22 8N 2 8. 8 — — * 0. 15 Pol 5 — a dugepreile: In Mannheim une umgebung wöchentnch 80 d leems. die monatlichen BSezleber verpfnchten 55 eept. flenserung der wirtſchaftlichen verbältziſſa 0 wendig werdende Preiserhöhungen anzuerkennen. poſt⸗ ne nummer 178% Rarisrutze.— Hauptgeſchäftsſtelle 8 Ee. 2.— Seſchäfts-nebenſtelle neckarſtabt, wald⸗ 00. Kernſpr. Nr. 701, 702, 7043, 7934, 708. Telegr.⸗Ndr. eneralanzeiger maunheim. Erſcheint wöchentiich zwölfmal. Bellagen: Sport u. Spiel im Mannheimer General-Anzeiger Aus Zeit u. Leben mit Mannheimer§rauen- u. Muſik-Jeitung- Welle u. Schall Aus Seld und Garten Wandern u. Neſſen ———————-———————— eeeeeeeeeeeeeeeeeeene Wittag⸗Ausgabe Neue Mannheimer Jeilung Badiſche Neueſte Nachrichten Preis 10 Pfeunig 1924— Nr. 383 Anzeigenpreiſe nach tarif, dei vorauszabzang pre ein⸗ ſpaltige RKolonelzeile für Rgemeine finzeigen 0,4% Seismark Rekl 2, Solomark. Für Rugeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine Verantwortung uüber⸗ nommen. hHöhere Stcwall Streiks. Setrieds ſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen ür ausgefallene oder deſchränkte Rusgaben oder für verſpütete ufnahme von an⸗ zelgen. Ruftr. 5 Fernſpr. ohne Sewäbr. Serichtsſt. Mannbeim. die Auswirlung der Londoner Beſchlüſſe die Beratungen der Miniſterpräſidenten der Länder Noch keine Einigung Ueber die Beſprechungen der Reichsregierung mit den Miniſter⸗ präſidenten der Länder, die den ganzen Tag über dauerten, wird ein amtlicher Bericht ausgegeben, indem es u. a. heißt: Nach Entgegennahme eingehender Berichte, die vom Reichs⸗ kanzler Dr. Marx, Außenminiſter Dr. Streſemann und Reichsfinanzminiſter Dr. Luther über den Verlauf und die Er⸗ gebniſſe der Verhandlungen in London erſtattet wurden, traten die Länderchefs in eine offene Ausſprache mit der Reichsregie⸗ rung über die durch den Abſchluß der Londoner Konferenz ge⸗ ſchaffene Lage ein. Die Beratungen waren getragen von dem Willen, die Ergebniſſe der Londoner Konferenz, wenn ſie auch hinter den gehegten Erwartungen, insbeſondere hin⸗ ſichtich der militäriſchen Räumung des widerrechtlich beſetzten Ruhr, gebiets zurückgeblieben ſeien, ſicherzuſtellen. Da bei der Kürze der Zeit und der Unmöglichkeit ausreichender uformation die Länderregierungen zu dem Ergebnis der Londoner bmachungen noch nicht Stellung nehmen konnten, behielten die Länderchefs ſich die Stellungnahme ihrer Regierungen für die in kurzer Friſt beginnenden Verhendlungen des Reichsrats über le zur Durchführung des Sachverſtändigengutachtens erforderlichen eſehe vor. Dazu ſchreibt uns unſer Berliner Büro: Die geſtrige Konferenz des Kabinetts mit den Länderregierungen hat eine Einigung noch nicht gebracht. Es wird in dem amllichen ommunique nicht geſagt, ob alle Länderregierungen geſtern den dpunkt eingenommen haben, daß ſie erſt noch weiterer In⸗ ermationen bedürfen. Trotz des vertraulichen Charakters der Be⸗ ſprechungen, iſt es ein offenes Geheimnis, daß Bayern und ecklenburg Schwierigkeiten gemacht haben. Die 2D. A..“ behauptet, daß die württembergiſche Regierung, 5 la inzwiſchen auch einen deutſchnationalen Staatspräſidenten be⸗ mmen hat, gleichfalls ſich auf die Hinterbeine geſtellt hat. Die wneutcche Ztg.“ reiht ſogar Vaden unter die Opponenten ein, doch ird dieſe Behauptung nach unſerer Kenntnis nicht zutreffen. Nach in„Vorwärts“ ſoll auch der Thüringiſche Miniſterpräſident utheuſſer, der bekanntlich der Deutſchen Volkspartei angehört, orbehalte gemacht haben. Trotz aller dieſer Einwendungen . wohl damit gerechnet werden, daß ſich im Reichsrat mehr als der Stimmen für das Londoner Protokoller⸗ nnnden werden. Viel Zeit zum Ueberlegen bleibt den Länderregie⸗ gen jedenfalls nicht übrig, da der Reichstag bereits am as zuſammentreten ſoll. Die erſte Plenarſitzung wird nur 00 Punkt enthalten: Entgegennahme der Regie⸗ serklärung. Eine Ausſprache wird ſich an die Regie⸗ eee nicht ſofort anſchließen. Die Fraktionen werden 1 850 erſt zu ihr Stellung nehmen. Ddie Regierungspar⸗ en werden ſich vermutlich auf die Abgabe einer gemein; a Erklärung beſchränken. Es iſt nicht anzunehmen, daß 5 855 Gutachten⸗Geſetze zur Auschußberatung kommen, weil da⸗ 5 eine Verzögerung eintreten würde, die die Regierung nicht 80 erträglich“ hält. Die nötigen Erläuterungen werden vorher in vertraulichen Beratung des Auswärtigen Ausſchuſſes von der gierung heute vormittag gegeben werden. Die Haltung der Parkeien Deuetern abend ſind vom Reichskanzler noch die Führer der worde öltiſchen und der Kommuniſten empfangen n: Ein Novum, das zu erklären iſt durch die Beſchwerde dieſer Führe Porteien über die bisherige Nichthinzuziehung zu den 5 erbeſprechungen. In der Reichstagsfroktion der den Volkspartei, die geſtern abend ſich zuſammen⸗ 9ad berichtete der Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann über die 0 Verhandlungen. Beſchlüſſe ſollen erſt 1 ie Fraktionsmitglieder vollzählig verſammelt ſind. Die * chnationalen werden am Donnerstag ſich zu entſchei⸗ enen Seenachten⸗Geſehe zur Ausſchußberatung kommen, weil da⸗ 5 ite fürchten ſie, daß bei einer auch nur teilweiſen Zuſtim⸗ deut 85 den Dawesgeſetzen ein großer Teil ihrer Mitglieder zu den troß bvölkiſchen übergehen würden. Anderereits ſcheuen ſie 9 8 gegenteiligen Verſicherungen die Reichstagsauf⸗ ihr 05 und die Verantwortung, die ſie auf ſich laden, wenn durch würden lten die Arbeiten der Londoner onferenz hinfällig gemacht Freitag Die Sozialdemokraten werden vermutlich erſt am ihre Fraktionsſitzung abhalten. rankreichs vertreter in den geplanten Dawesinſtitulionen Echo⸗ wird aus London gemeldet: Es wird dort erklart, 195 9 9 50 bei der Oraaniſation der von dem Sachverſtändigen⸗ ˖ terg benen Einrichtungen vertreten ſein werde: im Auf⸗ ſekretär 50 85 r Reichsbank durch den ehemaligen Unterſtaats · iſenne. S Finanzminiſterium und Generaldirektor der Union Pa⸗ 5 Gverſtändſaent im Konvertierunasausſchuß durch den eits der S 10 Parmentier. Direktor des Credit Foncier, den de⸗ i achverſtändigenausſchuß Dawes zurate gezoaen hatte, und dmacherſten 5 nkommiſſariat durch den bekannten Eiſen⸗ mehrfach ndigen Lefevre. den der Dawesausſchuß ebenfall⸗ konſultiert hat. gefaßt werden, Das Schlußprotokoll oͤer Londoner Konferenz Das Schlußprotokoll der Londoner Konſerenz liegt jetzt gedruckt im Wortlaut vor. Und ſtellt lediglich die Tatſache der Annahme des Sachver ⸗ ſtändigenplanes durch die Konferenzteilnehmer und den Ab⸗ ſchluß der Arbeiten feſt. Umfangreicher ſind die vier Anlagen, die nacheinander folgende Abkommen behandeln: Das Abkommen zwiſchen der Reparationskommiſſion und Deutſchland, die Verein⸗ barungen zwiſchen den alliierten Regierungen und der deutſchen Regierung über das Abkommen zwiſchen der deutſchen Regierung und der Reparationskommiſſion vom 9. Auguſt 1924, die Abkommen zwiſchen den alliierten Regierungen und Deutſchland und ferner die Abkommen zwiſchen den alliierken Regierungen. In dem eigent⸗ lichen Protokoll wird beſtimmt, daß die Vertreter der beteiligten Parteien am 30. Auguſt dieſes Jahres in London zuſammen⸗ treffen, um in einer einzigen Sitzung die formelle Unter⸗ zeichnung derjenigen Schriftſtücke vorzunehmen, die noch nicht gezeichnet worden ſind. E] Berlin, 20. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die wirtſchaftlichen und finanziellen Folgerungen, die ſich aus dem Fre ben ergeben, werden in den nächſten Tagen in ihren genauen Texten dem Reichstag vorliegen. Die Hochflut der Druckſchriften hat bereits einzuſetzen begonnen. Soeben werden die Grudlinien des Geſetzentwurfs über die Induſtrie⸗ obligationen bekannt gegeben.(Wir veröffentlichen den Ge⸗ Scbeit) im Wortlaut im Handelsteil dieſer Ausgabe. D. 1 95 5 Während ſich die politiſchen Probleme ſilhouettenhaft auf dem Hintergrund der Londoner Konferenz abheben, bieten die wirt ⸗ ſchafklichen und finanziellen Abmachungen ein Bild von verwirrender Vielgeſtaltigkeit. Befanntlich haben ſich einzelne Komitees mit den im Gutachten aufgeſtellten Leit⸗ gedanken befaßt und eine zum Teil neue Form gegeben. Wenn durch die Beſchlüſſe dieſer Komitees dem deutſchen Stand⸗ punkt manche Erleichterung gebracht worden iſt, ſo ver⸗ mag das nichts an der Tatſache zu ändern, daß die uns aus dem Dondoner Pakt erwachſenden Belaſtungen ganz außerordentliche Auforderüngen an unſere Volkswirkſchaft ſtellen wird. Die deutſche Delegation darf es ſich immerhin als einen Erfolg buchen, daß es ihr gelungen iſt, der Idee des Schieds⸗ gerichts faft auf der ganzen Linie zum Sieg zu verhelfen. Dies gilt auch für die Zeit der Uebergangsbeſtimmungen. Eine beſondere Rolle hat der Schiedsgerichtsgedanke bei den Sachlieferungen geſpielt. Es iſt von weſentlicher Bedeutung, daß dem Schiedsgericht ausdrücklich aufeclegt iſt, die allgemeinen wirtſchaftlichen, vor allem aber die währungspolitiſchen Geſi htspunkte bei ſeinen Entſcheidun⸗ gen zu berückſichtigen. Die Rechte des Transferkomi⸗ kees werden durch die Sachlieferungen in keiner Weiſe breinträch⸗ tigt. Die Zwangsverpflichtung des Staates, für die Aufbringung 9 Kontingente zu orgen, beſteht zu einem gewiſſen Teil nicht. Bedauern muß man es daß die Delegation nicht erreicht hat, die Farben und Pharmazeutika aus dem Komplex der Sachlieferungen herauszunehmen, denn es iſt wirtſchaftlich natürlich ein großer Unberſchiedb, ob man Maſſenware liefert, die Welt⸗ marktpreiſe hat, oder Artikel, für die individuelle Preisbildungen üblich ſind. Deutſchland hat ſich zu der Löſung bereitfinden müſſen, daß bis zum 15. Auguſt 1928 auch Farben und Phar⸗ mazeutika geliefert werden, allerdings mit einer gewiſſen Einſchränkung. Die Lieferung ſoll ſich nicht auf Spezialitäten ein⸗ gelner Konzerne beziehen. Der Schiedsgerichtsgedanke taucht auch wieder auf, da, wo es ſich um die Anlegung von Zahlungen, die in die Reparationskaſſe laufen, in deutſchen Sachwertben handelt. Damit iſt wenigſtens die Gefahr vermieden, daß man auf dieſem Gebiet ſog. verabredete Finanzmanöver Deutſchlaunds feſtſtellen könnte. Man wird freilich gegen eine Reihe dieſer zahlloſen Einzelabmachungen vielerlei einwenden können, das Ent⸗ ſcheidende bleibt doch: Es iſt in London zum erſtenmal ein Weg gewieſen worden, um aus den bisherigen üblen Ge⸗ pflogenheiten wirtſchaftlicher Erpreſſungen her⸗ auszukommen. Es wird ſich nun zeigen müſſen, wieweit das Vertrauen der Welt auf die Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands geht, wenm der bisherige Druck wenfgſtens zu einem kleinen Teil auf⸗ gehoben iſt. Ein Maßſtab dafür wird das Schickfal der Anleihe ſein. Dabei wird man daran feſthalten müſſen, daß die kom⸗ mende Anleihe immer nur als ein Vorläufer für lang⸗ friſtige Kredite angeſehen werden muß, nach denen unſere ausgehungerte Volkswirtſchaft förmlich lechzt. Letzten Endes werden wir uns ſa durch intenſive Arbeit und größte Sparſamkeit heraufhelfen müſſen. Aufgabe der Kredite iſt es uns die Grund⸗ lagen zum Aufſtieg zu geben und die Möglichkeit zu gewähren, damit wir im erſten Reparationsfahr die uns auferlegten Laſten bezahlen können. Wie, wann und zu welchen Bedingungen die An⸗ leihe zuſtande kommen wird, iſt im Augenblick noch nicht zu ſagen. Da die Reichsbank die Anleihe zuſtande bringen muß, wird man es verſtehen, daß die Regier ung ſich Zurückhaltung auferlegt. Feſt ſteht das eine: „Wenn wir die Anleihe nicht bekommen, ſind wir auch nicht verpflichtet, das Gutachten aus zuführen. Je ſtärker der Eindruck einer allgemeinen Befriedung Europas ſich verſteift, um ſo leichter wird natürlich das Geld fließen. *** Chicago, 19. Aug. General Dawes erklärte, er wäre„ſehr froh“ über die Londoner Vereinbarungen. Ein weiteres Kom⸗ mentar könne er nicht geben, da alle Mitglieder ſeiner Kommiſſion übereingekommen wären, die Angelegenheit jetzt nicht zu erörtern. Die Auflöſung der Mieum: Nach einer Meldung aus Düſſeldorf verlautet in Kreiſen fran⸗ zöſiſcher Ingenieure, daß mit einer Auflöſung der Micum bis 1. Oktober gerechnet werden könne. Nach dieſem Zeitpunkt ſoll nur ein Liquidationsapparat beſtehen bleiben. Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ bemerkt zu dieſer Meldung: Wenn ſie ſich beſtätige, ſo müßte dieſe Tatſache vom ganzen deutſchen Volke lebhaft begrüßt werden. Die Micum ſei der Vam pyr des ganzen deutſchen Volkes geweſen. 7 Das Protokoll ſelbſt iſt kurz gehalten fü das Saargebiet und der deutſch⸗franzöſiſche Handelsvertrag (Von unſerem ſaarländiſchen Vertreter) In der Unſicherheit der wirtſchaftlichen Zukunft des Saar⸗ gebiets hat ſich auf der Londoner Konferenz in den letzten Tagen ein Lichtblick eröffnet. Die im Zuſammenhang mit der Durch⸗ ührung des Dawes⸗Gutachtens und der Ruhr⸗Räumung franzö⸗ ſiſcherſeits angeſchnittene Frage des künftigen deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertrages gibt und Handhabe, nicht etwa auf dem Wege des Diktats, ſondern durch gegenſeitige Kom⸗ penſationen die ſchlimmſten Schwierigkeiten hinweg⸗ uräumen, welche ſich aus der ſtrikten Anwendung der Ver⸗ piller Friedensbeſtimmungen für das wirtſchaftliche Gedeihen des Saargebietes ergeben müſſen. Der„ſiegreiche“ franzöſiſche Kommißſtiefel hat bei Kriegsende alle wirtſchaftliche Vernunft niedergetrampelt. Um die ebenſo ge⸗ fürchteten als gehaßten„Boches“ an ſeder erreichbaren Stelle auf raffinierteſte Weiſe zu ſchädigen, wurde durch Raub und unzweck⸗ mäßigſte Verteilung die kunſtvoll ausbalancierte Grundlage der von deulſchem Unternehmergeiſt zu ungeahnter Höhe emporentwickelten lothringiſchen Eiſeninduſtrie zerſtört, und wenn man ſchon in mili⸗ tariſtiſchem Wahnſinn im„desannektierten“ Lande ſo blindwütig vorging, um ſo weniger Rückſicht auf die wirtſchaftlichen Gegeben⸗ heiten nahm man im Saargebiet, wo man ſich von vornherein das unbeſchränkte Eigentum der geſamten Bergwerke ſicherte. Zwar war die„Minimal“⸗Forderung der„Grenzen von 18814“ letztlich an dem perſönlichen Widerſtand Wilſons, an jener dramatiſchen Zitierung des„George Waſhington“ am 7. April 1919 geſcheitert, aber was im Augenblick trotz der hanebüchenſten ethnologiſchen Fälſchungen nicht zu erreichen war, ſollte auf dem Wege der Kom⸗ promißformel in fünfzehnjähriger Durchdringungsarbeit nachträglich verwirklicht werden. Die Hauptſache war für die ihrer Rachgier frönende Kumpapnei des„Tigers“, daß dem durch Selbſtentäuße⸗ rung ſeiner Waffen wehrlos am Boden liegenden Deutſchland zu den übrigen Amputationen auch noch die Waffenſchmiede des Saargebietes entriſſen wurde. Um Land und Leute kümmerte man ſich, trotz triefender Phraſen von deren„Wohlfahrt“, den Teufel. Iſt doch das ganze Saarſtatut mit ſeiner politiſchen Entrechtung der Bevölkerung und ihrer Behandlung als Anhängſel der Gruben ein Hohn auf das Selbſtbeſtimmungsrecht, um deſſen Aufrichtung und Durchführung willen die zur Beraubung Deutſch⸗ lands Verbündeten den Weltkrieg zu führen und den Frieden zu ſchließen vorgaben. Nur im Aufhaſchen ihrer Entſtehungsgeſchichte ſind die Beſtim⸗ mungen des Friedensdiktats über das Saargebiet zu verſtehen. Aber es iſt nicht nur ausgeſchloſſen, ſondern es muß von einheimiſcher und deutſcher Seite mit allen erreichbaren Mitteln erſtrebt und er⸗ wirkt werden, daß die Abſichten der„Sieger“ von Verſailles durch⸗ kreuzt und die Waffen des Friedensdiktats gegen ſeine Urheber ge⸗ richtet werden. Am 10. Januar 1925 ſoll mit dem Wegfall der Ueber⸗ gangsbeſtimmungen das Saargebiet völlig dem franzöſi⸗ ſchen„Zollſyſtem“ einverleibt werden. Die ganze Wirt⸗ ſchaft des Saargebiets iſt von jeher ein Teil der Geſamtwirtſ haft Deutſchlands, mit dem es ja auch, von den paar kurzfriſtigen Ein⸗ brüchen des weſtlichen Nachbars abgeſehen, ſeit tauſend Jahren po⸗ litiſch verbunden iſt. Warenverſorgung und Warenabſatz gehen ihren natürlichen Weg von und nach dem deutſchen Mutterland. Um das Saargebiet für das Endziel der Annektion reifer zu machen, hat Frankreich die Zwiſchenzeit zwiſchen Waffenſtillſtand und offt⸗ ziellem Friedensſchluß, in der ſeine Generäle uneingeſchränkt in dem okkupierten Lande herrſchten, dazu ausgenützt ſeine Verfügungs⸗ gewalt über die Saargruben in dem erpreſſeriſchen Sinne aus⸗ zuwerten, daß die einheimiſche Großinduſtrie nur gegen Abtretung des überwiegenden Eigentumanteils die für die Fortführung ihrer Exiſtenz lebensnotwendigen Kohlen erhielt. Aber auch dieſe Ueber⸗ tragung der Kapitalskontrolle an die franzöfiſchen Eiſenwerks⸗ konzerne, ſo wenig wie die übrigen franzöſiſchen Beteiligungen und die— wie der Troß den Landsknechten folgenden Handelsfirmen allerlei Art und Bankgeſchäfte haben an dem Ergebnis hiſtoriſcher Tradition und Standortlage weſentliches ändern können. Die Re⸗ gierungskommiſſion, die ſich in ihrer Mehrheit nicht als„Treu⸗ händer des Völkerbundes, ſondern ihrem Auftrag entgegen als Wegbereiter der franzöſiſchen Annexionspolitik betätigt, verſucht durch einſeitige Interpretation und ſchikanöſe Handhabung aller in Betracht kommenden Klauſeln den durch das Friedensdiktat auf⸗ geriſſenen Graben zwiſchen dem Saargebiet und dem deutſchen Mutterland auch in wirtſchaftlicher Beziehung zu vertjefen. Be⸗ rüchtigt ſind ihre Bemühungen, die für die Saarwirtſchaft dringend notwendige Einfuhr, die nur aus deutſchen Fabriken möglich iſt, zu unterbinden.