An 8* rrneeeeeeeeeeeeeleee eeee UTPTPATAT7rrr ²˙·»wĩr;—— 9 ß ns — — ſceckonto nummer 17300 Rarlerube.— Fauptgeſchäfteſtelle urderändert. der d 0 erklärte, eigentliche 18 beei „Aan Dienstag, 26. Auguſt Manhei dezugsprelſe: In Mannheim und Umged ung wöchenti 0 ban bfennte. die monatlichen Seneber 5 ei eptl. ftendetung der wirtſchaftlichen vech ültniſſe wendig werdende preiserböhungen anzuerkennen. poſt⸗ Ee. 2.— Stſchüfts⸗nebenſtelle Reckarſtast, wald⸗ den 8. Lernſpr. Nr. 7081, 72, 713, 748, 7048. Telegr.⸗Nor. eralanzelger manndelm, erſcheint wöchentlich zwoölfmal. Veilagen: Sport u. Spiel im Mannheimer Seneral⸗Anzeiger. Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Mulik-Jeitung Welle u. Schall ⸗ Aus Seld und Garten. Wandern u. Neſſen ——————.—....᷑8—.ſ——...:——:——— — Mittag⸗Ausgabe erGonon Neue Mannheimer Zeitung Badiſche Neueſte Nachrichten Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 393 Amzeiger Anzeigenpreiſe nac Caeif, dei vorauszahbang pro eln⸗ ſpaltige Rolenelzeile für Rllgemeine Anzeigen 0, 40 Solömark Reklamen 2,— Gelemark. Lür Ruzeigen au beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine Verantwortung üder⸗ nommen. Böbere Oewalt, Streiks, Setriebs ſtörungen uſw. derechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgeſallene oder deſchränkte Rusgeden oder für verſpätete Rufnahme von An⸗ zeigen, Ruftr. ö. Fernſpr. obne Sewähr. Serichtsſt. Mannbeim. Der Angelpunkt der Lage die haltung der Deutſchnationalen Kein glaltes Nein? Berlin, 26. Auguſt. (Von unſerem Berliner Büro.) Die parlamentariſche Lage iſt nach Schluß der geſtrigen Sitzung Eine poſitive Klärung hat die Ausſprache nicht gebracht. Immerhin überwog in den Kreiſen der Abgeordneten der Eindruck, daß die Hergt⸗Rede keine glatte Ablehnung bedeute. Man ſieht vielſach in den Vorbehalten der Deutſchnatio⸗ nalen, Abänderungsanträge zu ſtellen, einen ſchüchternen Verſuch Anbahnung einer Verſtändigung. die Forderun⸗ 5 und Wünſche der Deutſchnationalen bewegen ſich offenbar in 15 Richtung, Garantien für die loyale Durchführung des Rhein⸗ andabkommens, eventuell auch Zuſicherungen für eine Verkürzung der Ruhrbeſetzung zu erlangen. Es wäre weiterhin denkhar, daß in orm beſtimmter Verabredungen zwiſchen den Regierungsparteien und den Deutſchnationolen, die ebenfalls in Geſtalt von Reſolutionen 58 Plenum kommen könnten, gewiſſe Richtlinien für die weitere Politik feſtzulegen. In der Wandelhalle wurde geſtern bereits viel Abſtimmungsarithmetik getrieben. Man kam zu em Ergebnis, daß ſelbſt, wenn die Deutſchnationalen keinen Frak⸗ innezwang übten, die Zwei⸗Drittel⸗Mehrheit noch 9 nicht abſolut geſichert und die Entſcheidung lomit auf des Meſſers Schneide geſtellt ſei. 8 Abgeordnete Hergt ſollte geſtern einen Standpunkt be⸗ der nach wie vor keineswegs feſt umriſſen iſt. rade Beginnens war, daß ſeine E 95 blieb Ei em Teil, auf den es ankam, und verſchwommen wie oft in glattes Nein hat man jedenffa 5 Aner Abme eindringlich Herr Hergt auch 25 die Lon⸗ verträg machungen für ſeine Partkei„unannehm 5 ſeien. Es gt ſich nicht mit dieſer Verſicherung, daß im gleichen Atemzug eutſchnationale Sprecher die Bereitſchaft ſeiner Parteifreunde Abänderungsanträge zu ſtellen, für den Fall, daß n Mittelparteien hͤraus man ſich geneigt zeigen würde, Vor⸗ dguz edalte für die Räumungsfriſten und das Rheinlandabkommen in Geſetze hineinzunehmen. Dieſelben Deutſchnatio⸗ nalen, die alſo von der völligen Untauglichkeit des ge⸗ hanten Abkommens überzeugt ſind, wollen Verbeſſe⸗ 10 ugen erzielen und erklären ſich bereit zu einer Mitarbeit, fenbei einem völlig ablehnenden Standpunkt doch eigentlich über⸗ Anahlig wäre! Es gibt. Leute, die der Meinung ſind, daß die n derißheit bis zum Tage der Abſtimmunzen andauern wird. Auch ga r Wandelhalle des Reichstages wurden die Ausführunger. partes verſchieden interpretiert, wie das bei allen bisherigen Spz ioffiziöſen Auslaſſungen der Deutſchnationalen der Fall war. Londe ränen hat der deutſchnationale Führer vergoſſen, weil vor natioon, nicht der Bürgerblock und die Regierung mit deutſch⸗ nact zalem Einſchlag zuſtande gekommen ſind, die ſeiner Meinung man in London ficherlich mehr erreicht hätte und die, wie locke aus mancher verſteckten Andeutung ſchließen konnte. ars 0 ndes Zukunftsbild in Heren Hergts politiſchen Gedankengängen immer eine bedeutſame Rolle ſpielen. Ueber all dem trat die Kritik an den Londoner Abmachungen in den Himer⸗ ſie fiel in der Form nicht ſo ſcharf aus, wie man Eind ohl erwartet hätte. So blieb als Bodenſatz der wechſelnden gle rücke das Gefühl zurück, daß ſämtliche Möglichkeiten eines Aus⸗ lichs auch jetzt noch nicht verſchüttet ſind. dara je Sozialdemokraten freilich machen kein Hehl mehe un us, daß ſie die letzten ſchwachen Bemühungen um eine Eini⸗ Wue am liebſten ſcheitern ſehen würden. Sie fürchten den u gberbleck. In privaten Geſprächen verſicherten ſie, daß ſie ſelche ommuniſten an die 25 Mandate abnehmen würden. Aus Aufktöfwaren heraus forderte Herr Hilfferding kurzweg die ung. will Auch die Mittelparteien ſind nun zwar, wie uns ſcheinen Kächtiic, Recht, der Ueberzeugung, daß Neuwahlen ihnen be⸗ bleiht iche Gewinne bringen würden, aber in ihren Kreiſen rugenan ſich deſſen nach bewußt, dat über ſolchen parteipolteiſhen muß gungen die Rückſicht auf die Geſamtlage ſtehen ürk die durch Neuwahlen und dem damit verbundenen Zeitverluſt as Inkraftreten des Dawesgutachtens auf das ungünſtigſte alußt werden müßte. Die Vertreter der Mittelparteien— Herr part s vom Zentrum, Dr. Curtius von der Deutſchen Volks⸗ Parleiennd der Demokrat Erkelenz— betonen, daß auch ihre gr und 1 es w. nd empfä n den neuen Vertrag als ein notwendig es Uebe: könntende⸗ zu dem ſie nur blutenden Herzens ihre Zuſtimmung geben die 1 der neunten Abendſtunde griff der Kanzler perſönlich in Angrifſatte ein, um die Politik der deutſchen Delegation gegen die anzl ſe der Abgeordneten Hergt und Wulle zu verteidigen. Der ſchwaer ſieß keinen Zweifel darüber, daß er die Zukunft äußerſt Am 1 ſieht, wenn das Dawesgutachten abgelehnt werden ſollte. arx emerkenswerteſten war der Schluß der Kanzlerrede: Herr beſaßt ündigte— wenigſtens wurde dieſe Stelle allgemein ſo auf⸗ eze an, daß die Regierung auf jeden Fall zu un⸗ wendj üchnen entſchloſſen ſei, alſo auch, wenn ſie die not⸗ guf 19 Zweidrittel⸗Mehrheit nicht erlangen ſollte, wohl geſtützt dieſe Möc, Artikel 45 der Verfaſſung. Wir haben auf ſchon früher hingewieſen. don em Kanzler ſprachen noch die Abgeordneten Pfleger partei fü bayeriſchen Volkspartei und Bredt von der Wirtſchafts⸗ trotz ür die Geſetze. Gegen ſie der Deutſchſozialiſt Kunze, der zu untergerückter Stunde durch große Zungenfertigkeit das Haus Nc alten verſtand. wurde. eine kurze Geſchäftsordnungsdebatte und die erſte Sitzung ach elſſtündiger Dauer geſchloſſen. Die Micumfrage ee Berlin, 26. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Nach dem„Lokal⸗ machlaar ſollen über 1— Micumſyſtem in London neue Ab⸗ noch die eicgetrofſen worden eſin, denen zufolge die Micum nur tte. Di ieſerungszahlen und die Lieferungsſorten zu beſtimmen gabe ithehende Kontrolle der Produktion, die bisher ihre e war, ſiele damit fort.„ Deutſcher Keichstag Beendigung der erſten Leſung der Geſetzesvorlage zum Londoner Abkommen Abg. Dr. Kaas(.) betonte, alle Parteien ſeien einig in der Auffaſſung, daß das Lon⸗ doner Verhandlungsergebnis weder mit den Wünſchen noch den be⸗ rechtigten Forderungen des deutſchen Volkes übereinſtimmt. Gegen⸗ über der bisherigen Rechtslage nach dem Londoner Ultimatum, ſeſen aber in London zweifellos unbeſtreitbare Verbeſſerungen erreicht worden. Die Oppoſition habe in keiner Weiſe beſſere Wege zeigen können. Trotz ſchwerſter Bedenken gegen die Durchführbar⸗ keit des Dawesgutachtens in einzelnen Teilen wolle das Zen⸗ trum die Vorlage annehmen. Dieſer Entſchluß ſei nicht leicht geworden, aber ein Nein würde in dieſem Augenblick eine in⸗ ternationale außenpolitiſche Unmöglichkeit darſtellen. Es würde be⸗ deuten die Zerſchlagung der letzten Kräfte der deutſchen Wirtſchaft, es würde vor allem bedeuten die Preisgabe des beſetzten Gebietes. Die Folgen, die ſich aus einer Ablehnung für Weſtdeutſchland er⸗ geben müßten, ſeien nicht zu verantworten. Dann erhält die Abg. Nulh Jiſcher(Komm.) das Wort. Sie verliert ſich in einer endloſen Polemik gegen die Sozialdemokraten. Die Kommuniſten bekämpften das Londoner Abkommen, weil ſie den Weltkapitalismus bekämpften. Für die deutſche Arbeiterklaſſe gebe es nur die eine Löſung, ſtatt des unter das Joch der Kapitaliſtenſtaaten ein Bündnis mit ußland. Abg. Dr. Curtius(d. v..) erklärte für ſeine Fraktion, eine Ablehnung des Gutachtens ſei unmöglich. Die Deutſche Volkspartei werde einſtimmig die Regierungsvorlagen annehmen, nicht freudigen Herzens. Auch ſie ſei über das Londoner Ergebnis in vielen Punk⸗ ten enttäuſcht und erbittert. die Deutſche Volkspartei lehne die Politik der Deutſchnationalen ab. Wenn das Dawesgutachten abgelehnt werde, ſo ziehe eine ungeheure unmilbelbare Gefahr für unſere Wirtſchaft herauf. Die Annahme ſei entſchieden das kleinere Uebel. Die mit der Ablehnung für Deutſchland verbundenen Gefahren könnden dann übernommen werden, wenn das ganze Volk hinter der Ablehnung ſtehe und wenn die Oppoſition einen beſſeren Weg zeigen könne, was nicht geſchehen ſei. Die Deutſchnationalen müßten ſich über die innerpoliti⸗ ſchen Konſequenzen der Ablehnung klar werden. Es ſei ſehr bedauerlich, wenn auch noch dieſer Riß durch das Bürger⸗ tum gehen würde. Für die Annahme des Londoner Abkommens ſpreche aber auch der Umſtand, daß London die erſte Etappe iſt auf dem Wege des Wiederaufſtiegs und der Be⸗ freiung Deutſchlands. Mit der Annahme des Londoner Abkommens werde den Poincariſten die beſten Trümpfe aus der Hand geſchlagen. Abg. Wulle(Nat.⸗Soz.) bezeichnete das Londoner Abkommen als ein zweites Verſail⸗ les. Auch das Londoner Abkommen ſei, ebenſo wie der Verſailler Vertrag, auf der Schuldlüge aufgebaut. Die Annahme des Gut⸗ achtens bedeute die Verſklavung Deutſchlands durch das amerikaniſche Judenkapital. Die Nationalſozialiſten lehnten deshalb das Gutachten und die Londoner Beſchlüſſe ab. Abg. Erkelenz(Dem.) meinte, wie Poincarsé in Frankreich, ſo hätten auch die deutſchen Nationaliſten abgewirtſchaftet. Die Londoner Vereinbarungen ſeien keineswegs vollkommen. Ihre Durchführung laſſe ſich nicht ohne Schwierigkeiten ermöglichen, jedoch ſei zu hoffen, daß der neue Geiſt, der von London ausgehe, ſich beſonders bei der Rückkehr der Ausgewieſenen und bei dem Auftreten der Beſatzungsbehörden auswirken werde. Nachdem Abg. Erkelenz geſprochen hatte, erhielt Keichskanzler dr. Marx das Wort. Er wandte ſich ſcharf gegen einige Bemerkungen des Abg. Hergt, die gegen den Reichspräſidenten den Vorwurf enthielten, er habe ſeine Machtbefugnis überſchritten und parteiiſch gehandelt. Dieſe durchaus grundloſen Angriffe ſeien eine bedauerliche Ver⸗ letzung der notwendigen Achtung vor der Staatsautorität und dem Staatsoberhaupt. Dem Abg. Wulle gegenüber betonte der Reichs⸗ kanzler, die deutſche Regierung verfehle keine Gelegenheit, Auf⸗ klärung über die Kriegsſchuldfrage zu ſchaffen. Das könne aber nur auf dem Wege ſtreng hiſtoriſch⸗wiſſenſchaftlicher Forſchung geſchehen.(Lachen rechts.) Mit dieſem Lachen werden Sie die Welt nicht überzeugen.(Beifall bei der Mehrheit.) Die Vertreter der Oppoſition waren nicht in der Lage, einen an⸗ deren Weg als das Dawes⸗Gutachten zu weiſen. Ehe ſie das nicht können, muß ich mir ihre Kritik verbitten. Abg. Wulle hat ſich ſchlecht unterrichtet gezeigt, wenn er behauptete, wir hätten uns in der Frage der Ruhrräumung mit einem unverbind⸗ lichen Verſprechen begnügt. Tatſächlich iſt die Zuſage der Ruhr⸗ räumuna nicht nur in dem bekannten Brief der franzöſiſchen und belgiſchen Miniſterpräſidenten gegeben, ſondern auch durch verſchie⸗ dene protokollariſche Feſtſtellungen Gegenſtand des Vertrages geworden. Die deutſche Reichsregierung iſt entſchloſſen, in voller Loyalität und in friedfertiger Geſinnung das Dawes-Gutachten durchzuführen. Wir legen Wert darauf, dem deutſchen Volke über unſere Lage völlige Klarheit zu verſchaffen. daß das nicht immer geſchehen iſt. Durch Fanfaren und Trompeten⸗ geſchmetter wollte man das Volk in eine Begeiſterung treiben, die unmöglich anhalten konnte. Von meinen Ausführungen vom Sams⸗ tag habe ich nichts zurückzuehmen. Sie ſind von der Oppoſi⸗ tion in keinem Punkte widerlegt worden. Ich ſage noch⸗ mals ganz affen: Ich ſehe die Entwicklung der Dinge außerordent⸗ lich peſſimiſtiſch an. (Schluß des Reichstagsberichtes auf Seite 2) Das deutſche Volk hat darunter gelitten, Die Politik der Berlin, 25. Auguſt. »Wilſons berühmte 14„Punkte“ haben in die Politik einen neuen Begriff eingeführt, der ſich nun wie eine ewige Krankheit fortſetzt. Sie kehrten in den fünf„Punkten“ der Entwaffnungs⸗ note wieder und tauchen, diesmal durch zwei dividiert, in den am 22. Juli verkündeten Bedingungen der Deutſchnationalen wieder, die ſie zur Vorausſetzung für die Annahme des Konferenzbeſchluſſes aufgeſtellt hatten. Nun hat die Erfahrung gelehrt, daß man ſich weder auf Dogmen oder Prinzipien noch auf die berühmten Ge⸗ ſichts⸗ und ſonſtigen Punkte feſtlegen darf, weil der Maelſtrom der heutigen Politik im tollen Wirbel alles durcheinander ſauſen läßt. Der Begriff der Punktpolitik hat überdies für uns eben gerade durch Wilſon etwas Anrüchiges und ovr allem auch Fremdes und Ungewohntes, ſodaß es gerade die Deutſchnationale Partei hätte vermeiden ſollen, ſich der gleichen Nomenklatur zu bedienen, wie der doch ſonſt von ihnen ſo heiß gehaßte Wilſon. Aber ſei dem, wie ihm wolle. Heute muß die dem Frager von deutſchnationaler Seite immer wiedergegebene Antwort, daß ihre Poltik nach London nichts weiter als die logiſche Konſequenz ihrer Sieben⸗Punktforderungen ſei, einmal einer näheren Prüfung unter⸗ zogen werden. Da kommt man ſofort zu recht merkwürdigen Er⸗ gebniſſen. Gehen wir der Reihe nach die ſieben Punkte durch, ſo zeigt ſich folgendes: 1. gleichberechtigte Teilnahme Deutſchlands an der Konferenz— iſt erfüllt. 2. Freigabe der Gefangenen, Rückkehr und Wiedereinſetzung der Ausgewieſenen— iſt erfüllt. 3. Unverzügliche wirtſchaftliche Freigabe und militäriſche Räu⸗ mung der Einbruchs⸗ und Sanktionsgebiete— iſt teil⸗ weiſe erfüllt. 4. Wiederherſtellung der Wirtſchafts⸗ und Verwaltungshoheit im Rheinland, einſchließlich Wiederherſtellung des einheitlichen Eiſenbahnnetzes und Sicherung des Laufens der Räumungs⸗ friſten ab 10. Januar 1920— iſt erfüllt. 5. Die Sicherung Deutſchlands gegen zukünftige Sanktionen— iſt erfüllt. 8 6. Kein Zugeſtändnis von Forderungen, die nicht wirklich er⸗ füllt werden können oder gegen Würde und Unabhänglichkeit Deutſchlands verſtoßen. Eine Forderung, die ebenſo ſelbſtver⸗ ſtändlich wie überflüſſig iſt und mit der jeder anfangen kann, was er will, mag er ſie nun dem Guten oder Böſen auslegen. 7.— 85 Widerruf des wahrheitswidrigen Schuldbekennt⸗ niſſes. Daß die deutſche Delegation in London ſich dieſes Stecken⸗ pferdes der Deutſchnationalen, das ſie aus bekannten Gründen mit beſonderem Schmuck aufgezäumt haben, nicht zu einem Parade⸗ ritt oder gar zu einer Attacke gegen die Front der alliierten Mächte bediente, iſt für jeden Einſichtigen klar. Dennoch iſt es auch hier ge⸗ lungen, inſofern eine Breſche zu ſchlagen, als in dem Brief des Reichskanzlers an Herriot der deutſche Rechtsſtandpunkt gegenüber den Beſatzungsvorwänden gewahrt wurde, eine Stellungnahme, die Macdonald in ſeinem von Frankreich mit großem Mißfallen auf⸗ genommenen Schreiben oym 16. Auguſt vollkommen unterſtützte. Darüber hinaus iſt, wie auch den Deutſchnationalen bekannt ſein dürfte, die brüchige Grundlage des Artikels 231 des Verſailler Ver⸗ trages in einem anderen Gremium der Konferenz genau in dem Sinne beſprochen worden, wie ihn nicht nur die Deutſchnationalen für ſich in Anſpruch nehmen, ſondern wie er Gemeingut aller Deutſchen iſt. Es iſt nicht recht erfindlich, wie die Deutſchnationalen ihre ab⸗ lehnende Stellung zu den Londoner Abmachungen mit der Nicht⸗ erfüllung ihrer ſieben Punkte 8 wollen. In der Tat iſt es auch nur ein Verlegenheitsſtrohſeil, an das ſie ſich jetzt klam⸗ mern. Sie ſind gefeſſelt an die Hundeleine ihrer zügelloſen und demagogiſchen Agitation während des Reichstagswahlkampfes vor dem 4. Mai. Und ſelbſt, wenn auch die wirklich ſtaatsmänniſch denkenden Köpfe in ihrer Fraktion dem Steuer eine andere Wen⸗ dung geben möchten, zwingen ſie die Strömungen und Wirbel in der Flut ihrer Anhänger draußen im Lande, vornehmlich im Oſten, immer wieder dazu, in die alte Richtung einzulenken. Wer, wie wir im beſetzten Gebiet und an ſeiner Grenze lebt, verſpürt die außenpolitiſchen Wirkungen der innerpolitiſchen Oppo⸗ ſition in viel ſtärkerem Maße als die Nur⸗Politiker mit innerpoliti⸗ ſchen Aſpirationen in der Etappe. Sind wir doch auch die Leid⸗ tragenden für ihre Entgleiſungen. Jede Radau⸗ und Hurrarede, jedes überflüſſige Paradieren und Feſtefeiern, jedes Vor⸗ ſpiegeln einer Macht, die wir doch garnicht beſitzen, bezahlen wir mit verdoppelten Schikanen und Drangſalierungen. Darum iſt auch für uns die arrogante Bezeichnung als„natio⸗ nale“ Oppoſition ſo ungemein aufreizend und empörend. Mit der Geſinnung allein kann man keine Politik treiben. Es muß dazu noch der ruhige Kalkül und die pſychologiſche Einfühlung kommen. Es iſt uns daher unbegreiflich, wenn ein im beſetzten Gebiete ge⸗ wählter deutſchnationaler Reichstagsabgeordneter ſich nicht ſcheut, zu erklären, daß die ſchwebenden Fragen nicht vom Standpunkt des beſetzten Gebietes aus betrachtet werden würden. Das iſt eine Formulierung, mit der wir nicht übereinſtimmen. Natürlich iſt es richtig, daß die Stellungnahme des beſetzten Gebietes allein nicht ausſchlaggebend ſein kann. Aber ſie iſt es zu neun Zehnteln, denn es dreht ſich doch letzten Endes um die Befreiung und Freiheit des geſamten Deutſchlands, zu der der erſte und notwendigſte Schritt die Freimachung der beſetzten Gebiete darſtellt. Deshalb haben wir kein Verſtändnis dafür, wenn die ſogenannte nationale Oppoſition uns, die wir ſchon die Blicke in das Hoff⸗ nungskanaan unſerer Befreiung werfen dürfen, den Zugang durch ihr Nein verſchließen will. Iſt es national, der durch die Mieum⸗ verträge und die Binnenzollinie, durch Beſchlagnahmungen und aufgedrungenen Sachleiſtungen zermürbten Wirtſchaft neue Laſten aufzuerlegen, die ſie wirklich nicht mehr tragen können? Iſt es national, die Gefängniſſe weiter verſchloſſen und dem nach der Heimkehr ſich verzehrenden Vertriebenen den Rückweg zu verſper⸗ ren? 80 es national, uns der Gefahr einer neuen Inflation auszu⸗ ſetzen, die uns im beſetzten Gebiet angeſichts des Währungswirr⸗ wars tauſendmal ſchlimmer trifft, äls die Bewohner des unbeſetzten 5 Deutſchlands? Iſt es national, die unerträglichen Verkehrser⸗ Sie rechnet dabei auf die Unterſtützung des Reichstages. un ach 0 ſchwerungen und Paßſchikanen, durch die Familienbande zerriſſen werden, zu verewigen? Iſt es national, den Pfahl in unſerem Fleiſch, den doch nun einmal die franzöſiſch⸗belgiſche Eiſenbahn⸗ regie darſtellt, beſtehen zu laſſen? Wie, glaubt man denn auf deutſchnationaler Seite, wirkt auf uns ihre Argumentation, daß die Verſprechungen der Franzoſen nicht ernſt zu nehmen ſeien, nachdem gerade bei uns in Baden die erſten Freigaben von Sanktionsge⸗ bieten in Offenburg und Appenweier erfolgt ſind? Wie ſtellen ſich die Deutſchnationalen angeſichts einer ſolchen Stimmung im be⸗ ſetzten Gebiet einen etwaigen Reichstagswahlkampf vor? Man kann Hohl nach eigener Meinung ein hervorragender Staatsmann und 2. Seife. Nr. 393 Mannheimer General-Anzeiger(mittag ⸗Ausgabe) Dienskag, den 26. Auguft 192 Politiker ſein, iſt aber in Wirklichkeit ein pſychologiſcher Stümper. Man halte uns doch nicht für ſo einſeitig eingeſtellt, daß wir nicht blind wären gegen die Nachteile und ſchweren Laſten, die uns nach London erwarten. Neue Belaſtungen auf uns zu nehmen, ohne die Hoffnung zu haben, endlich inmal frei zu werden, iſt uns unmöglich. Wenn wir aber ſchon die Stunden zählen können bis zu jenem Tage, an dem wir wenigſtens als äußerlich freie Deutſche wieder an die Arbeit gehen können, iſt der Druck der Laſt leichter zu ertragen. Deshalb ſtimmen wir mit Jal Statt fruchtloſer Nega⸗ tion hätten die Deutſchnationalen ſich lieber jene Politik zu eigen machen ſollen, die uns und Deutſchland im ganzen helfen kann. Sie hätte ſich ein Beiſpiel nehmen können an der Deutſchen Volkspartei, die in jedem Stadium der Londoner Konferenz beratend und fördernd, in zwei Fällen ſogar, in den Fragen der Termineinbeziehung der Sanktionsſtädte Düſſeldorf, Duisburg und Ruhrort und einer internationalen Garantierung dieſer Räumung aktiv eingegriffen hat. Aber nur Nein ſagen und nicht angeben, was etwa beſſer wäre, und eine Politik der Vermutungen und Kombinationen zu betreiben, deren unmögliche Verwirklichung auf der Hand liegt, iſt—„nationale Oppoſition“. Noch vertrauen wir auf die beſſere Einſicht jener innerhalb der Deutſchnationalen Partei, die etwa anders ſein wollen als nur Demagogen. Auch werden die Stimmen des beſetzten Gebietes dröhnend in ihre Ohren klingen. Wenn aber durch ihr Votum die Schickſalsloſe ſo fallen ſollten, daß wir auf der einen Seite zur Auflöſung des Reichstages und auf der anderen zu einer Verlängerung— Leiden und Nöte gelangen würden, dann würden ſie ein Gericht über ſich her⸗ aufbeſchwören, bei dem ihnen eine Abrechnung vorgelegt werden würde, die mehr als nur ſieben Punkte enthält. Kurt Fischer. Die preſſe über hergts Kede Die geſtrige Rede des deutſchnationalen Führers Herat wird in der Berliner Preſſe lebhaft kommentiert. Mit vereinzelten Ausnabh⸗ men kommen die Blätter zu dem Eraebnis, daß Heragt die Tür zu Verhandlungen offen gelaſſen habe. Eine eindeutige Erklärung., daß die Deutſchnationalen die Dawesgeſetze bei der Ab⸗ ſtimmung am kommenden Donnerstaa ablehnen und damit das Zu⸗ Kandekommen der Zweidrittelmehrheit vereiteln werden, habe die Rede nicht enthalten.