N 8 e —— — r ot⸗ Lalr reile: dn Mannbelm une umgeduntz wöchenklich 70»pfennig. die monatlichen Oezicher berpflichten Renserung der wirtſchaftüchen verdültniſfe ſchr— werdends Preiserböhungen anzuertennen. poſt⸗ ee 178 Rarlsrubhe.— Hauptgeſchäfts ſtelle 0 m E e..— Seſchäfts⸗nedenſtelle Neckarſtast, wald⸗ dmmeral Farnſpr. ur. 7041, 762, 7033, 798l, 7588. Celegt. ·Nör. anzeiger manndelm. Erſcheint wöchenttich zwölfmal. Neue Mannheimer Jeitung Badiſche Neueſte Nachrichten Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 396 Anzeigenpreiſe nac(tarif. dei vorauszab'ang pre ein⸗ ſpaltigt Kolonelzelle für Rülgemeine Rnzelgen ,4% Selsmart Reklamen 2,.— Solômark. Für Anzeigen au beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine verantwortung üder⸗ nommen. Höhere Sewalt. Streiks, Setrlebsſtörungen uſw. derechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen zür ausgeſallene oder beſchränkte Rusgeben oder für verſpätete Rufnahme von gin⸗ zeigen. Ruftr.9 Fernſpr. ohne Gawäbr. Serichtsſt. Mannbeim. Vellagen: Sport u. Spiel im Mannheimer General-Anzeiger Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Srauen- u. Muſik-Zeitung Welle u. Schall Aus Feld und Sarten Wandern u. Neiſen — der Keichspräſident gibt ſeine Fuſtimmung zur Neichstagsauflöſung DBertin 27. Aug.(VBon unſerem Berliner Büro.) Der 0 chskan zler erſtattete heute vormittag dem Reichsprä⸗ Bericht über die politiſche Lage, deren Be⸗ ung eine völlige Uebereinſtimmung zwiſchen dem Reichskanz⸗ 8 dem Reichspräſidenten ergab. der Reichspräſident ſich mit der Anterzeichnung der Londoner Ab⸗ dem ungen am 30. Auguſt einverſtanden und ſlimmte pfl Reichskanzler darin zu, daß die Anterzeichnung auch die Ver⸗ lichtung zur Erſchöpfung aller parlamentari⸗ en und verfaſſungsmüßigen Möglichkeiten ſür Verabſchiedung der zur Durchführung des Guk⸗ ichtens erforderlichen Geſetze in ſich ſchließt. nen emgemäß erklärte der Reichspräſident dem Reichskanzler ſei⸗ ſcle aiſchluß, den Reichskag aufzulöſen, falls die zu be⸗ denden Geſetze nicht die erforderliche Mehrheit finden. bor der Entſcheidung der deutſchnationalen Berlin, 27. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie wir hören, ng 5 augenblicklich die aus dem Reiche erſchienenen deutſſch⸗ dorſtände alen Vorſitzenden der Landesverbände mit den Fraltions⸗ ſceidun en Beratungen ab, von deren Ausgang vermutlich die Ent⸗ In denng über die Haltung der Deutſchnationalen abhängen wird. Zuſg acht hat, wie man uns berichtet, eine unverbindliche Inn mmenkunft der Deutſchnationalen mit dem breiſtz miniſter Jarres ſtattgefunden, ohne daß jedoch ein ares Ergebnis erzielt worden wäre. partente vormittag haben Beſprechungen zwiſchen den einzelnen die Beſ. und den Deutſchnationalen nicht ſtattgefunden. Auch nehr körechungen über eine Bürgerblocbildung ſiw nicht den Statergeführt worden, daß die Deutſche Volkspartei das Atandpunkt vertritt, daß dieſe Frage erſt ſpruchreif wird, wenn timmungsergebnis im Reichstage die Situation geklärt habe. dee zweite Leſung der Ddawesgeſetze beendet Anertzörte Skandalſzenen— Prügelei im Reichslag lel Berlin, 27. Aug. 9(Von unſerm Berliner Büro) eem m Reichstage iſt es heute gleich zu Beainn der Sitzung zu Stätte wüſt en Auftritt gekommen,. wie man ihn an dieſer einem noch nicht erlebt hat und zwar im Grunde genommen aus beantraanz nichtigen Anlaß. Die Nationalſozialiſten harren ſogeng einen Antraa ihrer Fraktion auf Amneſtieruna der len, r politiſchen Verbrecher dem Rechtsausſchuß zu überwei⸗ rim urch das Londoner Abkommen die ſeraratiſtiſchen Hochver⸗ Fehandl beſetzten Gebiete beanadiat würden. Gegen dieſe Art ber una des Antrages erhob der Demokrat Brodauf Wider⸗ o Darauf entſtand ein unbeſchreiblicher Lärm bei Eine Rommuniſten, ſowohl als auch bei den Nationalſozialiſten. den Atotte von Kommuniſten ſtürzte ſich mit geballten Fäuſten auf ialiſte. Brodauf. von der anderen Seite dränaten die National⸗ 8. U n drohend gegen die Demokraten vor. Um den Abgeordneren ſie von büldere ſich ein ſchützender Rina ſeiner Fraktionsgenoſſen. Micliſtenbeiden Seiten vorſtürzenden Kommuniſten und Nationat⸗ ſener 9 verſuchten die Demokraten Dietrich(Baden). Korrel, 10 dege op p u. a. mit Mühe abzubalten. Brodauf ſelbſt verteidiate ſunash die auf ihn niederſauſenden Hiebe miteinem Fei⸗ du. Ein alter. Vergebens verſuchte der Präſident Ruhe zu ſchaſ⸗ deodau ungeheurer Tumult entſtand rings um den Abg. 1e zu ſtü Es entwickelte ſich eine allaemeine Prügelſzene, ſc ein türmiſcher Entrüſtung Anlaß gab. Des Hauſes bemächtiate nehun räſident länaſt ſeinen Platz verlaſſen und damit die ſen abſ ufgehoben hatte. Während ſich immer neue Sze⸗ Alden dralten und jeden Auoenblick ein neuer Zuſammenſtoß zu er⸗ Laal geführe wird der Aba. Brodauf von ſeinen Freunden aus dem 8 9 Werarfige Erregung, daß man nicht wahrgenommen hatte, 5 und—5 Kieiger Zeit eröffnet der Präſident wieder die Sitzung dieefſter Enkrüſtuna und Beſchämung Aus⸗ r eeille e das ſoeben Erlebte bei jedem Deutſchen erwecken müne. beandatö, daß der Aelteſtenrxat ſich um 2 Uhr mit den Frantraate öſen Voraängen befaſſen werde. Die Demokraten daktion 10 die ſofortige Aufhebuna der Sitzung, damit die ſer, Antrag zichſt zu den Geſchehniſſen Stelluna nebmen könne. Die⸗ Ausſadren dg jedoch keine Mehrheit, ſodaß in den Beratungen Der 25 5 ſeine dununiſt Stelter, der vorher gerade geſprochen hatte, eſttenfa!! ede fort und nun ereignete ſich ein zweiter Zwi⸗ deade 8 Stetter wies darauf hin, daß auf der Reichsrats⸗ Vänke dolſpitel anweſend ſei. Alle Blicke richteten ſich auf nt. des Reichsrats und man ſieht eine Perſon, die ſich ſchnell ſen ſei desommuniſten ſchreien, daß dies der Spitzel erkt hah n man ſchon längere Zeit auf dieſer Seite des Haufes kontte in 7 Allmählich legte ſich die Unruhe und die Beratung uniſtiſch gege Bahnen ein. Zu Beginn der Sitzung war der m urag, die 1 die 955 U onnerstag freizulaſſen, abgelehnt worden. er Reddelübrer auf der Seite der Kommuniſten war der Abgeordnete ganz meyer, 5 a eſendere die gen in Bielefeld. Außerdem beteiligten ſich sq die Abgeordneten Höllein und Köhnen. Wie wir on g n, hat de eſi r Abg. Brodauf ſchwere Verletzungen uhle und Kopf davongetragen. Das eine Auge iſt von einen. t g getroffen 2 in und ſehr angeſchwollen. arztlicher i 5 erſe; ie cledigt. D 5 Leſung der Dawesgeſetze war gegen 1 Uhr Rach Erlediehimmung erfolgt ſpäter. kö, demokratfalgung einiger kleinerer Vorlagen erhält der Führer 55 matſchen Fraktion Abg. Koch das Wort zu einer Er⸗ 8 die Stellung der Demokraten zu dem kommu⸗ iſt ngen ſeien tieantrag rechtfertigte. Durch die Londoner Ab⸗ Uuhen rei n wir leider gezwungen, auch die Separa⸗ Ampeil dadur zulaſſen. Es liege aber kein Grund vor, dieſes Mameſtie gemä zu vermehren, daß nun auch noch eine allgemeine Aoch dem Ab hrt werde. Infolgedeſſen ſeien die Vorwürfe, die c0 ſtellt—— Brodauf gemacht hätte. völlig unangebracht. Herr n noch beſonders das Verhalten der National⸗ Er befindet ſich zur⸗ zinslos ſtehen. ſozialiſten an den Pranger, die durch ihr hetzeriſches Gebahren überhaupt erſt den Anlaß zu den beſchämenden Ausſchrei⸗ bungen der Kommuniſten gegeben hätten. 1 Um 3 Uhr wurde die Sitzung auf 5 Uhr vertagt. Die vereinigken Rheiniſchen Bauernvereine (Rheiniſcher und Trieriſcher Bauernverein, landwirtſchaftlicher Ver⸗ ein für Rheinpreußen und Vereinigung rheiniſcher Landbünde) haben einen Beſchluß gefaßt, in dem es heißt: „Wenn wir uns unter dem Druck der Verhältniſſe abermals einem neuen ungerechten Zwang fügen müſſen und eine Mög⸗ lichkeit der Ablehnung nicht ſehen, dann fordern wir in dieſer Stunde umſo ernſter von der deutſchen Regierung, daß ſie ihre ganze Politik auf die Wiedergewinnung der natio⸗ nalen Kraft und Einheitsfront unſeres Volkes abſtellt, und jene zerſetzenden Mächte, die dieſe Kraft unterhöhlt haben, und damit verantwortlich wurden für die augenblickliche Not und Zwangslage, mit allen Mitteln niederhält. Wir fordern weiter, daß endlich zielbewußt die Stärkung der beiden Stände der deut⸗ ſchen Wirtſchaft und der Schutz der deutſchen Arbeit gewährleiſtet wird, damit wir wenigſtens jenen Reſt ſelbſtändiger Volkswirtſchaft behaupten können, den der Zwang der Gegner uns vorläufig ge⸗ laſſen hat. Wir fordern endlich, daß die Grundurſache aller Unter⸗ drückungen unſeres Volkes von Verſailles bis London, die Kriegs⸗ ſchuldlüge von der deutſchen Regierung amtlich bekämpft wird. Wir wünſchen, daß ſämtliche uns naheſtehenden Parteien auf dieſer Grundlage ſich zu einer einheitlichen Liga zu⸗ ſammenfinden mögen.“ Milderung der Jnduſtriebelaſtung Das„Aufbringungsgeſetz betr. Induſtrieobligationen“ iſt das einzige Geſetz bei den jetzigen Vorlagen, an welchem der Reichstag etwas zu ändern vermag und wir freuen uns feſtſtellen zu können, daß es die Vertreter der Deutſchen Volkspartei ge⸗ weſen ſind, die am Sonntag bei der zehnſtündigen Beratung der ſetze im Auswärtigen Ausſchuß hier ſehr weſenkliche Milderungs⸗ anträge durchgeſetzt haben. Der Reichsrat hatte bekanntlich be⸗ ſchloſſen, die werbenden Vetriebe des Reiches, der Länder und der Gemeinden abgabefrei zu belaſſen Dadurch wäre nicht nur die von der Wirtſchaft aufzubringende Laſt noch vergrößert worden, ſondern die jetzt ſchon fühlbare Konkurrenz von Staats⸗ und Gemeinde⸗ betrieben gegenüber der Pywatwirtſchaft hätbe eine außerordentliche Verſtärkung erfahren. Im Ausſchuß wurde ein Antrag Dr. Schnei⸗ der, Dr. Becker und Dr. Curtius geſtellt und angenommen, der entgegen den Beſchlüſſen des Reichsratez die Regierungsvorſage wiederherſtellbe. Auf Antrag der gleichen Antragſteller wurde ferner beſehloſſen, daß die 10prozentigen Zuſchläge zur Vildung eines Re⸗ ſervefonds hier nur ſobange gezablt werden ſollen, bis der Betrag von 150 Millionen Coldmark in Reſerve iſt und daß dann die Zu⸗ ſchläge von 10 bis 5 Proz. herabgeſetzt werden. Urſprünglich hatte die Deulſche Volkspartei angeregt, daß die Zuſchſſäge ſogleich von 10 auf 5 Proz. heruntergeſetzt würden, mußte ſich jedoch nach den Darlegungen der Regierung mit dem Erreichbaren begnügen. Endlich nahm der Ausſchuß auf Antrag Dr. Becker und Dr. Schneider eine Entſchließung an, wongch die aus den Induſtrieobligationen ſtammende Belaſtung jedes Betriebes künftig vom einkommenſteuer⸗ pflichtigen Einkommen abgezogen werden ſoll. Poincarés ſinkender Stern Es iſt bezeichnend, wie ſehr Poincaré an Anſehen und Einfluß verloren hat, wenn man die heutige Pariſer Mor⸗ gennveſſe verfolgt. Faſt keine Zeitung unternimmt es, für Poin⸗ caré irgendwie einzutreten. Lediglich das„Echo de Paris“ widmet Poincaré einige liebenswürdige Worte, beſchäftigt ſich im übrigen aber mit der Haltung Herriots in der Ruhrfrage. Es ſagt u..: Die feſten Entſchlüſſe Poincarés ſind in einem Plaidoyer liquidiert worden, das ein von Poincarés Getreuen Cheron, ſofort in einem eifrigen Appell zur Enthaltung bei der Abſtimmung überſetzte und aus dem Chaumet die Gründe zu einem regelrechten Aus⸗ reißen gezogen hat. Bezeichnend iſt die Charakteriſierung durch „Journee'Induſtrielle“, die von einer„fürchterlichen Sitzung“ ſpricht, hervorgerufen durch eine mehr als fünfſtündige Rede Poincarés. Die Frage der interalliſerten Schulden Ein amerikaniſcher Vorſchlag Wie die„Chicago Tribune“ mitteilt, iſt ein Plan zur Regelung der interalliierten Schulden ſoeben von gewiſſen ameri⸗ kaniſchen Perſönlichkeiten, die Europa in dieſem Sommer beſucht haben, durchgeſprochen worden. Dieſer Plan, den Edward Hur⸗ ley, früherer Direktor des Shipping Board und Mitglied der Kriegsſchuldenkommiſſion entworfen hat, ſcheint die Grundlage für die künftigen Beratungen zu bilden. Hurley habe ſeinen Plan be⸗ reits verſchiedenen amtlichen Perſönlichkeiten in Frankreich, England und Italien vorgelegt, die ihn gebilligt hätten. Nach dieſem Plan betrage die franzöſiſche Schuld an Amerika 3 Milliarden Dollar, dazu kommen noch die nicht bezahlten Zinſen, die ſich bis heute auf Milliarde Dollar belaufen. Von dem Tag an, an dem der Dawesplan in Kraft tritt, vielleicht vom 15. September ab, bleibt die Summe der Schuld für 5 Jahre Nach Ablauf dieſer Zeit wird Frankreich die finanziellen Möglichkeiten Deutſchlands einer Prüfung unterziehen, um feſtzuſtellen, ob Deutſchland die Summe von 2½ Milliarden Goldmark, die es an die Alliierten jährlich bezahlen muß, erhöhen kann. Die Zahlungen würden mit dem 6. Jahr(1930) beginnen und die franzöſiſchen Schulden würden von dieſem Augenblick an mit 2 Prozent zu verzinſen ſein. Der Plan Hurleys ſehe eine Amorti⸗ ſieruna von 1 Prozent vor. Eine Repko⸗Sitzung Wie aus Paris mitgeteilt wird, werden die Bevollmächtigten der Repko fedenfalls am Donnerstag vormittag eine offiziöſe Sitzung abhalten, die ſich dann in eine offizielle verwan⸗ deln mird, wenn di⸗ rheiniſche Frage geregelt wird. Unter den Per⸗ ſönlichkeften, die für den Poſten des Pfänderkommiſſars in Frage kommen ſollen, nennt man in erſter Linie den italieniſchen Induſtriellen Tirelli, der am Sachverſtändigenplan hervorragend beteiligt war. In letzter Stunde Im Augenblick, wo dieſe Zeilen geſchrieben werden, läßt es ſich immer noch nicht abſehen, wie die Deutſch⸗ nationalen, bei denen die ſchwerwiegende Entſcheidung dieſer Dage liegt, am Donnerstag abſtimmen werden. Unzreifelhaft iſt trotz der ablehnenden Erklärungen der Deutſchnationalen Fraktions⸗ redner im Reichstag manchem deutſchnattonalen Abgeordneten klar, daß, ſo ſchwer es fallen mag, das Londoner Abkommen unter⸗ zeichnet werden muß; zum mindeſten dürfte das auf die Vertreter⸗ der beſetzten Gebiete und diejenigen Herren zutreffen, die der In⸗ duſtrie naheſtehen. Von Rhein und Ruhr laufen täglich auch aus⸗ deutſchnationalen Kreiſen Kundgebungen ein, die unzweideutig er⸗ bennen laſſen, daß man es dort nicht verſtehen würde, wenn das Werk durch den Widerſtand der Deutſchnationalen zum Scheitern käme. Wir zweifeln nicht daran, daß die Deutſchnationalen, ſoweit ſie ſich ablehnend verhalten, aus beſter Ueberzeugung und in dem Glauben handeln, das Beſte für das Vaterland zu tun. Man möchte ihnen aber eindringlich noch einmal vor Augen halten, was geſchehen ſoll, wenn am Donnerstag abge⸗ lehnt wird Aus den Reden der Miniſter im Reichstag iſt in dieſer Hinſicht alles, was zu ſagen iſt, zu entnehmen und wir: möchten daher an dieſer Stelle nicht genügend Geſagtes wieder⸗ holen. Es ſcheint aber andererſeits angebracht, doch einmal auf einen Geſichtspunkt hinzuweiſen, der nach unſerer Meinung von den Deutſchnationalen bisher nicht genügend gewürdigt worden iſt. Als dieſe rtei bei den Wahlen mit einer Mandatsſtärke von 106 Köpfen in den Neichstag einrückte, entſprach das unzweifelhaft den Willen breiter und ſicher nicht ſchlechteſten Schichten des deutſcher⸗ Volkes, die auf dieſe Weiſe den Wunſch bekundeten, daß das Steuer nach rechts geworfen würde. Nicht gewollt haben die deutſch⸗ „ationalen Wähler aber zweifellos das eine: daß nämlich die von ihnen Erkürten nun ſozuſagen auf den Sofa ſitzen und übel⸗ nehmen. Ganz im Gegenteil hat man vielmehr von den Gewählten erwartet, daß ſie nun praktiſche Politik trei⸗ ben würden. Das iſt bisher nicht geſchehen, alle Vemühungen, die Deutſchnationalen in die Regierung hineinzubekommen, woran es namentlich von volksparteilicher Seite nicht gefehlt hat, ſcheiterten und nun beſteht wieder die Gefahr, daß, wenn der intranſigente Standpunkt eines Teils der Deutſchnationalen den Sieg davon trägt, dieſe Partei wieder auf unabſehbare Zeit ſich ſelbſt von der Teilnahme ark der Verantwortung ausſchließt Was wäre die Folge? Reichskanzler Dr. Marx hatte in ſeiner Reichstagsrede am Montag abend durchblicken laſſen, daß die Regierung nötigenfalls, ohne die Zuſtimmung dieſes Reichstags am Samsteg in London endgültig wird unterzeichnen laſſen. Selbſtverſtändlich wäre dann die Inkraftſetzung der Geſetze durch einen neuen Reichstag nachzuholen, wozu Neuwahlen ſtattfinden müßten. Unzweifelhaft würde die Volksſtimmung, die im Mai die deutſchnationale Welle in die Höhe getragen hat, diesmal ſie in ein Tal werfen. Die Folge wäre, daß nach allgemeiner Anſchauung— woran übrigens ſelb; die Deutſchnationalen nicht zweifeln— die zweidrittel Mehrheit im, neugewählten Reichstag zuſtande käme. Gleichzeitig wäre aber⸗ nur eine Regierung der ſogenannten großen Koalition möglich, wo⸗ nach ſich in der Deutſchen Volkspartei kein Menſch zurückſehnt oder, was noch ſchlimmer wäre, ein Kabinett der ſogenannten Wirth⸗ Koalition. Das Dawes⸗Gutachten würde dann von einer Regie⸗ rung durchgeführt werden, die den bekannten wirtſchaftsfeindlichen ſozialiſeſchen Strömungen einen weit ſchwächeren Damm entgegen⸗ ſetzen würde. als eine Regierung mit den Deutſchnationaſen, wenn dann überhaupt ein ſolcher Damm errichtet werden kann. Der Volkspartei würden Neuwahlen ſicher einen anſehnlichen Mandatszuwachs bringen, aber nach unſerer Auffaſſung bliebs es durchaus vorzuziehen, bei geringerer Mandatsſtärke eine gemeinſame breite bürgerliche Front zu bilden. Wie geſagt tragen die Deutſchnationalen in dieſen entſcheidenden tunden eine ſchwere Verantwortung vor der Geſchichte. Wir wiſſen nicht, wieviele deutſchnationale Abgeordnete imſtande ſein werden, über ihren konſervativen Schatten zu ſpringen, aber wir möchten im letzten Augenblick doch die Hoffnung nicht aufgeben, daß die Er⸗ wägungen der Realpolitik den Sieg davontragen und den Deutſchnationalen— ſo oder ſo— das Zuſtandekommen einer zweidrittel Mehrheit ermöglichen. Hughes außenpolitiſches Programm Wie aus Newyork gemeldet wird, hat Staatsſekretär Hughes in einer Denkſchrift ſein auswärtiges Programm feſtge⸗ legt. Darin wird in der Frage der amerikaniſchen Politik gegen⸗ über Europa erklärt, daß die Republikaniſche Partei der Union en alle Bündniſſe ſei und daß ſie ſich weigern würde, die Macht Amerikas in unbekannte Verwicklungen hineinzerren zu⸗ laſſen. Deshalb wendet ſich die Denkſchrift gegen den Völker⸗ bun d. Darüber heißt es wörflich. Wenn wir Mitglied des Völker⸗ bundes würden, liefen wir Gefahr, unſeren Einfluß einzubüßen und in europäiſche Angelegenheiten verwickelt zu werden. Ferner wird geſagt, daß die Ausarbeitung eines Planes für eine inter⸗ nationale Organiſation oder eines Ausſchuſſes von Nationen ein ſchwerer Fehler geweſen ſei, beſonders da er ein Teil des von den Siegern im großen Weltkriege feſtgeſetzten Friedensvertrages ſei, in der Beſtimmungen enthalten ſind, die zu dem Geiſt jener Inſtituꝛe in Widerſpruch ſtehen, der bei uns in den Tagen Monroes Gel⸗ tung hatte und heute noch mehr gilt denn je. * (Spezialkabelbericht der United⸗Preß) Waſhington, 27. Aug. Das von den Republikanern für den Wahlkampf herausgegebene Handbuch hebt die Bedeutung der mit Mitteleuropa abgeſchloſſenen Friedensvertrag hervor. Es betont, daß der deutſche Vorſchlag, einen amerikaniſchen Unpar⸗ teilichen für die Kommiſſion zur Erledigung beſtimmter Fra⸗ gen zu ernennen, eine hohe Anerkennung für den ame⸗ rikaniſchen Gerechtigkeitsſinn darſtelle. Es erwähnt auch den Dawesbericht, wahrſcheinlich weil er vor Abſchluß der Londoner Vereinbarungen geſchrieben wurde. Es ſchließt mit den Worten:„Die ausgezeichneten Beziehungen der Vereinigten Staaten zu den Staaten des amerikaniſchen Kontinents ſind eine Lehre für Europa.