Lus doben. rSA r rererrrrr PFPTrCr ¶ Fc ˙²˙¹1mAm˙²⅛vu in., Dieſe karſtändigung mit der bereottle: In alaunbeim aus umgebung wöcheutneh 10 de pſennig. die menatlichen Sezlehar verpflichten Sleensis Reneeruntz der wirtſchaftüchen veibältniſhe ſche aten 2 werdende breiserhöhungen anzuerkennen. Poſt⸗ te 1* Nan 178 Rar de. Fauptgeſchäfts ſtelle udelm E e. 2.— Seſchäfto- nebenſtelle neckarſtadt, wald⸗ — Lernſpr. ne. 7561, 7602, 7043, 7043. 7038. Ceiegr.-Rer. anzeiger manndelm. erſcheint wöchentiich zwölfmal. Neue Mannheimer Seitung Badiſche Neueſte Nachrichten Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 385 Anzeigenpreiſe aac darif, dei betauszabzang pre ein⸗ ſpaltige Rolonelzeile ſür fiügemeine Anztigen 6. Sstmark Reklamen 2, Soldmark. Für Rnzeigen an deſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wirs keine verantwortung äber⸗ nommen. Höbere Stwan Steeiks, Setriebsſtörungen uſw. derechtigen zu keinen Erſatzanſpiüchen ür ar»geſallene oder veſchrünkte Rusgeden oder für verſpätete Rufnahme don Nn⸗ zeigen. Ruftr. 5 Lernſpr. odne Sewäbr. Serichtsſt. Maunbelm. Leüagen: Sport u. Spiel im Mannheimer General-Anzeiger Aus Zeit u. Leben mit Mannhenmer Srauen- u. Muſik-Zeitung. Welle u. Schall Aus Feld und Harten Wandern u. Neiſen Die parlamentariſche Lage Regierungserklärung am Freitag— Ausſprachebeginn am Monkag— Entſcheidung am Donnerskag. Nach den Beſchlüſſen des Aelteſtenrates des Reichstages, Undeſtern in mehrſtündiger Sitzung über die geſchäftliche Behand⸗ 175 der Gutachtengeſetze beriet, wird die nächſte Plenar⸗ duf ders am Freitag nachmittag 3 Uhr abgehalten werden. * Tagesordnung dieſer Sitzung ſteht nur die Entgegennahme den Regierungserklärung. Außer dem Reichskanzler wer⸗ n(orausſichtlich noch die Miniſter Dr. Streſemann und Dr. . er ſprechen. Ueber die weitere Behandlung der Vorlage r Aelteſtenrat eine Einigung nicht zu erzielen. Während die 2 ſchnatlonalen und die Kommuniſten auch am wamstag tagen wollen, möchten die Mehrheitsparteien den Sams⸗ wiundngsfrei laſſen, damit am Montag die erſte und zweite Be⸗ ſol g der Vorlagen erledigt werden kann. Die dritte Beratung am dann am Mittwoch und die entſcheidende Schlußabſtimmung Donnerstag nächſter Woche vorgenommen werden. Vorberatung der verſchiedenen mit dem Dawes⸗Gutachten Au menhängenden Vorlagen erfolgt durch den Auswärtigen ch u ß. Für dieſe Beratungen wird die Vertraulichkeit aufge⸗ 5 Außerdem iſt eine Auswechslung der Mitglieder zuläſſig. Sams uswärtige Ausſchuß wird am Donnerstag, Freitag und Pleng ag tagen und, wenn nötig, auch am Sonntag, um der J0 rſitzung am Montag die Geſetzentwürfe vorlegen zu könncen, am Montag ſalſo die politiſche Ausſprache be⸗ en könnte. eine 55 Deutſchnationalen und Kommuniſten werden am Freitag Anträ itzung für Samstag beantragen, in der die Deutſchnationalen bee Jn zu den Beamtenfragen und Zollvorlage, die Kommuniſten tungsde erpellationen und Anträge gegen die kommuniſtiſche ed. rbote zur Beratung bringen wollen. Dieſe Anträge haben Sanſomene Ausſicht auf Annahme durch die Mehrh⸗ nach zwenig der Verſuch der Deutſchnationalen und Kommuniſten, 5 rerſten Beratung eine Ausſchußberatung zu erreichen. das Geſetz über die Londoner KRonferenz Reichsrat iſt der Entwurf eines Geſetzes über die Lon⸗ s Lonferenz zugegangen, der lautet: Non in Die in den Anlagen des Schlußprotokolls der barun oner Konferenz vom 16. Auguſt enthaltenen Verein⸗ nach gen, ſoweit ſie von Deutſchland bereits unterzeichnet ſind oder wird aßgabe des Schlußprotokolls unterzeichnet werden ſollen, nadeſtim mt. Das Schlußprotokoll nebſt ſeinen Anlagen achſtehend veröffentlicht. 2. Der Reichsminiſter der Finanzen wird ermächtigt, 800 illi, 5 Goldmark im Wege des Kredites flüſſig zu A t Die Reichsregierung wird ermächtigt die erfor⸗ Artitel 1 0 0 Maßnahmen zu treffen, damit die in Anlage 3, „Ziffer 1 d des Schlußprotokolls erwähnten Certifikate für Reichsd illiarden Goldmark Schuldverſchreibungen der Deutſchen bungen ougeſelſchaft; b) 5 Milliarden Goldmark Schuldverſchrei⸗ do he nach Maßgabe des Geſetzes über die Induſtriebelaſtung utigen Tage übergeben werden können. Bei Ausſtellung der 8 ertifi Waltnate wird die Reichsregierung durch die Reichsſchuldenver⸗ ang vertreten. Kraft. 4* Dieſes Geſetz tritt mit dem Tage nach Verkündigung in Parteiberatungen 05 Doerln, 21. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Heute don halten 2 ſämtliche Reichstagsfraktionen Sitzungen durnutag, zuſterilche Volkspartei tittt bereits um 11 Uhr ürigen zuſammen die Deutſche Volkspartei läßt ihrer U0 ſttag erſten Sitzung, die nur ſchwach beſucht war, heute Ddemokn 6 Uhr eine zweite Sitzung folgen. Morgen tagen raten und Sozialdemokraten. Die Haltung der Deutſchnationalen dutßelondete Bed 0 Bedeutung kommt der Sitzung der Deutſch⸗ daee fen Volkspartei zu, die auf 4 Uhr nachmittags ſtutſchnaton Faſt gewinnt es den Anſchein, als wollten ſich die winmen. nalen ſtark machen, um gegen die Dawesgeſetze zu ſen Blätteaß die Zwei⸗Drittel⸗Mehrheit entgegen ge⸗ baßbbt ſeht aun der Deutſchnationalen unbedingt notwendig iſt, unnen, in deh der Wortlaut des Geſetzentwurfes über die Reichs⸗ in derf eſſen Einleitung ausdrücklich betont wird, daß es 12 nsprefalfungsänderndes Geſetz handelt. In der Oppoſi⸗ erſtenm 8 inden ſich heute, ſoweit unſere Erinnerung reicht, A, Dinge val Andentungen darüber, wie man ſich die Geſtaltung ohnt werdeſtell, für den Fall, daß die Dawesgeſetze wirklich ab⸗ Marn und damit der Pakt von London zum Scheitern a hin. Fübt ſich offenbar in den Reihen der Gegner der „daß dann die Anderen zu uns kommen s politiſche und wirtſchaftliche Intereſſe der En⸗ merikas eine Einigung mit Deutſchland ſchon aus verferdere. In der„Deutſchen Zeitung“ malt der durgonung ſo aus.reptag⸗Loringhofen die Folgen einer da aus: Die Regierung ringt ſich zu der Erkenntnis 3 eine Beon doner Abkommen nicht durchzuſetzen iſt. Dann erſt nationalen Oppoſition zu i deim auf derſelben Grundlage gefunden werden wie on erklärt ſichten Zuſammentreten des Reichstages. Die Oppo⸗ Einverſtänd bereit, die Vekantwortung mit zu übernehmen. nis mit ihr werden die Bedingungen feſtgeſetzt, die durchführung der Londoner be chlüſſe unter denen die Entſchädigungsfrage geregelt werden kann. Der Entente aber wird mitgeteilt, aß die nötige Mehrheit im Reichstag nicht 0 erreichen war, und daß nun auf neuen Grundlagen ver⸗ handelt werden muß. Das wird zunächſt einen Sturm auslöſen, vielleicht wird Herriot ſtürzen, wird an ſeine Stelle wieder Poincaré treten, vielleicht werden zunächſt ſogar neue Sanktionen verlangt werden, aber im Ergebnis wird dieſe Politik und nur dieſe zum Siege führen. Frankreich wird ſich ſträuben, aber Frank⸗ reich wird nachgeben. Man kann nur ſtaunen mit welcher Gelaſſenheit derartige Betrachtungen hingeſetzt werden. Unter den Konſequenzen hat Herr v. Lorinahofen nur die eine vergeſſen nämlich den ſicher zu erwar⸗ tenden Sturz der Rentenmatk, der neue Inflation und ein kaum ausdenkbares Chaos nach ſich ziehen würde. Inner⸗ halb der Koalitionsparteien herrſcht aeuerdings der Eindruck vor, daß die Deutſchnationalen ſich in eine Sackgaſſe hineinmanövriert haben, aus der ſie nur ſchwer herauskommen können, da ſie ſich durch die Aaitation ihrer Preſſe den Weag zu einem Kompromiß ſo ziemlich verbaut haben und der Stimmuna der Wählerſchaft wohl oder übel Rechnuna tragen müſſen. wenn ſie nicht den Beſtand der Partei ge⸗ fährden wollen. Man rechnet alſo auch in den Kreiſen der Koalition mit der Möalichkeit einer Ablehnuna. Es häufen ſich die Stimmen, die für dieſen Fall den Volksentſcheid fordern. Der frühere Reichstaaspräſident Löbe weiſt in der ſozialdemotra⸗ tiſchen„Breslauer Volkswacht“ darauf hin, daß dieſer Volksentſcheld jedoch erſt am 21. September ſtattfinden könnte. Eine Verzögeruna, die ſchwere Schäden mit ſich brinaen müßte, weil dann die vor⸗ geſehene Räumung von Dortmund und andern Städden nicht vor⸗ genommen würde. Die Deutſchnationalen der Grenzmark(Frankfurt⸗Oder) forvern in einer Entſchließung an die Reichstaasfraktion im vollen Bewußt⸗ ſein der ernſten Traaweite dieſer Stellunanahme die Ablehnung der Gutachtengeſetze, die die Not unſerer Brüder und Schweſtern an Rhein, Ruhr und Saar durch die Londoner Abmachungen nur ſcheln⸗ bar gemildert werden.(Wir ſind der Anſicht, daß man in Oſtelbien nicht berufen iſt, im Namen der weſtlichen Grenzmarken zu ſprechen, die ſo unſaabar Schweres durchgemacht haben und noch auf lange Zeit durchmachen müſſen. Das beſetzte Gebiet denkt anders und denkt mit Recht anders. D. Schriftl.) . 6 Wie der Berliner„Lokalanzeiger“ erfährt, hat der geſchäftsfüh⸗ rende Vorſitzende der vereinigten vaterländiſchen Verbände Deutſch⸗ lands. der Abgeordnete Geisler, die Führer der vaterlän⸗ diſchen Verbände aus dem ganzen Reich zum Zwecke der Stel⸗ lunanahme zu dem Londoner Pakt zum Samstaa nach Berlin einberufen. Die Wirtſchaftspartei hat die Vertreter ihrer Ortsaruppen für heute zu einer Beſprechung in den Landtag gebeten. Die Vertreter der Ortsaruppen ſollen ſich über die Stellung der Partei zu den mit der Londoner Konferenz zu⸗ ſammenhängenden Fragen und über die Haltung der Partei zur Re⸗ gieruna ſchlüſſig werden. Ob die Nachricht, die geſtern durch dle Preſſe aing, als ob die Wirtſchaftspartei ſich hinter die Re⸗ gieruna geſtellt habe, richtia iſt. läßt ſich nicht feſtſtellen. da end ⸗ Beſchlüſſe erſt in der Sitzung der Fraktion gefaßt werden. Eine ernſie Mahnung aus dem beſetzten Gebiet In einem Artikel über die Ergebniſſe der Londoner Konferenz und die Haltung der Deutſchnationalen zu dem Londoner Pakt weiſt der Reichstagsabg. Sollmann auf die großen Nachteile für das beſetzte Gebfet hin, die aus einer Ablehnung der Dawes⸗ geſetze erwachſen. Am Rhein und an der Ruhr glaube man nicht, daß die Deutſchnationalen ernſthaft das Scheitern des Londoner Ab⸗ kommens wünſchten; brächten aber die Deutſchnationalen die Lon⸗ doner Geſetze zum Scheitern, ſo verhinderten ſie die ſofor⸗ tige Befreiung von 900 000 Deutſchen von dem Drucke fremder Beſatzung und Aufhebung der Bennenzollinie, das Ver⸗ ſchwinden der Eiſenbahnregie, die Rü der jetzt in Regie be⸗ triebenen Bergwerke, Kokereien, induſtriellen und ſonſtigen Unter⸗ nehmungen, Aufhebung der Einreiſeerſchwerniſſe, die Amneſtie der Gefangenen, die Rückkehr von 60 000 Ausgewieſenen, die Wieder⸗ herſtellung der politiſchen Freiheit, wie ſie das Rheinland mindeſtens unter der Geltung des Rheinlandabkommens gehabt habe, die Be⸗ ſeitigung aller Beſchränkungen des Perſomen⸗, Güter⸗ und Wagen⸗ verkehrs, die allmähliche Verringerung der geſamten Beſatzung, die endgültige Erledigung des Separatismus, die Wiederherſtellung der deutſchen Verwaltungs⸗ und Juſtizhoheit im Rahmen des Rheinland⸗ abkommens, die Ueberwindung der allgemeinen wirtſchaftlichen Kriſe und damit die Beſchäftigung von Millionen Menſchen. Das be⸗ ſetzte Gebiet blicke auf den Reichstag. Sollte es zu Neuwahlen kommen, dann würde das beſetzte Gebiet überpar⸗ teilich klipp und klar ſprechen. Die rheiniſchen Gewerkſchaften und die Londoner Beſchlüſſe Die freieen Gewerkſchaften des Kölner Induſtrie⸗ gebiets richteten Mittwoch früh an die Regierung und den Prä⸗ ſidenten des Reichstaas die folgende Entſchließung: Die freien Gewerkſchaften des Wirtſchaftsgebietes Groß⸗Köln und Um⸗ gebung nahmen von dem Ergebnis der Londoner K on ferenz Kenntnis. Sie ſtellen ausdrücklich feſt, daß eine ganze Reihe von be⸗ rechtigten deutſchen Wünſchen nicht erfüllt worden iſt. Nach retf⸗ licher Erwäauna ſind ſie jedoch der Anſicht, daß das Reſultat der Konferenz dennoch die endliche Befreiung von dem zur Unerträalich⸗ keit geſteigerten Druck im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Wirtſchaftsgebiet er⸗ hoffen läßt. Wir fordern daher von der deutſchen Regieruna und dem Reichstaa, daß ſie mit allem Nachdruck dahin wirken, daß die zur Durchführung des Sachverſtändigenautachtens erforderlichen Ge⸗ ſetze ohne Zeitverluſt angenommen werden und daß die aus der Annahme erwachſenden Belaſtungen in gerechter Weiſe. d. h. nach der Traafähiakeit der einzelnen Bevölkerunaskreiſe verteil! werden. Das Bezirksſekretariat des Allg. Deutſchen Gewerkſchaftsbundes für das geſamte rheiniſch⸗weſtfäliſche Gebiet in Düſſeldorf rich⸗ tete eine ähnliche Entſchließuna am Dienstaa an die Reichsreaierung und an den Allg. Deutſchen Gewerkſchaftsbund. * Verbok einer kommuniftiſchen Zeitſchrift. Die thüringiſche Regierung hat das kommuniſtiſche Organ„Volkswille“ in Suhl auf die Dauer von 14 Tagen verboten. bulgariſche Balkankriſe und Sowjetpolitik Man ſchreibt uns aus Wien: Dem ganzen Balkan, vom rumäniſchen Dnjeſterufer angefan⸗ gen bis zur Oſtküſte der Adria entſtrömt intenſiver Brandgeruch. Er kündet Gefahr, wenn auch nirgends Flammen ſichtbar ſind. Aber unter der Oberfläche frißt ein gefährliches Feuer immer weiter und eines Tages wird ſich die Welt einer Kakaſtrophe gegenüber ſin⸗ den, die nicht mehr einzudämmen ſein wird, weil man es verſäumt hat, den einzelnen Brandherden bei Zeiten die Nahrung zu nehmen. Die Balkangefahr wird gewöhnlich mit der bulgariſchen Gefahr identifiziert. Die beſonderen politiſchen Verhältniſſe des Landes, die Konſequenzen der Niederlage und die Wehrloſigkeit dieſes Staates gegenüber ſeinen imperialiſtiſchen Nachbarn, bringen es mit ſich, daß die Valkangefahr ſich in Bulgarien zu vervielfältigen ſcheint und dort ſozuſagen ihr Zentrum hat. Dagegen iſt es un⸗ richtig, Bulgarien als einzigen Gefahrenherd anzuſehen, denn die fahr iſt nur ein Teil des ſich zuſammenballenden Ge⸗ witters und hat nach allen Himmelsrichtungen Anſchluß an gleich⸗ bedeutende Gefahrenherde. Deshalb wird auch eine radikale Löſung des großen Balkanproblems, das heute aktueller iſt denn je, mit der Löſung der bulgariſchen Frage allein nie und nimmer bewerk⸗ ſtelligt werden können. Gewiß hat das Regime Zankoff durch die von der Militärreaktion ausgelöſte Revolutionierung der bulgariſchen Maſſen viel dazu beigetragen, daß am ganzen Balkan die böſe Saat vorzeitig aufgergnggen iſt. Aber die allgemeine Urſache der ſchaotiſchen politiſchen Verhältniſſe auf der ganzen Balkanhalbinſel iſt Bul⸗ garien nicht. Es iſt nur ein Glied, wenn auch das Mittelglied in einer Kette, die aus den prinzipiellen Fehlern der Friedensverträge, aus der imperialiſtiſchen Politit der teinen Siegerſtaaten und aus dem Egoismus der Großmächte geſchmiedet wurde— aller jener Fehler, die Sowjetrußland heute ſeiner Politik dienſtbar macht. Die politiſche Entwicklung der revolutionären Organiſationen des Balkans in den letzten Monaten beweiſt die Richtigkeit der Auf⸗ faſſung, daß die Gefahren für den Balkanfrieden auf die ganze Halbinſel ziemlich gleichmäßig verteilt ſind. Wohl zeigt ſich die Macht der revolutionären Organiſationen in Bulgarien am eindruck⸗ vollſten, wo ſie mit der ſchwachen ſtaatlichen Autorität rivaliſiert und ſie zeitweiſe ſogar beherrſcht. In den anderen Balkanſtaaten aber iſt die revolutionäre Kraft nicht geringer. Auch Rumänien, Griechenland, Jugoſlawien ſind von revolutionären Energien in gleichem Maße unterwühlt wie Bulgarien. Die beſſer getünchte Faſſade verdeckt nur die Bedeutung der unterirdiſchen nergien. 