68 58750 b. * 5 83 — ee 15 10 uh. e —— — ſo, ee nei aheprehe: zn m und umgebung wöchentnch Hlenntg. die monatlichen Sezisher verpſnchten 80 ewtl. Henserung der wirtſchaftüchen verhältniſfe 105* dende preiserhöhungen anzuerk poſi· le 17% Rarisruhe.— Hauptgeſchüfts ſtale m EG. 2.— Seſchüfts⸗nebenſtelle Neckarſtadt, wald⸗ —— Lernſpr. Nr. 703, 7088, 7083, 706l, 7088. Celegr.-Nör. ſanzeiger mannhelm. Erſcheint wöchentlich zwhifmal. 5 ellagen: Sport u. Spiel im Mannheimer General-Anzeiger Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Muſik-Jeitung ‚Welle u. Schall Aus Feld und Garten Wandern u. Neiſen Wikkag⸗Ausgabe Neue Mannheimer Jeitung Badiſche Neueſte Nachrichten In Erwartung der Entſcheidung Die Rompromißbemühungen Die Brücke für die Deutſchnationalen OBerlin, 29. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die ber bvomißverhandlungen, die nunmehr ſtatt des bis⸗ unverbindlichen einen offiziellen Charakter angenommen 50 n, ſind bis ſpät in die Nacht hinein fortgeſetzt worden. ſie ausgehen werden, weiß natürlich niemand. Außer Dr. emann bekeiligten ſich an den Konferenzen mik den deutſch⸗ Parteiführern auch der Kanzler ſelbſt, der Reichs⸗ er und bezeichnender Weiſe der volksparkeiliche Abgeord⸗ Medem u c. der zwar dem Reichskag nicht angehört, aber Vize⸗ a09 ent des preußiſchen Landtages iſt. Es läßt ſich da⸗ die vermuten, daß auch die Frage der großen Koalition in Erörkerungen mit hineingeſpielt hal. In Fluß gebracht worden 8 die„Deulſche Tageszeitung“ wiſſen will, dieſe ganze Eini⸗ gsakkion durch ein Schreiben, das die Deutſchs Volks⸗ ekei geſtern abend an die Deukſchnationallen richtete, und in den Deutſchnationalen der Eintritt in die Reichs⸗ bnenerun g angebolen worden war. Sobald es nun dem Ka⸗ urch Marx—Streſemann gelungen ſei, die Annahme der Geſetze ene zubringen, ſo würde eine Ambildung der Regierung vor⸗ werden, und zwar in der Art, daß vier Miniſter⸗ Jall den Deutſchnakionalen eingeräumt werden. Für den 0 ſpäteren Verzichts des Reichskanzlers Marx, der für den voſt epkember in Ausſichk ſtehen ſoll, ſoll auch der Kanzler⸗ den Deukſchnationalen zur Verfügung geſtellt werden. Man bes natürlich dieſe Angaban des völkiſchen Blaltes mit Vor⸗ alt aufzunehmen haben. Es erklärt zum Schluß, daß nach r Anſicht das volksparteiliche Angebot abzulehnen ſei, muß aber eingeſtehen, daß die Ausſicht, in das Reichskabinett und in die rch ſche Regierung hinein zu gelangen, außerordenklich verführe⸗ für die Deutſchnationalen ſei. n hört auch, daß Herrn Hergt, falls es zu einer ſolchen U K 0 ſeine raf ung kommen ſollte, der Poſten des Bizekanzlers, dem 1 en derchenfeld der des Juſtizminiſters zugedacht c wird man ſolche und ähnliche Verſionen mit allem Vor⸗ iſt in aufzunehmen haben. Auch die Frage des Bürgerblocks wezet ieſem Zuſammenhang, wenn auch noch nicht unmittelbar, akkuell geworden. ef öchſt beachtenswert und der ganzen Situation an⸗ 100 iſt auch die Haltung der„Deutſchen Tages⸗ ung“, das Organ des Reichslandbundes, das bis vor kurzem ſehörte heftigſten und erbitterſten Gegnern des Londoner Paktes berurne, aber bereits in den letzten zwei Tagen langſam das Segel drehte, bringt heute einen Artikel mit der vielſagenden Ueber⸗ ſc 58„Auflöſung oder Vern unft“. Das Blatt knüpft an Neichstact des volksparteilichen Abgeordneten Curtius an, daß eine würe agsauflöſung das beſte Geſchäft für die Sozialdemokraten Vörde führt hier aus, ein Wahlkampf um die Dawesgeſetze 05 ren Anhänger nicht die erwähnte Zweidrittel⸗Mehrheit be⸗ brüceh⸗ die Kluft zwiſchen den bürgerlichen Parteien aber unüber⸗ leit dar machen und der Reichsregierung nicht die erhoffte Möglich⸗ geben, ſich außenpolitiſche Handlungefreiheit zu verſchaffen. Der ſon der Reichstagsauflöſung ſei daher nicht nur zwecklos, tung das Gegenteil jeder politiſchen Vernunft und nach jeder Rich⸗ in unverantwortlich. Die Linkspreſſe te 1 Wendung, die ſich ſeit geſtern zu vollziehen beginnt, mit mokratiſeauen und Ablehnung gegenüber, Zentrum und de⸗ decheiſche Partei dächten nicht daran, ſe bemerkt dae B. T. iegend⸗ eines Verpflichtungen der Deutſchen Volkspartei für die Bildung Regſe Bürgerblocks ihrerſeits zu übernehmen. Die Autorität der ſprechung der Mitte, deren Mehrheit durch Neuwahlen eine ent⸗ dem Ade Verſtärkung erfahren habe, habe bei Verhändlungen mit deulſchnland viel mehr Gewicht als ein Kabinett, das ſich mu ationalen Flicken behelfen müſſe. Die heutige Reichskagsſikung bird 9 2 keannun unwiderruflich die lezte Entſcheiduna bringen. Sie ſchon mit der Einzeldebatte. alsdann ſoll die Ab ſtim der vorliecenden Reſolutionen nacheinander und dann über tionche Geſetze ſtattfinden Die deutſchnationale Frak⸗ zulamm ird noch kurz vor der Sitzuna am Freitag morgen um 9 Ubht müſſententreten. Zu dieſer Stunde wird ſie ſich ſchlüſſia werden on di⸗ ob ſie die Stimmenabaabe freigeben und ein Teil der Frarö⸗ pletz Beſchaffung einer Zweidrittelmehrheit für das Eiſenbahn⸗ Fraktiormöalicken wird. Hiernach alaubt man auch, daß die 0 da 15 55 Anzahl ihrer Mitalieder abkommandieren wird dende Vel Nein⸗Stimmen eine das Geſamtreſultat nicht ſo gefähr ſem.erminderung erfahren. Freſlich weiß man nicht, wie in die⸗ rlaut ſich die Völkiſchen verhalten werden. Aus ihren Kreilen Saa 5 e geſtern. daß. wenn ein Teil der Deutſchnationalen den aller Wilaſſen ſollten, ſie dieſem Beiſpiel folgen würden; dann dürfte f0 dieſehrſcheinlichkeit nach auch die kommuniſtiſche Fraktion ziald anöver anſchließen. Selbſt die Haltung der So⸗ 10 Ar 8. okraten bleibt für den Fall. daß die Deutſchnationalen die Un lümtich eifertbefübrung der Zweidrittelmehrheit entſchließen. rech! e Sozalbaft. Man hält es nicht für völlia ausgeſchloſſen, daß lritts zlaldemokraten bei der Gewißbeit eines bevorſtehenden Ein⸗ Deutſchnationalen in die Regierung aus Verärgerung rondoner Geſetze ſtimmen und ihre Annahme verhindern Man ſieht. daß ſo ungefähr alle Möalichkeiten gegg bachen ſind und daß man ſich auf Ueberraſchungen gefaß! damit nich d. Jede Fraktion hält natürlich ihre Taktik ſtreng geheim, nen z 5 die anderen ſich von vornherein auf beſtimmte Situatio⸗ ichten können. So wird es wahrſcheinlich kommen. daß man eiprig; kurz vor der Abſtimmuna nicht wird überſehen können ob ſich für das Eiſenbahngeſetz eine Zweidrittelmehrheit bei der Abſtimmung finden wird oder nicht. Wie in der geſtrigen Parteiführer beſprechung mitgeteilt wurde, gedenkt die Reichsregie⸗ runa erſt, nachdem die Abſtimmuna vollzogen iſt, ihrerſeits die Fola 5 ungen aus der durch die Abſtimmung geſchaffenen Lage zu ziehen. Das Reichsbanner Schwarz⸗Rol-Gold und die Deutſch⸗ nationalen Der Bundesvorſtand des Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold hat an die Parteileitungen der republikaniſchen Ptraeien: Sozialdemo⸗ kratie, Zentrums⸗ und demokratiſche Partei, ein Schreiben gerichtet, das ſich ſcharf gegen eine Beteiliaung der Deutſch⸗ nationalen an der Regierung ausſpricht. Die diesbezüalichen Nachrichten hätten in dem nunmehr 2 Millionen Mitalieder umfaſ⸗ ſenden Bund nicht nur Aufregung, ſondern helle Empörung aus⸗ gelöſt. Die Republikaniſchen ſeien aufaefordert. dafür zu ſorgen, daß„die Gefahr einer Beteillaung der monarchiſtiſchen Deutſchnatio⸗ nalen an der Reichsregierung“ beſeitigt werde. Es komme darauf an, eine gerade Linie republikaniſcher Politik innezuhalten. *. Auch wenn man dieſe Reklamenotiz des neugegründeten Bundes als ſolche einſchätzt, ſo ſtaunt man über die politiſche Ahnungsloſig⸗ keit, mit der ſich hier, ebenſo wie ſ. Zt. die Gewerkſchaften, Unberu⸗ fene in Angelegenheiten der Reichsvpolitik einzumiſchen ſuchen, ſuſt in einem Augenblick, wo es um weit mehr geht als um Vereins⸗ ſatzungen. Die geſtrige Reichstagsſitzung Verſöhnliche Töne ſe] Berlin, 29. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Endlich wiſſen wir es: Heute werden die Würfel fallen, wird ſich ent⸗ ſcheiden, ob doch noch in zwölfter Stunde bei den Deutſchnatio⸗ nalen beſſere Einſicht den Sieg davontragen ſoll über die vielen Unentwegten der Parteien, die ſich der Annahme des Londoner Paktes mit Händen und Füßen widerſetzen. Bei vorſichtiger Ein⸗ ſchätzung der Lage muß feſtgeſtellt werden, daß ſich die Ausſich⸗ ten auf eine verſtärkt haben. In den Kreiſen jedenfalls, die an den Kompromißbemühungen in erſter Linie be⸗ teiligt ſind, herrſchte geſtern Abend eine Stimmung, die man wohl ohne Uebertreibung als zuverſichtlich bezeichnen darf. Schon während der dritten Leſung der Dawesgeſetze, die geſtern im Plenum beendet wurde, konnte man bei einiger Hellhörig⸗ keit aus dem Ton auf den die Ausſprache in ihren bemerkenswerten Teilen geſtimmt war, entnehmen, daß zum mindeſten eine Ver⸗ ſchörfung der Gegenſätze ſeit Mittwoch nicht ein⸗ getreten iſt. Selbſt der von Natur ſehr agreſſive Herr Qugatz, der die zweite Oppoſitionsrede ſeiner Partei ablieferte, hielt ſich offenſichtlich im Zaum. Er kritiſierte den Londoner Pakt und als Fachmann namentlich das Eiſenbahngeſetz ſehr abfällig, hielt auch mit ſeinem Tadel über die nach ſeiner Meinung höchſt man⸗ gelhafte Leiſtung der deutſchen Delegation nicht zurück. Aber der zweite Teil dieſer Quaatzrede war doch im Grunde eine vorwurfs⸗ volle Klage, daß man der ſchwierigen Lage der Deutſchnationalen nicht genuͤgendes Verſtändnis entgegenbringe und die lauteren Motive böswillig verkenne, von denen ſich dieſe Partei bei ihrer „verantwortungsbewußten Oppoſition“ während der Londoner Tagung habe leiten laſſen. Der Außenminiſter ſetzte ſich im Verlauf der Debatte dann auch noch einmal mit den Gegnern des Gutachtens auseinander. Aber auch er legte ſeinem Temperament augenſcheinlich Zügel an Seine Erwiderung an die Adreſſe des Herrn Qugatz, von dem er perſönlich ſo machne Unbilligkeit hat er⸗ fahren müſſen, war in höfliche Formen gekleidet. Noch einmal verteidigte er wirkungsvoll den Londoner Pakt als einen Vertrag von weltpolitiſcher Bedeutung, der die größten Entwick⸗ lungsmöglichkeiten in ſich trüge. Zum Schluß richtete er einen „letzten Appell“ an die Rechte, den dieſe ſtumm und widerſpruchslos hinnahm. Die deutſchnationalen Abänderungsanträge bezeichnete Dr. Streſemann in der Faſſung, die man ihnen gegeben, als diplo⸗ matiſch nicht gut verwendbar und in einer volksparteilichen Erklä⸗ rung wurde ſpäterhin das Gleiche mit anderen Worten ausgedrückt, doch konnte man zwiſchen den Zeilen leſen, daß an der Brücke der Verſtändigung deſſen ungeachtet weiter gebaut werden ſoll. Das iſt denn auch, wie eingangs berichbet, hinter den Kuliſſen geſchehen. Mit welchem Erfolg wird ſich, wie geſagt, erſt heute herausſtellen. Im allgemeinen litt dieſe dritte Leſung unter der ſchier unerträglichen Spannung, die auf dem Hauſe laſtete, die jeder mitempfand, mochte er aktiv oder paſſiv an dem Schauſtück be⸗ teiligt ſein. Nach dem Außenminiſter unternahm es auch der Finanz⸗ miniſter Dr. Luther der Oppoſition das Gewiſſen zu ſchärfen. Im übrigen ging das Schauſpiel in derſelben Art wie an den Vor⸗ tagen weiter. Fehrenbach vom Zentrum, Schiffer von den Demokraten ſetzten ſich warm für die Annahme des Gutachteng ein. Graf Reventlow, Herr Kuntze und die kommuniſtiſche Garde bemühten ſich mit allen Mitteln der Demagogie, die Schwankenden zum Wizberſtand anzufeuern und prophezeiten jeder von ſeinem Standpunkt, ſchärfſtes Elend für den Fall der Unterzeichnung. Das ging ſo von morgens 10 Uhr bis abends 7 Uhr hin und her, bis pſychiſche Erſchöpfung die Mehrheit veranlaßte, dem grau⸗ ſamen Spiel ein Ende zu machen. *** Die Sitzung wurde auf heute Freitag vormittag 10 Uhr vertagt. Gegen die die Vertagung ſtimmten die Sozialdemokraten und die Deutſchnationalen. die Unterzeichnung des Londoner Abkommens Samstag nachmittag Wie Reuter erfährt, ſoll nach den bisherigen Vereinbarungen das Londoner Abkommen am Samstag nachmittag im Aus⸗ wärtigen Amt in London unterzeichnet werden. Für die britiſche Regierung werde der ſtändige Unterſtaatsſekretär im Außen⸗ miniſterium, Crowe, unterzeichnen. Die Alliierten und Deutſchland werden durch ihre Botſchafter und Ge⸗ ſandte vertreten ſein. Preis 10 Pfeunig 1924— Nr. 399 9 vorauszablang vres a⸗ ſpaltige Relonelzeile ſüe Rug Anzeigen 0, Steark Reklamen 2,— Soldmark. Für Angeigen au beſtimmten Tagen Stellen und RAusgaben wird keine berantwertung üder⸗ nommen. Höhere Sewalt, Streits, Scteiebs ſtßrungen uſw. derechtigen zu keinan Erſatzanſprüchen für ausgeſallene odee deſchränete Rusgeben oder für verſpütete Rufnahme von Nn⸗ zeigen. Ruftr. d. Fernſpr. ohne Gewühr. Gerichtsſt. Maunbeimm, Anzeigenpreiſe nach Caeif, dei Der rechte Weg Von Dr. Cremer, M. d. R. Die Deutſchnationale Volkspartei hält in dieſen Stunden das Schickſal Deutſchlands, aber auch ihr eigenes Schickſal in der Hand. Es hängt von ihren Stimmen ab, ob am 30. Auguſt die verfaſſungsmäßigen Vorausſetzungen für die Unter ſchrift des Londoner Protokolls vorliegen, da nicht dacauf zu rechnen iſt, daß die nationalſozialiſtiſchen und kommuniſtiſchen Vorſtellungen aus dem beſetzten Gebiet vor den Ohren der beiden extremen Par⸗ teien Gnade finden werden, deren hauptſächlichſte Anhängerſchaft im unbeſetzten Gebiet ſitzt. Auch der deutſchnationalen Partei wird die Entſcheidung über das, was dem Ganzen und ihr ſelber frommt nicht dadurch erleichtert, daß der Kern ihrer Macht in denjenigen Landesteilen vereinigt iſt, welche von den Grenzen des beſetzten Gebietes am meiſten entfernt ſind. Das Verſtändnis für die un⸗ trennbaren und lebensnotwendigen Zuſammenhänge zwiſchen dem beſetzten und unbeſetzten Gebiet kann ſich naturgemäß dort leichter entwickeln und durchſetzen, wo dieſe Zuſammenhänge im wirtſchaft⸗ lichen und kulturellen Leben auch für den einfachen Mann aus dem Volk täglich ſichtbar werden; dort ſind auch die ſchweren Bedrückun⸗ gen der Bevölkerung des beſetzten Gebietes ſinnfälliger, zumal die verwandtſchaftlichen und freundſchaftlichen Banden der Bevölkerung ſich über die Trennungslinie hin und her verflechten. Es würde für die künftige Entwicklung des deutſchen Einheits⸗ gedankens eine ſchwere Gefahr bedeuten, wenn die Vertreter der vom beſetzten Gebiet entlegenen Provinzen und Länder den Aus⸗ ſchlag für die Ablehnung der Londoner Vereinbarung gäben, wenn die Bevölkerung des beſetzten Gebietes dadurch zu der Meinung verleitet würde, daß ſie die Fortſetzung ihrer Leiden dem Mangel an Verſtändnis des in der Sicherheit lebenden Teiles des Volkes zur Laſt zu ſchreiben hätte. Eine Stärkung des Separatismus wäre die Folge ſolcher Verſtimmung, und deshalb iſt es notwendig, daß die deutſchnationale Volkspartei ſich Rechenſchaft vor allem auch darüber ablegt, daß die Trennung des beſetzten Gebietes vom Reich für den unbeſetzten Teil des Reiches keineswegs die Bahn zu einer Sa⸗ nierung und Wiedergeſundung frei macht. Das unbeſetzte Deutſchland kann auf eine längere Dauer ohne die Hilfsquellen des beſetzten Deutſchland weder wirtſchaftlich noch politiſch als Einheit weiter exiſtieren. 30 Prozent der Einnahmen der deutſchen Reichsbahn erwachſen in normalen Zeiten aus dem Wirtſchaftsleben des beſetzten Gebietes; 35 Prozent der deutſchen Steuerkraft iſt in der dortigen Wirtſchaft enthalten. Die alten Kul⸗ turmittelpunkte des deutſchen Geiſteslebens liegen im beſetzten Ge⸗ biet oder doch ſo dicht in ſeiner Nachbarſchaft, daß ſie nur bei Zu⸗ ſammenarbeit mit dem Volk im beſetzten Rheinland ihre kulturelle Bedeutung zu behaupten vermögen. Man könnte ſich denken, daß das beſetzte Gebiet auch nach einer Trennung vom Reich ſeine wirt⸗ ſchaftliche und kulturelle Blüte ſchnell zurückgewinnen könnte, wenn die Bedrückung der Beſatzung fortfiele, weil das beſetzte Gebiet in jeder Richtung ein Ueberſchußgebiet geweſen iſt und dank ſeiner geographiſchen Lage und ſeiner intelligenten und fleißigen Bevölke⸗ rung immer bleiben wird. Das unbeſetzte Gebiet dagegen hätte im Falle einer Trennung unter einem allgemeinen Abbau ſeiner Kultur⸗ einrichtungen, ſeiner ſozialen Errungenſchaften und ſeiner wirtſchaft⸗ lichen Kraftquellen zu leiden und ſtände vor der ſchweren Gefahr, daß ſeine leiſtungsfähigen Teile es vorzögen, ſich auf eigene Füßse zu ſtellen, anſtatt an der allgemeinen Verelendung mitbeteiligt zu werden. Es iſt alſo eine Lebensfrage für das unbeſetzte Deutſch⸗ land, noch mehr als für das befetzte Gebiet den Zuſammenhang mit Rhein und Ruhr zu wahren und der dortigen Bevölkerung die in⸗ nere Zuverſicht wieder zu geben, daß auch ihre Leiden von einer zeitlich beſtimmt begrenzten Dauer ſind und eines Tages durch ihre endgültige Befreiung beendigt ſein werden. Die ſchweren Laſten, welche die Londoner Vereinbarungen auf die Schultern des geſamten deutſchen Volkes legen, müſſen für die Geſamtheit leichter zu tragen ſein, als ſie heute von der Bevölke⸗ rung des beſetzten Gebietes zu tragen ſind, aus der in rückſichts⸗ loſeſter Weiſe ſeit Jahr und Tag ungeheure Geld⸗ und Sach⸗ leiſtungen herausgepreßt werden, wodurch dieſe, ehemals ſo blühen⸗ den Provinzen an den Rand der Verzweiflung gebracht worden ſind. Trotz aller Mängel, mit denen die Londoner Vereinbarungen in unſeren Augen behaftet ſind, trotz der vielen, unerfüllt gebliebe⸗ nen, nur zu berechtigten Forderungen des deutſchen Volkes, zeigt das Londoner Protokoll dem beſetzten Gebiet den Weg in die Frei⸗ heit. Wie ſehr das auch der Kleinſte im beſetzten Gebiet verſtanden hat, ergibt ſich aus der einmütigen Forderung der dortigen Bevölke⸗ rung an den deutſchen Reichstag, das Protokoll anzun hmen. Diejenige Partei, die durch die Wohl des Namens„Deutſch⸗ nationa!“ dem geſamten Volke gegenüber ſich zu dem Grund⸗ ſatz bekannt hat, aus den Inlereſſen des deutſchen Nationalgedankenz heraus ihre letzten Entſcheidungen zu treffen, darf, wenn irgend eine, dieſe Tatſachen nicht vernachläſſigen, muß, wenn irgend eine, die Fähigkeit zur Selbſtaufopferung aufbringen, wenn ihr Name nicht leerer Schall und Rauch ſein ſoll. Der rechte Weg iſt ihr gewieſen und es beſteht auch kein Zweifel darüber, daß die deutſchnationalen Wähler des beſetzten Gebietes und der Randge⸗ biete über ihren Willen in dieſer Hinſicht ihrer Parteileitung keinen⸗ Zweifel gelaſſen haben. Wie war es nur möglich, daß die Deutſchnationale Partei ſo weit von dem rechten Wege abirren konnte? Die voreilige und unüberlegte Parteinahme während des Wahlkampfes gegen die Abſicht der Reichsregierung, auf dem Boden des internationalen, Gutachtens über die Reparationsfrage zu einer Verſtändigung zu⸗ gelangen, iſt die Urſache alles weiteren Uebels geworden Auch nach dem Wahlkampf hielt die allzu gut aufgezogene deutſchnationale Parteipreſſe an den während des Wahlkampfes gebrauchten Ge⸗ dankengängen und Schlagworten feſt und ſabotierte den Verſuch des Parteiführers, Staatsminiſters Hergt, unter höheren Geſichtspunk⸗ ten die durch die Wahlen errungene Machtſtellung der Deutſch⸗ nationalen Partei zu einer maßgebenden Mitarbeit in der Regie⸗ rung des Reiches zu benutzen. Ohne Zweifel iſt der Staatsminiſter Hergt und ſeine nähere Umgebung ſich ſchon im Mai der politiſchen Notwendigkeit bewußt auf dem Boden des Dawes⸗Planes weiterzuarbeiten und ſo den Weg zur Verſtändigung mit den übrigen Parteien zu finden. Die weltfremden, auf Schlagworte ein⸗ geſchworenen Häuptlinge, vor allem aus den Oſtprovinzen, haben ſich den ſtaatsmänniſchen Abſichten des Führers erfolgreich in den Weg geſtellt und es vorgezogen, das Harakiri der übrigen bürgerlichen Parteien und ihrer Führer zu fordern, anſtatt mit dieſen in eine gemeinſame Front zu treten. Obwohl die zur Deutſch⸗ nationalen Partei hinübergeſiedelte Induſtrie ſchon zu dieſem Zeit⸗ punkt ihre Stimme laut erhob und die Zuſammenarbeit der Deutſch⸗ nationalen mit den übrigen Bürgerlichen forderte, obwohl einſichtige Führer der Landwirtſchaft ein gleiches taten, verſteifte ſich die deutſchnationale Preſſe unter dem Einfluß ihrer materiellen und geiſtigen Nährväter zu einer immer ſchrofferen Haltung, und die ———-—?———ů— —— ———— 9 9 1 4 1 1 4 94 J I 1 164 1 1 1. 