen. Veberall hört man die Ansicht, verhal le allerhöchste Zeit, daß in unseren Geld- und Kredit- „Arhältnissen eine Aenderung eintritt. Nun wurde allerdings er letzten Sitzung des Zentralausschusses der Reichs- angekündt gewisse Lockerung der Kreditschraube etwas 1 5 und auch die ö6ffentlichen Gelder sollen Wen sei ichter als bisher aus den Tresors herauszubekom- muh 5 Was man wohl als ein Anzeichen dafür ansehen entschadi man anfängt, sich auf die Lösung des Kriegs- durch den Dawesbericht offiziell bankprz en. In der erwähnten Sitzung konnte der Reichs- nicht mitteilen, daß die Lage am Geldmarkt Vochen ehr s0 Kritisch anzusehen ist wie vor wenigen sachlich Die Zinssätze zeigen eine sinkende Tendenz; tat- rägen N für erste Firmen in mäbigen Be- — zu 19—24 Prozent p. a. hier erhältlich ge- 50 achte is diie letzten Tage wieder eine kleine Versteifung Srundsat 09 Reichsbank ist, nach Schachts Angaben, unter ereit itz icher esthaltung an ihrer bisherigen Politik, vom— Einzelfällen, in denen ein Kredit angebracht und helken kandpunkt der Währungspolitik vertreibar sei, 2u der Ernt n. Der Landwirtschaft soll die Finanzierung er Se 12 dadurch erleichtert werden, daß die Reichsbank 20⁰ old andlung eine Rückendeckung bis zur Höhe von gegeben 95 für an die Landwirtschaft zu gebende Kredite anders at. Die Seehandlung wird die ihr zufließenden, ermitlidchwer unterzubringenden täaglichen Gelder durch 1925 der in Frage kommenden Zentralinstitute in Bedarf dienafuichen Wechseln anlegen und bei zwingendem 10 rn Wechsel bei der Reichsbank rediskontieren oder Fristen leren. Um eine Kapitalbildung für längere der begünstigen, will die Reichsbank den Kreis von auf Zabtahigen Papiere durch Einbeziehung Diese wertb a chwerten basierenden Anleihen erweitern. einer ertbeständigen Papiere sollen unter Zugrundelegung Wert uote von 50 Prozent des amtlichen Kurswertes bei schen leren auf der Basis von Gold oder einer ausländi- wertes e und von 40 Prozent des amtlichen Kurs- Im 2 ei Wertpapieren auf Warenbasis, beliehen Wwerden. die Datemeinen können Darlehen auf dieser Grundlage auf uer von—8 Wochen erteilt werden. kür wüese Lockerung der Schraube ist zu begrüßen, allein Weise Vorhandenen Bedürfnisse genügt sie noch in keiner achse Ag zeigen die Reichsbankausweise ein An- munen v er Reichs- und Staatsguthaben und auch die Kom- Flektrieite fügzen infolge der hohen Abgaben für Gas, Wasser, babnen lah der hochgehaltenen Fahrpreise für die Straßen- zugagen allei über reichliche flüssige Mittel. Sie sind so- epteilen Allein noch in der Lage, der Industrie Aufträge zu Kreqditkri Im allgemeinen ist feider zu befürchten, daß der die eine Absatzkrisis folgen wird, denn sobald tahren 2 und Kreditverhältnisse eine kleine Besserung er- vergesse ird alsbald eine neue Preissteigerung Platz greifen: ſeld. und Niranſcht. dag der Preisabbau gerade diach die * reditkrisis erzwungen worden ist. So höre gen Verkat Kreisen der Textilindustrie, daß die gegenwöärti- aufspreise erheblich unter dem Niveau liegen, das Sportliche Rundſchau 0 Ddas Sportprogramm des Sonntags Der er in Fußpall iſt wieder da. Kaum vier Wochen lang weille dün verdienten Sommerferien... und dem Fußballjünger auf deres eine Ewigkeſt. Mit friſchen Kräften wird der Kampf wie nahme ganzen Linie wieder aufgenommen. Mit einer Aus⸗ ſpielen, man ſich allerdings vorerſt noch in Freundſchafts⸗ danttetampfe etzten 8 für die demnächſt wieder einſetzenden ae im Vezert Die eine Ausnahme bildet wieder Norddeutſchland, beenden—5 Groß⸗Hamburg die Punktekämpfe bereits am kom⸗ dinnen Ende J beginnen laßt. Alle anderen Landesverbande Au e Auguſt bzw. Anfang und Mitte September. denen der großen Zahl 0 ihl der am Sonntag ſteigenden Privatſpiele ver⸗ en di 1.§. e. Nu alſiel der Wiener Amateure und des inannſchaft ſu nberg beſondere Beachtung. Die Wiener Meiſter⸗ ta,Köln ge cht den Weſten heim, und zwar ſpielt ſie am Freitag ded gegen den Kombination 07—Rhenania und am Sams⸗ denen Illufior eidericher Spielverein. Im Weſten gibt man ſich ſel Wiener darüber hin, daß beide Splele mit hohen Siegen 5˙ r Deutſchl n werden. Der 1. F. C. Nürnberg weilt auf reltag eine Budlahrt zunächſt im Norden. Rachdem ihm am in 9 e Elf entgegen geſtanden hat, wird ſich am 0 Kampf um die deutſche Meiſterſchaft daldtampfgegner—5 wiederholen. Wir glauben kaum, daß ſein Sweon kommen wi r Homburger S. V. diesmal glimpflicher bentdteſpiele Vochum⸗ Anſonſten