— — 1 Montag, 1. September Mia 0 9 ubrreile: In manndelm uns umgebungz wöchentüc 90»pfeunig. die monatlichen Sezleber beryflichten eeptl. flenderung der wirtſchaftüchen verhältuiſſe mdig werdende prelserhöhungen anzuerkennen. poſt⸗ onte Rnummer 178% arisruhe.— Bauptgeſchͤfts ſielle bnrr Ee. 2.— Stſchüfts⸗nebenſtelle Neckarſtast, wals⸗ . Fernſpr. Nr. 7031, 762, 7033, 7038, 7948. Celegr.⸗Nör. Rerglanzeiger mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Mre Belagen: Sport u. Spiel im Wlannbeimer General-Amzeiger- Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Srau Badiſche Neueſte Nachrichten Mannheimer Jeitung Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 403 Anzeigenpreiſe asa decif. bel bocauegableng pre ein- ſpaltige Kolonelzeile für Rügemeine Rußtigen 6, 40 Selsmark Reklamen 2,— Soldmark. Kür Anzeigen an bemmten Tagen Stellen und Ausgaben wirs keine verantwertung über⸗ nommen. 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Die Reichstagsſchlußſitzung war bereits der Auftakt. ſr Leider kann der„Vorwärts“ heute mit einigem Recht die ſchaden⸗ ohe Feſtſtellung machen, daß die„neue Aera“, wenn man ſo ſager l. nicht eben viel zu verſprechen begonnen hat. Durch die eigene ſſt! ld der an der Schutzzollvorlage intereſſierten Parteien der Linken, die gegen ſie Obſtruktion übten, der Sieg in ahnſedunde geſpielt worden. Es wäre den bürgerlichen Parteien bei Diſziplin ein Leichtes geweſen, ihren Willen durchzuſetzen die Vorlage noch in den Ausſchuß zu bringen. Allein nicht mit ſcer als 90 Abgeordnete, darunter 25 Deutſchnationale ſamt den Führern Hergt und Weſtarp, hatten es vorgezogen, un⸗ ümmert ſchon am Freitag ihre Zelte abzubrechen! Auch beim kaffter um, das ja ebenfalls an der Vorlage ſtark intereſſiert iſt, der ten breite Lücken. die Demokraten, die der Zollvorlage gewi egierung nicht gerade freundlich gegenüberſtehen, hielten ſich ſun iſſermaßen neutral und wären bereit geweſen, zur Ueberwei⸗ den der Vorlage an den Ausſchuß ihre Hand zu bieten. Die Re⸗ 3 wird nun wahrſcheinlich ihre Drohung wahr machen und 40 Neichspräſidenten veranlaſſen, den Reichstag zu einem Nbedeven Zeitpunkt als urſprünglich beabſichtigt war, ein⸗ berufen. Man nimmt in parlamentariſchen Kreiſen daher an, wides Haus bereits Ende September ſich wieder verſammeln wdege die Regierung den dringenden Wunſch hat, die Schutzzoll⸗ zu verahbſchieden. ſie o ſehr ſich der Vorwärts über dieſen leberrumpelungs⸗ te 9 freut, muß doch auch er eingeſtehen, daß noch ſchwere Schlach⸗ Bla ſchlagen ſein werden. Die Tendenz, den bürgerlichen gel c zu verhindern, macht ſich auch für den linken Flü⸗ hat der Demokraten ſtark geltend. Der Parteivorſitzende Koch wokren demokratiſchen Klub das Desintereſſement der de⸗ bei der verantwortlichen Mitarbeit der Deutſchnationalen er Regierung mit Nachdruck betont. Der zweite Vorſitzende Fwearten Dr. Schiffer, ſpinnt im„Verliner Tageblatt“ dieſen u weiter. Er erklärt: ſten„Dadurch, daß deutſchnationale Abgeordnete trotz der heftig⸗ de Bekämpfung der Londoner Protokolle im letzten Augenblick Annahme des Dawesgeſetzes aus Gründen, die keinesfalls auf emüstſächlichen Anerkennung der Verſtändigungspolitik beruhen, ni oglichten, hat die Deutſchnationale Volkspartei der 5 den geringſten Anſpruch auf die Mitwirkung an egierung erworben.“ doch daß der ziffernmäßig bedeutendſte Teil der Demokraten Es ürgerblockgedanken abgeneigt iſt, unterliegt keinem Zweifel. zu re ginnt ſich aber doch innerhalb jener Partei die Minderheit kein den, die auf dem Standpunkt ſteht, daß es für den Staatsmann Miemals“ gebe. krati o bringt die„Berl. Börſenztg.“ von„geſchätzter demo⸗ lene 25 Seite“ einen bemerkenswerten Artikel. Er richtet ſich gegen die in usgeſprochen nach links orientierten Mitglieder der Partei, len ſi engem Zuſammenwirken mit dem von Dr. Wirth beeinfluß⸗ Nartefaten Zentrumsflügel den Zuſammenſchluß der bürgerlichen Ver 00 zu verhindern trachten. Dieſe Befürworter einer neuen auf ung mit der Sozialdemokratie werden von dem Verfaſſer gufmerkſam gemacht, daß ohne jede Zweifel die Maſſen K demofratiſchen Wähler im Lande bürgerlich die Anterzeichnung des Londoner pakts hue ie Botſchafter und Geſandten der alliierten Mächte und der Uhr Botſchafter Dr. Sthamer trafen am Samstag um 12,30 5 London im Auswärtigen Amte ein, um die Londoner Ab⸗ 5 en zu unter zeichnen. Die Unterzeichnung dauerte bis kel nüten vor 1 Uhr. Es handelte ſich um 5 Schriftſtücke, das Proto⸗ und vier Anlagen. bet die Unterzeichnung der Londoner Abmachungen ging in alpha⸗ eine er Reihenfolge vor ſich. Vor dem Auswärtigen Amte hatte ſich 15 50 von Menſchen angeſammelt, um der Auffahrt der Ver⸗ er Mächte beizuwohnen. ben dur Unterzeichnung des Londoner Abkommens iſt noch zu mel⸗ denz die erſte Anlage bereits während der Londoner Konfe⸗ lalerkeich Reichskanzler und den Vertretern der alliierten Mächte age, da net worden iſt. Heute wurde nun zunächſt die zweite An⸗ kartion⸗ zbtonmen zwiſchen der deutſchen Regierung und der Re⸗ lerten skommiſſion betr., von den Vertretern Deutſchlands, der al⸗ De ächge und der britiſchen Dominions unterzeichnet. bib,das Auf erfoigte die Uaterzeichaung der dritten Anlage räm⸗ kaſcchüch dommen von Deutſchland mit den alliierten Mächten ben er der Durchführung des Sachverſtändigen⸗Gutachtens und ift, 050 vierten Anlage, die, da ſie ein interalliiertes Abkommen be⸗ en unter von den in der Reparationskommiſſion vertretenen Mäch⸗ unterzeichnet wurde. 0 5 e rieffegentlich der Unterzeichnung wurden zum Schluß auch die eiwie 5 denen die Frage der Amneſtie und der Aus⸗ ſeerſeits nen geregelt wird, zwiſchen dem deutſchen Botſchafter etad dem franzöſiſchen und belgiſchen Botſchafter anderer⸗ duch.gotauſcht. Bemerkenswert war, daß dem Unterzeichnungsakt ertreter Amerikas, Botſchafter Kollega. beiwohnte, und national genug fühlen, um diejenigen demokratiſchen Führer und Zeitungen von ſich abzuſchütteln und ſich grundſätzlich zu dem geſunden Gedanken eines großen deutſchen Bürgerblocks zu be⸗ kennen. Eine gewiſſe Beunruhigung hat in deutſchnatio⸗ nalen Kreiſen der Verſuch linksgerichteter Organe hervorgeru⸗ fen, die der Deutſchen Volkspartei und dem Zentrum beweiſen möch⸗ ten, daß der den Deutſchnationalen ausgeſtellte Wechſel nicht ein⸗ gelöſt zu werden braucht, weil ja doch nicht, wie es in den Ab⸗ machungen heißt, die„Fraktion“ der Deutſchnationalen Volkspartei, ſondern nur ein Teil mit Ja geſtimmt habe. Die„Deutſche Tages⸗ zeitung“ nennt das einen Roßtäuſcherkniff, und wie ſie, ſprechen auch die übrigen deutſchnationalen Blätter die Erwartung aus, daß ſich die Deutſche Volkspartei und das Zentrum durch derlei Rabuliſtik nicht werden vom rechten Wege abbringen laſſen. Im übrigen ſtellt das Blatt des Abg. Bäcker feſt, daß mit den Deutſchnationalen von keiner Seite über etwas anderes als über die Möglichkeit verhandelt worden iſt, daß eine zur Erreichung der Zwel⸗ drittelmehrheit des Eiſenbahngeſetzes genügende Anzahl deutſch⸗ nationaler Stimmen abgegeben würden. Den Drängern und Stür⸗ mern der Deutſchnationalen Volkspartei, die am liebſten von heute auf morgen die nach rechts erweiterte Regierung aufrichten möchten, gibt die„Zeit“ den verſtändigen Rat, ihre Ungeduld zu zähmen. Wenn man die Dinge in Ruhe ausreifen ließe, würde man am beſten lahren. * Enttäuſchung in Paris V Paris, 31. Aug.(Von unſerm Pariſer Mitarbeiter.) Nach den erſten teilweiſe voreiligen und übertriebenen Kommentaren über die deutſche Reichstagsſitzung beruhigt ſich in Paris die öffentliche Meinung nur langſam. Man hätte glauben ſollen, daß in den Kreiſen der Mehrheitsparteien eine Entſpannung eintreten müßte, nachdem der Reichstag die zum Dawesplan notwendigen Geſetze er⸗ möglicht hal, da ein Verſagen des Reichsfags nicht nur den Dawes⸗ plan und die Londoner Konferenz über den Haufen geworfen hätte, ſondern auch der franzöſiſchen Oppoſition die beſte An⸗ griffsfront gegen das Kabinett Herriot gegeben hätte. Das Gegenteil dieſer Erwartungen iſt eingetroffen. Für die Oppoſition mußte das Reſultat an und für ſich natürlich eine Enttäuſchung ſein. Die Oppoſition ſprach dies unverhohlen aus und hätte gern das Werk der Londoner Konferenz vernichtet geſehen. Aber auch die Mehrheit iſt ſchwer enttäuſcht. Die Linksblätter be⸗ zeichnen das Vorkommnis im Reichstag als eine Komödie, ab⸗ geſehen von der Furcht, daß den Nationaliſten ein Eintritt in das Kabinett Marxgeſichert und unter dieſen Umſtänden die Durchführung des Dawesplanes erſchwert wird. Abgeſehen davon, daß die Ruhr ſchon im Januar geräumt wer⸗ den könnte, hat der Proteſt des deutſchen Kanzlers gegen die deutſche Verankwortlichkeit am Kriege in allen politiſchen Lagern von ganz Frankreich tiefe Ent⸗ rüſtung hervorgerufen. Es iſt ſicher, daß Marx unter dem Druck der äußerſten Rechten ſich zu einem Proteſt hat entſchließen müſſen. der die diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Frank⸗ reich nicht fördern kann. Die offizielle Proteſtnote des Quai'Orſay ſoll nur eine Warnung für das Reich ſein. Es iſt nach der hier herrſchenden Auffaſſung ſicher, daß kein Kabinett in Paris zu halten wäre, das die Frage der Kriegsverantwortlichkeit und damit den Wortlaut des Verſailler Vertrages mit Deutſchland zu diskutleren anfangen würde. Wenn es das Reich bei der in Paris vorherrſchen⸗ den Stimmung bei dieſem Proteſt laſſen würde, würden weitere Komplikationen vermieden werden, denn keine franzöſiſche Regierung wird die Debatte über dieſes Thema aufnehmen. obwohlt die Vereinigten Staaten nicht zu den Signaturmächten des Londoner Paktes gehören. Die Friſten laufen r. Paris, 1. September.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter. Die Reparationskommiſſion wird heute vormittag eine offizielle Sitzung abhalten. Nachdem die Geſetze im Reichstag bewilligt ſind und von der Reparationskommiſſion die Kommentare zur Durch⸗ führung des Dawesplanes namhaft gemacht worden ſind, wird heute die Reparationskommiſſion den Dawesplan offiziell als in Kraft ge⸗ treten erklären.* Die militäriſche Räumung dortmunds und der Flaſchenhälſe Havas veröffentlicht folgende Note: Der Verpflichtung ent⸗ ſprechend, die Herriot und Theunis in ihrem Briefe an den deutſchen Reichskanzler vom 16. Auguſt übernommen haben, wird der Befehl zur militäriſchen Räumung von Dort⸗ mun'd⸗Hörde ſowie der Gebiete, die außerhalb des Ruhrgebietes liegen und am 11. Januar 1923 beſetzt wurden, ſofort gegeben werden, da die endgültige Unterzeichnung der Londoner Abmach⸗ ungen erfolgt iſt. Im Einklang mit dieſer Verpflichtung wird die militäriſche Räu⸗ mung gleichzeitig mit der wirtſchaftlichen Räumung des Gebietes vor ſich gehen. 25 * Ein deutſch⸗polniſches Abkommen. In Wien wurde ein deutſch⸗polniſches Abkommen über Staatsangehörigkeits⸗ fragen unterzeichnet. Bekanntlich wurden die Verhandlungen darüber ſchon ſeit Frühjahr dieſes Jahres geführt Weltabrüſtung und Friedenspakt Fur Genfer Tagung Don Carl Froben Die Satzung des Völkerbundes ſtellt ihm in ihrer Einleitung die Aufgabe, den internationalen Frieden und die internationale Sicherheit zu gewährleiſten. Dazu ſollten ſeine Mitglieder be⸗ ſtimmte Verpflichtungen übernehmen, nicht zum Kriege zu ſchreiten. Daß die Abrüſtung, über die jetzt in Genf wieder verhandelt wer⸗ den wird, eine, ja die wichtigſte Vorbedingung ſei, war wenigſtens 1919 allgemein anerkannter Grundſatz. Die Abrüſtungspläne ſollte der Rat des Völkerbundes entwerfen. Er hat bisher nichts Weſent⸗ liches zuſtande gebracht, da Frankreich durch den Mund des mit dem Friedensnobelpreiſe ausgezeichneten LLon Bourgedis 1920 er⸗ klärte,„es möchte ſich vollkommen freie Hand vorbehalten.“ Auch in den folgenden Jahren kam man nicht weiter, da die beteiligten Staaten erklärten, ſie bedürften der ſtarken Rüſtung, um ſich vor Ueberfällen zu ſchützen. Die dritte Völkerbundsverſammlung hat daher einen Abrüſtungsplan auf der Grundlage eines gegenſeitigen Garantievertrages aufgebaut. Die Formel Lord Cecils war: all⸗ ſeitige Abrüſtung und ein defenſives Abkommen, das allen Staaten offen ſteht und wirkſam militäriſche Unterſtützung ſichert. Nach langem Hin und Her iſt dann ein Vertragsentwurf entſtanden, der ſtark von franzöſiſchen Ideen beeinflußt worden iſt. Die Völker⸗ bundsverſammlung hat den Plan angenommen u. den Regierungs⸗ — auch Deutſchland— zur Aeußerung zugeſandt. Der Vertrag kennzeichnet die Angriffspläne als internationales Verbrechen, verpflichtet die vertragſchließenden Mächte zu kiner fried⸗ lichen Politik und gibt ihnen das Recht ihre Vertragsgegner wegen Ueberſchreitung der Rüſtungsgrenzen, die ihnen gezogen ſind, beim Völkerbund anzuzeigen. Der wichtigſte Artikel iſt der vierte, der beſtimmt, daß der Völkerbundsrat innerhalb von 4 Tagen nach er⸗ gangener Mitteilung, daß Feindſeligkeiten zwiſchen den Vertrags⸗ mächten ausgebrochen ſind, entſcheiden muß, wer von beiden Pac⸗ teien die angegriffene iſt. Dieſer nach Maßgabe der vom Bundes⸗ rat feſtzuſetzenden Quote zu helfen, werden die vertragſchließenden Teile verpflichtet. Wirtſchaftliche Zwangsmaßnahmen und Bundes⸗ exekution ſind ins Auge gefaßt, doch ſollen zu militäriſcher Hilfe nur die Staaten des Konkinents verpflichtet ſein. Daneben dürfen Er⸗ gänzungsabkommen beſtehen bleiben oder neu geſchloſſen werden, da Frankreich an ſeinem Bündnisſyſtem, das es nach dem Ver⸗ ſalller Frieden auf⸗ und ausgebaut hat, auf jeden Fall feſthalten will. Entmilitariſierte Zone ſollen zwiſchen den einzelnen Vertrags⸗ mächten eingerichtet werden. Ueber die eigentliche Abrüſtung ent⸗ hält der Pakt nichts Poſitives. Artikel 14 ſanktioniert noch einmal ausdrücklich die Verträge von 1919 und 1920. Soweit der Inhalt des Vertragsentwurfs, der inzwiſchen von den Vereinigten Staaten, von England und von Deutſchland ver⸗ worfen worden iſt. Macdonald iſt ein begeiſterter Anhänger des Völkerbundes, und wenn er den Vertrag tadelt, ſo kann er nicht ge⸗ eignet ſein, der Befreiung Europas zu dienen. England und Deutſchland halten beide für unmöglich, inner⸗ halb von 4 Tagen nach Beginn eines Krieges feſtzuſtellen, wer der Angreifer iſt. England befürchtet außerdem, daß die Maßnahmen des Bundes nicht genügende Stärke und Schlagfertigkeil haben werden, um die angegriffenen Mitglieder tatſächlich zu ſchützen.— Die Antwort der deutſchen Regierung ſtützt ſich auf ein Gukachten, das hervorragende deutſche Völkerrechtlehrer und Politiker unter⸗ zeichnet haben: die Herren Hoetzſch, Kaas, Kahl, Meinecke, Mont⸗ gelas, Schiffer, Schückig— alſo Angehörige faſt aller Parteien und unter ihnen eifrige Vertreter des Pazifismus und der Völkerbunds⸗ idee. Wir haben einige der wichtigſten Gegengründe gegen den Cecilſchen Plan, wie er ſich in der von dem franzöſiſchen Oberſt Régquin erheblich verſchlechterten Form darſtellt, hervor. Deutſchland wendet ſich dagegen, daß der Völkerbundsrat die Entſcheidung treffen ſoll, zu weſſen Gunſten der Völkerbund inter⸗ venieren ſoll, da dieſer Rat aus nach politiſchen Geſichtspunkten aus⸗ erwählten Mitgliedern beſteht, deren Urteil nicht auf Grund ene gewiſſenhafter Ueberzeugung, ſondern nach Anweiſung ihrer Regie⸗ rung erfolgt. Unmöglich ſei auch die Beſtimmung, daß der Rat nur mit Einſtimmigkeit beſchließen könne, weil damit häufig der Schutzſuchende ohne Hilfe bleiben werde. Die Zulaſſung der defen⸗ ſiven Ergänzungsabkommen kennzeichnet das deutſche Gutachten als eine Verſchlechterung gegenüber den Beſtimmungen des Völker⸗ bundes.„Ihre Zulaſſung bedeutet letzten Endes die Sanktionierung des beſtehenden Syſtems der Gruppenallianzen und Militärkonven⸗ tionen, der Geheim⸗ und Gleichgewichtspolitik und damit eine ſchwere Gefahr für den Frieden der Welt. Das Leitmotiv des Völkerbundes, an die Stelle der Mächtegruppierungen die inter⸗ nationale Organiſation zu ſetzen, wird illuſoriſch gemacht.“ Mit Nachdruck weiſen die deutſchen Gelehrten und Staatsmän⸗ ner darauf hin, daß Deutſchland die an ſolchen Abkom⸗ men erſt in Frage kommen könne, wenn ſeine Gleichberechtigung wiederhergeſtellt ſei.„Bei dem gegenwärtigen ungleichen Stande der Rüſtungen, vor allem auf dem europäiſchen Kontinent, wird überhaupt die in dem Pakt vorgeſehene militäriſche Exekution gar⸗ nicht durchführbar ſein, wenn ein rechtswidriger Angriff von einer ſtarken Militärmacht oder gar von einer durch ein Sonderabkommen verbundenen Gruppe ſtarker Militärmächte ausgeht Die in dem Entwurf vorgeſehene Unterſtützung wird ſich erſt dann durchführen laſſen, wenn die Ungleichheiten des Rüſtungsſtandes in der Weiſe ausgeglichen ſind, daß der Umfang der zuläſſigen Rüſtung je nach dem objektiv feſtgeſtellten Bedürfnis an der einen Stelle erhöht, an der anderen herabgemindert wird.“— Die große Gefahr, die für ein entwaffnetes Volk darin beruht, internationale Verpflichtungen für den Fall einer kriegeriſchen Verwickelung zu übernehmen, hebt das deutſche Gutachten ſcharf hervor:„Bis zur völligen Ohnmacht entwaffnet, hätte Deutſchland damit zu rechnen, widerſtands⸗ und wehrlos in alle möglichen Konflikte hineingezogen zu werden und ſein ungeſchütztes Gebiet zum Schlachtfeld fremder Mächte hergeben zu müſſen.“— Deutſchland hat aber nicht nur abgelehnt, ſondern macht Vorſchläge, die zum Ziele zu führen geeignet ſind: Verhot, Streitigkeiten kriegeriſch auszutragen, oder Sonderabmachungen und Militärkonventionen abzuſchließen, Einrichtung einer Schlich⸗ tungsinſtanz für politiſche Konflikte neben dem für reine Rechts⸗ ſtreitigkeiten beſtimmten Weltgerichtshof, eine Inſtanz, deren Mit⸗ glieder völlig unabhängig ſind. Dieſer Inſtanz und dem Weltge⸗ richtshof ſoll die Befugnis zuerkannt werden, einſtweilige Ver⸗ fügungen zu erlaſſen zum Zwecke des Beſitzſchutzes. insbeſondere auch gegen angeblich friedliche Beſetzungen fremden Staatsgebietes. Gefordert wird obligatoriſche Abrüſtung für alle Staaten und ein Rechtsverfahren mit deſſen Hilfe berechtigte Wünſche der Bevölke⸗ rung wegen Berichtigung der Grenzen erledigt werden können.— Das deutſche Programm iſt ebenſo klar wie friedliebend. Es wen⸗ det ſich eindeutig gegen den Vertrag von Verſailles und die bisherige 1Haß⸗ und Gewaltpolitik Poincarés. — nicht aufgegeben werden kann, ohne vor allen Dingen bei den kler⸗ retariat aufgeforderten Regierungen, darunter auch Deutſchland und Rußland, ihre Stellungnahme zum Garantiepakt bekanntge⸗ in ihrer Note vom 28. Auguſt zur Teilnahme an den Veratungen Exploſipſtoff angehäuft. hindern. Aber es blieben noch die bitteren Laſten der Repara⸗ * 2. Seite. Nr. 403 Mannheimer Genetal⸗Anzeiger[Morgen⸗Rusgabe, Montag, den 1. Sepfember 1924 Die Aufhebung der Jollgrenze Am Samstag morgen iſt von den Beſatzungsbehörden bei den in Betracht kommenden Wirtſchaftsſtellen die Nachricht ein⸗ getroffen, daß in der Nacht vom 9. zum 10. September 12 Uhr die Zollabgaben an der öſtlichen Grenze des beſetzten Gebietes eingeſtellt werden. Die Vorbereitungen hierzu ſind in Dor⸗ ſten, Recklinghauſen und im Hagener Gebiet bereits ſichtbar. Durch dieſe Maßnahme wird in erſter Linie der Kleinhandel, der unter den einſchnürenden Beſtimmungen der Zollformalitäten außeror⸗ dentlich gelitten hat, Vorteile haben; die Einzelhändler erwarten eine lebhafte Förderung des Geſchäfts zwiſchen dem beſetzten und dem unbefetzten Gebiet. Zur der völkerbundstagung Am heutigen Montag tritt in Genf der Völkerbund zu ſeiner diesjährigen Tagung zuſammen. Die beſondere Bedeutung, die den Verhandlungen beigemeſſen wird, zeigt ſich ſchon darin, daß zum erſten Male ſeit Beſtehen des Völkerbundes die Miniſterpräſidenten Frankreichs und Englands perſönlich an ihnen teilnehmen wer⸗ den. Das wichtigſte Problem, das zur Erörterung geſtellt wird, iſt die Abrüſtungsfrage. Bisher haebn ſich die großen Militär⸗ und Marinemächte nicht dazu verſtehen können, irgendwie ernſtlich mit die Abrüſtungsfrage. Bisher haben ſich die großen Militär⸗ und vorlage in ſeinem Parlament eingebracht hat, iſt— Dänemark! Neben dieſem Problem wird den Völkerbund die Frage be⸗ ſchäftigen, ob und wie er ſich umgeſtalten ſoll. Argentinien das nach urſprünglicher Mitgliedſchaft aus dem Völkerbund ausgetreten war, beabſichtigt wieder ſeinen Beitritt zu erklären in der Annahme, daß auch Deutſchland und Rußland eine Aufforderung zum Beitritt er⸗ halten. Es liegt ein Antrag vor, die Zahl der Sitze im Völkerbunds⸗ rat auf 15 zu erhöhen. Je ein Sitz ſoll für die Vereinigten Staaten, für Deutſchland und Rußland freigehalten werden, falls dieſe ſich dem Völkerbund anſchließen wollen. In abſehbarer Zeit werden alſo auch dieſe drei Länder ſich mit dem Völkerbundsproblem zu be⸗ ſchäftigen haben. Was die Vereinigten Staaten angeht, ſo dürfte die Entſcheidung über den Beitritt zum Völkerbund mit der Präſi⸗ dentenwahl fallen. Der gewichtigſte Gegenkandidat des gegenwärti⸗ gen Präſidenten, der Demokrat Davis. iſt Anhänger des jetzt be⸗ ſtehenden Völkerbundes, während Coolidge eine Völkervereinigung unter amerikaniſcher Führung vorſchlägt. Der Völkerbund wird ſich weiter mit einer ganzen Reihe von Frogen zu befaſſen haben, die das Deutſche Reich ſehr nahe be⸗ rühren. Die Mandatsregierungen haben Rechenſchaft über die Ver⸗ waltung der ehemaligen deutſchen Kolonien abzulegen. Die Be⸗ völkerung des Saargebiets wird abermals den Verſuch machen, durch den Völkerbund endlich die Herſtellung des im Verſailler Ver⸗ trage vorgeſehenen Rechtszuſtandes zu erreichen und eine Verück⸗ ſichtigung des Volkswillens gegenüber der autokratiſchen Völker⸗ bundsregierung durchzuſetzen. Auch Streitigkeiten zwiſchen Danzig und Polen ſtehen wie immer auf der Tagesordnung. Um den Garantiepakt Das Völkerbundsſekretariat veröffentlicht den Wort⸗ laut der kſchechoflowakiſchen Antwortnole über das Völkerbundsprojekt eines Vertrages der gegenſel⸗ tigen Hilfeleiſtung. Die ausführlichen Darlegungen ſtimmen dem Grundgedanken des Entwurfes zu, wünſchen aber in den Ein⸗ zelheiten Abänderungen. Die Note gelangt zu folgenden Schlußfolgerungen: Die tſchechoſlowakiſche Regierung iſt der Anſicht, daß der Gedanke eines Vertrages für die gegenſeitige Hilfeleiſtung nen Nationen den Eindruck zu erwecken, daß ſie niemals eine auch nur relative Sicherheit erlangen können und daß ſtets die Macht der ſtärkeren Staaten über ihre Rechte entſcheiden werden. Aber ſie glaubt auch, daß andere Wege zur Erreichung derſelben Ziele offenſtehen, ohne den erſten Weg auszuſchließen und daher die Beſtrebungen ebenfalls fortgeſetzt werden müßten, um auf die⸗ ſem Weg das gewünſchte Ziel zu erreichen. In dieſem Zuſammen⸗ hang zielt die tſchechoſlowakiſche Regierung beſonders auf die Aus⸗ dehnung des obligatoriſchen Schiedsgedankens hin, den ſie überall in ihrer Politik, wo die Möglichkeit und die Gelegen⸗ heit ſich bietet, anzuwenden beſtrebt iſt. Ein ſolches kombinierte⸗ Verfahren würde die wahre Löſung des Problems der Abrüſtung und des dauernden Friedens bringen. Inzwiſchen liegt auch die italieniſche Antwortnote um Garantiepakt vor. Die italieniſche Regierung begrüßt jede Anitiative zum Abſchluß eines derartigen Paktes, erhebt aber Be⸗ denken gegen ein Sonderabkommen und die kurze Friſt, die dem Völkerbund zur Feſtſtellung des angreifenden Staates bewilligt wor⸗ den iſt und hält es ferner für eine unentbehrliche Vorbedingung zur Durchführung des Paktes, daß die Mitgliedſchaft weiter als im vorliegenden Artikel 18 gefaßt wird. Art. 18 ſieht die Aufnahme von Staaten, die nicht Mitglieder ſind, nur nach dem Beſchluß einer Zweidrittelmehrheit der anderen Mitgliedsſtaaten vor. Mit dem Eintreffen der italieniſchen Antwort haben mit Aus⸗ nahme von Rumänien und Uruguay alle von dem Völkerbundsſek⸗ geben, und zwar offiziell. 