erd, S 11.• 8 — — 8 5 reitag, 8. Auguſt Maun und Uumgebung wöchentlich Saugspreihe; le die monatlichen Oezieher verpflichten d feunlg. Aetveig 0. Aenderung der wirtſchaftlichen verhältniſſe Seekeate numbcne Preiserhöhungen anzuerkennen. poſt⸗ Hannzeim 8 1759 Rarisruhe.— Hauptgeſchüfts ſtelle defkr. 4. 1 eotſchfts- nebenſtelle neckarſtabt, wals⸗ denttal Ur. 7561, 7062, 7033, 703, 7888. Celegr.-Ror. ger mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Abend⸗Ausgabe Badiſche Neueſte Nachrichten K 0 non al Neue Mannheimer Seilung Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 366 ſpaltige Rolonelzelle für Rugemeine Anzeigen 0,40 Sslematk Reklamen 2,— Solòmark. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung über⸗ nommen. höhere Sewalt, Streiks, Setriebsſtsrungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgeſallene oder beſchränkte Rusgaben oder ſür verſpätete Rufnahme von un⸗ zeigen. Ruftr. d Fernſpr. obne Sewähr. Serichtsſt. Manndeim. De K lagen: Sport u. Spiel im Mannheimer General-Anzeiger · Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Muſik-Seitung ‚ Welle u. Schall. Aus§eld und Garten. Wandern u. Neiſen Bisher ſachlicher verlauf um 10 Ra, 8. Aug.(Von unſ. Berl. Büro). Heute vormittag lungen 1 haben, wie aus London gemeldet wird, die Verhand⸗ De 5 2. und 3. Kommiſſion begonnen, während die Sitzung der Raenenher ae von 11 auf 2½ Uhr verſchoben wurde. Die Dele⸗ e ahne Fransferbeſtimmungen und die Frage der Eiſen⸗ wnahme Man hofft, daß die Komitees heute fertig werden, mit verden natürlich der Punkte, die von den Führern ſelbſt behandelt VBoche Es wird damit gerechnet, daß nicht vor Ende nächſter die Konferenz beendet ſein wird. veſen benldemeinen iſt der bisherige Verlauf ſachlich ge⸗ ſchey A t aber noch zu keineswegs ſehr optimiſti⸗ don Schwie ffaſfungen der Lage. Es iſt noch eine große Reihe ſrage de erigkeiten zu überwinden, vor allem harrt noch die Haupt⸗ rmititäriſchen Räumung der Löſung. ſulen i Die drei Dawesgeſetze Ez i der Reparationskommiſſion ſo gut wie zu Ende gebracht ſein. her anzunehmen, daß ſie unmittelbar nach Abſchluß der Kon⸗ darg ionsk Reichstag vorgelegt werden. Die Meldung, daß die Re⸗ duiſſt, wie ommiſſion in vielen Punkten die Entwürfe bemängelt hätte, lenbant ſenn bören, nicht zu. Nur in dem Entwurf über die Gold⸗ erklärt 9 65 verſchiedene Beſtimmungen beanſtandet worden. Das lte, i daraus, daß in dem Komitee, das die Goldnotenbank be⸗ 1 58 Gegenſatz zu den beiden anderen Komitees keine Fran⸗ reten waren. Tendenziöſe Berichterſtattung Die 50 dreſe dichterſtattung über die Londoner Konferenz wird von gachlich Nne ganzen Welt je nach Temperament im allgemeinen Neuen ührt. Eine Ausnahme macht der Londoner Vertreter der Fefteum ſ ür ſcher Zeitung“, der lange Jahre die deutſche lungen Ancholt in Berlin genoß. Er allein macht über die Verhand⸗ un gaben, die einmal mit der Wahrheit überhaupt nichts zu werden, de. dum andern aber von einem Deutſchenhaß geführt nicht eiund ſotdeit es ſich um die Londoner Berichterſtattung handelt, ſeſtzuͤſtelken iſt. der franzöſiſchen Oppoſitions⸗ und Senſationspreſſe die deutſch⸗franzöſiſche Fühlungnahme feten nde doſen ſoen gan duoditen. unterſtreicht die Bedeutung des Geſprächs zwi⸗ bringt: 0 und Marx und Streſemann, das er in vollem Wortlaut indem wir ir ſind gekommen“, ſoll Marx geſagt haben,„um Ihnen, daß wer Sie gleichzeitig unſerer Hochachtung verſichern, zu ſagen, Jwiſ verſuchen möchten, normale Beziehungen Wi den unſeren beiden Ländern herzuſtellen“. Herriot betonte ſeinen dencglen uſammenarbeit und fuhr fort:„Wer werden große bemeinſcha ten zu überwinden haben, aber ich hoffe, daß, wenn wir wiede Haftlich darauf hinarbeiten, den Frieden in Europa ton, daß her ſtellen.“ Marx habe dann Herriot gegenüber be⸗ dichtiger Ne kein intrigenſüchtiger Diplomat, ſondern daß er ein auf⸗ 80 Wenſch ſei, der den Friedensweg ſuche. Herriot will wieder gulmachen gerrlach iot einer anderen Korreſpondenzmeldung aus London ſoll dare ßgedußert haben, er beaßſichtige den Fehler, den Poin⸗ wieder au en Aufg e be des paſſiven Widerſtandes begangen habe, üſſce unlch n. 198 hat damals Poincare unmittelbare deutſch⸗fran⸗ dauden angeſeleungen vereitelt. Es wird als ein günſtiges ndlun n Jaben. daß dieſes Mal die deutſch⸗franzöſiſchen Ver⸗ dun Das Dem franzöſiſche Initiative zuſtande gekommen ſind. Auumnden ſchreibt: Nun ſei der Kontakt hergeſtellt, deutu g des 1 5 ing di uhrgebiets beginnen. Aber man würde die Be⸗ fanſte 155 e eenen a 9 550 285 5 renzen unterſtreichen würde. ir haben bei andern dun ahgekalet be daß Loucheur im Dunkel der Nacht einen Be⸗ deut erſten Mol atz und er hat recht daran getan. Jetzt aber haben eeſlden Negiertſeit dem Krieg, die Chefs der franzüfſſchen und der brochen gierung im hellen Sonnenlicht ſich geſehen und aus⸗ — 9 9 Korruption bei der Mieum deabſeviſer feaclaguch auf das ſtandalöſe, erpreſſeriſche Trei⸗ ubeſſ irft ene er Kreiſe in der rheiniſchen„Reparations⸗ entnimmt. dängf rſt in de N n a eine 17 70 der Meldung, die die„Köln. Ztg.“ der„Ere Sie ſchreibt darüber: * Tagen hat die„Ere Nouvelle“, 85 iti as verbreiteten Meldang, zum erſten Male ibe Tatſache mitgeteilt. 0 tig Sie be ͤ den Jihn Wonteigte einen der Beamten der Zolldirek⸗ weg nduftriellens durene Filippi, von mittleren und kleine⸗ inter urch Bedrohung mit einer Anzeige betbsfü rten hehung der von den Alliierten dohe age erpreßteaben ſehr erhebliche Geld⸗ die losträge erhalter dg. haben. Filippi ſoll dabei zum Teil ſehr ebördekalen Bedärfniſthaben, um auf dieſe Weiſe die Mütel für ſcon en zu b. niſſe gewiſſer Zwil⸗ und Militärverwaltungs⸗ aber bor einiger Zeit Wie das Blatt mitteilt, ſei es darüber ſeien don den überdett zu einigen Skandalen gekommen, die auf d. Einige der Behörden unterdrückt worden erhebesich Randſchatzten Firmen hätten, im Vertrauen age kerſtandenben: ſeien abebtspflege, gegen die Methoden Filippis galſte habe, die d EDri entet, dezogen. 92 kmnd Yirl 0 Filippi mern knnen, daß er damit nicht durchgedrungen, da dieſer cs eutſchen Anwälte das 28 ſieren. Die Affäre habe jetzt weitere habe ſich bisher ihren Folgen nur dadurch er in der Perſon eines von der Anwalts⸗ bin Düſſeldor rf wegen moraliſcher Disziplinarvergehen aus⸗ „ eeee 8 ührer werden dann vorausſichtlich beraten über die Anleihe,k ie unmittelbaren Verhandlungen über die militäriſche Ddie verhandlungen in London die Räumungsfrage Drahtnachrichten aus London zufolge ſind die Arbeiten der Kon⸗ ferenz ſoweit daß man in Konferenzkreiſen eine Eini⸗ gung der Sachverſtändigen über die wichtigſten Verhand⸗ lungspunkte als nahe bevorſtehend bezeichnet. Macdonald äußerte er hoffe, daß die Beratungen am Montag abgeſchloſſen werden nten. „Daily Telegraph“ will wiſſen, die franzöſiſchen Delegierten Cle⸗ mentel und Nollet hätten einen neuen Plan für die militäriſche Räu⸗ mung des Ruhrgebietes ausgearbeitet. Dieſer Plan lege feſt, unter welchen Bedingungen Frankreich bereit ſei, Deutſchland in der Räu⸗ mungsfrage weitgehend entgegenzukommen. Nollet ſoll vor allem die pöllige Entmilitariſtierung der Schupo vorgeſchlagen haben. Ferner ſollen die Deutſchen ein Angebot von Seydoux erhalten haben, daß die Rheinlandkommiſſion von allen alliierten Regierungen die Auf⸗ forderung erhalten ſoll, fämtliche Verordnungen, die ſeit dem Beginn des paſſiren Widerſtandes erlaſſen wurden, daraufhin zu prüfen, ob ſie mit dem Geiſt des Dawesplanes in Einklang ſtehen. Die Verordnungen ſollen eventuell abgeändert werden. Der Sonderberichterſtatter des„Petit Pariſien“ glaubt zu wiſſen, daß heute eine Verhandlung zwiſchen den deutſchen, franzöſi⸗ ſchen und belgiſchen Miniſtern über die Frage der militäriſchen Räumung des Ruhrgebiets eingeleitet wird. Für dieſe Verhandlungen ſehe man etwa drei bis vier Tage vor. Die Pläne, die geſtern durch General Nollet und Finanzminiſter Clementel den engliſchen Mini⸗ ſtern unterbreitet wurden, fordere als Zugeſtändnis für die mili⸗ täriſche Räumung die Demobiliſierung der Reichspolizei, alſo der grünen Polizei ſowie die allenfalſige Kontrolle der Entwaffnung Deutſchlands und fordere ſchließlich bis zum endgültigen Abzug des franzöſiſchen und belgiſchen Heeres die Fortdauer der Beſetzung der Kölner Zone durch die britiſchen Truppen aufgrund einer Art Man⸗ dat, das der Völkerbund England übertrage. Eine engliſche Stimme Der diplomatiſche Berichterſtatter des„Daily Telegraf“ glaubt, daß morgen die Verhandlungen über die militäriſche Räu⸗ mung des Ruhrgebiets beginnen werden und ſchreibt: In den Privat⸗ zuſammenkünften zwiſchen den deutſchen und franzöſiſchen Miniſtern könnte man ein Anzeichen für eine neue Aera der Verſöh⸗ nung erblicken. Es ſeien auch Höflichkeitsbeſuche zwiſchen den deut⸗ ſchen und franzöſiſchen Miniſtern ausgetauſcht worden Das wichtigſte Problem des Tages, wenn es auch innerhalb der Konferenz liege, bleibe die militäriſche Räumung des Ruhrgebiets. Es habe keine beſondere Bedeutung, ob es ſich dabei um zwei oder drei Monate mehr oder weniger handle. Die Hauptſache ſei, daß wirklich ein end⸗ gültiges Räumungsverſprechen der Alliierten zu eizem genau feſt⸗ geſetzten Zeitpunkt gegeben werden. Amerikaniſche hoffnungen (Kabeltelegrammdienſt der United Preß) Waſhington, 8. Aug. Das Staatsdepartement äußerte den Vertretern der United Preß gegenüber, daß es die größte Hoffnung auf eine baldige Löſung hege. Das Vertrauen der Regierungskreiſe ſtützt ſich, wie verlautet, auf die optimiſtiſchen Berichte, die der amerikaniſchen Regierung über den Verlauf der Londoner Konferenz zugegangen ſind. In den diplomatiſchen Kreiſen iſt man der Ueber⸗ zeugung, daß die Reiſe des Staatsſekretärs Hughes zur Errei⸗ chung einer franzöſiſch⸗deutſchen Verſtändigung viel beigetragen hat. Die Pariſer Finanzkonferenz Nach einer offiziellen Erklärung des Staatsdepartements hat der amerikaniſche Botſchafter in London der Londoner Konferenz den Wunſch der amerikaniſchen Regierung, auch an der im Anſchluß an die Londoner Konferenz in Paris ſtattfindenden Konferenz teil⸗ zunehmen, bekanntgegeben. Man beabſichtigt, in dieſer Pariſer Konferenz die folgenden Fragen zu klären: 1) Die Zuteilung der Reparationsgelder ſeit Januar 1923, d. h. für eine Zeitſpanne, die ſich mit der Periode des Wadsworih⸗Abkommens für die Zah⸗ lung der Koſten der amerikaniſchen Beſatzungstruppen deckt, 2. die Zahl der Reparationsgelder für die erſten Jahre nach Annahme des Sachverſtändigen⸗Gutachtens, 3. die Zuteilung der geſamten Repa⸗ rationsgelder, die unter dem Sachverſtändigen⸗Gutachten gezahlt worden waren. Man nimmt jetzt ſchon an, daß dieſe Konferenz in Paris die vom Kongreß zu beſchließende Freigabe des in den Vereinigten Staaten ſequeſtrierten Beſitzes klären wird. ſeſtoßenen Anwaldes, namens Müller, einen Komplizen gefunden dabe⸗ hinter dem er monatelang ſich zu decken vermocht habe. In ſeinem Auftrage habe dieſer Müller die Erpreſſungen bei den In⸗ duſtriellen fortgeſetzt. Das Verfahr en, das dabei angewandt worden iſt, ſei folgendes geweſen: Müller, der mit der Reviſion der Bücher bei den in Frage kommenden Firmen beauftragt gewe⸗ ſen ſei, habe, wo er eine Hinterziehung von Ausfuhrabgaben feſt⸗ zuſtellen vermocht habe, mit ſehr hohen Geld⸗ oder Gefängnisſtra⸗ fen gedroht, habe aber dann hinzugefügt, daß er gegen eine ent⸗ ſprechende Vergütung von der Anzeige abſehen werde. In den meiſten Fällen ſei das Manöver geglückt, ſodaß in die Millionen gehende Beträge, von denen Müller und Filippi verhältnismäßig ſehr hohe Proviſionen erhalten hätten, ſtatt in die Repa⸗ rationskaſſen, in die Privatkaſſen lokaler Inſtanzen zu unbekann⸗ ter Verwendung gefloſſen ſeien. Als eine der durch dieſe Affäre am meiſten kompromittierte Perſönlichkeit wird von dem Blatt der General Georges genannt, der als militäriſcher Sachverſtändiger der franzöſiſchen Delegation in London angehört. Sechs Sowjel⸗Diplomalen aus Polen ausgewieſen Warſchau, 8. Aug. Die polizeiliche Unterſuchung in der An⸗ gelegenheit der kommuniſtiſchen Spionageorganiſation ſoll ergeben haben, daß ſechs Mitglieder der Sowjet⸗Geſandtſchaft in Warſchau an der Spionage aktiv teilgenommen haben. Auf Ver⸗ anlaſſung des Außenminiſteriums wurden dieſe Mitglieder der Sowjet⸗Geſandtſchaft aus Polen ausgewieſen. ee eee Die Deutſchen in Polen Von Bardowiek Gelegentlich der Ausſprache über den Juſtizetat im Preußiſchen Landtag nahmen auch die Polen das Wort, um durch den Mund ihres Abgeordneten Baczewski allerhand unbegründete Klagen über das Verhalten der preußiſchen Behörden gegenüber der polniſchen Minderheit in Deutſchland vorzubringen. Es erübrigt ſich, zuf dieſe ſchon einige Zeit zurückliegenden Dinge des Näheren einzugehen. In⸗ deſſen verdient doch ein Wort des genannten Abgeordneten der Ver⸗ geſſenheit entriſſen zu werden, das wie folgt lautete:„Wir wollen gar nichts mehr an Rechtsſchutz, als ihn die deutſchen Minderheiten in Polen genießen“. In der deutſchen Preſſe iſt dieſer„glückliche“ Satz des Abgeord⸗ neten Baczewski kaum beachtet worden, umſomehr ſchrieb die polniſche Preſſe in Deutſchland um ihn herum, auch heute noch, was aller⸗ hand zu denken gibt. Ganz offenbar iſt man polniſcherſeits bemüht, dieſe„Entgleiſung“ Baczewskis in Ordnung zu bringen; man tut das natürlich, indem man die Verhältniſſe der Minderheiten in Deutſch⸗ land bezw. in Polen in Parallele bringt, um ſelbſtverſtändlich zu dem Schluß zu kommen, daß Polen das reine Paradies ſei für die dortigen Deutſchen, während die Polen in Deutſchland ſich zum mindeſten am Eingange der Hölle befänden. Unter dieſen Umſtänden erſcheint es uns angebracht, einmal von unſerem Standpunkte aus die Verhältniſſe in Polen zu beleuch⸗ ten. Einwandfreies Material für dieſe Zwecke gibt es genug; wir brauchen uns nur an das zu halten, was deutſcherſeits im plniſchen Sejm in letzter Zeit an Klagen über die brutale Unter⸗ drückung der Deutſchen in Polen vor aller Oeffentlichkeit dargelegt wurde. Geben wir im folgenden dem deutſchen Abgeord⸗ neten Kronig das Wort, der kürzlich(und zwar im Verein mit den Vertretern anderer nationaler Minderheiten, Ukrainern, Weißruſſen und anderen) eine Darſtellung über die Lage der Deutſchen in Polen gab, die es verdient, in der breiteſten Oeffentlichkeit gehört zu werden. „Nichts da von Einhaltung der Verfaſſung; mit Füßen tritt man ſie auf polniſcher Seite. Eine Gleichberechtigung der Bürger gibt es nicht. Hohe und höchſte Beamte betreiben in aller Oeffentlich⸗ keit Entdeutſchungs⸗Politik. Wenn überhaupt einmal eine polniſche Behörde ſich mit einer Minderheiten⸗Angelegenheit beſchäf⸗ ligt, dann geſchieht das mit einer Nachläſſigkeit, die ganz deutlich die Abſicht merken läßt. Unter den unglaublichen Drangſalierungen der Polen, namentlich im ehemaligen deutſchen Teilgebiet, haben 800 000 Deutſche von insgeſamt 1 200 000 das Land verlaſſen müſſen!„Zu wenig“ erſcholl hier ein polniſcher Zwiſchenruf— worauf Kronig ſehr ſehr gut antwortete:„Fahren Sie weiter ſo fort und bald wird das Ziel erreicht ſein, es wird keine deutſche Minderheit im Lande mehr geben. Dies wird die beſte Löſung der Minderheitsfrage in Polen ſein. Eines muß ich Ihnen jedoch ſagen: Es wird Ihnen nicht ge⸗ lingen, die insgeſamt 12 Millionen nichtpolniſcher Bevölkerung zu verdauen. Sie werden ſich den Magen verderben.