„Päpſtlicher als der Papft“ ſind die durchweg fran⸗ zöſiſchen Reſſortleiter mit dem einer beſſeren Sache würdigen Spür⸗ ſinn darauf aus, alle ausdenkbaren Hemmungen und Hinderniſſe bereits möglichſt frühzeitig in Kraft treten zu laſſen. Unter dem Druck dieſes Syſtems von Schikanen, in deſſen Sinn leider auch die Wirrniſſe der deutſchen Inflationszeit wirken mußten, iſt zwar der Handelsverkehr zwiſchen dem Saargebiet und Frankreich im Verlaufe der letzten anderthalb Jahre erheblich ge⸗ ſtiegen, aber noch immer iſt die Saareiſeninduſtrie mit mindeſten⸗ 50 Prozent ihrer Erzeugung, die Glasinduſtrie mit 65 Prozent, die keramiſche Induſtrie mit 80 Prozent,— um die ſaarländiſchen Schlüſſelinduſtrien zu nennen— auf den Abſatz nach Deutſchland angewieſen, der ſich natürlich in dem Ausmaß der Wiederkehr nor⸗ maler Verhältniſſe im Reich bedeutend ſteigern würde. Anderer⸗ ſeits denkt Frankreich gar nicht daran, nach der Zolleingliederung des Saargebiets den Produktionsüberſchuß der Saarinduſtrie, der bisher nach Deutſchland ging, aufzunehmen; im Gegenteil werden ſich alle möglichen Intereſſenverbände in Frankreich gegen die Ver⸗ ſchärfung der Konkurrenz durch Hinzutreten der Saareinfuhr wenden. Da Frankreich weder willig iſt noch auch in der Lage wäre, dem Saargebiet den deutſchen Abnehmer zu erſetzen, ſo wendet das amtliche und halbamtliche Frankreich die groteskeſten Vertröſtungen an, indem man der Saarerzeugung die äußerſten Enden der Erde als zukunftsverheißende Abſatzgebiete anpreiſt. Tatſä blich ſieht ſich die Saarinduſtrie vor einem Sprung ins Dunkle. Aber auch auf den Bezug aus Deutſchland iſt und bleibt das Saargebiet nach wie vor angewieſen. Lebensmittel, Maſchinen, Textilwaren, Möbel, Leder und Papierwaren. Kunſtgegenſtände, Muſikwerke und dergleichen werden immer wieder nur aus Deutſch⸗ land begehrt werden, tellweiſe weil ſie nur dort hergeſtellt werden, teilweiſe weil der franzöſiſche Geſchmack hierin für den ſaarländiſchen Bedarf aus unüberwindbarem Gegenſatz nicht in Frage kommt. Durch die Aufrichtung einer künſtlichen, der franzöſiſchen Zoll⸗ mauer, wie hoch ſie immer geführt werden möge. wird das Saar⸗ gebiet vom deutſchen Mutterland abgeſchnitten, und der Handels⸗ verkehr erfährt eine Belaſtung, welche insbeſondere für die Haupt⸗ induſtrien des Saargebietes mit dem Ausfall der Ausfuhr nach Deutſchland eine unüberſehbare Kriſis und Arbeitsloſig⸗ keit herbeiführen muß. Angeſichts dieſer mit düſteren Wolken —— —— —. ———— —— —————— — —— —.——.ß—— —— bekannt. 2. Selfe. Nr. 383 Mannheimer General⸗Anzeiger(mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 20. Auguſt 1924 verhangenen Zukunft blickt gerade jetzt das Saargebiet mit ge⸗ pannteſter Aufmerkſamkeit nach— wo ee ein entſcheidet. 15 ukreich iſt für ſeine lothringiſche Eiſenind trie, ſeine ober⸗ elſäſſiſche Textilinduſtrie und den alſäſſthen Wenbun 1055 zwin⸗ —57 auf das Entgegenkommen Deutſchlands angewieſen, daß es hr wohl möglich erſcheint, für das Saargebiet, das ja nach wie vor ein Gebietsteil des deutſchen Reiches iſt, für die Zeitſpanne von noch 10 Jahren bis zu ſeiner Rückkehr zum Mutterland(wer wollte heute an dem Ergebnis der Abſtimmung zweifelnd), auf dem Wege gegenſeitigen Ausgleichs von Frankreich Zugeſtänd⸗ niſſe auszutauſchen gegenüber dem was der Buchſtabe des Dik⸗ tatfriedens von Verſailles, gegen Völkermoral und wirtſchaftliche Vernunft, dem damaligen„Sieger“ zuerkannt hat. Frankreich und der Brief Macdonalös VM.Paris, 19. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter). Der Brief, den Macdonald an Herriot und Theunis gerichtet hat, und in dem er auf eine beſchleunigte Räumung der Ruhr beſteht, hat in Paris und Brüſſel in parlamentariſchen und diploma⸗ tiſchen Kreiſen ein großes Befremden hervorgerufen. Man begreift in Paris tatſächlich nicht, warum ſich Macdonald veranlaßt fühlte, am Tage nach der Konferenz an den franzöſiſchen Miniſterpräſi⸗ denten ein derartiges Schreiben zu richten. Man fragt ſich in Pa⸗ Tis, was denn eigentlich Macdonald zu“ſeinem Brief veranlaßt hat. Die nächſtliegende Antwort, die die parlamentariſchen Kreiſe und auch die Abendblätter geben iſt folgende: Maedonald hat während der Konferenz dem Druck Herriots nachgegeben und in die Friſt von einem Jahr eingewilligt, um das Scheitern der Konferenz zu ver⸗ hindern. Seither haben aber ſeine Parteifreunde einen Druck auf Macdonald ausgeübt, um ihn zu veranlaſſen, Herriot von die⸗ 715 Friſt abzubringen. Macdonalds Stellung vor der Ar⸗ eiterpartei ſcheint gefährdet, wenn er Herriok auf dieſem Gebiet nicht zu weiteren Konzeſſionen bringen kann. Ob Mac⸗ donald mitk ſeinem Brief dieſes Ziel erreicht, ſteht zur Stunde in keiner Weiſe feſt. Es wird uns beſtätigt, daß Herriot ſich ſelbſt noch nicht einmal entſchließen konnte, ob er auf das Scheitern Macdo⸗ nalds antworten wird, jedoch ſcheint dies wahrſcheinlich. Macdo⸗ nald hat jedenfalls die Stellung durchſein Dokument nicht gefeſtigt. Die Oppoſition wird dieſen Brief bei den beginnenden Kammerdebatten zu einem Angriff auf Her⸗ riot reichlich ausnützen. Es ſteht aber zweifellos mit größter Sicherheit feſt, daß Herriot vor dem Parlament eine Mehrheit erreichen wird. In der Preſſe kommtlebhaftes Befremden darüber zum Ausdruck, daß der Brief einen ganzen Tag früher in der eng⸗ liſchen Preſſe veröffentlicht wurde. Weiter fragt man nach der Veranlaſſung, die Macdonald zur Abfaſſung dieſes Schreibens ge. habt hätte und was er damit bezwecke. Vermutlich ſeien es innere politiſche Gründe geweſen, aber Frankreich ſei keinesfalls gewillt, dieſe Gründe als ſtichhaltig anzuerkennen. Wenn Snowden dieſen Brief geſchrieben hätte, wäre die Sache noch anders, aber die Unter⸗ ſchrift Macdonalds mache ihn doppelt unangenehm.„Jouxnal des debats“ glaubt, daß Macdonald mit dem Brief den Zweck berfolgt, den Bankiers beſonders entgegenzukommen, um ſo einen ſtär⸗ keren Druck auf die franzöſiſche Regierung auszuüben. Auf dieſe Eniſcheidung Macdonalds werde Frankreich ſofort mit dem Rufe: Sicherheit, alliierte Schuldner!“ antworten.„Journal des de. bats“ läßt ſich aus Brüſſel melden, daß man auch dort mit„leb⸗ haftem Erſtaunen“ von dem Brief Macdonalds Kenntnis genom⸗ men habe. Diesmal habe er jegliches Maß überſchritten. Der Standpunkt der belgiſchen Regierung ſei in einer Note wieder⸗ gegeben, die das Anſinnen Macdonalds zurückweiſt. *** Entgegen Londoner Meldungen wird am Quaf'Orſah er⸗ klärt, an hieſigen amtlichen Stellen ſei weder von einem Ge⸗ heimbriefe Herriots an den Reichskanzler Marx, noch von einem Unperöffentlichten Briefe Marx an Herriot etwas bekannt. der Miniſterrat hinter Herriot VParis, 19. Aug.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Der heutige Miniſterrat war bedeutend raſcher beendet, als man erwartet hatte. Die Sitzung dauerte nur 71 Stunden. Doumergue war aus Rambouillet eigens nach Paris zurückgekehrt, um die verſönlichen Darlegungen Herriots über das Londoner Reſulkat anzuhören. Das bommuniqus beſaat ledialich, daß eine volle Ueberein⸗ ſtimmuna erzielt worden iſt und alle Kollegen die Stellungnahme des Präſidenten teilen. Herriot, der am Schluß in außerordent⸗ lich auter Laune den Sitzungsſaal verließ. erklärte den auf ihn war⸗ tenden Journaliſten folaendes: J,ch werde ſelbſt die Erklärung über die Londoner Konferenz vor Kammer und Senat verleſen. Unter dieſen Umſtänden wird die Kammer während meiner Anweſenheit im Senat die Sitzung unterbrechen.“ Auf die Frage. ob Herriot ſofort den Interpellanten zu ant⸗ worten gedenke, erwiderte der Präſident. daß er ſich zu ſoforti⸗ ger Verfüguna der beiden Parteien halten wird. Der Innen⸗ miniſter, der perſönlich das Kommuniqus unter die wartenden Jour⸗ Balfſten austeilte, erklärte, daß Herriot nicht die Abſicht habe, vor der Eröffnung der Kammer mit den Kommiſſionen für Auswärtiges und für die Finanzen Fühlung zu nehmen. Er wird ſich damit begnü⸗ gen, in privater Ausſprache mit den Präſidenten der beiden Kom⸗ miſſionen deren Auffaſſungen kennen zu lernen. Dieſe Abſicht Herriots iſt ledialich auf den Mangel an Zeit zurückzuführen. Das Dokument, das er in den Parlamenten zur Verleſung bringen wird, ſoll ſehr ausführlich werden. ſodaß Herriot die nächſten zwei Tage nötia hat, um die Redaktion der Reaierungserklärung zu vollenden. Der Präſident der Republik, Doumeraue, iſt heute abend wieder nach Rambouillet zurückgekehrt. Er wird am Donners⸗ taa wieder in Paris anweſend ſein. um den Miniſterrat. der an dieſem Tage ſtattfindet. zu präſidieren. Dieſer nächſte Miniſter⸗ rat wird den Wortlaut der Erklärung Herriots zur Kenntnis neh⸗ men. V Paris, 19. Aug.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Die Zahl der Interpellanten die ſich bis jetzt eingeſchrieben haben, um über die Londoner Konferenz und die damit zuſammenhängenden Fragen in der Kammer das Wort zu eroreifen, beträat ſchon über 20. U. a. hat ſich heute der Pariſer Abaeordnete Taittinger ein⸗ geſchrieben: er wird über die Sicherheitsfrage ſprechen und insbeſondere darüber, wie ſich Herriot das Funktionieren der Ab⸗ rüſtungaskontrolle in Deutſchland denkt, nachdem der Völker⸗ bundsrat mit der Abröſtunaskontrolle beauftraat iſt. Der Inter⸗ pellation Taittingers, der einer der hervorragendſten Redner der Rechtsvarteien iſt, mißt man in parlamentariſchen Kreiſen beſondere Bedeutung bei. Die Alliierten⸗Premiers auf der Völkerbundsverſammlung: In den Kreiſen des Völkerbundsſekretariats rechnet man mit Sicherheit damit, daß die ä engliſchen und franzöſi⸗ ſchen Miniſterpräſidenten zum Beginn der Völkerbunds⸗ verſammlung in Genf eintreffen. Macdonald wird bereits vor der Eröffnung der Verſammlung, Herriot in der erſten Tagungs⸗ woche erwartet. Ueber die Abſichten Muſſolinis iſt hier nichts · Das„Journal de Gendve“ nimmt an, daß während der Tagung die Uebernahme der Militärkontrolle in Deutſchland durc den Völkerbund beſprochen werde. Das Blatt bekämpft aber den von dem franzöſiſchen Deputierten Paul Boncour geäußerten Plan einer Debatte in der Verſammlung, ſolange der Rat nicht Stellung zu der Frage genommen hat. Das Blatt ſchreibt: Die⸗ jenigen, die von dem Eintreffen Herriots, Macdonalds und Muſſo⸗ linis Wunder erwarten, werden enttäuſcht werden. Wir werden ſelbſtverſtändlich ſchöne und edelmütige Reden hören und der An⸗ nahme einiger Entſchließungen und Wünſche beiwohnen. Der Pölkerbund iſt jedoch kein Parlament. Wahre Arbeit wird nicht im Verſammlungsſaal geleitet, ſondern in nichtöffentlichen Sitzungen und in geheimen Beratungen der Ausſchüſſe. Dieſen beſcheidenen. Die Aufwertungsfrage Beginn der Generaldebatte im Aufwertungsausſchuß Im Reichstagsausſchuß für die Aufwertungs⸗ frage begann geſtern die Generaldebatte. Abg. Dr. Dühringer(D. VPp.) betonte, daß ſich ſeine Fraktion ſowohl auf ihrem Parteitage als durch Beſchluß vom 24. Juni ds. Is. für eine gerechte Aufwertung ausgeſprochen habe. Er verlangte demgemäß Aufhebung der Steuernotver⸗ ordnung und Erhöhung des Aufwertungsſatzes. Die Kreditnot beſtehe für die Induſtrie, ſie beſtehe aber nicht für diejenigen, die unter Ausnutzung der Inflation große Realitäten faſt koſtenlos er⸗ worben haben. Abg. Dr. Schotter(Zentr.) hielt ebenfalls eine Nachprüfung der dritten Steuernotverordnung für notwendig, jedoch unter Be⸗ rückſichtigung der Notwendigkeit, Staat und Wirtſchaft lebens⸗ fähig zu erhalten. Die erhobenen Einwendungen der Untragbarkeit, der Kreditunfähigkeit, der Unſicherheit und der Prozeßvermehrung hätten eine gewiſſe Berechtigung, würden aber durch gewiſſe wirt⸗ ſchaftliche Erleichterungen aufgehoben. Hinſichtlich der öffent⸗ lichen Anleihen werde es möglich ſein, den Zinſendienſt in geringer Höhe aufzunehmen, wenn es möglich ſei die Koſten 55 beſonderen Mitteln, nicht aus dem Staatshaushalte, aufzu⸗ ringen. Im weiteren Verlauf der Ausſprache wünſchte Abg. Dr. Bredt(Wirtſch. Vereinig.), daß die ganze Aufwertung auf dem Ertrag der belaſteten Hypotheken aufgebaut werden müſſe und verlangte ebenfalls die Aufhebung der dritten Steuernotverordnung und eine neue allgemeine Regelung auf der Grundlage des Ertrages. Vonſeiten der Regierung wurde betont, daß mit der Auf⸗ hebung der dritten Steuernotverordnung auch alle Vorteile, die dieſe Verordnung der Privat⸗ und Staaswirtſchaft gebracht habe, wieder beſeitigt werden und die geſamten wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe in eine neue Unſicherheit geſtürzt würden. Maßnahmen mit derartigen Folgen für die Wirtſchaft und Steuer⸗ finanzen würde in jeder Hinſicht dem Standpunkt zuwiderlaufen, den ſämtliche Reſſorts bisher eingenommen haben. Abg. Emminger(B..) legte in juriſtiſchen Ausführungen, dar, daß eine Aufwertung ohne Steuernotverordnung juriſtiſch gar nicht begründet ſei. Eine Aufwertung müſſe wirtſchaftlich trag⸗ bar ein, da hier in erſter Linie ein wirtſchaftliches Problem in Frage ſtehe. Die Anregung der Schaffung eines Sozialfonds zur Unterſtützung derjenigen Perſonen, die unter der Inflation gelitten haben, daß ihr Exiſtenzminimum gefährdet würde, ſei durch⸗ aus begrüßenswert. Aber man dürfe ſich dabei nicht verhehlen, daß beiſpielsweiſe dieſe Einrichtung in Oeſterreich nicht den Beifall der betreffenden Kreiſe gefunden habe. Im übrigen müſſe der Fond, aus dem die Unterſtützungsmittel fließen ſollen, ſo groß ſein, daß man ſich ernſtlich fragen müſſe, woher ſo erhebliche Mittel ge. nommen werden ſollen. Im weiten Umfange werde eine Er⸗⸗ höhung der 15 Prozent der Verzinſung und eine Umwand⸗ lung von Hypotheken in Tilgungshypotheken möglich ſein. Im Un⸗ terausſchuß müſſe dies nach der techniſchen Seite hin geprüft und formuliert werden. Abg. Dr. Steiniger(Intl.) bezeichnete die dritte Steuer⸗ notverordnung als ein ungeheures Unrecht und rückte ſcharf von dem Standpunkt der Regierungsvertreter ab, daß die Frage ledig⸗ lich vom wirtſchaftlichen Standpunkte aus zu beurteilen ſei. Die Kreditfähigkeit der Schuldner ſei durch die Verordnung keineswegs gefördert worden. Schließlich beantragte der Redner, die Notver⸗ ordnung zu einem beſtimmten Termin aufzuheben und der Regierung die weiteren Schritte zu überlaſſen. Gleichzeitig müſſe auch ein Sperrgeſetz für die noch laufenden Verpflichtungen, Kündigungen und Prozeſſe erlaſſen werden. Die Aufnahme des Zinſendienſtes ſei für die Gläubiger das wichtigſte. Die Inhaber von Kommunalanleihen und Sparkaſſenbüchern müßten ihre Forderungen tunlichſt voll aufgewertet ſehen. Abg. Dr. Fleiſcher(3tr.) erläuterte einen Antrag des Zen⸗ Gee 9 5 eine Abänderung der dritten Steuernotverordnung zum Ziele hat. Hierauf vertagte ſich der Ausſchuß auf heute. 25 „ 2 2* Die angeblichen Erzbergermörder Die Budapeſter Morgenblälter beſchäftigen ſich mit der Auf⸗ ſpürung der ſich angeblich in Ungarn aufhaltenden Mörder Erzbergers. Sie berichten, daßz der deutſche Geſandte in dieſer Angelegenheit amtliche Schritte bei dem Miniſterpräſidenten unternahm.„Vibag“ ſucht den Beſuch des deutſchen Geſandten ſo darzuſtellen, als ob er bezweckt hätte, die ungariſche Regierung dahin zu informieren, daß es der deutſchen Regierung in der gegenwär⸗ ligen politiſchen Lage nöcht angenehm wäte, falls ſich die Identität der in Haft befindlichen Heinrich Förſter mit einem der Mörder Erzbergers herausſtellte. Das ungariſche Korveſpondenzbüro wurde zu der Erklärung ermächtigt, daß die tendenziöſe Darſtellung des Blatbes jeder Grundlage entbehrt. Zur Frage der Auslieferung der deutſchen Gegen⸗ revolutionäre erhalten die ungariſchen Zeitungen von zuſtän⸗ diger Seite eine Information, worin u. a. geſagt wird: Gemiiß dem belgiſchen Auslieferungsgeſetz von 1833, das in der ganzen Welt geſte, ſei die Auslieſerung politiſcher Gefangener unſtalthaft. Mangels beſonderer Konventionen würden mit Rückſicht auf die Gegenſeitigkeit Präzedenzfälle in Betracht gezogen. Deutſchland habe aber ſowohl die Auslieferung des Mörders Tiszas, Cfer⸗ nyak, wie auch die Auslieferung Bela Kuns und die des Attentähers gegen Lekai Leitner, ſeinerzeit verweigert. Deutſchland und Oeſterreich ſtünden alſo auf dem Standpunkt, daß das Aſylrecht auch ſogenannten relativen politiſchen Verbrechern zukomme. Wie das W. T. B. hört, iſt der deutſche Geſandte in Budapeſt beauſtragt worden, für den Fall, daß der Verhaftete identifiziert wird, ſchon jetzt ſeine Auslieferung zu beantragen. JBerlin, 20. Aug.(Von unſerm Berliner Büro.) Der ver⸗ haftete Heinrich Förſter iſt, wie aus Budapeſt gemeldet wird, noch nicht freigegeben worden. Beim Verhör leugnete etr, an der Ermordung Erzbergers beteiligt geweſen zu ſein und gibt an, daß er aus politiſchen Gründen Deubſchland verlaſſen hätte, weil er Mitglied der Organiſation C ſei. Im übrigen geſtaltet ſich die Affäre zu einer politiſchen Streitfrage erſten Ranges unter den Parteien. Deutſchland und die Türkei In einer Unterredung mit Jsmet Paſcha äußerte ſich der deutſche Geſchäftsträger Holſtein optimiſtiſch über ſeine Ver⸗ handlungen über die Deutſchland u. die Türkei intereſſierenden Fr ꝛ⸗ gen. Der deutſche Geſchäftsträger verhandelt zur Zeit mit An⸗ gora mit der türkiſchen Regierung über die Ueberführung der deutſchen Botſchaft nach Angora. Die Kapitalsintereſſen der Union in Latein⸗Amerika (Spezialkabeldienſt der Anited Preß) New Vork, 10. Auguſt. Das von Nordamerika in Latein⸗ Amerika inpeſtierte Kapftal beträgt nach Regierungsſtatiſtiken etwa 3769 Millionen Dollars. Die Führung hat Cuba mit 1360 500 000 Dollars, es folgt Mexiko mit 1022 000 000 Dollars. Das in Argentinien inveſtierte nordamerikaniſche Kapital beläuft ſich auf 234 500 000 Dollars, in Braſilien 273 000 000, Chile 317 000 000, Peru 92 500 000 Dollar. Zum größten Teil beſteht dieſes Kapital in Staatspapieren und außerdem be⸗ ſteht eine ſtarke amerikaniſche Beteiligung an Fabriken, Bergbau und anderen Unternehmungen. Vor dem Krieg war das Intereſſe in Latein⸗Amerika von den Vereinigten Staaten auf Cuba, Mexiko, Panama und Bolivia beſchränkt. Die induſtriellen Beteiligungen waren früher hauptſächlich auf Kupfer⸗, Zucker⸗ und Bananen⸗Un⸗ ternehmungen beſchränkt, ſind aber jetzt auch auf andere Interſſen⸗ ſphären übergegangen und erheblich gewachſen. Im Jahre 1909 aber ſicheren Weg wird auch Herriot einſchlagen müſſen, wenn er ſeinen Plan verwirklichen will. Fr wurde die nordamerikaniſche Inveſtion in Latein⸗Amerika auf 980 Millionen Dollars geſchätzt. 