“ *Vor einem Bürgerkrieg in Ching. Tſchekiang und Kiangſu droht ein Bürgerkrieg aus⸗ zubrechen. Der Gauverneur der Provinz Tſchekiang hat das chine⸗ ſiſche Arſenal außerhalb Shanghais und in der Nähe von Shanghat die Wuſſungsforts in Händen. Der Militärgouverneur von Kiangfu fordert, daß dieſe Forts unter ſeine Ueberwachung geſtellt werden. Es beſteht die Gefahr, daß die Umgebung Shanghais zum Kriegs⸗ ſchauplatz gemacht wird. Zwiſchen den Provinzen —— — 2. Seike. Nr. 396 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 27. Auguſt 1924 Eine Frauenſtimme aus dem beſetzten Gebiet Während die Bevölkerung des widerrechtlich beſet ebie in banger Erwartung der U erzeichnu 4 5 e die deuiſche Regierung entgegenſieht, um enblich wie⸗ der als ein freies Volk auf freiem Boden leben oder doch wenig⸗ ſtens ein Ende der Fremdherrſchaft abzuſehen, hält man im deut⸗ ſchen Reichstag Reden, die beweiſen ſollen daß alles, was die deutſche Delegation in London erreicht hat, eigentlich ein Verrat am Vaterlande ſei. Sind das wahre Vaterlandsfreunde, die angeſichts 5 jahrelangen Leiden ihrer deutſchen Brüder den Mut haben zu Raen, wir dürfen jetzt nichts zu ihrer Befreiuung tun? Sollen die Ruhr⸗ und Rheinländer an die Aufrichtigkeit des Mitgefühls und des Opfermutes, der ihnen während der Franzoſenzeit aus allen Kreiſen, beſonders warm aber immer von den Nationalen des un⸗ beſetzten Gebietes verſichert worden iſt, glauben, wenn heute, ver⸗ anlaßt durch die Deutſchnationalen und noch weiter Rechtsgerichtete, es abgelehnt wird, daß hinfort nicht mehr allein das Rheinland und das Ruhrgebiet den Tribut an die Feindſtaaten zahlen ſoll, ſondern das ganze deutſche Reich? Dankbar für alles, was das un⸗ beſetzte Gebiet während der Franzoſenherrſchaft an den Unterdrück⸗ ten getan hat, haben dieſe ſich nie beklagt, daß ſie allein es waren die in den letzten Jahren die ungeheuren Opfer des Schmachfriedens von Verſailles zu bringen hatten; aber jetzt, wo endlich ein Licht den trüben Nebel der Gegenwart zu durchdringen ſtrebt, muß die bit⸗ tere Frage auftauchen: iſt das die Treue, die ihr uns gelobt, iſt das 25 mit der ihr alle eure deutſchen Brüder um⸗ angt? Man wird darauf antworten, nicht aus Mangel an perſönlichem Opfermut wollen wir die Einwilligung zur Unterſchrift unter das Londoner Protokoll verſagen, ſondern nur, weil wir die Beſetzung für einen Rechtsbruch halten, vor deſſen Gutmachung man gar nicht hätte verhandeln ſollen, weil wir den frenzöſiſchen Verſprechungen, daß ſie in längſtens einem Jahr das Land verlaſſen werden, nicht trauen, weil uns die Zeit gelehrt hat, daß der deutſche Michel immer wieder der welſchen Tücke unterliegt. Dieſe Einwände können aber nur kommen von Menſchen, die nicht jahrelang unter dem fremden Joch gelebt haben und denen die Einfühlung in das Seelenleben ihrer Mitmenſchen fehlt; auch Fanatiker können ſie machen, bei denen die Glut, mit welcher ſie ihre Ideen verfolgen, die menſchlichen Regungen erſtickt Wer aber mit warmer Liebe zu ſeinem Volke an die Frage herantritt, wer ſich klar macht, daß in der Geſchichte das Recht des Stärkeren immer gegolten hat, der muß ſich ſagen, daß die Hoffnung auf Befreiung,— ſelbſt wenn ſie weniger begründet wäre, wie ſie es durch die Verhandlungen in London in der Tat iſt— den Brüdern in den beſetzten Gebieten nicht wieder entgleiten darf; ver⸗ ſagt man doch auch nicht dem Ertrinkenden die Möglichkeit, ſich auf einem kleinen Kahn zu retten, ſelbſt wenn dieſer dadurch unterzu⸗ gehen droht. Und was ſind ſchließlich materielle Opfer, um die es ſich nach dem Dawes⸗Gutachten doch im weſentlichen handelt, gegen die ſee⸗ liſchen Opfer, die die Bevölkerung in dem beſetzten Gebiet hat bringen müſſen! Die Frauen zumal haben Zeiten durchlebt, die in pieler Hinſicht qualvoller waren als die, in der ſie ihre Lieben im Felde wußten. Iſt es nötig, heute noch einmal an all die Not und Jual der deutſchen Frau und Mutter im Rheinland und an der Ruhr zu erinnern, die Tag und Nacht nicht ſicher war, ob ihr der Gatte, der herangewachſene Sohn nicht fortgeholt wurde, um wegen irgendeines geringfügigen Verdachtes ausgewieſen, gefangen ge⸗ nömmen oder gar nach Frankreich verſchickt zu werden? Sind die armen verängſtigten Geſichter der Ruhrkinder ſchon vergeſſen, die ſich ſelbſt in dem unbeſetzten Gebiet noch ſcheu umſahen, wenn ein unbedachtes Wort ihnen entſchlüpfte? Soll dieſe Plage der fran⸗ zöfiſchen und belgiſchen Einquartierung, die die Familien aus ihren Wohnungen ſetzt, die mit Verachtung alten liebgewordenen Haus⸗ rat, der heute unerfetzlich iſt, vernichtet, die aller Orten den hoch⸗ mütigen Willen des Siegers dem einmal ſo freien ſtolzen Volk auf⸗ drückt, ſoll ſie noch unabſehbar weiter gehen? Wenn die Männer ſich nicht einigen können, wenn ſie, verblendet durch enge Partei⸗ gebundenheit, dem Wohl des Vaterlandes entgegen arbeiten, dann ſollten die Frauen ſich zuſammentun und ernſthaft zur Vernunft und Einſicht mahnen. Nicht Feigheit iſt es, die die Frauen das tun heißt; aber der Frau mit ihrem ausgeprägten Gefühlsleben iſt eine tiefere Er⸗ kenntnis für die Leiden anderer gegeben, und weil ſie dieſe Ein⸗ fühlung in das Seelenleben anderer Menſchen beſitzt, wird auch die Frau des freien Deutſchlands es verſtehen können, daß ein ein⸗ 3ger heißer Wunſch, die Herzen ihrer Schweſtern im beſetzten Ge⸗ Diet beſeelt: die Sehnſucht, frei zu ſein, die Lieben aus aller Ge⸗ fahr zu wiſſen, nach langen Jahren ſich wieder heimiſch zu fühlen in der Heimat. Nicht weil ſie ihr Vaterland weniger lieben und ihr perſönliches Wohlergehen über alles ſbellen, wollen die Frauen ihre Befreiung von franzöſiſcher Herr⸗ ſchaft durch die Unterzeichnung des Londoner Protokolls; nein weil ſie der Anſicht ſind, daß dem Vater⸗ lande kein Dienſt erwieſen wird, wenn mit dem Kopf die Wand eingerannt werden ſoll, weil ſie gemeinſam mit allen deutſchen Frauen, nicht wie bisher getrennt durch Grenzen und läſtige Paß⸗ kontrollen, helfen wollen bei dem Wiederaufbau und der Befreiung des großen deutſchen Vaterkandes, die aber nur geſchehen können. wenn Deutſchland Zeit hat, in ruhiger Entwicklung von innen heraus zu geſunden. 90 72 + Das Glück der Ingrid Wenoland Roman von Erich Jrieſen (Nachdruck verboten.) Jenes Weib, das tot war und— jetzt plötzlich wieder auftauchte. Seit Jahren war er nicht in Algier geweſen. Nicht ſeit jenem Tage, da er der Nähe dieſe⸗ furchtbaren Weibes entfloh. Aber er kennte noch jede Straße. Mit finſteren Augen blickte er um ſich. Dort die niedrigen Kaufgewölbe, in denen, umgeben von ihren Frauen, die dicken, graubärtigen Händler koranleſend, mit unter⸗ geſchlagenen Beinen hockten— die kleinen türkiſchen Cafés, vor denen Einheimiſche und Fremde, dicktunkigen Mokka ſchlürfend und ihre Nargileh, die orientaliſche Waſſerpfeife, rauchend, auf niedrigen Stühlen ſich räkelten— er kannte es alles von damals her. Von jener Zeit her, die ihm in ſeiner unverantwortlichen Jugendver⸗ blendung ſein Unglück gebracht hatte. Raſch eilte er dahin— durch Straßen und Gäßchen, vorbei an Löchern und Spelunken jeder Art, aus denen unheimliches Geheul hervordrang; vorbei an ſchmutzigen Hundeknäueln, an einem Gewirr von Eſeln, Pferden, Kamelen und Menſchen, die alle zuſammen einen ohrenbetäubenden Lärm vollführten; vorbei an verſchwiegenen Haremsfenſtern, hinter denen manch glutvoller Blick ſeiner elaſtiſchen, kräftigen Geſtalt folgte. Endlich hatte er das ardbiſche Viertel hinter ſich. Er bog in eine Villenſtraße von mehr europäiſchem Gepräge ein. Und ſtand bald vor einem kakteenumwachſenen Landhaus. Noch zögerte ſein Fuß, die Schwelle zu betreten. Würde die nächſte Stunde über ſein Schickſal entſcheiden? Dann, mit einem raſchen Entſchluß, vorwärts! Er zog die Glocke an dem gußeiſernen Tor. Ein junger Mulatte in der maleriſchen bunten Landestracht eilte auf leiſen Sohlen herbei und erkundigte ſich nach dem Begehr des Fremden, ſich der franzöſiſchen Sprache bedienend. Hilmar gab ſeinem Körper einen Ruck. „Ich wünſche, deine Herrin zu ſprechen,“ befahl er kurz. „Meine Gebieterin iſt nicht allein, Monſieur. Sie hat Gäſte—“ „Das ſtört mich nicht.“ „Sie wird Monſieur nicht empfangen—“ „Das wird ſich finden. Melde mich!l“ „Monſieurs Name?“ 20 Gehl“ Die interparlamentariſche Konferenz „Gemeinſam mit der von dem deutſchen Delegierten Prof. Schückring eingebrachten Reſolution iſt ein Zuſatzantrag des Dänen Anderſen angenommen worden, der verlangt, daß die Regie⸗ rungsinſtruktionen für die Völkerbundsdelegierten vorher in den außenpolitiſchen Ausſchüſſen der Parlamente beſprochen werden ſollen. Man wandte ſich dann der Frage der Kolonialmandate zu. In einer von dem franzöſiſchen Abg. Mouteu begründeten Reſolution wird u. a. gefordert, daß die Völkerbundsverſammlung das Recht haben muß, jeder Zeit die Kontrolle jedes Mandats abzuändern. Die Eingeborenen müßten geiſtig und politiſch zur Autonomie erzogen werden und ihre ſelbſt⸗ ſtändige Staatsangehörigkeit müſſe gewahrt werden. Die Rekru⸗ tierung der Eingeborenen von Mandatsgebieten zwecks Verſtärkung der bewaffneten Macht iſt unzuläſſig. In der Vormittagsſitzung ergriff der ehemalige Gouverneur von Deutſch⸗Oſtafrika, Dr. Schnee, das Wort, der hervorhob, daß die Eingeborenen Deutſch⸗Oſtafrikas bis zum Schluß des Krieges treu zu Deutſchland gehalten hätten. Er habe die Pflege und kulturelle Hebung dieſer Völker als eine Hauptaufgabe Deutſchlands betrach⸗ tet. Zum Schluß befürwortete Dr. Schnee die Entſendung einer Unterſuchungskommiſſion. Die Konferenz beſchäftigte ſich nachmittags mit der Repara⸗ tionsdebatte, in die beſonders Reichstagsabgeordneter Dern⸗ burg und der franzöſiſche Senator Merlin eingriffen. Nach dem Referate des ungariſchen Abgeordneten Szterenyi und des Unter⸗ hausmitgliedes Rathereedes der feſtſtellte, daß es dem geſamten deutſchen Mittelſtand ſehr ſchlecht gehe, führte Staatsſekretär Dern⸗ burg ſodann dem Kongreß in wirtſchaftlichen Argumenten vor Augen, daß zur Zahlung von 2½ Milliarden jährlicher Repara⸗ tionsleiſtungen Deutſchland ſeine Ausfuhr auf das vierfache der Ausfuhr von 1913 ſteigern müſſe, und ſtellte die Frage, ob jetzt ſo viel Waren aufgenommen und gebraucht werden könnten. Zwar ſei das Sachverſtändigengutachten nicht fehlerfrei, aber Deutſch⸗ land werde dem Londoner Abkommen zuſtimmen und zwar: 1. weil das Prinzip der internationalen Schiedsgerichte endlich einmal für ein gewiſſes Gebiet von Fragen obligatoriſch feſtgeſtellt ſei, und 2. weil es dem deutſchen Volke widerſpräche, ſich ſtändig ſagen zu laſſen, daß Deutſchland vor Verträgen keine Ach⸗ tung habe.— Senator Merlin erklärte unter ſtürmiſchem Beifall, daß das geſamte Frankreich am 11. Mai die Notwendigkeit em⸗ pfunden habe, die Verſtändigung und Annäherung der Völker anzu⸗ bahnen. Er wolle auch ſeiner Genugtuung über die Worte Dern⸗ burgs Ausdruck geben, daß Deutſchland ſeine Verpflichtungen er⸗ füllen und ſeine Verſprechungen halten werde.— Die dazu ange⸗ nommene Reſolution ſtellt feſt, daß die interparlamentariſche Kon⸗ ferenz im Auguſt vorigen Jahres in Kopenhagen bereits die⸗ jenigen Mittel angewandt und diejenigen Wege beſchritten habe, die jetzt in der Reparationsfrage angenommen wurden. Die Lon⸗ doner Vereinbarungen werden begrüßt. In ſpäter Abendſtunde wurde der Berner Teil der Tagung be⸗ endet, um die Sitzung heute und morgen in Genf fortzuſetzen, wo das Abrüſtungsproblem verhandelt werden ſoll. Der von General Spaars in die Debatte geworfene Plan der Entmilitariſierungszone gilt bereits als erledigt. Als erſte Abgeordnete ſprach in der geſtrigen Sitzung die deutſche Reichs⸗ tagsabgeordnete Frau Schröder über das Elend der deut⸗ ſchen Frauen und Kinder. Eine Konferenz der Außenminiſter der Kleinen Entente Die Zuſammenkunft der Außenminiſter der Kleinen Entente findet am 27. und 28. Auguſt in Laibach ſtatt. Zur Beratung ſtehen folgende Fragen: 1. Wie ſoll ſich die Kleine Entente während der Völkerbunds⸗ tagung verhalten, wenn die Frage der Kontrolle und der Rüſtungen der beſiegten Staaten, namentlich Bulgariens, Un⸗ garns und Deſterreichs behandelt wird. Die Kleine Entente wird fordern, daß ſie in den mit der Kontrolle betrauten Ausſchüſſen vertreten ſei. 2. das Verhältnis der Kleinen Entente zu Rußlan d. Dabe: wird die Tſchechoſlowakei und Südſlawien für die Anerkennung Sowjetrußlands eintreten. 3. die Wirkung des Londoner Abkommens und des Dawesplanes. * Ein Preſſeprozeß. Vor dem Münchener Schwurgericht hatte ſich am Dienstag vormittag der frühere Hauptſchriftſteller Dr. Piul Tafel von Planeck wegen Beleidigung des Generals von Seeckt und der deutſchen Reichswehr zu verantworten. Der Artikel war in der„Großdeutſchen Zeitung“ erſchienen. Der Staatsanwalt beantragte 5 000 Mark Geldſtrafe. Das Urteil lau⸗ tete auf 1000 Goldmark. * Auch Schweden lehnt den Garankiepakt ab. Die ſchwediſche Regierung hat nun ihre Antwort auf den Vorſchlag des Völker⸗ bundsrates über die gegenſeitige Hilfeleiſtung erteilt. Sie er⸗ klärt, ſie könne ſich dem Vorſchlag nicht anſchließen, da er nicht die erforderlichen Sicherheiten gewährleiſte und die Vorteile eines allenfalſigen Anſchluſſes die damit verbundenen Gefahren nicht auf⸗ wiege. und bedeutete dem fremden Monſieur, ihm zu folgen. Dann ver⸗ ſchwand er mit über der Bruſt gekreuzten Armen. Hilmar durchſchritt den marmorgetäfelten Hof, an deſſen hohen Mauern blutrote Granaten aus dunklem Laub erglühten; durchſchritt die prachtſtrotzende Halle mit ihren hohen Säulen und luftigen Bogen— und trat ein in den Empfangsſalon. Betäubender Lavendelduft hauchte ihm entgegen. Er fuhr ſich über die Stirn. Ach, er kannte dieſen berauſchenden Duft nur zu gut! Kannte den ganzen raffinierten Luxus ringsum! Es war noch alles wie damals, als er eine kurze Zeit des Sinnenrauſches in dieſen üppigen Räumen genoſſen hatte. Eines wahnwitzigen Rauſches, dem gar bald qualvolle Ernüchterung und bittere Selbſtvorwürfe gefolgt waren. O, jene unglückſelige Epiſode ſeines Lebens! Verwünſcht ſei ſie! Dreimal verwünſcht!l! Aus den inneren Gemächern des Hauſes erſchallte fremdartige Muſik, untermiſcht mit Gläſerklingen und lautem Lachen und Gejohle. Ein Schauder überflog Hilmar. Er glaubte, eine ihm bekannte Frauenſtimme aus dem wüſten Durcheinander herauszuhören. Ihre Stimme. Die grelle, ſcharfe, herausfordernde Stimme des Weibes, die ihm kurze Zeit angehört hatte und das er tot wähnte Mit einem tiefen Seufzer ließ er ſich auf einem der überall herumſtehenden farbenleuchtenden Diwane nieder und ſtützte den Kopf in die Hand. Seine Gedanken und Erinnerungen flogen um Jahre zurück—— All die bunten Bilder, die ſeinem Gedächtnis längſt entſchwun⸗ den waren und die er gelernt hatte, als den wüſten Spuk eines Hexenſabbaths zu betrachten, in den ihn damals Unerfahrenheit, Lebensheißhunger, vielleicht auch ein gut Teil von Abenteuerluſt hineingetrieben— ſie tauchten wieder vor ſeinem geiſtigen Auge auf und zogen kaleidoſkopartig an ihm vorüber. Er ſah ſich vor beinahe acht Jahren als jungen Weltenbumm⸗ ler zu Studienzwecken Nordafrika bereiſen... ſah ſich in Algier, wo er ſich in das rein orientaliſche Viertel verirrt hatte und wegen einer nichtigen Kleinigkeit mit einem Mohammedaner in Streit kam .. ſah den Alten giftige Verwünſchungen gegen ihn ausſtoßen, die bald ein Rudel ſeiner Glaubensgenoſſen herbeiriefen, die alle Jauf ihn eindrangen.. ſah plötzlich in dieſer für ihn gefahrvollen Lage einen Spahi auftauchen, der ihn kraft ſeiner Autorität aus den Heimkehr ſeinem früheren Studienfreund Ludovicu⸗ Hangartner Händen der wütenden Maſſe befreite... ſah ſich als Gaſt im Hauſe des Spahi, deſſen glutäugige Tochter bald von einer wildlohenden „Tut nichts zur Sache. Sage nur, es ſei dringend! Hilmars Ton war ſo befehlend— der Mulatte knickte zuſammen Leidenſchaft für den Gaſt des Vaters erfaßt wurde... ſah ſich in ſeine Stelle Moherſen treten werde. Saargebiet Der Schulkampf im Saargebiet Wie wir erfahren, wird an den beiden kommenden Sonntagen in ſämtlichen evangeliſchen Kirchen des Saargebiets eine Kundgebung gegen die franzöſiſchen Schulen im Saargebiet zur Verleſung kommen. Angeſichts der großen Gefahren. ſo heißt es in dem Aufruf, die im Saargebiet unſeren Kindern durch die immer weiter um ſich greifende Ausbreitung und At geſtaltung der franzöſiſchen Schulen droht, mahnen wir erneut 22 VBäter und Mütter alle Eingriffe in ihre elterlichen Rechte ent⸗ ſchloſſen abzuwehren. Scharfe Angriffe gegen die Saarregierung Re⸗ Zu einem außerordentlich ſcharfen Angriff gegen die 1. gierungskommiſſion kam es, wie die„Saarzeitung“ melde in der letzten Stadtratsſitzung von Saarlouis anläßlich der ſprechung der Wohnungsnot, die in Saarlouis durch rückſichtsleſe Beſchlagnahmung für das franzöſiſche Militär, Beamte und 110 länder unerträglich drückend geworden iſt. Der Regierung wir vorgeworfen, daß ſie an dieſen Zuſtänden achtlos vorübergegangen ſei, obwohl ſie durch Bereitſtellung der unbenutzten Kaſernen dei ihren guten Willen habe zeigen können. Dem Unbefangenen dränge ſich infolgedeſſen der Gedanke auf, daß die Regierung über den ge ſchäftigen Eifer, die ſie für alles das an den Tage lege, was mi franzöſiſchen Intereſſen zuſammenhänge, die i Not des ihm anvertrauten Landes vollkommen überſehe. Es ſe ſonſt nicht zu verſtehen, daß ſie ſich ſo bereitwillig für die Ermäßi⸗ gung der Kohlenſteuer zugunſten des Auslandes einſetzte, zumal 0 Einnahmen aus der Kohlenſteuer genügt hätten, die Wohnungs frage im Saargebiet zu löſen. Die Regierung habe außerdem bisher unwiderſprochenen Aeußerungen im Landesrat große 2 ſummen den von ihr bevorzugten franzöſiſchen Banken 9 einem außerordentlich mäßigen Zinsfuß zur Verfügung geſtellt, 3 einer Zeit, wo die Kommunen kein Geld bekommen konnten, um 4 8 e And ihren Verpflichtungen nachzukommen. Die Ausbeut ſt müte Saargebietes ſeit in vollem Zuge. Der ſchärfſte Prote 5 dagegen erhoben werden und zwar ſo, daß es in Genf laut un vernehmlich gehört werde. Dieſe Stimme aus Saarlouis dürfte ſchlecht paſſen zu—— Theorie franzöſiſcher Annexionspolitiker, nach der Saarlouis an lich franzöſiſch geſinnt ſein ſoll. Letzte Meloͤungen Erſter Probeflug des Z. R. III. *Friedrichshafen, 27. Aug. Da das Wetter als günſtig— geſtellt worden iſt, wird heute nachmittag zwiſchen 3 und 4 m, der neue Amerika⸗Zeppelin ſeinen erſten Werkſtäten flug über den Bodenſee und über die nähere Umgebung ausfüh Nach erfolgter Fahrt wird das Schiff von der Bauabteilung pelinwerft ſeinem Kommandanten Dr. Eckener übergeben werben (GAufgenommen durch die eigene nadioanlag“ des„Mannheimer General⸗Anzeigers ON München, 27. Aug. Den pfälziſchen Blättern zufolgs a⸗ Abg. Pöhner den Vorſitz im Landesverband des völkiſchen Lel⸗ niedergelegt. An ſeine Stelle tritt Abg. Stra ßer. Pöhners den ſoll ſich in letzter Zeit wieder verſchlimmert haben. 5 O Warſchau. 