5—— Es iſt freilich naheliegend, daß der Funke zuerſt das bul⸗ che Pulverfaß in Brand ſtecken wird. Itt aber ein Pulver⸗ aß am Balkan auf flaene ſo werden wohl auch die anderen, beſſer organiſierten ſtaatlichen Autoritäten nicht in der Lage ſein, das Uebergreifen des Feuers uf ihre Pulverfäſſer zu verhüten. Kaum ein Jahr nach dem Sturze Stambulijskis, rund zehn Mopate nach dem erſten kommuniſtiſch⸗agrariſchen Aufſtand ſteht Bulgarien wieder am Vorabend einer Revolution. Das zehnmonatliche Herrſchen gegen die Maſſe des Volkes, das Wüten einer kleinen Schicht hat die an innerer Fäulnis zugrunde gegangene agrariſch⸗ kommuniſtiſche Organiſation zu neuem Leben erweckt. Das bisher gehütete Geheimnis der agrariſch revolutionären Gährung muß unter der Wucht der täglich ſich wiederholenden ernſten Ereigniſſe in Bulgarien nunmehr auch offiziell zugegeben werden. Die Ver⸗ hängung des Belagerungszuſtandes in Bulgarien iſt wie ein Glocken⸗ geläute vor dem Sturm. Die vor einigen Wochen ausgebrochenen Aufſtände bei Plewna, Burgas, Schumen wurden durch energiſches Auftreten der Offiziers⸗ detachements(das angeworbene Militär und die Gendarmerie erwieſen ſich als unguverläßlich in einigen Tagen unterdrückt. Aber die Ruhe währte nicht lange. Kaum vierzehn Tage nach den blutigen Ereig⸗ niſſen bei Burgas ballten ſich neue aufſtändiſche Scharen zuſammen. In Tatarbaſardjik, Schumen, Plewna, Varna, Philipopel, in Stara⸗ Sagora, Nevropop und Petritſch, mit einem Wort, in allen Teilen Bulgariens, beſonders aber in den Gebirgsgegenden tauchten ſtarke, bewaffnete bäuerlich⸗kommuniſtiſche Banden auf, wohl weniger in der Abſicht die ſtaatliche Autorität ſchon jetzt an ſich zu reißen, als eher um zu zeigen, daß ſie da ſind und daß ſie das Volk eines Tages zur Stürzung der jetzigen Regierungsgewalt zu den Waffen rufen werden. Gegen dieſe Banden etwas zu unternehmen, iſt die Regierung jetzt, wo die Banden immer zahlreicher werden, nicht mehr imſtande. Solange es ſich nur um iſolierte, lokale Erſcheinun⸗ en handelte, wie den Aufruhr bei Burgas, oder den Ueberfall auf lapovitza, genügte die Entſendung einer Offizierseskadron mit einigen Maſchinengewehren. Aber heute, wo das Auftauchen der Banden lauffeuerartig vor ſich geht, kann die Regierung nichts anderes tun, als in den einzelnen Zentren des Landes, hauptſäch⸗ lich aber in Sofia ihre Kräfte zu konzentrieren und ſo dem großen Waffengang entgegenſehen. Es iſt keine Uebertreibung, wenn die Lage der Regierung Zankoffs eine verzweifelte genannt wird. Es handelt ſich nicht mehr darum, ob eine Revolution ausbricht, ſondern nur darum, wann ſie ausbrechen wird. Der vorwiegend agrariſche Charakter des Landes läßt es freilich als ausgeſchloſſen erſcheinen, daß die bäuerlich⸗kommuniſtiſche Revolution ſchon in den nächſten Tagen mit offenen Fahnen übers Land ziehen wird. Jetzt, wo zwecks Ein⸗ bringung der Ernte die emſigſte Arbeit auf den Feldern im Gange iſt, wird es keiner revolutionären Idee gelingen, den Bauer von ſeinen Feldern zu locken. Aber die Ernte iſt bis ſpäteſtens Mitte September eingebracht. Und ſo fallen die kritiſchen Tage in die Zeit nach Mitte September. Während es ſich jedoch im vorigen Jahr ſowohl in der Juli⸗ wie in der Septemberrevolution um eine rein bulgariſche Angelegen⸗ 105 gehandelt hat, um die Abrechnung zwiſchen ſtädtiſcher und länd⸗ icher Bevölkerung, hat die jetzige Gährung eine umfaſſendere und unerrechenbar weitreichendere Bedeutung. Es iſt unzweifelhaft feſt⸗ geſtellt, daß in der bulgariſchen agrariſch⸗kommuniſtiſchen Bewegung ſowjetruſſiſches Geld, ſowietruſſiſche Organiſation und vor allem ſowjetruſſiſche Oberleitung die maßgebende Rolle ſpielt. Aber dieſelbe Agitation iſt auch in Rumänien, Jugoſlawien, Griechenland und Albanien ſichtbar am Werke. Abgeſehen von ihrer gleich⸗ artigen Tätigkeit in Oeſterreich, Ungarn, der Tſchechoſlowakei und Polen. Die Sowjettätigkeit in Bulgarien iſt nur ein Ausſchnitt aus einem de en Plan, der die Revolutionierung Europas einleitet. In Jugoflawien iſt es der Sowjetregierung gelungen, durch den neu gewonnenen Mittelsmann Radic auf die Regierung des Landes maßgebenden Einfluß zu gewinnen. In Rumänjen hat die Sowjetagitation beſonders in den Grenzaebieten ſo tlef Wurzel gefaßt, daß die Regierung keinen anderen Ausweg gefunden hat. als die Verkündung des Belagerungszuſtandes. Nicht geringer iſt die Arbeit Sowjetrußlands in Griechenland. Und ſogar in Albanien hat ſie Aufnahme gefunden. Es iſt ſehr naheliegend. daß das pul⸗ gariſche Pulverfaß dann in die Luft fliegen wird, wenn die Mos⸗ kauer Lunte es in Brand ſtecken wird. Den Ruſſen aber iſt es nicht um Bulgarien zu tun, ſondern um den ganzen Balkan, wo ſie durch Zertrümmerung der kleinen Balkanimperialismen, den entſcheider den Streich gegen den Imperialismus der Weſtmächte führen woll ———— — und Lord Buckmaſter genannt. betelu . Sette. Mr. 385 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Donnersiag, den 21. Auguſt 1924 Die Aufwertungsfrage Ein ſozialdemokratiſcher Antrag Im Aufwertungsausſchuß des Reichstages begründete bei Beginn der geſtrigen Sitzung Abg. Keil⸗(Soz.) einen ſozial⸗ demokratiſchen Antrag, der folgende Forderungen auffſtellt: 1. Entſchädigungsberechtigt ſind diejenigen phyſi⸗ ſchen und juriſtiſchen Perſonen, die bis zum 31. Dezember 1920 im Beſitze von auf Papiermark lautenden Forderungen auf Hypotheken, Obligationen, Reichs⸗ Staats⸗ und Kommunalanleihen, Sparkaſſen⸗ einlagen, Fabrikſparkaſſen, Lebensverſicherungen und Penſionskaſſen geweſen ſind. 2. Die Au fwertung der Hypotheken wird auf 25 Proz. erhöht, guch für diejenigen Forderungen, die nach dem 1. Juli 1922 zurückgezahlt worden ſind. Für die erſten 15 Prozent der Aufwertung bleiben die Beſtimmungen der dritten Steuernotverord⸗ nung in Kraft. Die weiteren 10 Prozent fließen in einen So⸗ zialfond. 3. In den Sozialfond fließt der Ertrag einer neu einzuführen⸗ den Vermögenszuwachsſteuer, die alle veranlagte Zahlen, deren Vermögen gegenüber 1913 mindeſtens 50 Prozent beträgt. 4. Aus den Beträgen des Sozialfonds werden Lebensverſiche⸗ rungsanſtalten, Penſionskaſſen und Sparkaſſen Beiträge ge⸗ währt, zu dem ausſchließlichen Zweck der Aufwertung der Forderungen der Verſicherten und Sparer. Die Aufwertung findet in Form der Verzinſung und verſtärkten Tilgung der Forderungen ſtatt. Dieſe Forderungen ſind auf Verlangen der Berechtigten in diskontierbare Schuldtitel zu verwandeln. Die Aufwertung fimdet zunächſt in Höhe von 15 Prozent ſtatt. 5. Die Mittel des Fonds werden in erſter Linie verwandt, zur Aufwertung der Beträge, bis zu 5000 Mk. bei denjenigen Perſonen, deren Einkommen 3000 Mark nicht überſchreitet. Die über dieſen Betrag verbleibenden Mittel des Sozialfonds werden in erſter Linie verwandt zur Erhöhung der Sozialrenten. Nachdem dann die Abgg. Dr. Germann für die Demokra⸗ ten, Lucke für die Wirtſchaftspartei und Feder für die National⸗ ſozialichen von ihrem Standpunkt zu der Frage Stellung genommen hatten, beantragte die Deutſche Volkspartei, die vorliegen⸗ den Anträge einem Unterausſchuß zu überweiſen, der ſie nach be⸗ ſtimmten Geſichtspunkten zu prüfen hat. Hierauf gab Staatsſekretär Joel die Erklärung ab, daß die Reichsregierung ſich in jeder Beziehung an den Arbeiten des Unterausſchuſſes beteiligen wolle, um zu einem poſitiwen Ergebnis zu gelangen. Da aber das Finanzminiſterium doch die Hauptent⸗ ſcheidung in der Frage zu treffen hat, wünſchte der Ausſchuß, auch die autoritative Stellungnahme des Reichsfinanzminiſters kennen zu lernen. Reichsfinanzminiſter Dr. Luther, der in⸗ zwiſchen herbeigerufen worden war, ſchloß ſich der Erklärung des Staatsſekretärs Joel in vollem Umfange an. Der Unterausſchuß wird nach Erledigung der mit dem Dawes⸗ gutachten zuſammenhängenden Fragen durch den Reichstag ſeine Arbeiten beginnen. Die Deutſchnationalen brachten im Reichstag einen Antrag auf Aufhebung der 3. Steuernotverordnung ein. Herriots wahrſcheinliche Mehrheit Paris, 20. Aug.(Von unſ. Pariſer Vertreter. Der Brief Macdonalds an Herriot bildet noch immer den Brennpunkt der Polttiſchen Debatte. Der Brief, in dem unzweideutig die Ruhr⸗ beſetzung als unrechtmäßig hingeſtellt und ferner die Durch⸗ fützrung des Dawesplanes von einer raſchen Räumung der Ruhr abhängig gemacht wird, ſcheint übrigens ſeine eigene Geſchichte zu haben. Macdomald hat den Brief vor der Emreichung des Pro⸗ tokolls in London an Herriot gerichtet. Macdonald hat ihn, wie der „Matin“ zu wiſſen glaubt, dann wieder von Herriot zurückver⸗ langt, um ihn ſofort nach der Paraphireun gder Protokolle in London dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten wieder zurückzugeben. An offtzieller Stelle wird döeſe Nachricht dementiert. Es wird aber unzweideutig beſtätigt, daß Herriot den Brief Macdonalds vor der Paraphierung der Londoner Protokolle erhalten hat und mit dem Schreiben Macdonalds in der Taſche nach Paris gekommen iſt. Man wundert ſich in politiſchen Kreiſen darüber, daß Herriot nicht den Mut hatte, das Schreiben Macdonalds zu veröffentlichen und auf eine derartige Einladung des eng⸗ liſchen Premiers wartete. In der Tat hat Macdonald den franzöſi⸗ ſchen Miniſterpräſidenten um die Erlaubnis erſucht, das Schreiben der Preſſe zu übergeben. Herriot hat ſelbſtverſtändlich einwilligen müſſen, ſo daß dann die franzöſiſche Preſſe durch die engliſchen Blätter von dem Brief Macdonalds Kenntnis bekam. Dieſer Um⸗ ſtond erklärt auch, warum ſelbſt die Linkspreſſe über das Schreiben Macdonalds äußerſt empört war. Selbſt der„Quotidien“, der ſonſt ziemlich auf ſeiten Herriots ſteht, hat Herriot auf Grund dieſes Briefes in erbitterter Weiſe angegriffen. Es iſt indes ziemlich ſicher, daß die ganze Angelegenheit auf die Kammerdebatte keinen großen Einfluß habe. Die Oppoſition gedenkt, wie ſie heute ankündigt, den berühmten Brief zum Anlaß zu nehmen. um Herriot vor die Frage zu ſtellen, ob er in London irgend⸗ welche geheimen Verpflichtungen übernommen hat. Herriot wird natürlich auf eine derartige Anfrage mit einem klaren Dementi antworten, ſo daß damit die Angelegenheit im Parla⸗ ment erledigt ſein dürfte. Unter den in der Kammer bereits ein⸗ getroffenen Abgeordneten herrſcht im allgemeinen ziemlich großer Optimismus. Man glaubt, daß die Debatte bis zum Samstag oder Montag beendet ſein werde und daß das Vertagungsdekret wahrſcheinlich am Dienstag zur Verleſung kommt. Im allgemeinen wird mit einer Mehrheit von 80—100 Stimmen in der Kammer für das Kabinett Herriot gerechnet. Der Senat ſcheint wahrſcheinlich an der Diskuſſion über die Londoner Konferenz kein beſonderes Intereſſe zu zeigen. Es ſind erſt ſehr wenig Senatoren im Palais Luxembourg einge⸗ troffen. Erſt ein Redner hat ſich auf dem Sekretariat des Senats eingeſchrieben, es iſt dies der Senator Japy, jedoch wird Poin⸗ carsé beſtimmt bei Gelegenheit der Interpellation Japy auch aus eigener Initiative das Wort ergreifen. Der Senat wird ſich nach der Verleſung der Erklärung Herriots morgen nachmittag vertagen, um das Reſultat der Kammerdebatte abzuwarten. Es heißt, daß eventuell der Senat die Zeit ausnützen könnte, um das Budget der Kreiswahlen in dieſer Zeit zu diskutieren. Dieſe Vermutung ſcheint aber ziemlich unwahrſcheinlich. ** 85 155 V YParis, 20. Aug.(Von unſ. Pariſer Vertreter) Die heutige Morgenpreſſe hat angekündigt, daß der ſozialdemokratiſche Abge⸗ ordnete Blum zum Geſandten in London und Malvy zum Bot⸗ ſchafter in Madrid ernannt werden ſoll. Dieſe Nachricht hat in Paris einige Beſtürzung hervorgerufen. Es wurde vor allem be⸗ merkt, doß Malvy, der ſeine Verbannungszeit in St. Sebaſtian, an der ſpaniſchen Grenze zugebracht habe, ganz ungeeignet wäre, Frankreich in Spanien zu vertreten. Es wird ihrem Korreſpondenten heute abend an maßgebender Stelle verſichert, daß ein derartiger Botſchafterwechſel nicht ins Auge gefaßt wurde, und daß weder Malvn noch Blum für einen Botſchafterpoſten weder in Madrid noch in Paris vorgeſehen ſind. Der belgiſche Kabinettsrat hat, nachdem Miniſterpräſident Theunis und Miniſter des Aeuße⸗ ren Hymans über die Londoner Verhandlungen und ihre Einzel⸗ heiten berichtet hatten, einſtimmig die Stellungnahme der belgiſchen Delegierten gebilligt und ſeine Befriedigung über die erziel⸗ ten Ergebniſſe ausgeſprochen. * Die Unruhen im Sudan. In Oſt⸗Sudan ſoll infolge von Unruhen das Kriegsrecht proklamiert worden ſein. Für ge⸗ ſtern wurden militäriſche Verſtärkungen erwartet. * Grey zieht ſich von der Politik zurück. Lord Grey of Fal⸗ lodon, der bekanntlich bei Kriegsausbruch Außenminiſter des eng⸗ liſchen Kabinetts war, kündigte durch die Preſſe an, daß er ſeinen Vorſitz in der liberalen Partei im Oberhaus nieder ⸗ elegt hat. on nfolt des Alters ſich gänzlich von der Politik zurückzie⸗ Man glaubt, daß Lord Grey of Fallodon ſich infolge beſ Entwurf des Bankgeſetzes Durch das neue Bankgeſetz wird die Reichsbank als deutſches Zentralnoteninſtitut aufrechterhalten und nach dem Plan des Sachverſtändigen⸗Gutachtens umgeſtaltet. Sie wird vom Einfluß der Regierung völlig gelöſt. Ihre Aufgaben bleiben die alten wie gach dem Bankgeſetz, nämlich: Geldumlauf zu regeln, Zahlungsausgleichungen zu erleichtern, für Nutzbarmachung von verfügbarem Kapital Sorge zu tragen und das Notenausgaberecht. Die Bank hat für die Dauer von fünfzig Jahren das ausſchließliche Recht der Banknotenausgabe in Deutſch⸗ land. Die Rentenbank tritt in Liquidation. Die deutſche Golddis⸗ kontbank geht in der Reichsbank auf. Nur vier der beſtehen⸗ den Privatnotenbanken behalten das ihnen nach dem alten Bankgeſetz zuſtehende Notenkontingent bis zum Höchſtbetrag von 194 Millionen Mark. Die neuen Banknoten lauten auf Reichsmark. Die Stückelung geht herunter bis auf M. 10.00. Sie ſind die einzigen unbeſchränkten Zahlungsmittel in Deutſchland. Eine Reichsmark erſetzt eine Billion alter Reichs⸗ banknoten. Das Kapital der Reichsbank ſoll mindeſtens 300 Mil⸗ lionen betragen, kann jedoch erforderlichenfalls bis 400 Millionen erhöht werden. Es ſetzt ſich zuſammen aus etwa 100 Millionen Ablöſungsſumme für die alte Reichsbank, etwa 100 Millionen für die Golddiskontbank. Für den Reſtbetrag werden neue Anteil⸗ ſcheine zu je M. 100.00 gegen Einzahlung von Gold oder Deviſen ausgegeben. Die neue Bank wird wie bisher durch das Reichs⸗ bankdirektorium, das ausſchließlich aus deutſchen Reichs⸗ angehörigen beſteht, verwaltet. Dieſes beſtimmt insbeſondere den Währungsdiskont und die Kreditpolitik der Bank. Der Präſi⸗ dent wird von dem Generalrat auf vier Jahre gewählt, die Mit⸗ glieder werden von dem Präſidenten auf 12 Jahre ernannt. Die Ernennung des Präſidenten bedarf der Underſchrift des Reichsprä⸗ ſidenten auf der Ernennungsurkunde. Die Beamten werden vom Präſidenten auf Vorſchlag des Direktoriums ernannt, ihre Rechte und Pflichten werden durch ein beſonderes Beamtenſtatut im engen Anſchluß an die Regelung für die Reichsbeamten feſtgelegt. Die Anteilseigner der Bank werden durch die Generalverſamm⸗ luna vertreten, die jährlich den Verwaltungsbericht empfängt, über die Bilanz und die Gewinnverteilung ſowie über die Abänderung der Satzung beſchließt. Der Zentralausſchuß und deſſen Deputierte bleiben in der bisherigen Form erhalten. Sie werden aus den Kreiſen des Bankgewerbes, der Induſtrie, des Handels, der Landwirtſchaft, des Hondwerks und der Arbeitnehmerſchaft, und zwar aus deutſchen Anteilseignern gewählt. Sie haben lediglich gutachtliche Aufgaben. Ein neues Organ der Bank iſt der Generalagent, der in engem Anſchluß an die Beſtimmungen des Sachverſtändigen⸗ Gutachtens gebildet iſt. Er beſteht aus 14 Mitgliedern, von denen ſieben die deutſche Reichsangehörigkeit beſitzen müſſen. Der Neichsbankpräſident iſt eines der deutſchen Mitglieder und zugleich Vorſitzender des Generalrates. Beamte oder Per⸗ ſonen, die von einer Regierung Bezüge erhalten, dürfen dem Gene⸗ ralrat nicht angehören. Die Aufgabe des Generalvats iſt es, die Berichte zu prüfen, die ihm von dem Präſidenten und dem Kom⸗ miſſar vorgelegt werden, ſowie über die Vorſchläge der beiden zu befinden. Er wirkt außerdem bei der Beſtimmung des Zeitpunktes für die Aufgabe der Noteneinlöſung in Gold mit. Durch eine ent⸗ ſprechende Beſtimmung des Sachverſtändigen⸗Gutachtens erhält die Bank einen Kommiſſar, der die Ausfertigung, die Ausgabe, die Einziehung und die Vernichtung der Banknoten zu überwachen hat, der ferner darüber zu wachen hat, daß das Notenausgaberecht und die Deckungsvorſchriften für die Noten nicht verletzt werden. Alle Noten müſſen den Kontrollſtempel des Kommiſſars tragen. Zum Schutze des Bankgeſetzes iſt allen Schweigepflicht auferlegt. Im Intereſſe der Aufrechterhaltung der Fühlung mit der Reichs⸗ 1* SGegneral dawes politiſches Pprogramm (Spezialkabeldienſt der United Preß) Evanſton, Illinois, 21. Aug. General Dawes nahm ge⸗ ſtern offiziell ſeine Nomination zum Vizepräſidentſchaftskan⸗ didaten an. In ſeiner Rede erklärte er, daß die Aufſtellung des Sachverſtändigenplans die ganze Welt auf die Quelle einer neuen Aera des Friedens und Wohlſtandes geführt habe. Der Gene⸗ ral führte aus, daß die Erreichung dieſes Zieles vielleicht unmöglich geweſen wäre ohne die Haltung, die Präſident Coolidge und Staatsſekretär- Hughes dem Sachverſtändigen⸗Komitee gegen⸗ über eingenommen haben. Mit großer Emphaſe verdammte Dawes den Plan des demokratiſchen Präſidentſchaftskandidaten Davis, einen Volksentſcheid über einen Eintritt in den Völkerbund herbei⸗ zuführen. Mit Bezug auf den 8. Präſidentſchaftskandidaten La⸗ follette erklärte der General, daß„extremſter Radika⸗ lismus“ das hervorſtechendſte Merkmal in dem Wahlkampf des Präſident ſein wird. Im Verlauf ſeiner Rede führte General Dawes weiter aus, daß die Vereinigten Staaten dem Völkerbund nicht zuſtimmen, da er nicht klar macht, daß kein Eingriff in die Souveränitätsrechte Amerikas zur unabhängigen Beſchlußfaſſung ſeiner eigenen Pflich⸗ ten unter keinen Umſtänden gemacht werden könnte. Er erklärte, daß die Vereinigten Staaten die internationglen Pflichten nicht zögern zu erfüllen und jeden Kontrakt, der ſich auf den geſunden Menſchenverſtand ſtützt, begrüßen wollten. Seine Erklärungen über das Verhalten Coolidges und Hughes den Sachverſtändigen gegenüber erläuterte der General noch, in dem er ſagte:„Coolidge und Hughes haben nicht nur ihre Zuſtimmung zur Mitarbeit der amerikaniſchen Sachverſtändigen gegeben, ſie haben auch dieſen Männern genaue Ratſchläge erteilt und ihnen als Hintergrund Sterne und Streifen und das amerikaniſche Volk gegeben. Wenn die Arbeit