“ Nach⸗ drücklichſt ſetzte ſich der deutſche Abgeordnete für das Recht der Deut⸗ ſchen ein, ſich weiter beſchwerdeführend an den Völkerbund wenden zu können, ſelbſt wenn der polniſche Staroſt von Bromberg— ſo hoch ſchätzt man polniſchrſeits den Völkerbund ein— geſagt hat: „Was der Völkerbund ſagt, iſt egal, ſie fliegen trotzdem hinaus“. Beſpitzelung der polniſchen Staatsbürger deutſcher Ab⸗ ſtammung iſt an der Tagesordnung. Bekannte Perſönlichkeiten aus der deutſchen Bewegung erhalten zum beſonderen„Schutz“ Gen⸗ darme und Spione beigeſellt, die ſie auf Schritt und Tritt verfolgen. Wehe dem, der ſich einmal unvorſichtig anerkennend etwa über Hin⸗ denburg ausſpricht oder einen anderen Großen der deutſchen Ge⸗ ſchichte. Und ebenſo ein dreifaches Wehe dem, der es einmal wagt, im privaten Kreiſe irgend eine deutſche Auszeichnung zu tragen. Staatsgefährlich iſt der Mann und der Prozeß wird ihm gemacht— nicht zum wenigſten unter tätiger Aſſiſtenz der verſchiedenen polni⸗ ſchen„Schutzvereine“, ob nun des polniſchen„Weſtmarkenbundes“ im ehemaligen deutſchen Teilgebiet, oder des Verbandes der polni⸗ ſchen Aufſtändiſchen, welcher in Oberſchleſien regiert. Verhältniſſe haben ſich hier herausgebildet, die einfach zum Himmel ſchreien. Eine deutſche Theateraufführung in Oberſchleſien iſt unmöglich. Deutſche Verſammlungen werden geſprengt, auch ſolche der Gewerk⸗ ſchaften. Wer auf der Straße deutſch ſpricht(meiſt nachdem er von polniſchen Spitzeln deutſch angeſprochen worden iſt) wird von der Polizei blutig geſchlagen. Die Namen derſenigen deutſchen Eltern und Erziehungsberechtigten, die einen Antrag auf Errichtung einer deutſchen Schule unterſchrieben haben, werden auf ſchwarze Liſten geſetzt und in jeder Beziehung terroriſiert. Wie die polniſchen Auf⸗ ſtändiſchen in Oberſchleſien„regieren“, geht am beſten daraus her⸗ vor, daß ſich, wie einwandfrei nachgewieſen worden iſt, der polniſche Staatsanwalt an den Vorſtand des Aufſtändiſchen Verbandes ge⸗ wendet hat, um deſſen Votum über zu verhaftende deutſche Per⸗ ſonen einzuholen. Dieſe Darſtellung würde eines ſehr Weſentlichen entbehren, wenn wir nicht auch einen kurzen Blick auf die Schulverhält⸗ niſſe werfen würden. Was ſie anbetrifft, ſo führte im polniſchen Sejm der deutſche Abgeordnete Zer be bei einer anderen Gelegen⸗ heit aus, daß in Kongreßpolen vor dem Kriege 632 allgemeine Schulen mit deutſcher Lehrſprache beſtanden hätten; heute ſind es noch 200, wie der polniſche Kultusminiſter ſelbſt zugegeben hat. Und dieſe 200 Schulen ſind nur zum Teil als regelrechte Schul⸗ inſtitute anzuſprechen. Die Errichtung von Sammelſchulen in Oberſchleſien wird den Deutſchen verboten. Deutſche Privatſchulen werden geſetzlich nicht beſtätigt. Ebenſo iſt der Ankauf von Grund und Boden für ſolche Schulen unmöglich. Hier wie überall wird der Genfer Vertrag hinſichtlich der Minderheitsſchulen in Ober⸗ ſchleſien von den polniſchen Verwaltungsorganen ſyſtematiſch ſabo⸗ tiert— und da glaubte der polniſche Abgeordnete Baczewski im Preußiſchen Landtage noch Polen als Beiſpiel vorhalten zu können. Statt überheblicher Anſprüche ſollte man in Polen die dort(ebenſo wie in der Tſchechoſlowakei) beliebte Ideologie vom„National⸗ ſtaat“ ad acta legen, ſich als das geben, was man iſt, als ein Na⸗ tionalitätsſtaat, in dem den 40 v. H. Minoritäten Gleichberechtigung gegeben wird. Der Wahn von einem Nationalſtaat begreift ein viel kleineres Poben als das heutige(Gros„den“ in ſich, deſſen Minoritätenpolitik von heute, wird ſie fortgeſetzt, unweigerlich dazu führen muß, daß Polen von ſetbſt auf ſeine ethnographiſchen Grenzen zurückgeführt wird. Die Pariſer„Friedensverträge“ wirken bereits heute ſchon; und nicht nur in Polen, ſondern auch in der Tſchechei, in Rumänien und Jugoſlawien— dank dem großen Bruder an der Seine, der in ſeine Trabantenſtoaten den Keim der Zerſetzung legte, durch das Dauergeſchenk, der in jenen ſtagtlich zuſammengepreßten völklichen Minderheiten, die beiſpiels⸗ weiſe in der Tſchechei gut 50 pr. Mill ausmachen! Nur ein Chaos im öſtlichen und ſüdöſtlichen Europa kann aus dieſer Lage ent⸗ die es angeht. ſtehen, wenn nicht beizeiten die Vernunft bei denen Einzug hält, 2 0 —— e Freitag, den 8. Auguſt 192— E. Seite. Nr. 366 Politiſche prozeſſe Die kommuniſtiſchen Waffendiebſtähle bei der Reichswehr Die geſtern begonnene Verhandlung vor dem Staatsge⸗ richtshof zum Schutze der Republik in Leipzig bezieht ſich auf bei der Potsdamer eichs⸗ wehr. Zu verantworten haben ſich 10 Angeklagte von denen 4, zwei Unteroffiziere, ein Gefreiter und ein Schütze, zur Zeit der Straftaten beim Potsdamer Truppenteil des Infanterie⸗Regiments bezw. Reiterregiment 4 dienten. Angeklagt ſind ferner der Maurer Karl Fiedler, der Bootsmann Kurt Großmann und der Arbeiter Wilhelm Schatz, ſämtliche aus Potsdam, die ſich an den Vorbereitungen zu einem hochverräteriſchen Unter⸗ nehmen beteiligt haben, indem ſie die angeklagten Soldaten, die Unteroffiziere Ludw Burkhardt aus Schletzen und Max Mehl⸗ horn, Gefr Paul Krauſe und Unteroffizier Karl Fehling peranlaßten, im Oktober und November 1923 Waffen und Spreng⸗ ſtoffe aus Heeresbeſtänden für die kommuniſtiſche Partei zu beſchaffen, wobei ſie ſich der Vermittlung der angeklagten Brüder Franz und Gerhard Frackmann, beide Gärtner aus Potsdam, bedienten. Außerdem iſt die Ehefrau Bertha Burkhardt wegen Beihilfe angeklagt. Weiter iſt ein Obergefreiter an den Straftaten beteiligt. Er hat in der Unterſuchungshaftſeinem Leben frei⸗ willig ein Ende gemacht. Zur Verhandlung ſind etwa 20 Zeugen geladen. or dem Eintritt in die Verhandlung wurde das neue Mit⸗ glied des Staatsgerichtshofes, Reichsgerichtsrat Hettner, ver⸗ eidigt. Hierauf brachte Rechtsanwalt Samter für den Ange⸗ klagten Großmann einen Ablehnungsantrag gegen den Vorſitzenden, Senatspräſident Niedner, wegen ſeiner Hältung in Königsberg ein. Das Gericht lehnte den Antrag ab, da das Ver⸗ halten Niedners in Königsberg keine Voreingenommenheit gegen die kommuniſtiſche Partei erkennen laſſe. Hierauf wurde in die Vernehmung der Angeklagten eingetreten. Fiedler erkläcte, Mitglied der kommuniſtiſchen Partei zu ſein, er habe ſich aber von den Arbeiten der Partei zurückgezogen. Eines Tabes ſeien zwei Unbekannte zu ihm gekommen und hätten gedroht. ihen eine Kugel in den Kopf zu ſchießen, wenn er ſich nicht beteilige und vor allem die Sachen, die ihm zur Aufbewahrung gegeben würden, nicht behalte. Dem Eindruck dieſer Drohung habe er ſich, als er von dem Angeklagten Schatz aufgefordert wurde, Kaſten⸗ ſäule auf dem Ruinenberg in einem Wagen abzuhoſen, nicht'der⸗ ſetzt. In dieſem befanden ſich, wie er nachher feſtſtellte, fün; Granaten. Dieſe Waffen ſtammten aus der Kavalleriekaſerne am Ruinenberg. Der Angeklagte Mehlhorn, der in der Vorunterſuung zu⸗ gegeben hatte, daß er Gewehre entwendet und über die Mauer der Kavalleriekaſerne geworfen habe, erklärte ſodann, er habe dieſe be⸗ laſtenden Ausſagen nur gezwungen gemacht, weil man ihm nichts zu eſſen gab. Auch hatte er Angſt vor dem Kriminalkommiſſar Staatsanwaltſchaftsrat Gyſale. Eines morgens antwortete ihm der Staatsanwaltſchaftsrat auf ſeinen„Guten Morgen“⸗Gruß: „Für Sie wäre es das beſte, ſie würden gleich an die Wand ge⸗ ſtellt“. Als der Angeklagte nach wiederholten Vorhaltungen üder ſeime widerſpruch⸗vollen Ausſagen auf den angeblichen Drohunger des Staat⸗anwaltſchaftsrats Gyſae beharrt, macht der Vorſitzende Sevalspräſident Niedner eine Bemerkung, die nicht verſtändlich iſt und ſagt am Schluß etwa, es wäve vielleicht auch beſſer, ſie wären an die Wand geſtellt worden. Die Worte löſen lebhafte Be⸗ megung qgus. Die Rechtsanwälte Dr. Herzfeld und Sam⸗ ter packen ſofort die Akten zuſammen. Als Herzfeld eine Er⸗ flärung abgeben will, entzog ihm der Vorſitzende das Wort mit der Bemerkung, hier würden keine Erklärungen obgegeben, ſondern nur Anträde geſtellt. Herzfald wollte den Saal verlaſſen, wird cher vom Vorſitzenden zurückgehalten. Samter gab hierauf eine Erklärung ab, daß er infoſge der Worte des Vorſitzenden ſein Man⸗ dat als Ver eidiger niederlege. Herzfeld ſchließt ſich dem an. Beide Verteidicor verigſſen den Sitzungsſaol. Infolgedeſſen wurde die Venhandlung auf heute verdagt. Deutſche in der ſpaniſchen Fremdenlegion Berlin, 8. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Kommuniſten haben eine Interpellation im Reichstag eingebracht, in der ſie darauf Bezug nehmen, daß deutſche Erwerbsloſe für die ſpa⸗ niſche Fremdenlegion angeworben und dort ſchweren Mißhandlungen ausgeſekt ſeien. Es ſcheint richtig zu ſein, daß in Deutſchland ſpaniſche Werbebureaus beſtehen, aber ſoweit feſt⸗ geſtellt werden konnte, ſind die deutſchen Staatsangehörieen für die ſpaniſche Fremdemegion im Ausland angeworben worden. Ueber eine ſchlechte Behondlung dieſer Deutſchen wurden bisher Klagen nicht laut. Die deutſchen zuſtändigen Stellen werden in allen Fällen, ſie ſolche Werbebureaus entdecken, gegen ſie energiſch vor⸗ gehen. dDie franzöſiſch⸗ruſſiſchen Berhandlungen. Nach einer halbemt⸗ lichen Auslaſſung entſprechen die Meldungen Pariſer Blätter über eine Reiſe Kameneffs nach Paris und London nicht den Tatſachen. Die Verhandlungen mit Frankreich leite Rakowſki. Die Beſprechun gen über eine Wiederaufnahme der ruſſiſch⸗franzöſiſchen diplomatiſchen Beziehungen würden, wie man das in Moskau erwarte, in nächſter Zeit zu einem voſit ven Abſchluß führen. Maunheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Badiſcher Landtag Karlsruhe, 8. Aug.(Eig. Bericht). Das Haus ſetzte heute vormittea die Generalausſprache über da⸗ Budget des Finanzminiſteriums fort. Aba. Gebhard(Landbund) warnte vor einer Ueberſpannung der Steuern. Der Steuerzahler iſt erſchöpft. Die Steuerquellen fan⸗ gen an, zu verſiegen. Redner wies beſonders auf die ſchweren Schädiaungen der Landwirtſchaft durch Auswinterung, Hochwaſſet uſw. hin, was die vielen Anträge auf Steuernachlaß zur Genüge de⸗ wieſen. Die Herabſetzuna der Grund⸗ und Gewerbeſteuet erſcheine ihm als eine unmöaliche Löſung da ſich die Gebäudeſonder⸗ ſteuer noch gar nicht ausgewirkt habe und man nicht wiſſe, ob man ſie tragen könne. 5 1 Es ſeien drakoniſche Sparmaßnahmen zur Vereinfachung der Verwaltunga notwendia. Den Ländern müſſe die Steuer⸗ verwaltung und die Steuerhoheit hinſichtlich der Landesſteuern wie⸗ dergegeben werden und die Veranlagaung müſſe nach den alten Grundſätzen erfolgen. Redner bittet um Abſtellung der Mißſtände beim Finanzamt Sinsheim. die das Vertrauen weiter Bepölkerunags⸗ kreiſe zu einer unparteiiſchen Dienſtführuna des Finanzamtes ſchwer erſchüttert hätten. Abag. Rückert(Soz.) vermißte in der porgeſchlagenen Suſtem⸗ änderung des Vorredner Poſitives. Steuerzahlen ſei ſtaatsbürger⸗ licher Pflicht für alle. Die Soraloſiakeit gewiſſer Kreiſe ſei bei der ſchweren Finanzlaae des Reiches eine ſchwere Gefahr. Der Pavpier⸗ ſchwindel wäre vielleicht nicht ſo verderblich geweſen. wenn man von Anfana 1914 an eine rückſichtsloſe Steuerpolitik getrieben und auch die Gewinne der Landwirtſchaft erfaßt hätte.(Widerſpruch beim Landbund). Dann bemerkte der Redner. daß die Bedenken ſeiner Partel⸗ freunde gegen die abſolute Steuerhoheit des Reiches durch die Beratung des Gebäudeſonderſteuergeſetzes ſehr ſtark vermehrt worden ſeien. Die Frage der Rückführung der Finanzhoheit an die Länder bedürfe ernſtlicher Prüfung. Wir haben das Ver⸗ trauen zu dem badiſchen Finanzminiſter, daß er ſcharf zuareifen wird ohne Anſehen der Perſon, bitten aber das Finanzminiſterium. uns im Herbſt, wenn die Vorlage kommt. mit erſchöpfenden Unter⸗ lagen zu verſehen. Wir ſtimmen dem Finanzaeſetz zu. Die Zu⸗ ſtimmung zum Budget iſt indeſſen nicht ledialich ein Vertrauens⸗ 9 17 für den gegenwärtigen Staat. Eine neue Inflation darf es nicht geben. Abg. Freudenberg(Dem.) dankte der Beamtenſchaft für die treue Arbeit in dem hinter uns liegenden ſchweren Jahre. Wir werden die Sorge nicht los, daß die Spar maßnahmen der Regierung noch nicht ausreichen, um die Finanzlage zu meiſtern. Alle öffentlichen Körperſchaften und ihre Leitungen werden bemüht ſein müſſen, die Verwaltung der verminderten Wirtſchaftskraft un⸗ ſeres Volkes anzupaſſen. Wir fordern die Aufhebung des Beſoldungsſperr⸗ geſetzes. Wir wünſchen, daß die Londoner Verhandlungen ein poſitives Ergebnis zeitigen werden, insbeſondere, daß es gelingt, die heute noch beſetzten badiſchen Landesteile möglichſt bald zu be⸗ freien. In der Frage der Hebung der Produktion war der Redner der Auffaſſung, daß alles geſchehen müſſe, um die Landwirt⸗ ſchaft zu erhalten. Zollſchutz könne und dürfſe jedoch nur eine vorübergehende Maßnahme ſein; jeder Zollſchutz trage nur dann ſeine Berechtigung in ſich, wenn der betreffende Zweig der Wirtſchaft in ſeiner Schonungszeit alle Kraft anſtrenge, um ſeiner wirtſchaftlichen Not Herr zu werden. Abg. Mayer(Dtſchnt.)⸗Karlsruhe nimmt als Vertreter der Oppo⸗ ſition das Recht und die Pflicht zur Kritik in Anſpruch, findet e⸗ aber abſonderlich, daß immer wieder die Aufforderung an ſeine Partei gerichtet werde, Arbeit zu leiſten, für die andere verantwort⸗ lich ſeien. Auf die moraliſche Eroberung im Ausland durch An⸗ nahme des Gutachtens ſoll man nicht zu viel Wert legen. Die gre⸗ Gefahr beſtehe in der Unerfüllbarkeit der jetzt kommenden Verpflich⸗ tungen. Er würde es begrüßen, wenn die Londoner Konferenz des beitragen werde, das Vertrauen zur Ehrlichkeit der deutſchen Na⸗ tion, insbeſondere des deutſchen Kaufmanns, wieder herzuſtellen. Abg. Dr. Mattes(D..⸗V.): Wir müſſon uns auf dem Weg der Sparſamkeit der Alten zurückfinden. Wenn wir uns nicht ei⸗ nen offenen Blick wahren, wird eines Tages das Mißverhältnis zwiſchen den wirtſchaftlichen Tatſachen und der Einſtellung der Menſchen zu einem großen Krach führen, der den jetzt lebenden Generationen die Augen öffnen wird. Wir ſchlagen die einjäh⸗ rige Budgetperiode vor, um die Möglichkeit zu ſchaffen, die Be⸗ laſtung der Wirtſchaft für die Zeit des Uebergangs von ſchwerſter Inflation zur Stabiliſierung möglichſt leicht zu geſtalten. Ein⸗ zelne Ausgaben hätten vermieden werden können, wenn man zum richtigen Zeitpunkt mit richtigen Sparmaßnahmen eingegriffen hätte. 8 Der Redner begründet dann folgende Anträge ſeiner Par- teifreunde zum Staatsvoranſchlag, wonach die für vertragsmäßiges Perſonal, Stellvertretungen. Dienſtaushilfen vorgeſehenen Beträge um 20 Prozent, die für Dienſtreiſen und mit Umzugskoſten vor⸗ geſehenen Beträge um 10 Prozent, in Hauptabteilung 8 Ziffer 4 88 21—29(Domänen und Forſten) die Ausgaben im geſamten um drei Viertel Millionen und der ſachliche Aufwand nach Abzug der Ueberweiſungsſteuer für Gemeinden und Kreiſe um 5 Prozent gekürzt werden, die einjährige Budgetperiode geför⸗ dert und wonach ferner die aus dem umlaufenden Vetriebskage zu nehmenden Mittel in Höhe von 10 Millionen Mark in 9 Höhe im Rechnungsjahr 1924 perwendet werden ſollen, ders eine möglichſt große Herabſetzung der Steuern für dieſes 5 75 ſchwierige Uebergangsjahr zu erreichen. Die in Artikel 6 de Ge⸗ nanzgeſetzes vorgeſehenen Steuerfüße für die Grund⸗ un 10 werbeſteuer ſollen für das Rechnungsjahr 1924 jeweils 11 Pfennig ermäßigt werden. Der Redner machte dann folgende Vorſchläge zur Verbeſſerung des Steuerweſens: 1. Möglichſt einheitliche Veranlagung der durch ein Reichsrahmengeſetz. 2. Uebertragung der Steuerverwaltung an die Länder. 8. Ein Reichsſteuer⸗Verteilungsgeſetz. 1 Die Verteilung der Steuer müſſe nach gerechten Geundſen, erfolgen. Ohne die von ſeiner Partei dorgeſchlagenen Aenrepgz gen könne er dem Etat nicht zuſtimmen. Man ſollte einma eſen übergehen, erſt die Steuerlaſten der Wirtſchaft genau feſtzeage: und darnach die Ausgaben anſetzen. Entſcheidend ſei die Frage Der Staat unter Geſchäftsaufſicht oder der Steuergzahler? ztlet dis Hier wird die Sitzung abgebrochen. Der Präſident 90 Abgeordneten zur Nachmittagsſitzung vollzählig zu erſche dar⸗ eine Reihe wichtiger Geſetzentwürfe verabſchiedet werden ſo hoff unter ſolche, die eine qualifizierte Mehrheit erfordern. Man heute abend die Sitzungsperiode zu Ende führen zu können. Beginn der letzten Sitzung halb 4 Uhr. * Länder * Die kommuniſtiſchen Umtriebe in Baden r. Unter dem Vorſitz von Reichsgerichtsrat Dr. Wie be gen handelte geſtern der Ferienſtrafſenat des Reichsgerichts 9⸗ zwei Mitglieder der kommuniſtiſchen Partei, den Luſfe ſchinenſchloſſer Wilhem Drauz und die Arbeiterin Fiſcher. aus Pforzheim wegen Hochverrat. t der Die beiden Angeklagten haden zurzeit, als das Verbo im kommuniſtiſchen Partei noch in Kraft war, dieſem zum Ton Pforzheimer Bezirk für die kommuniſtiſche Sache gewirkt und 5 2n Kampfplan ausgearbeitet, der auf einen dewa baſſung Sturz der Regierung und Beſeitigung der Weimarer Verſa abzielte. ehung Der Plan enthält u. a. folgende Programmpunkte: Bef ſ der Kaſernen, Entwaffnung von Schupo und Reichswehr, Erfa allet ſämtlicher Handwaffen und Maſchinengewehre, Beſetzung Clel ſtaatlichen Gebäude ſowie der Reichsbank und weiterhin der Ka, trizitätswerke⸗, Gas⸗ und Waſſerwerke, Verbarrikadierung licher Hauptverkehrsadern im Stadtinnern von Kariznn Beſetzung der Karlsruher Bahnanlagen ſowie anderer Knotenp nkte⸗ 1 außerdem Beſetzung aller Gerichte und ſofortige Freilaſſung politiſchen Gefangenen. er⸗ Das Urteil lautete für Drauz und Frau§b4 000 einſtimmend auf 3 Jahre Gefängnis und 200 Goldma „hülßt. buße; 6 Monate gelten als durch die Unterſuchungshaft verbüß a* Ein beſtechlicher Oberregierungsrat „ Bau⸗ S Karlsruhe, 8. Aug.