Sο 2——— — Srerrrereee dedugsprelſe: 35 bfennig. 01 Mtentig werbenge hrsd, det mletfceftücher parbäteih. Mannbeim une Umgebunt wöchentnc dis mouatlichen Stzieher berpftichten vr zurekennen. poſt⸗ 82 eibnns 178⁰— Fauptzgeſchäftsſtelle E6. 2.— Seſchöfts · Nebenſtelle neckarſtast, wals⸗ Lenegglg ernlpr. kr. 74, 104. 748, 71048, 7048. Celegr.- Röe. anzeiger mannbelm. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. WMitkag⸗Ausgabe Neue Mannheimer Jeilung Badiſche Neueſte Nachrichten Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 397 Anzeigenpreiſe Carif, bei vecauszabzang pre ein⸗ ſpaltige Kolonelzelle füir Rügemeine Ruzeigen 0,40 Getemark Reklamen 2,— Selömark. Für Ruzeigen an beſimmten Tagen Stellen uns Rusgaben wirs keine berantwortung über⸗ nommen. Höhere Sewalt Streiks, Setriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgeſallene oder deſchränkte Rusgoben oder ſüt verſpütete Rufnahme von du⸗ zeigen. Ruftr. 8 Fernſpr. obne Sewäbr. Serichtoſt. Manndeim. Bellagen: Spott u. Spiel im Mannbeimer General-Anzeiger. Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Srauen- u. Mluſik-Geitung. Welle u. Schall-Aus Seld und Garten Wandern u. Neiſen —....—....——... Stunden der Auflöſung oder nicht: & Berlin, 28. Aug.(Von unſerm Berliner Büro.) Im Reichs⸗ ſud wird heute die letzte Stunde ſchlagen. Die Ausſichten darüber e noch geteilt. Auch in der Preſſe iſt man ſich über den Ausgang, 80 5 Kampf nehmen wird, keineswegs einig. Ein Teil der Blät⸗ für die Auflöſung!“ ruft die Deutſche Tageszeitung. Berl Reichstag macht ſein Teſtament,“ überſchreibt das 50 rliner Tageblatt“ ſeine Betrachtungen. Dieſe Tonart herrſcht im en und ganzen vor. Es fehlt aber keineswegs an Stellen, die 9 die Möglichkeit eines Kompromiſſes bemühen wollen. Man ai vergeſſen, daß die heutige dritte Leſung neue Mo⸗ ſchl e in ſich birgt. Es iſt zunächſt noch über eine Reihe von Ent⸗ Aöſtdungen zu entſcheiden, die in der zweiten Leſung noch nicht zur Ent mmung gekommen ſind. Alles hängt ſo aber von der weiteren Anttpicklung der Dinge davon ab, wie die deſ Abänderungsanträge e Bechafſen ſein werden, die der deutſchnationale Abg. Schu L⸗ geſtern angekündigt hat. Die Verleſung dieſer Anträge is aa hat, wie man hört, eine Beſprechung zwiſchen dem natfeuminiſter und den einzelnen Vertretern der Deutſch⸗ wahrſcnalen ſtattgefunden und man wird bei dieſer Gelegenheit unterſcdeinlic über den Inhalt der deutſchnationalen Anträge ſich gennbolten haben; mit welchem Ergebnis, entzieht ſich unſerer behauns. Einer der deutſchnationalen Anträge ſoll, wie ertet wird, die Ausſetzung der Durchführung der Dawesgeſetze falls am 15. September das Ruhrgebiet nicht ge⸗ die 5 t ſei, während die volksparteilichen Anträge von der Regierung faſſu utſprechenden Verhandlungen wünſchen. Die gegenſätzliche Auf⸗ r. ng iſt darin zu ſehen, daß die Deutſchnationalen von der Regie⸗ ſofo perlangen, daß ſie, ouhne den Reichstag aufzulöſen, ent rt in diplomatiſche Verhandlungen mit der Hergt e eintrete, um die Zuſicherungen zu erreichen, die ber Abg. könnt in ſeiner Montagsrede als erforderlich bezeichnete. Dann 50 ſo meint man in deutſchnationalen Kreiſen, eine erneute Be⸗ ein⸗ng der Eiſenbahngeſetze erfolgen, die vorausſichtlich zu 18 Einigung führen würde. Es dürfte ziemlich wahrſcheinlich ſein, dieſer Weg weder für die Regierung noch für die Mittel⸗ parleien gangbar Wen der Tat rechnet man auch bei den Deutſchnationalen mit der datenung der Anträge. In dieſem Falle würden die Peutſch⸗ en die Anträge der Deutſchen Volkspartei an⸗ gefer en, alle Geſetze aber, einſchließlich des Gi enbahn⸗ ab 8es wie in der zweiten Leſung, ſo auch in der dritten Leſung Abſt bn en. Welche Anſicht aber die Deutſchnationalen bei der und winmung einnehmen werden, läßt ſich natürlich nicht ſagen Wagenblig n ihnen verheiml 5 t, wahrſcheinlich bis zum letzten ſehr ales deutet darauf hin, daß iß heute im Reichstage noch eine es qu usgedehnte Ddebatte göͤben wird, ſo daß ſchließlich, wie ch der Aelteſtenrat vorausgeſagt hat, die dot Schlußabſtimmung erſt am Freitag ſcc gehen kann. an vermutet, daß die Regierung heute noch einmal ſich an des 90 ſprache beteiligen wird und rechnet mit neuen Reden Ldeichskanzlers und des Außenminiſters. die Sitzung der deutſchnationalen Jür Ablehnung der Dawesgeſetze bie geſtrige Beſprechung der Deutſchnationa⸗ nun arkeileitung erbrachte mit großer Mehrheit eine Ableh⸗ ſalone er Dawesgeſeßze durch die Verkreter der Organi⸗ Aeber die Stellungnahme der Landesverkreter teilt der für die ranzend mit, daß von 39 anweſenden Verkretern nur zwei Ein ve bedingungsloſe Annahme der Londoner Geſetze eintraten. deuſchnacler ſprach ſich für die Annahme aus, falls die Ankräge der Leſu nakionalen, die heute in der zweiten Leſung für die dritte angekündigt wurden und die über die Anträge der Deutſchen lei hinausgehen, angenommen würden. 9 Verkreter lehn⸗ füt Londoner Geſetze grundſätzlich ab. 27 Verkreter waren Fratfie ſog. mo tiv ierte Ablehnung, die die deutſchnationale onglendie felgt darſteut. Es jollen zunächſt Anträge der Deulſch ſedung eingebracht werden. Dieſe Anträge ſollen u. a. die Aus⸗ n, Durchführung der Sachverſtändigengutachtengeſetze for⸗ ugung am 15. September das Ruhrgebiet nicht be⸗ Uu, In geräumt iſt. duterzeichnuſchnattonalen Kreiſen rechnet man damit, daß nach der Vorbereia des Londoner Paktes die Repko, die am 1. Sept. prüf, die Frihen Deutſchlands zur Durchführung der Geſetze irde, bis im aen für alle Geſetze hinausſchieben angenom Reichstag das Eiſenbahngeſetz mit zweidrittel Mehr⸗ 1 chnation 5 worden ſei. Dieſe Entſcheidung könnte dann nach delſtärtune Anſicht der Regierung die Möglichkeit geben, eine deſ loyale Dur der Garantien für die Räumungsfriſten für withen, und rchführung des Rheinlandsabkommens uſw. zu er⸗ dden. In d gKlaube daß auch derarlige Garantien gegeben der bandlung m Falle würden dann in einer abermaligen Londd bereit A de die en edae zur Annahme etionele ddaſchnatfonaler Seite wird beſtritten, daß die Deutſch⸗ 10 Muug dadu lvorlage ſo ſtarken Wert beilegen, daß ſie beurteilt man vielleicht ändern würden. In deutſchnationalen ält bereits für ausgemacht, daß die Auflöſung erfolgen wird.] A in ſpäter Abendſtunde hinein noch nicht erfolgt. In der⸗ die Lage dahin, daß die Mittelparteien 6 Tote. Ungewißheit im Hinblick auf die künftige Innen⸗ und Außenpolitik die deutſch⸗ nationale Mitarbeit benötigen Es liege in der Hand der Deutſch⸗ nationalen, die dem Wahlkampf vertrauensvoll entgegenſehen, die Mittelparteien auf den Weg der deutſchnakionalen Reichstagsfraktion zu bringen. Wie der„Tag“ aus Kreiſen, die der deutſchnationalen Partei nahe ſtehen, erfahren haben will, ſollen 33 deutſchnationale bgeordnete, die für ein unbedingtes Nein ſind, mit Abge⸗ ordneten der Nationalſozialiſten zuſammengetreten ſein, um über Maßnahmen zu beraten, durch die auf die deutſchnationale Reichstagsfraktion ein entſcheidender Druck auf glatte Ab⸗ lehnung ausgeübt werden kann Um 9 Uhr abends trat geſtern die deutſchnationale Reichstagsfraktion zu einer Sitzung zuſammen, um die be⸗ reits im Plenum angekündigten Anträge zu formulieren. Nach dem„Tag“ glaubt man, daß noch nicht alle Möglichkeiten zu einer Einigung zwiſchen der Regierung, und den Deutſchaatio⸗ nalen erſchöpft ſind. Annahme der Dawesgeſetze in zweiter Leſung Eine blamable Reichskagsſitzung U Berlin, 28. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichstag bereitete geſtern, anſtatt die Dawesgeſetze ſchleunigſt ab⸗ ſtimmungsreif zu machen, der Welt das ſchmähliche Schau⸗ ſpieleiner Maſſenprügelei. Während das deutſche Volk und das geſamte Ausland auf die gegenwärtige Beratung ſchaut und mit Spannung deren Ergebnis erwartet, ſchlägt man ſich im deutſchen Reichstag regelrecht die Köpfe blutig, eine Szene, ſo widerwärtig, daß die Tribünenbeſucher in draſtiſchen Ausdrücken ihrem Zorn und ihrer Empörung über ſo viel Würdeloſig⸗ keit Luft machten. Und warum der ganze Lärm? Weil es nicht nach den Wünſchen der Extremiſten ging, weil ein Demokrat, Ab⸗ geordneter Brodauf, Richter in Chemnitz, Widerſpruch dagegen erhöb, daß ein früher abgelehnter Antrag auf Amneſtie für die poli⸗ tiſchen Gefangenen nochmals dem Rechtsausſchuß überwieſen werde. Der demokratiſche Parteiführer Koch hat nachher die völlig ein⸗ wandfreie Logik des Standpunktes überzeugend dargelegt. Schlimm enug, daß uns durch das Dawesgutachten auferlegt wird, den ſeparcliſtiſchen Hochverrätern gegenüber Gnade vor Recht ergehen zu laſſen. Iſt das ein Grund, dieſem Uebel noch ein zweites hin⸗ uzufügen und ſämtliche politiſchen Gefangenen in Freiheit zu 2 5 damit ſie in dieſem turbulenten Zeiten neues Unheil an⸗ richten? Davon abgeſehen, iſt es doch geradezu abſurd, daß gerade die ſchärfſten Gegner des Gutachtens aus ſeiner Annahme, die ſie mit allen Mitteln zu hintertreiben ſuchen, be⸗ ſondere parteipolitiſche Vorteile ziehen wollen. Aber ſelbſt, wenn Herr Brodauf in der Sache Unrecht hätte, ſo bleibt es doch immer ein Akt ungeheuerlicher Vergewaltigung, ihm das Ein⸗ ſpruchsrecht durch Anwendung phyſiſchen Zwanges zu nehmen. Dem Reichstagspräſidenten Wallraf kann kein Vorwurf ge⸗ macht werden, in dieſem Falle hätte niemand die hemmungsloſen Ausbrüche der Leidenſchaften zähmen können. Aber gerade die Tatſache, daß der Präſident vollkommen machtlos war, beweiſt, daß es hoch an der Zeit iſt, auf Mittel zu ſinnen, durch die derartige Auftritte in Zukunft von vornherein vermie⸗ den werden. Es muß ermöglicht werden, die grundſätzlichen Ver⸗ ächter aller parlamentariſchen Sitten und Regeln vor die Alter⸗ native zu ſtellen, entweder ſich zu fügen, oder überhaupt außer⸗ halb des Parlaments zu bleiben. Das gilt nicht nur für die Kommuniſten, gilt ebenſo für ihre Gegenſpieler auf der Rechten, die Nationalſozialiſten. Sie trifſt an dem nie⸗ derſchmetternden Vorkommnis des geſtrigen Tages weniaſtens die gleiche Schuld, obgleich die Kommuniſten der aktive Teil waren. Allein von den Völkiſchen ſind ſie zu immer rüderen und bruta⸗ lerem Vorgehen aufgehetzt worden, nicht nur durch Zurufe, wi? der Abgeordnete Koch feſtſtellte, ſondern durch ihre drohende Haltung, die den Eindruck erwecken mußte, daß ſie jeden Augenblick bereit wären, ſich als Hilfstrupp der Moskowiter in dieſem ungleichen Kampf vinzuſetzen. Der Präſident hat gegen die kommuniſtiſche Prügelhelden ſchließlich von der ſchärfſten Maßnahme, die ihm in die Hand gegeben iſt, Gebrauch gemacht, nachdem ſich die drei Hauptſchuldigen dreiſt und herausfordernd geweigert hat⸗ ten, die ihnen zudiktierte Ordnungsſtrafe freiwillig auf ſich zu neh⸗ men. Nach dem Verfahren, das bereits einmal im preußiſchen Landtag angewandt worden war, wurden die drei Rädelsführer, die Kommuniſten Grube, Eppſtein und Neddermeyer durch Kriminalbeamte hinausbefördert, nachdem man zuvor ſenſationaler Schauluſt durch Räumung der Tri⸗ bünen und des Saales einen Riegel vorgeſchoben hatte. Die nervöſe Spannung, in die das Haus durch die fort⸗ dauernde Ungewißheit über die nächſte Zukunft geraten iſt und die durch den neuen Zwiſchenfall beträchtlich geſteigert wurde, hatte zur Folge, daß die eigentlichen ſachlichen Beratungen nur wenig Teilnahme fanden. Die N2 Leſung der Dawesgeſetze vollzog ſich daher ohne Reibungen. Bei den Abſtimmungen, die alsdann vorgenommen werden, intereſſiert natürlich vor allem die über das Eiſenbahngeſetz, das be⸗ kanntlich in der dritten Leſung die ominöſe zwei Drittel Mehrheit erfordert. Die iſt bei der geſtrigen Probe natürlich nicht erreicht worden. Bei der Abſtimmung über das Bankgeſetz wurden 249 Stimmen für und 171 dagegen abgegeben bei 2 Stimmenthal⸗ tungen. In einfacher Abſtimmung wird angenommen das Pri⸗ vatnotenbankgeſetz, der Geſetzentwurf über die Liquidie⸗ rung der Rentenbank und das Münzgeſetz. Dagegen ſtimmten geſchlöſſen die Kommuniſten und die Nationalſozialiſten neben den Deutſchnationalen. Das Geſetz über die Induſtrie⸗ belaſtung wurde mit 247 gegen 173 Stimmen angenommen, ein Abgeordneter enthielt ſich der Stimme. *Paris, 27. Aug. Dem„Matin“ wird aus Rabat gemeldet, die Tätigkeit der Aufſtändiſchen an der franzöſiſchen Nord⸗ grenze ſei ganz beſonders in dem Abſchnitt Taunat auf dem rechten Ufer des Uerghafluſſes und dem Oſten in der Zone zwiſchen dem Wadi⸗Sun und der Mulja in Erſcheinung getreten. Nördlich von Taunat ſeien die franzöſiſchen Poſten zweimal, vor allem in der Nacht vom 20. 8. von Gruppen von Aufſtändiſchen mit etwa 400 Gewehren angegriffen worden. Der Feind ſei zurückgewieſen wor⸗ den und habe 16 Gefangene und 15 Gewehre hinterlaſſen, ſowie 88 die Kede des Abg. Curtius bei der erſten Leſung der Dawesgeſetze 1 Im Namen und Auftrag der Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei legte deren Standpunkt zu dem Londoner Pakt Herr Dr. Curlius, der badiſche Vertreter der Partei, in folgender Re de dar: Die Fraktion der Deuklſchen Volksparkei iſt nach wie⸗ derholten ernſten Beratungen einmükig zu der Auffaſſung geiangt, daß eine Ablehnung der uns vorliegenden Geſetze unmöglich iſt. Wir werden einſtimmig die Regierungsvorlagen annehmen.(Sehr richtig! im Zentrum.) Nicht freudigen Herzens werden wir zuſtimmen. Wir denken auch daran nicht, etwa dem deutſchen Volke den Anbruch glücklicher Zeiten verheißen zu wollen. Wer die geſamten Materialien durch⸗ gearbeitet hat, wer die Erklärungen und Berichte der Führer der Londoner Delegation gehört hat, wer die Verhandlungen des Aus⸗ wärtigen Ausſchuſſes mitgemacht hat, bei dem wird der Eindruck haften bleiben, daß wir es in erſter Linie mit Laſten und Kontrollen, mit Sorgen und Gefahren zu tun haben.(Sehr richtig! bei der Deutſchen Volkspartei.) Der Tag, an dem wir zuſtimmen werden, wird ein Tag der Bitterkeit ſein.(Sehr wahr! bei den Regierungs⸗ parteien.) Es erübrigt ſich meines Erachtens, alle dieſe Laſten und Kon⸗ trollen, Sorgen und Gefahren aufzuzählen. Die Erklärungen der preußiſchen Regierung, die Beſchlüſße des Reichsverbandes der In⸗ duſtrie und des Reichswirtſchaftsrats enthalten die vollſtändige traurige Liſte. Mir ſcheint, daß der Herr Reichskanzler den einzig möglichen Standpunkt eingenommen hat, indem er erklärte, es han⸗ delte ſich hier nur darum, einen erſten Schritt in einer neuen Rich⸗ tung zu tun. Es konnte nicht ausbleiben, daß ſich durch die ganzen Ausführungen der Regierungsvertreter auch eine tiefe Enttäuſchung hindurchzog. Ich habe es nicht verſtanden, daß bei dieſen Reden der Regierungsvertreter auf gewiſſen Seiten des Hauſes gelacht wurde.(Sehr richtig! bei den Regierungsparteien.) Ich glaube, daß dem ganzen deutſchen Volke dieſe Stellungnahme der Reichs⸗ regierung durchaus verſtändlich ſein wird.(Erneute Zuſtimmung.) Uns aber erwächſt die Pflicht, nach der Annahme das Volk über die Laſten aufzuklären, die wit übernommen haben, und auf der anderen Seite über die Aufgaben, die nunmehr zu erfüllen ſind. Wir müſſen uns darüber klar ſein, daß nur bei innerpolitiſcher Kon⸗ ſolidierung, bei härteſter Arbeit und bei unabläſſiger Kapital⸗ bildung es möglich ſein wird, wieder hochzukommen. Dem Aus⸗ lande gegenüber aber werden wir ſagen müſſen, daß man ſich nicht käuſchen möge: es wird hier kein Theater geſpielt, wir ſetzen nicht die Maske der Trauer auf und haben im Herzen Freude über das, was in London erreicht worden iſt(Sehr richtigl bei der Deutſchen Volkspartei.) Durch das ganze deulſche Volk zieht ſich kiefe Enktäuſchung, ſa zum großen Teil Erbitterung. Wir haben alle Veranlaſſung, zu er⸗ klären, daß wir bei den ſich hoffenklich bald bietenden Gelegenheiten die Anerkennung und Vollziehung des uns jetzt verweigerten Rech⸗ kes fordern werden.(Sehr gut! bei der Deutſchen Volkspartei.) Wir haben auch das Recht, bei jeder ſich bielenden Gelegenheit zu betonen, daß, wenn wir wirtſchaftliche Reparationen in einem un⸗ gehzuren Ausmaße zu übernehmen haben, die Welt uns auf der anderen eine moraliſche Genugtuung ſchuldet.(Erneute Zuſtimmung bei der Deutſchen Volkspartei.) Wir werden das, was in London nach der KNichtung hin nicht hat erreicht werden können, ſobald als möglich nachzuholen haben. (Sehr richtig! bei den Deutſchnationalen.) Unter den Fragen, in denen wir nicht befriedigt ſind, ſpielt natürlich die Räumung eine entſcheidende Rolle. Es war freilich ſchwierig, die militäriſche Räumung überhaupt zum Gegenſtand der Londoner Verhandlungen zu machen. Ich darf daran erinnern, daß Herr Kollege Hoetzſch am 26. Juli auf die Verhandlungen in Chequers und Paris zwiſchen Macdonald und Herriot hingewieſen und es als Illuſion bezeichnet hat, daß es überhaupt möglich ſein würde, in London zu Verhand⸗ lungen über die Räumungsfrage zu kommen.(Hört! hört! bei der Deutſchen Volkspartei.) Nun iſt es nicht nur gelungen, die Räu⸗ mungsfrage überhaupt auf den Verhandlungstiſch zu bringen, ſon⸗ dern wir wiſſen, daß— nach Herriots Kammererklärung— die Räumung geradezu zum Hauptproblem der Konferenz ge⸗ macht worden iſt. Nachdem nun aber einmal die Räumungsfrage zum Haupt⸗ problem der Konferenz gemacht war, hätten wir allerdings eine andere Behandlung erwarten dürfen. Nach den engliſchen Noten vom 11. Auguſt 1922 und 16. Auguſt 1924 war zu erwarten, daß die engliſche Regierung alles daran ſetzen würde, uns zu unſerem Rechte zu verhelfen(Sehr richtig! bei der Deutſchen Volkspartei), und von franzöſiſcher Seite war zu fordern, daß Herriot ſeinen Worten von dem Aufhören der Pfänderpolitik, dem Aufhören des Säbelregimes in den beſetzten Gebieten auch Taten folgen ließ.(Sehr gutl bei der Deutſchen Volkspartei.) Wir haben es erlebt, daß die engliſche Regierung anſtelle des Rechts das Geſchäftsintereſſe geſetzt hat(ſehr richtig! bei der Deutſchen Volkspartei) und daß, was Frankreich anlangt, parlamentariſcher „Bluff eine klare Politik verdrängt hat.(Sehr wahr! bei der Deutſchen Volkspartei.) Das Ergebnis iſt auch nach unſerer Meinung außerordentlich dürftig. Wir ſind beſchränkt auf den Briefwechſel der Regierungen Feſttellung und Belgiens mit Deutſchland, auf die entſprechenden Feſtſtellungen Macdonalds im Schlußprotokoll der Londoner Kon⸗ ferenz und auf das bekannte Schreiben des engliſchen an den fran⸗ zöſiſchen Miniſterpräſidenten vom 16. Auguſt 1924. Wenn Herr Kollege Hergt eine, ich möchte beinahe ſagen, philo⸗ logiſche Kritik an dem Schreiben der franzöſiſchen und belgiſchen Regierung geübt hat, dann möchte ich doch zu bedenken geben, ob nicht darin die Grenzen einer verantwortungsbewußten Oppoſition überſchritten worden ſind. Mir ſcheint es außerordentlich gefährlich. überhaupt an der Verſicherung Herriots zu zweifeln, daß auf jeden Fall die militäriſche Räumung des jetzt noch beſetzten Gebiets am 15. Auguſt 1925 beendigt ſein wird. Wenn wir unbefriedigt ſind, ſo liegt das vor allen Dingen daran, daß die Räumung erſt nach Jahresfriſt erfolgen ſoll. Ich lehne es ab, die Argumentation zuzulaſſen: urſprünglich wäre Räumung in Monaten verlangt worden; eine Verlängerung um wenige Monate über den von uns ſelbſt ins Auge gefaßten Termin bedeute keine erhebliche Abweichung von dem urſprüng⸗ lichen Plan. Nach allgemeinen Erfahrungen werden Quantitäts⸗ unterſchiede, wenn ſie groß werden, zu Qualitätsunterſchieden In L. Seike. Nr. 397 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 15 Donnerskag, den 28. Auguſt 1924 der Vorſtellung der Vevölkerung iſt es eben etwas anderes, nicht nur ein Mehr, ob nach Jahresfriſt oder nach Monaten geräumt wird. Man darf nicht vergeſſen, daß, wenn Sie die geſamte Be⸗ ſetzung von 1923 bis 1925 ins Auge 1—5 dann heute erſt drei Fünftel der Beſetzungsfriſt avgelaufen ſind, und noch zwei Fünftel der Leidenszeit der Bevölkerung des beſetzten Gebietes bevorſtehen, — wenn nicht das erreicht wird, was in London immer wieder von ſeiten Herriots verſichert wurde, daß nämlich dieſe Friſt eine Maxi⸗ malfriſt wäre, die abgekürzt werden würde. Sehr unbefriedigt ſind wir auch über manche Fragen, die die Räumung der Sankkionsgebiete der Kölner Zone betreffen, ferner mit den unzureichen⸗ den Garanttien, die für das demnächſt noch beſetzte Gebiet ge⸗ geben worden ſind. Aber auch da darf ich dem Herrn Kollegen Hergt ſagen, ich habe es durchaus nicht verſtanden, wie er Zweifel äußern könnte bezüglich der Räumung der Kölner Zone. In dieſem Punkte iſt die deutſche Regierung nicht ein Titelchen von ihrem Rechtsſtandpunkte abgewichen, und es iſt unerklärlich, wieſo Herr Kollege Hergt meint, daß die Erfüllung allgemeiner Pflichten von⸗ ſeiten Deutſchlands Vorbedingung der Räumung der Kölner Zone überhaupt werden könnte. Der Friedensvertrag iſt hier ganz klar. Es iſt ſelbſtverſtändlich— wenn in der Frage der Entwaffnung keine Schwierigkeiten entſtehen—, daß wir durch Annahme des Dawesplans und der dazu gehörigen Geſetze dem Vorwurf wirtſchaftlicher Nichterfüllung des Verſailler Ver⸗ trages entgehen. Ich möchte annehmen und will es ruhig aus⸗ ſprechen, daß auch in dieſer Frage die Kritik weit über das zuläſſige Maß iſt.