— gew * ein dezugspreiſe: 38 m deim und umgebunz wochentne 0 Golo, pfennig. die monatüchen Stzieber beryſlichten ach dei ˖ eptl. Renderung der wirtſchaftlichen veihältniſſe 10 e werdende preiserhöhungen anzuerkennen. poſt⸗ ackkonto nummer 17800 Karloruhe.— Hauptgeſchäfts ſtelle .o. 2.— Seſchäfts⸗nebenſtelle neckarſtaßt, wald⸗ ben 6. Kernſpr. Nr. 7931, J02, 7043, 7034, 7038. Telegr.⸗Rdr. eralanzeiger mannheim. erſcheint wöchentlich zwölfmal. N —r! TT—...——..———— Badiſche Neueſte Nachrichten England und Frankreich in Genf die Ankunſt Macdonaloͤs in Senf (Von unſerem nach Genf entſandten Sonderberichterſtatter) * Genf, 3. Sept. Prä Heute morgen traf Macdonald hier ein und wurde vom Motta, Herriot und Lord Parmour be⸗ 8 Das Morgenbild in den Straßen der Stadt zeigte kaum eine eränderung. Große Menſchenmengen ſind nicht zu bemerken. eute vormittag fanden bereits Beſprechungen zwiſchen riand und Lord Parmour ſtatt. Herriot und Mac⸗ onald werden zum erſtenmal auf dem Mittageſſen das ihnen zu ren vom Generalſekretär des Völkerbundes gegeben wird, Füh⸗ ung nehmen. Nach dem Mittageſſen werden ſie vertraulich über en Sicherungsvertrag ſprechen. Erklärungen Macdonalds Aufgenommen durch die eigene Radidanlage des „Mannheimer General⸗Anzeigers“) de⸗ OLondon, 3. Sept. Wie der„Daily Expreß“ meldet, hat Mac⸗ Aanald erklärt, es ſei zwar unmöglich, eine Verpflichtung Sizugehen, die England hinſichtlich der Auslegung des Begriffes zicherung von einer anderen Nation abhängig mache. Doch ſei ies nicht gleichbedeutend mit einem Fallenlaſſen ſcheigangen Frage. In Genf würden ſich keine ſenſationellen Ent⸗ ſbeidungen ergeben. Frankreich werde Sicherheiten finden, aber icht durch Säbelgeraſſel. Er ſei mit Herriot der Meinung, daß mitrü ſt un g und Sicherung gleichzeitig erörtert werden üßten. Nach ſeiner Meinung ſei der Abrüſtungsplan von Lord rücher mit gewiſſen Abänderungen die beſte Methode. Der Be⸗ ichterſtatter glaubt, daß Macdonald bei ſich bietender Gelegenheit ie Frage anſchneiden werde. Hinſichtlich des Schuldenpro⸗ lems erklärte Macdonald, er habe Herriot verſprochen, durch achverſtändige einen Plan ausarbeiten zu laſſen. Vom engliſche. 5 ſei nicht zu verlangen, weiterhin anderer Leute Schulden zu en. verſchiedene Auffaſſung Schiedsgericht— Abrüſtung— Sicherheit Gon unſerm nach Genf entfandten Sonderberichterſtatter) Genf, 3. Sept. Die von Macdonald gegenüber den Ver⸗ retern der intereſſierten Agenturen und verſchiedenen Zeitungsleuten ſemachten Erklärungen über die in Genf zu führenden Unterhand⸗ ugen haben in franzöſiſchen Delegationskreiſen ein iſſes Befremden hervorgerufen Man vermißt in dieſen Erklä⸗ ngen Macdonalds den beſonderen Hinweis auf die Lage Frank⸗ nachs. und die Notwendigkeit, eine Sicherung gegenüber einem Hil⸗naliſtiſchen und kriegsluſtigen Deutſchland zu ſchaffen. Mit e des internationalen Schiedsgerichts, in dem 8 edonald das Heil der Welt erblickt, glauben jene die Sicherheit rankreichs nicht löſen zu können. Hier wird von franzöſiſcher Seite 0 drücklich darauf hingewieſen, daß in Genf mit Macdonald ge⸗ iener über die Frage geſprochen werden ſoll, in welcher Form er e Sicherheit Frankreichs zu garantieren wünſcht und gleichzeitig R dieſer Frage das Problem der Einſchränkung der mü eungen aufzurollen. Der engliſche Standpunkt, daß vorher t Hilfe des Schiedsgerichts alle kriegeriſchen Gefahren beſeitigt rden ſollen, wird von franzöſiſcher Seite entſchieden beſtritten. .gegen habe ich in Geſprächen mit Vertretern neutraler Staaten, dese. Hollands, feſtſtellen können, daß Macdonalds Idee in en Kreiſen aroße Zuſtimmung findet. Es ſei darauf hingewieſen, M. der engliſche Miniſterpräſident der Erklärung, die der Präſident vorgeſtern in der Eröffnungsſitzung der Völkerbundsver⸗ fra mlung machte, ſehr ſympathiſch gegenüberſtehe, wogegen in Ausßöſiſchen Kreiſen und in der Pariſer Preſſe eine Kritik an den sführungen des Präſidenken Motta feſtzuſtellen iſt. Noch geſtern 5 begannen zwiſchen Vertretern der franzöſiſchen Delegation und Aliſchen Delegierten Vorbeſprechungen, die dazu dienten, .⸗Abg. dr. Ddüringer 7 ſel Berlin, 3. Sept. Der volksparteiliche Reichstagsabg. Düringer. früherer badiſcher Juſtizminiſter. iſt vergangene Nacht in Berlin ſeinem Herzleiden erlegen. Die Beerdigung wird am Samsktag ſtattfinden. Mit dem Tode Dr. Dürin gers treffen Vaterland und Partei ju berber Verluſt. War doch der Verewigte wegen ſeines eminenten leſten dden und politiſchen Wiſſens und Könnens einer der markan⸗ 9 Vertreter des Volkes im Parlamente, für deſſen Wohl und große er immer in erſter Reike kämpfte. Wer gedenkt da nicht des duße n und unermüdlichen Vorkämpfers der durch die Inflation ent⸗ rten Sparer! War doch Dr. Düringer der Erſte, der den Mut gettend Parlament die gerechten Forderungen dieſer Enterbten ra zu machen. Was Düringer für die Aufwertungs⸗ eere hätte leiſten können, weiß nur der zu würdigen, der die gilt liche Schaffenskraft des ſo jäh Entſchlafenen kannte. Wenn von ihm:„er ſtarb in den Sielen für Volk und Vaterland.“ 8. Düringer entſtammt einer Großkaufmannsfamilie. Er durch⸗ Oymnaſium in München, ſtudierte Rechtswiſſenſchaften und 188, ann in den badiſchen Juſtizdienſt ein. Hier wurde er im Jahre lant. Amtsrichter, im Jahre 1890 Landgerichtsrat und 1807 Ober⸗ ins gerichtsrat. Zwei Jahre ſpäter wurde er als Miniſterialrat nunnunt zminiſterium berufen. Aber ſchon 1902 erfolgte ſeine Er⸗ er bis c zum Reichsgerichtsrat in Leipzig. In dieſer Stellung war Dornen zum Jahre 1915 tätig. Dann wurde er als Nachfolger Dr. nannt um Präſidenten des Oberlandesgerichtes in Karlsruhe er⸗ iniſte Als im Dezember 1917 der langjährige Juſtizminiſter und ein werpräſident Frhr. v. Duſch zurücktrat, wurde Dr. Düringer Machlolger als Juſtizminiſter, während die Nachfolge in belterpräſtdentenſchaſt der Miniſter des Innern, Frhr. v. Vod⸗ ernahm. 18 3 für die heutige Konferenz zwiſchen Macdonald und Her⸗ riot Verhandlungspunkte zu ſchaffen. Herriot beſprach ſich geſtern abend mit Lord Parmour und erhielt von ihm wichtige Auf⸗ ſchlüſſe über die Plän des engliſchen Miniſterpräſidenten. Es ſei zu erwähnen, daß nach dieſer Beſprechung zwiſchen Parmour und Her⸗ riot eine Zuſammenkunft zwiſchen dem franzöſiſchen Miniſter⸗ präſidenten und den Außenminiſtern Polens und der Tſchechoſlowakei ſtattfand. Bei dieſer Gelegenheit wurde der franzöſiſche Miniſterpräſident wahrſcheinlich über die Stellungnahme der Kleinen Entente zu der Sicherheitsfrage und der Frage des Garantiepaktes unterrichtet. 5 Aus engliſchen Delegiertenkreiſen erfahre ich, daß man hier kaum große Hoffnungen auf die diesmal in Genf zu er⸗ reichenden Reſultate ſetzt. Man würde ſich damit begnügen, wenn bezüglich der Frage, was man unter Sicherung verſteht und wie die Sicherung eines Landes am beſten gewährleiſtet iſt, einen klaren Ueberblick gewinnen könnte. Erſt nach der Klärung dieſes Begriffs und der Feſtſtellung, welche Mittel angewandt werden ſollen, kann die Sicherung in Europa moraliſch und politiſch erreicht werden. Erſt nachher wird man ſich mit der Frage der Rüſtungseinſchrän⸗ kungen befaſſen können. Man erklärt in maßgebenden engliſchen Delegationskreiſen, daß eine andere Einſtellunga für die Sicherung und das Garantieproblem höchſt gefährlich wäre und ſogar vielleicht eine Störung der jetzigen guten Beziehungen zwiſchen den Alliierten hervorrufen könnte. Differenzpunkte zwiſchen London und Paris 2 CLondon, 3. September.(Von unſerem Londoner Mitarbei⸗ ter.) Mit ziemlich großer Beſorgnis verfolgt man hier die Entwick⸗ lung der Dinge in Aegypten. Es beſteht keine Ausſicht ſür verſöhnliche Verhandlungen zwiſchen Macdonald und dem ägyp⸗ tiſchen Premierminiſter, im Gegenteil iſt das Zuſammentreffen der beiden Miniſterpräſidenten definitiv aufgegeben worden. Nach eng⸗ liſchen Meldungen aus Aegypten ſoll dort die endgültige Nachricht eingetroffen ſein, daß der in Frankreich weilende ägyptiſche Miniſterpräſident auf Maedonalds Brief nicht geantwortet habe, und daß er es im Grunde genommen ablehne, mit Mac⸗ donald zuſammenzutreffen. Man exwartet daher, daß die Extre⸗ miſten in Aegypten, ihre Anſtrengungen verdoppeln werden. Die aus Aegypten eintreffenden Nachrichten deuten beſtimmt auf eine derartige Mßglichkeit hin. donalds an Aegypten ihre Wirkung verfehlt habe. In England billigen alle politiſchen Kreiſe ohne Ausnahme die Feſthaltung Macdonalds an der ägyptiſchen Frage. In ägyptiſchen poli⸗ tiſchen Kreiſen iſt man der Anſicht, daß ein Nachgeben Eng⸗ lands erreicht werden kann, wenn man in Aegypten feſtbleibe. Man erinnert daran, daß England, das ſich zuerſt geweigert hatte, ſeine Vorherrſchaft über Aegypten, wie ſie im Vertrag von 1922 zuerkannt worden war, nach hartnäckigem Widerſtande eben⸗ falls aufgegeben habe. Die engliſche Preſſe warnt vor Enttäuſchungen, denn Aegypten bedeute den Weg nach Indien. England ſolle nicht zu⸗ geben, daß irgend ein anderes Land ſoweit einen Einfluß gewinnen könne. In manchen politiſchen Kreiſen vertritt man die Anſicht, daß Frankreich die Nachfolge Englands in Aegypten übernehmen könnte, doch ſei dies eine nur beiläufig ausgeſprochene Vermutung. Außer dieſer in der Frage über Aegypten und in der Frage der Genfer Verhandlungen beſtehenden Differenzen taucht in England noch eine dritte ſchwerwiegende Differenz auf, dadurch, daß die Zurückziehung der ſpaniſchen Truppen aus der ſpaniſchen Intereſſenſphäre von Marokko beabſichtigt wird. Man weiſt hier darauf hin, daß auch England an der ſpaniſchen Marokkoangelegen⸗ heit ſo gut wie Italien und Frankreich intereſſiert iſt. Spaniſch⸗ Marokka iſt durch die Unterzeichnung der Algecirasakte nur noch der Gegenſtand geringen Intereſſes geworden, weil durch dieſes Abkommen die Vorherrſchaftsſtellung an Frankreich übergegangen ſei. Die jetzt an Marokko intereſſierten Mächte könnten nicht zu⸗ laſſen, daß im Falle der Aufgabe Spaniens ein anderes Land an ſeine Stelle treten könnte, ohne daß vorher eine neue Kon⸗ ferenz der intereſſierten Großmächte ſtattgefunden habe. Dr. Düringer hat ſich auch wiſſenſchaftlich viel betätigt. Er hat u. a. das badiſche Geſetz betr. der Ueberleitung der ehelichen Güterſtände des älteren Rechts in das Reichsrecht bearbeitet. Von ihm ſtammt ein vielbenutzter Kommen tar zum Handels⸗ geſetzbuch. Auch war er Mitherausgeber der Zeitſchrift„Marken⸗ ſchutz und Wettbewerb“. Nach dem Krieg trat Düringer als Mitglied der Deutſchnationa⸗ len Volkspartei hervor. Jedoch trennte er ſich nach den Erörterungen über den Rathenau⸗Mord von der Partei und trat zur De utſchen Volkspartei über, deren Fraktion er auch im gegenwärtigen Reichstag angehörte. Eine kommuniſtiſche Tſcheka im Ruhrgebiet Die Aufdeckung der kommuniſtiſchen Terrorgruppe in Gerthe hat geſtern zu Hausſuchungen bei 19 Kommüniſten ge⸗ führt, die ſchwer belaſtendes Material zutage förderte. Es wurden Handgranaten und Munition eſtgeſtellt iſt, daß ſich in Gerthe eine 33 7 ſtarke Tſcheke gebildet hatte. Nach Gerthe ſind ſeinerzeit eine Anzahl Piſtolen und andere Waffen geſchafft worden. Aus mehreren Gruben im Bochumer Bezirk waren etwa 30 Kilogramm Dynamit entwendet worden. Die Dy⸗ namitmenge iſt in den vorgefundenen Schriftſtücken genau ſpezifi⸗ ziert, die teils nach der Anwendung die Terrorgruppe weg⸗ geſchafft wurde. Nach dem vorliegenden lan beſtand die Abſicht, Attentat zu begehen. Auf einer Liſte ſtanden die Namen meh⸗ rerer Polizeibeamten, die beſeitigt werden ſollten. Die Unter⸗ ſuchung iſt noch im Gange. Paris, 3. Sept. Nach einer Havasmeldung aus Nancey hat das dortige Kriegsgericht den Heidelberger Univerſitäts⸗ profeſſor Dr. Vulpius in contumaciam zu 20 Jahren Zucht⸗ haus und 20 Jahren Aufenthaltsverbot verurteilt, weil er angeblich während des Kriegs als Arzt franzöſiſchen Verwundeten Uhren und Brieftaſchen ſtahl bezw. die Ausplünderung franzöſiſcher Verwun⸗ deter durch ſeine Leute duldete. Es heißt, daß die ſcharfe Note Mac⸗ Preis 10 Pfeunig 1924— Nr. 408 Anzeigenpreiſe aac Caeif, dei vocauszahtang pre ein⸗ ſpaltige Rolonelzeile für Rugemeine Nnzeigen 0, 40 Seemar Reklamen 2,.