0. — 2 s ee ¹ dezugspreiſe: zu m S0l 80 7 pfeunig. 2 a woöchentuch die monatlichen OSezieher verpflichten eot. Hensernng der wirtſchaftlichen verb öltniſfe 0 — 9 ten anzurrtenuen. poſt⸗ Maanbel Nummer 178% Rarierubz. Sauptgeſchaftsſtelle donne m Ee..— Seſchäfts⸗nebenſtelle Nettarnabt, walz⸗ beneggtaernler. Hr. Dea. es. Ners. 768t, ets. Kelegr.- Rbe. lameiaer manndeim. erfchelnt wöchentlich zwölfmal. Neue Mannheimer Jeitung Badiſche Reueſte Nachrichten Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 358 Nnzeigenpreiſe aach Caeif. dei vorduszahzang pre eine ſpaitige Rolonelzeiles ſür Rüg Anzeigen 0. 10 Soldmare Reklamen 2, Soldmark. Für Rinzeigen au beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaden wird ktelne berantwortung üder⸗ nommen. Hödere Oewalt Streiks,. Sctriebsſtörungen uſw. derechtig u kei Erſatzanſprüchen tüe ausgefallene oder deſchränkte Rusgaben oder für verſpätete ſiufnahme von an⸗ zeigen. fiuftr. 9 gernſpr. obne Gewähr. Serichts ſt. Maundeim. 8 eilagen: Sport u. Spiel im Mannbeimer Seneral-Amelger · Aus Jent u. Ceben mit Nlaunheuner Stauen- u. Alluſik-Ceitung Welle u. Schall · Aus Seld und Garten Wandern u. Neiſen ͥ ³˙¹ w——— Der zweite Akt der Konferenz von der interalliſerten zur internationalen Konferenz (Von unſerem nach Condon entſandten Sonderberlchterſtatter) 10 London, 4. Aug. Die Herſtellung des franzöſiſch⸗eng⸗ chen Einvernehmens wird überall mit Genugtuung be⸗ grüßt. Man iſt aber in denjenigen Kreiſen, die ſich mit den Ver⸗ mmdlungen eingehend befaßt haben, davon überzeugt, daß es noch anchen harten Strauß gegen die verſchiedenſten franzöſiſchen An⸗ chauungen auszufechten geben wird. Wie grundſätzlich verſchieden e franzöſiſchen Anſchauungen von den engliſchen ſind, geht ſchon hervor, mit welcher Schärfe durch die franzöſiſchen Experten 85 den Finanzminiſter Clementel gegen die ſogenannte deutſche oswilligkeit zu Felde gezogen wird. Sie begründen ihre Vorbe⸗ 5 damit, daß man den Deutſchen nicht ſcharf genug auf die ſehen könne. Der engliſche Standpunkt geht aber dahin, daß an glaubt, in den letzten zwei Jahren wäre auf franzöſiſcher Seite 85 geſündigt worden, weshalb auch die Schwierigkeiten in der Re⸗ rationslöſungen entſtanden ſeien. Es fielen am Schluß noch einige arfe Worte von franzöſiſcher Seite. 1 Heute darauf zurückzukommen, iſt nicht mehr von Bedeutung, das Einvernehmen auf dem Papier perfekt geworden iſt. b eine intereſſante Richtigſtellung iſt gemacht worden. Die fran⸗ f ſchen Experten brachten eine Aeußerung Macdonalds in die Oef⸗ entlichteit, dahingehend, daß nicht einmal der Teufel die 85 ierten jetzt von einander trennen könne. Macdonald ſagte er folgendes:„Der Teufel könne jetzt nicht mehr den Erfolg der 8 erten verhindern.“ Dieſe Aeußerung machte er kurz vor eendigung der letzten Sitzung. Sie iſt weſentlich verſchieden von r Verſion, die in den franzöſiſchen Blättern gemacht wurde. 5 In der heute ſtalkfindenden Anterhausdebatte eine Erklärung Macdonalds über das Konferenz⸗ e bringen wird, wird offenbar werden, welche Bedeutung die N Regierung den bisher erreichten Konferenzreſultaten bei⸗ In liberalen Kreiſen erklärt man, daß die interalliierte Konfe⸗ Wars wohl zu Ende ſei, aber die internationale Konferenz e beginnen werde. Von den Mitgliedern der Arbeiterpartei deig dieſer Standpunkt mit ganz beſonderer Schärfe vertreten, das Leitartikel im„Dally Herald“, der mit der Ankunft der ſchw chen den zweiten Teil der Konferenz ankündigt. Ohne Um⸗ eife ſtellt man das vorausſichtliche ſeſ. Programm der internationalen Konferenz Es lautet: Auseinander ſetzung zwiſchen den Alliierten and Deutſchland über das Ergebnis der interalliierten Konferenz zur degumdmachung der deutſchen Gegenvorſchläge und An⸗ ſranzöſſe die militäriſche Räumung der Ruhr, die Beibehaltung von üteh chen und belgiſchen Eiſenbahnern im beſetzten Gebiet, die derm 0 der deutſchen Beamten ohne Ausnahme und Rückgabe von ren Wie wird ſich Frankreich zu dieſen Vorſchlägen, drgane echtmäßigkeit in ſämtlichen maßgebenden engliſchen ſuriftſ nanerkannt wird, einſtellen? Was wird Herriot auf die e einwandfreien Vorbehalte der deutſchen Delegation zu ent⸗ ausſpri wiſſen? Im„Dally Telegraph“, der offtziöſe Auffaſſungen entf* findet ſich folgende Beantwortung: Herriot wird ſich gut 75 ießen müſſen, zuzugeben, daß er ein Unrecht im n hat. Hingegen bezweifelt man, daß Herriot den 0 Telegraph“ gewünſchten Entſchluß faſſen wird. In der iſenb üfrage droht ein harter Streit und damit verknüpft iſt die ahnfrage. Gegenüber der Rückkehr der deutſchen Beamten daß— nichts einzuwenden haben. Es iſt aber auch möglich der Regel eine entgegenkommendere Haltung Deutſchlands betreffend n 55 des Dawesplans die militäriſche Räumungs⸗ dieſ eichter gelöſt werden kann. dielfach ee wurde geſtern abend in den beteiligten Kreiſen bſichten 3 prochen. Sie ſcheint aber nicht ganz den franzöſiſchen ſeinem Blatt entſpeechen. Der Vertreter des„Petit Pariſien“ meldet gegeben 5 daß Macdonald der deutſchen Regierung einen Wink vbsuſehen—5 von der Zuſammenſetzung einer großen Delegation dicht iſt vo ſich auf das Aeußerſte einzuſchränken. Dieſe Nach⸗ den, daß om hieſigen Außenamt mit dem Bemerken dementiert wor⸗ nationalen Höftichlee Regierung eine derartige Verletzung der inter⸗ gegenübe 8 eit umſo weniger wagen wird als ſie als Gaſt⸗ der deutſchen R en hier anweſenden Delegationen auftritt. Es ſtand gation ſelbſt ſegterung frei, über den Umfang der deutſchen Dele⸗ ionsmitglieder irentſcheiden. Was die Unterbringung der Delega⸗ beſondere 5 in techniſcher Hinſicht anbetrifft, ſo 98 hierfür eine des Außenamtes. Trotzdem ſind Schwierigkeiten Stelle Or a handen, da alle Londoner Hotels überfüllt ſind. Pariſer preſſedußerungen wuch welten Phaſe der Londoner Konferenz, die morgen vor⸗ der Sonderben Eintreffen der deutſchen Abordnung beginnt, ſchreibt tigten mögen vugterſtatter des„Matin“, die deutſchen Bevollmäch⸗ nicht angebra erlauben, ihnen zu ſagen, daß dieſes Mal Beſchwerden artigen m bn ſeien. Niemals habe ein beſiegtes Land unter der⸗ zdeilhaften 858 en erhoffen dürfen, nach fünf Jahren einen ſo vor⸗ durch ein tare zu erzielen. linter der Aegide Amerikas werde Körz rſchaflen des, Fyſtem von Ausſchüſſen und ſchiedsgerichtli den lands geſichert das ſinanzielle und wirtſchaftliche Gleichgewicht Deutſch⸗ Gewinnüberſe und ihm Bürgſchaft dafür gegeben, daß es über ſeinen ** chuß hinaus nichts zu bezahlen haben wird. erſten Mal ſecep Sonderberichterſtatter des Oeupre meint, zum legenhej eit ſehr langer Zeit bötten Deutſche und Franzoſen Ge⸗ jenheit, Mittler, 9935 Angeſicht zu Angeſicht miteinander zu ſprechen, ohne Gelegenheif 0 prachrohr, ohne Makler. Sie müßten aus dieſer zewinn ziehen. Die Deutſchen und Franzoſen hätten einander Manches zu ſagen, wenn es ſich für den Augenblick auch nur um die Räumung des Ruhrgebiets handle, die nicht unter allen Um⸗ ſtänden unangenehm ſein müſſe. Der Sonderberichterſtatter des„Jour nal“ Die Beſchlüſſe des erſten Ausſchuſſes über die und en erfor⸗ derten nicht die Zuſtimmung Deutſchlands. Die Auseinanderſetzung mit den deutſchen Vertretern betreffe vielmehr zunächſt die Beſchlüſſe des Ausſchuſſes für die Wiederherſtelluna der wirtſchaftlichen Einheit Deutſchlands und den Ausſchuß für die Konvertierung und die Sachlieferungen. Das Verfahren beſtehe darin. daß man die deutſchen Abgeſandten dieſen beiden Ausſchüſſen analiedere, die die endaültigen Beſchlüſſe bearbeiteten. Die deutſchen Vertreter werden in den oberſten Rat eintreten. der damit zu einem Rat der Zehn werde. Die militäriſche Räumung des Ruhraebiets ſei eine Frage, deren Erörterung ſich unbedingt ohne Zuziehung der Deutſchen abwickeln müſſe und in der die Alliierten eine Einheits⸗ front gegen Deutſchland beweiſen müßten. Das ſei umſo notwen⸗ diger, als die Theſe der militäriſchen Räumung in kürzeſter Friſt vielleicht in London oder anderwärts Unterſtützung finden dürfte. Der Verichterſtatter wirft dieffrage auf:„Was hat Huahes demgegenüber in Berlin erklärt?“ In einer geſtern eingetroffenen Waſhingtoner Meldung wird unzweideutia der Stand⸗ punkt vertreten, daß das Ruhraebiet ſofort militäriſch geräumt. und daß dieſe Räumung von der Wiederherſtellung der Wirtſchaftseinheit untvennbar ſei. Die Abreiſe nach London Berlin, 4. Aug. Heude vormittag kſt vom Bahnhof Friedrichſtraße um.07 Uhr die deutſche Delegation im Sonderzuge nach London abgereiſt. Als Vertreter des Reichspräſidenten überbrachte Staats⸗ ſekretär Meißner die Grüße und Wünſche des Reichspräſidenten. Zur Verabſchiedung waren ferner die Reichsminiſter Jarres, Dr. Brauns und Höfle erſchienen. Die Abreiſe vollzog ſich faſt unbemerkt vom Publikum. Nur wenige Vertreter der deutſchen und ausländiſchen Preſſe waren zugegen. Hughes Beſuch in Berlin Der amerikantſche Staatsſekretär Hughes und ſeine Gemah⸗ lin ſind geſtern früh mit dem fahrplanmäßigen Kölner D⸗Zug in Berlin eingetroffen. Zu ihrem Empfang auf dem Vahnhof waren ein Vertreter des Auswärtigen Amtes und der amerikaniſchen Bot⸗ ſchaft erſchienen. Die amerikaniſchen Gäſte begaben ſich unmittel⸗ bar nach ihrer Ankunft nach der amerikaniſchen Botſchaft. Mittags ſtattete Staatsſekretär Hughes in Begleitung des amerikaniſchen Botſchafters Hughton dem Reichspräſidenten einen Be⸗ ſuch ab. Anſchließend fand zu Ehren des Staatsſekretärs Hughes mit ſeiner Gemahlin beim Reichspräſidenten ein Frühſtück ſtatt, an dem auch der amerikaniſche Botſchafter, der Reichskanzler, meh⸗ rere Reichsminiſter und führende Perſönlichkeiten der deutſchen Wirtſchaft mit ihren Damen teilnahmen. Abends um 11 Uhr fand aus Anlaß des Beſuches des amerikaniſchen Staatsſekretärs Hughes in Berlin beim amerikaniſchen Botſchafter ein Abendeſſen ſtatt, zu dem u. a. geladen waren: der Reichspräſident, Reichskanzler Marx, Reichsminiſter Dr. Streſemann, Jarres, Luther, Oeſer, Brauns, ferner Freiherr v. Malzahn, Graf Kreßler und verſchiedene Vertreter der Finanz und Wirtſchaft mit ihren Damen. Empfang der Preſſevertreter EBerlin, 4. Aug.(Von unſerm Berliner Büro.) Staatsſekretär Hughes hat heute vormittag in der amerikaniſchen Botſchaft Ver⸗ treter der deutſchen Preſſe empfangen. Er hielt bei dieſer Gelegenheit eine kurze Anſprache, in der er etwa folgendes aus · führte: „Es iſt mir eine große Freude, Berlm zu beſuchen und ich weiß die vielen Freundlichkelten ſehr zu ſchätzen, die mir erwieſen worden ſind. Berlin iſt mir inſofern nicht mehr fremd, da ich es in früheren Jahren ſchon kennen gelernt habe. Ich bedauere, daß mein Aufent⸗ halt ſo kurz iſt, aber ich muß ſofort nach den Vereinigten Staaten zurückkehren. Ich fahre morgen mit dem„Präſidenten Harding“ von Bremen ab. Es iſt mir beſonders angenhm hier zu ſein zu einer Zeit, da ſich ausgezeichnete Ausſichten für die Grund⸗ lagen einer baldigen wirtſchaftlichen Geſundung er⸗ öffnen. Wir in Amerika ſind an allen Maßnahmen nach dieſer Rich⸗ tung ſehr intereſſiert und glauben ſelbſt, daß der Dawesplan den Be⸗ ginn einer neuen Aera des Friedens und Gedeihens in Suropa be; zeichnet. Es iſt unſere ernſte Hoffnung, daß dieſer Plan un⸗ verzüglich verwirklicht werde.“ Auf ſeine geſtrigen Geſpräche mit den deutſchen Staats⸗ männern zurückkommend, erklärte Hughes, daß die deutſchen Ver⸗ treter ſich vollkommen der großen Wichtigkeit der Erfüllung des Dawesplans, der ſeiner Meinung nach die Tür für den Wieder⸗ aufbau Europas öffne, bewußt ſeien. Der Staatsſekretär äußerte ſeine Freude über die Gelegenheit, mit Marx, Streſemann und Ebert geſprochen zu haben. Er ſproch weiter ſeine Genugtuung darüber aus, daß er jetzt in London und Paris Gelegenheit hatte, mit politiſchen Führern in Verbindung zu treten, mit denen er zuvor wohl beinahe täglich amtlich verkehrt hatte, die er aber noch nicht perſönlich kannte. Seine beſondere Genugtuung drückte Hughes über den Geiſt der deutſchen Regierung aus und äußerte, daß ſeiner Anſicht nach von dieſer Seite einer ehrlichen und ſchnellen Durchführung des Sachverſtändigenplans keine Schwierigkeiten in den Weg gelegt würden. Hughes hat. wie wir erfahren, hier wie auch in Paris und Lon⸗ don vorgeſchlagen, daß nebenſächliche Fragen auch als ſolche behan⸗ delt werden ſollten und daß alle Bemühungen auf die bal⸗ dige Durchführung des Sachverſtändigengutachtens verwendet wer⸗ den könnten. Heute mittag war Hughes Ehrengaſt bei dem Diner, das der amerikaniſche Geſandte ihm und den fremden Diplomaten gab. Heute nachmittag wird er Ehrengaſt ſein bei Frau Streſe⸗ manns Tee. Streſemann ſoll vor ſeiner Abreiſe geäußert haben, daß die Unterredung mit Hughes günſtigere Ausſichten für London eröͤffnet habe. . 8 8 Amerika und die deutſche Anleihe (Von unſerem nach London entſandten Sonderberichterſtatter) London, 4. Aug. Den„Times“ wird aus Newyork gemeldet: In maßgebenden Bankierkreiſen werde mitgeteilt, daß innerhalb eines Monats fämtliche Vorbereitungen zur Aufbringung der internationalen Anleihe getroffen werden könnten. Die Anleihe ſoll von allen maßgebenden Bankgruppen Newyorks, Chicagos, ſo⸗ wie von anderen leitenden Konzernen gezeichnet werden. Ueber die Bedingungen der Anleihe haben ſich die maßgebenden Bankiers noch nicht geäußert. 5 Neue Dumping⸗Befürchtungen? (Habeltelegrammdienſt der Aniked Preß) Waſhington, 4. Aug. Ein der amerikaniſchen Regierung naheſtehender Beobachter, der ſoeben von einer Studienreiſe nach Deutſchland hier eingetroffen iſt, gab eine Erklärung ab über die internationalen wirtſchaftlichen Folgen des Wiedergutmachungs⸗ abkommens, worin er die Behauptung aufſtellt, daß Deutſchland durch ſeine Reparationsverpflichtungen unbedingt gezwungen ſein würde, den Verbrauch im Innern des Landes einzu⸗ ſchränken. Durch dieſe Einſchränkung wird Deutſchland in die Lage verſetzt, große Quantitäten ſeiner Ausfuhrwaren, ähnlich wie im Jahre 1922, im Ausland durch eine wirtſchaftliche Dum⸗ pingpolitik anbringen zu können. Die von dem Beobachter erwähnte Anſicht finde in den verbreitetſten und maßgebendſten amerikaniſchen Kreiſen ſtarken Widerhall. 3 Die letzte Woche der Londoner Konferenz: Die vor uns liegende Woche, die nach engliſcher Anſtcht die letzte Woche der Londoner Konferenz ſein ſoll, wird den Ver⸗ handlungen mit Deutſchland gewidmet ſein. Nach der Einigung, die in den drei Ausſchüſſen der. Konferenz erzielt und am Samstag von der Vollſitzung beſtätigt worden iſt, hält man den erſten Teil der Londoner Konferenz für abgeſchloſſen. Man hat durch die gegenſeitige Verſtändigung eine Baſis erzielt, auf der man nunmehr mit Deutſchland verhandeln kann. Warum dieſe Verhand⸗ lungen auf ein paar Tage beſchränkt ſein ſollen, iſt ſchwer verſtänd⸗ lich. Man hat für die Ueberwindung der Gegenſätze zwiſchen den einzelnen Mächten der Verbündeten faſt drei Wochen gebraucht und man hat infolgedeſſen die Einladung an Deutſchland immer wieder verſchieben müſſen. Glaubt man, daß die Verſtändigung mit Deutſchland übers Knie zu brechen iſt, oder geht man etwa von der Auffaſſung aus, daß Deutſchland angeſichts der mühſam er⸗ zielten Konferenzbeſchlüſſe keine ernſten Einwendungen mehr er⸗ heben werde? Wenn man dieſes Glaubens iſt, ſo wird man durch das Auftreten der deutſchen Delegation ſich wohl eines Beſſeren be⸗ lehren laſſen müſſen. Soviel wir wiſſen, iſt die deutſche Delegation Trägerin einer ganzen Reihe von Gegenvorſchlägen, die in ihrer Zuſammenfaſſung faſt einen Gegenentwurf darſtellen, der die Geſamtheit der Londoner Verhandlungsfragen umfaßt Die deutſche Delegation bringt dieſe Vorſchläge ſelbſtverſtändlich nicht zum Schein mit, ſondern mit der Abſicht, ſie ernſthaft mit der Gegen⸗ ſeite zu diskutieren und ihre Auffaſſung zur Geltung zu bringen. Sie wird in Anſpruch nehmen können, daß man in London für dieſe Erörterungen ebenſogut die nötige Zeit zur Verfügung hat wie für — der Einheitsfront auf der Seite der verbündeten ächte. 8 In einigen deutſchen Blättern iſt es ſo dargeſtellt worden, als habe die deutſche Delegation gewiſſermaßen in der vorigen Woche vor der Londoner Konferenz antichambriert, ohne zugelaſſen zu werden. Dabei fehlte es nicht an höhniſchen Seitenhieben auf die deutſche Regierung. Alle dieſe Angriffe gehen am Ztiel vorbei. Die deutſche Regierung hat keineswegs auf dem Warteſtühlchen ge⸗ ſeſſen, ängſtlich beſorgt darum, möglichſt bald zugezogen zu werden. Die Londoner Konferenz hatte nach ihrem urſprünglichen Arbeits ⸗ plan zwei deutlich ee Teile. In dem erſten Abſchnitt ſollte eine Verſtändigung der verbündeten Mächte unter⸗ einander lucz werden, in dem zweiten eine Verſtändigung mit Deutſchland. Dieſe Einteilung war auch durchaus vernünftig, denn ſolange die Mächte der Gegenſeite ſelbſt nicht genau wußten, was ſie wollten, ſolange war eine Baſis für ausſichtsreiche Verhandlun⸗ gen mit Deutſchland garnicht vorhanden. Deutſchland wäre vor⸗ her auf der Londoner Konferenz lediglich ein Fremdkörper geweſen und es hätte allein durch ſeine vorzeitige Anweſenheit alle Empörung und Erbitterung über die wiederholten Fehlſchläge der Beratungen auf ſein unſchuldiges Haupt gezogen. Es hätte als Sündenbock herhalten müſſen und wäre ſtets der Quertreiberei ver⸗ dächtigt worden. Die Konferenz hätte überhaupt keine Ausſicht auf Einigung gehabt, wenn nicht zunächſt einmal die Entente⸗Mächte unter ſich geblieben wären. Die Schwierigkeiten ihrer gegenſeitigen Verſtändigung werfen nicht den geringſten Schatten auf Deutſchland, ſondern nur auf die auf der Gegenſeite. Daß die Einladung Deutſchlands mit in die Schwankungen der Konferenz hineingezogen wurde, wäre unvermeidlich, aber es wäre lächerlich, daraus der Regierung irgendeinen Vorwurf zu machen. Die amerikaniſchen Teilnehmer der Koferenz ſehen in den Verhandlungen mit Deutſchland ein unbedingtes Erforder⸗ nis. Sie ſind auch der Anſicht, daß die Verhandlungen ſich auf alle Fragen erſtrecken müſſen. In dieſer Auffaſſung begegnen ſie ſich durchaus mit der deutſchen Regierung. Man wird in Lon⸗ don große Genugtuung darüber empfinden, daß es endlich geglückt iſt, eine Verſtändigung 5 der ganzen Linie herbeizuführen. Man wird aber dabei nicht aus dem Auge verlieren dürfen, daß Deutſch⸗ land dieſe Vereinbarung nicht als eine vollendete Tatſache betrach⸗ tet. Die deutſche Delegation wird ihr Verhandlungsrecht in allen weſentlichen Fragen der Londoner Konferenz geltend machen. Sie hält die Löſung der Sanktionsfrage nicht für voll befriedigend. Sie wird den wirtſchaftlichen Räumungsplan anfechten, da nach Anſicht der deutſchen Sachverſtändigen die Räumung ſchon mehrere Wochen vor dem 15. Oktober durchgeführt ſein kann. Sie wird in der Frage der Sachlieferungen und der Barüberweiſungen keine Löſung dulden, die gegen die Schutzheſtimmungen verſtößt, die die Sacbverſtändigen ausdrücklich in ihrem Gutachten zugunſten der deutſchen Währung und der deutſchen Leiſtungsfähigkeit feſtgelegt haben. Sie wird volle Beſeitigung der Regie fordern und auf einer militäriſchen Räumung der vertragswidrig beſetzten Gebiete in abſehbarer Zeit beſtehen. Damit be⸗ ginnt der zweite Teil der Konferenz und ohne ſeinen günſtigen Abſchluß wird das Ergebnis des erſten Teiles nichts zu bedeuten haben. 