(Sehr richtig! bei der Deutſchen Volks. partei. Wir ſind ebenſo wie die Oppoſition, ebenſo wie Herr Kollege Kaas und der größte Teil des deutſchen Volkes tief enttäuſcht über das, was in London nicht erreicht worden iſt. Würden wir aber nur daran haften bleiben, dann müßten wir mit Notwendigkeit zur Ablehnung kommen. Ich will Ihnen hier aber doch entſprechend meiner einleitenden Ankündigung die Annahme empfehlen. Wir müſſen alſo einen anderen Standpunkt einnehmen und verſuchen, andere vrundſätze für unſere Beurteilung zu finden. Da möchte ich zunächſt ſagen: wir lehnen die Punktepolitik rundweg ab.(Sehr gutl bei der Deutſchen Volkspartei.) Die ſieben Punkte. Die Deutſchnationale Volkspartei hat vor der Londoner Konferenz ſieben Punkte aufgeſtellt. Ihr Fraktions⸗ redner Herr Kollege Hoetzſch hat am 26. Juli von jedem einzelnen erklärt, er enthielte eine conditio sine qua non. Die Regierungs⸗ parteien haben inhaltlich gleiche Bedingungen der Regierung mit auf den Weg gegeben. Wir ſind der Meinung, daß, abgeſehen von der Frage der militäriſchen Räumung, alles Weſentliche davon er⸗ reicht iſt. Wenn ich recht unterrichtet bin, herrſcht in deutſchnatio⸗ nalen Kreiſen ſogar die Auffaſſung, daß 90 v. H. dieſer ſieben Punkte erreicht wären. Dieſe ſieben Punkte, dieſe Bedingungen haben durchaus ihren Zweck erfüllt. Als ich die Rede des Herrn Kollegen Hoetzſch vom 26. Juli hörte, habe ich die Auffaſſung gehabt, daß ſie für die Ver⸗ handlungen der Delegation in London wertvoll wäre. Dieſe Auf⸗ faſſuna iſt mir von den Delegationsführern beſtätigt worden. Aber die Punkte und Bedingungen gehören heute der Geſchichte an. Heute iſt eine völlig neue Lage geſchaffen. Die Regierung heute auf dieſe Punkte feſtzulegen, läuft letzten Endes auf Schulmeiſterei hinaus, iſt eine retroſpektive Politik.(Sehr richtig! bei der D. Vp.) Wir aber wollen für die Zukunft des deutſchen Volkes handeln! Wir lehnen ferner eine Rechenſchaftspolitik ab, eine Politik, die das Erreichte und das Verpaßte abwägt und den Ver⸗ luſtfaldo der deutſchen Regierung ankreidet, eine Politik, die ſich in Kritik an der Taktik und dem Verhalten der Delegation in Lon⸗ don erſchöpft. Wir können auf dieſem Wege nicht folgen. Ich will feſtſtellen, daß in dem heißen Ringen in London, in dem harten Kampf, den unſere Delegation zu führen hatte, ſedes Mitglied dieſer Delegation nach unſer aller Eindruck ſeinen Mann geſtanden hat. (Bravol bei der Deutſchen Volkspartei.) Aber darüber hinaus, wir ſind hier kein Anterſuchungsgusſchuß, wir ſind auch kein Staatsgerichtshof, und wir haben auch nicht, um ein Wort des Herrn Kollegen Hergt zu gebrauchen, die Chro⸗ nik der Zeit zu ſchreiben(Sehr wahr! bei der Deutſchen Volks⸗ partei)— das können wir anderen überlaſſen. In die Chronik der Zeit gehört meines Erachtens auch alles, was er über den ſoge⸗ nannten Umfall geſagt hat. Unſer Volk iſt leider noch im⸗ mer unpolitiſch und hat immer noch nicht begriffen, daß in ee Momenten auch einmal geblufft werden kann und geblufft werden muß(ſehr gut! bei der Deutſchen Volkspartei), daß die An⸗ frage und ihre Beantwortung in Verlin doch vor allen Dingen noch auf die Verhandlungen in London einwirken ſollte.(Zuſtimmung bei der Deutſchen Volkspartet.) Dieſer Zweck iſt mit Hilfe der Preſſe auch inſofern erreicht worden, als es gelungen iſt, die Lage vom 15. auf den 16. Auguſt ſehr weſentlich zu unſeren Gunſten zu verbeſſern. Der Herr Kollege Hergt hat in dieſem Juſammenhang dann von der„Jeit“ und der Nationalliberalen Korreſpon⸗ denz“ geſprochen. Es war einfach die Pflicht der beiden Zei⸗ kungen, am 15. Auguſt ſo zu ſchreiben, wie ſie geſchrieben haben, um die Außenpolitik zielbewußt zu unkerſlützen.(Lebhafte Zuſtim⸗ mung bei der Deutſchen Volkspartei.) Jedenfalls möchten wir, wenn Fehler gemacht worden ſind, für ſolche Fehler von Regierungsvertreter nicht das ganze deutſche Volk büßen laſſen. Und nun komme ich zu einem anderen Gedankengang, zu der Methode der Politit des kleineren Uebels, einer Politik, bei der die BVorteile und Nachteile der An⸗ nahme und der Ablehnung gegeneinander abgewogen wer⸗ den. VBevor ich näher auf die ſachliche Seite dieſer Frage eingehe, laſſen Sie mich den Verſuch machen, einige parlamenkariſch⸗tech⸗ niſche Zweifel zu klären, denn nach allem, was wir hören, beſteht eine große Reihe von Mißverſtändniſſen. 0 Ber Herr Kollege Hergt hat davon geſprochen, daß die Deutſchnationale Fraktion unter gewiſſen Umſtänden eine Neihe von Abänderungsanträgen einbringen wird. Wir wollen uns einmal fragen, nach welcher Richtung ſolche Ab⸗ anderungsantrüäge gehen können. Wenn bei der Unter⸗ ſchrift in London gemäß ſolchen Abänderungsanträgen unter das Schlußprotokoll Bedingungen geſtellt würden, dann würde das eine Ablehnung des Londoner Pakts bedeuten. Wenn unfererſeits durch Abänderungsanträge die Dawes⸗Geſetze vom Reichstag verändert würden, dann würde die Repara⸗ tlonskommiſſtion das Recht haben, zu erklären, daß eine Inkraftſetzung des Planes noch nicht erfolgt wäre, die Friſten der wirtſchafktlichen und militäriſchen Räu⸗ mungen noch nicht zu laufen begonnen hätten. Das ſcheint mir die parlamentariſche und völkerrechtliche Lage im Falle von Abänderungsanträgen zu ſein. Im Hinblick hierauf möchte ich erklären: Wir werden alle Anträge, die uns von der deutſchnationalen Seite vorgelegt werden, auf das ſorgfältigſte prüfen, werden dabei bis an die äußerſte Grenze gehen müſſen, die Grenze, die darin liegt, daß Anträge abgelehnt werden müſſen, deren An. zahme eine Ablehnung des ganzen Londoner Plans zur Folge hätte Vorläufige und endgültige Ablehnung. Aber es gibt noch weitere Zweifelsfragen bezüglich der Ab⸗ lehnung: Viele Mitglieder dieſes Hauſes machen, wie bekannt ge⸗ worden iſt, nicht den nötigen Unterſchied zwiſchen vorläufiger und endgültiger Ablehnung. Vorläufige Ablehnung: Laſſen Sie mich im Anſchluß an die Ausführungen im Auswärtigen Ausſchuß zuerſt auf die Frage der Zweidrittelmaforität eingehen. Ich muß ganz offen ſagen: ich bedauere außerordentlich. daß wir nicht etwa eine Ein⸗ richtung haben, wie die enaliſchen Kroniuriſten, durch die nicht nur Aber die gegebene Lage iſt die, daß die Regierung die Notwendi⸗ keit der Zweidrittelmehrheit in das Eiſenbahngeſetz hineingeſetzt hat, und von dieſer gegenwärtigen Lage aus laſſen Sie mich die folgen⸗ den Ausführungen machen: 5 Es ſcheint mir außer Zweifel, daß eine überwältigende, wenn auch einfache Majorität für alle Geſeße und das Schlußprotokoll mit Ausnahme des Eiſenbahngeſetzes hier im Reichstage zu haben iſt. Wird das Eiſenbahngeſetz nicht mit der nötigen verfaſſungs⸗ mäßigen Mehrheit durch den Reichstag gebracht, ſo beſteht an ſich— ich weiß nicht, ob das allgemein bekannt iſt— die Möglichkeit für den Reichspräſidenten gemäß Artikel 45 der Reichs⸗ verfaſſung, das Schlußprotokoll in London voll⸗ ziehen zu laſſen. Es bleibt dann nur noch das Eiſenbahn⸗ geſetz als ſolches in der Schwebe, d. h. die Reparationskommiſſion wird naturgemäß die Inkraftſetzung des Dawesplanes nicht aus⸗ ſprechen und die Friſten für die wirtſchaftliche und militäriſche Räu⸗ muna beginnen nicht zu laufen. Es wäre dann notwendig, daß dieſe Zweidrittelmajorität für das Eiſenbahngeſetz nachgeholt wird. Dafür werden zwei Pläne erwogen und empfohlen, auf der einen Seite der Volksentſcheid, auf der anderen Seite die Reichstagsauflöſung. Guruf von den Deutſchnationalen: Das wäre das Beſte!)— Ich komme gleich darauf. Wir brauchen ſie jedenfalls nicht zu ſcheuen!—(Sehr wahr! bei der Deutſchen Volkspartei.) Zuerſt einige Worte über den Volksentſcheid. CEs ſcheint mir ein Mißbrauch dieſer Inſtitulion zu ſein, wenn eine derartige Frage wie das Eiſenbahngeſetz vor das Volk gebracht wird. Aber das würde ja weniger bedenklich ſein als die weitere Frage: Wird durch einen Volksentſcheid die Mehrheit aufgebracht, die nach der Verfaſſung notwendig iſt? Nach der Reichsverfaſſung iſt bei verfaſſungsändernden Geſetzen im Falle des Volksentſcheides die Mehrheit der Stimmberechtigten für die Annahme notwendig, und anderen Ländern, wo Volksentſcheide ſeit langem in Gebrauch ſind, iſt die Beteiligung des Volkes bei Volksabſtimmungen unendlich viel geringer als bei Wahlen. Es iſt daher meines Erachtens gar nicht zu erwarten, daß ſelbſt bei überwältigender Annahme durch das Volk die 51 v. H. wirklich herauskommen, die nach der Verfaſ⸗ ſung notwendig ſind. Meine Vorrednerin hat eine zweite Frage aufgeworfen und er⸗ klärt, daß die Kommuniſtiſche Partei, wenn die Geſetze angenommen werden ſollten, die Ausſetzung der Verkündung beantragen würde, um dadurch einen Volksentſcheid herbeizuführen. Es iſt richtig, daß für dieſen Antrag ein Drittel der Mitglieder des Reichstags aus⸗ keicht. Aber richtig iſt, daß nach dem entſprechenden Artfkel der Ver aſſung dieſes Drittel dadurch ausgeräumt werden kann, daß die Mehrheit die Dringlichbeit der Geſetze beſchließt, in welchem Falle die normale Verkündung eintritt. Daraus folgt, daß der Plan der Frau Kollegin Golke einfach ins Waſſer fallen würde. Nun komme ich zu dem Vorſchlag der Reichstagsauflöfung. Wir von der D. V. P. haben ſie nicht zu ſcheuen.(Zu⸗ ſtimmung bei der Deutſchen Volkspartei. Ich darf ſpeziell als Ab⸗ geordneter des badiſchen Wahlkreiſes ſagen: Ich könnte mir in Baden keinen ausſichtsreicheren Wahlkampf— es würde ein Wahl⸗ ſpaziergang ſein— denken als einen Wahlkampf unter dieſen Um⸗ ſtänden, wo Offenburg und Appenweier bereits geräumt ſind und die Räumung von Karlsruhe und Mannheim nur wegen der Ab⸗ lehnung hinausgeſchoben werden müßte.(Sehr richtig! bei der Deutſchen Volkspartel.) Ich verſtehe aber das eine nicht, wie man in dieſer Lage des Volkes und Reiches die Reichstagsauflöſung aus rein parteipolitiſchen Gründen betreiben kann.(Lebhafte Zu⸗ ſtimmung bei der Deutſchen Volkspartei und rechts) Denn das iſt die Abſicht, die leider auf der Linken obwaltet. Auch die heutigen Aeußerungen des Herrn Kollegen Hilferding haben mich nicht vom Gegenteil überzeugt. Man rechnet ſchon in allen ſozialdemokra⸗ tiſchen Stuben aus, wieviel Mandate man auf Koſten der Kommu⸗ niſten erobern könnte. Es ebe ſich um ein einfaches ſozial⸗ demokratiſches Geſchäft.(Sehr richtigl in der Mitte.) Die Herren werden ſich aber vorausſichtlich ſelbſt täuſchen. Denn dar⸗ über wollen wir doch klar ſein, daß dieſer Wahlkampf nicht um das Dawesgutachten geführt, ſondern daß er ſich leider nur um inner⸗ politiſche Probleme drehen würde und daß in ihm eine ganz un⸗ geheure Radikaliſierung des Volkes von neuem eintreten müßte. (Sehr richtig!l bei der Deutſchen Volkspartei.) Ich möchte ſehr be⸗ zweifeln, ob die Sozialdemokratiſche Partei wirklich auf ihre Rech⸗ nung kommen wird. wenn ſie dieſen Wahlkampf betreiben würde. Jedenfalls iſt der Ausfall der Wahl durchaus ungewiß. Keiner von uns wird garantieren können, daß es gelingt, eine ſolche Ver⸗ ſchiebung durch die Wahl herbeizuführen, daß die Zweidrittel⸗ Majorität nachher geſichert iſt. Aus alledem ergibt ſich, daß, wenn jetzt abgelehnt wird, damit die Gefahr endgülkigen Scheiterns des ganzen Lon⸗ doner Paktes unmittelbar bevorſteht, und es folgt weiter daraus, daß dieſer Reichstag und jedes einzelne Mitglied vor die Verant⸗ workung geſtellt iſt, ob er den Londoner Pakt endgültig ſcheitern laſſen oder ihn annehmen will.(Zuruf von den Deutſchnationalen: Neue Verhandlungen.) Wenn die Dinge ſo liegen, wird ſich niemand hier den Eindruck der Schilderungen entziehen können, die die Regierungsmitglieder in bezug auf die Jolgen der Ablehnung gemacht haben. Der Herr Kollege Hergt hat vorhin gemeint, härten die Regierungsvertreter geſchwiegen, dann wären ſie Philoſophen geblieben. Die Herren Regierungsvertreter werden gar kein Ge⸗ wicht darauf legen, Philoſophen zu ſein, ſie haben auch nur als Politiker zu handeln(ſehr richtig! in der Mitte) und als Politiker müſſen ſie das deutſche Volk aufklären über das, was iſt, und das, was ſein wird, Ich habe im Auswärtigen Ausſchuß alles mit an⸗ gehört. Es iſt keinerlei Drohung ausgeſprochen worden. Es handelt ſich nicht um irgendeine Erpreſſung, ſondern um die pflichtgemäße Feſtſtellung deſſen, was ſein wird. Wir ſtehen durchaus 1 den Schilderungen namentlich des Reichs⸗ fmanzminiſters Dr Luther. Auch wir ſind der Meinung, daß eine furchtbare unmittelbare 9 1— für unſere deutſche Wirtſchaft ber⸗ 11 0 5 würde, wenn wir das Dawes⸗Gutachten und die Geſetze ablehnen, daß wir an Kreditaushungerung, an den Folgen der Ar⸗ d. vorausſichtlich verkrüppeln würden.(Sehr richtig! in der Mitte. Alles in allem genommen: wenn wir von der Politik des kleineren Uebels ausgehen, ſo erſcheint uns die Annahme das kleinere Uebel zu ſein.(Sehr richtig! in der Mitte.) poincarés Kampf gegen die Londoner Beſchlüſſe V Patis, 28. Aug.(Von unſ. Pariſer Vertreter.) Dem früheren Miniſterpräſidenten oincare iſt bon einigen dem Lord Rothermore noheſtehenden Kreiſen engliſcher Induſtrieller der Antrag geſtellt worden, in London, Bradford und Edin⸗ bur orträge über die wirtſchaftlichen Folgen zu halten die Engtand und Frankreich aus dem Dawesplan zu gewärti⸗ gen haben. Poincare der bereits während der Londoner Konferenz ſeine Stimme erhob, um England vor dem Dawesplan zu warnen, wird ſich in ſeinem Vortrag beſonders mit dem Kohlenpro⸗ blem befaſſen. Der frühere Miniſterpräſident gehört nämlich zu denjenigen franzöſiſchen Politikern, die den ſonderbaren Gedanken vertreten, es müſſe von Frankreich das Möglichſte getan werden, um den Abſatz britiſcher Kohle auf dem Feſtlande zu ſichern. In einer ſolchen franzöſiſchen Wirtſchaftspolitik erblickt Poincare die ſeſte Garantie für das herzliche Einvernehmen zwiſchen Frankreſch und Englond Der im geſtrigen franzöſiſchen Amtsblati erſcheinende völlige Wortlaut der Senatsrede Poincares enthäft bewerkenswerte Stellen:„Bonar Law zog ſeinen Reparationsplan zurück. nach⸗ für die Schubläden der Miniſterien, ſondern für das ganze deutſche eine ſo fundamentgle Nechtefrage einwondfrei feſtgeſtellt wird Volk dem er erkannt hatte, daß die Beſetzung der Ruhr einen Kohlen⸗ mangel für Deutſchland und dadurch einen höheren Abſatz engliſcher alſo 51 v. H. Nach allen Erfahrungen in Amerika, in der Schweiz. Kohlen in Deutſchland zeitigen werde. In dieſem Sinne verteſdig Poincare England gegenüber ſeine Ruhrpolitik. Wenn er jetzt die Dienſte einer gewiſſen britiſchen Gruppe tritt, um den Feldz gegen den Dawesplan jenſeits des Aermelkanals zu unterſtüßzen, N. beweiſt er dadurch, daß das Vertrauensvotum das er Herriot 19 geben bat ein Manöver darſtellt um ſich gegenüber der aieic lichen Meinung Frankreichs zu decken In Wirklichkeit macht ſi aber Poincare zum Verbündeten der Engländer, die gegen in Dawesplan ſind und fordert auf dieſe Weiſe die gationale Hetze Frankreich gegen den Dawesplan. Trotzdem findet Poincan Politik im heutigen„Temps“ einen wohlwollenden Nag Herbette ſchreibt Poincare das zweifelhafte Verdienſt zu, du den Ruhreinbruch deutſche Zahlungen erzwungen zu haben. Der franzöſiſche Senat ratifiziert den Lauſanner Verkrag Der franzöſiſche Senat hat geſtern mit 270 gegen 20 Stmme, den Geſetzentwurf über die Ratifizieruna des Lauſanner Fr! er densvertrages angenommen. Im weiteren Verlauf 1 Sitzung wurde dann der Kommiſſionsbericht über den Amneſſſeen, wurf vorgeleat. Der Regierunasentwurf hat inſofern eine waß⸗ derung erfahren, als es die Kommiſſion mit ſehr ſtarker Mehrheit 0 lehnt, dem Paraaraphen ihre Zuſtimmung zu geben, auch ſo er Wiedereinſtellung der entlaſſenen Arbeiter und Beamten öffentlich und konzeſſionierter Betriebe obligatoriſch gemacht werden. Der ſetzentwurf ſoll beim Wiederzuſammentritt des Senats durchberare werden. Der ſozialiſtiſche Senator Reboul bat den Senat. i0 einige Tage zu warten, damit der Amneſtieentwurf zur Abſtimmnat kommen könnte. Der Antraa wurde abgelehnt. Am Nachmittaa ſich der Senat vertaat. 1 V Paris, 28. Aug.(Von unſerm Pariſer Mitarbeiter.) vormittag 10 Uhr tritt im Elyſee ein Miniſterrat zuſammel um ſich mit den Londoner Abmachungen zu beſchäftigen. Die Räumung der Ddortmunder Jone Um einer irrtümlichen Auffaſſung entgegenzutreten, teilt Hu, vas mit, daß der Abzug der franzöſiſchen Truppen der Deß; munder Zone nicht ſchon am 2. September erfolgen werde, Ub⸗ dern, vorausgeſetzt, daß die Unterzeichnung der Londoner iſten machungen am 30. Auguſt erfolgt und die vorgeſehenen Frif von der Reperationskommiſſion anerkannt werden, erſt mit 555 Abzug der letzten franzöſiſchen Eiſenbahner. Herriot habe in A⸗ don lediglich erklärt, daß er nach Unterzeichnung der Londoner— machungen 24 Stunden ſpäter den Befehl zur Räumung Derc⸗ munds erteilen werde, daß aber, bevor die vollſtändige derhe ziehung der franzöſiſchen Truppen erfolge, wegen der Unſi ei der franzöſiſchen Ziviliſten und Eiſenbahner, die noch einige hen 4— 5 in der Gegend bleiben, noch eine gewiſſe Friſt verſtre würde. neuwahlen zum engliſchen Unterhaus! In Londoner politiſchen Kreiſen kommt man mehr und 173 zu der Ueberzeugung, daß baldige NReuwahlen zum Un ar⸗ haus unvermeidlich ſind und die Parteien treffen bereits Re beiten 5 den Wahlkampf. Auch die Preſſe glaubt an einen die digen Wahlkompf.— Nach der„Weſtminſter Gazette haben Vertreter der Arbeiterpartef im Lande Weiſung erhalten, ſich 10 Neuwahlen in der erſten Dezemberwoche bereit zu halten. ſten Gründe für die Neuwahlen ſeien die Meinungsverſchledenh ger, zwiſchen Snowden und dem Premierminiſter, der Lpie krag mit Rußland, die Kampfſtellung der Kommuniſten und end⸗ Haltung der Gewerkſchaften gegenüber dem Dawesplan, em lich die Ernennung des neuen Studienausſchuſſes für die Heſſang die ein deutſch⸗franzöſiſcher Handelsvertrag oder die Ausoncrgen. eines Schutzzolltarifs aufwerfen könnten.— Auch die No poſt“ ſchreibt, die Schwierigkeiten der ſozialiſtiſchen 1g gel nehmen in hohem Maße zu. In drei Wochen habe ſich die der Arbeitsloſen um mehr als 70 000 vermehrt.—0 Englands Wirtſchaft und der Dawesplan V Paris, 28. Aug.