können noch erwähnt werden die in, Bidwgeheſen.bs Breslau—Magdeburg und Mann⸗ ion; Lie Lei H nie ſärtſten en wartet mit einem internationalen Er⸗ die W auf. In Duisburg ſteigt der Länderkampf ſchöss, Kompfes erz Lutſchland. Bei der erſten Austragung deͤnen Sieg die Weſtdeutſchen 1922 in Enſchede einen ir beiden Lände; 62˙ zu 49½ Punkten. Das Kräfteverhältnis Himn, man auch 8 dürfte ſich inzwiſchen kaum verſchoben haben zublick auf die— Nien ſoll, daß die Niederländer heute in ang genoſſen Si riſer Oiympiade ein beſonders nützliches Tral⸗ a, oß. 852 Ras beſitzen vor allem in Paulen, aber auch in ſutionaler Geltung Im 5—4 5 815 von inter⸗ „als der Woste meinen iſt ihr Durchſchnitt aber nicht aalls einige ee dutſchlande Der Weſten aen gech eff, dann aber von internationaler Geltung wie Houben und , Baltes 9 auch mit Dreibholz, Mattonet, Gerit, Corneuus, Hoffmeiſter, Ufer Böcher, Klotz uſw. einen hervor⸗ durch die amerikanischen Baumwollpreise für das Fertig- labrikat bedingt wäre; man verkaufe also immer nur soviel, als man für die Flüssigmachung von Geld zur Aufrecht- erhaltung der Betriebe unbedingt verkaufen muß. Jeder dieser Verkäufe bedeute für den Grossisten einen Substanz- verlust, ein Opfer, das man seiner eigenen und der Existenz der von dem Betrieb abhängigen Arbeitskräfte bringe. Rechnet man zu diesen Ein- und Verkaufsbedingungen noch die Steuergebarung des Staates und die kommende Belastung der deutschen Industrie aus dem Dawesplan, so kann man mit einer Rentabilität der deutschen Industrie im Sinne der Vorkriegszeit auf lange hinaus nicht rechnen, es sei denn, daß durch die Londoner Verhandlungen auch neue Perspek- liven für unseren Auslandsabsatz sich erschließen sollten, dem gegenwärtig auf allen Seiten Schutzzollmauern ent- gegenstarren. Daß die Londoner Konferenz zum Scheitern kommt, wird jetzt nicht mehr angenommen, weil man in allen Lagern einsieht, wie furchtbar die Folgen sein würden. Ihr schleppender Verlauf, mit den sich täglich verschieben- den und ändernden Kompromißformeln, der französische Vorschlag der Hinauszögerung der Ruhrräumung um zwei Jahre, haben die Hoffnungen der Börse vorübergehend stark gedämpft. Es kam aber doch immer wieder eine zu- versichtliche Grundstimmung zum Durchbruch. Man hat sich einmal auf London festgelegt und eskomptiert aus allen Wirrwarrmeldungen heraus das kommende Kompro- miß, das zwar auf Kosten Deutschlands geht, von dem man aber trotzdem ein Wachsendes Interesse des Auslandes für deutsche Industriewerte erwartet. Für einige Tage hat man sich eine Hausse der Vorkriegsanleihen geleistet, die man damit motivierte, daß bei einer endgültigen Finanz- reform diese Anleihen nicht ohne Weiteres anulljert werden könnten, Weil das Ausland daran beteiligt ist. Irgendwelche positiven Angaben waren natürlich für diese Auffassung nicht beizubringen. Daß unter Umständen zwischen Inlands- und Auslandsbesitz unterschieden werden könnte, ließ man außerdem geflissentlich außer Betracht. Auf wertungs- hoffnungen spielten auch bei den 3% proz. prqubischen Consols eine Kolle, die seinerzeit für die Verstaäâtlichung der Eisenbahnen ausgegeben wurden und bei denen man des- halb von einer besondern Regelung sprach. Auch Can a da- Ablieferungs Certifikate begegneten stärkerem Interesse; man behauptete, daß sie in stärkerem Maße von einem Frankfurter Bankhaus gekauft werden. Immerhin ist auch dabei nicht zu überscehen, daß die deutschen Besitzer solcher Certifikate sich selbst dann an die deutsche Regie- rung zu halten haben, wenn Canada diese Certifikate auf- kaufen ließe. Besser wären die Aussichten auf eine freie Verwertung vielleicht für Baltimore-Aktien, unter der Voraussetzung, daß ein entsprechendes Abkommen mit den Vereinigten Staaten erfolgen würde. Einigem Interesse begegneten auch Reicehsbankanteile, weil man an⸗ gesichts des zukünftigen Schicksals der Reichsbank mit einer Weiteren Steigerungsmöglichkeit rechnet. Auch Schiff- kahrtsaktien sind zu erwähnen; sie wurden gekauft in der Annahme, daß das Ergebnis der Londoner Konferenz zu einem regeren Güteraustausch mit Amerika führen könnte und die Gesellschaften somit berufen wären, Devisen für Reparattonszwecke zu verdienen; Hamburg selbst trat als Käufer auf. Kaliwerte profitierten von der Gewährung eines größeren Kredits durch die Golddiskontbank, wie über⸗- haupt die Meldung günstige Kufnahme fand, daß die Gold- diskontbank auch an solche Firmen, die