8 — 2 8 — Weubeptele: zu manndei Rann 178⁰0 f be.— Hauptgeſchüfts ſielle e d. 2 be. a.— erſcifts-nebenſtele neckarast, wald⸗ dinerale. ne. 701, 72, 7949, 70, 708. Telegr.⸗Ndr. nzeiger mannheim. Erſchrint wöchentlich zwölfmal. und Umgedung wöchentnch 10 4. die monatlchen Hezleher»erpflichten notwend: Renserung der wirtſchaftichen verhültniſſe Oectente nrerdende preiserhöhungen anzuerlennen. poſt⸗ Witkag⸗Ausgabe Badiſche Neueſte Nachrichten Preis 10 Pfeunig 1924— Nr. 371 Anzeigenpreiſe aach Carif. den pro ein-⸗ 0 0 ſpaltige Kolonelzelle ſüe Rügemeine Hinztigen 0, 40 Solemare Reklamen 2,— Solèmark. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wirs keine verantwortung üder⸗ nommen. höhere Stwalt, Streiks, Oetriebs ſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen ür ausgeſallene ober beſchränkte Rusgaden oder für verſpätete Rufnahme von zn⸗ zeigen. Ruftr. d. Fernſpr. ohne Cewäbr. Serichtsſt. manndeſm. Bellagen: lagen: Sport u. Spiel im Mannheimer General-Anzeiger. Aus Seit u. Deben mit Mannheimer Frauen- u. Muſik-Zeitung. Welle u. Schall Aus Seld und Garten Wandern u. Neiſen Neue Schwierigkeiten in London Angelöſte Fragen Wen unſerem nach London entſandten Sonderberichterſtatter) Ralenden. 13. Aug. Es läßt ſich deutlich erkennen, daß nach 5 1 329 Verſtändigung über einige Punkte des deutſchen Memoran⸗ Mumm den Verbandlungen über die militäriſche mtelen g der Ruhr und die Frage der Sachleiſtungen Schwie⸗ Selten rnſter Natur eingetreten ſind. Die Lage iſt auf beiden 8 edenklich geworden. Die deutſche Delegation hat Feithrdeter Verſtlabung der deutſchen Expoctinduſtrie und gegen die kmpfen 588 Wünſche Frankreichs in der Transferfrage zu ——. wünſcht außerdem die Amneſtiefrage im Geiſte dorlieh hnung zu löſen und nicht mit einer unbefriedigten Löſung batten nehmen. In dieſem Punkte entwickeln ſich ſchwere De⸗ bel gif zwiſchen der deutſchen und der franzöſiſchen, aber auch der bericht Delegation. Theunis gewann aus dem Situations⸗ druc, en Herriot und Clementel aus Paris mitbrachten, den Ein⸗ arbeite 50 der franzöſiſche Miniſterpräſident nicht mit einem ausge⸗ ſcaſtliche Programm aus Paris zurückgekehrt iſt, ſondern mit wirt⸗ grun n Forderungen, die man lediglich als eine Verhandlungs⸗ Lagder mu ehen könne. Herriot verficht zum Mißvergnügen der ſeinen wirtſchaftlichen Wünſchen einige Vorſchläge betr. wung de en Entwaffnung und macht davon die militäriſche Räu⸗ r Ruhr abhängig. noch n den geſtrigen vormittagsverhandlungen waren die Gegenſätze . Theunis erſuchte Herriot, ſich zu beeilen. da er nis un a5 rstag nach Brüſſel reiſen müſſe. Man nimmt an, daß Theu⸗ bei 05 dem Druck der Verhältniſſe eine Klarlegung und Umar⸗ arbeitete ieſ 5 Programms heute noch durchführen wird. Herriot tiker 8 den Vormittagsſtunden mit dem hier weilenden Poli⸗ lar, Wace emn: zuſammen. Die heutige Vollſitzung bewies recht chen Regie Gegenſätze zu überwinden ſind. Die Vertreter der deut⸗ dus Tran rung lehnen den franzöſiſchen Vorſchlag ab, mit aerkomite unter ein Schiedsgericht ſtellen zu laſſen, Lorſchlä gründung, daß dadurch die im Dawesplan enthaltenen deutſch umgeworfen würden. Snowden verteidigte dile ch Auffaſſung und geriet dadurch mit Herriot in einen hin decheel Die Sachlieferungsfrage bleibt weiter⸗ Zum gelöſt, ſoll ebenfalls einem beſonderen Expertenausſchuß der don d um anvertraut werden. Das iſt übrigens ein Vorſchlag, wurde kuſcher Seite in der Vollſitzung gemacht und angenommen wur Amneſtiefrage der deuſſe deulſchen Delegatlon geſtern mitgeteilt, daß die Rückkehr dor ſi—.— Beamten auf ihre Poſten nur in beſchränktem Maße t iſſion en könne, die einzelnen Teile müßten von der Rheinland⸗ vorerſt geprüft werden. R e Einigung in der Räumungsfrage 855 0 nach London entſandten Sonderberichterſtatter) , bebannde n. 18. Aug. Zn der gondoner Abendpreſſe wied einſumm aupet, es wäre im Laufe des Nachmittags eine Ueber ⸗ dwif mung in der Frage der militäriſchen Räumung der Ruhr dehan 1 eigiern, Franzoſen und Deutſchen erzielt worden. Dieſe 100 0 wird heute in London offiziös von belgi⸗ lert. ſiſchen und deutſchen Stellen demen- Nema n0 verlautet ſogar, daß die Verhandlungen über dieſes einige Tage in Anſpruch nehmen werden. er oduſammenſtoß zwiſchen herriot und Snowden rend Zeſte lcein den vorchmittag tagte wiederum der e Wäh⸗ derpf Einmüti keil gegangenen Beſprechungen des Rates im weſent⸗ deſtlch e d—— herrſchte, ergaben 85 geſtern ſtarke Meinungs⸗ ſer bamungen heiten. Die Deut chen erklärten ſich mit einigen Dr. 97 Neparati den Bericht des dritten Komitees über den Trans⸗ Nauſe uther pernskommiſſion nicht einverſtanden. Finanzminiſter ſerrf der Disk ertrat ſehr energiſch den deutſchen Standpunkt. Im broglot und uſſton kam es zu einem Zufammenſtoß zwiſchen worau wurde dwden. Herriot, deſſen Rede von Snowden unter⸗ Teuſe Snombebemerkte:„Ich verteidige eine interalliierte Theſe“, eingeladerwiderte:„Dann ſehe ich nicht ein, warum die stufſtungen Dr. en wurden!“ Herxjot antwortete:„Ich habe die ſe nter aber Luthers angehört. Ich werde mit ihm darüber Aenſeh der Diskuſſict mit Ihnen? Snowden habe danm die Fort. weile de ergieiteen auf eine Geſte Macdonalds unterlaſſen. Die der ſte itgliede dein Einverſtändnis. Vier in London Abendettigen Fr. r des Daweskomitees wurden dann um Auslegung den S eine Einden gebeten. Dieſes erzielte dann im Laufe des hat dach uß Deu gunng. Bei der Streitfrage handelt es ſich um nehmms Recht utſchlan ds gegen Ueberfremdung. Deutlſchland deuſ ungen von gewiſſen Prozentſat der Induſtrieunter⸗ munge n rundbeſiſ Belaſtung auszunehmen. Auch der Schutz des Kuched. Der de ullſee in den Weſtmarken fält unter dieſe Beſtim⸗ rotetder notwendied e Standpunkt iſt durchgedrungen. ſeien niedergel g9e D2 c gegen Spekulationen wurde in dem Eiſe bal nur—— Bei laß der Sitzung bemerkte Macdonald, rri hner und dwei Fragen zu erledigen: die der franzöſiſchen proteſtierte f der militäriſchen Räumung des Ruhrgebietes. nd 9 formell, daß die militäriſche Ruhrräumung kein onferenz ſei. m. dn vor dem Ende der Ronferenzꝰ der i don alhigen walſthung der alliierten Delegationen erklärte ö 8 ung d einer ede: Er glaube, daß nur noch eine ein⸗ Derdſung der nzene, Alliierten mit den deutſchen Vertretern vor Ein⸗ de. Die e nächſten Vollſi 812 Sclußſt Die ollſitzung mit den—— 8 5 nötig ſein Vollſi 2 rich un ſung mit den Deutſchen werde, ſo hoffe er, den nter die Londoner Konferenz ziehen. Die Konferenz ſtimmte dann allen Verbeſſerungs⸗ und Zuſatzanträgen zu den Kom⸗ miſſionsberichten zu, die ſeit Beginn der deutſchen Teilnahme an der Konferenz eingebracht wurden. Amtlicher OGptimismus in Paris V. Paris, 13. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Pariſer Pre 35 e nimmt die geſtern abend eingelaufenen Nach⸗ richten über die Londoner Konferenz weniger Wae auf als eſtern morgen. Es wird von verſchiedenen, in London weilenden ariſer Korreſpondenten behauptet, Herriot würde nunmehr die Frage der Sicherheiten mit der der militäriſchen Räu⸗ mung verknüpfen. Eine derartige Stellungnahme Herriots in Lon⸗ don würde nach Anſicht der Pariſer politiſchen Kreiſe den glück⸗ lichen Ausgang der 180 ernſtlich gefährden. Er ſteht mit den Beſchlüſſen des Pariſer Kabinetts vom letzten Sonn⸗ tag in direktem Widerſpruch. An maßgebenden Pariſer diplomatiſchen Stellen wird heute ver⸗ ſichert, daß dieſe Londoner Meldungen nur Greüchte wären. Dagegen ſind die aus London offiziell in Paris eintreffenden Nachrichten äußerſt optimiſtiſch. Man verſichert an maßgebender Stelle, daß andauernd die beſtimmte Zuverſicht beſteht, daß die Konfe⸗ renz am Donnerstag, vielleicht erſt am Freitag beendet ſein wird und mit einer Unterſchrift für 4 Dokumente zu rechnen ſei. Ne rechnet als beſtimmt mit einem baldigen Zuſammentritt der ammer. Induſtrielle Sachverſtändige auf der Konferenz Wohl im Hinblick auf die weitgeſpannten wirtſchaftlichen franzö⸗ ſiſchen Forderungen hat die Reichsregierung eine Reihe indu⸗ ſtrieller Sachverſtändiger nach London berufen, damit ſie mit der deutſchen Delegation jedenfalls die Frage der zukünftigen deutſch⸗franzöſiſchen Handelsbeziehungen beſpre⸗ chen werden. Die deutſche Delegation hat den Franzoſen keinen Zweifel da⸗ rüber gelaſſen, daß ſie dem Verlangen nach unbegrenzter Fort⸗ ſetzung freier Einfuhr von Waren aus Elſaß und Lothringen nicht ſtattgeben kann. Gleich der deutſchen Delegation haben auch die belgiſchen und franzöſiſchen Vertreter in London Handels⸗ und Zolllſachver ſ ändige nach London berufen, die an den wirt⸗ ſchaftlichen Erörterungen zwiſchen der deutſchen Delegation und den Alliierten teilnehmen ſollen. Amerika und die Repko Nach einer Meldung des Londoner Berichterſtatters des Temps hat der amerikaniſche Vertreter, Botſchafter Kellogg, geſtern er⸗ klärt, die Vereinigten Staaten beabſicht gien, ſich in der Reparationskommiſſion jedesmal dann verkreben zu laſſen, wenn von dem Sachverſtändigenbericht die Rede ſei. Das bedeute nach Anſicht des Verichterſtatters, dack der amerikaniſche Staats⸗ bürger faſt ſtändig in der Repko anweſend ſein werde. Wiederaufnahme der Militärkontrolle [ Berlin, 13. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie bereits ge⸗ meldet, finden gegenwärtig immer noch Veratungen ſtatt über den Mo dus, nach dem die leßzte interalliierte Generalinſpektion in Deutſchland vorgenommen weruden ſoll. Der Umſtand, daß neuer⸗ dings auf der Londoner Konferenz auch die militäriſche Kontrollfrage in die Debatte gezogen wird, übt keinen Einfluß auf den Gang dieſer Beratungen aus. Sie werden vorausſichtlich vor dem Abſchluß der Londoner Konferenz gleichfalls nicht beendet ſein, da ſich die Aus⸗ einanderſetzungen zwiſchen den deutſchen zuſtändigen Stellen und den alliierten Kontrollbehörden äußerſt ſchwierig geſtalten. Wie der franzöſiſchen Preſſe aus London gemeldet wird, wird die Frage der interalliierten Militärkontrolle in Deutſch⸗ land in London heute zwiſchen den Verbündeten und den Deutſchen entſchieden werden. Angeblich wird von der franzöſiſchen Dele⸗ gation die Forderung erhoben, daß die in der letzten Note der Bot⸗ ſchafterkonferenz geforderte Inſpektion durch die Militärkommiſſion nunmehr ſofort aufgenommen wird, und daß die Kontrollbeſuche wäh⸗ vend der nächſten vier Wochen angeſagt werden ſollen. Nach dieſer Friſt ſollen ſie bis auf weiteres ohne vorherige Ankündigung durch⸗ geführt werden. Konferenz und Micumverträge [EBerlin, 13. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Bei der letzben Ver⸗ längerung der Micumverträge war eine Friſtfeſtſetzung nur für den Fall vorgeſehen, daß die Londoner Konferenz nicht binnen kurzer Zeit zu einem Ergebnis führen ſollte. Von einer offi⸗ ziellen Anberaumung neuer Verhandlungen, die wegen Ablaufs der bisherigen Micumverträge notwendig werden würden, kann aus dem Grunde nicht geſprochen werden, weil die Londoner Konferenz ja ohnedies vor dem Abſchluß ſteht und auch der Micumfrage eine Löſung bringen muß. Die für Dienstag in Düſſeldorf angeſetzten Verhandlungen über die Verlängerung des Vertrags zwiſchen Micum und dem Zweckver⸗ band der Metallinduſturiellen ſind laut„K..“ unter Hinweis auf die Beſprechungen in London um eine Woche vertagt worden. Es iſt dies das erſtemal, daß London einen derartigen Einfluß auf die Verwaltungspraxis der Veſatzungsmächte gehabt hat. Englands Sudanſorgen Nach in London eingetroffenen Meldungen veranſtalteten die Kadetten der Militärſchule in Khartum mit Gewehren einen Zug durch die Stadt. Ihnen folgte eine große Menſchenmenge, die von der 5 raſch zerſtreut wurde. Die Kadetten, die ſich weigerten, die ffen abzugeben, wurden von einer Kompagnie britiſcher Truppen umzingelt, entwaffnet und verhaftet, Auch in Port Sudan veranſtalteten Mannſchaften des ägyptiſchen Eiſen⸗ bahnbataillons Kundgebungen. Ein britiſches Bataillon wird nach elf. zur Verſtärkung der dortigen britiſchen Truppen entſandt. Der„Evening Standard“ ſchreibt dazu: Eine Reihe von Aus⸗ ſchreitungen und Kundgebungen, die von ägyptiſchen Agita⸗ toren organiſiert ſeien, hätten im Sudan eine ernſte Lage geſchaffen. maßgebenden Kreiſen ſei man der Anſicht, daß dieſe Entwicklung die bevorſtehenden Verhandlungen zwiſchen der britiſchen Regierung und Aegypten beeinträchtigen werde. Der Angelpunkt der Konſerenz UEJ Berlin, 13. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Noch wäre es ver⸗ früht, zu unterſuchen, in welchem Umfang es der deutſchen Dele⸗ gation gelungen iſt, das Programm, mit dem ſie ſich nach Lonvon begab. dort durchzuſetzen. Bisher haben wir es immer nur mit Teilergebniſſen zu tun. Es hat ſich ſeltſam gefügt, daß gerade die für uns wichtigſte Frage, die der militäriſchen Räumung und was mit ihr zuſammenhängt, in der Endphaſe der Konferenz zur Erörterung kommt. Solange auch hier die Löſung nicht vorliegt, wird man mit dem Urteil zurückhalten müſſen. Dazu kommt, daß man in der Transferkommiſſion noch nicht zu einer Einigung ge⸗ langte und daß die deutſche Delegation in geſchickter Ausnuzieig dieſer Sachlage offenbar beſtrebt iſt, die von dieſem Gremium be⸗ handelte Frage der Sachlieſerungen in Zuſammenhang mit der der militäriſchen Räumung zu bringen. Auf dieſe Weiſe könne ſichdas Bild der Beratungen nochimletzten Augen⸗ blick ſehr beträchtlich verändern. Das Tempo der Ar⸗ beiten hat ſich überdies ſeit der Rückkehr Herriots von ſeinem Pariſer Abſtecher derart beſchleunigt, daß der Außenſtehende, der naturgemäß nur oberflüchlich über die im allerengſten Kreiſe ſich abſpielenden Vorgänge ſich zu informieren vermag, den kaleidoſkop⸗ artia wechſelnden Eindrücken zu folgen Mühe hat. Dagegen läßt ſich über den Verlauf der Konferenz, wen nman ſie gewiſſermaßen aus der Vogelperſpektive betrachter, doch heute ſchon, unbeſchadet ihres Ausgangs, das eine feſtſtellen: daß ſie in ihrer Entwircklung ein völlig anderes Geſicht zeigt, als alle vorher veranſtalteten, wohl an die 20 Konferenzen. Einmal war die Gefahr ſehr nahe geruct, daß die Londoner Konferenz genau wie die früheren ſich in dem Peſtrüpp von Paragraphen und Formelkram rettungslos verlieren würde. In dieſem ungemein kritiſchen Augenblick haben die Ban⸗ kiers durch ihr entſchiedenes Eingreifen die Konferenz über den toten Punkt hinweggebracht. Die großen 5 und ihre Anhänger haben den Bankiers dieſes Vorgehen, wie man heute weiß, ſchwer verübelt und den Vorſtoß durch„Laien“ als eine unbotmäßige Ein⸗ miſchung in ihre Zirkel empfunden. Aber dieſes ſpontane Eingrei⸗ ſen der Bankiers in die politiſchen Doktrine hat die entſcheidende Wirkung gehabt, daß die Konferenz aus dem Formalis⸗ mmus, in dem ſie zu verſinken drohte, zum KLicentlichen Kernpunkt zurückgeführt wurde, das ſich in der einfachen Theſe ausdrückt: Der Weltmarkt kann fur eine finan⸗ zielle Leiſtung günſtig geſtimmt werden, wean das Spekulationsobjekt Deutſchland nicht durch militäriſchen Druck in ſeinem Wert herabgemin⸗ dert wird. Damit hatte man ſich zum Geiſt des Jawes⸗ plans zurückgefunden, von dem die Konferenz bereits ſehr weit abgekommen war., Daß die Räumungsfrage, wie ſich der franzöſiſche Mini⸗ ſterpräſident ausbedungen hat, nur„nebenher“ behandelt wird, ändert nichts an der Tatſache, daß dieſes Problem in Wohrheit jetzt den Angelpunkt der ganzen Konferenz bildet. Die direkte Verhandlungsmethode hat für uns allerdings den Nachteil, daß ſich der engliſche Einfluß zu unſeren Gunſten nicht ſo auszuwirken ver⸗ mag, wie das wohl in einem erweiterten Gremium der Fall ge⸗ eß eiſel, bedeutet es für Deutſ Zweifellos utet es für Deutſchland eine ſtarke Zumu⸗ tung, daß wir für die Aufhebung eines 50 gen Einbruchs in unſer Gebiet Gegenleiſtungen aufbringen ſollen. Wenn aber in Blättern der Rechtsoppoſition die ſtrizte Ab⸗ lehnung eines ſolchen Verlangens von der deutſchen Delegation gefor⸗ dert wird, ſo zeugt das doch, möchten wir meinen, von einer völligen Verkennung, nicht zuletzt auch der moraliſchen Zwangslage, in der wir uns befinden. Man überlege doch nur, welchen Eindruck es machen würde, wollten wir, die wir doch ſtets betont haben, daß uns kein Opfer zu groß ſein würde, um die Befreiung der Sanktionsge⸗ biete zu erzielen, uns in London plötzlich auf den Standpunkt ſtellen: Lieber möge die Beſetzung länger dauern, als daß wir uns zu wirtſchaftlichen Zugeſtändniſſen bereit erklären; denn nur um ſolche und nur, wenn ſie in einem erträglichen Rahmen ſich halten, kann es ſich handeln. Forderungen, ja man muß ſchon ſagen, Er⸗ preſſungen auf anderem Gebiet, die durch das ominöſe Wort „ſecurite“ bezeichnet werden darf— in dem Punkt ſind wir uns 0 ungefähr alle einig— wird ſich die deutſche Delegation nicht will⸗ fährig zeigen. Wie ſie die ſchwierige Aufgabe ſchließlich löſt, die ſchleunige Räumung der Sanktionsgebiete, die höchſtens wenige Monate zählen darf, in taktiſch richtiger Weiſe gegen einen erſchwing⸗ lichen Preis einzuhandeln, wird für die Beurteilung des Geſamtrefultats im Reichstag von ausſchlaggebender Bedeutung ſein. Wachſende Unruhe in Berlin E Berlin, 13. Aug.(Von unſerm Berliner Büro.) In Verliner politiſchen Kreiſen verfolgt man die letzten Vorgänge auf der Londoner Konferenz mit wachſender Unruhe. Es ruft bis in die Kreiſe der Sozialdemokratie hinein lebhafte Beſorgnis wach, daß die Franzoſen mit immer neuen Gegenforderungen für die Ruhrräumung hervortreten, die, wie man hier annimmt, von der deutſchen Delegation beſtimmt nicht bewilligt werden können, da ſie weit über das erträgliche Maß hinausgehen. Der„Vorwärts“ be⸗ handelt heute die Auslaſſungen einer Perſönlichkeit, die dem fran⸗ zöſiſchen Miniſterpräſidenten Herriot beſonders naheſteht und in denen die Schwierigkeiten unterſtrichen werden, mit denen Herriot zu kämpfen hat. Man täte gut, dieſe Schwierigkeiten auf deutſcher Seite nicht zu überſehen, wenn man ſich die Frage vorlegt, wie es kommt, daß Herriot in London zu gewiſſen Problemen eine Stellung einnimmt, die etwas überraſchend wirken mag. In Wirklichkeit ſeien Herriot und ſeine Mitdelegierten vom guten Willen beſeelt, eine end⸗ gültige Verſtändigung mit Deutſchland herbeizuführen. Leider aber lege die Poincaréſche Hinterlaſſenſchaft gewiſſe Ketten an. Der Ar⸗ tikel erinnert dann an die Lage vor einem Jahr und konſtatiert einen Fortſchritt, den kein Einſichtiger beſtreiten wird. Trotzdem müſſe man verlangen, daß die Gegenſeite auch den deutſchen Schwierigkeiten gerecht wird. Die Stellung der deutſchen Regierung iſt mindeſtens in dem gleichen Maße wie die Herriots gefährdet, wenn die Fran⸗ zoſen auf ihren bisher unerfüllbaren Forderungen beſtehen. Die deutſche Oppoſition nimmt die kritiſche Zuſpitzung in London bereits zum Anlaß, um der Regierung und der deutſchen Delegation die Hölle heiß zu machen. Aus den Kreiſen der deutſch⸗ nationalen Reichstagsfraktion ergeht heute eine Warnung an Dr. Streſemann, ſich nicht zu allzu großer Nachgiebigkeit bereit zu finden.