10 4 ne, 1100 1 1 1 aen 55 1 Nnl 1 e 3 4 1 4 7 15 1 e 4 16 1 1 9 ee 1 05 1 61 19 in 14 eee 0 4 1 n 1 10R* 14 15 1 F 1—+ Wiea Niee, N. 4 1 1 1 NRaeneen 194 2. Seike. Nr. 399 MRannheimer General- Anzeiger(mittag⸗Ausgade) Freitag, den 29. Auguſt 192— ſieben Punkte, welche die Deutſchnationale Partei im Juli 1924 der nach London abreiſenden Reichsregierung als Mindeſtforderung unterbreitete, waren daher nicht nur eine Unterſtützung der deut⸗ ſchen Delegation gegenüber den Wortführern des Nuslandes, ſon⸗ dern darüber hinaus auch eine Schutzmauer, hinter welche ſich die Deutſchnationale Partei gegenüber ſedem Ergebnis der Londoner Konferenz ſchlimmſtenfalls zurückziehen konnte, um ihre Ablehnung mit ungenügender Erfüllung der ſieben Forderungen äußerlich zu begründen. Die ſieben Forderungen ſind offenbar eine Formel ge⸗ weſen, die der Geſamtpartei eine einſtimmige Haltung ermöglichte, bei der ſich aber die verſchiedenen Richtungen etwas ſehr ver⸗ ſchiedenes vorſtellten. Wenn man ſie als allgemeine Ziel⸗ punkte für den deutſchen Verhandlungswillen auffaßte, konnten ſie reſtlos auch von allen übrigen Parteien des Reichstags untorſcheiohen werden. und in der Tat bahen dieſe mit aller Deutlichkeit im Juli klargeſtellt, daß ſie in gleicher Richtung ſchon ſeit Beginn der Verhandlungen im März 1924 ihre Forderung hinſichtlich des zu ſchließenden Vertrages aufgeſtellt hatten. Inſofern war nach dem Abſchluß der Londoner Konferenz die Hoffnung nicht ausgeſchloſſen, daß die überwiegende Mehrheit des Reichstages ſich zu einem einmütigen Beſchluß zuſammenfinden könne. In den letzten Tagen der Londoner Konferenz und nach ihrem Abſchluß iſt es offenbar den Führern der Deutſchnationalen Volkspartei ebenſo⸗ wenig gelungen, den Weg von den idealen Forderungen zur prak⸗ tiſchen Realpolitik zu weiſen, wie es ihnen im Mai gelang, die Forderungen des Wahlkampfes durch realpolitiſche Arbeit zu er⸗ ſetzen. Die Unterführer haben das Geſetz des Handels an ſich geriſſen und die rein parteipolitiſche Behandlung dieſer Lebensfrage des deutſchen Volkes an die Stelle einer ſtaatsmänniſchen Haltung erneut geſetzt. Sie haben damit die Deutſchnationale Partei in die ſchwierigſte Lage gebracht, in welcher ſie ſich ſeit ihrer Gründung je befand Wenn in letzter Stunde die berufenen Führer den Entſchluß zur Befolgung der klaren Staatsnotwendigkeit finden, ſo wird das nur noch unter ſchwerer Einbuße der Partei an Preſtige und Anhang geſchehen können. Der Mut zur Unpopularität gehört zu einem ſolchen Entſchluß; wenn ſie dieſen Mut nicht finden, ſo wird das Vaterſand darunter zu Schaden kommen. Im Intereſſe des Volksganzen iſt zu wünſchen, daß über den Parteigeiſt der vaterländiſche Gedanke ſiegt. Die gegenwärkige Stunde iſt damit eine Schickſals⸗ ſtunde nicht nur der Deukſchnakionalen Volkspar⸗ tei. ſondern auch des Vaterlandes geworden. Das deulſche Volk ſieht mit erregter Spannung dem Enkſchluß der deutſch⸗ nalionglen Führer enkgegen: wenn ſie verſagen, wird das Polks⸗ gericht die Schuldigen belehren, daß eine noch ſo große und ſtarke Parkei nicht ungeſtraft die Partei über das Geſamkinker⸗ eſſe des Volkes und Vaterlandes ſtellen kann. Stimmen des Nuslandes Die franzöſiſche ſowohl als auch die enaliſche Preſſe beſchäftigt ſich eingehend mit der heutigen entſcheidenden Abſtim⸗ mung über Annahme oder Ablehnuna des Londoner Uebereinkom⸗ mens durch den Reichstag. Uebereinſtimmend wird feſtgeſtellt, daß ohne Rückſicht auf das Ergebnis die Reichsregierung wohl den Pakt unterzeichnen werde. Die Franzoſen aber rechnen allgemein mit der Reichstagsauflöſung, die ſie begrüßen.— Die engliſchen Blätter ſagen, es ſei vollſtändig unmöalich, ſchon jetzt im voraus zu ſagen, wie die Zurückweiſung des Londoner Uebereinkom⸗ mens durch den Reichstaa auf das Ausland wirken werde: ſie würde wahrſcheinlich eine Verſtärkung der Oppoſition gegen den Plan zut Folge haben. die zum mindeſten durch entſtehende Zweifel eine glatte Abwicklung des Abkommens als fraalich erſcheinen laſſen—„Man⸗ cheſter Guardian“ weiſt darauf hin, daß. wenn die nötige Geſetz⸗ gebung verweigert und der Reichstaa aufaelöſt wird, ſelbſt die Unter⸗ zeichnung des Londoner Uebereinkommens nicht verhindern könne, daß das fein eingefädelte Werk des Dawesberichtes vollkommen durcheinandergeworfen werde. Mit der Ausführung des Abkommens müſſe man dann bis zur Neuwahl und bis zur Annahme der erfor⸗ derlichen Geſetze warten. Da aber die Repko die Macht habe, die vorgeſehenen Daten zu ändern, falls hierfür zwingende Gründe vor⸗ liegen, ſo ſei durchaus anzunehmen, daß ſie von dieſer Macht Ge⸗ brauch machen werde. Die Gefahren, die eine Verzöge⸗ rung mit ſich bringe, ſeien ſo aroß, daß die deutſchen Nationaliſten, falls ſie den Reichskanzler zur Reichstagsauflöſung zwingen, damit eine Verantwortuna auf ſich laden würden, deren Schwere ihnen anſcheinend völlig unbekannt iſt. Die Frage der Räumung der dortmunder Jone Die von Havas wiedergegebene Auffaſſung über die Frage der Räumuna der Dortmunder Zone hat in der enaliſchen reſſe unangenehmes Aufſehen erreat. Verſchiedentlich wird die Frage erwogen, ob dieſe Havasmelduna die Auffaſſung der franzöſi⸗ ſchen Reaierung und beſonders Herriots ſei. In dieſem Falle, ſo be⸗ merkt„Dailn Telegraph“., bedeutet die von Herriot gegebene Zuſage nichts als leere Worte. Die„Times“ gibt eine Nachricht ihres Pariſer Vertreters wieder, worin zum Ausdruck kommt, daß die Räu⸗ mung tatſächlich ſofort erfolgen werde, allerdings nur ſchritt⸗ weiſe, ſodaß die letzten Truppen mit dem Weggana der letzten Regie⸗ beamten zurückgenommen würden. Einſtellung von Arbeiten in der Kölner Zone Der„Vorwärts“ berichtet aus Köln, das britiſche Krieasamt hat an die enaliſche Beſatzungsbehörde des Kölner Gebiets den Be⸗ fehl erteilt. im Hinblick auf die nahe Räumuna dieſes Gebiets alle neuen Arbeiten für die Truvpen in dieſer Zone aufzu⸗ 97 5 und nur dringend notwendige Reparaturen vornehmen zu laſſen. Frankreichs politit nach durchführung des dawesplans V Paris, 29. Aug.(Von unſ. Pariſer Vertreter.) Das offi⸗ zielle Organ der franzöſiſchen Hütteninduſtrie„Uſine“ veröffentlichte geſtern einen Artikel, in dem mitgeteilt wird, daß die Intereſſen der franzöſiſchen Hütteninduſtrie im Londoner Pakt hinreichend wahrgenommen worden ſind. Es ſei jedoch zu befürchten, daß durch die künftige Rolle Amerikas auf dem Kon⸗ tinent wichtige franzöſiſche Intereſſen im Rhein⸗ land und den weſtlichen Grenzen Deutſchlands zurück⸗ gedrängt würden. Die Vereinigten Staaten würden ſich als Gläubiger Deutſchlands viel mehr um die Feſtigung der deutſchen Währung kümmern, als um die Leiſtung der Reparationszahlungen. Frankreich hat ſo ſchließt der Artikel, der angelſächſiſchen Finanz einen gewaltigen Spielraum geloſſen und muß ſich darauf beſchrän⸗ ken, durch eine Betonung ſeiner machtpolitiſchen Stellung in Emona das gutzumachen, was es auf finanziellem Gebiet einge⸗ büßt hat. Marſchall Joch klagt an Die Pariſer Preſſe kam geſtern auf verſchiedene Einzelheiten der Norgänge in Kammer und Senat bei⸗ Beſprechung der Lon⸗ dorer Peſchlüſſe zurück Die Liberte greift die Bemerkung Herriots auf die er üher die Anſicht Fochs üher das Ruhroebiet als Sicher⸗ heiteatend gewacht hot. Das Mlatt bent: Marſchall Foch vertrete all dees den Standeumel, das die Ruhr für Fraukreich keine ſtra⸗ bniihe Madenung babe Er lege aber Wert auf den Beſitz von Mein;, das guf dem Mege dach Mitteldsutſchland liege. Ziemliches N.„ breinNde wen Vare eune dos Bfatteg. daß Foch vor⸗ 8 hab die franzzlüchon Unterhödler in London würden 8„ nor das herſte Hriegsgericht geſtellt werden, die nicht den Paſitz der Nheingrenze beanſprucht hätten. lution in China. In Shanghai wurden en gelandet, da angeſichts der Stadt die Situation für droht, Die Trupven ſind 2 n ee e trn5 Die Koloniallüge Die im Verſailler Vertrage enthaltene Lüge von der deut⸗ ſchen Kriegsſchuld wird von einer Reihe von Organiſationen und den Parteien heftig bekämpft. Dieſe Aufklärungsarbeit, zu der auch die Regierung durch Veröffentlichung der diplomatiſchen Vor⸗ kriegsakten viel beigetragen hat, iſt es zu verdanken, wenn in der öffentlichen Meinung der Welt in dieſer Frage ein deutlicher Um⸗ ſchwung zu bemerken iſt. Die franzöſiſche Regierung hat ſchon ihre guten Gründe, wenn ſie ſich mit Händen und Füßen dagegen wehrt, daß die Kriegsſchuldfrage noch einmal zur Erörterung ge⸗ ſtellt wird. Der Verſailler Vertrag enthält aber noch eine andere große Lüge. Das iſt die„Koloniallüge“. Deutſchland ſoll angeblich nicht fähig ſein, koloniale Kulturarbeit zu leiſten und aus dieſem Grunde hat man ihm ſeine Kolonien genommen und ſie„den fortgeſchrittenen Nationen“ übertragen, die auf Grund ihrer Hilfs⸗ mittel, ihrer Erfahrung oder ihrer geographiſchen Lage am beſten imſtande ſind, eine ſolche Verantwortung auf ſich zu nehmen und die hierzu bereit ſind.“ Dieſe Uebertragung beſteht in einer„Vor⸗ mundſchaft“, die im Namen des Völkerbundes ausgeführt wird. Aus den ehemals deutſchen Kolonien ſind in den letzten Jahren wiederholt erſchütternde Klagen über das Verhalten der Vor⸗ mundſchaftsreaierungen laut geworden. Die enaliſche Reaierung ſelbſt hat ſich genötigt geſehen, über die„Schwierlakeiten“ zu berich⸗ ten, die ihre Verwaltung zu überwinden habe und hat bei dieſer Ge⸗ legenheit die vorbildliche Verwaltung, die das Deutſche Reich in ſeinen Kolonien eingerichtet hatte, gelobt. Solche Zeuaniſſe, die die im Verſailler Vertrage enthaltene Koloniallüge entlarven, waren aber ſelten zu hören. Die Mandatsregierungen brauchen nur jähr⸗ lich einen Bericht an den Völkerbund zu erſtatten. Und über die Un⸗ parteilichkeit des Völkerbundes geben wir uns ja keinen Illuſionen hinl. Den Engeborenen aber ſtehen nur wenia Mittel zur Verfüaung. ſich in der Welt Gehör zu verſchaffen. Es iſt daher lebhaft zu be⸗ grüßen, daß der frühere deutſche Gouverneur Dr. Schnee, der ars Mitalied der volksparteilichen Reichstagsfraktion dem Reichstag an⸗ gehört, ſich auf der parlamentariſchen Konferenz in Bern für dieſe Völker eingeſetzt hat. Dr. chnee iſt, wie wir bereits kurz gemeldet haben, ent⸗ ſchieden für das Recht des deutſchen Volkes auf Rückgabe ſeiner Kolonien eingetreten. Kein anderer war ſo berufen, das Recht Deutſchlands vor den Vertretern der ganzen Welt zu ver⸗ treten, wie der frühere Gouverneur von Deutſch⸗Oſt⸗Afrika. Seine Rede wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Obwohl aus Zeitmangel grundſätzlich keine Ueberſetzungen mehr vorgenommen wurden, iſt ſie auf Wunſch der amerikaniſchen Delegierten ins Eng⸗ liſche übertragen worden. Dr. Schnee entwarf ein zuſammenhän⸗ gendes Bild von den traurigen Verhältniſſen in den früheren deut⸗ ſchen Kolonien und wies auf den großen Unterſchied hin, der zwi⸗ ſchen der deutſchen Verwaltung und der Mandatsverwaltung be⸗ ſtehe. Entgegen der Völkerbundsſatzung würden ferner die Man⸗ datsgebiete militariſiert, während unter deutſcher Herrſchaft nie eine Zwangsaushebung und eine Verwendung einheimiſcher Soldaten außerhalb der Kolonie ſtattgefunden habe. Der Steuerdruck und die anderen Laſten der Eingeborenen ſeien erſchwert, die geſundheitlſche Fürſorge ſtark vernachläſſigt worden, obgleich gerade auf dieſem Gebiet, vor allem in der Bekämpfung der furchtbaren Schlafkrank⸗ heit, Deutſchland vorbildliche Leiſtungen vollbracht habe. Es ſei nunmehr unbedingt notwendig, daß die Mandats⸗ kemmiſſion des Völkerbundes, anſtatt einzig auf die Berichte der Mandatsmächte angewieſen zu ſein, ſelbſt an Ort und Stelle die Verhältniſſe prüfe, und daß den Eingebocenen ein unbehindertes Petitionsrecht bei der Mandatskommiſſion geſichert werde. Zum Schluß warnte Dr. Schnee davor, die Millionenvölker des dunklen Kontinents mit modernen Waffen auszuſtatten und ſie gegen die europäiſche Kultur loszulaſſen, anſtatt für die kulturelle Hebung dieſer Bevölkerung zu ſorgen. In einem Schlußreferat ſprach der franzöſiſche Abgeordncte Moutet dem Gouverneur Schnee ſeinen Dank für die aufrichtigen Mitteilungen über die Zuſtände in den Mandatsgebieten aus, die hoffentlich auch vor die Völlkerbundskommiſſion gelangen, und die er ſelbſt der zuſtändigen Kommiſſion der franzöſiſchen Kammer un⸗ terbreiten werde. Moutet erkannte ferner die organiſato⸗ riſchen Leiſtungen Deutſchlands in ſeinen früheren Kolonien an.— Ohne die Verhandlungen in Vern in ihrem Ein⸗ fluß überſchätzen zu wollen, ſprechen wir unſerm Adg. Dr. Schnee zu ſeinem großen moraliſchen Erfolge unſern Dank und unſern Glückwunſch aus. die Deutſchen in Südweſtafrika Die Bill über die Naturaliſierung in Südweſt ⸗ afrika iſt von dem ſüdafrikaniſchen Repräſenkantenhaus in zwei Leſungen erledigt worden. Heute beginnt die dritte Leſung. General Hertzog hat einen Abänderungsantrag eingebracht, nach dem je⸗ der erwachſene männliche und weibliche europäiſche Angehörige ei⸗ ner vormals feindlichen Macht, der am 1. Januar ſeinen Wohnſitz in Südweſtafrika hat, nach dem Inkrafttreten der Akte als britiſcher, unter den Akten von 1910 naturaliſierter britiſcher Staatsangehöriger gelten ſoll außer wenn er binnen dieſer 6 Mo⸗ nate eine ſchriftliche Erklärung abgibt, daß er nicht naturaliſiert zu werden wünſcht. Auf Antrag von Smuts wurden noch die Worte eingefügt„oder zu irgend einer Zeit vor Laufzeit dieſer Akte“. Das ſoll ſich auf Perſonen beziehen die zwiſchen dem 1. Januar 1924 und dem Inkrafttreten der Akte nach Südweſtafrika zurückgekehrt ſind. General Hertzog ſtimmte dieſer Abänderung zu. England und die oͤeutſchen Rohlenlieſerungen 1. Paris, 29. Auguſt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die zunehmenden Schwierigkeiten Macdonalds, die Durch⸗ führung des Londoner Paktes zu ſichern, wurden im geſtrt⸗ gen franzöſiſchen Miniſterrat viel eingehender beſprochen als die Miſſion Herriots in Genf und ſeiner Mitarbeiter Bour⸗ geois, Briand und Loucheur. Nach dem Miniſterrat ver⸗ lautet in unterrichteten Kreiſen, daß Macdonald eine Ausſprache mit Herriot für notwendig halte, um eine interalliierte Verſtäadi⸗ gung über den Umfang der deutſchen Kohlenlieferungen und die engliſchen Kohlenintereſſen zu erzielen. Am Dienstag traf hier ein hoher Beamter des britiſchen Handelsamtes ein, der be⸗ auftragt iſt, über Abmachungen zwiſchen England und Frankreich, betreffs der Lieferung engliſcher Kohle zu verhandeln. Man nimmt an, daß eine Regelung dieſer für die Londoner Regierung ſehr wich⸗ tigen Frage bis zum Zuſammentritt des Parlaments möglich ſein wird. Macdonald wird jedenfalls Herriot gegenüber den Ernſt der Situation betonen und auf die Notwendigkeit einer anglofranzö⸗ ſiſchen Einigung in der Kohlenlieferungsfrage hinweiſen. Den maßgebenden franzöſiſchen Kreiſen iſt wohl bekannt, daß das Ka⸗ binett Maedonald nicht imſtande wäre, den Londoner Pakt zu ſichern, wenn die wirtſchaftlichen Nachteile, die ſich für England daraus ergeben, nicht nach Möglichkeit ausgeſchaltet wären. Es ſtehen langwierige Verhandlungen bevor, um dieſen Komplex wirt⸗ ſchaftlicher Fragen zu löſen. Hier macht ſich die Anſicht immer ſtärker geltend, daß man eine interalliierte Wirtſchafts⸗ konferenz werde einberufen müſſen, deren Zuſammentritt vor dem Beginn der Parlamentsſeſſion ſtattfinden könnte. 4 Micumverhandlungen el Berlin, 29. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Micum hat der Sonderkommiſſion des Rheiniſch⸗weſtfäliſchen Bergbaues eine Einſadung zu neuen Verhandlungen für heute zugehen laſſen. Sie ſchlägt eine Vereinbarung der Verträge auf der bisherigen Baſis mit einer ötägigen Kündigungsfriſt vor. * Schluß der Interparlamentariſchen Konferenz. Die Inter⸗ varlamentariſche Konferenz iſt am Donnerstag 5 Uhr geſchloſ⸗ ſen worden, nachdem ſie zur Abrüſtungsfrage noch einſtim⸗ mig 2 Anträge angenommen hatte, die eine allgemeine Herabſetzung der Rüſtungen und die Schaffung von Entmilitariſierungsſchulen bezwecken. Ein Antrag Lindhagen auf Feſtſetzung der Prä⸗ ſentſtärke ſämtlicher Armeen nach dem Vorſchlag der Gruppe Deutſch⸗Oeſterreich(5000 Soldaten für jede Million Einwohner) wurde nach beftigor Debatie einem Ausſchuß zum Studium über⸗ Die deutſche Anleihe Die Anleihebemühungen des Reichsbankpräſidenlen e Berlin, 29. Aug.(Von unf. Berl. Büro.) Reichsbank dent Dr. Schacht weilt zur Zeit, um die Anleiheverhaſg lungen zu fördern, in Rom und wird von dort nach Zur Amſterdam und Stockholm abreiſen. Die Anleihe wird ſe einem Konſortium auf den Markt gebracht, an deſſen Spiße 9en Amerikaniſche Bank und die Bank von England ſtehen werden. der Zeitpunkt der Auflegung der Anleihe iſt noch ungewiß. 19 früßeſte Termin iſt der Oktober. Gelingt dieſe Durchfühen nicht, ſo muß man mit einer Verſchiebung bis nach den amerika ſchen Wahlen warten. (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhingkon, 28. Aug. Nach der übereinſtimmenden Auſe, der geſamten Finanzautoritäten wurde ein Fehlſchlagen des ſuchs des Reichskanzlers Marr, eine Mehrheit für die Annahme Londoner Uebereinkommens zu ſichern, die Ausſichten beutſchen Anleihe in Amerika ſchwer ſchädigen. 1d Es wird betont, daß neben der Frage des Zinsfußes 1 der Bonität der Anleihe die pſychologiſchen Mom ache eine ausſchlaggebende Rolle ſpielen. Jedes Anzeichen eines mögli bas ſpäteren Konfliktes zwiſchen Frankreich und Deutſchland müßte 15 Vertrauen der Zeichner erſchüttern. Auf der anderen Seite glau, man, daß, wenn die zur Annahme nötige Mehrheit aufgebra wird und die Annahme im allgemeinen reibungslos ſein wir klar⸗ leicht ſein wird, eine Summe von 100 bis 150 Millionen Do in den Vereinigten Staaten aufzubringen. Man glaubt nicht, dan, nachdem die deutſche Anleihe untergebracht iſt, die deutſche In die ſtrie darüber hinaus noch nennenswerte Kredite benötigt, da 1 7 Betriebsanlagen in der Hauptſache intakt ſind. Einige Eh friſtige Kredite würden zur Ueberwinduna der erſten finunh len Schwierigkeiten nötig ſein, um die Wirtſchaft wieder anzukur präſt Das Abrüſtungsproblem 2 Im Echo de Paris wird der Wortlaut eines neuen von a m2h⸗ kaniſcher Seite ausgearbeiteten Entwurfs über die rüſtung veröffentlicht, der dem Völkerbund zed⸗ wurde. Danach muß jeder bedrohte Staat das Haager S bung gericht anrufen. Wer innerhalb von vier Tagen nach Erhe ilt der Klage die Kompetenz des Gerichtshofes nicht anerkennt. 909 als Angreifer. Jeder Angreifer und jeder, der einen er⸗ aus anderen Gründen als der Verteidigung führt, wird als Ach brecher erklärt, über deſſen Verbrechen der Haager Schiedsgare hof zu urteilen haben ſoll. Als Strafe wird der Abbru juriſtiſchen, induſtriellen, und kaufmänniſchen igen ziehungen von allen Teilnehmern gegen den Widerſpenſteer, angekündigt. Wenn Gewalbanwendung gegen ihn notwend gichen. den ſollte, prüft jeder Mitgliedsſtaat ſeine Intereſſen und Pfli Die Herabſetzung der Rüſtungen wird im allgemeinen be bund die Schaffung entmilitariſierter Zonen empfohlen. Der Völker ek⸗ ſchafft eine ſtändige Nachrichtenkommiſſion, die überall Inſp tionsrechte hat. 82 ttes Macdonald ſoll ſich nach einem Bericht desſelben Biaen ebenfalls mit der Abrüſtungsfrage befaſſen dahingehend, daß er, obligatoriſches Schiedsgerichtsverfahren 1ſc richtet wird. Macdonald erſtrebt vor allem die Aufnahme Deu lands und Rußlands in den Völkerbund. anden, Mit den Abſichten Macdonalds iſt das Blatt nicht einverſt Sou⸗ da bei der Durchführung dieſer Vorſchlage Frankreich jede⸗ veränitätsrecht verlieren würde. Auch die angeblich von„aund land aufgeſtellten Bedingungen für ſeinen Beitritt zum Wankitglieh bereiten ihm Unbehagen. Deutſchland fordert angeblich Mi ſchaft im Rat, Reviſion der Oſtgrenzen, Bildung von Nie geſellſchaften für die jetzt unter Mandatsverwaltung ſte heren deutſchen Kolonien. beibel Herriot ſoll die Frage des Garantiepaktes bean und und die Abſicht haben, zur Beſprechung der ganzen Abrüſtuneußer⸗ Sicherheitsfrage nach den Genfer Ergebniſſen eine auf 27 ordentliche parlamentariſche Tagung für den und 28. September einzuberufen. * b⸗ Der erſte Kriegsminiſter der Welt, der eine ug rüſtungsvorloge einbringen will, durch die das Heer eg⸗ eine beſcheidene Polizeitruppe erſetzt werden ſoll, iſt der regie miniſter Raßmuſſen der jetzigen däniſchen Arbeiter ee rung. Dem Kopenhagener Mitarbeiter der Voſſiſchen Zeitur otte Raßmuſſen mit, er werde vorſchlagen, das Heer und die 8 Dänemarks vollſtändig abzuſchaffen. Deutſches Neich Aus dem Keichsrat des Der Reichs rat hielt geſtern nachmittag unter dem Bare De Miniſters Dr. Jarres eine kurze öffentliche Vollizung eun d⸗ Geſetzentwürfe über die Wiederinkraftſetzung des ch land ſchafts- und Handelsvertrages zwiſchen Deuk uß des und Bolivien vom 22. Jult 1908 iſt von dem Aus chunnun Reichsrats geprüft und gutgeheißen worden. Die Vollverſ elegen trat dem Ausſchußbeſchluß bei. Im übrigen ſtanden nur Angzu e heiten von geringerer Bedeutung auf der Tagesordnung. agſahz wähnen iſt der Beſchluß, den Braurechtsfuß für das Rechſahr 10 1024 wieber auf 45 Prozent feſtzufehen, Im Inflatioregalßrohen deer von den damals feſtgeſetzten 75 Prozent nur 39,5 erreicht. Miniſterrat in Banern 5 eile Der„Lok.⸗Anz.