27. Aug, Blättermeldungen zufolge hat dee en ſterium für Heeresweſen dem Präſidenten der Republik d ktor ſchlaa unterbreitet, Marſchall Pilſudski zum Generalinſpe der Armee zu ernengen. O Belgrad, 27. Aug. Wie Blätter aus Sebaſtopol in 355 rußland melden, hat das Revolutionstribunal 24 Mitglie Die einer revolutionären Organiſation zum Tode verurteilt. ben. Hinrichtung iſt ſofort nach dem Urteilsſpruch vollzogen wordes Unter den Verurteilten befand ſich eine Frau. 22 Chicago, 27. Aug. Das Urteil in dem Mordptozeß Leopold Loeb ſoll am 3. September verkündet werden. RNio de Janeiro, 27. Aug. das Fort Didos, das letzte Bollwerk der Rebellen erobert u mit den Aufſtand im Staate Amazonas niedergeſchlagen. flete Plymouth(Bermont), 27. Aug. Präſident Coolidge erſtal, Bericht, wonach E. A. Lancroft aus Chicago zum Botſehnler in Japan und J. R. Sheffield zum Botſchafter in Mexiko nannt worden ſind. und boben 1 München, 27. Aug. Bei Beſteigung des Nredigttenbte ge Wilden Kalſer iſt der Ingenieur Schmid aus Nürnbera in Erſchöpfung unterhalb des Gipfels geſtorben. ahvenden Barmen, 27. Aug. Van einer über die Eiſenbahn führe ide Brücke ſprang ein ſunger Mann vor einen fahrenden Zug und w ſofort getötet. b der Paris, 26. Aug. belgiſche Wirtſchaftsminiſter van Vyvere zurücktreten un einer Stunde mangelnder Selbſtbeherrſchung, umnebelt von der roſenfarbenen Dunſtwölkchen des Opiumgenuſſes, den Neiden ge⸗ verführeriſchen Halborientalin erliegen.. ſah den Spahi zücktem Dolch vor ſich ſtehen und der Forderung:„Dein Leben — die Heirat mit meiner Tochter!“... ſah ſeinen eigenen ichen kapmf, aus dem die Liebe zum Leben, zu dieſem goldenen, por⸗ Erdenleben, von dem er noch ſo viel erwartete, als Siegerin he. An⸗ ging... ſah ſich als Gatten der heißblütigen, koketten 30² vers eine Zeitlang in ein üppiges Nichtstuerdaſein verſtrickt, im Banne des Sinennrauſches und der Opiumwölkchen önen bald die gleißende Hülle von der verführeriſchen Geſtalt der ſch kter Zos abfallen und einen niedrigen, frivolen, ränkeſüchtigen 11 bloßlegen... ſah, wie ſie ihn in ſadiſtiſcher Laune quälte peinigte, um dann durch raffinierte Sinnenreize um ſo mehr ßlich über ihn zu gewinnen— bis er dies entwürdigende Leben ſchlie er⸗ nicht mehr aushielt und mit raſchem Entſchluß eine Trennung hn ſtrebte... ſah, wie ſie gleich einer wilden Pantherkatze aul um⸗ losſtürzte und mit ihren kleinen braunen Händen ſeinen Hals ſich krallte; wie er, von Abſcheu ergriffen, das raſende Wei wueg n ſchleuderte und mit Grauſen dem unheilvollen Einfluß dieſer i Atmoſphäre entfloh; wie er erſt wieder aufatmete, als er und die nordafrikaniſche Küſte hinter ſich hatte; wie er, von nebens⸗ als eine Art Ahasver in der Welt umherzog, nicht mehr der 5 friſche Jüngling von ehedem, ſondern ein gebeugter, ſch Mann; wie er ſich ganz von den Menſchen zurückhielt und ſeinen wiſſenſchaftlichen Studien widmete; wie er dann begaun, übereilte Ehe⸗Epiſode, die kaum eine Ehe zu nennen war, in afrikaniſchen Sonnengluten, als einen wüſten Traum zu ten; wie er plötzlich durch eine Zeitungsnotiz wieder an dieſe wurde geſtalt, die für kurze Zeit in ſein Leben getreten war, erinner — durch eine kurze Zeitungsnotiz, die von dem Untergang en Dampfers„Africana“ berichtete und unter den Namen br ſeiner Paſſagiere auch die des Spahi Monſieur Jean'Anvers und nichts Tochter Zos anführten: wie er erſt jetzt befreit aufatmete, da ſchooß nichts mehr ihn an jene Spukgeſtalt feſſelte; wie er ſich enein nach der Heimat, ſeinem geliebten Zürich, zurückzukehren, neues Leben zu beginnen; wie er gleich in der erſten Woche fal⸗ begegnete, der ihn in ſeiner jovialen Art aufforderte, den m ober ſchen Abend bei ſeiner Frau zu beſuchen; wie er zwar ungern, olge doch, wie einem inneren Zwange gehorchend, der Etnladunge clche. leiſtete; wie er im Hauſe Hangartner ſie ſah, die Unver Einzige— ſeine Ingrid—— Helles girrendes Lachen riß ihn aus ſeiner Verſunkenheit. (Fortſetzung folat.) ſeiner wirtſchaftliche Die Regierungstruppen nd da⸗ „Petit Pariſien“ meldet aus Brüſſel, 12 92 ſte · SSSSeSSZS SSSSSSSSN 7 0 2 0 d N 8 f 2 * k f˖ 1 d 1 7 5 2— —ͤ— EV. 4 rrc ⁊ᷣͤcccc au ſiere Mittwoch, den 27. Auguſt 1924 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 3. Seike. Nr. 396 Jur Geſchichte des Deutſchen Juriſtentages Wuen Hinblick auf die demnächſt in Heidelberg ſtattfindende Intereſ des deutſchen Juriſtentags mag es für weitere Kreiſe von reſſe ſein, einiges aus ſeiner Geſchichte zu erfahren. Hat Städ idelberg den Vorzug mit Berlin und Wien eine der erſten die 21 ſein, wo—— zweiten Das 8 war es im re. 8. Tagu unter dem Präſi⸗ dium Blun ſſchlis 0 0 gung) Präſ 1 In einer Vorſtandsſitzung der Berliner Juriſtiſchen Geſellſchaft, 0 Murz 1860, gab Privatdoz. Franz v. Holtzendorff, der ſich 1857 5 für Strafrecht und Völkerrecht habilitiert hatte, die erſte An⸗ dazu, Einladungen zu einem deutſchen Juriſtentag ausgehen zu laſſen. Der Gedanke fand Anklang und im Herbſt desſelben Mi des(1860) trat zu Berlin der erſte deutſche Juriſtentag mit 800 ügliedern zuſammen. Die Statuten wurden feſtgeſetzt und der de eck des Vereins dahin zuſammengefaßt: eine Vereinigung für — lebendigen Meinungsaustauſch und den perſönlichen Verkehr den deutſchen Juriſten zu bilden, und eine einheitliche Rechts⸗ Prozlung auf den Gebieten des geſamten bürgerlichen Rechts, des ei Ozeſſes, des Strafrechts und inneren Verwaltungsrechts durch ge⸗ Vorſchläge zu fördern. Der Juriſtentag hat ſich ſtets nur Pegslezgeberiſche Ratgeber aufgefaßt und beſchloſſen, keine 1 litionen an die Regierungen zu richten, und politiſche oder öffent ⸗ ch rechtliche Fragen grundſätzlich auszuſchließen. War er ſich doch Gehl bewußt, daß Pollit und Partei unlöslich verguckt ſind und die 16 ſich auf dieſem Gebiet ſchwer vor Erhitzung bewahren nne und Die erſten fünf Juriſtentage fanden olljählich ſtatt von 1860—84 unt zwar in Berlin, Dresden, Wien, Mainz und Braunſchweig, ſchler dem Präſidium von Wächters, außer in Dresden, wo Blunt⸗ li den Vorſitz hatte. 5 ſten Ein Verzeichnis der Mitglieder des vierten und fünften Juri⸗ Fach s mit etwa 2500 Namen zeigte, welche rege Beteiligung der Rochekeiſe aller deutſchen und öſterreichiſchen Länder das junge Un⸗ wir hmen fand. Unter den etwa 100 badiſchen Mitgliedern treffen 5 eine Reihe auch heute noch wohlbekannter Namen: Behaghel, enſinger, Bluntſchli, v. Duſch, Eifenlohr, Engelhorn, Rechts⸗ lt Fürſt, Hebting, Heinsheimer, Jolly, Kapferer, Laden⸗ zurg(Ourgerichts Advokag, Mauneimq, Miniſtetialpräſtdent dandk. Prof. Mittermaier(Heidelberg), Puchelt, v. Stöſſer, Wie⸗ d. m. „Die Geſchichte des Juriſtentags iſt untrennbar mit dem allge⸗ denen Weltgeſchehen verknüpft. Auch ſeine Arbeit wurde durch ſiebe riege 1866 und 1870 unterbrochen. Es folgten die ſechſte und zwö nte Tagung zu München 1867 und Hamdurg 1868, die e öͤlf von Gneiſt präſidierten Verhandlungen. Den Plenarſisungen deben gewöhnlich Abteilungsberatungen voraus, die nach den Jach⸗ und ten ſich in vier Kommiſſionen beilten: für bürgerliches Recht nati juriſtiſche Vorbildung, für Handels⸗, Wechſel⸗, See⸗ und nter⸗ und pale⸗ Recht, für Strafrecht, Strafprozeß und Gefängnisweſen; die für Gerichtsverfaſſung und Zwwilprozeß⸗ Den Antr“gen folgen ine Gutachten, dieſen die Verhandlungen und die Beſchlußfaſſung lenar⸗Verſammlungen. Von der Zerſplitterung die in Deutſchland vor 1870 auf dem Lde des Rechts herrſchte, können wir uns heute nur ſchwer ein heitlich.Da war es anerkennenswerte Vorarbett zur Verein⸗ den ichung, die der Juriſtentag durch ſeine Vorſchläge leiſtete. Unter ſchäfttragen, die z. B. den 8. Juriſtentag zu Heidelberg 1869 be⸗ natſidten, war die obligatoriſche Zivilehe als Poſtulat gemeinſamer denraler cer eine notwendige Folge der grundſötzlichen filrnung der rechtlichen Ordnung der Ehe durch den Staat von der tteden Ordnung durch die Kirche. Die ſtaatliche Genehmigung für derwacgeſellſchaften und Kommanditgeſellſchaften auf Aktien wurde heitzerſen. Das Syſtem der Einzelhaft für den Vollzug der Frer. ſehntrafe wurde adoptiert und Reformen des Militär⸗Strafver⸗ lehtens. Nach den nächſtſolgenden Juriſzentagen, 9. zu Stuttgart ber den 10. Frankfurt a. M. 1872, 11. Hannover 1873, 12. Nürn⸗ derdels75 und dem Zweſten in Oeſterreich zu Salzburg 1876 trat Juriſtentag nunmehr jedes zweite Jahr zuſammen landſcie Tagungsorte boten meiſt wiſſenſchaftliche, hiſtoriſche und veberbaftliche mziehungspunkte zugleich, ſodaß die Zuſammenkünfte leh n dem geiſtigen Austauſch und der Anknüpfung neuer und Be⸗ friſce. alter eengd auch Ausſpannung und Er⸗ duchten an Kunſt und Natur brachten. So wurden vom 14.—25. Jeſſel dag in den Jahren 1878—1900 die Städte Jena, Leimpzig, Augsg Würzburg. Wiesbaden, Stettin, Straßburg, Köln a. Rh., urg, Bremgen, Poſen und Bamberg beſucht. Vender 28, aagte gleich dem erſten wiederum in Berlin, 1902 vov mer präſidiert, der auch in Innsbruck 1904 den Vorſitz führte. wenn ie Darſtellung des großdefttſchen Gedankens im Juriſtentog, duriſten on die Zuſammenarbeit der deutſchen und öſterreichiſchen im den Reformen der Rechtspflege ſo bezeichnen darf, iſt ſals oment gon nicht zu unterſchätzender Wichtigkeit. Es iſt ſeden⸗ halt am ſchößer Beweis des Einheitswillens, daß der Zufammen⸗ heffe uch in hiſtoriſch⸗kritiſchen Zeiten gewahrt blieb und ſteht zu langen daß dieſe Beſtrebung durch die Kampfbruderſchaft trotz der 1900, gartegspauſe nur vertieft worden iſt. War doch nach Kiel terarlsruhe 1905 und Danzig 1910 die 31. und letzte der ſtatt⸗ h Tagungen in Wien im Parlamentsgebäude eine impo⸗ 1914 werſammlung, von etwa 4000 Mitgliedern. Die in Düſſeldorf Näte eptente Juſammenkunft blied bei den Vorarbeiten denn wer Aehön, September 1914 über die Anſtellungsverträge von Bühnen⸗ rigen z. B. verhandeln können? Polizeifachausſtellungen Von Oberregierungsrat Dr. Varck, Polizeireferent im Miniſterium des Innern, Karlsruhe Aus der Geſchichte der Polizeifachausſtellungen in Deutſchland iſt noch erinnerlich, wie das Kernſtück der Sonderausſtellung der deutſchen Sicherheitsbehörden 1903 in Dresden die figürliche Dar⸗ ſtallung des Meßverfahrens nach Bertillon war. Viel be⸗ ſtaunt und bewundert, war dieſe Meßgruppe doch ſchon damals, wie in einer Beſprechung der Ausſtellung in„Archiv für Krimino⸗ logie“ Band 13 S. 320 geſagt wird, das Grabdenkmal des Ber⸗ tillonſchen Verfahrens in Deutſchland. Neben der Bertillonage war auf der Ausſtellung in Dresden vertreten das Syſtem der Dakty⸗ loskopie, und es kann wohl geſagt werden, daß die Eindrücke, die die Polizeibeamten Deutſchlands auf der Ausſtellung über das daktyloskopiſche Verfahren erhielten, ausſchlaggebend mitgswirkt haben für den Siegeszug, den die Daktyloskopie über das Ber⸗ tillonſche Syſtem auch in Deutſchland antreten ſollte. Große Be⸗ achtung auf der Dresdener Ausſtellung fanden ferner die Gegen⸗ ſtände und Geräte über die Verwendung der Photo⸗ graphie im Dienſte der Polizei, die insbeſondere Hamburg Fattzen hatte. Es ſoll hier auff die allen Fachleuten bekannten inzelheiten über die verbeſſerte Technik des Erkennungsdienſtes gerade auf dieſem Gebiet nicht eingegangen werden. Welcher Fortſchritt von der Dresdener Ausſtellung 1903 bis zur Polizeifachausſtellung im Juni dieſes Jahres in Danzig. Es ſei hier nur erinnert an die Verwendung der ultravioletten Strahlen der kriminellen Photographie und an das Jörgenſenſche Fernidenti⸗ fizierungsverfahren als modernſte Verfeinerung des daktyloſkopiſchen Syſtems. Auch in Dresden waren einzelne techniſche Mittel gezeigt worden, die wir heute als Gegenſtände der ſogenganten Sicherungs⸗ induſtrie anzuſprechen gewöhnt ſind. Es braucht hier nicht den Ur⸗ ſachen und Gründen nachgegangen zu werden, die den großen Auf⸗ ſchwung der ſogenannten Sicherungsinduſtrie auch in Deutſchlan“ herporgerufen baben. Die Zahl der Länder, die ſtaatliche Beratungs⸗ ſtellen zum Schutze gegen Einbruch und Diebſtahl errichtet haben, um hier eine obſektive Peratung des Publikums über Sicherungsgertd zu ermöglichen, zeigt das Intereſſe der Allgemeinheit an dieſer In⸗ duſtrie. Nach allen Nachrichten hat gerade die Sicherungsinduſtrie auf der Fachausſtellung in Danzig beſonderes Intereſſe bei den Be⸗ ſuchern erweckt. Ein Gebiet der Polizeitechnik, das, ich möchte beinahe ſagen, bisher in Deutſchland etwas allzuſehr vernachläſſigt worden iſt, iſt die Polizeitechnit im Straßendienſt. Die für die Heidelberger Tagung zur Verhandlung ſtehenden Fragen ſind derart aus Tagesproblemen erwachſen, daß ſie des leb⸗ haften Intereſſes ſicher ſein dürfen. Möchte das Unternehmen, neubeginnend nach unerhörten Umwälzungen auf allen Lebensge⸗ bieten, ſeiner 64jährigen Vergangenheit würdig, nutzbringend und erfolgreich ſeine Arbeit leiſten! A. v. K. —— Wirtſchaſtliches und Soziales Saarländiſche und heſſiſche Kinder zum Erholungsaufenthalt an die Oſiſee Geſtern vormittag um.30 Uhr traf auf dem Anhalter Bahn⸗ hof in Berlin ein Sonderzug mit 600 erholungsbedürftigen Kindern aus dem Saargebiet und Heſſen ein, denen die Reichszentrale für die Vermittlung von Landaufenthalt von Stadtkindern einen Er⸗ holungsaufenthalt in den Oſtſeebädern vermittelt 5 Als der mit Eichengrün und bunten Fähnchen geſchmückte 13 agen ſtarke Zug in die Halle einfuhr, ſtimmte die Kapelle des Reichswehrregiments 9 den Preußenmarſch an. Unter fröhlichen Heilrufen und luſtigen Tücherſchwenken entſtiegen die Kleinen, be⸗ treut von Pflegern und Hilfsſchweſtern dem Zug. Obwohl zum Teil recht elend, hatte die Mehrzahl der Kinder doch die lange Fahrt gut überſtanden. Geheimrat Pokrantz begrüßte die Führer und Führerinnen mit einer kurzen Anſprache, in der er der Hoff⸗ nung Ausdruck gab, daß die Kleinen ſich an den Geſtaden der Oſt⸗ ſee nicht allein körperlich, ſondern vor allem auch ſeeliſch von allem dem Schweren erholen möchten, was ſie daheim geſehen und er⸗ duldet hätten. Unter den Marſchklängen der Muſik ging es zu den bereitſtehenden 12 großen Rückfahrtsautomobile. Nachdem die un⸗ vermeidlichen Filmphotographien ihr Werk vollbracht hatten und alles Platz genommen hatte, ſetzte ſich der große Zug, an deſſen Spitze zwei Mannſchaftsautos der Berliner Feuerwehr, mit den Führern und dem Pflegeperſonal voran, in Bewegung, um die kleinen Gäſte nach dem Germaniaſaal zu bringen, wo ſie verpflegt und am vormittag von den Behörden und Organiſationen begrüßt wurden. Für die Ehrengäſte und das Begleitperſonal fand ein kurzes gemeinſames Frühſtück ſtatt, bei dem in Vertretung des Vor⸗ ſitzenden, Reichswirtſchaftsminiſter a. D. Dr. Scholz, der in Urlaub weilt, Geheimrat Pokrantz die Erſchienenen nochmals herzlich be⸗ grüßte. Den Dank der kleinen Heſſen kleidete Geheimrat Falk⸗ Worms in zu Herzen gehende Worte, während Verwaltungsdirektor. Vogel in eindrucksvoller und packender Weiſe als Vertreter des Saarvereins die innige Zugehörigkeit und die unverbrüchliche Treue des Saarlandes zum deutſchen Vaterlande beſtätigte. Frau v. Vipe⸗ e Es iſt hier einmal die Steigerung des Verkehrs und insbeſondere des die im Ausland bereits zu techniſchen Hilfs⸗ mitteln beſonderer Art für den Straßendienſt geführt hat; auch Deutſchland wird folgen müſſen. Die techniſchen Hilfsmittel er⸗ leichtern nicht nur den einzelnen, auf der Straße ſeinen Dienſt tuenden Polizeibeamten die Regelung des Verkehrs, ſondern ſie ver⸗ beſſern auch— es ſei hier nur an die weithin ſichtbaren Stand⸗ und Lichtſignale erinnert— den geſamten Verkehrsablauf und ver⸗ mindern für die Allgemeinheit die Verkehrsgefahr. Zur Technik des modernen Straßendienſtes werden aber ferner auch zu rechnen ſein alle die techniſchen Einrichtungen, die ein raſcheres Lenken und Dirigieren der bereits in den Straßendienſt ausgegebenen Beamten ermöglichen. Es kommt hier das geſamte Gebiet der Fernmeldelechnik einſchließlich der Radiotechnik in Frage, denn die Signalpfeife des Polizeibeamten iſt heute doch nur in einſachen Fällen und nur unter beſonders günſtigen Verhält⸗ niſſen wirklich noch brauchbar. Zur Technik des Straßendienſtes gehören aber weiler auch die techniſchen Hilfsmitkel, die ein raſches Herbeihgſen der Polizei und ein raſches Wegführen der Feſtgenom⸗ menen ermöglichen; und endlich wäre hierher zu rechnen die Aus⸗ rüſtung des einzelnen Beamten, die Vewaffnung uſw. Es liegt auf der Hand, daß eine Ausſtellung, die auch das weite Gebiet der modernen Straßentechnik umfaſſen würde, ähn⸗ liche Anregungen und ähnſiche Fortſchritte hervorrufen müßte, wie ſie die Dresdener Ausſtellung für das Gebiet des Erkennungs⸗ dienſtes gehabt hat Es iſt deshalb zu begrüßen, wenn der Vor⸗ ſtand der Freien Vereinigung für Polizeitechnik in Karlsruhe an⸗ geregt hat, eine Ausſtellung ſtattfinden zu laſſen, die das ge⸗ ſamte Gebiet der modernen Polizeitechnik, alſo nicht nur den Erken⸗ nungsdienſt, ſondern auch den Straßendienſt einſchließlich der ſogenannten Sicherungsinduſtrie umfaßt. Für die Ausſtellung ſollte maßgebend ſein, einmal der Gedanke der Vervollkommnung des techniſchen Dienſtes, dann aber auch der Gedanke einer entſprechen⸗ den Aufklärung des Vublikums auf deſſen Mitwirkung ja die Poligzei in weitem Umfang angewieſen iſt. 5 Die Aufgabe der Polizei iſt international und völkerverbindend. Es wäre deshalb zu wünſchen, daß es der Freien Vereinigung für Polizeitechnik gelingen möchte, die Karlsruher Ausſtellung in wei⸗ teſtem Umfang auch international zu geſtalten, nicht nur im Intereſſe des Polizeidienſtes, ſondern auch im Intereſſe der Kultur und der Allgemeinheit. — e eeee lius ließ ihre dankerfüllte Worte für den Landaufenthalt der Stadt⸗ kinder in die Dichterworte ausklingen: Dir, Saarland, du Kleinod in leuchtender Pracht, wir halten Dir Treue. Dann nahm im Auf⸗ trage des Oberbürgermeiſters Dr. Boeß Frau Stadtrat Weyl das Wort, um namens der Stadt Berlin den Führern des Transportes, der der größte aller bisherigen ſei, aufs wärmſte zu begrüßen. Die Kinder ſind auf faſt alle Bäder der Oſtſeeküſte gleichmäßig verteilt worden. 1 Städͤtiſche Nachrichten Ernteſorgen Regen und nichts als Regen, ſchon wochenlang. Statt beſſer, wird das Wetter faſt täglich ſchlechter. Wohl iſt in der Ebene das Getreide eingebracht, aber auf den Höhen des Schwarzwaldes und Odenwaldes und im Hinterlande ſteht es größtenteils noch auf dem Halm oder liegt geſchnitten auf den Feldern. Manchmal kommt mittags die Sonne heraus. Wirds heute halten, fragt einer den andern. Mit dem ndeſtecken zieht jung und alt hinaus auf den Acker. Der Weizen iſt obendrauf ganz ordentlich abgetrocknet. Nun wird er eilig gewendet. Da wim⸗ melt es von weißen Keimfäden. Manche ſind ſchon grün und fingerslang. Die Frucht iſt ausgewachſen. Vielleicht gelingt es aber heute doch, etwas heimzubringen. Ab und zu ſchaut man beſorgt nach dem weſtlichen Himmel aus. Und wie immer zeigt ſich wieder gand hinten eine graue Wolkenbank. Näher und näher rückt ſie, un ſchnell den Wagen geholt. Fieberhaft arbeiten alle Hände⸗ Selbſt die Kleinen ſpringen, legen Strohſeile zurecht und ſuchen zu helfen wo ſie können. Aber ſchon beginnts zu tröpfeln. Kommt der Wagen noch nicht? Doch, jetzt iſt er da. Einige tragen die Garben auf Haufen zuſammen, andere laden ſchleunigſt auf. Aber noch ſchneller als der Menſch iſt das Wetter. Immer dichtber werden die Regenfäden. Es hat keinen Zweck, weiter zu ſchaffen. Was auf dem Wagen iſt, wird heimgefahren, das andere bleibt liegen. Wieder einmal war die Arbeit umſonſt geweſen. Und ſo geht es faſt Tag für Tag. Wieviel wird der Landmann noch retten können? Was nicht ausgewachſen iſt, bricht ab und bleibt draußen liegen. Und was man noch heimbringt, iſt minderwertige Ware. Ddie Spelzen ſind grau und haben ſchwarze Spitzen. Wird das ein Mehl geben! Und wenn der Händler kommt und beſchaut den Hafer, ſchüttelt er den Kopf. Er bietet einen lächer⸗ lich geringen Preis. Die Ware iſt ſchlecht verkäuflich, ſagt er. Er nutzt die Situation aus. Der Bauer aber muß verkaufen. Die Steuer muß bezahlt werden. Die Behörde fackelt nicht. Woher Weltreiſe Von Colin Noß Von Mukden nach Tientſin. Wi Hankau, im Juli. dulis e ein Rudel heulender räudiger Hunde ſtürzten ſich die der ſuchte Bahnhofsausgang auf die ankommenden Reiſenden. Je⸗ in ſein e das nächſtbeſte Gepäckſtück zu erraffen und deſſen Beſißzer 8 e Rikſcha zu lotſen. Mitten in dem ſchreienden, geſtikulie⸗ zückſcht daufen aber ſtand ein Poliziſt und ſchlug mit der Gerte 2elos in die Kulis hinein, auf den Rücken, über die Bruſt, ten unſicht, wohin die ſauſende Gerte gerade traf. Die Kulis zuck⸗ eutete df. ſchmerzenden Schlägen, aber ſie wichen kaum. Be⸗ ſe, und Erlangung der Fahrk vielleicht doch das Mittageſſen für D afür konnte man ein paar Schläge in Kauf nehmen. wenige Lohn für die lange Fahrt in die Stadt beträgt einige Miſcha apfer— das Zehngentſtäc enthält deren 17— und die in diemand ahrenden ſind ſtrenge darauf bedacht, daß der Kuli von kümmerl auch von keinem unerfahrenen Fremden mehr als dieſe bon einuche Entlohnung bekommt, die ihm nicht einmal erlaubt, zum Aban Tag zum andern, ſondern höchſtens vom Morgen bis Lerglei end zu leben. Es iſt nicht zu verwundern, daß ſich der den wud mit Japan aufdrängt, wo die Rikſchakulis vor den Statio. dun unzen bis man ſie anruft, und die in ihrer ſauberen Klei⸗ nd höflichen, aber beſtimmten Art gar nicht den Gedanken XXXII. 