zwar nicht direkt im Exportgeschäft tätig sind, aber ihre materielle Kredit- fähigkeit durch ihre Goldmarkbilanz nachweisen können, unter bestimmten Voraussetzungen Kredite gewähren werde. Rheinsch- westfälische Montan- Werte lagen vorübergehend etwas schwächer auf die Ausführungen in der Generalversammlung des Phönix und auf die möglicher- weise verzögerte Räumung des Ruhrgebietes; auch die Dar- legungen in der Sitzung des Kohlensyndikats über die unhaltbare Lage, die sich auf dem Kohlenmarkt infolge der Lockerung der syndikatlichen Bindung auf dem Gebiet der Handelsorganisation herausgebildet hat, führten zu Ab- gaben. Die im Ruhrblock vereinigten, über 85 Prozent der Erzeugung verfügenden Zechen sind einstimmig für die Schaffung eines neuen Syndikats, das alle Zechen des Ruhr- gebietes restlos umfaßt. Treten die Außenseiter bis zur ersten Septemberwoche nicht bei, dann soll das Syndikat zum 1. Oktober gekündigt werden, was entweder Kampf aller gegen alle oder ein Zwangssyndikat bedeuten Würde. ragenden Durchſchnitt, der in den meiſten Fällen vor den Nieder⸗ ländern enden dürfte und damit die höhere Punktzahl erreichen wird. Man darf ſich allerdings auch mit dem Gedanken vertraut machen, daß die Punktedifferenz dieſesmal ein wenig zuſammen⸗ ſchmelzen kann.— Ein ähnlicher Kampf kommt in udapeſt zum Austrag: Ungarn ſollte mit einem glatten Siege über die Leicht⸗ athleten Oeſterreichs aufwarten können. Nationale Jubiläumswett⸗ hämpfe des„Sport 1899“ Hannover mit überwiegend norddeutſcher Beſetzung, die„Niederſächſiſchen Kampfſpiele in Osnabrück, kleinere Meelings des F. V. Bingen, S. V. Wiesbaden, Preußen Bochum vervollſtändigen das leichtathletiſche Programm des Sonntags. Im Schwimmſport iſt es am Sonntag vor den deutſchen Meiſterſchaften verhältnismäßig ruhig. Intereſſteren wird der End⸗ kampf um die weſtdeutſche ſſerballmeiſterſchaft in Bad Bendahl bei Elberfeld. Aegir⸗Dortmund und Rhenus⸗Köln qualiftzierten ſich — den Endkampf, den Rhenus⸗Köln knapp aber ſicher gewinnen jollte. Auch der Ruderſport weiſt die Stille vor dem Sturm ae zu Frankfurt am 10. Auguſt) auf. Die„Fiſa“ läßt war in Zürich die Europameiſterſchaften austragen, ſedoch iſt utſchland ja aus bekannten Gründen nicht beteiligt. Der„Hafen⸗ achter“ in Frankfurt, eine Kanuregatta in Köln und ähnliche Ver⸗ anſtaltungen von mehr dder minder lokaler Bede bilden die ganze Ausbeute des. e den deutſchen Ruderſport. Dafür wird dann ja auch der Sonntag ein Großkampftag erſter Bedeutung ſein. Rad⸗ und Automobilſport zeigen am Sonntag wohl die intereſſanteſten Ereigniſſey. Vor allem die Amateur⸗Radſportler haben einen großen Tag: in Frankfurt a. Main wird vom 31. Juli bis zum 6. Auguſt der 41. Bundestag und eine Sportwoche des B.—D. R. abgehalten. Neben den Tagungen der Verwaltungs⸗ behörden, rein geſellſchaftlichen Feiern, Fockelzügen, ſonſtigen Um⸗ zügen uſw. finden auch etliche rein ſporkliche Veranſtaltungen von ſtärkſter Bedeutung ſtatt. Länderbämpfe im Bahnfahren die deutſchen Meiſterſchaften im Mannſchaftsfahren, Viererkämpfe, Saalmeiſterſchaften, Wanderfahrten uſw. wechſeln in bunter Reihen⸗ folge. Beteiligt iſt natürlich alles, was im B. D. R. Namen von Klang hat. Bei den Rad⸗Weltmeiſterſchaften, die am Sonntag in Paris zum Austrag kommen, iſt Deutſchland infolge der unſeligen Zwiſtigkeiten im eigenen Lager durch Berufsfahrer nicht vertreten Dagegen hat der Bund deutſcher Radfahrer für die Amateur⸗Welt⸗ meiſterſchaft über ein Kilometer die Fahrer Oßmalla, Roßbach, Graus, Oskar Rütt und Heidenreich gemeldet. Mit welchem Erfolg wird man abwarten müſſen. Die deutſchen Berufsfahrer ſind am Sonntag wieder einmal ziemlich ſtark beſchäftigt. In Düſſeldorf ſtarten Saldow, Sawall, eimer Genere ULD————— Anzeiger Rheinische Rückversicherungssruppe Aktiengesellschaft Basel in Basel Der Geschäftsbericht des Verwaltungsrates der bekannt- lich zum Gerling-Konzern gehörenden Gesellschaft lautet im wesentlichen folgendermaßen: 5 Der Geschäftsbetrieb des vergangenen ersten Rechnungs- jahres erstreckte sich lediglich auf die Rückversicherung für die dem Gerling-Konzern in Deutschland angeschlessenen Gesellschaften. Der Organisationsfonds ist nicht in Au- spruch genommen, sondern in voller Höhe mit 1000 000 Fr. als Reserve vorgetragen worden. Das Guthaben bei der Rheinischen Vericherungsgruppe.-G.