1 it b. eren ee 1. Donnerstag, 14. Auguſt Neue Mannheimer Jeitung 8 — In Mannbeim und Umgebung wöchentnc 5 pfeunig. die monatüchen Sezieber verpflichten ebtl. ———5 verhältulſſe nto nummer 1780 Aarleruhe.— Hauptgeſchüfts ſtelle Ee. 2.— Srſchüfts⸗nebenſtelle Neckarſtabt, wald⸗ Seln. Lernſpr. ne. 761, 7802, 753, 788, 7035. Celege.-Rör. lanzeiger mannhelm. erſchelnt wöchentlich zwölfmal. Dan anz Poſt · Badiſche Neueſte Nachrichten Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 374 Anzeigenpreiſe aad Caeiſ. den vorauszah'ang pre eln⸗ ſpaltige Kolonelzelle ſür Rülg Anzeigen 0,40 Sotsmatt Reklamen 2,— Soldmark. Lür Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung üder⸗ nommen. göbere Sewalt, Streiks, Sctriebs ſtörungen uſte. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgeſallene oder deſcheünkte Rusgaben oder ſür verſpütete Rufnahme von iu⸗ zeigen. Rufte. ö. Fernſpr. ohnt Sewühr. Serichtsſt. Mannbeim. Bellagen: Sport u. Spiel im 2annbeimer General-Anzelger-Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Srauen- u. Muſik-Seitung-Welle u. Schall. Aus Seld und Garten. Wandern u. Neiſen Um die Fortführung der Konſerenz engliſch⸗ amerikaniſche vermittelungsverſuche br da die franzöſiſchen und deutſchen delegierten an 0 gegenſätzlichen standpunkt feſthalten, hat in de ren Kreiſen der Konferenz das Beſtreben eingeſetzt, durch eine rmiktlungsakllon den Stillſtand der Verhandlungen zu überwin⸗ Be Jedenfalls iſt die auf heute vormittag 10 Uhr anberaumte dellbechung der Deutſchen mit den franzöſiſchen und belgiſchen gelegierten auf 3 Uhr nachmiktags verſchoben worden. Die ugländer, die ſich neben den Amerikaner beſonders um hren alanderommen einer Einigung bemühen, hoffen bis dahin in der VBermitllungsbemühungen einen Erfolg zu erzielen. Von für ner Seite wird betont, daß der Anfangskermin delelg Räumung der Ruhr noch nicht feſtſteht und daß hieraus ſich 850 cht ein Weg zur Ueberbrückung der meinungsverſchiedenheiben 5 ließe. Danach ſoll die Räumungsfriſt den Tag als Ausgangs⸗ 0 betrachten, an dem die deutſche Regierung in ihrem Schrei⸗ beuchts die Reparalionskommiſſion ſich auf den Boden des Dawes⸗ a1%0 geſtellt und deſſen Annahme erklärt habe. 8omit würde 0 Räumungsfriſt vom 16. April 1924 bis ben pril 1925 laufen, einen Termin alſo der zwiſchen Den Standpunkten liegt. Ad eine weitere Annäherung könnte ferner mit der Jeſtſezung der tuaumun gsekappen erzielt werden, indem innerhalb eines kutzen 3 geble eitraumes ein erheblicher Teil der Truppen aus dem Ruhr⸗ t zurücgezogen werde. Streſemann bei Macdonald Der Skandpunkt der deulſchen Delegation 0 den neueſten Meldungen aus London hat heute in den den Untenorgenſtunden Miniſter Streſemann in einer länge⸗ egatiorredung mit Macdonald den Standpunkt der deutſchen gelegt ion zu der franzöſiſchen Haltung noch einmal ausführlich dar⸗ Ernſt 5 treſemann kennzeichnete ohne Umſchweife den großen lung ded er Lage, der für die deutſche Delegation durch die Hal⸗ doner 9 Franzoſen entſtanden ſei. Der Erfolg der ganzen Lon⸗ lrage onferenz hinge von der Löſung der Räumungs⸗ enen*37 Der Miniſter legte ausführlich die Gründe dar, aus ingemeſſe deutſche Delegation auf eine militäriſche Räumung in einer ſepung enen Friſt beſtehen müſſe. Abgeſehen davon, daß die Be⸗ ein Ebſegelacd mäßig ſei, ſtelle die Durchführung des Dawesplanes zahlen egeld dar, das es für die Beſreiung der Sanktionsgebiete Jaderpite Der Annahme der Dawesgeſetze müßte lolgen ie Räumung des Ruhrgebiets unmittelbar einer ejn z Der Miniſter machte auch darauf aufmerkſam, daß bei nen Anleübrigen Räumungsfriſt die Unterbringung der 800 Millio⸗ lehr no eihe auf große Schwierigkeiten ſtoßen werde. Die Wieder⸗ Irivattaler wirtſchaftlicher Verhältniſſe wäre in Frage geſtellt. werden kredite für Deutſchland würden unmöglich gemacht Möglichtend ſchließlich ſei bei der einjährigen Räumungsfriſt die daß die 5 zu Reibungen gegeben, da es ſich deutlich gezeigt habe, deln. Moeneräle im beſetzten Gebiet häufig auf eigene Jauſt han⸗ mit den an dürfe auch nicht vergeſſen, daß die deutſche Regierung die An näleichen Schwierigkeiten zu kämpfen habe wie Herriot und geſtelfthme des Dawesplans würde ernſtlich in Frage ein gan ſein, wenn Deutſchland zu all den ſchweren Opfern noch zes Jahr die Beſatzung im Ruhrgebiet tragen ſoll. che De bereits im Mittagsblatt mitgeteilt wurde, hat die deut⸗ durch 55 egation die franzöſiſchen Forderungen die geſtern ſſchen 985 in der Beſprechung zwiſchen den deutſchen, franzö⸗ a dieſe 8 belgiſchen Delegierten vorgebracht wurden abgelehnt, müſſe d orderungen für Deutſchland unerträglich ſind. Deutſchland lichſt u ran feſthalten, daß die Räumung der Ruhr in mög⸗ wandfreidöft Friſt erfolgt, daß der Endtermin zweifellos und ein⸗ den Ve' feſtgeſetzt und eine möglichſt baldige für iſt 8 55 der Räumung beſtimmt wird. Zu dieſen Forderungen Erund d chla ndberechtigt aus moraliſchen Gründen und auf dazu ve 45 Beſtimmungen des Dawes⸗Gutachtens. Deutſchland iſt von der 2 flichtet, das zu erreichen zu verſuchen im Intereſſe der würde eſetzung betroffenen Bevölkerung, die es nicht verſtehen um den 8 die Reichsregierung nicht das letzte einſetzen würde, maug— ruck einer fremden Beſatzung von ihr zu nehmen. Darüber atung biuß und darf Deutſchland verlangen, daß der Druck der Be⸗ eſa s zu ihrer Zurückziehung weſentlich gemildert wird, daß die audett 10 ihre Methoden in ihrem Verhalten zu der Bevölkerung Beſ daß keine willkürlichen Maßnahmen wie Ausweiſungen, chl ognahmen von Wohnungen ufw. erfolgen. riotg 0 der Lage, wie ſie ſich durch die geſtrigen Vorſchläge Herriots Norge ondon ergeben hat, hat ſich heute in Berlin in früher genſtunde ein Miniſterrat unter dem Vorſitz des Reichspräfidenten Aanzelheiten über die Beſprechung werden aus be fänmüti ründen nicht mitgeteilt. Doch ſtellte ſich der Miniſterrat e delen und in voller Uebereinſtimmung hinter die deut⸗ döſiſche Delenalt i n in London. Es iſt zu hoffen, daß die fran⸗ das unertr catton nicht durch ein ſtarres Feſthalten an ihren für et und Forderungen das Schickſal der Konferenz gefähr⸗ rage ſtelk die Herbeiführung einer Beruhigung Europas in In ldie vor baent iner maßagebenden Stellen hält man nach ubn kurzer felt kaß die militäriſche Räumuna in mba⸗ tandfref feſte riſt erfolat. in der der Endtermin zweifel⸗ und ein⸗ ommt. ein delegt werden muß. und daß. worauf es vor allem an⸗ wird. Darüber dlichſt baldiger Anfanastermin geſchaffen müſſen, daß der binaus wird man auf deutſcher Seite verlangen ſi W 8 in der Ueberaanaszeit bis zur vollkommenen Räu⸗ ind ſofort zu zumnaen Platz areifen. Die Beſatunasmetboden diertlichen telladern und die unteren Organe ſind von den verant⸗ b5 Veſatzun 0 anzuweiſen, daß alle die leberariffe, die ſich oren. a herausnimmt, nach Annahme des Gutachtens auf⸗ * das werden der Kriſe (Von unſerm nach London entſandklen Sonderberichlerſtatter) 22gr London, 14. Aug. Der Umſchwung, der im Lauf des geſtri⸗ gen Tages in der deutſch⸗franzöſiſch⸗belgiſchen Konferenz eingetteten iſt, übertraf an Schwere alles bisher Dageweſene. Herriot be⸗ findet ſich diesmal ſo ſtark im Unrecht, daß es ſchwer ſein wird, die Schuld an dem eventuellen Abbruch der Konferenz auf eine andere Seite zu ſchieben, obwohl bereits von franzöſiſcher Seite Anſtrengungen gemacht worden ſind, um zu beweiſen, daß England der Hauptſchuldige an dem Zuſtand iſt, in dem ſich die Konferenz befindet, und daß Deutſchland von engliſcher Seite der Rücken geſtärkt werde, um in ſeinem Widerſtand zu beharren. Die Verſuche Herriots, von England zu verlangen, daß es eine Front mit Frankreich zuſammen gegen die deutſchen Wünſche bezüglich Rhein und Ruhr bilde, ſind völlig zwecklos. Der franzöſiſche Miniſterpräſident wird dadurch höchſtens erreichen, daß er die Londoner Bankierkreiſe noch weiter verſtimmt und dadurch die Ausſichten für die Durchführung der Anleihe verſchlech⸗ tert. Als ich geſtern nachmittag mit einer Herriot naheſtehenden Perſönlichkeit ſprach, konnte ich ſofort feſtſtellen, daß Herriot es verſucht hat, England ins Unrecht zu ſtellen und es wegen der interalliierten Schulden für den eigentlichen Störer der Konferenz zu bezeichnen. Wie ich aber von anderer Seite er⸗ fahre, iſt es der Deputierte Loucheur, der auf Herriot ſehr ſtark einwirkt und ihn davon zu überzeugen ſucht, daß er etwas erreichen kann, wenn er es auf eine Kriſe ankommen läßt. Loucheur ſtellte nämlich Herriot den Antrag, neuerdings von den Deutſchen zu verlangen, es ſei im Ruhrgebiet zwangsmäßig die Beteiligung der franzöſiſchen Induſtrie an den deutſchen Kohlenzechen durchzuführen. Selbſtverſtändlich war Herriot nicht in der Lage, einen ſolchen Wunſch in der Zu⸗ ſammenkunft mit den Deutſchen auszuſprechen, da er nämlich kurz zuvor gerade das Gegenteil geſagt hatte. Infolgedeſſen ſucht er die Kriſe durch einen anderen Meinungswechſel herbeizuführen. Er erklärte, daß der Dawesplan nicht genügend Garantien biete und infolgedeſſen eine Verlängerung der Ruhrbeſetzung um min⸗ deſtens ein Jahr notwendig ſei, um für Frankreich den Beweis zu erbringen, daß Deutſchland ſeine Reparationsleiſtungen auch wirklich aufzubringen bereit iſt. Er erklärte weiter, daß er vollkommen von dem guten Glauben überzeugt ſei, und daß er weiter an der Ver⸗ ſtändigung zwiſchen beiden Völkern arbeiten wolle. Man müſſe aber bedenken, daß in weiten franzöſiſchen Kreiſen noch immer ein ſtarkes Mißtrauen gegen Deutſchland beſtehe und er nicht imſtande ſei, innerhalb einer ſo kurzen Zeit die Mei⸗ nungen zu beſeitigen. Infolgedeſſen verlange er eine weitere Beſetzung um 1 Jahr und er müſſe ſich vorbehalten, feſtzulegen, wann die Räumungsfriſten zu laufen beginnen. Dieſe Erklärung rief auf deutſcher Seite die größte Beſtür⸗ zung hervor. Skreſemann erinnerte Herriot an ein Geſpräch, in dem der franzöſiſche Miniſterpröſident erklärte, daß er eventuell bereit ſei, unter einem Jahre die Räumung durchführen zu laſſen. Herriot befand ſich infolge dieſer Erklärung Streſemanns in ſicht⸗ barer großer Verlegenheit und konnte nicht kräftig antworten. So⸗ dann ſprach der Reichskanzler Marx und erklärte dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten, daß ſein Vorſchlag unmöglich dazu die ⸗ nenkönnte, den Dawesplan zu verwirklichen und die Anleihe zu ſichern. Es wäre unmöglich für Deutſchland überhaupr Geld zu bekommen, wenn ein ſolcher Plan durchgeführt würde. Der Reichskanzler bemerkte, er werde ſich ſofort mit dem Präſiden⸗ ten des Reiches in Verbindung ſetzen, er fügte aber hinzu, daß er nicht glaube, damit rechnen zu können, daß er auf maßgebender deulſcher Seite ein derartiger Vorſchlag Annahme finden könne. Herriot erklärte auf dieſe Vorhaltungen, es ſei ihm im Augen ⸗ blick unmöglich weiter zu gehen, er müſſe ſich vorbehalten, im Laufe der Nacht mit Paris zu konferieren und ſich mit den tonangebenden Perſönlichkeiten noch auseinander zu ſetzen. Es iſt alſo eine ganz kleine Möglichkeit vorhanden, daß bei Herriot irgend eine nungsänderung ſich einſtellt. Sollte dies nicht der Fall ſein, dann könnte man annehmen, daß die Kon⸗ ferenz auf dem toten Punkte angelangt iſt. Nur zwei Löſungen wären noch möglich ſie zu retten, entweder es wird erreicht, daß der belaiſche Mini⸗ ſterpräſident Theunis eine Formel vorleat. die als Verhandlungs⸗ arundlage zwiſchen Deutſchland und Frankreich möglich iſt. oder es kommt der vom Reichskanzler Marx angeſtrebte enaliſch⸗ ame⸗ rikaniſche Vermittlunasverſuch zuſtande, zu dem der Reichskanzler und Streſemann gemeinſam im Verlauf der geſtrigen Abendſtunde Schritte getan haben. Es läßt ſich aber ſagen, daß der Vermittlunasverſuch infolage der Fragen der interallilerten Schulden äußerſt ſchwieria iſt. Herriot wird Macdonald er⸗ klären, daß er von ihm nach dieſer Richtung hin kein Zugeſtändnis verlange, um die Situation zu retten. Macdonald kann aber unmdg⸗ lich eine ſolche Konzeſſion machen, denn er würde im Septemvper ohne jeden Zweifel fallen, wenn er einen Nachlaß der franzöſiſchen Krieasſchulden an Enaland bereits jetzt verſprechen würde. Auch wegen der Ruhrräumung, ſoweit in ſie ſich England jetzt neuerdings einmiſcht. ſind zwiſchen Enaland und Frankreich Diffe⸗ renzen aufaetreten, die in die allaemeine Konferenz und beſonders in die Ruhrräumunagsfrage hineinſpielen. Ferner iſt in maßge⸗ benden Finanzkreiſen ein zunehmendes Mißtrauen gegen Frankreich erwacht. und die Forderungen. die Loucheur jetzt hier durchpeitſchen will, erwecken ein großes Unbehagen. ſodaß man bereits die Neiauna verloren hat. an der Finan⸗ zierung des Dawesplanes teilzunehmen. Der Standpunkt der Bankiers Der„Newyork Herald“ berichtet aus London über die Stellung der Bankiers in der Frage der Räumung des Ruhrgebietes: Zwi⸗ ſchen den engliſchen und amerikaniſchen Bankiers beſtehe in dieſer Frage vollkommene Uebereinſtimmung. Die Vor⸗ ſchriften des Sachverſtändigenplanes hinſichtlich der deutſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftsfreiheit hätten zahlreiche Auslegungen ge⸗ funden. Soweit jedoch die engliſchen und amerikaniſchen Bankier⸗ in Betracht kämen, hätten dieſe von vornherein nichts Geringeres EEBCCCCCCCCCcCcC ðͤVVbTbTbPbPbPbGbPbwbGbTPbTPTcbbTPTPTPTTPPGTTT — als die Räumung des Ruhrgebietes gewiſſermaßen als Vor⸗ piel für die Flüſſigmachung der deutſchen An⸗ 5 8 betrachtet. Seit die Deutſchen in London ſeien, beherrſchte die Frage des Räumungsdatums alle Güter. Wie die Bankers darauf beſtanden hätten, daß in der Organiſation der Repko eine rundlegende Aenderung vorgenommen werde, ſo hätten ſie auch die Nofwenbigkett hervorgehoben, der Ruhrbeſetzung ein Ende zu machen, wenn die engliſchen und amerikaniſchen Kapitaliſten Vertrauen zu der deutſchen Anleihe haben ſollten. Die Bankiers betrachteten die Angelegenheit aus ihrem eigenen Geſichts⸗ dünkel heraus und inſofern ohne Rückſicht auf die mit der Räumung verbundenen inneren politiſchen Fragen. In Wirklichkeit ſeien ſie ſich ihrer jedoch genau bewußt. Sie geben ihr Gutachten als Sach⸗ verſtändige und ſeien der Meinung, daß es Sache der Politiker ſei, dieſe Gutachten anzunehmen oder abzulehnen und ſofern ſie an⸗ nehmbar ſeien, einen notwendigen Ausgleich zu ſchaffen. Die Eiſenbahnerfrage In der Eiſenbahmerfrage hat nach bereits mitgebeiſten Nach⸗ rüchben Herriot erklärt, daß er eine Löſ vorſchlagen werde, die die Souveränität Deutſchlands in Bezug auf die rheiniſchen Bahnen unbedingt ſicherſtellen werde. Herzu iſt zu erklären, daß die Souveränität Deutſchlands in Bezug auf die rheiniſchen Baßmnen nicht beſſer ſichergeſbellt werden könne als dadurch, daß die Regie ſo bald wie möglich verſchwindet. Die von Fpank⸗ reich vorgeſchlageme Zurückbelaſſung von 5000 franzöſiſch⸗helgiſchen Eifenbahnern it für Deutſchland untragbar, da ſie ſich u. a. auch gerade mit der von Herriot betonten deutſchen Souveräniit nicht vereinbaren läßt. Die Arbeiten des zweiten Ausſchuſſes ſind, ſoweit ſie ſich auf die Eiſenbahnfrage beziehen, abgeſchloſſen. Sein Beſchluß geht dahin, daß 35 Tage nach Annahme der Geſetze zur Durchführung des Dawe⸗ lanes durch Deutſchland die Reichsbahngeſellſchaft zu bilden iſt. 14 70 darauf ſoll die Regie auf Rechnung der Reichsbahngeſellſchaft übernommen werden und im Verlauf von weiteren 6 Wochen ſoll die Regie endgültig aufgelöſt werden. Bei dieſer Regelung iſt jedoch die Frage der Zurückbelaſſung von 5000 franzöſiſch⸗belgiſchen Eiſen⸗ bahnern nicht erörtert, da ſie zu den politiſchen Forderungen Frank⸗ reichs gehört und daher auch durch den Vierzehnerrat zu erledigen iſt. die Kolle Loucheurs V paris, 14. Aug.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Im Gegen⸗ ſak zu dem Optimismus, der am Dienstag in Paris allenthalben zu beobachten war. iſt die Situation heute pöllig verändert. Man ge⸗ winnt den Eindruck, daß Herriot ſeine Forderungen in den letz⸗ ten 24 Stunden ſtark hinaufgeſetzt hat. Es iſt intereſſant zu beobach⸗ len, daß Herriots veränderte Stellunanahme nlcht mit dem Datum ſeiner Rückkehr nach London zuſammentrifft. ſon⸗ dern mit dem Eintreffen Loucheurs am Dienstag. Die Preſſe nahm von der Abreiſe Loucheurs nach London kaum Notiz, und es hieß, daß er in London Clementel in der Frage des Handelsabkom⸗ mens unterſtütze. Indeſſen zeiat ſich jetzt. daß ſeine Rolle in London eine gans andere iſt. Er iſtes, der Herriotdränat in den drei Punkten: Militärkontrolle, Handelsvertraa und Regeluna der interalliierten Schulden, ſich nicht mit prinzipiellen Verſprechungen zufrieden zu geben, ſondern ſchon de⸗ ſtimmte Einzelheiten zu vereinbaren. Ddas Zuſammen⸗ treffen Loucheurs gewinnt eine umſo arößere Bedeutung, wenn man die Stellunanahme des Exminiſters im Pariſer Parlament in Er⸗ wäaung zieht, wo er an der Spitze von 44 Parlamentariern ſteht, die den rechten Flügel der Linksparteien bilden. Mit dem Ja oder Nein dieſer Gruppe Loucheur ſtegt und fällt Herriot. Bis jetzt haben ſie für ihn geſtimmt. wenn ſie gegen ihn ſtimmen, wird das Kabinett Herriot mit einer Mehr⸗ heit von 18 Stimmen geſchlagen werden. Loucheur hatte in London mit Herriot über dieſe Frage verſönliche Auseinanderſetzungen und Loucheur ſoll dabei angedeutet haben. daß ſeine Partei gegen das Kabinett ſtimmen werde. wenn Herriot aus London mit rein prin⸗ zipiellen Verſprechungen nach Paris zurückkehrt und nicht ſchon ſetzt in London ein feſtes Proaramm bezüalich der drei erwähnten Punkte durchſetzen werde. Trotz dieſer Schwieriakeiten in London wird aber an maßgebenden Stellen verſichert, daß man in diploma⸗ tiſchen Kreiſen feſtes Vertrauen in den alücklichen Aus⸗ gana der Konferenz ſelbſt heat, wenn auch prinzipiell damit gerechnet werden müſſe, daß ſich die Ueberraſchungen nocheinige Taage hinziehen. Sabokageverſuche in der Handelsverkragsfragge (Bon unſerem nach London eutſandten Sonderberichterſlakker) D: London, 14. Aug. Von deutſcher Seite iſt geſtern den Franzoſen ein wichtiges Zugeſtändnis gemacht worden. Es verlautet, daß die deutſche Delegation bereit iſt, bei der Ausfuhr von 0 Produkten nach Deutſchland einen ganz kleinen Zoll in Anſatz zu bringen und daß die deutſche Delegation für die Han⸗ delsbeziehungen zwiſchen Deutſchland und dem Saargebiet auf dem Prinzip der Gegenſeitigkeit beſtehe. Trotzdem wird von Aane Perſönlichteiten behauptet, daß Deutſchland in er eeeeeeee eee 5 Frankreich gefähe⸗ liche Abſichten habe, und daß es die Meiſtbegünſtigungsklauſel dazu ausnutzen wolle, um Frankreich mit deutſchen Waten zu über⸗ chwemmen. Das iſt vollkommen unwahr, wie man ſich im Ge⸗ präch mit den maßgebenden deutſchen Delegierten überzeugen konnte. — Der Oberkommiſſar im Kriegsminiſterium Benazet heute vormittag nach London. Die Vorgänge in London und die Börſe Die ernſte Lage, die durch die geſtrigen Vorgänge in London her · beigeführt wurde, hat gewiſſe Börſenſchieber beeeits wieder veranlaßt, die Situation für dunkle Geſchäfte auszunutzen, indem in gewiſſenloſer Weiſe das Gerücht verbreitet wurde, die Londoner Konferenz ſei bereits abgebrochen. Es bedarf keines beſonderen Hinweiſes darauf, daß dieſes Gerücht jeder Grund⸗ lage entbehrt und nur aus Gründen ſchmutziger Spe⸗ kulationsluſt in die Welt geſetzt wurde. reiſte *Verſchiebung der baltiſchen Konferenz. Die Konferenz der Außenminiſter der Baltiſchen Staaten, die am 22. Auguſt zuſammentreten ſollte, iſt auf Erſuchen Polens, das ſonſt nicht recht⸗ zeitig in Genf vertreten ſein kann, auf unbeſtimmte Zeit verſchoben worden. Man rechnet mit dem Zuſammentritt der Konferenz Mitte September.