— Seldmark. Jör Ruzeigen au beſtimmten Cagen Stellen und Rusgaben wird keine berautwertuns über⸗ nommen. gödere Sewalt. Streiks, Oetriebs ſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen ſür ausgeſallene oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von fiu⸗ zeigen. Ruftr. d. Lernſpr. obne Stwübr. Serichtsſt. mannbeim. — Nitti über die internationale Lage (Sonderbericht der Anited Preß)— S Genf, 3. Sept. Der Genfer Korreſpondent der United Preß, Henry Wood, hatte mit dem früheren italieniſchen Miniſterpräſi⸗ denten Nitti am Montag abend ein Interview, aus deſſen In⸗ halt wir folgende Ausführungen wiedergeben: „Wohlmeinende Amerikaner glauben, daß der Abrüſtungs⸗ plan, den ſie vorbereiten und dem Völkerbund unterbreitet haben, Europa den Frieden geben wird, der wie ſie glauben, für den Wohlſtand Amerikas notwendig iſt. Amerika hat zu viel Geld und ſeine Produktion iſt zu groß für den Eigenverbrauch. Seine Hoff⸗ nungen auf ein blühendes Geſchäft mit dem Orient ſind fehlge⸗ ſchlagen. Indien und China, mit einer Bevölkerung 7mal größer als die der Vereinigten Staaten, haben eine Kaufkraft, die kleiner iſt als die des kleinen Hollands, mit einer Bevölkerung nicht größer als die des amerikaniſchen Staates Pennſylvanien. Es gibt Ame⸗ rikaner, die glauben, daß die Vereinigten Staaten, gleich wie ſie das entſcheidende Element im Kriege waren, nun auch das ent⸗ ſcheidende Element zur Herbeiführung des Frie⸗ dens ſein werden. Ich ſelbſt glaube das, aber ich glaube auch, daß wir vorläufig uns auf dem falſchen Wege befinden. Auf die Frage, worauf er ſeine Anſicht ſtützte, erwiderte Nitti: „Beim Betrachten des Problems des Friedens unterlaſſen wir, ſeine Schwierigkeiten zu beachten. Wir ſchieben ſie einfach auf die Seite. Nun frage ich: Löſt man Probleme dadurch, daß man die Schwierigkeiten beiſeite ſchiebt? Im Dawesplan ſind viele Illuſionen enthalten. Deutſchlands Ver⸗ hältniſſe ſind ſehr ſchlimm. Wenn Deutſchland ſeine Akti⸗ vitäten icht wieder erlangt, wird ſich die Situation in Europa verſchärfen. Deutſchland iſt die Zentrale des Warenaustauſches, aber auch der Produktion Mitteleuropas. Deutſchland iſt ein gequältes Land, es hat ſchon mehr geleiſtet als es eigentlich kann. Bitte beachten Sie: Frankreich und Italien ſind an England verſchuldet, England wiederum iſt zu tief in der Schuld Amerikas. Frankreich und Italien erklären ſich un⸗ fähig zur Zahlung ihrer Schulden, England will zahlen. Aber, um das zu ermöglichen, iſt es verpflichtet, ein Abkommen mit den Ver⸗ einigten Staaten zu treffen. Das im Juni 1923 abgeſchloſſene Ab⸗ kommen ſieht eine Periode von 62 Jahren vor, innerhalb der die Schuld abgetragen ſein muß. Während der erſten zwei Jahre hat England nach dieſem Plan nur 28 Millionen Pfund zu zahlen. Die höchſte Jahreszahlung in dem progreſſiven Plan beträgt 175 Millionen Pfund und wird erſt im Jahre 1983 erreicht. Die ganze Welt kennt die Schwierigkeiten Englands dieſe Summe zu zahlen und doch hat England durch den Krieg eine Kolonien vergrößert, und die Vergrößerung ſeiner Flotte gibt ihm die Möglichkeit, Märkte, die Deutſchland verloren hat, zu erobern. Denken Sie dagegen an Deutſchlands Poſition: Verſtümmelt, beſetzt und gequält. Wenn Sie an bona fides glauben, wenn Sie England betrachten, das bezahlen kann, wenn Sie Frankreich und Italien betrachten, die erklären, daß ſie nicht bezahlen können, welchen Illuſionen können Sie ſichhingeben in Bezug auf die Möglichkeiten, die Deutſchland zum zahlen hat. Der Dawesplan ſetzt die Wiederherſtellung der wirtſchaftlichen Freiheit Deutſchlands voraus, und dieſe Freiheit iſt in London nicht wiederhergeſtellt wor⸗ den. Die Kontrolle beſteht immer noch, die Zollfreiheit iſt noch nicht wiederhergeſtellt. Miſter Wood fragte Nitti dann:„Zweifeln Sie an dem Er⸗ Londoner Konferenz?“ itti erwiderte:„Die Konferenz war ſicherlich ein Fort⸗ ſchritt, die Delegationen begannen wieder zu überlegen. Es war nicht mehr wie zu der Zeit, da Herr Klotz in der franzöſiſchen Kammer erklärte, daß die Wiedergutmachungsſumme ſich auf 250 Billionen Goldmark belaufen würde, oder, da Poincare behauptete, daß die deutſchen Zahlungen nicht nur zu einer Reduzierung der franzöſiſchen Steuern führen würden, ſondern ſo bemeſſen wür⸗ den, daß damit auch alle Verwüſtungen des Krieges wieder gutge⸗ macht würden und daß auch noch ein Profit übrig bleibe. Die Franzoſen haben eine große Deilluſion erlebt. die Londoner Konferenz begann die Wirklichkeit zu ſehen, aber das iſt alles. In der Zwiſchenzeit iſt viel Zeit verloren worden. Was man in London erledigt hat, war nur der Poinca⸗ rismus. Nach dem Fall der franzöſiſchen Währung mußte ſelbſt Poincare die Erhöhung der Steuern und die Annahme des Dawes⸗ planes empfehlen. Aber, während der Poincarismus tot iſt, lebt ſein Geiſt weiter. Ich glaube nicht, daß Herriot und Mac⸗ donald Herr ihrer Entſchlüſſe ſind. Das Foreign Office und der Quai dOrſay folgen immer noch ihrer Tradition. Die parlamen⸗ tariſchen Verhältniſſe in beiden Ländern ſind gleicherweiſe nicht all⸗ zu einfach, allerdings die Chefs beider Länder repräſentieren die Negation all deſſen, was bisher proklamiert worden war.“ Auf eine Frage, ob er es für möglich halte, daß der Völker⸗ bund die Entwaffnungsfrage löſen könne, antwortete Nitti: „Ich zweifle daran. Die Frage der Einſchr änkung der Rüſtungen iſt mehr eine finanzielle Frage. Die augenblicklichen Verhältniſſe müſſen von allen Mächten, einſchließlich der Vereinig⸗ ten Staaten garantiert werden, wenn ſie wirkſam ſein ſollen. Aber um dieſe Verträge ſelbſt durch bewaffnete Interventionen zu garan⸗ tieren iſt es nötig, daß jede Nation davon überzeugt iſt, daß die Zu⸗ ſtände, die geſchützt werden ſollen, gerechtfertigt ſind. Statt deſſen müſſen ſie ſehen, daß die augenblicklichen Verträge ab⸗ ſurd ſind. Deutſche und ungariſche Volksteile beſonders ſind ver⸗ teilt worden, ohne den Geiſt der Gerechtigkeit, ja ohne Vernunft. Glaubt irgend jemand, daß es für immer möglich ſein wird, Deutſchland und Rußland durch Gewalt von einan⸗ der zu trennen! Glaubt irgend jemand, daß alle Nationen die augen⸗ blickliche Regelung bezüglich Oberſchle ſien, die ſowohl dem Verſailler Vertrag als auch dem Abſtimmungsergebnis widerſpricht, garantieren ſollen? Glaubt irgend jemand, Deutſchland könne in zwei Teile geteilt werden, durch den abſurden poln iſchen Korridor? Glaubt irgend jemand, Polen und die Tſchechei können für immer eine abſolut deutſche Bevölkerung beherrſchen? Glaubt irgend jemand, Ungarn, wo niemand vom Erzbiſchof bis zum letzten Bauern die augenblicklich lächerliche Ge⸗ bietseinteilung akzeptieren, wird es für immer anerkennen, daß ſeine Gebietsteile in den Händen von Rumänjen, Serben und Slovaken ſinde 2. Seite. Nr. 2⁰⁸ Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 3. Sepkember 1924 Glaubt irgend jemand, Polen könnte für alle Zeiten Gebietsteile halten, die rein deutſch oder rein ruſſiſch ſind? Und doch wird jedes Land, das in den Völkerbund eintritt, verpflichtet ſein, mit den Waffen die Aufrecht⸗ erhaltung dieſesstatus quo zu gewährleiſten und doch können z. B. die Vereinigten Staaten es niemals übernehmen, die berechtigte Grenzführung Oberſchleſtens ohne den polniſchen Korridor mit den Waffen zu verteidigen. Die Vereinigten Staaten werden dem Völkerbund unter dieſen Umſtänden nie⸗ mals beitreten und Rußland wird ebenfalls tun was es will. Die augenblickliche Formel der gegenſeitigen Abkommen iſt nur ein Syſtem, um Gewalt billiger anwenden zu können. Ein wirklicher Friede wird niemals ohne eine Revi⸗ ſlon der augenblicklichen Verhältniſſe erreicht werden. Jedes andere Mittel iſt Heuchelei. Wenn wir keine Okkupationstruppen mehr haben, wenn dieſes Land innerhalb ſeiner Grenzen frei iſt, und wenn annehmbare Friedensbedingungen dem Unterlegenen gegeben werden, dann können wir von einem wirk⸗ lichen Völkerbund ſprechen. Jetzt iſt es nur eine zweideutige Form für die Anwendung von Gewalt. Die Mannheimer Wirtſchaſt nach Beendigung des Rhein⸗Kuhrkampfes Von Syndikus Dr. Otto Alm(Mannheim) Die Londoner Abmachungen ſind durch die Beſchlüſſe des Reichs⸗ ſags genehmigt worden. Mit der Annahme der Geſetze allein iſt es jedoch nicht getan— ſie müſſen ausgeführt werden.„Wer ver⸗ liert, der zahlt.“ Darauf haben gerade die führenden Wirt⸗ ſchaftsorganiſationen, Deutſcher Induſtrie⸗ und Handelstag, Reichs⸗ verband der Deutſchen Induſtrie, Wirtſchaftsausſchuß der beſetzten Gebiete, bei uns in Baden der Badiſche Induſtrie⸗ und Handelstag und die Handelskammern mit allem Ernſt und mit allem Nachdruck immer hingewieſen. Wie zu zahlen iſt und wer zu zahlen hat, das iſt im Sachverſtändigengutachten klipp und klar ausgeſprochen. Es heißt dort wörtlich:„Um die Stabilität der Währung eines Lan⸗ des dauernd aufrecht zu erhalten, muß nicht nur ſein Haushalt aus⸗ geglichen ſein, 1 auch ſeine Gewinne im Ausland müſſen die Zahlungen ausgleichen, die es ans Aus⸗ land zuleiſten hat. Dieſe ſchließt nicht nur die Zahlungen für die eingeführten Güter, ondern auch die Reparationszahlungen ein.“ Nicht die Landwirtſchaft, deren Bedeutung für die Ernährung der. Mehrzahl unſerer Bevölkerung nicht hoch genug eingeſchätzt werder kann, ſondern Induſtrie, Handel und Gewerbe ſind es, die den Teil unſerer Bevölkerung, für den die einheimiſche Erzeugung nicht Ausreicht, zu ernähren und darüber hinaus die Koſten der uns auf⸗ exlegten Leiſtungen zu tragen haben. Der Zuſtand der geſamten deut⸗ ſchen Wirtſchaft, die durch Mangel an Betriebsmitteln zu umfanz⸗⸗ reichen Einſchränkungen gezwungen und durch die Höhe der Produk⸗ ktionskoſten nicht mehr wettbewerbsfähig für das Ausland iſt, iſt Hier gilt es zu unterſuchen, wie es in Mannheim aus⸗ ieht. Mannheim verdankt ſeine Entwicklung und Bedeutung ſeiner günſtigen geographiſchen Lage am Oberrhein, die es zu einem der hedeutendſten Schiffahrts⸗ und Umſchlagsplätze werden ließ, und der großzügigen Erſchließung von Induſtriegelände in ſeinem Hafen⸗ gebiet. Mannheim ſtand gemeſſen an der Menge der Umſchlags⸗ güter an der zweiten Stelle der geſamten deutſchen Rheinhäfen. In den Hafengebieten haben die meiſten Handelsfirmen ihre Lager und große Betriebe der Metallinduſtrie, der Chemie, Mühlen uſw. haben ſich dort angeſiedelt. Mit der am 3. März 1923 beginnenden Beſetzung wurde die Schiffahrt eingeſtellt, die Umſchlagbetriebe ſtili⸗ gelegt, die in dem Hafengelände gelegenen Betriebe im größter Umfange zum Feiern gezwungen die in den unbeſetzten Teilen gelegenen Betriebe in ſchwerſter Weiſe dadurch behindert, daß ſie von ihrem natürlichen Zubringer, dem Güterbahnhof und dem Rhein abgeſchnitten wurden. Es kann deswegen im einzelnen auf den Ge⸗ ſchäftsbericht der Beſetzungsabteilung der Handelskammer, deſſen emleitender Teil kürzllich veröffentlicht wurde, verwieſen werden. Infolge dieſer Sachlage konnten die im beſetzten Teil gelegenen Betriebe viele Aufträge nicht mehr ausführen, die Handelsbetriebe ihre Kunden über Lager nicht mehr beliefern. Zahlreiche Aufträge wurden nicht nur für die Firmen der beſetzten, ſondern auch der von fremden Truppen nicht belegten Teile M. annuliert. Das be⸗ deutet alſo eine Schädigung durch Verluſt von Abſatzgebie⸗ ten und Kunden, die ſich in Zahlen garnicht ermeſſen und aus⸗ drücken läßt und erſt jetzt, wenn die Zollgrenze fällt, in ihrem anzen Umfange erkannt werden wird. Faſt allen Vetrieben ent⸗ anden ſchwere Belaſtungen dadurch, daſt ſie infolge der Ausſchal⸗ tung des Güterbahnhofes ihre Waren mit Fuhrwerken und Laſt⸗ autös von fern gelegenen Vorbahnhöfen herbeiſchaffen mußten, von den erheblichen Unkoſten, die durch die Störungen der Betriebe in folge der häufigen Güterſperren, Brückenſperren und dem Mehrauf⸗ wand, den ein an ſich ſo geſtörter Betrieb bedingt, gar nicht zu reden. Darüber hinaus ſind die in den Mannheimer Hafengebieten lagern⸗ den Kohlenvorräte, Eiſen, Holz uſw. beſchlagnahmt und abgeführt worden. Nach Beendigung des paſſiven Widerſtandes tra⸗ kannten Hemmungen infolge der Ein⸗ und Ausführungsbeſchrän⸗ kungen von und ins beſetzte Gebiet, auf die hier näher nicht ein⸗ gegangen zu werden braucht. Nun ſollte man meinen, daß einem ſo bedrängten und in ſeinem Lebensnerv getroffenen Gemeinveſen jede nur mögliche Hilfe und Fürſorge von Reich, Staat