3 Der Völkerbundsrat der urſprünglich am Samstag zu der Antwort der einzelnen Regie⸗ rungen auf den Völkerbundsentwurf des Garantiepaktes Stellung nehmen ſollte, hat auf Antrag des Berichterſtatters für Rüſtungs⸗ fragen, Beneſch, beſchloſſen, in die Erörterung dieſer Frage nicht einzutreten, ſondern ſie ohne weiteres der Völkerbunds ver⸗ ſammlung zu überweiſen, die, wie Beneſch erklärte, ihr zweifellos die größte Sparſamkeit ſchenken werde. Ebenſo wurden die anderen auf der Tagesordnung ſtehenden Probleme der Rü⸗ ſtungsbeſchränkung, der Kontrolle des Waffenhandels, der chemiſch en Kriegsmittel und der lokalen Sonderabkommen, über die ein Bericht der gemiſchten Abrüſtungskommiſſion des Völkerbundes vorliegt, der Völkerbundsverſammlung überwieſen. Die Moſſulfrage Im Völkerbundesrat gebangte Samstag die Mofſul⸗ rage zur Sprache, d. h. die Frage der Grenze zwiſchen JIrak und der Türkei, die auf Grund des Laufanner Vertrages mangels einer direkten Einigung unter den Beteiligten durch den Bölkerbundsrat zu regeln iſt. Die türkiſche Regierung hatte ſich bereit erklärt, falls eine Einladung des Rats erfolge, aber darauf hingewieſen, daß ſie ſich erſt nach formeller Niederlegung des Ratifikationsprotokolls in Geuf vertreten laſſen könne. Auf Antrag Brantings⸗Schweden beſchloß jetzt der Rat, die türkiſche Regierung einzuladen, ſich an den Ratsdebatten über dieſe Frage zu beteiligen und noch für dieſe Tagung Vertreter nach Genf zu ſchicken und ihr mitzuteilen, daß bis zum Eintreffen der türkiſchen Delegierten die Angelegenheit vertagt werden ſoll. Das franzöſiſche Ratsmitglied ſprach die Erwartung aus, daß, nachdem inzwiſchen der Lauſanner Vertrag ratifiziert und die Urkunde in Paris niedergelegt worden ſei, die Türkei der Einladung Folge leiſten werde Aloyd Seorge zur politiſchen Lage Llond George veröffentlicht im„Daily Chronicle“ einen Rückblick auf die Londoner Konferenz und führt aus, in der ganzen Welt ſei jezt Zündſtoff für die kommenden Kriege. Auf Deutſchland bezugnehmend, ſagte Lloyd George, die während der feindlichen Beſetzung begangenen Torheiten hätten viel Die Londoner Regelung ſei vielleicht gerade noch rechtzeitig gekommen, um eine Kataſtrophe zu ver⸗ Nach weiteren Betrachtungen über die Lage in Rußland, auf dem Balkan und in Auſtralien ſchließt Lloyd George, es dürfe keine Zeit verloren werden, um einen feſten und dauer⸗ haften Damm gegen die Rückkehr der großen Flut zu bauen. Der dͤeutſche Kriegsſchuloͤwiderruf und das Nusland Det in der Kundgebung der Reichsregierung angekündigte offizielle Schritt zur Wiederrufung der Kriegs. ſchuldfrage iſt auf dem üblichen diplomatiſchen Wege inzwiſchen erfolgt. Die deutſchen Botſchafter und Geſandten in den betreffen⸗ den Hauptſtädten der Länder ſind, angewieſen worden, eine ent⸗ ſprechende Erklärung den dortigen Regierungen zu über⸗ reichen, in der der Kriegsſchuldwiderruf im Sinne der Kund⸗ gebung des Reichskanzlers zum Ausdruck gebracht wird e Die Kundgebung des Reichskanzlers in der Kriegsſchuldfrage iſt, wie ſchon berichtet, in Paris ganz überraſchend gekommen. Die Preſſe wendet ſich in zum Teil ſehr ſcharfer Weiſe gegen die deutſche Regierung. Amtlich nimmt ein Kommunique des Quay 'Orſay hierzu Stellung, in dem es u. a. heißt: Die franzöſiſche Regierung wird ſofort, nachdem die amtliche deutſche Erklärung eingegangen ſein wird, nach Berlin die offizielle Antwort über⸗ mitteln,„die ſich aufdrängt“. Sie proteſtiert aber ſchon jetzt mit aller Kraft gegen eine Theſe, die nicht nur gegen die tatſächlichen Ereigniſſe verſtößt, ſondern auch den formellen Beſtimmungen des Friedens von Verſailles widerſprich, das heißt gegen eine Sache, die nach den ausdrücklichen Erklärungen von Lloyd George im Namen der Alliierten am 3. März 1921 geregelt wurde. In der engliſchen Preſſe wird die Erklärung des Reichs⸗ kanzlers zur Schuldfrage zunächſt allgemein ohne Kommentar wie⸗ dergegeben. Die römiſche„Tribuna“ fürchtet, daß, wenn man auf dieſe Weiſe„dem Friedensvertrag die Grundlagen nimmt“, es noch dazu kommen könnke, daß die Verbündeten an Deutſchland eine Entſchädi⸗ gung zu zahlen hätten. Es war ſelbſtverſtändlich nicht zu erwarten, daß beſonders Frankreich die Widerrufung der deutſchen Unterſchrift unter den Schuldparagraphen ohne Proteſt hinnehmen werde. Mit der Er⸗ klörung, daß dieſe Frage unter den Alliierten geregelt ſei, läßt ſich der deutſche Schritt aber nicht abtun. Dazu liegen ſchon zu viel Beweisdokumente vor, die eine ſolche„Regelung“ als wenig ſtichhaltig erſcheinen laſſen. Herriot und Macdonald haben in Lon⸗ don Wert darauf gelegt, die politiſche Atmoſphäre durch Vertrauen und den Willen zur Verſtändigung zu bereinigen Es iſt nur ein logiſcher Schritt, den die deutſche Regierung tat, wenn ſie das größbe Hindernis des Vertrauens und der Verſtändigung aus dem Wege zu räumen trachtet, das Hindernis, an deſſen Unverrückbarkeit man in London wie in Paris nicht mehr glaubt. Die micumfrage In der geſtrigen Verhandlung der Sechſerkommiſſion mit der Micum über die Reparationskohlenlieferungen wegen des im Londoner Abkommen vorgeſehenen Provi⸗ ſoriums konnte keine Uebereinſtimmung über die Haupt⸗ fragen erzielt werden, da die Lieferungen fortgeſetzt und zu Preiſen bezahlt werden ſollen, die in den demnächſtigen Verhandlungen der Regierung mit der Reparationskommiſſion feſtgelegt werden. Da aber noch einige Fragen der Durchführung ſowie die Frage der Geldleiſtungen noch zu klären ſind, wurden die Verhandlungen auf vertagt. Eine Unterbrechung der Lieferungen tritt nicht ein. Englands Wirtſchaſtsſorgen „Daily Telegraph“ führt in einem Leitartikel aus, es ſei falſch anzunehmen, daß die einzige Rettung Englands auf dem europäiſchen Kontinent mit ſeinen gut entwickelten und ſtark kon⸗ kurrierenden Induſtrien liege. England müſſe ſein Augenmerk auf die Ausgeſtaltung des Verkehrs mit den Ländern des britiſchen Reichs lenken. Das konſervative Blatt greift die Arbeiterregierung an, weil ſie durch die Preisgabe der Reichsvorzugsbehandlung der engliſchen Induſtrie einen ſchweren Schlag zufügte. Der ehemalige Miniſter im Kabinett Lloyd George, Alfred Mond, erklärte in einem Interview mit dem politiſchen Berichter⸗ ſtatter der„Weſtminſter Gazette“, er könne ſich der Anſicht nicht anſchließen, daß die Annahme des Dawesberichts eine große Verſchlechterung in der Lage des britiſchen Handels mit ſich bringen werde. Die Erfahrungen aus der Zeit vor dem Krieg hätten ge⸗ zeigt, daß die Wohlfahrt Deutſchlands dem britiſchen Handel durchaus nicht nachteilig war, ſondern ihm Vor⸗ teile brachte.„Deutſchland bezahlte Frankreich ſchon ſeit Jahren in Reparationskohlen. Dies bedeutete ſchon einen Nachteil für die britiſche Kohlenausfuhr aber die engliſche Regierung kann die franzöſiſche nicht hindern, ſich auf jede mögliche Art bezahlt zu machen. Die Möglichkeit einer Kombination des lothringiſchen Er⸗ zes mit der Ruhrkohle verurſache eine ziemliche Beſtürzung; aber dor dem Krieg war Lothringen ein Teil Deutſchlands; die jetzt be⸗ fürchtete Kombination beſtand alſo tatſächlich ſchon. Man kann keine Reparationen von Deutſchland erhalten, ohne daß es Waren ausführt. Noch keine Regierung erklärte, daß ſie bereit ſei, auf Reparationen zu verzichten.“ Was die Frage des franzöſiſch⸗deutſchen Handels⸗ bertrages betreffe, ſo könne auch England einen Handelsver⸗ trag mit Deutſchland abſchließen. Es werde Aufgabe der Regie⸗ rung ſein, England die Meiſtbegünſtigung zu ſichern. Es handelt ſich jetzt darum, daß in ganz Zentraleuropa die wirt. ſchaftlichen Grenzen nicht mit den politiſchen übereinſtimmten; um den Handel wiederherzuſtellen, müßten die wirtſchaftlichen Einhei⸗ ten wiederhergeſtellt werden. Mond ſchloß: Was den engliſchen Handel anbetreffe, ſo ſei die Geſchmeidigkeit und Anpaſſungsfähigkeit Englands auf induſtriel⸗ lem und kommerziellem Gebiet weit größer als allgemein angenom⸗ men zu werden ſcheine. „Daily Expreß“ tritt in ihrem Leitartikel wiederum für die Einberufung der großen in duſtriellen Konferenz durch Macdonald ein. Die„Weſtminſter Gazette“ ſchreibt zu den bevorſtehenden wirtſchaftlichen Verhandlungen mit Deutſchland und Belgien, alles ſchiene geeignet, England in eine nachteilige Dage zu bringen. Kein beratendes Komitee könne Macdonakd von der Verantwortung befreien. Macdonald müſſe auf politiſchem Wege verſuchen, den engliſchen Handel vor den nachteiligen Ergeb⸗ niſſen ſeiner nachgiebigen Haltung in der Ruhrfrage zu bewahren. Eine Arbeitsminiſter⸗Ronferenz in Bern „Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns wird ſich im Laufe der nächſten Woche nach Bern begeben, um an der Beſprechung der Arbeitsminiſter teilzunehmen. Es treffen hier bekanntlich die Ar⸗ heitsminiſter von England, Frankreich, Belgien und Deutſchland zuſammen, um ſich mit der Frage zu befaſſen, wie die Ratifizierung des Waſhingtoner Abkommens über den Achtſtundentag zu beſchleunigen ſei. Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns hat dem Reichstag einen Ge⸗ ſetzentwurf über die internationale Bekäm 2 ng der Ar⸗ heitsloſigkeit auf Grund des Waſhingtoner Abkommens vor⸗ 198 Es handelt ſich dabei nicht um das Waſhingtoner Arbeitszeit⸗ abkommen. Der Bürgerkrieg in China Wie in Hongkong bekannt wird, haben in Kanton zwiſchen den Truppen Sunjatſens und Freiwilligen Kämpfe ſtattgefunden. Sunjatſen ſoll gedroht haben, die Stadt zu beſchießen. Wie es heißt, iſt gegenwärtig zwiſchen den Militärgouverneuren von Kiangſu und Tſchekiang eine Vermittlungsaktion im Gange. Der britiſche, amerikaniſche, japaniſche und der franzö⸗ tionen, die mit jedem Jahre ſchwerer würden. Wie lange wür⸗ ö iſche Geſandte haben von dem chineſi Auswärtigen Amt die Gag dieſe getragen werden, wenn die deutſchen Arbeiter merken, 9255 15. die Pororoßonen aus ihrer Taſche bezahlt würden. Zuſage erhalten, daß man ſeligkeiten zu verhindern Deutſches Neich Danktelegramme an den Reichskanzler Der Deutſche In duſtrie⸗ und Handelstag hat aus Anlaß der Annahme der Gutachtengeſetze durch den Reichs? tag an den Reichskanzler folgendes Telegramm gerichtet: Der ſche Induſtrie⸗ und Handelstag ſpricht Ihnen, Herr Reichskanzler, un der Reichsregierung ſeine aufrichtigſten Glückwünſche aus, daß trotz der entgegenſtehenden großen Schwierigkeiten die Zuſtimmunz des Reichstages und Reichsrates zu dem Londoner Abkommen er teilt worden iſt. Mit dem Dank an die Vertreter der Reichs⸗ regierung für ihr zielbewußtes und weitblickendes Handeln verbilt den wir den Wunſch, daß dieſe Entſchließung trotz der ungeheuren Laſten, die von uns übernommen worden ſind, den Anfang Wiederaufſtieges unſeres Volkes bilden und eine neue Aera be Völkerverſtändigung einleiten möge. Der Präſident Franz von Mendelsſohn.“ Die rheiniſche Zentrumspartei und die Kölner J6 trumspartei haben an den Reichskanzler Dr. Marx folgende, Telegramm gerichtet:„Herzlichen Glückwunſch zum politiſchen unn wärmſter Dank, daß Sie durch raſtloſe Arbeit und zähe Klugheit 5 der Verfolgung des geſteckten Zieles dem beſetzten Gebiete, Ihr 0 rheiniſchen Heimat, wenigſtens die bitterſten Feſſeln wegnehnn und dadurch die Einheit des Reiches gewahrt haben. Wir verbia, den damit den Wunſch und die Bitte, daß Sie noch lange de⸗ Steuer des Reiches in der Hand behalten mögen.“ Ein ruſſiſcher Sozialiſterungsantrag im deutſchen Keichstag Die Kommuniſten haben dem Reichstage den Entwurf eile⸗ Sozialiſierungsgeſetzes Druckſache 441) zugehen laſſen. Als Zweck des Geſetzes bezeichnen ſie die„Verhinderung der Koloniſierung Deutſch lands“ und der im Sachverſtändigen⸗Gutachten geforderten„Age lieferung ſeiner Wirtſchaft“ an das internationale Kapital. 21 einzelnen Artikel des Geſetzentwurfes behandeln die Enteignuo der Produktionsmittel, die Arbeiterkontrolle in den ſozialiſterten Betrieben, die Schaffung von Produktionsverbänden zur zentra Leitung der Induſtrie, die Sozialiſterung der Landwirtſchaſt, di Nationaliſierung der Banken, die Schaffung eines Außenhandel⸗ monopols und die Sozialiſierung des Wohnungsweſens. Enteignen will man alle Bergwerks⸗ und Induſtriebetrien mit mehr als 20 Arbeitern und Angeſtellten oder ſolche, deren ſamtwert mehr als 50 000 Goldmark beträgt. Ferner alle Ves⸗ kehrsunternehmen, den geſamten Großhandel, die Verſicherung; unternehmungen und Kleinhandelsbetriebe mit mehr als 20 Arbe 5 tern und Angeſtellten. Die Kontrolle in den Betrieben ſoll 95 Betriebsrat haben, die Leitung der Produktionskommiſſar. 17 geſamte Grund und Boden, Waſſerläufe, Seen und Wälder ſolle Eigentum der Nation ſein. Beſitz von mehr als 50 Hektar iſt m allem lebenden und toten Inventar der„ſozialiſtiſchen Verwaltung zu übertragen. Die enteigneten Wohnhäuſer ſollen der Verwaltut der Mieterräte und ihren Organiſationen unterſtellt werden. 15 Von ſozialdemokratiſcher Seite wurde im Reichstage den Ko muniſten zugerufen ihr Antrag ſei ein großer Volksbetrug. die Generalverſammlung der Katholiken in Hannover wurde unter außerordentlich ſtarker Beteiligun geſtern eröffnet. Bereits am Samstag fand in der Ausſtelude halle ein ſtark beſuchter Begrüßungsabend ſtatt, wo Oberpräſidee Noske und Oberbürgermeiſter Leinert die Teilnehmer le Katholikentages in Hannover begrüßten. Reichsminiſter H5ſen überbrachte die Grüße des Reichskanzlers, der erſt am Montag 15 treffen kann. Höfle betonte, daß Reichskanzler Mar x ſich um don deutſche Volk bei den erfolgreichen Verhandlungen in in außerordentliche Verdienſte erworben habe, die erſt die Nachwe tag ſeiner Bedeutung richtig erkennen werde. Der Katholiken g⸗ wolle Aufbauarbeit leiſten. Man dürfe mit größter tuung feſtſtellen, daß die deutſchen Katholiken in den letzten un in führender Stellung in der deutſchen Politik geſtanden hättenſen das könnten ſie auf Grund der Weimarer Verfaſſung. Sie bäg⸗ die nationale Geſinnung immer ſo aufgefaßt, daß der wirklich die⸗ tionale und wirklich deutſche Katholik dem Vaterlande auch in Die ſen Zeiten ſein Beſtes gibt, um dem deutſchen Volke zu helfen eſte ungeheuere Bedeutung des Londoner Paktes, 1 Höfle zum Schluſſe, liege darin, daß endlich Rhein und R per⸗ den Charakter eines Reparationsproblem? mte lieren und daß endlich das geſamte deutſche Volk und die geſa deutſche Wirtſchaft die Laſten zu tragen haben. 5 te ge⸗ Heute Mittag wurde im Hannoverſchen Feſtſaale die erf atius ſchloſſene Verſammlung unter Beteiligung des päpſtlichen Numnem Pacelli eröffnet. Der Papſt hatte der Verſammlung in ſittelt Handſchreiben ſeine Glückwünſche und ſeinen Segen Ubergmig Zum erſten Vorſitzenden des Katholikentages wurde einſti Oberbürgermeiſter Barwig⸗Aachen gewählt. Generalverſammlung des evangeliſchen Sunde? n Bis Samstag abend waren etwa 2000 Mitglieder des eine geliſchen Bundes zur Teilnahme an der Generaſarten ſammlung aus allen Teilen des Reiches und dem benacht e zur Oeſterreich in München eingetroffen. Der Samstag wurdnpge⸗ ordneten⸗ und Mitgliederverſammlungen ſtatt. Bei der 8 zungsfeier abends in der Tonhalle nahmen außer Vertrete⸗ feil Behörden und Körperſchaften die Delegierten des Auslan Kirchen Am Sonntag vormittag wurden in allen proteſtantiſchen te ein Münchens Feſtgottesdienſte abgehalten. Nachmittags velerſam⸗ evangeliſcher Volksabend die Teilnehmer der Generalver lung in der Tonhalle und im Odeon. um den franzöſſch⸗ ruſſichen Fusgleſch Wie das„Echo de Paris“ meldet, ſollen die Vorverh del lungen Frankreichs mit Sowjetrußland 5 Faht⸗ Ruadlehr Herriots von der Völkerbundstagung in ein Ver⸗ waſſer gelangen. Zur Ausarbeitung des franzöſiſch⸗ruſſiſ rden, dis trages werde eine zwölfgliedrige Kommiſſion eingeſetzt wetenn und aus vier franzöſiſchen und vier ruſſiſchen Regierungsvertre Anleihen vier Vertretern der franzöſiſchen Inhaber von ruſſiſchen owil und Kraſſin, eventuell auch Tſchitſcherin in§ der ſpaniſche Feloͤzug in Marokko wu Paris, 31. Aug. Aus Madrid wird gemeldet: 9 von folgender Bericht über Marokko bekannt: In der ſten 0 Ellau hat ein heftiger Kampf ſtattgefunden. Einzelhe oindunge⸗ Man will wiſſen, daß trotz der Schwierigkeiten der Ver die ſpaniſche Kavallerie normal zurückgehe. Kalaſtrophales Eiſenbahnunglück in Indien e ign Simla, 30. Aug. Ein ſchwerer Zuſammenſtoß Bie ſeh. ſich auf der Eiſenbahnlinie zwiſchen Multan und Lahore. 20 m ſind 67 Leichen aufgefunden. Man glaubt, daß ſich nag uft ſi den Trümmern befinden. Die Zahl der Verwundeten auf 102, davon ſind 53 ſchwer verletzt. 34 delle⸗ Eine Exploſionskataſtrophe in der Warſchauer Ziuee ar Warſchau, 1. Sept. Am Freitag ereignete ſich in der aſtrophe Zitadelle durch einen unglücklichen Zufall eine Ecploſionstet gbbe bei der 14 Perſonen verwundet wurden. In 5 und Prüfungsſaal ſollten 30 Jägerunteroffiziere geprüft werſon⸗wa dieſem Zwecke lagen auf dem Tiſche mehrere Ex 1165 Ein Schüller betrachtete eine franzöſiſche Handgranate, dian der Hand fiel und nach einigen Sekunden explodierte. mit Recht den Militärbehörden vor, daß es ein unveroen den Ausbruch von Feind⸗ 10 6 0 ſchloſſene Räume zu bringen. Leichtſinn iſt, ſcharfe Erploſionstörper zu Uebungszwe — Sitzung des Geſamtvorſtandes benutzt. Außerdem fanden gegei⸗ i 22 777 11 5 Ra n. beſtehen ſoll. Für die ruſſiſche Delegation ſollen u a 1 kanme 20„— ——112———————2——œ———————.————— 2— . ⁵ßy ð— PPF wꝛ. ¾˙ ͤ— JC ˙—p —— — rrrr n ee 2 2 it 5 1 18 1 in 9 1 3 d Ar elheid 71 Humre. Monkag, den 1. Sepfember 1924 Mannheimer Seneral⸗Anzeiger(Morgen⸗Rus gabe) 3. Seike. Nr. 403 Wirtſchaſtliches und Soziales Sicherungen in der Nenknerfürſorge Von Direktorin Dr. Matz Zwei Angelegenheiten ſtehen zurzeit im Brennpunkt des Inter⸗ eſſes ber Rentnerkreiſe. Einmal die Aufwertungsfrage und odann die Ausführung der Verordnung über die Fürſorge⸗ pflicht. In der Aufwertungsfrage wird die Entſcheidung des dom Reichstage eingeſetzten Aufwertungsausſchuſſes mit mannung erwartet. Gegenüber wilden Ausſtreuungen von einer günſtigen Stellung der Deutſchnationalen gegenüber einer un⸗ fünſtigen der Deutſchen Volkspartei in bezug auf die Höhe der Awertung darf daran erinnert werden, daß die Deutſche Volks⸗ gurtei nicht nur in Hannover nach dem Vortrage von Exzellenz uringer einen Beſchluß auf Durchführung höherer Aufwertung angenommen, ſondern daß auch die neue Reichstagsfraktion Anfang mi nochmals eine Erhöhung der Aufwertung nachdrücklich —— ngt hat. Zunächſt ſind aber dieſe Dinge noch in der * Um ſo ſtärker müſſen die Rentner die Durchführung der erordnung über die Fürſorgepflicht als ungerecht und als Härte empfinden. Der Uebergang der Fürſorge vom Reich auf die Länder und Gemeinden(Bezirksfürſorgeverbände) hat in Fällen dazu geführt, daß den Rentnern von leiſtungsunwil⸗ Hen und dieſen Kreiſen ungünſtig gegenüberſtehenden Dienſtſtellen erdeblich Unrecht geſchehen iſt. Zahlloſe Proteſte aller Art ſind mir dur Kenntnis gekommen, zum großen Teil berechtigter Art. Um ſo wichtiger iſt es, doß nunmehr dee beteiligten Miniſterien die Heraus⸗ 9* e von Grundſätzen über Vorausſetzung, Art und 131 der öffentlichen Fürſorge vorgeſehen haben, deren kläufiger Enwurf ſchon vorliegt. Aus den in Ausſicht genom⸗ menen Beſtimmungen ſeien die für die Kleinrentner wichtigſten herausgehoben. 05 Einmal wird betont, daß bei Prüfung der Frage, ob Hilfs⸗ dürftigkeit vorliegt, und in welcher Art und in welchem Umfang hlfe geleiſtet werden ſoll, auf die frühere ſoziale Stellung und die früheren wirtſchaftlichen Verhältniſſe Rückſicht zu Tahmen iſt. Dies bedeutet endlich eine Wahrung der beſonderen elange des bürgerlichen Kreiſes der Kleinrentner. Weiter iſt vor⸗ ſehen, daß die Fürſorge bei den Kleinrentwern micht abhängig ge⸗ mocht werden darf vom Verbrauch oder der Verwertung kleinerer ermögen, des Hausrats, von beſonderen Familien⸗ und Erbſtücken, 880 Wert nicht ſehr groß iſt, von Gegenſtänden, die zur Be⸗ diedigung geiſtiger, wiſſenſchaftlicher oder fünſtleriſcher Bedürfniſſe enen, wenn es nicht Luxusgegenſtände ſind. Von beſonderer Bedeutung iſt daß der Entwurf der Beſtim⸗ zungen auch vorſieht, daß ein kleines Hausgrundſtück, das 15 Hilfsbedürftige zuſammen mit bedürftigen Angehörigen be⸗ ohnt, und das nach ſeinem Tode dieſen weiter als Wohnung 0 ſoll, ebenfalls vom Verbrauch oder der Verwertung ausge⸗ 5 loſſen ſein ſoll. Dieſe letzte Beſtimmung würde eine bedeutende mere Entlaſtung vieler Kheinrentner in kleinen Städten bedeuten, biez in ihrem kleinen Einfamiltengrundſtück Hausbeſitzer ſind und Geher. nur nach Entragung einer Sicherungshypothek auf dieſes f0 indſtück die Fürſorge erhalten konnten, und die deswegen viel⸗ 5 die Fürkorge nicht in Anſnruch genommen haben. Aus Rentner⸗ 95 Hausboſitzerkreiſen iſt immer erneut auf dieſen Punkt hinge⸗ wi en worden. Die Durchführung der genannten Beſtimmung Urde ſehr ſogensreich wirken. —4 Weiter iſt vorgeſehen, daß entweder das Land oder der Für⸗ de verband unter Berückſichtigung der örtlichen Verhältniſſe Min⸗ ſteinkommenſätze für Kleinrenkner feſtſezen ſoll und 850 falls das Einkommen eines Kleinrentners dieſe Mindeſtſätze böh. erreicht, die Fürſorge es wenigſtens auf dieſen Betrag er⸗ Suden ſoll. Dies iſt eine alte Forderung aus Rentnerkreiſen, die 5 ch Wiederholt in den Verſammlungen des deutſchen Rentnerbundes m Ausdruck gekommen iſt. ru Der Entwurf läßt andererſeits weſentliche Wünſche und Forde⸗ ungen der Rentner, die als berechtigt angeſehen werden müſſen. unerfüllt. Es iſt ſehr zu wünſchen, daß er noch weiter im keit ne und zugunſten der Rentner abgeändert wird. Die Möglich⸗ 5 iſt dadurch gegeben, daß die Beſtimmungen erſt am 1. November Kraft treten ſollen. Dabei wird erneut die Forderung aufzu⸗ denen ſein, daß die Mitwirkung der Organiſationen der Rentner, Sinn Veſti zutſchen Rentnerbundes, vor der endgültigen Feſtlegung der am bernungan geſichert wird. weil die Vertreter der Organiſationen 0 leiteneſten die Belange der Renner zu wahren und die Notwendig ⸗ en einer Umformung der Fürſorge darzulegen wiſſen. 