rree Alittag⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 405 Oe. 7 Zugspreiſe: 35 Manndelm und umgedung eschentuch 8³ Geld. pfenn 0 ulg. die monatlichen Ortzleher berpflicht⸗ Aandetung der wirtſchaftlichen Iceckt 5 di bhungen anzuerklennen. poſt⸗ 178 f de.— Bauptgeſchöfteſtelle Ne. 6. 2.— Seſchäfto⸗nebenſtelle Neckarſtast, wald⸗ ee Lernſpr. Ne. 7031, 7048, 703, 7033, 708. K elege.⸗Adr. anzeiger maundelm. erſcheint wöchentlich zwölfmal. Neue Mannheimer Jeilung Badiſche Neueſte Nachrichten Anzeigenpreiſe aasc Carif. bei berauszahlang pre d, ſpaltige Aelonzhelle ſür nügemeime Razsigen 0,% Gaet Rektiamen 2 Selemark. Jär Rugeigen an befimmten Cagen Stellen abd Aucgsben wies keine berantwertung übes⸗ nommeu- sSshere Srwatt, Streites, OSctriebsbrungen uſrea. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgeſallene oder deſchränkte Zusgaben oder für verſpätete Rufnahme von dn⸗ zeigen. Ruße.& gernſpr. ohne Gawübe. Serichteſt. Mannbeim. Beila 5 8 9 gen: Sport u. Spiel im Mannheimer General⸗Anzeiger Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Srauen- u. Muſik-Jeitung Welle u. Schall Aus Jeld und Garten Wandern u. Neſſen FFCCCCCCC«˙1!̈rm ͤ—— Fünſter völkerbunds⸗Kongreß Die Wahl des Präſidenten du Nach Eröffnuna der Nachmittagsſitzung um.20 Uhr e den Präſidenten Humans verlas der Präſident der Mandats⸗ üfungskommiſſion, Aaueroey Bethaucourt den Bericht der Kom⸗ miſſion. aus dem hervorgeht, daß 47 Mitaliederſtaaten des edundes durch ausrefchend beglaubiate Dokumente bei der Völ⸗ alkreditiert ſind, während die Delegierten von 1 arica und Paraauay die Erklärung abaaben. daß ihre Leaitima⸗ 9 an das Völkerbundsſekretariat abgegangen ſei, bei dem ſie jedoch nicht eingetroffen iſt. Nicht vertreten ſind in der Ver⸗ mmlung Argentinien, Bolivien, Nicaraaua. Hon⸗ uras und Peru. Präſident Hymans gina dann zum zweiten unkt der Tagesordnuna über: Wahl des Präſidenken er fünften Verſammluna. Er erſuchte zwei frühere Präſidenten der zoͤlkerbundsverſammlung, van Carnabeke⸗Holland und della Toc⸗ dendeKuba. als Beiſitzer für die Wahl zu fungieren. Dann beagann Namensaufruf der einzelnen Staaten zur Abaabe der Stimm⸗ el für die geheime Präſidentenwahl. 47 VBei der Abſtimmung wurde Bundesrat Motta mit 45 von en zum Präſidenten der fünften Völkerbundsverſammlung Das Ergebnis der Wahl wurde mit ſtürmiſchem, lang⸗ Beifall aufgenommen. Präſident Hymans begrüßte die Sta Mottas als eine Ehruna für den aroßen ſchweizeriſchen 15 smaun verſönlich und aͤls eine Ehruna für ſein Land und fur wäh 97 ſchweizer Volk, das dem Völkerbund Gaſtfreundſchaft ge⸗ Sodann beſtieg Bundesral Mofta den Vraſldentenſtube unter nicht endenwollendem ſtürmiſchem Beifall wo ihn der Ratspräſident Humans und der Ge⸗ 188 ekretär des Völkerbundes begrüßten. Motta dankte dann in 58 kurzen Rede herzlich für das wertvolle Zeichen des Wohlwol⸗ e ihm die Vertreter der im Völkerbund vereinigten Völker dates en haben und beſonders dem Präſidenten des Völkerbunds⸗ 5 für die Worte. die er an die Schweiz gerichtet hatte und die 10 a ſeinerſeits mit einer Verbeuauna an die Adreſſe Belaiens er⸗ e. Ich weiß, fuhr Motta fort, welche verantwortungsvolle Auf⸗ e mit dem hohen Amt verbunden iſt, das Sie mir übertragen n, und ich will verſuchen, dem aroßen Beiſpiel meiner Vor⸗ gd erf zanger zu folgen, wobei ich auf Ihre Nachſicht rechne. Die Treue zu de dabe deal und der Glaube an den Völkerbund werden erſten mein Leitſtern ſein. Wenn ich die Ungewißheit, die über der offn Verſammluna des Völkerbundes von 1921 ſchwebte. mit den kann veraleiche, die heute dieſe fünfte Verſammlung heat, ſo en. dies meine Treue und meinen Glauben nur noch mehr beſtär⸗ ſer Gerade in dieſem Moment haben ſich Sieaer und Be⸗ ate eines aroßen Krieges in einem aemeinſamen Ab⸗ gefunden, zu dem das Werk des Völkerbundes in bedeu⸗ geförd Maße beigetragen hat. das überhaupt den Friedenswillen dbeitert und die techniſchen Mittel zu friedfertiger internationaler Abkan geliefert hat. Motta bearüßte dabei beſonders die Londoner e weil in ihnen der Gedanke der Schiedsgerichts⸗ eit zwiſchen den Staaten endlich zur praktiſchen Durchführung ſei, was wiederholten Beifall der Verſammluna hervorrief. Anweſenheit der bedeutenden Staatsmänner die wir er⸗ ebt. ſ ſo ſchloß Motta ſeine Rede, das Anſehen des Völkerbundes verſta 15 beweiſt das andererſeits auch. daß es der Völkerbund won! ſebtanden hat, ſich in der Welt und bei den Staatsmännern An⸗ e zu verſchaffen, ſelbſt bei denjenigen Völkern, die dem Gedanken und Küölberbundes am ſchwerſten zuaängia waren. Unſere Kinder Völterbudeskinder werden uns einſt ſeanen für die Schaffung des dieſes Kämpfers in friedlicher internationaler politi⸗ ache. Die dd ſide, Die Verſammluna beſchloß ſodann auf den Vorſchlaa des Prä⸗ 28 Matta die Verteilung der einzelnen Punkte der Tagesord⸗ für auf die ſechs im Vorjahr gebildeten Kommiſſionen: lation interne und Verfaſſunasfragen. 2. für die techniſchen Organi⸗ für 3. für die Abrüſtungsfrage. 4. für Finanzen und Budget. Kommiſſionanitäre und lokale Fragen, 6. für volitiſche Fragen. Die zu aer in werden heute zuſammentreten. um ihre Präſidenten wiffionern und ſich zu konſtituieren. Die Präſidenten der ſechs Kom⸗ luna di n werden dann zuſammen mit den ſechs von der Verſamm⸗ a zu wählenden Vizepräſidenten das Präſidium der die Ve daune bilden. Die Wahl des Vizepräſidenten durch rſammluna findet heute um 12 Uhr ſtatt. Neugierde, Senſationsluſt und politik * G erſtalt, Benf. 1. Sept.(Von unſerem nach Genf entſandten Bericht⸗ mer 5 Amerik a, das ſich dem Völkerbund gegenüber noch im⸗ iſt voll rauiſch verhält, ſtellte heute die größte Beſucherzahl. Genf Viele Amerikanern, die an dem„Event“ teilnehmen wollen. kaniſchen on genießen Vorrechte, die ſie ſich auf der Berner ameri⸗ formatio Geſandtſchaft verſchafften. Die Journaliſtentribüne des Re⸗ beanſpruczeſaales, wo die Vollverſammlungen ſtattfinden, wurden liche Elecht, um amerikaniſches Publikum unterzubringen. Das weib⸗ Amerftent iſt in der Mehrheit. Zwiſchen Zeitungsleuten ſitzen ergötzen anerinnen, die ſich an dem Anblick der Delegierten weilen i mit Feldſtechern die Berühmtheiten betrachten und zu⸗ Glatze 170 Kodaklinſe auf den breiten Rücken Briands oder die beingen ord Parmour richten, um eine koſtbare Erinnerung heimzu⸗ Protekti Die Plätze für die erſte Vollſitzung konnte faſt nur durch Empefehln errungen werden. Das reizte die Gäſte noch mehr. Mit vor Veginn odlchreben ausgerüſtet erſcheinen ſie ſchon drei Stunden ſie gewüßt der Sitzung, um das erſehnte Ziel zu erreichen. Hätten e ſicherlic wie monoton eine ſolche Verhandlung verläuft, ſo wären ſcheint daß bei dem ſchönen Wetter ins Hochgebirge gegangen. Es uren W05 die Engländer und Amerikaner einen unge⸗ und zu höre darauf legen, Herriot und Macdonald zu ſehen nes Bonten. Der heutige Anſturm bildete eigentlich nur ein liei⸗ präſtdenten heie! zu dem großen Kampftag, an dem die Miniſter⸗ werden Derarereichs und Englands im Reformationsſaal ſprechen umlagert mas Sekretariat wird ſchon heute von vielen Hunderten den. m lea mit 1 5 zu wer⸗ ilm war um Brechen voll, in jeder Ecke operateure an der Arbell. Während 8 waren 1* N Hymans mit etwas thealraſiſcher Gebärde die Eröſfaung⸗ Kurbelkaſten ohne Unterlaß. Vei der überaus ſchlechlen Akuſtik dieſes Raumes war dieſe Störung beſonders unangenehm. Der belgiſche Außenminiſter ſprach eigentlich mehr für die Galerie als für die Delegierten. Es war eine ſogenannte ſchöne Rede, reich an plaſtiſchen Bildern und Gleichniſſen, bitter arm an greifbaren Gedanken. Hymans tat ſein Möglichſtes, um die vielen dringenden Fragen mit Eindringlichkeit und Wärme vorzutragen. Beſonders gelungene Stellen würden beklatſcht. Peinlich war ein Zwiſchen⸗ fall, der dadurch hervorgerufen wurde, daß Hymans aus einer alten Rede Poincars über die Aufgaben des Völkerbundes mehrere Sätze zitierte und hiazufügte, daß Poincaré in ähnlichen Worten auch über Völkerexekution geſprochen habe. Dieſe Stellen wurden von den Tſchechen und Rumänen lebhaft beklatſcht, während ſich bei den Franzoſen keine Hand rührte, dagegen applaudierten Briand. Loucheur und Jouvenel ſehr kräftig, als er auf die natio⸗ naliſtiſchen Hetzer in allen Ländern hinwies, die das Werk des Friedens im Keime erſtickten und durch einen Feldzug gegen den Völkerbund die Hoffnung auf eine Herſtellung friedlicher Zuſtände zerſtören wollen. Der belgiſche Außenminiſter bekannte ſich offen als zebe gielt, ſurrten Anhänger der franzöſiſchen Auffaſſung, die dahin lautet, daß der europäiſche Friede einzig und allein durch ſtarke internationale Garantien erreicht werden könne, Hymans vermied es jedoch, das Wort„Einſchränkung der Rüſtungen“ zu gebrauchen. Solange Frankreich und Belgien nicht die gewünſch⸗ ten Garantien erhalten haben, beſtehe keine Ausſicht auf Verminderung der Rüſtungen. In dieſem einzigen Punkte hat ſich Hymans klar ausgeſprochen. Er gab zu, daß das Sicherungsproblem ſchwerer zu löſen ſei, als die in London geregelte Reparationsfrage. Obwohl er Deutſchland nicht erwähnte, wies er auf die Schwierigkeiten der Löſung hin, ſolange Deutſchland, Rußland, Nordamerika und die Tür⸗ kei nicht im Völkerbund fäßen. Dagegen vermißte man in Hymans Rede jede Andeutung über das wechſelſeitige Recht auf Sicherungen. Dreimal betonte er, daß die gerüſteten Siegerſtaaten des Kontinents Friedensgarantien erhalten müßten, aber er ging der Tatſache aus dem Wege, daß das entwaffnete Deutſchlond zum mindeſten dasſelbe Recht auf Sicherungen beanſpruchen könne, um⸗ ſomehr, als in Frankreich eine ſtarke Minderheit gegen die Politik Herriots eienn gefährlichen Kampf führt. Hymans entwickelte ſeine Ausführungen über die Sicherungsfrage auf der Grundlage der ausſchließlichen Schuld Deutſchlands am Ausbruch des Krie ges. Er wies damit den Weag für den Charakter der franzöſiſch⸗belgiſchen Sicherungswünſche. Es kann nicht beſtritten werden, daß der zum Präſidenten der 5. Völkerbundstagung ge⸗ wählte Präſident Motta in der Sicherungsfrage einen Standpunkt vertritt, der ſich von dem franzöſiſch⸗belgiſchen weſent⸗ lich entfernt. Präſident Motta erblickt in der obligatori⸗ ſchen Durchführung des Schiedsgerichts den einzigen Wea zur Löſung der Sicherungs⸗ und Abrüſtungsfrage Während die Delegierten Frankreichs und Belgiens dieſe Feſtſtellungen in der Rede Mottas durch keine Kundgebungen unterſtrichen, klatſchten an verſchiedenen Stellen die Vertreter der britiſchen Dominions und Polens. ** +* Der amerikaniſche Geſandte in Bern, Gib ſon, hat an den Generalſekretär des Völkerbundes ein Schreiben gerichtet, in dem er namens ſeiner Regierung die Bereitſchaft der Vereiniglen Staaten zur Teilnahme an den Arbeiten in der Kommiſſion über den Waffenhandel ausdrückt. * Die Anteilnahme Frankreichs Lakente Gegenſätze VParis, 1. Sept. GBon unſ. Pariſer Vertreter.) Die Er⸗ öffnung der Völkerbundsſitzung ſteht im Mittelpunkt des politiſchen Tagesintereſſes. Man iſt ſich in Paris klar darüber, daß nicht nur die wichtigſten Probleme für die Zukunft Europas in Genf diskutiert werden, ſondern die Exiſtenz des Völkerbundes überhaupt auf dem Spiel ſteht. Wenn in keiner der zur Diskuſſion ſtehenden Fragen eine Löſung gefunden werden ſollte, ſo wäre das Preſtige des Völkerbundes bloßgeſtellt. Die Eröffnungsrede Hymans machte in Paris einen guten Eindruck. Die Wahl Mottas zum Präſidenten wird ebenfalls recht günſtig aufgenommen, ſie wurde von der franzöſiſchen Delegation gewünſcht, die Aufträge hatte, für dieſe Kandidatur zu ſtimmen. Der Tag der Eröffnung der Völkerbundsſitzung in Genf fällt mit dem Tag zuſammen, wo die Reparationskommiſ⸗ ſion das Funktionieren des Dawesplanes offiziell erklärt hat. In Paris erinnert man heute abend an das Zuſammenkommen dieſer beiden für den Frieden Europas ſo wichtigen Daten. Die weiteren Verhandlungen in Genf werden mit größter Spannung er⸗ wartet, insbeſondere die Entſcheidungen, die über die Garantie⸗ verträge und die allgemeinen Sicherungen gefällt werden. Wel⸗ chen Wert die franzöſiſche Regierung auf die diesjährige Sitzung in Genf legt, iſt aus den vorbereitenden Arbeiten zur Zuſammenſtellung der Delegation erſichtlich, über die Einzelheiten bekannt werden. Herriot wollte unter allen Umſtänden Briand mit nach Genf nehmen, da Briand nicht nur auf dem Gebiete der Garantieperträge mit London bereits Verhandlungen gepflogen hat, ſondern im allge⸗ meinen als gewandter, vorſichtiger Diplomat bei ſchwierigen Dis⸗ kuſſionen gilt. Briand willigte endlich in letzter Stunde, zur großen Freude Herriots, ein, ihn nach Genf zu begleiten. Andererſeits wird Loucheur als nüchterner Geſchäftsmann mit ſeinen praktiſchen Anſichten innerhallb der franzöſiſchen Delegation ausgleichend wir⸗ ken. Die beſten politiſchen Köpfe der 3. Republik ſind in Genf. Alle politiſchen Parteien ohne Unterſchied wünſchen Herriot in Genf einen Erfolg, trotzdem herrſcht in Paris noch immer Peſſimismus vor. Man fürchtet heute, daß die franzöſi⸗ ſche und die engliſchamerikaniſche Auffaſſung in den Fragen der Sicherung und der Abrüſtung in Genf nur ſchwer zu pereinen iſt. Man hofft indes, daß es nicht zuletzt der Diplo⸗ matie Briands in Genf gelingen wird, einen Ausgleich zwiſchen der franzöſiſchen und der engliſchen Auffaſſung zu finden. Die Durchführung des Londoner Abkommens Die Jeſtſtellung der Reparationskommiſſion Am Montag morgen iſt die Reparationskommiſſion offiziell von der Kriegslaſtenkommiſſton in Kenntnis geſetzt worden, daß die für die Wirkſamkeit des Dawesplanes notwendigen Geſetze vom Reichstag angenommen und von der Reichsregierung veröffentlicht worden ſind. Daraufhin iſt die Reparatjonskommiſſion Montag nachmittag zu einer offiziellen Sitzung zuſammengetreten, um dieſe Mitteilung entgegenzunehmen und die in dem Artikel 3 der Beilage III des Londoner Protokolls vorgeſehene erſte Feſtſtellung vorzunehmen und damit feſtzuſetzen, daß die erſte Vedingung für das Inkrafttreten des Planes erfüllt iſt. Von dieſem Datum der erſten Feſtſtellung laufen die verſchiedenen im Londoner Abkommen feſtgelegten Friſten für die Wiederherſtellung der wirtſchaftlichen und fiskaliſchen Einheit des Nuhrgebietes und des Rheinlandes. In einem amtlichen Kommunique wird weiter mitgeteilt: Die Kommiſſion habe beſtimmt, daß der Generalagent für die deut⸗ ſchen Zahlungen, Owen Poung, ab Montag in Tätigkeit tritt. Es heißt dann weiter: Heute wird er ſich mit der Repko über di erſten Zahkungen beſprechen, die Deutſchland nach den Be⸗ ſtimmungen des Londoner Schlußprotokolls leiſten muß, und die in Höhe von 20 Millionen Goldmark bereits heute auf das Konto des Generalagten geleiſtet werden ſollen. Die zweite Zahlung von ebenfalls 20 Millionen Galdmark muß in einer Friſt von 10 Tagen geleiſtet werden.— Moung wird am Mittwoch nach Berlin abreiſen, begleitet vom Generalſekretär der Reparationskommiſſion, Delacroix. Der„Temps“ weiß zu berichten, daß in der Samstagsnacht Inſtruktionen von der franzöſiſchen Regierung an den General De⸗ goutte abgegangen ſind bezüglich der militäriſchen Räu⸗ mung der dortmunder Zone und der Gebiete, die auf dem rechten Rheinufer außerhalb der Ruhr ſeit dem 11. Januar 1923 beſetzt worden ſind. General Degoutte wird Maß⸗ nahmen zur beſchleunigten militäriſchen Räumung Gebiete im Zuſammenhang mit der wirtſchaftlichen Räumung treffen. 8 Nach einer Meldung des„Echo de Paris“ ſol. die interalliierte Marinekontrollkommiſſion Deutſchland demnächſt verlaſſen, nachdem deutſcherſeits die im Mai 1923 von der Wirt⸗ ſchaftskommiſſion aufgeſtellten Forderungen bezüglich Auslieferung des beſtellten Materials und Zuſtimmung zur Kontrolle der an Land brauchbaren Waffen der deutſchen Marine gebilligt worden ſeien. Die Kontrolle der an Land verwendbaren Marinewaffen ſoll an die Militärkontrollkommiſſion übergehen. Der erſte Verfalltag Der„Matin“ ſchreibt zu der geſtrigen Sitzung der Repko wenn der Generalagent für Reparationszahlungen in Berlin ankomme, ſo würde er auf ſeinem Konto die Summe von 20 Millionen Goldmark, die erſte deutſche Zahlung, verbucht finden, die am Tage der erſten Feſtſtellung geleiſtet werden mußte. Am 10. September wird Deutſchland eine zweite Zahlung von 20 Millionen Goldmark und am 20 September eine dritte leiſten, womit der vorgeſehene Monatsbetrag beglichen ſei. Fran⸗ zöſiſcherſeits ſeien an jeden Agenten für Reparationszahlungen und zwar von der erſten Feſtſtellung an, die künftig nach Maßgabe der deutſchen Geſetzgebung und der deutſchen Tarife vereinbarten Zoll⸗ abgaben, ſowie der Reingewinn der franzöſiſch⸗belgiſchen Eiſenbahn⸗ regie, abgeſehen von einer monatlichen Zurückſtellung von 2 Millio⸗ nen Goldmark zur Deckung der Räumungskoſten in der neeen periode(1. Sept. 1924) bis zur ſpäteren Feſtſtellung(5. Okt. 1924) abzuführen, da Owen Poung die ſpäteren Zahlungen feſtzuſtellen habe, ſei ſeine Anweſenheit in Berlin ſofort erforderlich. Die techniſchen Verhandlungen in Koblenz Fel Berlin. 2. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) Zur Durch⸗ führung des Londoner Abkommens berichten heute die hieſigen Blät⸗ ter: Wie vom Rhein gemeldet wird, finden in Koblenz ſogenannte techniſche Verhandlungen von Vertretern der deutſchen Regieruna und den von der Beſetzung betroffenen Ländern mit der Rheinlandkommiſſion ſtatt. Die Verhandlungen würden vorausſicht⸗ lich mehrere Tage dauern und ſich auf die Rückaabe der von der franzöſiſch⸗belaiſchen Regierung imbeſetzten Gebiete beſchlagnahmten Schakanweiſungen befaſſen. Auf deutſcher Seite handelt es ſich vor allem darum' feſtzuſtellen. wieviel Holz von der franzöſiſch⸗ belaiſchen Forſtregie während der Beſetzung geſchlagen und welche Summen dafür erzielt wurden, weil der Erlös auf das Ent⸗ ſchädigunaskonto autgeſchrieben werden muß. dr. Luther zur Anleihefrage Der Reichsfinanzminiſter Dr. Luther empfina geſtern Ver⸗ treter der amerikaniſchen Preſſe und machte ihnen gegen⸗ über bemerkenswerte Ausführungen zu der Anleihefraae. Der Miniſter führte u. a. aus: Der arößte Teil der Anleihe werde in Amerika aufaeleat werden. Der Zinſendienſt wird über die Repa⸗ rationskaſſe laufen. Die Zinſen werden von dem Agenten bezahlt werden. doch ſcheinen 8 Prozent ein außerordentllcer Zinsfatz zu ſein. Die Anleihe habe ſehr viele Sicherungen hinter ſich, mehr, als eine Anleihe bisher jemals gehabt habe. Die Wirkung der Anleihe auf die Wirtſchaft ſei aroß. Wenn die Wirtſchaft wieder in Schwung komme. könnten auch Steuern bezahlt werden und das Reich habe mehr Einnahmen. Amerika brauche nicht mit einer zu aroßen deutſchen Konkurrenz zu rechnen. denn auch vor dem Kriege habe Deutſchlands Konkurrenz Amerika nicht gehindert, einen gewaltigen Aufſtieg zu nehmen. Deutſchland ſei weit davon ent⸗ fernt, dasfelbe wie vor dem Kriege zu leiſten. Dazu fehle ihm die Rohſtoffarundlage, Lothringen. die Kolonien und wertvolle Teile Oſtpreußens. Die ſchleſiſche Kohle ſei ihm genommen. Weiter teilte Dr. Luther mit, daß geſtern der erſte Betraa der Vorſchuß⸗ zahlungen deutſchlands auf die Anleihe bezahlt worden ſei. nämlich 20 Millionen Mark. Zunächſt iſt die Annuität auf 35 Tage berechnet. Darnach ſind im Monat 87 Millionen zu zablen. Die Zahluna erfolat auf das Konto des Generalaaenten bei der Reichs⸗ bank. Dies iſt die erſte Zahlung Deutſchlands unter dem Dawes⸗Plan, iedoch nur eine Vorſchußzabluna auf die 2. Seite. Nr. 405 Manngeimer Generat- unzetger(ntittag · xusgabe) Dienstog: den 2. Septemder 192 Anleihe. Dieſe Zahlung ſowie d f ie eptl. noch zu leiſtenden ſind de Betriebsfonds entnommen. 