und Gemeinde zuteil würde. Nichts dergleichen. Es hat eines langen aufreibenden und zähen Kampfes bedurft, um überhaupt die maßgebenden Regierungskreiſe des Reiches über die ſchwierige Lage in Mannheim aufzuklären und es iſt und bleibt ein weſentliches Verdienſt der Preſſetagung(1. März 1924), in hervorragendem Maße dazu beigetragen zu haben. Viel⸗ leicht war es aber auch erſt die verhängnisvolle Separatiſtenherr⸗ ſchaft, die offenbar weren ließ, daß es an der Kampffront einen linken Flügel gibt den man, ohrie ſich ſchweren Nachteilen auszu⸗ ſetzen, nicht vernachläſſigen darf. Trotzdem man jetzt in Reich, Staat und Stadt ſchließlich wiſſen mußte, wie die Verhältniſſe lagen, waren keine Erleichterungen zu merken. Den durch die Beſchlagnahmungen geſchädigten Firmen, die damit eines weſent⸗ lichen Teiles ihrer Betriebsmittel beraubt waren, iſt bis⸗ her nur in Höhe eines kleinen Bruchteiles Erſatz geleiſtet worden. Den Erſatz der Frachtmehrkoſten hat das Reich abgelehnt. Von einem Ausgleich für die übrigen ebenerwähnten Mehrkoſten iſt in keinem Zeitpunkt der Beſetzung die Rede geweſen. Monatelang hat ſich die Handelskammer und mit ihr die Arbeitsgemeinſchaft für die beſetzten Hafengebiete bemüht, zu erreichen, daß ſteuerlich die Firmen des beſetzten Mannheimer Gebietes mindeſtens den Firmen der beſetzten Gebiete im übrigen Deutſchland gleichgeſtell! würden; bis jetzt ohne jeden Erfolg. Der Herr Reichsfinanzminiſter hat zwar die Landesfinanzämter angewieſen, der ſchweren Lage der Firmen des beſetzten Gebietes Rechnung zu tragen. Die Botſcha: hörten wir, in der Praxis blieben die Wirkungen jedoch aus, odaß, was andernorts gehandhabt, unſeren notleidenden Betrieben ver⸗ ſagt blieb. Bei Erlaß von Steuergeſetzen in Land und Stadt hat man es nicht für nötig befunden, die betroffenen Steuerpflichtigen der Wirtſchaft überhaupt nur zu hören. Die nach Vereinbarung mit den Wirtſchaftsorganiſationen von dem badiſchen Staat einge⸗ richtete Wirtſchafsvertretung in Berlin, die hervorragendes geleiſtet und nach Anſicht der Wirkſchaftskreiſe auch heute noch bei dem Mangel an Verſtändnis für die Bedürfniſſe des Südweſten des Reiches dringend erforderlich erſcheint, wurde abgebaut, ohne den Beteiligten überhaupt nur Kenntnis davon zu geben. Ein anderes trauriges Kapitel iſt die Behandlung Mannheims als Umſchlagsplatz. Aus„nationalen Grün⸗ den“ hat man den Seehäfen— Mannheim nicht— einen Aus⸗ nahmetarif nach dem andern zugebilligt ſodaß z. B. die Fracht für Getreide von Hamburg nach Baſel billiger iſt, wie von Mannheim nach Baſel. Das gleiche gilt für alle übrigen Güter, welche früher den natürlichen Weg über den Rhein nahmen. Während des Still⸗ liegens der Rheinſchiffahrt und des Mannheimer Hafens hat man uns die Einführung von Waſſerumſchlagstarifen zugeſtanden. Als jedoch der paſſive Widerſtand zu Ende war, wollte die Reichsbahn davon nicht mehr viel wiſſen und erſt nach langwierigen Verhandlun⸗ gen gelang es, den vollſtändig ungenügenden Waſſerumſchlagstarif für Kohlen zu erreichen. Für die übrigen Güter der Klaſſe A bis D verſucht die Reichsbahn Mannheim mit dem ab 19. Juli 24 gültigen Ausnahmetarif 44 abzuſpeiſen. Neue Gefahren drohen durch For⸗ derungen von Belgien und Holland, die für ſich die gleichen Aus⸗ nahmetarife fordern, wie ſie den deutſchen Seehäfen von der Reichs⸗ bahn bewilligt ſind. Alle Vorſtellungen und Warnungen, die auf dieſem und auf den andern Gebieten über die ſchwierige Lage Mannheims unentwegt in Wort und Schrift ſeit Jahren von den führenden Maanheimer Wirtſchaftskreiſen erhoben wurden, waren vollkommen zwecklos. Nunmehr ſind auch für diejenigen Stellen, welche den Vorſtellungen der Wirtſchaftsführer keinen Raum gaben, die verheerenden Folgen offen zutage getreten. Der badiſche Finanzminiſter ſah ſich kürzlich bei der Voranſchlagsberatung, nachdem er den Geſamt⸗ fehlbetrag auf 14 Millionen Mark angegeben hatte, gezwungen, auszuführen:„Der Rückgang der Steuerkapitalien ſei geradezu erſchreckend. Er betrage beim gewerblichen Betriebsver⸗ mögen über eine Milliarde, d. ſ. über 50 Proz. In Mannheim ſei heute nur noch ein Sechſtel des gewerblichen Betriebskapitals von 1914 vorhanden. Dort ſeien von 1,4 Milliarden bis jetzt nur 230 Millionen angemeldet. Die andern Steuerquellen ſeien erſchöpft. Er habe jedoch den Reichsfinanzminiſter zur Bereitſtellung von Buchprüfern gebeten zum Nachprüfen der Bilanzen und Steuer⸗ erklärungen, in der Hoffnung, etwas höhere Beträge herausbringen zu können.“ Was der Rückgang der Steuerkapitalien für die Be⸗ friedigung der Steuerbedürfniſſe bedeutet, iſt klar, wenn man ſich vor Augen hält, daß der Anteil Mannheims an ſteuerbarem Ver⸗ mögen ſowie an dem geſamten ſteuerbaren Einkommen in Baden 1912 jeweils etwa 20 Proz. betragen hat. Eine weitere Beeinträchtigung der Mannheimer Wirtſchafts⸗ intereſſen droht aus einer anderen Gefahrenquelle, auf deren Ent⸗ ſtehen von Anfang hingewieſen zu haben die führenden Wirtſchafts⸗ kreiſe ebenfalls für ſich in Anſpruch nehmen dürfen. Die Wirtſchaft trägt die Geſetze ihrer Entwicklung in ſich ſelbſt. Sie wird un⸗ fehlbar dorthin gehen, wo die Verhältniſſe für ſie wirtſchaftlich günſtig liegen und dort mit Sicherheit ausziehen, wo ſie keine günſtigen Bedingungen für ihr Fortbeſtehen mehr findet. Die Wahrheit dieſes Satzes haben wir ſchon erfahren und werden ſie in vermehrtem Maße noch zu verſpüren bekommen. Große Han⸗ dels⸗ und Induſtriebetriebe haben den Schwerpunkt ihrer Tätigkeit ſchon von Mannheim wegverlegt und die ganze beſonderen Berückſichtigung, denn man muß nur ſäen, ſondern ſeinem Acker auch eine ſorgfältige Be⸗ andlu abſichtige. Della Rocca als franzöſiſcher Geſandter nach Berlin würde. dementiert. Entwicklung deutet daraufhin, daß dieſer Weg noch weiter be⸗ ſchritten wird. Ein großes Werk der Seifeninduſtrie hat ein dem Mannheimer faſt gleich großes Werk im Mittelpunkt des Reiches errichtet, was zur Folge hat, daß es auf den Mannheimer Betrieb jedenfalls nicht mehr in ſeinem vollen Umfange angewieſen iſt; zwei der größten Mannheimer Metallbetriebe haben Intereſſen⸗ gemeinſchaften mit andernorts gelegenen großen Induſtrien ge⸗ ſchloſſen, ein Vorgang, der nicht lediglich finanzielle Auswirkungen hat, ſondern auch Abwanderungsmöglichkeiten in ſich ſchließt. In dieſem Zuſammenhang ſollte es doch beſonders zu denken geben, wenn ein Betrieb von der Bedeutung der Motoren⸗ werke Mannheim.⸗G. in ſeinem Geſchäftsbericht ſchreibt:„Unſer Auftragsbeſtand iſt in ſtändigem Wachſen begriffen. In jeder Weiſe ſind wir beſtrebt, die Produktion zu erhöhen, wobei uns unſere Intereſſengemeinſchaften mit der Maſchinenbaugeſellſchaft Karlsruhe und der Reiherſtieg Schiffswerft der Maſchinenfabrik Hamburg ſehr gut zuſtatten kommen. Da unſere Produktionsſtätten in Mannheim räumlich bei weitem nicht ausreichen, um unſer Produktionspro⸗ gramm zu erfüllen, ſind wir gezwungen, uns nach weiteren Inter⸗ eſſengemeinſchaften umzuſehen und auch eptl. eine weitere teilweiſe Verlegung unſerer Produktion ins Auge zu faſſe n. Wir würden heute in der Lage ſein, ca. 3000 Arbeiker in eigener Fabrik zu beſchäftigen, wenn die vorhandenen Räume ausreichen würden.“ Hier liegt eine Gefahr, die nicht hoch genug eingeſchätzt werden kann und auf die hiermit noch einmal nach⸗ We hingewieſen werden ſoll. Wohin man ſieht, für Induſtrie, Gewerbe und Handel nur Laſten, Bedrückungen und für das Wirtſchaftsleben Mannheims jelbſt Gefahren. Hier gilt es ganz energiſch Halt zu machen, ſonſt könnte es ſich ereignen, daß die ſchweren Krankheitserſcheinungen des Wirtſchaftsorganismus ſich fortſetzen und ſchließlich ein völliger Zuſammenbruch erfolgt. Was das für eine Stadt wie Mannheim, die ſo viele Menſchen ernähren muß, zu bedeuten hat braucht nicht weiter ausgeführt zu werden. Es muß deshalb verlangt werden, daß von Reich, Land und Stadt denjenigen Betrieben, die infolge der Beſetzung beſonders notleidend geworden ſind, im weiteſtmöglichen Umfange Erſatz ihrer Schäden geleiſtet wird und darüber hinaus Maßnahmen getroffen werden, um ihnen vielleicht in Form eines billigen Kredits'nen beſcheidenen Erſatz ihrer, ohne ihr Verſchulden verlorenen Betriebs⸗ mittel, zu gewähren. Darüber hinaus gilt es aber jetzt gleichviel, ob man ſie als tragbar anſieht oder nicht, ſich auf die uns durch das Sachverſtändigengutachten aufgebürdeten Laſten einzuſtellen. Niemand kann mehr die Entſchuldigung für ſich in Anſpruch neh⸗ men, daß er den Umfang ſeiner Verpflichtungen nicht kennt. Die Betriebe denen abgeſehen von der Umfatzſteuer das Induſtriebela⸗ ſtungsgeſetz eine Vorbelaſtung von anderthalb bis zwei Prozent auf den Umſatz bringt, werden ſich auf allereinfachſte Form umſtellen und ganz im Sinne Rathenau'ſcher Gedanken durch Mechaniſierung und Typiſierung auf einen möglichſt großen Nutzeffekt hineinarbei⸗ ten müſſen. Sie werden auch dazu kommen müſſen, af,e noch aus der Inflationszeit herrührenden ſpekulativen Momente aus ihrer Geſchäftsführung auszuſchalten und ſich auf einen Gewinn zu be⸗ ſchränken, der vorausſichtlich geringer ſein wird, wie er im Frieden möglich und üblich war. Was für die Einzelwirtſchaft zutrifft, gilt in vermehrtem Maße für die Geſamtwirtſchaft, den Staat. Auch hier muß eine vollkommene Wandlung ſtattfinden. Nach dem bisherigen Shyſtem, daß den Beteiligten 15 ſie auch nur zu hören, Steuern au Steuern aufgepackt werden, geht es nicht. Jeder forgſame Haus⸗ bater und ordentliche Kaufmann wird ſich überlegen, wie groß ſind borausſichtlich meine Einnahmen und danach ſeine Ausgaben be⸗ meſſen. Dasſelbe gilt für Staat und Gemeinde. Wir werden auch in unſerer öffentlichen Wirtſchaft genau ſo wie im Einzelbetrieb auf vieles verzichten müſſen, was nützlich iſt, um das Notwendige zu erreichen, wenn es auch hoffentlich nicht ſo zu kommen braucht, wie der Herr Staatspräſident Hummel gelegentlich einer Präſidial⸗ konferenz des Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelstags nach Bekannt⸗ werden des Verſailler Diktats bei Beratung von Handelsſchulfragen ausgeführt hat, daß wir noch einmal froh ſein müſſen, wenn wir unſere Kinder noch rechnen, leſen und ſchreiben lehren laſſen kön⸗ nen. Dieſe Generalreform unverzüglich in Angriff zu nehmen er⸗ ſcheint dringendſte Pflicht der berantwortlichen Stellen.—91 In dieſem Rahmen bedarf alles, was Wirtſchaft heißt, einer da, wo man ernten 8 und Pflege angedeihen laſſen. Dies gilt insbeſondere tadt Mannheim, die alle Urſache hat, alles zu tun, um In⸗ für die duſtrie und Handel den Aufenthalt hier ſo wirtſchaftlich und an⸗ genehm wie möglich zu machen. Verſtändnisvollſte Gemeinſchaftsarbeit zu erreichen, muß das Ziel aller Beteiligten ſein. Die Wirtſchaft muß es bringen, darum Wirtſchaft, weitaus ſehende, kluge Wirtſchaft auch in Land und Gemeinde. gein Diplomakenſchub in Frankreich V Paris, 2. Sept.(Von unſ. Pariſer Vertreter.) In den letzten Tagen wurde von verſchiedenen engliſchen und franzöſiſchen Zei⸗ tungen die Nachricht verbreitet, daß Herriot Veränderungen innerhalb der franzöſiſchen Vertretungen im Ausland ag So wurde von einem engliſchen Blatt behauptet, gliſchen haup Dieſe Nachrichten werden an zuſtändiger Stelle formell — ten zwar gewiſſe Erleichterungen ein, es blieben aber die nur zu de⸗ EErCC˖ͤͤ ˙·wm“˙ Das Glück der Ingrio Wendland Roman von Erich Friefen (Nachdruck verboten.) „Warum ſagſt du nichts?“ fragte Ingrid vorwurfsvoll, da die Schweſter beharrlich ſchwieg.„Ich glaube gar, du weinſt ſchon wieder. Bedauere mich doch nicht immerfort! Denke doch an ihn! Er ſah ſehr unglücklich aus, meinſt du?“ „Ja, Ingrid. Er hat ſich in den paar Wochen ſehr verändert — er iſt alt geworden—“ „Oh—“ haſtig ſchritt Ingrid zur Tür—„er hat furchtbar ge⸗ liten— er leidet noch immer— und ich ſchwaches Ding mußte beim erſten Anſturm gleich die Beſinnung verlieren, anſtatt bei ihm guszuharren, ihm zu helfen! Wie erbärmlich!