„Die bisherigen Beſprechungen der Delegation“, heißt es darin,„haben ſich faſt nur mit Fragen beſchäftigt, deren für Deutſch⸗ 2. Seite. Nr. 371 Mannheimer General⸗Anzeiger(Miitag⸗UAusgabe) Mittwoch, den 13. Auguſt 192— land befriedigende Löſung von dem Eutachten ſelbſt als unverzicht⸗ bare Vorausſegung für ſeine Durchführung angeſehen wird. Aus den leider unzulänglichen Informationen der Preſſe durch die amt⸗ lichen Stellen gewinnt man den Eindruck, daß unſere Unterhändler, um ſich populäre Erfolge in dieſen Vorfragen zu erkaufen, in den wichtigſten Fragen der wirtſchaftlichen Löſung bereits bedenkliche Lonzeſſionen gemacht haben, oder ſoſche zu machen entſchloſſen ſind. s liegt Gefahr vor, daß man auf dieſe Weiſe keine Verbeſſerung der Sachverſtändigenvorſchläge erreicht, ſondern ſogar noch in Ver⸗ ſchlechterungen einwilligen wird.“ Zum Schluß wird dann darauf hingewieſen, daß die Stellung der deutſchnationalen Reichstagsfraktion durch die von ihr beſchloſſenen ſieben Punkte endgültig feſtgelegt iſt: Löſungen, die dieſen unverzicht⸗ baren Forderungen nicht voll entſprechen, werden die Zuſtim⸗ mung der deutſchnationalen Volkspartei nicht ſinden können. Die„Deutſche Zeitung“ zieht aus dieſeor Kundgebung, wie uns ſchei⸗ nen will, etwas voreilig ſchnell den Schluß, daß Dr Streſemann für die Londoner Vereinbarungen nicht die entſprechende Mehrheit im Neichstag finden werde. Im Zuſammenhang mit dieſen Dingen ſteht die Reiſe deut⸗ ſcher Induſtrieller nach London. Die Abordnung hat ſich natürlich nicht, wie fälſchlich behauptet wurde, auf Veranlaſſung der Regierung nach London begeben. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß die Delegierten der Induſtrie verſuchen werden, den Gang der Verhandlungen in London im Sinne der deutſchen Wirt⸗ ſchaftskreiſe zu beeinfluſſen. In Berliner politiſchen Kreiſen bezweifelt man, daß die Konferenz nach Lage der Dinge vor Samstag beendet ſein wird. Davis politiſches Programm (Aabeltelearammdienſt der Anited Preß) Clarksburg(Weſtvirgina), 13. Aug. Der Kandidat der demo⸗ kratiſchen Partei, Davis, nahm hier am Montaag offiziell ſeine Nomination durch die Partei an und entwickelte in einer aroß⸗ angelegten Rede ſein Programm. Er legte ſich im Namen der Partei auf die Mitarbeit an jeder Weltfriedensbewe⸗ gunga feſt. er bekannte ſich ferner zum Weltaerichtshof und dem Völkerbund. er überließ die endaültige Entſcheidung über Ab⸗ änderungen der Oeffentlichkeit eventuell durch ein Referendum. Davis verlangte weiter in ſeiner Programmrede die Einführung ſtrenger Geſetze aegen die Monopole und eine höhere Be⸗ ſteverung der„angeſchwollenen Einkommen“. Er wlädierte ferner dafür, daß den Arbeitern und Farmern bewilligt würde. was recht und billia ſei. Mit Bezua auf den Jolltarif verlangte Davis radikale Aenderungen. Die ungeheuren Unter⸗ ſchiede in dem jetzigen Tarif müßten unbedinat beſeitigt werden. An die Stelle der jetzigen Zollgeſetze muß ein ſchriftliches Statut treten, das ſo aufgebaut ſein muß. daß es in erſter Linie das Einkommen des Staates erhöht und auf der andern Seite ſei die volle Kon⸗ kurrenzfähiakeit zu garantieren. Davis bekannte ſich zur ſtrikten Durchführuna des Alkoholverbots. Er appellierte an die Einiakeit der Partei. da nur durch feſtes Zuſammenſtehen der Erfolg bei den Wahlen im November dieſes Jahres geſichert werden könne. „Das wichtiaſte Geſetz der Stunde“, ſaate Davis,„iſt die Wieder⸗ herſtellung des Vertrauens der Maſſen zur Regierung. Die republi⸗ kaniſche Partei, mit Guſchluf Coolidages machte den demokra⸗ tiſchen Pröſidentſchaftskandidaten verantwortlich dafür. daß die Be⸗ völkerung in ihrer Mehrzahl dieſes Vertrauen verſage. In den weiteren Ausführungen bezeichnete Davis die Politik der„nichtoffiziellen Beobachter“ als einen ſchlechten Vorwand. Er ſprach in ſardoniſcher Weiſe von der Taktik der Waſhinatoner Regierung. für die amerikaniſchen Delegierten auf der Condoner Konferenz jede Verantwortung abzulehnen, jedoch alle Früchte ihrer Arbeit füt ſich in Anſpruch zu nehmen. Davis behauptete„Hughes Geſtändnis des Unvermögens“ in London ſei ein Beweis für die Unfähig⸗ keit des Führers, die auswärtigen und insbeſondere die euro⸗ päiſchen Angelegenheiten von den Vereinigten Staaten aus zu ver⸗ folgen. Infolge dieſes Unvermögens erklärte Davis, müſſe die Lsßſuna des aroßen, wichtigen europäiſchen Problems Parteiverſonen überlaſſen werden. Die Reaierung wage es nicht, ihre Meinung aussuſprecken, fuhr Davis fort. Er ſelbſt ſei jederzeit zu einer Entwaffnungskonferenz bereit, vorausgeſetzt. daß dieſe auf einer genügend breiten Baſis de⸗ ruhe. Er brachte ſeine wiederholten Befürwortungen des Eintritts der Vereinigten Staaten in den Völkerbund in Erinnerung.„Der Gana der Ereianiſſe habe gezeiat,“ ſagte Davis.„daß der Völkerbund ſchon bei ſeinem Entſtehen die Grundlage zu einem ſicheren Fort⸗ „beſſehen getragen habe und heute zeige ſich bereits, daß er ſich mehr und mehr zum Bollwerk des Friedens und der Ordnunag für die ge⸗ ſamte Menſchheit herausgebildet habe. Die Zeit könne nicht mehr fern ſein, wo Deutſchland ſeinen berechtiaten Platz im Völker⸗ bund einnehme.“ Davis ſchloß mit der Bemerkung. daß der Eintritt Deutſchlands dann erfolgen ſollte, wenn die Alliierten. was in Kürze zu erwarten ſei, ſich dafür ausgeſprochen haben. Geſpannte Lage in Bulgarien Athen, 12. Aug.(Eig. Bericht.) Die Londoner Konferenz und andere wichtige Ereigaiſſe von internationaler Bedeutung haben die eurspälſche Oeffentlichkeit zu ſehr von den Ereigniſſen im Balkan abgelenkt. Mit Unrecht!— denn gerade z B. die neueſten Ereigniſſe in Bulgarien wären aller Beachtung wert, wenn man bedenkt, Helch furchtbare Folgen ſie noch für die Ruhe des Balkans und Europas überhaupt haben können. Seit dem 11. Juni 1923, d. h. ſeit dem Sturz der Regierung Stambulinſki, hat Bulgarien keine ruhige Stunde gehabt. Die reaktionäre Regierung Zankoff, welche von der überwiegend bäuer⸗ lichen Bevölkerung des Landes ungern geſehen wird, iſt nämlich vpon Tag zu Tag mehr unter die Herrſchaft der Komitadſchi geraten, deren Bluttaten immer furchtbarer und immer häufiger zu werden beginnen. Wir erinnern nur an die jüngſten Ereigniſſe in Plevna, wo ſolche Banden die Präfektur und das Polizeigebäude in die Luft haben. Die Regierung ſteht ganz unter dem Einfluß des omitadſchiführers Theodor Alexandroff, der ſchon von jeher den Titel„der ungekrönte König Bulgariens“ führte und nun tatſäch⸗ lich der Herr des Landes geworden zu ſein ſcheint. So ſpricht er 3. B. ungehindert Todesurteile aus, die dann von ſeinen Banden pollſtreckt werden und die Ermordung der Bauernminiſter Petkoff und Dafkaloff iſt auf ſeine Rechnung zu buchen. Bekannt ſind ferner ſeine„außenpolitiſchen“ Pläne, d. h. daß er mit allen unruhigen Elementen des Balkans konſpiriert und einen völligen Umſturz in den politiſchen Verhältniſſen der Balkan⸗ halbinſel anſtrebt. Zur Bekämpfung dieſer Elemente haben erſt jüngſt die Belgra⸗ der und die Athener Regierung eine Konvention abgeſchloſſen, die den Polizeitruppen beider Länder erlaubt, die Grenze des anderen Landes bis zu 50 Kilometer zu überſchreiten, wenn ſich das im Laufe einer Verfolgung bulgariſcher Komitadſchibanden als not⸗ wendig erweiſt. Auf der griechiſch⸗bulgariſchen Grenze iſt vor allem das Dorf Vodena der Schauplatz furchtbaren Blutvergießens ge⸗ weſen. Das Dorf wurde wiederholt von den Komitadſchi ange⸗ griffen und angezündet. Erſt neuerdings iſt es wieder dort und an anderen Stellen der Grenze zu ähnlichen Ereigniſſen gekommen. Die erwähnte griechiſch⸗jugoſlaviſche Konvention iſt daher voll berechtigt und auch das übrige Europa täte gut über ſeinen näherliegenden Sorgen dieſe nur ſcheinbar ferner liegenden nicht ganz zu vergeſſen. Berlin, 13. Aug. Der Erbauer der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Gedächtnis⸗ kirche, Geheimer Baurat Schwechten, iſt in der vergangenen nicht einer der im Geſetz vorgeſehenen Entlaſſungsgründe vorliege. Morganismus und Bolſchewismus Wir erhalten folgende Zuſchrift: „Der Name Morgan ſoll hier nicht benutzt werden, um in den ausgetretenen Gleiſen von Kapitalismus wider Kommunismus zu fahren. Hinter dieſen Kampfrufen ſteckt viel tieferer Sinn. Es iſt der Kampf des freien Einzelmenſchen, der Perſönlichkeit im geiſtigen Sinn, gegen den uneingeſchränkten Gemeinſchaftsgedanken; wenn man will, in einer Art auch gegen das Hegelſche Staatsideal. Es iſt aber ganz klar herausgeſchält heute, der Gegenſatz von Anger⸗ ſächſiſch und Europäiſch⸗Morgenländiſch. Auch in dieſen Dingen gießen wir immer noch alten Wein in neue Schläuche. Der Vegriff weſteuropäiſch⸗demokratiſchem gegen⸗ über oſteuropäiſch⸗autokratiſchem Denken iſt lediglich noch ein altes Möbelſtück in neuzeitlichem Rahmen. In der Wirklichkeit beſteht er längſt nicht mehr. Widerpart ſind: Angelſachſen⸗Geiſt und Europäiſch⸗Morgenländiſcher Geſſt. Wobei man Staaten wie die neue Türkei getroſt zum Angelſachſentum rechnen darf. Zergliedern wir in Kürze den Inhalt des Angelſächſiſchen. Amerika— und man darf trotz Sprachenunterſchied den Süden hier einſchließen— iſt ein Arterzeugnis der Mutter England. Der in Inſeleinſamkeit von Jahrhunderten gewachſene Charakter hat ſich auch drüben überm Meer in der Hauptſache erhalten. Er iſt zäh und ſelbſtbewußt bis zum Abſtoßenden. Er hat um Jahrhunderte früher als wir anderen alle ſich die perſönliche Freiheit errungen. Achtet ſie darum auch peinlich— bei ſeines Stammes Kindern. Daß er ſich dieſes„Ding an ſich“ leichter ſchaffen konnte als wir, zunächſt äußerer Umſtände halber, das ficht ihn nicht an. War und iſt er doch frei von all unſeren Hemmungen, die entſtanden dadurch, daß in Urväter Gedanken⸗Hausrat ſoviel Verwirrung hineingetragen wurde durch Zuſammenſtöße und Ineinanderüber⸗ ehen von Denkſtrömungen, wie das Galliſch⸗Germaniſche, das Germaniſch⸗Slawiſche und das Slawiſch⸗Morgenländiſche. Er ſaß auf meerumſpülter Briteninſel und ſeine geſicherte äußere Freiheit ließ ihm Zeit und Muße zu nüchternem Denken. So entwickelte ſich logiſch ein Weſen, das über Menſchen und Dingen ſteht. Es formte ſich der angelſächſiſche Herrenmenſch mit ſeiner wohldurch⸗ dachten Selbſtbeſchränkung, der unſer aller mit Neid gemiſchte Bewunderung erregt. Schon zur Zeit der Reformation war er im Unterbewußtſein ausgereift. Der Schritt vom Einzelmenſchen zum Volk, zum Herrſchervolk ward raſch getan.„Rule Britannia!“ Was mit dem Sieg über die Armada beginnt, von Cromwell und dem großen Pitt zwangsläufig weiter verfolgt, und 1914 kühl als „business“ bezeichnet wird, iſt immer das Eine: der Angel⸗ ſachſe muß Weltenſchiedsrichter ſein, oder er hört auy zu ſein. Zu ſein im Sinne der Lebensauffaſſung, die ihn zu ſeiner Größe emporgetragen hat. Tritt Amerika heute an Stelle Groß⸗ britanniens ſo übernimmt eben der Sohn des Vaters Poſten. Auch er hat ſich in ungehemmter Ruhe, und vor allem beim Koloniſieren den freien Blick und„die kräftige Farbe der Entſchließung“ erworben. Stolz ſchaut der Vater auf den Sohn, deſſen moderne Manieren nicht in allem ſeinen Beifall finden mögen, der aber doch in ſeinen Augen ein ganzer Kerl iſt. Und wie ſteht es um Europa? Denn daß es zuinnerſt bolſche⸗ wiſiert iſt— im großen weiten Sinne verſtanden— beweiſen ſchon zur Genüge die Schaufenſter der Buchläden, in denen Doſtojewskt nicht fehlen darf. Angelſächſiſcher, klarer Nüchternheit ſetzt es des „Gedankens Bläſſe“ entgegen. Oder um mit Keyſerling zu reden: die Seinskultur der Könnenskultur. Keyſerling, der Typ des ſog. Idealeuropäers hält es für wünſchenswert, den Seinskult des Morgenlandes allmählich zu übernehmen. Das möchte frommen, wenn die Abſicht vorläge eine neue Bahminenkaſte zu züchten. Aber niemals wird man damit tätigem Angelſachſentum Schach zu bieten vermögen, noch ſich ſelbſt Daſeinsberechtigung in dieſer Welt harter Tatſachen.„Sei im Beſitze und Du biſt im Recht!“ Ideen können ſich erſt dann den Beſitz von Menſchen und Dingen erobern, und damit die Möglichkeit ihrer Auswertung, wenn ſie feſte Geſtalt an⸗ nehmen. Sie müſſen aus dem Bereich des Ueberſinnlichen in den der Wirklichkeit herunterſteigen. Dazu bedarf es, wie bei allen Weſen, die ſich lebensfähig erhalten wollen, daß ſie ſich der Um⸗ gebung anpaſſen und nicht im Aether ſchweben. Solche Beweglich⸗ keit braucht ihrem Weſenskern keinen Eintrag zu tun. Man entgegne uns nicht, die reine Gewaltpolitik der Franzoſen ei nüchterne Handlungsweiſe. Im Gegenteil. Sie berauſchen ſich an Wortſchwall und Straßenaufzügen. Wie ſeit Kriegsende auch bei uns vielfach Verantwortungsbereitſchaft und ſicheres Wiſſen— nicht allein im wiſſenſchaftlichen Sinne erſchreckend zurückginge und doch alles urteilt und redet redet Die Gleichung Schlag⸗ wort + Salbung— Gehalt, iſt einer der folgenſchwerſten Trug⸗ lüſſe. ſleberkägt man dieſe Gedankengänge ins Alltägliche und das muß man immer von Fall zu Fall, um die praktiſche Brauchbarkeit nachzuprüfen, ſo verſteht man, warum Streſemann und die deutſche Induſtrie für den Dawes⸗Plan eintreten.„Politik iſt die Kunſt de Möglichen“— auf dem Weg zu einem feſten großen Ziel. H. Deutſches Keich Beratung des Reichskabinetts Die in Berlin verbliebenen Mitglieder des Reichskabi⸗ netts traten geſtern nachmittag 5 Uhr zu einer Beſpre chung der ſchwebenden Fragen zuſammen. Die Beratungen zogen ſich bis zu den ſpäten Abendſtunden hin. Der nächſte Zuſammentritt des Reichstages In parlamentariſchen Kreiſen rechnet man mit dem Zuſam⸗ mentritt des Reichstages am 18. oder 19. Auguſt. Gegen⸗ ſtand der Tagesordnung dürfte die Beratung der Geſetzentwürfe aus dem Dawesgutachten ſein. Es wird damit gerechnet, daß der Reichstag ſeine Arbeiten bis 25. Auguſt beendet. Keine Erhöhung des Wohnungsgeldzuſchuſſes Die Beamten⸗Spitzenorganiſationen hatten un⸗ längſt bei der Reichsregierung Schritte unternommen, um den Wohnungsgeldzuſchuß entſprechend der ſeit dem Ja⸗ nuar eingetretenen Mietzinsſteigerung zu erhöhen. Das Reichs⸗ finanzminiſterium hat nunmehr, wie eine Berliner Zeitungskorre⸗ ſpondenz erfahren haben will, den Gewerkſchaften mitgeteilt, daß eine Erhöhung des Wohnungsgeldzuſchuſſes nicht in Frage kommen könne. In der Begründung heißt es, daß im allgemeinen in Deutſch⸗ land gegenwärtig nicht mehr als 62 Prozent der Friedensmiete zu zahlen ſind, und daß der Ortszuſchlag mit 80 Prozent der vollen Sätze auf eine 60prozentige Friedensmiete abgeſtellt ſei. Eine Er⸗ höhung des Wohnungsgeldzuſchuſſes könne erſt dann wieder in Frage kommen, wenn eine weitere Erhöhung der Goldmieten im Reich allgemein Platz greifen ſollte. Seißers erfolgreiche Entlaſſungsbeſchwerde. Das bayeriſche Staatsminiſterium des Innern hatte durch Ent⸗ ſchließung vom 8. Mai und 20. Juni 1924 den Polizeioberſten von Seißer entlaſſen. Seißer legte gegen dieſe Entſcheidung des Mini⸗ ſteriums beim Staatsgerichtshof Beſchwerde ein. Dieſer Be⸗ ſchwerde hat der Staatsgerachtshof mit Beſchluß vom 31. Juli ſtatt⸗ gegeben mit der Begründung, die Polizeibeamten hätten ein ge⸗ ſetzliches Recht darauf, ſolange im Amte belaſſen zu werden, als — Verbotene Kommuniſtenverſammlung Berlin, 13. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die ſattſam bekannte Kommuniſtin Ruth Fiſcher wollte in Bremen ſchaft“ veröffentlicht der„Lokalanzeiger“ ein Schreiben des Reichs⸗ landbundes, in dem hervorgehoben wird, daß die Landwirt⸗ der landbebauenden Bevölkerung zeige ſich beſonders in den Be⸗ Nacht, am Vorabend ſeines 83. Geburtstages, geſtorben. Er iſt ieude die beſagen, daß die Landwirtſchaft, wenn man ihr nicht „„5 chleunigſt gerecht wird, zum B oykott des inneren Marktes(kein miniſteriums proviſoriſch übernehmen. gebor ov Hölner. nopel iſt die Stadt von heftigen Sturmwinden heimgeſucht worden. Die Telephon⸗ und Telegraphenver purden zerſtört. In den tiefer gelegenen Stadtteilen ſin Häuſer vernichtet worden, darunter auch die Flugha Stefano. Mehrere Menſchenleben ſind zu beklagen. rialſchaden beträgt mehrere Millionen türkiſche Pfund. zerſtörer„Caſto Mirabelle“ iſt im Stettiner Freen eingetroffen. e ſuch, der auch von dieſen erwidert wurde. Swinemünde wurde Salut ausgetauſcht. boben r Aenderung im ungariſchen Finanzminiſterium noch i ſchaft zu kämpfen entſchloſſen ſei. Die ungeheuere Verbitterung kommenden Monats. Der bisherige Finanzminiſter. ranhi kehrt jedenfalls als Geſandter nach Paris 953 Kauf von Kunſtdünger, Maſchinen, Kohlen uſw) ſchreite und duug, zur extenſiven Wirtſchaft übergehen müſſe. Wenn der 5 wirtſchaft jetzt nicht geholfen werde, ſei ihre Vernichtung entſchah, und die Auslieferung der Ernährung des Volkes an die intern nale Spekulation ſei dann nicht mehr rückgängig zu machen. Der Kommuniſtenprozeß vor dem Staatsgerichtshof Aus der Zeugenvernehmung, die den ganzen Nachmittag in 15 ſpruch nahm, iſt hervorzuheben, daß nach den Ausſagen des 115 rers der Maſchinengewehrabteilung des Kavallerieregiments 4, er⸗ meiſters Müller, Mehlhorn geſtanden habe, die Handgrauoe, zünder geſtohlen zu haben. Im übrigen beſtätigt der Zeuge die ſtellung des Staatsanwaltſchaftsrats Glyſae betreffend die 11 rung, ſie gehörten an die Wand geſtellt. Er habe ſich auch vor, ſammelter Truppe ähnlich ausgeſprochen Zeuge Kriminaloberin 40 tor Koeppenhofer⸗Stuttgart, der das Ermittlungeverfeſg gegen die kommuniſtiſche Tſcheka in Stuttgart geleitet hat. erk lie⸗ im Lauſe des Verfahrens hätte ſich herausgeſtellt, daß von Mitſte, dern dieſer Tſcheka im Januar in Berlin ein Mann niedeſſe ſchoſſen worden ſei, und daß in Stuttgart zwei Perſonen auf N0 gleiche Weiſe erledigt werden ſollten, weil ſie in den Augen 30 kommuniſtiſchen Partei als Spitzel verdächtig geweſen leene dem Verliner Falle habe es ſich um den Friſeur Rauſch gehan 7 und der Täter, ein gewiſſer Neumann, habe ein Geſtändnis abſe die Tat auf Parteibefehl begangen zu haben. Hierauf wird no Reihe von Zeugen vernommen, die das Alibi der Brüder Fre beweiſen ſollten. Um 8 Uhr abends wird die Beweisaufnahme geſchloſſen. Kommuniſten im pazifiſtiſchen Schafskleiß Verſchiedene recht häßliche Vorfälle der jüngſten Zeit lenken er, neut die öffentliche Aufmerkſamkeit auf 22 merbipürti, Verbindung, die ſich zwiſchen Kommuniſten und Pazifiſten 10 zogen hat. Die Pagzifiſten und deren