—— NSSNeee — 18˙ * e a — Dienskag, 12. Auguſt u upeprelſe: 2 m Golo⸗ auntelim und umgebung wöchentlich 50 5 pfennig. —— die monatlichen Sezieher verpflichten zetwendi. Renderung der wirtſchaftlichen verhältniſſe deckon— werdende preiserhöhungen anzuerkennen. Poſt⸗ Manndeim ⸗ 1780 Rartsruhe. Hauptgeſchäftsſtelle doffr. e. 6..— Seſchüfts⸗nebenſtelle neckarſtast, wals⸗ deneral Lernſpr. nr. 7931, 7062, 7543, 7033, 7038. Telegr.⸗Rdr. anzeiger mannheim. erſcheint wöchentlich zwölfmal. ellagen: Sport u. Spiel im Mannheimer General-Anzeiger Aus Zeit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Muſik-Jeitung Welle u. Schall Aus Feld und Garten. Wandern u. Neiſen ———::..———————————————„—ẽñ———è——3———— Abend⸗Ausgabe Neue Mannheimer Seitung Badiſche Neueſte Nachrichten Die Räumungsfrage Delegiertenbeſprechungen (bon unſerm nach London entſandten Sonderberichterſlatter) 2 London, 12. Auguſt. Minſſe wird jetzt zugegeben, daß Macdonald dem franzöſiſchen teichte präſidenten am Samstag ein Memorandum über⸗ rund in dem die Beſtimmungen für eine eventuelle Verlänge⸗ Schriſder Beletzung von Köln enthalten ſind. Dieſes der behandelt die Frage, ob Verſäumniſſe Deutſchlands in Frag rfüllung der Entwaffnungsvorſchriften möglich ſind. Dieſe diR wird in dem Memorandum bejahend beantwortet. Her⸗ weiſen dar. alſo in der Lage, ſeinen Kollegen in Paris zu' be⸗ alls Heaß England auf der Seite Frankreichs ſtehen würde, erhalt tſchland ſeinen Verpflichtungen nicht nachküme. Dagegen ſießende Ger Deutſchland eine bedeutende Sicherung durch die bevor⸗ er rnennung des amerikaniſchen Schiedsrichters, der in ſche eparationsfrage nötigenfalls angerufen werden könne. Wahr⸗ nlich wird dann auch für die militäriſchen Fragen ein Schiedsgericht ei Llandeht werden. Die Formel Macdonalds bietet alſo für Deutſch⸗ geſtrig nicht eine direkte Gefahr, nachdem Herriot in der Fordern Verakung der 14 mitgeteilt hatte, daß die militäriſchen wirtſ chaftiich die Freigabe der Ruhr fallen gelaſſen und durch ein umu iches Thema erſetzt worden ſeien. Dann wurde über die lelben ugsfriſten ſelbſt geſprochen. Herriot wiederholte, daß die⸗ leien Gon dem auten Willen Deutſchlands letzten Endes abhängig Nach 95 wurde über einen Zeitraum von—8 Monaten geſprochen. ſenen Ger kurzen Debatter über die im 2. und 3. Komitee getrof⸗ der atſcheidungen und nach wechſelſeitigen Beglückwünſchungen frage urterperten kam Herriot noch einmal auf die Ruhrräumungs⸗ ſchen 8 rück und machte den Vorſchlag, daß die Verhandlungen zwi⸗ un den Franzoſen und Deutſchen mit einer Anterredung zwiſchen Clemenkel und Dr. Streſemann ginnen ſollten. berreicht Uhr fand dieſe Unterredung im Ritzhotel ſtatt. Clementel Kompe ſals treſemann ein Memorandum, in dem die franzöſiſchen zent wuzebnsforberangen inm ür ſchaftlicher Hinsicht mitge⸗ daß Deut n. Das Memoradum geht von der Vorausſetzung aus, 1985 w01 ſchland ſeine wirtſchafkliche Freiheit am 1. Januar deder gewinen könne und enthält folgende Hauptpunkte: reich nach dlige Erleichterungen für den Export von Frank⸗ rld Deutſchland und umgekehrt. Beſtimm ungerung der Klauſel des Verſailler Vertrags betreffend die Deutſchlandgen für die Einfuhr elſaß⸗lothringiſcher Produkte nach leſerungen außerdem werden, wie bekannt, Kohlen⸗ und Koks⸗ künftigen ſowie die Lieferung von Naturalprodukten durch den Es iſtdendeksvertrag behandelt. über deſſe ein überaus weitgreifendes, kompliziertes Programm, Nar Tragweite heute noch nicht annähernd geurteilt werden r Unterredung mit Clementel hatten Macdonald und Streſemann mit Theunis feg 12 redung, in der die Vertreter Deutſchlands erklärten, Abmach möglich ſei, hier in London bindende undknappe muß das Darden betreffend den Handelsvertrag zu treffen. Erſt klate zeificmesgutachten in Kraft treten und ſeine praktiſchen Re⸗ vivend gen. Hier in London könne höchſtens ein Modus ſ getroffen werden. Annahſheint, daß dieſer logiſche deutſche Standpunkt heute zur 155 gelangen wird. Die Folge davon wäre, daß in Lon⸗ nein beſtimmtes, grundſätzliches Uebereinkommen feſtgelegt s nach der Londoner Konferenz mit franzöſiſchen und eien behandenſationswünſchen auf einer Konferenz zu de man werden ſollte. Mit einer ſolchen Formel wäre, r lärt, der Zweck der Londoner Konferenz erreicht, denn eine I n 1 2 E 8 it men wernunkt der Ruhrräumung würde in dieſem Falle aufgenom⸗ rden ach ejn Sepdbens Unterredung Streſemanns mit Clementel und nd eine intereſſante im Ailchung zwiſchen Macdonald, Herriok und Streſemann ſeghen heumedu ſtatt. Es wurde über die Räumung ge⸗ ung. D. uſammenhang mit der deutſchen Entwaff⸗ deunzer Reichskanzler unterhielt ſich währenddem mil 15 8 mit dem geſtern aus Brüſſel hier eingetroffenen Da genhover, der die Handelsvertragsangelegenheiten be⸗ s iſt der Stand der Dinge bis in vorgerückter Nacht⸗ Im Ver zwerlauf des i gew's heutigen Tages werden dieſe Beſprechungen denen 1 ertiefung denn man wird an verſchie⸗ grundſätzli nunmehr Experten auf beiden Seiten einſetzen, um nkte f che Uebereinſtimmung zu erreichen und einige vichtige andelsvertrogsfrage klar zu ſtellen, da⸗ Feſtſtellung der Formel keine Schwierigkeiten mit ſic in der eugelen bei der m die Reutegelung det deutſch⸗ franzöſiſchen Handels. zul'l Be beziehungen auſſcce Ninan, 12 Aua,(Von unſerm Berliner Büro.) Der fran⸗ beidenminiſter iniſter Clementel hat gegenüber dem Reichs⸗ 1* erſeitige Beun Streſemann zum Ausdruck gebracht, daß nuan Jö fi ſch ollmächtiate am 1. Oktober über den deutſch⸗ nag 1925 an Warenverkehr, wie er ſich nach dem 1. La⸗ Abm, vem Verſailler bekanntlich die handelspolitiſchen Bedingungen gedria nqen treffer Vertraa für Deutſchland ablaufen, weitaehende bei dick. aß gru en Clementel hat aleichzeitia die Hoffnung aus⸗ leſen Verha ndlätzlich auf beiden Seiten das Entaegenkommen del die Verha nreumgen bekundet werden ſoll. au ealerten ü 3 lungen zwiſchen den deutſchen und franzöſiſchen muſna geführt. d⸗ Räumunasfrage haben noch zukeiner Elni⸗ re nasefriſt. 55 r Streit dreht ſich vor allem um die Räu⸗ ablen Ausſicht erriot hat geſtern den Zeitraum eines Jay⸗ ebnen gegen nnen, ein Vorſchlag, dem Streſemann en ſtebt. Man erwartet ſedoch. daß Herrlot vol eber die n ommenderen Vorſchlag unterbreiten wird. gehe 3 iſchen 17 Räumunasfraae eng verknüpften handels⸗ n die Meinun geſtändniſſe der Deutſchen an Frankreich den ſehr weit auseinander. Seydour bat die Wünſche der Franzoſen in dieſer Frage in einer Denkſchrift zu⸗ ſammengefaßt. Wenn die darin aufgeſtellten franzöſiſchen Forderun⸗ gen auch nur als das Maximum der franzöſiſchen Wünſche bezeich⸗ net werden können, ſo wird es doch, ſelbſt wenn die höchſt übertrre⸗ benen Erwartungen zurückgeſchraubt werden, immer noch aroße Schwieriakeiten bereiten, eine Uebereinſtimmuna zu erzielen. Trotz alledem hält der Optimismus in Konferenzkreiſen an und man rechnet damit, daß am Donnerstag die Schluß⸗ ſitzung ſtattfinden kann. Anleihe und Kredit (kabeltelegramdienſt der Anited Preß) eRNewyork, 12. Aug. Vertreter der hieſigen deutſch⸗amerika⸗ niſchen Handelskammer äußerten ſich der United Preß gegenüber, daß der Erfolg des Dawesplanes allmählich den Zufluß amerika⸗ niſchen Goldes nach Deutſchland beſchleuntgen würde. Die Koammer erklärte, daß amerikaniſche Handelsleute Tauſende von Brie⸗ fen erhalken haben, worin ſie um Kredite, die ſich auf mehrere Mil⸗ liarden Dollar belaufen, erſucht werden. Dieſe Kredite ſollen zur Finanzierung des deutſchen Handels nach der Durchführung des Sachverſtändigenprogramms angewendet werden. Von vielen dieſer Handelsleute befragt, erteilte die Handels⸗ kammer den Rat, daß es unklug, wenn nicht unmöglich wäre, vor⸗ läufig die gewünſchten Kredite zu gewähren, bis nicht die Wieder⸗ gutmachungs⸗ und die Ruhrbeſetzungsfragen erledigt ſeien. Dieſe An⸗ ſicht begründet die Kammer durch den mangelnden Willen aller ame⸗ rikaniſchen Geldgeber, das Riſiko ſolcher Geſchäfte auf ſich nehmen, ſolange noch die Möglichkeit beſtehe, daß Frankreich die Po⸗ litik der Beſchlagnahme und der Sanktionen wieder einleiten könne, oder in Deutſchland kataſtrophale Steuern erzwingen knne, um Reparationen ſicherzuſtellen. Die erfolgreiche Durch⸗ führung des Dawesplans würde es jedoch vielen deutſchen ermöglichen, die erwünſchten Kredite zu be⸗ ommen. Newyork, 12. Aug. Die Newyorker Times erklärt, daß die Hauptzeichner für die deutſche Anleihe die großen Mil⸗ lionäre ſein werden, die aller Wahrſcheinlichkeit nach in groß⸗ zügigſter Weiſe zeichnen, vorausgeſetzt, daß die Bankiers die An⸗ leihe für eine gute Kapitalsanlage erklären. An zweiter Stelle werden nach den Erklärungen der Times die großen Konzerne ſtehen, von denen einzelne große Gewinne durch die Zeichnungen der öſter⸗ reichiſchen und der japaniſchen Anleihe gemacht haben. 4*** In der City wurden geſtern die erſten Mitteilungen über die künftige Unterbringung der internationalen Anleihe ver⸗ breitet. Der Zinsfuß der Anleihe wird 7 Prozent und der Emiſſions⸗ preis 93 Prozent betragen. Befriedigung in Waſhington In Amerika wird der Verlauf der Londoner Konfe⸗ renz mit geſpannter Aufmerkſamkeit verfolgt. Ueber das bisherige Ergebnis iſt man zufrieden. Beſondere Genugtuung wird da⸗ rüber empfunden, als man dieſes Ergebnis eigentlich den Ameri⸗ kanern zu verdanken habe, von denen bekanntlich die Löſung der Reparationsfrage durch ein Sachverſtändigenkomitee angeregt wurde. Es wurde hervorgehoben, daß mit der Inkraftſetzung des Dawes⸗ planes auch das Verhältnis Amerikas zu Europa ſich von Grund auf ändern würde. Nach einer Meldung der United Preß aus Waſhington werde dort angenommen, daß auf der Pariſer Finanzminiſterkonfe⸗ renz wahrſcheinlich Staatsſekretär Hughes mit dem amerikani⸗ ſchen Beobachter in der Repko Logan und dem Londoner Botſchaf⸗ ter Kellogg vertreten ſein wird. Die Frage der interalliierten Schulden Ueber den Stand der Verhandlungen in der Frage der inter⸗ alliierten Schulden meldet der Londoner Berichterſtatter des „Echo de Paris“: Frankreich wünſche das Angebot Lord Curzons vom 23. Auguſt 1923 wieder aufzunehmen, auf Grund deſſen das engliſche Schatzamt von den Deutſchen und Alliierten zuſammen etwa 14 Milliarden Goldmark verlangen werde, deren es zur Deckung ſeiner Verpflichtungen gegenüber den Vereinigten Staaten bedürfe. Franzöſiſcherſeits argumentiert man wie folgt: Der Anteil Eng⸗ lands an dem Ertrage des Sachverſtändigenplanes ſtelle ein Ka⸗ pital von 10 Milliarden Goldmark dar. Der Saldo, den die Schuldner Englands anteilmäßig für ſich zu nehmen hätten, belaufe ſich alſo auf 4 Milliarden Goldmark. Hiervon ent⸗ fallen auf Frankreich zwei Milliarden Goldmark, hiervon eine Milliarde in Geſtalt des Golddepots der Bank von Frankreich in London bereits in engliſcher Hand. Es bleibt alſo noch ein Reſtbe⸗ trag von 1 Milliarde Goldmark. Die Londoner Sonderberichterſtatter der Pariſer Morgenblätter ziehen einen ſcharfen Trennungsſtrich zwiſchen den unmittel⸗ bar bevorſtehenden Verhandlungen über die Verteilung der deutſchen Reparationsle iſt ungen einerſeits und der für den Monat November angeſetzten Konferenz über die alliier⸗ Schulden. So veröffentlicht das„Petit Journal“ eine Londoner Meldung, in der es heißt: Unabhängig von der Konferenz über die interalliier⸗ ten Schulden ſei beſchloſſen worden, daß die alliierten Finanzminiſter kurz nach Beendigung der Londoner Konferenz zuſammentreten wür⸗ den, um über die Verteilung der im Ruhrgebiet von den fran⸗ zöſiſch⸗belgiſchen Beſetzungsbehörden beſchlagnahmten Wer te unter die verſchiedenen Mächte zu beſchließen. Dieſe Beträge ſeien bis jetzt auf Konto Deutſchlands in die Reparationskaſſe abgeführt worden. Die Konferenz der alliierten Finanzminiſter werde zu be⸗ ſtimmen haben, wie die Zahlung der Beſetzungs⸗ und Be⸗ triebskoſten des Ruhrgebietes abzuziehen ſeien, wie dies die franzöſiſche Regierung verlangt hätte. Die Regierung der Vereinigten Stagaten habe ange⸗ kündigt, daß ſie an der Konferenz teilzunehmen wünſche, um ihre Prioritat im Betrage von einer Milliarde Goldmark für die Be⸗ ſetzungskoſten im Rheinland zu wahren. Mailand, 12 Auguſt. In der vergangenen Nacht iſt auf der Straße nach Abbiatgraſſo ein mit acht Perſonen beſetztes Auto⸗ mobil in den Kanal geſtürzt, fünf Inſaſſen ſind ertrunken. Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 370 5 Anzeigenpreiſe nach Carif. dei vorauszahlang pre ein⸗ ſpaltige Rolonelzeile für Rligemeine Anzeigen 0, 40 Goldmark Reklamen 2,— Soldmack. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung über⸗ nommen. Höhere Sewalt, Streiks, Oetriebs ſtörungen uſw. derechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränete Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von dn⸗ zelgen. Ruftr. d. Fernſpr. ohne Sewähr. Serichtsſt. Mannbeim. 4 vor dem Wichtigſten: Unſer Mitarbeiter, Staatsſekretär z. D. Frhr. von Rheinbaben M. d.., iſt ſoeben von einer mehr⸗ wöchigen Studienreiſe aus England zurückgekehrt und wird unſeren Leſern in Kürze ſeine Eindrücke mitteilen. Auf unſere Frage äußerte er ſich zunächſt über den Stand der Londoner Konfecenz zu Beginn dieſer Woche: So wichtig und entſcheidend die bisher behandelten wirtſchaft⸗ lichen, finanziellen und juriſtiſchen Einzelheiten zur Ausführung des Dawes⸗Planes auch ſein mögen, ſo kann doch kein Zweifel darüber beſtehen, daß für das deutſche Volk erſt jetzt die letzte und grund⸗ ſätzliche Entſcheidung der Londoner Konferenz herannaht. Dieſe Entſcheidung iſt keine andere als die über die Befreiung des Ruhrgebietes auch von militäriſcher Beſetzung, über Wiederherſtellung von Recht und Freiheit auch in den im März 1921 widerrechtlich beſetzten Städten Düſſeldorf, Duisburg und Ruhrort, les iſt etwas beunruhigend, daß bis⸗ her ſo wenig von dieſem beſetzten Gebiet die Rede war!) ſowie Rückkehr des Rechtszuſtandes im Rheinland, der wiederum mit dem vertragsmäßigen Lauf der Räumungsfriſten(Nordzone am 10. Januar 1925 in unlösbarem Zuſammenhang ſteht. Gewiß— dieſe Fragen ſtanden formell nicht auf der Tagesordnung der Londoner Konſerenz. Sie waren aber in Wahrheit immer vorhanden, ſie lagerten über den Sitzungszimmern der Alliierten, ſchon ehe die Deut⸗ ſchen kamen und jetzt müſſen ſie, vielleicht formell und räumlich ge⸗ trennt aber doch gleichzeitig mit der formellen Tagesordnung „Ausführung des Dawesplanes“ geregelt werden. Gerade vom Ausland her konnte man beſonders gut beobachten, wie die feſte Haltung der deutſchen Regierung und hinter ihr der deutſchen öffentlichen Meinung in dieſen Lebensfragen unſeres Vol⸗ kes ſchon lange vor Ankunft der deutſchen Delegation das Ter⸗ rain vorbereitete und die Stimmung dafür geſchafft hat, daß die an⸗ 2. Tage der deutſchen Tätigkeit in London neben den deutſchen Gegen⸗ vorſchlägen zu den einzelnen Beſchlüſſen der Alliierten geſtellten For⸗ derung nach völliger Räumung des Ruhrgebietes und Wegfall ſeder Einmiſchung fremden Perſonals in das Syſtem der linksrheiniſchen Eiſenbahnen als eine ſolche Forderung angeſehen werden mußte, deren Erledigung mit der Begründung irgendwelcher formalen oder ſonſtigen Bedenken nicht länger hinauszuſchieben mar und ohne deren regelrechte und gleichberechtigte Verhandlung mit Deutſchland der ganze Dawesplan ins Waſſer fallen mußte. Die Londoner Konferenz ſteht damit jetzt vor ihrem Höhe⸗ vunkt und damit hoffentlich vor ihrem für Deutſchland erträglichen Abſchluß. Ich möchte mich aus erklärlichen Gründen heute auf eine kurze Stellungnahme zu den erwähnten großen Fragen beſchrän⸗ ken. möchte von allen Einzelheiten, von kritiſcher Würdigung der bisher erreichten Ergebniſſe und Anderem abſehen. Darüber wird nach Beendigung der Konferenz das Nötige zu ſagen ſein. Als Herriot am Samstag nach Berlin fuhr, war über die Ein⸗ zelheiten der Durchführung des Dawesplanes und der damit im Zu⸗ ſammenhang ſtehenden wirtſchaftlichen, finonziellen und juriſtiſchen Fragen aufgrund der deutſchen Gegenvorſchläge im weſentlichen ein Ergebnis geſchaffen, das eine ſchließliche Sinigung zwiſchen Deutſchland und ſeinen Vertragsgegnern vorausſehen ließ. Daneben konnte es keinem Zweifel unterliegen, daß die deutſche Delegation ſelbſtverſtändliche Forderungen und der klare deutſche Rechtsſtand⸗ vunkt bezüglich völliger militäriſcher Räumung der Ruhr von fran⸗ zöſiſcher Seite mit Gegenforderungen beantwortet werden würde. Das bisher bekannte Ergebnis der Pariſer Reiſe des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten hat dieſe Auffaſſung gerechtfertigt. Auch er hat ſich keineswegs von der grundſätzlichen Linie der franzöſiſchen Politik entfernt, welche die militäriſche Beſetzung des Rheinlandes und die dann folgende der Ruhr, viel weniger vom Rechtsſtandpunkt(Poin⸗ cares Rechtsbegründung war eine Rechtsbeugunal) als viel⸗ mehr höchſt praktiſch und materiell dazu ausnutzen will, wirtſchaft⸗ liche Sondervorteile für Frankreich herauszuſchlagen und ſich im Weſten Deutſchlands ſo feſtzuſetzen. daß Deutſchland aus einer Zmangslage heraus genötigt werden ſoll, die gewünſchten Zugeſtänd⸗ niſſe auf die Dauer, jedenfalls für eine lange Zeitſpanne zu machen. Gewiſſe Anhaltsvunkte für dieſe grundſätzliche Einſtellung auch der Herriotſchen Politik ergaben ſich bereits aus vielen Einzelheiten der bisherigen Verhandlungen. Sie werden aber ſehr wahrſcheinlich noch viel ſichtbarer aus dem im Einklang mit dem geſamt franzöſiſchen Kabinett geſtellten demnächſt wohl der Oeffentlichkeit mitzuteilenden franzöſiſchen Gegenforderungen ſich ergeben. Es»eiot ſich alſo recht deutlich, daß Herriot zwar ſicherlich eine von ſeinem Vorgänger ver⸗ ſchiedene Politik betreibt, daß aber auch er aus ſpäter zu be⸗ ſprechenden allgemeinen Gründen innerfranzöſiſcher Politik weit da⸗ von entfernt iſt, etwa pazifiſtiſchen Gedankengängen zuliebe ohne höchſt reele Vorteile in eine den Frieden bringenden Neuordnung des nachbarlichen Verhältniſſes zu Deutſchland einzuwilligen. Die engliſche Politik der letzten Wochen war unter der Führung Macdonalds ganz darauf eingeſtellt, die Konferenz auf jeden Fall zuſtande zu bringen und ſie auch auf ſeden Fall zu einem Ergebnis zu führen. Vezeichnenderweiſe war deshalb ihr verantwortlicher Leiter ſtets zu Kompromiſſen und Konzeſ⸗ ſionen an dem franzöſiſchen Standpunkt geneigt, während gewiſſe andere Kräfte im eigenen Lager, ſodäann vor allem die Vertreter der internationalen Finanzwelt und nicht zuletzt die Haltung der„inoffiziellen“ amerikaniſchen Politik ein vor⸗ eiliges und für Deutſchland unerträgliches Kompromiß vereitelt haben! Aus gewiß ganz anderen Gründen und in anderer Geſamtlage hat die engliſche Minderheitsregierung in den abgelaufenen Monaten, ähnlich wie die deutſche, die Außenpolitik in den Vorder⸗ grund gerückt. Alle Vixwürfe, daß in der inneren Politik viele Verſprechungen nicht gehalten würden, fanden ſtets die Entgegnung: Erſt muß das Reparationsproblem eine befriedigende Löſung fin⸗ den! Deutlich ſpürt man daher das Streben des Miniſterpräſidenten, auch für ſeine Partei aus der jetzigen Lage Nutzen zu ziehen und falls es— worauf manches hindeutet— in abſehbarer Zeit zu Neu⸗ wahlen kommen ſollte, ſich in der großen Auseinanderſetzung mit den Konſervativen— die Liberalen ſollen von beiden Seiten in die Ecke gedrückt werden— auf dieſe außenpolitiſchen Erfolge zu be⸗ rufen. Rechnet man ſchließlich die nun einmal in England Anfang Auguſt in jedem Lager auftauchende ſtarke Ferienſtimmung bei allen politiſchen Faktoren hinzu, ſo wird die Schwierigkeit für die deutſche Delegation, am Ende einer ſich wochenlang hinziehenden Konferenz Lebensfragen der Nation wirkſam und gründlich zu ver⸗ treten, ins rechte Licht geſtellt. Es iſt ein kaum hoch genug einzuſchätzendes für Deutſch⸗ land günſtiges Moment, daß im Anfang der Ausführung des Dawesplanes die Aufbringung einer internationalen An⸗ leihe ſteht. Nur dadurch erhielt Deutſchland zwangsweiſe und auto⸗ matiſch einen Bund esgenoſſen, der ganz von ſelbſt in der gleichen Richtung wirkt und bekanntlich gewirkt hat. Es wird nach Abſchluß der Konferenz ein beſonders intereſſantes Kapitel ſein, ge⸗ rade dieſe Wirkungen zu beſprechen. Auch ſie gehörten nach dem Willen manches Konferenzteilnehmers nicht zur Tagesordnung der Londoner Konferenz. Alle Formeln und Kompromiſſe, die man auf 2. Seite. Nr. 370 Dienskag, den 12. Auguſt 1924 dieſem Gebiet bisher gefunden hat, werden aber nicht verhinßern können, daß vor dem praktiſchen Ingangſetzen der Londoner Ent⸗ ſchlüſſe die in Betracht kommende internationale Finanzwelt endgül⸗ tig die Ir age an Deutſchland richtet;„Biſt Du in der Lage zu borgen?