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Aus 295 don wird berichtet, die im heutigen Dailn Expreß“ erſchieneneſen⸗ teilung, daß in der nächſten Zeit eine enalische In duſtriee⸗ Konferenz ſtattfinden ſoll, die beſtimmt ſei, alle auf den Bezua plan bezüglichen wirtſchaftlichen und finanziellen Fragen in— auf die britiſchen Intereſſen zu prüfen, fand in der analilcheg du, duſtriewelt ein aroßes Intereſſe. Der Bund der britiſchen Waſg ſtriellen hat bereits mitaeteilt. daß er dieſen Vorſchlag des, 3 iſt Expreß bei der Reaierung nachdrücklich vertreten werde. 4ld⸗ demaemäß zu erwarten. daß nach der Rückkehr Macdon den 1015 Genf, nach dieſer Richtung bin Schritte unternommen wer ollen. der erſte Flug des„Z. N. III“ * Friedrichshafen, 28. Aug. Das für Amerika beſtinen guftſchiff„Z. R. III.“ hat geſtern nachmittag bei mehel Wilterungsverhältniſſen ſeine erſte über zwei Stunden alhrzen Probefahrt durchgeführt. Die Führung lag in der be 0 72 Hand des bekannten Luftſchiffers Dr. Eckener. Kurz der auf Uhr war alles klar, und unter den begeiſterten Hochrufen it einer dem Flugplatz Anweſenden hob ſich„Z. R. III.“ langſam mi ent⸗ gewalligen Schleiſe über den Flugplatz. In 200 Meter Höbe dig falteten die Motore ihre Kraft. Mit einer ungeheuren Geſchee 309 keit, obwohl der Führer noch nicht volle Kraft entfaltet hate adt das Luftſchiff über die Stadt dahin. Die Einwohner den vor hatten ſich zum allergrößten Teil auf den freien Plätzen unel der Stadt oder am See verſammelt, um nach Jahren wieder ſe ßen. das ſelten gewordene Schguſpiel eines Zeppelinfluges zu 1 In mittleren Höhen von 200 bis 300 Metern zog der Zeppel Sff. Kreiſe und Schleifen. Dabei konnte man feſtſtellen, daß das füber⸗ wohl infolge der neuartigen Konſtruktion ſeiner Motore, em zhen, raſchende Wendigkeit zeigte. Auch die Veränderung in de lage ging mit hervorragender Präziſion vor ſich. Nach ſtündiger wohlgelungener Fahrt landete„3. dann wieder vor der Halle, wo die Führer und die Veſatzu haft beglückwünſcht wurden. Letzte Meldungen Der Schiedsſpruch im Bankgewerbe vom Wie der Deutſche Bankbeamtenverein mitteilt, iſt nunmebwer⸗ Präffdenten der Reichsarbeitsverwaltung auch die allgemeine tlarten bindlichkeit des vom Arbeitsminiſter für verbindli hälter Schiedsſpruches vom 28. Juli. der eine Erhöhung——5 erſtrect um 10 Prozent vorſah. ausgeſprochen worden. Dam Ausnab' ſich der Schiedsſpruch auf alle Banken, mit den betannten gebören. men, welche dem Reichsverband der Bankleitungen nicht a Im Aukobus verbrannt erꝰ Amſterdam, 28. Aug. Ein furchtbares Autoungli iſchen eignete ſich in der vergangenen Nacht auf. der Chauſſee ſetze⸗ Heino und Raalte in der Provinz Overiſſſel. Ein vo Autobus, der von einer Kirmeß heimkehrte, geriet 1 geklärte Weiſe in Bran d. Da beide Wagentüren b waren, entſtand eine unbeſchreibliche Panik, zumal eifah⸗ in der Verwirrung nicht gefunden werden konnten. en betten rende Radfahrer konnten durch die Fenſter einige Perſender Opfe die übrigen Paſſagiere verbrannten. Die genaue Zahl urden je⸗ konnte noch nicht feſtgeſtellt werden, ſechs Leichen marrletun doch identifiziert. Zwei Fahrgäſte wurden mit tödlichen gen aus dem Wagen entfernt. Hürgerkrieg in China i ited⸗ 478 (Spezialkabeldienſt der United⸗Preß) Reiſebüte b0 Peking, 28. Aug. Das vormalige Cookſche Penun wie die American Preß Co. berichten über die Ergl 1216% Feindſeligkeften zwiſchen Kjangſu und bebgene ſüdlich des Yangtſekiangfluſſes. Die Feindſeligkeiten e reits hegonnen, 0 daß der Verkehr auf der Eiſenbahnlit hai—Hankiang nicht mehr durchgeführt werden kann. — ereoSoss= SSor SS= 125 . e eeeeere — 7CCCCCFPPPPF ² ͤ˙ͤdmã ‚» ⅛uf ‚ 0] — ů —— 4 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seike. Nr. 307 Donnerskag, den 28. Auguſt 1924 Ueber Feugen und Indizienbeweis Von Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley, Mannheim I. kuund urch K ach Zeugen Mund, wird allerorts die Wahrheit eine nicht nur ein verbreitetes Sprichwort, ſondern auch deute der iegel des mittelalterlichen Strafprozeſſes. Während aſo ei er Richter das Urteil nach freier Ueberzeugung findet, es Talu iſt, ob die zu beweiſende Tatſache durch Zeugen oder 3 ände dargetan iſt, ob mehrere oder nur ein Zeuge die Tat überla und es auch vollſtändig freiem richterlichen Ermeſſen oder ſſen iſt, ob er dem oder den Zeugen Glauben ſchenken will wieſe nicht, war es früher anders. Eine Tatſache galt als er⸗ ö n, der Verbrecher als überführt, wenn zwei taug⸗ brede, Jeugen die Tat bekundelen oder wenn der Rechts⸗ cher eſtändi j 7 Jundi 9 ſtän ig war. Zwar war die Beweisführung durch kaunien, Tatumſtände, Spuren und dergleichen auch damals be⸗ Dnen ſie hatte aber nur untergeordnete Bedeutung und galt auf n Fall als Ueberführung des Verbrechers, reichte alſo zur di rteilung nicht aus. Zu einer ſolchen war ein Geſtändnis oder 0 ko usſage zweier„Zeugen erforderlich. Lagen nur Indizien vor, Mettel be das Geſtändnis erzwungen werden durch das grauſame enu der Folter. Ueberſtand der Verbrecher dieſe, was ſelten 85 95 vorgekommen ſein mag, ſo mußte er freigeſprochen werden. um darin lag ein verkappte Anerkennung des Indizienbeweiſes, der V auch in Betracht gezogen werden muß, daß der Aberglaube unſg amaligen Zeit Dinge als Indizium betrachtete, die uns heute öbar erſcheinen. Judi Pelcher Wechſel ſich in der Bewertung von Zeugen⸗ und de denbeweis ſeither vollzogen hat, zeigt am beſten ein Ausſpruch leſor itbegründers der modernen Kriminaliſtik, des Grazer Pro⸗ 52 Dr. Hans Groß, der darlegt, daß, wenn ein Richter die ewiſſauellen kenne, denen Zeugenausſagen unterworfn ſind, ſein ſſen nicht ſchweigen werde, auch wenn er die Tat von zehn dahen geſchildert bekommen hätte. In der Tat wiſſen wir heute, viel dem ſchlüſſig geführten Indizienbeweis eine Zeu größere Beweiskraft inne wohnt als der gewöhnlichen wi inansſage. Es erſcheint deshalb angezeigt, angeſichts der ge⸗ auf—85 Beteiligung des Laienelements an der Strafrechtspflege weiſenede ziemlich unbekannte Materie etwas eingehender hinzu⸗ Unter den Zeugen kö ir zwei i i ol er den nnen wir zwei Kategorien unterſcheiden, bage die die Wahr eit ſagen wollen und ſolche. die dies nicht eidie Gegen die letzteren haben wir nur das Mittel der Be⸗ Juchthaun g. Sagen ſie dann trotz der in Ausſicht ſtehenden wi ahausftrafe die Unwahrheit, ſo ſind wir dagegen machtlos. Wir ſchm leider, daß in unſeren Verhandlungen mehr Meineide ſandworen werden, als zur Entdeckung und Beſtrafung gelangen; müſſen wir aber nicht in das Innere der Menſchen blicken können, 55 wir uns damit begnügen, zur Kontrolle möglichſt viele 8 gen zu vernehmen und mehr und mehr an dem Aus bau eid 89 dizienbeweiſes zu arbeiten. Können wir den Mein⸗ uns di der Zeugenausſage immerhin als Ausnahme buchen, ſo macht 1 e zweite Kategorie der Zeugen, nämlich die, die die Wahrhelt 1 Fol den— und ſie doch nicht ſagen, weil ſich ihrem Denken denke all anders eingeprägt hat, als er ſich zutrug, weit mehr Be⸗ Heilen und Arbeit. Mit ihnen ſollen ſich deshalb die folgenden vornehmlich beſchäftigen. der zzeugenausſagen beſtehen in der Wiedergabe von Eindrücken diene nwelt. Zur Aufnahme dieſer Eindrücke von Geſchehniſſen n unſere Sinne. Hier insbeſondere Auge und Ohr. Wieder⸗ genomnen Eindrücken, die wir durch andere Sinnesorgane wahe⸗ empft men haben, Geſchmack, Geruch, den Taſtſinn das Wärme⸗ leidenden uſw. ſind ſo ſeltene Fälle, daß ſie hier außer Betracht nden können. Nun ſind aber die Organe zur Aufnahme von da ſde en; hier Auge und Ohr, zunächſt einmal nicht ſo beſchaffen, deße ſ abſolut zuverläſſig arbeiten.„Ich habe mich verſehen“,„Ich nur a ich verhört“, ſind tagtägliche Aeußerungen, die nicht immer uf Unachtſamkeit zurückzuführen ſind. drgen n wir zunächſt von vollſtändig geſunden Sinnes⸗ nur en aus. Licht und Schallwellen werden von Auge und Ohr Entfermerhalb einer beſtimmten Länge aufgenommen. Mit der nung von der Quelle nimmt die Aufnahmefähigkeit ab bis zillen gänzlichen Verſagen. Kleine und kleinſte Gegenſtände, Ba⸗ zennen Geſpinſtfaſern uſw. können wir mit dem Auge nicht mehr er⸗ 5 Wir ſind deshalb für die Entfernung und kleine Dimen⸗ koſtop auf Inſtrumente angewieſen, das Fernrohr und das Mit⸗ ausgebi Bei anderen Lebeweſen ſind die Sinnesorgane ſchärfer it gewiſf⸗ z. B. bei den Vögeln die Augen. Auch die Beſchaffen⸗ mnen viſſer Gegenſtände vermögen wir nicht mit Sicherheit zu er⸗ ild 8 b wir bei einem geſchnittenen Stein z. B. ein erhabene⸗ nicht ktamee) oder ein vertieftes(Gemme) vor uns haben, iſt faſt eine 0 unterſcheiden. Je nach der Beleuchtung ſcheint bald das wegald das andere vorzuliegen. It ein Gegenſtand in raſcher Naſſe ing. wie ein galoppierendes Pferd, ſo ſehen wir von der einen 855 Stellungen, welche uns das Filmband z. B. zeigt, nur deſe ruchteil, gewöhnlich die, die wir aus Abbildungen kennen. decht voeſamte Beobachtungsfähigkeit iſt bei verſchiedenen Menſchen Slandorſchieden geartet und auch bei derſelben Perſon je nach dem ſeſten dt, und anderen Umſtänden verſchieden und den mannigfal⸗ Agen Einflüſſen unterworfen. Solche Einflüſſe ſind vor allem das ecembefinden und die Stimmung des Beobachtenden ſerner weichen n Furcht, Angſt und Aufregung. Alles Zuſtände, mit derneh wir bei der Beobachtung von Verbrechen und der Zeugen⸗ mung beſonders zu rechnen haben. Hierfür einige Beiſpiele: Ein bekannter Strafrechtslehrer hatte in ſeinem Seminar mit einem ſeiner Hörer verabredet, daß dieſer mitten in der Stunde aufſpringen, einen Revolver ziehen und auf den Profeſſor abdrücken ſollte. Dies geſchah. Den voller Ent⸗ ſetzen aufſpringenden Schülern gab der Lehrer eine kurze rklärung und hieß ſie, den Vorgang alsbald ſchriftlich niederzulegen. Nur ein Bruchteil vermochte den Hergang richtig wiederzugeben. Einer hatte ſogar einen Schuß gehört, obwohl der Revolver nicht geladen war. Der obengenannte Dr. Groß fragte nach einer Hinrichtung die Zeugen nach der Farbe der Handſchuhe des Scharfrichters. Er erhielt alle Farben genannt. Der Scharfrichter hatte gar keine Hand⸗ ſchuhe angehabt. Zu den beſagten Einflüſſen gehören aber weiter das Wetter, die Durchläſſigkeit und Sichtigkeit der Luft, die Jahres⸗ zeit, Außenwärme, Müdigkeit, Angetrunkenheit, Schlaftrunkenheit. An gewiſſe Erſcheinungen haben wir uns auch derart gewöhnt, daß es einer genaueren Prüfung gar nicht mehr bedarf. Der Karten⸗ ſpieler„kennt“ ſeine Karten derart, daß er gar nicht erſt die ein⸗ zelnen Zeichen ſeiner Karte nachzählen muß, um zu wiſſen, daß er 3. B. eine Neun vor ſich hat. Dasſelbe iſt der Fall bei andern häufig wiederkehrenden Erſcheinungen. Ein Uhrenzifferblatt ohne Zahlen, nur mit Strichen, iſt allerorts in Gebrauch. Aehnlich ver⸗ hält es ſich mit den ſogenannten Wortbildern. Häufig wieder⸗ kehrende Wörter pflegen wir nicht mehr in ihre Beſtandteile beim Leſen zu zerlegen, ſondern erfaſſen ihren Sinn auf den erſten Blick, ſo daß uns Fehler meiſt entgehen. In einer Serie der alten Brieſ⸗ marken war ein Druckfehler unterlaufen. Es hieß Dfutſches Reich ſtatt Deutſches Reich. Nicht nur, daß der Fehler allen Korrektoren entgangen war, er wurde auch im Publikum von den meiſten nicht beachtet. Dasſelbe kann uns aber auch bei Vorgängen paſſieren. Die einzelnen Eindrücke müſſen nun aber einen Weg zurück⸗ legen von dem Sinnesorgan zum Gehirn, wo ſie erfaßt, aufgenom⸗ men werden. Dieſe Auffaſſung iſt bei den Menſchen ſehr verſchieden. Der eine faßt ſchnell, der andere langſam, der leicht, der ſchwer auf. Eine Menge individueller Umſtände ſpielen dabei eine Rolle. Neben Temperament, Allgemeinbefinden und viele der oben ge⸗ nannten Momente, vor allem das Alter und das Geſchlecht. Die aufgenommenen Eindrücke müſſen aber weiter im Gehirn auf⸗ bewahrt werden, um ſie ſpäter wiedergeben zu können. Hier weiß nun jeder aus eigener Erfahrung, wie verſchieden das Gedächinis nicht nur bei verſchiedenen Perſonen, ſondern auch bei der derſelben Perſon in verſchiedenen Lebensaltern und bei verſchiedenen An⸗ läſſen iſt. Manche Erlebniſſe behalten wir unſer Lebenlang, manche kaum ein paar Tage. Dinge aus unſerer Kindheit ſind uns noch gegenwärtig, 4 der letzten Jahre haben wir längſt vergeſſen. Vielen gräbt ſich eine einmal geſchaute Phyſiognomie dauernd dem Gedächtnis ein, der Name der Perſon nicht ein paar Stunden. Zuletzt müſſen nun die empfangenen, aufgenommenen, auf⸗ bewahrten Eindrücke wiedergegeben werden; hier in der Zeugen⸗ ausſage. Abgeſehen davon, daß eine richtige Wiedergabe einen ge⸗ wiſſen Ruhezuſtand erfordert und die ganze Umgebung, der Ge⸗ richtsſaal, die vielen Zuhörer, der Richtertiſch, die fragenden Ver⸗ treter des Staates und der Angeklagten, das Kreuzverhör, gerade das Gegenteil von Ruhe verurſacht, ſchleicht ſich bei der Wiedergade eine der Hauptfehlerquellen ein, das iſt der Umſtand, daß die we⸗ nigſten Menſchen in der Lage ſind, zu unterſcheiden, was ſie ſinn⸗ lich wahrgenommen haben und was ſie ſich dabei gedacht, d. h. aus dem Wahrgenommenen geſchloſſen haben. Dieſe Schlüſſe näm⸗ lich, die an das Wahrgenommene angeknüpft werden und gewöhn⸗ lich mit dem Wahrgenommenen wiedergegeben werden, ſind aber nur zu oft Trugſchlüſſe. Dabei ſpielt das oben bei„Wortbildern“ geſagte eine große Rolle. Ein Beiſpiel aus dem täglichen Leben mag dies erläutern: Ich gehe Beſorgungen machen. Ein Radfahrer fährt vorbei. Als e rvorbei iſt, denke ich, den Mann ſollteſt du doch kennen. Ich ſohe ihm nach. Hundert Meter weiter ſtellt er ſein Rad an einen Laden, langt in die Taſche, bückt ſich nach dem Hinterrad, geht in den Laden. Ich gehe weiter. Das Rad wird geſtohlen. Ich werde als Zeuge vernommen. Mit aller Sicherheit werde ich ſagen, falls es darauf ankommt, und mit mir wohl die meiſten, die dasſelde geſehen haben:„Der Mann hatte ſein Rad angeſchloſſen, ehe er in den Laden ging.“— Habe ich das„geſehen“? Nein. Ich„ſah“, daß der Mann ſich nach dem Hinterrad bückte, als ob er das Rad anſchlöſſe, und habe aus dieſer täglich beobachteten Be⸗ wegung geſchloſſen, daß das Rad angeſchloſſen wurde. Ge⸗ ſehen habe ich es nicht, dazu war es viel zu weit. Es wäre nun aber auch möglich geweſen, daß der Mann einen Stein aus ſeinem Rad entfernt hat. Dann war meine mit beſtem Gewiſſen gemachte und beſchworene Ausſage eben doch unrichtig. Solche Fälle laſſen ſich aus der täglichen Praxis unſchwer vermehren. Erhöht werden aber alle Fehlerquellen der Wiedergabe, wenn der Zeuge, wie das z B. bei Mädchen ſehr oft beobachtet wird, mit einer regen Phan⸗ teſie begabt iſt oder wenn auf den Zeugen, hier wiederum in erſter Reihe Unecwachſene, durch ſuggeſtive Fragen eingewirkt wird, zd daß der Befragte ſchließlich ſced Wahrheit von dem ihm Vor⸗ geſagten nicht mehr zu unterſcheiden vermag. Einen kraſſen Fall hatte ich in einer der letzten Gerichtsſitzungen. Ein Sittlichkeits⸗ verbrechen an einem kleinen Mädchen. Das Kind hatte geſchlafen, war von„Muſik“ aufgewacht, iſt wieder eingeſchlafen. In der Zwiſchenzeit ſoll die unzüchtige Berührung ſtattgefunden haben. Das Kind hatte ein halbes Jahr geſchwiegen. Durch andere Um⸗ ſtände wurden die Eltern aufmerkſam und frugen das Kind. Dieſes Voethe, Bismarck und die deutſche Fukunſt Zum 175. Geburtstag(28. Auguſt) Von Hanns Marlin Elſter(Berlin) geer Gegenſag beherrſcht zurzeit die Welt. Ein arger Riß großen die Menſchheit in zwei Parteien. Wie ſich die Heere der npfen fropäiſchen Völker mit dem Schwerte bekämpften, ſo be⸗ Wirtſich eßt die Völker ſelbſt mit den Waffen des Geiſtes und ſung atſchaft weiter. Ein Dualismus ohnegleichen iſt in Erſchei⸗ ſchein getreten und hat jedes Atom des Lebens ergriffen. Faſt nährt, 51 als habe dieſe Zweiteilung, vom Hauſe gezeugt und ge⸗ — die„Macht, ewig dauernde Scheidungen vorzunehmen, als lden Vol Welt für immer politiſch und geiſtig in ihre urſprüng ker weolks- und Staatenbeſtandteile zerfallen, ſich in ihre mehr de ie lich der kleinen und großen Beſonderheiten auflöſen, ſo daß usbedi nur noch das einzelne, die Einzelheit bleibt, und alle Le⸗ dalten ugungen⸗ und Forderungen vereinſamt zu erobern, zu er. ——5 Tendenz der dualiſtiſchen Zerſetzung herrſcht in or. du 5 Beſonnenheit, die aus dem Gegenwärtigen das Zukünftige Faseblichn Femügk iß, fragt unwillkärlſch welcde Werte dies Ge⸗ ilerche für die Zukunft haben könne, ob die Scheidung der 14 8 Geiſter ſich für lange Jahrzehnte fortſetzen dürfe und edeüber dcdelne aus ſich ſelbſt leben und Entwicklung haben könne, 5 U em einzelnen ſich nicht als Pflicht und Ideal das Ganze zukſche aufbaue! Antworten auf dieſe Fragen können für die 0 Zukunft nur aus der deutſchen Vergangenheit gewon⸗ em Munde deutſcher„Führer“ vernommen werden! Aferker und 7 Jahrhundert war ausgezeichnet durch 1 55 zalte, 5 der im Zeitalter der Humanität nur wenig gegolten ſtrder er ſbar noch mißachtet war, ſo daz Goethe infolge der Lage, leires Lolſene baiiiiſchen Erſahrungen fammelte, die poleſche doi gen 972 nicht begriff und nicht ergriff, daß er ſeine vaterlän⸗ Heffer in flichten nur im engen Weimarer Kreiſe als Beiſpiel und e rberrengriegszeiten durchBeharrung bei ſeiner für alle werk⸗ 1˖ ottichfte durch ruhmvolle Ausübung ſeines rein künſtleriſch entumg erfüllttdefaßten Dichterberufes und univerſalen Gelehr⸗ e. ſiſch 185 den Befreiungskriegen aber und den nachfolgenden poli⸗ ler ungkenden, ſtrebenden, lebenden Zeitabſchnitten, mit dem ſtär⸗ Airerre deg zur allgemeinen Geltung gelangenden Ideal der irklichf 20 Volkes und der Reichsgründung wuchs der Wille zur f„Er gewann raſch ſchon in der Epoche des jungen 8, die Oberhand über den Willen zur reinen Geiſtig⸗ tärker anſchwellendes Anwachſen des Willens zur keit, der die Klaſſik und ihre Zeit kennzeichnete. Die Jagd nach dem Ding an ſich war abgetan; die Jagd nach Wirklichkeit be⸗ herrſchte auch das Geiſtigſte, wie vordem der Wille zum Geiſtigen alles Körperliche. Unter dem Vorantritt Bismarcks erhielt dieſer Wille zur Wirklichkeit ſeinen großen politiſch⸗realen Gehalt, ward er nationale Aufgabe. Als dieſe aber gelöſt war, und dennoch nicht der nun notwendige Ausgleich des Willens zur Wirklichkeit mit dem Willen zum Idealen geſchaffen, geboren wurde, überſteigerte der Wille zur Wirklichkeit ſich vielfach, ſo daß er nicht mehr der Trieb zum Realen blieb, ſondern der Trieb zum Materiellen ward. Die Wirklichkeit wurde in den Gegenſtänden geſucht und nicht in der Menſchenſeele, in den Berufen und nicht im Erleben, im Stofflichen und nicht im Geiſtigen, im Aeußerlichen und nicht im Innerlichen. Erſt das Erwachen in der„Moderne“ ließ die, die ſehen wollten, erkennen, daß wohl der Wille zur Wirklichkeit da war, nicht aber mehr die Kraft zur Wirklichkeit und die rechte Er⸗ kenntnis der Wirklichkeit. Und damit begann die jüngſte Epoche des Uebergangs, jene merkwürdige Unruhe, jene ewige Suche nach der rechten Idealität und der rechten Wirklichkeit, nach dem Aus⸗ gleich des Willens zum Wirklichen und des Willens zum Geiſti⸗ gen. Immer noch ſchwankte die Wage bald nach der einen, bald nach der anderen Seite, je nach Beruf, ſozialer Lage, Erkenntnis⸗ kraft, Bildung des einzelnen. Freilich zeigte ſich ſchon, beſon⸗ ders unter unſerer aufſtrebenden Jugend, ein erfolgverſprechendes Einheitsſtreben, das eine Einigung für die Zukunft erhoffen ließ. Dieſe Einigung wäre nicht bloß aus deutſchem Geiſt und deutſchen Mitteln erfolgt, wenn auch ſie vorzugsweiſe dafür ſchöpferiſch wirk⸗ ſam waren, ſondern zugleich auch im Zuſammenhang mit den gei⸗ ſtigen und realen Schopfungen aller Völker, aber aus tiefſtem Volks⸗ und Weltverſtehen heraus nicht bloß national, ſondern auch univerſal: national— univerſal. Die jetzige