105 A eeee eeeeee Badiſche Politik Glückwünſche des Staatsminiſteriums an Offenburg Aus Anlaß der Räumung des Gebietes von Offenbura⸗Appen⸗ weier hat das Staatsminiſterium folgendes Teleagramm an den Oberbürgermeiſter und den Oberamtmann von Offenbura ge“ richtet: „Die badiſche Regieruna aibt ihrer Freude Aus⸗ druck zur Befreiuna von der Beſatzuna und überſendet beſt? Wünſche für raſche und ſichere Erholung von Stadt und Bezirk mit beſonderer Anerkennung und Dank für die echt vater⸗ ländiſche Haltung der geſamten Bevölkerung ſowie der Gemeinde⸗ und Staatsbehörden.“ Staatspräſident Dr. Köhler wird am Mittwoch nach ſeine Rückkehr aus Berlin dem geräumten Gebiet einen Beſuch abſtatten. Deutſches Reich Am die Landtagsauflöſung in Braunſchweig Im braunſchweigiſchen Landtag ſtand am Montag ein Antrag der Rechtsbürgerlchen über die Auflöſung des Landtags zur Beratung. Durch die Annahme dieſes Antrag⸗ ſollte die Durchführung des Volksegtſchelds über die Auf⸗ löſung des Landtags entbehrlich gemacht werden. Die ver⸗ faſſungsmäßige Zweidrittelmehrheit für den Antrag wurde nicht erreicht, da von 60 Abgeordneten infolge Fernbleibens der Sozial⸗ demokraten von der Sitzung nur 32 Abgeordnete erſchienen waren. Es muß nunmehr durch Volksentſcheid über die Auflöſung des Landtags entſchieden werden. Dr. Scholz im Keichskag verunglückt Berlin, 20. Aug. Der Vorſitzende der Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei, Dr. Scholz erlitt im Reichstag einen Unfall, bei dem er ſich eine Bänderzerreißung am linken Fuß zuzog. Auf ärztliche Anordnung iſt ihm auf einige Wochen vollkommene Bettruhe verordnet. „Schweyer und Seißer“ 8 Der„Miesbacher Anzeiger“ macht unter der Ueberſchrift »Schweyer und Seißer“ darauf aufmerkſam, daß das Urteil des Staatsgerichtshofes ein geradezu vernichtendes Urteil ber die juriſtiſche Befählgung des Staatsvals Schweyer ausgeſprochen habe. Seißer wäre als politiſch umſtrittene Perſönlichkeit entlaſſen wor⸗ den. Das zu ſein ſei aber Pflicht jedes Landespolizeibeamben in be⸗ wegten politiſchen Zeiten. Außerdem habe der Miniſter Schweyer gegen den§ 67 der bayeriſchen Verfaſſung verſtoßen. Das Ergebnis oͤes perſonalabbaues im Keiche Nach einer dankenswerten Feſtſtellung, die ſoeben in der „Deutſchen Juriſten⸗Zeitung“ Dr. Moll veröffentlicht hat, war die Kopfzahl der am 1. Oktober 1923 im Reichsdienſt vefiadlich ge⸗ weſenen Beamten, Angeſtellten und Arbeiter leinſchl. Reichsbahn, Poſt und Reichsdruckerei) 1 592 214, davon Beamte 825 955, Ange⸗ ſtellte 60 747 und Arbeiter 705 512. Während nach§ 1 der Abbau von nur 5 Proz. dieſer Zahl bis 1. Februar 1924 und weitere le 5 Proz. zum 1. März und 1. April 1924 abgebaut werden ſollten, beſchloß die Reichsregierung, wegen der finanziellen Not bis Ende Januar 1924 10 Proz. bis März 1924 20 Proz. abzubauen. Tat⸗ ſächlich ſind bis 31. März 1924 abgebaut: 396 858 Beamte, An⸗ geſtellte und Arbeiter. Von den am 1. April 1924 noch im Reichs⸗ dienſt befindlichen 54555 weiblichen Beamten entfallen allein auf die Poſt 51 752; jetzt ſind nur noch 54 weibliche Beamte verhei⸗ ratet. Die Zahl der weiblichen Angeſtellten war am 1. April 1 2 9284 und noch am 1. Oktober 1923 19 192. Unter Zugrundelegung des Perſonalbeſtandes vom 1. Oktober 1923 werden nach Abzug der Ruhegehälter an Perſonalausgaben jährlich insgeſamt uden 434 Millionen Goldmark. Das ſind 15,3 Proz. der Ge⸗ amtaufwendungen; dazu kommen noch nicht genau ſchätzbare Er⸗ ſparniſſe an ſachlichen Aufwendungen für Räume, Licht, Heizung, Material. Im ganzen, ſagt die Juriſten⸗Zeitung, iſt das finan⸗ zielle Ergebnis recht beträchtlich. Noch erwünſchter aber wäre es freilich, wenn endlich auch einmal amtliches Zahlen⸗ material über die durch die Altersgrenzengeſetze in den Ländern erzielten Erſparniſſe mitgeteilt werden würden. Erſt dann wäre es möglich, zu beurteilen, ob und in wieweit den durch dieſe Maß⸗ nahmen gerade auf dem Gebiete der Rechtspflege verurſachten Schäden entſprechende Vorteile wirklich gegenüberſtehen. Letzte Meldungen Rheiniſche Kommunalanleihe in Amerika (Spezialkabeldienſt der Anited Preß.) Newpork, 19. Aug. Der Kölner Bankier Karl Stern handelt in Newyork über die Unterbringung verſchiedener Nei 0 Gemeindeanleihen im Geſamtbetrag von 1 Millio ollar. Erhöhter Getreideanbau in den vereinigten Staaten (Spezialkabeldienſt der Anited Preß) Waſßhington, 20. Aug. Das Landwirtſchaftsdepartem ſtellte in einer vorläufigen Sitzung feſt. daß die amerikanee Farmer beabſichtigen. im nächſten Herbſt um 775 Prozent abaw⸗ Winterweizen anzubauen. als letztes Jahr. obwohl die ſetzige An pie fläche bereits arößer iſt als vor dem Kriege. Man ſchätzt. beabſichtiate Ausſaut um 27 Proz. den 4 Jahresdurchſchnitt der Eper kriegszeit überſteiat und nur um 573 hinter dem Burchſchnitt en größen Anbaujahre 1919—1923 zurückvleibt. Die ſetzt erhödre Preiſe dürften dieſe Entſchließung beeinfluſſen, die allerdinas u. f bis zur Ausſaat wechſeln kann. Die Schätzungen weiſen auch. einen erhöhten Roggenanbau hin. Der engliſch mexikaniſche Konflikt (Spezialkabeldienſt der Anited Preß.) 70 mexiko City, 19. Aug. Der britiſche Vertreter Helecgepl. und der Rechtsbeiſtand der Familie Evans erklärten ihre Beſran⸗ 1275 11 die Fortſchritte im Verhör der Mörder der Frau Ev n Puebla. nt Großfeuer Hannover, 20. Aug. Nach Blättermeldungen brach Fabrik zur Verarbeitung von Edelhölzern in Meppen mit großen Holzvorräten gefüllten Lagergebäude Gro aus. Drei Fabritgebäude brannten bis auf die Umfaſſungsma nieder. Nur das Maſchinenhaus wurde gerettet. de Auch das Sägewerk Deutſch⸗Evern in Hannover e, Raet ein Großfeuer mit den geſamten Lagerbeſtänden einge⸗ d Die Aeberſchwemmungskataſtrophe in China Tientſin, 20. Aug. Infolge neuer Regengüſſe dro Tientſin überſchwemmt zu werden. Das Ueberſchwem gebiet dehnt ſich immer weiter aus. 2 iner in eine in einer. ßfeuer uern ht auch mungs“ Paris, 20. Aug. Wie die„Temps“ mitteilt, hat das gericht in Straßburg den früheren Direktor der elſäſſiſchen Mao⸗ ſchaft für Rheinſchiffahrt und Mitglied der Handelskammer Zu⸗ rier wegen Deſertion im Innern in Kriegszeiten unterag⸗ billigung mildernder Umſtände zu 8wei Monaten Ge fa nis verurteilt. te ſich Wien, 19. Aug. Nach Meldungen aus Sofig ereignere gen in der Stadt Varna ein Exploſionsunglück. Große 7 engliſcher Munition, die am Laufe des Krieges in einem Kona aung ſenkt worden waren, ſind in die Luft geflogen. Eine⸗ Unteſſe einge⸗ des Unglücks, das mehrere Verwund l iſt eins⸗ leitet worden. 105 9 1 1 2 61 K e e mus da dun en Mittwoch, den 20. Auguſt 1924 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seike. Nr. 383 verbrechens⸗Prophylaxe Von Amtsgerichtsdirektor Dr. Klen Schluß der Artikelreihe m Nrn. 280, 290, 311, 355, 362 und 373 des„Mannheimer General⸗Anzeiger“. be Daß es leichter und erfolgreicher iſt, einer Krankheit durch Vor⸗ uügung(Prophylaxe) zu ſteuern, als eine ausgebrochene zur Hei⸗ ung zu bringen, iſt eine längſt anerkannte ärztliche Tatſache. Früher 7 Epidemien und Seuchen, Peſt und Cholera die Völker dezi⸗ 0 und es gelang ſolange nicht, derſelben Herr zu werden, bis 255 nicht daran ging, ihnen den Nährboden zu entziehen, auf elchem ſie ſich ausbreiten konnten, als man nicht die Vorausſetzungen geitigte, aus denen ſie ihre verderbliche Wirkung ausüben konnten. d ir kögnen hieraus auch für die Verbrechensbekämpfung lernen, n auch das Verbrechen iſt, ich habe den Ausſpruch Carres ſchon mmal zitiert, eine Krankheit am ſtaatlichen Körper. 10 lle Urſachen des Verbrechens werden wir nicht beſeitigen kön⸗ 58 Soweit ſie menſchlichen Trieben(Inſtinkten) entſpringen, müſſen Sti uns darauf beſchränken, dieſe zu veredeln(ogl. Sittlichkeit im Firalrecht in Nr. 335 des General⸗Anzeiger). Aber wenn wir Pr Kette der Verbrechensurſachen überblicken: Erziehung, Alkohol, roſtitution etc. und daran denken, welchen großen Anteil die walnlen Verhältniſſe auf das Verbrechen ausüben, werden wir ohne Salteres zu der Ueberzeugung gelangen, daß es keinen beſſeren Wehnz gegen die Ausbreitung des Verbrechens geben kann, als 2 wir die verurſachenden Faktoren aus der Welt ſchaffen oder e in ihrer Wirkſamkeit nach Möglichkeit beſchränken. di Dabei ſei vorweg darauf hingewieſen, daß auf dieſem Gebiet lic ſtaatliche Tätigkeit nicht ausreichen kann. Dies hat ſeinen natür⸗ chen Grund und iſt im menſchlichen Weſen begründet. Jede Pro⸗ phylaxe erfordert ein vernunftgemäßes Handeln. Gegen ein ſtaat⸗ ſche und polizeiliches Eingreifen in die Handlungsfreiheit wehrt ch aber gern jeder als unerwünſchte Bevormundung. Die Er⸗ dwingung vernunftgemäßen Handelns iſt deshalb ein mißlich Dung d wo ſie verſucht wurde, endete ſie meiſt mit einem Mißerfolg. ſchre dieſer Erkenntnis heraus hat ſich der Staat auch darauf be⸗ ankt, Richtlinien herauszugeben und Belehrungen zu erteilen, a aber die eigentliche Ausübung der privaten und kommunalen abgteit überlaſſen, welche man unter dem Sammelbegriff„Für⸗ 10 rge“ zuſammenfaßt. Auf dieſe Weiſe gelang es z.., Hundert⸗ Zwende zur Abkehr vom Alkohol zu beſtimmen, was ſtaatlichen derangsmaßnahmen nie gelungen wäre, auch nicht durch ein Alkohol⸗ 8 Auf dieſe Weiſe ſollte es auch gelingen, für entlaſſeno Straf⸗ wufangene zu ſorgen, während ein Zwang zur Einſtellung ſolcher größlen Erſchütterungen des Wirtſchaftslebens zur en Wenden wir uns nun zur ſozialen Lage und zu dem aufe ngſte mit ihr zuſammenhängenden Eigendumsbegriff. Der primi⸗ aun dee elſchafehche Urzuſtand erfordert ſchon die Unterſcheidung 50 Mein und Dein und der utopiſtiſchſte Zukunftsſtaat wird ebe ſo geh ihm rechnen müſſen. Damit iſt aber ſchon ein Faktor der Be⸗ die rlichkeit geſetzt, der ncht zu beſeitigen ſein wird. Aber ſoweit lahtleöialen Verhältniſſe den Anforderungen einer geſteigerten Sitt⸗ nictet nicht mehr entſprechen, iſt Abhilſe nötig. Es iſt ſchlechterding⸗ übot ſar, daß dem Einen das Recht gegeben iſt, ſkrupellos weit wäß, das Maß eines Höchſtbedarfs hinaus Vermögen zu ſammeln, mi hrend dem Andern kein Recht auf Arbeit und kein Exiſtenz⸗ bleümum geſichert iſt. Solange hierin nicht Wandel geſchaffen iſt, Siont eine der Haupturſachen des Verbrechens unbeſeitigt und der bleibt in der Zwangslage, entweder aus wahrer Not be⸗ N Diebſtähle, wenn auch milder, zu beſtrafen, was den Grund⸗ 39 855 der Sittlichkeit zuwider iſt, oder ſolche, wie es der Entwurf der neuen Strafgeſeßbuches vorſieht, ſtraffrei zu laſſen, was wie. barſtelen neuen Anreiz und damit ein neues verurſachendes Moment Die mildernden Fürſorgemaßnahmen ſind be⸗ Es iſt die Sorge für Kranke und Invaliden, die Armenpflege, ausaber ſo ausgebaut werden muß, daß jedes beſchämende Moment Krogelchaldet iſt, der Arbeitsnachweis, die Verſicherungen gegen ſtandheit und Schäden aller Art, die Arbeitsloſenfürlorge, Not⸗ nendsarbeiten, Sparkaſſen, Aſyle für Obdachloſe und Wärmeſtuden L. m. Vor allem gilt es hier, der Wohnungsnot, um mcht zu 5 Wohnungselend, zu ſteuern. Denn die täglichen Fälle das Strafgerichtsſitzungen ſprechen Bände darüber, wie ve heorend hin zu enge Wohnen auf Moral und Sittlichkeit wirken. Darüber ſind die Beſtrebungen auf Schaffung von Heimſtätten durch und Fbung des Familienſinnes eines der beſten Vorbeugungsmittel, Leſehal demit zuſammenhangende Schaffung von Ergolimgeſtätoen, glei allen, Muſeen, Konzerte, Vortrags⸗, Turn⸗ und Spielhall n zu⸗ damjt das wirkſamſte Mittel zur Entwöhnung vom Wirtshaus und Vos gen die Alkoholgefahr. 4 anſch on der Größe dieſer gibt die Reichskriminalitätsſtatiſtik ein verleliches Bild. 1912 wurden verurteilt 126 000 wegen Kör er⸗ 50 00hung, 21000 wegen Widerſtand, 15 000 wegen Sexualdel kien, 300 wegen Beleidigungen. Schreibt man hiervon nur ein Vertel, gerechnet, dem Alkohol zu, ſo bleiben 50 000 Delikte zu Laſten, wobei noch nicht in Betracht gezogen iſt, daß die Trunkſucht verminderte Widerſtandskraft auch zu ſonſtigen geneigt macht, und daß auch, wie gezeigt, geringer Alkorol⸗ die Ueberlegung mindert Neben ſtaatlichen Maßnahmen ſind denuß e Shalb 195 Beſtrebungen der Landesverbände gegen den Alkoholis⸗ das wärmſte zu unterſtützen. Von ſtaatſichen Maßnahmen denke ich dabei weniger an die meiſt wirkungsloſen Konſumbeſchrän⸗ kungen, als an Eheverbotbe für Trunkſüchtige und ähnliche Maß⸗ nahmen, welche die Folgen des Alkohols auf die Nachkommenſchaft beſeitigen. Nächſt der Alkoholfrage iſt die Fürſorgeerziehung von größter Bedeutung. Verbunden mit der Schutzaufſicht durch Fürſorger, wo die elterliche Erziehung unmöglich iſt oder verſagt. Am allerwichtigſten aber iſt die Fürſorge für entlaſſene Strafgefangene. Denn hier gilt es, der gefährlichſten Ver⸗ brechenserſcheinung, dem Rückfall, Einhalt zu kun und damit die in der Strafanſtalt erzielte Beſſerung zu einer dauernden zu ge⸗ ſtalten. Auch ſie obliegt privaten Landesvereinen und gerade dieſe haben mit den allergrößben Schwierigkeiten zu kämpfen. Vor allem mit Geldmangel, weshalb nicht genug auf ihre Bedeutung hin⸗ gewieſen werden kann, ſodann aber auch mit Vorurteilen oller Art, die es zu bekämpfen gilt. Oft ſchon wurde ihren Beſtrebungen der Vorwurf gemiacht, ſie begünſtigten den Rechtsbrecher vor dem Un⸗ beſtraften, der unverſchuldet arbeitslos geworden iſt. Ein recht kurz⸗ ſichtiger, nur durch den Daſeinskampf erklärlicher Einwand. Jeder rückfällige Verbrecher trägt zur Ausbreitung des Verbrechensbazillus bei und wenn man das Verbrechen bekämpfen will, ſo muß man zu⸗ allererſt beim Rückfälligen anfangen. Derſelbe Konkurrenzneid hin⸗ dert auch oft die Beſtrebungen der Vereine, indem oftmals unbe⸗ ſcholtene Arbeiter ſich weigern, neben Vorbeſtraften zu arbeiten. Hier muß von allen dazu berufenen Organen aufklärend gewirkt werden. Zu den vorbeugenden Maßnahmen gehört auch die Bekämp⸗ fung von Schmutz und Schund in Kino, Schauſtellungen, Abbildungen und Literatur. Sa bildend und ſittlich fördernd auch dieſe, insbeſondere der Film, Dirken können, ſo verheerend kann auch ihre Wirkung ſein, wenn ſie ſich von niederen Inſtimkten leiten laſſen und dem Sonſationsbedürfnis über Gebühr Rechnung tragen. Auch hier iſt durch ſtaatliche Maßnahmen wenig zu erreichen, durch Aufklärung und Selbſthilfe alles. Durch Selbſthilfe önme überhaupt gar manches Verbrechen verhütet werden, insbe ondere Eigentums⸗ und Betrugsdelikte. Es iſt erſtaumlich, welch große An⸗ zahl derartiger Verbrechen auf Sorgloſigkeit und Leichtgläubigkeit zurückzuführen ſind. Die allerorts, ſo auch bei der hieſigen Po izei⸗ direktion(Bezirksamt) veranſtalteten Ausſtellungen von techniſch en Sicherungsmiſteln gegen Diebſtähle und die damit verbundenen um⸗ entgeltlichen Beratungsſtellen werden hier fördernd wirken. Die Preſſe muß durch wiederholte Aufklärungen über die Gebräuche und Tricks der Hochſtapler und Bauernfänger das ihrige dazu bei⸗ tragen. Zur Verbrechensprophylaxe rechne ich auch die Intenſität der Strafverfolgung. Je erfolgreicher die Verfolgungs⸗ behörden insbeſondere die Kriminalpolizei und Gendarmerie,.