15 In 8 Tagen wird die Binnenzollinie 1 8 e Binnenzollinie im tee werden. Dann treten die deutſchen Geſetze wie⸗ er in Kraft und es werden wieder deutſche Tarife erhoben werden. Die Auflegung der 800 Millionen Anleihe Wie die Blätter melden, wird die 800 Millionen⸗Anleihe für Deutſchland am 5. Oklober gleichzeitig in Newyork. London und f dem Feſtland einſchließlich Deutſchland zur Zeit noch aufgelegt wer⸗ den. Der Zinsfuß werde etwa 8 Prozen“ beſragen Man glaubt, daß Amerika die Hälfte, England und das Feſtland ½0 aufbrin⸗ den werden. In London wird die Landanſeihe von der Bank von England aufgelegt. In Citykreiſen glaubt man an einen guten Zeſchnungserfolg. Alsdann wird die Auffaſſung vertreten, daß vor der Auflegung noch Verhandlungen mit der Reichsregierung ſtatt⸗ inden. und erwartet man in Kürze den Reichsfinanzminiſter Dr. Zuther, ſowie den Reichsbankpräſidenten Dr. Schachf in London. Die Anterbringung der Anleihe e] Berlin, 2. Sept.(Von unf. Verl. Büro. Der amerikaniſche Bankier Speyer, deſſen Familie aus Frankfurt ſtammt, weilte Neſer Toge in Berlin, um mit den deutſchen Behörden und den Spigen der deutſchen Bankwelt die Frage der Unterbrin gung einer deutſchen Anleihe in Amerika zu beſprechen. Zu inem Mitarbeiter des„Tag“ hat er ſich bei dieſer Gelegenheit etwa 9 geäußert: Deutſchland übernehme zwar ſchwere Laſten, aber die Annahme der Dawesgeſetze werde doch eine neue wirtſchaftliche Ver⸗ tändigung für Europa ſein. Es beſtünden begründete Ausſichten, daß die Unterbringung eines großen Teiles der deut⸗ ſchen Anleihe in Amerika vor ſich gehen könne, die eine Stahilität der deutſchen Währung und die Wiederherſtellung der geutſchen Wirtſchaftshoheit, ſowie ausreichende Sicherungen für eine ee dez Wirtſchaftslebens bilden. Unter dieſer Vor⸗ Msſetzung ſtehe er Gewährung agusreichender amerikaniſcher lpater Geldkredite 1 5 im Wege. 5 0 Die Micumverhandlungen Die bei den gegenwärtigen Micumverhandkungen noch beſtehen⸗ ben Schwierigkeiten liegen, wie man der„K..“ mitteilt, vor allem dorin, daß die Micum die Bedingungen für die ganze Dauer des Proviſoriums bis zum 21. Oktober feſtlegen will. Der Berg⸗ bau dagegen glaubt ſo hohe Laſten nicht mehr auf ſich nehmen zu können. Es beſtehen ferner noch Meinungsverſchiedenheiten über die Zahlung der Kohlenſteuer und üder einige Nebenfragen. Es finden zunächſt Verhandlungen zwiſchen Bergbau und Regierung ſtatt. Heute werden die Mirumverhandlungen fortgeſetzt. Nach einer Mitteilung des engliſchen Schatzamtes wird die 25. Prozentidge neue Einfuhrabgabe für deutſche Waren vom 19. September ab erhoben werden. Die deutſchen Verkreler bei der inkeralliierten Kommiſſion Wie„Havas“ mitteilt, hat die deutſche Regierung ſoeben amtlich zur Kenntnis gebracht, daß Generalmajor v. Cawels, General⸗ ſtabschef des 1. Wehrkreiskommandos, anſtelle des Generalleulnants Strempel. der ſeines Dienſtes enthoben worden iſt. zum Be⸗ vollmächtigten Verfreter der deutſchen Regierung bei der Inter⸗ alliſerten Kontrollkommiſſion ernannt worden iſt. Die amerikaniſche Verkretung auf der Pariſer Konſerenz London. 2. Sent. Konkroll- Einer Waſhingtoner Meldung zufolge. ſyrach Präfident Coolidae den Wunſch aus, daß die Vereiniaten Staate auf der Poriſer Konferens zur Verteilung der deutſchen Zahlungen Rickt durch die awerkkaniſchen Botſchafter in Paris und London, ſon⸗ Moraan als Finanzſachverſtändiger vertreten b Der Widerruf des Kriegsſchulöbekenntniſſes —+ Vorlin, 2. Sept.(Von unſerem Berliner Büro). Von ei⸗ zer der Regierung nahe ſtehenden Seite iſt geſtern mitgeteilt wor⸗ den, daß der Zeitpunkt der Notifizierung der Erklärung der Reichsregierung über die Kriegsſchuldfrage noch nicht feſtſtehſe. Die Regierung hätte lediglich in Aus⸗ ſicht genommen, ihre Stellung zu dieſer Frage zu gegebener Friſt den Mächten mitzuteilen. Die„Kreuzzeitung“ zeigt ſich darüber ungemein erregt. Sie fordert, daß die Regierung unver 8 üg⸗ lich den fremden Mächten den Widerruf amtlich mitteile. Das Gegenteil würde ſie für eine Illojalität„gegen die nationalen Kreiſe“ halten. Zau der unwirſchen Aufnahme der Erklärung der Reichsregie⸗ tung zur Kriegsſchuldfrage durch einen großen Teil der Pariſer Preſſe bemerkt das dem Reichsaußenminiſter Streſemann nahe ſtehende Reichsorgan der Deutſchen Volkspartei, die„Zeit, fol⸗ gendes: Daß die Abſage der uns abgepreßten Anerkennung der Kriegsſchuld Deutſchlands im Verſailler Vertrag ſofort bei den anderen Mächten begeiſterte Zuſtimmung finden würde, hat nie⸗ mand geglaubt. Der Augenblick jedoch, in dem Deutſchland frei⸗ willig ſchwere Laſten auf ſich nimmt, die über den Rahmen des Vertrages von Verſailles hinausgehen, der Augenblick alſo, in dem unter deutſcher Mitwirkung die Reviſion des ſogenannten Frie⸗ densvertrages ihren Anfang genommen hat, mußte auch von der deutſchen Reichsregierung dazu benutzt werden, neben der materiellen die moraliſche Reviſion in Angriff zu nehmen. Die Franzoſen werden ſich mit dem Gedanken vertraut machen müſſen, daß es ſich keineswegs um eine res judicata han⸗ delt, denn eine erpreßte Zuſtimmung iſt rechtsungültig. Jetzt erſt beginnt vor dem Forum der öffentlichen Meinung der eigentliche Prozeß, der mit der Freiſprechung Deutſchlands enden muß und wir d. Das mag den Erpreſſern von Ver⸗ gailles unbequem ſein, wir fordern aber unſer Recht. Deutſches Reich Der Wiederzuſammentritt des Reichstages Der Reichstag wird vorausſichtlich Ende September oder Aufang Oktober wieder zuſammentreten, da die Regierung wünſcht, daß die Schutzzollvorlage, die in der letzten Sitzung nicht mehr in allen drei Leſungen erledigt werden konnte, möglichſt um⸗ gehend verabſchiedet wird. Das Reichshabinett hat ſich für eine allgemeine Herabſetzung der Güter⸗ karife der deutſchen Reichsbahn ausgeſprochen. Die Einzelheiten der Herabſetzung wurden einer ſpäteren Beſchlußfaſſung vorbehalten Das Reichslabinett beſchloß weiter, das Reichskommiſſariat für Ein⸗ und Ausfuhrbewilligungen vorläufig bis 31. Dezember fortbeſtehen zu laſſen. Es trat dann in die Beratung des Entwurſes zum All⸗ gemeinen Deuiſchen Straſgeſetzbuch ein. Aus dem Parteileben Wie die„Kreuzzeitung“ berichtet, tritt am kommenden Sams⸗ tag der erweiterte Vorſtand der deutſchkonſervaliven Par⸗ tei zu eirer Sitzung zuſammen, um zu der politiſchen Lage Stellung zu nehmen. Der Vorſtand der Zentrumspartei beſchloß in ſeiner geſtrigen Sitzung, den auf 5. Oktober vorgeſehenen Reichsparteitag zu verſchieben. Der Parteitag wird nunmehr vorausſichtlich am 26. Oklober ſtattſinden. Endgültig iſt der Termin jedoch noch nicht feſtgelegt worden. Der zu ſeiner Haupttagung in Stuttgart verſammelte All⸗ eutſche Verband hat eine Entſchließung angenommen, in der im„ſchärfſten Kampf“ gegen alle die aufgefordert wird, die die interzeichnung de⸗ Londoner Abmachungen dürch Deutſchland ver⸗ ſchundet haben. Weilter wird erklärt, daß ſich das völkiſche Deutſchland ſchan jetzt durch die Abmachungen nicht gebunden Amtltches Preſſeweſen und Auslanòspropaganda Wenn der Himmel uns gnädig iſt und der Anſchluß Deutſchöſterreichs einmal hiſtoriſch⸗politiſche Wirklichkeit wird ſoinle man zum Leiter des amtlichen Preſſeweſens einen Volks⸗ genoſſen aus den Alpenländern beſtellen. Wir haben im Reich vor dem Zufammenbruch und nach ihm manchen vortrefflichen Preſſechef gehabt: auch der derzeitige Verwalter des Amts gehört in dieſe Reihe ausgezeichneter Beamter. Der alte Hammann war ſogar ein Virtuos in der Behandlung der öffentlichen Meinung: was Bernhard Bülow wurde, ward er mit durch ihn. Aber alle dieſe Männer arbeiteten doch vorwiegend mit den Mitteln innerer Politik. Als man im Krieg vor der Notwendigkeit ſtand(in Wahr⸗ heit war ſie freilich auch ſchon früher vorhanden geweſen), irgendwie nach Einfluß auf die Stimmung des Auslands zu ſuchen, erwies ſich, daß wir zu ſolchem Unterfangen völlig unvorbereitet waren. Was dann in aller Eile, unter zum Teil gigantiſchem Koſtenauf⸗ wand, von dem verſtorbenen Erzberger und Anderen zurechtgezim⸗ mert ward, blieb grobſchlächtige Dilettantenarbeit, die uns im ein⸗ zelnen mehr geſchadet als genützt hat. Hinterher, nach dem Sturz von der Höhe, iſt anſcheinend dies Feld überhaupt nicht mehr be⸗ ackert worden. Kann ſein, daß es zu einer ſyſtematiſchen Auslands⸗ propaganda an Geld fehlte Möglich aber auch, daß man mit unter⸗ ſchiedlichen Kanzlern, die in der Zwiſchenzeit über uns regierten, der Auffaſſung war: dem geſchlagenen und zuſammengebrochenen Deutſchland gezieme keine Auslandspolitik und alſo auch nicht das Bemühen, in Wort und Schrift aufklärend für es zu werben. Auch Deutſchöſterreich hat, ſolange es beſteht, an Geldmangel kten. Es gab ſogar eine Zeit— in dieſen Spätſommertagen ſie ſich zum zweiten Mal— da die Not dort ſo groß war, wie n je bei uns. Dennoch ſtoße ir faſt von dem Augenblick an, zulängl(ein beweglicher L ſonſt nichts? von dem Platz an der Rampe verſchwindet, auf das Beſtreben. für dieſen geplagten neuöſterreichiſchen Staat— den Staat wider Willen, den ſeine Schöpfer, die Großgebietiger der Entente, im Stich ließen— die Meinung der Welt zu gewinnen. Es iſt ungefähr der Zeitpunkt, wo an die Spitze des Bundespreſſe⸗ amts an Stelle eines ſozialdemokratiſchen Vohemiens der Mann tritt, der dieſem Amt auch heute noch vorſteht. Der kommt aus dem publi jen Tagesdienſt und bringt aus ihm den Sinn für die Aktualität, das Verſtändnis für die Bedürfniſſe von Preſſe und P Aber er bringt noch etwas Anderes mit, was auch Publikum mit. im Wiener Zeitungsgewerbe, dem von Fernſtehenden vielfach überſchätzten, nicht allzu häufig zu gedeihen pflegt: eine ſtarke orga⸗ niſatoriſche Begabung, Takt und Geſchmack und eine erſtaunlich leichte Hand. Ein Jahr des Jammers um das andere ſchaut der deutſch⸗ ichiſche Zwergſtaat vergeblich nach Hilſe aus. Wir können ihm nicht beiſtehen, ſelbſt wenn wir's wollten: und auch dieſer Wille, ſiehe den Ka Wirth, iſt nicht imr vorhanden. Die Entente aber, die Oeſterreich den Weg zum Anſchluß verlegte, drückt immer wieder um die feierlich angelobte Rettungsaktion. In Paris wie in London ſpielt man den Mann mit zugeknöpften Ta⸗ ſchen. Ententemiſſionen ſaugen das Land aus und wandeln Wien — hier tun die Italiener ſich beſonders rühmlich hervor— in einen Herd ſittlicher und wirtſchaftlicher ulnis. Das Ergebnis ihrer nehr oder weniger eigenartigen Prüfungsmethoden ſcheint zu ſein: das Land und ſeine kerung ſind noch nicht kreditwürdig. Es wird nicht genug gearbeitet, wird zu wenig geſchafft. Dieſem Vor⸗ wand zu begegnen, iſt das„Oeſterreichiſche Jahr buch“ be⸗ ſtimmt. Fünf Folgen ſind von ihm ſeither im Verlag der Wiener Literariſchen Anſtalt erſchienen, das let umfangreicher als ſeine Vorgänger, über das Jahr 1923. Umfaſſende, auf amtliche Quellen aufgebaute Tätigkeitsberichte über alle Zweige der Staats⸗ verwaltung, den Gang der inneren wie der auswärtigen Politik, über Neuöſterreichs finanzielle und wirtſchaftliche Entwicklung, ſeine Erzeugung und ſeinen Bedarf. Das Ausland ſoll aus ihm entnehmen: das Sanierungswerk ſchreitet fort. Oeſterreich hat (was einſtweilen vom Völkerbund ihm noch beſtritten wird) An⸗ ſpruch darauf, nachdem es im letzten Jahr ſeinen Etat ohne Zu⸗ ſchüſſe aus der Anleihe hat balanzieren können, deren nicht aufge⸗ brauchten Reſt zur Ausgeſtaltung und Befruchtung ſeiner Wirt⸗ ſchaft zu verwenden. Darf allmählich auch erwarten, daß des Völ⸗ kerbunds⸗Kommiſſar, der Rotterdamer Bürgermeiſter Zimmer⸗ mann, ſeinen Laden ſchließt und zu den heimiſchen Penaten zurück⸗ kehrt. Dieſe Gedanken werden dann noch, in der Hauptſache auf das gleiche Material geſtützt, in einer kleinen Schrift des dem Bun. despreſſeamt naheſtehenden Profeſſors Dr. Karl Rauſch„Fortſchrit: im Wiederaufbau“ beſonders unterſtrichen. Ein weiterer Band dieſer„Oeſterreich⸗Bücherei“ berichtet über das nach rund zweiein⸗ halb Jahrhunderten wieder in eine deutſche Verwaltung zurückge⸗ kehrte Burgenland(„Das Burgenland unter öſterreichiſcher Ver⸗ waltung“), während der Miniſterialrat Dr. Belohoubek aus dem Unterrichtsminiſterium von den vortrefflichen und beiſpielgebenden Schöpfungen erzählt, die aus den einſtigen k. u. k. Kadettenhäuſern erwuchſen(„Die öſterreichiſchen Bildungsanſtalten“). Das alles wird unaufdringlich, ohne ſtark aufgetragene oder überhaupt irgendwie ſichtbare Tendenz geſchildert und vermittelt den Eindruck: dies, auf das Geheiß übermütiger Feinde entſtan⸗ dene, Oeſterreich hat ſein Geſchick tapfer auf ſich genommen. Es arbeitet und wenn es ihm nun beſſer zu gehen beginnt, ſo haben eigene Kraft und Anſtrengung daran mindeſtens ſo viel Teil wie die ſpät und lauernd gewährte Völkerbundsanleihe. Bei uns im Reich wird man gern dieſem Eindruck ſich hingeben: wie die Dinge nun ſich geſtaltet haben, führt der einzige noch be⸗ ſchreitbare Weg zum Anſchluß über die Ertüchtigung und wirt⸗ ſchaftliche Geſundung Oeſterreichs. Aber ſelbſt wenn die Schilderungen in dem einen oder an⸗ deren zu roſig waren und, was manche ankündigen, für den Herbſt neue Stürme Deutſchöſterreichs bedrohen ſollten: dem Unterneh⸗ men des Bundespreſſeamts würde dadurch nichts an ſeinem Ruhm gekürzt werden. Es hat auf eine ſchlechthin muſtergültige Art das Problem der Auslandspropaganda gelöſt. Und ſo in ſei⸗ nem Bereich erwieſen, wie anſehnliche, für die Geſamtnation wohl ausnutzbare Kräfte in dem öſterreichiſchen Volksteil beſchloſſen liegen. R. B. Die Macher der ruſſiſchen Gegenrevolution Die ruſſiſche Telegraphen⸗Agentur berichtet: Von den Aus⸗ ſagen des kürzlich zum Tode perurteilten und dann koff erklärte, daß er den Aufſtand in Jaroslaw auf Veranlaſſung der franzöſiſchen Miſſion in Moskau machte, die ihm zu dieſem Zwecke zwei Millionen Rubel auszahlte und die Lan⸗ dung einer franzöſiſchen und einer engliſchen Diviſion in Archangelsk zuſagte. Zur Organiſation des Moskauer Aufſtandes, der mit der Ermordung des deutſchen Geſandten, Graf Mirbach, begann, hätten ſich die Franzoſen der Sozialrevolutionäre bedient. Vom tſchechoſlovakiſchen Staatspräſidenten Maſaryk erhielt Sawinkoff perfönlich zweihunderttauſend Rubel für eine terrorriſtiſche Aktion in Rußland. Nach weiteren Aus⸗ ſagen Sawinkoffs übergaben die Engländer die von ihnen als Pfand zurückgehaltenen ruſſiſchen Goldfonds von dreißig Millionen Goldfranken Koltſchak. Churchill befürwortete die Inter⸗ vention beſonders eifrig Nach ſeiner von der Sowſetregierung erzwungenen Ausweiſung aus Polen verſuchte Sawinkoff wiederum mit weſtlichen Reaierungen, auch mit Muſſolini, zu unterhan⸗ deln, jedoch ohne Erfolg. * Bolſchafterwechſel. Nach einer Mitteilung des„Hbſerver! ſoll der bekannte Direktor Reretti della Roccag als Nachfolger fühle.(Man ſollte dieſe Herren wegen dieſer lächerlich überheblichen, eber doch außenpeſitiſch gefährlichen Sprüche zur Rechenſchafl euserſeben ſein. De Margere ſoll nach London geben und Sen⸗ de Marceries für den franzöſiſchen Botſchaftervoſten in Berlin e iefte Mre οννnο eαι AeHνναν begnadigten ruſſiſchen Gegenrevolutionärs Sawinkoffs vor Gericht ſind insbeſondere diejenigen intereſſant, die ſich auf die Teilnahme fremder Regierungen an⸗ gegenrevolutionären Umtrieben in Rußland beziehen. Sawin⸗ Fentrum und Bürgerblock Dr. Wirth lehnt ab In einer Unterredung, die der frühere Reichskanzler Dr. Wiine dem Vertreter eines Berliner Zeitungsbüros gewährte, beſchäftigbe ſich Dr. Wirth ausführlich mit der Reichstagsabſtimmunz über die Dawes⸗Geſetze und mit der Tatſache, daß die Hälfte de Deutſchnatlonalen für die Annahme des Eiſenbahngeſehes geſtimmt hat. Er erklärte u..: Nach Meinung des Zentrum⸗ ſel es etwas Außergewöhnliches, daß die Deutſchnationalen mit einer Abkommandierung einer genügend großen Zahl von Abgeordneten freie Bahn geſchaffen zu haben glauben für die politiſche arbeit derjenigen, die nicht zugeſtimmt haben. Die Führer Herg: und Weſtarp hätten ſich beſonders mit Nein bei der Abſtimmung hervorgetan. Dieſe Abſtimmung weiſe gerade nicht auf die dringende Notwendigkeit hin, dieſ⸗ Führer etwa ſpäter mit Miniſter⸗ poſten dankbarſt auszuzeichnen. Wirth wandte ſich weiter gegen die Verpflichtung, die die Deutſche Volkspartei gegenüber den Deutſchnationalen eingegangen ſei. Dieſe Verpflichtung ſei außergewöhnlich. Demgegenüber bezeichnete Dr. Wirth die Haltung der Sozialdemokratie als mehr als korrekt. Die Rechte hin⸗ gegen ſei zu keiner einheitlichen Auffaſſung gekommen und wolle ſich für die Halbierung der politiſchen Meinung noch einen Wechſel ouf das Ganze ausſtellen laſſen. Die Deutſche Volkspartei habe dieſen Wechſel giriert mit der Vemerkung, daß ſie mit allen Mitteln auf die Beteiligung der Deutſchnationglen an der Regierung hin⸗ arbeiten werde. Die Formulierung„mit allen Mitteln“ ſei nach Zentrumsmeinung abwegig. Jedenfalls ſei das Ziel eines ſoge; nannten Bürgerblocks kein politiſches Ziel, das mi allen Mitteln erſtrebt werden müſſe. Der Bürgerblock ſei kein Inſtrument zur Ausführung der Dawes⸗Geſeße. Die Idee des Bürgerblocks ſei vielmehr geboren aus dem Wunſch⸗ unter deutſchnationaler Führung die politiſche Entwick⸗ lung im Reich und in den Ländern völlig umzukrempeln. Dem nüber iſt Dr. Wirth der Anſicht, daß die Führung der deutſchen Politik nach wie vor der Mitte zufallen müſſe⸗ wenn nicht eine Reichstagsauflöſung ein anderes Bild ergebe Die Deutſchnationglen hätten nach Meinung des Zentrums lediglich eine volitiſche Pflicht erfüllt. Der Gedanke, das Zentrum würde ſich einer Art Rechtsführung oder einer eventuellen Rechtsdiktatur unter⸗ orbnen, ſei irrig. Jedenfalls müſſe noch viel Waſſer den Rhein hinunterfließen, bis die Slellungnahme der Deutſchnationalen ſich zur politiſchen Kombination auswirke. Verlin. 2. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Der ſozial⸗ demokratiſche Parlamentsdienſt iſt der Anſicht, daß mit dem Inter⸗ view des früheren Reichskanzlers Wirt die Offenſive der Zen⸗ krumsmehrheit gegen den Bürgerblock einge leitet ſei. Der ſozial [demokratiſche Parlamentsdienſt wird wohl nicht ganz aus dem leeren Faß ſchöpfen. Vermutlich wurde er von Herrn Wirth informiert. Weiterhin wird behauptet⸗ Frage des Bürgerblocks gingen im Zentrum Wirth M 4 und ſchierte auch, wenigſtens bisher, Polen an der Kuhr Die Kattowitzer„Gazeta Robotnicza“ machte vor kurzem eine ganz intereſſanſe Rechnung auf, indem ſie zunächſt feſtſtellte, da von allen Wahlkreiſen des deutſchen Reithes in Weſtfalen die größte Anzahl polniſcher Stimmen abgegeben wurde, nämlich etwa 25 000. Unter Berückſichtigung der Auswanderung nach Polen und Frank⸗ reich wären das 25 Prozent der Stimmen, die die polniſche Liſte hätte erhalten können, nämlich angeblich 50 000. Trotz dieſer nu⸗ 50prozentigen Beteiligung der Polen an der polniſchen Liſte wir das Verhältnis als um vieles beſſer als in Mitteldeutſchland oder Oberſchleſien ſeitens des Kattowitzer Blattes angeſprochen, da 7 olniſchen Blatte nach die Agitation zu den Maiwahlen polniſcher ſeits ſehr ſchwach geweſen ſei. Was die Auswanderung der Polen aus dem Ruhrgebiet anbe⸗ langt, ſo rechnet die„Gazetta Robotnieza“ mit einer Auswanderung von 164000 Polen aus Weſtfalen nach Frankreich in den Nach, kriegsjahren,— von denen uns intereſſieren würde zu wiſſen, 9 und wie man in Frankreich die Belange dieſer„nationalen Minder⸗ heit“, die mit anderen Tauſenden von Polen zuſammen namenttie, in den Bergbezirken arbeiten, in kultureller und wirtſchaftlichen Hinſicht wahrt. Wieviel polniſche Schulen gibt es beiſpielsweiſe 1d Frankreich? Wieviel polniſche Organiſationen überhaupt? welcher Art ſind ſie? Wir könnten uns vorſtellen, daß es auße ordentlich illuſtrativ wirken könnte, wenn man etwas Näheres 75 über erführe— und dann etliche Vergleiche dazu geben würde, 8 ſpielsweiſe, was die Lage der Polen in Deutſchland anbelangt, oder auch umgekehrt die der Deutſchen in Polen! Neugierig fragten wir ſoeben nach dem Stande des polniſchee Schulweſens in Frankreich. Vermutlich wird man lange auf ein diesbezügliche Antwort warten können— deſto beſſer aber 8 man polniſcherſeits in Deutſchland Beſcheid, oder tut wenigſtens ſo, als ob das der Fall wäre. In dieſer Verbindung iſt es bemerken. wert, zu wiſſen, daß von den etwa 20 000 ſchulpflichtigen 1 im Ruhrgebiet ganze 150—250 die 5 polniſchen Privatſchulen* Eſſen, Oberhauſen, Hamborn, Hamborn⸗Brockhauſen, Lintfort 5 ſuchen, wiewohl§ 113 der Reichsverfaſſung den nationalen Minde heiten freie kulturelle Entwicklung, vor allem aber den Gebten der Mutterſprache gewährleiſtet. Man ſcheint alſo polniſcherſen vorzuziehen, deutſche Schulen zu beſuchen, was uns bei der ane kannten Höhe des deutſchen Schulweſens nicht weiter wundernimr Ebenſo wie jene Feſtſtellung iſt eine andere bemerkenswe⸗ die wir gleichfalls dem Kattowitzer Polenblatt verdanken, indem darauf aufmerkſam macht, daß ſich in Eſſen, Düſſeldorf, Votrob, Herne, Gelſenkirchen und Bochum polniſche Büchereien befinden 350 einer anſehnlichen Zahl von Bänden;„die Zahl der ſie benutzen Perſonen iſt jedoch ſehr gering“— was zum Teil unſerer 527 nung nach natürlich auf das Konto des polniſchen Analphabe ns⸗ tums geht, im übrigen jedoch wieder einmal mit aller wünſc 1 werten Deutlichkeit darlegt, daß die Polen im Ruhrgebiet für ter⸗ Einrichtungen des von Warſchau aus ſicherlich ſehr ſtark wand⸗ ſtützten„Bundes der Polen in Deutſchland“ nicht das„Verſtä nis“ aufbringen, was man ihnen in der großpolniſchen Weltpro ganda andichtet! Letzte Meldungen Die Präſidenkenwahlkampagne in Amerika + Am Montaag haben die amerikaniſchen Präſiden tſcha! kandidaten aller Parteien mit Radioanſprachen den kampyf eröffnet. Beſonders ringen ſie um die Stimmen der onr⸗ niſterten Arbeiterſchaft. In zahlreichen Arbeiterverſammlungen de⸗ den Reſolutionen angenommen, die ſich für die Underſtützung unabhängigen Präſidentſchaftskandidaten Lefolette einſetzen. Ein politiſches Allenkat in Japan (Spezialkabelbericht der Anited Preß) Tokio, 2. Sept. Ein Sozialiſt verübte ein Atten auf den General Fuauſa, als dieſer ſich auf dem Wege zu An⸗ Gedenkfeier des Erdbebenfahrestages befand. bei de 11 ſprache halten wollte. Der Attentäter feuerte auf den Genera im er verwundete Er konnte feſtaenommen werden. n aunten an. daß die Tat aus Rache für die Erſchießung eines 78 r uniſten ie Mehrheit. * Anarchiſten während des Erdbebens erfolate, als Fuauſa Spitze der Garniſon ſtand und ſeine Truppen zahlreiche Komm erſchoſſen. Attentat auf die Berliner Börſe? Berlin, 2. September. Am Eingang zu den im Verliner gebäude befindlichen Weinkellern der Firma Burchardt geſtern vormittag eine Granate gefunden. Die Polizei der Aufklärung des Vorfalls beſchäftiat. Es ſteht noch nicht 2 ſen⸗ Bönſehe v, da größeres 605 anzurichten. Es wird darauf hingewieſen, bereits der dritte Bombenfund in der Börſe oflorrgumem,„ ar nnorhalß vneemßtg furzer arx gegen Stegerwald konform und mit ihnen mar- es ſich um einen Sprengkörper handelt, der tatſächlich gelhgaß die⸗ deren Mel⸗ Dienskag, den 2. Sepkember 1924 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag Ausgabe) 3. Seike. Nr. 405 Kaufleute, Proviſtonsvertreter und freie 7 erufe in der Exwerbsloſenverſicherung 2 Unter obiger Spitzmarke brachte der„General⸗Anzeiger“ am 6. Auguſt einen Artikel von Fritz Wagner, Leiter des Stellen⸗ nachweiſes für Angeſtellte in Frankfurt a.., der eine falſche Auf⸗ aſſung erwecken muß. Richtig iſt, daß nicht nur derjenige Anſpruch guf die Erwerbsloſenunterſtützung hat, der in den letzten zwölf konaten mindeſtens 3 Monate gegen Krankheit pflichtverſichert war ud ſeine Beiträge zur Erwerbsloſenverſicherung bezahlt hat, ſon⸗ rn auch derjenige hat Anſpruch auf die Erwerbsloſenunterſtützung, er in den letzten 2 Jahren, vom Tage der Antragſtellung gerechnet, Monate pflichtverſichert war. Der Geſetzgeber will durch letzteres de Härte etwas mildern und gibt den Unterſtützungsbedürftigen die 96glichkeit, falls nicht in 12 Monaten 3 Monate Pflichtverſicherung, o doch in 24 Monaten 6 Monate dieſer Verſicherung nachweiſen zu onnen, um dadurch in den Genuß der Erwerbslofenunterſtützung zu gelangen. f Ferner ſind alle diejenigen verſicherungspflichtig, die ein Ein⸗ nmen bis einſchließlich M. 200 monatlich erreichen. Zum Ein⸗ ommmen zählen aber nicht die ſozialen Zulagen für die Frau und de Kinder. Arbeitgeber und Arbeitnehmer ſeien hierauf beſonders ingewieſen. Die Arbeitgeber ſind verpflichtet, falls ſie die ſozialen Arlagen zum verſicherungspflichtigen Einkommen zählten, ſo daß der Mbeimehmer nicht pflichtverſicherungspflichtig, alſo demnach über üie 200.— Einkommen monatlich hatte, die Arbeitnehmer nachträg⸗ 5 zur Verſicherung anzumelden und die Beiträge zur Krankenkaſſe ebſt Erwerbsloſenverſicherungsbeiträgen nachzuzahlen. Auf jeden 22 hat der Arbeitgeber die Beiträge auch dann noch nachzuzahlen, enn der Arbeitnehmer ſeine Arbeitsſtelle durch Kündigung oder krult einem Grunde bereits verlaſſen hat und, wie zuletzt erwähnt, als Herweiſe zur Kranken⸗ und ſomit zur Erwerbsloſenverſicherung 7 Pflichtmitglied nicht angemeldet war. Im Unterlaſſungsfalle 8 der Arbeitnehmer bei Anrufung durch die Aufſichtsbehörde zur achträglichen Leiſtung der Pflichtbeiträge gezwungen. Darum den beeitnehmern an dieſer Stelle die dringende Mahnung, ſich ja zu zergewiſſern, ob ſie nach vorſtehenden Grundſätzen zur Pflichtver⸗ zherung angemeldet wurden, um bei Vedürftigkeit auch in den ihnen rechtlich zuſtehenden Erwerbsloſenunterſtützung zu ingen. Einer vielfach verbreiteten irrigen Anſicht muß entgegengetreten untden; daß die Erwerbsloſenunterſtützung eine Form der Armen⸗ lof erſtützung ſei. Durch die Entrichtung der Beiträge zur Erwerbs⸗ 55 enverſicherung hat der Verſicherte den gleichen Anſpruch auf Er⸗ erbsloſenunterſtützung erworben, wie er Anſpruch an die ſtent ken⸗, Invaliden⸗ und Angeſtelltenverſicherung ohne Bedenken falls er ihrer bedarf. Als eine Härte des Geſetzes muß es über betrachtet werden, daß unter den heutigen Verhältniſſen, wie M haupt, für die Erwerbsloſenverſicherung eine Gehaltsgrenze von ſch 00.— monatlich gezogen iſt. Hier hätten die Organiſationen zon längſt dahin wirken ſollen, daß dieſer Paſſus im Geſetz fällt. Nür die Erwerbsloſenverſicherung ſollte es bezgl. Einkommen keine dde chränkung geben. Alle Arbeitnehmer, ſeien es ſẽde mit höchſtem zter niedrigſtem Einkommen, freie Berufe oder P. viſſonsvertreter, bechaupt alles was einen Erwerb hat, müßte zur Erwerbsloſen⸗ Mittcherung herangezogen werden. Hierdurch würden dann mehr Pirtl zur Erwerbsloſenunterſtützung aufgebracht und könnten den lich Bedürftigen dann entſprechend höhere Beträge aus dieſer ſatigicherung zur Verfügung geſtellt werden. Sache der Oraani⸗ * iſt es, das leider bisher Verſäumte ſchnellſtens nachzuholen und in letzterem Sinne mit allem Nachdruck zu wirken. L. W. Städͤtiſch? Nachrichten Harzreiſe der Mannheimer Liedertafel dert Die Berichterſtattung über die Harzreiſe der Mannheimer Lie⸗ He zafel ſchloß mit der Mitteilung, daß nach der Beſichtigung der geirnannshöhle in Rübeland die Weiterreiſe nach Schierke an⸗ eten wurde. Die Verſpätung, die durch den kleinen Unfall des balgloſſenen Autos verſchuldet wurde, ließ die im Reiſeprogramm Schelchene Brockenfahrt nicht zu. um 11.53 Uhr ging von erſt erke der Zug nach dem Brocken ab und um 1 Uhr traf man tun in Schierke ein. Man hätte aber ſelbſt bei minutiöſer Einhai⸗ von des Reiſeprogramms auf die Brockenfahrt verzichten müſſen, da wolf r Spitze aus keine Fernſicht möglich war. Schwere Regen⸗ 55 en verhüllten den Gipfel, als wir das Schnauferl ein wenig in Nuntſ aus verſchnaufen ließen. Wir hatten hier den höchſten ſcon unſerer Tagestour(über 800 Meter) erreicht. Man ſah zwar aber zvon hier aus, daß Vater Brocken bei ſchlechter Laune war, 5 zwei Damen, die vom Gipfel kamen, beſtätigten übecdies, lohn eine Beſteigung der höchſten Erhebung des Harzes völlig up⸗ und ad ſei. Von Torfhaus ab fällt die durch herrliche Tannen⸗ als Laubwälder führende Straße ſtändig. Der Chauffeur, der ſich W ungemein vorſichtiger Führer erwies, konnte infolgedeſſen ge zin ſparen. Auffallend war auf der ganzen Fahrt die ſorgfäl⸗ Num flege der Straßen. Nur ganz ſelten machte der Wagen einen die Rer. In Hoppes Hotel war die Früßſtückstafel ſchon gedeckt. Mitt ürgäſte, die an den Seiten Platz genommen hatten, aßen zu Bad g. Wir hatten engliſche Tiſchzeit. Das Mittageſſen wartete in Harzburg. Das Wetter hatte ſich bis jetzt gehalten. eeer war das Auto verlaſſen, da fings in Strömen zu regnen an. Es platſchte auch genau noch ſo, als wir von der gaſtlichen Stätte wieder abfuhren. Auf Verlangen der Kurgäſte wurde vorher noch ungen. Die von Hannover her ſehr ramponierten Stim⸗ men bef en ſich ſchon in weit beſſerer Beſchaffenheit. In Braun⸗ lage ſtellte Petrus den himmliſchen Regenapparat wieder ab. Nach e der Kaffeeſchlacht— die Betonung iſt, wie die Teilnehmer beſtätigen werden, auf die deitte Silbe zu legen— ſtellten die meiſten im chbarten Wagehäuschen feſt, daß ihnen die Sängerreiſe nicht t bekommen war. Die ausgehändigte Veſcheinigung wies durch⸗ weg Gewichtszunahmen auf. Gegen halb 6 Uuhr kam Bab Harz⸗ burg in Sicht. Die Inſaſſen des zweiten Autos, die Herrn Prü⸗ fer bei ſich hatten, machten ſchnell noch eine Gruppenaufnahme am Radau⸗Waſſerfall am Eingang des Städtchens. In Bad Harzburg Vor dem Hotel Juliushall hatten ſich zur Begrüßung wieder die Herren Behnecke und Rieger eingefunden, die ihrer Freude über den ſchönen Verlauf des Ausfluges durch einen der ſchönſten Teile des Harzes lebhaft Ausdruck gaben. Da alle Lieder⸗ täfler nicht im Hotel Juliushall Unterkunft finden konnten, wurden Herrn Behneckes Hotel und eine weitere benachbarte Fremdenunter⸗ kunft in Anſpruch genommen. Um halb 7 Uhr wurde im Speiſeſaal des Hotel Juliushall das Abendeſſen eingenommen, das einen ge⸗ radezu feſtmahlähnlichen Charakter trug. Ein geſelliges Vei⸗ ſammenſein im geſchmackvoll dekorierten Kaffee des Hotels be⸗ ſchloß den Tag. Die umfangreichen Räumlichkeiten waren von Bad Harzburger Sangesfreunden, ſonſtigen Bürgern mit ihren Familien⸗ angehörigen und Kurgäſten bis auf den leßten Platz beſetzt. Chor⸗ vokträge wechſelten mit Solis und Quartetten, Darbietungen der Kaffeekapelle, eines Saxophonvirtuoſen, eines eleganten Tanzpaares und Anſprachen ab. Bankdirektor Klenke begrüßte die Mann⸗ heimer herzlich im Namen der Bad Harzburger Sangesfreunde unter dem Moto:„Nur die Hoffnung feſtgehalten, Frühling wird es doch einmal!“ Präſident Georg Müller warf in ſeinen Dankes⸗ worten zunächſt einen Rückblick auf den bisherigen genußreichen Verlauf der Sängerreiſe Nicht nur die Naturſchönheiten des Har⸗ zes hätten alle Erwartungen übertroffen, ſondern auch die gaſt⸗ freundliche, überaus herzliche Aufnahme, die den Liedertäflern über⸗ all zuteil wurde. Ganz beſonders möchte er das Entgegenkommen hervorheben, das die Liedertäfler in Bad Haczburg bei den Herren Behnecke und Rieger gefunden hätten. Wenn er Maharadſcha wäre, würde er ihnen den Elefantenorden mit Brillanten verleihen. Er nehme aber an, daß ihnen das Liedertafelabzeichen als Erinnerung an die mit den Mannemer Sängern verlebten Stunden ebenſo wertvoll wäre. Unter allgemeinem Jubel überreichte Herr Müller den beiden Herren das Abzeichen mit dem Wunſche, daß ſie es recht lange tragen und ſich ſtets an den Beſuch der Lieder⸗ täfler freundlich erinnern möchten. Die Reiſe werde in dem Ver⸗ einsblatt, das bis nach Nordamerika gelange, verewigt und nament⸗ lich die in Bad Harzburg verlebten Stunden in gebührender Weiſe gewürdigt werden. Das Hoch auf das deutſche Vaterland. mit dem Herr Müller ſeine ſchwungvolle Anſprache ſchloß, fand ſtürmiſchen Widerhall. Spontan ſtimmten die Verſammelten das Deutſchlandlied an. Hotelier Behnecke dankte zugleich im Namen des Herrn Rieger herzlich für die Auszeichnung, die alle Harzburger ehre. Sein Hoch galt der Mannheimer Liedertafel. Von den unterhalten⸗ den Darbiekungen ſind insbeſondere zwei Solis des Herrn Jakob Dann jr. zu erwähnen, der den Nachweis lieferte, daß er ſeinen ſchönen Bariton glücklich durch die ſtrapaziöſen Sängerreiſetage hin⸗ durchgerettet hatte. Auch das aus den Herren Baumüller, Roth, Jakob Dann und Prüfer beſtehende Quartett war ſehr erfolgreich. Hoch gingen die Wogen der Fidelitas. Erſt nach ⸗ ternacht lichteten ſich langſam die Reihen. Es war der gemütlichſte Abend auf der ganzen Reiſe. Der Donnerstag vormittag war der Beſichtigung von Bad Harzburg gewidmet. Ein Liedertäfler hatte recht, als er meinte, das Städ⸗ chen ſei am beſten mit Wildbad zu vergleichen. Wie dort eine Haupt⸗ ſtraße, in der ſich die Hauptgeſchäfte angeſiedelt haben. Das Kur⸗ haus mit den ſorgſam gepflegten Anlagen trägt großſtädtiſchen Charakter, nicht minder die erſten Hotels. Am Hange des ſteil auf⸗ ſteigenden Burgberges liegend, bietet das Städtchen eine Fülle von reizvollen Spaziergängen. Und da auch an geſellſchaftlichen Veran⸗ ſtaltungen kein Mangel iſt, wird jedem Geſchmack Rechnung getra⸗ gen. Wer nur Erholung und Heilung ſucht, wird hier nicht ent⸗ täuſcht. Man kann allen Zerſtreuungen, die das ganze Jahr über die Großſtadt bietet, leicht aus dem Wege gehen, in ozonreicher Luft die Nerven ſtärken und Heilung bei der Soolquelle ſuchen, die im Kurhaus ſprudelt Wohl jeder hat im Laufe des Vormittags ein Glas Brunnen verſucht. In der elften Stunde wurde zum Sammeln geblaſen. Es galt dem Geſtüt Harzburg einen Beſuch abzuſtatten. In nächſter Nähe der Rennbahn liegend, gewährt die umfangreiche Anlage einen intereſſanten Einblick in die deutſche Raſſepferdezucht. Zunächſt wurden den Mannheimern die Zuchthengſte vorgeführt: je zwei Voll⸗ und Halbblüter.„Ulſter King“, ein wertvoller 17jähriger Vollblüter, weiſt eine beſonders zahlreiche Nachkommenſchaft mit klangvollen Namen auf. Der dunkel⸗ braune Hengſt, gezogen 1907 in Irland, lief zweijährig viermal und gewann das Great Kingſton Two Year Old Plate gegen 14 Pferde. Dreijährig gewann er dreimal u. a. das Princeß of Wales Stackes Kaum ober zu Newmarket(2400 Meter). Ulſters Kings Nachkommen ge⸗ wannen bisher von über 16 000 Pfd. Sterling. Seine beſten Produkte ſind Felim, Pride of Ulſter und Urſula.„Czardas“, der zweite Vollblüter, ein Fuchshengſt, iſt 1910 vom Freiherrn S. A. v. Oppenheim im Geſtüt Schlenderhan gezogen. Czardas gewann 143 300 Mark und 100 000 Kronen. Zweiſährig ſiegte er bei 10 Starts zweimal und wurde ſechsmal plaziert. Und zwar war er Sieger im Herzog von Ratibor⸗Rennen und im Nuage⸗Rennen, beide in Hoppegarten. Dreijährig war er in fünf Rennen ſtets ſiegreich: im 1. Klaſſen⸗Er⸗ ſatzpdeis(1600 Meter) und im Podbielski⸗Rennen(1800 Meter) in Grune„wo Alvarez und Fervor im geſchlagenen Felde blieben, das Hetgel⸗Rennen(1600 Meter), den Großen Preis von Hamburg (2200 Meter) und das Oeſterreichiſche Derby(2400 Maeter) gegen Moszi Kſiaze, Fatatiſt und Elector. Von den beiden Halb⸗ blütern iſt der ältere ein prachtvoll gehauter Schimmelhengſt. Der andere, ein Brauner, iſt als Zweijähriger noch nicht ſprungfähig. Auf den hinter den Stallungen liegenden Koppeln tummelten ſich die Mutterſtuten mit ihren Fohlen und die Einjährigen, von denen einige Tage vorher 16 Stück verauktioniert worden waren. Den höchſten Preis mit 27 000 Mark brachte der Fuchshengſt „Mädchentraum“ von Traum und Mademoiſelle. Er wurde von einem Gutsbeſitzer in Holſtein geſteigert. Auf 20 000 Mark brachte es„Loblied“, ein dunkelbrauner Hengſt von Fervor und Luitgarde. Im ganzen beſitzt das Geſtüt, das dem bekannten Sportsmann Frhrn. v. Lyncker gehört, 180 Pferde Infolge der vorgerückten Zeit und der aufgeweichten Wege verzichtete man auf eine Weiterwanderung bis zur Rennbahn, deren Tribüne herüber⸗ grüßte. Soviel konnte ſchon von Weitem feſtgeſtellt werden, daß die Bahn ſehr ſchön gelegen iſt. Bei dem Intereſſe, das dem Pferde⸗ ſport in Mannheim entgegengebracht wird, war die Einfügung der Geſtütsbeſichtigung in das Reiſeprogramm ſehr begrüßenswert. Beim Mittageſſen im Hotel Juliushall dankte Präſident Georg Müller der Reiſekommiſſion, insbeſondere den Herren Kloſter⸗ mann, Fauth und Enders und brachte ein Hoch auf ſie aus. Direktor Kloſtermann ergänzte die Ausführungen des Präſiden⸗ ten, indem er ebenfalls einen Rückblick auf den genußreichen Ver⸗ lauf der Sängerreiſe warf und noch den Herren Feſenmeyer und Schöllhorn dankte, die ebenfalls an den Vorbereitungen beteiligt waren. Das Hoch galt der gaſtfreundlichen Stadt Harzburg. Hotelier Behnecke gab Allen einen herzlichen Gruß von Bad Harzburg mit auf den Weg für die Sangesbrüder in der Heimat. Dann hieß es Abſchied nehmen. Um.15 Uhr dampfte der Schnell⸗ zug aus dem Harzburger Bahnhof. Hotelier Rieger, der es ſich nicht hhatte nehmen laſſen, ſeine Landsleute bis auf den Bahnſteig zu begleiten, dirigierte den badiſchen Sängerſpruch. Dann ſetzte ſich der Zug in Bewegung nach Vieneburg. Es ging der Heimat zu. Die Alltagsſorgen, die man in den verfloſſenen ſechs Tagen völlig hinter ſich gelaſſen hatte, machten ſich ſchon leiſe geltend, als die neueſten Zeitungen über die aktuellen politiſchen Vorgänge be⸗ richteten. Wie wird die Abſtimmung im Reichstag ausfallen? ſo frogte ſich ein Jeder. Da für die Liedertäfler bis Frankfurt ein Extrawagen geſtellt worden war, konnte man ſichs bequem machen. Der Zugführer meinte, ob wir denn über Köln nach Mannheim fahren wollten. In dem Telegramm, das den Wagen anforderte, ſbeht: Für die Mannheimer Sänger nach Köln! Sollte das ein Fin⸗ gerzeug dafür ſein, wohin die Liedertäfler das nächſtemal fahren ſollen? Gegen ½2 Uhr Ankunft in Mannheim. Trotz der ſpiten Nachtſtunde waren mehrere Damen auf dem Banhſteig zur Be⸗ grüßung des Gatten erſchienen. Zum letztenmale erſcholl der bad'ſche Sängerſpruch. Dann gings wieder durch die regennaſſen, ſtillen Straßen den heimiſchen Penaten zu. Herrliche, unvergeßliche Tage waren zu Ende. Richard Schönfelder. * Ernannk wurde Kriminaloberinſpektor Hermann Wald⸗ vogel als Nachfolger des Herrn Lüthy zum Leiter der hieſigen Kriminalpolizei. Herr Waldvogel war ſchon in den Jahren 1914—19 hier tätigt, kam dann vorübergehend nach Karlsruhe, worauf er im Jahre 1922 wieder nach Mannheim verſetzt wurde. * Dem Bericht über die Eröffnung der Jenkral⸗Garage Born und Hog, G. m. b.., iſt noch hinzuzufügen, daß auch die Städt. Sparkaſſe mit Direktor Schmelcher an der Spitze in anerken⸗ nenswerter Weiſe an dem Neubau des Unternehmens mitgewirkt hat. Ferner iſt feſtzuſtellen, daß die Verkaufsſtelle für Automobile, Motorräder, Autozubehörteile und Sportsausrüſtung in eigener Regie geführt wird. *Kinderdankfeſt. Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Zulaſſungskarten für das am 8. September ſtattfindende Kinder⸗ fe ſt auf der ſtädt. Schularztſtelle im alten Rathaus zu haben ſind. Die Ausgabezeiten ſind in der Anzeige im Samstag⸗ Abendblatt angegeben. * Verhaftung eines Defraudanken. Der Inhaber der Poſtagen⸗ tur in Auenheim bei Kehl, Müll, iſt nach Veruntreuun geflüchtet, hat ſich aber in Mannheim der Polizei geſtellt. Vereinsnachrichten Abgebaute Beamle! Man ſchreibt uns: Ddie Ortsgruppe Mannheim des„Landesverbandes der Abgebauten Reichs⸗„ Staats⸗ und Gemeindebeamten“ hält am Donnerstag, 4. September im Saal„Zum Eichbaum“, P 5, ihre nächſte Mitgliederverſammlung mit wichtiger Tages⸗ — in den letzten Jahren über 100 Rennen im Werte ordnung, u. a. Gefährdung evtl. Wegnahme von Penſion und Wartegeld, ab. Neben den Mitgliedern ſind hierzu alle Abbau⸗Be⸗ wie Frage dich immer in jeder Lage deines Lebens, ehe du handelſt: bandelnteſt du hier am edelſten, am ſchönſten, am vortrefflichſten nen in? Und was dein erſtes Gefühl dir antwortet, das tuel Das ne ich Ideal, das dir immer vorſchweben ſoll. Kleiſt. das Theater der Fünfzehntauſend im Staòdion zu Wembley Von Prof. Dr. Konrad Ott * London, Ende Auguſt 1924. muß ſchon anerkennen: mag der finanzielle Erfolg, den die wa Reichsausſtellung einbringen ſollte, auch weit hinter den Den brunen zurückgeblieben ſein, der ideelle iſt dafür um ſo größer. der horitiſchen Weltmacht⸗ und Weltmarktgedanken jedem einzelnen iſt reſtasdenoſſen ſo eindringlich wie möglich vor Augen zu führen, känder ds gelungen. Stolz iſt die Bruſt geſchwellt, wenn der Eng⸗ gefüpt, durch dieſe in ihrem organiſchen Bau ausgezeichnet durch⸗ rte Ausſtellung ſchreitet, wenn er all den Reichtum erblickt, anteoßbritannien von ſeinen über die ganze Welt zerſtreuten Titel 55 empfängt. Die„Pageant of Empire', wie der offizielle ſubenſip det. tut noch ein Uebriges hinzu, das Nationalbewußtſein ub zu heben und zu ſtärken. Allabendlich geht dieſe„Reichs⸗ mit einem beiſpiellos großen Apparat in Szene. Das rieſen⸗ bequenund der Arena des Stadions, in dem für 150 000 Zuſchauer tigte e. Plätze ſind, iſt die Bühne, auf dem ſich das farbenpräch⸗ don 15 chauſpiel, das je die Welt geſehen hat, abrollt. Man ſptelt ämmerung in die Nacht hinein. Scheinwerfer von ge⸗ Dimenſionen werfen ihre Lichtkegel auf einen künſtlichen der das Maſſiv eines Gebirges zeigt, vor dem je nach Be⸗ 1 Handlung die Weſtminſterabtei oder ein gewaltiges Segel⸗ ulſcheint. Von Bild zu Bild ſteigert ſich die Intenfttät der un die Zuſchauerraum und Szene taghell beleuchtet. magen dr weniger als 15000 Perſonen agieren bei dieſem einzig⸗ alles h; Theater, übertrifft alſo, was Maſſendarſtellung anbelangt, Ravaſl s letzt Dageweſene. Die Regierung ſelbſt ſtellt Infanterle, aaerie und Artillerje. dei e Handlung, die in konzentrierter Form die glorreichſten rem zwei Tagen Heinrichs VII. bis heute umreißt, die in teilt ſic eiten Teil die Koloniſation fremder Erdteile aufzeigt, ver⸗ drei Spielabende. Am erſten Abend ericheint der Hof ada„* nian erlebt die Entdeckung Neufundlands und jene llten aer, zweite und zwaiſellos künſtleriſch am wirkungs⸗ engliſche Floegte Abend bringt die Tage der Königin Eliſabeth, die M. briz:an Eclicche otte im Mitteumeer, die Beſitzergreifung Südafrikas und Indiens. Der dritte zeigt den Hof Georgs III., die Koloniſierung Neuſeelands und Auſtraliens, Helden aus der Vergangenheit und Gegenwart und ſchließt mit dem Dank des Imperiums:„The Dominions, India and Colonies with their power, sglendour and resources show to the Motherland their sacrilſices, loyalty and love. Navy, Army and Air Force in vast spectacle.“ In einer unerhörten Farbenpracht, die aber nirgends etwas Aufdringliches an ſich hat, die bis in die feinſten Nüancen hinein harmoniſch abgeſtimmt iſt, repräſentiert ſich dieſer Ueberblick über engliſche Geſchichte und Kulturgeſchichte. Die reinhardiſch anmutende Maſſenregie iſt bewundernswert, geſchickt, logiſch, präzis. Der be⸗ fehlende Zwang löſt ſich in verblüffende Natürlichkeit auf, die die Erregung, die Intenſität, die Energie der Spieler vervielfacht, die wiederum vervielfacht in die zuſchauende Menge zurückgeworfen werden. Wohl erſcheinen ab und zu in ihrer Wirkung künſtleriſch matte Bilder, zumal da, wo der Koloniſationsgedanke in dramatiſche Erſcheinung treten ſoll. Langeweile befällt aber auch da nicht den Zuſchauer, weil, und das iſt das Raffinierte bei dieſer Schau, alle ſeine Sinne in Feſſel geſchlagen ſind. Muſik eines großen Orcheſters rauſcht in die Darſtellung hinein. Lieder eines gemiſchten Maſſen⸗ chores begleiten die Handlung. Orgelton und Glockengeläute brauſt gewaltig durch die Arena und miſcht ſich mit rollenden Gewehr⸗ ſalven und Geſchützdonner. Fortwährend wechſelt Lyrik mit Dra⸗ matik geladenen Szenen. Die Kavaliere und Damen des Hofes formieren ſich zu einem lieblichen Menuett. Oder Shakeſpeare ſchreitet tiefſinnend über den Plan, umringt von lichten Geſtalten ſeines Sommernachtstraumes, gefolgt von allen Figuren ſelner Werke. Ein indiſches Straßenleben mit ſeinem ganzen Brim⸗ borium tut ſich vor uns auf. Oder eine Kavallerieattacke ſtürzt auf phantaſtiſch gelleidete, gellend ſchreiende Eingeborene. Eine regelrechte Schlacht entwickelt ſich vor unſeren Augen. Selbſt der Humor fehlt nicht, wenn z. B. die Toten der Schlacht plötzlich bei einem Angriff wieder lebendig werden und in größter Eile die Ausgangstore zu gewinnen ſuchen. Dann wiederum Bilder, in denen in Licht⸗ und Farbenrauſch getauchte Allegorien feierlich da⸗ hinſchreiten, glänzende Paraden engliſcher, amerikaniſcher und fran⸗ zöſiſcher Truppen als Kompliment für die Waffengefährten des Weltkrieges einherſtolzieren. Kein Haupt bleibt da unentblößt, und die Nationalhymne rauſcht zum nächtlichen Himmel empor. Indeſſen der ſurrende Propeller eines niedrig über die Arena fliegenden Aeroplans die Melodie begleitet. Tiere aller Erdteile, vom rieſigen Glefanten bis zu den kleinen hurtigen weißen Eskimohunden, beleben die Schau und betonen auch damit bewußt das„Rule Britania over the Earth.“ Lichter, der Geſten und Haltungen entzündet leidenſchaftlich den nationalen Gedanken, ſchafft eine Menge, deren Herz ſtolz vibriert, aus deſſen tauſend Seclen der Gedanke glüht, daß ſie eines Wil⸗ lens ſind. Wenn Sinn und Erfüllung des Theaters die Erhebung einer Menge, Sinnbild des Volkes bedeuten, hier in dieſer„Pageant of Empire“ iſt ſie wirklich und fruchtbar erreicht. Dem deutſchen Fremdling aber krampft das Herz, wenn er an die Zerſpaltenheit in tauſend Intereſſen ſeines Volkes denkt, wo ſo viele Brüder und Schweſtern nationales Fühlen verlernt haben Columbus wird die Entoͤeckung Amerikag ſtreitig gemacht Ein Däne 20 Jahre vor Columbus der Enkdecker? Alle Welt hat bisher geglaubt, daß der in Italien geborene und in Spanien geſtorbene Chriſtoph Columbus Amerika im Jahre 1492 entdeckt habe und daß dies eine feſtſtehende Tatſache ſei. Aber das ſoll, wie man jetzt in der däniſchen Preſſe lieſt, auf einmal nicht mehr der Fall ſein. Danach war es nicht Columbus, der die Ehre hat, den Erdteil auf der anderen Seite des großen Waſſers entdeckt zu haben, ſondern ein Däne iſt der wirkliche Entdecker Amerikas. Der Oberbibliothekar an der Kopenhagener Univerſität, Dr. phil. Sofus Larſen, hat, wie in Ergänzung kurzer durch die Preſſe gegangener Meldungen mitgeteilt ſei, dieſe überraſchende Feſtſtellung gemacht, und zwar vor den Teilnehmern auf dem internationalen Amerikaniſten⸗Kongreß, der dieſer Tage in Göteborg in Schweden abgehalten wurde, und er hat Beweiſe für ſeine überraſchende Be⸗ hauptung ins Feld geführt, welche vollgültig ſein ſollen. Die Dar⸗ legungen Larſens erweckten koloſſales Aufſehen. Der Ge⸗ lehrte hat das Ergebnis erzielt nach mehreren Jahren energiſcher und gründlicher Unterſuchungen. Vor drei bis vier Jahren ſchon veröffentlichte er eine gelehrte Abhandlung über dieſen Gegenſtand in den„Jahrbüchern für nordiſche Altertumskunde“. Aber die da⸗ maligen Mitteilungen drangen nicht hinaus über den engeren Kreis der Männer der Wiſſenſchaft. Der Vortrag, den Larſen jetzt in Göteborg gehalten hat und der ſo mächtiges Aufſfehen erregte, war ein kurz gefaßtes und populäres Reſumee der gelehrten Abhandlung, die übrigens nun auf Engliſch in einem amerikaniſchen ſowie einem engliſchen Verlag erſcheinen wird. Amerikas Entdecker heißt alſo, nach Dr. Larſen, nicht Colum⸗ bus, ſondern die gewaltige Entdeckung ſoll dem Dänen Johann Scolus vorbehalten ſein. Larſen iſt zu dieſem Reſultat ge⸗ kommen, teils bei der Durchforſchung alter portuaieſiſcher Reiſebe⸗ Man kann nicht leugnen: Dieſes Theater der Farben und richte, teils bei der Unterſuchung von Schilderungen, welche vor⸗ 2 — ——— 4. Seite. Nr. 405 Maunheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabde) Dienskag, den 2. Seplember 1922 amten von Mannheim und Umgebung zur Teilnahme dringend ein⸗ geladen. Der Schutzverband ſtellt ſich insbeſondere die Aufgabe, jede weitere etwa geplante Verſchlechterung der rechtlichen und wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe der abgebauten Beamten in tatkräftiger Gemein zgaft mit den beſtehenden Beamten⸗ und Spitzenorganiſa⸗ tionen uſw. unter allen Umſtänden zu verhindern. Endziel aber bleibt die Wiedergutmachung des an den Beamten begangenen ſchweren Unrechts. Der Schutzverband wird demgemäß bei Heraus⸗ arbeitung und Vertretung der beſonders gelagerten Intereſſen und Forderungen der abgebauten Beamten Hand in Hand mit dieſen Spitzenorganiſationen arbeiten und ſtellt ſomit eine Arbeitsent⸗ laſtung dar. Nach den Satzungen des Schutzverbandes bleibt ſeinen Mitgliedern die weitere Mitgliedſchaft bei ihren bisherigen Berufs⸗ organiſationen völlig unbenommen. Im übrigen iſt dieſe Inter⸗ eſſengemeinſchaft der abgebauten Beamten parteipolitiſch und reli⸗ giös unabhängig und neutral. Abgebaute Beamte von Reich, Staat und Gemeinde! Wachet auf! Helft mit durch eueren Beitritt zu un⸗ ſerer Intereſſengemeinſchaft, eine ſtarke und tatkräftige Abwehr⸗ und Schutzorganiſation zu ſchaffen, die auch bei künftigen Verhand⸗ lungen uſw. über die Belange der abgebauten Beamten ſeitens der Regierungsſtellen und dem Parlament als Intereſſenvertretung der abgebauten Beamten anerkannt und zugezogen wird. In Bayern und Württemberg ſind in verſchiedenen Städten bereits Ortsgruppen eines Schutzverbandes für Abbaubeamte gegründet, die zu einem Landesverband zuſammengefaßt ſind. Die Landesverbände werden demnächſt zu einem„Reichsverband“ zuſammengefaßt. Baden darf nicht zurückbleiben! An alle abgebauten Kollegen ergeht daher der Ruf:„Kommt alle zur Verſammlung am 4. September!“(Siehe Anzeige in dieſer Nummer.) Veranſtaltungen Wochenſpielplan des Nationaltheaters Samstag, 6. Sept., A. 1.„Perikles von Tyrus“. JVB. —62 und 500—562. Anfang 7 Uhr. Sonntag,.,., 1.„Fidelro“.(Neu einſtudiert). JVB. 63—124 u. 563—624. Anſang 7 Uhr. Montag,.,., 1.„Der Teufelsſchüler“. JVB. 125—186 u. 625—686. Anfang.30 Uhr. Im Neuen Theater Samstag, 6. Sept. Zum erſten Male„Die Strohwitwe“. FVB. 187—310 u. 687—910. Anfana 8 Uhr. Sonntag,., Uraufführung:„Fuſſel oder der Druckfeh⸗ ler“. FVB. 311—437 u. 911—1000. Anfang 8 Uhr. Die Mieter werden erſucht die Platzausweiſe gegen Vorzei⸗ gung der Quittung für die am 1. 9. 24. fällige Rate an der Tages⸗ kae B 2, ga in Empfang zu nehmen. Der Bühnenrolksbund wird die für die Vorſtellungen am., 7. und 8. September aufgerufenen Mitglieder durch perſön⸗ liche Mitteilung in Kenntnis ſetzen. * Neyes Theater im Noſengarten Die Operettengaſtſpiele des Heidelberger Stadttheaters, die uns die theaterloſen Wochen der Sommerferien verkürzen ſollten und es auch aten, haben mit der geſtrigen Abendvorſtellung im Muſenſaal ihr Ende gefunden. Ein„bunter Abſchiedsabend“ war ihre letzte Nummer, die ſich ſo recht als Ausklang an das bisherige Gaſt⸗Pro⸗ gramm anreihte. Ernſtes und Heiteres, in bunter Reihenfolge ge⸗ miſcht, gewiſſermaßen eine Ausleſe aus dem Ferienſpielplan und von dem uns wohlbekannten Herrn Hans Michels zu einem ſinnigen Abſchiedsſtrauß gebunden. Das war, kurz geſagt, der In⸗ halt des geſtrigen Abends. Sollen wir noch einmal die Leiſtungen der einzelnen Damen und Herren des vielgewandten Meißnerſchen Enſembſes aufzählen? Wir haben das ja ſchon zur Genüge getan. Begnügen wir uns alſo mit einem Geſamtlob. Sie haben ja Alle ihr Beſtes gegeben uns die Sommerabende zu erheitern. Und wenn geſtern abend wahre Beſſallsſtürme die braven Knſtlor umjubelten und Blumen in Fülle geſpendet wurden, ſo ſoll die⸗ den Heidelber⸗ gern das Symbol unſeres herzlichen Dankes und nicht minder unſere Anerkennung ſein, die ſie ſich wahrlich verdient haben. 1— Becks Kaffee⸗-Habarelt Friedrichsbau bringt heute abend ein Sonderkonzert von De Lank und Tubach, Soliſten des Orcheſters. Durchweg Mannheimer Künſtler, im ganzen ſieben Her⸗ ren, ſind zu dieſem Abend gewonnen worden. Wiener Oyveretten⸗ muſik kommt zur Geltuna! Außerdem ein kleines Variete⸗Kabarett⸗ Programm mit dreſſierten Tauben. Marmor⸗Skulpturen, ungariſches Geſanas⸗Tanz⸗Terdett, hierzu Oswin Müller, Humoriſt und Typendarſteller, ſowie Otto Trötſchel, ſächſiſcher Original⸗Komi⸗ ker, bieten zuſammen genommen einen genußreichen familiären Un⸗ terhaltungsabend.(Siehe Anzeige.) * Geringe Senkung der Lebenshalkungskoſten. Der Lebens⸗ haltunaskoſteninder der„Induſtrie⸗ und Handelszeitung“ erfuhr in der Woche vom 23. bis 29. Auguſt eine Senkunga von 118.5 auf 117.9, alſo um.3 Prozent. Die Preiſe der Gruppe Ernährungs⸗ koſten weiſen eine Senkung um 0,6 Prozent auf. Geringe Erhöhun⸗ gen erfuhren ledialich die Preiſe der Gruppen Bekleidung plus 0,3 und häusliche Gebrauchsartikel plus.2. Die übrigen Gruppen⸗ inderziffern bleiben unverändert. * Erxweiterte Juſchüſſe für verſorgunasberechkiale Offiziere. Die litärbeamte des Friedens⸗ und Beurlaubtenſtandes bei Bedürftigkelt ſind erweitert worden. Der Zuſchuß iſt ſo zu bemeſſen, daß Ver⸗ ſoraunasgebühren und Zuſchuß zuſammen die Hölfte der früheren Vezüge ausmachen. Wenn eine erhöhte Tropenzulage zuſtand oder zuſtehen würde ſo ſind ſtatt der Hälfte Dreiviertel des Teiles dieſer Tropenzulage hinzuzurechnen, der die Kriegszulage überſteigt. Bei dringender Not kann die Höchſtgrenze bis auf Zweidrittel der früheren Bezüge erweitert werden. Die neuen Beftimmungen wer⸗ den für die Offiziere. Deckoffiziere und Militärbeamten des Beur⸗ laubtenſtandes und die ohne Penſion ausgeſchiedenen, zum aktiven Militärdienſt vorübergehend wieder herangezogenen Offiziere, ſowie auf deren Hinterbliebene bei Bedürftigkeit in aleicher Weiſe ange⸗ wandt. Der Empfana des Zuſchuſſes ſchließt den Bezug der Zuſatz⸗ rente aus. Den Verſoraunasberechtiaten bleibt es überlaſſen. ſich für den Zuſchuß oder die Zuſatzrente zu entſcheiden. Rommunale Chronik Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen Baden⸗Badener Stadtrat und RNegierung * Baden⸗Baden, 1. Sept. Die Frage der Neubeſetzung des hieſigen Stadtſchulratpoſtens hat zu Divergenzen mit der Regierung geführt, die den einheimiſchen Kandidaten abgelehnt und dafür einen auswärtigen präſentiert hatte. Dieſen aber lehnte der Stadtrat ab und erſuchte um neue Vorſchläge. Da auf der neuen Liſte wieder vier auswärtige Kandidaten enthalten waren, darunter der vom Stadtrat abgelehnte neuerdings, dagegen kein einheimiſcher, lehnte der Stadtrat auch dieſe Liſte ab und beſchloß, dem Mini⸗ ſterium mitzuteilen, daß der Stadtrat durch Mehrheitsbeſchluß den einheimiſchen Kandidaten wünſche. Die Zentrumsfrak⸗ tion, die ſich laut„Badener Tageblatt“ auf jenen auswärtigen Kan⸗ didaten feſtgelegt hatte, ſtimmte gegen dieſen Beſchluß und verließ unter Proteſt die Sitzung. Rleine Mitteilungen Der Karlsruher Stadtrat befaßde ſich erneut mit der Linienführung und dem Fahrplan der ſtädt. Straßen⸗ bahn und gelangte in Uebereinſtimmung mit der Straßenbahn⸗ kommiſſion zu der Auffaſſung, daß die Linienführung den Anforde⸗ rungen des Verkehrs genügt, daß der Fahrplan aber eine möglichſt breite und raſche Beförderungsgelegenheit nicht bietet. Um dieſem Mangel abzuhelfen, will der Stadtrat die Wagenfolge derart ver⸗ dichten, daß auf den einzelnen Linien Züge in Abſtänden von 8 1 7 8 tuten verkehren. Eine ſolche Betriebsverſtärkung erhöht natur⸗ 9 die Ausgaben und es läßt ſich daher nicht umgehen, nach Mitteln zu ſuchen, wie die Einnahmen geſteigert werden können, daß wenigſtens ein Teil der Mehrausgaben dadurch ſeine Deckung fidet. Im Hinblick darauf, daß die einzelne Fahrt auf ein Zwei⸗ teilſtreckenheftchen nur 8,3 Pfg. koſtet, glaubt der Stadi⸗ rat, hier eine Erhöhung auf 10 Pfg. vornehmen zu können, ſo daß das Hefkchen, das bisher für 1 M. ausgegeben wurde, künftig .20 M. koſten ſoll. Bei allen übrigen Fahrtausweiſen tritt eine Preiserhöhung nicht ein. In Oberkirch wurde in der letzten Gemeinderats⸗ ſitzung beſchloſſen, eine Gemeindeſatzung über die Erhebung einer Feuerſchutzabgabe zu erlaſſen. Feuerlöſchpflichtigen Per⸗ ſonen im Alter von 20—50 Jahren, die in der Gemeinde ihren Wohnſitz haben und in der Freiwilligen Feuerwehr oder der Fabrik⸗ feuerwehr Koehler oder in der Sanftätsmannſchaft keinen Dienſt leiſten, haben zu den Koſten der Einrichtungen und Anſtalten der Gemeinde für das Feuerwehrweſen eine jährliche Abgabe zu ent⸗ richten. Für die Bemeſſung der Abgabe werden vier Abgabeſtufen gobildet. Erſte Stufe 2., zweite Stufe 8., dritte Stufe 15., vierte Stufe 25 M. jeweils jährlich. Die Zuteſſumg der Abgabe⸗ pflichtigen in die einzelnen Abgabeſtufen erfolgt durch den Gemeinde⸗ rat unter Berückſichtigung der geſamten in Betracht kommenden Verhältniſſe. Die Handwerkerfraktion der Hanauer Stadtverord⸗ netenverſammlung hatte die Aufhebung der Ge⸗ tränkeſteuer beantragt. Vom Magiſtrat wurde mitgeteilt, daß die Getränbeſteuer mit 70000 M. in den Haushaltsplan der Stadt eingeſtellt und ein Erſatz nicht vorhanden ſei. Auch die anderen im Haushaltsplan vorgeſehenen Einnahmepoſten gingen nur in ſehr verminderter Höhe ein, ſo daß demnächſt ein Nachtrag zum Haus⸗ haſtsplan vorgelegt werden müſſe. Eim anderer Antrag, die Be.⸗ herbergungsſteuer aufzuheben, wurde zurückgezogen, nachdem mitgeteilt war, daß der Magiſtrat beſchloſſen habe, vom September ab die Erhebung der Beherbergungsſteuer aus zu⸗ etzen. Der Gemeinderat von Tübingen kam bezüglich der Zahlung von Goldmarkzinſen durch die Stadtgemeinde unter lebhafter Zuſtimmung aller Parteien auf den einmütigen Be⸗ ſchluß, daß mit Wirkung vom 1. Juli 1923 an aus den ſtädt. Vor⸗ kriegsanleihen und denjenigen Schuldverhältniſſen, die bis 1. Jan. 1918 entſtanden ſind, den präwaten Gläubigern der Stadtgemeinde aus dem Goldmärkbetrag der Forderung ein jährlicher Zins von 1 Prozent bezahlt werden ſoll. Die Zinszahlung erfolgt halbjährlich auf 1. Januar und 1. Juli. Da der Zins ab 1. Juli 1923 bezahlt wird, iſt ſofort ein voller Jahreszins verfallen. Dieſe Zinszahlung wird von der Stadtgemeinde nicht als eine rechtliche Verpflichtung übernommen, ſie ſtellt lediglich eine jederzeit widerrufliche frei⸗ willige Leiſtung dar. § Seckenheim. 31. Aug. Aus der jüngſten Gemeinderate“ ſitzung iſt mitzuteilen: Die Friſt zur Zahlung der erſten Hälfte der Umlaage wird mit Rückſicht auf die derzeitige wirtſchaftliche Lage bis 5. September ds. Is. verlängert.— Die Verſteigeruna der Kirchweihplätze wird genehmiat.— Gegen einen hieſigen Einwohner wird Strafantraa wegen Beamtenbeleidigung geſtellt.