“ Und mit beflügelten Schritten eilte ſie die Treppe hinab zum Arbeitszimmer ihres Vaters Als ſie die Hand auf die Türklinke legte, faßte Juliane, die ihr Kachgeeilt war, ſie beim Arm, um ſie zurückzuhalten. Ungeſtüm ſchüttelte Ingrid die Schweſter ab. ſie entſchloſſen die Tür. Am Ende des Zimmers ſtanden der Konſul und ſeine Frau— beide erſichtlich in heftiger Erregung. Nicht weit von ihnen entfernt, am Fenſterkreuz, lehnte Hilmar. Ingrid ſah nicht den Vater, ſah nicht die Stiefmutter. ſah nur ihn, den Geliebten—— Mit einem jubelnden Aufſchrei ſtürzte ſie in ſeine Arme und barg den Kopf an ſeiner Bruſt. Totenſtille. Juliane hatte leiſe die Tür hinter ſich zugezogen und verharrte regungslos. Der Konſul und ſeine Gattin wandten ſich tränenden Auges ab. Nichts ſtörte die hehre Weihe dieſes Wiederſehens. Tief bewegt beugte Hilmar ſich über den goldigglänzenden Kopf an ſeiner Bruſt. Seine Lippen flüſterlen liebkoſende Worte. Feſt, feſt hielt er die bebende Geſtalt an ſich gedrückt— lange—— lange——— hob Ingrid langſam den Kopf. Ihr bleiches, verhärmtes Geſichtchen trug einen glückſeligen Ausdruck. Ihre Blicke ver⸗ ſenkten ſich in die des geliebten Mannes. 3²) Dann öffnete Sie Langſam, mit etwas unſicheren Schritten, ging er auf Ingrid zu und faßte ſie bei der Hand. Sie war eiskalt und zitterte merklich. dir, nein, uns allen auferlegt hat. Weißt auch, daß deine— deine“ nicht über ſeine Lippen—„daß deine— Ehe ungültig iſt! Deshalb — deshalb——“ verſtändlichem Gemurmel verlor. Bruſt herab. Er weinte. „Vater! Biſt du auch nicht hart zu ihm geweſen?“ „Nein, mein Kind,“ erwiderte der alte Mann mit ſeltſam ge⸗ hrochener Stimme.„Er iſt ja ſelbſt unglücklich.“ Ingrid nickte ſchmerzvoll. „Ja, wir ſind beide unglücklich—“ wiederholte ſie, Hilmars Arme leiſe ſtreichelnd—„oder nein, eigentlich nicht— wir ſind ja beieinander, nicht wahr, Geliebter? Wir— wir müſſen jetzt—“ ſie zauderte, als fände ſie nicht das richtige Wort—„wir müſſen die— Sache beſprechen!“ Konſul Wendland richtete ſeine zuſammengeſunkene Geſtalt etwas auf. „Ja, mein Kind, ja. Wir müſſen die Sache beſprechen. Komm!“ Fragend blickte Ingrid von Hilmar auf den Vater— und wieder auf Hilmar—— „Geh mit deinem Vater, mein Liebling!“ beantwortete Dr. Hol⸗ ger die ſtumme Frage, indem er noch einmal zärtlich über die gold⸗ glänzenden Locken ſtrich.„Geh Denk nach— erwäge— 24 0 „Erwägen?.. Was erwägen?“ „Unſere Zukunft.“ Sie ſchüttelte den Kopf. „Ich kann hier ebenſo denken und erwägen, wie wo anders.“ Und wieder ſchlang ſie die Arme um Hilmars Hals. Dann blötzlich, als ſie gewahrte, wie furchtbar der Vater in den wenigen Stunden gealtert hatte, wie er grau ausſah und eingeſunken und greiſenhaft— da ſtreckte ſie ihm mit einem Blick inniger Kindes⸗ liebe die Hand entgegen. „Ja, Vater. Ich komme. wünſcheſt.“ Ein Seufzer der Erleichterung hob die Bruſt des alten Mannes. l f fö eled Ich will ja alles tun, was du „Sieh, mein Kind—“ ſagte er eindringlich—„du kennſt die ganze Sachlage. Du weißt, welche Prüfung Gott der Allmächlige — er ſtockte und ſchluckte ein paarmal heftig, als wollte das Wort Immer leiſer wurde die gebrochene Stimme, bis ſie ſich in un⸗ Das weiße Haupt ſank auf die Und plötzlich: Juliane, die die Schweſter ſchmerzvoll beobachtete, befürchtete. vor, während ihre großen glänzenden Augen ſtolz mit einem einen freundlichen Blick, ein herzliches Wort gehabt, das nie ſeinem eigenen Willen beſtanden, ſondern ſtets nachgegeben ha war plötzlich zum Weibe gereift. Zum ſtarken, energiſchen, überwindenden Weibe, das ſeine Liebe, ſein Teuerſtes auf der verteidigt. ungeduldig. ich. denen ihr mic vorhalten, nicht wahr? Nun wohl— auf mich nehmen. Mit faſt übermenſchlicher Anſtrengung ermannte ſich der Konſul. „Ingrid, mein Kind! Mein geliebtes, teures Kind— du mußt—“ „Was muß ich, Vater?“ „Du mußt ihn— deinen—— du mußt dich von Hilmar— trennen!“ Dr. Holger machte eine heftige Bewegung. Doch noch hielt er an ſich. Seine brennenden Augen richteten ſich feſt auf Ingrid⸗ totenbleiches Geſicht. Bei den letzten Worten des Vaters hatte die junge Frau Hand auf die Bruſt gepreßt, wie unter der Einwirkung eines plöß' ichen körperlichen Schmerzes. Aber ſie brach nicht zuſammen, wie Im Gegenteil. Hoch richtete ſie ſich auf und trat einige S eindſeligen Ausdruck in die Runde blickte, als gälte es, einen Un⸗ ichtbaren Angreifer abzuwehren. das ſanſte, anſchmiegende Mädchen, das für jeden ein euhe kle, alles Welt⸗ „Ingrid!!“! 10 Konſul Wendland rief es beſchwörend; doch ſie unterbrach. Alles, alles habe darüber nachgedacht die ganzen Stunden daher, n glaubtet, ich ſchlief. Es wäre ein— Unrecht willſt cht ich win dies Hagat Hörſt du, Hilmar—“ mit einer leidenſchal 8 men ichen Gebärde wandte ſie ſich zu Dr. Holger, der mit 1 hoch 555 weiß, was du ſagen willſt, Vater. gezogenen Brauen und verzweifelten Mienen, aber eben örſt und ſtolz aufgerichtet in der Mitte des Zimmers ſtand. 0 du, was ich ſage? Begreifſt du es, mein Einzig⸗Geliebter? „Sie ſchob ihren Vater, der ſie aufhalten wollte, beiſeite en ſtürzte abermals auf Hilmar zu, ihn krampfhaft mit den 25 umſchlingend. Von der Tragik des Augenblicks überwältigt, brach J5a „O Vater! Vater!“ ſchrie Ingrid auf.„Lieber, guter Vater—!“ in Tränen aus. (Fortſetzung folat.) — / — —e 0 „ —— 5 — —————————— — r— 99 Mitiwoc', den 3. Sepfember 1924 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 5 3. Seike. Nr. 4b6 1 Wirtſchaſtliches und Soziales 20 Jahre Jugendarbeit im Deutſchnationalen Handlungs⸗ gehilfen · Verband „Das ſind adelige Menſchen, das iſt adelige Jugend, die dem dienſt geſchworen hat und die Treue. Wir ſind dieſtbare Menſchen, zenſtbar einem, das größer iſt als unſer Volk. für unſer Volk, als wäre es das herrlichſte in der Welt. ondern wir dienen unſerem Volke, in dem wir der Gottesſtimme eg, die in unſerer eigenen Bruſt lebt und webt. Das iſt der eue Adel, der aus unſerem Volke erwachen und erwachſen muß.“ ſen In, dieſen Worten, die Dr. Wilh. Stäh lin Rürnberg Piing⸗ Ka 1921 zu Leipzig in einer Weiherede zur Tagung der deutſchen deu mannsſugend ausſprach, zeichnete er den tiefſten Sinne der n Jugendbewegung, zeichnete er auch das Streben des Bun⸗ Ta der deutſchen Kaufmannsjugend im D. H.., der in dieſen Die a Rückſchau auf 20 Jahre Werden und Wachſen halten kann. faſſ Förderung der Entwicklung und die Vertiefung der Berufsauf⸗ ung und Lebensgeſtaltung, unſeres kaufmänniſchen Nachwuchſes 5 dienende Glieder unſeres Volkes haben ſich dle Führer dieſer Abeaung von jeher zur Aufgabe geſetzt. Sie entſtand 1904 als de teilung für Lehrlinge“ im D. H. V. Die Eigenart der ihre Hngtionalen Handlungsgehilfenbewegung und die Geſchloſſenheit 71 Wollens zog die geiſtig lebendigen unter den Lehrlingen an Rei ſo bildeten ſich ſchon in den erſten Jahren in allen Teilen des Miches Gruppen, aus denen im Laufe der Zeit den Vorkämpfern au arbeiter erwuchſen, die ſelbſt das Leben der Gruppen auf⸗ und — nen wollten. So wurde aus der Abteilung der Lehrlinge eine Lahggendabteilung im D. H.“. So wurde aus der Abteilung der rei klinge eine„Jugendabteilung im D. H..“, der zahr⸗ 5 Lehrlinge auch nach dem Uebertritt in die Gehilfenabteilung Verbandes Freunde und treue Mitarbeiter blieben er Die erſten Führerbeſprechungen nach dem Kriege zeugten von aunſtem Willen der Jugendführer, die in immer größeren Maſſen eden Reihen der Jugend heranwuchſen. Nur eine ſolche in jugend⸗ Pfin Geiſte gewordene Führerſchaft konnte der Jugend in dem beke aſten 1921 auf dem Reichsjugendtage zu Leipzig zum Bundes⸗ im dutnie erhobenen Leitſätzen, die den Willen, durch die Arbeit ſpre Beruf und Leben dem Volke rechte Diener zu werden, aus⸗ war hen, Weg und Ziel der Arbeit weiſen. Das Willensbekenntnis 8 kein Strohfeuer. Die Tagung und der Inhalt ſtrahlten mieder der Kräfte aus. Die Bundesblätter,„Blätter für junge Kaufleute“, Ueb Arbeit der im Sinne Jahns wirkenden Turnergilden, das rege 8 der Gruppen des Bundes, die Jugendtagungen, die beruflichen d ſportlichen Wettkämpfe der Gaue, die Beteiligung an den Lehr⸗ 680 Wanderfahrten und an den Schulungswochen auf der Bun⸗ dtwicg Lobeda zeugen dafür. Es entſpricht daher durchaus der ein icklung daß die Jugendabteilung als eine Geſchloſſene ſeit 1921 Naneigenes Leben führendes Gebilde im Rahmen des D. H. V den ſihrten„Bund der Kaufmannsjugend im D. H. V. ber Tauſende frühere Lehrlingsmitglieder ſtehen ſchon ehren⸗ oder Neufsamtlich an verantwortlichen Stellen in der Bewegung, am 1 die bau des völkiſchen und wirtſchaftlichen Lebens mitzuwirken und „ auf Erwartungen erfüllen zu helfen, die Wilhelm Stählin⸗Nürnberg der 1. Reichstagung in Leipzig ſo hoffnungsvoll ausſprach: deh„Heil den Jungen, die ihre Lehrzeit werten und ſchätzen als ehrzeit zum Dienſt am Volke, 28815 Elg Heil, den Männern, die im täglichen Dienſt, in täglicher müh⸗ Ba Arbeit, die nicht immer Freude und Genuß iſt, treu ſind im ſt. ſur Wir ſchwärmen Heil der alten neuen Ehre des Kaufmannsſtandes, der ſeinen uf wieder ſieht als das, was das 19. Jahrhundert vergeſſen hat, Dienſt am Volk. Abel il dem Kaufmanneſtande. aue dem Menſchen des neuen ius zoerwachſen. Ein Kreis wahrhaft adeliger Menſchen, die bis d tark ihrer Seele haſſen den Geiſt der Gier und des Geldes en bearbeften, well ihre Arben nolmendin iſ demi da. Lalt Reen kann. euwerdens“. Städtiſche Nachrichten Mannheimer herbſt⸗pferderennen dem dd auch die bevorſtehenden Mannheimer Herbſtrennen aleich dius ſterden,Badener Meeting unter der Mißaunſt von Jupiter Plu⸗ alte ben?— Niemand weiß es, denn alle Wettervorherſagen haben s unzuverläſſig erwieſen. Könnte man ſich auf die Proanoſe len. ſo müßte das Mannheimer Herbſtmeetinga in eine Beit er Herbſtſonne hineinfallen. Wie ſchön wäre es, wenn man wieder n langen Regenwochen. nach dem verarämenden Stubenſitzen licheer mal mit voller Luſt einen ganzen Nachmittag in der herr⸗ vort freien Natur verbringen könnte! Meinte da dieſer Tage ein legt walkiaer Junge, ob die Pferderennen wohl ausfallen, oder ver⸗ der Hierden.„wenns reanet“. Nun, wir wollen ja nicht hoffen, daß deanet amel ſeine Schleuſen noch lange öffnet, denn es hat jetzt ge⸗ deues Kenug. und jedes beſcheidene Hervorlugen der Sonne erwirkt Hoffen auf endliche Veränderung der Wetterlage. wer ſeenderennen finden natürlich bei jeder Witterung ſtatt. und ſoftenget ungünſtiges Wetter. das der Mannheimer Veranſtaltung umen nicht beſchieden iſt. nicht ſcheut, wird auf ſeine Rechnung Dies und nichts anderes iſt der Angelpunkt unſeres Weltreiſe Don Colin Roß XXIII.„Die kauſendjährige Chance“ und ihre Jolgen. Tientſin, im Juli. in ie war an einem der erſten Tage in Tientſin. Wir wollten lange Chineſenſtadt, und unſere Rikſchas rollten durch die eine 4 dald Rue gange Straße, die bald Wilſonſtreet, bald Victoriaroad, ſchen ue de France heißt und auf der japaniſche Poliziſten mit in⸗ dem es Silhs und anamitiſchen Poltzeiſoldaten wechſeln, je enach⸗ zine ſo ſich um die engliſche, die franzöſiſche, die japaniſche oder den Eutſtice Niederlaſſung handelt. Dieſe Straße gibt es in allen ſen ni ropäern geöffneten Häfen. In manchen dürfen die Chine⸗ ſdena 8 auf den Bürgerſteigen gehen, oder es gibt Parks und Pro- eicht on. die den Einheimiſchen verſchloſſen ſind, Verbote, die viel⸗ ſich b—25 Weißen einen lächerlichen Machtkitzel geben, ohne daß er müſſen vußt wird, wie derartige Dinge auf die Chineſen wirken Feates dieſer ſchönen und für die Europäer ſo beruhigenden ientſi waren wir gerade heraus und bogen in das chineſiſche bertten ein, als eine heranwogende Menſchenmenge die Straße kuppe war ein endloſer Demonſtrationszug. In jeder ketrage wurden breite Bänder mit Inſchriften an zwei Stangen haufleut oder bedruckte Fahnen. Es waren Studenten Schüler, ſine grote, Mittelklaſſe jeder Art, auch Kulis und auffälligerweiſe ſen und be Anzahl Mädchen und Frauen. Sie alle ſchrien und rie. eimlichwangen kleine Fähnchen. Es wäre vielleicht ein wenig Aein üch geweſen. wenn nicht ſo viele Poligiſten dageſtanden: zu und rozdem ſprangen ein paar Demonſtranten erboſt auf uns un Wlageaßieren 1285 verbieten, den vorbeimarſchierenden Zug zu war Medria, war die Demonſtration zur Feier des ſagenannten„Er⸗ ſubgtamgstages.. dent i Jahre 4015 Japan Ching die ein⸗ ſu und zig Forderungen überreichte. Die Flut von Ereigniſſen 0. unmitte dem Weltkrieg mit ihren für jede europäiſche Nation lan Vilztelbar fühlbaren Folgen hat es mit ſich gebracht, daß in das man ſich in Europa und insbeſondere in Deutſch⸗ ſerean der politiſchen und wirtſchaftlichen Entwicklung außerhalb lie d Kontinentes macht, eine Lücke klafft. Das gilt in erſter cts 8 China, von dem wir nie viel wußten und heute gar m ſſen. Woher auch? Auslandskorreſpondenten gibt es erigen Der einzige, der es in Peking ausgehalten bzw. ſeinen aus Poſten dort nach dem Kriege wieder bezogen hat, iſt gezeichnete Oſtaſienkenner Erich von Salzmann. So piele Pferde wie dieſesmal waren noch zu keinem Mee⸗ ling eingetroffen. Die Zabl der beſtellten Voxen hat ſich auf 129 er⸗ höht und daß dieſe ſtattliche Streitmacht ſehr ſtarke Felder ringen wird. iſt ſelbſtperſtändlich. Aber auch die Qualität iſt hervorragend und überraat die der letzten Veranſtaltungen. Die einzelnen Trai⸗ nerlots ſetzen ſich zuſammen 8 aus Süddeutſchland. 