(Gerling-Konzern) in Köln über 3 188 791 Fr. erklart sich aus den verrechneten, aber am Bilanztage noch nicht eingegangenen Prämien für die Rückversicherung. Das„Guthaben anderer Gesellschaf- ten“ betrifft Gutschriften auf Lebens- Rückversicherungs- Geschäfte, die erst im laufenden Jahre verrechnet werden. Infolge des günstigen Schadenverlaufs und der mäbigen Ausgaben für Provisionen und Verwaltungskosten ist das Ergebnis trotz der großen Rückstellung für laufende Wag⸗ nisse günstig. An Prämien wurden 5 201 229 Er, en Zinsen 186 912 Fr. vereinnahmt. An Schäden Waren 574 870 Fr. zu zahlen. Prämienüberträge beanspruchten 2897 696 Fr., Pro- visionen 865 356 Fr., sonstige Verwaltungskosten 2093 Fr., Valutaverluste 622 Fr. Mithin verbleibt ein Ueberschuß von 638 000 Fr., dessen Verteilung wie folgt erfolgte: Kapital- reservefonds 150 000 Fr., 10 Prozent Dividende 300 000 Fr., Organisationsfonds 150 000 Fr., Vortrag 38 000 Er. In der Bilanz erscheinen: Bankguthaben mit 4 599 950 Franken, Wechselforderungen mit 517 666 Fr., Darlehns- korderungen mit 512 290 Fr., Guthaben bei der Rheinischen Versicherungsgruppe.-., Köln mit 3 188 791 Fr., Zins- forderungen mit 38 004 Fr. Dem stehen an Passiven gegen- über: Aktienkapital mit 3 000 000 Fr., Prämienüberträge mit 2 897 696 Fr., Schadenrücklage mit 409 503 Er., Organisations- konds mit 1 000 000 Fr., Guthaben anderer Gesellschaften mit 911 503 Franken. Die.-V. genehmigte den Jahresabschluß und wählte neu in den Verwaltungsrat Geh. Justizrat Prof. Dr. Riesser (Berlin), Geh. Regierungsrat Prof. Dr. Karl Duisberg (Farbenfabriken vormals Friedrich Bayer u. Co Lever- kusen) und Dr. Deubert für den Stumm- Konzern(Neun- kirchen-Saar). „ Deutsche Kreditgesuche in der Schweiz. Auf die Zwecklosigkeit von Kreditgesuchen im Ausland, namentlich in England und Holland, Wurde schon vor einiger Zeit hin- gewiesen. Neuerdings haben auch deutsche Kreditgesuche in der Schweiz ein Ausmaß, eine Form angenommen, die der Befriedigung deutscher Kreditbedürfnisse cher a bfTAg. Iich als förderlich sind. Die Abneigung selbst kleiner und kleinster Geldgeber gegen eine Kreditgewährung an Deutsche ist, so wird der Frankf. Zig. geschrieben, in der Schweiz ganz allgemein und wird besonders gefördert durch die Erfahrung der schweizerischen Kapitalisten, die sie anläß- lich der nur 15 proz. Aufwertung ihrer Forderungen gemacht haben. Es ist darum völlig aussichtslos, selbst hohe An- gebote, die über 10 bis 12 Prozent Zinsversprechen hinaus- gehen, zu machen; sie fördern im Gegenteil die Vorsicht und die Zurückhaltung. Es bleibt eben auch in Bezug auf Kredit- gesuche in der Schweiz die Klärung der politischen Lage abzuwarten; zuvor sind Kreditgesuche im Ausland meist zwecklos und verursachen nur Unkosten. Börsenberichte Frankfurter Wertpaplerbörse Außßerordentlich feste Haltung und große Umsütze auf allen Gebieten Frankfurt, 2.(Drahtb.) Infolge des weiter günsti- gen Fortganges der Londoner Verhandlungen war im heuti⸗ gen offizlellen Börsenverkehr die Haltung wieder auß er- ordentlich fest. Auf allen Gebieten wurden heute große Umsätze getätigt. Sehr fest war der Anleihe- markt. Auf dem Markt für ausländische Renten setzte sich die Hausse, die an der gestrigen Nachbörse ein- getreten wWar, fort. Auf dem Kassamarkt der Industriepapiere Waren Montanwerte und chemische Aktien stark haussiert. Zu der außerordentlichen Befestigung des Marktes trug auch die Flüssigkeit des Geldmarktes bei. Im Freiverkehr wWar flüssiges Geld unter dem offiziellen Satz von ½16 Prozent reichlich zu haben. Wittig und Weiß, in Berlin(Dlympiabahn) Lewanow, Bauer, Dickentmann, Bordini und Sturm, in Magdeburg om Samstag zu großen Abendrennen die Flieger Rütt, Lorenz, Oſtermeyer, Schrage, Gottfried u. a. Auch Dresden kündigt einen„Großen Preis für Steher und Flieger an; über die Beteiligung wurde jedoch noch nichts bekannt. 8 0 Im Automobilſport verdient vornehmlich die„Harzfahrt“ Be⸗ achtung.—1 Aus ſeinem Sommerſchlaf erwacht allmählich auch der Box⸗ ſport. Zwar ſetzen die großen Titel⸗Ausſcheidungskämpfe und die eigentliche Saiſon erſt in einigen Wochen ein, jedoch laſſen ſich ſchon jetzt die erſten Vorläufer vernehmen. Berlin, Eſſen und Düſſeldorf ſehen in den letzten Wochentagen gute in⸗ und aus⸗ ländiſche Kräfte im Ring. Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger. G. m. b. H. Mannheim E 6. 