2 2. Seite. Nr. 358 Manuheimer Geueral⸗Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe) Montag, den 4. Auguſt 1924 Ein angeblicher deutſch⸗griechiſcher Sprachenzwiſchenfall Der„Temps“ berichtet aus Athen über einen angeblichen deutſch⸗griechiſchen Zwiſchenfall, der durch einen Sprachenkonflikt entſtanden ſein ſoll. Der neuernannte deutſche Gefandte in Athen» Schön, ein Sohn des früheren deulſchen Botſchafters in Paris, habe am Samstag vor Ueber⸗ reichung ſeines Beglaubigungsſchreibens dem griechiſchen Außen⸗ miniſter gemäß dem Protokoll einen franzöſiſchen und einen deutſchen Text der Anſprache überſandt! Der Außenminiſter habe gefragt, warüm er ihm einen deutſchen Text übergebe, da doch die Ausſprache franzöſiſch gehalten werde. v. Schön habe geantwortet, daß ſeit dem Kriege franzöſiſch nicht mehr die Diplomatenſprache ſei und daß er daher die Anſprache deutſch halten werde. Uebrigens häten immer ſeit dem Kriege die deutſchen Geſandten, wenn ſie ihde Beglaubigungsſchreiben vorlegben, deutſche Anſprachen ge⸗ halten, ſogar in Paris. Die griechiſche Regierung habe geantwortet, daß jedes Land das Recht habe, das Protokoll ſo abzufaſſen, wie es ihm beliebe und daß das griechiſche Protokoll die franzöſiſche Sprache beſtimme. Der deutſche Geſandte habe ſich dem zu unter⸗ werfen. Herr v. Schön habe daraufhin die Zeremonie ab⸗ ſagen und mitteilen laſſen, daß er in Urlaub gehe. Er wiſſe nicht, wann er zurückkommen werde. Eine Beſtäligung der Meldung des„ Bemerkt ſei, daß bei ähnlichen Gelegenhei Vertreter großer Staaten immer Temps“ ſteht noch aus. den die bevollmächtigten ihre Landesſprache gebrauchen. 2 2 Ddas fremde Eigentum in Amerika (Aabelkelegrammdienſt der Anited Preßz) Waſhington, 4. Aug. Wie die United Preß erfährt, wird die öſterreichiſch⸗ ungariſche⸗ amerikaniſche gemiſchte Kommiſſion, die über de aus dem Krieg ſich ergebenden Anſprüche der Verelnig⸗ ten Staaten zu entſchchiden hat, demnächſt ihre Arbeiten auf⸗ Die Staatsämter für auswärtige Angelegenheiten in Wien und Budapeſt haben ſich entſchloſſen, keine Sondermiſſionen nach Waſhington zu entſenden, ſondern haben ihre Waſhingtoner Ge⸗ ſandten als Sonderagenten ernannt, um über die amerikaniſchen An⸗ ſprüche zu verhandeln. Die öſterreichiſche und ungariſche Regierung haben ſich übrigens einverſtanden erklärt, den Schiedsſpruch des vom Präſidenten Coolidge ernannten Richters Parker anzuerken⸗ nen. Parker bekleidet gleichzeitig die Stellung des Schiedsrichters in der deutſch⸗amerikaniſchen gemiſchten Kommif⸗ ſion Es wird hervorgehoben, daß die Arbeiten der neuen gemiſch⸗ ten Kommiſſion durch die vorhergehenden Urteile die von der deutſch⸗ amerikaniſchen Kommiſſion gefällt wurden, weſentlich erleichtert wer⸗ den. In amtlichen Kreiſen wird die Jahl der gegen Oeſterreich und Ungarn erhobenen Anſprüche auf—400 geſchätzt. Das beim Ein⸗ tritt Amerikas in den Weltkrieg ſequeſtrierte Eigentum, das als Pfand ſür die Befriedigung der amerikaniſchen Anſprüche zurück⸗ behalten wird, wird auf 10 Millionen Dollars bewertet, wöhrend das ſequeſtrierte Eigentum Ungarns auf eine weſentlich geringere Summe geſchätzt wird. Englands Mitſchuld am Ausbruch des Weltkrieges In der„Daily News“ erzählt Poincare zur 10. Wieder⸗ kehr des Tages des Kriegsausbruchs noch einmal die Geſchichte der Julitage 1914. Eine Feſtſtellung verdient inſofern Intereſſe, als darin Poincare die Mitſchuld Englands am Ausbruch des Krieges feſtſtellt. Poincare erzählt: Der franzöſiſche Botſchafter in Verlin ſei überzeugt geweſen, daß das einzige Mittel, um den Sieg der deulſchen Kriegspartei zu verhindern, darin beſtand, die politiſche Solidarität zwiſchen England und Frankreich be⸗ kannt zu geben. Poincare will ſich dabei an den engliſchen Botſchafter mit der Einlodung zu einer Veſprechung gewandt haben. Er habe ihm geſagt, er ſei davon überzeugt, daß der Ausbruch des Krieges verhindert werden könne, wenn England erkläre, daß es im Jalle eines deutſchen Angriffs an die Seite Frankreichs kreben werde. Deutſchland würde dann ſicherlich ſeine Haltung ändern. Der Krieg könne vermieden werden. Der engliſche Botſchafter hade Bedenken mit Rückſicht auf die engliſche Meinung geäußert, die gegeg ne vorherige Bindung Englands ſei. Er habe ſich von dieſem Standpunkt auch nicht abbringen laſſen. Die engliſch⸗mexikaniſche Spannung (Kabelfelegrammdienſt der Anited Preßz) Mexico City, 4. Aug. Unbekannte Täter erſchoſſen die Engländerin Roſalie Evans, während ſie im Automobil ihre Farm inſpizierte, in der Nähe des Farmhauſes. Der Inſpek⸗ tor, ein Deutſcher namens Strauß, wurde ſchwer verletzt. Wie erinnerlich, brach England vor kurzem die diplomatiſchen Beziehungen mit Mexiko ab. Der eigentliche Anlaß dazu war die Berfolgung der Frau Evans durch die Mexikaner. Die ſcharfe Note, die der engliſche Geſchäftsträger Cummins in dieſer Ange⸗ legenheit der mexikaniſchen Regierung überſandte, war der direkte Anfaß zum engliſch⸗mexikaniſchen Konflikt. Frau Cvans, die auf Inſaſſen des Au Der nationale volksgedenktag Der 3. Auauſt in Heidelbera Der Erinnerunastag an den Beainn des Weltkrieges und an die Krieasopfer wurde in Heidelbera durch eine ſlimmungsvolle, würdige Gedächtnisfeier an den Kriegeraräbern des Zentralfriedhofes in Neuenheim begangen. Eine tauſendköpfige Menſchenmenge umſäumte den Platz. in deſſen Mitte ein ſchlichtes, weißes Holzkreuz ſtelt und en die Gräber der gefallenen Söhne Heidelberas umgeben. Eine große Anzahl Vertreter der ſtaatlichen, ſtädtiſchen und kirchlichen Be⸗ hörden. waren erſchienen. Die Gedächtnisrede hielt Geheimer Kir⸗ ckenrat Prof. von Schuberth. Er wies darauf hin. daß an der Einganaspforte des heutigen Erinnerungstages der Rieſenſchatten des gefallenen Heeres ſtebe. Jeder Deutſche faſt betrauert ſeinen eigenen Toten, heute ober ſollen wir wie eine große Familie aller Toten des Weltkrieges gedenken. Das deutſche Volk hält heute Zwie⸗ ſyrache mit ſeinem toten Volke. Wir können den Gefallenen nicht genua danken, danken ihnen aber am beſten. wenn wir ihr Eedächt⸗ nis rein und ihr Vermächtnis feſt bhalten. Das Wort vom„umſonſt gefallen“ darf nicht beſtehen, denn die Toten haben die Heimat vom Feinde frei gehalten. Unſere Weltſtellung iſt uns genommen, ader das Reich iſt uns geblieben und der Zuſammenſchlug. ohne den wir nichts wären und mit dem wir alles ſein können. Dies zu erhalten iſt unfer aller Pflicht, darin liegt unſer ſchönſter Dank gegen die Toten. Oberbürgermeiſter Walz leate im Namen der Stadt einen Kranz am Ehrendenkmal nieder und wiederholte das Gelöbnis der unverbrüchlichen Treue und Dankbarkeit allen Kriegsopfern gegenüber. Auch der Verein ehemaliger 169er ließ elnen Kranz niederlegen. Die Feier. die eingerahmt war durch Chor⸗ geſänge des Heidelberger Sängerverbandes unter Muſikdirektor Weidt, wurde beſchloſſen durch den gemeinſamen Geſana des Nie⸗ derländiſchen Dankgebetes. In Baden-Baden Der am heutigen Sonntag von der Stadtgemeinde ſür die im Weltkriege Gefallenen veranſtaltete Totengedenktag nahm einen ernſten und würdigen Verlauf. Vormittags fanden in allen Kirchen Trauergottesdienſte ſtatt und auf vielen Gebäuden wehten Flaggen halbmaſt. Von 12 bis 1 Uhr vereinigten ſich die Glocken aller Kirchen zu einem Trauergeläute und von 12 Uhr ab herrſchte in der Stadt während fünf Minuten vollſtändige Verke hrs⸗ und Arbeitsruhe. Eine erhebende Feier fand auf dem Ehrenfriedhof um halb 12 Uhr ſtatt, die eine außerordenllich große Teilnehmerſchaft aus allen Kreiſen und Ständen der Be⸗ völberung ſah. Herr Stadtpfarrer D. Heſſelbacher hielt eine ergreifende Gedächtnisrede für die Gefallenen, die ihr Leben für das Vaterland hingegeben; ihr vaterländiſcher Geiſt von 1914 ſolle auc unſer Geiſt und ihre Einigkeit ſolle uns Vorbild ſein, dann werde die heutige Feier eine Segensſtunde für das Vaterland ſein. Nach der Gedächtnisrede legte Stadtrat J. Pfeiffer am Ehrendenkmal namens der Stadigemeinde einen Kranz nieder als Zeichen der Liebe und Dankbarkeit für die gefallenen Heldenſöhne Umrahmt wurde die ſtimmungsvolle Feier von Muſikvorträgen und von Liedern, die der Sängerbund Hohenbaden zu Gehör brachte und die weihevolle Stimmung erhöhten. 5 In Karlsruhe Die badiſche Regierung veranſtaltete geſtern vormittag um 11.30 Uhr in der Feſthalle eine allgemeine Gedächtnis⸗ feier, die einen impo anten und würdigen Verlauf nahm. Um⸗ florte Fahnen in den Reichs⸗ und Landesfarben ſchmückten die Wände und das Podium trug dem Sinn der Feier gemäß Trauerſchmuck. Ein Katafalk, bedecht mit einem Bahrtuch in den alben Reichsfarben, ſymboliſierte gleichſam den Tod des für ſein Paterland gefallenen Soldaten. Unter den Anweſenden ſah man die Mitglleder des Staats⸗ miniſteriums, den Oberbürgermeiſter von Karlsruhe, ſowie zahlreiche Vertreter der Reichs⸗ und Landesbehörden. Die gewaltige Totenklage aus der„Götberdämmerung“, geſpielt von der Schupokapelle, bildete das Präludium der Feier. Der Höhe⸗ punkt der Totenfeſer war die Rede Walter Bloems, ein Appell an alle deutſchen Vollsgenoſſen, in dieſer eindringlichen Stunde alles Trennende zu vergeſſen und nur dem einzigen Gedanken zu leben, für den die Gefallenen geblutet, dem deutſchen Vaterlande. Punkt 12 Uhr machte der Rebner eine Pauſe. Die Verſammlung erhob ſich ſchweigend, um 2 Minuten der Kriegstoten zu gedenken. Ein erſchüt⸗ ternder Augenblick. Die Anſprache klang aus in den Ruf des Alt⸗ nmiederländiſchen Dankgebets:„Herr, mach uns freil“ Der Eindruck der Rede war tief ergreifend. Im Anklang an den Schlußruf brach die Rieſenmenge in den Allriederländ'ſchen Dank⸗ geſang aus. Und zum Zeichen, daß der Geiſt und der Glaube der Toten an das Vaterland noch lebt und webt, brauſte zum Schluß das Lied der Deutſchen durch den Saal. Breslan, 4. Aug. Wie Breslauer Blätter melden, wurde in der Nähe von Ohlau ein mit vier Perſonen beſetztes Auto, nach⸗ dem es durch quer über den Weg gelegte Baumſtämme aufgehal⸗ ten war, von zwei maskierten Männern mit Schußwaffen über⸗ fallen und dabei der Gaſtwirt Ternkab aus Niederherms⸗ dorf durch einen Bruſtſchuß getötet und der Getreidekaufmann Dreßler aus Neiße ſo ſchwer verletzt, daß er in der Nacht ver⸗ ſtorben iſt. Die Verbrecher entflohen, als die Schüſſe von den tos erwidert wurden. D bede Hhöllein in Oeigien verhaſtet Havas berichtet aus Brüſſel: Der deutſche kommuniſtiſche Reichstagsabgeordnete Höllein, der nach Anordnung der 19 7 zöſiſchen Polizei an die deutſche Grenze zurückgebracht werde ſollte, ſobald er auf franzöſiſchem Boden angekommen iſt, erſchien am Samstag abend in einer kommuniſtiſchen Verſammlung* Verviers, wo er das Wort ergreifen ſollte. Bei ſeiner Ankunft wurde er feſtgenommen und in Haft gehalten. Nach einer Brüſſeler Meldung des Echo hat die Gendarmerie Höllein nach et⸗ ner Durchſuchung des Verſammlungslokals unter der Bühne ver⸗ ſteckt aufgefunden. Er habe Widerſtand geleiſtet und die Gen⸗; darmen hätten Gewalt anwenden müſſen, um ihn feſtzunehmen. Letzte Meloͤungen Eiſenbahnunglück J Berlin, 4. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Ein Eiſenbahn⸗ unglück hat ſich geſtern abend bei der Station Mellrichſt adt, 18 Kilometer von Meiningen entfernt, zugetragen. Dort iſt na Ueberfahren des Halteſignals ein Perſonenſonderzug auf die für ihn beſtimmte Vorſpannmaſchine aufgefahren. Beide Maſchinen wurden aus den Gleiſen geworfen und beſchädigt. Von den zahlreichen Fahrgäſten des Sonderzugs ſind 16 mehr oder minder ſchwer ver⸗ letzt worden. Aufklärung des Mordes an Gareis? Vor vier Jahren wurde der Aba. Gareis von der unabhänat⸗ gen ſozialdemokratiſchen Partei vor ſeiner Münchener Wohnung durch Revolverſchüſſe getötet. Der Mörder blieb damals unent, deckt. Nunmehr ſcheint in die Angelegenheit lt.„Münchener Atg. Licht zu kommen. Das Ergebnis der bisherigen vonzeilichen Nach⸗ forſchungen iſt bereits der Staatsanwaltſchaft übergeben worden, Der Unterſuchungsrichter iſt nach dem genannten Blatt damit be⸗ ſchäftiat, ſeit einer Woche bereits zahlreiche Zeugen in die An“ gelegenheit zu vernehmen. Morgan in England Der amerikaniſche Vankier Piervont Moraan iſt am Samstag mit dem Dampfer„Minnewaska“ mit ſeiner Gattin in Cherbourg angekommen. Er iſt am Abend nach London weitergereiſt. Ein weiterer amerikaniſcher Bankier auf der Europareiſe Nach einer Newnorker Melduna befindet ſich auch der amerlen⸗ niſche Bankier Dillon auf einer Europareiſe, um— wie es bel 9 5 Deutſchland über Kredite für die deutſche Induſtrie zu ver⸗ eln. Berkn, 4. Aug.(Don unſ. Berl. Büro.) Der Großkaufmann Edward A. Filene aus Boſton, der den Friedenspreis in Höhe von 10 000 Dallars für die beſte deutſche Arbeit über die Herbe, führung und Sccherung internationaler, friedlicher Zufammenarbe! seſtiftet hat, iſt geſtern gleichzeing mit dem Staatsſekretär Hughes in Berlin eingetroffen. Bonn, 4. Aug. Die Bonner Kriminalpolizei verhaftete hier zwei Bankdirektoren der Brüſſeler Bank in Amſterdem namens Jong und Briede, die ihrer Bank vor nicht ganz Jahresfriſt zwei Millionen Gulden unterſchlagen hatten und bisher allen Fohndungsverſuchen der holländiſchen Polizei entgan⸗ gen waren. Seit etwa acht Tagen weilten ſie in Bonn. Würzburg, 4. Aug. Ein ſchweres Autounglück ereignele ſich auf der Landſtraße von Aſchaffenburg nach Würzburg. Beim Durchfahren einer neubeſchotterten Straße geriet ein Kraftwa en aus Aſchaffenburg ins Rutſchen und überſchlug ſich. Die Jnſaſſon wurden zum Teil herausgeſchleudert. Ein Friſeur aus Miltenbertz war ſofort tot, der Gaſtwirt Stab aus Aſchaffenburg erlitt el⸗ nen doppelten Schädelbruch. Rotterdam, 4. Aug. Der italieniſche Flieger Lacatell! der urſprünglich mit Amundſen nach dem Nordpol fliegen wollte, iſt geſtern wegen eines Motordefekts hier gelandet. Er iſt übe Paris nach Marſeille Lauſanne, Mannheim und Weſel hier⸗ her geflogen. Er konnte heute den Flug nicht fortſetzen, da ſein Motor noch nicht ausgebeſſert iſt und zudem das ungünſtige Wetter das Aufſteigen in Frage ſtellte. Lacatelli, der auch Mitglied der italieniſchen Kammer iſt, wird von zwei Offizieren und zwei In⸗ genieuren begleitet. 5 Poſen, 4. Aug. Auf dem Poſener Flugplab ereignete ſich wie⸗ der ein Fliegerunfall, der die Reihe der polniſchen Flugz⸗ zeugunfälle fortſetzt. Ein Militärapparat des Typs Briſtol ſtürge⸗ infolge Motordefekts und begrub ſeine beiden Inſaſſen, zwei Leut⸗ nants, unter ſich. Warſchau, 4. Aug. Mittelpolen iſt von einer großen Ueber ſchwemmung heimgeſucht worden. Weichſel, Dunajec, Nen und Sola ſind über die Ufer getreten. Den Blättern zufolge ſind viele Ortſchaften und Einzelgehöfte zerſtört worden. Die Felder ſind über weite Strecken überflutet. Der vom Hochwaſſer ange“ richtete Schaden ſei bereits ſehr beträchtlich. * Bor den amerilaniſchen Präſidentſchaftswahlen. Der Ere kutibrat der Arbeiterpartei einſchließlich Compers hat beſchloſſen, die Kandidatur Lafollettes zu unterſtützen. Dieſe Unſer⸗ ſtützung ſoll aber leinen allgemeinen Anſchluß an die Progreſſſon uten. N 7 10 V ewar gusgedehnden Farm verſchiedentlich von Mexikanern buchſtäb⸗ lich belagert wurde, erklärte mehrfach, daß ſie eher ſterben würde, als ihren Platz räumen. 12 2 Das Glück der Ingrid Roman von Erich Frieſen —(Nachdruck verboten.) „Hallo! Auf zum Tanz auf dem großen Raſenplatz!“ Frau Juliane Hangartner rief es mit heller, lauter Stimme in die einzelnen Zelte hinein. Wie elektriſch ſprang der Hleine Conte empor. „Darf ick bitten, Signorina?“ Ingrid ſchüttelte den Kopf. „Es tut mir leid, Conte Veppinetti— aber ich habe den erſten Tanz nicht mehr frei.“ „Diavolo!l Wer— knurrte der kleine Italiener mit einem Blick auf Hans Rauchenegger, als wollte er den nichtsahnenden jungen Mann durchbohren. „Ich nicht, werter Othello. Leider!“ ſpöttelte dieſer.„Sie müſſen Ihr Opfer ſchon wo anders ſuchen!“ „Sapriſti! Wo— wer—— Weiter kam der edle Conte nicht. Die eckige Geſtalt der Frau Konſul Wendland, heute ganz in ſchwarze Seide gepreßt, ſtolzierte ſoeben würdig herein. Und neben ihr ein langer blonder Mann mit etwas vornübergebeugter Haltung— vielleicht hervorgerufen durch anhaltendes Sitzen in der Studierſtube, vielleicht auch nur aus An⸗ gewohnheit, weil er die meiſten ſeiner Mitmenſchen um beinahe Haupteslänge überragte. Die jungen Herren im Zelt erhoben ſich mit höflicher Ver⸗ beugung, die von der Frau Konſul durch ein flüchtiges Kopfnicken beantwortet wurde. Daun wandte ſich die Dame ſich zu ihrer älteren Stieftochter. dDder Herr Profeſſor Sinapius wünſcht dich zu begrüßen, Ingrid!“ Mit einer linkiſchen Verbeugung trat der blonde Hüne näher und murmelte ein paar Verlegenheitsworte über„herrliches Wetter“. Dabel irrten ſeine kurzſichtigen, mit einem goldenen Kneifer be⸗ waffneten Augen wie hilfeſuchend von der eleganten Ingrid, deren graziöſe Figur in zartblaue Voilewolken gehüllt war, hinüber zu dem weißgekleideten halbwüchſigen Jungmädel, das, mit den Beinen kernd, aus großen, ſchalkhaft blinzelnden Augen die Gruppe Endlich faßte er Mut. Mit ein paar langen Schritten ſtelzte er direkt auf Bärbeli zu: „Haben Sie ſchon die Flora da oben ſtudiert, kleines Fräulein?“ fragte er ganz unvermittelt. Bärbeli riß erſtaunt ihre Augen auf. „Was für ein Ding? Die Flora? Nein.“ „Auch nicht die Fauna?“ „Nein.