der Kommiſſion noch nicht als eine große Hilfe aner⸗ kannt worden wäre, oder wenn der Plan verfehlt hätte, der Welt etwas wertvolles zu bieten, dann würden Coolidge und Hughes beſchuldigt werden, daß ſie das Land erniedrigt hätten. Elſaß und der deutſch⸗franzöſiſche Handelsvertrag Don einem Straßburger Bei den deutſch⸗franzöſiſchen Auseinanderſetzungen über einen künftigen Handelsvertrag ſpielt namentlich die Beziehung des Elfaß zum Reich eine bedeutungsvolle Rolle. Bekanntlich genießen die elſäſfiſchen Roh⸗ und Ferkigerzeugniſſe während eines Zeitraume von 5 Jahren nach Inkrafttreten des Friedensvertrags gemäß Art. 68 des Vertrags Zollfreiheit bei Eingang in das deutſche Zollgebiet. Dieſes für Elſaß nach einer ganzen Reihe von Seiten hin außer⸗ ordentlich wichtige Vorrecht will Frankreich über die im Friedens⸗ vertrag bedungene Zeit hinaus ausdehnen. Die Stimmung der immer unzufriedener werdenden elſäſſiſchen Bevölkerung ſpielt dabei eine entſcheidende Rolle. Es ſoll nun auf die Frage nicht eingegangen werden, inwieweit die deutſchen Wirtſchaftsintereſſen eine derartige Ausdehnung des Ark. 68 zulaſſen können. Nur auf die eine Tatſache, die uns Straß⸗ burgern mehr als bekannt iſt, mag hingewieſen werden, daß von franzöſiſcher Seite aus mit dem Vorrecht bei ſeiner bisherigen Aus⸗ übung ein geradezu unerhörter Mißbrauch getrieben iſt. Es mag dies an einem Beiſpiel bewieſen werden, an der Weinausfuhr. Der ſogenannte elſäſſiſche Wein, der nach Deutſchland in Höhe eines timmten Kontingents ausgeführt wird, iſt nicht etwa unſer guter ſter Sorte, die im beſten Fall mit etwa⸗ Wein ver⸗ hen werde. Als ſein Nachfolger werden Lord Beauchamps Elſäſſer Wein. Es handelt ſich vielmehr um ſü Caae 28 Weine ſchnitten worden ſind. Große elſäſſiſche Firmen haben Deutſchland unter Wahrung ihrer geſchichtlichen Entwicklung erfolgt. die Umgeſtaltung der Reichsbank regierung hat das Reichsbankdirektorium der Reichsregierung Be⸗ richte in währungs⸗ und finanzpolitiſchen Fragen zu erſtatten. Geſchäftskreis der Bank blieb im weſentlichen der des alten Ban geſetzes: An⸗ und Verkauf von Gold⸗ und Silbermünzen, Deviſe!, Diskontierung von Wechſeln und Lombardgeſchäfte. Einige bedeutſame Abänderungen ſind. Anzukaufende Wechſel müſſen künftig regelmäßig drei Unten ſchriften tragen, wobei von einer dritten Unterſchrift abgeſehen 1 den kann, wenn die Sicherheit des Wechſels durch eine Nebenſtcher heit gewährleiſtet iſt. Der Betrag ſolcher nur zwei Unterſcheiſe tragender Wechſel ſoll jedoch 3375 Prozent des geſamten Wechſe ö portefeuilles nicht überſchreiten. Das Vermögen der Bank 1 Jur inſoweit in Staats⸗ und Länderſchuldverſchreibungen angelen werden, wie es das Kundengeſchäft erfordert; die Lombardierung dieſer Schuldverſchreibungen iſt gleichfalls weſentlich eingeſchränkt, Verhältnis zum Reichsfiskus Die Geſchäfte für das Reich ſind durch die Reichsbank vosze⸗ nehmen. Dem Reich darf bis zu 100 Millionen Reichsmark 1. triebskredit gegeben werden, der jeweils bis zum Ende D Geſchäftsjahres der Reichsbank zurückerſtattet ſein muß. Po ſt 1 Eiſenbahn können zuſammen bis zu 200 Millionen Reichsmee Betriebskredit erhalten. Als Gegenleiſtung dafür kann 5 Bank verlangen daß die beiden Unternehmen ihre Geſchäfte über 1 Reichsbank abwickeln. Bei der Reichsbank wird ſchließlich nt Reparations⸗Sonderkonto geführt, das ohne Zuſtimmung der Ban, zwei Milliarden Reichsmark nacht überſchreiſen dark, Die Noten deckung der Steuern und die Deckungsvorſchriften für die 7 Noten ſind geändert Es iſt eine Deckung der Noten Gold und Deviſen von 40 Prozent vorgeſchrieben, wonn drei Viertel, alſo 30 Prozent des Umlaufs in Gold geſchehen mut, Im Falle der Unterſchreitung der Deckung hat die Bank eine 9, ſtaffelte Steuer zu zahlen und iſt verpflichtet, ihren Diskontſatz 06 ſprechend zu erhöhen. Die Einlöſung der Noten ſoll 135 Wahl der Bank in Gold oder Deviſen erfolgen, doch tritt dieſe al ſchrift entſprechend dem Sachverſtändigengulachten erſt in Kra⸗ aufgrund eines einſtimmigen Beſchluſſes des Direktoriums und 5 Generalrates, der vorläufig nicht in Ausſicht ſteht. Neben 85 Notendeckung hat die Bank für eine 40prozentige Deckung täglich fälligen Verbindlichkeiten in beſonders liquiden Aktiven 5 ſorgen. Ueber den Status berichtet die Bank wie bisher wöche lich. Aus dem Gewinn der Bank erhalten die Anteilseigner e. 5 jährliche Dividende von 8 Prozent. 20 Prozent des Reing 12 Prozent des Natenumlaufs beträgt. Von den Reſtbetrag ſen 50 Millionen die Hälfte, die Anteilseigner die andere Hälfte. 1 nächſten 50 Millionen werden zu drei Viertel auf das Reich und 10 einem Viertel auf die Anteilseigner aufgeteilt. Der verbleiben Reſtbetrag wird unter Beiden zu neun Zehnteln und einem Zehn verteilt. Das Reich iſt nach Ablauf des Notenprivilegs berechegſ die Reichsbank miteinſähriger Kündigungs friſt au⸗ zuheben und die Grundſtücke, deren Wert durch ein beſondenen Verfahren feſtgeſtellt wird, zu übernehmen. Der Reichsbank bleibe gewiſſe beſondere Vorrechte, die ſie unter dem alten Bankgeſetz die ſaß, im Intereſſe der ihr obliegenden Aufgaben erhalten. Durch lle neue Faſſung wird das Bankgeſetz nom 14. März 1875 und dazu ergänzenden Beſtimmungen außer Kraft geſetzt. Privafnotenbanken höchſtausgaberecht von 194 Millionen Reichsmark ausgeſprochen n⸗ war es notwendig, deren Rechtsverhältniſſe in einem beſo 10 deren Geſetze zuſammenfaſſend zu regeln. Die Regelung 0 7 ulſch⸗ lands lagern noch große Vorräte ſolcher Weime in eigens zu dieen gegenüber einfach Betrug begangen. In einem Staat Südde Zweck gemieteten Kellern. Ob die Kontrollſtelle in Speyer, Elſäſſer Wein auf ſeine Qualität und auf ſeinen Urſprung hin prüie erlie niſſe ausgegeben haben, dürfte kaum einem Zweifel unt ſiſche Verwaltung im Elſaß eingezogen iſt, das Trinkgeld auch im uſchen verkehr eine Rolle zu ſpielen angefangen hat, die es in der den folge Zeit niemals ſpielte. Die elſäſſiſchen Winzer haben daher munge dieſes betrügeriſchen Weinhandels(anders kann man die aſchland nicht bezeichnen) ihren wahren Elſäſſer Wein micht nach Deuſchunze abſetzen können und befinden ſich in großer Notlage. Es gibt geund Gemeinden, in denen noch die Ernte des letzten Jahres lagert zein noch nicht ſofort abtransportiert haben, ſind gewiſſe Groß den mit der gefälſchten Ware zuvorgekommen und haben dur er Maſſenexport das zollfreie Kontingent ſchmell erſchöpft. dieedae kauſte Wein lagert nun noch unbezahlt in den Kellern der 118 die weder Geld noch Platz für die nächſte Ernte haben, erfügen auch, weil ja der Kauf perfekt war, nicht über die Ware beisürſte konnten. Auf dem Prozeßweg zu ihrem Geld zu kommen, 5 nach Lage der Dinge unmöglich ſein. Der ganze Vorgang beweiſt, daß Frankreich auf die Intereſſen des Elſaß nicht die geringſte Rückſicht ni wahren durch die Aufrechterhaltung des Vorrechts des Art. 68 erreicht ſſen. den ſoll, iſt der Schutz franzöſiſcher, nicht aber elſäſſiſcher Intereſſge Darauf hinzumeiſen, dürfte in dieſem Augenblick nicht eberhallen deutung ſein. Denm wenn das Vorrecht des Art. 68 aufrecht nicht bleiht o wird ganz zweifellos Deutſchland weiter franzöſiſchg( ge⸗ elſäſſiſche Waren bekommen, da das, was für den Weinhan ller⸗ ſchildert iſt, natürlich auch nach anderer Richtung gült, Daa“ das dings Elſaß durch eine Zollſchranke von Deutſchland au hon ſchwerſte getroffen würde, läßt ſich allerdings nicht beſtreitg, und ſetzt iſt die Wirtſchaftslage einzelner Kreiſe überaus ſchw! tgebiere die Obſthändler, die kürzlich den Verſuch machten, neue abe auchene in England zu erſchließen, haben dort eine ſchwere En auch in erlebt. Immer mehr zeigt ſich, daß, wie in kultureller 125 0 Elſaß wirtſchaftlicher Hinſicht die eigentlichen Lebensbeziehungen v nach Deutſchland, nicht nach Frankreich gehen. die Ueberführung der Leiche Matteottis Der Ueberführung der Leiche Matteottis wohnten dagen wurden Kränze niedergelegt, die von der Kammer der ſo Partei Italiens und von einigen Verbänden geſandt ſcch der hundert Arbeiter waren auf dem Bahnhof anweſend. Jausge⸗ Zug in Bewegung ſetzte, wurden Hochrufe auf Matteoge tteotlis bracht. Mehrere Perſonen knieten nieder. Die Witwe a Tratla war nicht zugegen; ſie wird wahrſcheinlich morgen Poleſine abreiſen. geiche Die Behörden erklären die Gerüchte, nach deren an uſ, unbe⸗ Rippen⸗ und andere Knochenbrüche feſtgeſtellt ſeien, gründet. dDie angeblichen Erzbergermörder 196 Berlin, 21. Aug.(Von unſerem Berliner Büro). weben 4 peſter Polizei iſt es angeblich noch nicht gelungen, feſtzu die verhafteten deutſchen Flüchtlinge die Wörder Gr d aalbean⸗ ſind. Es wird daher das Eintreffen eines deutſchen Kri feſt⸗ ten erwartet, der die Identität der Verhafteten unzweifelhafz 1 ſtellen ſoll. e e, 5 winns werden dem Reſervefonds zugeführt, ſolange er weniger 57 Reingewinns der Bank erhält das Reich von den er 15 der Da im Reichsbankgeſetz bezüglich der Privatnotenbanken n 5 Grundſatz ihrer Aufrechterhaltung unter der Feſtſtellung des Geſeut 8 geſtellt⸗ lollte, bei dieſer Unterſuchung verſagt hat, laſſe ich dahingeſte Daß aber die elſäſſiſchen Handelskammern falſche Uripruneeheen Und es iſt das auch um ſo begreiflicher, als, ſeitdem die franz enſt⸗ an anderen Orten, wo deutſche Händler aufgekauft, aber den firmen Reichslande ſind für Frankreich Kolonie, ſonſt nichts, und dal, wer⸗ glieder der Kammer und des Senats bei. In den ae 9 — 3. Seife. Nr. 385 In der Textilinduſtrie ſteht einer unbedeutenden Beſſe⸗ rung im Lörracher Gebiet Verſchlechterung in der Konſtanzer Sticke⸗ reifabrikation gegenüber. Auch im Schnitzſtoffgewerbe war die Entwicklung nicht ganz einheitlich, der örtliche Freiburger Arbeitsmarkt wies eine kleine Beſſerung auf, ihr ſtand aber andernorts ein ſtarkes Nachlaſſen des Beſchäftigungsgrads gegenüber. Eine größere Korbwarenfabrik mußte Kurzarbeit einführen, und Danneretag, den 21. Auguſt 1924 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Einiges vom Mars Von Adolf Mang, Heidelberg An Das große aſtronomiſche Ereignis dieſes Jahres iſt die ſtarke Infolge ſeiner größeren Entfernung von der Sonne empfäugt ſtatäherung des Mars an die Erde. Sie findet am 23. Aaguſt der Mars nur halb ſo viel Wärme als die Erde Als älterer 5 An dieſem Tage iſt Mars nur noch rund 50 Millionen Kilo⸗[ Bruder der Erde und weil 7 mal ſo klein, hat er ſich auch ſchon farkin 205 0 Veſchaſti n ee ſich reil⸗ rer don der Erde entſernt alſo nur noch den 3 Teil ſo weit wie abgekühlt, kann alſo aus dem Innern keine Wärme mehr hefern weiſe ſtarkes n ir von der Sonne vor de In der Tabakfabrikation iſt die Lage weſentlich ſchlech⸗ ter geworden; die Arbeitsloſenziffer nimmt innerhalb dieſer Be⸗ rufsgruppe täglich zu. Im Gaſtwirtſchaftsgewerbe dauert der Mangel an Köchinnen allerdings fort, doch iſt im übrigen die Nachfrage äußerſt gering, mit Entlaſſungen ſſt zu rechnen Ausdruck der Verſchlechterung der Arbeitsmarktlage iſt auch die teilweiſe zu beobachtende Abnahme der offenen Stellen für Dieſer geringſte Abftand von de Erde ehrt und ferner entbehrt er der dichten, ſchützenden Lufthülle der Erde: m Jahre 2000 nicht wieder. Bei den großen Hoffnungen, die— es muß alſo im allgemeinen empfindlich kalt auf den Mars ausgerüſtet mit den großartigſten Juſtrumenten, auf die ſein. Sein Waſſer iſt wahrſcheinlich größtenteils von den Ge⸗ berftade ſo günſtige Gelegenheit in der Erforſchung der Mars⸗ eige aufgeſaugt, ſeine Luft zum Teil in den Wel enraum abge⸗ noch ine ſetzt, und bei den meiſt übertrebenen Vorſleilunge die ſchleudert worden. In der Natur iſt nichts zwecklos. Alles wird 92 5 Publikum über die wahre Natur des Mars herrſchen, dürfte; auf das äußerſte ausgenützt, ſelbſt. B. in einem Tropfen Blumen⸗ ſerem über das Wichtigſte, was man zurzelſ vo un⸗ waſſer, in dem man unter dem Mikroſkop noch Tauſende von Auf⸗ Fn rn Nachbarplaneten weiß, von allgemeinem Intereſſe gußtierchen, von den verweſenden Pflanzenteilen lebend, ſich ihres gelultate ehr begierig iſt die Welt ja auf die neueſten Forſchungs⸗ freuen ſieht! Wie ſollte da 5 5 Wie Hausangeſtellte. un man aber den Bogen der Erwartungen nicht zu ſollten da ganze Welten leer laufen ie Erde, ein Stäubchen im 3 uen dennt dann iſt man auch nicht enttäuſcht. der Mars ſtehl Weltall iſt nicht allein bewohnt, ſondern unzählbare We kkörper Die Jahl der abgebauten Beamkinnen Ste wärtig ſchon vor Mitternacht als roter mächtig flammender ſind es mit ihr Wegen einer Eichel wächſt kein Eichwald! Mars Sehr intereſſant ſind die Angaben der Denkſchrift der Reichs⸗ en(an Glanz nur noch von der Venus übertroffen), am ſüdöſt⸗ dürfte wohl ſchon früher, als der Glutball der Sonne noch viel regierung über den Beſtand und Abbau des weiblichen Perſonals. Von den am 31. Oktober 1923 vorhanden ge⸗ weſenen 64 454 Beamtianen ſind 9899 15,3 Prozent zum Abbau gekommen. Von den 19 192 weiblichen Angeſtellten 9908= 51,6 Prozent. Die Beſtimmung der Perſonalabbauverordnung, wonach von den verheirateten Beamten zunächſt die weiblichen verheirateten zur Entlaſſung kommen ſollen, iſt augenſcheinlich rückſichtslos gehand⸗ habt worden. Von 2955 verheirateten Beamtinnen ſind nur noch 54. von 745 verheirateten weiblichen Angeſtellten nur noch 139 vor⸗ handen. 4 22 2 2 Städͤtiſche Nachrichten Die Mannheimer Lebenshaltungsindexziffer Berechnet vom Städtiſchen Preisprüfungsamt 788N eupbn Jahre, 25 5 Geſamt⸗ Senkung(—) Monate Ernäh⸗ Woh⸗ Be⸗ 5 pon een und Tage rung nung kleidung] ziffer zu Stichtag uer Mars m Erunãbe&m 275 Beleucht. 00% lichen 5 f 1913/14 100,0 100, 100,0 100,0 100,0— Sor Himmel. Er iſt im Mittel etwa 1½ mal ſo weit von der mächtiger war, eine ähnliche Entwicklung durchlaufen haben wie,„. 225 Aome, entſernt als die Erde und umkreiſt erſtere in rund 23 heute die Erde Gegenwärtig aber dürfte für ſeine etwaigen Be⸗ 55 Dez. 1923 1190 185 85 1808 1 16 Suungen Mars dreht ſich 5 etwa 24% ich abſt af 250 30 0 bei ſtarken 0 015.„1356 1835 265 153811333—0˙ 37 Minuten und 23 Sekunden) um ſich ſelbſt. Faſt ampf ums ein ein re rter ſein iſt es auſen 000 05 0 9 125 ſchon hat Mars dieſe Rotationszeit genau eingehalten.(Das mal ſchöner auf unſerer lieben Mutter Erde, die in jugendlicher 15 Jan. 1924 1305 1295 83 5 en een ſchlagender Beweis von der ſtrengen eſetzmäß gkeit, 5 1—5 1 0 5 5 85 55 Be e 1 0 die 21. 132.5 164,0 45.0 1 40,4 1135—2⁰⁰ een e fer ung darh der mtereſenteſte Plonel, parten debensbehingmin jemnen dis Zusttedenhelt und Beſcheben, 24.„1 10 7 18 indter zeigt uns i—5 0 di n als Land, heitl die Erde könnte Überhaupt ein Paradies ſein, wenn die Men⸗. er eeee,, in Femahr henere Flecten, die men 855 20 11.„„ 256164,6 4751375 10% 13 le lere die man als Meere deutet, und hat auch ſonſt noch ſchen von der großen Wahrheit lebendig durchdrungen wären daß 18. 127˙2][ 164˙6 475 1375110˙6 +0.8 gle 5 5 walene 5 8 eſite 4 eine 0 85 1 de⸗ 8 15 0 0104 9585 bas 1 5 15 0 25.„130,8164,5] 47/5J135,/ 1122 4155 ſer, ferner bei faſt gleicher ie ſeiner Achſe auf Le 5 u ü n enn ſie dieſe 132⁵ 1 2 7 14 nh reszeiten wie unſere Erde, ſo daß auf dem Mars ein heilige, unveräußerliche Naturrecht befolgen und nicht mit Ffüßen 155 März„ 1225 5 5 565 5 113 25 79 Erde des organiſches Leben und eine Bewohnbarkeit wie auf der treten würden wenn ſie ſich nur als eine große Arbeiterfamilie be⸗ 173 1348 164˙6 475 1407115˙0 +0˙⁰0 285 wohl vorhanden ſein dürfte. 100 1 5 8 12 5 1 505 1 5 ent F de 21.„1348 1046 4 140% 1ʃ50 ekanntlich war Schiaparelli in Mailand, begabt mit Elend in der Weſt herrſcht, alle moglichſt glückich werden! Für die z.„„ 13½ 164,6 475 1437 11,[703 A ee 8 2 i Unkle 2 5 5 4 2 25. 5 7— auelſen, die 555 355 Wa en Durch durch ſeine lebenslänglichen, äußerſt mühlamen und ſchwierigen„„138,2 154,0 47515181179][ 7000 danzlertehrte Ueberſetzung wurden dieſe Gebilde als wirkliche 551 e Geſetze 2 5 30.„„ 138,2154½0 475 154,0 1183 F704 Nanele nahlabt Sofort ſich die hen fee en ur Begr r ganzen neueren ſtro. 6 Mai 75 1425 1480 13 182706 1235 755 deobuß als das Wert erenen e Aeen. 0h 5„„130,5 154475 1526 117/1[ 230 Kanz chtungen in den größten Fernrohren beſtehen dieſe ſogen. 28. 413% 1510 475 151,4 116,4—0, fletde aber wahrſcheinlich nur aus zahlreichen Einzel⸗ Wi t 1 d S f 4. Juni 141,1] 1540 51,3[151½1203[424 bunnen, die dem Ruge(äbnucg wie die mit einem Raſter ge. irtſchaſtuches un ozlales., 12% 1519 84 510 177 25 znen Ei ͤ ängen i 5 151,0 1—15 alſdenen. 90 einstgen Werpalinsſen Pugen wir Die Tage des Arbeitsmarktes in Baden 0 5 1339 147 513 143,3 1140 JJJ0 deſe g. von Heidelberg bis Neuſtadt. Schon mit Rückſicht auf rwerbsloſenziffer 16.„„ 1325 136, 741131,0 1176—8 den Berelie kann alſo die Auffaſſung, daß die Linien wirklich von Aulich wird mitgeteilt: Der Arbeitsmarkt zeigt unverkennbar 26.„130%139%]7415½11—54 werden wohnern gegrabene Kanäle ſeien, nicht aufrecht erhalten das Bild weiterer Verſchlechterung. Sie kommt vor allem 30.