0 9 In Preußen hat übrigens der Miniſter für Volks⸗ run dlfahrt in einem Erlaß an die Oberpräſidenten und Regie⸗ gewi fwäſidenten vom 5. Auguſt mit aller Deutlichkeit darauf hin⸗ Bleſen, daß die Leiſtungen der Fürſorge ſeit Inkrafttreten der der Gaung über die Fürſorgepflicht erheblich zurückgegangen ſind. ver Erlaß macht in einer Reihe von Beſtimmungen den Fürforge⸗ rent nden die Beachtung der früheren Richtlinien und des Klein⸗ gelent fürſorgegsteßes zur Pflicht. Insbeſondere wird erneut feſt⸗ chle daß Erklärungen. in denen die Kleinrentner unter⸗ wüferd 10 s ſich zur Rückerſtattung aus dem Nachlaß verpflichten n. nicht zuläſſig ſind. Hier iſt von den Fürſorgeverbänden in n Fällen mit der größten Willkür verfahren worden. Es ßen, daß das Verlangen nach einer Verpflichtung und Sicherſtellung nur in ganz vereinzelten Fällen noch als zu⸗ läſſig angeſehen werden kann. Die durch die Verordnungen des Reiches vorgeſehenen bezw durch den preußiſchen Erlaß bereits erreichten Sicherungen für die Kleinrentner werden in allen Kreiſen des Bürgertums, die direkt und indirekt mit dieſen Perſonenkreiſen zuſammenhängen, als ein weſentlicher Fortſchritt begrüßt werden. Städtiſche Nachrichten Die Teuerungszahlen deutſcher Gemelnden Wie das Städtiſche Nachrichtenamt mitteilt, werden ſoeben vom Miete für Juli berichtigte Zahl), Schwenningen mit 111,81, Bremer⸗ nach dem Stichtag vom 16 Juli 1924 bekannt gegeben. Die Teue⸗ rungszahlen ſtellen den abſoluten Betrag in Goldmark dar, der für einen nach Menge und Art beſtimmten Kreis wichtiger Lebensbedürf⸗ niſſe— Ernährung, Wohnung, Heizung und Beleuchtung— von einer fünfköpfigen Familie in 4 Wochen aufzuwenden iſt. Die höchſte Teuerungszahl— mit 118,64— hat Villingen aufzuweiſen, dann folgen: Garmiſch⸗Partenkirchen mit 117,10, Dillenburg mit 114,70, Lörrach mit 113,62, Euskirchen mit 113,19, Kreuznach mit 113,04, Stuttgart mit 113,03, Wetzlar mit 112,00, Tuttlingen mit 111,98, Trier mit 111,96, Plauen mit 11195, Mannheim mit 111,94(infolge nachträglicher Erhöhung der Miete für Juli berichtigte Zahl), Schwenningen mit 111;81, Bremer⸗ haven mit 111,61, Ulm mit 110,99, Bocholt mit 110,83, Reckling⸗ hauſen mit 110,53, Aalen mit 110,44, Freiburg mit 109,96, Roſen⸗ heim mit 109,62, Offenburg mit 109,44, Deutſch⸗Krone mit 109.37, Gmünd mit 109,28, Straubing mit 109,21, Leipzig mit 109,18, Dinslaken mit 109,15, Königsberg mit 109,06, Siegen mit 108 95, Schwerte mit 108,94, Wernigerode mit 108,90, Solingen mit 108.40, Limburg mit 108,37, Göppingen mit 108,25, Hagen i. Weſtf. mit 108,09, Marburg mit 108,02, Augsburg mit 107,97, Auerbach i. Vogtl. mit 107,93, Bückeburg mit 107,68, Wiesbaden mit 107.68, Remſcheid mit 107,56, Aſchaffenburg mit 107,50, Chemnitz mit 107,21, Neuwied mit 107,12, Bremen mit 107,10, Iſerlohn und Pirmaſens mit je 107,01i, Ludwigshafen a. Rh. mit 106,94, Bonn mit 106,32, Bochum mit 106,25, Tübingen mit 106,13, Kon⸗ ſtanz mit 106,10, Frankfurt a. M. mit 106,06, Schramberg mit 105,66, Landshut und Hof mit je 105,60, München mit 105,17, Friedrichshafen und Sebnitz mit je 105,12, Mainz mit 104,89. Godes⸗ berg mit 104,84, Dortmund mit 104,79, Bitterfeld und Pforzheim mit je 104, 53, Vohwinkel mit 104,52, Sonneberg mit 104,44, Cux⸗ hapen mit 104,17, Amberg mit 104,08, Karlsruhe mit 103,95, Arolſen mit 103,67, Beuthen i. Oberſchl. mit 103,56, Hattingen mit 103,44, Hindenburg mit 103,30, Cleve und Köln a. Rh. mit je 103, 26, Schweinfurt mit 103,15, Weſel mit 103,07, Dresden mit 103,05. Nördlingen mit 102,96, Kempten mit 102,58, Heidelberg mit 102,55, Düſſeldorf mit 102,52, Bruchſal mit 102,28, Herford mit 102,24, Crimmitſchau mit 102,18, Raſtenburg mit 102,16, Annaberg mit 102,14, Nienburg a. Weſer mit 102,10, Mayen mit 102,09, Durlach mit 102,05, Offenbach und Baden⸗Baden mit je 101,99, Gleiwitz und Hirſchberg i. Schleſ. mit je 101,87, Gera mit 101,78, Merane mit 101.71, Eſchwege mit 101,61, Düren mit 101,48, Freital mit 101,43, Köslin mit 101,37, Regensburg mit 101,28, Opladen mit 101,26, Weimar mit 101.24, Pirna mit 101.19, Coblenz mit 100,97, Schleswig mit 100,77, Potsdam mit 100,71, Ratibor mit 100,67, Stettin mit 100,65. Altona mit 100.42, Prenz⸗ lau mit 100.25, Peine mit 100,07, Göttingen mit 100,03, Reichenbach mit 99,98. Emden mit 99.96, Vergedorf mit 99,94, Zella⸗Mehlis und Würzburg mit je 99,91. Zittau mit 99,90, Mörs und Witten mit je 99,.83, Bayreuth mit 99,77, Soeſt und Singen mit je 99 67. Berlin mit 99,66, Brandenburg a. H. mit 99,55,. Senftenberg mit 99,43, Minden i. Weſtf. mit 99,32, Neiße mit 99,29, Harburg mit 99,27, Bielefeld mit 99,25. Darmſtadt mit 99,12, Hambura mit 99,11, Siegburg und Gummershach mit je 99,05. Unna mit 99,04, Schwelm mit 98,94. Borna mit 98,85, Jena mit 98,78, Heilbronn mit 98,74, Bautzen mit 98,73, Zweibrücken mit 98.63, Lahr mit 98.61, Oelsnitz i. Erzgeb. mit 98,59, Merſeburg mit 98.56. Stargard i. P. mit 98,26, Swinemünde mit 98,16, Grünberg i. Schleſ. mit 98,05, Eſch⸗ mefler mit 98,03, Kaiſerslautern mit 97,.88, Braunſchweig mit 97.81, Holzminden mit 97,76, Selb mit 97,59, Oberhauſen mit 97,50, Gumbinnen mit 97,40. Freiberg mit 97.33. Celſe mit 97.29. Lauen⸗ burg mit 97,24, Stralſund mit 97,23, Fulda mit 97.21. Huſum mit 97.02, Breslau mit 96,94, Eſſen und Kaſſel mit je 96.85, Duisburg mit 96.81, Lübeck mit 96.80, Neumünſter mit 96.74. Ingolſtadt mit 96.68. Glauchau mit 96.61, Honau mit 96.53, Grimma mit 93.50, Nüfrrnherg mit 96,38, Döbeln mit 96,35, Speyer mit 96,29, Gießen mit 96,20 uſw. Die niederſte Teuerungszahl wurde für Arnswalde(Regie⸗ rungsbezirk Frankfurt a..)— mit 80,55— feſtgeſtellt. Exöffnung der Mannheimer Groß⸗Sarage Wer ſich an wagemutigem Unternehmungsgeiſt und zäher Aus⸗ dauer ein Beiſpiel nehmen will, muß ſeine Schritte durch die Seckenheimerſtraße zum ſtädtiſchen Schlacht⸗ und Viehhof lenken, in deſſen nächſter Nähe, gegenüber der Milchzentrale, ſich die Mannheimer Central⸗Garage erhebt, die von der Fa. Bedürfnis entſprach. daß die Schaffung dieſes„Schnauferl⸗Hotels“ einem dringenden Am Samstag nachmittag wurde das groß⸗ zügige Unternehmen mit einer Beſichtigung offiziell ſeiner Be⸗ ſtimmung übergeben. Geſchäftsführer Seibert hieß die im Hof vor der Einſtelhalle verſammelten Ehrengäſte im Namen der Fir⸗ ma herzlich willkommen, insbeſondere Polizeidirektor Dr. Bader und Amtmann Lafontaine als Vertreter des Bezirksamtes, Finanzrat Welker als Vertreter der Evang. Kollektur, die das Bauterrain hergegeben hat, die Vertreter der Handels⸗ und Hand⸗ werkskammer und der Preſſe. Unter Führung des bauleitenden Architekten Karl Wilhelm Krebs, der die Pläne entworfen hat, wurde die Anlage einer Beſichtigung unterzogen, die davon über⸗ zeugte, daß bei der Errichtung der Garage alle Errungenſchaften der Neuzeit zur Anwendung gelangt ſind. In dem ſchmucken 2½⸗ ſtöckigen Vorderhaus, deſſen Durchfahrt alle Autos paſſieren müſſen, befindet ſich im Parterre zur Linken der Aufenthallsraum für den. Portier, der in ſeiner kleidſamen Livree einen ſehr flotten Eindruck macht. In den anſchließenden Verwaltungsräumen ſind die Büros des Geſchäftsführers, der Buchhaltung und Kaſſe untergebracht. Zur Rechten der Einfahrt befindet ſich ein an hieſige Firmen vermieteter Ausſtellungsraum. Im zweiten Stock iſt für den Garagemeiſter eine Dreizimmerwohnung geſchaffen worden. Die übrigen Räume, vier Büros, werden vermietet. Nach dem Paſſieren der Einfahrt gelangt man zur Rechten über eine in den Souterrain führende Treppe zur gemütlich eingerichteten und anheimelnden Kantine, die hauptſäch⸗ lich für die in der Garage verkehrenden Chauffeure geſchaffen iſt, aber auch das allgemeine Publikum iſt jederzeit willkommen. Die Verwaltungsbüros ſind unmittelbar mu den Lagerräumen ver⸗ dunden, in der alle für Reparaturen erforderlichen Erſatzteile bereit gehalten werden. Hieran ſchließen ſich die Montagehallen mit Werk⸗ meiſterbüro und in hufeiſenförmiger Anordnung 60 Boxen. In der Mitte des Anweſens erhebt ſich eine Autohalle in 36 zu 15 Meter lichter Spannweite, in der 35 Autos Aufnahme finden kön⸗ nen. Eine fahrbare Rampe führt zum Untergeſchoß, in dem die gleiche Zahl Autos wie im Parterre untergebracht werden können. Im anſchließenden Waſchraum mit Abflußleitung können gleich⸗ zeitig—3 Autos geſäubert werden. Die doppelſtöckige Halle iſt baukonſtruktiv intereſſant: 14 Meter⸗Eiſenbetonbinder tragen, das Gewölbe. Vom Waſchraum kommt man in die Reparaturwerkſtätte, die alle anderen Maſchinen und Werkzeuge aufweiſt, die man zu Reparaturen benötigt. Der Raum für die Dampfheizung mit Kohlenkeller beſchließt die Souterrainräumlichkeiten. Mehrere Dop⸗ pelboxen ſind an die Halle zur Rechlen angebaut. Im ganzen können in der Garage 200 Autos untergebracht werden. Zur Linken, der Einfahrt zur Einſtellhalle befindet ſich die hochmoderne Tankanlage, die die Autos mit neuem Betriebsſtoff ſpeiſt. An die Beſichtiguna ſchloß ſich zunächſt eine photographiſche Aufnahme der Teilnehmer durch kilograph Wolff. Hierauf begab man ſich in die Kantine, wo die Eröffnung des ſehenswerten Unter⸗ nehmens bei einem Glaſe Wein gefeiert wurde. Geſchäftsführer Seibert führte aus, daß die fortſchreitende Entwicklung der Auto⸗ mobilinduſtrie die Schaffung von modernen Unterkunftsräumen not⸗ wendia gemacht habe. In den letzten Jahren ſeien die Caragen wie Pilze aus der Erde geſchoſſen. Es habe ſich jedoch gezeigt, daß ſie nicht den modernen Verkehrsbedürfniſſen entſprachen. Aus dieſer Er⸗ kenntnis heraus faßten die Herren Born und Hoa die Errichtung eines großzüaigen Garageunternehmens ins Auge. Herr Born iſt Automobilfachmann, während Herr Hoa für ſeinen Sohn. der mit 24 Jahren in die Firma als Teilhaber eintritt, eine Exiſtenz geſchaf⸗ fen hat. Architekt Karl Wilhelm Krebs⸗Neckarau hat die Pläne entworfen und ſein ganzes Wiſſen und Können in den Dienſt der Sache geſtellt. Herr Hans Sämann von der Ta. Schmidt Nachf. widmete ſich mit aufopfernder Hingabe ſeiner ſchmierigen Aufgabe als Bauleiter zur vollſten Zufriedenheit. Die Eiſenbeton⸗ und Maurerarbeiten waren dem Baugeſchäft Lutz Nachf., Inhaber Wegele. und dem Baugeſchäft Auauſt Ries übertragen, die in fünf Monaten ihre Aufaabe bewältiaten. Ein Hauptverdienſt an der Gelingen des Unternehmens kommt auch Bürgermeiſter Ritter zu, der in mancher ratloſen Stunde den Bauherren eine treue Stütze war. Ihm reihen ſich würdia an die Vertreter des Bezirksamtes, der Stadtaemeinde, der Handels⸗ und Handwerkskammer, ſowie die Direktoren der Badiſchen Girozentrale, insbeſondere Direktor La⸗ merdin. Allen dieſen Perſönlichkeiten, ſowie allen denen, die die Bauherren indirekt unterſtützten, ſprach der Redner den herzlichſten Dank der Firma aus. Herr Seibert ſchloß ſeine Ausführungen in der Ueberzeuaung, daß mit der Errichtung der Groß⸗Garage einem all⸗ gemeinen Bedürfnis Rechnuna getragen und ein Beitraa zum Wie⸗ deraufbau unſerer darniederliegenden Wirtſchaftsverhältniſſe geleiſtet wurde. Mögen alle Hoffnungen, die in das Unternehmen geſetzt werden. in Erfüllung gehen zum Nutzen der Allgemeinheit und zum Segen der Erſteller.(Lebhafter Beifall.) Von den übrigen Anſprachen, die in den beſten Wünſchen für das Blühen und Gedeihen des Unternehmens aipfelten, iſt diejenige des Polizeidirektors Dr. Bader beſonders bemerkenswert. Dr. Ba⸗ der dankte zunächſt herzlich namens der Polizeidirektion für die Eln⸗ ladung. um ſodann u. a. auszuführen. daß die Beſichtigung Freude und Bewunderuna ausgelöſt habe über den deutſchen Unternep⸗ munasgeiſt. der in einer ſo ſchwierigen Zeit, wie der heutigen, ein derartiges Unternehmen aus dem Boden herauswachſen ſeß. Er möchte ganz beſonders namens der Polizeidirektion der Freude darüber Ausdruck geben, daß eine derartige Einrichtung geſchaffen wurde. In der Preſſe ſei ſchon ſehr häufig das Verhältnis zwiſchen Kraftfahrzeugverkehr und Poliseidirektion erörtert worden. Heute Born u. Hog, G. m. b.., Mannheim errichtet wurde. Etwa 80 Boxpen ſind ſchon an Autobeſitzer vermietet, ein Beweis dafür, glaube er ſagen zu müſſen, die Behörde, ſpeziell die Polisei, begrüße es außerordentlich. daß eine derart. aroßzügige. aroßſtädtiſche Ein⸗ Engelbert humperdinck Zum 1. September 1924 Von Paul Wittko(Hamburg) En Der letzte Meiſter der gemütvollen deutſchen Muſik war en 1Leert Humperdinck, deſſen 70. Geburtstag am heu⸗ vor dre; eptember die muſikaliſche Welt begehen würde, wenn nicht eine dei Jahren, am 27. September 1921, nach einem Schlaganfall mutlasugenentzündung im Krankenhauſe Karolinenſtift des an⸗ ſeinenn mecklenburgiſchen ehemaligen Reſidenzſtädtchens Neuſtrelitz Leben ein Ende gemacht hätte. umperdinck war in Siegburg im Rheinland als Sohn des umpedallebrers und ſpäteren Kantener Seminardirektors Guſtav ſchied erdinck(1823—1902) zur Welt gekommen, dem das Glück be⸗ lebewen war, als Siebziger noch den Ruhm ſeines Sohnes zu er⸗ und deſſen lyriſches Talent— er hat eine Gedichtſammlung cgebe der Lebenswanderſchaft“ in ſeinem 60. Lebensjahr heraus⸗ n— in höherem Maße als ſeinem Sohne ſeiner Tochter d1 19 zufiel, der ſpäteren Gattin des in Köln als angeſehener Erſtdi 19 verſtorbenen„Krauskopf“⸗Dichters Hermann Wette und aume en von„Hänſel und Gretel“. Von Mutter aber 8 Do Engelberts muſikaliſche Veranlagung. Sie war die Tochter Hauſe amkapellmeiſters kaper Hartmann in Paderborn, in deſſen ngelbert Humperdinck ſeine Gymnaſialzeit verbrachte. mete eich Abſolvierung des Gymnaſiums im Kriegsjahr 1870 wid⸗ ſach. 5. ſich auf Wunſch ſeines Vaters zunächſt in Köln dem Bau⸗ 10 ſeh ls das Eigenſte und Innerſte ſeines Herzens fühlte er jedoch einer zdie Muſik, die war ſchon ſo ſehr kriſtallklare Uroffenbarung balzen kugendlichen Verſchloſſenheiten, daß er bereits nach einem uſifge hre auf den Rat Ferdinand Hillers, des damaligen Kölner den kätaltigen, als Schiller der Kölner Muſikſchule dieſem ſowic Firenzictomantikern Jenſen und Gernsheim zu Füßen ſaß. Als Mart) at der Frankfurter Mozartſtiftung auf vier Jahre(7200 berger: aing er 1876 nach München zu Franz Lachner und Rhein⸗ Hüchte, och beide übten keine erheblichen Einwirkungen auf der Stro nen und träumeriſchen Jüngling aus, der gelaſſen ſeine dentj zog in der Richtung der damaligen guten muſikaliſchen Kon⸗ 5 18 ür ſeine Chorballade„Die Wallfahrt nach Kevelger“ er⸗ Höhe 79 den erſten Preis der Berliner Mendelsſohn⸗Stiftung er an 1500 M. Das damit verbundene Reiſeſtipendium be⸗ ner zu einer einjährigen Studienreiſe durch Italien. gecnete Jahr 1880 ward für ihn von großer Pedeptung. Damals Fäthahr er in Reapel Richard Wagner, der ſeiner Geſundheit wegen per d Sommer 1880 dort in der Villa'Angri zubrachte. dinck unterlag ſofort dem Banne des großen Hexenmeiſters. perdinck die Leitung der Chöre aus der Höhe und der Bühnenmuſik Wagner lud ihn nach Bayreuth. Dort trat Humperdinck in den Stab von Wahnfried ein und wurde Dirigent der Konzerte des Bayreuther Muſikvereins. Er unternahm auch mancherlei Engagements⸗ und Prüfungsreiſen für Wahnfried und bekleidete überhaupt eine ebenſo bielſeitige und anregende wie arbeitsreiche Poſition. Wagner über⸗ trug ihm u. a. die Herſtellung einer Kopie der Parſifalpartitur und einen weſentlichen Teil der Vorbereitungen zur Erſtaufführung des Bühnenweihfeſtſpiels, die 1882 in Bayreuth ſtattfand, wobei Hum⸗ innehatte. Im Jahre zuvor berites hatte er ſich den muſikaliſchen Preis der Meyerbeerſtiftung(4500 /) erworben, ſo daß er imſtande wax, gleich nach den Parſifalerſtaufführungen eine zweite große Reiſe auszuführen, und zwar nach Italien, Frankreich, Spanjen und Ma⸗ rokko. Dieſe Reiſe, die ſeine liebſte Lebenserinnerung blieb, bot ihm mannigfache Seelenreize und war von bedeutendem Einfluß auch auf ſeine muſikaliſche Höherbildung. Sie gab ihm u. a. die Anregung zu ſeiner dreiſätzigen„Mauriſchen Rhapſodie“, dem wertvollſten ſeiner remen Orcheſterwerke, einer Folge von üppig kolorierten Or⸗ cheſterbildern in volks⸗ und landſchaftscharakteriſtiſcher Tonmalerei. Doch nicht allein muſikaliſche Eingebungen empfing er auf dieſer Reiſe. In Paris entdeckte er in ſich ein ſtarkes Intereſſe für ſozial⸗ politiſche Fragen. Zu den St. Simoniſten trat er in Beziehungen und unterlag mit unzähligen andern jungen Leuten deren eifervollen zu⸗ kunftsmuſikaliſchen Phraſen von der Ankündigung einer beſſeren Weltphaſe und dem Ungenügenden der Zeitverhältniſſe. Wie der junge Wagner 40 Jahre zuvor machte er damals eine politiſche Periode durch, die aber erfreulicherweiſe Epiſode blieb. Jedoch dürfte ſeine damalige politiſche Haltung die Urſache geweſen ſein, daß Wag⸗ ners Bemühungen, ihm die Direktion des Konſervatoriums in Vene⸗ dig zu verſchaffen, erfolglos blieben. Wagner hatte ihn in ſeinem Sterbejahre dorthin berufen zur Aufführung ſeiner C⸗Dur⸗Sym⸗ phonie. 1885 erhielt er einen Ruf als Lehrer der Kompoſition und Direktor der Quartettſchule an das Conſervatorio del Liceo in Bar⸗ celona, den er annahm. Doch an den dortigen rückſtändigen und zerrütteten Verhältniſſen ſcheiterten alle ſeine Reformverſuche. Bald ſchon kehrte er nach Deutſchland zurück. Nach kurzer Lehrtätigkeit am Konſervatorium in Köln arbeitete er vorübergehend im großen Schottſchen Muſikverlag in Mainz. 1887 wurde er Lehrer am Hoch⸗ ſchen Konſervatorium in Frankfurt a. M. und übte dort zugleich eine Kritikertätigkeit aus. 1896 wurde er Profeſſor, ließ ſich dann in Bop⸗ pard am Rhein nieder und folgte 1900 einer Berufung nach Berlin an die Hochſchule für Muſik, wo er Direktor der Kompoſitionsklaſſe und Vorſtand einer akademiſchen Meiſterſchule, Mißglied der Aka⸗ derrſe dar Wiſſenſchaften und Künſte und ſpäter auch Doktor ehren⸗ halher der Muſik wurde. Muſik ſtydierender Jugend iſt er ein hilf⸗ reicher Ratgeber und vorbildlicher Wegweiſer geweſen. In ſeinem Wohnſitz Stahnpdorf bei Berlin iſt er 1921 zu Grobe getraden wor. den. Nachfolger auf ſeinem einfluß⸗ und verantwortungsreichen Poſten wurde der nun auch bereits abberufene Ferruccio Buſoni. Vom Weihnachtsvortage des Jahres 1893 datiert Humperdincks Weltruhm. An jenem Tage kam unter Richard Straußens Leitung ſein Märchenſpiel„Hänſel und Gretel“ in Weimar zur Ur⸗ aufführung. Sieben Tage danach fand die Erſtaufführung in München unter Hermann Levi und endlich auch die in Berlin unter Weingartner ſtatt, allenthalben ſtürmiſch bejubelt. Die damalige Alleinherrſchaft des italieniſchen Verismus ſah ſich plötzlich auf den Opernbühnen der Welt unterbrochen und beſchränkt, wenn nicht gar bezwungen. Kein Kulturland der Erde gab es, in dem man nicht alsbald die Knuſperhexe im Vackofen ſchmoren ließ. In Kairo z. B. wurden die im nächtlichen Walde entſchlummerten Kinder von 14 Neger⸗Engeln behütet. In des Komponiſten Vaterlande aber empfand man: dies Werk offenbart Tiefen des deutſchen Gemüts, die verſunkener ſind, als die Eimer reichen, mit denen die Philo⸗ ſophie ihre Weisheit ſchöpft. Aus jenen Schächten ſtammt es, in die Schubert und Schwind tauchten und in die Richter und die braven Brüder Grimm ihr Senkblei ſandten. Ein Hauch des Frie⸗ dens, wie das Wehen von Engelsfittichen, geht durch Humperdincks melodiſche Märchenmuſik. Ein Zauberreich von echter Poeſie und Schönheit erſchließt ſich, ein Märchenwald, in dem die blaue Blume ihren holden Duft ausſtrömt. Da iſt Gemüt ohne Süßlichkeit, deutſche Hayduſche Kindlichkeit— aber auch das reich abgeſtufte Gefühlsleben der neuzeitlichen Entſtehungsjahre des Werkes. Das iſt unaffektierte keuſche Kunſt, ſo wie ihr Meiſter ſelbſt war, deſſen ſeelengute Augen hinter der goldenen Brille im munteren Geſicht mit dem Stumpfnäschen von ſeiner unſchuldigen, harmlos heiteren Natur zu Genüge ſprachen. Man hat Humperdinck häufig einen Epigonen Wagners ge⸗ nannt. Gewiß hat er jedes winzige Bröſelein in Wagners dramati⸗ ſcher Vielſtimmigkeit erſpäht, die gigantiſche Dynamik der Wagner⸗ ſchen Inſtrumentation ergriffen und aller gebotenen Möglichkeiten der in ſeinen Wahnfried⸗Jahren angeſammelten großen Hilfsquellen mit kühner Eigenmächtigkeit für ſeinen ſchlichten Märchenſtoff ſich bedient. Bei den gewaltigen Tonwellen, die er an das Ohr ſeiner Hörer häufig ſchlagen läßt, vergißt man wohl, daß da droben auf der Bühne ein Kinderpärchen vor der beſenbewaffneten Hexe da⸗ von läuft. Man glaubt wohl eher an vorzeitliche Hünen. Trotzdem zeigt die von Humperdinck meiſt mit Glück vollzogene Umwandlung Wagnerſcher mythiſcher Maßſtäbe ins Kindſelige von zartfingrigem Stilgefühl; trotzdem erhielt ſein Werk ſeine Sonderart, denn der Grundton ſeines Inneren, die Gefühlsreinheit, dominiert hier über alles muſikdramatiſche Gepränge auch über den ſcharſen Kunſtver⸗ ſtand des gewiegten Kontrapunktikers, deſſen gepflegte Form immer eine feſte Geſinnung des Geſchmackes zeig! Gegenüber den Werken — — —. ˙1ꝛ—]— ˙wu—Äꝛ— 4. Seite. Nr. 403 Mannheimer Seneral⸗Nnzeiger[Morgen⸗Ausgabe)] Monkag, den 1. Seplember 1924 tichtuna geſchaffen wurde. die ſicherlich dazu beitragen werde. viele Mißſtände. die dauernd in der Preſſe und anderswo zur Sprache kamen, zu beſeitigen. Es werde ſicherlich zur Verkehrsſicherheit bei⸗ tragen, wenn ein Unternehmen vorhanden ſei, das an Ort und Stelle Reparaturen ſofort vollziehen könne. Bei Beſtehen einer derartlgen Groß⸗Garage brauchten auch nicht mehr die Kraftfahrzeuge nächte⸗ lana vor den Häuſern herumſtehen. Vom volizeilichen Stand⸗ punkt aus ſei alſo die Schaffung der Zentral⸗Garage auf das leb⸗ hafteſte zu begrüßen. Soweit die Polizeibehörde ſie fördern könne, werde ſie dies tun. Redner weihte ſein Glas dem Unternehmen mit dem Wunſche, daß es blühen und gedeihen und ſich günſtig weiter entwickeln möge. Sch. *Die Gefſundheit der deutſchen Großſtädte iſt in der Woche vom 3. bis zum g. Auguſt gegen die Vorwoche inſofern beſſer geworden, als die Sterblichkeit auf 1000 Einwohner und aufs Jahr im Durchſchnitt berechnet von 9,1 auf 8,9 zurückgegangen und die Zahl der Orte mit ſteigender Sterblichkeit von 26 auf 22 zurück⸗ gegangen iſt, während die der mit fallender von 17 auf 24 geſtiegen iſt. Sie ſtieg in ganz Berlin auf 9,8, Neu⸗Berlin 10,0, Köln 9,7, Dortmund 9,4, Duisburg 10,4, Gelſenkirchen 11,4, Elberfeld 7,0, Hamborn 10,4, Mülheim a. d. R. 7,5, Oberhauſen 8,4, Hannover 8,1, Magdeburg 11,5, Halle a. S. 13,8, Erfurt 9,6, Chemnitz 9,0, Plauen i. V. 11,5, Frankfurt a. M. 7,1, Karlsruhe 8,0, Wies⸗ baden 13,1, Ludwigshafen 7,9, Mainz 10,3, Nürnberg 9,1, Augsburg 10,6. Sie fiel in Eſſen auf 9,1, Düſſeldorf 7,1, Barmen 6,9, Bochum 8,9, Aachen 6,7, Krefeld 5,6,.