“ „Sehr unrecht. Darf ich ſie Ihnen erklären? Beſonders die Fauna iſt überaus lehrreich. Die Brutinſtinkte der Ameiſen—“ „Ich danke.“ Und mit der ganzen Ungeniertheit ihrer fünfzehn Jahre drehte das jüngſte Fräulein Wendland dem Herrn Profeſſor den Rücken zu. Unterdrücktes Lächeln auf allen Geſichtern ringsum. Nur die geſtrenge Frau Konſul verzog keine Miene. „Bä—be—lil“ Wie ſcharfgeſchliffener Stahl tönte ihre Stimme. bübiſche Jungmädelgrimaſſe wandte ſich ihr zu. „Ja—?“ 5 „Du wirſt ſehr erfreut ſein, die Flora und ſpeziell die Fauna unter der Leitung des Herrn Profeſſors zu ſtudieren, verſtanden? .. Bitte, Herr Profeſſor— wenn Sie die Güte haben wollen—“ Mit einem Satz ſprang Bärbeli von der Stuhllehne herunter, direkt auf den erſchrockenen jungen Gelehrten zu. Unter gerunzelten Brauen blickte ſie ihn halb ſpöttiſch, halb mitleidig an. „Na dann— meinetwegen! Kommen Siel Aber ich werde die Flora— Ihnen zeigen. Nicht Sie— mir!“ Und mit der Miene einer beleidigten Königin trollte ſie, die Naſe hoch in der Luft, zum Zelte hinaus— gefolgt von dem unglücklichen Profeſſor, der ſchuldbewußt das mächtige Haupt geſenkt hielt, als habe er ein Verbrechen begangen. Die Frau Konſul ſah ihnen befriedigt nach, wie ſie langſam abſchlenderten, dem ſchmalen Pfad zu, der zum Gipfel des Uetli⸗ bergs führte— Bärbeli nachläſſig, mit den Armen ſchlenkernd, nach Art halberwachſener Mädels, die nie recht wiſſen, wohin mit ihren Gliedmaßen, ihr Begleiter ſorgſam ſeine Schritte den ihren anpaſſend, die Hände auf dem Rücken. „Da haſt du mal wieder was Schönes eingebrocktl!“ ſpöttelte Frau Juliane, die hinzugetreten war, um zum Tanz aufzumuntern. Eine ſpitz⸗ Und kopfſchüttelnd eilte ſie wieder davon. Inzwiſchen hatte eine kleine Kapelle auf dem großen Raſenplab hinter dem Hotel Aufſtellung genommen. Vald drehten und wanden und ſchoben ſich die einzelnen Paare in einem modernen Foptrot. Ingrid war allein in ihrem Zelt geblieben. Sie hatte alle ver“ abſchiedet— auch ihren ausdauerndſten Hofmacher, den italteniſchen Conte— und atmete nun wie beſreit auf. Daß ſie auf etwas wartete, mit ſehnſüchtiger Spannung und klopfendem Herzen, wollte ſie ſich nicht eingeſtehen. In einer Art ſtummer, ihr ſelbſt unbewuß ⸗ ter Abwehr wandte ſie dem Eingang den Rücken zu. Draußen ſchritt Hilmar Holger ſuchend von Jelt zu Zelt. Ingrid konnte ihn nicht ſehen. Aber es war, als ahate ſie ſeine Nähe. Und ols plötzlich ein Schatten zwiſchen das grelle Sonennlicht draußen und die gedämpfte Helle des Zeltes trat, fühlte ſie, wie ihr das Blut in die Wangen ſchoß. „Endlich finde ich Sie, Fräulein Wendland! Und allein? Dorl, ich um den Tanz bitten?“ Nur mit Mühe zwang ſie ihre jubelnde Freude nieder. Iht Herz pochte in raſchen, unregelmäßigen Schlägen. Aber ihr Stol bäumte ſich auf gegen die Macht, die ein anderer über ihr ſonſt ſo ſtreng verſchloſſenes Selbſt zu gewinnen begann. So wandte ſie ihm mit ſcheinbarer Gleichgültigteit den Koyf zu und ſagte kühl: „Ich möchte nicht tanzen.“ Geſchickt verbarg er ſeine Enttäuſchung hinter lächelnder Zu' timmung. „Vielleicht haben Sie recht. Es iſt hier ſo angenehm friſch Würden Sie mir ein Plätzchen in Ihrer Nähe geſtatten?“ Sie nickte und deutete auf einen Stuhl neben ſich. Bald überwanden beide das beklemmende Gefühl des Alleln“ ſeins. Er erzählte ihr von ſeinen Studienreiſen in den Tropen, von ſeinen Karawanenritten durch die Wüſte, von ſeinen Löwen“ jagden und allerhand Abenteuern im wilden Weſten. Und lauſchte leuchtenden Auges und mit glühenden Wangen und wußte durch verſtändnisvolle Fragen und Einwürfe noch ſein ohnehin flam' mende Beredſamkeit zu ſchüren Nicht merkten die beiden ganz ineinander Verſunkenen, vi⸗ wiederholt Köpfe in das Zelt hineinſpähten und ſich diskret wiedel zurückzogen, wie flüſternde Bemerkungen von Mund zu Mund gen, begleitet von vielſagenden Geſten. bachtele. „Das harmloſe Kind und der gelehrte Herr Profeſſor! Schade um GWẽG“ ee. Gortſezung folag — rr „ I „Montag, den 4. Auguſt 1924 Maunheimer General-Anzeiger(Abend · Ausgabe) 3. Seite. Nr. 358 Jur Lage des deutſchen Handwerks Don Senator a. D. Beuthien, Mitglied der volksparteilichen Reichstagsfraktion ſo In wenig Wirtſchaftszweigen der deutſchen Arbeit ſteckt eine hohe Tradition, ein ſo ſtarker Lebensmut und ein ſo geſchickter altenſſungswille, wie im deutſchen Handwerk. FJußend auf dem — großen Ueberkommen, das ſich auf dem Weſen des Hand⸗ als Erziehungs⸗ und Schaffensſtätte aufbaut, geht es in ſich Es ter wieder erneuernder Verjüngung ſeinen Weg durch die Zeit 1 weiß, daß ſeine Art in mancher Beziehung der neuen Entwick. ens nachgeben muß, aber es gleicht einen ihm dadurch entſtehen⸗ 0 etwaigen Verluſt oder eine Verkümmerung von gewiſſen Hand⸗ für daweigen wieder aus, indem es jede techniſche Neuerung auch Hil ſich ergreift und abe als ſelbſtändige Branche oder als wichtige 8 fsſtelle für die Induſtrie zu betreiben ſucht. So hat das Zeit⸗ —— der Dampfmaſchine manchen Handwerkzweig geſchädigt, aber leſe rerſeits hat das Handwerk durch die neue Form gelernt, auch dienſtbar zu machen. Hier iſt ihm beſonders die elektro⸗ niſche Praxis zu Huz gekommen, und während früher die altsbfmaſchine die individualiſtiſche Arbeit des Meiſters vielfach ei zuſchalten drohte, iſt ihm jetzt durch den elektriſchen Kleinmotor ſch techniſcher Bundesgenoſſe erwachſen, den er mit größter Ge⸗ bodietgeit in ſeinen Dienſt zu ſtellen wußte. Alljährlich wachſen Handwerk aus allen der Bevölkerung in den Hundert⸗ 85 ſenden von männlichen und weiblichen Lehrlingen neue Kräfte Sie werden nach den alten deutſchen Tugenden Pünktlichkeit, meborſam, Pflichttreue, Fleiß, Sparſamkeit und Achtung vor 5 uſchlicher und göttlicher Autorität erzogen. Ihnen wird natur⸗ die Weltanſchauung des ſeldendis Schaffenden ſchen ga und ſo entſchwinden ſie dem Machtbereich der ſozialiſti⸗ bü n Lehre. Außerordentlich wichtig iſt daher das Handwerk der rgerlichen Geſtaltungskraft. Ga Unter den Sorgen der neuen zeit leidet nicht zuletzt das außerordentlich ſchwer. Durch den Währungsverfall ver⸗ Wan ſeiner Erſparniſſe, die ihm Kredit verſchaffen, beraubt, muß —71 der der früher in berechtigtem Selbſtbewußtſein dahinſchritt, dief gewiſſermaßen von vorn anfangen, und doch hört man aus Schi Kreiſen wenig nutzloſe Klagen über den Lauf unſeres böſen ickſals. Man iſt zu neuer Arbeit, zu neuer Einſchränkung und ſcateren Sparen bereit, und daraus kann Deutſchlands Wirk⸗ aach große Hoffnungen 45 97 Das Handwerk verlangt aber Nol ſt a a tliche Hil fe, ſowett ihm dieſe gegeben werden kann. Bauvendig iſt die Flüſſigmachung von Krediten für das zaugewerbe. Die der Wirtſchaft zugefloſſenen Rentenbankkredite größ für das Handwerk nur wenig fruchtbar geworden. Hier iſt eich Jautgeden ommen nötig. Die Regiebetriebe von weit Ländern und Gemeinden müſſen abgebaut werden, ſo⸗ ſie ſich nicht als Monopolbetriebe(Elektrizitäts, Gas⸗ und weſſerwelt bewährt haben. Die Elektrizitätswerle dürfen mit wie trompreisbemeſſung nicht ſo die Leiſtung verteuernd wirken, 1 das zurzeit geſchieht. Bei der Vergebung behörd⸗ ˖i F8 Aufträge muß das Handwerk ſtärker berückſich⸗ 5 Werden unter Benutzung der von ihm eingerichteten regiona⸗ Ber irtſchaftsſtellen. Das Reichsrahmengeſetz, das die ufsvertretung für Handwerk und Gewerbe fordert, bedarf der —— Verabſchiedung, damit das Handwerk endlich ebenſo wie bon re große Berufsſtände in der Vertretung ſeiner Intereſſen für 5 behördlichen Aufſicht unabhängig wird. Alle Garantien 7 Sicherung der Lehrlingsausbildung und der iſterentwicklung ſind dem Handwerk zu belaſſen. Sämtliche zum gewerblichen Mittelſtand gehörenden Berufe ferlangen mit Recht eine vereinfachte klare e ſchädtee bu ng. Die Umſatzſteuer muß auf ihre mittelſtands⸗ durch bende Wirkung genau geprüft werden, weil der Großbetrieb Teile uſammenlegung verſchiedener Produktionsſtellen große ſtiſch er Umſatzſteuer erſparen kann. Die Ablehaung des ſoziali⸗ — Antrags auf Umſazſteuerbefreiung der Konſumver⸗ hun L eine auch das Handwerk bewahrende Tat. Die Heranzie⸗ i er Konſumvereine und Genoſſenſchaften zur Gewerbeſteuer reußen iſt ein Erfolg des volksparteilichen Antrags von gewerbl zrundmann. Dadurch iſt eine ſchwere Benachteiligung des Freile lichen Mittelſtandes gutgemacht. Auch die grundſätzliche mers ſung des Exiſtenzminimums des gewerblichen Unterneh⸗ Sten von der Gewerbeſteuer und die geringere Staffelung der Just—5 für wirtſchaftlich Schwache iſt eine Beſſerung des früheren e Mit der Verminderung der Steuerlaſten muß eine Hand ingerung der ſozialpolitiſchen Auflagen oder Ner Hand gehen. Beſonderes Gewicht iſt auf die Erhaltung ittel eubildung von leiſtungsfähigen Innungs⸗, Handwerker⸗ oder elſtandskaſſen zu legen. „, Die Antiwucher 1 geſetzgebung iſt im gan ein Zei⸗ Geuerhn übermäßigem Mißtrauen gegenüber dem ſelbftandigen gewaltiar Angeſichts des zunehmenden Warenangebots und des ken diden Konkurrenzkampfes ſind Preisprüfungsſtel⸗ ſchildrHaus entbehrliche Einrichtungen. Auch der Preis⸗ hat hiergedav an g gibt zu vielen Schikanen Anlaß. Mein Antrag Handiwerg 8n Stellung genommen und beſonders gegen die für Ebenſo i, Handel und Gewerbe beſtzhenden Ausnahmegerichte. 55 8 endlich der Handelserlaubniszwang gefal⸗ er Ein. für manche Handwerkszweige eine böſe Hemmung war. Wirtſchaffeiff von Behörden und Induſtrieunternehmungen in das igene Matgebiet von Handwerk, und Gewerbe durch enperkäufe war grundſätzlich bedenklich. Mit Recht iſt Lriedensſonne— Kriegsgeſchrei Erinnerungen aus Itallen vom Juli 1914 Don A. Kaufmann-Weinheim 3 II. aus Inn Jull machten wir mit einem öſterreichiſchen Juriſten er Kun uck einen usflug zu der einzigartigen Stätte altchriſtli⸗ ubicon gordcl venn a, über den durch Caeſar klaſſiſch gewordenen Vinienwald oet an der geheimnisvollen Pineta, dem vielbeſungenen len innerlich un die äußerlich ſo unglaublich anſpruchsloſen und kah⸗ Vauten 80 aber mit märchenhafter Moſaikpracht ausgeſtatteten 0 1 Reſidenz der oſtgotiſchen Könige und byzantiniſchen einſti beſichtigen. Während wir in Sant' Apollinare Nuovo, verſunken ddie Hofkirche Theodorichs des Großen, in Bewunderung ie berühmten altchriſtlichen Moſaiken, die Leidensgeſchichte We⸗ thronenden Ehriſtus betrachtelen, ſtörte das nervöſe Begleit eſen 1— bei der Beſichtigung ſtets zur Eile drängen⸗ genommers ſo ſehr, daß wir uns ärgerten, dieſen„Kunſtbarbaren“ inden haben. Da klärte 19 ſein Verhalten mit einem Stimme ſa t em er plötzlich, auf die Uhr ſehend mit leiſer erregter chiſchen Mig e:„In einer halben Stunde läuft die Friſt des öſterrei⸗ auf daſſiſchem Bah ab!! Das war, an dieſer weihevollen Stätte den drlans Boden, für uns das erſte Wetterleuchten des nahen⸗ Am na ßen gächſten Morgen ſtand in den talleniſchen Zeitungen in erklärt zu leſen, daß Oeſterreich an Serbien den Krieg erfüllte. Am lelchteres die Forderungen Oeſterreichs nicht genügend jäher Abf lucben Tag nach reiſten die Heſterrecher ab. Es war obwohl die in uß ihrer Badefreuden. Noch glaubten wir Deutſche, den Genuß 5 re Ruhe empfindlich geſtört war, uns noch weiter de Naliener us iylliſchen Badelebens hingeben zu können, zumal für Germania uns einmütig darin zu beſtärken ſuchten, daß nichts an möglichen u befürchten ſei. Man ſuchte die peinlichen Gedanken Schönheit dez feieg damit zu verſcheuchen, daß man doppelt die Seele einſog nnendurchglühten Strandes noch einmal in ſeine einem: omme Ein gewiſſer atalismus kam über einen und empfahl Tatſachen men laſſen, was kommen ſoll, und ſich erſt durch fertige unvermeidlich ſind, losreißen laſſen! 0 wenn ſie wirklich einen ri übermächtigen Zauber der ſonnigen Friedensbilder, die Heimat kameumgaben, wichen die letzten Kriegsahnungen. Aus der in gerichteten keine direkten Nachrichten, die Antwort auf ein da⸗ ruhigend—— Aufklärung bittendes Telegramm lautete völlig dungen am Str. ſchrieen aber am 30. Juli nachmittags die Zeitungs⸗ en Zuſtand 0 die Nachricht aus, daß der Kaiſer für Deutſchland bwohl wir Kriegsgefahr(min cia militare) erklärt habe. ein klares Bild davon machen konnten, was dies eigentlich bedeute, ſo war dieſe Nachricht doch ein ernſtes bedenkliches zu fordern, daß jeder Warenvertrieb durch dieſe Stellen ebenſo wie der berufsmäßige allen Kontrollen, Steuern, Laſten und Auflagen zu unterziehen ſei. Durch Einbeziehung der induſtriellen Jabrik⸗ kantinen und Verſorgungsſtellen in die Gewerbeſteuerpflicht iſt auch hier zu einem Teil ansgleichende Gerechtigkeit geübt. Bei den großen deutſchen Handwerker⸗Tagungen tritt neuer⸗ dings das Gefühl der Zuſammengehörigkeit und der Wille zu lückenloſer Organiſation immer ſtärker hervor. Die oben erwähn⸗ ten Forderungen wurden dort, zuletzt z. B. bei der großen preu⸗ ßiſchen Handwerkertagung erneut mit allem Nachdruck und guten Gründen erhoben. Es bedarf nicht der beſonderen Erwähnung, daß es zu der höchſten parlamentariſchen Pflicht der bürgerlichen Parteien gehört, durch eine kluge und fürſorgliche Politik dem alten deutſchen Handwerk die Lebensmöglichkeit zu bewahren. Städtiſche Nachrichten Sommerfeſt in der Gartenſtaoͤt Wie ſchon in letzter Nummer mitgeteilt wurde, übte am geſtrigen Sonntag das Sommerfeſt, das der Männerchor Gartenſtadt veranſtaltete, eine ungewöhnliche Anziehungskraft aus. Die ſtädtiſche Straßenbahn ließ Verdichtungswagen fahren. konnten in der Waldhhofſtraße in der dritten Nachmittags⸗ ſtunde Viele nicht ſofort befördert werden weil die Wagen ſchon vollbeſetzt aus der Innenſtadt kamen. In Maſſen ſtrebten um dieſe Zeit Alt und Jung der Gartenſtadt zu, die ein überraſchend ſchönes Bild bot. Kein Haus war ungeſchmückt. Ueber die Straßen, durch die 1 der Blumenkorſo bewegte, ſpannten ſich Guirlanden. Die meiſten Häuſer waren 9 gt. Wer keine große Fahne beſaß, hatte die Faſſade mit Papierfähnchen geſchmückt, zu denen ſich Guirlanden und Blumen geſellten. Selbſt die offenen Fenſter waren dekoriert. Mit dem Gefühl der Genugtuung konnte uns ein Mitglied des Feſt⸗ komitees verſichern, daß ſich kein Bewohner der Gartenſtadt von der Ausſchmückung ſeines Heims ausgeſchloſſen hatte. Eine Bekundung geradezu vorbildlicher Solidarität der Bevölkerung eines Vorortes, der doch nun ſchon die Größe eines Städtchens mit 500 Wohnungen und 3000 Einwohnern beſitzt. Das Feſtkomitee hatte für die geladenen Gäſte zwei Balkone in der Wotanſtraße reſerviert, von denen aus man den Blumen⸗ korſo bequem bewundern konnte. Die Idee war reizend. Dem Märchen war der erſte, dem Volkslied der zweite Teil gewidmet. Hinter mehreren Herolden zu Pferde kam zunächſt das Märchen, das durch eine jugendſchöne Bewohnerin der Gartenſtadt, auf einem Schimmel reitend, verkörpert wurde. Blühende Jugend bildete ihr Gefolge. Dornröschen, Hänſel und Gretel, Schneewittchen, Rot⸗ käppchen, die Blumenkönigin, Frau Holle, der geſtiefelte Kater und Hans im Glück folgten, keils auf ſehr geſchmackvoll hergerichteten Wagen, teils zu Fuß. Die Verbindung ſtellte das Fußvolk in der Tracht her, wie man ſie in den Mürchenbüchern findet, eine große Anzahl Blumenwagen, in denen die ganz Kleinen der Garten⸗ ſtadt ſaßen. Man hatte zu dieſem Zwecke in der Hauptſache Hand⸗ wägelchen hergerichtet, die eine Bedachung aus trugen. Schneewittchen war von den ſieben Zwergen umgeben. Rotkäppchen führte den Wolf, der die Großmutter gefreſſen hatte(einen mäch⸗ tigen Wolfshund), am Halsband, während hinter ihr der Jäger und die gerettete Großmutter ſchritten, der geſtiefelte Kater tanzte glück⸗ — vor der Prinzeſſin einher, an deren Seite der junge Gemahl chritt, und Hans im Glück trug die Gans unter dem Arme, die ihm vom Goldklumpen übrig geblieben war. Die Knusperhexe ſtrekte aus dem Knuſperhäuschen die langen dürren Finger, mit denen ſie Hänſel und Gretel einfing, und die Blumenkönigin war eine entzückende Verkörperung der Pracht der Gärten, die die Gartenſtadt zu einem wirklichen Idyll geſtalten. Der zweite Teil des Korſos, in dem mehrere Muſikkapellen mar⸗ ſchierten, wurde von einem Minneſänger zu Pferde eingeleitet. Far⸗ benprächtige, maleriſche Gruppen verſinnbildlichten das Schützen⸗ lied„Mit dem Pfeil, dem Bogen“ von Schiller(1804), Haideröslein („Sah ein Knab' ein Röslein ſteh'“) von Goethe(1771), den ober⸗ ſchwäbiſchen Landler„Roſenſtock, Holderblüt“(1837),„Es zogen drei Burſchen“ von Uhland(1809),„Es waren zwei Königskinder“ von Grethe(1770,„Jetzt gang i ans Brünnele“(ein Wagen mit einem laufenden Brunnen, dem vom Wohnhäuschen ein junges Mädchen zuſchreitet), die Loreley, die von einer rotblonden Schönen der Gartenſtadt auf hohem Felſen wirklich verführeriſch verkörpert wurde. Den Abſchluß bildete eine prächtige Jagdgruppe, die den Fäger aus Kurpfalz darſtellte, und der Wagen mit den drei Mit⸗ gliedern des Komitees in Allongeperücken(Hauptlehrer Hauck und Rümmele und Bauinſpektor Hefter). Man darf behaupten, daß der Zug, der von der tauſendköpfigen ſpolierbildenden Menge gebührend bewundert wurde, ſelbſt in der Innenſtadt Aufſehen er⸗ regt hätte. Für die Jugend, die ſchon lange nicht mehr derarliges geſehen hat, war er ein Erlebnis, von dem ſie noch lange zehren wird. Beſonderes Lob gebührt den Arkangeuren der verſchiede⸗ nen Wagen, die mit viel Kompoſitionstalent und Schönheitsſinn aus⸗ geſtaltet und geſchmückt waren. Die Kapelle Bös(ſeitherige Feuerwehrkapelle Waldhof), die ſchon vorher unter den für die Ehrengäſte reſervierten Balkonen flott konzertiert hatte, ſtimmte beim Paſſteren des Zuges, der ſich von der Waldpforte durch ſämtliche Straßen der Gartenſtadt zum Feſtplatze, am Ende der Freyaſtraße, bewegte, die paſſenden Melodien an. ie auf dem geräumigen Platze errichteten—5 e ſich als viel zu klein. Schon lange vor Ankun uges war in dem Bierzelt, das 1500 Perſonen faßte, kein Platz mehr zu haben. Es r 2— 22 gab vorzüglichen Gerſtenſaft vom Faß, Wein und Kaffee. Auf einem Podium koönzertierte eine Kapelle. Ebenſo war ein Tanzpodium er⸗ richtet. Karuſſel und Schiffsſchaukel, ein Kletterbaum und ſonſtige Beluſtigungen drückten dem Sommerfeſt den Stempel des ty pi⸗ ſchen pfälziſchen Volksfeſtes auf. Da auch elektriſche Lichtmaſten errichtet waren, dürfte das Feſt erſt mit der Polizei⸗ ſtunde geendigt haben. Außer den ſchon genannten