2. N Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur; Kurt Fiſcher. er. 7 5 1 4 8 Teil: Kurt er: für das Feuilleton: i. V. Kur ſcher: für Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt. Willy Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbargebiete, Gericht u. den übrig. redaktionellen Teil: Fr. Kircher: f. Anzelaen: J. Bernbardt. Lorenz, Raufmann Oskar Tietz, Jensen und andere fahren auf 8005 NIifa-Rad Amunueneeneeeeeneeeeeeeeeeeeeeeeeeeeemceeeeeeee Mitteldeutsche Fahrradierke d.. b. H. Sangerhausen · Berlin, Am Harlsbad 6 8. Seite. Nr. 356 Manunheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 2. Auguſt 1924 Nach Maßgabe des verfügbaren Raumes ſtehen dieſe Spalten un⸗ ſeren Leſern zur Verfügung Die Einſender ſind für ihre Artikel jedoch nach Form und Inhalt verantwortlich. Die Schriftleitung übernimmt nur die preßgejetzliche Verantwortung. Gus · und Strom-Rechnungen Die„Erwiderung der Städt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitäts⸗ werke“ wirkt direkt wie eine Herausforderung für jeden, der rechnen kann und der einen Einblick in die Organiſation eines Privatbe⸗ triebes, welcher mit Rentabilität rechnen muß, hat. Vor allen Dingen finde ich es als eine höchſt ſonderbare Ver⸗ teidigung, wenn die Direktion der Städt. Werke glaubt, die Aus⸗ führungen des Einſenders in Nr. 332 dadurch entkräftigen zu können, daß ſie ihm einen Irrtum über etwas, was er garnicht ge⸗ ſagt hat, vorwirft. Auch kann ich wenigſtens in dem erwähnten Artikel kein Wort davon finden, daß für die beurlaubten Ableſer ein Erſatzmonn eingeſtellt werden ſoll. Heutzutage wird es ſich kein Betrieb erlauben können, für ſeine beurlaubten Angeſtellten Ur⸗ laubsvertretung einzuſtellen. Hier heißt es ganz einfach, die Arbeit des Beurlaubten wird jeweils auf die Zurückbleibenden verteilt und muß bewältigt werden. Und ſie wird es auch. Wenn ein ſolches Verfahren überall durchführbar iſt, warum ſoll es dann ausge⸗ rechnet bei den ſtädt. Werken in Mannheim nicht gehen? Aufgrund der Zahlenangabe der ſtädt. Erwiderung vom 26. Juli glaube ich beweiſen zu können, daß es bei nur etwas gutem Willen kein Kunſtſtück ſein dürfte, die Beurlaubung der Ableſer derart ein⸗ zuteilen, daß jeder dieſer Leute zu ſeinem Recht kommt, ohne daß eine Mehrausgabe entſteht. Für die 80 000 monatlich abzuleſenden Waſſer⸗, Gas- und Strommeſſer werden bei einem täglichen Penſum von 195 pro Mann 16 Ableſer gebraucht oder bei durchſchnittlich 25 Arbeltstagen pro Monat müſſen insgeſamt täglich 3200 Meſſer ab⸗ e werden. Als Urlaubszeit ſei pro Mann im Durchſchnitt 14 ge angenommen. Das würde alſo bedeuten, wenn jeweils ein Mann beurlaubt iſt, daß 32 Wochen oder 7½% Monate benötigt wü⸗ den, um lämtliche Leute zu beurlauben. Die 3200 Ableſungen wür⸗ den ſich anſtatt auf 16 nur auf 15 Mann verteilen, ſodaß alſo jeder 15 Ableſungen pro Tag, das ſind noch nicht einmal 10 Prozent, mehr zu leiſten hätte. Da will die Direktion der Städt. Werke behaupten, ſo etwas laſſe ſich nicht ohne weitere Koſten ermöglichen? In einem Privat⸗ betrieb entfällt während der Urlaubszeit auf die jeweils Zurück⸗ bleibenden bedeutend mehr als 10 ae Mehrarbeit und dabei oft-Arbeit, die dem einzelnen nicht geläufig iſt, während es ſich doch hier um die gleiche Arbeit handelt. Es dürfte nun weder ein organiſatoriſches Kunſtſtück ſein, den Urlaub dieſer 16 Mann aulf die 7 Monate, April bis Oktober zu verteillen, noch dürfte die zu leiſtende Mehrärbeit von 15 Meſſern(alſo—3 Häuſer) für ein Ding der Unmöglichkeit bezeichnet werden können. Es wird auch⸗ jedem Denkenden einleuchtend ſein, daß hier von einer„recht günſtigen Geldeinſparung für die geſamte Einwohnerſchaft Mann⸗ heims überhaupt keine Rede ſein kann. Zum Schluß noch zwei Fragen. Warum hält es denn die Ver⸗ waltung der Städt. Werke nicht für notwendig, auch ein Wort der Verteidigung für ihre rigoroſen Zohlungsbedingun⸗ gen zu finden? Warum hüllt ſie ſich ferner in Stillſchweigen be⸗ züglich der Rückvergütung der im vergongenen Jahre er⸗ hobenen Vorauszahlungen? Hier ſollte doch endlich einmal Farbe be⸗ kannt werden. Entweder war es eine Vorauszahlung und dann iſt dieſe den Konſumenten nicht länger mehr vorzuenthalten, oder man habe den Mut zu erklären; es war im Grunde genommen berhaupt keine Vorauszahlung, an deren Rückzahlung die Ver⸗ waltung jemals im Ernſte gedacht hat. Im letzteren Falle wäre ſa das letzte Wort noch nicht geſprochen. W. K2z. Briefe an Zu den 7 Punkien Der Aufforderung des Einſenders in Nr. 344 im„Mannheſmer Generalanzeiger“ möchte ich inbezug auf ſeinen Punkt 5 