(Eig. Ber.) Der Vorſtand der 15 gruppe des Landesfinanzamtes, Oberregierungsrat Friedrich 6 egen ſer, wurde verhaftet. Gegen ihn ſchwebt ein Verf hren 5 Verdachts der paſſiven Beſtechung. Letzte Meloͤungen Ein Gegner des Dawesplanes 110 ¹⁰⁷ en Berlin, 8. Aug.(Bon unſ. Berl. Büro.) In der Na 910 tagsſitzung des geſtern eröffneten Kongreſſes der in ter nqt malh len Transportarrbeiter⸗Föderation in 0 wandte ſich der Sekretär der Vereinigung, Edo Fimme ſen, bemerkenswerter Schärfe gegen das Sachverſtändigenguta all Es laufe im Grunde darauf hinaus, das kapitaliſtiſche Syſte onalel internationaler Baſis auf Koſten der deutſchen und internaacht des Arbeiterklaſſe aufs neue zu befeſtigen. Darum ſei es Pfli nohme Kongreſſes, ſich eindeutig und ohne Vorbehalt gegen die An mmmen des Sachverſtändigengutachtens und gegen das Zuſlandelo 5 einer Reparationsregelung auf dieſer Baſis auszuſprechen.“ 9 enl⸗ Die Darlegungen des holländiſchen Sozialdemokraten ſin Kn d⸗ germaßen überraſchend, da ſie im Gegenſatz zu verſchie denen, ge⸗ gebungen ſtehen, die früher aus den Kreiſen der Amſterda nef werkſchaftsinternationale zu dem Gutachten bekannt gewor Eine ſonderbare Vaffenbeſchlagnahme 3 7 Berlin. 8. Aug.(Von unſerm Berliner Büro.) Der ben wird aus Paris gemeldet: Die Poli⸗ei in Singavore hat ö Stinnesdampfer„Albert Vöaler“ eine bedeutende Ladung ie Waffen beſchlagrakmt. die nach China beſtimmt waren, ſan. die„B..“ zu dieſer Melduna von der Reederei ſelbſt erfähm ffen delt es ſich bei der„bedeutenden Ladung“ um ſechs Kiſten. por, und zwei Kiſten Patronen, die in Singapore von Bord ah den ſind. Die Reederei Stinnes erhob gegen die Beſchlegartern Proteſt. da es ſich bei dieſer Ladung um eine einwandfrei de⸗ Tienlſer mit Einfuhrbewilliaung der chineſiſchen Reaierung nach 2 aufgegebenen Fracht eines Hamburager Svediteurs bandel anftl Waffen deutſchen Urſprungs ſind, oder ob es ſich um handelt. iſt der Stinnesreederei unbekannt. r⸗ 1 a 2 Das Glück der Ingrid Wendland Roman von Erich Frieſen 115 8(Nachdruck verboten.) Sie fühlte, wie ſie errötete. Um ihre Befangenheit zu ver⸗ bergen, erwiderte ſie ſchroffer, als ſie beabſichtigte: „Ich verſtehe mich nicht darauf.“ Unwillkürlich entfernte er ſich ein paar Schritte von ihr. „Ich auch nicht,“ gab er ebenſo ſchroff zurück. „Sie— nicht? Sie ſcherzen wohl?“ Ich ſcherze nie,“ erwiderte er, und es klang etwas wie Er⸗ bitterung in ſeiner Stimme nach.„Auch mir war die Liebe— die wirkliche, große, alles umfaſſende Liebe bisher fremd geblieben. Bis—— doch das iſt ja alles Unſinn!“ unterbrach er ſich finſter. „Ich bin eben ein Pechvogel! Die wahren, edelſten Güter des Lebens ſind ungleich verteilt. Meinen Weg werden ſie wohl nie kreuzen.“ Betroffen von der Bitterkeit in ſanftem Vorwurf: „Wozu ſolcher Peſſimismus? Iſt die beſonders unſer herrliches Schweizerland?“ Er antwortete nicht gleich; ihm war zu ſchwer ums Herz. „Gewiß,“ gab er dann widerſtrebend zu.„Trotzdem— es iſt mir nicht gegeben, die Welt ſtets vom Standpunkt des Heijuchhei anzuſehen. Beneidenswert die Menſchen, die überall Lerchen tiri⸗ lieten hören. Für viele andere gibts nur Unkenſchrei und Froſch⸗ gequake,“ fügte er mit halber Ironie hinzu. Sie hatte ſich ihm zugewendet und ſah ihn befremdet an. „Ich meinesteils höre lieber Lerchen tirilieren,“ ſagte ſie in ernſten Abwehr.„Ich erwarte viel vam Leben: Sonnenſchein, Her⸗ zensglück, innere Zufriedenheit.“ Er blickte ſie an mit Augen, ſo innig, ſo tief, ſo voll Leiden⸗ ſchaft, daß ihr Herz erbebte. „Möge ein gütiges Geſchick Ihnen Ihren Seelenfrieden erhalten und Ihre Herzenswünſche erfüllen, Fräulein Ingrid!“ Und ſie fühlte einen heißen Kuß auf ihrer Hand. Es war das erſtemal, daß er ſie beim Vornamen nannte. Be⸗ klommen trat ſie einen Schritt zurück. Er merkte ihre tiefe Erregung und kam ihrer mädchenhaften Befangenheit ritterlich zu Hilfe. ſeinem Ton erwiderte ſie mit Welt nicht ſchön? Und „Wie reizend Ihre Schweſter iſt,“ ſuchte er abzulenken, mit einem Blick auf Bärbeli, die in einiger Entfernung von ihnen, munter wie ein Rehchen, von Stein zu Stein hüpfte.„Die Wend⸗ landſchen Kinder ſcheinen ein Monopol auf die Schönheit zu haben!“ Trotz ihrer ſeeliſchen Erregung mußte ſie lächeln. „Und Adrian? Finden Sie ihn auch ſchön?“ Das Bild des jungen Wendland ſtieg por Hilmars geiſtigem Auge auf, mit ſeiner hageren, etwas verwachſenen Figur, ſeinem eckigen, ſchmalen Geſicht, der ſtarken Naſe, dem vorſtehenden breiten Kinn und den tiefliegenden Augen. Nein, Adrian Wendland war nicht ſchön zu nennen. „Er ſieht klug aus,“ erwiderte er nachdenklich.„Klug und energiſch. Was der ſich einmal vornimmt, führt er auch zum Ziel— mag's biegen oder brechen!“ Ein leiſer Seufzer entrang ſich Ingrids Bruſt, während eine Wolke über ihre klare Stirn huſchte. „Ach ja— ſo iſt es!“ „Hat er ſich ſchon zu einem Beruf entſchloſſen?“ „Er will die diplomatiſche Karriere ergreifen. Mein Pater wünſchte es. Aber ich fürchte immer— Adrian haßt den aufge⸗ zwungenen Beruf.“ Sie blieb ſtehen und richtete ernſt fragend die Augen auf ihren Begleiter.„Halten Sie es für richtig, Herr Dok⸗ tor, einem jungen Menſchen einen Beruf aufzuzwingen?“ „Nein,“ erwiderte er lebhaft.„Jedermann ſoll für ſich ſelbſt entſcheiden. In meinen Augen iſt es ein Verbrechen, eine junge Menſchenſeele in ein beſtimmtes Joch zu ſpannen, in dem ſie ſich nicht entfalten kann!“ Ingrids glänzende Augen hingen an ſeinen Lippen. O, wie recht haben Sie! Wenn doch mein Vater auch ſo dächtel Ich empfinde wie Sie. Es tut mir immer in der Seele weh, wenn ich meinen Bruder mit ſo verdüſtertem Geſicht herumlaufen ſehe!“ Dr. Holger ſchwieg. Das Vertrauen, welches das geliebte Mäd⸗ chen ihm ſchenkte, machte ihn unſäglich glücklich. Er fühlte es klar: nicht eine jäh aufzuckende, bald wieder verrauchende Leiden⸗ ſchaft war es, die ihn zu Ingrid Wendland hinzog— nein, innige Eiebe, reinſte Seelenharmonie. Ihm war, als wäre er erſt jetzt zum wahren Leben erwacht, als hätte er bisher in einer anderen Welt ziellos dahingedämmert und unbewußt nach ſeinem beſſeren Ich geſucht, das er jetzt endlich, endlich gefunden—— Er blickte Ingrid an. Und auch ſie hob die Lider. Gegenſtand an der richtigen Stelle. f Einige Sekunden tauchten die Blicke beider ineinander 5 ſchrankenlos, als wollte jedes in der Seele des anderen leſen wurde Ein feines Rot ſtieg in ihre Wangen, indes er blaß vor Erregung. das Hatten beide in dieſem Moment ſeligſten Selbſtvergeſſen; zum Tebe e daß ſie zueinander gehörten? Feſt, unlöslich 5ig Tode? Helles luſtiges Lachen riß ſie aus ihrer Verſunkenheit. „Hollah, Ingrid! Hierher! Es iſt gar nicht ſchwer, gon zukommen! Sogar der Profeſſor iſt nicht'runtergefallen. nur!“— luſtis Von einer Anhöhe rief es Bärbeli, deren weißes Kleid im Winde flatterte. r. Der Baann war gebrochen. Ingrid eilte zu ihrer Schme Langſamer ſolgte Or. Holger. Mit Mühe patte er ſich beſiſehe Er hätte ihr zu Füßen ſtürzen, ihre Knie umfaſſen und ſie au gich⸗ mögen:„Hebe mich empor zu deiner reinen Höhe, du hehre rab⸗ geſtalt! Und halte mich feſt, ganz feſt, damit ich nicht wieder es ge⸗ ſinke in die Niederungen irdiſcher Quclen!“ Aber hätte er abe⸗ durft? War er nicht alt und unwürdig, dieſem keuſchen, gr rührten Mädchen gegenüber? Nicht alt an Jahren, aber an ſet fahrung, an Erinnerung! Wie hätte er es wagen dürfezce friſche, kaum dem Sonnenlicht erſchloſſene Mädchenblüte zu 40 von und an ſein Daſein zu ketten— ein Daſein, ach, nicht fe Schuldꝰ ſeinpſd So, im Zwieſpalt mit ſich ſelbſt, klomm er den G hinan, zur Anhöhe, wo die Schweſtern und Sinapius warteten. „O wie ſchön! Wie ſchön!“ jubelte oben Bärbeli und begeiſtert in die Hände.„Wenden Sie doch nicht der Lan, immer den Rücken zu, Herr Profeſſor! Sehen Sie dort— rate⸗ Der junge Gelehrte drehte ſich gehorſam herum. Aufs ädels· wohl folgte ſein Blick dem ausgeſtreckten Zeigefinger de⸗ Junge ohn⸗ Doch erkannte er nichts. Sein Kneifer war ihm bei der uube ſich ten Kletterei von der Naſe gefallen, und vergebens bemühte ſeiner habhaft zu werden. „Da hängt er— auf Ihrer linken Schulter!“ neckle „Nein, nicht auf der rechten! Auf der linken! Sehen Sie Haſtig griff er danach und plozierte den für ihn ſo uf i0 ne — 2 wichigen Fortſetzung folat) 755 2 um damtm — — — 75 7 24 — lond 9 er d amit nders 3 m 10 E änder ſätzen erun⸗ zu tellen rage: 2 8 —. — — KNN eee ——— —TW — — — —* Jreitag, den 8. Auguſt 1924 3. Seite. Nr. 366 Poſtweſen und Geſchäſtswelt Von Willy Hacker unterlieat keinem Zweifel. daß die Poſt in den letzten Mu⸗ et war, ihre Einrichtungen und Leiſtungen etwas mehr er—— von Handel und Induſtrie anzupaſſen, als dies bis⸗ wohl biei en Auswirkungen der Inflationszeit der Fall war. Gleich⸗ ibt noch recht viel zu bemängeln und zu ändern übria. Wenn Peſſentlcketen werden ſoll, daß einige der immer wieder in der anden. eit erörterten Wünſche der Allagemeinheit Berückſichtiaung Inſtrum o iſt doch die deutſche Poſtverwaltuna immerhin noch ein mtereſſe ent, das nicht auf jede berechtiate Reauna aus den Haupt⸗ 28 ntenkreiſen aenügend reagiert. Wenn man ſoviel von einem und ſchreft ubbau von Handel. Induſtrie und Gewerbe ſpricht ungen ſo muß unbedingt der Staat in allen ſeinen Einrich⸗ Niebe, dem öffentlichen Verkehr dienen. führend und ton⸗ ſcheg*e ſein. Bis zur Verwirklichung dieſes frommen Wun⸗ Seiten 8 aber noch geraume Zeit veraehen. denn leider iſt auf der Leit er deutſchen Behörden noch länaſt nicht die Ueberzeugung nke allen Tuns. daß ſämtliche behördlichen Einrichtun⸗ bieten. von dem Nutzen getragen werden, den ſie der Allgemeindelt die Be wir auf Einzelheiten eingehen, muß feſtaeſtellt ſein. daß bei drderunasſchnelliakeit der Vorkrieasfahre betriſft eiem noch nicht wieder er reicht worden iſt. Dies te Wene allein den Fern⸗ ſondern ſchon den Ortsverkehr. Man uete immer wieder mit Einwande kommen. daß der Per⸗ ſem ae de u beer hemmend gewirkt habe. denn es war vor dre⸗ tro 5 nicht viel anders. Die Verringerung der Abhol⸗ und Aus⸗ leit geſche in allen Großſtädten hat eine außerordentliche Unſtcher⸗ daß ein affen. Man kann niemals mehr mit Beſtimmtheit ſagen teile— Sendung um die und die Zeit in einem beſtimmten Stadt⸗ neidendenn ſein wird. Daß dies für den Fernverkehr von ein⸗ Die Fäl er Bedeutung iſt. bedarf keiner beſonderen Erwähnung. Svat ſind nicht ſelten, daß die Sendungen aus Großſtädten. die nüchſten Vochmittaae aufaeliefert worden ſind, erſt im Laufe de⸗ mehr alg ormittaos den Aufaabeort verlaſſen. Man hat die Abſicht. weltber W ioher Eilaüterzüge für den Poſtdienſt heranzuziehen, in wird. di dies eine Neubelebung des Poſtverkehrs bedeuten es trasſefte ſchon in aller Kürze zu erkennen ſein. Jedenfalls wertt bebeuren Fuch wenn man feſtſtollen muß. daß angeſichts der un⸗ im Radion ortſchritte im Verkehrsweſen. die zurzeit beiſpielsweiſe möglich oweſen Triumphe feiern. es der deutſchen Poſt noch nicht wieder— 5— Beförderungsſchnelliakeit der Vorkrieaszeit reſtlos zen. dud Feerden wir uns dem eiaentlichen Poſttarife zu. ſo wünichen Jeſſerungen unverkennbar. Immerhin bleibt allerhand zu ſccäſtswelt bria. Ganz beſonders und mit Recht wird von der Ge⸗ debühertedie außerordentlich bohe Einſchreibe⸗ derlahn ebemängelt, die 30 Pfa. beträat und damit faſt den Stun⸗ bierfür danes Arbeiters ausmacht. wäbrend die Leiſtung der Poſt dfennig danz gerinafüaig iſt. Wenn wir ſchon mit dem Renten⸗ 8 deträge iben wollen. dann muß auch die Poſt dies tun und nicht düörfte 10 rdern, die zu dieſem in keinem Verhältniſſe ſtebhen. Es lein af Tmolerweiſe im Inlande die Einſchreibegebühr nicht höher Finschreih 55 fa. Dies würde eine fortſchreitende Beliebtheit des Paſenſend riefes ergeben, die zweifellos höhere Einnahmen durch mäßig ge zungen erzielen läßt. als ſie bisher bei dem verhältnis⸗ ringeren Einſchreibeverkehr erreichbar waren. deugſacdendat jetzt die Druckſachen in Volldruckſachen und Tejl⸗ oder Abai geteilt. Unter Volldruckſachen verſteht man Druckſachen inberſchrift“ ohne Aenderungen und Zuſätze. Nur Anſchrift und ſchiedenen 0. handſchriftlich mechaniſch zugelaſſen. Von ver⸗ 5 rauf hin eiten wird dieſe Neuerung als ſtörend bezeichnet und tet erſten gewieſen, daß durch dieſe Unterſcheidung zumindeſt in — aw.—55 Verzögerungen in der Beförderung eintreten müß⸗ edenken bar neues Heer von Beamten einzuſtellen wäre. Dieſen ſache auf ich mich nicht anſchließen, da ja ohnehin jede Druck⸗ teoben orddven Inhalt geprüft werden kann, ſondern nur Stich⸗ erzieh ng genommen werden. Mit der Möglichkeit von Portohin⸗ 5 der Imuß alſo die Poſt in jedem Falle rechnen. Dagegen iſt dit gepeben ffung der Teildruckſache nunmehr endlich die Möalich⸗ 8 e mit Si man in gedruckten Offerten Preiſe einſetzen kann en d rafporto rechnen zu müſſen, denn es iſt allgemein be⸗ ſacſend es faſt zum guten Tone gehörte, bisher Druckſachen zu joche dazu— eigentlich keine mehr waren. Wenn die Teildruck. 8. iſt ne die geſchäftliche Moral wieder etwas zu heben, geslleicht hät der bedeutenden Unkoſtenerſparnis vieles gewonnen. ſer vorgegante es nichts geſchadet wenn die Poſt etwas großzügi⸗ bincden 1 7 wäre. in der Weiſe nämlich, daß ſie den Druck⸗ teligen Portoftoen 0 Pfa belaſſen hätte und dafür in dieſer ben als ni ˖ aſſe das Einſetzen von Preiſen in gedruckte Offer⸗ Gtte⸗ 15 den Begriff Druckſache verſtoßend anerkannt Eöften wir iſt für den Anfang wohl etwas zu viel verlangt. inſicht 355 aß die Poſtverwaltung früher oder ſpäter zu der zngeheure zmt, daß gerade durch dieſen angedeuteten Weg eine r poſtaliſchermehrung der Druckſachenauflieferungen und damit dalcen Einnahmen eintreten würde. teiſte Ordruckſa fg. 5 1 uckbä achen hat man weiter für einzeln verſandte unge⸗ wie ude über—2 Kilogramm den gleichen Portoſatz von für allgemeine Druckſachen bon 500 Gramm bis 1 80 ꝙ Manuheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Kilo in Anſatz gebracht. So dankenswert dies im Hinblick auf den Buchhandel iſt und damit auf die Verbreitung des hochwertigen Buches, muß doch andererſeits der Wunſch ausgeſprochen werden, dieſe Klaſſe allgemein für Druckſachen, alſo nicht nur für unge⸗ teilte Bücher zuzulaſſen, damit die geſamte Geſchäftswelt auch außerhalb des Buchhandels profitieren kann. Würde man daun den Tarifſatz für dieſe Gattung um 10 Pfg. erhöhen, ſo wäre dies der Portoſatz für das Paket bis zu 5 Kilo in der 1. Zone und die kleine Erhöhung würde ganz beſtimmt im Hinblick auf die ſchnel⸗ lere Beförderung in Kauf genommen werden. Etwas unverſtänd⸗ lich iſt weiter der Unterſchied, der zwiſchen Warenproben und Miſchſendungen gemacht wird. Während Warenproben nur 500 Gramm wiegen dürfen, ſind bei Miſchſendungen 1000 Gramm erlaub.. Da der Portoſatz der gleiche iſt, dürfte die Verſchmel⸗ zung zu einer Tarifklaſſe mit gemeinſamer Heraufſetzung der Höchſtgewichtsgrenze auf 1000 Grauam geboten ſein. Zu dem Pakettarif iſt zu bemerken, daß die Steigerung unter den einzelnen Zonen eine ganz willkürliche und un⸗ verſtändliche iſt; ſo koſtet beiſpielsweiſe das Paket bis 5 Kilogramm in der 1. Zone 40 Pfg., in der 2. Zone dagegen 80 Pfg., alſo das Doppelte und in der 3. Zone ebenfalls nur 80 Pfg. Dagegen koſtet das Paket über—6 Kilogramm in der 1. Zone 45 Pfg., in der 2. Zone 90 Pfg. und in der 3. Zone 1,20 Mk. Angenommen alſo: ein Paket wiegt 5,100 Kilogramm, ſo koſtet das Paket dieſer 100 Gramm wogen ſtatt 80 Pfg. gleich 1,20 Mk. Da im übrigen der auf jedes einzelne Kllogramm Rückſicht nehmende Pakettarif ein Nachkriegskind iſt, dürfte es ſich empfehlen, wenn man ſtatt der jetzt beſtehenden 48 Tariffätze eine Verringerung eintreten laſſen würde, vielleicht in der Form, daß man für die Pakete bis 5, von 10 bis 15 und bis 20 Kilogramm je eine Klaſſe ſchaffen würde. Ein usgleich in den Beförderungsſätzen dürfte unſchwer möglich ſein unter Berückſichtigung der Intereſſen der Poſtverwaltung ſowohl als der Geſchäftswelt. Enorm hoch iſt das Porto für Poſtanweiſungen. Be⸗ ſonders die kleinen Betpäge bis 25.