Führer, die zum Teil, wele ſtens wirklich idealiſtiſche Ziele verfolgen, merken garnicht, au⸗ ſehr ſie ſich zu Werkzeugen von kommuniſtiſchen Hetzern mi baſt⸗ en laſſen. Es iſt nur fraglich, was größer iſt, die Bedenkenan, keit der Kommuniſten, denen jedes Mittel recht iſt, oder die den heit der Pazifiſten, die nicht begreifen, wie ſehr ſie gerade iten⸗ von ihnen angeſtrebten Zweck durch das Bündnis entgegenarbe⸗ ten Von rechtswegen ſollten Kommuniſten und Pazifiſten die Aniten Feinde ſein, wenn ſie es beide ernſt nehmen. Die Kommmi predigen offen den Bürgerkrieg, rufen zum Kampf auf den nen kaden auf, verſehen ſich mit Waffen und Munition, wo ſie, ie und ſetzen als ihr höchſtes Ideal den Kampf des Proletariats 5 die Herrſchaft über den Reſt der Menſchheit. Wir ſehen ſogee 10 Kommuniſten in Deutſchland nicht ungeſchickt zum Racheſe 115 gegen Frankreich im Bunde mit Sowjetrußland predigen— n0 ei⸗ lich in der Hoffnung, damit die erträumte Weltrevolution um nen weſentlichen Schritt weiterzubringen. in Ouidbe „Daß ſich ehrliche Pazifiſten, wie etwa Profeſſor ⸗ München von ſolchen ſicherlich nicht pazifiſtiſch angekränkelten reif⸗ ten vor deren Wagen ſpannen laſſen, iſt eine der vielen Unbeg en lichkeiten, an denen die heutige Zeit ſo reich iſt. Freilich dene wir in dieſem Zuſammenhang nicht an ſolche Pazifiſten, 0 1 hauptſächlich darum zu tun iſt, das Alte herunterzureißen un 15 ſchmähen unter der Firma: Nie wieder Krieg! Wie eng abe iſten Hündnis zwiſchen Pazifiſten aller Richtungen und Kommuaf geworden iſt, zeigt z. B. die Tatſache, daß der bekannte fransöſei Schriftſteller Henry Barbuſſe ſich als Pazifiſt nach Deutſchland ei ſchleiche, mit andern Worten die Einreiſeerlaubnis erhalte, öffentlichen Verſammlungen, wie in Greifswald, als Redner 4, trete und ſchließlich in einer Kommuniſten⸗Verſammlung zu utſter lin ſich als kommuniſtiſcher Kampf⸗ und Kriegshetzer Tn Sorte entpuppen konnte. Dieſer angebliche Pazifiſt hat es gamiſti⸗ in Berlin, natürlich unter dem toſenden Beifall ſeiner kommunen ſchen Geſinnungsgenoſſen, das Proletariat zum Kampf mi Waffen gegen das Bürgertum, alſo zum Bürgerkrieg, und e⸗ Rachekrieg für die Ermordung Liebknechts und der Roſa Lußzes burg aufzurufen. Das iſt fürwahr im verwegenſten Se ber Wortes der Kommuniſt im pazifiſtiſchen Schafspelz und ſo Polizei Anlaß zu größter Wachſamkeit ſein. Letzte Meloͤungen Großfeuer cen Babenhauſen, 13. Auguſt. Aus bis jetzt unbekannten Urſene brach am Montag nachmittag gegen 2 Uhr hier Gro 5feue, nder Im der Badegaſſe, wo kleine Fachwerkhäuschen dicht ane eu ut hängen, entſtand der Brand. Im Nu flammten rieſige F. Zeucl, und ſtarke Rauchwolken in die Höhe. Raſch war die hieſſge acht wehr am Platze desgleichen Hülfsmannſchaften der Polige gegen, abteilung, aber ſie wapen zunächſt dem wütenden Element en er⸗ über, das gierig die mit Heu und Frucht beladenen Scheune aſen faßte, machtlos. Die Feuerwehren der ganzen Umgebung polor⸗ ebenfalls bald ein, und gegen 5 Uhr landebe die große lang e5 dampfſpritze aus Offenbach an und mit vereinten Kräften gelhis endlich, des Rieſenfeuers Herr zu werden. Ungeſähr ſiebenden acht Scheunen und vier Wohnhäuſer mit Hinterg ſchaden wurden ein Raub der Flammen. Der Material⸗ und Sa 11 ul iſt beträchtlich. Das Fehlen der Waſſerleitung kam üußen per, angenehm zur Geltung, zumal die Brimnen in der Nähe be ſagten und kein Waſſer mahr abgaben. Die„Sicherheit“ polens r it Der polniſche Geſandte in London erſuchte geſtern, 5e riot um eine Untervedung zur Beſprechung der Sich 0 Polens, namentlich an der Weſtgrenze. Die Unteredung im Laufe des heutigen Vormittags ſtattfinden. München Würzburg, 18. Auguſt. Auf der Strecke Hamburg⸗Mieigen zwiſchen den Stationen Ansbach und Würzburg wurden eil ber⸗ D⸗Zug einem Reiſenden, während er für kurze Zeit das Ab laſſen hatte, aus einer Kaſette Schmuckſachen g die einen Wert von 100 000 Mark haben. n eſtohle Stab Berlin, 13. Aug. Wie aus Prag gemeldet wird, iſt 9 Prol ſeit geſtern vollſtändig„auf dem Trockenen“. Das nie ganſe führende Hauptrohr der Karanger Waſſerwerke, das geſterl Stadt mit Waſſer verſorgt, iſt geborſten, ſodaß Prag ſe ohne Waſſer iſt. Berlin, 12. Aug. Nach einem Telegramm aus Ko ece eblſe 61. bo 25 Wee M ote, Skektin, 13. Aug. Der italieniſche Torwedeihe 0 gol Der Kommandeur machte den Vehn Poſſeren 185 * eine * Schweizeriſche Repreſſalien gegen Rußland. But, ig aus Zürich hat der ſchweigergfſiſche in einer öffentlichen ſamml. rechen. Auf Antra Meldung der„Voſſ. 3 92 15 ee ee e— desrat ein allgemeines Einreiſeverbot für 54 ſamlung vom Reichsinnenminiſter Jarres verboten, weil ſie Staatsangehörige erlaſſen. der Vorbereitung des von der kommumiſtiſchen Partei Deutſchland⸗* Der Aufſtand in Braſilien. Nach Blättermeldi euc 9 bebriebenen gewaltſamen Umſturzes dienen ſoll. 15 15 1 75 ſalſtändiſchen unter 25 In— undestruppen in der Richtung auf Parana zurück. der rabiate Candbund Paolo werden immer noch 0 e verhaftet, die der 8 Unter der Ueberſchrift„Kritiſche Stimmung in der Landwirt. nahme an der Revolution verdächtig ſind.„ it * Finanzminiſterwechſel in Ungarn? Man rechnet 80 Varon rück. Miniſter ohne Portefeuille, Bu d, wird die Leitung de eine an SSSSS orrreerrs Söotg 8 SSnSrSerr oo n ————— tree 4 P SüüSSü((((( — — Mittwoch, den 13. Auguſt 1924 Mannßeimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seile. Nr. 371 Umgeſtaltung des Klimas durch den Menſchen Wie kann der Menſch Wetter und Klima beeinfluſſen! Von Dr. Wilh. N. Eckardt, Leiter der Wetterwarte Eſſen. Wenn es auch dem Menſchen— trotz aller Umwandlungen des idedantäges nach ſeinem Willen— bis jetzt nicht möglich geweſen das Klima dauernd oder nach einer beſtimmten Richtung hin zwe nur vorübergehend zu ändern, ſo hat ſich doch mit der Zeit — das gezeigt, daß Vernichtung des Waldes die Folgen der wie vor in gleicher Menge fallenden Niederſchläge in einer für kan Menſchen und ſeine Wirtſchaft nachteiligen Weiſe beeinfluſſen 25 inſofern als die Niederſchläge zu raſch abfließen und die Wir⸗ gen nachteilſger werden können. is jetzt iſt es dem Menſchen nur gelungen, gegen eine meteo⸗ d giſche Erſcheinung deergſde erfolgreich anzugehen, und das ſind beſon ährlichen Frühjahrsfröſte auf wertvollerem Kulturgelände, ins⸗ geſ N in Weinbaugebieten. Die Bekämpfung der Frühjahrsfröſte eiche hier mit Hilſe kleiner qualmender Feuer, in denen waſſer⸗ werde ofſe, wie Stallmiſt, naſſes Laub, Stroh, Teer, uſp. verbrannt den bilz um Wolken zu erzeugen, die ſich unmittelbar über dem Bo⸗ dem ilden und den unterſten Luftſchichten Wärme zuführen. Außer⸗ Feuer irden die verſchiedenen temperierten Luftſchichten durch dieſe es derüberhaupt zu einer kräftigen Miſchung angeregt. Dagegen iſt auch ni Menſchen noch nicht möglich geweſen— und es wird ihm erz anie gelingen, über weiten Flächen künſtlichen Regen zu de Rrerg.e n, und zwar aus dem einfachen Grunde nicht. weil ihm fül räfte fehlen, die Bedingungen zu ſchaffen, unter denen die Regen⸗ 355 zuſtande kommen. Denn es würde ſich dabei um nichts Ge⸗ geres handeln als um die gleichmäßige Hebung gewaltiger Luft⸗ dier zu über größeren Gebieten bis in beträchtliche Höhen, damit ſie don Riole usdehnung und Erhaltung ihren Waſſerdampf in Form los egen abgeben könnten. Hierzu iſt aber weder das früher erfolg⸗ wie pöbendhabte Wetterſchießen noch auch das ſtärkſte Artilleriefeuer, fern je Verhältniſſe im Weltkrieg gezeigt haben, auch nur im ent⸗ teſten imſtande. Lediglich noch auf die Gewittertätigkeit hat der Menſch Wberußt und ungewollt einen Einfluß allem Anſchein nach ausge⸗ meine die immer mehr um ſich greifende Austrocknung größere ilder, Wieſen und Moo re. Hierdurch könnten ſehr leicht kufen e Spannungsgegenfätze zwiſchen Erde und Wolken hervorge⸗ auch zwerden, die zu heftigen Entladungen führen müſſen, die aber beebdrerfeits wieder auf die Gewitterphänomene hinſichtlich ihres natürtfenden Auftretens ihre Wirkung nicht verfehlen werden, da die r El en Bedingungen eines langſamen, unmerklicheren Ausgleiches lichſt ektrizität des Bodens und der Wolken, gegeben in einer mög⸗ ſelenens——8 Erdoberfläche reichenden Grundfeuchtigkeit immer rden. en? Planeten nach ſeinem Willen wenigſtens teilweiſe umzugeſtal⸗ enmal sſt noch nicht lange her, daß dieſe Frage vorübergebend grandi ſelbſt die weiteſten Kreiſe intereſſiert hat. Ich meine jenen lan, den ein angeſehener Kanodier,. Mac Lonan, auf⸗ — Es handelt ſich um nichts Geringeres als um die Erwär⸗ Grönland arktiſchen Ozeans. Die große Cie Lrre. die weſtlich von ſpren d das Polarmeer vom Atlantiſchen Ozean trennt, ſoll ge⸗ au 5 werden, um ſo den warmen Meeresſtrömungen einen Weg ihnen Nordküften Kanadas und Grönlands zu öffnen: ein Weg, der Jahrmillionen ſchon einmal offen ſtand. Mag es ſich bei handel, Proſekt zunächſt auch nur um unausführbare Spekulationen es in 5 r Berechtigung von erdkundlichem Standpunkt entbehrt Keoßer einer Weiſe. Es hat ſich zwar gezeigt, daß Entwaldung anderg Ländergebiete das Klima nur wenig zu ändern vermag. Aber Eddwz ſteht es ohne allen Zweifel in dieſer Hinſicht, wenn große ihnen mit Hilfe der Technit einmal von den gewaltigen, auf Renſc aſtenden Eismaſſen befreit werden könnten. Damit ſtünde der eines der 0. auf dem Höhepunkt ſeiner Macht in der Umwandlung un fer, markanteſten Züge im gegenwärtigen Antlitß der Erde. Aödunibm ſeit Jahrtauſenden ſchon mit bloßer Hand gelang, die Ent⸗ ihm dis balber Erdteile von Wäldern durchzuführen, warum ſollte maſſen nwefreiung größerer Länderräume oder Meeresteile von Eis⸗ lich einf Hilfe einer weit fortgeſchrittenen Technik gänzlich unmög⸗ nach mz 8 Problem bliebe in dieſer Hinſicht re dor das nächſtliegende. Seine Durchführung aber mußte zur Folſe Wärmegegenſätze im Bereich des nordatlankiſchen Ozeanz ſelbſt ode haben, und damit mußte ſich auch die Zyklonentätigkeit da⸗ nd abſchwächen. Das würde aber für das heute mit überwiegend d Klima ausgeſtattete Europa nichts . rm bedeuken, als daß das Klima bei uns niederſchlags⸗ 25 in Vier dein müßte. Vor allem die Sommer würden ſich bei 5 rlich auch Nordamerika würde von den Gegenſätzen in ſei⸗ ſceinbaläoklimatologen wieder einmal frappant auch den Wert des rwirklichung jenes nordamerikaniſchen Planes wird freilich es dem Menſchen überhaupt einſt gelingen, das Klima Seppen dieſer Richtun auszeichnen und wohl den Charakter einer e pale wie es z. B. 1911 und 1921 der Fall war. wpenne manches verlieren, wie es ebenfalls in früheren Erd⸗ en coene der Fall war. So zeigen jedenfalls die Arbeiten Zufall ar weltverl„vertrauten Geſetz in des afalls nach dem„vertraut ſetz nuch ie 0 wöggch ne. hinaus ein unerfüllbarer Wunſch bleiben, aber durchaus Kli wäre es dem Menſchen, an anderer Stelle zur Verbeſſerung größerer Ländergebiete mit Erfolg den Hebel anzuſetzen zi Afrika, wo die Flußſyſteme in geologiſch junger Zeit underungen erfahren haben. Stuttgarter Kunſtausſtellungen gers k9en. Ausſtenungen des„Stuttgarter Kunſtſom⸗ iſt wohl die Ausſtellung Neue deutſche es beachtenewerteſte. Sie will eine Ueberſicht über den Feſſioni Kunſtſchaffens in Deutſchland ſeit dem Zerfall des Im⸗ Feſſonisn geben und feſtſtellen, was aus der Bewegung des ſin 105 Anmss als beßebenbes Gut zurückbleiben wird. Dabei duberdal, usſtellung nur die Künſtler zugelaſſen worden, die Hei Hünſtreürtkembergs ihren Wohnſitz——5 ſo daß Arbeiten rennrich A1 wie Adolf Hölzel, Hans Brühlmann und diden Anteil fevr, die an der Entwicklung der modernen Kunſt bdetektor D haben, fehlen. Es iſt dem Ausſtellungsleiter, Galerie⸗ Arwußt beſch Fiſcher, aber dennoch gelungen, innerhalb des usſtelun chränkten Planes eine klare Linie zu halten, ſo daß die zert. Der 90 für den Beſucher reife Anregung bietet. enin geſchmi elſaal iſt durch ein Brunnenbaffin mit Kolbe's Tän⸗ detno und wird beherrſcht von dem der Staatsgalerie Fanchlacht Gemälde Hodler's:„Rückzug der Schweizer nach rl von Marignano.“ An den Mänden ſind Bilder von par, Otto üller, Ludwig Kirchner und Philipp aufgehängt, deren maleriſche Qualitäten aber auf intergrund der Beſpannung der Wände nicht recht ars„Pafftanmen. Unter dieſen Arbeiten iſt der Altartryptichen dur ſicher delien durch ſeine Innerlichkeir und maleriſche Quali⸗ ch ſtärkſte. Otto Müllers Idyllen im Grünen wirk en er Farbiake Farbe gewiß kultiviert, mehr aber auch nicht. Von dieren allzu gkeit iſt Kirchner, während die Arbeiten Bauknechts 85 aufgeſtell achhaltigen Eindruck geben Glücklich wirken einige in woll om te Plaſtiken, wie Lehmbrucks„Sinnende“, Hallers beſetzter. tonierter ſtehender Mann und de Fioris ſicher nen ie ſich rei ender Jüngling. Verderſöntichkei uppelſaal anſchtießenden Säle ſind nach eing⸗. cken on——5 geordnet. Da iſt der Ausſtellungsraum mit Sto alle Farbe kar Kokoſchke, die allein ſchon durch ihre wun⸗ pre holm“ iſt cuffallen. Der ganz in Blau getauchte„Hafen von ſioni e allerdings kein expreſſioniſtiſches, ſondern ein im⸗ „Fr eiſterſtück. Von reifer maleriſcher Kultur iſt gewogen mit dem Papagei“, die in der Kompoſition vor. Reiegerſten, die d und eine beinahe kiaſſiſche Haltung zeigt. Einer Teeigefailene Femoderne Bewegung ſtüßten, war der im Welt. Arbeit für malerans Marc, deſſen Bilder von reicher Empfäag⸗ ſind ten Auguſt ſche Werte und von Geſtaltungskraft zeugen. Die der heiter, voll Mackes, ebenfalls ein Opfer des Weltkrieges, in; die oft das trahlender Sinnlichkeit. Karl Hofer malt Bil⸗ ihrer Vereinf zefühl einer tiefen Menſchlichkeit auslöſen, und fachung von unbedingt maleriſcher Haltung ſind. Inmitten Afrikas haben drei große Waſſerbecken beſtanden: das Timbuktubecken, das Kongobecken, das im Norden mit dem Tſchadbecken in Verbindung ſtand, und ſchließlich das Ngamibecken in Südafrika. Beſonders die beiden letz⸗ teren hatten eine gewaltige Ausdehnung, der gegenüber die heutigen Reſte, die in Geſtalt mehr oder wenig ſalzig eingedampften Seen noch erhalten ſind, mehr als kümmerlich genannt werden müſſen. Alle jene gewaltigen Waſſerbecken aber wurden von den ins Meer mün⸗ denden Flüſſen durch fortſchreitende Eroſion angezapft und entwäſſert. Ein Blick auf unſere gute topographiſche Karte Afrikas gibt auch dem Laien hiecüber beſſeren Auſſchluß als es lange Ausführungen ver⸗ mögen. Wir wollen daher nur einen Augenblick bei der Entwäſſe⸗ rung des Ngamibeckens verweilen. An dieſer haben der Kunene, der Oranje, der Limpopo und der Sambeſi teilgenommen. Die Aus⸗ trocknung dieſes Gebietes iſt erſt ganz neuen Datums, denn erſt ſeit 1900 erreicht der Okawengo nicht mehr den Ngamiſee, und was die Atlantiſche Mündung des Kunene anlangt, ſo wurde ſie erſt 1824 entdeckt, und er können jedenfalls nur—3 Jahrhunderte pergangen ſein, ſeit der Kunenearm, zur Etosha trocken wurde. Hierfür ſpricht der jetzt ſterbende, die ÜUfer des toten Waſſerlaufes umſäumende mehrhundertjährige Galeriewald. Der Durchbruch des Kunene zum Meere wurde aber auch dadurch begünſtigt, daß bei dem ſtarken Gefälle des Fluſſes in dem vegetationsarmen Gelände ſein Bett häu⸗ figer Vermurungen ausgeſetzt iſt, ſo daß ſich das Waſſer oft einen neuen Lauf ſuchen muß. Würde man nun auf künſtlichem Wege die ehemaligen Waſſer⸗ ſcheiden wieder herſtellen und durch den Bau großer Dämme in den Oberläufen der in Frage kommenden Flüſſe den Abfluß zum Meere hindern, wie es von ſüdafrikaniſchen Gelehrten in der Tat kürzlich vorgeſchlagen wurde, ſo würden ſich nach und nach die alten ein⸗ getrockneten Waſſerhecken wieder füllen; ſie würden die Luft ihrer Umgebung wieder ſtärker mit Feuchtigkeit ſättigen und den Grund⸗ waſſerſpiegel überall bedeutend wieder heben, ſo daß ſich bald von ſelbſt wieder Baumwuchs einſtellen könnte. Die Bedeutung einer erhöhten Waſſerverdunſtung iſt aber angeſichts der ruhigen Entwick⸗ lung der Witterungsverhältniſſe in den Tropenländern aus dem Grunde gar nicht hoch genug zu veranſchlagen, weil in den troppiſchn Binnenlandſchaften nicht nur die vom Ozean durch die Winde heran⸗ geführte Luftfeuchtigkeit es iſt, welche ſich mehrfach umſetzt und immer wieder neue Regenfälle erzeugt, ſondern vor allem auch die vom Lande ſelbſt ſtammende Verdunſtung. Durch Verlegung der Waſſer⸗ ſcheiden, bezw. durch Anlegung eines Dammes im oberen Kunenetab ſowie durch den Bau eines Wehres oberhalb der Viktoriafälle des Sambeſi ließe ſich einerſeits die jetzt eingetrocknete Etoshapfanne, andererſeits aber auch das Okavangobecken zu einem guten Teil wie⸗ der füllen. So könnte die menſchliche Technik zur Verbeſſerung des Klimas großer Ländergehiete jedenfalls eine Leiſtung ohnegleichen pollführen, die großen Flächen Südafrikas in wirtſchaftlicher Hinſicht beſſeren Zeiten entgegenführen würde. Die Aufſtauung einiger afri⸗ kaniſcher Flüſſe und ihre Ableitung ins Innere des Landes würde auch ſonſt keine Beeinträchtigung von Wirtſchaft und Verkehr nach ſich ziehen, da ja infolge des ſtarken Gefälles die Flüſſe Afrikas für die Schiffahrt überhaupt nur in Frage kommen. Städtiſche Nachrichten Saure Wochen, frohe Feſte Die Ueberſchwemmung mit unangebrachten Feiern war keine Eigenart des deutſchen öffentlichen Lebens, ſondern wie vieles an⸗ dere eine Nachkriegserſcheinung. Auch in vielen anderen Staaten haben Verfaſſungstage, Unabhängigkeitstage und ähnliche Gedenk⸗ tage den amtlichen Feſtſtempel erhalten. In einer Zeit, in der man wirklich zum Feiern am wenigſten Anlaß hatte, berauſcht man ſich mit Feſten. Der nüchterne deutſche Sinn hat ſich wohl am eheſten wieder zurechtgefunden. Viel ſchlimmer iſt es namentlich in den öſtlichen und ſüdöſtlichen europäiſchen Staaten. In Po⸗ len geht die Welle des Feſtfeierns wohl am höchſten, denn in kei⸗ nem Lande übt die batholiſche Kirche mit ihren Heiligentagen einen ſolchen Einfluß aus wie hier. Wenn man in Polen die vielen Na⸗ tionalfeſte und die außerſonntäglichen Kirchenfeſte verteilt, ſo kommt auf jede Woche außer dem Sonntag mindeſtens noch ein ſonſtiger Ruhetag, ſodaß an einem guten Viertel des ganzen Jah⸗ res die Hände in den Schoß gelegt werden. Dabei nimmt man in Polen die Feſttage durchaus ernſt. Die Arbeit ruht an ihnen ſo vollſtändig wie kaum in einem andern Lande. Auch die Ver⸗ gnügungsſtätten ſind an dieſem Tage geſchloſſen und der Verkehr ruht vollſtändig, ſo ähnlich wie wir es in einigen der Nachkriegs⸗ jahre am 1. Mai in Deutſchland erlebt haben. Ein Fremder, der an einem ſolchen Tage nach Polen kommt, iſt übel daran, er be⸗ kommt nichts zu eſſen und zu trinken und muß ſeinen Aufenthalts⸗ ort zwiſchen der Kirche und der Straße wählen. Trifft er gar ein hohes Feſt, ſo wird er ſich mehrere Tage ohne