⸗ beiten, deſto erfolgrei die Strafe und deſto geringer die Zahl der Verbrechen. Es iſt eine einleuchtende Tatſache, daß die ab⸗ ſchreckende Wirkung der Strafe um deswillen oft nicht zur Aus⸗ wirkung kommt, weil der Verbrecher zu große Hofſnung haben kann, nicht erwiſcht zu werden. Je mehr wir ihm dieſe Hoffnung nehmen, deſto größere Wirkung wird die Strafinſtitution haben. Dazu gehört aber, daß alle Verfolgungsorgane mit den neueſten techniſchen Errungenſchaften in der. Verbrechensbekämpfung ausde⸗ ſtattet ſind und in deren Handhabung ausgebildet werden. Es würde zu weit führen, hier die große Menge dieſer techniſchen Mit el zu erörtern Es mag der Hinweis auf das Fingerabdruckver⸗ fahren genüßen, das die Identifizierung einer Perſon mit ab⸗ ſoluter Sicherheit gewährleiſtet, die Erkennung und Deutung von Blutſpuren, Fußſpuren, Gangbildern, die chemiſchen und mikro⸗ ſkopiſchen Erfolge in der Idemtifizierung von Haaren, Stoffen, Ge⸗ weben, Schmutz und Staubfflecken, Giften, Scharten von Werkzeugen, und die Aufdeckung von Fälſchungen aller Art. Hier hat die Not unſeres Vaterlandes dem weißeren Ausbau einen Riegel vorge⸗ ſchoben, weshalb ſich u. a. auch in Karlsruhe eine Vereinigung für Polizeitechnik gebildet hat, auf welche hier ausdrücklich hingewieſen werden ſoll. Auf zwei Dinge möchte ich zum Schluſſe noch hinweiſen, welche ſowohl das Gebiet der Ethik im Strafrecht, als auch das der Pro⸗ phylaxe betreffen. Das eine iſt die Geſetzgebung. Sie iſt die Grundlage für das Rechtsbewußtſein des Volkes. Wir haben in den Kriegs⸗ und Nachkriegsjahren eine Hochflut von Strafgeſetzen erlebt, die auch dem Juriſten jeden Ueberblick nahmen, und deren Befolgung dem Laien faſt zur Unmöglichkeit wurde, weil ſie, kaum erlaſſen, geändert und aufgehoben wurden und bei Erlaſſurg in ihrer Tragweite nicht genügend erwogen waren. Hierin muß ein Wandel eintreten, denn ein nicht angewendebes Strafgeſetz unter⸗ gräbt das Rechtsbewußtſein mehr als ein nicht erlaſſenes. Sodann muß ſich aber die Strafgeſetzgebung auch davor hüten, jedem täg⸗ lichen Bedürfnis und jeder wechſelnden Moralanſchauung Rechnung tragen zu wollen, und darf nur ſolche Hüter ſchützen, deren ſozialer und ethiſcher Wert nach dem in den vorigen Abhandlungen Dar⸗ gelegben nach menſchlichem Ermeſſen ſich als ein dauernder darſtellt. Sonſt läuft ſie Gefahr, dem Fluche zu verfallen: Es erben ſich Geſetz und Rechte wie eine ew'ge Krankheit fort, Sie ſchleppen von Geſchlecht ſich zu Geſchlechte, Und rücken ſacht von Ort zu Ort. geben. Und nicht nur, daß ſie das Rechtsbewußtſein nicht fördert, ſie wirkt noch ſchädlicher, ſie ſtumpfen es ab und führt devade das herbei, was ich bezeichnen möchte als die kriminelle Phyſiognomie der Gegenwarl. Dies führt mich zum zweiten Punkt und zum Schluß. Ich ſprach unter Strafe und Strafvollzug von einem ſittlichen Unterricht in den Gefängniſſen, der poſitiv fördernd und negativ bewahrend wirken ſollte und wies darauf hin, daß von dem Rechtsbrecher keine größere Sittlichkeit verlangt werden kann, als ihm entgegengebracht wird. Ein ſoſcher Unter⸗ richt dürfte deshalb nicht auf die Gefängniſſe beſchränkt bleiben. Er müßde allen Meniſchen, die den imperativen Zwang des Jen⸗ ſelts verloren haben, zeigen. daß ſie nur durch Anerkennung der Präponderanz des Gedankens, des Geiſtes gegenüber der Materie und daraus entſpringende charitative Lebensauffaſſung und Betä⸗ tiaumg zur irdiſchen Glückſoliakeit gelangen können, ihnen den Weg meiſen, den Goethe ſeinen Fauſt gehen ließ. den nach ruheloſer Wanderung durch Materialismus ſchon der Gedanke an gemein⸗ nütkige Arbeit ausrufen ſäßt:„Im Vorgefühl von ſolchem bohen Glück genieß ich jetzt den höchſten Augenblick!“ Dann wären wir meniaſtens auf dem Wege der Erkenntnis des Philoſophen, welche als Leitmotiv für untere Betvachtung des Verbrechens als Menſch »elten könnte und welche lautet:„Notwendigkeit iſt das Reich der Natur“, den erlöſenden Zuſatz beifügen zu können; „Freiheit iſt das Reich der Gnadel“ wWirtſchaſtliches und Soziales Verbeſſerung der Schilfahrt auf dem Unkerſee(Bodenſee) Die Dampfſchiffahrt auf dem unterhalb Konſtanz zwiſchen Stein a. Rh. und Radolfszell liegenden Unterſee mit der Inſel Reichenau ſind die Schiffsverbindungen auch in den verkehrsſtarken Sommer⸗ monaten durchaus unzulänglich geblieben, weil die auf badiſcher Seite gefahrenen Kurſe, die auf Rechnung der Reichsbahn gehen, ſich wenig rentieren. In die fühlbare Lücke iſt nun mit mehr Un⸗ ternehmergeiſt die Stadt Konſtanz getreten, die, nach den erſten guten Verſuchen mit großen Motorbooten zwiſchen Kreuzlingen— Konſtanz—Gottlieben im Anſchluß an den Schweizer Dampfſchiff⸗ fahrtverkehr, jetzt auch die Reichenau und den Radolfzeller Seeteil in ihre Kurſe aufgenommen hat. Es handelt ſich um ſeetüchtige große Boote mit 50 Perſonen Faſſungsvermögen und Kajüten⸗ einrichtung für ſchlechtes Wetter. R. Die Gehaltserhöhung der Bankbeamten Gegenüber der Verbindlichkeitserklärung des Schiedsſpruchs durch den Reichsarbeitsminiſter, der den Bankangeſtellten eine zehnprozentige Gehaltszulage bewilligt, proteſtiert jetzt der Reichsverband der Bankleitungen in einer Erklärung, in der ausgeführt wird, die neue Belaſtung ſei für das Bankgewerbe in der gegenwärtigen gefahrdrohenden und unüberſichtlichen Lage unerträglich. Die Folge würde ein weiterer Perſonalabbau bei den Banken ſein. Demgegenüber erklärt der Allgemeine Ver⸗ band der Deutſchen Bankangeſtellten, die jetzt verfügte Gehalts⸗ erhöhung ſei für die Boanken durchaus tragbar. Auch mit dieſer Zulage ſtünden die Angeſtellten der Privatbanken noch ſchlechter da als die der ſtaallichen Banken und Sparkaſſen, denn damit hätten ſie nur eine Aufbeſſerung der Gehälter um höchſtens 20 Prozent ſeit der Währungsſtabiliſierung erreicht. Auf den Perſonalabbau könne die Gehaltsfrage unmöglich einen Einfluß haben. Städtiſche Nachrichten Kulturpflege deutſcher handelskammern Daß auch die Handelskammern berufen und beſtrebt ſind, an der Pflege von Kunſt und Wifſenſchaft erfolgreich mit⸗ zuarbeiten, zeigt Prof. Dr. ArthursBlauſtein in einem Aufſatz der Frankfurter Zeitſchrift„Der Bund“. Danach haben Kunſt und Wiſſenſchaft durch Unterſtützung von Muſeen, durch Aufträge an Künſtler für Bildhauerarbeiten, Gemälde und Radierungen, durch Ausſchreibung von Wettbewerben für Architekten(Bürohäuſer, Ausſtellungsgelände) Förderung erfahren. In Düſſeldorf, Breslau, Stettin wurden die Theater zum Teil durch Gründung von Ge⸗ ſellſchaften unterſtützt, verſchiedentlich Bibliotheken durch ihren Zuſammenſchluß. Die Mannheimer Kammer iſt Mitbegrün⸗ derin der Handelshochſchüle Mannheim, die ſie fiaan⸗ ziell unterſtützt, der Präſident und ein Mitglied gehören dem Ku⸗ rckkorium an, der Syndikus als Dozent dem Senat, der Bibliotheks⸗ direktor iſt gleichzeilig Bibliothekar der Handelskammer. Die Er⸗ richtung einzelner Lehrſtühle, die für die Wirtſ aft von be⸗ onderer Wichtigkeit ſind, hat die Kammer durch Zuſchüſſe unter⸗ tützt, das Wirtſchaftsarchiv, die Bibliothek, das Inſtitut für Waren⸗ kunde durch beſondere Beiträge. Die Beſchäftigung von Aſſeſſoren an großen privaten Betrieben hat ſie vor dem Kriege in die Wege geleitet. Eine Schifferſchule iſt von der Kammer errichtet worden. Sie hat ein ſtenographiſches Prüfungsamt eingerichtet; ſie hat die Geſchäftsführung der Süddeutſchen Geſellſchaft für ſtaatswiſſenſchaftliche Fortbildung(Studienreiſen der 5 Be⸗ amten) ſowie die Geſchäftsführung der Volkswirtſchaftlichen Abende(Volkswirtſchaftliche Geſellſchaft) Die Kammer hat auch zahlloſes Material für Doktordiſſertationen herge⸗ Die Patentſchriftenauslegeſtelle iſt in der Hauptſache für — den Menand weiß, was der Tod iſt, nicht einmal, ob er nicht für aber Lenſchen das größte iſt unter allen Gütern. Sie fürchten ihn als wüßten ſie gewiß, da ßer das größte Uebel iſt. Plaro. Weltreiſe Von Colin Roß 31. Die Romanze der Sojabohne Hankau, im Juli. lrden Hafen von Shiogama war es wo ich zum erſtenmal die kon⸗ werdenn Kuchen ſah, die mir ſpäter in der Mandſchurei ſo vertraut 0 ſollten. Es waren große runde Dinger, faſt wie Emmen⸗ die Lalahen ſie aus oder wie Mühlſteine, die aus den Sampans in gerſchuppen ausgeladen wurden. Da wir unter den japani⸗ richten vielfach eine Art Fiſchkuchen vorgeſetzt erhalten ten wir, er könne vielleicht aus dieſen runden Kuchen hen,„ Es waren jedoch keine Fiſch⸗, ſondern Bahnen⸗ ein Abfallprodukt der mandſchuriſchen Sojabohne. Mit dieſen 1 3 1 5 Bohnen hat es eine eigene Bewandtnis. Die 50 damm uge Chang 10 25 und die ganze Bewaffnung ſeiner Armee du aus der Sofabehne, nicht anders als die grondioen An⸗ brg ſüdmandſchuriſchen Eiſenbahn, die Docks und Werften, die äſte und eleganten Straßen der Japaner in Dairen. bedte Sreſabohne wird geit Jahrhunderten in der Mandſchurei an. Nahrun und ſeit Jahrhunderten verwendete man ſie nicht nur als zu 85 gsmittel und Viehfutter, ſondern verſtand auch, Oel aus ihr deil der* das als Leuchtmittel verwandt wurde. Aber die große 0. ff Sojabohne begann erſt, als die japaniſche Firma Mitſu u Agland ahre 1909 eine Probeſendung von hundert Tonnen nach dor ale ſandte. Dort ſchlug die Sojabehne derart ein und zwar den 585 als Erſatz für Baumwoll. und Leinſamen, daß ſchon in ſührt wünden Jahren für zwei Millionen Pfund Sterling einge⸗ etwa 8 Heute beträgt die jährliche Sojabohnenproduktion elbſt 15 Millionen Tonnen. von denen ein gutes Viertel im Lande rbraucht wird, wöhrend der Reſt exportfähigen Ueberſchuß er größte Teil dieſes Exportüberſchuſſes wird in Form nöl und Bohnenkuchen ausgeführt. wie ſa die große 8 deutung der Sojabohne erſt mit der Einführung Bohn elertrahierungsmethoden und der weiteren Verwertung 5 gann. geradezu erſtaunlich, was alles aus dieſem Oel deſtilliert i67 beor der Direktor des großen Dentrallgboratoriums in heraus. Dieſes Zentrallaboratorium iſt ein Werk der Südmandſchu⸗ riſchen Eiſenbahn, ein rieſiges Verſuchslaboratorium, das ausſchließ⸗ lich dazu dient, die mineraliſchen und pflaazlichen Produkte der Mandſchurei zu analyſieren und auf experimentellem Wege einmal die beſte Verwertungsmöglichkeit, zum andern aber auch die für den Anbau geeignetſten Arten feſtzuſtellen. Neben Tuſſahſeide, Kohle, Erz und Oelſchiefer iſt es die Bohne, die in den Laboratoriumsſälen den breiteſten Raum einnimmt. Das Bohnenöl dient zunächſt einmal zur Herſtellung der für die zapa⸗ niſche Küche unentbehrlichen Sojaſoße, dann als Salatöl. National⸗ ökonomiſch wichtiger iſt jedoch die Verarbeitung der Bohne zu Far⸗ ben und Schmierölen, Gleichseit'a dient ſie zur Herſtellung der ver⸗ ſchiedenartigſten Dinge. In den Bahnhofshotels der Südmandſchuri⸗ ſchen Bahn findet man auf ſeinem Zimmer Seife vor, de aus Bohnenöl hergeſtellt wurde, während man unten an der Bar gleich⸗ zeitig Biskuits und Süßigkeiten kaufen kann, die dem gleichen Material ihre Entſtehung verdanken. Damit iſt die Verwendungsmöglichkeit der Sojabohne fedoch noch keineswegs erſchöpft. Man gewinnpt aus ihr ebenſogut Stea⸗ rin, Olein und Glyzerin wie eine Art Milchkäſe und Munition und Sprengſtoffe. Die Südmandſchuriſche Eiſenbahn, über deren Linie weitaus der größte Teil der Sojabohnen verſandt wird, hat ein geniales Syſtem ausgedacht, um unnützen Transport zu vermeiden. Im Winter bringen die Bauern ihre Bohnenernte zur nächſten Bahri⸗ ſtation, wo die angefahrenen Bohnen ſortiert und je nach ihrer Qualität in drei Kategorien gelagert werden. Bohnen, die die Mindeſtforderungen an Qualität nicht erreichen, werden rückſichts⸗ los von der Verladung ausgeſchloſſen. Aus dieſen Lagern an der Bahn werden Beſtellungen und Verſchiffungen getätigt, ſo daß jeder Beſteller aus dem nächſten Lager befriedigt werden kann, unab⸗ hängig davon, wo der Produzent. von dem er kauft, ſeine Ware anliefert. Der größte Teil der Bohnen geht jedoch nach Dairen. mit ſeinen über zweſhundert Bohnenmühlen. Neben kleinen primi⸗ kiven chineſiſchen Mühlen, die noch nach der Vorväterweiſe arbei⸗ ten, findet man hier große Anlagen mit hydrauliſchen Preſſen und Werke, in denen das Oel auf chemiſche Weiſe extrahiert wird. In den Preßmühlen werden die Bohnen erſt gemahlen und gekocht. Dann kommt die breiige Maſſe unter die hydrauliſchen Preſſen. Eine ſchwüle Hitze herrſcht in dem Raum Die chineſi⸗ ſchen Kulis, die den Bohnenbrei in die Preſſen füllen und die har⸗ ten Kuchen wieder aus ihnen löſen, laufen ſplitterſaſernackt herum. und der Schweiß rinnt an den gelb⸗braunen Leibern herunter nicht anders als das Oel aus den gepreßten Bohnen tropft. Schon auf der ganzen Strecke nach Dairen waren beiderſeits 7. ber aus einem Raum in de anderen, von einem nächſten, und ich kam aus dem Verwundern nicht der Bahn an den Stationen die Bohnen aufgeſtapelt. Sie ſtanden da teilweiſe in Türmen aus Matten, die wie rieſige Negerhütten ausſahen. In Dairen aber iſt die Fülle der dort gelagerten Boh⸗ nen noch ungleich impoſanter. Man läuft dort am Kai durch end⸗ loſe Stapel von Säcken voll Sojabahnen, Stapel auf Stapel in ge⸗ radezu phantaſtiſcher Menge. Und daneben häufen ſich in nicht geringeren Bergen die runden Bohnenkuchen, der Rückſtand der entölten Bohnen. Sie dienen als Viehfutter wie als Düngemittel und werden größtenteils nach Japan ausgeführt. Bei dieſen Verwertungsmöglichkeiten der Sojabohne iſt es kein Wunder, daß auch andere Länder verſuchen, ſie einzuführen. In⸗ dien, Ceylon und Amerika haben in den letzten Jahren Verſuche emacht, ſie ihrem Boden anzupaſſen. Allein es muß wohl ein ganz eſonders geeignetes Moment im mandſchuriſchen Klima und Bo⸗ den liegen; denn bisher iſt der Mandſchurei noch in keinem dieſer Länder ein ernſthafter Konkurrent erſtanden. Theater und Muſik 4 70. Geburtstag. Der in weiten muſikaliſchen Kreiſen be⸗ kannte Komponiſt von Opern, Balladen, Liedern, Klavier⸗ und Volinſtücken, Dr. Eugen von Voblborth, kann am heutigen 20. Auguſt ſeinen 70. Geburtstag feiern. Dr. von Volborth, Deutſchruſſe von Geburt und ſeit Jahren in Baden⸗Baden lbebend, machte ſeine muſikaliſchen Studien bei Profeſſor Bernhard und Anton Rubinſtein in Petersburg und bei Franz Liſzt und Eduard Laſſen in Weimar, wo er auch Felix Mottl näher trat, mit dem er intim befreundet war und der im Jahre 1904 auch ſeine Oper „Die Zauberflöte“ auf der Karlsruher Bühne zur Aufführung brachte. Weitere Opern von Volborth's, wie„Die Glücksritter“, „Marienburg“,„Die ſchwarze Roſe“ gengen in Weimar, Wies⸗ baden, Deſſau und Roſtock in Szene und einige andere ſeiner Opern golangten überhaupt noch nicht auf die Bühne. Die vielen Freunde und Bekannten des Komponiſten werden ſich freuen, zu vernehmen, daß er ſich noch ſtets ſeinem künſtleriſchen Schaffen widmet und in voller geiſtiger Friſche die Schwelle zum achten Jahrzehnt über⸗ ſchreiten kann. Runſt und Wißenſchaſt er Das Nationaldenkmal für die Gefallenen. In der„B. Z. am Mittag“ haben ſich mehrere bekannte Perſönlichkeiten über den Plan eines gemeindeutſchen Ehrenmals für die Gefallenen im Weltkrieg geäußert. Walter von Molo ſagt: Wir ſind heute kein einiges Volk, das des Opfers der Gefallenen würdig wäre. Es ſei nicht geziemend, daß Unwürdige eine Schuld durch' ein äußeres Mal abzutragen ſuchen Wenn aber„in Deutſchland mit der Tradition des ewig Ueblichen gebrochen wird, dann können wir dieſes Denkmal doch ſchon heute errichten. Dann ſoll es keine Ge⸗ ——— — ———— —.........—— K— 4. Seite. Ar. 383 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 20. Auguſt 1924 Erfinder vorhanden. Die Jahresberichte und Statiſtiken der Kam⸗ mer ſind nicht nur für Geſchäftsleute, ſondern auch für weitere Kreiſe der Heffentlichkeit ein wertvolles Nachſchlagematerial ge⸗ weſen, ebenſo die evrſchiedenen Zeitſchriften, die die Kammer im Laufe der Zeit herausgegeben hak. Für die Schaffung einer In⸗ duſtrie⸗ und Handelsgeſchichte der Stadt Mann⸗ heim wurden drei wiſſenſchaftliche Bearbeiter geſtellt. Zur Förde⸗ rung der Technik hat ſie den illuſtrierten techniſchen Wörterbüchern einen mehrjährigen Zuſchuß bewilligt. Auf Anregung des Syndi⸗ kus wurde eine Vereinigung der Dozenten der Handelshochſchule geſchaffen, die in ihren Seminaren und Vorleſungen die Vorbe⸗ reitung und Durcharbeitung der wirtſchaftlichen und Rechts⸗ probleme, die durch den Krieg bedingt ſind, nach einem gemein⸗ ſamen Plane in Angriff nehmen ſollte. Das Weltwirtſchaftliche In⸗ Fun in Kiel wird eifrig unterſtützt, ferner das wiſſenſchaftliche In⸗ titut der Elſaß⸗Lothringer im Reich, das Rheinmuſeum in Koblenz, das Reichswirtſchaftsmuſeum. Für die Notſpende für die Deutſche Wiſſenſchaft ſind 15 000 Goldmark geſammelt worden. Die Er⸗ richtung eines Inſtituts zur Ausbildung von Preſſean⸗ gehörigen wird von der Kammer unterſtützt. St. Wochenmarkt in Neckarau Vom Städtiſchen Nachrichtenamt wird uns geſchrieben: Da vor kurzem in der hieſigen Preſſe die Einrichtung eines Wochenmarktes im Stadtteil Neckarau gewünſcht wurde, ſei darauf hingewieſen, daß in Neckarau in früheren Jahren jeweils Dienstags und Frei⸗ tags Wochenmarkt abgehalten wurde. Aber bereits um die Mitte des Jahres 1910 iſt der Markt mangels jeglichen Beſuchs ſowohl ſeitens der Verkäufer wie der Käufer von ſelbſt eingegangen. Von einer förmlichen Aufhebung hat indeſſen die Stadt Mannheim da⸗ mals abgeſehen, um gegebenenfalls den Markt ſofort wieder auf⸗ nehmen zu können. Toch iſt auch in den folgenden Jahren dieſer Wochenmarkt nicht beſucht worden. Im Jahre 1920 hat ein Stadtrat aus Neckarau der Stadt Mannheim den Wunſch weiter Kreiſe der Neckarauer Bevölkerung mitgeteilt, wonach der Wochenmarkt wieder ins Leben gerufen wer⸗ den ſollte. Dieſem Geſuch wurde entſprochen, da man der Auffaſ⸗ ſung war, daß ſich die Verhältniſſe in den vorhergehenden Jahren weſentlich geändert hätten. Wider Erwarten zeigte ſich aber auch diesmal der Neckarauer Wochenmarkt nicht lebensfähig; ſowohl Ver⸗ käufer wie Käufer blieben aus. Die bisherigen Verſuche, in Neckarau einen Wochenmarkt abzuhalten, ſind alſo ſtets infolge mangelnden Beſuchs geſcheitert. 5 Sonderzug nach Luzern Die Stadtverwaltung Luzern hat den Ver⸗ kehrsverein zu einem zweitägigen Be⸗ ſuch ihrer Stadt, des Vierwaldſtätterſees und des Rigi einge⸗ laden. Sie möchte damit die freundnachbarlichen Beziehungen zwiſchen der Schweiz und Deutſchland wieder ſo herſtellen, wie ſie vor Ausbruch des Krieges beſtanden. Der Verkehrsverein hat gerne dem Vorſchlag zugeſtimmt eingedenk des guten Anklangs, den der Basler Sonderzug in dieſem Frühjahr gefunden hat, und zum andern, weil wir glauben, daß weite Schichten der Bevölkerung, im Hinblick auf den unter den tatſächlichen Unkoſten gehaltenen Preis, freudig die n begrüßen werden, die Schweiz zu beſuchen. Das Programm ſieht folgendes vor: Samstag früh Ab⸗ — 1 mit ee urchgehende Wagen 3. Klaſſe), nachmittagz eſuch der Stadt Luzern, Sonntags Fahrt 910 dem Vierwald⸗ ſtätterſee, Beſuch des Rigi und Wanderung auf der Anxenſtraße. Rückfahrt Sonntag abends. Wir verweiſen auf die Anzeige in dieſer Nummer Die Geſchäftsſtelle des Verkehrsvereins gibt nähere Auskunft über das Geſamtprogramm. 