“ Auch heute iſt wegen der Ungeklärtheit der Lage am Rhein und an der Ruhr. noch keineswegs mit Sicherheit vorauszuſagen, ob aufgrund. der bisherigen Verhandlungsergebniſſe Deutſchland dieſe Frage mit„ja“ beantworten und dadurch erſt die ganze Maſchinerie in Gang ſetzen wird. Die Anleihe iſt eben über alle politiſchen For⸗ meln, Kompromiſſe, Parteibeſchlüſſe und anderes mehr hinweg der Ausgangspunkt für die erſtrebte neue Wendung der Dinge. Ab⸗ geſehen von der rein äußeren Schaffung der Möglichkeit von Deutſch⸗ lands Kreditfähigkeit ſteht aber jenes große Moment, das gerade von amerikaniſcher Seite immer wieder als die Notwendigkeit des „guten und freien Willen Deutſchlands“ hingeſtellt worden iſt. Dieſer „gute Wille“ zur Durchführung des Dawesplanes kann ſich aber eben nach allem, was geſchehen iſt in Deutſchland nur dann herſtellen laſſen, wenn der Rechtszuſtand wieder hergeſtellt, d. h. die deut⸗ ſche Forderung auf militäriſche Räumung der Ruhr und laufende Räume friſten im Rheinland neben den aufzunehmenden Laſten interna, gal⸗rechtlich und tatſächlich geſichert iſt. Aus dieſen Grundgedanken heraus muß zu den jetzt ge⸗ ſtellten franzöſiſchen Gegenforderungen Stellung ge⸗ nommen werden. Soweit das Problem künftiger deutſch⸗fran zöſiſcher Wirtſchaftsbeziehungen in Deutſchland in Frage kommt, werden wird grundſätzlich ganz gewiß neue und für beide Teile vorteilhafte Regelungen treffen können. Die Frage iſt alſo die: Können wir jetzt in wenigen Tagen einen derartigen„Modus Vivendi“ herſtellen, ohne daß die geſamte deutſche Wirtſchaftspolitik in ihrem ſelbſtverſtändlichen und gatür⸗ lichen Veſtreben, von nachteiligen Bindungen und Feſſeln des Ver⸗ ſailler Vertrages loszukommen, gehindert wird? Dabei ſpielt ſicherlich auch die Frage künftigen deutſchen Wettbewerbs England gegenüber eine Rolle. In ſehr einflußreichen Kreiſen der engliſchen Wirtſchaft ſteigern ſich die Beſorgniſſe, daß Deutſchland mit Hilfe der inter⸗ nationalen Anleihe und womöglich im engſten Bunde mit der fran⸗ zöſiſchen Wirtſchaft— beſonders auf dem Gebiet der Schwerinduſtrie ſich ſchnell zu einer ſolchen Konkurrenz für den ſchwer ringenden engliſchen Handel und die entſprechende engliſche Induſtrie aus⸗ wähſen könnte, daß der vielbeſprochene und erſtrebte(ſiehe Wem⸗ bley) Aufſchwung der engliſchen Wirtſchaft in weiter Ferne liegt. Es iſt dies ein ſehr ernſter und wichtiger Fragenkomplex, der uns ſo oder ſo in der nächſten Zukunft ſicherlich viel beſchäftigen wird. Schon dieſe wenigen Ueberlegungen zeigen deutlich, daß die ein⸗ ſache Rückkehr zur wirtſchaftlichen Vernunft und zu den Grund⸗ ſägen des Rechts in jeder gleichberechtigten Verhandlung mit Deutſch⸗ land ſoofrt und automatiſch die größten wirtſchaftlichen und politr⸗ ſchen Probleme der Zukunft aufwirft. Man kann alſo wohl zu⸗ fammenfaſſend ſagen, daß die erſte Etappe der deutſchen Tötigkeit in London vorüber iſt und daß erſt jetzt die zweite und entſcheidende beginnt. Hält man ſich den Kopf für die großen ZJu⸗ ſammenhänge frei, ſo erkennt man ſofort, daß ſelbſt eine für Deutſchland erträgliche Löſung dieſer Fragen auf der Londoner Konferenz nur ein Proviſorium und nur ein Uebergang ſein kann in der großen Linie der Rückentwicklung Deutſch⸗ lands zur Gleichberechtigung und politiſchen Selbſtändigkeit. Schon taucht von franzöſiſcher Seite außer⸗ dem wieder die berüchtigte Sicherheitsfrage auf, eine wich⸗ tige Sitzung des Völkerbundes ſteht unmittelbar(September) bevor und hinter den Kuliſſen iſt nicht nur von Frankreich, ſondern mindeſtens auch von Italien die Frage der interalliierten Verſchuldung immer wieder in Separatbeſprechungen behan⸗ delt worden.„Sicherheit“ heißt für Deutſchland die Zukunft des Rheinlandes und erſt nach Regelung der interalliierten Verſchuldungsfrage— vielleicht beginnend nach den amerikaniſchen Pröſidentenwahlen im November— kann überhaupt daran gedacht werden, den endgültigen Geſamtbetrag der deutſchen Reparationsverpflichtungen annähernd zu beſtimmen 2 darauf fußend auch eine endgültige Löſung ins Auge zu faſſen. Der Dawesplan, die Londoner Konferenz und ihre Beſchlüſſe, die dann ſofort folgende Stellungnahme des deut⸗ ſchen Reichstags— all das was uns in den abgelaufenen Monaten und auch heute noch als groß, wichtig, und ausſchlaggebend erſcheint — wird und muß nur den Uebergang zu weiterem bilden, und ſollte auch nur ſo und in großen Zuſammenhängen vom deutſchen Volk beurteilt und gewertet werden. Im Innern wer⸗ den wir unſer Haus ſehr bald und ſehr ſchnell anders einrich⸗ ten und uns auf die neue Lage einſtellen müſſen. Nach Außen haben wir endlich eine Linſe und eine Richtung ge⸗ funden. Die Möglichkeit des Beſchreitens dieſer Linie hängt von der Klarheit, Würde und Feſtigkeit der Männer ab, die das deutſche Volk jetzt in den entſcheidenden Beratungen der nächſten Tage in London vertreten. Dahinter ſteht die ganze Nation als Wächter ihrer Zukunft. Das Schreiten ſelbſt in dieſe Zukunft hinein hängt dann wiederum von neuer Entſcheidung und Willenskundgebung unſeres ganzen Volkes ab. Noch beſſer als auf deutſchem Boden umgeben von den Fragen des Tages, von Parteiſtreit und ande⸗ rem, was uns die Zeit auferlegt, ergibt ein Blick vom Aus⸗ land her auf unſer Vaterland, daß weder pazifiſtiſcher Glaube an Menſchheitsverbrüderung noch Streiten mit dem Mund. werk uns weiterbringt, ſondern nur die zähe und feſte Weiterver⸗ folgung jener Politik, die als erſtes Reſultat hoffentlich bald zu ei⸗ nem für Deutſchland erträglichen Konferenzabſchluß und ſeiner Billigung durch die notwendige Mehrheit des deutſchen Parlaments führen wird! 89 2 2 Das Glück der Ingrid Wendland Roman von Erich Jrieſen 133(Nachdruck verboten.) Konſul Wendland ſelbſt war zu ſehr Beamter mit Leib und Seele, dabei ſo harmlos und mit wenig Beobachtungsgabe ausge⸗ ſtattet, daß ihm gar nicht der Gedanke kam, ſein einziger Sohn könnte ſich unzufrieden fühlen in dem Beruf, in dem er aufgewach⸗ ſen, der ihm von Kindheit an gewiſſermaßen ſchon als paſſendes Kleid zu geſchnitten worden war. Um ſo mehr befremdete es ihn, als eines Vormittags, wenige Tage vor dem Examen, ſein Sohn ihn um eine Unterredung bat. „Wozu dieſe Umſtände?“ rief er jovial.„Schwatz doch, wie dir der Schnabel gewachſen iſt! Wozu eine feierliche— Unterredung?“ NPNein, ich bitte dich, Vater! Komm in dein Zimmer! Ich muß etwas Wichtiges mit dir beſprechenl“ lautete die heftige Ent⸗ gegnung. Und das Geſicht des jungen Mannes ſah dabei ſo ernſt und unglücklich aus, daß dem braven alten Konſul ſelbſt unbehaglich zumute wurde. „Na, nun ſchieß losl“ rief er, als gleich darauf Vater und Sohn einander in dem geräumigen altfränkiſchen Herrenzimmer gegenüberſaßen. 5 Adrian konnte ſich nicht ſo raſch entſchließen, mit ſeinem Vor⸗ haben herauszurücken. Er hatte es ſich doch leichter gedacht. Unwill⸗ kürlich warf er einen mitleidigen Blick auf den alten Herrn. Welch liebes, freundliches Geſicht! Welch gute, treue Augen! Sohn, wollte ihm jetzt Kummer bereiten! Und doch— es mußte ſein! Er gab ſeinem Körper einen Ruck und begann: „Lieber Vater—“ „Nun—? Schulden gemacht, Junge? Oder was ſonſt?“ Adrian ſchüttelte den Kopf. Dann, mit einem plötzlichen An⸗ lauf, faßte er den Stier direkt bei den Hörnern und polterte los: „Vater! Ich tauge nicht zur diplomatiſchen Karrierel“ „Biſt du verrückt geworden?“ fuhr Konſul Wendland auf. „Was haſt du plötzlich daran auszuſetzen?“ AuAlles!“ erwiderte der junge Mann kurz und beſtimmt.„Die damit verbundenen Aeußerlichkeiten, das Sich⸗ducken⸗müſſen, das Sich⸗drehen und ⸗winden, das vorſichtige feiert. ſieren, das Parlamentieren und Kompromiſſeſchließen— alles dies Und er, der Taſten und Diplomati⸗ mannheimer General ⸗Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe) Die Lage in Spanien Von unſerem Madrider Mitarbeiter. 4. Madrid, 11. Auguſt. De Rivera iſt aus Marokko zurückgekehrt. Ehrlich geſagt, es war hohe Zeit. Der neue Plan des Diklators durch einen Ver⸗ gleich mit den Rebellemführern im Riff und durch Zurüchnahme der ſpaniſchen Linien den Frieden in jener geplagten Region wieder⸗ herzuſtellen, hatte begreiflicherweiſe unter den Militärs nicht ge⸗ ringe Unzufriedenheit erregt und als der General zurückkehrte, harte die Oppoſition ſchon an allen Ecken und Enden des Landes wieder ihr Haupt erhoben. Die Rückkehr de Diveras hat die Lage etwas gebeſſert. Als der Diktator den Rat des Direktoriums, der geſtern umter dem Vorſitz des Königs ſtattfand, verließ, erklärte er den Journaliſten, daß die Atmoſphäre, die er bei ſeiner Rücklehr in Madrid vorgefunden hätte, eine von denen ſei, die man„mit einem Schlag des Fächers“ zerſtreuen könne. Ganz ſo leicht iſt es aber nicht. Zwar hat de Rivera an alle Korpskommandanten ein Schreiben gerichtet, daß das Direktorium feſt ſteht und auf ſeinem Poſten bleiben wird, ferner daß das Heer einig ſei und bleiben müſſe, aber es ſteht dennoch feſt, daß das Heer es gerade iſt, in dem die Oppoſition gegen die herrſchende Re⸗ gierung der Gewalt immer heftiger wird. So erzählt ein offizielles Communique, daß de Rivera in Marokko bei den Truppen ein weit⸗ gehendes Verſtändnis für ſeine Pläne gefunden habe, trotzdem aber ſteht feſt, daß augenblicklich durch das Militärgericht in Tetuan eine Unterſuchung gegen etliche höhere Offiziere geführt wird, welche mit de Rivera nicht immer einer Meinung waren. Die Durchführung der neuen Pläne des Diktators iſt nicht ganz einfach. Ein großer Teil der ſpaniſchen Okkupationsarmee iſt da⸗ gegen. Auch der Rebellenführer Raiſuli, der ja bekanntlich inzwiſchen mit den Spanjern paktiert hat und mit deſſen Sohn ſich de Rivera freundſchaftlich begrüßen konnte, will von der ganzen Angelegenheit nichts wiſſen. Außerdem braucht man zur Durch⸗ führung der„unſichtbaren Okkupation“ außer Raiſuli auch Abdel⸗ Krim; dieſer aber will gerade im jetzigen Augenblick, wo er durch einige Londoner Bankiers eine Anleihe erhalten hat, nichts vom Frieden miſſen. So hängt die Löſung, die de Rivera für das Ma⸗ rokkoproblem gefunden hat, völlig in der Luft. Mit ihr aber ſteht und fällt der Diktator, wie alle Regierungen der letzten Jahre in Spanien vom Marofkoproblem abhängig waren. Indeſſen ſoll de Rivera unter manchen Sorgen doch auch eine Freude haben: in den nächen Tagen will der Jeſuitengemeral, Pater Ledokowski, hierher kommen. um die Kloſter, Schulen und ſonſtigen Einrichtungen der Geſellſchaft Jeſu zu beſuchen. Der Pater wird auch vom König, den ihn zu dioſar Reiſe aufgefordert hat, und von de Rivera empfangen werden. Letzterem will er vor allem für die der Geſellſchaft Jeſu gewährten Steuererlaſſe danken, welche über 2000 ſpaniſche Kloſter des Ordens vor der Verſteigerung bewahrt haben. Um die ruſſiſchen Archive in Paris Tichitſcherin richtete kürzlich an Herriot ein Tele⸗ gramm, in dem er die Hoffnung zum Ausdruck brachte, die fran⸗ zöſiſche Regierung werde die notwendigen Maßmahmen treffen, um der bevorſtehenden drohenden Gefah einer Beraubung und wider⸗ rechtlichen Aneignung der Archive der ruſſiſchen Botſchaft in Paris vorzubeugen. Herriot teilte daraufhin geſtern der Sowjetregierung telegraphiſch mit, daß er ſich nach ſeiner Rückkehr nach Paris mit der Frage des ruſſiſchen Archives befaſſen werde. Er hobe bereits verfügt,, daß dieſe Frage bei den Verhandlumgen des Völkerbundsrates unterſucht und gelöſt werde. Deutſches Keich Berliner Stimmungen Eine Reihe von Berliner Zeitungen, insbeſondere die Rechtspreſſe, zeigt ſich mit dem in London Lisher Erreichten wenia zufrieden. Auch wird von den Blättern der in den Reuter⸗ meldungen zum Ausdruck kommende Optimismus bezüalich der in London noch zu regelnden Fragen nicht geteilt. Vor allem betrachte man die Ausſichten für die Einigung in der Frage der Räumung des Ruhrgebietes als nicht gerade ſehr hoffnungsvoll. Die„Kreuszei⸗ tung“ erklärt es für ſelbſtverſtändlich, daß die Hinausſchiebung der Räumuna um ein weiteres Jahr, wie ſie nach Pariſer Meldungen von den Franzoſen vorgeſehen ſein ſoll, von der deutſchen Delegation entſchieden abgelehnt werde. Doch wird von den Blättern betont, daß die notwendige Zweidrittel⸗Mehrheit des Reichstages für das Sachverſtändigen⸗Gutachten nicht zu erhalten iſt, wenn nicht das ge⸗ ſamte Sanktionsgebiet innerhalb kürzeſter Friſt geräumt wird. Graf Weſtarps 50. Geburistag Berlin, 12. Aug. Heute begeht Graf Weſtarp, einer der poli⸗ tiſchen Führer der deutſchnationalen Volkspartei, die Feier ſeines 50. Gebuͤrtstages. Im Auſtrage des Parteivorſtandes und der deutſch⸗ nationalen Reichstagsfraktion hat der Parteivorſitzende, Abgeordneter Hergt, am Feſttage ein Glückwunſchtelegramm an Weſtarp gerich⸗ tet, in dem er ihn als unermüdlichen und unerſetzlichen Vorkämpfer für den Gedanken nationaler Ehre und Erneuerung der Freiheit Erfolge deutſcher Technik Auf eine Anfrage eines Mitgliedes der Zweiten Holländiſchen Kammer betreffs des in Bau befindlichen Kreuzers„Java erwiderte der Marineminiſter, daß es zutreffe, daß dieſer Kreuzer nach. Plänen und Entwürfen der Germaniawerft in Kiel geba wird. Da die Germaniawerft verantwortlich ſei für die gute Bau⸗ ausführung des Kreuzers, ſtehe ihr auch das Beſtimmungsxecht ibber die Materiallieferungen zu. Trotzdem wäre aber die Germania⸗ werft niemals in der Lage geweſen, ausſchließlich deutſche Fabri⸗ kanten zu bevorzugen. Wie„Algemeen Handelsblad“ noch meldet, erzielte 1. noten, „Java“ bei der Probefahrt eine Schnelligkeit von 5 1,3 während die kontraktlich vereinbarte Schnelligkeit nur 30 Knoten beträgt. * Heiliger Bürokratius! Die 1. Mannſchaft des Feuerbacher Fußballvereins war bei ae. Verein für Bewegungsſpiele Saarbrücken kürzlich zu einem Wettſpie verpflichtet worden. Die Württemberger hatten ſich aber irrtümlicher⸗ weiſe nur mit Päſſen für das Saargebiet verſehen, ſo daß ſie bei ihrer Ankunft im Saarbrücker Bahnhof von der franzöſiſchen Gendarmer! feſtgenommen und über 10 Tage in Haft gehalten wurden. Gun der Spieler, Eiſenbahnſekretär bei der Stuttgarter Reichsbahndire tion, wurde bei ſeiner Rückkehr eröffnet, daß er ſeinen Urlau um 11 Tage überſchritten(ö) und für dieſe Zeit e Dienſteinkommens verluſtig gehe(1) oder ſich dieſe Zei auf den Jahresurlaub anrechnen laſſen müſſe(11), die im§ 14 des R. B. G. geforderten beſonderen Enſchuldigung gründe nicht vorhanden ſeien. Nur dem Eingreifen des volksparte lichen Reichstagsabgeordneten Bickes iſt es zu danken, daß der Be amte, dem ſchon durch ſeine Feſthaltung reichlich Unannehmlichkeiten entſtanden waren, vor einer Kürzung des Gehaltes bezw. ſeines laubs durch den unheimlichen Herrn Bürokratius bewahrt blieb. Letzte Meloͤungen Schwerer Aukounfall Trier, 12. Aug. Geſtern ſich b der Durchfahrt der Wagen zur Deutſchen Automobilprüfungsfahrt ein ſchweres Autounglück auf dem Hunsrück kurz hinter Simmern. 0 Preſfewagen in der Richtung nach Trier, ſchlug, als er 9 Kurve nahm, durch Abſpringen des linken Hinterreifens nach 5 Seite um. die drei Inſaſſen wurden herausgeſchleudert. Währon. der Chauffeur mit davon kam, erlitt der Spor⸗ ſchriftſteller Dörrſchlag(Mitarbeiter des Mannheimer Genera Anzeiger) einen ſchweren Schädelbruch und der Redakteur Bo einen Beinbruch. Der Konflikt im rheiniſchen Baugewerbe Geſtern wurde ſämtlichen Arbeitern des Hoch⸗, Tief⸗ und Beton⸗ baues im Rheinland und Weſtfalen zum 12. Auguſt gektün duch ſo daß vom 13. Auguſt ab die Arbeit auf allen Bauplätzen 45 Das in Frage kommende Gebiet umfaßt beinahe die ganze A Rheinland und Weſtfalen, ein Gebiet, in dem zu norm 5 Zeiten 180 000 Bauarbeiler beſchäftigt ſind. Die Vanarbeitgeberſeg, bände nahmen die Ausſperrung vor, um nach dem Scheitern de⸗ 5 ten Einigungsverſuchs den in verſchiedenen Städten ausgebrochen Teilſtreiks ein Ende zu machen. Der Generalſtreik in polniſch Oberſchleſien in Der Beſchluß der ſchleſiſchen Gewerkſchaften, den Ausſtand den Hütten⸗ und Bergwerken auf Grund des Ergebniſſes der ſchauer Verhandlungen abzubrechen, hrung 4 iſt nicht zur Ausfü den kommen, nachdem der Betriebsrätekongreß beſchloſſen hat, 605 Streik weiter zuführen, bis die Lohnverhandlungen 11. geſchloſſen ſind. Sämtliche Betriebe liegen nach wie vor ſti Die Angeſtelltengewerkſchaften, die ſeit einiger. über eine Beteiligung an dem Ausſtand verhandeln, per⸗ ſchloſſen, zunächſt einen Proteſt ſtreik von 48 Stunden zu aus⸗ anſtalten. Die Ausführung dieſes Beſchluſſe⸗ wurde jedoch 2 10 geſchoben auf die Nachricht hin, daß der Arbeitsminiſter Daro d⸗ geſtern in Kattowitz eintreffen um perſönlich die Verhann lungen über die Beilegung des Ausſtandes zu leiten. N B. 3⸗ Berlin, 12. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der 2 wird aus Warſchau gedrahtet, die politiſche Polizei hat 17 Kommiſſar der politiſchen Polizei namens Samuel Gan, verhaftet. Godin hat in Minsk perſönlich viele Perſon ſchoſſen und beraubt. Er konnte ſich einen polniſchen ſchaffen und ſiedelte ſich in Warſchau an. Er baufte dort 14 und gründete ein e Durch eines ſeiner wurde er erkannt und ſeine Verhaftung veranlaßt. 19% Nafhville, 12. Auguft. In Oldhickory iſt durch eine Feue Ge⸗ brunſt eine Pulverfabrik zerſtört worden. Fünfzig er⸗ bäude, die größtenteils an die Regierung als Pulverſpeicher vpie mietet waren, brannten nieder. 45 Millionen Pfund Pulo d. lar 25 Ppfer der Regierung während des Krieges etwa 22% Millionen etwa 2 Millionen enerſonen koſteten und deren jetziger Wert vernichtet. Der Wert der Gebäude betrug 5 ſind ernſtlich nicht zu Schaden gekommen. Millionen. widerſpricht meiner Natur!“ Der alte Herr war aufgeſprungen und hatte ſeinen Stuhl heftig von ſich geſchoben. „Mit einem Wort: du hegſt aufwiegleriſche Ideen! niemandem gehorchen!“ „Nein, Vater, das iſt es nicht. Sieh, mir graut vor dem auf⸗ gezwungenen Beruf! Ich würde nie ein guter Diplomat ſein. Würde mit meiner brutalen Offenheit alles verderben. Es tut mir von Herzen leid, lieber Vater, daß ich dich betrüben muß. Es tut mir auch leid um das viele Geld, das ich dir ſchon gekoſtet habe und das nun weggeworfen iſt. Aber— ich kann nicht anders!“ Ohne den Sohn mit einem Wort zu unterbrechen, hatte Konſul Wendland ihn ausreden laſſen. Jetzt legte er die Hand auf ſeinen Arm und blickte forſchend in das unſchöne, erregungsbleiche Jüng⸗ lingsgeſicht. Ein bitteres Lächeln zuckte um Adrians Lippen. „Schau mich nur recht an, Vater!“ murmelte er.„Ein ſchöner Geſandtſchaftsattachee wäre ich ohnehin nicht geworden. Aber— was noch ſchlimmer iſt— auch kein brauchbarer. Unſere Vorfahren waren alle tüchtige Beamte, darunter Großwürdenträger— du haſt dein Amt in Ehren verſorgt—“ „Adrian!“ unterbrach ihn Konſul Wendland, indem er ihn bei beiden Armen packte und, ihn zu ſich heranziehend, ihm feſt in die Augen blickte.„Adrian! Sieh mich an! Kein anderer Grund zwingt dich zu deinem Entſchluß, als der mir ſoeben angegebene— ich meine, keine Ehrloſigkeit oder auch nur leichtſinnige Handlung, die dir verbietet—“ „Nein, Vater, ich ſchwöre es dir!“ fiel Adrian ihm raſch ins Wort.„Glaubſt du, der Sohn eines ſolchen Vaters könnte eine ehrloſe Handlung begehen, ohne—“ „Ich glaube dir!“ erwiderte der alte Herr ſchlicht.„Und nun, wenn du wirklich feſt entſchloſſen biſt, dein Lebensſchiff in eine andere Bahn zu leiten, wie ich ſie dir von Kindheit an gezogen habe— welchen Beruf haſt du für dich ausgeſucht?