⸗Gladbach 7,7, Münſter i. W. 5,3, Buer 5,2, Hamburg 6,3, Bremen 8,4, Königsberg i. Pr. 11,5, Stettin 10,1, Kiel 9,9, Altona 6,2, Lübeck 7,2, Breslau 9,0, Kaſſel 7,8, Braunſchweig 7,0, Leipzig 8,8, Dresden 9,0, Mann⸗ heim 7,1, München 8,9, Stuttgart 8,6. Sie blieb gleich in Alt⸗ Berlin mit 9,7. Zu dem Tod des Mannheimer Touriſten in den Bergen wird aus Innsbruck weiter gemeldet: Der 32 Jahre alte Juriſt W. Hartmann aus Mannheim marſchierte am 21. Auguſt von Mol⸗ veno nach der Schutzhütte Tomaſo Predotti, wo ihn zwei Platzleute erwarteten, mit denen er eine der ſchwerſten Klettertouren der Brantagruppe durchführen wollte. Am Morgen des 23. Auguſt kamen zwei Touriſten zurück und meldeten, daß ihr Gefährte in der Frühe gegen 5 Uhr durch Erfrieren den Tod gefunden habe. Die beiden waren derartig mit ihren Kräften zu Ende, daß ſie nach der Hütte getragen werden mußten. Am Abend des 23. Auguſt machten ſich zahlreiche Führer auf, um die Leiche des Er⸗ frorenen zu ſuchen, die dann am Sonntag früh von Giordani aus Molveno in einer Schlucht des Campanile Alto aufgefunden wurde. Am Dienstag erfolgte die Beerdigung Hartmanns in Molveno. *Dienſtſubiläum. Am 1. September feiert Herr Jakob Zin n⸗ kann als Kaſſenangeſtellter im Dienſte der Allgem. Ortskranken⸗ kaſſe ſein 25jähriges Dienſtjubiläum. veranſtaltungen Monkag Apollo⸗Eröffnung. Man ſchreibt uns: Heute Montag wird nach dreimonatiger Sommerpauſe das„Apollo“ wieder mit einem ungewöhnlich reichhaltigen erſtklaſſiger internatio⸗ naler Variete⸗Senſationen die Spielzeit eröffnen. Für das Eröff⸗ nungsprogramm wurde eine auserleſene Schar berühmter Variete⸗ künſtler aller Herren Länder verpflichtet, die ſelbſt die hohe Qualr⸗ tät, die die Programme der letzten Spielzeit im Apollo aufwieſen, noch in den Schatten ſtellen dürften. Mit Rückſicht auf die allge⸗ meine Lage ſind die Preiſe bedeutend herabgeſetzt worden. Rommunale Chronik *Pforzheim, 30. Aug. Zu ſehr erregten Szenen kam es in der geſtrigen Bürgerausſchußſitzung. Auf der Tagesordnung ſtand neben Geländeankäufen und Gebührenänderun⸗ gen auch die Wiedereinführung der Schülerbäder an den Volks⸗ ſchulen. Gleich zu Beginn der Sitzung brachte der Kommuniſt Doll einen Dringlichkeitsantrag zur Geſchäftsordnung ein, der ſich mit der Lage der Er werbsloſen beſchäftigte und vom Vorſitzenden als nicht geſchäftsordnungsgemäß zurückgewieſen wurde. Trotzdem begann der Antragſteller, durch Zurufe von der Galerie unterſtützt, und trotz mehrerer Ordnungsrufe unter großer Unruhe des Hauſes mit lauter Stimme den Antrag vorzuleſen und zu begründen. Es entſpann ſich dabei ein derartiger Radau, daß die Sitzung unterbrochen werden mußte. Bei Wiederaufnahme der Sitzung kam es wieder zu Kundgebungen der Galerie, ſo daß der Vor⸗ ſitzende den Auftrag zur Räumung der Galerie gab. Die Räumung der Galerie durch ein Schutzmannsaufgebot erfolgte unter ſolch einem außerordentlichen Radau, daß die Sitzung zum zweiten Mal unterbrochen werden mußte. Nach erfolgter Räumung wurden dann die Verhandlungen wieder aufgenommen. Die Kom⸗ muniſten legten gegen das Vorgehen des Vorſitzenden ſcharfen Proteſt ein. Die erregte Stimmung im Hauſe pflanzte ſich auch auf den Straßen noch einige Zeit fort. Der Marktplatz ſelbſt war durch die Polizei geräumt worden. Tagungen Haupiverſammlung des Verbandes deutſcher Elektrolechniker Der Verband deutſcher Elektrotechniker trat am 28. Auguſt im Gewerbehaus in D 1e2 de n unter zahlreicher Beteiligung aus ganz zur 29. Jahrestaauna zuſammen. In der Hauptver⸗ aeh bad g f ee a ſächſiſche Wirtſchaftsminiſter Müller, Miniſterialdirektor Feierabend vom Reichsvoſtminiſterium Berlin. Geheimrat Dr. Gravelius namens der techniſchen Hochſchule Dresden ſowie der Vertreter des ſchwei⸗ zeriſchen elektrotechniſchen Vereins. Sodann wurden Geheimer Hofrat Dr. Georges in Dresden und Staatsrat Dr. Oskar von Miller in München in Würdiauna der hervorragenden Verdienſte für die Entwicklung der deutſchen Elektrotechnik zu Ehrenmitaliedern er⸗ nannt. Die Tagung, die aleichzeitig dem Gedenken des dreißigiähri⸗ aen Beſtehens des Verbandes dient, dauert bis 31. Auauſt. Aus dem Lande Seckenheim, 30. Aug. Letzter Tage trieben ſich hier zwei junge Männer herum, die junge Burſchen und Mädchen angeblich für Bauarbeiten in Freiburg für einen Lohn von 10 Mark pro Tag anwerben wollten. Ein 25jähriges Mädchen ließ ſich überreden mitzugehen, der Vorgang war jedoch beobachtet worden und das Mädchen wurde zurückgehalten. Die Gendarmerie iſt den Werbern auf der Spur. *Oftersheim, 30. Aug. Zu einer folgenſchweren Meſ⸗ ſerſtecherei iſt es in einer hieſigen Wirtſchaft zwiſchen zwei Männern gekommen, die ſich auf der Straße fortſetzte. Einer der Beteiligten erhielt fünf Stichwunden und wurde dadurch ſehr ſchwer verletzt. Der andere hat bereits vor Jahren in einem Streit ſei⸗ nen Gegner totgeſtochen. * Adelsheim, 30. Aug. Mehrere Jungen warfen mit Steinen. Dabei wurde ein zwölfjähriger, hier in Ferien weilender Junge aus Schwetzingen von einem Wurf ſo unglücklich an den Kopf ge⸗ troffen, daß die Schädeldecke geſpalten wurde. * Freiburg, 30. Auguſt. Im 78. Lebensjahre iſt Forſtrat a. D. Emil Freiherr von Stetten⸗Buchenbach geſtorben. Der Entſchlafene ſtammte aus Raſtatt und war im Jahre 1869 in den badiſchen Forſtdienſt eingetreten. Zwei Jahre darauf beſtellte ihn die Stadt Ettlingen zum Gemeindeoberförſter, einen Poſten, den der Verſtorbene 10 Jahre inne hatte. Im Jahre 1881 erfolgte dann ſeine Ernennung zum Oberförſter in Schönau i.., vier Jahre darauf ſeine Verſetzung nach Eberbach und zuletzt war Frei⸗ herr von Stetten⸗Buchenbach Forſtmeiſter in Baden⸗Baden. * Bad. Rheinfelden, 29. Aug. Nachdem der vom Bürgeraus⸗ ſchuß Rheinfelden genehmigte Kredit in Höhe von 40 000 Mark für Unterſtützung der privaten Bautätigkeit erſchöpft iſt, beſchloß der Gemeinderat die Erhöhung des Kredits auf 103 500 Mk., ſodaß die vorliegenden Darlehensgeſuche vorbehaltlich der Geneh⸗ migung durch den Bürgerausſchuß berückſichtigt werden können. Nachbargebiete sw. Jwingenberg, 31. Auguſt. Für die Errichtung eines Kriegerdenkmals hat Architekt Meckel in Auerbach einen Entwurf angefertigt und öffentlich ausgehängt. Es iſt beabſichtigt, das Denkmal auf dem Marktplatze aufzuſtellen. Es iſt anzunehmen, daß die Ausführung des Projekts nicht an der Geldfrage ſcheitern wird. *Mainz, 30. Aug. Aus Gonſenheim wird dem„Mainz. Anz.“ geſchrieben: Vor einigen Tagen kam ich auf die Idee, einen kleinen Luftballon aus der Mainzer Meſſe mit einem Zettelchen mit entſprechender Aufſchrift mit der Bitte um ein Lebenszeichen des Finders abfliegen zu laſſen. Wir hatten an dem Tage ſtarken nordöſtlichen Wind und war es mir darum zu tun, einmal zu wiſſen, welchen Weg ein ſolch kleiner Ballon zurückbegen kann. Die Abfahrt in Gonſenheim erfolgte nachmittags 3/2 Uhr. Nach einigen Tagen mir der Briefträger eine Poſtkarte mit fol⸗ gendem Inhalt: ſehrtes Fräulein! Mit dem heutigen Tage meldet ſich der ehrliche Finder Ihrer kleinen Aufmerkſamkeit. Der Beſitzer Ihrer Wunderbbaſe iſt jetzt mein 4jähriges Söhnchen und hat er ſeine große Freude daran, Sie einmal perſönlich kennen zu lernen uſw. uſw. Gruß H. O. zu Winterſtein bei Haltershauſen Kilometer. Heute ſchrieb ich dem ehrlichen Finder, daß der Ab⸗ ſender meine vierjährige Tochter Urſula war. *Lang-Göns, 28. Aug. Zu der Meldung, daß die 44jährige Katharina Bergk von ihrer Mutter jahrelang eingeſperrt und vernachläſſigt ſein ſollte, teilt jent die Gießener Staatsanwaltſchaft mit: Gegen die Witwe Heinrich Bergk iſt ein Verfahren von uns eingeleitet worden. Es haben ſich keine Anhaltspunkte für eine ſtrafbare Handlung ergeben. Die Verhältniſſe, unter denen Mutter und Tochter gemeinſam lebten, erklären ſich ungezwungen aus der 7198 50 Erkrankung der Tochter, der Armut und dem Alter der utter. sw. Mainz, 31 Auguſt. Eine Unbekannte hielt in der Frauen⸗ lobſtraße ein Kind an und ließ dieſes einen Brief im nächſten Haus abgeben unter dem Vorwand ſolange das Geld, das das Bild in der Hand trug, halten zu wollen. Der Brief war fingiert und als das Kind wieder auf die Straße kam, war die Unbekannte verſchwunden. — die Fahrradmarder ſind hier an der Arbeit. Hauptbahn⸗ hof, Poſtanſtalten, Krankenkaſſe und ſonſtige öffentliche Gebäude ſuchen ſie mit Vorliebe auf. Trotz der ſtarken Ueberhandnahme in der letzten Zeit, iſt es bisher nicht gelungen, der Täter habhaft zu werden. Wagners, der ein Syſtem erſann, mit dem er die Muſik neuen Zielen zuführte und deſſen Nachfolgerſchaft trägt Humperdincks Hauptwerk bei aller reichen und intereſſanten Kontrapunktik und oft herben Harmonie den Stempel einer naiven Schöpfung, in der kein dekoratives Nichts zum Ausdruck kommt Humperdinck bewies wie⸗ der einmal, daß es ſich bei Kunſtwerken nicht um das Quantum des darin offenbarten Willens, auch nicht einmal ſo ſehr um das Quan⸗ tum an Er findung, ſondern um die Qualität des E m pfißdens handelt. Humperdincks Opern ſind bei allen Ungleichheiten, muſika⸗ liſchen Verzeichnungen und Schwächen inſpirabiv, gedichtet, ge⸗ träumt. In ihnen ſchlägt ein zartes, feinfühliges Menſchenherz. Das iſt es, was vor 30 Jahren ſo magiſch zu ihm hinzog und was ihn zum Anknüpfungspunkt des, leidenſchaftsheißer Hochtrabenheit hingegebenen, Wagnertums an die Neuromantik in den deutſchen Künſten macht. Nur ein inniges Verhältnis zur Natur befähigte Humperdinck, eine märchenblütendurchwobene Tondichtung zu ſchaffen, die in ihrer Kinder⸗ und Volksliederſtimmung gleichſam das Echo zu den Wald⸗ erlebniſſen des Kinderpaares bildet. Humperdinck lebte mit der Na⸗ tur. Dicht am ſüdlichen Teil des Grunewaldes hauſte er zuletzt, und friſcher Ozongeruch, trautes Waldesrauſchen entquillt ſeinen Melodien. Vogelſprachekund war er wie Salomo und belauſchte, was die Fichten flüſtern. Wir finden in„Hänſel und Gretel“ alle Eigenſchaften, nach denen die Beſſeren unter uns Heutigen wieder ſo glühend ſich ſehnen: unſchuldige Reinheit und rührende Treu⸗ herzigkeit, romantiſches Verſenken in die Wogen tiefen Gefühls und bezaubernd kindliche Innigkeit. Humperdinck hat mit„Hänſel und Gretel“ das Bühnenmärchen für die Kunſt des ſtrengen Muſikſatzes gewonnen, aus dem Bannkreiſe der Poſſen und Ausſtattungsſtücke herausgehoben und zu einem gewichtigen dramatiſchen Gegenſtande emacht. 8 Humperdinck, der Schüler Wagners, wurde der Lehrer Sieg⸗ fried Wagners, der Bahnbrecher für eine neue deutſche Opern⸗ gattung, die Märchenoper. Zwei ſeiner anderen heute vergeſſenen und doch liebenswerten Opern wieder ans Tageslicht zu befördern brächte Verdienſt im Doppelſinne des Wortes. Der dritte Akt der in Schönheit ſtrahlenden, feingeformten„Königskinder“, deren von E. Rosmer verfaßter Text das dichteriſch höchſtſtehende deutſche Overnlibretto darſtellt, erhebt ſich zu ſonſt von Humperdinck nicht er⸗ reichter feſſelnder muſikaliſcher Größe. Mit dieſem Werke hat Humperdinck inſofern Schule gemacht, als des von ihm hier zuerſt angewandten Experiments, durch Noten in Tonhöhe und Rhythmus melodramatiſche Sprechworte genau zu fixieren, heute mancher mo⸗ dernſte Muſiker ſich bedient. In ſeiner anmutig heiteren„Heirat wider Willen“, zu der Frau Hedwig Humperdinck, ſeine Gattin, den Text nach einem franzöſiſchen Luſtſpiel ſchuf, rinnt der in allen leuchtet, bald wie von Mondgerieſel übergoſſen. Hier hat Humper⸗ dinck ſehr geſchickt franzöſiſche„chansons“ in volkstümlicher Melo⸗ dik eingedeulſcht. Auch die Bühnenmuſiken zu des Ariſtophanes„Lyſi⸗ ſtrata“, zu Shakeſpeares„Wintermärchen“ und„Sturm“ ſowie zu Vollmöllers„Mirakel“ ſind immer da beſonders ſchön, wo ſich der Komponiſt in ſeinem Bereich, dem des innigen Kinder⸗ oder ſchlich⸗ ten volkshaften Liedes oder kirchlicher Melodik hält oder wo er alten koſtbaren Perlen geſchmackvolle moderne Faſſung gibt, nicht da, wo er ſich in die Spuren Debuſſys oder irgend eines anderen Moder⸗ nen treiben läßt. Kunſt und Wiſſenſchaſt Vom Leipziger Richard Wagner⸗Denkmal. Der Marmor⸗ block zu dem von Max Klinger geplanten Richard Wagner⸗ Denkmal iſt aus Italien in Leipzig eingetroffen. Der Grundſtein und die Treppe zum Richard Wagner⸗Denkmal am Matthäikirchhof ſind ſchon ſeit 1913 vorhanden. Max Klinger hatte ſich bereits im Jahre 1904 mit dem Entwurf zu einem Wagner⸗Denkmal für Leip⸗ zig beſchäftigt und mehrere Jahre vor dem Kriege bei dem Hauſer⸗ ſchen Marmorwerk in Laas in Italien den jetzt eingetroffenen Sockelblock in Auftrag gegeben. Klinger hat für den Block auch drei Reliefs entworfen und die Vorpunktierung dieſer Reliefs im Hauſerſchen Marmorbruch in Laas überwacht. Dann brach der Krieg aus und der Block mußte unbearbeitet in Italien bleiben. Die ſchwere Zeit der Inflation verhinderte auch die Ueberführung des Blockes nach Beendigung des Krieges. Da das Hauſerſche Werk Anfang dieſes Jahres aber den Platz für den Block kündigte und androhte, 11 zerſpalten zu laſſen, ſo nahm der bekannte Bildhauer Profeſſor Johannes Hartmann, der Schöpfer des Leipziger Schillerdenkmals, ſich der Angelegenheit an und veranlaßte, daß der Block nach Leipzig kam. Er ſetzte ſich mit dem Rat der Stadt Leipzig in Verbindung und erreichte, daß die Stadtverwaltung ſich bereit erklärte, die Transportkoſten in Höhe von ca. 3000 zu übernehmen. So gelangte der Block in dem Zuſtande, wie ihn Klinger vor dem Kriege verlaſſen hatte, nunmehr nach Leipzig. Die Vorderſeite zeigt die drei Künſte, die linke Seite: Parſifal und Kundry und die rechte Seite: Siegfried und Mine. Die Umladung des 720 Zentner ſchweren Marmorblocks machte natür⸗ lich große Schwierigkeiten. Er wurde nach dem Palmengarten be⸗ fördert, wo er aufgeſtellt und bearbeitet werden ſoll. Vom Palmen⸗ garten wird er dann zum Denkmalsplatz, der an der Promenade Farbennüancen ſchillernde Strom des Orcheſters bald ſonnig be⸗ am Matthäikirchhof gelegen iſt, gebracht. st. Gerichts zeitung Amksgericht Mannheim Mannheim, 29. Aug.(Sitzung des Amtsgerichts, S. G..) Vorſitz Amtsrichter Dr. Kühn; Vertreter der Anklagebehörde: Referendar de Müller. Der 46jährige verheiratete Aufſeher Heinrich Bögel aus Pom⸗ mertsweiler iſt wegen Körperverletzung angeklagt. Er lebt mit ſeinem Hausherrn Bäcker Wilhelm Maier ſeit langer Zeit auf geſpanntem Fuße. Die Urſache der Feindſeligkeiten liegt in einer geheimnisvollen Mehlgeſchichte, die der Hausherr dazu benutzte, dem Bögel die Wohnung zu kündigen. Hierdurch ſteigerte ſich der Zwiſt zwiſchen beiden aufs höchſte. Wegen einer Mietforderung von 19 verklagte Maier den Bögel beim Gemeindegericht; auf 5. Mat d. J. waren die zwei Gegner zur Verhandlung der Streitſache vor das Gemeindegericht geladen. Hier bot ſich günſtige Gelegenheit zur Ent⸗ ladung des Gefechtsſtoffes in ſo hohem Grade, daß die zunächſt ent⸗ brannte Schimpferei in eine regelrechte Schlägerei ausartete, und zwar in Gegenwart des Gerichts. Hierbei verſetzte Bögel dem Maier mehrere Schläge mit der Fauſt auf den Kopf und ins Geſicht. Maier fiel hieerbei zwiſchen die Stühle des Sitzungs⸗ ſaales, blutete ſtark und trug mehrere Beulen auf dem Kopfe davon. Heute ſuchte ſich der Angeklagte dadurch zu entlaſten, daß Maier ihm verſchiedene Schimpfereien zugerufen und außerdem ihm n die Kleider zerriſſen hätte. Die hiermit verbundenen Raufereien hätten ſich draußen vor dem Sitzungsſaale abgeſpielt. Im Gegenſatze hierzu gibt der als Zeuge gehörte Wilhelm Maier an, daß Bögel den Angriff auf ihn im Sitzungsſaal ſelbſt in Gegenwart des Gericht⸗ gemacht und ihm ein grobes Schimpfwort zugerufen hätte. Bögel habe er— Maier— ſchon mehrere Prozeſſe gehabt. Durch den Schlag des Bögel auf den Kopf ſei er zu Boden in den Zuhörer⸗ raum hineingefallen. Bögel behaupte, daß er— Maier— ihm zu Hauſe ſtets Schimpfworte zurufe. Das Ergebnis des heutigen Zeugen⸗ verhörs neigte ſich ſehr zugunſten des Wilhelm Maier. Haupkſächlich ſteht einwandfrei feſt, daß die Radauſzene ſich im Sitzungsſaal ſelbſt abſpielte.— Das Gericht verurteilte den Angeklagten Heinrich Bögel wegen erſchwerten Körperverletzung zu einer Gefäng⸗ nisſtrafe von einem Monat. Der 22jährige ledige Iſolierer Julius Holzinger aus Lud⸗ wigshafen a. Rh. iſt des Diebſtahls beſchuldigt. Am 28. Dezember 1922 hielt der Waſſerſportverein Ludwigshafen a. Rh. im Fried⸗ richspark hier ſeine Weihnachtsfeier ab, an der auch der Ange⸗ klagte aufgrund einer Einlaßkarte, die ihm jemand kaufweiſe über⸗ laſſen hatte, teilnahm, obwohl er als Nichtmitglied des Vereins kei⸗ nen Zutritt hatte. Am Schluß der Feier gab es bei der Garderobe das übliche ſtarke Gedränge. Der Angeklagte ließ ſich, da ſein ei⸗ gener Mantel nicht zur Hand war, einen anderen Winterüberzie⸗ her nebſt Hut ausfolgen und will geglaubt haben, die Sache würde ſich in einigen Tagen aufklären. Er unterließ aber, ſelbſt die ge⸗ eigneten Schritte hierzu zu unternehmen. Einige Tage darauf wurde Holzinger auf der Elektriſchen mit dem Ueberzieher er⸗ tappt, wobei er angab, daß der Ueberzieher ſein Eigentum un von einem hieſigen Schneidermeiſter für ihn angefertigt worden ſei. Nach den Ausſagen der Zeugen iſt aber die Behauptung Ho zinger's unglaubhaft. Am Schluſſe der Verhandlung bat der An⸗ geklagte um eine milde Strafe. Vorbeſtraft iſt er 1 Mal wegen Diebſtahls. Die heute gegen ihn erkannte Strafe lautet auf 3 Monate Gefängnis nebſt Koſten. Der 21jährige Kraftwagenführer Kurt Gödtler aus Frank⸗ furt a. M. hat ſich wegen Beamtenbeleidigung zu verantworten. Er erzählte im Februar ds. Is. im Geſellſchaftshaus F3 hier, d bei einer polizeilichen Vernehmung wegen unerlaubter Abhaltung einer Tanzbeluſtigung in der Wirtſchaft des Geſellſchaftshauſes der dienſttuende Polizeibeamte zu einem Zeugen geſagt habe, er be⸗ komme ſo lange Schläge mit dem Gummiknüppel, bis er zugebe, getanzt zu haben. Der Angeklagte beſtritt heute, die beleidigende Aeußerung ge⸗ tan zu haben. Er wird aber durch die Zeugenausſagen völlig über⸗ führt. Das Gericht fällte folgendes Urteil: Der Angeklagte Erw in Kurt Willi Gödtler wird wegen Beleidigung im Sinne der 88 185. 187, 196.⸗Str.⸗G.⸗B. zur Geldſtrafe bon 100 Marf, hilfs⸗ weiſe zu 20 Tagen Gefängnis verurteilt und hat die Koſten des Verfahrens gemäߧ 462 St.-.⸗O. zu tragen. Neues aus aller Welt — Eine geheimnisvolle Bluktat. Auf dem Bahnhof Wan bat GKreis Strehlen) erſchien ein gewiſſer Reinhold Pauer un 5 den Stationsvorſtand, ihn zu verbinden, da er auf dem Wege 595 Bahnhof das Opfer eines Ueberfalls geworden ſei. Auch ſein Fahn rad ſei ihm dabei geſtohlen worden. Da der Stationsvorſteher 55 der Abfertigung des einlaufenden Zuges zu tun hatte, wurde Pau 85 im Zuge nach Strehlen geſchafft, um ihn einem Krankenhauſe 3 8 zuführen. Im Stationsgebäude hatte er einen Revolver zurüde laſſen. Kurz darauf fanden Bahnarbeiter im nahen Dor Fahrrad, einen toten und einen ſchwerverleß 1 Bahnarbeiter. Letzterer ſtarb auf dem Tran hr ſſt nach dem Stationsgebäude. Der nach Strehlen gebrachte Pauer dort ſofort verhaftet worden. ach — Das ſchlechteſte Heringsjahr ſeit 50 Zahren im Sund. N 5 einer Mitteilung aus Dänemark bedeutet der diesjährige Heigeee fang im Sund einen vollkommenen Fehlſchlag: er iſt der ſchleche ſeit 1874. In den letzten Nächten brachte eine Flotille von Fiſcherbooten insgeſamt noch nicht ganz 15 Kilo ein.* — Ein neues Land enldeckt. Die Chriſtianer Zeitung ZJunder Tegn“ meldet aus Spitzbergen: Ein Mitglied der Hrſch ur Spitzbergen⸗Expedition, das am Donnerstag in Green Hur ger, Poſt in Empfang nahm, erklärte, man ſei mit dem bisherigen iner lauf der Expedition ſehr zufrieden. Vier Mann ſeien auf e 255 viertägigen Schlittenfahrt weit in das Nordoſtland vorgedrunged⸗ Bei den Erkundungsflügen ſei die Expedition bis 80 Gr. 15 rdoſt⸗ liche Breite vorgedrungen. Auf der nördlichen Seite de⸗ iner landes habe man ein neues Land entdeckt, das bisher auf Karte verzeichnet iſt. nach — Der Tod hat ſie vergeſſen. Aus Rom wird gemeldet, wo und eine 105jährige Frau ſich vor einen Zug warſ in auf der Stelle getötet wurde. Sie hinterließ einen Brie artet 555 es heißt, daß ſie ſeit 25 Jahren vergeblich den Tod erw abe. 5. — Reicher Kinderſegen. In Toulon hat eine Frau Bgaren. die n im 38. Lebensjahre ſteht, ihr 21. Kind ge Vierzehn ihrer Kinder ſind am Leben. per⸗ — Millionen-Erbſchaft der Stadt Helſingborg. Ein küralich cher reicher Helſingborger hat der Stadt laut telegrapeacht eldung vier Millionen Kronen teſtamentariſch verapſer⸗ — Jeuer im Flugzeug. Ein Fall außergewöhnlicher— keit und Geiſtesgegenwart ereignete ſich auf einem Flugzeug, ein von Norfolk, England, mit Truppen unterwegs war. re wo⸗ Leck im Tank geriet der Aeroplan in 5000 Fuß Höhe in— die rauf der Sergeant Jackſon Brett aus dem Kajütenfenſter u euer Flügel hinauskletterte und mit chemiſchen Präparaten das ſchen⸗ löſchte. Die Landung erfolgte glatt ohne Verluſte an Men leben, auch das Fluazeug war unbeſchädigt. Beim — Bombenexploſion auf einem argenkiniſchen Dampfer. ar⸗ Einlauf in den Hafen von Punta Arenas explodierten 5 aſagiere gentiniſchen Perſonendampfer„Aſturiand“, der 320 15 lie⸗ und eine zahlreiche Beſatzung mit ſich führte, zwei verboſchweren gende Bomben. Der Exploſion folgte der Ausbruch eine, digt Brandes, doch konnten Paſſagiere und Beſatzung unbeſchä on landet werden. Eine Unterſuchung über den Porfall iſt v chileniſchen Behörden eingeleitet worden.——., HFühneraugen beseitigt sicher ch ern ge⸗ den das Radikalmittel TLebeuo Hornhaut a. d. Fußsohle verschwindet dut Lebewonl-Ballen- Scheiben? In Drogerien u. Apotheken. 17 Man verlange ausdrücklich„LebewWwon —— denf uns eine gott * Sport und Spiel in Mannheimer General⸗Anzeiger — 9 908 orfag. den 1. September 1924 Morgen⸗Ausgabe 5. Seile. Nr. 403 Ländert deutſchland gewinnt gegen Schweiz dteneche Siege gegen 3 der Schweizer.— In der 4 mal 100. aſfel der deutſche Rekord erreicht— pelzer läuft ein zes Rennen— Ueuer Schweizer Rekord im Kugelſtoßen— Troſtloſe Wetterverhältniſſe 4. Länderkampf Deutſchland— Schweiz in f wurde eine glänzende Veranſtaltung Trotz des ſehr Wetters und des ſtarken Regens waren nicht weniger als mitta Zuſchauer anweſend. Die Schweiz war am Samstag nach⸗ of— mit 17 Leuten und 2 Offiziellen eingetroffen und am Bahn⸗ bas begrüßt worden. Die Senſation des Nachmittags bildete melſtere Jeinen des aus Schweden zurückgekehrten Mittelſtrecken⸗ ers Martin⸗Laufanne, der auch 2. Olympiaſieger war. Er e ſeine Heimat bei dieſem ſchweren Kampf nicht allein laſſen. ſeſehe amstag nachmittag 4 Uhr war eine Rheindampferfahrt vor⸗ Eladion und daran anſchließend Beſichtigung des neuen Düſſeldorfer Durdeme. Um 8 Uhr folgte ein Fackelzug. Am Sonntag vormittag der S1 die Deutſchen und Schweizer in der Kunſthalle feierlich von Aaſſerdodt empfangen, nachdem dorthin zuvor ein Sternlauf der began orfer Vereine ſtattgefunden hatte. Um 3 Uhr nachmittags ſoig nen die Kämpfe. Sie brachten den Deutſchen einen vollen Er⸗ Keufe 3 Unter den Zuſchauern befanden ſich auch die Kurzſtrecken⸗ als Caer und Porritt, Auſtralien und Neuſeeland, ſowie Maſter An der franzöſiſchen Preſſe der franzöſiſche Hürdenläufer⸗ ndreé. Ergebniſſe: Der flalbor ech öochen 400 meter: 1 n eler: 1. Imbach(Schweiz) 50,5; 2. Martin(Schweiz) Wend eie 3. Schmidt(Deulſchland): 4. Wellenreuther t nd). eudeilſprung. 1. Schumacher(Deuiſchland).51: 2. Köpte eheiſchland) 651; 3. Wenk(Schweiz) 6,477 4. Mayer(Schweid) nicht(Die meiſten Sprünge konnten wegen der ſchlechten Anlage gewertet werden.) Noer eswerfen: 1. Steinbrenner(Deutſchland) 43,02; 2. wueſch Schweig 57985 3. Hofmeiſter(Deutſchland) 38,35; 4. weiz) 37,98. uuie Hörden 1. Köpte(peuſſchland) 1672 2. Moſer(Schweig Sact 3. Lehninger(Deutſchland) 5 zurück; 4. Der zweite Mann weiz trat nicht an; Schweiz erhielt nach der Verabredung für latz einen Punkt. Meler: 1. Houben(Deutſchland) 22,2; 2. Apfel(Deutſch⸗ 10 ee 3. Hemmy(Schweiz) zurück; 4. Borner 7½ zurück. ochſprung: 1. Moſer(Schweiz) 1,70; 2. Fritzmann(Deutſch⸗ 85 2 Schuler(Schweiz) 1,675.4. Köpke(Deutſchland) früh⸗ geſchieden. 15700 Meter: 1. Huſen(Deutſchland) legt die 1477 Runden in (Schm zurück; 2. Bedarff(Deutſchland) 110 zurück; 3. Körner etret eiz) weitere 200 zurück; 4. der zweite Schweizer war nicht an⸗ en; ein Punkt für die Schweiz gewertet. Apfel lompiſche Staffel: 1. Deutſchland mit Pelzer, Schmidt, Denma d Schlöske in:22,4; 2. Schweiz mit Scharer, Martia, des 20 und Borner, Bruſtbreite zurück.— Der intereſſanteſte Lauf it ages. Pelzer holte gegen Schärer 2 Meter heraus, Martin m de ben lund) idt der auf und übergibt mit einem Meter Vorſprung vor . pfel hielt ſich gegen Hemmy gleich, Schlöske kannie in — eee wundervollem Endſpurt gerade noch gegen den Schweizer Borner, den Schweizer Kurzſtreckenmeiſter einen Sieg für Deutſchland her⸗ ausholen. Somit hat Deutſchland abermals einen klaren Sieg davonge⸗ tragen, obwohl die Schweiz ſich in manchen Konkurrenten ſich ſel⸗ ber übertraf und ihre beſten Leute zur Stelle hatte. Deutſchland verliert gegen Schweden mit:4 Am Sonntag trafen ſich im Berliner Stadion im Grune⸗ wald zum 4. Länderwettſpiel die Ländermannſchaften von Schweden und Deutſchland. Wie in den beiden letzten Spielen, ſo zog auch diesmal Deutſchland üverraſchend hoch geſchlagen den Kürzeren. Wenn man ſich nach den Gründen dieſer vernichtenden Schlappe fragt, die umſo ſchwerer wiegt, als die Schweden auch nur eine ſtark erſatzgeſchwächte Mannſchaft ins Feld ſtellten, ſo muß man ſich ſagen, daß der Bundesſpielausſchuß ſelten eine ſo unglückliche Hand bei der Auswahl der repräſenlanten Mannſchaft gehabt hat, wie gerade in dieſem Spiel. Aus der ganzen deutſchen Mannſchaft konnten höchſtens zwei Mann befriedigen und das waren der vorher pöllig unbekannte Hirſey⸗Berlin, Halblinks, und der Mittelſtürmer Harder⸗Hamburg, wegen deſſen ſchlechter Form in den letzten Zeiten man Befürchtungen hegte. Beide Spieler woren in ſehr guter Form. Ihrer Initiative iſt auch das eine Tor zu verdanken. Auch das Zuſammenſpiel zwiſchen beiden, ſowie das Verſtändnis mit dem Linksaußen waren ſehr gut. Paulſen Leipzig auf dem linken Flügel ſpielte ebenfalls ganz annehmbar. Auf dem rechten Flügel gab es eine große Enttäuſchung. Hartmann⸗Berlin als Halbrechts ſpielte vollkommen unter Form und ließ ſein ſonſt vorſtürmendes und raumgreifendes Spiel vermiſſen. Die ſchlimmſte Niete im An⸗ griff war jedoch der Rechtsaußen Leipzig⸗Dresden, der nicht das Geringſte zeigte, was zur Einnahme eines derartigen Poſtens berechtigte. In der Läuferreihe ſah man auch ſehr wenig erfreu⸗ liches. Der Winzige, der einigermaßen gefallen konnte, war der Mittelläufer Lux⸗Berlin, der jedoch allein den guten ſchwediſchen Sturm nicht halten konnte. Die Außenläufer Eſchenloht⸗Berlin und Lang⸗Hamburg verloren ſich im Einzelgeplänkel. In der Verteidi⸗ gung hatte man anſtelle Müller⸗Hamburg Riſſe⸗Hamburg aufſtellen müſſen, der jedoch die auf ihn geſetzten Erwartungen nicht erfüllte. Auch ſein Berliner Partner war ſehr ſchlecht. Der Torwart Kuhn⸗ Berlin trägt die eigentliche Schuld der hohen Niederlage, da er in der zweiten Spielhälfte völlig die Nerven verlor und 3 haltbare Tore paſſieren ließ. Vor der Pauſe zeigte er mitunter gute Arbeit. Alles in allem genommen, hat man in Deutſchland nach dem Kriege wohl ſelten eine ſo ſchlechte Ländermannſchaft aufgeſtellt. Das Ex⸗ periment, aus Berlin, Hamburg und Mitteldeutſchland unter Aus⸗ ſchaltung Süddeutſchlands eine brauchbare Ländermannſchaft aufzu⸗ ſtellen, hat ſich leider bitter gerächt. Die Schweden hingegen zeigten ein forſches, ſchönes und durchſchlagkräftiges Spiel. Vor allem zeigten die Flügelleute gute Leiſtungen und enormes Flankvermögen. In der Läuferreihe ſah man gute Durchſchnittsleiſtungen, die jedoch genügten, um den deutſchen Angriff zu halten. Sehr gut war die Verteidigung, wäh⸗ rend der Torwart nur ſelten Gelegenheit hatte, ſein Können zu be⸗ weiſen. Die ſchwediſche Mannſchaft war im geſamten ſehr gut ohne hervorſtechende Leiſtungen aufzuweiſen. Die große Einheitlichkeit und das gute Können der Nordländer iſt umſo höher anzuerkennen, wenn man bedenkt, daß die 11 mit nicht weniger als 3 Erſatzleuten antrat. 