25 Eheſchließungen, Geburten und Sterbefälle 8 in den deutſchen Großſtädten 16 im 2. Vierteljahr 1924 Die Zahl der Eheſchlie pungen in den deutſchen Groß⸗ ſtädten iſt— hauptſächlich dadurch, daß in das zweite Vierteljahr ſowohl das Oſter⸗ als auch das Pfingſtfeſt fiel— von 24 736 im 1. Viertelfahr auf 34 656 im zweiten Vierteljahr angeſtiegen, d. h. von 5,9 auf 8,3 auf je 1000 der Bevölkerung. Hiermit blieb ſie jedoch noch weit hinber der für das zweite Vierteljahr 1923 mit 47 089 bezw. 11,3 zurück. Der Hochſtand der Heiratshäufigkeit dürfte ſomit mit Beginn des Jahres 1924 ſein Ende gefunden haben. Zum erſten Mal iſt die bisher regelmäßig im 2. Vierteljahr beobachtete jahreszeitliche Senkung der Geburtenzahl in den deutſchen Großſtädten in dieſem Jahre nicht eingetreten, viel⸗ mehr war die Zahl der Lebendgeborenen nach den Erhebungen des Sbatiſtiſchen Reichsamtes im 2. Vierteljahr 1924 mit 63 931 größer als im 1. Vierteljahr. Dieſe Zunahme iſt allerdings nur eine zu⸗ fällige und beruht nur darauf, daß während dieſer Zeit die Zahl der von ortsfremden Müttern Lebendgeborenen um 414 geſtiegen iſt. Bei Ausſchaltung der Zahl der letzteren iſt demnach auch die Lebendgeburtenziffer für das 2. Vierteljahr mit 14,5 etwas geringer als die für das 1. Vierteljahr mit 14,6, jedoch ſcheint das ungewöhn⸗ liche Verharren der wöchentlichen Geburtenzahl auf faſt gleich⸗ mäßiger Höhe im letzten Vierteljahr darauf hinzudeuben, daß nun⸗ mehr ein Stillſtand des bisher umauſhaltſam fortgeſchrittenen Rück⸗ gangs der großſtädtiſchen Geburtenziffer eingebreten iſt. Demgegenüber hat in den deutſchen Großſtädten der ſeit dem 4. Vierteljahr des Jahres 1923 einſetzende erneute Rückgang der Sterblichkeit auch im 2. Vierteljahr 1924 angehalten, ſo daß es ſich— wie die beiden vorausgegangenen Vierteljahre— durch ein für die entſprechende Jahreszeit noch nicht beobachtetes Sterblich⸗ keitsminimum auszeichnet. Gegenüber 52 846 Sterbefällen im 2. Vierteljahr 1923, d. ſ. 12,7 auf 1000 Einwohner, betrug die ent⸗ ſprechende Zahl im 2. Vierteljahr 1924 nur 47 946 bezw. 11,5. Die bisher erreichte niedrigſte Sterbeziffer für das 2. Vierteljahr war die des Jahres 1921 mit 11,9. In beiden Jahren war das Berichts⸗ vierbelſahr durch gleich günſtige Witterungsverhältniſſe ausge⸗ zeichnet. Bei Ausſchluß der ortsfremden Geſtorbenen vermindert ſich allerdings dieſe Differenz auf 0,2, die Sterbeziffern betrugen danm für das 2. Vierteljahr 1921 und 1924 10,9 bezw. 10,7. Kl. Ein gutes pilzjahr Die reiche Feuchtiakeit des ſchneereichen hinter uns liegenden Winters und die günſtig verteilten Niederſchläge in Frühjahr und Sommer haben die Pilzwelt zu einer außerordentlich manniafachen Entfaltung gebracht. Manche Arten von auten Syveiſepilzen, die ſonſt kaum gefunden wurden, kommen bis hoch in den Schwarzwald hinauf vor und bringen reiche Erträge. In den Schwarzwaldſtädten wird für das Pfund Pfifferlinge, die es viel aibt und die noch billiger ſein könnten. im Kleinverkauf 30 Pfa. verlanat. Sehr ſtark treten dieſes Jahr die Steinpilze und verwandte Arten auf. wie Maronenpilz. Kuhpilz. Rotfußröhrling. Birkenpilz, leider auch der ungenießbare Bitterpilz, von dem ein kleines Exemplar das ganze ſchöne Gericht wegen ſeines gallbitteren Geſchmacks verderben kann. Dabei ermuntert er mit ſeinem wundervoll im oberen Teil ſafran⸗ gelben, nach unten prachtvoll karminroten Stil, der in der Jugend meiſtens knollig verdickt iſt, aeradezu zum Mitnehmen an. Man verſuche bei ſolchen ſchön tuenden Stücken lieber ein Stückchen roh und man kann ſich am bitteren bis beizenden Geſchmack leicht ſchützen. Auch ſeltenere Arten auter Speiſepilze treten im Schwarzwald dte⸗ ſes Jahr mehr auf. wie der vorzügliche Habichtspilz, der ſeiner ſcheinbaren Unanſehnlichkeit wegen gern überſehen wird. Nicht ſo reichlich wie im letzten Jahr ſind die Kremplinge vertreten, und wenn. dann meiſtens ſtark vom Wurm zerfreſſen. Der echte Relz⸗ ker beginnt im Gebirge jetzt zu erſcheinen, mit Vorliebe an kühleren Plätzen auf vermoſten feuchten Wieſen an Wegrändern. Seinem eigentümlichen Ausſehen zum Trotz iſt er einer unſerer beſten Pilze. Seine rote Milch. die viele abſchreckt, iſt gerade ſein beſtes Merkmal und ſein zwiſchen rötlich und grünſpanfarben ſpielender Hut darf niemand abſchrecken. Sein giftiger Bruder— das aibts auch unter Pilzen— hat dagegen einen zottigen Rand und aibt weiße Milch. Vor ihm hüte man ſich. Auch der gefährliche Knollenblätter⸗ ſchwamm macht ſich bemerkbar und vielfach mitten unter den ſchönſten Speiſepilzen. Ihn meide man unter allen Umſtänden. Prachtvoll leuchten die Fliegenpilze wieder, wenn auch nicht ſo reich wie letztes Jahr, im Tannendickicht: ſie ſind als ungenießbar allgemein bekannt und im Anſehen auch nicht zu verwechſeln. Was man aber nicht kennt, lieber ſtehen laſſen! Und wenn man Pilze ſucht. möglichſt bei den von den Maden bevorzugaten Arten(Stein⸗ pilze und ähnliche) agleich der Länge nach aufſchneiden und nach⸗ ſehen, ſonſt kommt man mit einem großen Beutel heim und hat nach⸗ her, wenn alles geputzt iſt, faſt nichts. Darum iſt Steinpilzkauf auf dem Markt immer eine heikle Sache. Am beſten überhaupt die ge⸗ ſammelten Pilze noch im Wald reinigen und die Abfälle ausſtreuen, da ſie der Erhaltung der Brut dienen. Außerdem Pirze nie mit dem Wurzelgeflecht ausreißen, ſondern über der Wurzel abſchneiden. Ueberhaupt nichts unnütz vernichten, auch giftige nicht, denn auch ſie ſind eine Zierde des Waldes. W. R. * Jur bevorſtehenden Räumung der beſetzten Mannheimer Gemarkungsteile. Einer Ueberſicht über die widerrechtlich beſetzten Gebiete, die nach dem Londoner Uebereinkommen geräumt werden ſollen, entnehmen wir, daß das Mannheimer beſeßte Gebiet 17,3 Quadratkilometer mit 10 486 Einwohnern umfaßt. * Brolfpreiserhöhung. Nach der teilweiſen Fleiſchpreiserhöhung folgt die vor kurzem in Ausſicht geſtellte Erhöhung des Brotpreiſes. Die Verteuerung tritt nur bei dem dreipfündigen Schwarz⸗ brot ein, das von morgen Donnerstag ab 52 Pfg.(bisher 48 Pfg.) koſtet. Beim Halbweißbrot und den Brötchen bleiben die bisherigen Preiſe beſtehen. Wie wir erfahren, iſt die Preiserhöhung auf das der Preisprüfungskommiſſion wurde von den Vertretern des Bäcker⸗ gewerbes ausgeführt, daß das Schwarzbrot im Verhältnis zum Halb⸗ weißbrot zu billig iſt. Es müßte nach genauer Kalkulation eigentlich 55 Pfg. koſten. In der letzten Zeit iſt der Verbrauch des Halbweiß⸗ brotes nicht unerheblich zurückgegangen. Auch dieſer Umſtand übt auf den Preis der Schwarzbrotes einen gewiſſen Einfluß aus. Der Bäcker konnte mit dem Gewinn, den er aus dem Verkauf des Halb⸗ weißbrotes erzielte, den Preis des Schwarzbrotes niedriger halten, als nach der Kalkulation zuläſſig war. Zu dem Rückgang des Ver⸗ brauches des Halbweißbrotes hat nicht unweſentlich die vorzügliche Beſchaffenheit des Schwarzbrotes beigetragen, das dieſe Bezeich⸗ nung eigentlich nicht mehr verdient. * Eine halbſtündige Stromſtörung legte geſtern Abend zwiſchen 6 und halb 7 Uhr den Straßenbahnverkehr lahm. In den gewerblichen Betrieben, ſoweit um dieſe Zeit noch gearbeitet wurde, ſtanden ebenfalls alle Räder ſtill. Die Urſache der Stromunter⸗ brechung war auf einen Transformatorendefekt zurückzufühen. Anziehen des Mehlpreiſes zurückzuführen. In der kürzlichen Sitzung 3 veranſtaltungen Neues Theater— Roſengarten Mannheim. Zum erſeg Male geht heute Abend Willy Bredſchneiders reizende Operel „Die beiden Nachtigallen“(die Handlung ſpielt in der Biedermeie zeit) unter der müſtkaliſchen Leitung von Fritz Henn und der Spies, leitung Johannes Meißner in Szene. In den Hauptrollen ſin beſchäftigt die Ddamen Sanders, Hertel, Braun⸗Großer, Marlo und die Herren Daurer, Kaſtner, Straube, Adler, Kley, Piegſa. In der Groß-Jirkus⸗Schau Buſch findet heute, Mettwoch abend, ein hochintereſſanter Ringkampf zwiſchen dem bekannten franzöſiſchen Meiſterringer im Mittelgewicht, Gabriel Lafarteſſe aus Paris und dem bekannten deutſchen Meiſterringer im Mittel gewicht Fritz van der Heyd ſtatt. Der franzöſiſche Meiſterrin⸗ er hat unſeren deutſchen Meiſterringer van der Heyd zu dieſem ampf herausgefordert. Donnerstag abend iſt Abſchiedsvorſtellung, — Der geſtrige Abend brachte außer dem üblichen reichhaltige! Zirkusprogramm die mit großer Spannung erwartete Entſcheidung des Ringkampfes zwiſchen dem Schwergewichtsmeiſter Peter Küt⸗ per, genannt„Der rheiniſche Herkules“, und dem bekannten Mittel⸗ gewichtsmeiſter von Deutſchland Fritz v. d. Hey d. Der in griechiſ römiſchem Stil geführte Kampf brachte v. d. Heyd in der Zeit vol 37 Minuten den mit ſpontanem Beifall aufgenommenen wohlver⸗ dienten Sieg. Tagungen Vertreterverſammlung der Stenographieſchule„Gabelsberger *Erfurt, 18. Aug. Vom 16.—17. Auguſt fand in Erfurt eine Vertreterverſammlung der deutſchen Steno graphieſchule Gabelsberger ſtatt, an der auch Vertretet der Regierungen von Bayern, Sachſen und Braunſchweig nahmen. Die Verſammlung, die ſich in der Hauptſache mit internen ſchloß u. a. den nächſten Bundestag der Schule Gabelsberger am 26. Juli 1925 in München abzuhalten, und ihn mit einem Bun deswettſchreiben zu verbinden. Gelegentlich der Beſprechung der neuerlichen Förderungen, die die Gabelsberger ſche Stenographte durch Reichs⸗ und Landesbehörden erfahren hat, gelangte fol Entſchließung zur einſtummigen Annahme: „Die am 17. Auguſt in Erfurt tagende Vertreterverſammlung des Deutſchen Stenographiebundes Gabelsberger begrüßt den 5 laß der Hauptverwaltung der deutſchen Reichseiſendahn vom 1 15 April 1924 als einen großen Fortſchritt auf dem Wege, durch ein plarwolle ung der Stenographie in Behoͤrdenbetrieben weſentliche Erſparniſſe und Geſchäſtsvereinfachungen zu erreichen Sie weiß ſich in Uebereinſtimmung mit maßgebenden Kreiſen 5 deutſchen Wirtſchaft in der Anſchauung, daß es die wirtſchaftli beſte Löſung der fFrage der deutſchen Einheitsſtenograph! wäre, nach dem Vorbild der Reichseiſenbahn, ein beſtehendes Syſte als Einheitskurzſchrift der Behörden und der Wir ſchaft durchzufühnen. Die Vertreterverſammlung ſpricht den Regierungen der Länder Bayern, Sachſen, Württemberg, Heſſen, Oldenburg und Braunſchweig für die ſeit der letzten Vertretenvee ſammlung erlaſſenen Verfügungen über Einführung der Gabe 170 berger ſchen Stenographie in den Pflichtunterricht der Schulen 10 Beamte und in der Stenographieſehrerprüfung, ihren Dank aus. Schutzverband der Liquidationsgeſchädigten im Reich —— 33 72 1 jelt Der Schutzverband der Liquidationsgeſchädigten im Reiche de in Freiburg die erſte Verſammlung ſeit ſeiner Gründung im 15 ab. Zunächſt begrüßte der Vorſitende die Erſchienenen, worauf ſe⸗ fort in die Erſtattung des Tätigkeitsberichtes eingetreten wurn, Danach hat der Schutzverband in der kurzen Zeit ſeines Beſtehe⸗ bereits beachtliche Schritte unternommen, um in der Frage der quidationsgeſchädigten eine gerechte Regelung herbelzuführen er⸗ das Reich bisher den Geſchädigten, die zum Teil ſehr große un mögensverluſte erlitten haben, nur 2 bzw. 5 Prozent der ber 965 Entſchädigungsſumme Aiterben o. hatte. In Anbetracht rde lungnahme mit den allljerten und aſſoziierten Regierungen 115 auf die Möglichkeit hingewieſen, die Frage der Liquidationsentſ digung auf der Londoner Konferenz zu regeln. Außerdem hat 1 Verband an die deutſche Regierung und die Fraktionen der 59 teien des Reichstages ſich gewandt und von namhaften Parteien n⸗ ſuſicherung erhalten, daß ſie ſich für die Sache der Liquidation⸗ geſchädigten einſetzen werden. Aus dem Lande „ Karlsruhe, 19. Aug. Mit dem raſchen Fortſchreiten der 15 arbeiten für die Karlsruher Herbſtwoche geht auch das Prog ül⸗ für den„alemanniſch⸗ pfälziſch⸗fränkiſchen Sonntag“ ſeiner en* nügen Feſtlegung entgegen. In einer Sitzung von Vertreter ein⸗ Verkehrsvereins und der beteiligten Vereinjigungen wurden die und zelnen Veranſtaltungen in ihren Grundzügen durchbeſprochen eer⸗ enehmigt. Aus den dabei gemachten Mitteilungen war du ng ſehen, daß heute ſchon mit einer außerordentlich ſtarken Beteilign. 0 gevechnet werden kann, die zuſammen mit dem nach jeder Ri 4 det hin ſorgfältig ausgearbeiteten Programm einen Höhepunk rlsruher Herbſtwoche 1924 verbürgt. Extrazüge br am Samsbag, 20. September, nachmittags Teilnehmer aus us Konſtanzer und Freiburger Gegend, aus dem Schwarzwald, den dem Odenwald und aus dem Taubergrund, darunter viele in ſtalt, keine Gruppe ſein, dann könnte es ein rieſiger Granit ſein, gufgerichtet vor dem Tore des Reichstagsgebäudes, ein Stein, auf dem ſteht:„Unſeren Toten aus dem Weltkrieg, die einig waren. Das noch immer uneinige Deutſchland.“ Oder:„Das wieder un⸗ einige Deutſchland.“ Oder:„Den deutſchen Toten aus dem Weli⸗ krieg.— Wir ſollten ſein wie ihr, aber wir ſind klein und elend. Wir wollen werden wie ihr!“ Und wenn der Tag gekommen iſt, da dies ganz Deutſchland von ſich ſagen darf, dann meißle man dieſen Tag ein mit der ſtolzen, die Toten entzückenden Inſchriſt: „Wir ſind geworden, wie ihr wart: Einigl“— Graf Hermann Keyſerling wendet eine ähnliche Idee ſo:„Wenn ich dem Vor⸗ wurf nachſinne, ſo erſcheint mir als Ehrenmal für die Toten ein ge⸗ waltiger Backſteinbau, der nordiſchen Landſchaft gemäß. Der Con⸗ ception nach einem gotiſchen Dom vergleichbar, nur nicht ganz aus⸗ geſtaltet, völlig ſchmucklos und ohne Fenſter. Kein Lichtſtrahl dringt in das Todesdunkel des Heiligtums hinein. Doch die Türme ſind dazu auserſehen Scheiterhaufen zu tragen. Dieſe ſollen erſtmalig entzündet werden wenn das Opfer der Toten zum Opfer des Phönix geworden iſt. Wenn das Volk, ſeiner Toten wieder wert, zu neuer Größe wieder auferſteht. Dieſen Bau, rieſengroß, ſchaue ich auf weitem freien Platze im Wald.“— Bernhard Kellermann will kein Denkmal, wenn ihm nicht eine Vorfrage beantwortet iſt: Iſt für alle Kriegsopfer ausgiebig geſorgt? Die Kriegskrüppel, Krummge⸗ ſchoſſenen, Kranken, Blinden„frieren ſie nicht, hungern ſie nicht. liegen ſie nicht auf der Straße, ſind ſie nicht genötigt zu betteln, verfaulen ſie nicht auf dem Stroh?“ Das Ehrenmal der Toten ſoll kommen, aber nur dann, wenn das deutſche Volk„das Ehrenmal für die Ueberlebenden bereits errichtet hat“. Bis ich das weiß, ſagt Kellermann,„klingt mir der Aufruf der Regierung wie eine offizielle, propagandiſtiſche Phraſe im Ohr. Ein Denkmal nämlich iſt die einfachſte, billigſte Sache der Welt. Ein paar Millionen— nicht mehr. Eine pompöſe Einweihungsfeier, Fahnen, Reden, Zylinderhüte 5 Die Tiere des Mounk Evereſt. Major R. W. G. Hingſton, Mitglied der Evereſt⸗Expedition, beſchreibt in der„Times“ das Tier⸗ leben, das bisher auf den größten Höhen beobachtet worden iſt. Er teilt mit: Die aufeinanderfolgenden Evereſt⸗Expeditionen haben unſere Kenntnis über die in extremen Höhen herrſchenden Zuſtände vermehrt, aber auch darüber, wie man trotzdem dort zu exiſtieren vermag. Es dürfte demnach von Intereſſe ſein, zu beobachten, wie ſich die Tierwelt jenen Regionen anpaßt. Der Burbel iſt eine Himalayaſpezies des wilden Schafes, ſonſt ſehr ſcheu und g⸗ wöhniſch, hat ſich jedoch auf den Gletſchern und Moränen des Evereſt derart eingewöhnt und iſt ſo vertraut daſelbſt, daß er ſich regel⸗ mäßig bis auf wenige Meter unſerem Lager genähert hat. Herden dieſer Tiere ſtiegen hinauf bis zu den äußerſten Grenzen des Pflan⸗ anſcheinend keinen Anreiz aufweiſen, finden ſie dennoch ab und zu ein Grasbüſchel, das zwiſchen den Steinen verſteckt iſt. Einige kleinere Tiere ſind Konkurrenten der Schafe und ſteigen auch ſo hoch hinauf. Zuweilen läuft ein Haſe über die Felſen dieſer Höhe. Ueber dieſe Höhen hinaus ſind jedoch ſelten höher organiſierte warm⸗ blütige Tiere beobachtet worden. Die Vögel kommen noch in an⸗ ſehnlichen Höhen vor. Manche von ihnen ſind nur zufällige Be⸗ ſucher, ſolche, die nach Aas ſpähen, und andere, die nach Reſten der Mahlzeiten unſeres Berglagers ſucht haben. Der gigantiſche Lämmergeier fliegt rund um die Flanken des Berges, 20 000 Fuß hoch. Bergdohlen umkreiſen den Gipelſtock in einer Höhe von 24 000 Fuß. Uns Bergkletterer haben dieſe Vögel bis zur immenſen Höhe von 27 000 Fuß verfolgt. Sie alle ſind auf der Nahrungs⸗ ſuche. Auch niedere Tiere kommen vor: da iſt eine kurze Eidechſen⸗ art auf dem Plateau. Sie okkupiert einen Kaninchenbau als ſtän⸗ dige Wohnung, an warmen Tagen kommt ſie aus dem Bau heraus. Bewundernswert iſt, daß ihre Zeichnung vollkommen auf ihre Um⸗ gebung abgeſtimmt iſt, was für ſie, da Buſſarde und Falken ſtändig auf 14000 Fuß Höhe auf dem Lugaus ſind, große Bedeutung hat. Dagegen habe ich keine Spur von Schlangen geſehen. Wahrſchein⸗ lich verhindert die Kälte ihren Aufſtieg. Wenn wir uns den Steinen auf dieſen luftigen Plateaus zuwenden, ſo ſehen wir eini⸗ ges vom Inſektenleben. Unter manchem Stein finden wir einen Haufen von Käfern und einige Kornwürmer Gelegenheit erblicken wir eine Kolonie von Ameiſen. Verſchiedene Weſpengattungen ſtei⸗ gen zu größeren Höhen empor, als man glauben würde. Wie merk⸗ würdig iſt es aber, zarte Schmetterlinge trotz Kälte und Wind her⸗ umflattern zu ſehen. Dabei ſind die Arten identiſch mit unſeren in England. 