“ „Ich möchte bildender Künſtler werden, Vater!“ „Was—? Bildender Künſtler? Meinſt du damit— Bild⸗ hauer?... Hungerleider— willſt du ſagen. Tagedieb, der dem lieben Herrgott die Zeit wegſtiehlt. Hätteſt du dir einen vernünf⸗ tigen Beruf ausgeſucht, etwa Arzt oder Techniker oder Juriſt oder Du willſt 7 ſelbſt Kaufmann— man hätte darüber ſprechen können. Aber Bild hauer! Bildhauerl!“ „Vater!“ erwiderte Adrian mit bei ihm ungewohnter Weichh „Siehſt du denn nicht, daß mein Herz daran hängt? Du weißt, habe mich ſchon ſeit langem mit der Bildhauerei beſchäftigt „Ja, in deinen Mußeſtunden! Zum Spaß!“ der „Nein, Vater. In vollem Ernſt! Profeſſor Bürgli von zlte Akademie will mich als Schüler aufnehmen. Er ſagt, ich 9ů ſtarkes Talent—“ 20 „So—?“ rief Konſul Wendland aufgebracht.„Alſo ein gaſgl Komplott gegen michl... Da iſt der alte Vater wohl überflüf du Das ſage ich dir aber, Adrian— mit meinem Willen perrennſ 1 dich nicht in dieſen Hungerleiderberuf. Wenn du glaubſt, dich ohn meinen Segen wohl darin zu fühlen—“ Poch In dem bleichen Geſicht des jungen Mannes zuckte es⸗ erwiderte er feſt: ter. „Ich werde deinen Segen ſchmerzlich vermiſſen, lieber 5 Aber es darf mich nicht abhalten, dem von mir erwählten treu zu bleiben.“ pol⸗ „Dann wären wir wohl fertig mit unſerer Unterredung! terte der alte Herr, indem er aufſtand.„Ich hatte allerding⸗ 8 geglaubt, daß mein einziger Sohn mir ſolchen Kummer bere würde.“ Er machte eine entlaſſende Handbewegung und wandte ſic 5 „Vater! Noch ein Wort—“ 9¹ „Nein! Gehl Du haſt mir den ganzen Tag vergällt⸗ Ge. n Traurig, aber ungebeugt, mit feſten Schritten verließ Gang Wendland das Arbeitszimmer ſeines Vaters. Noch auf dem hörte er die ſonſt ſo joviale Stimme hinter ihm her knurren m⸗ „Unglaublich!... Bildhauer— Hungerleider—— ganz glaublich—“ Kopf Adrian preßte die Zähne zuſammen. Doch hielt er N da ſtolz erhoben. Er fühlte ſich wie von einem Alpdruck befreie en, er endlich den Mut gefunden hatte, offen mit dem Vater zu ke Zie Drunten im Wohnzimmer wartete Ingrid auf den Bruder. ſolſ wußte von der wichtigen Unterredung und bangte um den Er „Nun?“ fragte ſie atemlos, als Adrian eintrat. „Gemachtl“ 1 „Und der Vater— „Iſt böſe, natürlich.“ 1125 „Und du?“„„ (gortſezung folat⸗ — * Dienstag, den 12. Auguſt 1924 Mannheimer General-Anzeiger(ubend · Ausgabe) — 3. Seile. Nt. 370 Städtiſche Nachrichten Abbau des paßweſens die 7 wir hören, hat ſich die Handelskammer Man nheim wie Au ndelskammer Frankfurt ſchon von längerer Zeit für die des Beſcheinigungszwanges im Reiſe⸗ 5if ehr eingeſetzt. U. a. hat ſie die Aufhebuung der Paß⸗ 4 der Unbedenklichkeitsvermerke bereits am teg al d. J. bei der Südweſtdeutſchen Handels⸗ und Induſtrie⸗ wgung dringend verlangt, ohne daß jedoch ein Erfolg zu verzeichnen —15 wäre. Sie hat ihre Bemühungen erſt kürzlich wieder durch von ingabe an die zuſtändigen Miniſterien fortgeſetzt, nachdem die mü ihr ſchon lange behauptete, aber von den Behörden nicht ge⸗ Aie gewürdigte Tatſache, daß die Nachkriegsverhält, und insbeſondere die Ruhraktion in Mannheim un⸗ —— er ſchwerwiegende Folgen hinterlaſſen haben, nunmehr auch gabe Badiſchen Finanzminiſter feſtgeſtellt werden mußten. Der Ein⸗ wabe entnehmen wir folgendes: ˖„Von allen Seiten wird gegenwärtig der Kampf gegen die den nternationalen Verkehr erſchwerenden Maßnahmen(Paßviſum⸗ zwang, Unbedenklichkeitsvermerke uſw.) mit vollem Recht aufge⸗ dommen. Die Handelskammer Mannheim war ſchon vor längerer Zeit 3. B. bei der Südweſtdeutſchen Handels⸗ und Induſtrietagung 0 Baſel am 24. Mai d. J. für die Aufhebung dieſer Schwierig⸗ eiten eingetreten, da in ihrem Bezirk infolge der Grenzlage nach allen Seiten hin(Oeſterreich, Schweiz, Elſaß⸗Lothringen, Frank⸗ reich, Saargebiet, Belgien, Holland) die Folgen ganz beſonders fühlbar waren, und da die Schäden, die durch beliebige Anwendung von Paßbeſtimmungen im Wirtſchaftsleben entſtehen müſſen, im Verkehr mit der Pfalz ganz beſonders ins Auge ſpringen mußten. im ehrlicher Wille zum Wiederaufbau der Wirtſchaft und zur Beſeitigung der Kriegsfolgen iſt mit der Abſchließung aller änder gegeneinander nicht zu vereinbaren. Den gegenwärtigen Jeitpunkt halten wir für ſehr geeignet, da Oeſterreich als erſte eine reſche in das Abſchließungsſyſtem dadurch gelegt hat, daß es die inführung der Paßviſummarken an Stelle der bisherigen Sicht⸗ vermerke eingeführt hat. Die öſterreichiſche Regierung hat bei ihrem orgehen die Hoffnung zum Ausdruck gebracht, daß die Frage des d5 aus des Paßviſums in den anderen Staaten möglichſt Nachahmer finden möge. Abgeſehen davon haben eine Reihe on Staaten wie England, Frankreich, Belgien, Holland, Italien und die Schweiz Uebereinkommen getroffen, wodurch der auumzwang für die eigenen Staatenangehörigen im gegen⸗ eitigen Verkehr abgeſchafft wurde. Was für das Paßviſum gilt, gilt noch viel mehr für die Un⸗ enklichkeitsvermerke, die lediglich als eine ver⸗ lte Steuer angeſehen werden müſſen. Die Herabſetzung des ubedenklichkeitsvermerks von der urſprünglichen Höhe hat als Folge eine wianglich frei waren, mit ſich gebracht. Einzelnen Gewerbezweigen, 18 3. B. der Schiffahrt, ſind Erleichterungen gewährt worden, eren nicht. Eine derartige Unterſcheidung läßt ſich beſonders 6 Wirtſchaftsbezirken nicht rechtfertigen, in denen infolge ihrer anenzlage faſt alle Geſchäftszweige auf ſtarken Auslandsverkehr Awieſen ſind.“ — bed ül Linkommen⸗ u. Körperſchaſtsſteuer im beſetzten Gebiet ſteZentralverband des Ddeutſchen Großhandels ſicht das Reichsfinanzminiſterium den Ankrag gerichtet, mit Rück⸗ debimaf die beſonderen Verhältniſſe im beſetzten Gebiet von der Er⸗ Gebi g einer Einkommenſteuerabſchlußzahlung für 1923 im beſetzten dieſen allgemein abzuſehen. Das Reichsfinanzminiſterium hat auf Antrag wie folgt erwidert: „Dem Antrag, von der Erhebung der Abſchlußzahlung für 15 un beſetzten Gebiet allgemein abzuſehen, vermag ich nicht des Alprechen. Denn es muß berückſichtigt werden, daß im Laufe konndahres 1923 nur verhältnismäßig geringe Beträge auf Ein⸗ hält zen⸗ und Körperſchaftsſteuer entrichtet worden ſind. Die Ver⸗ artet ſe der einzelnen Steuerpflichtigen ſind auch zu verſchieden ge⸗ fertig als daß ein ſolches allgemeines Entgegenkommen gerecht⸗ —. wäre. Daher kann eine Stundung oder ein völliger oder f eiſer Erlaß der Abſchlußzahlung nur auf Grund einer Prü⸗ beſe s einzelnen Falles gewährt werden. Die Finanzämter der worden Einbruchsgebiete ſind von mir verſchiedentlich angewieſen bälden⸗ Stundungs⸗ und Erlaßgeſuche wegen der beſonderen Ver⸗ beſchele der beſetzten Gebiete mit beſonderer Sorgfalt zu prüfen, üchem Nigt zu entſcheiden und bei der Entſcheidung mit wirtſchaft⸗ lage n Verſtändnis auf einen Ausgleich zwiſchen dem bei der Not⸗ Finan Mebeſondere der Gemeinden beſtehenden vordringlichen des eäbedarf einerſeits und den privatwirtſchaftlichen Verhältniſſen weſſe zelnen Steuerpflichtigen andererſeits hinzuarbieten. Ich ver⸗ III G.. ſondere noch auf den Erlaß vom 15. Juli 1924— Schreit, 1050—, habe aber darüber hinaus noch Abſchrift Ihres bdeſondbens und des Antwortſchreibens dem Landesfinanzamt Köln ers zugehen laſſen.“ Wiener Brief Von D. Jampach(Wien) der Opernſaiſon iſt noch der Abſchied des ſo ſehr 59 20 beſonderes Ereignis bil⸗ beletum Schluſſe dete ten Erik Schmedes zu melden, Stagtzoochmedes hat durch dreißig Jahre hindurch der Hof⸗ und Nagenoder in Wien und piel zu ihrem großen Ruhm beige⸗ Neiner geß gibt wenig Künſtler, die ſich in Wien ſo großer allge⸗ Aöſchter Beliebtheit erfreuen wie er, und daher geſtaltete ſich ſein fienen der Bühne als eine große Feier. Er wählte den Evan⸗ ingen. als Abſchiedsrolle und konnte oft vor Rührung kaum weiter⸗ dn bereſtens zübervolle Haus lauſchte mit einer Andacht wie ſelten en ſind tete ihm Ovationen, wie ſie ſelbſt hier noch nie gehört wor⸗ Er ſagte Nach dem zweiten Akte ſprach er einige Worte des Dankes. ganzes Leb. ſeiner ſchlichten, unbeholfenen Akt, wie er beinahe ſein um eben nur für dieſe Bühne und dieſe Stadt gelebt hat und bei dem n freundliches Andenken. Nach dem dritten Akte mußte er Mlumen nicht endenwollenden Beifall nochmals ſprechen. Es gab und mit und ränze und auch am Bühnenausgang wurde er erwartet binter Hochrufen bis über die Ringſtraße begleitet. Auch derſonal Bühne gab es noch einen Abſchied von Kollegen und Chor⸗ enern eine wundervollen Leiſtungen werden den dankbaren noch lange im Gedächtnis bleiben. auf dens große Ereignis der Sommerſaiſon iſt die Aidaaufführung den 5 Mpoliplat an der Hohen Warte. Es war ein voller Erfolg, eg Meiſt itglieder der italieniſchen Opernſtagione unter der Leituntz Fportarener Mascagnis errangen. Es zeigte ſich. daß die große Fwechen ſeh eine der größten, die es gibt, ſich auch zu künſtleriſchen ſeriſch 85 gut ausnützen läßt, wenn man es nur verſteht, ſie künſt⸗ ſtelun ſerwerten, wie es dürch die Italjener geſchah. Die Vor⸗ welte acht Uhr bei beinahe Mitternacht dauerte, verſam⸗ i in es feinen Regens, der herniederrieſelte, ein zahlreiches 99 tters au, das begeiſtert bis zum Schluſſe, trotz des unwirtlichen ol sharrte. Es war ein impoſanter Anblick Prieſter und ühörer mit Robe Arena einziehen zu ſehen, während die Muſik die ich fortriß, als das Orcheſter zu dem großen Triumph⸗ fizült wurde Erſtaunlich, wie die offene Arena durch die Muſit leine Negerk; während der Zug immer neue Augenweide bot. Viele Nonnerteg mehrere hundert Ballerinnen, dazwiſchen Krieger, breiten 9 der Zug würdiger Prieſter, ſchließlich Anmeris auf weifelte ob vunkbett und zuletzt Radames, als Triumphator. Man aum mit ihree Künſtler bei dem ſtarken Orcheſter und dem freien derfügen überen Stimmen durchdringen würden, aber die Italiener teden wollte 10 enorme Stimmittel, daß der begeiſterte Belfall nicht er der Auffl an applaudierte vor allem dem Dirigenten und Lei⸗ ner dag Herchſang, Mascagni. Prachtvoll, wie er als Vollblutitalie⸗ iſche der Muſik herausſteigert, das Orcheſter von einer Neubeſteuerung der Geſchäftsreiſen, die ur⸗ Eröffnung eines Volkskindergartens Aus der auf Anregung von Frau Julle Baſſermann im Jahre 1902 gegründeten Krippe in dem ſtädtiſchen Hauſe Fröhlich⸗ ſtrage 15 iſt nun ein„Volkskindergarten“ entſtanden, der am Samstag nachmittag durch einen kleinen Feſtakt ſeiner Beſtim⸗ mung übergeben wurde. Stadtrat Böttger begrüßte den kleinen Kreis von Eingeladenen, Mitglieder des Stadtrals, Stadtverordnete, Damen und Herren, die in der Wohlfahrtspflege tätig ſind, und Gönner der Anſtalt und gab dann eine kurze Varſtellung der Vor⸗ geſchͤchte des jetzigen Volkskindergartens, der, wie angedeutet, einen Vorläufer in einer Krippe hatte. Mit dem Inslebentreten des Heimes werde ein lange gehegter Gedanke der Arbeiterſchaft in die Tat umgeſetzt. Es ſei ihr das möglich geworden durch die Ueber⸗ laſſung dieſes Hauſes ſeitens der Stadt. Vor 20 Jahren wurde unter dem damaligen Oberbürgermeiſter Beck dem Verein Frauen⸗ bildung—Frauenſtudium zu Zwecken des Säuglingsheimes der Grund und Boden überlaſſen. Das Haus, deſſen Bau 45 000 Mark koſbtete, wurde am 9. Juli 1902 in Anweſenheit der verſtorbenen Großherzogin Luiſe ſeiner Beſtimmung übergeben und Frau Ida Ladenburg, die Mannheimer Ehrenbürgerin, hatte die Leitung. Beſonders verdient machten ſich hierbei auch der Landtagsabgeord⸗ nete Emil Mayer und Herr Erich Mayer, bis das Haus in den Beſitz der Stadt überging. Die Stadt leiſtete einen Zuſchuß von jährlich 5000 Mk. Während des Krieges aber ging die Anſtalt ſo zurück, daß man ſtädtiſcherſeits dem durch Stadtrat Böttger ver⸗ tretenen Wunſche entgegenkam, das Haus der Arbeiterſchaft für Wohlfahrtszwecke zu überlaſſen. Die verſchiedenen in der Stadt zerſtrout liegenden Säuglingsheime wurden im neuen Krankenhauſe zentraliſiert und ſo ſtanden die Räume zur Errichtung eines Volks⸗ kindergartens zur Verfügung, deſſen Geſchäftsleiter Stadtverord⸗ neter Krämer, die Leiterin eine nach Fröbelſchem Syſtem aus⸗ gebildete Lehrerin, ein Fräulein Kiefer iſt, der noch verſchiedene Praktikantinnen zur Seite ſtehen. Es iſt beabſichtigt, auch Kindern, die zu Hauſe der rechten Pflege entbehren müſſen, ein Mittageſſen aus der Küche zu verabreichen, für die ſchon viele Gaben geſtiſtet wurden und auch noch weitere gern entgegengemommen werden. Stadtrat Böttger ſchloß ſeine Anſprache mit dem wärmſten Wunſche für ein Blühen und Gedeihen des Heimes. Die Kinder gaben hierauf Proben ihres„Studiums“ obſchon ſie erſt einige Tage im Hauſe ſind. Fräulein Kiefer ſetzte ſich ans Klavier und nach dem Takte der Muſik marſchierten ſie in flotterem oder langſameren Tempo, traten, je nach der Stärke der Muſik, leiſer oder ſtärker auf und produzierten ſich ſogar in einem Geſangs⸗ reigen. 55 Kinder ſind in der Anſtalt untergebracht, 80 finden aber Platz. Die Räume ſind tadellos renoviert, dank einer ſtädtiſchen Subvention. Die Kinder ſind in Gruppen in drei Räume verteilt. Ein größeres, nach dem Garten offenes Zimmer iſt der Spielraum. Im Garten ſelbſt befindet ſich ĩein Raſen zum Spielen. Man nimmt aus dem Hauſe den beruhigenden Eindruck mit, daß die Kinder ſo⸗ wohl in der Betreuung, wie auch in Bezug auf Erziehung und Reinlichkeit— es finden Kinder von vier bis ſechs Jahren Unter⸗ kunft— nach ärztlicher Unterſuchung Aufnahme in dem Hheim eine durchaus gute Unterkunft gefunden haben. p. ahlung der Rundfunkgebühren. In der letzten Zeit iſt mehr⸗ fach die Nachricht durch die Preſſe gegangen, daß die durch die Neu⸗ regelung des Rundfunks eingeführte monatliche Gebührenzahlung nicht durchgeführt werde, daß die Poſtanſtalten vielmehr eeng der Gebühren für ein Vierteljahr forderten. Demgegenüber wir ausdrücklich darauf hingewieſen, daß die Rundfunkteilnehmer nur zur monatlichen Gebührenzahlung verpflichtet ſind. Eine Voraus⸗ bezahlung für mehrere Monate und zwar dann möglichſt für volle Vierteljahre, iſt natürlich zuläſſig und zur Verminderung der Ver⸗ waltungsarbeit ſehr erwünſcht; es handelt ſich aber dabei immer um eine freiwillige Handlung der Teilnehmer. Die Vorausbe. zahlung ſchützt auch vor etwaigen Gebührenerhöhungen im Laufe der vorausbezahlten Zeit. Eine längere Bindung des Rundfunk⸗ teilnehmers zur eaun der monatlichen Gebühren beſteht nur für das erſte Jahr. Nach Ablauf eines Jahres kann der Teilnehmer am Schluſſe jedes Monats ausſcheiden. In beſonderen Fällen z. B. für Anlagen zur öffentlichen Vorführung in Badeorten uſw., in denen ein Betrieb nur in einem Teile des Jahres in Frage kommt— kann die Mindeſtdauer der Gebührenpflicht auf Antrag ſogar auf ein halbes Jahr herabgeſetzt werden. * Jur Aufwerkungsfrage. Vor kurzem brachten wir die Nach⸗ richt, daß die Karlsruher Lebensverſicherung ſich gegen die Ausfüh⸗ rungen des Geheimrats Rieſe gewendet hat, die dieſer als Sachver⸗ ſtändiger vor dem Aufwertunasausſchuß des Reichstags gemacht dat. Wie wir bören, unterliegt auch das von dem Geheimrat Schwartz und Freiherr von Pechmann namens der Hupothekenbanken erſtat⸗ tete Gutachten aleicher Beanſtandung. Die Rheiniſche Hypo⸗ thekenbank hat dem Aufwertunasausſchuß erklärt, daß ſie ſich der Anſicht der genannten Herrn nicht anſchließen könne. Weitere Schritte gegen die erſtatteten Gutachten ſollen von der Arbeits⸗ gemeinſchaft ſüddeutſcher Hypothekenbanken un⸗ ternommen werden.— Wie in den Kreiſen der Hypothekenbanken. ſo erhebt ſich auch in den Kreiſen der Verſicherungsgeſell⸗ ſchaften immer lebhafterer Widerſpruch gegen die Ausführungen der vom Aufwertunasausſchuß des Reichstaas gehörten Sachverſtän⸗ digen. So erklärt im Anſchluß an das Vorgehen der Karlsruher Lebensverſicherung die Stuttgarter Neue Lebensver⸗ ſicherunasbank daß ſie ſich für die Beſtrebungen des Hypo⸗ üppigen Klangfülle, führend wie man es ſelten hört. Dabei der Ra⸗ dames des Commendatore Zenatello von einer enormen Stimmkraft, der die Arien mit Elan nahm und ſelbſt im Finale des zweiten Aktes gegen einen Chor von berauſchender Fülle ankämpfte und ſiegte. Auch die Commentore Borgheſe und Moretto als Aſmonaſro und hoher Prieſter waren prachtvoll. Die Aida der Signora Tina Polt⸗ Randiacco dringt mit ihrer ſtarken Stimme durch und bleibt trotz des freien Raumes ſtets verſtändlich. Dabei iſt ihre Herbheit intereſſant und man muß neben der Stimme auch die darſtelleriſchen Qualitäten bewundern. Die Amneris der Signora Gay⸗Zenatello entzückt durch die weiche ſatte Wärme ihrer Stimme und durch hohe Geſangskultur. Auch die Ausſtattung iſt herrlich. Sie ſtammt aus Mailand und löſt wunderbar und neuartig das Problem des freien Raumes. Die Zu⸗ hörer folgten begeiſtert der Verdiſchen Muſik, der erſtklaſſigen Auf⸗ führung, die in jeder Beziehung künſtleriſch einwandfrei gelöſt war. Während das Burgtheater und die Staatsoper bis zum 1. Sep⸗ tember ihre Pforten ſchließen, ſpielte das reizende Schönbrunner Schloßtheater den Juli über weiter. Das kleine Barocktheaterchen, das im rechten Trakt des Schönbrunner Schloſſes liegt, iſt geeignet auch an warmen Sommertagen das Publikum anzuziehen, denn der herrliche Schloßpark lockt viele Beſucher aus der Stadt hierher, die dann gern am Abend das Theater aufſuchen.„Kinder“ von Hermann Bahr wurde mit Hilde Wagener, die neu engagiert iſt, mit viel Beifall aufgeführt und auch in„Die javaniſche Puppe“ von R. Lothar und J. Bachwitz gefiel mit ihr in der Hauptrolle ſehr gut, ſodaß ſich das leichte ſeichte Stück ziemlich lange auf dem Repertoire erhielt. Auch das Reinhardttheater in der Joſephſtadt ſpielt den Sommer über. Leider nicht mit ſo gutem Repertoire wie im Winter. Eine von Vollmoeller zum Luſtſpiel herabgeſtimmte Novelle von Doſto⸗ jewsky„Onkelchen hat geträumt“ fand wenig Anklang, denn es iſt recht wenig luſtig, gar nicht dramatiſch und enthält nicht einmal gute Rollen. Wäre die Darſtellung nicht ſo erſtklaſſig, ſo hätte man einen ganz verlorenen Abend zu verzeichnen. Aber Gülſtorf als Fürſt und Johanna Moiſſi⸗Terwin als Fürſtin Alexandrowna waren o entzückend, auch Frau Servaes kämpfte mit Glück gegen ihre un⸗ mögliche Rolle und Sibylla Binder lieh der furchtbar farbloſen Rolle ihre reizende Anmut und Perſönlichkeit, ſodaß man ſich über ihren Charme freute, wenn ſie ganze Szenen lang auf dem Sofa ſaß ohne auch nur ein Wort zu reden zu haben. Auch die Herren Sima und Friedell kämpften mit Glück gegen ihre ſchablonenhaften Rollen. So kam wenigſtens vin ſchauſpieleriſch intereſſanter Abend heraus, an dem der Bearbeiter keinen Teil hat. Drei Einakter„Mutterliebe“ von Strindberg,„Die Spieler“ von Gogol und„Ein Heiratsantrag“ von Tſcheſchow folgten und erhielten ſich ziemlich lange auf dem Spielplan. Auch hier war Gülſtoff ganz beſonders zu nennen. Im Caorltheater wird jiddiſch geſpielt. Die Kunſttruppe von Morris Schwartz aus Newyork gaſb⸗rt hier und ſpielt Jargonſtücke thekenaläubiger⸗ und Sparerſchutzverbandes einſetzen wird. Auch andere Geſellſchaften haben die Erklärung abgegeben, daß der ver⸗ nommene Sachverſtändige, Geheimrat Rieſe, vor dem Aufwertungs⸗ ausſchuß lediglich im Namen der Nordſtern⸗Conzern⸗Verſicherung⸗ ⸗G. geſprochen hat. 1* Ein Verkehrsmuſeum in Karlsruhe. Von der früheren Gene⸗ raldirektion der badiſchen Staatsbahnen, der Waſſer⸗ und Straßen⸗ baudirektion Karlsruhe und dem Karlsruher Luftfahrverein wurden der Techniſchen Hochſchule zur Einrichtung eines Verkehrsmuſeums hiſtoriſch und techniſch hochintereſſante Ausſtellungsſtücke überlaſſen, die im alten badiſchen Zeughaus(Kaiſerſtraße 6) geordnet und inſtand geſetzt worden ſind. Mit der Eröffnung kann Anfang Okto⸗ ber gerechnet werden. * Die Beſtattung des verſtorbenen Geiſtl. Rats Freund findet am Donnerstag früh 10 Uhr mit vorausgehenden Totenoffizlum von der Pfarrkirche in Neckarau aus ſtatt. * Leichenländungen. Am Somstag nachmittag wurde im Floß⸗ hafen die Leiche des 10 Jahre alten Volksſchülers aus der Elfen⸗ ſtraße, der am 31. Juli beim Spielen am Schleuſenkanal ertrunken iſt, geländet und auf den Friedhof überführt.