Zeit wirft nun mit Notwendigkeit die Frage auf, ob all dies national univerſale Streben hinfällig ſein ſolle, ob der Deutſche abermals in eine Sackgaſſe gelaufen ſei. Die Erfahrung dieſer Zeit gibt uns glücklicherweiſe auch die unmittelbare, über⸗ zeugende Antwort: die deutſche Zukunft wird umſo größer und ſchöpferiſch reicher ſein, je tiefer und harmoniſcher der Ausgleich des Willens zur Wirklichkeit und des Willens zum Ideal auf national-univerſaler Grundlage erfolgt! Dieſe Grundrichtung entſpricht durchaus dem tiefſten deutſchen Weſen. Deſſen Innerlichkeit war ſtets ein Ringen der Seele, das All zu ergreifen. ging ſtets auf das Ganze der Wirklichkeit und Geiſtigkeit aus, hielt ſtets an dem Gedanken eines geiſtigen und materiellen Austauſches der Völker feſt, ſuchte ſtets alles zu um⸗ faſſen, was an Großem die Welt beherrſcht. Und das deutſche We⸗ ſen verhielt ſich ſo um ſeiner ſelbſt, ſeiner eigenen, vollen Ent⸗ faltung und Entwicklung willen, um ſein Leben zu führen von gab nichts zu. Die Eltern ließen das Kind dann durch die Unter⸗ mieterin ausfragen. Dieſe legte dem Kinde die Karten, ſagte ihm aus den Karten, es müſſe etwas an ihr gemacht worden ſein, worauf dann die Erzählung erfolgte, die in der Verhandlung zur Wiederholung kam. Der Angeklagte wurde trotz anderer Verdachts⸗ momente freigeſprochen. Weit bedenklicher iſt natürlich die Sache, wenn die Suggeſtion zur Hypnoſe geſteigert wurde, oder wenn eine Erkrankung der Sinnesorgane oder des Gehirns vorliegt. Städtiſche Nachrichten die Mannheimer Indexziffer Wie uns das Städtiſche Nachrichtenamt mitteilt, beträgt die vom Preisprüfungsamt für den 27. Auguſt nach der Methode des Statiſti⸗ ſchen Reichsamts berechnete Teuerunaszahl(Ernährung, Wohnunag. Heizung. Beleuchtung und Bekleidung) 133 188 Milltar⸗ den Papiermark. Setzt man die entſprechende Vorkriegszahl(114.59 Mark), aleich 1, ſo erhält man die Inder ziffer 1162.3 Milliar⸗ den. Da am 20. Auauſt die Inderziffer 1164.0 Milliarden betrug, iſt vom 20. bis 27. Auauſt ein Rückgang um.1 Prozent em⸗ getreten. Legt man die Goldmarkpreiſe zugrunde, ſo ergibt ſich nach den Preiſen vom 27. Auauſt die Goldmarkindexziffer 116,2(1913/14 gleich 100) gegen 116,4 am 20. Augquſt. Die Senkuna iſt auf die Ermäßiguna der Kartoffel⸗ und Gemüſepreiſe zurückzuführen: der Rückgana wäre noch arößer, wenn nicht die Preiſe für Brot, Fleiſch und Käſe ſich erhöht hätten. * Vom Rhein und Neckar. Der Waſſerſtand von Rhein und Neckar iſt fortgeſetzt ein ziemlich hoher. Jedenfalls kann feſtgeſtellt werden, daß die Schiffahrt noch in keinem Jahre einen ſolch günſtigen Waſſerſtand hatte, wie in dieſem Jahre. Wie bekannt ſein dürfte, war ſonſt in früheren Jahren der Waſſer⸗ ſtand beider Ströme gerade in der Hochſommerzeit ſo ſchlecht, daß die Schiffahrt auf dem Rhein und Neckar oft monatelang eingeſtellt werden mußte. Die Schleppſchiffahrt hat Gelegenheit, ohne umzu⸗ laden, die ſchwerſten und größten Laſtkähne zu Berg und zu Tal zu fahren. Die Frachtpreiſe hielten ſich bis jetzt im ganzen verfloſſenen Jahr in gemeſſenen Grenzen, ſodaß der Güterverkehr zu Waſſer, beſonders auch mit Kohlen aller Art, doch einigermaßen trotz allgemeiner Geſchäftsflauheit, etwas Leben in den Handel brachte. Trotz der in vergangener Nacht ſehr reichlichen Nieder⸗ ſchläge wurde uns heute früh vom Oberrhein fallendes Waſſer gemeldet. So ging auf der Schuſterinſel der Rhein⸗ waſſerſtand vom geſtrigen 2,80 auf 2,75 und in Kehl vom geſtrigen 3,92 auf 3,83 Meter zurück. In Maxau wurde beute früh 6 Uhr ein Minus von 4 Ztm. gemeſſen. In Mannheim ſtieg der Waſſerſtand des Rheins um 2 Zentimeter und zwar von 5,08 auf 5,10 Meter und in Köln um 17 Ztm. von 3,51 auf 3,68 Meter. Vorläufig iſt der Waſſerſtand normal. Da ein Zurückgehen des Waſſerſtandes am Oberrhein erfolgt, ſo iſt auch kein Hochwaſſer zu befürchten. Der Neckar iſt in vergangener Nacht um 3 Itm. von 5 Meter auf 5,03 Meter in die Höhe gegangen. Wie uns vom Kanalbauamt Ilvesheim mitgeteilt wird, ſchreiten die Arbeiten am Neckarkangl auf der Mannheimer Strecke trotz des Regen⸗ wetters rüſtig fort. Die Bauleitung glaubt, zur feſtgeſetzten Friſt gegen Ende des Jahres mit dieſer Strecke fertig zu werden. * Regenwetter und Hauptmarkt. Das fortgeſetzt anhaltende Regenwetter behindert auch die Zufuhren zum Hauptmarkt. In⸗ folge des in den geſtrigen Nachmittagsſtunden über den Amtsbe⸗ zirk Mannheim niedergegangenen Platzregens, war es den Land⸗ wirten und Gärtner nahezu unmöglich, die Marktware für den heutigen Donnerstag⸗Hauptmarkt zu richten. Wie uns mitgeteilt wird, ſtehen ſtellenweiſe Gärten und Aecker unter Waſſer, Die Ausſichten für die Kartoffelernte ſind daher ſehr ſchlecht. Der heutige Hauptmarkt wies große Lücken auf, da viele Erzeu⸗ ger dem Markte fern bleiben mußten. Es iſt dies eine Erſchei⸗ nung, die man in früheren Jahren im Monat Auguſt nicht ge⸗ wöhnt war. Die vergangene Nacht brachte wieder reichlich Regen. Wann bekommen wir endlich Sonnenſchein und Wärme? 4 A. Aus der Evangeliſchen Landeskirche. Die oberſte evangeliſche Kirchenbehörde empfiehlt angelegentlichſt den Geiſtlichen der badi⸗ ſchen Landeskirche die Stuttgarter Plakatmiſſion. Dieſe hat es ſich zur Aufgabe gemacht, für jede Woche ein Plakat herzuſtellen, das unter der deutlich in die Augen fallenden Ueberſchrift„Goldene Worte berühmter Männer“ irgend ein bedeutungsvolles Wort ſol⸗ cher Männer bringt, die durch ihre überragende Größe im voraus auf Gehör rechnen dürfen. Selbſtbeſinnung, zur ſittlichen Ertüchtigung und zum Wiederaufbau unſeres Volkes. In dieſem dankenswerten Beſtreben ruft ſie alle die, denen die ſittliche und religiöſe Erneuerung unſeres Volkes an⸗ gelegen iſt, um ihre Mithilfe auf und liefert die Plakate(viertel⸗ jährlich je 13 Nummern) an Einzelperſonen, Vereine oder Kicchen⸗ gemeinde zum Selbſtkoſtenpreis. Zum Aushängen in den Ban⸗ höfen, wozu das Reichsverkehrsminiſterium grundſätzlich die Ge⸗ nehmigung erteilt hat, werden die Plakate koſtenlos geliefert. Weiter gibt die oberſte Kirchenbehörde den Geiſtlichen bekannt, daß die diesjährige Tagung des Apologetiſchen Seminars vom 8. bis 18. September in Helmſtadt ſtattfindet. behörde zufolge können den zuruhegeſetzten Geiſtlichen, innen her, im Sinne einer ſelbſtändig erbauten Idealwelt um ei⸗ ner Inhaltskultur, keiner Formkultur willen! Dieſe ſchöpferiſche Innerlichkeit, die überall zum Weſenhaften durchzudringen vermag, und die reine Quelle unſerer wahren Univerſalität— neben der noch eine falſche, flache beſteht!— bildet, dieſe Inhaltskultur iſt jetzt die Hilfe, die uns über alle ſchwere Not hinwegbringen muß. Die Pflicht aller beſonnenen Geiſter in der Gegenwart iſt, das Wiſſen von dieſer Innerlichkeit und Inhaltskultur nicht erſterben zu laſſen: Denn es gilt in jedem Augenblicke die deutſche Zukunft! Sie kann ſich nur auf dem begründen, was wir geweſen und ge⸗ worden ſind, was wir ſind: ein einiges Volk— durch Bismarck, ein geiſtiges Volk— durch Goethe. Den Willen zu Bismarck zu ſtärken gilt es, und das heißt den Willen zum Ideal kräftigen! Bismarck machte uns zum Volke, ſchuf uns die politiſche Ein⸗ heit, auf Grund deren der Deutſche ſich über alle partikulariſtiſche Eigenbrötelei und Engherzigkeit hinausentwickelte und ein Verhält⸗ nis zur Welt, zur Realität— Welt erhielt. Sein Vorbild lehrt uns, dem Wirklichen mit unbedingtem Mute ins Auge zu ſchauen, die Wirklichkeit in ihrem brutalen Egoismus, in ihrer unveränder⸗ lichen Größe und Tatſachenenergie zu erkennen, bei, allen Plänen in Rechnung zu ſtellen und anzuerkennen. Erſt bei Bismarck weiß der Deutſche, was„Wirklichkeit“ iſt, ſieht er ſie wirklich ohne allen auf Grund einer univerſalen Bildung jeder Situation mit ſou⸗ veräner Kraft gewachſen, und es ſchritt unbedingt über jeden Dok⸗ trinarismus und jedes Parteiſyſtem hinweg als ein wahrhaft freier Geiſt, gerade, indem er es bald mit dieſer Partei hielt, bald mir jene bekämpfte. Ihm war es ſtets um die Sache zu tun:„In erſter Linie kommt für mich“, ſo hat er es einmal ausgeſprochen, „die Nation, ihre Stellung nach außen, ihre Selbſtändigkeit, unſere Organiſation in der Weiſe, daß wir als große Nation in der Welt frei atmen können.“ Bismarck gab uns mit dem Willen zur Wirk⸗ lichkeit auch die Kraft zur Wirklichkeit, er gab uns die Wirklich⸗ keit als Nation, und damit ſeine Geſtalt, ſeine geiſtige Welt der Gehalt unſeres nationalen Denkens geworden, iſt er unſer natio⸗ nales Gewiſſen. Durch und mit Bismarck ſind wir ſtets nationale Wirklichkeitsmenſchen. Daß wir ſie ſein müſſen, wenn wir als Volk nicht 8 1 gehen wollen bewies der Krieg! Und er be⸗ wies auch, daß wir immer an Bismarcks Weſen, Werk und Welt⸗ anſicht werden feſthalten müſſen um unſerer Selbſterhaltung wil⸗ len. Bismarck iſt unſer Führer für die deutſche Zukunft, für die politiſch⸗nationale Wirklichkeitszukunft der Deutſchen! Und neben ihm Goethe! Voreilige Geiſter haben ihn in die⸗ ſer Zeit als„nicht national geſinnt“ angegriffen. Gegen ſolche Vorwürfe den größten Deutſchen verteidigen, hieße ihn herabſetzen. Goethes Vaterlandsliebe erhellt aus ſeinem Handeln zur Zeit der kriegeriſch⸗politiſchen Verwicklungen: er beharrte in Ruhe bei Sie will dadurch beitragen helfen zur Einer Verfügung der Kirchen⸗ idealen Flitter und Phantaſieaufputz. Bismarcks Perſönlichkeit war 4. Seite. Nr. 387 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Donnerskag, den 28. Auguſt 1924 die innerhalb einer Friſt von einem Jahre ſeit dem Tag der Zu⸗ ruheſetzung oder ſeit dem Tode des Geiſtlichen die Pfarrwohnung räumen, auf Antrag die reinen Transportkoſten des Um⸗ zugs aus Kirchenmitteln erſetzt werden. Nach Ablauf dieſer Friſt können fragliche Koſten nur bis zur Höhe von 80 v. H. ihres Be⸗ trags vergütet werden.— Am Sonntag, den 28. September, wird in den Gottesdienſten der badiſchen Landeskirche eine Kollekte für die kirchliche Verſorgung der Evangeliſchen im Ausland erhoben. * * Die neuen Weltpoſigebühren. Von den im Plenum des achten Weltpoſtkonareſſes beſchloſſenen Abänderungen der bisher geltenden Haupt⸗Poſtkonvention ſind folgende von allgemeinerem Intereſſe: Das internationale Normalporto für Briefe wird auf 25 Cen⸗ times(Goldwert) für jede 20 Gramm feſtgeſetzt(jetzt 50 Cts.). Für Poſtkarten werden 15 Cts., für Druckſachen und Kreuzbandfen⸗ dungen werden 5 Ets, für jede 50 Gramm erhoben. Die beteingten Länder können dieſe Normalſätze bis zu höchſtens 60 2 über⸗ und bis zu 20 7 unterſchreiten. Die Maximalarößen für Poſt⸗ karten wird auf 15& 10,5 em(bisber 14 9) feſtgeſetzt, die Mi⸗ nimalgrenze bleibt unverändert 10 K 7 em. Für Druckſachen und Kreuzbandſendungen beſteht der polle Frankierungszwang. Die Durchgangsabgaben werden beträchtlich, teilweiſe bis zu 50 25, herabgeſetzt. Die neuen Beſtimmungen treten am 1. Oktover 1925 in Kraft,(Von anderer Seite wird gemeldet 1. Oktober 1924, von der zuſtändigen Stelle war eine Gewißheit über das richtige Datum noch nicht zu erlangen.) Die überladenen Gepücknetze in Eiſenbahnwagen. Es gibt be⸗ kanntlich unter den Paſſagieren der Perſonenzüge auch ſolche, die inbezug auf die Benützung der Gepäcknetze außerordentlich an⸗ ſpruchsvoll ſind und gleich mit einer ganzen Anzahl von Köfferchen und Handtaſchen, Hutſchachteln und Reiſekörbchen aufrücken und dieſen Aufwand an mobiler Habe derart in die Gepäcknetze verſtauen, daß kein Platz mehr für die andern Paſſagiere vorhanden iſt. Das übrige Publikum iſt ja in ſolchen Fällen meiſt ſehr rückſichtsvoll und begnügt ſich mit einem vorwurfsvollen Lächeln, aber es iſt doch um den Raum in den Gepäcknetzen ſchon zu ernſten Beſchwerden ge⸗ kemmen. Die Verwaltung der deutſchen Reichsbahn will nun der Unterbringung des Handgepäcks eine erhöhte Aufmerkſamkeit zu⸗ wenden, weil ſich in der letzten Zeit die Klagen über die Mitnahme ven ungewöhnlich großem und das zuläſſige Höchſtgewicht über⸗ ſchreitendem Handgepäck und über die ungebührliche Inanſpruch⸗ nahme der Gepäcknetze durch unbeſcheidene Reiſende ſehr gehäuft hatten. In einem Schreiben der deutſchen Reichsbahnverwaltung an die Reichsbahndirektionen wird darauf hingewieſen, daß dieſem Mißſtand noch dadurch Vorſchub ael werde, daß das Bahnper⸗ ſonal in den Zügen gegen den Unfug nicht mit der nötigen Ent⸗ ſchiedenheit vorgeht und daß es in vielen Fällen dem Anſuchen der Peiſenden um Abhilfe entweder nur widerwillig nachkomme oder ihnen ſogar anrate, ihr Gepäck anderweitig unterzubringen. Die Reichsbahndirektionen werden erſucht, dem Unfug mit allem Nach⸗ druck entgegenzutreten. Roſen und Aſtern. Jetzt ſind die Roſen abgeblüht, dieſe ſchönſte Blumenzier der Gärten. Sie halten ihren Winterſchlaf, um im näch⸗ ſten Sommer zur alten Pracht zu erblühen. Da muß der Gartner ſorgſam darauf bedacht ſein, die überaus empfindlichen Sträucher vorx ffroſt zu ſchützen. Anſtelle der Roſen kommen jetzt die farven⸗ prächtigen Aſtern. die mit ihrer großen Blüte ſchon von weitem die Aufmerkſamkeit auf ſich lenken. Sowohl in den einſchlägigen Geſchäften als namentlich auf dem Hauptmarkt kann man die Aſtern in ihrem herrlichen Blütenſchmuck und den verſchiedenſten Farben bewundern. Vorſicht Hausbeſitzer und Straßenpaſſanten! Bei dem ſchon ſeit Wochen herrſchenden ſchlechten Wetter mit Sturm und Regen kann man des öfteren auf den Fußſteigen die Beobachtung machen, und namentlich vor Häuſern mit Zementverputz kleinere und größere Stücke Mörtel liegen. Beſonders trifft dies zu, wo Balkone vor⸗ handen ſind, an denen ja die fortwährend herrſchenden Stürme und in erſter Linie ihre verheerende Einwirkung ausüben. Geht man den Urſachen nach, ſo wird man entdecken, daß oft meh⸗ rere Pfund ſchwere Ecken an den Balkonen abgebrochen und herab⸗ geſtürzt ſind, auch größere Riſſe im Bewurf weitere Abſtürze in Ausſicht ſtellen. So geſchah es auch beiſpielsweiſe letzter Tage an einem Balkon auf dem Bebelring in Mainz, daß einem Herrn ein ſolch ſchweres Stück Zementverpuß auf den zum Glück aufgeſpannten Pocppſchirm fiel. Außer dem Scheeck und dem beſchädigten Schirm ging die Sache noch glimpflich ab, doch iſt Vorſicht geboten ſowohl zur die Hausbeſitzer, als auch für die Vorübergehenden. Erſtere hen bekanntlich für alle durch ſolche Vorkommniſſe herbeigeführten Beſchädigungen und Unfälle aufzukommen. *Gegen Schmutz und Schund im Film. Die Nabncberpehung, ſtelle Berlin hat auf Antrag des badiſchen Miniſteriums des In⸗ nern die Zulaſſung von einzelnen Teilen des Films„Der Taumel einer Nacht“ widerrufen. Die nunmehr verbotenen Teile des Films waren vom Ortsausſchuß für Lichtſpielpflege in Heidel⸗ herg als in ihrer Wirkung entſittlichend und verrohend bean⸗ ſtandet worden. *1924 das ndeſte Jahr. Das gefündeſte Jahr, das je beobachtet wurde, iſt bis jetzt das laufende. Wenigſtens ſind in den 46 deutſchen Großſtädten noch niemals ſo wenig Sterbe ⸗ fälle verzeichnet worden, wie in der erſten Hälfte dieſes Jahres, Der ſchon im erſten Vierteljahr einſetzende Rückgang hat ſich auch im zweiten gehalten. 1923 wurden im 2. Viertelfahr 52 846 Todes⸗ ſeiner Arxbeit. Nicht aus kleinlichem Philiſteregoismus, ſondern weil ſeine Arbeit das Beſte, Ewiggültige und Ewig⸗Wertgebende war, was er ſeinem Volke zu geben hatte. Wenn er ſich in jenen Jahren— ſchon ein Sechziger— an den Tag verloxen hätte, er Hätte ſeinem Volk größere Verluſte beigebracht, als es geſchah. Denn ſeine Arbeit hätte gelitten, wenn er künſtlich Kriegslieder, politiſch⸗journaliſtiſche Kämpfe ausgefochten hätte. Goethe war im Beſitze jener erhabenen Univerſalität, die, weſenhaft feſt wurzelnd im eigenen Volke, aus geiſtigem Vermögen die Welt und die Menſchheit fühlt und erlebt. Lehrt Bismarck uns das Leben zu nehmen, wie es iſt, die Welt zu 142 wie ſie iſt, und die Menſchen zu ſehen, zu behandeln, wie ſie ſind, ſo führt Goethe über den Kreis einer nur realen Weltbewertung hinaus zu dem Streben nach einer Welt und nach einer Menſchheit, die höher ſind als die wirklich gegebenen! Wie Goethes perſönliches Leben ſtets einem reicheren, reinerem Sein zuſtrebte, wie ſeine Perſönlichkeit ſtets über ihre jeweilige Form und ihren jeweiligen Gehalt hinausſtrebte, wie er im fauſtiſchen Ringen ſtets das Ideal, das ihm von ſich ſelbſt vorſchwebte zu er⸗ xeichen, zu verwirklichen ſuchte, ſo ſoll auch der einzelne Deutſche und durch ihn das ganze Volk ſein Leben ſtändig einem Ideal zu⸗ führen, einem Ideal in der Welt der Wirklichkeit und in der Welt der Gaiſtigkeit. Welcher Art dies Ideal iſt, hängt für den einzel⸗ nen von ſeiner Indiyidualität ab, für das Volk von der jeweili⸗ — politiſch⸗zealen Lage. Das national Wichtige iſt hier der „Deutſche, daß das Volk ſtrebend ſich bemüht. Und nicht bloß im engen Kreiſe der materiellen Wirklichkeit, ſondern auch im Bereiche eei. die Wirklichkeit geiſtig durchtränkend und befruch⸗ tend. Solch Goetheſches Streben ſenkt in das Tun des einzelnen und des Volkes das unerläßliche Ehrfurchts⸗ und Veranwortungs⸗ gefühl! Mit voller Bedachtſamkeit geht die Entwicklung dann vor ſich. Nicht im Verſchwenden der Kräfte, denn auch ein noch ſo großer Reichtum geht einmal zur Neige, und dann ſtets vor dem Erreſchen des Ziels; im ſteten Ausnützen auch der Irr⸗ und Um⸗ wege Vor allem aber im nie nachlaſſenden Zuſammenhang mit dem Weltganzen! Wie Goethe ſtets die Menſchheit„als ein be⸗ ſeeltes, bewegtes und unerſchöpfliches Ganzes“ ſah und durchfühlte, wie er ſie ſtets in vollſter Verbundenheit mit dem Naturganzen wußte, wie das Ewigmenſchliche und das Naturmäßiggeſetzliche der Gründ ſeiner Weltbetrachtung war, wie echte Univerſalität ihn im ganzen beſaß und führte, ſo gilt es auch für das deutſche Volk, dies Erbe Goethes, die höchſte Verkörperung des deutſchen Weſens, nie unwirkſam werden zu laſſen und die Welt des Schwertes und des Goldes geiſtig zu durchdringen, den Willen zum Ideal, zur Geiſtigkeit in jedem Augenblick des Lebens zu beſtätigen. Auf Grund der hohen Geſinnung und Univerſalität Goethes auf Grund der nationglen Geſinnung Bismarcks! Unter ſolcher Jührung darf der Deutſche auch in aller Zukunft der Zunahme ſeines Kultur⸗ ſälle oder 12,7 auf 1000 Einwohner verzeichnet, in dieſem Jahr dagegen nur 47 946 oder 11,5 auf 1000 Einwohner. Die bisher erreichte niedrigſte Sterbeziffer für das 2. Vierteljahr war die von 1921 mit 11,9. In beiden Jahren war dieſes Vierteljahr durch gleich günſtige Witterungsverhältniſſe ausgezeichnet. Nimmt man die ortsfremden Geſtorbenen aus, ſo vermindert ſich der Unterſchied auf 0,2. Die Sterbeziffer hatte denn 1921 10,9 betragen, in dieſem Jahr dagegen 10,7. Der Rückgang gegen das Vorjahr war bei Tuberkuloſe auf 1000 Einwohner von 1,91 auf 1,49, bei Lungen⸗ entzündung 1,14 auf 1,03, bei den Krankheiten der Atmungsorgane 0,42 auf 0,37. veranſtaltungen Neues Theater— Roſengarten Mannheim. Zum letzten Male oeht heute abend die Operette Madame Pompadour“ von Leo Fall in Szene. Die Titelpartie ſinat Ellen Sanders. * Konzert im Krankenhaus. Die Kapelle Wunder“ aus Feu⸗ denheim hat am letzten Sonntag vormittag für die Kranken ein Kon⸗ zert veranſtaltet. Aus dem Lande * Heidelberg, 27. Aug. Geſtern jährte ſich zum 75. Male der Todestag des pfälziſchen Heimatdichters Karl Gottfried Nadler, deſſen Denkmal uns in der Anlage grüßt. Es iſt ein Tag, der uns erneut an den humorvollen Mundarkdichter erinnert, an deſſen köſt⸗ lichen Dichtungen ſich ſchon Tauſende von pfälzer Herzen erfreut haben und weiter erfreuen werden. Wir brauchen nur an den „Brand im Hutzelwald“ oder an die„Hochdeitſche Nähdersmödle“ zu erinnern, in denen