„ 2. Seir⸗. Nr. 374 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Donnerskag, den 14. Auguſt 1924 Der Abbau der Neppolitik Von Axel Schmidt Als der Kommunismus in Rußland das geſamte Wirt⸗ chaftsleben zum Stillſtand gebracht hatte, warf Lenin Ende 1921 das Steuer der Wirtſchaftspolitik herum. Die Neue Wirtſchaftspolitik Nep—. ſtellte den Uebergang vom reinen Kommunismus zum Staatska pitalismus dar. Gleichzeitig wurde der politiſche Kommunismus. wie er durch die Sowjets(Räte) zum Ausdruck kam, in die Vorherrſchaft der kommuniſtiſchen Partei, die man am ehe⸗ ſten mit einem Orden oder einer herrſchenden Kaſte vergleichen kann, umgebaut. Die anfänglich mit ſo großen Hoffnungen inſzenierte „Neue Wirtſchaftspolitik“ hat nicht gehalten, was von ihr erwartet wurde. Zwar machte ſich anfänglich durch Abſtoßung bisher ver⸗ ſteckt gehaltener Vorräte eine nicht geringe Belebung des Marktes bemerkhar, aber der erhoffte Aufſchwung der Produktion blieb aud. Die Induſtrie blieb nach wie vor das Sorgenkind der Sowjet⸗Regie⸗ rung, weil die ſtaatlichen Zuſchüſſe immer mehr anwuchſen und jeden regelrechten Staatshaushalt umwarfen. Dafür entwickelte ſich der Binnenhandel, der bekanntlich im Gegenſatz zum Außenhandel nicht monopoliſiert war, ſo ſchnell, teilweiſe freilich treibhausartig. Die privaten Kaufleute riſſen allmählich den geſamten Zwiſchenhanden nicht nur in der Stadt, ſondern auch im Dorfe an ſich; ja ſogar der Stagat wandte ſich oft bei ſeinen Beſtellungen nicht an die verſtaat⸗ lichten Genoſſenſchaften oder an die Kontore des ſtaatlichen Handels, ſondern an die privaten Kaufleute, weil die ſchneller und beſſer die Aufträge belieferten. Dieſes Wiedererſtarken des Privathandels hat in der kommuniſtiſchen Partei große Erbitterung hervorgerufen. In letzter Zeit hat der Kampf der Sowjet⸗Regierung gegen dieſe neuen Kapitaliſten wieder mit der alten Schärfe und Brutalität eingeſetzt. Der Konfiskation des Vermögens wird dieſes Mal freilich ein geſetz⸗ liches Mäntelchen umgehängt. Die Kaufleute werden des Wuchers angeklagt oder es werden die Steuern erhöht, daß ſie nicht mehr be⸗ zahlt werden können. In beiden Fällen verurteilt das rote Gericht die Kaufleute zur Verbannung in den hohen Norden und zu Kon⸗ fiskationen des Vermögens. Wie ſich die Verhältniſſe in Moskau gewandelt haben, zeigt ein Brief, den die„Dni“ in dieſen Tagen ver⸗ —9—995 und dem folgende aufſchlußreiche Angaben entnommen ſeien: Nach Einführung der Nep blieb die Bevölkerung noch lange miß⸗ trauiſch, erſt langſam begann ſie die Gelder wieder aus dem Verſteck zu holen. Immer mehr Läden wurden eröffnet; es gab wieder be⸗ leuchtete Schaufenſter und ausgeſtellte Waren; es gab Weißbrot und andere Lebensmittel im öffentlichen Verkauf. Schließlich wurden roße Kapitalien in dieſen Handel hineingeſteckt, weil man mit der Zeit auf ein geregeltes Wirtſchaftsleben hoffte. Jetzt hat ſich ganz plötzlich das Bild wieder völlig gewandelt. Dieſ erbarmungs⸗ loſen Verfolgungen ſetzten wieder ein, wenn auch, um den Schein zu wahren, Prozeſſe inſzeniert wurden. Wenn es aber durchaus nicht gelingen wollte, gegen einen Kaufmann Anklage⸗ material zu finden, ſo griff die Hauptpolizeiverwaltung(die frühere Tſcheka) ein und verbannte die Kaufleute wegen konterrevolutionärer Machenſchaften in den höchſten Norden nach Murmansk oder Narymsk, von wo ein Wiederkehren ſo gut wie ausgeſchloſſen iſt. Gleichzeitig mit ſolchen Verbannungen wird jedesmal den Kaufleuten ihr geſamtes Vermögen konfisziert. Die Folgen dieſer Maßnahmen blieben nicht aus. Die Handelsunternehmungen werden geſchloſſen und eine wilde Panik hat eingeſetzt. Die ausländiſchen Konſulate werden nach Viſa geſtürmt, um aus Rußland flüchten zu können. Eine Maſſenflucht hat eingeſetzt, wobei das Eigentum im Stich gelaſſen wird, nur um der Verbannung zu entgehen. Moskau, das vor kurzem ſo belebt war, iſt wieder in Schlaf verſunken. Auf Schritt ſich Tritt begegnet man geſchloſſenen Läden und verſchüchterten Ge⸗ ichtern. Mag auch die Beute der Konfiskation groß ſein, in jedem Fall iſt ſie viel geringer als im Jahre 1918. Sie wird alſo in kürzerer Zeit als damals aufgebraucht ſein. Dann aber dürfte es mit dieſem piel zu Ende ſein. Ein drittes Mal wird niemand mehr auf den bolſchewiſtiſchen Leim gehen, ſein Kapital dem Zugriff der Bolſchewiſten preiszugeben. Die Folge dieſes Rückfalles in den kriege⸗ riſchen Bolſchewismus iſt einesteils der gänzliche Geldm angel, andererſeits das Anſchwellen det Preiſe auf alle Waren. Das iſt nicht weiter verwunderlich, weil alles Privatkapital, ſoweit es nicht ſchon von den Bolſchewiſten beſchlagnahmt iſt, aus dem Ver⸗ kehr verſchwunden iſt, um es verſtecken zu können. Die ſchwerfälligen ſtagtlichen und genoſſenſchaftlichen Handelsorganiſationen ſind aber nicht imſtande, für den Privathandel einzuſpringen. Soweit der Bericht aus Moskau. Daß in ihm nicht zu ſchwarz gemalt wird, geht ſchon aus der Tatſache hervor, daß ſich ſelbſt die gusländiſchen Kaufleute, die ſich bis vor kurzem vom Handel mit Rußland goldene Berge verſprachen, von dieſem Geſchäft zurückzu⸗ ziehen beginnen. Das Komitee der Konzeſſionen klagt in ſeinem letzten Semeſterausweis über den Mangel an Geſuchen ausländiſcher Firmen zur Uebernahme von Pachtungen von Induſtrieunterneh⸗ mungen. Auch das Ausland ſcheint jetzt alſo einzuſehen, daß mlt dem bolſchewiſtiſchen Rußland keine Geſchäfte zu machen ſind. In einem Lande, wo das Wort„Bereichert Euch“ als Stgatsparole ausgegeben wird— die Konfiskationen ſtellen doch nichts Anderes dar— hat der ſolide Handel nichts zu ſuchen. Daris. 14. Aug. der Kronprinz von Aetbiopien ſſt geſtern abend nach Verſailles abgereiſt. * Vereitelter Putſch. Offiziell wird aus Liſſabon mitg⸗⸗ teilt, daß von kommuniſtiſcher Seite ein Putſch verſucht wurde. Bombenwürfe führten zur Verhaftung mehrerer Perſo⸗ nen. Militär und Polizei beherrſchen die Lage. die Sudankriſe Die Kriſe im Sudan nimmt in der enaliſchen Preſſe einen großen Raum ein. Die„Daily Mail“ berichtet aus Kairo, die dort über die Unruhen im Sudan herrſchende Erreauna ſei durch die Entdeckung einer Ver⸗ ſchwörung zur Durchführung eines Staatsſtreiches in den Hin⸗ teragrund gedrängt. Eine Rieſenkundaebunga wurde für geſtern abend vorbereitet. Die Polizei treffe die ausgedehnteſten Vorbereitungen. Es verlautet, daß die Reaierung beſchloſſen hade, das äguptiſche Eiſenbahnbatillon nach Aegypten zurückzuberufen, weil ein Teil davon im Sudan gemeutert hätte. Die„Times“ berichtet aus Kartum. daß unter den dortigen Mitaliedern der Fremdenkolonie beträchtliche Beſoranis herrſche. Der Berichterſtatter des„Dailn Chronicle“ ſchreibt: Es ſei äußerſt zweifelhaft, ob Zaalul Paſcha, der augenblicklich in Paris weile, wie er beabſichtigte, nach Enaland kommen werde. Ein Teil der Schwieriakeiten im Sudan ſei auf äagyptiſche Propa⸗ ganda zurückzuführen. Man würde Schritte unternehmen, um dieſe Propaganda zu unterbinden. Der Sudan ſei augenblicklich nicht in der Lage, ſich ſelbſt zu reaieren. Das Schickſal von Sudan könne den Eingeborenen. ſo hoch ſie auch geſtellt ſeien, nicht überlaſſen wer⸗ den: außerdem ſei auch die wirtſchaftliche Frage in Be⸗ tracht zu ziehen. Sowohl Mancheſter als auch andere Baumwoll⸗ bezirke würden da mitſprechen wollen. Die britiſche Regierung be⸗ abſichtige, was auch immer geſchehe. die Kontrolle der Regie⸗ rung in den Händen zu behalten. Sie werde vielleicht ſo weit gehen, zu erklären, daß. wenn iragend welche Schwieriakeiten in Zukunft nicht vermieden werden. Großbritannien Sudan einfach annek⸗ tieren werde. „Daily Mail“ ſchreibt weiter: Die Unruhen im Sudan werden angezettelt mit dem Gedanken, bei den Verhandlungen zwiſchen Macdonald und Zaalul Paſcha zu zeigen. daß die Suda⸗ neſen die äanptiſche Verwaltung der britiſchen vorziehen. Verſtar⸗ kungen britiſcher Trupven zum Schutze gegen die direkten Unruhen ſeien bereits nach Atbara abagegangen. Ddie Lage im Saargebiet Eine Saardenkſchriſt an den völkerbund Gegen die Rechtswidrigkeit, Zweckloſigbeit und Ueber⸗ griffe des franzöſiſchen Militärs im Saargebiet wen⸗ det ſich eine neue Denkſchrift der Landesvatsfraktionen, die heute der Regierungskommiſſion zur Weiberleitung an den Völker⸗ bund überreicht worden iſt. Die Parteien fordern auf das nachdrücklichſte, daß nunmehr endgültig ein Termin beſtimmt wird, am dem das inn Widerſpruch zum Verſailler Verbrag noch immer anweſende franzöſiſchs Mi⸗ litär ſamt und ſonders aus dem Saargebiet zu verſchwinden habe. Die bisher von der Regzerungskommiſſion ſeee Ver⸗ ſchleppungsbaktik, vor dem Völberbund die vorläufige Beibehaltung der Truppen mit den Schwierigkeiten der Schaffung einer aus⸗ reichenden Gendarmerie zu rechtferthgen, wird aufs ſchärfſte miß⸗ billöügt. Demgegenüber wird feſtgeſtellt, daß es der Regierungs⸗ kommiſſion offenſichtloch nur darauf ankommt, eine fremde Truppe zur Verfügung zu haben, mit der man gegebenenfalls auuch Zwecke durchführen kamm, die im Gegenſatz zu dem Willen der geſamten Bevöbkerung ſtehen. Die von der Regerumgs⸗ kommiſſion geforderte Zahl von 4000 Gendarmen wird als viel zu hoch bezeichnet. Es wird darauf hängewieſen, daß die ann Ende ddeſes Jahres vorhandenen 1288 Landjäger und Poliziſten, denen außerdem noch eim bewaffneter Grubenſchutz von 400 Mann zur Seibe ſtamd, zur Aufrechterhalbung der Ruhe und Ordmung völlig quusreiſchten. Die von den Franzoſen verfochtene Theſe, daß die Framzoſen zum Schutz der Bergwerke(J) notwendig ſeien, wird als gänzlich unhaltbar bezeichnet, da wärkliche Gefahren dem Bergbau nur aus ihm ſelber drohen können und dieſe Gefaßhren ſchon aus Selbſterhaltungsentereſſen von der mit dem Sgarbergbau eng ver⸗ wachſenen bodenſtändigen Bergarbeiterbevölkerung bekämpft wür⸗ den. Seibſt die Waffengewalſt der ganzen franzöſiſchen Armee ſei daher zum Schutze der Gruben vollkommen wertlos. Die Anweſen⸗ heit der franzöſiſchen Truppen ſei dagegen für die Wohlfahrt der Bevölkerumg ebenſo hinderlich wie die Beſetzung der wichtigſten Regderungsämter mit Franzoſen. Die Denkſchrift fordert ſchlirßlich wirkſame Unterbindung der nachgewieſenermaßen ſechr lebhaſten Werbetätiggkeit des franzöſiſchen Mülzkärs im Saargebiet für die Fremdenlegion und unver⸗ zügliche Zurückgabe der Entführten, weiterhim eime ſoforiſge be⸗ friedögende Löſung aller Schadenerſatzforderungen gegen Angehörige des franzöſiſchen Heeres wegen Tötung oder Verletzung von Saarländern. Durch die Erfüllung der vorgetragenen Bitten würde der Hohe Rat des Völkerbundes dazu beitragen, daß der jetzt be⸗ ſtehende Eindruck verſchwindet, daß das Saargebiet wie eine franzöſiſche Kolonie verwaltet wird. Eine deutſche Verfaſſungsfeier im Saargebiet Der Weimarer Verfaſſungstag war im Saarge⸗ biet nach außenhin kaum bemerkbar, da man ſchwarz⸗rot⸗ gold nicht flaggen will und ſchwarz⸗weiß⸗rot nicht flaggen dar f. In Saarbrücken fiel im ganzen Weichbild eine einzige ſchwarz⸗rot⸗goldene Fahne, die ein Sozialdemokxrat aus ſei⸗ nem Fenſter hängen ließ, durch ihre glänzende Iſolierung auf. Das Glück der Ingrib Wendland Roman von Erich Frieſen 15)(Nachdruck verboten.) Ich war jung— ſie war ſchön, faſzinjerend ſogar— ſie hatte es ſich in den Kopf geſetzt, mich zu ihren Füßen zu ſehen— eine ihrer unzähligen Kaprizen— kurz und gut, ſie erreichte, was ſie wollte: ich heiratete ſie. Bald merkte ich, daß ich einen Mißgriff getan hatte. Ihre Natur war eine wilde, fanatiſche—“ „Still doch! Still!“ bat Ingrid aufs neue.„Erzählen Sie nichts mehr! Es iſt auch gleichgültig, ob ich dies weiß oder nicht—“ Mit haſtigen Schritten ging er ein paarmal auf der Terraſſe auf und ab. Dann blieb er dicht vor Ingrid ſtehen, die ihm mit bangen Augen gefolgt war. „Früher, da war ich ein luſtiger, lebensfroher Jüngling. So kannten mich Ihre Schweſter Juliane und ihr Mann, ſo kannte mich Ihr Vater. Nach der Verbindung mit ihr wurde ich heftig, herrſch⸗ ſüchtig, argwöhniſch. Sie verſtand es, alles Schlechte in mir zu wecken. Ich betrachtete ihren Tod als eine Erlöſung. Als ich Sie zum erſtenmal fah, Ingrid, da hatte ich das Gefühl, als ſtiege ein Engel vom Himmel zu mir herab. Ich liebte Sie vom erſten Augen⸗ blick. Aber ich fühlte, ich war Ihrer nicht wert. Ich widerſtand. Und doch— und doch——“ Mit einer leidenſchaftlichen Gebärde ergriff er aufs neue ihre beiden Hände und preßte ſie an ſeine Lippen. Dann fragte er leiſe, und es klang wie angſtvolles Flehen: „Ingrid! Haſt du mich ein bißchen lieb?“ „Warum fragen Sie mich?“ entgegnete ſie bebend. Sie es nicht?“ Zwei große Tränen ſtanden in ihren Augen, ſo daß ſie wie leuchtende Sterne erſtrahlten. „Fühlen „Iſt es nicht nur Mitleiden. Ingrid? Mitleiden mit dem armen, in der Irre gegangenen Mann?“ Unter Tränen lächelnd blickte ſie zu ihm auf. Und was er hinter den ſchmerzlichen Tropfen ergründete, mußte ihn wohl befrie⸗ digen. „Du liebſt mich““ jubette er auf. „Ja, Ich— liebe dichl“ Denn der geſpannte Ausdruck ſeiner Züge glättete ſich. „Du liebſt mich, Ingrid?“ um ihre Schultern legte und den lieben Kopf an ſich zog— da chwand auch das letzte bißchen Angſtgefühl in ihr. Und nur Glück blieb zurück— tiefes, namenloſes Glück. Sanft befreite ſie ſich aus ſeiner Umarmung. Ihre ſtrahlen⸗ den Augen ſuchten das ſternenglitzernde Firmament. Ein faſt über⸗ irdiſches Leuchten verklärte die reinen, edlen Mädchenzüge. „Mein! Mein!“ jubelte der Mann an ihrer Seite auf.„O meine Ingrid—!“ Als die beiden gleich darauf wieder den Muſikſaal betraten, hatte Daiſy Roſeburry gerade ein neckiſches Vogellied zum beſten gegeben und heimſte mit gemachter Naivität allerhand zum größten Teil humoriſtiſch gemeinte Schmeicheleien ein. Juliane ſtand neben ihrem Gatten und Adrian in einer Fenſter⸗ niſche und beobachtete das vorübergehende, ganz in ſich verſunkene, ſtillglückſelige Paar. Ingrid bemerkte die Schweſter nicht. Sie ſchien überhaupt nie⸗ manden zu ſehen. Ein weltverlorenes Lächeln auf den Lippen, ſchritt ſie zum Flügel. Noch immer wie traumverloren nahm ſie die Violine aus Hans Raucheneggers Händen... hob ſie langſam den Arm. ſetzte ſie den Bogen an Ein Ton durchzitterte die Luft— ein Ton, ſo ſchmelzend, ſo herzfaſſend, ſo erſchütternd, daß er den atemlos Lauſchenden faſt einen körperlichen Schmerz verurſachte— Und Ingrid ſpielte, wie ſie noch nie geſpielt hatte. Umfloſſen von den weichen Falten ihres weißen Gewandes, das zarte Geſicht emporgewandt, die lächelnden Lippen etwas ge⸗ teilt, als müßten ſie die beſchleunigten Herzſchläge aushauchen, die wunderſamen, wie von innen heraus erhellten Blauaugen in die Ferne gerichtet, als erſchauten ſie dort ein Paradieſesglück—— ſo prägte ſich das hehre Mädchenbild allen feſt ein, die es heute abend erſchauten. Und jeder fühlte bei ihrem Spiel: Heute gibt Ingrid Wendland ſich ſelbſt! ihr tiefſtes Inneres! Unmerklich ging das himmelhohe Jauchzen in eine ſchwermütige Klage über—— Und plötzlich— eine ſchrille Diſſonanz— die junge Künſtlerin brach jäh ab. Die Violine entglitt ihrer Hand—— Toſender Beifall. Man hielt den ſeltſamen Schluß für einen Trick, für einen beabſichtigten Knalleffekt. Nur Hilmar, deſſen Seele tiefer in die Empfindungswelt dieſes eigenartigen Mädchens ein⸗ — Heute offenbart ſie Außerhalb der Saar⸗Hauptſtadt kümmerte man ſich weniger 5 den Flaggenerlaß der Saar⸗Regierung; ſo hatte ein Großindu⸗ ſtrieller des Sulzbachstals ſeine Villa mit einer mächtigen ſchwarz⸗ weiß⸗roten Fahne geziert, was zur Folge hatte, daß einige L jäger auf höheren Befehl, da die örtliche Obrigkeit ſich nicht rührke, am 2. Tag den Demonſtranten, einen bekannten Landesratsabge⸗ ordneten, auf das Flaggenverbot aufmerkſam machten. In an⸗ derer Weiſe demonſtrierte das franzöſiſche Garniſonkommando Merzig, indem es eine Patrouille von 4 Mann mit aufge pflanztem Seitengewehr am Abend durch die Straßen marſchieren ließ. Da nach dem Verſailler Vertrag das franzolt ſche Militär im Saargebiet keine Exiſtenzberechtigung hat, ſo ha das„blanke Schwert Frankreichs“ als ſymboliſcher Uebergriff berechtigten Uwillen erregt und ſoll zu einem Pro; teſt beim Völkerbund Veranlaſſung geben. 8· Deutſches Keich Die Arbeitszeitfrage im Reichskag Der Reichstag wird, wie das Kölner Tageblatt erfährl, einen Tag früher zuſammentreten, als nach Verabſchiedung der Ausführungsgeſetze zum Dawesgutachten vorgeſehen war, und zwar wird am erſten Tage Reichsarbeitsminiſter Braug entſprechend ſeinem Zugeſtändnis an die Spitzenverbände die Stellung der Regierung zum Waſhingtoner Ar? beitszeit⸗Abkommen darlegen. Die gewerkſchaftlichen Spitzenverbände wollen ihre Entſcheidung über die eventue lt Durchführung des Volksentſcheids im weſentlichen von dem Inha der bevorſtehenden Regierungserklärung abhäugig machen. e nehme in dieſen Kreiſen aber an, daß die Erklärung befriedigen ausfallen wird, da der Arbeitsminiſter ſich auch bereit erklärt hat, mit den Arbeitsminiſtern Englands und Fran⸗ reichs über die ſozialpolitiſchen Fragen zu verhandeln. Mit der Ausſprache iſt in kurzer Zeit entweder in London oder im neu⸗ tralen Ausland zu rechnen. Zur möglichſt eingehenden Behand⸗ lung der Frage im Reichstag wird vor Beginn der Sitzung 7. Beſprechung der den Gewerkſchaften naheſtehenden Abgeordnetel ſtattfinden. „Eine Niederlage der bayeriſchen Regierung“ Unter der neberſchrift„Eine Niederlage der baeriſchen Jg, gierung“ ſchreibt die„Münchener Poſt“ zu dem Urteil des Staate gerichtshofs in der Beſchwerde des Oberſten von Seiſſe daß mit dieſem Urteil der Staatsgerichtshof das Miniſteriur Innern ins Unrecht geſetzt und damit der bayeriſchen Regierug eine Niederlage bereitet habe. Daß General von Loſſomw 125 der Reichswehr kurzerhand entfernt wurde, nachdem er ſich offen, Meuterei ſchuldig gemacht habe, entſpreche durchaus dem allgeme nen Rechtsgefühl. Dagegen erſcheine das einſeitige Vorgehen gen Seißer, der nur die Befehle des von der bayeriſchen Regieaug eingeſetzten Generalſtaatskommiſſars von Kahr ausgeführt habe, ſolange unbegreiflich, als die bayeriſche Regierung nicht den 150 aufbringe, mit der gleichen Schärfe gegen den Hauptſchuldigen 13 5 zugehen und dem Regierungspräſidenten Kahr den Stuhl endgl tig vor die Tür zu ſtellen. geine völkiſch⸗deutſchnationale Annäherung in Bayern? Zur Frage der völkiſch-deutſchnationalen Annäherung in Baher! ſchreibt der„Völkiſche Kurier“: Den Völkiſchen könne nicht lks⸗ mutet werden, mit ihren ſchärfſten Gegnern, der Bayeriſchen Vo 1255 partei, in einer Regierung zu ſitzen. Die Deutſchnationalen 1 5 ten erſt dann als Mitarbeiter für die Völkiſchen in Betracht ie men, wenn ſie ſich nicht mehr im Schlepptau der Baheriſchen partei befänden. 8 Nach einem Brief, von dem die„Münchener Poſt“ genntnie erhielt, beabſichtigt der völkiſche Landtagsabgeordnete Paehnen ſein Mandat niederzulegen und ſeine Feſtungsſtrafe iel⸗ ſechs Monaten anzutreten und ſich dann außerhalb Baherns, bi leicht im Ausland, eine neue Exiſtenz zu gründen. Letzte Meldungen Neue Erdſtöße in Japan eondon, 14. Aug. Die„Dally Mail“ berichtet aus Tole daß geſtern zwei ſtarke Er dſt öß e, im Mittelpunkt etwa 200 28100% füdweſtlich von Nagoya, feſtgeſtellt wurden. Mehrere geringe ende beunruhigten die Einwohner von Kioto, Oſaka und Kobe. Tauſen flüchteten aus ihren Häuſern. Es wurde keinerlei Schaden angerichtet. Die Japaner ſeien beunruhigt nahenden Jahrestages des großen Erdbebens von 1. Septbr. 7. 