15 dufto unlergenren laſſen, daß ſie etwa eine entwürdigende oder auch nur rdnete Tätigkeit verrichten. uug in 51 nur auf kurze Zeit nach China kommt, und vor allem Iden ſe fremden Niederlaſſungen der großen Hafenſtädte, könnte Jan and edanken kommen, daß der Europäer in China noch eine ſerade U ere Rolle ſpiele als in Japan, während es in Wirklichkeit ſin ein engekehrt iſt Uns hatte freilich ſchon die Fahrt nach Tien. 18 dlaf beſſeren belehrt, jedoch wohl nur deshalb, weil wir zwei⸗ en—9 genommen hatten. Der Portier im Hamotohotel in Muk⸗ zu beſor tödlich erblaßt, als ich ihm den Auene gab, die Billette dies 755 und als ich trotz ſeinen dringenden Vorhaltungen, daß em Vahz unmöglich ſei, feſtgeblieben war, drückte er mir ſie auf Als nhof heimlich und verſtohlen in die Hand. ſie om ichden Zug beſtieg, erſchrak ich allerdings ſelöſt, denn er ſaniſc chineſiſchen Bahnhof kommend bereits übervoll auf der den Station ein. Offiziere, Soldaten, Kaufleute in ſchwer⸗ icheinand angs mit ihren Frauen, Bauern und Kulis bunt 3 er. Dazu eine Unmenge von Gepäck, ſo daß ein Paſ⸗ dab ſich jden es unmöglich ſchien. Bei näheren Beſichtigung er⸗ Aedoch, daß der Wagen gar nicht ſo voll war. Jeder Paſſa⸗ gier nahm nur in, bis vier Plätze für ſich in Anſpruch, und es 70 zeigte ſich weiterhin, daß das Preſtige des Europäers dem Chineſen gegenüber recht klein geworden iſt; denn keiner dachte auch nur im entfernteſten daran, uns Platz zu machen. Als auch dringende Vor⸗ ſtellungen nichts fruchteten, wählte ich mir einen jungen Mann in prächtigem, hellblauſeidenem Itſchang aus, der zwei einander ge⸗ genüberliegende Bänke für ſich allein in Beſchlag nahm. Ich gab ihm freundlich lächelnd ſeinen hellgrauen Filzhut, mit der er ei⸗ nen Platz belegt hatte, in die Hand und dann noch die Handtaſche, die auf dem andern ſtand, dazu. Er lächelte etwas ſüßſauer, wagte aber doch nicht zu proteſtieren. Es iſt augenſcheinlich jedoch in China gutes Recht, daß jeder für ſich ſo viel Platz beanſprucht, als er mit ſeinem Körper und ſei⸗ nem Gepäck 9 0 kann; denn die Chineſen, die nach uns eingeſtie⸗ gen waren, dachten nicht im entfernteſten daran, ſich auf ähnliche Weiſe Platz zu ſchaffen, ſondern ſtanden geduldig auf dem Gang und zwiſchen den Sitzen, wo das aufgeſtapelte Gepäck nur eben ein freies Plätzchen ließ. Da ein paar alte Frauen darunter waren und die breit hinlümmelnden Paſſagi⸗re zum Teil ähnlich reich ge⸗ kleidete elegante junge Leute waren wie unſer Gegenüber, ver⸗ ial ich den mit mir Eingeſtiegenen allen auf ähnliche Weiſe Platz. Die Freunde alten Volkstums mögen die immer weitere Ver⸗ breitung der Eiſenbahn in der ganzen Welt bedauern. Aber tat⸗ ſächlich gibt einen nichts einen ſo raſchen, echten und unmittelbaren Einblick in das Leben fremder Völker als die Fahrt in der Bahn, gerade im Orient, wo man ſonſt als Fremder nur ſo außerordent⸗ lich ſchwer Einblick in das Familienleben bekommt. Bei 2a4ſtündi⸗ ger Fahrt löſt ſich ſelbſt die größte ſonſt vor Fremden gezeigte Zu⸗ rückhaltung. Die Familie muß eſſen, trinken und ſchlafen. Man ſieht in das Verhältnis des Mannes zur Frau und der Kinder zu den Eltern. Auch in unſerm Wagen, einem großen amerikani⸗ ſchen Durchgangswagen mit engen gegenüberliegenden Doppelſitzen beiderſeits des Mittelganges, ſaß ein halbes Dutzend Familien. Allerdings war es nicht immer ganz leicht, die Familienmitglieder richtig zu klaſſifizieren. Auf einer Bank ſaßen zwei Chineſen oder Chineſinnen, die ebenſo gut Vater und Tochter, Mann und Frau wie Mutter und Tochter ſein konnten. In China tragen beide Ge⸗ 5 Jacke und Hoſe, die Aermeren aus blauer Baumwolle, ie Reichen aus ſchwerer Seide, und darüber den Itſchang, das lange bis auf die Füße fallende Oberkleid. Mitunter iſt nur der Mann im Itſchang, die Frau in Jacke und Hoſe, und bei den bart⸗ loſen, weichen Geſichtern der wohlhabenden Chineſen und ihren zarten Händen iſt jede Verwechſelung möglich. Von den beiden war nur die Jüngere zweifellos weiblichen Geſchlechtes. Sie trug noch die hochgeſchloſſene chineſiſche Jacke mit dem niedrigen Stehkragen, aber ſchon europäiſchen Rock. Das Ge⸗ ſchlecht der oder des Aelteren konnte ich jedoch bis zum Schluſſe nicht mit Sicherheit ausmachen. Daß ſie bzw. er ſich mehrmals eine Pfeife anſteckte, wollte nichts ſagen, da ja auch die Chineſin eine ſtarke Raucherin iſt. Die meiſten der anweſenden Frauen trugen das Haar nach altchineſiſcher Sitte von der Stirn ſtraff nach rückwärts gekämmt und auf dem Hinterkopf in ſchlichtem Knoten aufgeſteckt. Dieſe an ſich wenig vorteilhafte Haartracht paßt gut zu den ſcharfgeſchnit⸗ tenen, ſchmalen Geſichtern. Trotzdem nach allgemeiner Anſicht die Stellung der Frau in China eher noch untergeordneter iſt als in Japan, machten alle dieſe Frauen durchaus keinen gedrückten Ein⸗ druck, ſondern manche von ihnen ganz im Gegenteil den von aus⸗ geſprochenen Luxusgeſchöpfen. Sie ließen ſich durchaus von ihren Männern bedienen und kümmerten ſich nicht mehr als nötig um ihre Kinder. Wenn eines von den Zwei⸗ bis Vierjährigen, die auf dem Gang ſpielten, Hunger verſpürten, ſo kam es ſchon von ſelber über alle Gepäckſtücke zu ſeiner Mutter gekrabbelt und öffnete ihr die Jacke, um zu trinken. Bei der Mehrzahl der Paſſagiere war nun allerdings die Stim⸗ mung mir gegenüber infolge meines energiſchen Platzſchaffens zum Beginn der Fahrt ein wenig geſpannt, bis ein Zufall erfreulicher⸗ weiſe wieder einen Umſchwung herbeiführte. Die Dörfer hatten angefangen, einen ganz anderen Charakter anzunehmen. Die Häuſer drängten ſich dicht zuſammen, ſie waren durch Mauern gemeinſam geſchützt. Jedes einzelne Gehöft ſelöſt war wieder wie eine kleine Feſtung; manche hatten Zinnen und cleine Türme mit Schießſcharken an jeder Ecke. Als ich an einer Station gerade eines dieſer Gehöfte knipſte, hörte ich hinter mir einen lauten Ruf des Erſkaunens. Einer der Chineſen, denen ich in Mukden Platz geſchafft, ſah mir über die Schulter und konnte ſich gar nicht genug darüber verwundern, wie das Bild auf der Mattſcheibe meiner Spiegelreflexkamera plötzlich verſchwand und wiedererſchien. Drinnen im Zuge holte er dann aus einem Bal⸗ len, in dem ich alles andere eher vermutet hätte, ſeine Kamera her⸗ aus. Die Chineſen ſind wie die Japaner eifrige Liebhaberphoto⸗ graphen, und jeder Mitpaſſagier unſeres Wagens brachte jetzt ſei⸗ nen Apparat an. Ich mußte alle betrachten, alle bewundern. Es war eine ganze Reihe wertvoller Apparate darunter, die man bei ihren Beſitzern nach deren ſonſtigen Erſcheinung nicht vermutet hätte. Erfreulicherweiſe konnte ich jedoch feſtſtellen, daß meine Mentorkamera in der allgemeinen Bewunderung den Vogel ab⸗ ſchoß, die ſich noch ſteigerte, als ich meine Aufnahmen aus Muk⸗ den herumzeigte. Jetzt konnte auch der hell⸗blauſeidene junge Mann nicht länger widerſtehen. Die von ihm bis dahin offenſicht⸗ lich zur Schau getragene Kränkung war vergeſſen, und es geigtg ſich, daß er ein recht gutes Engliſch ſprach.*55 750 —— ———— eeee ——— — 4 Seite. Nr. 396 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 27. Auguſt 1924 dann noch das Geld nehmen für Kleider und Schuhe, für den Wagner und den Schmied und für den ſündhaft teueren künſtlichen Dünger. Und gedüngt muß werden. Unfer überkultiverter, ver⸗ brauchter Boden hat nicht die Triebkraft der rumäniſchen, ruſſiſchen oder gar der kanadiſchen Erde. So befindet ſich der Bauer heute in keiner beneidenswerten Lage. Die erhofften Einnahmen aus der Haferernte bleiben aus, und das Vieh, das er allenfalls verkaufen kann, hat troß der hohen Fleiſchpreiſe kaum den Preis der Vor⸗ kriegszeit erreicht. Weit ſchlimmere Folgen aber als die Mißernte in Getreide würde ein Fehlertrag in der Kartoffelernte haben. Und dieſe Gefahr, von der auch der Städter ganz beſonders betroffen würde, iſt in ziemliche Nähe gerückt Das andauernde Regenwetter verurſacht das Faulen der Kartoffeln, und in ſchweren Böden iſt dies leider auch ſchon feſtzuſtellen. Hoffen wir, daß der Himmel — ein Einſehen haben wird und bald beſſeres Wetter be⸗ art. A. W. Derkehrskontrolle Bei einer am 26. Auguſt nachmittags zwiſchen 3 und 6 Uhr durch ſämtliche zur Verfügung ſtehenden Polizeiſtreifen und Poſten vorgenommenen Kontrolle der Kraftfahrzeuge(Laſt⸗ kraftwagen, Perſonenkraftwagen und Motorräder) wurden 02 Perſonen zur Anzeige gebracht und zwar: 50, die nicht im Beſitze der erforderlichen Papiere waren; 54l 1, weil ſie am Laſtkraftwagen kein Typenſchild angebracht atte; 2, die ihren Anhängewagen nicht mit einer Erkennungs⸗ nummer verſehen hatten; 8, wegen Einhaltens der falſchen Straßenſeite; 2, weil ſie mit einem nicht zum Verkehr zugelaſſenen Motor⸗ rad gefahren ſind und t 4, die mit unvorſchriftsmäßigen Kennzeichen fuhren, * Sonderſchnellzug nach Skuttgark. Wie uns der Verkehrs⸗ verein mitteilt, hält der am Sonntaa nach Stuttaart fahrende Sonderſchnellzug außer Bruchſal auch in Neckarau und Schwetzingen. Damit iſt auch den dortigen Handwerksmeiſtern — e zum Beſuch der Bau⸗ und Gartenbau⸗Ausſtellung ne⸗ oten. Verkehrsſtörung. Geſtern vormittag 8,50 Uhr blieb im Suezkanal eine mit Zugmaſchinen beladene Zweiſpänner⸗ rolle infolge der über drei Meter hohen Ladung an der Decke der Unterführung hängen und verurſachte dadurch eine über eine Stunde währende Störung des Verkehrs. Preistreiberei. Wegen Leiſtungswuchers gelangt eine Kaufmannsehefrau, wohnhaft in der Schimperſtraße, zur An⸗ geige, weil ſie für ein möbliertes Schlafzimmer und Mitbenützung der Küche den Betrag von monatlich 90 Mark forderte, ob⸗ wohl ſie für ihre geſamte 4 Zimmerwohnung nur 55 Mark monat⸗ lich bezahlen muß. „ Anfallschronik. Geſtern nachmittag 5,30 Uhr geriet auf der Straße zwiſchen FE und G 7 ein zwei Jahre altes Kind unter ein Zweiſpännerfuhrwerk und trug einen Oberſchenkelbruch und in⸗ nere Verletzungen dapon. Ob den Fuhrmann die Schuld trifft, lteß ſich noch nicht feſtſtellen. Das Kind ſprang kurz vor dem Fuhr⸗ werk über die Straße.— Um 5,50 Uhr nachmittags ſtürzte in be⸗ trunkenem Zuſtande ein 45 Jahre alter Wirt von einem in der Fahrt befindlichen Pritſchenwagen auf der Straße zwiſchen N und 07 auf den Randſtein des Gehwegs, ſo daß er ſich am Koyfe eine ſtark blutende Wunde zuzog. Von einem in der Nähe wohnenden Arzt wurde ihm ein Notverband angelegt. Auf dem Pritſchen⸗ wagen befand ſich noch ein 10 Jahre alter Junge, der vbenfalls Jinnlos betrunken() war.— Um 6,45 Uhr ſprang in de: Wallſtadtſtraße ein 9 Jahre altes Mädchen in das Fahrrad eines Kaufmannslehrlings, fiel mit dem Kopf auf den Randſtein und er⸗ litt eine Gehirnerſchütterung.— Beim Spielen wurden einen 14 Jahre alten Schüler in der Käfertaler Straße von einem bis jetzt noch unbekannten Jungen in das linke Auge geſtoßen.— Sämtliche Verletzten wurden in hieſige Krankenhäuſer aufgenommen. Meſſerſtecherel. Zu der von uns bereits gemeldeten Meſſer⸗ ſtecherei am Kirchweihſonntag in Sandhofen ſchreibt der Polizei⸗ bericht: In der Nacht zum 25. Auauſt kam es zwiſchen jungen Leuten guf dem Heimwege von der Kirchweihe in Sandhofen, in der Nähe der Zellſtoff⸗Fabrik zu einer Schlägerei, wobei zwei ledige Ar⸗ beiter aus Waldhof durch Meſſerſtiche erheblich verlent wurden und nach dem Krankenhaus verbracht werden mußten. Ver Täter iſt noch unbekannt. * Feſtgenommen wurden in den beiden letzten Tagen 47 Per⸗ ſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter 4 wegen Diebſtahls, ein Kanzleigehilfe aus Hainſtadt wegen Dieb⸗ ſchen und Urkundenfälſchung, ein Spengler und ein Eiſenbahn⸗ chaffner wegen gemeiner Verbrethen, ein Roßhaarſpinner, der wegen Diebſtahl von der Staatsanwaltſchaft Heidelberg geſucht wird und 10 Frauensperſonen wegen ſchlechten Lebenswandels. * Noch keine Ausſicht auf beſſeres Wekter. Nach dem uns heute Mittaa von der Landeswetterwarte Karlsruhe zugegangenen Wetterbericht hat ſich das Druckgebiet über der Nordſee Mittel⸗ europa genähert und einen Ausläufer nach Südfrankreich geſendet. bei deſſen Vorübergana in Süddeutſchland Reagen fällt. Vordrin⸗ gende Nordwinde werden zunächſt noch weitere Abkühluna brin⸗ gen. Später iſt abnehmende Bewölkung und ein Nachlaſſen der Niederſchläge unter dem Einfluß eines von Weſteuropa vocſtoßen⸗ den Hochrückens zu erwarten. Die Beſſerung des Wetters iſt aber nicht von Dauer, da ſüdlich von Island eine neue Druckſtörung vordringt.— Für den morgigen Donnerstag meldet uns die Wetter⸗ warte folgendes Wetter: Zeitweiſe aufheiternd, doch noch Regenſchauer, noch etwas kühler. weſtliche inde. Wekterpropheten ſind bekanntlich alle die, welche, ſei es im Kriege oder ſonſtwo, irgendwelche ſchweren Knochen⸗ oder Gelenk⸗ verletzungen gehabt haben. Sie ſpüren oft ſchlechtes Wetter an den ehemals verletzten Stellen voraus. Dr. Schlör⸗Suttgart gibt in der„Umſchau“, Nr. 34, eine Erklärung für dieſe Erſcheinung. Dem Pegenwetter Gt meiſt ein ſtarkes Sinken des Luftdrucks voraus. Die Folge davon iſt eine Abnahme des Sauerſtoffdrucks in der Lunge und damit eine ebenſolche Aenderung im Sauerſtoffgehalt es Blutes. Daraus ergibt ſich eine Blutdruckabnahme, die die be. lannten Spauinungen und Schmerzen in den noch empfindlichen Gelenken und Knochenhäuten hervorruft.— Wenn die volkstümliche Beobachtung richtig iſt, daß Hunde vor dem Regen Gras freſſen, dann erklärt ſich dieſe merkwürdige Erſcheinung nach Dr. Schlör aus denſelben Vorgängen. Der Aenderung des Blutdrucks entſpricht eine vorübergehende Sekretionsſtockung in den Schleim⸗ häuten des Magendarmkanals. Dieſer augenblickliche Sekretman ⸗ gel im Magen führt zum Appetit nach ſolchen Speiſen, die den Saft⸗ fluß wieder anregen. Beim Hunde würde ſich das demnach in einem Verlangen nach kleeſäurehaltigem Gras äußern. Ein ähn⸗ licher Vorgang ergibt ſich beim„Kater“, der nach zu ſtarkem Alko⸗ holgenuß eintritt Infolge Lähmung der Hautblutgefäße ſinkt der Blutdruck und damit die Säfteabſonderung im Magen. Dies erzeugt Appetit nach Speiſen, die durch Reizung einen verſtärkten Säftefluß anregen, z. B. geſalzener oder ſaurer Hering und dergl. * Beſſere Beleuchkung der Jüge. Da in letzter Zeit von den Rei⸗ ſenden über mangelhafte Beleuchtung der Züge Klage geführt wor⸗ den iſt, ſind die Dienſtſtellen angewieſen worden, der Inſtandhaltung und Bedienung der Beleuchtunaseinrichtungen in den Zügen befondere Sorafalt zuzuwenden. Der ordnunasmäßige Zu⸗ ſtand der Beleuchtunaseinrichtungen ſoll ſtändig überwacht werden. *Das Sommerobſt. Auch in dieſem Jahre fällt die Erntezelt des Sommerobſtes in den Wendepunkt zum September. Die Halt⸗ barkeit der Früchte wird erhöht, wenn man bereits einige Tage vor der vollen Reife mit dem Abnehmen des Obſtes beainnt. Je mehr Sorafalt auf die Wahl des Erntetages geleat wird, deſto eraleviger und dankbarer iſt das Ergebnis. Beſonders bei hervorragenden Obſtſorten, vor allem beim Tafelobſt, ſei män beim Pflücken ſehr vorſichtig. Koſtbare Früchte lege man in Pflückkörbe, die innen gepolſtert ſind, um ein Anſtoßen und damit Anfaulen zu vermeiden. * Das Welken der Topfblumen kann verſchiedene Urſachen hasen. Zuerſt iſt es die Trockenheit, welchs alle Topfgewächſe, beſonders vle krautartigen. zum Welken brinat; dann kann auch Ballentrockenheit ſchuld ſein, die oftmals unter einer ſcheinbar feuchten Oberfläche ge⸗ deiht und von oberflächlichem Gießen herrührt. In dieſem Falle hilft, beſonders bei Blattpflanzen, nur das Einſtellen in ein Wafſſergefäß bis öber den Topfrand und zwa rſo lange, bis ſich MWaſſergefäß bis über den Topfrand und zwar ſo lange, bis ſich Pflanze vollgeſauat hat. Gegen beide Arten von Trockenheit hilft nux ein regelmäßiges gründliches aber trotzdem nicht ſchematiſches Gießen. Ferner kann eine Topfpflanze, eben im Blumenladen ge⸗ kauft, im Zimmer anfangen zu welken, bis ſie ſich an die Zimmer⸗ luft gewöhnt hat: vielleicht hat ſie vorher wärmer oder kälter geſtan⸗ den. Aber auch die Sonne kann einzelne Topfgewächſe zum Welken bringen. wenn ſie plötzlich kommt und mit aanzer Wucht durch das Fenſter brennt. Schließlich kann Zualuft von außen die Pflan⸗ zen verſchnupfen und zum Welken bringen, vielleicht, wenn die Fen ⸗ ſter nicht dicht ſchließen oder zu lange offen gehalten werden 1 575 ter. E. Tagungen 27. Bundesfeſt des oberrheiniſchen chriſllichen Jungmänner⸗ bundes * Freiburg. 26. Aug. Geſtern fand unter zahlreicher Betei⸗ liauna der chriſtlichen Jungmännervereine aus allen Teilen des badi⸗ ſchen Landes das 27. Bundesfeſt des oberrheiniſchen chriſtlichen Junamännerbundes in Freiburg ſtatt. Am Samstaa wurde das Feſt mit einem Bearüßunasabend eröffnet, wobei Vertreter des Landes, der Stadt und der evangeliſchen Kirchengemeinden die Er⸗ ſchienenen bearüßten. Sonntaa nachmittag bewegate ſich ein ſtätt⸗ licher Feſtzua durch die Hauptſtraßen der Stadt zum Paulusſaal, wo ſodann die eigentliche Bundesverſammlung abagehalten wurde, die den Bundesbericht entaegennahm. Im Mittelpunkt der Beratuna ſtand ein Vortraa des Züricher Jugendſekretärs über da⸗ Thema:„Wie wird der chriſtliche Jungmann zum Charakter und zur Perſönlichkeit?