Unterkunft beher⸗ fen müſſen. Immerhin, in Polen iſt der Kalender noch einheitlich geregelt. Aber nun komme man einmal nach Jugoſlavien, einem Land chwindend geringem Maße in —9„(Rheiniſch⸗Weſtf. Ztg.) mit drei verſchiedenen Glaubensbekenntniſſen. Wenn der Fremde dort glaubt, Weihnachten und Neujahr gefeiert zu haben, ſo ent⸗ deckt er zu ſeiner Verwunderung, daß dieſelben Feſte noch einmal nach dem orthodoxen Kalender vor ſich gehen. Dasſelbe am Oſter⸗ feſt. Ein Feiertag in Belgrad iſt nicht notwendigerweiſe ein Feier⸗ tag weiter ſüdlich in den römiſch⸗katholiſchen Provinzen. Wena man nach Bosnien und der Herzegowina gerät, ſo kommen einem auch noch die mohammedaniſchen Feſte in die Quere. Ganz ſon⸗ derbar geht es in der Tſchechoſlowakei zu. Hier hat man in der Nachkriegszeit das Gefühl, daß die katholiſchen Feſttage ei⸗ gentlich ein Beſtandteil des früheren Habsburgiſchen Kaiſerreichs ſeien. Aber die Regierung muß doch mit dem frommen Gefühl namentlich der ländlichen katholiſchen Bevölkerung rechnen. So er⸗ gibt ſich der Zuſtand, daß die geringeren Kirchenfeſte offiziell nicht gnerkannt ſind. Tatſächlich ruht an ihnen die Arbeit aber minde⸗ ſtens in einem außerordentlich großen Umfange. Das Uebel daran iſt, daß niemand beſtimmt weiß, ob er an dieſem oder jenem Her⸗ ligentag einen Laden oder eine Amtsſtelle offen oder geſchloſſen findet. Am ſeltſamſten iſt dieſes Zwitterverhältnis an dem populär⸗ ſten aller böhmiſchen Heiligentage, dem des Heiligen Nepomuk (16. Mai), der nach der Legende in die Moldau geſtürzt und dort ertrunken ſein ſoll. Die Geſchichte hat unzweideutig nachgewie⸗ ſen, daß Johann von Nepomuk niemals gelebt hat und daß die Ge⸗ ſchichte ſeines Martyriums von den Jeſuiten erfunden wurde, um das Gedächtnis des Ketzers Johann Huß im Bewußtſein der böh⸗ miſchen Bauern auszulöſchen. Auch aus dieſem Grunde glaubt die tſchechiſche Regierung Anlaß zu haben, den Nepomuktag zu ignorieren. Sie hat dabei aber die Rechaung ohne die Volksüber⸗ lieferung gemacht. Johann von Nepomuk iſt und bleibt in Böh⸗ men und namentlich in Prag der Schutzheilige der katholiſchen Be⸗ völkerung. Ueberall ſieht man ſein Standkäld und auf der Brücke, die über die Moldau führt, iſt ſogar eine Plakette angebracht, auf der genau die Stelle angegeben iſt, an der er in den Fluß geſtürzt wurde. Wie ſoll das Volk da glauben, daß er nie gelebt hat und ſo ſetzt dann an jedem Nepomuktage eine wahre Völkerwanderung der Bauern nach der Hauptſtadt Prag ein. Und obwohk an dieſem Tage nicht offiziell gefeiert wird, gibt es auch keine Läden und kein Amt, das geöffnet wäre. Die tſchechiſche Regierung hat ver⸗ ſucht, die offiziellen Feſte auf ſieben im Jahre zu beſchränken. Aber das Volk denkt anders, und läßt ſich die frohen Feſte auch ohne ſaure Arbeitswochen ſchmecken. 3 Die bevorſtehende Mondfinſternis Der Aufgang des Vollmondes am 14. Auguſt wird jeden, der über die Dinge am Himmel nicht orientiert iſt, höchlichſt verwun⸗ dern. Die altgewohnte Scheibe erſcheint nicht vollkommen rund, ſondern auf der linken Seite eingekerbt: Schon um 7 Uhr 31 Min., alſo vor ſeinem Aufgang, hat er den Rand des Erdſchattens be⸗ rührt. Nach einer halben Stunde iſt ſchon annähernd die linke Hälfte des Mondes vom Erdſchatten verdunkelt. Unſere Skizze läßt den Verlauf der Himmelserſcheinung viel leichter, als das durch eine Schilderung möglich iſt, überſehen. Es iſt in dieſer der — Weg des Mondes eingezeichnet und ſeine Stellung von Stunde zu Stunde angegeben. Wir können aus dieſer Skizze leicht entneh⸗ men, daß der Mond um 8½ Uhr, genauer um 8 Uhr 50 Min. 368 Sek. vollſtändig verfinſtert ſein wird. Da jed der Erdſchatten nicht recht ſcharf begrenzt iſt, ſind die Sekunden dieſer Berechnung natürlich nicht zu verbürgen. Um 9 Uhr 20 Min. kommt der Mondmittelpunkt dem Erdſchattenmittelpunkt am näch⸗ ſten, die Verfinſterung hat dann ihren höchſten Grad erreicht. Um eue Sehuhpflege! Wenn Sie auf elegantes Ausſehen Ihrer e Wert lege ſo dürfen Sie nicht Anmaſſen farbiger, derziges, nenge riechender Schuhcreme auftragen. In wenigen Tagen iſt das empfindliche Leder unanſehnlich, wird brüchf und hart. Be⸗— nutzen Sie deshalb die farbloſe überfettete wohlriechende Edel⸗ creme Tuberan. Gibt ſchon in fleinen Mengen einen jamt⸗ weichen Glanz verharzt nie und ift im Gebrauch in der Tube r Haushalt und Reiſe höchſt ſauber, ſparſam und praktiſch. ltes unanſehnliches Leder bekommt neues Ausſehen. Für feines Schuhwerk unentbehrlich. In allen einſchläg. Geſchlten erhältlich. Vertretung: Peter Clauß Nachf., Mannheim, Louisenweg 34. ——————— 2 Reich vertreten iſt Nolde in ſeiner oft aufſchreienden Farbigkeii. Seine Arbeiten ſind nie ſorgfältig durchkomponiert und haben deshalb oft nur die Wirkung von grellen Plakaten. Freude an ſprühenden Farben ſpricht auch aus Schmidt⸗Rottlaffs Bildern. Max gn e iſt nicht mit ſeinen beſten Arbeiten vertreten. Von friſcher Auffaſſungsgabe zeugt übrigens ſein Por⸗ trät des Bildhauers Kolbe. Von robuſter Kraft ſind die Bilder von Conrad Felixmüller. Er übertreibt in Form und Farbe. Sehr intereſſant zum mindeſten iſt Otto Dix, wenn ſeine Vor⸗ würfe auch als literariſch gekennzeichnet werden können. Seine Arbeiten ſind von einer trockenen Geſtaltungskraft und manchmal reizlos in der——* aber ſie löſen unbedingt einen anhaltenden Eindruck aus. Eine ſtarke geſtaltende Kraft iſt Max Beckmann, der unſerer Zeit 5 Schentelt ins Geſicht ſchauen will, aber fin⸗ det, daß auch in ihr Schönheiten verborgen ſind. Von den übrigen ausſtellenden Malern ſei noch auf Carl Caſpar hingewieſen, deſſen Bilder von Gemüt und ſchöpferi⸗ ee Kraft zeugen. Von den Kinderbildern Paul Moderſohns⸗ ecker geht eine ganz unmiktelbare Wirkung aus. Paul Klee ſteht mit ſeinen in der Farbe ſehr reizvollen Blättern abſeits. Chriſtian farbige Eingebungen ſind voll verhaltenen Glühens und Campendonck zeigt erfindungstiefe Märchenbil⸗ der. Neue Wege ſucht Oskar Schlemmer zu beſchreiten. Die Plaſtik iſt durch einige wertvolle Arbeiten Lehmbrucks vertreten. De Fioris Plaſtiken zeichnen ſich durch lichtvolle Durchdringung des Stoffes aus. Weiter heiſchen Arbeiten von Haller, Scharf, Albiker, Rense Sintenis u. a. lebhaftes Intereſſe. So bietet die Ausſtellung für jeden Beſucher reiche Anregung. Die Bewe⸗ gung des Expreſſionismus iſt zu ihrem Ende gekommen, was wird ſie uns Bleibendes laſſen? 0 darüber zu geben, iſt der Zweck dieſer Kunſtſchau. Und um dieſen Zweck der Ausſtellung zu erreichen, mußte die Ausſtellungsleitung natürlich alle maßgeben⸗ den Künſtler berückſichtigen. Eine ſehr eindrucksvolle Ausſtellung war die im Handelshof vom Werkbund veranſtaltete Ausſtellung:„Die Form'“, die aus äußeren Gründen früher wie die anderen Ausſtellungen ge⸗ ſchloſſen werden mußte. Die unteren Räume waren den Arbeiten der Goldſchmiedekunſt der Keramik u. a. vorbehalten, während in den oberen Räumen der moderne Möbelbau gezeigt wurde. Reich vertreten waren die Metallarbeiten und die Keramik. Die Wiener Werkſtätten zeigten ihre reizvollen, kultivierten Erzeugniſſe. Das ſtaatliche Bauhaus in Weimar hatte Gefäße ausgeſtellt, die primi⸗ tiv in der äußeren Form und doch von einer zweckmäßigen Schön⸗ heit ſind. Sehr ſtilboll ſind die Beleuchtungskörper der Firma Krüger⸗Berlin. Viel Geſchmack ſteckt auch in den Arbeiten der Münchner Majolikamanufaktur und den der würkt. Kunſtgewerbe⸗ ſchule. Prof. Schneidler zeigte die ſchönen Drucke, die aus der Juniperuspreſſe hervorgehen. Von den Möbeln intereſſierten etwa die von Prof. Schneck durch die Beherrſchung des Materials und der Form. Geſchmacklich hoch ſteht Camille Gräſer, deſſen reiz⸗ volles Toilettetiſchchen überall Beachtung fand. Ein begabter Mö⸗ belbauer iſt auch Rudolf Lutz. Auf alte Formen gehen die Ent⸗ würfe von Prof. Schmitthenner zurück. Am folgerichtigſt en ſuchen den Drang nach Einfachheit, der unſere gegenwärtige wirt⸗ ſchaftliche Lage kennzeichnet, Richard Herre und Richard Döcker zu verwirklichen. Dieſe Möbel ſind aber denn doch von einer allzu nüchternen Wirkung. Jedenfalls war auch dieſe Ausſtellung, die unter der unermüdlichen Mitwirkung von Herrn und Frau Stotz und von Prof. Schneck zuwege kam, überaus ſehenswert. Sie wollte unter Ausſchaltung des Ornaments zeigen, was wirklich in der kunſtgewerblichen Arbeit der jüngſten Zeit durch die Zweck⸗ mäßigkeit und Schönheit der Form wert iſt, 85 u bleiben, Oskar Wolfer, Theater und Muſik Mariazeller Feſtſpiele. Die im vorigen Jahre zu Mariazell in Steiermark ins Leben gerufenen Feſtſpiele wurden nunmehr mit Beginn der diesjährigen Sommerſaſſon endgültig eröffnet. Die bisher noch hinderlichen Unfertigkeiten des Baues ſind heute zum rößten Teil behoben. Die, anderthalb Tauſend Perſonen faſſende Heſtſpiechale präſentiert ſich als ein durch freitragende Holzbrücken und Balkenringe geſtützter Bau, der in ſeiner Schlichtheit, Groß⸗ zündgten Iir keßſfan völlig Ausdruck des modernen Empfindens iſt. Zur Eröffnung ging nachmittags Max Mells„Apoſtelſpiel“ in Szene. Am Abend fand die Urauffüh⸗ rung des vom Wiener Dichter Dr. Friedr. Schreyvogl eigens verfaßten„Mariazeller Muttergottesſpieles“ ſtatt. Als dritte Neu⸗ einſtudierung folgte ein niederländiſches Spiel aus dem Mittelalter: „Mariens Siebente Herrlichkeit“, das ſich dank ſeiner ausgezeichne⸗ ten Uebertragung als lebendiges, im modernen Spielplan durchaus lebensfähiges Kunſtwerk erwies. Der Stuttgarter Oberregiſſeur Dr. Wolfg. Hoffmann⸗Harniſch, den der Direktor des Burg⸗ theaters Franz Herterich für dieſen Sommer in ſeiner Ver⸗ tretung zum künſtleriſchen Leiter berufen hatte, inſzenierte die drei Werke. Die Bühnenbilder waren nach Entwürfen von Profeſſor Remigius Geyling vom Burgtheater, angefertigt. Ein unbekanntes Lied ohne Worte für Klavier von Felix Mendelsſohn⸗Bartholdy wird zum erſtenmal im Auguſt⸗ hefte der Monatsſchrift„Die Muſik“(Deutſche Verlagsanſtalt, Stutt⸗ gart) in einer getreuen Nachbildung der Handſchrift von Johannes Kahn veröffentlicht. Obwohl die Urſchrift in einem alten Stammbuche ſteht, handelt es ſich doch um ein voll ausgewachſenes Muſikſtück echt Mendelsſohniſch ſchwärmeriſch romantiſchen Gepräges. Als Ueber⸗ 4. Seite. Nr. 371 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mmittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 13. Auguſt 192— 10 Uhr 9 Min. 24 Sek. berührt dann der öſtliche(linke Rand) wie⸗ derum den Rand des Erdſchattens wamit die Totalität dieſer Ver⸗ finſterung ihr Ende findet. Verhältnismäßig ſchnell arbeitet ſich dann der Erdtrabant wieder aus dem Schatten heraus und hat ihn um 11 Uhr 9 Min. gänzlich verlaſſen. Die allgemeinen Beobachtungen im Laufe der Finſternis wer⸗ den ergeben, daß die Färbung des Mondſchattens, die zunächſt et⸗ nem ſchmutzigen Graugelb bis Schwarz entſpricht, ſich mit dem Eintritt der Totalität für unſer Auge erheblich verändert, indem dann der Erdbegleiter in einem wundervollen kupferfarbigen Lichte erſtrahlt. Wer nur irgend die Möglichkeit hat, am Vollmond⸗Don⸗ nerstag die Zeit der Finſternis im Freien, möglichſt auf einem hohen Standpunkt, verbringen zu können, ſollte ſich die Gelegen⸗ heit dieſes maleriſchen, reizvollen Schauſpiels nicht entgehen laſſen, beſonders weil er diesmal Gelegenheit haber. Kird, in der Nähe des Mondes, öſtlich von dieſem, auch den in hellem rotem Lichte er⸗ glänzenden Mars zu ſehen. Wer während des Lerlaufes der Himmelserſcheinung dieſe mit der Vorausberechnung vergleichen will, ſollte die Skizze ſo halten, daß die Zeilen unſeres Textes von links unten nach rechts oben laufen. Die Beobachtungen der Aſtronomen während der Finſternis be⸗ treffen meiſt die Feſtſtellung der Zeiten, zu denen die einzelnen Mondkrater in den Schatten eintauchen, bzw. ihn verlaſſen. Dieſe Beobachtungen dienen in erſter Linie dazu, die ſcheinbare Vergrö⸗ ßerung des Erdſchattens genauer zu beſtimmen. Die ſtarke Ab⸗ kühlung, die die glasartigen Maſſen der Mondoberfläche während der Verfinſterung exleiden, ſcheint einige winzige Fleckchen dort merklich mehr als ihre Umgebung zu beeinfluſſen, weswegen die. ſen dann beſondere Aufmerkſamkeit geſchenkt wird. Auch die ei⸗ gentümlich kupferige Färbung des verfinſterten Mondes wird zu ——5 ſein, was jedoch umfangreiche Vorkehrungen erfordert. Bei dem tiefen Eindruck, den eine derartige Mondfinſternis auf den Beſchauer zu machen pflegt, haben dieſe Himmelserſcheinungen für den Geſchichtsforſcher große Bedeutung inſofern erlangt, als er in den Stand geſetzt wird, etwa den Zeitpunkt einer Schlacht, der nur ungefähr bekannt iſt, in Verbindung damit ſicher feſtzuſtel⸗ len. Ein Beiſpiel dafür bietet die Schlacht bei Pydna, bei der vor ihrer aſtronomiſchen Datierung nur bekannt war, daß ſie im hei⸗ ßen Sommer zwiſchen den Jahren 173 bis 162 v Chr. geſchlagen wurde. Für den Aſtronomen iſt von Wichtigkeit der Umſtand, daß dabei in den erſten Nachtſtunden eine auffällige Finſternis beobach⸗ tet wurde. Es konnte nun berechnet werden, daß die gegebenen Bedingungen allein durch die vollſtändige Mondfinſternis am 21. Juni 168 v. Chr. erfüllt werden, wo der Mond mit Beginn der Totalität für Pydna aufging. Der Tag der Schlacht war damit beſtimmt,„„„ Dr. H. H. Kritzinger. 1 Im Sonderzug vom Anterland zum Bodenſee Ang Klaſſiſche angelehnt, ließe ſich variieren: Zum Kampf um im Gedränge, ſtrömt ein in Mannheims Bahnhofsenge, das Volk, das ſich am Schwarzwald freut; oder, ins modern⸗vulgäre ge⸗ modelt: In des Volkes Menge, kam man ins Gedränge uſw. Waz war das ein Betrieb in dem am letzten Sonntag vom Badiſcher⸗ Verkehrsperband von Mammheim über Heidelbeng⸗Karlsruhe⸗Offen⸗ burg nach Triberg und weiter bis Konſtanz gefahrenen Verkehrs⸗ ſonderzug. Betrieb im angenehmen Sinne, ohne den Beigeſchmack der Ueberfüllung, wie ſie ſich aus den Benützungsziffern, die folgen werden, leicht zu Unrecht ſchließen ließe, Betrieb im Sinne eines freudeheiſchenden und naturbegeiſterten bunten Knäuels Menſchheit, das beinahe ein Tauſend an Zahl erreichte. Ein Zigarrenhändler, der dahei, wurde fachmänniſch und meinte„ein Mill“. Auf der Heimfahrt war der Fachmann verſchwunden und unter dem Einfluß des„Meersburger“ ganz klein geworden, der nun in ihm rauchte. Dieſer Zug, der viel Arbeit infolge der Eigenart ſeiner Zuſammen⸗ ſetzung, von der noch zu reden 15 verurſacht hat, war ein Erfolg, wie ihn der Verkehrsverband ſeit langem nicht gehabt hat, und man kann die Zufriedenheit auf den Geſichtern der beiden Herren vom Var hehrsverband, Rie ger und Kiſtner, wohl verſtehen, wenn Sie in den ſcharfen Kurven der Schwarzwaldbahn dieſen faſt end⸗ los langen, mit ſiebzehn Wagen ausgeſtatteten Verkehrswurm— eine neue Tiergattung, man rufe die Zoologen auf den Plan— ſich prachwoll, ein Bild gewaltiger Kraft und Leiſtung, durch das Gebirge winden ſahen. Der Erfolg und der Verlauf der Fahrt waren geignet, Mühe und Arbeit der Vorbereitung vergeſſen zu So ein Zug kann naturgemäß nur ein Kind des Wetters ſein und ſo müßte man eigentlich erſt von dieſer Mutter reden Doch man unterhalte ſich ſtatt vom Wetter lieber von der vielleicht noch trockeneren— beſonders bei dem vielen Regen der letzten Zeit— Materie der Statiſtik, ohne die Nebenabſicht vieler Sta. tiſtiker, damit etwas beweiſen zu wollen. Daß die Geſamtzahl au die erſten Tauſend heramreichte, iſt ſchon erwähnt worden. Genauer waren es 925 Perſonen, die ſich dem Sonderzug anvertrauten. Die Verteilung auf die für die 50 rkartenausgabe in Rückſicht ge⸗ zogenen! Plätze ergibt folgendes Bild: Mannheim 330, Heidel⸗ berg 80, Bruchſal 20, Karlsruhe 215, Raſtatt 10, Achern 80, Offen⸗ burg 10, Haufach 80, Triberg 100. Auffallend iſt daran die ver⸗ Höltmismäßig ſtarke Veteiligung der kleinen Plätze wie Achern, Hauſach und Triberg, die einen hohen Prozentſatz der Geſamt⸗ beteiligung ſtellten. Soweit die beiden letzten Orte dabei in Frage kommen, iſt die Auffälligkeit leicht zu löſen. Hier hat der un⸗ geheure Wert eines ſolchen Sonderzugs, in günſtiger Fahrtlage. mit reichlichem Aufenthalt am Vodenſee und ohne den Zwang zur Uebernachtung, die mit den Kurszügen faſt unvermeidlich iſt, zweifellos die führende Rolle geſpielt, nachdem die Reichsbahn⸗ direltion trotz aller Bemühungen nicht dazu zu bewogen war, für die Rückfahrt ab Konſtanz wenigſtens an Sonntagen die Führung eines Abendzuges(um 7 Uhr) uͤber Villingen hinaus bis Hauſach zu genehmigen. Eine Abfahrt vom See um 5 Uhr nachmittags iſt eben jetzt, zumal nach der Erleichterung des Grenzübertritts nach der Schweiz entſchieden zu früh. Die Form der erwähnten Be⸗ teiligung mehrerer, auch kleinerer Städte für die Beſetzung des Sonderzuges war zum erſtenmal gewählt und hat in dem Erfolg der ihr beſchieden war, für die Veranſtalter des Zuges wieder weue wertvolle Erfahrungen und Fingerzeige gebracht. Die größere Kompliziertheit des Apparates dürfte mit dem Erfolg aufgewogen ſein, der auch die Mühen der anfänglichen Ungewißheit über das Zuſtandekommen des Zuges ausgleichen wird. Mit welcher Raſch⸗ heit und Konzentration ein ſolches Unternehmen durchgeführt wer⸗ den muß, ergibt ſich aus der Tatſache, daß am Freitag, alſo zwei Tage vor dem Sonntag, erſt 200 Meldungen vorlagen, während 600 Vorbedingung ſind. Danach ſetzre der Anſturm ein, der die ge⸗ nannte Geſamtziffer brachte, ſo daß letzten Endes an alle Stellen Weifung gegeben werden mußte, mit dem Verkauf der Fahrkarten aufzuhoven, weil die Gefahr der Ueberfüllung des Zuges beſtand Bemerkenswert iſt noch, daß der Zug diesmal nicht allein die er⸗ wähnten Zuſteigſtationen erhielt, ſondern, daß auch Ausſteig⸗ ſtationen, ſo Achern und Triberg, beſtimmt waren. Für dieſe Plätze zum Ausſteigen waren in Achern 40 Karten, für Triberg etwa 100 Karten ausgegeben worden. Eine größere Anzahl machte auch von der Möglichkeit Gebrauch, den Zug von Mannheim nur zur Hin⸗ fahrt bis Konſtanz zu benützen und unter Ausnützung des freien Verfaſſungstages die Heimfahrt am Montag Det Sonderzug bot damit, das auch an anderen Stationen wie Radolfs⸗ zell, noch Teilnehmer ausſtiegen, ein buntes Bild. Konſtanz war für die Mehrzahl nur Durchgangsſtation. Das Hauptziel war nach einem eventuellen Rundgang der See und die Waſſerfahrt. Für andere auch Meersburg und Ueberlingen mit ſeinen Weinen. Andere ſetzten ſich für eine Tageslänge in gute Koſt in einer der kleinen Seeſtationen wie Haugnau und Meersburg, wei⸗ ter ſtrebende glitten auf Schiffes Rücken bis Friedrichshafen und Lindau. Dieſe letzten Gruppen, die auf mittelſtark beſetzten Schiffen Bewegungsfreiheit an Bord fanden, ohne die auch eine Schiffsfahrt zur Qual werden