„„130,135,4 7411289116½2 9ů„—1 Nahrſchdenn ſo breite Kanäle gibt es ſelbſt auf der Erde nicht! in anwachſender Erwerbsloſenziffer zum Ausdruck: Die Zahl der 6. Auguſt, 131,2[13%[74,1 128, 11% 705 diete, beinlich ſind es durch Pflangenwuchs dunkel geſärbte Ge. Hauptunterſtützungsempfänger hat ſich von 17 200 auf 18 800 erhöht. Luch diei weſchen im Innern Kanäle ſa gleichwohl möglich ſin In der Mekall, und Maſchineninduſtrie heben ſi die Mannheimer Indexziffer acd e Verdoppelung der Kanäle dürfen wir noch nicht als feſte die Lufthe anerkennen. Nach enee Underſuchungen iſt Vaſſerhule des Mars außerordentlich dünn; auch beſitzt ſie wenig den derdupf, ſo daß die Marsoberfläche ſelten von Wolkenbildun⸗ d den dckt iſt. Auffallend deutlich ſind die Schneehauben lgt olen des Mars. Hat die Nordhälfte Sommer, ſo dächſf ſ e Haube am Nordpol nach und nach ab: im Winter hält wieder an. Da die Atmoſphäre des Mars wenig Waſſer Rauſo beſteht dieſe weiße Haube wahſcheinlich nur aus enner uhreif. Dieſer ſchmilzt denn auch im Sommer raſch und 0 Wären es Schnee⸗ und Eismaſſen wie an den Polen der 5 würden ſich dieſe in der zweimal längeren Polarnacht des me anhäufen, daß die Sommerſonne ſie ganz wie bei der Erde br ſchmelzen könnte. die Arbeitsmöglichkeiten weiterhin weſentlich verringert. Zwar weiſt die Pforzheimer Edelmetallinduſtrie keine Zunahme der Kurzarbeiterziffer auf, es kann hier vielmehr wohl von einem Still⸗ ſtand der Kriſe geſprochen werden; auch hat ſich in der Fabrikation für chirurgiſche Inſtrumente öctlich eine gewiſſe Aufnahmefähigkeil bemerkbar gemacht, wie ſich auch in einem anderen Bezirk eine allerdings nur ſchwache Zunahme des Beſchäftigungsgrades beob⸗ achten ließ. Trotzdem hat ſich der Arbeitsmarkt der Metall⸗ und Maſchineninduſtrie im ganzen erheblich verſchlechtert. Eine größere Maſchinenfabrik beabſichtigt die Einführung der 32⸗Stunden⸗ Woche und eine große e mit 3500 Arbeitern iſt infolge Abſatzſtockung zu Betriebseinſchränkungen Dasſelbe war bei eier Firma der Spiegelfabrikation Wie uns das Städt. Nachrichtenamt mitteilt, beträat die vom Preisprüfunasamt für den 20. Auauſt berechnete Teuerunas⸗ zahl(Ernährung. Wohnuna. Heizung. Beleuchtuna und Beklei⸗ duna) 133 383 Milliarden Papiermark. Setzt man die entſprechende Vorkrieaszahl(114.59 Mark) aleich 1. ſo erhält man die Inder⸗ ziffer 1164.0 Milliarden. Da am 13. Auauſt die Inderziffer 1158,7 Milliarden betrua, iſt vom 13. bis 20. Auauſt eine Erhöhung um .5 Prozent eingetreten. Leat man die Goldmarkpreiſe zuarunde, ſo eraibt ſich nach den Preiſen vom 20. Auauſt die Goldmark⸗ inderziffer 116,4(1913/14 100) gegen 115,9 am 13. Auguſt⸗ Die Steigeruna iſt auf die Erhöhung der Preiſe für Fett, Mehl, Zucker. Eier. Käſe und Nährmittel zurückzuführen. Anderſeits zeigen die Kartoffelpreiſe ſinkende Tendenz. Ernſt v. Schuh, Dr. Karl Muck und der Ruſſe W. J. 20 waren die erſten, die ihre Zuſage gaben, 1905 bis 1906 teilten Mott und Muck ſich in die Leikung der Akademien. Ruhmüberſchüttete Kongertreiſen trugen den Namen der beſten deutſchen Tondichter durch die Hauptſtädte Europas, vor allem nach London. Dann folg⸗ ten Rchaird Strauß, Felix Weingartner und Bruno Walter in der Führerſchaft der unvergleichlichen Künſtlerſchar, die unterdeſſen auf 120 Mitglieder geſtiegen war. In den letzten Jahren ſtand Wil⸗ helm Furtwängler wiederhalt als Gaſtdirigent an der Spitze der Philharmoniker, die der Walt nun ſchon ſo viel des göttlichen Lichts offenbarten. Bald ſollen ſte zu unſern Herzen ſprechen.. F. D * Ein neues Muſeum in Nom Der düſtere Palazzo Venezia am gleichnamigen Platze vor dem Aufgana zum Kapitol in Rom. ein noch mit mittelalterlichen Zinnen bekrönter Rieſenbau der Frührenaiſſance, der arößte ſeiner Zeit. der arößte wohl auch Roms überhaupt, war als Kardinalsbau Pauls II. vor ſeiner Papſtwahl um 1450 begonnen worden. Er hat oft den Beſitzer wechſeln müſſen. Erſt wurde er an Venediag ver⸗ tauſcht, kam dann mit dieſem an Oeſterreich und hat jeweils die Ge⸗ ſandtſchaften ſener Mächte beim Heiligen Stuhl beherberat, bis der Weltkrieg ihn wieder an Italien brachte. Solche Wechſel nützen Denkmälern nie. wozu noch kommt, daß gerade dieſes nie ganz voll⸗ endet ward: es wurde in ſeinen Innenräumen des urſprünglichen Glanzes beraubt und war aänzlich verfallen. Den Palazzo Venezia in ſeinem Urzuſtand wieder herzuſtellen, war ſeit langem ein Plan des verdienſtvollen Leiters der römiſchen Altertumsverwaltunga und Konſervators Profeſſor Federiao Hermanin. Hinter dieſem Namen verbirat ſich ein Tiroler, alt⸗ adeliaer Abſtammung, dem die römiſchen Muſeen in Vielem idre ſche Tonſetzer. Er war es, der Goldmarks farbenprächtige Ouver⸗ ktüre zu„Sakuntala“ zur Uraufführung brachte und des Meiſters ſymphoniſches Scherzo zum erſtenmal klingen ließ. Robert Volk⸗ manns Streicherſerenaden wurden unter Deſſoffs Leitung zum erſtenmal bejubelt; auch D. Popper, Ignaz Brüll, Julius Zellner, Joſef Forſter und M. Käßmeyer durften ſchöne Triumphe feiern, bis eines Tages der Name Brahms als neuer großer Stern auf dem Programm der Philharmoniker erſchien. Deſſoff ſiedelte 1875 nach Karlsruhe über, 1880 folgte er einem Rufe nach Frankfurt a. Main, wo er 1892 ſtarb.(Der von ſeiner Tochter Margarete ge⸗ leitete vorzügliche Frauenchor iſt in Mannheim ſett langem be⸗ kannt und geſchätzt.) Während Deſſoffs Zeit erſchienen ſowohl Richard Wagner als auch Anton Bruckner und Franz Liſzt am Dirigentenpult der Wiener Philharmoniker. Im November 1875 ſtand Hans Richter zum erſtenmal vor dem herrlichen Orcheſter, das den Meiſter dreiundzwanzig Jahre langaenn der Spitze ſah. Richter, der zwiſchendurch und ſpäter län⸗ gere Zeit die Bayreuther Feſtſpiele leitete, wurde der eigentliche Apoſtel der Brahmsſchen Muſe in Oeſterreich: aber auch Saint⸗ Saöns, Tſchaikowſky, Grig und Dvoräk kamen zu verdienten Ehven. Unter Richter rauſchten zum erſtenmal die ſymphoniſchen Dichtungen von Richard Strauß durch den größten Konzertſaal Wiens, und die Namen Bizet und Maſſenet, Borodin und imſky⸗Korſakow be⸗ zeugten, daß keine geographiſchen und politiſchen Grenzwälle das heilige Walten im Reich des Schönen konnten. Hofopern⸗ direktor Wilhelm unterſtützte ſeinen Freund und Kollegen Richter bei alledem in uneigennützigſter Weiſe. 5 Durch Hans Richter nachdrücklichſt erſucht, übernahm Guſtav Mahler, der wie ein blendender Komet plötzlich am muſikaliſchen Firmament Wiens aufgetaucht war, 1898 die Leitung der Mlanm harmoniſchen Konzerte, und bald war der bewegliche kleine Mann mit der ee Stirn und den klugen Augen der Gegenſtand allgemeinen Intereſſes. Das Für und Wider der Verehrer und zu„ Die Wiener philbarmoniker Mannheimer Konzert des berühmten Orcheſters am 29. Auauſt weltbern, uſikfreunden ſtebt ein ganz beſonderer Genuß bevor: das dedfaute Philbarmoniſche Orcheſter aus Wien znmen ſeiner erſten Konzertreiſe ſeit dem Kriege) nach Mannheim Leneral und am 29. Auauſt im Nibelungenſaal unter Leitung des ie5 Srtheledirettor⸗ Brundo Walter konzertieren. Die Geſchichte ſieht glater das heute aus neunzig hervorragenden Künſtlern dan blättecht einem Triumphzua durch das Reich des Schönen. und dergerert mit berzlicher Freude in der Denkſchrift. die Richard uiſchen ar anläßlich des fünfziaſährigen Beſtandes der philharmo⸗ onzerte in Wien verfaßt hat. un croß ründung des gefeierten Orcheſters aing im Jahre 1842 gaulſten„ Akademie⸗Konzert unter Leitung Otto Nicolais, des Kom⸗ bfoper ter„Luſtigen Weiber“, voraus, der damals als Dirigent der Rang“ wiete und in dem Schriftleiler der ⸗Allcemeinen Muſtt⸗ ſürdere in Wien. Or. Schmidt. und dem Krititer Dr. Alfred Becher 5 ausſchlien impulſiver Tatkraft fand. Das erwähnte Konzert war and die ſlecßlich der Muſe Beethovens geweiht(im Vorderarunde Nertſten Kbente Symphonie), und die Soliſten gehörten zu den ge⸗ ſadlal, unſtarößen ibrer Zeit. Schon im nächſten Jahre aina Abrung— 70 dreizehn Proben. wie er ſelbſt berichtet) an die Auf⸗ Eablitume„Reunten“ und der begeiſterte Dank eines feſtlichen eid. der and in den öffentlichen Journalen ein volltönendes Gicheinen bekannte Muſikſchriftfteller Pohl ſchrier damals:„Beim mpbhoni Nicolais brach lauter Beifall aus und ſchwoll bei der üch, Die mit unbezähmbarer Gewalt zum wonnetrunkenen Jubel unden Privatteiſterung pflanzte ſich aus dem Saal in die geſellſchaft⸗ id ſeineroalkreiſe fort. und der Name Beethoven. der Ruhm Nicolais 2 eldenſchar tönte von allen Lippen.“ unter eli, der ſich e Als meile. ola lneeh nach Berlin ging, übernahm zunächſt Konzert⸗ Kapell ellmes erger die der Konzerte, die aber erſt 1860 dmeiſter Karl Eckert über die Ungunſt der 1 5 ſiegten den 9 Einrichtung feſter Zyklen ermöglichten, die dann bis die Faktor 1 Tag als philharmoniſche Konzerte zum bedeutend⸗ un Mogramm. iener Kunſtleben wurden. Unter Eckert ſtrahlten nd ume von Namen wie Schubert Schumann, Mendelsſohn ſaoßes Orat zmit der Singakademie zuſammen wurde Händels B0 gebkacht. in„Israel in Aegypten“ zu hervorragender Wir⸗ erlin) über, Als Eckert Wien verſſeß, um nach Stuttgart(ſpäter ugen“ berzuſiedeln, legte man den Taktſiock nicht ohne ie Hand des jungen Leipziger Dirigenten Otto ſond ger als fü aber immer größere Anerkennung ſicherte und nicht ders dan ſenfzehn Jahre an der Spitze des Orcheſters ſtand. Be⸗ e man Deſſoff die Pflege und Förderung öſterreichi⸗ auf en Gegner nahm wiederholt die heftigſten Formen an: die mehr auf den rhythmiſchen und dynamiſchen Effekt abzielende Art des neuen Dirigenten gab den Konzerten der Philharmoniker plötzlich eine andere Phyſiognomie; die Individualität einer eigenwilligen Mu⸗ ſikerſeele ſuchte ihr Recht mit heißer Leidenſchaft zu verteidigen, und die„Tradition“ ſchien oft in bedenklicher Weiſe gefährdet; die Vir⸗ tuoſität des orcheſtralen Geſamtkörpers aber erfuhr eine bis dahm nicht gekannte Steigerung. Im Jahre 1901 ſah Guſtav Mahler ſich aus Krankheitsgrün⸗ den gezwungen, die Leitung der Konzerte niederzulegen. Die Füh⸗ rung übernahm abwechſelnd Joſef Hellmesberger und Franz Schalk, bis man ſich(4903) entſchloß, mit der Leitung der Konzerte nicht mehr wie bisher eine einzige Perſönlichkeit zu betrauen, ſondern mehrere in beſonders hohem Anſehen ſtehenße Dirigenten einzu⸗ laden, die abwechſelnd an das Pult treten ſollten. Arthur Nikiſch, Ordnuna und Pflege verdanken. Einzelne ehemalige Ausſtattungs⸗ ſtücke des alten Palazzo Venezia wieder ausfindia zu machen. ader war nur jemandem möalich, der wie Hermanin den Kunſtbeſtand und den Kunſthandel Italiens völlig überſieht. Für bedeutende Kunſt⸗ werke. die auf dieſem Wege zu Tage traten, ſoll nun der Palazzo Venezia ein Muſeum werden: und tatſächlich ſind einige Räume be⸗ reits fertia geſtellt. Was in dieſen Räumen bisher Aufſtellung gefunden hat, ſind von frühitalieniſchen Tafelbildern vor allem ein bedeutendes Ma⸗ donnen⸗Altarbild Simones von Boloana: neben ihm ſind Giovannk die Milano und Giovanni Baronzio mit wichtigen Stücken vertreren. Man bat vor jedem der aufaeſtellten Stücke das unbedinate Bewunt⸗ ſein, daß es ſich um etwas beſonders Hochwertiges handelt. Von ſpäteren Werken iſt ein Bild des Melozzo da Forli beachtenswert, den die Welt um ſeiner ſinaenden und muſizierenden Engel in der ——— ——— ————— — 4. Seile. Nr. 385 maunheimer General · Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 25 Donnerstag, den 21. Auguft 1924 Das ſchlechte Wetter hält an. Geſtern konnte man, als die Sonne vom blauen Himmel lachte, an eine Wendung zum Beſſern alauben. Es war aber wieder nichts. In der ſechſten Abendſtunde entlud ſich wieder ein Gewitter, das nach einigen Donnerſchlägen zwar weiterzog, aber bis in die Nacht hinein neue Regenfälle brachte. Heute iſt der Himmel wieder völlig bedeckt. Ein troſtloſes Wetter. Die Temperatur iſt ausgeſprochen herbſtlich. In der verfloſſenen Nacht betrua die niedriaſte Temperatur 10,5 Grad C. Heute früh wurden 11.8 Grad C. feſtageſtellt. Die Höchſttemperatur am geſtrigen Tage belief ſich auf 23,4 Grad C. Lebensmüde. Zu der im geſtrigen Abendblatt unter dieſer Spitzmarke gebrachten Meldung, erfahren wir, daß der unbekannte Retter der 18jährigen Arbeiterin aus Feudenheim. die zweifellos unterhalb der Riedbahnbrücke im Neckar ertrunken wäre. ein Beam⸗ ter der Rhein. Creditbank namens Harbort war, der zufällig auf ſeinem Rade vorbeifuhr. Bei dem regneriſchen Wetter war ſonſt niemand in der Nähe. * Kleinfeuer. Infolge unvorſichtigen Umgehens mit offenem Licht geriet geſtern abend im Hauſe Meerfeldſtraße 67 eine größere Partie Pappkartons, die hinter einem nicht im Gebrauch befindlichen Backofen gelagert war, in Brand. Ein Rolladenkaſten und der Ver⸗ putz des Raumes wurden ſtark beſchädigt. Das Feuer wurde durch die um 5,16 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr ſchnell beſeitigt. Der Schaden beträgt etwa 50 Mark. * *Aus der evangeliſchen Landeskirche. Infolge des mangel⸗ haften Eingangs der Landeskirchenſteuer konnte den Geiſtlichen der evangeliſchen Landeskirche die Erhöhung der Beamten ehälter für Juni und Juli nicht ausbezahlt werden. Außerdem ſah ich die Kirchenbehörde gezwungen, den Geiſtlichen ein Fünftel des gehaltes zu ſtreichen. 60. Geburkstag des Erzbiſchofs von Freiburg. Der Erzbiſchof von Freiburg Dr. Karl Fritz beging geſtern ſeinen 60. Ge⸗ burtstag. Erzbiſchof Dr. Fritz wurde als Kind einfacher Eltern am 20. Auguſt 1864 in Adelhauſen bei Zell i. W. geboren. Seine Studienjahre verbrachte er am Gymnaſium und der Univer⸗ ſität Freiburg, von wo ihn dann ſeine Tätigkeit als Seelſorger nach der Prieſterweihe zunächſt 1888 nach Oberkirch, dann ſieben Jahre in die Großſtadt Mannheim und endlich als Pfarrer nach Bernau auf dem hohen Schwarzwald führte. 20 Jahre lang, von 1899 bis 1920 ſtand er mitten in der Verwaltung und Regierung der Erz⸗ diözeſe, bis er am 6. September 1920 zum Erzbiſchof von Freiburg gewählt wurde, und am 28. Oktober 1920 den Hirtenſtab des Heiligen Konrad übernahm. *Falſche Rentenbankſcheine. Seit der Einziehung der meiſten Notgeldſcheine hat ſich ein deutlicher Rückgana der Fälſchungen von Papiergeld gezeigt. Die neuen von der Reichsbank ausgegebenen Notentuypen machen ebenſo wie die Rentenbanknoten wegen ihrer ſorgfältigen Druckausführung den Fälſchern offenbar erhebliche Schwieriakeiten. Bei den Rentenbanknoten wird ſich den Falſch⸗ münzern eine Nachahmung im Großen auch deshalb nicht verlohnen, weil ſie darauf rechnen müſſen, daß die Rentenbankſcheine eingezo⸗ nen werden, ſobald die Goldnotenbank kommt. Immerhin ſind auch von den Rentenbanknoten in verſchiedenen Gegenden des Reiches Fälſchungen der Scheine zu 1. 5. 10 und vereinzelt auch zu 50 Mark aufgetaucht. Dieſe Fälſchungen echter Scheine ſind ſedoch, abaeſehen von der meiſt mangelhaften Wiedergabe des Unterdruck⸗ muſters der echten Scheine, bei einiger Aufmerkſamkeit ſchon daran zu erkennen daß entweder das Kreuz⸗Ring⸗Waſſerzeichen der echten Scheine gra nicht oder nur durch Deckfarbe oder Fettdruck unvollkom⸗ men nachaegahmt aufweiſen oder ein anderes Waſſerzeichenmuſter tragen als die echten Scheine. Hält man die echten Scheine gegen das Licht. ſo iſt das Waſſerzeichen(Kreuz⸗Rina) klar und aleich⸗ mäßig aut auf dem ganzen Schein ſichtbar. Die bei den echten Rentenbankſcheinen von 2 bis 1000 Renten⸗Mark in das Papier ein⸗ gebetteten Pflanzenfaſern ſind bei den Falſchſcheinen gewöhnlich durch Striche mit Tinte oder Farbe oder durch aufgeklebte Faſern vorgetäuſcht, die bei Berührung mit einer Nadel von der Klebmaſſe alasartig abſpringen, während die echten Faſern im Papierſtoff haften. Hin und wieder haben die Fälſcher auch aufgeſtreute Faſern mit Seidenpapier, das ſich ablöſen läßt, überklebt. Wie die Reichs⸗ bank, ſo zahlt auch die Deutſche Rentenbank an Perſonen, die durch Hinweiſe und Fingerzeige die Polizei auf die Spur einer Falſch⸗ münzerwerkſtatt bringen, Belohnungen im Betrage bis zu 1000 Goldmark im Einzelfall. Jede Polizeiſtation nimmt ſolche Mit⸗ teilungen, de auf Wunſch ſtrena vertraulich behandelt werden, ent⸗ gegen. uguſt⸗ veranſtaltungen RNeues Theater im Roſengarten.„Die beiden Nachti⸗ gallen“. Es liegt ſo ein eigener Zauber in dieſer„guten, alten it“ des Biedermeier, wo die Menſchen noch ſo„ganz anders“ waren als in unſerem nüchternen, rechnenden u. berechnenden Heut⸗ zutage. Daher bleibt ſie auch immer noch das eigentliche Reſervoir für die Volksoperette. So auch„der beiden Nachtigallen“, die uns die Heidelberger geſtern Abend als Erſtaufführung brachten. Der Vater der Idee iſt diesmal Leo Walter Stein und die flüſſige an mancherlei ſentimentalem Sing⸗Sang reiche Muſik dazu ſchrieb Willy Bredſchneider. Wer konnte ſich nicht ergötzen an dieſem Kampf einer fortſchrittlichen Jugend mit dem ſich zäh wehrenden Althergebrachten, das in der Firma„Lohmeyer und Nachtigall“ und litt nicht mit den armen Opfern dieſer Tradition Lahmeyers Fritz und Nachtigalls Lotte, denen eine vom Theater, die große Nachtigall, den Weg zum Herzen ebnen mußte! Im übrigen, vor allem im erſten Akt, ganz reizende Operette voll anmutiger Szenen und ebenſolcher Melodien. Die wohlgelungene Spielleitung lag bei Direktor Meißner in glücklichen Händen. Ebenſo waren die einzelnen Rollen bei den oft bewährten Damen und Herren des Enſembles untergebracht. Wir kennen ſie ja alle, die Ellen San⸗ ders und Ena Hertel, die Fritz Daurer, Paul Kaſtner, Max Adler und Axel Straube und haben ihre ſpieleriſchen und geſanglichen Leiſtungen gebührend gewürdigt. Das muſikaliſche Szepter führte Friz Henn mit bewährter Hand und half mit ſeinem Orcheſter mit den Abend wieder zu einem ganzen Erfolg zu machen. Was Wunder, wenn das dankbare Haus nicht mit Beifall und Blumen kargte!