4 Das Rennpferd Pergoleſe. Zu einer Zeit, da ein Chaos der Meinungen innerhalb des deutſchen Volkes herrſcht, iſt es nötig, die Schätze des Geiſtes und Wiſſens, die unſer Volk teils ſelbſt er⸗ worben, teils in nimmermüdem Bildungsdrange von anderen Völ⸗ kern übernommen hat, gegenwärtig zu halten und weiter auszu⸗ bauen. Nur ein ſolches Verhalten vermag es, in den Gemütern die Hoffnung auf ein Wiederaufrichten der deutſchen Volkskraft wachzuhalten. Tatſächlich ſind ungezählte Kräfte am Werk, die dahin ſtreben, Bildung und Wiſſen zu bewahren, zu verbreiten und durch emſige Forſcherarbeit zu erweitern. Ein nicht unbeträcht⸗ licher Teil dieſer emſigen Arbeiter am Wiederaufbau deutſcher Größe ſind Muſiker: ſchaffende und ausübende Künſtler ſowie Mu⸗ ſiklehrer. Dieſen Muſikern, haben ſie echten Kern, ſind die Na⸗ men all derer, die vor ihnen im gleichen Sinne gewirkt haben, hei⸗ lig, mögen ſie nun welcher Nation immer angehören. Traurig muß es darum berühren, die Schändung des Namens eines der zenwuchſes, häufig bis zu 17 000 Fuß. Auf den Geröllhaufen, die — — e3 Jahrgangs 1028) findet ſich nämlich die Abbildung eines Aahees und darunter die Inſchrift:„Das volkstümliche Pferd des Ja der beſte Sohn des berühmten Hengſtes nnen leſe, der Derbyfavorit Augias, der bisher alle klaſſiſchen Mdarig dieſes Jahres gewann.“ Der Mangel an Kultur, der liegt, einem Hengſt den Namen eines Kirchenkomponiſten 3 leihen, wird nur noch übertroffen von dem Mangel an Veran lichkeitsgefühl derjenigen, die ſolche Unkultur verbreiten Hengſte„Söhne“— iſt wohl originell, ſpielt aber hierbe mnis untergeordnete Rolle. In mir aber erweckte dieſes Vorkoge. die trübe Erinnerung an das„Goethe⸗Schuhwarenhaus öni furt a.., an die„Konditorei zum Immanuel Kant“ in. rhaube berg i. Pr. oder die in Erfurt zu ſehende Dampf⸗Steriliſie ſolche „Schiller.“ Was das feindliche Ausland wohl denkt, wenn Verirrungen dort bekannt werden? 3 Robert Hernried Erturh). 22 Literatnur Johann Brunner:„Bayerns Poſtwertzeichen 1849—1929 hern, Auftrag der Geſellſchaft zur Erforſchung der Poſtgeſchichteſter München. Bayerland⸗Verlag G. m. b. H.— Von berufen eerdegang — der Verfaſſer hat in ſeiner dienſtlichen Eigenſchaft den der bayeriſchen Marken jahrelang miterlebt— auf Grund chen Materials, bietet dieſes Buch erſchöpfend und doch n 922 zelheiten ſich verlterend, die nun abgeſchloſſene Geſchichte doon den. riſchen Poſtwertzeichen. In anziehender Form führt ten erſten, in ibrer Schlichtheit ſo eindrucksvollen Ziffernmart rſyrüng die durch die Schönheit der Prägung ſich auszeichnenden den lichen Wappenmarken und ihre verſchtedenen Umbildungen künſtleriſch vollendetſten, den Prinzregent⸗Luttpold⸗Bildern igfalligen, dann weiter zu der König⸗Ludwig⸗Ausgabe 1914, den mafch Ueberdrucken der Krieas⸗ und Revolutionszeit und ſchließ die letzten Bilderreihe von 1920. Die Darlegungen z.., wie Kreuzermarken als Kinder des revolutionären Strebens macten, deg terung für Handel und Verkehr das Licht der Welt erbli ſtrich da wie nach dem Tode Max II., durch einen königlichen Fedenan en Schickſal der baueriſchen Poſtwertzeichen auf Jahrzehnte hinoch mi ſchieden wurde, wie zuletzt 1920 die jüngſten Werte 51 in de⸗ knapver Not vor Uebergang der Poſtverwaltung an das Re geſchice Verkehr gebracht werden konnten, ſind von allgemeinſtentee iſt di lichen Intereſſe. Geradezu unentbehrlich für den Samm rlen 1t Zuſammenſtellung aller zur Ausgabe gelangten Briefma Angaben Wertzeichen— Vordrucke mit ihrer Fülle von wiſſen wertenn Einen über Auflage, Stückzahl. Gültiakeitsdauer, Waſſerzeichen uſwunfle größten Kirchenkomponiſten aller— durch den deutſchen Sport zu erleben. In der„Bexliner Illuſtrierten Zeitung“(Nx. 24 des 75 Hauptreiz der wertvollen Monographie für Laien Wiebe bilden die prächtigen Tafeln mit ihrer farbenglühenden 1 von Marken und Ganzſache. 5 ee Fragen der ſtenographiſchen Bewegung in Deutſchland befaßte, be“ 1 1011. — * rrrrrreee ——— r———— Arrrrr* — 29 2 22ͤ ĩͤdTTGbCFGTFTFTTPVTPTVT—TTTTTTTTT—TTTWTWWTTW+WT+T++᷑TT1—W— Multwoch, den 20. Auguſt 1924 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 383 0 rigimellen Trachten ihrer Heimat, ferner aus dem Frankenland, ſtad m Saarland und aus der Pfalz nach unſerer Landeshaupt⸗ Feſthaddcß dem Begrüßungsabend, der abends 8 Uhr im großen —28— ſeinen Anfang nimmt, wohl zweifellos ſchon viele abend de von Gäſten anwohnen können. Für dieſen Begrüßungs⸗ dorgeseh ein beſonders zu dieſem Zwecke gedichtetes Feſtſpiel deſſen hen. An den Feſtakt ſchließt ſich ein Unterhaltungsabend an, kberno rogrammäßige Ausgeſtaltung der Karlsruher Liederkranz Feſttag, iſtn hat. Am Sonnkag, 21. September, dem eigentlichen emen iſt zunächſt Gelegenheit zum Kirchgang und zum gemein⸗ Ausſtendeſuch der landwirtſchaftlichen Ausſtellung in der ſtädtiſchen zum Fuangshalle gegeben, dann ſtellen ſich die einzelnen Gruppen Seſtzug auf, der um 11 Uhr ſeinen Anfang nehmen wird. wich Karlsruhe, 18. Aug. Geſtern mittag wollte eine Reiſende wogen Karl⸗Frierdrichſtraße und Kreuzſtraße den 2. Anhänge⸗ nen eines in Richtung Durlach fahrenden Straßenbahnzugs der FIude 1 beſteige⸗ 17 5 ſteigen. Sie tvat fehl, kam zu Fall, geriet unzer das dhtnel und wurde einige Meter weit geſchleift. Sie zog ſich eine Dame erſchütterung und Quetſchung der Wirbelſäufe zu. Als die den Haen von einem Schutzmann und einem Herrn in Zivil in enen Niur der Löwenapotheke getragen wurde, und der Herr heben antel als Kopfumterlage lieh, wurde dieſer beim Auf⸗ bon de Schwerverletzten, um ſie auf eine Tragbahre zu betten, mit 5 Unbekannten weggenommen. Die Schwerverletzte wurde zem Krankenauto nach dem ſtädtiſchen Krankenhaus überführt. ernt. Aus dem Schwarzwald, 18. Aug. Ddie Heidelbeer ⸗ bnis im Schwarzwald neigt ſich jetzt ihrem Ende zu. Das Er⸗ Süße 5 als durchaus gut bezeichnet werden, wenn auch die gebab! N nicht die vom Vorjahr iſt, weil ſie weniger Sonne Nätet haben. Die Menge war größer, da im letzten Jahr die 250 höheren Lagen faſt ganz erfroren war. Die Preiſe, die nigend andel verlangt wurden, waren am Ertrag gemeſſen, ge⸗ dielſand boch. Der Behang der Büſche iſt ſo ſtark, daß die Beeren beere Har nicht abgeerntet worden ſind. Die Ernte der Preiſel⸗ gefehlt niſt jetzt in Gang gekommen, auch hier hat die Sonne etwas Der Behong iſt unterſchiedlich. Striche mit letztjährig niht er Behang hoben heuer weniger, dafür iſt aber die Blüte froren und der durchſchnittliche Ertvag beſſer als letztes Jahr. * un An Schutterwald, 18. Aug. Die Ernte, die etwa vier Wochen Soßer ch naßm, iſt jetzt gfücklich unter Dach und Fach. Ein 1.. mußte durch den vielen Regen feucht eingeführt um o ſehr viel ſſt ausgewachſen. Die Dualität und Quantität uach die Fut bezeichnet werden. Die Kartoffeln ſtahen ſchön, wie 0 Futtergewächſe; die Obſtbäume haben reichlichen Behang mit Hachnz irch 20. Aug. Zwei Knaben hatten eine Blechbüchſe nicht id und Waſſer gefüllt und angezündet. Als das Karbid Aeb kun gleich enkzündete, wollte einer der Buben die Büchſe off⸗ trug ſchw nachzuſehen. Dabei explodierte das Karbid. Der Junge 9 Brandwunden im Geſicht davon. in lincsingen b. Waldshut, 20. Aug. Geſtern nachmittag ertrank diähri genbach bei einem Waſſerſtand von 30—40 Zentimeter das * uge Söhnchen des Matthias Huber. Nebhgeersburg. 18. Aug. Seit einigen Wochen iſt das alte zeff'der dahen der Dichterin Annette von Droſte⸗Hüls⸗ d0s Häus Beſichrigung durch Beſucher zugänglich. Zurzeit gehört zor zwef zen, in dem die Droſte viel gedichtet hat, der Witwe des Maa Jahren verſtorbenen letzten Neffen der Dichterin, Frei⸗ din von Droſte zu Hülshoff. Dies Häuschen hat eine be⸗ werte Tradition. Einſt zogen die Fürſtbiſchöfe von Konſtanz, man Beſitzer mit ihrem Hofſtaat dorthin auf die Höhe, von Und at ve herrlche Ausſicht genießt, um dort fröhlich zu tafeln. war der„Hindelesberg“, auf dem das roſenumpankte Waagerittschen ſteht, ein ſtrategiſcher Punkt, von dem aus bei der wurde ung von 1334 durch Kaiſer Ludwig das Schloß berannt Aus der Pfalz 2 2* Nurde Fuenre, 20. Aug. Emn Maurer aus Sondernheim Neuf eſtgenommen, als einem hieſi 6 in f a gen Fahrradhändler ein in der Wann d. Hdt. entwendetes Fahrrad zum Kaufe anbot.— In am Montarccſtraße wurde aus einem unverſchloſſenen Büroraum len. In Mittag ein Fahrrad, im Werte von 100 Mark geſtoh⸗ ſber Chan der Maudacherſtraße fuhr am Montag Abend ein hie⸗ ſebei das ffeur mit ſeinem Auto die Straßenböſchung hinunter, ſabe zu lidahrzeug ſtark beſchädigt wurde und er ſelbſt unter das⸗ kug.“ liegen kam, aber nur unbedeutende Verletzungen davon⸗ * Agen Awigshaſen, 20. Aug. Als Täterin und Mutter des vor beraſtmags 0 ausgeſetzten ſechs Monate alten Knaben wurde die krhaftets Eva Schwab von Rülzheim ermittelt. Sie wurde er eibe wigsbafen, 20. Aug. In Hamburg iſt beim Baden in Eimitt er Kaufmann Hermann Schmitt von hier ertrunken. enftrmbar in der Hamburger Zweigniederlaſſung der hieſigen or Fr⸗ Wolf Netter tätig. n0 emſer ankenthal, 20. Aug. Am Montag früh machte der in der n deß, Straße wohnhafte Friſeur Fiſcher, ein Witwer, ſei⸗ Wedeifſen Neudtſacde deahein, 20. Aug. Die Zitrone, die man ſich in der m in den len. Italien wachſend, blühend und gedeihend vorſtellt, 10 deworbten Jahrzehnten auch in der Vorderpfalz hei⸗ brcnart en. Das älteſte Exemplar davon ſcheint die japaniſche in.; 15 fladeidesheim, eingeſetzt wurde. Dieſe Art iſt in Bezug auf tben. ſtätte ſehr anſpruchslos und läßt ſich leicht aus Samen A nugörkgen ihrer herrlichen Blüte, ihrer weithin leuchtenden itterun Seigenden Frucht und ihrer Widerſtandsfähigkeit gegen Hseinflüſſe, verdient ſie die weiteſte Verbreitung. de in achenheim, 20. Aug.„Das Alte ſtürgt., Ein 200 Jahre bdeder e hieſigen Gutshofe ſtehender Maulbeerbaum fiel zwe 2 die ller u Ende unbekannten Gründen, durch Grhängen ein e 1 8 hörbarem Krachen, ohne daß ein Sturm die Luft cunleinen und borſte in 3 Teile auseinander. Altersſchwäche— de Tage Faſerwurzeln, an denen der ehrwürdige Zeuge vergan⸗ er deladaoch befeſtigt war, konnten die Laſt des mit Früchten unr ife enen Baumes nicht mehr tragen. Haufenweiſe lag da dlte. Her nun unbrauchbare Frucht am Boden. kur, Söhn en en, 20. Aug. Am Samstag geriet das vier J0 borhep n des Arbeiters Jacob Schonner in den, durch den lang wurde niedergegangenen Wolkenbruch, hochgeſchwollenen Dorf⸗ e Brück von den Waſſermaſſen erfaßt und unter eine 15 Meter 2: An e getrieben, wo es leblos aufgefiſcht werden konnte. Sig einereiler, 20. Aug. Unſer Ort iſt vom 25.—28. Auguſt in de Edenk deerſammlung der evangeliſchen, pfälziſchen Pfarrer. er Wittetoben, 20. Aug. Der„Pfälziſchen Poſt“ zufolge ſoll daſtenach alebachſchen Villa in Ludwigshöhe ein Kloſter ſind rreſchen erden, was die Hinausſetzung von 14 Edenkobener armen Familien, die jetzt dort untergebracht uikf edeuten wü e übeeen würde. In Edenkoben herrſcht heftiger Un⸗ Villa, als ae⸗ Gerücht, zumal von Benutzung 1: eanda ie noch unbewohnt ſtand, keine Rede war. aund halb guz 49. Aug. An Warzä Himmelfahrt. abends zwiſchen Tepende Lu„wurde von der Straße Knittelsheim⸗Ottersheim Srgen ſlaſpiegsdung beobachtek. Es halle geregnet Gin FPaoßde ging üded am öſtlichen Hümmel. Er verſchwand und die lbsden Haufen den Haardtbergen umer Das Gewölk zog in hſutet. Die olken, keilweiſe von prächtigem, ſattem Abendrot Mit des waren i dt lag klar und auch Teile des rechtsrhemiſchen weeg di ſichtbar. Von Weſten nach Norden, wo ſonſt der und eſtreckte b Dleichwaddungen gehemmt iſt, zog am Himmel eine der Wetenn e Bergkette, höher als das Haardegebirg, Weinbeereudiehend. dort, wo das eigentliche Gebirge Deinbie is nach ezne Luftſpiegelung der ganzen Haardt von der Kalmit gtu und 5 uleiningen. Ganz beſonders klar waren der ſüd⸗ ue und die de Teil. Man ſah deullich eine zweire Kalmtit⸗ icer, Ki 808 Silhouetten von dem Bergdorfe Neuſeiningen. und weißer Furgrunne ſtanden dar in der Luſt Die Schorn⸗ Jorbanſtriche der Häuſer waren deutlich zu er · zu ſein, die im Jahre 1897 im Park des Herrn V. ab— duvych den Horizont gedeckt iſt. Dieſer von Neuleiningen zeigten ſich die Höhen von Bobenheim a. Bg. und Weiſenheim a. Bg. mit ihrem charakteri⸗ ſtiſchen Wald, wobei Kiefern einzeln in die Höhe ragten und Hoch⸗ wald neben einer Abholzung leicht zu erkennen war. Hinter dieſer ganzen Bergkette zogen ſich Wolken, vom Abendrot beſchienen. Das wunderbare Naturſchauſpiel zeigte ſich etwa eine Viertelſtunde lang. Kachbargebiete * Oppenheim, 20. Aug. Mit den Trauben ſieht es gut aus, ebenſo auch mit den Reben, die einen geſunden, friſch⸗arünen und kräftigen Eindruck machen. Freilich müßte nun warme Witterung einſetzen, damit die Traubenbeeren, die an ſich ausgewachſen ſind. auch ausreifen können. sw. Darmſtadt, 19. Aug. Ein Vorfall, der allen Eltern zur Warnung dienen möge, ſpielte ſich laut„Heſſiſcher Landeszeitung“ am Samstag vormittag Ecke der Alexander⸗ und Dieburger Straße ab. Ein der Beſchreibung nach jüngerer, bartloſer Mann ſprach zwei Kinder von 3½% und 4½ Jahren an und meinte zu dem jüngeren Kind, es habe ſo ſchöne Beine, es ſolle einmal Schuhe und Strümpfe ausziehen, damit er die Beine beſſer ſehen könne. Mit Hilfe des anderen Kindes zog dieſes auch Schuhe und Strümpfe aus. Der Unbekannte ſtreichelte lobend die Beine des Kindes und gab den beiden Kindern zwei Zetbel, mit denen ſie ſich „zur Belohnung“ in einem nahen Laden Süßigkeiten holen könnten. inzwiſchen wolle er auf die Strümpfe aufpaſſen. Die Kinder gingen vertrauensſelig in den Laden, wo ihnen erklärt wurde, daß man ihnen auf das vorgezeigte Papier hin nichts geben könne. Als die Kinder dann zurückkamen, war der Unbekonnte ver⸗ ſchwunden und mit ihm Strümpfe und Schuhe. Die Schuhe waren ganz neu und von beſonders guter Qualität. Der Gauner⸗ ſtreich erſcheint um ſo dreiſter, als er ſich in allernächſter Nähe der Polizeiwache abſpielte. * Mainz. 20. Aug. Ein auswärtiger Fabrikant kam nachts im hieſigen Hauptbahnhof an und begab ſich nach dem Warteſaal, um den Frühzug zur Weiterreiſe abzuwarten. Er ſchlief jedoch ein. und als er gegen Morgen erwachte, war ſeine Brieftaſche die er in der inneren Rocktaſche ſtecken hatte, verſchwunden. Später wurde ein junger Mann ermittelt, der im Verdacht ſteht, der Dieb zu ſein. —g. Sdarbrücken, 20. Aug. In Wehrden an der Saar er⸗ krankte die Familie eines Hüttenarbeiters nach dem Genuß von Pilzen, die ſie von Nachbarsleuten erhalten hatten, an ſchweren Vergiftungserſcheinungen. geſtor ben. Die Ehefrau und ein dreizehnjähriges Töchterchen liegen tödlich erkrankt darnieder. *Stuttgart. 19. Aug. Aus Göppingen wird gemeldet, daß der Verleger der„Göppinger Zeitung“, Julius Kirchner⸗Göp⸗ pingen, im Alter von 52 Jahren geſtorben iſt. Er hat der National⸗ liberalen Partei als Schriftleiter des genannten Blattes und als Vorſtandsmitalied der Ortsaruppe wertvolle Dienſte geleiſtet. Bei Gründung der Deutſchen Volkspartei ſtand er mit an erſter Stelle. Gerichts zeitung LCandgericht Mannheim Maunbeim, 19. Auguſt.(Sitzung der Ferien⸗Strafkammer). Vorſitz: Landgerichtsrat Dr. Kohler. Schöffen: Frau Luiſe Mayerhöfer, hier, und Konrad Stefan, Former, aus Wald⸗ hof. Vertreter der Anklagebehörde: Staatsanwalt Dr. Feiler. Der 42jährige Packer Peter Müller aus Heiligkreuzſteinach, der 33jährige Vorarbeiter Karl Joſeph Fleck aus Neckarhauſen und der 32jährige Eiſendreher Heinrich Federle aus Feudenheim ſind wegen Diebſtahls und gewerbsmäßiger Hehlerei ange⸗ klagt. Der Angeklagte Müller ſtahl vom April 1923 bis Mai 1924 nach und nach aus dem Betrieb der Chemiſchen Fabrik. Dr. Schulze in Ladenburg 120 Kilogramm Kobaltoxid, 77 Kg. Kobaltſulvat, 46 Kilogr. Kobaltacetat, 12 Kg. Kobaltanoden. 17 Kg. Silbernitrat und 2 Kg. Silberkorn im Geſamtwert von 5300 Goldmark; den größten Teil dieſer Chemikalien ſchob Müller an den Angeklagten Fleck ab, der ſie ſeinerſeits wieder an den bereits abgeurteilten Apotheker Otto Zäpfel in Mannheim und an den Mitangeklagten Federle nach und nach abſetzte. Federle ſetzte die erhaltenen Chemikalien gegen hohe Proviſion bei dem ſchon genannten Apotheker Zäpfel und bei Metallhändlern nach und nach ab. Federle konnte indeſſen nach der Perſon des Fleck, der aroßen Mengen und dem niederen Preiſe, mit dem ſich Fleck zufrieden gab, nicht im Zweifel darüber ſein, daß es ſich um geſtohlene Ware handelte. Wegen dieſer Straf⸗ taten wurden die Angeklagten bei der erſten, am 24. Juni d. J. vor dem Schöffengericht hier ſtattgehabten Hauptverhandlung, Müller zu 1 Jahr 2 Monaten Gefängnis, Fleck und Federle zu je 1 Jahr Zucht⸗ haus verurteilt. Gegen dieſe Verurteilung legten die Angeklagten Berufung ein, die heute vor der Strafkammer verhandelt wurde und zu folgen⸗ dem Urteil führte: die Berufung des Peter Müller wird als unbe⸗ gründet zurückgewieſen. Auf die Berufung des Fleck und des Federle wird das ſchöffengerichtliche Urteil, ſoweit dieſe 2 Angeklag⸗ ten in Frage ſtehen, aufgehoben und der Angeklagte Fleck zu 10 Monaten Gefängnis, der Angeklagte Federle zu 8 Mo⸗ naten Gefängnis verurteilt. Der 2ährige ledige Taglöhner Johann Wolf aus Doſſenheim iſt wegen Urkundenfälſchung angeklagt, die er gemeinſam mit dem Streifenmeiſter Wilhelm Fegert aus Heilbronn begangen haben ſoll. Fegert hatte nämlich aus den Scheckbüchern ſeiner Kame⸗ raden Boos, Baumann und Finkel insgeſamt 8 Scheckblätter heraus⸗ eriſſen und die einzelnen Formulare durch Einſetzung namhafter eldbeträge und unter Nachahmung der Unterſchriften Boos, Bau⸗ mann und Finkel zur Herſtellung von Schecks verwendet. Fegert ließ dann bieſe Schecks durch Wolf, der bei Empfang der erſten beiden Schecks gutgläubig war, bei den übrigen 6 Schecks aber den Sachverhalt genau kannte, bei der Filiale der Bad. Genoſſenſchafts⸗ bank in Heidelberg vorzeigen. Hierdurch erreichte Wolf, daß die ge⸗ nannte Bank auf ſämtliche 8 Schecks im Vertrauen auf die Echtheit dem Wolf die Geldbeträge von insgeſamt 200 Mark, unter Belaſtung der 3 Konten Boos, Baumann und Finkel, ausbezahlten. Wegen dieſer Straftat wurde Wolf am 11. Juli d. J. vom Schöffengericht zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt. Mit ſeiner gegen dieſes Urteil eingelegten Berufung hatte Wolf 9 Erfolg: er wurde von der erhobenen Anklage freigeſprochen. (Verteidiger:.