— Mk. ſind mit 20 Pfg. pro Poſtanweiſung zu ſtark beiaſtet. Wenn auch zu verſtehen iſt, daß die Poſtverweltung hohes Intereſſe an der allgemeinen Durch⸗ führung des bargeldloſen Zahlungsverkehrs hat, ſo iſt unſer Volk eben doch noch nicht ſo weit vorgeſchritten, daß jeder einzelne Menſch ohne Rückſicht auf Stellung und Beruf über ein Poſtſcheck⸗ konto verfügt. Es iſt alſo nicht ganz berechtigt, daß die Gebühren für Poſtanweiſungen genau doppelt ſo hoch ſind als die Gebühren für Einzahlungen auf Poſtſcheckkonto durch Zahlkarte. Im Poſt⸗ ſcheckverkehr wird übrigens allgemein über zu langſame Abfertigung geklagt. Beſonders der telegraphiſche Ueber⸗ weiſungsverkehr läßt ſehr zu wünſchen übrig und müßte unbedingt ſowohl im Nacht⸗ wie im Sonntagsdienſt ausgeführt werden Große Härten, beſonders gegenüber den auf Reiſen befindlichen Kaufleuten könnten dadurch vermieden werden. Die Zahlkarten⸗ gebühren werden allſeitig als angemeſſen anerkannt. Beim Telegrammverkehr iſt zwar die Gebühr gegen⸗ über der Vorkriegszeit noch um ein Drittel zu hoch, doch findet dies ſeine Erklärung in den Preiſen der Materialien, die zum Tele⸗ grammbetriebe erforderlich ſind. Dagegen dürfte es nicht unbedingt notwendig ſein, daß für dringende Telegramme die drei⸗ fache Gobühr verlangt wird, die zweifache würde es auch ver⸗ richten und dürfte wie beim Einſchreibebriefverkehr der Ausgleich durch geſteigerte Inanſpruchnahme bewirkt werden. Der Einwand, als ob hierzu dann mehr Perſonal erforderlich ſei, darf nicht gelten, denn jeder, der im Lande umherkommt und die Augen auf⸗ macht, wird feſtſtellen können, daß auch nach erfolgtem Perſonal⸗ abbau neben einzelnen Stunden, in denen ſich der Verkehr kon⸗ zentriert, noch zahlreiche Stunden üßbrig bleiben, die mit dem War⸗ ten auf Auflioferungen ausgefüllt ſind. Freilich muß zugegeben werden, daß hieran die Geſchäftswelt zum größten Teile mit Schuld iſt. Man kann die Erfahrung machen, daß kurz vor Mittagsſchluß und in den letzten Abendſtunden der Andrang vor den Schaltern ganz gewaltig iſt. Mit etwas gutem Willen ließen ſich die Sachen, die eine beſondere Bearbeitung am Schalter erfordern, wenigſtens zum Teil auch in anderen Stunden aufliefern. Ausgenommen bleiben natürlich hierbei die Sachen, die unbedingt am gleichen Tage Erledigung finden müſſen und infolge des durch die Poſt vor⸗ genommenen verſpäteten Austragens erſt ſpät erledigt werden konnten. Zu den übrigen Gebühren iſt nicht viel zu bemerken. Höchſtens wird bemängelt, daß Päckchen bis 1 Kilogramm(eine an ſich ganz praktiſche Einrichtung) weder per Einſchreiben noch poſtlagernd verſandt werden dürfen und auch nicht unter Nachnahme zulüſſig ſind. Ei nGrund hierfür iſt ſchwer einzuſehen. Sollte ein ſolcher dennoch vorhanden ſein, dürften etwaige Schwierigkeiten bei etwas gutem Willen zu überwinden ſein. Gerade in dieſer Gewichts⸗ gruvpe ſind Einſchreib⸗ und Nachnahmeſendungen außerordenklich häufig und deshalb die Neueinführung ein Bedürfnis. Während gegenwärtig noch der Export ſchwer um ſeine Exiſtenz ringt, da die Höhe der Rentenmark die Kaufluſt des Auslandes zurückhält, bewegt ſich unſer Auslandspoſttarif in den höchſten Re⸗ aionen. Ein einfacher Brief koſtet 30 Pfg., während er vor dem Am 11. Auguſt(Verfaſſungstag) erſcheint nur eine Früh Ausgabe. Ddie für Montag vorgeſehenen An⸗ zeigenbeſtellungen bitten wir deshalb bis Samskag abend 5 Uhr aufgeben zu wollen. Maſſonauflieferungen von Exportfirmen ganz gewaltig ins Ge⸗ wicht und es dürfte an der Zeit ſein, wenn auch dieſe Gebühren einer ſcharfen Nachkalkulation unterzogen würden. Die Steigerung der Briefofferten ebenſo wie des Druckſachenverſandes nach dem Auslande würde beſtimmt nicht nur einen Ausgleich, ſondern eine weitere Steigerung der poſtſeitigen Einnahmen auch in dieſer arifgruppe herbeiführen. 5 die ee den berechtigten Lebensintereſſen von Induſtrie, Handel und Gewerbe für die Folge etwas mehr Auf⸗ merkſamkeit ſchenkt, dann kann die Poſt erſt voll zu dem werden. was ſie urſprünglich ſein ſollte: Zu einem der wertvollſten Fak⸗ toren des Wiederaufbaues unſerer Wirtſchaft in allen ihren zweigen. (Nachdruck verboten) Städtiſche Nachrichten Die verwüſtungen im Frieorichspark Das geſtrige Unwetter hat im Friedrichspark furcht⸗ bar gehauſt. Man fühlt ſich, wenn man die Anlagen durch⸗ ſchreitet, unwillkürlich in einen Park verſetzt, der unter ſchwerer Artilleriebeſchießung gelegen hat. Am ſchwerſten hat der weſtliche Teil gelitten. Die ſchönen Baumbeſtände ſind dermaßen mitgenom⸗ men, daß es tagelanger angeſtrenater Arbeit bedarf, um die Anlagen einigermaßen in den früheren peinlich ſauberen Zuſtand zu verſetzen. Eine mächtige Pappel, die zwiſchen Muſikpavillon und Wei⸗ her am Zaun des unteren Reſtaurationsgartens ſtand. wurde in Mannshöhe wie ein Streichholz abgebrochen und auer über die eiſer⸗ nen Tiſche und Stühle geworfen, von denen mehrere ſchwer beſcha⸗ digt ſind. Der Gipfel des Baumrieſen, der etwa.20 m Durchmeſer hat, leate ſich über den Weg des Rondells und zerſtörte eine Buchs⸗ kugel und ein Begonienbeet der agärtneriſchen Anlagen, die den Sprinabrunnen einfaſſen. Auch ein Lichtmaſt, der im Wege ſtand, wurde völlia verbogen. Der Zaun des Lawntennis⸗Plases iſt an der Oſt⸗ und Weſtſeite durch fallende Bäume demoliert wor⸗ den. Am ſchlimmſten ſind die Verwüſtungen zwiſchen dem Lawn⸗ tennis⸗ und Kinderſpielplatz. Ein dorthin führender Wea iſt barri⸗ kadenartia durch vier ſtarke Bäume verſperrt. die übereinander liegen. Eine Rieſenulme, der Stolz der Anlagen, iſt durch den Sturm. der einen ausgeſprochen zyklonartigen Charakter hane— man ſiehts an der Art der Abſplitterung der Aeſte, die zuerſt herumgedreht und dann abgeriſſen wurden— entwurzelt worden. Das Loch, das durch das Herausreißen des Stammes aus dem Boden entſtanden iſt. ſieht aus wie ein Granattrichter. Eine Pappel, einer der höchſten Bäume des Parkes. der weit über die übrigen hinausragte, iſt in der Höhe ſeiner Umgebung einfach geköpft worden. Am Kinderſpiel⸗ platz iſt ein mächtiger Baum von außen über das Gitter geworfen worden, das an dieſer Stelle zerſtört wurde. Auch das Gitter an der Nordſeite iſt durch einen entwurzelten Baum ſtark beſchädigt worden. Am Fahrwea hinter dem Reſtaurationsgebäude ſteht ein ehemaliger Gaskandelaber, der durch einen niederſtürzenden Aſt zur Erde gebogen wurde. Die Lichtleitungen ſind zumteil zerſtört. Die Waſſermaſſen, die dem Sturme folaten, überfluteten das Blu⸗ menparterre etwa einen halben Meter. Man mußte infolgedeſſen zunächſt für den Abfluß des Waſſers in den Weiher ſorgen, an deſſen Ufer ebenfalls eine mächtige Ulme entwurzelt worden iſt. Obwohl das Parkperſonal ſeit heute morgen um 6 Uhr an⸗ geſtrengt arbeitete, war um 11 Uhr ein Teil der Wege noch durch ge⸗ fällte Bäume verſperrt. Jedenfalls wird es nicht möalich ſein, die für Sonntaa vorgeſehene benagaliſche Beleuchtung zu veranſtalten, da bis dahin ſchwerlich die dringlichſten Aufräumunasarbeiten be⸗ endiat ſind. Im Schloßgarten begegnete man um die Mittagszeit zahl⸗ reichen Handwagen in allen Größen bis zum Stoßkarren und auch Kinderwagen, die mit kleingehauenen Aeſten und Zweigen beladen waren. Die„Aufräumunaskommandos“ hatten um dieſe Zeit ſchon aründliche Arbeit geleiſtet. Wir ſahen im Schnickenloch ſogar einen ganzen Stamm mit dem Stoßkarren weafahren. Im Schloßaarten ſind die Verwüſtungen nicht ſo augenfällia als im Friedrichspark. An der Stephanienpromenade ſind am Rheinufer mehrere alte Wei⸗ den entwurzelt worden. * Wie uns mitgeteilt wird, ſind durch den Sturm zahlreiche Stö⸗ rungen im Ortstelephonverkehr verurſacht worden. Außer⸗ dem wurden zwei Fernſprechleitungen nach Norddeutſchland, von denen die eine am Riedbahndamm, die andere am ehemaligen alten Exerzierplatz entlana führt, unterbrochen. Der Zirkus Buſch, deſſen Stallungen unter Waſſer geſetzt wurden, mußte die Vor⸗ ſtellung ausfallen laſſen. Das Zirkuszelt, das eine alänzende Prode ſeiner Sturmfeſtiakeit abgeleat hat. blieb vollkommen unbeſchädigt. Kriege für 20 Pfg. befördert wurde. Dieſe Erhöhung fällt bei Die Vorſtellungen nehmen heute abend ihren Fortgang. Sch. Meoiziniſche Umſchau ie Skrofuloſe des Kindesalters Me Der Kr Von Dr. med. Löhmann(Bielefeld) kurnſchen zu rcdeitsbegriff der Skrofuloſe führt bei den meiſten allenhäufig 1 5 t unklaren Vorſtellungen, obgleich dieſe Erkran⸗ ſeterdings nicht nicht ohne Bedeutung iſt. Dieſe Unwiſſenheit darf erſt war 3 wundernehmen, denn auch in der ärztlichen Wiſ⸗ maß! it etwa 155 degriff„Skrofuloſe“ lang ſehr umſtritten, und Ski geklärt ei Jahrzehnten ſind die Anſchauungen als einiger⸗ leicufuloſe 51 anzuſehen.— Im Hinblick auf die Bedeutung der zuch eine kurz manche Eltern daran erkrankter Kinder darf vier⸗ nen. de Darſtellung über dieſen Gegenſtand auf Intereſſe kun, Man ang Drltand früher unter Skofuloſe eine tuberkulöſe Erkran⸗ iireichneten ſen, beſonders der Halsdrüſen, bei Kindern. Andere 15 er jede verhältnismäßig gutartige Tuberkuloſe des ils einen ſelditcofuloſe. Jetzt dagegen faßt man die Skrofu⸗ dinadäche der G. bſtändigen Krankheitszuſtand und zwar als eine ſchrds vorhande amtveranlagung des Körpers auf, deren aller⸗ clieker⸗ aß ſich Tübbebrnef zur Tuberkuloſe e ealeſt be⸗ b erkuloſe ni ten an die Skrofuloſe an⸗ ,w. aus ihr entwicelt f enti e Kind fumezer beſonzers che an Skrofuloſe leiden, ſind meiſt bleich und d— Die mager oder infolge ungeſunder Fettanhäu⸗ Aeſfarknadegene gauigſte örtliche Affektion derartiger Kinder ſind ſen Eiß, die durch atarrhe der Naſenſchleimhaut mit reichlichem imn Schwell ch ihren fortwährenden Reiz zu einer meiſt blaſ. undder wieder ho der ganzen Naſe führen. Die durch den Ausfluß Geſchdberlippe ſone en und gereizten Hauptpartien zwiſchen Naſe dänwüren Dienie die Lirden ſelbſt, bedecen ſich mit borkigen genätſkeit der Naſe achenmandeln ſchwellen an, was zur Undurch⸗ ſich B0t ſieht e weiterhin beiträgt und wodurch das Kind ſich kommendehaui. und den Mund offen zu haben. Häufig ſchließen 7 10 Ausfall Augenlidentzündungen mit gelegentlichen voll⸗ ſächl det ſich et der Wimper an. An den verſchiedenſten Stel⸗ ich in der Um häßliche„ſtrofulöſe“ Ausſchlag und zwar haupt⸗ 5 dem Ko kebieng der Naſe, an und hinter den Ohrmuſcheln lun⸗ herde könne 15 3, Furunkeln und mancherlei kleine entzündliche kraafn. er Rachenbinaatreten.— Die bereits erwähnten Anſchwel⸗ nicht Ungen des Mictdeln führen gelegentlich zu hartnäckigen Er⸗ digen ſelten. Aull brs. Auch die Gaumenmandeln wuchern lißes das ſo charak lle dieſe genannten Erſcheinungen vervollſtän⸗ teriſtiſche Bild eines„ſkrofulöſen“ Kinderant⸗ Von beſonderer Bedeutung ſind die in allen ausgeprägten Fäl⸗ len ſich findenden Anſchwellungen der Lymphdrüſen am Halſe. Die⸗ ſelben ſtellen ſich als anfangs weiche, ſpäter harte Knoten von nicht ſehr erheblicher Schmerzhaftigkeit dar und können gelegentlich durch Anhäufung ganze Drüſen⸗„Pakete“ bilden. Sie neigen zur Ge⸗ ſchwürbildung. Auch andere Drüſen, beſonders die Bronchialdrü⸗ ſen, können ſchwellen, was jedoch in manchen Fällen nur durch eine Röntgendurchleuchtung mit Sicherheit feſtgeſtellt werden kann.— In einzelnen Fällen kommt es auch zu weichen, ſchlecht heilenden Knochen⸗ und Gelenkerkrankungen, zu Knochenfraß des Mittelohrs und ähnlichen unangenehmen Komplikationen, bei denen nicht ſel⸗ ten nur noch das Meſſer des Chirurgen Hilfe zu bringen vermag. Die Skrofuloſe iſt, wie bereits erwähnt, als eine Schwäche in der Geſamtveranlagung des kindlichen Organismus anzuſehen. Dieſe Schwäche als ſolche iſt oft vererbt; nicht ſelten ſieht man ſie bei Kindern tuberkulöſer, blutarmer oder in vorgerücktem Alter ſtehender oder ſonſt irgendwie ſchwächlicher Eltern ſich entwickeln. Außerdem aber wird ſie erzeugt durch falſche Lebenshaltung und Ernährung der Kinder, beſonders Verweichlichung und Ueberfütte⸗ rung aber auch das Gegenteil, Mangel an Pflege, friſcher Luft uſw.— In keinem Falle iſt es 1 angängig, dieſe Krankheit ohne weiteres als eine Krankheit der Armen zu kennzeichnen. Das wäre Uebertreibung und Einſeitigkeit. Ohne die einzelnen Schäd⸗ lichkeiten, die zur Entwicklung der Skrofuloſe führen, inbezug auf ihre Bedeutung gegeneinander abwägen zu wollen, muß an der Tatſache feſtgehalten werden, daß Verzärtelung der Kinder durch überheizte Stuben, übermäßig warme Kleidung(Erkältungsangſt), zu lange fortgeſetzte warme Bäder und ähnliches und Ueberfüt⸗ terung bei ungenügender Bewegung einer ſkrofulöſen Erkrankung ſehr erheblichen Vorſchub leiſten.— Die Skrofuloſe findet ſich am häufigſten zwiſchen dem 2. und 10. Lebensjahr, kommt jedoch ge⸗ legentlich bis zu den Entwicklungsjahren und darüber hinaus vor. Die Skrofuloſe an ſich iſt keine bösartige Krankheit; ſie be⸗ droht nicht unmittelbar das Leben, und ihre Erſcheinungen pflegen ſich meiſt auch wieder zu verlieren, ohne ſonderlichen Schaden an⸗ gerichtet zu haben. Gefährlich kann die Krankheit nur durch ihre mancherlei möglichen Folgezuſtände werden, unter denen die eiteri⸗ gen Mittelohrentzündungen nicht ſelten mit Beteiligung der be⸗ nachbarten Knochen und die Tuberkuloſe im Vordergrunde ſtehen. Letztere findet durch eine der vielen Eintrittspforten den Weg in den Körper und trifft in den ſkrofulöſen Veränderungen günſtige Vorbedingungen für ihre Entwicklung an; in erſter Linie ſind es die Lymphdrüſen, in denen die ſkrofulöſe Erkrankung gelegent⸗ lich faſt unmerklich in eine Tuberkuloſe übergeht. Man muß des⸗ halb, was praktiſch wichtig iſt, bei jeder ausgebildeten Skrofuloſe ſtets mit der Tuberkuloſe rechnen und durch wiederholte ärztliche füßren. ſche Unterſuchungen die Entſcheidung darüber herbei⸗ führen. Die Behandlung der Skrofuloſe zerfällt ganz naturgemäß ent⸗ ſprechend den Erſcheinungen der Krankheit in eine allgemeine und lokale und dann noch, wie bei jeder Krankheit, in eine vorbeugende. Allgemeinbehandlung iſt hier von größter Bedeutung: Eine möglichſt normale Ernährung ohne jede Uebertreibung iſt anzu⸗ ſtreben; auf Einzelheiten einzugehen, hat wenig Wert, da leider die gegenwärtigen Schwierigkeiten in dieſer Richtung jedes Pro⸗ gramm in Frage ſtellen.— An eigentlichen Medikamenten be⸗ hauptet noch immer der Lebertran, am wirkſamſten in Kombina⸗ tion mit Jodeiſen, die erſte Stelle wenn auch andere Prävparate nicht von der Hand zu weiſen ſind.— Von den äußeren Mitteln kommen zunächſt auch hier die Allerweltsheilmittel: friſche Luft, Sonne, Bewegung im Freien, Aufenthalt in Waldluft u. a.., in Betracht; ſodann iſt die Körperpflege, in erſter Linie das Ba⸗ den, der Kinder mit beſonderer Sorgfalt zu beachten; die täglichen warmen Bäder, die zu einer unerwünſchten Verweichlichung füh⸗ ren, ſind zweckmäßig durch kühle Waſchungen und Abreibungen zu erſetzen, wobei ein nachfolgendes energiſches Abreiben(Frottiere) des kleinen Körpers ſehr nötig iſt. Von ganz beſonderem Heil⸗ wert ſind möglichſt ausgedehnte bzw. häpfiger wiederholte Solbade⸗ kuren.— Auf die Behandlung der lokalen Affektionen wie der vorher wiederholt erwähnten Ausſchläge, der Naſen⸗Rachenerkran⸗ kung, der Mittelohreiterungen und Drüſenſchwellungen am Halſe uſw. kann hier des näheren nicht eingegangen werden.— Das muß in jedem Falle der behandelnde Arzt anordnen.— Ueber die Vor⸗ beugung einer Skrofuloſe⸗Erkrankung braucht nichts Beſonderes geſagt zu werden; was für die Allgemeinbehandlung der Skrofu⸗ loſe in Betracht kommt, dient auch ihrer Verhütung! 4 Bokaniſche Forſchungsreiſe eines ſiebzigjährigen Gelehrfen. Der hervorragende Botaniker der Münchner Univerſität, Geh. Wra Dr. K. Göbel, ein Gelehrter von Weltruf, wird ſich trotz ſeiner 70 Jahre in 14 Tagen auf eine halbjährige Forſchungsreiſe nach China und Java begeben. Der Gelehrte hofft, in Ehina gewiſſe, längſt vermutete, botaniſche Schätze zu finden. Auf der Inſel Java wird er im Garten von Buitencorg von Batavia ſchon früher dort ausge⸗ führte Unterſuchungen fortſetzen. Künſtleriſcher Wettbewerb. Aus Bregenz wird uns ge⸗ ſchrieben: Die„Vorarlberger Landeszeitung“ Nr. 175 vom 1. Auguſt 1924 enthält die Ausſchreibung eines Wektbewerbs der Vorari⸗ berger Landesregierung zur Ausmalung des Landta gs⸗ Sitzungsſgales. Der Wettbewerb iſt vollſtändig frei und nicht beſchränkt auf die Künſtler eines Landes. Die Geſamtſumme der Preiſe beträgt 18 Millionen Kronen. Abdrücke der Bedingungen ſind erhältlich bei der Abteilung 9 der Vorarlberger Landesregie⸗ rung in Bregenz.