— Ferner wurden am Sonntag die Leichen der 10 und 12 Jahre alten Brüder aus der Unteren Clignetſtraße im Neckar gefunden, die dort am 6. Auguſt beim Baden ertrunken ſind. Eine der Leichen wurde Vormittags bei der Bootsüberfahrt, die andere abends oberhalb der Friedrichs⸗ brücke geländet und beide auf den Friedhof überführt. * Lebensrektung. Am 8. Auguſt ſpielten nachmittags zwei Kin⸗ der im Alter von 12 und 4 Jahren an den Nebenwäſſern des Rheins in der Nähe von Neckarau und fielen in das Waſſer. Sie wären zweifellos ertrunken, wenn ſie nicht von dem mit ſeinem Boot in der Nähe ſich aufhaltenden 22 Jahre alten Fabrikarbeter Heinrich Richel bach, wohnhaft Neckarau, Friedrichſtr. 50, ge⸗ rettet worden wären. Die Kinder haben keinen Schaden erlitten. Unſälle. Am Samstag vormittag ſtürzte auf dem Güterbahn⸗ hof Käfertal beim Viehausladen ein 50 Jahre alter Dienſtknecht aus einem Eiſenbahnwagen heraus und zog ſich einen linken Unter⸗ armbruch und Hautabſchürfungen im Geſicht zu. Mit dem Krankenauto wurde er in das Allgem. Krankenhaus verbracht.— Am Samstag nachmittag ſcheute in der Pflügersgrundſtraße das vor einen Einſpännerfuhrwerk geſpannte Pferd und ging durch. Beim Einbiegen in die Riedfeldſtraße wurde die Eigentümerin des Fuhrwerkes, die auf dem Bocke ſaß, heruntergeworfen, ihre beiden Beine gequetſcht, das rechte Fußgelenk verſtaucht und am kinken Ellenbogen die Haut abgeſchürft. Von Paſſanten wurde die Ver⸗ unglückte in ihre Wohnung verbracht.— In der Nacht zum 10. Aug. erlitt vor der Polizeiwache R 1, 14, ein Hausdiener einen epilepti⸗ ſchen Anfall und mußte in das Krankenhaus eingeliefert werden.— Am Sonntag vormittag zog ſich ein 24 Jahre alter Schloſſer auf dem Sportplatz der Spielvereinigung 07 bei Neuoſtheim beim Fuß⸗ ballſpielen einen rechten Unterſchenkelbruch zu. Auch er wurde in das Allgem. Krankenhaus verbracht. *Juſammenſktoß. Geſtern vormittag ſtießen im Kaiſerring, Ecke Moltkeſtraße, ein Perſonenkraftwagen und eine Radfahrerin zuſammen, wobei das Fahrrad total zertr ümmert wurde. Perſonen wurden nicht verletzt. Wen die Schuld an dem Zuſam⸗ menſtoß trifft, muß die Unterſuchung ergeben.— An der Straßen⸗ kreuzung L 3 und 4 und M 3a und 4a ſtießen geſtern vormittag zwei Perſonenkraftwagen zuſammen, wobei nur Sachſchaden ent⸗ ſtand. Auch hier muß erſt die Unterſuchung ergeben, wen die Schuld trifft. * Körperverletzungen. In den drei letzten Tagen wurden 8 Perſonen wegen Körperverletzungen angezeigt. Bei einer Schlä⸗ gerei in einer Wirtſchaft in den S⸗Quadraten erlitt ein 41 Jahre alter Former ſchwere Kopfverletzungen, die ſeine Ver⸗ bringung in das Krankenhaus notwendig machte.— In der Nacht vom Montag auf Dienstag wurde ein 24 Jahre altes Servierfräu⸗ lein mit einem Taſchenmeſſer geſtochen. Auch ſie mußte in das Krankenhaus aufgenommen werden.— Geſtern vormittag wurde auf der Morchfeldſtraße in Neckarau ein 16 Jahre alter Radfahrer von einen bis jetzt noch unbekannten Motorradfahrer angefahren, zu Boden geworfen und leicht verletzt. Preistreiberei. Eine 46 Jahre alte Händlerin von hier kaufte in der vorigen Woche auf dem Wochenmarkt von einem Groß⸗ händler Birnen zum Preiſe von 15 Pfg. das Pfund ein und ſetzte ſie am gleichen Tage und am gleichen Orte für 25 Pfg. das Pfund on die Verbraucher ab. Da da Gewinn ein übermäßiger iſt, wurde ſie zur Anzeige gebracht. eſtgenommen wurden vom 8. bis 11. Auguſt 46 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Verſiche⸗ rungsbeamter wegen Erregung öffentlichen Aegerniſſes.— Wegen Ruheſtörung wurden in den drei letzten Nächten 40 Perſonen angezeigt, wegen Trukenheit 6 Perſonen. Neue Schuhpflege! Wenn Sie auf elegantes Ausſehen Ihrer uhe Wert lege ſo dürfen Sie nicht Unmaſſen—— Ferſder, Anangen 58 riechen er Schuhcreme n wenigen Tagen iſt das empfindliche Leder unanſehnl 11 wird brüchig und hart. Be⸗ nutzen Sie deshalb die farbloſe überfettete 5 Edel· ereme Tuberan. Gibt 92 55 in lleinen Mengen einen famt⸗ weichen Glanz, verharzt nie und iſt im Gebrauch in der Tube 9 Haushalt und Reiſe pchlt ſauber, ſparſam und praktiſch. ltes unanſehnliches Leder bekommt neues Ausſehen. Für feines Schuhwerk unentbehrlich. In allen einſchläg. Geſchäften erhältlich. Carltheater, das in letzter Zeit ſehr ſchlecht beſucht war, ſein Publikum, das täglich gut beſuchte Häuſer bringt. Stücken, dit von Andrejews„Die ſieben Gehängten“ am bemerkenswerteſten. Wie bei allen dramatiſierten Novellen iſt auch hier der Mangel zu ſpüren, daß ſich aus einer Novelle ſchwer die Kraft und Steigerung für die Bühne ſchöpfen läßt. In dieſem Falle iſt es aber ziemlich bedeutungs⸗ los. Es ſind mehrere aneinandergereihte Szenen von großer Kraft, durch die ſtarken Talente der Schwartztruppe zu einem Ereig⸗ nis geſteigert, das ſelbſt demjenigen, der die Sprache nicht verſteht, einen Genuß bereitet. Neben Direktor Schwartz iſt vor allem die ſchlichte Kunſt der Frau Adramowitſch zu loben, dann Berta Gerſten und M. Keſchier, die über das durchwegs erſtklaſſige Perſonal noch hervorragen. Während die Truppe abends große Erfolge hat, wird tags über unter der Leitung des bekannten amerikaniſchen Film⸗ regiſſeurs M. Sidney Goldin gekurbelt. Die Truppe macht in Wien zwei jiddiſche Filme, einen aus dem 16. Jahrhundert nach einem Stück, das Morris Schwartz mit großem Erfolg in Newyork geſpielt hat unter dem Titel„Iskra“ und ein Luſtſpiel von Sidney Goldin verfaßt„Moſche Pippik der Graf“. Auch als Filmſchaufpieler er⸗ weiſen ſich die Mitgkieder der Schwartztruppe unter ſo erſtklaſſiger Regie, wie es Goldins Regie iſt, als ausgezeichnet. In den meiſten anderen Theatern iſt das Sommergeſchäft ſchlecht. Die Kammerſpiele geben eine luſtige Revue von Farkas mit wenig Inhalt und ſchönen Frauen, was noch immer die meiſte Anziehungs⸗ kraft auf die ſommerlichen Beſucher ausübt.— Das Metropoltheater mußte wegen Mangel an Beſuchern geſchloſſen werden und der Büh⸗ nenverein muß ſich wieder damit befaſſen, wie man plötzlich ſtellungs⸗ los gewordenen Darſtellern helfen kann. Auch die Renaiſſancebſhne wurde geſchloſſen, die Direktor Robert für den Sommer an Direktor Oeſterreicher verpachtet hatte. Die Mitglieder haben ſich nun an den Bühnenverein gewendet, da ſie der Anſicht ſind, bei Direktor Robert engagiert zu ſein, der ihnen die Gagen bezahlen muß. Man hat mit Direktor Robert in Wien keine guten Erfahrungen gemacht und will ihm keine Konzeſſion mehr geben. Er hat jedoch die Mitgliedr weiter engagiert, weil er dadurch hoffte, einen Druck auszuüben. Nun wird auch dieſe Angelegenheit durch den Bühnenverein geregelt werden. Es iſt zu hoffen, daß die Behörden in Zukunft bei Erteilung von Theaterkonzeſſionen vorſichtiger vorgehen werden, denn momentan wird in Wien ein ſchwunghafter Kettenhandel mit Theatern getrieben. Direktor Berngu z. B. bezieht eine große Summe aus drei Theatern, die er weiterverpachtet hat. Die neuen Direktoren haben dadurch eine ſtarke Belaſtung des Etats und am meiſten leiden darunter die Dar⸗ ſteller, wenn der Direktor mit Defizit arbeitet. Bei den ſchlechten Zeiten wäre es dringend geboten, daß Konzeſſionen nicht weiter ver⸗ vachtet werden dürfen und dem Direktor, der ſeinen Verpflichtungen hat jetzt kum, äglic Unter den die die amerikaniſche Truppe ſpielt, iſt eine Dramatiſierung mit ebenſo großem Erfolg wie vorher is London und Paris. Das nicht mehr nachkommen kann, und die Direktion niederlegen muß, gleichzeitig die Konzeſſion entzogen wirgmn. — —————— nn enn Dlenstag. den 12. Auguft 1924.— * Wechſelfahrer. Am 1. Auguſt, nachmittags zwiſchen 5 und 6 Uhr, hat der nachbeſchriebene Unbekannte in einem Verkaufsladen in O 4, als er eine Kleinigkeit einkaufte und mit 1 Fünfzig⸗ billionenſchein bezahlte, dieſen, ſowie das herausgegebene Geld an ſich genommen und ſich entfernt. der Täter iſt 25—27 Jahre alt, 1,75 Meter groß, ſchlank, hat blonde linksgeſcheitelte Haare, iſt bart⸗ los, linker Eckzahn Goldzahn, trug grauen Anzug, dunklen Selbſt⸗ binder, dicken flachen Strohhut. Bedeutender Felldiebſtahl. In der Nacht zum 8. Auguſt wurden aus einer Lagerhalle am Rheinvorland durch Einſteigen 24 Kiſten zu je 25 Kg. amerikaniſches Schweinefett ge⸗ ſtohlen. Die Kiſten tragen die Aufſchrift:„Pure Reined Lard Over The Top Brand Weſtern Packing u. Co. U. S..“ und die Num⸗ mern 141. Ferner wurden drei braune Kartons mit je 11½ Kg. Edamerkäſe entwendet. Die Kartons tragen die Auſſchrift W. Bauer H 4, 3, A. Müller, Käfertal und P. C. Schließlich wurde noch ein Ballen gebleichtes Baumwollgewebe, zuſammen 148,60 Meter, in Sackleinen verpackt mit der Aufſchrift Stuttgart, Cannſtatt, Mannheim Hauptbahnhof, geſtohlen. Waſſerſchaden. Der Berufsfeuerwehr wurde heute früh um .32 Uhr durch Hausbewohner gemeldet, daß aus einer verſchloſſe⸗ nen Wohnung in Q 5, 1, Waſſer in den zweiten Stock dringe. Die Feuerwehr drang auf Hackenleitern zum offenen Abortfenſter in die verſchoſſene Wohnung und ſtellte ſeſt daß das Waſſer infolge Ver⸗ ſtopfunge ds Abſatzrohres aus dem Kloſett lief. IJimmerbrand. Am Sonntag nachmittag wurde die Wache der Berufsfeuerwehr nach U 4, 11, gerufen, wo durch unvorſichtiges Umgehen mit Spiritus ein Brand entſtanden war. Das Feuer war bereits durch die Hausbewohner gelöſcht. Veranſtaltungen Neues Thealer— Roſengarfen Mannheim.„Die Dollar⸗ prinzeſſin“ mit luſtiger und köſtlich unterhaltender Handlung iſt ſo recht dazu angetan, die täalichen Sorgen zu vergeſſen, umſo⸗ mehr. als Leo Fall dazu als Muſik mit ſein Beſtes gegeben hat. Im Ballhaus konzertierte geſtern abend die Feuer wehr ⸗ kapelle der Spiegelmanufaktur Waldhof unter der vortrefflichen Leitung des Kapellmeiſters Mohr. Die zahlreich er⸗ ——— Gäſte ſpendeten den Darbietungen der Kapelle reichen ifall. Rommunale Chronſk „Ladenburg. 11. Aug. Aus der Gemeinderatsſitzung iſt folgendes mitzuteilen: Auf Antrag werden zwei auswärtige Schü⸗ ler, die die hieſige Realſchule beſuchen, teilweiſe von der Zabluna des Schulgeldes befreit.— Verſuchsweiſe werden drei Markttage in der Woche, und zwar jeweils Montaas. Mittwochs und Samstaas., abaehalten.— Einem Geſuch um Aufnahme in die Liſte der Woh⸗ vungsfuchenden wurde nicht entſprochen, weil der Gefuchſteller das 25. Lebensjahr noch nicht zurückgeleat hat.— Das Geſuch der Pfäl⸗ zer Kath. Kirchenſchaffnei Heidelbera um Nachlaß der Gemeinde⸗ und Kreisumlage wurde abgelehnt: daaegen Jahlunasaufſchub bis Martini ds. Is. bewilliat, unter Vorbehalt der Anrechnung der übli⸗ chen Bankzinſen.— die Spät⸗Obſtverſteigeruna vom 7. und 8. Auauſt wurde genehmiat.— Das Polizeiperſonal ſoll mit Revol⸗ vern ausgerüſtet werden.— Das an Martini ds. Is. pachtfrei wer⸗ dende Gemeindegrundſtück Lab. Nr. 2259 ſoll nicht mehr verpachtet. ſondern mit Gras eingeſät und das Gras⸗ und Obſterträanis alliähr⸗ lich verſteiagert werden.— Die Aufſtellung einer Reklame⸗ und Ver⸗ kehrstafel am hieſigen Bahnhof wird der heſſiſchen Reklame⸗ und Verkehrsgeſellſchaft Lang u. Co. in Darmſtadt unter beſonderen Be⸗ dinaungen geſtattet.— Dem ſtädt. Arbeiter Baumann wird wegen ungebührlichem Benehmen im Dienſt ein Verweis erteilt mit der An⸗ drohung. daß ſeine friſtloſe Entlaſſunga bei der Gemeinde erfolat, falls er ſich nochmals irgendwelche Verfehlungen zu Schulden kom⸗ men läßt.— Die Schularztweraütung, die Veraütung der Armen⸗ und Spitalärzte ſowie die Vergütung des Hausarztes des Günth. Waiſenhauſes wurden neu geregelt.— Dem Antraa des Fußball⸗ vereins Ladenburg um Nachlaß der Platzgebühr anläßlich ſeiner Beranſtaltuna am Sonntaa. 3. Auauſt auf dem ſtädtiſchen Sport⸗ platz wurde nicht entſprochen.— Zur Beſeitiaung von Zweifeln hat der Gemeinderat feſtaeſtellt, daß ſeitens der Gemeinde zu dem vom Fußballverein am 3. Auauſt veranſtalteten Sportfeſt kein Ehren⸗ preis geſtiftet wurde.— Die Gewähruna eines Beitraas an den Lan⸗ desverein vom Roten Kreuz wurde abgelehnt.— Die Aufnahme der zwei älteſten Kinder des Johann Schlegel im Waiſenhaus während der Kurbehandluna ſeiner Ehefrau wurde genehmiat gegen Zahlung eines Verpflegunasbeitraas von 6 Mark wöchentlich.— Geora Zeller werden die ſtädtiſchen Bauplätze Lab. Nr. 66/15 und 66/16 unter beſonderen Bedingungen auf unbeſtimmte Zeit verpachtet.— Dem Gewerkſchaftskartell wird zur Abhaltung eines Sportfeſtes am 31. Auauſt der ſtädtiſche Sportplat überlaſſen und die Abſperrung des Neckardammes an dieſem Tage aeſtattet. Kleine Mitteilungen Die Büraermeiſterwahl in Offenburg iſt für 15. September in Ausſicht genommen. Der Stadtrat hat beſchloſſen. den von der ſozialdemokratiſchen Partei aufgeſtellten Bewerber, Ge⸗ richtsaſſeſſor Blumenſtock aus Villingen, zur Zeit in Heidelbera, dem Bürgerausſchuß zur Wahl vorzuſchlagen.— Der Stadtrat hat die Veranſtaltuna einer Verfaſſungsfeier abgelehnt. Die deutſche Ausſtellung in der neuen Staatsgalerie zu München Unſer Münchner Mitarbeiter ſchreibt uns: Das Jahr 1924 iſt in München ein Jahr der Jubiläen. Unſer Ratskeller wird fünfzig Jahre alt und der Kunſtverein begeht ſeinen hundertſten Gebürtstag. Aus dieſem Anlaß veranſtaltet er eine Anzahl Aus⸗ kunſtgeſchichtliche Zeitabſchnitte des 19. Jahrhunderts. Eine Ausſtellung, die, ähnlich wie dieſe, aber qualitativ ſtärker, die künſtleriſchen Kräfte einer Periode zuſammenfaßt und in ihren weſentlichen Erſcheinungen darbietet, zeigt im Tempelbau der„Neuen Staatsgalerie auf dem Königsplatze, die Generaldirektion der Bayeriſchen Gemälde Sammlungen. Kunſtwerke aus bayeriſchem Staatsbeſitz, Leihgaben anderer öffentlicher Galerien und Stücke aus NN mlungen ſind zuſammengetragen worden, um„die eutſche Malerei in den letzten fünfzig Jahren“. zu veranſchaulichen. Auf dieſe Ausſtellung ſei dringend und warm verwieſen, wer etwa jetzt auf der Ferienreiſe München beſucht, und in München die vielbeſprochene„Kunſtſtadt“ ſucht. Im„Glas⸗ palaſte“, der alljährlichen Zunftſchau, wo ein paar tauſend echt hand⸗ gemalte Bilder des Käufers harren, findet er ſie nicht. Was aber in der„Reuen Staatsgalerie zuſammengetragen iſt, das iſt beſte Münchner Tradition. Es umſchließt eine Zeit, in der München in Deutſchland den guten Ton angab. in der kaum ein Künftler im großen Vaterkande malte, der nicht ein paar Lehr⸗ oder Mannes⸗ jahre unter den Frauentürmen verbracht hatte. Es war die Zeit 175 letzten Jahrhundert⸗Biertels. Die Münchner Akademie galt al⸗ die Hochſchule der deutſchen Kunſt. Männer wie Leibl, Uhde, Stadler hatten ſich hier angeſiedelt. Und von den Norddeutſchen verbrach⸗ ten viele der heule Pominenten ein paar Jahre in Münchner Ateliers. Slevogt ſtudierte bei W. Diez, L. Corinth bei Löfftz und Max Liebermann lebte, ſah und malte wichtige Jahre lang in München. Die Ausſtellung„Fünfzig Jahre deutſcher Kunſt“ bietet nur etwa 300 erleſene cke. Sie zeigt ſie nicht etwa chronologiſch und ſchon durch die Art der Anordnung entwicklungsgemäß, ſondern von äſthetiſchen und ausſtellungstechniſchen Geſichtspunkten geleitet. Nur, daß die Modernſten im Oberſtocke ſhren Platz bekommen haben, während die unteren Räume den Aelteren der neuen Meiſter vor⸗ behalten lieben ſind. Es wäre ja faſt unmöglich geweſen, inner⸗ halb des Rahmens der Ausſtellung eine Entwicklungslinie zu zeigen. So begrüßen den Beſucher im erſten Saale Böcklin und Hans Thoma, während Hans von Marces, der Pater der Moderne in den Mittelſälen zu finden ſind. Von Böcklin ſind eigentlich nur Neben⸗ Werke zu ſehen, mit Ausnahme wohl des„Kentaurenkampfes“ umd der„Toskaniſchen Landſchaft“. Man bätte vielleicht gut getan, das eine oder andere Werk aus der„Schack⸗Galerie zu leihen. Wunder· 2* ANAus dem LCande Derfaſſungsfeiern OwWeinheim, 11. Aug. Bei der am Sonntag vormittag in der Turnhalle des Realaymnaſiums abgehaltenen Verfaſſunas⸗ feier hielt Oberamtmann Dr. Pfützner die Feſtrede, die in ein dreifaches Hoch auf das deutſche Vaterland austönte. Anſchließend daran ſang die Feſtaemeinde das Deutſchlandlied. Durch Muſikvor⸗ träge der Stadt⸗ und Feuerwehrkapelle unter Leitung des Muſik⸗ meiſters Heſſe und durch Liederdarbietungen hieſiger Männergeſang⸗ vereine wurde die Feier verſchönt. rr. Baden-Baden, 11. Auguſt. Im großen Gartenſaale des Kurhauſes veranſtaltete heute die Stadtgemeinde eine Ver⸗ faſſungsfeier, zu der ſich das Publikum außerordentlich zahl⸗ veich eingefunden hatte. Miniſter o. D. und Reichstagsabgeordneter Dietrich hielt die Feſtrede, in der er ſich eingehend über die Schaffung und Bedeutung der Weimarer Verfaſſung ausließ und zum Schluß betonte, daß das Volks nur in Einigkeit den Wieder⸗ aufbau des Reiches erlangen könne und zu dieſem Zweck weniger Partei und mehr deutſch ſein müſſe. Dem Redner wurde reiche: Beifall geſpendet. Umrahmt wurden ſeine Darlegungen von Muſik⸗ und Geſangsvorträgen. Am Schluß ſangen die Anweſenden ſtehend das Deutſchlandlied. *Triberg, 11. Aug. Anläßlich des Verfaſſungstages wurde heute vormitag 11 Uhr auf dem Marktplatz unter freiem Himmel, der ſich wolkenlos bei ſtrahlender Sonne über das Gebirge wölbte, in ſchlichtem, aber eindrucksvollem Rahmen eine Verfaſſungsfeier abgehalten, bei der Bürgermeiſter Keil vom reich mit Grün ge⸗ ſchmückten Rathausportal aus eine eiadrucksvolle Anſprache hielt. Die Feier, der außer Einheimiſchen auch viele Fremde des zurzeit gut beſetzten Kurortes beiwohnten, war von Chorälen der Stadt⸗ muſik und Geſangsvorträgen umrahmt. Das Deutſchlandlied wurde zu einem begeiſtert geſungenen, mächtig zum Himmel ſteigenden TChor der Anweſenden. Anſchließend fand Platzmuſik der Stadt⸗ kapelle ſtatt. * Oweinheim. 11. Aug. Ein uralter Heimatbrauch, nämlich die feſtliche Einholuna des Kerwekranzes iſt hier durch die Be⸗ mühungen des Vereines Alt⸗Weinheim(Vorſtand Wilhelm Wal⸗ ter) zu neuem Leben erweckt worden. Zum Staunen ganz Wein⸗ heims beweate ſich geſtern nachmittaa anläßlich der Kirchweih ein hiſtoriſcher Trachtenzua unter Vorantritt altdeutſch koſtümierter Reiter und einer Muſikkapelle durch die Straßen. Man bemerkte in dem Zuge mehrere geſchmückte Erntewagen, einen Feſtwagen mit einer Odenwälder Spinnſtube, in der reger Betrieb herrſchte, ein Wägelchen für das Kerwebrautpaar, ſowie die Staatskaroſſen fur die Ehrengäſte in Gehrock und Zulinder. Erſt begab ſich der Feſtzug in das Birkenauer Tal. wo das Kerwebrautpaar den in einem Stein⸗ bruch verſteckt gehaltenen Kerwekranz aufſuchen mußte. Als der Kranz ſchließlich im Brautwagen alücklich verſtaut war, zoa der Feſt⸗ zug durch ganz Weinheim, gefolat von tauſenden von Neugierlgen. Am Schluß hielt der Zua vor dem Feſtlokal der„Eintracht“, wo ein Mitalied des Vereins Alt⸗Weinheim eine bumoriſtiſche Anſprache hielt. die in ein Hoch auf die Vaterſtadt Weinheim ausklang. fKarlsruhe, 12. Aug. Der Skiklub Schwarzwald wird ſeine diesjährige Hauptverſammlung hier abhalten. Als Termin iſt der 27. und 28. September vorgeſehen. ):( Raſtatt, 11. Aug. Geſtern morgen wurde bei Abbruch⸗ arbeiten der Hilfsarbeiter Joſef Beuerle durch einen abſtürzen⸗ den VBackſtein ſchwer verleßt. Es trat Bluterguß in das Gehirn ein, der den Tod zur Folge hatte. Der Verſtorbene hinterläßt eine fünfköpfige Familie. Das Unglück ſoll durch einen Dritten verſchuldet ſein. Die Unterſuchung iſt noch nicht abgeſchloſſen. Triberg, 11. Aug. Am 16. und 17. Auguſt findet in Triberg die diesjährige Landeskonferenz des Verbandes der Gemeinde⸗ und Staatsarbeiter ſtatt. *Singen d.., 11. Aug. Der Leiter der Filiale enen des Konſumvereins Singen hat zum Schaden der Konſumgenoſſen⸗ ſchaft einen Betrag von etwa 3000 Goldmark unterſchlagen. *Niederſchopfheim, 11. Aug. Als eine hieſige Gaſthausbeſitzerin dieſer Tage am Brennkeſſel etwa⸗ wollte, explodierte die⸗ ſer, ſodaß die Verunglückte an einer Körperhälfte verbrüht wurde. Anfänglich wurde befürchtet, die ſchwerverletzte Frau nicht am Leben zu können, doch ſcheint jetzt nicht alle Hoffnung geſchwunden zu ſein. *Radolfzell, 11. Aug. Die Paſſagierflüge, die ſeit eini⸗ ger Zeit in Konſtanz ausgeführt worden ſind, ſollen nun auch auf Radolfzell ausgedehnt werden. Ein Flug nach Konſtanz und zurück koſtet 20 Mark, ein ſolcher auf die Inſel Reichenau und zurück 10 Mark. Nus der Pfalz 2 e 11. Aug. Aus einem Eiſenbahnwagen im Eilguthof wurde ein Ballen Rindſpaltleder geſtohlen, den man ſpäter im Hof verſteckt fand.