⸗A. Dr. Reidel.) 9 Amksgericht Maunheim Maunheim, 19. Auauſt.(Sitzung des Schöffengerichts, Abt.). Vorſitz: Oberamtsrichter Schmitt. Schöffen: Chriſtin Baumül⸗ ler, Architekt, hier. Frau Clara Schlereth, hier. Vertreter der Anklagebehörde: Staatsanwalt Carlowa. Die 27jährige Magdalena Schubach geb. Feuerſtein aus Il⸗ vesheim, wohnhaft in Heddesheim, die 24jährige Käthe Stu mim m geb. Krämer aus Kaiſerslautern, die 35jährige Eliſabeth Wottrich geb. Schmidt aus Leutershauſen und der 30jährige Arbeiter Franz Schubach aus Hedͤdesheim ſitzen wegen Landfriedensbruch, Begünſtigung und Hehlerei auf der Anklagebank. Die heute zur Verhandlung ſtehenden ſtrafbaren Handlungen hängen mit den Plünderungen und Unruhen, die im Oktober v. J. in der Neckar⸗ vorſtadt ſich abſpielten, zuſammen. Am 15. Oktober fand vor dem Warenhauſe Kander in der Mittelſtraße eine Zuſammenrottung von Erwerbsloſen ſtatt, von denen viele ins Warenhaus hinein⸗ ſtürmten, Waren aller Art plünderten und zu den Fenſtern hinaus auf die Straßen warfen. Die vor dem Hauſe ſich ſtauenden Menſchen riſſen die auf der Straße herumliegenden Gegenſtände an ſich und gingen ſchwer beladen nach Hauſe. Unter dieſen Plünderern befanden ſich auch die heute angeklag⸗ ten Frauen Magdalena Schubach und Käthe Stumm. Erſtere war im Innern des Warenhauſes und raffte an ſich, was ihr behagte: Sporthemden, Nachthemden, Strümpfe, Wollſchalen, Unterhoſen, Eimer u. dgl. Als die Schubach mit den geplünderten Sachen aus dem Warenhauſe herauskam, ſtand die Käthe Stumm hilfsbereit am Eingang. Alle geplünderten Sachen wurden in einem Korbe nach der Wohnung der Mitangeklagten Wottrich gebracht, wo der ganze Raub verteilt wurde. Frau Schubach nahm den Löwenanteil, darunter 13 Hemden, an ſich; Frau Stumm erhielt 4 Hemden, Frau Wottrich 1 Nachthemd und 2 Paar Strümpfe. Der Ehemann Franz Schubach nahm ein Sporthemd an ſich. Die Angeklagten geben heute die Straftaten im Großen und Ganzen zu, nur Franz Schubach will von der ganzen Sache nichts gewußt, vielmehr geglaubt haben, daß ſeine Frau das Hemd ordnungsmäßig für ihn gekauft hätte. Sogar von den Plünderungen, von denen die Kunde wie ein Lauffeuer dur die ganze Stadt ging, will Franz Schubach nichts gehört haben. Der Staatsanwalt hält die Angeklagten für völlig überführt und beantragt gegen Frau Schubach 1 9250 Gefängnis, gegen die übrigen Angeklagten ebenfalls angemeſſene Gefängnisſtrafen. 15 80 1·N. Ein ſechsjähriger Junge iſt ergaben ſich häufig Streitigkeiten. Das Gericht fällte folgendes Urteil: Es werden verurteilt: Mag⸗ daleni Schubach zu7 Monaten Gefängnis, abzüglich 1 Mo⸗ nat Unterſuchungshaft Käthe Stumm zu 5 Monaten Gefängnis, Eliſabeth Wottrich zu 6Wochen Gefängnis, Franz Schu bach zu 8 Wochen Gefängnis. wird aufgehoben, doch wurde die Genannte wegen einer anderen gegen ſie ſchwebenden Strafſache alsbald neuerdings in Unterſu⸗ chungshaft zurückgeführt.(Verteidiger: R. A. Dr. Wein berg]) M. Der Haftbefehl gegen Magdalena Schubach * J: Ein Himmelfahrtsſcherz und ſeine Folgen. Der Architekt Walter Schmidt aus Berlin machte mit einem Berliner Kegeltlub eine Herrenpartie nach Potsdam. Die Himmelſahrtsbrüder beſuchten die Potsdamer Schröſſer und u. a. auch die Orangerie. Als der Kunſthunger geſtillt war, wurde dem Alkohol tüchtig zugeſprochen. Am anderen Morgen fand der Architekt in ſeiner Rocktaſche ein braunes Mokkakännchen. Trytz allen Nachdenkens konnte ſich Schmidt nicht erklären, wie das Kännchen in ſeine Taſche gekommen ſein könnte. Er teilte dieſen Fund ſeiner Braut, einem Frl. G. mit und erzählte auch ſeinen Kegelbrüdern daron. Da ging eines Tages durch die Berliner Preſſe eine Notiz, daß ſeit dem Himmelfahrts⸗ tage im Orangeriegebäude in Potsdam ein wertvolles Malachit⸗ Kännchen vermißt werde. Schmidt hatte ſein Verlöbnis mit Frl. G. inzwiſchen gelöſt, und dieſe, als ſie von dem Diebſtahl las, hatte nichts beſſeres zu tun, als ihren früheren Bräutigam des Diebſtahls an dem Malachit⸗Kännchen zu bezichtigen. Wegen Diebſtahls vor dem Potsdamer Amtsgerichte angetlagt, ſtellte es ſich heraus, daß die Kegelbrüder aus Scherz dem Angeklagten ein Molka⸗Käunchen aus einem Reſtaurant in die Taſche geſteckt hatten. Der Zufall, daß gerade am Himmelfahrtstage in dem Potsdamer Schloß ein Känn⸗ chen verſchwunden war, kam der rachſüchtigen Braut ſehr zu ſtatten. Der Angeklagte wurde daraufhin auf Staaskoſten freigeſprochen. J: Die Stoppuhr nicht beweiskräftig. Eine für Automobiliſten wichtige Entſcheidung fällte das Potsdamer Amtsgericht. Der Kauf⸗ mann Ernſt Weil aus Berlin fuhr am 1. Pfingſtfeiertag mit ſeinem Kraftwagen die Straße Potsdam—Bornim. Auf der Chauſſee wurde der Kraftwagen durch einen Landjäger angehalten und die Nummer feſtgeſtellt. Später erhielt der Automobilbeſitzer einen Strafbefehl wegen zu ſchnellen Fahrens. Der Beamte hatte mit einer Stopp⸗ uhr eine Fahrtgeſchwindigkeit von 51 Kilometer feſtgeſtellt. Im Ein⸗ ſpruchverfahren vor dem Potsdamer Amtsgericht wurde der Ange⸗ klagte mit der Begründung freigeſprochen, daß das Gericht 55 unbedingte Zuverläſligkeit einer Stoppuhr nicht mehr aner⸗ enne. Neues aus aller Welt — Jamiliendrama durch Wohnungzenge. Ein blutiges Drama 17 ſich in der Albertſtraße in Leipzig ab. Hier hat der Maler arl Bruder eine Wohnung mit ſeiner jetzigen Ehefrau Johanna inne. Die Wohnung teilt die geſchiedene Frau Bruders, Irma, mit ihrem Geliebten Willi Schul z. Bruder, der zum drittenmal ver⸗ heiratet iſt und deſſen zweite Frau Irma ſich von ihm wegen ſeiner Brutalität ſcheiden ließ, hat ihren aus der Ehe mit Bruder ſtam⸗ menden Sohn, der bis vor kurzem im Waiſenhaus untergebracht war, zu ſich genommen. Durch dieſes peinliche Zuſammenwohnen Im Verlauf ſolcher Auseinander⸗ ſetzungen ging geſtern Karl Bruder auf den Schulz mit einem Beil los. Die geſchiedene Frau Irma wollte um Hilfe rufen, ſtürzte da⸗ bei zum Dachfenſter hinaus und blieb ſchwer verletzt liegen. In⸗ zwiſchen hatte Schulz, angeblich in der Notwehr, zum Meſſer ge⸗ griffen und Karl Bruder einen Stich in die Halsader verſetzt, der den Tod des Mannes zur Folge hatte. Die verletzte Frau wurde nach dem Krankenhaus gebracht. Willi Schulz ſtellte ſich ſelbſt der Polizei und wurde in Haft genommen. — Ehekragödie. Weil ſie ſich vor ihrem Manne nicht mehr an⸗ ders zu retten wußte, hat die 40 Jahre alte Frau Marie Beſtr⸗ zynſky in Berlin zur Waffe gegriffen und auf ihren Mann geſchoſſen. Dieſer wurde durch einen Schuß quer durch die Naſe verletzt. Er wurde auf der nächſten Unfallſtation verbunden und ins Krankenhaus transportiert. Schon ſeit 2 Jahren iſt Frau von ihrem Manne, dem 45 Jahre alten Heizer Wladis⸗ laus Beſtrzynſky, geſchieden. Das jetzt vier Jahre alte Kind wurde ihr zugeſprochen und der Mann ſollte für das Kind ſorgen. Nach Angaben der Frau kam er ſeinen Verpflichtungen aber nicht nach, vielmehr verfolgte er ſie und ſoll ihr mit Schlägen gedroht haben. Sie habe dann mit Waſchen, Aufwartungen u. a. ſich und das Kind ernährt. Ihr geſchiedener Mann habe ſie wieder vor ihrem Hauſe angeſprochen, beſchimpft und bedroht. In ihrer Wut und Angſt ſei ſie nun in ihre Wohnung gelaufen, habe den Revolver geholt und vor der Tür des Hauſes auf ihren Mann zwei Schüſſe abgegeben. Wie weit die Angaben der Frau ſtimmen, muß erſt durch die Nach⸗ prüfungen der Kriminalpolizei feſtgeſtellt werden. Der Ehemann konnte noch nicht vernommen werden. Die Frau wurde durch her⸗ beieilende Paſſanten feſtgenommen und der Polizei übergeben. Eine Motorradfahrerin kotgefahren. Auf dem Kurfürſten⸗ damm in Berlin fuhr die 26 Jahre alte Frau Seppke mit ihrem Leichtmotorrad. An der Ecke der Kneſebeckſtraße begegnete der Fahrerin ein Laſtauto. Frau Seppke verlor die Herrſchaft über ihre Maſchine und fuhr mit unverminderter Geſchwindigkeit gegen den Anhänger des Laſtautos. Sie wurde von ihrem Rade ge⸗ ſchleudert, fiel unter den Wagen und wurde überfahren. Im Kran⸗ kenhaus ſtarb ſie. — Auch ein Spork. Aus Paris wird von der Ankunft eines ſeltſamen„Sportmannes“, des Holländers Pakkenberg, berichtet, der gewettet hat, er werde den Weg pon Amſterdam nach Mar⸗ ſeille radſchlagend zurücklegen. Der Holländer ſagte, er habe Amſterdam am 12. November 1923 verlaſſen und gedenke am 12. Februar 1925 in Marſeille zu ſein; das wären 1500 Kilometer und 5 Millionen Raddrehungen ſeines Körpers. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Rhein⸗Pegel 118. 14. 15.J 16.] 19.] 20. Neckar⸗Pegel] 13. 13 i8. J 16. 19. 25. Schuſterinſel“).5 2,60.25.982 83,2 780 Mannheim 1 5.3 ehl.60 3,60].94 4,16.87.83 Heilbronn Maxau„.85.3.24.785.735.88 Maunbeim.87.58.90.69.114.59 KRaub. 43,08 3,02.08.,7003.75 Köln 43.04,2852.882.08 3,5503,69 Rheinwaſſerwärme 16½0 C E2CCCC—————* An der regelmässigen Zusteſſung unseres Blattes haben unsere Posthezieher ſeb- haftes Interesse. Vorbedingung hierfür ist, daſj dem Brieftrãger oder dem Post- amt des Wohnortes die Bestellung auf unsere Zeitung für den nãchsten Monat frũh- zeitig übergeben wird. Gegen Ende jeden Monats hãufen sich die Arbeiten bei den Postanstalten derart, sodaß bei allzu später Zeitungsbestelſung die rechtzeitige Weiterleitung an den Verlag in Frage gestellt ist. Wir bitten deshalb unsere 82³38 Posthezieher den Bestelſantrag bis Dienstag, den 26. August bewirken zu wolſen. Mannheimer General-Anzeiger 2 2— 3. Seite. Nr. 383 Maunheimer General Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 29. Auguſt 12— 0 0 Handelsblaff des Mapnheimer General-Anzeiger] 1 an — 9 25 2. 2 Vom Markt für Kaliwerte Nate Grundlinien des Gesetzentwurfes über die Industriebelastung Ge ven Hetelcb de Cec Batessenint ueneh, 2 5 5 3 5 2 Ein Kapitel für sich bildete in der abgelaufenen aber m Nach den Beschlüssen des Organisationskomites für die Industrieobligationen der Markt für Kaliwerte, weil sich der Rallindustrie gag ger 5 18 Facht überaus günstige Aussichten eröffneten. Man 1st 115 Mat Der Kreis der Belasteten im Sachverständigenbericht Mitglieder des Aufsichtsrats wahrgenommen werden. Die los jetzt über den toten Punkt hinaus infolge des en Die vorgeschenen Jahresleistungen, die zur Verzinsung Zins- und Tilgungsraten werden von den Einzelunternehmern erzielten Uebereinkommens des Syndikats mit der Vai daan und Tilgung von 5 Milllarden Goldmark erforderlich sind, an die Bank, und von der Bank, soweit Industriebonds undtung der elsässischen Werke hinsichtlich einer gemein e 58 Werden auf die Unlernehmer industrieller Betriebe, veräußerliche Einzelobligationen in Frage kommen, für zu betreibenden Propagandatätigkeit und Preisvolftik in 1 f 1000 wWozu Bergbau, Schiffahrt, Bahnunlernehmen(Privatbahnen, Rechnung des Treuhänders an den Agenten für die Repara-Vereinigten Staaten von Amerika, bekanntlich dem Sſ 90 EKleinbahnen, Straßzenbahnen) hinzugerechnet werden, nach tionszahlungen gezahlt. Durch diese interne Zahlung werdenauswärtigen Absalzgebiet für die Erzeugnisse der sich mint Malgabe des zur Vermögenssteuer veranlagten Betriebs- die Unternehmer und die Bank entsprechend den im Sach- industrie. In eingeweihten Kreisen wußte man, dal en beſn vermögens umgelegt. In Héhe der hlernach auf den verständigengutachten über den sogenannten Transfer ge-Bestrebungen für ein gemeinsames Vorgee n Perr einzelnen Unternehmer entkallenden Last hat dieser die troffenen Bestimmungen von ihren Verpflichtungen befreit. zwischen len deutschen und französischen Kaliwerken dab dun Obligationen auszustellen. Zur Verbreiterung der Grund- Sicherung seit Vonaten bemerkbar machten und es heißt sosaf, ſere lage und damit zur Erleichterung der Last für den Einzelnen beabsichtigt die Reichsregierung im Wege eines besonderen Gesetzes Zzur internen Aufbringung von Zins- und Tilgungs- lasten noch andere Kreise, insbesondere die Banken, den Handel, die Versicherungsunternehmungen, das Hotelgewerbe und die Verkehrsunterneh- mungen, scweit sie nicht in Schiffahrts- und Bahnbetrieben bestehen, heranzuziehen. Als Mindestgrenze des Be- triebsvermögens, das der Belastung unterliegt, wurden vor- laufig 50000 Goldmark festgesetzt, mit der einer Abänderung dieser Mindestgrenze, wie auch die Mog- lichkeit gegeben ist, andere Betriebe, die für eine Belastung offenbar ungeeignet sind, auszunehmen. Umlegung der Last Die einzige zurzeit vorhandene Grundlage für die Um- lage bildet, wie schon erwähnt, die Veranlagung zur VNer- mö&genssteuer für 1924. Nach Maßgabe späferer Ver- anlagungen zur Vermögenssteuer wird die Belastung neu umgelegt. Es werden die ausgestellten Einzelobliga- tionen mit Ausnahme der später zu erwähnenden ver- auherlichen Obligationen entsprechend berichtigt. Den vier großen Industriegruppen, nämlich der Schwerin du- strie, der Maschinen- und elektrotechnischen Industrie, der chemischen Industrie und der Textilindustrie sind gewisse Mindestgrenzen für den Anteil vorgeschrieben, den sie an der Gesamtlast tragen sollen, die nicht um mehr als 10 Prozent unterschritten werden soll. Diese Mindestgrenze beläuft sich für die Schwerindustrie auf 20, für die Maschinen- und elektrotech- nische Industrie auf 17, für die chemische Industrie auf 8 Prozent der Gesamtlast. Eine Möglichkeit der Korrektur dieser Mindestgrenze ist in weitem Maße letzten Endes durch die Entscheidung des unparteiischen Schiedsgerichts gegeben. Ausstellung von Einzelobligationen Von den schon erwähnten Einzelobligationen bleibt ein Betrag von 4% Milliarden unbedingt im gemeinsamen Gewahrsam des Treuhänders und der Bank und kommt nicht auf den internationalen Geldmarkt. Nur in Höhe von 500 Millionen Goldmark kann der Treuhänder Einzelobliga- tionen veräußern. Diese veräußerlichen Obligationen wer- den aus der Gesamtzahl in der Weise ausgewählt, daß der Treuhänder von den größten Betriebsunternehmern, deren Belastung zusammen 175 Milliarden Goldmark ausmacht, je in Höhe von 50 Prozent ihrer Belastung, im ganzen also für 750 Millionen Goldmark die Ausstellung von ver- Auherlichen Obligationen verlangen kann. Von diesen Obligationen kann er aber nur bis 500 Millionen ver- außern und muß den betreffenden Unternehmern vorher Ge- legenheit geben, selbst die Obligationen zu erwerben. Bank und Industriebonds Die Obligationen, die nicht in Gestalt von Einzelobliga- tionen an den Markt kommen, dienen lediglich als Unter- Jage für die Ausgabe von sogenannten Industrie- bonds durch die deutsche Industrie-Obligationen-Bank. Sie sind der besseren Verkäuflichkeit halber in verschieden aus- gestattete Serien eingeteilt und werden dem Treuhänder Zur Verwertung übergeben. Die Bank ist eine Aktie n- gesellschaft, die von der Industrie unter Beteiligun der Banken mit einem Kapital von 10 Millionen G gegründet wird, in der die deutsche Maſorität ge⸗ sichert ist, während die Interessen der reparationsberechtig- ten Staaten und der Anleihegläubiger durch ausländische Generalversammlungen im Iduna-Konzern Die Generalversammlungen der Iduna, Trans f ort- und Rückversicherungs-.-G. zu Berlin, der Iduna, Feuer-, Unfall-, Haftpflicht- und Rückversicherungs-.-G. in Halle a.., der Salia, Hallische Rückversicherungs-.-G. in Halle a.., der Iduna, Lebensversicherungs-Bank.-G. in Halle à. S. und der Iduna, Lebens-, Pensions- und Leibrenten- Versicherungs- Gesellschaft.-G. fanden am Samstag in Halle a. S. statt. Die Tagesordnungen sahen für alle Gesellschaften gemein- Ansprüche aus Einzelobligationen werden aus dem Grundbesitz der betroffenen Unternchmer durch öffentliche Last dinglich gesichert. Doch kann im Falle übermäßiger Belastung und dadurch hervorgerufener Beeinlrächtigung so- wohl des Kredites der Unternehmer als auch wohlerwor- bener Rechte Dritter eine angemessene Verteilung oder Herabsetzung der dinglichen Last durch den Treu- händer erfolgen. Die öffentliche Last entsteht kraft des Ge- setzes und bedarf nicht der Eintragung. Auf Antrag wird sie jedoch eingetragen. Ueberdies Wird von amtswegen ein allgemeiner Vermerk über die Haftung des Grundstücks für die Reparationslast eingetragen. Treuhänder Gemäß dem Sachverständigengutachten wird die Repara- kionskommission einen Treuhänder ernennen, dem die Industriebonds und die veräußerlichen Einzelobligationen übergeben werden, und der in Gemeinschaft mit der Bank den Zinsendienst regelt und überhaupt die Durchführung des Planes der Sachverständigen béaufsichtigt. Rückkauf Die Lasten, die dieser Teil des Sachverständigengut- achtens der deutschen Wirtschaft auferlegt, können vor- zeitig abgelöst werdei, und zwar kann die Bank ihre Industriebonds jederzeit im freien Markt aufkaufen und ver- nichten und vom Jahre 1937 ab überdies die gesamte An- leihe kündigen. Auch die Einzelunternehmer können die von ihnen ausgestellten Einzelobligationen zurückkaufen und zwar nach ihrer Wahl durch Gold, Devisen oder deutschem Geld, solange dieses die Goldparität hält. Sie können auch Industriebonds zum ennwert in Zahlung geben. Durch die Ablösung befreien sich die Unter- nehmer in der Höhe der abgelösten Summe für immer. Erhöht sich bei künftigen Umlegungen ihre Belastung infolge Anwachsens des Betriebsvermögens, s0 bleiben sie gleichwohl je nach den Umlegungsterminen 2 bis 4 Jahre befreit. Auch darüber hinaus wird nur der Teil ihres Betriebsvermögens neu belastet, der bei der ursprüng- lichen Ablösung der Last das vorhandene Betriebsvermögen um über 15 Proz. übersteigt. Steuerbefreiung Alle bei dieser Regelung vorgesehenen Schuldtitel, also Einzelobligationen und Bankbonds aller Art, sind von der Wertpapiersteuer und Kapitalertragssteuer befreit. Die erste Ausgabe durch den Treuhänder ist auch frei von der Börsen-Umsatzsteuer. Weitere Befreiungen hat sich die Reichsregierung vorbehalten. Reichsgarantie Für Ausfälle hat das Reich zunächst mit den Mitteln der verpfändeten Einnahmen einzutreten. Ihm steht ein Rück- griff gegenüber dem säumigen Unternehmer Zzu. Schiedsgericht In weitem Maße macht der Gesetzentwurf von dem Mit- tel schiedsgerichtlicher e von Streitigkeiten zwischen der Reichsfegierung oder der Bank einerseits und der Repa- rationskommlssion und dem Treuhänder andererseits Ge- brauch. Der Schiedsrichter wird von der Reparationskom. mission und der Reichsregierung gemeinsam ernannt. Kommt keine Einigung zustande, so ernennt ihn der Prä- sident des internationalen Schiedsgerichtshofes im Haag. Er entscheidet allein oder unter Hinzuziehung zweier weiterer Schiedsrichter, die von den streitenden Parteien gestellt werden. Aktienkapital auf 3 Mill. G% bei 25 Prozent Einzahlung und einer Zahlung von 15 Prozent zum Organisationsstock zu erhöhen. Unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechts solle den Aktionären ein Recht in der Weise eingeräumt werden, daß auf je 1000 G% umgestelltes Akkienkapital aus der Erhöhung eine neue Aktie à 100 6% bezogen werden könne. Gleichzeitig wurde die Uebernahme der Iduna, und Rückversicherungs-.