kann, hatten wohl den weiſeſten Beſchluß ausge⸗ führt. Den ihmen beſcherte das höher ſteigende Tagesgeſtirn, das mit wachſender Tageswärme die Wolken immer mehr lichtete, den See und ſeine Uferherrlichkeltne auf deutſcher, ſchweizeriſcher und öſter⸗ reichiſcher Seite in einer Pracht, wie man ſie nicht leicht wieder fin⸗ det. Zwar ſchlummerten die Schweizer Verge, eine Sehnſucht ſeit zehn Jahren, wolkenumhüllt hinter den Vorbergen des St. Galler Landes und auch der Bregenzer Wald war bereits Horizont vor den verhängten Vorarlbergen und Algäuuer Berghäuptern, aber der Tag war trotzdem ein voller Gewinn. So manchen wird die Tülle der Eindrücke die Abſicht beſtärkt haben, ſobald es angeht, den chleier über dem Schweizer Nachbarland zu lüften und die Berg⸗ ſtätten aufzuſuchen, die ſeine Jugend geſehen haben und die eim zehn⸗ jähriges Muß ihm im die Ferne eines Märchenlandes gerückt haben. Bodenſee und ein Gang ins Schweizer Land ſind aus alten Zeiten doch ein geläufiger Begriff. Die Heimfahrt, ging auf der einen Seite vom Mond, auf der anderen Seite vom erdnahen Mars begleitet, ebenſo glatt vonſtatten wie die Fahrt nach Süden. Müde wohl von dem Wechſel des Luft⸗ drucks in den verſchiedenen durchfahrenden Meereshöhen und von der Buntheit und Mächtigkeit der Eindrücke, aber ſonſt hochbefriedigt und in beſter Verſaſſung werden die meiſten in den Verfaſſungstag zum Ausruhen hinübergeſchlafen haben. Der Erfolg dieſer Unter⸗ nehmungen des Badiſchen Verkehrsverbandes lag handgreiflich zu⸗ tage, derart, daß man annehmen kann, es werden ſich für die näch⸗ ſten Züge dieſer Art, die am 24. Auguſt nach Freiburg und zur Teilnahme an den Feſtſpielen in Breiſach ſowie am 31. Auguſt von Mannheim und von Freiburg nach Baden⸗ Baden zu den Pferderennen verkehren ſollen, ebenfalls die nötigen Teilnehmer zuſammenfinden. W. R. * Im geſtrigen Bericht über die Fahrt des Sonderzuges des Verkehrs⸗ vereins nach Konſtanz hat das Druckfehlerteufelchen ſein Unweſen getrieben und aus Köniasfeld, St. Georgen uſw. Königshalden gemacht. Königsfeld iſt ein bevorzugter, hübſch gelegener Luftkur⸗ ort, in dem u. a. auch die Herrnhuter Brüdergemeinde ein gern be⸗ ſuchtes Grholunasbheim beſitzt. F Rann die Waſſerleitung bei Kichtzahlung des Waſſergeldes abgeſperrt werden! Dieſe für die Stadtverwaltungen wichtige Hease iſt kürzlich vom Preußiſchen Oberverwaltungsgericht entſchieden worden. Ein ſtädtiſches Waſſerwerk hatte einem Hausbeſitzer wegen Nichtzah⸗ lung des Waſſergeldes das Waſſer abgeſperrt. Der Polizeipräſt⸗ dent ſah auf Grund eines kreisrgtlichen Gutachtens einen Not⸗ ſtand für vorliegend an und erließ an das Waſſerwerk eine Ver⸗ fügung, nach der es gehalten war, das abgeſperrte Waſſer wieder zuzuleiten. In der Verfügung war für den Weigerungsfall die Oeff⸗ nung der Leitung im Wege des unmittelbaren Zwanges angedroht und gleichzeitig jede fernere des Waſſers unter⸗ ſagt, ſowie für den Fall der Zuwiderhandlu 1 § 132 Nr. 2 des Landesverwaltungsgeſetzes eme Celdſirabe 9 droht. Das Werk erhob Klage gegen den Polizeipräſidenten der Betirksausſchuß entſchied in erſter Inſtanz dahin, daß die laſſene Verfügung unzuläſſig und daher wieder aufzu Wolizer ſei. Das Oberverwaltungsgericht hat die Berufung des Pe gen präſidenten zurückgewieſen und iſt den nachſtehenden Ausführun des Bezirksausſchuſſes durchweg beigetreten: „Das Abſperren der Waſſerleitung eines Hauſes die Bewohner erhebliche Gefahren mit ſich, deren 1980 Pflicht der Polizei iſt, bei denen ſie daher aus feuer⸗ und ge al heitspolizeilichen Intereſſen gemäß Teil 2 Titel 17, 8 11 in Landrechts einſchreiten muß. Da der Eigentümer einer Sache 1 erſter Linie verpflichtet iſt, ſie in polizeimäßigem Zuſtande 5657 halten, ſo kann ſich die Polizei regelmäßig nur an ihn halten. üſen Polizeipräſident hätte daher dem Hauseigentümer aufgeben muſſe binnen einer beſtimmten kurzen Friſt den Waſſerzins zu 5 len oder für genügende Waſſerverſorgung der Bewohner Sanh tragen. Hätte das keinen Erfolg gehabt, ſo hätte er im Wege 10 mittelbaren Zwanges vorgehen können. bringt 10 Beſeikigurg Zum Eingriff 55 75 Rechtsſphäre eines dritten iſt die Polizei nur ausnahmsweiſe 975 rechtigt, und zwar nur dann, wenn ein Notſtand vorliegt, es 49* bei aber erforderlich, daß die Gefahr unmittelbar bevorſten und auf keine andere Weiſe abzuwenden iſt. Dieſe Vorausſen gen ſind hier nicht gegeben. Der Polizeipräſident hätte verſuchen müſſen, die nötigen Maßnahmen gegen den Haus Niß tümer zu ergreifen, er hat nicht die Wahl, die Beſeitigung der n ſtände vom Heiseigentümer oder von jedem beliebigen d er verlangen. Erſt, wenn die erſten Mittel erſchöpft ſind, hätle gegen das ſtädtiſche Waſſerwerk vorgehen können! 17 5. „Aenderung der Renke und Zuſatzrenke für miſtäeeene Auf Grund der dritten Verordnung über die Aenderung von asamt aunasbezügen vom 25. Juli 1924 wird zurzeit vom Verſoraune, Et⸗ eine Umrechnung der Verſoraunasgebühren vorgenommen. Vettic höhung der Renten trat mit dem 1. Auauſt in Kraft und rech⸗ gegenüber der letzten Rentenzahlung ungefähr 10 3. Die Umigz nuna wird ſo beſchleuniat durchgeführt. daß vom 1. September d⸗ ab ſämtliche Verſoraunasberechtigten laufend ihre Verſor Pach⸗ aebührniſſe nach der obengenannten Verordnung erhalten. Die glung zablung für den Monat Auauſt erfolat zuſammen mit der 25 0 der Renten für den Monat September d. J. Durch Verordnum nach⸗ Reichsarbeitsminiſteriums iſt verfüat. daß keine beſondere Vereh⸗ richtiaung der Rentenempfänger und Hinterbliebenen mit ch Af⸗ nuna der Gebührniſſe auszuhändigen iſt. Es können daher au beant⸗ fragen vom Verſoraungsamt weder mündlich noch ſchriftlich begze, wortet werden. Von den Fürſorgeämtern werden die ne aut träge an Zufatzrente bereits bei der Zahlung Mitte Auauſt 19 T det Auszahlung kommen. Die Erhöhuna der Zuſatzrente gegenübe letzten Zuſatzrentenzahlung beträgt ungefähr 7). 1 li⸗ fFoſten des Nahrungsmiktelaufwandes. Der Wirtſchaftshe ker Richard Calwer berechnet nach ſeiner bekannten Mectz fll Koſten des Nahrungsmittelaufwandes vom 9. Auauſt auf 32.5870 für eine vierköpfiae Familie(Eltern und zwei Kinder) gegen 450 Bill. in der Vorwoche. Dies bedeutet eine Steigerung um Prozent. ba 69 Die unqaünſtige Cage des kaufmänniſchen stellenmarkgnd nach einem Bericht der Stellenvermittlung des Gewerkſchafte noch der Angeſtellten. Mannheim. N 7, 8(Kinzinger Hof) im Ju r all eine weitere Verſchlechterung erfahren. Infolge deandel gemeinen ſchlechten Wirtſchaftslage haben viele Firmen in tt. 95 und Induſtrie ihren Perſonalbeſtand noch weiter eingeſchrän rael der erſten Hälfte des Monats wurden Mafſenkün diaſ zum von Angeſtellten in der Kali⸗Induſtrie vorgenommen, die ſi g vo Teil auch auf techniſche Angeſtellte erſtreckten. Die Anmeldun n nit offenen Stellen war ſehr gering und es haben Neueinſtellunge aund in ganz beſchränktem Maßie ſtattaefunden. Geſucht wurden mner lächlich Reiſende, größtenteils gegen Proviſion, Verkäufer untemd⸗ käuferinnen der Manufakturwarenbranche, vereinzelt au iſen il lprachliche Korreſvondenten beiderlei Geſchlechts. mit Kenntniehina Buchfübrung. Stenographie und Maſchinenſchreiben. In uniſen war Nachfrage nach Exvorteinkäufern mit guten Sprachkenn e Grofherzog Friedrich von Baden und die Jahl 9. am eee des Großherzogs Friedrich von Baden ſpielte die Zahl 9 eine cie hervorragende Rolle und wurde auch von ihm beſonders gelle br de ſtand am Anfana und am Ende ſeines Lebens. Am 9. 9, 1826. der Friedrich geboren, am 30. 9. 1855 feierte er ſeine Verlobung 11600 Prinzeſſin Louiſe von Preußen. ein Jahr ſpäter. am 30. 0. 1850, fand die Vermählung ſtatt, nachdem er kurz zuvor, am 5, iſt da⸗ als Großherzog den Thron beſtiegen hatte. Der 9. 7. 19% ſchloß Datum der Geburt ſeines älteſten Sohnes. Am 1. 9. 1863,(48ſ0 Friedrich den Fürſtenkonareß zu Frankfurt a. M. am 21. 9, ermächtiate er den Präſidenten des Handelsminiſteriums feie des neuen Miniſterialgebäudes in Karlsruhe. Am 20. 9. 188 das aroßherzogliche Paar ſeine ſilberne Hochzeit, am 20. 9. goldene, zugleich mit Friedrichs achtziaſtem Geburtstag. Der berzog ſtarb am 28. 9. 1907. wenige Minuten vor 9 Uhr mo nachdem er 9 9 Jahre alt geworden war. ſett uns ſe „ Das Johanniswürmchen.„Johanniswürmachen ſreut iheln — der Jaguar weit weniger,“ ſingt der unübertreffliche mit Buſch in ſeinem humoriſtiſchen ABC. Jetzt. wo der Somm rmen ng auf Grund des großem Geſtus die Regierung übernahm. kann man an ohannie, Abenden die Leuchtkäferchen wieder häufig antreffen. Jo würmchen ſollen ſie nach Johannes dem Täufer heißen. dere⸗ — r ſteht ausdrücklich:„Ein Lied ohne Worte“, als Nachſchrift: n Fräulein Doris Löwe mit der Bitte um ein freundliches An⸗ denken. Felir Mendelsſohn⸗Bartholdy. Doris Löwe war eine der Töchter des Wiener Hofſchauſpielers Ferdinand Löwe; da ſie ihre ältere Schweſter, die bekannte Sängerin Sofie Löwe, ſpätere Fürſtin Liechtenſtein, oft auf Kunſtreiſen begleitete und dabei Mendelsſohn im Jahre 1841 in Berlig, getroffen haben kann, iſt die Niederſchrift wohl jin dieſes Jahr zu Jeher unge fähr gleichzeitig mit der Druck⸗ legung des vierten Heftes der„Lieder ohne Worte, Werk 52. Das neu aufgetauchte Muſikſtück iſt im Beſitze Dr. J. Neubronners in Cronberg im Taunus, des Sohnes der Bewidmeten. 10 Theakerrundſchau. Friedrich Maurer, ein junger Mann⸗ heimer, Schüler von Robert Garriſon und Frau Maria Kaerner, wurde als Schauſpieler an das Neue Theater, Kammerſpiele Frank⸗ furt a. M. verpflichtet.— Die Generalintendanz des Heſſiſchen Landestheagters Darmſtadt hat die Komödie„Abenteuer in Moll“ von Hanns Braun zur Uraufführung angenommen.— Dr. Ernſt Praetorius, der Kapellmeiſter des Deutſchen Opern⸗ uſes in Berlin, wurde als Nachfolger des Generalmuſikdirektors ruewer nach Weimar mit Genehmigung der thüringiſchen Re⸗ gierung verpflichtet.— Generalintendant Dr. Maurach hat nun⸗ mehr mit dem Nürnberger Stadtrat einen Vertrag abgeſchloſſen, wonach er bis zum 31. Auguſt 1930 die Leitung der Stadttheater in Nürnberg und Fürth behält.— Der ehemals ſehr bekannde Burgſchauſpieler Robert Balafty hat ſich mit Leuchtgas ver⸗ giftet. Balaſty war ſeinerzeit ein bekanntes Mitglied der Meininger⸗ truppe in München und kam dann ſpäter nach Wien, wo er zu den angeſehenſten Mitgliedern des Burgtheaters gehörte. Wegen eine⸗ Nervenleidens mußte er ſich vor mehreren Jahren von der Bühne zurlickzzehen. In den letzten Jahren war er inſolge der Kronen⸗ entwertung in größte Nyt geraten, die den nunmehr 68 Jahre alten Mann veranlaßte, aus dem Leben zu gehen.— Eine Tochter Bruno Walters, des früheren Münchener Generalmuſikdirektors, iſt an das Städtiſche Opernhaus in Hannover als Soubrette verpflich⸗ tet worden.— Poccis bisher nur durch die Pupventheater bekannt gemordenen Komödien beabſichtigt das bayeriſche Staats⸗ theater in München in der Bearbeitung und Bühnenformung des neuen Schauſpieldirektors Eu 3555 Keller als eine der erſten Aufführungen der diesjährigen Spielzeit im Reſidenztheater zu geben. — Die erſte Juſzenierung Eugen Kellers iſt Shakeſpeares Titus An⸗ dronieus.— alter von Maolo hat ſoeben eim modernes Schauſpiel in 12 Szenen,„Lebensballade“, vollendet.— Am Deutſchen Theater in Hannover gelangte das Bledermeier⸗Sing⸗ ſpiel„Die vier Schlaumeier“, Text von Bruno Decker und Richard Bars, Muſik von Walter W. Götze, zur Uraufführimg. Das⸗ ſchöner Ausſicht in den ſehenswerten Singſpiel dürfte ein Repertoireſtück der Operettenbühnen worden. Es zelchnet ſich ſowohl durch ſeinen gediegenen, amüſanten und nie an⸗ ſtößigen Inhalt liebenswürdig vor den meiſten modernen Operetten aus, als auch durch originelle, einſchmeichelnde und zündende Muſik. Direktor Meinhardt hat dem Singſpiel liebevolle Aufmerkſamkeit gewidmet und entzückende Bühnenbilder geſchaffen. Die tellung war witzig, flott und elegant und der Beifall nach den Altſchlüſſen und am Ende äußerſt lebhaft. Kunſt und Wiſſenſchaſt Das Neue Schloß in Bayreuth iſt als Sehenswürdigkeit der fentlichkeit zugänglich gemacht worden. Muſealen Charak⸗ ter trägt eigentlich nur die im Erdgeſchoß untergebrachte Samm⸗ lung von Petrefakten; vorzüglich aus dem Muſchelkalk. Die fünf⸗ undzwanzig Räume des erſten Stocks wirken an 0 durch ihre glücklichen Maßverhältniſſe, durch die außerordentlich ſchönen Stuckaturen und Parketts und durch den Charakter, der 5 intimen oder repräſentativen Zwecken zueignet. Beſonderer uck ſind Möbel, Gobelins von hohem Wert und Bilder. Auch einige Oefen zeigen ſchönen Stil. Als ſonderlich eindrucksvoll erwähnen wir die Reihe der Empfangs⸗, Feſt⸗ und Thronſäle, den Gobelinſaal und das ſechsfenſtrige Eßzimmer mit prächtiger Zedernholztäfelung und Pork. Eine Cleopatra, eine Lucretia und eine Darſtellung des Cimon und der Pera(die Toch⸗ ter rettet den greiſen Vater vom Hungertode, indem ſie ihm von ihrem Ueberfluß mitteilt) von der Hand der Markgräfin Wil⸗ helmine bekunden eine über den Durchſchnitt gehende maleriſche Begabung. In dem Muſikzimmer findet man die entzückenden Aquarelle des Schweden Roßlin, die das Opernperſonal und anderwärts das Ballettperſonal der Hofbühne um 1750 darſtellen. Die zahlreichen Fürſtenporträts aus dem bayreuthiſchen und dem brandenburgiſchen Hauſe feſſeln wohl den Hiſtoriker ſtärker als den Kunſtfreund. Im ganzen iſt aber der Beweis einer feinen und bewußten Kultur um die Mitte des achtzehnten Jahrhunderts für die Neuzeit— ich denke an die bayeriſchen Königsſchläſſer— ſehr beſchämend. 4 Hochſchulnachrichten. Die philoſophiſche Fakultät der Univer⸗ ſität Freibura i. Br. hat ſich genötiat geſehen, den Beſchluß über die Erteilung der Würde eines Ehrendoktors an Herrn Emil Rueag, Direktor des Atheneum in Neuveville bei Neuchatel in der Schweiz zurückzunehmen, weil der Verleihunasakt auf Grund irriger Vorausſetzungen erfolat iſt.— Die philoſophiſche Fakultät der Univerſität Bonn hat als Preisaufaabe geſtellt:„Die in den Jahren 1915/7 unternommenen Verſuche einer Friedenswiederher⸗ ſtelluna“ ſollen kritiſch untorſucht und dargeſtoſlt werden. 41 Griechiſche Geſpenſter. Daß die„heiteren“ Griechen der klaſſiſchen Zeit auch manche finſtere Geſtalten in ihren mythologi⸗ ſchen und religiöſen Vorſtellungen kannten, zeigt ein Aufſatz von Georg Weicker in den„Wiener Blättern für die Freunde der An⸗ ent e enſe 77 e en 1 e er e e 8—— + tite“. Weit verbreitet war der Glaube von dem„Umgehen der Toten, die im Grabe keine Ruhe finden. Vor allem die morde⸗ Jugend, kurz vor der Hochzeit Verſtorbenen wie auch die 55 die ten ſind um einen Teil ihrer Lebenszeit, vor allem auch ihle Freuden der Liebe gebracht und müſſen daher umgehen, ie Ihle Lebenszeit erfüllt iſt, ſie holen ſich nun die Genüſſe ſelbſt, dee n de das Leben vorenthielt. Auf dieſer Vorſtellung gründet i) Geſchichte aus den Mirabilien des Phlegon(um 130 n. Chri der⸗ Goethe den Stoff zu ſeiner„Braut von Korinth“ entnahm. Bohel ſelbe Charakterzug kennzeichnet die Sirenen, aus Frau un aft und zuſammengeſetzte, geſpenſtiſche Weſen, die nachts Lebensſc he Blut aus ihren Opfern ſaugen. Aehnlich macht es die aus eiß mit klaſſiſcher Walpurgisnacht bekannte Empuſe, ein ſchönes böſen einem Eſelsfuß, der als Pferdefuß noch jetzt den Herrn 5 nich Geiſter kennzeichnet. Auch die Seelen der Ermordeten finen Da⸗ eher Ruhe, als bis ſie das Blut des Mörders getrunken ha enſchen. bei erſcheinen ſie ols beflügelte Menſchen, oder Vögel mit 15 urigen haupt, oder auch als blutgierige Hunde mit tellergroßen toſenb Augen; im Sturm durchbrauſen ſie ſcharenweiſe heulend 17 die wie die wilde Jagd des germaniſchenGlaubens die Nacht, et furchtbare Hekate, aller böſer Geiſter Herrin, führt ſie an. 10. O Kleine Chronik. Die diesjährigen Träger des Geor gen und nerpreiſes ſind der Schriftſteller Alfed Bock in Gleße un der Maler Paul Theſing in Darmſtadt.— Der Germ Literaturhiſtoriker Proſeſſor Dr. Ferdinand Vetter, der vie 100 i0 an der Univerſität Bern lehrte, iſt in dem Kloſter St. Geon Da⸗ Stein(Oberrhein) im Alter von 78 Jahren geſtorben gſelh Kloſter St. Georgen war auf ſeine Anregung hin wieder 5 worden.— Das berühmte„Selbſtbildnis mit ſteife rworber des Hans von Marees iſt vom Muſeum in Baſel er Hel worden. Das Werk war im Beſitz der Galerie Matthieſen. wä⸗l Zentralverband der deutſchen Uhrmacher hat bei ſeiner geger Hal in Hamburg ſtattſindende Reichsagung den Dichter Walte een lan zum Ehrenmitglied ernannt und ihm eine Standuhr wueſpielte Glockenſpiel geſchengt. Walter Harlan iſt Verfaſſer des vielg Rüt die Erfindung der Taſchenuhr darſtellenden Schauſpiels Sbenbral⸗ bergiſch Ei“.— Thomas Manns Meiſterwerk„Die Bud bei dem wurde ins Engliſche überſetzt und wird demnächſt 1 15 Das Londoner Verlagshaus Sokor in zwei Bänden erſchienen. ſt einez Neißer katholiſche Gymnaſium kann im November das Fefaſtum 300jährigen Peſtehens feiern. Der erſte Superior des war der Jeſuitenpater Chriſtoph Scheiner, der Entdecker 0 flecen.— Die ſchweizeriſche Schillerſtifceung hat den Genſen pa ſteller Robert de Fraz, vor allem für ſeinen Roman aſe d⸗ zeit“, mit einem Preiſe ausgezeichnet. Die deulſche Ausg welſch⸗ Buches, das ein aufſchlußreiches Buch von der beungohen⸗— ſchweigeriſchen Geſellſchaſt zeichnet, erſcheint in einigen Wo * een ee — SSSãĩ ̃ ſ ̃TTVVTVTVTVTTTVVTVTTTTVTTVTVTTVTſTVTVTTVTTVTVͤVTTVTWTV————————————————ß 2. nen bela Mittwoch, den 13. Auguſt 1924 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seile. Nr.—.4 Leuchte für die Irrenden war. Zwar eine etwas kühne, den breiten] Albatroſſe, zeigt uns das Leben und Treiben dieſer mächtigen Vögel, aber genehme Löſung. Die umherſchwirrenden Leucht⸗ Iunen ſte die Weibchen können nicht fliegen, Leuchten 5 Männche erdinas auch. und zwar locken ſie mit ihrem Leuchten maleriſch 155 an. Es iſt alſo genau wie bei uns. Einen beſonders underte en Eindruck wird man erhalten, wenn man Gelegenheit hat, er Nab und aberhunderte von Leuchtkäferchen zu beobachten. In 0 von Sümpfen und Mooren wird man häufia ſolche Be⸗ wird bei e können. Die Eigentümlichkeit des Leuchtens einzelnen eer Tierchen durch eine eigenartige Vorrichtuna an den und ſo in eee, hervorgerufen, die phosphoreſzierend wirkt Dunkelheit einen hellen Schein von ſich aibt. Der be⸗ wers bei Kindern verbreiteten Unſitte, die Leuchtkäferchen miu in— und Hüten zu Boden zu ſchlagen oder zu fangen. ſollte man ng entſchiedener Weiſe begeanen. * 7 5 Sünge Die badiſche Sängerbundsfahne war in Offenburg im rheim der„Concordia“ ausgeſtellt. Die Fahne. die 1900 auf wurde kausſtelluna in Paris mit dem Großen Preis ausgezeichnet andere wird nach dem Tode des Präſidenten Dr. Kriea in einer eren Stadt ihren Standort finden. * 52 5 ‚ der Ehrung von Jeuerwehrleuten, die am Verfaſſungstag figung mmen wurde, war die Stadtverwaltung, wie wir in Berich⸗ en, bi N9 1 Druckfehlers im Dienstag⸗Morgenblatt feſtſtellen möch⸗ —— ch Prof. Dr. Brehm vertreten, der auch die von der Stadt⸗ ſtung geſtifteten Ehrenzeichen überreichte. * 2 Eine Verkehrsſtock Stade; kehrsſtockung entſtand geſtern nachmittag auf der adtſeite der Friedrichsbrücke infolge Motordefekt eines mit Schwei⸗ W denen Haſtkraftwagens. Der Wagen mußte durch die Berufs⸗ wehr abgeſchleppt werden. * Vabnsteiebſtablachronit. In letzter Zeit wurde entwendet: Auf dem Faem Srs des hieſigen Hauptbahnhofs ein Paletot aus dunkel⸗ älterer mit ſchwarzem Futter.