“ berichtet aus München: Geſtern Eder Ve. Sitzung des bayeriſchen Minſſterrats ſtatt. Das Ergebnis Man ratung wird als zur Veröffentlichung ungeeignet bezeichmeg de⸗ nimmt an, daß u. a. der Fall Seißer und die Eniſcheidung Staatsgerichtshofes darüber behandelt worden iſt. Der neue Regierungspräſident von Düſſeldorf Die Interalliierte Rheinlandkommiſſion 12 0 preußiſche Staatsregierung wiſſen laſſen, daß ſie wegen, erg, ſetzung des bisherigen Merſeburger Regierungspräſidenten Fiawen, mann als Regierungspräſident nach Düſſeldorf wen rüſt dungen erhebe. Bergmann nimmt die Stelle des Regiennt wurde denten Grützner, deſſen Wiederkehr bekanntlich abgelehn ein. Er wird ſein Amt am Dienstag antreten. um die Auslieferung der Erzbergermörder die deutſche Gelandtlchaft in Budapeſt emrſſog, in die Antwort der ungariſchen Regierung auf die deuiſche Tileſſen die Auslieferung der Erzbergermörder Schulz und a mit, den langt wird. Die ungariſche Regierung teilt in der Nör aneeng bezüglich Schulz das normale Auslieferungsves pon de ſich im Gana befinde. Die deutſche Geſandtſchaft werde Ergebnis des Verfahrens verſtändigt werden. die Coolidge beginnt den Wahlkampf (Speztalkabeldienſt der untted Preh Waſhington, 28. Aug. Präſident Coolidge w. nach ſeiner heute abend erwarteten Rückkehr von ſein aufenthalt in Vermont den Wablkampf aufnehmen. Schn drei große Reden zu halten mit dem Thema: Auswärkig dithhe⸗ Weltgerichtshof, die Verhältniſſe in Induſtrie und l uf ·Klan und möglicherweiſe wird er ſich auch mit dem u⸗K ſchäftigen. London, 28. Aug. General Sir Charles Ferg als Nachfolger des Admirals Jellicoe zum Generalgou Neuſeeland ernannt worden. bildung * Regierungsumbildung in Ungarn. Eine Ume S iſt o uſr 11 der 9⁰ 1 tegg Regierung ſteht inſofern bevor, als der Ackerbauminſten e dem Miniſterpräſidenten von ſeiner Abſicht zur Mitlofſuug Semecht bet — rerce eer eee — 1 Jreitag, den 29. Auguſt 1924 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seike. Nr. 399 22 2 deulſches Bundes⸗Sängerfeſt in hannover peit 1160(Von unſerm Sch.⸗Spezialberichterſtatter) d 55 Hotel Roßtrappe, 27. Aug.] weckte, will ſich Schmerz und Kummer ſchleichen. Aber heute laßt 50 90 A Zur Erläuterung, warum ich dieſe Zeilen auf dieſem herrlichen[uns die Trauer bannen. Stärker noch als ſie ſoll uns heute ernſte den Te ſihtspunkt im ſchönen Harz ſchreibe, einige Worte: Der größte Zuverſicht erfüllen und frohe Hoffnung auf eine beſſere Zeit, auf beung i1 der Mitglieder der„Mannheimer Liedertafel“, die die un.[Freiheit und Macht. Dann wird die tiefgehende Bewegung, he pergeßlichen Feſttage in Hannover miterlebten, die ſich bei dem prächtigen Geſang des Rheiniſchen Sängerbundes 17 ſrüh um 6 Uhr mit dem Eilzug nach der alten einer e in * — — 1 8 88 8 — — R 88 N d ee N — 85 — — — — Wet Ausklang vaterlä m Ver die Lande 1 g be im Burde. ner ſchütten ſehr ſorgförtz * lriſche, di nicht Tenz berall da mu 5 gee uſildi rei dut be W d. gion üngſt. Deutſ 80 Ham W05 Rose Das 10 am Dienstag aiſerſtadt Goslar, dreitägige Autotour durch den Harz, die heute bei herrlichem ter ſo vielverſprechend begonnen hat, nach der Rückkehr nach annheim eingehend berichten. Der Ausklang 9. Deutſche Bundes⸗Sängerfeſt hat einen harmoniſchen genommen. Kein Mißton trübte die Feſttage, die ſich zu rhebenden Demonſtration des deutſchen Liedes, zu einer ndiſchen Kundgebung von gewaltigſter Wirkung geſtalteten. Montag ſtand im Mittelpunkt der verſchiedenſten muſikaliſchen anſtaltungen die zweite Hauptaufführung im Stadion, r mich von beſonderem Intereſſe war, weil die beiden größten sverbände, der Badiſche und der Schwäbiſche Sängerbund— den neueſten Feſtſtellungen haben die Badener die Nachbarn der Mitgliederzahl überflügelt— bei dieſem Maſſenkonzert mit⸗ wirkten. Es wird ſich jedenfalls in der„Deutſchen Sängerbundes⸗ ung“ und in anderen Fachblättern eine eingehende Ausſprache r die beiden Hauptaufführungen entſpinnen. Soviel ſteht nach einem Empfinden heute ſchon feſt, daß in dieſer Art eine Wieder⸗ ung im Freien nicht mehr möglich iſt. Wenn man nicht in der iſt, dieſe Maſſenc öre im geſchloſſenen Raume zu ſingen, dann gut heiniſche in“ von Max Bruch nd ſſche aſchend wirkte. Sängerbund. Die umzubringen. Welche Anforderungen ſind nun doch an die re während des Feſtzuges geſtellt worden. 0 Rogen, unter Leitung des Muſikdirektors Peter Haas⸗Köln„Vom 505 und„Frühling am Rhein“ von Simon üben mit dem beſtrickenden Wohlklang, der während der Feſttage wo ſie ſich hören ließen. Aufſehen erregte. geſagt, einen günſtigen Standort haben, wenn man alle den genießen wollte. Der Schwäbiſche Sängerbund bot unter rektor Wilhelm Nogel⸗Eßlingen zwei Silcherchöre„Die deich öſelein“ und„'s Herz“ mit etwas zu feiner Nuancierung. Im 15 loſſenen Raume hätten die beiden Perlen ſicher im vollen Puze geſchimmert, zumal der Dialekt ja von keinem Sänger ſo rausgebracht werden kann, als eben vom Schwaben re hinterließen einen unterſchiedlichen Eindruck. Ueberein⸗ konnte man feſtſtellen, daß der ſoviale Profeſſor Viktor er⸗Wien und Profeſſor ig die Maſſen gut in der Gewalt hatten und aus ihnen heraus⸗ Man hörte„Weihegeſang“ von Wagner. Schenkenbachs„Reiterlied“, bearbeitet von Hugo „Es ritten drei Reiter“, bearbeitet von Martin Gebhardt, ſches Vofksgebet“ von Felix Jonoske,„Friſch geſungen! von rich Silcher,„Das Lied vom Rhein“ von Hans Georg Nägeli was herauszuholen war. den zu müſſen, daß ſie an ihrer Wirkung einbüßen. eicher war zweifellos die erſte Hauptaufführung am Sonntag tag, weil bei ihr das Hauptgewicht auf die Ehrung der Weltkriege 9 Die Tränen ſind Vielen über die Backen gerollt, als der dendesvorſitende Friedrich Liſt in ſeiner überaus eindrucksvollen dächtnisrede eine Pauſe machte und nun die Tauſende„Ich hatt ameraden“ ſangen. Das waren Momente, die in ihrer er⸗ nden Wucht unauslöſchlich im Gedächtnis haften bleiben. Der Badiſche Sängerbund hat trotz ſtarker Konkurrenz abgeſchnitten. Er ſang unter Muſikdirektor Carl Weidts Stabführung„Mein Lieben“ von Karl Türk und rzwald, o Heimat“ mit feiner Abtönung und einer Klang⸗ ie nach den Strapazen der vorangegangenen zwei Tage Die beſte Leiſtung bot begreiflicherweiſe der gefallenen man eben auf die Vorträge der Einzelverbände verzichten Geſamtchöre darf man ruhig im Freien weiter ſingen, ohne Ein⸗ Sangesbrüder gelegt Rheinländer ſind eben Die Rheinländer Aber man Die Ge⸗ Guſtav Wohlgemuth⸗ An das Vaterland“ von Max Zanger. Die Anſprache hielt Oberſtudiendirektor Geheimrat Dr. Karl merſchmidt aus München, 25 Jahre Abgeordneter der der u. a. folgendes ausführte: Liebe Sangesbrüder! Deutſche Männer und Frauen! herrliche Geſang des Rheiniſchen Sängerbundes iſt ver⸗ Ihr habt Euch tief in unſere Herzen geſungen. Wir ſind Der Rhein, unſer unſer bemächtigte, der Höhepunkt vaterländiſcher Empfindung ſein um von hier aus die vom Reiſemarſchall Fauth und ſeinem Be⸗ und die hehre Weiheſtunde des ganzen Feſtes. e Kellermann bis ins kleinſte vorbereitete Harzreiſe an⸗ Der Deutſchen Schickſal entſcheidet ſich am zutreten. Im Hotel Roßtrappe wird übernachtet. Ich werde über Rhein. Dieſes Wort iſt heute wiederum ernſte Wahrheit, ſo wie es für Jahrhunderte galt. Deutſche Männer und Frauen, kennt Ihr die Geſchichte ſeiner Gebiete? Prägt ſie tief in Eueren Herzen ein und lehrt ſie Euere Kinder! Die Geſchichte des Rheines iſt für uns Deutſche die ununterbrochene Abwehr der Angriffe auf ſein linkes Ufer. Auch in den Weltkrieg zogen die deutſchen Heere nicht zur Eroberung, ſondern zur Verteidigung gegen die feindlichen Staaten, die den Krieg gegen den verhaßten Nebenbuhler längſt vorbereitet hatten. Die Behauptung von der Schuld Deutſchlands am Kriege iſt die größte Lüge, die die Welt je getäuſcht hat. Wohl aber iſt erwieſen, daß ſchon vor dem Kriege in Geheimver⸗ trägen Frankreich die ſeit einem Jahrtauſend mit heißer Gier er⸗ ſtrebte Grenze am Rhein zugeſichert worden iſt. In der Tat, der Rhein entſcheidet über Deutſchlands Schickſal. Darum zollen wir unſeren Volksgenoſſen im beſetzten Gebiet unaguslöſchlichen Dank für ihr treues Ausharren in Ddrangſal und Not ohne gleichen. Darum hat Euer prächtiger Geſang, Ihr Brüder vom Rhein, unſer Inneres ſo unausſprechlich tief bewegt. Wir Deutſche haben heute nichts als die Kräfte des Geiſtes und des Gemüles. Dieſe laſſen wir uns nicht rauben, ebenſowenig wie die Hoffnung auf die Zukunft eines glücklicheren Alldeutſchland. Die aus deutſchen Liedern erklungene Sehnſucht nach einem müchtigen, einigen Reiche wurde dereinſt erfüllt. Jetzt hat der deutſche Männergeſa'ing wiederum die heilige Aufgabe, zu wirken für opferbereite Hin'gabe und Liebe zum Vaterland. Alle unſere Lieder ſteigen empor als ein heißes Gebet für Freiheit und Größe des teueren Vaterlandes. Wir laſſen nicht vom Reich, wir laſſen nicht vom Rhein. Begeiſtert von wahrer Vaterlandsliebe, die nie er⸗ löſchen wird, getragen von ernſter, entſchloſſener Zuverſicht, die uns an der Wendung zum Guten nicht verzweifeln läßt, rufen wir aus: Das Deutſche Reich, das deutſche Volk, unſere treuen Volks⸗ genoſſen am Rhein und wo in der Welt ſie ihr Deutſchtum bewahren und verteidigen, Heill Heill Heil! Wlrtſchaſtliches und Soziales Verbeſſerungen der Fürſorge Von Stadtrat 5. v. Frankenberg⸗ Braunſchweig. Durch die Umgeſtaltung des Armenweſens und verſchiedenen anderer Fürſorgeeinrichtungen hat die Reichsverordnung vom 13. Februar 1924 manche erfreulichen Fortgeſchritte gebracht; es darf aber nicht überſehen werden, daß es ſich in der Hauptſache um eine Aenderung des Trägers der Fürſorge handelt. Für die Unterſtützungsbedürftigen iſt das Wichtigſte, was ſie bekommen und wie es ihnen verabfolgt wird. Ob dagegen die Gemeinde ſich an einen größeren Verband, an den Staat oder das Reich wegen der Erſtellung ihrer Aufwendungen halten kann, iſt den Empfängern der öffentlich⸗rechtlichen Beihilfe regelmäßig gleichgültig und von ihrem Standpunkte ius iſt dies ſehr wohl zu verſtehen. Der äußeren Reform muß alſo die innere folgen, ſoweit nicht hier und da ſchon Einrichtungen getroffen ſind, um den gerechten Wünſchen der Beteiligten Genüge zu leiſten. Allerdings muß es ſehr ſchwierig ſein, in Bezug auf die Höhe der Unterſtützungen maßgebende Grundſätze mit genauen Zahten⸗ angaben aufzuſtellen. Der Verſuch, hier etwas Greifbares zu ſchaffen, verflüchtigt ſich immer wieder angeſichts der Ver⸗ ſchiedenartigkeit der Veuhältniſſe in den einzelnen Bezirken, ganz abgeſehen davon, daß die Einzelfälle ſich der Schablo⸗ niſierung entziehen. Es bleibt weiter nichts übrig, als dem Uebei⸗ ſtande der Ungleichmäßigkeit auf andere Weiſe entgegenzutreten und die Fürſorgeverwaltung ſo anpaſſungsfähig zu machen, daß ſie je nach der Sachlage zu einem allſeitig befriedigend enErgebnis zu ge⸗ langen vermag. Das iſt nur möglich, indem man die für die Prü⸗ fung und Entſcheidung zuſtändigen Dienſtſtellen und ehrenamtlichen Organe ſo zuſammenſetzt, wie es der Mannigfaltigkeit der Tat⸗ beſtände entſpricht. Zwar kann nach langjährigen, bis in die neueſte Zeit reichen⸗ den Beobachtungen nicht davon die Rede ſein, aus den Kreiſen der laufend unterſtützten Perſonen mit in die Armenpflegeaus⸗ ſchüſſe und Fürſorgeverbände hineinzunehmen: eine Merkregel, die bei Sozial⸗ und Kleinrentnern, Kriegsfürſorgeberech⸗ tigten und Lungenkranken voll berechtigt iſt, ſtößt bei den armen⸗ rechtlich Hilfsbedürftigen auf gewichtige Bedenken. Eine unparteiiſche ſachgemäße Stellungnahme iſt den Betreffenden ſowohl durch ihre eigene Notlage wie durch mangelnde Muße, hauptſächlich aber durch ſtürmiſches Drängen und Arbeiten der Schickſalsgenoſſen außer⸗ ordentlich erſchwert, ja man kann getroſt behaupten, daß ihnen der wältigt i i dielgenz von dem Eindruck dieſer Stunde. Jühen deer deutſcher Rhein, ſteht vor unſerer Seele, auf ſeinen die mn die Burgen, in ſeinen Tälern das treudeutſch geſinnte Volk, Sacchener ſo frank, die Mädchen ſo frei, als wär es ein adlig orecht. Jedem Deutſchen, der an den Ufern des uns heiligen Aunger weilt, will es bedünken, als klängen dort alle Lieder heller, dieſe r. begeiſternder. Ihr Sänger vom Rhein, Ihr habt uns bare erhebende Stimmung gebracht und wir öffnen ihr in dank⸗ Frein Mitempfinden unſere Bruſt. Freilich, in das Gefühl der we und des Stolzes, das ſonſt ein Lied vom Rhein in uns denkbar ſchlechteſte Dienſt erwieſen würde, wenn man ſie den Dornenweg eines derartig verantwortlichen Ehrenamts beſchreiten ließe; ſie würden ſomit Klagen und Vorwürfe hören, daß ſie kaum einen ruhigen Augenblick mehr hätten. Ein ander Ding iſt die Zuſammenſetzung der Ausſchüſſe unter Mitwirkung männlicher und weiblicher Vertreter aus allen Berufs⸗ und Parteikreiſen. Es übt nicht nur auf die Entſcheidung einen heilſamen Einfluß aus, ſondern es erzieht das geſamte Volk zu erhöhter ſozialer Einſicht, wenn man Vertretern der verſchie⸗ denſten Stände, Gruppen und Anſchauungen Gelegenheit dazu bietet, ſich über beſtimmte Fragen zu unterhalten und in ſchwer⸗ licher Arbeit, ohne Voreingenommenheit, nach einem Wege der Verſtändigung zu ſuchen, wie dies an manchen Orten bereits geſchieht. Gelingt es, die Fürſorge nach dieſer Richtung hin immer weiter auszubauen und zu verbeſſern, dann geſellt ſich zu den äußeren Vorgängen des neuen Aufbaues ein geſteigerter innerer Wert, der dem ganzen Volksleben und ſeiner Feſtigung trefflich zuſtatten kommen wird. 4 Eine neue Kleinwohnhaus⸗Bauweiſe Ein neues, vom Züricher Architekten E. Hafner zum Patent angemeldetes Bauſyſtem hat im Gegenſatz zu den bis heute be⸗ kannten Bauweiſen den goldenen Mittelweg zwiſchen dem koſt⸗ ſpieligen Einfamilienhaus und der Mietskaſerne gewählt. Es ver⸗ einigte nach der N. Z. Z. den großen Vorteil des Einfamilienhauſes, alſo Unabhängigkeit, mit jenem der Verbilligung durch weiteſtgehende wirtſchaftliche Ausnützung des Baumes, indem gewiſſermaßen zwei Einfamilienhäuſer übereinander auf gemeinſchaftlichem Grund und unter gemeinſchaftlichem Dach angeordnet ſind. Die Unabhängigkeit der beiden Stockwerke(Normalhaus) ergibt ſich aus je ſich gegen⸗ überliegenden, beſonders getrennten Zu⸗ und Eingängen, ſo daß eine gegenſeitige Berührung der Bewohner unmöglich iſt. Der Zu⸗ ang zum Obergeſchoß iſt durch eine Freitreppe mit Laube bewerk⸗ telligt, die zugleich als Aufgang zu den Dachräumen dient. Durc dieſe Bauweiſe, in Verbindung mit einer beſtimmten Ordnung der Räume, wird nun pro Stockwerk die Fläche, die ein normales Treppenhaus beanſprucht, d. h. je die Größe eines Zimmers von etwa 2 Meter 60 mal 3 Meter 80 gewonnen, ſomit auch Ein⸗ ſparung an Mauern, Fundamenten und Baulandfläche. Trotz Ver⸗ wendung von gutem bodenſtändigen Material, trotz Schaffung einer genügenden Anzahl anſehnlicher Räume, trotz freundlicher und be⸗ häbiger Innen⸗ und Außenausſtattungen ergibt dieſes Syſtem ſo weſentliche Erſparniſſe, daß die Erſtellung eines ſolchen Hauſes bil⸗ liger und wohlfeiler zu ſtehen kommt, als bisher bekannte Bauſpar⸗ weiſen mit Erſatzprodukten und oft ſehr beſchnittenen Räumen. Ferner erfreut ſich dieſe Bauart zufolge Plazierung ſämtlicher Räume auf einem Boden weitaus größerer Bequemlichkeit gegen⸗ über dem Einfamilienhaus, bei dem Wohn⸗ und Schlafräume ge⸗ wöhnlich auf zwei und drei Stockwerke verteilt ſind, das un⸗ umgängliche Treppauf und Treppab iſt vielen Hausfrauen eine ge⸗ fürchtete Widerwärtigkeit, die oft die Lichtſeiten des Eigenheime⸗ zu überſchatten vermag. Dank eingehendem Studium und ernſtem Beſtreben, zur Verbeſſerung der Wohnungsverhältniſſe beizutragen, ſcheint nun dieſes Syſtem auch dem Minderbemittellten, deſſen finanzielle Lage die Erſtellung eines eigenen Einfamilienhauſes nicht geſtatken würde, eine Perſpektive zur Erfüllung ſeiner Wünſche zu öffnen. Ohne Zweifel bedeutet es einen erfreulichen Schritt vor⸗ wärts zur Bekämpfung der heutigen Wohnungsmiſere. * Zur Aufwerkung von Mündelvermögen Eine wichkige Beſtimmung für Eltern und Vormünder. Von unterrichteter Seite wird dem Amtlichen Preußiſchen Preſſedienſt geſchrieben: Eltern, Vormünder, Pfleger, Beiſtände ſind verpflichtet, darauf zu achten, daß die durch die dritte Steuernotverord⸗ nung vorgeſehene Aufwertung der Rechte und Forderungen, die zu den von ihnen verwallteten Vermögen der Kinder und Mündel gehören, nicht verſäumt wird. Eine Vernachläſſigung dieſer Pflicht kann ſie erſatzpflichtig machen. Vor allem dürfen ſie die bis zum 31. Dezember 1924 laufende Anmeldefriſt nicht verſtreichen laſſen. 1. Bei Sparkaſſenguthaben hat die Anmeldung bis zum 331. Dezember 1924 bei der Sparkaſſe zu erfolgen, bei der das Guthaben beſteht. In der Anmeldung iſt anzugeben, daß es ſich um Mündelgeld handelt, damit eine bevorzugte Berückſichtigung ſtattfindet. 2. Hypotheken, Grundſchulden und Rentenſchulden werden ohne Anmeldung auf 15 Prozent aufgewertet. Die durch Hypothek geſicherte Forderung kann aber in beſon⸗ deren Fällen höher aufgewertet werden, nämlich, wenn die For⸗ derung auf den Beziehungen zwiſchen Unterhaltsberech⸗ tigten oder unterhaltspflichtigen Perſonen oder auf den Beziehungen aus der Auseinanderſetzung zwiſchen Miterben, geſchiedenen EThegatten, Erben und Pflichtteilberechtigten oder Eltern und Kindern beruht, oder wenn es ſich um eine Reſt⸗ kaufgeldforde dung handelt, die nach dem 31. Dezember 1918 begründet worden iſt. Bei den zu Kinder⸗ und Mündelpermögen gehörigen Hypolhe⸗ ken werden dieſe Vorausſetzungen häufig vorliegen. Der Antrag auf Aufwertung der Hypothekenforderung über 15 Prozent hinaus iſt bis zum 31. Dezember 1924 bei dem Amtsgericht zu ſtellen, in deſſen Bezirk das Grundbuch geführt wird. 9 d — fei ſei r. de der ge uffſch A dan—— benüdiche 91 55 eg in de ae rliehenen S rei ibedtemereen ungemei e d Lebe Schaf — 5 m eNaganfal Die letzt wenſchicheß rucht der menſchlichen Weisheit iſt die Erkenntnis Unwiſſenheit * Hume. Dr. h. c. Maximilian Huffſchmid 7 erſt a ein rfſinniger, 115 Baden-Baden verſchied der weithin bekannke Heidelberger r und Ehrendoktor der dortigen Univerſität Maximilian er küneemie d. Sein Tod bedeutet ein unerſetzlicher Verluſt und urpfälziſchen und Heidelberger Heimatgeſchichte, on deren Auf. u Huffſchmid mit erfolgreicher Hingabe arbeitete. Wenn nkt, was der Verſiorbene in verhälknismäßig kurzer Zeit ſeit 1917, wo er als Landgerichtsrat in den Ruheſtand krat dieſem Gebiete geleiſtet hat, muß man ſtaunen über die un⸗ Kirche, Jorſcherkraft, mit der„Huffſchmid aus den Trümmern — 5 und Klöſter, aus dem Dunkel der Grabesſtätten und n Ueberlieferungen, Inſchriften und in Vergeſſenheit geratenen der alten Zeit neues Licht und neues Leben erweckt und uellen der Stadt, des Schloſſes und der Gegend von Heidel⸗ auf unverfälſchte Wahrheit Anſpruch machende — wie es in dem ihm vor einigen Jahren Ehrendoktordiplom rühmlich heißt. Spezialgebiet war die Genealogie, die er mit zahl⸗ n bereicherte. So behandelten gerade en letzten Arbeiten, die in den„Mannheimer Geſchichts⸗ Arbeit ieſes nd 8 e ihm zur ur Erholung Phül „Alt⸗Heidelbergs“. weilte, ein jähes Ende. dattern“ 5 2 ür erſchienene Biographie der„dritten Gemahlin des Kur⸗ ſien Karl 895 ber Wialg ſowie die vor dem Erſcheinen „Goethes Heidelberger Freundin Dorothea Delph von ihm bevorzugte Gebiet. Abbil ſens iſt die von ihm in Jahrzehnte langer Arbeit mit d ed zuſammengetragenen Privatbibliothek, eine m kfleinen. W 558 Lebens⸗ und Bildungsgang ſei noch Einiges kurz uffſchmid wurde am 27. Juni 1858 in Mannheim in Schon ſein Vater, ein in Mannheim hochgeachteter Juriſt, Lan Rufe einer der beſten Kenner mittelalterlicher Geſchichte ndeskunde unſerer pfälziſchen Heimat zu ſein und ſeine „die erſt vor einigen Monaten im hohen Alter von 93 Jahren in jungen Jahren im Mittelpunkt des geſelligen und Maxpimilian Huffſchmid abſol⸗ Eymnaſium ſeiner Heimatſtadt und ſtudierte in Heidel⸗ Göttingen Jurisprudenz, um ſich der richterlichen Lauf⸗ ſche widmen. In Heidelberg, wo er ſeit 1904 wirkte, trat er, itzon erwähnt, 1917 in den Ruheſtand, um ſich der Geſchichte zweiten Heimat gewordenen Stadt zu widmen. ſetzte dem Leben des 72jährigen in Boden⸗Baden, wo Ein getreues Abbild Ein Ur⸗ und Erſt⸗Aufführungen Von Hermann Kienzl Was iſt ein Reißer? Ein präziſer dramatiſcher Mechanismus, der den kritiſchen Verſtand ausſchaltet. Wie auf einer Winde wer⸗ den die immerhin mit dem Gehirn verbundenen Nervenfäden des Opfers aufgezogen. Die Amerikaner, die ſo viele techniſchen Er⸗ findungen gemacht haben, ſind(als Theaterſchreiber!) Spezialiſten der wollüſtigen Nerventortur. ß ſie in der Berliner Man kann ſagen, da Regel, die von wenigen Ausnahmen beſtätigt wird, vom eigentlichen Drama nichts und vom Theater nur den Reißer verſtehen. Viel⸗ leicht ſollten wir nicht ſo hochmütig auf ihre dramaturgiſche Prä⸗ ziſionsmechanik herabſehen. Ueberläßt ſich doch auch ein gebilde⸗ tes deutſches Publikum von Zeit zu Zeit willig den klugen Folter⸗ knechten. Wie ſich ein reifer Mann im Karl May ſeiner Jugend oder im„Sherlock Holmes“ verliert. Aber ein Geſchäftsgeheimnis iſt bei den Reißern: der Apparat muß unausgeſetzt ſurren, nicht einen Augenblick der Entſpannung darf die Vernunft benützen kön⸗ nen, um hereinzuſchlüpfen. Unwahr und unmöglich mag ſo ein Stück ſein bis in die Puppen! Doch die geringſte Unwahrſchein⸗ lichkeit— unwahrſcheinlich im Gegenſatz zu der unwahren Wahr⸗ ſcheinlichkeit der Berechnung!