— Mit Rück⸗ ſicht auf die angelegten Kulturen muß der Fußweg nach der Stein⸗ zeuawarenfabrik auch weiterhin geſperrt bleiben.— Die Vorſchläge des Mietenausſchuſſes über die Feſtſetzung der Mieten in den Ge⸗ meindehäuſern und der vorliegende Entwurf eines Mietvertrag⸗ werden autgeheißen.— Die Bauunterhaltungsarbeiten ſollen nur im Rahmen des Voranſchlages zur Ausführuna kommen.— Alle ver⸗ vachteten Gemeindearundſtücke werden auf Martini 1925 gekündiat⸗ Tagungen Landesverſammlung der freien Vereinigung badiſcher Krankenkaſſen *Raſtatt, 1. Sept. Geſtern und heute hielt die freie Vereini⸗ gung badiſcher Krankenkaſſen hier ihre diesjährige Landesver⸗ ſammlung ab. Zu der Tagung waren Vertreter der ſtaarlichen und ſtädtiſchen Behörden, des Miniſteriums des Innern, des Ar⸗ der badiſchen Verſicherungsämter u. a. mehr er⸗ ienen. Nach einer kurzen Eröffnungsrede des Stadtverordneten W. Hof-⸗Karlsruhe überbrachte der Regierungsvertreter des Arbeits⸗ miniſteriums Regierungsrat Turban, den Dank und die Grüße ſeiner Behörde und Buͤrgermeiſter Götzmann, den der Stadt und wünſchten guten Erfolg der Tagung. Der Geſchäftsführer Graſ⸗ Pforzheim hielt ſein Referat über die Arztfrage und den neuen kaſſenärztlichen Landesvertrag. In ſeinen Ausführungen betonte der Redner, daß das Verhältnis zwiſchen den Aerzten und Kranken⸗ kaſſen ein Vertragsverhältnis ſein müſſe, leider habe ich aber ein Kampfverhältnis zwiſchen beiden Faktoren her⸗ ausgebildet, in dem die Aerzteſchaft immer der Stärkere geblieben ſei. Die Aerztezahl ſei zu einer Gefahr der Kranken⸗ kaſ ſen ausgewachſen und die Qualität der Aerzte habe durch die Kriegsverhältniſſe ſehr gelitten. Weiter beſprach der Redner die Richtlinien der neuen Landesausſchüſſe. Die Verhandlungen zwi⸗ ſchen dem Landesausſchuß der badiſchen Krankenkaſſen ſind noch nicht beendet, der würktembergiſche Vertrag ſei bereits unter Dac und Fach gebracht. Die Grundlohnſumme für die ärztlichen Lei⸗ tungen ſoll mit Familienbehandlung auf 1 Proz., ohne eine ſolche auf 1,2 Proz. herabgeſetzt werden. Sachleiſtungen und Wegegelder ſollen ausſcheiden. Weiter wurde die polikliniſche und zahnärztliche Behandlung, die Gefahr der Vielverarztung, die Schaffung von Prüfungsärzten und die kaſſenärztlichen Gebührenordnungsände⸗ rungen beſprochen. Schließlich wurde nach eingehender Diskuſſion eine Entſchließung im Sinne der Ausführungen des Referenten einſtimmig angenommen. „Hierauf ſprach Landtagsabg. Verwaltungedirektor Stock⸗ Heidelberg über„Grundſätzliches und Kritiſches in der Sozialverſicherunng“, wobei er allerdings nur ſeine ei⸗ gene Meinung zum Ausdruck brachte, die ſich nicht durchweg mit den Anſchauungen der Krankenkaſſenvertreter deckte. In der Aus⸗ ſprache ſprachen u. a. Rechtsanwalt Heinzheimer⸗Karlsruhe, Regierungsrat Dietrich vom Arbeitsminiſterium und der Ge⸗ ſchäftsführer Lohmann des Hauptverbandes der Deutſchen Krankenkaſſen, die mit den Ausführungen des Vorredners nicht in al⸗ lem einig gingen. Nach einem Schlußwort des Vorſitzenden wurde geſtern abend ½8 Uhr die offizielle Tagung geſchloſſen. Heute Vormittag nahmen die Verhandlungen im Lindenſaal um 4½0 Uhr ihren Fortgang. Den Geſchäfts⸗ und Kaſſenbericht erſtattete Graf⸗Pforzheim. Die Vereinigung der Badiſchen Krankenkaſſen einſchließlich der Innungs⸗ und Betriebskranken⸗ kaſſen zählt gegenwärtig 83 Kaſſen mit 443 604 Mitgliedern. Die Zahnarzt⸗ und Dentiſtenfrage wurde geregelt, die Krankenhaus⸗ frage, die Verpflegungsſätze, die Wochenbeihilfe und Gemeinlaſten fanden eine eingehende Würdigung. In der Befreiungsfrage von der Erwerbsloſenverſicherung wurde betont, daß die Krankenkaſſen kein Intereſſe daran hätten, zahlreiche Befreiungen von dieſer Ver⸗ ſicherung vorzunehmen. Die anſchließende Ausſprache gab zahlreichen Rednern Gele⸗ genheit ihre Wünſche zum Ausdruck zu bringen. Es ſprachen Kresler⸗Lörrach zur Aerztekaſſenfrage, Mejer⸗Karlsruhe über die Betriebskaſſen, Kraicker⸗Mannheim über die Aerztekranken⸗ kaſſe, Regierungsrat Dietrich über die Erwerbsloſenfürſorge un Erwerbsloſenverſicherung, VogtSchwetzingen zur Apothekerfrage und Erwerbsloſenunterſtützung. „Die Geſchäftsſtelle der freien Vereinigung badiſcher Kranken⸗ kaſſen wird nach Pforzheim verlegt. Nach Erledigung verſchiede⸗ ner geſchäftlicher Angelegenheiten wurde als nächſtjähriger Ta⸗ gungsort Lörrach beſtimmt. Hiermit war die Tagesordnung ſchöpft. Der Vorſitzende ſchloß die Tagung mit Dankesworten an die Teilnehmer für die zielbewußte Arbeit. Zuſchüſſe für verſoraunasberechtiate Offiziere, Deckofftziere und Mi⸗ DNrr liegen von früheren Grönland⸗Expeditionen. Der Gelehrte hat feſt⸗ geſtellt, daß es eine genaue Zuſammenarbeit zwiſchen dem berühm⸗ ten portugieſiſchen Entdeckungsreiſenden Henrik dem Seefahrer und den däniſchen Königen gab. Durch Chriſtoph von Bayern lud Henrik der Seefahrer einen Dänen mit Namen Wollert ein, eine von den vielen damoligen Entdeckungsreiſen zu leiten und unter Chriſtian J. nahm ein Däne namens Lolland, einer der Herolde des Königs, an der Eroberung von Alcazar teil. Später forderte der portugieſiſche König Chriſtian den I. auf, eine Fahrt ins nördliche Eismeer ins Werk zu ſetzen, um neue Inſeln oder Länder zu entdecken, und dieſer Zug wurde ausgeführt im Jahre 1472. Auf dieſem Zuge wurde Amerika entdeckt, ſo ſagt der däniſche Gelehrte. Ein berühmter Portugieſe namens Joao Reale hat hierüber einen Vericht abgefaßt, deſſen Original aber ver⸗ loren gegangen iſt. Doch Larſen will beweiſen, daß ein großer Teil von dieſem Bericht benutzt iſt von dem großen ſchwediſchen Hiſtori⸗ ker Olaus Magnus in ſeiner Beſchreibung von Island und Grön⸗ land. Den entſcheidenden Beweis dafür, daß Johann Scolus auf dieſer Reiſe im Jahre 1472, alſo 20 Jahre vor Columbus, ſeinen Fuß auf amerikaniſchen Boden ſetzte, hat Larſen unterdeſſen darin gefun⸗ den, daß der große Geograph Gerhardt Mercator Vermerke darüber guf einer von ihm im Jahre 1937 ausgearbeiteten Globus ge⸗ ſetzt hat, der noch ausfindig zu machen iſt. Larſen hat konſtatiert, daß die Entdeckungs⸗Expedition von der isländiſ chen Weſt⸗ kü ſte ausging, darauf eine Landung an Grönlands Oſt küſte vornahm und endlich die Oſtküſte Nor damerikas bei der Mündung des St. Lorenzſtromes erreichte. Die Wiſſenſchaft wird ſich weiter mit Dr. Larſens aufſehener⸗ regenden und bedeutungsvollen Darlegungen zu beſchäftigen haben. Wenn die völlige, jeden Zweifel ausſchließende Klarſtellung der Entdeckung Amerikas auch keinen praktiſchen Wert mehr hat, ſo iſt ſie doch für die Geſchichte der Menſchheit von ſehr großer Wichtigkeit. Theater und Muſik DAnnunzios Unkergrundthealer für Milliardäre. Gabriele 'Annunzio iſt gegenwärtig dabei, unter ſeinem Haus in Gardone eine Unkerarundtheater zu bauen.„Es ſoll nur vierzia Plätze enthalten“, ſo erklärte Morris Geet, der Regiſſeur der Newnorker „Mirakel“⸗Aufführungen, der gelegentlich eines Veſuches in Italien den Dichter in ſeinem Landhaus beſuchte, dem Berichterſtatter eines Londoner Blattes.„und für jeden der vierzig Plätze ſoll ein Ein⸗ trittsgeld von 1000 Pfund Sterlinga erhoben werden. Die Einnah⸗ men ſollen einem Wohlfahrtsausſchuß zugute kommen. Nachdem ich mich mit'Annunzio eine knappe Minute unterhalten hatte, zog er eine perlenbeſetzte Nadel aus ſeiner Kravatte, die er mir überreichte. Der Dichter iſt nämlich außerordentlich aberaläubiſch und bat mich, Villa befindet ſich eine Brücke, und ich mußte einen Zoll von 50 Centeſime erlegen, um mir das Recht zu erkaufen, die Brücke zu überſchreiten. Ich habe bei der Gelegenheit auch mit dem Dichter vereinbart, eines ſeiner Stücke in Newyork aufzuführen.“— Der göttliche Gabriele ſcheint mit zunehmendem Alter immer närriſcher zu werden. 4 Ein Komponiſt. der ſein Alter nicht kennt. Kürzlich wurde an dem Hauſe an der römiſchen Piazza di Spaana, wo der bedeu⸗ tende italieniſche Pianiſt und Tondichter Giovanni Saambati lange Jahre wohnte, eine Gedenktafel angebracht. Als man aus die⸗ ſem Anlaß ſeine Lebensdaten nachprüfte, ſtellte ſich eine merkwürdige Tatſache heraus: Sgambati wurde, wie die Geburtsreagiſter aus⸗ wieſen, nicht im Jahre 1843, ſondern zwei Jahre früher, am 28. Mai 1841, geboren. Da er ſelbſt gegen die Feier ſeines 70. Ge⸗ burtstages am 28. Mai 1913 keinen Einſpruch erhob ler verſtarb anderthalb Jahre ſpäter, am 15. Dezember 1914), iſt anzunehmen, daß ihm ſein richtiges Alter überhaupt unbekannt geblie⸗ ben iſt. Auch viele deutſche Zeitungen und Zeitſchriften haben dem italieniſchen Muſiber zu ſeinem fälſchlichen 70. Geburts⸗ tage gehuldigt. Sgambati brachte eine Reihe Beethovenſcher und Liſztſcher Werke zum erſten Male in Italien heraus und auch Schu⸗ mann und Brahms wurden von ihm dort überhaupt erſt eingeführt. Seine meiſten Werke. deren Stil zwiſchen den deutſchen Frühroman⸗ tikern und Liſzt ſteht, ſind bei Schotts Söhnen in Mainz erſchienen. Die, im erſten Augenblicke vielleicht rätſelhafte Altersangelegenheit löſt ſich wohl in dieſer einfachen Weiſe: Seine Eltern haben das Wunderkind, das Saambati einſt war. offenbar zwei Jahre jünger gemacht, um mit ihm um ſo arößeres Aufſehen zu erregen. Der„dreizehnjährige“ Komponiſt eines Klavierquartettes vom Jahre 1866 wird nun immerhin ein fünfzehnjähriger. Seine Eltern waren ein italieniſcher Advokat und eine gebürtige Engländerin.— Alſo wird ſich die Sache ganz wie bei Beethoven verhalten, der ſich bis zu ſeinem 40. Jahre aus dem gleichen Grunde für zwei Jahre jünger hielt. aber im Jahre 1810, als er ſich mit einem Heiratsplan trug und ſich zu dieſem Zwecke eine Abſchrift aus den Vonner Taufregiſtern kommen ließ, Aufkläruna über ſein richtiges Alter erhielt. Kunſt und Wiſenſchaſt 4 Nachprüfung der Relativitätstheorie in Amerika. Einer Mel⸗ dung der„Evening Poſt“ zufolge wird mit einem Aufwand von mehreren hunderttauſend Dollar jetzt von der Univerſität Chikaao eine Anlage konſtruiert, die die Nachprüfung der Einſtein⸗ ſchen Relativitätstheorie ermöalichen ſoll. In Clearing, einem kleinen Orte, werden in einem Rechteck, deſſen Seiten 1800 und 1200 Fuß lanag ſind, zwölfzöllige Waſſerrohre gelegt. Ihre Verbin⸗ dunasſtellen werden luftdicht gemacht. und es iſt eine aroße Luft⸗ vumpe aufgeſtellt worden, die, ſobald alle nötigen Vorrichtungen am ian mit der Nadel dreimal in die Hand zu ſtechen. Im Garten ſeiner wandeln ſoll. An den Ecken innen werden Reflektoren angebrach⸗ die die an einem Ende aleichzeitig aufblitzenden Lichtſtrahlen 1 leiten. Die Strahlen werden aber in entgegengeſetzten Richtung ausgeſandt werden. Aeußerſt feine Meßinſtrumente ſollen es erme, lichen. ſeſtzuſtellen, ob die Schnelligkeit der ausgeſandten Strahlen. aleiche iſt oder nicht. Wird keine Abweichung konſtatiert. würde d gegen die Einſteinſche Therorie ſprechen. Profeſſor Albert. Michelſon, der Leiter der Arbeiten, alaubt Ende Auauſt mit de Verſuchen beginnen zu können. 72. Hohlwein⸗Plakat⸗Ausſtellung. Unſer Korreſpondent ſchreibhe In der Gutenberahalle des Deutſchen Buchgewerbehauſes in Leinen wurde eine Ausſtelluna von Plakaten Ludwig Hohl wen 15 eröffnet. Das umfangreiche Werk des nunmehr 50jährigen M ner Meiſters. der für dieſe Ausſtellung ſeine eigene Sammlung 58 Verfügung geſtellt hat, lieat in dem ausgedehnten Raum der e, berghalle ausgebreitet und aibt bei der Fülle des Ausgeſtellten umfaſſenden Ueberblick, wie er ſchon aus räumlichen Gründen gem oft geboten werden kann. Seit 1906, dem Jahre, aus welchen Hohlweins erſtes Plakat ſtammt. ſind Jahr aus Jahr ein neue W4 entſtanden, immer oriainell und ideenreich, in einemneuen Sag⸗ des Bildplakats der in ſeiner Flächenbaftiakeit alückene Löſung des Reklamebedürfniſſes darbot. Die in der Gutenberabe vereinigte Ausſtellung zeigt den Künſtler aber nicht nur als Schöpe von großformatigen Bildplakaten für die verſchiedenſten Indullra⸗, zahlreiche Proben von Arbeiten auf dem Gebiete des Buchumſchla⸗ 9 Packungen, insbeſondere ſolche für Tabakwaren, Briefköpfe 1290 andere Dinge runden das Werk ab und geben auch hier Zeugnis dem feinen Verſtändnis Hohlweins für ausdrucksvolle Wirkung de beſchränkten Raum. Das Gaanze präſentiert ſich als eine leuchgn⸗ Farben⸗ und Formenwelt. in der ſich Hohlweins überragendes 8t nen ſchönſtens offenbart. 5 N 1 Die nächſte Evereſt⸗Expedition. Ueber die Pläne 725 neuen Evereſt⸗Expedition, die endlich den höchſten Gipfel der di⸗ bezwingen ſoll, äußerte ſich Oberſt Norton, der die letzte Ergor⸗ tion geleitet hat, zu einem Berichterſtatter der„Times“. Die de bereitung für das neue Unternehmen wird, wie bisher, von. lich Evereſt⸗Komitee ausgeführt werden. Es wird aber nicht möcnze ſein, vor 1926 die Reiſe anzutreten, da die Organiſation das gojele nächſte Jahr erfordern wird. Man wird gut tun, möglichſt een denen zu die bereits an den früheren Erpedie. eilgenommen haben, denn die Erfahrungen haben gezeigt ng dieſe ſich in den höchſten Regionen viel 1 attlimaserah. außerdem verfügen ſie über die für die Veheind lung der Träger notwendig ſind. Günſtige Wetterverhältniſſe roße das Wichtigſte, was man zur Erreichung des Zieles braucht. die⸗ Schwierigkeiten machen nur noch die letzten 800 Fuß, und von 9i Platze ſind. das Innere der Röhren in einen luftleeren Raum um⸗ letzten 300 Fuß ſind verhältnismäßig leicht. —— * 4 ſen eigentlich nur die erſten 500 Fuß des Endaufſtieges, denn 5 —95525 52— —— — ————.. 22 — 22——— 222220 717.... „ EFE ²˙ i ̃.],]̃ qũͥvon.u ‚m..,,....... W — Wnnn delnen Sch Deenstag, den 2. Sepiemdber 1924 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag · Ausgabe) 5. Seile. Nr. 405 Aus dem Lande * Ermordecuchſal 1. Sept. Am letzten Donnerstag iſt der wegen n. ung ſeiner Schwiegermutter, der Frau Molitor in Baden⸗ derurſej ſeinerzeit(1907) vom Karlsruher Schwurgericht zum Tode zate und dann von Großherzog Friedrich I. zu lebenslänglichem tizmi Aus begnadigte Rechtsanwalt Hau auf Erlaß des bad. Mffußginiſteriums hin in Freihelt geſetzt worden. Die Ent⸗ aus dem hieſigen Zuchthaus erfolgte in aller Stille. Haupncdorſt bei Bruchſal, 1. Sept. Das 18 Monabe alte Kind des Kanne hrers Siedler zog in einem unbewachten Augenblick eine daß es Kaffees vom Tiſch und verbrühte ſich derart, Karlstuhe, 1 2„ 1. September. Vergangene Nacht zwiſchen 11 und 155 btachte ſich eine 24 Jahre alte Tänzerin von hier in der biſtole 5 ihres Liebhabers in der Weſtſtadt mit deſſen Selbſtlade⸗ nüde wuen Schuß in die rechte Bruſtſeite bei. Die Lebens⸗ dicht in das Diakoniſſenhaus verbracht. Die Verletzung iſt leiten zwensgefährlich. Der Grund zur Tat iſt in Familienſtreitig⸗ öu ſuchen. Nachun Ploczheim, 2. Sept. Die Annahme der Londoner Ab⸗ Tage gen durch den Reichstag wirkte ſich bereits ſchon am geſtrigen auf die hieſige Edelmetallinduſtrie aus. In ein⸗ der Betri muckwarenfabriken, in denen mit verkürzter Arbeitszeit mitgeteilte aufrecht erhalten worden war, wurde den Arbeitern Ungert r. daß in der nächſten Woche die Arbeitszeit wieder ver⸗ Keiſen werden könnte; andere entſchloſſen ſich zu Aufträgen oder „die ſie aufgeſchoben hatten, uff dutzert Zernberg. 1. Sept. Die Schwarzwaldbäche bringen weründerlierordentlche Waſſermengen zu Tal. Die Periode ſehr eden Wetters, die nahezu vier Wochen dauerte und viel⸗ einen bergiebige Regenfälle brachte, hat in den Höhen des Gebirges Flüſſe großen Waſſerreichtum erzeugt, der ſich im Waſſerſtand der Uinder in den Tälern ſehr bemerkbar macht. Der ſtarke Zuſtrom Whein s a. auch, daß in den zwiſchen dem Gebirgsrand und dem geht Niederungen der Ablauf genügend raſch vor ſich im allge ſo ſtrichweiſe die Felder unter mehr Feuchtigkeit hält, als engen meinen gern geſehen wird. Eine Gefahr, daß die Waſſer⸗ durderf ſich u Hochwaſſer verſtärken könnten, beſteht nicht, da die hoben chläge doch weſentlich, vor allem in der Stärke, nachgelaſſen * Lun ſteiburg. 1. Sept. Anläßlich der 4. Tagung für chriſtliche wrſenheit de augenblicklich hier ſtattfindet, wurde geſtern in An⸗ uun des Erzpiſchofs und einer Reihe von Gäſten die Ausſtel⸗ deſigen kirchlicher Kunſt eröffnet. Die Ausſtellung iſt im der Maſtj unſtperein untergebracht und enthält Werke der Malerei, ſeſſor At der Graphik und des kirchlichen Kunſtgewerbes. Pro⸗ Wer das Sauer⸗Freiburg ſprach zur Eröffnung der Ausſtellung 1 Weſen der neueren kirchlichen Kunſt. dor enerbangen bei Freiburg, 1. Sept. Bei einer Ausgrabung Stelette m Hauſe ſtieß man dieſer Tage auf drei menſchliche Norde von einer Frau und zwei Kindern ſtammend, die einein nn— Opfer gefallen waren. Zu einer Schlußfolgerung, leder Auma, die drei Perſonen ermordert wurden, fehlt bis jetzt Nundette gunen enkt Die Mordtat liegt vielleicht mehrere Jahr⸗ des R. Aus dem Elzkal 8 ztal und Breisgau. In den geſegneten Fluren dme buke und des Breisgau wird dieſes Jahr an Spätobſt eine urg 5 0 ſein, wie noch nie zuvor. Eine Fahrt von Frei⸗ hellof latal hinauf läßt mit Staunen die Augen auf einem bei⸗ e ehang der Birnen und vor allem der Vepſelbäume un Händese iſt das Obſt durchweg geſund und fehlerfrei. Erzeuger beat im 970 erwarten eine Vollernte. Es will viel heißen, wenn 8 Pfun leinhandel Aepfelſorten mittlerer Wertſchätzung auf 15 3 125 im Kleinverkauf heruntergegangen ſind, und das in Ge⸗ 15 Ki 550 Transportkoſten hinzukommen. Aehnliches wird . kigigtal berichtet, wo ebenfalls Kernobſt ſich tadelobſt ent⸗ denigie und alles Gute verſpricht. Auch die Zwetſchgenernte fällt 0 are i beſſer aus, als erſt erwartet wurde. Das Pfund tadelloſe ſulche rd im Kleinhandel mit 20 bis 25 J abgeſetzt. Ueber⸗ bicber 2 iſt die Ernte an Pfirſichen, von denen man ſich be⸗ Nien 00 Kinzigtal, wenig verſprechen wollte. Es ſpricht Bände, lennig r Kleinverkaufspreis für erſte Ware raſch von 80 auf 25 1. erunter gegangen iſt. Es zeigt ſich wieder einmal, wie⸗ eler“ Wertreibung in mancher„Unwettermeldung“ mit„vernich⸗ ente enthalten iſt. Fulc murkwangen. 1. Sept. Die zwiſchen Triberg—Schönwald hattebrenden und Villingen—Vöhrenbach und Vöhrenbach—Neuſtadt ben bis n regelmäßigen Kraftwagenlinien der Reichspoſt m a r des engeren Zuſammenhanges untereinander entbehrt, Hienen Juf ganz nahem Gebiete Berührungspunkte leicht möglich dübrenba ch bolendere ging das Streben dahin, die Linie Villingen— wmit in 8ß von Vöhrenbach bis Furtwangen verlängert zu ſehen, Nd nach Gürtwangen der Uebergang auf die Linien nach Triberg 1 ttehrsde ütenbach—Waldkirch gegeben iſt. Neuerdings haben die Meninduſteine Furtwangen und Vöhrenbach, der Verband der 1 i— und die Handelskammer die Schritte in dieſer Rich⸗ de chieden 0 Oberpoſtdirektion Konſtanz getan, ſind aber abſchlägig u 8 en Damit bleibt der alte unbefriedigende Zuſtand woen Ge inden Zuſammenhangs zwiſchen den einzelnen Linien in den ein ſet, wo infolge des Fehlens der Bahnen dem Poſtkraft⸗ „„e erhöhte Bedeutung zukommt, weiterhin beſtehen. Gend Lenſtanz 1. Sept. Im Alter von 66 Jahren ſtarb geſtern war lanalſchiffahrtsberwalter a. D. Friedolin Schlötterlein. fee und Jahre der Leiter der hieſigen Dampfſchiffahrtsverwal⸗ tobeebiet 5 0 dem Namen„Vodenſeeadmiral“ im ganzen Boden⸗ le 5 annt. Ueber ſeine enge Heimat hinaus war der Ver⸗ ſto danſän er als Sänger bekannt. Er war früher lange Jahre „Ibene dibbräſident. Auch ſchriftſtelleriſch hat ſich der Ver⸗ Ferſtche And viel betätigt durch zahlreiche Erzählungen über das ſei torbene und„Sängerreigen“ und über den Bodenſee. Der ner Art„verkügte über einen gelungenen Humor und war in * ein Original. 