* 7 — 4. Seite. Nr. 366 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 8. Auguſt 1324 Störung des Fernſprech⸗ und Telegraphenbetriebes durch Anwefker Das geſtrige Unwetter hat an den hieſigen Fernſprech. und Te⸗ learaphenlinien ſtellenweiſe ſchwere Schäden angerichtet. Die Verbindungen mit dem Rhbeinlande ſind aanz, die mit Nord⸗ deutſchland zum aroßen Teil unterbrochen. Auch innerhalb des Ortsfernſprechnetzes ſind zahlreiche Stö⸗ rungen verurfacht worden. Die Inſtandſetzung der Linien und die Beſeitigung der Störungen iſt im Gange. Sonnenkuren In Wembley ſe kürzlich die erſte internationale Ge⸗ ſundheitskonferenz ſtattgefunden. Außer andern bemer⸗ kenswerten Themen, die bei dieſer Zuſammenkunft behandelt wur⸗ den, erregte vor allem die Frage der Heilkraft von Luft, Licht und Waſſer allgemeine Aufmerkſamkeit. Aus den Be⸗ richten, die von verſchiedenen Aerzten auf Grund ihrer praktiſchen Erfahrung hierüber erſtattet wurden, ging klar hervor, daß man den Wert dieſer drei Naturkräfte für die Geſundheitspflege garnicht genug ſchätzen kann. Beſonders bemerkenswert waren die Mit⸗ teilungen, die der Schweizer Arzt Dr. Rollier machte. Er iſt Leiter der Sonnenkur⸗Anſtalt in Leyſie(Rhone⸗Tal). Dr. Rollier Leiter der Sonnenkur⸗Anſtalt in Leyſin(Rhone⸗Tal). Dr. Rollier nenkuren bei der Behandlung von Tuberkuloſe.“ Auf dieſem Ge⸗ biete hat der Schweizer Arzt beſondere Erfahrungen geſammelt. Er ſetzte auseinander, daß die Heilkraft des Sonnenlichtes nicht lediglich auf den ultravioletten Strahlen beruht; ſeine praktiſchen Erfah⸗ rungen haben vielmehr gezeigt, daß das Sonnenlicht als Ganzes notwendig iſt, um die Heilkraft auszuüben, und daß dieſes Licht, wenn es durch die Haut in den Organismus Eingang ng die Körper⸗Energien außerordentlich verſtärkt und die Widerſtandskraft des Menſchen gegen Krankheitskeim außerordentlich erhöht, ſodaß der Körper bis zu einem gewiſſen Grade gegen Anſteckung immun wird. Dr. Rollier ſabt auseinander, daß die Haut des Kulturmenſchen, die nicht nur ein Schutzmittel, ſondern auch ein 77 für die Lüftung und Ernährung des Körpers iſt, in hohem Grade durch das Tragen geſundheitswidriger Kleidung abgeſtumpft worden iſt. Durch die Einwrikungen des Sonnenlichtes auf die Haut werden deren ur⸗ F Kräfte wieder hergeſtellt. Die Folge 11 Wachstum der uskeln und eine Hebung des allgemeinen Wohlbefindens. Dieſe Einwirkung zeigt ſich bei der Behandlung der Tuberkuloſe durch Sonnenlicht an ganz überraſchender Weiſe. Dr. Rollier pho⸗ tographiſche Aufnahmen von Patienten vor und nach den Sonnen⸗ kuren.“ Der Unterſchied zwiſchen den meiſt außerordentlich elend und kümmerlich ausſehenden Patienten vor der Kur und den ge⸗ kräftigten und gebräunten Körpern nach der Kur rief allgemeine Ueberraſchung hervor. Der Schweizer Arzt hob hervor, daß es mit der einmaligen Sonnenkur natürlich nicht getan iſt, ſondern daß der Patient ſtändig mit Luft und Sonne in Fühlung bleiben muß. Er ſchlug deshalb vor, für tuberkuloſe Kranke b 515 ndere Siedlungen einzu⸗ richten an ſolchen Stellen, wo ſie ſtändig dem Sonnenlicht und der Luft ausgeſetzt ſind. Es iſt nach der Anſicht des Arztes garnicht ausgeſchloſſen, daß ſolche Siedlungen einmal der Ausgangspunkt einer ſtärkeren und kräftigeren Raſſe werden, ſo paradox dieſe An⸗ nahme auch klingen mag. Im übrigen ſoll man nicht glauben, daß die Sonnenkur lediglich für Kranke förderlich iſt. Sie ſtellt vielmehr das beſte e e gegen Erkrankungen dar und iſt des⸗ halb auch geſunden Menſchen dringend zu empfehlen. *Julaſſung als Rechtsanwall. Als Rechtsanwalt beim Landge⸗ richt Mannheim zugelaſſen wurde Gerichtsaſſeſſor Dr. Kurt Selb aus Mannheim. Verbindlichkeitserklärung des Schiedsſpruches im Friſeurge werbe. Der iedsſpruch für das Friſeurgewerbe vom 15. Juli der drei Lohnſtufen von 21, 22 und 23 Mark als Wochenlohn vor⸗ ſah(Kurzarbeiter 70 Pfg. die Stunde) purde auf Antrag der Arbeit⸗ nehmer vom Landesſchlichter Dr. Jolly in Karlsruhe für rechtsver⸗ bindlich erklärt. *Das Badiſche Jugendherbergswerk ſchreitet auch in dieſem Jahre rüſtig vorwärts. Eine Reihe von Jugendherbergen, die bei der Herausgabe des letzten Badiſchen Jugendherbergsverzeichniſſes als in Vorbereitung befindlich geführt wurden, ſind nunmehr fertig⸗ geſtellt: Aach b. Singen a.., Buchen, Herriſchried⸗Stehle, Säckin⸗ gen, Schiltach, Sulzburg, Tiefenhäuſern bei St. Blaſien, Wolfach. Neu errichtet wurden in Huchenfeld bei Pforzheim, Pforzheim(Luft⸗ und Sonnenbad), Sinsheim, Verhandlungen mit dem Badiſchen Schwarzwaldverein wegenErrichtung einer Jugend⸗ berherge im Hornisgrindeturm ſind noch im Gange. Die Jugend⸗ herbergen in Mannheim, Vonndorf und Neuſtadt wurden durch einen zweiten Schlafraum zwecks Unterbringung von Mädchen⸗ wanderer erweitert. Alles nähere iſt erſichtlich aus dem Badiſchen Jugendherbergeverzeichnis, erhältlich bei ſämtlichen Ortsgruppen für badiſche Jugendherbergen und bei Lincks Buchhandlung, Karls⸗ ruhe, Kaiſerſtr. 94. Hitzeſommer und Regenſommer. Es gibt viele Jahre, die ſich durch dieſe außergewöhnlich heiße oder außergewöhnlich naſſe Sommer auszeichnen. Beginnen wir mit dem Jahre 1500. Außer⸗ gewöhnliche Hitze herrſchte im Sommer 1540, wo die Sonne in vielen Fällen zur Brandſtifterin wurde. Bei Tharandt in Sachſen entzündeten ſich die Wälder, in anderen Städten die Schindeln der Häuſer. Alles ſchmachtete unter der ſengenden Glut: Menſch, Tier und Pflanze! 1 die Jahre 1582 und 1585 Regen⸗ jahre. In den 75 Tagen, die dem 12. Juli 1582 folgten, gab es an manchen Orten nur vier oder fünf Tage, an denen es nicht regnete, obwohl der Himmel auch an dieſen Tagen bewölkt war. Und 1585 flaß das himmliche Naß ſo reichlich hernieder, daß man da und dort gezwungen war, das Korn in Kähnen nach Hauſe zu holen. Ein ſonderbares Jahr muß Anno 1588 geweſen ſein. Die einen Chroniſten berichten, daß dieſes Jahr durch große Dürre und Waſſermangel auszeichnete, die anderen wieder ſtellen feſt, daß es beinahe 23 Wochen in einem fort geregnet habe. Jedenfalls ſtam⸗ men dieſe beiden Beri aus ſehr verſchiedenen Gegenden, anders käßt ſich das„Trocken“ und„Naß“ dieſes Jahres nicht erklären! 1590 gab es große Dürre und Hungersnot; wie vor einigen Jahren, ſo konnte auch domals die Elbe an mehreren Stellen bequem durch⸗ watet werden. Um dieſe Trockenheit bald wieder gut zu machen, ſchickte der Wettergott ſechs Jahre ſpäter für manche Gegenden Deutſchlands faſt ununterbrochen Regenwetter von Pfingſten bis Weihnachten. Wieder außerordentlich trockten war der Sommer 1616. Vom April bis zum Auguſt kein Tropfen Regen! Alles verdarrte. Der Mai und der halbe Juni des Jahres 1623 waren total verregnet und im Sommer 1650 ſtand an vielen Orten das Getreide bis zu den Aehren im Waſſer. Da Gras und Stroh ver⸗ fauſten, ſtarb das Vieh infolge Mangels an Futter. 1719 war über⸗ aus hnſteriſch; ſchreckliche Gewitter, entſetzliche Dürre Hagel und Schlaßen wechſelten einander ab. Durch Näſſe zeichneten ſich noch wenda fühwenswert aus: 1750, 1771, 1786, 1816, 1828, 1829 und das Jahr 1830. *Der Auguſt als Inſektenmonal. Der Auguſt kann auch als Inſektenmonat bezeichnet werden, denn es wimmelt in dieſer Zeit von Schmetterlingen, Hummeln, Mücken und Schnaken, wovon ſich beſonders die letzteren in ſehr läſtiger und— Weiſe be⸗ merkhar machen. Die Mückenſtiche ſind lange ſpürbar und geben manchmal dicke Beulen. Dagegen bilden die Blätter des Sauer⸗ ampfers ein gutes Mittel. Nach Einreiben der Beulen mit den Blät⸗ tern dieſer Pflanze ſchwindet das Jucken alsbald und auch die Beulen vergehen nach kurzer Zeit. Der Sauerampfer der auf Wieſen, an Wegrändern u. dgl üppig als Unkraut wächſt, iſt leicht zu bekommen. Offenbar wirkt die im Sauerampfer enthaltene Säure, die ihm ſeinen eigenartigen Geſchmack gibt, dem ätzenden Saft der Mückenſtiche entgegen. „München ohne Okkoberfeſt. Der Münchener Stadtrat beſchloß in dieſem Jahre von der Veranſtaltung des herkömmlichen und velkstümlichſten Oktoberfeſtes Abſtand zu nehmen. Bisher war die Grundlage für dieſes Feſt jedemal eine große landwirtſchaftliche Ausſtellung im Ausſtellungspark an der Thereſienwieſe. Da aber die Induſtrie für landwirkſchaftliche Maſchinen, die jedesmal als e — Geldgeber für dieſe Veranſtaltung auftrat, in dieſem Jahre die Be⸗ willigung von Zuſchüſſen abgelehnt hat, mußte die Ausſtellung ao⸗ geſagt werden. Unter dieſen Umſtänden wäre das Oktoberfeſt ein reines Vergnügungsunternehmen geworden, wofür der Münchener Stadtrat in der jetzigen Zeit allgemeiner Not die Verantwortung nicht übernehmen wollte. * Seinen Verletzungen erlegen iſt geſtern vormittag im ſtädt. Krankenhaus der 70 Jahre alte Taglöhner aus Waldwimmersbach, der an einem Neubau an der Spinozaſtraße abſtürzte. Der Ver⸗ unglückte hat das Bewußtſein nicht mehr erlangt. * Juſammenſtöße. Geſtern vormittag geriet ein Radfahrer in der Breitenſtraße, Ecke Planken, durch eigenes Verſchulden— er fuhr in zu ſchnellem Tempo— unter einen Perſonenkraftwagen, ohne ſich jedoch hierbei zu verletzen.— Nachmittags ſtießen an der Ecke Kaiſerring und Bismarckſtraße ein Laſtkraftwagen mit An⸗ hänger und ein Straßenbahnwagen der Linie 1 zuſammen, wobei der Anhängewagen Beſchädigungen erlitt. Perſonen wurden nicht verletzt. Die Schuld trifft den Kraftwagenführer, der die linke, an⸗ ſtatt die rechte Straßenſeite benützte. * Feſigenommen wurden 51 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Taglöhner wegen Erregung öffentlichen Aergerniſſes, 2 Perſonen wegen Körperverletzung, ein Kaufmann und ein Taglöhner wegen Betrugs, 3 Perſonen, die von auswärtigen Behörden zwecks Strafverfolgung geſucht werden, ein Bäcker und ein Dienſtmädchen wegen Diebſtahls, 4 Bettler und 4 Frauensperſonen wegen unſittlichen Lebenswandels. Tagungen Bundeskag ehemaliger Militärmuſiker sw. Darmſtadt, 8. Aug. Der 6. Bundestag ehemaliger Militärmuſiker Deutſchlands in Darmſtadt wurde durch eine Vorbeſprechung im Konkordiaſaale eingeleitet. Zum Verſammlungs⸗ leiter wurde Stahl⸗Berlin gewählt. Bundesvorſitzender Müller erſtattete den Jahresbericht und teilte zunächſt mit, daß von 22 eingeladenen Behörden ſich faſt alle entſchuldi⸗ gen ließen. Redner verbreitete ſich über die Grundſätze des Bun⸗ des, der nur Beamte aufnehme und in erſter Linie die Pflege der Militärmuſik ſich zur Aufgabe geſtellt hat. An der Tagung nahmen 35 Vertreter, 8 Landesgruppen, mit zuſammen über 5300 Mitgliedern teil. Redner übt dann Kritik an den vom Reichskabi⸗ nett erlaſſenen Richtlinien. Er ſtellt die umfangreiche Arbeit des Bundesvorſtandes feſt und verurteilte das Gutachten eines Darm⸗ ſtädter früheren Oberſtabsarztes Dr. B. der die ehemaligen Militär⸗ muſiker durch ſein Urteil in der unrechteſten Weiſe beleidigt habe. Die Bundesſterbekaſſe mußte neu aufgebaut werden. Schatzmeiſter Reek⸗Berlin erſtattete den Kaſſenbericht, der einen Vorrat von 4119 Mark ergibt. In lebhafter Ausſprache wird dann noch Kritik geübt, eine Reihe Beſchwerden und Wünſche vorgebrach, anderer⸗ ſeits der Tätigkeit des Bundesvorſtandes Anerkennung gezollt. Nus dem LCande .. Wiesloch, 8. Auguſt. Die Getreideernte iſt jetzt in vollem Gange und dürfte bei anhaltendem guten Wetter in etwa acht Tagen beendet ſein. Anfangs hatte ſie ſehr unter dem an⸗ haltenden Regen zu leiden, unter deſſen Einfluß einzelne Aecker —14 Tage draußen liegen mußten. Von dem Ergebnis läßt ſich Endgültiges eigentlich noch nicht feſtſtellen; wie es ſcheint, iſt aber das Jahr ein Kat mittleres zu nennen, obwohl da⸗ ee nicht den goldenen Regeln der Landwirkſchaft folgte. Sonſt iſt von vor⸗ trefflichem Stand zu berichten, was Tabak, Dickrüben, Kartoffeln, was die Hackfrüchte und auch was Grünſutter angeht. Aepfel ſehr 955 beſſer, Zwetſchgen wenig. Die Reben bis jetzt aus⸗ ichtsreich. .. Sülzfeld, 8. Auguſt. Im vollbeſetzten Bürgerausſchußſaal fand vergangenen Sonntag ein Radiokonzert ſtatt, das hier das erſte ſeiner Art war. Ein einkeitender Vortrag gab den zahl⸗ Zuhörern einen erſten Begriff von dem Weſen der Radio⸗ telephonie. * Villingen, 7. Auguſt. Auf der Verbandstagung der badiſchen Schuhmachermeiſter wurde eine Entſchließung angenommen, die gegen die Handhabung der Vorſchriften zur Bekämp⸗ fung des Wuchers und der Preistreiberei Einſpruch erhebt, da die in dieſer Hinſicht getroffenen Maßnahmen geeigneet ſeien, die Preisbildung im S. chergewerbe durch ſtaatlichen Zwang künſtlich zu beeinfluſſen, was eine ſchwere geſchäſtliche Schä⸗ digung des Schuhmacherhandwerks darſtelle. Weiter wird betont, daß das Schuhmacherhandwerk ſich ſeiner Verantworturg der Allgemein⸗ heit gegenüber bewußt und beſtrebt ſei, die Preisbildung auf geſunden Sätzen aufzubauen. Der Verbandsdag richtet ſodann an die Spitzen⸗ organiſation des Handwerks die Bitte, für die Beſeitigung der nicht zeitgemäßen Wuchergeſetzgebung einzutreten. sSkockach, 8. Auguſt. Der Landwirt Emil Fuchs II wollte, da die Pferde nicht ſtillhielten, vom Wagen herabſpringen, wobei er ſo unglücklich ſtürzte, daß er unter Wagen geriet und die Räder dem 30 jährigen Manne über den Bruſtkorb gingen. Er ſtarb im Laufe des Nachmittags. *Hüfingen, 8. Auguſt. Das vierjährige Kind des Landwirts Joſeph Seger wollte noch vor einem in ſchneller Fahrt daher⸗ ſauſenden Auto über die Straße ſpringen. Das Kind wurde er⸗ faßt, kam unter den Wagen und trug ſchwere Verletzungen davon. Aus der pfalz Ludbwigshafen 8. Aug. Wie die Handelskammer Ludwigsha⸗ fen mitteilt, hat die Regierung der Pfalz, Kammer des Innern, durch Beſchluß vom 29. Fuli 1924 der vom Stadtrat Ludwigshafen beantragten Einführung einer Lohnſummenſteuer die Genehmigung verſagt, da ſich nach Ueberzeugung der Nte bei Anwendung der entſprechenden Sparſamkeit in allen Teilen des ſtädtiſchen Haushalts der vorhandene Fehlbetrag mit den bisheri⸗ gen Einnahmequellen ausreichend decken laſſe. :: Speyer, 8. Auguſt. Wie bereits gemeldet,—8 zurzeit auf dem nördlichen Domplatz Ausgrabungen ſtatt, die all⸗ gemeines Intereſſe erwecken. Die Beweggründe für dieſe Gra⸗ bungen ſind, der„Speyerer—„nach, folgende: Zunächſt will man ſich Klarheit über die Boden ffenheit, die Schichtungen des Domplatzes und die darinliegenden alten Kulturreſte verſchaffen. Weiterhin ſucht man auch nach Bildhauerarbeiten, nach alten Skulpturen, die ehemals in und am Dome in großer Zahl geſtanden haben und die einer Speyerer Ueberlieferung zufolge auf der Nord⸗ ſeite des Domes in einem großen Loche vergraben ſein ſollen. Und ſchließlich handelt es ſich um die Feſtſtellung der aus alten Ur⸗ kunden nachgewieſenen früheren Anbauten der nördlichen Domſeite, deren es im ganzen ſieben geweſen ſein ſollen, über deren Größe und Grundriß aber noch vollkommene Unklarheit herrſcht. Ueber dieſen Punkt Aufklärung zu verſchaffen, ſind die Grabungen ſchon im beſten Zuge. Eine dieſer Anbauten, das vor der Nordtüre des Doms gelegene„Kleine Paradies“ iſt bereits völlig freigelegt und entpuppte ſich als ein Kleinod der Baukunſt. In den letzten Tagen iſt man auch zum Fundament des Domes ſelbſt vorgedrungen, das Konrad II. in den Jahren 1030—1035 4 Meter 60 Zentimeter tief in dem Boden ſenken ließ. Neuſtadt a. d Hdt., 8. Aug. Ein Winzer aus der Rathaus⸗ ſei ſtraße bekam geſtern Ahend mit ſeiner Frau Krach und ſchraubte aus Aerger hierüber in ſeinem Schlafzimmer die Gasleitung auf, um ſich zu vergiften. Noch lebend wurde er um 9 Uhr abends ins Krankenhaus geſchafft, wo er ſich bis heute Früh wieder erholt hat. — Der Lackierer Friedrich Leibfried aus Lachen ſprang geſtern während der Fahtt von einem Autoanhänger ab und wurde dabet ſo ſchwer verletzt, daß er ins Krankenhaus Neuſtadt verbracht wer⸗ den mußte. KNachbargebiete sw. Pfungſtadt, 8. Aug. Verhaftet wurde hier der 20 Jahre alte Kiſel aus Gernsheim. Der junge Mann hot ſich Scheckfälſchungen zu ſchulden kommen laſſen, für die noch ſeine Eltern haftbar ſind. Er wurde nach Gernsheim gehracht. 15 15 —————— Aun ee, e, Gerichtszeitung Landgericht Mannheim * Mannheim, 7. Aug.