— Ein Arbeiter entwendete auz einem hieſigen Fabrikbetriebe Farben, Bürſten u. a. Gegenſtände, die man in ſeiner e und der Firma zurückgeben konnte.— In der Sonntag Nacht wurde ein lediger Mechaniker aus ibrücken hier feſtgenommen, der eine leere Korbflaſche, vier Wein und eine Flaſche Sekt bei ſich führte, über deren igerte und auch ſeiner Verhaftung 1 rkunft er die Aus verwei — Unbekannte Rohlinge heftigen Widerſtand entgegenſetzte. bewarfen am Samstag Nachmittag an der Kreuzung der e und Frieſenheimerſtraße den fahrenden Lokalzug mit Ktenen wodurch zwei Fenſterſcheiben eingeworfen und ein Reſſender ae Kopfe verletzt wurde.— die proteſtaniſchen e von Ludwigshafen und Vororte planen für den 31. Auguſt 9 Ausflug mit Sonderzug nach der Ebernburg, wo 12 5 evangeliſche Kundgebung ſtattfinden ſoll.— In der ſtadt Hochfeld wurde ein, ſich dort aufhaltendes 15jähriges chen ge ſtgenommen, das der Zwangserziehungs⸗Anſtalt 2. heim bei Heidelberg entſprungen war.— An der lteſtelle Lo 15 bahnhof kam es am zu einem Zuf ſtoß zwiſchen einem von Mannheim kommenden Straßenbagnen der Rhein⸗Haardtbahn, bei dem die Luftbremſe verſagte und an der Halteſtelle ſtehenden Wagen der Linie 4. Dabei wurde 0 Motorwagen des Rhein⸗Haardtbahnzuges beſchädigt, doch trat 22 keine Verkehrsſtörung ein.— Bei dem Unwetter am Donners 91 wurde das Haus Forſterſtraße 1 von einem kalten Blitz ſtxa etroffen, der die Lichtleitung zerſtörte und die Dachziegeln ickzackform zertrümmerte. :: Speyer, 11. Aug. In der Samstag Nacht brannte Anweſen—55 Glaſermeiſters Hanemann nieder. Die euerwegs hatte angeſtrengte Arbeit um die Nachbargebäude zu ſchützen.——— ſoll Brandſtiftung vorliegen.— Bei der am Sonntag ſtattgeha giten Verfaſſungsfeier ſtimmte am Schluſſe eine Handvoll Kommun 125 die„Internationale“ an, erzielte damit aber nur einen Heiterke erfolg und mußte beſchämt abziehen. Neuſtadt a. Hdt., 12. Augu.ſt Die große Proteſtver“ — gegen den deutſch⸗ſpaniſchen Handelsvertrag, die 55 Weinbauverein für die Rheinpfalz, der Verein der Maturweiſe verſteigerer und die beiden landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften 5 den Saal des Geſellſchaftshauſes einberufen hatten, war ſtark ſucht. Der Vorſitzende Dr. v. Baſſermann⸗Jordon bearüße⸗ beſonders den Regierungsvertreter Regierungsrat Reſch und. dauerte, daß nicht auch der Weinhandel an der heutigen ee, gebung teilnehme. Das einſtündige Referat erſtattete Lan 0 ökonomierat Kutholy. Daran anſchließend nahm Landtagant Ruſſige das Wort, der dorlegte, daß die Fachleute vollſtän 5 mit dem Handelsvertrag überrumpelt worden ſeien und 55 Einfuhrhandel eine übermäßige Macht ausgeübt habe. Meicheteg abgeordneter Hofmann⸗Ludwigshafen führte aus, daß die 155 trie behaupte, ſie könne auf die 150 Millionen e 15 Jahres 1913 nicht verzichten, wobei ſie aber vergeſſe, daß 2,5 5 lionen Menſchen brotlos werden durch den Handelsvertrag.— 05 wirtſchaftsrat Klingner, der als Geſchäftsführer de⸗ Wein Ge⸗ verbandes in Berlin Fühlung genommen und der Induſtrie zu 2 müde geführt hat, welch ungeheuerer Schlag gerade die Induſt 5 durch eine Ausſchaltung des deutſchen Weinbaues würde, konnte der Verſammlung mitteilen, daß die Deutſche Se, 0 partei, die Deutſchnationalen und das Zentrum gegen den Ver ſtimmen werden. Bei der demokratiſchen Partei finde man 0 greiflicher Weiſe wenig Gegenliebe. Reichstagsabg. Dr. 3 9 dörfer verurteilte es ſcharf, daß die Regierung mit dem Vert 55 ein Verſteckenſpiel getrieben und die Abgeordneten brüskierte 1—— Die bayeriſche Voltspartei werde ehenfalls gegen den Antrag ft ſe men und die Regierung werde hoffentlich vernünſtig ſein, daß 0 der Pfalz die Treue halte, die dieſe ihr gegenüver in ſo ſch 19 Zelt gehalten habe. Eine Entſchließung wurde einftim er angenommen. In dieſer heißt es u..:„Die Pfälzer Winz ſetzen ihre letzte Hoffnung auf den Reichstag und richten an 5 2 die inſtändige Bitte und die eindringliche Mahnung, dem deu 0 ſpaniſchen Handesvertrag die Genehmigung zu verſagen, wenn und ders die Reichstagsmitglieder nicht wollen, daß ein ſo fleißiger!. rühriger Beruf wie der Winzerſtand dem Ruin entgegengefüh wird, daß zwei Millionen deulſcher bodenſtändiger Bür ger nachte das Proletariat verſinken oder zur Auswanderung gezwungen 0 15 gar noch ſchlimmerem ausgeſetzt werden ſollen. Zollſätze 1 bis 30 Mark, wie ſoſche in dem deutſch⸗paniſchen Hondelsver on vorgeſehen ſind und von denen in der Praxis nur diejenigen den, 15 und 20 Mk. in der Hauptſache zur Geltung kommen wer * daß er unbedingt erliegen muß. Es wird ein Preisrückgang ein treben, daß 9980 bei weitem die Produktionskoſten des daaeeheg Weines nicht mehr gedeckt werden; es wird eine Abſatzſto des deutſcher Weine kommen wie in den letzten Jahrzehnten vorigen Jahrhunderts. Infolgedeſſen werden die Weingelände Man öden; denn zu anderen Kulturen eignen ſich dieſelben nicht. Pe⸗ will den Winzerſtand beſchwichtigen mit dem Verſprechen der Robenveredelung uſw. Solche Mittel, ſo begrüßenswert ſie 155 haben aber nur Wert für einen bebensfähigen Weinbau.— Le⸗ nützt einem durch ſyſtematiſchen Entzug der Lebenskräfte und wirkt! Nur der Schutz des deutſchen Weines durch ausrele er⸗ Zölle, die ihm die Konkurrenz mit den Weinen des Ausand chuß möglicht, kann den deutſchen Weinbau retten und nach dieſem ruſen wir, um dieſen Schutz bitten wir.“ FF ſtieß den Auto des Juwelters Bölcker mit dem Radfahrer Schmitt zufammich Das Rad wurde kotal zertrümmert, während der Radfahrer die⸗ überſchlug, jedoch mit geringeren Verletzungen davonkam. Um folle Würmer ſchwächen den Körper ſind auch läſtig, deshalh obo⸗ man ſie ſchnellſtens beſeitigen. Wir raten Ihnen, hierfür echte 80081 Kerne zu gebrauchen. Erhältlich in Apotheken. Em. bar reichhaltig iſt die Hans Thoma⸗Ausſtellung. Sie zeigt des Meiſters unendliche Vielſeitigkeit. Ueber das Taunus⸗ und Schwarz⸗ wald⸗Grün zu jener ſo ergreiſenden Bildnismalerei, die, ernſt zu⸗ gleich und herzenstief beſtes deutſches Weſen trifft und iſt. Daneben eine Genrebild⸗Kunſt ohne jede Süßlichkeit. Lugo. Stadler, Stein⸗ hauſen, die Landſchafter. Breiter Raum iſt den Wirklichkeits⸗ Malern Ühde und Liebermann gewährt. Von Uhde ſehen wir die berühmte„Trommelübung“, das„Kinderzimmer“ und, vor allem, das Jeſus⸗Bild(Arbeiter⸗Milieu) des Berliner National⸗Muſeums. Liebermann erſcheint als der Maler, der das Genre⸗Bild allem Be⸗ wußten, Geſtellten entrückt und aus dem Genrebild ein Lebensbild t hat(Schuſterwerkſtätte, Konſervenmacherinnen u.). Als orträtiſt zeigt ihn das bekannte Münchner Bild des Huſaren⸗ oberſten v. G. ir ſind damit mitten im Impreſſionismus. Das Pleinair eines Putz, Bilder von Weißgerber und Marc, ſchließen den Kreis. Wirklich aber iſt die Kunſt, wie vielgeſtaltet die Perſönlich⸗ keiten, die er umſchließt: Da ſind die Münchner Sezeſſioniſten Stuck, auf Böcklin fußend, der barocke Habermann, A. v. Kellers Kompo⸗ ſitionskunſt, 9700 15 1 ¹ ͥ Samberger, 1 gleichzeiti ychologi⸗ o ungemein aufſchlußreic aler 8 e 15 ſind Slevogt, Meiſter der Zeichnung auch im Gemälde, dabei Maler des Nervs und Koloriſt von beſchwingter Leichtigkeit; L. Corinth, das ſtärkſte Temperament der Verliner Jügels Tierbilder, Ochſen, Schafe und Eſel, ſatte, fruchtbare Tier⸗ Nalur. Und mit Schinnerer, Püttner, Nolde, Kanoldt, Hüther, Kirch⸗ ner und Kokoſchka ſehen wir die Reifſten der ganz Modernen, die zwar zum Expreſſionismus hinleiten, aber in ſich die verſch. künſt⸗ leriſchen Möglichkeiten verkörpern. Schinnerer iſt, auch als Maler, der erfindungsreiche Zeichner, Püttner, der ſpäter kubiſtiſche Experi⸗ mente machte, iſt mit einem ſehr ſolide gemalten Interieur vertreten, Marc und Kokoſchka allein mag man in dieſer Ausſtellung als Ver⸗ treter eines e Expreſſionismus anſprechen, wenn man die von ihnen geübte Lockerung des Figürlichen und die phantaſtiſche Auflöſung der Form mit dieſem Schlagworte bezeichnen mag. Richard Rie ß Literatur Mein Heimatland, 11 Jahrgang. Heft 3,(Blätter für Volkskunde ländl. Wohlfahrtspflege, Heimat⸗ und Denkmalſchutz) i. A. d. Lande vereine Badiſche Heimat herausgegeben von Hermann Eris Buſſe, Freiburg l. Br. Das dritte, mit autem Bildſchmuck verſehene Heft bringt eine Fülle intereſſanter Beiträge aus dem ganzen Badnerland. Geh. Prof. Dr. Lucken bach eröffnet mit einem Aufſatz„Die Stadt Heidelbera in Goethes Tagebuch vom Jahre 1797“ der Heidelbergs Schönheit von den Orten betrachtet, von denen aus Gvoethe ſie ge⸗ prieſen hat. Mit der„Behauung der Bodenſeeufer“ beſchäftigt ſich Baurat Reißer. Die unvernünftige Bebauung verändert das Bild der Uferlandſchaft weſentlich und ungünſtig, das Ufer wird der All⸗ Schule, ein Meiſter des Rhythmus und der Bewegung. Da ſehen wir W. es⸗ gemeinheit unzugänglich gemacht. Aus der Feder eines Fachmgtiſche Oberamtmann Fiſcher, ſtammen die Ausführungen über ne grö⸗ Baupolizei“, denen ein Erlaß des Arbeitminiſteriums an dergang ßeren badiſchen Städte zugrunde(iegt, nach dem ſich der Ueern auf der Bau⸗ Wohnungs⸗ und Feuerpolizei von den Bezirksämte ſßend, die Stadtgemeinde regeln ſoll. Intereſſant, das Weſen unſt⸗ die iſt der Beitrag von Hermann Eris Buſſe über„Volkskun nd aus der Eigenart und Lebensgewohnhei eines Volksſtammeungen, ſeiner Lanöſchaft blüht. umrankt von den einzelnen Zeitſtrönenſchen bedingt aber durch Veranlagung, Neigung und Sinn der M a 1 und andererſeits landſchaftlich durch Bodenbeſchaffenheit, Hlünſauße⸗ Werkſtoffe. Wertvoll iſt die vergleichende Forſchung der 5 7 5 br⸗ rungen verſchtedener deutſcher Stämme. aus der praktiſch eine wird. derung unſerer ſtehengebliebenen Handwerkskultur mög und Auf den beiden letzten Seiten bietet Prof. Dr. Schaub„Weazamt⸗ Hilfsmittel zur bad. Familienforſchung“, welche jedem jungen lienforſcher die Aufſtelluna der Ahnenreihe ſehr erleichtern. ing⸗ e Werden und Weſen der Alſtrologie. Von Robert Hen ſe hatur⸗ Mit 34 Abbildungen. Stuttgart, Kosmos. Geſellſchaft der iſt der freunde, Franckh'ſche Verlagshandlung.— Die Aſtrologie elche Schlüſſel zur Geiſtesgeſchichte der Menſchheit. Wenige ahnen. angen⸗ ungeheure Bedeutung das Weltbild der Aſtrologie für die Vercheſamt⸗ heit hatte und wie ſtark es in uns noch wirkt.„Ich und Welt⸗ Zwei geſchehen und verſönlichez Schickſal— was hat es mit dieſer wegt! Einheit auf ſich?“ Wen hätte dieſe Aſtrologenfrage noch nicht ert be⸗ ill man die Aſtrologie begreifen und ihren Wert und mehung be⸗ urteilen lernen, ſo muß man ihre geiſtesgeſchichtliche Entſte miſchen trachten und ſich mit den Grundzügen des modernen aſtron ben el Weltbildes vertraut machen. Dieſem Zweck will das ſoazlichten ſchienene Büchlein dienen, Bei aller Kürze und Vertigind und der Darſtellung ſieht der Leſer auch das aſtrologiſche Welt t vor Syſtem in einer geiſtesgeſchichtlichen Notwendigkeit und lungsge, ſich aufwachſen. Ein kurzes Schlußwort deutet den entwick unſtelb ſchichtlichen Anſchluß der Gegenwart und Zukunft an die en foſte lichen Kerngedanken der Aſtrologie an, die ja in ihrem gand49t und matiſchen Gehalt und ihrer prophetiſchen Praxis für uns praktiſch wertlos geworden iſt. 5 „Der Wald im Often, Erinnerungen, Erfahrungen drh, don trachtungen eines deutſch⸗ruſſiſchen Forſtmannes. Von Egon betrachte Kapherr. Verlag Nich. Eckſtein, Leipzig.— Der Forſtwirt cheb hier forſtliche und landwirtſchaftliche Fragen des ruſſiſchen der Beßz und des baltiſchen Grenzlandes. Das gründliche Kennen ain un .[bältniſſe aibt wertvolle Aufſchluſſe über das ruſſiſche Bauernte 2 deckt alle Urſachen auf, aus denen heraus der ruſſiſche Satur ge· Kommunismus verfiel. Das Buch iſt mit großer Liebe zur ſchrieben und reich an Anregungen. ln un „Otto Hoerth:„Miniaturen vom Bodenſee.“ Mit 16 Taſe 605 einer Karte. Verlaa Strecker und Schröder, Stuttgart. Tihre untz ſtade des„ſchwäbiſchen Meeres“ üben auf jeden Beſucher izes Seez zwingliche Anziehungskraft aus. Nicht nur die Maſjeſttä t un die Reize der Ufer und die Schönheit der Natur feſſeln: bene zwei⸗ unbewußt wird der Wanderer von einer uralten Kultur, e ſind ein ſo ungeheurer Schlag für den deutſchen Weinden, ver⸗ reiiſtellung von Krediten und Geldern für Rebſchädlingsbekämpfun äſke t bensläfte dahinſiechenden Körper Medizin, die nur für die— 3 — eee en S Se eee ..reeoe re r S 22 —— 5 eine WBaemnag Diensiag, den 12. Auguft 1924 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 5. Seile. Nr. 370 8 Stunde wurde unterhalb Maikammer in der Nähe des Bahn⸗ —0 der Zuckerrüben⸗Agent Jakob Heinz aus Geinsheim von 275„Perſonenkraftwagen aus Pirmaſens überfahren. Heinz 0 einen Oberſchenkelbruch und mußte ins Neuſtadter Krankenhaus rbracht worden.— Die goldene Hochzeit feiert am Mon⸗ und Gymnaſial⸗Proſeſſor a. D. und Studienrat Friedrich Rot9 ſt ſeine Frau.— In einer Verſammlung der Meßgerinnung Neu⸗ adt a. H. und Umgebung entſchloſſen ſich ſämtliche Anweſende, auch fü der Zweiginnungen Bad⸗Dürkheim, Edenkoben und Lambrecht, 85 die Pfälziſche Häute⸗Aution Anteilſcheine zu zeichnen. Das Ein⸗ ſumeln der Häute und Felle ſoll in nächſter Zeit in der ganzen 5 l10 i großzügiger Weiſe organiſiert werden, d. h. die Häute und s werden durch eigene Autos der Genoſſenſchaft abgeholt. Hand Geiand damit geht ein weiterer Ausbau der Organiſation durch he ündung von Fleiſcher⸗Innungen in jenen Bezirken, wo ſolche bis⸗ r noch nicht beſtanden haben. Erbark Homburg, 11. Aug. Der 12jährige Alfons Ecker von ſcha ch machte ſich an einer transportablen elektriſchen Lampe zu denſen, aus der der Leitungsdraht heraushing. Als der Knabe 1 in Berührung kam, erhielt er einen Schlag, der ihn auf Stelle tötete. Sies Herxheim, 11. Aug. Täglich werden hier gleich wagenweiſe eckzwiebeln geſtohlen. 88l ſchon eine Preiserhöhung bemerkbar. it bis 8,50 pro Zentner bezahlt. der F. Landſtuhl. 11. Aug. Nun iſt der Kartoffelſchädling, de licrloradokäfer, auch in unſerer Gegend aufgetreten. Die erfor⸗ ſche ichen Maßnahmen zu ſeiner Bekämpfung ſind behördlicherſeits lehee angeordnet worden.— Viele von den täglich ſetzt zurück⸗ teile nden Ausgewieſenen finden ihre Wohnungen nicht mehr frei, weit ſind ſie noch beſchlagnahmt, teils vom Wohnungzamt ander⸗ ig vergeben, teils befinden ſie ſich auch in unrechtmäßigem Beſitz 785 den Hauseigentümer. 5. Abesheim, 11. Aug. Bei dem Gewitter am Donnerstag es der Blitz in einen Haufen Gerſte, der vollſtändig ver⸗ derbankebe. Nur dem gleichzeitig niedergehenden Regen iſt es zu ken, daß die daneben liegenden anderen Haufen nicht von den e wurden. Waur E gauenftein, 11. Aug. In der Nähe der Kaltenbach hielt au Ei Sahe ein Auto, an dem ſich der Inſaſſe zu ſchaffen machte. dei anderes Auto kam unerwartet hinterher und fuhr ſo dicht vor⸗ „daß der Ausgeſtiegene erfaßt und überfahren wurde. Nachbargeblſete Icwind Worms. 11. Aug. Mit beinabe amerikaniſch anmutender Ge⸗ Lerldiateit iſt in der Nähe des Induſtriegehiets am Rhein in der Lolkenaerung der Textorſtraße eine neue Siedluna, der der Stadt mnd den Namen„Neu⸗Braſilien“ zugeleat hat. durch die Worms errichtet worden. In einfachen, aber ſchnucken Flach⸗ Seben lind 55 Wohnungen unteraebracht worden. Die ganze Cas una iſt in knapp 12 Wochen einſchließlich der Zufübrung von duagfend Waſſer. der Einrichtung der Kanaliſation, vollſtändia ve⸗ eine etig beraerichtet worden.— Auf dem Wormſer Bahnhofe ſtieg kam mit einem Kinde in den Frankenthaler Zua. Im Abteil Kind bald mit ihren Mitreiſenden in ein Geſpräch, während das Türkiin das die Mutter keine Obacht gab, ein Spielchen mit der Türe inke angefangen hatte. Kurz vor Abfahrt des Zuges wurde dieſe fürzte on einem Reiſenden geöffnet, wobei das Kind aus dem Abteil konnte Es wurden in letzter 22 ber zum Glück von dem Reiſenden noch aufgefangen werden es mit dem einfachen Schreck davon kam. Das dürfte für ſchwatzhafte Frauen ſein. In 55 Darmſtadt. 11. Aug. Auf der Bickenbacher Landſtraße fuhr ichtun Juaenheim kommender Motorradfabrer mit einem aus der torradf Darmſtadt kommenden Perfonenauto zuſammen. Der Mo⸗ Zierte Borer erlitt neben Kopfverletzungen ſchwere Arm⸗ und kompli⸗ und eineindrüche. Der Beſitzer des Wagens erlitt Kopfverletzungen daß ſie da Armbruch und ſeine Frau ſo ſchwere innere Verletzungen, tarb ld nach der Einlieferung in das Städt. Krankenhaus ver⸗ terluchu er Chauffeur und ein Fräulein blieben unverletzt. Die Un⸗ Iwei gnua wer die Schuld an dem Unalück kräat, iſt im Gange.— binab naben fuhren auf einem Fahrrad die ſteile Lichtenberaſtraße raße zurden an der Ecke der Kranichſteinerſtraße von einem die Autos brreuzenden Auto erfaßt und überfahren. Der Beſitzer des Heſtern rachte die beiden Schwerverletzten ins Krankenhaus.— 9 abend fubren drei von Meſſel kommende Fuhrwerke durch ten ſichdelbergerſtraße Während die Fuhrleute ſchliefen, ſuch⸗ mal anbal Pferde ſelbſt ibren Wea. Die Straßenbahn mußte drei⸗ noch alalten, bis die Pferde vom Geleiſe waren. Dabei aina es b. duichermeiſe bei dem lebhaften Autoverkehr ohne Unaluck r Beſſungerſtraße hatte der Poligeibeamte ſeine Not. einen jedeute wach zu bringen und an ſeine Pflicht zu mahnen. Da mücch nicht beſänftigen laſſen wollte. mußte er eine Strar⸗ it auf den Wea nehmen. ſures„Darmſäadt. 11. Aug. Ueber die Urſachen des Straßenein⸗ wachte Strater Annaſtraße erfahren wir von ſachkundiger Seite: Die mit der gaßenſeite iſt mit Akazienbäumen bepflanzt, deren Wurzeln ſewachſen in früher mit Lehm gedichteten Kanalröhren binein⸗ clechte ſind. Hierdurch ſind undichte Stellen entſtanden. Bei der Grund deter wurde dann mit der Zeit immer mehr und mehr Aenme fie die Kanalröhren abaeſchwemmt und ſo iſt der aus⸗ und niemanden bekannt ſein konnte, ſodaß für den Unfall Geſchichte im Banne gehalten. Der Bodenſee iſt ſo ttelpunkt der ſchwäbiſch⸗alemanniſchen Geſchichte, aber ttelpunkt deutſcher Geſchichte. Die„Miniaturen vom ten aus dieſer Fülle beſonders wertvolle kulturelle Svolen kusſchnitte, Bilder— Miniaturen—, dem Fremden Ruen Einführung, dem Freunde zur ſchönen Erinnerung. Kulturgemern in Bregenz“,„St. Gallen und der Reichenan in „Ageſchichte des Bodenſees“,„Konſtanz und dem großen Du Droſte-Hul adarten und dem Barock“, Mersburg und Annette ches z nalshoff“ bandeln Kapitel. um nur einige Abſchnitte des ſche Formenengen. Menſchen, Erde, Himmel. Luft, Licht, Farben ſaen Geſtalten und Gewalten das vieltaufendjährige Ge⸗ Swuingt zuſ aus der ganzen Bodenſeelandſchaft heraus klingt und kunnpbonie. inen, in rauſchender Fülle zu einer urgewaltigen unz öiſbeifch. in geballter Reichtum an geplogiſchen, geſchichtlichen, tige mit drame kulturellen Einzelheiten iſt hier Erlebnis geworben werf Jildfaffelntiſcher Spannung wiedergegeben. Sechzehn ganzſei⸗ in beſonzt nach guten alten Stichen ſchmücken dies Bodenſee⸗ deid. Leimach ers angenehmer Weiſfe. zar alberg 1024 dlein des Amtsbezirks Lahr von Prof. Sevfrieb, „Selbſtverlag. Profeſſor Seyfried am Lehrer⸗Semi⸗ ar fa Heide ſt. ei lrerg. pat ein„Heimatbüchlein des Amtsbezirks Lahr“ ver⸗ tu ne ng. ein Schulenende in des Wortes und Sinnes ſchönſter Bedeu⸗ uch, das Lehrern und Schülern helle Freude und im er Se Erfolg ſtiſten muß. Ein zweiter Heidelberger, eimatem reiche nger. ſchmückte das Büchlein mit trefflichen Bildern. ledem tluft, Heim Ingalt des Büchleins, aus Wort und Bild weht ingg Haufe namde Heimatzauber, und das Büchlein ſollte in den 90 finzen“ wentlich aber in der Bauernſtube in Ried und Tal auzg Bezrk, Natnvell, geographiſche Behandlung, Wanderungen durch zeichneter Dalchönheiten, Geſchichte und Sage in kurzer, aber arſtellung därgeboten werden. 1 Weltreiſe XXI Von Colin Roß das Goldland nördlich der Großen Mauet N0 5 hatten Mukden, im Juni. hotels;j aum unſere Namen in das Gäſtebuch des wactend. 