2 ia de Offdodenſee, 1. Sept. Am geſtrigen Sonntag verſammelten lem Srledrichere der Bodenſeefahrtgarniſon von Bregenz, Konſtanz dff ergiſchendsgafen zum erſten Male ſeit zehn Jahren in der würt⸗ ſgzier mit odenſeeſtadt Friedrichshafen. Es waren etwa 300 8 ren Familien bei der Zuſammenkunft anweſend, die eradſchaftlichen Charakter tru.g 45 Aus der Pfalz en dewdigshafen 2. Sept. Am Samstag nachmittag über⸗ 0 Knaben dedeſtraße ein etwa 30jähriger Mann einem gjähri⸗ ein er Mutter ten kleinen Schließkorb, mit dem Auftrag, ihn eg. r zu geben. Als dieſe den Korb öffnete, 199 darin ad untergebge altes Kind, das im Fürſorgeheim in Munden⸗ er am r e war. Der 27jährige J. Herbſt aus Schiffer⸗ Sio Schleuderz ſeiner Arbeitsſtätte, einem hieſigen Fabrikbetriebe, We in u Huſchine zunahe, er erhielt dabei einen ſo heftigen wit Familie nterleib, daß er zwei Tage ſpäter daran ſtar b.— Meſſeinan in Mundenheim gerieten am Samstag nachmittag ſern und 1855 Streit. Man bearbeitete ſich gegenſeitig mit 08 wiebandl pagierſtöcken. Blutige Köpfe und Hände und ärzt⸗ ieder ruhigs waren die Folgen. Erſt als Polizei kam, wurde deim Uähriges weer dem Kampfplatz.— Acht Perſonen, von denen ſeſugan dem G ädchen bald darauf ſtarb, erkrankten in Munden⸗ cht und 9 enuß von Pilzen, die ſie im Mutterſtadter Walde ſenangsſtation e das Gutachten der Ludwigshafener Pilzunter⸗ legeunte ollennſsholt zu haben, genoſſen hatten. Es ſollen ſo⸗ ädt. Iclätterpilze geweſen ſein. Vier der Erkrankten Itlicher Be undantenbaus, die Andern ſtehen in Mundenheim gun,: Ludwz ung. un Vadten, 2. Sept. Die Ausgaben für die Befriedi⸗ lant ebensunterhalt notwendigen Bedürfniſſe zeigen im Abeg 5 150 Auguſt nur geringe Schwankungen. Das Ge⸗ iſchen Aesnshaltung bewegt ſich nach den Berechnungen echſchnitt mtes der Stadt Ludwigshafen a. Rh. im Mo⸗ auf der 1200millſardenfachen Höhe des Standes der Vorkriegszeit und weiſt gegenüber dem Vormonat eine Steigerung von nur 0,4 Prozent auf. Im einzelnen iſt die Preisbewegung zwar recht verſchieden. Fleiſch, Wurſtwaren und Brennſtoffe, die zu Monatsbeginn kleine Verbilligungen erfahren hatten, haben ge⸗ gen Monatsende wieder etwas im Preiſe angezogen. Teurer ge⸗ worden ſind ebenfalls Fette, insbeſondere Butter, dann auch Zucker, Fiſche, Käſe und Eier. Andererſeits ſind Kartoffel, die meiſten Gemüſeſorten und vor allem auch Obſt im Preiſe etwas zurückge⸗ gangen. Gruppenweiſe zuſammengefaßt, ergibt ſich jedoch ſowohl für Ernährung wie für Heizung und Beleuchtung eine kleine Min⸗ derung der Geſamtausgaben. Die für Kleidung und Sonſtiges zu machenden Aufwendungen ſind zwar im Laufe des Monats gleich geblieben, haben ſich aber gegenüber dem Vormanat ein wenig er⸗ öht. Am ſtärkſten geſtiegen ſind die Ausgaben für Wohnungs⸗ miete mit 11,6 Prozent. :: Schifferſtadt, 2. Sept. Vermißt wird ſeit dem 16. Jul! ds. Is. die 18jährige Auguſte Wich aus Waldſee, zuletzt in Schiffer⸗ ſtadt wohnhaft. :: Speyer. 2. Sept. Der ehemalige Bahnhofsvorſtand von Speyer, Eiſenbahn⸗Oberinſpektor Konrad Gönnheimer iſt fern ſeiner pfälziſchen Heimat jetzt im Alter von 67 Jahren in Würzbura ge⸗ ſtorben. :: Rockenhauſen, 2. Sept. Anläßlich des 25fährigen Stiftungs⸗ feſtes des hieſigen Gewerbevereins ſoll hier ein allaemeiner Nord⸗ pfälzer Handwerkertaa abaehalten werden. :: Lektweiler, 2. Sept. Weil er weoen andauernd ſchlechten Wetters ſeine Ernte vom Felde nicht heimbringen konnte, er⸗ 2 ſich der Landwirt Ludwia Laub an einem Baum im alde. :: Weidenthal. 2. Sept. Im Dürkheimer Wald. Abteilung Stein⸗ kopf, hielten 19 Jäger und 5 Treiber mit 6 Jaadhunden eine Wild⸗ ſauhetze ab, wobei 6 dieſer ſchädlichen Rüſſelträger zur Strecke gebracht und 2 andere ſchwer angeſchoſſen wurden, aber entkamen. Eins der erleaten Vorſtentiere wiegt etwa 100 Pfund. : Sk. Inaberk. 2. Sept. Bei einer Autofahrt, die der Architekt Kratſch mit ſeiner bekagten Schwiegermutter, Witwe Weiß aus Kat⸗ ſerslautern. unternahm. überſchlua ſich beim Bremſen der Wagen, wodurch Frau Weiß getötet wurde. K. dagegen mit leichten Ver⸗ letzungen davonkam. : Schönenberg. 2. Sept. Einem Einwohner von Sand, der am 15. Juli 1918 einen Schuß in den Hals erhielt, konnte erſt jetzt, nach ſechs Jahren, die Kugel, die mittlerweile in die Achſelhöhle gewandert war. durch einem hieſigen Arzt entfernt werden. ::: Niederauerbach. 2. Sept. Das hieſige Männerquartett beabſichtigt, zufolge geäußerter Wünſche verſchiedener deutſcher, ins⸗ beſondere pfälziſcher Organiſationen und Vereine von Newyork, in dieſem Jahre noch eine Konzertreiſe nach Amerika zu unternehmen. :: Kaiſerslautern. 2. Sept. Die anläßlich des vierten pfälziſchen Schneidertages am veragangenen Sonntaa in der Fruchthalle av⸗ gehaltene Feſtlichkeit fand einen traaiſchen Abſchluß. Der Schneider⸗ meiſter Peter Müller wurde beim Tanzen von Unwohlſein de⸗ fallen. Er erlitt einen heftigen Blutſturz, der ihn in wengen Minuten dahinraffte. Die Feſtlichkeit hatte natürlich ſofortk ein Ende⸗ Gerichtszeiſtung Barrikadenkampf gegen den Zwangsmieter Wohl das Tollſte, was ſich bisher im Kampf gegen die Zu⸗ weiſung von Zwangsmietern zugetragen hat, war Gegenſtand einer Verhandlung vor dem Potsdamer Amtsgericht. Der Oberweichen⸗ ſteller und Grundſtückbeſitzer Franz Balcher in Michendorf er⸗ hielt den Beſcheid, daß er einen Zwangsmieter erhalte. Am 7. Juli ſollte die Einquartierung ſtattfinden. Der Gemeindevorſteher, der daran teilnehmen mußte, hatte ſich ſchon zum Schutze einen Oberlandjäger mitgenommen. Nichts Gutes ahnend, fanden die Ankommenden den Torweg verſchloſſen. Trotz Aufforderung öff⸗ nete niemand. Man holte Verſtärkung und die Tore wurden aus⸗ gehoben. Der Hof war vollſtändig verbarrikadiert mit Steinhaufen, Grubenholz, und volle Wagen ſperrten den Eingang. Mit erhobener Axt und Totſchläger wurden die Eindringlinge empfangen.„Wer mir zu nahe kommt, den ſchieße ich nieder!“ rief der junge B. Nun entſpann ſich der Kampf. Der Oberland⸗ jäger feuerte drei Schreckſchüſſe ab, aber es half nichts. Latten und Kloben von Holz flögen auf die Eindringlinge zu. Das Ueberfallkommando Potsdam wurde zur Hilfe ge⸗ rufen. Die Schupoleute drangen über die Zäune und Barrikaden auf das Grundſtück und hoben die ganze Weichenſtellerfamilie aus. In Schupoautomobilen wurden dieſe nach Potsdam gebracht und in das Gerichtsgefängnis eingeliefert, erſt dann konnte der neue Mieter ſeine Wohnung beziehen. Das Potsdamer Amtsgericht ver⸗ urteilte B. wegen Beamtennötigung und Widerſtandes gegen einen Vollſtreckungsbeamten an Stelle einer verwirkten Gefängnisſtrafe von zwei Monaten zu 200 Mark Geldſtrafe und den Sohn an Stelle von ſechs Wochen Gefängnis zu 84 Mark Geldſtrafe. Sportliche Kunoͤſchau 37. Mainzer Nuder⸗Regatta Erſher Herbſt⸗Gig ⸗Vierer. 1600 Meter. 1. Binger R. G. (H. Leikauf, H. Barthel, F. Schregle, M. Harthrath; W. Schultheis) :52.8; 2. R. V. Eltville:55,2. Unter knapper Führung von Eltville entſpinnt ſich ein hartnäckiges Bord an Bordrennen über die ganze Strecke in dem ſchließlich Bingen ſaſt eine Länge herausholt; im End⸗ kampf von Eltville wieder hart bedrängt, mit einer guten halben Länge Vorſprung durch das Ziel geht. Eltville zieht am Ziel 40, Bingen 32 Schlag in der Minute. Zweiter Herbſt⸗Achter. 2000 Meter. Für Ruderer die vor dem dem 15. Auguſt nicht geſtartet haben und im Rennen Erſter Herbſt⸗ Achter nicht rudern. 1. Mainzer R. V.(J. Meiſter, K. Apel, K. Leußler, Dr. W. Fuchs, P. Voß, J. Becker, K. Schira, R. Flämig: Hans Apel):18,4; 2. Mainzer R. G.:18,5: 3. R. G. Worms:86,8; 4. Kaſteler R. G.:41; 5. Hochheimer R. V. bei 1500 Meter aufgegeben Schönes geſchloſſenes Rennen mit wechſelnder Führung über 1000 Meter. Hier gehen Mainzer R. V. und Mainzer R. G. langſam aus dem Felde heraus und machen ſich allmählig von dieſem frei um in hartem Bord an Bordrennen in dem hundert Meter vor dem Ziel die Mainzer R. G. knappe Führung erlangt, dieſe jedoch mit dem letzten Ruderſchlag an den Mainzer Ruderverein abgeben muß, der im Ziel um Handbreite gewinnt. Einer Wanderpreis fällt aus. Alt ⸗Herren ⸗Vierer. 2000 Meter. Herausforderungspreis. 1. Frankfurter R. G. Germania(M. Müller, Ch. Drexler, Ch. Helbling, E. Danneil; Hch. Meixner):39,4; Mainzer R. V. und Rkl. Germania Düſſeldorf ſtarten nicht. Die ſehr gut trainierte Frankſurter R. G. Germania geht in tadelloſer Form allein über die ahn. Jugend⸗ Gig ⸗Vierer. Herausforderungspreis. 1500 Meter. 1. Gymnaſial R. V. Rhenus Andernach(H. Kroth, F. E. Baur, F. Stallmann. H. Maß; A. Hinſen):57,6; 2. R. V. Rüſſelsheim:59; 3. Mainzer R. V. Schüler⸗Riege:02,2; 4. Mainzer R. V. zweite Schüler⸗Riege:14; 5. Naſſovia Höchſt Schülerabteilung:21. Schönes geſchloſſenes Rennen in welchem die Andernacher durch aus führen, im Endkampf von der ſehr gut zuſammenarbeitenden Rüſſelsheimer Mannſchaſt vor dem Ziel aufgeholt werden und knapp gegen die einen Schlag zu früh aufhörenden Rüſſelsheimer mit dreiviertel Länge gewinnen. Erſter Herbſt⸗ Vierer. Wanderpreis. 2000 Meter. 1. R. Kl. Oppenheim(W. Franz, W. Heeß, K. Wild, K. Schnellbächer; Karl Gerhardt):07; 2. R. V. Rüſſelsheim:08,8: 3. Mainzer R. V. bet 1200 Meter aufgegeben. Geſchloſſenes Rennes in welchem Rüſſelsheim kurze Zeit führt. Bei 1500 Meter hat Oppenheim Führung mit freier Länge und wehrt den ſcharfen Vorſtoß der Rüſſelsheimer im Ziel mit dreiviertel Länge ab. Reun ⸗Zweier ohne Steuermann. 2000 Meter. 1. Mainzer R. B.(J. Seipel, H. Herberg):13; 2. R. V. Koſtheim Guſtavsburg :24 3. R. G. Worms. Die leichte Mainzer Mannſchaft geht in vor⸗ züglicher Zuſammenarbeit vor den ſchwungvoll rudernden Koſtheimern ſicher durch das Ziel. Die Wormſer Mannſchaft iſt unſicher im Steuern und durchrudert das letzte Drittel der Strecke mit halber Kraft. Nenn⸗Doppelzweier ohne Steuermann fällt aus. Zweiter Herbſt⸗ Vierer. Für Ruderer die 1924 nicht geſtartet. 1. Flörsheimer R. V.(G. Hahn, G. Kohl, L. Meſſerſchmidt, J. Meſſerſchmidt: L. Gutjahr):48; 2. Mainzer R. V.:52,6; 3. Rüſſels⸗ heimer R. V.:54.6; 4. Binger R. VB. 7˙03; 5. Mkl. Naſſovia Höchſt :04; 6. Rkl. Oppenheim 7114. und hält ſie ſicher in dem zwiſchen den folgenden Booten hart be⸗ ſtrittenen Rennen. Mainz in welchem Mainzer R. B. den zweiten Platz mit halber Länge gegen Rüſſelsheim behauptet. Um den vier⸗ ten Platz entſpinnt ſich ein Endkampf, in welchem Bingen mit hal⸗ ber Länge gegen Naſſoria erfolgreich bleibt. Kleiner Herbſt⸗Vierer. 2000 Meter. 1. R. B. (Ihne, Müller, Kornacker, Labonte; Schütz):25. Alleingang. Erſter Herbſt⸗ Acht r 1. R. V. Rüſſelsheim(F. Fraiſer, C. Hungsberg, W. Horle, O. Bayer, P. Horle. Dr. Th. Brand, A. Meeſer, G. Stieb; C. Metz),:09; 2. Mainzer R. B.(Mannſchaft Haßler):30. In ſchwungvollem Rudern und beſter Zuſammenarbeit überlegen gewonnen. Mannheimer Herbſt⸗pferderennen Der Badiſche Rennverein hat von jeher, der Bedeutung ſeiner Veranſtaltungen entſprechend, beſonderen Wert auf künſtleriſche und praktiſche Ehrenpreiſe gelegt. Auch die für die bevorſtehen⸗ den Herbſtrennen ausgewählten 10 Beſitzer Ehrenpreiſe entſprechen dieſem Grundſatz und werden neben den ſtattlichen Geldpreiſen für die Ställe ein Anreiz ſein, ſich um den Sieg zu ſtreiten. Die Ehrenpreiskollektion iſt im Schaufenſter der Firma Engelhorn u. Sturm ausgeſtellt. Der Trainer iſt dieſesmal in be⸗ ſonderem Umfang gedacht worden, werden doch nicht weniger als 21 Trainergaben verteilt, ſodaß jedes Rennen wenigſten⸗ ein Trainerandenken erhält. Auch für dieſe ſind praktiſche und nütz⸗ liche Gegenſtände ausgeſucht, und auch der Pfalzwein fehlt nicht, der beim Weinorte⸗Renntag des Sommermeetings mit ſo großer Freude entgegengenommen wurde. Da zu den Vereinsgaben noch mehrere Stiftungen hinzugekommen ſind ſtehen ein Dutzend Kiſten der erleſenſten Pfälzer Marken zur Verfügung. Das Meeting verſpricht noch größeren Sport als das Früh⸗ jahrs⸗ und Sommerrennen, ſind doch ſchon jetzt 125 Pfer de zur Unterkunft angemeldet. Da ein großer Teil dieſer ſtattlichen Streitmacht ſchon einge⸗ troffen iſt, wird die Morgenarbeit am Mittwoch früh be⸗ ginnen. Wirtſchaſtliches und Soziales Die Lage des Arbeitsmarktes in Baden Weitete Verſchlechterung Die allgemeine Lage des Arbeitsmarktes in Baden hat ſich in der Berichtswoche(21.—27. Auauft) noch weiter verſchlechtert. Die Zahl der Vollerwerbsloſen(Hauptunterſtützunasempfänger) erhöhte ſich von 20 000 auf 21000 am Ende der Berichtswoche. Unaünſtia liegen die Beſchäftiaungsverhältniſſe in der metall⸗ verarbeitenden Induſtrie. Infolge Betriebseinſchrä ikun⸗ gen nahm hier die Arbeitsloſiakeit weiter zu. Offene Stel⸗ len ſtanden nur in ganz vereinzelten Fällen zur Verfügung. Die Metallinduſtrie in Singen nahm Entlaſſungen vor. Gemeſſen an der Zabll der Kurzarbeiter hat die Beſſerung in der Pforzheimer Schmuckwareninduſtrie anagehalten(jetzt 4500 Kurzarbeiter gegenüber 15000 Mitte Auauſt), dagegen erhöhte ſich hier die Zahl der Vollerwerbsloſen gegenüber der Vorwoche um 140. Unverändert gegenüber dem letzten Bericht iſt die Lage der Schwarzwälder Uhreninduſtrie. Günſtia iſt weiterhin der Beſchäftigungsgrad der Weinheimer Lederinduſtrie. Das Nahrunasmittelgewerbe bat im alloemeinen flauen Geſchäftsgang: nur ganz vereinzelt wurde nach Bäckern ge⸗ fraat. Dagegen konnte ein Großbetrieb in Singen 40 junge Arbei⸗ terinnen einſtellen. Die Nachrichten über die Arbeitsmarktlage der Tabakindu⸗ ſtrie lauten weiterhin ſehr ungünſtig. Im Arbeitsnachweisbezirk Lahr, einem der Hauptbezirke der Tabakverarbeitung, erhöhte ſich die Erwerbsloſenziffer gegenüber der Vorwoche um 570. ein Zugang an Erwerbsloſen, der wohl hauptſächlich aus dem Tabakarbeiterderuf kommt. Das Reiniaunasagewerbe batte vereinzelt Vedarf an tüchtigen Herren⸗ und Damenfriſeuren ſowie an Friſeuſen. Im Karlsruher Vervielfältiaunasagewerbe konnten da und dort Erwerbsloſe unterkommen. Der Bedarf an Hilfskräften im Gaſt⸗ und Schankwirt⸗ ſchaftsgewerbe iſt infolge der Witterungsverhältniſſe weiter zurückgegangen. Aus den Saiſonplätzen kommen viele Arbeitsgeſuche von Hotelverſonal aller Art. Mangels offener Stellen ſind die Ar⸗ beitſuckenden aber nicht unterzubringen. Ungedeckte Nachfrage be⸗ ſteht nur noch nach Köchinnen in der Baden⸗Badener Hotelinduſtrie. Bei einem Bahnumbau im Heidelberger Bezirk konnten zunächſt 40 Erwerbsloſe als ungelernte Arbeiter unterkommen. Meſſen und Ausſtellungen Starker Beſuch der Leipziger Meſſe Leipzig, 1. Sept. Der Beſuch am Meſſemontag erfuhr gegen Sonntag noch eine Zunahme, da außer den bisher eingetroffenen Sonderzügen bis heute mittag weitere 21 Sonderzüge neben den fahrplanmäßigen Zügen aus allen Teilen des Reiches eingetroffen ſind, die erhebliche Beſucherſcharen nach Leipzig brachten. Sie machte ſich auch äußerlich in bedeutend geſteigertem Straßenbahnverkehr bemerkbar. Für die große Bedeutung, die wohl im Hinblick auf die jetzt beginnende Sanierung der deutſchen Wirtſchaft der diesjährigen Herbſtmeſſe von in⸗ und ausländiſcher Regierungsſeite beigemeſſen wird, ſpricht die Tatſache, daß außer der Anzahl deutſcher Regie⸗ rungsvertreter auch namhafte ausländiſche Diplomaten die Meſſe aufſuchten, unter ihnen befinden ſich der bſterreichiſche und der finniſche Geſandte in Verlin, der peruaniſche Geſchäfts⸗ träger in Berlin, der ſchwediſche Geſandtſchaftsrat in Vertretung des am perſönlichen Erſcheinen verhinderten ſchwediſchen Geſandten in Berlin. Im Intereſſe der deutſchen Außenhandelswerbung im Auslande iſt bemerkenswert, daß auch die deutſchen Generalkonſuln und Konſulen aus Amſterdam, Antwerpen und anderen für die deutſche Wirtſchaft wichtigen Auslandsplätze zu auf mehreren Tagen berechneten Beſuchen zum Studium der Meſſe und der deutſchen Wirtſchaft eingetroffen ſind. Auf der Textilmeſſe war heute teil⸗ weiſe Verkauf billiger Lagerpoſten im Gange. Reichs⸗Süßwaren⸗Meſſe, München München, 1. Sept. Nach einer Mitteilung der Reichs⸗Süß⸗ Waren⸗Meſſe haben die Ausſteller außerordentlich günſtige Ge⸗ ſchäftsabſchlüſſe erzielt. Die Abſchlüſſe wieſen namentlich bei Schokolade gute Ergebniſſe auf; ferner kamen in Marzipan und Lebkuchen große Weihnachtsbeſtellungen zum Abſchluß. Der Beſuch der Meſſe kann ebenfalls als günſtig bezeichnet werden. Die Ausſtellung, die geſtern geſchloſſen wurde, wird vorausſichtlich im nächſten Jahre in Köhn ſtattfinden. „„PH———— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b. H. Mannheim E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen u. volkswirtſchaftl. Teil: i. V. Dr. Fritz Hammes; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Welln Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebiete, Gericht u. den übrig fedaktjonellen Teil: Fr. Kircher: k Anzelaen: J. Bernhardt. —ä— ̃̃̃———ññ— Bel Korpulenz— Jellleibigkeit ſind Dr. Hoffbauer's Enlfeilungs-TJablelten — geeetzlich geſchützt— vollkommen unſchädlich und erfolgreich— ohne Diätzwang— Keine Schild⸗ drüſe— kein Abführmittel— Ausführliche Broſchüre gratis. Alleiniger Herſteller: Elefanten⸗Apotheke, Berlin SW., Leipziger Straße 74 Depots Mannheim: Einhorn⸗Apotheke am Markt R 1, 2/3, Hof-Apotheke C 1, 4, Löwen⸗Apotheke an den Planken E 2, 16, Pelikan⸗Apotheke Q 1,3 Mohren⸗Apotheke O 3. 5, Schwan⸗Apotheke E 3. 14(nächſt der Vörſe). 88 Flörsheim nimmt bald die Führung Schierſtein * TTTT—.....—— b General-Anzeiger! Dienstag, den 2. September 1924 6. Seite. Nr. 405 Handels Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) — D DDDDD DDrDrr rr re Nexxxxxů ble ſt des Nannheimer —88——.....— VVVVVCCCCCCCCCCVVVVVVVVVVVVVN——————ů— ů— über dessen Verwendung erst in der.