— Nachts am Rheinqual ein anſtrich chiffsnachen 5 Meter lang,.50 Meter breit mit Teer⸗ Im e obere äußere Rand iſt mit grünen Streifen verſehen. Kette en befinden ſich zwei Sitze, zwei Ruder eine 6 Meter lange 17 85 ein Drahtſeil, ſowie vorn und hinten je eine kurze Kette. berne deinem Schlafzimmer in der Ruporechtſtraße eine kleine ſil⸗ einigen amenuhr. römiſche Ziffern, mit Schlüſſelaufzug. Aus en in C7 verfchiedene Geldbeträge und eine ſilberne und ve are weißes Zifferblatt, römiſche ſchwarze Zahlen, Goldrand gen aoldete Zeiger. auf der Rückſeite des Deckels Blumenverzie⸗ ein ſilberne Halskette mit feinen Gliedern. Der Täter iſt Haare, ekannter, etwa 19 Jahre alt. mittelaroß, ſchlank, blonde feuer mütze trug dunklen Anzua, ſchwarze Schnürſchuhe, blaue Schirm⸗ eine In der Gartenſtadt im Waldhof aus einer Verkaufsbude Fach gunlederne gerippte Handtaſche, zwei innere und ein äußeres mit Ueberklappe und Perlmutterdruckknopf und 20 Mk. Inhalt. Veranſtaltungen Reues Theater.— Roſengarten Mannheim. Wochen⸗ Atan: Mittwoch 13. Aug., zum erſten Male:„Die Dol⸗ inzeſſin“, Operette in 3 Akten von Leon Fall. Anf. — Donnerstag, 14. Aug.:„Die Bajadere“, Operette in n von E. Kalman. Anf. 8 Uhr.— Freitag, 15. Aug.: Fami⸗ ung:„Hoheit tanzt Walzer“, Operette in 3 Akten Aſcher. Anf. 8 Uhr.— Samslag, 16. Aug.“„Der Tanz 4 1„Operette in 3 Akten von Robert Stolz. Anf 8 Uhr. N 17. Aug., zum erſten Male:„Die beiden Nachti⸗ 3„Operette in 3 Akten von W. Bredſchneider. Anf. 8 Uhr. daß 5 Iriedrichspark. Wir möchten beſonders darauf hinweiſen, Fre; Woche jeden Tag ein Konzert gegeben wird, alſo auch al onderran abend. Das Samstag⸗Abendkonzert iſt rkonzert gedacht mit ausgeſprochenem internationalem Pro⸗ inem fez in Gaftkonzert gibt am kommenden Sonntag das von end früheren Auftreten im Park noch in beſter Erinnerung Kilianſche Männerſextett. nucheintdie Groß⸗Zirkus⸗Schau Buſch veranſtaltet heute Mittwoch ln ene Extra⸗Familienvorſtellung, in der Kin⸗ mitdagsd albe Eintrittspreiſe entrichden. Das Programm dieſer Nach⸗ Abend⸗ orſtellung iſt genau ſo veichhaltig und ungekürzt wie das des deſe Wer ſeinen Kindern eine Freude bereiten will, führe ſie Nachmittagsvorſtellung, da es bei dieſer Gelegenheit eine don Ueberraſchungen gibt. „Lindenwirtin du junge“... Dieſes liebenswürdige Kind eiſcher Muſe war das Leitmotiv, das die„Geſellſchaft 1 erkſche Volkskunſt“— Verwaltung und Porſitz: Max r künſtleriſche Leitung: Max Fiſcher⸗Bernauer— 0 fälziſchen Volksfeſt“ am Samstag, Sonntag umd Neſtaure auf dem Garten⸗ und Volksfeſtterrain des„Rennwieſen⸗ ſunge“ ant zugrunde legte. Wer das Dialektſtück Lindenwirtin du Ni m vergangenen Winter im Nibelungenſaal ſah, dem iſt ohne älze 15 klar, in welchem Rahmen das dreitägige Feſt ſich bewegte: beluſtznamer ſollte in Wort, Geſang, Muſik, Tanz und Kinder⸗ anſtalter den“ für jedes Alter zum Ausdruck kommen. Die Ver⸗ Rünſtkeriſchhatten wahl die innarlche Kraſt und die erforderlichen Verantworen Intenſionen zur Verfügung; aber zweifellos ruhte die ſtaltung rtung für die Organiſation einer ſo umfangreichen Veran⸗ Aenf zu wenig Schultern, deren Beſitzer trotz beſten Willens n Schweißes nicht überall zu gleicher Zeit ſein konnten, „Feſtplatz“ von den Reſtaurations⸗ und ausgedehnten ſteurant amen bis über den großen Wagenhalſeplatz vor dem Re⸗ cht zn erſtreckte. Die programmgemäße Abwicklung ging deshalb ſich eingefur reibungslos vonſtatten; aber das große Publikum, das Mluvius balden, mertte davon wenig. Der„Ober“⸗Regiſſeur Jupiter keanbehrten cte ſeine Sache ganz vorzüglich gemacht: er breitete lang heims Geſidenmenſchein ohne die übliche naſſe Miſchung über Mann⸗ liche Stim de, und dieſer Umſtand allein ſchon brachte die erforder⸗ Weindelzen unng hef den Feſtteilnehmern, die ſich in großen Bier⸗ und don Karls bei Muſik in zwei Kabaretts— das Künſtlerpaar Kögele bettentensruhe wirkte dabei mit— vor einem Kasperle⸗ und Mario⸗ ep. Preisſchießen und Preiskegeln, an Kinderpolonäſen nzboden, an Feuerwerk und bengaliſcher Beleuchtung nicht von der Firma S. Wegmann, II 4. 1, ausgeführt— dladiſcher Wol wenigſten an der vorzüglichen Muſik der Kapelle iger Stab olizeibeamten unter Obermuſikmeiſter Heiſigs ſchnei⸗ quneeng nach Kräften amüſierten. Das„Mannheimer ſett“(Dirigent Kapellmeiſter Bejerle) in Biedermeier⸗ fälzer und andere Volkslieder, ein muſikaliſcher Clown ane 9 Virtuos aller möglichen und unmöglichen Inſtrumente Beifall olzſchuhtänzertruppe erwarb ſich an allen drei Tagen 8 Zuſchauer. Ddaß die Rennwieſen⸗Reſtaurateure Ruffler mit Küche und Keller jedem Geſchmack und gewachſen waren, braucht man eigentlich nicht beſonders piel ar p 17 18 1 gall doſtüm erwieg ang un e ſich 5 5 chenk leder gyk un du Menge belonen. Lilm⸗Rundſchau * 7 Enio baletone Te desfahet nach dem Südpol. Der Beſucher des ſhakleton a Taens hat bis einſchließlich Donnerstag Gelegenheit, gleiten. Al uf ſeiner letzten Fahrt in das ſüdliche Eismeer zu be⸗ wie ein 5 der Segler„Queſt“, der ſich neben den Ozeandampfern Fahrt an Air Zwerg ausnahm, Southampton verließ, um die lelne tü die ſich über 30 600 Seemeilen erſtreckte, war die keverſichtlicht, annſchaft mit ihrem todesmutigen Führer von den ater Frabhenn Hoffnungen beſeelt. Ddas ende war ein ſchneebe⸗ forte der dugel auf dem kleinen Friedhof von Gritviken an der enwer antarftiſchen Welt. Das aus ſieben Teilen beſtehende ſchor Shatletoan ſelbſtverſtändlich keinen erſchöpfenden Ueberblick chnitt, die Fons letzte Fahrt geben. Vor allem iſt der letzte Ab⸗ der Südpolarzone, zu kurz weggekommen. Aber recht intereſſante Ausſchnitte. Tapfer kämpft ſich das zen durch die wildbewegten Wogen des Ozeans immer den durch. Nur einmal muß es im Tajo vor den cht von Biskayg Zuflucht ſuchen. Einfame Eilande Die St. Paulsfelſen ſind wegen ihrer Faung Man kann am Strande tauſende von Vögeln e in aber auch die drolligen Pinguine in ihrer poſſierlichen Geſchäftigkeit und die grotesken See⸗Elefanten. Sogar eine Walfiſchjagd darf man mitmachen. Nach Elephant⸗Island werden die erſten Eisberge geſichtet. Der Kampf gegen die furchtbaren Waffen der Antarktik be⸗ ginnt. Der Anſturm gegen das Neueis verſpricht Erfolg. Der ſcharfe Bug vermag die Eisdecke ohne viele Mühe zu durchſchneiden. Das Packeis aber erweiſt ſich als ſtärker. Die„Queſt“ wird völlig eingeſchloſſen; ſie muß umkehren und den Kurs wieder nach Norden nehmen. Das Ende der Fahrt iſt ein einſames Grab an der Schwelle der Welt. Wir machen daruauf aufmerkſam, daß das Jilmwerk vor allem für die Jugend viel Belehrendes bietet.— Das die Vorſtel⸗ lung einleitende Luſtſpiel„Profeſſor Rehbe in geht tanzen“ ſichert ſich durch Leo Peukerts Mitwirkung in der Hauptrolle einen großen Heiterkeitserfolg. Kommunale Chronik Steuervergünſtigungen für den Wohnungsbau in Bayern Die bayeriſche Regierung hat auf Grund des 8 64 der Verfaſ⸗ ſungsurkunde eine Entſchließung herausgebracht, um durch weit⸗ gehenden Steuererlaß den Wohnungsneubau zu fördern. Hiernach beginnt laut„Bauwelt“ für Gebäude mit Mietwohnungen, die in den Jahren 1924 und 1925 aufgeführt wurden oder neu aufgeführt werden, die Hauszinsſteuerpflicht erſt mit Ablauf des demjenigen Jahre, in dem der Neubau vollendet wurde, folgenden zehnten Ka⸗ lenderjahres. Das gleiche gilt für Eigenheime, die in den Jahren 1924 und 1925 neu aufgeführt wurden oder neu aufgeführt werden, wenn Ausmaß und Ausſtattung das beim Mittelſtand übliche Maß nicht überſchreiten. Die Verordnung iſt mit rückwirkender Kraft aus⸗ geſtattet, indem ſie als am 1. Januar 1924 in Kraft getreten gilt. Baupolizeiliche Erleichterungen für Kleinhäuſer Der preußiſche Miniſter für Volkswohlfahrt hat unterm 28 Juni folgenden Erlaß über baupolizeiliche Erleichterungen für Klein⸗ und Mittelhäuſer herausgegeben: „Der teilweiſe Einſturz eines unmittelbar an einer Hauptoer⸗ kehrsſtraße gelegenen Gebäudes, das in leichter Bauart errichtet war, hat gezeigt, daß derartige Gebäude den fortgeſetzten heftigen Erfchütterungen, die der Verkehr ſchwerer Laſt⸗ kraftwagen mit ſich bringt, auf die Dauer nicht zu widerſtehen vermögen. 8h ſehe mich deshalb veranlaßt, die Baupolizeibehörden darauf hinzuweiſen, daß bei Gewährung baupolizeilicher Erleichte⸗ rungen, wie ſie in 8 6 der Sonderbauverordnung für Kleinhäufer und in Abſchnitt B1 1 der baupolizeilichen Erleichterungen für Mittelhäuſer zugeſtanden ſind, beſondere Vorſicht daun am Platze iſt, wenn die Gebäude an Hauptverkehrsſtraßen errichtet werden ſollen. die fortgeſetzten Erſchütterungen durch Laſtkraftwagen aus⸗ geſetzt ſind. Es iſt darauf zu halten, daß Erleichterungen für Klein⸗ oder Mittelhäuſer— auch an anderen Straßen— tunlichſt nur dann zugelaſſen werden, wenn ſie vom Straßenpflaſter durch einen unbe⸗ ſeſtigten Streifen von angemeſſener Breite getrennt ſind.“ Die Wohnhausbauten der Gemeinde Wien An der Durchführung des umfangreichen Wohnbauprogramms der Gemeinde Wien wird rüſtig gearbeitet. Es ſcheint aber, als ob ſich die für dieſes Jahr beſtimmte Bauleiſtung nicht bewältigen ließe. In 1924 ſollten 4600 Wohnungen mit einem Koſtenaufwand von 391 Milliarden fertiggeſtellt werden. Eine Wohnung zu fünf Fenſterachſen ſollte 8 Millionen koſten. Nun hat ſich das Bauamt für einen kleineren Wohnungstypus zu vier Fenſterachſen ent⸗ ſchloſſen. Dagegen wurde das Bauprogramm auf 5987 Kleinwoh⸗ nungen, 71 Einzelzimmer, 152 Geſchäftsräume und 118 Werkſtätten und Magazine erweitert. Erſpaxt wird dadurch nichts, denn jetzt wird jede Kleinwohnung 10,2 Millionen koſten. Die Mehrkoſten betragen laut„Bauwelt“ rund 261 Milliarden, ſo daß die voll⸗ ſtändige Durchführung des heurigen Programms 652 Milliarden er⸗ fordert. Die ſozialdemokratiſche Gemeindeverwaltung geht jetzt da⸗ mit um, die Wohnbauſteuer ungeheuer zu erhöhen, ange⸗ fangen von den kleinſten Wohnungen. Getroffen werden davon hauptſächlich kleine Leute. Die Wohnbauſteuer, die der Gemeinde bisher 100 Milliarden getragen hat, ſoll 300 Milliarden tragen. Kleine Mitteilungen Laut Beſchluß des Ludwigshafener Stadtrats in der Geheimſitzung vom 29. Juli wurde der„Kaiſerplatz“ in„Platz der Republik“ umgetauft. Jetzt haben auch die Betriebswerke der Stadt.⸗Gladbach ihre Preiſe für Gas und Elektrizität ermäßigt. Die Preiſe ſind fortan 25 Pfg. je Kubikmeter Gas, 60 Pfg. für die Kilowart⸗ ſtunde Lichtſtrom und 26 Pfg. für die Kilowattſtunde Kraftſtrom. der Waſſerpreis bleibt mit 25 Pfg. je Kubikmeter unverändert. Schwetzingen, 12. Aug. Unſer kommiſſariſcher Bürgermeiſter Götz iſt von der Stadtverwaltung Mannheim vor einem Jahre für ein Jahr beurlaubt worden. Das Jahr iſt bald abgelaufen. Bür⸗ germeiſter Götz, der ſeit Monatsbeginn in Erholungsurlaub ſich befindet, hat den Gemeinderat in einem Schreiben gebeten, zur Frage der Bürgermeiſterwahl bald Stellung zu nehmen, eventuell die Bürgermeiſterſtelle öffentlich auszuſchreiben. Die„Schweh Zeitung“ macht dazu folgende beachtenswerte Bemerkungen:„Der Gemeinderat wird nun zu dieſem Schreiben Stellung nehmen müſſen. Schon jetzt darf geſagt werden, daß die Bürgerſchaft zum zweiten Male eine Komödie, wie ſie ſich im Vorfahre bei der verunglückten Bürgermeiſterwahl abſpielte, nicht verſtehen dürfte. Es iſt der dringende Wunſch der Bürgerſchaft, daß bei der kommenden Bür⸗ germeiſterwahl einzig die Intereſſen der Stadt Schwetzingen geltend gemacht werden und nicht kleinliche, eigenſüchtige Parteiintereſſen, wie es bei der letzten Bürgermeiſterwahl der Fall war.“ Aus dem Lande G Kelſch, 12. Aug. Geſtern früh gegen 5 Uhr iſt in der Scheuer des Drehers und Landwirts Rohr Feuer ausgebrochen. Die Scheuer iſt mit arößeren Heu⸗ und Strohvorräten niedergebrannt. Es liegt Brandſtiftung vor. Der Täter, ein 25 Jahre alter Mann. der erſt kürzlich nach Verbüßung einer vierjährigen Zuchthausſtrafe in Ketſch wieder Aufenthalt nahm. wurde bereits verhaftet. Er vat aus Rache die Scheuer angezündet. Nach der Tat verſteckte er ſich im Walde. Die ganze Gemeinde atmet erleichtert auf, daß dieſer Ge⸗ waltmenſch wieder hinter Schloß und Riegel ſitzt. 7 Von der Bergſtraße, 12 Auguſt. Die Dreſchmaſchine beginnt in manchen landwirbſchaftlichen Gehöften ihre Tätigkeit, da die Ge⸗ treideernte meiſt unter Dach iſt. Mit dem Dvuſchergebnis darf man zufrieden ſein, beſonders bei der Gerſte, auch vielfach bei den Win⸗ tergetreidearten. Der Handel mit Getreide hat begonnen, für die Gerſte wird zurzeit 20 Mk. und noch etwas darüber ge⸗ boten pro Doppelzenner. Der Weizen hat im Preiſe auch etwasz angezogen, doch wird er noch weniger gehandelt. Man möchte ihn jedenfalls mehr mahlreif werden laſſen. Uebrigens iſt bei uns die Zeit für den Frühdruſch immer kurz bemeſſen. Mitte, längſtens Ausgang dieſes Monats beginnt die Tabakernte, wobei Groß und Klein neue Arbeit erhält, die das Dreſchgeſchäft auf ſpäter zu verlegen nötigt. Der Gewitterſturm am 7. d. M. hat auch an der Bergſtraße an Gebäuden, Bäumen und Obſt Schaden getan. „ Eberbach, 12. Auguſt. In Neunkirchen ſchlug der Blitz in die Scheune des Bürgermeiſters Adam Brenner und zündete. Scheune und Stallung brannten völlig ab. Die Schwargacher Feuerwehr mußte herbeigerufen werden, um weiters Unglück zu verhüten. G. Walldürn, 12. Aug. Eine koſtbare Münzenſammlung wurde dieſer Tage in Walldürn wieder aufgefunden. Dieſe prächtige Sammlung. die Stücke von den römiſchen Imperatoren wie Trajan, Auguſtus, Marc Antonius uſw bis ins 18. Jahrhundert enthält, wurde nach Abbruch einer alten Scheuer ausgegraben. Der vor Jahren verſtorbene Eigentümer hatte die Sammlung in der Scheuer vergraben, die ſein Lieblingsaufenthalt war. In ſeinem Teſtamente wurde auch die Stelle von ihm genau bezeſchnet, konnte aber nach Walldürner Kaufmann E. lich das nicht nur als Wallfahrtsort und Induſtrieplatz, Kurort im Odenwald große artigen Fund eine wertoolle Bereicherung erfahren. armee landeten aus dem Rhein ein Spieler käuflich erworben. Walldürn, ſondern auch als Bedeutung beſitzt, hat durch dieſen groß⸗ * Durlach, 12. Auguſt. Ende letzter Woche verſetzte die 50 Jahre alte Ehefrou Karoline Rückert in Aue ihrem 58 Jahre alten Ehe⸗ gatten Jatov Rückert in ihrer Wohnung nach vorausgegangenem Wortwechſel einen Meſſerſtich in die rechte Bruſtſeite, der die Lunge verletzte. Die Täterin wurde feſtgenommen. * Kehl, 12 Auguſt. Angehörige der franzöſiſchen Beſatzungs⸗ ine bekbeidete weibliche Leiche, t ſchon ſeit längerer Zeit im es konnte bisher nicht er⸗ der der Kopf fehlte. Der Körper ſe Waſſer gelegen zu haben. Etwas Ni mittelt werden. * Pforzheim, 12. Auguſt. Die Kraftpoſtfahrten auf der Slrecee Pforzheim.—Byethen ſind nunmehr ganz eingeſtellt worden. Auf der Strecke Bauſchlot—Pforzheim und umgelehrt werden die bishet noch an den drei letzten Wochentagen verkehvenden Perſonenfahrten von kommender Woche ebenfalls eingeſtellt, da die beteiligten Ge⸗ meinden Pforzheim und Göbrichen die von der Poſtoerwaltung verlangte Garantie für den Fehlbetrag auf dieſer Strecke ablahnten. Nur die Gemeinde Bauſchlott war bereit, den auf ſie entfallenden Teil zu übernehmen. Es verkehren ſetzt nur noch Arbeiterfohrten. Der Touriſtenverkehr iſt auf dieſer der landſchaftlichen Reize ent⸗ behrenden Strecke gleich null.— Der neugegründete Würmtal⸗Ver⸗ kehrsverband entwickelt eine ſehr rege Tätigkeit. Demnächſt er⸗ ſcheint eine vom Geſchäftsführer Redakteur W. Keller in Pfor zheim bearbeiteter kleiner illuſtrierter Führer. Vom kommenden Diens⸗ tog ab finden zweimal wöchentſich regelmäßige Fremdenrumdfahrrem mit bequemen Perſonenautos ſtatt, auch Sonderfahrten, ſobald ſich fünf Teilnehmer melden. Dieſe Rundfahrten, die auf Wunſch in Wildbad oder Bad Liebenzell beginnen, führen über Pforzheim, Würm, Burg Liebeneck, Tiefenbronn(Beſichtigung der berühmten Kirche), Heimsheim(Schleglerſchloß), Merklingen GKloſterhof). Weil der Stadt(Beſichtigung der Muſeen. Sammlkungen, Kirchen, Stadt⸗ türme uſw.), Mühlhauſen(Schlöſſer), Steinegg(Burgruine) nach dem Ausgangspunkt zurück. Die Fahrpreiſe ſind niedrig gehalten— Die Arbeitsmarktlage in der Schmuckwaren⸗Induſtrie zeigt in der vergangenen Woche erſtmals ſeit Monaten eine Wendung zum Beſſeren. Die eingehenden Aufträge mehren ſich langſam, ſo daß Hoffnung auf anhaltende Beſſerung der Lage vorhanden iſt. ):( Triberg, 11. Aug. An den Tunnelbauten, die vom Bahn⸗ bauamt Villingen ausgeführt werden, haben 160—170 Arbeiter Be⸗ ſchäftigung gefunden. Ddie Bauten werden dieſes Jahr noch nicht beendet werden können, ſo daß dieſe Verdienſtmöglichkeit noch längere Zeit anhalten dürfte. * Oberſchopfheim, 12. Auguſt. Die Firma Geda in Bremen, die ſeinerzeit die Himmelsbachſche Zigarrenfabrik in Oberweier bei Lahr von Herrn Otto erwarb, hat ſämtlichen Arbeitern in hieſiger Filiale, die in der letzten Zeit nur noch drei Tage in der Woche be⸗ ſchäftigt wurden, auf den 13. d. M. gekündigt. Nus der pfalz :: Cudwigshaſen, 13. Aug. Auf dem Wochenmarkt Nord wur⸗ den am Montag einem Händler von Schifferſtadt 1 Korb mit 40 Pfd. Bohnen, 500 Gurken und 62 Bündel Suppengrün geſtohlen.— Ein Einbruchsverſuch in zwei Eiſenbahnwagen, die mit Käs und O bſt beladen an der Eilgutſtelle ſtanden, wagten am Montag Abend 3 Vurſchen, wurden aber dabei geſtört und flüchteten; doch gelang es, einen davon feſtzunehmen.