— Nur die„Deutſche Zeitung“ lieſt aus Herats Erklärungen ein Nein heraus. Neue Männer und neue Ver⸗ handlungen ſeien das Ziel der nationalen Oppoſition. Zwar bezeich⸗ net auch die Kreuzzeitunga“ Herats Rede als„Ablehnunas⸗ rede“, ſaat aber aleichzeitig. daß die deutſchnationale Volkspartei den Artikel 21 der Verfaſſung. der beſaat, die Abgeordneten ſeien Vertre⸗ ter des ganzen Volkes und nur ihrem Gewiſſen unterworfen und an Aufträge nicht gebunden, reſpektiere.— Der„Berliner Lokal⸗ anzeiger“ ſpricht von der Möglichkeit, daß in Form gewiſſer Ver⸗ abredungen zwiſchen den Regierunasparteien und den Deutſchnatio⸗ nalen gewiſſe Richtlinien für die weitere Politik feſtgeleat werden könnten, durch die eine Annäherunga zwiſchen der Regierungs⸗ politik und der Politik der Deutſchnationalen erwartet werden könnte — Die„D. A..“ hebt hervor, daß Herat die Möalichkeit offen ge⸗ laſſen habe, bis zur entſcheidenden Abſtimmung am Donnerstaa oder Freitag die Verbinduna zwiſchen den Mittelparteien doch noch herzuſtellen.— Die„Germania“ betitelt ihr Reichs⸗ tagsſtimmunasbild:„Die deutſchnationale Sphinx“. Die deutſch⸗ natlonale Sphinx habe ihr Geheimnis auch geſtern noch nicht prets⸗ gegeben. Das Blatt bezeichnet Herats Ausführungen als undeut⸗ lich.— Das„Berliner Tageblatt“ glaubt, daß ſich die Deutſchnationalen eine Tür offen gelaſſen haben und durch Druck neue Verbandlungen herbeiführen wollen. Vorſichtia habe Herat die Fühler zu den Regierunasparteien ausgeſtreckt.— Aehnlich äußert ſich auch die„Voſſiſche Zeitung“. Die Rede ſei zwar im gan⸗ zen ein Plaidoyer, habe aber den Deutſchnationalen die„Ja“⸗Tür doch offen gehalten.— JIroniſch meint der„Vorwärts“, Hergt habe von Ablehnung geſprochen, aber beinabe. noch nicht ganz. Dder Lauſanner vertrag vor der franzöſiſchen Kammer Paris, 26. Aug.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Die Kammer hat geſtern um 10 Uhr morgens die Diskuſſion über die Ratifikation des Lauſanner Vertrags begonnen. Die Abgeordneten ſcheinen an der Debatte kein großes Intereſſe zu nehmen. In der Vormittagsſitzung waren nur etwa 40, in der Nachmittagsſitzung etwa 100 Abgeordnete anweſend. In politiſchen und journaliſtiſchen Kreiſen wundert man ſich über das geringe Intereſſe, das die Deputierten dem Lauſanner Vertrag entgegen⸗ bringen. Der Lauſanner Vertrag iſt bekanntlich von England. Jiglien, Japan, Frankreich, Griechenland und Rumänien unter⸗ gzeichnet. Die drei erſtgenannten Signatarmächte haben den Vertrag bereits ratifiziert, infolgedeſſen trat er in Kraft. Die Rati⸗ fikation durch Frankreich hat ſomit keine einſchneidende Bedeutung. doch wünſchen die Finanzkreiſe durch die Debatte eine hinbngliche Aufklärung über das von Frankreich in der Türkei vor dem Krieg engagierte Geld. Die Beträge, die die franzöſiſchen Banken und ihre Klienten vor dem Krieg in der Türkei untergebracht haben, belaufen ſich auf 9 Millionen Goldfranken. Aus dieſem Grunde ſcheint das geringe Intereſſe der Abgeordneten umſo uner⸗ klärlicher. Der Berichterſtatter Milhaud, der die Morgendebatte er⸗ öffnete, bat die Kammer, ſo raſch als möglich die Debatte zu be⸗ enden, da ſie überhaupt nur noch akademiſchen Wert habe. Her⸗ riot vertrat denſelben Standpunkt. Er ſagte, daß die Türkei, die die eigentlichte Tochter Frankreichs ſei, die Sympathien, die Frank⸗ reich ihr entgegenbringe, zu würdigen wiſſe. Er verlangte von der Kammer möglichſt die Debatte im Laufe des geſtrigen Tags zu ſchließen, da er heute vor den Senat treten müſſe. 85 In der Nachmittagsſitzung führte der Marquis de la Ferronays in faſt dreiſtündiger Rede aus, daß der Lauſanner Vertrag für Frankreich die Aufgabe ſeines Einfluſſes in moraliſcher und wirtſchaftlicher Beziehung im Orient bedeute. Er bitte die Kammer inſtändig, den Lauſanner Vertrag nicht zu rati⸗ fizieren. Herriot ergriff gegen Abend nochmals das Wort und wies auf die Notwendigkeit hin. die Debatte zu beenden. Er ſagte u..: „Sonſt waren wir im DOrient ſtets die Erſten, jetzt kommen wir als Vierte, um den Vertrag zu ratifizieren.“ Noch keiner der Redner hatte jedoch im Laufe der Abendſtunden auf ſein Wort verzichtet. In den Wandelgängen der Kammer wurde der Lauſanner Vertrag viel meniger disputiert als die Reichstagsſitzung in Berlin. Die Nachrichten, die in der Kammer geſtern nachmittag verhreitet wurden, waren äußerſt peſſimiſtiſch. Man befürchtet tahächlich den Sturz des Kabinetts Marx oder die Auf⸗ tung des Parlaments In dieſem Zuſammenhang erinnerten die Ahgeordneten an das Wort Herriots, daß im Falle einer Weige⸗ rung Deutſchlands, die notwendigen Geſetze zum Dawesplan zu votieren, die ganzen Londoner Beſchlüſſe für Null und nichtig erklärt würden. Bei Baainn der geſtrigen Nachmittagsſitzung der Kammer murde mit 363 gegen 168 Stimmen der öffentliche Anſchlag der Rede beſchſoſſen, die Miniſterpräſident Herriot als Entgegnung auf die Interpellationen am Schluſſe der Kammer vom 23. 8. ge⸗ halten hatte. Der Abgeordnete Auriol hat einen Geſetzentwurf eingebracht. durch den die Goldzohlung von Anleihen ſichergeſtellt werden ſoll. die fremde Regierungen und Geſellſchaften vor dem 1. Auguſt 1924 in Frankreich aufgenommen haben. Wittenberg, 26. Aug. Das Flugzeug„D 149“ der Aero⸗ Llond.⸗G iſt geſtern gegen Mittag infolge einer Gewitterböe auf der Fahrt Berlin⸗Hof in der Nähe von Wittenberg abgeſtürzt. Führer des Flugzeugs, Schmiliſci⸗Berlin, wurde ſchwer verletzt in das Wittenebrger Krankenhaus gebracht. Ein Paſſagier wurde nur leicht verletzt, das Flugzeug verbrannte. Deutſcher Keichstag (Schluß des Reichstaasberichtes) Der Reichskanzler fährt fort: Wenn das Dawes⸗Gutachten abgelehnt und der Londoner Vertrag geſcheitert iſt, ſcheint mir allerdigns alles aus zu ſein. Zu der Hoffnung auf neue Verhandlungen gehört ein Optimts⸗ mus, den ich nicht teile. Die Führer der Rechten arbeiten heute mit den Beariffen der Gerechtiakeit und der öffentlichen Meinuna der Welt. Als ich vor einiger Zeit von Weltgewiſſen, von der Gerechtig⸗ keit und von der öffentlichen Meinung ſprach, da wurde ich gerade von der rechten Seite mit Hohngelächter empfangen. Nicht die deutſche Regieruna ſchließt die alliierte Front zuſammen, das ge⸗ ſchieht vielmehr durch Reden, wie die des Abg. Wulle. Die Nattona⸗ liſten des franzöſiſchen Parlaments und im deutſchen Reichstag wer⸗ fen ſich gegenſeitia die Bälle zu. Wir haben dem franzöſiſchen Räu⸗ munasvorſchlag erſt zugeſtimmt. nachdem auch die Räumuna der Sanktionsgebiete der Dortmunder Zone und die Zurückziehung der franzöſiſchen und belaiſchen Eiſenbahner zugeſaat war. Eins muß ich den Nationalſozialiſten ſagen: Wenn Sie mit Ihrer Aaitation, wie Sie ſie in den letzten Wochen getrieben haben, weiter fortfahren (die nächſten Worte des Reichskanzlers aingen in dem toſenden Lärm unter, den die Nationalſozialiſten mit drohend erhobenen Fäuſten vollführen. Man hört Rufe wie:„Wir nehmen den Kampf auf.“ Erſt nach geraumer Zeit füaten ſich die Nationalſozialiſten auf eine Mahnuna des Vizepräſidenten Dr. Rießer, ihre Plätze wieder einzunehmen.) Der Reichskanzler fuhr fort: Wenn Herr Herat uns vorwirft, wir hätten nicht die Bankiers zur Verſtär⸗ kung unſerer Poſition in London ausgenvtzt. weiß ich nicht. wie ſich das mit ſeiner Berufung auf den ſieahaften Rechtsgedan⸗ ken verträagt. Außerdem hätte die Heranziehung der Bankiers die Konferenz ſicher zum Scheitern gebracht. Sie hätten nicht freiwillig unterſchreiben dürfen, ſaat Herr Herat. Aber wir hätten uns einem Diktat fügen ſollen. Wenn wir uns in London einem Diktat gebeuat hätten, ſo möchte ich einmal ſehen, wie wir bei unſerer Rückkehr empfangen worden wären von der„Deutſchen Zeitung“ und der „Kreuszeituna“, welche zu meinem Bedauern in der letzten Zeit geradezu demagoagiſch eingeſtellt ſind. Wir ſind bereik. am nächſten samskaad freiwilliga zu unkerſchreiben. weil wir damit den Weg bereiten zur wirkſchaftlichen Geſun⸗ dunga und zur Befreiung eines großen Teils des beſenten Ge⸗ biets.(Lebhafter Beifall bei der Mehrheit.) Abgeordneie Pfleger(Bayr. Pp.) erkannte an, daß von der deutſchen Delegation große Arbeit ge⸗ leiſtet worden ſei. Seine Fraktion werde den Vorlagen notge⸗ drungen zuſtimmen. Nach weiteren Ausführungen des Abg. Dr. Bredt(W. Vgg.), der den Vorlagen gleichfalls trotz großer Bedenken zuſtimmt, und Kunze(D. Soz.) iſt die erſte Leſung der Geſetzesvorlage zum Londoner Abkommen beendet. Um halb 12 Uhr nachts vertagt das Haus die Zweite Leſung auf Dienstag, vormittag 11 Uhr. Das Arbeitsprogramm des Reichstags Der Aelteſtenrat des Reichstages hat beſchloſſen, daß am Diens⸗ tag die zweite Leſung und die Einzelberatung der verſchie⸗ denen Geſetzentwürfe erfolgen ſoll. Die dritte Leſung wird am Donnerstag ſtattfinden. Nach ihrem Abſchluß erfolgen dann die entſcheidenden Abſtimmungen. Von deren Ergebnis wird es abbängen, ob der Reichstag aufgelöſt wird oder nicht. Erfolgt keine Auflöſung, ſo wird der Reichsbag auch nach dem Donnerstag noch einige Tage zuſammenbbeiben, um das Arbeitzeitgeſetz und das Zogeſetz mit der Umſatzſteuervorlage in Angriff zu nehmen, doch würde es ſich hier vorausſichtlich nur um die erſten Leſungen han⸗ deln. Die Vorlagen würden dann den zuſtändigen Ausſchüſſen über⸗ wieſen werden, ſodaß das Plenum er ſpäter dazu Stellung nimmt. Die Dienstagſitzung beginnt bereits um 11 Uhr. Immer noch Kundgebungen für Annahme Beim Reichskanzler und dem Außenminiſter iſt eine weitere große Zahl von Kundgebungen und Ent⸗ ſchließungen aus dem beſetzten Gebiet zugunſten der Annah me der Londoner Abhmachungen eingegangen, ſo u. a. von dem pfälziſchen Bauernbund Kaiſerslautern, von der Kreiskammer und dem landwirtſchaftlichen Kreisausſchuß der Pfal 3, von der Zentrumspartei der Pfalz, von der Ortsgruppe des Reichsverbandes der Ausgewieſenen und Ver drängten von Rhein und Ruhr Trier, von dem Generalſekretär der katholiſchen Arbeitervereine Weſtdeutſchland in München⸗Gladbach, vom Vorſitzenden des politiſchen Komitees der Arbeiterzentrumswähler Weſtdeutſchlands, vom Ver⸗ band katholiſcher kaufmänniſcher Vereine Deutſch⸗ lands in Eſſen, vom Geſamtvorſtand des Provinzialverbandes des deutſchen Beamtenbundes im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriegebiet, von der Gruppe Beſetztes Gebiet des Vereins deutſcher Schleifmit⸗ telwerke und von der Präſidialſitzung des Hanſabundes nach einem Bericht des Präſidenten des Hanſabundes, Reichstagsabge⸗ ordneten Hermann Fiſcher. Die vier Eiſenbahnerorganiſationen der Pfalz Deutſcher Eifenbahnerverband, Baneriſcher Eiſenbahnerverband, Reichsgewerkſchaft und Bayeriſcher Verkehrsbeamtenverein haben am Montag. den 25. Auauſt in einer gemeinſamen Konferenz in Neuſtadt a. d. Haardt einſtimmia folgendes Telegramm an den R eichstaa beſchloſſen: Die heute zu Neuſtadt tagende Konferenz ſämtlicher Eiſenbahneroraaniſationen der Pfalz fordern den Reichs⸗ taa auf, das Londoner Abkommen anzunehmen. Wir verkennen die ſchweren Laſten des Abkommens nicht, weiſen aber darauf hin, daß kein anderer Wea zur Befreiung und Befriedung der be⸗ ſetzten Gebiete beſteht. Sezeſſioniſten Berlin, 26. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die „Deutſche Induſtriellen⸗Vereinigung“, eine deutſchnationale Gruppe, die ſich vom Reichsverband der deutſchen Induſtrie ab⸗ geſondert hat, tagt augenblicklich in Erfurt, um für die Ableh⸗ nung des Sachverſtändigenplanes zu plädieren. Bezeichnend iſt allerdings, daß Herr Quaatz, der ehemalige Volksparteiler und jetzige Deutſchnationale, der eigentliche ſpiritus rektor des neuen Verbandes, der Tagung ferngeblieben iſt. An ſeiner Stelle berichtet der deutſchnationale Reichstagsabgeordnete Gok, der Di⸗ rektor der Hamburger Werft Bloom und Voß über die Ablehnung in äußerſt ſcharfmacheriſcher Form. Man ſtellte ſchließlich ein langes Wirtſchaftsprogramm auf, als deſſen geiſtiger Vater der völkiſche Oberſtlandrat Dr. Bang anzuſprechen iſt. Es erübrigt ſich bei der Bedeutungsloſigkeit dieſer Seziſſioniſten auf die Einzel⸗ heiten näher einzugehen. Am die Auslieferung der Erzbergermörder el Berlin. 26. Aug.(Von unſerm Berliner Büro.) Der deutſche Geſandte in Budapeſt hat die Auslieferung des Erzberger⸗ mörders Schulz und die Inhaftnahme des angeblichen Schnei⸗ der, der offenbar mit Tileſſen identiſch iſt, verlanat. Daraufhin hat die Staatsanwaltſchaft über Schulz die Auslieferunas⸗ haft verhängt und die Akten an den oberſten Gerichtshof abgetreten, der über die Auslieferung innerhalb ſechs Wochen zu beſchließen und den Beſchluß dem Juſtizminiſter zu unterbreiten hat. Schulz leuanet noch immer und erzählt eine abenteuerliche Geſchichte. wonach er als der Sohn deutſcher Eltern in Odeſſa geboden ſei, die dort von den Bolſchewiſten ermordet wurden. Er ſei darauf nach der nach Bulgarien, Amerika und ſchließlich nach Ungarn ge⸗ ommen. 5 e 141 Die franzöſiſche Einfuhrabgabe Von Havas wird eine Erklärung zu dem von Herriot angekün⸗ digten Geſetzentwurf über die Er hebung einer 26prozentigen Abgabe auf die deutſche Einfuhr gegeben. Die Maßnahm⸗ würde in der Hauptſache darin beſtehen, daß Frankreich einen Teil der von den Privatleuten den deutſchen Lieferanten bezahlten Gel⸗ der für ſich zurückbehält, der zur Speiſung der Reparations⸗ kaſſe an den franzöſiſchen Schatz bezahlt wurde. Durch ein der: artiges Verfahren würde der Transfer Mechanismus vereinfacht. Die Summen, die der franzſiſche Staat auf dieſe Weiſe erhielse, würde den deutſchen Lieferanten durch den Generalagenten für Ne⸗ parationszahlungen zurückerſtattet werden. Es trete alſo keine Be⸗ einträchtigung der Hamdelsbeziehungen zwſchien Frankreich un Deutſchland ein. Nur würden dadurch alle Garantien geſchafſen, um zu verhindern, daß ſeitens der deutſchen Lieferanten Preisauſ⸗ ſchläge erfolgten. Die Abgabe ſolle nicht erhoben werden für Waren, die vor dem 20. Auguſt 1924 bei deutſchen Häuſern beſtellt worden ſeien und auf die vor dieſem Zeitpunkt eine Anzahlung geleiſtet wurde. So einfach wie die Sache hier von franzöſiſcher Seite dar⸗ geſtellt wird, iſt ſie in Wirklichkeit nich t. Dem deutſchen Kaufmann werden zwar die 26 Progent vom Tramsferkomitee zurückvergütet, jedoch in Papiermark. Auf dieſe Weiſe wird zwangsläufig ein Tei der deutſchen Zahlungen in Deviſen transferiert, ohne daß das Transferkomitee die vorgeſchriebene Rückſicht auf die deutſche Wäh⸗ rung nehmen kann. Wenn jetzt wie England ſo auch Frankreich, und zwar rückwirkend vom 20. Auguſt die 26 Prozent erhebt, ſo be⸗ deutet das, daß im Moratoriumsjahr ein Papiermarkbetrag zwangs⸗ läufig in Deviſen verwandelt wird, der die geſchuldete Summe um ein Vielfaches überſteigt. Beginn der Konferenzdebatte im Senat Nachdem die Kammer die Interpeationsdebatte für die Lon⸗ doner Konferenz zum Abſchluß gebracht hat, beginnt am heuligen Vormittag der franzöſiſche Senat ſeine Veratung über den Pak: von London. Man rechnet in parlamentariſchen Kreiſen mit der Möglichkeit, daß die Finanzdebatte erſt am Mittwoch abend zu Ende geht. Man erwartet eine große Rede Poincares. Der„Paris Soir' glaubt zu wiſſen, daß die Debatte im Senat über die Londoner Abmachungen ſich noch hinziehen werden, ſo man mit der Abſtimmung nicht vor Mittwoch rechnet. Das Ergebnis der Abſtimmung iſt nach dem Blatt nicht zweifelhaft. Von einigen ſehr ſeltenen Ausnahmen abgeſehen, dürfte die demokratiſche Linke, die für ſich die Mehrheit im Senat habe, für die Regieruns ſtimmen, die auch einige Parteigänger unter der Union Republi⸗ caine finden werde. Man rechnet auch mit einer ganzen Anzaht von Stimmenthaltungen. Am Schluß der erſt nach Mitternacht beendeten Debatte wurde mit 410 gegen 71 Stimmen die Ratifikation des Lauſaner Vertrags gutgeheißen. 5 Die nächſte Siung wird heute Nachmittag 3 Uhr ſtattfinden. der deutſch⸗ſpaniſche handelsvertrag im Reichsrat Der Reichsrat beſchäftigte ſich in ſeiner Vollſitzung am Mon⸗ tag nachmittag mit dem am 25. Juli d. J. in Madrid umterzeichneten deutſch⸗ſpaniſchen Handelsvertrag. Die Reichsrats⸗ ausſchüſſe haben nach eingehender Berotung beſchloſſen, dem Ab⸗ kemmen zuzuſtimmen. Von verſchiedenen Staaten wurde die Erklärung, abgegeben, daß ihnen die Juſtimmung nur mit großem Bedaueern möglich ſei, weil das Abkommen mit zur Verſchlechterung der wirtſchaftlichen Lage des Weinbaus beitragen müſſe. Insbeſon dere ſind auch Preußen und Sachſen dieſer Anſicht. Aber mit Rück ſicht auf die gegenwärtige politiſche und wirtſchaftliche Lage emp⸗ fohle ſich die Annahme wegen der für unſere Ausfbhr ſehr wertvolle, Zugeſtändniſſe Spaniens. In der Vollverſammlung des Reichska gab Graf Holtzendorff für die ſächſiſche Regierung eine en ſprechnde Erklärung ab. Sachſen ſei aber der Anſicht, daß man 8 Weinbau durch eine großzügige Hilfsaktion anderweitig werde ſcha h los halten müſſen. Gegen die Annahme des Vertrages erklärte namens der bayeriſchen Regierung Geſandter von Preger, die heſſiſche Regierung und die württembergiſche Regierung ſounz die Vertreter der preußiſchen Provinzen Oſtpreußen, Pommern 32 der Rheinprovinz. Der Vertrag wurde mit 38 gegen 19 Stimm angenommen. Baden enthielt ſich der Abſtimmung. 