der Humor Nadlers ſich wundervoll ſpiegelt. Die Dichtungen Nadlers dürften wohl in jeder pfälzer Familie zu finden ſein. Es erübrigt ſich daher, noch beſonders auf einzelne Perlen dieſes urwüchſigen Heimatdichters hinzuweiſen. Nadler hat hier in Heidelberg in einem Hauſe der Ziegelhäuſer Landſtraße ge⸗ wohnt, dem heutigen„Waldhorn ob der Bruck“, das auch als Scheffelhaus und als der Sitz des„Engeren“ weithin bekannt iſt Scheffel und Nadler haben dieſem Hauſe ihre beſondere Weihe ge⸗ geben und die Manen Scheffels und Nadlers ſind noch heute an dieſer feucht⸗fröhlichen Stätte zu finden. *Jorſt(Amt Bruchſal), 28. Aug. Das zu Beſuch hier weilende Ehepaar L. Rueff aus Newyork wurde von einem tragiſchen Schickſal betroffen. Es wollte in Bremen die Heimreiſe wieder antreten, als der 53jährige Ehegatte an Lungenentzündung er⸗ krankte und nach ein paar Tagen ſtar b. Die hartbetroffene Frau konnte die vor Wochen ſo frohbewegt angetretene Reiſe nur noch mit der Leiche des Mannes zur Heimfahrt über den Ozean antreten. * Durlach, 27. Aug. Den Einbrechern, die vor etwa fünf Wochen den Einbruch in die hieſige Bahnhofswirtſchaft verübten und dabei faſt alle Vorräte an Bedarfsartikeln und die Wechſellaſſe mitnahmen, iſt man jetzt auf die Spur gekommen, was zur Ver⸗ haftung von zwei Perſonen von hier führte. Einer davon hat be⸗ reits die Tat eingeſtanden. Es wird angenommen, daß noch weitere Perſonen an dem Einbruch beteiligt waren, worüber die ſchwebenden Erhebungen bald Aufſchluß geben dürften. *Pforzheim, 27. Aug. Geſtern haben hier zwei Perſonen durch Vergiftung Selbſtmord vperüht. Außer dem bereits geſtern gemeldeten Fall hat ſich die 19jährige Tochter eines hie⸗ ſigen Geſchäftsmannes ebenfalls durch Einnehmen von Cyankali ver⸗ giftet. Die Selbſtmörderin hinterließ einen Brief, indem ſie von den Eltern und Bekannten Abſchied nahm. Schwermut ſcheint der Anbaß zu dieſer Tat geweſen zu ſein. * Schonach, 27. Aug. Der 24 Jahre alte Paul Feiß erhielt in den letzten Tagen einen Inſektenſtich. Es ſtellte ſich Blutver⸗ giftung ein, die nach wenigen Tagen den Tod des jungen Manne⸗ herbeiführte. * Lahr, 27. Aug. Dieſer Tage war auf dem Wege vom Amts⸗ fängnis nach dem Amtsgericht ein Unterſuchungsgefangener ent⸗ n. Er wurde nun in Meißenheim, wo er ſich im Heu⸗ ſtock einer Gaſtwirtſchaft ohne Wiſſen des Beſißers verborgen hielt, wieder feſtgenommen. * Villingen, 27. Aug. Geſtern nachmittag hat in einer Gaſt⸗ wirtſchaft ein 22jähriges Dienſtmädchen aus dem Oberamt Ried⸗ lingen ihr neugeborenes Kind in den Abort geworfen, wo es alsbald gefunden wurde. Die Mutter befindet ſich im Krankenhaus, * Haslach i,., 28. Aug. Ende letzter Woche zog eine ſtattliche Schar Störche, etwa 100 Stück, über unſere Stadt hinweg und verſchwand in ſüdweſtlicher Richtung. * Kandern, 27. Aug. Durch Feſtnahme des Konditors Hol⸗ der aus der Bühler Gegend wurde einem gemeingefährlichen Schwindler das Handwerk gelegt. Holder wußte unter fal⸗ ſchen Angaben von den Bauern Geld zu entlocken. Er gab an, er ſei imſtande, von einer Landwirtſchaftsbank in Hannover zins⸗ loſe Darlehen bis zu 2000 M. zu beſchaffen. Vorbedingung wäre die Bezahlung einer Aufnahmegebühr von 18., wofür man Mit⸗ lied der Landwirtſchaftsbank werden ſollte und außerdem die Zeit⸗ chrift der betreffenden landwirtſchaftlichen Vereinigung ein Jahr lang umſonſt zugeſtellt erhielt. Durch ſein keckes Auftreten brachte er es fertig, manchen geldbedürftigen Landwirt hereinzulegen. Bis wertes guf der Erde, der harmoniſchen Entwicklung ſeines tiefſten Weſens und weiteſten Lebens gewiß ſein. * Zum heutigen 175. Geburtstag von Goethe haben ſich zahlreiche Freunde in Weimar eingefunden. Das Goethe⸗Natio⸗ nalmuſeum und die Häuſer um den Goetheplatz ſind mit Guirlan⸗ den reich geſchmückt. Die Feier begann mit der Eröffnung einer Goethe⸗Ausſtellung, die ſehr wertvolle Handſchriften des Meiſters aufweiſt. * Eine Goethe⸗Ausſtellung in der Mannheimer Schloßbibliothek Am heutigen Tage rüſtet die geſamte deutſche Kulturwelt zur würdigen Feier des 175. Geburtstages des größten ihrer Söhne: Goethe. Auch in unſerm Mannheim, das ja in mannigfacher Berührung mit jener klaſſiſchen Welt, deren Höhepunkt Goethe war, ſtand, gedenkt man heute des großen Olympiers. So hat der ver⸗ diente Direktor der Schloßbibliothek, Profeſſor Oeſer, deſſen Vorfahren mit Goethe in näheren Beziehungen ſtand, aus den großen Literaturſchätzen der ſtädtiſchen Büchereien mit fachkundiger Hand eine ſinnige Goetheausſtellung veranſtaltet, die jeden Goethe⸗ und Literaturfreund intereſſieren dürfte, Umſomehr, da hier nicht, wie das gewöhnlich der Fall iſt, das gewaltige und unüberſehbare Goetheſchrifttum zuſammengetragen wurde, ſondern mehr Wert auf die Seltenheit und Originalität des Materigals gelegt worden iſt. Wer dieſe kleine Ausſtellung im Schloß beſichtigt, ſtaunt über die kaſtbaren bibliographiſchen Raritäten, die in unſeren Büchereien ruhen. So findet der Ausſtellungsbeſucher eine ganze Reihe zum Teil äußerſt ſeltene Erſtausgaben Goetheſcher Dramen u. a. den „Goetz von Berlichingen“ aus dem Jahre 1773, Torquato Taſſo (1790), Iphigenie, Benvenuto Cellini und einige ſeltene Kampf⸗ ſchriften aus der Reihe der Anti⸗Xenjen. Nicht minder intereſſieren dürften weitere Erſtausgaben wie„Aus meinem Leben „Die Wahlverwandtſchaften“(1809),„Wilhelm Meiſters Wander⸗ jahre“)1821), ein Fauſt II. Teil und vor allem die prachtvoll aus⸗ geſtattete Erſtausgabe des„Weſt⸗öſtlichen Diwan“ von 1819 Von den naturwiſſenſchaftlichen Schriften Goethes ſind die„Metamor⸗ phoſen“(1790) vertreten. Für Mannheim höchſt beachtenswert ſind verſchiedene Mannheimer Ausgaben, beſonders eine franzöſiſche Erſtüberſetzung von Werther Leiden, die ja bekanntlich Napoleon auf ſeinen Kriegszügen mit ſich führte. Von dem übrigen Goethe⸗ ſchrifttum ſeien noch erwähnt Carlyle,„das Leben Schillers“(1830), mit einer Einleitung von Goethes Hand und Lord Byrons ſeltenes Werk„Werner, a trayedy“ aus dem Jahre 1823. Als eine beſon⸗ dere Kurioſität darf wohl ein Frankfurter Geethedenkmalprojekt jetzt haben ſich über 100 gemeldet, die von Holder betrogen won; den ſind. Holder ſitzt im Amtsgericht Lörrach und ſieht ſeinel Aburteilung entgegen. Konftanz, 27. Aug. In der Nacht vom Sonntag auf Monkag wurde hier in das Geſchäft der Firma D, Caſewitz eingebrochen u Wäſcheſtücke im Werte von über 1000 Goldmark geſtohlen. Von den Tätern fehlt bisher noch jede Spur. ˖ * Meersburg, 27. Aug. Einem hier weilenden Kurgaf wurde während der Nacht durch das offene Fenſter ſein Anzug und ein Geldbetrag von einigen Hundert Markentwendet. Der freche Dieb konnte noch nicht ermittelt werden. Aus der pfalz :: Ludwigshafen, 28. Aug. Aus dem Petroleumhafen bel den Benzinwerken wurde am Dienstag Vormittag die Leiche 45 nes 48jährigen Oelhändlers von Oppau, der Selbſtmord 152 gangen hatte, geländet.— Geſtohlen wurde ein, mit einer Kette verſchloſſenes Fahrrad, Marke Triumph.— Zur Anzeige gebra wurde eine Anzahl Radfahrer, die am Dienstag Abend in der Dunkelheit ohne Licht durch die Straßen fuhren. :: Aus der Weſtpfalz, 28. Aug. An verſchiedenen ländlichen Orten nimmt neuerdings wieder die Zigeunerplage arg A Der Schaden den ſie durch Abernten aller möglichen Früchte u Getreideſorten in Gärten, Wieſen und Feldern anrichten iſt groß⸗ Barfuß, ſo daß man ihr Kommen nicht hört, ſchleicht ſich das Bet⸗ telvolk in die Häuſer und findet dadurch oft genug günſtige Gele⸗ genheit zum Diebſtahl. Manche Orte werden von dieſen Horden geradezu überflutet. Ein Wagen folgt dem andern. 2: Pirmaſens, 28. Aug. Dieſer Tage ſah man einen elegan“ ten Reiter durch die Straßen von Pirmaſens traben und vor 1 ſchiedenen Kaufhäuſern ab- und aufſteigen. Alles ſtaunte, aber entdeckte man, daß es ſich um den Reiſenden einer Groß⸗ firma handelte, der ſeine Kundſchaft zu Pferde aufſucht. :: Pirmaſens, 28. Aug. Zu der gemeldeten Verhaftung des Bankinhabers Hill iſt mitzuteilen, daß H. ſeinen Kunden üben mäßige Bankzinſen abberlangte, die den zuläſſigen Beſtim⸗ mungen nicht entſprachen. :: Erfenbach, 28. Aug. Ein erſchütterndes Familien“ drama bildete den traurigen Abſchluß der diesjährigen Kir 1 weih. Der Gärtnereibeſitzer und Samenhändler Karl Witzen brachte am Dienstag morgen in einem Zuſtand geiſtiger Umnach tung ſeiner Ehefrau und ſeinem gjährigen Sohne mit einem Ham⸗ mer ſo ſchwere Schädelverletzungen bei, daß Beide in höchſter Lebensgefahr ſchweben. Während man die Frau ins Krankenhaus Kaiſerslautern bringen konnte, mußte von nem Transport des Kindes ſchon Abſtand genommen werden. De Mann, als ein fleißiger, ſtrebſamer Menſch, der nur ſeiner J4. milie lebte, bekannt, ſtand im beſten Einvernehmen mit Frau und hatte außerhalb des Hauſes faſt gar keinen Verkehr. war in letzter Zeit kränklich vor allem herzleidend und der Aergge über geſchäftliche Mißerfolge ſchufen in ihm eine fixe Idee, 15 Teilnahme der Einwohnerſchaft an dem traurigen Exeignis iſt** gemein. Jedermann nimmt an, daß W. die Tat nur in n Zuſtand abſoluter Unzurechnungsfähigkeit begangen haben 17— Er wurde zur Beobachtung ſeines Geiſteszuſtandes nach Kaiſerk“ lautern gebracht. Nachbargebiete * Bensheim, 28. Aug. In der ſogenannten ddenpglg ſchule im age Ober⸗Hambach ſind Typhusfälle ſeſtgetdie Die 25jährige Köchin der Anſtalk erlag bereits der Krankheit. Medizinalbehörde hat alle nötigen Vorſichtsmaßregeln geroffen daß wohl erhofft werden kann, daß die gefürchtete Kränkheit n weiter um ſich greift. 50 * Darmſtadt, 27. Aug. Kommenden Oktober werden 2 dl⸗ Jahre, daß der Evang. Tinen Lee ne der Stant kirche beſteht und ſeine ſegensreiche Tätigkeit entfaltet hal Ozez der tüchtigen Leitung ſeines Vorſitzenden und Dirigenten und zielbewußten, eifrigen Strebens ſeiner Mitglieder iſt es ihm kn lungen, Großes zu leiſten. Er hat die reichen Schätze, die wir uit den herrlichen Werken alter und moderner Meiſter der Kirchenmin, belthen. in reichem— 7 zu 40. der in racht; er hat anregend in unſerer Stadt und im emt cht; er hat anreg.⸗ ühnerdaugen Hornhaut, Schwiel und Warzen begeitigt schnell, sicher, und 0 Ukirol Aerztlich empfohlen. Millionenſach bewährt.— In Apotneken und Drogeren erhältlich,— Gegen Fußschweiß, Brennen d. Wundlauſen Kukirol- Fusbad. 1e en Adler⸗Apothete k1 7. 1 KronenApothete am Tatterſall; Löwen⸗Apochegz an den Planken E 2, 16; Mohren⸗Apotheke Planken O 3, 5; Drogerien: Fal 0„ Nachf., am Speiſemarkt; Th. v. Eichſtedt, Kunſtſtr.; A Goßmann, Marttanhen Drogerie zum weißen Kreuz. H. Geyer Mittelſtr 60; Ludwig und Sch l 0 4. 3; Merkur⸗Drogerie Gontardplatz 2: Michaelis⸗Drogerie G 2, 2; Secken⸗ hardt, Mittelſtr. 282, G. Schmidt, Seckenheimerſtr. 8; A Sperber. kplahz heimerſtr. 291; Springman's⸗Drogerie P 1, 6; Storchen⸗Drogetie, Mar Victoria⸗Drogerie Huppertz, Schwetzingerſtr. 26. ei⸗ glelt einer erhöhten Inſel im Main vorſah. Das beachtenswerte pein wurde 1822 im„Rheiniſchen Taſchenbuch“ veröffentlicht, gerie ent⸗ in Vergeſſenheit um von Prof. Oeſer erſt jüngſt wieder ne deckt zu werden.* 555 Goethe und die deutſche Jugend Eine Erinnerung zum 175. Geburtstage des Allmeiſters »„Das Verfuühreriſche für junge Leute iſt dieſes. Min genm dei einer Zeit. wo ſo viele Kultur verbreitet iſt. daß ſie ſich alel Poetiſch⸗ Atmoſphäxre mitgeteilt bat, worin ein iunger Menſch atmet. ient det und philoſophiſche Gedanken leben und regen ſich in ihm, wäten Luft ſeiner Umaebuna hat er ſie eingeſogen: aber er denkt, ſie m et ſein Eigentum und ſo ſpricht er ſie als das Seinige aus. iſt e⸗ aber der Zeit wiedergegeben hat, was er von ihr empfangen, arm.“— df „Ich will nicht unterſuchen, woher unſerer jetzigen dane be⸗ Einbildung gekommen. daß ſie dasjenige als etwas Anae bellöbriget reits mit ſich brinat. was bisher nur auf dem Wege vielſen! giel Studien und Erfahrungen erlanat werden konnte: aber alaube ich ſagen zu können. daß die in Deutſchland ſetzt ſo häu alu kommenden Aeußerungen eines alle Stufen allmählicher Ente wenial keck überſchreitenden Sinnes zu künftigen Meiſterwerken Hoffnung machen.(Aus Eckermanns Geſprächen mit Goethe, Kunſt und Wiſhenſchaſt 1 Die Pfalz, wie ſie die junge Liſelotte ſah, das Land e no ner größten Blüte, gewerbetätig uns proſperierend, die Stä Heidel. im mittelalterlichen Schmuck ihrer Türme und Tore, das uns i1 berger Schloß zur Zeit ſeines höchſten Glanzes, ſchildert 2 Wort und Bild Matthaeus Mertans 1645 herausgekommenen un⸗ graphie der Kurpfalz, ein Werk kunſt⸗ und kulturhiſtoriſch be alten ſchätzbarem Wert. Es bereitet ſeinen ſeltſamen Reit, dieſe⸗ Folianten zu durchblättern, faſt 300 Jahre zurückliegende le noch rungen von Landſtrichen und Städten zu leſen, die uns hen wohlvertraut anmuten, oder wehmütig Dahingegangene laſſen, manchmal aber auch, wie z B. bei Mannheim, den iſchen 21 und die Anfänge eines Gebildes zeigen, das ſich in der Zwiſde in nie geahnter Weiſe entwickelte. Mehr wie 40, meiſt urpfalg tafeln mit Abbildungen der bedeutendſten Plätze der den der darunter die prächtigen Heidelberger Anſichten, die Siäpein falk Bergſtraße, die Rhein⸗ und Weinorte der heutigen renden ſchmücken den gegen 450 Orte beſchreibenden oder an am Band, der demnächſt in fakſimilierter Neuausgabe in Jrantaß den Main im Verlag des Frankfurter Kunſtvereins erſcheint, n Mitgliedern der Pfälziſchen Altertumsvereine, die dem ugshre men fördernd zur Seite geſtanden haben, zu einem Vors aus dem Jahre 1822, das die Errichtung eines Tempelpavillons auf zugänglich gemacht wird. FPF ²˙⁰p¹...— 8 * r nr ee Wrnsber Donnerstag, den 28. Auguſt 1924 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seike. Nr. 397 Neuhennd und darüber hinaus gewirkt. Unter ſeinem Einfluß Air r Kirchengeſongverein für Heſſen entſtanden, der weit über 200 der dengeſangvereine und viele Chorſchulen aufweiſt, ebenſo wie 8 G. V. für Deutſchland, der alle Länder Deutſchlands umfaßt dat urch regelmäßige Tagungen anxegend und einigend wirkt. Er wirkt die Wichtigkeit billigen Notenmaterials erkannt und be⸗ ſegt daß vom K. G. V für Heſſen die Heſſiſchen Chorhefte ver⸗ it wurden, die jetzt in Tauſenden von Exemplaren in Deutſchland terreich gebraucht werden. a Worms, 28. Aug. Ein hieſiger Autobeſitzer brachte Kirch⸗ ſehn eſacher nach dem nahegelegenen Auf der Rück⸗ — nach Hochheim griff ein mitfahrender Bekannter plötzlich am iad ſurgang von Herrnsheim in ſeiner Trunkenheit in das Steuer⸗ gra das Auto herumgeriſſen wurde, und in den Chauſiee⸗ —— ſauſte. Der Lenker des Wagens blieb unverletzt, der Mit⸗ ker flog in die Schutzſcheibe Mit zahlreichen Schnittwunden im wurde der Schwerverletzte nach Worms in das Krankenhaus Lbracht. kun 80. Saarbrücken, 27. Aug. Das Reichsminiſterium für Ernäh⸗ vie g und Landwirtſchaft hat in Abänderung der bisherigen Schlacht⸗ vonüngente für die Ausfuhr nach dem Saargebiet das Groß⸗ J0obontingent mit rückwirkender Kraft ab 1. Juli 1924 auf 1 Stück monatlich verdoppelt und hat neben dieſem Kon⸗ 800 die Ausfuhr von Schlachtſchweinen in Höhe von ebenfalls Stück monatlich bewilligt. Außerdem iſt die monatliche Aus⸗ ſu von 15 Schlachtſchafen freigegeben und bei Bedarf die Aus⸗ 70 von Schlachtziegen ermöglicht worden. Ferner hat das Reichs⸗ klbe ungeminiſterum geſtattet, daß bis zu 600 Stück Schlacht⸗ monatlich unter Anrechnung auf das Großviehkontingent im 90 hältnis 1½4 zur Ausfuhr nach dem Saargebiet zugelaſſen werden. Sonn ſen Kontingenten entfallen auf den pfälgiſchen Anteil des Gro gebietes nach dem Verteilungsplan je 96 Stück monatlich b und Schlachtſchweine, wovon der Metzgerinnung St. Ing⸗ ent 52, Homburg 44 Stück zugeteikt werden. der 9 Saarbrücken, 27. Aug. Am Zollbahnhof Merzig ſind 90 llr sgüterſchuppen und der Ausfuhrſchuppen im Rohbau ſertig⸗ ſind ſt und teilweiſe überdacht. Auch die drei neuen Stellwerke Kellerat Mauerwerk beendet. Vom neuen Bürogebäude iſt das ru ergeſchoß fertiggeſtellt. Die Bodenbewegung zwecks Erweite⸗ in die Geleisanlagen iſt noch im Gange. Wenn die Arbeiten 900 ſem Tempo fortſchreiten, können ſie bis zum Termin des hresanfang 1925 beendet ſein. * Kommunale Chronik Auslandskredite für die Stadt Eberbach i. B. Die Stadt Eberbach ur Zeit über einen 10pro⸗ 0 perhandelt zur Zeit über einen 10pro Wuden Auslandskredit auf 10 Jahre in Höhe von einer n Goldmark. Ein definitiver Abſchluß iſt jedoch nach Aus⸗ des Bürgermeiſteramts noch nicht erfolgt. Abbau der Beherbergungsſteuer kchrekereulicherweiſe nimmt die Zahl der Städte. die mit der ver⸗ rän demmenden Fremdenbeherbergungsſteuer auf⸗ Slädtde n. immer weiter zu. So iſt neuerdinas in Baden in den Fitiat n. Freiburg, Karlsruhe, Offenburg und Bühl die Steuer be⸗ worden. Ebenſo wird aus Solingen, Bielefeld, Cochem, Dins⸗ ſert d. mburg, Jena. Saarburg und Rheine gemeldet worden, daß ſhren 0 Beberberaungsſteuer nicht mehr erhohen wird. nachdem man Amazſchädlichen Eharatter erkannt bat. Den Slädten die die Steuer ſehungat haben. iſt neuerdinas auch Stuttgart mit einer Herab⸗ dau be von 25 v. H. auf 10 v. H. gefolgt. Hoffentlich geht der Ab⸗ * Beherbergungsſteuer weiter. kunft Die Wohnungsnot im Saargebiet gemele, Saarbrücken. 27. Aug. Zu den am meiſten von der all⸗ 16 inen Wohnungsnot betroffenen Gemeinden gehört dle lich Einwohner zählende Stadt Saarlouis, in der augenblick⸗ bevölf Namilien mit 1761 Perſonen Wohnuna ſuchen. Die Zivil⸗ dem erung iſt gegenüber 1914 um 1100 Perſonen geſtiegen. Tron⸗ frefalbt die Sagrregieruna keine einzige der Kaſernen lonen in denen ſich ſogar Truppenbeſtandteile und Reſerveforma⸗ 8. r franzöſiſchen Rheinarmee befinden. Von den ſittlichen ten Sit, des Wohnungselends aab ein Stadtperordneter in der letz⸗ Fliceaung des Gemeindeparlaments folgendes Beiſpiel. Vier ſchul⸗ ſelgen ae Kinder ſchlafen in einem Strohſack, in deſſen Schlitz ſie ein⸗ nt. und deſſen Füllung aus getrocknetem Laub als Unterlage der am Liegen dient der Schlitz als Luftloch. Die Einnahmen aus deberliah lenſteuer. auf welche die Saarreaierung durch ihre eenügt Herabſetzuna zuaunſten Frankreichs verzichtet, hätten alleln z die kataſtrophale Wohnungsfrage im Saargebiet zu löſen. Aaſicheſten wird der ſpärliche Wohnraum der Bevölkerung durch wei tsloſe Beſchlaanahme für Beamte, Militär und Ausländer Tag i beeinträchtiat. Die Erbitterung der Bevölkeruna ſteigt von dungen Tag.— In St. Inabert ſind über 700 dringende Woh⸗ gundeſuche vorgemerkt, ohne daß eine einzige Wohnung zur Ver⸗ Famteſtebt. 51 Familjen mit 255 Köpfen haufen in Baracken, 2000 ilien ſind zurzeit vollſtändig obdachlos, 413 Familien mit über n bewohnen nur l einen Raum— durchſchnittlich fünf 1 gen auf den Raum, der ſowohl als Schlaf⸗ wie Wohnſtube ailt 0 fa milien mit über 700 Köpfen bewohnen zwei Räume. Gerichts zeitung Amtsgericht Mannheim ennben, 27. Aug.(Sitzung des Amtsgerichts S. G. 1) Vor⸗ Meſere exichtsaſſeſſor Dr. Kühn. Vertreter der Anklagebehörde: dadar Schüle. Aidähric, 1öſährige Tapezier Wilhelm Ries aus Mannheim und der ſchwerde Maurer Stto Leipf aus Laudenbach haben ſich wegen 12. 