(Sitzung der kleinen Ferienſtraftammer Vorſitz: Landgerichtsrat Dr. Leſer: Schöffen: Andreas Meßge Fabrikant hier, Franz Schad, Magazinarbeiter hier. Vertreter de Anklagebehorde: Staatsanwalt Morr. Die 30jährige Dienſtmagd Franziska Lulei aus Heppenhe ſtahl am 16. Juni d. Js. aus der Wirtſchaft zum Waldpork n Neckarauer Wald mehrere Kleidungsſtücke. Das Schöffengericht en urteilte ſie om 9. Juli d. Js. wegen Diebſtahls im wiederholle Rückfalle zu 5 Monaten Gefängnis 16 5 klagten hiergegen eingelegte Berufung wird heute als unbegrüa zurückgewieſen. Der 40jährige Arbeiter Wilhelm Blöſer aus Birſtein iſt de, Einbruchsdlebſtahls im wiederholten Rückfall beſchulbig In der Nacht vom 29.—30. Dezember v. Is. drangen der Genane. und vier andere, bereits abgeurteilte Diebe, in den Likörkeller eine Reſtaurants in E 4, nachdem ſie das Schloß gewaltſam erbroch. hatten, ein und ſtahlen 5 Kiſten Likör mit etwa 200.%% ſchen Inhalt im Werte von ungefähr 1000 Goldmark. Wegz, dieſes Diebſtahls erkannte das Schöffengericht hier am 29. 995 d. Is. gegen Blöſer auf ein Jahr Gefängnis. Die Berufung Blöſe wurde heute als unbegründet verworfen. Ein 55jähriger Agent aus Trier, wohnhaft in 125 heim, hat ſich wegen llebertretung des§ 377 der Reichsabgas, ordnung und des§ 20 des Grunderwerbſteuergeſetzes zu veran, worten. Der Genannte iſt durch Strafbeſcheid des Finanzame wegen verſuchter Grunderwerbſteuerhinterziehung mit einer Ge 1 ſtrafe von 1480 Goldmark beſtraft worden. Er hatte öde Vorteil eines Käufers vorſätzlich zu bewirken verſucht, daß 4 Grunderwerbſteuer⸗Einnahme verkürzt werde, indem er als e käuferrertreter am 25. Oktober v. Is., in der dem Notariate obg,, gebenen Erklärung angab, der Kaufpreis für das betreffende Grun ſtück betrage 9500 Milliarden Mark, während er 750 Dollar betrun Steuer und Zuſchlage wäre, hätte man den Fehler nicht entdeckt, a“ 791,6 Milliarden Mork ſeſtgeſetzt worden. Aus 780 Dollar(gleig 54 Billionen— am 25. Okt. 23— wäre ſie auf 4,5 Billionen Ma 05 feſtgeſetzt worden. Der Unterſchied betrug ſomit 3,5 Billionen 246 Goldmark. Auf Einſpruch gegen den Strafbeſcheid des Ae amts erkannte das Amtsgericht hier, am 22. Mai d. Js., auf e 4. Ordnungsſtrafe von 100 Goldmark nebſt Koſten. Auf die 0 Finanzamt hiergegen eingelegte Berufung ſprach heute die 8500 kammer gegen den Angeklagten eine Geldſtrafe von Goldmark, hilfsweiſe 20 Tage Haft, aus. Amtsgericht Mannheim Mannheim, 7. Auguſt.(Sitzung des Amtsgerichts S. 055 Vorſitz: Oberamtsrichter Säger. Vertreter der Anklagebehön Staatsanwalt Reinle. Be⸗ Der 19jährige Laborant Ernſt G. in Waldhof iſt wegen N. truges angeklagt. In Gemeinſchaft mit Hermann W. und Otto. die ihren Einſpruch gegen den in gleicher Sache gegen ſie ⸗ gangenen Strafbefehl vor Beginn der heutigen Verhandlung 3 rückgezogen haben, ſtelltte der Angeklagte aus phosphorſau ſe Natron und Ammoniakſtoff eine den echten Kokain ähnliche 5 her. Dieſe wurde in Paketen verpackt, auf denen Etiketten N. chemiſchen Fabrik Merk in Darmſtadt aufgeklebt waren. d bot ein ſolches Paket mit angeblich echtem Kokain der n toriſtin., deren Vater in der chemiſchen Fabrik in Sandheg beſchäftigt iſt, zum Kauf um den Preis von 12 000 Mk. an. des Kontoriſtin behielt ſich jedoch vor, zunächſt eine Prüfung an Kokains vornehmen zu laſſen. Die wertloſen Ammoniakpräfe, rate, zu deren Herſtellung G. Hilfe leiſtete, ſollten für alle 75 „ werden. Der Angeklagte G. will ſich ö nd bei der Zubereitung der Maſſe in großer Aufregung befunden +. zudem gegelaubt haben, daß es ſich um einen harmloſen Sche 1 handle. Nach den Ausſagen der beiden Mittäter und der Zeugtz iſt indeſſen G. völlig überführt, gewußt zu haben, daß die ſe parate als Kokain verkauft werden ſollten. Erkannte Sira 80 Mk. Geldſtrafe, hilfsweiſe 8 Tage Gefängnis. urg Der 22jährige Monteur Konrad Schäfer aus Merkebagz und der 27jährige Monteur Auguſt Friedrich Wühelm Bleſch ger Ludwigshafen d. Rh. ſind der Urkundenfälſchung und Unterſchlagung beſchuldigt. Beide betrieben eine M9el Reparatur⸗Werkſtätte auf gemeinſchaftliche Rechnung. Sie eus⸗ ten u. a. auch von einem Buchdrucker ein Motorrad zul ange beſſerung. Während die Arbeit an dieſem Rade ſchon im! war, fiel Schäfer einem zweifelhaften Frauenzimmer in die Hän, das ihn förmlich hypnotiſierte, ſo daß er zu nichts mehr fähig Ge⸗ In ſeiner Aufregung verkaufte er das Motorrad an ſeinen ung ſchäftsteilhaber Bleſch für 150 Me. und ftellte noch eine Mech ele über die bereits gemachten Ausgaben für die nötigen Erſaßden aus. Die Rechnung unterſchrieb er mit dem Namen„Henn, zur Buchdrucker, der ſich nach ſeinem Rade erkundigte, gab Bleſch c Antwort, daß er das Rad von Schäfer gekauft hütte. Der Hel⸗ drucker drohte nun mit der Polizei, worauf Bleſch ſich zur el ausgabe des Rades bequemte. Das Gericht fällte folgende⸗ 11 05 Konrad Schäfer wird wegen Unterſchlagung zu 2 Monaen, Gefängnis verurteilt; von der Anklage wegen Urkun g; fälſchung wird er freigeſprochen. Auguſt Bleſch wird eben freigeſprochen. insheln Die 45jährige Anna Bachmann, geb. Eder, aus Heinhgen wohnhaft in Waldhof, hat ſich wegen Unterſchlag ung zunſee antworten. Im—— des Heinrich Zeller aus Buchen, delſ eß während ihres Hamſterns im Odenwalde kennen gelernt hatle, die Angellagte die in der Wirtchaft Hauſer in Ludwigshafen g. h⸗ aufbewahrten Kleider des Zeller durch ihren 16jährigen Sohn die holen und in 1 Wohnung bringen, Verſehentlich gab brigen Wirtin die falſchen, einem Schiffer namens Kudis gehſeinen Keider heraus, und als am nächſten Tage der Schiffer nach 5oh⸗ Kleidern fragte, verwies ihn die Wirtin an die in Waldho jffer⸗ rende Angellagbe. Dieſe war indeſſen beim Erſcheinen des Schiſſa ſchon wfeder auf einer Hamſterreiſe im Odenwald Als er ein der ihm gegebenen Beſchreibung ihrer Perſon die Bachmann tellte Wiedereintreſſen auf dem Hauptoahnhof zur Rede ſtellte, beſten ihn die Angeklagte in ihre Wohmung. Dort erhielt er dan zwei Kleiderpakete, und als er ſie in Heidelberg öffnete, 7 7 Hemden und dergleichen. Die Angeklagte beſtreitet heute entſchiegyr, ſich ſtrafbar gemacht zu haben, und ſucht die Sache auf einen tum zurückzuführen. Nach den Ausſagen des Zeugen Kudis trafe: die Angeklagte der Tat vpöllig überführt. Erkannte 4 Wochen Gefängnis. * 6. Sw. Schwurgericht Darmſtadl. Das Schwurgericht trat an, Auguſt zum erſten Male nach langer Zeit 83 ſn Funkteen, 10 Verhandlung ſtanden zwei Anklagen wegen Meineld. Angeen war der Kaufmaunn Albert Funke aus Eberſtadt, der 52 hat, Schöffengericht in Reinheim Zweimal die ünwahrheit beſchworen zon erſtens inbezug auf ſeine Vorſtrafen, zweitens wegen einen pon ihm als Aiaſe; beſchworenen Ausſage bezüglich Deponierung rteil Geldern. Unker Anrechnung der Unterfuchungshaft lautete da⸗ 9 80 1 Jahr Zuchthaus.— Die weitere Anklage richtet ſch olen Jofef Schmuck und Jakob Bonn b von Kalſterbach. Sie ſ megen vor der hieſigen Strafkammer einen Meineid. Born wurde Mein⸗ Anſtiftung zum Meineid zu 1 Jahr 1 Monat, Schmuck wegen d zu 1 Jahr Zuchthaus verurteilt. Meſſen und Ausſtellungen Meſſe der deutſchen Lederinduſtrie bieles Frankfurt a. M. iſt als Zentrum des Hauptprodukttonsg neſſe der deutſchen Lederwirtſchaft bekanntlich auch zu deren Haußgeden ort geworden.„Haus Offenbach“ und„Haus Schuh und begrüß haben in dieſen Kreiſen einen guten Klang. Es iſt deshalb hes vot worden, daß die räumlich ſehr unzureichenden beiden Gebächalle einiger Zeit durch eine beſondere Schuhmaſchinen aſigde und zur nächſten Meſſe, die vom 21. bis 27. September ſta rhel durch einen Teil der ehemaligen Oſthalle C beträchtlich venſhere worden ſind. Auch dieſer vergrößerte Raum iſt trotz der 7 mißlichen gllgemeinen Lage bereits üderbelegt. 21 ee 4 „ cee Die von der Ang 4 Ire e lag, d mer.) 1 en 8 9 371—2 u der guſt 19 95 24 im re. e. 290 10 Amtii. 5 geae, 5 850 0 evis 91. dieee ires Ber 2 m · 7 a mie— manig 8 1¹ I nn eines Lepe* 1275 4 D Ark heim oche Heeteen* 10 5 evl er G la⸗ ben N 77955 162,5 cp. 82 en 2 e..56.3 6 2 er gen hene 138 14 2 al⸗ Feb en— 6 41 21˙3 oll 8 A 56. nao—— 57 75 voll 8 in nzei ſer⸗ eu/„ ee, 74. 4 vol 163 Billi ger Cat Lom* 15—9 1 0⁴ B ion 8.(u 8 18 rk 47 7⸗6 0ll.3 5 en till ann⸗ Sohu. 8 10,47 5— voll 21 75 8 vo er be jab. pa 8 N 18,5 11 43 vo 2475 63,8 p. rste und ud⸗ . 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Auguſt 1924 Waäündeirn ud Rbeln en vom richtigen und falſchen Wandern Weite Volkskreiſe zwingt heute der Mangel an finanzieller Be⸗ wegungsfreiheit zu Einſchränkungen auf allen Gebieten. So ſehr dies oftmals als bedrückend empfunden wird, ſo zeigen ſich doch bei näherer Betrachtung da und dort Lichtſeiten. Insbeſondere komm: mancher geſunde und lebensfördernde Brauch wieder zu Ehren, dem unſer Zeitalter des Eiſenbahn⸗ und Automobilverkehrs bislang wenig hold war. Es hat Jahre gegeben, in denen man vernünftige Leute über Fußwanderungen die Achſel zucken ſah.„Warum ſollen wir laufen, wenn wir es mit der Bahn bequemer haben können?“ Heute hält man ſich daran, daß das Wandern ſich billiger ſtellt als das Reiſen; halb unfreiwillig nimmt man alle die großen Vorteile mit in Kauf, die das Wandern durch den Zwang, ſich in der friſchen Luft Bewe⸗ gung zu ſchafſen, vor dem Reiſen voraus hat Nun iſt Wand ru und Wandern zweierlei. Wie bel jedem Sport hat es auch bei den Fußtouren von jeher Uebertrei⸗ bungen und Auswüchſe gegeben, die wenig mit den eigentlichen Zielen des Wanderns zu tun haben. Zu Uebertouriſten ſind in erſter Linie die Kilometerfreſſer zu rechnen, die Leute alſo, die weniger der guten Luft, der Bewegung oder der Berge wegen wandern, als um hinter⸗ her erzählen zu können, daß ſie an einem einzigen Tage 40 oder gar 50 Kilometer zurückgelegt haben. Ebenſo ſind hierzu auch die Leut⸗ chen zu rechnen, die das Wandern nur betreiben, um einmal im Freien kochen und primitiv übernachten zu können und auf nichts weiter achten als auf dieſe Steckenpferde. Für einen Städter, der durch ſeine Berufsarbeit die ganze Woche über zum Sitzn gezwungen iſt, der es Mongte hindurch zu nichts anderem gebracht hat als höchſtens zu einem Spaziergang von einer halben Stunde, iſt es ein Unſinn, ſich für die Sonntagstour ein anderes als vorſichtiges und mäßiges Ausmaß vorzunehmen. Ebenſo ſind die meiſten Frauen, zumat das heutige Schuhwerk eine ganz andere Erziehung des Fußes mit ſich bringt, zur Zurücklegung großer Fußtouren außerſtande. 28 Kilometer, eine Zahl, die während des Krieges einem geplagten In⸗ fanteriſten als herrliche Tagesration vorgekommen wäre, darf hier ſchon als ſtattliche Strecke bezeichnet werden. Nun kommt es ja auch ganz darauf an, wie man ſich beim Wandern ſeinen Tag einteilt. Am beſten verlegt man die größere Hälfte des Marſches auf den Vormittag, fügt dann eine etwa zweiſtündige Mittagspauſe ein, um am Nachmittag die letzte, kleinere Hälfte des Weges zurückzulegen. Die Tour muß möglichſt auch ſo gelegt ſein, daß etwaige größere Wegſteigungen in den Anfang des Marſches fallen, da naturgemäß mit dem fortſchreitenden Tage die Kräfte des Wanderers abnehmen. In Vergeſſenheit geraten ſind überall heute die Geſetze einer ord⸗ nungsmäßigen Fußpflege. Wer denkt daran, daß zum Wandern wollene Strümpfe gehören? Unſeren Großſtadtdamen muß man es beſonders zugute halten, wenn ſie ſich wenigſtens bei einer Fuß⸗ tour entſchließen, die hohen Abſätze mit einem richtigen Wander⸗ ſtiefel zu vertauſchen. Keine von ihnen aber würde ſich wohl dazu verſtehen, genagelte Schuhe anzuziehen, obwohl gerade dieſe für empfindliche Füße das beſte Schuhwerk ſind. Auch während des Marſches ſelbſt heißt es, auf die Füße Rück⸗ ſeh nehmen. Wenn es heiß iſt, gilt es, der Verſuchung zu wider⸗ tehen, die Füße, die bereits durch zwei bis drei Wegſtunden etwas mitgenommen ſind, in kaltem Waſſer an einer Quelle oder einem Bache zu waſchen. Es würden hinterher beſtimmt„Blaſen“ ent⸗ ſtehen, die aus dem Wanderer einen„Schlappmacher“ werden laſſen. Allenfalls empfiehlt es ſich, die Füße in der Mittagspauſe trocken ab⸗ zureiben. Sind ſchon Blaſen vorhanden, ſo hilft eine Einreibung mit Salicyl oder Hirſchtalg. Was der des Wanderns unkundige Städter ebenfalls ſelten weiß, iſt das zuträgliche Maß des Ruckſacks. Bei dem Zurechtpacken zu Hauſe möchte man dies oder jenes mitnehmen; auch wiegt ſo ein Ruckſack nicht allzuſchwer, wenn man ihn ein oder zwei Minuten prüfend in der Hand wiegt. Beim Gehen aber, das ſich doch über Stunden erſtrecken ſoll, wird der des Tragens völlig ungewohnte Rücken ſehr raſch rebelliſch. Zum Glück bringt ſa der natürliche Lauf der Dinge, nämlich das Aufeſſen der im Ruckſack mitgenommenen Eßvorräte, eine fortwährende Erleichterung mit ſich. n der Auswahl des mitzunehmenden Eſſens ſpielt die finanzielle Frage eine Rolle. Es iſt merkwürdig, was ſich die Leute mitunter auf einer Fußtour mitnehmen! Der Mangel jeden Augen⸗ maßes und aller Ueberlegung hat meiſtens dann zur Folge, daß die durch das Ausfallen größerer Fahrgelder entſtehenden Erſparniſſe im Einkauf der Genuß⸗ und insbeſondere der Naſchmittel wieder zunichte gemacht wurden. Das Zuſammenſtellen der Tour ſelbſt erſcheint zumeiſt leichter als es in Wirklichkeit iſt. Man kann einen noch ſo guten Führer zu Rate ziehen, nach der Tour wird man ſich doch ſagen: hätte ich das alles vorher gewußt, ſo hätten wir uns den Weg doch ganz anders und beſſer legen können. Beſſer als ein Führer berät daher immer ein Bekannter, der gleiche oder ähnliche Touren in der in Frage ſtehenden Gegend ſchon wiederholt gemacht hat. Am allerbeſten aber berät dieeigene Erfahrung, weshalb das Wan⸗ dern eigentlich erſt dann die richtige Freude machte, wenn man die heimatliche Gegend durch und durch kennt und ſich den Weg und alle Einzelheiten ſo zurechtlegen kann, wie es dem perſönlichen Geſchmack am beſten entſpricht.„Halliſche Nachrichten“. Einreiſebeſtimmungen nach dem Ausland Don G. Badermann (Nachdruck verboten) Aegypten. Für Deutſche beſtehen keine beſonderen Einreiſebe⸗ ſchränkungen mehr. Mit der Wahrnehmung ägyptiſcher Intereſſen ſind die engliſchen Konſulate betraut. Im allgemeinen wird das Einreiſeviſum ohne weiteres erteilt, wenn der Antragſteller nach⸗ weiſt, daß er über die notwendigen Unterhaltungsmittel verfügt. Albanien. Geſuche um Einreiſe ſind an das zuſtändige Konſulat unter Beifügung von Unterlagen einzureichen. Argenkinien. Der Reiſende muß zwecks Erhalts des Viſums beim zuſtändigen Konſulat folgende Dokumente perſönlich vorlegen: Paß, polizeiliches Leumundszeugnis mit vom Generalkonſulat vor⸗ geſchriebenem Wortlaut, Beſcheinigung eines amtlichen anſech daß der Reiſende geiſtig und körperlich geſund und frei von an teckenden Krankheiten iſt. Für Perſonen über 60 Jahre und Kinder unter 10 Jahre beſtehen beſondere Einreiſebeſtimmungen. Auſtralien. Siehe unter Großbritannien. 