drei Herren des Komitees möchten wir noch Stadtreviſor Otto Gehring nen⸗ nen, der ſich um die Gründung und den Ausbau der Gartenſtadt große Verdienſte erworben hat. Wie er uns mitteilte, ſoll das Feſt im nächſten Jahre in noch großzügigerer Weiſe wiederholt werden. Die übrigen Damen und Herren, die in unermüdlicher, einträchtiger Vorarbeit das Feſt vorbereiteten, nicht minder die Zugsteilnehmer, mögen ſich mit einem Kollektivlob begnügen. Wenn wir ihnen ſagen, daß wir von dem Zug geradezu entzückt waren, wird ihnen dies die ſchönſte Anerkennung ſein. Wir glauben dieſen Ausdruck auch im Namen der vielen Tauſende anwenden zu dürfen, die dieſen unver⸗ geßlichen Nachmittag in der reizenden Gartenſtadt miterlebten, für die das Feſt zweiſellos eine glänzende Propaganda war, denn man⸗ cher wird ihr zum erſten Mal einen Beſuch abgeſtattet haben. Sch. die Teuerungszahlen in den Eildſenſtgemeinden Wie das ſtädtiſche Nachrichtenamt miteilt, hatte am 9. Juli Stuttgart die höchſte Teuerungszahl(Ernährung, Wohnung, Heizung und Beleuchtung) mit 128.3„ aufguweiſen. Dann folgen Frankfurt a. M. mit 113.7„, Mannheim mit 113.6%, Chemnitz mit 113.3, Königsberg mit 112.6„, Karls⸗ ruhe mit 111.9(vorläufige Zahl), Straubing mit 111.7, Hagen i. W. und Friedrichshafen mit je 111.5„, Solingen mit 110.3 1, Sebnitz mit 110.2, Leipzig mit 110.8 A, Auerbach mit 110 /, Augsburg mit 109.9, Ludwigshafen mit 109.8„1, Zweibrücken mit 109.5 /, München mit 109, Köln und Weimar mit je 108.9, Bautzen mit 108.8 1, Herford mit 108.4„, Darmſtadt und Göttingen mit je 108.1, Dortmund mit 107.7, Gera mit 107.6„, Bremen mit 107.3„, Dresden mit 107.1, Heilbronn mit 106.9, Amberg und Annaberg mit je 106.7 1, Schweinfurt mit 105.5 l, Lahr mit 105, Glei⸗ witz mit 104.3, Grimma mit 104.2%, Gießen mit 103.5, Frankfurt a. O. mit 103.1 /, Koblenz mit 103„, Hamburg mit 102.8 1, Fulda mit 102.2, Lübeck mit 101 1, Nürnberg, Stettin mit Braunſchweig mit je 100.7 /, Halberſtadt mit 100.5 1, Senf⸗ tenberg mit 99.9 ,, Berlin mit 99.6„1, Aachen mit 99.4, Raſtenburg mit 99.2„, Breslau mit 98 /, Erfurt mit 97.5, Hannover und Selb mit je 97.4 1, Stolp i. P. mit 97.3, Schwe⸗ rin mit 97.1„1, Eſſen und Worms mit je 97„A1, Deſſau mit 96.2„, Eiſenach mit 96 /, Neuſtettin mit 95.6„1, Kiel mit 95,4 J, Krefeld mit 95.3„1, Blumenthal mit 93.6„, Magdeburg mit 93.4„1, Eberswalde und Neuſtrelitz mit je 92.3, Weißen⸗ fels mit 92.2 /, Lüneburg mit 91.9, Marienwerder mit 90.4, Reichenbach mit 90.1„, Oldenburg mit 88.4„, Demmin mit 88.2„ und Waldenburg mit 86.9 1. In dieſen 72 Eildienſt⸗ gemeinden bewegten ſich alſo die Teuerungszahlen am 9. Juli zwi⸗ ſchen 86.9(Waldenburg) und 123.3„(Stuttgart). — Ein mißglücktes Experiment Vor ungefähr einem Jahre kam— ſo leſen wir im„Berl. Lokal⸗ anzeiger“— die Generaldirektion der Preußiſch⸗Süddeuft⸗ ſchen Klaſſenlotterie auf den Einfall. das Ziehungsverfah⸗ ren zu„pereinfachen“, indem ſie das alte Gewinnrad in zwei teilte, von denen das kleinere die Endzahlen von 0 bis 99 und das andere die Gruppennummern in Hunderten enthielt. Die Lotterie⸗ ſpieler waren davon umſo weniger erbaut, als man es nicht für not⸗ wendia gebalten hatte, ſie bereits beim Kauf der erſten Klaſſe üder die bevorſtehende Aenderung öffentlich in ausreichender Form auf⸗ zuklären. Damals wurde in einer Reihe von Artikeln dieſes neue Ziehunasverfahren ausführlich beſprochen und auf die Bedenken hin⸗ gewiefen, die in der breiteſten Oeffentlichkeit dagegen geltend gemacht wurden. Trotz aller Vemühungen der Generallotteriedirektion wollle ſich eben die Mehrzahl der Lotterieſpieler nicht davon überzeugen laſſen. daß die Gewinnchancen durch das Endzifferverfahren nicht vergewaltigt wurden. Die Zahl der Loskäufer ging ſtän⸗ dia zurück. Zum Teil natürlich infolge der Nachwirkungen der Inflation. durch welche viele Gewinner um die ihnen zugefallenen Gewinne gekommen waren. Die Generallotterſedirektion verſuchte es dann mit einer einklaſſigen Lotterie mit Goldmarkgewinnen, be⸗ hielt aber das neue Ziehungsſuſtem bei. Der Erfolg war nicht er⸗ munternd. Es kam danmn wieder eine Klaſſenlotterie, aber noch immer hatte man nicht den Mut. das Erveriment des Endziffern⸗ ſuyſtems abzubauen. Erſt ſetzt, für die 24. Preuffiſch⸗Süddeutſche Klaſſen⸗(250. Preu⸗ ßiſche) Klaſſenlotterie hat man ſich dazu aufgeſchwungen, wieder ein Nummernrad und ein Gewinnrad einzuführen. Auch das iſt ganz heimlich, ſtill und leiſe vor ſich gegegangen. Man bat den Wea in die Oeffentlichkeit durch Benachrichtigung der Preſſe nicht ge⸗ nommen. ſondern es den Spielern überlaſſen, beim Durchleſen des neuen Gewinnplanes ſelbſt auf die Aenderung aufmerkſam zu wer⸗ end. So heißt es ohne beſondere Hervorhebung in den Beſtimmun⸗ gen:„Das Einſchütten der Röllchen: Für die Ziehungen werden zwei Räder benutzt. und zwar das Nummernrad und das Gewinn⸗ rad. Vor dem Veainn der 1. Klaſſe einer Lotterie werden für dle ganze Lotterie die den ſämtlichen Loſen der Lotterie entſprechenden Mahnzeichen, das zu der bisherigen friedlichen des poli⸗ tiſchen Himmels in ſcharfem Gegenſatz ſtand. Troßdem glaubte man auch jetzt noch nicht an den Ernſt der Tatſachen. Denn wenn auch inzwiſchen Oeſterreich Serbien gegenüber Ernſt gemacht hatte, ſo vertraute man doch allgemein darauf, daß keine Großmacht und vor allem nicht Rußland ‚auf das es ankam, die Verantwortung für einen allgemeinen Weltbrand übernehmen würde; und die Tatſache, daß man gleich darauf von energiſchen Friedensvermittlungen Deutſch⸗ lands und Englands hörte, ſchien dies zu beſtätigen. So wurde trotz allem die Stimmung wieder zuverſichtlich. Wieder vergingen zwei Tage. Am Samstag, 1. A waren wir in Rimini, um für alle Fälle für etwa nötig werdende Heimreiſe Geld zu wechſeln. Da ſchwirrten in dieſem großen Badeort wilde Gerüchte durch die Luft, ohne daß es bei den widerſprechenden Sen⸗ ſationsnachrichten jedoch möglich geweſen wäre, ſich ein Bild der wirk⸗ lichen Ereigniſſe zu machen. Aeußerſt beunruhigt kehrten wir nach Cattolica zurück in dem Empfinden, daß nun die Oeſterreicher mit ihrer Unglücksprophezeiung doch recht behalten hätten. Am nächſten Morgen, Sonntag, 2. Auguſt, kam unſer reichsdeut⸗ ſcher Badegenoſſe vor das Fenſter unſerer Wohnung und rief uns in höchſter Aufregung, kaum klarer Worte fähig, hinauf:„Deutſch⸗ land hat an Rußland den Krieg erklärt, wir reiſen heute abend ab“. Das war ein böſer Sonntag! Man ſtürzte zu den Zeitungen, zum Telegraphen⸗ und Poſtamt, zu den Behörden. Nirgends war Ge⸗ naues und Glaubwürdiges zu erfahren. Die Zeitungen brachten die unglaublichſten Nachrichten: der deutſche Kronprinz ermordet, ein Attentat auf den Kaiſer, Meuterung zahlreicher deutſcher Regimenter. Zwiſchen all dieſen Schauernachrichten, die mindeſtens zweifelhaft ſein mußten, glaubte man ſchließlich überhaupt nichts mehr; das heißt man glaubte nur das, was man am liebſten eben glauben wollte, daß nämlich die ganze Kriegsnachricht ein Schwindel der italieniſchen Zeitungen ſei. Wenn ich dieſe Zeitungen, den Corriere dellg ſera, den Secolo, den Reſto del Carlino(das Hauptblatt der Gegend), die Tribuna uſw., die ich mir damals ſorgfältig ſammelte, heute wieder durchleſe, ſo ſind ſie in der Tat ein intereſſantes Dokument aus der Anfangszeit des Kriegs, wie er uns damals im Ausland überraſchte. Abreiſen, nicht abreiſen und hier genaue Nachrichten aus der Heimat abwarten, ſo wechſelten ſtündlich unſere Entſchlüſſe. Die Italiener lachten uns aus ob unſerer„unnötigen Angſt“; doch machte das jetzt keinen großen Eindruck mehr. Schließlich hielten wir es für das Beſte, auf alle Fälle am 3. abends abzufahren. Sonntag nachmittag badeten wir nochmals wie ſonſt in äußerli⸗ cher Ruhe, als ob nichts geſchehen wäre. Wir genoſſen, am Strand liegend, noch einmal die leuchtenden Farben des italienſſchen Himmels und das bunte, am Sonntag durch viele auswärtige Beſucher beſon⸗ ders unterhaltende Treiben auf unſerer geliebten Spiaggia. Am den Bekannten verabſchieden. Gegen Abend aber wurde die Unruhe über das, was in der Heimat jetzt etwa geſchehen könnte und auch uns mit dringendſten Pflichten überhäufen würde, über uns Herr, und wir entſchieden uns, obwohl immer noch an der Wirklichkeit des Kriegsausbruchs zweifelnd, endgültig, in einigen Stunden mit dem Nachtſchnellzug abzufahren. Wehmütig zogen wir den ſchwarz⸗weiß⸗ roten Wimpel von unſerem Vadezelt ein und machten uns zur Ab, reiſe fertig. Wir fühlten, daß gro rnſts Ereigniſſe bevorſtanden. Denn wenn wir mit Rußland Krieff hatten, ſo bedeutete dies auch ein Krieg mit Frankreich, das war uns ohne Weiteres klar. Und daß auch unſere italieniſchen Bundesgenoſſen im Ernſtfall nicht zu uns ſtehn würden, das konnten wir aus vielen Geſprüchen der letzten Tage über die italieniſche Volksſtimmung, die vor allem an ihre„alte Abrechnung mit Oeſterreich“ dachte, ſchon damals beſtimmt anneh⸗ men. Den größten Teil unſeres Gepäcks ließen wir wegen der Unſicherheit des Transports, wenn wirklich Krieg ſein ſollte, zurück. (Erſt vier Monate ſpäter erhielten wir es durch die Vermittlung von Mailänder Freunden in der Heimat wieder). Zum Abſchied waren eine ganze Anzahl italteniſche ilien, mit denen man ſich während der Ferienzeit angefreundet hatte, an der Bahn. In ihr herzliches Lebewohl miſchte ſich der Ernſt der Stimmung, der auch ſie bei der Ungewißheit der allgemeinen Lage ergriffen hatte. Schwankten wir bei der Nachtfahrt über Bologna noch zwiſchen Furcht und Haffnung, ſo wurde uns völlige Klarheit, als wir mor⸗ gens auf dem Bahnhof in Mailand eintrafen. Da fanden wir Extra⸗ blätter, in denen der zweite Auguſt als erſter deutſcher Mobilma⸗ chungstag angegeben war. Da trafen wir Hunderte von jungen Deutſchen, die aus allen Teilen Italiens und weiterher zuſammen⸗ waren und, die Wacht am Rhein ſingend, auf den näch⸗ ten Zug warteten, um eiligſt in die Heimat zu en und ſich zum Waffendienſt ſtellen. Unvergeßlich wird mir für alle 1 5 die Fahrt am 3. Auguſt durch die Schweiz bleiben. Im Jug der faſt ununterbrochene laute begeiſterte Geſang von vaterländiſchen Liedern; allgemeine Verbrüderung unter den Deutſchen; auf jeder Hauptſtation das Zu⸗ ſtrömen neuer„Kriegsteilnehmer“, Vertriebener aus Frankreich uſw.; das vielfache Schildern der Erlebniſſe der letzten Tage in Italien, in Frankreich, eines Archäologen aus Kreta, einiger deutſcher Kämpfer aus Albanien u..; der Anblick der Schweizer Landſturm⸗ wachen, die jeden Tunnel, jede Brücke, jeden Bahnhof mit aufge⸗ pflanztem Gewehr beſetzt hielten und für unſere friedensgewohnten Augen bereits ein ſehr kriegeriſches Bild boten. Ueberall Militär⸗ transporte durch die bereits mobiliſierte Schweiz; eine Menge Züge voll von italiniſchen Arbeitern aus Deutſchland auf dem Weg nach Süden. Wie würden wir unſere badiſche Heimat antreffen, vielleicht ſchon von den Franzoſen überflutet? das war die bange Frage, die uns dauernd quälte. In Baſel war die Schienenverbindung zwi⸗ Montag, ſo hatten wir vor, wollten wir packen, bezahlen, uns von ſchen dem Schweizer und Badiſchen Bahnhof abgebrochen; Berge von Gepäck am Schweizer Bahnhof auf Abtransport wartend. Miz 4. Seite. Nr. 358 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Monkag, den J. Auguſt 1924 Losnummerröllchen mit den aufgedruckten Nummern der Loſe in das Nummernrad eingeſchüttet. Vor Beginn der Ziehung jeder Klaſſe merden die der planmäßigen Gewinnanzahl entſprechenden Gewinn⸗ röllchen mit den aufgedruckten Gewinnbeträgen in das Gewinnrad eingeſchüttet.“ Warum dieſe Verſchwiegenheit? Es ſind doch ſchließ⸗ lich immer noch die Weiſen. die durch den Irrtum zur Wahrheit reiſen Den Lotterieſpielern wird dieſe Rückkehr zur alten bewähr⸗ ten Methode nur willkommen ſein. Man will nun einmal Fortung nicht in ffeſſeln gelegt wiſſen. ſondern uneingeſchränkt walten laſſen Warnung vor planloſer Auswanderung nach Sraſilien Unter Bezugnahme auf die Veröffentlichung des Gewerkſchafts⸗ bundes der Angeſtellten Mannheim in Nr. 350 erhalten wir 85 gende Erwiderung von einem Kaufmann, der mehr als zwei Jahre in Vraſilien gelebt hat: 1. Wenn ein Kaufmann als Kaufmann ins Ausland geht, dann ſollte er zum mindeſten eine Fremdſprache ſprechen(in vor⸗ liegendem Falle vielleicht engliſch) und von der Landesſprache die Anfangsgründe kennen. Im anderen Falle nenne ich ſolche Leute Haſardeure, die ein ſchlimmes Schickſal verdienen. In Braſilien gibt es viele deutſche Firmen, die für die erſte Zeit gar keine Kenntniſſe des Portugieſiſchen verlangen. Die Bezahlung iſt natürlich dement⸗ ſprechend, d. h. die Gehälter, die in einem ſolchen Fall bezahlt werden. perdienen nur die Bezeichnung:„Ausreichend zum nackten Leben“. Unſere Auswanderer kamen aber ohne nennenswerte Kenntniſſe, da⸗ für aber mit einer Einbildung, wie ſie höchſtens ein Dutzend Fachleute beſitzen dürfen, und glauben als beſonders beborzugte Menſchengattung bequem Reichtümer ſammeln zu können. Ohne ſelbſt viel zu können, in fremder Umgebung lebend, mußten dieſe Herren natürlich ſchwere Enttäuſchungen erleben. Dazu kam noch, daß in kaufmänniſchen Angeſtellten Ueberfluß herrſcht. Die deutſchen Firmen ziehen im allgemeinen den Deutſch⸗Braſilianer gerade in un⸗ teren Sbellen vor, eben weil er zwei Sprachen ſpricht. Eine bra⸗ ſilianiſche Firma nimmt ſich höchſtens einen fremden Fachmann. An Buchhaltern iſt ein derartig ſtarkes Angebot, daß ſich ein deutſcher Buchhaltungsmenſch kaum durchſetzen wird. Dazu kommt, daß die braſilianiſche Regierung beiſpielsweiſe verlangt, daß 50 aller Bank⸗ angeſtellten Braſilianer ſind; ſie machte ſelbſt den naturaliſierten Deutſchen Schwierigkeiten, als 1922 dieſes Geſetz zur Durchführung gelangte. 2. Vernünftige Lebensweiſe iſt Lebensbedingung in Braſilien. Das Eſſen ſoweit es national iſt, ſagt uns oft nicht zu, doch man kann ſich an alles gewöhnen. Wird nicht jeder Menſch im Ausland, ſelbſt in England Ungewohntes finden? Gleich anfangs ein Ver⸗ dammungsurteil zu fällen, das halte ich für leichtfertig. Wenn der Einſender mit dem braſilianiſchen Eſſen nicht zurechtgekommen iſt, warun ging er denn nicht in eine deutſche Penſion? Für 180 Mikreis gibt es doch etwas anderes als Bohnen und Reis, Bohnen und Reis und nochmal Vohnen und Reis! 3. Wer unvernünftig iſt, der wird natürlich ſehr bald Darm⸗ beſchwerden weghaben; wer ſchließlich noch übermäßig Alkohol„ver⸗ konſumiert“, wird eines Tages wegen eines Nieren⸗ oder Leber⸗ klappfes nach Hauſe müſſen. Paſſierte aber das nicht auch jedem frikaner? Die Engländer, Amerikaner und Skandinavier holen ſich infolge ihrer Vorliebe für Whisky und Cocktails alle nach wenigen Jahren ihren Denkzettel. Ich möchte her einflechten, daß Darm⸗ beſchwerden meine einzige Krankheit in Braſiſien waren. 4. Wer das Bad als Luxus anſieht, der bekommt ſchnell Aus⸗ ſchlag. Wer aber mindeſtens täglich einmal duſcht(es gibt kein Haus ahne Duſche) und regelmäßig ſeine verſchwitzte Wäſche wechſelt, bei dem können ſich keine Geſchwüre bilden. Im Innern kommt es öfters —5 daß Geſchwüre auſtreten, doch davon ſchrieb Ihr Gewährsmann nicht. 5. Es gibt relativ viele deutſche Aerzte, die alle ihr Fach verſtehen. 6. In Rio de Janeiro gibt es einen Hilfsverein, Krankenhaus⸗ verein, eine katholiſche und evangeliſche Kirchengemeinde, einen deut⸗ ſchen Turnverein, deutſche Schule, Bund Deutſcher Kriegskameraden in Brafllien, Geſellſchaft„Germania“ uff. In Sao Paulo noch mehr. Der Hilfsverein wird natürlich ſo ſehr in Anſpruch genommen, daß er heute nur mehr wirklich bedürſtigen Leuten etwas geben kann, nicht aber den verantwortungsloſen, nicht wollenden„Auswanderern“. Wie manch einer wurde auf Koſten dieſes Vereins verpflegt und nach Deutſchland zurückgebracht. Wieviele erhielben durch den Kranken⸗ hausverein im Hoſpital International oder im Hoſpital Evangelico freie Kur! Man ſollte dieſe Einrichtungen nicht ſchmähen, die nur ſchamlos ausgenutzt worden ſind. Im allgemeinen gilt: Wer helfen hiltf, doch der in Not Geratene muß auch ſeimerſeits etwas guten Willen zeigen. 7. Warum erfolgen Abweiſungen? Weil gewiſſenloſe, verantwor⸗ tungsſcheue Ausbeuter Einzelnen nur Schaden gebracht haben. N. hat eben in 5 Jahren gelernt, ſich die ſog. Landsleute anzuſehen. Wundert das den Einſender? „Deutſchland bleibt Deutſchland! Das ſagte ich, als ich im Auguſt 1914 wieder die deutſchen Grenzen überſchritt, um meinem VPaterland zu dienen.„Deutſchland bleibt Deutſchland!“ Dieſer Nuf entrang ſich mir, als ich im Frühahr 1923 in Bremerhaven landete. Ich ging ins Ausland nicht mit dem üblichen Dünkel, ſondern um zu lernen, zu profitieren.„Deulſchland, Deutſchland“ über alles hielt nicht ſtand. Ich gehe heute ebenſo gerne wieder ins Ausland, wie ich nach Deutſch⸗ land zurückkehre, denn ich will mir im Ausland keine Exiſtenz ſchaf⸗ ſen, ſondern nur lernen, um es für Deutſchland zu verwenden. Wollte Ein berechtigter Wunſch Die an den letztvergangenen Sonntagen vom Verkehrsverein in dankenswerter Weiſe wieder veranlaßten Sonderzüge nach dem Schwarzwald reſp. dem badiſchen Oberland, erfreuen ſich, ſo wird uns geſchrieben, ſteigender Anerkennung und Benützung von ſeiten der Bevölkerung. Dies beweiſen nicht nur die in der Preſſe veröffentlichten Berichte und Stimmungsbilder über die jeweiligen Fahrten; jeder, der ſchon einmal Gelegenheit nahm, einen derartigen billigen Sonderzug zu benützen, wird es auf Grund der während der Hin⸗ und Herfahrt im Zug gemachten Beobachtungen beſtäti⸗ gen, daß unter den Teilnehmern nur eine Stimme der Zu⸗ friedenheit und guten Laune über die Sonderfahrt herrſcht. Dieſe Wahrnehmung erſtreckt ſich nicht auf einzelne Wagen: man kann ſie, da es meiſtens„Durchgangs“⸗Wagen ſind, die mit den Plattformen untereinander in Verbindung ſtehen, im ganzen Zug machen. Ueber den Wert und die Zweckmäßigkeit der Sonderzüge wäre alſo kein weiteres Wort zu verlieren. Ein Wunſch nur bliebe offen, und zwar ſpeziell bei den nach Konſtanz abgelaſſenen Zügen: daß bei der Länge der Strecke die Gültigkeit der Fahrkarten auf zwei Tage ausgedehnt werden möchte. Die Fahrt er⸗ fordert für hin und zurück etwa 15 Stunden: ein bißchen viel im Hochſommer. Es mag für die Bahnverwaltung mit Schwierigkeiten verknüpft ſein, dieſem Wunſch im allgemeinen und für jeden ein⸗ zelnen Fall zu entſprechen. Zweifellos aber müßte eine Aus⸗ nahme möglich ſein für den auf Sonntag, 10. Auguſt, vor⸗ geſehenen Sonderzug nach Konſtanz, und zwar in der Weiſe, daß es den Teilnehmern geſtattet wird, mit ihrer Sonderzugsfahr⸗ karte die Rückfahrt am Montag, 11. Auauſt, der bekanntlich als Verfaſſungsfeiertag von der Reichsregierung feſt⸗ gelegt iſt, antreten zu können. Der Verkehrsverein würde ſich, menn er nach dieſer Richtung hin die erforderlichen Schritte bei der Eiſenbohndirektion unternöhme, den Dank vieler Ausflügler ſichern, die ſich die alte Konzilsſtadt am Bodenſee und deſſen ſonſtige land⸗ ſchaftliche Reize in aller Gemächlichkeit anſehen könnten: ganz ab⸗ geſehen davon, daß die Beteiligung eine ungleich ſtärkere ſein mürde, als dies bisher bei Sonderzügen an den Vodenſee der Fall war. U. Neue Bilder. In unſerem Schauſenſter, E 6, 2 ſind folgende Bilder ausgeſtellt: Olympiſche Spiele, Paris: Schwimmwettkämpfe, tart der Damen zu den 100 Metern.