- Neues Theater— Roſengarten Mannheim. Auf mehrfachen Wunſch geht heute Abend noch einmal Leo Aſchers Operette „Hoheit tanzt Walzer“ in Szene.— Morgen findet eine Aufführung der überall beliebten Operette„Schwarzwaldmädel“ ſtatt. Die Partie der Malwine ſingt dieſesmal Ellen Sanders. Abſchiedsvorſtellung im Zirkus Buſch. In der heutigen Ab⸗ ſchiedsvorſtellung der Groß⸗Zirkus⸗Schau Buſch gelangt die Heraus⸗ forderung Herrn Paul Sillers zum Austrag. Siller wird ſich mit dem geſtrigen Sieger im Ringkampf meſſen. Er hat ſeine Welt⸗ meiſterſchaft zu verteidigen. Außerdem kommt das geſamte Pro⸗ gramm zur Aufführung. Das 10. Allſchlaraffiſche Ronzil in heidelberg 85 1 — e. Heidelberg, 20. Auguſt. Heidelberg ſteht im Zeichen der Schlaraffen! Was Schlaraffen ſind, was ſie bezwecken und wie ſie ihre Vereinigung in eine etwas abſonderliche Form zu kleiden lieben, das iſt an dieſer Stelle den Leſern aus ſchlaraffiſchem Munde kund getan worden. Und ebenſo iſt ihm bekannt, daß dieſe Schlavaffen ihr 10. Konzil„65 anno Uhuj“ d. h. 65 Jahre nach der Gründung in Prag, nunmehr in „Haidelberga“ abhalten. In ſtattlicher Anzahl ſind ſie eingetroffen, zeingeritten“, wie es ſchlaraffiſch heißt, Saſſen und Legaten, Burg⸗ frauen und Burgmafden, aus faſt 195 Reichen, die über die ganze Erde verteilt ſind. Und Heidelberg hat ſich zu ihrem Empfang mit bunten Fahnem geſchmückt, unter denen die rot⸗blau⸗gelbe der Schlaraffen vorherrſcht. In viclen Schaufenſtern hockt der Uhu, der Schlaraffenvogel, und ſelbſt der kleinſte Heidelberger Stöpſel ruft „Lulu“, wenn er Leute mit dem Schlaraffenabzeichen ſieht, einer Vronzemedaille am Schlaraffenband, die auf der einen Seite das Heidelberger Schloß mit einer Ritterfigur und der Umſchrift — Gaudeamus“, auf der Rüchſeite eine Widmung träg Am Sonntag vereinigten ſich die Schlaraffen, faſt 1500 an Zahl, in der prächtig mit Fahnen und Guirlanden geſchmückten Sdadthalle zum Begrüßungsabend. Es war ein frohes, farbenpräch⸗ kiges Bild, das ſich dort dem Auge bot. Kein Plätzchen war frei und immer kamen noch neue Scharen, Männlein und Weiblein, alt und jung, geſchmückt mit dem ſchlaraffiſchen Kopfputz, mit Kappen und bunten Baretts, mit Helmen aller Art, behangen mit Ketten und Orden. Da kamen ſie aus Prag und Newyork, aus Wien und Milwaukee, aus Budapeſt und Chioago, aus Temesvar und Phila⸗ delphia, aus Serajewo und Zürich, aus Shanghai und München, aus Trieſt und Berlin und aus vielen, vielen anderen deutſchen und gusländiſchen Orten. Die Wogen der Wiederſehensfreude ſchlugen hoch, ſo hoch, daß das eigoniliche Feſtprogramm darin unterging. Man ſang das offizielle Schlaraffenlied, ſang auch„Alt⸗Heidelberg, du feine“ aber ſonſt feierte man eben ein frohes Wiederſehen und war glücklich, beiſammen zu ſein. Der Montag brachte neuen Zuſtrom, ſodaß man wohl mit 1800 Schlaraffen rechnen kann. Der Vormittag war der Hauptberatung gewidmet, der Nachmittag führte die Schlaraffen hinauf aufs Schloß, ins Schloßhotel und in die Moldenkur, wo Konzerte ſtattfanden. Freilich bewies der Genius loci Heidelbergs in leider allzu klaver Weiſe, daß er feucht ſei, und es gab viele ſtörende Regengüſſe. Aber ſie konnten die fröhliche Stimmung nicht weg⸗ waſchen trotz rieſigen Aufwandes von Waſſer. Am Abend konnte man ſich in der Stadthalle bei dem luſtigen Schwank„Die drei Zwillinge“ amüſieren, wobei naturgemäß Ludwig Schmitz, der ſchlaraffiſche Ritter Mutze di Mandel, als Knäblein den Vogel ab⸗ ſchoß. Es war köſtlich, trotzdem ſeine Mitſpieber heftig„ſchwammen“, wohl infolge der reichlichen Regengüſſe Geregnet hat es auch am Dienstag nachmittag, als die Schlaraffen mit dem Extrazug nach Schwetzingen fuhren, wenn auch glücklicherweiſe die Frei⸗ lichtaufführungen ziemlich trocken vom Stapel gehen konnten. Man gab zunächſt„Baſtien und Baſtienne“ von Mozart, dem Heiligen Don Juan der Schlaraffen, hierauf Offenbachs „Mädchen von Elizondo“. Bej den Aufführungen wirkten zumeiſt Schlaraffen, die Jünger der Kunſt Thaliens ſind, mit. Di kaltſche Leitung hatte A. Schetters, gen. Ritter Rhadames. In der Pauſe gab es Tanzeinlagen. Und wenn auch der böſe Wind die Klänge recht vertrieb und zuletzt aufgeſpannte Regenſchirme den Blick nach der Bühne nahmen, es war doch alles wohlgelungen und die Wiedergabe ganz prächtig. Als dann aber der Abend nieder⸗ ſank, da erſtrahlte der Park in feenhafter Beleuchtung wie einſtmals zu Karl Theodors Zeiten. Bunte Lampions zeichneten und ihrem Anhang ſeine typiſche Verkörperung fand! Wer fühlte Sakriſtei von Sankt Peter willen liebt. Raffael iſt durch einen Freskokopf. Nikolo Biſano durch eine Beweinung. Sebaſtiano vel Piombo, der einzige direkte Schülerfreund Michelangelos, mit einem Doppelporträt. das faſt coreggiohaft anmutet, vertreten. Von Fillppo Lippi iſt eine wunderbare frühe Verkündiaung ausgeſtellt, die Maria in eingem wahrhaft himmliſchen leuchtenden Hellblau. as die neue Sammlung aber beſonders intereſſant macht, iſt die Zuſammentraguna von etwas, was bisher noch in dieſem Um⸗ ſaug nicht geſammelt worden iſt: römiſche und mittelitalieniſche (abruzzeſiſche) Holzplaſtik des Mittelalters. Es ſind Madonnen, Heilige, Mönchsbilder, auch Balkenverzierungen: die abruzzeſiſchen Madonnen herb und düſter, die römiſchen von gleicher Herbheit, aber doch wieder von einer ernſten Milde. Beſonders eine davon aus dem 12. Jahrhundert wird, wenn ſie erſt bekannt wird. zu den bedeu⸗ tendſten Holzwerken des Mittelalters zählen: ſitzend vorgebeugt, mit ſchmalen, ausgezeichneten Lippen und aroßen, mandelförmigen, faſt etruskiſch anmutenden Augen. An Terrakotten iſt beſonders zu er⸗ wähnen ein abruzzeſiſcher Altar mit auf Goldarund gemalten Heill⸗ gen als Umranduna und der Legende auf den Seitenflügeln. Auch zwei erhaltene Stücke der„Wunder Sankt Markus“ von Sanſovino haben Aufſtellung gefunden. Leider dienen die Ausſtellungsräume der Reaieruna und den faſziſtiſchen Behörden als Sitzungsſäle, doch beſteht die Hoffnung, daß auch dies neue römiſche Muſeum bald der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht werden wird. D 8888 Biloͤer aus dem Leben der zoologiſchen Station in Neapel (Von unſerem Korreſpondenten) Neapel, im Auguſt. Das Wunder des Lebens in einer anderen Welt!— wie man⸗ nigfach ſind dieſe Wunder, die die Menſchheit ſtaunend betrachtet. Feſtgebannt in die Vorſtellung, daß nur das wirklich Leben ſei, was ſich in der Umgebung und unter den Bedingungen abſpielt, die uns von Kindheit an vertraut ſind, ſehen wir mit Staunen, mit einem Staunen, das von der Furchtſamkeit bis zum Lachen geht, jedes Leben in einer anderen Welt, ſei es nun ein Leben in einem tropiſchen Dſchungel, im Eis der Pole, in den Gletſchern des Mount Ebereſt, in den vulkaniſchen Feuern der inneren Erde, im Sternen⸗ raum,— wobei wir den Begriff des Lebens ſtets weit genug faſſen Nicht zuletzt erfüllt uns auch das Leben der Meere, das mögen. e, d r⸗Leben mit Staunen und Vewunderung. Mit faſt e Blick ſehen wir, daß auch in der Tiefe der See n blühen, Lebeweſen geboren werden und ſterben. Und Ben Leben einer anderen Welt gar in einem Aquarium vorgeführt, ſchön ſichtbar und überſichtlich, dann träumen wir viel⸗ leicht wie Jules Verne: wenn ich vor einem Aquarium ſtehe, glaube Freundes, damit auch andere Forſcher davon Nutzen ziehen konnten. Die muſi⸗ Fontäne ſprühte in Regenbogenfarben. Dazu ſpielte die Schung kapelle ſchlaraffiſche Weiſen. Im Zirkelhaus konnte man die Kunſt des leider zu früh verſtorbenen Schlaraffen Ritter Leonardo, des Geſinnungsprotzen(Walter Lilie) bewundern und— kaufen⸗ Stimmung hat geherrſcht bis zuletzt, bis der Extrazug um 11 Uhr das fröhliche Völkchen wieder gen Heidelberg brachte. Der geſtrige Mittwoch war ein geruhſamerer Tag, dem Wan⸗ dern und dem Bewundern von Heidelbergs Schönheiten gewidmet. Am Abend gab es im Stadtgarten ein Militärkonzeri. hat heute ſogar einmal die Sonne geſchienen, wenn auch jetzt, da dieſe Zeilen geſchrieben werden, wiederum im Weſten ſchwarze Wolkenbänke drohen. Hoffentlich wird das Schloßfeſſt morgen nachmittag nicht allzu verregnet und die Schloßbeleuchtung am Freitag abend mit der das Konzil ſeinen glänzenden Schluß⸗ punkt geſetzt belommen ſoll. Aus dem Lande Schwetzingen, 20. Aug. In Oftersheim ereignete ſich ein ſchwerer Unglücksfall, dem ein junges Menſchenleben zum Opfet fiel. Der 18 Jahre alte Elektrotechniker Hans Grüll von hier war mit Arbeiten an der elektriſchen Hochſpannungsleitung beſchäf⸗ tigt. Die Leitung war ſtromfrei gemacht worden. Während der Arbeiten iſt anſcheinend infolge eines Verſehens der Strom einge⸗ ſchaltet worden. Der junge Mann, der auf einem Hausdache ar⸗ beitete, wurde ſofort von dem Strom getötet. Die Unterſuchung iſt eingeleitet. Oftersheim bei Schwetzingen, 20. Aug. In einem Dünger⸗ haufen verſcharrt wurde die Leiche eines kleinen Kindes⸗ aufgefunden. Die Unterſuchung iſt eingeleitet. Ein junges Mädchen wurde wegen des Verdachts der Kindestötung verhaftet. I. Viesloch, 20. Aug. Hier wurde vor kurzem ein Brieſtauben'⸗ verein gegründet, um die für Uebermittlung von Nachrichten be⸗ ſonders geeigneten Taubenraſſen zu züchten. Nach einigen kleineren Fernflügen, die zur vollen Zufriedenheit ausfielen, wird der Verein ſich auch an großen Fernflügen beteiligen. I. Malſch(Amt Wiesloch), 20. Aug. Neu ins Leben geruſen wurde hier der im Spätjahr 1923 infolge der Inflation einſtweilen aufgehobene Spar⸗ und Barlehensbaſſenverein Malſch e. G. m. b. H⸗ der im Jahre 1893 nach dem Raiffeiſenſyſtem gegründet wurde⸗ Seine Erneuerung, die vielfachen Wünſchen entſyricht, erfolgte al⸗ Kreditverein Malſch e. G. m. b., der ſich mit allen in das Bank⸗ fach einſchlagenden Geſchäften befaſſen bezw. vermitteln wird. Aglaſterhauſen, 20. Aug. Die Kinder der Familie Hoffmann halten am letzten Freitag Pil ze geſammelt und gegeſſen, wor ſie unter ſchweren Vergiftungserſcheinungen erkrankten. Die beiden 10- und 11⸗jährigen Knaben ſtarben unter großen Schmerzen. „Aheinheim b. Bruchſal, 20. Aug. Am Montag Abend wurde der Landwirt Joſef Bauer, als er ſein junges Pferd einſpannen wollte, von dieſem beim Ausſchlagen ſo unglücklich an den Kopf getroffen, daß er bewußtlos zu Boden fiel. Die Verletzungen ſind ſo ſchwer, daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. 8 Halle des Hauptbahnhofes und auf dem Bahnhofplatz reges Leben. Eine außerordentlich große Menſchenmenge ee den größten Teil der hieſigen und aus der näheren Umgebung unſerer Stal mit Extrazug ankommenden Turner vom 13. Kreisturnfeſt in Konſtanz Als der Zug mit über einſtündiger Verſpätung kurz nach 9 Uhr einfuhr, wurden die Turner der verſchiedenen Vereine außerordentlich freudig begrüßt. Begeiſterte„Gut Heil Rufe tönten durch die Halle; Mädchen überreichten Blumen; die Geſangs⸗ abteilung des Arbeiterbildungs⸗Vereins brachte den Turnern ihres Vereins das Badiſche Sängerhoch als Willkommengruß. Inzwiſchen hatten ſich vor dem Hauplbahnhof verſchiedene Züge gebildet u. 0 zog unter Vorantritt einer Muſtkkapelle der Turnerbund Bulach na 5 Haus, während der Arbeiterbildungsverein einen Zug von ungeſag⸗ 400 Perſonen bildete und gleichfalls unter Vorantritt einer Muſt kapelle ſeine ſiegreich heimkehrenden Turner in das Verein⸗heim begbeibete, wo ein Feſtabend veranſtaltet wurde.*E Durlach, 20. Auguſt. Die Badiſche Maſchinenfahnn, vorm. Sebald hat heute mit Genehmigung des Landeskommiſſar⸗ ſhrer geſamten Arbeſterſchaft, 6700 Mann, auf 5. September in kolge Mangels an Betriebsmitteln und Aufträgen gekündigk Außerdem wurden 40 Beqmte auf 1. Oktober gekündigt. er *Pforzheim, 20. Aug. Den Bemühungen der Neuenburge Landjäger gelang es, den Verüber der Raubanfälle auf al Wrege Schtwielen und Warzen eſe. ne N 1 Kukirol 205 empfoblen. Millionenfach be⸗ 1 ährt.— In Ternecen uud adungerten erdäneuch— gggen Fuß⸗ ſchweiß, Brennen und Wundlaufen Kukirol⸗Fußbad. Adler⸗Apotheke fi 7, 1: Kronen.Apotheke am Tatterſall; Löwen⸗Apothe acker den Planken E 2, 16, Mohren⸗Apotheke Planten O 3, 5: Drogerien: 1 Nachf, am Speiſemarkt: Th. v. Eichſtedt, Kunſtſtr. A Goßmann, Mar en hel Drogerie zum welßen Kreuz. H. Geyer Mittelſtr. 60; Ludwig und Sch Muhl⸗ .3; Merkur⸗Drogerje Gontardplatz 2; Michaelis⸗Drogerie G 2, 2; KSecen. hardt, Mittelſtr. 28a, G. Schmidt, Seckenheimerſtr. 8; A. Sperber, die Alleen ab, das Schloß war ſtrahlend erleuchtet und die groß⸗ ich wenigſtens immer, daß ich der Kapitän Nemo aus„Zwanzig⸗ tauſend Meilen unterm Meer“ bin. Aber dieſe Vetrachtungsweiſe iſt nicht immer gut. Wie alle Phantaſie tut ſie der Wirklichkeit Unrecht. Und ſicher iſt das z. B. bei der Zoologiſchen Station zu Neapel der Fall, deren herrliches Aquarium, vielleicht das ſchönſte der Welt, jährlich das Ziel von Tauſenden, beſonders auch von deutſchen Reiſenden, iſt. Jeder dieſer Beſchauer und Bewunderer wird ein wenig zum Ka⸗ pitän Nemo; ſtaunend blickt er auf dieſes Leben in einer anderen Welt und vergißt, was er doch nicht vergeſſen ſollte, die Wirklich⸗ keit: daß dies Aquarium nur ein Teil, nicht einmal der wichtigſte Teil eines hochbedeutenden wiſſenſchaftlichen Inſtitutes iſt, das eine Geſchichte, eine Gegenwart und eine Zukunft hat, ein eigenes, ſchönes und dennoch reales Leben. Und ſo ſcheint es uns nicht über⸗ flüſſig, neben die bunten Wunderbilder des Aquariums ein Wemn einfarbige, doch vielleicht in den Konturen feſtere Bilder aus Leben der geſamten zoologiſchen Station zu ſtellen. * Auch die zoologiſche Station in Neapel hat ihre Urzelle gehabt. Das war eine kleine Baracke am ÜUfer der Straße von Meſſina, wo Anton Dohrn, damals noch junger Privatdozent der Zoologie an der Univerſität Jena, ſein erſtes beſcheidenes Laboratorium für marine Biologie eingerichtet hatte. Unter dem Einfluß der Dar⸗ winſchen und der Haeckelſchen Lehren nahmen die Naturwiſſen⸗ ſchaften in jenen Jahren,— es war noch vor 1870— einen mäch⸗ tigen Aufſchwung und ſchienen die erſte Rolle unter den Wiſſenſchaften einnehmen zu wollen. Als einer der erſten erkannte Anton Dohrn die Bedeutung der marinen Biologie für die ent⸗ wicklungsgeſchichtliche Forſchung und wandte ſich vor allem Studien auf dieſem Gebiete zu. So kam er ans Mittelmeer, nach Meſſina. Aber bald mußte er die Schwierigkeiten erkennen, die ſich ſeinem Studium entgegenſtemmten. Bar aller Hilfsmittel, ohne Fiſcherei⸗ werkzeuge, ohne Reagentien, ohne alle Bequemlichkeiten eines auch nur einfachen naturwiſſenſchaftlichen Laboratoriums drohten ſeine Unternehmungen zu verſanden. Da half ihm ein italieniſcher Freund. Dieſer ſtellte ihm ein kleines Warenmagazin am Meeresufer zur Verfügung, und Dohrn richtete es raſch als Laboratorium ein, Es war dies gewiſſermaßen die erſte zoologiſche Station der Welt, die Urzelle all der vielen Stationen dieſer Art, welche heute an den Ufern aller Meere der Erde den Forſchern offen ſtehen. Als Dohrn Meſſina verließ, übergab er das kleine Inſtitut der Obhut ſeines In der Paracke aber fand ſich ein Tagebuch, in das Dohrn die in Meſſina gemachten praktiſchen Erfahrungen eingetragen hatte und das alte Motto an Stelle des alten„vesligia terrent“ das neue, Dohrns tapferer Natur beſſer entſprechende„vestigia adiuvant' enthielt.„ 8 Banen 291; Springman's⸗Drogerie P 1, 6; Storchen⸗Drogerie, Marktpigſf ictorla⸗Drogerie Huppertz, Schwetzingerſtr. 26. 7 8 Vestigia adiuvant! Für Dohrn mochte das richtig ſein 75 den in Meſſina erworbenen Erfahrungen heraus wuchs für ihm ort Plan, den er dann mit bewundernswerter Tatkraft durcheefüger hat: der Plan einer großen zoologiſchen Station. Wenn mi ſeiten in ſeinen eigenen Berichten von den gewaltigen Schwien ane der leſen, die ſich ihm— ſelbſt zu einer Zeit noch, wo der inden Station in Neapel faſt beendet war— entgegenſtellten, empf Bei⸗ wir dennoch deutlich genug das alte„vestiga terrent. Ein— ſpiel mag genügen. de Wir folgen Dorns Erzählungen. Und dabei iſt das Folgeder nur eine Epiſode aus einem vierjährigen Kampf, der Dohrn n be⸗ ganzen Zeit von 1870 bis 1874 in Spannung hielt. Reiche⸗ richtet, daß er endlich nach langem Warten im Berliner d eine kanzleramt wurde, um ſein Geſuch betreffen⸗ Dohrn Unterſtüzung der Station durch den Staat vorzutragen. 