— reißt den Zuſchauern die Augen auf und den ganzen Bau um. Dann kann es geſchehen, daß die Leute, denen es eben noch kalt über den Rücken lief, plötzlich hell auflachen. Sie lachen, erlöſt von ihrer nervöſen Gläubigkeit,— und Lachen das Stück und ſich ſelbſt aus. Weil ſie geglaubt hatten! So iſt es gekommen bei der Uraufführung von Chan⸗ ning Pollocks„Das Zeichen an der Tür“. Ein echter Ame⸗ rikaner, die Komödie; keck der Natur ins Angeſicht gelogen! Vor fünf Jahren war das kleine Typfräulein, unaufgeklärt, wie die Typfräulein von Neuyork einmal ſind, vom Sohn ihres Chefs in die Oper und in ein berüchtigtes Hotel geführt worden. Ihrer verzweifelten Abwehr kam eine Razzia der Polizei zu Hilfe. Sie wurde' befreit, aber— geknipſt. Die Knipsbilder ſpielen dann eine Rolle in den Händen des abgewieſenen Verführers. Er bedroht mit ihnen, fünf Jahre ſpäter, die junge Frau eines achtbaren und wohlhabenden Mannes. Die junge Frau iſt jenes ahnungsloſe Typfräulein. Daß der Teufel ihr Haus betritt, obwohl er doch an⸗ nehmen mußte, ſie habe ihrem Gatten alles erzählt, iſt eine hef⸗ tige Annomalie. Die wird aber in Schatten geſtellt von der Fü⸗ gung, daß die ſchuldloſe Frau ihrem Manne— nichts erzählt hat. Der Mann hätte ihr— Eiferſucht hin, Eiferſucht her!— für tap⸗ feres Verhalten die Tugendroſe überreichen müſſen! Aber wo wäre das Stück des Herrn Pollock geblieben? Der Lebeteufel treibt es noch toller. Obwohl er gerade im Begriff iſt, vor einem Gene⸗ ral und ſicheren Kunſtſchützen zu fliehen, der an ſeiner Leiche die Ehre der Gemahlin gerächt haben will, und obwohl gerade der Gatte des Typfräuleins der Freund und Sekundant des Generals iſt, beſchließt der Böſewicht, vor der Abfahrt noch raſch das Back⸗ fiſchtöchterchen des Hausherrn zu verführen.(Töchterchen aus er⸗ ſter Ehe, Stieftochter des ehemaligen Typfräuleins). Die Kleine iſt für dieſen Abend ins Hotel beſtellt. Was tut die junge Stief⸗ mutter? Sie, die von der Gefahr weiß, in der das geliebte Kind ſchwebt? Selbſtverſtändlich öffnet ſie doch ihrem Manne die Au⸗ gen und zerbricht auch endlich die Drohungen des Böſewichts mit der Mitteilung über ihre eigene(makelloſe) Vergangenheit? O nein! Sie muß, damit das Stück weiter ſpannt, das Unſinnigſte tun; ſchweigen, und ſich heimlich des Nachts in das Hotelzimmer des Böſewichts begeben, um dort das Stieftöchterchen zu retten Die inneren Geſetze des amerikaniſchen Dramas erlauben, daß ſich die Kleine zufällig beim Stelldichein verſpätet. An ihrer Statt er⸗ ſcheint unerwartet der Vater und Gatte; in der Abſicht, zu dieſer paſſenden Stunde die Angelegenheit ſeines Freundes, des Generals, auszutragen. Seine Frau, die törichte Trapiſtin, huſcht, als wäre ſie franzöſiſche Ehebrecherin, ins Schlafzimmer des Böſewichts, von wo ſie den lebensgefährlichen Streit zwiſchen den beiden Män⸗ nern belauſcht. Ihr heraustreten würde ſie kompromittieren, alſo muß ſie einen Mord geſchehen laſſen. Der Gatte erſchießt den Böſewicht. Dann ſchleicht der Brabe davon, ungehört, ungeſehen. und will's nicht geweſen ſein. Was tut die Stumme von Neuhork? Sie kriecht zur Leiche des Böſewichts, nimmt den Revolver, knallt ihn ab, ſchreit„Hilfe“, läßt ſich als„Totſchießerin aus Notwehr“ verhaften. Obwohl ihr die Vernunft, wäre ſie nicht hier ausge⸗ ſchaltet, ſagen müßte, daß dieſe Rettung ihres überhaupt nicht ver⸗ dächtigen Gatten die freiwillige Mundſperre um den angeblichen Zweck bringt. Denn da man ſie im Nachtquartier des Böſewichts aufgriff:.. Der vom Unterſuchungsleiter herbeigerufene Gakte iſt in der Tat von dieſem Umſtand weſentlich berührt. Und wie erſt, als nun auch ſein Töchterchen im Zimmer des Mannes ein⸗ trifft, den das Fräulein für recht lebendig halten mußte! Trotzdem ſchweigt auch jetzt noch die Frau über ihre wahren Beziehungen zum erſchoſſenen Böſewicht, damit— ein letzter Knalleffekt!— die von der Polizei aufgefundenen Knipsbilder ſie vernichten können. Der letzte Knall? Nicht doch! Die Lachbombe platzt endlich, als der polizeiliche Unterſuchungsleiter ſich zum Entlaſtungszeugen verwandelt. Er, der Poliziſt, iſt vor fünf Jahren Kellner in dem berüchtigten Hotel geweſen und bürgt jetzt für Madames Unſchuld. Damit ſich's rundet, erklärt er auch gleich die Erſchießung des Böſewichts für einen Akt der Notwehr, und gerührt, vom Geläch⸗ 25 der Zuſchauer umpraſſelt, ſinken ſich Mann und Frau in die rme. Es ſchien mir notwendig, dieſem Kolportageroman Ausführ⸗ —* 2——— —— 77FFFFCCCC0TTC0bbTbTTTbTbbb Seite. Ar. 368 Maunheimer General · Anzeiger(Mittag · uusgabe) Freitag, den 28. Auguſt 1924— Stäotiſche Nachrichten Schöne und unſchöne Baumreihen auf Straßen und öffentlichen plätzen der Stadt Schön gezogene Alleebäume mit reichbeblätterten Kronen erhöhen die Schönheit der Straßen, wähvend vernachläſſigte Alleen mit Baumkrüppeln auf Stadtbeſucher abſtoßend wirken. Die üppig ge⸗ deihende Lindenreihe des Schloßplatzes, durch die die früher dort geſtandenen zu alten Roßkaſtanien erſetzt wurden, erfreut das Auge eines jeden Spaziergängers, ebenſo die junge Roßkaſtanien⸗ All ee der nornehmen Werderſtraße und die des linken Neckarufers, dann die Platanen⸗ Alleen der Otto- Beck⸗, der Bismarck⸗ und anderer Straßen, ſowie die Kugelakazien der Planken und des Neckarauer Ueberganges. Dagegen iſt es ſehr zu bedauern, daß die Doppel⸗Allee der Ringſtraße jetzt, im Auguſt, ſchon faſt winterlie ausſieht. Der Blätterſchmuck der Ulmen⸗ und der Lindenkronen iſt ſchon größtenteils verſchwunden, obwohl die Bäume im Vorſommer auffallend reich belaubt waren. Es iſt das umſomehr zu beklagen, als gerade auf dieſer Straße die meiſten der hierherkommenden Fremden von der Stadt den erſten Eindruck bekommen. Die Stadt müßte es ſich angelegen ſein laſfen, an die Stelle der Bäume, die ſich jedjährlich zu früh entlauben, möglichſt bald andere Baum⸗ arten, die ſich hier als Zier⸗ und Schatten bäume beſſer bewährt haben, zu bringen. Es würde ſich wohl die amerika⸗ niſche Linde, die auf dem Friedrichsplatz ſetzt noch ſehr üppig belaubt iſt, empfehlen, dann aber auch die Platane, die in all den Straßen, zu deren Schmuck ſie gepflanzt wurde, ſo vorzüglich gedeiht. Sie bekommt zwar ihren Blätter reichtum ſehr ſpät, behält ihn aber auch ſehr lang. Man könnte wohl zwiſchen je zwei alte Bäume einen kräfligen Neuling ſetzen und jene nach einigen Jahren entfernen. Jetzt, wo die Baggermaſchine im Luiſenipark ſo energiſch daran arbeitet, Mannheim zur Seeſtadt zu machen, könnten Ar⸗ beitsloſe einen Teil der dort abgehobenen Ackererde an die Ring⸗ ſtraße und an die baumbedürftigen Plätze ſchaffen, damit man dort jetzt ſchon genügend guten Grund bekäme, wenn die Erſatzbäume auch erſt ſpät eingeſetzt werden könnten. Ebenſo nötig iſt eine Verſchönerung des Gockelsmarktes. Von all den dortigen Ulmen hat nur noch eine den größten Teil ihreg Laubes, und dann noch ein Spitzahorn, der aber ſeiner unſchönen Krone wegen auch entfernt werden ſollte, wie die übrigen Krüppel des Raumes. Ein Marktplatz ſollte ein ſchöner, ſchattiger Platz ſein, wenn er die f⸗h⸗ lende Markthalle erſetzen muß und wenn die pfelen Schiler in ihren Pauſen dort Erholung finden ſollen. Die allerelendeſten Baum⸗ krüppel weiſt der ſonſt ſo ſchöne Zeughausplatz, unſer Meß⸗ platz, auf, ebenfalls ein Schulhausplatz. Man entferne zunächſt doch wenigſtens jene Bäume, die jedes die Schönheit liebende Auge beleidigen. 80 In Weinheim und Heppenheim kann man im Sommer auch Baumreihen bewundern, die mehr noch durch ihre Blüten als durch ihren Laubſchmuck das Auge erfreuen. Auch die Stadt Mannheim könnte kleinere, weniger breite Straßen durch Rotdornbäume f ſchmücken. Die Baugeſellſchaft, die den ſchönen neuen Neckarauer Stadtteil entſtehen ließ und noch immer erweitert, hat damit in dankenswerter Weiſe in der Mönchwörthſtraße einen Anfang ge⸗ macht. Möchte Mannheim, das ſo rühmlich beſtrebt iſt, unter den Fabrik⸗ und Handelsſtädten mit in erſter Reihe zu ſein, auch ſeinen Stolz darein ſetzen, bezüglich der Schöaheit ſeiner Straßen und öffentlichen Plätze nicht hinten zu ſein! VBom ſtädliſchen Freibad.„Ueber allen Wipfeln iſt Ruh“ könnte man auch von den Rheinbädern ſagen. Und doch ſtimmt's nicht: denn es wird trotz der kegneriſchen Witterung noch gebadel. Biele ſind es allerdings nicht, die man draußen, ſieht. Wie uns der Bademeiſter vom ſtädtiſchen Freibad mitteilt, kommen tagtäglich noch 70 Badegäſte. Die erſten ſtellen ſich bereits pünktlich in der Frühe um 7 Uhr ein, der andere Teil in den Mittagsſtunden und der Reſt von etwa 25 Mann gegen Abend. Die Waſſerwärme be⸗ trägt 15,5., iſt alſo immer noch ſehr erträglich. Für ſolche, die ihren Körper abhärten wollen, wird die kühle Witterung nicht hin⸗ derlich ſein. Das Waſſer iſt vielfach wärmer als die Luft. Ein Schwimmer macht ſich überhaupt nichts aus dem Regenwetter. Wenn die küßle Flut auch anfänglich ein Krabbeln in den Finger⸗ ſpitzen verurſacht, ſo iſt dieſes bei einigem Aufenthalt im Waſſer und nach einigen kräftigen Schwimmſtößen ſofort wieder weg. Nicht⸗ ſchwimmer helfen ſich dadurch, daß ſie 10—12mal untertauchen und dabei jedesmal wieder in die Höhe ſchnellen. Das anfänaliche Frö⸗ ſteln perwandelt ſich dann in ein angenehmes Wohlbefinden das den Aufenthalt im Waſſer ſelbſt bei 14˙ C. noch zu einem ſchönen Bergnügen macht. Aus den anderen Rheinbädern wird uns be⸗ richtet, daß auch dort noch Bad⸗qäſte gibt, die ktagtäglich mit Her⸗ zensluſt dem Schwimmſport huldigen. 7. co. Nachruf. Am 24. Auguſt ertrank bei einer Regatta im Bodenſee der Student der Chemie ÜUlcich Remy. Wer ihn, ſo nüird uns geſchrieben, in Mannheim durch die Straßen gehen ſah, dem fiel der blonde Hüne auf. Nun iſt er nicht mehr und allen, die ihn kannten, wird ſein frühes Scheiden unfaßbar ſein. Strotzend von elaſtiſcher Kraft, den markanten Kopf mit dem hellblonden Haar und den leuchtenden Blauaugen ſchritt er durch ein lachendes Leben. Ueberſchüſſige Kraft quoll ihm aus allen Poren und jeder Sport, in dem er ſeine elaſtiſchen Glieder bewegen konnfe, war ihm recht. Di⸗ Welt iſt heute arm an ſolchen urgeſumden Menſchen, die ſo ganz ohne dumpfe Prablematik, nur erfüllt ſind pon Sonne und lichkeit zu ſchenken. Weil er ſo gefädelt iſt, daß die Zuſchauer(der Kammerſpielel!!) bis knapp vor Torſchluß widerſtandslos mitgin⸗ 5 und weil er doch zeigt, wie weit das typiſche amerikaniſche heaterſtück hinter dem deutſchen— Kino zurückſteht. Das Publi⸗ kum darf ſich zur Entſchuldigung ſeiner Duldſamkejt auf die aus⸗ gezeichnete Darſtellung berufen. Franziska Kinz, herb und echt wie die Natur ihrer Tiroler Heimat, ſchuf aus der Rolle ein Weib mit ſeinem Schickſal, und auch Fritz Kortner(der Gatte) pfropfte dem Theatergewächs das Edelreis der Menſchlichkeit auf. Das Gaſtſpiel. Oskar Beregis im Theater am Kurfür⸗ ſtendamm brachte die Uraufführung des Dramas„Morphiu m“ von Julius Herzer. Daß der Schauſpieler dem Verfaſſer dieſer lyromaniſchen Angelegenheit, ausgefüttert mit Courths Mah⸗ ler⸗Seegras, irgendwie naheſteht, läßt das Dokument des Schau⸗ ſpielergedächtniſſes argwöhnen: dem prachtpoll gegriffenen tragi⸗ ſchen Konflikt in Zolas„Totſchläger“, dem wild geſteigerten Kampf des Säufers zwiſchen dem Geiſt, der ihn retten will, und dem Dä⸗ mon, der ihn zur Flaſche und zum Tode reißt, ſind hier die thea⸗ traliſchen Effekte abgelauſcht. Aber er iſt durchaus traveſtiert. Ein dem Untergang verfallener Morphiniſt iſt zwiſchen das Morphium und der Liebe geſtellt. Eine ſäuſelnde Dame hat dem Manne, be⸗ vor ſie ſich ihm hingab, den Schwur abgenommen, nie wieder zut Spritze zu greifen. Trotz ihrer Pflegeſchweſterntracht weiß ſie nicht, daß man Morphiniſten nicht plötzlich das Gift entgiehen darf. Er tobt, ſie läßt nicht locker, er erſchießt ſich und ſtirbt, während ſie auf dem Flügel Chovin ſpielt. Und derlei wird aufgeführt! Schade um Beregi. Nicht bloß, weil er in ſolcher Rolle kam; auch, weil er uns Berlinern nach Jahren als ein anderer wieder⸗ kam. Als ein Schauſpielergeſpenſt aus uralten Zeiten, Poſe in Gebärde und Deklamation. Es wurde applaudiert und gepfiffen. 3—0— 0 2 Ferdinand Bonn, der Fregoli, der Hans Dampf in al⸗ len Gaſſen, der leichtſinnige Verwalter des ihm mit ſtarker Schau⸗ ſpielerbegahung von der Natur verliehenen Gutes, nannte ſich Egli, als er vor neuzehn Jahren, als Direktor des Berliner Thea⸗ ters tragikomiſchen Angedenkens, auch dichteriſch die deutſche Bühne reformieren und herrlichen Zeiten zentgegenführen wollte. Sein Märchenſpiel„Andalpiſia“— damals— war noch viel elender, als jetzt der ziemlich ordinäre Schnack„Der Teufelsadvokat“, den er, wieder unter einer Autormarke, über die Bühne des Luſt⸗ ſpielhauſes gehen ließ. Nun iſt Ferdinand der Signore Ermetti Promoltl Aber die hundert und mehr Vertrauten, die dieſe ziem⸗ lich armſeligen Unzweideutigkeiten mit ſtürmiſchem Beifall auf⸗ Licht— Jünglinge, wie wir ſie im armen Vaterlande nötiger brauchten denn je— weil 5 in ihrer ſieghaften, urgeſunden Kraft uns ein leuchtendes Omen ſein können für unſere Geſundung. Eine ſolche Perſönlichkeit war Ulrich Remy. 8 *Die Geſundheit der deutſchen Großſtädte hat ſich in der Woche vom 27. Juli bis 2. Auauſt gegen die beſonders günſtige Vorwoche wieder etwas verſchlechtert. Die Sterblichkeit ſtieg. auf 1000 Einwohner und aufs Jahr berechnet, im Durchſchnitt von 8,6 auf 9,1 Die Zahl der Orte mit ſteigender Sterblichkeit ſtiea von 18 auf 26, während die mit fallender von 28 auf 17 zurückging. Sie ſtiea in Alt⸗Berlin auf.7. Köln 9,2. Eſſen 9,7. Düſſeldorf.1, Gelſenkirchen 10,1, Bochum 11.6. Aachen 118. Hamborn 11.4. Krefeld 7,7, Mün chen⸗Gladbach 10,4. Oberhauſen 7,4. Münſter 12,6. Hambura 9,6 Bremen.0. Königsberg 13,0, Stettin 13.0, Kiel 9,9, Hannover 7,6 Halle 10,6, Kaſſel 12,2. Braunſchweig 11,6, Leipzig.2, Dresden 11.7 Frankfurt a. M. 6,4. Mannheim 8,6. Wiesbaden 9,1, München 10.8. Sie fiel in ganz Berlin auf.9, Neu⸗Berlin 8,2. Dortmund 5,7, Duisbura 9,0. Mülheim a. d. R. 5,8. Buer 8,3. Altona.0. Lü⸗ heck 10,6. Breslau 9,1, Maadebura 9,6, Erfurt.7, Plauen 5,1, Karlsruhe.6, Ludwiashafen.9. Mainz.7, Nürnberg 774. Stuttgart 8,9. Augsbura 10,3. Sie blieb aleich in Barmen mit 755. Elberfeld mit 5,7. Chemnitz 8,.4. Prämien für dienſteifrige Eiſenbahnbeamke. Wie„Die Reichsbahngewerkſchaft“ meldet, haben Erhebungen des Reichsver⸗ kehrsminiſteriums die Tatſache ergeben, daß, die Reichsbahn durch ſchlechte und unaufmerkſame Arbeit der Beamten und Angeſtellten in den Güterabteilungen jährlich Hunderttauſende von Goldmark verliert, da ſehr oft die richtigen Gewichte der zu befördernden Güter nicht feſtgeſtellt werden. Ebenſo hat ſich, namentlich im Nah⸗ verkehr, auf manchen Strecken geradezu ein Syſtem herausgebildet, die Fahrgelder zu erſparen. Um dieſes Syſtem wirkſam zu be⸗ kämpfen, hat jetzt das Reichsfinanzminiſterium ſeine Genehmiguag exteilt, daß in den Eiſenbahnzügen das Fahrperſonal ſtändige un⸗ vermutete Kontrollen der Fahrkarten vornimmt. Be⸗ amte, die feſtſtellen, daß ein Reiſender nicht im Beſitz einer ord⸗ nungsmäßigen Karte iſt oder durch gewiſſe Manipulationen über das Ziel hinausfährt und dann durch eine„Hintertür“ den Bahn⸗ hof verläßt, erhalten eine Prämie für jeden Fall derßeſtſtellung. Den Beamten wird jedoch ausdrücklich eingeſchärft, daß dem Publi⸗ kum gegenüber keine Härten anzuwenden ſind, und daß Fälle, in denen ein Reiſender ohne die Abſicht der Selbſtbereicherung ge⸗ jandelt hat, nicht zur tatſächlichen Verfolgung gebracht werden. eamte, die feſtſtellen, 205 Güter falſch deklariert oder falſch ge⸗ wogen ſind, erhalten eine Prämie von 5 v. H. des nachzuzahlenden Betrages, während in den Perſonenzügen Prämien von 10 bis 15 v. H. des nachzulöſenden Betrages an den betreffenden Beamten gezahlt werden. Das ärgerliche Strafporko. Ein Auslandsdeutſcher ſchreibt der„Frankf. ZItg.“: Wohnt man im Ausland, ſo macht man die traurige Erfahrung, daß Poſt aus keinem andern Land als Deutſch⸗ land annähernd ſo häufig Strafporto verurſacht. Zuerſt iſt es zu geringe Frankierung von Briefen und Poſtkarten, die un⸗ gewöhnlich häufig vorkommt. Dem großen Publikum iſt es an· ſcheinend noch nicht klar, daß— leider!— das Auslandsporto beim Brief das Dreifache, bei der Karte das Vierfache des In⸗ landsportos beträgt. In glücklichen Friedenszeiten wars bda⸗ Doppelte. Sollte hier nichts zu ändern ſein trotz der Edelmark, ſo wäre es im Intereſſe aller Auslandsdeutſchen, daß die Preſſe ge⸗ legentlich an dieſe Tatſache erinnerte. Aergerlicher noch iſt de Zroße Poſtkarke“. Sie hat ſich weithin eingebürgert und Firmen, Behörden ufw. benutzen ſolche Karten mit Aufdruck— ohne daran zu denken, daß im Auslandsverkehr dieſes Format wie ein Brief frankiert werden muß. Folge: Man muß Nachporto zahlen, wenn auch ſo wenig auf den meiſten ſolcher Rieſenkarten ſteht, daß es dreimal auf einer kleinen(d. h. im Weltpoſtverein zu⸗ gelaſſenen) Poſtkarte Platz hätte. Emige Poſtämter in Deutſchland ſenden ungenügend frankierte Stücke an den Abſender zurück; ohne daß ihm Koſten erwachſen, kann er die nötigen Marken hinzü fügen. Vielleicht könnte die Kontrolle allgemein durchgeführt wer⸗ den. Noch beſſer wäre freilich die Rückkehr zu den Friedenszu⸗ ſtänden vor 19141 33 ſeit dem Kriege ſehr geſtiegen. Der Hochſtand der Heiratshäufigkeit ſcheint aber mit dem Beginn des Jahres 1924 ſein Ende gefunden u haben. In das zweite Viertel dieſes Jahres fielen ſowohl das ſter⸗ als auch das Pfingſtfeſt. Die Zahl der Eheſchließungen ſtieg deshalb vom erſten zum zweiten von 24 736 auf 34 656, d. h. von 5,9. auf 8,3 auf je 1000 der Bepölkerung an. Damit blieb ſie aber weit hinter der vom zweiten Viertel 1923 mit 47 089 oder 11,3 auf 1000 Einwohner und aufs Jahr zurück. *Das Papiergeld iſt in allen Wertabſchnitten nach wie vor umlaufsfähig und darf daher im Verkehr nicht zurückgewieſen wer⸗ n. Erwünſcht iſt es allerdings, daß die kleinen Scheine von 1. Billion Mark abwärts durch Vermittlung der Banken uſw. der Reichsbank nach und nach zugeführt werden, die jetzt i iſt, Hartgeld auszugeben. Den Geſchäftsleuten iſt beſonders zu empfehlen, vereinnahmte kleine Geldſcheine nicht weiter zu geben, ſondern möglichſt zu ſammlen und den Banken zuzuführen, damit ſie endlich aus dem Verkehr verſchwinden. Die alten Reichsgoldmünzen ſind im neuen Münzgeſetz als Erſatzmünzen gedacht und den Reichsmarkmünzen gleichgeſtellt. Die neuen Goldmünzen ſollen in ihrem Wert den alten Goldmünzen entſprechen. Die Ausgobe iſt jedoch in nächſter Zeit nicht möglich. ſtücke zu rechnen ſein. Caſanova einzuwenden, niemals iſt ein Stoff dem Dichter uner⸗ laubt, und der verruchte Abenteurer ſei uns willkommen, wenn ihn ein Hauch ſeines Dämons und feinen Geiſtes umſprüht. Es gibt, ſei dem Direktor Saltenburg verraten, koſtbare Caſanova⸗Dramen von Hofmannsthal und Schnitzler. Der alte Hengſt, der bei Bonn⸗ Promoli den erlauchten Namen führt, iſt eine unappetitliche Er⸗ ſcheinung, von allen guten Geiſtern des Geſchmacks verlaſſen, und er ſpricht, gleich ſeiner Umwelt, das gewöhnlichſte Zeug in ſtüm⸗ perhaften Worten. Trotzdem hat die Fabula einigen Witz. Es Igeht um eine junge Nonne des ſchwäbiſchen Kloſters, die morgen ihr Gelübde tun ſoll und heute, angeblichem Brauch gemäß, einem advocatus diaboli ausgeliefert wird, der in letzter Stunde ihre Vor⸗ ſätze auf die Probe ſtellt. Würdiger Verſucher iſt der alternde Ca⸗ ſanova. Die kleine Nonne aber läßt ſich mit einem Anderen— trauen. Es iſt nicht wiederzugeben, welche Unflätigkeit der Si⸗ tuationen und Wortwitze für Humor gelten ſollte. Theater und Muſik Mannheimer Nationaltheater. Das Nationaltheater wird am 6. September mit der Aufführung von Shakeſpeares„Peri⸗ klesevon Tyrus“ eröffnet. Am gleichen Abend gelangt im Neuen Theater Leo Blechs Operette„Die Strohwitwe“ zur hieſigen Erſtaufführung. Im Neuen Theater folgt am nächſten Abend die Uraufführung einer Groteske von Herbert Kranz „Fuſſel oder der Druckfehler“. Im Nationaltheater kommt am 7. September„Fidelio“ in der Neuinſzenierung von Francesco Sioli unter muſikaliſcher Leitung von Richard Lert erſt⸗ malig zur Aufführung, während im Schauſpiel„Edelwild“ von Gött und„Kolportage“ von Georg Kaiſer ovrbereitet werden. (Theaterrundſchau. Geſchloſſen wurde in München das Cherubin Theater—, ein moderner, ſehr intimer und geſchmackvoller Theaterraum, den vor einem halben Jahre der Cherubin⸗Verlag gründete, um ſeine Autoren zu propagieren. Die Staatstheater in Budapeſt ſind in ſchweren Bedrängnis. Sie haben bisher in ihrem Etat mit einem jährlichen Staatsgu⸗ ſchuß von 1 200 000 Kronen rechnen können. Jetzt iſt ihnen eröff⸗ net worden, daß das neue ungariſche Budget nur noch 800 000 Kro⸗ nen Zuſchuß erlaube, was bei weitem nicht ausreicht, um die ge⸗ troffenen Dispoſitionen der Bühnen durchführen zu können. Es ſind Beſtrebungen im Gange, das Parlament zu bewegen, den Zu⸗ ſchuß doch noch in letzter Stunde in der alten Höhe zu bewilligen. nahmen, wußten Beſcheid. Nichts habe ich gegen den verwegenſten Gabriel Dregelh, der Autor des„Gutſitzenden Fracks“, t in der Lage „heidelberger Schloßbeleuchtung. Die nächſte Schloß⸗ und + Brückenbeleuchtung findet am Dienstag, den 2. Septembe ſtatt. Mit 5 Beleuchtung wird wieder ein Feuerwerk verbunden ſein. *Bekommen wir einen frühen 4 1 aus 5 55 5 und Italien melden, daß dort die Zugvögelflüge aus den Norden bereits in einer ſonſt um dieſe Zeit nicht beobucne Häufigkeit auftreten. Beſonders bemerkenswert iſt für Wae e die Meldung aus Südfrankreich, daß die Störche, die dieſes Jann ebenfalls ungewöhnlich früh eingetroffen ſind entgegen ihrer 52 wohnheit nicht geraden Weges nach ihren Winterländern h ſondern noch eine Weile in Südeuropa zu ſtreichen ſcheinen. rühen bei uns wollen Wetterkundige mancherlei Anzeichen für einenf Winter beobachten. Doch warten wir ab! veranſtaltungen 4 Die Wiener Philharmoniker in Mannheim. He ute knn nun das bereits ſchon ſo viel beſprochene Orcheſter⸗Konzert t⸗ Wiener Philbarmoniker, unter Leituna von Generalmii, direktor Bruno Walter. im Nibelungenſaal des Roſengarten ſtatt. Die Nachfrage nach den Karten war bisher recht rege, aber gen aroße Nibelungenſaol iſt noch nicht ausverkauft. Wir wo 15 hoffen, daß der Saal noch ausverkauft wird. Wie von München e Nürnbera mitaeteilt wurde, haben die dortigen Konzerte der⸗ Wien Philharmoniker einen unerhörten Erfolg gehabt und die Säle wark in beiden Städten bis auf den letzten Platz ausverkauft. 