— Der deutſche Marathonlauf 42,2 Kilometer 1924. Start der 85 Läufer.— Deutſchfinniſche Tennis⸗ kämpfe, die Finniſche Meiſterſchaft.— Radſport im Dienſte der Leicht⸗ athletik. Radfahrer als Begleiter der deutſchen Marathonläufer 1924. — Klaſſiſche Motorradrennen in Lario, Italien. Blick auf die Renn⸗ ſtrecke.— Von der Eifelrundfahrt 1924. Motorfahrer in der Kurve vor dem Ziel.— Aufſehenerregende Mordaffäre in Amerika. Die Millionärsſöhne Leopold und Loeb im Gefängnis.— Ferrucio Bu⸗ ſoni. Zum Tode des berühmten Klaviervirtuoſen.— Moderne Ge⸗ ſchäftshausarchitektur in Verlin. Das neue Bürohaus des Allgem. deutſchen Gewerkſchaſtsbundes.— Der erſte weibliche Univerſitäts⸗ profeſſor. Frln. Dr. med. Rhoda Erdmann.— ehemal. Kronprinzen Georg v. Sachſen. Die Prozeſſion nach der Kloſterkirche in Trebnitz.— Exploſion und Großfeuer in Oberſchöne⸗ weide. Die vollkommen eingeäſcherte Dachpappenfabrik. * Poſtſcheckverkehr im Monat Juli. Beim Poſtſcheckamt in Karlsruhe waren Ende Juli 39 299 Kontoinhaber vorhanden. Auf den Poſtſcheckrechnungen ſind in dieſem Monat gebucht worden 139 188 000.⸗M. Gutſchaften, darunter 426 304 Einzahlungen mit Zahlkarte über 39 38400.⸗M. und 448 377 Ueberweiſungen über 99 804 000.⸗M. Die Laſtenſchriften betrugen 138 561 000.⸗M., darunter beſanden ſich 3537 Kaſſenſchecke über 3 766 000.., 1057 im Reichsbankgiro⸗ und Abrechnungswege beglichene Auszahlungen über 5 754000 Rentenmark, 140 057 ZJahlungsanweiſungen über 19 923 000.⸗M. und 493 020 Ueberweiſungen über 109 116 000 .⸗M. Der Geſamtumſatz im Monat Juli betrug hiernach 277 749 000 Nentenmark, davon wurden bargeldlos abgewickelt 214 674 000.⸗M. oder 77,30 v. H. Das Geſamtguthaben der Kontoinhaber des Poſtſcheckamts machte am Monatsſchluß 16 Millionen Mark aus. *Die Poſiämter werden nichtl mehr in Klaſſen eingeteſlt. Die Poſtanſtalten waren bisher in., II. und III. Klaſſe eingeteilt. Dieſe Bezeichnung wird in Zukunft weder in amtlichen Druckſachen, Ta⸗ rifen uſw. noch im Schriftwechſel angewandt. Die Poſtämter unter⸗ ſcheiden ſich nur noch nach der Beſoldungsgruppe. in die der Amts⸗ vorſteherpoſten eingereiht worden iſt oder eingereiht werden kann Aber auch dies wird nicht in den amtlichen Druckwerken angegeben. Er ſoll auch nicht in den amtlichen Schriftſtücken. Veröffentlichungen üſw. angewendet werden. außer, wenn der Zweck des Schreibens es fordert. Wo die Klaſſenaufführung J. UI und III vorkommt. gelten als Aemter der Klaſſe J ſolche arößeren Umfangs, als II mittleren, als III geringeren. * Das Unwelter vom 22. Juli 1924 und ſeine Vorausberech⸗ nung. Im Jahre 1905 veröffentlichte der verſtorbene Prof. Guido Lamprecht, der ſich durch jahrzehntelange Unterſuchungen über Wetterperloden verdient gemacht hat, in Bautzen ein Heftchen ge⸗ nannt„Wetter⸗Kalender“ Dort teilt er als Ergebnis ſeiner Studien mit, daß die größten Wolkenbrüche und Stürme faſt ſämtlich eine Periode von faſt genau 106 Tagen innehalten. Er beruft ſich u. a. auf die größten Wolkenbrüche des 19. Jahrhunderts in Schleſien am ich mir aßer ein neues Leben dort außen auſbauen, dann würde ich ſicherlich mit anderen Anſchauungen hinausgehen als Ihr Einſender. 14. Juni 1804, wiederum am 14. Juni 1880, am 2. Auguſt 1888 und am 31. Juli 1897. Daraufhin hat er eine Vorausberechnung ....(( Wn. 1 Prieſter⸗Weihe des Fyä „Periode gegeben und unter den voraus⸗ berechneten Tagen befindet ſich auch der 21. Juli 1924, der Deutſche land überall großen Wetterſchaden brachte. Verfolgt man die en angegebenen Tage rückwärts, ſo zeigt ſich, daß der 6. April 1955 nicht beſonders betont war, daß wir dagegen um Weihnachten 19˙8 nach dieſer 106tägigen ſchwere Schneeſtürme hatten. Es ſtellt ſich heraus, daß die Periobe von 106 Tagen nur von Zeit zu Zeit wirkſam iſt, und daß man be⸗ ſonders einem neunjährigen Zyklus beachten ſollte. Wenn auch 1 23. Juli 1915 nur ſchwach betont war, ſo haben wir doch am 7. Juſi 1906(allerdings ein paar Wochen verfrüht) die heftigſten Nieder⸗ ſchläge, die in letzter Zeit überhaupt in Sachſen regiſlriert wurden Die im neunjährigen Zyklus weiter vorhergehenden Kriſen 1897 und 1888 wurden bereits erwähnt. *Kindesmord einer Geiſtesgeſtörten. Geſtern vormittag haf eine 36 Jahre alte ledige Schneiderin in U 3 ihr pier Monate altes Kind in ihrem Bett. wahrſchemlich in einem Anfall ſchwerer Geiſtes ſtörung. vorſätzlich erſtickt. Die Mutter mußte im Sanitätswagen nach dem Krankenhaus überführt werden. Infolge ihres Zuſtandes konnte ſie bis ſetzt nicht vernommen werden. Freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt die 55 Jahre alle Witwe eines Friſeurs aus Wiesbaden, zuletzt hier wohnhaft. die ſich im Laufe des geſtrigen Vormittaas in einem hieſigen Hotel verat!“ tet bat. Ein ſchweres Nervenleiden dürfte der Grund zur Tat ſein * Lebensmüde. Am Sonntag ſprana ein 25 Jahre alter Taa⸗ löhner aus Sandhofen in der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen. in den Abwaſſerkanal der Zellſtoffabrik Waldhof. Von einem in der Nähe ſich aufhaltenden Fiſcher wurde er in bewußtloſem Zuſtande ans Land verbracht und, nachdem er ſich erholt hatte. von ſeinen An⸗ 8 in Empfana genommen. Der Grund zur Tat iſt noch un“ annt. * Juſammenſtöße. Am Samstag mittaa fuhr in der Damm; ſtraße ein 17 Jahre alter Radfahrer aus Unvorſichtiakeit gegen einen ihm entaegenkommenden Laſtkraftwagen. Er wurde zu Boden ae“ worfen, aber nicht verlezt. Das Fahrrad erlitt ſtarke Beſchädiaun aen. Durch das umſichtige Verhalten des Kraftwagenführers wurde ein arößeres Unalück verhütet— Abends wollte auf der Mittelſtraße ein Radfabrer einen andern überholen, fuhr dieſen aber an und war ihn zu Boden. Der Verunalückte zoa ſich Hautabſchürfungen am lin⸗ ken Unterſchenkel zu. „Feſigenommen wurden 31 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter 4 wegen Diebſtahls. 2 wegen Bettels, ein Heizer aus Heidelbera wegen Erregunn öffentlichen Aergerniſſes und zwei Frauensperſonen wegen unſittlichen Lebenswandels.— In den beiden letzten Tagen wurden zur Angeige gebracht: 42 Perſonen wegen Ruheſtörung, 8 wegen Körperverletzung, darunter 6 wegen ſchwerer Körperverletzunga und 3 wegen Trunkenheit. Letztere muß⸗ ten bis zur Erlanguna ihrer Nüchternheit auf den Polizeiwachen ver⸗ wahrt werden. „Taſchendiebſtähle. Am 26. Juli wurde in einer Metzaerel elne Brieftaſche mit 70 Mark und 100 Franken, ſchwarzledern mit arauer Seide entwendet. am 27. Juli vor dem Fahrkartenſchalter im Haupt · eine Brieftaſche mit 160 Mark. braunledern mit mehreren rn. »Diebſtähle in Badeanſtalten. Am 1. Auguſt wurde einem Bade · gaſt aus der Seitentaſche ſeines Rockes eine ältere Wachstuchbrieſ⸗ taſche mit 35 Mk. und am aleichen Tage einem Badegaſt aus der Rocktaſche in einer Kabine eine Kontrollmarke entwendet und damit eine abgegebene Brieftaſche an der Kaſſe abageholt. Beſchreibuns: Schwarze. weiche Ledertaſche mit blauem Seidenfutter und 5 Fächern, Der Inbalt beſtand aus 340 Mk, Bargeld. einem türkiſchen Paß. auf den Namen Herocles Guichas in Konſtantinopel ausgeſtellt, ferner einer Studentenkarte auf den gleichen Namen für die techniſche Hoch⸗ ſchule in Karlsruhe. außerdem in mehreren Bildern und Briefmarken, Ladeneinbruch. In der Nacht zum 31. Juli wurden aus einem Konſumladen in Waldhof Schokolade. Schmalz, Hartwurſt. Jigarren und Zigaretten geſtohlen. Fundunterſchlagung. Am 25. Julb Hleß nachmittags eine hler zugereiſte Dame auf einer Bank im Hauſe Friedrichsplatz 17 ihre Perlhandtaſche mit Inhalt von hohem Wert liegen. Die handtaſche iſt aus blauen und arauen Perlen mit bunten Roſen. Der obere Rand iſt aus braunen Garn gehäkelt zum Zuſammenziehen und mit ſolcher Schnur zum Tragen. In der Taſche befanden ſich eine ſchwarze Lackgeldmapve. Inbalt 100 Rentenmark und 80 Mark kleinere Scheine, ſowie 2 enaliſche Pfunde, ferner eine ſilberne Loranette, eine Viſitenkarte: Irma. Freifrau von Baumbach, geb Kerler. Schöne Ausſicht 10, ein weißes Taſchentuch mit Spitze, gez⸗ Irma oder den Buchſtaben J. v. B. 55 Vereinsnachrichten Die A Mannheim des Deutlſchnationalen Jugend⸗ bundes hat an Generalfeldmarſchall von Hindenburg folgende Drahtung gerichtet: Seiner Exzellenz Herrn Generalfeldmarſchall von Hindenburg Hannover. Euer Sedgteng dem Beſchirmer des Vaterlandes, entbietet am zehnten Jahrestag des Kriegsausbruchs ehrerbietigen Dan und deutſchen Gruß Deutſch⸗RNatlonaler Jugendbund, rtsgruppe Mannheim. —— großer Mühe requirierten wir zu elft einen Wagen bis zur deutſchen Grenge bei St. Ludwig. Die Straße an der Grenze war abge⸗ ſperrt mit Leiterwagen, Karren, Eggen, Stacheldraht. Strenge Prü⸗ jung unſerer Perſonalien durch die an der Grenzſperre aufgeſtellten eutſchen Landwehrmänner, von denen glücklicherweiſe einer mich ufällig kannte, was die Abfertigung bedeutend erleichterte. Dann deei Kllomeler zu Fuß zum Bahnhof St. Ludwig, der von einer enge in die Heimat zur Verladung kommender Italiener uſw. um⸗ lagert war. Gegen Abend kotnten wir endlich über die ſtark be⸗ wächte Brücke über den Rhein nach Leopoldshöhe in Baden abfah⸗ en und dort den letzten nach Norden fahrenden fahrplanmäßigen Schnellzug beſteigen. Unterwegs gab es noch einen wehmütigen Ab⸗ ſchled von unſerem Sohn, der als Lichterfelder Kadett ſeine Som⸗ merferien mit uns in Cattolica verbracht hatte und nun, ohne noch einmal zu Haus anzukehren, ſich ſchleunigſt in der Haupt⸗Kadettenan⸗ ſtalt als kriegsbereiter Oberprimaner zu ſtellen hatte. Er brauchte, da der nellzug nur noch bis Heidelberg fuhr und von da ab nur noch M r⸗ und Lokalzüge gingen mit einer Geſchwindigkeit von 17 Kim, drei Tage zu der Fahrt nach Verlin. Am Bahnhof in Müll⸗ heim⸗Badenweiler ſahen wir die erſte Liebesgabenſtation auf deut⸗ ſchem Poden, von der junge Damen auch uns aus dem Ausland ins Vaterland Eilenden freundliche Erfriſchungen boten: der erſte Gruß der Heimat im tiefen Ernſt des Krieges!—— Zehn Jahre ſind dahingefloſſen. Mich ſelbſt führte der Weg für 4, Lahte ins Feld auf verſchiedene Kriegsſchauplätze vom Weſten bis Paläſtina. Denkwürdiges und Schweres aller Art hat man ſeit⸗ dem erlebt. Immer aber wird die Erinnerung an den Kriegsbeginn mir verbunden bleiben mit den Friedensſonnentagen in Cattolica und einwal noch möchte ich dorthin zurück zu ſeinem köſtlichen Strand an der blauen Adria! Runſt und Wiſ enſchaſt Eine Pfätzer Dichterin. Unſere pfälziſchen Schriftſteller ſtreben nicht nur auf den Gebieten der Erzählung, Lyrik und Legende, ſon. dern auch auf der Bühne nach Erfolgen. Das Luſtſpiel„Grünſpan von Leopold Reitz bewies ſchon vor längerer Zeit in einigen Auf⸗ führungen ſeine Zügkraft: wir hofſen daß dieſe pielzſſche Dichter deſſen ganze Art zur dramatiſchen Geſtaltung hindrängt, bald mit einem größeren Werke auf die VBühne komme. Daß unſere Pfälzer heute ſchon von den Brettern herob etwas zu ſagen haben, bewies der unbeſtrittene Erfolg der Uraufführung des vieraktigen Märchens von Ling Staab am vergangenen Mittwoch durch das Landestheater für Pfalz und Saargebiet in Kreuznach. Das Kur⸗ theater war ausverkauft. Es war ein Staunen und Jubeln nach ſedem Aktſchluſſe. Die Preſſe und die vielen Erwachſenen, die der Auffüh⸗ rung beiwohnten, wußten, daß hier eine Dichtung zu ihnen ſproch, neckiſche Englein Führwitz verlor, die Himmelstür. die weit über das anſpruchsloſe Kindermärchen hinausgeht und die in ihrer tiefen Smbhit und geſchliffenen Versſprache den Spiel⸗ plan größter Bühnen bereichern könnte.„Der verlorene Himmels⸗ ſchlüſſel“ heißt das Märchen. Der tiefere Sinn der heiteren und wieder von hauchfeiner Stimmung durchwehten Dichtung iſt: reine Kinderherzen ſprengen ohne des Petrus goldenen Schlüſſel, den das i Mit Beginn der neuen Spielzeit wird das Pfälziſche Landestheater das Märchen in mehreren Orten der Pfalz zur Aufführung bringen. Jerien ene in Kalſerslautern. Auch in dieſem Som⸗ mer hatte die Pfalz wieder einen großen wiſſenſchaftlichen Ferienkurs veranſtaltet von der Freien deutſchen Volkshochſchule Kaiſerslautern mit Unterſtützung des pfälziſchen Verbandes für freie zolksbildung. Der Kurs begann am 14. Juli und dauerte 14 Tage. Nahezu 350 Teilnehmer hatten ſich eingefunden, darunter etwa 1 Beſucher für den ganzen Kurs. Die Beſucher waren in der über⸗ wiegenden Mehrheit, mindeſtens bis zu 97 Prozent Angehörige des Volksſchullehrerſtandes. Was im Einzelnen geboten wurde, kann hier nicht bewertet und auch nicht ausführlich wiedergegeben werden. Es ſei nur angedeutet. Der bekannte Univerſitätsprofeſſor Dr. A. Meſ⸗ ſer ſpprach über die Kants Bedeutung für die Gegenwart, und über die Staatslehre Kants und die Kantianer. Dr. R. Piloty aus Würzburg hielt ſechs Vorträge über Erziehung zum Staatsbürger unter beſonderer Berückſichtigung aktueller Probleme der Gegen⸗ wart. Die Bezlehungen zwiſchen Goethe und Peethoven legte Dr. Weiher dar. Mehrere Reihen behandelten pädagogiſche Fragen. Dr. Wahrheit führte ein in Grundfragen der Geſchichtsdarſtellung und des Geſchichtsunterrichts: Studienrat Keſſelring unter⸗ ſuchte auf experimenteller Grundlage die Arbeit des Schulkindes und Dr. J. Kühnel wandte ſich den Fragen des Arbeitsunterrichts zu. Ein Bild der kommenden Schule, wie ſie von dem Bund für entſchie⸗ dene Schulreform angeſtrebt wird, zeichnete H. Deſtreich. Andere Reihen galten dem Nachdenken über das Weſen des Deutſchen Volks⸗ tums. Direktor Dr. Graf vom Gewerbemuſeum lies die Welt vor Maler Richter, Grünewald und Dürer vor uns erſtehen; Dr. Pre⸗ ſtel zeigte den Zuſammenhang zwiſchen Volksgeſſt und Helden⸗ fage und Dr. v. d. Leyen führte ſeine Hörer ein in den Reichtum des deutſchen Märchens. Die Entwicklung des Volkstums in der Pfalz zeigte Konſervator Th. Zink, und die Geſchichte und Bedeu⸗ tung des Speyerer Domes behandelte der Studienrat Hartwein. Die Nachmittage der zweiten Woche waren einem Sonderkurs über Stimmbildung in Sprache und Geſang gewidmet, den der bekannte Münchener Stimmpädagoge Anton Schiegg leitete. Einen Höhe⸗ punkt bildete der Heimtakunſtabend, der ſich zur Aufgabe machte die namhaften Vertreter des jungen pfälziſchen Schrifttums ſelbſt zu Wort kommen zu laſſen. Der große Saal war bis auf den letzten Platz beſetzt. Es war keine Hoffnung mehr, ſondern zum Teil ſchon Erfüllung, daß wir in der Pfalz Dichter und Erzähler haben, die über die Heimat hinausreichen, und ſich mitten ins große deutſche Schrifttum ſtellen. 8 58 Eine große Kunſtausſtellung in Dresden. Die Leitung det „Jahresſchau Deutſcher Arbeit“ hat gemeinſam mit der Künſt⸗ lerſchaft Dresdens beſchloſſen, im Jahre 1926 neben der Garten⸗ baudusſtellung eine große Kunſtausſtellung zu peranſtalten, zu welcher auch ausländiſche Kunſt herangezoge! werden ſoll. Von ſeiten der Künſtlerſchaft werden große Anſtren⸗ gungen gemacht werden, um die Kunſtausſtellung zu einem Er eignis 125 geſtalten, das ſich würdig anreiht an die früheren Kunſt⸗ 15 1 0 durch die Dresden ſeinen Ausſtellungsruhm erwor⸗ n hat. 60 Das Skeleit König Richards III. Ein Skelett in in Lele“ ſter ausgegraben worden, von dem man annimmt, daß es das des engliſchen Königs Richard III. iſt, der in der Schlacht von Bosworth am 22. Auguſt 1485 af lhn wurde und durch Shakeſpeares Drama unſterblich geworden iſt. Richard, der die Nacht vor der Schlacht int einem Gaſthof in Lefceſter ſchlief, wurde nach dem ür ihn ſo unglüch, lichen Treffen dorthin zurückgebracht, und zwar der Leichnam auf einem Pferd feſtgebunden. Die Beerdigung fand ohne jede feierlich⸗ ſeiteſta dude Fenege ndedten aß ſein Grab ſt ein cre 15 ſeinem Gebäude bei 15 Bridge, +. dem angegeben iſt, ſein Gla ſei nahe dabei. In der Nähe dieſes Gedenkſteins iſt nun das Skelet ausgegraben worden und hat im Lokalmuſeum Leiceſter Aufſtellung gefunden. Theater und Muſik 2 Der neue Spielplan des Landestheater Skuttgart. Der Spiel, Schauſpiels für kommende Spieljahr ſieht in erſte, inie eine Vermehrung und Auffriſchung des klaſſſſchen Repertolte, vor, wird aber an Neüheiten, wie auch an Erzeugniſſen der heiteren Muſe in angemeſſener Würdigung der Fnee nicht vorübel gehen. Angekün 1 ſind u. a. im Schauſpiel: udr4“ „Helnrich IV.“, 1. Teil. Goethe:„Torquato Teſſe Grillparzer„Der Traum ein Leben“, Hebbel„Die Nibt, lungen“, Neſtroy„Der Talismann“, Strindberg„Guſtav 0 Aecläbeugg, von Scholz„Die glaſerne Frau“(Uraufführung) Kaiſer„Kolportage“; fünf Neuheiten zeitgenöſſiſcher Autoren. 4 In der Oper: Händel Julſus Cäſar“, Gluck„Die Pilgrim, von Mekka“, Lortzin 4„Die Opernprobe“, Liſzt„Die Legeſen der heiligen Ellſabelh“, Kloſe„Ilſebifl“, S. Wagner„An allen iſt Hütchen ſchuld“, Wolf⸗Ferari„die vier Groblane“ Nae Be, „Meiſter Guido“, Braunfels„Don Gil, Krenet„die Zwige burg“, Strawinsky„Die Nachtigall“, Simon Lauckner 2 Frau im Stein“(Uraufführung). m Neu verpflichtet wurden in der Oper: Irma Roſter no Landestheater Karlsruhe, 7770 Holtz vom Landestheater Geuc Kammerſänger Hermann Weil: im Schauſpiel u..: Dr. 0 Elwenſpeck von München, Dramaturg und Spielleiter. Taſche wurde gefunden und unterſchlagen. Beſchreibung: Die Perl⸗ — 22 ͤ ᷣ—Kv.———— Prrrr „ n A — duß Montag, den 4. Auguſt 1924 Maunheimer General⸗Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe) 5. Seike. Nr. 358 Kilm⸗Runoſchau ch..