8955 Belgien. Das Viſum kann ſofort von dem zuſtändigen Konſulat erteilt werden an Reeder, Spediteure, Aſſekuradeure, Importeure uſw., bezw. deren Angeſtellte nach der Dringlichkeit der Reiſe; fur andere Geſchäftsleute wird der Viſumantrag der Brüſ⸗ ſeler Paßbehörde vorgelegt. In letzterem Falle dauert dic Prüfung 3 bis 4 Wochen. Durchreiſeviſa, ohne Aufenthaltsberechtigung, wer⸗ den ſofort erteilt, falls der Sichwermerk des Beſtimmungslands — nach Vorlegung der Paſſagierkarten ausgeſtellt. Für das erſte iſum iſt perſönliches Erſcheinen des Reiſenden wünſchenswert. Bolivien. Für die Einreiſe müſſen dem zuſtändigen Konſulat folgende Papiere vorgelegt werden: Reiſepaß der Heimatsbehörde, mit dem Vermerk„nach Bolivien“, amtliches Leumundszeugnis, gül⸗ tig für die letzten fünf Jahre, Geſundheitsatteſt eines amtlichen Arztes, behördliche Beſcheinigung, daß der Einwanderer ſeinen Be⸗ ruf ausüben kann. Das Viſum kann ſofort erteilt werden, wenn die erforderlichen Papiere vorgelegt werden. Perſönliches Erſcheinen iſt erforderlich. Braſilien. Die Einreiſe iſt unbeſcholtenen und geſunden Per⸗ ſonen geſtattet. Beſondere Beſtimmungen beſtehen nur für Per⸗ ſonen, die über 60 Jahre alt ſind, für Arbeitsunfähige und für alleinreiſende junge Mädchen. Die Prüfung des Viſumantrags dauert im allgemeinen 24 Stunden. Perſönliches Erſcheinen des Reiſenden im zuſtändigen Konſulat iſt erforderlich. Bulgarien. Die Einreiſe iſt jederzeit ohne beſondere Voraus⸗ ſetzungen möglich. Die Erteilung des Viſums geſchieht durch die bulgariſche Geſandſchaft in Berlin. Der Reiſende kann mit ſeinem Paß bei Geſandſchaft wegen Erteilung des Viſums perſönſich er⸗ ſcheinen oder auch den Paß per Poſt an die Geſandtſchaft W 62 Kurfürſtendamm 257 einſenden. Im allgemeinen wird das Viſum ſofort erteilt. Sonntagsfahrkarten Von Mannheim nach über Kilom.] Preis Baden⸗Baden Schwetzingen 96 3,9 Bad Rappenau Sinsheim 66“ 2,7 Bensheim Fifeld Nord od Lampertheim 40 1,6 Bruchſal Schwetzingen 50 2,0 Darmſtadt Friedrichsfeld 6¹.5 Eber bach Heidelberg 50 2,0 a M. Friedrichsfeld Nord 89 3,6 ürth(Odenw.) Weinheim 42.7 aimühle Eber bach 57.3 ernsbach Schwetzingen 99.0 Heilbronn Sinsheim Jagſtfeld 87 3,5 Heidelberg 19 0,8 Heppenheim(Berg) Friedrichsfeld 35.4 Karlstuhe Schwetzingen 61 2,5 Ladenburg Friedrichsfeld Nord 15.6 Michelſtadt Eberbach 85 3,4 Neckarelz 69 2,8 Neckargerach 8 62 2,5 Neckargemünd 28.2 Neckarſteinach 34.4 Oetigheim Schwetzingen 78 3,2 Pforzheim 7 92„7 Raſtatt* 8⁴ 3,4 Schwetzingen 14 0˙6 Waldmichelbach Weinheim 44.8 Sonntagsrückfahrkarten mit Berückſichtigung einer Wanderſtrecke (Und zurück, ab einer dieſer Stationen). Fürth(Odenw.) oder Bensh. oder Heppenh. Friedrichsfeld Nord 42 1,7 Fürth(Odenw.) oder Waldmichelbach Weinheim 44 1,8 Gernsb od. Baden⸗Bd. Schwetzingen 99 4,0 Kailbach oder Zwingen⸗ berg(Baden) Eberbach 63 2,6 Neckargemünd oder Weinheim 28 1,2 Schlierb.⸗Ziegelhauſen od. Großſach Heddesh. 2⁴ 1,0 Waldmichelbach(über Weinheim oder Hirſch⸗ horn oder Neckarſteinach 44 1,8 Weinheim o. Heidelberg 25 1,50 Abfahrtzeiten der Jüge: Kichtung Schwetzingen: Morgens: 5 Uhr 37, 7 Uhr 5, 9 Uhr 58: 12 Uhr 10, 1 Uhr 12, 2 Uhr 25. Richtung Heidelberg: Morgens: 4 Uhr 50, 7 Uhr 5, 8 Uhr 16, 11 Uhr 12; Mittags: 12 Uhr 14, 1 Uhr 14. Kichtung Eberbach—Würzburg: Morgens: 3 Uhr 5, 7 Uhr 5: Mittags; 12 Uhr 14. Richtung Weinheim—Frankfurt a..: Morgens: 5 Uhr 32, 6 Uhr 50, 11 Uhr 18; 1 Uhr 8, 2 Uhr 28. Richtung Sinsheim: Morgens: 7 Uhr 5, 8 Uhr 16, 11 Uhr 12. Sonntagskarten der Oéch. In Ergänzung unſerer Mitteilun⸗ gen über die Sonntagskarten der Reichsbahn iſt zu melden, daß die Oberrhein. Eiſenbahngeſellſchaft ebenfalls Sonn⸗ tagsrückfahrkarten 3. Klaſſe ab Mannheim⸗Stadt Nb.(Fried⸗ richsſchule) nach Seckenheim, Neckarhauſen. Edingen, Heidelberg und Schriesheim und mit der elektriſchen Bahn ab Neckarſtadt nach Viernheim, Weinheim und Schriesheim ausgegeben werden. Gleich⸗ zeitig erhält man bei der Benutzung der Elektriſchen nach Weinheim Anſchlußkarten 4. Klaſſe nach Auerbach, Darmſtadt, Fürth, Heppen⸗ heim Mörlenbach, Seeheim, Unterwaldmichelbach und Wahlen. Es iſt alſo Gelegenheit, auch über die OEG. Sonntagsfahrkarten nach dem Odenwald und der Bergſtraße zu erhalten. Chile. Der Antragſteller hat mit vorgeſchriebenem Antrags⸗ formular, welches beim zuſtändigen Konſulat erhältlich und dort de wird, Folgendes einzureichen: Paß polizeiliches Führungs⸗ atteſt, Geſundheitszeugnis und Impfbeſcheinigung. Die Prüfung der Viſumanträge dauert im allgemeinen einen ag Perſönliches Er⸗ ſcheinen des Reiſenden iſt erforderlich. China. Das Viſum wird erteilt nach Befragung des deutſchen Auswärtigen Amtes, das ſeine Zuſtimmung davon abhängig macht, ob dem Betreffenden die nötigen Mittel für die Beſtreitung ſeines Lebensunterhaltes in China zur Verfügung ſtehen. Die Prüfung der Viſumanträge dauert etwa 3 Tage bis eine Woche. Kiautchau. Die Erteilung des Viſums geſchieht durch das Chi⸗ neſiſche Generalkonſulat unter den gleichen Bedingungen, wie ſie für die Einreiſe nach China gültig ſind. Columbien. Unter perſönlicher Vorlage des Paſſes, polizeilichen Führungszeugniſſes, Geſundheitsatteſtes und des Impfſcheines wird das—— vom zuſtändigen Konſulat ohne vorhergehenden Antrag ausgeſtellt. oſtarica. Gegen Vorlegung eines gültigen Paſſes und des Impfſcheines wird im allgemeinen das Viſum erteilt. Eventuell kann das Viſum am ſelben Tage noch abgeholt werden. Der Rei⸗ ſende muß ſelbſt beim zuſtändigen Konſulat vorſprechen. Cuba. Für die Einreiſe nach Cuba iſt kein Viſum erforderlich. Den kubaniſchen Behörden iſt lediglich ein polizeiliches Führungs⸗ atteſt über die letzten fünf Jahre 1 5 ein Geſundheitsatteſt vor⸗ eſitz von mindeſtens 60 amerik. Dollars Mittags: Mittags zulegen. Ferner iſt der nachzuweiſen. Dänemark. Jeder 2 welche in legitimen Auftrag reiſt, kann die Einreiſeerlaubnis ſofort erteilt werden. Perſonliches Er⸗ ſcheinen des Reiſenden beim zuſtändigen Konſulat iſt nicht er⸗ orderlich. Ehemaliges Deutſchſüdweſti⸗ und Deutſchoſtafrika. Siehe Groß⸗ britannien. Dominika. Die Erteilung des Viſums unterliegt keinen Ein⸗ ſchränkungen. Perſönliches Erſcheinen des Reiſenden im zuſtän⸗ digen Konſulat iſt nicht erforderlich. verſchiedenes — Sommer⸗Kurzeit in Bad⸗Rauheim. Die Kurzeit in Bad⸗ Nauheim ſteht auf ihrer Höhe, von der ſich ein bemerkenswerter und lehrreicher Rückblick auf die Beſuchskurve eröffnet. Ihr Ver⸗ lauf zeigt gegenüber dem Vorjahre keinen nennenswerten Ausſchlag nach unten. Wohl hat das Ende der Inflationszeit die Ueberflutung durch valutaſtarke Ausländer hier, wie überall, zurückgeſtaut zu Gunſten der guten Schichten von Vorkriegsgäſten, insbeſonders aus Amerika. Dieſer Ausfall wird aber durch den vermehrten Beſuch aus dem Inlande in der Geſamtziffer faſt ausgeglichen. Die Kon⸗ zentration auf Geneſungſuchende offenbaut am beſten die gegen⸗ über dem Vorjahre verhältnismäßig günſtigere Zahl der abge⸗ gebenen Bäder. Dieſe im allgemeinen ſtabile Frequenz beweiſt, wie begründet das Vertrauen Bad⸗Nauheims auf die Anziehungskraft ſeiner Heilſchätze allen„Konjunkturen“ iſt. Erſchienen ſind alle, die im Lebenskampf das Rüſtzeug eines geſunden Orga⸗ nismus wieder erlangen oder ſich erhalten müſſen und denen eine vernünftige Preispolitik die Aufſtellung ihres van ſprunghaften Wechſelfällen nicht mehr bedrohten Kür⸗Budgets erleichtert. Zur Zeit ſteht der Beſuch in dem günſtigen Zeichen der Ferienzeit und eines Sommers von exemplariſcher Schönheit. Wem von den jetzt eintreffenden Gäſten der Segen on Wärme und Licht zu verſchwen⸗ deriſch erſcheint, hat hier im Schatten des Parkes, der Waldungen und der kühlen Salzluft der Gradierwerke mannigfaltige Gelegen⸗ heit, dem Thermometer zu trotzen. Ein unſchätzbarer Vorzug Bad⸗ Nauheims ſind ſeine kühlen Sommerabende, die den feenhaften Zauber einer Parkbeleuchtung oder eines Feuerwerkes, aber auch die alloechflungsreichen Saalveranſtaltungen doppelt genußrel machen. Das Entſpannende und Erquickende deſer Luft bewahrt die Gäſte vor allem Undank gegen dieſen ſtrahlenden Sonnen⸗ Sommer, der bis jetzt keine Sorge um den Barometerſtand auf⸗ kommen ließ. — Brückenumbau auf der Schwarzwaldbahn. Am Umbau des großen Hornberger Viadukkts der badiſchen Schwarzwaldbahn, der hoch über dem Ort das Reichenbachtal überbrückt und in Eiſengitter⸗ konſtruktion ausgeführt iſt, ſind jetzt die Arbeiten etwas raſcher in Fluß gekommen. Der Umbau erfolgt in Eiſenbeton und ſoll die Tragfähigkeit für das Befahren mit den neuen großen Maſchinen erhöhen. Der Viadukt, der ſchon ſeit geraumer Zeit nur mit 1 Kilometer Stundengeſchwindigkeit befahren werden darf, wird jeht nur noch eingleiſig betrieben. Die Arbeiten an der Gutachbrücke kurz oberhalb des Triberger Bahnhofes der das gleiche Ziel hal, ſchreitet nur langſam fort. —. Neue Kraftwagenlinien in Voralberg, Bregenzerwald und Montafon. Die öſterreichiſche Poſtverwaltung hat durch Errich⸗ tung zweier neuen ein weites vielbeſuchtes, aber meiſt nur zeitraubendes Alpengebiet der raſcheren Zufahrt et⸗ ſchloſſen. Einmal findet die von Bregenz das Achtal in den Bre⸗ genzerwald nach Bezau führende Bahnlinie eine Fortſetzung in einer Kraftwagenlinie Bezau⸗Schoppernau, wodurch die Zugänge ins oberſte Lechtal und die Alpenwelt jener Gebiete weſentlich er⸗ leichtert wird. Die zweite Linie iſt von Schruns, dem Enpunkt elektriſchen Bahn Bludenz⸗Schruns bis Parthenen eingerichtet un ſchließt das Montafon weſentlich leichter auf. Bei einer Länge von 20 Kilometer bei jeder Linie werden rund je vier Stunden Ju marſch erſpart. Als Kilometertarif iſt auf beiden Linien 2 Kronen angeſetzt. Die ganze Fahrt kommt alſo auf etwas mehr als zwei Mark zu ſtehen. Wandervorſchläge Tageswanderung Jürth—Hammelbach—eindenſtein—Tromm—Rudi⸗Winzerturm. Waldmichelbach Wanderkarte Fürth oder Waldmichelbach, 4. Kl..80. Mamn heim, Hauptbahnhof aß.32 oder.50, in Weinheim umſteigen. Fürth an.25 oder.17 Uhr. Mit der Nebenbahn die gleiche Wan derkarte löſen, Preis auch.80. Mannheim, Vahnhof Medarſe ab 595 In Weinheim 20 Minuten Zeit, um an den Hauptbahnhe zu gehen. In weſtlicher Richtung durch Fürth mit der Nebenline at rotem ſenkrechten auf blauem wagrechtem Strich., gleichzeitig 1000 kleine Strecke mit der Hauptlinſe 7, rotes Biereck, durch Feld. Noc 10—42 Minuten wird die Straße Hammelbach.—Steindach ühen ſchritten. Steinbach bleibt rechts. Im Walde aufwärts 15—20 dann auf der Straße Steinbach—Hammelbach in ſüdöſtlicher Rief, tung weiter. Beim Verlaſſen des Waldes ſchöner Blick auf Hamm. bach. Im Feld ab nach Hammelbach. Von Fürth bis hierher eint %1 Stunde. Von Hammelbach weſtlich, ſpäter füdweſtlich,— 5 der Nebenlinie 22, blauem zwiſchen gelben Strichen im Feld 00e wärts, bis dieſe Markierung bei einem Waldeck(rechts) auf ſe Hauptlinie 7, rotes Viereck, ſtößt und daſelbſt endigt. Nun mit dieſ Wegbezeichnung direkt füdlich, zuerſt rechts Wald, links Feld Gohen, weg mit ſchönen Ausblickenl), hierauf beiderſeits ſchöner Tammee hochwald, ähnlich wie im Schwarzwald, rechts eine beachteneuehe Felsgruppe, der Lindenſtein, kurz durch Feld und die ho 15b Tromm iſt erreicht. Von Hammelbach bis Tromm etwa anderthae, Stunden. Einkehrgelegenheit. Wer den 15 Minuten entfernten Jren turm beſteigen will, muß bei Wirt Keil den Schlüſſel in Em en⸗ nehmen und wieder zurückbringen. Von der Tromm mit der Neb n linie 42, weißes., in ſüdlicher Richtung, gleichzeitig mit dem rolen Viereck, gleich rechts Tannenwald, links offenes Gelände 0050 Fernblick), hierauf auch links Wald, nach 15 Minuten rechte de ohne Markierung, zum Ireneturm. Nach etwa einer halben Stnach etwas im Feld abwärts und gleich geht das rote Viereck lins Gadern und Waldmichelbach ab. Wir wandern mit dem weißen d, weiter, nun abwechſelnd rechts und links Wald, ſodann wieder Fum bis bei der nächſten Waldecke rechts der Pfad, rechts hinauf den Rudi⸗Winzerturm auf dem Schimmelberg führt. Auf dem hölzerzie Turm, wenn beſteigbar, ſchöne Fernſicht ins Kreidachertal und den Bahn nach Waldmichelbach mit ihren die Tälchen überſpannenin⸗ Viadukten. Beim Turm ſelbſt ein idulliſch zur längeren R t„ ladender Platz. Auf dem gleichen Pfad zurück zur Wegbezeichnueng Eine kurze Strecke in ſchönem Wald eben weiter, ſodann beqz er bergab auf breiter Waldſtraße. Zuletzt ziemlich ſteil, aber 1 0. Weg. Bei Austritt aus dem Walde rechts Waldmichel e ah⸗ Schöne Höhen⸗ und Waldwanderungen mit bequemen Auf⸗ und 8421, ſtiegen. Wanderzeit etwa—5 St. Waldmichelbach ab.51, der beides Sonntagszüge, Weinheim an.43,.27, Mannheim mit der Hauptbahn, Manmheim an:.52, 10.27. Mit der Elektriſchen gußen. hpaber in Weinheim ab.48,.02, Mannheim⸗Neckarſtadt n h 55 1 Literatne be⸗ Der Sonn' eutgegen!(Ein Leitfaden für Wanderungen ger⸗ titelt ſich ein kleines Werkchen. das Erich Baberoweky igt iugt. lag von With. Stollfuß, Bonn(Rhein) ſoeben herausbr ſeut⸗ Neben einer allgemeinen Ueberſicht über das Wandern und edwan⸗ wicklung der Wanderbewegung in Deutſchland und das Jugen die dern geht der Verfaſſer beſonders auf alle die Fragen ein, vonenn der mit dem Wandern nicht genügend Vertrante geſtellt wirb inter⸗ er, insbeſondere zu Ferienzeiten, eine mehrwöchige Wanderung nder⸗ nehmen will. Und da immer mehr ſolche Ferienzeiten zu Weichen tagen werden, kommen hier juſt zur rechten Zeit aus dem gsſorm Schatz der Erfahrungen Ratſchläge, die dem Wandern Geſtaltung pezw. geben. Auch Turn⸗ und Sportkreiſe, die das Wandern pflegen hoch mehr pflegen ſollten, werden manches beachtenswerte finden auch denen, die ſelbſt ſchon Wanderer ſind, kann das Büchlein e die len werden, auch ſie werden manche Zweifelsfrage gelöſt findaliches eine Wanderung aufgeworfen hat. Wandern iſt ein per ch ober Erleben und ſetzt eine beſondere Einſtellung voraus, die man 15 nur auch anerziehen kann eben durch Wanderungen, es kann 4 niſchen dann mit Genuß und Erfolg betrieben werden, wenn die techn wird Grundlagen die Zweckmäßigkeit nicht vermiſſen laſſen. Hier Aus⸗ aber viel geſündigt: in der Auswahl der Wandergebiete, er eben. rüiſtung, der Geſellſchaft uſw. Dem Suchenden Fingerzeige zu iſt eine weſentliche Aufgabe dieſes Buches. Friſch und flott g uſchla; es der Verfaſſer, die Wege aufzuzeigen, die eins gen ſind. vo *Jancourt's Eiſenbahn⸗ und Schiffahres Vertehrskagchrort, Europa. Maßſt,:4 000 000. In Vierfarbendruck. Berlin, S. wurde ſche Landkartenhandlung. Die Darſtellung der Verkehrswege übli⸗ ganz neuartia und vollkommen abweichend von dem allgemerrtehrs, chen Schema behandelt. Nur das für den Reiſenden⸗ und 1711 Die techniker Weſentliche fand Ausdruck und prägnante Formzie Ent⸗ Orientierung iſt verblüffend ſchnell und einfach. Sowohl neuzugs fernungen wie auch die Fahrtdauer in Kilometern bezw. Schnegänge, 72 äne ſtunden ſind ohne weiteres von der Karte abzuleſen. Grenzüber Zchie⸗ Paß⸗ und Zollſtationen treten ſcharf heraus. Genau wie dicen be⸗ nenwegen wurden auch die Schiffahrts⸗ und Flugverbindunchernof, handelt. Dem Reiſenden wird die Jancourt'ſche Karte ein. Rat⸗ ragendes Orientierungsmittel, dem Kaufmann ein praktiſche geber für Fahrt⸗ und Frachtberechnungen ſein. on Mae * Quer durch Franken. Empfindſame Wanderungen D Brech. Verlaa Wailandtſche Druckerei.., Aſchafſenbung gich Würzburger Schriftſtellerin Dauthendey ſchreibt über dandſcha lein:„Mit Geiſt, Humor und ſeeliſch feiner Einfühlung in Laueſcht und ihre Menſchenart iſt dies kleine wohlig anregende Buch Ins ben. Es hält den Leſer feſt bis zur letzten Zeile und läßt durch, Weſensart des ſchönen Frankelandes in froh geſchauter ſchannd de, fählter Weiſe erkennen. Man erlebt die fränkiſche Landſchaft ander, ihrer Einheimiſchen und die lachend: weinfrohe Laune des en Son den Dichters die ſein Erleben und Erſchauen wie mit goldenegiczer, nenlicht umſpinnt, wirkt wie ein Lockruf zu den reizvolle brellen hin, die er uns mit ſicherem Griff der Sprache vor die Sees lerbetzen Aus der Liebe zur Heimat iſt da aus einem feinen Dichzteun ein reizvolles Bildbüchlein erblüht, das Heimiſchen und eine Stunde der Freude zu geben hat.“ mn⸗ AAAK * A SANANNTcS deerAn r SASKSAASAN& JDaniſſen Urentniſe ihre a betellelnengungen. ange oder Hinſi Aonicln inſig Ireitag, den 8. Auguſt 1924 · maunheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 366 Rippoldsau im Schwarzw höchſtgel Stahl⸗ u. Moorbad Südweſtdeut chl. Autoverbindung Wolfach und Freudenſtadt Touriſtenz Proſp. durch die Direktion. Fiedenweiler Südl. bad. Schwarzwald 904—1000 m Wald-, Nerven- u. Höhenluft- Kurort J. fanges Kurhaus-Bes.: Cari Baer. 8 S141 Prospekie. 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Iſt ſchun faſt ſeder deutſche Sportler 10 An⸗ einzelnenTitelkämpfen intereſſiert, ſo wird ſein Intereſſe am die uguſt um ein vielfaches in Anſpruch genommen. Nich nur allein erwartange nach den neuen Meiſtern ſteht im Vordergrunde, man er nu auch außerordentliche Leiſtungen, da man ja weiß, daß bei leiſt arken Konkurrenz auf den Meiſterſchaften auch immer Spitzen⸗ ungen erzielt werden. Steltenofe werden am 10. Auguſt ansgetragen: De ettin: Deutſche Leichtathletikmeiſterſchaften. 8 annheim: Deutſche Schwexathletik⸗Meiſterſchaften. Brankfurt aſMain: 16 Deutſches Meiſterſchafts⸗Rudern. 