-V. Vorschläge gemacht werden sollen. Das Aktienkapital erscheint m %½% Millionen Goldmark, während es früher 4½ Zillionen ————— Das deutsche Versicherungswesen im Jahre 1923 Das Reichsaufsichtsamt für Privatversicherung ver- öffentlicht seinen Geschäftsbericht für 1923 aus dem Zur Lage der Eisengießereien erhalten wir vom Verein Deutscher Eisengieſßlereien folgende zahlreichen Einschränkungen der Beschäftigung, Kurzarbeit und Stillegung einzelner Betriebe, ja ganzer Werke. Vielfach Wurde von jungen Unternehmungen die sogenannte Kautionsversicherung aufgenommen und die Ma- Zuschrift: Papiermark betru F 15 5 wWir u. a. folgendes entnehmen: 5 85 1 f Mil- N ganzen deutschen Wirtschaft hatte sich auch:: Die neue schweizerische Bundesanleihe von 80 MI 2 10 bei den Eisengiegereien nach der Festigung der Währung 9 95 enn e e e henen Virc in der nächsten Woche zur Emission aufgeleßt 1 2 ausländischer Versicherungsunternehmungen für die Ge- durch Schaffung der Rentenmark bei Beginn des Jahres 1924schäftstätigkeit im Gebiete des Deutschen Reiches, nament- Werden und, zwar zu einem Emissionskurs von 96 5 0 14 eine Belebung des Ceschaftes gezeigt. Alsbald flaute aber lich in der Sachversicherung, das sich einerseits bei einem Zinskug von 5 Prozent. rückzahlbar 1985. n 1 mit der immer stärker hervortretenden Kapital- und Kredit- durch die Wiederaufnahme des Betriebs eines groſßjen Teils neue Anleihe dient zur Ablösung der 9 Nopilisationsanleiher 1 1 5 50 deutschen Wirtschaft auch bei den Eisengie Bereienf der vor dem Kriege zugelassenen Gesellschaften, anderseits ven 100 Minionen Pranken, movon 20 Millionen infolse al 5 1 1 ie Beschäftigung ab. Im zweiten Vierteljahr kam es zu durch zahlreiche Neuanträge auf Zulassung geltend machte. Finanzlage des Bundes direkt zurtekbesz 10 In Uebereinstimmung mit dieser allgemeinen Charakle- ristik der geschäftlichen Lage war für Maschinenguß die Beschäfligung in den ersten Monaten befriedigend. Ebenso zeigte sich in Handelsguß Anfang des Jahres befriedigende, zum Teil sogar lebhafte Nachfrage. Die Preise Waren von Anfang an gedrückt; vielfach mußten sie sogar bis unter die Selbstkosten ermäßigt werden. Der Zahlungseingang wurde immer schleppender. Infolge dieser Kapitalnot und Geldknappheit wurden auch auf den Gebieten, auf denen noch bis in die letzte Zeit zahlreiche Anfragen vorlagen, nur noch wenige Geschäfte abgeschlossen. In einzelnen Zweigen des Gießereigewerbes, so in Röhrenguß und Ofenguß ist das Inlandgeschäft in der jetzten Zeit fast völlig zum Stillstand gekommen. Auch Ausfuhrgeschäfte sind nur mühsam gegenüber der scharfen Auslandskonkurrenz zu tätigen. Nach vielen Län- dern ist die Ausfuhr teils wegen zu hoher Gestehungskosten, teils wegen der prohibitiven Zölle unmöglich geworden. Die Versorgung mit Rohstoffen reicht angesichts der geringen Beschäftigung aus. So stellt sich die Geschäftslage der deutschen Eisengießereien am Ende des ersten Halb- jahres recht ungünstig dar. Eine Besserung ist nur im Zu- sammenhang mit der Klärung der außenpolitischen Lage für Deutschland zu erwarten. Ferner hängt die Weiterentwick⸗- lung der deutschen Wirtschaft von einer richtigen Wirt- Schafts-, Finanz- und Sozialpolitik ab. Die Vorbelastung fer deutschen Industrie durch die fast zur Erdrosselung führenden Steuern, die sozialen Lasten,'e Beschränkung in der Bewegungsfreiheit in der industriellen Betätigung und die Niederhaltung des Baumarktes infolge der Woh- nungszwangswirtschaft machen eine Besserung der wirt- schaftlichen Lage der Eisengießereien ungemein schwierig. Regierung und Parteien sollten alle Hemmungen erfolg- reicher industrieller Tätigkeit beseitigen, die Steuern herab- setzen und vereinfachen, die Wirtschaft von parteidogmati- schen Fesseln befreien, bei der Frachtpolitik der Eisenbahn die fiskalischen Gesichtspunkte nicht überspannen und die Zuführung wesentlich erweiterter billiger Kredite ermög- lichen. Der Verein wird seinerseits die deutschen Eisen- giehereien veranlassen, alle Möglichkeiten wirtschaftlichen Betriebes und technischer Organisation zu erschöpfen. Maßnahmen der interalliierten Zollbehörde Der Leiter des französischen Zollamtes in Wiesbaden hat der Industrie- und Handelskammer in Wiesbaden fol- gende Mitteilung gegeben: „Die wWahrscheinlich bevorstehende Liguidation der interalliierten Zolldienststelle veranlaßt mich, umgehende Maßnahmen hinsichtlich der beschlagnahmten Wapen zu ergreifen. Wie bekannt, wurden diese Waren Eigentum des leitenden Zollausschusses im Augenblick der Beschlagnahme, einerlei aus welchem Grunde diese erfolgt War. nungen übertreten haben, in den meisten Fällen berechtigt, sich zu vergleichen. Bis jetzt waren Vergleichsangebote mitunter noch lange Zeit nach dem Tage der Beschlag- nahme zugelassen. Ich wäre Ihnen verbunden, wenn Sie den Ihnen angehörenden Kreisen mitteilen wollten, daß kein Vergleichsangebot mehr in meinem Bezirk nach dem kommenden 1. September zugelassen wird. Von diesem Tage an werden die Waren, die nach Nichtzahlung der geforderten Summe auf Grund eines Vergleichs aufgehoben Worden sind, auf eine Verkaufsstelle in Mainz gebracht, Wo sie innerhalb 48 Stunden nach Ankunft zugunsten des leitenden Zollausschusses zum Verkauf gestellt werden.“ Auf Anordnung der interallierten Zollbehörde wurden bereits am 23. August 12 Wagen mit beschlagnahmten Gütern von Vohwinkel nach Trier abgefahren. Ueber den Zweck der Abbeförderung konnten keine bestimmten Angaben er- langt werden. Anzunehmen ist jedoch, daß diese Güter in Trier zum Verkauf gebracht werden. Wie der Eisen- und Stahlwaren-Industriebund mitteilt, sind die übrigen Zollkontrollstellen des Bezirks der Elber- felder Reichsbahndirektion zur Abfuhr der beschlagnahmten Aus Entgegenkommen sind die, die die Verord- schinenlebensversicherung eingeführt. Eine Reihe von Eingaben betraf die Gründung neuartiger Unterneh- mungen, z. B. die Versicherung gegen Schäden durch Falsifikate und die Deckung von Schäden aus Kurs- differenzen beim Einkauf von amerikanischer Baumwolle. Auch wurde dem Amte der Plan einer Versicherung gegen Arbeitslosigkeit unterbreitet, aber nicht weiter ver- kolgt, weil offenbar die vom Amte zunächst geforderten Garantiemittel nicht aufzubringen waren. Ueber die Umstellung von Papiermark. auf Goldmarkversicherung wird u. a. ausgeführt: Fast alle großen Lebensversicherungsgesellschaften zeigten nach dem Eintritt fester Währungsverhältnisse das Bestreben, sich ihren alten Versichertenkreis durch Neuabschlüsse in Goldwährung zu erhalten. Soweit die alten Papicrmark- versicherungen erst wenige Jahre bestanden, war es möglich, an diese Papiermarkversicherungen insofern anzuknüpfen, als sie unter gewissen Bedingungen in Goldmarkversiche- rungen umgewandelt werden und so gewissermaßen nach- träglich der Entwertung entzogen werden konnten. Zu diesen Zugeständnissen waren die Gesellschaften in der Lage, da sie bei der Umstellung auf wesentliche Bestandteile der ersten Beiträge verzichten konnten, die für Risiko für Ver- Waltungs- und Erwerbskosten bestimmt waren. Da die in den letzten Jahren in Papiermark abgeschlossenen Versiche- rungen nach der Umrechnung in Gold sich im allgemeinen als sehr gering herausstellten, wurde vonseiten der Ver- sicherten mit der Umstellung vielfach der Abschluß einer neuen Versicherung verbunden. Es ist anzunehmen, daß die Gesellschaften durch Freizügigkeit ihrer Umstellungsbedin- gungen, wenigstens für die Zugänge aus den letzten Jahren, einen großen Teil des Vertrauens im Publikum wieder- gewonnen haben, das ihnen durch die wirtschaftliche Ent- Wicklung der letzten Jahre entzogen worden war. -„ Ursprungs- Bezeichnung bei Warensendungen nach Argentinien. Wie uns die Reichsnachrichtenstelle des Aus- wärtigen Amtes für Außenhandel in Mannheim mitteilt, tritt das Gesetz über die Ursprungs- und Markenbezeichnung in Argentinien nicht erst ein Jahr nach der Veröffentlichung im Gesetzblatt(dem 7. Dezember), sondern bereits am 10. November(also ein Jahr nach der Verkündung) in Kraft. Alle in Argentinien nach dem 10. November d. J. eintreffen- den Waren müssen also eine Ursprungsbezeichnung in be- liebiger Sprache, wie Deutschland, Industria alemana, Made in Germany, aufweisen, die auf jedes Stück, bei Metallen und Metallerzeugnissen geprägt, bei andern Waren gedruckt sein und außerdem auf den Verkaufspackungen nebst Maß, Gewicht und Inhalt, bei Nahrungsmitteln und Gespinsten nebst Reinheit oder Mischung, gedruckt erscheinen müssen. Prägung oder Aufdruck auf ſedem Stück können bei beson- ders kleinen oder handelsüblich nicht gezeichneten Waren kortfallen. - Aufhebung einer Geschäftsaufsicht. Ueber die Auf⸗ hebung der Geschäftsaufsicht über die Firma Goldbach u. Lederer wird uns mitgeteilt: Die Geschäftsaufsicht über die Firma Goldbach u. Lederer wurde im Frühjahr 1921 angeordnet. Firma mit Aktiven und Passiven von der Firma Lederer G. m. b.., Mannheim und Berlin, erworben. Die Gläubiger der Firma Goldbach u. Lederer wurden im Jahre 1921 zu 100 Prozent befriedigt. Die jetzige Publikation der Auf- hebung dieser Geschäftsaufsicht ist lediglich darauf zurück- zuführen, daß nach den neuen Verordnungen die Veröffent- lichung auch auf diese alten, de facto längst erledigten Fälle ausgedehnt wurde. :: Kündigung des Zollabkommens in der Schuhindustrie. Aus Pirmasens wird uns gemeldet: Das Zollabkommen in der Pirmasenser Schuhindustrie ist gemäß einem von Koblenz erhaltenen Schreiben infolge des allgemeinen Ab- kommens von London als gekündigt zu betrachten. Unter Zustimmung der Vertreter der Schuhindustrie wurden fol- gende Uebergangsbestimmungen getroffen: Die ermäßigten Zollsätze gemäß dem letzten Abkommen bleiben im Verkehr mit dem unbesetzten Deutschland bis 10. September in Im selben Jahre wurde das Geschäft dieser Der Devisenmarkt verharrte gestern ohne jede An, regung infolge der Nationalfeiertage in New Vork un Amsterdam. London-Paris ist unverändert mit 83 Franken. Dollar auf Paris notierten 18,50 Franken. Sonst ist 5 unverändert. Börsenberichte Mannheimer kKffektenbörse Mannheim, 1. Sept. Die Börse verkehrte beistel genden Kursen und lebhaften Umsätzen. Es notierten Badische Bank 25 bz.., Rheinische Kreditbank 2%., KRheinische Hypothekenbank 5,4., Süddeutsche Disconto 9,5 bz.., Badische Anilin 2196 bz. G, Bremen⸗ Besigheimer 26 6, Rhenania 6, 75 bz.., Verein Deutscher Oelfabriken 35., Westeregeln 24., Ludwigshafener Aktien brauerei 50 G. Brauerei Sinner 7,25., Frankona Versiche- rung 60., Mannheimer Versicherung 85 bz.., Seilindustrie 7,25., Benz 3,75 bz.., Rodberg 3,5., Dingler Maschinen 6,75 bz.., Emaillierwerke 5 bz.., Gebr. Fahr 69,7 bz. 6 Fuchs Waggon 1,5 etw. bz.., Germania Linoleum 10,5 PbE-. Karlsruher Maschinen 4,5 bz.., Knorr Heilbronn 4, 5 bz. 6 Braun Konserven 1,3 bz.., Mannheimer Gummi 2,25 bz. Badenia Weinheim 1 bz.., Mez Söhne, Freiburg 276 6. Neckarsulmer 496 bz.., Pfälzer Mühlenwerke 3., Pfälzer Nähmaschinen 2,5., Zement Heidelberg 13,5., Rhein- elektra 9 bz.., Salzwerk Heilbronn 43., Schlink u. Co. Hamburg 50 bz.., Süddeutsche Drahtindustrie 25., Union- Werke 8., Freiburger Ziegel 175., Wayss u. Fœeytag 4 bis .25 bz.., zellstoft Waldhof 11—11,25 bz.., Zucker Frankenthal 4% bz.., Zucker Waghäusel 3,8 bz. G. 5 Waren und Märkie -u- Pforzheimer Edelmetallpreise vom 1. September 1924 1 kg Gold 2815 Bill.., 2825 Bill. Br.; 1 kg Silber 95 Bill G,, 96 Bill. Br.; 1 Cramm Platin 1460 Bill. 6⸗ 14,80 Bill. Br. 3 *7 55 * -u- Holzversteigerungen in Baden. Bei einer Holz versteigerung in Buggingen bei Müllheim wurden für dat Ster Buchenholz 18,20% und für das Ster Tannenholz 12 4 bezahlt. Für Prügelholz bezahlte man 10—12/ das Ster. zu- Viehmarktbericht. Auf dem FEreiburger Schweine“ markt kosteten Läufer 40—50 und Ferkel 10—32 je Paar- Auf dem Müllheimer Schweinemarkt wurden für Milch⸗ bernit 10—14 4 und für Läufer 35—60 4 pro Stüc ezahlt. Bremen, 1. Sept. Baumwolle. American Fully middling e 28 g mm loko per engl. Pfd. 30,32(30,78) Dollarcents. Schiffahrt Frachtengeschäft in Duisburg-Ruhrort vom 1. September Die Schiffsmiete beträgt pro Tonne und Tag: U 574—6 197 ab Ruhrhäfen nach Rhein-Mainstationen 6 und 67 Pfg. ab Kanal nach Rhein-Mainstationen b· bei beschränkter Lade- und Löschzeit oder in Frach Zu 1,50 per Tonne. 4 Berliner Metallbörse vom 1. September Frelse in Festmark für 1 Kg. 1 20 1. Aumin ö Elektrolytkupfer 123.25 129.— 5— 2470250 240510 Raffinadekupfer 14.1,15 116-1,16 Linn, ausllnd..80.4,90.90 Slel 0,2.061.62.064 Huttenzinn 420.70.270 ftohzink(vb.-Pr.)—.——.— Aiokel 250.%0 2009 do.(ir.Verk) 0,82-.8 0,52-0,64 Antimog.GB 26 Flattenzink.53..85.54..55 Sliber für 1 r. 95,—96,.— 95,—9— Aluminlum 2,30-2,40.30-2,40 J Platin p. Gr.— 1 London, 1. September(WB) Metallmarkt.(in Lst. 1. d. engl. t. v. 1016 152 28. 1. 28. 1. J Biel 22423 3315 KupferKass 63.25 64.— bestselecti. 68.— 68 50 Zink 33.15 855 do. 3 Monat 63 25 64.15 Nickel 130.— 130.— Ouecksilb. 13.50 4* do. Elektol. 68.— 68.50] Zinn Kasss 254.50 258 50J Regulus 47.— 4 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Deuisenmarkt SSA 5 2 g. gig 5 Deutsche Zollabfertigungsgebühren an der Regiegrenze Wie kürzlich mitgeteilt wurde, haben einige Rand- direktionen der Reichseisenbahnen vor einigen Wochen Ge- Güter noch nicht geschritten. Es muß aber damit gerechnet Geltung. Von diesem Termin ab sollen sie in Wegfall Werden, daß die eingangs wiedergegebene Anordnung des kommen. Dagegen brauchen die vertragsmäßigen Kontri- dwbeln-Pegel 25.77. J25 78.J 5 7 Pietes-Hede 2• 75 25 J5 2. Tranzösischen Zollamtes in Wiesbaden auch auf allen übrigen butionen schon ab 1. September nicht mehr bezahlt 9005.5 interalliierten Zollkontrollstellen zur Anwendung gelangen zu werden. Die Ausfuhrabgaben für Auslandsendungen Schuſterinſel“) 2095 2 80.75.84.72..43/ Mannheim.98.00 0 0 Wird. Damit die Verkehrstreibenden sich vor Schädigungen(Bad Ems) bleiben bis 20. September in Kraft, während auch Nlaz„ schützen, ist dringend anzuraten, alle Zollformalitäten gegen- für Auslandsendungen die vertraglichen Kontributionen ab Mannbeim.02.08.10.12,5˙17/5.34 0 über der interalliierten Zollbehörde vor Aufgabe zollpflich- 1. September in Wegfall kommen sollen. Abnn. 345340 368 366 335 220 liger Güter zu erledigen.„Internationale Stickstoff-.-G. in Wiesbaden. In der————- 1 zum 20. September anberaumten o..-V. wird die Goldmark-.[ Rheinwaſſerwärmmeeeee 185⁰ ſu eröffnungsbilanz per 1. Januar 1924 vorgelegt. Ferner soll die Versammlung über die Herabsetzung des Aktienkapitals 8 Ra d10 U. VoxHaus 0 1. 1 Egon Winter rel. 812⸗ Musikplatten—Sprechapparate 8 te . Zahlungserlelchterung—(S28)— Vorführung bereitulles beschließen und die durchgeführte Konvertierung der Obliga- tionsschuld genehmigen. :: Linoleumfabrik Maximiliansau.-G. Der Aufsichtsrat beschloß der für den 10. Oktober einzuberufenden.-V. die Umslellung des 25 Millionen betragenden Aktienkaptitals auf 3 Millionen vorzuschlagen und die 900 000% Vorzugs- aktien auf 18 000„ umzuwerten, * Rockstrohwerke.-., Heidenau. Die Verwaltung legt die Bilanz per 31. Dezember bereits in Goldmark aufgemacht vor, und zwar wird nach 20 000 Goldmark Rückstellungen ein Reingewinn von 100 870 Goldmark ausgewiesen, bühren für die Zollabfertigung an den Uebergangspunkten zu den Regiebahnen eingeführt. Den tatkräftigen Bemühungen des Eisen- und Stahlwaren-Industriebundes ist es nunmehr ö gelungen, die Sache wieder zu Fall zu bringen. Auf die ernsten Vorstellungen des Bundes hat die Hauptverwaltung der Deutschen Reichseisenbahnen die betr. Reichsbahn- direktionen angewiesen, die Maßnahme sofort zurückzu- ziehen. Reklamationen auf Rückzahlung der bereits er- hobenen Gebühren werden dagegen nicht zugelassen. Wassers. Er hat eine graugrüne, braune bis schwarze Färbung ist weniger schädlich, aber ein um s0 auffallenderer Schönheits- fehler des Gebisses. Wie entfernt man Zahnstein und Zahnbelag? 8 2—2 n Diedreischönheitsfehler desMundes 4 7 5 11 1. Der Zahnstein 2. Mißfarbener Zahnbelag 3. Obler Mundgerucd;/ß„ ist ein Absatz des Speichels ähnlich wie der Kesselstein des hervorgerufen durch starkes Rauchen von 2Zigarren und Zigaretten, als Folge mangelhafter Zahnpflege macht sich weniger dem oae 10 Betroffenen, als seiner näheren Umgebung bemerkbar. Salze im Chlorodont, die eine vermehrte Speichelbildung 25 mi durch elne natürliche Mundrelnigung bewirken, in Verbino dſesen dem herrlich erfrischenden Pfefferminzgeschmack besellige odont marktanten Schönheitskehler unmittelbar. Jeder Tube Cnt. Zahn- ist eine genaue Gebraucksanweisung beigefügt. Chlorodon ge- paste und die dafür geeignete Chlorodont. Zahnbürste den 0 zahnntem Borstenschnitt sind die besten Hlltsmittel gegen: damtt fürchteten Zahnstein, migfarbenen Zahnbelag und den verbundenen üblen Mundgeruch. und ist zunächst ein Schönheitsfehler, der den Zähnen ein häßhliches, ungepflegtes Aussehen gibt und einen üblen, fauligen Geruck aus dem Munde verursacht. Er ist aber auch ein höckst gefährlicher 19 Feind des Gebisses, weil er Zahnfleisch- und Kieferschwund sowie —5 Zahnfleischentzündungen und Eiterungen verursacht. Er ist äußerst testsitzend und hart; oft umlleidet er in harter Kruste den ganzen Zahnhals, entblößt die Wurzel und verursacht ein Lockerwerden +4 der Zähne. beseitigt Chlorodont-Zahnpaste/ Mund Weder mit Mundwasser noch mit sogenannten Lösungsmitteln; in dieser Beziehung ähnelt der Zahnstein auck dem Kesselstein, gegen den allerlei Lösungsmittel sich als wirkungslos erwiesen haben und die rein mechanische Beseitigung sick am besten bewährt. Millionen, die heute Chlorodont täglich im Gebrauck haben und ihre schönen weißen Zähne dieser Zahnpflege verdanken, haben es selbst aus- probiert, daß Mundwasser die mechanische Reinigungskraft der mikro· skopisch feinen reinen Kreide im Chlorodont nicht ersetzen kann. „ n — Mannhelmer General-Anzeiger(Mittag⸗Ansgabe) 75 Seike. Nr. 405 in Mannheim vn fele Wir dieſes Blaftes. von—10 Mille gesucht. ngebote unter A. J. 100 an die Geſchäfts⸗ *7543 Jüng. als tätiger Teilhaber ſür beſtehendes ausſichtsreiches Handelsunternehmen it ſucc. Einlage Suchen zunm Seirt Nordbaden degen feſtes en wollen I. Sdelindt Palmir Aunneim Wir ſuchen für l. caft gewandt riftliche Ang und Referenzen. 13 Sit c ehen in Jeinites Haus bei beſter 0⁰ Müdurg und gutem Wrzer i ep ſofort geſucht. zuſtellen bei B3802 Frau Kant, begelſtr 6, part. iede ſelbſtändige bungs- antele it geſucht. B3810 Haus Lutz. Ingenieur. Lerſeldſtraße 3. Aſtand fandiges, lüchliges em en was Aben kann, 1 Lohn per ſo⸗ 5 2 cht. 7451 ebild. 98 erfall frei wurde, Hausdame auch zur Erziehu elle A. H 99 an Nrspeſe ſ e. u ch Wer Ee 16jähr. en 1 N 8 5 27477 Mſelte ee 109 0 5 5 ork Stellung, ee e bereit. im Aielen, G 7 1 mit⸗ er Un ˖ a 9 gebote ele 2 an il Hauſe 8 Steung in K ush halt, robe Arbeit . ür 1. od Angebote an die 7492 einen tüchtigen, rout. jüngeren Peisenden Gehalt, Speſen und Proviſion. mit nachweisbarer erfolgreicher Reiſetätigkeit ausführl. Angebote(mit Lichtbild) einreichen. Schanzenstrasse 8 lüchtige Verkäuferin welche mit der Gardinen⸗ od. ähnl. Branche gut vertraut und im Verkehr mit d. feinen Eugen Sudbontſche), Wege ſe Haushalt leitete und durch ebote unter V. W. 63 an die Ge⸗ ds. Blattes. rienenn lcht a len 5 ſtiller Mitarbeiter Beteiligung in bale uem unte ſchäft oder Architektur. Ange⸗ wert zu verk. 111 Sofa u. 2 Seſſel, bill. „Uuur beſtes Fabrikat. von 105/ an. baldigen Eintritt für den 7560 & Cle..-G. -Fabrik bald eine*7414 iſt Wir bitten um ebote mit Lebenslauf Kentner.-., ale. 1 Laden(eventl. zum An⸗ ſofort oder 15. geſucht. 3 u. 4 Uhr nachm N Frdr. Fiedler, 2. 19/20. 7388 5 5 15. Sept. durchaus erfahrene, zuverläſſige geſucht. Zimmermädchen u. ſonſt. Hilfe vorhand. Nur ſolche m. beſt. lang⸗ jähr. Empfehlg. wollen ſich melden bei B3817 Bohle, Leibnizſtr. 15. Saubere zuverläss. Frau zum Reinigen v. Büro⸗ räumen ſof, geſucht. Vorſtellen—7 abends. „Glaſer u. Pflaum, 742 17. die 15 Jahre ſ. Wirkungskreis als nng mutterloſer Kinder. *7476 die Geſchäftsſtelle. 7542 dehnuale Aldene verkauft Krebs, J 7. 11. Si3 uchen-infichtungen naturlackiert, zu Fabrik⸗ preiſen zu verk. B3799 Schreinerei Bühler Seckenheim Wörthſtraße 16. Neierrad 2½% ES.,, 2 Gänge, Leer⸗ lauf, gut. Bergſt., i. gut. B ſof, zu verk. Näh. d. Geſchäftsft. B3824 Cutaway m. Weſte Fig. 46, preis⸗ Käfertal, Habichtſtr. 5. B3812 1 ſaſt neues, elegantes Kirschbaum- ͤe umzugshalb preisw. zu verkaufen. Anzuſeh zw. 5 und 7 Uhr 7392 S 6. 38, 3. Stock. Süterhalt. Damenrad neu, Preis 100 Mk. zu verkaufen. Adreſſe in der Geſchäftsſtelle.*7397 kine Muabgamitur (Gobelin), beſtehend aus zu verkaufen. B3821 Rheindammſtr. 62. 1 Tr. Ebendaſelbſt auch 1 voll⸗ ſtändig neuer, eleganter ferrenmantel zu verkaufen. Guterhaltenes Herrenrad 8. verkaufen. Schnepf, albergſtr. 18 II. B3816 Herren-, Damen- u. Mädenh.-Räder Erſatzteile, Tpae aſen aus achtbar. Familie für lernen) und Hausarbeit 10 Septbr. Perſönl. vorzuſtellen zw 2 eeider 1 Kostüm Gr. 42—.44, kleine Fig. 4 Paar Halbſchuhe, 1 P. Stiefel Gr. 35—36 billig abzugeben bei *499 Mader, M 2. 1. Ab 12 Uhr anzuſchen. 