erwidern, daß ich ihm beipflichte, daß die Straßen der Stadt nicht zu Luxus⸗ und Prüfungszwecken da ſind. Ich benütze mein Motorrod zu geſchäftlichen Zwecken, doch mache ich auch gerne nach Geſchäftsſchluß oder Sonntags zumal ich beinleidend bin, eine Ausfahrt in die Umgebung oder Gebirge. Gerne würde ich davon Abſtand nehmen, die Straßen der Stadt zu be⸗ nützen um ins Freie zu gelangen, wenn ſich der Einſender bereit findet, mir mein Motbrrad,— es wiegt nur 2½ Zentner— auf den Buckel zu nehmen, um es vor die Stadt zu tragen. Soweit es die Zeit geſtattet auch bei geſchäftlichen Zwecken und würde gerne hinterher laufen, um ihm den Anblick eines Motorfahrers in der Stadt zu erſparen Sehr viele Motorfahrer würden ſich dem jeden⸗ falls auch anſchließen. Was den Punkt 7 betrifft, ſo kann ich nicht begreifen, weshalb dem Einſender das mitführen von Kindern, auf den Fahrrädern, ſo im Auge iſt. Es ſind mir keine Fälle bekonnt, wo dies den Fahrer ader das Publikum in Gefahr brachte. Oder dürften dieſe Fälle ſo ſelten ſein, daß es wirklich kleinlich iſt, die Behörden dagegen mobil zu machen. Laßt doch den Leuten ihr billiges Vergnügen. Als Motor⸗ fahrer hatte ich ſehr oft Gelegenheit, dieſe Ausflügler irgendwo im Walde oder an der Straße zu treffen. Ich kann es einem jungen Ehepaar nicht verdenken, wenn es ſich dabei von ihrem kleinen Jungen oder Mädel die Fliegen von der Naſe jagen läßt und ſich mit ihm in der herrlichen Natur 12 Alſo, wohl Auswüchſe be⸗ kämpfen, aber nur nicht in allem ſo kleinlich.—5 * Echk deutſch! Wenn etwas recht Widerſinniges, will mich mal ſchwäbiſch aus⸗ drücken,„Etwas recht Saudummes“ in der Mode unter das Publikum geworfen wird, ſo iſt man totſicher, daß dies in Deutſchland zuerſt aufgeſchnappt wird und zur Blüte gelangt, ganz gleich von welcher Seite des Erdteiles der Blödſinn kommt. Dies kommt in erſter Linie daher, weil die meiſten Deutſchen kein Nationalgefühl, keinen Nationalſtolz und keine Heimatliebe im Herzen tragen, ſondern viele meinen noch über den anderen Brü⸗ dern und Schweſtern zu ſtehen, wenn ſie alles, was vom Auslande kommt, nachäffen. Den Damen gebe ich wie immer den Vorzug: Da iſt z. B. die Schirmmode für Damen einfach wunderbar. Und wenn die Damen noch ſo groß oder klein ſind, ſo ſtolzieren ſie mit einem ſogenannten Prügelregenſchirm unter dem Arme in der Stadt her⸗ um und bilden ſich ein. ſo etwas ſei ſchön! Wie ſieht denn ſo ein Prügel in einer graziöſen, zarten Damenhand aus? Einfach ent⸗ ſetlich und wenn man etwa 6 ſolch bewaffneter Damen bei einander ſtahen ſieht, ſo drängt ſich einem imwillkürlich die Frage auf, ob man da etwa unter eine Räuberbonde geraten kann oder nicht? Bei dieſer Gelegenheit möchte ich zugleich bemerken, daß unſere heutige junge Generation allem Anſcheine nach nicht weiß, daß man bei gufgeſpanntem Schirme, beim Begegnen eines anderen Men⸗ ſchen den Schirm etwas auf die Seite neigt oder hochhebt um das Durchkommen und das Anrempeln auf dem Gehwege zu vermeiden. Wo bleibt die Erziehungd Der Bubi⸗ oder Bolſchewiſtenkopf iſt wohl das Tollſte, was ſich heute deutſche Damen lich ſage nämlich immer Dame) leiſten. Bei jungen Gänschen iſt es vielleicht noch dem Haarwuchs dienend, ober man ſieht Damen in jedem Alter auch mit den ſagenannten Bubiköpfen. Am deutſchen Weſen, ſoll die Welt geneſen“, ſo hieß es früher. Heute wird mit Hochdruck darauf hingearbeitet, das arme deutſche — f 3 be⸗ Volk von ſeinem angeborenen Anſtand und Sitte v lſtändig zu b freien. W euere Großmütter und Mütter, d5s Gretchen im Fauſt, das Kätchen von Heilbronn, die Elſe im Lohengrin 57 Balſchewiſten⸗ oder Bubiköpfe? Nein, meine Damen! Noch 925 zu ihrer Belehrung. In verſchiedenen Gegenden Deutſchlands 5 5 man zu einem kleinen Jungen Bubi, aber ein ſolcher Bubi 1 meiſtens einen natürlichen, ſchönen Lockenkopf mit rein gewaſchende ˖ Halſe. Dies ſind zwei Paar Stiefel! Den Ausdruck Bubi man bei den Erwachſenen in erſter Linie bei der Halbwelt! So Dame ſagt zu ihrem, na, ich will ſagen Bräutigam, ebenſo zu ihr Affen⸗ oder Rehpinſcher, auch Bubi. Und mit Bolſchewiſten⸗ und Bubiköpfen präſentieren ſich. uns heute ſehr viele deutſche Mädels?! Wißt ihr nicht, daß das 891 lange Haar einer Jungfrau und Ehefrau ihr ſchönſter Schmuck 7 Könnt ihr nicht mehr deutſch denken? Habt ihr nicht 8 lange dahe. und noch länger die Schulbank gedrückt und nicht ein Atom deulſces Eigenart, deutſchen Stolzes, Geſchichte gelernt? Oder a vergeſſen und nichts hinzugelernt Die modernen Tänze wollen wir auch nicht vergeſſen, weil ſie uns an Buffallo Bill erinnern. Die ſind einfach großarg Neulich bat ich in einer Geſellſchaft eine junge hübſche Dame 255 einen Walzer. Das war ein böſer Reinfall. Die Dame rae mir, daß in ihrer Geſellſchaft, wo ſie verkehrt, nebenbei geſagt, e f erſtklaſſige Geſellſchaft, nur moderne Tänze getanzt werden 0 m. E. nur amerikaniſche, indianiſche Neger⸗ und Bärentänze.