— In der Montag Nacht wurden aus einer Wohnung in Frieſenheim durch Einbruch ein Gummimantel, eine Militärjacke, 2 Paar Hoſen und aus dem Keller verſchiedene Lebensmittel im Geſamtwert von 143 Mark geſtohlen. :: Frankenkhal, 13. Aug. Am Samstag Nachmittag entſtand im Anweſen der Firma Schmidt⸗Söhne am Laubsheimer Bahnüber⸗ gang ein Schadenfeuer, wobei der Dachſtuhl ausbrannte. Der Schaden iſt beträchtlich. Durch die großen Heuvorräte bekam der Brand reichliche Nahrung. :: Bad Pürkheim, 13 Aug. Einer dringenden Notwendigkeit entſprechend wird nunmehr der Bau einer Wartehalle der Rhein⸗ Haardt⸗Bahn in der Nähe der Lateinſchule in Angriff genommen. Bisher waren die wartenden Fahrgäſte auf dem völlig ungeſchützten Platze jeder Witterung ausgeſetzt. :: Impflingen, 13. Aug. Am Sonntag Abend wurde am Dorf⸗ eingang von Billigheim der 77jährige, penſionierte Eiſenbahner Fritz Geiß von dem Auto der Gebr. Levy aus Dahn in dem Augen⸗ blick erfaßt und eine Strecke weit geſchleift, als er ſeinen Hund von der Straße jagen wollte, damit dieſer nicht in das Auto hinein renne. Die beim Fall erlittenen Kopfverletzungen haben in wenigen Minu⸗ ten den Tod des Geſtürzten herbeigeführt. G. iſt der vierte Mann, der hier durch einen Autounfall ſein Leben verlor. :: Von der Queich, 13. Aug. Der Jagdpächter Peter Ey von Annweiler ſchoß in ſeinem Jagdbogen einen 42pfündigen Rehbock. — Auf der Rinnthaler Kirchweihe verlangte die Muſikkapelle für eine Dauertanzkarte 5 Mark, was einen Streik der tanzluſtigen Paare, die ſich ſofort zurückzogen, herbeiführte. Der Tand konnte erſt beginnen, als die Muſikanten ihre Forderung auf 4 Mark er⸗ mäßigt hatten. : Herrheim, 13. Aug. Verſchiedene hieſige Firmen der Tabak⸗ induſtrie laſſen wieder einige Tage in der Woche arbeiten. :: Sondernheim, 13. Aug. Durch die Regulierungsarbeiten im Ueberſchwemmungsgebiet oberhalb Sondernheim hat ſich das Waſſer, das nach dem höher gelegenen Rhein zu keinen Abfluß hat, in der Gemarkung geſtaut. Das ganze, in der Niederung gelegene Gelände von 131 Hektar ſteht ſeit Monaten unter Waſſer, wodurch die Ernte vollſtändig vernichtet iſt. Die Wieſen gleichen Sümpfen, in denen hartes Gras und Schilf ſteht. Für ihr Vieh wächſt den Bauern kein Halm. Weder Kartoffeln noch Getreide kann geerntet werden. Der dadurch entſtandene Schaden beläuft ſich auf ca. Million Mark. Da der Staat durch die Entwäſſerungsarbeiten das Waſſer dem Orte zu⸗ anſtatt abgeleitet hat, ergeht jeßt an ihn von den Bauern der Ruf um Hilfe, damit wenigſtens für die nächſtjährige Ernte bald an die Vorarbeiten gegangen werden kann. 2: Godelhauſen, 13. Aug. Der 22 Jahre alte verheiratete Fried⸗ rich Kun z, Vater eines Kindes, erhängte ſich am Montag vor⸗ mittag im Schuppen des elterlichen Anweſens. Das Motiv zu dieſer Tat iſt völlig rätſelhaft. Neues aus aller Welt — Rieſenbrand einer ſchwediſchen Celluloſefabrik. Die Nenſjd Celluloſefabrik in der Nähe von Härnöſand, eine der größten und modernſten Celluloſefabriken der Welt, iſt nach einer Stockholmer Meldung der„Textil⸗Woche“ von einem ſchweren Schadenfeuer heimgeſucht worden. Ueber die Entſtehung des Feuers waren bis⸗ her keine näheren Angaben zu erhalten; der Schaden wird auf mehrere hunderttauſend Kronen beziffert. Der geſamte Fabrikkom⸗ plex repräſentiert einen Wert von—7 Millionen Kronen, der in voller Höhe verſichert iſt. — Die Neger wollen ſchwarze Heilige. Die Gelehrten der ver⸗ gleichenden Religionswiſſenſchaft werden ihre Mühe haben, ſich mit den Umwälzungen vertraut zu machen, die von dem Negerkongreß in Newyork ausgehen. Das Erwachen der ſchwarzen Raſſe wirft ſeine Schatten nicht nur auf die Politik, ſondern berührt auch die Religion. So wurde vor einigen Tagen von Delegierten des Kon⸗ greſſes beſchloſſen, dem„Weißen Chriſtus“ einen„Schwarzen Chriſtus“ und eine„Schwarze Madonna“ gegenüberzuſtellen. ie Neuerer bekannten ſich zum Glauben, daß Moſes, David und Salomo, wenn ſie nicht ſchwarz geweſen ſeien, ſo doch mindeſtens eine neutrale Farbe gehabt hätten. Der Biſchof Georg Alerander Mac Huire von der orthodopen afrikaniſchen Kirche tat ſein Beſtes, um die allgemeine Begeiſterung, die unter dem reformatoriſch ge⸗ ſinnten Negervolk herrſchte, ins Ungemeſſene zu ſteigern Er er⸗ klärte:„Wir müſſen unſere Zeichner und Maler beauftragen, eine neue Vibel zu illuſtrieren, in der alle Weißen durch Angehörige unſerer Raſſe erſetzt ſind.“ Auf der Rednertribüne befand ſich ein in Gold gerahmtes Gemälde, das einen gethiopiſchen Chriſtus und eine ſchwarze Jungfrau darſtellte. Der Biſchof räumte ein, Chaiſtus könnte vielleicht rotbraun, keinesfalls aber weiß geweſen ſein. und wenn er heute noch einmal auf die Erde niederſtiege und nach rut 8 8 Galazufteagf beobachten. Vor Rio de Janeiro wird das Schiff verſetzt. Süd⸗Georgien, die Heimat der Wander⸗ ſeinem Tode nicht aufgefunden werden. Erſt jetzt nach Abbruch der Scheuer wurde ſie gefunden. die Sammlung wurde von dem Newyork käme, werde er gezwungen ſein, im Negerviertel zu wohnen. 6. Seike. Nr. 371 Für die Wiederherstellung des Bankgedee Der Centralyerband des Deutschen Bank- und Bankier- gewerbes(e..), der Deutsche Genossenschaftsverband (e..), der Deutsche Sparkassenverband(e..), der General- verband der deutschen Raiffeisen-Genossenschaften e.., der Reichsverband der deutschen landwirtschaftlichen Genossen- schaften e.., der Verband deulscher öffentlich-rechtlicher Kreditanstalten e.., der Deutsche Industrie- und Handels- tag der Hansa-Bund für Gewerbe, Handel und Industrie, die Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels, der Reichs- verband der Deutschen Industrie, der Zentralverband des Deutschen Großhandels haben unterm 6. August d. J. in obiger Angelegenheit an den Reichsminister der Finanzen eine gemeinsame Eingabe gerichtet, in der aus- geführt wird: „Bei der im Frühjahr 1923 stattgehabten Beratung des Gesetzes über die Berücksichtigung der Geldentwertung in dden Steuergesetzen ist von den Vertretungen der Wirtschaft von den Organisationen des Geld- und, Kreditwesens un nicht zuletzt auch von dem Reichsbank-Direktorium die dringende Notwendigkeit einer völligen Wiederherstel- Jung des Bankgeheimnisses im Interesse der Wirtschaftlichen Nutzbarmachung des gesamten Kapital- besitzes der Bevölkerung gefordert worden. Infolge der damals erneut einsetzenden, jedes Maß überschreitenden Geld- entwertung hat diese Forderung während der Inflationszeit ihre praktische Bedeutung zunächst eingebüßt. Umso größer ist diese geworden, nachdem einerseits eine hoffentlich an- dauernde Stabilisierung der Währung eingetreten ist, andererseits aber im Zusammenhang mit ihr eine Kreditkrisis von bisher nicht dagewesenem Umfange Platz gegriffen hat, die es angesichts der furchtbaren Ver- armung der Volkswirtschaft dringend notwendig erscheinen läßt, auch die kleinsten verfügbaren Beträge aus der priva- ten Verwahrung herauszuziehen und sie Banken, Sparkassen und Kreditgenossenschaften zZweceks Erhöhung der Kreditmöglichkeiten der Wärtschaft e Vom französischen Eisenmarłt Aus Paris erhalten wir unterm 11. August folgende Zuschrift: Die Londoner Konferenz, die fortgesetzt die ganze Aufmerksamkeit der industriellen Welt beansprucht, wirkt sich auf dem Eisenmarkt in andauernder Zurück- haltung aus. Die französische Eisenindustrie macht da- bei kein Hehl daraus, daß ihr jede Lockerung der Micum- Last und jede Erleichterung, die den Deutschen das Wieder- auftreten auf dem Weltmarkt ermöglichen könnte, höchst unangenehm und eine möglichst zu vermeidende Angelegen- heit ist. Andererseits isf der französischen Eisenindustrie auch die Besserung des Frankenkurses höchst peinlich, weil ire Absatzchancen ins Ausland hierdurch natürlich ent- sprechend beeinträchtigt werden. Bei reichlicher Belieferung mit deutschem Koks zu den alten Preisen hat die französische Roheis e n produktion die Tendenz zur Einschränkung, was sich in der abgelaufe- nen Woche durch einen kleinen Rückgang der Preise um ungefähr 5 Franken ausdrückte. Für Pl. Nr. 3 mit 2,5—3 8i ist der augenblickliche Normalpreis 310 Franken. In Hämatit verzeichnet man, gemäß der Sterlingbaisse, das Wiedererscheinen englischer Konkurrenz im Norden und im Küstengebiet. Französischer Durchschnittspreis ist 425—430 Franken ab Werk. In Eisenverbindungen ist der Geschäftsgang schwach und recht umstritten. Die Syndikats- preise sind für August für Ferro-Silicium um 25 Franken Für 75 proz. erhöht und um 100 Franken für 90 proz. er- mäßigt; Silico-Spiegel ist gegen Juli um 30 Franken je Tonne erhöht. Die übrigen Preise ind unverändert. In Stählen und Walzprodukten jst, im Vergleich zur Vorwoche und sogar zur entsprechenden Periode 1923 ekwas lebhafterer Geschäftsgang, Was auf die gesteigerte Bautätigkeit hauptsächlich im Pariser Bezirk zurückgeführt wWird. Infolgedessen konnten sich die Preise trotz gesteiger- ter Konkurrenz ziemlich gut behaupten. Die Lieferfristen bleiben—6 Wochen und für gewisse Spezialitäten sogar bis zu 2 Monaten. Man hört folgende Anstellungen: Blöcke AT Flußstahl 390—400 Fr.; Blooms und Brammen 420—430 Fr.; Knüppel 450—460 Fr.; Platinen 550—560 Fr.; Stabeisen AT Flußstahl 560—580 Fr.; Schraubeneisen 580—660 Fr.; Beton- eisen 560—580 Fr.; schwere Träger 520—540 Fr.; Schienen, 46 kg, 460—480 Fr., ab Ostfrankreich. Umlaufende Gerüchte von bevorstehenden Verkäufen zu reduzierten Preisen von Eisenerzeugnissen, dle in der Zeit des passiven Widerstandes im Ruhrgebiet „erfaßft“ wurden, scheinen laut'Usine auf Verwechslung mit Ankäufen zu beruhen, die zurzeit direkt stattfinden können und durch die Coblenzer Kasse garantiert werden. Nach diesem Fachblatt ist jegliche Mitteilung über deut- sche Beteiligung an dem ventilierten inter- nationalen Stahlverband verfrüht; die deutschen Industriellen hätten die gemachten Anerbietungen höflich abgelehnt unter Hinweis auf die Unbeständigkeit der augen. blicklichen Lage und die Schwierigkeit, in der Urlaubszeit die maßgebenden Persönlichkeiten zusammenzubringen. Die Gießereien verzeichnen im allgemeinen einen Rückgang des Geschäfts, der sich auch durch verminderten Ankauf von Rohmaterial bekundet; für einige Spezialitäten, u. a. große Röhren, bleibt jedoch lebhafte Nachfrage für die Ausfuhr. Die Konstruktionswerkstätten interessieren sich kür einige Bestellungen von Eisenbahnmaterial, die seitens Norwegens, Siams und des Congo auf dem Sub- missionswege vergeben werden. Die Kleineisenindustrie befindet sich in völliger ꝑKrise. Die wenigen unbedeutenden Aufträge, die in Aus- sicht stehen, entfesseln eine hartnäckige Konkurrenz. Auf dem Schrottmarkt herrscht noch immer die im Verhältnis zu dem Preisstand für Neueisen unbegreif- liche Hausse, die mit der Ausfuhr nach Italjen be- gründet wird. Jedenfalls besteht für die deutschen Werke, zumal bei der Tendenz des deutschen Schrottmarktes keine Möglichkeit, sich augenblicklich in Frankreich einzudecken. Anziehen der Großhandelsindexziffer um 1,8 Prozent Der Großhandelsindex der Industrie und Handelszeitung hat in der abgelaufenen Woche(beginnend am Samstag, den 2. und endend am Freitag, den 8. August) eine Stei ge- rung von 120.63 auf 122,86, mithin um 1,8 Prozent erfahren. Waährend die Preise der Indexgruppe Kohle-Eisen(minus 0 Prozent) und Textilien(03 Prozent) nur ganz unwesent- liche Veränderungen erfuhren, weisen die drei übrigen Gruppen nicht unerhebliche Steigerungen auf. Vor allem die Preise der Gruppe Getreide und Mehl erfuhren erheb- liche Steigerungen(plus 3 Prozent), die Gruppe Fleisch-Fisch stieg um 3,3 Prozent und Häute-Felle um.5 Prozent. Vom Markt für Kaliwerte (Bericht von Rodrigo de Castro, 8 In den letzten Tagen hat sich auf dem Markt für Kali- werte ein vergröherter Interessentenkreis gebildet. Es ver- lautete, daß es dem Syndikat gelungen sei, einige neue Exportabschlüsse zu täligen, während das Inlandsgeschäft führen. Niemals ist die Förderung der Vermögensbildung und des Spartriebs, niemals die Befruchtung unserer Volks- Wirtschaft durch Zuführung brachliegenden inländischen Kapitals notwendiger gewesen, als jetzt. Unzweifelhaft können ausländische Kredite für die Wiedergesundung unserer Wirtschaft nicht entbehrt werden, aber sowohl wirt⸗ schaftliche als auch politische Gründe lassen es dringend er- wünscht erscheinen, unsere schuldnerische Abhängigkeit gegenüber dem Ausland auf das unbedingt erforderliche Maß zu beschränken. Hervorheben möchten wir schließlich, daß die Gefahr der Abwanderung neugebildeten Kapitals nach dem Ausland durch eine Wiederherstellung des Bankgeheimnisses in der Folge wirksamer zu bekämpfen sein wird, als durch Strafgesetze und polizeiliche Vorschrif- ten, über deren begrenzte Wirksamkeit nach den Erfah- rungen der letzten Jahre wohl allgemeine Klarheit besteht. Wir glauben nicht befürchten zu sollen, daß eine Wieder. herstellung des Bankgeheimnisses in Deutschland bei den Gläubigerländern Anstoß oder Widerspruch erwecken könnte, haben sich doch die Mitglieder des Mac Kenna-Romitees vom Standpunkte der in ihren Ländern geltenden Auffassun- gen unzweideutig dahin ausgesprochen, daß der Versuch einer Verletzung des Bankgeheimnisses zu staatsfinanziellen Zwecken von ihnen weder als anständig noch als zweck- dienlich angesehen wird.“ Der Forderung der genannten Verbände Wiederherstellung des vor Einführun abgabenordnung geltenden Rechtszustandes Rechnung zu tragen sein, wonach im Steuerermittlungsverfahren dritte Personen die Auskunft in Ansehung solcher Tatsachen verweigern können, über die sie nach 8 383 Ziffer 5 der Zivilprozeßordnung zur Zeugnisverweigerung berechtigt sind. Eine hierin gehende Aenderung der Reichsabgabenordnung war bereits im vergangenen Jahre seitens des vorläufigen Reichswirtschaftsrats befürwortet worden 25 wird durch der Reichs- noch nicht berechtigten Wünschen entspricht. Da aber die Ernte in Deutschland im großen und ganzen über den Durch- schnitt hinausragen dürfte und der Landmann, namentlich in Bezug auf die gesteigerten Getreidepreise, ein befriedi- gendes Einkommen daraus zu erwarten hat, so nimmt man in Fachkreisen an, daß die Bestellungen auf Dünge- salz e schon in wenigen Wochen einen erheblichen Umfang annehmen werden, wobei auch die Reichskredite eine aus- schlaggebende Rolle spielen. Daß eine gewisse Besserung in der Lage der Industrie bereits eingefreten ist, beweist schon der Umstand, daß einige stillgelegte Schächte wieder in Betrieb gesetzt wurden. Neue Betriebsstillegungen sind nicht vorgekommen. Uebrigens war der Ronnenberg- konzern der einzige von sämtlichen Gruppen, der nicht gezwungen War, zu Stillegungen schreiten zu müssen. Mit Genugtuung konstatierte dies der Aufsichtsratsvorsitzende in der am 7. er. stattgehabten.-V. des Konzerns. Auf dem Kuxenmarkt, der nach wie vor von der Tendenz an den rheinischen Börsen beherrscht wird, waren die Werte des Winterhallkonzerns am meisten im Verkehr, obwohl sie verhältnismäßig keine nennenswerten Kurs- erhöhungen erzielen konnten. Umgesetzt wurden Alexanders- hall, Helligenroda, Kaiseroda, Sachsen-Weimar und Winters- hall, welch letztere allerdings um 1500 höher schließen. Wesentlich höhere Aufwertungen erreichten von schwereren Werten Bergmannssegen, Burbach, Glückauf, Hindenburg, Königshall und Siegfried-Gieſſen, die bis zu 800 aufholten und von kleineren Werten Asse, Carlsfund, Erichssegen, Heimboldshausen, Herfa, Hohenfels, Salzmünde, Thüringen, Volkenroda und Walbeck, die bis zu 300 höher bezahlt wurden. In Aktien wurde der Verkehr zum Schluß sehr leb- haft. Recht erheblich war die Steigerung, die Krügershall, ein lange vernachlässigt gebliebenes Papier, erzielen konn- ten. Angeblich soll der Schachtbau in Baden, den elsässischen Werken gegenüber, recht befriedigende Fort- schritte erzielt haben. Sehr fest lagen auch Adler, Hallesche Kali, Hannoversche Kali, Kaliindustrie, Niedersachsen und Steinkörde. Wie schon oft fanden in Ronnenberg, Siegmunds- hall und Teutonia keine Umsätze statt, obwohl Nachfrage in genügender Anzahl vorhanden War. Es fehlte aber an jeglichem Angebot. Ruhiger lagen diesmal Benthe, Heldburg, Friedrichshall, Ummendorf und Wittekind, die sich wenig gegenüber den Schlußkursen in der Vorwoche veränderten. Saatenstand im Deutschen Reich zu Anfang August 1924 Auf die sommerlich heiße Witterung während der ersten drei Wochen des Monats Juli ist gegen Ende Juli in den meisten Teilen Deutschlands ein Witterungsumschlag mit fast täglichen starken Niederschlägen gefolgt. Im Süden des Reichs waren die Niederschläge teilweise so stark, daß verschiedentlich die Gewässer über ihre Ufer traten und weite Strecken des Landes überschwemmten. Durch die starken Regengũsse ist vielfach das Getreide, das unter der trockenen Periode rasch herangereift war, zum Lagern gebracht worden, wodurch sowohl die Erntearbeiten, mit denen bereits überall begonnen ist, verzögert und er- schwert werden, wie auch der Ertrag beeinträchtigt wird. In einigen Gegenden haben auch Hagelschläge auf den Feldern erheblichen Schaden angerichtet. Der Stand der Winterhalmfrüchte wird im all- gemeinen als mittel beurteilt. Die Beurteilung von Winter- Weizen ist durchschnittlich etwas besser als von Winter- roggen. Das Sommergetreide zeigt überwiegend eine befriedigende Entwicklung. Fast allgemein wird aber über starke Verunkrautung geklagt. Für die Hackfrüchte waren die reichlichen Niederschläge der letzten Wochen von Pan Einfluß. Die Stauden und Pflanzen haben sich räftig entwickelt und zeigen allgemein ein frisches und gesundes Aussehen. Bei einigen Kartoffelsorten macht sich allerdings die Kräuselkrankheit bemerkbar, stellenweise findet sich auch Schwarzbeinigkeit. Die Heu- ernte ist zumeist im ersten Schnitt beendet und gut ge- borgen worden. Ihr Ertrag war der Menge nach reichlich, der Beschaffenheit nach im allgemeinen befriedigend. Der Nachwuchs von Klee und Grummet wird verschieden beurteilt. Für trockene Wiesen werden die Aussichten als gut bezeichnet. Unter 323 der Begutachtungsnoten 2 gut. 3= mittel= Uunter mittel ergibt sich im Reichsdurch- schnitt für Winterweizen 29(im Vormonat 2,9), Winterspelz 2,7(2,7), Winterroggen 3,2(3,1), Wintergerste 3,0(3,0), Sommerweizen 2,9(2,9), Sommerroggen 2,9(.), Sommer- gerste 2,7(.), Hafer 2,7(2,7), Kartoffeln 2,7(.), Zucker- rüben 2,7(.), Runkelrüben 2,6(.), Klee 2,8(2,6), Luzerne 2,8 4205 Bewässerungswiesen 2,2(2,2), andere Wiesen 2,6(2,4). Versicherungsgesellschaft Thuringia in Erfurt Die am 8. August 1924 abgehaltene.