550 gegen ſtimmten die Vertreter von Oſtpreußen und Pommern ſow der Rheinprovinz und Bayern, Württemberg und Heſſen. Deutſches Reich Die Arbeitszeilfrage Die Frage des Volksentſcheids über die Arbelts⸗ zeit in Deutſchland, die bekanntlich von den großen Gewerkſcheſ ten aller Richtungen erneut aufgeworfen worden iſt, nach dem 5 Deutſchland Bedenken beſtanden, das Waſhingtoner Abkommen 150 ratifizieren, dürfte jetzt eine Vertagung erfahren. Wie nerlich, hatte der Reichsarbeitsminiſter Brauns die Zuſage er geben, daß er im Reichstag auf eine ſozialdemokratiſche Frage uen die Regelung der Arbeitszeit antworten werde und zwar in A Sinne, der ſeiner Anſicht nach die Arbeiternehmervertreter befr digen werde. Infolge der ſchwierigen politiſchen Situation, 25 ſich jetzt im Reichstag ergebe, haben ſich jedoch nach einer e ſpondenzmeldung alle Teile damit einverſtanden erklärt, daß 3 Interpellation über die Arbeitszeitfrage verſchoben wird. elöſt ſei jedoch wahrſcheinlich, daß, falls der Reichstag nicht aufgen⸗ werde, die Arbeitszeitfrage unmittelbar nach Erledigung der ge ßen politiſchen Frage im Parlament verhandelt werde. Ein deulſcher Tag in Oberſchleſien 1 zer⸗ Ein von den in Gleiwitz vereinigten Vaterländiſcher ren bänden Oberſchleſiens veranſtalteter Deutſcher Dag zu 97905 des ſiegreichen deutſchen Heeres von 1914 und den im Weltkr 6⸗ Gefallenen verlief ohne jeden Zwiſchenfall. In einet liebe dächtnisrede ſagte u. a. Freiherr v. Meden: Deutſchland eitg, den Frieden. Aber wenn Gott in uns eine unbändige Ireih ſch⸗ liebe legte, ſo legte er uns damit auch die Pflicht auf, für Deutſe lands Freiheit, wenn es ſein müſſe, zu kämpfen. Das Skreikverbot der Beamlken k⸗ Der Reichsverkehrsminiſter hatte von der Reichsgeweng ſchaft deutſcher Eiſenbahnbeamten und Anwärter die Streichn des Streikparagraphen aus den Satzungen verlangt. in Hauptvorſtand der Reichsgewerkſchaft hat nunmehr beſchloſſen t, dem betreffenden Paragraphen die Worte:„Mit allen 2 17 ſchaftlichen Mitteln“ zu erſetzen durch die Worte:„Mit allen v faſſungsmäßigen gewerkſchaftlichen Mitteln“. Letzte Meloͤungen Weltflieger Lokatelli aufgefunden (Spezialkabeldienſt der United Preßß) enene Wafbington, 25. Auguſt. Nach einer hier eingegane der amtlichen drahtloſen Nachricht des Kreuzers„Richmond“ wachff in italieniſche Weltflieger Lokatelli von dem Kriege inuten 79 Grad 56 Minuten nördlicher Breite und 39 Grad 43 Mi die Länge geſtern nacht 11,24 Uhr aufgefunden. Das Schiff nah ord. Inſaſſen, die ſich alle wohl befinden und die Maſchine an er ge⸗ Lokatelli war durch Motordefekt zum Niedergehen auf das Me Flus⸗ zwungen. Er wurde über 100 Meilen weif getrieben. Das zeug wird auf Lokatellis Wunſch zerſtört werden. 4 8 Bahnhaf * Ein kommmuniſtiſcher Kurler verhaftelt. Auf dem ich als Roſenheim verhaftete die Polizei einen Mann, der oliti⸗ kommuniſtiſcher Kurier entpuppte. Es konnte ihm 5 Material über die kommuniſtiſche Bewegung abgenommen weage — a—— ꝗ982.—— „ ——— 4 „Tlenstag, den 26. Auguſt 1924 3. Seile. Nr. 393 Ja oder Nein? Aus hieſigen Induſtriekreiſen ſchreibt man uns: e Spannung iſt die Aufmerkſamkeit der ganzen Welt nach —5 in gerichtet. In dieſen Tagen muß dort die Entſcheidung fal⸗ 55 ob das Ergebnis deſſen, was in London in der erſten„Frie⸗ verhandlung“ nach dem Kriege zuſtande gekommen iſt, in die fah umgeſetzt werden kann oder nicht. Die deutſchen Delegations⸗ 5 rer, der Reichskanzler, der Reichsfinanzminiſter, der Reichs. r des Aeußern haben geſprochen. Sie haben ohne Rückhalt auf mit aller Offenheit den Gang der Verhandlungen in London nabens igt und die Folgen, die ſich zwangsläufig aus einer An⸗ mü me oder Nichtannahme des Londoner Schlußprotokolls ergeben e dargelegt, ſodaß jeder, den es angeht, und es geht das Jende deutſche Volk an, jetzt weiß, wie das Spiel ſteht. Eine unge⸗ Verantwortung liegt jetzt auf denen, die durch ihre Stimmen ahiſſermaßen den Schlußſtein unter das Londoner Werk zu ſetzen 50 en. Es iſt erforderlich, an dieſe Entſcheidung ohne Voreinge⸗ nen menheit heranzutreten. Nicht die Geſichtspunkte, was einzel⸗ 70 Teilen des Volkes oder einzelnen Wirtſchaftszweigen oder Par⸗ — 00 notwendig und nützlich iſt, dürfen ausſchlaggebend ſein, nicht ich dürfen wir uns der Illuſion hingeben, daß mit dem einfachen diaſagen alles in ſchönſter Ordnung iſt, nur der Gedanke, was für 55 Geſamtheit des deutſchen Volkes das Richtige iſt, darf beſtim⸗ ſein. Hierzu ſich im vollen Gefühl ihrer Verantwortung zu ſe zern, iſt insbeſondere Aufgabe der Wirtſchaftskreiſe un⸗ 5 Volkes, von denen verlangt werden kann, daß ſie die Aus⸗ inkunger der Londoner Abmachungen überſehen. Schon vor Be⸗ 0 der Londoner Verhandlungen haben ſich dieſe Kreiſe eingehend 20 dem Gutachten beſchäftigt und ſind zu der Ueberzeugung ge⸗ men. daß das Gutachten eine geeignete Grundlage zu den Ver⸗ es ungen ſei. Zum erſten Mal ſind Vorſtand des Reichsverban⸗ del der Deutſchen Induſtrie, des Deutſchen Induſtrie⸗ und Han⸗ ul kags und des Wirtſchaftsausſchuſſes für die beſetzten Gebiete einer gemeinſamen Sitzung vergangener Woche in Berlin zu⸗ Stamengekreten, um zu dieſer Lebensfrage des deutſchen Volkes Stellung zu nehmen. In der Entſchließung, die mit 100 gegen 3 1 n gefaßt wurde, kommt der ſchwere Ernſt, in den Deutſch⸗ 15 durch die Uebernahme der Londoner Verpflichtungen verſetzt zum Ausdruck. Trotz allem haben ſich die Organiſationen dem ſchweren Druck der wirtſchaftlichen und politiſchen Lage Er. der Unhaltbarkeit der Zuſtände im beſetzten Gebiet zur das eblung der Annahme der Londoner Beſchlüſſe entſchloſſen; oh gleiche hat der Wirtſchaftsausſchuß für die beſetzten Gebiete ne Unterſchied der Parteizugehörigkeit einſtimmig getan. 1 Auch unſere beimiſchen Wirtſchaftskreiſe haben 95 eingehender Prüfuna und trotz ſchwerſter Bedenken ſich vor undder Zeit in einer von dem Badiſchen Induftrie⸗ und Handelstag N0 von der Handelskammer Mannheim nach einem Bericht des d rſitzenden einſtimmia gefaßten Entſchließung dahin ausgeſprochen, —5 das Sachverſtändigen⸗Gutachten eine geeianete Grundlage zu 70 Verhandlungen ſei. Wenn auch die einzelnen Vorausſetzungen, Ergan dieſer Entſckließung zum Ausdruck gekommen ſind, durch das ſindebnis der Londoner Verhandlungen nicht ihre volle Erfüllung Slanz werden. ſo kann es doch keinem Zweifel unterliegen daß der ſaßtadvunkt der badiſchen Wirtſchaftskreiſe ſich mit den in Berlin ae⸗ bef en Entſchlüſſen vollkommen deckt. Für uns hier, am und im regten Gebiet. die wir in langen Leidensſohren zuerſt den Zua der ler usgefangenen. dann der aus dem Elſaß Ausgewieſenen und ſpä⸗ vorber von ihrer heimatlichen Pfälzer Scholle Vertriebenen an uns 15 eiziehen ſahen und ihre Leiden teilten, die durch die Maßnah⸗ lebe der feindlichen Beſatzung die Zerſtörung unſeres Wirtſchafts⸗ erleben mußten, lieat die Entſcheidung näher wie für diefeni⸗ ni cht mlerer Volksgenoſſen. die alles nicht ſo unmittelhar erlebt und Ruß am eigenen Leibe verſpürt haben. Wie unſere Brüder an der 8 ſo wiſſen wir genau. was es heißt, durch das Darniederliegen könnentriebe unſere Bevölkerung nicht mehr ausreichend ernähren zu 0 broße meen deshalb diejenigen, die nunmehr letzten Endes die rieſen⸗ im 10 Verantwortuna zu tragen haben, ſich bei ihrer Entſcheidung dle ſcbaftelen Bewußtſein der Folgen gefaßte Entſchließuna der Wirt⸗ bazkskreiſe unſeres deutſchen Volkes und auch unſerer enderen adiſchen Heimat gegenwärtia halten. Dr. U. Wirtſchaftliches und Soziales Die Lage des Arbeitsmarktes in Baden die Geſamtlage des badiſchen Arbeitsmarktes hat ſich in der gericlswache(14. bis 20. Auguſt) weiter verſchlechtert. Die erhöht r. unterſtützten Erwerbsloſen(Hauptunterſtützungsempfänger) e ſich gegenüber dem Stand der Vorwoche um 1200 auf 20 000. derichte Arbeitsmarktlage der Metallinduſtrie blieb in der ten ei swoche im allgemeinen unverändert. Ganz vereinzelt konn⸗ induſtriage Facharbeiter untergebracht werden. Von den Spezial⸗ Ner der Metallverarbeitung weiſt die Uhreninduſtrie beimeminderte Kurzarbeit auf. Dagegen ſcheint ſich in der Pforz⸗ 5 Bijouterie⸗Induſtrie eine langſame Beſſerung an⸗ anen. Wenigſtens ging hier die Zahl der kurzarbeitenden Be⸗ zurüc von 225 auf 153, die der Kurzarbeiter von 15 000 auf 5000 ing Mannheimer General-⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Es gibt eine Welt der Geſunden und eine Welt der Kranken Die beiden ſind immer vorhanden und gehen immer neben einander her. Der Geſunde iſt der Normale, der Schaffende, der Le bensbejahende. Selten iſt er ſich ſeines Wohlbefindens im eigent werdenden Tag mit frohem Lebensgefühl entgegen. Er kann ar Leiſtungsfähigkeit bewußt zu werden. Die Welt der Kranken ſteh dem Geſunden fern. Der Kranke iſt der Unnormale, der Leidende, der Le die Hilfsbedürftigen und Schwachen. ankämpfen gegen das, was Arbeitskraft und Leben bedroht. ue en Siechtum, von den leichten Verwundungen arten 80 den Finſterniſſen der ſeeliſchen Nacht. mmer der Welt der Kranken beſchreiben? Zum hinzu, die den Stachel des Leidens verſchärft. Kranke ablehnend gegenüber der Welt des Gefunden. Geſunde ein rechtes Verſtändnis hat für ſeine Lage. einen Stich ins Herz, wenn er draußen auf der Straße Schwarm von Menſchen in übermütiger Freude von nächtlichem Gelage⸗ heimkehren hört. Weltregierung und dem Schickſal, die Frage nach dem Sinn des Leidens, die in grauer Vorzeit ihren klaſſiſchen Ausdruck gefunden ei em Buch Hiob, iſt ſo alt wie die Geſchichte der Menſch⸗ it ſelbſt. Die Trennung zwiſchen der Welt der Geſunden und Kran⸗ gerinnen ſind die Berufenen, um aus der Welt der Geſunden mit den Mitteln der Wiſſenſchaft und im Geiſt helfender Liebe die Hilfe zu bringen, die der Kranke braucht. Auch die ſtaatliche Kranken⸗ verſicherung iſt ein Mittel, um die beiden getrennten Lebenskreiſe helfend und heilend zu überbrücken. Geſchäftsgang. Weiterhin recht ſchlecht liegen die Verhältniſſe in der Tabak⸗ induſtrie. Vetriebsſchließungen beſonders im Heidelberger Be⸗ Betriebsſtillegungen und zur Entlaſſung von Arbeitskräften. Die bei den Arbeitsnachweiſen zahlreich gemeldeten arbeitſuchen⸗ den Bäcker und Metzger waren nicht unterzubringen. Im Bekleidungsgewerbe iſt es im allgemeinen ſehr ruhig. Schneider aller Art und Schuhmacher für Reparaturen ſind als Arbeitſuchende in großer Zahl vorhanden. Offene Stellen fehlen. Hingegen haben die Schuhfabriken des Wieſentals eine merkliche Beſſerung des Geſchäftsgrades zu verzeichnen. Verhältnismäßig noch gute Beſchäftigungsmöglichkeit beſteht im Maler⸗ und Tünchergewerbe, im übrigen Baugewerbe iſt es ſtill. Städͤtiſche Nachrichten Schwertlilien-Gewächſe, Aſtern und Dahlien Dieſe drei Gewächſe ſpielen gegenwärtig auf dem Schnittblumen⸗ ſten angelockt. In der Familie der Schwertlilien⸗Ge⸗ wächſe iſt das Penigon blumenkronartia gefärbt, ſechsteilig, am Grund oft röhrig. guut beſchgt ſind die Weinbeimer Lederfabriken. Se⸗ d die Beſchäftigungsmöglichkeiten im Holzgewerbe. Die Fum 75. Todestag des pfälzer Dichters Karl Gottfried Naoͤler 26. Auguſt 1849. nl viele Mannheimer gehen alltäglich durch die Heidelberger Naben und ſehen am Stadtgarten das Denkmal Karl Gottfried Dichter pis„ Heute iſt es 75 Jahre, ſeit dieſer humorvolle Pfälzer on a ie Augen geſchloſſen hat. Welcher Pfälzer hat ſich nicht n den herrlichen Darbietungen eines Nadler erquickt! Wer b n„Brand im Hutzelwald“, das„Landwertſchaftlich 9 die„Hochdeitſche Nähdersmädle“ und all die vielen anderen erſteuenmor ſprühenden Gedichte? Tauſende fröhlicher Pfälzerherzen Dichtun ſic immer wieder an— ewig friſchen und lebendigen wiederaß in der ſie mit tiefem Behagen die Züge ihres Volkstum, ehlreigelpiegelt finden, ſo treu, ſo plaſtiſch, wie es kein anderer der lenſeits en Dialekt⸗ und Volksdichter ihres Stammes, diesſeits und Klaſſite ͤ Rheins, vermocht hat. In der Tat iſt Nadler der feefiſücheurter dieſen Poeten und ſteht in der muſterhaften, unüber⸗ Anſchau n Art, wie er ſeine Stoffe geformt und ſeine Figuren zur derer gebracht hat, auch in der erſten Reihe der Dichter an⸗ lcher Bed cher Mundarten, die er zum Teil an wahrhaft volkstüm⸗ Sein Moetung und kraftvoll gedrungener Darſtellung übertrifft. Niederm eiſterſchöpfungen tragen das Gepräge ſeiner Zeit, jener daben neiertage, die dadurch zum geſchichtlichen Kulturgemälde er⸗ draſtiſch rden. Wo und wie er ſich mitunter den Stoff zu ſeinen Grundbu Gedichten geholt hat, erſehen wir am beſten aus einem im. icheintrag der damals noch ſelbſtändigen Gemeinde Neuen⸗ Alten B ne verkauft Nadler mit ſeinem Bruder ſein oberhalb der in Heldedt liegendes Haus und Garten an einen gewiſſen Steider „der Kz berg. Unter den Kaufbedingungen intereſſiert folgende: duf Verluſer Steidel macht ſich verbindlich, den beiden Verkäufern ſeiner Behgen den nächſten Winter jeden Sonntag nach Tiſch in erzählen“haufung einige luſtige Schwänke eigener Erfindung zu als deſ⸗ es ſchon einmal in der Welt einen ſeltſameren Kaufkontrakt * ge 8 ir ſehen den Dichter in der Biedermeiertracht jener blauen I. der grüntuchenen Schildmütze, dem braunen Ueberrock oder auch den uchmantel, der farbigen Piqueweſte und den Nankinghoſen, m Heſten braunen Bambusſtock in der Hand, hinauswandern Weinwi t. nal Steidel, ſeines Zeichens Schuhmachermeiſter, ſpäter erſundenen Ar ſehen ihn, wie er mit verſchmitztem Lächeln die ſelbſt⸗ in Schwänke aus des Meiſters Munde anhört, wie er ſchon ichtunan Kopfe die Geſchichte umformt zu einer jener originellen eißelt,9 di, mit denen er die Welt beglückt, die politiſchen Zuſtände icherliiche e Anordnungen eines hochwohllöhlichen Magiſtrats in⸗ 1 8 und allem die humorvolle Seite abgewinnt, ſatiriſch, it großartiger Zeichnung der Perſonen.. beſitzen. findet man hier nur drei. Der Griffel hat drei große Nar⸗ Es war ein Glückstreffer geweſen, den die zwei Brüder mit dieſem Haus gemacht hatten. Sie hatten das Haus geerbt von ihrer de Tante Stepp, die damals in dem neuerbauten zweiſtöckigen Haus an der Ziegelhäuſer Landſtraße— ſpäter Scheffelhaus, Waldhorn ob der Bruck— eine flottgehende Weinwirtſchaft betrieb, denn der Ver⸗ kehr aus dem Neckartal flutete an dem Gaſthaus vorbet, und auch die Heidelberger Bürger kehrten dort gerne ein. Von drüben grüßen die Ruinen des alten Schloſſes herüber, und nun wird Steidel der Beſitzer dieſes Gaſthauſes unter oben angeführten höchſt merkwür⸗ digen Bedingungen. Steidel wird aber auch ſpäter der Herbergs⸗ vater des im Jahre 1842 gegründeten„Engeren“; ſeine Wirtſchaft] Jal erhält nach dem früheren Gewerbe des jetzigen Eigentümers den Namen„Pechkranz“. Erſt im Jahre 1848 ging der Titel und das Realrecht„zum goldenen Waldhorn“ auf das„ob der Bruck“ über, So iſt alſo das altberühmte Lokal des„Engeren“ ſchon durch Nad⸗ lers Wohnung und Eigentum geweiht, ohne daß die feuchtfröhlichen Geſellen mit Scheffel an der Spitze etwas von dem Vorgänger wuß⸗ ten, nur Steidel ſtellte das Bindeglied her und wurde bei Nadler zum Modell des unſterblichen Maulhelden Chriſtoph Hackſtrumpf. In Nadler finden wir die Eigenheiten des Pfälzer Stammes verkörpert: Die glückliche Anſchauung, den draſtiſchen Witz, die leb⸗ hafte Denkweiſe und die ſprunghaft verwegene bizarre Phantaſie. Seine Geſtalten ſind die Träger dieſer völkiſchen Eigentümlichkeiten geworden. Noch heute leben ſie im Volke fort, jene köſtlichen Fi⸗ guren eines Schuhmachermeiſters Hackſtrumpf, des Schneiders Zick⸗ ickzick, der Tante Schlemmelmann, der Herren Bäckermeiſter mit n dicken Bäuchen und all die vielen anderen. Wer die„Fröhlich zur Hand nimmt, den erquicken frohe Stunden in köſtlichem umor. „Loßt mer'in Schteen ufs Grab, un druf die Inſchrift ſetze: O, do drunne licht e fröhlich Herz!“ Dieſe Worte erwecken die Erinnerung an ſeine„Muſikanten“. Auf ſeinem Grabſtein in dem ſtillen Bergfriedhof der Stadt Heidelberg leſen wir die ergreifenden Worte ſeines Freundes Julius Braun: „Iſt ein Grab Dir nach Wunſch, Du Pfälzer Dichter, geworden? Sicher, es ruht ſich leicht hier in dem ſonnigen Vergl Schaue hinauf zu den Höh'n, ſie ſind voll Wein und Kaſtanien, Teile die Zweige nach vorn— das iſt die fröhliche Pfalz!“—d. Spanienfahrt des Seekadettenſchulſchiffes„Niobe“ Von Seekadett Klaus Bahr(Hollwinkel) Nach ſchweren Kriſen und harten Kämpfen hat ſich die junge eiliche dine wieder ele Geltung gebracht. Was ſie bisher ge⸗ leiſtet, iſt nicht allgemein bekannt geworden. Die Fahrten der kleinen Kreuzer, die Torpedo⸗ und Minenſuchboote nach Schweden, Nor⸗ lichen Sinne bewußt; es iſt ihm einfach ſelbſtverſtändlich, daß er geſund iſt. Er ſieht gut, er hört gut, er hat guten Appetit und gute ein kräftiges Herz, gute Lungen und gerade, ſtarke Glieder. Nach erquickendem Nachſſchlaf ſchaut er jeden Morgen dem beiten und genießen; das Leben iſt ihm eine Luſt. Im Uebermaß der geſunden Kraft kann er in Strapazen und Genuß ungehemmt ſogar über das Maß hinausgehen, ohne ſich bald der Grenzen der Der Gedanke an mögliche Krankheit oder gar Tod iſt ihm ſtörend und peinlich; er ſucht ihm am liebſten aus dem Wege zu gehen und vermeidet möglichſt die Berührung mit degen, die ſeinen geſunden Lebenskreis ſtören können. Geſunde und Krande ſtehen ſich, innerlich betrachtet, in vieler Hinſicht feindlich gegenüber. bensverneinende. Die Welt der Kranken iſt immer vorhanden in ungezählten Krankenhäuſern und Kliniken, Operationsſälen, Irren⸗ häuſern, Idiotenanſtalten, Krüppel⸗ und Blindenheimen und all den andern Einrichtungen und Anſtalten, die der Fürſorge dienen für Sie iſt vorhanden in zahl⸗ loſen Einzelſtuben der Privatwohnungen, wo Leidende und— Sie äußert ſich in vielfachen Abſtufungen von den leiſen Hemmungen wie Kopfweh und Zahnweh bis zum ſchwerſten beſſ is zu der ot zerſchmetterter Glieder, von geiſtigen Anfechtungen bis Wer will den ganzen körperlichen Leiden kommt in den meiſten Fällen materielle und geiſtige Not Wie der Geſunde der Welt des Kranken gegenüber, ſo verhält ſich vielfach auch der Er wird leicht mißtrauiſch, und es fällt ihm oft ſchwer zu glauben, daß der Auch ein ge⸗ wiſſer Neid auf den Geſunden kann ſich in das Gemüt des Kran⸗ ken einſchleichen, z. B. wer nicht ſehen kann, kommt leicht dazu, den Geſunden um ſeine Augen zu beneiden. Wer mit zerſchmetter⸗ ten Gliedern daliegt, beneidet den Geſunden um ſeine Kraft; wer in ſchlafloſen Nächten ſich abhärmt mit ſeinem Leiden, dem gibt es einen Das Hadern mit der Gerechtigkeit der ken wird überbrückt durch die beruflichen Helfer. Aerzte und Pffe⸗ Aber nicht nur auf beruf⸗ Bürſtenfabrikation des Wieſentals hat beilweiſe unbefriedigenden zirk erhöhten die Zahl der Erwerbsloſen in den Landorten erheblich. Auch in den übrigen tabakinduſtriellen Bezirken Badens kam es zu markt Hauptrollen. Die Gladiolen prangen als Vertreter ver Schwertlilien⸗Gewächſe in großen Waſſereimern und wer einen lieben Zimmerſchmuck kaufen möchte, wird durch ſie am ſtark⸗ Während die Liliengewächſe ſechs Staubgefäße Geſunde und Kranke Von A. Kaufmann(Weinheim) lichem Wege darf dies geſchehen. Es iſt im beiderſeitigen Inter⸗ „ſeſſe, daß auch rein perſönlich es ein möglichſt vielſeitiges Hinüber und Herüber gibt zwiſchen dem Lebenskreiſe der Geſunden und der „Kranken. 