8 erlin: Deutſche Schwin A⸗Meiſterſchaften. amburg: Deutſche Golf Meiſterſchaften. Leichtathletik⸗Titelkämpfe. Keaune Deutſche Sportbehörde für Leichtathletik hat mit der Ver⸗ Uroteſteder Meiſterſchaften 1904 nach Skettin einen Sturm von ſtige Laa heraufbeſchworen. Man bemängelt nicht nur die ungün⸗ doppelt de. Stettins, eine Tatſache, die ja bei den Zeitverhältniſſen bingewi erſchwerend ins Gewicht fällt. man hat auch vielfach darauf derart ſeſen, daß der Stettiner„Preußen“⸗Platz zur Durchführung Anſyr aedeutſamer Kämpfe nicht geeignet ſet. Die Bahn ſei höheren chezüchen nicht gerecht und gerade heuer habe man erſtklaſſige Platz⸗ n wählen müſſen, um für eine Gegenüberſtellung zu den en bniſten Pariſer Olympia möalichſt günſtige deutſche Leiſtun⸗ en. den zu erzi ſlutzünd wiſchen haben ſich die Stettiner„Preußen“ mit der Unter. es ehnt ihres Magiſtrats an einen Ausbau des Platzes gegeben und Fe zu hoffen, daß die alſo renovierte Anlage in dieſen Tagen Veranſtalerprobe gut beſtehen wirb. An ſich iſt ja den Stettiner die im Getaltung zu gönnen, denn es iſt das erſtemal, daß überhaupt ſerſchafiete des Baltiſchen Raſen⸗ und Winterſport⸗Verbandes Mei⸗ zum Austrag kommen. Awfelpn, ſportlich wird es am 9. und 10. Auguſt in Stettin zu einem A mit 24t der deutſchen Leichtathletik kommen. Das Meldeergebnis enningen Nennungen glänzendi es enthält mit den Ausnahmen ſer die der, Holz und Frl. Mülker alle Titelverteidiger und Sport⸗ nen. 1 irgendwie für eine Meiſterſchaft in Frage kommen kön⸗ ren: 214 8. Meldeergebnis zerlegt ſich im einzelnen wie folgt: Her⸗ inzel und 28 Staffelnennungen; Damen: 57 Einzel⸗ und 7 ligt: Die einzelnen Landesverbände ſind wie folgt orddeutſeeſtbdeutſchland mit 28, Süddentſchklend mit 40, 25, das Fdland mit 20, Brandenzurg mit 70, Mitteldeutſchland mii altikum mit 30 und endlich Südoſtzeutſchland mit 7 Nen⸗ nungen. Die ſchwerathletiſchen Meiſterſchaften. 25 Deutſchen AthletikBerband 1891 bem Verein für Körper⸗ er übeim 1889 übertragen worden. Die Meiſterſchaften kom⸗ Ringender Beteiligung aller nambaften deutſchen Schwerathleten ete. 7 Stemmen, Werfen, Steinſtoßen, Mannſchafts⸗Tauzie⸗ 9. bis 10 15 Platze des Mannheimer T. V. 46 in der Zeit vom wir bereit, Auguſt zum Austrag. Ueber das Meldeergebnſs haben eits berichtel. An z. Meiferſchaften des dentſchen Schwimmperbaubes. tragzort zeung 10. Auguß iſt das deutſche Stadion zu Berlin Aus. zm viele Ja Deutſchen Schwimm⸗Meſſterſchaften. Man muß ſchon * derart ahre zurückgehen, um auf ein Verbandsfeſt zu ſtaßen, auf ein wird e Kämpfe zu erwarten waren, wie es heuer der Fall einen Titet J. den Einzelmeiſterſchaften fehltt niemand, der auf zans vorzlictcnſpruch machen köunte, und auch die Staffeln ſind nich,(Leiozi* beſetzt. Von hekannten Leuten fehlt lediglich Hein⸗ n ſein alleg gelden eelebtr Nordlandreiſe einen neuen Rückfall Das j erlebt hat. unde dien, ſchon immer zum Austrag derarxtiger Kämpfe be⸗ thalten. anet, hat zu den Titelkämpfen noch einige Neuerungen bracht an den Startplätzen noch 30 em. hohe Betonklötze artet. von denen man einige Verbeſſerungen der Zeiten Das 13 5 Fra„Deutſche Meiſterſchafts⸗Rudern. Neun diel an a Main iſt als Hochburg des Ruderſportes bekannt. in ankſurter R 10 Anguſt die Meiſterſchaten unter der Leitung des ſ iede egatta⸗Verbandes zum Austrag kommen, ſo kann man 20 beruhigt ſein. Sowohl für die ſportlich einwandfreie as Meldeerg bnz für den Publikumserfolg dürfte gebürgt ſein. enerle nis iſt mit 28 Bereinen 41 Booten, 141 Ruderern ußerdem alles, wun ſehr gut. Alle Titelverteldiger ſind am Start, was auch nur einen Hoffnungsſchimmer zeigen kann. 1 Deutſchen Golfmeiſterſchaften. uguſt in Hamburg bei ziemlich guter Beteiligung 18. deutſche Meiſterſchaſtsregatta Die De ſamat in Meiſterſchafts Regatta findet nach 17 Jahren wieder une Turchfütrunurt a/M. ſtatt. Der Frankfurter Regaktaverein, dem Dl. ſie fachlich adbertragen iſt, hat alle Vorbereitungen getroffen, Res Einrichtun und geſellſchaftlich zu einem guten Ende zu führen. ralt en eine veſandiien Kegalaplabes baben gegen die araße Junt⸗ — trecke in ſchaene Aenderung erfahren. Um eine völlia ge⸗ muſchalten iſt chaffen und die Biegung oberhalb der Gerbermühle rinnſtrecke wird das Ziel 150 Meter weiter ſtromabwärts gelegt, die trat eine Verdicht vor der Obermainbrücke ihr Ende finden. Das elrichterhaus Prißerung und Neuherrichtung des Regattaplatzes. 24„Tribüne und Preſſeplatz haben eine Verlegung ſtrom⸗ erm abwärts erfahren, der die Ankleide⸗ und Waſchräume hindernd im Wege ſtanden, die ſich aber nicht mehr entfernen ließen, ſo daß dieſer Teil der Anlage einen provpiſoriſchen Charakter für dieſes Jahr trägt. Wenn. was wir im Intereſſe der Frankfurter Regatten hof⸗ fen, dieſe Einxichtung für die Zukunft beibehalten wird ſo kann leicht eine noch zweckmäßigere Ausnutzung vorhandener Räume ge⸗ funden werden. Der bei der Großen Regatta den Mitgliedern des Regattavereins auf dem Hochkai rechts des Einganges reſervierte Platz unter den Bäumen iſt auf Wunſch für alle berechtigten Platz⸗ beſucher freigegeben worden, für die Mitalieder iſt der linksſeitige Baumgang vorbehalten. Es wird eine Tribüne für die Ehrengäſte errichtet, die große Tribüne dicht an das Ziel gerückt werden. Die Plattform des Zielrichterhauſes iſt lediglich den Ausſchußmitgliedern des Deutſchen Ruderverbandes und den mit der Leitung der Regatta Betrauten zugänglich. Der Preſſeſtand iſt vergrößert doch konnte für dieſe Regatta kein direkter Anſchluß an das Zielgebäude geſchaf⸗ fen werden da ſonſt die ganzen Gebäulichkeiten hätten niedergelegt werden müßen. Am Donnerstag abend herrſchte bereits lebhafte Bewegung auf dem Regattaplatz, auf dem hunderte von Zuſchauern die übenden Mannſchaſten muſterten. Eingetroffen waren die Mannſchaften von Potsdam, Halle, Hamburg, Berlin. Von den Skullern war Fre⸗ mersdorf zuerſt zur Stelle u. ruderte mit dem Doppelzweier von Halle und Rutkowsky im Einer die Strecke ab. Am Freitag trafen die Mannſchaften der Breslauer Wratislavia ein und am Samstag kommt die Sport⸗⸗Boruſſia Berlin, die in aller Stille ſeit der Hamburger Regatta vom feſten Dollen zum Dreh⸗ dollen übergegangen iſt, und im Gegenſatz zu früher die Wahrung guter Form der reinen Kraftarbeit vorzieht. Man darf geſpannt ſein, ob die Kürze der Zeit ſchon einen Erfolg zeitigen wird. Jeden⸗ falls iſt der Uebergang zum Drehdollenſyſtem eine nachahmenwerte Erſcheinung. Auto undò Lanoͤſtraße Das Dahinträumen auf der Landſtraße iſt vorbei! Ja, damals ohne Auto war ſie das Idyll der Beſchaulichkeit, da konnte der Pferdelenker gemütlich mit ſeinen Roſinanten einhertorkeln, der Landwirt ſie als ureigenſte Domäne anſehen. Begegneten ſich zwei, war Zeit genug, ſich auszuweichen oder gar inmitten der Landſtraße ein Plauderſtündchen abzuhalten. Deshalb ſind auch alle die Vor⸗ beſitzer der Verkehrsadern entrüſtet, weil ſie nicht mehr„Allein⸗ herrſcher“ ſind. Es iſt ja auch ein unhaltbarer Zuſtand, wenn man heutzutage den Verkehr auf dieſen in ihrer Anlage total veralteten, vielfach verkehrt gebauten Land⸗ und Dorfſtraßen beobachtet. Dem Landwirt war dies alles meiſt gleichgültig, der Unterhalt der Straßen —4 5 wichtig; für ihn genügten ſie vollauf. Und nun kam mit dem Auto die Revolution der Straße! Alles Geweſene iſt unzuläng⸗ lich. Der Pferdelenker iſt verbittert, weil es nicht mehr ſo iſt, wie es war, ſchert ſich einen Teufel um Verkehrsordnung, bleibt oft⸗ mals ſtörriſch auf dem Wege wie es ihm gerade paßt und haßt das Auto mie die Katze den Hund. Gewiß, wenn Geld da wäre, könnte dieſer Verkehrskalamität abgeholfen werden: entweder Spezial⸗ Autoſtraßen wie in Amerika oder Korrigierung der vorhandenen Landſtraßen, zeitgemäßer Ausbau, vor allem beſſerer Unterhalt. Jedenfalls iſt es verfehlt, Landſtraßen im Sommer ſtatt gleich im Frühjahr aufzubeſſern, und dadurch den Verkehr wochenlang zu unterbinden. Der Autoführer muß ſich durch vollſtändig unge⸗ nügende, kaum fahrbare Neben⸗ und Dorfſtraßen den Weg ſuchen, ſtört natürlich die Beſchaulichkeit der Einwohner und iſt dort auch mit ſeinem Vehikel zugeſtandenermaßen unmöglich. Warum würdigen die Straßenverwaltungen dieſe Tatſache nicht genügend? Wohl haben ſie Gegengründe, doch ſind ſie nicht zu be⸗ heben? Sicher! Wäre Einſicht, guter Wille vorhanden, wäre die Situation erträglicher als ſie iſt. Die Verkehrsordnung reicht wohl aus, daß jeder ordentlich ſeines Weges zieht. Wie iſt es aber in Wirklichkeit! Unwillig, ja böswillig hört der Fuhrwerksbeſitzer das Auto kommen, in ſeltenen Fällen weicht er ihm rechtzeitig aus, meiſtens fährt er mitten auf der Landſtraße oder auf der falſchen Seite. Er kümmert ſich nicht um die Verordnung? Fluch und Drohung ſind die Antwort auf den Hinweis. Selbſtverſtändlich ſind es auch viele Autolenker, die entgegen jeder Vorſchrift rückſichtslos dahinraſen, ihre Zahl iſt aber gering, wenn man ſie mit dem jede Ordnung ſabotierenden Pferdelenker vergleicht. In wenigen Jahren haben wir wie andere Länder den Autogroßverkehr. Was ſoll da⸗ raus werden wenn man ſich nicht endlich auf durchgreifende Maß⸗ nahmen beſinnt, die nicht von Beamten erdacht und beſtimmt wer⸗ den dürfen, ſondern von der Sachverſtändigenkommiſſion, welche hierfür permanent ernannt iſt. Für Autoſtraßen fehlt in den näch⸗ ſten zehn Jahren das Geld, deshalb ſteht die ideale Löſung aus. Möglich iſt die Landſtraßenpolizei! Jedes Bezirksamt ſendet den Gendarmen zur täglichen Landſtraßenkontrolle, und jeder, der ohne zwingenden Grund die Verkehrsordnung mißachtet, verfällt ſchonungslos ſtrenger Strafe. Dieſe Maßnahme kann den Anfang einer Ordnung bedeuten, ſie iſt unverzüglich notwendig. Kadſport *Radreunen in Dudenhofen⸗Speyer. Die vierte Veranſtaltung auf der Rabrennbahn Dudenhofen bringt neben großen Flieger⸗ vrennen ein Vorgabefahren, ein 50 Kilometer Mannſchafts⸗ fahren und Motorrabrennen, offen für Mitglieder des Allgemeinen Deutſchen Automobil⸗Klub(A. D. A..). Das 50 Kilometer Mann⸗ ſchaftsfahren nach Art der Sechstagerennen mit dem Titel Anton Birkle Memorial“ erinnert an den im vorigen Jahre ver⸗ ſtorbenen, unvergeßlichen Dauerfabhrer und früheren Steher hinter Schrittmachern Anton Birkle. Die ſiegende Mannſchaft wird nach den Rennen einen Kranz am Grabe des Tapferen niederlegen. Inte⸗ reſſant werden die Rennen durch den erſtmaligen Start des nunmehr wieder zum Amateurismus zurückgekehrten früheren Berufsfahrers Julius Bettinger, Ludwigshafen a. Rh. Bettinger hat kürzlich in Worms das Hauptfahren gewonnen, man glaubt auch am kom⸗ Luftkurort Jugenheim za MHurmotel Goldene Krone ührendes Haus an der Bergſtraße. Kuthaus und Erholungsheim„Alpenblick“ Das ganze Jahr offen, gute Butterküche. 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Bei den Amateuren war der Hannoveraner Möller eine Klaſſe für ſich. Dies muß umſomehr überraſchen, als Möller in der Fernfahrt Zürich⸗Berlin vollſtändia verſagt hatte. In allen Situationen war Mbller der tonangebende Fahrer. Er hatte allerdings inſoſern Glück, als einige ſehr ausſichtsreiche Konkurrenten wie Röſen⸗ Köln uſw. durch Defekte mehrfach ins Hintertreffen gerieten. Acht⸗ bare Leiſtungen zeigte der Frankfurter Stroh. der durch Defekte wiederholt zurückgeworfen wurde, aber ſtändig wieder den Weg nach vorn fand. Zum Schluß hatte er ſich aber doch zu ſehr verausgabt. Das Rennen wurde im Endſpurt entſchieden. Bei den Berufs⸗ fahrern ſtellte Paul Kohl ſeine in den letzten Rennen gezeigte große Form neuerlich unter Beweis. Auf der längſten und größten Steigung entwiſchte er mit Nörenberg, und Dobbrack, von denen Letzterer wieder zurückfiel. Er war jederzeit Herr der Situation. Gegen verſchiedene Fahrer liegt Proteſt vor, da ſie eine Kontrolle nicht paſſiert haben ſollen. Die Reſultate der Berufsfahrer ſind daher nur als vorläufige anzuſehen. Die Bahnmeiſterſchaften konn⸗ ten wiederum nicht ausgetragen werden, da Regen die Abhaltung verhinderte. Die Ergebniſſe: Rund um Frankfurt, 239 Km., deut⸗ ſche Meiſterſchaft im Einerſtreckenfahren: Berufsfahrer: 1. Paul Kohl:11:55; 2. Nörenberg; 3. Pfiſter⸗Schweinfurt(beide dichtauf); 4. Nagel:15:41: 5. Manthey; 6. Michael(dichtauf); 7. Huſchke:18:29; 8. Remold: 9. Karl Kohl; 10. Paſſenheim; 11. Geis⸗ dorf: 12. Schenkel: 13. Siewert: 14. Dobbrack; 15. Brandl; 16. Franke.— Herrenfahrer: 1. Erich Möller⸗Hannover :28:07;: 2. Müller⸗Pforzheim 2 Lg.; 3. Hans Hundertmark⸗Leipzig 8 Og.: 4. Schindler⸗Chemnitz: 5. Menzel⸗Dresden; 6. Gerzmann⸗Glad⸗ beck; 7. D. Lohrmann⸗Halburg; 8. H. Knappke⸗Frankfurt.; 9. Forſter⸗Gießen(alle dichtauf); 10. Franz Schlund⸗Stettin:29:00; 11. Wallenborn⸗Köln; 12. Eſſer⸗Düſſeldorf 18. Röſen⸗Köln.— Neues aus aller Welt — Ganz wie in einem Roman. In einem der bekannteſten Werke von Viktor Hugo„Les Miſerables“ ſpielt ein Bürger namens Jean Valjean eine Hauptrolle, der ſich eine außerordentlich ge · achtete Stellung erworben hat, um dann als alter Sträfling entlarvt zu werden. Genau ſo liegt der Fall eines gewiſſen Jean Hatteau, der vor einigen Monaten in Metz wurde. Dieſer Mann wurde im Jahre 1904 zu 20 Jahren ngsarbeit verurteilt, well er einen Bankeinbruch verübt und dabei Wertpapiere geſtohlen hatte. Jean Hatteau wurde nach der franzöſiſchen Strafkolone Gupana gebracht, aus der er nach drei Jahren entwich. Er landete dann nach langen Irrfahrten in Metz, wo er ſich unter einem an⸗ dern Namen niederließ und es als Kaufmann zu großem Wohlſtand brachte. Auch gewann er in der Bürgerſchaft großen Einfluß. Es erregte ungeheures Aufſehen, als er dann plötzlich als der frühere Sträfling Hatteau verhaftet und wieder zur weiteren Verbüßung ſeiner Straſe feſtgeſetzt wurde. Soweit verläuft die Geſchichte v. kommen romanhaft. Dann aber erhielt ſie eine andere Wendung. da der franzöſiſche Präſident Doumergue ſich entſchloß, der großen Anzahl von Gnadengeſuchen, die für die früheren Sträflinge ein⸗ gereicht wurden, Folge zu geben und Jean Hatteau zu begnadigen. Er iſt vor ein paar Tagen in die Freiheit zurückgekehrt und wird ſein Geſchäft wieder aufnehmen. — Staatsgefährliche Erinnerungen. der Gemahlin des verſtorbenen amerikaniſchen Präſident Harding iſt von einem Newyorker Verlag das Angebot gemacht worden, die Lebensgeſchichte ihres Mannes in Erinnerungsform zu ſchreiben. Der Verlag bot ihr dafür die Summe von 200 600 Dollar. Frau Harding nahm das Angebot an, verlangle aber, daß jedes Wort auch ſo wie niederge⸗ ſchrieben gedruckt würde. Der Verlag hatte aber Bedenken, auf dieſe Bedingungen einzugehen, da er fürchtete, daß Frau Harding manche Dinge in der offenſten Weiſe zur Sprache bringen wür de⸗ die zur Zeit noch exploſionsgefährlich ſind. Man erinnere ſich, daß unter der Präſidentſchaft Hardings der nachträglich aufgedeckte Oel⸗ ſkandal ſpielte. Da Frau Harding von ihrer Bedingung nicht ab⸗ ging, ſo bleiben die Erinerungen vorläufig ungeſchrieben. — wetternachrichten öer Karlsruher Landeswetterwarte Die Gewitter⸗ und Regenfront des oſtwärts vordringenden Tief⸗ druckgebietes hat bereits geſtern abend die Rheinlinie 5—5 pielfach Gewitter doch ohne ergiebige Niederſchläge gebracht. Bei ſüdlichen Luftſtrömungen iſt ſtarke Abkühlung eingetreten. Nach Abzug eines über Weſtdeutſchland lagernden Tiefdruckausläufers, der heute noch Regen bringen wird, iſt allmählich Aufheiterung und Erwär⸗ mung zu erwarten. Vorausſichkliche witterung für Samskag bis 12 Ahr nachts: meiſt trocken, etwas wärmer. Herauszebex. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheime General⸗Anzeiger G m. b. H. Mannkein E 6. 2. 80 Direktion: Ferdinand Heyme— Ebefredakteur, Kurt Ffiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teif: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr Fritz Hammes: für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfeſder; für Sport und Neues aus aller Welt: Will Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande, Nachbargebiete, Gericht u. den übrig. ꝛedaktionellen Teil: Fr. Kircher: l. Anzeigen: J. Bernbarzt. —1+4 ——————— 8. Seite. Nr. 366 Freitag, den 8. Auguſt 1924 Statt Karten! Hellmut Mönchmeyer Margarete Mönchmeyer geb. Tropf Vermählte Mannheim, M 7, 20 Trauung Samstag. den 9. August 1924 in der Christuskirche in Mannheim. Llbläam dez J. L l. Hochaan Samstag, D. Aug. 1924, abds, ½6 Uhr un der Altriper Fähre Auisheagpiel gegen Ul Ludwioshalen Sonutag, 10. Aug 1924, nachm. 5 Uhr am Waldweg Liga-Iipflan gegen.-).-J. Faunut (Hainmeister). 5511 Vorher Entscheidungsspiel der-Klasse und Staffel-Läufe. Dachdeckerei Schramm übernimmt Dacharbeiten. Reelle Bedienung Fachgem. Arbeitsausführung Großes Lager in Schiefer, Ziegel u. 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