“ Herr Che Ong erwies ſich ſogar als eine recht intereſſante und wertvolle Reiſebekanntſchaft. Er war in einer großen ame⸗ rikaniſchen Bank in Tientſin angeſtellt, was ihn aber nicht hin⸗ derte, zu gleicher Zeit noch eine ganze Reihe eigener Geſchäfte zu betreiben. So machte er daneben Vermittlungen als„Shroff“ für ein europäiſches Handelshaus, außerdem betätigte er ſich als Ueberſetzer, beſaß in der Tientſiner Chineſenſtadt eine Nudelfabrik, in ſeinem Heimatsort eine Apotheke. Ich machte ſpäter die Erfah⸗ rung, daß Herr Che Ong durchaus keinen Ausnahmefall darſtellte. ſondern im Gegenteil jeder chineſiſche Kaufmann, und gerade die mit den Europäern in Verbindung Stehenden, in einem Dutzend Sättel ſitzt. Bei einer Nachtfahrt in rüttelndem Zuge wird man raſcher be⸗ kannt als unter anderen Umſtänden. Und wenn wegen Ueberfül⸗ lung kein Gedanke an Schlaf iſt, ſo benützt man gerne die Gelegen⸗ heit, ſich mit ſeinem Gegenüber zu unterhalten, und ſagt ſchließ⸗ lich mehr, als man ſonſt getan haben würde. Herr Che Ong verließ mit uns in Tientſin den Zug und ſtieg mit uns in die Rikſcha, ohne davon Notiz zu nehmen, daß die Ku⸗ Iis von dem fremden Poliziſten geſchlagen wurden. Wahrſcheinlich Berührte es ihn tatſächlich auch nicht, aber aus dem, was er mir im Laufe der Nacht geſagt, konnte ich zwiſchen den Worten ent⸗ nehmen, daß zwiſchen dem reichſten Kaufmann und dem unterſten Kuli doch eine gewiſſe Gemeinſchaft beſteht, die eines Tages Europa gegenüber in erſchreckender Weiſe in Erſcheinung treten kann. Theater und Muſik Araufführung in Leipzig. Aus Leipzia wird uns geſchrieben: Im Kleinen Theater fand die Uraufführuna einer Komödie von Fritz Mack Einmal iſt keinmal“ ſtatt. Mack nennt ſie einen „komplizierten Fall“, um die Eigenheit ſeiner Komödie zu kennzeich⸗ nen. Dieſe etwas verwickelte Ehegeſchichte enthält den Stoff zu einem Strindberadrama. der aber nicht mit bitterem Haß gegen dle Frau, ſondern mit dem Lächeln des Verſtehens geſtaltet iſt. Ein Mann der vfucholoaiſchen Wiſſenſchaft iſt mit einem Weibchen ver⸗ heiratet. das nach Leben, Freude. Glanz verlanat. aber an der Seite des etwas trockenen Pedanten verdrießlich und mißmutia wird. Er ſucht ſie pfuchologiſch zu eraründen und zu erklären, während ſie offenbar lieber„aus einem Punkte“ kuriert werden möchte. Als er ihr auf pfucholoaiſcher Grundlage ihre Minderwertiakeit klar macht, flammt zwiſchen beiden ein heftiger Zwiſt auf, in deſſen Verlauf er von Trennuna ſpricht. In der Erreauna macht ſie ibhm die übrigens unwahre Eröffnung. ſie ſei ihm untreu geworden. Das wirkt in ihm nach, er hat den beiderſeitſgen beſten Freund. den„unvermeidlichen Dritten'im Verdachte. Dieſer lacht den Gatten aus: nachdem aber der Gedanke einmal in ihm gemeckt iſt. macht er der Frau eine Lie⸗ beserklärung. Nun lacht die Frau— aber im Zwiſchenakt finden ſich beide. Als ſie dann im letzten Akt dem Gatten mutia geſteht er feſtſtellen, daß ihre. Geſtändniſſe lächerlicher Schwindel ſind. Er lacht und holt die Weinflaſche zum Verſöhnunastrunk. Mack will. in ſeiner flott hingeworfenen Komödie wohl ſagen, daß die aründlichſte und ſcharfſinniaſte Wiſſenſchaft einem eigenwilligen lebensdurſtigen Weibchen gegenüber verſagt. Zwar iſt der Fall„kompliziert“, die Menſchen der Komödie ſind es aber keinesweas: der Autor hat ſte nur von einer Seite beleuchtet. Die Handlung iſt ſtraff geſchürzt, der Dialog voll auter Laune. Dr. L. St. Runſt und Wiſenſchaſt 4% Die erſten Marsbeobachkungsergebniſſe. Ueber das vorläufige Ergebnis der Beobachtungen auf dem Obſervatorium Jungfrau⸗ ſoch, 3457 Meter über dem Meeresſpiegel, äußerte ſich Profeſſor de QAuervain von der Eidgenöſſiſchen meteorologiſchen Zentral⸗ ſtation wie folat:„Nach den bisherigen Beobachtungen hat der Mars einen außergewöhnlich ſchneereichen und ſtrengen Winter hinter ſich. Anfang Juni reichte die Schneezone vom Pol noch bis weit in die ſubtropiſchen Gebiete, alſo, mit Erdverhältniſſen veralichen, etwa bis zu den Azoren. Seitdem konnte ein ſtarkes und ſchnelles Abſchmelzen verzeichnet werden. ſo daß ſich gegenwärtig die Schneezone, analoa den terreſtriſchen Verhältniſſen. 20 bis 30 Grad um den Pol erſtreckt. Dann ſieht man einen dunkelfarbigen Ring, den man als Schmelzwaſſer annimmt. Bei allem notwendigen Vorbehalt glaubt Profeſſor de Quervain ferner nach den bisherigen Beobachtungen die Möalichkeit einer aewiſſen Parallelität (nicht etwa Gleichheit) der Temperatur⸗ und Witterunas⸗ verhältniſſe des Mars mit denſenigen der Erde feſtſtellen zu könney. Es ſcheint, daß die Witterung des Mars auf den der Beobachtung zugänglichen Teilen durch die Strahlungsver⸗ hältniſſe der Sonne ebenſo ungünſtia wie die auf der Erde beeinflußt wurde.“ Humperdinck und der Meyerbeer⸗Preis. Humperdinck, deſſen 70. Geburtstag auf den 1. Sept. d. Is. fällt, muß wohl als der preisgekrönteſte Komponiſt unſerer Tage bezeichnet werden. Nachdem er das Frankfurter Mozartſtipendium und den Mendelsſohn⸗Preis erworben hatte, bewarb er ſich ouch um den Meyerbeerpreis und zwar mit einer Ouvertüre zu des Ariſtophanes„Fröſchen“ ſowie einem Einakter„Die Fiſcherin“ (nach Goethe), und zwar wieder mit Erfolg. In Verlegenheit aber war er, wie er ſeinem Freund Richard Waoner, der nichts weniger als ein Freund der„Spektakelmuſik“ Meyerbeers war und dem er daher nichts von ſeiner Bewerbung mitgeteilt hatte, die Nachricht beibringen ſollte.„Ich ſchämte mich wie ein armes junges Mäd⸗ chen“, ſo läßt ein Interviewer Humperdinck erzählen,„das ſich ſo⸗ eben mit einem reichen alten Herrn vermählt hat, als ich in Wahn⸗ fried mit der Siegesnachricht erſchien, daß ich auch dem Meverbeer⸗ preiſe nicht entgangen ſei„Non olet. non olet“, ſagte Wagner. indem er mich luſtig auf die Backen klopfte.„Sie ſehen. es gibt noch Richter in Berlin.“— Humperdinck ſelber hat allerdings zu was ſich ereianet hat. da iſt er ſich länaſt über alles klar geworden — nun lacht er beide aus, denn auf Grund ſeiner Pfychologie kann dieſem Bericht des Interviewers ſpäter erklärt, daß er etwas ge⸗ färbt ſei. Die Hauptſachen aber treffen zu. Aus dem Lande ch. Neckarbiſchofsheim, 26. Aug. Der Vorſchußverein n biſchofsheim hielt geſtern ſeine alljährliche Generalverſammlung 5 Rathaus hier ab. Die volkswirtſchaftliche Bedeutung des Inſtitut kam in der großen Beteiligung und der lebhaften Ausſprache, auf Wiedergeſundung und Fortbeſtand der Genoſſenſchaft hinwiele, deutlich zum Ausdruck. Nach Genehmigung der Bilanz wurden au dem Vermögensvortrag von 22 584 M. 10 000 M. dem Metervefond g⸗ der Reſt zur Verfügung der Kaſſe überwieſen. Die Stammante wurden auf 100 M. feſtaeketzt, wovon mindeſtens jährlich 5 einzuzahlen ſind. Die Haftſumme wurde auf 300 M. feſtgeſah, Die ausſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder die Herren Hch. Han i1 Ludwig Neuwirth und Berthold Wolff wurden wiedergewählt. M Dankesworten wurde die anregend verlaufene Verſammlung vom Vorſtand geſchloſſen. * hüfingen. 26. Aug. Durch Aufmerkſamkeit des Lokomotio fübrers des Höllentalzuges 1563 vom lenten Sonntag wurde ober“ balb Hüfingen ein ſchwerer Unalücksfall vermieden. Dort ſtand näm, lich, als der Zug heranbrauſte, ein Auto mit fünf Perſone⸗ mitten auf den Schienen. 50 Meter vor der betreffenden Stelle brachte der Führer den Zua zum Stehen. I. Eichelberg, 25. Aug. In einem Anfall von Schwermut ha ſich der 20 Jahre alte Kaufmannslehrling Auguſt Mildenberg er im Walde erſchoſſen. Seine Leiche wurde im Straßengraben liegend aufgefunden. Er war allgemein als ein braver lunger Mann geachtet. Aus der pfalz Amtliche pfälziſche Dienſtnachrichten Juſtizdienſt: Vom Staatsminiſterium der Juſtiz wurden vom 1. September an der Gerichtsaſſiſtent am Amtsgericht Dürk⸗ heim Eduard Werling an das Amtsgericht Ludwigshafen a. Rh. und der Kanzleſaſſiſtent am Amtsgericht Waldmohr Otto Blum an das Landgericht Zweibrücken, jeder in gleicher Dienſtes“ eigenſchaft in etatmäßiger Weiſe verſetzt. Höhere Lehranſtalten: Vom Staatsminiſterium Unterricht und Kultus wurde vom 1. September an der Studienra des humaniſtiſchen Gymnaſiums Ludwigshafen a. Rh. Joſef Wilhelm zum Studiendirektor des Progymnaſiums Frankenthal in etatmäßiger Weiſe befördert. * :: Ludwigshaſen, 27 Aun Ein Damenfahrrad, Marke Nau⸗ mann Nr. 827 143 und ein ſolches, Marke Simplex, ſind aus den Hofe eines Hauſes in der Bismarckſtraße, bezw. auf dem Meßplab Frieſenheim geſtohben worden.— In der Nacht auf Montag wafff von einem im Zollhafen vor Anker liegenden Dampfſchif durch Einbruch 3 Sack von je 50 Kg. Kümmelſaat und 9 Kiſten ſchwarzer Tee zum Nachteil einer Mannheimer Firma geſtohlen. :: Mukterſtadt, 27. Aug. Die Polizei beſchlagnahmte auf der am vergangenen Sonntag ſtattgehabten Kirchweih zwei Stände, an denen zu hohen Einſägen Glücksſpiele getrieben wurden, w K eine Anzahl junger Leute ihr Kerwegeld verſpielten. Die Inha 5 derx beiben Stände, von denen der eine einen Gewerbeſchein f Kegelſpiel beſaß, wurden außerdem zur Anzeige gebracht. ::: Zeiskam, 27. Aug. Beim Auffſteigen auf ein Vauernfuge werk kam ein 12jähriges Mädchen unter die Räder. Die hier 4 erlittenen Verletzungen waren ſo ſchwerer Natur, daß das Mädche — transportiert und operiert werden mußte. Es ſtar ſald darouf. Ilbesheim, 27. Aug. Im Wingert des Küfers Böſch wuch hier ein Wieſen⸗Champignon(Schafpilz) im Gewicht von 3½ Pfu und von 92 Zentimeter Umfang. 35 : Aus der Südpfalz, 27. Aug. Die Tabakfelderrebe ſion iſt in Berg jetzt beendet worden. Es wurden durchſchnitthn für ½% Morgen 9 Ar 2 Zentner geſchätzt. Der Tabak ſteht ö Durchſchnitt ſchön. Es iſt eine gute Ernte in Ausſicht. 2: Wattenheim, 27. Aug. Ein ſeltenes Naturereignis. Nach dem ber Hagel an den Soſtbäumen die Früchte abgeſchlagen haz kann man auf verſchiedenen Grundſtücken blühende Apfel⸗ 15 Pflaumenbäume ſehen. t0 :: Jeſelberg, 27. Aug. Der 24jährige Hilfspoſtbote— 0 Knöller von hier hatte ſich am 15. ds. Mts aus der elterliche, Wohnung entfernt. Da er nicht wieder heimkehrte, wurde ein Streife in die Umgegend unternommen, wobei er am Samste nachmittag von ſeinem Bruder im ſogenannten Holzäpfelloch 5 dichtem Geſtrüpp erſchoſſen ahel deden wurde. Ein kleine Browning lag neben der Leiche. s den jungen Mann, der ⸗ geachtet war, in den Tod trieb, iſt zur Zeit noch nicht a geklärt. 51. . Annweiler, 26. Aug. In dem Feſtzug anläßlich des picg Fſch⸗alemanniſchen Tages im Monat September in Karksruhe eis⸗ die Stadt Annweiler durch eine Nachahmung der Dreifaltigkee, burgen Trifels, Anebos und Münz vertreten ſein. Die Vorbe tungen zwiſchen örtlichen Wander⸗ und Sportvereinen und n⸗ Stadtverwaltung ſind ſchon im Gange. Auch die verſchiedenen a deren Gemeinden wie Euſſerthal mit ihrem Zigeunerwagen Dernbach und Nomberg. befannt durch die Bürſteninduſtrie, habe ihr Mitwirken bei dieſem Volksfeſt in Ausſicht geſtellt. :: Pirmaſens, 27. Aug. Auf Veranlaſſung des Unterluchunge richters in Zweibrücken erfolgte hier die Verhaftung des Inhab der Agentur der Bayeriſchen Notenbank, Bankier Franz Hil 195 Hauenſſein bei Pirmaſens. 27. Apg. Eine Anzahl ſue, Burſchen beläſtigte in ſpäter Nachtſtunde 85 Hochzeits geeſen ſchaft dadurch. daß ſie im Hochzeitshauſe die Fenſter einmaleh, und die Treppe abriſſen, wodurch einige nichtsahnende Gäſte ch⸗ ſtürzten, ſich verletzten und die Kleider zerriſſen. Die ganze ſen barichaft geriet in Angſt und Schrecken und die Ordnung ſchalſe wollende Polizet wurde bedroht und mifhandelt. Man erkan jedoch die Haupttäter und brachte ſie zur Anzeige. zramt 27 zweibrücken. 27. Aug. Die Zahl der Erwerbstoſen mn ſortgeſetzt zu und hat bald 2500 erreicht davon 1787 männliche 676 weibliche. Von den ſtändigen Erwerbsloſen ſind 788 mit artk. arbeiten beſchäftigt.— Der Zentner Koks koſtet jetzt hier 1 Aus dem Rechtsleben Zur Frage des vertraglichen Haftungsausſchluſſes der Spediteure Danzif Die Firma Z. in Danzig macht gegen die Hamburg⸗ U Linie m. b. H. in Danzig Schadenserſaßanſprüche 5 eine ges der Reiſe von Hamburg nach Danzig verlorengegangenen woder Kaffee geltend. Der Anſpruch beläuft ſich auf 31½ Dolla⸗ einen entſprechenden Markbetrag zum Kurſe des Zahtungstactei den beklagte Schiffahrtslinie hält der Klage entgegen, daß ſie f emäß verlorenen Sack Kalſee höchſtens 210 Mark(Papiermart) Aulich ihrer Konnoſſementsklauſel zu vergüten habe. Dort heißt es nan de⸗ „Vergütungen für fehlende Güter werden unter Zugrundelegung icht Originalfakturenpreiſes geleiſtet, jedoch für irgend ein Kolli 1gl. Mit dieſer Klauſel will die Beklagte jede weitere Erſahpfli geſchloſſen haben. Haft⸗ Landgericht und Oberlandesgericht Kiel haben dis 4ge beſchränkung der Beklagten als berechtigt anerkannt und die kägere auf Mehrzahlung abgewieſen. Die von der ion gegen das Urteil des Oberlandesgerichts eingelegte Reviſ dgewie“ ohne Erfolg geblieben und vom Reichsgericht zurl ſen worden. i. der Aus den reichsgerichtlichen Entſcheidungsgründen Spe! Frage der Haftbeſchränkung bezw. des Haftungsausſchluſſes daaſel zu diteure folgendes weſentlich: Wirtſchaftlich bedeutet jene lzen un der Zeit des Vertragsſchluſſes bei einer Ladung der fraauer und (66 Sack Kaffee) nahezu eine Freizeichnung des Verfrachte. Frei⸗ Reeders von der Haftpflicht. Indeſſen würde auch eine völlianſazen zeichnung der Reederei von jener Haftpflicht nach den Grun rden der Vertragsfreiheit an ſich für unzuläſſig nicht erachen gefung können, ſoweit nicht— abgeſehen von dem Ausſchluß der döher als 200 Mark oder 300 Mark pro 100 Kg. in Fchſe e 17*———— r·r r im tuts ſen. aus ‚ u. eile ark 1 Mit om tiv⸗ u⸗· * —2 S SAK.* Na7 777V0SCCꝙꝙCGG000( E —— Aultwoch, den 27. Auguſt 1924 Maunhelmer Geueral-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 5. Seile. Nr. 6 1 Vorſatz— die Haftung für eigenes Verſchulden und das Ver⸗ glt die der leitenden Angeſtellten ausgeſchloſſen wird, und zwar n de es auch für den Fall, daß die Beklagte eine Monopolſtellung dez el Oſtſeeſchiffahrt gehabt haben follte Die für den Ausſchluß ſeſtellernen Verſchuldens und des Verſchuldens der leitenden An⸗ — in Betracht kommende Nichtigkeit der Konnoſſements⸗ Klarltreckt ſich aber auf einen eng begrenzten Kreis der von tigk auſel ihrem Wortlaute nach umfaßten Fälle. Aus der Nich⸗ nung 05 eines Teils der in der Klauſel ausgeſprochenen Freizeich⸗ oder n Einzelfällen kann auf eine Nichtigkeit der ganzen Klauſel —— des ganzen Frachtvertrages höchſtens dann geſchloſſen Dies iſt wenn dies aus beſonderen Umſtänden zu folgern wäre aber nicht der Fall. Das Oberlandesgericht hat ausgeführt, hier— Verſchulden der Beklagten oder ihrer leitenden Angeſtellten das—— in Frage komme, da nicht feſtzuſtellen ſei, in welcher Weiſe dafür dabtant in Verluſt geraten iſt. Die Klägerin hat auch nichts ten rzutun vermocht, daß leitende Perſönlichkeiten der Beklag⸗ zurucen Berluft mit verurſacht haben. Die Reviſton mußte daher ewieſen werden. klarheit krot endloſen Beſtimmungen über den Leerlauf und die Frachtfreiheit von Privalgüterwagen (Nachdruck verboten.) r intereſſanten Rechtsſtreit gegen den Reichseiſenbahn⸗ gt, das O5 ſ Virn der Inhaber der Berliner Oel⸗ und Drogengroßhandlung ſgende zu ſeinen Gunſten durchgefochten. Es handelt ſich um ke Im April 1919 wurden mehrere dem Kläger gehörende Privat⸗ Aageden beer von ihrer damaligen Heimatſtation Paſſau nach dung an die Baſeler Lagerhausgeſellſchaft verſandt. Die Verſen⸗ Nageter fo gte frachtfrei mit„Verfügungsſcheinen“. Von der Nager Lagerhausgeſellſchaft ſind die Wagen auf Anweiſung des ſie an die Speditionsfirma D. u. Co. in Baſel abgegeben, die Sundpundere Orte gehen ließ. Der Eiſenbahnfiskus vertritt den nach* daß die Beförderung der leeren Wagen von Paſſau kuf in zu Unrecht frachtfrei erfolgt ſei, da die Wagen zum Ver⸗ hat mfolge Schweiz beſtimmt geweſen ſeien. Die Güterſtelle Paſſau nägl. 395deſſen für den geſchehenen Transport der Wagen nach⸗ bei der 324 Schweizer Franken als Fracht erhoben. Die Fracht iſt Guthah afeler Firma D. u. Co. einkaſſiert und von dieſer aus dem vo en des Klägers beglichen worden. Kläger fordert nunmehr boges ichseiſenbahnfistus Rückzaheing des ihm berechneten Be⸗ umprandgerſcht und Oberlandesgericht Karlsruhe haben den eeil des) abgewieſen, das Reichsgericht dagegen hat das Ur⸗ Eiſen b erlandesgerichts aufgehoben und den bellagten dchwe achnfiskus verurteilt, an den Kläger 3324 enen ent Franken nebſt 4 Proz. Zinſen ſeit dem 17. Juli 1919 oder Die ſprechenden Betrag in deutſcher Währung zu zahlen. den Leerlalchsgerichllichen Entſcheidungsgründe geben zunächſt die dit ihre uf von Privatgüterwagen betreffenden Beſtimmungen donn 0 umfan reichen Begriffsmerkmalen wieder und führen 5. Der Begriff der„Umſtationierung“ erſchöpft ſich nicht, erlandesgericht meint, in der Wegverſetzung des Privat⸗ dinzute dens von ſeiner bisherigen Heimatsſtation. Vielmehr muß konje daß der Wagen auf einer neuen Heimatſtation Ffunden wird. Eine ſolche„Umſtatlonierung“ hat hier nicht ſtatt⸗ den ollen Auch eine„Einſtellung“ kommt nicht in Frage. Nach Berdrfe den Beſtinmungen iſt Fracht zu zahlen nur für diejenigen 8 tatio von Privatwagen, welche zum Zwecke der Einſtellung oder berla erung erfolgen. Wollte die Eiſenbahn aus den vom dene erörterten Gründen auch in anderen Fällen die 6 hätte ſie leeren Privatwagen von der Frachtfreiheit ausnehmen, aber 3 dies klar zum Ausdruck bringen müſſen. Denn die anoraiſb welche gegenüber dem verkehrsbedürftigen Publikum eine dalltände re Monopolſtellung einnimmt, muß jede unklare und un⸗ 50— Faſſung der von ihr ſeloſt bewirkten, oft und in kurzen ig beiſg 5 umredegierten. vielfach zerſtreuten und ſich gegen⸗ c0 gelten teils einſchränkenden Tarifvorſchriften gegen Js. Gerichts zeitung Amksgericht Mannheim 9 dbaghen. 26.(Sitzung des Schöffengerichts Abt..) Wudwirt in antsrichter chmitt. Schöffen: Georg Ehret, alagebehgh Sulzbach; Frau Roſalle Ibald hier. Ne der 59470 Staatsanwalt Karlowa. A Labauſenährige verheiratete Architekt Joſef Martin H. aus 95 burg der 26jährige Kaufmann Hermann Joſef P. aus 5 wegen Betruges und Beihilfe hierzu an⸗ Vertreter der e fol 9 5 7 ſah er vgülſtändigen Stilliegens des Baugewerbes ſeit Kriegs⸗ Ferge Angeklagte Architekt., wie ſo viele ſeiner Kollegen, 105 e— 5 3 855 erherdi ergreifen. iele Angehörige anderer Berufe ha⸗ ſeßblicheanze Schwere des gleichen bitteren Schickſals erlitten. Die des 5 wierigkeiten, die jedem Einzelnen bei dieſer Um⸗ eln Im vabensberufes in den Weg traten, ſind allgemein be⸗ U 1* orliegenden Fall handelt es ſich um die trübe Er⸗ d 2 Angeklagte in ihren Beſtrebungen, durch Grün⸗ ſpeſet, ö rieb eines Geſchäfts vorwärts zu kommen, mit dem n Konflikt gerieten. Architekt H. ſchritt in ſeiner offen⸗ zu ge zur Gründung eines Lebensmittelgeſchäfts in nur ein kleines Zimmer zur Verfügung ſtand. Zu ihm ührer ebenfalls erwerbsloſe Hermann Joſef P. als Ge⸗ von Ju Die Art des Geſchäfts beſtand hauptſächlich im Ver⸗ Zigarre erwaren wie Schokolade, Bonbons und dergleichen. nlichen in, Zigaretten und Liköre wurden geführt. Die er⸗ fiage einſchläg renporräte verſchafften ſie ſich kreditweiſe bei hie⸗ ſecteprlen hchen Geſchäften. Trotzdem P. 1400 M. ins Geſchäft Fn das Geſakter fehlte es bald an Betriebsmitteln und gar bald Füwird ihne ſchäft: die zwei Angeklagten wurden zahlungsunfähig. Lelt en Preiſe nun vorgeworfen, ihre Warenbeſtände zu auffallend badee Warer verſchleudert und zu dieſem Zwecke den größten * Woen, 8 in die Umgegend von Tauberdiſchofsheim gebcacht dem gden beſo ne dritte Perſon namens Holzer den Weitervertrieb Ver ſteadte. Vorſichtshalber wurden die Warenbeſtände in den wurde* gehalten, wo ſie von der Polizei vor⸗ 85 Die Abſicht der Angeklagten war, alles billig zu dern dem Erlöſe wollten ſie einen Obſthandel irg⸗ Jue Gewinn dieſes Handels ſollten dann die geſchädig⸗ Jedcer warenfirmen befriedigt werden. Dieſer ſchöne nzeiche ch nicht zur Ausführung. Vielmehr deuteten ver⸗ r ſich n darauf hin, daß H. die Abſicht hatte, nach Amerika i Grunde ſolkder dort befindlichen Frau auszuwandern. Aue Uelen die Waren ſchnell und billig verkauft werden, der Stag eberfahrt nach Amerika Geld erhalte. Jtetegten Tanmalt hält die beſden Angeklagten der ibnen zur b Gefän ie ehen für überführt und beantragt gegen H. deſin Gericht degegen P. 6 Monate Gefängnis. ledigennie, J. fälkte folgendes Urteil: H. wird zu 6Monaten ach 0 onaten Gefängnis verurteilt.