990 mit entwickelte ſeine Pläne in zuſammenhängender Rede und en b Aus⸗ den Worten:„Und hiernach, Exzellenz, möchte ich fragen, 11t rhn⸗ ſicht vorhanden iſt, daß mich die Reichsregierung vielleicht mit⸗ des tauſend Thalern unterſtützt,“ Ein kurzes trockenes„Neit Ebene, Miniſters Delbrück war die Antwort.„Es iſt eine ſchefge ſeine auf die ſich das Reich nicht einlaſſen darf.“ Dohrn ſah ſcheiden Hoffnungen vernichtet. Aber er empfand deutlich das Kunge Mi⸗ des Augenblicks und in den auf dieſe harte Abfage ſolge Geſtalten nuten arbeitet ſein Geiſt lebhaft. Endlich begann er:, len Sie mir, Exzellenz, Ihnen ein kleines Erlebnis* erbgdulege in ſich im September 1870 zutrug. Ich war während des K ch kurzen Garniſon in Kaſſel. Nach der Schlacht von Sedan erhielt ſcher-Ber. Urlaub zu einer Reiſe nach England, wo ich die Naturfor ſanda 3 ſommlung beſuchte, um für mein Unternehmen Propagziſch: es machen. In London lud mich ein literariſcher Freund zu Tauf die waren andere Gelehrte dabe. Die Rede kam natürtich der eine ſtaunenerregenden deutſchen Triumphe. Da ſagte Nöſlich„d ſein, Herr:„Nun, eine Konſequenz Eurer deutſchen Siege werdet daß Eure wiſſenſchaftliche emonie 8 wird. JLe n wi Ihr dem Militarismus verfallen, und die Folge wird Sehebi gch ſchaftlicher Rückgang ſein. Bisher hahen wir Eure mſen“ Ich überſetzt, jetzt werdet Ihr unſerer Leitung folgen müßß igen ge⸗ ſchwieg zu dieſer ſonderbaren Schlußfolgerung, aber im 8 Prophe⸗ lobte ich mir, was ich als Einzelner dazu tun könnte dieſn nn zeiung zuſchanden zu machen, nun erſt recht durchzufühen auf die aber Ew. Exzellenz jetzt von einer ſchiefen Ebene ſpreche bell daß ſich das Neich nicht einlaſſen dürfe, ſo bedaure ich dop meine Anſtrengungen vergeblich bleiben ſollen. wenig⸗ Dohrns Erzählung verfehlte ihre Wirkung nicht, derwindung ſtens war das Eis gebrochen. Run konnte er an die lie rrten. der vielen anderen Hinderniſſe gehen, die noch har “Karlsruhe. 20. Aug. Geſtern abend herrſchte in der weiten 1— SSS SSS L es r ————VEʒj22————————— — — 2 Donnerstag, den 21. Auguft 1924 Maunheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seike. Nr. 335 Ebebende Frauen am 29. Juli und am 8. Auguſt in Wild⸗ gen ötw. zwiſchen Calnbach und Höfen in der Perſon des L4jähri⸗ Hermann W arneck von hier feſtzunehmen. Alb Auenheim b. Kehl, 20. Aug. Der 33 Jahre alte Landwirt Sene Heidt von hier zog ſich vor einigen Tagen! infolge eines An rdes eine kleine Verwundung am Kopfe zu. Heidt zog ſich Erkältung zu, ſodaß am Samstag Wundſtarrkrampf eintrat, Heſtern ſeinen Tod zur Folge hatte. Offenburg, 20. Aug. Zur Rückkehr der beiden hieſigen Turn⸗ pereine vom Kreisturneſt in Konſtanz nach Offenburg hotte ſich am hnhof am Abend eine Rieſenmenſchemmenge eingefunden. Man Ude dieſe große Kundgebung zugleich auch als Ausdruck der Freude Tuer, den Abzug der Franzoſen anſohen. Der erſte Zug, der die r. brachte, traf unter großem Jubdel mit 1½ſtündiger Verſpä⸗ Sug ein, der zweite Zug brachte den Reſt des Vereins. Nach de alung der Mitglieder ging es mit zwei Muſikkapellen durch ri ptſtraße zum Rathausplatz. Vom Balkon des RNathauſes ichtete Oberbürgermeiſter Heller an die Turner und die übrige käbtreiche Bürgerſchaft eine Anſprache, in der er der Freude über das defreiung der Stadt Offenburg Ausdruck gab und ein Hoch auf 5 deutſche Vaterland ausbrachte. Die Verſammelten ſtimmten be⸗ boſtert ein. Weitere Anſprochen wurden von den beiden Vereins⸗ rtretern gehalten. Zum Schluſſe der Kundgebung im Dunkel der r wurde das Deutſchlandlied geſungen. Hernach zogen die deine in ihre Lokale. ˖ Villingen, 19. Aug. Nunmehr hat auch in unſerer Gegend ſe Ernte begonnen. Durch zahlreiche Roggenfelder iſt bereits e Senſe gegangen. Möge die bisher ſo unbeſtändige Witterung bemſtens eimigermaßen unſeren Landwirten günſtig ſein. Aus dem i5 its— 28 Abzug von Zugvögeln ſchließt man auf einen K ſt. 7—2 Wehr, 20. Aug. Ein 13 Monate altes Mädchen, das Töch⸗ —— des Bahnwarts Blum, das eimen Augenblick unbewacht waleben war, ſtürgte in eine in der Küche ſtehende gefüllte Bade⸗ anne und ertrank. Schöe Schönau, 20. Auguſt. Kräftige Worte gebrauchte der 2 onauer Bürgermeiſter für das nächtliche Treiben in ſeiner Alsſtadt. Im„Schönauer Anzeiger“ ſteht folgendes zu leſen: fle kanntmachung. In letzter Zeit treiben ſich allabendlich nicht nur ſondern auch aroße Flegel johlend und pfeifend in den Stra⸗ beru,auf dem Schulhausvlatz und in den Anlagen bei der Kirche — Dieſe ungezogenen Lümmel, die jeden Anſtandes bar ſind, teil— den Ernſt der Zeit noch nicht verſrürt zu haben. Im Gegen⸗ Iünddeint es dieſen Tunichtauten, die zum Teil das aanze Jahr ſeit urch ſtellenlos herumlungern. recht aut zu geben. während ander⸗ Bub in ibren Familten vielleicht Not und Sorge herrſchen. Hier iſt de Bi. das Handwerk einmal gründlich geleat wird, und richten wir bamzete an die Einwohnerſchaft. uns im Betretunasfalle ſolche werbaft zu machen, damit ſie der wohlverdienten Strafe zugeführt Feit en können. Die Namen der Beſtraften werden dann in den auch den des Amtsbezirks veröffentlicht werden. Es wäre hier — Pflicht der Eltern. nach dieten ungezogenen. flegelhafa, Bur⸗ Dieſfen ſehen. Schönau i.., 31. Juli 1924, Bürgermeiſter: * 1 te Valdshut, 20. Aug. Am letzten Sonnbdag wurde das Wercche Chilbifeſt zum 156. Male gefeſert. Eine große An⸗ dl ender hat ſich zu dieſom Tage hier eingefunden. Nach⸗ binqus zug der Feſtzug, an dem faſt alle Vereine teilnahmen, weſſte zur Feſtwieſe, wo bereits reges Leben herrſchte. Bürger⸗ ouf r Dr. Horſter wies in ſeiner markanten und humorvollen Feſt⸗ ſandache auf die Geſchöchte der Stadt Waldshut und ſhrem Zu⸗ wenhang mit dem Waldshuter Chubi hin. um 4 Ühr fand dem de er hiſtoriſche Umzug der Junggeſellenſchaft mit dem Chilbi⸗ bor ſtatt, woran ſich dann auf der Feſtwieſe ein Tanz anſchloß. Nachbargebiete der u, Aus dem Ried. 20. Aug. Die Zigeunerplage hat in Leher en Zeit hier ſtark überhand genommen. In ganzen Kolonnen Ort. n die braunen Geſellen muftzierend und wahrſagend von Ort zu Wei. Bürſtadt, 20. Aug. Feuer brach auf bisber unbekannte Stecz in der Scheune der Ww. Lingelbach hier aus. Die Heu⸗ und eworräte wurden ein Raub der Flammen. dadt, Darmſtadt, 20. Aug. Die heſſiſche Bildſtelle in Darm⸗ Viesat in Gemeinſchaft mit der Lehr⸗ und Kunſtfilmgeſellſchaft in U sbaden im Odenwald die erſten Landſchaftsfilme aufgenommen dach dar Michelſtadt mit leinem Licht⸗ und Brunnenfeſt, Er⸗ ddenmmit dem Eulbacher Markt und Lindenfels. die Perle de⸗ na 8, zur Zeit ſeines Burafeſtes. Weiterhin ſind die Auf⸗ Lichtenberg, Groß⸗Biberau und Niedernhauſen i. O. nahe⸗ t. Man rechnet damit, daß der erſte Teil des Films„der d“ noch in dieſem Sommer beendet werden kann. Die Auf⸗ 8 ewerden allerdinas durch das ſchlechte Wetter beeinträchtlat zögert. de W. Arankfurt a.., 20. Aug. Durch die ſtarken Regenaüſſe iſt mögli ſerſtand des Mains ſtark geſtiegen. Das hohe Waſſer er⸗ lleinen Schiffen bis Aſchaffenbura zu fahren, was bei nor⸗ ſſerſtande unmöglich wäre. Durch die Schleuſenreaulie⸗ 9 0 nicht damit gerechnet zu werden, daß der Fluß über r tritt. ainz, 20. Aug. Ein 20jähriger Anſtreicher verſuchte in eine er A am Forſterplatz einzubrechen. 55 dem Augenblick, als Rötzich inem falſchen Schlüſſel die Vorplatztüre öffnete, erſchien durch h der Sohn der Wohnungsinhaberin. Der Einbrecher flüchtete Sohg in Fenſter auf das Dach dort wurde er von dem verfolgenden gerberuntergeholt und der Polizei übergeben. Im Beſiße des 9e ndennnmenen wurden mehrere Pfandſcheime über Kleidungsſtücke lehter u. Dieſe rühren von den Manſardemneinbrüchen her, die in 2 0. hier verübt wurden. Die Beſtohlenen haben die Sachen igentum anerkannt.— In einem hieſigen Geſchäfte er⸗ rung ſene n des be wurde die Station in Neapel endlich eröffnet. Ein blühen⸗ bäude en hat dies Werk Anton Dohrns ſtändia erfüllt. Die Ge⸗ pocloa ſcherden allmählich erweitert: die Bibliothek wurde zur erſten brate ſchen Fachbibliothet der Welt: eine eigene kleine Flotte be⸗ krde e Fiſcherei: konſervierte Tiere wurden an alle Muſeen der len le Fandt: mehrere eigene Zeitſchriften vermittelten den Geledr⸗ underer rgebniſſe der Forſchungen an der Station: und noch manch wenigen Jweia der Wirkſamkeit eröffnete ſich, von dem wir in dieſen Zeilen nicht ſprechen können. feiat, wi. wollen wir unſere Bilder nicht ſchließen ohne eins. das die Natn Dohrn nicht nur Zoologe war, wie die Station auch üder dreie D rwiſſenſchaften hinaus kulturelle Bedeutung kat. Dem Rächer ohrn gehörten nämlich auch Künſtler. auch Gelehrte anderer don Hülde der enaliſche Dichter Charles Grant, der Bildhauer Adolf dans webrand. der Kunſtaelehrte Konrad Fiedler. der Maler Nreiſe on Marses. Legzterer beklagte ſich nun eines Tages im dfläch Freunde. daß den modernen Malern ſo ſelten aroße ihn Dohten für die Freskomalerei überlaſſen würden. Da ſtente üaung zen die Wände des Bibliothekſaales der Station zur Ver⸗ bealler dort in einem ſchönen Teilbild ſeiner Fresken verewiate der is ermö die Stunde in der ihm die Verwirklichung ſeines Wer⸗ uner Rui icht wurde ſich, Dohrn und die Freunde beim Wein in wodern ime des Poſilip.— ein Bild. das wie wenige Werke der alerei aleich zeitia waßr und ppantaftiſch iſt. Ki 5 lebeng Oraanismus, der, wie die zobloaiſche Station in Neapel. ades iſt, der wie dieſe Station aus dem wirklichen Leden ühaben. dicen Menſchen herauswuchs, konnte auch die Zeit nichts bat una des Indahrns Tode übernahm ſein Sohn Reingard de Fab allerdingdnſtitutes und es wuchs und blübte weiter. Der Krieg mwof. as auch dies Werk erſchüttert. Schwer genug war der uß einhard Dohrn nach dem Kriege um ſein Erbe führen n e. 5 ianhenſmoch konnte die Station nun endlich unter dem Schutz eiterhin 5 en Regierung wieder die alten Wege betreten. Auch l iter ſie eine felbſtändige wiſſenſchaftliche Anſtalt bleſben baes Leben ihr eigenes Leben leben, ihr wirkliches, reiches. kräf⸗ ſchden Leben ann ſich entwickeln und erweitern neben ſenem wunder⸗ chaffen Wurde einer anderen Welt. für deſſen Erforſchung ſie ge⸗ Eckart Peterich 72 ſchienen zwei unbekannte Frauen und ließen ſich Strickjacken zur Anſicht vorblegen. Die beiden Frauen entfernten ſich nach einiger Zeit, ohne etwas gekauft zu haben. Nach ihrem Woggange mußzte der Geſchäftsinhaber die Entdeckung machen, daß eine Jacke ge⸗ ſtohlen war. -8. Saarbrücken, 21. Aug In Homburg wurde im größten Saale der Stadt das wohl einzig daſtehende Ereignis eines Hebammenballs abgehalten. Mit dem Tanzvergnügen war die Ehrung von 7 Hebammen⸗Jubilarinnen verbunden, die auf eine ſtattliche Anzahl von Jahren ihrer Berufstätigkeit zurückblicken konnten und aus Landorten des Bezirks Homburg ſtammten. der feſtlich gezierte Saal wies als Hauptſchmuck einen großen Storch auf.— Auf der Kohlenſiebanlage der Grube Mittelbexbach warf ein jugendlicher Arbeiter ein ausgeleſenes Schlackenſtück ohne ſein Verſchulden einem plötzlich auftauchenden Schlepper an die rechte Schläfe. Der junge Mann, der die Stütze ſeiner Eltern ſein ſollte, wurde bewußtlos fortgetragen und iſt am anderen Tag ſeinen Verletzungen erlegen. Crailsheim, 20. Auguſt. Auf der Heimfahrt vom Radfahrer⸗ feſt in Feuchtwangen(Württemberg) fuhr ein mit etwa 19. Mit⸗ gliedern des hieſigen Radfahrervereins beſetztes Laſtauto außer⸗ halb von Feuchtwangen in die friſch eingedeckte Kabelleitung und rutſchte ein Stück die Böſchung hinab. Der 19 Jahre alte Chriſtian Leyh, Sohn des Beſitgers der Heldenmühle, hatte ſich mit ſeinem Fahrrad an das Auto angehängt und wurde dadurch mit ſeinem Kopfe zwiſchen eine Telegraphenſtange und das Laſtauto gepreßt, ſo daß er ſofort tot war. Die 19 Jahre alte Frida Weidle, Tochter des Sattlermeiſters W. hier, die außen auf dem Auto ſaß, wurde ebenfalls pon der Telegraphenſtange erfaßt und mußte in bewußt⸗ loſem Zuſtand ins hieſige Krankenhaus verbracht werden. Gerichtszeitung Ameksgericht Mannheim Maunuheim, 20. Auguſt.(Sitzung des Amtsgerichts.⸗G.). Vorſitz: Amtsrichter Kühn. Vertreter der Anklagebehörde: Refe⸗ rendar Schneider. Die 22jährige Dienſtmagd Babette Hahl aus Viernheim, wohn⸗ haft in Neckarau, iſt des Diebſtahls verdächtig. Im Herbſt v. J. war ſte einige Wochen in einer Drogerie in Neclarau im Dienſt. Geraume Zeit nach den Austritt der Hahl bemerkte die Frau des Drogiſten. daß in einem Kopfkiſſen die Daunenfedern fehlten. Obwohl inzwi⸗ ſchen 2 weitere Dienſtmädchen im Hauſe beſchäftigt waren, ſchöpften die beſtohlenen Eheleute ſofort Verdacht auf die Hahl und zwar deswegen, weil ihnen die Hahl ſ. Zt. von einer früheren Dienſt⸗ herrſchaft als nicht ganz haſerein geſchildert wurde. Die Hahl trug während ihres Aufenthaltes in der Drogerie ein freches Benehmen zur Schau und ließ ſich auch Verfehlungen in Bezug auf Verwen⸗ dung von Lebensmitteln zu Schulden kommen. Nach den Ausſagen der Zeugen und den gegebenen Indizienbeweiſen kann ein Zwei⸗ fel darüber nicht mehr beſtehen, daß nur die Habhl die Bettfedern entwendet haben kann. Vorbeſtraſt iſt die Angeklagte bis jetzt nicht Sie wird heute anſtelle einer an ſich verwirkten Gefängnisſtrafe von 10 Tagen zu einer Geldſtrafe von 25 Goldmark verurteilt. (Verteidiger.⸗A. Dr. Stoll). Der 41jährige verheiratete Schloſſer Guſtav Halter und der 22jährige Kaufmann Joſef Halter aus Mannheim, haben ſich wegen ſchweren Diebſtahls zu verantworten. Sie entwendeten am 2. Mai d. J. in der Augartenſtraße von einem umzäunten Bau⸗ platze, nach Ueberſteigen der Bretterwand, 8 Bretten im Werte von 5 Mark. Die beiden Angeklagten ſind heute des Diebſtahls geſtändig, wollen aber infolge längerer Arbeitsloſigkeit ſich in großer Notlage befunden und deshalb auch nicht das erforderliche Geld gehabt haben, ſich die Bretter, die ſie zur Ueberdachung eines Hühnerſtalles not⸗ wendig brauchten, käuflich zu erwerben. Das Gericht verurteilte beide Angeklagte zu je 3 Monate Gefänanis. Dem Guſtav Halter wird Strafaufſchuf auf Wohl⸗ verhalten bis 1. September 1927 bewilligt. Dem Verurteilten Joſ. Halter hingegen, der ſchon einmal vorbeſtraft iſt, kann die Vergünſti⸗ 85 des Strafaufſchubs auf Wohlverhalten vorerſt nicht zaen werden. 8 Weitere Hochſtapeleien der Frau Generaldireklor Die erſt vor wenigen Tagen vom Landgericht Berlin 3 zu 1½ Jahren Gefängnis verurteilte Frau Martha Lapp hat ihre Hoch⸗ ſtapeleien nicht bloß auf dem Gebiete des Schwindels mit der Milli⸗ onenabfindung aus ihrem Eheſcheidungsprozeß, den ſie gegen ihren Ehemann, einen Generaldirektor, führte, betätigt, ſondern auch auf zahlreichen anderen Gebieten. Neben den Häuſerkäufen, Automobil⸗ ſchwindeleien, hatte ſie auch einen groß angelegten Handel mit gefälſchten Ein⸗ und Ausfuhrſcheinen betrieben. Wegen Betruges und Urkundenfälſchung war ſie jetzt wieder vor dem Schöf⸗ ſengerichte Schöneberg angeklagt. Auch dieſer Straffall liegt ſchon lange Jahre zurück. Frau Lapp hat es verſtanden, Krankheiten zu ſimulieren und als geiſteskrank oder mindeſtens haft⸗ und verhand⸗ lungsunfähig zu erſcheinen. Frau Lapp hat ſich den Anſchein gege⸗ ben, als ob ſie über beſonders gute Beziehungen verfüge, die es ihr ermöglichten, Ein⸗ und Ausfuhrbewilligungen ſchnell zu beſchaffen. So hatte ſie im Jahre 1920 einem Kaufmann gefälſchte Scheine an⸗ geboten und ihm auch einen größeren Vorſchuß abgeſchwindelt. Als der Intereſſent aber die Einfuhrbewilligung nicht erhielt und die Angeklagte immer neue Ausflüchte machte, merkte er, daß er betrogen ſei. Er wollte der Angeklagten nun eine Falle ſtellen und veran⸗ laßte ſie, ihm zum Scheine eine weitere Einfuhrbewilligung zu be⸗ ſchaffen. Zur Empfangnahme der Anzahlung war ein Verabredung im Edenhotel vereinbart worden. Hier erſchien Frau Lapp mit einem Kaufmann Barleben, den ſie als einen Herrn von Kuhn vorſtellte und der ihr Gewährsmann ſein ſollte. Der Geſchäftsmann andererſeits ſtellte einen anderen Herrn vor als den eigentlichen Intereſſenten für die e ee Dieſes war aber in Wirklichkeit Kriminaloberinſpektor Vormerk. Als dieſer ſich nun in ſeiner wahren Eigenſchaft entpuppte, und Frau Lapp für verhaftet erklärte, war dieſe nicht verblüfft, ſondern ſagte:„Ich habe ſchon gewußt daß man mir ein Schnippchen ſchlagen wollte und Ihnen gleich angeſehen, daß Sie ein Spitzel ſind.“ Der gefälſchte Einfuhr⸗ ſchein, den ſie kurz vorher noch in Händen gehabt hatte, war plötzlich verſchwunden. Erſt nach gründlicher Durſtſuchung der ganzen Räu⸗ me des Eden⸗Hotels, in denen die Augeklagte ſich aufgehalten hatte, fand man ihn am folgenden Tage in einem Blumentopf ver⸗ ſteckt. Die Angeklagte hatte die Pflanze mit Wurzel heraus⸗ genommen und den Schein in den Topf hieingelegt, worauf ſie die Blume wieder an ihren Ort zurückſetzte. Die Privatverteidigung machte Einwendungen gegen die Zurechnungsfähigkeit der Ange⸗ klagten. Nach dem Gutachten des Oberarztes iſt die Angeklagte jedoch voll verantwortlich. Das Schöffengericht verurteilte die Ange⸗ klagte zu weiteren 7P Monaten Gefängnis. Sportliche Kundſchau Mannheimer herbſt⸗Pferderennen Wie nach dem ausgezeichneten Nennungsſchluß der Handicaps nicht anders erwartet werden konnte, erfuhren auch die Altersge⸗ wichtsrennen ein ſtarkes Intereſſe der Ställe. 