50 Diebſtahls und Hehlerei zu verantworten. Am enbiu d. J. ſchlug der Angeklagte Ries die Eingangstür des Gar⸗ in Nunbens des Eugen Steinsberger bei der Blockſtelle Rennwieſe don 300 cheim ein und ſtahl daraus einen Zimmerſtutzen im Werte Muan toldmark. Ries perkaufte den geſtohlenen Stutzen an den Reess ſe lagten Leipf. Dieſer mußte indeſſen aus dem geringen onnte chließen, daß der Erwerb des Gewehres kein ehrlicher ſein berurteit Ries iſt im laufenden Jahre ſchon Zmal wegen Diebſtahls Ind bellt worden. Leipf war bisher unbeſtraft. Beide Angeklagte 0 Munte geſtändig. Ries wird vom Gericht wegen Diebſtahls zu an ſic derbe n Gefängnis, Leipf wegen Hehlerei anſtelle einer don 30 rwirkten Gefängnisſtrafe von 10 Tagen zu einer Geldſtrafe Goldmark verurteilt. M. Schöffengericht Pforzheim Der Pforzheim, 28. Auguſt. aün ſaß Jabre alte Golbſchmied Karl Mößner aus Dillweizen. un in Ludwigsburg eine Strafe ab und entwich vor deren Jahree⸗ Während des Ludwigsburger Auſenthalts lernte er den banden, deelten Taglöhner Gottlieb Eberhard von Langenbrand nehen 1790 mit ihm auf der Anklagebank ſitzt. Die Anklage lautet 8 chwerten Diebſtohls. Als flüchtiger Sträfling war Möß⸗ Aamiutreibegen. ſich ohne ſeſtes Erwerbsverhältnis wochenlang be⸗ Ageklagteen Er hätte noch zehn Monate abzuſitzen gehabt. Der ben Einbrg deſſen Verhalten vor dem Richter einen nicht ungünſti⸗ Masraſen macht, deſſen Strafregiſter jedoch Gefüngnis⸗ und Zucht⸗ datmals auſweiſt kam durch dieſe Flucht notgedrungener Weiſe Rabvlen fäakine Notlage und mußte ſich mit Beerenſuchen und dofg äglich durchſchlagen. Am 7. Juni 1924 kam er am Ten ſͤrikanten Daroemeg vorbei und„kaufte“ dort das Fahrrad eines 1 5 wurbe das nehen pielem anderem am Tennisplatze ſtand. Das 0 ange⸗ 185 Nacht in den Wald geſtellt und tags darauf hinauf üsſagen 7 rand zu dem Mitangeklagten Eberhard geſchoben. Nach ur ein Pidlger will Eberbard bereits im Dezember 1923 ron Möß⸗ ſan uf alliges Rad“ beſtellt haben, es ſoll ſogar von einem Preiſe pernis 1 geſprochen worden ſein. Auch Eberhard iſt mit Ge⸗ lehlangte vi Zuchthaus in Diebſtahlsaffären vorbeſtraft. Mößner och mit ge Mark für das Fahrrad. der Verkäufer mußte ſich ehn Mart rorläufig begnügen. Mößner hat noch eine Mutter, die in ärmlichen Verhältniſſen lebt. Der Vertreter des Staatsanwalts ſchlug für Mößner eine Zuchthaus⸗ und für Eberhard eine empfindliche Gefängnisſtrafe vor. Das Urteil des Gerichtshofes lautet bei Zubilligung mildernder Umſtände, da Mößner in einer gewilen Notlage war, wegen Dieb⸗ ſtahls im Rückfalle aufs ſechs Monate Gefängnis, bei Eber⸗ hard wegen Heblerei auf drei Monate Gefängnis. Beide Ange⸗ klagten haben die Koſten des Verfahrens zu tragen. Schnelle Arbeit des Breslauer Bereitſchaftsgerichts Das Bereitſchaftsgericht Breslau hat in der letzten Zeit eine rege Tätigkeit entwickelt und insbeſondere eine ganze Reihe von ſtrafbaren Handlungen auf dem Gebiete der Eigentumsvergehen zu ahnden gehabt. Der Arbeiter Franz Kattner, der ein auf der Stratze ſtehendes Fahrrad geſtohlen hatte. wurde wegen Rückfalldiebſtahls zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. Tags darauf wurde gegen den Klempner Alfred Genras und den Arbeiter Walter Län⸗ der verhandlet. Beide waren nachts in einen Sübfrucht⸗Pavillon eingebrochen, beim Abtransport des Diebesgutes aber, mit zahlrei⸗ chem Einbrecherwerkzeug verſehen, feſtgenommen worden. Genras erhielt wegen Einbruch diebſtahl ein Jahr Zuchthaus, Länder ein Jahr und drei Monate Zuchthaus. Beide waren trotz ihrer Jugend wegen Diebſtahls ſchon erheblich vorbeſtraft. Der Arbeiter Kurt Weiß wurde wegen Fahrraddiebſtahls im Rückfalle zu ſieben Monaten Gefängnis, der Kutſcher Max Kahlert wegen desſelben Verbrechens zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt. Der Händler Paul Rutſch, der eine Tabakhändlerin um 1650 Zigaretten betrogen hatte, erhielt wegen Betrugs im Rückfalle unter Zubilligung mildernder Umſtände ſechs Monate Gefäng⸗ nis. In derſelben Sitzung wurde der Reiſende Friedrich Schol z, der zwei Fahrräder geſtohlen hatte, wegen Diebſtahls in zwei Fällen zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt. Der Handlungsgehilfe Siegfried Bach, der im Warteſaal des Hauptbahnhoſes die Bekannt⸗ ſchaft eines Kaufmannes zu machen verſtand und dieſem etwa 60 Goldmark aus der Nocktaſche entwendete, wurde zu zwef Mona⸗ ten Gefängnis verurteilt. In allen Fällen iſt die Verurteilung der Täter ihren begangenen Straftaten faſt unmittelbar auf dem FJuße gefolgt. Der ſtumme Angeklagte. Auf der Anklagebank ſitzt ein ſeltſamer Mann: der jugendliche Kaufmann Moritz Benz, der ſich zurzeit in Haft befindet. Die Anklage lautet wegen erſchwerten Diebſtahls und Betrugs. Bei ſeinem Namenaufruf bleibt er mit geſchloſſenen Augen ſitzen, als habe er die mehrmalige Aufforderung zur Angabe ſeiner Perſo⸗ naltien und zum Eintritt in die Verhandlung über ihn überhört. Ein Simulant. Weitere Aufforderungen des Vorſitzenden bleiben gleich erſolglos. Mit Gewalt muß man ihn vom Sitz erheben. Er ſchweigt weiter. Das Gericht war gezwungen, ihm Gelegenheit zu weiterem Nachdenken zu geben und die Verhandlung auf 8. Septem⸗ ber zu vertagen. * Schöffengericht Konſtanz. In der Nat vom.(10. April d. J. wurden aus dem Tabakwarenmagazin der Firma Joh. Schmid in Konſtanz durch Einſteigen und Nachſchlüſſel Zigarren und Zigaretten im Werte von etwa 1000 Mark entwendet. Es gelang den Verfol⸗ gungsbehörden lange nicht, die Diebe feſtzuſtellen, bis eines Tages durch einen Zufall bekannt wurde. die Tabakwaren ſeien von Staad aus in einem Wäſchekorb auf einem Bierauto in Arlen abge⸗ laden und von dem Mechauiker Eugen Ries aus Tuttlingen und dem Kaufmann Atonarius Eck in Döggingen in Empfang genommen worden. Dieſe beiden wurden alsdann feſtgenommen und in Unter⸗ ſuchungshaft gebracht. Sie leugneten aber von Anfang an bis zur heutigen Verhandlung die Tat, obwohl Ries in der fraglichen Nacht in einem Eiſenbahnwagen, Eck auf einer Bank bei der Lorettokapelle genächtigt haben will und beide von einem Paſſanten zur kritiſchen Zeit in der Nähe des Tatortes geſehen worden ſind. Ries will die Waren von einem gewiſſen Huber aus der Schweiz erhalten haben, der ſich von ihm 50 Mark habe verſprechen laſſen. Da den beiden der Diebſtahl nicht nachgewieſen werden konnte, wurde Ries wegen Hehlerei zu? Monaten und Eck wegen Beihilſe zu 3z Monaten Gefängnis verurteilt. Ein Fahrrabräuber. Drei junge Leute beobachteten, wie ſich ein Mann an eine minderjährige Schülerin die im Kölner Stadtwald ſich anſcheinend von einer Radtour ausruhte, heranzupirſchen ſuchte. Sie vertrieben den Verdächtigen und gingen dann auch fort. Nach kurzer Zeit aber kehrte einer zurück und beredete die Schülerin, auf eine nahe Anhöhe zu fahren und dort nach dem Manne Umſchau zu halten, während er ſelbſt zu Fuß nebenher ging. Und dann bat er, auch einmal das Rad beſteigen zu dürfen. Das Mädchen überließ ihm das nur widerwillig und ſetzte ſich ſelbſt mit hinten auf das Rad. Während der Fremde nun in großer Geſchwindigkeit den Berg herabſauſte, fiel ſie von ihrem unſicheren Sitz herab, und der Fahrer ſuchte das Weite. Die urſprüngliche Anklage lautete auf Straßenraub: der Staatsanwalt aber ließ die nach der Beweisauf⸗ nahme fallen und beantragte ein Jahr wegen Diebſtahls. Das Schöf⸗ fengericht Köln erkannte aber nur auf Unterſchlagung, weil es dem Angeklagten glaubte, daß ihm das Rad gutwillig zur Fahrt über⸗ laſſen worden ſei und iihm der Gedanke damit auszurücken erſt ge⸗ kommen ſei, nachdem das Mädchen heruntergefallen ſei und ſetzte da⸗ für acht Monate Gefängnis feſt. Sportliche Runoͤſchau Nutoſport * Jubiläums ⸗Veranſtaltung des Fraukfurter Automobilklubs am 23. und 24. Auguſt 1924. Bei der vorerwähnten Veranſtaltung konnte unſer Herr Ingenieur Birk mit einem Vierſitzer⸗ Serien⸗ Wagen unter ca. 70 geſtarteten Wagen in der Ge⸗ ſamtqualifizierung die zweitbeſte Wertung herausfahren und ſomit den zweiten Preis erringen. Lediglich durch die umgekehrte Aus⸗ führung einer Uebuna bei der Geſchicklichkeitsprüfung, die mit eini⸗ gen Strafpunkten beleat wurde, ging der erſte Preis verloren. Das Ergebnis der Fahrt iſt dennoch ein ganz hervorragendes, da bei die⸗ ſer Veranſtaltung ſämtliche Mexcedes⸗Kompreſſor⸗Wagen(Fahrer: Momberger, Schultze⸗Steprath), Benz⸗Tropfenwagen[Fahrer: In⸗ genieur Wal b. Dr. Tigler) und eine Reihe weiterer erſtklaſſiger Fahrzeuge wie(Köllner auf Dixi, Haus von Opel auf Opel, Glöck⸗ ner und Wendel auf N. S.., Woelcke auf Steiger, Otto auf Otto und Frau Folville auf Fiat und Lancia u..) geſchlagen werden konnten. Die Einzelergebniſſe für den Rabag⸗Bugatti Wagen des Herrn Birk waren ſolgende: Flachrennen: beſte Wertung, Berg⸗ und Flachrennen zuſammen: zweitbeſte Wertung, Geſamtqualifizie⸗ rung leinſchließlich Geſchicklichkeitsprüfung): zweitbeſte Wertung und ſomit der 2. Preis für die zweitbeſte Geſamtleiſtung an den beiden Veranſtaltungstagen. Boxen * Internationaler Boxſport.— Für ben am 7. September in Bayonne ſtattfindenden Kampf des ſpaniſchen Schwergewichtlers Paolino iſt an Stelle des Auſtraliers George Cook, der ſich die Hand verletzt hat, der engliſche Schwergewichtsmeiſter Frank God⸗ dard gewonnen worden.— Der Leichtgewichtsmeiſter von Europa, Fred Bretonnel⸗Frankreich hat den Federgewichts⸗Weltmeiſter Johnny Dundee zu einem Kampf herausgefordert, der im Leicht⸗ gewichtslimit in New Nork oder Paris vor ſich gehen ſoll.— Im Rahmen einer Wohltätigkeitsveranſtaltung wird der Fliegengewichts⸗ Weltmeiſter Pancho Villa⸗ Amerika demnächſt ſeinen Titel gegen ſeinen Landsmann Frankie Gennaro in New Pork verteidigen. Flugſport * Eine neue Höchſtleiſtung im motorloſen Dauerflug mit Paſſa⸗ gier wurde am Sonntag in der Rhön aufgeſtellt. Der Darmſtädter Flieger Fuchs, der am Samstag mit dem Apparat„Conſul“ eine Strecke von 12 Kilometer hinter ſich brachte, ſtartete hente mit einem Fluggaſtt auf dem großen Doppelſitzer„Margaxethe“, hielt ſich etwa 15 Minuten am Weſthang der Waſſerkuppe, drehte dann ab und flog mit Rückenwind ins Tal, wo die Landung nach über 18 Minuten Flugzeit alatt erfolgte. Schwimmen * Weitere deutſche Schwimmerfolge in Budapeſt.— Auch am Sonntag konnten die in Budapeſt weilenden deutſchen Schwimmer auf der ganzen Linie einen vollen Erfolg buchen mit Ausnahme natürlich FFreiſtilſtrecken, in denen Weißmüller dominieter, Recht achtbar hielt. ſich der deutſche Meiſter Berges⸗Darmſtadt im 200 Mtr. Freiſtilſchwimmen zu dem Amerikaner, der in:28,4 mit nur 4,1 Sek. Vorſprung gewann. Das 100⸗Yards⸗Schwimmen brachte Weiß⸗ müller in der neuen Weltrekordzeit von 52,2 Sek.(bis⸗ her Weißmüller 52,6) an ſich. Dahlem⸗Breslau konnte' im 100⸗Meter⸗ Rückenſchwimmen in:15,4 den ungariſchen Meiſter Bartha, der :16,8 benötigte, ſchlagen. Das 100 Meter⸗Seiteſchwimmen brachte Benecke Maadeburg in der neuen deutſchen Beſtzeit von:10,8 an ſich, während Rademacher Magdebura die ungariſche Bruſtmeiſterſchaft über 100 Meter in:18 überlegen gegen den Un⸗ garn Bartha:24,4 holte. Die 4667 Meter⸗Lagenſtaffel ſa Hel. las⸗Magdeburg in:07,2 vor dem 3, Bezirk⸗Budapeſt:11,2 in Front. Neues aus aller Welt — Ein Verwandtſchaftschaos. Eine Münchener Zeituna berichtet von einer Doppelhochzeit, die in einem Dorfe bei Würzburg ſtatt⸗ findet und die ungewöhnlichſten Verwandtſchaftsverhältniſſe zur Folge haben wird. Ein junger Mann von 25 Jahren heiratet eine Witwe von 45 Jahren, die noch aus erſter Ehe eine 24 Jahre alte Tochter hat. Der etwa 50jährige Vater des jungen Ehemannes heiratet dieſe 24iährige Tochter der Frau ſeines Sodnes, alſo deſſen Stieftochter und iſt damit Schwiegerſohn ſeines Sohnes und Stief⸗ ſohn ſeiner Schwiegertochter geworden. Die junge Gattin des 50jäh⸗ rigen Mannes wurde die Schwiegermutter ihrer eigenen Mutter und Stiefmutter ihres Schwiegerſohnes. Wenn nun aus dieſen beiden Ehen Kinder entſpringen. ſo werden daraus Verwandtſchaftsver⸗ hältniſſe hervorgehen, die wohl für die größten Juriſten ein un⸗ gelöſtes Problem bleiben dürften. — Endlich eine künſtleriſche Kritik! Im„Waſſerburger Anzeiger“ iſt folgende erſchütternde Theaterkritik zu leſen: Aus R. wird ge⸗ ſchrieben:„Die Theateraruppe R. ließ ſich wieder auf der Bühne ſehen. Es waren aut gewählte Stücke.„Gefühnte Untreue“, bei dem kein Auge trocken blieb. H. Hundſchell als Heimkehrer von ſibiriſcher Gefangenſchaft findet ſeine Braut treulos verführt, ſein Herz gebrochen. Mit ganzer Kraft hat dieſer die Rolle tadellos ge⸗ ſpielt. Feiſtner, der Verführer(H. Daumoſer Blaſius) hat wieder ſeinen Mann geſtellt. Keine Reue, nur Rache war ſein Loſungswort. Frl. Wetterſtetter Lina als Braut hat gelitten. das haben ihre wahren Tränen auf der Bühne gezeiat: alles ſaate. ausgezeichnet geſpielt. Beſonderes Lob verdient H. Bichelmeier Otto, der als Gefängnis⸗ wärter allen Zuhörern Tränen entlockte. Frl. Maria Meier hat ihr Beſtes geboten. Wetterſtetter Martin, Spanrad Joſeph und Mühl⸗ pointner Anni haben jedes das Beſte beigetragen, das Stück zu ver⸗ herrlichen. Das zweite Spiel„Zenzel und Zenzerl“ hatte einen ſol⸗ chen Lacherfolg. daß minutenlana alles im Lachkrampf war. Es wurde immer der Wunſch laut, ſpielt nochmals. Wer es noch nie ge⸗ ſehen, der komme, es wird niemand reuen. Siehe Inſerat.“ — Der neue Diamantkkönig. Es iſt eine wundervolle Sache, plötzlich ſeine 40 bis 60 000 Goldmark in der Woche zu verdienen. So groß ſoll das Einkommen J. J. Tromps, des Beſitzers der Diamontfarm zu Zenkonfontein, ſein. Vor wenigen Wochen kaufte er ein armſeliges, gottverlaſſenes Bauerngut auf dem Veld, fand diamanthaltigen Boden, nud nun arbeiten 200 Eingeborene daran, ſeine Schätze zu heben. Tromps Glück kommt nicht von ungefähr. Er hat ſchon 15 Jahre„blauen Grund“ geſucht, in dem ſich Diamanten finden. Und er ſcheint auch dafür geſorgt zu haben, daß er nicht von anderen ausgebeutet wird, denn er hat den Grund und Boden, der eine Ausbeute verſpricht, in ſeinem Beſitz. Der größte Stein, der bis jetzt gefunden wurde, wiegt 34½ Karat. Für die beſten Steine erhält Tromps 400 bis 500 Goldmark für das Karat. — die„Profeſſorin in der Maurerkunſt“. Eine Anzahl ungo⸗ wöhnlicher Frauenberufe ſind in dem neueſten Jahrbuch des New⸗ Vorker„Frauendienſten“ verzeichnet, das ſoeben unier dem Titel „Frauen von 1924“ erſcheint. Hier findet ſich ſogar eine„Profeſſorin der Maurerkunſt“: es iſt eine Mrs. Florence Thomſon, die ihren Doktorgrad an einer Univerſität erworben hat und zu ihrem Spezial⸗ ſtudium die praktiſche und beſte Art des Mauerns erwählte. Sie unterrichtet angehende Maurer in dieſer Wiſſenſchaft. Als Hafen⸗ inſpektorin hat ſich Hilda Garman einen großen Ruf erworben, denn ſie iſt die Sekretärin der Hafenkommiſſion von San Franzisko und es iſt in erſter Linie ihrer Tätigkeit zu danken, daß San Franzisko einen Muſterhafen beſitzt. Zu einer Machtſtellung hat ſich die Rels⸗ köniain Mrs. Haues von Houſton in Texas emvporgeſchwungen. Sie gründete ein Handelshaus für Reis und hat dieſes ſo ausgedehnt, daß ſie nicht weniger als 10 aroße Reismühlen beſitzt und einen ve⸗ deutenden Teil der amerikaniſchen Reiserzeugung kontrolliert. Andere Frauen ſind als Geſchäftsleiter von Eiſenbahnen und großen Omni⸗ busunternehmungen tätia. Eine Geoloain Konſtante Elrich. Mitglied des amerikaniſchen Berawerkinſtituts, iſt die Sachverſtändige einer aroßen Petroleumgeſellſchaft in Oklahoma. — Mückeneinfuhr in Amerika. Seit einiger Zeit klagen die amerikaniſchen Farmer über die Verwüſtungen, die ein japanſſcher Miſtkäſer an ihren Ernten anrichtet, der es hauptſächlich auf die Obſtgärten und Getreidefelder in verſchiedenen Bezirken an der Atlantiſchen Küſte abgeſehen hat. Das Staatsdepartement für Acker⸗ bau hat nach eingehender Prüfung die Einfuhr von japaniſchen Mücken verordnet, die als die geſchworenen Feinde der zerſtörungs⸗ wütigen Käfer bekannt ſind. Eine Sendung von 50 000 Mücken iſt bereits in den Vereinigten Staaten angelangt. Der Trans port wurde von einer Kommiſſion von vier Sachverſtändigen begleitet, die an Ort und Stelle den Käfer und ſeine Feinde ſtudiert haben. Es beſteht die Abſicht, weitere Expeditionen nach China, Rußkand und Indien zu ſenden, wo derſelbe Käfer anzutreffen iſt. — Gefahren der Gletſcher. Zu den ſchönſten Wanderungen in den herrlichen Bergen des Fervalls gehört, wie das„Vorarlberger Tageblatt“ ſchreibt, der Uebergang über das Kuchenjoch. Der zwiſchen dem Scheibler und der Kuchenſpitze ſich hinziehende Kuchen⸗ ferner galt von jeher als harmlos und ungefährlich. Daß auch heim Ueberſchreiten ſolcher Gletſcher größte Vorſicht geboten iſt und daß ſie gefährlich werden können, hat ſich am letzten Sonntag gezeigt. Zwei Konſtanzer Bergſteiger, ein Herr und eine Dame, brachen auf einer Wanderung von der Konſtanzer zur Darmſtädter Hütte beim Ueberſchreiten des Kuchenferners durch und ſtürzten etwga 20 Meter tief in eine Gletſcherſpalte. Die um Hilfe nach der Darm⸗ ſtädter Hütte eilenden Freunde der Verunglückten trafen dort zum Glück einen kurz vorher eingetroffenen Führer, dem es gelang, beide zu retten, nachdem ſie 1½ Stunden in ihrer verzweifelten Lage verbracht hatten und der Herr bereits bis zur Bruſt im Eiswaſſer verſunken war. Beide hatten noch die Kraft, ſich ſelbſt anzuſeilen, wurden dann aber bewußtlos, jedoch ohne ernſte Verletzungen, ans Tageslicht befördert und nach der Darmſtädter Hütte gebracht, wo bei guter Pflege bald Erholung von den ausgeſtandenen Schrecken und Leiden eintrat. Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen Mündliche Auskünfte können nicht 7* werden. Beantwortung juriſtiſcher und nediziniſcher Fragen iſt aus⸗ zeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Un⸗ fragen obne Namensnennung werden nicht beantwortet A. Es. Der Flächeninhalt von Mannheim beträgt 106,064, der von Bexlin 63,25 Quadratkilometer. O. Eine derartige Stelle iſt uns nicht bekannt. Ge. Me. Miniſter ſind nach Nähriger Dienſtzeit penſionsberechtigt. Neuheit, Auf der Geſchäftsſtelle können Sie ſich im Zeitungs⸗ katalog die notwendigen Adreſſen nachſchlagen. F. B. B. Der Bedarf in dieſen Poſten iſt nicht groß. Schrei⸗ ben Sie einmal an die Hamburg Amerika ⸗ Linie in Hamburg oder den Norddeutſchen Lloyd in Bremen. M. Wenn die betreffenden Kaſſen verpflichtet waren, die Aunteten mündelſicher anzulegen. muß auch die geſetzliche Aufwertung eintreten. T. M. Wegen der Berechnung der Friedensmiete wenden Sie ſich mit den Unterlagen an das Mieteinigungsamt. Waſſermehr⸗ verbrauch, der durch einen gewerblichen Betrieb hervorgerufen iſt, brauchen Sie nicht zu zahlen. K. Am 1. Juni 1923 entſprach die Summe 2,92 Goldmark, am 15. Juni 2,02 Goldmark und am 30. Juni 1,41 Goldmark. D. H. Auf juriſtiſche Anfragen geben wir keine Auskunft. Trausferfrage. Darunter iſt die Regelung des Ueberweiſungs⸗ verfahrens der Gelder aus der Reparationskaſſe an Frankreich zu verſtehen. E. Ha. ———ññ—ñ— ͤͤ———ñññ—— Herausgeber Drucker und Verleger: Druckerei Dr Haas, Mannbeimer General-Anzeiger Gm b H. Mannbeim 6 2 0 Direktion; Ferdinand Heyme— Cbefrerakteun Kurt Fiſcher Verantwortlich fär den poliſiſchen u volkswirtſchaftl Teil: i. V. Tr Fritz Hammes; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpoliiik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Nenes aus aller Weſt Willg Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete. Gericht u. den ühria fedaktionellen Teil: Fr. Kircher: f Anzeigen: Bernhardt. —— Eine Enlfektungskur ſollten alle Korpulenten vornehmen. Wir raten Ihnen, in Ihrer Apotheke 30 Gramm Toluba⸗Kerne 1 kaufen, die völlig unſchädliche, fettzehrende Stoffe enthalten. m. 80/81 Der Staat leiſtet keine Vergütung. 