“ 45 tief iſt das Deutſchtum ſchon geſunken! Wo bleiben da unſere die 0 alten deutſchen Tänze und in erſter Linie der, nein, unſer unve geßlicher Donauwalzer?? Bei den Männern, die das ſtarke Geſchlecht darſtellen 15 huecz ſollte man es überhaupt nicht für möglich halten, daß auch 1 m Auslande alles nachäffen. Schon vor dem Kriege ſind 4. jungen Leute, nachdem ſie einige Zeit im Auslande waren und 7 lich wieder in Mannheim gelandet ſind, auf den Planken mit ein kleinen kurzen engliſchen Pfeife im Munde promeniert und ha ihren daheimgebliebenen Freunden und Kameraden den zengliſch n türkiſchen, pfälziſchen Tabak in das Geſicht geblaſen. Sie bilda ſich ein, dies ſei wunderbar ſchön und anſtändig. Wie die Bu köpfel In der Republik hat ſich dann der fremdländiſche Unfug jedem Büro und jedem Büroſchalter ausgetobt. Jeder hat ſich e 0 laubt, einem ſeine Spezialmarte in das Geſicht zu blaſen. Iſt ſchon wieder überſtanden. Sogar reiſende Kaufleute waren ſo u en anſtändig, mit einer brennenden Pfeife oder Zigarre in einen Laden einzutreten und ihre Ware anzubieten. Donn kam die ſchöne Bartmode. Unſere Väter truge⸗ meiſtens ſehr ſchöne Bärte, ſie waren genau ſo der Stolz 1 Mannes, wie die langen ſchönen Haare der Frau.(Eine hübſ 5 Marietic in Rom ſagte mir einmal, daß ein Kuß ohne Schmm, bart ſchmecke, wie eine Suppe ohne Salz und die Marietta dan ſicher recht.) Und heute? Es iſt zum Totlachen oder zum Weine laufen die Männer entweder ganz glatt raſiert oder mit ein Härchen unter der Naſe in der Welt herum und ſehen aus, nicht wie deutſche Männer, ſondern 1 geſagt, wie eine en 80 Komikergeſellſchaft. Sehen Sie in den Spiegel und 5 ſaupten Siemir das Gegenteil. Wilhelm Tell, Lohengrin, 8 häuſer uſw. ſtellt man als echte deutſche Helden mit ſchönen blor⸗ Bärten auf die Bühne und nicht als glattraſierte Lakaien. 5 deutſche Volk hat ſich aber ſelbſt zum Lakaien der Welt gemacht Die Kellner und Diener führten früher jahrlang einen Kamg um die Berechtigung auch einen Bart zu tragen wie andere deut 50 Männer und ihr äfft alles dem Auslande nach mit der billigen Au 0 rede, es ſei ſehr bequem. Männlein und Weiblein beſinnt 0s wieder auf Euch ſelbſt zurück, auf unſer einſt ſo ſchönes und ſtolge Vaterland, lernt wieder deutſch denken und handeln 9 tragt Euch gut deu ſchl Fth Gottesdienſt⸗Ordnung. Evangeliſche Gemeinde. Sonntag, den 3. Auguſt 1924. Gedächtnisgottesdienſt für die im Weltkrieg Gefallenen. In allen Gottesdienſten Kollekte für bebürftige Kriegshinterbliebenen. Trinitatiskirche..80 Pred., Pfr. Renz; 10 Pred., Pfr. Renz. Konkordienkirche. 10 Pred., Kirchenrat v. Schoepffer; 6 Pred., Vik. Zahn. Göhensrche..30 Preb., Pfr. D. Klein(Luei Landmann Geſang). Johauniskirche. 10 Pred., Pfr. Mayer. Friebenskirche..90 Preb., Vik. Zahu: 10.30 Kindergottesd., Vik. Jahn. Lalbentlege. 10 Pred., Pfr. Huß(Kirchenchor): 11 Kindergottesd., Pfr. Huß;: 11 Chriſtenl, f. Knaben, Vik. Eckerlin;.15 Chriſtenl. f. Mädchen, Vik. Eckerlin. 5 Melanchthonkirche. 10 Pred., Pfr. Rothenhöfer. Neues Städt. Kraukenhaus. 10 Pred., Vik. Eckerlin. ek Diakoniſſenhans. 10.30 Pred., Pfr. Scheel. Jeudenheim..30 Gedächtnisgottesd.(Kirchenchor), Pfr. Mutſchler; 5 N des Kirchenausſchuſſes; 1 Chriſtenl. f. Mädchen, Pfr. utſchler. eckaran. Vorm..30 Preb., ⸗Jundt; 10,45 Kindergottesd., Süd⸗Pfarr. Jundt; 1 Chriſtenl., Pflichtige der Süd⸗Pfarrei, Jundt. Wochengottesdienſt. Konkorbienkirche. Donnerstag, 7. Auguſt abds. 8 Bibeſtunde. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. Evaugl. Verein für iunere Miſſion(Stadtmiſſion). Stamitzſtr. 15. K 2 10, Schwetzingerſtr. 90, Fiſcherſtr. 31, 3 Verſammlung. Donnerstag 8 90 Bibeſtunde; Meerwieſenſtr. 2, Sonntag un Dienstag.30; Neuhoferſtr. 25(Rheinau), Feudenheim(Kinder⸗ ſchule),. Mittwoch 8,30: Sandhoferſtr. 22(Luzenberg) Sonntag und Mittwoch.30; Neckarſpitze(Kinderſchule) Freitag.30; Waldhof b 05 al Veteln; dder Me— Stamleſt 45 K g. 10, Schwegzt N218 l leget bie an d 11 Kindergottesd.;.90 C loßki A Amk m riſtl. Verein ſunger uuer. amitzſtr. 