495 Unterſchrif⸗ ten ſind für die 16 Rennen abgegeben worden, die nach vorläuft⸗ ger Zuſammenſtellung etwa 140 Pferde berühren. Zu den Han⸗ dicaps waren bereits 101 Köpfe engagiert; da aber die Altersge⸗ wichtsrennen diesmal die höchſtdotierten Entſcheidungen in ſich ſchließen, hat ſich die Zahl noch weſentlich vermehrt. Der„Rhein⸗ Preis“, das bedeutendſte Flachrennen des Meetings, verzeichnet 35 Pferde, der„Mannheimer Herbſt⸗Preis“, die hervor⸗ ragendſte ſüddeutſche Hindernis⸗Entſcheidung 38 Nennungen. Sehr gut genannt wurden auch die Zweijährigen⸗Rennen, die jeden Tag einleiten, mit durchſchnittlich 29 Pferden. Jubiläum Viktoria Ueckarau Die Jubiläumsveranſtaltungen der Sportvereinigung 04 Vikto⸗ ria Neckarau anläßlich deren 20jährigen Beſtehens wurden am Mon⸗ tag Abend eingeleitet mit einem Privatſpiel Pfeil Mannheim gegen V. f. L. Neckarau dritte Mannſchaft. Mit einem Unent⸗ ſchteden:2 teilten ſich die Parteien in die Ehren des Tages. Am Dienstag begann das Pokalturnier. Zum erſten Turnier⸗ ſpiel ſtanden ſich Alemannia Rheinau und M. F. G. 07 Kickers 41(:0) gegenüber. Auch zu dieſem Spiele hatten ſich nicht viel Zuſchauer auf dem Viktoriaplatze am Waldwag in Neckarau eingefunden. Ale⸗ mannia war zu Beginn des Spieles nur mit acht Mann zur Stelle, vervollſtändigte ſich aber bald und ſtand alsdann in der üblichen Aufſtellung mit Erſatz für Wallenwein. Kickers Mannheim über⸗ raſchte durch einige Neuerwerbungen: Den Rechtsaußenpoſten hatte Max Vyoit, der einſtige Phönixkämpe. übernommen, während die Sturmführung Karl Rohr(früher Hertha, Viktoria 1912 und Phönix Mannheim) oblag. In der erſten Halbzeit trug das Spiel gleich⸗ mäßig verteilten Charakter, dabet aber waren die Angriffe der Kickers, von deren Mittelläufer Bramm ſtets gut eingeleitet, meiſt gefährlicher. Vott. Gutfleiſch und beſonders Rohr, dem alten Drauf⸗ gänger, boten ſich viele günſtige Gelegenheiten, doch blieben dieſe ohne Erfolg. Die Alemannen⸗Deckung verſtand ihr Tor rein zu halten, einigemale auch half die Querlatte mit. 5 Minuten vor Halbzeit ging Rheinau durch ihren Halblinken Hutter in Führung, um gleich nach dem Wiederanſpiel durch Fichter bereits auf:0 zu erhöhen. Durch genaueres Zuſpiel, autes Flügelſpiel verbunden mit exakten Flanken beſonders vom linken Flügel konnten die Alemannen in der Folge tonangebend bleiben. In der 25. Minute ſtellte Fichter das Reſultat auf:0 für Rheinau. Kickers blieb zwar auch nicht untätig, doch unerklärlicherweiſe konnten ſich die „Kanonen“ im Kickersſturm nicht durchſetzen, da ziemliche Unentſchlof⸗ ſenheit vorherrſchte, andererſeits die Alemannen⸗Verteidigung und der Torwart aufmerkſam waren. Nur einmal und zwar erſt in. der 40. Min. ließen ſich die als Pokalkämpfer ſchon tüchtig bekannten und erpropten Rheinauer ſchlagen. K. Rohr erzielte aus einem Gedränge heraus den Ehrentreffer für Kickers, während Rheinau 2 Minuten darnach durch Hambücher das Endergebnis:1 herſtellte. Als Schiedsrichter leitete Herr Scherer vom V. f. L. Neckarau das im allgemeinen faire Treffen einwandfrei. S. Spielvereinigung 1907 Mannheim— Sport- und Turnverein 1877 Mannheim⸗Waldhof:5(:), Echen 22 (Wegen Dunkelheit abgebrochen.) Der Rheinbezirksmeiſter gaſtierte am Mittwoch auf dem Sportplatze in Neuoſtheim und vermochte die zur Kreisliga zählende Elf der Spielvereinigung 1907 erwartungsgemäß mit ziemlichen Torunterſchiede zu beſiegen. Durch das kurz vor dem angeſetzten Spielbeginn niedergegangenen Gewitter zog ſich der Beginn etwas in die Länge und in der zweiten Halbzeit war es ſchließlich ſchon ziemlich dunkel geworden, ſodat der Schiedsrichter 20 Minuten vor Schluß den Kampf abbrechen mußte. Bis dahin hatten ſich die beiden Mannſchaften einen flotten, fairen Kampf geliefert, in dem Waldhof in den erſten 45 Minuten 25 tonangebend war. In den erſten 15 Minuten nach dem Wechſel kamen die Vereinigten ſtark auf, doch trotz verſchiedener günſtiger Torchancen konnten ſie die Waldhofverteidigung nur einmal ſchlagen. Nach der Drangperiode wang der Bezirksmeiſter durch ſyſtemvolles Kombinationsſpiel die Platzberren meiſt in die Verteidigung. Dem Schiedsrichter, Herrn Bohn(.f. R. Mannheim), ſtellten ſich beide Mannſchaften mit 4 Erſatzleuten und zwar 1907 mit: Hildebrand; Mundinger, Wildermuth; Kapferer, Alt⸗ mann, Weckeſſer; Müller, Senft, Meffert, Weigold, Schaudel. Waldhof hatte folgende Elf zur Stelle: Rihm; Paul, Lidy; Hogenmüller, Ph. Bauſch, Bretzing; Skutlarek, Kohl, Brückl, Engel⸗ hardt, Hörner. Schon in den erſten Miauten nach Waldhofs Anſpiel ſchufen Skutlarek und Kohl inen Vorſprung von zwei Toren für die blau⸗ ſchwarzen Farben. 07 kam mit ſeinen Vorſtößen nicht weit und nur ein Fehler Pauls brachte den Neuoſtheimern eine ſchöne Chance, die jedoch verſchoſſen wurde. Dem ſtändigen Drucke des Waldhof⸗ ſturmes war die Verteidigung der Platzeigentümer auf die Dauer nicht gewachſen, ſie mußte vor der Pauſe ſich noch zwei Treffer aufzwingen laſſen. Brückl war in der 20. und 30. Minute der Schütze dieſer Erfolge.:0 für a dieſen ſtand ſömit nach einer halben Stunde die Partie und bei dieſem Reſultate blieb es bis zur Halbzeit. Wie ſchon bemerkt, konnte 07 eine Drangperiode nach Wieder⸗ beginn nicht ausnützen. Erſt in der 15. Minute brachte ein Elfmeter wegen Faul durch Weigold das Ehrentor. Doch 5 Min. ſpäter ſtellte Brückl die bisherige Tordifferenz wieder her, er ſchoß nach einem Alleingang das 5. Tor. Bald darauf brach der Schiedsrichter im Einverſtändnis mit den Mannſchaften das Spiel ab. Es war auch höchſte Zeit, denn man konnte ſchon lange vorher den Ball kaum mehr ſehen. 84 Neues aus aller Welt — Im Dienſt erſchoſſen.— Der Täter nach Jahresfriſt ver⸗ haftet. Am 12. Auguſt 1923, abends 8 Uhr, wurde der Wachtmeiſter der Landespolizei Franz Zeinz in der Gemeindeflur Dornach bei München von einem Felddieb, den er überraſcht hatte, durch einen Schuß in die Bruſt getötet. Der Beamte hatte den Dieb ent⸗ deckt, als er eben Weizen ſtahl, den er an Ort und Stelle mit einem Hammer ausklopfte. Während der Auseinanderſetzung zog der Ueberraſchte ſeinen Revolver, feuerte einen Schuß gegen den Beamten ab und floh in der Richtung Oberföhring. 5 Tatort ließ er den Ruckſack mit 20 Pfund Weizen und den Hammer zurück. Nachdem lange Zeit alle Bemühungen zur Aufklärung des Ver⸗ brechens fruchtlos waren, iſt es der Polizei nunmehr gelungen, den Täter zu ermitteln. Dieſer iſt der 40 Jahre alte Münchener Straßenbahnſchaffner Heimrich Höld. Seine Verhaftung erfolgte nach Dienſtſchluß in einem Straßenbahnwagen der Linie 1 am Oſt⸗ bahnhof. n Laufe der eingehenden Vernehmung legte Höld ein Geſtändnis ab. Er erklärte, daß er auf den Beamten ge⸗ ſchoſſen habe aus Angſt, als überführker Felddieb ſeine Stellung zu verlieren. Einmal habe er ſich ſchon ſelbſt der Polizei ſtellen wollen, aber die Sorge um ſeine Exiſtenz habe in zurückgeſchreckt. Bei der Hausſuchung fand man den Revolver, mit dem er die Tat begangen, und die Kleider, die er damals getragen hat. — Wölfe am Beſuv. Seit einiger Zeit, ſo ſchreibt uns unſer römiſcher Mitarbeiter, wurde das kleine Dorf San Vito, das am Veſuv in der Nähe des vulkanologiſchen Obſervatoriums liegt, durch die Nachricht in Atem gehalten, daß ſich Wölfe in der Gegend aufhielten. Hirten hatten die Nachricht zuerſt mitgebracht, dann aber bekam man die unliebſamen Gäſte ſelbſt zu ſehen, da dieſe vom Hunger getrieben, in das DTorf hinabſtiegen und dort nicht ge⸗ ringen Schaden unter dem Vieh anrichteten. Als nun die Ge⸗ meinde am vergangenen Sonntag aus der Kirche kam, ſah ſie zu ihrem Schrecken die Wölfe mitten auf dem Kirchen⸗ platz. Eine allgemeine Panik war die Folge, beſonders Frauen und Kinder flohen ſchreiend in die Kirche zurück. Aber dieſes Ge⸗ ſchrei hatte die nützliche Folge, daß die Wölfe erſchreckt das Dorf verließen. Die Bauern, die die Tiere verfolgten, konnten eines da⸗ von erlegen. — Im Kampf gegen die Frauenmode. Zu luſtigen Szenen kam es an einem Sonntag in Bolog na, als die dortige Geiſtlich⸗ keit einmal mit den neueſten biſchöflichen Beſtimmungen gegen die allzu nackten Moden in der Kirche Ernſt machen wollte. Beſonders beluſtigend waren die Szenen bei der Mittagsmeſſe im Dom San Petronio, der ſogenannten„eleganten Meſſe“ der Reichen und der Adligen. Vor der Kirche muſterten mehrere Geiſtliche, eine Schar meiſt älterer Mitglieder der lokalen Jungfrauenvereine und etliche katholiſche Pfadfinder alle ankommenden Damen, Viele Damen wurden auch in der Tat zurückgeſchickt, weil ihre Kleidung nicht den Anforderungen der Wachkhaber entſprach. Einige gingen auch gut⸗ willig. Zur Verteidigung der anderen ergriffen Ehemänner und andere Kavaliere das Wort. Heftige Worte wurden gewechſelt und verſchiedentlich verſuchten Damen, deren Toilette beanſtandet wor⸗ den war, unter Unterſtützung ihrer Begleiter die Linie der wacht⸗ habenden Pfadfinder zu durchbrechen. Vergebens! Einer der Pfadfinder mußte ſeine Tapferkeit durch eine ordentliche Tracht Ohrfeigen büßen. Zwei beſonders erregte Ehemänner wurden feſt⸗ genommen, allerdings bald darauf wieder entlaſſen. Das ganze ſpielte ſich vor den Augen einer zahlreichen Zuſchauerſchaft ab, die die Ereigniſſe nicht immer in den feinſten Formen kommentierte. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Nuguſt Rhein⸗Begel 1d.] 15. 16. 15. 20.2l. Mecar- Begeiſ it i5. c. 8. TL. IA. Schuſterinſel“).60 3 25ſ/2 982 832 32275 Mannheim.465.055.205.05.95/4.88 ſtehl. 3,60.94.163.873.83/3.760 Heilbronn. Maxau..33.345.7.735.68.61 Mannheim 4564.30.09.114.99.92 faub. 3,023,08.7003.75 Föln 295.85.06 3,553,69.79 Herauszeber. Drucker und Verleger. Druckerei Dr Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G m. b H. Mannbeim, E 6. 2. Direktion; Ferdinand Heyme— Cbefredakteur: Kurt ffiſcher, Verantwortlich fär den poliſiſchen u volkswirtſchaftl. Teil: i. V. Dr. Fyritz Hammes; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Sommunalpeliiig und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete, Gericht u. den übrig. redaktionellen Teil: Fr. Kircher: l. Anzeigen: J. Bernhardt. 6. Seite. Nr. 385 Mannheimer General Anzeilger(Mittag ⸗Ausgabe) mer General-Anzeiger Handelsbſaft des Nannhei Zulassungsstelle und Kapitalsumstellung Vorläufige Richtlinien der Zulassungsstelle an der Börs e zu Berlin im Hinblick auf 5 6 der 2. Verordnung zur Durchführung der Verordnung über Goldbilanzen vom 28. März 1924 Obwohl die in 8 6 der Verordnung vom 28. März 1924 vorgesehenen Beslimmungen der Reichsregierung bisher nicht ergangen sind, hält es die Zulassungsstelle ür geboten, bereits jetzl folgende Richtlinien bekanntzugeben, die sie bis auf welleres innezuhalten beabsichtigt: I. Das für den Handel an der Börse zu Perlin erforder- liche Mindestgrundkapital betragt nach der Um- stellung des Grundkapitals auf Goldmark bei Gesellschallen, deren Aklien bereilts zugelassen Waren, 200 000., bei Gesellschaften, von denen bisher Aktien an der Börse àzu Berlin nicht zugelassen waren, 500 C00.4. Ein unter die Aktiven eingestelltes Kapitalentwertungskonto bleibt hierbei außer Ansatz. II. Die Umstellung des Gesellschaftskapitals auf Goldmark gilt nach 8 6 der Verordnung vom 28. März 1924 nicht als Kenvertierung im Sinne des 5 38 Abs. 2 des Börsen- gesetzes. Eine Neuzulassung zum Börsenhandel ist jedoch notwendig, 1. Wwenn das zugelassene Gesellschaftskapital in einem stärkeren Verhältnis als in dem Verhältnisse von 50 1 ermäbligt worden ist, 2. wenn bei der Umstellung eine Zuzahlung auf die Aktie gekordert wird, es sei denn, daß die Zuzahlung nur den Zweck hat, runde Aktiennennbeträge zu erzielen, und nicht mehr als 5 Prozent des ermäßigten Nenn- Wertes der einzelnen Aktien beträgt, 3. Wenn unter die Aktiven ein Kapitalentwerturgskonto eingestellt ist. III. Insoweit eine Neuzulassung zum Börsenhandel nicht notwendig ist, haben die Gesellschaften, deren Aktien sämt- lich oder teilweise zum Handel an der Berliner Börse zu- gelassen sind, aus Anlaß der Umstellung im Reichsanzeiger und in einer in Berlin erscheinenden Börsenzeitung die Wesentlichen Merkmale der Umstellung bekannt- zumachen. Die Bekanntmachung muß enthalten: a) die Héhe des Goldmarkkapitals, di Stückelung der Goldmarkaktien und anteilscheine, deren Merkmale (Betrag, Reihe, Nummern), sowie ob die Aktien auf den Inhaber oder Namen lauten. Wenn Aktiengattungen bestehen, die nach den Sondervorschriften der 88 28 bis 31 der 2. Durchführungsverordnung zur Goldbilanz- verordnung umgestellt sind(Vorzugs-, Mehrstimm- rechts- Schutz- Verwertungs- und Vorratsaktien), so sind diese Aktien sowie ihre Umstellung anzugeben. Ferner sind Aktien, die bisher nicht zum Handel an Großßhandelsindex Die auf den Stichtag des 19. August berechnete Groß- handelsindexziffer des Statistischen Reichsamts ist gegen- über dem Stande vom 12. August(120,2) um 0,8 Prozent auf 121,2 Prozent gestiegen. Von den Hauptgruppen haben sich Lebensmitfel von 110,4 auf 111.9 oder um.4 Prozent, davon die Gruppe Getreide und Kartoffeln von 97,8 auf 99,5 oder um 1,7 Prozent erhöht. Industriestoffe sind mit 138,5 (Vorwoche 138,6) nahezu unverändert geblieben, ebenso die Gruppe Kohle und Eisen mit 129,5 und die Hauptgruppe Einfuhrwaren mit 158,1. während die der Inlandwaren von 112,7 auf 113,8 oder um 1,0 Prozent angezogen hat. Schiele& Bruchsaler Konzern, Baden-Baden Die dem Konzern angeschlossenen Unternehmen.-C. für Feinmechanik und Apparatebau in Furt- Wangen und die Metallindustrie Schiele& Bruchsaler in Hornberg legen nunmehr ihre Ge- schäftsberichte für das Jahr 1923 und die Goldmarkeröff- nungsbilanz vor, nachdem die.-V. bereits am 8. bzw. 9. August stattgefunden haben. Beide Berichte betonen den guten Geschäftsgang im abgelaufenen Jahr. Der Gewinn von 13 551,95 bzw. 24 165.46 BII ist auf neue Rechnung vor- getragen Worden. Im neuen Geschäftsjahr sei der Geschäfts- Sang nicht immer befriedigend gewesen. Nach der Gold- mark-Eröffnungsbilanz stellen sich die Aktiven bei der.-G. für Apparatebau und Feinmechanik auf insgesamt 279 540,30 Goldmark(Immobilien 105 000, Maschinen und Einrichtungen 64 000, Vorrate 85 395,45, Kassenbestand 340,56, Außenstände 2452181, Postscheckguthaben 18,03, Sparkassenguthaben 3,85 und Devisen 179,60 Goldmark), die Passiven auf 29 459,30 Goldmark, so daß sich also ein Ueberschuß über die Passiven von 250 000 Goldmark ergibt, der in der Goldmark- eröffnungsbilanz als Aktienkapital auf der Passivseite iguriert. Bei einem seitherigen Aktienkapital von 5 Mill. Papiermark entfallen auf je eine Stammaktie von 10 000 Papiermark 5 neue Stammaktien zu je 100 Goldmark und auf je 2 Stammaktien von 1000 Papiermark 5 neue zu 20 Goldmark. Die Goldmarkeröffnungsbilanz der Metallindustrie Schiele & Bruchsaler.-G. umfaßt an Aktiven 661 785,24 Goldmark Immobilien) 300 000, Maschinen 60 000, Werkzeuge 15 000, Fabrikeinrichtung 10 000. Büroeinrichtung 5000, greifbare Mittel 35 949,31 und Vorräte 235 835.93 Goldmark), an Passi- ven 136 785,24 Goldmark(Reservefonds 25 000, Kreditoren 79 556.15, Bankschuld 1823 und sonstige Verpflichtungen 55 406,09 Goldmark. Das Aktienkapital beträgt hier 500 000 l. Es entfallen auf je 1 Stammaktie von 10 000 Papiermark 5 neue von je 100 Goldmark, bzw. auf je 2 Stammaktien von 1000 Papiermark 5 neue Stammaktien zu 20. Auch hier ist der Umtausch der neuen Aktien möglich. Die Lage der deutschen Lederindustrie hat sich in der letzten Zeit wesentlich gebessert. Der Still- stand in der Lederindustrie, der durch die Kreditnot hervor- gerufen Wurde, scheint jetzt überwunden zu seia. Dies zeigte sich besonders bei den jüngsten süddeutschen Auktionen durch die Preissteigerungen für Häute und Felle, die auf einen erheblichen Bedarf schließen lassen. Auf dem Leder- markt trat das Deckungebedürfnis deutlich hervor und ent- sprechend den höheren Ergebnissen der Häuteversteige- rungen folgten auch die Lederpreise mit etwa 20 Prozent gegenüber Ende Juni. Das Geschäft blieb entgegen den Erwartungen noch ziemlich still; im allgemeinen lastet auf dem Geschäft noch immer ein unangenehmer Druck und ein Gefühl der Unsicherheit, wodurch eine unternehmungs- lustigere Entwicklung noch aufgehalten wird. 28 darf aber im allgemeinen angenommen werden, daß die Krisis für die Lederindustrie überwunden ist. Die Wechselproteste haben erheblich nachgelassen, auch die Einlösung von Papieren durch neue Akzepte wurde seltener, aber immer noch fehlen die Barmittel, und vielfach werden von den Ver- käàufern Transaktionen in beträchtlicher Höhe abgelehnt, da über die Zahlungsbedingungen mit den Käufern eine Eini- gung nicht zu erzielen war. Das Ledergeschäft könnte sich ſetzt schon besser heben, wenn flüssige Mittel zur Ver- fügung ständen. :: Beleihung bei der Reichsbank. Das Reichsbankdirek- torium hat u. a. beschlossen, die 5proz. Goldpfend.