6. Seife. Nr. 397 Maunheimer General-⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) rrrrrrrrrr Die Leipꝛiger Messe nach der R ⏑———Z———— Hendelsbleft des N DD ——— ——— Londoner Ronferenz. Stimmen der deutschen Industrie 0 Leipzig, 27. August. Die Leipziger Herbstmustermesse, die vom 31. August bis 6. September staltfindet, steht im Zeichen der kürzlich abgeschlossenen Londoner Konferenz. Während sich vorher die Kaufleute im allgemeinen noch zurückhielten, hat sich nach Abschluß des Londoner Abkommens die Zahl der Einkäuferanmeldungen stark erhöht, so dafl auf einen Besuch in gewohntlem Umfang gerechnet werden kann. Wir haben uns bei einer Reihe lührender Persönlichkeiten des deutschen Wirtschaftslebens, die auf der Messe ausslellen und einkaufen, nach den Hoffnungen ind Aussich- ten der einzelnen Industrien erkundigt. Die kolgenden Meinungsàußerungen lassen erkennen, daß die deutsche Indu- strie immer noch mit größten Schwierigkeiten zu kämpfen hat, und die allgemeine Geldknappheit einen lähmenden Ein- Huß ausübt. Es ist aber nicht zu verkennen, daß der Ab- schluß der Londoner Konferenz vielfach die Stim- mung gebessert und die Hoffnung gehoben hat. Waren- und Kaufhäuser Direktor G. Bach, Syndikus des Verbandes der Waren-⸗ und Kaufhäuser, Aufsichtsratsmitglied des Meßamts, äußert sich nach Abschluß des Londoner Abkommens zuversichl- lich über die Entwicklung der deutschen Wirtschaft und der Leipziger Messe: Das Darniederliegen unserer Wirtschaft infolge der über- Zus großhen Kapitalknappheit, des Kreditmangels und der Exportunfahigkeit hat die Aussichten für die Leipziger Herbstmesse bis unter den Nullpunkt sinken lassen. Das War die Ansicht bis vor wenigen Tagen, als noch die Geister in London um das Abkommen auf Grund des Dawesschen Gutachtens rangen. Nachdem der Vertrag jedoch unter- schtieben ist, haben sich trotz der dadurch hervorgerufenen Wirtschaftlichen Belastungen die Aussichten für die weitere Entwieklung unserer Wirtschaft und damit der Leipziger Messe erheblich gebessert. Nach meiner Auf- fassung kann es sich nur um eine kurze Spanne Zeit handeln, bis eine Ankurbelung und Belebung unserer Wirt- schaft von neuem eintreten wird. Beeinflubt wird dieser Umstand in ganz erheblichem Maße durch die von der Privat- Wirtschaft erstrebte und zweifellos hereinkommende Son- derkredite werden, die zum Teil bereits abgeschlossen sind und zu ihrer Effektuierung des Londoner Ueberein- kommens bedurften. In Rücksicht auf alle diese Umstände Wird die Leipziger Messe unter einem hoffnungsvolleren Stern stehen, als dies noch vor kurzer Zeit erwartet werden konnte, und es ist zu hoffen, daß die Aussteller diesmal mit besserem Erfolge aus Leipzig heimkehren werden, als dies bei der Frühjahrsmesse der Fall war. Porzellan und Keramik Generaldirektor Singer von der Porzellanfabrik Frau- reuth.-G. betrachtet die von ihm vertretene keramische Industrie im Lichte der allgemeinen Wirtschaftslage und Warnt vor allzugroßem Optimismus hinsichl- lich des Ergebnisses der Leipziger Messe: Die moralische Kraft und der Willen zum Fortschritt des deutschen Fabrikanten ist zwar ungebrochen, das werden die Ausstellungen auf der bevorstehenden Messe ebenso be- Weisen, wie die aller vergangenen seit der Kriegsbeendigung; Wir stehen aber leider vor der Tatsache, daſ die deutsche Kaufkraft erheblich vermindert ist, einerseits durch die Vernichtung aller mobilen Vermögen infolge der plötzlichen Beendigung der Inflation, andererseits durch die in weiterer Folge eingetretene und keineswegs behobene Kreditnot. Daß diese wirtschaftliche Depression auf unsere Nachbarländer in gleichem Sinne einwirken mußte und eingewirkt hat, bedarf keiner Erläuterung. Da aber leider gleichzeitig auch eine Wirtschaftliche Depression in Nordamerika am Anfang des Sommers eingetreten ist, und die..A. das Hauptabsatzgebiet der Porzellanindustrie darstellen, so sind eben eine Reihe von ungünstigen Momen- ten gleichzeitig eingetreten, die Grund genug bilden, die Umsatze auf der bevorstehenden Leipziger Messe nicht hoch einzuschäfzen. Anders dürfte sich Wwahrscheinlich die An- gelegenheit im nächsten Jahr gestalten, da wir wohl damit reehnen dürfen, daß die amerikanische Bankwelt außer dem Staatsdarlehen mindestens Rohstoff- Kredite in beträchtlichem Umfange ihren Ab- nehmern von Wolle und Baumwolle gewähren wird, um sich selbst von den übervollen Lagern zu befreien. Die dann in der hochentwickelten Textil-Industrie Deutschlands regene- rierte Kaufkraft wird, wie zu erwarten ist, das ganze Ge- schäft beleben, wie auch zu erwarten ist, daß nach den Präsidentenwahlen in den..A. und nach der Erleichterung der ungeheuren Rohstoffläger die Kauflust in den U. S. A. Wieder erwachen wird; denn der Bedarf wächst dauernd und kann ohne Mitwirkung von Deutschland nicht gedeckt werden. 5 Lederwaren Ueber Lederwaren und Reiseartikel berichtet Fabrik- besitzer Max Kahn in München, Vorsitzender des Industrie- verbandes der Lederwarenfabrikanten für Südbayern und Sachverständiger der Handelskammer München wie folgt, . 11 das Messegeschäft als aussichtsreich eurteilt: Auf dem Rohhäute-Markt sind die Preise auf den letzten Auktionen wieder gestiegen, ich glaube aber, daſ solche jetzt stabil bleiben und dadurch das Geschäft in Lederwaren sich auf der Leipziger Messe gut ent- Wickeln wird. Das Ausfuhrverbot für Haäute ist in Kraft geblieben, und die Leder, die für Sattler- und Porte- feuillerzwecke nötig sind, werden wieder zu erschwinglichen Preisen zu kaufen sein. Es besteht zurzeit auch wieder ein regeres Interesse für Lederwaren, wie die Berliner Messe gezeigt hat, und die deutschen Detailgeschäfte und Grossisten dürften wieder Neigung zum Kaufen haben, wenn die Zahlungsbedingungen entgegenkommend sind. Die deut- sche Leder warenindustrie bringt wieder hervorragende Neuheiten zur Leipziger Messe. Das Messegeschäft ist, wenn die Ansprüche nicht zu hoch geschraubt Werden, aus- sichtsreich. Das Inland wird entsprechend den Geldverhält- nissen gute Mittelware kaufen, und das kaufkräftige Aus- land, das schon jeher großes Interesse für deutsche Leder- Waren gezeigt hat, wird wieder wie früher erskklassige Ware gern aufnehmen. Der Unternehmungsgeist der deutschen Industrie hat sich gehoben, zumal die Verhandlungen in London trotz aller Schwierigkeiten viel Gutes gebracht haben, und die Lage wieder optimistisch zu beurteilen ist. Sportartikelindustrie Th. Amberg in Wandsbeck, Fabrikation und Groß- handel in Sportartikeln, tritt der Ansicht entgegen, daß die Messe für die Sportartikelindustrie einen Mißerfolg bringen werde: Wir haben zwar in dem letzten halben Jahr nach der Frühjahrsmesse einen beispiellosen Niedergang auf der ganzen Linie der Industrie und des Handels zu verzeichnen. Auch der Sporthandel und die damit eng verknüpfte Sport- artikelindustrie brachte eine größere Anzahl recht umfang- reicher Insolvenzen. Der Umsatz stagnierte teilweise voll- ständig und eine allgemeine Mutlosigkeit beherrschte den Einkauf. War auf dem Inlandmarkt die Geldknappheit und die Kreditnot die Ursache der Geschäftsstockung, so hat das Auslandgeschäft außerordentlich dadurch geliften, daß die deutsche Sportartikelindustrie zum Teil, z. B. soweit Leder oder Textilartikel in Frage kommen, durch die hohen Zins- und Steuerlasten, Ueberteuerung der Produktionskosten usw. über dem Weltmarktpreis stehen. Bezüglich Export werden also die Messehoffnungen sehr zurück- geschraubt werden müssen. Was aber das Inland- eschäft anbetrifft, so ist unzweifelhaft ein großer edarf vorhanden. Die Läger sind überall sehr reduziert, mit dem Einkauf ist infolge des Geldmangels seither sehr zurückgehalten worden, auch wegen der ungewissen politi- schen Lage, Der Bedarf ist vorhanden. Und da, wenn auch nicht nach unseren Wünschen, die Londoner Verhand- lungen einen guten Schritt vorwärts getan haben, um stabile Verhältnisse zu schaffen, so ist genügend Grund vorhanden, wieder Mut zu fassen. Der deutsche Sport ist in bester Entwieklung und noch lange nicht auf einer Höhe, also nach dieser Richtung droht keine Gefahr. Auch die deutsche Sportartikelindustrie wird auf der Messe in qualitativer Hinsicht wieder Höchst- leistungen zeigen. Gewiß sind einige Fabriken durch Insolvenzen ausgefallen, dafür zeigt der übrige Teil, daß er die schwere Krisis überstanden und leistungs- kähig ist. Welche Bedeutung diese Industrie für das deut- sche Wirtschaftsleben hat, zeigt, daß heute allein äber 150 Sportartikelfabriken in der Vereinigung deutscher Sport- artikelfabrikanten organisiert sind. Der größere Teil dieser Firmen wird zur Messe in Leipzig ausstellen. Nahrungsmittelmesse Ueber die Nahrungsmittelmesse unterrichtet der Syndikus des Vereins zur Förderung der Nahrungsmittelmesse Dr. Häberlin. Auch diese Industrie sieht nach Abschluß der Londoner Verhandlungen der Herbstmesse mit größerem Vertrauen entgegen. Nachdem die Londoner Verhandlungen doch noch zu einem Ergebnis geführt haben, das einen weiteren Nieder- gang Deutschlands nicht braucht befürchten zu lassen, sieht man auch der Herbstmesse allgemein mit mehr Ver- trauen entgegen. Speziell bei der Nahrungsmittelmesse zeigt sich das Interesse schon in der Zunahme der Aus- stellerschaft, indem die Stammhäuser Zeissighaus und Rohmannshof nicht mehr ausreichen. Der weitere Plan für die Schokoladen- und Süßigkeiten-Industrie in einem neuen Gebäude eine Ausstellung zu veranstalten, ist noch nicht so- weit gediehen, dagegen haben eine Anzahl neuer Firmen sich an die im Schweizerhaus angeschlossenen Schokoladen- Firmen gegliedert. Das Geschäft dürfte sich voraussichtlich befriedigend gestalten, denn die Läger des Groß- und Kleinhandels sind ziemlich erschöpft, da jedermann infolge der Geldknappheit mit Bestellungen zurückgehalten hatle. Wenn aber nach Annahme des Dawes Planes die Industrie größere Kredite erhält, und damit der Inlandmarkt kräftiger wird, muß auch eine Geschäftsbelebung eintreten, die in erster Linie dem Nahrungs- ind Genußmittel-Markt zugute kommt. PPPEww*. ⁵²] iP vy ʒ Zörsenherichte Mannbeimer Rffektenbörse — Mannheim, 27. Aug. Die Börse verkehrte in ruhi- ger Haltung. Es notierten: Rheinische Hpothekenbank 5,55 bz.., Badische Anilin 18,75 etwas bz. G. bis 19 bz.., Bremen-Besigheimer 24., Badische Assekuranz 80 bz.., Mannheimer Versicherung 75., Württemberg. Transport- versicherung 30., Seilindustrie 6,50., Benz 31 bz.., Dingler Maschinen.50., Gebr. Fahr 6 bz.., Heddern- heimer Kupfer 6,75 G. 7., Knorr-Heilbronn 3,6., Mann- heimer Gummi 2,25 bz.., Neckarsulmer%½ bz.., Pfälzer Mühlenwerke 3 bz.., Rheinelektra 86., Salzwerk Heil- bronn 43 bz.., Schlink u. Co, Hamburg 35., Unionwerke 8,50., Freiburger Ziegelwerke 1,75 bz.., Wayss u. Frey- tag 3,5., Zellstoffabrik Waldhof 9% bz.., Zuckerfabrik Frankenthal.2 bz. G. und Zuckerfabrik Waghäusel 37ë bz. G. Devlisenmark! Der internationale Devisenmarkt blieb im Hinblick auf die bevorstehenden Entscheidungen auch heute früh wieder farb- und geschäftslos und ohne jede Anregung. London gegen Paris 83 und der Dollar 18,50 Franken, unverändert. Ruhrbergbau und Micumsystem. Wie verlautet, sind in London bezüglich des Micumsystems besondere Ab- machungen getroffen worden. Es scheint danach, daß die Micumkommission in Essen nur noch die Lieferungs- zeit und Lieferungssorten zu bestimmen hat. Die weitgehende Kontrolle der Produktion, bisher die Haupt⸗ aufgabe der Micum, fällt fort. Es tritt sonach bezüglich der deutschen Kohlenlieferungen das gleiche System wieder ein, wie es nach der Konferenz von Spaa geschaffen worden war. Ausnahmetarife für Siegerländer Erz. Die westober- schlesische Eisenindustrie ist bei den amtlichen Stellen in Berlin für die Gewährung von Ausnahmetarifen für Erze aus dem Siegerland eingetreten. Auch wird die Gewährung von Ausnahmetarifen für Erzsendungen über Stettin bean- tragt werden. *Die Stinnes-Gruppe in der Automobilindustrie. Die Stinnes-Gruppe hat sich laut D. A. Z. einen maßgeblichen Einfluß bei der.-G. für Automobilbau(Aga) in Berlin.-Lichtenberg gesichert, und zwar im Einvernehmen mit der bisherigen schwedischen Gruppe, die auch weiterhin ein wesentliches Teilinteresse an dem Unternehmen behält. Gleichzeitig hört das genannte Blatt, daß bereits vor einiger Zeit die Interessen des Hauses Stinnes an den Adler- Werken gelöst wurden. Dennoch hat es den Anschein, als ob die Firma Stinnes im deutschen Automobilbau den Bau und die Entwicklung des Kleinwagens besonders fördere, was angesichts der verminderten Kaufkraft der Wirtschafts- kreise zweckmäßig erscheint, die dem großen Luxusauto- mobil immer mehr die Wege sperrt. *Unbedenklichkeitsbescheinigungen für Gerste. Nach einem Erlaß des Ernährungsministers sind die Unbedenklich- keitsbescheinigungen für Gerste künftighin nach oben auf eine Menge von 100 Tonnen für jeden einzelnen Fall zu begrenzen. Die angekündigte Gebühr beträgt für jede Tonne genehmigter Ausfuhrware eine Goldmark. Die Gebühr wird z ur Hälfte zurückerstattet. wenn die erteilte Un- bedenklicbkeitsbescheinigung nicht in Anspruch genommen worden ist. Das gilt augenscheinlich für alles Getreide, ebenso die weitere Bestimmung, daß nur ausgestellt wird, ———————̃̃ ͥK———— ͥ— ͤ——b̃̃ä—————— almheimer General-Anzeiger Donnerstag, den 28. Auguſt 1924 ——— 8 wenn durch Vorlage einer Bescheinigung der Zollbenör oder sonstwie einwandfrei nachgewiesen ist, daß die zuv genehmigte Menge tatsächlich ausgeführt worden ist. 3 *.-G. Mix& Genest Telephon- und Telegraphenwer in Berlin. Die Gesellschaft legt nunmehr ihre Goldbilan vor. Darin erscheinen u. a. die samtlichen Grundstücke—5 2,8 Mill. 1; dabei ist ein in der Inflationszeit neu erricntene Erweiterungsbau nach dem Verhältnis seiner Arbeitsflein. (etwa 10 Prozent) zum bisherigen Gesamtflächenraum 1e gestellt worden. Maschinen usw. sind mit 1 bewerne eteiligungen mit 433 000„, Wozu die Verwaltung ben. daß dieser Posten niedriger sei als der Nennwert der ligungen in den Goldbilanzen der verschiedenen Unterna mungen. Wertpapiere sind mit 245 101 /, Bestände gen⸗ 4,3 Mill. 4 eingestellt, flüssige Mittel mit 540 000, Au it stände mit 1,4 Mill. 4, anderseits Verbindlichkeiten 1,3 Mill. 1, abgesehen von 233 000 4 Teilschuldverschrg bungen und 66 000% Hypothekenschuld. Insgesamt erfag. sich ein UWeberschuh, des Vermögens über die Verbin lichkeiten von 7 780 000„, aus dem sich das neue Ei ſlen kapita! wie folgt zusammensetzen wird: Stammatt, 7 Mill., Vorzugsaktien 80 000, Rücklage 700 000 550 Demzufolge werden die bisherigen Stammaktien 101 + sammengelegt durch Umstellung von 1000 auf 19003 Nennwert. Die 6000 Stück Vorzugsaktien werden von 1 auf 20/ abgestempelt und sodann im Verhältnis:2 flig sammengelegi. Sie erhalten statt des 10 fachen kün 15 faches Stimmrecht. Mannheimer Handelsregister EBinträge zum Handelsregister A: H. Hommel, Kommanditgesellschaft in Mannheim. Kommanditisten sind ausgeschieden und zwei Komman eingetreten. t in Bankgeschäft Wilhelm Rub, Kommanditgesellschaf hen. Mannheim. Die Prokura des Werner Scheringer ist erlosche Herbert Raffmann in Mannheim. Kaufmann Karl Wa er gansz, Mannheim ist als persönlich haftender Gesellscha! alt in das Geschäft eingetreten. Die offene Handelsgesellselig; hat am 15. Juli 1924 begonnen. Die Firma ist geandert „Herbert Raffmann& Co.“ znlich Staudenmaier& Wiedemann in Mannheim. Persön haftende Gesellschafter sind die Kaufleute Karl Wiede ſfene und Alex Staudenmaier, beide in Mannheim. Die ofe Handelsgesellschaft hat am 1. Juli 1924 begonnen. nde Fischer& Co. in Mannheim, L 10, 7. Persönlich hateim Gesellschafter sind die Kaufleute Norbert Manes, Mann sell und Hugo Fischer, Heidelberg. Die offene Handelsge schaft hat am 31. Juli 1924 begonnen. Einträge zum Handelsregister B: Betriebsstoffversorgung Thermokrat G. m. b. H. in 1 heim: Durch den Beschluß der Gesellschafterversamanffich vom 21. Mai 1924 ist der Gesellschaftsvertrag hinslebseſl des Sitzes der Gesellschaft geändert. Der Sitz der als schaft ist nach Berlin verlegt. Richard Krumbiegel is Geschäftsführer ausgeschieden. inschalt Hommel- Konzern Aktiengesellschaft Exportgemein heir ö deutscher Werkzeug- und Maschinenfabriken in Mann 192⁴ Durch Beschluß der Generalversammlung vom Juli 151 ist der Gesellschaftsvertrag in 8 1(Firma) geändert,erk- ich Zwei ditisten Firma ist geändert in:„Exportgemeinschaft Deutscher Erie zeug- und Maschinenfabriken Aktiengesellschaft“. Alberl Schultz- Bachhusen ist als Vorstandsmitglied un jeden, Schlosser als stellvertr. Vorstandsmitglied ausgeschie Waren und Närkte Vom deutschen Teehandel jun In der diesjährigen ordentlichen Mitgliederversamm 1 des Verbandes des deutschen Teehandels Hamburg wurde der, Jahresbericht genehmigb ahtf der zu ersehen ist, daß der Teehandel sich heute wisder auf ger ganzen Linie in steigender Preisbewegung befindet, vustigen man nach der allgemeinen Marktlage und nach den sons,Eeit statistischen Ziffern annehmen mub, daß sie für längerefee- anhalten wird. Eine bedeutende Hebung des konsums, die aus vielen Gründen im Interess H rab- Allgemeinheit liegt, würde durch eine merkliche erden setzung des hohen Teezolles herbeigeführt des können, eines Zolles, der von allen Warengattungeſie Zolltarifs die höchste Wertzahl aufweist. In der Mitg versammlung wurde die Hoffnung ausgesprochen, neue Zolltarif der deutschen Bevélkerung eine Wese Herabsetzung des jetzigen Zollsatzes für Tee bringen der den berechtigten Wünschen des Konsums usr Handels entspricht. Schließlich befaßlte sich die Mi versammlung mit einigen Auswüchsen, die sich im einer mit gepacktem Tee ergeben haben. Es wurden, u en be⸗ Irreführung des Publikums vorzubeugen, Maßnahr ckun⸗ schlossen daß in Zukunft bei ausländischen n, 20 gen, die fast ausschließlich. in Deutschland er folegie deut- mindesten neben der ausländischen Gewichtsangabe Weiter delł sche Gewichtsangabe deutlich erkennbar sein muß. der mi Wurde beschlossen, dem Unfug entgegen zu teeten an Tee der Bezeichnung„russischer Tee“ getrieben Wirq, wächst ebensowenig in Deutschland wie in Rußland. Berliner Metallbörse vom 27. August Prelsen Festmark für 1 Kg. 2, 50 2³ 27 Aluminlum 200.300 Elektrolytkupfei 129.25 129,50 in Barren 240-755.90 40⁰ Raffinadekupfer.11.1,1; 114-1,15 einn, ausſänd..95—.2 409.200 glel 062-0,64 0,62-061 Hüttenzinn.75-:85 279.05ʃ Beee ee oe eee ee 282950—95— . Verk.„52-U. 62-0, ntimon 775 eiattondne.53-.58 0,53..85 Silber für 1 ar. 93.80-94,50 99— Aluminlum 2,40-2,50 2,30-2,40 Platin p. Gr. 2 1016 kg· London, 27 August(WB) Metallmarkt.(in Lst. f. d. engl.... 412 2216 26. 27. 26. 27.JBlei 3255 850 Kuplerkass 62.75 63.15 bestseleci. 67.75 68.— Link W 75 12.— do. 3 Monat 63 75 64.— Nickel 135.— 135.— Queckcsilb. 45.— 45. do. Elektol. 07.75 68.—] Zinn Kassa 252.— 254 25 Regulus 172 gen Magdeburg, 27. Aug. Zucker prompt innerhalb Anee 23,25.—23,50, Lieferung innerhalb 4 Wochen— Golmiddlins Bremen, 27. Aug. Baumwolle. American FEu rcents. c. 28 g mm loko per engl. Pid. 30,36(30,08) Dolla Schif fahrt emen Dampferbewegungen des Norddeutschen Lloyd Vork: Bremen-Nem Tork: D. Columbus am 24. 8. àn am 8 D. Bremen am 21. 8. Bishop Rock pass.; D. Lüaog ab Chert ab Bremerhaven; D. George Washington am 23. 8. residen. bourg; D. America am 22. 8. an Bremerhaven;.Baltimerg Roosevelt am 25. 8. ab Bremerhaven.— Bremen- am 23. 5 D. Ludwigshafen am 21. 8. an Norfolk; D. Hornfels 20. 8. 4 ab Philadelphia.— Bremen-Cuba: D. Horncap am 22. 8. Cienfuegos.— Bremen-Brasilien: D. Hameln àm J3 Tlalg Santos; D. Minden am 20. 8. ab Maceio.— Bremer am 2, D. Werra am 22. 8. an Hamburg; D. Sierra Cordoba Crefe an Bremen; D. Sierra Nevada aàm 23. 8. ab Santos; Göttinge, am 24. 8. Dover pass.— Bremen-Australien: Melbourten am 20. 8 an Kapstadt:. D. Westfalen am 21. 8. aug Schles h Bremen Ostasien: D. Pfalz am 22. 8, an Genua; ong am 21. 8. an Dalny; D. Aachen am 23. 8. ab Hong Colomb 4 Schanghai; D. Trier am 23. 