-G. zu Berlin unter Ausschluß der Liquidation vorgeschlagen. Die Generalver- sammlung trat diesen Vorschlägen bei. Salia, Hallische Rückversicherungs-.-G. die unmittelbare Anregung von Elsaß ausging. 860 Wenn jetzt der erste Schritt zu einem konkurrenzle 90 Zusammenarbeiten der Werke beider Länder getan rgeg hat die Londoner Konferenz, die von dem Geist der Wie 15 herstellung des Völkerfriedens geleitet wurde, hiermit ersten wirtschaftlichen Früchte gezeitigt. Man darf bo 15 daß es nicht mehr lange dauern wird, bis das geseiger Ausfuhrgeschäft in Kalisalzen gewissermaßen von 1 einzigen Verkaufsorganisation geführt dweb die die französischen und deufschen Werke umfaßt und! er nach einem vereinbarten Schlüssel ihre Beteiligung an Ausfuhr sichert. Es ist tatsächlich für beide Teile nun ge wünschen, wenn ein solcher Zusammenschluß stattfin 1 denn bis jetzt hat aus den dauernden Preisunterbietunsg nur der Konsument Vorteile gezogen, während die prog zierenden Werke dem Ruin entgegengingen. Daß aue ge⸗ elsässischen Werke in ſhrer Rentabilität ark litten hatten, beweist allein der Umstand, daſ der illigen Staat immer wieder größere Subventionen bewi mußte. ̃ Dann ist wohl auch noch eine Tatsache mit Recht aucn außer acht gelassen worden, auf die an dieser Stelle 80 gef verschiedentlich hingewiesen worden war, nämlich ug⸗ Schachtbau der.-G, Krügershall in Badenfef mittelbar an der elsässischen Grenze. Dieser Schacht n4% sich der Vollendung und er ist imstande, Kalisalze gl⸗ gleicher Zusammensetzung und gleicher Güte wie die 9 züglichen Hartsalze der elsässischen Werke zu liefern h f ein modern ausgebauter Schacht bei forciertem Betyſteen der Lage ist, die Förderung mehrerer nach einem à System hergerichteter Schächte glatt zu überholen, 86l f⸗ nebenbei erwähnt. Noch hat das Deutsch-Elsäàssische abkommen noch nicht allseitig die volle Würdigun 15 kunden. Aber dennoch hat sich auf dem Markt für, werte bereits eine Haussestimmung entwickelt gil allen Märkten neues Leben und oft stürmisches Ges zuführte. A8 Besonders fanden Umsätze statt in Alexandershall, dri Bergmannssegen, Burbach, Carlsfund, Einigkeit, 5 roda, Gebra, Glückauf, Heiligenroda, Heringen, Hugo, Hindenburg, Rastenberg, Sachsen-Weimar, Si Siegkried-Giessen, Thüringen und Wilhelmshall. ſc eren langten Stücke konnten nur zu teilweise wesentlich hõ dies Kursen als in der Vorwoche beschafft werden. Fü Einel Werte blieb Nachfrage am Schluß der Woche bestehen. 1 10 besonderen Erwähnung bedürfen wieder Wintershalpart denen fast kein Material herauskam, wodurch sich der um 5000 erhöhte. eglrie zu- Verlängerung des deutsch-italienischen Wirteehnnes abkommens. Pas deutsch-italienische Wirtschaftsabkom vom 28. August 1921 sollte am 31. August 1924 ablaufen, ech eine der beteiligten Staaten von seinem Kundiganet d55 Gebrauch macht. Da dies nicht geschehen ist, 111 vom Abkommen für die Dauer von weiteren 9 Monaten, d. K. 1. September 1924 bis 31. Mai 1925 Geltung. Deuisenmarkt Weiterer Kursrückgang der europäischen Devisen Festigkeit der deutschen Bi 00. Die Spannung auf dem Devisenmarkt, die am, 0 tag kurz nach Aufnahme des Verkehrs einsetzte, del seltdem verschärft, so daß das Pfund Sterling umitiaß Pariser Börse gestern mit 83,10 eröffnete. Am Nac bt 100 besserte sich der Frank ein wenig, Was jedoch deſ nachhaltiger Wirkung war. Um 6 Uhr abends sch 1800 Devisenmarkt mit 83,75 für das englische Pfund und 1 der europäischen Valuten geige⸗ für den Dollar. Der Kursrückgan stun ſen Fonde NachmittaSork⸗ 00 über dem Dollar hat in weitere Fortschritte gemacht. London gegen New trüh m sich gestern noch auf.51 stellte, nokierte heute TLondon 4,496. Der französische Franken stellte sich gegen den, auf 83,25 Geld weiterhin schwächer und getzenübe die Dollar auf 18,15 Franken Geld. Die einzige auch weiterhin fest liegt, ist Prag, während Stockho Vers.-.-G. Auf je 100 1 4 7* 5 19 sam die Vorlage der Jahresrechnungen für 1923, sowie die Die Goldmarkeröffnungsbilanz per 1. Januar 1924 weist Vorlage der Fark⸗Er bn gse vor, während so-ein freies Vermögen von 20 569 G% aus. Es wurde vor- gestern nachmittag abgeschwächt 9559550 ich heute 105 3 dann für die einzelnen Gesellschaften noch wichlige Vor- geschlagen, das Aktienkapital von 10 Mill. Reichsmark auf In GColdpfennig ausgedrückt stellt che Gul b0 —1 lagen auf Erhöhung der Aklienkapitallen und Verschmelzun- 80 000 G% mit 25 Prozent Bareinzahlung umzustellen und] das englische Ffund auf 18.90 4, der französeig, 10 gen, sodann auf enisprechende Salzungsänderungen und Zu- einen Vermögensrest von 5694 einem Reservekonto zu- auf 1,63, die Schwedenkrone auf 1,11,6., der uf 21.1 1 Wahlen zum Aufichtsrat zur Beschlufffassung standen. Zu zuführen; sodann wurde die Erhöhung des Aktienkapitals Franken auf 22,7 Pfg. schwächer, der Vee i I N. den Papiermarkbilanzen für den Schluß des Jahres 1923 auf insgesamt 1 Million 6% bei 25 proz. Bareinzahlung und] der Schweizer Eranken auf 79,1 Pfg., der 1 Plg 1 4 Wiesen die Vorstandsberichte für alle Gesellschaften über- Zeichnung von 15 Prozent zum Organisationsstock in Vor- auf 18.7 Pig. und die Tschechenkrone auf 12,6 P. ist Stalh 1— einstimmend darauf hin, daß mit der Herausgabe dieser Ab- schlag gebracht. Auf je 5 umgestellte Aktien à 20 G ent- Der Devisenbedarf zur amtlichen Notie ew 70 rechnungen nur einer durch die Vorschriften des Handels- fällt eine neue Aktie zu 100 GA. zurückgegangen. Die deutsche Bi, wird 35 7. 1 fe eer buterung ber feletsnak en Fang den lnnne, Labensserecbenerheun de, der Belite egeer 4 e— N. 5 1 2 2 f 1 f 8 22 7 11„ 1 Geschäftsjahres zur Folge hatte, daß die aus den Geschäfts- Die Goldmarkeröffnungsbilanz zeigl ein mit 25 Prozent Tanden en dene ee e ee auf 2800 b0 N büchern zusammengestelften Zahlen eine zutreffende Ueber- bar eingezahites Aktienkapital von 80000.% und einen] gegenüber 23.04 von gestern; Paris gegen Schwer 0 an 1 1 sicht über die Entwicklung des Geschäfts im Berichtsfahre Organisationsfonds von 77 60 G. Pie 15 gegenüber 28.80: Holland gegen Schweiz 206 gegen fio M nicht bölen und einen Vergleich mit den Ziffern der Vor- Aktienkapitale bedeutet, daß die alten Aktien auf 0 e Eus London gegen Holland unverändert 11.58, Paris geae du jahre nicht gestatleten. Die Arbeit des Jahres, soweit sie von 20 Ge festgesetzt werden. Gleichzeitig wird 5 1. jand unverändert 139, der Dollar gegen Holland.57 53 Mee sich auf das Papiermarkgeschäft bezog, hat einen Nutzen höhung des Aktienkapitals auf 1 500 000 G bei 25 proz. Bar-256% von gestern und der Dollar gegen die Schwel etrdeeeee eee gatees teger fle Adbre dler debe aner Ga, Seerraber 588, bon gester 1 0 N + 8— Aus den Generalversammlungen der Gesellschaften inter.- schlußß des gesetzlichen Bezugsrechts das Recht erhalten, auf ie 13 essiert im einzelnen folgendes: je eine umgestellte Aktie à 20%% eine neue Aktie zu 100 64 Waren und Härkte 1 Iduna, Transport- und Rückversicherungs-.-G. zu beziehen. Die Generalversammlung trat diesen Vor- Berllner Metallbbrse vom 19. August 5 e Nach Vorlage des Geschäftsberichts für 1923 und Ertei- schlägen bei. wan beene 0 6½% id Nnn, lung der Entlastung wurde die Goldmark-Eröffnungsbilanz] Iduna, Lebens-, Pensions: und Leibrenten-Versicherungs- 18 19 vum'nlum 1210 27010 55 neſte te ane ean 0000 t a Be eeede e 0 ee e daß die Francege der Der Vorstandsbericht warnt allgemein vor groſen, Hoff. achzn(ub.-Fr.) 245.255 750 0 Sesellsebaft 5 Ssei, daß aber trotzdem eine Zu- nungen, auf die Aufwertung. Bezüglich der Frage der Valuta-] d0l.Verk“.6106 81⸗0.6; antimop 75%% 69˙ 80 8 45 i 17 Muiter esellschaft, der Idun a verbindlichkeiten wird mitgeteilt, daß Verhandlungen mit] gattenzin.53..55.53.0 5 Jlilber für 1 ar 94.—-85.— 0 5850 1211 1 Eb 71 chf. un d Rückvere den hauptsächlich in Frage kommenden holländischen Ver-A minlum.30.2,4 230-.44 datin o. Ar„ 10ʃ9 12 del Feuert, Unfall- sicherlen schweben, die sich darauf beziehen, daß ein Ver-] Condon. ſ9 August( Metahmarkt ein Lst. d. eng“ 33.16 4 75 en slcherungs-G. zu Halfe a. S. zur Beschlußfassung 5 Abfind it 10 Proz. d 18 0 8 Blei 9775 55 10 enehmigte die gleich auf der Grundlage einer ingung mit P ro 2z. der 1 19 le 32.75 J460 N W 5 Aitg ereen Ansprüche geschlossen werden soll; hierzu sind 400 000 1be—55 255 debnee 90 78 40 5 Hune 10 7 1 schmelzung dei, Gesellschaft mi + 1 1 o 3 Mona 64.66 64. 5 Nicke.— 130—-OQueckes— 15 8.l der Iduna, Transport-Gesellschaft Goldmark erforderlich, welche Mittel)FFVVVFFTCTTTTT 5 e,., 5 aunbennte 8 Grundstücken beschafft werden sollen. —————— 19 entfallt 1 GA-Aktie der Iduna. Allgem. Versicher ungs--. an die Tochtergesellschaften statt, die aus Kapitalserhöh- 5 N 3 Iduna, Feuer-, Unfall-, Haltpflicht- u. Rückversicher.-.-G. ungen genügende Barmiltel gewinnen. Die Freimachung und 8 7 5 5 8 2 an 4 Die Goldmarkeröffnungsbilanz wurde vorgelegt. Sie er- von den Valutaverpflichtungen liegt; selbst wenn gewisse rkte e ee 5 Fabe, 10 0 41 gibt ein freies Vermögen von 216 118 64. Die Verwaltung Opfer gebracht werden. im dringendsten Interesse der Ge- dere er en eee rolkswirlſchaftl. Teil: i. W eui 105 Uii schlug vor, das bisberige Aktienkapital von 75 Mill. Reichs- sellschaft. Die Mitgliederversammlung genehmigte die Hammes; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; kür Kommunaßel 7 1 mark unter Einsefzung eines Betrages von 8882 als] Jahresrechnung sowie die Vorschläge bezüglich des Ver-] Lokales: Richard Schönfelder; fün Sport und Neues aue a gleichs mit den holländischen Versicherten sowie den Ver- Kauf der Häàuser an die Tochtergesellschaften. ller Gerch Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebe zernbar auk 900 000 G% mit 25 Prozent Bar- den übrig. iebaktionellen Teil: Fr. Kircher: k Anzeigen: 5 Kapitalentwertungskonto auf einzahlung umzustellen. Weiter wurde vorgeschlagen, dieses* N Mannheimer General⸗Anzeiger(Miltag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nt. 383 Sportliche Kundſchau Mannheimer herbſt⸗ pferderennen ie A u duge ſud nichg beich Rennen der Mannheimer September⸗ gualttatip nur guntitativ, wie ſchon erwähnt wurde ſondern 119 die den ganz ausgezeichnet ausgefallen. Insbeſondere erlau⸗ 0 aterial beendeten Frankfurter Rennen, wo das dort gelaufene urg 8 Maaſch ſt über Baden⸗Baden nach Mannheim weiter geht, einen WOo Die beigen die Klaſſe der vertretenen Pferde. über 1. Sonnta en Hindernis⸗Rennen, das Rieſe⸗ Jagdrennen, leacß hen, 5 2 den 7. September, und das Mühlau Jaadren⸗ nalie deaterial, nicht mai, den 14. September, vereinigen ausgezeichnetes erwal, Iu Stä 80 nur aus dem Süden und Weſten, ſondern auch aus insam nekfurt ſie der Berliner Zentrale. Von dort kommen die in 1 den dbtte 0 geweſene Palette und ihr Stallgefährte Donner⸗ ir gen u g aerade 95 Paulus, der in letzter Zeit etwas Pech gehabt hat, 06%. ſinden e mit beſonderem Ehrgeiz ſeine alte Form wieder rung rebt ſein wird. Dr. Mercks Tango hat eine merkliche 5 58le beſcte iſt im gezeigt. Aber auch der von ihm bezwungene Carls⸗ ehel glonderem Anierd ſodaß eine Wiederbegegnung dieſer beiden von schon fierm von Miereſſe ſein dürfte. Aus dem erfolgreichen Stall des „ deh enr un ſind noch zu erwarten, die guten Kunſtwart. pereplerin e e, Hiltrud, die im Frühjahr ſich als ſo gute Aosen der im es, ſteht ebenfalls auf der Liſte. Gleichfalls Tippel, dar audkuffurter Klub- Jagdrennen Paleſtrina knapp bezwang, d Der Stall Oswald, der in shin ſämtliche Hindernis⸗Jagdrennen des Tages ge⸗ . Un erſt 1125 wieder antreffen kann. Hanswurſt zu erwarten, der einer der ausgezeichnetſten ausrangier⸗ ten Weiler Pferde iſt, die ſich überall bewähren. Unſere ſüddeutſche Kalaſſe wird vertreten ſein durch Waltari, Caeſar, Boros, Silbertaler und ſo weiter. Eine ähnliche Zuſammenſetzung weiſt das Mühla u⸗ Jagdrennen auf. Hier findet man noch die Vierjährige Ehren⸗ traut, die in München und Frankfurt Siege errang, Arion, den wir im Frühjahr kennen lernten und als Neuling über Sprünge auf unſeren Bahnen den guten Franzoſen de Gerfaut. Ebenſo gut beſetzt ſind die Flachrennen. Der Saar Au's⸗ gleich mit ſeinen 46 Unterſchriften läßt hervortreten: die vier Opel'ſchen Enver, Mainberg, Farmer, Fontamora. die Frankfurter Sieger Tſcherkeſſin und Zwirns Bruder, ſchnelle ſüddeutſche Pferde wie Naive, Nordpol, Täbris, Coeur d' Almée, Rochebelle, vor allem aber den ſchnellen Engländer Miltiades des Herrn Lewin, mit dem eine der beſten Importationen aus den letzten Jahren nach Deutſch⸗ land gekommen iſt. 25 Im Donau Ausgleich des Mittwochs, der über die klaſſi⸗ ſche Diſtanz von 2400 Meter führt, begegnen wir wieder Miltiades, dem Weiler Llewelyn— da er vom Geſtüt Weil ſelbſt genannt iſt, würde man bei ſeinem Start zum erſten Mal auch hier die Farben des ehem. Königl. Württemberaiſchen Privatſtalles ſehen—. Tauge⸗ nichts, der ſtark verbeſſert iſt, Turban, jahrelang das ſchnellſte Pferd auf weſtlichen Bahnen, Paulus und Tatkraft aus dem Berliner erfolgreichen Stall Schläfke und auch noch Le Gerfaut. Eine ähnliche Zuſammenſetzung fand der Main ⸗Ausgleich am Sonntag, den 14. September. über 2000 Meter. Auch hier von erſter Klaſſe Miltiades, Jahn, Farmer, Llewelyn, Zwirn's Bruder, Gyere velem, Lämmergeier und Le Gerfaut. Die Gewichtsveröffentlichung für alle dieſe Rennen ſteht für den 22. Auguſt an und bei der glücklichen Hand, die in letzter Zeit unſere en lug U al. die beiden auten Pferde Filienſtein und Elſchen. Henckel wäre mit beſonderem Intereſſe der Start von Handicaper bewieſen haben, iſt wohl anzunehmen, daß auch ſpäter von dieſen Rennen nicht viele abbröckeln werden, ſodaß für die! Ausgleichsrennen der Herbſttage ſchon von vornherein ſtarke und intereſſante Felder geſichert ſind. Leichtathletik sLänderkampf Schweiz— Deutſchland.— Zum 4. Leichtath⸗ lettkLänderkampf Deutſchland— Schweiz, der am 31. Auguſt in Düſſeldorf ſtattfindet, iſt jetzt nach Erledigung der deutſchen Meiſterſchaften die Auswahl der heimiſchen Vertreter erfolgt, die im großen und ganzen einen recht guten Eindruck macht, aber doch nicht das Beſte darſtellt. Verſchiedene mißliche Umſtände ſind dafür verantwortlich zu machen. Der deutſche 400⸗Meter⸗Mei⸗ ſter Neumann⸗Mannheim iſt beruflich verhindert, die beiden beſten Hürdenläufer Troßbach und Kaſten verletzt, während die Schupoleute⸗ der Hochſprungmeiſter Skorczinski und der Meiſter im beidarmigen Diskuswerfen Hänchen, mit Rückſicht darauf, daß der Kampf im beſetzten Gebiet ſtattfindet. nicht mitgenommen werden können. Im⸗ merhin iſt Ausſicht vorhanden, daß nach den drei deutſchen Siegen, die in Baſel, Frankfurt M. und wieder in Baſel errungen worden ſind, ſich die deutſche Mannſchaft auch diesmal wieder vecht ehren⸗ poll aus der Affaire ziehen wird. Nachſtenhend die Aufſtellung: 100 Meter Houben⸗Crefeld, Schlößke⸗Berlin, 200 Meter Houben, Apfel⸗Mannheim; 400 Meter: Schmidt⸗Berlin. Wellenreuther⸗Mann⸗ heim; 800 Meter Peltzer⸗Stettin, Schoemann⸗Berlin, 1500 Meter: Schoemann⸗Berlin, Böcher⸗Köln: 5000 Meter: Huſen⸗Hamburg; Be⸗ darff⸗Düſſeldorf; 110 Meter Hürden: Koepke⸗Stettin, Lehninger⸗Ber⸗ lin: 4100⸗Meter⸗Staffel: Houben⸗Apfel⸗Dreibholz⸗Schlößke; Olym⸗ piſche Staffel: Peltzer⸗Wellenreuther Apfel⸗Schlößke: Hochſprung: Fritzmann⸗Berlin, Koepke⸗Stettin; Weitſprung: Schumacher⸗Hamburg. Koepke; Stabhochſprung: Lehninger⸗Berlin, Schumacher⸗Hamburg; Diskuswerfen: Steinbrenner⸗Frankfurt/M., Hoffmeiſter⸗Münſter; Speerwerfen: Lüdecke⸗Berlin, Hoffmeiſter; Kugelſtoßen: Haymann⸗ München, Winninger⸗Saarbrücken.— Nicht Shanm POOn, sendern Madaſorm müssen Sie zum Kopfwaschen verlangen! Madaform ist flüssig bis zum letzten Tropfen, nach dem Spülen bleiben keine Rückstände im Haar. In Flaschen in allen einschlägigen Geschäften erhältlich!— Die ill. 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