020 Schanghai, 14. Aug. Infolge bedeutender ueberſchme ge⸗ mungen in China ſind Menſchen ums Lebehnken kommen. Viele Städte, tauſende von Dörfern und ausgedgg e⸗ Landſtrecken ſtehen unter Waſſer. Tientſin, das ebenfa wer⸗ droht war, konnte durch in Eile aufgeworfene Deiche gerette uke⸗ den. Eine genaue Feſtſtellung der Geſamtzahl der Ertrn An⸗ nen war bisher nicht möglich, doch läßt ſich aufgrund e10 Die gaben bis jetzt ſagen, daß ſie nicht hinter 50 000 zurückbleibt. Zahl der Geſchädigten ſoll mehrere Millionen überſteigen as Beſonderes zugrunde liegen mußte, daß ihr inneres Auge 775 erſchaut hatte, was ſie zu Tode erſchrecken ließ. ge Hatte es nicht geklungen wie der Aufſchrei einer zu Tode marterten Seele?s ber ſie Er wollte hin zu ihr, wollte fragen, wollte tröſten— aber war von einem ganzen Schwarm von Bewunderern umgeben. In⸗ So zog er ſich ſchweren Herzens zurück, in der Erwartug. grid im Laufe des Abends noch einmal allein ſprechen zu kö⸗ Doch erfüllte ſich ihm dieſer Wunſch nicht. lang Als die Wendlands aufbrachen— zeitiger als ſonſt— ſch das Juliane der Schweſter eigenhändig den weißen Kopfſchal unbah leuchtende Haar. Die kluge, wachſame, warmherzige Frau twas ſo allerhand beobachtet und ahate die Wahrheit. Sie beſchloß,e Aachzuhelfen und„Vorſehung zu ſpielen“. 905 „Morgen nachmittag erwarte ich dich zum Tee!“ flüſterte ſie Schweſter zum Abſchied zu. 2. Ingrid nickte nur. Andere Gäſte ſchoben ſich zwiſchen Schweſtern.— danken Die Nacht brachte Ingrid faſt ſchlaflos zu. Seltſame Ge ege“ und Empfindungen tobten in ihr. Nicht mehr ſträubte ſie ſich 9 Ge⸗ das Gefühl, das ganz von ihr Beſitz ergriffen hatte, das iher ebt danten bei Tag und Nacht gefangen nahm. Sie wußte ſich 9 von ihm, dem„Einzigen“. Ihr Glück kannte keine Grengen⸗ weſter Als ſie am nächſten Nachmittag, wie verabredet, die Sch 0 aufſuchte, empfing ſie Juliane mit ſchalkhaftem Augenblinzeln. ins fiel auch gleich, ihrer robuſten Natur entſprechend, mit der Tü Haus. „Na, Herzchen! Biſt wohl ſehr verliebt, wie?“ Ein vorwurfsvoller Blick aus Ingrids großen Augen einzige Antwort. be⸗ „Nun, nun, mein ſcheues Rehchen!“ lachte Juliane elt, lebt ſchämt.„Ich wollte dich nicht kränken. Ich war auch mal ve Komm, ſieh mich an!... Wie, Tränen? Ingridl haſt du?“ Schwe· Auch Juliane war ernſt geworden. Raſch nahm ſie der matt⸗ ſter Hut und Umhang ab und führte ſie in das kleine ko ar ae blaue Zimmer, ihr Lieblingsgemach für„vertrauliche Bekenn ſcher⸗ „Und nun erzähle!“ drängte ſie, ſchon wieder heiter und zend, die ſtille Schweſter neben ſich auf den Diwan ziehend. „Erzählen?... Was ſoll ich dir erzählen?“ „Tu doch nicht ſo! Ich weiß alles!“ wor die Jn verhaltener Erregung, aber feſt und ohne Scheu, kam es von ihren Lippen. Und als er in überquellender Freude den Arm gedrungen war. fühlte, daß dem plötzlichen Stimmungswechſel etwas (Fortſetzung folgt) Volks⸗ die 4 D beſchle um 2 hetrete ———— . 22 ————y—— 2— Z N. „ — —— Fbl—— Donnerstag, den 14. Auguſt 1924 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 374 200 Kilometer im Auto die 2. Etappe: Garmiſch-Partenkirchen—Mittenwald Der beſchl 05 getreten diettkel in Nr. 354 des„Mannheimer General⸗Anzeigers“ ie Schilderung der Tagesautofahrt mit der Mitteilung, daß hr die Weiterfahrt nach Garmiſch⸗Partenkirchen an⸗ zuiſchen wurde. Nur noch eine kurze Strecke verwehrten die Höhen, bü. Al denen Oberammergau und Ettal eingebettet ſind, den Fern⸗ in durer ſich das Tal öffnet, zeigt ſich zum erſtenmal das Hochgebirge derſtändli vollen majeſtätiſchen Schönheit. Die erſte Frage iſt ſelbſt⸗ den in Bal nach der Zugſpitze, dem höchſten deutſchen Gipfel, auf wird älde die der Vollendung entgegenreifende Drahtſeilbahn führen lgen 122 nicht geringen Leidweſen aller Touriſten, die von derar⸗ bhen wie hniſchen Errungenſchaften“ nichts wiſſen wollen. Leider Teil— dem Giganten des Wetterſteingebirges nur den unteren 8 ie Spitze von mächtigen Haufenwolken verhüllt iſt, die auch u Stellen die Gipfel in„Watte packen“ Trotzdem wird das müde beim Bewundern dieſer wundervollen Gebirgswelt, klaren Luft ihre vollen Farbenreize entfalten kann. Nach kir 37 reipiertelſtündiger Fahrt wird Garmiſch⸗Parten⸗ ma n erreicht. Der trotz der Hitze ſehr lebhafte Straßenverkehr herrſcht rauf aufmerkſam, daß in dem beliebten Kurort Hochſaiſon Der ſide Wie wir ſpäter erfuhren, waren alle Unterkünfte vergeben. Gattin le Amateurphotograph aus dem Rheinland hätte mit ſeiner marſ an hier oder in Mittenwald Station gemacht. Unſer Reiſe⸗ durch erhielt aber, als er ſich nach einem Unterſchlupf erkundigte, wetter g negative Auskünfte. Daß ihm dabei einige kräftige Donner⸗ geteilt dall blüpften, iſt nicht zu verwundern. Wurde ihm doch mit⸗ in ddaß einer keineswegs mit Glücksgütern geſegneten Dame, die — ittenwald untergebracht hatte, 25 Mark Penſion täglich abge⸗ trug n worden waren, während der Höchſtrichtpreis 15 Mark be⸗ den Be enn man in München hörte, daß täglich ganze Scharen aus iſt alle Aen zurückkehrten, weil ſie nicht unterkommen konnten, dann rdings die Konjunkturausnützung menſchlich begreiflich. Nerhre Aufenthalt gehts weiter bis Mittenwald, dem ent⸗ r in am Fuße des Karwendelgebirges gelegenen Geigenbauerort, zur halben Stunde erreicht wird. Zu den erſten Häufern Ohnelt diet der Straße gehört die Geigenbauſchule. Mittenwald 5 ugnien der Bauart ſehr Oberammergau. Jedes Haus legt davon be ebe ab, daß es den Bewohnern nicht ſchlecht gehl. Auffallend iſt hochra nfalls die künſtleriſche Bemalung der Faſſaden, die bei der 8 uden Kirche ihre Krönung findet. Als die beiden Amerikaner ſube⸗ nhof Mittenwald abgeliefert ſind, wird in der„Bozener Wein⸗ ätte an andere ge ni le in kaum der ni r Kaffee eingenommen. Man ſtelle ſich unter diefer Gaſt⸗ Nelst etwa ein enges, primitives Dorfwirtshaus vor. Man be⸗ Mädnnſchemehr ein geräumiges, elegantes Kaffee mit ausgeſprochen Um 4 E. Charakter. Viel Zeit zum Verweilen bleibt auch hier nicht. Aühe muß ſchon wieder der Wagen beſtiegen werden. Es gilt. traße dfahrt nach München anzutreten. Zur Rechten der Iſar. Von Fließen kann man eigentlich nicht e und das Flußbett infolge der anhaltenden Trockenheit viele 0 benfälli ſeichte Stellen zeigt. Bei Krün macht ſich zum erſtenmale ſee-r ig die Nutzbarmachung der Waſſerkräfte für das Walchen⸗ def w erk bemerkbar. Ein Kilometer oberhalb der Ortſchaft ae W er Flußlauf etwa 4 Meter über ſeiner bisherigen Höhe durch Neter ehranlage eſtaut, die eine Länge von annähernd 250 Farbe daliht. Das aufgeſtaute Iſarwaſſer, das in ſeiner tiefblauen Kubit s Himmelsgewölbes gleicht, gelangt in einer Menge bis nach a meter durch 6— Schützenöffnungen in das am linken Ufer leitunfwärts 5 jeßende Einlaufbauwerk zum Ueber⸗ gegen 9 d75 kanal, der zunächſt an der linksſeitigen Hochuferterraſſe die Nicht ün führt, dieſe Ortſchaft in weitem Bogen umgeht und dann der Fin ung gegen Wallgau nimmt. Auf dem Wege dahin, muß gekre zbach, ein Wildbach, mit der Staatsſtraße nach Mittenwald werden. Da die nötige Konſtruktionshöhe zu einer Ueber⸗ mußte 50 s Kanals mit einer Brücke nicht zur Verfügung ſtand, Fiſenbet s Waſſer in einem 140 Meter langen, rechteckigen, aus durchgelenwänden gebildeten Schlauch unter Bach und Straße hin⸗ Anienfüßtet werden. Dder Kanal fügt ſich mit ſeiner ſchlanken beckeng anme gut in das Landſchaftsbild des weiten früheren Iſar⸗ 180 Dunderven geſtaltet ſich die Fahrt um den Walchenſee, der liegt 5 ratkilometer groß und rund 200 Meter tief. Die Sohle Feleucht r tiefſten Stelle in der Höhe des Kochelſees. Je nach der ſteahlt ung wechſelt der Walchenſee die Farbe, in vollem Sonnenlicht . 15 tiefblau wie die Iſar. Man denke ſich dazu die grüne weiſe 9 der ihn umgebenden Höhen mit den grauweißen, ſtellen⸗ Antergeih mit Schnee bedeckten Schroffen des Karwendelmaſſivs im and Ein Landſchaftsbild, wie man es ſich nicht idylliſcher vermtiſcher denken kann. Hier hätte man ausſteigen und einige dach mit deilen ſollen. Aber das Hotel Jäger am See, deſſen Fahrt au er Firma in Rieſenbuchſtaben noch lange grüßt, wenn die ddenſowe der ſportlich berühmten Keſſelbergſtraße weitergeht, hat künfte imig noch einen Platz zu vergeben, als die übrigen Unter⸗ wiſchen Ort Walchenſee, der ſich auf dem geringen Raum, der enn Idergeshang und Ufer freigelaſſen iſt, zufammenkuſchelt. dachen 5 denn ſchon: Wenn wir mal am Walchenſee Station Hotel detlallten, dann möchte ich am liebſten einige Tage in dem erzo weilen, das man in gewaltiger Höhe in der Einbuchtung am 05 von dieand(1757 Meter) errichtet hat. Wie herrlich muß Iwei der aus der Sonnenauf⸗ und ⸗untergang beobachten laſſen. uß den braucht man, ſo wurde uns geſagt, zur Höhe. Wer n en will, kann ſich vom Eſel tragen laſſen. Was mag die —— Bergheim koſten? Na, Neureichs wer⸗ walchenſee-Kraſtwerk—Benedietbeuren—München dens wiſſen. Unſer Auto iſt ein vorzüglicher Steiger. Das merken wir beim Erklimmen der Keſſelbergſtraße. Viel kommt dabei aber auch auf den Fahrer an; ihm ſei an dieſer Stelle ein beſonderes Lob geſpendet. 15 Jahre, ſo erzählte er uns mit berechtigtem Stolze, bin ich nun ſchon als Chauffeur tätig und habe noch keinen Straf⸗ zettel bekommen. Das will etwas heißen. Unſer Reiſemarſchall läßt einige Augenblicke halten. Es gilt Abſchied zu nehmen, von der Hochgebirgswelt, in die wir zwar nicht eingedrungen ſind, die aber doch ſchon an den Toren eine unwiderſtehliche Zauberkraft ausſtrömt. Man begreift jetzt eher, warum alljährlich ungezählte ihr Leben bei der Beſteigung dieſer mehr oder minder ſchwer zugänglichen Givbel wagen. 5 Die Fahrt zwiſchen Walchen⸗ und Kochelſee iſt unſtreitig die ſchönſte auf der ganzen Strecke. Hurtig ſurrt der Wagen von der Höhe des Keſſelberges talwärts. An Arbeiterbaracken führt ein ſchmaler Fahrweg, der kein Ausweichen geſtattet, zum Walchenſee⸗ Kraftwerk, das ſeiner Vollendung entgegengeht. Teilweiſe iſt es ſchon im Vetrieb. Wir ſprachen von dem Kanal, der das aufge⸗ ſtaute Iſarwaſſer dem Walchenſee zuführt. Weſtlich Wallgau nimmt ein 3,8 Meter hoher und 4 Meter breiter Stollen das Waſſer auf und leitet es durch den Bergrücken zum Sachenſee. Um zu verhindern, daß etwa vom Waſſer noch mitgeführte Sinkſtoffe im Walchenſee im Umkreis der Einmündungeſtellen die Trübung her⸗ vorrufen, wie wir ſie an unſeren Flüſſen bei Hochwaſſer beobachten können, wird der Sachenſee durch ein Abſchlußbauwerr aufgeſtaut, über deſſen Ueberfall nun das gereinigte Waſſer ad⸗ fließt. Das übergeleltete Iſarwaſſer gelangt hierauf in ein künſtliche⸗ Gerinne, in dem es von einer beträchtlichen Höhe herabfallen muß. Um zu vermeiden, daß das Waſſer infolge ſeiner natürlichen Ge⸗ walt Zerſtörungen an der Sohle und den Böſchungen verurſacht, ſind in dieſer Strecke eine Reihe künſtlicher Schwellen nach Art der Wildbachverbauungen angeordnet, über die das Waſſer in erweiterte, beſonders befeſtigte Vertiefungen abſtürzt. Das künſtliche Gerinn⸗ mündet in die Obernach, deren Bett zur Abführung des über⸗ geleiteten Iſarwaſſers neben der bisherigen natürlichen Waſſerfüh⸗ rung entſprechend verbreitert werden mußte. Der Abſturz der Obernach zum vermittelt ein kaskaden⸗ artiges Bauwerk, das insbeſondere bei abgeſenktem Walchenſee zur Wirkung kommt. Das Waſſer fällt über die einzelnen Stufen und vernichtet hierbei ſein Arbeitsvermögen. Bei einer ſpäteren Er⸗ weiterung des Walchenſee⸗Werkes ſoll von dem Abſchlußdamm des Sachenſees rechtsſeitig ein 4 Kilometer langer Stollen gegen den Walchenſee abgezweigt und der Gefällsunterſchied von 60 Moeter zwiſchen Sachenſee und Walchenſee durch das ſogen. Obernach⸗ meter Iſarwaſſer, die im Mittel des Jahres in der Iſar vorhanden werk ausgenützt werden. Dieſem Werk werden nur bis zu 16 Kubit⸗ ſind, zugeführt. Das Mehrwaſſer behält den bisherigen Wea bei. Der Walchenſee hat nur weniger Eingriffe durch Menſchen⸗ hand bedurft. Es mußte lediglich ſein bisheriger Abfluß, die Jachen, in der öſtlichen Bucht durch eine Regulierungs⸗ ſchleuſe abgeſperrt werden, die nur noch die Hochwäſſer aus dem See abzuführen hat. An den größtenteils ſtark geböſchten, felſigen Seeufern zeichnet ſich der Abſenkungsſtreifen nur ſchmal und dem Auge kaum deutlich ab. Außerdem findet die Abſenkung nur während der Wintermonate ſtatt. Nun muß aber die zur Kraft⸗ gewinnung benötigte Waſſermenge dem Walchenſee wieder entnom⸗ men werden. Dies erfolgt in der nördlichen Bucht bei Urfeld. Ein kurzes, kanglartiges Bauwerk mit einer trichterförmigen Er⸗ weilerung gegen den See hin ſaugt förmlich das Waſſer an und leitet es in den Druckſtollen. Die Sohle des Einlaufs liegt rund 10 Meter unter dem normalen Waſſerſpiegel, ſodaß ſelbſt bei der ſpäter geplanten Höchſtabſenkung des Seeſpiegels bis zu 6,0 Meter immer noch Waſſer dem Stollen zufließen kann. Der mit Beton ausgekleidete Stollen durch das Innere des Keſſelbergs hat einen gewölbten Querſchnitt von 4,60 Meter größter Breite und 48 Meter größter Höhe. Bei der Fortbewegung des Waſſers in dem Stollen wird von dem rund 200 Meter betragenden Gefälle zwiſchen Walchen⸗ und Kochelſee bei einer Höchſtentnahme von 60 Kubikmeter in der Sekunde, die bis zu 80 Kbm. geſteigert werden kann, infolge der Reibung an der Stollenwand eine Druckhöhe vor rund 3 Metern aufgezehrt. Das Waſſer läuft hierbei mit einer Geſchwindigkeit von—4 Metern in der Sekunde durch den Stollen und tritt faſt 200 Meter über dem Spiegel des Kochelſees oberhalb der Ortſchaft Joch aus dem Innern des Keſſelbergs heraus in ein Waſſerſchloß, von dem aus es in Druckröhren mit nahezu 2 Metern im Durchmeſſer auf die Turbinen herabſtürzt. Unter einem Waſſerſchloß verſteht man nicht etwa ein ſchloßartiges Gebäude im landläufigen Sinne, wenn es auch in dieſer Art in der Landſchaft wirkt, ſondern eine Art von Verſchluß, der die Bewegung des Waſſers regeln ſoll. Es hat zweierlei Zwecken zu dienen: Wenn die Maſchinen im Krafthaus langſamer laufen ſollen oder etwa infolge Kurzſchluß ganz abgeſtellt werden müſſen verringert ſich die Geſchwindiakeit des Waſſers in den Druckrohr⸗ leitungen; das Waſſer wird förmlich zurückgeſtoßen. Im Stollen fließt hingegen noch eine Waſſermenge zu, wie ſie im Augenblick vorher gebraucht wurde. Dieſe Waſſermenge muß ſich im Waſſer⸗ ſchloß austoben, das Waſſer wird anſteigen, bis auch die Geſchwin⸗ digkeit im Stollen allmählich abgebremſt iſt. Die Umfaſſungsmauern des Woe ſſerſchloſſes mußten daber bis zu der Höhe geführt werden, die das Waſſer im ungünſtigſten Falle erreicht. Bei einer plötzlichen Steigerung des Kraftbegehrens hingegen fließt anfangs im Stollen in der Sekunde nicht ſoviel Waſſer zu, als im Krafthauſe benötigt wird. Es muß daher aus dem Vorrat des Woſſerſchloſſes Zu⸗ ſchußwaſſer ſolange entnommen werden, bis im Stollen eine höhere Geſchwindigkeit erreicht iſt, mit der jetzt die benötigte Waſſer⸗ menge wieder ganz aus dem Walchenſee bezogen werden kann. Der Inhalt des Waſſerſchloſſes iſt danach bemeſſen: Es vermag rund 10000 Kbm. Waſſer aufzunehmen. die Umfaſſungs⸗ mauern ragen etwa 23 Meter über der Sohle empor. Dem Waſſer⸗ ſchloß wird das benötigte Waſſer mit 6 Roh rleitungen entnom⸗ men. In einem unmittelbar anſchließenden Schieberhaus kann ſedes Rohr nochmals abgeſperrt werden, damit nicht bei einem etwaigen Rohrbruch das Waſſer den Hang herabſtürzt und empfindliche Schä⸗ den an der Rohrbahn anrichtet. Eine Seilbahn längs der Rohr⸗ ſeitung dient dem Aufzug der Baumaterialien ſowie insbeſondere der Rohre beim Bau und ermöglicht nach völliger Fertigſtellung die ſtändige Ueberwachung der Rohrbahn. Das Krafthaus am Kochelſee iſt ſeitlich zur Rohrbahn angeordnet ſodaß bei einem etwaigen Bruch eines Rohres das noch in ihm befindliche Woſſer ohne Gefährdung des Krafthauſes zum Unterwaſſerkanal abfließen kann. Ein Teil des Waſſers ſetzt durch ſeinen Druck vier Francisſpiralturbinen in Bewegung, die bei 50) Umdrehungen in der Minute je 24 000 Pferdeſtärken zur Er⸗ zeugung von Drehſtrom an die Generatoren abzugeben vermögen. Dieſe Kraft iſt für die elektriſche Ueberlandverſorgung beſtimmt. Das übrige Waſſer wird zur Erzeugung von Strom zum elektriſchen Bahnbetrieb mit vier Peltonturbinen von ſe 18 000 Pferdeſtärken bei 250 Umdrehungen verwendet. Neben dem eigentlichen Krafthauſe, das bei einer Breite von 22 Metern rund 100 Meter lana iſt, iſt das Transformatorenhaus von nahezu gleichen Dimenſionen errichtet. Hier wird der von den Ma⸗ ſchinen des Krafthauſes gelieferte elektriſche Strom auf die not⸗ wendise Spannung von rund 100 000 Volt gebracht. Eine derartig hohe Svanning iſt erforderlich zur Einſchränkung der Stromver⸗ luſte in den durch ganz Banern ziehenden Leitungen. Durch einen eurzen Unterwaſſerkanel gelangt das von den Turbinen verarbeitete Waſſer in den Kochelſee, in dem ein Ausgleich der unregelmäßig zufließenden Waſſormenge ſtattfindet, die wieder aleichmäßig in den Ausfluß des Kochelſees, die Loiſach, zum Abfluß kommt. Der Aussleich erfolgt durch eine Reaulierungsſchleuſe. Vom Kochelſee abmärts mußte das Flußbett der Loiſach bis Beuerberg zur Aufnahme der vergrößerten Maſſermenge verbreitert, ausgebaggert und auf kurze Str⸗cken korrigiert werden. Von Beuerberg aus wird des im Wolchenſeewerk verarbeitete Waſſer in einem beſon⸗ deren Kanal in die Iſar gegenüber Puppling zurückgeleitet. Die vorſtehenden techniſchen Einzelheiten, die unſere Leſer intereſſieren dürften, weil Baden in Gemeinſchaft mit Württemberg ia guch ein gewaltiges Werk zur Erzeugung von Elektrizität in Angriff genommen hat, ſind einer Sondernummer der illuſtrierten Münchner Halbmonatsſchrift„Das Bayerland“ entnommen. Nur zu bald ſollte das Walchenſee⸗Kraftwerk, ein ſtolzes Denkmal deut⸗ ſcher Technik, auf eine harte Belaſtungsprobe durch das Hochwaſſer goſtellt werden. Wie nunmehr feſtſteht, haben ſich die Wehr⸗ bauten der baneriſchen Waſſerkraftwerke olänzend bewährt. Die Probe auf die außerordentlich ſchwere Belaſtung durch die rieſigen Waſſermengen wurde gut beſtanden, und zwar ſowohl hinſichtlich der Piderſtandsfähigkeit ihrer Fundierung, als auch inbezug auf die ſtörungsloſe Bewältigung der Waſſermaſſen. Dieſe Feſtſtellung iſt von aroßer Wichtiakeit für die Betriebsſicherheit der ſtaatlichen Groß⸗ waſſerkraftwerke inbezus auf die Landesenergieverſorgung des Payernwerkes und die bevorſtehende Eiſenbahnelektrifizierung. Die Perechnungsgrundlagen der hbayeriſchen Wehrbauten ſtützen ſich auf die Erfohrungen der Hochwaſſerkataſtrophe von 1899 und haben ſich als völlig ausreichend erwieſen. Der Bau des Waſchenſee⸗Kraft⸗ werkes wurde durch das Bayernwerk im Jahre 1918 begonnen. Da die Arbeit ruht, darf ſich unſer Wagen auf der ſchmalen Zufahrsſtraße bis in die allernächſte Nähe des Kraftwerkes begeben, deſſen Gebäude mit den gefälligen architekt. Formen ſich ebenſo ge⸗ ſchickt wie das Waſſerſchloß in die Landſchaft einfügen. Die Röhren⸗ leitung iſt nahezu fertig montiert. An zwei Strängen ſind nur noch einige Stücke einzufügen. Die gähnende Oeffnung eines Rohrteiles, der ſicher am nächſten Tage in die Höhe transportiert worden iſt, ladet geradezu zum Photogranhieren ein. Kaum iſt der Vorſchlag gemacht, wird er auch agusgeführt. Acht Perſonen ſtehen in drang⸗ voller Enge in der nahezu 2 Meter großen Oeffnung: Wenn die Aufnahme gelungen iſt, zählt ſie ſicher zu den eigenartigſten der ganzen Fahrt. Noch einmal wird der Wagen verlaſſen: in Bene⸗ dietbeuren, wo unſer Reiſemarſchall genau ſo gut Beſcheid weiß, wie an den anderen Orten, in denen Station gemacht wurde. Es iſt 47 Uhr, als wir vor dem Gaſthof„Zur Poſt“ landen. Im Nu ſitzen wir einträchtig auf der ſchattigen Veranda zwiſchen den Stammaäſten und laſſen uns den ausgezeichneten Gerſtenſaft mun⸗ den. Wieder aibts Weißwürſcht und ſonſtige ſchmackhafte Sachen. Die lange Fahrt hat die Stimmung in keiner Weiſe nachteilig beein⸗ flußt. im Gegenteil, ſie iſt nach wie vor ſo vorzüalich, daß ſogar die feſche Wirtin gar zu gern mit dieſer luſtigen Geſellſchaft nach München gefahren wäre. Aber da„Er“ dabei auch noch ein Wort mitzuſyrechen hatte, bliebs beim Wunſch. Die Abendſchatten ſenken ſich ſchon hernieder, als der Wagen durch den Wolfratshauſer Forſt ſauſt. Noch manche Ort⸗ ſchaft wird paſſiert, aber auch mancher„Chauſſeefloh“, der Havarie erlitten hat. Der Autoverkehr auf dieſer nach München führenden die neueſten Ergebniſſe der Marsforſchung Don Dr. g.. Kritzinger Am 23. ds. Mts. wird der Planet Mars der Erde ſo nahe kommen, wie im ganzen laufenden Jahrhundert nicht wieder. Die nachſtehenden Ausführungen dürften Die aher von Intereſſe ſein. En Sk(dahre 1880 und 1877 haben. entſprechend einem 47jähri⸗ cforſchuns des Ausgleiches zwiſchen Erd⸗ und Marslauf, in der macht. S0 unſerer roten Nachbarwelt beſondere Fortſchritte ge⸗ reut ri 10i 1877 ſind jetzt wieder 47 Jahre abgelaufen, und er⸗ iühmten 7 ſich unſer Intereſſe beſonders geſpannt auf den be⸗ U einer analplaneten, der uns über das Schickſal unſerer Erde beben kan fernen Zukunft von vielleicht Jahrmillionen Auskunft der 5 Lage der Umdrehungsachſe des Mars im Vergleich zu ſei⸗ Erde, danebene entſpricht e den Verhältniſſen bei unſerer urckaus 93 5 zu einem Vergleich zwiſchen beiden Wandelſternen Klimedechtigt iſt. Die neueſten Forſchungen haben nun über 75 des Mars gerade in dieſem Sinne hochintereſſante Er⸗ ſuf den fbtacht. Es iſt nämlich möglich geweſen, mit Rückſicht ergleickterſchied des Verhaltens beider Polarflecke des Mars f moſphär ch zu denen unſerer Erde die Durchläſſigkeit der Mars⸗ iedene zu beſtimmen und damit das Marsklima für die ver⸗ kab, Schon die enauszurechnen. döben unſere früheſten Marsbeobachter konnten die beiden Polar⸗ 05 feinere rer Nachbarwelt feſtſtellen, aber erſt ſpäter ließen ſich ſattun 80 Unterſchiede ihres Verhaltens bei eingehender Bear⸗ Einmenfaſſe tiecen. Die Ergebniſſe faſt eines Jahrhunderts zu⸗ uten binſichtlig hat der frühverſtorbene däniſche Aſtronom H. G. gesereſſante ich dieſer Polarflecke und der ſie umgebenden Moraſte ſich awärtige ingerzeige geben können, die für die Beurteilung der En unſeres N rdnähe von beſonderem Intereſſe ſind. Während dade bergleichgchbarwelt jetzt einem Zuſtand, dem Winter unſerer ar, jedoch—— nähert, ſind heute ihre beiden Palarkappen ſicht⸗ a Uebert e im entgegengeſetzten Zuſtande der Veränderung. 