8. ab Perim nach D. Elberfeld am 25. 8. an Rotterdam. „ örde 1Vor 1 a n mit eter ache ein- rtet, rkl, etei⸗ neh⸗ Ben. mit rei⸗ ind⸗ en- tien Zu- 04 zu- ftig zJCCCCCCC0 F Ne. Donnerafag, den 28. Auguſt 1924 mannheimer General-Anzeiger(mittag⸗Ausgabe) 145 Seite. Nr. 397 hye grosse Nachffage vach uderer algemein beſiebfen . 881010 7 gerrelle 5 3 755 steſgerf sſch von ſag zuſag. WWer Wassi] probieſ, ist entgückk von dem würzig süssen paſf,erorgerüfe durch das raffi⸗ 5 e beeeb 5 25 Sſc ende mar Aenlt raseige ſbasee eas cer Hochben e oiesten dae bfen, Eal80 Suche meine in beſter Lage der Oſtſtadt gelegene 6 Ummer-wonnung mit Zubehör Legen gleichwertige SIImmer-Wohnung Zu fauschen. Umzugskoſten nehme auf mich. Angebote unter N. A. 107 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes 6232 Junges kinderloſes Chepaat mit erſten Referenzen sucht eiligst beſchlagnahmefreie moderne ſü.] Aamer-Wobuuag Natof gnanfgub wird gewährt. Angebote unter F. 72 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Baͤ713 von Lumpen, Flaschen, Papier, 8 ü 18 cSiHer! 9 Messing, Kupfer, Zink, Einn usw. S JVachtel, S 46. ud drgen nneame a kadeen hereingebrachte Ware wird besser bezahlt. Mannheims von Handwerkerorganiſation 53733 1 0 abelblenbolen ene een Dame geſ. Alters, alleinſteh., Imit guter iauſmänniſch. Bildung, auch i. Haus⸗ balt u. Nähen bewand., ſucht entſpr. Wſcheiig JAngebote unt. O0. 15 a. d. Geſchäftsſt. 17025 5 1. September fleißiges, ehrlicheg NMädchen m. gut. Zeugn. f. Küche 15 Hausabeſt geſucht. *7003 D 1. 13, I. IIs. Aelter. erfahr. evgl. Mäclchen nicht unt. 30 Jahr., das gut kochen kann u. etw. Hausarbeit übern., für Jauten bürgerl. Haushalt lauf 1. Sept. geſucht. 2 Fran G. Sämmler, B3731 Moltkeſtr. 13. Fanglingssmener Uuar Ringdergärtngrin mit guten Zeugniſſen zu 2 Kindern von 2½ Jahr. und 4 Monaten per 15. September geſuſcht. Tüchlger Fuchale in ungekündigt. Stellung, bilanzſicher, vertraut mit amerikan., ital. Buchführung, Stenographie, Schreib⸗ maſchine, Mahn⸗, Steuer⸗ u. Krankenkaſſenweſen. gewöhnt ſelbſtändig zu arbeiten, ſucht Stellung in Handel, Induſtrie oder Bank als Kasslerer oder Buchhalter. Eintritt kann ſofort er⸗ folgen. Angebote unter O. M. 3 an die dieſes Blattes 995 Für den verkauf unserer Rennsport- zeitung in Mannheim und Ludwigshafen in der Zeit vom 58. bis 14. N dieses Jahres werden rkäufer angenommen.— Zu melden in der bele 4, Hdunbeimer Uenesgl-Iuzeiger E 6, 2. 82⁴⁰ 11 mit Laden und großen Lagerräumen in zentraler Lage gegen hohe Anzählung Zu kaufen gesucht Wenn möglich, mit freiwerdender Wohnung. An⸗ gebote u u, N. D. 22 an 5 d. Bl qungeren delsenden Angedote unter P. J. 25 an die Geſchäfteſt bs. Bl. lapier iſerslautern, Büro 5 guier A Frau Vaul Eſchwege, Ka für Büro, zu kaufen ge⸗ ert lgemeinbildung, tüchtige geſchulte Königſtraße 57. B3729 fucht. Daſelbſt 7054 23 2 Sietefskraft bekannt bei den Groß⸗ und einige Zimmeröfen, in Miete od. Kauf ſo⸗ erraum W0 unddendlern der Kolonialwaren⸗ un 252 en Branchen in Mannheim und Umtreis N sucht an Fimn ir katenaphbnnde zum sofortigen Eintritt. Pho kaasfahrliche Angebote mit Lebenslauf. an dedraphie Zeugnisabſchriften u N. C. 109 dre eeee b. W. 6242 fort deſucht. 7052 mittl. weiß. Herd. Ohler, P 6. 23/24. webee ⸗ m Hof, kocken, Nähe Bahnhof—Waſſerturm von bed. gesucht. Angebote unter 102 an die Geſchäftsſt. d. Bl. 6202 —3 Nöbl. Aner mögl. mit Küche ſucht bese Alelemitag ſucht häusliche Dienststellen für 14 bis 20jährige Mädchen. Ferner haben wir ſtets junge Leute für Lehr- und Taglöhnerstellen hier und auf dem Lande zu vergeben. 6252 Die verehrl. Firmen wollen ſich bei Bedarf an uns wenden. Eyang. qugend- u. Wohlfahrtsdienst ſſpunüngsfausc. Geboten in Heidelberg: 2 Zimm., Küche, Zub. Geſfucht in Mannheim: Cüchen- Einnicptung] Ang eant P. Sehr gut allene vollſtändige ſalun ledetn Wunderſchönes Garten⸗ haus zu verkaufen. Adreſſe in der Geſchäfts⸗ preiswert zu verkaufen, a. d. Geſchäftsſt Borg7 Helfrich, U 4. 6, 2. St. Leeres Parterre-Ammer (Oberſtadt) für Geſchäft zu mieten geſucht. An⸗ gebote unt P. H. 24 an die Geſchäftsſt.*7037 Tanang Aa (auch Ringtauſch.) Geboten: in Gießen neuzeitl. 5 Zimmermwohnung, in Kiel neuzeitl. 4 Zimmerwohnung od. in Magdeburg neuz. 3 Zimmerwohnung. Geſucht in Mannh. gt.—6 Zimmerwohn. Angebote unt. P. R. 33 a. d. Geſchäftsſt. 7049 Ruh. Ehepaar ſucht in beſſer. Hauſe 7046 zwei Zimmer und Küche mit eigen. Abſchluß geg zeitgem. Miete. Drinz⸗ lichkeitskarte vorhanden. Angebote unt. P. P. 31 an die Geſchäftsſtelle Wermischtes. aus beſſ. Herkunft wird aufs Land in liebevolle Pflege genommen. Zuſchr. unt. P. E. 21 d. Geſchäftsſt. 7031 Heiraten vermittelt Frau Schmuck, T 1, 3. B3376 Vermietungen Vermittlung von leeren u. möbliert. Zimmern ſowie Wohng. Büros u. Lager. Ver⸗ mieter koſtenlos. B3705 Immobilien⸗Büro Schmitt, M5, 2. Tel. 4833. Sohön möbl. Zimmer 2 Bett., an ſol. Mieter u verm. Seckenheimer⸗ ſtraße 34a, 2 Tr. rechts. B3707 Timmer für Büro, am uiſenring ſofort zu ver⸗ B371 6 8 Stock, 111—5½3 Ahr nach mitt. Möbl. Zimmer in ſchönſt. Lage Secken⸗ heims zu vermieten. 7036 Hauptſtr. 21. Klein. freundn. Part.-LIimmer mit 2 Betten an 2 ordl. Leute ſof. zu vermieten, ebtl. m. Pen Zu erft. i. d. b. Geſchäftsſr B3739 In gutem Hauſe ſöbl. Zimmer an ſoliden Herrn zu ver⸗ mieten. Adreſſe in der Geſchäftsſtelle. Bz788 ll Höhl. Anmef nur an beſſer. Herrn ſof, zu vermieten.*7066 Näher. N 3. 13, 4. St. dut möbl. mmer zu vermiet. Nähe'hof. mieten.. ſtelle d. Bl. Bg712] Zu erfragen B3727 per ſofort 83701 riedrichegelderſtr. 7, 2 Mannbeim, f 4, 2(rernspr 5802). ulen Preis preiswett] Glasſtr. 3, I. bei Boos. Wobnungstausch. n—* 112155 125 Dorde Servler-Fräulelin Gebrauckites 1243 Nationaltheater. findet in 2 gemeinſamen eſucht. nicht unter 10 00 ſ0 5 e— 5 c Zimmern in gut. Gesd. Mheeen, s a Schwachr Piano ena Ves gnn, Mohnungstausch. . e e e Jeſ Hen 55 Düngemittel t ſtigen Be⸗ eimerſtr. 1 eeeee ee, sehr gut erhalten wird vergütet. nung mit Bad 4 gebennge für ſolgende Deiſhten 15 ver- üchtiges, ehrliches 8 gattz 8 5 W01 1 588 5 Angebote unt. P. M 28 Nähe bei älter. Dame. Adreſſe Fbenc eeten, Baiddeß, Secengenn Alleinmädchen ge, en„IIEC han, ſeld. Eöingen, Großſachſen. Scge kegenber genuch ben gu Desz. kücht. Fräuein Fübaut n ing O3, 10, kunstsir. Wobpangstauach Angebote unz P. X. 30 ftelle d.. ed. anter M. Lehn u. Verpflez B876 Mitte 20, z. St. Stühe, mit Wirtschaft.—..„an die Geſchäftsſtelle. Johr Mhön. Iimmer . 48 an die Geſch. m. gut Zeugn. ſucht Angeb. u. N. S. 84 an die Berufstät, Naufmann Wer tauſcht in Mann⸗ ſucht per fofort Tagsüber in ruhigen per ſofort Stellung in]Geſchäſtsſt. d Bl. Benz Foltstehe lli ogt heim mit Wohnung in mit 2 Betten an 2 beſſ. utozub dete chör. Bereilfung engtos me 15 Mronnaia, Oel von alteingeführter dede linie viſtion gZesucht. 8 in deutſcher u. ranzöſ. Sprache, Kenntniſſe der engl. u. italien. Sprache, ſucht gute Kontoristin wenig gebraucht, billig bei 1241 Sporfaufo Haushalt d„klein., ebtl kinderloſen.15 für 20 ¼ zu verkaufen. 100 Fbl Herren ode jg. Ehepaar Vertreter Ue: 0 Nanench Wane..10 a0b. Geſgane. Mabun e Aggeb. uner F. gele ſehr preiswert, günſtige elle d. Bl. in gut. Hauſe(Parade⸗ d. in der Haus und Küchen⸗Geräte⸗ eadt Geſchäftsſtelle.—7⁰68 Zahlungsbedingungen. Zu Fe 7056—— piahh. ngebote unter Raſe** S. dune in Saßt und den enngeeuhne auch Seute— aſh Fräulein e alte Dachziegel ü Neie d. S. 088 föbl. 21 10 5 8 imah hme Naid gangaer Maſpen de Angebote unt. P. 24 Jahre, ſchon längere 2 ol. falelderschräphe Ich 0 10. 110 Laag 1 Aelt. Ehepaar(Penſ.) 42 immer 9 an die Veſchfssſell. Zeit in Stellung tätig, 1 pol. Vertiko, Unlmacter-Masdhne 11 5 vſox bioli an anſt Herrn zu ver⸗ sofort gesucht. nſucht ſich zu verändern, 1 Chaiſelongue. Draisſtr. 43, 13. Querſtr. Ummer I Huche miet. Bürgerm. Fuchs⸗ N Euangebole 5 5 Stellen: Gesuche 5 bei 5 5 ee Gebr, weiß emaill. gegen Zimmer ſtraße 56, part. 7070 1 erbeten unter an ee errn od. Dame, ev a. v 1 17 u Haasenstein& Vogler, Aecer Care U I 5 mee— 1 5 eb 7 Ummer nd Hüche Küche Laden gebote unt. N. G. 0 an—m. Sfl. zu verkauf. Gegend: Schwetzingerſt., evtl. mit Möbelübern. für jedes Geſchäft geeig⸗ — ů— neee ulgel 1 e Geſchäftsſt. 6952 7044 Neuoſtheim, Kiadenhof od. Neckarau.] Rote Dringlichkeitskarke nel, e 270 15 (fr. Schweizer). 20., Meisterspiel- Grünewaldſtr. 24.] Angebote unt. O. C. 44 vorhanden. Näheres Seckenheim, ſeit 2 Jahr. in Deutſch⸗ Fräulein, gute Rech⸗ 0 0 U5 Hüch f d. d. Geſchäftsſt. B3742] Behrens. Lenauſtr. 19. Hildaſtr. 69. E reisen br land, perſekter Korre⸗ nerin, mit ſchön. Hand⸗ Phonola ehrauchte Hüdhenherde nar ſchrift, ſucht Stelle als verkauft + J 7. 11. Inmitten der Stadt Poſition gleich welcher Gute Zeugniſſe vorhan⸗ Branche als 7050 1 95 fl. W. eſde Heckel, Pianos, ſahehenel, 5 znelef 3 a en ge Sudle, ſehge Herren an de. Dolmetscher- ben b S. 05f Eunstste Iu., verſtelert, perk, bill. Zentralpunkt aller Stragenbahnlinien un guerſteur Induſtrie und Automobiliſten, die O 3, 10, Kunststr. Mader 95 0Wlerſe. 7. ler p wollen ſich gefl melden Korrespondent. Perſelte* —lauiim Ss. beee in Stutwar-ki an die Geſchäftsſtelle. 88 verkauft Overcoa T ſucht Beſchäftigung in Ad. Geiſel, Werſtſtr 38, f. neu, preisw. zu verk. den Abendſtunden. An⸗ Hof part. B8694 Schiff Mannheim 64,—9 Räume, ca. 400 qm für Büro, Muster- 0 J. Aeamt Ne ch 10. 5. 12 Einen großen Poſten Fruchtbahnhoſſtraße. lager vornehmer Gebrauchsartikel oder als 1 0 Lie Geſchaſe ſtarke u. 1 5 1059 Ausstellungsräume Seꝛ40 Sofort gesucht. (Verſ, u. Banffach tätig geweſen) ſucht Stelle filbeg polchas Miet-Gesuche. Histen Zzu vermieten. wiſenhaſtes Arbeit Verttautheit gach als Bileh 115 0 eiten, Verttauthei au a rodiener, inige Stund. 50— 5 übl. Büroarbeiten erforderl. Portier uſw. Angebote ſdelis ee in Sandhofen Bewerber erhalten nähere Auskunft unter Ge 5 mit Zeugnisabſchriften und unter O. K. 97 an die Frau Hoffmann, hat preiswert abzugeb. od. Umg. möbl. S M. L. 198 an die Geschäftsstelle ds. Blattes. 70 unter N. B. 108 an die Geſchäftsſtelle. B3724 1 39. Karl Berghäuſer, geſucht. 12 es Blattes erbeten. 62⁴40 7035 N 4. 24. Seybold, U 5. —— — ͤ— — —————————————— — —— 2——— — ů ů——— — . — 5. Seite. Nr. 397 Neues Theater Rosengarten. Letzte Spielwoche. Heute Donnerstag, den 28. August 1924 „Madame Pompadour“ Ankang 8 Uhr. Freitag, den 29. August 1924 Gastsplel in Ludwigshafen a. Rh. im städt. Gesellschaftshaus: „Die Fledermaus“ mit ſolgender Gastbesetzung: Rosalinde. Berta Lampert-Cronegk Frankk lans Herbert-Michels. Vetstärktes Orchester. Vorverkaul in den Geschältsstellen des Bühnen volksbundes Ludwigshalen a. Rh. Nord: Prinz- regentenstiasse 485; Süd: Bismarckstrasse 102 Or Jäger'sche Buchhandlung) Anfang schon 7½ Uhr. 85 75— Montag, 1. Sept., abends 8 Uhr EHROFFNUNOG Donnerstag. 28. Aug., abends 8 Uhr, beginnen in meinen Unterrichtssflen im Schwarzen Adler, Luzenberg, Freitag. 5. Septbr. Concordiaheim, Langstr. 36 melne Herbsttanzkurse Gefl Anmeldungen erbitte ich in den Lokalen und in meiner Wohnung Langstr. 28. Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Tanzschule V. Geisler.— 4 Uhr, meine 7084 5 12 Ueberspannte Nerven erfordern Fochtenberger Infolge seiner besonderen Zusammen- setzung hervorragendes Stärkungsmittel für schwache Augen! Todes-Anzeige. Nach Gottes unerfotschlichem Ratschluß entschliei sanft nach kurzem schweren Leiden, gestein mittag um Schwester, Schwägerin und Tante Maria VOIZ geb. Krauss im Alter von 48 Jahren Mannheim(Holzstraße 18), 28. August 1924. Die Beerdigung findet Freitag, den 29. August, nach- mittags 4 Uhr von der Friedhofkapelle aus statt liebe Frau, unsere fleubesorgte Mutter, 7075 In tieler Trauetr: Adam Volz Hermann Volz(Sohn) Mina Volz(Tochter) erwartet „ internattonale Varisté-Sensationen —— eeeeeeeeeeeeeeeee eeeeeeee eeeeeeet. Sonder chneſſzug 2: les Gewerbeyerelns und:: Handwerkerverbandes Mannhelm nach Stutigart und zurück am Sonntag, den 31. August zum Besuch der 6218 Bauausstellung und der bartenbauausstellung In Stuttgart zu bllligen prelsen. Abfahrt in Haunnheim vorm..35 Ankuuft in Stuttgart vorm..15 Rückfahrt ab Stuttgart ab. 10. 10 Ankunft in Hannheim 1 Uhr nachts Fahrpreis für Hin- u. Rückfahrt einschl. Elntritisgelder in die Bau- u Gattenbauaus- stellung sowie Fühier nebst Ausstellungs- ., Stadtplan ab Hannheim nur M. 7. Sofortige Anmeldung und Kartenabgabe in Mannheim: Verkehrsverein, Rathausbogen 47/48 Geschättsstelle des Gewerbeévereins u. Hand · werk ei verbandes Mannheim, M 5, 5 Albert Wolt. Tattersallstraßge 31 Wurfelzucker. Piund„.45 Malzkaffee Nakkarennn Weizengrieß.. 022 Vollreis Ffiedrichsdorfer Zwiebaek. paxet,.14 Zündhölzer Soda del 10 Plunnlg Marmelade Fliodrich Schreckenberger Filialen: H 3. Pflügersgrundstraße 37, Waldhofstraße 3. HKäfertal: Grauer-Weg. 5 Feudenheim: Leopoldshöhe. Neckarau: Wingertstraße 22. Seckenheim: Hfldastrafle 25. Neckarhausen: Hauptstr. 18 Neu cröffuete Geschäfte: Brühl: Hauptstraße 21. HKetsch: Schwetzingerstr. 18. Sandhofen: Deutsche Gassel2 ab Freitag. den 28. August geöffnet. Sa. —— 2 Pfund 5.35 Bei Einkauf von 1 Paket Lux-Seiſenflocken und 1 Paket Persil gebe ich ½ Pfund Würlelzucker gratis Ausserdem blete ich sämtliche Lebensmittel zu billigsten Preisen an. Neu! Ems8 Namens der trauernden Hinterbliebenen: Fochtenberger Kölnischwasserseife 7 chrisulane Fichele gen. Maas. Die Beerdigung findet Freitag, mit- Feinstes Salatöbl. Iiter M.06 tags 5 Uhr statt. In tiefem Schmerze zeigen wir das un- rasche Ableben unseres Gatten, Vaters, Schwiegervaters, Großvaters, Schwagers und Onkels, Herrn 8 Heinrich Eichele Mhm.-Rheinau, den 27. August 1924. lieben 7051 „.16 .35 „.22 „.20 „.05 62⁴⁴4 Mittelstraße 97, Beteiligung für Jedermann. Drueksachen liefert schnell und billig. Drackerel Dr. Haas G. m. d. H. Lagerhalle mit Geleisanſchluß, Nähe Güterbahnhof, zu kaufen gesucht. Angebote unter M. F. 193 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. Wir haben ab Lager Mannheim— Rheinau abzugeben: ca. 500 Tonnen Ruhr-Fli ca. 15/50 mm, nachgeſiebt, zum Preiſe von ca. 300 Tonnen Ruhr-Fü llofenkoks -M. 26.—, llofenkoks ca. 20/40 mm, nachgeſiebt, mit etwas Ruhr-Nußkohlen gemiſcht, frei ee 1 zum Preiſe von.⸗Mk 24.—, für je eine Tonne Mannheim—Rheinau. Ferner ab Lager Hafenstraße 13/15: Ruhr-Füllofe nkoks ca. 15/50 mm. zum Preiſe von.⸗M..30 pro Zentner frei Lager. Heinrich Glock, l. I. l. l Hafenstr. 13/15. Tel. 9180-9182. * In unserem Verlag ist in neuer wieder erschienen: von Preis: Mk..— MHannheim, E 6, 2 Mannheim in Sage und Geschichte Volkstùmliche Erzdhlungen Gustav Wiederkehr Vierte reich illustrierte Auflage Druckerei Dr. Hadas G. m. b. H. Frrrrrrrrrrrrrrrrrrr————————— Bearbeitung — 8238 olmart-Anlede f. Fa. Ffpudenberg à lle. fl. A..H. rankiutt a N. Die am 1. Sept. d. J. fällig. Zinsſcheine obiger Anleihe gelangen unter — 15— eineg mrechnungskurſes von Bill. M. 98.60 für.-Mk. 100.— abzüglich Kapitalertrag⸗ ſteuer bei der Rheiniſchen Creditbank, Mannheim, u. deren Zweiganſtalten zur Auszahlung. 1239 Reisebũro H. Hansen, Baden-Baden, am Leopoldplatz Tanz- Afffffe Sohule PfirrmannS Die Tanz. Schule 8 Freitag—— aedentmabent l. Jalnen' Friedriqdi Heß Mannheim in in J 7060 feutenbeim im„Scwauen“ NB Beg neu Kurse Mon · Hotel Odennheimer D J, 2— tag.. u Olenstag,2 Sept. Anwoöldnnean 8— Grössere 8 8888 8 8 45 Le— 0 Einꝛeln, in Zirkeln, Vereins- u. Schüler-Rurse Ausvelxd Ungen— Sowie Korporationen Gae e Aed, erh 3 Einteilungshalber Sonntags nackmittags 855 110 8 von 4 bis 8 Unr 8 0 elle. Sprechstunden in meinem Saale D 5, 2— Alles Baugrund 8 weitere dürſte genuügend bekannt sein. 8 8 d 3) ab⸗— b0238 Friedrichi Heß.— Telephon Nr. 4834. aflümmamnammpnnmumumumuanmunumnanmmunnaunnnmmamnnnntanpmunnamnemammumnnummunmmumannnuff W HaNMBURG-ANHERIKA LINIE SCHNETTDIENST FUR PASSAGIERE UND FRACHT HAVANA/ VNN CNIZ/ TAMfICO PUHRrO MEUCO D. Tolede.. 12. September D. Holsatla. 15. Oktober D. Toledo. 15. November D. Holsatlia Vorzügliche Einrichtung erster Klasse(Staatszimmerfluchien), zwelter Klasse, Mittel-Klasse und dritter Klasse. Ermässigte Fahrpreise l. Kajüte von g 43.— an. Nahere Auskunſt uber Fahrpreise und alſe Einzeſheſten ertellt HauMBURG-AMERIKA LINIE Namburg, Alsterdamm 23 und deren Vertreter in: Heidelberg: Hugo Reihel 1. Fa(iebt. Trau Nachl., Brückenstr. 8 Ludwigshafen: Carl Kohler, Kaiser Wilhelmstr. 31 Madee Ludwig Gross. Ludwigstr. 15 ANNRNEIHNA: geisebüro M. Mansen, E 1, 15 ſieneral-Vertretung für den Frelstaat Baden: e Abfahrtstagei .. 20. Dezember 82⁶ Pläne, Berechnungen u. Ausführung von Neu- und Umbauten Villen, Wohn-, u. Geschäftshäuser, Fabriken usw. Vermittelung von Baukostenzuschüssen und Hypotheken. Qutachten. B363 L 13, 12a W. Leonhardt, Aichitekt P1 2356. rr Aanthiche Jerbftentchungen der Stadtgemelnde. Morgen früb auf der Freibank Kunneises, Anfang⸗Nr. 1200. Graue Ronf- d. Barthaare erhalten naturgetreue und waſchechte Farbe ſmit Hennigson's Haarfarde Julco“ Fertig in elner Flaſche! Leichte Anwendung. „Unſchädlich! Vom hellſten Blond bis tiefſchwarz.“ Mohren⸗Apotheke, Einhorn- u. Löwen⸗-Apotheken. Kurfürften⸗Drogerle. Storchen-Drogerle a. Markt, Apotheken, Drogerien und Parfümerlegeſchäften e 7. Donnerskag, den 28. Auguſt 1924 Danksagung. Für die letzten Beweise der Verehrung unseres teuren Entschlafenen und ſũt die herzliche Teilnahme an unserem grossen Leid, sagen wir innigen Dank 7068 Michael Jung IV. Kinder. Thade mich als prakt. Arzt hier niedergelassen. Df. Med. Wͤiali Friedmana L 15, 12 Tel. 10033 8½— 10 Uhr vormittags und Spteehstunden—5 Uhr nachmittags. 10 ö — 2 Von der Reise zurück! Dr. Caspars fachant für kaut- Ind beschlechksteiden 2 Q1,%6 Em 90 9 — Von der Reise zurück! Karl Meyer staatl. geprũſter Dentist Fals“ N4, 17 Mannheim Tel. 3188 — . — Wir empfehlen jedem Brautpaar und jedem Möbelkäufer nur gute Möbel zu kaufen. Verschenken können auch wir unsere Ware nich aber unsere Preise für Schlaf- u- Speisezimmer, sowie Küchen u. Einzelmöbel sind außerordent lieh niedrig im Verhãltnis zu der be· kannt guten Qualität unserer 624 3 el. Niubelhaus f 887 Dhrenstrin. leder denkbare Romfort und freundliche autmerksame Bedienuns wird den Passagieren der dritten Klass auf den Dampfern der United States Lint nach New. Vork gebolen. Prächtige eete vier- und sechsbettige Kabinen, Zelkun und gut ventiliert. Vorzügliche, zeichnelee Verpflegung. Bibliothek, Rauch- und de sellschaftszimmer. Grosser Dechraum 1 denkbare Pürsorge für das Wohlbetinde der Passagiere. Verlangen Sie— kostenfrel 1 den illustrierten Prospekt und Segelliste Lb INITEB TAIZFZIIIIES BERLIN W Unter den Linden! Flete an solange vorrat ſlont! Eich. Schlafrimmer(180 br. Spiegelscht 1 Marm., Stühle u Handtuchhalter) von Nußb pol Schlafzimmer(mit Spiegelschr. J50 an Marm., Stühle u Handtuchhaſter) von Eich Speisezimmer, fertig gebeizt(t) Büf, Je0 br., m. Auszugtisch.4 Stühle). 160 an Sich. gestr. Speisezimmer mit Tisch von Naturlas. Küchen. kompiett mit Linoleum 55 an 8 und Messingverglasung. on 4f an Pol Schränke, 130 33 85 Eich. Bettstellen. von 65 an Pol. Vertikow mit Spiegel. von 50 an Eſch. Bücherschränke... von 40 an Waschkommoden. Vvon 22 an Eich. Nähtischne. Von 38 an Eich. Rauchtische mit Metallplatte Neommode: sowie pol. Bettstellen. pol. Wagenkendlwans Matratzen, Röste, Chaiselongue, Plüse — Herrenzimmer il. Pieisen in großer Auswahl zu konkurrenzlos bil 1 6725 Zahlungserleichterung wird gestatie nd 15 n Möbeihaus Starke ünnet I dlen falden de Laher- 120 Treusch. Laden T 2. 8 Lager T 2.