(Ver⸗ 0 nr Dr. S f 5 M Zaſährige ledich i n d 1 e.) eeſſtonstann dige Mechaniker Friedrich Michgel Bernzott ie Hen ee das Stehlen von Fahrrädern pro⸗ 100 enannfe neu pen Monaten Juni und Juli d. J. entwendete al ſigen Sta ahrräder, die vor verſchiedenen Häuſern dangen 11 dt abgeſtell 2 2 orſpj t waren, und ſuchte die Räder unter der de Faben, Herelung. daß ſie von ihm gekauft worden ſeien, zu ſce abeitmarkerzu fälſchte er Rechnungsformulare, auf denen er Aldm Dermzott wi d die Kauffumme ausradiert und umgeändert Naftase Lage deful ich zurzeit der Verübung der Diebſtähte in a ſei unden haben und infolge Bekanntwerdens ſeiner jabgilfe 2ee Stellung entlaſſen worden ſein. Auch ſei ihm Untepſegen worden, da er zu Hauſe bei ſeinen Eltern n ſind indeſſeung fände. Dieſe Einwendungen des An⸗ J05 Lelner daeen nach ſeinem Vorleben nur faule Ausreden. Wperict bes. Im hat er ſchon ſochs Vorſtrafen wegen Diebſtahls dane cht verurteilt Frühſahr d. J. wurde er zweimal vom Schöf⸗ zum aber all das machte bei ſeinem angeborenen über Hände, Rücken wurde ſogar mit einem Strick an den Stuhl gebun den, wo⸗ bei der Vater half. der auf dem Treppenflur extra hierfür angebracht worden war, feſt⸗ gebunden und dann geſchlagen. dauernswerte Kind, das an Bettnäſſen litt, ſogar einmal von der Stiefmutter gezwungen, einen Löffel Unrat herunterzuſchlucken. Es gab dann noch Schläge mit der Hundspeitſche, zuerſt vom Vater, dann von der Mutter, ſo daß das Blut der Kleinen an ihrem Körper herunterltief. ſechs reſp. drei Monaten Gefängnis verurteilt. geklagte ein Fahrradmarder ſchlimmſter Art ſei und ins Zuchthaus geſchickt werden müſſe. Alle Gnadenerweiſe hätten bisher bei Bernzott nichts gefruchtet, er müſſe nunmehr die ganze Strenge des Geſetzes fühlen. Der Staatsanwalt beantragte gegen den Angaklagten eine Zuchthausſtrafe von 3 Jahren und 5 Jahre Ehrverluſt. Das Gericht fällte folgendes Urteil: Der Angeklagte Bernzott wird wegen mehrſachen Diebſtahls i. v. R. und wegen Urkunden⸗ fälſchung zu 2 Jahren 6 Monaten Gefängnis verurteilt. (Verteidiger:.⸗A. Dr. Dörzbacher.) Der Za4ishrige verheiratete Verſicherungsinſpektor Gottlieb Friedrich Kaiſer aus Mannheim iſt der Amtsanmaßung, Ur⸗ kundenfälſchung und Unterſchlagung beſchuldigt. Er war bei der hieſigen Subdirektion des Stuttgarter Verſicherungs⸗ vereins als Außenbeamter angeſtellt und hatte als ſolcher Verſiche⸗ rungsanträge für Feuerverſicherung uſw. entgegenzunehmen. Es wird ihm vorgeworfen, vom Dezember 1923 bis Mai 1924 Prä⸗ miengelder eingezogen und für ſich verwendet zu haben, obwohl er verpflichtet war, ſalche Gelder alsbald an die Direktionskaſſe ob⸗ zuliefern. K. mecht geltend, dan er beim Dienſtantritt nur einen einmaligen Reiſeſpeſenvorſchuß von 50 M. erhalten hätte. Seine Reiſeſpeſen hätten ſich aber auf 1200 M. und die ihm zuſtehenden Proviſionen auf 900 M. belaufen. Eine geordnete regelmäßige Ab⸗ rechnung habe nicht ſintigefunden und einen klaren Ueberblick über Guthaben und Schuld habe er bei ſoſcher Lage nicht mehr gehabt. K. iſt jedoch geſtändig, etwa 1200 M. Prämiengelder für ſich ver⸗ hraucht zu haben, da die ihm pro Tag bewilligten Reiſeſpeſen von 8 M. bei den teueren Lebensverhältniſſen nicht ausgereicht hätten. — Die dem Angeklagten weiter vorgeworfene Amtsanmaßung ſtellt er in Abrede. Eines Tages kam er in angetrunkenem Zuſtande in eine Wirtſchaft in Neckerau, wo ein anderer, ebenfalls angetrun⸗ kener Gaſt eine Taſchenuhr für 10 M. zu verkaufen ſuchte. K. hüllte ſich hierbei in die Rolle eines Kriminalbeamten und nahm die ihm dargebotene Uhr an ſich mit dem Bemerken, daß die Uhr geſtahlenes Gut ſei und deshalb die Sache angezeigt werden müſſe.— Außer⸗ dem ſoll K auch ein Fahrrad, das ihm anvertraut war, unter⸗ ſchlagen und für 14 M. verkauft haben. Wiegen ſeiner Verfehlungen wird der Angeklagte zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von 5Monaten und zu einer Geldſtrafe von 300 — abzüglich 5 Wochen Unterſuchungshaft— ver⸗ urteilt. Der 49jährige verheiratete Koufmann Joſef Paul Langer aus Ziegenhals(Bezirk Neiſſe) hat ſich wegen Diebſtahl, Ur⸗ kundenfälſchung und Betruges zu verantworten. Er be⸗ fand ſich eit November 1923 bei der Firma Cahn u. Rheinauer hier Induſtrieſtraße als Buchhalter in Stellung und ließ ſich im Früh⸗ jehr d. J. verſchiedene Verfehlungen zuſchulden kommen. Aus einem Brief entwendete er am 17. Juni einen Geldbetrag von 90 Gold⸗ mark. Im April nahm er vom Schreibtiſch ſeiner Firma zwei Schecks auf 432 und 50 Mk. weg. Den Scheck über 432 M. löſte Langer bei der Badiſchen Girozentrale hier ein und machte zur Deedackung des Diebſtahls unrichtige Einträge im Journal und im Kaſſenbuch, um auf dieſe Weiſe einer Nachprüfung vorzubeugen. Im März d. J. füllte Langer eigenmächtig ein Quittungsformular der Firma auf 1000 M. aus, unterſchrieb die Quittung mit dem Namen der Firma und erhob den Betrag bei der Süddeutſchen Diskontogeſellſchaft.⸗G. Hierbei erweckte Langer in dem betref⸗ fenden Bankbeamten die irrige Meinung, als handle es ſich um ordnungsmäßig ausgefertigte Papiere und veranlaßte ſo die Be⸗ amten, die Beträge von 432 M. und 1000 M. an ihn heraus⸗ zuzahlen. Die Firma Cahn u. Rheinauer iſt um dieſe Summen geſchädigt. Der Angeklagte iſt heute geſtändig. Er hat offenbar über fein⸗ Verhältniſſe hinaus gelebt und durch Spiel und häufigen Beſuch von Kaffeehäuſern viel Geld verbraucht. Ständig ließ er ſich Vor⸗ ſchüſſe auf ſein Gehalt geben. Vorbeſtraft iſt er wegen unerlaubten Glückſpiels und wegen Unterſchlagung. Das Gericht erkannte heute gegen ihn auf eine Gefängnis⸗ ſtrafe von 6 Monaten.(Verteidiger.⸗A. Dr. Ludwig Selig.) M. Mannheim, 26. Auguſt.(Sitzung des Amtsgerichts S. G.%0 Vorſitz: Amtsrichter Strübel, Vertreter der Anklagebehörde: Referendar Dr. Laun. Der 23jährige ledige Poſtaushelfer Konrad Atz aus Mannheim ſtahl am 28. Juli d. J. aus dem Hauſe eines Schreinermeiſters in Schriersheim 1 Paar neue Dameaſchuhe, 1 gelbe Handtaſche und 1 Paar Herrenſchnürſchuhe. Außerdem brach der Dieb mit einem Schraubenzieher einen Kleiderkoffer auf und entwendete daraus 2 Tiſchdecken, 1 Kopfkiſſen, 1 Reiſeſack, 2 Paar weiße Damen⸗ ſtrümpfe und 7 Tafelmeſſer. Einen Teil dieſer Sachen verſetzte der Angeklagte beim Leihamt Heidelberg. Heute legt der An⸗ geklagte ein vollkommenes Geſtändnis ab. Das Gericht verurtein ihn wegen ſchweren Diebſtahls zu 4 Monaten Gefängnis. Der 29jährige ledige Lehrer Ernſt Rettig aus Benshelm, wohnhaft in Viernheim, ließ ſich am 22. Mai d. J. eine Uebertretung der Fahrradordnung dadurch zuſchulden kommen, daß er mit einem unbeleuchteten Fahrrad durch die Mannheimer Straße in der⸗ Rich⸗ tung nach Käferthal fuhr. Bei der Zuredeſtellung durch die Polizei leiſtete er dadurch Widerſtand, daß er mit Händen und Füßen um ſich ſchlug und hartnäckig die Angabe ſeiner Perſonalien verwei⸗ gerte. Außerdem beleidigte er den Polizeibeamten durch Schimpf⸗ worte. Er wird heute wegen Widerſtandes zu 30., wegen Be⸗ leidigung zu 20 Mk. und wegen Uebertretung der Fahrradordnung zu 10 M. Geldſtrafe verurteilt. M. Enkmenſchte Eltern Ein Elternpaar, das ſich ſeinen beiden Kindern gegenüber einer viehiſchen Roheit ſchuldig gemacht hatte, ſtand wegen Körperverlet⸗ zung und grauſamer Behandlung in dem Kaufmann Bruno Görs und ſeiner Frau Erika vor der Ferienſtrafkammer des Landgerichts II in Berlin. Görs iſt von ſeiner erſten Frau als nichtſchuldiger Teil geſchieden worden und beſitzt aus dieſer Ehe zwei Kinder, Arno und Emmy. Als er im Herbſt 1921 mit ſeiner zweiten Frau und den beiden da⸗ mals 14 bezw. 13 Jahre alten Kindern ſein in Kallinchen erworbenes Grundſtück bezogen hatte, hatten es die Kinder äußerſt ſchlecht. Sie mußten, wie ſie angaben, ſchwere körperliche Arbeiten im Freien oft bei ſtarker Winterkälte bis in die ſpäten Nachtſtunden ausführen. Der Vater ſtand im warmen Pelzmantel dabei oder ſah vom Fenſter aus zu, wie Wenn die Kinder nach ſeiner Meinung zu langſam arbeiteten oder zu langſam gingen, kam er heraus und ſchlug ſie mit einem Rohr⸗ 5 manchmal auch mit einer unten verknoteten Hundepeit⸗ 5 war, bis nachts 2 Uhr auftauen. war die Ernährung der Kinder ſehr ſchlecht, ſie erhielten wenig zu die Kinder mit primitiven Werkzeugen ſich abmühten. Ein andermal mußten ſie einen Brunnen, der eingefroren Trotz dieſer ſchweren Arbeiten eſſen. Schließlich bekam die kleine Emmy nach dem Mittagbrot gar nichts mehr zu eſſen. Aus Hunger verzehrte ſie daher oft am Abend ſchon das Frühſtück, das die Stiefmutter, weil ſie noch bei Schulbe⸗ ginn ſchlief. für die Kinder zurechtgemacht hatte. mer mehr Schläge. Mutter dazu über einen Stuhl legen und dann Dafür gab es im⸗ Die Kinder mußten ſich auf Geheiß der hagelte es Hiebe und den ganzen Körper. Die kleine Emmy In letzter Zeit wurde ſie an einen Haken. In dieſer Stellung wurde das be⸗ In den letzten Wochen mußte die kleine Emmy dann im Stall auf einer mit einem Strohſack belegten Holzpritſche ſchla⸗ fen, die aus vier Holzklötzen und darüber genagelten Brettern her⸗ geſtellt worden war. genommen und dann wurde der Stall verſchloſſen. Die ausgezogenen Kleider wurden ihr fort⸗ Das Eingreifen des Gemeindewaiſenrates machte dieſer Lei⸗ denszeit der Kinder ſchließlich ein Ende. Sie wurden zunächſt in dem Kreiskrankenhaus untergebracht. wahrloſung und Unterernährung feſt. ſich, daß die Körper der Kinder mit Froſtbeulen und Geſchwüren bedeckt waren, ſo daß Emmy nur ſehr ſchwer laufen konnte. Kinder mieſen auch noch zahlreiche blutunterlaufene Stellen auf, die von Schlägenherrührten. nung des Vormundſchaftsgerichtes den Eltern fortgenommen und anderweitig untergebracht. Hier ſtellte der Arzt ſtarke Ver⸗ Weiter ergab Die Die Kinder wurden deshalb auf Anord⸗ Görs und Frau wurden vom Schöffengericht ee e zu er⸗ Der ehlen keinen Ei Staat Eindruck auf ihn er ſtiehlt einfach weiter. zanwalt detont in ſeiner Anklagerede, daß der An⸗ 3 gegen legten die Angeklagten Berufung ein. walt gebrauchte dieſes Rechtsmittel, leider zu ſpät, ſo daß er ſeine Auch der Staatsan⸗ + 2. Berufung vor der Straſfkammer zurückziehen mußte. Hier ſuchtten die Eltern durch ihren Rechtsbeiſtand und einen großen Zeugen⸗ apparat nachzuweiſen. daß alle Angaben der Kinder Produkte ihrer Lügenhaftigkeit ſeien. Sie beſtritten ganz energiſch, ſich im Sinme der Anklage ſchuldig gemacht zu haben. Das Gericht ſchloß ſich fe⸗ doch im weſentlichen den Feſtſtellungen des Vorderrichters an und erkaunnte dementſprechend auf Verwerfung der Berufung. * :( Beſtrafte Neugierde. Der 19 Jahre alte ſchon beſtrafte Tag⸗ löhner Joſeph Waldherr von Maxfeldhof bei Schleigheim ſtieg am 31. Mai in ein Arbeiterhaus in Maxfeldhof ein, erbrach im Zimmer eines Oekonomiepraktikanten gewaltſam einen Koffer, wurde jedoch dabei überraſcht. Wegen verſuchten ſchweren Diebſtahls angeklagt, behauptete Waldherr in der Verhandlung des Schöffengerichts, er habe nicht ſtehlen, ſondern nur einen Brief, den er im Koffer ver⸗ mutete, leſen wollen(Liebesbrief). Tatſächlich ließ Waldherr auch einen größeren Geldbetrag, der ſich im Koffer befand, unberührt. Beim Volksgericht München fand er jedoch mit ſeiner Angabe keinen Glauben, ſondern wurde zu vier Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt. Neues aus aller Welt — Eine Verhaftung mit Hinderniſſen. Eine Verhaftung, die eines komiſchen Beigeſchmackes nicht entbehrt, wurde in Char⸗ lottenburg vorgenommen. Ein dort wohnender 35jähriger Kellner war ſeit längerer Zeit bemüht, Geld möglichſt leicht zu verdienen. Nachdem er ohne Erfolg darüber nachgedacht hatte, fEhrte ihn der Zufall mit einem Hilfspoſtſchaffner zuſammen. Der Kellner glaubte nun den richtigen Weg gefunden zu haben. Er äußerte zu dem Hilfspoſtſchaffner, daß doch bei der Poſt„ein Ding zu drehen“ ſei. Sie verſuchten nun gemeinſam, auf Poſtanweiſun⸗ gen die Adreſſen mit Hilfe von allerlei Chemikalien auszuradieren, was ihnen jedoch nicht gelang. Nun beſchloſſen ſie, gefälſchte Poſt⸗ anweiſungen einzuſchmuggeln. Sie konnten nicht wiſſen, daß die Poſtverwaltung durch gewiſſe Maßnahmen gegen ſolche Fälſchungen geſichert iſt. Sie fälſchten im ganzen drei Poſtanweifungen, darun⸗ ter eine, die über den Betrag von 2000 Mark lautete Auf die erſte Anweiſung erhielten ſie das Geld auch ausbezahlt, die beiden anderen wurden ſofort als Fälſchungen erkannt. Vorſichtshalber hatte ſich der Kellner das Geld nicht nach der eigenen Wohnung, ſondern an die Adreſſe eines am Kurfürſten ſchicken laſſen. Um keinen Verdacht aufkommen zu laſſen, hatte er ſich dieſem gegenüber als die Unſchuld vom Lande aufgeſpielt. Er erzählte ihm, daß ſein Vater ihm nun von Zeit zu Zeit etwas Geld ſchicken werde, damit er ſich hier einen kleinen Lden einrichten könne. Er beſtellte auch einen Anzug und zahlte darauf eine Kleinigkeit an. Als in den nächſten Tagen nun tatſächkich das Geld für ſeinen Kunden einlief, war der Schneider von allem vollkommen überzeugt, und in der Hoffnung, daß für ihn noch mehr abfallen würde, unterſtützte er den unwiſſenden jungen Mann mit guten Ratſchlägen. Die Kriminalpolizei war in der Zwiſchen zeit aber ſchon auf die Fährte der beiden Gauner gekommen. Dier Poſt⸗ beamte wurde in ſeiner Wohnung verhaftet, der Keh ner war nicht mehr aufzufinden. Da er alle ſeine Sachen in der Wohnung zurückgelaſſen hatte, nahm man an, daß er bei günſtiger Gelegen⸗ heit zurückkommen werde, um die zu holen. Kriminalbeamte lagen nun ſtändig auf der Lauer. Tatſächlich fuhr eines Morgemz em Auto vor, dem ein vollkommen betrunkener Mann entſtieg. Als ſich der Kriminalbeamte ihm näherte, kamen auch plötzlich zwei amdere Herren hinzu, die den Kriminalbeamten verhaften wollten. Haus⸗ bewohner hatten den erſten Beamten abends im Hausflur bewb⸗ achtet und hatten die Wache auf dieſen Mann aufmerkſam gemacht. Von hier aus waren wieder zwei andere hingegangen, um zu ſehen wer ſich da ſo andauernd vor dem Hauſe herumtriebe. ver⸗ meintliche Irrtum war aber ſchnell aufgeklärt. In demſelben Auto brachten alle drei den Betrunkenen, der nun tatſfächlich als der ge⸗ ſuchte Kellner feſtgeſtellt wurde, ins Polizeipräſidium. Erſt am⸗ ſpäten Nachmittag des nächſten Tages erwachte er von ſeinem⸗ Rauſch. Er hatte ſich einen Reiſepaß beſorgt und wollte eigentlich⸗ ſchon auf dem Wege nach Argentinien ſein. Den letzten Tag in der Heimat hatte er noch tüchtig gefeiert. — Das eigene Kind den Schweinen vorgeworfen. Ein furcht⸗ bares Verbrechen erregt in Südtirol großes Aufſehen. In dem Dorfe Fragsburg bemerkten einige Perſonen unter dem Schweinefutter in der Ecke eines Hofes Fleiſchſtücke, die ihnen ver⸗ dächtig vorkamen. Sie erſtatteten Anzeige, und die Polizei unter⸗ ſuchte den Fall. Es ſtellte ſich heraus, daß eine junge Kellnerin ihr kleines Kind auf Veranlaſſung der Dienſtgeberin den Schwei⸗ nen vorgeworfen habe. Die Kellnerin und die Dienſtgeberin be⸗ haupteten, das Kind ſei bei der Geburt tot geweſen, aber alle An⸗ zeichen ſprechen dafür, daß das Kind ſchon einige Tage lebte, bevor das Verbrechen begangen worden war. Die beiden Frauen wur⸗ den verhaftet. „ Fünf Stunden am Seil überm Abgrund. Drei italie⸗ niſche Bergſteiger mußten fünf Stunden lang an einem Seil über einem 3000 Fuß tiefen Abgrund hängen, bevor ihnen Hilfe gebracht werden konnte. die Touriſten, alle drei Turiner, waren ohne Führer auf den 11 000 Fuß hohen Aiguille de Grepon hinaufgeſtiegen, einen der am ſchwierigſten zu erſteigenden Berge der Alpen. Beim Abſtieg glitt einer aus und riß die andern, di an ihn angeſeilt waren, mit ſich. Glücklicherweiſe blieb das Seil zwiſchen dem zweiten und dem dritten Mann an einem Felſen hän⸗ gen, und die drei ſchwebten ſo an dem Seil über dem Abgrund. Der Bergſteiger, der dem Felſen am nächſten hing, ſuchte vergebens, ſich auf ihn heraufzuſchwingen. Die Gefährten warnten ihn vor heftigen Bewegungen, weil ſonſt das Seil von dem Felſen herun⸗ tergleiten könnte. So mußten ſie in der furchtbaren Lage ſtillhal⸗ ten. Der Vorfall war von unten beobachtet, denn man hatte den Abſtieg mit Ferngläſern verfolgt. Sofort brach eine Rettungsge⸗ ſellſchaft von Führern auf, die aber den Ort erſt bei Nacht erreich⸗ ten. Nur mit großer Mühe konnten ſie die drei in Sicherheit brin⸗ gen. Der Abſtieg nach Chameni geſtaltete ſich ſehr ſchwierig, da der eine ein Bein gebrochen hatte und die anderen mit Abſchürfun⸗ gen, Schnitten und Beulen bedeckt waren. — 46 Jahre im Gefängnis. Im Gefängnis von Birmingham iſt der 79jährige John William Me. Carty geſtorben, der ſich un⸗ ſtreitig den größten Dieb in Großbritannien nennen durfte. Der Unverbeſſerliche hat nicht weniger als 46 Jahre ſeines Lebens im Gefängnis verbracht. Me. Carty ſtahl überall. Wenn er einen Raubzug ausgeführt hatte, vergrub er ſchleunigſt dje Beute und ſc gefaßt der Verhaftung und dem Urteil entgegen. Sobald er ich wieder in Freiheit befand, grub er ſeine Schätze aus und lebte herrlich und in Freuden, bis er wieder daran denken mußte, von neuem auf die Jagd zu gehen. Seine Spezialität waren Einbrüche bei den Richtern, die ihn verurteilt hatten. — Ddas Frühſtück des Rieſen. Ein Beſucher der britiſ Reichsausſtellung von Wembley bildet in London den Geſprächs⸗ ſtoff. Es iſt ein 23jähriger Holländer, der 2,84 Meter lang iſt. Der Eigentümer des Hotels, in dem der wirklich hohe Gaſt eingekehrt iſt, geriet beim Erſcheinen des Rieſen ſo aus der Faſſung, daß er Be⸗ denken trug, den Gaſt mit Handſchl. üßen, weil er fürchtete, daß ihm die Finger zerbrechen würden. Zum erſten Früh⸗ ſtück verzehrte der lange Holländer 15 Eier, 3 rieſige Räucherfiſche, 5 1 8 2 tiefe Teller Haferſchleim, 12 Brötchen und 8 ee. — Ddas Baby in der Garderobe. Der„Kinderwagen⸗Korridor“ iſt ein Raum, der in keinem großen amerikaniſchen Warenhaus fehlen darf. Sehr wenige Amerikanerinnen haben Pflegerinnen oder Mädchen für ihre Babys, denn Dienſtboten ſind ein koſtſpielj⸗ ger Luxus, den ſich in den Vereinigten Staaten nur ganz reiche Leute leiſten können. Die jungen Mütter müſſen alſo ihre Kleinen mit ſich nehmen, wenn ſie ausgehen. Die Warenhäuſer haben nun für eine„Kinder⸗Abl⸗ geſorgt, in der die Babys ſicher und unter hygieniſch einwandfreien Bedingungen untergebracht werden. Der „Kinderwagen⸗Korridor“ befindet ſich auf der Sonnenſeite des Warenhauſes und wird von einem kinderlieben Wärter betreut, der den Müttern, die ihre Beſorgungen machen wollen, den Wagen ab⸗ nimmt. Er gibt der Mutter einen Garderobeſchein auf den ſie das Kind mit dem Wagen wiederbekommt, und ſorgt dann zärt⸗ lich für ſeine kleinen Schützlinge. Für die größeren Kinder haben verſchiedene Warenhäuſer in neueſter Zeit Dachgärten eingerichtet, auf denen ſie ſpielen können und in denen ſich Spielzeuge und Turn⸗ geräte befinden. 85 mmm wohnenden Schne dermeiſters 222— ———̃ͤ̃—————— —— — e ee — Maunheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 6. Seife. Nr. 396 Deuisenmarkt Berliner Devisen in Billionen Amtlich G. 26 8. 26 tp. 8 162,37 163,13 voll 162,309 163,21 vol ires. 1,305.415 voll.405.415 vol irüssee. 205.075 voll 21.— 21,10 vob Chrisuanis 57 61 5589 vol 57,61 57,89 vol Danzig 75,11 15,49 voll 75,21 75,59 FVol Kopenhagen 67,73 68,07 voll 67.83 08,1] voll Lissaooen 11,97 12,03 voll 11.917 12,03 von Stockhoim 111,32 111,88 voli 11½32 111,88 voll Heismgiors 10.47 10,53 voll 10,49 10,5 voh Italien 18,55 18,65 vol 18,55 18,65 vol London 3 18,825 18,915 voll 18,825 18,915 voll New jorn.19 4,21 voll 4,19.21 voll Farie 22.69 22,81 voll 22,.76 22,88 voll Schweiz 78,35 78,85 Voll 78,.55 78,95 volt Spamen 55,55 55,84 vol 55,46 55,74 Voll Zapan 1,720.730 voll.730 1,730 vol Ronstantinopei 2,24.26 voll 2,24 2,25 voll Rio de daneiro 0,405 0,415 vol! 0,410 0,420 vol Wien, abg. 5,92 M 5,94 M voll 5,915 M 5,935 M voll 12,58 12.64 voll 12,59 12,5 voll Jugoslavien.20 5,22 voll 5,26 5,28 vol Budapes 5,8 M 5,50 M voll 5,48 M 5, 50% voll Senn. 3,.04.00 M voll 3,05 3,07 vol. Börsengerichie Frankfurter Wertpapierbörse Stadtanleihen und Pfandbriefe sehr fest, sonstige Anleſhen und Dividendenpapiere still.