8 auf ſkagen wir ſinngemäß die Bezeichnungen unſerer Mo⸗ enn deren D ars, wobei wir natürlich berückſichtigen müſſen, 2 auer dann ungefähr doppelt ſo lang iſt, ſo können wir , fol atgeedes feſtſtellen: Im Marsfrühling wird die nördliche roduzje n einer Nebelwelle überflutet, und auch im Sommer durc die 95 Nordpol unabläſſig 185 Dampfmaſſen, die dann efüh't werd. tzirkulation den wärmſten Teilen des Planeten zu⸗ 10 ampfbilz ach der Sommerſonnenwende auf Mars läßt Taücht ins nach, vermutlich weil das Material dazu am iſt. Die Marsluft wird durchſichtiger, zuerſt am * Nordpol und dann auch in niedrigeren Breiten. Beim Herbſtan. fange verſchleiert die zunehmende Kälte erneut die arktiſchen Ge⸗ biete, und die dort gelegenen Flecke und ähnliche Gebilde werden im Laufe des Frühlings allmählich blaſſer, neue Nebelbildung ſetzt ein. Den Beobachtungen des älteren Herſchel 1781 und aus dem Jahre 1907 entſprechend, iſt auch jetzt der Nordpolfleck zu ſehen und wird in Zukunft ſeine Umgebung vermutlich noch mehr als bisher verſchleiern. Beim Südpolarfleck iſt gegenwärtig, wo wir im Marsnovem⸗ ber ſtehen, das Abſchmelzen ſchon in vollem Gange. Von Mars⸗ märz bis Auguſt war er unſichtbar und kommt erſt im Mars⸗Sep⸗ tember-Oktober aus den ſüdpolaren Nebeln hervor. Die Nebel⸗ und Dampfmaſſen, welche ſich bei ſeiner Auflöſung entwickeln, fül⸗ len nun die„Meere“ der ſüdlichen Marshalbkugel und können ſo⸗ gar, wie H. E. Lau aus den Beokachtungen ableiten konnte, die dortigen Kontinente teilweiſe verſchleiern. Es bleiben dann nur rotgelbe Gebiete wie Hochebenen in dem Nebelmeer übrig. Für das Abſchmelzen des Poles ſelbſt hat ſich ergeben, daß es in ſedem Marsjahr in ſehr ähnlicher Weiſe erfolgt, nämlich an einem be⸗ ſtimmten Punkt nahe der Mitte des Polarfleckes und an drei oder vier Randpunkten einſetzt, welche den tieferen Stellen des ſoge⸗ nannten Südmeeres entſprechen. Die bei dem Schmelzprozeß ab⸗ geſpaltenen Schneeinſeln ſchrumpfen bald zu kleinen Lichtvunkten ein. Im Marsjanuar iſt dann nur noch ein kleiner, gelblicher Punkt übrig, und im Marsfebruar beginnt die Nebelbildung im antarktiſchen Gebiet von neuem. Schon mit kleinen Fernrohren, beſonders mit den heute von der Induſtrie wohlfeil auf den Markt gebrachten Spiegelteleſkopen, läßt ſich die Veränderung der Polarflecke, beſonders des ſüdlichen, leicht verfolgen. Sie dürfte eine der intereſſanteſten Aufgaben für den Amateuraſtronomen in dieſen Monaten ſein. Die Beobachtungsergebniſſe über das Verhalten der beiden Polarflecke des Mars hat nun in Verbindung mit den Beobach⸗ tunasdaten betr. das Reflexionsvermögen des Mars und unter Be⸗ rückſichtigung ſeiner Umdrehungsdauer, welche die unſerer Erde nur um beiläufig drei Viertelſtunden übertrifft, Prof. Milankovitſch verwertet, um das Marsklima im eigentlichen Sinne zu berechnen Bei dieſen Berechnungen ſtellt ſich als beſonders wichtig heraus, daß ſich der Mars während des Sommers ſeiner Südhalbkugel in Sonnennähe befindet, wie wir es gegenwärtig beobachten. Nach⸗ dem er auf dieſe Weiſe den Transmiſſionskoeffizienten beſtimmt hatte, fanden ſich für die einzelnen Breitengrade unſeres rötlichen Nachbarplaneten folgende Temperaturen: Im Bereich des Mars⸗ äquators ergibt ſich eine mittlere Temperatur von drei bis vier Grad Celſius unter Null, etwa der mittleren Jahrestemperatur von Nikolajewsk am Amur entſprechend. In etwa 30 Grad Breite liegt die Temperatur im Mittel etwa ſo niedrig wie in Oſtſibirien in Jakutſk bei etwa 100 Meter Seehöhe. In einer areographiſchen Breite, die etwa der von Süddeutſchland entſpricht, iſt auf Mars eine Temperatur zu erwarten, wie ſie etwa in Nordweſtgrönland bei uns beobachtet wird. An den Marspolen iſt die mittlere Tem⸗ peratur ſo niedrig, wie ſie in den ſchlimmſten Januarwochen etwa in Werchojansk bei uns beobachtet wird. Die mittlere Tempera⸗ tur auf Mars liegt im ganzen ungefähr 30 Grad niedriger als auf unſerer Erde. Wenn vorhin von Meeren auf dem Mars die Rede war, ſo iſt im Hinblick auf die niedrigen Temperaturen zu beachten, daß dieſe außerordentlich flach und in einem Zuſtand verhältnismäßiger Kon⸗ zentration der darin gelöſten Salze ſich befinden. Von Verſuchen im Laboratorium iſt bekannt, daß konzentrierte Kochſalzlöſung erſt bei 22 Grad Kälte gefriert. Es kann mithin auf Mars ziemlich viel Flüſſigkeit, wenn auch von ſehr niedriger Temperatur, vor⸗ handen ſein. Die dünne Marsatmoſphäre verſchärft nun außerordentlich den Gegenſatz der Temperaturen ſowohl der Tages⸗ wie der Jahres⸗ zeiten. Sie bewirkt beiſpielsweiſe, daß die direkte Sonnenſtrah⸗ lung dort bis zu einer Höhe von beiläufig 30 Grad trotz der grö⸗ ßeren Entfernung des Mars von der Sonne, intenſiver iſt als bei uns. Je weiter wir uns vom Marsäquator polwärts entfernen, deſto ſtärker wird dieſer Einfluß. Für dieſe ſelbſt ergibt ſich, daß ſie bei jeweils entſprechenden Höhen der Sonne über dem Hort⸗ zont einer noch ſtärkeren Beſtrahlung ausgeſetzt ſind als die Pole unſerer Erde. Mit Sonnenaufgang findet auf Mars daher eine raſche Ver⸗ dampfung der nächtlichen Niederſchläge ſtatt, und die Tage ſind dort trotz der niedrigen Mitteltemperatur bei ſehr geringer Bewölkung verhältnismäßig heiß. Mit Eintritt der Nacht ſchlägt ſich die ge⸗ ringe Wafßrdampfmenge auf Mars ſogleich nieder, und eine rapide Ausſtrahlung macht die Nächte auf unſerer Nachbarwelt äußerſt kalt. Von der Polarnacht auf dem Mars können wir Ins kaum einen Begriff machen. Um eine Vorſtellung von der Einwirkung des Marsklimas auf einen menſchenähnlichen Organismus zu gewinnen, können wir die zentralen Gebiete von Afrika am Tſchadſee, von Süd⸗ amerika und vielleicht auch das heißumſtrittene Himalajabereich heranziehen. Jene kühnen Bergſteiger, die in dieſem Jahre wie⸗ derholt verſuchten, den Tſchomolugma zu bezwingen, haben einen Vorgeſchmack von jener Hölle bekommen, die uns bei einer Exkur⸗ 1—— den Mars in jener trockenen, dünnen Luft erwarten würde. Daß es trotzdem nicht ausgeſchloſſen iſt, ſich auch einem derarti⸗ gen Klima wenigſtens für einige Zeit anzupaſſen, beweiſen die Arbeiten in den bolivianiſchen Boraxgruben. Auch hier iſt man 4. Seite. Nr. 374 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 14. Auguſt 1924 Hauptſtraße iſt weit lebhafter als am Morgen auf der Reiſe nach Süden. In Grünwald, dem beliebten Ausflugsort der Münchner, fährt der Steuermann, der ſich durch die vorbeiflitzenden Wagen nicht aus der Ruhe bringen läßt, auf beſonderen Wunſch über die Iſarbrücke, die ohne Zoll nicht paſſiert werden darf. In den hach gelegenen Reſtaurationsgärten flammen die erſten Lichter auf. Die Straßenbahn fährt ununterbrochen mit leeren Wagen hinaus und kehrt vollbeſetzt zurück. Der Pulsſchlag der Großſtadt wird immer fühlbarer. Die erſten Straßenzüge tauchen auf. Um 9 Uhr hält der Wagen am Sendlingertorplatz, am Ziel einer Reiſe, von der wir unauslöſchliche Eindrücke empfangen haben. Wer für wenig Geld auf bequeme Weiſe viel an einem Tage ſehen will, folge unſerm Beiſpiel. R. Seh. Städtiſche Nachrichten Der Begriff„Friedensmiete“ Das Mieteiniaunasamt, deſſen Tätiakeit heute nach Ueberwei⸗ ſung der Aufhebungsklagen an die Amtsgerichte erheblich ein⸗ geſchränkt iſt. wird ſetzt mit Anträgen auf Feſtſetzung der Miete überhäuft. Dies hat ſeinen Grund darin, daß mit dem Höherſteigen des Mietpreiſes vielen Perſonen, ſowohl aus Mittelſtand wie Ar⸗ beiterkreiſen. die Zahlung der geſetzlichen Miete Schwieriakeit de⸗ reitet. Daß daran die falſche Wirtſchaftsvolitik bezüglich der Miet⸗ preisbilduna inſofern ſchuld iſt, als jetzt plötzlich die Miete im prwa⸗ ten Wirtſchaftsbudget eine aroße Rolle zu ſpielen anfänat, während ſie früher kaum beachtet wurde. ſteht außer jedem Zweifel. Ver weitere Grund iſt der der Umſtellung von Grundmiete auf Friedens⸗ miete bei Errechnung der ageſetzlichen Miete. Durch Erlaß des Ba⸗ diſchen Arbeitsminiſteriums vom 26. Februar 1924. der Ausführung des Reichsmietegeſetzes und der dritten Steuernotverordnung be⸗ treffend iſt mit Wirkung vom 1. März 1924 die Friedensmiete zur Grundlage der geſetzlichen Miete gemacht morden. Mit dieſer Maß⸗ nahme iſt alle Arbeit des Mannheimer Mieteiniounasamts in den vergangenen Jahren zur Errechnung der Grundmiete in ihrer Wir⸗ kung zerſtört worden. Die Annahme die zuerſt vielfach vertreten * Sonntagsrückſahrkarten an Mariä Himmelfahrt. Nachdem ſowohl in Bayern als auch in Württemberg anläßlich des Feier⸗ tages Mariä Himmelfahrt zum 15. Auguſt Sonntagsrück⸗ fahrkarten ausgegeben werden, wurde die Ausgabe ſolcher Karten auch in dem Bereich der Reichsbahndirektion Karlsruhe genehmigt. Die Genehmigung erſtreckt ſich auch auf Samstag, 16. Auguſt. Es können ſomit Sonntagsrückfahrkarten vom Donnerstag(14. Auguſt) von 12 Uhr mittags an zur Hinfahrt und von Freitag bis ein⸗ ſchließlich Sonntag(15.—17. Auguſt) unbeſchränkt zur Hin⸗ und Rückfahrt benutzt werden. Die Ausgabe dieſer Karten bleibt be⸗ ſchränkt auf ſolche nach Stationen der Direktionsbezirke Karlsruhe, Stuttgart, der badiſchen Privatbahnen, der Direktionsbezirke in Bayern ſowie auf badiſchem Gebiet gelegenen Stationen des Direktionsbezirks Mainz. *Geſellſchaftsſonderzüge des Verkehrgverbondes. Der Badiſche Verkehrsverband, der den Sonderzug Mannheim—Triberg—Kon⸗ ſtanz mit großem GErfalg du Henfien Jͤͤ noch zwei Sonderzüge fahren und zwar am 24. Auguſt von Mannheim nach Freiburg, ein Zug, mit dem dem Ver⸗ nehmen nach wieder eine Preſſewerbefahrt verbunden werden ſoll, weiter zwei Züge am 3 1. Auguſt von Mannheim und von Freiburg nach Baden⸗Baden zu den Iffezheimer Pferderennen. Ferner hat der erwähnte Sonderzug nach Kon⸗ ſtanz derart eingeſchlagen, daß zahlreiche Nachfragen nicht mehr erfüllt werden konnten. Es wird deshalb beabſichtigt. dieſen Zug, allerdings mit Ausgangsſtation Offenburg, über Triberg nach Konſtanz und zurück noch einmal zu fahren, vermutlich am 24. Auguſt. Wünſche dahingehend liegen vor allem von Hauſach und Hornberg vor. * Anziehen der Fleiſchpreiſe. Aus Stuttgart wird berich⸗ tet. daß dort die Kalb⸗ und Schweinefleiſchpreiſe etwas erhöht werden mußten. Die Metzgerinnunag hat inſoloe der ſtarken Erböhung der Viehpreiſe den Preis für Kalbfleiſch erſter Güte auf 85 bis 90 Pfa., für zweite Güte auf 70 bis 75 Pfa. und für Schweinefleiſch auf.10 bis.20 Mk. feſtgeſetzt. Die Preiſe der übrigen Fleiſchſorten bleiben unverändert. In Mannheim muß⸗ ten ebenfalls die Kalb⸗ und Schweinefleiſchyreiſe erhöht werden und zwar auf—.10 bezw..20 Mk., da das Pfund Lebendaewicht bei Rach dem Tätigkeitsbericht des Vorſthenden erſtrecte ſich die Arbeit des Landesvereins auch im vergangenen Vereinsen auf die Abhaltung von Lehrkurſen für Imker. Den Wen ſchaftsbericht legte Hauptlehrer Schüßler⸗Weinheim ab. 5 hat die Inflation auch der Vereinskaſſe des Imkerverbandes n Abbruc) getan. Oberamtmann Wöhrle überbrachte die Grüße ter⸗ badiſchen Miniſteriums des Innern, welches der Imkerei jede Un ſtützung zuteil werden laſſe Hauptlehrer Falk⸗Weinheim berichtete als Obmann 809 Krankheitsbekämpfung über den Seuchenſtand in Baden. Die 30n der Seuchenverluſte ſei im vergangenen Jahr zurückgegangen bedet 23 Orten ſeien auf 26 Ständen 82 Völker durch Seuchen bernien worden. Die Inſel⸗Wight⸗Krankheit ſei in Baden nicht aufgetrele f Die Darlegungen des Hauptlehrers Falk wurden weſentlich ergg 18 und teilweiſe berichtigt durch einen Freiburger Redner, der Anga 5 machte über das verheerende Auftreten der Seuche im Bezirk burg, beſonders im Wagenſteiger Tal, im Glottertal, in Denslinge. und St. Peter. Ueber die Bekämpfung der Faulbrut referierte Imt 5 Klemm⸗Rammersweier. Tierarzt Hierholzer⸗Engen a9 derte den Einbezug der Bienen in das Seuchengeſetz. Dieſer N ſtieß auf allgemeinen Widerſpruch. Die Seuchenbekämpfung ſoll Imkern als Fachleuten ſelbſt überlaſſen bleiben. Klemm⸗Rammersweier machte als Obmann für Verbeſee rungszucht eingehende Ausführungen und forderte Leiſtu 1 zucht und Heranziehung vieler Belegſtellen. Höfeſe ⸗Offenen äußerte ſich als Obmann für Bienenweide und Wanderung daß gehend, daß in allen Orten an freien Plätzen die Anpflanzung U Pflanzen gefördert werden ſoll, die eine gute Bienennahrung ſtellen. Er mahnte zur Verträglichkeit zwiſchen heimiſchen un Wanderimkern. Das kaufende Publikum müſſe über QAualitaen honig aufgeklärt werden. Der Redner warnte vor Schleuderprei l⸗ beim Honigverkauf und berichtete über die Tätigkeit und Preis 95 dung der Landesausgleichſtellen. Oberlehrer Sickinger⸗Olter weier berichtete als Obmann für Bienenzuchtbetriebsmittel und 8 dem badiſchen Einheitsſtock mit Oberbehandlung das Wort. Kan 15 mann⸗Rockenau ſprach über die Zuckerzuteilung. Rektor„ olz machte zu den verſchiedenen in der lebhaften Diskuſſion dnen Fragen noch einige Ausführungen, vor allen Dingen 9 dauerte er, daß für Honig immer noch der geſetzliche Schutz fehle. wurde, daß die Friedensmiete aus Grundmiete + 20 gebildet] Kälbern ſich auf 50—70 Pfa. und bei Schweinen auf 80 Pfa. ſtellt. 3 7; undheitsrückſichten eine werde, wurde von amtlicher Stelle als unrichtig bezeichnet. Maß⸗ Jahrhundertfeier des deutſchen Liedes„Stille Nacht, Heilige eeeee eeeeeeeee An ſene Stele gebend für die Mietpreisbilduna bleibt alſo einzig und allein die Nacht.“ Im geſtrigen Wittwoch vor hundert Jahren haben der wurde einſtimmig Hauptlehrer Falk⸗Weinheim, als Schriftführer tatſächlich am 1. Juli 1914 bezahlte Miete Die Ergebniſſe diees Lablan Mohr und der Lehrer Gruber, beide aus der Gemeinde der Bienenzeitung wurde Hauptlehrer a. D. Noth⸗Karlsruhe, f Verkahrens ſind in einer ganzen Zatl von Fällen völlia unbefriedi⸗Oberndorf bei Salzburg, ihren Freunden das von ihnen verfaßte ſchon 43 Jahre im Dienſte des Landesvereins ſteht, berufen. Als gend. Während urſprünalich die Meinung vertreten wurde, daß die und komponierte Lied„Stille Nacht. Heilige Nacht“ vorgetragen. nächſter Tagungsort in zwei Jahren wurde Frerburg beſtimag Hauseigentümer bei dieſer Art der Errechnung ſich beſſer ſtellten. dat Laum ein zweites Lied iſt heute ſo bekannt, wie dieſes Weihnachts⸗ wo auch eine Tagung der Deutſchen Imkerverbände ſtatlfinden ſoll. die Praxis gezeiat. daß in der Mehrzahl der Fälle das Gegenteil ein⸗ Friedenslied. Die Gemeinde Oberndorf will nun anläßlich des getreten iſt. Nur bei gewerblichen Räumen iſt es im Regelfall um⸗100jährigen Beſtehens dieſes Liedes dem Dichter Mohr und dem 2 1 gekehrt. Es muß aber, um unnötige Streitiakeiten zu vermelden, Komponiſt Gruber ein Denkmal ſetzen. Nachbargebiete 90 deshalb einmal wieder darauf hingewieſen werden, daß das Miet⸗„Freiwilliger Tod. Am Dienstag abend wurde von einem urde 85 einiaungsamt gezwungen iſt, die Friedensmiete zur Grundlage der Schiffer bei der Rheinſchachtel eine 76 Jahre alte Schreinerswitwe* Weilheim OA. Tübingen, 14. Auguſt. Am Sonntag r eſte 8 Errechnung zu machen, wenn nicht ganz beſondere Gründe vorlie⸗ aus der Krappmüblſtraße in bewußtloſem Zuſtand aus dem Waf⸗ im hieſigen Gemeindewald von Schuldnaben eime bepeits verwe. lin gen. die geſtatten, die Friedensmiete neu feſtzuſetzen. Dieſe Fälle ſer gezogen und mit Hilke anderer Perſonen zunächſt in das Boots⸗ Leiche gefunden. Whe feſtgeſtellt wurde, handelt es ſich um die 0 ſind: haus der Mannheimer Rudergeſellſchaft verbracht, waſelbſt Wieder⸗ 18—20jähnges Mlidchen, und zwar allem Anſchein nach ugeche 0 1. Wenn ſich die Friedensmiete nicht mehr feſtſtellen läßt: belebungsverſuche mit Erfolg angewendet wurden. Die Frau, die Roſoa Layer, die ſeit dem 3. Juni 1923 vermißt wird. Die Von S —. ͤberenban wür: bermutlich aus Gram über den Verluſt ihrer Erſparniſſe durch die war leicht vergrabem und von Füchſen wieder aufgeſcharrt. die 9 tal 5 4 e Inflation ins Waſſer gegangen iſt, wurde dem ſtädt. Kranken⸗ den Kleidern ſind nur wenige, bereits verfaulte Reſte gefunden en. un 3. wenn die Friedensmiete in außergewöhnlichem Umfana von haus überführt, woſelbſt ſie in der Nacht geſtorben iſt.— Geſtern den Eltern zur Feſtſtellung der Perſonalien überbracht wur aft U der ortsüblichen Miete abagewichen iſt und dieſes Abweichen nachmittag wurde ein lediger 40 Jahre alter Kunſtmaler von hier, Man vermutet, daß Karl Neef aus Dier'ing OA. Horb, wohnh 2 8 begründet iſt entweder in der damaligen Beſchaffenheit der zuletzt in Auerbach wohnhaft, auf dem Familiengrab ſeiner Eltern in Schwenningen, das Mädchen vor Jahresfriſt umgebracht un 13 lic Räume oder in den damaligen Verhältniſſen der Vertraas⸗ auf dem bieſigen Friedhofe mit einer Schußwunde, die er ſich ſelbſt Lebche vergraben hat. Er hatte mit Roſa Layer ein Lerzez ſich St 0 lenibie 4 10 tiile: 4. wenn die Räume erſt nach dem 1. Juli 1914 bezugsfertig ge⸗ beigebracht hat, tot aufgefunden. Ein unheilbares Augen⸗ ̃j 3 Schon vor einem Jahr, als die Layer vermißt wurde, leiden dürfte der Grund zur Tat geweſen ſein. 20 ̃ dint 58 der Verdacht, das Mädchen gewallſam aus dem Leben beſeſligt 5 L0 worden ſind:* Lebensmüde. Geſtern über die Mittagszeit verſuchte ein 18 haben, auf ihren ehemaligen Liebhaber. Er mußte aber er ö 5. wenn die Räume nach dem 1. Juli 1914 in erheblichem Maße Jahre alter Taglöhner in der Wohnung ſeiner Schweſter in der Unberſuchungshaſt wieder entlaſſen werden, weil döe Beweisgr hi baulich verändert worden ſind: Neckarſtadt durch Einnehmen einer giftigen Flüſſigkeit ſich das Le. nicht hinpeichten, um ihn der Täberſchaft zu über führen. S 6. wenn die Räume nach dem 1. Juli 1914 zu erheblich anderen ben zu nehmen. Grund zur Tat: Familienzwiſtigkeiten. Er wurde 85 bewendet wirde mit dem Sanitätsauto in das Krankenhaus verbracht. 