5 Der Geſunde kann dem Kranken ſelbſtverſtändlich viel geben— ganz abgeſehen dabei von der bannalen Wahrheit, daß es für den Glücklichen ſelbſt gut und heilſam iſt, dem Gedanken an die Würde des Glückes im Menſchenleben nicht aus dem Wege zu gehen. In erſter Linie kommen Krankenbeſuche in Betracht für den Ge⸗ „ſunden. Aber Krankenbeſuche ſind eine große Kun ſt. Leute, dis ihre Teilnahme dadurch ausdrücken wollen, daß ſie mit finſterer, ſchmerzerfüllter Miene das Krankenzimmer betreten, werden ſchwer⸗ lich viel zur inneren Aufrichtung eines Leidenden beitragen. Auch 1 der jovial und burſchikos ſein wollende, der zu ſeinem guten Freunde der wielleicht an ſchwerſter Lungenentzündung daniederliegt, herein⸗ kommt ſtrahlenden Geſichts mit den lauten Worten:„Na, alter Junge, was machſt du für Geſchichten?!“ wird kaum viel Troſt und Freude ins Krankenzimmer bringen. Berüchtigt ſind auch die Krankenbeſucher, die dem Leidenden aus der ganzen Verwandſchaft und Bekanntſchaft von ähnlichen Fällen erzählen, die auch ſchlimm ausgegangen ſind oder zum Tode geführt haben. Der Kranken⸗ beſucher muß etwas bringen aus der guten Welt des Geſunden: Freude, Lebensgefühl, Zuverſicht. Er darf aber da⸗ bei niemals einen überhebenden, ſelbſtſicheren Sinn, den der Ge⸗ ſunde oft hat, herausmerken laſſen. Vielmehr muß er vor allem das Gefühl aufrichtiger Teilnahme offenbaren, die aus einem gütigen Herzen ſtammt. Ein ſolcher Krankenbeſuch kann eine direkt„ſeer⸗ ſorgerliche“ Bedeutung gewinnen für die Kranken, ſo daß, wenn der Beſucher das Zimmer wieder verläßt, ein Strahl der Freude und Hoffnung zurückbleibt und das Bewußtſein:„Andere denken an dich und verſtehen dich in deiner jetzigen Lage“. Daß jede Dienſtleiſtung, die der Geſunde dem Kranken erweiſen kann und anbietet, wie etwas Vorleſen oder Schreiben für ihn, willkommen iſt, verſteht ſich von ſelbſt. Gar manche Stunde der Langeweile, die leicht zu trüben Gedanken herabſtimmt, wird dadurch einem Leidenden in wohr⸗ tuende Abwechſlung verwandelt. Auch der Kranke kann dem Geſunden dienen. Der Ge⸗ ſunde ſieht, daß alles im Leben vergeht: Kraft, Geſund⸗ heit, Schönheit, das alles ſind Güter, auf deren Beſtand mie⸗ mand bauen kann. Vielleicht von einem Tag zum anderen, von einer Minute zu anderen iſt alles verloren, was jetzt den Inhalt deiner Freude und deiner Lebensſicherheit bildet. Eines aber iſt unzerſtörbar und kann gerade dann ſich in ſeiner Lebenskraft offen⸗ baren, wenn die äußeren Güter entſchwinden. Und das iſt das innere Gut, Seelenſtärke, Geduld, Glaubenskraft, Hoffnungs⸗ freudigkeit, Furchtloſigkeit. Ein Kranker, der von dieſen inneren Gütern etwas ausſtrahlen läßt auf die Geſunden ſeiner Umgebung, der tut ihnen einen Dienſt, der weit hinausgeht über das, was die Geſunden dem Kranken an äußerer Hilfe etwa bringen können. Lei⸗ dende, die jahrelang auf dem Siechenbett lagen, haben in dieſem Sinn oft unzerſtörbaren Segen geſtiftet. Der Geiſt iſt es, der triumphiert über Krankheit und Tod und alles Leiden; denn ein⸗ mal fällt ja alles, worauf der Menſch Erdenglück baut. Die Seele muß geneſen, wenn das Leben gewonnen werden ſoll! Die Welten des Kranken und des Geſunden gehen nebenein⸗ ander her. Vielfach ſind ſie ſich feindlich, aber es iſt Lebensgewinn, wenn möglichſt viel Brücken zu innerer Verbundenheit hinüber und herüber geſchlagen werden. ben. Der aufrechte Stengel wächſt aus einer Zwiebel oder einem Wurzelſtock empor. Die ſchwertförmigen oder linealiſchen am Grunde ſcheidigen Blätter ſind meiſt zweizeilig angeordnet. Die Blüten ſind durch eine Scheide geſtützt. Von den 600 in den warmen und ge⸗ mäßigten Zonen, hauptſächlich am Kap der auten Hoffnung ein⸗ heimiſchen Arten, ſind mehrere Arzneipflanzen. Von Gladiotus (Schwertel oder Sieawurz) werden bei uns über dreißig Arten als prächtig blühende Zierpflanzen kultipiert. Die verſchieden⸗ farbigen Blüten ſind zu aroßen, einſeitswendigen Trauben gehäuft. Sie blühen nur allmählich von unten nach oben auf, ſodaß ein Strauß einen dankbaren Zimmerſchmuck bildet. Ein Stengel muß allerdings mit 20 Pfa. bezahlt werden. Verſchiedene Arten geben durch Kreu⸗ zung die prächtiaſten und manniafaltiaſten Varietäten. Eine Art in Südafrika hat eßbare Zwiebelknollen. Unſere Waſſerſchwert⸗ lilie treibt an Ufern ſtehender und fließender Gewäſſer aus vem dicken, fleiſchigen Wurzelſtock meterhohe Lanztriebe, die mit ihren gelben Blüten im Mai und Juni ihr Gebiet herrlich ſchmücken und auch prächtigen Zimmerſchmuck abgeben. In Gärten findet man zahlreiche andere Arten, ſo' z. B. als Ein⸗ faſſung von Beeten die blaublühende Zwerg⸗Schwertlille, die auch auf trockenen Stellen. z. B. auf Lehmmauern, fortkommt, die ſtattlichedeutſche Schwertlilie, die ſich durch große, violette Blüten auszeichnet. Zur beſprochenen Familie gehört auch der Safran(Krokus). In Strauß⸗ und in Kranzform werden gegenwärtia auch Aſtern und Dahlien maſſenhaft verkauft. Beide gehören zu den Korbblütlern, der arößten aller Pflanzen⸗ familien. Die Dahlien(Georginen), haben unter den 12 000 Arten derſelben beim Wettbewerb in unſeren Gärtnereien den Sieg davon⸗ getragen. Mit der Sonenblume den Aſtern und zahlreichen anderen Compoſiten haben ſie Einzug in unſere Garten⸗ und Parkanlagen gehalten und ſind ein wichtiger Gegenſtand der Han⸗ wegen, nach Finnland und Eſthland haben die deutſche lagge wie⸗ r im Ausland gezeigt und bewieſen, daß der alte Geiſt die durch Feindes Liſt und eigenen Verrat ſo klein gewordene Flotte beſeelt. Die Eisbrecherarbeit des Linienſchiffs„Braunſchweig“ im Fe⸗ bruar 1924 und die Fahrt des kleinen Kreuzers„Berlin“ nach Spa⸗ nien haben ſchon mehr von ſich reden gemacht. Im Mai d. J. hat nun auch das Seekadettenſchulſchiff„Niobe“ eine Segelfahrt nach Spanien unternommen. Im April ſtieg die neue Beſatzung, die Seekadetten des Jahrganges 1923 auf dem Se⸗ gelſchulſchiff ein. Ein halbes Jahr Infankeriedienſt und ein halbes jahr Dienſt auf einem Linienſchiff waren der Beförderung zum Of⸗ fiziersanwärter vorausgegangen. Die erſten Fahrten führten von Kiel nach Flensburg, Travemünde und Swinemünde. Als bei der Rückkehr, Ende April, amtlich bekannt wurde, daß als nächſtes Zier Spanien vorgeſehen ſei, war natürlich der Jubel groß. Eine kurz⸗ Beſichtigung ging noch der Ausreiſe voraus, und am 13. Mai war „Niobe ſeeklar. Um 6 Uhr abends wurden die Leinen losgeworfen und unter den Klängen des Soldatenliedes:„Muß i denn, muß denn zum Städtle hinaus“, fuhr„Niobe“, zunächſt mit dem eigenen Motor, dem Kaiſer⸗Wilhelm⸗Kanal zu. Nach dem Durchſchleuſen ſtanden wir Kadetten noch lange, Sol⸗ datenlieder ſingend, auf der Back. Ein ſchöner Frühlingstag ging Behnde und zeigte zum Abſchied den ganzen Segen der deutſchen imat. Während der Nacht fuhr„Niobe“ durch den Kanal und machte am anderen in aller Frühe an der Brunsbütteler Schleuſe feſt. Die letzte Poſt wurde von Bord gegeben und dann gings elbeabwärts. Um Mittag kamen wir an Cuxhaven mit ſeiner bekannten Mole, der„alten Liebe“, vorüber, und ſchon um 2 Uhe erſchien Helgoland an der Kimme. Ja, bei gutem Segelwinde komm: man mit einem ranken Segelſchaff wie unſerer„Niobe“ raſch gor⸗ wärts. Um 4 Uhr iſt Helgoland querab. Dieſes Felſeneiland war einſt ein ſtarkec Flottenſtützvunkt. Seine ſtarken Befeſtigungen ſchirmen die Flußmündungen der Elbe, Weſer und Jade, und ſeine Hafenanlagen waren ein willkommener Unterſchlupf für unſere Tor⸗ pedo⸗ und U⸗Boote. Und was iſt es heute? Mit ſüdweſtlichem Kurs ging die Fahrt gen England weiter. Das iſt der Weg, den unſere Schiffe ſo oft genommen haben, wenn es im Kriege galt, den engliſchen Handel zu ſchädigen, die feindliche Flotte zu ſchlagen und ihre Küſte zu beſchießen. Aber nicht immer bläſt der Wind, wie man ihn nötig hat und mitunter tut er gar nicht mehr mit. So war es auch bei uns der Fall. Am driten Tage, etwa auf der Höhe von Borkum, begannen die Segel zu ſchlagen, und das Schiff machte kaum noch Fahrt. Still und ſtumm lag die unendliche See und darüber ſtrahlte ein glänzend blauer Himmel, zuweilen am Horizont unterbrochen von Rauch⸗ wolken, die bald wieder außer Sicht kamen. Der Dienſt für die See⸗ kadetten ging trotz der anſtrengenden Nachtwachen weiter. Naͤchts um 12 Uhr und um 4 Uhr iſt Wachwechſel, und je nach der Lage —......—!—111 ——.. 4. Seite. Nr. 393 mannheimer General⸗Anzeiger(mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 26. Auguſt 1924 delsgärtnereien geworden. Die verſchiedenen gefüllt blühenden Varietäten werden jetzt überall in den Gärten als deren herrlichſter Nachſommer⸗ und Herbſtſchmuck mit Vorliebe kultiviert. Auch im enllegenſten Gebirasdörfchen prangen ſie in der genannten Zelt neben anderen ſtolzen Gliedern ihrer Familie in den Hausgärten. Die Dahlie wurde zuerſt um 1784 aus Mexiko nach Madrid an den Direktor des botaniſchen Gartens geſandt, der ſie zuerſt beſchrieb. Von dieſer beliebten Modepflanze kennt man in unferen Gärten ſchon etwa 2000 Spielarten, die in Größe, Form des Stengels, der Blatter, Knollen und beſonders in Form und Farbe der meiſt gefüllten Blu⸗ ten ſehr voneinander abweichen. Durch Humboldt, der 1804 aus Meriko Samen nach Berlin ſandte. kam die Georgine nach Deurſch⸗ land. Die erſte aefüllte Georaine zog 1808 der Garten⸗ inſpektor Hartwia in Karlsruhe. Die Inulin enthaltenden Knol⸗ len können bei uns wie in Mexiko auch als Nahrungsmittel benutzt werden. Die Stauden ſteigen von der geringen Höhe der Liniput⸗ georginen bis zu zwei Meter an Auf langen Stielen ſtehen die herr⸗ lichen Blütenkörbchen frei über dem üppigen, dunkelarünen Laub. Regelmäßia. wunderhübſch geordnet liegen die Blumenblätter über⸗ einander: weiß, gelb, roſenrot. purpur⸗, ſcharlach⸗ karmin⸗, menntg⸗ und zinnoberrot, lilafarbig, violett, braun, ſchwarzpurpur, ſchwarz⸗ braun. Georainen kann man in aroßen Töpfen auch im Zimmer pflanzen, ebenſo auch die Aſtern oder Sternblumen die man in etwa 4000 verſchiedenen Varietäten kennt, vom reinſten Weiß bis zum dunkelſten Karnat, vom lieblichen Lila bis zum geſättigten Veil⸗ chenblau. Von den über 160 Arten der wilden Aſter ſind die meiſten in Nordamerika daheim nur 6 Arten hat Deutſchland. Im Mittel⸗ alter ſtattete die Sage die Sternblume mit dem Reiz des Wunver⸗ glaubens aus, der dahin aina, daß jedem. der ſie pflückte und auf dem Herzen trug, jedes Unternehmen glückte. A. Göller/ Platzmiete Nationaltheater. Wit verweiſen auf die im An⸗ Zeigenteil vorliegender Ausgabe enthaltene Bekanntmachung des Nationaltheaters betreffs Zahlung der am 1. September ſuͤlligen Mietsrate. Gule Schützen. Bei dem am 17.—24. Auguſt 1924 in Karls⸗ ruhe⸗Rintheim ſtattgefundenen XI. Bundesſchießen des 1. Bad. Zimmerſtutzen⸗Bundes e.., Sitz Karlsruhe i., konnte ſich die Zimmerſtutzen⸗Geſellſchaft„Freiſchütz“ e.., gegr. 1896, Mannheim, im Gruppenſchießen jeweils den erſten Preis in Gruppe A und ZB erringen. Ferner konnten 15 Schützen ſich Meiſterſchaften und 21 Ehren⸗ und Geldpreiſe mit nach Mannheim nehmen. * Brandausbruch. Auf unaufgeklärte Weiſe wurde am Sams⸗ tag vormittags an der Ecke der Hanſa⸗ und Waldhofſtraße ein Gas⸗ kandelaber umgworfen und die Gasleitung abgeriſſen, wodurch das ausſtrömende Gas in Brand geriet. Das Feuer wurde durch die Berufsfeuerwehr gelöſcht.— Am Sonntag entſtand in der Stam⸗ mitzſtraße 15 durch fahrläſſige Lagerung von Brennmaterialien in der Nähe eines in einem Heizraum aufgeſtellten Ofens ein Keller⸗ brand. Das Feuer wurde durch die Berufsfeuerwehr mit einer Schlauchleitung gelöſcht. Der Schaden beläuft ſich auf etwa 100 M BVerkehrspolizei. Wie uns die hieſige Polizeidirektion mit⸗ teilt, iſt das Mitnehmen von Kindern auf Fahrrädern in Mannheim polizeilich verboten. Verboten iſt ferner 1 8 von Fahrrädern auf den Gehwegen der Stadt. *Schwere Meſſerſtechereien in Sandhofen. Am Kirchweih⸗ Sonntagabend kam es auf der Straße in Sandhofen zu einer ſchweren Meſſerſtecherei. Dieſer ging ein Streit voraus, wobei ein junger Burſche das Meſſer zog, ohne jedoch Gebrauch davon zu machen. Zwei andere, an dem Streit überhaupt nicht be⸗ teiligte jüngere Leute, miſchten ſich in die Sache ein, wobei ſich der Angegriffene mit dem Meſſer wehrte und beiden mehrere Lungen⸗ 1 che verſetzte. Die Verletzungen ſind lebensgefährlicher atur. „Auflöſung von Zweigſtellen des Reichsentſchädigungsamts. Der Präſident des Reichse itſchädiunggamts hat zum 1. Auguſt die Auf⸗ löſung der Zweigſtellen Darmſtadt und Karlsruhe und mit Wirkung ab 1. September die Auflöſung der Zweigſtellen Mannheim und Freiburg und der detachierten Spruchkammer Offen burg verfügt. Von dieſem Zeitpunkt ab finden die bisher zur Zuſtändigkeit der genannten Außenſtellen gehörenden Schadens⸗ ſachen ihre Erledigung bei der Hauptſtelle des Reichsentſchädigungs⸗ amts in Berlin. Kiein Waſſer, kein Bier auf Obſt! Alljährlich ereignen ſich zur Obſtzeit eine ganze Anzahl Krankheitsfälle, die mitunter zum Tode führen, weil auf reichlichen Genuß von Früchten Waſſer oder Bier getrunken wird. Beſonders ſchädlich iſt es, Flüſſigkeit auf genof⸗ ſenes Steinobſt(Kirſchen, Pflaumen uſw.) zu ſich zu nehmen, doch guch Birnen— ſeltener Aepfel— ſind in dieſer Beziehung nicht unbedenklich, wenn ſie nicht gekocht, alſo als Kompott oder Mus ver⸗ zehrt werden. Heißer Kaffee oder Tee ſchaden weniger als un⸗ gekochtes Waſſer; Bier aber iſt ganz beſonders gefährlich und kann zu den ſchwerſten(ruhrartigen), oder durch Verſtopfungen und Blä⸗ hungen gefährlichen Magen⸗ und Darmerkrankungen oder zum Tode füöhren, wenn der vorherige Obſtgenuß ſehr reichlich war. Schwäch⸗ liche Naturen erkranken ſchon heftig, wenn ſie auf einige Birnen ein paar Schlücke Bier zu ſich nehmen. Nie darf auf Früchte irgend⸗ welcher Art Bier getrunken werden! Bei einer Schülerwanderung in München in dieſem Frühjahr wetteten zwei junge Leute, wer es fertig bringe, 20 Bananen und zwei Liter Bier zu trinkn. Die Folge war natürlich, daß die beiden erkrankten; der eine von ihnen ſtarb alsbald unter den qualvollſten Schmerzen. Die Honigernte iſt in dieſem Jahre eine ſehr ſchlechte. Die meiſten Imker können an ein Honignehmen aus den Bienen⸗ bauten gar nicht denken, ſondern müſſen im Gegenteil ſchon wieder für die Einwinterung Vorbereitungen treffen. *Woher die hohen Fleiſchpreiſe kommen. Einem Bericht der Landwirtſchaftskammer für die Provinz Oſtpreußen entnehmen wir folgende Angaben:„Ein oſtpreußiſcher Landwirt lieferte im Junt durch ſeine Viehverwertungsgenoſſenſchaft 30 Hammel nach Ber⸗ iin, welche ein Abnahmegewicht von 1360 Kilogramm auf ſeiner Station und ein Gewicht von 1210 Kilogramm in Berlin hatten. Der Geſamterlös in Berlin betrug 338.80, davon gingen ah fär Fraut don eh. für Unkoſten in Berlin 42.80„, für Provi⸗ ſion u. Verſicherungsgebühr 10.16 /, ſo daß ein Reinerlös v. 189.04 Mark übrig blieb Der Landwirt erhielt alſo durchſchnittlich für einen Hammel einen Reinerlös von.80„. Die Fracht betrug dabei rund 28 Prozent des Wertes der Sendung. Währead der Landwirt nur 28 Pfennig für das Kilogramm Lebendge⸗ wicht erhielt, mußte am gleichen Tage nach dem Markthallenbericht der Verbraucher in Berlin das Kilogramm mit.90 bezahlen.— So wie in Berlin iſt's auch anderwärts. * Von den Störchen. Seit etwa acht Tagen halten die Störche in der Donauniederung ihre Herbſtmanöver ab. In Flügen zu 30 und mehr ziehen ſie ihre Kreiſe und laſſen ſich dann zuſammen auf einer Wieſe, gewöhnlich bei der Donau nieder. Bald werden uns die ſtattlichen Vögel verlaſſen. Auch die Schwalben hoben bereits Abſchiedsgedanken. Es herbſtelt. Vor 14 Tagen konnte man ſchon die erſten Herbſtzeitloſen beobachten. ih Fear Rommunale Chronik Wohnungsbau in Konſtanz * Konſtanz, 25. Aug. Zum Bau von 16 Wohnungen für Landes⸗ bedienſtete genehmigte der gemiſchtbeſchließende Ausſchuß einen Auf⸗ wand von 85 000 Mark aus Mitteln der Gebäudeſonderſteuer. Der Beſchluß wurde unter der Vorausſetzung gefaßt, daß das Arbeits⸗ miniſterium für jede Wohnung ein Kommunaldarlehen in Höhe von—5000 Mark leiſtet und die in der Stadt frei werdenden Woh⸗ nungen nach der erſtmaligen Begebung bei Aufhebung der Zwangs⸗ wirtſchaft ebenfalls der freien Wirtſchaft zur Verfügung geſtellt wer⸗ den. Einſtimmig wurde ein weiterer Antrag auf Aufnahme eines Anlehens von 100 000 Mark zu 3 Prozent bei der Staatsſchulden⸗ verwaltung, welches ebenfalls zu Wohnungsbauzwecken Verwendung ſinden ſoll, angenommen. Tagungen Deulſcher Sparkaſſen⸗ und Kommunalbankenkag in Skutlgart Stuttgart, 25. Aug. Dem heute im Feſtſaal der Liederhalle angehaltenen erſten allgemeinen deutſchen Sparkaſſen⸗ und Kom⸗ munalbankentag ging geſtern ein Begrüßungsabend voraus, zu dem ſich bereits etwa 1500 Vertreter aus allen Teilen des Reiches eingefunden hatten. Bei den Verhandlungen war von beſonderem Intereſſe ein Vortrag des Geſchäftsführers des Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes für die Provinz Sachſen, Ruthmann, der die Stellung der deutſchen Sparkaſſen in der Aufwertungsfrage fkiz⸗ gierte. Für die Aufwertung ſelbſt wurden folgende Forderun. gen aufgeſtellt: Für die Ermittlung des Goldwertes der Einlagen eine gründliche Vereinfachung, für die Ermitt⸗ lung der Teilungsmaſſe eine Verſtärkung derſelben und ſchließlich bei der Verteilung ein einheitliches Vorgehen ſämtlicher Sparkaſſen. Als Ergebnis wurde heute vormittag folgende Entſchließung angenommen: „Infolge der Regelung, die die Aufwertungsfrage in der 3. Steuernotverordnung gefunden hat, können die öffentlichen oder dem öffentlichen Verkehr dienenden deutſchen Sparkaſſen ihren Sparern nur eine ganz geringfügige Aufwertung der Spareinlagen gewährleiſten, die mit dem großen Aufwand an unproduktiver Arbeit und Koſten, die durch die Durchführung der Aufwertungsbeſtimmungen verurſacht werden, in argem Miß⸗ verſtändnis ſtehen würde. Die Sparkaſſen wünſchen daher, daß bei der im Reichstag zur Erörterung ſtehenden Abänderung der drit⸗ ten Steuernotverordnung ihnen eine Aufwertung ihrer wichtigſten Kapitalanlagen geſichert wird, die ſie in den Stand ſetzt, unter größtmöglichſter Vereinfachung des Feſtſtellungsverfahrens die Spareinlagen einheitlich auf einen nennenswerten Hundert⸗ teil ihres Goldmarkwertes aufzuwerten.“ Es folgten dann noch Vorträge über die Förderung und Anre⸗ gung zur Spartätigkeit, über die Belebung des bargeldloſen Zah⸗ lungsverkehrs und über die Liquidität der Sparkaſſen. In der Nachmittagsſitzung ſchilderte Sparkaſſendirektor Fahl⸗ buſch⸗Köln die Entwicklung der Sparkaſſen„zur Bank des Mil⸗ telſtandes.