10 aus dem Nor⸗ den, und 7 aus dem Weſten. Die Pferde ſind ohne Ausnahme in Einzelboxen untergebracht auf der Rennbahn, in der Orangerie der Stadtaärtnerei, in dem Gehöft„Zur Jägerluſt“, im Städtiſchen Guts⸗ hof und im Städtiſchen Viehhof, woſelbſt große Stallhallen mit Ein⸗ zelboren eingerichtet wurden. Das Geläuf befindet ſich in einem idealen Zuſtand, und wenn es nicht unmittelbar vor dem Rennen ltark reanet, wird der Boden infolage ſeiner ſchnellen Durchlöf nicht tief. Keinesfalls aber wird das Mannheimer Geläuf die Tiefe der Iffezheimer Bahn erhalten, weil ſeine natürliche Lage dies aus⸗ ſchließt. Es iſt demnach nicht zu befürchten, daß der Totaliſator ſo oft enttäuſcht wie dort, und wenn auch auf die ſog.„todſicheren Tips“ nicht viel zu geben iſt, ſo werden gegenwärtige Form. Stammbaum, Stall, Trainer und Jocken doch zu ihrem Recht kommen. Es iſt etwa⸗ Eigenartiaes um das Wetten. Ganz laſſen möchte mans nicht und es gehört auch dazu. wenn man ſich zum Turf begibt. Die Rennen haben einen ganz anderen Reiz, wenn man an der Maſchine geſetzt hat. Nur muß man ſich hüten, einem Tipſter zu folgen, denn abſolut ſicher iſt keine Vorausſage. Man nehme ſich zwei oder drei aute Tages- oder Sportsblätter zur Hand. notiere ſich deren Meinungen ins Programm und erwähle dann, ſobald die ſtartenden Pferde im Fübrerrina berumaeführt werden. unter Beobachtung von Reiter, Gewicht und Alter nach dem eigenen Inſtinkt ſein Pferd. Das meiſte Glück werden diejenigen haben. die ſich in„ihrem dunklen Drange des rechten Weges wohl bewußt waren.“ Nur nicht zuviel fragen und nicht zuviel hören. Dieſe Art des Wettens, das perſönliche Herauswählen ſeines Kandidaten nach deſſen Gerüſt und den anderen Begleitumſtänden, das Bilden der verſönlichen Meinuna, iſt die ſchönſte und im Fall des Verſagens auch die befriedigendſte Art. Wer die Sieawette nicht riskieren will, wähle die Platzwette, die immer noch die ausſichtsreichere iſt. wenn ſie auch eine geringere Quote er⸗ gibt. Wer wettet. um ſich zu bereichern, wird in den meiſten Fällen mit ſchlechter Erfahrung abſchließen— das Ideal der Wette muß ſein, durch ſeine Beteiliaunga am Toto ſozuſagen aktiv am Verlauf des Rennens teilzunehmen. Die Freude am Gewinn iſt auch umſo arößer, wenn die eigene Meinung geſieat hat. Ddie Teuerungszahlen der Eildienſtgemeinden Nach Mitteilung des ſtädtiſchen Nachrichtenamts ſchwankten die Teuerungszahlen(Ernährung, Wohnung, Heizung und Beleuch⸗ tung) der 72 Eildienſtgemeinden am 6. Auguſt zwiſchen 81,6 Mk. und 113,0 Mk. Die höchſte Teuerungszahl— 113,0 Mk. —,wurde für Stuttgart feſtgeſtellt; dann folgen: Hagen mit 111,7, Ludwigshafen mit 111,6, Mannheim mit 111,1, Karlsruhe mit 109,4, Schweinfurt mit 108,5, Frankfurt a. M. mit 108,3, München mit 107,7, Köln mit 106,3, Solingen mit 106,1, Dortmund mit 105,5, Leipzig mit 104,9, Auerbach mit 104,8, Augs⸗ burg mit 104,7, Friedrichshafen mit 104,5, Grimma mit 1042, Bremen mit 104,1, Lahr mit 103,8, Neuſtrelitz mit 108,3, Sebnitz mit 103,2, Chemnitz mit 102,9, Amberg mit 102,7, Straubing mit 102,2, Gera mit 101,2, Heilbronn mit 101,1, Weimar mit 100,6, Aachen und Koblenz mit je 100,0, Darmſtadt mit 99,0, Eſſen und Königsberg mit je 98,8, Göttingen mit 98,6, Hamburg mit 98,5, Berlin, Gießen m. je 97,4, Annaberg 97,1, Senftenberg m. 96,9, Frank⸗ furt.., Worms und Selb mit je 96,8, Dresden mit 96,7, Raſtenburg mit 95,6, Krefeld mit 95,4, Stettin mit 95,3, Neuſtettin mit 95,1, Nürnberg mit 94,8, Herford mit 94,7, Breslau mit 94,6, Halber⸗ ſtadt und Bautzen mit je 94,1, Kiel und Zweibrücken mit je 93,9, Eiſenach mit 93,7, Gleiwitz mit 93/5, Erfurt mit 938,3, Fulda mit 92,5, Hannover mit 92,1, Braunſchweig mit 91,7, Lübeck mit 90,2, Weißenfels mit 90,1, Blumenthal mit 88,9, Deſſau mit 88,3, Stolp i. P. mit 88,2, Demmin mit 88,0, Marienwerder mit 86,9, Ebers⸗ walde mit 86,1, Magdeburg mit 85,8, Reichenbach mit 84,6, Olden⸗ burg mit 84,4, Lüneburg mit 82,7, Waldenburg mit 81,8 und ſchließlich Schwerin mit 816. *& *Der zweitägige Ausflug nach Luzern, den der Verkehrsverein am kommenden Samstag und Sonntag veranſtaltet, weiſt eine über⸗ raſchend ſtarke Beteiligung auf. Man durfte von Anfang an keinen Zweifel darüber hegen, denz bei dem ſpottbilligen Preis von 55 Mark, der für Fahrt, Unterkunft und Verpflegung zu zahlen iſt, die erforderliche Mindeſtzahl der Teilnehmer aufgebracht werden würde. Aber man iſt doch angenehm überraſcht, wenn man hört, daß die Anmeldungsliſte ſchon geſtern geſchloſſen werden mußte, weil der Sonderzug nicht mehr als 600 Perſonen befördern ſoll. Denjenigen, die ſich zu ſpät zur Beteiligung an dem Ausflug nach Luzern entſchloſſen haben, ſei mitgeteilt, daß der Sonder zug in drei Wochen wiederholt werden ſoll. *Aus der Täligkeit des Verkehrsſpezialtrupps im Monat Auauſt entnehmen wir, daß er wegen zu ſchnellen Fahren 47 Führer von Perſonenkraftwagen, 20 von Großkrafträdern und 6 von Laſtkraft⸗ wagen zur Anzeige brachte. 6 Kleinkraftradfahrer hatten nicht die vorgeſchriebene Typenbeſcheinigaung im Beſitz. 7 Großkrafträder waren nicht zugelaſſen und ihre Fahrer beſaßen keinen Führerſchein. Mit geöffneten Auspuffklapven wurden 5 Kraftwagen erwiſcht. Außer dieſen Uebertretungen und Veraehen gelangten noch viele Radfahrer zur Anzeige, die die beſtehenden Vorſchriften nicht einhielten. Die 21 Forderungen waren ein ganz groß zngelegter Verſuch Japans, die Bindung der übrigen Großmächte durch den Weltkrieg dagzu zu benützen, mit einem Schlage ganz China in die Hand zu bekommen. In den erſten vier Gruppen der 21 Forderungen ver⸗ langten ſie nur die Sicherung und Anerkennung ihrer beſonderen Stellung in der Mandſchurei und wirtſchaftliche Vorrechte. Die berüchtigte Gruppe Wijedoch forderte die Zulaſſung von japaniſchen Ratgebern zu allen Miniſterien und höheren Kommandoſtellen und praktiſch die Ausſchließung der übrigen Mächte aus der weiteren Entwicklung der chineſiſchen Wirtſchaft. Dieſe Note wurde dem da⸗ maligen Präſidenten 20 Schi Kei unter Uebergehung des Aus⸗ wärtigen Amtes von dem japaniſchen Botſchafter perſönlich über⸗ reicht unter Auferlegung ſtrengſter Verſchwiegenheit über die Natur der Forderungen. China war militäriſch wehrlos, die Großmächte— abgeſehen von dem damals noch ungerüſteten Amerika— durch den Weltkrieg gebunden. Es war, wie ein japaniſcher Politiker mit Recht ſagt, eine Chance, wie ſie ſich einem Volke einmal in tauſend Jahren bietet. Trotzdem war es ein ungeheures Wagnis. Es war der gleiche Weg, den Japan in dem unendlich viel kleineren Korea ging und von dem heute noch nicht feſtſteht, ob er zum Erfolg führt. Trotzdem war die auf den erſten Blick grotesk anmutende Möglich⸗ keit nicht ganz ausgeſchloſſen, daß Japan ganz China eroberte. Allerdings unter einer Vorausſetzung: es durfte keine Teilerobe⸗ 9965 werden, ſondern es mußte tatſächlich das ganze China be⸗ etzen. a 8 Ich ſprach mit einem ſehr klugen Chineſen, der mir die fol⸗ gende, zunächſt verblüffende Anſicht entwickelte: China hat häufig fremdſtämmige Dynaſtien als Herrſcher über ſich gehabt. Viel⸗ leicht konnten und können nur ſie unſer ſonſt ſo leicht auseinander⸗ 1 Volk zuſammenhalten. Jetzt, nach der Revolution, wür⸗ en vjele Chineſen einen fremden Herrſcher, der Ruhe und Sicher⸗ heit wiederherſtellt, nicht ungern ſehen. Schließlich: was bedeutet für China ein fremdes Herrſcherhaus! Unſer Volk hat noch jedes Fremde in ſich aufgeſaugt. Gut, die Japaner erobern China. Dann würde ihr Kaiſer ſeine Reſidenz von Tokio nach Peking verlegen, die würden Chineſen werden, genau wie von ihnen die Mandſchus und die Mongolen, und ihre Inſeln würden eine Außenprovinz des Reiches der Mitte. Aber Japan hat doch nicht den Mut zu dieſer ungeheuren Tat. Trotz der japaniſchen Einſchüchterungsverſuche gab die chineſiſche Regierung den wahren Inhalt der 21 Forderungen bekannt. Die Großmächte proteſtierten, Amerikas Haltung wurde drohend, und Japan zuckte zurück, begnügte ſich mit der Annahme erheblich be⸗ * Ein Kaminbrand entſtand vergangene Nacht im Hinterhaus 6. 12 infolge Flockenrußbildung. Die Gefahr wurde durch die um 12,56 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr mit dem Kaminkehrzeua be⸗ ſeitiat. * Juſammenſtöße. Geſtern vormittag ſtießen am Aufaana zur Friedrichsbrücke infolge Bruchs der Deichſel des einen Wagens zwei Pferdefuhrwerke zuſammen. wobei die Ladung der einen Rolle be⸗ ſchädigt wurde. Perſonen wurden nicht verletzt.— Nachmittaas fuhr beim Ueberqueren der Planken bei E 5 und 6 ein Laſtkraftwagen auf einen Straßenbahnwagen der Linie 2. drückte deſſen Plattform ein und zertrümmerte eine Scheibe. Auch hierbei wurden keine Per⸗ ſonen verletzt. Wer an dem Zuſammenſtoß ſchuld iſt wird die Un⸗ terſuchung ergeben.— Abends fuhr ein 18 Jahre alter Radfahrer auf der Friedrichsbrücke unter Außerachtlaſſung der nötiaen Vorſicht das Fahrrad eines 33 Jahre alten Poſtſchaffners von hinten an und warf es um. Der Poſtſchaffner führte einen 3 Jahre alten Knaben auf ſeinem Fahrrad mit. Das Kind erlitt durch den Sturz eine Riß⸗ wunde am Koyf. * Enkaleiſung eines Skraßenbahnwagens. Vor dem Bahnhof Neckarſtadt ſprang geſtern vormittaa ein Straßenbahnwagen mit ſeinen beiden Vorderrädern aus den Schienen, lief ſofort lanaſam zurück und ſtieß mit einem hinter ihm haltenden Laſtkraftwagen zu⸗ ſammen. Perſonen⸗ und Sachſchaden entſtand nicht. Der Verkeyr war für 5 Minuten geſperrt. * Feſtgenommen wurden 28 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter 1 Friſeur und 4 Frauensperſonen wegen Verbrechen nach§ 218, 1 Muſiker wegen Notzucht. 1 Dreher wegen Sittlichkeitsverbrechens, 2 Verkäuferinnen wegen Diebſtahls, 1 Heizer und ſeine Frau wegen Diebſtahls und Hehlerei. 1 Reiſender wegen Vergehens gegen das Rennwettgeſetz. 1 Arbeiter aus Mainz wegen ſchweren Diebſtahls und 3 Frauensperſonen wegen unſittlichen Le⸗ benswandels. veranſtaltungen GGroßdeutſcher Jugendbund. Vorkragsabend Graf von Luckner. Im böllig überfüllten Harmonieſaal hielt am Sonntagabend der bekannte Korvettenkapitän Felix Graf v. Luckner einen wegen ſeiner urwüchſigen und humorvollen Friſche begeiſtert aufgenom⸗ menen Vortrag über die Fahrten des letzten und einzigen Segel⸗ kriegsſchiffs, des„Seeadlers“. Dem Veranſtalter gebührt warmer Dank für die Vermittlung. Graf Luckners abenteuerlicher Werdegang vom ſchulentlaufenen Schiffsjungen zum Kommandanten des Hilfs⸗ kreuzers„Seeadler“ und ſeine Erlebniſſe ſind aus ſeinen Büchern, die ſich bald einen Platz im Herzen deutſcher Jugend errungen haben, zu bekannt, als daß wir ſie wiederholen möchten. Es bleibt nur zu ſagen, daß ganz beſonders die kernige, jeden rhetoriſchen Ueberſchwang vermeidende Erzählungsart des Vortragenden, ſein echt ſeemänniſcher Witz und Humor, ſeine lebendige, wirkungsvolle Sprache und die einfache, ſchlichte Perſönlichkeit die Zuſchauer zu den ſtürmiſchſten und herzlichſten Kundgebungen hinriß. Der Be⸗ richt über die große Kreuzerfahrt, die mit dem Durchbruch durch die engliſche Blockade begann und nach Monaten auf einem Korallen⸗ riff der Südſee endete, war weniger eine großzügig aagelegte, auf die Dauer ermüdende Reiſe beſchreibung, als eine durch kleine Bilder und perſönliche Details umſo wirkungsvollere und charak⸗ teriſtiſchere Erzählung ſeiner eigenen Erlebniſſe und Eindrücke. Unſeren Stolz über den kühnen, allen Gefahren trotzenden Unter⸗ nehmungsgeiſt deutſcher Seeleute und den Dank für ihre vorbild⸗ liche Pflichterfüllung unter der alten Flagge drückte der langanhal⸗ tende Schlußbeifall aus. Graf von Luckner wird in immer und ſtets ein freudig geſehener Gaſt ſein..