— Mannheimer Stadtanleihe im Frankfurt, 27. Aug. ganz das gleiche Bild wWwie am gestrigen Tage. Vordergrund (Drahtb.) Die Allgemeinen Zurückhaltung gegenüber Während man für Anleihen, namentlich für Stadtanleihen, auberordentlich fest gestimmt ist. Die politische Lage spielt heute eine weniger bedeutende Rolle bei der Rursgestaltung an der Börse und die Vernachlässigung des Aktienmarktes ist einfach auf die stärkere Inanspruchnahme der Spekulation auf den Anleihemärkten zurückzuführen. Während deutsche Anleihen gut behauptet sind und ver- schiedentlich kleinere Gewinne zu verzeichnen haben, s0 namentlich die 5 proz. Kriegsanleihe auf 0,860 stieg, ist die Nachfrage auf dem anleihen ganz außlerordentlich groß. Es werden nament- Vorkriegsstadtanleihen gehandelt, lich 15 Prozent aufgewertet werden sollen. Namentlich zu können. Plieb gut behauptet. Große Zürückhaltung beobachteten dagegen die Interessenten auf dem Indusfrieaktienmarkt. Geschäft War auf diesem Gebiet während des ganzen Ver- laufes sehr still und die Tendenz konnte behauptet bleiben. Die Kursabschwächungen und Kursaufbesserungen sind voll- kommen unbedeutend und halten sich die Wage. Infolge des lebhaften Geschäftes auf den verschiedenen alte Mainzer, Mannheimer und Kölner Stadtanleihen stehen heute im Vordergrunde des Interesses. Mainzef 8,75, Mannheimer 6,75, Wiesbadener 9,50 Bill. Prozent, Was gegen die noch vor 8 Tagen geltenden Kurse einen gewaltigen Sprung nach oben bedeutet. Im weiteren Verlauf belebte sich auch das Geschäft in deutschen Anleihen wieder etwas mehr, ohne aber den Umfang des Geschäftes auf dem Stadtanleihemarkt erreichen Der Markt für ausländische Renten Wiesbadener, Man bezahlte dafür heute: Börse zeigte heute Man übt im dem Aktienmarkl, die wieder bis Markt für Stadt- die auf Frankfurter, Das rrUrrrmrrrrrrrrDr——BBBBBrr—————————————— es Mannheimer General-Anzeiger Berliner Wertpapierbörse Großes Geschäft am heimischen Rentenmarkt Kurserhöhung für Kriegsanleihen Berlin, 27. Aug.(Drahtb.) Je näher die Entscheidung im Reichstag über die Abstimmung rückt, umso größer wird die Spannung der Börse wegen deren Ausfall. In ihrer optimistischen Einstellung auf die schließliche Annahme der sich aus den Londoner Abmachungen ergebenden Ge- setzesvorlagen ließ sich die Börse aber auch heute nicht erschüttern und auch später nicht, als die unliebsamen Rauf. szenen im Reichstag erkennen ließen, welchen Siedegrad die Erregung zwischen den Parteien bereits erreicht hat. Immer- hin trug sie der Ungewribheit insofern Rechnung, als das Geschäft für Aktienpapiere äuberst gering blieb und sich auch im weiteren Verlaufe nicht belebte. Die Kursveränderungen nach oben und unten waren im allgemeinen unbedeutend. Für Hohenlohe und Canada-Aktien tralen stärkere Kurssteigerungen ein, für erstere 3, für letztere um 5 Bill. Prozent. Groß war wiederum das Geschäft am heimischen Rentenmarkt. Hier stiegen Kriegsanleihen, und ihnen schlossen sich die alten Reichsanleihen und preußisch. Konsols in mäßigem Umfange an, wie überhaupt sich auch später Kaufinferesse für Anleihen der anderen Länder und Provinzen und Städte erhält. Am Geld- und Devis en- markt sind Veränderungen von Bedeutung nicht ein- getreten. Hefftsche Kunstmühle.-., Mannheim In Ergänzung des Berichtes über die.-V. der Gesell- schaft tragen wir noch folgenden Bericht des Vor- standes nach: „Das abgelaufene 16. Geschäftsjahr unserer Gesellschaft stand unter dem Zeichen ungeahnter Schwierigkeiten der mannigfachsten Art. Gewissermaßen eingekeilt zwischen zwei Mühlsteinen— Inflation und Deflation— lief das Arbeitsergebnis des letzten Jahres ständig Gefahr, zermalmt zu werden. Die sich überstürzenden Verhältnisse der Inflationsperiode gehören der allgemeinen Wirtschafts- geschichte an. Die Müllerei war im ersten Semester unseres Be- richtsjahres gut beschäftigt, eine Erscheinung, die in dem herrschenden Warenhunger ihre Ursache hatte. Mit der Stabilisjerung der Mark und der stärkeren Zuteilung von Devisen trat im zweiten Halbjahr ein Umschwung ein, der infolge der durch die Umsatzsteuerfreiheit begünstigten Mehleinfuhr, die in einer ungeheuren Weise einsetzte, und die bald den Rahmen der natürlichen Aufnahmefähigkeit des Marktes bei weitem überschritt, hervorgerufen wurde. Unser Absatzgebiet wurde von Monat zu Monat in wachsendem Maße von den Auslandserzeugnissen über- schwemmt. Es war keine Ueberraschung, daß es, nach- dem die finanzielle Krise hereingebrochen War, zu den be- kannten gewaltsamen Positionslösungen kommen mußte, die zu Beginn des neuen Geschäftsjahres in den wochenlang währenden Mehlversteigerungen an den Inlandsbörsen ihren sichtbaren Ausdruck fanden. Das Wirkungsfeld unserer einheimischen Mühlen, die teils schon durch den Friedensvertrag, teils durch die durch ihn bedingten Verhältnisse ihre Absatzgebiete in Elsaß-Lothrin- gen und an der Saar verloren hatten, wurde mehr und mehr eingeengt; die Folge war Absatzstockung und Betriebs- einschränkung. So schloß unser Geschäftsjahr unter recht ungünstigen Aussichten, ohne daß bis heute eine Besserung zu erblicken wäre.“ Anleihemärkten War während der ganzen Dauer der Börse von einem regelrechten Verkehr auf dem freien Mark! nichts zu sehen. Die Kurse, die man erfahren konnte, sind durchweg Taxen. Api 37%4. Becker Stahl 176, Krügershall 9½. Meyer Textil 0,250 und Ufa 7,75. —:: ̃7] —————ůů ů—„—ä Neugründungen im Saargebiet Das Saarwerk der Brown Boveri u. Cie.-G. in Mannheim ist unter der Firma Saar Brown KUPRSZETTEL Aten vng Apz gegzäpleſben in Bifignen Prozentes. Stächenefemngen in Bllltenen Mar pro Sfück Frankfurter Dlvidenden-Werte. 28. 27. Alig. D. Oreditb..—, Badische Bank 25,— 25. Bank für Br. Ind..—.— Bayr..-Ored. MW.—.——. „ Ryp. u. Wb. 2,78 2. Barmer Bankver. 1, 0.35 Berlinertlandges. 27,.— 29.85 Oom. u. Prlvathk..45 6, Darmst..NMat.-B. 9,40.25 Deutsohe Bank. 10,9 10,15 .-Aslatsch.Bank—,—— .Effokt. u. Worte 3,4) 3,50 BochumerBb..fl. 48.7C 47,— Buderus Elsenw. 12.30 12.85 D, Luxem. Bergw. 50,— 48,0 Eschwell. Bergw. 70,— 70,.— Friedriohsh. Bg)].—,—, gelsenk. Bergw. 53.15 52,65 delsenk.Aubstahl 17,— 15,— Bank-Aktien. 25. 27. D. Hypotdekenbk. 3,15.24 „ Uebers.-Bank 89,— 70, Verelnsbank— 36—,35 Gisoont.-deseſis..10 12.5 Dresdner Bank 7 40 7, Frktrt.Hyp.-Bank.75.10 Metallb. u..-Gd. 13.0 12.8 Mitteid. Cred.-B. 2,—.80 Nuürnberg..-Bk. Oester. Cred. An.—,40—,40 Pfälzer Hyp.-Bk. 8,— 5, 27. Entreprises..——1 Berliner Dividenden-Werte. Rheln. Oreditbank 2,40.45 Rheln. Hyp.-Bank 5,20.,60 Südd..-Greg.-3.„—, Südd. Olsdontog..— 9. Wiener Bankver. 0,28.28 Wiibg. Bankanst.—, „ Kotenbank 52.— 51.— „ Vereinsbank.— 3, Mannh. Vert.-Ges. 90,— 80,.— Relohsbank. 45.25 48, Bergwerk-Aktlen. Harpen. Berebax 88,— 67,75 Kallw. Asohersl. 16 25 16,50 Kallwrk.Salzdetf.— Kallwrk, Wester. 18,78 19.7 Lothr. H. u..-V. 38,—.6,50 Hannesmannröh. 47,50 37.— Obschles. E.-Bd. 13.50 13,45 do. Euod.(.) 13,85 13.5 Phönkx Bergbaù 37.— J7.25 Rheingraunkohle 30,50 30,— Salzw. Hellbronn 35,— 44.50 Tellus Bergbau..—.— Transport-Aktlen. Sohantungbahn..80.70 J Urddeutsoh. Lloyd 6,93 6,85 Hpg.-Amk. Paketf. 27,7 28,0 Oester.-U. St.-.—.— Elohb. Mannhelm 28,— 28, .-Kempf-Ssternb. 1,— 30,5 Halnzer Stamm. 55,— 35.— FParkbrauerel...——, Sohöfferh. Bindg. 18,75 18 49 Schwartz-Storch 18,.— 18,50 Werger.. 18,— 18,— Adlt, debr. Wücht. 5) 2,60 Adler Oppenbelm.—— Adlerwerke Kley..59.15 K. E. d. Stamm 9,70.70 Anglo gont. Guano 12.65 12,15 Asohaff.Buntpap.— 1 Aschaff. Zellstoff 21.10 21,30 Dahnbed.Darmst. 1,40 1, Bafen. Welnhelim 1,.—.— * industrie-Aktlen. Bad. Anliln.Soda 19,— 19.— Bad. Elektr.-des..50.53 Bad. Hasch. Durl. 15,50 14.50 Bad. Uhren Furtw. 13,50 13. Bayrisoh. Splegel 6,— 5,30 Beyer. Cellulose 10.— Bebk& Henkel. 3,— 3,— Bergmann Elektr. 1b,65 15.25 Bingletallwerke 3,.— 2,75 81.-Uu. S. Braubach—— Brem.-Beslgh.Oel 23,.— 26,— Breuer Stamm.— Brockhues.-W..75.— Brondef. Sohlenk 38,— 38.— 30JBürstf. Erlangen 2,50 2,80 dem. Heldelberg 12,75 12,50 ..u. Laurahütte 7,5.50 Baltimore& Ohle—.— 5,50 dementkarlstadt 6,65 6,85 „ Lothr. Mete..90 Chamotte Annaw. 10,— 10,— Ohem. Wrk. Albert 41——, „ goldenberg 40, 39, „ Arleshelm- 16,50 16,67 „ Woeller t. U.—.— 14,45 gont. Nurnb. Vzg..80—,— Dalmler Motor. 2,60.80 Dt. Elsenh. Borlin—.—.6 .Aold-..-Anst. 15,80 12,60 Deutsohe Verlag 26,50 27,— Dyckerb. 4 Mdm..—.2 Dingierzwelbrok. 5,25 6,— Durrkoppwrk. St..—, Düsseld.Rat.Dürr 2,90 2,75 Elsenwerkkalslt. 1,60 151 Elberf. Farb. v. B. 10,2. 16.38 Elektr. Lloht u. Kr. 9,2 9,28 Els. Bad. Wolle.0.84 18 Frankfurt. Emaſilest. Ullrioh 5 Enzinger Worms 11 78 10,2. Ehrnd à Sehmer—.——, Eblinger Masohin. 7,.—.75 Sttlingor Spinn. 84,— 9,— Fab. Joh. Bleletift—— 13, Faher& Sohlelch..10.10 Farbwerk Muhih. 63,. 83,— Fahr ebr. Flrm.%0 6 20 Folt.Aulll. Caries Feinmech. letter—— 1 Felst Seot Frkfrt. 1,0.80 Fllztabrlk Fulda-, Frankfurter Hof 13,50—.— Frankf Pok.à WIit. 3,50.70 Fuchsweg.Stamm.25.20 danz Ludw. Malnz ,35 0,33 Gelling 4 C0... 665 0,½0 doidsehmidt Th. 14,25 14,25 läritzner M. buri. 20.— 20.76 Grün, Blifinger.—,— 13. Hald à Meu, ähm.— Hammer Osnabr. 14,75 14.— Hanfwerk. Füssen 16,10 16,— Heddernt. Kupfer 6,90.— 5———.— Hligerti Armaturf. E, 10 4,70 25 Kleln, Sch.& Beck..20.3 Hirschkupf. u. Met.—,—— 26. 27. Trloot), Beslqh. Uhrenfabr.Furtw. 3,.— 2,90 Ver-deutsch. Oele 35,.—— V. f. oh. Ind. Malnz 8,90.85 Iburg,kief gothg 3,25 7, 0 1 Ver. Pinsel Hurnb.—,— 18,25 Benz. Elherfeld. Kupfer.— 1 90 Ver. Fabf. Cassel 3,25 3,[Wayss& Freytag.30 3, 0 350 19 8 Sohantungbahn, 1,65 1,75 Allg. Lok. u. Str. 31 50 33,8, Sudd. Eisenbahn 42.— Baltimore. 50,25 51,75 Adler& Oppenh. 64,— 58,— Adlerwerke....40.40 .-G. f. Anllinfarb. 15,50 15,85 Adoumulat. Fabr. 20,75 30,25[Badische Aniliin, 8,85 18.85 75 neri Oelk. 24.80 28.— Alexanderwerk. 2,75 2. 10 Bergmann Elektr. 15 40 15.80 Chem. Heyden...45 Alig. Elektr.-des. 9,45.45 Als. Portl. Zement 55,50 56.— Amme Gles.& C0o, 3,—.20 Auano 13.— 12.65 Anhalt Kohlenw. 20,— 20, Annener dubstahl 1,60 11,50 Arenberg Bergb.—.—.— Aschaffbg. Zelfst. 20,50 21.10 Augsb.-N5B.Masoh. 21,.— 24.— Transport-Aktien. .-Austral.'sch. 22.— 27.— Hb.-Amk Paketf. 27.— 27.0 .-Sudam.'soh. 37,757,5 Hansa'sohlff. 12,50 12,20 Bank-Aktien. Frankt. Allg-Vers. 75.— 71, Olgank f. el. Werte 6,—.80[pteoh. Aslat.Sank 39,75 39,—[Oest. Cred.-Anst. 07725 0,40⁰ Oberrh. Ver.-des.—,———Barmer Bankver..80 1% Deutsche Bank. 1, 10 11.1 elchsbank. 46,— 4 Frankf. f. u. Mity.—.———gerlin. Hd. des. 27,38 29.10 Pt. Uebersee Bk. 71,. 7— Ahein.Creditpank.40.60 Som. u. Prlyatbk. 6,35 6,25 Diso. Commandit 185 12,90 Suddeuteoh. Dlso. 9,— Darmst. u. Mt.-B. 9,50 9,50 Dresuner Bank. 70.35[Westbank... 055 0,0 Altteld. Kreditbk..85 2,.— Industrie-Aktien. bee 695 5 ayr.Splegelglas— J. F. Bemberg.. 19.10 19,10 Berlln-Anh. Msoh..—.— Berlinkarisr. Ind. 71.— 69,— Berllner Masohb. 14,10 14.45 Berzellus Bergw..10 6,5ʃ Bing Rürnberg..80 2,85 Blsmarokhlltte..——— Bochumer Gubst. 50, 50.90 Gebr.Böhler 4 60..75 30.75 Sraunk.u. Brlkets 31,50 31.— f Lloyd 6,75 7,10 * 26. 2. Roland-Linle. 185 11,90 ereln.Sibesohlff 2,90.— Bremer Vulkan. 52, 50.45 Buderus EIsenw.-12, 0 12.40 bhem. Grlesbelm 1,45 15 Obem. Meller..15.—14.— Chem.delsenk.. 72.—75.— Obem. Aldert... 40,—. 40.— Dalmler Motoren 2,80 2,85 Dessauer das.. 29.—29.— Deutsch-Luxemb. 50.— 29,— D. Elsenb.-Signal. 4,60 4,90 Deutsche Erdöl. 41.99 40.9 Deutsoh.ubstahl 3,0.1 Mittwoch, den 27. Auguſt 1924 ——— Boveri Aktiengesellschaft in Saarbrücken 195 Handelsregister eingetragen worden. Als Gegenstane 4 Unternehmens wird bezeichnet: 1. Herstellung elektrisclen Maschinen und Apparate wie von Maschinen und Appara 5 anderer Art; 2. Handel mit solchen und verwandten Gege skänden; 3. Erbauung elektrischer Zentralen, Bahnen 1 anderer ähnlicher Anlagen für eigene Rechnung oder Rechnung dritter; 4. Betrieb derartiger Anlagen für oder fremde Rechnung. Vorstand: Ernst Siegfried, Ingenle. in Saarbrücken. Grundkapital 2,5 Millionen Franken, 2 496 000 Fr. die Firma Brown Boveri u. Cie..-G. für d Sacheinbringen ihrer Saarbrücker Fabrik erhält. teren Aktien im Nennwerte von 4000 Franken sind von ll- vier andern Gründern übernommen. Als Gründer der Gen schaft erscheinen: Brown Boveri u. Cie..-G, Mannhelnt Ernst Siegfried, Ingenieur in Saarbrücken; Rechtsanwas Dr. Franz Rosenfeld; Abteilungsvorstand Josef WiI n. gruber; Kaufmann Josef Poth, letztere drei in feim. Den ersten Aufsichtsrat bilden: Fritz Funk, Kau mann in Baden(Schweiz); Georg Boner, Ingenieg gen Baden(Schweiz); Sidney W. Brown, Ingenieur in 5B3 5 (Schweiz); Dr. Robert Boveri, Fabrikdirektor in Man heim; Dr. Karl Gaa, Fabrikdirektor in Mannheim. 3 Neugegründet wurde die Firma Saar-Eis enkande .-., Société Commerciale Sarroise de Fer S. A. in brücken. Grundkapital 140 000 Franken. Vorstand: 0 in Banntsch, Kaufmann in Brebach. Das Grundkapital 11 280 zum Nennwert ausgegebene Inhaberaktien zu je 5 Die zerlegt; auf jede Aktie sind 25 Prozent bar eingezehlt. 5 Gründer der Gesellschaft: Karl Zuck, Direktor in 8 brücken; Ernst Otto Wenzel, Ingenieur, daselbst; Dr. Eußglt Loew, Rechtsanwalt in Hanau; Dr. Max Rapp, RechtsanvgI; in Hanau; Alfred Freudenberg, Direktor in Frankfurt à. M Jakob Katz, Direktor daselbst. „ IIIwerke G. m. b. H. Unter Beteiligung der Grob. kraftwerk Württemberg.-G. in Heilbronn, des Beriric verbandes Oberschwäbfsche Elektrizitätswerke in Bibergee und des Landes Vorarlberg soll demnächst die III we gees G. m. b. H. zur Ausnützung der Wasserkräfte des Lüner lek- und der oberen IIl errichfet werden. Dreiviertel C2r 1 trizität soll von den württembergischen Werken abgenom werden, ein Viertel in Vorarlberg bleiben. d 0 (Die Montanproduktion des Saargebiets. Dem kürz den veröffentlichten Bericht der Regierungskommission àn der Völkerbund sind folgende Ziffern über die Produktion 192 Montanindustrie des Saargebiets im zweiten Vierteljahr Marz zu entnehmen. Die Saargruben förderten im aanen. 1321 700, im April 1 204 365 und im Juni 1 119.104 Tort, Die Eisenindustrie produzierte 121 419 To. Rohe und 138 412 TO. Stahl im März; 117 273 To. Roheisen und 128 005 ToOo. Stahl im April; 118 765 To. Roheisen, 123 695 To. Stahl im Mai. Die Zahl der unter Feuer lichen Hochöfen belief sich am 1. Juli auf 23 Von Kfenden handenen Einheiten. Die Belegschaft der eisenschaffe ahl Industrie betrug am 1. Juli rund 32 000 Arbeiter. Hirbeiter der Arbeitslosen im Vergleich zur Gesamtzahl der Arg 1il, belief sich auf 1,45 Prozent im März; 0,64 Prozent im 0,66 Prozent im Mai; 0,66 Prozent im Juni. Neueste Drahiherichie P. Washington, 27. Aug.(Spezialkabeldienst der 0 bat Press.) Nach einem Bericht des Federal Reserve BOat den sich die industrielle Depression im allgemeinen E1 5 Monaten Juli und August fortgesetzt. Die Preise der rend die Produktion von Mehl, Zement, Kohle und n 1 zugenommen hat. Die sind gestiege land- haben damit zum erstenmale die Preissteigerung der wirtschaftlichen Produkte wiedergespiegelt.— 26. 1⁵ 0 1 p. 1920 13„— 28. 27. 26. 27. 28. 27. Vor. Ultramarinf. 14,— 13.30 Zohooke., Kit'n—.—.60fSfchs, dußstahl. 18,15 17,57] Teckl. Sohlffew.. 12.40 1½5 Vastafh 13,0 4975 Ver. Zellst. Berl. ,05.25 Zuckerf. B. Wagh, 3,80 3˙45[Sarottl.. 1,50.550 Teleph. Berliner 4,50 4,55 Ver. Ultramaript- 2060 207 Vogtl. Masoh. St..75 2,7%„ Frankentnal 395.200Hlugo Sohneider. 4,80 4,7 Thale Eisenhütte ,——,— Vogel Tele.-DOr. 2650 2 Voſgt Häff. St..60.50„ flellbronn..30 3,3[Sohubert& Salz..— 10.2 Turk. Tabaksreg.—.——,— Vogtländ. asoh..50 970 Volthom. Sell.K. 29.85„ J 7 85 45 Sohuokert& 00. 1 5— 1— 2 Leser.50 1305 heingau. 3,10.30Sſemens Elektr...10 nonwerke Ahm. eser zellet Waldhofst.25.75]„ Stuttgart.15 4,20 Slemens àHalske 45.0 4, Farziner Fapler..— 8 Lestecre Ae10 16560 Frelverkehrs-Kurse Sinner-...90.—Ver. B. Frkf, dum..—.10 Westl. Elaen kadr. 050 75 . ben e Stettiner Vulkan 16,35 16,5“ 5 0175 Weroedeata28% 2770 25—. 2. 8 20 1 diez Söhne....— 3,— Lahm. Konjenan. 11.— 10,öSteflb. Znkhütten 28.25 30.50 Ver. Marzrer Kalk.60 15 Leilstoff Waldbel s, Süad. Iimmoblien, 2,60 2,9,JV.Sohuhf.Brn.& W. 1,90 1,8. Berliner Ergünzungs-Kurse. —2177 Otsoh. Australlen 27.— 27.—druschwitzrextii 3,60 4,.— Woxiag- Oement275 10 .-G. f. Verkhraw. 45,50 45, 50 C. Heckmann..— 47,—[Wolt, Suokal. 17 Aiteid' Delligsen..— 2, Optische G0erz..—.— Wiesener Stan Ammend. Fapler 4,75.90 Rückforth Machf..50.25 Grskraftwt. Ahm. 2097A46 Ber.-Gub. Hutfbr. 19,50 20,—Salzdetfurth.. 2245 22.90 Condoord.Spinner. 2,50 2,700 Soheldemandel. 22,25 22,25 deutsche Kunstl. 1,0 ,0 Segall Strumpf..60 1. gebhard Textil..50 6,5 Teſohgräber... 120 12 Gebr. Goedhardt. 12.50 12,50 Thoerl Oelfabrik 6,70.— Gothaer Waggon.50 2,70 ThuringerSalinen 13,83 1250 Kolonlalwerte. 4% Mexlkaner.—.— 4½% Mex. Bew.—,——— 885 Otavl Hinen.Eis. 25.— 24,50 5% Tehuanteped 27,50 28,.— Pomona. 4 4700 South West—.—%“% 9—.———Heidburg 1 5% Hexlkaner—,— 44, Petersb.intand. 3,18—,— Senz- Hotor· 3,10 7 7⁵ 4 5 netall. 50.76 20, beeree 725 125 Vend. Bfüekend. 55 5700 Wilheimeh. Eulal 2 Dtsch.-Ostafrlka 2,80 17 1 Neu-Gulnen. 7 deutsche Fetr.—. Berliner Frelver kehrs-Kurse. Adler Kall.... 22,— 23,— Hoohfrequen:.. 7,50.50 Bonnenderg 75 0 Apl, Ang. Petr.und. 3,80 4, int. Petr. Un., Ipu—,——, Slohel-d, 00. ter 12 600 Zecken-Rone. 5,5.75 Crüerzball...50.80J Siomen Seigee 7 5c Becker-Stahl.. 1,85 1,65 Meyer Textll 0,35 95 Fhosp, .⁰ a Dlamond.. 15,85 15,80 Muldenth. Papler 0 065 Berliner Festverzinsliche Werte. a) Reichs- und Staatspaplere. deutsochekabelw. 1,50.70 Deutsche Kallw. 46.— 49.— Deutsche Masch,.25 6,70 Deutschestelnzg. 7,13.— Deutsohe Wollw. 4,50.20 Deutsch. Elsenh, 4,40 440 Donnersmarekh., 68,— 86.— 8,50 9,75 Düsseid. Elsenb. 17.50 15.— Dynamit Nobel.. 3,20 8,40 Hoch-und Tlefbau.90.90 Höohsterl Farbw. 15. 15,90 Holzmann, Phll.,.70 4,70 Holzverkohl.-Ind..80 6,6 lunghane Stamm.— 6,60 Hbg.-Wien Gummi.15.15 Kammg. Kalsersl. 10,25 10. 1Harkortgergwrk. 6,10. 6, 70 Karisr. Masohls., 3,80 Kemp, Stettlin.. 0,— Knorr, Hellbronn 3,50.77 Konserven Braun ſ,0 1,1 Kraul& 00., Lok..50.30 Krumm, Otto...25.40 Lahmeyer 4 00. 10,30 10,10 Leoh Augaburg. 14 25 14. Elektr. Lleferung. 13,87 14.— Elektr.Lloht.KT..57 9, Elsbaoh& Co,.. 26,50 28, Emallle Ullrlob. 4,— 4— Eso. Bergwerk 0,40 75.7 Faber Blelastift. 12.10 12,90 Fahl, Llst 4 00..87.80 Feldmühle Papler.—.— Felten& Gulll.. 22.25 88 Enzinger Fllter. 10,80 10.50 Gerreshelm. Glas 37,50 40,— Felsenk. Bergw..,07 53.10 Gelsenk.ubstahl 15,0 15.25 Gensohow& Co..63 1825 German. Portl.-Z. 5,50 6,25 des. f. elektr. Unt. 20,— 19,28 goldsohmidt, Th. 160 13,5ʃ Arltznerkasohin. 3.— 2,75 debr. Grobmann..40.20 Arün& Biltinger 13.20 13.50 Hartmann Masch. 3,30 9,30 Heokmann.. 450 5,— Hedwigsbütte.. 24.— 25.25 Hlipert Masohin..75 4,25 M. Judel à 00.. 5,50 6,— IKahla Porzellan..90 8,— Hlndr.& Aufferm..—.50 Hlrsch Kupfer. 24.25 24,50 Hirschberg Leder 35,58 36.— Hzohster Farbw. 15,75 15.75 lise Bergbad...10 17,25 Krauss Ole. Lok. 5 10 5. Gebr. Iunghans..20 6,½0 Lahmeyer& 00. 10,— 6,35 Kallw. Aschersl., 16,40 16,10 Linde'sEismasoh. 