“ Zum Schluß wurde dann noch folgende Ent⸗ ſchließung angenommen: „Die auf dem deutſchen Sparkaſſentag verſammelten Vertre⸗ ter der Spar⸗ und Girokaſſen und Kommunalbanken erheben ent⸗ ſchieden Einſpruch dagegen, daß ihnen die Kreditquellen aus öffentlichen Mitteln nicht in dem gleichen Maße erſchloſſen wor⸗ den ſind, die anderen Verbänden und Organiſationen. Es muß verlangt werden, daß künftighin bei ähnlichen Anläſſen zum min⸗ — deſtens eine gleichmäßige Verteilung öffentlicher Mittel erfolgt, Den Abſchluß der Tagung wird eine Bodenſeefahrt bilden, die für morgen in Ausſicht genommen iſt. Der Deutſche Verein gegen den Alkoholismus hält in den Tagen vom 21. bis 24. September in Nürnberg ſeine 35. Jahresverſammlung ab. Mit der Tagung iſt verbunden die 11. Konferenz für Trinkerfürſorge und die Tagung des Deutſchen Trinkerheilſtättenverbandes. Die Hauptverſammlung ſieht u. a. Vor⸗ trüge über das Thema„Alkoholgeſchlechtliche Sittlichkeit— Jugend“, einen Vortrag„Die Wahrheit über Amerika“ und die Beratung einer Entſchließung zum Entwurf des Schankſtättengeſetzes vor. An der Konferenz für Trinkerfürſorge werden Vorträge über die Frage eines Trinkerfürſorgegeſetzes und über praktiſche Trinkerfürſorge ge⸗ halten. Wührend der Tagung finden in den Schulen Vorträge fülr die Jugend ſtatt. Aus dem Lande * Bettingen bei Weinheim, 23. Aug. Der Kriegerverein Bel⸗ tingen hat dieſer Tage ſein älteſtes Mitglied, den nahezu 90jährigen Rudolf, zu Grabe getragen. Mit Rudolf iſt der älteſte badiſche Soldat heimgegangen. * Heidelberg, 25 Aug. In der Nacht auf Sonntag ihr ein Autoführer auf der Schlierbacher Landſtraße in der Nähe vom Kümmelbacherhof mit ſeinem Auto gegen eine Telegraphenſtange und dann die Eiſenbahnböſchung hinauf. Hier kippte der Wagen um und wurde erheblich beſchädigt. Die Inſaſſen trugen mehr oder minder ſchwere Verletzungen davon. 7 * Heidelberg, 25. Aug. Ein doppeltes Examen hat kürzlich in der hieſigen Univerſität Herr Rudolf Krämer aus Heilbronn be⸗ ſtanden, indem er innerhalb vier Wochen zuerſt von der philo⸗ ſophiſchen und dann auch von der juriſtiſchen Fakultät zum Doktor promovierte und zwar beide Male summa cum laude, trotzdem er blind iſt. Die Vorbereitungen für das Examen erforderten aller; dings unter dieſen Umſtänden ein größeres Maß an Zeit und Mühe⸗ Karlsruhe. 25. Aug. Am 1. Oktober 1924 errichtet die Hand werkskammer Karlsruhe für den Amtsbezirk Pforzheim eine Ne benſtelle mit dem Namen Handwerksamt und mit dem Sitz 5 Pforzheim. Der Zweck des Amtes iſt die Förderung der Haändwel lichen Organiſationen und deren Verwaltungen durch Rat und Ta und die praktiſche Unterſtützuna der einzelnen Handwerker in G⸗ füllung ihrer wirtſchaftlichen, organiſatoriſchen und beruflichen gaben, 5 AKarlsruhe. 25. Aug. Am letzten Freitag wurde der frühere Steuerdirektor vom Landesfinanzamt Karlsruhe Albert Jäger. zu Grabe getragen. Der Präſident des Landesfinanzamts und der Bu deutſcher Reichsſteuerbeamten hatten Vertreter entſandt. Jäger kra am 1. März ds. Is. wegen Vollenduna des 65. Lebensiahres in de dauernden Ruheſtand. Raſtakt. 25. Aua Unſere Stadt ebrte dieſer Tage das Anden ken zweier Männer durch Straßenbenennungen und zwar die 15 Hans⸗Jakobſtraße in Erinnerung an den Pfarrer und Volksſchri 4 ſteller Dr. Hansjakob, der ſeine Gymnaſialſtudien hier abſolvie und die neue Karl Schutzſtraße. Schutz war deutſch⸗amerikaniſche Politiker, machte als Bonner Student die 1848/49er Bewegung 18 wurde bei der Kapitulation Raſtatts gefangen genommen, 23 aber entfliehen und kam ſpäter in Amerika als Schriftſteller, Offie, und Politiker zu Anſehen und Namen. Die letztere Straßenbene nung erfolate anläßlich des in den nächſten Monaten zu beaehen Gedenktages: Die Kapitulation der Feſtung anno 1849 und die ei ſetzenden Standesgerichte mit ihren blutigen Ausführungen. 0 *Seelbach i. Murgtal, 25. Aug. In der Freitag Nacht aus bis jetzt noch unbekannter Urſache in dem Anweſen des Meig nikers Franz Krauß Feuer aus, das auch auf das benachbarte 555 weſen des Schloſſers Wilhelm Götzmann übergriff. Beide Anwe. wurden vollſtändig ein Raub der Flammen. Sämtliche Futtervor ſind mitverbrannt. Das Vieh konnte gerettet werden. Der Schade wird auf ungefähr 30 000 Mark geſchätzt. rei⸗ „Freiburg, 25. Aug. In der Nacht von Donnerstag auf Frei, zag iſt im Stationsgebäude des Bahnhofs Wiehre ein 6 bruch verübt worden. Vermutlich waren es mehrere Einbrechel, die vom Bahnſteig aus durch Zertrümmerung einer Türe in Auf⸗ Innere des Gebäudes eindrangen. Sie erbrachen zwei Kaſſenen eine kleinere Kaſſette aus Holz nahmen die Diebe mit. Den Ei brechern fielen 126 M. 75 Pfg. in die Hände. einen * Kandern, 25. Aug. Der Gendarmerie iſt es gelungen, 3 vielfach geſuchten Betrüger in der Perſon des Kaufmaner Holder aus Ottersdorf bei Baden⸗Baden feſtzunehmen und Staatsanwaltſchaft Lörrach zuzuführen. loß * Radolfzell, 25. Aug. Nach Blättermeldungen ſoll 89255 Marbach a. Unterſee, das vor einigen Monaten ein Raub 5 Flammen wurde, wieder hergeſtellt werden, jedoch nicht in früheren Höhe. PosſHofeſ ferrenacb Würtemdergickef Angenehmer Aufenthalt bei anerkannt vorzüglicher Verpflesun- Sehvarzwald Nachsaison-Preise. 3 Telephon No. 3 Die Besitzer: Telephon 99155 Gebrüder Mönch. darf immer nur eine Wache ausgezogen ſchlafen, die andere muß angezogen auf gezurrten Hängematten ik ſteter Bereitſchaft liegen. Die Poſten werden von den Kadetten geſtellt: der Navigationskadett, der dem wachhabenden Offizier bei der Schiffsführung zur Hand gehr, der Poſten Ruder, der das Schiff ſteuert, der Kadett der Wache, der die Poſtenablöſungen beſorgt und die Wache zu den Manövern pfeift und endlich der Poſten Ausguck, der alle halbe Stunde in der Nacht die alte Seemannsweiſe erſchallen läßt:„Auf der Caeb iſt alles wohl, die Laternen brennen“. Am Tage iſt Unterricht und Signal⸗ dienſt, ſowie praktiſches Arbeiten mit Lampen und Segeln. Jeden 55 iſt„Rein Schiff“, ſo daß„Niobe“ immer wie ein Schmuckkaſten ausſieht. Am Morgen des 18. Mai kam die engliſche Küſte in Geſtalt der Kreidefelſen von Dover in Sicht. Ein achterlicher Wind ließ un⸗ ſchnell vorwärts kommen und allgemein herrſchte gute Stimmung, der dadurch Ausdruck gegeben wurde, daß unſere Bordkapelle, be⸗ ſtehend aus Geigen, Cello, Ziehharmonika, Trommel, Glockenſpiet und Teufelsgeige, antrat und den Friderixus⸗Rex⸗Marſch und manche ſchöne heimatliche Weiſe vortrug. Bei dem dieſigen Wetter war nicht viel von Dover zu ſehen. Aber am Nachmittag kamen wie bei Dungeneß dicht unter Land und beobachteten durchs Glas die Tommies beim Badeleben. An den beiden nächſten Tagen lagen wir bei faſt völliger Windſtille ſo⸗ zuſagen auf der Stelle. Trotzdem wurden wir von der dort herr⸗ ſchenden Strömung ſtark vertrieben. Endlich am dritten Tage kam Wind auf, wenn auch aus der ungünſtigſten Richtung ne dazu Ssze⸗ gang. Wir waren allmählich in den Ausgang des Kanals gelangt. Vereis am Nachmittag mußten die Bramſegel(die alleroberſten) geborgen werden, was keine kleine Arbeit war. Der Seegang machte ſich immer mehr bemerkbar, und das Schiff ſtampfte lebhaft in der gaufkommenden See. In der Nacht wurde es ruhiger, und wir be⸗ ſtaunten das Wunder des Meerleuchtens. Es ſah aus, als fuhrk das Schiff durch flüſſiges Silber. Vorn vom Bug rieſelte es nieder und verlor ſich in glänzenden Streifen allmählig in der Dunkelheit. Am kommenden Tage nahm der Soegang wieder zu. Es war ein feſſelnder Anblick zu ſehen, wie das Schiff auf den Wellen hoch⸗ und niederſchoß. Abends mußten die Obermarsſegel(die zweitoberſten)⸗ weggenommen werden, und die Rettungsboote, frühere Jollen der Kaiſerjacht„Hohenzollern“ wurden eingeſchwungen. Die Spritzer kamen über die Back, die Wellen brandeten gegen die Vordwand und auf der Seeſeite(der dem Wind abgekehrten) ſpülte das Waſſer über die Reeling. Am 23. Mai fiel das Wetterglas unaufhörlich, doch blieb den Tag über das Wetter noch unverändert. Dienſt konnte auf dem flampfenden Schiff nicht gemacht werden. Es herrſchte aber eine recht vergnügte Stimmung, an der die Seekrankon freilich nicht keil⸗ 3 Uhr 1 brach das Unwetter los. Das Schiff arbeitete ſchwer, es ſtampfte und ſchlingerte und zitterte in allen Fugen. See über See praſſelte über das Oberdeck. Plötzlich erſchallte der Ruf: „Alle Mann auf, klar zum Manöver!“ Die Wache und hinterher die Freiwache, letztere nur notdürftig bekleidet, ſtürzten an Deck. Der Regen peitſchte, der Wind heulte und das Waſſer rauſchte über die Bordwand. Da der Wind umgeſchlagen war, ſo mußte auf den an⸗ deren Bug umgebraßt werden(die Rahen mußten von Steuerbord nach Backbord genommen und die Gaffelſegel dementſprechend an⸗ dern geſtellt werden). Mit„alle Mann“ holten wir die Rahen (Schluß folgt.) ** Theater und Muſik r Theaterrundſchau. Der durch die Händel⸗Opern⸗Feſtſpiele in Göttingen und die hierdurch bewirkte Wiedergewinnung der Hän⸗ delſchen Opern für die deutſchen Bühnen bekanntgewordene Profeſſor der Kunſtgeſchichte Dr. Oskar Hagen in Göttingen be⸗ gibt ſich nach Amerika, wo er an der Staatsuniverſität Madiſon Wisconſin und von da aus als Gaſtprofeſſor an verſchiedenen an⸗ deren Univerſitäten der Vereinigten Staaten Kunſtgeſchichts⸗Vor⸗ leſungen halten wird.— Die mit ſo großem Intereſſe bei den dies⸗ jährigen Göttinger Feſtſpielen aufgenommene heitere Oper G. F Händels„Kerxes“ wird als erſte Neuheit im Laufe des Oktober an der Staatsoper in Dresden zur Aufführung gelangen.— Für die nächſtſährigen Händel⸗Opern⸗Feſtſpiele in Göttingen iſt die Oper„Radamiſtho“ in Ausſicht genommen.— Wenn die Verhandlungen zum Abſchluß gelangen, wird Berlin noch im September eine„Theaterſchau“ erhalten, wie ſie in ſolchen Dimen⸗ ſionen noch nicht erlebt wurde. Eine italieniſche Operngeſellſchaft, der eine ganze Reihe berühmter Namen angehört, will in der großen Automobil⸗Ausſtellungshalle auf dem Kaiſerdamm vor 10 000 Be⸗ ſuchern„Aida“ zur Aufführung bringen. Die künſtleriſche Lei⸗ tung hat Pietro Mascagni inne.— Dr. Hugo Strelitzer wurde der Großen Volksoper in Berlin als Regiſſeur und muſtkaliſcher Studienleiter verpflichtet.— Eine beſondere Geſchmack⸗ loſigkeit hat Pietro Mascagni für die nächſte Aida⸗Aufführung auf der Hohen Warte bei Wien angekündigt: er will zwiſchen dem zweiten und dritten Akt der Aida als„Einlage“ die Intermezzi aus ſeinen Opern„Cavalleria ruſticana“ und„Freund Fritz“ dirigieren! — Der Reaiſſeur Albrecht Joſeph(Darmſtadt) wurde dem Staatlichen Schauſpielhaus in Berlin verpflichtet.— Der lyriſche DTenor Rudolf van Schaik iſt im Haag in Holland, 42 Jahre alt, geſtorben.— Als Dramaturg und ſtellvertretender Intendant nahmen. Der Kommandant. ein alter U⸗Bootsfahrer und erfahrener Sesmann ging die ganze Nacht nicht unter Deck. Da plötzlich, um ö burg wurde Dr. Kurt Sommerfeld, früher Dramatie 5 Max Reinhardt, verpflichtet.— Hermann Sudermann de. zu neues Schauſpiel„Der Haſenfellhändler“ vollendet, Beginn der kommenden Spielzeit im Thalia⸗Theater in Haner⸗ zur Uraufführung kommt.— Die Große Volksoper in lin, die erſt in dieſen Tagen durch einen ſtaatlichen Zuſchuß iht dem Zuſammenbruch gerettet worden iſt, veröffentlicht ſoeben, aul Winterprogramm: es ſind Werke von Bela Bartok, Ducas, Rudi Hindemith, Leon Janacek, M. Muſſorgsky, Maurice Ravel, men, Stephan, Igor Stravinsky und Tſchaikowsky in Ausſicht genom zwei das ſind zwei Franzoſen, ein Ungar, ein Tſcheche, ein Pole, Ruſſen und zwei Deutſche! Kunſt und wihenſcha ier⸗ 4% Theodor Zell f. Der weithin bekannte Zoologe und 75 pſychologe Theodor Zell(mit ſeinem bürgerlichen Namen lter! pold Bauke) iſt in Berlin an einer Lungenentzündung im A ürſten⸗ 63 Jahren geſtorben. Zell, der aus Ketſchendorf bei en Li⸗ walde ſtammte, iſt bekannt als Verfaſſer einer umfangrei ſeiner terqtur über das Tierleben. Zu den bekannteſten Büchern Perke ſchriftſtelleriſchen und wiſſenſchaftlichen Tätigkeit gehören die „Geheimpfade der Patur“,„Das Seelenleben der Haustiere ern fel in der Tierwelt',„Sikkalür der Liebe“,„It das Tier danen aut tig?“ uſw. Zell war einer der volkstümlichſten Schrifſſteiſe eine dem Gebiete der Tierbeſchreibung, eine Bücher ſind teilwe vorzügliche Lektüre für die Jugend.„ Secken 4 Die Kunſtakademie der Jukunft. Dr. Hans F. P in eine Direktor des Muſeums Wallraf⸗Richartz in Köln, ſegtche Sonderdruck der„Kölniſchen eitung“ über„Die Kunſta der Zukunft“. Der Kern des Aufſatzes liegt in dem Sabe derem: brauchen Gaſtatelters!“ Denn, ſagt Secker unter erſchrelb., „Eine Akademie, die ſich Profeſſoren auf Lebensdauer ve 905 Ko⸗ um in den Künſten zu drillen, iſt ein trauriges Schulhet— ſein boſchta hat— hoffentlich nicht ſchon zu ſpät für ihn ſelbſt/ Per⸗ Dresdner„Lehramt“ hingeworfen. Das vorübergehende fr reude weilen in einem Gaſtatelier würde ihm, glaube ich, mißr ung und der einladenden Stadt und ihren Künſtlern nur ruiſten gebracht haben. Und wahrſcheinlich werden ſolche Meiſten und wenn auch zuerſt nur dem kleineren Kreis der Schaffen wiſchen Kenner zugute kommend, wieder ein Gemeinſchaftsgefü Aar Ver⸗ Publikum und Künſtler fördern, wie es in großen Zeiten d auszu⸗ gangenheit immer beſtand. Doch dieſe kühne Hoffnun alelter⸗ denken, iſt hier nicht Raum.— Vor allem: man ſchafſe 0 1 5 8 0 des Dreiſtädtebundtheaters Beuthen⸗Gleiwitz⸗Hinden⸗ und Gaſtatelſers für bildende Künſtler, eine neue lebendi demie ohne Akademiker!“ — rr r 12 ben Dienstag, den 26. Auguſt 1924 Mannheimer General-Anzeiger(mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 393 * Konſtanz, 25. Aug. Von der Bodenſeefiſcherei im 800% inte l) 23 iſt die ſtatiſtiſche Aufſtellung jezt beendigt. Das 22 onts der deutſchen Bodenſeefiſcherei einſchließlich Unter⸗ kaun Rhein im Jahre 1923 betrug 233 164 Kilo. Von der Feſt⸗ Abſtand der Wertsziffer mußte wegen der Schwankungen der Mark densjg genommen werden; nach den Preisfeſtſetzungen aus Frie⸗ ſei hren würde der Wert etwa 280 000 ſein. Zum Vergleich ren Gewichtsmengen aus den beiden vorhergegangenen Jah⸗ Kilo üitgeteilt. Im Jahr 1922 betrug das Geſamtergebnis 205 647 Men, im Jahre 1921 ſtellte ſich das Ergebnis auf 320 651 Kilo. Die Aäliniſeunterſchiede ſind auffällig. Die mißlichen Witterungsver⸗ 0 iſe im Frühjahr 1923 haben das Ergebnis ſtark beeinträchtigt. 115 80 laufelchenfang als die wichtigſten Fiſche weiſt mit ase Kilo gegenüber dem Vorjahr(113 560 Kilo) nur eine ge⸗ we Steigerung auf und bleibt gegenüber 1921 mit 179 219 Kilo E hinter dieſem Jahre zurück. Bemerkenswert iſt die reiche begen des Blaufelchenfanges im Dezember 1923 mit 21 849 Kilo eut nur 1324 Kilo im Dezember des Vorjahres. Der Anteil der im galchen Bodenſeeuferſtaaten(nur Ober⸗ und Ueberlingerſee) 105 06 re 1923 ſtellt ſich wie folgt: Baden 99 316 Kilo(1922: 9008 Lilo, 1921: 148 628 Kilo), Württemberg 74 812 Kilo Hau 50 105 961); Bayern 17 305 Kilo(10 548, 13 432). Der de Vonteil entftel auf Baden. Der große Abſtand, in dem in ſemb orſahren Württemberg und Bayern folgten, hat ſich für Würt⸗ rich erg im Berichtsjahre weſentlich verringert und auch der baye⸗ ſeltes Anteil iſt größer geworden.— Die anläßlich des Kreisturn⸗ 0 us d jer weilenden Mitglieder des Turnvereins„Badenio“ bracht em Mannheimer Vorort Feudenheim bei Mannheim zon en mit ihrer Geſangsabteilung dem Herrn Oberbürgermeiſter war Suuſtanz als ihrem ehemaligen Mitbürger(Dr Moericke u tadtrechtsrat in Mannheim und wohnte in einem Landhaus eJeudenheim. Schriftl.) im Rathaushof ein Ständchen dar. len Ferdlichen Begrüßungsworte des Turnvereinsvorſtandes zeug⸗ Fedendeon, daß die Feudenheimer es verſtehen, einem freundlichen Feie nken gemütvollen Ausdruck zu geben, denn die kleine, ſchlichte * machte auf alle Zuhörer einen ſtarken Eindruck. Nus der pfalz der hie Ludwigshafen, 26. Aug. Einem Mannheimer Monteur, eite b beſchäftigt war, wurden aus ſeiner an der Wand hängenden —2 die Taſchenuhr mit Kette im Werte von 70 M. und aus ahal Brieftaſche 3 M. geſtohlen.— Eine Zahlungsdüte mit 27 M. en wurde einem Arbeiter im Betriebe aus ſeinem verſchloſ⸗ an Kleiderſchrank entwendet.— 16 Kg. Anilinfarben im zamtwerte von 300 M. ſtahl ein Mundenheimer Arbeiter auf el 2 12 rbeitsſtelle, um ſie pfundweiſe wieder in Mannheim ſieſe kkaufen. Es gelang, die Farben zu beſchlagnahmen und abzu⸗ Auen— Ein Auto, Zweiſitzer, Marke Pergeott, 2 D 7560 mit 5 Anſtrich wurde in der Nacht auf Sonntag aus einer Garage wig Schumannſtraße geſtohlen.— Der Turnverein Lud⸗ veſsbafe n beging am vergangenen Sonntag die feierliche Ein⸗ Tu hung ſeines auf eigenem Grund und Boden ſich geſchaffenen lerbein und Spielplatzes, die eine große Feſtteilnehmerzahl kon igelockt hatte. Reichstagsabg. Hofmann hielt eine kurze, der paterländiſchem Geiſte getragene, zündende Feſtrede, während de Tütdorſizende, Schreinermeiſter Moos, einen Ueberblick über derd ligkeit und die Leiſtungen des Vereins gab. Andere Redner Jäm vichten Grüße und Glüwünſche. Der Nachmittag war Sport⸗ 1fen gewidmet, kurz nach 6 Uhr fand die Preisverteilung m Sonntag abend verſchied hier einer der bekaunteſten der Stadt, Herr M. Bauer im Alter von 72 Jehren. Er leide hader des von ihm 1883 gegründeten Wollgeſchäfte, be⸗ und as nebenbei noch verſchiedene kirchliche und weltliche Aemter ſie iidorte zu jenen ſeltenen Menſchen, denen man nachrühmt, daß Geinde, ſondern nur Freunde beſeſſen haben. bel er Neuſtadt a.., 24. Aug. Die Innere Miſſion der Pfalz Erde der Von der Tannſtraße einen Neubau errichtet, der zu ebener eea ei große Säle enthält, nämlich einen Verſammlungs⸗ und Eug ur: und darunter einen Speiſeſaal. Die Säle ſind 25 Meter 12 Meter breit. Der untere Saal iſt durch eine Oeffnung Den Art Schalltrichter— mit dem oberen verbunden, ſo daß die 80 unten hören kann, wenn oben Vorträge gehalten werden. D* Stockwerke über den Sälen enthalten Wohnungen für den Scaffäl und den Stadtmiſſionar. In dem Knieſtock befinden ſich Igre e für auswürtige Beſucher. Die Büroräume find in dem Phren enden älteren Bau, den die innere Miſſion ſchon vor einigen Damatzendekauft hat, untergebracht.— Die heutige Aufführung des deb den Oratoriums„Iuo Vadis?“ im dicht beſetzten großen Saalbaues hatte einen glänzenden Erfolg zu verzeichnen. und Sglschor Kaiſerslautern in einer Stärke von 350 Sängern iin gangerinnen und das 60 Mann ſtarke ſtädtiſche Orcheſter 5 delerslautern löſten unter der ſtraffen umſichtigen Stabfüh⸗ ſcwieres Mufikdirektors Heinrich Geiger, aus Kaiſerslautern die Di“— lerz d d. Aufgabe in beſter Weiſe. Von den Soliſten war hervor⸗ ann ter Konzert⸗ und Oratorienſänger Fritz Seefried aus 1 Uhr beim als Petrus. Das Konzert dauerte von halb 10 bis Kälnertzanrmittags und wurde von allen Beſuchern mit größter ondetemkeit angehört. Nach den einzelnen Szenen und ganz Annerte am Schluß folgte ſtürmiſcher Beifall. Die Aufführung Vorbilege an frühere Zeiten, wo das muſikaliſche Lehen in Neuſtadt wehr ſach war für die ganze Pfalz, was man leider heute nicht agen kann. Nachbargebiete 8 den Jdarmſtadt, 25. Aug. Die Fahrraddiebſtähle haben die gten Tagen wieder ſtark überhand genommen; beſonders h ſſentächen Gebäude das Ziel der Räuber, wo ihnen die elen. durch die Unachtſamkeit des Publikums beſonders leicht Sv' Farde z darmſtadt. 25. Aug. In der Nähe des großen Woogs 5 r Wte vormittag ein herrenloſes Automobil gefunden. Sofen malpolizei gelang es, den Eigentümer in Ludwigs⸗ untag 5 ermitteln, dem es in der Nacht vom Samstag zum ort geſtohlen wurde. Die Täter ſind noch nicht bekannt. Aus dem Rechtsleben Beſchränkung auf einen der Geldentwerkung anheim gefallenen Höchſtbetrag. (Nachdruck verboten) rundſe d. läbliche Reichsgerichtsentſcheidung vom 16. April 1020 Dee 8 . Soſsn diſche Erzkontor G. m. b. H. in Lübeck hat spor Flan ransporte in ſechs Verſicherungsgeſellſchaften(Leipziger Aden rericherene A. 8 Kees, glond, Aordiche See, und „Aldurg dungs⸗A.⸗G in Stettin,„Orion“ Verſicherungs⸗A.