0 Mukden eingetragen und ſaßen, auf unſer Gepäck de Eintragun Halle, als einige Herren eintraten und ſogleich Expreß 5 gen und die der übrigen mit dem ſüdmandſchuri⸗ den Später eracb, olkenen Gäſte N begannen. 0 Kaſlhee 5 G dn Neh e een aſge kenn ährli nhofshotel nachſähen, nicht etwa 5 4 che Konkurrenz eingetroffen ſei. In ganz Oſtaſien iſt auf„i auße 1 che due Ceſchdtere konkurrenzneidig, und wenn ein Kaufmann rei Ronkukrenten geht. ſo kann er ſicher ſein, daß ihm zwei nachreiſen, die verſuchen wollen, ob ſie ihm In den Zwiebeln macht ſich de⸗ niemand verantwortlich gemacht werden kann.— Ein tödlicher Unalücksfall ereianete ſich geſtern abend im hieſigen Bahnhofe. Der im Außendienſt befindliche ausgewieſene Eiſenbahnbeamte Venn ſprach beim Ueberſchreiten des Bahngeleiſes mit einem auf dem Bahnſteige ſtehenden Herrn, als plötzlich eine Leerlokomlotive die Stelle paſſierte und den Beamten erfaßte. Er wurde überfahren und ſofort getötet. 93 Bon der Nahe, 11. Aug. Händler bieten in 18 100 und„echt Land gefärbte Ziegenfelle als„Alaskafuchs“ Skunks“ zum zehnfachen Preiſe ihres Wertes an. Alſo Vorſicht. Aus dem Rechtsleben Die Rupienſchuld des Reiches Grundſätzliche Reichsgerichtsentſcheidungen vom 3. Jund 1924 Sowohl Pflanzer wie Angehör ge der Schutztruppe von Deutſch · Oſtafrika haben bei den dortigen Bezirkskaſſen vor dem Kriege wie während des Krieges bares Geld hinterlegt. Soweit die Hinterlegung vor dem Kriege ſtattgefunden hat, ſind die Gelder ent⸗ ſprechend einer öffentlich ergangenen Aufforderung des Gouverneurs s Schutzgebietes in ein ſog. Kriegsdepot umgewandelt worden, zum Teil ſind die Gelder in Silberrupien auf Grund der Aufforderung des Gouverneurs, der die Bepölkerung erſucht hatte, entbehrliche Gelder bei den öffentlichen Kaſſen zu hinterlegen, an ſolche Kaſſen eingezahlt worden. Die Hinterleger fordern nunmehr Zurück⸗ zahlung, und da eine Zahlung in Rupien nicht mehr möglich iſt und der Uebernahmeſtaat dieſe Schulden nicht mit übernommen hat, — ung der hinterlegten Beträge— bei Zurückzahlung in e er Mark. Nachdem die Berliner Gerichte die Klage gegen den Landesfiskus von Deutſch⸗Oſtafrika und gegen das Deutſche Reich abgewieſen haben, hat das Reichsgericht ſich mit der Sache befaßt und die Anſprüche der Kläger auf aufgewertete Zurückzahlung der hinterleg⸗ ten Gelder anders gewürdigt. Das Urteil des Kammergericht iſt deshalb vom Reichsgericht aufgehoben und die zur ander⸗ weiten Verhandlung und Entſcheidung mit folgenden Richtlinien an das Kammergericht zurückverwieſen worden: Die Verhältniſſe, die ge⸗ eignet ſind, eine Aufwertung im allgemeinen zu rechtfertigen, lagen ſchon zur Zeit der mündlichen Verhandlung vor dem Berufungs⸗ gericht vor; ſie traten derart zubage, daß der Berufungsrichter ſie nicht unbeachtet laſſen durfte. Bei der Beurteilung dieſer Frage wer⸗ den freilich nicht nur die allgemeinen wirtſchaftlichen Verhältniſſe in Betracht zu ziehen ſein, die ſonſt für die Aufwertung maßgebend ſind, ſondern es werden auch rechtliche Fragen zu prüfen ſein, die ſich daran anſchließen, daß es ſich um einen Anſpruch gegen das Deutſche Neich handelt, der mit der Kriegführung im Zuſammenhang ſteht. js. Wie geſtaltet ſich die Erſatzpflicht der Bahn bei Verluſt eines Privatgüterwagens? Die Firma B. in Hohenlimburg hatte von der Firma O. u. K. einen Eiſenbahnwagen gekauft, um ihn als Privatgüter⸗ wagen zu berutzen. r Wagen wurde zwecks der vorſchrifts⸗ mäßigen Unterſuchung frachtpflichtig von Nienburg nach Witten⸗Oſt an die Eiſenbahnwerkſtatt geſandt. Weil der Wagen ohne Begleit⸗ papere ankam, ſandte ihn die Eiſenbahnwerkſtatt nach Nienburg zurück, von wo er am ſelben Tage mit Begleitſchein wieder nach Witten auf den Weg gebracht wurde. Von da an fehlt jede Spur des Wagens, der als verloren gilt. Die Firma B. verlangt Schaden⸗ erſatz von der Reichsbahn und hat deshalb Klage erhoben. Die beklagte Reichseiſenbahn hat im April 1920 rund 9500 gezahlt. Die verlangt einen der Geldentwertung entſprechenden höheren Betrag. Landgericht Mag deburg und Oberlandesgericht Naumburg haben die Klage abgewieſen. Auf die Reviſion der Klägerin hat das Reichsgericht das Urteil des Oberlandes⸗ gerichts aufgehoben und die Sache zur anderweiten Verhand⸗ lung und Entſcheidung an das Oberlandesgericht zurückverwieſen. Aus den reichsgerichtlichen Entſcheidungsgründen iſt hierzu fol⸗ gendes unterrichtend: Irrtümlich iſt die Auffaſſung des Oberſandes⸗ gerichts, daß der Frachtvertrag mit der erſten Ankunft des Wagens bei der Eiſenbahnwerkſtatt Witten bereits ſeine Erledigung gefun⸗ den hätte. Die Eiſenbahnwerkſtatt hat den Wagen nicht angenom⸗ men, ſondern ihn wieder nach Nienburg zurücklaufen laſſen, von wo aus er wieder umgehend bahnſeitig mit Begleitſcheinen nach Witken auf den Weg gebracht wurde. Bei dieſem Tatbeſtande kann von einem frachtfreien Leerlauf des Wagens im Sinne des 8 11 Abſ. 2 der bahnamtlichen Bedingungen für die Einſtell von Privatwagen keine Rede ſein. Der Verzug der Bahn mit der Zahlung iſt erwieſen, da ihr bereits am 5. Februar 1920, als die Klägerin an Zahlung mahnte, bekannt war, daß die Nachforſchungen nach dem Wagen er⸗ folglos geblieben waren. Zu beanſtanden iſt endlich die Auffaſſung des Oberlandesgerichts, daß die Beklagte nach„damaligem Rechte im Gegenſatz zum heutigen Recht zur Aufwertung nicht verpflichtet geweſen ſei. Das„die Rechtsnorm, iſt nicht geändert worden. Nur die Rechtſprechung hat ſich an der allmählich durchgedrun⸗ genen Erkenntnis gewandelt, daß der Satz Mark ſei gleich Mark ein Unrecht bedeutet und daß es gegen Treu und Glauben verſtößt, wenn ein Schuldner ſeine Schuld mit einer gleichen Summe des er⸗ heblich entwerteten Papiergeldes begleichen will. js. Haftung bei Diebſtahl im Bade Gegenwärtig iſt es angebracht, an eine Reichsgerichtsentſchei⸗ Raum zu verſtehen, der ſich im Laufe der Jahre gebil⸗ dung zu erinnern, die ſich mit der Haftung des Bade⸗ anſtaltsbeſitzers für die Garderobe der Badegäſte befaßt. nicht das eine oder andere Geſchäft wegſchnappen können, weshalb niemand in ſolchen Fällen ſein richtiges Neiſeglel angibt und in der Zeitung veröffentlicht, daß er nach Schantung reife, wenn er nach Hupeh will, und umgekehrt. In Mukden iſt die Kontrolle der eintreffefnden Fremden beſon⸗ ders leicht; denn es gibt eigentlich nur das eine große Hotel in europäiſchem Stile. Doch was tut man nicht, um der Konkurrenz ein Schnippchen zu ſchlagen! Und ich traf ſpäter deutſche Kaufleute aus Tientſin, die hinter einem großen Auftrag her waren und die monatelang in einem kleinen ſtadt logierten, nur damit die Konkurrenz nichts von ihrer An⸗ weſenheit erfahre. Die Mandſchurei iſt heute der große Jagdgrund Chinas, der goldene Boden, wo die ganz fetten Geſchäfte zu machen ſiind. Be⸗ trüblicherweiſe für die bere itsam Platz Befindlichen wird das immer bekannter in Chinag, und immer mehr ndelshäuſer ſchicken Ver⸗ treter nach der alten Kaiſerſtadt im Norden.„Es iſt hier ja ganz ut geweſen“, gab mir der deutſche Kaufmann zu,„aber die guten Zeiten ſind vorüber. Und jetzt, wenn ſo viele hierher kommen Er zuckte ingrimmig die Achſeln. Nur, wenn ein Auslandskauf⸗ mann n 5 klagt, ſo heißt das, daß noch ſehr gute Geſchäfte zu machen ſind. Tatſächlich ſind die wirtſchaftlichen Verhältniſſe in der Mandſchurei ſo andle wie in keinem andern Teile Chinas. Dieſes weite Steppen⸗ und Bergland, aus dem die Mandſchus zur Erobe⸗ rung des Reiches der Mitte aufgebrochen waren, blieb für die Chineſen jahrhundertelang Grenzland, Barbarenland, außerhalb der Markſteine der Ziviliſation. Die Mandſchus ſelbſt aber hielten ihr Stammland für die Chineſen verſchloſſen, als ureigenſte Domäne und Jungbrunnen ihrer Macht, die auf den waffentragenden mandſchuriſchen Bannerleuten beruhte. Noch in der erſten Hälfte des vorigen Jahrhunderts war die Mandſchurei„verbotenes Land“, für Fremde ſtrikt geſperrt, und auch den Chineſen war die Ein⸗ wanderung unbedingt verboten. Erſt unter dem Druck der äußeren und inneren Wirren des Opiumkrieges und der Taipingrevolution, die die Aufmerkſamkeit der Pekinger Regierung abſorbierten, locker⸗ ten ſich die Abſchließungsmaßregeln, und die Mandſchurei wurde mehr und mehr ein Einwanderungsland für die chineſiſchen Kulis. Die Mandſchurei iſt nun aber keineswegs das kalte, rauhe und unwirtliche Land als das ſie gemeinhin gilt. Gemäß dem kontinen⸗ talen Charakter ſeines Klimas ſind die Winter zwar 1 5 kalt, aber Frühling und Herbſt ſind ſchön, und der Sommer iſt in Mukden mindeſtens ſo heiß wie in Tokio, trotzdem dieſes weſentlich ſüdlicher liegt. Das Land aber, das Jahrhunderte hindurch Steppe war, iſt in Wirklichkeit fruchtbarſter Ackerboden, auf dem der beſte Weizen der Welt wächſt. Und während die Felder des eigentlichen China durch jahrhundertelange intenſive Wirtſchaft ausgelaugt ſind, iſt der mandſchuriſche Acker größtenteils jungfräulicher Boden, der Jahr für Jahr ohne irgendwelche Düngung reiche Ernte trägt. 95 ſchmutzigen Gaſthof in der Chineſen⸗de Das Reichsgericht ſpricht darin aus, daß der Beſitzer einer Bade⸗ anſtalt durch den Abſchluß des Badevertrages ohne weiteres die vertragsmäßigen Pflichten des Verwahrers übernimmt und daß die Verwahrung auch eine entgeltliche iſt, da ſie durch das Ent⸗ gelt für die Gewährung der Badegelegenheit mit abgegolten wird. Der Kläger benutzte im Auguſt 1920 ein bekanntes Bad in Berlin. Hier wurde ihm aus dem verſchloſſenen Holzkaſten in einer Zelle eine goldene Uhr, ein Revolver nebſt Ledertaſche und 1300 A1 ge⸗ ſtohlen. Die beklagte Badeanſtalt iſt von den Berliner Gerichten ſo⸗ wohl wie vom Reichsgericht verurteilt worden, dem Kläger gleich⸗ wertige Sachen zu verſchaffen. In den reichsgerichtlichen Entſchei⸗ dungsgründen heißt es: Die Vorinſtanzen haben rechtlich eimwandfrei angenommen, daß die Beklagte die Verpflichtung hatte, für ſichere Aufbewahrung der Kleidungsſtücke und Wertgegenſtände ihrer Bade⸗ gäſte zu ſorgen. Dieſe Verwahrungspflicht ergiht ſich, ohne daß es des ausdrücklichen Abſchluſſes eines beſonderen Verwahrungsvertrags bedarf, notwendig aus dem Badevertrage. Die Verwahrung ſelbſt wird durch das Entgelt für die Gewährung der Badegelegenheit mit abgegolten. Das beſondere Verſchulden der Beklagten liegt darin, daß ſie ſich der Unſicherheit der Aufbewahrung von Wertſachen in den Holzkäſten bewußt geweſen iſt. is. Gerichtszeitung Das Nikolasſeer Revolveraktenkat vor Gerichi Am 26. Auguſt wird in einer Ferientagung des Schwurgerichts des Landgerichts II Berlin die Ver gegen den Techniker Heinrich Pleßner ſtattfinden, dem Mordverſuch in zwei Fallen zur Laſt gelegt wird. Wie erinnerlich, wurde auf den Prokuriſten von Siemens und Halske, Succow am 12. März d. J. ein Revol⸗ verattentat verübt. Der Täter war der Angeklagte, der nach zehnjähriger Tätigkeit dei Siemens und Halske im 0 Auguſt entlaſſen worden war, weil er anläßlich eines Streiks Arbeitswil⸗ lige gewaltſam am Betreten der Arbeitsſtätte verhindert haben ſoll. Seitdem konnte der nahe an 50 Jahre alte Pleßner keine neue Stellung finden, und er und ſeine Ehefrau waren wiederholt bei dem Vorſteher der Abteilung, dem Prokuriſten Succow vorſtellig wegen einer Wiedereinſtellung. Die Bemühungen waren jedoch ver⸗ eblich. Pleßner war es damals gelungen, zu entkommen und er onnte lange Zeit nicht entdeckt werden. Seine Feſtnahme gelang durch beſondere Umſicht der Polizei. Nachdem ein bekannter Straf⸗ anwalt mit der Verteidigung des ber e uchle ſich en betraut war, nahm die Kriminalpolizei an, daß der Geſuchte ſich eines Tages in dem Büro des Rechtsanwalts einfinden werde. Deshalb wurde das Haus am Potsdamer Platz, in dem das Büro gelegen iſt, bewacht. Am 21. Mai ſahen die Beamten, daß die Ehefrau Pleßners vor der Tür wartete und bald darauf trat auch, aus der Sprechſtunde bei ſeinem Verteidiger zurückkehrend, Pleßner zu ſeiner Frau hinzu. Nunmehr konnte er ergriffen werden. Die Anklage nimmt an, daß das Attentat auf Succow ein Racheakt geweſen iſt und daß der Angeklagte die Tat mit Perge ausgeführt hatte Der Ange⸗ klagte dagegen ſucht es ſo darzuſtellen, als ob er die Abſicht gehabt hätte, ſich aus Verzweiflung über ſeine Stellungsloſiakeit und die Ausſichtsloſigkeit, in ſeinem Alter noch eine neue Stellung zu er⸗ halten, vor 555 Augen des Succow ſich habe erſchießen wollen. Bei dem Anblick des Mgel, dem er alle Schuld an ſeinem Unglück zumeſſen müſſe, habe ihn die Wut gepackt und er habe beſinnungs⸗ los geſchoſſen. — Neues aus aller Welt — Nächtliche Streifzüge der Berliner Kriminalpolizei. Das üble Treiben am Potsdamer Platz. der in letzter Zeit immer mehr der Tummelplatz von allerlei Geſindel, zweifelhaften Frauenzimmern und ihrem Anhana in älteren und füngeren Männern geworden war, veranlaßte die Kriminalpolizei geſtern eine aründliche Abſuchuna des Platzes vorzunehmen. Die Taktik der Razzia war diesmal anders als bei früheren Streifen. Um 11 Uhr nachts verteilten ſich die Beamten unauffällia auf dem Potsdamer Platz und in den anarenzenden Straßen, um zuerſt das Publikum einzeln zu beobachten. Nachdem ſie ſich einen gewiſſen Ueberblick verſchafft hatten, ariffen die Kriminalbeamten zu einer vorher verabredeten Zeit alle zualeich ein und brachten die Angehaltenen, ohne daß dies dem unbeteiligten Publikum auffiel, auf die Wache. Im ganzen wur⸗ den 170 Perſonen feſtgenommen. Gegen 3% Uhr morgens gingen Beamte gegen den Tiergartenteil zwiſchen Brandenburger Tor und Siegesallee vor. Mit Hilfe von Hunden gelang es, 50 verdächtige Perlonen aufzuſtöbern und feſtzunehmen. Meſſen und Ausſtellungen Eine Kunſtausſtellung„Das Saarland“ 1 Die 11. Frankfurter Kunſtmeſſe veranſtaltet im Rahmen der Frankfurter Herbſtmeſſe, die vom 21. bis 27. September ſtattfindet, in der Zeit vom 14. bis 28. September eine umfafſende Schau über die Geſchichte und die geographiſche und architektoniſche Ge⸗ ſtaltung des Saarlandes, die durch des ſaarländiſchen Gewerbefleißes ergänzt werden wird. Außerdem wird die ſaarländiſche Künſtlerſchaft, ſoweit ſie nicht ſchon durch landſchaftliche Darſtellung vertreten iſt, mit einer eigenen Ausſtel lung von Kunſtwerken vertreten ſein. Noch aber iſt erſt ein Landes mit Weizen beſtellt. denen ſpäter noch zu ſprechen art mit drei Meter hohen und ſo feſten Stengeln, daß ſie zum Hars⸗ verhältnismäßig geringer Teil des Das Hauptprodukt ſind Bohnen, von ſein wird, dann Kaoliang, eine Hirſe⸗ bau Verwendung finden. Kaoliang iſt die tnahrung der Chineſen. Höhere Erträgniſſe laſſen ſich aus dem Boden jedoch durch Zußerrübenbau erzielen. In Charbin gibt es bereits zwei Zucker⸗ fabriten, in Mukden eine. Die Chineſen ſowohl wie die Japaner, die urſprünglich kaum Zucker verwendeten, werden mit zunehmen⸗ r Verweſtlichung ihren Zuckerverbrauch ganz gewaltig ſteigern; ſo hat die Zuckerinduſtrie in der Mandſchurei eine große Zukunft. Nicht anders ſteht es mit Obſt und Wein, deren Kultur erſt in den allererſten Anfängen ſteckt. Kurz, ſeines Klimas wie ſeines Bodens wegen wäre die Mandſchurei ein ideales Siedlungsland für das übervölkerte Mittel⸗ europa. Leider kommt jedoch Auswanderung dorthin in keiner Weiſe in Frage. Der Lebensſtandard des chineſiſchen Bauern iſt derart niedrig, ſeine Arbeitsintenſität und Bedürfnisloſtigkeit derart kann. Die Tokioer Regierung hat ſich die größte 8 gegeben, jopaniſche Koloniſten anzuſiedeln. Die Erfolge ſind ſehr gering. Dagegen ſtrömen Jahr für Jahr—500 000 Chineſen ins Land, von denen ein großer Teil zwar lediglich Sachſengänger find. Mindeſtens ein Drittel aber bleibt und wird von chineſiſchen Ent⸗ wickbungsbanken, die den Koloniſten das erforderliche Betriebs⸗ kapital vorſkrecken, angeſiedelt. Die Mandſchurei, die heute etwa 22 Millionen Einwohner zählt, hat noch Siedlungsraum für 40 Millionen. Damit bekommt die dünn beſiedelte Mandſchurej das, was ihr bisher noch fehlte: ausreichende und billige menſchliche Arbeitskraft ur Erſchließung ihrer natürlichen In erſter Linie dandell es ſich um Eiſen und Kohle. Die Ruſſen hatten bexreits während der kurzen Dauer ihrer Herrſchaft angefangen, die Erz⸗ und Kohlenlager abzubauen, aber die Erſchließung in großem Maß⸗ ſtabe haben erſt die Japaner in die Hand genommen. Dazu kommt die ſehr bedeutende landwirtſchaftliche Induſtrie, die ſich in erſter Linie auf die Sojabohne gründet, und die Ausnützung der noch W ausgebeuteten großen Wälder im Norden. ie Ausfuhr aus der Mandſchurei überſteigt bei weitem die Einfuhr, und die mandſchuriſche iſt die einzige von allen Regie⸗ rungen, die ſich heute in das Gebiet des ehemaligen Kaiſerreiches teilen, die über ein aktives Budget und ſchweres, klingendes Silber⸗ geld in ihren Kaſſen verfügt. Dieſes Geld wird nun keinesweas in Truhen und Treſors gehäuft, ſondern umgeſetzt, in Straßen⸗, Bahn⸗ und Hafenbauten, in Elektrizitätswerke und Fabriken und vor allem in Flugzeuge, Kanonen und Arſenale. So iſt es kein Wunder, wenn Mukden heute der Tummelplatz für alle Europäer und Amerikaner geworden iſt, die fette Geſchäfte machen und ſchnell reich wer⸗ den wollen. ——————— eine Abteilung von Kunſtwerken 16 1* 1 1 5 * 15 4 1 1 4 . 