6 t it d0 *3 eee eee eee. 8* Unfall. Infolge Trunkenheit ſtürzte vergangene Nacht um er ch sZel ung ſ 2 e die Friedensmiete der einzelnen Wod⸗ L7 nunden in einem offenbaren Mißverhältnis ſtehen. und ein 2, Uhr ein 37 Tahre alter Schiffsheizer beim Nachhauſegehen vom icht m ˖ 0 Ausgleich der Billiakeit entſpricht 8 8 2 9 7„Luven III.“ das unterhalb der Rheinbrütke Amksgericht Mannheim 4 14 5555„ ,liegt, in den Rhein. Von einem Matroſen des gleichen Bootes„Manuheim, 13. Auguſt(Sitzung der Amtsgerichts S. n ge⸗ N eeee eeeee eee konnte er auf das Schiff gezogen werden. Schaden hat er nicht Vorſitzender: Gerichtsaſſeſſor Dr. Kühn. Vertreter der ntlas 14 4 70„Aase ſcten ſerlitten. behörde: Amtsanwalt Schüle. egen 0 Neufeſt ich ie 211ä Aile aialen unser Berdechenag von doce und Art gbelcher„ deſtgenenmer murden an wersone deſen verſcedeer Deöneh ane e d 9 besggeet, Eie 1 0— ieie d Norcsſeiung der Aflern ſtrafbarer Handlungen, darunter 4 wegen Diebſtahls, 3 wegen Bet⸗ dig einer Mitbewohnerin in einer Gaſtwirtſchaft verſchiedene Afet ve 1—6 vorlieat, iſt das Mieteiniaunasamt berechtiat. auch, ſtatt die tels eine Kontoriſtin wegen Betrugs, ein Bleilöter wegen Ein. dungsſtücke entwendet zu haben, Außerdem unterſchlug die Sgeld 9 orlsübliche Miete ſeſtzuſetzen, die Grundmiete um 20 2 zu erhöhen, bruchsdiebſtahls und 5 Frauensperſonen wegen unſittlichen Lebens⸗ am Tage ihrer Entlafſung aus dem Amtsgefängniſer 1 grnecke vech⸗ um auf dieſe Weiſe die Friedensmiete zu finden. Dieſe Art der Be⸗ wüſgel, und 1 Paar Schuhe, die ihr eine andere Gefangene zum Awei 0 rechnuna iſt jedoch dann ausseſchloſſen, wenn ſich hierbei eine von* Aufgefunden wurden am 9. Auguſt in einer Toreinfahrt in bergehenden Gebrauchs geltehen hatte. Erkannte Straſe? mm der ortsüblichen Miete des Jahres 1914 weſentlich abweichende Frie⸗ densmiete ergeben würde.(Erlaß des Badiſchen Arbeitsminiſters vom 16. Mai 1924). Die auch heute noch gelegentlich vertretene Auf⸗ faſſung, daß Hauseigentümer und auch Mieter zwiſchen Friedens⸗ miete und der um 20 7; erhöhten Grundmiete wählen können, iſt gänzlich verfehlt. Auf eine in der Beſchwerdeinſtanz durch das Landaericht Mannheim kürzlich ergangene Entſcheidung, in der das Landgericht die Berechtiaung des Hauseigentümers von der Frie⸗ densmiete abzuweichen anerkennt, werden wir daeee 5 r. F. W. gezwungen, unter ſehr geringem Luftdruck in einer Höhe, die un⸗ gefähr der des Montblanc entſpricht, zu arbeiten. Der feine Staub und ſchweflige Dünſte greifen die Atmungswerkzeuge ſcharf an und machen Geruchs⸗ und Geſchmacksorgane faſt unbrauchbar. Eine bedeutende Erleichterung im Vergleich zu den Mühen des Aufſtieges im Himalaja⸗Gebiet würde auf Mars allerdings der Umſtand bedeuten, daß ſeine Schwerkraft viel geringer als die der Erde iſt, daß man daher mit derſelben Muskelanſtrengung wie auf unſerm Planeten auf Mars weitere Strecken zurücklegen und größere Höhen erklimmen könnte. Trotz alledem wird nach den bisherigen Ausführungen wohl niemand mehr Luſt verſpüren, etwa mit einer Rakete nach dieſen Planetenräumen vorzudringen. Kunſt und Wiſſenſchaſt hans Caſſar f. Unerwartet trifft uns dieſe Meldung. Ein blühendes Menſchenleben im Alter von 40 Jahren iſt unſerer ner⸗ vöſen, kranken Zeit, man möchte faſt ſagen, unſerem ar men Vaterland zum Opfer gefallen. Künſtler von dem Schlage Hans Caſſars mit überfeinfühligem Empfinden können ſich in der harten Wirklichkeit unſerer Tage nicht mehr zurecht finden und ein tragiſcher, innerer Entſchluß führt ſie aus ihrem Schaffen, das mehr denn je außerhalb der dringenden Notwendigkeit ſteht, hinweg. Mit dieſem vielſeitig begabten, temperamentvollen Menſchen iſt eine künſtleriſche Kraft dahingegangen, die in normalen Zeiten ſich zwei⸗ fellos zu ſchönſter Reife entwickelt haben würde. Anfänglich aus dem väterlichen Geſchäft zum Bildhauer beſtimmt, zeigte der junge Caſſar ſchon durch markante, große Form, die jedoch immer einen Zug des Nervpöſen, Uebergeiſtigen in ſich trug, eine perſönliche Be⸗ gabung, die ſich bald auch auf zeichneriſche und maleriſche Arbeiten übertrug. In breiten Tuſchpinſelſtrichen hielt er das Leben in feſt⸗ umriſſenen, ſcharf beobachteten Linien feſt, wobei ſeine Ueberlegen⸗ it ihn ſtark zur Karikatur neigen ließ. Er fand aber bei ſeinem chaffen keine innere Ruhe, keine Kraft zur ſtetigen Entwicklung. So trat manchmal auch aus dieſem Grunde bittere Not an dieſen, nur ſich ſelbſt ſchaffenden Künſtler heran, wobei Krankheit die Lage verſchärfte. Bald aber erkannten Freunde ſein hohes Können, ſein reines Künſtlertum, förderten ihn durch Verpflanzung in die freie Natur, wobei er ſich allmählich zu ſchöner Farbigkeit maleriſch aus⸗ leben konnte. Seine Landſchaft, vielfach auch figürlich belebt, zeichneten ſich durch üppigen Glanz, durch Sonnigkeit, breite Raum⸗ und Flächenwirkung aus. Es blüht in ihnen eine Sehnſucht nach Reinheit, die nur manmal durch die immer wieder vorkehrende Nervpoſität flackernd unterbrochen wurde. Er liebte das zitternde Sonnenlicht, das zwiſchen Bäumen auf die Raſenflächen und Wege hindurchbrach liebte die großen, ſchweren Schatten, die ſich quer über die Landſchaft legten, vertiefte ſich mit ganzer Liebe in die Seele der Natur, die er bei aller Farbigkeit auch zeichneriſch glän⸗ zend bewältigte In die Stadt zurückgekehrt fand er in dieſem Ge⸗ triebe keinen Halt und ſchied im dunkeln Gefühl der Sehnſucht nach der Hafenſtraße zwei Kiſten mit etwa 1½ Zentner verdor⸗ bener Hartwurſt, die vermutlich von einem Diebſtahl her⸗ rühren. Eine Kiſte iſt 30 Zentimeter lang, 41 Zentimeter breit, 26 Zentimeter hoch und mit Doppeldraht zweimal umbunden. Ge⸗ zeichnet:„Duprat⸗Clement⸗Maurel⸗Konſerves⸗Alimentaires, Bor- deaur, France B. C..“ Die zweite Kiſte iſt 67 Zentimeter lang, 43 Zentimeter breit, 27 Zentimeter hoch, gez.:„Erkent Alb. Balin.“ Die Adreſſen ſind an beiden Kiſten anſcheinend entfernt. * Diebſtahlschronik, In letzter Zeit wuͤrden entwendet: Nachts im Induſtriehafen ein Nachen aus Eichenholz(Flieger⸗ typ), ungeſtrichen, etwa 4,50 Meter lang, vorn breit, hinten ſchmal, an den beiden Ruderbänken rechts und links je zwei Löcher, an der vorderen Ruderbank eine Eiſenplatte mit einem Loch, am Boden 3 neue Bretter, eine 4 Meter lange Kette mit ſtarkem Anhänge⸗ ſchloß. Der obere Rand iſt ziemlich abgewaſchen.— Nachts aus einem Hühnerhof an der Neckarauerſtraße 5 alte Hühner und zwar zwei ſchwarze, zwei rebhuhnfarbige und ein grau⸗ und ſchwarzgeſchiefertes, außerdem 6 Stück 6 Wochen alte Hühner.— Nachts in Rheinau an der Mühlheimerſtraße aus einem Büro ein Haustelephonapparat. Das ganze Geſtell iſt aus ſchwarzlackiertem Blech. Nummer iſt unbekannt. Marktbericht Trotz des launiſchen Wetters herrſchte auf dem heutigen Markt ein lebhafter Verkehr. Die Beſchickung war im Durchſchnitt gut, in manchem ſogar ſehr gut. Nach der Saiſon iſt es natürlich das Obſt, das weitaus die erſte Stelle im Angebot einnimmt. So ziem⸗ lich alle Sommerobſtſpielarten ſind jetzt vertreten. Ueberaus gut waren auch die Gemüſe vertreten, vor allem Spinat, Salat, Wirſing, Weißkraut, Rotkraut und Gurken. In Eier, Butter und Käſe über⸗ wog das Angebot bei weitem die Nachfrage. Die Fleiſcherſtände waren mit friſcher und geräucherter Ware gut verſorgt. Das Gleiche gilt von der Zufuhr von lebenden und geſchlachtetem Geflügel. Nur in Fiſchen— Flußfiſchen ſowohl wie Seefiſchen— war die Zubrin⸗ gung gegenüber früher ſehr gering. Die Nachfrage war mittel⸗ mäßig. Das ſtädtiſche Nachrichtenamt teilt uns die amtlich notierten Preiſe in Goldpfennigen für das Pfund wie folgt mit: Kartoffeln neue—6,5, Meerettich 30—130, Karotten—10, Gelbrüben—12, Rotrüben 10—12, Kopfſalat—15, Endivienſalat —15, Wirſing 15—20, Zwiebeln 13—16, Gurken, große d. St. 25—60, grüne Erbſen 30—40, grüne Bohnen 20—28, Tomaten 20—30, Eier 12—17, Süßrahmbutter 220—240, Landbutter 200 bis 220, Johannisbeeren 25, Heidelbeeren 30, Trauben 35—45, Aepfel 10—25,. Birnen 15—35, Mirabellen 30—40, Aprikoſen 30—60, Pfirſiche 25—45, Orangen 15—20, Zitronen—10, Aaſe 140—160, Backfiſche 50—60, Hahn, leb. 180—350, geſchl 100—600 Huhn, leb. 200—330, geſchl. 100—600, Gans, leb. 550—600, geſchl. 700—1050, Enten, leb. 250, geſchl. 450—650, Tauben 200. Tagungen Der badiſche Tandesverband für Bienenzucht hielt am Montag im ſtädtiſchen Kurhaus in Donaueſchingen ſeine Hauptverſammlung ab, zu der die Vorſitzenden der Gaue und Vertreter von uegfähr 120 Bezirksvereinen aus dem gan⸗ zen badiſchen Land erſchienen waren. Der Vorſitzende begrüßte alle Erſchienenen herzlich, beſonders den Vertreter der Regierung, Oberamtmann Wöhrle⸗Donaueſchingen, den Landtagsabgeord⸗ neten Verbandsdirektor Schön, ferner den Rektor a. D. re i⸗ einer beſſeren Welt von hinnen. Mit ihm verliert Mannheim eine ſtarke. eigenartige, künſtleriſche Perſönlichkeit.-n. olz⸗Neumünſter, den Präſidenten der Vereinigung deutſcher 5 5 rie wetternachrichten der Rarlsruher zandeswetlertef ganz Europa in ſeinen Bereich gezogen. wickeln ſich mehrere Regenfronten, die raſch oſtwärts e, in Mitteleuropa wiederholt Regenfälle hervorrufen. fällt über Weſteuropa der Luftdruck wieder und eine rung dringt von den britiſchen Inſeln vor. Wetter dauert daher fort. nate Gefänanis. Von der Anklage der Unterſchlagung e die Herber freigeſprochen.— Die beiden ledigen Schloſſer, Hörner und Otto Hubbuch aus Odenheim ſind des WStabt ſtahls beſchuldigt. Beide entwendeten in der Wirtſchaft zu z mmer Worms aus einem von zwei Schauſpielerinnen gemieteten ſpitze. 4 Damenkleider, 1 Herrenuhr, 2 Pakete Tabak, 1 Zigarreghenhein dergl. Die Diebe brachten die geſtohlenen Sachen nach O ör⸗ und ſuchten ſie einige Tage ſpäter in Karlsruhe zu verkaufen, ner iſt vielſach vorbeſtraft, auch Hubbuch iſt ſchon wegen 95 beſtraft. Wegen gemeinſchaftlich verübten Diebſtahls wird 915 heute zu 5 Monaten, Hubbuch zu 4 Monaten Gefän verurteilt. unbeln Der 48jährige Taglöhner Ludwig Wengert aus Muaeg in ſtahl am 8. Juli d. J. aus dem Hausgang eines Kaufmadie mit Fahrrad. Der Beſtohlene ſah noch rechtzeitig, wie der Die ein⸗ dem Rad um die Straßenecke fuhr. Es gelang ihm, den 75 alter zuholen und ſein Eigentum wieder zu erhalten. Wegert, e Verbü⸗ unverbeſſerlicher Gewohnheitsdieb, wurde erſt kürzlich nach zung einer 4lährigen Strafe aus dem Zuchthauſe e Nach ſeinem eigenen Geſtändniſſe und ausweislich ſeiner brachte Wengert über 30 Jahre ſeines Leben? Gefängniſſen zu. Als Speztalität betreibt er d raddiebſtahl. 80 Fahrräder will er ſchon geſtohlen Bei der Heilsarmee ſuchte er zuletzt um Beſchäftigung da ſein Verſuch vergeblich war, verfiel er wieder auf den üickzr einen neuen Diebſtahl zu begehen, um ins Gefängnis Dahre Ehr⸗ Erkannte Strafe: 1 Jahr Zuchthaus und 5 Ja verluſt. Neues aus aller Welt irkus — Von einer Bärin zerfleiſcht. In einem Raubtterziren den Koburg griff eine Bärin den Bändiger an und biß ihn ehten, Oberſchenkel. Er konnte das Tier durch Peitſchenhiebe 2 rte hm aber die Bärin ſtürzte ſich erneut auf ihn und derſpha he man durch einen Biß den Unterarm. Den Bändiger bra ſchwerverletzt ins Krankenhaus. — Eine entmenſchte Mutter. Einen Kindesmord, der von unerhörten Gemütsroheit zeugt, verübte die in Hambu ihrem Manne getrennt lebende Frau Manhold. Sie haus 9 Jahre alten Sohn vor einigen Wochen aus dem Waiſen aus der holt. Nach ihrem eigenen Geſtändnis ging ſie am 5. Augee in Wohnung ihrer Wirtsleute fort mit dem Vorſatz, den dun ſe ch der Alſter zu ertränken, da er ihr offenbar bei ibet ſte ſinnigen Lebenswandel im Wege war. Von einem Be Damſſes an der alten Rabenſtraße aus ſtieß ſie, nachdem der lezle em da⸗ die Stelle paſſiert hatte, den Jungen ins Waſſer. Trob. ſich die Kind, das nicht gleich unterſank, um Hilſe rief, entſernne, Herie Mutter, machte in der inneren Stadt die Bekannſchaft 0 hat ſie und verbrachte die Nacht mit ihm. Wie ſie ſelbſt angt Wenige noch einen zweiten Kindesmord auf dem Gewiſſen ährig, Monate nach ihrer Verheiratung ertränkte ſie ihre e mehrer Schweſter. Sie wurde damals verhaftet und beſand ſich Jahre im Irrenhaus. znel eine von ihren 6 2 Nn Das ozeaniſche Luftdruckgebiet hat ſich noch verſtärkt ſeite en, An ſeiner Süs n un euerdüugg, kräftige iſch⸗ Das trübe, re 1triſ 7 nbfe, Vorausſichtliche Witterung für Freitag bis 12 Meiſt trüb neuerdings wieder Regenfälle, kühl, weſtliche Winde · 2— cre F1 r n r — Donnerskag, den 14. Auguſt 1924 Mannuheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 5. Seike. Nr. 374 Sport und Spiel n Mannheimer General⸗Anzeiger die Bodenſeefahrt des R. d. A. C. Kunſt⸗ und kulturhiſtoriſche Bemerkungen Asdbie Auguſt⸗Veranſtaltung des A...C. verſpricht, durch die rei wahl ihrer Route durch das herrliche Inntal und um den ſagen⸗ 85 Vodenſee ein beſonderer Genuß für alle Teilnehmer zu wer⸗ ſonde icht nur ſtets wechſelnde Naturſchönheiten bieten ſich hier, auch eine Reihe kunſt⸗ und kulturhiſtoriſcher Anregungen, Er⸗ 8 rungen und Bilder von hohem Reiz fäumen die Strecke. Und Kunſt ganz naturgemäß auf einer ſportlichen„Ohnehaltfahrt“ die 0 5 gegenüber dem Sport⸗ und Naturgenuß zu kurz kommen muß, gew ird doch zweifellos manches flüchtige Bild, das im Vorbeifahcen cen onnen wird, durch einige kunſt⸗ und kulturgeſchichtliche Reminis⸗ ſen wertvoller. In dieſem Sinne möchten die folgenden kurzen eutungen ein Weniges zur Bereicherung der Fahrt beitragen. viel Die erſte Tagesſtrecke München⸗Innsbruck wird bekannt ſein. Trotzdem eröffnen ſich beim Paſſieren auch alt⸗ zarkrauter Orte immer wieder ungeſehene Schönheiten, ſobald man ehiſtellt zu dieſen mit neuen Augen, Empfindungen und Gedanken 5 ellt. Wer z. B. die Straßenzüge Roſenheims mit ihren auf ihmenhängenden Häuſerreihen der Spätgotik und Renaiſſance wir ihren ſehr ausgeprägten Sondercharakter der Innſtädte anſieht, — dieſen offenen Laubengängen, den hohen durchgehenden Erkern 5 beſonders dem horizontalen Faſſadenabſchluß zur Maskierung i da. Grubendächer viel Intereſſe entgegenbringen können. Sehr den Ggenſag dazu teht das Stadtbild von Traunſtein, das durch frü Brand von 1704 beinahe völlig zerſtört wurde und aus der 11680her. Zeit faſt nur den ſchönen Zentralbau der Salinenkapelle laſſi in der Unterſtadt erhalten hat.— Die Saalbrücke bei Frei 4 führt uns ins Oeſterreichiſche nach dem einzig ſchönen Salz⸗ Es g, das leider 1816 von Bayern an Deſterreich verloren ging. we wäre ſchade, wenn wir nicht durch die innere Stadt kämen, um 1 nigſtens ein flüchtiges Bild der Situation und ſtädtebaulichen An⸗ eſen zu gewinnen. Denn kaum eine deutſche Stadt hat ſo inter⸗ nte Platzraumbildungen, gleichſam ganze Serien von Plätzen, wie Salzburg um den Dom. Auch hier haben häufige Brände we⸗ een mittelalterlichen Gebäuden übrig gelaſſen. Um ſo ſtattlicher eſideneßen, das XVII. und XVIII. Jahrhundert ihr Spuren; der 5 enzplatz mit dem von Solari erbauten Dom(1614—28) und etw prächtigen Brunnen davor ſucht ſeinesgleichen. Wenn uns ein as längerer Aufenthalt vergönnt wäre, würden wir gerne vom hertnunerberg oder von der Hohenſalzburg am Mönchsberg die welt iche Rundſicht genießen. Doch bald umfängt uns die hohe Berg⸗ links der ſchroffe Untersberg mit ſeinen Marmorbrüchen, daneben 5 der Watzmann und hohe Göll. An Hallein dem alten Städt⸗ roß mit dem berühmten Salzbergwerk geht es vorbei über den 85 Jutzen Paß⸗Lueg, wo ſich 1809 blutige Kämpfe abſpielten, nach tal im Pongau. Das ganze wildromantiſche Salzach⸗ unſelt o reich an Schluͤchten, Waſſerfällen, Felsformationen, daß Uebe: Intereſſe von der umgebenden Natur gefeſſelt wird. St»Lend, Bruck, den Paß⸗Thurn geht es nach Kitzbühel und liche ohann in Tirol, wo wir öfters Gelegenheit haben, ſtatt⸗ So Tiroler Häuſer in ihrer echten Gebirgsbauart zu bewundern. ſehnliach in dem maleriſch gelegenen Dörfchen Elmau und dem an⸗ Leonſcheren Wörgl mit dem von Kaiſer Heinrich II. 1019 erbauten abfſhen dskirchlein Damit haben wir das Inntal erreicht, und hier iſthrtzt, lich bis Innsbruck ein Reigen von Schlöſſern, Burgen und lädtachen Stätten. Ueber Rattenberg, dem altertümlichen Schl chen mit ſeinen reizvollen Straßenüberbauungen grüßt eine da oßruine. Nach dem Paſſionsdorf Briylegg präſentiert ſich herrliche Schloß Matzen mit ſeinen gabfeal Anlagen, Ba⸗ 5 kagten Schwanenteichen, beherrſchend in das Tal ſituierk. Vurg Dald nwert und die Ruine Kropfsberg folgen raſch nacheinander. Nenafſtach Jenbach wird rechts am Ber pange das wohlerhaltene Alle Nlance Schloß Trathberg(aus dem XVI. Jahrhundert) ſichtbar. ieſe Bilder läßt man gerne an ſeinen Augen vorüberziehen, riſcht abei vielleicht an einige ſchönverlebte Sommerwochen und 0 Erinnerungen aus der Vorkriegszeit wieder auf. In Schwaz, verw m Kunſtſchätzen reichen Städichen, möchte man aber etwas röllen, die vierſchiffige Hallenkirche mit dem Stilgewand aus drei und underten(Bau aus de XV. Jahrhundert), Faſſade von 1502 reu dateres im Rokokoſtil) beſuchen, Fuggerhaus und Schl ſühle d sberg nicht ſo im Autotempo hinter ſich laſſen. Aehnliche Ge⸗ vor aller Bedauerns werden den einen oder anderen in Volders und em in dem hiſtoriſchen Hall mit dem merkwürdigen Münz⸗ bald zund Rathaus beſchleichen. Doch ſchon winkt Innsbruck und Wiregen maße uns der herrlich großzügige Straßenraum der Maria⸗ hier ſiaſtraße. Die Phyſiognomie der wunderſchönen Stadt ſpricht ur ſich ſelbſt und wird ſicher viele Fahrtteilnehmer zu einem e Salkaichen Abendbummel einladen. Außerdem erfreut uns die Innsbruck noch mit einem Feſtabend im Stadtgarten. ſe 8 5 zweite Tagesetappe Innsbruck—Bregenz iſt faſt nur halb ei a g wie die erſte(209 Kilometer 8 391 Kilometer). Vor⸗ egen er Martinswand, wo ſich Maximilian 1484 angeblich ver⸗ Anem hat, geht die Fahrt über Zirl, Telfs, Imſt nach Landec. Von legene alten Schloß überragt breitet ſich der Ort mit ſeiner 8 auls, n gotiſchen Pfarrkirche maleriſch auf beiden Ufern des Inn berg b ir verlaſſen hier das Inntal, die Vergprüfung auf den Arl⸗ ſteigt eginnt, in St. Anton iſt Kontrollſtelle, und in ſteilen Kurven dugswel zur Arlberger Paßhöhe. Herrliche Einblicke in die Ge⸗ Dlude elt öffnen ſich und verſchwinden eben ſo ſchnell, bis wir in art viel plötzlich den ganz veränderten Charakter Vorarlberger Bau⸗ ren Feſde in Schiefer⸗ und Holzſchindeln bemerken. In dem ſaube⸗ Vrols eldkirch haben wir die einſtige Grenzfeſtung, den Schlüſſel pfangen zrreicht. Einladende Laubengänge an den Häuſern em⸗ durg en uns, und von oben grüßt das Montfortſche Schloß Schatten⸗ Auf berab. Von jetzt ab macht ſich induſtrielles Leben bemerkbar. Stadt le ebener Straße geht es durch die fünf Kilometer lange Brigantinrnbirn, wir nähern uns dem Tagesziele. Bregenz, da⸗ deizend ium der Römer, heute die Hauptſtadt von Weee liegt Dberſtaz diſchen Bodenſee und dem Fuß des Pfänder. Die Alt⸗ oder die neu t, ein unregelmäßiges Viereck auf einer Anhöhe, die durch Kaſtru Stadt auf drei Seiten umſchloſſen wird, iſt das altrömiſche Lelpunf Die vorausſichtlich frühe Ankunft an unſerem heutigen Laßt t läßt uns näch mühevoller Bergfahrt alle Köſtlichkeiten der Süntianit ihren Strandanlagen und dem Ausblick auf die mächtige Stadt Grppe genießen; ein See⸗ und Hafenfeſt, gegeben von der Die degenz, ſoll den eindrucksvollen Tag beſchließen. Lind dritte und letzte offizielle Tagesetappe um den Bodenſee bis vorang⸗ wird einen angenehm abwechslungsreichen Kontraſt zu den über Raangenen Gebirgsfahrten bilden. Von St. Margarethen auf S orſchach, Arbon, omanshorn bis Kreutzlingen kommen wir türme weizer Boden, dann begrüßen uns die Konſtanzer Dom⸗ und e erieder auf deutſchem Gebiet. Die verhältnismäßig geringe Aufentza Tagesſtrecke von 109 Kilometer 7 5 uns zu einem kurzen n0 in Konſtanz einladen. Der Dom, deſſen Baugeſchichte iſeng erforſcht und unterſucht iſt, lohnt einen Beſuch. Er iſt eine gri Hauptſubſtanz romantiſch(um 1000) und erfuhr dann ſpäter Uünſteeriſchliche gotiſche Ueberarbeitung. Das Rathaus mit dem hoch⸗ boſante Kon, gut erhaltenen Rückgebäude und beſonder⸗ das im⸗ eckt vo aufhaus am Hafen(1388) mit dem Konziliumsſaal, über⸗ ſüchngen einem mächtigen Walmdach, verdienen mehr als einen lanzer Blick im Vorbeifahren. Typiſch für die vielen alten Kon⸗ ſnd die Daberbäuſer aus der Gotik, Renaiſſance und Barockzeit ſrerchg dalchfirſte parallel zur Straße, ferner die Dacherker und chen lleb el.