⸗G. in Aaa“ Azemniſch⸗Sächſiſche Verſicherungs⸗A⸗G. in Düſſeldorf, 2 Pofize 85 erlin) Verſicherung auf Güter aller Art genommen. Ui in einaagt die Verſicherungstlauſelt Höchſtbetrag 3 Mill länem Lerſiche Dampfſchiffe. Weiterhin aber iſt vereinbart, daß Nadiſchel herten frei ſteht, einzelne Abladungen in aus⸗ er Währung zur deklaration anzumelden. Auf einer gen pfer SiNorwegen nach Deutſchland iſt der mitverſicherte kelle Dieſe mit einer Ladung von Schwefelkies untergegan⸗ darriert Wung war im Werte von 79 820 norwegiſchen Kronen 12 mit 3 Mil Verſicherungsgefellſchaften wollen den Totalſchaden illionen M ark vergüten. Die Klage der Geſellſchaft böeter Vetonter geht deshalb auf Zahlung von 79 820 Kronen, ag zur Zeit, als das Riſiko zu laufen begann, die — von 3 Millionen Mark noch nicht erreicht habe. * Lübeck und Oberlandesgericht Hamburg ſind dufenerkann igetreten und haben den Klageanſpruch nur zum 0 Höchſtbei, Das Oberlandesgericht iſt der Anſicht daß die lbetrag* etrag 3 Millionen Mark in einem Dampfſchiffe“ den ſeſe Fall 1 eiſtung bezeichnet, und daͤß den Verſicherten in 1 Urteil ei ie Gefahr der Markentwertung treſfe. Die gegen⸗ ingelegte Reviſion der Klägerin, die beim Reichs⸗ an gericht von Rechtsanwalt Huber vertreten wurde, hatte den Er⸗ folg, daß das Urteil des Oberlandesgerichts aufgehoben und die Sache zur anderweiten Verhandlung und Entſcheidung an da⸗ Oberlandesgericht zurückverwieſen wurde. Aus den reichsgeſetzlichen Entſcheidungsgründen: Bei Auslegung der allgemeinen deutſchen Seeverſicherungsbedingungen, die auf den vorliegenden Fall anzuwenden ſind, kann der von den Beklagten vertretenen Anſchauung, daß durch die erwähnte Verſicherungsklauſel die Höchſtgrenze der Entſchädigung(alſo der Verſicherungsſumme) feſtgeſetzt werden ſolle, nicht beigeſtimmt werden. Die Klauſel be⸗ ſtimmt vielmehr den Verſichecungswert. Nun hat allerdings für den Normalfall die Feſtſetzung des Verſicherungswertes die Folge, daß der durch Sinken der Währung während der Reiſe entſtehende ſogenannte„Mehrwert“ der Güter nicht erſetzt zu werden braucht. Aber hier liegt nicht der Normalfall vor, ſondern es iſt zuſätzlich vereinbart, daß es den Verſicherten freiſteht, einzelne Abladun⸗ gen in ausländiſcher Wähcung zur Deklarierun, anzumelden. Von der Auslegung dieſer Klauſel hängt die Ent⸗ ſcheidung des Rechtsſtreits ab. Es fragt ſich nämlich, ob die Be⸗ deutung der Klauſel bei gutgläubiger Auffaſſung dahin geht, daß der in ausländiſcher Währung deklarierte Wert der Ware als Verſiche⸗ rungswert zu gelten hat. Dieſe Feage iſt zu bejahen. Es iſt ja gerade der eigentliche. Zweck der Deklaration, den Verſicherungs⸗ wert feſtzulegen. Von dieſem Geſichtspunkte iſt bei der Auslegung der zuſätzlichen Klauſel grundſätzlich auszugehen. Deshalb iſt, da irgendwelche entgegenſtehende Bedenken nicht hervorgetreten ſind, anzunehmen, daß? wenn der Verſicherungswert in Kronen angegeben werden darf und angegeben wird, auch der Wert in Kronen zu er⸗ ſetzen iſt, wie das für den Fall, daß der Höchſtwert nicht erreicht wird, ja auch nicht bezweifelt werden kann. Die den Höchſtwert be⸗ treffende Klauſel hat darnach nur die Bedeutung, daß der in Kronen deklarierte Verſicherungswert zur Zeit des Beginns des Riſikos den Betrag von 3 Millionen Mark nicht überſteigen durfte. Aufgabe der Verſicherungsgeſellſchaften wäre es geweſen, ſich deutlicher aus⸗ zudrücken, wenn ſie die Deklaration in Kronen nur in beſchränkterem Sinne zulaſſen wollte. Aus dieſen Gründen war das Urteil auf⸗ zuheben. In der Sache ſelbſt konnte noch nicht entſchieden werden, da nicht feſtgeſtellt iſt, ob die Abbrände, für welche die Klägerin gleichfalls Erſatz fordert, mitverſichert waren. is. Neues aus aller Welt — Unfall der jüngſten Tochter von Hugo Stinnes. Die jüngſte Tochter des verſtorbenen Hugo Stinnes, die bei der Filmgeſellſchaft Phoebus in Berlin als Filmregiſſeurin tätig iſt, iſt durch den Biß eines Schimpanſen, der während einer Aufnahme durch das grelle Jupiterlicht unruhig geworden war, erheblich an der linken Hand verwundet worden. Wegen der Gefährlichkeit des Biſſes mußte ſofort eine Operation vorgenommen und die verwundete Stelle am Mittelfinger herausgeſchnitten werden. Fräulein Stinnes hatte verſucht, den Affen, der ſich ſträubte, die ihm befohlene Stel⸗ lung einzunehmen, durch Streicheln zu beruhigen. Das nervös ge⸗ wordene Tier hielt jedoch dieſe Liebkoſung für einen Angriff und biß Fräulein Stinnes mit aller Gewalt in die linke Hand. Fräulein Stinnes ſteht in dauernder ärztlicher Behandlung. — Die verſchollene Komleß. In Frederiksdal iſt eine Komteß Fritze Holſtein auf geheimnisvolle Weiſe verſchwunden. Ueber die Verſuche, mit einem Taucherſchlitten wenig⸗ ſtens ihre Leiche aufzufinden, berichtet das jüngſte Draegerheft (Verlag Draegerwerk Lübeck):„Graf Holſtein⸗Holſteinburg hat die Unterſuchung nach der verſchwundenen Komteſſe Fritze Holſtein mit aller Gewalt ins Werk geſetzt. Das Rettungskorps Kopenhagen (Leitung Dir. Falck) hat eine vollſtändige Taucherſtation bei Fre⸗ deriksdal errichtet und unterſucht nach und nach mit Tauchen den ganzen See. Der Taucher ſchwebt dicht über dem Grunde auf einem Schlitten, der an dem Ponton be⸗ feſtigt iſt. Er iſt mit Sauerſtoff für drei Stunden verſehen und ſteht mit den Leuten auf dem Ponton in telephoniſcher Ver⸗ bindung. An den Arbeiten beteiligten ſich Graf Bent Holſtein und die Freundin der Komteſſe, Frl. Wibroe.“ Die ſehr umfaſſenden Arbeiten des Rettungskorps blieben leider ohne Erfolg. — Unfall von deutſchen Regattaruderern auf der Donau. Aus Preßburg wird uns geſchrieben: Dieſer Tage ruderten 18 Re⸗ gattaruderer die Donau in der Nähe von Komarom flußabwärts. Die Boote trugen die reichsdeutſchen Farben. Wahrſcheinlich han⸗ delt es ſich um die Ruderer, die aus Deutſchland kamen und ſich vorige Woche in Wien aufhielten. Kaum hatten die Ruderer die Station Kolozſnoma verlaſſen, als ſie ſich dem Perſonendampfer Flöd, der Ungariſchen Fluß⸗ und Seeſchiffahrtsgeſellſchaft gegen⸗ überſahen, der donauaufwärts fuhr. Der ſtarke Wellenſchlag des Dampfers traf die Boote und warf drei Boote an die Räder des Schiffes. Die Boote zerbrachen und die Ruderer fielen in den Strudel. Auf die Hilferufe der Ruderer blieb der Dampfer ſtehen. die Rettungsboote wurden heruntergelaſſen und die Ruderer konn⸗ ten nur mit Mühe gerettet werden, da ſie bereits das Bewußtſein verloren hatten. Einige Ruderer hatten auch ſchwere Verletzungen erlitten. Sie wurden in der ungariſchen Grenzſtation Gönyü ans Land und von dort in das Raaber Spital gebracht. Der Unfall dürfte ſich wahrſcheinlich zur Nachtzeit zugetragen haben, da der ungariſche Dampfer flußaufwärts nach Mitternacht die erwähnte Flußſtrecke paſſierte. — Hundert Tage ohne Regen in Madrid. Mitte Auguſt waren 200 Tage verfloſſen, ſeitdem es in Madrid geregnet hatte; nach den Aufzeichnungen des dortigen Meteorologiſchen Inſtituts gab es am 6. Mai zum letztenmal Niederſchläge während eines Gewit⸗ ters. In den Parkanlagen von Madrid, das auf einer ſandigen Hochebene liegt, fällt das Laub dürr von den Bäumen wie ſonſt gegen Ende November und die Bewohner der Stadt müſſen ſich, wie ein Blatt ſich ausdrückt, täglich einer Prozedur des Ausgekocht⸗ werdens unterziehen. Faſt das ganze Land beklagt ſich über eine entſetzliche Trockenheit, die an manchen Orten die Getreideernte ſo viel wie vernichtet hat und zu kataſtrophalen Zuſtänden zu führen droht. So wird aus Velex Rubio im Grenzgebiet zwiſchen Anduluſien und Mroia gemeldet daß über 600 Pachtbauern und Taglöhner ausgewandert ſeien und weite Striche ſich in Oedland verwandeln müſſen, wenn nicht von den Behörden raſch Maßnah⸗ men zur Bekämpfung der Kriſis getroffen werden. — Gefährdung der Rennkierbeſtände im Norden. Unter den Renntieren des nordſchwediſchen Diſtrikts Kall iſt eine gefährliche, anſteckende Seuche ausgebrochen, der bereits mehrere hundert Tiere, in der Hauptſache weibliche, zum Opfer gefallen ſind. Es handelt ſich um eine Infektionskrankheit, die ſich in allgemeiner Blut⸗ vergiftung äußert und in erſter Linie Bruſthöhle, Lungen und Herz erfaßt. Der Schaden iſt für die Lappen unerſetzlich. — Die Staroperation in China. Von den altchineſiſchen Aerz⸗ ten iſt es bekannt, daß ſie auf dem Gebiet der Chirurgie ſo gut wie gar keine nennenswerten Leiſtungen aufzuweiſen haben. Je⸗ denfalls haben ſie, um nur ein Beiſpiel anzuführen, ſich niemals getraut, ein Glied abzuſetzen. Um ſo erſtaunlicher erſcheint es, daß ſie vor der Staroperation nicht nur nicht zurückgeſchreckt ſind, ſon.⸗ dern dieſe ſchon vor Jahrhunderten zu einer gewiſſen Vollkommen⸗ heit entwickelt haben. Hierfür beſitzen wir das Zeugnis des Dich⸗ ters Sutungpu aus dem Ende des zwölften Jahrhun⸗ derts! Er vergleicht das zum Stechen des Stars benützte In⸗ ſtrument mit der Aehre oder dem Barte des Weizens. Vom Opera⸗ teur wird geſagt, er handhabe dieſes Inſtrument mit der Ruhe ei⸗ nes Mannes, der ein Haus abbricht, wobei es wenig darauf an⸗ kommt, wohin er trifft, wenn nur die Axt den Gegenſtand erreicht. Dem widerſpricht aber der Operateur mit der Angabe, daß er nach einer beſtimmten Methode handele und nichts dem blinden Zufall überlaſſe. Die alten chineſiſchen Aerzte betrieben das Starſtechen auch bei Pferden und benützen dazu eine Nadel mit einem kur⸗ zen Griff. Es wurden zwei Arten von Star und demnach auch zwei Behandlungsweiſen unterſchieden. Im Laufe der Zeit muß die Kenntnis des Starſtechens in China abhanden gekommen oder die Tatkraft und Operationsluſt der Aerzte vermindert worden ſein. Jedenfalls traten ſie dieſes Gebiet der Heilkunde im vorigen Jahrhunderf widerſtandslos an die europäiſchen Aerzte ab und be⸗ gnügten ſich ihren Landsleuten gegenüber mit dem Ruhm, die zeinzigen zu ſein, welchen die Heilung innerer Leiden gelingen könne.“ pnheumatische Fußkorrektur Das wundervolle Luft⸗ kiſſen der Pneumette, 4 welches jedem Sta⸗— dium der Fußſenkung angepaßt werden kann. 9 ehr als 80 Prozeut aller in den Städten und mehr 5 N als die Hälfte der am Lande lebenden Menſchen leiden an Senkfuß⸗Beſchwerden. Dieſe ſind: Uebermüdung, Schmerzen im mittleren Teil des Fußes, in Ferſen und Knöcheln, Ballenbildung und Schwielen an der Sohle, rheumatiſche und neuralgiſche Beſchwerden im Bein bis zum Kreuz hinauf. Die Abhilfe beſteht in der Stützung und Hebung des geſunkenen Fußgewölbes durch Schuheinlagen. Hen Metalleinlagen ſind dazu ungeeignet, denn ſie üben einen ſchmerzhaften Druck auf den empfindlichen Fuß⸗ bogen aus. Die Wölbung wird gewöhnlich zu hoch gewählt, in der Abſicht, den Fußbogen auf einmal gewaltſam in die Höhe zu treiben. Dorum ſind die Erfolge dieſer Behandlung, welche oft unerträgliche Schmerzen bereitet, ungenügend. Seit Erfindung der pneumatiſchen Schuheinlage Pneu⸗ mette, iſt eine neue Aera in der Behandlung des Senkfußes angebrochen. Die Pneumette(4 D. R..) iſt mit einem weichen anatomiſchen Luftkiſſen verſehen, welches mit einer kleinen Luftpumpe aufgepumpt wird. Dos Luftkiſſen iſt der weichſte Körper, welchen die mediziniſche Technik erzeugt, darum iſt jeder ſchmerz⸗ hafte Druck vermieden. Die⸗ Hebung des kranken Fußes geſchieht ganz allmählich, denn die Höhe des Luftkiſſens wird nur langſam durch vermehrte Luftfüllung geſteigert. mit ihrem elaſtiſchen Luftkiſſen iſt deshalb das Ideal aller Fußleidenden, denn ſie geſtattet eine ſchonende unfehlbare Korrektur des Fußgewölbes. neumette ſichert deshalb den endgültigen Erfolg und gibt in kürzeſter Zeit dem geſchwächten Körperteil ſeine volle Leiſtungsfähigkeit wieder. Verſuchen Sie die Pneumette und Sie werden über⸗ Oraſcht ſein, wie ſchon am erſten Tage Ihre Geh⸗ fähigkeit zunimmt, wie angenehm ſie ſich trägt, wie ſie niemals das Gefühl eines läſtigen Druckes erzeugt, die Blutzirkulation nicht unterbindet(keine kalten, pelzigen Füße) und den Fuß mit ihrem Gewicht(etwa 40 Gramm) nicht beſchwert. ‚ Die Pneumette kann in jedem Schun unsichtbur getragen werden, ist federleichit und unverwüst- lien, auch beim stärłksten Gebrauch. Mir geben Innen ein Puar Pneumette Tage zur Probe. Ueberzeugen Sie sich selbst Beginnen Sie keu te noch mit dem Versuch, bei dem Sie nichis riskieren, sondern nur geioinnen können.(Iot schmerzfreies Gehen nicht diesen Versuch wert? Hill& Müller N à, I1 2 Niederlage der Pneumetie- für Mannheim. Kostenlose Beratung und Verkau, durch ärrtlick ausgebildetes Personal. Schriftlicie Auftrùge von außerhalb Mannheim Sind zu richten an: Kreuzuersand Alfred Klotz, München, Lindwurmstraße 76 Mann- neim Alleiniger Fabribant und Patentinhaber 4 D. R..). —.—..———— — 6. Seike. Nr. 393 Maunheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) ————— Hande blaſt des Nannbe Das Londoner Abkommen und die deutsche Wirtschaft Londoner Abkommen und Wirtschaftslage. Die Verwendung der Auslandsgelder. Reparationslasten und Rentabilität Sachlieferungen und neue Handelsverträge Noch herrscht Ungewißgheit über die Durchführung des Londoner Abkommens. Wieder sind im letzten Stadium der Nonferenz die politischen Fragen in Gestalt der Ruhr- 1aumungsfrage so stark in den Vordergrund getreten, daſ einmal die Durchführung des Abkommens und damit auch das Zustandzkommen der internationalen Anleihe mit einem Nebel von Ungewißheit umgeben bleibt, und daß zum andern die Herstellung der wiktschaftlichen Freiheit Deutschlands, die die Voraussetzung für die Durchführung des Abkommens bildet, hinausgeschoben wurde. Trotzdem muß der Wirt⸗ schaftschronist feststellen, daß in fast allen Wirtschaftlichen und industriellen Kreisen die Hoffnung auf eine völlige Befreiung der deutschen Wirtschaft zuge nommen hat. Man geht sogar im Optimismus vielfach schon zu weit. Die Aussicht àuf den Zufluß großer Aus- Jandskapitalien, die Aussicht auf eine fest verankerte Gold- Währung, die wieder nach langen Jahren phantastischer Geschäftsmethoden eine rationelle Kalkulation ermöglichen Würde, hat, vielfach überspannte Erwartungen auf eine schnelle und günstige Entwicklung hervorgerufen. Obwohl Aie Verhältnisse des Arbeitsmarktes und die allgemeine Wirtschaftslage grau in grau bleiben und die Zahl der Still- legungen immer größer wird,; gehen einzelne Preise nach oben, so Baumwolle, Gummi, Metalle. Es mag sein, daß diese Preisbewegungen eine Rück- Wirkung der steigenden Preistendenz in Amerik a 18h wo man von dem„Wiederaufbau Europas“ ein großes Geschäft erhofft. Zum Teil aber ist diese Erscheinung auf neue spekulative Hoffnungen zurückzuführen. Manche Kreise sehen bereits eine neue Konjunktur kommen, wobei an Ankurbelungskredite, an Betriebs- und Investitionskredite und an die Sachlieferungen gedacht wird. Auch glaubt man zm eine erhebliche Senkung der Zinssätze nach Durchführung des Londoner Abkommens und nach Errichtung der Gold- notenbank. In der Tat hat die Kredifkrisis offenbar ihren Höhepunkt überschritten, selbst langfristige Kredite haben eine gewisse Verbilligung erfahren. Es läßt sich nicht Jeugnen, daß die 800-Millionen-Anleihe und der Zufluß von Auslandskapitalien eine wesentliche Gelderleichterung bringen Würden und daß die neue Goldnotenbank in recht liberaler Kreditgewährung nicht nur Ankurbelungskredite, sondern guch Kredite für Betriebsverbesserungen zu geben in der Lage wäre. Aber man darf nicht vergessen, daß selbst die ermäßigten Zinssätze noch immer weit höher sein werden, als bei unseren Konkurrenten und daß wir als ein Schuldner- Jand Jahrzehnte hindurch schwer zu kämpfen haben werden, zu kämpfen nicht nur für die Aufbringung der ungeheuren Reparationslasten, die jedes Unternehmen bedrücken werden, Sondern auch zu kämpfen gegen die Auslandskonkurrenz, die mit geringerei Gestehungskosten, geringeren Zinslasten und mit der Waffe weitgehender Kreditgewährung arbeiten wird. Vie Gefahr liegt in einer ungemessenen Verschuldung der deutschen Wirtschaft, in einer neuen Kaufwelle im Innern, die unser Preisniveau, das noch immer über dem Weltmarkt. niveau liegt. wieder ungesund steigern würde. Das würde nicht nur die Rentabilitätsaussich- ten verschlechtern, sondern auch das EXpOrt- geschäft schädigen. Ohne einen starken Export- Uberschuß können wir aber die Reparationslasten und die Zinslasten an das Ausland nicht aufbringen. Die kommen⸗ den Handelsvertrage bilden das Kernproblem der Reparationsleistungen. Nur ungern wird das Aus- land die Zollschranken abtragen, die der Versailler Vertrag mit seiner einseitigen zollpolitischen Bindung Deutschlands um die deutsche Ausfuhr gelegt hat. Schon jelzt versucht man Sonderzölle gegen die deufschen Waren neu zu errich- ten, um bei den kommenden Handelsvertragsverhandlungen Zut gerüstet zu sein. Ohne die Beseitigung der Sondertarife für deutsche Waren können wir nicht Wettbewerbsfähig Werden. Der Kampf um die Handelsverträge wird schwer Werden, denn alle Industrien haben sich dank dem Versailler Vertrag im Auslande ausgedehnt. Auch wird Frankreich Zweifellos versuchen, sich durch die Sachleistungen eine dauernde Versorgung mit deutschen Kohlen zu sichern. 80 Wird die Hoflnung auf vermehrte Beschäftigung nach Wieder- ankurbelung unserer Wirtschaft beeinträchtigt durch die kommenden hohen Reparationslasten und durch die Ver- suche, die deutschen Waren weiter zollpolitisch ungünstig 2zu behandeln. Ho. Auflösung des Friedrich-Wilhelm-Konzerns Die.-V. der Friedrich-Wilhelm Allgemeine Versicherungs-.-G. und der Friedrich-Wilhelm- Transpor t. u. Rückversicherungs--., Berlin, Zenehmigten die Regularien und die Aenderung des 8 32 der Satzungen, wonach nunmehr zur Beschlußfassung über die Liquidation nicht mehr drei Viertel des gesamten Kapitals, sondern nur mehr drei Viertel des in der.-V. zur Beschluß- Jassung anwesenden Kapitals erforderlich sind. Wie der Vorstand mitteilte, soll einer demnächst einzuberufenden A0..-V. die Liquidation der beiden Gesellschaften vor- Zeschlagen werden. Damit würde der Name Friedrich-Wilhelm-Versicherung, der fast ein Jahrhundert lang in der deutschen Versiche- rungsgeschichte eine namhaffe Rolle gespielt hat, aus- gelöscht sein. Ueber die Gründe, die zu einer solchen Mabnahme drängen, ist in dem Bericht der Friedrich-Wilhelm Allgemeinen Versicherungs-.-G. zu lesen, daß, da die Gewinn- und Verlustrechnung lediglich mit einem Ausgleich der Einnahmen und Ausgaben schließt, mit einer Erfolg ver- sprechenden Entwicklung nicht mehr gerechnet werden könne. Bei der Transport- und Rückversicherungs-.-., die mit einem Verlust von 45,478 Bill. abschließt, wurde zwar das direkte Transportgeschäft noch betrieben, das Feuer- und Einbruchdiebstahlsgeschäft hingegen mit K ü n- digungzaller Verträge eingestellt. Das Feuer-Rück- geschäfl wird als äußerst ungünstig bezeichnet, und darin Iiegt auch die Ursache für den Verlustabschlufj. Was die Aktionäre anbelangt, so dürfte bei der All- gemeinen Versicherungs-.