-T. Nachdem erſt jüngſt in der Schauburg der mit ſo ——— Beifall aufgenommene Jackie⸗Film„Lange lebe der König“ ganfilm wurde, brachte das.⸗T. geſtern abend einen weiteren Coo⸗ lere Laugd ackie, der Lausbuß! auf die Leinwand. Dieſer hei⸗ usbubenfilm erinnert zunächſt recht lebhaft an„The Kid“, in beſuch ie durch ſeine Drolligkeit und ſein natürliches Spiel alle Kino⸗ blick zum Lachen und zum Weinen in ein⸗ und demſelben Augen⸗ künſtl rachte. Im„Jackie, der Lausbub“ iſt der jugendliche Film⸗ rei er ein allerliebſter kleiner Bengel, dem man trotz aller ſeiner uligene hicht gram ſein kann. Die Streiche haben auch keinen bös⸗ zwin n Charalter, ſond. ſind vollkindſſcher Unſchuld u. Harmloſigkeit, keit. 995 aber gerade dadurch den Zuſchauer zu andauernder Heiter⸗ Nori ackie erinnert in ſeinem Kinderleben auch vielfach an Max und gleitet, all ſeinen Streichen iſt er von ſeinem treuen Hunde be⸗ keuli der die kleinen Seitenſprünge ſeines jugendlichen Herrn ge⸗ hoch ch mitmacht. Es ſſt unglaublich, was Jackie, der Drei⸗Käfe⸗ ſeine Mz für Einfälle hat. Er macht einen Laden unſicher, bringt und de utter zur Eiferſucht, überlädt ſich den Magen mit Leckereien Strei rbilft ſeiner Schweſter zu einem Bräutigam. Der ſchlimmſte binde des kleinen Böſewichtes beſteht jedoch darin, daß er eine Leib⸗ derſehlſenss durch Rheumatismus geplagten Vaters mit Ameiſen deht g und dann den Vater in die Klrche gehen läßt. Aus Schmerz Lartenſpiel me Mann dann ſein Taſchentuch und ſchlenkert damit ein bewunpiel über die Köpfe der Kirchenbeſucher hinweg. Aufs Neue ſechniſchen man in dieſem Film wiederum die hervorragenden film⸗ hindur n Eigenſchaften dieſes kleinen Knirpſes, der eine volle Stunde dem 50 die Zuſchauer nicht aus dem Lachen herausbrachte. Von zwei Unten Filmſchauſpieler Jackſe gings zu„Fixr und Fax“, lern beft chuldslämmern, denen von zwei entſprungenen Zuchkhäus⸗ Juchthaus Baden die Kleider ausgewechſelt werden, die dann ins m ens kamen und dort allerhand Schabernack treiben. Der Bei⸗ denſeln dafeſſar Rehbein auf der Hochzeits reiſen i leit buss recht uleig. Die an und für ſich ſprichwörtliche Vergeßlich⸗ Nuſtre Proſeſſoren kommt auf der Leinwand in guten Bildern zur terung. Alle drei Filme ſind auf einen heiteren Ton geſtimmt. Rommunale Chronik Reſte kommunaler Negie 216 6 Blütenträume der ſozialiſtiſchen Machthaber vom Nopember (hren e womöglich alle Gewerbezweige in ſtädtiſche„Regie über⸗ Faut follten, ſind ausgeträumt. Der ſtädtiſche Bauhof und die ihu le rei in Neukölln ſind verkauft, ja faſt verſchleudert ſchaf Grundſtück in Erbpacht gegeben worden; der große Wirt⸗ shof des Bezirks Reinickendorf mußte ſchleunigſt aufgelöſt un da b. Nur weniges hat ſich als G. m. b. H. retten können. Hie ehrhei hgen aber noch in Groß⸗Berlins Bezirken mit ſozialiſtiſcher de eſte derartiger kommunaler Selbſtherrlichkeit zur Vernich⸗ die mit felbſtändigen, ſteuerzahlenden Gewerbes und Handwerkes, 0 allen Mitteln gehalten werden, um den Beweis zu liefern, das an noch etwas könne“. Voraus ſteht natürlich Neukölln, dermiber der ſtädt. Druckerei noch eine„Handwagen⸗ zHandwatungsapſtaft⸗ und ein Sargmagazin betreibt, Die blackad genvermietungsanſtalt“ entſtammt der Zeit der Hunger⸗ aufg* Selbſpoerſorgung, als jeder zweite Einwohner Berlins ſorgen ind hinauszog um ſich mit Kartoffeln und Gemüſe zu ver⸗ Velcchen Jeſſt friſtet die Anſtalt noch das Daſein eines verborgenen lohnt ein an muß die Frage aufwerfen, ob es ſich wirklich ver⸗ anten auen großen ſtädtiſchen Apparat mit Haushaltsplan und Be. Einnahme zuziehen, um jährlich eine ſolche Anſtalt mit 4500 Mark f deut e und Ausgabe zu unterhalten. Noch weit mehr erhebl kölln! e dieſe Frage, wegen des ſtädtiſchen Sargmagazins in Neu⸗ tade ſoie ſoll einen Reingewinn von 2940 Mark abwerfen, alſo ge⸗ iel um einen mittleren Beamten zu beſolden. del den eigeneg Sargmagazin hat auch der Bezirk Reinickendorf als als Wiemun der früheren Gemeinde Reinickendorf am 1. April 1920 beförder umale Einrichtung geſchaffenen Beerdigungs⸗ und Leichen⸗ ſchlleßt ſtok weſens, Der Haushaltsplan dieſes Beerdigungsweſens nahme olz mit einem Ertrage von 1910 Mark ab bei einer Ein⸗ deſchäfttgten 9 Mark, wobei die anteiligen der 8 0 amte enau T 1 15 Vaerechnet wörden 1 55 au, aber knapp mit ein Vierundzwanzigſte laufenden d in Verbindung mit dem Krematorium. Es rechnet im Belri zechnungsſahr mit 300 Beſtattungen. Der ganze kommu⸗ don Fal iab drückt ſich darin aus, daß„Leichenwagen und Träger ernehmen Fall angenommen“ werden! Dabei wirft das ganze Un⸗ in Lichte denn auch jährlich ſage und ſchreibe 310 Mark ab. Das enberg gleichfalls vorhandene ſtädtiſche Beſtattungsweſen eſtattungen, ſieht aber klugerweiſe bei einer Ein⸗ Ausgabe von 32 580 Mark keinen Pfennig Ueberſchuß Rommuniſtiſche Kommunalpolitik * wurde Barmen, 1. Auguſt. Die Stadtverordnetenſitzung alt volllo den Kommuniſten geſprengt. Ein Kommuniſt ran f ommen unmotiviert den Fall Haarmann auf und knüpfte Vorſihenden e Beleid gungen der Polizei. Als ihm deswegen vom erw derte de, Beigeordneien Köhler ein Ordnungsruf erteilt wurde, orten Al r Kommuniſt mit frechen und herausfordernden Redens⸗ Nicftsordder Vorſitzende ihn erneut zur Ordnung rief und auf die domrumſſt ungsmäßigen Folgen aufmerkſam machte, fügte der ane ee Beleidigung des Vorſitzenden hinzu. Ihm wurde Föhler 50 0 Wort entzogen. Er ſuchte weiberzureden. Beigeordneter dammnft aber die Sitzung auf und der Saal leerte ſich. Die i* den 0 en blieben alleim zurück und redeten noch einige Minuten en imd verlng Saal binein. Dann ſtimmten ſie die Inzernationale ließen danach ebenfalls den Saal. * dahm Eberfeld. 1. Auguſt. Die Stadtverordnetenſitzung licher Sen Ende einen erregten Verlauf, als von bürger⸗ nach faſt 5 ſtündiger Verhandlung Vertagung beantragt tanden. Di noch pier Anträge der Linken auf der Tagesordnung Fenſter bim Kommuniſten, die durch ihr uferloſes Reden zum kingezogen zus verſchuldet hatten, daß die Sitzung ſich ſo lange deleld nte, verlangten Weiterberatung und ergingen ſich in K Redensarten. Ihren Willen erreichten die Dring en nicht. Ueber ihre Antrüge wurde nicht mehr verhandelt. ben, hielten ee Sachen, die unbedingt ihrer Erledigung harr Um 11 h e Stadtverordneten noch in geheimer Sitzung zuſammen. beendet worderſt konnten die Verhandlungen nach öſtündiger Dauer geret Weſter wurde das Bauprogramm für 1024 dise 8— den Bau von 266 neuen Wohnungen vorſteht, für fügung geſdelt duuszinsſteuer insgeſamt 1/6 Millionen 1 zur Ver⸗ bauve werden. 120 Wohndugen baut die Stadt, 36 der Eiſen⸗ 4 Pridate 06 die Arbeltgemeinſchaft der Genoſſenſchoften und Nölner Baufſtmen Bau des Stadions haben vornehmlich zwel 40 men das Akli n i v. H, betenligt. dienkapital aufgebracht. Die Stadt iſt mit Rleine Mitteilungen er Raſtatter 5 ürgerausſchuß willigte in die Auf⸗ e b5 lkung Darlehens bel der badiſchen Staatsſchuldenver⸗ Fir zum Betre endenng der Neubautätigkeit in Höhe eimanzierun 1 von 50 000 Goldmark ein. Außerdem ſtellte er zur d, ſowelt dier Neubautätigkeit den Betrag von 900 000 Goldmark Feuldverſchreihhen nicht durch die Ausgabe von wertbeſtändigen kenber Seele der wüde e ue uedal nüh yht der rgerausſchuß nicht unſympa „ er. Sie dürfte demnächſt 15 e 5 us dadt. Feſchäftepericht der ſtädtiſchen Werke in Neu⸗ e Konſumenlſen 1928½4 iſt zu entnehmen, daß beim Gas werk Daenüder der Bdegl, gegenüber dem Vorfahr um rund 29 Prozent, 15 Waſſerwert Nortegszeit um rund 75 Prozent zugenommen hat. giſche Unterſu onnte den Bedarf vollauf befriedigen. Bakterio⸗ eines chungen haben feſtgeſtellt, daß das Waſſer die Eigen⸗ n Trinkwaſſers beſißt. Das Elektrizitäts⸗ ſüdlichen Stetahs abre den Umbau der Anlage des öſtlichen Apel tadtteils fertiggeſtellt, die Gasbeleuchtung der le durch elektriſche erſetzt. Ein eigenes Beſtattungsinſtitut hat auch de Tagungen Der Weinbaukongreß in Heilbronn Der diesjährige Weinbaukongreß, der in der Zeit vom—10. September in Heilbronn ſtattfindet, verſpricht eine recht eindrucksvolle Tagung zu werden. Das Programm ſieht eine Reihe von intereſſanten wiſſenſchaftlichen Vorträgen vor, ferner werden ſich der Vorſtand und die Ausſchüſſe des Deutſchen Weinbauverbandes mit wichtigen Tages⸗ fragen zu beſchäftigen haben. Die erſte öffentliche Kongreßſilung am Montag, den 8. September ſoll zu einer machtvollen Proteſt⸗ kundgebung gegen den kürzlich abgeſchloſſenen deutſch⸗ſponiſchen Handelsvertrag werden, der ſo ausgefallen iſt, daß er in ganz kurzer Zeit den vollſtändigen wirtſchaftlichen Ruin des deutſchen Weinbaues herbeiführen wird. Die vom Württembergiſchen Weinbauverein ver⸗ anſtaltete Weinkoſtprobe wird den Kongreßteilnehmern Ge⸗ legenheit geben, in verſchiedenen Jahrgängen den Charakter der Weine aus den württembergiſchen Weinbaugebieten kennen zu lernen Der Umfang der Ausſtellung wird nach den ſetzt vorliegenden Mel⸗ dungen ſchon den der Ausſtellung in Freiburg vom Jahr 1922 er⸗ reichen. Dabei laufen täglich noch neue Meldungen von Ausſtellern ein. Die Tagung wird durch eine Beſichtigung der Weinbauſchule in Weinsberg, der Rebenveredlungsanſtalt Offenau und des Salz⸗ werkes Kochendorf beſchloſſen werden. Aus dem Lande *Karlsruhe, 2. Aug. Veim Baden in der Alb wiſchen Beiert⸗ heim und Kühlen Krug iſt geſtern nachmittag 4 Uhr ein 101½jäh⸗ riges Mädchen von hier ertrunken. Die Leiche konnte abends 7½ Uhr geländet werden.— Geſtern nachmittag gab ein hier woh⸗ nender Händler in der Einfahrt eines Hauſes der Schwanenſtraße nach vorausgegangenem Streit auf einen verheirateten Gipſer von hier, und auf einen ledigen Hilfsarbeiter vier ſcharfe Revo!⸗ verſchüſſe ab und verletzte daber den erſteren am Rücken und den letzteren am linlen Oberarm und an der linken Bruſtſeite. Die Verletzten wurden mit dem Krankenauto nach dem Städtiſchen Krankenhauſe überführt. Der Täter iſt verhaftet.— Geſtern nach⸗ mittag verſuchte ſich ein in der Weſtſtadt wohnender, verheirateter Kauf mann aus Familienzwiſtigkeiten im Hardtwalde hier zu erſchießen. Er gab im Liegen einen Schuß auf ſich ab, der aber nur die Haare ſtreifte.— Geſtern abend wurde ein 7 Jahre alter Schüler von hier in der Rheinſtraße von einem Motor⸗ radfahrer angefahren und zu Boden geworfen. Der Knabe trug einen Oberſchenkelbruch und erhebliche Verletzungen am Kopf und Arm davon. Er mußte nach dem Diakoniſſenhaus gebracht wer ⸗ den.— Am Donnerstag vormittag ſtürzte eine ledige Näherin von hier in der Schwanenſtraße in einen Kellerſchacht, deſſen Vergitterung nicht genügend befeſtigt wax und zog ſich eine Arm⸗ verletzung zu. *Gaggenau, 3. Aug. Die durch Karlsruher Zeitungsdepeſchen⸗ bureaus verbreitete Nachricht, die als vermutliche Urſache für das in der Nacht zum 31. Juli bei den Benzwerken eingetretene Hochwaſſer das Oeffnen einer Schleuſe beim Murgwerk in Forbach angibt, iſt nicht mit dem Murgwerk in Zuſammenhang zu bringen, ſondern iſt auf die heftigen Regenfälſe im oberen zurückzuführen. So ſtieg z. B. die Waſſerführung der Murg oberhalb des Murg⸗ werkes in der Zeit von 10 4 bis 11.30 Uhr abends, alſo in 17 Stunden, von 17 auf 70 ebm/sec. Bühlertal, 3. Auguſt. In der Nacht zum Montag wurde ein von auswärts kommender Mann, der in Vegleitung zweſer er⸗ wachſener Mädchen und eines Knaben durch das Untertal wanderte, um ſich auf die Heidelbeerſuche zu begeben, pon drei des ͤ kom⸗ menden Burſchen beläſtigt. Da die Burſchen die beiden Mädchen tätlich beleidigten, ſetzte der Mann gegen die Rohlinge mit ſeinem Stock zur Wehr. Nunmehr wurden die Leute von den Burſchen bis ins Obertal verfolgt, wo der Mann dann mit dicken Knüppeln niedergeſchlagen wurde. Erſt auf die Hilferufe der Mädchen ver⸗ ſchwanden die Rohlinge. Oberwolfach, 3. Aug. Bei dem Verſuch, einem entgegenkom⸗ menden Radfahrer auszuweſchen, fuhr das Perſonenauto der Schwarz⸗ wälder Barytwerke über die Böſchung und überſchlug ſich. Von den Inſaſſen trug die Frau des Direktors Schulte ſtarke Geſichtsab⸗ ſchürfungen und einen Armbruch davon. Ihr gleichfalls mitfahren⸗ r Schwager erlitt einen doppelten Kieferbruch unß einen Schädel⸗ bruch. Drei Kinder ſowie der Chauffeur kamen mit dem Schrecken davon. „Sexau(bei Emmendingen), 2. Aug. Der 19 jährige Wichelm Rehm von hier geriet geſtern unter ſeinen mit Holz beladenen Wagen, was ſeinen ſofortigen Tod herbeiführte. „Meersburg, 3. Aug. Da die Beleuchtung des Meersburger Schloſſes wegen ſchlechten Wetters an dem urſprünglich feſtgeſetzten nicht konnte, iſt ſie auf den kommenden Sonntag n. Ta —— wor Nachbargebiete Caufen, 3. Aug. Die 10 5 eines nach Sulzburg zur Mühhe fahrenden Fuhrwerkes von hier 1 755 plötzlich und gingen durch. Der auf dem Wagen ſitzende Knecht wurde heruntergeſchleudert und trug ſchwere Verletzungen davon. Er wurde nach Sulzburg ins Kran⸗ kenhaus verbracht. Von der Jagſt, 3. A. In der Nacht auf Donnerstag iſt die Jagſt durch einen wolkenbruchartigen Regen in der Ellwanger Gegend ſtark über die Ufer getreten und überſchwemmte das weite Tal. Das Hochwaſſer exreichte den Waſſerſtand vom Jahre 1919 an Weih⸗ nachten und hat ihn teilweiſe überſchritten. Der Schaden an den Ge⸗ treide⸗ und Kartoffelfeldern iſt ſtreckenweiſe ſehr groß. Neckarſulm, 3. Aug. Am Donnerstag Abend gegen 3410 Uhr konnte ein Meteor von außerordentlicher Größe geſehen werden. Er fiel von Süden gegen Norden. Zuerſt nur wie ein Stern anzu⸗ bildete ſich aus ihm, je weiter er fiel, ein prächtiger Schweif, Schluſſe unter ſtarkem Aufblitzen die Geſtalt einer Leuchtkugel anmahm. 2 Aus dem Rechtsleben Beamtenabbau und Betriebsrätegeſetz Grundſätzliche Reichsgerichtsentſcheidung vom 8. Juli 1924 Das Reichsgericht hat Veranlaſſung gehabt, einer äußerſt aktuellen Frage ung zu nehmen, die von größter Wichtigkeit für die Grenzen des Rechts der Betriebsvertretung bei Entlaſſungen auf Grundder Perſonalabbauverordnung iſt. Strei⸗ tig war, ob auf Grund der Perſonalabbauverordnung vom 27. Okt. 1923 auch ein Mitglied des Betriebsrats ohne weiteres abgebaut werden kann. Das Reichsgericht beſaht das Recht zum Abbau ohne die vorherige Genehmigung der Be⸗ triebsvertretung. Der Kläger war bei dem Landesfinanzamt in Kiel aongeſtellt. Er war Vorſitzender des Angeſtelltenrates und des Betriebsrates des Finanzamtes und außerdem Vorſitzender des Bezirks⸗ betriebsrates für die Provinz Schleswig⸗Holſtein. Auf Grund der Perſonalabbauverordnung iſt ihm rechtzeitig zum 31. Dezember 1923 gekündigt worden, ohne daß die Genehmigung der Betriebs⸗ —5—* eingeholt worden war. Da der Kläger die Kündigung auf Grund der 88 95, 96 Betriebsräbegeſetz für unwirkſam hält, hat er Klage auf Feſtſtellung der Ungültigkeit der erhoben. Das Landgericht Kiel wies die Klage ab, das Oberlandesgericht Kiel gab ihr ſtatt. Das Reichsgericht hat nunmehr das Urteil des Oberlonde⸗⸗ gerichts aufgehoben und gleich dem Landgericht Kiel auf Ab⸗ weiſung der Klage erkannt. In den reichsgerichtlichen Ent⸗ ſcheidungsgründen wird ausgeführt. daß die Entſcheidung des Rechtsſtreits davon abhängig iſt, ob durch Artikel 15 8 1 Nr. 1 P. A V. für den beklagten Reichsfiskus eine geſetzliche Pflicht zur Entlaſſung des Klägers im Sinne des§96 Abſ. 1..G. be⸗ gründet worden iſt oder nicht. Im Gegenſatz zum Oberlondesgericht antnimmt das Reichsgericht dem Geſetz die geſetzliche Pflicht des Be⸗ klagten zur Entlaſſung des Klägers. Anlaß zur Perſonalabbauver⸗ ordnung habe der pöllige Währungsverfall und die Finanznot des Reiches gegeben. Das Reich hatte nur die Wahl zwiſchen finan⸗ ziellem Zuſammenbruch und harten Eingriffen in die Rechte Dritter, insbeſondere in die ſeiner Bamten und Angeſtellten. Die Perſonal⸗ abbauverordnung iſt ein gegen dieſe gerichtetes Ausnahmegeſetz das nur in den damaligen Bedrängniſſen des Vaterlandes ſeine Recht⸗ fertigung findet. Hätte die Entlaſſung von Angeſtellten bei Wider⸗ ſpruch des Angeſtelltenrates oder des Schlichtungsausſchuſſes nicht (oder nur unter Geldopfern) erfolgen können und hätte Betriebs⸗ ratsmitgliedern nur mit Genehmigung der Betriebsvertretung(§ 96 Abſ. 1 BB.) gekündigt werden dürfen, ſo wäre auf eine glatte und erfolgreiche Durchführung des Abbaus nicht zu hoffen geweſen. Um das zu verhüten, erſchien es geboten, die Hinderniſſe. die das Betriebsrätegeſetz einer zweckentſprechenden Abwicklung des Abbaus bereiten konnte, zu beſeltigen. Das hat die Regierung als Geſetzgeber auch getan, indem ſie den ihr durch die 88 85. Abſ. 2 Nr. 1 und 69 Abſ. 2 Nr. 1 BRG. gewieſenen Weg betreten und den Reichsbehörden die Entlaſſung ſämtlicher Angeſtellten zur geſetz⸗ lichen Pflicht gemacht hat. Ausnahmen ſind nur da zuläſſig, wo zwingende dieneiſichs Riäckſichten der Entlaſſung entgegenſtehen. vie ticheidung über zwingende Dienſt⸗ und twondiokgiten kann unmöglich einem Aneſtellben⸗ oder Betriebzrat oder einem Schlichtungsausſchuß überlaſſen werden. js. Gerichtszeſtung Der verurteilte Auswanderungs⸗Agent Vor dem Bonner Schöffengericht hatte ſich ein Godesberger, Donatus Wachter, unter der Anklage des Betrugs zu nerant⸗ worten. Donatus Wachter, ein Vierziger, aus Württemberg ſtam⸗ mend, war früher Herrſchaftsdeener in Godesberg, hatte dort ſchließ⸗ lich geheiratet und ſich ſeßhaft gemacht. Er betrieb nacheinander einen Eierhandel, eine Blumenbinderei, eine Gaſtwirtſchaft, eine Diener⸗ fachchule und veräußerte dazwiſchen auch einige Zeit ſchwunghaft ſein ſelbſt erfurdenes Rattengiſt. Das alles glückte aber nicht recht. Eine beſſere Möglichkeit, raſch reich zu werden, ſchien ihm die Aus⸗ nutzung des Auswanderungsfiebers und der Auswanze⸗ rungswilligen. Durch geſchickte Anzeigen lockte er ſie an und verhieß in Werbeſchriften Angehörigen aller Stände ſichere Sdellungen, vor allem in Südamerika. Natürlich mußten zunächſt einmal allen Be⸗ merbungsſchreiben Gebühren von 5 und 10 ½ beigefügt werden. Tatſächlich hatte der unerbetene Agent aber gar keine Verbindung nach Südamerika. Auch ſind ihm die Verhältniſſe dort ganz un⸗ bekannt. Alle ſeine Angaben haben ſich auch vor Gericht als objektiv und ſubjektiy unwahr herausgeſtellt. Gegen den jetzt nach Friedrichs · hafen perz genen und vom Erſcheinen entbundenen Angeklagten be⸗ antragte der Amtsanwalt drei Monate Gefängnis. Nach kurzer Be⸗ retung wurde Donatus Wachter wegen Betrugs zu 1 Jahr Ge⸗ fängnis und 1000% Geldſtrafe verurteilt. Nach Ueberzeugung des Gerichts hat der Verurteilte nichts für die empfangenen Gebühren geleiſtet und dadurch einen ſchweren Vertrauensbruch begangen. Verleumdung eines Kriminalinſpektors Unter der Ueberſchrift„Iſt es wahr?