— Ueber die große Brücke geht es nordweſtlich zwi⸗ olſch ſie t dinger⸗ und Gnadenſee gegen Radolfzell. Träume⸗ große ie Inſel Reichenau mit ihren uralten Baſiliken wie dacde s Schiff vor Anker im See. Wer erinnerte ſich hier, in ſfzell und ſpz 2 6 25 ie früund ſpäter beim Hohentwiel nicht an Scheffels Ekkehard, nieſen igehrſtchen Kloſtergründungen und die vielen Sagen aus omaniſc eſten Kulturland Deutſchlands! Hier liegt noch keltiſcher, in e b + alemaniſcher und karolingiſcher Schutt.— Das Münſter biſchen 115 en aus dem XIV. Jahrhundert zeigt den altſchwä⸗ Ueberlmgeaus ber querſchifflolen Vaſtlita. Zeugen der Blütezei auf italz Ende des XV. Jahrhunderts, ſind das Rathaus mit alieniſche Art geglätteten Ruſtikaquadern über die ganze Jaſjade, das Meldeggiche Patrizierhaus mit den mächtigen Zinnen⸗ Giebeln und das Löwenzunfthaus mit ſeinem Fachwerk.— Bald darauf taucht die malerichſte Stadt am ganzen Vodenſee mit Türmen, befeſtigten Toren, megalitiſchem Schloßgemäuer und Bergfrid auf: Meersburg. Leider iſt es uns nicht vergönnt, die etwas ab⸗ ſeits liegenden Orte Neubirnau mit der reich ſtuckierten Wall⸗ fahrtskirche(1746) und das Ziſterzienſerkloſter Saalem(XIV. Jahrhundert) zu beſuchen. Das letztere, von bedeutender Monumentalität weiſt in der Durchführung einige ſtarrſinnige Kon⸗ ſtruktionsgedanken auf, z. B. ohne Strebebögen auszukommen. Friedrichshafen bietet verhältnismäßig wenig. Das Innere der Schloßkirche iſt eine der beſten Proben der bekannten Weſſo⸗ brunner Stuckatoren⸗Kunſt(um 1700). Wir ſind am Ziel und fahren in Lindau ein. Die Hauptſtraße iſt ein Muſter feiner Belebung der Häuſerfluchten mit abgewogener Proportion der Häuſerhöhen z Straßenbreite. Alles vereinigt ſich in Lindau zu einem maleriſch⸗ poetiſchen Geſamtbild, das in ſeiner gemütlich anſpruchsloſen Ur⸗ ſprünglichkeit ſo recht zur Erholung nach der langen anſtrengenden Fahrt einlädt. Regierungsbaumeiſter Hermann Sörgel⸗München K Die Marſchzeiten der N. d. A..⸗Alpenfahrt Bodenſee⸗Sportwoche Die große Alpenfahrt des A. D. A. C. anläßlich der Bodenſee⸗ Sportwoche 1924 hat ſich am Donnerstag(14. Auguſt) morgens von München aus in Bewegung geſetzt um am erſten Tage über Salzburg, St. Johann, Paß⸗Thurn, Kitzbühel, Wörgl, Rattenberg nach Innsbruck zu führen. Salzburg wird zwiſchen 7½% und 9 Uhr vormittags berührt werden, Kitzbühel zwiſchen 12 und 1½ Uhr nachmittags. Der Start in Innsbruck am nächſten Tage iſt auf 7 Uhr vormittags feſtgeſetzt, wo die Fahrzeuge in beſtimmten Zeitabſtänden abgelaſſen werden. Die Strecke des zweiten Tages führt über Zirl, Telfs, Imſt nach St. Anton am Arlberg, wo ſich zwiſchen 9 und 11 Uhr das Bergrennen auf dem Arlberg abſpielen wird. Dann eht es weiter über Bludenz, Feldkirch nach Dornbirn. Zwiſchen Pombſen und Bregenz findet unmittelbar nach der Ankunft der ein⸗ zelnen Fahrzeuge(etwa zwiſchen 12 und 2 Uhr nachmittags) das Flachrennen über die 4 Kilometer lange Grade ſtatt. Die Einfahrt nach Bregenz, das Auaſ des zweiten Tages, dürfte alſo ab 12% Uhr nachmittags ihren Anfang nehmen. Am dritten Tage(16. Auguſt) wird in geſchloſſener Kolonne um 7 Uhr vormittags in Bre⸗ genz zur Fahrt„Rund um den Bodenſee“ geſtartet. Die Strecke ver⸗ läuft hier von St. Margarethen durch die Schweiz über Rorſchach, Arbon, Romanshorn zur deutſchen Grenze, die um 10 Uhr paſſiert wird. Ab Kreuzlingen werden die einzelnen Fahrzeuge wieder in Abſtänden geſtartet. Konſtanz wird zwiſchen 10% und 12½ Uhr berührt, Ueberlingen zwiſchen 12 und 2 Uhr. Sodann geht es über Meersburg nach(Durchfahrt zwiſchen 1 und 3 Uhr). Vor Lindau werden die Fahrzeuge geſammelt, worauf etwa gegen 4 Uhr der Einzug in Lindau in geſchloſſener Kolonne erfolgt. In Lindau nimmt die Kolonne Auſſtellung am Hafen, wo ſie von der Stadt Lindau feſtlich begrüßt und dann durch die Fahrtleitung offiziell aufgelöſt wird. Zu Ehren des A. D..C. findet am gleichen Abend eine Reunion in Bad Schachen ſtatt, am Sonntag das be⸗ rühmte Lindauer Gondelfeſt. Wie wir bereits bekanntgaben, haben ſich zu jener Fahrt ins⸗ eſamt 152 Fahrzeuge gemeldet, die ſich auf 94 Krafträder und 58 Wagen verteilen. * Targa und Coppa Florio 1925.— Der Automobilklub von Si⸗ zilien veröffentlicht jetzt die Ausſchreibungen für die beiden Auto⸗ mobilrennen um die Targa Florio und Coppa Florio, die am erſten Maiſonntag des nächſten Jahres auf der bekannten Rundſtrecke von Madonie auf Sizilien zur Entſcheidung gelangen. Im Gegenſatz zu den früheren Jahren führt die zum 16. Male zum Austraa kom⸗ mende Targa Florio ſtatt über 4 Runden, diesmal über fünf (540 Kilometer). Die Klaſſeneinteilung erfolgte wieder in 5 Kate⸗ gorien und zwar bis 1,1 Lit., bis 1,5 Lit., bis 2 Lit., bis 3 Lit. und über 3 Lit. Zylinderinhalt. Die Coppa Flor io fällt gemäß der Ausſchreibung derjenigen Fabrik zu, die das Rennen bei den ſieben Austragungen zweimal gewinnen kann. Da dies bisher keiner Marke glückte, gelangt das Rennen um die Coppa Florio im nächſten Jahre zum 8. Male zum Austrag und bringt die Entſcheidung, wem die wertvolle Trophäe endgültig zufällt. Teilnahmeberechtigt ſind nur die bisherigen Sieger, und zwar Itala(1905). Iſotta⸗Fraſchini (1907), Fiat(1908), Nazzaro(1914), Ballot(1921), Peugeot(1922) und Mercedes(1924). Das Rennen iſt um eine Runde verkürzt worden und führt über 4 Runden(432 Kilometer).— Jede Firma kann bis zu fünf Wagen nennen. Außerdem iſt ein Wanderpreis um die Coppa Biglia ausgeſetzt worden für die beſte aus drei Wa⸗ gen beſtehende Mannſchaft, die aber nur durch den Sieg in zwei aufeinanderfolgenden Jahren gewonnen werden kann.— 46 Meloͤungen zur Noroͤ⸗Süd-Expreßfahrt Zu der für kommenden Samstag und Sonntag vom Deutſchen ee e ausgeſchriebenen Nord⸗Süd Expreßfahrt liegen 46 19 vor, doch iſt es möglich, daß noch einige Teit⸗ nehmer, deren Meldungen unvollſtändig 1— 80 hinzukommen. Von den 46 eeee gemeldeten Bewerbern ſtarten 21 in Leip⸗ zig und zwar die Maſchinen von 150—250 Kubikzentimeter Zylinder⸗ inhalt und eine Maſchine mit Seitenwagen bis 650 Kubikzentimeter. Dieſe haben die 417,4 Kilometer lange Strecke Leipzig⸗Erfurt⸗Lauter⸗ flanbu NNgeenrg CSsemmsirerle. Sige un Aun trollsisnomen ————— e m FRAnkfurt H(88 AKm) die Mord-Süd-Bpressfahrf für Nctorradfatrer àm ſi u Aſitst. bach⸗Frankfurt a. M. zurückzulegen. Die anderen 25 Teilnehmer mit ſchwereren Maſchinen treten gleichfalls am Samstag von Hamburg aus die Reiſe nach Frankfurt a. M. an. Ihre Fahrtſtrecke iſt 917,6 Kilometer lang. Sie habed von Hamburg den Weg über Perle⸗ berg und Berlin nach Leipzig und von dort die gleiche Route wie die leichten Räder einzuſchlagen. Falls alle bekannten Motorradmar⸗ ken auch zahlreiche ausländiſche, ſind im Wettbewerb. Von den ge⸗ meldeten Teilnehmern haben faſt alle einen guten Namen. Motorradſport * Die Europameiſterſchaft für Motorräder. die am 6. Septem⸗ ber auf der Automobilrennbahn von Monza bei Mailand zur Entſcheidung gelangt, Fhat ein ausgezeichnetes Meldeergebnis gehabt. Für das in drei Klaſſen ausgeſchriebene Rennen wurden im ganzen o Nennungen abgegeben, die jedoch zum größten Teil aus England, Frankreich, Belgien und Italien ſtammen. Aus Deutſchland wurde keine Meldung abgegeben, während Oeſterreich durch zwei Puch⸗Räder vertreten iſt.— Urteile über die Meiſterſchaſten 1924 Leichkalhletikmeifterſchaften Houben deutſcher Meiſter über 100 Meter „Vorweg will ich bemerken, daß das Klima in Stettin für uns unqünſtig iſt und uns Rheinländer an der vollen Entfaltung unſeres Könnens gehindert hat. Der beſte Veweis dafür iſt das Verſagen meines Landsmannes Bedarff in den beiden Lanaſtrecken. Im⸗ poniert hat mir die ſachgemäße Anlage der Maſſagenräume, die durch den Sportelub Preußen⸗Stettin getroffene Organiſation. die ſich den größten Vereinen vorweg zur Seite ſtellen kann. Die Bahn iſt noch zu neu, um beſondere Eraebniſſe in den Läufen geſtatten zu kö men. Meiner Anſicht nach fehlt hier die feſte Bindung in der Oberſchicht. Wie Sie wiſſen, habe ich eine Einladunga nach Amerika bekom men, die ich im Intereſſe des deutſchen Sports ſelbſtverſtändlich erfüllen werde. Ob es mir in der nächſten Zeit möglich ſein wird, ſteht da⸗ hin. da ich geſchäftlich außerordentlich in Anſpruch genommen bin. Außerordentlich angenehm enttäuſcht war ich über die begeiſterte An⸗ teilnahme des Publikums, deſſen Obiektivität geradezu imponierend war. Bedarff Deutlſcher Rekordmann über 5000 und 10 000 Meler „Meine Niederlagen über 5000 und 10 000 Meter kommen. das weiß ich, der geſamten deutſchen Sportwelt überraſchend. Trotzdem werte ich ſie als das. was ſie wirklich ſind, Niederlagen. Beim Lauf des erſten Tages, den 5000 Metern, war ich von Beainn an zu weit ins Hintertreffen ge⸗ raten, als daß ich unter Aufwendung äußerſter Eneragie Ausſicht ge⸗ habt hätte, den Meiſtertitel zu erringen. Meine Abſicht, durch tak⸗ tiſch auten Lauf über 10 000 Meter das Manko des erſten Tages auszualeichen, ſcheiterte wiederum an der zu weichen Bahn.“ Graßmann⸗vielau Der neue Meiſter über 10 000 Meter „Mein Siea in der deutſchen Waldlaufmeiſterſchaft hatte mir ſelbſt mein Können bewieſen. Ich kam mit dem feſten Willen zu ſiegen nach Stettin. hatte aleichwohl aber einen ſo ſicheren Sieg in den 10 000 Metern nicht erwartet.“ Rohlmey⸗Berlin Bekannter Starter „Sie wollen wiſſen, welches mein Eindruck von den deutſchen Meiſterſchaften 1924 iſt? Einfach ganz ausgezeichnet. Ich kenne das ſportliche Leben Stettins ſeit 1905 und ich wußte, daß ſich die hiengen Sportskreiſe alle Mühe geben werden. Was aber geleiſtet worden iſt, hat meine kühnſten Erwartungen übertroffen. Die Meiſterſchaf⸗ ten dieſes Jahres reihen ſich in jeder Beziehung würdig an ihre Vorgänger an.“ Zimmermann⸗Oreslau Deutſcher Meiſter im Speerwurf „Ich bin mit dem brennenden Verlangen von Schleſien nach Stettin gekommen, um zeigen zu können, daß wir Schleſier bei den deutſchen Meiſterſchaften auch etwas mitzureden haben. Ich hatte die feſte Abſicht, mich zu plazieren und freue mich außerordentlich. daß meine leiſe Hoffnung auf Sieg in Erfüllung gegangen iſt. Herz⸗ lichen Dank wiſſen wir alle der Stadt Stettin und ihren Bewohnern für ihre Gaſtfreundſchaft und die glänzende Organiſation der Mei⸗ ſterſchaften 1924.“ Döhring⸗Königsberg Sporkwart des baltiſchen Raſen- und Winkerſportverbandes „Als der verantwortliche Leiter der Leichtathletik im B. R. W. V. empfinde ich es als erſte Pflicht, nicht nur der Stadt Stettin. ſondern insbeſondere auch dem Sportelub Preußen herzlichſten Dank zu ſagen für die außerordentliche Mühe und Arbeit, mit der die deut⸗ ſchen Meiſterſchaften vorbereitet worden ſind. Der Kampfplatz und insbeſondere die Bahn war an ſich aut, doch infolge des Regens ver letzten Tage etwas weich, umſomehr können wir uns freuen, wenn trotz dieſer Tatſache Leiſtungen erzielt worden ſind, die weit üder das Durchſchnittliche hinausgehen.“ * *Houben gegen Porrit und Carr.— Wenn es dem SC. Char⸗ lottenburg gelingen ſollte. den deutſchen Meiſter Houben für die am 24. Auguſt geplanten großen internationalen Kämpfe in Berlin zu gewinnen, ſo bedeutet das in der Geſchichte der deutſchen Leichtathletik einen neuen Markſtein. Die vorläufigen Gegner Houbens wären keine geringeren als Porrit⸗Neu⸗Seeland und Carr⸗ Auſtralien. Porrit wurde im olympiſchen 100⸗Meter⸗Lauf nur von Abrahams⸗England geſchlagen, revanchierte ſich aber ſehr ſchnell durch ſeinen Sieg im engliſchen Königs⸗Preis. Carr brennt ſchon ſeit langem darauf, die durch Houben im Gothenburger 100⸗Meter⸗Lauf erlittene Niederlage wettzumachen. Dieſe beiden Ausländer ſind ebenſo wie der Auſtralter Winter, der bei der Olympiade den Dreiſprung mit der neuen Weltrekordleiſtung von 15.52 Meter gewann, feſt verpflichtet worden.— *Die nationalen Leichtathletik- Meiſterſchaften Englauds, an denen ſich weder Lowe noch Stallard beteiligten. zeitigten folgende Sieger: 100 Pards: Matthewman 10,2 Sek.— Hochſprung: Dickinſon 1,75 Meter.— Eine Meile: Johnſton:23,4.— Kugelſtoßen: Woods 12,85 Meter.— Speerwerfen: Says 42,35 Meter.— 120 Yards Hür⸗ den: Gaby 15,7 Sek.— Weitſprung: Abrahams 7,10 Meter.— 880 Nards: Ellis:58,4.— 440 Pards: Toms 50 Sek.— Zwei Meilen Hindernis: Webſter 10:23,2.— * Schweizer Leichtathletikmeiſterſchaften.— Die am Samstag u. Sonntag in Bern ausgetragenen Leichtathletikmeiſterſchaften der Schweiz erweckten nicht gerade das große Intereſſe da Leute wie Imbach, Martin, Schärrer nicht am Start waren. Nachſtehend die Sieger: 100 Mtr.: Borner 11 Sek.; 200 Meter: Hemmi 22,6 Sek. (Rekord); 400 Meter: Gaß 53,2 Sek.; 800 Meter: Gaß:02,6.— 5000 Meter: 1. Gaſchen 16:41,6.— 110 Meter Hürden: Moſer 16,3 Sek; 4K100⸗Meter⸗Staffel: Gymnaſtikklub Bern 45,2 Sek.— Olympiſche Staffel: derſ.:28,6.— Weitſprung: Wenk 6,52 Meter.— Hochſprung: Schuler 1,70 Meter.— Stabhochſprung: Büttler 3,50 Mtr.— Weit⸗ ſprung: Wenk 6,52 Meter.— Hochſprung: Wenk 12,35 Meter.— Speerwerfen: Moſer 48 Meter.— Diskus: Nübſch 88,40 Meter.— Kugel: Nübſch 13,43 Meter(Rekor). Kadſport Großer Straßenpreis von Hannover. Die klaſſige Radfernfahrt um den Großen Straßenpreis von Hannover über 314,6 Km. gelangte am Sonn, tag unter ſtarker Anteilnahme der Bevölkerung zum 13. Male zum Austrag. In der Gruppe der Wertpreisfahrer wurde der neue deutſche Straßenmeiſter Möller⸗Hannover durch Achſenbruch um ſeine guten Siegesausſichten ge⸗ bracht. Er mußte ſich mit dem fünften Platz beſcheiden. Das Rennen der Berufsfahrer wurde im Endſpurt entſchieden. 12 Fahrer langten Angatze ia am Ziel an, wodurch die Rennleitung vor eine äußerſt ſchwierige ufgabe geſtellt wurde. ee nur die erſten drei Fahrer feſt⸗ 7 werden. Den Sieg errang Nörenber g⸗Berlin vor dem Schweizer ax Suter und Dobbrack⸗Berlin. Richard Huſchke hatte ſchon kurz nach Beginn aufgegeben. Das Ergebnis der Amateurklaſſe: 1. Witzack⸗ Hannover 10.29:00, 2. Genſchmer⸗Berlin 10:31:46, 3. Schliep⸗Berlin 10:40:29, 4. Sieſenock⸗Hannover 10:41:51, 5. Möller⸗Hannover 10:44:12, 6. Beck⸗Hannover. *Viktor Linart— Steherweltmeiſter. Auf der Pariſer Prinzenpark⸗ bahn wurden am Sonntag vor 25 000 Zuſchauern die Weltmeiſterſchafts⸗ konkurrenzen im Radfahren mit dem Rennen der Dauerfahrer überx 100 Km. abgeſchloſſen. Der Belgier Viktor Linart war allen Fahrern überlegen. Er fuhr in 30 Minuten 38,125 Km., in einer Stunde 75,140 Km. Sieben⸗ zehn Runden vor Schluß ereignete ſich ein Zwiſchenfall. Linarts Schrittmacher erlitt Motordefekt und verſchwand von der Bahn. Der aus⸗ ſichtslos zurückliegende Tſcheche Martin, von dem ehemaligen Rennfahrer Arthur Banderſtüvft geführt, verließ nun ſeine Führungsmaſchine und überließ dieſe Linart. Dieſer nach dem Reglement unzuläſſige Wechſel der Maſchinen wurde vom Publikum mit großem Halloh aufgenommen. Linart wurde mit zwei Verluſtrunden geſtraft, die ſeinen Sieg jedoch nicht ge⸗ fährdeten. Ergebnis: 1. Linart⸗Belgien:21213 2, 2. Seres⸗Frankxreich 3½ Rd., 3 Toricelli⸗Italien 10 Rd., 4. Paul Suter⸗Schweiz 11 Rd., 5. Leon Vanderſtuyft⸗Belgien 12 Rd., 6. Schlehbaum⸗Holland 14 Rd., 7. Martin 27 Rd., Graſſin aufgegeben. ragende Fahrtechnik beider Mannſchaften nochmals ſehr deutlich. S. 6. Seite. Nr. 374 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Donnersfag, den 14. Auguſt 1924 Frankfurter Brief Auf allen Gebieten des Sportes gab es in der abgelaufenen Woche ganz bedeutende Veranſtaltungen in Frankfurt. Ein Sport, der allerdings immer nur mit großen Zwiſchenräumen, dann aller⸗ dings nie ungehört ſich an ſeine zahlreichen Getreuen wendet, iſt der Pferdeſport, der zur Zeit ein viertägiges Meeting auf der ſchmucken Vahn in Niederrad abhält. Die einzelnen Rennen waren trotz des Zuſal tenfallens mit der Kölner Veranſtaltung ſehr gut beſetzt und nahmen einen ſpannenden Verlauf. Zum erſten Male wieder ſeit langen Jahren hatte der Ruder⸗ ſpott ſeine Deutſchen Meiſterſchaften in Frankfurt aus⸗ tragen laſſen. Unter Leitung des hieſigen Regattavereins, bei dem ein ſo verdienter Mann wie Heinrich Lismann immer noch vor⸗ bildliche Arbeit leiſtet, kamen die Rennen unter ſtarker Beteiligung aller in Betracht kommenden Vereine Deutſchlands die neuen Titel zur Vergebung. Die am Samstag bereits abgehaltenen Vorrennen nahmen einen erfreulichen glatten Verlauf, während es in den fünf Entſcheidungsrennen ebenſo viele Zwiſchenfälle gab. Ob bei ein⸗ wandfreiem Verlaufe die neue Meiſterſchaftsliſte nicht doch ein an⸗ deres Ausſehen erhalten hätte, läßt ſich natürlich nicht ſagen. Wir Frankfurter haben auch an der Erörterung dieſer Frage kein ſon⸗ derlich dringendes Intereſſe, denn von den iterſchaften ſind diesmal nicht weniger als drei im Lande verblieben. Das freut uns natürlich und kitzelt unſeren Heimatſtolz. Früher, zur Zeit eines Achilles Wild, waren wir Frankfurter noch weit mehr ver⸗ wöhnt. Wir wollen jedoch die diesmalige reichliche Ausbeute gerne hinnehmen als den Beginn eines neuen Aufſchwunges in einer Sportart, in der wir in alten Zeiten tatſächlich die erſte Geige ſpielten. Den Meiſtertitel im Einer holte ſich der Verteidi⸗ ger, Walter Flin ſch vom Frankfurter Ruderverein 1865, der ouch mit ſeinem Vereinsbruder Brühl zuſammen den Doppelzweier ohne Steuermann an ſich brachte. Hier wurden nach doppelter Kolliſion erſt Königsberg, dann Frankfurter Germanit ausgeſchloſſen, ſodaß Flinſch—Brühl freie Bahn fanden. Dagegen hat Flinſch im Einer ſeinen harten Gegner Fremersdorf bereits im Vorlauf, den Ham⸗ burger Rutkowſey im Zwiſchenlauf und den Tegeler Dr. Reinhold im Endlauf einwandfrei niedergerungen. Der Zweier ohne Steuer⸗ mann wandet durch Clement—Streckenbach nach Hamburg, den Vierer ohne Steuermann holte ſich die Frankfurter Germania, während ſich die eBrliner Sport⸗Boruſſen den großen Achter nicht nehmen ließen. Einige eingeſchobene Rennen brachten übrigens vorzüglichen Sport. Hier iſt der Sieg des Heidelberger Ruderklub im Juniorvierer ganz beſonders zu erwähnen. In einem harten Bord⸗ an Bord⸗Rennen erkämpfte ſich die Heidelberger Mannſchaft einen ſtark bejubelten 15. Sieg gegen den Ludwigshafener Ruder⸗ verein und Hanſa⸗Dortmund. Die Augen der Leichtathleten waren nach Stettin gerichtet. All⸗ gemein hatte man mit den dortigen Meiſterſchaftskämpfen als einer ſehr zahmen Sache gerechnet. Das bei der Abgelegenheit des Aus⸗ tragungsortes die Kämpfe vermutlich nur bedingten Wert erhalten würden, war nicht einmal das weſentlichſte Merkmal allgemeiner Intereſſeloſigkeit. Die Frankfurter Hoffnungen waren auf ein Mindeſtmaß herabgeſtimmt, nach dem ſeit langem feſtſtand, daß das ſonſt an erſter Stelle ſtehende Sprintermaterial