-G. eine Cuote für diese heraus- kommen. Dagegen ist bei der Transport- und Rückversiche- Tungs--G. mit keiner zu rechnen, umsomehr, als diese Gesellschaft noch durch die seinerzeitige Uebernahme des Kosmos mit Verpflichtungen belastel ist. Aus diesen Verpflichtungen dürfte sich noch eine Reihe von Pro- 2 essen ergeben. Jeber die Dauer der Liquidation lasse sich bei- der erslgenannten Gesellschaft nur sagen, daß sie voraussicht- lich in diesem Jahre noch abgewickelt sein werde. Bei der Transport- und Rückversicherungs--G. dürfte sich durch die Prozesse die Liquidation hinausziehen, da mit einer An- rufung des Reichsgerichts zu rechnen ist. Falls auch bei der Friedrich Withelm Lebensversicherung Liquidation beantragt wird, lasse sich über die Abwieklungszeit wegen der noch nicht geklärten Aufwertungsfrage noch nichts Be- slimmtes sagen. Als Minimum wird das Jahr 1932 als End- termin angenommen, bis zu welchem die Abwicklung der Erist könnte sich indessen u. à. dadurch abkürzen lassen, daß unter gewissen Vergünstigungen, z. B. Gewährung eines pramienfreien Jahres, eine Ueberführulg der alten Papier- markabschlüsse auf das neue Geschäff der Friedrich Wilhelm Gerling Konzern Lebensversicherungs- gesellschaft stattfindet. Tatsächlich sei von diesem Angebot bereits in gewissem Umfang Gebrauch gemacht worden. In- wieweit der Immobilienbesitz der Friecrich Wilhelm für die Entschädigung der Versicherten herangezogen werde, sei noch unbestimmt, doch glaubt die Verwaltung, die Versicher- ten aus den vorhandenen Beständen an Hypotheken befriedigen zu können. Hierin dürfte auch die Erklärung dafär zu suchen sein, daß Herr Gerling sich bereit erklärt hat, die Kosten der Liquidation der Gesellschaft sowie die allenfalls bei der Transport-Gesellschaft erwachsenden Prozeſßkosten zu tragen. Es würde ihm dann vielleicht deren mit ca. 7 Mill.% geschätzter Immobilienbesitz auf Grund seines fast ausschließlichen Aktienbesitzes zufallen. An einem Zustandekommen der Liquidafion ist demnach kaum zu zweifeln, da es, wie in der.-V. ausgeführt wurde, sowWohl im Interesse der Aktionäre, wie der Versicherten sei, einen Konkurs, der bei der Transportgesellchaft im Bereich der Möglichkeit liegen würde, zu vermeiden. — 2 zu- Enzinger Werke.-G. in Worms, Union Werke.-G. Mannheim-Berlin. Am 8. September sollen in einer gemein- schaftlichen Aufsichtsratssitzung, die für das Zusammen- gehen der Gesellschaften nötigen Modalitäten festgelegt werden. Die Bewertung der gegenseitigen Aktien soll in der Weise erfolgen, daß vier Enzinger fünf Unionaktien gleichgestellt werden. Beide Gesellschaften verfügen zurzeit über annähernd das gleiche Aktienkapital von ca. 37 Mill., so daß die Fussjonsdurchführung verhältnismäßig einfach vor sich gehen dürfte. Gleichzeitig werden beide Firmen die Goldbilanz vorlegen. Beide Firmen sind zurzeit voll und gut beschäftigt. 5 Neueste Drahfherichte b. Washington, 25. Aug.(Spezialkabeldienst der United Press.) Laut dem Bericht der„Tarifkommission“ War die heimische Produktion an Steinkchlenteer für Farbzwecke im Jahre 1923 die größte jemals erzielte. Sie betrug 93 667 624 Pfund gegen eine Vorkriegsproduktion von nicht ganz 7 Milljionen. An der Produklion Waren im Jahre 1923 380 Firmen gegen 7 vor dem Krieg beteiligt. Der Bericht er- klärt diese Zunahme mit steigender Nachfrage der amerika- nischen Textilindustrie, ferner mit Reduzierung der deut- schen Produktion, die durch die Besetzung des Ruhrgebiets hervorgerufen wurde und mit den hohen Preisen ausländi. scher Erzeugnisse im allgemeinen. Deuisenmark! Der französische Franken liegt seit einigen Tagen fast umsatzlos und stellt sich heute früh gegen London auf 83% und gegenüber dem Dollar auf 18,50 Franken. Das englische Pfund wird neuerdings etwas schwächer mit 4,488 gegenüber 4,49% gemeldet. In Goldpfennig ausgedrückt notierte heute früh das englische Pfund mit 18,85, der holländische Gulden mit 1,62% etwas schwächer, die Schwedenkrone mit 1,11,8, der kranzösische Franken mit 22,7 Pfg. Der belgische Franken mit 21, der italienische Lire mit 18,6 Pfg. und die Tschechen- krone unverändert mit 12,6 Pfg. Börsenherichie Mannbeimer ffektenbörse Mannheim, 25. Aug. Die Börse verkehrt in ruhiger Haltung. Es notierten: Rheinische Creditbank Rheinische Hypothekenbank 5,3., Badische Anilin 19 bz.., Rhenania 5,75 bz.., Westeregeln 19,75., Ludwigshafener Aktienbrauerei 46., Mannheimer Versicherung 77 bz.., Württemberg. Transportversicherung 27., Benz 376 bz.., Emaillierwerke Maikammer 4,50., Knorr Heilbronn 356 bz.., Braun Konserven 1,2 bz.., Mannheimer Gummi 295 bz.., Badenia 0,9 bz.., Mez Séhne Freiburg 2,75., 3., Pfälzer Mühlenwerke 3,25 bz.., Zementwerke Heidel- berg 12,25., Rheinelektra 876 bz.., Wayss u. Freytag 3,25 bz.., Zuckerfabrik Frankenthal 3,9 G. und Zucker- kabrik Waghäusel 35% bz. G. Waren und Märkte Berliner Metallbörse vom 25. August Preise Festmark fur 1 Kg. 22 25. AMuminlum 22. 25 Elektrolytkupfe. 129.50 123,50 in Zarren.40-2,40 2,0-.50 Raffinadekupfer.115 115-1,16 einn, ausländ..00„10.955.0 Blen.82-0,84 6,62-0 64 füttenzinn 4,90—.00.85-4,95 Rohzink(Vb.-Pr.)—.——.—[Aiokel.40-2,50 2,50-2,30 do.(ir. Verk.).61-.683 6,62-9,63 antimon 80-0,8 9,82..84 Plattenzink 90.58-9,55 0,53..f5[ Jilber für 1 dr. 93,50-94,50 93.50-95,50 Aluminium 2,30-2,40 2,30-2,0 Siatin b. Gr.— 8 London, 25 August(WB) Metallmarkt.(in Lst. l. d. engl. t. v. 1016 kg. 22 25 28 25 Blei 32 80 33.— KuplerKass 63.50 03.15 bestseleci. 68.28 68 25 Link 32.92 33.75 do3 Monai 64 50 64.— Nickel 130.— 130— Quecksilb. 13.50 13.50 do. Elektol o8 50.25 Zinn Kassa 257.50 254 25 Kegulus 47.— 47.— K- Neuerliche Senkung der Baumwollpreise. Auf der am 20. August in Stuttgart abgehaltenen Industrie- und Handelsbörse vermochte laut Konf. die bei der letzten Börse eingetretene Preissteigerung sich nicht mehr zu halten. Die Notierungen der Baumwollgarne sind um 4 Dollarcent per kg, die der Baumwollgewebe um Dollarcent per Meter gekallen und liegen mithin teilweise unter dem Niveau der letzten Börsen. Im einzelnen notierten: Baumwoll- garne: Nr. 20 engl. Trossel 99—101(103—105), Nr. 30 engl. Trossel 109—111(113—115), Nr. 36 engl. Trossel 111—115 (115—117), Nr. 42 engl. Pincops per kg 114—116(118—120) Dollarcent. Baum Wollgewebe: 88 em-Cretonses 16/16 aus 20/0er per m 16—16,50(16,50—17,00), 88 em Renforce 18/18 aus 30/0er per m 14—14.,50(14,50—15,00), 92 em glatte Kallune 19/18 aus 36/42er per m 12,25—12,75(12,50—13,00) Dollarcent. Der Markpreis bassiert auf einem Dollarkurs von 42 Billionen 4. Die in Klammern befindlichen Angaben sind die Notierungen der letzten Börse vom 7. August. in- Vom Metallmarkt.(Bericht der Deutschen Melall- handel.-.). Berlin-Oberschöneweide, 22. Aug. In der Berichtswoche mußte sich der Kupfer-Preis eine Abschwächung von etwa 3 Lstrl. p. e. t. gefallen lassen, während alle übrigen Metalle ihren Kurs aufrecht erhalten, Zinn sogar eine kleine Preisbesserung erzielen konnte. Die Ungewißheit über die Annahme oder Ablehnung der auf Grund der in London gefaßten Beschlüsse zu er- lassenden deutschen Gesetze läßt zunächst ein größeres Ge- schäft am internationalen Metallmarkt nicht aufkommen. Das Geschäft in Deutschland leidet überdies nach wie vor unter der noch immer bestehenden großen Kapitalknappheit, so daß die Umsätze auch weiterhin auherordentlich klein sind. Der Konsum deckt stets nur den notwendigsten Bedarf. Im Altmetallgeschäft kommt zu den bereits auf⸗ geführten ungünstigen Momenten hinzu, daß infolge der schlechten Beschäftigung der Industrie auch wenig Metall- abfälle fallen. Es kann sich aus allen diesen Gründen natur— gemäß ein größeres Geschöft kaum entwickeln. Mit einer Belebung kann man erst wieder rechnen, wenn die in Aus- imer General eeeeeeeeeeene edeSrn Nach Südamerika: D. Wasgenwald am 23..; D Mannheimer Handelsregister Einträge zum Handelsregister B: Klektrizitäts- und Rundfunk G. m. b. H. in Mannhein Die Prokura des Heinrich Pflästerer ist erloschen. Die Mannheimer Eisenwerk, G. m. b. H. in Mannheim: uni Gesellschaft ist durch Gesellschafterbeschluß vom 40 1924 aufgelést. Karl Schick, Mannheim ist zum Liqui bestellt. 77 „Hansa“, Kohlenhandelsgesellschaft m. b. H. in Lig. Mannheim: Die Firma ist erloschen. 1 Huber& Co., G. m. b. H. in Mannheim: Der schaftsvertrag der G. m. b. H. ist am 2. August 1924 5 gestellt. Gegenstand des Unteruehmens ist der Vertrieb ist Büchern und Zeitschriften jeglicher Art. Die Gesellscha berechtigt sich an gleichen oder ähnlichen Unternehmuad zu beteiligen, solche Unternehmungen zu erwerben he⸗ Interessengemeinschaften einzugehen. Das Stammkapiti ein trägt 5000 Goldmark. Fritz Knapp, Mannheim und Huber, Ludwigshaten a. Rh. sind Geschäftsführer. ver· derselben ist befugt, die Gesellschaft selbständig zu treten. Schiffahr! Schiffsverkehr in den Mannheimer Häfen In der Woche vom 16. bis 23. August sind an g, men: talwärts 7 leere Schleppkähne und 12 beladene 1t 1% 5 t, bergwärts 1 leerer Dampfer und 23 beladen f t. 2076 t, 1 leerer Schleppkahn und 117 beladene mit 1042 Abgefahren sind: talwärts 2 leere Dampfer madene beladene mit 789,5 t, 74 leere Schleppkähne und 26 beh jeers mit 13 276 t, bergwärts 1 beladener Pampfer mit 23 t, 9 Schleppkähne und 7 beladene mit 2170 t. 3¹ Auf dem Neckar sind talwärts gekommet nren beladene Schleppkähne mit(412 t, bergwärts abgefa sind: 17 leere Schleppkähne und 6 beladene mit 720 f. t Frachtengeschäft in Duisburg- Rukrort vom 21. Augus Die Schiffsmiete beträgt pro Tonne und Tag: 4% Pfg. ab Ruhrhäfen nach Rhein-Mainstationen 5 Pfg. ab Kanal nach Rhęin-Mainstationen oder (20 Tage Garantie freie Rücklieferung nach Ruhrorronne in Fracht 1,10 bzw. ab Kanal 1,40 pro nach Mannheim.) Exportkohle nach Rotterdam: 65 Cents bei freiem Schleppen. Geschäft etwas lebhafter. Internationales Rheinverkehrsrecht Bekanntlich ist die Zusammensetzung der 2 kommission fäür die Rheinschiffahrt durch den Fri liche vertrag grundlegend geändert Worden. Diese àu Cehene Aenderung soll durch die im Friedensvertrag vorgeo nalen Revision der Rheinakte, einer bedeutsamen internatio Aus- Rechtsurkunde, die Fragen der Unterhaltung un Rich⸗ nützung des Hheinstromes nach den verschiedensten Aul⸗ tungen hin regelt nunmehr weiter auch hinsichtlich es gaben der Zentralkommission fortgesetzt werden. frag zu erklären, daß die internationalen Rheinverkehrsfafer- gegenwärtig und noch mehr in Zukunft ein erhöhtes, gem esse Weitester Kreise in Anspruch nehmen. uwerein Rheinschiffahrtstag dieses Jahres, den der isbur zur Wahrung der Rheinschiffahrtsinteressen, Sitz Dunder⸗ unter Beteiligung aller zuständigen Reichs- und 1. Vel⸗ behörden am 6. September in Frankfurt a. ine uh artstaltet, sollen, wie wir hören, diese Fragen ein seali⸗ kassende Behandlung erfahren. Der Präsident des ktelstei, schen Oberlandesgerichts, Prof. Dr. jur. Max ſüfkahrts⸗ eine bekannte Autorität auf dem Gebiet des Binnenschi An- rechts, wird sich nach umfassenden Vorstudien tionalel regung der genannten Körperschaft mit den inten sich⸗ Binnenschiffahrtsrechtsfragen unter besonderer Bepetassen ligung des Rheingebiets in eingehendem Vortrag Anternen Dieselben Probleme werden auch in Beratungen staalef Charakters zwischen den Delegierten der Rheinufeniflabtt und den führenden Persönlichkeiten der Rheinsc während der Tagung erörtert werden. niktabl. Auch technische Zeitfragen der Rhein Ver⸗ und des Hafenumschlagwesens werden nikkabrle⸗ nehmen nach in Frankfurt anläßlich des Rnheinsteiten del tages behandelt. Mafßgebende amtliche Persönlich rden Verwaltungsbehörden des Reiches und der Länder 11 3 lerner schwebende Verwaltungsfragen u, neinschif und nach der Tagung mit den Vertretern der R 5 kahrt in engerem Kreise besprechen. hrs 55 Angesichts der Bedeutung des R heinverkf im die deutsche und westeuropäische Wirtschaft un hikkahrts, blick auf den umfassenden Charakter des Rheincc rachsen tages wird diesem ein großes und von Jahr zu Jahr des Interesse enfgegengebracht. Von der Saar-Schiffahrt nach Der Flußverkehr geht bekanntlich nur aus ufgpal Erankreich. Infolge der allzu geringen Zahl erkrachtun Kähne ergaben sich nach wie vor für die 0 10. Schwierigkeiten. Bereits jetzt lassen sich für nac September bedeutende Wasserfrachten, besonders tze abt. Gegend von Straßburg, voraussehen. Die Frachtsg rung 64 in der letzten Zeit keine bemerkenswerte Verſihur en ge⸗ kahren. In der Woche vom 9. bis 15. August und la Kähne abgefertigt, und es blieben je 29 beladen bereit in den Saarhäfen. inie ika L Nächste Dampferabfahrten der Hamburg-Ameritf.cliang, Nach New Vork: D. Deutschland am 28..; 1. 1 am 2..; D. Cleveland am 4..; D. Mount Clay 5, Aloiz D. Thuringia am 13..; D. Resolute am 16. Pnfladegach Ballin am 18. 9. P. Hansa am 25. 9.— Nach 23 9.— N Baltimore: D. Adalia am 6. 9,; ein Dampfer am P. der Westküste-Nordamerika: M. S. Isis ca. 30. 4in 11. 10 pelier ca. 13..; D. Alrich ca. 27..; D. Hessen Bapeg 93 d am Nach 9..; D. Niederwald am 13..; D. Frantenwaldg N5g; D. Württemberg am 7. 10.; D. Altmark am 1215 am Wesl⸗ Cuba- Iexiko: D. Westerwald am 26..; D. Tole Nach 58 D. Liguria am 27..; D. Holsatia am 15. 10, K.. Ama indien: D. Naimes am 30..; D. Galicia am 13. 83 Slent am 27. 9.— Nach Ostasien: D. Lycaon am 30. P. Cob am land am 6..; engl. D. City of Lahore am 13..Jogtland g05 am 20..; ein engl. Dampfer am 27..; M. S. 865 Ealle .10, City of Karachi am 11. 10.— Levante-Dleg P. am 26..; D. Alpha ca. 30..; D. Nicea am eh am 4. 9.— Nach Riga und Petrograd wöchent Aremen Dampfer-Bewegungen des Norddeutschen LIos over bam Bremen-New Vork: D. Bremen am 20. 8. Reroblic ucg D. Sierra Ventana am 17. 8. ab New Lork; P. ia. 21. 8. ab Bremerhaven.— Bremen-Baltimore: Philadeinden am 19. 8. an Galveston; D. Hornfels am 19. 8. an—1155 Bremen-Brasilien: D. Erfurt am 20. 8. an Breng 8. an am 19. 8. b Peruambuco; D. Hornsund am 11 an 31 mer: burg.— Bremen-La Plata- D. Werra am 21. 8, sur Pfal⸗ l˙ entr . edens⸗ zicht genommene Anleihe den deutschen Betrieben neue Aufwertungs-Ansprüche zu erfolgen hat. Diese Betriebskapitalien zuführt und hierdurch das Geschäkt— rogend beeinflußt würde. e haven; D. Sierra Cordoba am 20. 8. ab Boulogne, P. 8 ah D. Köln am 17. 8. ab Madeira.— Bremen-Oslesam 20. am 18. 8. ab Malta nach Genua; D. Schlesien Tientsin nach Dalny. 11.... ²˙ K ˙ FPrr r 2 7 N — Aenelag, den 26. Auguft 1924 Mannhelmer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 55 Seite. — 6 Aungsse Fbe guſ Eb e eben und . Se hein: be gewöhnt. „ bn Die 08 bgendlic in Baden⸗Baden in die Ereigniſſe eingreifen, die Juni Vördern Pferde ohne Schwierigkeiten nach dem nahen Mannheim dator in au können und ihre Chancen gewiß wahrnehmen werden. U Du 10 auf dem Turf liegt heute das Geld nicht auf der Straße! . in 5 iſt dementſprechend auf einer recht gediegenen Höhe bang deen üf in Ausſicht, die nach allen Richtungen Befriedi⸗ el. d löſen müſſen. 2 tde Einleitung zu den drei Tagen bildet jeweils ein 3wei⸗ von Mleden⸗Rennen, von denen jedes nahezu 30 Unterſchriften t ist docgeſtel hat. Der jüngſte Jahrgang hat ſich im Sommer ſa ſchon mgen baz Nad⸗ aber inzwiſchen ſind neue herangereift, ſodaß ſich ein und Meber deres Bild ergibt. Von den damaligen Konkurrenten iſt be⸗ boe 255 Stall Lewin mit dem im Jult plozierten Trumſcheit und kheln Nrtenetreten, von München trefſen wir auf die gut gelaufene Jeder Salles 8 Kindl und Goldelſe, von Frankfurt auf die inzwiſchen ver- ete.S ulzberger, der insbeſondere für den dritten Tag den Per⸗ befer Facn Marcellus in Bereitſchaft hat, ein Pferd, das in aller⸗ de in Vale ſtets in den Endkampf eingriff. Dr. Lohmann nannte en⸗Baden debütierende Engländerin Chiemgauerin. Zwei⸗ N. ³ dof, mil e 11 5N 4 1 14 0 5 m und Desuch der Kolonialwarengesch. 4 Uneboserien für Ludwigshafen und hr. 63 ebund⸗ sowie Schwetzingen und 1 ung für eingeführte Touren 18t ber sofort gesucht. eksich bere Lsschtiaung finden solche, die oac 1 diesen Gegenden mit Er- n. Aebeitet haben. Angebote u. 5 an die Geschäftsstelle. 6896 an Aber die vorausſichtliche unen überſteigt doch alles Gewohnte wurden für das Mannheimer die Namen der nennenden Ställe bürgen dafür, daß größte Teil dieſer Pferde d es doch neben den ſüd⸗ und weſtdeutſchen Beſitzern, in auch am Start Mannheim immer beſuchen, meiſt Ställe, die im gegenwärti⸗ Sportliche Rundſchau Mannheimer herbſt⸗pferderennen In Mannheim iſt man ſeit Jahren hervorragende Nen⸗ ſe für die Rennen und die daraus reſultierenden ſtarken Beteiligung an den und bisher Erlebte. Herbſtmeeting einge⸗ erſcheinen mal genannt iſt auch die ſchnelle Blümlisalp neben einer Reihe an⸗ derer Pferde aus allen Trainingzentralen, die ihre Form meiſt noch nicht verraten haben, unter denen aber nach Abſtammung manches gute ſtecken muß. Das Hauptrennen am 1. Sonntag iſt der Rheinpreis, ein⸗ langes Flachrennen über 2800 Meter, „Steher“ vereint ſind, kundſchaft für ſolche Rennen abg unverwüſtliche Perikles der in Waldfried gezogene Fervor⸗Sohn, ähnlichen Rennen in Berlin die ganze Klaſſe 0 Eine alte Größe iſt Turban, der nach beſchaulicher.⸗ ſtütstätigkeit von neuem den Kampf auf dem Raſen aufgenommen bekannte Taugenichts hat ſeine Form gewaltig almung und Le Gerfaut. zoſe findet„Landsleute“ in Chere cherie, d Almse, während die Internationalität weiter durch die Engländer Glorioſo und Simons Delight, ſowie den Ungarn Gyere velem ver⸗ Von den deutſchen Pferden fallen noch auf der Mann⸗ heimer Spezialiſt Gildenmeiſter, Sommer ſich mit den Lorbeeren der Hauptrennen geſchmückt hat, er eiſerne Steher Notung und die bekannten ehemaligen Graditzer Intereſſant wird auf der langen Strecke reijährigen Idomeneus, Täbris und der jetzt erſt in einem abkanterte. hat. Der hier gut verbeſſert, ebenſo B treten wird. Lorenzo und Humboldt. das Abſchneiden der guten D Tatkraft ſein. Um ein weiteres großes Rennen, und zwar über Sprünge, al⸗ nächſtem wichtigſte Entſcheidung der drei Tage vorwegzunehmen, ſo ſei der Mannheimer Herbſtpreis am zweiten Sonntag er⸗ wähnt, deſſen Beſetzung mit 40 erſtklaſſigen„Steeplern“ große Er⸗ Das Lot des Stalles weniger als vier Pferde, noch Gegner haben, Elſchen, Lilienſtein, Herzog und Cabinet Noir. wartungen auslöſt —— Tüchtiger For mermeist Topmermeister; und c dem Gebiet der Maſchinenformerei ſch⸗ dendie ncung von Modelplatten voll⸗ 1 0 bverrrraut iſt, zum baldigen Eintritt 3 ac, Sssucht. 6176 gen baben 1 le bereits in Stahlgleßerel gearb. 15 inter den Vorzug. Ausf. Angebote 25 18 0. 194 an die Geſchäftsſt. d. Bl. 15 Veegsg el 8 ene sucben per Sclort 1 2 (Aacnl auf 1u—- ung Jamilie, in dauernde, angenehme e oueh 15 0. aus Sachs, P 6, 20. 8 ten 1 ee1 Kries, September gesucht. 15 Vergceh:wallde wird bevorzugt. ſts· Wau en mit Zeugniſſen bei: 6196 del f e eeeeen Bl. vol Jun zum lafe aten-Großhandlung am Platze il⸗ apfware ſortigen Eintrüt für die Abieilung 1 n und Tritotagen 6863 + 0 2 Abiat „r ekdden U. Lagenal 4 Waner Dranche 84 E ncht 9 55 Prima Zeugniſſe erforderlich. d 25 Jahren Gefl. Angeboſe unter eGeſchäftsſtelle dieſes Blatles. 1. eee e eeee + 22 I befte Ocnin 1 Jnt rt beſten 61 0 Gweime Zeugniſſen für kleinen Haus⸗ le- 5 5 ädchen vorhanden), bei hoh Lohn ö drrguſt sofort gesucht. 0. Mune 510 ab Donnerstag Prinz 9300 straße 10, 4. Stock. 6154 7 005 DDeeeeee 14 g Tücht 4 ger 0 e fender Beſſer, erſahrenes e n ge Fräulein m Waſt fäna, elikateß. das nähen kann, zu ein. .5 Egzigef iſt And. 41. Jungen u. z. Unter⸗ ch Da d. Gefteg: ſtütz. d. Hausfr. geſucht 95 Aehiun 6873. M 7. 20, 9. St. z⸗ eene Kochfrau „ echeſengnder. od, Kochfränl in Wein. 2 ſche deit zu 50 el. reſtaurant per 1. Sept. m Wr ſ Aalon, Lober gefucht. C 3. 4. 6819 95 1 agebote bis 0 Sörageben] aushälterin 20803 die perfekt kochen kann, —ſow. z. Mithilfe a. Büfett l per 1. Sept. geſucht. 0 6818 O3. 4. 9 + 22 ö aiamäuchen in feinen Haushalt zu 0 1 U er 1. Sept. geſucht. 2 A 5 unt] Nur ſolche mit guten d- Geſchgent. Zeuaniſſen wollen ſich . 8370% melden bei 46856 5 641 Kiefer. I. 14. 8. 