77 10—91 8 5—5 die Spielfelder Seen und hielt bis in den ſpäten Vormittag Meiſterſchaftskämpfe hinein 5 Wefewene 0 fal pahe 7285 können. So fielen die Spiele fa udwigshafen— der deutſchen Turnerſchaſt Waldhof 110 1903 um dritten Mal trug die Deutſche Turnerſchaft ihre Mei⸗ 9 er U ſerf 0 0 ulted e r. wo alle Vorbereitungen getroffen waren, um die durnerſeltung in einem der Größe und Bedeutung der Deutſchen desjahribaft würdigen Rahmen durchzuführen. Man ſah den eutgegengen Meiſterſchaftstämpfen mit um ſo größerer Spannung Aunliche als ſie als erſte Meiſterſchaften nach der ſogenannten Sporten Scheidung zwiſchen Deutſcher Turnerſchaft und den achletif rbänden den Beweis erbrachte, daß der Betrieb der Leicht. Na bei den Turnern dem der Sportverbände gleichwertig iſt. deiſerſ den in den 18 Turnkreiſen bereits vorgenommenen Kreis⸗ aſen chaftskämpfen hatte es den Anſchein, als ob die turneriſchen belfach en denen der ſportlichen in jeder Hinſicht gewachſen ſind. ände wurden die Leiſtungen der leichtathletiſchen Landesver⸗ Aahl ei den Turnkreismeiſterſchaften überboten, und auch eine Neſſterſcbeſſerer Leiſtungen wurden bereits erreicht als bei den ie afden der Deutſchen Sportverbände. den a 00 Teilnehmer der Kämpfe erbrachten den Beweis, daß 100 zurnern Gutes geleiſtet wird. 2 3 ˙ teter: 1. Schüller 11. Sek.; Helbig 11,1. T. g1000 Meter-Staffel; 1. Akadem T. Bd. Berlin:16,3; 1b. Kug iel:18; 3. Friſia⸗Berlin:18,6. 218. 3 froßen: 1. Lingnau⸗Hannover 12,25; 2. Wildt⸗Paſſau 4 Olpm loch⸗Breslau 12,10. .l diſche Staffel: 1. T. V. Osnabrück:45,7; 2. T. V. Kiel, . Schl Sigmaringen. Au-Danenderballweitwurf: 1. Heynen⸗Oldenburg 61,60; 2. Ling⸗ Luchſprer 58,06; Wagner⸗Sprendlingen 53.86. Säweinſſorung: 1. Schröder⸗Neukölln 1,77; 2. Stenfeld⸗ 0 Weitſuſen 1,77; 3. Steeg 1,75. 85 979 brung: 1. Waßman n⸗Uelzen 6,77; 2. Koechemann⸗Lü⸗ Iü. Schla 8. Hornberger⸗Kreuznach 6,71. Wneren dneitwurf: 1. Schullz.Neuſtadt 109,20; 2. Müller⸗ S„78. .geldwedenſtaffel: 1. Berliner Turnerſchaft:06,3; 2. 0 Stabhonlonn:06,4; 3. T. V. Kreuznach:07,1. enſalze, 0ſdrung: 1. Goſſow⸗Rathenau 3,50;. 2. Jung⸗Lan⸗ Sbectreſſe-Rodolfzell. 800 len 1. Bäche le⸗Heilbronn 52,42; 2. eeee r: i 02, 8. Sutl b⸗Mete 1. Steeg:01,2; 2. Rudolf⸗Freiburg:0 1 Jart 167. fürden: 1. Dah ms-Osnabrück 16; 2. Scheck⸗ er* 100⸗Meter⸗Staffel: 1..⸗V. Osnabrück 4377; 2. Ber⸗ urnerſ, 515,400 chaft 44,2. ia,„Scer! 1. BräuningDresden 51,1; 2. Bohn⸗Düſſeldorf Drei§cholle⸗Kre ſeldo reiſpru uznach 51,8. 5 15 18 acng: 1. Böhn in g⸗Brache 13,80; 2. Neuland-⸗Büf⸗ 10 N—— ben.2h ter: 1. Viktor⸗Wiedenfels:19; 2. Chriſtoph⸗Göt⸗ Frelastwerfen: Schw Weter: 1. Richte r⸗Leipzig 16:18; 2. Braske 16:18,5. eter: 1. Schüller⸗Neuß 22,3; 2. Dörr⸗Schwanheim ſtaf 1. Lingna u⸗Hannover 40,25. abe fel: 10& 250 Meter: 1 Brandenburg 5/09,2; n 5,11,3; 3. Unterweſer 5,11,4. 2 Ein verregneter Lußballſonntag as j * 88 letzten Wochen recht magere Fußballprogramm hott weſentli iſchen Sportszentrale hätte am geſtrigen Sonntage in davar Bereicherung erfahren ſollen. Aber der Wetter⸗ Nazen letzten Sportlern wenig günſtig geſinnt und ſpendete das de. Einen Wochen ſo reichlich benoſſene Paß in überreichem Ei n Dauerregen verwandelte in der Nacht zum Sonntag unſe zeler; eine 15 afts i⸗[Worms aus. altskämpfe in den volkstümlichen lebungen aus. Diesmal in Auch das Nachmittagsſpiel Vorwärts Mann⸗ eim—.⸗V Weinheim konnte nicht ſtattfinden. Bei ſchlech⸗ ten Bodenverhältniſſen verlor V. f. R. Mannheim gegen 1..⸗ Kl. Pforzheim mit:2, dagegen gewann Phönix Lud⸗ wigshafen gegen V. f. B. Boruſſia Neunkirchen hoch mit:0. Feudenheim konnte ſich für die vor 8 Tagen von 1908 Mannheim bezogene Niederlage revanchieren und ſiegte ſenſationell hoch mit 10:1 Toren, wobei man allerdings berückſich⸗ tigen muß, daß die Lindenhöfer mit viel Erſatz antraten. Auch von den Aufſtiegskämpfen zur Bezirksliga konnte nur eines regulär durchgeführt werden und zwar ſiegte erwartungsgemäß Darmſtadt mit:2 über F. V. Kaifers⸗ lautern. Das Spiel in Ludwigshafen zwiſchen 1904 und V. f. L. Neckar au wurde nach 10 Minuten Spielzeit vom Schieds⸗ richter wegen den ſchlechten Bodenverhältniſſen abgebrochen. Die Lage iſt daher weiterhin ungeklärt. V. f. L. Neckarau ſcheint geſichert, die Leute von der Altriper Fähre haben 6 Punkte und noch 2 Spiele ausſtehen aus denen ſie doch noch mindeſtens, den einen zur Tabellenführung notwendigen Punkt erreichen werden. Darmſtadt hat ſeine Spiele beendet und ebenfalls 6 Punkte erreicht und muß jetzt abwarten, wie die Dinge weiter verlaufen; denn 04 und Kaiſerslautern können beide noch totes Rennen mit den Heſ⸗ ſen machen, walſſſcheinlich wird wohl Kaiſerslautern ſich mit dem Odenwaldkreisméiſter im Endſcheidungskampf treffen müſſen. Doch warten wir ab, ſchon in einer Woche wird man klarer ſehen können. Heute zeigt die Tabelle folgenden Stand: Vereine Spiele: Gew: Unent.: Verl.: Punkte: Tore: V. f. L. Neckarau 4 3— 1 6 10:7 Spy. 98 Darmſtadt 6 3— 3 4 13:14 Fo. Kaiſerslautern 4 2— 2 4 8˙6 04 Ludwigshafen 4 1— 3 2:9 Um den Aufſtieg zur Bezirksliga Sporkverein 1898 Darmſtadt— Tv. Kaiſerslautern:2(:0) m Kampf um die zum Aufſtieg ſo notwendigen Punkte ſtanden ſich im Darmſtädter Stadion die beiden Meiſter des Odenwald⸗ und Hinterpfalzkreiſes gegenüber. Die Heſſen hatten im Vorſpiele in der Barbaroſſaſtadt mit—1 die beiden Punkte laſſen müſſen und die Revanche gelang erwartungsgemäß; denn in der ehemaligen heſſiſchen Reſidenz hängen die Trauben bekanntlich ſehr hoch Die Platzverhältniſſe waren ziemlich ſchlecht, durch Senklöcher hatte man für Abzug des Regenwaſſers geſorgt, ſo daß das Treffen wenigſtens ſtattfinden konnte. Dem Schiedsrichter Gſchwind(Stuttgart) ſtellten ſich beide Mannſchaften komplett. In der 1. Halbzeit konnte Darmſtadt durch einen Strafſtoß den Mülmerſtedt verwandelte in Führung gehen. Nach dem Wechſel ſtellte ebenfalls Mülmerſtedt die Partie auf —0 für die Heſſen. Aber der Sieg war damit noch nicht geſichert. Durch einen zweifelhaften Elfmeter holte Kaiſerslautern ein Tor auf und der Ausgleich kam dann wiederum durch Elfmeter, der aber durchaus am Platze war. So ſtand die Partie remis—2. Durch ein zweites Tor konnte ſchließlich der Odenwaldkreismeiſter den Sieg erreichen. Ein ſchöner Schuß von Takusz brachte das 3. Tor und damit die beiden Punkte. Darmſtadt hatte bis zum Schluſſe noch weitere Chancen, doch dieſe konnten nicht verwertet werden und mit:2 blieben die Platzherren Sieger. Bei den mißlichen Bodenverhältniſſen erübriat ſich eine Kritik der Mannſchaften. Das Können konnte auf beiden Seiten nicht überzeugen, aber der Beſuch war trotz des ſchlechten Wetters auf⸗ fallond ſtark. S. Syoriklub Germania 1904 Ludwigshafen— Verein für Leibes⸗ übungen Neckarau:0.(Vom Schiedsrichter wegen ſchlechten Bodens abgebrochen). Auf dem Sportplatze des Vorderpfalzkreismeiſter⸗ hatte geſtern V. f. L. Neckarau ſich die letzte Stufe zum Aufſtieg in die Bezirks⸗ liga erkämpfen ſollen. Nach langem hin und her ließ der Schieds⸗ richter Herr Bühler(Kikers⸗Stuttgart) anſpielen. Doch ſchon nach 10 Minuten brach er das Spiel ab und erklärte das Spielfeld als für ein Verbandsſpiel nicht geeignet. Sonderbarer Weiſe wollte er das Spiel als Privattreffen weiter leiten, fand für dieſen Vor⸗ ſchlag bei den Parteien aber keine Gegenliebe. Unbefriedigt ver⸗ ließen Zuſchauer und Spieler den Platz und es gab noch manch erregte Auseinanderſetzung. Ob daran daz Regenwetter auch ſchuld war? Auf jeden Fall hätte man das Treffen ruhig austragen können, im vorigen Winter hat man ſich oft unle noch eit un⸗ günſtigeren Verhältniſſen um die Meiſterſchaft geſtritten. 82 Spielvereinigung o7— D. f. R. Mannheim:2(:) Trotz des äußerſt ungünſtigen Fußballwetters konnte am Samstagabend obiges Freundſchaftsſpiel auf dem Neuoſtheimer Gelände regulär ausgetragen werden. Es hatte ſich erfreullcher⸗ weiſe eine anſehnliche Zahl Beſucher eingefunden. Die ungünſtigen Bodenverhältniſſe, insbeſondere vor beiden Toren, hatten einen koloſſalen Einfluß auf die Leiſtungen beider Mannſchaften, wes⸗ halb es nicht zu einem vollwertigen Spiel kommen konnte. Dennoch aber gab es einen hartnäckigen Kampf um die Siegespalme, den die Raſenſpieler nach heftigem Widerſtand der Nevoſtheimer mit Mühe ſchließlich zu ihren Gunſten entſchieden. Sie mußten ſich zwar gefallen laſſen, daß die Vereinigten von Spielbeginn bis etwa um die Mitte der 1. Halbzeit das Heft völlig in der Hand batten und den Raſenſpielerſturm zur Erfolgloſigkeit verurteilten. Der ungebrochene ſchon oft anerkannte Eiſer der Neuoſtheimer Mannſchaft trat auch in dieſem Spiele deutlieh zu Tage. Der Erfolg blieb auch nicht aus. Die Erſatzverteidigung der Raſen⸗ ſpieler zeigte ſich des öfteren reichlich unſicher und leicht überſpielbar⸗ Auch Hügel war unter dieſen Umſtänden ſichtlich beunruhigt So erzielte 07 denn auch in der 27. Minute durch Senft das führende Tor. Der V. f..⸗Sturm kam bis dahin recht wenig zur Geltung Lediglich Höger gab ſchöne präziſe Flanken hevein, die aber reſtegs verpaßt blieben. Erſt nach dem Erfolg des Gegners begannen die Raſenſpieler merkbar aufzukommen. Mebreren ergehnisloſen Eck⸗ bällen folgte aber erſt zwei Minuten vor Halbgeit das Ausgleichstor, das Schiffer in ſchöner Manier ſchoß. 11:1. Zu Beginn der zic. albzeit entwickelte ſich zunä ein verteiltes Spiel wie vor dem Seitenwechſel. Be ſchaften hatten Umſtellungen in ihren Reihen vorgenommen. V. f. R. ließ Schiffer und Berk ihre ſeitherigen Plätze wechſeln; bei 07 führle nun Willkomm den Angriff, während Altmann deſſen Mittläufer⸗ poſten übernahm. Allmählich beginnt ſich eine Ueberlegenheit des V. f. R. bemerkbar zu machen, die Angriffe der Neuoſtheimer wer⸗ den immer ſeltener und dann nur durchbruchsartiger Natur. V. f. R. hält ſich in ſchönem Zuſammenſpiel von Mann zu Mann faſt aus⸗ nahmslos in der 07⸗Spielhälfte auf, ohne aber Erfolge heraus⸗ zubringen. Der Sturm hält ſich im Schießen zurück bis auf Berk, der diesmal aber obendrein ſtarkes Pech mit ſeinen Schüſſen hat. Die Ueberlegenheit des V. f. R. findet im Eckballverhältnis:3 ihren Ausdruck. Mächtig wehrt ſich die 07 Hintermannſchaft ihrer Haut und iſt bedacht, das ſeitherige Unentſchieden nach Möglichkeit zu halten. Beſonders Mundinger leiſtet ſehr anſprechende Zer⸗ ſtörungs⸗ und Abwehrarbeit. Doch dem ſtarken Druck der Raſen⸗ ſpieler iſt 07 auf die Dauer nicht mehr gewachſen, die Elf ſcheint ſich in der erſten Halbzeit ausgegeben zu haben. In der 34. Minute kommt Berk wiederum zum Schuß. Hildebrand verliert jedoch das chſt wieder MNaeerg Leder im Fallen und kann am Paſſieren der Torlinie nichts mehr ändern. Damit hatte V. f. R. endlich die Führung übernommen und mußte ſich arg ins Zeug legen, den Sieg bis zum Schlußpfiff zu holten. Denn 07 kam im Endſpurt nochmals auf und ſpielte ſich Ausgleichschancen heraus. Eine ſolche Schaudels macht Breiten⸗ bacher recht nett zuſchanden. Andrerſeits gelingt dem Raſenſpieler⸗ ſturm kein weiterer Erfolg mehr und es bleibt ſomit bei ihrem knappen:1⸗Sieg. Die Mannſchaften ſtellten ſich dem einwand⸗ freien Schiedsrichter Scherer(V. f. L. Neckarau) wie folgt: V. f..: Hügel— Breitenbacher, W. Nerz— Bleß, Deſchner, Schwarz— Högen, Schiffer, Herberger. Berk. Metz.— 07: Hilde⸗ brand— Mundinger, Wildermuth— Höhr, Willkomm, Meffert— Aſſer, Senft, Altmann, Weigold, Schaudel. 85 D. f. R. Mannheim— 1..⸗C. pforzheim:2(:2) Bei trotz zweifelhaften Wetters gut beſuchtem Platze eröffnete V. f. R. dieſes Freundſchaftsrückſpiel, welches in Sportskreiſen mit Spannung erwartet wurde, da der 1..⸗C. Pforzheim in Ballbe⸗ handlung, Zuſammenſpiel und Technik eine vorzüglich durchgebildete Mannſchaft ſtellt. Im Vorſpiel in Pforzheim blieben die Mann⸗ heimer Raſenſpieler mit dem gleichen Reſultat, womit ſie geſtern unterlagen, Sieger. Alſo immerhin eine gewiſſe Ebenbürtigkeit der beiden Vereine. Leider beeinflußte der durch vorhergegangene Regengüſſe teilweiſe arg mitgenommene Platz die Leiſtungen beider Mannſchaften in hohem Grade. Es war ein zeitweiſe etwas zu ſcharfer Kampf für ein Freundſchaftsſpiel. Hierin ſei beſonders der äußerſt rauhen Spielart des rechten Gäſteverteidigers Furch ge⸗ dacht. Das flinkere Angriffsſpiel und die größere Entſchloſſenheit ſicherte den Pforzheimern den Sieg, der ebenſogut auch den Naſen⸗ ſpielern hätte zufallen können, doch deren Stürmer ließen die beſten Chancen aus und ſpielten mit Ausnahme Högers und Breitenbachers ohne Eifer luſtlos. Die Hintermannſchaft des V. f. R. dagegen war ihrer Aufgabe vollkommen gewachſen. Hügel zeigte verſchiedentlich ſehr gute Leiſtungen. Stark abfallend waren Herbecger, Berk und Bleß, die in der 2. Halbzeit faſt kaum mehr ſich um das Leder be⸗ mühten. Bei Pforzheim wirkte der hier bekannte Türke Bekir wieder mit, er hat ſeine alte Form anſcheinend wieder erreicht und war wohl der beſte Mann im Spiel. Auch Wetzel war unermüdiich überall, Weißenbacher hatte mit ſeinen Schüſſen einiges Pech. Die Deckung der Goldſtädter war ſehr gut, Torwart Rauch, der Schwen⸗ kers Poſten ausfüllte, hielt ſehr zufriedenſtellend. Die beiden Tore für Pforzheim ſchoſſen Bekir und Walter in der 30. und 39. Minute, in der 42. Minute erzielte Höger nach prächtiger Einzelleiſtung den Ehrentreffer der Raſenſpieler. An dieſem Stande,:1 für Pforz⸗ heim, wurde in der zweiten Halbzeit bei nachlaſſenden Leiſtungen beiderſeits nichts mehr geändert. Die Mannſchaften ſtanden: V. f..: Hügel, Ullrich, Engelhardt, Lang, Deſchner, Au, Höger Bleß. Herberger, Berk, Breitenbacher. 1..-C. Pforzheim: Rauch, Furch, Roller; Kirchbauer, Dittus, Melcher; Walter, Bekir. Weißenbacher, Wetzel Forell. Als Schiedsrichter amtierte Herr Schuhmacher(Vikforia Neckarau) einwandfrei Beſuch etwa 1500. Eckbälle:4(:). S. Karlsruher Fußballſport Städkeſpiel Heilbronn gegen Karlsruhe:1(:00 Ecken:4 Wie Repräſentativſpiele überhaupt zu den Gradmeſſern der Spielſtärke der Länder und Nationen zählen, ſo ſollten auch die Städteſpiele, wenn richtig vorbereitet, als Maßſtab für das ſpieleriſche Ausmaß der einzelnen Städte gelten, womit in klarer Weiſe die Betrachtung auch ſolcher Treffen umriſſen iſt. Die:3 Niederlage der Karlsruher Vertreter im Herbſt auf ſchwäbiſchem Boden, mußte den Willen wecken, die Scharte wieder auszuwetzen. Man muß ſagen, daß die Karlsruher Funktionäre redlich bemüht waren, durch eine möalichſt ſtarke Aufſtellung den Boden zum Sieg zu ebnen. Das typiſche Regenwetter der diesjährigen Sommerzeit tat dem er⸗ warteten Beſuch ſtarken Abbruch, wenn auch immerhin eine ganz beträchtliche Zuſchauermenge ſich auf dem neuausgebauten K. F..⸗ Platz eingefunden hatte. Der Anagriff der Karlsruher, der in Be⸗ hinderung der Phönix ausſchließlich mit Spielern des K. F. V. be⸗ 6. Seike. Nr. 403 Mannheimer General⸗Anzeiger[Morgen⸗Rusgabe] ſetzt war, bot gute Leiſtungen. Da friſche Kräfte in dem Angriff eingeführt waren, entſchied die Kaclsruher Stürmerreihe nach an⸗ fänglichem Verſagen des intereſſanten und bis zum Ende feſſelnden Kampfes. Die erſten 10 Minuten ſetzten die Schwaben beſonders ſtarken Dampf auf und preßten die Karlsruher in ihre Hälfte. Aber nach Nachlaſſen des erſten Sturmes findet ſich Karlsruhe langſam zuſam⸗ men und der Halbrechte vermag mit ausgezeichneter, für den Tor⸗ wart nicht erreichbaren Kopfball die Führung zu erreichen, der der⸗ ſelbe Spieler dann durch Nachſchuß einen zu knapp gewerteten Fern⸗ l darauf den zweiten Erfolg anreiht. Mit dieſem Ergebnis geht es in die Pauſe. „Nach derſelben ſcheint Heilbronn, das gagen Ende der erſten Hälfte ſtark nachgelaſſen, wieder auf dem Damm zu ſein. Der Karls⸗ ruher Torwart wird in einzelnen Augenblicken zur reftloſen Herge ſeines anerkannten Könnens gegwungen. Ein abermals durch den Halbrech beſonnen eingeſ hoſſener Ball ſtellt:0 für Karlsr he. Obwohl dieſes nun die Sache vollkommen beherrſcht. füllt ein über raſchendes Toc durch Fernball des Heilbronner Mittelläufers, und nun ſetzt eine erneute Kampfperiode ein. Ohne Zähler verſtreicht auch dieſer gefährliche Abſchnitt für Karlsruhe und als deſſen Mittel⸗ ſtürmer mit blendender Einzelleiſtung äußerſt plaziert den 4. Treffer ſetzt, iſt klare Fahrt, deren Kurs durch einen 5. Erfolg des Halb⸗ linken abſchlietzend beſiegelt wird. Bei Heilbronn mangelte es im Sturm im fei nen Durchſpiel und beherrſchten Schuß. Verteidigung und Läuferreihe waren das Beſte. Der Torwart war ſehr ſchwankend. Durch gute und ſchlechte Augenblicke trug er zur Höhe der Niederlage be Karlsruhe im Ve zer die beſten des 5 eidigungstrio, Mittelläufer, Halbrechts fte, namentlich der Holbrechte ſtach Spiel hervor. Schiedsrichter Blaut⸗ tig und ſicher. Auguſt Müßle. Eintracht Nannheim— D. f. R. Waldhof:1(:1) ſeim Anſtoß der Plageigner hat der A⸗Meiſter nur zehn Mann zur Stelle. Auch E. vervollſtändigt ſich erſt durch den elften Mann. Unter chten Bodenverhän verſuchen beide Parte Torerfolge zu erzielen. Waldhof iſt der Glücklichere und erzielt nach 20 Minuten den erſten Erfolg, der auch der einzige bleiben ſoll. Nicht lange darnach gleicht E. durch einen Prachtſchuß aus und geht noch vor Halbzeit in Führung. Nach dem Wechſel drängt⸗ hof ieder Eintracht aufkommt, und noch ſicherſteſend. Waldhof ent⸗ ig. währemd die junge gung in der zweiten 35 11 rach Act niſſen E ter E Weitere Ergebniſſe Süddeulſchland B. f. R. Maunßeim— 1. F. C. Pforzheim 12. . Feudenheim— F. C. 1908 Mannheim 10:1(08— 6 Erfanleute.) eim— V. f B. Woldhof 41( m Vf. R. Ma mnnbei f. L. Neckarau(um unbeim 1 Ne NMirti* 2 den Aufſtieg) aus⸗ 9 2. ſerslautern 3: 8 Jp, Düren 5 Kölner V. f. N.— öln:2 Rhend'er En V. Düren:0. B. f. R. Höln— Nikteria Hln 211. Eintracht.⸗Gladb ck:0(abacbrochen). errunde. 23 Monkag, den 1. September 192. Mitteldeulſchland Mitteldeutſchland— Rumänien 413. Sp. Geſ. Dresden— Sp. V. 06 Dresden 311. Qutsmuts Dresden— Brandenburg Dresden 010. Boruſſita Halle— Hertha Berlin 311. Mittelgau. Norddeulſchland Holſtein Kiel— Kilia:1. Privatſpiele. Hannover: Südkreis des N. F. V.— 1. F. C. Nürnberg 110 Meiſterſchaftsſpiele. Groß⸗Hambura: St. Pauli T. V.— Hamburger S. V. 026 T. G. Eimsbüttel— Concordia Hamburg 40 Iion Altona— St. Pauli S. V.:0. Ottenſen— Blankeneſe 112. Rothenburasorth— F. C. Altona 93 118. Südkreis: Spielverbot anläßlich des Werbetages zu Hannover. Brandenbura: Spielverbot anläßlich des am Sonntag im deutſchen Cadion zu Berlin ſtattgefundenen Länderkampfes Deutſchland—Schweden. Steht nur dem Schiedsrichter oder auch dem Spielführer das Kecht des Spielabbruches zu Verſchiedene unliebſame Vorkommniſſe in der letzten Zeit, nicht nur bei kleineren Spielen, ſondern auch bei großen und größten Spielen gaben Anlaß, einen Spielabbruch vonſeiten der einen oder anderen Mannſchaft ins Auge zu ſaſſen. Immer noch ſiegte im letzten Moment die Vernunft über blinden Eifer, ſo daß das Publikum mit einer ſolch folgenſchweren Szene verſchont blieb. Betrachtet man bie Gründe, die den Anlaß zu derartigen Auseinanderſetzungen einſchreiten laſſen. In dieſen Fällen ereignen ſich dann die unlieb⸗ ſamſten und für den Sport ſchädlichſten Szenen. Hier taucht dann die Frage auf: iſt der Spielführer als ſolcher berechtigt, das Spiel abzubrechen, um ſeine Leute vor ſchuldlich zugefügten Verletzungen zu bewahren? Da gibt es nur eine Antwort und die lautet: Nein. Das Recht, ein Spiel obzubrechen, ſteht nur dem Schiedsrichter zu und hier in den driagendſten Fällen. Sollte trogdem das Spiel den Willen des Unparteiiſchen abgebrochen werden, ſo wird los die Mannſchaft vom Verband beſtraft werden. Disquali⸗ ation und Geldſtraſen ſind die Folgen einer ſolchen Handlung. 1 8 idb Bahn ſeloſt heilte ſich jedoch das Wetter auf und der Sonnenſchein hielt den ganzen Nachmittag über an. Große Ereigniſſe ſtanden diesmal nicht auf der Tagesordnung, aber trotzdem gab es ſtarke Felder und allen Prophezeihungen entgegen waren genug Reiter vorhanden. Im Preis der Stadt Baden gab es am Start eine große Verzögerung. Der Tſcheche Akadekos, der ſich ſchon mehrfach als Verbrecher gezeigt hat, wollte wiederum nicht an den Start gehen. Er bliob denn auch beim endgültigen Ablauf ſtehen. Das Rennen entwickelte ſich zwiſchen Arbogaſt und Nobelmann, die weit vor dem Feld nach Hauſe zu ziehen ſchienen. Erſt am Schluß kam Pan Robert noch einmal auf und gewann trotz allen Gewichtes ſchließlich leicht. Damit hatte dieſer Spezialiſt der Badener Rennbahn ſeine Ope 1 guten Platz. 9 übrige Feld folgt im Rudel. jedoch zog ſich das Feld gewaltig auseinander. ſeines Meter. Ferner: Valant, 17, 23, 27:10. den Start nur gewaltig auf und ſprang nicht mit ab. 5 Feld einige 100 Meter weit weg war, machte er ſich ebenfa den Weg und unter reich Pferde ſchon kurz nach dem Bogen und ſetzte ſich im Feld 0 Augur hatte inzwiſchen geführt vor Wiwia. als daz Lenſalls al allgemeinem Hallo erreichte er die übrigen inen 1 eine lde auf da⸗ 3 2 25 2 lig In der Reihenfolge ändert ſich 1571 An dem Kapellen 175 9 43 00 888 Hinter dem Germanig Maadeburg— Fortung Maadeburg 05. berg führte noch Wiwia vor Augur und. Artillerieſeuer. Die N. f. L. Gentzin— Biktoria 90 Maadeburg 05. e Maadebura 1900— Preußen Maadebura:2. heiß favoriſierte Artilleriefeuer konnte gerade noch im Ziel W den 2. Platz entreißen. In den übrigen Rennen gab es zumteil große Ueberraſchungen, mit Nousret als Sieger behauptete. gleichen Stall angehört, aber nicht in der gleichen Totonummer tete, war auffallenderweiſe am Start ſtehen geblieben und erſt f nachgeritten worden. Im einleitenden Fliegerrennen gewann G hohen Gewichtes 115 Platz⸗Farina⸗Preis trug Stall Opel ſeinen erſten un zigen Erfolg während des Badener Meetings davon. n mit Kili zuſammen an der Spitze gelegen, bis in den Einlauf, ſich zeigte, daß der Opelſche Hengſt überlegen war. 1. Flieger-Rennen. 