- der Börse zugelasen sind und daher noch einer beson- deren Zulassung bedürfen, besonders zu bezeichnen; b) das Geschäftsjahr der Gesellschaft; c) besondere Vorteile einzelner Aktionäre, Aktiengattungen, Anteilscheine oder Genufjscheine bei der Ausübung des Stimmrechts, der Gewinnverteilung oder der Liquidation; d) die Golderöffnungsbilanz; e) die Höhe der Hypothekenschulden und Anleihen, deren Aufnahme- bzw. Ausgabejahr, Fälligkeit und Tilgungs- art, bei Sachwertanleihen auch den Sachwert und die Umrechnungsart. IV. Für Gesellschaften, deren Aktien noch an einer anderen deutschen Börse gehandelt werden, und die nach den Bestimmungen einer anderen deutschen Zu- lassungsstelle bereits eine Bekanntmachung veröffentlicht haben, die den Erfordernissen zu II entspricht, genügt der Hinweis auf diese Bekanntmachung. Die Bekanntmachung muß in solchen Fällen außer im Reichsanzeiger noch in einer in Berlin erscheinenden Börsenzeitung veröffentlicht werden. Die Belegblätter sind einzureichen. V. Die Frage, ob zur Herstellung einer besseren Ueber- sicht und zur Ermäaßigung der Kosten eine Vereini gung der Bekanntmachungen des Registergerichts mit den von der Zulassungsstelle geforderten Bekanntmachungen herbeigeführt werden kann. wird zurzeit an zuständiger Stelle erwogen. Es empfiehlt sich daher jedenfalls für die Gesellschaften, bei der Anmeldung des Beschlusses über die mstellung zum Handelsregister zu beantragen, daß die Registergerichte ihrer Bekanntmachung einen Zus atz, beginnend:„Auf Veranlassung der Zulassungsstelle bei der Börse zu Berlin wird außerdem bekanntgegeben. hinzu- kügen, der die Angaben enthält, die sich noch nicht in der registergerichtlichen Bekanntmachung befinden. Die Zu- lassungsstelle an der Börse zu Berlin ist bereit, vor Stellung des Antrags den Wortlaut der einschlägigen Angaben zu brüfen und dem Antragsteller eine Bescheinigung über den Richtigbefund zu erteilen. Nach erfolgter Veröffentlichung sind die Belegblätter einzreichen. VI. Wegen der Behandlung der Aktienurkunden wird auf die gemeinsam mit dem Börsenvorstande zu Berlin in den Tageszeitungen vom 28. und 29. Juli 1924 bekannt⸗ gegebenen Richtlinien Bezug genommen.(Siehe Mannheimer Generalanzeiger Nr. 348 vom 29. Juli. Die Schriftltg.) pfandbriefe der Pfälzischen Hypothekenbank in Ludwigshafen, als wertbeständige Wertpapiere zur Beleihung bei der Reichsbank zuzulassen. -u-.-G. für Feinmechanik und Apparatebau Furt- Wangen(Schwarzw.) Der Reingewinn von 13 552 Bi wird vorgetragen(i. V. 100 Prozent Dividende). Nach der Goldmark-Eröffnungsbilanz wird das Aktienkapital von 5 Milliopen auf 250 000 Goldmark umgestellt. Dem Bericht zufolge läßt der Absatz im neuen Geschäftsjahr sehr viel zu Wünschen übrig. Von der Fabrikation eines neuen Spezialartikels verspreche man sich volle und lohnende Beschäftigung. Th. Goldschmidt.-G. Chemische Fabrik und Zinnhütte in Essen. Die.-V. genehmigte die Papiermarkbilanz, die, wie der Geschäftsbericht ausführt, naturgemäß kein Bild von der Lage des Unternehmens gebe. Eine Dividende wird nicht ausgeschüttet. Der Vorsitzende stellte ausdrücklich kest, daſßj im Gegensatz zu andern Unternehmungen der Auf- sichtsrat keine Vergütung erhalte. . Der deutsche Tabakauſlenhandel. Deutschland führte im Juni laut Zigarren- und Zigaretten-Spezialist Dresden) 60 000 Doppelzeniner Rohtabak aus dem Auslande ein im Werte von 12% Millionen Goldmark; die Ausfuhr von Rohtabak war unbedeutend. In e und Zigaret- ken wurden im Juni 370 Doppelzentner eingeführt und etwa das gleiche Quantum zur Ausfuhr gebracht. —- Der Jahrestabakverbrauch. Das Land, in dem am meisten geraucht wird, ist Holla n d, dann folgen Amerika und Deutschland. Der jährliche durchschnittliche Tabak- verbrauch wird nach einer 7 0 der Tabakzeitung Zigarren- und Zigaretten-Spezialist resden) pro Kopf kolgendermaßen geschätzt: Holland 3400, Amerika 2100, Deutschland 1552, Oesterreich 1400, Norwegen 1135, Däne- mark 1125, Frankreich 1000 Gramm. Dann folgen in größeren Abständen die übrigen Länder. Neueste Drahiherichte (Spezialdienst der United Preß) -p- New Tork, 21. Aug. Der letzte Monatsbericht der Nationalbank of Commerce erklärt, daß die erfolgreiche Unterbringung der deutschen Anleihe den deutschen Kredit in den Vereinigten Staaten ganz bedeutend stärken würde und große deutsche Käufe in Roh- materijalien ermöglichen würde. Die Stabilitat der deutschen Verhältnisse Würde auch in erheblichem Maße die Stabilität in anderen Ländern unterstützen und in allen europàischen Ländern die chaotischen Zustände durch ordent- liche Verhältnisse ersetzen. -p- New Tork, 21. Aug. In Erwartung stabiler Wä h- rungsverhältnisse Während der Durchführung des Sachverständigen-Gutachtens bereiten die amerikanischen Exporteure eine großangelegte Propaganda für amerikanische Waren in Mitteleuropa vor. Zu diesem Zwecke werden sie die Prager und andere Messen beschicken. Deuisenmark! Weitere Abschwächung der europäischen Devisen Die Lage der internationalen Devisenmärkte zeigt eine weitere Abschwächung der europäischen Valuta mit Ausnahme der Tschechen- und Schwedenkrone gegen- über dem Dollar. London gegen Kabel stellte sich heute früh auf 4,4874 gegenüber 4,49% von gestern. Frankreich gegen London 8396 gegenüber 83%/ von geéstern, der Dollar in Paris 18,60 gegen- uͤber 18,50 Franken von gestern. In Goldpfennig ausgedrückt stellte sich heute früh das englische Plund Auf 18,85, der holländische Gulden auf 1,62,7, die Schwedenkrone auf 1,11,60, der französische Franken auf 22,6 Pfg., der Schweizer auf 79, der belgische FEranken auf 20,8, der italienische Lire auf 18,5 Pfg. und die Tschechenkrone auf 12,6 Pfg. Die Mark kam aus New Vork heute früh etwas schwächer mit 23,7 Cents S paritätisch 4,22 Bi/ für den Dollar. London Feſten, Schweiz 23, 86 23,87 von gestern, Paris gegen Schweiz 28,60 gegen 28,70, Holland gegen Schweiz 206, Kabel gegen Schweiz 5,32, London gegen Holland 11,58 unverändert, Paris gegen Holland unverändert 13,90, Kabel gegen Holland 2,58 gegen 2,5775. briefe der Rheinischen Hypothekenbank in und die 5proz. Goldhypoth»n. Die deutsche Bi, kostet in Zürich 126,50 Centimes und in Amsterdam 0,61 Cents. O Mannheimei Handelsregister Einträge zum Handelsregister: Ciolina& Hahn in Mannheim. Werner Galler, Mannheim ist als Prokurist bestellt. Mitteldeutsche Dental- Gesellschaft Altmann& Klein in Mannheim. Das Geschäft samt der Firma ist auf Kaufmann Karl Schmidhuber, Ludwigshafen a. Rh. und Dentist Helmuth Kerschinsky, Mannheim übergegangen, die es in offener Handeisgesellschaft unter de. birma„Mitteldeutsche Dental- Gesellschaft Altmann& Klein Nachf., Schmidhuber& Ker⸗ schinsky, Zahntechnisches Laboratorium“ fortführen. Die Gesellschaft hat am 1. August 1924 begonnen. Conrad Schäfer& Preller in Mannheim. Die Prokura des Heinrich Senz und des Eugen Klimsch ist erloschen. Dem bisherigen Gesamtprokuristen Richard Liebherr, Mannheim ist Einzelprokura erteilt. Friedrich Schenzel in Mannheim. Die Firma ist srloschen. Adolf Vollhardt in Mannheim. Karl Ressig, lannheim ist als Prokurist bestellt. Schuhgeschäft Heinrich Müllecker in Mannheim. Die Firma ist geändert in:„Sschuhhaus Heinrich Müllecker“. Ludwig Schwarztrauber in Mannheim-Feudenheim. Die Niederlassung ist nach Mannheim verlegt. Dem bisherigen Einzelprokuristen Theodor Hofmann, Mannheim und dem Willy Weigel, Mannheim ist Gesamtprokura erteilt. Jakob Kopf in Mannheim. Inhaber ist Jakob Kopf, Kaufmann, Mannheim. Theodor Robß, Terosin-Herstellung und Vertrieb in Mann- heim. Inhaber ist Theodor Roß, Kaufmann in Heidelberg- Josef Mahler, Heidelberg ist als Prokurist bestellt. Mannheimer Spiegel- und Bilderrahmen-Fabrik Gebrüder Buck in Mannheim. Die Firma ist geändert in:„Heinrie Mannheimer Spiegel- und Bilderrahmen- Fabrik“. Wilhelm Eraatz, in Mannheim. Ingenieur Franz Eek, Mannheim ist in das Ceschäft als persönlich haftender Gesell- schafter eingetreten. Die offene Handelsgesellschaft hat àm 1. Juli 1924 begonnen. Die Firma ist geändert in:„Kraatz Eck“. Dem Karl Rinkleff, Neckarau ist Prokura erteilt. Börsenbertichte Mannheimer ffektenbörse Mannheim, 20. Aug. Die Böôrse verkehrte bei leb- haftem Geschäft in leicht abgeschwächten Kursen. Es notierten: Pfälzische Hypothekenbank 5,6 1 Rheinische Creditbank 27., Rheinische Hypothekenban .50., Süddeutsche Disconto 9,50., Badische Anilin 19,75 GC., Rhenania 696., Ver. Deutsch. Oelfabriken 35., Wester 22., Brauerei Sinner 7., Mannheimer Versicherung 72 Benz 306, Fuchs Waggon.3., Germania Linoleum 10 Karlsruher Nähmaschinen 20., Knorr Heilbronn 4 bz. 6. Braun Konserven 1,2., Mannheimer Gummi 22g bz. 8= Badenia Weinheim 1., Mez Söhne Freiburg 2., 3 11 Neckarsulmer 45, Wayss u. Freytag 275 etwas., Zellste Waldhof 10,75., 11., Zuckerfabrik Frankenthal 47 bz. G= Zuckerfabrik Waghäusel 3,85 bz. G. WMaren und Härkie Marktbericht über Kartoffelfabrikate (Deutsche Stärke-Verkaufsgenossenschaft e. G. m. b..) 5 GIukose: Der Konsum kaufte laufend weiter, 80 da die noch vorhandenen geringen Bestände sehr stark 8e lichtet wurden. für Kartoffelmehl: Die in den letzten Tagen auch der- Kartoffelmehl eingegangenen Aufträge beweisen, daß Konsum nicht gedeckt ist und bis zur neuen Kampagne allerlei Erwerbungen zu machen haben wird. Die 5 in inländischem Kartoffelmehl können als restlos gerau gelten und wird der Bedarf bis zur neuen Ernte i fändischem Mehl befriedigt werden müssen. Holland dens seine Preise etwas erhöht, zudem ist der Kurs des Gul den gestiegen, so daß die Notierungen für Mehl erhöht Wer mußten. 75 Neue Ernte: In erstfertigem Kartoffelmehl üsse Lieferung zweite Hälfte September sind einige Abschlüsz ausgangs der zwanziger Mark zustande gekommen. Die eigentliches Geschäft hat sich noch nicht entwickelt. ssen Wirtschaftlichen als auch die politischen Verhältnisse Laach vorläufig noch kein rechtes Interesse aufkommen. bern. fehlt es nicht an Berichten von Stimulanten uffd Miesmec Die Berichte über den Stand der Kartoffeln lauten. m nahme aus der Provinz Schlesien, nicht ungünstig. rechnet allgemein mit einer guten Mittelernte. e die amtliche Saatenstandbericht von Anfang August bewer arten Kartoffeln im Durchschnitt auf.7. Es wird abzuwanꝗ. bleiben. wie die Witterung in den nächsten Wochen sein noch -u- Bühler Frühobstmarkt vom 19. August. Nachmipſifs- markt: Bühler Frühzwetschgen 17—16, Birnen nittags⸗ Vorm! bellen 22—26. Aepfel—12. Pfirsich 30—40 Pfg. markt vom 20. August: Bühler Frühzwetschgen 18—19 Pfg ng Magdeburg, 20. Aug. Zucker prompt 2476, Lieferu innerhalb 4 Wochen 2376 Goldmark, ruhiger. Berliner Metallbörse vom 20. August Prelse n Festmark für 1 Kg. 29 19. 20 Aluminlum 19. 40⸗2, Elektrolytkupfer 130,50 130. fl n Barren 24800 797.50 fafflnadekupfer 1,4-1,16 1,18 1,11 Inn. auslünd..90-5,0 757•750 glel.52.06.62.0,64 ſütteneinn..0 249.%5 ftohzinx(Vb.-Pr.) die 973.077 45550 do.(fr. Verk.) 8 61-0. ntimon 730. 5 9005 98800 25.53-.55 Jilber fur 1 ür. 94.50-95,50 95 Aiuminlum.30-.40.30-2,40] Platin n. àr 25 1016 kKg· London. 20 August(WBY Metallmarkt.(in Lst. l. d. engl... v. 5 32.90 19. 20. 19. 20 Blei 32.65 32. 5 Kuplerkass 63.390 63.13 bestselect. 68 75 68.— Zink 1 0 13˙5 do.3 Monat 64.75 64.13 Nickel 130— 135.— Guecksib 47.— 45.— do. Elektol. 68.50 68.25 Zinn Kassa 257.— 259 25 Regulus Schiffahr Frachtengeschäft in Duisburg- Ruhrort vom Die Schiffsmiete beträgt pro Tonne und Tag: 4% Pfg. ab Ruhrhäfen nach Rhein-Mainstationen 4% Plg. ab Kanal nach Khein-Mainstationen uhrort oddes (20 Tage Garantie freie Rücklieferung nach Ru o Tonnè in Fracht 1,20% bzw. ab Kanal 1,50„ Pr nach Mannheim.) Exportkohle nach Rotterdam: 70 Cents bei freiem Schleppen. anziehend- Geschäft ziemlich ruhig, dagegen Kanalgescha eme Dampfer-Bewegungen des Norddeutschen Lloyd Br 8. an Bremen-New Vork: D. George Washington emerhaven: Bremerhaven; P. Columbus am 13. 8. an Prenzjimore: D. Lützow am 12. 8. an Bremerhaven.— Bremen Prasiliesz D. Nienburg am 11. 8. ab Baltimore.— Bremen D. Erfurt am 12. 8. Finisterre pass.; D. Eisenach 4 adeira ab Rio.— Bremen-La Plata: 9. am 13. 8. 75 10. 8. a5 D. Gotha am 13, 8. ab Rio; P. Sierre Nevade a— Bremes, Madeira; D. Köln am 11. 8. Ushant passiert. 5 ennen Ostasien D. Pfalz am 14. 8. ab Port Said a0hah D. Schlesien am 13. 8. ab Vokohama nach Dalny; 5 18. 8. am 13. 8. ab Sabang nach Singapore; D. Trier à Genua nach Port Said. — Bestande örr/ C CCCCũͤ ² AA 9 0W — 1 de. unt Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 385 erhöhe ich mein Seeeeereeeeeee Hauptagentur Chiig. Tachmann der Elektro⸗Branche ſucht für Werkſtätte, oder Büro Dauerſtellung. 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Auguſt 1924. 10 Der Oberbürgermeiſter. Das Volksbad Neckarſtadt muß wegen Repa⸗ raturarbeiten ab Mittwoch, den 27. Auguſt auf Heute zum letzten Mall Die berühmten dänischen Komiker Pat und Patadon in dem Film: „Im silebenten Himmel“ Lustspiel in 5 Akten. Saumlcgerpapa E. Sonderma nn und Hilde Hildebrand. 3. 6500 Neu! der ün der erten NeI! Dlastigramm! An der Theaterkasse erhält man grntis eine Brille, durch welche dieser Film be- trachtet wird. Axktiva. Frettag:„Taifun“ Ein Film, der in jeder Stadt mit Spannung erwartet wirdl 7 Akte! 5 Anfang 5 Uhr. Kassenöffnung 4½ Uhr Beralung U. Austüntt in allen patentrechtlichen Fragen, Ausarbeitung von Patentanmel- dungen und allen anderen Schutz- rechten durch den Eal76 lernat, Ffündendutzverband EI. Maurzelm,.9 Es lohnt steis immer gute und billige Hosen, Anzüge, Regen- müntel, Windjacken in großer Auswahl. 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Passivg. . 4. 3 Grundstücke, Gebäude, Anlagen 3 86 282— Aktienkapital: Waren, Fabrikate und Halb- Stammaktien 345 900 C00— 1015 1385 026 340 049 884 232— Vorzugsaktien 4 000 000.— 350 OC0 O˙ Debitoren 3667 411 670 027 051 904/—] Obligatone᷑annn 44 332 00 Kasse, Wechsel und Schecks 167 536 480 000 00 000— Ausgeloste, noch nicht rück- Avale 67 386 500 000 000 000.— berahlte Obligationen 8 105 C0— Beteiligungen.—J] Avale 57 386 500 000 000 000.—— Obligationen- Depoet. 13 C00—] Kredttoren 5180 302 708 180 874366% vechnungsmäßiger Ueberschuß 39 671 786 496 504 05%(— — 5 215 574 400080 815 770 5279 574 00 815 Soll. Gewinn- und Verlust-Rechnung per 30. April 1924. Haben. üC12ß2::.:.. ßßßßf... 1 3 + 5 Abschreibungen 208 335 061 720 201 05224] Gewinn Vortrag von 1923 6 C00 000 Rechnungsmäßiger Ueberschuß 39 671 786 495 504 054] Brutto Gewinn einschi Filialen und Beteiligungen abzüglich 24 aller Geschänisunkosten 248 00 848 210 705 105. — 21 248 C006 848 216 705 1004 248000 848 270 705 Die Uebeieinstimmung vorstehender Bilanz, sowie der Gewinn- und Verlust-Rechnung mit den Bucheim 05 Firma Benz& Cie,, Rheinische Automobil- und Motoren-Fabrik, Aktiengesellschalt, bescheinigt hiermit Mannheim, im Juli 1924. Rheinische Treuhandgesellschaft.-G. Klan. Sträter. 85 Vorstehender Rechnungsabschluß nebst Gewinn- und Verlustrechnung ist in der heutigen ordentlichen 9 versammlung genehmigt worden. Eine Gewinnausschütiung kommt für das abgelaufene Geschäftsjaht nicht in e Der Vorstand. entschlafen ist. Todes-Anzeige. Freunden und Bekannten die traurige Nachricht. daß mein lieber Mann, der gute Vater seiner Kinder, Sohn Bruder. Onkel und Schwager, Herr Tamund Martin Hlasdienbierhändler am 19. ds. Mis. nach kurzer, schwerer Krankheit sanft MANNHEIM(Brgmstr. Fuchsstr.), 21. August 1924. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Elsa Martin geb. Schlechte und Kinder MHaria u. Edmund. Die Beerdigung findet am 22 August, nachmittags 4½ Uhr von der Leichenhalle aus statt. 6497 Uuuuuunuduaue e n e ſalalidan Mannheimer Adresbuch ..•4 E 6, 2 uue Uuuuuuuuun * Neuesfe Ausgabe PHreis 20 NMark Zzu beziehen durch den Verleg Druckerei Dr. Haas g. f Zum ehrenden Andenken an den Todestag unseres unvergesslich. Gründers Herrn Franz Thorbecke Monat August Freile Aulnahme. 8 2, 4. 8 2, 4. 833 und Parfümerien erhältlich. Zuschneſde-Auademle und Nühschule f. Damenbekleidung Weldner · Nitzsche B 1, 8 Mannheim B 1, 8 Tages-Kursus Antang Montag, 1 Sept. Am Abend-Kursus können noch einige Damen teilnehmen.B3627 Zuverläſſige Frau hat noch Tage frei zum Wäschen u. Putzen. Angebote unt. C. D. 20 a. d. 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Der Bezirksvorstan Trauerbricten Hartes Druckerel Dr. Haas, G. m. b Neben der bekannten 64% elben Kernseife zu 00 Gr.-Stück führe ich wie reinwelße 212 5 ca. Nach amtlicher Untersuchungfan 70% Fettsäuregehalt, frei von kratt, und 8 W. sparsam im Gebrauch, in: Ainer stücken gepreßtt, nur echt mit make gesetzlich geschũtzten Haus JI8 N1 250 Urammn Stück 3 2 Pil. 8207 7 —— dez dotte ichee Non dofſt dent 7