3. St. Srtner Die Zentrale entſendet die in ben. der ſowohl ferner Tippel, in dem einige ütſchland momentan Da iſt vor allen Dingen der CThampfleuri und Coeur der beſten die Stamm⸗ Dieſer letztere Fran⸗ im Frühjahr wie im ——... deren Frankfurter Erfolge noch in guter Erinnerung ſir die Heldin der Mannheimer Sommerrennen, Artillerieſeuer, Räuberhauptmann, Cliſſanu a.., die Von Süddeutſchland iſt das Bef Tango, Kunſtwart Carlsminde, Honved, Marotte verachten ſind. ſang, Pippin, Trapper bewieſen haben, daß ſie„Verliner“ Schließlich kommen au tark in den Vordergrund getreten, Ar 4200 Meter, Manuta. Die —— alles Formen s dem Weſten L und Satyr, die dem neben 8 zeſte zu Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Maunheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich fär den politiſchen u, volkswirtſchaftl. Teil: i. V. Dr. Fritz Hammes; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitit und Lokales: Richard Schönfelder; fütr Sport und Neues aus aller Welt: Willg Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete, Gericht u. den übria fedaktionellen Teil: Fr. Kircher: f Anzeigen: J. Beruhardt. waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Nuguſt SAANON. Diese Cigarette ist hicht nur im Format groſl. sondern auch groß in Qualität Nur Edelt Elfahrenes Mädehen das alle Hausarbeiten verſehen u. kochen kann geſucht. 46874 M 7. 20, 3. Stock. auch einige Herren m. guter Garderobe für leichte Reiſetätigkeit für dauernd geſucht. Bei Zufriedenh. Lebensſtellg. Zu melden Mittwoch, d. 21. Aug..—5 Uhr Hoſpiz Siellelt Vertrauensſtellen Tapetendrucker, Glaſer(Rahmenmacher), deken das ſelbſtändig kocht u. Hausarbeit verrichtet, p. 1. Sept. bei hoh. Lohn · geſucht. Zweitmädchen vorhanden.*6870 Stamitzſtr. 9. 3. St. r. Monaisfrau od. Fräulein für älteren Herrn geſucht, täglich 2 bis 3 Stunden. Gegend: Richard Wagner⸗ und 8 achen Mehrere Perſonen mit guten Zeugniſſen ſuchen Werderſtraße. Angebote unter L. C, 19 an die Geſchäftsſtelle. 6850 Geſucht werden: Herren⸗ und Damenfriſeure, led Brennhausarbeiter, Müghlenſchreiner nach dem Saargebiet »beitsamt N 6. 3/4 Fſe Tüchtiger Mechaniker f. Schreib⸗ u. Additions⸗ maſchinen wünſcht ſich zu verändern. Angebote unter J. L. 77 an die Geſchäftsſtelle B3689 Ktrotechniker in Theorie und Praxis durchaus bewandert. ſucht paſſenden Wirkungskreis im Nebenberuf. Zuſchruten zu richten unter I. P. 31 an die Geſchäftsſt 56868 Jüng., branchekundige Verkäuferin (Konfektion) ſucht paſſ. Stellung. Angebote unt. .. O. 30 g. d. Geſchäfts⸗ ſtelle d. Bl. 86867 Aelterer gelerntern akol—U. Nasdbnen- adlosser firm in allen Reparat., ſucht Beſchäftigung, evtl. übernimmt Reparaturen bei billigſt. Berechnung. Angebote unt. L. G. 23 a. d. Geſchäftsſt. 5685g * ärtner! 30 Jahre alt, verh., ein Kind, Frau Büglerin, durchaus zuverläſſig im Beruf, ſucht Stelle in Schloß⸗ Herrſchafts⸗ od. Hotel„ Gärtnerei. Es kommt auch Ausland in Betracht. 8 Gefl. Angebote erbet. unter L. W. 38 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Perfekte A erſte Kraft, ſucht ſich, geſtützt auf la. Zeugn., in erſten Poſten zu ver⸗ ändern, evtl. auch nach auswärts.*6834 Angeb. unter K. S. 9 an die Geſchäftsſtelle. Herrschaitsköchin die etwas Hausarbeit übern., ſucht Stellung. Gefl. Ang. u. I. D. 20 a. d. Geſchäftsſt. 6855 Tcige Miacden ſucht Stelle vor⸗ oder nachmitt. in beſſ. Hauſe. Angebote unt. L. U. 36 a. d. Geſchäftsſt. 6886 eeeeeeeeee In Heidelberger Herr“ ſchaftshaus per 1. Sept geſ. Diener. der etw Gartenarb. übernimmt Köchin, für gut dürgerl. Küche. 6841 Zimmermädchen perf. in Bügeln und Nähen la. Referenzen erſorderlich Dienerehe⸗ paar nicht ausgeſchloſſ dreſſe i. d. Geſchäftsſt. Verfäuſe. Haus am Ring, mit freiwerd. Vüroräumen preiswert zu verkaufen. Anfragen unter.. B. 18 an die Geſchäftsſtelle. 6849 Staunend billig e. verkaufe jch und ohne Konkurrenz. Nat. Ias. u. Iack. Küchen, Flurga derob., Schränke, Cbaiselong. Mattatfen, Patentröste etc., alle Arten von Tischen, Kinder-, Puppen- u. Klapp wWagen, Kkpl. badeeinrich ungen, Herren-, Schlai- und Speisezimmer, Büromöbel, Schreibtische ete Zahn, zmilg, Jpenbelmerstrage 1l. Eimamien Hänser in beſter Lage Feuden⸗ heims, ſofort zu bezieh., leichte Zahlungsweiſe, verkauft*6854 R. A. Kaiſer. Scheſfel⸗ ſtraße 27, Tel. 9522. Kinderkastenwagen blau, gut erhalt., ſowie 24 Geige billig zu ver⸗ kaufen. B3691 Kronprinzenſtr. 58. IV. Dlanos ſchwarz, verkauft Ad. Geiſel, Werftſtr. 35, Hof part. B3694 Salan- Hyammonhan billig zu verk. Laichner, F 4. 15 part. B369 7 Brammonphan- Platten neu, zum Ausſuchen, St..80 J, 3 St. 5, bei 12 Stück.50 4 zu verkaufen. B3698 Laichner. E 4. 13 part. Guterhaltener Kinderwagen Sportwagen und Stühlchen zu verkaufen. 6800 H 2. 17, 2. Stock. Herren-.Damen- HKinderräder ſehr preiswert, günſtige Zahlungsbedingungen. B3702 J 4a. 5, Löſch. Kauf-Gesuche, Kleines Haus i. Zentr. d. Stadt, mit od. ohne Laden zu kauf. geſucht. Ang. an 6876 Ph. Löſch, J 4a. 5. Iniiamitenhauz beſchlagnahmefreier Neu⸗ bau. bei hoher Anzahlg. zu kaufen geſucht. Angebote unt. L. A. 17 d. d. Geſchäftsſt. 268ʃ8 Gebrauchtes zu kaufen geſucht. An⸗ gebote mit Preisangabe unter J. E. 71 an die Geſchäftsſtelle. 46767 Fliigel zu kauf. geſucht. Angab. Firma, Preis u. J. V. 87 a. d. Geſchäftsſt. 6798 Rlavier gut erhalten, zu kaufen geſucht. Angebote erbet. unter J. R. 83 an die Geſchäftsſtelle. 6793 Guter Wachhund zu kaufen geſucht. An⸗ gebote mit Preisangabe unter K. N. 4 an die Geſchäftsſtelle. 6828 Miet-desuens. 65 Zimmer möbl. in allen Preislag. Wohn.—6 3. l. u. möbl. auch Tauſchwohnungen vermittelt Ea184 Wohnungsnachwels U A4, 23. Tel. 9226. Freundliches Zimmer in gutem Hauſe ſofort od. zum 1. Septbr. von Dr. phil. geſucht. An⸗ gebote an 46799 Dr. Foerſter, Heinrich Lanzſtr. 7. Möbl. Zimmer mögl. m. voller Penſion von Student(Handels⸗ hochſchüler) ab kommen⸗ dem Winterſemeſter in gutem Hauſe geſucht. Angebote mit Angabe d. Lage u. des Preiſes erb. unter J. J. 75 an die Geſchäftsſtelle.*6778 ſel Annet mit 2 Betten, eptl. auch 2 Zimmer von 2 ſoliden beſſer Herrn geſucht. Angebote unt. J. U. 86 a. d. Geſchäftsſt. 46795 Uut möbl. Zimmer geg. halbmonatl. Miete⸗ vorauszahlung geſucht. Angeb. unter K. O. 5 a. d. Geſchäftsſt. 36830 Tausche geräum. 2 3. Wohnung nit Küche(ohne Abſchl.) in gut. Hauſe a. Luiſen⸗ ring geg.—3 Z3.⸗Wohn., ev. nach Rheinau. Gefl. Angebote unt. I. K. 26 a d. Geſchäftsſt. 56862 Wolnunggtausch. Geboten:—5 Zimmer⸗ wohnung m. Zubeh., Innenſtadt, Nähe Paradeplatz.(Wird evtl, abgegeben geg. Bauzuſchuß.) Geſucht: 5 Zimmerwohn. Oſtſtadt, Lindenhof oder Ring.) 16817 Angebote unt. K. H. 99 an die Geſchäftsſtelle Beſchlagnahmefreie Anmer v. Hücke leer, od, leeres Zimmer ſofort zu mieten geſucht Angebote unt. K. W. 13 a d. Geſchäftsſt. B3699 Laalel Ammel im Zentrum zu mieten geſucht. Angebote unter K. J. 100 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. B3695 Wer vermietet gutgehende Bäckerei an tüchtigen, ſtrebſamen Bäckermeiſter mit Vor⸗ kaufsrecht? Gefl. Angeb. unt. D. 3 an Annoncen⸗ Eil⸗Exp., Worms a. Rh. 36775 Solider Herr ſucht gut chl. Ae Angebote mit Preisang. unter H. W. 63 an die Geſchäftsſtelle. 6750 er geducht Sduber, ungenjert mögl, ſeparat, Zentrum der Stadt, gut möbliert, Wäſche vorh., von beſſ. Kaufmann per 1. Sept. Angebote m. Preis unt. .. O. 32 g. d. Geſchäfts⸗ telle d. Bl, Ba70g Gutgehende Wirischaft v. kautionsfäh. Metzgers⸗ ehepaar geſucht. An⸗ gebote unt. K. Q. 7 an die Geſchäftsſt. 6832 Bitte! Welcher edeldenk. Haus⸗ beſitzer gibt ruh., ſol. u. geb. Ehepaar(1 Kind) L2 leere Räume auch Manſarde, geg. zeit⸗ gem. Bezahl., evtl auch teilw. möbl. Zimmer. Gefl. Ang. u K. C. 91 Rhein⸗Pegel 19. 20.21. 2223 28. Meckar⸗Pegelſ 19. 2. 2¹ 2228 28.3 Schuuerinſel⸗ 2 832 79.73.78,3 65,2.95 Maunbeint..054.9504.85.79.75.98 gelt. 39 2, 246 ½0 8 s beilbrouuu. 1 ee Oswald umfaßt nicht Raub 25 370/%84 3,80 3,40 die in Karlshorſt und Grunewald kaum öln 3,5 3,69.79.79.76 3,55 Contrahent und Paleſtrina, Rheinwaſſerwärmee 160 Tanersallstrasse 12 8 Geh. 5 Telephon 8834 6198— 8 Reine weisse 5 HKernseifeg ake— 959 dei e 50 E 200 gr. St. 23 Pfg. inden bei ihrer Herstellung Verwendung. Die 3 Klassische Mischun, dieser Tabake gibt der belgeb 200g: 15 2 Cigarette den würzig · prickelnd-sußen Ge · Feurioselle 32 schmack und das volle, bestrickende Aroma. 2 Sun ſe 8eli 4000 32— dank deren Ritter Gero geschatzt u. begehrt ist. Em Tselle is— FABEN EBodenwahs 50 f L Slärke in Paketen Pfund 45 Soda 10 Pfund 59 21 Eal80 EHHE Mannbeim. Gesucht werden: geboten wird gutbezahlte Stellung M. M. M. 2310 an Ala Haasenstein& Vogler, 54. 4009. Angeboze unter Eal84 Mie die Geſchäftsſtelle. Mohnungstauscl. Biete in Mannheim in beſter Lage(Oſt⸗ ſtadt), 4 Zimmer. 1 Manfarde, Zubehör, herrſchaftliche Wohnung Suche in Zwiekau(Sa),—5 Wohnung, modern und geräumig. Vorſchläge(eventl. Ringtauſch) unter K. K. 1 an reichlichem Zimmer⸗ 56821 LabenemfterGesnätt von tücht. kautionsfähig. Ehepaar zu mieten oder kaufen geſucht. Angebote unter K. R. 8 an die Geſchäftsſtelle*6831 Uütgetende Metgerei v. tücht. kautionsfähigen Fachleuten zu mieten od. kaufen geſucht. Angebote unter K. P. 6 an die Geſchäftsſtelle.*6833 Lebensmittel- Geschäft in guter Lage zu mieten geſucht. Ang. u. L. E. 21 a. d. Geſchäftsſt 6852 Neues elegantes Schlatzimmer mit Friſier⸗Toilette(ge⸗ flammt Birken) wegen Platzmangel ſehr preis⸗ wert abzugeben. Landmann, M 7. ga, 26777 3 Treppen. Schän möbl. Ammer L lücher, vermiet. heimerſtr. 112. Fül Höbl. Anmer zu vermieten.*6875 Max Joſefſtr. 8, IV. I. 4687⁰ 56872 Laberlelbe zum Lagern von Wein zu mieten geſucht. Angebote unt. K. U. 11 a. d. Geſchäftsſt. 6836 Vermietungen Möbl. Limmer an Fräulein zu vermiet. IT 4a. 13, 2 Tr. links. *6802 Möbl. Zimmer mit Mittagstiſch zu ver⸗ mieten. 46797 E 2. 14, 3 Tr. Rudolph. liut möbl. Zimmer per ſofort zu vermieten (Käfertal). Angeb. unt. K. L. 2 a, d. Geſchäfts⸗ ſtelle d. Bl. B3699 Großes vornehm möbl. Schlafzimmer in ſehr gut. Hauſe an beſſ. Herrn zu vermiet. G 7. 26, 2 Tr.(Ring). 36877 Reſt. Cole dut möbl. Zimmer an ſolid. Herrn zu ber⸗ mieten. 76857 26857 E 7. 28, 3. Stoc. 1 Sehr gut mäbl. Ammer an beſſ. Herrn od. Dame zu vermieten. 6858 S 3. 6b, 3 Tr. rechts. Einf. möbl. Zimmer f. jg. anſt Fränl, z. ver⸗ mieten. I 2. 16, 2 Te. 6809 öll. Fkummer an 1 oder 2 Herren zu vermieten. Adreſſe in der Geſchäftsſtelles 16889 Schöne 3 Iimmerwabnung m. Bad u. Speiſek., in beſt. Lage Neckarſt., bis Ende Oktober wegzugsh. zu vergeben. Angebote unter K. A. 92 an die Geſchäftsſtelle.*68¹0 Schön möbl. Zimmer eptl. mit 2 Betten ſofort ſrei. Riedfeldſtraße 19 d. d. Geſchäftsſt. 6812 bei Stadler. 16864 Einf. möbl. Zimmer an anſtändig. Fräulein zu vermieten.*6882 Mittelſtr. 22 Stock. —, —— 8. Seite. Nr. 393 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 71 Statt besonderer An Martin Retzb städt. Beamte im Alter von 56 Jahren. Mannheim(Schlachthofstr.), den Im tiefen Schmerz die trauernden Hi LKath. Refzbach geb. 4pp Oskar Leftzig und Johanna Retzbach Die Beerdigung findet Mittwoch. Am 24 August 1924 verschied plötzlieh und uner- Wartet mein innigstigeliebter Gatte, unser treubesorgter, unveigesslicher Vater und Schwiegervater ach Karl Retzbach Ingeniaur Lina Leltzig geb. fetzbach 2½ Uhr nachm. von der Leichenhalle aus statt. Mausverwatunpen übernimmt ein erfahr. langjähr. Hausbeſitzer. Adr. b. Grund⸗ u. Haus⸗ beſitzer⸗Verein, C 2. 25, Telephon 6452. B3685 Fahmäder Manaaen dequeme Anzahlg Teil⸗ zahlg. wöchentl. M..— zeige. 25. August 1924 nterbliebenen: Ohne jeden Aufſchlag Qualttäten. 1227 5 Pfaffenhuber 26843 3. 11. Damen- und Herren-Wäsche wird zum Waſchen und Flicken angenommen. Angeb unt. J. T. 85 Vaters, Herrn Brauetei„Durlacher Hol“ u. Bekanmen, sagen wir allen unseren h In tiefster Trauer: und Kinder Maria und NB. Gleichzeitig gebe ich meiner w zur Kenntnis, dass ich das Geschäft im S Danksagung. Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme, die wir deim Hinscheiden meines lieben Mannes, unseies guten Edmund Martin Flaschenbierhändler erſauen dunften, für die reichen Blumen- und Kranzspen- den der Bfauereigesellschaft„Moninger“ Karlsruhe, der Mannheim, der hiesigen „Flaschenbierhändler-Veremigung“und zahlreichei Freunden Insbesondere danken wir dem Wassersportverein„Vor- wärts“ der„Sportvereinigung 1884“ und dem Gesangverein „EFlora“. tür die schönen Nachruie und Kranzniederlegungen, sowie jür das ehrenvolle Geleite zum Grabe. Frau Elsa Martin geb. Schlechte storbenen Mannes weiter führe und bitte, das ihm ent- gegengebrachte Vertrauen auf mich übeitragen zu wollen. a. d. Geſchäftsſt 46796 Uhren all. Art werd. daut repariert. A. Ringe r, Uhrm. H 2. 16 neb. Marktpl. 6892 demaer Hnner! Gratis erhalten Sie auf Wunſch meine reich⸗ haltig illuſtrierte Preis⸗ liſte Em90 Briefmarkenhau J. Littner, München Arnulfſtr. 16 (Kontorhaus Central). Nähmaschinen repariert und verkauft. Knudſen, 815 Tel. 3493. Brennholz Buchen u. Eichen, ofen⸗ fertig, trocken, Anfeuer⸗ holz, Bündelholz, Säge⸗ mehl liefert in jedem Quantum frei Haus zu ßdilligſt. Preiſen Bg633 erzlichsten Dank. 5869 Edmund. erlen Kundschalt inne meines ver- Rhein. Holzvertriebs⸗ geſellſchaft Luiſenring 37, Tel. 9724. NMafionalſtheater-Platzmieten Zahlungen auf die am 1 September fällige Mietsrate für 1924/25 werden ſchon jetztangenommen. Gleichzeitig werden die Platzausweiſe⸗Eintrittskarten ausgehändigt. Einzelnachricht an die Mieter erfolgt nicht. Neues Theater Rosengarten. Letzte Spielwoche. Heute Dienstag, den 26. August 1924 „Die Dollarprinzessin“ Mittwoch, den 27. August 1924 Aul Veilangen der Iheateigemeinden nochmals „Faminle Rafike mit Balletteinlage. Donnerstag, den 28. August 1924 „Madame Pompadour“ Ankang jeweils 8 Uhr. Freitag, den 29. August 1924 Gastspiel in Ludwigshafen a. Rh. im städt. Gesellschaftshaus: „Die Fledermaus“ mit folgender Gastbesetzung: Rosalinde. Berta Lampert-Cronegk Frannk. Hans Herbert-Michels. Verstärktes Orchester. Vorverkauf in den Geschältsstellen des Bühnen- volksbundes Ludwigshafen a. Rh. Nord: Prinz- regentenstiasse 43; Süd: Bismarckstrasse 102 Or Jäger'sche Buchhandlung). Anfang schon 7½ Uhr. 85 DLL nächst Paradeplatz. ̃ Wpiaplan zon dienstag bls bonnerttap:- Der große schwedische Kunstfilm: Die Flucht alls der Heimat ODie Landesflüchtigen) Hochinteressant. Filmschauspiel in 6 Akten. Hauptdarsteller: Janny Hasselgulst und Lars Hannson. Ferner: 6893 Eheparadies Heiteres Lustspiel in 3 Akten. 5 75 0 Jerichtiguns. Bei der in No. 590(Samstag Abend) er ſchienenen Knzeige der Theatef-Gemeinde des Bühnenvolksbundes iſt ein Fehler inſofern unterlaufen, als irrtüm⸗ lich Cheater⸗Gemeinde des Volksbühnenbundes geſchrieben wurde. 6130 Rudolf Trunzer Emma Weber Vermählte 6887 Mannheim-Waldhof— Muckental b. Mosbach Muckental b. Mosbach, 27. August 1924. Tanzschule V. Geisler. Donnerstag. 28 Aug., abends 8 Uhr, 25 beginnen in meinen Unterrichissälen im Schwarzen Adler, Luzenberg, Freitag. 2— 12 5. Septbr. Concordiaheim, Langstr. 36 melne Herbsttanzkurse Gefl. Anmeldungen erbitte ich in den Lokalen und in meiner Wohnung Langstr. 28. 6881 Von der Reise zurück San.-Rat Df. Ed. Oppenhelmer Facharzt f. Haut-, Harn-· u. Oeschlechtskrankcheiten Luisenring 13. B3611 Von der Reise zurück: Ul. Blattmann, Zahnarzt B3687 9 Von der Reise zurück! Dr. Casparos fachant für Haut- und dieschlechtsleiden 02 5 5S/6 Em 90 + 2* + Von der Reise zurück: ⸗ens Nelli Frank, Hebamme L 11. 18. Telephon 831. — Transporte aller Art sowie Umzüge beſorgt billigſt 6809 Fritzkndres felenhen 30%0 Most- u. Weinfässer neu und gebraucht,, wieder frisch eingetroffen Leopold Böhm waummer. l. Miet-Gesuche Mitlere Lpanenfabrk gucht zur fabritatlon Cecioneic Bäume oepA für Nebsencle unnc Auswance ch Amerika Wer seinen Weg nach der Neuen Welt zu nehmen gedenlt fährt praktischerweise auf einem Dampfer unter ameri scher Flagge. Besonders empfehlenswert und vorteilhaft ist die Fahrt einem amerikanis chen Regierungsdampfs. der UNITED STATES LINES, die als einzige tra 75 atlantische amerikanische Regieran ſten dampfer-Linie mit ihren ęgrossen, schnellen Sch einen wöchentlichen Schnelldampferdienst zwischen Bremt und New Lork versehen. An Bord eines solchen amerikanis chen Regierung? dampfers der UNITED STATES LINES befindet m sich bereits bei Beginn der Reise auf amerikanischem Bo 4 9 Schon vor Ankunft der UNITED-STATES-LINES-Dam 40 im Hafen von New Vork kommen amerikanische Beamte 5 Bord, die den Reisenden bei der Landung und für die Weiteg fahrt an der Hand ihrer genauen Kenntnisse des Lebens 45 des Verkehrs in den Vereinigten Staaten jede gewünsc Unterstützung gewähren. Tausende von Dankes- und Anerkennungsschreiben eene Zeugnis von der ausgezeichneten, auch dem verwöhntes Geschmack genügenden Unterkunft und Verpflegung, fg⸗ aufmerksamen Bedienung und der zuvorkommenden TED bereiten Aufnahme an Bord der Dampfer der UNI STATES LINES. 45 Sowohl das Personal an Bord wie in den Bureaus den UNITED STATES LINES vermag über alle auftreten 4e Fragen, besonders über Passangelegenheiten, zu erf*7 Formalitäten und über die schwierigen Bestimmungen 4 neuen amerikanischen Einwanderungsgesetzes sichere erschöpfende Auskunft zu erteilen, die unentgeltlich geben wird. 11 Wenn Sie selbst eine Reise nach Amerika nicht benapen, können und Verwandte in den Vereinigten Staaten n f so geben Sie deren Adresse an eine unserer Agenturen zen, werden uns bemühen, Ihre Verwandten zu veranlas Ihnen eine vorausbezahlte Freifahrtkarte zu senden. auf ITEBSTXTES IINE3 Bremen Frankurt à. Nl. NHunchen, An der Weide 46 Kaiserstrasse 27 Marimilianpla Alle Agenturen des Norddeutschen Lloyd ScHNELIL. SICHER uvnxp BEEM Großer Pelzwarenvertau Edelfüchse(echue Silber-, Pleu-, Weig-, Kreuz-, sowie NOl Aleskeſuchse) Luchse, WOlfe, SKUnkKs, Opossurn UsW. nuer. DPelzljacken im Seal, elekfr. Pibereffe, Seehuurid, Sliriks, Fo Biscrn, Nufrie, Allerneuesfe Modelle. 11 Alles prime Kürschnerarbeif in elegerier Vererbeii 85 GUnisfige Gelegermeif, sich vor Begirm der Seiscm preis If qUfern PelZWerk eirzudeckeri. DPelzhaus Schüritfz 0O 2 — 1 „ 2 — . 11½ſchläfr., aroß. berbett, Unterbett und 1 Kiſſen mit 14 Pfund grauen Federn gefüllt, à Gebett Mark 38.50, dasſelbe Gebett mit zwei Kiſſen u. 16 Pfd. zart⸗ weichen Federn gefüllt Mk. 55.—, dasſelbe mit echtrotem, federdichtem Daunenköper Mk. 63.—. laleden grau p. Pfd. Mk..10, zart u. weich Mk..50. Th. Kraneſuß im Stadtgebiet ader Vorort. 56788 Uruekszchen hefert schnell und billig. Druckerel Dr. Haas U. m. b. U. Angebote unter J. O. 80 an die Geſchäftsſtelle ſinden gute Verpflegung bei angenehmen Aufent⸗ halt zu ermäßigten Preiſen Franz Kurlenbaur. Bei Anfrag. bitte Retour⸗ marke beilegen. S140 CCECCCCCCo Spezlalfabrik für OQIIIDEN eeeeee ee ee Jalousien, Rollos ete Ersatzteile, Reparaturen Stlerlens Hermann Maundaim, Augartenstr. 33 eleganteſt. Ausführung. Material iſt zu ſtellen. E 3. 10, 3. Stock. Mannheimer Adresbuch ••2 · 4 Neuesfe Ausgabe Preis 20 Mark Zu beziehen durch der Verle Eales Caſſel 160. Beſtellungen werden an⸗ Auuuuue Auu Rrrrrrrrrrrrrngenommen*6860 —— 2—MNaseld— im Schwarzwald. Uuuuaaa Beften Gasthofu. pension zum„Löwen“ echt federdicht roſageſtr. Erholungsbedürftige 2 Wos WN NN 755 H as 8* ⸗ leißfedern grau.25. ⸗ delße Heldbaen ase Lampenschlrme Druckerei Dr. Ha Daunen grau.25, weiß U E 6. 2 12.50 Mk. Muſter und und Teepuppen 5 Katalog frei. Nicht⸗ 8 8 7 55— gefallend. Geld zurück. für Geſchäfte ſowie für ⸗ Bettfederngroßhandlung, Private werd. angefert. Bettenfabrik u. Verſand von der einfachſt. bis zur 0 112 — aus ol