-V. genehmigte den ihr vorgelegten Jahresabschluß für 1923, der nach aus- reichender Reservestellung weder einen Gewinn noch einen Verlust aufweist. In allen betriebenen betrugen die Prämieneinnahmen 3 165 132 BIiA, die Rückversicherungs- rämie 1 751350 Bi, die Schadenzahlungen f. e. R. 95 969 BIA, die Provisionen und Unkosten 389 569 Bi-4 die rechnungsmäßigen Prämienüberträge 870 833 BiA. und die Schadenrücklagen 482 095 Bi. Die Verteilung einer Piw, dende kommt nicht in Frage. Gleichzeitig wurde der-9,/ die Golderöffnungsbilanz für den 1. Januar 1924 vorgelegt. In dieser ist der Wert des Grundbesitzes der Gesellschaft mit 3 080 630 G% ausgewiesen, dem das Grund- besitz-Entwertungskonto mit 1 180 630 6% gegenüberstent, Die Forderungen aus Hypothekendarlehen belaufen sich au 1226 845%. Die Wertpapiere und Beteiligungen sind mit 97 047 G eingesetzt. Guthaben bei Banken und andern Ver- sicherungsunternehmungen und bei Generalagenturen erschei- nen in der Bilanz mit 1 706 812 Gι, bzw. 603 975 Ge. Daf Inventar und die Drucksachen stehen mit zusammen 2 6. zu Buche. Die Präamienüberträge und Deckungskapitalien sind mit 1 243 137 G, die Schadenrücklagen mit 882 095 6⸗ reichlich gestellt. Die Guthaben anderer Versicherungs- unternehmungen und Dritter betragen 1 114 717 GH. Das bis- herige Papiermark-Aktienkapital von 60 Mill. ist dureh Einziehung von 18 Mill. Aktien auf 42 Mill. zurück⸗ geführt und letzteres im Verhältnis von 30:1 umgestellt, 87 daß sich ein volleingezahltes Aktienkapital von 1,4 Mill. 6% eingeteilt in 14000 Aktien zu je 100 G¼, ergibt. Der nac! § 262 HGB. zu bildende Reservefonds ist in voller Höhe mit 140 000 G% eingestellt, während an freien Reserven ins- gesamt 785 655 G% zur Verfügung stehen. Deuisenmarkt Die Lage an den internationalen Devisenmärkten hat in den letzten Tagen keine wesentliche Veränderung erfabren. Der französische Franken, der vorübergehend gegen London bis unter 80 heruntergegangen war, liegt seit gestern nach⸗ mittag infolge des schleppenden Fortgangs der Londonef Verhandlungen etwas schwächer und notiert heute früh gegen London mit 81.5 Franken. Der Dollar 7 Paris stellte sich auf 18 Franken. Das englische Pfund liegt international etwas schwächer mit 4,534. Heute früh notierten der französische Franken mit 23,35 der belgische mit 21,55, der Schweizer mit 79,3, der italien, sche Lire mit 18,95 Pfg., das englische Pfund mit 19,04 it gegenüber 19,15% von gestern, die Schwedenkrone mi 1,11,85 und der holländische Gulden mit 1,64,15 etwas schwach. O Börsenberichie Mannheimer Effektenbörse 5 -: Mannheim, 12. Aug. Die Tendenz gestaltete sich Wieder recht fest. In Bad. Anilin-Aktien gelangten 4g schlüsse zur Notierung zum Kurse von 19%, ferner 5 Rhenania zu 6,25, Gebr. Fahr zu 6,50, Waggonfabrik Fue 75 zu 1,4, Karlsruher Maschinenbau zu 4,50, Knorr Heilbron 5 zu 4,5, Mannheimer Gummi zu 1,75, Badenia zu 1 955 Söhne zu 2,70, Rheinelektra zu 876, Unionwerke zu 9, Ways u. Freytag zu 330, Zellstoffabrik Waldhof zu 116, Zucker kabrik Frankenthal zu 4,50 und in Zuckerfabrik Waghäus zu 4. Mannheimer Versicherungs-Aktien gingen zu pro Stück um. Magdeburg, 12. Au Lieferung innerhalb 4 Wochen 26,50, ruhig. Bremen, 12. Aug. Baumwolle. American Fully middling c. 28 g mm loko per engl. Pfd. 33,09(33,—) Dollarcents. Berliner Metallbörse vom 13. August Prelse in Festmark für 1 Kg. 8 12. Alumlinlum 8. Zucker prompt 25,50 Goldmark, klektrolytkupfer 128.75 130.75 in Barren— 500 fafflnadekupfer 1,13-1,15 1,15.1,17 Zinn, ausländ..90-5,00 4⸗0.90 alel%800 2 0,0.06: füttenzinn 40.40 249.70% Rohrink cub.-Pr.)—.——.— Aliokel.,40-2,50 2720% do.(fr. Vork.] 9,59-0,6.,59-.61 Antimon 0,57..69 20.%60 Plattenzink 0,52..54 90.52-0,54 Slber für 1 Gr. 91.—-92.— 92, 5 Aluminlum 2,30-2,30 2,30-2,30 Pla tin p. Gr.— London, 8. August(WB) Metallmarkt.(in Lst. l. d. engl. t. v. 101 12 8. 13. 8. 13. Blei 24·90 32.48 KuplerKass 63.65 63.65 bestselect. 67.50 67.50 Zink 31.90.50 do.3 Monat 64.50 64 65 Nickel 130.— 130.— Quecksilb. 13.50 1207 0. Elektol. 68.— 68.25 Zinn Kassa 255.— 251.75 Regulus 50.— Schiffahrt Schiffsverkehr in den Mannheimer Häfen In der Woche vom 2. bis 9. August sind an ge p. men: talwärts 1 Dampfer beladen mit 11 t, 6 leere Schleer kähne und 13 beladene mit 2037 t, bergwärts keuns Dampfer und 17 beladene mit 2555,5 t, 3 leere Schleppkatal- und 131 beladene mit 98 555,5 t. Abgefahren sincl jeere Wärts 2 leere Dampfer und 14 beladene mit 545,1 t, 7 erer Schleppkähne und 14 beladene mit 9149 t, bergwärts 1 le Dampfer und 1 beladener mit 17 t, 9 leere Schleppkähne 4 beladene mit 1290 t. 3 Auf dem Neckar sind talwärts angekommen d: beladene 6727 t, bergwärts abgefahren s 19 leere Schleppkähne und 6 beladene mit 756 t.— o m. — Für die Reisel Die Nachsendung des„Mannheimer Genera-Anzeigels“ während der Reisezeit kann nach jedem gewünschten Aufenthaltsort unter Kreuzband erfolgen. Bestellungen sind unter Angabe des seitherigen Bezugsortes nur Schrift. lich an die Geschältsstelle E 6, 2 2 machen. Der Versand kann täglich er- folgen und taglich eingestellt werden. Zur Vermeidung der Porto- un Einzugskosten bitten wir die bühren für den Versand im voraus zu entrichten.— Diese betragen: wöchentlich Für! bereits abonnlertes Exempla.— 900 RiN 1 fir 1 besonderes kremplr... Tuslni.. Hü. 2400 Mannheimer General-Anzeiger- — Alttwoch, den 13. Auguſt 1924 Morgenſtimmung be Die Falten des nächtlichen Vorhanges vor der Szenerie des Alls 18 ainnen ſich zu heben. Der junge Tag ſchwingt ſich mit ſieghaftem euchten auf den Thron des Firmaments. Aus den blauen Tannen döwinden die letzten fetzenhaften Schleier der Nacht, vertrieben durch bch Sonnenfünkchen eines neuen Lichtes. Dampfender Nebel ent⸗ icht. verſcheucht von zündenden Strahlen. in ungeahnte Höhen. Auf n Zweigen ſchlanker Wipfel wiegen ſich gefiederte Sänger. Hurtige gäglich deden ſpielen von Stamm zu Stamm, von Aſt zu Aſt ein er⸗ 5 Haſchen. Das ſcheue Reh tritt, vorſichtig äugend. aus ſicherem uſch, um an kriſtallklar rieſelnder Flut den Morgentrunk zu nehmen. bin Waldvöglein Sana ſteiat als lichtvolle Sinfonie des Dankes nan zu weiter Bläue. flob as Auge des menſchlichen Eindringlinges, der den Schlaf ge⸗ —— batte, um das Erwachen zu begrüßen, trinkt ſich ſatt an nie ernſte gereichtem Nektar, ſenkt ſich in das uneraründliche Dunkel en Tannen. in das heitere Frohlocken lichtarüner Birken, Eichen, —90 M. Die Bruſt ſchwelat in köſtlich reinem Atem, genommen aus ——5 eer des Ozons. Auf Gräſern und Blättern blitzen aleich dem lenen Schmuck einer überraſchten ſchönen Frau die Perlen des Der freigebige Sonnenſtrahl leiht dem Gefunkel tau⸗ leiſe en Farben, denen das Auge nie zuvor begeanete. Der 850 orgenwind areift mit koſender Hand in das Gezweig. Die — ne leuchtet. die Vöalein ſingen. die Quelle murmelt geheimnis⸗ —5— R. Hagen. Sportliche Rundſchau Kaòrennen im Luiſenpark Die Vorarbeiten zu den am 17. Auguſt auf der hieſigen Lui⸗ non-Radrennbahn ſtattfindenden großen Radrennen, veranſtaltet und en Velpeipediſten Verein 1882 Mannheim ſo 1% Bodfahrern Kerein89s Reudenheim, ſind n gediehen, daß ſich heute bereits ein Ueberblick über dieſe Mannſtaltung lohnt. Vorab ſei gleich bemerkt, daß die Rennen für beſten zim ein Ereignis zu werden verſprechen, ſind doch die aller⸗ reß undeutſchen Meiſter der Bahn hierzu verpflichtet, worüber nähe⸗ 80 unten erfolgt. In dem Ebrenausſchuß befinden ſich die Herren ard Berdienrat Dr. h. e. Karl Benſinger, Generaldirektor Edu⸗ Hau tleibbe Fanſen; Vorſitzender Gau 99(Nordbaden) des BDR., Leibeglihrer Julius Ries, Vorſitzender des Städteausſchuſſes für Dr bungen und Jugendpflege, Fabrikant Hermann Soencker, Petein Teplitz, Dr. ret. Jeilinger. Der Velocipediſten⸗ 1 batdannheim war in der Glanzperiode des Radſports 1883— hnbrechend für dieſen. Hier wurde von ihm 1884 eine der ſelben Radrennbahnen Deutſchlands erbaut und am 15. Juni des⸗ n Jahres mit einer großen Feſtlichkeit eröffnet. Dieſelbe befand Staßte⸗ der Stelle, wo heute die Renzſtraße iſt, und ftel ſpäter der Doheneweiterung zum Opfer. Bekannte Mannheimer Namen, wie Jalde emſer, Hochſchwender, Schlatter, Manger, Nagel, Schöffel, de Wigencer. Schmitt, Irſchlinger, Wittemann, Gabriel, Söhnlein, Meiſe oll, Pallenbera, Merte, Kuntz, Ilg, Nuber, Clemm. Gräff, u. a. beſtritten in den 8der Jahren die verſchiedenen 5— wovon mancher einer noch unter uns weiltund ſich mit ten ga gen der ſchönen Zeit erinnern wird. Als Kunſtfahrer leiſte⸗ ger Mez Hervorragendes die Mitalieder Benſinger, Berger, derzei⸗ wärtigteiſterfahrer Deutſchlands, Pallenbera und Lehne Von aus⸗ ſeſenhen Fahrern, die ſich mit den hieſigen auf der Bahn maßen, maker d, lener. Rrecht. Fehr. Onel. Kung. Stein, Vater, Leeſter⸗ A. Göbel genannt. Veranfenüpfend an dieſe alte, ehrenvolle Vergangenheit kommt obige kblen altung zuſtande und wird dieſelbe zu dem Intereſſanteſten annf was hier im Radrennſport geboten wude. Zu dem 2Stunden⸗ 8 de chaftsfahren haben ſich 80 Mannſchaften gemeldet, woraus werder beſten auserleſen wurden und um die Siegespalme ſtreiten Köln n. Darunter ſind die allerbeſten deutſchen Meiſter Oszmella⸗ ler-Pfor ok ſch⸗Dortmund, Rauch⸗Köln, Wannemacher Mainz, Mül⸗ beis⸗Wafheim, Klein⸗Dudenhofen, Kant⸗Crefeld, Ehrt⸗Erfurt, Mat⸗ vungsfahn u. a. Gleich erſtklaſſig ſind die übrigen Rennen: Eröff⸗ beſetzt; hren, Erſtfahren, Hauptfahren, Vorgabefahren, Altersfahren Andd die Preiſe im Geſamtwerte von 3000 Goldmark haben ihre Idyll. Der Nigger fand— am Meeres- strand 'ne Dose„Hekro“— aller- hand! Der Nigget lacht:—„Hoho, haha,— wie steh' ich da— in Afrika?“ Er schmiert sich ein u. wichst u wichst, bis er als Spiegel dastehi—— ei verflixt!! AHekro“ der gute Schuhputzl Hekro-Werke Chem. Fabrik G. m. b. H. 80 DORTMUND) Betr: EdzIs Hekro Preisaussdireiben. Die weiteren Anzeigen erscheinen nicht mehr acht. son- ern Wierzehntägig, sodaß sich der Einsende-Termin auf ungefähr Mitte Oktober ds. Js. verschiebt. elrn Mene Ohem. Fabr. ö. m. b.., Dortmund. ffene Stellen Wir suchen für unsere bekannten Erzeugnisse füchtige Stadtreisende bei günstigen Bedingungen. Es wollen sich nur nachweislich gut eingetührte Kräfte melden. PersönlicheVorstellung nur Nachmittags zwischen —5 Uhr. Melliands Seifen- Industrie Aktien- Sesellschaft D 6, 3. 48N ORIGINAl — Ems7 33 3499 Dre Aelt. selbständ. Mädchen od. alleinſteh. Frau in kl. Haush. zu Kind. dreſſe:geſucht. Zu erfragen in Geschfteſ. 62871h Maunheim⸗Recarau.— Perfekte geſucht in deutſch Haus⸗ t nach Amſterdam. ngebote u. Zeugnis⸗ Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe, 72 Zeile. Nr. 371 rr Unterfuchungshaft. B. wird von der Anklage freigeſprochen.(Als Verteidiger fungierten die Rechtsanwälte Dr. Schröder und Dr. * Ferienwanderfahrt der Geſellſchaft für Radwanderfahrten nach der Fränkiſchen Schweiz. Nachdem die l4tägige Ferienwanderfahrt durch Oberbayern, Tirol und Oeſterreich im Monat Juni einen vorbildlichen Verlauf genommen hat, hat ſich die G. f. R. entſchloſſen, eine weitere Ferienwanderfahrt durch das Neckartal quer durch den Odenwald, durch das Maintal nach der Fränkiſchen Schweiz zu arran⸗ gieren. Die Fahrt beginnt Donnerstag, 14. Auguſt und führt wiederum auf beſten Straßen über Heidelberg— Eberbach— Keil⸗ bach— Ernſtthal— Amorbach— Miltenberg— Freudenberg— Wertheim a. M.— Bettingen— Uettingen— Würzburg— Bam⸗ berg— Hauptmoorswald— Hirſchaid— Forchbeim— Reuth— Wie⸗ ſentau— Kirchehrenbach— Pretzfeld— Ebermannſtadt— Streit⸗ berg— Muggendorf— Behringermühl— Tüchersfeld— Potten⸗ ſtein— Kirchenbirkig— Weidenbühl— Leupoldſtein— Betzenſtein — Velden Hersbruck— Nürnberg— Heilsbrunn— Ansbach— Rothenburg ob der Tauber. Ab Würzburg erfolgt die Wanderfahrt gemeinſchaftlich mit dem auf dem Gebiet des Radwanderfahrens in Deutſchland an der Spitze ſtehenden Radlerbundes(Würeibur⸗ gia“, Müvahevg zeigen. zu beſiſichtigen. Mie kol fühnenden Wanderfahrten ſo iſt auch bei der jetzigen dafür geſorgt. daß an den berührten Orten genügend Zeit zur Verfügung ſteht, die Sehenswürdigkeiten, die ſich gerade bei dieſer Fahrt in einer nicht zu überbietenden Reichhaltigkeit Daß die eindia daſtehenden Tropfſteinhöhlen (Binghöhle bei Streitberg, Töfelshöhle bei Pottenſtein) nicht über⸗ gangen werden, iſt eine Selbſtrerſtändlichkeit. Die Leitung der Fahrt liegt wieder in bewährten Händen und iſt ſomit für einen guten Ver⸗ lauf auch dieſer Fahrt im Voraus geſichert. Gerichtszeitung Amksgerichk Mannheim * Mannheim, 12. Aug.(Sitzung des Schöffengerichts Abt..) Vorſitz. Oberamtsrichter Schmitt. Wagenſchmied in Schwetzingen, Johann Leipf, Obmann, Ladel⸗ Vertreter der Anklagebehörde: Staatsanwalt Reinle. Der 25jährige verheiratete Kaufmann Ludwig Metzger aus Mannheim, der 22jährige ledige Reiſende Karl Rack aus Neckarelz und der 40jährige verheiratete Kaufmann Johann Karl B. ſind burg. wegen Konkursvergehens angelklagt. beſchuldigt, als Inhaber der Kolonialwarengroßhandlung Ludwig Metzger, F 7, 11, über die am 28. Mai 1924 das Konkursverfahren eröffnet wurde, ſeine Geſchäftsbücher mit Eintragungen verſehen zu haben, die weder eine klare Ueberſicht über den Kaſſenbeſtand noch über die Einnahmen und Ausgaben geſtatteten. Er hat ganze Seiten aus den Geſchäftsbüchern herausgeriſſen und durch neue Blätter erſetzt, Geſchäftsſchuldner teilweiſe überhaupt nicht in die Bücher aufgenommen und Sollpoſten unter Haben und Habenpoſten unter Soll verbuchte. Ferner beauftragte Metzger ſeinen Reiſenden Rack nach Konkurseröffnung, bei verſchiedenen Schuldnern rückſtändige Guthaben einzuziehen, mit dem Erfolg, daß einige Schuldner Zah⸗ lungen leiſteten, während andere der Aufforderung nicht nachkamen. Karl Rack iſt beſchuldigt, bei einer größeren Zahl von Schuldnern rückſtändige Geldbeträge angefordert zu haben, mit dem Ergebnis, daß ſämtliche Schuldner, mit Ausnahme von zwei, kleinere Zah⸗ lungen leiſteten. Dem B. wird vorgeworfen, daß er am 6. Mai d. J. als Generalbevollmächtigter des Metzger zu Sanierungszwecken die geſamte Geſchäftsführung übernahm, die gänzlich verwahrloſte Buch⸗ führung in dieſem Zuſtande beließ und durch weitere, den Regeln kaufmänniſcher Buchführung zuwiderlaufende Ueberſicht über den Vermögensſtand des Gemeinſchuldners vollends unmöglich machte. Aus den Angaben des Metzger und des Rack in der heutigen Verhandlung war feſtzuſtellen, daß beide von der Buchführung nicht viel verſtanden. Im allgemeinen ſind ſie geſtändig. B. beſtreitet, ſich ſtrafbar gemacht zu haben. ergebnis iſt der Schluß zu ziehen, daß Ludwig Metzger keineswegs vorſätzlich ſeine Geſchäftsbücher unordentlich geführt und auch nicht in der Abſicht gehandelt hat, ſeine Gläubiger zu benachteiligen Auch ein Verſchulden des B. iſt nicht nachgewieſen. Es wurde folgendes Urteil verkündet: Metzger 6Monate, niebungskraft nicht verfehlt. ab 2 Wochen Unterſuchungshaft, Rack 4 Wo chen, ab 12 Tage stickerei un beſtens eingeführten Vertreter für Platz evtl. auch Bezirk. bnz erb. u. L. Z. 7130 an Rudolf Moſſe, Leipzig. Leistungstähige, siehsische WAsche- Damenwüschefabrik ſucht für den Abſatz 1. gute und mittlere Automatenware, 2. Damenwäſche, guten Mittelgenres, 3. Taſchentücher und Decken einen bei der einſchlägigen Kundſchaft nur Em 87 ihrer Erzeugniſſe: Angebote mit AAAAAAAAAAAAAAAAAAA,lA ALAAAAAAAHAA Wir suchen für unser Damenkonfektlon-Spezialhaus durchaus tüchtige, gewandte, fachkundige erste Verkäuferinnen u. bitten um Angebote. 5934 Hugo Landauer, Modehaus Karlsruhe, Kaiserstraße 145. Suche tücht. gewandt. Teftreler mit beſten Zeugniſſen für Mannh. u. Um⸗ gegend zum Vertriebe von la Rügenwalder Wurſtwaren. 5694 Franz Strelow, Wurſtfabrik Rügenwalde. Nebenverdlenst- —. 205(Herr. u. Dam.) ſtellenl. 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Von den beiden Flüchtigen hatte der eine einem gerade vorüberkommenden Radfahrer eine ſchwere Handtaſche zugeworfen. Unter der Laſt des Gepäckſtückes brach der Rahmen des Rades zuſammen, und man konnte den Rad⸗ fahrer ebenfalls feſtnehmen. da man mit Recht annahm, daß es ſich um den Aufpaſſer handelte. Man ermittelte dann bald, daß in den Kontorräumen der Geldſchrank geöffnet worden. Die Diebe hatten aber den Schrank leer gefunden. Ihre ganze Beute beſtand in einigen Papiermark; die ſie aus einem Schreibtiſch ent⸗ wendet hatten. Der Radfahrer entpuppte ſich als der ſchon ſechsmal im Zuchthaus geweſene Arbeiter Ratke, während der andere Feſt⸗ genommene der Schlächter Schenkow war. Vor Gericht behaup⸗ tete Schentzow, daß er mit der Sache gar nichts zu tun gehabt hade. Er ſei nur von der Straße hineingeſchickt worden, etwas heraus⸗ zuholen. Auch der Radfahrer kam mit einer faulen Ausrede. Er wollte ganz zufällia vorbeigefahren ſein und gar nicht wiſſen. wie der fremde Mann dazu gekommen ſei, ihm die ſchwere Handtaſche zuzuwerfen. Natürlich alaubte das Gericht den Angeklaaten nicht und verurteilte Ratke zu zwei Jahren Zuchthaus und Schentzow zu einem Jahr :( Verräleriſche Dickleibigkeit. In einem Wirtshaus in der Turm⸗ ſtraße in Moabit lernten ſich im Juni ds. Is. die Dreher Rudolf Remus und Johann Schild und der Schloſſer Melchior Schimetzko kennen. Sie faßten den Entſchluß, in die Villa des Bankiers von Mendelsſohn⸗Bartholdy(Potsdam, Vertiniſtraße) einzudringen, wo ſich nach ihrem Wiſſen koſtbare orientaliſche Teppiche befanden. Mit allem Einbrecherhandwerkzeua ausgerüſtet, machten ſie ſich auf den Wea, erbrachen eine Balkontür der Villa und ſtahlen dann Teppiche und Silber im Werte von etwa 30 000 Goldmark. Das Silber wurde an Ort und Stelle zerſchlagen. Dann zogen ſie ſich weite Mäntel an, knöpften das Silber darunter und verſteckten die Teppiche auf dem Pfinaſtberg. Als die drei Burſchen heimaingen, fiel einem Kriminal⸗ beamten die Dickleibigkeit der drei auf, und er verhaftete ſie. Nun mußten ſie ſich deswegen vor dem Potsdamer Schöffengericht ver⸗ antworten und erhielten eine Strafe von jie zwei Jahren Ge⸗ fängnis und fünf Jahren Ehrverluſt. Waßſerſtandsbeobachtungen im Monat Nuguſt Rbein⸗Pegel[.6... 9. J12.Necar-Begelſ 5. 6. 7. Jſs. Schuſterinſel⸗).81.2 7702.20,2 65.932.57 Mannbeim.9504.51.79.70.60 l. 4 ſehl. 390.82.77.70.87.60 Heilbronn. Maxau 5,745.875.515.58.45559 Mannbeim 5 92.0104 894 79.704.57 Kaub. 83 3,55 3,85 3,56.20 Köln.31.23f3.27),27.383.04 Rheinwaſſerwärmee 180 0 Herausgeber, Drucker und Verleger; Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur; Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen u. volkswirtſchaftl. Teil: i. V. Dr. Fritz Hammesz; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitil und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willg Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebiete, Gericht u. den übrig. redaktionellen Teil: Fr. Kircher: f. Anzeigen: J. Bernhardt. 04 Bauplatz), für 30 Se Jung, Strebs. Kaufmann 24 Jahre, ledig, mit guter Allgemeinbildung sucht per sofort Stellung als Buchhalter, Expedient od. Lagerist in Industrie oder Großhandlung. Ia. Zeug- nisse sowie gute R Verfügung. Angebote unter M. N. 30 an die Geschäftsstelle dieses Blattes. n* Rautrues She Wir suchen ein Personen- Aufie erſtes Fabrikat, gegen ſofortige Kaſſe Zu kKkaufen. 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