6 ee eeee Leiterwagen Kaſtenwagen bill. ab⸗ zugeb. Luiſenring 62 „elbol. Frledberger! Handwagen& 2räd, neu, zu 85 M. zu verk. Friedberger Luiſenring 62, Zollhof Kauf-Gesuche. Für Kapitalkrätige Käufer!]] ſuche ich Villen, Wohn⸗ u. Geſchäftshäuſer Angebote an*7472 R. A. Kaiſer, Immobilien, Feuden⸗ heim, Scheffelſtr. 27. Miet-Gesuche. Wabnunastausch Geboten: 23 Zimmer⸗ Wohnung in beſtem Zuſtande, in guter Lage des Lindenhofs. Geſucht:—6 Zimmer⸗ Wohnung in guter Lage, am liebſt. Lin⸗ denhof od. Vorort. Gefl. Ang. u. X. L. 27 a. d. Geſchäftsſt. B3806 Ruh. ſol. Dauermieterin ſucht 17150 abl. Jamer per 1. Oktbr. 1924, evtl. mit Penſion. Gefl. An⸗ gebote unt. A. P. 6 an — 810 Diese Cigarette ist hicht CaSANON BlSU-, Aesate LUuchise, WSlfe, SHMuks, OpOSSUn SW. Pelkzjacken in Seal, Slekfr. Bibereffe, SeetfMirad, Slirks, Fohlerv Sitten Geho. SN Weißb-, Kreuz—, nur im Format groß, osondern auch groß in Qualität. Nur Edelta alte der berühmten Anbaugebiete des Orients kinden bei ihrer Herstellung Verwendung. klassische Mischun, dieser Tabake gibt der Cigarette den würzig- prickelnd · süſen Ge· schmack und das volle, bestrickende Aroma. dank deren Ritter Gero geschätzt u. begehrt ist. Die CIGANEFETTEN FABRIK Edelfüchse(echfe Silber-, SOWIS 2 2 BISeT, Nfrie, llernetlesfe NMOdlelle. 9 13 5 Ammer⸗. Wahnungz (rote Dringlichkeitskarte) mögl. im Zentrum der Stadt. Zeitgemäße Miete und wenn erforderlich. Bezahlung der Umzugsunkosten. Vermiffler erwünschi. Angebote unter X. P. 31 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. Sοοοοοοοοο οο ο οοο Alles Prihs KRäürsccinestkerbeit in Slsgerer Vererbeifurig. Arerfiqurigen nach Maß, sowie Urnerbeifungern irn Slgener KRUrschrerei. (Delzhaus Schuüritz 0 2, 1 96%%%%%%%%%%eeeeee eee 55 2 55⁵²⁰ UI fal um mit Küchenbenützg, per ſofort von jg. kinderloſ. geſucht. Wäſche 1 5 .gel Hätet 85804 ſſchr U. ſchlatinme Nähe Neckarbrücke, oder uucch 2 leere Zimmer per ſofort geſucht, mögl. ſep. Eingang. Angebote unter V. Y. 65 an die Geſchäftsſtelle. 23815 —3 ſchöne helle Büroräume in zentraler zu 3 8 2 2 7425⁵ 2 Uimmer-Wohnung Seriöſ. lediger Groß⸗ kaufmann ſucht leeres Wohn- u. Schlafzimmer evtl. auch möbliert, in ruhiger Lage u. beſſerem Hauſe auf 1. Oktober oder früher Anzebote unter Y. V. 62 an die Geſchäftsſtelle. B3814 Jung. kinderlof Ehe⸗ paar(Akad.) ſucht per ſofort od. 1. Okt. 7469 -3 Zimmer- Wohnung beſchlagnahmefrei oder teilw. möbliert, in an⸗ genehm, Lage, Angebote unter Y. S. 59 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Vabnunastauoch! Geboten: 2 Zimmer und Küche, Speiſek., elektr Licht, hochprt., Anfg. Schwetz.⸗Str. Geſucht: 3 Zimmer u. Küche, 2. o. 3. St. gute Lage. B3819 Angebote unt. Z. W. 88 an die Geſchäftsſtelle. Möbl. Zimmer ſucht ruhig. Herr An⸗ gebote unt. V. Z. 66 an die Geſchäftsſt. 7479 Schönſte Lage d. d. Neckar⸗ ſtadt große, ſonnige mit Erker und Balkon, gegen(7541 3 Zimmer⸗Wohnung zu geſucht. 5 Ang, u. A. G. a, d Geſchäftsſt 57541 Laden mit Magazin (evtl. gegen Wohnungs⸗ tauſch) zu mieten geſucht in den Quadrat. M— 1 Angebote unt. U. X. a. d. Geſchäftsſt. 85790 FEFEECCCCo Mermietungen Jchön mönl. Immer heizbar, an ruhig. Herrn zu vermieten. 7407 Max Joſefſtr. 18, 2. St. Möbl. Zimmer „ſep. Eing. a. beſſ. Herrn ſof, zu vermiet. Bg808 Unt. Clignetſtr. 7 II. r. 15 Sauberes*7481 möbl. Zimmer an ſoliden Herrn ſofort zu vermieten. Kappes, Lange Rötterſtr. 102 III. Ll Hänl Ammer ſof. zu vermiet. 7408 J 2. 4, 4. St. links. Gut möbliertes Wohn- U. Schlatummer in ſehr gutem Hauſe an gutſit. ſol. Dauermieter (ev. 2 Perſonen) zu ver⸗ Evtl. Klavier⸗ und Telephonbenützung. Adreſſe zu erfrag. in der Geſchäftsſtelle*7536 ſiut möbl. Zimmer mit Mittagstiſch zu ver⸗ mieten. 7391 K 1. 10, 2 Treppen. Höh. Anmet zu vermieten. 7396 R 4. 17, parterre. Ein gut möbl. Zimmer mit 2 Betten, evtl. volle 98] Penſion zu vermieten. 2. St. Foalen mit Büro u. freiwerd. Wohnung geg. Dringl.⸗ Karte im Zentrum der Stadt abzugeben. Ver⸗ mittler erbet. Angebote unter X. A. 17 an die Geſchäftsſtelle. 7406 (—3 Räume) geſucht. werd. u. erſt in einig. können, kommen auch Angebote unter V. G. ſtelle ds. Blattes. föferer Parterte-aum“ als Büro geeiguet zu vermieten. Angebote unter Z. N. 79 an die W In bder Oſtſtadt. evtl. Nähe Seckenheimer⸗ ſtraße, auch Zentrum, werden für eine Fabr.⸗ Niederlage, ſauberer nicht riechender Artikel holle frockene Büro- und Lageravme Räume die in abſehb. Zeit, infolge Aufhebens d. Zollgrenze fret Wochen bezog. werd. in Betracht.*7458 48 an die Geſchäftsſt. 7497 mieten ge 10 Angebote unt. .. d. Geſchätst 88809 Wohnungs-Tauseh! Geſucht: 4 Zimmerw. m. Zubehör, aute Lage in der Stadt. B3805 Geboten: 3 Zimmerw. m. reichem Zubehör, ſehr gute Lage Neckarſtadt. Angeb. unter X. K. 26 an die Geſchäftſt. Wohnungs-Tausch! Suche eine ſchöne 35—4 Simmerwohn. mit Bad gegen neuhergerichtete 2 Simmerwohn. mit Manſarde, Nähe Markplatz, auf ein Jahr miet⸗ frei. Speſen werden vergütet. Angebote unter X. D. 20 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. 7412 Suche beſchlagnahmefreie*7482 --Ummer Wonnung in Mannheim oder Umgebung. Baukoſtenzu⸗ ſchuß wird gewährt. Angeb. unter Z. B. 68 a die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. Bedeutendes Getreide en gros ⸗ Haus ſucht für ihre in Mannheim neu 70 17 5 richtende Filiale 2·•3 Bülr oräume möglichſt in Börſennähe. Angebote unter V. J. 50 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blattes. Wonnungstausch! Tauſche m. 3 Zimmerw., Zubeh. i. Karlsruhe gegen—4 Zimmerw. ete. Mannheim oder nächſt. Nähe. Eilangeb. unter T. M. 28 an die 7218 ——T———— mit oder ohne Büros, von zu mieten gesucht. Bahnhofsnähe Kree Angeb. u. M O. 101 an d. Geſchäftſt. Aaamengee al Laue oder—2 Parterre-Räume. Angeb. u. A. B. 93 an die Geſchäftsſt. 7530 Wabauagstausch! Bleie schöne 3 M mit Zubehör in Ulm a. D. Suche in Mannheim 4 Zimmer- Wohnung mit Zubehör. Wenn nicht direkt, Kettentausch. Angebote unter O. F. 1489 an Büro Boek, Ann.-Exp., Ulm. 356 Marke Brennabor, faſt die Geſchäftsſtelle d. Bl. Gummi ſehr bill. zu pk. Basls J 43, 5, Löſch. DRUCKEREI DR. HAAS d. M. B. H. MANNHEINI· Ee. 2 Die Dame in dunkl. Koſtüm, weiß. Bluſe und Hut, die im 1. Teil des Vortrags d. Grafen v. Luckner neben dem Herrn in dkl. An⸗ zug ſtand, wird von dieſ. höfl. um ein Lebenszeich. unter Z. A. 67 an die Geſchäftsſt. geb. 480 Wo kann 20lähr beff. Mädchen das B3809 erlernen? Angebote unt. X. S. 34 an die Geſchäftsſtelle. Qualitäts-Pianos Garantieſchein 750, 850, 1000. Bequeme Ratenz. Verſand nach all. Orten. Woyaek, Berlin, [Emgt Müggelſtr. 33. onen-Aelde werden repariert, bügelt, gewendet, Anfertigung bei zuge⸗ brachtem Stoff. B3765 Reparaturgeſchäft Joh. Nübel, 8 6. 20. Fräulein nimmt zum lehen.ficen an in und außer dem Hauſe. Angebote erbet. unter O. Z. 16 an die Geſchäftsſtelle. B3730 Wasgte Eier zum sieden Kiste 60 St, ca 3½ Pld. N..— 7515 ge⸗ auch Rommeig 11. ſchäſtsſtelle dieſes Blattes. Vermischtes uche ben Bar gebrauchles l. Il. Mezzitzer-Aute Angebote mit genauen Angaben(Marke, Stärke, Baujahr ꝛc.) und Preis unter V. C. 94 an die Ge⸗ 7362 Schreinerarbeit aller Art, auch Beizen und Polieren wird an⸗ genommen. 3797 Schreinerei 2. 6. Geldverkehr. Für neuzugründendes Fabrikat.⸗Unternehmen der Haushalt⸗Branche werden noch ca. Wab A. Mapte geſucht. Angebote unter X. V. 40 g. d. Geſchäfts⸗ ſtelle d. Bl. B8811 5000 Pik. als erſte Hypothek auf Ia. Objekt geſucht. Gefl. Angebote unter W. W. 13 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. B3800 geg. Sicherh. u. Gewinn⸗ beteiligung ſof, geſucht. unt. W. U. 11 d. Geſchäftsſt. 7387 150.200 H. geg. g. Zinſen u. Sicher⸗ heit zu leihen geſucht. Angeb. unt. W. V. 12 17393 a. d. Geſchäftsſt. Solide Firma fucht per bald kurzfriſtig .3000 Mak gegen Sicherheit u. zeit⸗ gemäße Verzinſung, Angebote exbeten unt. Y. R. 58 g, d. Geſchäfts⸗ ſtelle d. Bl. 7468 Dackel-Hündin auf„Wally“ hörend, ab⸗ handen gekommen. Hohe Belohnung. 7501 R. Armbruſter, 1. 12, Laden. —— —————— —— —— — — —::——————— ——:w: —— ckke. 12 Nr. 405 Nibelungensaal Nosengarten Mannhelm. NHontag, den 15. September. abends 8 unr Einziges Konzeri bik SinBFER nn näkäisTTU BaBuIEER Ian Pietro-Jalicano, Santa Maria Mapgiore, San Ciovannt in Laterauo Sixtinische Kapelle Leitung: Monsignore RAFFAELE C. CASIMIRI 60 Suger darunter 28 Kknaben im Ornat Aus dem Programm: Offertorien, Responsorien. Motette von Palestrina, da Vittorio, Firmin Le Bel, Orlando di Lasso u. a. Karten zu Mk. 10.—,.—,.—,—,.—, 3,—,.—,.50 und Steuer bei den Verkaufsstellen der Vereinigten Konzerileitungen Heckel, O 3, 10, Mannheimer Mus kKhaus, P 7, 14a, Blumenhaus Tattelsall, Schwetzinger- straße 16, in Ludwigshafen bei Musikhaus Henke, Bismarekstr. 98. Weinrestaurant Wolf B 2, 4 Tel. 8344 täglich abends 8 Uhr Tallanhen Nünster-Hoa Bekaunte Küche, sowie offene und Flaschenweine. 6378 Hœute 1 Schlachtfes Prima Weine— Konzert. e Die glüdliche Geburf esN gesunden Töchferchens G zelgen hocherfreuf en 7524 Direkfor Eicherd Schreck und Freu Paulà geb. Budler D 6. 5 Vvon der Reise ee Zahnanzt Dr. Kurt Künzel 0 7, 4(83801) Telephon 1133 Von der Neise zurück: Dr. A. Stoffel Facharzt für Oithopädie 3807 Friedr Karlstr. 3 Teleph. 7451 15 Von der Reise zurück! 7 Dr. A. Eisenheimer 85 4. Tel. 6202. Tuhren jeder Ari übernimmt zu äußerſt billigen Preiſen 7498 Seb. Dörr, Kepplerstr. 18, Tel. 3573 Dekannimachung! ſur dlese leizte Annence, bitte Adresse merken. Keine Reklame, ſondern reelle Not, der Geld⸗ mangel infolge ſchlechtem Geſchäft, dann die Verpfliehtungen zwingen mich meine Ware zu Spottpreiſen, leils unter Fabrikpreiſen, ohne jeden Verdlienſt, abzugeben.(Auch für Wiederver⸗ käufer ſehr günſtig.) Im einzelnen und großen; Kaſſa. Beſuchen Sie mich bitte 1 ohne Verbindlichkeit. Sie ſehen, ſtaunen und kaufen. Unt. and. 1 Piano, 1 Harmonium, 1 Streichbaß. 4 Cellos, 200 Vio⸗ lnnen. Lauten, Gitarren. Baß⸗ lauten, Mandolinen, Zithern, 28 Kaſten, Harmonikas, 2 alle Sorten Saiten u. ſ w. NMlusikhaus Markus Sehwetzingerstr. 49 en el. 10761 Nur bis Montag. den 8. September. NIiin en eee FEUN BonEN· u 8 5 WanDREITAC. rrar voh kikSsVEN auANTruA An 5 2. Pferdefuhrwerke benützen zum Rennplatz: 6390 7 Die Ahgebauien Reichs-, Staats- u Gemeindebeamten im Landes⸗ verbande Baden, Ortsgruppe Mannheim haben ihre nächſte 7431 Wiehtige Mitanlederversammlung am: Donnerstag. 4. Sept., abds. punkt 7 Uhr im Saale Brauerei Bichbaum P5. Alle abgebauten Beamten ſind hierzu herzlichſt eingeladen! Kommt Alle und ſchafft einen ſtarken Schutzver⸗ band für unſere trübe Zukunft. (Siehe betr Artikel in heutiger Zeitung) An alle ehemaligen 170er Am Donnerstag, den 4. September, 8 Uhr abends, findet im Alten Reichskanzler“ eine Zusammenkunft der ehem. Angehörigen des Inf.⸗Rgts. 170 ſtatt, zu der zahlreiches Erſcheinen ſehr erwünſcht iſt. 637 Hauptpunkt der Tagesordnung: Regiments- tagung. Oualitäts-Möbel liefert renommierteste Möbelfabrik zu engros-Preisen, eventuell bei Wunsch auk Teilzahlung franko. Selten günstige Gelegenheit zur Be- schaflung von wirklich vornehmen Möbeln zu staunend billigen Preisen. Näheres zu erfragen bei B3776 Schmift Eicnengoristr. 452. 4 Die Radio-Heirat Das hat Mannheim noch nicht gesehen So lautet das einstimmige Urteil über das neue Erölfnungsprogramm, 7570 das täglich 8 Uhf abds., zu bede mtend ermäbigten Preisen in Szene geht. 3. Parkett und Rang III. Reihe Mark.40. 2. Parkett und Rang II. Reihe Mark.20. 1. Pakelt und Rang 1 Reihe Mark.30. Fhealer im Nabpln über flon Aantik -Un in Aaanfht eglt Das Meisterwerk deutsch. Technik u. Erfin- dungsgeistes. 2. u. 3 Teil lolgen demnächst. Groteske in 5 Akten. N Die großen internationalen Sportkämpfe in Göteborg! Sehr interessanter Spoitfilm. Anfang 4½ Uhr. 7571 nüchst Paradeplatz. icon Phofographie⸗ .30 Breifestrasse 21. 30 postferten ung Passbilder bvilſigstt=d Sdlon — Amtliche Bekanntmachungen Bekanntmachung. Handwerkskammerwahlen betr. In Ergänzung unſerer Bekanntmachung vom 27. Auguſt 1924 obigen Betreffs werden.— 5 gewerbliche Vereinigungen gemäߧ 193 B. G. B. noch zur Handwerkskammerwahl zugelaſſen: In Gruppe 1: unter.⸗Z. 19: Uhrmacherzwangsinnung; Sitz Mannheim; 74 Mitglieder, alle wahl⸗ berechtigt; Geſellenausſchuß; unter.⸗Z. 20: Freie Küfer⸗ und Küblerinnung für den Amtsbezirk Mannheim; Sitz Mannheim; 30 Mitglieder, alle wahl⸗ berechtigt; kein Geſellenausſchuß. In Gruppe III: unter.⸗Z. 11: Gewerbeverein Handwerkerver⸗ band Rheinau, Baden; Sitz Mann⸗ heim; 56 Mitglieder, ein wahlberech⸗ tigtes Mitglied; kein Geſellenausſchuß. Mannheim, den 30. Auguſt 1924. 17 Badiſches Bezirksamt— Abteilung V. Pferderennen im September 1924. Zur Regelung des Verkehrs bei den Pferde⸗ rennen am., 10. und 14. September 1924 wird hiermit gemäߧ88 59, 108 Ziffer 2, 121 Pol.⸗Str.⸗ .⸗B. folgendes beſtimmt: 35 15 A. Anfahrt zum Rennplatz. 1. Kraftfahrzenge benützen zum Rennplatz die Seckenheimerſtraße; a) die Seckenheimerſtraße bis Schlachthof, ſo⸗ dann den Verbindungsweg Schlachthof— Philoſophenweg(ſogen. Ulmenallee), b) die Fahrſtraße des oberen Luiſenparks für Fahrten aus der Oſtſtadt; 3. Fahrräder benützen zum Rennplatz ab Otto Beckſtraße die Fahrſtraße des oberen Luiſen⸗ parks. B. Abfahrt vom Rennplatz. 1. Kraftfahrzeuge benützen zur Abfahrt den neuen Weg hinter der Stadtgärtnerei zur Secken⸗ heimerſtraße; 2. Pferdefuhrwerke benützen vor und während der erſten vier Rennen den neuen Weg hinter der Stadtgärtnerei zur Seckenheimerſtraße. Vom fünften Rennen ab und nach dem Rennen nehmen die Pferdefuhrwerke ihren Weg a) durch die Pappelallee nach dem Verbindungs⸗ weg Philoſophenweg—Schlachthof(Ulmen⸗ allee) zur Seckenhzimerſtraße, b) durch die Pappelallee zur Fahrſtraße des oberen Luiſenparks für Fahrten nach der Oſtſtadt; 3. Fahrräder benützen zur Abfahrt denſelben Weg wie zur Anfahrt. Vorſtehenden und den ſonſtigen zur Regelung des Verkehrs ergehenden Anordnungen der Polizei und der Gendarmerie iſt unweigerlich Folge zu leiſten; insbeſondere iſt den von den dienſttuenden Polizeibeamten gegebenen Zeichen unbedingt nach⸗ zukommen. II. Am., 10. und 14. September 1924 wird die dem Rennplatz gegenüberliegende Strecke des Neckardamms von 1 Uhr mittags ab für den all⸗ gemeinen Verkehr geſperrt. Uebertretungen werden an Geld bis zu 150%¼ oder mit Haft beſtraft. Mannheim den 27. Auguſt 1924. Badiſches Bezirksamt— Polizeidireltion. Aantliche Verökfentichungen der Stactgemeinde. Morgen früh auf der Freibank Kuhfleisch. Anfang⸗Nr. 1560., 88 J. Tel. 2323 Splelplan von Dienstag bis Donnerstag: Die Affäre der Baronesse Orlowska Spannendes Liebesdrama in 5 Akten mit Dary Holm und Willy Kaiser-Heyl. Ferner: 7558 Asiatische Liebe Ein tibetanisches Abenteuer in 5 Akten. Ab nächsten Freitag: Der grosse sexuelle Aufklärungsfülm: Ue Sag lbs mülen Nuda? Blelchers Pädagoglum der Tonkunst f Prinz Wilhelmstr. 13, p. Tel. 2991. ündlicher Unterricht in allen Zweigen der Musik für Anfänger und Volgeschriſtene Wiederaufnahme des Unterrichts Dongers- tag, den 4 September.— Beginn neuer fükrn Are fea 11.4 lll Motde ⸗zensre Heute Dienstag, 2. Sept, 8 Uhr abends: De Lank-Tubach Solisten-Orchester 7 Herren 1. Sonder-Konzert 7 Herren Ur-Wiener Meladien-Abendl Ausseidem: 7546 Das gpochale Variéte-Caparett-Programm. 3 Truselli 2 Waringtons Jess/ biebert Ung. Gesang Marmor- Sportakt Tanz. Trio Skuipturen m. dress. Tauben Oswin Müller J Otto Trötschel Typendarsteller Das sächs. Unikum Humorlst-Ansager ist auch noch da! T ee ee * 8 Todes-Anzeige. Heute verschied nach viertägiger Krankheit in Gutach(Schwarzwald), wo sie sich zur Erholung aufhielt, ganz unerwartet unsere liebe, treusorgende Gattin, Mutter und Tochter Elisabeth Laiser * geb. Hechler im 33. Lebensjahr. MANNHEIM, den 30. August 1924. R 7, 28 Adolf Kalser und Sohn Gerhard Karl Hechler. Die Beisetzung findet in Mannheim am Mitt- woch, den 3. September, nachmittags ½3 Uhr von der Friedhofkapelle aus statt. Von Beileidsbesuchen bitten wir dankend tand zu nehmen. 7⁴⁴¹ Ab- In Verſolgung unserer Bekanntmachung vom 16. v. Mts nunmehr ſaaech en diie Guthaben auf den Sparbüchern Nr. 60001—120000 zum Aufruf. Anmeldefrist: bDienstag, den 30. September 1924. Die Sparbücher sind bei der Anmeldung mitzubringen. Mannheim den 26. August 1924. Freitag, den 29. August Städtische Sparkass kommes 91 1924 bit E. — a. ebeienletienkülumeridtmsrniiillnmrenltlimenitüdueniu ſwonüüme cnitme (Wiener Tanzſehlle EMmmyW.T NMefnhodiſcher Unferrichf in fämflichen modernen Gelellſchaffs-Tänzen mit beſonderer körperſculenden, Wie Thyfhmiſchen Frziehung für die vomehme Tanz weile Anmeldungen àb 1. Sepfember 24 bis 1. Juni 25 Für Anfengerkurse. Für Perfeklionskurse. Füir Kinderlurse B37 70 Frau Emmy Wrefſchko, Hofpellefmeiſterin à. D. B 6, 14ſ15 Fur Privaſſfunden. Fernſprecher 2652 5l1 21 Hde er eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Tiel —— W SDrrrrrrrrreerreer ſe hnemen e ned e enend Das Nheinschiff Zeltschrift für dle Schiffahrts-Interessen und für suddeutsche Wasserwlrtschaft W Erfolgreiches Anzeigenblatt fur alle mit Schiffahrt, Handel u. Industrle in Verbindung stehenden Unternehmungen maennee eeeeeeeeeeeneemennneemeememeeneemeeenmeeeem Man vorlange Probenummern u. Kostenvoranschläge ſuneeen verlag der Druckerel Dr. Haas fl. m. b. f. Hannheim. E 6. 2 Postacheck-Konto Karlsruhe l. B. Nr. 17 590 Fernsprecher Nummer 7941—79483 5 daneeeeeeeeeeeeeee⸗⸗ Tuterdn Opernsängerin nimmt n. einige ſtimm⸗ begabte Schüler an. An⸗ gebote unter W. A. 92 g. d. Geſchäftsſt. B3790 Wer deteiligt ſich an Fglzc U. ffaakdstsch l. Anfäng. u. Jortgeſchr. pro Stunde 30.⸗Pfg. Ital. korrekt u billigſt. Angebote unt. W. X. 14 a. d. Geſchäftsſt. 47399 Tlschbestellung el. 7055 bsbfäftsempfeplung In der Ausführung ſämtlicher Schloſſer⸗ u. Montagearbeiten für Eiſenkonſtruktion, gr. Ausführung in Schraubkockarbeiten, Auto⸗ und Motorräderreparaturen empfiehlt ſich Schloſſerei Doth, Neckarau Morchfelbſtr. 19. 7427 Fon unserer 68schäftsauflösung Ein modern. Fensterabschluß, gr. Spiegel Beleuchtungs-Körper, ein Esch Ofen. 4 Fenster-Vorhänge, eiseine Gitterienster- verschluß, Linoleum, Parketmuster billig abzugeben. Näheres 7464 D 2, 4½5 Lindenheim D 2,%/5 Von—11 Uhr Tel. 2323 Nageld im Schwarzwald. Gasthof.Pension zum„Löwen“ Erholungsbedürftige ſinden gute Verpflegung bei angenehmen Aufent⸗ halt zu ermäßigten Preiſen Franz Kurlenbaur. Spezlalfabrik für RelIADEN Bei Anfrag. bitte Retour⸗ Mk. 55 à Gebett mi dasſelbe Gebett d. Kiſen u. 16 90 weichen ͤ Ang.u B..130a.d. Glch] marke beilegen. S140 echtrotem, fehet 63.—5 ————ůů er Engl., Span. Franz. u. Daunenköp lafte — eeee eeee eeeeeeeeeeee ee eeee —— dern z mt Seasſah en .10 1 35 mr 150 Ad. N. 4 5 Jalousien, Rollos etc. Vvei mischtes. Ersatzteile, Reparaturen— 1 45 meßdaunen 295 7 ue Ha u 560, Preiselbeeren Stlerlens Hermann Seezggeer aeeeee Hautbeim, Auhirnntt. 35 weiße Halbn.25, uund von d Qualität Teleon 200 S86 Dauten ar Muſte ch⸗ Twiedel müſſen Sie ſich 12.50 bee.. überzeugen, a 5 Eine guterhaltene 2 Gh aung einlegen. B38 geen 9 Quitten in Bälde Daplerschneldmaschine Setl eh⸗ kohlen Bienennonig me Nadbetrie und eine Bett 274 45. Inländer Bandsäge s1 Ce la. Hülsenirüchte ſtets ige zu haben zu kaufen od. zu leihen Tücht U Laden E 5, 8, Tel.] geſucht. 7457 1 ahell u. beim Rothweller ro E 6. 1. Wei Kunden auptmarkttags 8 1 e n. Verkaufepl. bei d. Stadt⸗ Mähmaschinen nimmt n. ein Fm 71 wage, Breiteſtraßenſeite] repariert und verkauft.]Jin u. au unt 5 55 und 8 1, 16, Tel. 9386 Knudſen, L. 7, 3. Tel. 3493 Angebote bäftsk. Ständiger Verſand. S32 a. d. Geſch„