-C. V. Kheinfahrt. Wie aus der Anzeige im Mittagsblatt erſicht⸗ lich, veranſtaltet die Mandolinen⸗ und Lautenſpieler⸗ Vereinigung Ludwigshafen a. Rh. am Sonntag, 14. September die letzte diesjährige Rheinfahrt und zwar dieſesmal in Form einer Sonderfahrt in den rheiniſchen Herbſt. Das Promenade⸗ deckſchiff„Deutſchland“ iſt der größte Dampfer dieſer Klaſſe der Köln⸗Düſſeldorfer Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft, ſodaß es bei be⸗ ſchränkter Kartenausgabe möglich iſt, für ſämtliche Teilnehmer Sitz⸗ plätze zu garantieren. Das Ziel der Reiſe iſt Aßmannshauſen. — — Die Berliner Induſtrie⸗ und Handelskammer gegen das Gabelsberger⸗Monopol Die Induſtrie⸗ und Handelskammer zu Berlin hat an den Reichskanzler folgendes Schreiben gerichtet: Die Deutſche Reichsbahn, Hauptverwaltung, hat unter dem 12. April 1924 an die Reichsbahndirektionen der Gruppe Preußen, ſowie die Reichsbahndirektionen in Dresden, Karlsruhe, Olden⸗ burg, Schwerin und Stuttgart einen Erlaß 27. 262. 2 gerichtet, in welchem ſie das Kurzſchriftſyſtem Gabelsberger als Einheitsſyſtem für den geſamten Bereich der deut⸗ ſchen Reichsbahn bis zur Einführung einer etwa noch kom⸗ menden Einheitskurzſchrift beſtimmt. Dieſe Maßnahme muß vom wirtſchaftlichen Standpunkt aus die erheblichſten Bedenken hervorrufen, da hierdurch von maßgebender Seite den Beſtrebungen, das Syſtem Gabelsberger auch in Norddeutſchland, insbeſondere in Preußen, amtlich zu monopoliſieren, zu einem Erfolge von grundſätzlicher Be⸗ deutung verholfen wird. Ohne zu dem Streite der verſchiedenen Richtungen Stellung zu nehmen, ſehen wir uns demgegenüber ge⸗ Sicherten?— Ich laſſe mir die Rufe der Demonſtranten und die Inſchriften auf ihren Fahnen überſetzen:„Gebt uns Ligotung wieder!“—„Heraus aus der Mandſchureil“—„Her mit Port Arthur und Dairen!“ Japan kann in Ruhe dieſe Drohungen hören. Es wird auch nicht zu Ausſchreitungen gegen japaniſche Geſchäfte kommen wie früher ſchon einmal. Seit geſtern liegen auf dem Peiho vier japa⸗ Torpedoboote. Aber die tauſendjährige Chance iſt doch ver⸗ paßt! Die 21 Forderungen hatten nicht nur für Japan, ſondern auch für Europa und Amerika ſehr ernſthafte Folgen. Ihre Stellung und erzwungene teilweiſe Annahme hat in China geweckt, was es früher hier nicht gab: ein ausgeſprochene nationaliſtiſche und mili⸗ täriſche Strömung. Das japaniſche Ultimatum hat das Werk Yüan Schi Kai's, die Reorganiſierung Chinas, zerſtört. Er war vielleicht der Letzte, der das alte Reich wenigſtens ungefähr auf ſeiner frü⸗ heren Grundlage hätte zuſammenfaſſen können. Seine Nachfolge traten eine ohnmächtige Pekinger Regierung und eine Reihe mili⸗ täriſcher Conquiſtadoren an, die, auf ihre Söldnerſcharen geſtützt, dem chineſiſchen Volke eindringlich vor Augen führen, was Waffen⸗ gewalt und kriegeriſche Macht bedeutet. Durch Jahrhunderte hin⸗ durch war dem Chineſen die Mißachtung des Soldaten und der Glaube an die Macht des Rechtes und der Idee anerzogen. Nun mußte er erleben, daß auf die Waffen geſtützt nicht nur die frem⸗ den Mächte China ihren Willen aufzwingen konnten, ſondern daß auch jeder freche Räuber im Lande ſelbſt, wenn er nur über Ge⸗ wehre und Kanonen verfügt, die höchſte Gewalt im Staate an ſich reißen kann. In den Heeren Wuh Pei Fu's oder Chang Tſo Lin's, Sun Pat Sen's und all der kleineren militäriſchen Gewalthaber werden Hundert⸗ tauſende von Soldaten gedrillt. Und wenn die Schlachten, die ſie ſich gegenſeitig liefern, dem Europäer auch noch ſo operettenhaft vorkommen mögen, ſo wird hier doch die Grundlage an Menſchen und Material gelegt, die einem wieder geeinten China einmal die Möglichkeit geben werden, den Großmächten nicht nur paſſiv kraft ſeiner ungeheuren Maſſe abwehrend gegenüberzutreten, ſondern auch aktiv mit den gleichen Waffen. Bei einem Zuſammenſtoß mit Europa wird alles von der Suggeſtion abhängen, die chineſiſche Führer ihren Truppen einzugeben vermögen. Im ruſſiſchen Roten Heer haben die chineſiſchen Regimenter jedenfalls eine bedeutende Rolle geſpielt. Wie immer es aber auch in Zukunft mit dem Ge⸗ fechtswert des chineſiſchen Soldaten beſtellt ſein mag, die Zeit, wo man mit einigen Kriegsſchiffen und ein paar gelandeten Regimen⸗ ſcheidener Forderungen, die ihm lediglich ſeine Stellung in der Mandſchurei ficherten. 5 tern oder ſelbſt Diviſionen den Chineſen imponieren konnte, iſt ein für alle mal vorbei. 5—95 — 3— 2 1 — 4. Seite. Nr. 408 Maunheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 3. Seplember 1924 nötigt, darauf hinzuweiſen, daß das Syſtem Gabelsberger in Nord⸗ deutſchland und namentlich in Preußen nur eine geringe An⸗ zahl von Anhängern hat, während in dem genannten Teil des Reichsgebiets das Syſtem Stolze⸗Schrey ſowohl an Mit⸗ gltederzahl als auch vor allem im Unterricht bei weitem die er ſte Stelle einnimmt und infolgedeſſen auch in den Wirtſchafts⸗ betrieben faſt ausſchließlich benutzt wird. Es würde daher eine erhebliche Beeinträchtigung der Wirtſchaft mit ſich bringen, wenn durch eine behördliche Stellungnahme der vorerwähnten Art eine hier bereits abgeſchloſſene Entwicklung geſtört und eine die Handhabung der Kurzſchrift in den Betrieben aufs Aeußerſte gefährdende Unſicherheit und Verwir⸗ rung erzeugt würde. Des ferneren würde hierdurch einerſeits die Möglichkeit des Unterkommens frei werdender ſteno⸗ graphiekundiger Beamten und Angeſtellten des Reiches in Wirt⸗ ſchaftsbetrieben ausgeſchaltet, andererſeits das Reich an der Verwendung ſtenographiekundiger Kräfte aus dem Wirtſchaftsleben gehindert ſein. Wir ſprechen die Bitte aus, daß bis zur Schaffung einer deut⸗ ſchen Einheitskurzſchrift, die an Einfachheit nicht hinter dem Syſtem Stolze⸗Schren zurückſtehen dürfte, ſämtliche Reichsbehörden entweder die volle Gleichberechtigung beider Schriftformen für das geſamte Reichsgebiet oder für Norddeutſchland und insbeſondere Preußen das Syſtem Stolze⸗Schren als Einheitsſyſtem gelten laſſen. * ! Die drei badiſchen Kapusinerklöſter Waghäuſel. Zell a. H. und Säckingen ſind zu Guardianaten erhoben worden. Pater Wu⸗ nibald Fechter iſt Guardian von Waahäuſel, Pater Methodius Fritſche in Zell, Pater Stephan Moſthaf in Säckingen, Pater Kunibert, bisher Superior in Zell, iſt als Vikar nach Waghäuſel verſetzt: Pater Nikolaus und Pater Fortunat von Wag⸗ häufel nach Säckingen: Pater Bonaventura von Säckingen nach Mergentheim: Pater Werner von Säckingen nach Waahäuſel. Die übrigen Patres ſind in ihren Klöſtern verblieben. * Luftfahrerwetterdienſt für die Probefahrten des ZJeppelin⸗ Luftſchiffes. In den nächſten Wochen findet unter andern Fahrten eine ſich über 24 Stunden erſtreckende Probefahrt des für Amerika gebauten Zeppelin⸗Luftſchiffes ſtatt. Da die Kenntnis der atmoſphä⸗ riſchen Zuſtände über Deutſchland auf der Flugſtrecke von größter Bedeutung für die Schiffsnavigation und Sicherheit iſt, haben der Luftſchiffbau Zeppelin, das Telegraphentechniſche Reichsamt und die Zentrale- des deutſchen Höhenwetterdienſtes in Lindenberg bei Ber⸗ lin gemeinſam mit den meteorologiſchen Inſtituten der Länder einen umfangreichen Wetterſicherungsdienſt organiſiert Es werden ſtündliche Beobachtungen mit Höhenwindmeſſungen durch Pilotballone an zahlreichen Orten angeſtellt und funkentelegraphiſch dem Luftſchiff übermittelt. Der Höhenwetterdienſt der Badiſchen Landeswetterwarte beſorgt den Beobachtungs⸗ und Meldedienſt für badiſches Gebiet. *Reingewinn der ſchweizeriſchen Poſtverwaltung. Neben den ſchweizeriſchen Bundesbahnen hat auch die ſchweizeriſche Poſtverwal⸗ tung einen ſehr aünſtigen Stand der Einnahmen zu verzeichnen. In den erſten Monaten dieſes Jahres erzielte die Poſtverwaltung einen Betriebsüberſchuß von 3,7 Millionen Franken und einen Reingewinn von.5 Millionen Franken. Die Telegraphen⸗ und Telephonverwaltung erzielte einen Reingewinn von.5 Millionen Franken. Die Poſtverwaltung rechnet für das Jahr 1924 mit einem Geſamtreingewinn von 5 Millionen Franken. Und wodurch erzielt die Poſtverwaltung dieſen Reingewinn? Durch den groß⸗ zügigen, durch keinerlei bürokratiſche Beſtimmungen eingeengten ſchweizeriſchen Fremdenverkehr. 9 8 00 Rommunale Chronik Wohnungszwangswirtſchaft und Wohnungsbau Der Landesausſchuß der Preußiſchen Induſtrie⸗ und Handelskammern hat in der Frage der Anwendung des Geſetzes über Mieterſchutz und Mieteinigungsämter folgende Klarſtellung herbeigeführt: „Infolge der zweiten Ausführungsverordnung des Herrn Mi⸗ niſters für Volkswohlfahrt vom 7. April zum Geſetz über Mieter⸗ ſchutz und Mieteinigungsämter, wonach die Vorſchriften der 88—31 des Reichsgeſetzes auch auf Neubauten oder durch Um⸗ und Ein⸗ bauten neu geſchaffene Räume Anwendung finden, die nach dem 1. Juli 1918 bezugsfertig geworden ſind oder künftig bezugsfertig werden und für die Zuſchüſße aus öffentlichen Mitteln gegeben ſind, hat eine Induſtrie⸗ und Handelskammer bei uns die Befürchtung ausgeſprochen, daß demnächſt wohl auch diejenigen Bauten der Zwangswirtſchaft unterworfen werden, die pollſtändig aus eigenen Mitteln hergeſtellt ſind. Der Miniſter teilt mit, daß er nicht beabſichtige, die Zwangswirtſchaft auf Neubauten allge⸗ mein auszudehnen. Er mache darauf aufmerkſam, daß durch ſeine Ausführungsverordnung vom 7. April auch die mit daerſchndg aus öffentlichen Mitteln errichteten Neubauten dem Mieterſchutzge⸗ ſetz unterſtellt ſind. Die Vorſchriften des Wohnungsmangelsgeſetzes und des Reichsmietengeſetzes finden auf dieſe Bauten keine An⸗ wendung. Nach§ 23 des Mieterſchutzgeſetzes könne ein Vermieter die Aufhebung des Mietsverhältniſſes bereits dann verlangen, wenn er die Räume für einen Angehörigen des Betriebes braucht. Die Räumung der Wohnung erfolge auch dann, wenn eine Erſatzwoh⸗ nung nicht zur Verfügung ſteht. Durch 8 23 ſei daher der Mieter⸗ ſchutz für die fraglichen Fälle nahezu beſeitigt. 7000 neue Wohnhäuſer in Wien „Kurzlich wurde im Wiener Rathaus das Wohnbauproaramm für das nächſte Jahr fertiggeſtellt Da von den in Angriff genom⸗ menen Wohnbauten anſtatt 5000 ſogar 7000 Wohnungen fertia wer⸗ den, iſt das Bauprogramm für das nächſte Jahr auf 10 000 Woh⸗ nungen erweitert worden. Auf den für dieſe Neubauten beſtimmten Bauſtellen wurden die vorbereitenden Arbeiten ſchon in Anariff ge⸗ nommen. Die von der Gemeinde gebauten Wohnhäuſer ſind große Mietshäuſer: ein in Simmeving geplanter Bau wird nicht weniger als 927 Wohnungen, einen Kinderhort, eine Zentralwäſcherei, ein Zentralbald und Geſchäftslokale enthalten.(Baukoſten 98,5 Milliar⸗ den Kronen.) In den ſieben fertiageſtellten Plänen von Volkswohn⸗ bauten ſollen nach der„Bauwelt“ im ganzen 2121 Wohnungen, eine Anzahl von Einzelzimmern, Geſchäftslokale und Werkſtätten erſtehen. Der geſamte Baukoſtenaufwand für dieſe ſieben Bauten iſt mit 223 Milliarden Kronen veranſchlaat. Für Siedlunashäuſer zeigt die ſozialdemokratiſche Stadtverwaltung keine Liebe, ſie bevorzugt an⸗ ſcheinend das Mietshaus. Platz für Siedlungsbauten gäbe es im Stadtgebiet genua. Trotzdem wird ein großes Schrebergartengebiet mit Mietskaſernen bebaut. Umfangreiche Wegbauten in England Die ſtändige Zunahme des Motorradſports in England hat ſchon vor geraumer Zeit die enaliſchen Staats⸗ und Gemeindebehörden veranlaßt. umfanareiche Pläne zum Bau neuer Fahrſtraßen, ins⸗ beſondere für die Bedürfniſſe der motorradfahrenden Bevölkerung, ins Auge zu faſſen. Mit finanzieller Unterſtützung der Reagierung haben viele Gemeinden in England im Laufe des letzten Jahres die Ausführuna dieſer Pläne in Anariff genommen. In der näheren Umgebung Londons, wo dieſe Bedürfniſſe ganz beſonders vorherr⸗ ſchen, gehen gegenwärtig ungefähr 200 Meilen ſolcher neuen Fahr⸗ wege ihrer Vollendung entgegen. Dieſe Bauten ſind ſchon ſeit unge⸗ fähr vier Jahre im Gange. Man erwartet, daß dies neue Verkehrs⸗ netz geeianet ſein wird, die bisher als äußerſt ſtörend empfundenen Stockungen infolge des Mangels des bisherigen Verkehrsnetzes zu beſeitigen. Auch in der Umgebung anderer engliſcher Großſtädte hat man ſolche neuen Weanetze geſchaffen, wobei man insbeſondere darauf bedacht geweſen iſt, für den Durchganasverkehr durch dieſe Großſtädte die dafür beſtimmten Fahrwege für den ausſchließlichen Gebrauch von Motorfahrzeugen um die Peripherie dieſer Städte herumzuleiten. Die Wege ſind nach den letzten Errungenſchaften der Technik konſtruiert worden. Man prophezeit ihnen in ihrem jetzigen Zuſtand eine Mindeſtlebensdauer von 20 Jahren. Kleine Mitteilungen Der Stadtrat von Karlsruhe hat die Beſchaffung von zwei Oelbildern für den neuen Weinſaal der Stadtgar⸗ tenwirtſchaft beſchloſſen. Mit ihrer Ausführung nach vor⸗ gelegten Skizzen werden die Kunſtmaler Hellmuth Eichrodt und Auguſt Gebhardt betraut. Der Gemeinderat Kehl hat beſchloſſen, für die Mit⸗ glieder der Freiwilligen Feuerwehr eine Unfallverſicherung in der Weiſe abzuſchließen, daß im Todesfall 5000., bei dauernder In⸗ validität 10 000 M. und bei vorübergehender Arbeitsunfähigkeit eine Entſchädigung von 5 M. pro Tag gewährt wird.