“ erſchien in der„Roten Fahne“ ein Auſſatz, der ſchwere Beſchuldigungen gegen den Kriminal⸗ inſpektor Dr. Grünberg, den Leiter einer Jafrettton am Ber⸗ liner Polizeipräſidium, enthielt. Ein entlaſſener Gärtner des Dr. Grünberg, namens Trepplin, beſehdet ſich mit dieſem in einer langen Reihe von Prozeſſen. Er begibt ſich nach der Münzſtraße zum Buregu der kommuniſtiſchen Partei und gibt dort an, daß er ſchwere dienſt⸗ liche Vergehen des Beamten mitteilen wolle. Von hier wird er zur Schriftleitung der„Roten Fahne“ geſchickt. Dort beſchuldigt er den Veamten des Meineids und der Anſtiftung zum Morde. Dieſe Zeitung brachte dann in der nächſten Auflage Einzelheiten, indem ſie Mitteilungen von Privatperſonen in indirekter Rede wiedergab. Der Politzeipräſident und auch Dr. Grünberg hatten gegen Trepplin und gegen Janus, den verantwortlichen Redakteur der„Rofen Fahne“, Strafantrig geſtellt. Vor Gericht konnte der Angeklagte Trepplin in keiner Beziehung den Wahrheitsbeweis führen. Viel⸗ mehr kam dieſes zu der Annahme, daß Trepplin ſeinen früheren Arbeitgeber aus Rachſucht aus ſeiner dienſtlichen Stellung ver⸗ drängen wollte. Das Verbreiten derartiger Gerüchte ſei nur zu leicht geeignet, das Anſehen der Beamtenſchaft zu untergraben. Ins⸗ beſondere die Faſſung des Artikels und das Underlaſſen einer Nach⸗ frage beim Polizeipräſidium ſeien Umſtände, die die Abſicht einer Beleidigung erkennen laſſen. Das Urteil, das Amtsgerichtsrat Roſen⸗ tal verkündet, lautete gegen Trepplin auf 3 Monate Geföng⸗ nis und gegen Janus auf eine Geldſtrafe von 300 l. Der Diebes- und Hehlerkonzern Achtelin vor Gericht Der Strafprozeß gegen die berüchtigte Einbrecher⸗ und Hehler⸗ bande Achtelik und Genoſſen, der 75 mehrfach die Gerichte be⸗ ſchäftigt hat, kam vor dem Berliner Gericht endgültig zum Abſchluß. In der Schöffengerichtsverhandlung vom Mai d. J. war der Ein⸗ brecher Achtelik zu 8 Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Seine Hehler, der ikant Röder und der Kaufmann Branſch, hatten 3 bzw. 1 Jahre Zuchthaus erhalten. Gegen dieſes Urteil hatten ſowohl die Staatsanwaltſchaft wie auch dieſe 3 Angeklagten Berufung eingelegt, während die übrigen Angeklagten ſich mit den ſchweren Stuafen des Urteils beruhigt hatten. Die Verhandlung vor der gro Ferienſtraflammer des Landgerichts 3 begann mit einer dramatiſchen Einleitung, indem der Vorſitzende die dienſttuenden Juſtizwachtmeiſter erfuchte, die Taſchen der Angeklagten auf Waffen u unterſuchen, da bei der Verhandlung vor dem Schöffengericht harlotbendburg der Angeklagte Branſch während der Beratung des Gerichts ſich nach Haus begeben, dort einen Revolver eingeſteckt halte, um ſich, wie er wenigſtens nachher behauplele, im Falle einer Verurteilung und Verhaftung auf der Anklagebank zu erſchießen. Diesmal wurden aber bei den Angeklagten keine Waffen gefunden. Der größte Teil der Bande iſt nach und nach hinter Schloß und Riegel gebracht worden. Achtelik harte den Erfolg, daß die gegen ihn erkannte achtjährige Duchthausſtrafe auf die Hälfte er⸗ mäßigt wurde. Bei den andern Angeklagten, gegen die der Staats⸗ anwalt eine weſemlich höhere Strafe beantragt hatte, wurden die Strafſätze des Schöffengerichts beſtätigt. * ):( Schöffengericht Heidelberg. Auf der Anklagebank des Hei⸗ delberger Schöffengerichts ſaß am 1. Auguſt in dem 35 Jahre alten verheirateten Lackierer Emil Fehn aus Mannheim ein ſchon mehrſach vorbeſtrafter Schwerverbrecher, der der Körperver⸗ letzung mit gefährlichen begangen in fortgeſetzter Tat an deutſchen Landsleuten als Ueberwachungsbeamter, dem von den Franzoſen die Bahnhofskontrolle in Ludwigshafen übertragen war, beſchuldigt iſt. Fehn, der zu Anfang der Sitzung einen körperlich und ſeeliſch Mann ſimulierte, gab zu, infolge Arbeitsloſig⸗ keit in Dienſt der Franzoſen getreten zu ſein. Nach den zahl⸗ reichen Zeugenausſagen hat Fehn in der roheſten Weiſe von ſeinem Gummiknüppel oder Totſchläger Gebrauch gemacht. Einem ſeiner Opfer habe er auf dem Wege zur franzöſiſchen Wache einige Zähne ausgeſchlagen; einen früheren Offizier ſo mißhandelt, daß dieſer blutüberſtrömt und mit zerriſſenen Kleidern auf der Vache ankam u. a. m. Fehn wurde im Sommer 1923 vom fran⸗ zöſiſchen Kriegsgericht wegen Mißhandung eines Franzaſen zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt. Nach Vernehmung der Zeugen wird die Verhandlung vertagt. Svw. Skrafkammer Darmſtadt. In Eberſtadt brachte der 18 Jahre alte Arbeiter Karl Fiſcher ſeinem eigenen Vater, als dieſer ſeinem ungeratenen Sprößling eine wohlverdiente Züchtigung verabreicht hatte, zwei Meſſerſtiche in den Arm bei. Die Tat geſ am 2. Janitar d. J. und noch heute leidet der Vater an der Verwundung derart, daß er ſein Gewerbe als Schreiner nur mittels Stützhardſchuh auszuüben vermag. Das Schöffengericht hatte ſich mit der Angelegen⸗ heit befaßt und es hatte nicht viel gefehlt, der ſunge F. wär⸗ wegen„ſchwerer Körperverletzung(mindeſtens 1 Jahr Gefängnis) verurtellt worden. Das Gericht erkannte auf 4 Monate Gefängnis Nunmehr war verſucht worden, bei dem Berufungsgericht wegen Notwehr Freiſpruch zu erlangen. Das Berufungsgericht erkanmte das Strafmaß der erſten Inſtanz als richtig an, hielt es aber für zweck⸗ mäßig, bedingten Strafaufſchub zu gewähren. Gerade durch ſolchen Strafaufſchub und die 5jährige Bewährungsfriſt ſoll nach A der Strafk di i ee'ie moraliſche Beſſerung des Angeklagten 4 6. Seile. Nr. 358 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) r andelsblaf Deuisenmarki Berliner Devisen in Billlonen Amtlich G. 1 8. 1 etßß. G. 4 B. 4 p. Hohand— 160,C05 160,85 voll 160,80 161,50 vol. Buenos Alres..35 537 voll 1375 1,388 voh Brüssel!l 19,20 19,30 voll 19,80 19,90 vol Christiama 56,01 56,89 voll 5716 575,44 vol Danzig 73.,62 73,98 voll 74,01 14,39 voli NKopenhagen 67.43 61,77 voll 67,83 67.17 voll Lissaobooenn 11,27 11,33 vol 11,27 11.33 vol StoceEhom 11½42 111.98 voll 111,42 111.98 voll Helsingiors 10,47 10,53 voll 10.52 10,58 vol! ltaſien 18,10 18,20 voll 18,205 18,375 vol. Londooeoen 18,455 18,545 voll 18,595 18,85 vol New Vorx 4,19 421 voll 4,19 4,2 voll Darr 21,175 21,275 voll 22.142 22,24 V01 Schwein 77,76 78,14 voll 18,.25 78,65 vol Spanien 55,61 55,39 voll 55,86 56,4 voh Japan 8 1,715.723 voll.715.125 vol Konstantinopel 2,125 2,179 voll 2,125 2,175 voll Rio de Janeiro 0,385 0,3995 voll 0,385 0,395 voh Wien. adg. 5,90 M 5,92 M voll 5,92 M 5,94 M voll 12.38 12,44 voll 12,45 12.51 voh Jugoslavien.09 5,01 voll 5,02 5,04 voll Budapess. 3,36 M 5,38 M voll 5,4 M 5,43 M vol Sofla 3,03.05 voll 3,03 3,05 M vol Börsenberichte Frankfurter Wertpapierbörse Sehr feste Tendenz Frankfurt, 4. Aug.(Drahtb.) Von allerlei günstigen Momenten beeinflußt, nahm die Börse heute einen sehr kesten Verlauf. Es entwickelte sich bald ein sehr leb- haftes Geschäft, das hausseartige Kursbesserungen zur Folge hatte. Am Anleihemarkt konnten 5 proz. An- leihe auf 420, 39 proz. Konsols sogar bis auf eine Billion steigen. Alle anderen deutschen Anleihen Waren dementsprechend höher, namentlich 4 proz. Schatz- anweisungen, ferner auch die badischen und bayerischen Anleihen. Schutzgebietsanleihe erreichten 3,1. Auslän- dische Renten ebenfalls sehr fest, aber stiller. Zoll- türken 11, ebenso Bagdad. Auf dem Industriemarkt war namentlich der Einheit markt aufßzerordentlich fest; gerade auf diesem Markte war das private Publikum namentlich als Käufer tätig, die Kurse gewannen dort durchschnittlich bei den kleineren Papieren—%5, bei den größeren Werten bis Zu 4 Billionen Prozent. Es verdienen namentlich als sehr leb- haft gefragt, genannt zu werden, Berliner Handelsgesellschaft plus%½ Hapag plus 276, Mannesmann plus 22, Phönix Plus 4, Hirsch-Kupfer plus 3,50. Später erfolgten Realisatio- nen für Bagdad II, die den Kurs erheblich drückten. Sonst blieb aber die Haltung unverändert fest. Auch der Freiverkehr ist sehr fest. Hier Waren Kursgewinne bis zu 1 Billion festzustellen. Api 476, Becker Stahl 124, Becker Kohle 5,50, Benz 3,50, Rheinische Handels- bank 0,110, Frankfurter Handelsbank 0,045, Growag 0,2, Hansa Lloyd 1, Krügershall 4,50. Weiter notierten Deutsche Petroleum 14, Rastatter Waggon 3,25 und Ufa 5,75. Auf dem Devisenmarkt sind alle europäischen Devisen gegen Newyork bedeutend fester. Berliner Wertpaplerbsrse Starke Aufwärtsbewegung auf allen Umsatzgebieten. Berlin, 4. Aug.(Drahtb.) Recht hoffnungsfreu- dige Stimmung herrschte bei Wochenbeginn an der Börse. Zudem Wwurden umfangreiche amerikanische Käufe, namenſ- Uich in Industriewerten und angeblich auch in deutschen ereeDe Aufwärtsbewegung ein, die für schwere Industrie- werte vielfach Gewinne von—3 Bill. Prozent zur Folge hatten. Von Montanwerten sind als wesentlich höher zu nennen: Bochumer Guß, Gelsenkirchener, Köln-Neuessen und Mannesmann. Von Kaliwerten deutsche Kali, von chemischen Papieren Elberfelder und Höchster Farben. Auf dem Markte der Elektropapiere stiegen beson- ders Akkumulatoren, Bremen und Schuckert, von Maschinen- kabrikaktien Augsburg- Nürnberger Maschinen, die sich um 4,25 Billionen, R. Wolf, der um 1 Billion und Löwe, der um 27%6 Bitlionen höher war. Schiffahrtsaktien waren gleichfalls anziehend. Auf dem Bankenmarkt gewannen Hisconto über 1 Bill. Proz. Die Spekulation benutzte die gute Stimmung, um eine außerordentlich bräftige Aufwärts⸗ bewegung der deutschen Anleihen in Szene zu setzen. 3 proz. Reichsanleihe stiegen auf 1500, 3 proz. Preußische Konsols auf 1600 und 3% proz. Preuß. Konsols auf 1300 Milliarden Prozent. Kriegsanleihen wurden zu 480 Milliarden gehandelt. Interessengemeinschaft Heinrich Lanz, Mannheim R. Wolf.-G. Magdeburg Als eines der Mittel, die verlorengegangene Stellung Deutschlands auf dem Weltmarkt wieder zu gewinnen. hat sich schon seit längerer Zeit der Zusammenschluß ver- wandter Betriebe ergeben, durch den der wirtschaftliche Leerlauf vermindert, die Auswüchse des gegenseitigen Weit. bewerbs vermieden, die Typisierung und Verbilligung der Erzeugnisse gefördert, die Kosten für Vertretungen im In- und Ausland, für Erprobung neuer Konstruktionen ver- mindert, Erfahrungen im beiderseitigen Interesse ausge- tauscht werden und allgemein die Wirtschaftlichkeit der Be- triebe erhöht wird. Die gegenwärtige Zuspitzung der Ver- hältnisse hat diesen Bestrebungen einen neuen Impuls gegeben. Unter Mitwirkung der den beiden auf dem Gebiete der Herstellung yon Lokomobilen und landwirtschaftlichen Maschinen führenden Unternehmungen Heinrich Lanz, Mannheim und R. Wolf.-., Magdeburg, seit langem nahestehenden Bankengruppe Deutsche Bank Rheinische Creditbank haben die genannten beiden Firmen nach dem Vorgang anderer bedeutender Werke eine langjährige Interessengemeinschaft vereinbart. Um die Durchführung des Gemeinschaftsgedankens sicherzustellen und eine möglichst enge Zusammenarbeit zu gewährleisten, wird ein Interessengemeinschafts- ausschuß gebildet, der aus dem Vorsitzenden des Auf- sichtsrats von R. Wolf.-., Kommerzienrat Dr. Paul Millington-Herrmann(Deutsche Bank), Kommerzien- rat Dr. Jahr(Rheinische Creditbank), Kommerzienrat Dr. Hermann Röchling(Gebr. Röchling Bank), Diplom- ingenieur Ernst Röchling(Lanz) und Generaldirektor Wilhelm Kleinherne(Wolf) bestehen wird. Ferner wird eine führende Persönlichkeit des Wolf- Konzerns, General- direktor Kleinherne, bei der Firma Lanz als Teilhaber eintreten, während deren geschäftsführender Teilhaber, Diplomingenieur Ernst Röchling, neben den bisherigen Generaldirektoren der R. Wolf.-G. gleichfalls zum Generaldirektor der R. Wolf.-G. bestellt werden Anleihen beobachtet. Auf allen Gebieten setzte eine starke ———..—..—᷑ ̃— ͤ—¼— annheimer Generel-Anzeig Lanz, Paul Zabel, soll der nächsten-V. von R. Wolf .-G. zur Wahl in den Aufsichtsrat vorgeschlagen wer Angesichts der Bedeulung, die den beiden Unte mungen für die inländische Versorgung mit landwirtscn lichen Maschinen und Industrielokomobilen und gane ders für die deutsche Exportfähigkeit zukommt, wird 5 Oellentlichkeit an der geschilderten Kombination aene ein starkes Interesse nehmen. Es darf erhofft werden, die an den Zusammenschluß geknüpften Erwartungen sich vollem Umfang verwirklichen. ** Die Firma Heinrich Lanz ist die größte konting tale Fabrik für landwirtschaftliche Ma 15 nen und Lokomobile. Die Firma jst eine offen Handelsgesellschaft im Besitze der Familie Lanz; bre nach dem Ableben des Geh. Rats Heinrich Lanz im Anugt 1905 alleinige Erbin der Firma wurde. Diese beschipen zurzeit 6500 Angestellte und Arbeiter. Lanz-Konzern nahe steht die Firma Lanz-Werr brücken und dle Schwarzwaldwerke La n2z, die 75 der Interessengemeinschaft mit R. Wolf jedoch nicht troffen werden. am Die R. Wolf.-G. in Magdeburg-Buckau wurde der 12. Dezember 1913 durch Uebernahme und Fortführang, in von der offenen Handelgesellschaft in Firma R. Wol 55 Magdeburg- Buckau betriebenen Maschinenfabrik über ag men. Anfang 1916 erfolgte die Uebernahme der Lokomden kabrik Chr. Hagans in Erfurt. Weiter wurde in Jahre mit den deutschen Inhabern der Firma John u. Co..-., Magdeburg eine neue Firma unter gleic en Namen gegründet und die Fabrikation von Dampfpflüg und Dampfstraßenwalzen in den Werken von R. Wolf 18 aufgenommen. Die Gesellschaft besitzt die Eisen- und +5 gieberei R. Becker u. Co. G. m. b.., Dessau. Waren und Närkte MHannhelmer Produktenbörse 5 1 m. Mannheim, 4. Aug.(Eig. Ber.) Bei gutem Besſeg verlief der Markt heute in ruhiger Haltung. mit nannte- Weizen, inländ. mit 21.50.—22.25, ausland, 24,25—26,50 Roggen, inländ. mit 17,75—18,00, auslandiegg mit 18,25—18,50; alte Sommergerste 19,50—20,00; alles Wintergerste 18,50—19,00 Hafer 17,25—18,00 64 in per 100 kg bahnfrei Mannheim. Futtermittel erkehrten vehaupteter Haltung. Kleie war zu 10,75—11,00, Futter agteg zu 13 und Nachmehl, je nach Qualität, zu 14—18 6 Für per 100 kg frei Waggon Mühle Mannheim, angeboten. gen Weizenmehl(Basis 0) bewegen sich die Mählenforderumget zwischen 33—33,50%, wogegen die zweite Hand zu 3275 26 am Markte ist. Hierländisches Roggenmehl wurde mit holländ. Roggenmehl 65/8 proz. Ausmahlung mit 25,75 per 100 kg bahnfrei Mannheim genannt. Die Tendenz an der Kolonialwarenbörse Santos 3,60—4,20, gewaschen 4,80—6,10; Tee, gut—7, —8, fein—1; Kakao, holländ. 1,50, inländ..30; cker Burmah 0,38; Weizengrieß 0,42, Hartweizengrieß 0,49; Zu (krist.) 0,84 G,, alles per kg. abllch Am nächsten Montag, den 11. August, findet anl des Nationalfeiertages kein Börsenverkehr statt.. 1 1 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheime b.., Mannbeim, E 6. 2. General⸗Anzeiger G m. b. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur, Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil, it Fiſcher: für das Jeuilleton: 1. B. Lurt Fiſcher für Kommunalg mih Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Wen icht l. Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebiete,. den übria.: Fr. Kircher: f. Anzeigen: J. Bernſ War fest. Kalte Reis, 7 r eeeeeeeeeeeeeee—— Ä—— FF.—— 1 U 5 15 4 124 Trlonte, Baeigh.— Ver. Uitramarinf. 11.75 UZsohooke,, Utn 1,2 1,7 Sfohe. Aufstahl. 17 18,1J Teokl. Schfrew.. 8,75.5 En 10% 1 Thürg Lief gong 4..2 Ver. Zelist. Berl. 1,35 1,6Zuokerf. B. Wagn. 3 3,60Sarotti....4 1,6 Telegb. Berline7 5.1 Jer. Ultramarſa. 221 Uhrentabr.Furtu. 24.6 Vogtl. Masch. St. 2,25[„ Frankentfaf.35 39, Hugo Sohnelder, 5.5 Thale EIsenhütte 139 140 Vogel Telegr.-Dr. 265 71 Ver-dsuteoß geie 2 Voſet& Hükt, 81. 14„ llelibronn. 34/Sohobert 4 Salr..78 9,1 Furk. Tabakerog.— 7, Vednänd. Wangn,/ 5 Milen ung Zut zad:zvleſben in 5flionen prozenten, Stückenafiewgen In Bitlanen Wart prs Sück V.. oh. Ind. Malnz.9 9,28 Vofthom. Self.K..5 2„ Offsteln. 3,1.7 Sohuokert 4 60. 3½ 36, Unjon-Giekerel. 5,1 6,75 Wanderer-Werke 17 65 Ver. Fabt. Casse!l 28 Leyss& Freytag 2,7 3]„ Hheingau. 2,8 3,7Sſemene Elektr. 7 Unionwerke Ahm.— 3,[Feser 154 15 c .-GW. 5„.— 2,8*.1* Frankfurter Dividenden-Werte. Freiverkehrs-KTurse. Stetiiner Volkaß 107 16,0 Ver: Oie Eacl. 15.23 1275 Meseetroea, 42. Sens. bee: 7.5 Erelohgauer.. destatterwaggon 7.75 Stoehrkammgarn 18, 5 19 V. Pisch. Mekelw. 17 7, Wittenergußstahi 2 4 1 Bank-Aktfen. Elberfeld. Kupfer 1,6—Mansfeider....81.85 Ufa...13 5,75 Stoewer Mahem 95 11.5.dtanzstoff EIbf. 4,½5 44 Zellstoff Verein, 300 109 1 4 1 4 1 4 Entreprises.——IHez Söhne.. 2,.55 Ahm. Kohlenanl. ,3 10,25 Stollb. Zinkhtten 3187 38,13 185 21 16—Zellistoff Waldhof 95 5 5 Sohunf. Brn.& HM. l. 2 TTF— nertger Dieisengsr werte 3 Bank für Br. ind..53 2. Fsent 88sel 0% 6,; Suud..-Gred.-B. Transport-Aktien. Eerliner Ergünzungs-Kurse. 4 1 Bayr..-Ored. W.— iscont.-Geselis. ,3 1in Südd. Dlscontog. 7,8 875 Sohantungbahnn. 1 1Jd.-Austral.'sch. 23.78 25,25 Korddtsch. Lioyd 2 630: 8 25,25 2en 306 Amoklag-Ceme e u. 2 reraner zan 8 u. Aisber Bankrver: 425 08 glg Tobtu. We. 2) 2l HbAnk-Pogett. 27 2,Jgeasg-e e NM Barmer zankver. 15 ½7,Frkirt Hyp.-Bank 29 3[Wiibg. Sankanst.—— Sudg. Elsenbann——fHl.-Südam.'sob. 38,35 38,5 Vereln.EIbesohift 2,8 2,75 Affeid Delllgsen 2 178 Optische Gerz..7 64/Wissener Stanl. 10% Berlinertlandges. 25 28,5 natallb. d..-G. 14 16„„Aotenbank 60 860 Baltimore 37.75 4½Hansa'schliff. 11 1,½75 ammend. fapieß 4 45 Rlekfortn Bacht.„(7Sedgrafee Mhm. 1 Som. u. Prwaldk. 5 5,9 Mltteld. Ored.-B. 2,15 22„ Verelnsbank 2,2 3 Ber.-Gub. Hutfbr. 15 17 2Salzdetfurth 16.5 17 onuroner netall. 72 eee Honoord.spinner. 2,1 2. Soboldemandel. 17,7 10biech. Atl. Telegr. 4 Deutsohe gank..4 8,7 gsster. Sred. an. 2½1.4aPrankr. lig. Vers. 6,5 70(gank t. el. werte.7 4. ptech.Aslat.Benk 35,75 35 lOest. Ored.-Anst. 0,45 0, 4 Oeutsons Kunstl.— Segall Strumpff.—.3 Weberel Zittau— .rKslatsoh.Bank, 2Pfülger Hyp.-Bk..5.3 pderrtz. er.-des.—— fBarmer Bankver. i,5 1,75 Peutsche Bank..2 10,18Rlelchsbank... 35.4 40 dedhard Textil 6,78 648 Teſcharzber... 1 1½7Flend. Bruokenbd-.— .Fflokt. u. Werte 3,20 3i8 Relehsbank.. 