8000 Mark. 0 C. Goldwert(H. Schmidt), 2. Haniels Perlenfiſcher, 3. Sch Bones, 4. Halmas Hannar. Araucaria und Lorenzo hatten das Rennen durchweg gef waren aber dann im Auslauf erledigt. Eine weitere Ueberraſchung brachte im Abſchiedsre — 50 nee ſo vor allem im Heidelberg⸗Ausgleich, den Couer dan ſc dank ſehr leichtem Gewicht gegen Le Gerfaut und Lorenzo au riß. führt, nuen Rennen der ehemalige Oppenheimſche Hengſt Sarello, der das ganze Nan von Anfang bis Ende führte und ſich dann nach einem harten dem Hexenmeiſter der ſtar⸗ pätel oldwert broß SLogils Elog en Farmer hatte gegen Perlfiſcher und im Ergebniſſe: 1200 Meter. 1. E. Schmidts znemans One Richterſpruch 12——3, Zeit:28. Tot.: 19:10; Platz 13, 19:10. 2. Heidelberg⸗Ausgleich. 10 000 Mark, Gerteis Coeur dAlmee(Novack), 2. Zimmermanns Le G 3. Ehrenfrieds Lorenzo, 4. Tuan Fang. 0 Gyere velem, Llewelyn, Mäuſeturm, Le Challenge, Felſenriede. 1. N. 2800 Meter. erfaul Ferner liefen: Araucaria, Richterſpruch:——5. Zeit:43,4. Tot: 185:10, Platz 38, 24, 28:10. belle. geben, ſo ſind es zu 99 Prozent immer wieder die gleichen: Faulſpiel 3. Preis der Skadt Baden. Ehrenpreis und 15 000 Mark, 2005 oder unſportliches Venehmen. In den meiſten Fällen wird nun Meter. 1. Röllers Pan Robert(Blume), 2. Bakes Nor der Sch richter dieſe Bergehen durch Strafſtoß oder bei ganz[ mann, 3. Arbogaſt, 4. Fauche le Ble. Ferner liefen: Nain Nail, groben Fällen durch ſofortigen Platzverweis ahnden, womit dann die Akadekos, Hornbori. Sache wieder geregelt wird. Anders dagegen verhält ſich die Sache Richterſpruch: ¾4,— ½—3. Zeit:39,8. in den Fällen, wo der Unparteiiſche, gerade ſeinen Augenmerk Tot. 50:10, Platz 19. 21, 36:10. 1. von dem Ort der Tat abgelenkt hat und deshalb den Vorfall nicht mit 4. Elogius-Plaßz⸗Farina-Breis. 5000 Mark, 1600 Melen he eigenen Augen ſieht und ſomit auch nicht kur auf bloßes Reklamieren Opels Farmer(H. Schmidt), 2. Weils Kili, 3. M. Gerteis N Richterſpruch: 4— 3— 4. Zeit:03. Tot.: 40:10, Platz 14, 13:10. 5. Abſchieds⸗Rennen. Frioore Sarello(H. Schmidt), 2. Schillers Nousret. 3. v. Opels Frivorg 4 Knechts Hexenmeiſter. Manberg, Malviſta, Hanſa. Richterſpruch: Tot.: 135:10: Platz 25, 26, 44:10. 6. Großes Badener Jagdrennen. 1. Perskes Augus(Unterholzner), 2. Sarpels Hollunder, Frohſinn, Theos, Rachegott. Gaukler. Preis von Neuhaus. Gerda. Halmas Preis von Charlottenthal. 4100 Mk. 1000 Meter. 1. Stall 4 28•10 Perimede(O. Schmidt), 2. Morduck, 3. Idol. 24:10; 12, 14, Manetho, Fanal, Santuzza, Inning, Roſt, Oriola, Spaull, Orbita, Stattliche. En Preis von Briggow. 2700 Mk. 1400 Meter. 1. Cramers 5 (Ludwig), 2. Nymphe, 3. Kriegsgewinnler. 65:10; 19, 16, 13.1 g, Tiefurt. Treue Wacht, Kadewitt, Laridoſta⸗ Brübderſchaft, Savitry. er: Cea, Ilſenbur Zweijährigen gens Queen Mary(M. Schmidt), 2 Ferner: Kurfürſt, a 3 5000 Mark. 1400 Meter. 1. Karan efe 17. Ferner liefen: Midland, Hexenmeiſter Zeit::45. 12578., 3000 Ausgleich, 12 000 Arſilere⸗ ——3. Ibedingung iſt deshalb, daß die Spielführer beſonnene und 8 15 er liefen: Herzog, Akadelos, Gig⸗ e Sportler ſind, die in ſolchen Fällen den Schiedsrichter 1 machen auf die betreffenden Spieler, die ſich nicht be⸗ Richterſpeuch:——Weile. Zeit:45. hert nnen damit dieſelben vom Spiel ausgeſchloſſen werden Tot⸗: 64.10; Platz 15, 13, 14.10. und nicht die Geſamtheit und das Anſehen des Sports Schaden „Man muß dem Spielführer das Recht einräumen und ihm* zur Pflicht machen, um das Wohl ſeiner Mannſchaft beſorgt zu ſein. Hoppegarten es kann er aber auch, ohne demonſtrativ mit ſeiner Mannſchaft den 7 d und Platz zu verlaſſen, wenn er in taktvoller, ruhi⸗er und ſportlicher Preis von Reddershof. 2700 Mk. 1600 10, 10, Weiſe ſich mit dem Schiedsrichter verſtändigt Jeder gute und ein⸗ Leben e eee 25 90 7 0 Fas Goldſtern. wandreie Spjelleiter wird dann mit allen ihm zu Gebote e Mk. 1200 Meter. 53 ſtehenden Mitteln weitere Vorkommniſſe unterbinden. Hauptgeſt. Altefelbs r e een 2. Fliegen., Huck. Fuchs, 3. Heckenſtrauch. 12:10; 10, 13, 14:10. Ferner: Peter Mo dorff⸗ 4100 Mk. 1400 Meter. 1. Graf gebnggal, Steinorts Lenor(Raſtenberger), 2. Eiſenkrone, J. Fipa II. 5819, Baden-Badener Rennen 24, 27, 16:10. Ferner: Abwehr, Lorette, Lady Grey, Harzreiſe, Hel ag. Fadnez Reunen. 10 800 Mark, 2100 Meter. 1. Negeleig Der letzte Renntag hatte ſehr unter dem ſtarken Regen zu lei⸗ Pikd(D. Schnnidt) 2. ine 8. 21:10 18,% den, der die ganze Nacht bis kurz vor Beginn der Rennen nieder⸗ 1910. Ferner: Theokrit, Patrizier, Idomeneus, Heldraſtein. kuk gegangen war. Dadurch war das Geläuf geradezu grundlos ge⸗ Remlin ⸗Ausgleich. 4100 Mk. 1800 Meter. 1. Heſts Ha dan, morden und auch der Beſuch hatte ſehr darunter gelitten. Auf der(Ludwig). 2. Irmſch. 3. Padea. 69:10; 17, 12710. Ferner Sama Sieglinde, Wieſelburg, kel N Dresden nha⸗ 2500 Mk. 1000 Meter. 1. Bugge, „Mutwillig. 3. Lancade⸗ ubel, Pogner, Sanng Anna, Elfe Reunen. burger Sp. V. ausgefallen. große Eignung erwieſen und durch dieſen Sieg unter hohem Gewicht Doktor Mabuſe, Jojo, Norne. in zreußen 65 len 98.. ſeine große Leiſtung vollbracht. Elbethal ⸗Rennen. 3000 Mk. 1200 Meter. 1. Hirſchs maablei B. f. B. Dortmund— Schwarz⸗Weiß Eſſen 383. Das zweite Hauptereingnis war das Große rBadener er Wuthehaus Floree(Huguenin), 3. H er Sp. B.— Union Recklinahauſen 10:1. Jagdrennen. Hier wurde zum allgemeinen Erſtaunen noch Hürdenrennen der Drrijährigen. 3500 Mk. 2400 Meter. 1. 55410 B. 04 Düſſeldorf— Alteneſſen 113. einmal Akadekos an den Start geſchickt. Der Hengſt trug ſogar einen ſes Roſebank(Edler), 2. Armadilla, 3. Landroſt. 36:107 20, Vik Düſſeldorf— Düſſeldorf 99:5. Maulkorb, aber trotzdem benahem er ſich nicht manierlich, er hielt FJerner: Peru, Otus, Czardas, Baron.— ſegende 8 Eleganz bemerkt. Das fremde Sprachengewirr iſt intereſſant. Daſ und Titel zu und man ſchreibt ſich, ganz wie einſt, in aufliegchat⸗ von Ler„Irohen Woche n Baden⸗Baden ertönen nordiſche Laute, die den Zauber der Fjords herunterwehen, Liſten, um ſeine Ergebenheit zu bekunden. Aber man ſieht die kur⸗ 8 dort überpurzeln ſich die temparamentvollen Prognoſen italieniſcher tin des früheren Kaiſers ſelten. Sie lebt zurückgezogen u ieder Von F. 5. Staerk. 110 mit 1 en e Amerikaner gemäß nach der Anordnung ihres Leibarztes und nur 55 10 zu be⸗ kei Menf i und Engländer den vermu ichen Gang der Dinge und nur einige hört man von kurzen und ſchlichten Empfängen zur Theeſtunde, gela⸗ lei M ee e 70 11 u ben e 50 n Neief 125 auch bekannte Kurgäſte wie z. B. 58 1 9 n⸗ ſogar ilche d 5 ränat ſich alles um den Totaliſator. an hört von eſenwetten den ſind. Und es iſt auch no ehr die Frage, ob ſi ſugar ſolche, die ſich ſehen lagen können. und erſtaunlichen Umſäben, u ch ſeh Frag Rechnung. Wir ſind mitten in der„großen Woche“. Sie trägt ihren Namen zu Recht. Sie iſt wie ein einzi⸗ ger großer Ausſtattungsfilm, programmäßig und ſicher im Abrollen und von immer wieder imponierender Anziehungskraft. Im Mittel⸗ Zunkt ſind die traditionellen„nternationalen Renne n“ in Iſſezheim, die die Bezeichnung international eigentlich erſt jetzt zum 1 erſten Mal wieder nach dem Krieg richtig verdienen. Ausländiſche italieniſche, öſterreichiſche und ungariſche ſind Ställe, namentlich wieder vertreten. Das Wetter iſt nicht viel beſſer als anderswo. Es ſchneit zwar icht wie maucherorts in der Schweiz. aber einige große Hotels ten duch ſchon heizen, und das Weltbad im Regen und zwiſchen wolkennerhän Schwarzwaldhintergrund iſt ſchließlich auch eine enſation für ſich. Ein mohltuender Zufall, daß an den Renntagen, nie von einem gönnerhaften Wetterregiſſeur inſzeniert, das trübe Grau ſich aufhellt und zuweilen ſogar zu einem leuchtenden Blau ſich verſteigt. Nicht nur die Wettrennen und die Rennwetten ſind Glück⸗ ſache, ſondern auch das Wetter. Wer Schueid hat, der läßt ſich durch i abhalten und ſetzt ſeine Hoffnung auf die Prophezeiungen der arkundigen, die für die nächſten Tage Beſſerung verheißen. Und ſt es denn doch noch nach der mageren Stabiliſierungsſatſon ganz hübſch geworden mit dem Fremdenbeſuch in Baden⸗Baden. Irgend ein Prominenter vergangener Zeiten hat einmal das Wort peprägt: In Baden jagen ſich die Vergnügen, aber ſie wiederho⸗ len ſich nicht. In der„großen Woche“ hat man dieſen Satz in groß⸗ zügicem Stil wieder wahrgemacht. Der Anmarſch einer neugierigen und vergnügungsſüchtigen Menge iſt ſeit einiger Zeit im Gang und die Paraden der eleganten Welt finden abwechfelnd in Baden und in Ifſezbeim ſtatt. Wenn an den Renntagen die Schar der Turfluſtigen, beträchtlich vermehrt durch Paſſanten von nah und fern, in die Rhein⸗ ebene pilgert und die glitzernden Schlangen von Autos und Fahr⸗ zeugen aller Art das Gros nach Iffezheim befördern, dann iſt Feſt⸗ ſtimmung—— mag das Wetter noch ſo zweifelhaft ſein. Ueberfüllte Züge, Autos aller Länder und Zonen, Wagen an Wagen—— ſie alle verſchluckt der Rennplatz, der trotz des ausgiebigen Regens ſeine Elaſtizität bewahrt hat. Jenſeits wimmeln die Hügel von Zaun⸗ gäſten. Die Tribünen, mit wehenden Fahnen geſchmückt, ſind bis hoch hinauf angefüllt. Lodpf an Kopf, auf dem Raſen wogt die Menge, die ſich zeigen will und ſehen laſſen kann, ohwohl man die große und markante Toilette der Damen vermißt oder doch nur. wohl unter ud die Außenſeiter bringen hohe Quo⸗ ten. Aber es klimpert noch nicht genügend. Trotzdem: mancher bringt einen Teil ſeines Sommeraufenthalts wieder ein oder doch wenigſtens die Wagenfahrt zum Rennplatz, was auch ſchon wohltut. Mehr als in den früheren Nachkriegsjahren bemerkt man die bekannten Geſtalten der internationalen Sportwelt, die auch dem Internationalen Club angehören, der die Rennen veranſtaltet. Auf der Klubtribüne iſt eine anſehnliche Eleganz aufgeboten. Man kennt ſie und weiß, wer ſie ſind. Manche ſind berühmt. Aber man erlebt hier auch, was es heißt, populär zu ſein. Das iſt was ganz anderes wie berühmt ſein. Der Jockey Otto Schmid t, der gleich am erſten Reuntag ſeinen hundertſten Sieg laneierte, war bis dahin berühmt. Nun aber iſt er populär geworden. Er iſt zur Zeit ſogar der po⸗ pulärſte Mann in Baden⸗Baden. Und das will immerhin etwas heißen in Baden⸗Baden, wo eine ganze Reihe bekannter Kurgäſte eingetroffen ſind und Aufmerkſamkeit beanſpruchen dürfen. jenem ſeit langer Zeit berühmten In der Lichtentaler Allee, trottoir roulant der eleganten Welt, wo einſt Großfürſten, Lords und Marquiſen die Boudoirgeheimniſſe von halb Europa betuſchelten, begegnet man jetzt zeigemäßeren Erſcheinungen. Wenn auch die im⸗ mer wiederkehrenden hervorragenden Gäſte aus allen Kreiſen, vom Fürſten Fürſtenberg bis zu Mar Pallenberg und Fritzt Maſſary den Grundſtock des vielgeſtaltigen g cheſters angeben, ſo taxiert der naire Beobachter einſt allein nach geſellſchaftlichen Unterſchieden. ſo ten Verfahren nach der Fremdenſprache und dem Blieb der argloſe Bürger früher andächtig ſtehen, Gräfin X. in den Sattel ſtieg, ſo wird das heute gänzlich unintereſſant gegenüber der Tatſache, die man im Vorübergehen erlauſcht, daß der engliſche Botſchafter mit der bekannten Milliardärin Y. aus der fünften Arenue in New York ſich unterhält. Dann gibt es immer harmloſer Wichtigtuer, die meinen, das Gras wachſen zu hören und Geſpräche von politiſcher Bedeutung vermuten, wo doch nur über das ſchlechte Wetter geſprochen wird. Aber auch dieſe Senſatlonen verblaſſen⸗ wenn man im„Badeblatt“ die Ankunft einer leibhaftigen kaiſerlichen Majeſtät vermerkt ſieht.„Kaiſerin Hermine aus Doorn mit Gefolge“ ließt man in der Fremdenliſte. Und mit einem Mal hat man ein aufreibendes Geſprächsthema. Ob nämlich die Prinzeſſin Hermine Reuß, die zweite Gattin des ehemaligen Kaiſers Wilhelms II. ſich wirklich Kaiſerin und Majeſtät nennen könne. Je⸗ te S fr m hier nicht mehr wie ndern im abgekürz⸗ äußeren Aufwand. wenn die pikante ſa di de dem Eindruck des wetterwendiſchen Himmels, in unauffälltgerer denfalls: die um den intereſſanten Kurgaſt im altberühmten„Hotel At + Aede e Stephanie“ entſtandene kleine Hohwert baflie⸗ eee nahe 70 Mit der der Geſe eſellſchaftlichen Or⸗ 85 Fäden hier z leriſchen der Shimmy nicht hi dieſez kloinen Weltt prinz, der demnächſt zu Bef wird als ſeine Stiefmutter. Saiſon in Bad 8. Ihr traditio taatsmann und eundlichkeit wegen im Kreiſe bedeutender Perſönlich nanz. Auch beute bemerkt man int anchmal hat man Freilich: kommt ma und unerbittlich am S in eine andere Welt verſetzt. Theater⸗ und Opernvor veranſtaltungen verhuſcht hier dieſe geldknappe Zeit, wie ein Federball. ſachen vergiß Menſchen hier gibt. gütlich tun. t man eſe Geſchöpfe mit n Figurinen zum Sicherheit, en⸗Baden bringt, wie man ſieht, allerlei In neller Höhepunkt iſt die Renn woch Jahren gehört ſie zu den unerſchü Geſchichte dieſer Rennen iſt ein lſchaftsgeſchichte des 19ten tiſchen Geſchichte verknüpft, der Badener Rennen war im maten, Staatsmänner und politif der Deviſe eines mon den Kuliſſen zu treff Figuren nur z. B. Eduards V von Wales eine immer wie dem Iffezheimer Turf war. zur Rennzeit hier den inzwi Finanzier Sir Erneſt Caſſel uſammen wie damals, als Bismarck oft enn es irgendwo eine Stadt gibt, wo die Völkerverſbö gen in der Luft liegt, dann iſt es Baden⸗ und anmutige Geſelligkeit die Gäſte all einander näher bringen. Sie ſind nicht ſo leicht herauszufinden. Zwa aſſen uch kom:men ſoll, ſich öfter ſehen 1 12 tereſſerf⸗ . Seit ben * en. tterlichen Veteaſte bedeukſamer Abſ Jahrhunderts, ja ſogar 1 denn das Leben und Treihen U mer ein willkommener Anlaß—55 unter cher Drahtzieher, ſich 1 7 hinter dänen Lebens zu einem Pläneſchmiebenſitiſchen en. Man erinnere ſich unter den Prin II. pon England, der als ung an derkehrende typiſche Erſcheintte man Und noch vor drei Jahren Ber iſchen ſchen verſtorbenen berühmten e deutſch⸗ der ſeinte. wurds, andsleuten ſtark angefeinde keiten der Politik und ichter, ernational bekannte Gae den Eindruck, als liefen auch jetzt bier hnung Baden, wo Epie⸗ er Länder in amüſan von ſeinen L olitt⸗ eilte. ſozn Soſe „ rekt en kunachſ uen/ rt⸗ 5 Spucht n hierher von anderswo, wo das 2 chnürchen abläuft, ſo glaubt man ſobeſcha Zwiſchen Pferderennen, i ſtellungen, Bällen, Tanzturnieren u ſie leiat, als ſei den Tat Und über dieſen für manchenerſchütter d andeiſ beinahe, daß es noch andere Dinge tionen en Menſchen, die abſeits der Tagesſenſt ſpatleer 2 11 1 eremitiſch fataliniſchem Lächeln oft mitte twent, Untergang des Abendlands mit einer aber eher noch begegnet man ihnen nkommt mit ſeiner Qual, über dem, heaters zwiſchen pzonigem Wald un W0 Jern, enig, idts ria, el⸗ ain, he⸗ 15 ra, 2, ie⸗ ia⸗ 10 er r/ 07 id, 18 0, 1 18 9˙ 15 1* „ 5 9 vendeust Nonfag, den 1. Sepfember 1924 Mannheimer General⸗Anzeiger[Morgen⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 403 ener Jagdrennen. 3500 Mk. 3500 Meter. 1. Boleks Sul⸗ — Heuer), 2. Fata Morgana, 3. Duhrſpitze. 54.10; 21. 15, 15 Kerner: Herzlieſl, Flieger, Bernſtein, Luftſchloß, Alſterroſe, San Martino. ſt r breis von Schandau. 5000 Mk. 1400 Meter. 1. Sohſts Gold⸗ . 25710 Sgagerf, 2. General Höfer. 3. Porta Weſtfalica. 37:10; 16, eimattre Ferner:'dalk, Nogulna, Fridolin, Penelope, Gauriſankar, Schwarzamſel. pe,(Di ⸗Ausgleich. 4200 Mk. 2000 Meter. 1. Reuthers Salop⸗ er: Oi Schmidt), 2. Prima, 3. Mazeppa II. 38:10; 31, 24, 17:10. Fer⸗ uarta, Kamelie, Königsleutnant, Narr, Muratis. 785 von Borthen. 3000 Mk. 2600 Meter. 1. Iſraels Anyu⸗ derner Serr Hegay), 2. Röfſchen, 3. Puſchkin. 179.10; 27. 12. 11110. Elemer, Oſterlied, Stormy, Wind, Rache, Alex. Mannheimer herbſt⸗pferderennen Guter Ausfall des lezten Annahmetermins. Derbltaden. Baden rückt ſeinem Ende näher, und die Mannbeimer Südd rennen beanſpruchen nun das Hauptintereſſe der Sportskreiſe das Annahmeergebnis iſt ſo ausgefallen. daß man nicht len darf ſondern ganz ausgezeichnet beſetzte Rennen an ihm erwar⸗ Eröffnur Schon die Zahl von 179 Annahmen und Belaſſungen am aber die Asaa und zwar für 163 Pferde ſpricht für ſich, noch mehr ie Zuſammenſetzuna der Felder. kiddeutfen aipfelt im wertvollen Rheinpreis, der bedeutendſten wurde chen Steherprüfung über 2800 m, in der 27 Pferde belanſen ſchen 8 bei der an ſich nicht aroßen Zabl der überbaupt auf deut⸗ cwor ahnen ſolch lange Rennen beſtreitenden Pferden ein ganz in ic naendes Ergebnis, das durch die vorausſichtlichen Teilnehmer leten noch wertpoller wird. Am meiſten in den Vorderarund ge⸗ cuftoo zuletzt Taugenichts, der mit einer gewaltigen Verbeſſerung un üigten kann und in Frantfurt und Baden⸗VBaden äbnliche Ren⸗ Molige erlegen gewann. In Baden⸗Baden iſt auch wieder der ehe⸗ erſten Weraditer Lorenzo hervorgetreten, nachdem er in ſeinem Aelung ennen durch einen Zwiſchenfall außer Gefecht geſent war, Mrtene einer der beſten Steher Deutſchlands, konnte im Hoppe⸗ gen Omnium die Ehre des Höchſtaewichtes nicht zum Siege tra⸗ frifch lua ſich aber ehrenvoll. Jahn und Gyere velem. zwei ewig Auf dendeteranen. zeichneten ſich in Baden⸗Baden aus Valmuna gef gelon wellichen Kartellbahnen geaen die allererſte Klaſſe wie Ga⸗ ſene zud Borde mit allen Ehren. Der alte Turban foll erſt wieder do er dim finden. und mit dem Ovelſchen Mainberg wird es ſetzt, mnlände Schmuck der Scheuklappen laufen muß, beſſer gehen. Der ußte 1215 Tara Hill, der für Mannheim in Ausſicht aenommen war, ud ein eider geſtrichen werden, da er bei einem Berliner Jaadrennen die Dreiz werletzung zugezogen bat. Eine ſchwere Aufaabe iſt es für ddo ennaͤbrigen, hier beſtehen zu ſollen, aber die beſten unter ihnen, mee n aus dem erfolareichen Stall Sulzberager. Täbris, Coeur Aünge ſeiramar, Südwind. Alda und Tatkratt werden eine aule od ſchlagen. Alte Bekannte der Bahn ſind Manrico, Kofel, Fel⸗ 55 Kirchbach. Otavi und Chere cherie, alles Pferde nützlichen bun den e Die Beletung dieſes Rennens entſpricht alſo, ſiebt man dunkte u Hauptereianiſſen ab in ſeiner Qualität ſelbſt den Glanz⸗ n der aroßen Badener Woche. Neſe ker Sprünge iſt das Hauptereianis dem unveraeßlichen Dr. Den ein 51.e ſe⸗Jaadrennen gewidmet. Die Annahmen er⸗ nen kei ine Auswahl der Beſten. An der Spitze, aber für ihr Kon⸗ dit zo neswegs ausſichtslos, ſſeht Elfchen mit 72 Ka. vor Paleſtrina dem ebennd Lämmergeier mit 67 Ka. Sebr aünſtia iſt Tippel aus Nroekom in aroßer Form befindlichen Stall Roſat mit 66 Ka. da⸗ ber die wen. ebenſo wie der Engländer Clorioſo, der., wenn er lelden e Vahn kommt. ſedem gefährlich ſein muß. Es folgen die Ahroltauen Steerler des Herrn von Moßner, Kunſtwart 6577 und ucpen 454 Ka., mit denen bei ihrer konſtanten Form ſteks zu dwem 85 ebenſo wie mit ihrem Stallgefährten Tanao, der ſich zu kürch garitalen Soringer entwickelt hat. Der Stall Roſak iſt noch erenlette. der Schweſter von Poleſſrina und Falamedes und dem de eu kleinen Sambura vertreten. Wetterſcheide und Cäſar haben Fberalederung durch die Baden⸗Badener Jaodrennen erfabren, Nhſchneler wird ſich bemüben. wieder zu überraſchen. und auf das ditter iden einſt ſo auter Jaadpferde wie Cyere velem und Raud⸗ unter le jetzt im Gewicht ſehr herabgelaſſen wurden, wird man Uher die en, Umſtänden ſehr geſpannt ſein. Ein heißer Kampf ſteht e 4000 Meter⸗Diſtanz jedenfalls bevor. uobe 19 Prüfunas⸗Preis für Zweifährige birat noch manches Ait Leiſtbene Blatt. was ja den Hauptreiz dieſer Rennen ausmacht. ei, etungen können ſchon aufwarten Joceta, Blümlisalv, Trum⸗ Nrabe oboe. Chiemaauerin. Goldelſe, Münchener Kindl. Edelreis, ler wiede Amneris und Saaitta. Daß Süd⸗ und Norddeutſchland Vert. r im Kampf ſtehen, aibt der Prüfung ihren beſonderen 7 15 0 ebenſo ſchwieria iſt das Wachenburag⸗Hürden ⸗ ben. Slur Dreijätriae, die meiſt noch nicht dieſe Arbeit aeleiſtet Strum 10 edolia. Feſcher Teufel, Coeur'Almé, Leda. Carl Hemz, an Seaieth verdienen hervorgehoben zu werden. ſadel ſich Verkaufs⸗Konkurrenz, dem Lindenhof⸗Rennen, ſahe wieder das Srezialpferd für ſolche Rennen, der Oeſter⸗ lte. Endelus. der in Baden⸗Baden dieſe Eianung unter Beweis kanfurfe, wird ſckarfe Geanerſchaft finden bei Tſcherkeſſin der Herenmeier Siegerin, Memento, dem Maadeburger Doppelſteger, Im iſter, Rochebelle. Naive, Traſan. Der Main. Nordvol u. a. m. dle lerdenden⸗Linden Sgadrennen werden ſchnelle bören 85 auf die junge Garde ſtoßen. Zu der erſteren Kategorle r. Mambabouk Koſch. Fliegender Aar. Honved, Blücher, Auaur, ad chere cher Sübertaler. zur letzteren Palette, Ehrentraut, Tango rie. U wegen ab100 Meter⸗Rennen ſind in Mannheim beſonders belledt leder direr beiden ſchönen Schenkel⸗Geraden, das beweiſen auch aan 68 5 g5 Annaßmen kür den Saar Ansahe ich die von dewichte berd. für Humboldt bis zu den 45 Ka. für ſieben Leicht⸗ 0 den FTuntergehen. Aus dieſer ſtarken Zahl ſind hervorzubeben Nelder. d öchſtgewichten Balmuna, Enver. Angelus und Zwirns Stderkeſſt en Mittelgewichten Fontamora. Herenmeiſter. Naive und ſeger dan. von den Leichtaewichten der Badener Ueberraſchungs⸗ Ler Nordpol und Ingebora II. wen Auftaß fnunastag des Mannheimer Herbſt⸗Meetinas wird alſo ſeder Balt bilden, der geeianet iſt, ſelbſt verwöhnten Anſprüchen eziehung zu genügen. Nationaler Faſtkampfabend — Mannheim— Mainz:2. wandlubs lebte nationale Fauſtkampfabend des Erſten Mannheimer leder am Samstag(30. Auguſt) im„Großen Mayerhof“ ſtand Weanſaienſict unter dem Zeichen des Erfolgs. Der Veſuh dieſer Große Mag dürfte wohl mit der beſte geweſen ſein, den der dehon langaderhof, an Fauſtkampfabenden je aufzuweiſen hatte. füllt. ange vor Beginn war das Haus bis auf den 5 Platz Feaokende Mitteilung. daß nun endlich der Kampf Milke— edergewicht eher um die Süddeutſche Meiſterſchaft im ichungepu ausgetragen werden ſollte, war wohl der Hauptan⸗ rter geweſen. Leider aber kam es anders, denn der Frank⸗ end annheimer Sßand fühlte ſich wieder einmal mehr bewogen, Stell rein noch e 85 Fegrüßſchärfſter portsgemeinde an der Naſe herumzuführen und ganz ungehörig zu beleidigen, wogegen an dieſer 5 un Einſpruch erhoben wird. Nach den einleitenden Aand ſeine worten des Sprechers Herrn Fränkel hatte der Ver⸗ Vempfgeri beſtimmte Zuſage zum Erſcheinen bezw. Wirken des erein 16 am 18. Au uſt gegeben, worauf der veranſtaltende — bereits notwendigen Vorbereitungen wie Reklame uſw. traf. Ube, Jufam fertiggeſtellte Reklame wurde mit Zetteln, aus denen erk mentreffen Milke— Grokenberger hervorging, extra erband m 26. Auguſt erhielt der..K. num ein Schreiben nalungen, ei es des Inhalts, es ſei trotz„erdenklichſter“ Mühe nicht Ma—80 komplettes Kampfgericht für den Kampf zum 30. Aug. därz in Mcheim zu beſtimmen. Das ſei auf die Zuſtände am 30. dies ſetzte derbem zurückzuführen. Im weiteren Verlauf des Schrei⸗ e stra er Verband nun wohl zum dritten oder vierten Male leig“in des Kampfes in einem neutralen Ort wiederum in Kaiſerslautern feſt. Selbſtverſtändlich konnte zutſchlands. Am Sonntag, den 7. September iſt der erſte ſich der M..K. mit dieſer Hinauszögerung, nachdem bereits im Vorverkauf eine ganz beträchtliche Anzahl Karten abgegeben worden war und die Reklame ſchon 10 Tage herausgegeben worden war, jetzt nicht mehr einverſtanden erklären und verlangte eilbrieflich be⸗ ſtimmtes Erſcheinen des Frankfurter Kampfgerichtes mit der An⸗ kündigung im Nichterſcheinungsfalle aus dem Verband auszutreten. Die Antwort aus Frankfurt lief denn auch prompt ein. Das Ge⸗ treffende Schreiben, das in einem für einen Verbandsvorſtand höchſt unverſtändlichen Deutſch abgefaßt iſt und deſſen Verſtändnis on einzelnen Stellen nicht leicht iſt, enthält u. a. folgende Stellen. die nicht nur für den MBC., ſondern das geſamte Monnheimer borſportlich intereſſierte Publikum ungeheure Beleidigungen ent⸗ halten:„Sie werden ſich vielleicht noch beſſer erinnern können, an die Ausdrücke, die gegen das damalige Kampfgericht durch das Publikum fielen.