der Eintracht zur Untätigkeit eprurteilt war. So lag die Vertretung der Frankfurter Intereſſen lediglich in den Händen von Reeg und Troßbach, Ein⸗ tracht, Steinbrenner, Boruſſia, und Fräulein Haux, Sportklub 1880. Fräulein Haux holte ſich die 100 Meter und Steinbrenner gewann wenigſtens beſtarmig den Diskuswurf, wurde jedoch beidarmig von Hänchen⸗Berlin, überboten. Troßbach mußte im Hürdenlauf über 400 Meter bereits bei der dritten Hürde wegen ſeines Muskelleidens aufgeben und verzichtete auf einen Verſuch in den 110 Meter. Reeg hielt ſich ſehr tapfer und wurde im Stabhochſprung mit 3,60 Peeter Zweiter hinter dem 3,70 ſpringenden Lehninger⸗Charlottenburg Uebrigens fielen die 400 Meter⸗Hürden durch Hebel nach Mann⸗ heim und ebenſo ſicherte ſieh Neumann⸗Mannheim den Meiſtertitel in den 400 Meter, in denen er den Berliner Schmidt in 51,2 Sekunden um einen halben Meter ſchlug. Hochbetrieb werrſchte im Fußball. Schon am Mittwoch der vergangenen Woche ſtand Eintracht gemeinſam mit dem Fußball⸗ ſportverein dem Deutſchen Fußballklub⸗Prag, gegenüber. Die Frank⸗ furter Mannſchaft zeichnete ſich nicht ſonderlich aus, aber die Prager zeigten ſich von einer vorzüglichen Seite. Mit:2 Toren gewannen ſie leicht, ſicher und verdient in einem ſchnell und vornehm durchge⸗ führten Meiſterſpiel. Am Samstag darauf ſtand bereits wieder Eintracht, diesmal allein, keinem geringeren als den Wiener Amateuren gegenüber. Die berühmte Schaffermannſchaft, in der bekanntlich auch Lohrmann ſpielt, brauchte gar nicht aus ſich herauszugehen, um tändelnd:0 zu gewinnen. Allerdings iſt diesmal das Ergebnis reichlich hoch, denn Eintracht war gar nicht um ſo viel ſchlechter. Sie kämpfte ſo⸗ gar mit ungewohntem Ehrgeiz und Eifer und wäre etwa mit:2 paſſend bedient geweſen. Nach dem Verhalten gegen die Wiener Kanonenſchar wird man auf den Ausgang des Spieles Eintracht Kickers Stuttgart geſpannt ſein müſſen. Sportverein Heddernheim ſchickte Union Darmſtadt mit:2 heim. Verein für Leibesübungen behandelte den Verein für Bewegungsſpiele, Großauheim ſogar noch ſchmälicher und gab ihm mit:2 eine hoffentlich recht heilſame Lehre. Im Kampfe um den Aufſtieg zur Bezirksliga mußte Rückin⸗ gen⸗Langendiebach eine bittere Pille ſchlucken.:0 lautete der Sieg der Niederäder Union Daß Germania Bieber gegen Sportklub Bürgel:2 unterlag und Fußballklub 1903 Langen, vom Verein für Raſenſport 1901 Frankfurt, bei dem bekanntlich der Mannheimer Gleiter ſpielt,:4 geſchlagen wurde, ſoll ſchließlich noch erwähnt werden. Einige weitere Spiele gehen über das örtliche Intereſſe nicht hinaus. Das Radfahrer⸗Bundesfeſt iſt zu Ende. Trotz ſchlech⸗ ter Witterung konnten die Bahnrennen einwandfrei durchgeführt werden. Vorzüglichen Sport errbachten die zahlloſen Veranſtaltun⸗ gen auf dem Gebiete des Saaſportes. Fußball⸗Wettſpiel auf Motorrädern M. S. M. Mannheim—„Floktweg“ München:7(:4::). Am vergangenen Sonntag fand auf dem hieſigen Phönixſport⸗ platze das Rückſpiel der Mannheimer Motorradfußballermannſchaft mit der Münchener Flottwegmannſchaft ſtatt. Auch diesmal waren zahlreiche Intereſſenten der neueſten Sportart erſchienen, die ge⸗ ſpannt den Geſchehniſſen folgten. Daß nun ſchon zum zweitenmale hier in Mannheim Gelegenheit geboten war, Motorradfußball zu bewundern und kennen zu lernen, nachdem in ganz Deutſchland bisher außer am hieſigen Platz nur noch ein ſolches Spiel in München ausgetragen worden war, iſt dem Veranſtalter des ſonntägigen Spieles, dem Motorſportverein Mannheim(neutraler Verein) zu danken, der trotz großer Mühen und Koſten zur Einfühung des neueſten Sportes bahnbrechende Arbeit leiſtet. Die Mannſchaften traten zum Rückſpiel wie folat an: M. S. M. (Famo⸗Maſchinen: Quell. Schück, Weiß, Künſtler, Kempf fr., Appler. Flottweg Müunchen(Flottweg⸗Maſchinen): Dingler. Kampmüller; Ziller Niedermaier, Fiſcher, Wildenauer. Als Schiedsrichter fungierte Kempf ſen.⸗Mannheim. Die Münchener hatten Anſpiel. Sofort brach Kampmüller durch und erzielte das 1. Tor. In der Folge ließ ſich bald erkennen, daß die Mannheimer mit ihren Maſchinen den Münchenern bedeutend unterlegen waren und auch blieben. Es war dies auch bedingt darin, daß die Famoräder nur 2 PS., die „Flottweg“ dagegen 3/½ PS. hatten. Die Münchener waren dadurch natürlicherweiſe während des ganzen Spieles im Vorteil. Bis zum erſten Seitenwechſel lag Flottweg durch weitere Treffer(Ziller 2, Dinaler 1) ſchon:0 in Vorſprung Nach dem in dem 2. Drittel erzielten 5. Treffer(Kampmüller) kam M. S. M. durch Künſtler zum Ehrenerfolg und mit:1 für München ging man in die letzten 15 Minuten. Mannheim mußte für Kempf einen Erſatzmann einſtellen((Fohr), die Folgezeit zeigte erneut die beſſere Geſamtleiſtung der Münche⸗ ner. Kampmüller war unſtreitbar der beſte im Felde. München erztelte durch Ziller und Fiſcher eine Erhöhung des Reſultates auf 721. Den Eiunheimiſchen bot ſich zum Schluß noch die Chance eines Elfmeterballes, die aber ungenützt blieb. Mit 711 ſiegte München Zu den Rennen in Baben⸗Haden Nach dem ganz ausgezeichneten Nennungsſchluß für Baden⸗Baden rückt die Iffezheimer Bahn wieder mehr in den Mittelpunkt des Intereſſes. Nach⸗ dem im Vorjahre ſämtliche Einrichtungen neu hergeſtellt und die ganzen Bahnanlagen neu durchprobiert wurden, präſentiert ſich die Anlage wieder in gewohnter repräſentativer Art. Trotzdem ſind weiterhin noch eintge Ver⸗ beſſerungen angebracht worden. Die Tribüne auf dem zweiten Platz wurde durch Neuanſtrich freundlicher geſtaltet. Auch auf dem dritten Platz wird ein großes Sonnenzelt aufgeſtellt werden, das die Beſucher vor den Witte⸗ rungseinflüſſen ſchützt. Die Buchmacher, die im vorigen Jahre im Muſik⸗ pavillon untergebracht waren, werden von dort wieder auswandern m N, da eine beſonders gute Kapelle, nämlich die der Badiſchen Polizeibereitſchaft, verpflichtet iſt. Die Buchmacher erhalten einen offenen Stand an der Bahn, zu dem ein Eintrittsgeld vorausſichtlich nicht mehr erhoben wird, da die Buchmacher ſelbſt ſich dagegen gewehrt haben. Das Geläuf iſt durch die günſtige Sprengeinrichtung in allerbeſtem Zuſtande. Fünf Stunden täglich läuft der Motor und beſprengt ununterbrochen die ganze Bahn ſchon ſeit Wochen. Das alte Badener Jagdrennen iſt um etwa 400 Mtr. verkürzt worden und führt nicht mehr durch den beſonders ſchweren Teil des Kurſes über die Felder. Vor dem Berg wurde ſtatt der Hecke ein feſter Wall als Hindernis erbaut. Die Mitglieder des Wirtſchaftsbundes der Rennſtall⸗ beſitzer und des Vereins Süddeutſcher Rennſtallbeſitzer erhalten in dieſem Jahre zum erſten Mal beſondere Plätze reſerviert. Weiterhin ſind auch beſondere Plätze für die Fachpreſſe angelegt worden, ſodaß jetzt überhaupt der ganze entſprechende Tribünenteil für die Rennbeteiligten zur Verfügung ſteht. Neu erbaut wurde der in früheren Jahren ſchon vorhandene, in⸗ zwiſchen aber eingegangene Pavillon, von dem das Schiedsgericht des Inter⸗ nationalen Klubs die Rennen verfolgen kann. Außer den ſchon erwähnten Ehrenpreiſen hat noch die Stadt Heidelberg einen Preis für den Heidelberg⸗Ausgleich zur Verfügung ge⸗ ſtellt, ferner ſtellten noch General⸗Konſul Dr. Kaufmann und Graf Arnim beſondere Ehrenpreiſe; damit ſtehen zur Verfügung: 10 Ehren⸗ preiſe für Beſitzer, 15 für Trainer und 8 für die Reiter. Im alten Badener Jagdrennen erhält der Reiter des Siegers ein goldenes Zigarettenetui, und es, iſt beabſichtigt, jedem Mitreitenden dasſelbe Etui in Silber zu über⸗ reichen. Ein beſonders wertvoller Ehrenpreis ſteht für den Großen Preis zur Verfügung, und zwar ein großer ſilberner Cup, im Gewichte von drei Pfund, der bereits in Friedenszeit in England gekauft worden iſt. Das Fürſtenberg⸗Rennen bleibt trotz der einen fehlenden Nen⸗ nung(29 ſtatt 30 verlangte) aufrecht erhalten. Die ausländiſche Beteiligung ſcheint ſichergeſtellt. Wenigſtens kam aus Wien die Meldung, daß man von dort mit einem Transport von etwa 10 Pferden rechnen kann. Der italieniſche Stall des Schweizer Rennſtallbeſitzers Bebis hat für 5 Pferde, der Stall Tezio für 3 Pferde Boxen beſtellt. Die Pferde treffen bereits am 17. Auguſt in Baden⸗Baden ein. Die tſchecho⸗ſlowakiſchen Pferde kommen über Wien, wo ſie noch an einem Meeting teilnehmen. Die Gewichte für die Ausgleiche ſind jetzt erſchienen und bieten vieles Intereſſante. Der Fremers berg⸗Ausgleich am Freitag ſieht den vorzüglichen Vierjährigen Williger an der Spitze mit 72 Kg. Gleich mit 6 Kg. Abſtand folgt Pan Robert, und Habicht, der demſelben Stall wie Williger angehört und ſich ebenfalls in letzter Zeit auszeichnen konnte, iſt nur mit 60%½ Kg. bedacht. Von den Dreijährigen wurde Nobelmann mit 55½ Kg. am höchſten eingeſchätzt. Die Skala geht hinunter bis zu 44 Kg., die 13 Pferde angenommen haben. Die 2 Ausgleiche des Sonntag, der Ulrich v. Oertze n⸗Aus⸗ gleich und der Eberſtein⸗Ausgleich, umfaſſen wieder andere Klaſſe. Der neue Franzoſe Fauche le Blé hat das Höchſtgewicht von 66 Kg. im Ulrich von Oertzen⸗Ausgleich erhalten, Habicht folgt mit 657 Kg. Im Eberſtein⸗Ausgleich ſteht die ausgezeichnete Iſchida mit 70 Kg. an der Spitze. Intereſſant iſt, daß der Franzoſe Guénolé, der ſich im Großen Ber⸗ liner Jagdrennen als Steepler ſo hervorragend bewährte, auf der Flachen ebenfalls mit 62/ Kg. recht hoch eingeſchätzt wurde. Sachlich noch höher ſteht die Engländerin Whatagirl mit 60 Kg. Die Ausgleiche auf der Flachen ſind im allgemeinen ſo ſtark beſetzt, daß ſich eine Beſprechung bis zur Annahme der Gewichte erübrigt. Die beiden Hindernis⸗Ausgleiche ſeien jedoch noch erwähnt. Im Heyden⸗Linden⸗Hürdenrennen erhielt der ehemalige Wein⸗ berg'ſche Perikles, der verſchiedentlich ſich als hervorragendes Hürdenpferd die Ehre des Höchſtgewichts von 76 Kg., ſogar noch 2 Kg. über Exzelſior. Im Großen Badener Jagdrennen ſtehen die 3 Franzoſen Champfleurt, Guénolé und Cabinet Noir an der Spitze, von denen eigent⸗ lich nur Guénolé die Erwartungen rechtfertigen könnte und heute als einer der beſten auf unſeren Bahnen über ſchwere Sprünge gelten kann. 21 Pferderennen „ Herabſetzung der Wettſteuer in Oeſterreich. Im öſterreichiſchen Nationalra: iſt ein Geſetz angenommen worden, das eine beträchtliche Herab⸗ ſetzung der Wettſteuer bringt, Vor allem wird die Grundgebühr der ſtaat⸗ lichen Einſaßſteuer von 5 auf 3 Prozent herabgeſetzt, dann aber ſind auch ſehr erhebliche Verminderungen der Gewinngebühren, die bis jetzt ſo be⸗ trächtlich waren, daß ſie das Wetten allmählich unmöglich machten, vorge⸗ nommen worden. Die genauen Beſtimmungen des neuen Geſetzes ſind noch nicht veröffentlicht. Aber man erhofft auf alle Fälle von dem neuen Kurs eine Wiederbelebung des öſterreichiſchen Rennbetriebes, der ſchon vor dem vollſtändigen Eingehen ſtand. 1 762 Unterſchriften für ein Reunen. Dieſer Rekord, der für europäiſche Staaten unerreichbar und nur in Amerika möglich iſt, wurde bei den Nen⸗ nung für die Kentucky Futurity Stakes 1926 erreicht. Es iſt dies das berühmteſte Zweijährigen⸗Rennen Amerikas, für das die Fohlen zu nennen ſind und das deshalb ſtets mit Rekord⸗Nennungsziffern auf⸗ warten konnte. Ein Geſtüt hat allein 45, mehrere andere zwiſchen 30 bis 40 Unterſchriften abgegeben. Etwas vom deutſchen Turnſpiel Die Meiſterſchaften der Deutſchen Turnerſchaft im Schlaaball, Fauſtball. Trommelball und Schleuderball ſollten in dieſem Jahre in Köln abgehalten werden. Sie mußten leider infolge der in Köln beſtehenden Wohnunagsſchwierigkeiten abgeſaat werden und gelangen nunmehr am 13. und 14. September im ſchönen Altenbura in dem ſpieleriſch ſehr regen thürinagiſchen Turnkreis zur Durchfüh⸗ rung. Sie krönen die oft langiährige, eifrige Uebungsarbeit der Mannſchaften, die ſich zur Teilnahme an den Endrunden um die Meiſterſchaft durchgerungen haben. Nicht leicht fällt der Mannſchaft der Siegespreis und die Meiſterſchaft in den Schoß. Ernſt und Mühe, ſtete treue Zuſammenarbeit aller Spieler der Mannſchaft, Gemeinſchaftsſinn und Siegeswille gehören dazu, um bis in die Ent⸗ ſcheidunasrunden zu gelangen Die Spiele um die Gaumeiſterſchaften in den einzelnen Spiel⸗ arten bilden den Auftakt der Kämpfe. Die Gaumeiſter treffen ſich dann innerhalb der 18 Turnkreiſe der Deutſchen Turnerſchaft zu Spielen um die Kreismeiſterſchaft, die Sieger in den Kreismeiſter⸗ ſchaften werden zu Spielen innerhalb von Kreisaruppen vereinigt und erſt die Sieger der Kreisgruppenmeiſterſchaften dürfen den höch⸗ ſten, ehrenvollſten Kampf um die Meiſterſchaft der Deutſchen Tur⸗ nerſchaft beſtreiten. Im Wettbewerb mit den beſten Mannſchaften aus ganz Deutſch⸗ land wird um die Ehre. Beſter zu ſein, gerungen. Gleichzeitig aber wird durch die Spiele die Vielſeitigkeit des deutſchen Turngedankens vor breiteſter Oeffentlichkeit dargelan. Turnen iſt heute kein Geräte⸗ turnen oder Hallenturnen ſchlechthin. ſondern im Jahnſchen Sinne Inbeariff der Leibesübung überhaupt. Das Turnſpiel mit ſeinen mannigfachen Formen hält Hunderttauſende in ſeinem Bann uno gibt ihnen Gelegenheit zu friſch⸗fröhlicher, geſunder Betätiaung in friſcher Luft. Turnſpiele ſtellen heute die Erfüllung alles deſſen dar, was Jahn vom Turnſpiel ſaat. Der Turnvater hat in ſeiner„Deut⸗ ſchen Turnkunſt“. die er im Verein mit Eiſelen im Jahre 1816 herausgab, vom Weſen des Turnſpieles geurteilt:„In jedem echten Turnſpiel reat ſich eine Welt, in ihnen lebt ein geſelliger, freudiger, lebensfriſcher Wettkampf!“„Hier paart ſich Arbeit und Luſt und Ernſt mit Jubel, da lernt die Jugend von klein auf aleiches Recht und Geſetz mit andern halten. Da hat ſie Brauch. Sitte. Ziem und Schick im lebendigen Anſchauen vor Augen.“„Jeder Einling ver⸗ irrt ſo leicht zur Selbſtſucht, wozu den Geſpielen die Geſpielſchaft nicht kommen läſſet.“„Die Geſpielſchaft iſt der ſcharfſichtiaſte Rich⸗ ter, dem nichts entgeht, ein unbeſtechlicher Richter, der keinen Nenn⸗ wert für voll nimmt. So erzieht ſich die Jugend auf eigenen und geſelligen Wegen in kindlicher Gemeinde und lebt ſich Bill und Recht ins Herz hinein.“„Turnſpiel geht um Siea und Gewinn. aber nie⸗ mals um Gewinnſt.“ ſen des Turnſpieles ſo trefflich darſtellenden Ausſprüche des Turn⸗ vaters ſollten auch heute noch in weiteſten Kreiſen bekannt werden und Verbreitung finden, volkserzieheriſchen Eigenſchaften im weiteſten Umfang zur Auswir⸗ kuna bringen kann: Vermittluna von Friſche. Geſundheit, Kraft und 8 Gewandtheit, Erziehung zu wertvollen Charaktereigenſchaften, Er⸗ erneut, nachdem ſie auch das Vorſpiel(211) zu ihren Gunſten ent⸗ ſchieden hatten. Eine Fuchsjagd zeigte abſchließend die ziehung zum Gemeinſinn. zu Mannſchaftsgeiſt. zum Volksgeiſt, der nicht im Mitſpieler den Vertreter einer anderen ſozialen Schicht ſieht ſondern nur den Volksgenoſſen! Aufgabe des Weltrundflugs Der engliſche Weltfloeger MacLaren hat den Weltrundſhug aufgegeben, nachdem er von der Geſcantſtrecke etwas mehr al⸗ dle Häcſvde zurückgelegt hat. Die Londoner Preſſe widmet dieſem Aus⸗ acht betrübte Berrachungen, da die amerikamiſchen Wellflcger it ihrem F werb ſtehen. Tas ſentlichkeit allerding⸗ er hielt ſich ſchan uin auf und wan „die wohl die gefahrlichte 7 det mehr doel ger ja nicht ge⸗ Der engloſche auf de mußbe, Laß vor inzen Woltrundfluges dar weniger das Elück, von dem der er rade verfolgt worden iſt. Das am ltfluggeſchwader hat ja die Tücken dieſer Strecke auch hennengelernt. Seim Führer, der Mafor Martim, iſt hier ebenfalls geſcheibert, wenn auch an dei famadeſchen Ausgangspunkt. Und da der englülſche Weltrundflug auf den Erfolg oder Mißerfobg eines einzigen Flugzeuges geſte war, ſo ſtand das Gelingen angeſichts der Flugſtrecke über den Slülben Ozean auf des Meſſers Schneide. Der englüſche Flieger MacLaren gibt das Rennen auf, weil er die Ueberzeugung ge⸗ wonnen hakte, daß die Natur hier ein allzu ſtarkes Hindernis in den Weg legt. Die Engliänder brauchen ſich nicht den Vorwurf zu machen, daß ſie es an den nötigen Vorbereftungen gerade bei dieſem Teil der Geſamtſtrecke haben fehlen laſſen. Der kanadiſche Kohlendampfer „Thiepvall“, ein Schiff von 300 000 Tonnen und mit einem 12⸗Zünder bemannt, hat die Strecke von Vancouver in Kanada bis nach dem japaniſchen Hafen Hakodate im Frühjahr dieſes Jahres zurückgelegt, d. h. genau die Strecke, die der engliſche Weltflieger jetzt im Flwge überqueren ſollde. Es handelt ſich dabei um eine Strecke von 6000 Meilen. Der Kapizän des Schiſfes iſt im nörd⸗ löchen Stillen Ozean ſehr bewandert und hat bereits ſeit zwer Jachren der Feſtlegung eines Luftweges von Japan nach Kontada vorgearbeitet. Dieſe Aufgabe galt nicht nur der Ausarbeitung einer ganz gewauen Karte, auf der die einzelnen Inſeln, die ſich hier a⸗ eimnanderreihen, bis ins Kleinſte aufgezeichnet waren, ſondern au der Verteilung von Brennſtoff längs der Flugſtreckhe. Die Karde 10 dem engliſchen Weltfliieger dann in die Hand gegeben worden, als er ſeimen Flug antrat. Der Kapitän des Koohlendampfers nahm im Flugzeug mit Platz, um als Führer zu dienen. So war a auf das Beſte vorbeweihet und auch der Dampfer„Thieppall“ umer⸗ wegs auf der Rückfahrt nach Kanada, um durch ſeime drahtloſe Sthabzon ſtändig Fühtbung mit dem Flugzeug hallen zu könmen. der nötigen Sorgfalt, um den Erfolg zu ſichern, hat man es alſo nicht fehben laſſen. Die Fahrt des Dampfers„Thiepvall“ von Kanada nach Japan gab ſchon einen Vorgeſchmack von den Schwiͤerigkeiben, mit denen man auf dieſer Verkehrsſtreche, ſei es auf dem Waſſer oder in 55. Luft, zu vechmen hat. Der Dampfer fuhr am 1. März von e couver ab. Er ſtieß underwegs auf Gis und Schnee, auf ſchwerel Sturmweind, auf Nebel und auf Gewitter. Die ganze Fahrt war ein Abenteuer. Die Streche, die der Dampfer zurücklegtde und 5 von dem Flugzeug überflogen werden ſollte, war an ſich ſchon aben⸗ deuerſoch genug. Man trifft hier auf die Spuren des Weltreiſenden Bering, der in dieſen Gewäſſern vor etwa 200 Jahren umherſegel und der in dem Sande der nach ihm benannten Inſel ſein G gefumden hat. Ueber dieſe Inſel himweg war die Limie gezogen dde das engliſche Flugzeug zurücklegen ſollte. Ueberall auf dieſe Inſeln findet mam noch Spurem früherer Expeditionen, beils be⸗ bammter, teils namemloſer Abemdeuwer, die in früheren Jahrhunder! hier ihr Weſen getrieben haben. Unter den größten Mühen 93 die Faßhrt vor ſich. TDad für Dag jagten ſchwere Sturzwellen ülb 1 das Deck und ſtändig wurde das Schiff im Suum him⸗ und 5 geworfen. Under dieſen Umſtänden war es beſonders ſchwer, in ſtmmten Zwiſchenräumem das felſige Inſeſgelände anzubaufen, v. Bvennſtoffvorräte für etwaige Zwiſchenlandungen des Flugzeuche zu deponderen. Der größte Teil dieſer Inſeln iſt übrigen⸗—— nüſchen Charakters und manche von ihnen waren dicht in Sch dämpfe eingehüllt. Auf andeven hörte man bei der Annäherung des Schifſes das Bellen von Füchſen und Heulen von Wölfen ibe⸗ bekam eitren Vorgeſchmack davon, was eine Notolandung zu n deunen hätte, wenm ſie zufällig in dieſen Bereich fpeſe. Nach nen ſchmeren Wochen landete der Dmpfer endſich im japaniſchen 15 Nach den Schilderungen, die der Kapitän des kanad'ſchen Dam von ſeſmer Fahrt im einzelnen gibt, erſcheint es faſt wie eſm der, daß es den drei Flugzeugen des amerüfaniſchen Geſchwavsn .lama. dieſe Varriene von Eis und Schmee von Nebel und da gen dem Sturm zu durchorechen. Daß der Engſänder davor Halt ma ge⸗ muß, iſt für ihn ſelbſt umd die engliſche Sportwelt ſicher harte mug. Trotzdem iſt es nicht unehnenhaft, hier qeeſcheſtert zu Er⸗ demn die Natjureſſemende, die der Menſch durch ſeine techniſchen fürrdumgen oft ſchon überwunden zu haben glaubt, machen immer wieder ihre ewigen Rechte geltend. Literatur ilre & Ertüchtigung des Frauenkörpers tut not! Die Frau fühlt er⸗ Verbundenheit mit dem Körper viel tieſer als der Mann bsfähig⸗ greift mit Energie jedes Mittel, um Friſche und Widerſtands en⸗ keit, gute körperliche Haltung und Selbſtbeherrſchung zu gen weiß. Das junge Mädchen will ſich für den Lebenskampf rüſten, eeweßen wieviel größer ſeine Ausſichten ſind, menn es ſich harmoniſch bewſchon kann. Dieverheiratete und die berufstätige Frau wollen nicht kön⸗ nach kurzen Jahren altern und ſchlapp werden. Sie alle aber her⸗ nen nicht einfach den Männerſport und die Männergymnaſzungen nehmen ſondern brauchen geſundheitlich⸗rhothmiſche Leibesn gt ſnd. die d. Eigenart des weibl. Körpers u. der weibl. Pfyche angepaß lipp Sie wollen keine großen gelehrten Abhandlungen, ſondern und klar Antwort auf die Frage: Was ſoll ich tun, um riiche e nz⸗ geſund und kräftia zu erhalten? Da gibt die bekannte Dora cht in ler(Dora Menzler⸗Schulel) dem ganzen weiblichen Geſchlech an⸗ 41 wundervollen Lehr⸗Aufnahmen mit Merkworten eine fam Fun g leitung zur Extüchtigung die unter dem Titel Körverſchu der Frau im Verlag von Dieck u. Co, Stuttganereſſe ben erſchienen iſt. Der Wert dieſer Anleitung iſt ſchon im Inte ler der kommenden Generationen nicht hoch genug einzuſchütze zenzler wurde Volksaufbau im beſten Sinne geleiſtet. Gerade Dora ahrt hat, mit ihrem ernſten Streben, das ſie vor allen Irrwegen betbeſonders erfreut ſich der warmen Anerkennung führender und Aufgabe ärztlicher Kreiſe und iſt alſo auch innerlich für dieſe hohe wie geſchaffen. Den Frauen wird es beſonders gefallen, 5 auf Grund dieſer Bilderreihen die Uebungen im ſtillen Käm 155 vornehmen und ſelbſt überwachen können. Das Werk iſt kann ein vorzüglicher Geſundbrunnen für die Kinder. Jede Mu taßerwo⸗ die täglichen Uebungen dieſer Leporellos ſelbſt leiten und übera chen. Auch in den Mädchenſchulen werden bekanntlich jetz, ahmen ſolche Kurſe eingelegt. Die beſtechend ſchönen Naturaufn erteilt ſind auf 4 Leporelloalben im Format 17412½ Centimeter ehrſar⸗ und befinden ſich in einem prächtigen Sammelkarton mit m Dieſe erzieheriſch ſo wertvollen und das We⸗ damit das Turnſpiel ſeine vielſeitigen biger Umſchlagzeichnung von Profeſſor Hohlwein.