8,50.90 Karlsr. Masohln..85 3,75 Lindenberg Kattowltr. Bergb. 27, 26.— O. M. Kemp....80 0,5 Lingel Schubfabr.50 270 Kyffnäuser Hütte.0 ſ,15 Laurahutte...— 2. Lederwar. Roſhs 50.— 58,— Led. Sploh. Pr.-A..40 45 Ludwi 8—.— 39,.— Lutr Maschinen.—,—— Tux'sohe industr. 5,5.4⁰ Malnkraftwerke. 6,10 8, Mot.-Actr Münch.—,— 10, Metall Dannhorn——— Miag, Mühld... ,10.1˙ Moenns +—.—.— Matoren Ddeutg 1 Motorf. Oberurs. 14,— 14, NMeckars. Fahrzg..— 4,— Miadserh. Led.85. 31,.——.— FPeterbnlon Frkſt. 2,10.— FPf. Nahm. Kayser.50.2. Pfäl. Pulv.St.ſugb.—.— Phlllpps.-.FTk. ,0—,— Porzellan Wessel 16,75 9,75 Beln.dehb& Sch..30 2,30 Rh.elek..Stamm 6,0 8 40 Rh. Masch. Leud. 3,75(50 Rhenanla Aachen 5,30 5,50 Rlebeck Rontan 39.— 37, Rodberg Darmet..25 8,25 Rütgers-Werke. 10,25 16,0 Sohilnok&.Hbg.—.——.— Sonneld.& Hanau—.—%½75 Sonnellpr. Frank. 5,0 3,5 Sohramm Laokf..-0 4, Sohriftg. St. Frkf. 6,50 6,60 Linke& Hofmann 14.—.0 Ludw. LOewesk Co. 51.— 59,6 O. Lorenz.. 5, Sohuekert, Nurnb.—.——, Soh. B. Wessel St. 2,.— 1,9. SohuhfabrikHerz— Sinaloo Detmold 4,25 4,— 3,8]Lukau 4 Steffen 2,—.2 Sohuhfd. Leander.45 1, 50Maglrus.-G.„ Sellindustr. Woltt.,25.25 Mannesmannröh. 47,75 38. Sloh. 4 00.J. Malnz 4,75 4,85Mansfeld. Aktlen.20.20 Slem. Hals., Berl 28,— 40, 250Markt-.Kunihall. 10,20 10,10[Orensteln&Kopp. 17,38 9,— Phönix Bergbau. 36,12 37.0 .70 2,25 Rathgeber Wagg. 6,60 6,25 27,— 23,— Belskolz Papler. 15 75 18,75 Tothr.Portl-Cem. 790 7583 Lüdensoheld Met. 2,50 2,60 .20 2 Maxlmillansau.. 9, 9 Südd Drabtindst.-,—„ IMech. Web. Linden 5,1 5,25 S. Lod. St. ingbert—,——.—Fr. Meéguin& 00..— 12.— Strohst. V. Dresd. 7,50 7,50/Merkur Wollwar Aix& Genest...40 6. 0 Hotoren Deutz. 21,10 24,2 60 Hünineim Berg. 65,— 64, Neokars. Fahrzg..—.— Mledlaus. Kohlen 36,90 38,.— Mordd. Wollkämm. 39.50 40.— Obersohl. Esb. d. 12,84 13,— Hermann Pöge „ Elsenindst. 12,5 1,50 „ Kokswerke 12,— 43.— Hhnefn.Braunkohl. ,75 30.— Rheln. Chamotte—.— 42,— Bheln.Eektrlzität Rheln.Masoh.Led. 3,80 3,90 Rhein. Met. Vorz, 5,87 5,8, Rdeln. Möbelstoff 2,10 2,2 mhelnstahl 30,40 32,.— Rhenanla Chem..7.9. Rlebeok Nontan. 37,25 37,25 Rombaoh. Hutten 17.— 17.3 Rosltzer Braunk. 20,— 19,50 Rosltzer Zuoker. 42,— 42, Rütgerswerke.. 19,50 17,90 dreppiner Werke 37,50 37,50ſ4 Carl Lindstrzm. 16.50 10,75ſ, 8,2055 25 10)25 19 pooharzehdtre. 2689 66 8/%%h Relobeanf J, 20 J,i0. 6% B. Keefaa, 20 88⸗ Soldanleſhe..840.200 3%„ ô„.650 14050%y reuf kadert. Relchsschtz.-V 6,895—.—40% Prü. Konsols 1,450.430„ Roggen VI. I&.5 25 0,650%%„„.840.650 1924er—.——%„„.575.560 0 B. Reſohsanl, O. 70.838 4% Badleohs Anl.—— 7 %„„ 1180.200] 3,%% Bayer. Anl..390.675 b) Auslündische Rentenwerte. 9 7 45 %½ Uat. Soktza. 6,63— 40urk. unlf. And. ur 20b.u gig her—— Eökard Maschin. 10,80.25 fl. Frister...80.6. g Elsenw. L. Meyer.63 1,70 Fuchs Waggon, 1,38.36 Hackethal Draht 3,—.90 0%»doldrente 575.60 4%„Tollob.1811 12.40 12.134 10 5 Elberfelder Farb. 16,15 16.70Gaggenau Vorz...— 7,25 Haſlesohe Masoh..75 9,504%»oonv. Rte..9/5*— 2,10.800/08 neueff. 20 Elberfeld. Kupfer 2. 2,30Ganz Ludwig.. 0,35 0. 10Hammers. Spinn. 15, 14.35 25 1. 0 4½0%„13 95 8 8„ Obligatz 1275770 Hanndv, M. Egest. 20.5 fHcesoh Els. ü. St. 9075 88,5 Kihoknsrwerke. 58,— 27, 40% rukk. Adl. Anl..50•03 40 0n„goldrte..25.75 4% nnat, 86f..50 920 ee 8 18..4u%„ Lagd.-Els,f 14.. 12.67 4%„Kroncar 3080.04%%„ 2 fl 65 ansa Llo. 2„ 4 olxmann“. n 3 113 2 8„..50 8,— Hebr. Körting..80.15%„„„ 1½0 1½.6 55% ö. v. Stb. alte 10.— 10,2 J4%%½ Humdoldt NMasch. 20, 20, Koilmara jourdan 21.75 21, .50 fflarpen. Bergbau 64.5 66.50 fittw, e M. Kayser.50 4% osthelmer gefl..78 g28 Frankfurter Festverzinsliche Werte · 5 9 9 a) Inkäudische. Anl. 155 3 155 bollarsohüte..——J4% b, Sohgts. 08.,50.790 f 4% Bayr. flö. doſcanleide.———-J de. do. 1815 80 6,400/. 40. 0 f 2% ehm. i6—— Spacprunt. 1010 ⸗40.498 8% feneT. 00 Ü— 1111 5/ Pr. Sohatzaw. O,500—.%690 1400 l. %%rK 1904½—1— 4% do. do..55 0,635 3½¼% 0.200 400 5% Bt Helohsant..640.6524% Preub. Kons..225.425 49ſciſess. Jögest.28 f. 4% do, unk. b. 1925.30 1,5 3½%„„ ½/0%„ 10 % ah. feiohsanl.050.20% 8/%„„ 1440 146125% 135.81.1 f 40. do. 1667.800%..530.860 4e/e son.f10 e, 7600 la0 %. Kl-sohatza. g.% ladinl. 819.580—J e. Ak. 1810 %% u. V. do..680 J,160 3/% BadAnl.abg. i, 100 1,300 4% Württ. %% VI.—IK. do. 0,625 J,670 3¼ do. von 1886 ,——— 1 b) Ausläündische(in Billlonen%) 1010 2+ 2. 7e e4% Rumünleni903—,— 8 60/ go.f 00 4½% öet..1913.30 2,204¼L/ do.Gold am. 4,99 4,/03½/%d0. f. Ian, 2 746 4½% do. Sohatz. 6,60 6,60 4% do. am Rt.-V. ,———% MHex. am. goid——660— 4½% do. Silberr..50 1,20 4% Trk. Bagd.8. 1 14.——.— 4%„ 19. Anl.——— 45% do. Goldrente.50.25.4%„„ 8ll 12.— 1,1%%% lntapes= 5½ do,elnf.ftente—.— 0, 7 4e Ugar- boldr, 0.— 7760 54, fehuag Zachsenwerk.. 1,36 1,80 Stahl- und Textilindustrie sind weiter beehna Kugſe 572200 Russenbank„. 164585 5 — er SSe re S e SA PSSS — „Aultwoch. den 27. Auguſt 1924 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 7. Seile. Nr. 396 Sportliche Runoſchau Mannheimer herbſt⸗pferderennen gegliederten Programms. ins ie bi 1 2 5 1 8 leten ein derart mannigfaltiges Bild, daß eine Einzel⸗ 45 ſubrechung heute ſchon, da noch Ausſcheidungstermin bevorſteht, Veſprel führen würde. Die Ueberſicht gibt am beſten vielleicht eine wähnechung der einzelnen Trainerlots, wobei wir die bereits er⸗ n außer n Pferde nicht mehr in Betracht ziehen. So finden wir für unter n kürzlich für die beiden Hauptrennen erwähnten Pferden ne riede den 10 Pflegebefohlenen Herrn v. Herders noch Felſen⸗ Logenbruder, Wetterſcheide und Floree. 55 n chen Zweijährigen hervortreten. Bei Trainer Thie de fin⸗ Spi wir den ſchnellen Franzoſen Fauche le Blee, der überall die 12 Nuue des Handicaps ziert, die gute Kati, Falkenburg und Aben⸗ U. Vereize, Nicht weniger als 19 Pferde hält der Trainer Mätzſg in m in ſitſchaft, faſt alles hier populäre Kämpen und zum großen Teil 12 Hemannheimer Beſit, wie Ingeborg II. Kirchbach, Südrwind, Styr, d- daſteldelochen und Diego. Bei 1 25 ſtehen außerdem noch Favorita, 7 den Abinder, Orakel neben den ſchon erwähnten Zweijährigen und ul. und keijährigen der Zucht auf Nonnenhof, wie Strumen, Segieth da. Herrn v. Moßners gutes Lot, aus 7 Oralek m- 3712 nöedes und der gute Inländer Excelſior weiter r- ö bereits gewürdigten Zweijährigen mit ſeinen trefflichen 10 de dperden, einem Enver, Farmer, Miramar, Karrara uſw. in ſamt ünchener Trainer Seiffert und Hecker haben ihre g Fr. mit 3 gute Streitmacht genannt und F. Reith intereſſiert ſich hie duſtmaf öpfen, im Beſitz des ſchweizeriſchen Hauptmanns Bodmer, 1+ Sterls auch für Mannheim. H. Hoffmann wartet u. a. mit en Frinteb und dem eiſernen Notung auf, die rheiniſchen Trainer alt en mit Itali rainer Beckers Heinrich Geh, der zurückgekehrte . Trainer Reinickes(Hannover) Mein Leopold, ö6⸗ klelamgärtners Ratgeber, Neulichs, Geheimdokument, Henrd⸗ 5 dwir; Hanswurſt, Barlebens in Frantfurt ſtegreich geweſener ch Vanduftea ruder und Dr. Lohmanns engliſche Importation 5 Wreman hat oft Gelegenheit, bei den Mannheimer Rennen zu k- Nennz wie wohl ſich die Ställe hier fühlen und freut ſich, bei den en Veteilingen für die kommenden Ereigniſſe dieſes Urteil durch ſtarre zu ſehen g beſtätigt zu finden und neue Intereſſenten verzeichnet ſchen a. Mannheim hat ſich zu einer ſehr ſtarken Säule des deut⸗ e 0 ch ben Rennſports entwickelt, wo ſich die Beſten ein Rendezvousd en unhei as iſt die Folge der ſtarken Verankerung der Rennen im ler ſehlt. mer Leben ſelbſt, die ihre Wirkung nach außen nicht ner⸗ 21 gücklich uch die Herbſtrennen werden keine Ausnahme aus dieſer irz Cenüf en Serie bilden und die Mannheimer Turffreunde vor neue en. Nüſſe ſtellen. en 1 dk Jünfundzwanzigjähriges Jubiläum des Frankfurker 5 Aukomobilklubs r- dem Szweite Jubiläumstag, der Sonntag,(24. Augn) begann mit en kälreiche dönbeits⸗Wettbewerb auf der Feſthallen⸗Rennbahn, wo ein 75 von deſſer ublikum, unter dem ſich auch der ehemalige Großherzog Vagen A. mit ſeiner Familie befand, erſchienen war. Die vierzig er ſaierſiti ie ſich dem Wettbewerb unterzogen, waren in fünf Gruppen il, Amouſtnen zwei⸗ und dreiſitzige Sportwagen, Tourenfahrzeuge, a been Nachdem wir vor eini i idun, gen Tagen die Hauptentſcheidungen des Toorftehenden Herbſt⸗Meetings beſprochen haben, erübrigt ſich zur tich aländigung noch eine Betrachtung der anderen Rennen des 15 5 v. Seibert hat 25 Kal. ferde genannt, von denen noch Balte, Fliegender Aar, Eſtino, Fhlreicd. Kofel und Porphyr II als alte Bekannte neben den 0 ſtehend. Pferden be⸗ en Hotald ſand bereits Erwähnung, ebenſo die 10 Pferde des Stalles in), unter denen noch der hervorragende Engländer genannt ſein 1· außen, Der Stall Opel will mit 11 Streitern anmarſchieren, ußer den en, Janſen, Bauermeiſter und Barleben wur⸗ 13 18 5 ihren beſten Stallinſaſſen ſchon dieſer Tage hervorgehoben. 5 äbden kleinen Lots, die ſehr zahlreich genannt ſind, ſei noch er⸗ Kabrioletts) eingeteilt und umfuhren mehrfach die Bahn reiſe zu holen waren, waren die ſchönſten Automob. d. ſitzt. darunter auch Wagen mit amerikaniſchen Karoſſe⸗ rien, zum Wettbewerb erſchienen. Da man bisher bei der Bewer⸗ tung derartiger Konkurrenzen durch Fachleute oft nicht den Ge⸗ ſchmack des Publikums getroffen hatte, obgleich ſtreng nach Farben⸗ wahl, Farbenzuſammenſtellung, Linienführung und Zweckmäßigkeit die Entſcheidung erfolgt war, überließ der Klub diesmal das Richter⸗ amt dem Publikum. Auf einem Zettel, den jeder Beſucher erhielt, waren die einzelnen Gruppen vermerkt, und der Zuſchauer hatte aus jeder Wagengruppe den Wagen, der ihm am beſten gefiel, ſeiner Nummer nach auf dem Zettelabſchnitt einzutragen, worauf die Zettel eingeſammelt wurden. Das Ergebnis das erſt nach mehr⸗ ſtündigem Zählen feſtgeſtellt werden konnte, war: Sportfahrzeuge, zwei⸗ und dreiſitzige: 1. Otto Veit(Ad⸗ ler mit Kruck⸗Karoſſerie), 2. Jakobi(Steiger); Sportfahrzeuge, vier⸗ ſitzige: 1. Frl. H. Kruck(Dürkopp), 2. Willi Raſche(Dürkopp: Tou⸗ renwagen: 1. Frau Folville(Laneia), 2. E. Engler(Maybach, 3. Lauprecht(Buick), 4. Laukhaus(Opel).; geſchloſſene Wagen, Li⸗ mouſinen: 1. Kruck(Maybach), 2. Ihlefeld(Cadillac; Kabrioletts: 1. Kruck(Maybach), 2. Strauß(Stoewer). Am Nachmittags fand auf der Feſthallen⸗Rennbahn die Geſchick⸗ lichkeitsprüfung ſtatt, an der ſich die Fabrer beteiligten, die am Sonntag die Ausſcheidungsprüfungen im Turnus mitgemacht hatten. Der Sportausſchuß hatte zwei komplizierte Aufgaben gewählt, die an die Gewandtheit der Fahrer hohe Anforderungen ſtellten. Zu⸗ nächſt mußte der Wagen, nachdem er rückwärts an Pfoſten und Lan⸗ zen vorbeigefahren war, in einem Kaſten, deſſen Länge und Breite der doppelten Wagenlänge entſprach, drehen und zum Ziele fahren. Zweitens mußte man eine Bohle befahren, Knallbomben auslöſen, ein Gatter durchfahren, Flaſchen von Tiſchen nehmen und wieder hinſtellen. Jede Nichtlöſung eines Teils der Aufgabe hatte Straf⸗ punkte zur Folge. Die Ergebniſſe waren gut und kamen in der Geſamtbewertung(Berg⸗ und Flachprüfung, freie Geſchicklichkeits⸗ prüfung) zum Ausdruck. Bei der Preisverteilung im Frankfurter Hof gedachte der Ehren⸗ vorſitzende, Konſul Engler, der Wechſelwirkung zwiſchen Sport und Induſtrie. Generaldirektor Stempel dankte dem Ehrenvor⸗ ſitzenden und den Funktionären für das Zuſtandekommen und die Durchführung der verſchiedenen Jubiläumsveranſtaltungen und überreichte Konſul Engler die goldene Jubiläumsmedaille. Vom Wiesbadener Automobilklub überbrachte Petitjean die Glückwünſche zum Jubiläum; er wies auf den Zuſammenhalt zwiſchen den Kar⸗ tellklubs hin und ſpendete als Gabe eine Kriſtallſchale. Die Preiſe für Geſamtbewertung ſind folgende: 1. H. Stumpf⸗Lekiſch(Fahag) 119,3 Gutpunkte; 2. H. Birk(Rabag) 91,11 8. R. Schulze ⸗Stegrath(Mercedes) 80,6; 4. W. Glöckner(N. S..) 60,2;: 5. A. Momberger(Mercedes) ⸗55.9 6. Dr. Tigler (Benz) 42,7; 7. W. Walb(Benz) 31,9; 8. Fr. Reſche(Dürkopp) 29,8; 9. M. Link(N. S..) 19,3; 10. H. v. Opel(Opel) 9,4: 11. 8 Bach(Steiger) 4,6. * * Automobil⸗ und Motorradrennen auf Fauß.— Die kleine dä⸗ niſche Inſel Fanö in der Nordſee iſt zum 5. Male der Schauvlatz von Schnelligkeitsrennen für Motorräder und Wagen, an denen auch diesmal deutſche Marken mit gutem Erfolg beteiligt waren. Der Strand iſt von hohen Dünen eingefaßt, ſodaß inſolge dieſes Windſchutzes im allgemeinen ſehr hohe Geſchwindigkeiten erzielt wur⸗ den. Ein Unwetter hatte einen Tag vor offiziellem Beginn faſt die ganze Inſel unter Waſſer geſetzt, doch Wind und Sonne hatten den Boden hald wieder getrocknet. Das Reglement verlangt Fahrten in beiden Richtungen, die Zeit wird aus dem Mittel der beiden erreichten Leiſtungen gezogen. Am erſten Tage konnte die deutſche Induſtrie im Kilometerrennen folgende Erfolge buchen: Motorräder bis 175 cem.: 1. Perſen(DaW.) 53,6 Sek.; Tourenwagen bis 4 Lt.: 1. Fr. Jay(Opely 35, Sek.; 2. Huſum(Dodge) 36,6 Sek.; bis 6 Et.: 1. Jörns(Opel) 28,6 Sek.; 2. Nielſen(Hudgſon) 28,8 Sek.; 3. Borgſtein(Auſtro⸗Daimler) 34 Sek.— Sportwagen bis 2,5 Lt.: 1. Kordewan(Stoewer) 28,5 Sek.— In der Klaſſe der Rennwagen bis 6 Lt. fuhr Campbell auf Sunbeam mit 21,61 Sek. die ſchnellſte Zeit des Tages. Bei einem Verſuch, den Weltrekord über den Kilo⸗ meter zu ſchlagen, kam er auf 16,57 Sekunden. Den Weltrekord hält der Enaländer Eldridge mit 15,32 Sek und einer durchſchnitt⸗ lichen Geſchwindigkeit von 234,986 Kilometer. In der Rennwagen⸗ klaſſe bis 10 Lt. bewältigte der Opelfahrer Jörns den Kilo⸗ meter in 21.29 Sekunden. Am zweiten Tage verſuchte Campell auf ſeinem 350 PS. Sunbeam neuerlich den Weltrekord zu drücken. Beim erſten Verſuch nerlor er beide Hinterradreifen, hatte den Wagen aber in der Gewalt und ſtartete nach kurzer Zeit neuerlich. Kurz vor dem Ziel löſte ſich plötzlich im Tempo von etwa 230 Kilometer ein Vorderradreifen, der in ſauſender Fahrt einen unweit der Tribü⸗ ſ lbſt nen ſtehenden Knaben traf und ſoforttötete. Den Wagen ſe hatte Campbell auch nach dieſem böſen Zwiſchenfall wieder in der Gewalt.— tandball B. f. R. 1— Polizeiſportverein 1 90. Das Torverhältnis dieſes Spieles drückt den Spielverlauf nicht richtig aus; denn nur der Torwart des P. Sp. V. verſchuldete die hohe Niederlage. Andererſeits brachte es aber auch der Sturm der Polizei nicht fertig, die Verteidiguna des V. f.., die auf unge⸗ wohnter Höhe war, zu überwinden. Die Mannſchaft des B. f. R. war im allgemeinen gut, beſonders der Mittelläufer, lediglich der Halblinke, der Links⸗ und Rechtsaußen fielen etwas ab. Das Spiel war fair und wurde von Herrn Hermann Ph. M. leitet. M. J. C. Phönix 1— Spielvereinigung 07 J:0 Zu einem Freundſchaftſpiele ſtanden ſich obige Mannſchaften auf dem Platze des Letzteren gegenüber. Dieſes ſchöne, von Herrn Mair, V. f.., aut geleitete Spiel ſah in Phönix den verdienten Sieger. Zügigkeit und vor allem den alles krönenden geſunden Torſchuß, den jeder einzelne in der Stürmerreihe beſitzt, dürfte allen Hand⸗ ballſpieler zur Nachahmung dienen. Die übrigen Teile der Mann⸗ ſchaft ſind gut beſetzt Daß 07 gegen Ph. einen ſchweren Stand haben würde, ſtand von vornherein feſt. Trotzdem zog ſich Sg. Vg. bis Halbzeit gut aus der Affäre. Bei 07 waren Torwart und linker Läufer die beſten Leute. 1 Meſſen und Ausſtellungen Meſſe und Theater Zur Leipziger Herbſtmeſſe werden im ſtädtiſchen Neuen Theater diesmal wieder die üblichen Opernaufführungen in erſt⸗ klaſſiſcher Beſetzung als Meßſpiele ſtattfinden. Die übrigen Theater Leipzigs haben ſich während der Meſſe faſt vollſtändig auf das Luſtſpiel, den Schwank oder die Operette eingeſtellt. Am 2. Sep⸗ tember, abends halb 10 Uhr wird auf der Techniſchen Meſſe ein großes Feuerwerk vorgeführt, das von einem bekannten Berliner Chemiker und Pyrotechniker in Gemeinſchaft mit der pyrotechniſchen und Pulverfabrik J. F. Eisfeld in Silberhütte, der älteſten und be⸗ deutendſten Spezialfabrik, zuſammengeſtellt iſt und deſſen Körper wegen ihrer geringen Rauchentwicklung und ihres blendend hellen Lichteffektes teilweiſe mit der photographiſchen Platte feſtgehalten werden können. Weiterhin kommt zum erſten Male ein neu⸗ artiger Gedanke des Berliner Pyrotechnikers inſofern zur Durch⸗ führung, als einzelne Körper in teils humoriſtiſcher Form zu Werbezwecken für eine bekannte Firma dienen ſollen. Es iſt be⸗ abſichtigt, dieſen neuartigen Werbegedanken bei ſpäteren Veranſtal⸗ tungen weiter durchzuführen. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(72s morgens) Feer dene veru, es be in Nd eeeee e m wun S8 8 8 8 Richt. Stärkeſ 8 Wertheimm 111 18 9 Ofleicht kebel Königſtuhl..563 760.66 10 13] 10 S0O0]„ bededt“— Karlsruhe127 760.5 12 16 11 80„ begen— Baden⸗Baden] 213 7600 12 16 11 S0„—— Villingen7807621 9 15 7 SW H„ bedadt— Feldberg. Hof 1281 653.3 6 8 4 N„— Badenweiler“—————— St. Blaſien.—— 8 12 5—„ betedtk— Herauszeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b. H. Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verautwortlich fär den politiſchen u. volkswirtſchaftl. Teil: i. V. Dr. Fritz Hammes; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willg Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande, Nachbargebiete, Gericht u. den übriag. redaktionellen Tezl: Fr. Kircher: f. Anzeigen: J. Bernhardt. lat en n 8 1 Nachruf. d⸗ 4 Letzten Sonntag, den 24. August 1924 verun- 77. fekte tödlich auf dem Neckar bei Heidelberg 15 unser hochverehrter Chef und lieber Kollege 75 8 5; 3 5 Herr Oberingenieur Or. Ing. — 0 172 77 eorg Müntschlegel 115 1 Seine überragende Fähigkeiten als Ingenieur + und Abteilungsvorstand, seine stete Liebenswürdig- 1⁰ Tuvorkommenheit und sein kameradschaftlicher 1 8885 Sinn werden uns unvergeßlich bleiben. 1 5 in danlebarer Verehrung seine Abteilung bdiampfturbinenversuchsraum 4.Broyn, Boveri& Cie.,.-G. 0 Mannheim-Käfertal. 6225 — 7 D VDanksagung die überäus zahlreichen Beweise aufriehtiger 5. ahme anläglich des uns betroffenen schweren 7 den 28 sprechen wir hiermit Allen, inbesondere lrektionen der Eichbaum- Brauerei, Estol-., ronnedenden Oesang, nicht zuletzt den Nieder- unser,. Schwestem für die aufopfernde Pflege, n tiefgefünlten herzlichen Dank aus. 7014 212 22 15 amilie Abert Knörzer liiert Schnell rene . l a m b.., E 6, 2. an Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, sowie der vielen Blumen- spenden, die wir beim Hinscheiden meines geliehten Mannes, unseren guten Vaters, Bruders, Schwagers u. Schwiegersohnes 1 Junus Wendel erlahren durſten, den Beamten der Post, mif pr HoOspIZ JUugerdheirn F 4, 8/ Zimamer rrüt Frühsfück.— Mark Vorzuügliches Tages-Resfaurantf Diners von 12—2 Uhr Soupers von 6 Uhr en Herrn. Schirrüctf, Pirektor. EEIL. ima Küche und Kaffee HochactuurigsvVol 7016 des Telegraphenbauamtes u. der Kapelle Schönig sagen wir auf diesem Wege unseren aufrichtigsten Dank. 6993 Im Namen aller Hinterbliebenen: Marla Wendel und Kinder Mannheim, Gontardstrasse 23 Oelpoſitur: pulzen spiegeſbianſt —ͤ——..——— ͤ——u———G— ——— gibt im Haushal und am Auto jedem Metall Spie gelglana. Oen Hierue lupaenẽ C Geriv- Ucrenberꝝ 55 Em 89 ab 1. September 81⁴⁰ Nachsaisonpreise Sonderzug Dauzagung am Sonntag, 31 Für die vielen Beweise inniger Teilnahme beim Hinscheiden un- serer lieben Mutter, sagen wir allen herzlichsten Dank. 97018 .15 vorm. Rückfahrt Ank. Mannheim 1. 00 Dowerbevorein u. Landwerkeworhand Hannbeim.J. Abfahrt Mannheim.35 vorm., Ank. Stuttgart einschl. 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