15,„10, etzinger⸗ e eltkrieges, hierauf Amt; ndergottesd.; 2. orporis] Schloßkirche. Sonntag, den 3. Auguſt, vorm..30 deutſches Am ſtraße 90, Dienstag.30 Männer⸗Bibelbeſprechung, Samstag 8 Chriſti⸗Bruderſchaft m. Segen. 9 a 1— Bibelſtunde der Jugendabteilung; Meerwieſenſtr. 2, Freitag.30 Gandhoferſtr. 2, Montag.90 Männer, u. Freitag 8 Jünglings⸗ Neuhoferſtr. 25 u. Fiſcherſtr. 81, Samstag 8 Bibelbe⸗ prechung. Chriſtl. Verein junger Mädchen. Stamitzſtr. 15, K 2, 10, Schwetzinger⸗ ſtraße 90; Sonntag nachm. 5 Uhr. Sonntagsſchule vorm. 11 Uhr. Berein für Jugendyflege e. B.„Haus Salem“ K 4, 10. Sonntag 4 Jugendverein; abds. 8 Vortrag.— Dienstag abds. 8 Gebetſtunde. — Mittwoch abds. 8 Männerverein.— Donnerstag nachm. 4 Frauenſtunde. Chriſtl. Verein junger Männer F 4, 8/9.(Früher U 8, 28). Mon⸗ tag abds.15 Bibelſtunde u. Mitgliederverſammlung.— Donners⸗ 925 0 Zuſammenkunft im Schifferkinderh. Neckarvorland⸗ ſtraße 21/22. Süddentſche Bereinigung, Lindenhofſtr. 34. 4 Ju⸗ gendbund f. E. E.— Montag Frauenſtunde(Schw. Irteda).— Dienstag Jugendbund f. E. C.(unge Männer).— Mittwoch nachm. 3,30 Mädchenbund; abds, 8 Gemeinſchaftsſtunde(Röm. 15.) — Donnertag f. E. C.(unge Mädchen). Methodiſten⸗Hemeinde. F 4, 8. Sonntag..90 Antrittspred., Preb. K. Schmidt: 11 Sonntagsſchule: abds. 8 Preb., Derſelbe.— Mitt⸗ woch abd. 8 Bibel⸗ u. Gebetſtunde. Augartenſtr. 26. Sonntag. 11 Sonntagsſchule: 8 Predb., Prediger K. Schmidt.— Dienstag abds. 8 Bibel⸗ u. Gebetſtunde. Hatholiſche Gemeinde. Sonntag, den 3. Auguſt 1924. Gewinnung des Purtiunkula⸗Ablaſſes von Samstag mittag 12 Uhr bis Sonntag abend. Jeſnitenkirche. Patroziniumsfeſt(hl. Ignatius von Lovola) und Kriegsgedenkfeier: 5 Frühm.; 6 hl. Meſſe, von 6 an Beicht; 7 hl. Meſſe;.45 Singm. m. Pred.,.30 Pred., levit. Hochamt m. Segen 11 hl. Meſſe m. Pred.;.80 Coxp. Chriſti⸗Bruderſchaft m. Segen. St. Sebaſtianskirche.— Untere 1* 6 Frühm. u. Beicht: 7 hl. 30 Pred. u. Gedächtnis der Toten FeiliaGelſ Alrche. 6 Beicht u. bl. Meſe. 7 Frahm Komen ze Männerapoſtolates: 8 Singm. m. Pred..Generalkomm. d. mt gendvereine u. d. Schülerkomm. Knaben;.30 Pred. u. Hached,; (Gedächtnis der im Kriege Gefallenen): 11 hl. Meſſe m. Pre .30 Corp. Chriſti⸗Bruderſchaft m. Segen. ct; Liebfranenklrche.(Kommunionſonntag der Männer). 6 Bei 15 .30 Frühm.; 8 Singm. m. Pred.;.90 Pred. u. Amt: 11 Singn .30 ſakrament. Bruderſchaft. 10% Katholiſches Bürgerhoſpital..30 Singmeſſe. 1. derz Jeſukirche Neckarſtadt⸗Weſt. Frühm. u. Beicht; 7 bl. Meſſe. Bundeskomm, der Männer: 8 Singm. m. Pred. u. Menatsterſch. der Schulkinder;.30 Pred. u. Amt;.90 Corp. 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Sie ahnt nicht, daß ihr die Reise verhanenteaa werden soll, sondern ist s0 vergnügt, daß sie auf der Gondelfahrt auf dem Cs grande das Lied singt, das in Deutschland immer angestimmt wird, wenn man 110 kidelsten ist:„leh Weiß nicht, was soll es bedeuten, daß leh 80 traurig bin“, u 1 dazwischen eln anderes, das sie auf der Durchreise in Innsbruck gehört hat',Schatzeſe ach, mir ist so wohl, seit jen hab' das Kukirol usw.“— Selbstverständlich hat 10 0 sich für inre Reise mit einem gewaltigen Vortate davom versehen, denn es 5663 nach einer langen Bahnfahrt, wenn die Füße brennen und schwi angenehmeres, und gegen die Qualen, die zu enges Schuhwerk verursacht. ni 10 besseres, als Sanitätsrat Dr. med. Campe's Kukirol-Fußbad, besonders wenn man et in vorhandene Hühneraugen durch das vorzügliche Hühneraugen-Pflaster dealtieghge, 1 wenigen Tagen spurlos entfernt hat.— Kukirol-Fußbad zur Kräftigun de zur Verhütung des Wundlaufens und Schwitzens(wodurch auch die Fußdekleſung geschont wird), und Kukirol-Hühneraugen-Pflaster zut Beseitigung von II augen und Hornhaut sollte jeder Tourist und Sommerfrischler bei seinem Apoth oder Drogisten mitnehmen, ehe er sich auf die Reise begibt. Achten Sie aber b 0l Einkauf recht genau auf die Schutzmarke: Hahnenkopf mit Fuß, damit Sie au tzen, nient e- elm 15 wirklich die guten, echten Kukirol-Präpatate erhalten und nicht irgend eine Nach ahmung. Weisen Sie scheinbar billigere, angeblich„ebensogute“ Bräparate zurüeck denn Sie können verlangen, daß Ihre Wünsche beachtet werden. Wichtig! Verlangen Sie die aufklärende und überaus lehrreich e Sroschfe! „Die richtige Fußpflege“, die wir jedem Interessenten kostenlos und po ade zusenden. 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