— Lorenz, Hauſmann Oskar Tietz, Jensen und andef fahren auf 805 NMiifa-Rad nunununnmanununmnbnnmmnnnmnmamnumumnmmmumnmmnmunnunm mmum Mitteldeutsche Fahrradwerke 0. m. b. l. Sangerkausen-· Berlin, Im Harisbad 6 — N ———— — Dennerskag. den 14. Auguſt 1924 7. Seite. Nr. 374 Hende Deuisenmarkt Sbla Berliner Devisen O. 13. B. 13. cp. G. 14 163,74 164,56 voll 163,84 1,405 1,415 voll 1,405 21,10 21,80 vol! 21,58 88.10 58,40 voll 58 28 75,91 16,29 voll 75,51 67,33 67,61 voll 67.,33 11,52 11,58 voll 11,52 11047 112.03 voll 111,47 10,47 10,53 voll 10.47 18,95 19,5 voll 19,9258 19,01 19,11 voll 19,01 4,19.21 voll 4,19 23,44 23,36 voll 23,44 79,10 79.50 voll 19,10 56,26 50,54 voll 56,25 .720.730 voll.720 .22 2,24 voll 2,22 0,410 0,420 voll 0,410 5,94 M 5,96 M voll 5,94 M 12,49 12,55 voll 12,51 5,27 5,29 voll 5,27 8,55 M 5,51 M voll 5,58 NM 3,08 3,10 voll 3,06 Börsenberichte in Billionen B. 14 1p. 164,66 vol .415 voll 21,78 voll 58.58 vol. 16,09 voll 67,07 voll 11.58 vol 112,03 voll 10,53 vol 19,029 vol 19,11 voll .21 voll 23,56 voll 79,50 vol 56,54 von .130 voll 2,24 Voll 0,420 vol 5,96 M voll 12,57 voll 5,29 voll 5,57 M voll 3,08 M voll Frankfurter Wertpapierbörse L Mduntas Geschäft in deutschen Anleihen und auf dem riemarkt.— Feste Haltung auf dem Montanmarkt ndon erade on doch Waren wieder 8 begeen wchegen waden völl Sut erholt. Tingend gesucht. Is auf 0,720. Nach der ersten 0,750. ar chenflig unverändert. lag den nkalls die Tätigkeit ziemlich lebhaft. Sezo e noch ziemliches Angebot vor, das zum Teil Zzurück- Die Auf dem Industriemarkt rankfurt, 14. Aug.(Drahtb.) Obwohl die heute aus der Konferenz vorliegenden Meldungen nicht sehr ermutigend sind, war die Stimmung an der Börse eschg In deutschen Anleihen wurde Es tanqchäft heute bald nach Beginn wieder sehr lebhaft. lande. en umfangreiche Rückkäufe statt, auch von dem Aus- Proz. Kriegsanleihe, 23er und 24er.-Schätze Anleihen stiegen zum ersten Kurs otiz stiegen gie aber In ausländischen Rentfen fanden kast keine Umsätze statt. gesamten Kurse Von gestern Wurde, zum Teil bald wieder Aufnahme fand. Raufs Priwatpublikum und das Ausland sind weiter als so daß trotz der Nachrichten aus Kurse von gestern um ein Weniges erholt dem Montanmarkt besonders War die und dies ist wohl mehr oder weniger auf ondon vorliegende Meldung zurückzuführen, die 5 aft Trichtung einer Interessengemein- auf ven mit einem Kaplital von 1 Million engl. Pfund zum nteilen grober deutscher Konzerne, etwas wissen Paalm fr Zinheitsmarkt war in allen Teilen fester. Aligkeit elen Verkehr war nur anfangs eine gewisse Später war der Markt wieder völlig Wie dies gewöhnlich der Fall ist, wenn am Nur ganz zu Api 47%, wonden V von 15 will. Du A er E augelöst Aaleiheme K Deches ko 4 6,75. 5, Na Na h eder 15 am M Maen Juf 0e eine as kester, kestzust Berliner Wertpapierbörse lin, 14 Au D 2 14. rahtb.) D chrichten über 7 0 arkte, ellen. rkt das Geschäft etwas größer ist. becker§. unten daher neue Kurse erfahren werden. 0 Ahl 2,50, Benz schwächer 3,75, Rheinische Handeis- ke Growag 0,200, Krügershall 7, Petroleum fest, 20, E ziemlich ernst klingen- 8 die auf der Londoner Konferenz in der Räumung des Ruhrgebietes entstandene Krise ———————— Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) SrrBrrr—————————2̃—————— AlIII r beeinträchtigten die Stimmung an der Börse wWohl etwas, doch war eine bemerkenswerte Widerstandskraft gegen größere Rückgänge unverkennbar, wWeil die Börse nach ge- wissen Erfahrungen doch an eine Verständigung glaube. Die Kursrückgänge, die sich mit ganz gering- fügigen Ausnahmen auf allen Märkten zeigten, überschritten nur ganz vereinzelt 1 Bill. Prozent. Eine Stütze gewährte auch die unveränderte Festigkeit am heimischen Renten- markt, auf dem das Geschäft besonders in Kriegsanleihen und 3% proz. preuß. Konsols, dann aber auch in alten Reichs- anleihen und.-Schätzen wieder einen ziemlich großen Um- kang annahmen. Diese bei der heutigen politischen Lage als besonders bedeutsam erachtete Fortsetzung der Aufwärts- bewegung übte auch auf die Diypidendenpapiere und auf die allgemeine Stimmung einen befestigenden Einfluß aus, so dab bei lebhafter werdendem Geschäft der Kursstand sich etwas besserte und die Widerstandskraft damit deut- licher in Erscheinung trat. Petroleum-Werte erfreuten sich neben Kali- aktien besonders der Beachtung der Spekulation.“ Für letztere wurde bezüglich der verhältnismäbig erheblichen Kursbesserungen im amtlichen und Freiverkehr auf die Vereinigung mit den elsässischen Werken zwecks Absatz- teilung im Ausland hingewiesen. Am Geldmarkt blieb die Lage unverändert gleich. Die Devisenkurse wurden gegen gestern unverändert festgesetzt. Stand der Reichsbank am 7. August 1924 Nach Abwicklung des Ultimobedarfs zeigten sich in der ersten Augustwoche bei der Reichsbank bereits wWieder kleine Rückflüsse an Zahlungsmitteln. Wie der Ausweis der Bank vom 7. d. M. ergibt, sind 9,6 Trillionen an Reichsbank- noten und 35,8 Millionen R/ an Rentenbankscheinen in die Kassen der Bank zurückgelangt. Der Banknoten- umlauf nahm infolgedessen auf 1201,4 Trillionen J, der Rentenmarkumlauf auf 1797 Millionen R4 ab. Die Bestände der Reichsbank an Rentenbankscheinen erhöhten sich dementsprechend von 268 auf 303,8 Mill. RIl. Im wesentlichen im Zusammenhang mit dieser Entwiek- lung nahmen die fremden Gelder der Bank in der Berichtswoche wieder zu, und zwar im ganzen um 55,6 auf 798,6 Trillionen; die Zugänge entfielen ausschließlich auf die privaten Guthaben. Die gesamte Kapitalanlage ging von neuem geringfügig zurück, sie ermäßigte sich um 6,1 auf 1931 Prillionen. Die in Papiermark gewährten Wechsel- und Lombardkredite dehnten sich zwar um 17,9 auf 856,2 Trill. 44 aus, dagegen nahmen die Rentenmarkkredite um 23,6 auf 998,7 Millionen Rentenmark ab. Der Goldbestand wurde durch Umwandlung eines Guthabenbetrages im Auslande in Gold weiter um 6,4 auf 490,7 Millionen Goldmark verstärkt. Die Bestände an sScheidemünzen zeigten keine nennenswerten Ver- änderungen. Wochenübersicht der Reichsbank vom 7. August 1924. In Goldmark bezw. Billionen Papiermark. Aktiva. Metallbestand(Bestand an kurs- jühigem deutschen Gelde und an Gold in Barien oder auständischen f! ̃ðͤ Münzen das Kilogramm Feingold Mark Mark zu 2784 Mark berechne)) NGf. 400 504000 Zunahme 6372000 und zwar Goldkassenbestand. 439 402 000 Zunahme 23 000 Golddepot(unbelastet) bei aus- ländischen Zentralnotenbanken 51292000 Zunahme 6344 000 b) Scheidemünzeen 25 262179 Abnahme 845 141 Bestand an Reichs- und Darlehens- 455 000 Abnahme 18 000 kassensc einen. eimer Gener 35 806374 Bestand an Rentenbankscheinen 303 803 236 Zunahme „ an Noten anderer Banken 238 Zunahme 110 „ an Wechseln und Schecks 8444757113 Zunahme 19419621 „ an Rentenmarkwechseln u. Seheeee 955 209039 Abnahme 17831 710 „ an Lombardforderungen. 11706725 Abnahme 1503 220 darunter lomo Wechsel 9057685 Abnahme 692 800 „ ankt-Mark-Lomb-Forder. 43 462 200 Abnahme 5816 700 „ än Efflekten 76 138981 Abnehme 370 109 —5 an sonstigen Aktiven 992647010 zunahme 19636 571 darunter im Renlenmarkverkehr 12039 698 Zunahme 4 595(26 Passiva. Grundkapitall. 180 000 0⁰0 unverändert Reserveſonddss 900 381 unverändert Betrag der umlaufenden Noten. 1201 445 755 Abnahme 9592 730 Sonstige täglich fällige Verbind- lichkeiten a) Reichs- und Staatsguthaben 442 947 331 Abnahme 9649 40 darunter im Rentenmarkgiroverk. 128 793 7900 Zunanme 15216 582 b) Plivatguthaben 355 677454 Zunahme 65287004 darunter im Rentenmalkgiroverk. 104678 2b7 Zunahme 25 280 248 Darlehen bei der Rentenbank. 800 000 000 unverändert Sonstige Passiva* 4521593711 Zunahme 2432 844 darunter im Rentenmarkverkehr 601905 Abnahme 406 287 Verbindlichkeiten aus weiter bege · denen im Inlande zahlbar. Wechseln 83 600000 unverändert Waren und Härkte Hannheimer Produktenbörse m. Mannheim, 14. Aug.(Eig. Bericht.) Die Stimmung an der heutigen Produktenbörse war stetig und es kamen verschiedentlich Abschlüsse in hierländischem Weizen, wie auch in Gerste zustande. Auch amerikanischer Weizen per August-Lieferung ging zu 14 hfl. um. Inlandsweizen Wurde mit 22—22,75, Kuslandsweizen mit 25—27, Roggen, inländ. mit 17,50—17,75, ausländ. mit 18, neue Gerste mit 20,50—22.50, Hafer mit 18 und Mais mit 17,50—18,00 G% per 100 kg bahn- frei Mannheim notiert. Kleie war zu 11—11,25 die 100 kg frei Waggon Mannheim am Markte. Für Weizenmehl (Basis O) schwanken die Forderungen zwischen 32,0—83.50 und für Roggenmehl zwischen 26,50—27,00 G die 100 kg frei Waggon Mannheimer Mühlen. Offizielle Preise der Mannheimer produktenbörse Dle Kurse verstehen.ch per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim ohne Sack zahlbar in Rentenmar Prelanotlerungen vom 14 August 1924 Welren, Inländischer 22,00— 22.75 J Roggenmehl 25,00 27.,00 „ ausländlecher 24.50 27,00 Welrenklele mit Sack 11,00.—11, 25 Roggen Inländlscher 17.50—18,00 Blertreber— „ auslündlsoher 18,00— Rohmelasse.50 Brau-Gerste(alte) 19.10—20,00 Wlesenheu, lose.40 7,60 *„(neue) 20,50— 22.50 Rotkſleeheu— Hafer(neuer)— 18,00 Lurerne-Kleebheu.80.—8,0 „(alter)——— Press-Strob.00—— nals, gelbes mit Sack! 17,25—18,00 gebundenes Stroh.80.40 Welzenmehl Baziz Sper. U(Bidhtyrsis) 32,50—33,70 J Raps 34 Verteilungspreise vom 1. bis 15. August 1924: Weizen, inländ. 20, ausländ. 25; Roggen, ausländ. 17,50; Hafer, ausländ. 15,50; Gerste, ausländ. 17,50; Mais, gelbes 16,75, Tendenz: stetig. Literatur -c- Devisenkurstabellen. Die C ommer z. u. Privat⸗ Bank.-G. Filiale Mannheim hat zu den von ihr heraus- gegebenen Devisenkurstabellen Ergänzungskurse bis Ende Juli 1924 erscheinen lassen, Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, BE 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen u. volkswirtſchaftl. Teil: i. V. Dr. Frſtz für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolttik und okales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willg Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete, Gericht u. den übrig. 1edaktionellen Teil: Fr. Kircher: f. Anzeigen: J. Bernhardt. 74. J4. 13. 14. 13. ſi 13. 17 18. 14, Trlootw. Beslgb.— ver. Uitramarinf. 13,43 13.6 Pzachookew., Kit'n.75 1,75Skohs. dubstahl. 18,75 10, Teokl. Soblfrew.. 12.5 18[.stahlw...2Ipß. e, ee ee e 5 Uhrenkfabr.Furtuſ..— 2. ogtl. Masch. 2 rankent 5„Hugo Sohnelder* 25 ale Elsen 89—— Logel Telegr.-Dr. 2 Men ut Iur it Ver.deutsch. Oele 20,5 28,5 Voſgt& Huaff. St..55.5 5 Hellbronn..65 8,7 duder 10,65 10.5 Turk. Tabaksreg.—— Vogtlünd. Wasch. 2,1.5 —= n enlefben in Filkonen Prorenten, Stückenottemapen in Billlonen Varz pro ztaͤck. f. oh. Ind, Mains 1 10,7 Volthom Sellu k. 3% 3„ Offsteln.. 4,5 4½ Sohuokert 00. 37,5 38 Unſon-aleberel ½.25 Wanderer-Werke 99 806 Ver. Fabt. Sascel 3, 3, Wayss 4 Freytag.25 3,35„ fheingau.1 3½ Sſemens Elebtr...25, Unlonwerke Mhm. d,[Aeser Akt. dee„10.9 Ver.Finsel Nürnb. 18,9 15,[Zellst.Waldhöfst. 11 11„ Stuttgart. 4 305Stemens àHalske 44.5 4,1 Larsgg 178 4, 5,5[Westerreg. Alkall 17.4 19.5 Frankturter Dlvidenden-Werte. Fretverkehrs- Kurse. enn iu ber. Oben. biert 18 0 14 Miestbanfonar 114436 Benz.. 85 4 krelohgauer.. estatterwaggon 4,15 4. Stoehrkammgarn— 43.75 V. Disoh. Mekelw, 21 21[MIttenerädußstahl 2525 22 ank-Aktien. Elberfeld. Kupfer 2,4 24[Mansfelder....5 4,8[uta„.65 6,7 75V. Glanxstoff EIbf. 8 ale 1„sstoewer NMähm.. 13.2 12. 48 47 Zellstoff Vereln,.8 2 dag, d. or 13 14. 13, 11. Entreprises 27— Mez Söhne.... 3,1 3,2[ahm, Kohlenanl. 10,2 10,5 Stollb. Zinchütten 38 32,5[Ver. Harzer Kalk.3.2[Zellstoff Waldhof 11,13 11 Batsgde Bealtd. 2,1 2 b. hypotbekenbk. 3,25 3,14 RhelnOreditbank 28 206 Sudd. immobli 32 3t2 V. Sohubf. Ern.&W. 2˙ 22 eh U ng 0 227/v eebent 60„ 800 51 Berliner Dividenden- Werte. ered. W. ereinsbank„445 0,39 Südd..-Cred.-3.— Transport-Aktlen. dahn Ry,„ U Wb. 7 Slsoont.-Geseſſe. 12,5 1.)5 Süldd. Disoontog. 8,5.75 Sohantungbahn..13 28 fo.-Au Berliner Ergänzungs-Kurse. Mb. 5 1*.-Austral.'s0h. 28,25 27 forddtsob. LIoyd 7,86.4 Foine, nankver. 1 5 10“—— 7, 72˙JClener anttef..3 02 Alig. Lok u. Nr. 35 33 fib.-Amk. Paketf. 29. 29,80 floland-inig 12.48 1272.Jptsob, gustrallen 28.25 27 Krusehelterexti 4 4 iegleg gement 28, 81 den, u. Pandges 32-eg 1 4 Wüdg. Tannana. g 5s Süg. Eisendann— sddam. Bcch. 28,13 78.28 lerein.EInesonift 33.7efd, Jentew. 4% 8. Heckmann. 48 4[Wolf, Buokau.. 366 6, 92 Aubn 88%5 Uſtteld. bedl. 24 22 veteſastant 3 3f. Bfümers 82 28 ſiiana Beonf,—13ů45 3 15 5—— eeeeee 2 215 utsgt:Mat.-B,„—— 5 f d. okforth Machf. 3. rökraftwk. anm. Naen Ban 1* 111 N 5 NMahnh. Vers.-des— Bank-Aktien. Ber.Gub. 75 1620 17.5 Selzdetfurtb... 1875 2. ee, an 87,5 67.5 eteen 30 45 55 8 81. 9 e 75 75(gank f. el. Werte.25 6,35 Jptsch.Aslat.Bank 38,75 30 ſoest. Cred.-Anet. 0,475 0,25 Conoord.spinner, 2,1 2, Soheldemandel. 20 20 Dtsoh. Atl. Telegr. 17 18,5 eris d80 42 Belobebank. 44.78 145f andg..d. dlt. 628—arner Fankger. t. deteone Bank 1075 11 ſgeſohsbanc.. 41,35 43,780Peutsohe Kunstl. 22.,Sepall Strumpf 1 4½5[Weberel Zittad. 8 * A.. rankf. f. u. 6,—ISerlin, Hd. Ges.%5 30 Pt. Vebersee Bk. 62 61 fähbeln.Oreditvanhk.5.5 debhard Textil..5 7516 Telchgräber, 215 5 Flend. Brllokenb. 475 4,½5 do dumer8 Bergwerk-Aktien. Oom. u. Privatbk. 6,25 6,25 Dlso. Commandit 12,65 13 fuddeutsoh. Dlso. 9 9 debr. Goedhardt. 13,3 14 Thoerl Oelfabrik„5 WIinelmsh. Eulau.5 8 Vernan Aeine 2 Iklerpen. Bergbau 86,75 b6,h J Obsonles.Eb.-Bd. 12 18,5 Darmet. u. Mt.-B. 9,5 10 56 40—.70 98 277 Westbank 0,425 0,4 Gothaer Waggon 3,%5[Thüringersallnen 14,5 ohwem. Zergu/ 2 13.120Kellw. Asoberef. 1138 14.36 40. Sand.(.) 11, 64.5 5 0 eil. d. 50.5 0„.) 14, 8 Kolonlalwerte. ee ee, beurk e 5025 725fheinspee Industrle-Altlen. pisch Ostatrite 2,3 2t,J40% neläarer.——Rusgerberg 425— Folden. Bergw. 317 f. f(Leibr. U. u. E.. Saſzn. tielibronn 48, 4f Aboumulat. Fabr. 28 30,3[Sadlsche Anlun. 18.45 16,85 gr.- Beeigh. Oelt. 20,2522 feu-Gulnea.. 28%% K Mex. ge,, beutsche Fetr.. 1668— Agudstahi 54,5 Rannssmannröp.37 26,25 Telius Bergbau..2 2½2. fgler, Oppenb. 68 66 Saſcke Masohin. 5 4,5 Fremer Vulkan 37 Otavi Hlnen.Eis. 2,3 27,36 80% fehuantepes 26 25,5 Pomona—2— —— V..u. Laurahütts 88 ſ aAdlerwerke... 25 3 Baxr, Splegelglas 8,45 6% Puderus Elsenw. 14.5, 12.5 South West.„„% IHeldburg 32.5— .-G. f. Anllinfarb. 15 15,45J.. Bemberg.. 15 15,[ebem. Griesbelm 16,85 16.5 5% Nexlkaner 47 45 Fetersb. int and. 4,15—[Benz-Motor... 3,75— debente Transport-Aktien. Alexanderwerk. 3,25 2,9[Bergmann Elektr. 15,75 16 ehem. Heyden...75 8,6 Berliner Freiverkehrs-Kur Wen Amddshn 106 Alig. Elektr.-Ges,.9 10,15 Serfin-Anh. Msoh..50 7,4[hem. Meller. 15 15 9 18 Pake 80 4 Arddeutech. Lloyd 74 e eeee onlo— 45,5 Als,Porti,Zement 18 46.1 Serlinkarisr. Ind. 298 78,5 Chem.defsenk 74 78,5 fadler Kal. 10.25 22[Hochfrequenz.. 6,25 7,3 J Ronnenberg— „12J Oester.-U. 8t.3. amme Gies.& C0, 3,75.3 Berliner Maschd. 14,75 18,28 Chem. Albert 41,5 42 Apl, Allg. Petr. ind..3.95 Int Fetr. Un., Ibu.—„ Slonel 4 C0.. 5,15 5,25 Rohb. 5 4 Angio-Et. quan 13,7 13,15 Berzellus Bergw. 6,9 6, balmler Motoren.5.2 Becker-Kohle 5,75 Krügershall. 7.4] Sloman Salpeter 12 12.5 enm dndein 50 3 ndustrie-Aktien. Anfalt Konlene, 18,5 18.5 Sing Kürnberg. 3 2,88 Ppessauer Gas. 20,7 2005 Seoker-Stahl 55 11. Meyer Textil.. 0, 0,4] Sudsee Phosphat 9.75 Falszer Aternd. 28 23 Sad. Hulne.pee 16.5 10,75 Oementkarlstadt 75 7,9 annener gulstanl 12 1½%75 Blemarokhütts.. er peutsch-Lanemb. 51 50.5 Plamond.. 15,25 15,75 Mufdenth. Fapler 009.9 a 6ſ½75 7, N7ĩæ½ 8 8 N. + 1—. 22.— Zöhle. eutsche Erdtl. 5 mag Sgag 18 162 Bad.Uhren Furtw, 18 14 Chem. Wrk. Alberf 1 449 Augeb.-Ab. Hasch. 24 26 raunk.u. Brikett 26,5 27 eutsoh.Gubstahi.25 4, Berliner Festverxinsliche Werte. Dren Aulz debr. WZ 2 18,.5 1 3*„eutsohe Kallx. 32,, tr. Lloht u. Kr. elsenk-Aulstabl 14.; 14,75Pollarschütre. 84½5 66 J3¼% 0. 0,975 J,2005% B. dalerepenhcht. 2 5 1 4 97 7 15 9 50 00 Wer Ibeutsche Rasoh, 75.36 Eisbach& 00. 28,5 29,5 denschom& C0o. 1 is Goldanielhe 55 42 0 1,500 Srent Kaſtanl. 408 8 Deerde der. ee Sincltetawerks 3 28 1 28.25 10 7. 4755 45 33 eodssen— 30 prü. 4680lg0 425„ Roggenwert..6 5½18 ſöcd. Stame, 18. Fieeeeee ee eee. 4, nzinger er. 11 11, erreshelm. Alas 10 60-IX 0, 450 6,%%„ 15 1 525 5% Roggenrentb. 4.9 A1010 00 m 10.23 Deutsch. Elsenh. 4,75 4,60ESSO. Bergwerk7ß 70 Ides. f. elektr. 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Kurze Hinweise im redaktionellen Teile des Blattes auf Veranstaltungen von Vereinen(auch Sportklubs), ebenso Vorträge und Vorstellungen aller Art nur in Verbindung mit einer Anzeige am Tage oder Vor- tage des Stattfindens der Veranstaltung aufzunehmen. Diese kurzen Hinweise dürfen keine Angabe über enthalten. FEine Ausnahnie findet nur statt bei Veranstaltungen von nationaler und kultureller Bedeutung, wenn es sich um Wohltätigkeits-Veranstaltung handelt. versteckte Geschäftsreklame im Zur Vermeidung von Auseinandersetzungen mit dem Geschäftsstelle und der 8 bitten wir unsere Leser von diesen Grundsätzen Kenntnis zu nehmen und weitergehende Wünsche, deren Erfüllung uns unmöglich ist, nicht zu äàussern. Mannheimer deneral-Anzeiger-Mannheimer Tageblatt Meue Bad. Landeszeltung- Meues Mannheimer Volksblatt Umgehung des chriftleitung 822²9 e Restaurant Habereck“, 0 4, Morgen Freitag, den 15. August Fffolles Schlachtfest PRIMA SPEZIAL-BIER wozu fteundlichst eimadet 5934 Louis Wezel. 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