2 75 , Eimen dichtbulder.Borttaa über Die Rätſel des marz; wicg am Mittwoch. den 3. September, im Saal der Harmonie W Chefredakteur Hermann Baauſche aus Heidelberg balten. 155 Redner wird diesmal den Mars in verſchiedenen Lichtbildern— führen und in Wort und Bild ſeine Rätſel erläutern und in dielen Zuſammenhanae auch die Frage der Einwirkung der Marsnähe au die Erdverhältniſſe behandeln. Ferner wird der Vortragende andern Planeten vrächtige Kometenaufnahmen, Mondlandſchafte mebrere Sternbilder, berrliche Aufnahmen der Milchſtraße, 165 Gas-. Rina⸗ und Spiralnebel, wie in früberen Vorträgen. im B. zeigen. 9925 Kiorveklenkapitän Graf von Luckner ſpricht in Maunbein. Am Sonntaa. den 31. Auauſt hält Korvettenkapitän Felir Graf vnn Luckner abends im aroßen Saal der Harmonie. D 2, 6, einen Vortraa über„Die Fahrten des Seaellchiffes adler!. Graf Luckners abenteuerlicher Werdegang vom 10 entlaufenen Schiffsjungen zum Kommandanten des Hilfskreuse 9 „Seeadler“ iſt aus dem Buche„Seeteufel“ ebenſo bekannt, wie ade aroße Kreuzerfahrt. die mit Durchbruch durch die enaliſche Blockad begann und nach Monaten auf einem Korallenriff der Südſee Standmuſik am Waſſerkurm. Das Konzertor heim⸗Neckarau veranſtaltet am Sonntag, den 31. Auguſt, vormit er 212 bis 1 Uhr am Waſſerturm eine Stan mufi ungg Leitung des Kapellmeiſters Homann⸗Webau. Zum kommen: Badema Marſch, Rienzi Duvertüre, Peer Gynt Suile Eſtudiantina Walzer, Potpourri„Jetzt ſchlägts 123. vereinsnachrichten Manael eines geeianeten Lokals die ganze Zeit über mit ſeinen Sprechſtunden ausſetzen. Dieſe nehmen nunmehr am Montag. 45 8. September wieder ihren Anfang und finden jeweils Rontcar, und Donnerstags, wie bisher, ſtatt und zwar in N 2. 4, der terre, im Hauſe der Notgemeinſchaft. Die dienſttuenden„Frau en Rechtsſchutzſtelle geben Rat und Auskunft in allen Angelegenbelte auch in Dienſt⸗ und Lohnſtreitigkeiten u. a. m, 12 Gründung eines Zweiavereins Mannheim des Aktlonärver bandes E. B. Heidelberg. 22⸗ Verbandes. Sundikus und Mitalied des Landtaas Lothar in⸗ Heidelbera. hielt aeſtern abend im alten Rathausſaale zwecks 1 5 duna eines Zweiavereins Mannheim des Aktionärvereins einen traa, in dem er in einſtündigen Ausführungen die Zwecke und durch Zuſammenſchluß in einem Verbande einen Schuk anaegen zu laſſen gegenüber den Gefahren, denen er bei den gegenwä eſeßt Zuſammenlegungen von Papiermark⸗Aktien in Goldmark ause⸗ eſer iſt, da er vereinzelt keinen Einfluß auszuüben vermag. In dian Beziehuna will ihm der Verband in banktechniſcher. furiſtiſcher vor⸗ kaufmänniſcher Beratung zur Seite ſtehen. Sehr oft wird es er⸗ kommen, daß er keine Goldmarkaktie bei den Jufammenleaunaa en. zält. Mit der ihm verbleihenden Svitze kann er nichts anfanche Ibm beizuſtehen und ſeine Intereſſen zu vertreten. macht ſuc ſen⸗ Verband zur Aufaabe. Weiter aber auch bezweckt er dieſe Intereſſe. vertretuna durch Entſendung von Vertretern der Gläubiger ſh Generalverſammlungen, in denen ſie erſt durch den Zuſamme Mit⸗ eine Macht bilden. Möalichſt ſoll auch danach geſtrebt werden, z alieder in die Aufſichtsräte der betreffenden Geſellſchaften er bekommen. Zweifellos hat der Gedanke einer Organiſation. Kleinaktionäre, um ſo eine Einwirkung in ihrem Sinne in den ſoll neralverſammlungen auszuüben, etwas für ſich. Die Vertretzearal⸗ durch zu wählende Vertrauensleute bewirkt werden, die vom 2 geld vorſtand entſprechende Inſtruktionen erhalten. Das Eintritte rſe und der Jabresbeitraa iſt auf ſe 1 Mark feſtaeſetzt. Für an der gerte⸗ ofſiziell eingefühkte und gehandelte. im Kursblatt notierte Weſe Dagegen dürfte mit baldiger Wiederkehr der ſilbernen 50.Pfennig ⸗ hat eine neue dreiaktige Komödie vollendet, die ſich„Di zahlt das Mitalied pro Jahr 2 pro Mille. Die Verſammlung⸗ des von ca. 60—70 Perſonen beſucht war, ſtimmte den Ausführunge in⸗ Redners beifällig zu. Es erfolate dann die Gründung des Berel durch eine erhebliche Anzahl von Einzeichnunaen. e Ichu loſe Frau“ betitelt. Die Uraufführung des Werkes fdf eine Ungariſchen Theater in Budapeſt ſtatt.— Franz W̃ erfe un hiſtoriſche Tragödie aus dem 19. Jahrhundert„Juar ug be⸗ Maximilian von Mexiko“ abgeſchloffen. Das 05 F7 10 handelt das mexikaniſche Abenteuer des Bruders des Kaiſers Mu⸗ Joſef J. Die Uraufführung wird im Rahmen des Wiene 41.— ſik und Theaterfeſtes im Deutſchen Volkstheater ſtattfinde 95 5 Die Albert⸗Theater Aktien⸗Geſellſchaft in Dred⸗ hat den Pachtvertrag mit dem Pächter des ſAlberl.Thegterg tor Paul Willi, aufgehoben und Frau Hermine Kör aft i⸗ beten, möglichſt ſchon mit Beginn der neuen Spielzeit die iſchaffer⸗ ſche Leitung des Theaters zu übernehmen.— Die Stadt Af Ober⸗ bürg hat die Leitung des Aſchaffenburger Stadttheaters dem— Die regiſſeur Georg W. Lang(früher in Hanau) übertragen. Hanns neue Oper des Kapellmeiſters am Stadttheater Hannover Spie Stieber„Heiligenland“ gelangt in der kommenden Perch⸗ zeit am Eſſener Stadttheater zur Üraufführung.— Vutes toldsdorf bei Wien iſt der Komponiſt Heinrich Ber te im Al durch 66 Jahren geſtorben. Allgemein bekannt wurde Berte Pis⸗ eee 0 8 85 imäderlhaus“, die 1916 im ge⸗ ner Raimundtheater zur Erſtaufführung kam.— Als Sheſien de ſamten Ausſtattungsweſens 5 der Generaldireingicdnes Heſſiſchen Landestheaters der bekannte VBüßneden be 5 Lothar Schenck von Trapp vom Staatstheater Wies bad n 2 pflichtet. Die Ausſtattung der erſten Schauſpielaufführunge ſer Spielzeit, der Brecht ſchen Hiſtorie„Leben Eduards England“, liegt in den Händen von Arthur Pohl Grund ſeiner vorjährigen Inſzenierung von„Hans Heilim der verpflichtet wurde.— In Dresden findet demna Tabun des Verbandes katholiſcher Akademiker ſtatt. Aug ban Anlaß gelangt dort das Werk„Winterſonnenwen ührung dem jungen Dichter Gottfried Haſenkamp zur Urauff üher⸗ Die Aufführung hat das„Dramatiſche Thealer“ in Ber nommen.— Das Wiener Carltheaker, die denn Heriſge die Direktor Bernau nach ſeinem Ausſcheiden aus dem 115 Volkstheater bisher noch leitete, hat die Direktion gewechg Jahle Stuttgarter Verleger Feuchtinger iſt in den noch ſteberzah⸗ währenden Pachtvertrag Bernaus eingetreten. Mit der ben dieſer Bühne ſcheidet Bernau aus dem Wiener Theaterle ſtändig aus.— Auf dem Spielplan des Dortmu nde zden theaters ſtehen für den kommenden Winter an be ind Uraufführungen: Viergetier von Steffen, Nien — 77 Janusopfer von Heſſe, Maria und Martha vol ranck. endete. ſter Mann, Fverein Rechtsſchunkſtelle für Frauen und Mädchen mußte aus * 5 nde des Der geſchäftsführende 9 8N 15 Jiele des Verbandes darlegte. Es bandelt ſich darum. dem Kleinaktionn *Die Heiratsluſt zu Ende. Die Zahl der Eheſchließungen iſt lü ühne, 5 Maunheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 399 „Alag. den 28. Auguſt 1924 Kommunale Chronik 5 Hollands Hausbaupolitik m Holland ſpricht heute jeder von dey ſchlechten Zeiten, dem beeee 9 0 der Geſchäfte, der finanziellen Erſparnispolitit Fahe dierung. Je nachdem, ob ein Holländer zur arbeitenden litie gehört, oder zum Beamtentum, klagt er, daß die Wirtſchafts⸗ f. eiucht genug, oder im Gegenteil zu durchareifend ſkräftige der öffentlichen Fragen, die die holländiſche Regierung ſruo 920 und erfolgreich in Angriff nahm, iſt die Wohnungs⸗ n mancher Hi ie holländi pläne be⸗ wu inſicht ſind die holländiſchen Hausbaup ddernswert; der Staat unterſtützte die Gemeinden und ge⸗ dohnun upereinigungen, deren Ziel der Bau von Arbeiter⸗ Nögllchenn ift, Darlehen ſowie jährliche Beihilfen, um ihnen zu er⸗ dier n, die Mieten niedrig zu halten. Dieſe Hilfe gewöhrte die als 9 großzügig zu einer Zeit, als die Poeiſe ſehr hoch ſtiegen s„Durchſchnittsdarlehen für den Bau eines Hauſes von 7000 benötigt wurden, 1921 ſogar 9000 Gulden gegenüber 2260 Auſ dieſe, Jahre 1914. In den drei Jahren 1919 bis 1921 wurden ung zef Weiſe rund 61.000 Häuſer gebaut. Die von der Regie⸗ U 8 Unterſtützung gewährten Darlehen ausſchließlich der jähr⸗ ö deeibilfe zur Niedrighaltung der Mieten beljefen ſich auf 92 000 Gulden. Die Geſamtzahl der in den Jahren 1914 bis erbauten Arbeiterhäuſer beträgt 122 538. burde zwar ungünſtig, daß ſo viel Geld zu einer Zeit ausgegeben keden Preider das Bauen ſo teuer war. Aber Holland nahm um uß ni reis das Wohnungsproblem in Angriff, und der Erfolg iſt, b nur der Mangel an Wohnungen, der am Ende des Iür aut—5 os war, behoben iſt, ſondern auch die Häuſer ſind t gebaut. e bend des letzten Jahres oder der zwei letzten Jahre ſind die Pae allgemeinen recht geſunken. Und wenn Bauzuſchüſſe ag eit ehr gezahlt werden, ſo iſt der Grund dafür darin zu ſuchen, daig iſt ſwirtſchaftliches Bauen wieder möglich iſt. Dieſe Entwick⸗ iſt jedenfalls ein geſundes Zeichen. * it nſtanz. 27 Aug. In der geſtrigen Stadtratsſitzung wurde ehnze Umfage auf 6 5 Pfg. umgeſett In der gleichen Sitzung Mbete der Stadtrat den aus Hotelkreiſen kommenden Antrag auf debung der Fremdenſteuer für Konſtanz a b. Aus dem Lande R. burde Plersheim, 28. Aug. In der geſtrigen Bezirksratsſitzung lehm ein wiederholtes Geſuch der Stadt um Befriſtung der Ge⸗ W zur Erſtellung einer Enzbrücke, um Genehmigung 10 A 8 elung einer Waſſerkraft anlage an der Nagold bei dechrmündung— 3 75 Gemeindeverbandes Teinach Sta⸗ uach de Erſtellung einer Hochſpannungsleitung von 20 000 Volt dem Schalthaus Birkenfeld bewilligt. Wbehr Lahr. 27. Aug. Was Fleiß und Ausdauer auch beim Abeltenleſen errerchen können, zeigt das Beiſpiel eines ſtädt. darbes 58, der mit ſeinen Kindern während ſeines achttägigen Ur⸗ tögtich früh morgens bis abends ſpät aufs Feld zum Aehren⸗ nr eeeeeeee AerAss SAAn er gaſnund 34 Zentner Frucht als Lohn für ſeine und „ nder Mühen zufammenbringen konnte. Nieſeturbach, 28. Auguſt. Der 24jährige Sohn der Familie Aenacd war mit anderen Männern in der Dedsbacher Moos mit Adfalen beſchäftigt. Sie wollten an einer abſchüſſigen Stelle urzel bolz machen und einen Baumſtamm von einer ſchweren dieſer bibſe en, als der Stamm vorzeitig ins Rollen kam und den ece die Halde mit hinabriß. Dabei wurde ihm die Schädel ⸗ 1 ö mei bei Bühl, 28. Auguſt. Ein bedauerlicher Unglücksfall gae de ſich am eee in der Ortsſtraße auf dem Holz⸗ dandwie 5 Sägewerks Lang hier. Das 13jährige Pflegekind des Jihenme 15 Franz Linz ging nach Hauſe, als der Sohn eines hieſtgen — en mit Holzabladen beſchäftigt war. Bei dieſer Arbeit fiel den Veekaett a die entgegengeſebte Seite und ſchlug dem Mädchen S 5 m St. Blaſi 5 Tazen zee Blaſten, 28. A⸗ig. In Blaſiwald kann in den nächſten 28 Wandwirtsehegar Stephan Morath und Frau Wil⸗ Aliche Kogg das ſeltene Feſt der diamantenen Hochzeit feiern. 5 a. Sche chenhaufen(Amt Engen), 27. Aug. Durch Feuer wur⸗ bs mhen und Stallung und ein großer Teil des Wohnhauſes deh kon nrts Adolf Schmutz in Hauſen vernichtet. Fahrniſſe und W, Aleen dnm größten Fel grreltet werden. Ag ncder Feiſe dnit der geſamten Ernte nieder. Durch das raſche Ein⸗ don Peder Feuerwehr konnte größeres Unheil vermieden werden. . ewitde gerettet. isobungen. 27. Aug. Bei der Generalverſammlung des Be⸗ ſtba uvereins, die ſehr gut beſucht war, wurde dem fetegel, 28. Aug. Am leßten Sonntag wurde dic hieſige Flicht nanſtalt von einem ſchweren Brandunglück heim⸗ Scheye. brannte die vom Hauptgebäude abfſeits gelehene Antrag des Vorſitzenden, Bezirksobſtbaumwart Ittlingen, ſtattgegeben. Danach wurde der Jahresbeitrag auf 2 M. feſtgeſetzt, die obligatoriſche Einführung der Fachgeilſchrift gut⸗ geheißen und den Tafelobſtabſatz auf gemeinſamen Weg gebilligt Anſchließend hielt Prof. Dr. Frühlinger⸗München einen Lichtbilder⸗ vortrag über die Schädlinge der Obſtbäume und deren Bekämpfung. * Furtwangen, 28. Aug. Der Gemeinderat hat in ſeiner letz⸗ ten Sitzung einem Zentrumsantrag ſtattgegeben, ſämtliche Rück⸗ lagen bis auf 10 000 Mark für die Aufwertung der Sparkaſſen⸗ guthaben zuſtreichen, ſodaß die vorläufige Umlage von 52 auf 32 Pfg. herabgeſetzt werden kann. Die Gemeindeumlage in der früheren Höhe hatte ſtarke Erregung hervorgerufen. * Kionſtanz, 28. Aug. Im Bohlinger Gemeindewald am Schienerweg wurde Ende Juli ein etwa 40jähriger gutgekleideter Mann erhängt aufgefunden. In den Kleidern des Toten fand ſich noch eine geringe Barſchaft, eine ſilberne Uhr und ein goldener Ehering mit dem Buchſtaben R. Bis jetzt iſt es noch nicht gelungen, die Perſönlichkeit des Toten feſtzuſtellen. Aus der pfalz 2: Ludwigshafen, 29. Aug. Die für den 27. Auguſt vom Sta⸗ tiſtiſchen Amt errechnete Teuerungsziffer beträgt 12,58 Milliarden, was gegenüber der Vorwoche eine Zunahme von 0,3 Prozent bedeutet.— Die Direktion der Univerſitätsbiblio⸗ thek München hat an den Zuſchneidelehrer Eugen Kopf in Lud⸗ wigshafen a. Rh. ein Schreiben gerichtet, worin ſie ihm mitteilt, daß ſie bereit iſt, ſeine Lehrwerke über mathematiſche Zuſchneide⸗ kunſt dauernd im akademiſchen Leſeſaal der Univerſitätsbibliothek aufzulegen. Kopf hat in 28jährigen unermüdlichen Studien ein einzig daſtehendes Präziſionszuſchneideſyſtem gegründet, das haupt⸗ ſächlich auf der Anwendung des Pythagoreiſchen Lehrſatzes und der Winkelfunktionen beruht. Durch ſeine Arbeiten hat er die Zu⸗ ſchneidekunſt auf die Baſis der mathematiſchen ree hoben.— In das Büro einer, in der Kaiſer⸗Wilhelmſtraße befind⸗ lichen Bank wurde in der Nacht zum Donnerstag eingebro⸗ che n. Doch ſcheinen die nächtlichen Beſucher bei ihrer Arbeit ge⸗ ſtört worden zu ſein, da nichts geſtohlen wurde.— 13,5 Meter Roll⸗ gurt und 600 Gramm Packpapier entwendete ein Arbeiter aus Rox⸗ heim auf ſeiner hieſigen Arbeitsſtätte, mußte den Raub aber am Ausgang der Fabrik wieder abliefern. Deidesheim, 28. Aug. Die Witwe des Reichsrat von Buhl iſt geſtern früh auf einer Autofahrt von Landau hier⸗ her in der Nähe von Duktweiler ſchwer verunglückt. An einer Straßenkurve fuhr ein Laſtauto mit Anhänger dem Buhlſchen Wagen vor, wobei der Anhänger des Laſtautos den Bubhlſchen Wagen erfaßte und in Trümmer ſchlug. Frau Reichsrat Buhl die unter den Wagen geriet, erlitt zwei Armbrüche, einen Schenkelbruch und einen Rippenbruch. Sie wurde in das Neuſtadter Krankenhaus verbracht. Nach Ausſage des Chauffeurs, der nur leichte Verletzungen davontrug. ſoll das vorfahrende Laſtauto kein Signal gegeben haben. Vielleicht auch iſt der Anhänger ſchuld, denn bekanntlich ſind ſolche bei Kurven beſonders gefährlich. * Annweiler, 28. Aug. Großes Glück hatte am letzten Sams⸗ tag bei einem Gewitter das Arbeiterperſonal in den Hartſtein⸗ werken des Herrn Franz Heß hier. Ein Blitzſtrahl fuhr unter mächtigem Donner in den Turm und das Maſchinenhaus und nahm von dort ſeinen Weg in die Steinbrüche. Die Arbeiter zum Teil gelähmt, zum Teil betäubt, brauchten zu ihrer Er⸗ holung längere Zeit. Wäre die Maſchine gelaufen, ſo hätte es zweifellos eine Kataſtrophe gegeben. *Saarbrücken, 25. Aug. Wie verlautet, ſollen im Saargebiet 12 Apotheken neugegründet werden und 2 Filial⸗Apotheken die Voll⸗ berechtigung erhalten. Nachbargebiete „Stuligart, 28. Aug. Zu verſchiedenen in der württembergi · ſchen Preſſe erſchienenen Nolizen über ſtarkes Fiſchſterben ibberen N 26 47, bemertf 5s Siaclgnrter äadtiche Nacichten⸗ amt:„Es iſt vollkommen ausgeſchloſſen, daß die Sprengungen an der Durchbruchſtelle im neuen Neckarbett die Urſache des am 20. und 22. Auguſt beobachteten Fiſchſterbens im Neckar ſind Vielmehr handelt es ſich an beiden Tagen um ganz außergewöhnliche, bis jetzt noch nie beobachtete Verunreinigungen des Neckars, die ſich am 20. Auguſt durch einen ſtarken Naphthalin⸗ und am 22. Auguſt durch einen ſtarken Teerölgeſchmack bemerkbar gemacht haben. Wie einwandfrei feſtgeſtellt wurde, ſind die Verunxeinigungen nicht auf Stuttgarter Gemarkung in den Neckar gelangt. Vermutlich iſt der hohe Waſſerſtand des Neckars von einem oberhalb Obertürkheim gelegenen Induſtriebetrieb dazu benützt worden, die betreffende ſchädliche Flüſſigkeit in das Neckarbett abzuleiten. Es iſt dringend zu wünſchen, daß es den zuſtändigen ſtaatlichen Behörden gelingr, einen derartigen Unfug, der die Fiſchzucht und die Waſſerverſorgung zu gefährden geeignet iſt, durch entſprechende Maßnahmen für künftig vorzubeugen.“ AKunſt und Wiſenſchaft Oder dan er Boykott der deutſchen Wiſſenſchaft. Wie gut es den Wſdaſiner noch gelingt, die Iſolierung Deutſchlands auf uſtlichem Gebiete durchzuführen, zeigte wieder der fünfte 90 iguce r Unjon International de la Chimie pure et lel beutren der in Kopenhagen kürzlich tagte. Trotzdem dieſer alſo Aünebenſoem Boden ſtatffand, wurden die deutſchen hemi: Aogungen o wie bei den früheren in Ententeländern abgehaltenen Aberg arnsgeſchloſſen. Prof, Sbrenſen, der Leiter des debehründ aboratoriums, ſucht dieſes ſonderbare Verhalten damit eien.en daß die Deutſchen noch nicht in die Union aufgenom⸗ eaßme In Wirklichteit hat man niemals Anſtalten zu ihrer * t eieroffen, trotzdem doch dieſer Kongreß die beſte Gele. dade Feſceſen. wäre, wenn man ſich wirklich ernſtlich mit dieſer 5 Nies La ftigt hätte. Die weitere Erklärung Sörenſens, ein der ait de zwie Dänemark dürfe ſich nicht von der Zuſammenar⸗ Unz erker Wiſſenſchaftlern der großen Staaten ausſchließen, läßt beſee n ade n, woher der Wind weht. Man fürchtet ſich vor der on gegen der Franzoſen und ihrer Vaſallen. Die Seele ufündeie latentſchland gerichteten Boykotts iſt nämlich der 1919 ſchenbe die Aternational Research conceil(I. R..); deſſen den agen ſeidrganiſation der internationalen wiſſenſchaftlichen Be⸗ ehtandern ollte. Auf deſſen Anregung wurden in den einzel⸗ deteundet, die Unionen für die einzelnen Gebiete der Wiſſenſchaft lanr Von alljährlich zu internationalen Kongreſſen zuſammen. dolled fF̃ ern all dieſen Unjonen hat man ſyſtematiſch Deutſch⸗ lch. derd gehalten und die Neutralen, die nicht mitmachen deulſclrerd ebenfalls mit Ausſchluß bedroht. So iſt bekannt⸗ Nagge der von dem internationalen Kongreß für Geogra⸗ Valloſſen in Kairo ſteigen ſoll, auf franzöſiſchen Druc hin ite ſchen ein. trotzdem die ägyptiſche Regierung anfänglich auch die Michaonaleße aden hatte. Auch zu dem 1926 in Rom tagenden udhet nasn Chirurgenkongreß ſind die Deutſchen den 8 9 n dieſt Erfreulich iſt es, daß von einigen Seiten 10 Funben dieſe Vergiftungspolitik Front gemacht wird. So ha⸗ Ko und eden ſich an dem oben genannten Kopen. andsbreß nicht beteiligt, um damit gegen den Ausſchluß Ein Aahgezugänaldelhefund. Prof. H. H. Houben hat in einem bis⸗ 159 Geeſgechen el des Nachlaſſes einen wert⸗ de eichn und gemacht. Er entdeckte dort tagebuchartige Jun eſchichte ſugen Eckermanns, welche ein neues Licht auf dam erſtenmaleiner Geſpräche mit dem großen Weimarer werfen. Wienswerk feten Bob die literarhiſtoriſche Kritik an Ecker⸗ Wi eſten Boden. enescleegn das Menſchengeſchlecht? neber das Alter des Audeit ein echts hat die geologiſche Forſchung in neue⸗ Pegründebende Berechnungen angeſtellt, die uns zum erſten pberehung de e Zahlen für das Auftreten des Menſchen und die Neicechnun einzelnen Kulturen liefern. Ueber die neueſten Aa bi Rudolf g die von den verſchiedenen Eiszeiten ausgehen, en jüngſt Hundt in der Leipziger„Illuſtrierten Zeitung“. 