— Wir ſind heute noch nicht in der Macht, daß man Leute nach dorten ſchickt, die Ihre Geſundheit, man muß ſagen, Ihr Leben riskieren wollen. Den Stoff zu dieſem wurde nur ſeitens von Mannheim gegeben, durch die unwürdige Preſſenotizen, die nie der vollen Wahrheit entſprachen, und beſonders noch durch den Club ſelbſt, der dem damaligen Kampfgericht die vollſte Parteilichkeit zu⸗ prach. Der Verbandsvorſtand kann ſich, nachdem Sie ja ſelbſt zu⸗ geben, den Kampf bis zum äußerſten vor dem Mannheimer Publi⸗ kum verfolgt wird, nicht die Verantwortung übernehmen, für einen regulären Kampfverlauf. Und auch Sie könren es nicht, wenn Sie ſich auch der größten Mühe hingeben, nicht verantworten.“ Der Verband blieb konſequent und erſchien nicht, der MBC. wird es aber auch bleiben und auf den ſchnellſten Wege dem Süddeutſchen Verband den Rücken kehren, denn etwas anderes bleibt ihm gar nicht übrig, wenn er ſich nicht der Gefahr ausſetzen will, daß man ihm mehr Worte zutraut als Taten. Die gebotenen Kämpfe waren vom erſten bis zum letzten hart, hart und nochmals hart und bewieſen, daß auch die Mainzer vor⸗ zügliche Techniker und Leute mit hervorragenden Kämpferherzen ſind. Nur waren ſie faſt durchweg gegenüber den Mannheimern, zum Teil ganz beträchtlich, an Gewicht überlegen. Sie kämpften je⸗ doch alle äußerſt fair und legten ſich forſch ins Zeug. Für den nun unbeſchäftigten Grokenberger hatte man Naubeimer⸗Mainz als Geg⸗ ner gewonnen und kurz vor Eröffnung des Abends war es außer⸗ dem nach gelungen, den Halbſchwergewichtler Rodenich⸗Mainz in dem Mittelgewichtler Gründel vom Verein für Raſenſpiele zu⸗ ſammenzubringen. Dem Kampfgericht, das ſeiner Aufgabe gewachſen war(Fampf⸗ richter: Köbele⸗Mannheim, Punktrichter: Kühle⸗Heidelberg, Scheidt und Flach⸗Ludwigshafen) ſtellten ſich im einleitenden Gemiſcht⸗ gewichtskampf Mitzel⸗Mainz(104), und Baumgratz⸗ Man ꝛ⸗ heim(96). Der kleine Baumgratz, der heute 8 Pfund Uebergewicht zu kämpfen hatte, erwies ſich als tapferer Junge. Er hielt dem Main⸗ zer mit aller Aufbietung ſeines Könnens über drei harten Runden ſtand, die ihn dreimal bis neun zu Boden ſahen. Beim Auseinander⸗ gehen aus dem Clinch konnte er ſtets gut plazierte Haken anbringen und ſich in ermattetem Zuſtande ſeinen Gegner durch tadelloſe linke Stoppſtöße vom Halſe halten. Ddem Mainzer, der ein großes Kämpferherz zeigte. wurde der wohlverdiente Punktſieg zugeſprochen. Im nächſten Kampf Betz⸗Mainz(110) mit Leinz⸗ Mann⸗ heim(109), verſucht ſich Betz mit ſeiner langen Reichweite Leinz fernzuhalten, während dieſer beſtrebt iſt, im Nahkampf die Ent⸗ ſcheidung herbeizuführen. Beſonders Leinz fällt in dieſem Treffen durch ſeine vornehme Arbeit günſtig auf. Nach härteſtem Schlag⸗ wechſel behauptet ſchließlich L. ſein Syſtem und verläßt als über⸗ legener Punktſieger den Ring. Nun hat Grokenberger Gelegenheit, ſeinen Freunden ſein Können zu zeigen. Viel darüber zu ſagen, hieße, den guten hinter⸗ laſſenen Eindruck verwiſchen. Mit einem Wort: Grokenberger war blendend, landete oben, unten, wie er wollte und lehrte Nau⸗ heimer⸗Mainz(120), der ihm 10 Pfund voraus hatte, die Kunſt des Fauſtkampfes. Nauheimer hielt ſich nach Art ſämtlicher Mainzer äußerſt tapfer, gab aber dann nach Schluß der erſten Runde wegen Daumverſtauchung auf. Ein Grokenberger über⸗ reichter Blumenkorb, mit Schleifen in den Stadtfarben geſchmücks, drückte Gr. die Verehrung einiger Anhänger aus. Fuchs⸗Mann⸗ heim(125) trat mit Eckert⸗Mainz(129) im Weltergewicht an. Beide zeigten ſich ziemlich gleichwertig, doch vermißte man an Fuchs diesmal die ihm eigene Schnelligkeit. Der Mainzer beſitzt einen guten linken und weiß dieſen ausgezeichnet auszunützen. Der Punkt⸗ ſieg fällt Eckert zu, der klarer landet und mehr im Angriff liegt. Einen weiteren Gemiſchtgewichtskampf brachte Harmann⸗ Ludwigshafen(114) mit Stich Hans⸗Mannheim 117 zuſammen. St. hat Reichweite und Größe für ſich und übernimmt die Führung, ſodaß H. wenig aus ſich heraus kann. Erſt in der letzten Runde taut er mehr auf, doch kann er den Punktvorſprung St's nicht mehr einholen. Frank.⸗Mannheim(132), deutſcher Meiſter, zeigt ſich heute als reiner Zwecksmäßigkeitskämpfer. Faſt kein Schlag wird un⸗ nötig ausgeführt und verfehlt ſein Ziel. Eckert Kurt⸗Mainz 4449 ſetzt dem ſtets drängenden Frank ſeine ganze Energie ent⸗ gegen, trotz ſeinem Uebergewicht kann er den Kampf nicht für ſich entſcheiden. Punktſieger: Frank J. Im Mittelgewicht ſtellen ſich Zimmer⸗Mainz(138) und Frank II.-Mannheim(140) dem Kampfgericht. Auch dieſes Treffen zeichnet ſich durch unerbittliche Härte aus. Die erſte Runde iſt für Frank, die zweite ausgeglichen und die dritte für Zimmer, ſodaß ein Unentſchieden gegeben geweſen wäre. Das Kampfgericht er⸗ kennt Frank II. als Sieger. Den Schluß des intereſſanten Abends machen Ro demich⸗ Mainz(156) und Gründel⸗V.f..⸗Mannheim(141). Der völlig unvorbereitete Gründel enttäuſcht heute ſehr angenehm, trotzdem er durch überlegene Größe, Reichweite und das ganze enorme Uebergewicht Rodemachs ſtark gehandikapt iſt. Hätte Rodemich dieſe Reichweite richtig ausgenützt, ſo wäre es für Gründel ſchwer gefallen hier etwas auszurichten. In der zweiten Runde landet Gr. nach einem Kinnhaken einen Schlag auf die Gürtelgrenze (jedoch keinen Tiefſchlag), was die Auszählung.s nach ſich zieht. — Die Organiſation der Veranſtaltung war vorbildlich. Auch der Ringarzt, Herr Dr. Friedmann war wieder zur Stelle. Scharvogel. Mit dem Segel zur Sonne Von J. M. Wehner 9 7 1 Waſſerkuppe, 28. Auguſt. Undurchdringlicher Nebel verhinderte heute jede Flugtätigkeit. Der abgeſtürzte Pilot des Berliner Knockeapparates war nicht Knocke ſelbſt, ſondern Hohmut. Er wurde im Auto des Prinzen Heinrich in das Landkrankenhaus Fulda eingeliefert. Vertreter der Techn. ee Darmſtadt der heſſiſchen Regie⸗ rung, des Landtags und der Induſtrie überreichten heute in feier⸗ licher Sitzung auf einſtimmigen Beſchluß der Abteilung„Maſchinen⸗ bau“ im Fliegerlager dem Norwegiſchen Konſul Dr. h. c. der Frank⸗ furter Univerſität Kotzenberg das Diplom eines Dr. ing. h. c. für ſeine Verdienſte um die Rhönſegelflüge. Kotzenberg dankte auch im Namen ſeiner Darmſtädter„Fliegerbuben“, deren Tatkraft die Erfolge des Segelflugs zuzuſchreiben ſejen und verſprach, auch ferner dem Segelflug und damit der Wiſſenſchaft zu dienen. *Sport in Baden⸗Baden. Der Sport hat zu allen Zeiten in dem Weltbade des Schwarzwaldes eine Stätte bereitwilligſter Pflege gefunden. Seit Jahrzehnten werden die Internationalen Pferde ⸗ rennen hier abgehalten, nach dem Kriege kam das Auto⸗Turnier da⸗ u; viele andere Sportarten, wie Tennis, Golf uſw. ſind von den⸗Baden aus in Deutſchland eingeführt worden. Kein Wunder, daß der Gedanke auftauchte, eine General⸗Revue ſämtlicher Sport⸗ arten in dem herrlichen Rahmen der Badeſtadt an der Dos abzu⸗ halten. Der tatkräftige Oberbürgermeiſter Fieſer von Baden⸗ Baden ergriff die Initiative und rief alle Sportvereine auf zur Auf⸗ ſtellung und Durchführung eines reichhaltigen Programms, das ſich nun in der Zeit vom 1. bis 14. September unter dem Titel „Baden⸗Badener Sportwochen“ abwickeln wird. Die außerordentliche Vielſeitigkeit und die hochſtehenden Leiſtungen des VII. *Waſſerkuppe, 29. Auguſt. Hochbetrieb auf der Waſſerkuppe bei gutem Südweſt. Den Frühpreis holt ſich Wehner mit einem ruhigen Flug von der Kuppe zur Eube. Dann entſpann ſich ein heißes Ringen um den Zielflug⸗ preis im Südkeſſel. Der alte„Geheimrat“ der Fliegergruppe Darmſtadt, 12,1 Meter Spannweite, 13 qm Flügelinhalt, hatte den Vortritt. Leider löſte ſich das Startſeil vorzeitig vom Haken, der alte Herr bekam keine Luft und ſetzte ſich nach einem Sprung von 10 Meter in Baſaltſteinen zur Ruhe. Die Füße des Führers Otto ſchauten aus den Löchern der zertrümmerten Naſe. Aber der drei⸗ jährige Greis iſt ſo gut gearbeitet— das Sperrholz des Rumpfes verſchob ſich nur, ohne zu zerbrechen— daß er ſeine Tätigkeit in Kürze wieder aufnehmen wird, ein pflichttreuer Beamter. Schulz ſtartete auf der wiederhergeſtellten„Königin Lutſe“. Der Welt⸗ rekordmann ſteuerte nur mit dem Flügeldreieck und ſetzts ſich fern vom Ziel. Eſpenlaub flog auf Eſpenlaub 5 von der Kuppe zur Eube; der„Rote Teufel“ des jungen Hirth ler hat die Gewohnheit, während des Fluges zu ſingen) ließ ſich nicht ins Ziel bringen, ſondern machte einen Talflug. Die„Pforzheim“ des Flugſport⸗ klubs Pforzheim, Flügelſteuerung, 12 Meter Spannweite und 15 qm Flügelinhalt mit Holzhauer ſetzt ſich an der Eube, Berr⸗ Königsberg landet glatt nach unruhigem Flug. Hübner⸗Cöthen mit ſeinem„Deſſau“, 12,6 Meter Spannweite, 15,5 am Flügel⸗ inhalt fängt ſich nach ſchlappem Start gut und landet an der Eube. Auch Traeinsky auf der Breslau kann ſich mit ſeinem Flug⸗ gaſt diesmal keinen Preis holen. Nachdem noch Stamer auf „Max“, Eſpenlaub und Holzhauer zum zweiten Male geſtartet ſind, holte ſich der bewährte Otto auf ſeiner treuen „Marqgarete“ 12 Meter vom Ziel den Preis. Während der ganzen Zeit ſurren die Kleinmotor⸗Flugzeuge, Bäumer auf ſeinem„Roten Vogel“, Blume auf„Bubi“, Hintze auf„Habicht“(Siemens⸗Motor, der einzigel). Martens macht auf ſeinem„Windhund“ waghalſige Kurven und Sprünge. Auch Udet. der berühmte Jaadflieger, macht auf fſeinem„Kolibri“ die tollſten Kapriolen. Er öffnet während des Fluges die Kabinen⸗ tür lehnt ſich hinaus und dreht die Gummiräder um, läßt ſich ſtürzen und läuft nur einige Meter über dem Boden die Hänge hinauf. Als er ſich aber vornimmt, den letzten völlig windarmen Hong zum Gipfel empor zu klettern, ereilt ihn das Geſchick. Er hat gerade eine Herde Kühe auseinandergeſchreckt, da kommt er in Sauwirkung, die Luft geht ihm aus und er muß mit leicht be⸗ ſchädiater Achſe den Boden berühren. Zwei Stunden ſpäter fliegt er wieder. Der Nachmittag bringt Starte von Eſpenlaub auf Eſpenlaub 5. Fortſchritte im akademiſchen Sportbetrieb Mit den Fortſchritten im akademiſchen Sportbetrieb ſind nicht die erzielten Leiſtungen gemeint, obwohl man auch hier von recht erfreulichen Fortſchritten ſprechen kann, wie ſich beſonders bei dem letzten akademiſchen Olympia in Marbura gezeigt hat. Wur⸗ den doch in zwei Wettbewerben die beſten Leiſtungen von allen Lan⸗ desmeiſterſchaften geboten. in vier Konkurrenzen außerdem jeweils die drittbeſte Leiſtung, ein Beweis dafür, daß ſich das Können der Hochſchüler dem der übrigen Sportler ſchon ſtark genähert hat. Auch die Beteiligungsziffer iſt ſtark nach oben gegangen und mit ihrem weiteren Anwachſen iſt umſomehr zu rechnen. als ſich, endlich möchte man ſagen, der Staat mit wärmerem Intereſſe der körperlichen Ausbilduna unſerer heranwachſenden ſtudierenden Jugend annimmr. Zwar heißt es vorerſt immer noch:„Es iſt erwünſcht...“ und „. es iſt in Ausſicht genommen... aber es iſt die erfreuliche Tatſache zu verzeichnen, daß das Miniſterium für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung ſich die Frage der Förderung der Körper⸗ ausbildung an den Univerſitäten und Hochſchulen einmal hat ernſt⸗ lich angelegen ſein laſſen und einen Anfang gemacht hat. dem hof⸗ fentlich recht bald weitere Taten folgen. Vorerſt dreht es ſich ge⸗ wiſſermaßen bei dem neuen Erlaß des preußiſchen Miniſteriums nur um Anreaungen, aber dieſe haben bereits eine ziemlich präziſe Faſſung gewonnen und es iſt auch in ihnen angedeutet, daß die For⸗ derung der Sportverbände bald verwirklicht wird, daß nämtich Leibesübungen Pflichtfach werden. Dieſe Forderunag iſt übrigens ſchon vor einigen Jahren vom deutſchen Studentaa in Gött⸗ tingen erhoben und dahin formuliert worden, daß niemand, der nicht auf Grund eines ärztlichen Befundes von den Leibesübungen befreit wurde, ein ſtaatliches oder akademiſches Examen ablegen könne,, der nicht den Nachweis über Teilnahme und abgeleate Prüfungen in den Leibesübungen erbracht habe. Auf etwas Aehnliches ſcheint auch der Erlaß des Miniſteriums zu zielen, in dem es heißt: Das Ergebnis der diesjährigen akademiſchen Olympia hat in erfreulicher Weiſe gezeigt, daß der Wert der Leibesübungen von der akademiſchen Jugend in zunehmendem Maße erkannt wird. Doch fehlt noch viel daran, daß dieſe Anſicht in alle Kreiſe der Hochſchul⸗ lehrer und Studierenden gedrungen und zur praktiſchen Auswirkung gelangt wäre und daß die körperliche Ausbildung die ihr gebührende Stellung als weſentlicher Beſtandteil der akademiſchen Bildung über⸗ haupt gewonnen hätte. Um die Entwicklung nach dieſer Richtung hin zu fördern und allen Beteiligten zu zeigen, welche Bedeutung er dem Ausbau der körperlichen Erziehung an den Univerſitäten und techniſchen Hochſchulen beimißt, hat der Miniſter im Einvernehmen ſun dem Deutſchen Hochſchulamt für Leibesübungen folgendes be⸗ timmt: 1. Es iſt erwünſcht, daß jeder Studierende mindeſtens in ſeinen zwei erſten Studienſemeſtern wöchentlich an wenigſtens einer prakti⸗ ſchen Uebung bei dem akademiſchen Turn⸗ und Sportlehrer teil⸗ nimmt. 2. Die von dem akademiſchen Turn⸗ und Sportlehrer abge⸗ haltenen praktiſchen Uebungen ſind wie die andern praktiſchen Uebungen im Anmeldebuch einzutragen und ordnungsgemäß zu be⸗ legen. Sie werden vom Hochſchul⸗, Turn⸗ und Sportlehrer teſtiert. 3. Akademiſche Korporationen und Vereine können ſich als be⸗ ſondere Uebungsgemeinſchaften anmelden, wenn ihre Leiter vom akademiſchen Turn⸗ und Sportlehrer als geeignet anerkannt ſind. 4. Der akademiſche Turnlehrer erteilt Uebungszeugniſſe über die regelmäßige Teilnahme an den Uebungen und über etwaige Lei⸗ ſtungsergebniſſe. 5. In jedes Abſchluß⸗ bezw. Abgangszeugnis wird ein Vermerk über die Beteiligung an den akademiſchen Leibesübungen aufge⸗ nommen. 6. Die gleichen Vermerke ſind in die akademiſchen Prüfungs⸗ zeugniſſe auf Grund der entſprechenden Unterlagen aufzunehmen. Bei der Bekanntgabe ſind die Studierenden darauf hinzu⸗ weiſen, daß in Ausſicht genommen iſt, Nachweiſe über die Be⸗ teiligung an den Leibesübungen als Vorausſetzung für die Zulaſſung an einer Reihe von Prüfungen zu verlangen. Die Teilnahme an den akademiſchen Leibesübungen liegt alſo auch unter dieſem Ge⸗ ſichtspunkt im eigenen Intereſſe der Studierenden. Wem bekannt iſt, wie ſehr bisher die Körperkulturbewegung an den Hochſchulen darniederlag, der wird ſich über dieſe Fortſchritte von ganzem Herzen freuen, die den Leuten zu gute kommen, die dazu berufen ſind ſpäter einmal die geiſtige Führung in unſerem Staatsweſen zu übernehmen. — deutſcher Rekordflug. Einen neuen Fluarekord ſtellte der deutſche Flieger Waaner mit einem deutſchen Dornier⸗Wal⸗ Fluazeug auf. Er ſtartete geſtern früh um 5 Uhr in Piſa, nahm dann Kurs an der Rivieraküſte entlana über den Golf von Lyon und über Barcelona und landete nach 10 Stunden 21 Minuten trotz zum Teil heftigen Regens und Sturmböen wohlbehalten in Melilla. Die ganze Strecke von 1516 Kilometern wurde mit voller Ladung ohne Zwiſchenlanduna zurückgeleat. * Jubiläums-Veranſtaltung des Frankfurter Aukomobilklubs vom 23. und 24. Auguſt 1924. Anſchließend an die Notiz, die im Don⸗ nerstag⸗Mittagblatt veröffentlicht war, ſei bemerkt, daß ſowohl das Flachrennen als auch das Bergrennen von Herrn Inge⸗ nieur Willi Walb auf einem Benzwagen gewonnen worden iſt. Herr Walb fuhr in beiden Rennen die ſchnellſte Zeit des ebotenen Sports werden ſicherlich im ganzen Lande und darüber das größte Intereſſe finden. 5 Tages. Zweiter wurde in dieſen beiden Rennen Her! Mo m⸗ berger auf Mercedes und an dritter Stelle ſtand Herr Dr. Dig⸗ ——— 5 ————j— 8. Seife. Nr. 403 Mannheimer General⸗Inzeiger(Morgen⸗Nusgabe) Monkag, den 1. Sepfember 192 Streiflichter zum verbandsſch wimmfeſt 1024 Von Walter Mang Das 33. Verbandsſchwimmen zu Berlin ſteht durch ſeinen Um⸗ Erfolg und Preſſewiderhall ſo einzigartig da, daß dies wahre deutſche Schwimmolhmpia nach mehr als einer abſchließenden Rückblick verdient, ja verlangt. Zuſammenhang das als ſinnige Einleitung 0 große Werbewettſchwimmen„Quer durch Ber⸗ lin“ in unſere Betrachtung ſinngemäß mit einbeziehen, dann fei daß ſich tatſächlich der beiderſeitige Glanz Dies nunmehr Volksſchwimmfeſt, das trotz des Werk⸗ tags eine anſcheinend unvermindert gebliebene Rieſenmenge Zu⸗ ſchauer beiderſeits der 4½ Kilometer Spree⸗Strecke im Herzen der Reichshauptſtadt herangelockt hatte, größer vielleicht als beim be⸗ rühmten Mannſchaftslauf Potsdam— Berlin, erlebte nämlich dies⸗ Einzelwettbewerbe durch Verbandsfeſtbeſucher aus dem Reiche, wodurch ſich im Ver⸗ fang, Schauplatz, Seite hin noch einen Mag man in dieſem dazu gedachte dazu nur kurz bemerkt, dieſer Veranſtaltung dadurch merklich erhöht hat. bereits klaſſiſch gewordene mal eine ungewöhnlich ſtarke Beſetzung der fliſſenen unter den zahlloſen Zufallsgäſten von ſich zumal am Ziel bei der Hanſabrücke gewaltig feſſelnde Wettkämpfe, Brückenſprünge, Rettungen, Waſſer u. dgl. zum beginnender Regenſchauer raſch die Geſtaue entvölkert. Veranſtaltung zwei Wochen zuvor fern am Seineſtrand. beim„kleinen“ lender“ Juli⸗Sonntagnachmitkag; das farbenprächtig Schauſtellung Abordnung am Stadthausuferbecken beſtimmt, vielen, altberühmten Plätzen und Paläſten, unterwegs und prunkvoll an berfüllten Ausflugsdampfern her roh begrüßt; auernde Nixen(die erſte gleich hinter dem Sieger landend!) Start von einer gleichartig weißgekleideter Waſſerradler und wundernette Neuheit, dieſer verſteckte plätſchernden Waſſerrades) nen Franzoſen, fortwährend den, ſommerlich, ſonntäglich mender Einbeiniger bisweilen anerkennend beklatſcht; Zug ans Ziel zur ſtattlichen Alexanderbrücke(die Schauplatz der 8 allwinterlichen Weihnachtswettſchwimmen über die Seine“ würdig empfangen! Wolkenhimmel ſang⸗ und klanglos ſtillere zerftreute langen Reihe nüchtern neugieriger, ſtets falls dem das leichtlebige Ceben erſchwert, Eine Kundgebung deutſchen, unbeirrt zielſtrebigen zähen Sie⸗ gerwillens trotz der dunklen Zeiten Schwere, eines unverdroſſenen Ueberwinderwillens, der auch dereinſt wieder zu gleich glanzvollen Und bereits geführt hat, an den beiden ttagen wahren Sportfeiertagen von deren Ruhm die ganze Preſſe dann noch lang erfüllt blieb! Welch großer Unter⸗ vorletzte Berliner Ver⸗ bandsfeſt, ſogar 25. Jubiläumsfeſt, 1911 draußen abſeits im ⸗Seebad Mariendorf, wobei faſt nur die Fachleute und fremden Diesmal ſorgten aber auch die im Werbeweſen für eine ausgiebige Bekanntgabe der Meiſterſchafts⸗ im einzigartigen Deutſchen Stadion nämlich neben Zeitungshinweiſe, Vorſchauen, wie üblich, außerdem durch Hand⸗ zettel für die Spreeufergäſte und vor allem durch das ſchlagkräf⸗ tige Feſtplakat des Stadtwappentieres, Meiſter Petz(bekanntlich der wohlvertraute Ver⸗ bandsabzeichen eindringlich in den Pranken vor ſich, die Stadions⸗ Schade, daß es da⸗ bon nicht auch wie in Leipzig 1921 entſprechende Feſtpoſtkarten gab! Dafür gab es Sonntags, ja ſogar ſchon Samstag nachmittags Meiſterinnen in al⸗ Sprung⸗ und Startſtellungen genau ſo raſch und ſchön, wie beim Pariſer Olympia und alsbald dann dergleichen Wiedergaben und Tagesblätterbeilagen, ſo⸗ Haupthelden wie in Hockhaltung Froſchſprungbereit aus der Froſchperſpektive erfaßt, bewundern Ueberhaupt befaßte ſich diesmal unſere Tagespreſſe, zu⸗ mal die reichshauptſtädtiſche ganz ausführlich in Wort und Bild mit den deutſchen Schwimm⸗Meiſterſchaften vor⸗ und nachher. Wie Feſttagen führen ſoll! Hauptfef deutſche ſchied und Fortſchritt fürwahr gegen das Feſtbeſucher unter ſich blieben. Sger als beſtbewährte Reklamekünſtler und findige Neuerer austragung Meiſterſchwimmer unter den Vierfüßlern) das ſchwimmbahn ſinnig im Hintergrund ſichtbar. 5 Poſtkarten der beteiligten Meiſter und en in allen beſſeren illuſtrierten Sport⸗ daß alſo auch die Daheimgebliebenen noch dieſe heiſpielsweiſe Kramer und die vielgeknipſte Murrah, konnten. es denn auch ſonſt ſicher ein Hauptperdienſt dieſer großen Maſſen⸗ blätter bedeutet, durch derartige meiſt recht ſachkundige Berichte und Betrachtungen ſolcher wichtiger Sportereigniſſe eine unent⸗ hehrliche, unerſetzliche Ergänzung der eigentlichen Fachpreſſe mit ihrem enger begrenzten Leſerbereich zu bilden. Mag dabei auch bisweilen begreiflicherweiſe der örtlich eingeſtellte Standpunkt des Beurteilers ſich bemerkbar machen, im allgemeinen herrſcht doch entſchieden klare ehrliche Sachkunde darin vor, ſoweit ich dies aus den mir vom Berliner Argusbüro gelieferten Preſſeausſchnitten feſtſtellen konnte. Daher will ich auch keineswegs hier nun nach⸗ träglich noch in eine techniſche Einzelbetrachtung eintreten, wozu allein der Raum mangelt, vielmehr abſchließend einige allgemei⸗ nere Geſichtspunkte hervorheben. Gewiß war die techniſche Vorbereitung und Anlage diesmal wie zu erwarten, faſt reſtlos befriedigend vorhanden, nicht zuletzt guch für die doch ziemlich zahlreichen Preſſevertreter, die hier wahrhaft ideale Arbeitsgelegenheit vorfanden. Auf der zu⸗ ſchauerfreien Schwimmbahnſeite dicht neben dem Ziel bequem an breiten Tiſchen ſitzend, dabei vom umſichtigen„Preſſechef“ Bruno Mau im Verein mit ſeinen aufopfernd fleißigen drei Weißenſeer tippfertigen Nixen jeder Preſſemenſch mit eigener Sammelmappe für die andauernd gratis und franko gelieferten Ergebnisblätter verſorgt konnten ſie die mehr als einmal uns alle mächtig ergrei⸗ fenden Sportſchauſpiele und tiefen Geſamteindrücke ungeſtört ver⸗ arbeiten. Freilich mir ſelbſt gelang das nicht; denn als einſtiger Stadionsſchwimmlehrer und zugleich altbekannter Feſtbeſucher wurde ich dort doch dauernd von zu ungezählten Freunden bearüßt und befraat, um zum richtigen Schreiben zu kommen. Zum Glück brauchte ich auch erſt Sonntag abends meinen Bericht abſenden, da meine Heidelberger Blätter Montags treu und bieder den Ver⸗ faſſungsfeiertag einhielten. Dazu herrſchte meiſt das nötige„Sta⸗ dionwetter“, d. h. Sommerſonne, nur mal Samstag nachmittags gerade beim Damenſpringen gab's doch eine ungalante Unterbre⸗ chung durch kurzen Regenſchauer. Nun aber die Hauptſache: die Sportleiſtungen! Sie Herden im allgemeinen faſt einmütig als vollbefriedigend, ja teil⸗ ein mit den neuvermehrten Mannſchaftsbewerben eine beſondere Belebung der ganzen Wettſchwimmſtrecke wie noch nie ergab, frei⸗ lich auf Koſten der Ueberſichtlichkeit für die immerhin Sportbe⸗ der Straße, die ſtauten, wo es Entkleiden im Zeitvertreib bis zum ziemlich ſpäten Eintref⸗ fen der Sieger zu ſehen gab, deren manchmal noch überraſchend munterer Endſpurt mit einem hartnäckigen Gegner nach faſt an⸗ derthalbſtündigem Wettſchwumm lebhafte Zurufe auslöſte. Bis ein Unwill⸗ kürlich drängte ſich mir da die Erinnerung auf an die gleichartige Dort Schwimmen„Ouer durch Paris“ über 6 Kilometer(wofür ich nach dem Schwimmolympia noch eigens ohne weiteres Paßviſaverlängerung erhalten hatte) ein wolkenlos ſtrah⸗ jeſchmückte Feſtſchiff mit einem buntgekleideten Trupp nautiſcher Spieler nebſt helleniſcher Kunſttänzerinnen und Fanfarenbläſer an Bord zur 9 zur feſtlichen Begrüßung durch eine ſo an der gärtenumrahm⸗ In Cityinſel mit dem ſtolzen Notre⸗Dames borbeifahren, oft von berfi die nur Einzel⸗ 1 kennende Schwimmerſchar, darunter einige gewandte, aus⸗ „am 5 gar leicht und luſtig, ſchier libellengleich die ſon⸗ nengrünem, wohlig warmen Seinefluten übertänzelnden Schar radlerinnen leine Schraubenantrieb anſtelle des bei uns bisher unbekannten altmodiſch ſchwerfällig hinterher eine Strecke weit begleitet, die beiden Kopf an Kopf um die Führung Kämpfenden, ein Ungar gegen ei⸗ von der landesüblich, lebhaft ſchreien⸗ geputzten, müßigdaſtehenden oder ge⸗ mächlich mitwandernden Menſchenmenge angefeuert, ein mitſchwim⸗ ihr zuglei er ne iſt); dort gleichfalls von der ſie ganz beängſtigend dicht umklammernden Menſchenmauer lärmfroh laut bejubelt, von ſchmetternder Militärmuſik nebſt dröhnendem Gardetrommlerkorps Hier: der nahe an der Neige eines ſchlich⸗ ten Werktagabends unter bedrohlich finſter blickendem, grämlichem in kühler, trüb und träge ſchleichender Spreeflut Stadtteile im ſchmuckkahlen Geſchäfts⸗ und Miethausviertel durchziehende, vielköpfige und kilometerweit Schwimmerrudel einzig mit bitter ernſter, zäher Ueber⸗ windung des weiten Waſſerweges und der nachdrängend, im ſtum⸗ men Kampfwillensaufwand mitziehenden Gegner befaßt, an der geſchäftsgedrängter Beobachter vorbei ſich noch vor Dämmerungseinbruch an das eben⸗ engumlagerte, langerſehnte Ziel mannhaft durchringend! Und dennoch gerade ein bezeichnend eindringliches Bild uns von Volk und Lage heute bietend, dieſes angeſpannten Arbeitsvolkes, Völkchen am Seineſtrand jetzt ſo unnütz das d2—-d 4; S g8—f6.