1 1 5 f 14 1 1 1 5 1 * 7 1 5 1 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Dienskag, den 12. Auguft 10²⁴ 6. Selfe. Nr. 370 Sportliche Kundſchau Die Poeſie des Lebens Don R. Schmidt Wie Sphärenmuſik, gebunden in volllönenden Akkorden, klingt heute in das düſtere Grau des Alltags die Erinnerung an die jon⸗ nigen Senen des klaſſiſchen Allertums, an die Tage jauchzender Frohlichkeit in den Gymnaſien Athens und den ſittentrreugeren Kör⸗ Perſchulen des kriegeriſchen Eparta. Unter der heißen Soane dieſes griechiſchen Himmels, befruchtlet von den philoſophiſchen und äſtheti⸗ ſchen Maximen jener Zeit, bildete ſich jene Poeſie des Leives, die wir heute ſehnend mit der Seele ſuchen. Aber wie ſo oft, wenn der Deutſche um elwas Vergangenes trauert, ſucht er ſeine Voroilder jenſeits ſeines Volkes und vergißt, Rückſchau zu halten im eigenen Stamme. Wir ſtehen nicht an, neidlos zuzugeſtehen, daß de klaſſiſche Körpererziehung uns ein Schönheitsideal gegeben hat, dürſen aber nicht vergeſſen, daß eben jenem Schönheitsideal eine reſtloſe Verwirk⸗ lichung nicht beſchert war. Um ſich dauernd zu erhalten, fehlte ihm jene weiſchung von Kraft, die bei der ſpartaniſchen Mädchenerziehung im vorhanden, den atheniſchen Jungfrauen zu ſehr mangelte. Wenn wir uns heute die Poeſie des Leibes wieder erringen wollen, ſo werden wir auf eine Miſchung bedacht ſein müſſen, die ihre Grundelemente aus ſowohl der griechiſchen wie auch germani⸗ ſchen Kanälen ſchöpft. Denn auch wir Germanen haben uns früher ſchon bewußt eine Poeſie des Leibes erzogen. Die germaniſchen Mäd⸗ chen tummelten ſich mit den Knaben auf grüner Flur, und Uebungen wie Steinſtoß, Speerwerfen oder Laufen war früher dem weiblichen Geſchlocht durchaus geläufig. Dann kam die Zeit des großen Nieder⸗ gangs, in der Bürgern und Bauern, eingeſpannt in die tägliche Fron, die Zeit zur Körperübung fehlte. Wenn man nicht die derben Tänze um die Dorflinde oder das gezierte, geſpreizte Schreiten im ſtädtiſchen Tanzhauſe dazu rechnen will. Das Mittelalter verſank, aber auch die Neuzeit brachte der Frau noch keinen Fortſchritt in dieſer Beziehung, höchſtens daß man ihnen eine„kleine Fußreiſe von beſtimmter Dauer“ gewährte, um ihrem Bewegungsbedürfnis Rechnung zu tra⸗ gen, während auf der anderen Seite das tändelnde, gezierte, in Tanz⸗ und Hupfübungen allzuſehr hervorgehoben wurde. Die Poeſie des Leibes wurde vernichtet durch Schnürbruſt und Krinoline und es hat langer Zeit bedurft, ehe es unentwegter ärztlicher Aufklärung gelang, auch hier Wandlung zu ſchaffen. Karl Juſtus Lion hat nicht umſonſt für das Frauen⸗ turnen den Ausdruck„die Poeſie des Leibes“ geprägt und ſeiner bahnbrechenden Tätigkeit iſt es größtenteils zu danken, wenn heute die Frau irgendeine der körperlich nützlichen Bewegungsformen un⸗ gehindert ausüben darf. Doch bald kam die Zeit, daß die Geiſter, die ſich über die Not⸗ wendigkeit, die Frau wieder zur Poeſie des Leibes zu führen, klar waren, über die Mittel der Ausführung in Streit gerieten. Beſonders das Frauenturnen ſchied ſich in zwei getrennte Lager. Die eine Rich⸗ tung meinte, es ſei, was die Uebungen der Frau angehe, weder ein pfychologiſcher noch ein anatomiſcher Grund vorhanden, das Frauen⸗ turnen vom Männerturnen zu trennen. Man hat mit großer Sorg⸗ falt den Beweis zu erbringen verſucht, daß auch in pſychologiſcher Beziehung die Uebungen der Frau denen des Mannes ohne weiteres anzugleichen ſind. Heute iſt man hierüber bereits zu beſtimmenden Ergebniſſen gekommen und hat erkannt, daß ſowohl beim Manne wie bei der Frau die ſyſtematiſche Bildung des Körpers das erſtrebenswerte ſei. Da nun aber der Organismus der Frau ſelbſt bei Gleichheit der Muskelgruppen anders reagiert als der des Mannes, iſt der Geſtaltung des weiblichen Turnens eine gewiſſe Grenze geſetzt, die zu überſchreiten ſchwere geſundheitliche Schädigung de⸗ Körpers zur Folge hat. Stabhochſprung, Tiefſprung und gewiſſe Uebungen an Pferd und Barren werden der Frau ſelbſt bei äußerſter An⸗ ſtrengung immer mißlingen. Auch dieſer Tatſache glaubt nun die andere Richtung im deutſchen Turnen den Schluß ziehen zu müſſen, der Frau das Geräteturnen gänzlich zu verbieten und als vor⸗ nehmſtes Bildungsmittel für den weiblichen Körper die„rhythmiſche Uebung“ preiſen zu dürfen. Ohne auf irgendeines der bekannten Syſteme in dieſer Hinſicht näher einzugehen, ſoll der hohe körperbildende Wert dieſer glei⸗ tenden, von Muſik getragenen Uebungen nicht geleugnet werden. Aber dieſer Wert wird ſich nur dann zeigen, wenn Vorbilder vor⸗ handen ſind, die zur Nachahmung reizen, und auch dann nur bei körperlich und muſikaliſch Begabten. Der Nachteil dieſer rein rhyth⸗ miſchen Körperbewegung beſteht darin, daß ſie heute der großen Maſſe leider nicht zugänglich iſt, ſondern auf Tanzſchulen, gym⸗ maſtiſche Kurſe uſw. beſchränkt bleibt, deren Beſuch für den Minder⸗ bemittelten ein Ding der Unmöglichkeit bedeutet. Wie immer, liegt auch hier das Gute in der Mitte. Wenn Vereine im Frauenturnen Uebungen mittlerer Grade feſtlegen, dem volkstümlichen Turnen einen breiten Raum gewähren und auch die rhythmiſchen Uebungen, ſoweit es angängig iſt, berückſichtigen, dann iſt die Grundlage ge⸗ geben, auf der unſer heutiges Geſchlecht ſich die Poeſie des Leibes aufbauen kann. Nun könnte es ſcheinen, als ob dieſe Ausführungen nur dem deutſchen Frauenturnen die Fähigkeit zur körperlichen Erziehung unſeres jungen, weiblichen Geſchbechts zugebilligt werden ſoll. Das wäre einſeilig und auch falſch, denn auch die moderne Sport⸗ bewegung iſt eifrig darauf aus, unter Berückſichtigung der weib⸗ lichen Sonderheit an dem großen Ziele mitzuarbeiten und der Er⸗ folg gibt ihr hierbei Recht. Ausgeſchaltet müſſen alle jene Uebungen werden, die wir beim Manne zwar ſchätzen und achten, die aber, vom weiblichen Körper ausgeübt, ungeſund und unäſthetiſch ſind. Dazu gehören Boxen, Ringen, Fußball. Auf welchem Gebiete das Mädchen unſerer Tage ſich auch betätigen mag, ob im Turnen oder im Sport, nie wird es vergeſſen dürfen, daß es eine Pflicht zur Schönheit hat. daß es der eigentliche Beruf der Frau iſt, Licht und Sonne auszuſtrahlen und daß auch heute noch ſchön immer das iſt, was natürlich wirkt. Wenn die vielen Hunderttauſende der berufstätigen Mädchen und Frau ſich angelegen ſein ließen, ſich, wo immer es auch ſei und möglich iſt, die Poeſie des Leibes zu erhalten oder zu erkämpfen, werden wir um ein geſundes, kräftiges Geſchlecht nicht bange zu ſein brauchen. Das finniſche Bad— ein Mittel zum Erfolg Nurmi, das finniſche Läuferwunder, der allein in Paris vier Goldmedaillen errang und, wenn es das finniſche Olympia⸗Komitee zugelaſſen hätte, auch deren ſieben errungen hätte, hat ſich allen nlerviewern in Paris gegenüber ausgeſchwiegen. Aber bei ſeiner Rückkehr in die Heimat wurde er redſeliger und er hat ſeinem Aus⸗ ſtager erklärt, daß die von dem Finnen fürſorglicher Weiſe mitge⸗ brachte finniſche Badeſtube von außerordentlichem Werte für ihn geweſen ſei. Das iſt natürlich nicht ſo zu verſtehen, als ob ihm das Bad Flügel verliehen hätte, aber es zeigt doch deutlich, wie hoch die Hautpflege von de mxfachen Weltrekordmann geſchätzt wird. Als ſich die Finnen vor etwa zwei Jahrtauſenden in ihrem heutigen Wohnſitze niederließen, betrieben ſie Skilaufen und Kanu⸗ fahren, alſo die Sportarten, die ſie zu ihrem Lebensunterhalte be⸗ nutzten. Von der Sportidee waren ſie ſelbſtverſtändlich weit ent⸗ fernt, aber die großen Entfernungen, die ſie alltäglich überwinden mußten, die Strapazen, die ſie in der unwirtlichen Gegend erdulde⸗ ten, bildeten ein Volk heran, das den Kampf um das Leben mit Zähigkeit und Ausdauer aufnahm und das ſchon im Beſitze um⸗ fangreicher Kräfte ſein mußte, wollte es ſich durchſetzen. Hatten die Finnen nach tagelanger Jagd oder unſäglich mühſeligen Kanu⸗ fahrten ihr Heim, eine niedrige Hütte erreicht, dann mußten ſie ver⸗ ſuchen die aufgewandten Körperkräfte wieder zu gewinnen. Sie hatten ſehr bald heraus, daß ein heißes Bad die Ermüdung aus den Muskeln vertrieb, der vom Schweiß beſchmutzten Haut neue Tätig⸗ keitsanreize brachte und das allgemeine Wohlbefinden auf das Nachdrücklichſte hob. Die Sauna, wie das heute noch primitive Vad in Finnland heißt, war ein großer Stein⸗ oder Kachelofen, der mit Buchenſcheiten bis zur Glut geheitzt wurde. Hatte er eine ent⸗ ſprechende Temperatur erreicht, wurden die heißen Steine mit Waſſer übergoſſen und es entwickelte ſich eine glühende Hitze, die von enormer ſchweißtreibender Wirkung war. Nach einer Ab⸗ ſpülung mit warmem Waſſer ſetzte der Finnländer ſeinen Körper auf einige Augenblicke der friſchen Luft aus. Dieſer Uebergang von einer Temperatur von über 50 Grad in eine ſolche von 10 Gredl Kälte war nicht nur eine köſtliche Erfriſchung, ſondern auch ein Ab⸗ härtungsmittel allererſten Grades. Dieſe Badeſtube war nicht etwa nur bei den Beſitzenden im Gebrauch. Alle Volksſchichten hielten die Sauna und tun das heute noch, für die wichtigſte Einrichtung des ganzen Hauſes. Ohne ſein tägliches Bad wäre der Finnländer totunglücklich. Zog ein Siedler in ein unbekanntes Terrain um ſich dort niederzulaſſen, dann errichtete er zuerſt ſeine Badeſtube, in der er ſolange lebte, bis er ſich beſondere Räume dazubauen konnte. Die Wöchnerin überſtand ihre ſchwere Stunde in der Badeſtube, der Rauch, der nur durch ein kleines Loch in der Decke abziehen konnte, war die beſte Desinfektion. Nach jeder körperlichen Betätigung und hierzu iſt bei den ausgedehnten Entfernungen in Finnland mehr wie hinreichend Gelegenheit, wird das Bad benutzt, das dem Finnen immer neue Kräfte verleiht. Mit der Abgeſchiedenheit und den Entfernungen hängt auch die Verbreitung des Laufſportes auf das innigſte zuſammen. Es iſt verſtändlich, warum gerade in den Langſtreckenläufen die Finnen ſo außerordentliches leiſten, ſie haben eine jahrhunderte alte Vorbereitungszeit hinter ſich. Erſt um den Anfang des 20. Jahrhunderts herum kam das Wettkampfmoment hinzu, das die Betätigung der Finnen auf körperkulturellem Gebiete zum Sport machte. Mit ungeheurem Intereſſe verfolgte das ganze Volk die Entwicklung an der es den tätigſten Anteil nahm. Habei ſpielte die ruſſiſche Bedrückung eine fördernde Rolle, die inſtinktiv die Finnen zwang für eine Stärkung ihrer nationalen Widerſtands⸗ kraft zu ſorgen. Dabei waren die Finnen ſorgfältig darauf bedacht zu lernen. Als Vater Lin in Schweden ſein Gymnaſtikſyſtem ver⸗ breitete, fand er in Finnland dankbare und gelehrige Schüler. In verhältnismäßig ſehr kurzer Zeit war ſein Syſtem durch in Schwe⸗ den lebende Finnen oder ſolche die auf ihren Reiſen mit den Schwe⸗ den in Berührung gekommen waren in Finnland bekannt und es wurde als ein Schutzmittel gegen die Verkümmerung der Organe und Muskeln, als ein Förderungsmittel der phyſiſchen Kräfte be⸗ wertet. Natürlich waren die Finnländer ſo fachverſtändig und auch ſo fortſchrittlich, daß ſie die Gymnaſtik für ihre beſonderen Zwecke umſtellten. Durch die Eigenart ihrer wirtſchaftlichen und klimatiſchen Ver⸗ hältniſſe zu einem naturgemäßen Leben gezwungen, durch die Un⸗ bilden der Witterung abgehärtet, durch die Sauna erfriſcht und durch die Gymnaſtik geſchult, ſo hat ſich das kleine Volk der Finnen an die Spitze der Körperkultur betreibenden Nationen gearbeitet, eine Leiſtung. der man nicht Anerkennung genug zollen kann und die uns zur Nacheiferung anregen ſollte. AI. Um den Aufſtieg zur Bezirksliga B. f. L. Neckarau— ee 1904 Cudwigshafen:1 Im wichtigen Punktkampf ſtanden am Samstag abend auf dem Sportplatze an der Altriper Fähre die Meiſter der beiden benach⸗ barten Kreiſe gegenüber. Neckarau konnte bei meiſt überlegenem Spiele das Treffen für ſich entſcheiden dank ſeiner größeren Energie. Die Ludwigshafener zeigten kenen Kampfgeiſt und ſpielten ſo gleich⸗ gültig, als ob ſie nicht nötig hätten, Punkte zu erringen. Dem Schiedsrichter, Herrn Schmitt(Pfeil⸗Gaisburg) ſtellte ſich V. f. L. Neckarau mit: Brucker; Dern, Broſe; E. Arnold, Gaſt, Reinemuth: Niſchwitz, Fr. Arnold, Zeilfelder, Hennhöfer, Kaiſer. Die Ludwigshafener mußten ihren Verteidiger entbehren und hatten zur Stelle: Emig; Müller, Kelchner; Götz, Cavalla, Grüne⸗ wald; Schneider, Wünſtel, Bauer, Mardo, Förſter. Schon mit dem Anſpiele riß V. f. L. die Offenſive an ſich. Die 1. Ecke, hervor⸗ gerufen durch einen Schuß Gaſts, wehrten die Ludwigshafener ab und im Gegenſtoße erzwang Wünſtel ebenfalls einen ſolchen für ſeine Meiſterſchaft. Schon in der 9. Minute war es der alte Kämpe Henn⸗ höfer, der mit vorbildlichem Schuſſe Neckarau zur Führung verhalf. V. f. L. war jetzt glatt überlegen und hatte in der Folge ausſichts⸗ reiche Torgelegenheiten. Aber Emig hielt ſich gut und auch Unent⸗ ſchloſſenheit der Neckaraure Stürmer verdarb viel. Erſt im der 28. Minute kam der verdiente 2. Erfolg, indem Zeilfelder ein prächtiges Zuſpiel Hennhöfers einſchoß.:0 für Neckarau. V. f. L. war weiterhin beſtrebt, die Torzahl zu erhöhen, fand aber kein Entgegenkommen bei den Ueberrheinern. In den letzten 10 Minuten vor der Pauſe kam deren Sturm erſt zur Geltung, doch der gefährlichſte in der Fünfer⸗ reihe, Wünſtel, wurde von Broſe ſcharf bewacht. Eine halbe Minute vor Abpfiff kontne er aber doch einen Schuß anbringen, der am Boden liegende Brucker faßbe das Leder nicht feſt genug und Bauer konte den Ball eindrücken. 1904 hatte ſomit ein Tor aufgeholt und mit:1 für die Platzherren war Halbzeit. Durch dieſen Erfolg waren die Germanen entmutigt und eine vorteilhafte Umſtellung brachte Schwung in ihre Reihen und ſtür miſch wurde nach dem Ausgleiche gedrängt. Doch mit zäher Energie wehete ſich V. f. L. Hintermannſchaft. Gaſt und Broſe zeigten Glanz⸗ leiſtungen in der Abwehr. Durch den immerwährenden Druck wurde Brucker unzuverläſſig. Aber auch die Germanen wurden unruhig, als ſie ſahen, daß ſie bei ihren Angriffen auf Granit biſſen. So flaute ihr Kampfgeiſt allmählich wieder ab und das Spiel wurde wechſel⸗ voller. Vor beiden Toren ſah man noch ſchöne Kampfmomente. Neckarau erzwang noch eine Anzahl Ecken, ohne Ergebnis. So ſchien der Kampf mit dem knappen Ergebnis für V. f. L. zu enden. Doch unerwartet konnte Neckarau an der 89. Minute des Kampfes den Sieg erhöhen. Jeilfelder hatte nicht viel Mühe, die genaue Vorlage Arnolds aus 2 Meter Entfernung ins Tor zu lenken.:1 für Neckarau. Noch 47 Verzweiflungsvorſtoß der Ludwigshafener, dann war die eendet. · Rarlsruher Fußballſpiele Phönix⸗Alemannig— F. B. Saarbrücken:0(:0) Ecken:3 Der Beſuch von Monnſchaften aus dem beſetzten Gebiet ſollte eigentlich ſchon aus Gründen der Sympathiebezeuaung und Solida⸗ rität eine beſonders ſtarke Zuſchauermaſſe auf die Beine bringen. Man muß unter dieſem Geſichtswinkel betrachtet den Beſuch dieſes Spieles als mäßig bezeichnen. Die Saarbrücker, eine junge und faire Mannſchaft, konnte allerdings den Ruf nicht beſtätigen, der idr in der Tagespreſſe vorausging. Von einem Klaſſenunterſchied war wenig zu merken. Saarbrücken ſteht an zweiter Stelle hinter dem Meiſter Boruſſia⸗Neunkirchen. Nahezu komplett führten die Gäſte, namentlich in der Hintermannſchaft, ein wenia beſtechendes Spiel vor, ſo daß der gefährliche Angriff zu keiner nachhaltigen Aktion kam. Phönix ſchraubt, nachdem er mit Rückenſonne und Wind eneraiſch einſetzt, verſchiedene ſehr aute Gelegenheiten. Saarbrücken ſchießt und ſrielt brenzliche Lagen heraus. aber die Phönixverteidigung bietet mitunter Glanzleiſtungen und ſtoppt die Vorſtöße ab, ſo daß im kritiſchen Augenblick den Saarbrückenern immer der Faden ab⸗ geſchnitten wird. Aber auch Karlsruhes Innenſturm zeigt wieder die klaffenden Lücken wie immer und ohne Zähler geht es in die Pauſe. Phönix wird in der Sturmmitte umgeſtellt, was endlich nach dem typiſchen Verſagen den erſten Erfola brinat. Saarbrücken zeigt jetzt eine ſehr ſchwache Abwehr, aber Phönix weiß die Lage vorerſt nicht zu meiſtern. Da geht eine auf eigene Fauſt gewaate, direkt aufs Netz geſetzte Flanke des Linksaußen über den ſchlecht ſtehenden Tor⸗ wart hinweg zwiſchen die Pfoſten und ein weiterer ähnlicher Ver⸗ ſuch desſelben Spielers hat überraſchender Weiſe auch das zweite Mal Erfolg. Der Saarbrückener Anariff zu ſehr auf ſich geſtellt, zeigt Spuren der Ermüdung. ſpielt aber einmal eine ganz verzwickte Lage vor dem Karlsruher Netz heraus, die Phönix alücklich abwehrt. Mit 12 ſchmeichelhaften Ergebnis kann dann Phönix das Treffen de⸗ enden. War bei den Saarbrückern die Hintermannſchaft vor allem in Ab⸗ wehr und Zuſpiel der ſchwächere Teil, ſo war es bei Phönix gerade umgekehrt. Läuferreihe und vor allem Verteidigung zeigten erſte Klaſſe. Der Angriff, namentlich innen, iſt immer noch zu zerfahren und unſchlüſſig, lediglich die Flügel waren annehmbar. Für die zuſammengedrängten Kreisligaſpiele, gerade dieſes Spieljahr bedarf der Ph.⸗Sturm entſchieden größter Durchſchlags⸗ und Schußkraft. Müller⸗Beiertheim leitete gut. Das Spiel.⸗C. Mühlburg—.f. R. Mannheim, das für den Samstag abend im Faſanengarten vorgeſehen war, fiel in⸗ folge Abſage von Mannheim aus. Für Karlsruhe eine peinliche Sache inſofern, als wegen der vorgerückten Stunde ein Widerruf in der Karlsruher Preſſe unmöglich war. Es ſcheint aber der Fehler auf Mühlburgs Seite gelegen zu haben, die es offenbar mit Ab⸗ machungen nicht genau genug nimmt. August Müble. Ergebniſſe Um den Aufſtieg V. f. L. Neckarau— 04 Ludwigshafen:1. Fo. Kaiſerslautern— 98 Darmſtadt:1. Privatſpiele V. f. R. Mannheim— Waldhof:0.() Phönix Mannheim— Sp.⸗Cl. Stuttgart:0. Phönix Ludwigshafen— Sp.⸗Cl. Stuttgart:3. Germania Pfungſtadt— Hertha Mannheim 71. Alemannja Worms— Arlheilgen 711. Eintracht Frankfurt— Amateure Wien:4. Eintracht⸗Fußſp.(komb.) Frankfurt— D. F. C. Prag.4. Sulzbach— Boruſſia Neunkirchen 111. Sulzbach— Saar Saarbrücken:0.(!) Fv. Speyer— Pfalz Ludwigshafen:1. V. f. L. Neckarau— Fſpv. Frankfurt:3. Vorwärts Mannheim— Feudenheim:7. Leichtathletik⸗Tagung in Stettin Anläßlich der Deutſchen Leichtathletik⸗Meiſterſchaften in Stettin fanden ſich die Vertreter der Landesverbände zu verſchiedenen Be⸗ ſprechungen zuſammen. In gemeinſchaflicher Sitzung wurde eine Erklärung angenommen, in der es u. a. heißt: „Die Deutſche Sportbehörde für Leichtathletik hat ſich durch den von der DT. heraufbeſchworenen Kampf mit den Sportverbändel gezwungen geſehen, zu den bisher von ihr betriebenen Uebungs“ arten noch das Turnen und die Sommerſpiele in ihr Programm aufzunehmen, ſoweit ſich deren Einführung nach den jeweiligen örtlichen Verhältniſſen als notwendig erweiſt, trotzdem ſie wegen der außerordentlichen Arbeitsüberlaſtung und wirtſchaftlichen Lage den Zwang zu dieſer Maßnahme lebhaft bedauert.“ Das dadurch weſentlich erweiterte Betätigungsfeld macht eine Neueinteilung der Arbeitsgebiete notwendig. Zu dem bereits beſtehenden Techniſchen Ausſchuß, der ſich ausſchlleßlich mit der Leichtathletik befaßt, wurden neben dem Handballausſchuß nuch ein Ausſchuß für die Sommerſpiele und ein ſolcher für Turnen ge⸗ ſchaffen. Die vier Ausſchüſſe bearbeiten ihre Gebiete unabhängig voneinander. Sie werden durch je ein Miiglied des Jugend⸗ un Frauenausſguſſe vervollſtändigt, die in den allgemeinen Fragen, die zuſtändigen Gebiete betreffend, durchaus ſelbſtändig ſind. Vie orſitzenden dieſer vorgenannten Ausſchüſſe gehören dem jetzt ein gerichteten erweiterten Vorſtand der DS8. an, während der Vor ſitzende des Techniſchen Ausſchuſſes in ſeiner Eigenſchaft als Spork, wart der DSB. Mitglied des geſchäftsführenden Vorſtandes des DSB. iſt. Der Sportwart der DSB. hat außerdem in allen dieſen Ausſchüſſen Sitz und Stimme. Die Vorſitzenden der Ausſchüſſe ſind: Techn.: Wagener⸗Berlin, Handball: Stulle⸗Nürnberg, Sommer ſpiele: Burmeiſter⸗Hamburg, Turnen: Mönnich⸗Wanne i. W. Jugend: Weidner⸗Berlin, Frauen: Dr. Bergmann⸗Berlin. Die 10 5 Wahlverſammlung findet am 19. Oktober in Eiſenach ſtatt. Vorauf geht eine Tagung des Techn. Ane ſchuſſes am 17. und 18. Oktober. Außerdem tritt am 18. Oktobe der Turnausſchuß zuſammen. Der Jugendausſchuß hält dagegen ſeine nächſte Sitzung bereits am 4. Oktober in Detmold anläßlich des vom weſt⸗ und norddeutſchen Verband veranſtalteten Hermanns Tages ob.— Das Programm der Deutſchen Meitten ſchaften wird durch den Marathon⸗Laußf erweitert, deſſen Sieger ebenfalls den Titel„Deutſcher Meiſter“ erhält. Dieſe 75 fung wird ſtändig am 2. September⸗Sonntag entſchieden. Den Ve f˖ einen wurde geſtattet, in Zukunft wieder Preiſe, ſoweit ſie geſtifte werden, für Wettkämpfer anzunehmen. Der Termin für die den künftigen Deutſchen Meiſterſchaften wurde endgültig auf den erſte⸗ Auguſtſonntag feſtgelegt, die Bezirks⸗ bezw. Landesverbandsmeiſte ſchaften erfahren eine entſprechende Vorverlegung. Eine definiten Beſchlußfaſſung hierüber bringt die Eiſenacher Tagung. Von 1 in der letzten Zeit geſchaffenen Höchſtleiſtungen wurden 55 Hand der vorhandenen Unterlagen folgende genehmigt: Männ⸗. 7500 Meter. Bedarff⸗Düſſeldorf 23:54,4.— Schwedenſtaffel Mannheimer Turngeſellſchaft 1158,7; 3 mal 1000 15 Staffel:.⸗C. Charlottenburg:54,9 München 1860 desgl.:48,9.— 200 Meter⸗Hürden: Lehniger⸗Charlottenbeg 28,3 Sek.; Kugelſtoßen beidarmig: Haymann⸗München 27 Meter und 24,11 Meter.— Speerwerſen: beſte Hand Lüdege Berlin 62,14 Meter; beidarmig derſ. 103,26 Meter.— Frauen Hochſprung Frl. Heiſter⸗Wilhelmshaven 1,48 Meter.— e, Auslande erzielte beſſere Leiſtungen: 2000 Meter⸗Lauf darff⸗Düſſeldorf:42 in Kopenhagen. Schwimmen * Weltſchwimmen„Quer durch Berlin“. Die gro Werbeveran, ſtaltung„Auer durch Berlin“ bildete diesmal— Auffatt ar den deutſchen Schwimmeiſterſchaften. Wie in allen Jahren, ſo nen, auch diesmal, trotz eines Werktages, ganz Berlim auf den um die Schwimmer auf ihrem Wege von der Kaiſer⸗Friedrich⸗ pfe Hanfa⸗Brücke zu verfolgen. Beſonders intereſſant waren die K lin in den Staffeln, in denen der Schwimmſportklub 1889 Wna einen Doppelerfolg davontrug. Neben der Hauptkonkurrenz, der burg fel um den Preis des Reichspräſidenten, die er vor Charlotte geu⸗ 87 gewann, geſtaltete Berlin 89 auch die Bruſtſtaffel, vor Union um⸗ köln ſiegreich. In der Jugendſtaffel um den Staatspreis 1 991 phierte wiederum Poſeidon Berlin, allerdings nur knapfun⸗ Berlin 89. In der Damen⸗Seniorklaſſe kam Frl. L ehm weece Dresdem als Siegerin ein, die die zirka 5 Kilometber lange mit großem Vorſprung beendete. Handball v. f. e. campertheim 1.— B. f. R. Mannheim 1. 5⸗7. v. f. e. campertheim 2.— B. f. R. Mannheim 2. 