— Ein charak⸗ teriſtiſches Zeichen unſerer Zeitverhältniſſe iſt es, daß in jeder Ge⸗ meinderatsſitzung Armenzeugniſſe bewilligt werden müſſen zum Zwecke der Durchführung von Eheſcheidungsprozeſſen oder Unter⸗ haltsklagen.— Beim Gemeindeverſicherungsverband wird für die ſtädtiſchen Beamten mit Einſchluß des Gemeinderats eine Amtshaft⸗ pflichtwerſicherung abgeſchloſſen. Der ſtädtiſche Voranſchlag in Bonndorf ſieht in Einnahmen 123 750 Mark und in Ausgaben 135 612 M. vor. Der Fehlbetrag beträgt darnach 11862 Mark und ſoll durch eine vor⸗ läufige Umlage von 20 Pfennig pro 100 Mark Steuerwert gedeckt werden. Der Gemeinderat Furtwangen hat in ſeiner letzten Sitzung bezüglich der Gemeindeumlage dem Zentrumsantrag ſtattgegeben, ſämtliche Rücklagen bis auf 10 000 M. für Aufwertung Umlage von 52 auf 32 Pfg. herabgeſetzt werden kann. Ueber die Feſtſetzung der endgültigen Umlage wird ſich der Bürger⸗ ausſchuß in den nächſten Monaden ſchlüſſig werden. Der Gemeindevoranſchlag in Hauingen(Amt Lörrach) wurde vom Bürgerausſchüß einſtimmig abgelehnt. Der Grund iſt wohl darin zu ſuchen, daß der Umlagefuß in der kleinen Gemeinde, die nur aus Kleinbauern und Textilarbeitern beſteht, auf 85 Pfg. kommen ſollte. Im Verlauf einer Beſprechung mit einem Vertreter des Bezirksamtes wurde im Anſchluß an die Bürgeraus⸗ ſchußſitzung dem längſtgehegten Wunſch der Gemeinde Hauingen auf Eingemeindung mit Brombach erneut Ausdruck gegeben. In Luttingen bei Waldshut hat mit Ausnahme eines Mit⸗ glieds der geſamte Gemeinderat einſchließlich des Bürger⸗ meiſters beim Bezirksamt die Amtsniederlegung einge⸗ reicht. 0 Kölner Stadtverwaltung hat dem Drängen der Bürgerſchaft nachgegeben und die Gebühren für Gas und elektriſchen Strom herabgeſetzt Sie hat den Grund⸗ preis für den Kubikmeter Gas auf 20 Pfg. feſtgeſetzt(bisher 21 Pfg.). Bei einem Verbrauch von—20 Kubikmeter wird 10 Proz. Nachlaß gewährt, und dieſer Nachlaß ſteigert ſich bis zum Höchſtſatz von 50 Prozent bei einer Abnahme von 5001 Kubikmeter. Elek⸗ triſcher Strom wird nach dem Einheitstarif von 35 Pfg. für 1 Kilo⸗ wattſtunde begeben. Für den Verbrauch nach dem Doppeltarif für die Anfangsſtufe 18 Pfg., für die Endſtufe 5½ Pfg., im hohen Tarif Anfangsſtufe 48 Pfg., Endſtufe 13 Pfg. 20 Aus dem Lande R. Seckenheim, 3. Sept. Heute früh hat ſich der 61 Jahre gls Landwirt Jakob Hoffmann von hier durch Erhängen das Leben genommen. Man bringt den Selbſtmord mit einem S 99 nenbrand in Verbindung.— In vorletzter Nacht fuhr ein Aute mit zwei Kavalieren und zwei Damen, vermutlich Bufettdamen, durch den Ort nach der Schloßwirtſchaft. Als niemand öffnete, fuhr das Auto nach dem Walde. Unterwegs blieb es jedoch ſtecken. Die Damen ſtiegen aus, während der Wagen mit den Herren zurückfun ſpäter aber die beiden Ausgeſetzten abholte. Eine fuhr wieder mit, während die andere in Seckenheim in einem Hauſe Unterkun ſuchte. L. Waldwimmersbach bei Heidelberg, 2. Sept. Am Sonntag fand hier die Einweihung des Gedenkſteins für die Geſal⸗ lenen ſtatt. Der Militärverein, in deſſen Händen das Feſt lag, halte dazu alle Vorbereitungen getroffen. Es war ein erhebendet Moment, als unter Teilnahme der ganzen Bevölkerung das ein⸗ fſache Monument ſeiner Beſtimmung übergeben wurde. Der Stein iſt ein Findling und macht durch ſeinen Slandort an einer Waldecke einen wunderbar geſchloſſenen Eindruck. I. Wiesloch, 2. Sept. Glücklicherweiſe iſt die Getreide? ernte, von ganz kleinen Reſten abgeſehen, noch zu einem Zeu punkt eingeholt worden, als das Wetter noch nicht in eine laufende Regenperiode ausgeartet war. Das hat das Erträgnis in einem günſtigen Sinne beeinflußt und dürfte die Quantität reichlicher al⸗ im Vorjahr ausgefallen ſein. Auch mit der Hopfenernte, die gerade begonnen hat, iſt man zufrieden; umſo mehr aber hat man Anlaß für die noch ausſtehenden Ernten in Kartoffeln, Heu und Tabak zu fürchten, wenn die Näſſe im Boden nicht zurück⸗ geht. Es wäre ſchade, wenn der bis dahin ſchöne Stand auf dieſe Weiſe zunichte gemacht würde. Die Reben verlangen viel Sonne, aber ſelbſt dann, wenn ſie da iſt, wird es nur zu einem Vierte herbſt reichen. Beſſer laſſen ſich die Obſtbäume an, die ein gutes Moſtjahr verſprechen und die Nußbäume. Doch muß ouch hier zur endlichen Reife die Sonne erſt noch das ihrige lun. L. Rauenberg bei Wiesloch, 2. Sept. Beim Abladen von der Scheune ſtürzte der Schmiedemeiſter Otto Kraus au dem Ge⸗ bälk auf die Tenne, wodurch er ſich ſo ſchwere Verletzungen zuzog⸗ daß er dieſen jetzt erlegen iſt. ., Nußloch, 2. Sept! In einem Anfall von Schwermut hat die im Alter von 60 Jahren ſtehende Eva Renſch ſich in den Leimbach geſtürzt, in dem ſie ertrunken iſt. Der unmittelbare Anlaß zu dieſer Tat kann in dem Tod ihres Mannes, der vor einigen Monaten er“ folgt iſt, gefunden werden. * Tauberbiſchofsheim, 2. Sept. Die Tauber iſt zu einem mäch⸗ tigen Fluß angeſchwollen, deſſen Fluten auf weite Strecken die Wieſen und Felder überſchwemmen. Seit langen Jahren hat die Tauber nicht mehr ſo viel Waſſer geführt wie zurzeit. *Karlsruhe, 3. Sept. Zu der Entlaſſung von Rechtsanwalt Hau aus dem Bruchſaler Zuchthaus erfährt die„Bad. Preſſe Der wegen Ermordung ſeiner Schwiegermutter Frau Medizinalra Molitor in Baden⸗Baden auf Grund eines Indizienbeweiſes vom Karlsruher Schwurgericht zum Tode verurteilte und zu lebens länglichem Zuchthaus begnadigte Rechtsanwalt Hau, wird au Grund eines allgemeinen Amneſtieerlaſſes auf 1. April 1925 aus dem Bruchſaler Zuchthaus entlaſſen werden. Inzwiſchen war jedoch ein erneutes Geſuch ſeiner Angehörigen um Entlaſſung beim badi⸗ ſchen Juſtizminiſterium eingegangen, dem nach eingehender Prüfung auf Grund der guten Fuͤhrung des Verurteilten Folge gegehen wurde. Hau wurde, wie bereits mitgeteilt, am letzten Donnerstag auf Wohlverhalten mit einer Bewährungsfriſt von 6 Jahre, aus dem Bruchſaler Zuchthaus entlaſſen. An Stelle ſeiner erkrant, ten Stiefmutter, die ihren Wohnſitz in Berncaſtel an der Moſel ha 75 holte ihn ſeine Tante im Zuchthaus ab. Der Entlaſſungsterme wurde geheim gehalten, um im Hinblick auf die ſeiner Zeit wa rend des Prozeſſes vor dem Karlsruher Schwurgericht ſtattgefun denen Kundgebungen der Bevölkerung für den zum Tode verurtes ten Hau erneute Zwiſchenfälle zu vermeiden. Hau dürfte ſich wan nach dem Wohnſitz ſeiner Stiefmutter, nach Berncaſtel begebe haben. * Lahr, 2. Sept. Die furchtbare Gewalt eines Blig ſtrahls kommt dem Beſchauer einer vom Blitz getroffenen gro, Tanne auf dem etwa 500 Meter hohen Bergrücken des Hornbu 1 Geigenköpfle in unſerer Gegend ſo recht zum Bewußtſein. 5 Blitz iſt anſcheinend dem inneren Mark der Tanne gefolgt und be⸗ dieſe ſo gründlich auseinandergeſprengt, daß die Stücke in den ſchiedenſten Stärken bis zu 30 Meter Entfernung vom bee. weggeſchleudert wurden. Die ehemals ſtolze Schwarzwaldteag⸗ mag etwa—5 Feſtmeter Holz gemeſſen haben. Neben den 30 dke loſen kleinen Splittern, die den Umkreis dicht bedecken, gibt es Sti 745 bis zu 18 Meter Länge. Nur die Hälfte eines etwa 8 Meter hoh Stumpfes ſteht noch aufrecht, die andere Hälfte iſt in zwei Teile 9 ſprengt und völlig entwurzelt. 5 nd Einbach(Amt Wolfach), 2. Sept. Der berüchtigte Diet uen Räuber Silveſter Armbruſter, der der Aburteilung ſeiner N* 5 im Amtsgefängnis Wolfach entgegenſah, mußte kürzlich zur 75 ration eines Geſchwürs ins Krankenhaus gebracht werden. achen, nützte die günſtige Gelegenheit, um ſich aus dem Staube zu mac eder Da man annahm, daß er das Feld ſeiner früheren Tätigkeit en aufſuchen würde, begab ſich eine Gendarmerieſtreife in das ißer lände um den Hohenlochen und es gelang ihr bald, den Ausr in einer Viehhütte aufzugreifen und in ſicheren Gewahrſam bringen. Ein treu Gedenken, lieb Erinnern; Das iſt der goldne Der auferſtehen macht im Innern, Was uns nach außen untergin 1 J Bodenstedt. Das Thorner Blutgericht Rellgionskämpfe pflegen die blutigſten und erbittertſten aller Streitigkeiten zu ſein. Kommen zu den Religionsgegenſätze noch Raſſengegenſätze, ſo ſind die Vorausſetzungen für Scheußlichkeiten gegeben, wie ſie unter anderen Bedingungen nicht möglich ſein würden. Das Thorner Blutgericht, das vor nunmehr 200 Jahren die Welt erſchreckte, hatte ſeine Wurzel in dieſem doppelten Gegen⸗ ſat. Im„Univerſum“ gibt Dr. Franz Lüdtke aus Anlaß des traurigen Gedenktages eine Schilderung der, Vorgänge, die die polniſchen Behörden zum Vorwande eines Blutbades unter den an⸗ geſehendſten deutſchen proteſtantiſchen Bürgern der Stadt Thorn nahm. 28155. In der Reformation war faſt ganz Polen zum Proteſtantismus übergetreten; dann hatte nomentlich unter der Führung der Väter Jeſu die Gegenreformation eingeſetzt, in deren Verlauf die prote⸗ ſtantiſche Bürgerſchaft Thorns alle ihre Kirchen einbüßte, bis auf die Marienkirche, auf die ſich ebenfalls die begehrlichen Blicke der polniſchen Kleriker richteten. Am 16. Juli fand in Thorn eine Prozeſſion ſtatt, die der Aus⸗ gangspunkt grauenvoller Ereigniſſe werden ſollte. Gehorſam den beſtehenden Vorſchriften hatten auch die proteſtantiſchen Zuſchauer ihre Häupter entblößt, als die Jeſuitenzöglinge, damit nicht zufrie⸗ den, das Niederknien verlangten. Einen Knaben, der nicht folgte, mißhandelten ſie. Die Erregung unter der Bevölkerung wurde umſo größer, als am gleichen Abend die polniſchen Studenten einen An⸗ riff auf das deutſche Gymnaſium unternahmen. Bei dieſer Ge⸗ Nannteil verhafteten die Stadtſoldaten einen der Ruheſtörer, deſſen ſofortige Freilaſſung zwar von dem Leiter des Jeſuitenkollegs ver⸗ langt, aber nicht durchgeſetzt wurde. Mit Recht erklärte der Stadt⸗ präſident, Bürgermeiſter Rösner, daß der Rat die Angelegenheit erſt unterſuchen müſſe. Nun gingen die Polen zur Gewalttat über; mit Degen bewaffnet griffen ſie die deutſchen Bürger an und ver⸗ ſuchten die Befreiung des Inhaftierten. Dabei wurde von der Stadtwehr eine neue Verhaftung vorgenommen, während der erſte Häftling inzwiſchen auf freien Fuß geſetzt worden war. Jeßt gelang es den polniſchen Schülern, einen deutſchen Gymnaſtaſten auf der Straße zu umzingeln und ins Jeſuitenkloſter zu verſchleppen. Um⸗ ſonſt erſuchte Oberbürgermeiſter Rösner um Losgabe des Gefan⸗ genen. Da ſammelten ſich erregte Volkshaufen vor dem Kollegium. Dieſe ſtürmten, als die polniſchen Zöglinge mit Steinen zu werfen und ſogar zu ſchießen anfingen, das Kloſter, zerbrachen und ver⸗ brannten allerlei Gerät und Möbel, ließen ſich indeſſen weder zu Blutvergießen noch zu Plünderungen hinreißen. Der Polizei ge⸗ lang es endlich, Ordnung zu ſchaffen. Um 11 Uhr abends war alles wieder ruhig. Die Wahlen zum deutſchen Reichstag ſtanden damals bevor. Um die öffentliche Meinung zu erregen, verbreiteten die Jeſuiten in ganz Polen eine Flugſchrift, in der ſie die Thorner des Religions⸗ frevels bezichtigten. Zur„Aufklärung“ begab ſich eine königliche Unterſuchungskom⸗ miſſion nach Thorn, eine Toßs Anzahl hoher Würdenträger und Hofbeamter erſchien, von Troß und Soldaten begleitet, verhört⸗ aber nur die Zeugen der polniſchen Partei, verhaftete, erpreßte; den Ton dieſer böſen Muſik gab der Fürſt Lubomirſki an, einer der ſchlimmſten Deutſchenhaſſer. ö Im Oktober überwies der Reichstag die Klage dem königlichen Gericht. Der Einfluß der erklärten Deutſchfeinde herrſchte von An⸗ fang an vor, die Thorner Vertreter waren ohnmächtig. Am 16. November wurde das Urteil verkündet. Danach wurden der Stadt⸗ präſident Rösner, der Vürgermeiſter Zernicks und 11 andere Bürger zum Tode durch Enthaupten verurteilt: vier von ihnen ſollte vor der Hinrichtung eine Hand abgeſchlagen, einer gevierteilt werden. Dazu traten Strafen wie Güterkonfiskation, Gefängnis, Geldbußen, kör⸗ perliche Züchtigung. ſowie die Stadtwehr zur Hälfte aus Katholiken beſtehen. Die Marienkirche wurde den Bernhardinern übergeben, das prote⸗ ſtantiſche Gymnaſium geſchloſſen. Der Reichstag beſtätigte das Ur⸗ teil, deſſen Ausführung allerdings davon abhängig gemacht wurde, daß die anklagenden Jeſuiten die Wahrheit ihrer Beſchuldigungen beſchwöven mußten; ſie zögerten nicht, es zu tun. Es nützte nichts, daß die Höfe faſt ganz Europas ſich für die Ver⸗ urteilten verwandten, daß Friedrich Wilhelm J. von Preußen krie⸗ geriſche Töne anſchlug, daß ſich der päpſtliche Nuntius in Warſchau gegen die Vollſtreckung des Blutgerichts ausſprach! Ein Einziges hätte den Verurteilten genützt u. bis zum Schafott hin wurden ſie in dieſem Sinne beabreitet: der Uebertritt zum Katholizismus. Einer der Verurteilten rettete denn auch dadurch ſein Leben. Am Morgen des 7. Dezember geſchah dann das„Blut⸗ gericht“. Um 5 Uhr früh wurde Rösner der gefaßt den Märiyrertod erlitt, auf dem inneren Hofe des Rathauſes hingerichtet; ſeine letzten Worte lauteten:„Begnüget Euch an meinem Kopf; die Seele ſoll mein Jeſus haben!