— 6. Lo1—-g 53 0 Jd 4; LeB—-bb4. 8. 8 b1—03; Lb-a 5. 5 d8-d7.— 12. Lg 5cf 6; bi Ses es 14 SfNez; weiſe glänzend bezeichuet und jch will dieſem Urteil gewiß nicht widerſprechen. Namentlich will ich freudig dem verdienten Sonder⸗ lob für die diesmaligen Damenbe ſtleiſtungen beipflichten und ihnen ſogar nächſtens eine weitere eigene Betrachtung weihen. Die Herrenleiſtungen ſtehen jetzt faſt ebenſo ſehr wie auf den Ein⸗ zelkämpfen daneben auf den neuen Mannſchaftsmeiſterſchaften be⸗ gründet, denen daher diesmal allſeitig mit wohl der größten Span⸗ nung entgegengeſehen wurde. Sollte ſich doch darin vornehmlich die brennende Streitfrage um die heutige Hochburg des deut⸗ ſchen Schwimmſportes entſcheiden, deren ſtolzer ſtändiger Titel man Magdeburg zu mißgönnen beginnt. Wenn es nun wohl tatſächlich den Kölnenn diesmal gelang, ſich hierin die mei⸗ ſten Siege zu ſichern ſo lag dies— unbeſchadet der Kölner wirk⸗ lichen Glanzleiſtungen, wie ſie ſie ſchon zuvor mehrfach zeigten— neben ſonftigen mancherlei Mißlichkeiten für die Hellenen vor allem am Fehlen eines vollgültigen Erſatzmannes für den im letzten Frühjahr nach Perſien ausgewanderten Rücken⸗ und Freiſtilmei⸗ ſter Fröhlich, der natürlich auch in den Einzelrennen ſchmerzlich vermißt wurde. Nach den nackten Zahlen allein zu urteilen, wäre alſo hier voreikig und verfehlt Unbegreiflich dagegen, daß ſich da⸗ bei der Hellas in der klar verlorenen Lagenſtaffelmeiſterſchaft ei⸗ nen Einſpruchs⸗„Sieg“ gegen Köln nebſt Ehrenpreis erſtritt, ganz gegen Geiſt und Gebot ſeines großen Führers Dr. Stühmer, der leider nicht mit dabei war! Dieſer ehrgeizige Uebereifer Behrens, der beſſer auf den Nebenerfolg ſeines an ſich ja berechtigten Ein⸗ ſpruchs verzichtet hätte, mißfiel mit Recht allgemein, auch in der amtlichen Berichterſtattung, die einen erneuten Entſcheidungskampf vorſchlug, der zwar anſcheinend in Köln wenig Anklang findet, Auch ſonſt gab es wieder einige Unſtimmigkeiten und Unſchönhei⸗ ten wie bei einem Damenſtaffelpreis und beim letzten Waſſerball⸗ vorſpiel im zuletzt wenig erbaulichen Stil der Hannoveraner„Waſ⸗ ſerfreunde“, ſo willkommen ſonſt gerade dieſe beiden Waſſerball⸗ runden als paſſender Feſtabſchluß wirkten. Im Amtsblatt„Der Schwimmer“ nagelt denn auch ein„Außenſeiter“ acht derartige Widerſprüche zwiſchen Sportleitſätzen und Sportleidigkeiten ſarka⸗ ſtiſch knapp feſt. Sehen wir jedoch über dieſe paar Schönheitsfeh⸗ genannten volkstümlichen“ Darbietungen eine gebührende 5 trachtung. Der einfache Ordnungsreigen, den ein Halbhunde. Jugendmitglieder des Hellas ſchlicht und ſauber ſchwammen, 1 mehr dekorativ⸗demonſtrativ wirken, nämlich als Beweis, daß 7 auch im Sporthochſitz am Elbeſtrand nicht nur vermeintlich Reun⸗ und Rekordbetrieb bei der anvertrauten Jugend kennt. 80ů5 dieſem Gebiet hat freilich, abgeſehen von unſeren kunſtreichen 97 menreigen, zweifellos beim Arbeiterſchwimmverbandsfeſt 1921 Maſſenmannſchaft vom Berliner Verein„Welle“ mit einem gan Kernſpruch aus Rieſenbuchſtaben von liegenden Schwimmern 55 Schwimmerinnen über die ganze Stadionbeckenlänge kunſtvoll 9 teilt die Höchſtleiſtung gezeigt. 950 Dann der Rettwettkampf nach Gauſchwimmwart Keſeiſ ſcharf durchdachter Aufgabeſtellung, wahrlich ein Körper und. der drei droben auf ſchwindelnder Turmhöhe tatbereit ſtehen 55 Rerter in gleichem Höchſtmaß beanſpruchende Leiſtung ber der eu⸗ lich auch einmal dem ſonſt oft urteilslos ſie als halben W ſcherz heiter nachſichtig belachenden Publikum das Lachen ziem verging und der wahre Ernſt der Lage begreiflich wurde. Die balb tungen geſchahen, wie bemerkt ſei, nahe der Stelle, wo ein ha Jahrzehnt zuvor an einem warmen Septembertag 1919 9 5 15 leider zu ſpät bemerkbarer und noch heute unbegreiflicher Er kungsfall eines ſchwimmunſicheren Soldatenkursteilnehmers 597 kommen, der einzige meines Wiſſens jemals darin, wie er de ſie nie wiederholen ſollte. Im„Schwimmer“ hat Kefer nun en eingehende lehrreiche Beſprechung ſeiner neulich nur halbwegs 5 friedigend gelöſten gutgewählten Aufgabe für praktiſch(vom 995 gebenden Verein) vorkommende Fälle veröffentlicht. Alſo 2 ein aufrichtiges Schlußlob für die verantwortlichen Feſtveranftalt die altbekannten Berliner 8ger Schwimmſportklubleute, die 2 ren Reinickendorfer„Delphine“, denen nebenbei bemerkt, raſchend Freund Putzke, der viel verdiente Schwimmalmanachbe faſſer nun nicht mehr angehört, wie das in Berlin ſo geht, 2 Feſtprogramm rufen die 8ger fürſorglich ſchon heute zu ihrem g 3. ßen Hallenfeſt Ende November. Wie aber fällt denn ein Leiſtung ler an dem im Ganzen ſo großartigen diesjährigen Verbandsfeſt gern hinweg und gönnen wir zum Schluß noch ſeinen beiden ſo⸗ * 2 5 Das scholt zꝛh e Spiel Partie Nr. 93 Weiß: Schottlaender. Schwarz: Riemann. 1. e—e 4; e—e5. 2. 8g1—f3; S b8—606. 5 d 2— 4; eSd 4.— 4. Sf3 Kd4; UdS-h4.— 5 8 d-b5; Dh Ae Af. 6. LfI—e2; LfS-b4.— 7. Le1-d23 K e.—d8.— 8.—0; Lb 4cd2.— 9. Dd1d2; Sg8—46.— 10. 8 b1—0 3; De4—- f5s(oder De5).— 11. Ta 14 1(nun hat Weibh für das Opfer eines Bauern die Angriffchance); a 6.— 12. 8S b—a 3; be-b5.— 13. Le—13, LeSb/. — 14. b—b 4; K d8—0 8.— 15. Tf1—e 1; Sc—e 5.— 16. LfSb7; Kc SOch7.— 17. Sca-d5; Ta=d(Schwarz ist bestrebt, den Stellungsvorteil des Weißen zu überwinden, aber es mußjte an dieser Stelle IhS-e8 geschehen).— 18. Sd5 e7()½ K b/7 7.— 19. Dd-d, K-b7. 20. Telxes5; D5—g 4. 21. Sa 3b5(entscheidend); TdS-es(Schwarz darf natürlich das Opfer des weihen Springers nicht annehmen, wegen des dorhenden Malt in zwei Zügen).— 22. T d—d 4; TeS 2.— 28., hZ-h 3; DS„ Teöses, Fea, e 86—51+.— 26. K gI-=h 2; Db 1b 5.— 27. Td4-b4(); D BSb. 28. GGcGt; d/Ne.— 29. D dͤG 4+=; Kb7-c 7.— 30. DbA4-e 7, 8f6-—d 7.— 31. De 7f7 und gewinnt. Dg—e 4.— 16. Dd—b 1(der Damentausch ist zugunsten von Schwarz); De 4cb 1.— 17. Ta&bI; SfSNe3(besser IkS—e8).— 18. f2&e3; TagSge8.— 19. 111—13; TeS.e.— 20. 42 43, f8e8s. 1. Kg 23 Scbaß.— 22. Ib1—d 1; 825—0 4.— 3. TdI-da; Se%%h 2.— 24. IT d3—d2(Tb3 wäre wegen 8 d 1½ un- günstig); S b2—0 4.— 25. I d—d3; Te e6(um den -Bauern anzugreifen).— 26. 8 e—f4; Te6—a 6.— 27. Id3—e3; Scd=d 2.— 28. ToSe7(es blieb keine Wahl, als die Qualilät herzugeben); 8 d 2cf3.— 29. g 2cf 3, Ta GN ꝗ.— 30. e—e 4; Tes=bS.— 31. d—d 5; Tà—a 6. — 32. e—e 5;=b5.— 33. d—d6; Ta—b 6.— 34. d—d 7; Tb8—d8.— 35. 8 f4—d 5; Kg8—18(Schwarz ist Wegen der Drohung Se7 gezwungen, die Qualität zurück- zugeben).— 36. S d Hνb6, a /Kb 6.— 37. T Tb7; K fS—e 7. — 38. TbYb6; T d 8 d 7.— 39. T b6Db5; K e—e.— 40. K f—e 3, Td7-d5.— 41. TbSd 5; K e 6d5.— 42. K e—f4; g7—g6.— 43. ha-h 4(hier mußte Kg5 ge- schehen, dann War es möglich, mit K h6 die Partie unent- schieden zu halten); h7-5.— 44. K f4-g3; K dO&e.— 45. K g—f 2 Ke5—4.— 46. K—g2; 36—85.— 47. b4g5; K f4cg 5.— 48. K g2—g3; hG-=h4T.— 49. K S ns; K gB—Hf4.— 50 KhSSch4; 17—15.— 31. K hA-—h 3; K f4cf 3.— 52. Aufgegeben. Partie Nr. 95 Weiß: Schottlaender. Schwarz: Riemann. 1. e—e 4; e e5.— 2. 8g1-f3; SbS-e6. 95 d.—d 4; e öd4.— 4. Sf3Kd4; LfS—5.— 5. Le—e3; Dd8—f 6.— 6.—03; 8gSe 7.— 7. LfI—e 2; d7-d5, 8. Le2s; döe 4. 9. LfSNeA; LeSN&d 4. 10. C30d 4; Le8—H5.— 11. 8 b1—03; Df—g 6.— 12. Le4—-f3; —0.— 13.—0(bei dieser Behandlung der schoftischen Partie ist Weiß abermals in Nachteil geraten, da er auf der -Linie einen verlorenen Bauer hat); Tas-d8.— 14. a—4 3(um Sb4 zu verhindern. Richtig war aber D bz3, womit Ausgleich erzielt werden konnte); Lf5— 2.— 15. Dd-d 2; Le2-93. 16. 803—e 2; f7=f5. 17. D d2e3; Lba—-d5.— 18. S8e—f4; Dg6-—d6.— 19. SfA5; S e7d 5.—. 20. De3—0 4; f5—f4.— 21. Le-d2; KgS—h8.— 22..d—e3; 8SdS—b6.— 23. B4-d3; SSGN&d4.— 24. Ia—-d1; S8dAKf3.— S. Dd3Nf33; Sbü—-d5.— 26. Jd1—d4;-c6.— 27. Tf1—d1; Ba— 28. Le3—-b4d; TfS—e8.— 29. Lh4-d2; Dg6—16.— 30. Ld2-es; S d5e3.— 31. b2c3; Td 8 Kdd.— 32. C3%d 4; Df GYd 4.— 33. h-h 3; D d4-r6. — 34. T d-—d 7; b7-=b6.— 35. T d-=7()½ cE-e5(da- durch hat, die weiße Dame den Zugang zum Punkt a).— 36. TS 7α 7;-= 6.— 37. Ta-as(der entscheidende Fehler. Der Turmabtausch ist zugunsten von Schwarz); TesS&a 8.— 38. DfANLa S; KhS-h 7.— 39, Da—e 4/; K h—g8(besser Dg6).— 40. De 4A-—a 8; Df6—8.— 41. Da8-d57½; K gSh8.— 42. D d 5— 6; DfS—b8(und Schwarz gewinnt nach 20 weiteren Zügen). Partie Nr. 96 Schwarz: Riemann. — 2. 8g1—13; SbS=e6.— 3 e 5d4.— 4. Lf 1— 4; LfS—e5.— 3. C2—3; d7-=d6(besser h7-h6)!— 7. Lo8-g 4.— 9. a—a 3; La5—b 6. 11. 803—e 2; gJNf6.— 13. d—-d5(besser Weiß: Richter. 1. e 2 e 4; e be5. 10. b—0b 4; das weit bessere Spiel).— 15. Dd-d3; a Tga6.— 16. S-4383—0(20(Schwarz übersiehl die Drohung h-h3) fGNLe5(jetzt hat Schwarz (Von Schachmeister Riemann mit 3 anderen Partien bin §8g8—16.— 4. e 44d 5; SfEKd5.— 5. 8 g1—13; 0 (ein Fehlzug).— 6. ScNId5(); DdSNd5.— 7. 3455487 95 d.— 8, StSdd, a as, 9. Lfibe 2; (es wäre besser, die Lockspeise stehen zu lassen, da 1 offenbar nach der Damenseite .e—f3; Dg2-g 6.— 11. Dd—d 2; e—e 5.— 12. (D; e SNd4.— 13. Leasd4; S bS 6.— 14. Ld (die Thie1r; Ef Dd-d8; Le7cd8.— 18. Te 1I—e8. vergleich zwiſchen dieſem deutſchen und dem Pariſer Schwimm⸗ olhmpia aus? Davon erſt das nächſte Mal mehr! 7 1 den schwarzen Läufer und somit die Partie gewinnen kann); — 17.—(2)(Weiß übersieht gleichfalls, daß er mit 9 43 K g—h8S.— 18. h2—h3; Tf8—g8().— 19. h3 915 Dd 7α 4.— 20. K gI-hI; DgA-=h 4T+.— 21. Kh Tg 8Kg 3.— 22. Dd3—e 2; Ta8-g8.— 23. Aufgegeben. Partie Nr. 97 Schwarz: F. Riemann. — 2. 8g1—f3; SbS-6. — 4. 2 e3; dae3.— 5. Lti-e Weiß: Dr. Schwede. 1. e—e 4; e-e5. d-d4; e&d 4. . — LIS.b4.— 6. 605 d7.d.— 7. 2-—a3 Lb-a5.—5 b—b 4 L. 2—b.— 9. Dd1-b3 PA8-+6.— 10. Le (besser 8); Pf6—g 6.— 11. Sb1% 3(richtig war De Le8—g4(nun yerllert Schwarz einen Offizier). 14. S G3e; Lgaxf 3.— 13. DbSNf3, Scbe. Df3—g3; h7-h 6.— 15. Aufgegeben. Partie Nr. 98 15 lings gespielt.) Weiß: Seminardirektor Wendel. Schwarz Riemann. 1. e—e4; e e5.— 2. 8g1—f3; SbSs, — 3 d2-d4, e%d 4.— 4. 8f3Kd4; LfS=c 5.— 5. 2 5 besser I. e); D dS-f6(besser De7).— 6. Le1= g Sde 7.— 7. EfIi-e; 806—e5.—8. LeA=bs richiß 1e N Le2); d7-=d6.— 9.—0; Lo8-—d 7.— 10. S b—-dd2; 3. 2 11. 54 L 2 G 12 214, Sesl. 16 Weih: Schottlaender. SchwWarz: Riemann. 4 f 5(%% 8g4Ne 3.— 14. Dees, FbS8e8 17. 1. e e e e5. 2. 8143; SbS-6. 3. De3.25 8e 7cb.— 16. K g11, Scdcd4. 19. —d 4; e Sd 4.— 4. Sf344 4; Lf8—5.— 5. Le—es; d, LeösNa.,— 18. Uf„ 21. D d8—6.— 6. 2 63; 8Sg8—2 7.— 7. LfI—e 2; ddi5 LbZ-—d5; Lebcd5.— 20. e 4AKd5; Testes, 3. ., Le2—13; d Se 4.— 9. LfNe 4; LoSd 4.— 10. P f3.— 4 TdS—e 8.— 2. Lai-dI; Ld4b2. 55 c 39%d 4 LeS=t5(oder—).— 11. 8b1—03; Df6-36DPg4 4; Lb2—03.— 24. D b4-a4; LeSNAd 2. Dent⸗ (oder Le).— 12. Le 4f 5 Se2rf 5.— 13.-—0:—0T Tez, Bfön D 115 (Schwarz ist im Vorteil, da Weiß einen vereinzelten Mittel- scheidend).— 27. Da 4xa7; Te—e 2.— 28. 9 75 bauern behielt).— 14. S03—e 2; Dg6—g 4.— 15. h-h3; Tese5().— 29. Da-—a 8+; Kc8-d7.— 30. D4 Teb-h5(droht Matt in zwei Zzügen).— 31. Pb7 K d7-dS.— 32. DC6—a 8+; KdSe7.— 33. 5 ThSOCh 2+.— 34. Aufgegeben. 4 8— 65 Die französische Partie Partie Nr. 88 5 Weiß!: Niemzowitsch. Schwarz: Alapin. 1. e—e4; e—e 6.— 2. d-—d4; d7-d5.— 8. dee —. Wel rochieren 3 75700 0 der Schlufkombination); Dg8Kf6. 2 —e 7.— 16. Lf3 c 6+; Ke—18. Partie Nr. 89 (Wiener Schachzeitung) F. Weiß: W. Therkatz. Schwarz: K. 3 1. e 2e4; e7-e 6.— 2. d2-da; d-d 5. 3. 8b 455 888-16.— 4. e Les;§fGd7.— 5. Dd-g 4, cet „Lel-es; c54.— 7. Le 34d 4; SbS— 6.— 8. Ceinen (Weihß 8 zugunsten der rascheren Entwickelung 10. Bauern);—2 Dg4—=g3; Se5—g6().— 11. LfI-b5+; LeS-=“. T Es SSαd·5(J)(entscheidend); e—e5 ibt keine Rettung) — SG4. 9. Td1&d4; Sd7e5, 12 nicht ausreicheng 44. — — 13. L b5d 7+; D dSNd 7. d—f 6+; g7Kf 6.— 15. Td 4cd7 und gewann. Endspielstudien Nr. 10. (Mannheimer Meisterturnier 1914.) Weiß, K c1, Df3, ThI, d5, Le4 e3, B. 3 2, b2. 0 2, 7 h2. 53 Schwarz: K e8, De 4, Th8S, a8, LfS, 8b8, 3 B. a7, b/, 7, g7, h7. 5 Weiß: Spielmann. Schwarz: 1. Leghj5 DeAN f3.— 2. ThI—e1i Lf — 3. Tel Xe; Kes—f8.— J. Td5— d8. No. 24 losung: YLb-FT.-2 N 52370 YO.ei, asder §;—; Surrx 33.. l- aſcudt JYOggufs? od A. — und Verleger; Druckerei Dr. Haas, Man General⸗Anzeiger, G m. b., Mannbeim, E 6. 2. cher. rt Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur: Kurt Fiſchen. ferl 5—— Verantwortlich fär den polſſiſchen u. volkswirtſchaftl. Teil: t. B. Auil un! Hammes; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Gommunel Willn Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller üller; den Abrid zehaktinneſlan Teil: Ar. Alrchar: f. Auzelaen:. 5 1 er„Gericht für Handelsnachrichten Aus dem Lande, Nachbargebiete, 0 abarbt 1 — —— — — —— N Be⸗ ndert ſollte mal einen Auf Da⸗ die ngel. a0 del⸗ 1 ltei ühe, ro⸗ g8⸗ em⸗ 88 Ndeer N —*— P— —— —. Hontag, den 1. Sepkember 1924 Mannheimer General⸗Anzelger[Morgen⸗Rusgabe) 9. Seite. Nr. 403 Zurück Edz38 Dr. Artur Koblenzer Facharæt für Haut-, Harn- und Geschlechtsleiden L 15. 14 Tel. 3022 N am Hauptbahnhol Von der Reise zurück: Dr.HubertHalver prakt. Arzt 1874 UG6. 18 Sprechstunden: 8½—11—6 ——— — 3 Von der Reise zurück: Med.-Rat., A. Hanset Kaiserring 38, part. Eal85 Osker Nüſſer elephon 3865 Werftstrasse 15 Mebnungn- Jenteluns-desiat-Ceschatt Taenn, Mer. Tinder- l. Aheatelen ungdernster Ausführung bei billigster Berech- Aunstigen Zahlungsbedingungen. 7332 1 ir empfehlen jedem Brautpaar und jedem Möbelkäufer nur gute Möbel zu kaufen. Verschenken können auch wir unsere Ware nicht, aber unsere Preise für Schlaf- u. Speisezimmer, sowie Küchen u. 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Friſeurgeſchäften erhältlich, das neue planetarium von Jeiß Beſchrieben von Kurt Rißhauer Pledie bekannte Firma Karl Zeiß, Jena hat ein neues nach etarium konſtruiert, deſſen erſte Ausführung in Kürze wird, em Münchener Deutſchen Muſeum überführt küriun Jer Beſchreibung über dieſes neue hochintereſſante Plane⸗ Als entnehmen wir u. a. folgende Ausführungen: Nünche im Jahre 1906 der Neubau für das Deutſche Muſeum in Planen brojektiert wurde, faßte man den Plan, auch gleich ein einer etarium in ſolchen Abmeſſungen mit einzubauen, daß es lonnte größeren Zuſchauermenge gleichzeitig vorgeführt werden atte. Der Leiter des Muſeums, Reichsrat Dr. von Miller, luppel abei an eine drehbare Kuppel, ähnlich einer Sternwarten⸗ Jena gedacht. So kam die Anfrage an die Firma Zeiß in Glü ländie Hervorbringung des Firſternhimmels wäre, etwa durch gewefampchen oder von außen beleuchtete Löcher ziemlich einfach derken. Junächſt nahm man jedenfalls das Projekt in den Zeiß⸗ n 1a ſo in Angriff. Die Pläne verzögerten ſich aber, und ſchließ⸗ mö ic, gar der Krieg dazwiſchen. Erſt im Jahre 1918 war es deigte. die Arbeiten am Planetarium wieder aufgunehmen, dabei ſtark ſto„daß einesteils die große Fixſternkuppel ſich nicht ohne man nichendes Geräuſch drehen laſſen würde, andererſeits konnte dedelarcht damit rechnen, die Wandelſterne, die ja an meterlangen nau en hätten geführt werden müſſen, in ihrer Bewegung ge⸗ geſchäftederzugeben. Dr. Ing. Walter Bauersfeld von der Mlan lesleitung der Firma Zeiß machte damals den Vorſchlag, die dubilden und den Fixſternhimmel durch Projektions⸗Apparak ab⸗ * Wü de Löſung dieſes ganz neuen Problems zog ſich 5 wolendebre hin, und erſt in dieſem Jahre konnte das Planetarium aien 85 und als ein Meiſterwerk der Technik Fachleuten und große Voebeführt werden. Auf dem Dache des Zeißwerkes iſt die lten gorführungskuppel errichtet. In dem ſchwach er⸗ pent mit zum fält zunächſt der als Schattenriß gehaltene Hori⸗ denas den Silhouetten der umliegenden Türme und Höhenzüge ſen Inmitten aber ragt ein ſeltſamer Aufhbau hervor, deſ⸗ weiſt. wie das räumliche Inſektenauge zahlreiche Linſen auf⸗ unten bemerken wir einen großen Glas zylin⸗ ußſen Innenteile jedoch nicht erkennbar ſind. Das Ganze Fetl einer ſchrägen Säule mit halbhohem Sockel. ſteteg erliſcht das Licht, und unſer durch das Halblicht ſchon vor⸗ melsdom Auge nimmt den matten Glanz des ſternbeſäten Him⸗ daß uf. Der Eindruck iſt in ſeiner Natürlichkeik ſo 5 en' daß die wenigſtens einen Ausruf des Entzückens unter⸗ lefdunlerunen. Die Wölbung der Kuppel iſt verſchwunden, ein un 1 0 ſattgefärbter Himmel ſpannt ſich ſtatt deſſen über uns * im Raume ſchweben die Sterne. Da iſt der Große Bär, a— berteil eine, um deſſen Hauptſtern als Pol das Ganze ſich Hier rundet ſich der Bogen der Nördlichen Krone, wei⸗ ter öſtlich ſtrahlt die helle Wega und in ſanftem Bogen von Nord nach Süd zieht ſich das ſchimmernde Band der Milchſtraße entlang. Der Anblick iſt freilich ſo klar, wie wir ihn nur in der durch⸗ ſichtigen Luft unſerer Gebirge genießen können, wenn ſie ganz ruhig iſt und kein Sternlein flimmert. Jetzt fällt uns in der Jung⸗ frau ein heller, nicht zu dem Bilde gehörender Stern auf, es iſt der Planet Saturn, und beim Skorpion ebenſo ein noch hellerer, der Jupiter. Schneller als in Wirklichkeit dreht ſich hier das Ster⸗ nenheer vom Aufgang zum Untergang, und ſo ſehen wir bald noch einen anderen Planeten heraufkommen, den roten Mars. Nun aber tritt das belehrende Moment ein. Sternennamen flammen auf, weiß die Namen der Tierkreisbilder, rot die ande⸗ ren. So iſt es auch dem Unkundigen leicht, ſich zurechtzufinden und zu erkennen, daß Mond und Planeten, ſpäter auch die Sonne, ſtets nur in der Ekliprik, das iſt ja der Tierkreis, ihre Straße ziehen. Alles wird hier optiſch erzielt, ſelbſt der Zeigeſtock iſt optiſch, ein leuchtender Pfeil, der einer kleinen Handlampe entſpringt. Im Augenblick ſehen wir die Sommernacht ſich wandeln zum Winterhimmel mit Orion, Stier und Plejaden. Jahr⸗ hunderte— vor⸗ und rückwärts— rollt unſer Himmelsmodell in Minuten ab, ein anderer Stern ſtand vor Jahrtauſenden am Pol — wir hören von der Präzeſſion und dem Umlauf der Erdachſe in 26 000 Jahren. Die Planeten ziehen ihre Schleifenbahnen, ſtehen in Konjunktionen und Oppoſitionen. Ein kleines iſt es, den Him⸗ mel Homers oder die Geſtirnſtellung bei der Geburt Chriſti er⸗ ſtehen zu laſſen. Dann wieder können wir annehmen, uns am Erdpol oder auch unter ſüdlicheren Breiten, mehr äquatornahe zu befinden. Dort kreiſett die Sterne in ewig gleichen Höhen oder in ſteilen Bogen über uns dahin. Die Sonne geht auf. Die Sterne berblaſſen, bis auf wenige hellere, die— entgegen der Wirklichkeit — hier bleiben, um uns den Weg des Tagesgeſtirns unter den Fir⸗ ſternen erkennen zu laſſen. Sonnenlauf im Sommer und Winter, in hohen und niederen Breiten, Tropenſonne und Mitternachts⸗ ſonne ſtellen ſich dar. Licht flammt auf. Der ſeltſame Aufbau in der Kuppelmitte bietet ſich jetzt deutlicher dar: die vielen Linſen gehören zu ebenſo vielen Projektionsapparaten, die den Fixſtern⸗ himmel mit der Milchſtraße wiedergeben und die Namen dazu. 31 Stück ſind es, die, von einer einzigen 200⸗Kerzenlampe geſpeiſt, aleiche viele Teile des Himmels, bis weit hinein in die ſüdliche Halbkugel abbilden. Es ſind etwa 4500 Sterne erſter bis ſechſter Größe, alſo alle mit bloßem Auge noch wahrnehmbaren Sterne, aufkommen. Die Milchſtraße iſt durch elf weitere Projektionsapparate abgebildet worden, da ſich anders das Verſchwommene dieſes Bau⸗ des nicht herausarbeiten ließ. Von den Namen ſind außer den zwölfen für die Tierkreisbilder noch 18 andere für ſonſt auffällige Konſtellationen ausgewählt worden. Der ganze obere Teil, wie auch der Glaszylinder, in dem die Planeten ſtecken, werden gemeinſam von einem kleinen Elektro. motor um eine Achſe gedreht, die der Himmelsachſe parallel liegt. Damit ergibt ſich die Drehung der Himmelskugel genau ſo, wie uns dieſer Vorgang als das Auf⸗ und Untergehen der Geſtirne im Freien erſcheint. Intereſſant iſt nun, daß zur Darſtellung der ſcheinbaren Planetenbewegungen die wirklichen Bewegungsvor⸗ gänge(nach Coppernicus) nachgeahmt werden mußten. Sonne und Mond freilich müſſen ſich, der eine der andere wirklich, um die Erde drehen. In dem Glaszylinder ſitzt zuoberſt die Sonne, darunter der Mond, und jedes kreiſt um ſeine Achſe, die der Erde entſpricht. Die Sonne zeichnet ſich durch eine Strahlenkrone aus, die durch zwei Zuſatzapparate hervorgebracht wird, und der Mond beſitzt ein Blendenpaar, um die verſchiedenen Geſtalten des Neu⸗ mondes, der Viertel u. der anderen Phaſen zu erzeugen. Die dann folgenden fünf großen Planeten Merkur, Venus, Fars, Jupiter und Saturn ſetzen ſich in dieſer natürlichen Reihenfolge darunter. Die Apparate für Mond und Merkur ſind noch beſonders geneigt, weil ſie 1 in der Natur eine verhältnismäßig ſtarke Neigung ge⸗ gen die Erdbahnebene beſitzen. Bei den fünf Planetenapparaten hat man ſich alſo jedesmal die Sonne als Mittelpunkt zu denken, obgleich ſie nicht tatſächlich vorhanden iſt. Um dieſe angenommene Sonne bewegen ſich nun die für jeden Apparat erneut, und zwar in Geſtalt eines Zapfens, dargeſtellte Erde und der betreffende Planet in Form eines ganz kleinen Projektionsapparates; beide im richtigen Abſtandsverhältnis. In der Natur ſchauen wir von der bewegten Erde nach dem Planeten, der auf dem Hintergrunde der praktiſch unendlich weit entfernten Fixſternſphäre langſam weiter⸗ wandert. Unſere Blickrichtung geht alſo von der Erde zum Plane⸗ ten. Um dasſelbe mit der Apparatur zu erzielen, ſind Erdzapfen und Planetprojektor ſo miteinander verbunden, daß die Proje⸗ tionsrichtung ſtets in dieſer Verbindungslinje verläuft. Es müſ⸗ ſen ſich dann dieſelben Schleifenbahnen wie in der Natur auf dem Projektionshintergrunde abbilden. Man hat nur noch dafür zu ſorgen, daß der Abſtand Erdzapfen⸗Planet, trotz Innehaltung der angegebenen Projektionsrichtung, ſich ungehindert ändern kann, denn auch in der Natur wechſelt dieſer Abſtand, jenachdem, ob Erde oder Planet auf derſelben oder verſchiedenen Seiten der Sonne ſtehen. Das war durch eine ſogenannte Nürnberger Schere, d. h. durch einen quadratiſchen Nahmen mit einem Scharnier an jeder Ecke, leicht zu erreichen. Sonne⸗, Mond⸗ und Planetenappa⸗ rate werden alle ſieben von der, außerhalb der Bahnen angebrach⸗ ten Welle angetrieben, die von einem beſonderen kleinen Motor be⸗ wegt wird. Das Ganze, zum Schutz in den früher erwähnten gro⸗ ßen Glaszylinder eingeſchloſſen, kann noch in einem Kreiſe herum⸗ geführt werden, der der Ekliprik(Tierkreisebene) entſpricht. Der Zylinder nimmt dabei verſchiedene Lagen ein; ſteht er hoch, dann beſchreibt die Sonne ihre Sommerbahn, bei Tiefſtand ſind wir im Winter. Schließlich iſt noch ein Zähler angebracht, der uns nicht nur Jahr und Tag, ſondern auf etwa 9g Stunden genau die Zeit ableſen läßt, in der wir uns gerade befinden. Das Profektionsplanetarium der Zeißwerkſtätte iſt ein Werk, würdig des Volkes, der Dichter und Denter. Heinrich Seidel und Max Eyth bewieſen es uns: Konſtruieren heißt Dichten! 10. Seite. Nr. 403 Monkag, den 1. Sepkember 192. 1924 Neues Theater Rosengarien. Heute Montag, den 1. 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