8 en Forſchungen ſind viermal Vorſtöße des Inland⸗ 6— eiſes aus dem ſkandinaviſchen Gebirge nach Norddeutſchland er⸗ folgt. Dieſe Vereiſungen hat der Menſch als Urmenſch miterlebt, und zwar laſſen Knochenfunde und Werkzeuge ziemlich genau ſein Auftreten in den einzelnen Gegenden erkennen. Dadurch wird auch eine zeitliche Feſtlegung der Eiszeiten und ihrer Dauer er⸗ möglicht. Als das Eis der letzten Eiszeit aus Südſchweden nach Norden abſchmolz, vergingen 5000 Jahre. Für die ganze Nach⸗ eiszeit berechnet man 16000 Jahre. Die Südgrenze der vierten Vereiſung bildeten die Oſtſee, die großen ruffiſchen Seen und das Weiße Meer. Seit dem Rückſchmelzen von dieſem ſüdlichen Eis. rand ſind 20 000 bis 30 000 Jahre vergangen. Die Menſchen, die uns in den Funden des ſogen. Magdalénien entgegentreten, ſtehen an der Schwelle dieſer Zeit. Man berechnet die Späteiszeit und Magdalsnien⸗Zeit auf etwa 14000 Jahre, von 23 000 bis 9000 v. Chr.; die Entwicklungszeit der Oſtſee während der ſogen. Anzylus⸗ und Litorinaperiode iſt von 9000 bis 5000 v. Chr. anzunehmen. Die jüngere Steinzeit würde dann von 5000 bis 2000 v. Chr. und die nachfolgende Metallzeit bis auf den heutigen Tag dauern. Es laſſen ſich aber Spuren des Menſchen bis in noch viel entfern⸗ tere Zeiten zurückverfolgen. Die Ablagerungen der Kalktuffe von Weimar, die in der letzten Zwiſcheneiszeit unter ähnlichem Klima wie heute vor ſich gingen, liegen 60 000 bis 80 000 Jahre zurück: in dieſen Ablagerungen ſind Menſchenreſte mannigfach gefunden worden. Der Menſch von Markkleeberg bei Leipzig, der die größte Vereiſung miterlebte, weiſt das Vorhandenſein des Menſchen in der Mindel⸗Riß⸗Zwiſcheneiszeit hin, die zwölfmal ſolange wie die Nacheiszeit dauerte, alſo 250 000 Jahre. Der Menſch von Mauer bei Heidelberg gehört in die Günz⸗Mindel⸗Zwiſcheneiszeit und iſt 320 000 bis 500 000 Jahre alt. Vielleicht iſt der Menſch von Mauer, der Zeuge des aufſteigenden Odenwaldes wurde, ſogar eine Million Jahre alt. Kleine Chronik. Wie die„Antiquitätenztg.“ mitteilt, hat die Baſler Univerſität einen wichtigen Fund zu verzeichnen. Der Benediktinermönch Dom Germain Merin, ein bekannter Altertums⸗ forſcher, hat unter den Manuſkripten der Univerſität eine bisher unbekannte Predigt des Heiligen Auguſtinus entdeckt. — In Brixen iſt im Alter von 75 Jahren der Domherr beim Brixener Domkapitel Ignaz Mitterer geſtorben. Mitterer war wohl der bekannteſte neuzeitliche Komponiſt für die Lieder der katholiſchen Kirche. Seine Meſſen, Litaneien, Weihnachts⸗, Kar⸗ wochen⸗ und Sakramentsgeſänge bilden ſeit Jahrzehnten die Grundlagen der Kirchenmuſik des katholiſchen Gottesdienſtes.— Wie der„Newyork Herald“ von einem Bankier aus Chicago, der vor kurzem aus Aegypten zurückgekehrt iſt, erfährt, haben neuerdings Archäologen, die auf Veranlaſſung der ägyptiſchen Re⸗ gierung ausgedehnte Forſchungen unternommen hatten, drei Gräber entdeckt, die ungefähr tauſend Jahre älter ſein ſollen als das Grab Tutanchamons. Um Königsgräber, die jetzt ſämtlich entdeckt ſind, kann es ſich dabei jedoch nicht handeln.— Dieſer Tage iſt in Paris Henry Ceard, einer der letzten Hauptvertreter des Naturglismus in Frankreich, im Alter von 73 Jahren geſtorben. Er hat die Anſchauungen von Zola, Goncourt und Huysmans namentlich auf den Roman und das Theater angewandt. Sein typiſcher Roman iſt„Une belle journée“. Auch von Flaubert war er ſtark beeinflußt. Ph. Schweitzer⸗ Tagungen Allgemeiner Fürſorgeerziehungstag in Heidelberg Das Programm für den Allgemeinen Fürſorgeerziehungstag, der am 15. September in Heidelberg beginnt und eine Reihe von Autoritäten auf dem Gebiete der öffentlichen Fürſorgeerziehung vereinigen wird, iſt nunmehr feſtgeſtellt. Am erſten Tag wird Pro⸗ feſſor Dr. Gregor aus Flehingen über das Thema ſprechen:„Wie kann die Anſtaltserziehung wirkſamer geſtaltet werden?“ Sein Vor⸗ trag wird all die Ergebniſſe der letzten Jahre praktiſcher Erfahrung verwerten und ſo eine bedeutſame Beleuchtung der Beſtrebungen über ein zeitgemäße Ausgeſtaltung der Fürſorgeerziehuna bringen. Beſonders wird ſich der Vortrag auch mit der Fürſorgeerziehung ſchulentlaſſener Jungen befaſſen, während Paſtor Iſer⸗ meier inbezug auf Mädchenerziehung und Direktor Sept hinſichtlich der Kindererziehung den Vortrag ergänzen wird. Aus dem Nechtsleben Die Bedeukung einmaliger Mahnung bei weiterem gleichh gültigen Verhalfen. Der verlorene Anſpruch auf den Sealmantel. 1 8(Nachdruck verboten Im Laufe der Abwicklung von Herſtellungsverträgen entſtehen nicht ſelten Streitigkeiten, ſei es durch Bemängelung des Werkes durch Preisbemängelung, Nachbeſſerungen uſto. Leicht erklärlich iſt es, wenn in ſolchen Fällen die eine oder andere Partei verſucht⸗ den Vertrag wieder zu löſen, indem ſie Vorſchläge unterbreitet und ſie durch entſprechende Handlungen unterſtützt. Ein leichter Widerſpruch gegen ſolches vertragswidriges Verhalten kann der vertragstreuen Partei nicht immer alles Recht wahren insbeſon⸗ dere nicht, wenn ſie ſich im übrigen lau verhält und die Dinge ihren Gang laufen läßt, ohne ſelbſt durch entſprechende Handkungen zur Wahrung ihrer Rechte einzugreifen. Dieſes untätige Verhalten kann auch die an ſich vertragstreue Partei unter gewiſſen Umſtän⸗ den um ihr vermeintliches Recht bringen. Zum beſſeren Verſtänd⸗ nis der folgende Rechtsfall:*3 Der Kläger beſtellte im September 1919 beim Beklagten Kürſch⸗ nermeiſter K. in Kötzſchenbroda für ſeine Ehefrau einen Seal⸗ Kanin⸗Mantel zum Preiſe von 2500 Mark. Als der Man⸗ tel angefertigt war, ſtellte ſich heraus, daß er nicht nach Wunſch paßte, gleichwohl zahlte der Kläger die Rechnung und vereinbarte die Abänderung. Der Mantel wurde nach wiederholter Aenderung immer noch als nicht paſſend bemängelt. Am 80. Dezember 1919 ſchrieb der Beklagte daher, daß er den Mantel jetzt wieder behalten wolle und dem Kläger den gezahlten Betrag zurückſende, was auch geſchah. Durch Schreiben vom 4. Januar 1920 widerſprach der Kläger dieſem Beginnen und beſtand auf der Lieferung des Man⸗ tels. Er kümmerte ſich jedoch nicht um die Sache bis zum Herbſt 1920, zu welcher Zeit er wieder gemahnt haben will. Dann ver⸗ hielt er ſich wieder gänzlich untätig, bis er im November 1921 die Lieferungsklage erhob. 25 3 Das Landgericht Dresden gab der Klage ſtatt, das Ober⸗ landesgericht Dresden erkannte auf Abweiſung. Das Ober⸗ landesgericht geht davon aus, daß der Kläger ſich den ganzen Som⸗ mer 1920 hindurch offenbar darum nicht um die Lieferung des Mantels bemüht habe, weil die Preiſe im Frühjahr 1920 erheb⸗ lich geſunken ſeien, ſodaß er gehofft habe, anderweit einen andern Mane zu erhalten. Aber auch abgeſehen davon habe ſein lan⸗ ges Stillſchweigen erkennen laſſen, daß er keinen Wert mehr auf die Lieferung gelegt habe. Aber wenn auch der Vertrag bis zur angeblichen Mahnung des Klägers im Herbſt 1920 noch beſtanden haben ſollte, würde er doch durch das weitere Stillſchweigen des Klägers bis zum Winter 1921 aufgehoben ſein. Die gegen dieſes Urteil beim Reichsgericht eingelegte Reviſion iſt ohne Erfolg geblieben und vom höchſten Gerichtshof zurückgewieſen worden. Is. Keine Uebernahme der Gefahr der Geldenkwerkung durch Vergleich Nachdruck nerb) Der Kaufmann L. in Wismar(Mecklenburg) hatte im Februar 1922 Anlaß. gegen den Beklagten B. in Berlin im Wege der Klage auf Zahlung von Schadenerſatz wegen Nichtlieferung von Motoren vorzugehen. Der Streitfall wurde ſedoch durch Veraleich erle⸗ diat. indem ſich Beklagter verpflichtete, dem Kläger noch ſechs Mo⸗ toren zu den vereinbarten Preiſen mit beſtimmten Teuerungszuſchlä⸗ gen zu liefern. Im weiteren Verlaufe der Geldentwertung verwei⸗ derte der Beklagte die Lieferung von vier Motoren. Kläger klagte nunmehr auf Erfüllung, und die Berliner Gerichte verurteilten den Beklaaten zur Lieferung zum Vertragspreiſe. Das Kammergericht geht davon aus, daß der Beklaate durch den Veraleich die Gefahr der Lieferungsſchwierigkeit und der Verteuerung der Ware übernommen habe und zu„Veraleichspreiſen“ liefern müſſe. Auf die Reviſion des Beklagten hat das Neichsdericht das Urteil des Kammeraerichts aufgehoben und die Sache zur anderwetten Verhandluna und Entſcheidung an das Berufungsgericht zurückver⸗ wieſen. 70 5 12 In den reichsgerichtlichen Entſcheidungsarunden wird ausgeführt. daß der Veraleich keinen Anhaltspunkt für die Uebernabme der Ge⸗ fahr der Geldentwertung biete. In der Tat war zur Zeit des Ver⸗ gleichsſchluſſes eine Geldentwertung in dem Ausmaße, wie ſie ſeit Auauſt 1922 eingeſetzt bat. nicht vorausſehbar. Dafür, daß inſofern der Veraleich auf Seiten des Beklagten einen ſpekulativen Charakker trüge. feblt es an jedem Anbalt. Im Sinne des Reichsgerichtsurteils vom 26. April 1923(VI 506/22), das Beklagter anführte, iſt die von Auauſt 1922 an zu rechnende arundſtürzende Geldentwertung als ein unerwartetes und unvorherſehbares Exeianis anzuſehen, auf das ſich die Gefahrübernahme des einen Veraleich eingehenden Werkunker⸗ nehmers oder Verkäufers nicht erſtreckte. is. Pflicht zur Lieferung bei Vorauszahlung (Nachdruck verb.) Für den Fabrikanten mag es unbillia erſcheinen, wenn wegen des vor Jahren im Voraus empfangenen Betrages jede Aufwerrung abgelehnt wird, ſodaß die Leiſtung zur Zeit aleichſam ein Geſchenk darſtellt. Der Käufer dagegen kann bier entaegenhalten. daß er vor Jahren durch die Zahlung des Kaufpreiſes ein gleichwertiges Ge⸗ ſchenk gemacht habe. Tatſache iſt jedenfalls, daß das Reichsgericht konſequent daran feſthält. daß mit dem einmal empfangenen Betrage der Lieferant alles Riſiko übernommen bat und zwar auch dasſenige. den erhaltenen Betrag ſo anzulegen. daß er bei ſpäterer Lieferung keinen Schaden erleidet. das Reichsgericht hat deshalb auch im gegenwärtigen Falle auf Lieferung von zwei Kraftwagen entſchieden, die bereits im Sommer 1918 voll bezahlt worden waren. Aus den reichsgericht⸗ lichen Entſcheidunasaründen: Darauf. daß der Kläger ſich abweichend vom Vertragasinhalt zur ſofortigen Gegenleiſtung der Beklaaten gegenüber ſelbſt erboten hat. weil er erhebliche Beträge vereinnahmt hatte und die Kaufpreisſumme in ſeinem Geſchäft entbehren konnte, kommt es für die rechtliche Bedeutung dieſer Zahlunag nicht an. Die Beklaate hatte durch dieſe den vollen Gegenwert für die bei⸗ den Wagen erhalten. Denn zur Zeit der Zahluna hatte die deutſche Mark noch ihre volle Kaufkraft. Wie das Reichsgericht. ins⸗ beſondere auch der erkennende Senat unter näherer Bearündung ausgeſprochen hat, hat beim Kauf und Werklieferunasvertrag die vollſtändige bare Vorauszablung des Preiſes durch den Käufer oder Beſteller die rechtliche Folge, daß ſich das Vertraasverhältnis auf die nunmehr zur einſeitia gewordenen Lieferunaspflicht des Verkäufers (Werklieferers) jedenfalls inſofern beſchränkt, als von einem Miß⸗ verhältnis zwiſchen deſſen Vertraasleiſtuna und dem Preiſe, den er in voller Höhe und in dem vollen beim Vertraasſchluß für angemef⸗ len erachteten Wert erhält, nicht mehr die Rede ſein kann. Der Lie⸗ ferunaspflichtige hat in dem empfangenen Preiſe die Mittel in Hän⸗ den, um ſeinerſeits ſeinen Verpflichtungen nachzukommen: mißlingt ihm dies hinterher infolge Steigerung der Preiſe und Löhne, ſo hat er ſich verrechnet. ohne daß es für ihn einen Rechtsarund gäbe. die Würmer ſind Ouälgeiſter und verzehren die beſten Nährkräfte des Körpers. Wir raten Ihnen für die Beſeitigung echte Aroba⸗ Kerne zu gebrauchen. Erhältlich in Apotheken. Em. 80/81 16 Sehe d 790 — 8 6. Seife. Nr. 399 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) Freitag, den 29. Auguſt—2— nachteiligen Folgen dieſes Rechnunasfeblers auf den Käufer(Beſtel] freie Willensbeſtimmung ausgeſchloſſen war. Der als Sachver⸗ Der als Zeuge vernommene Prokuriſt, den der Angeklagte 70 ler) abzuwälzen. Die Beklagte iſt ſomit d ändi 5 7 i ˖ 5 ite urch den erhaltenen Be⸗ ſtändiger gehörte Profeſſor Dr. Gruhle aus Heidelberg beſtätigte Urheber ſeiner Entlaſſung anſieht, bekundete, daß er keineswegs aanzen vereinbarten Kaufpreiſes voll befriedigt, in der Tat, daß dem Angeklagten der e Slrafausſchllehungs die Entlaſſung des Angeklagten gedrängt habe. Er hab: Lebai dlatcl wie boch die Materialpreiſe und Löhne zur Zeit der Fäl⸗ grund des g 51 St. G. B. zuſtehe. Aufgrund dieſes Gutachtens ſprach das Entlauungsſchreiben umterzeichnet Das Zeugnis habe eſi— iakeit der Leiſtuna der Beklaaten geſtanden haben oder zur Zeit der heute das Gericht den Adam Bucher von der erhobenen Ankleze Gegenteil noch zuguſten des Angeklagten geändert, auch habe er 11 tatſächlichen künftigen Lieferung ſtehen werden. is frel 5 2 Nn de hobenen Anclageſprache mit dem Abteilungsvorſteher genommen, der fedoch er den 7 0 Wer hat die Ei M. 8 wolle. gauchen e Einfuhrerlaubnis zu beſchaffen 3 N 1 Schüſſen auf ihn, den Zeugen, habe ſich der Angeklaate„kaltſchen, . 15 ˖ Die Diebeszüge einer Hochſtaplerin zig“ umgeſehen, ſo, als ob er ſagen wollte:„Nun hat er genug.“ Mitverſchulden der Abſenderi zun eeen Als Geheimratstochter und Baronin. 5 eine Zahl Ane e und ulden der enderin an de 8 er Firma Siemens vernommen, von denen letztere bekunden, der Beſchlagnahme von Leinsl Es iſt nicht zu verwundern, daß die 20 Jahre alte Hausangeſtellte der Angeklagte vielſach Zuſammenſtöße mit Vorgeſetzten gehabte 15 wegen verfrühter Abſendung Margarethe Störmer bei ihren Diebesfahrten mit vielem Glück S 5 n 0 i me 35, Eine neue Reichsgerichtsentſcheidung gibt ein anſchauliches Bild] operiert hat. Wer ſie zum erſtenmal ſieht oder ſie reden hört, glaubt e. We e e e ee 0 über die gegenſeitige Verpflichtung zur Sorge für die Erlaubnis Pindchenſter, ver Nedüichkeit, ein ben beſten Ständen angehbrendes Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrrerluſt der Einfuhr von Waren die der beſonderen Erlaubnis bedacf für 51 S; iſt aber tatſächlich eine völlig Nach faſt dreiſtündiger Berakung verkündete der Vorſttzende dſe den Fall, daß in dieſer Beziehung keine vertraglichen Vereinbarun⸗ Di 735„ bereits vorkeſtrafte Perſon, der Typ einer HochſtaplerinSchurgerichts folgendes Urteil:„Der Angeklagte wird im Fan gen getroffen worden ſind Die S. ſtand wegen Diebſtahls in acht Fällen vor dem Einzelrichter[Succow zu einem Jahr Gefängnis, nur wegen Körperver f 10 in Breslau. Stolz warf Sie ihren Kopf zuxrück. als ſie aus der letzung, im Falle d 4 ſitzes einet 7 115 We R. in Düſſeldorf⸗ Unterſuchungshaft vorgeführt, die Anklagebank betrat. Aagri e wegen s heim kaufte im Dezember 1920 von der Firma Noury Sie arbeitete bei ihren Diebesfahrten faſt imm it d I ilt. Die und van der Jan de in Deventer(Holland) durch Vermitt⸗ Trick. Aus dem Adreßbuch 8 ⁊ 5 ſie 2 5—5 Skrafe wird b 0 1716 W9. gei 5 in i 15000 Kilogramm 1 1 5 11 55 der Gau⸗ſchen Haft zuſammengezogen, wovon 1 Monat Gefängnis% · ulden zur Lieferun i m a in zum Opfer. a rat ſie als die Tochter eines Geheimrats, W̃ Haft, als fü i 2 i5 igeſeh“ Monats Januar En de 1921 8 5 die bald als Baronin auf den Plan. Einer Köchin, bei der ſie vorſprach, eecen en Vermittlerin kam bei der Vertäuferin die irrige Meinumg Suf, die erzählte ſie, daß ſie ſich demnächſt verheirate: bei dem Hochzeitsmahle* Käuferin ſei bereits im Beſitz der Efnfuhrerlaubnis. Si die des⸗ würde es hoch hergehen. Achzia Perſonen würden daran teilnehmen. halb die Ware am 19. 3 1921 in S nis. Sie ſandte des⸗ Dann wurde ihr plötzlich übel und ſie bat um ein Glas Waſſer. Wäh. 9il Ein Betrüger. Der Schachtmeiſter Kaſpar Waldenm ahten — deutſchen 6 in Sneek in Holland ab. An rend ſich die Wohnungsinhaberin aus dem Zimmer entfernte, um in Ludwigshafen ſpiegelte im Dezember des Jahres 1921 einem 515 n Grenze wurde die Sendung wegen fehlender Ein⸗ für das„gnädige“ Fräulein das Gewünſchte herbeizuholen, ließ die ſchinenarbeiter in Bad Tölz vor, er ſei Schachtmeiſter bei einer 9 fuhrbewilligung angehalten und am 27. Januar 1921 Diebin einen goldenen Ring, der auf dem Vertiko lag, verſchwinden. Bau der Bahn von Tölz nach Lenggries beteiligten Firma für verfallen erklärt. Die Einfuhrerlaubnis wurde erſt am] Das Fehlen des Ringes wurde erſt ſpäter bemerkt.— In einem an⸗ könnte dem arbeitsloſen Maſchinenarbeiter Arbeit eventuell ſeſe 31. Januar 1921 erteilt, hatte aber keinen Erfolg mehr, da das]deren Falle war ſie mit einer Köchin übereingekommen, daß ſie die Führung der Kantine bei dieſem Bahnbau beſchaffen. Auf dien 9 hr, 1 en Reichswirtſchaftsgericht die Verfallerklärung als rechtmäßig erklärte das Hochzeitsmahl für ſie, die„Baronin“, herrichte, aber man bedürfe Ausſicht hin nahm der leichtgläubige Tölzer Waldenmayer und deſſen und der Beklagten nur eine Entſchädigung von 170 770 Mark 0— 27 1 1— verköſtigte die beiden teilweiſe, 3 bet 19 5 1 10 5 r, um eine im gleichen Hauſe wohne a n Zechen und händigte ihne a nett 45 roe iner, aach dier benußzte die Diehin de Meteene n ee einmal Aach Wala henen e 5 Wege 5 Ni n und einen Ring zu ſtehlen. erwandten einen Beſuch abzuſtatten, lieh ihm der Maſchinenar 2 Beklagte hat der Klägerin 152 282 Mark gezahlt, die In einem weiteren Falle ſtahl ſie unter ähnlichen Verhältniſſen ſein Fahrrad, das Waldenmayer verſetzte und zu deſſen Auslöſung 15 m 43, ulden umgetauſcht wur den; beſtreitet aber jede weitere einer 78 Jahre alten Aufwaſchfrau eine Handtaſche mit Geld. Noch Beſitzer des Rades weitere 100 Mark zahlen mußte. Im gauſch da die Klägerin die Einfuhrbewilligung habe 1 5 522 6 werden ihr zur Laſt gelegt. Dann handelte es 0 der um etwa 700 Mark geſchädigt. Bom Aumtege rgen müſſen. ich aber auch noch um andere Diebſtähle. Im Dezember v. Is. er⸗ wurde Waldenmayer wegen fortgeſetzten Verbrechens it Nachdem das Landgericht die Klage abgewieſen hatte, ver⸗ erſchien ſie in einem Strumpfwarenhaus in Breslau. Sie bat dort um Betrugs im Rückfalle zu 6 Monaten Gefängniz verurteiff urteilte das Oberlandesgericht Düſſeldor; die Erlaubnis, telephonieren zu dürfen. was ihr auch bereitwilligſt In der Berufungsverhandlung vor dem Landgericht München Sgerich ſſ f die Beklagte zur ung Zahlung von 3975 Gulden oder des in deutſcher Währung ent⸗ geſtattet würde. Aus der Telephonzelle lies ſie eine Aktentaſche mit war der oft beſtrafte Angeklagte nicht erſchienen die Vernehmee ſprechenden Betrages abzüglich der bereits lüen 152 282 ge 300 Goldmark verſchwinden. Schließlich ſoll ihr noch ein„Provinz⸗ des Geſchädigten ergab das gleiche Bild wie in der Vorinſtanz. Rart Das Oberſandesgericht geht 528 pei 55 aach de aen leabeger ang den ee ien ban ſe⸗ Berufung wurde daber als unbegründet koſtenfällig verworfen. 775 5 a er Anklage, einen Gutsbeſitzer aus dem Kreiſe Brieg ange⸗ die Pflicht oblag, die Einfuhrbewilligung zu beſchaffen, daß aber die ſprochen, dem ſie ſeine Brieftaſche mi 85 i„ aber da en, mit 510 Goldmark ſtahl. dat. oon 5 850 5 ſie die Die abt ſie ſei völlig unſchuldig. Sie wiſſe Neues aus aller Welt ‚ ihne vorher bei der ſten anzu⸗ ganz genau, daß ſie eine Doppelgängerin beſitze, der ſie ſchon cht . 2 )))))FCCFFDDCCCC(/(VTXK„K„ ———. fragen, ob die Einfuhrerlaubnis erteilt ſei. Gegen dieſes Urteil einmal zum Opfer gefallen ſei. In ſechs Fällen wurze die Diebin— Ein fingi überfa 55 auf haben beide Parteſen Reviſion beim Reichsgericht einge⸗ wit auer Beſtimmtheit von den Beſtohlenen als die Diebin erkannt. daz Bſke i Ein, Raubüb er dean en legt, jedoch ohne Erfolg. der höchſte Gerichtshof hat die der, Gutsbeſiter allerdings wurde ſtutzig, als die raffinierte Hochſtap⸗ ee eee 000 Mar e in Mürnberg, bei Hil Reviſion zurückgewieſen. erin unter Tränen ihre Unſchuld verſicherte und er meinte, es ſei 7 ark gerauht und der Poſtſchaffn rtele doch immerhin möglich, daß er ſich irre. Dieſer und noch ein zweiter lier gefeſſelt aufgefunden wurde, ſcheint eine unerwa Aus den reichsgerichtlichen Entſcheidungsgründen iſt noch fol⸗ f iü 55 lh 75 von Intereſſe: Das Gberlen beegeric, nimmt 10 bag 55 eede e a Nes Wde des kiaherigen Selle 5 rfüllung des Vertrages durch die Beſchlagnahme der Ware und die Bei der Vernehmung der Zeugen ereignete ſich noch ein intereſſanter dringendem Verdacht ſteht, den U e ſcht a, Verfallerklärung unmöglich geworden ſei. Es hat geprüft, inwie⸗ Zwiſchenſall.— Die meiſten Zeugen bekundeten, daß die Angeklagte haben, um in den Veſte 05—— eblich geran ien Sa zu ge⸗ weit die Unmöglichkeit von ſeder Partei zu vertreten ſei, und iſt in[ bei Begehung der Straftaten ein ſchwarzes Mantelkleid, unten aus⸗ langen. Hiller iſt bereits i 5 ee ee, Auwendung der 55 324. 25 Bor zu dem Ergebnis gelangt, daßß pehren, gezender, baße, ddie Angetlagte botte aber ſhon im Verver: Sroßfenek. Der durch def Heaaß den Norden. ſmide zeide Teile ein gleichgroßes für die Beſchlagnahme und Pße ga behenbtet, eaß ſie niemals ein ſolches Kleid beſeſen bobe. perurfachte Schaden wird ann 780 00candrder Neuſſer Daud ge⸗ Verfallerklärung urſächlich gewordenes Verſchulden treffe. Gegen die 0 ſalt das Zenzuls lber Mutker berafen, ſamtverluſt ſoll 9 e e eun 0 reffe, eſtätigen ſollte. ch Vexrſic gedeckt ſein.