30.5 0 Frankf f. u. Atv.—— Seciin. Aid. Ges. 25,18 27.45 Bibedereee i, 2 5½ Sgeldeeeten 2— gebr. Goedhardt..6 Tbcerl Oelfabr 75 it Müneimad. Eulaa— — 5 g 7 Sergwerk-Aktien. Bernei. u... 78 85———9 645 025 0% dothaor Waggon 2,5.76 Thüringersallnen.4 9,5 —— 8 850 15 e 2 Altteld. Kreditbk..2 2,3 Kolontalwerto. 12% Buderus EIsenw..75 11,5 Kallw. Asohersl. 512.25] do. Eund.(.) 12.25 13.„ D. Laxem Bergw. 49,7 80.7KaiwWrk.Sgizdett..— phönis Bergbaü 27,75 20,2 Industrie-Aktlen. Dtsoh.-Ostafrlka 2.—5 4/ Wlcaner— 1555 öchwell nergu, 6? 67 kLallark, Mester. 15 16 fgbeinsraunkohle 28 29 gooumulat. Fabr. 23, 27Bagieohe Aniin. 16,15 19,73 gr.-Besigh. Oelt. 17,9 20fleu-gulnen. 15 8 5 757 5 Mex. e. ee e Frledriohsh. BGGAW.—[Tothr. H. u..-V. 22— Salzw. Hellbronn 16 49,5 Adler& Sppenh. 3³ 29.5 Baloke Matchin. 4 4,7[Bremer Julkan. 43 47 Otavl Hlnen u. EIs. 24.9 25, 2% ehuantepeo en 3 328 gelsenk. Bergw. 50 52,25 Hannesmannröh. 0 22,25 Tellus Bergbau. 2 1,9 Adlerwerks....6 1,75 e 5.75 Buderus Eltenw. 10,15 11,[South West 25 70 1200 unthang 92 15——*˙ Gelsenk.dudstall— V. K. u. Laurahütte.4 7,.-0 255 7 1 5 5 25— 5 ee 55 5% NHexlkaner 2 Petereb. Int Hand. 3,„5 Zenz-Hütor. Alexanderwerk. 7Bergmann Elektr. 5 157e8 em. Heyden + ee ee Ale rortt 20—— 304 43—r 575 7015 Hhan eeſen. N 125 33725 Auler kall 14.15 eeee eee 2 70 5 Als.Porti.Zement 37, Berllnkarlar. Ind. 7706 79, Chem.geſsenk... 2,5 58,24„„„55 aree, a lkö beseh 5et. erfeee ne, be de e e e e eee, 325 8 Anglo- Ct. auano 8˙75.8 erzellus Bergw. 6%½ Palmler Motoren 27.108ecker-Kohle.. 48 175 0,45 Südgee Phosphat 5 61¹ ndustrle-Aktien. Anfalt Kohlemw, 18 17, Eing Kürnderg. 2,2.6Dessauer Gas. 25.25 26,5 Peoker-Stahl. ,4 115 110 lonch. f.* 055 2978 de Fane Elohb. Nannheim 23— Bad. Anilin.Soda 18,5 17,75j cementkarletadt 6,8 6 9/Annener Gubstahl 8,60 9,8 Bismarokhütte.——Deutsch-Luxemd. 46,7 49,75Dlamona...— 1½%50Mu Fapier 0.„ .-Kempf-Sternb. 23 28 Badl. Elektr.-des.— Lothr. Aetz 42 Arenberg Bergdz.—.Becbumer subst. 45 49P. Eisenb.-Signal. 1 3,45 eneee Felgter Stanm. g 40 gad. Begoh dur.— ſe gramgtie ad. ſ0 daetaceh. 4aln 16 29 75 Sed: Aößlere be 272 27 densede kran:% Berliner Festverzinsliche Werte erel.3 19, Sad.Uhren Furtw.— 1iſchem. Wrk.Albert 33 4Augsd.-Ab. EMasoh. 21 24Braunk.u Brlkete 19,5 20 Deutsob.ausstahi 373— 9 0 Sohöfferh. Bindg..s Bayrisch. Splegel 5—[„ HBoldenberg Ipeutschekabelw. 1,5 1,8 Elektr.Lleferung. 765 18 Gelsenk. Bergw. 18 70 51 a) Reichs- und Staatspaplere. 0 1041 Sohwartz-Storch 18 17Beyer. Cellulose——„ drleshelm. 14,5 16.2,Deutsche Kallw. 31 30,73 E. oktr. Lioht u. KT. 7, 27 Selsenk.-dubstahl 1 38 13 oollartohätre.17 8,817 3Jſ½ũ/%0. Relohean! C, 785 1, 50 8% B. kohlenan!. 12 1 Werger.„. 13 14Beck 4 Henkel. 2,6.,9„ Weſler. MH. 12,5 taipeutsche Masch..,3 6,85 Eisbach 4 Co. 2“ 26,5 Censchow 4 60. 5, 17goldanlelne 3% 1,300.50% 5/ Prend. Kallanl. 216 34 Adt, Bebr. Wächt.„55 1,8 Bergmann Elcktr. 1 12 ont. NMurnd. Vvzeg.—— Deutsohestelnzg..78 8 Emellle Ulirlon. 3,5 35 ferman. Portl.-Z. 65,5 enelohssohtz.V 0,275—40% prb. kônsols.780 13,00„ Roggenwert. 34 71 Adfer Oppenhem.—Singketallwerke 2,25 2,6 Dalmler Rotor..7 3ſDeutsohe Wollw. 3,350 1 Enzinger Flliter, 9 12 ferresbelm. Glas 28, 29,5.K%%—3½%.0 1. 78 8% Roggenrentb. 7˙0 1. Adlerwerke Kley..3.6 Bl-.S. Braubaog—— bt. Eisenh. Berlin 4,25 5 Deutsoh. Elsenh. 4,4 4,9 EsSh. Bergwerk 88,23 66,25 Ges.. elektr. Unt. 15.13 16,65„ igzter 0,870 180 50% Sohs. Eraunk. 13 730 A. E. f. Stamm.90 9,4 Brem.-Besigh.Oel 19,5 19,59.Gold.- u..-Anst. 15“%Ponnersmarokh.. 798 88 Faber Blelstitt. 1,3 14 Soldeohmidt, Th. 11 13,3 850 B. feichganl. O. 388 2,450 40 Badlechs Anl.—— Tandeok. Bogd. 40 Angie Cont Guano 9,28 9, Sreuer Stamm— Boutsche Vortag 27 2Durkoppwerke.. 10,1 10,3] Fahl, Llet& C0o.— 5 drepplner Werke 18 1 2 0,800.100 3½% Bayer. Anl..050.660 12 Aechaff. Quntpag. Brookhues.-W. 5,5 6,75 Dyokerh.& Wam.—— pueseid. Elsend.— 16 Feldmüble Papler 3,75 4,2.Arliznerkaschin. 10,75%%„* 5 5 10 5 Lechatf, Zeliszoff 19.1 21,75 Brencef. Sohlenk 26.binglerzwelbrek. 3,6.]PDynamit Hobel. 7 ,5felten& Gulſl.. 23,5 23.75 Gebr. Arolmann. 3,8 3, AuslEndische Rentenwerte. Dahnbed, Barmst..05„Burstf. Eriangen.25 2,5Dürrkoppwrk. st.—— Eekard Masohin. 9—[f. Frister.. 29.9 Grün& Blifinger 6˙1 13,%½ Ust. Schtzee.— 6,2 4% rurk. untf. Anl.——%-.x. sr. Cꝰ4 2 Baden. Welndem 25 bem. Heldelberg 10.75 11.84 Püsseld.Bat.Durr 29.“Flsenz. l. eyer 1½5 1,8 Fuche Waggon. 1.73 Hagkethal Draht 2,5 27.4%„goldrents 79„84%„Tollob. 1811 10 10.25 4%„ Goldprlor-.— kElsenwerkk isit. J J,J pelst Seot Frktrt. 7 77 Hſrsohupf.ü. 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Stb. alte 9,87 10,24%%„ Fazinger Worma——eliing 4 g0... 0,, 1Fammg. Kalsersl..5 ſoſharkortgergwrk. 8,5 7 Humpoſdt Maseh. 188 18,15 Kollmara Jourdan 17.5 27 kürnd Sehmer— goldsôhmlgt Th. t1e 13,38 Carlar. Rasohliaz. 2,0 3,[tarpen. Berobau 61,5 Httw.& M. Kayser 70,5 Fosthelmer Oell..75 7, Frankfurter Festverzinsliche Werte. Folingor Rasohin. 5,7%½deitzner N. Durl..5 18.:[Kemp, Stettin.. d. Harimann Hasch. 3,2 3,5 lise Bergbaun. 14.15 16,2 Kraues Cle. Lok.,.8 Ettlinger Zpinn: 20—drün, Sliflnger. 11 1,5 Kiein, Sch.EBeck..0 4% eckmannn.—K. Judel 4 G0..9 5, Kyfhäuser Mütte 9,9 0,7 a) Inländische. 50 1 Fab. Zon, Sleistift 11 13/HaldE Neu,ähm. 13— Enorr, Hellbronn 2,9 4,% Hedwigsbütte. 16,28 16,38 Hepr. Jungdans. 89Tahmeyer à Co. 9, 10,3 bollarschltze—-ee.Sbgtea. 08 41.384% Bayr. 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September 1924 f ſtädtiſchen Ausſtellungshalle und dem ſie umgebenden Feſtplatz ſoinen ube Landesausſtellung für landwirtſchaftliche Ma⸗ Wöhre und Geräte, Dünge⸗ und Pflanzenſchutzmittel zu veranſtalten. bünde der ganzen Ausſtellungszeit finden täglich im Ausſtellungs⸗ Saagne ee ührungen bondwelſchlcer Leheſline rierzuchk mit 8 wirtſchaften uſw.) ſtatt. Bei der Fülle der Darbietungen darf einem großen Beſuch gerechnet werden. Sportliche Rundſchau Mannheimer herbſt⸗pferderennen führwie Einführung der Sommerrennen und damit die Durch⸗ deimer deimes Jahresprogramms bietet den Freunden der Mann⸗ nerf, Bahn erſtmals Gelegenheit, das Rennpferd in ſeinen kabſetedenen Entwickelungs⸗ und Trainings⸗ zu verfolgen. Die Zweijährigen zeigen im Könn im Prüfungs⸗ und Zweijährigenpreis über 1200 Meter ihr reitz und ihre Eignung. der„Prüfungspreis der Renne! Jhrigen“ im nächſten Mai über 1600 Meter und ähnliche rech ſprenen dilden ſodann den Prüfſtein für ziemlich alles, was an ver⸗ d Dreijährigen vorhanden iſt. Bis Juli tritt ſchon eine Fferde g in„Flieger“ und„Steher“ ein. Ein großer Teil der Döchſte erreicht ſeine Höchſtleiſtungen in Diſtanzen von 1400 bis Derb 2000 Meter, wenige nur halten im Sommer auch die Fhrtgen ſan von 2400 Meter durch und vermögen mit den vier⸗ hat f und älteren das gleiche Tempo zu gehen. Bis Herbſt aber die 1 Scheidung der Dreijährigen in 3 Gruppen vollzogen: die ieger“ müſſen ſich mit Diſtanzen bis 1600 Meter beſcheiden, Sucher an Gruppe geht bis 2200 Meter, die ausgeſprochenen 5 aber müſſen auch über 2800 Meter, die ausgeſprochenen die e reis“ im Juli die Mannheimer Klaſſe⸗Prüfung über Aber 2göpdiſtangen war, ſo wird der Rhein⸗Preis“ im Sept. Terde 85 ter die Entſcheidung über das Stehvermögen der 18 N Für die mittlere Gruppe bildet der„Main⸗ Flege eich“ mit 2000 Meter die Hauptentſcheidung und die üder 15 der beſten Klaſſe können im„Neuoſtheim⸗Kennen“ leute deoo Meter zuſammentreffen. Selbſt die erſahrenſten Fach⸗ die En rmögen im Voraus nicht zu beurteilen, in welcher Richtung bri twickelung eines Pferdes geht; erſt die wiederholten Rennen 2 Larheit. wird 1 Teil der vom Frühjahr und Sommer bekannten Pferde ahen ſchon dem Hindernisſport zugeführt ſein. Wir 700 ier bereits im Juli ein ſtattliches Feld von Dreijährigen, die 2 über Hürden gingen; bis September wird ihr Springver⸗ Sprün ſoweit entwickelt ſein, daß ſie auch über die ſchweren Nnne⸗ der Jagdbahn kommen; im„Karl Reiß⸗Jagd⸗ Au nwird ſich der Nachwuchs vorſtellen. im September we von den älteren Jagdpferden werden Vein höhere Leiſtungen verlangt: weißt doch der„Mann ⸗ r Herbſtpreis“ 16 Hinderniſſe auf gegen nur 4000 Meter Kurſes der Mannheimer Bahn und 17 des früheren Badeniakurſes; nur eine Hürde war bei letzterem mehr zu ſprin⸗ n. Auch die übrigen Jagdrennen des Septemberprogramms ſüähren über Diſtanzen, die 300—400 Meter größer ſind wie jene im Juli; nur ein 3000 Meter Verkaufsrennen führt über die kleine Jagdbahn. In den Mannheimer Herbſtausſchreibungen iſt die zielbewußte Abſicht zu erkennen, von Meeting zu Meeting beſſeres Pfer d e⸗ material heranzuziehen. Rennen für ſiegloſe Pferde fehlen voll⸗ ſtändig, nach oben aber iſt in den Hauptrennen die Zulaſſungs⸗ grenze ſoweit erhöht, daß in Jagdrennen auch die allererſte Klaſſe teilnahmeberechtigt iſt; nur wenige Flachpferde, die ein großes Klaſſenrennen gewonnen haben, finden hier kein paſſendes Nennen. Bei den guten Preiſen, die Mannheim auch in den kleinen Rennen gibt, iſt zu erwarten, daß ſelbſt große Ställe auch in ſolchen laufen laſſen, was irgendwie mit rennmäßigen Gewichten teilnahmebe⸗ rechtigt iſt. Baden⸗OZadener Sportwoche Das Programm der Baden⸗Badener Sportwoche, deren Protektorat Oberbürgermeiſter Fieſer übernommen hat und die an die Intenationalen Rennen im Auauſt unmittelbar anſchließt. iſt bis auf die Feſtlegung einiger kleinerer Veranſtaltungen aufgeſtellt. Die Kurverwaltung und die Vorſtände der Badener Sportvereine haben in gemeinſamer Arbeit einen Vorführungsplan ausgearbeitet, der in der Zeit von Ende Auaguſt bis Mitte September eine Reihe von Tagen belegt und für die beiden erſten Sonntage im September die Höhepunkte der Geſamtveranſtaltung vorſieht. Das Programm umfaßt nahezu ſämtliche Arten von Sport und reicht vom geſell⸗ ſchaftlichen Ereianis im Ballſaale bis hinaus ins Waldaebiet. Ueber die Stadt Baden hinaus verſpricht unſere Sportwoche für das Sport⸗ leben des ganzen badiſchen Landes von Bedeutung zu werden. Die Teillnahme auswärtiger Meiſterſchaften und promi⸗ nenter Sportleute wird das ihrige dazu tun. Am 29. Auquſt beainnt das Große Herbſt⸗Golfturnier, das erſt am 14. September ſeinen Abſchluß findet. klub veranſtaltet an den beiden erſten Septembertagen ein Ton⸗ taubenſchießen und Kleinkaliberſchießen. Vom 3. bis 6. September kommen die Tennisturniere zur Austra⸗ aung. Am 6. werden außerdem Nachmittag Schwimmvo rfüh⸗ rungen geboten. und für Abend iſt das Tanzturnier um die Sommermeiſterſchaft von Baden angeſetzt. Der 7. September iſt der erſte Sonntag im September. Die zahlreichen Veranſtaltungen dieſes Tages eröffnet der Motor⸗ rad⸗⸗Sportklub mit einem Bergrennen. Start Turn⸗ halle, Ziel Altes Schloß. Eine Bergprüfung der Sektion Baden⸗Baden des Ddeutſchen Automobil⸗Club auf der gleichen Strecke ſchließt ſich davan unmittelbar an. Einem Werbe⸗ kauf durch die Straßen der Stadt zu geeigneter Vormittagsſtunde folgt das Straßenrennen des Tourenklubs, taler Allee. nötig ſein dürfte, in zwei Abteilungen zu ſteerrten. finden auf dem Walter⸗Hermann⸗Sportplatz ſtraße Hockey⸗ und Handball⸗Wettſpiele Staffelläufen des Vereins für Abends wird im Kurhaus das Internationale Tanz⸗ turnier ausgetragen. der Freien Turnerſchaft unter ſtarker Beteiligung Der Turnier⸗ viermal über die Strecke Theaterplatz—Eingang Lichtental durch die Lichten⸗ Die Teilnahme verſpricht ſo ſtark zu werden, daß es Nachmittags an der Fremersberg⸗ mit Leichtathletik ſtatt. Den Nachmittag des 10. September ſollen Vorführungen der Kurgarten. Hier wird am Nachmittag des 13. September auch die Fechtergruppe des Karlsruher Turnvereins 1846 antreten. Im Programm des zweiten September⸗Sonntags ſteht an erſter Stelle das Radrennen Stuttgart-Baden⸗Baden um die Meiſterſchaft des Bundes Deutſcher Radfahrer, Lan⸗ desverband Baden⸗Württemberg. Die Veranſtaltung iſt ein ſchweres Vergrennen. Der Start in Stuttgart iſt um 5 Uhr früh. Bis 10 Uhr werden die Teilnehmer in Baden⸗Baden erwartet. Nach Be⸗ endigung eines großen Staffellaufs erfolgt die Aufſtellung des großen Sport⸗Feſtzuges, der um 12 Uhr vom Bahn⸗ hofsplatz abgehen ſoll. Nachmittag iſt im Kurgarten der Städte⸗ Wettkampf des Atbletik⸗Sportvereins Baden⸗Baden gegen die Karlsruher Germania(Boxen, Ringen, Muſterriege, Stemmen, Steinſtoßen, Kugelſtoßen). Darauf folgen Jiu⸗Jitſu⸗ Vorführungen der Karlsruher Polizeitruppe. Am Spätnachmittag tritt die Deutſche Turnerſchaft zu Maſſenfreiübungen an. Abends, bei Scheinwerferbeleuchtung, bietet der Tourenklub Kunſt⸗ und Reigenfahren. Auf dem Walter⸗Hermann⸗Sportplatz findet Sonn⸗ tag nachmittag als eine der wichtigſten Veranſtaltungen des ganzen Feſtes das Wettſpiel der Sportvereinigung Baden⸗Baden gegen den Freiburger.⸗C. ſtatt. Dieſer Ueberblick über die Hauptveranſtaltungen vermag wohl darzutun, daß die Baden⸗Badener Sportwoche ihren einheimiſchen Zuſchauern und dem Publikum von auswärts etwas Beſonderes bieten will. Nutoſport * Dauvergue auf Peugeot ſiegt im Großen Turenpreis. In der Hauptklaſſe für ſchwere Wagen ſiegte bei guter Beteiligung der Frangoſe Dauvergue in:17,4. Der Oeſterreicher Rützler auf Steier ſchlug mit ſeinem Wagen in einer Kurve um und wurde ernſtlich verletzt. Boxen Boxkämpfe in Eſſen 2000 Zuſchauer wohnten den intereſſanten Boxkämpfen im Zirkus Hagenbeck bei. Zu Beginn kämpften Schmidtmann⸗ Eſſen und Becker⸗Hamburg. Der letztere gab in der 4. Runde auf. Ern ſt⸗Wiesbaden und der Leichtgewichtsmeiſter der fran⸗ zöſiſchen Kolonie Teta lieferten ſich einen ſpannenden Kampf. Der Neger ſiegte in der 3. Runde. Der Holländer Van Seeveren verlor in der 6. Runde gegen Broteſſer. Im Leichtgewicht lieferten ſich Dubois und Van Seeveren ei⸗ nen Kampf, den der Deutſche in der 6. Runde für ſich entſchei⸗ den konnte. Internationale Bozkämpfe in Düſſeldorf Der Düſſeldorfer Punching⸗Klub hatte mit ſeiner zweiten Ver⸗ anſtaltung in der Düſſeldorfer Torhalle nicht weniger Glück als bei der erſten. Einem zahlreichen Publikum wurde guter durch Ueberraſchungen reicher Sport geboten. Einleitend kämpfte der Mulatte Buchanan und der Deutſchamerikaner Schleifer über 8 Runden unentſchieden. Schmehling⸗Köln ein neuer Mann, brachte das Kunſtſtück fertig, den bekannten Mittelgewicht⸗ ler Czapp⸗Düſſeldorf auf etliche Niederſchläge hin nach der 6. Runde zur Aufgabe zu zwingen. Dreekopf⸗Düſſeldorf war dem Engländer Lewis ſtark überlegen und ſiegte bereits in der 2. Runde durch Niederſchlag. Auch Steffgens.Düſſeldorf hatte einen zahmen Engländer zum Gegner. Die erſten 3 Runden ver⸗ liefen ausgeglichen, dann wurde der Düſſeldorfer immer ſtärker 13 des Schuljugend des badiſchen Landes ausfüllen. Schauplatz iſt der und ſchlug ſeinen Gegner in der 5. Runde k. o. Wenn und regt an. 1 in überfüllten Sälen Aulashmefthiaben und Beobschtung Hachlassen, erfrische man sich mit 4711“. Ihr zarter, köstlicher Duft belebt Beim Kauf achte man—— auf die ges. gesch. 4711˙ GGlau- Seld-Eukenel!— Seit 792 destilhert in stets der gleichen, hervorragenden Cũte nach ur-eigenem Qriginal-Rezept. aller Vorzuge: 8* S Wir dken. dde Uese met 750 Gasherde a uf stadt. 20 monatliche Ratenzahlungen i FEr. Kelser gef 2 Straße 11 Aus- und Kuchengerate. 3136 eDan Wasser- Seife* VτDs Kölnisch Wasser-Badesalz Ilein. und Ausladen von Waggon, reelle— 509 Fuhrunternehmer mit 5 T⸗Laſtkraftwagen nebſt Anhänger, übernimm Transporie jeder Ari. S. F. M. .N. Pankenmzeile ö5öbꝰh Teltgebal IF. Herngailenpuercda40/ feth. erobern sich im Flug die Herzen rechnenden und sparsamen Hausfrauen. Geringer Verbrauch, daher auffallende Sparsamkeit blen- dend weiße Wasche, deshalb jeder Waschtag ein Festtag für dle Hausfrau. Saad. Fettschmelie b. b. N. b. l. 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Tochter Statt besonderer Anzeige. Unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Großmutter Ffau Katharina Itschner ist am 1. August im 82. Lebensjahr sanft entschlafen. Mannheim-., Weimar, den 4. August 1924. Dlie Feuerbestattung hat in aller Stille stattgefunden. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand nehmen zu wollen. 5101 geb. Georg August Itschner und Frau Frau Professor Hermann Itschner Witwe und 4 Enkelkinder. WienerRenaurant. C1, 10 Morgen Diensiag, 5. 8. Haaptyersammlung beſonders wichtig für die Kollegen v. Einzelhandel Für die Kahnfahrt zur Heidelberger Schloßbe⸗ leuchtung am 11. Auguſt werden Karten auf der Geſchäftsſtelle zu M..50 für Mitglieder abgeg ben Der Vorstand. ff Telgadlung 5 erhalten Sie ohne Autschlag v. einem 73 Teppich- Geschan Chaiselongues Teppiche Bettvorlagen Linoleum dell. Angebote unt. 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Onkels, Herin 5128 Seorg Lehner, Aulaulaleut ebenso für die Uberaus reiche Blumenspende, Beteiligung am Leichenbegüngnis, sagen wir allen Verwandten, Freun- den und Bekannten aufrichtigen Dank. Die trauetnden Hinterbliebenen: Marie Lehner, C 1, 3, nebst forigen Verwandten. Das 2. Seelenamt für den Verstorbenen findet Dienstag, den 5. August, früh 7 Um, in der Jesuitenkirche statt. Meinen werten Güsten zur Kenntnis, daß ich das 25 Speisehaus in C I, 3 weiter fühten werde und ditte ſeh mir dasselbe Veitrauen, welches Sie meinem verstorbenen Manne entgegenbrachten, auch auf mich fübertragen Zu wollen. Werde stets bestrebt sein, meine Gäste in jeder Weise zuirieden zu steilen. Frau Harile Lehner, C1, 3, Veget. Speisehaus. Für die herzl. Teilnahme an dem Verluste unseres Bruders Martin Kratzmann Konzertsänger dsgagen wir unsern innigsten Dank. Mannheim, 8 3, 8, 4 August 1924: 5084 Ile Hauernden Hinterbebenen. Die Beerdigung land in aller Stille siatt 1s e fach l fa auch a 0 6 37, 65 nn, 88 Geldveite. u n 10 5 Seerber 2 08 200 fi lele Ange an die Geſchäft Pie 348 900 1— roe Nuldiroſ⸗ Pressausschrelbe verstösst nicht, wie die meisten anderen, gegen ugeng 1 Le setzlichen Bestimmungen. Es ist weder eine Lott-rie hoch 1 teuerung des Publikums., sondein es ist reell wie die beiden 01 10r 5e 1 bewührien Präparate Kukirol- Fulbad und Kukirol-FHühneraugenpflas eshialb weder verboten. noch nachbesteuert welrden„ die Preisverteilung findet auf alle Fälle statt. wie ene Heute ist der letzte lermin für die Absendung der Es kann ukirol- Fabrik Grog- Salze bei ſlag 15