11„ Einer Einladung des V. f. L. Lampertheim folgend, weiung 2. Sonntag die Handball⸗Abteilung des B. f. R. mit ihrer 1. Mann⸗ Mannſchaft in Lampertheim. Die ca. Hundert Zuſchauer(in 1 voll heim erſcheinen noch keine 30, was ſehr bedauerlich iſt kamemurde auf ihre Koſten, und der propagandiſtiſche Zweck der Spiele vollſtändig erreicht. egen⸗ Im erſten Spiele ſtanden ſich die zweiten Mannſchaften piel über, das V. f. R. 11:1 für ſich entſcheiden konnte. Dieſet anen wurde äußerſt ſchnell und fair durchgeführt. Das gezeigte, ungen. berechtigt beide Mannſchaften für die Zukunft zu auten Hofte. und Schiedsrichter Herr Hoffſtaetter war, wie immer, ſubht noch und korrekt; es iſt zu bedauern, daß wir in Mannheim ni mehr ſolcher Handballſchiedsrichter beſitzen. ſe Das zweite Spiel gewann V. f. R. 1 nach hartnäckigem Kg 715. Die kleinere, aber techniſch beſſere und flinkere V. f. R. ſchaft, hatte das Spiel jeder Zeit in der Hand und ſtand den tanes ſchon in der zweiten Halbzeit:2 ſicher. Nur ein mom chſte Nachlaffen der Hintermannſchaft und ein zweimaliges Falſ des Torwarts, ermöglichte es Lampertheim zu Tor⸗Ehren 1 fl. men. Auch war der Schiedsrichter, ein Herr von Waldͤhof, gul. Stil⸗ und wettrudern des Ddeutſchen damen-Ruder-verbandes en Am Sonntag(17. Auguſt) treffen ſich die Vereine des peige. Damen-Ruder⸗Verbandes, um vor den Regatta⸗Tribünen ig ſſt ſelt nau ihr 6. Stil⸗ und Wettrudern abzuhalten. Der Verband allen ſeinem Beſtehen bemüht ſeine ihm angeſchloſſenen Vereine eiſtungen Dingen zu einer guten Technik zu erziehen und fördert die Leiſt durch der Frauenruderei alljährlich durch Stilruderwettbewerbe, die ge⸗ Schiedsrichter nach einer Bewertungstabelle mit Pun 2 zeichnet werden. ſich den Durch Heranziehung der weiblichen Jugend eröffnen ie noch Frauenruderei immer weitere Bahnen, die für die Zukunft epie Ent⸗ unüberſehbare Ausdehnung annehmen werden. Bisher war mmoterial wicklung leider durch Bootsmangel gehemmt, oder wo Boot⸗ ſchon wirklich vorhanden, fehlte es an geeigneten Unterſtänden. men⸗ In ſeinem diesjährigen Programm hat der Deutſche Jehran⸗ Ruder⸗Verband einen Gaſtvierer für Schülerinnen höherer ſind. ſtalten ausgeſchrieben, zu dem 8 Meldungen eingegangen ½ Boole Insgeſamt ſind 12 Rennen ausgeſchrieben, zu denen 50 Proz, mit 278 Ruderinnen ſtarten werden, davon entfallen allein Ab auf die Anfänger⸗ und Junioren⸗Klaſſen. Eine angenehnmen 5 Ver⸗ * lung bereiten das Zweier⸗ und Vierer⸗Wettrudern, zu den eine gemeldet haben. — „S. —————————— r . Mannheimer General⸗Anzelger(Abend ⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 370 ————— Pr———— Handelsble Deuisenmarkt aeh Berliner Devisen in Billionen Holanq 11. B. 11 ip. G. 12 B 12 ip. Buenos-Aez 164,00 164,.01 vol 164,10 165,01 vol Brüssel.405 445 vol 1,405 79 Chtistlana 2204 22,16 voll 2% 22,06 voll Danzig. 388,5 88,98 voll 5855 58,85 voll lopenhagen 10,51 10,89 voll 76,21 16,9 voll beiadon 68.9 68,92 voll 6783 68,17 vol Roercholm 855 11.47 11,53 voll 11,52 11,58 vol Aeheingtors. 13ʃ77 112,.23 voll 111,62 112,18 voll tallen 10,49 10,525 voll 10,495 10,525 voll ſenden. 10%½ 1845 vol 19,.00 19,10 voI dem ToR 19,16 19,26 voll 19,10 19,20 voll Sane.19 421 voll 4,10 4,21 voll Schne 24.14 24.26 voll 23,08 24,10 voll n 79.55 79, voll 79,20 19,0 vol! 56536 50,54 voll 506,36 56,4 vol tcustantinopel 1,720.730 voll.720.730 voll dte de Janeit,.24.2 voll 2,22 224 voll Wien abs.. ½% coee von 0,10%0 vol zer 5,97 M 5,99 M voll 5,94 M 5,96M voll Bieoslaven 12.4 12,52 voll 12,49 12.55 voll Saledes! 2.26.28 voll 5,27 5,20 voll 5,5 7 N 5,59 M voll 5,58 M 5,60 M voll 9255-07.09 voll 3,.8 3, lo vol Börsenberichie * 22 Frankrturter Wertpaplerbörse kester Grundtendenz Anleihen und Renten etwas schwächer an dernkart, 12. Aug. ODrahtb.) Zweifellos ist man heute un n be davon überzeugt, daß die Londoner Verhand- deufige men günstigen Ausgang nehmen werden. Aber das Tieltten 5 usbleiben weiterer zuversichtlich stimmender Nach- lation 1 seine Wirkung auf die Börse aus. Die Speku- der ang ar etwas mehr zur Abgabe geneigt, während auf Ausland fn Seite das Publikum und vereinzelt auch das ustriemt Käufer auftraten, so daß wenigstens auf dem 1 markt ein gewisser Ausgleich geschaffen war. beute dem Markt der deutschen Anleihen wirkten lagigen f, dem ruhigen Geschäft die verschiedenen letat- ner Po ementis einer Aufbesserung der Anleihen in irgend rse 1 8 nach, so daß auf dem Anleihemarkt die gestrigen Sestrige cht gehalten werden konnten, die übrigens an der Waren 5 achbörse schon tüchtig herabgeselzt worden Pursen Proz. Kriegsanleihe wurden zu den gestrigen Nonsels it 0,745 notiert. Ebenso erging es den preußischen Auleihen und mehr oder weniger allen anderen deutschen D dernachlalarkt für ausländische Renten War heute Rente assigt und abgeschwächt. Nur einzelne ungarische Ftrlem aren behauptet. Die Notierungen auf dem I n d u- hier und Eit waren aber nur wenig verändert. Wohl sind 8e 81 kleine Abbröckelungen festzustellen, doch sind Namenflich Stüsig. Indessen standen diesen kleinere Gewinne, Vapleren in den nur zu Einheitskursen gehandelten terka ſe Segenüber. Nur auf dem Montanmarkt sind ür eut Jon über 1 Billion Prozent festzustellen und zwar aueh zufsch-Luxemburger und Harpener. Doch findet man Art und dem gleichen Markt Kursgewinne entsprechender behauptet war für Caro. Hapag sind ebenfalls vollkommen ehen Geld obwohl die Anleiheverhandlungen mit ausländi- angten Igebern, die 9 Prozent Zinsen von der Hapag ver- aAbgebrochen sind. a j durch die ie vor wird das Geschäft an der Börse außerdem Auch heutglüssige Lage auf dem Geldmarkt gefördert. mit einem J,Nurde der Zinssatz für tägliches Geld wieder rrrr N verkehr war die Haltung ziemlich fest. Später ließ aller- dings das Interesse stark nach, Api 4,75, Becker Stahl 256, Becker Kohle 676, Krügershall 69%g6, Rastatter Waggons 4, Meier Textil 0,350, Petroleum 19,50, Ufa 6,50. Auf dem Devisenmarkt machle die Befestigung weitere Fortschritte. Berliner Wertpapierbörse Abgeschwächte Tendenz Berlin, 12. Aug.(Drahtb.) Auf Grund der vorliegenden Nachrichten blieb die Börse über den voraussichtlichen Aus- gang der Londoner Konferenz optimistisch gestimmt. Diesem Gekühl entspricht auch die trotz einer gewissen Uneinheit- lichkeit in der Kursbildung vorhandene innere feste Grundstimmung. Das Geschäft hat aber eine weitere Belebung nicht erfahren. Von der Spekulation wurde bereits Wieder Ware, auf der Nutzen ruhte, wieder verkauft. Die Ware wurde indessen vom Publikum, das sich langsam wieder mehr für die Börse zu interessieren scheint, auf- genommen. Ausländische Käufe in Vorkriegsanleihe sind nach wie vor zu bemerken. Die Kurse unterlagen meist Abschwächungen, trotzdem von der Börse entgegen allen Dementis hartinäckig daran festgehalten wird, daß die alten Anleihen in irgend einer Form von der kommenden Auf- legung neuer Anleihen verwertet werden müssen. In ausländischen Renten fanden Kursabbröcke- lungen statt. Bei Dividendenwerten hielten sich die Veränderungen nach oben und unten zumeist im Rahmen von 1 Bill. Prozent und gingen nur bei ganz wenigen Papieren darüber hinaus. Die zu Einheitskursen gehandelten In d u- striepapiere lagen überwiegend fest. Der Geld- markt War unverändert leicht. Greifwerke, vorm. Peter Kohl,.-., Mannheim-Neckarau Die am Samstag in Heidelberg abgehaltene.-V. geneh- migte die Satzungsänderung über die Befugnisse des Vor- standes und über die Vergükung des Aufsichtsrates. Von der Verteilung des Reingewinnes Wird abgesehen. Vorstand und Aufsichtsrat wird Entlastung erteilt. Die Vorzugsaktionäre verzichten auf ihre Vorzugsaktien zugunsten der Gesellschaft. Anstelle von je 20 Aktien auf je 1000/ tritt eine neue Aktie von 20 Goldmark. Das Grundkapital wird auf 47000 64 herabgesetzt. Das Gesamtkapital wird um 203 000 6% auf 250 000 G% erhöht. Die zu diesem Zwecke nötige Satzungs- änderung wurde einstimmig genehmigt. Der Aufsichtsrat scheidet kollektivxv aus dem Amte. Der neue Aufsichtsrat wurde wie folgt gewählt: 1. Vorsitzender Reichstagsabgeord- neter Lange-Hegermann-Bottrop, 2. Vorsitzender Dr. Herz- keld-Essen, außerdem Direktor D. Barmat-Berlin, Rechts- anwalt Dr. Eder-Mannheim, Reichstagsabg. H. Hofmann- Ludwigshafen, Direktor Hüsselrath-Homburg v. d. H. und Direktor E. Lichtenstein-Berlin. Außerhalb der Tagesord- nung erklärt sich die Deutsche Merkurbank.--., Berlin, bereit, den alten Aktionären auf je 5 Goldmark-Aktien von 20. eine neue Aktie über 100 G% zum Selbstkostenpreis von 110 Prozent zu überlassen, wenn bis 1. September 1924 eine Erklärung hierüber bei der genannten Bank erfolgt. O Schneider& Co.,.-., Fabrik elektrotechnischer Spezial- artikel, Heidelberg-Kirchheim Die ebenfalls in abgehaltene.-V. genehmigte die Situngsänderung über die Befugnisse des Vorstandes und über die Vergütung des Aufsichtsrates. Von der Verteilung des Reingewinnes wird abgesehen, der Saldo auf das neueèe Jahr vorgetragen. Die Vorzugsaktionäre verzichten auf die Vorrechte ihrer Vorzugsaktien, die mit Wirkung vom 1. Januar 1924 den Stammaktien gleichgestellt werden. Das Grundkapital wird auf 30 000 6% herabgesetzt. Das Gesamt- iertel das Tausend festgesetzt. Auch im Fr ei- unheimer Generel-Anzeiger diesem Zweck nötige Satzungsänderung wird einstimmig genehmigt. Der alte Aufsichtsrat tritt formell zurück. Der neugewählte Aufsichtsrat setzt sich wie folgt zusammen: 20 Wreitzege Reichstagsabg. Lange- Hegermann- Bottrop, 2. Vorsitzender Dr. Herzfeld-Essen, außerdem Dir. D. Bar- mat-Berlin, Reichstagsabg. H. Hofmann-Ludwigshafen, Dir. Hüsselrath-Homburg v. d.., Rittmeister v. Issenhoff- Hannover, Dir. Scheffer-Berlin. Außerhalb der Tagesordnung erklärt sich die Deutsche Merkurbank.-.-Berlin bereit, den alten Aktionären auf je 5 Goldmark-Aktien von 20 l eine neue Aktie über 100 G% zum Selbstkostenpreis von 110 Prozent zu überlassen, wenn bis 1. September 1924 eine Erklärung hierüber bei der genannten Bank erfolgt. O :: Berlinische Allgemeine Versicherungs-Aktien-Gesell- schaft in Berlin. Die o..-V. genehmigte den Abschluß für das Geschäftsjahr 1923, wonach der Ueberschuß von 6 339 476 514 Millionen ½ auf neue Rechnung vorgetragen wird. Die Beschlüsse der ao..-V. vom 22. Dezember 1923 wegen Erhöhung des Aktienkapitals in Papiermark, die mit Rücksicht auf die allgemeine Umstellung der Wirtschaft auf Goldmark nicht mehr durchgeführt und auch im Handels- register noch nicht eingetragen waren, wurden aufgehoben. Die gleichfalls vorgelegte Goldmarkeröffnungsbilanz wurde genehmigt, ebenso die Umstellung des Aktienkapitals von 5 auf 1,5 Mill. Goldmark, Wwovon 25 Prozent als eingezahlt gelten. Die Herabsetzung erfolgt demnach im Verhältnis von 10:3 durch Abstempelung. Die Goldmarkbilanz führt im einzelnen unter den Aktiven auf: Forderung an die Aktionäre 1 125 000, Auſenstände 92 498 /, Guthaben bei Banken und Versicherungs-Unternehmungen 359 475 ½, Kasse 11 263 /, Inventar 61 724; unter den Passiven: Aktien- kapital 1 500 000„, Umstellungsrücklage 10 000, Prämien- überträge 29 562 /, Schadenrücklage 16 800, Verpflichtung an Rückversicherer 93 152, sonstige Verbindlichkeiten 446. :: Veremnigte Berlinische und Preußische Lebens-Ver- sicherungs-.-G. in Berlin. Die.-V. genehmigte den nach Bildung der geschäftsplanmäßigen Rücklagen gewinnlosen Jahresabschluff für 1923, ebenso die gleichzeitig vorgelegte Goldmarkeröffnungsbilanz für den 1. Januar 1924 und er- klärte sich mit der Umstellung des voll eingezahlten Aktien- kapitals von 24 auf 3,2 Millionen Goldmark einverstanden. Die Herabsetzung erfolgt durch Abstempelung der Aktien von 3000 bezw. 1 1 Auf 400 bzw. 200 Goldmark. Die von der Verwaltung beantragten Satzungsänderungen wurden gleichfalls genehmigt. In der Goldmarkeröffnungs- bilanz erscheinen im einzelnen unter den Aktiven: Grund- besitz 4 597 198, Hypotheken und Darlehen 20 535 142 ¼, Wertpapiere 194 455, Darlehen a. Versicherungen 7602, Guthaben bei Banken und Vers.-Unternehmungen 332 668, estundete Prämien 97878, Ausstände 62 774, Kasse 809 14, Inventar 1 /, Sonstiges 1783 unter den Passiven: Aktienkapital 3 200 000 ½, Umstellungsrücklage 160 000, Grundbesitzentwertungskonto 1 124 485 J, Prämienrücklagen 294052.1, Prämienüberträge 150 628., Schadenrücklage 22 756, Aufwertungsrücklage 20 535 143, sonstige Rück- lagen 174 230„, Guthaben anderer Versicherungs-Gesell- schaften 34 805 ¼, sonstige Verpflichtungen 136 211. Das Neugeschäft im laufenden Jahre hat sich befriedigend angelassen. Der Neuzugang an Goldmarkversicherungen be- trug bis zum Juli 110 Millionen A. ———r ̃——!.!. TT—-tt:—:————————————————j— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b. H. Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— fredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen u. volkswirtſchaftl. Teil: i. V. Dr. Fritz Hammes; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willg Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete, Gericht u. kapital wird um 120 000 G% auf 150 000 G% erhöht. Die zu den übrig. redaktionellen Teil: Fr. Kircher: f. Anzeigen: J. Bernhardt⸗ 1. 15 75 3 11%„ Trlootw, Besigb. 90—Ver. Uitramarinf. 14 13,8 2shOOkew., Kit'n 18 1,9 Sfohs. gubstabl. 20% 19,75 Teokl. Sohlffew., 13.5 12V.Stahlw.v. dEyß.—— 5 17Teleph. Berliner 5,5 3,25 Ver. Ultramarſnf. 14,25 14,25 Tuürg,Llef gotbg 6 6 Ver. Zellet. Zerl. 1, 1,9] Zuokerf. E. Wagb. 4,1.280 Sarotn.„„ 5 55 Uhrenfabr.Furtvj—— Vogil. Masoh. St. 2 28 6.75,Hlugo Sohnelder.. 5, 878 Thale Flsenhutte.8—Logel relegr.-Dr. 9 84 Uule ut u d 05 Leredleeg deisg T. 5Veſgt 4 fa. 8 0%„ Labeenn 38 e Lefavert e Selr Anlelden in Fülonen Prrrenten, Stückenoflewuagen in Blllonen Mam pro Stück..oh. ind. Mainz 11 10,7? Voltnom. Seli.K. 3,) 3„ Oftstein 25Stenene Set.. J Palenerte un. 5 Heser Jt-ges 4d 0 Ler-Fabt, Caeae 3 350 Fafes Frerteg 48„ deingau. 4½ 4% Stemene Fleaiutg 15.24 485 Varziner Papler. 4 5, Westerreg Aai 18— er.-Finsel Rürnb. 1575 15[Ceiletwaichefsk. i2 1,5]„ Siutiart. 4½ i Saneng..8 Ver. E. Frif. dum 17 3,4, Mestf Seentgan 11 f7 Frankfurter Dlvidenden-Werte. Frelverkehrs-Kurse. Stettiner Vulkan 3 75 85105* 1 115 15 Bengz.. 4 4,35 Kreloh—=Iastatterwaggon 3,15 AIStoehrk 4„Otsoh. Miokelw. ttenerdubsta„ 10 hank-Aktien. klberten. kupfef 1. 24 Hanelclder. 488 45fPfa 00.. 88 68 Stcener Alen. 131 182 J. dleersiaffei ie 50 Leltetaff Lereſn, daden brodlt.—9 12 11. 12 11. 12. Entreprises. 27—Mer Söhne...9—Ahm. Kohlenanl. 10,25 10,5 45 re—7 25 Zellstoff Waldhof 11,5 11,13 dh 245 D. Hypothekenbk. 3,25 3,2 J Rheln.Sredithank.8 Immoblilen. e e n 5 2527 Ubeleen 55 5 fdeln. Ayp.-San— 4035 Berlilner Dlvidenden-Werte. ered. W. Verelnsbank 0,445 0,4 Spad..⸗Cred.-.:— Transport-Aktlen. 1 Berliner Ergünsungs-Kurse. Warper Baed. 27 375 75 17 25 Aene, Fandeef 025 b425 A e„ 3 betragb aeh. 4 28goradteghe r1oyd 2 7 Jeotson. Australlen 28, 27 ArüsobitzTexül 4%.40iokiag-gement 22 21.28 N ade ues 40e 2c Feaele. 87cg. 2, 2„ veelen 25 28, ere es 465fdanen Fronft 7450 428J,““ Desgode Bange 10.25.0 RNüraberg..-Sk.—— nahnh.Vers.-Ges.— Bank-Akti Ber.-Gub. Hutfbr. 1875 18 Saſzdetfurth.. 21365 20,38 Purener Netall. 87 67.5 (catscb. Bs: 1,7.28 5 re ord. 3 2% Sobeldemandel. 21 20,75 1775 1 Wenedene er eg.- Bk. 4 04%(Gberth.00g. des. 25 ganb t 2. Merte„ 878 Ipiscn.Aelet Bank 0 ggegt.ces- Anet. 0,2 20. dentschs Nansl. ene: 147 J Sebepe en, erts 43 3.f T barmer Bankwer. 2.3 Deutsche Bank. 1½5 1½2JBelchsbank. 41,5 4,5 7..75 1 2 3 3,[nelchsbank.. 42,5 42 Frankf. R. u. Mitv. 6,25— debhard Textil. 7,25 5 Teſohgräber... 1,75.75 Flend. Brückenb. 5,5 4,5 0 gerlin, fig. aee. 3 3 of, vepersee Bt. 8(ednelnCredltnan 2 2 ſdebr. Goedhardt. 14,78 14,25 Thoerl Oelfadrik 775 74 Wilheimeb. Eulad.2 8,78 Suchumergd Bergwerk-Aktien. Com. u. Frlxatbk. 6,15—[Dlso. Oommandit 13,.25 13Süddeutsch.DIs0. 9 dotnaer Waggon.45 5 Tnüringersalinen 15 14 9 5 5 Aekerun eene 5„, e harpen. Zergban 67 68,75 opsoples. Eb.-Bd. 13.28 1205/baATmet. u. ft-B. 5·s 9, Ageinet,Ban, 2 7 Westben.... 0 04 8 Febeeh erne 88 2u5 aſe ee 264„e. kae ta) 1 11s:»bé Kolenialwerte. rledrio.Bergw. 75 Faltwurk.Salzdetf.—. Phöün Bergban 32,25 30,7e e— 3 3% Lexlkaner——Rlüssendank 12,75 13 Aerd ee. 825 75 T 8 18,5 eee ee 4 4110 191 7 1 es Anliin, 19 14 Er.-Beslgk. Oelf. 23 1 r En 3 9050 aander,— 20.45 Deutsche Fotr. 5— 1 rgw.„ H. u..-V.— 1 an or enh. 5. 5 7 7 topo— P.—*2V2—— ent-gubetabi 58 54,75 Mannesmannröh. 38,9 38 5 5 935 N 50 183 e 60% 6,5 + ae 1 13.9 e 15 55 1595 We 0 4 2—.— N. K. u. ahlltte d. f. Anliinfarb. 16,. J. F. Bemberg.. 15,25 15Phem. Grleshelm 19,25 18,658% Hexlkaner etered. int Hand. 5,„2J Benz-Hotor. 4 Alexanderwerk. 3,25 3,75 Bergmann Elektr. 17,38 16,75 Chem. Heyden. 4 3 eee eee e,e,⸗ Amzk.5..2 N erllnkarlsr. Ind. hem.delsenk. er Kall. oohfrequenn 2 onnenberg.—— „„ eeenn ee e obb 4 i. Konl erzellus Bergw. 6, almler Motoren 3, 14 ooker-Kohlfe rugerehall. 6 oman Salpeter 11,75 12.5 1 1 nfalt. Kohlenw. 21 19 Sing Kurnd 2 125 29.87 3½lBecker-Stahl.. 2,75 2,4 Meyer Textll. 0,45 0, Sudsee Phosphat 10 Faee dee 2725 39 Bad e 1dſoementkarlstadt 7,75 7. eeeee Baaten, a. 52 5 ble a 958 95 dlaobe. 5155 08 e aar dlas— er 8. 27.25 27,5 5* 5 10— EIochumer adudst. 51D. Elsenb.-Signal. 4 Vehwerd. Sng. 18 0 f. Badöhren Furte,—— CbemWrk.Albert 42 43 8Jbeb. b Masch. 2 eSraunken Brkete ärs 25:8Deutzob-gupeiabi.. 4 Berliner Festverzinsliche Werte. Lerger-stordß 18.76 Bayrisch. Spiegel.5 655 doldenberg— 360PeutsobeKabeſw..U0.50 f Eſektr.Lleferung. T7.25 U7 75 ſgeſtenk. Berdw. BIT 500 40 Relehs- und Btantepsplere. Kaged. 15,02— eleete 46 54 n 9 75 1. +5. 981 ee 2 5 eee bollarsobltae 9,83 0070 J3,/0%b. Relobsanl 1,275. 100] 8% B. koblenanl. 8 9 9,9 erdpa,Mächt. 2„eok à Henkel. 4J.„ Weller t. KH. 15, 2Jbeutsche Hase 5 sbao 9. ensohow 0. 17, 1 94 7 1%0. b 9 2 85 Alerppendel 5 2,30Ber Elektr. 1778 75 Ocht. Mürnb. Uzg. 18 23 Deutsohesteinzg--. 8 36,0 Emallle Ulleloh. 41—german. Portl.-2. goldanlelle ½ o n. 025 1,850 Se/e ceul. Kallanl. 275 205 TTTCrr deeen. 75 Relohssohtz.-V.800 0,600 4% Prö. Könsole.450 1,350 Roggenwert. 45.2 . E. 0 Kr Bingletallwerke 3,25 3,35 Dalmler Motor..25 3,450Deutsche Wollw..6 5,25 Enzinger Fllter, 13 12,50 derreshelm. AGlas 40 43 0, 99 Vanle cn.—— N.6 Bl.-.8. Braubach bt. Nan Berlin 5,2 5½2 Deutsoh. Elsenb. 5,25 5,0 ESoh..Bergwerk 75 4 d88. f. elektr. Unt. 17,75 17, 1.IX b, 8 d,4953¼%„„ 2 1 7 S e r..2.03 Aachaffnt duano 15 9,25 Brem.-Besigh.Oel 21,5 21,5.Gold-u..-Anst. 16,7 17,12 Ponnersmarokh.. 88 81Faber Flelstift. 15 15goldsohmidt, Th. 15,4 1 6% B. Bel—7.755.680 2% gadlscbs A 30⁰* ohs. Braunk. 14 1,86 deabalſ datpag 15Ereuer Stamm.—.5 Deutsohe Verlag 27 27 ee 11.75 11,5 Fahl, Llet 4 Co.— 5dreppiner Werke 42 39,25 42 Belohsan,.275 1100 0 adlaohe Ki ⸗andsch.ROg.— 4 dalnbeg ilstoff 24% 2 24 Srooxhues.-W. 7,5.25 Pyokerh.& Widam. 3,.80Düeseld. Elsend. 15 16.9 Feidmühle Fapfer 4,30.6 Geltznerkaschin. 26 23,5 10* 100 ½% Bayer. Anl. 1. 55⁰ mcsde Veimne* 11 Boee, Sohlenk— 39 DinglerZwelbrok. 4,25 4,25— 75*5 4 Gulll.. 25,75 24.5—.505 5 1 b) AuslHndische Rentenwerte. 88 Urstf. Erl 75 279 k. St.— okar as0 f„ FErister 2 3,1 grun& Blltinger 0% 5 5. 2 10 Ae dale Lem. nieldelberg 13 1245 Dogeld Rer dürr 3,25 3/Elsenw. L. 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Anl, 10.54%„„golürte. 6,5 775 4½/ Anat, Ser.] 7 1½ Ralnger Uurioh 5 55 Fuchewag.Stamm 1,95— Holzverkobl-ind. 84 8flansa Lioyd.. 1,; i, Fhilipp fHoſzmann 4,5 4,88 Köin Rottweiler, 8,85.254%„ Magd.-Ele.! 14.55 135/%„„Kronenr 2 184½%%„„ 1 928 8 Aadn 4 Sdbrme esgan Ludw, Mainz 4,38 0,55 zunghane Stamm.5.750bg.-Wien Aummi 2,7.75 lorchwerke... i9 8,5 Zebr. Körting.. 5..25%„„„ 1½ 1 8½ ö. U. Stb. alte 105 ſ0%%„— 725 Faldder uaen Aelee. N5 05 4674** 5 are 15 655 22 154 1 U n. oldsohmldt Th. 15. arler. Masohls. arpen. Bergbau 63,.Kayser—Ikosthelmer Oell. a. den 5 11 5 Aritzner M. burl. 24 24,5 Kemp, stettln 007 0˙7. Adach. 38 3,8 lise Bergbau. 1,9 17, Krause Cle. Lok. 5,8 5 75 Frankfurter Festverzinsliche Werte. 8 daemlt 16 155 Arun, Blifinger 128 13 Kleln, Soh. K Beok. 4,25 4½5ſleokmann— M. Judel&4 00.. 6,9 6,9Kyffpäuser Hütte 1,5.5 a) Inlündiseh Fabtwer ndleß 4%'Hald Neu,Hähm. 1 20 Fnork, Hellpronn 4 4 tedwigebütte. 2 21.75 Cebr. 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