— Vorg ſen N rechtliche Bedenken Zur Hauptperhandlung hatte man deshalb die Mutter vorgeladen ſtand in den Getreidemühlen von Plange im Düſſeldorfer Gaſe icht. ſend iſt es ferner, wenn das Oberlandesgericht an⸗ um was es ſich bei ihrer Vernehmung handelte, w ihr nicht be⸗ ein großes Schadenfeuer, das dank energiſcher Eingr igt d 1 2 bef ige 0 kannt. Die Frage des Richters, ob ihre Tochter ein dchwurzes Man⸗ zweier Löſchzüge in zwei Stunden gelöſcht war eAuch in dieſen baru n nicht die im Auslan indliche Klägerin, ſon telkleid, das unten ausgeboat ſei, beſitze, wurde bejahend beant⸗ Falle iſt der Schaden bedeutend. 0 die Beklagte die Einfuhrerlaubnis zu beſchaffen gehabt habe. wortet.„Mutter, Mutter“, rief die Angeklagte hierauf ſchluchzend— Der Schnaps im Sternenbanner. Ein amüſanter Zwiſchen Ebenſowenig iſt es aber zu beanſtanden, wenn das Oberlandesge⸗ aus,„was haſt du gemacht. ſo ein Kleid habe ich doch nie gehabt? fall ereignete ſich bei der Landung eines D in Newhn richt für Recht erklärt, daß die Klägerin die Ware nicht vor Nach dem Antrage des Amtsanwalts wurde die St. mit Rückſicht Bei ſolch enhei 17 National⸗ ge ch erlangier Antrage des! 5 Bei ſolchen Gelegenheiten zeigen die Amerik Nat Gewißheit äber die Erteſlung der Einfuhrerlaubnis habe abſenden durf ihre Gemeingefährlichkeit, wegen Diebſtabls in 6 Falen zu einer flaggen, die ſie zum geiche Vaterlandsliebe während de⸗ dürfen. Sie durfte die Ware nicht der Gefahr der Beſchlagnahme fneſerpeſtzake ron 2 Jabren Geſananis verurtell.„Das iſt ganzen euro aſch Reiſe mit ich geagen baben. Den Bol ausezen, ſondern mußte damit rechnen, daß ſich die Ertellung der furcbtdar“ tief die Verurtelte mit Pathos aus,„ietzt fehlt mir nur fen fier el 0 n Reiſe mit ſich getragen haben. Den 3 merila⸗ Einfuhrerlaubnis verzögerte. Sie mußte der Beklagten die Nög⸗ FFFCG niſche Flaggen em Aek 22 55 17. 2 ſug ſeiee 8 1 58 m A Der Umfang ſeiner Flaggee dem lichkeit Wane 15 253 zu ver⸗ Mordanſchlag auf den Vorgeſetzten e bei näherer Unterſuchung ergab ſich, daß in ticken „ wenn die hrerlaubnis verſagt wurde. s Verſehen 5 er beiden Sternenbanner eine Whiskh⸗Flaſche von beträch ten r Agentin, die die Klägerin in den Irrtum ſetzte, daß die Erlaub⸗ as Ferienſchwurgericht am Landgericht Berlin II, hat ſich mit Umfange verborgen war. Mit vergnügtem Schmunzeln beleg en nis erteilt ſei, hat die Klägerin zu vertrelen. ie. kaieeen deueig ae wereineh Mannen ven 4 Hahrenn n e. dee Heiter Ferneneerner und Sohness ai eſchleg, wüßten e 55 e e am 24. 1 9 Hegen in Nikolasſes der Beſitzer einer erheblichen Strafe entgegenſieht. 44% en Prokuriſten Succomw von der Firma Siemens u. Halske e 8 J eiter des Kalkulationsbureau Landgericht Mannheim wirkte ein Kaufmann Schwarz, das Bureau unterſtand außerdem Meſſen und Ausſtellungen 5 dem Leiter des Blockwerks, dem Prokuriſten Succow. Im Auguſt —————— FF„%% ³f A ᷣPi!.—̃²——— ,,.,. „Mannheim, 28. Aug.(Sitzung der kleinen Ferienſtrafkammer] vorigen Jahres kam es f 3 8 95 5 zur friſtloſen Entlaſſung des jetzigen Vorſitz: Landgerichtsdirektor Dr. Wei ß. Schöffen: Pirmia Merk. Angeklagten, indem man ihn beſchuldigte, während eines Strelks Befucherkarien Brudie Aölner Herbſtmeſſe d Ein, Kontrolleur hier, Frau Hedwig Wißler hier. Vertreter der An⸗ arbeitswillige Angeſtellte gewaltſam am Betreten der Arbeitsſtätte. Um den zur Kölner Frühjahrsmeſſe von Ausſtellern un 1. 7 klagebehörde: Staatsanwalt Morr. gehindert zu haben. Pleßner nahm ſich das außerordentlich zu Her⸗ käufern vielfach beklagten Andrang von ſchauluſtigem h̃l Erfolgreiche Berufungen zen. Es kam zu einem Briefwechſel mit der Firma und Succow. kum auf der Herbſtmeſſe(14—19. September) fernzuhalten n Pleßner hat auch einmal die Ebeſrau Succows beſucht, um die Ent⸗ das Meſſeamt Köln im Einvernehmen mit den Handelsgſſe⸗ Der Küfer Ottomar Gieſer aus Ludwi en a. Rh. iſtlaſſung rückgängig zu machen. Als ſeine Bemühungen aber alle und üü der Hehlerei verdächtig. Am 26. Januar 8— 2 5 fehlſchlugen, ſoll Pleßner, wie die Anklage d ee, ſich entſchloſſen 5 eeee 5 Weiſe 100 klagte in einer hieſigen Wirkſchaft von einem Manne, der im haben. ſeinen vermeintlichen Widerſacher niederzu ſchießen. troffen worden, daß in den verſchiedenen Bezirten im ganzer. we itze eines größeren Vorrates an Bettwäſche und Kleidungsſtücken mehrmals 1 1 Morgenſtunde nach Nikolasſee hin⸗ 300, Stellen(meiſt bei Handelskammern und Handelsverbäl e⸗ war, einen Teil dieſer Sachen um den Preis von 8 M. In Wirk⸗ einſchlägt. n ſchltchunnd aen 255 eingerichtet worden ſind, die Vorausweiſe für die Meſſe che lichkeit hatten die erworbenen Gegenſtände einen Wert von 60 M Piſtole mit 7 Patronen in ſeine rechte Manteltaſche geſteckt geben, und zwar nur an ſolche Perſonen, die ſich al⸗ Hauflecte iee und es ſtellte ſich heraus daß die verkauften Sochen geſtohlen wieder hinausfuhr. Bevor er dieſen Weg antrat, der mit dem Mord⸗ zrnſthafte Intereſſenten ausreiſen können. Gegen Abgabe die waren und demzufolge Gieſer ſich der Hehlerei ſchuldig gemacht anſchlag auf Succom endete, hat der Angeklagte ſeine Verhältniſſe Ausweiſe erhält der Meſſebefucher in Köln Eintrittskarten ff de haben müſſe. Nach den glaubwürdigen Ausſagen der heute ge⸗ zu Hauſe geregelt und ſeinen Söhnen Bankvollmacht über ſein Bank⸗ Meſſe zum ermäßigten Preis. Durch dieſe Regelung Aahl⸗ hörten Zeugen ſteht einwandfrei feſt, daß Gieſer vor dem Kauf. guthaben gegeben. Als Succow kurz vor Jes Ühr ſein in der Wal⸗ Gewähr geboten, daß der Geſchäftsverkehr auf der Kölner H. Eſchluß verſchiedene Perſonen gefragt hatte, ob ſie das Koufangebot thariſtraße gelegenes Haus verließ, trat ihm der Angeklagte gegen⸗ meſſe ſich reibungslos abwickelt. 15 2 0 ſicht über und hat dann blitzſchnell 5Schüfſe auf ihn abgegeben. imer für reell halten, was bakfächlich beſtätigt wurde. Das Gericht Eine Kugel traf in die rechte Achſelhößte, zwei andere verletzten Herausgeber. Drucker und Verleger. Druckerei Dr. Haas, Mannheie Fällte folgendes Urteil. Das Urteil des Schöffengerichts hier vom die Schenkel. Succow brach d zuſammen, während der Angeklagte in General⸗Anzeiger, G m. b. H. i 6. 2. 43 20. Juni 1924, wonach Ottomar Gieſer wegen Hehlerei zu zwei größter Eile in den benachbarten Wald lief. Die Schießerei war Direktion: Sad mand Seere* Kadee Fiſchen gi Monaten Gefängnis verurteilt wurde, wird aufgehoben und der jedoch von einem Chauffeur Großmann, der ſeinem Auto in der Verantwortlich fär den poliiiſchen u volkswirtſchaftl. Teil: i. V. iN und Genannte von der erhobenen Anklage freigeſprochen. N beobachtet. Großmann nahm die Verfolgung des flüchti⸗ Hammes; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunglpal Wilt Der 40jährige Maſchinenſchloſſer Bucher aus Mann⸗ r 912 wobei er 11 in ſchwere Gefahr geriet, denn der 7 1 Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller W. Ge richt. heim iſt wegen Körperverletzung und Bedrobung an⸗ geklagte legte nun auch zweimal auf ihn die Waffe an, freilich ohne Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete, ernbardl 1 0 ihn zu treffen. den übrig. red 2 1 F. klagt Am 9. Januar ds. Js. kam es under einigen Bewohnern In der Verhandlung erklärte der Angeklagte auf die eingehende ee eeee uſt Waſſerſtandosbeobachtungen im Monat Nug ſ Abern-Bege J22 25[25J27. J27 Hedar-Fegel 22 J25. 25 2 s Hauſes Cannabichſtraße 6 wegen eines Kellerfenſters zu Wort⸗ Frage des VBorſitzenden, daß er keinen Mord kunt Paß wechſel, der ſchließlich in gegenſeitige Schlägerei ausartete. Er habe nach der Entlaſſung keine Dee Hierbei ſchlug Adam Bucher einem Hausbewohner mit einem Beil ſei in Verzweiflung geratenn. Sein Plan ſei lediglich geweſen, ſich 905 auf den Kopf. Außerdem bedrohte er eine Frau mit Totſchlag. ſelbſt vor dem Hauſe Succoms, den er für den eigentlichen Urheber Schuſterinſel⸗).75 3 652.952 802 75 T9iJdlannem 470fe 75ſ486.U0 Wegen dieſer Straftaten wurde Bucher am 8. Jali d. J. vom ſeines Unglücks gehalten habe, zu erſchießen.„Als ich dann aber Kebl.... 283.78.95.92.633.97 Peilbrann. 2 5 7 Schöffengericht hier zu 18 Tagen Gefängnis verurteilt. Gegen Succow ſah, faßte mich eine ſinnloſe Wut, ich hatte keine Ueberle⸗ Maxau. 5,565.57.78.81/5.71.76 90 1 dieſe Verurteflung legte Bucher Berufung ein, über die heute ver⸗ gung mehr was ich kat und habe beute auch keine klare Erinnerung andeim 364 380 3 30 5 10 845 1 handelt wird. Zu ſeiner Enklaſtung beruft ſich der Angeklagte e e,, ſchoſen ab meghalb führ⸗ 22 275 240)4% 205 250 3 5 25 a auffeur ge en und wesha 121 c e e e 8 darauf, daß er bei Verübung der Straftat ſich in einem Zuſtande ſen Sie nach der Tat den geplanten Selbſtmorb nicht aus?“ Angekl.: R 5 15⁰ 0 krankhafter Störung der Geiſtestätigkeit befand, durch den ſeine[„Auch dafür vermag ich keine Erklärung zu gebenn heinwaſſer. Noch sind Ihre Zähne gesund— wenn Sie aber Ihren Mund und Ihre Zähne nicht richtig pflegen, dann werden sich bald Krankheitserscheinungen bemerkbar machen, die Ihnen qualvolle Stunden be- reiten. Beugen Sie vor! Ein Glas warmes Wasser mit ein paar Tropfen Odol— mehr brauchen Sie nicht. Damit spülen Sie tüchtig den Mund, 0 damit bürsten Sie— am zweckmäßigsten nach jeder Mahlzeit— gründlich die Zähne: das ist die beste Methode, Ilhren Mund und lhre Zähne zu pflegen und außzerdem ..———— auch die billigste, denn Odol ist sparsamer im Gebrauch als alle Zahnpasten und Zahnpuver.—„Odol“ ist ein Kulturbegriff. Odol gehört der Weltl —8 — Mannheimer General- Anzeiger(Mittag · Ausgabe) Die Leipziger Messe nach 15 Spielwaren Nie der Relchs ver ban d Deutscher Spiel- dier en- Industrieller mitteilt, geht die deutsche die 880-Industrie nur mit geringen Hoffnungen auf Se: wor die schwierige Lage der deutschen Wirtschaft drückt all enllem auch aàuf die deutsche Spielwaren-Industrie. Die lussemeine Kreditnot und die hohen Produktionskosten Schme Sowohl das Ausland- als auch das Inlandgeschaft nur in Gang kommen. Sehr hindernd wirkl ferner die icberheit der Lage, die vor allem durch die drohende weasliche Belastung unserer Industrie, infolge des dei Aesutachtens, bedingt ist. In den letzten Wochen sind 1 er deutschen Spiel Waren-Industrie fast alle Liefe- nobwes aufträge hinausgeschoben worden, da die dlescendigen Gelder zur Bezahfung der Waren fenlen. Unter schaft Verhältnissen wird es gut sein, wenn sich die Kund- r⸗ kluge Beschränkung in der Bestellung auferlegt und bae Solche Aufträge gibt, denen sie finanziell sicher ge- Sen ist. Die deutsche Spielwaren-Industrie wird daher nun epziger Herbstmesse nur mit geringen Hoff. ditte Sen gehen, und mancher Aussteller wird von der eane. Enktauschung nicht bewahrt bleiben, daf die ein- 5 ugenen Aufträge nicht einmal hinreichen wWerden, die en Mebunkosten zu decken, zumal die Werbe Beiträge er die Meßmieten eine Höhe erreicht haben, die sich mit etzeigen Wirtschaftslage nicht mehr im entferntesten Jereinbaren läßt. e des Ansicht Wird noch ergänzt durch die Ausführung §pi Indikus Dr. Richter von der Vereinigung der berg Fü 1 0 Metallwarenfabrikanten in Nürn- urth: Durchschnittlich 70—75 Prozent der deutschen Spiel. echli⸗ Aproduktion wandern ins Ausland. Das Auslandgeschäft der. im groſſen und ganzen mit dem Herbst ab, so daß eih, est des Jahres durch das Inlandgeschäft mit seinem die Lachtsabsatz überbrückt wird. Demzufolge trägt auch allge eipziger Herbstmesse für die Spielwarenindusfrie im her koelnen den Charakter eines Inlandmarktes. Bis- Ugende ten mit dem deutschen Inlandgeschaft wenig befrie- de gae Erlahrungen gemacht werden, nachdem einerseils trage uflust verhaltnismäbig gering war, andererseits Auf⸗ oder auch dann, wenn sie zustande kamen, häufig nichl, abschlüs so spat bezahlt wurden, daß die Geschätfls- konnt usse nicht mehr als lukrativ angesprochen werden auderf Ob sich diese Tatsache nunmehr wesentlich ge⸗ mis hat pleibt abzuwarten. Es fragt sich, ob der O pfi- schäft us, der in dem augenblicklichen Anziehen des Ge- Erfol es seinen Ausdruck kindet, anhalt und zu einem vollen Sewis auf der Messe führt. Jedenfalls dürfte sich eine werd de Lorsicht empfehlen, nachdem kaum angenommen Long kann, daß die Erleichterungen durch das Verdeneher Protokoll, die in einem gewissen Elüssig- deulsch des Goldmarktes bestehen, die erhöhte Belastung des einer Sta,Ceschaftes aufwiegen. Nachdem später wieder mit Abnah kagnation des Geschäftes zu rechnen ist, muß die eine mefahigkeit des Inlandes auf der Herbstmesse mit dann, SewWissen Skepsis beurteilt werden; selbst Spiehy wenn das Geschäft gut sein sollte, hat es für die das anarenindustrie bei weitem nicht die Bedeutung, wie krafti er Frühjahrsmesse, weil regelmäßig grolle und zug- Werten eingtellüngen auf der Herbstmesse nicht zu er- Piegnnüniicher Weise äuſlert sich auch der Mitinhaber der Pa p zer Spielwarenfabrik Moritz Pappe-G. Arthur be, ehrenamtlicher Vertreter des Leipziger Meßamtes. Di 8 Uhren mace Vereinigten Werke Deutscher Uhr-⸗ dehloss r, G. m. b.., die seit der Frühjahrsmesse 1924 ge- dah wen im Hotel Sachsenhof ausstellen, weisen darauf hin, Feslehn die Durchführung des Dawes-Gutachtens kallen 115 d t ist, das Messegeschäft zufriedenstellend aus- nütkte Deutsche Präzisions-Uhrenfabrik Glas- iensel.) hann der Leipziger Herbstmesse mit Ruhe ent- lonate en. Wohl hat die Kapitalknappheit der letzten eingewirſimnpfindlich auf den Handel in Prazisions-Uhren coto llet⸗ Seit Unterzeichnung des Londoner Schlußßi- le Geldseist aber bereits ein Umschwung eingetreten. dach Cuslfisteifung läßt allmählich nach, und die Nachfrage Fegebenenitsteware zieht an. Wenn politisch keine unvorher- utac balenden r Ich Pre Fälle eintreten und die Durchführung des Dawes- esichert erscheint, dann ist mit einem zufrieden- ñlessegeschäft zu rechnen. Bezüglich der erziel- 0 Is e sind die Aussichten nicht sonderlich freund- damit ein are Wird recht scharf kalkuliert werden müssen, at. Der„Konkurieren mit den Auslandsangeboten Erfolg Instand deutschen Präàzisions-Uhrenfabrik Wird hierbei der N. Auslar ustatten kommen, daß die Präzisionsarbeit auch 0 teuer ist. In schwierigerer Lage befinden sich fut billi eller von Massenartikeln, wWeil darin das Ausland ann zIeren Löhnen und längeren Arbeitszeiten rechnen e deutschen Unternehmungen. Klavierindustrie Kla 1 8 leenderierindustrie erhofft nach der Aeußerung des fabndes Verbandes beutscher Piano- ke Beikanten Paul Westermayer-Berlin eine eB slebung des Geschäftes und auf zahlreichen B Auslandes: ſährieseteiligung der Klavierindustrie an der 2 Herbstmesse ist wegen der hohen Ausstellungs- seinger als in früheren Jahren, da jedes Unter- bei denen Unkostenetat nach Möglichkeit einschränkt 3 schlechten Geschäftslage von allen nicht un- Wendigen Ausgaben absieht. Die Firmen, die D or Bart Geschz* el itsauteichten und Konkurse im Handelskammerbezirk Mannheim inelskammer kfür den Kreis Mannkeim teilt uns in rer nabteuen vier Veröffentlichungen der Liste Seschaftsaufsicht gestellten bzw. in Konkurs ten 5 9 Firmen folgendes mit: 1. Priedricen ordnete Geschäftsaufsichten: aunheim E M 5 siek, Woll- und Webwarenhandlung in auf v Beschl. vom 20. g. 20). Erwin Köehobene Geschäftsaufsichten: emn(und Frs pPel, Neustadt, Zweigniederlassung Mann- ustadt„Frankkurt a..)(laut Beschluß des Amtsgerichts Vom 22.., da Schuldner Aufhebung selbst Die Wsäneung Serg unter Konk urse: Fritz 1 aut Besehiag st. Schuhwarenhändler in Mannheim, G 6, 6 Tull Slektrisch Jom 15. 8. 24).— Burger u. Co., Handel Astr. 14 0 Artikeln und Apparaten in Mannheim, ut Beschlus vom 23. 8. 24). Nannheimer General-Anzeiger der Londoner Konferenz. Stimmen der deutschen Industrie trotzdem die Messe beschicken, erhoffen eine starke Be- lebung des Geschäftes, da der Eingang von Aufträgen aus dem Inland in den letzten Monaten stark zurückgegangen ist, und vielfach zu Betriebseinschränkungen geschritten Wurde. Für das Inlandgeschäft wird es dayon abhängen, inwieweit auch in den übrigen Zweigen der Wirtschaft eine Besserung der Lage eintritt. Bei einer Luxusindustrie wirkt sich naturgemäß jede Wirtschaftskrise stärker als in andern Branchen aus. Es scheint jedoch, als ob in den letzten Tagen eine kleine Besserung der wirtschaftlichen Verhältnisse eingetreten ist. Falls diese anhält und im besonderen auch der Geldmarkt keine erneute Versteifung erhält, wird auch die Geschäftstätigkeit in der Klavier- industrie einen Aufschwung erfahren. Im Ausa n d- geschäft liegen die Dinge ähnlich wie in allen anderen industriegruppen. Die Produktionskosten haben schon seit längerer Zeit die erzielbaren Weltmarktpreise er- reicht oder überschritten. Ein Aequivalent für die sich hieraus ergebenden erhöhten Preise kann nur durch Ge- Währung langerer Ziele erfolgen. Aus den bekannten Grün- den ist dieses jedoch unmöglich. Trotzdem hofft unsere Industrie auf einen zahlreichen Besuch des Auslandes auf der Messe, besonders da die guten Erfolge unserer Regie- rung bei den letzten Handelsvertragsverhandlungen für die Anbahnung neuer Geschäfte günstige Perspektiven eröffneten. Buchhandel Ueber die Aussichten des Buchhandels, der auf der Bugramesse in der Petersstraße ausstellt, spricht sich Hofrat Dr. h. c. A. Meiner, der bisherige 1. Vorsteher des Börsenvereins, in folgender Weise aus: Die Knappheit der Zahlungsmittel hat auch auf den Buchhandel üngünstig eingewirkti. Das Interesse für Bücher besteht aber unvermindert fort und die Umsätze könnten daher nicht unbeträchtlich sein, wenn nicht durch schlep- 1 Zahlungsweise das Geschäft beeinträchtigt würde. mmerhin wird erwartet, daß die Herbstmesse in derselben Weise beschickt wird, wie bisher, ja vielleicht sogar in steigendem Maße, da der Buchhandel in den abgelaufenen Monaten viel Neues geschaffen hat, um die Lücke, die während des 2. Halbjahres 1923 entstanden War, wieder auszufüllen. Ob es möglich sein wird, größere Umstze auf der kommenden Herbstmesse zu erzielen, wird davon abhängen, ob die Kleinhändler die entsprechenden Mittel aufbringen können. Neigung zum Kauf dürfte vor- handen sein, da viele Läger geräumt sind. Bürobedarfsmesse Auch die Bürobedarfsmesse steht im Zeichen der Lon- doner Konferenz. Die Geschäftslage ist, wie wir von führender Seite erfahren, ebenso wie in allen anderen Branchen, zurzeit äußerst ruhig. Der Geldmangel macht sich geradezu katastrophal bemerkbar und wird sich voraussichtlich auch auf das kommende Messegeschäft aus- wirken. Das Londoner Resultat bringt sicherlich Kredit- erleichterungen in Deutschland. Und es wird auch die Reichsbank bestimmen, die Handel und Industrie viel Schwierigkeiten bereitet hat, ihre bisbherige Taktik zu ändern. Das Geschäft wird dann auf jeden Fall wieder ein- setzen und ausschlaggebend für die kommende Messe sein. pele Meßbhaus„Jägerhof“ ist für die kommende Messe voll elegt. 5 Büro-Maschinen-Industrie Die ungeheuren Schwierigkeiten, mit denen die Büro- Maschinen-, Schreibmaschinen- und Vervielfaltigungs-Maschi- nen-Industrie zu kämpfen haben. gehen aus folgenden Dar- legungen des Direktors Fre d. Hoffmann von der Kom. Ges. Hoffmann u. Co. in Berlin hervor: Noch nie hat die deutsche Büro-Maschinen-Industrie vor einer schwereren Krisis gestanden wie in dieser Zeit. Der Absatz im Inland ist in allen Büro-Maschinen gleich Null und am schwersten ist die maschinenindustrie davon betroffen. Der Export ist auf eine Ziffer herabgesunken, wie man nie geahnt hätte. Dem- zufolge sind auch die Preise sehr gesunken, und große Werke waren gezwungen den Zeitverhältnissen Rechnung zu tragen, indem sie der deutschen Händlerschaft. z. B. Schreib- maschinen, zu ganz besonderen Zahlungsbedingungen, wie die Hälfte Anzahlung bei Bestellung, die Hälfte in Wechseln auf vier Monate lautend, anbieten mußten. Die Klausel „Eigentumsvorbehalt“ bis zur völligen Bezahlung war eine leider nicht zu umgehende Maßnahme. Die Hemmungen im gesamten Handelsverkehr wurden oft durch eine regere Werbearbeit überwunden; die Vervielfaltigungsmaschinen- Industrie hatte in solchen Zeiten oft erhöhte Umsätze zu ver- zeichnen, aber die jetzige Kapitalnot zwingt sogar die deutschen Behörden, die gerade Vervielfaltigungsmaschinen am nötigsten brauchen, zu ganz kategorischen Sparmaß- nahmen. Meiner Meinung nach wird die deutsche Verviel- fältigungs-Maschinen-Industrie mit gemischten Gefühlen die diesjährige Herbstmesse beschicken. Sie wird gewiß mit anerkennenswerten Neuheiten hervortreten, sie wird große Anstrengungen machen, neue Absatzmöglichkeiten zu schaf- kfen, sie Wird versuchen durchzuhalten um nach Klärung der wirtschaftlich-politischen Weltmarktlage auch mit der aus- ländischen Konkurrenz, die sich künftig sicher auch in Deutschland bemerkbar machen wird. erfolgreich in die Schranken zu treten. Das ausländische Geschäft werden jedoch nur die Fabrikanten in der deutschen Vervielfälti- gungs-Industrie machen, die geschützt durch Patente im Auslande, in der Lage sind, auch im Ausland fabrizieren zu können. Unsere Firma unterhält diesbezüglich weitver- zweigte Verbindungen und ich hoffe, daß wenn einmal die Grenzen wieder frei sind, und wir günstige Handelsverträge im Austausch mit den europäischen Ländern schaffen, die Leipziger Büro-Bedarfs-Messe sich mehr und mehr zu einem internationalen Zentralpunkt ent- wickelt, der dazu berufen ist, vielseitige und günstige wirt- schaftliche Verbindungen herbeizuführen. Die Kreditverhandlungen der Kaliindustrie mit amerikanischen Banken über die mehrfach berichtet wurde, haben auf amerikanischer Seite zu einem positiven Ergebnis geführt, jedoch liegt der entsprechende Vertragsentwurf acne iſ noch zur Be- schlußfassung der für solche Zwecke gebildeten Aufsichts- ratskommissjon für Finanzfragen im Kalisyndikat vor. Der Vorstand ist mit dem Inhalt des Vertrages einverstanden. Die Amerikaner zeigen nach wie vor in der ganzen Ange- legenheit ein sehr großes Entgegenkommen. Dies ist auch dadurch leicht verständlich, Weil inzwischen das Kali- geschäft aus der toten Saison allmählich herausgekommen Ist, und die Abrufe sowohl des Inlandes wie des Auslandes ziemlich flott sind. Die Hauptschwierigkeit, die während der Verhandlungen zu überwinden war, bestand u. a. in der Eorderung der Amerikaner nach der Finanzierung und Kontrolle des gesamten Auslandsgeschäfts des Kali- syndikats. Unter anderm läuft auch ein Guldenkredit in Hollan d: das Syndikat unterhält dort ebenfalls größere Läger. Jedoch Wollte das Syndikat nicht das gesamfe Aus- landsgeschäft unter die amerikanische Kontrolle bringen, Vervielfaltigungs-8 7. Seite. Nr. 399 sondern wollte lediglich die mit amerikanischen Ver- brauchern und Importeuren getätigten Ausfuhrgeschäfte durch dortige Kreditgeber finanzieren lassen. Daher konnte auch von einem entsprechend gröheren Kreditangebot der Amerikaner seitens der Unterhändler des Syndikats kein Gebrauch gemacht werden. Im übrigen wurde bei den ganzen Kreditverhandlungen durch die Amerikaner ein Bank- giro nicht verlangt. Die deutschen Farbstoffimporte nach den..A. Die Farbstoffimporte(Anilinfarben) der Ver- einigten Staaten erreichten nach einer Meldung des Konf. im Monat Juli mit 143 680 Pfd. ihren diesjährigen Pief- stand, wie der soeben veröffentlichte Bericht des ameri- kanischen Handelsamtes zeigt. Die Einfuhr, die einen Gesamt- wert von gegen 140 000 Dollar repräsentiert, erfolgte wie immer über New Vork, dessen Zollstatistken Importe im Umfang von 140 810 Pfd., bewertet auf 137075 Dollar auf- wiesen, während weitere 2870 Pfd. im Werte von 2483 Poll. über Boston eingingen. Die größten Importmengen entfiélen auf Indanthrene Golden Orange R 12 601 Pfd., Ciba Eordeaux B 12 490 Pfd., Indanthrene Golden Orange 6 120½4 PId., Indanthrene Red BN 6430 Pfd., Ciba Violet B 5724 Pfd. Deutschland war an den Importen mit 52 Prozent be- teiligt; es folgen: die Schweiz mit 32, England und Frank- reich mit je 5, Italien und Belgien mit je 2 und Kanada sowie Holland mit je 1 Prozent. * Continental-Caoutehoue- u. Gutta-Percha-Compagnie in Hannover. Wie aus New Vork gemeldet wird, bestätigt jetzt die Goodrich Co. in New Vork, daß sie seit Wehreren Jahren an der Gesellschaft mit 25 Prozent beteiligt ist. Bekanntlich ist der Präsident der amerikanischen Gesellschaft, Bertram G. Work, seit einiger Zeit Mitglied des Aufsichtsrats bei der Continental-Caoutchouc-Compagnie. Deuisenmarkt Der Devisenmarkt verharrt weiter farblos und ohne jede Anregung, in Erwartung der entscheidenden Abstimmung im Deutschen Reichstag. London gegen Paris stellt sich un- verändert auf 83% Fr., Dollar gegen Paris 18,50 Franken. In Goldpfennig ausgedrückt stellt sich der franzö- sische Franken auf 22,7 Pfg., der belgische Franken auf 21 Pfg,, der italienische Lire auf 18,6 Pfg., die schwedische Krone auf 1,11,7„, der holländische Gulden auf 1,62,6, die tschechische Krone auf 12,6 Pfg. und das englische Pfund auf 18,85 1. Einzig international liegt neuerdings sehr fest der schweizerische Eranken, der sich auf 79,2 Pfg. heute stellt gegenüber 78,9 Pfg. von gestern, ferner der argentinische Pesos, der mit 1,43,5% heute seinen höchsten Stand seit Jahren erreichte(gestriger Kurs 1,41). Börsenherichie Mannheimer Uftektenbörse Mannheim, 28. Aug. Die Börse verkehrte in ruhi- ger Haltung. Es notierten: Rheinische Hypotheken- bank 5,25 G. 3., Badische Anilin 18,50 bz.., Bremen- Besigheimer 24,50., Westeregeln 18,25., Ludwigshafener Aktienbrauerei 48 bz.., Frankonia Rückversicherung 55., Frankfurter Allgemeine Versicherung 70., Neue Versiche- rung 65., Seilindustrie 6., Benz 3., Knorr Heilbronn 3,25 bz.., Braun Konserven 1 bz.., Mannheimer Gummi 2., Neckarsulmer Fahrradwerke 4 bz.., Pfälzer Mühlen- werke 2,75 bz.., Pfälzer Nähmaschinen.2 bz.., Rhein- elektra 8,25., Rheinische Mühlenwerke.50., Salzwerke Heilbronn 43., Schlinck u. Co., Hamburg 45., Süddeutsche Drahtindustrie 30., Freiburger Ziegel 1,75 bz.., Wayss u. Freytag 3 bz.., Zellstoff Waldhof.75., Zuckerfabrik Frankenthal 4 G, und Zuckerfabrik Waghäusel 3,25 bz. G. Berliner Metallbörse vom 28. August Prelse in Festmark für 1 Kg. 27 28 Aluminlum 27 Elektrolytkupfer 128.50 128.51 in Barren 2,10-.50.40-2,57 Raffinadekupfer.14-1,15 1,14.1,1 inn, ausländ..90-5,00.90-.90 lel.62-0 64 0,62-0,4 Huttenzinn.80-.90 4,80-.90 Rohzink(Vb.-Pr.)—.——.— Miokel.50-2,89.50-.80 do.(fr. Verk.) 0,62.0,63 0,52-.65 Antimon 0,82-.84 6582-.84 Plattenzlnk.53-.55.53-9,55 Silber für 1 Gr. 94.—-95,.— 94,50-95.50 Aluminium 2,30-2,40.30-2,40[Platin p. Gr.—— London, 28 August(WB) Metallmarkt.(in Lst.. d. engl. t. v. 1016 kg. 27. 28. 27. 28.] Blei 32.75 32.87 KuplerKass 63.15 63.25 bestseleci. 68— 68.— Link 23275 33.15 do. 3 Monat 64.— 63 25 Nickel 135— 130.— Quecksilb. 13.50 13.50 do Elektol(8. 68—] Zinn Kassa 254 25 254 50 Regulus 45— 471.— IN BU(HORUCK- GDER AlTe IR HaNDEI, INKDUSTRIE UND GEWERBE DROUCKEREI DR. HAA5 8. Seife. Nr. 399 Mannheimer General⸗Anzeiger(Miflag⸗Ausgabe) Freitag, den 29. Auguſt 1924 Sportliche Runoſchau Fußball Länderkampf Deutſchland— Schweden.— Zu dem am kom⸗ menden Sonntaa im Deutſchen Stadion zu Berlin ſtattfindenden Jußball⸗Länderkampf Deutſchland— Schweden ſteht jetzt auch die ſchwediſche Elf feſt. die als ſehr ſtark bezeichnet werden muß, denn Lindberg, Alfreſſon, Sundberg, Dahl und Carlſſon haben in der ſchwediſchen Olympiamannſchaft mitgewirkt, die im Pariſer Tur⸗ nier hinter Uruguay und der Schweiz den dritten Platz beſetzen konnte. Nachſtehend die Aufſtellung: Lindberg, Alfreſſon, Peterſen, Johanſon, Holmberg, Sundberg, Wenzel, Dahl, Malm, Carlſſon, Straahlin.— Der Deutſche Fußballbund gibt amtlich folgende Elf bekannt: Kuhnt⸗Berlin, Bache⸗Berlin, Müller⸗Hamburg. Eſchenlohr⸗ Berlin, Lux⸗Berlin, Lang⸗Hamburg, Leip⸗Dresden, Hartmann⸗Ham⸗ burg, Harder⸗Hamburg, Kirſey⸗Berlin, Paulſen⸗Leipzig. Pferòeſport pPferderennen in Haßlo Der Pfälziſche Rennverein in Haßloch veranſtaltet am 28. September ſein Herbſtrennen. Neben vier Rennen für Halbblutpferde werden ein Flach⸗ und ein Hürdenrennen für Vollblutpferde gelaufen; hierzu kommt noch ein Trabfahren. Je ein beſonderes Rennen wird für Pferde von der Sickinger Höhe und dem Saargebiete und für ſolche aus Baden ein⸗ gelegt. Es iſt nach bis jetzt gepflogenen Vorverhandlungen zu er⸗ dede die— 7* ee e ee mit en Pferden vertreten ſein werden, ſo durch zahlreich beſetzt Helber intereſſante Rennen zu erwarten ſind. e Autoſport Englands Aukomobile. Im Jahre 1924 wurde in England für 1 035 656 ſelbſtbewegliche Fahrzeuge Lizenzen Susge gegen 864 041 im Jahre 1923, alſo eine Zunahme um 171615 Li⸗ Paund Die Gebühren für die Lizenzen 1924 betrugen 12 286 833 fund Sterling. Wagen wurden nach Pferdekraft im Jahre 1924 mit 5 943 258 Pfund Sterling beſteüert, Motorräder mit 868 294 Pfund Sterling, Laſtwagen mit 3 559 509 Pfund Sterling. Lawutennis Tenniskampf Deutſchland— Holland.— Am Samstag und Sonntag gelangt in Nor dwyk(Holland) der vereinbarte Länder⸗ kampf Deutſchland— Holland zum Austrag, dem acht Tage ſpäter in Prag das Treffen Deutſchland— Tſchechoflowakei folgt. In dem nenief gewann in 1108,2. Kampf gegen Holland, vetreten Fr. Friedleben, Fr. Neppach, Froitz⸗ heim, Rahe, Grandi und Dr. H. Kleinſchroth die deutſchen Intereſſen. Für Holland ſpielen: van Lenney, Timmer. van der Feen, Knapper und die Damen Dr. Bouman, Fr. Canters. Boxen * Breitenſträter— Rudi Wagner.— Das Ereignis für Weſt⸗ deutſchland iſt der Ausſcheidungskampf um die beutſche Bormeiſter⸗ ſchaft im Schwergewicht zwiſchen Breitenſträter und Rudi Wagner. Der Schauplatz des am 7. September ſtattfindenden Kampfes iſt die Pferderennbahn Mülheim— Duisburg, die eigens für dieſes Treffen mit einer beſonderen, in großen Ausmaßen ge⸗ haltenen Sitzplatzanlage verſehen wird, da bei dem außerordentlich großen Intereſſe, das dieſem Kampfe gerade von den rheiniſchen Sportfreunden entgegengebracht wird, mit einem Maſſenbeſuch ge⸗ rechnet werden muß. Vor den Tribünen wird auf dem Geläuf der Ring errichtet. von dem in weiten Ausmaßen ſich die Zuſchauer⸗ plätze nach allen Richtungen ſternförmig ausdehnen. * Deutſche Meiſterſchafts ⸗ Ausſcheidungen im Boxen.— Der Hamburger Punching Club eröffnet am Sonntag ſeine neue Boxſaiſon mit einem ſportlich vielverſprechenden Programm. Die vier Kämpfe ſind durchweg Meiſterſchafts⸗Ausſcheidungen und werden daher über 8 Runden mit 4 Unzen⸗Handſchuhen und harten Bandagen ausgetragen. Es treffen ſich im Mittelgewicht Anton o⸗ witſch⸗Bremen und Dieckmann ⸗Berlin, im Weltergewicht Kündig ⸗ Hamburg und Tomkowiak ⸗ Eſſen, Bennies⸗ Hamburg und Klingenſteiner ⸗ München ſowie im Federge⸗ wicht Edu Schmidt⸗Bremen und Kinſeher⸗ München. Leichtathletik * Deutſche Leichtathleten in Norwegen.— Die inkernationalen Leichtathletikkämpfe des Sportklub„Nyrona“ in Bergen(Nor⸗ wegen) verſammelten norwegiſche, däniſche, engliſche Leichtathleten, ſowie die beiden Deutſchen Renell und Lüdecke(Berlin). Re⸗ nell gewann den 400⸗Meter⸗Lauf in 51,1 Sek. und wurde über 200 Meter nur um Bruſtbreite von dem in 23,2 Sek. gewinnenden Nor⸗ weger Anderſon geſchlagen. Letzterer legte auch auf die 100 Meter in 11,1 Sekunden vor dem Dänen Schiang Beſchlag. Lüdecke brachte es im Speerwerfen mit einer Leiſtung von 54,85 Meter auf den zwei⸗ ten Platz hinter Sunde ⸗Norwegen, der 56,76 Meter warf.— Re⸗ nell trat dann noch über 500 Meter an, in welchem auch der Eng⸗ länder Seagrowe ſtartete. Beide ſpielten jedoch keine Rolle. Renell, der als vierter einkam deshalb nicht, weil das Rennen unmittelbar aus⸗ 10.9 5 —700 * Die finniſchen Leichtathletikmeiſterſchafteu, die in Lathis getragen wurden, ergaben ſolgende Sieger: 100 Meter: Halme 200 Meter: Halme 22,7; 400 Meter: Wilen 51 Sek.; 800 Meter: välä:57,8; 1500 Meter: Järvälä:08,1; 5000 Meter: Katz 15. 4 10 000 Meter: Nurmi 30:82,2; 110 Meter Hürden: Wilen 14%057 Meter Hürden: Wilen 56,6; Kugelſtoßen beſthändig: Niklander ig: beidhändig: Niklander 25,60;: Speerwerfen: Ekviſt 63,70; beidhön g Ekviſt 105,59 Meter; Hochſprung: Kekkonen 1,85 Meter; Weitſp⸗ 15 Lethonen 6,98 Meter; Stabhochſprung: Helander 3,60 Meter; Neter ſprung: Tuulos 14,68 Meter; Gewichtwerfen: Erikſon 10,37 (Rekord): Hammerwerfen: Erikſon 47,93 Meter. Allgemeines * Winterſemeſter der Deutſchen Hochſchulen für Leibesüburgele Das Vorleſungsverzeichnis für das Winterſemeſter 1924/25, das gehe ſeit Beſtehen der Hochſchule, iſt im Druck erſchienen und durch ſich Sekretariat, Charlottenburg 9, Deutſches Stadion, koſtenlos erhäl in Es ſieht im ganzen 25 Uebungen und 39 Vorleſungen vor. A en geführt ſind Rugbyſpiel, der Bau von Paddelbooten als he⸗ unterricht, rhythmiſche Gymnaſtik nach Mary Wigman und 99 land; bei den theoretiſchen Vorleſungen:„Leiſtung und Wer von Prof, Dr. Berger, dem Vorſitzenden der Deutſchen Tu ſchaft, ferner ſpricht Prof. Matthias, der neugewonnene Le über„Biologiſche Fragen“ und als Gaſtvorleſung Dr. Geiſom che Vorſitzende des Deutſchen Schwimmverbandes, über„Spor Ge Ethik“. Das Winterſemeſter beginnt am 1. November. Die Le⸗ ſamtkoſten eines 6 ſemeſtrigen Studiums ſind bei beſcheiden nle bensführung und unter Benutzung der von der Deutſchen Hochſ gewährten Unterkunft und Verpflegung auf 2500 Mark berech Im Winterſemeſter findet die erſte ſtaatliche Prüfung für Turzz ſen⸗ Sportlehrer im Auftrage des Preußiſchen Miniſteriums für Wiſ ſchaft, Kunſt und Volksbildung an der Hochſchule ſtatt. Winterſport 8000 Mitglieder im Ski-Club Schwarzwald. Der Auſſchwanſ den der Skilauf im vergangenen Winter in Baden und Schweder wald genommen hat, geht deutlich aus dem ſtarken Anwachſen 115 Mitgliederzahl im Landesverband Ski⸗Club Schwarzwald die jetzt die Zahl von 8000 überſchritten hat. Wenn man bede 5 daß der Verband nach dem Krieg auf etwa 2000 Mitglieder 15 ſammengeſchmolzen war, ſo läßt ſich erſt der Aufſchwung valt h kennen. Mit dieſer Mitgliederzahl marſchiert der Serdas Schwarzwald wieder an der Spitze der im Deutſchen Skiverbend zuſammengeſchloſſenen Landesverbände. Die nächſtfolgenden nach dem 400⸗Meter⸗Lauf gelaufen wurde. Der Norweger Tronſted U der Bayeriſche Skiverband mit 7600 und der Skiverband Sachſen mit 7200 Mitgliedern. 15t Sparsam im Gebrauch und von àusgezeichneter Bekanntmachung. Handwerkskammerwahlen betr. Zu den Handwerkskammerwahlen haben folgende gewerbliche Pereini⸗ gungen bis zum 20. Juli 1924, ſomit rechtzeitig ihre Wahlberechtigung an⸗ 1 Todes-Anzeige. Unerwaitet schnell ist am 28. Aug auf dem Wege zul Arbeit durch Herz schlag unser ſiebei Vater, Onkel, Schwie⸗ gervater und Großvater, Herr Johann Haaf Oberwerkmeister im Alter von 68 Jahien aus dem Leben geschieden. 7165 Zum ehrenden Andenken gemeldet: Gruppe I: Innungen. Mitglieder — 58 2 81 Rame Sitz 2 383 33 8 El— E 8 2 8 S 0 B K——— 1. Wäcerzwangsinnung Hockenheim und Umgebung ockenheim 39 39— 2. Bäckerzwangsinnung annheim358 358 3. Bäckerzwangsinnung Mannheim Land Ladenburg 51 51— 4. Bäckerzwangsinnung Schwetzingen 70 70— 5 Buchbinder⸗Innung annheim 27— 6. Friſeur⸗ und Perückenmacher⸗ Zwangsinnung Mannheim 245 245 ja 7. Kaminfegerzwangsinnung für den Handwerkskammerbez. Mannheim Mannheim 34 34 ja .] Metzger⸗Innung Mannheim— Land.⸗Sandhofen 42 42— 9. reie Schloſſerinnung Mannheim 68 68 10. chmiedezwangsinnung Mannheim 51 51 11. Schmiedezwangsinnung Schwetzingen 24 24 5 12. Schneiderzwangsinnung Mannheim 231 231 ja 13. Schreinerzwangsinnung Mannheim 117 117 ja 14. Schreinerzwangsinnung Schwetzingen 46 46 ee 15. n annheim 270 270 ja 15. Schuh⸗ und Schäftemacher⸗ Zwangsinnung Schwetzingen] 71 71— 17.] Tapeziermeiſter⸗Zwangsinnung Mannheim 131 131 ja 18. agner⸗Zwangsinnung Schwetzingen] 21 21— Gruppe II: Handwerkerfachgenoſſenſchaft und Handwerkerfachvereine. ——————Iñññ᷑. 5 ee 2 8 2 — Name Sitz 2 S2 2 2SSI SES5 2——.8̃———..— 1. Beton- u. Tiefbau⸗Arbeitgeberver⸗ band f. Deutſchl,— Baden] Mannheim 24 24 ja 2.[Hochbau⸗Vereinigung Mannheimer Baugeſchäfte E. V. Mannheim 83 83 ja 3. Allg. Deutſcher Bildhauerbund Ortsgruppe Mannheim Mannheim— 4.[Deutſcher Buchdruckerverein, Be⸗ ö ürksvereln Mannh.⸗Ludwigshafen. Mannheim 40 49 ja 8. Freie Vereinigung ſelbſtänd. Kon⸗ ditoren für den Kreis Mannheim Mannheim 40 40— 6.[Maler⸗ u. Tünchermeiſter⸗Vereini⸗ gung VMannheim Mannheim 158 158 ja 7. Verein ſelbſtändiger Mechaniker Mannheim 41 41— 8. Vereinigung Mannheimer Damen⸗ ekle dungsgeſchäfte Mannheim 9797 ja .] Vereinigung der Mannheimer Pfläſterergeſchäfte Mannheim 7— 10, Freie Vereinigung der Schneider⸗ meiſter Ladenbur Ladenburg 36 36— 11.] Freie Vereinigung ſelbſtandiger Spengler und Inſtallateure Mannheim 121 121— 12. Zunmermeiſter. Bereinigung.⸗V. Mannheim 33 33— Gruppe Ul: Handwerker⸗ und Gewerbevereine. WWB———— ᷑᷑“'.....7,87̃.,c̃t̃'c,̃. — 5 9 8 5 8 8 Name E 2 E— 2 68 32*8— 1.[Gewerbe und Handwerkerverein Altlußheim 38 24 2 Handwerkerverein Edingen 43 22— Gewerbeverein Hockenheim 117 85— Handwerkerverein Ketſch 34J 23— 8. Gewerbeverein Ladenburg 124 90— 6. Gewerbeberein u. Handwerker⸗ Verb and E. V. Mannheim 415 76— 5. Gewerbeverein.⸗Neckarau122 69 8. Gewerbeverein.⸗Sandhofen] 76 30— 9. Gewerbeverein Schwetzingen 91 48— 10. Gewerbever ein Seckenheim 68 52— Die Anmeldungen und Mitgliederverzeichniſſe liegen während 14 Tagen beim Bezirksamt L. 6. 1, Zimmer 32, öffentlich auf; während dieſer Zeit wnnen Einſprachen vorgebracht werden 1 Mannhelm, den 27. Auguſt 1924. ſeit 18. Februar d. J. im Katholiſchen Geſellen⸗ Mannheim, Lautrach, 29. Aug. 1924. Schwelzingerstr. 55 Die trauernden Hinterbliebenen: Gustav Haaf und Familie Emil Haaf und Familie Beerdigung: Samstag nachm. ½3 Uhr von der Leichenhalle àus Aufruf! Die militäriſchen Vereine Mannheims ſpeiſen an den Todestag unseres unvergesslich. Gründeis Herrn Franz Thorbecke Monat August Freie Aufnahme. 8 2, 4. 7 8 2, 4. inden mün „Abendum“ 2 Neuveville Französ. Handel, Erziehung. Prospekte. Nageole im Schwarzwald. haus 21 Altveteranen. Nunmehr gehen die zur Verfügung ſtehenden Mittel zu Ende und die Lei⸗ tung der Militärvereine ſieht ſich— ſofern nicht anderweitig Hilfe wird— gezwungen, den arbeits⸗ unfähigen, in den 80er Jahren ſtehenden Männern eine von ihnen ſehr begrüßte Fürſorgeeinrichtung zu entziehen. Mit Bangigleit ſchauen die ver⸗ dienten Männer dieſem 1 entgegen. und wir, die wir allſonntäglich die Karten für weitere Wochenſpeiſungen aushändigen, bekommen die 8 ängſtliche 5—„Wie 1 85 noch?“ gar oft zu Gasthof.Pension hören. Gewiß iſt das ein Beweis dafür, daß die 10 wichlung als ein Segen betrachtet und empfunden Zzum„Löwen wird. s möge doch ein jeder, der ſich davon Erholungsbedürftige überzeugen will, den Weg ins Kath. Geſellenhaus, K 1, machen, die ehrwürdigen Alten beobachten, begrüßen und ſie fragen, ob ſie zufrieden ſind. Er wird dann auch verſtehen, daß es eine unab⸗ weisbare Notwendigkeit iſt, ſich der Altveteranen auch in Zukunft anzunehmen. Aus dieſer Ueberzeugung heraus wendet ſich die Leitung der Militärvereine der Stadt Mann⸗ heim an den mildtätigen Sinn der Bevölkerung mit der innigen Bitte, nach Möglichkeit durch Geldſpenden dazu beizutragen, daß die Alt⸗ veteranen auch den Winter hindurch geſpeiſt wer⸗ den können. Insbeſondere mögen Geſellſchaften, Vereine und Geſchäftsleute der Not der verdienſt⸗ vollen Männer ſteuern helfen, aber auch jeder einzelne wolle überzeugt ſein, daß es hier gilt, wirkliche Not zu lindern. Ein Mittageſſen koſtet 60 Pfg., einen Betrag, den doch jedermann auch in dieſer notvollen Zeit noch aufbringen kann. halt zu ermäßigtenPreiſen Franz Kurlenbaur. Bei Anfrag. bitte Retour⸗ marke beilegen. S140 keages anh beuiien in Gefeig ber. Sohlafzimmer helſt den Allveleranen! Wohnzimmer Spenden nehmen entgegen die Geſchäftsſtellen Herrenzimmer der Zeitungen; ferner Zigarrenhaus Kremer am Paradeplatz und der Verkehrsverein(Rathaus, r KHüchen— Bogen 47/48). Außerdem können Beträge auf das Jovien 1215 Konto 27 142 Poſtſcheckamt Karlsruhe überwieſen 7 5 werden. Einzelmöbel Algen. Ortkrankenkasze Mannbeim.Ferige Betten Bekanntmachung. Matratzen Vom 1. September ds. Is. ab ſind unſere Deckbeiten Geſchäftsräume für den allgemeinen Verkehr wie folgt offen: 6282 Vom Montag bis Donnerstag: vormittags von 9 bis ½1 Uhr kaufen Sie gut, auch gegen Zahlungser- leicliterung, bei nachmittags„3„ 5„ 0 8 0ie Am Freitag: f 0 1 vormiftags von ½8 bis ½1 Uhr 10 Nacht. nachmittags„ 3„ 5„ Am Samstag: vormittags von 1½8 bis 1 Uhr (nachmittags geſchloſſen.) 7 1, 3a, I. Stock Greitestiaße) Keln Laden. finden gute Verpflegung bei angenehmen Aufent⸗ Mannheim. den 29. Auguſt 1924. Badiſches Vezirksamt— Abteilung V. Der Vorstand. Freier Bund IIl Ebümenung der hüdenten Aanst in Maabein An die Mifglieder und Freunde Der Verkauf der Mifgliedskerfen für des laufende Verelnsfalt beginmmt em SOMNTAG, DEN Sl. AUdUST 1924 en der Kas8e der Kunsfhalle. Die Miigliedsbeifräge sind auf Nk..— fesſgesen reservierle Plätze Pik. 10.—, Belkerten Nlk..—. Kassensfunden: Werklegs von 9 1 Uhr und-6 Uhr, Sonmfags nur von—1 4 Beorm der VoRTAAGE am 2. Oldeber. Fs Werden ſolgende Bechte prechen: Pr. DrBerln, Pr. FRAFMdEDierdelber9, Dr. G. S. MIIU Florenz, Dr. HANTIAUB- Mernheim, Dr. ZEILLNMER- Mannheln, 0 IPpS-Nannheim, Beucirertor Hl-AIZ.- Parribelim, br. Srbce NMermheim, Dr. ZIMENR- Heidelberg. Des Vorfregsprogrammn m der ersfen Sepfemberwoche.. Jede bis zum 5. OKTOBER gelöste Niigliedskerte berecliig Zur Teilnehme en emer Niffe Okfober sfafffindenden Verlosun9g d von Künsigsgenstsliden und Büchem. ber Zehumgstermm n bekermf gegeben- LErrUNd DeESs FNEEN BUUFEs. 13 — der , 2 —— — geräuschloser Wagenrücklauf eine bahnbrechende Neuerung Gen.-Vertr.: Carl Winkel Büro-Einrichtungen:: Buro. 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