“ Um 8 Uhr wurden die übrigen Verurteilten mit dem Schwert hingerichtet; es ſei uns erlaſſen, die Grauſamkeiten zu ſchildern, die Ferner ſollten die ſtädtiſchen Körperſchaften M die Unglücklichen von ſeiten des trunkenen Henkers zu dulden Auch die unter dem Deckmantel des Rechts getriebene Leichen dung bleibe unerwähnt. Kunſt und Wihenſchat 95 5 2 47 m 4% Das Klima der Benus. Nicht nur der Mars bot in 1 Sonamer beſonders günſtige Gelegenheit zur Beobachtung, zlaußer⸗ auch die Venus war als Abendſtern vom Februar bis Juni audgs ordentlich gut ſichtbar und deshalb haben viele Himmelsforſcher die ſchöne Geſtirn der Liebesgöttin eingehend beobachtet, um noch mannigſachen Rätſel zu löſen, die auch dieſe Schweſterwelt uns beim immer aufgibt. Das Glück war den Beobachtern holder a feſtge⸗ Mars, und es ſind eine ganze Reihe neuer Tatſachen jerten ſtellt worden, über die Max Valier in der Leipziger„Illuſtt ſſun⸗ Zeitung“ berichtet. Diesmal iſt es in Amerika gelungen, M auf⸗ gen auszuführen, die das Rätſel der Venus⸗Umdrehun fläöche klären. Man ſtellte feſt, daß die uns zunächſt ſichtbare Oberſaher des Sterns in zwanzig Tagen einmal umſchwingt. Gleichzeitig hen erkannte man, daß dieſe hellſtrahlende Fläche nicht den itt die Voden der Venus vorſtellt, ſondern nur eine Wolkenſchicht! Dieſe den Venuskern in einer Höhe von 100 Kilometer umgibt. 1 de Woltenſchicht beſitzt natürlſch eine andere Umſchwungsheit chen 56 Venus ſelbſt, gerade ſo, wie die Erde ſich zwar in 23 Stun tau inuten um ihre Achſe dreht, die beim Ausbruch des Krakazſſchen mehr als 80 Kilometer Höhe emporgeſchleuderten vulkaniſche n. Die aber 14 Tage zu einem Aie um die Erdachſe brauchken be⸗ Meſſungen des amerikaniſchen ount⸗Wilſon⸗Obſervatoriun enus⸗ weiſen alſo nichts gegen die europäiſchen Meſſungen, die haben. achſendrehung mit 23 Stunden 56 Minuten beſtimm Die Venus braucht alſo dieſelbe Zeit für ihre Rotation um die„ da⸗ Achſe wie die Erde. Beſonders intereſſant iſt, was man u Sonme Klima der Venus wegen ihrer größeren Nähe bei 179 050 emp⸗ etwa die doppelte Licht⸗ und Wärmeſtrahlung wie die 1 5 viel lüngt ſo kommt men zu der Anſſcht. daz die Venus eſg hoch⸗ wärmeres Klima aufweiſt als die Erde. Die Bildung det lenden ſchwebenden, den Venusball mit einem dichten Schleier wenzfung z Wolkenſchicht wäre dann aus der erhöhten Waſſerverdamp Klimg erklären. In Amerika glaubt man daher, daß die Venus ein Grab beſitzt, das durch eine mittlere Jahrestemperdtur von plus uze die Celſius an den Venuspolen gekennzeichnet iſt. Danach wäre die Ceſius an den Venuspolen gekennzeichnet iſt. Danach Pole ein Benus bewohnbar und könnte mit Ausnahme der em ſteht üppiges tropiſches Pflanzen⸗ und Tierleben aufweiſen. freilich die Anſchauung der Eiszeitlehre gegenüber, nach ganze Venuskruſte ein Panzer ſchwimmenden Eiſes iſt- r hatten, ſchänd. der di 0 — „Mittwoch, den 3. Sepiember 1924 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 408 —— Aus Feld und Garten 8 Candwirtſchaft Zwiſchenfruchtbau Unter Zwiſchenfruchtbau verſteht man den Anbau von Pflanzen awiſchen zwei Hauptfrüchten, um ſie entweder als Futter oder As Gründüngung zu nutzen. Im erſteren Falle wird der We haushalt des Bodens ſehr angeſtrengt, ſo daß nur beſſere Böden in tracht kommen ſollten; beim Zwiſchenfruchtbau zu Gründüngungszwecken muß man wieder unterſcheiden, ob danach ommerung oder Winterpflanzen folgen ſollen. In erſtem Falle t man von Ende Juli bis zum Eintritt des Froſtes Zeit und wird ther den Andau der Lupine oder Serradella vorziehen. lee Schmetterlingsblütler keimen zwar ſchwer und haben eine angſame Jugendentwicklung. Wenn man ſie aber mit viel Kali ein wenig Stickſtoff umgibt, dann wachſen ſie ſchneller und ſicherer und üderwachſen das Unkraut und bringen dann bis zum rbſt eine große Maſſe von Humus und Stickſtoff hervor, wonach herade alle Sandböden ewig hungrig ſind. Leider geht nun— man peoll dieſe Gründüngung erſt im Frühjahr unterpflügen— über inter dreiviertel des geſammelten Stickſtoffes wieder verloren. Um dies zu vermeiden, hat ein Güterdirektor empfohlen, in die —50 Kilogramm Lupinen oder 10 Kilogramm Serradella je Feare noch ſe—2 Klgr. Raps oder Rübſen zu miſchen rühfahr erwacht die Oelfrucht aus dem Winterſchlaf und zieht n aus der toten Lupine entweichenden. Stickſtoff an ſich und gibt an die nachfolgende Kartoffel ab, iſt alſo ein Stickſtofferhalter. Muß man jedoch nach Roggen wiederum Roggen folgen laſſen, dann hat man nur 8 Wochen Zwiſchenpauſe und kann mit Leguminoſen nichts anfangen, muß alſo auf Stickſtoffſammlung ver⸗ en. Aber zwecks Anreicherung mit Humus, Erhaltung der Gare Vermeidung der direkten Waſſerverdunſtung ſollte man fol⸗ Fende Cemiſch einſzen, das(mit Hüſe von eiwa Sicftofß dinnen bi chen einen dichten Pflanzenteppich mit allen ſeinen Vorteilen Addet: auf ½% ha 2 Kigr. Senf, 3 Klgr. Spörgel und 4 Klgr. uchweizen. Da Buchweizen und Senf ganz ſchöne Tiefwurzler ſind, wird auch das Bodenleben günſtig beeinflußt. Wenn behauptet wird, Spörgel ziehe den Boden aus, ſo kann Wurdoch nur zutreffen, wenn man ihn zwecks Verfütterung mit der ausrauft, was bei Gründüngung aber ja nicht in Frage Man ſoll alſo dem Landwirt nicht nur einen Abſcheu vor der icht umgebrochenen Stoppel einimpfen, ſondern ihn auch über⸗ Sagen, daß er zu ſeinem und des Volkes Vorteil zur nachfolgenden umnerung Lupinen oder Serradella mit Raps einſät, zur Winte⸗ S ſedoch obongenanntes Gemenge aus Senf, Buchweizen und Shuntel Auf dieſe Weiſe erhalten alle armen Sandböden, auch als toppelfruchtbau, ein ſegensreiches Syſtem:„Immergrün“. Beim Melken Kalur die Melkerin bezw. den Melker nichts läſtiger, als wenn die 8 h unabläfſia mit dem Schwanz ſchläat. Namenllich in den heißen memmertagen: wo die Fliegen die Kühe oft in Schwärmen umſum⸗ und beläſtigen. dient der Schwanz faſt ununterbrochen als Flle⸗ und dedel, Daß dadurch die meltende Perſon nicht wenig beläſtigt da das Melkereigeſchäft beeinträchtiat wird. lieat ſa auf der Hand. Wu kommt noch, daß durch das Herumſchlagen mit dem Schwanze har leicht die Milch verunreinigt wird. Um dieſen Uebelſtänden ab⸗ Mgern, dedient man ſich verſchiedener Hilfsmittel. In kleinen Be⸗ Feltendläßt man wobl wäbrend des Melkens den Schwanz der zu Melteden Kuh durch ein Kind feſthalten, oder auch man bindet beim ien ſen den Schwanz an das Bein der Kuh feſt. In größeren Stäl⸗ gegeh ingt man vorteilhaft eine Einrichtung an, wie ſie unſere bei⸗ be 1 Abbildung veranſchaulicht. Durch einige an den Ständern Schlrate Schrauböſen läuft über einer Rolle ein Strick mit einer Aub 070 am Ende. Vor dem Melken wird der Schwanz einer jeden gehgltenrch einen kurzen Handariff an dieſen Strick befeſtigt und hoch⸗ en. und die melkende Perſon iſt vor Beläſtigungen geſichert. Die Herbſtzeitloſe wieſan manchen Gegenden findet ſich höufla. beſonders auf Wald Wder i dieſe ſehr hübſche aber ſehr aiftige Pflanze. Die roſa⸗ Die 8 ſarbigen Blüten kommen im Herbſt aus der Zwiebel hervor. Nichſt ſlanze liebt beſonders ſeichte Stellen. Ihr Samen reift erſt im Tellen Frühjahr. Die giftigen Beſtandteile finden ſich in allen nen der Pflanze und rufen oft bei Ziegen, Schafen und Schweir⸗ een hern denen ſie gefreſſen werden, ſchwere Vergiftungserſcheinun⸗ Die Veror, die in vielen Fällen mit dem To de des Tieres endigen. ſen, Erkdauungsoraane. beſonders bei Tieren, werden ſtark angegrif⸗ inmbrechen, Durchfall. Magen⸗ und Darmentzündung ſind die Er⸗ lloen icen. Gegenmittel ſind viel rohe Milch. Haferarütze. Hafer⸗ oder Leinkuchenmehl. dilanz man alljährlich von Verluſten von Tieren durch dieſe Gift⸗ 1 bört, ſoll man mit allen Kräften ihre Beſeitiaung anſtreben Uorke ar durch Ausſtechen der Zwiebeln, bei maſſenhaftem meide nmen durch Umpflügen der ganzen Wieſe. Jedenfalls ver⸗ 0 en es, eine mit Herbſtzeitloſen beſtandene Fläche als Weide inder ſpen und nehme auch kein Gras von derſelben. Auch die unter guind vor der Pflanze zu warnen, da auch ſchon Todesfälle dung nſchen dadurch vorgekommen ſind, daß die Blüten in den geſteckt wurden. Schr. Anbau der Winkergerſte 85 Vorzüge der Wintergerſte ſind recht vielſeitiger Natur, ſo ich kohnt, auch in den Gegenden einen größeren Anbauver⸗ 8 an ihr zu wagen, wo das bisher 0 wurde. Beſon⸗ ch für kleine Wirtſchaften wäre dies zu empfehlen. 550 Wintergerſte iſt verhältnismäßig anſpruchslos und bringt chten, ſteinigen Böden, ſobald dieſe nur in gutem Dünger⸗ iche ehen, wofür ſie überhaupt ſehr dankbar iſt, auch ganz an⸗ Ernten. Sehr beachtenswert iſt auch, daß ſie frühzeitig bſte raumt. Anfang September(hinter Frühkartoffeln z..) kurden beift ſie bereits Ende Juni und kann Mitte Juli geſchmitten blang ibe dußch ſie den Wirtſchaftsarbeiten eine ſehr günſtige Ver⸗ wuer ent Abnehmer ſind die Graupenmühlen und auch die ſeſ, de durſprüngichen Wintergerſtenſorten waren wenig winter⸗ 8 aio le Anbau auch in Gegenden mit mildem Kiima ſtatlfand ſber Sor Line zwingende Notwendigkeit für die Züchtung winter⸗ bem den varlag. Heute jedoch beſtzen wir Mintergerſtensorten, 5 5 00 an Winterfeſtigkeit kaum nachſtehen, viele Weizen⸗ dleſer Beziehung aber übertreſſen. ee Obſt⸗ und Gartenbau Das Verjüngen der Pflaumenbäume Alle Pflaumen und Zwetſchen tragen anr⸗ zueijährigen Holze, d. h. die Zweige, die 1924 gebildet worden ſind, tragen im Jahre 1925. Das erkennt auch ſchon der Laie daran, daß der Pflaumen⸗ baum immer an den äußerſten Teilen ſeiner Krone blüht. Nun iſt es nicht üblich und auch nicht nötig, den Pflaumenbaum zu be⸗ ſchneiden. Er bildet, einmal fruchtbar geworden, aus ſich ſelbſt all⸗ jährlich neues Holz, bis endlich einmal eine Stockung im Treib⸗ wachstum eintritt, die Jahrestriebe immer kürzer werden und dem⸗ entſprechend der Blütereichtum abnimmt. Woher kommt das?— Einfach daher, daß das Laub das immer mächtiger ausgehaute Gerüſt des Stammes, der Aeſte und älteren Zweige mit zu ernähren und weiter auszubauen hat. Man ſehe nur unſere erſte Abbil⸗ dung an. Sie ſtellt ſo einen typiſchen Pflaumenbaum dar, wie er in unendlich vielen Dorfgärten zu finden iſt. Von allen Seiten von Nachbarbäumen gedrückt, hat er vollends in die Länge drängen müſſen. Da auch von den dichten Zweigzöpfen dreiviertel unpro⸗ duktives Holz iſt, kann er natürlich nicht mehr tragen. Er hat ſeinen eigenen Leib erſt einmal zu ernähren. Alle—8 Jahre ſollten wir unſeren Pflaumenbäumen zu Hilfe kommen, indem wir ſie verjüngen, alſo den größten Teil der Krone einfach abſägen. Man braucht da nicht ängſtlich ſein. Abbildung 1 zeigt ungefähr das Maß. Bei a wird abgeſägt. Und Abbildung 2 zeigt uns den Baum, wie er im zweiten Jahre danach ausſieht, mit noch werdender, aber wohl ergänzender und tragender Krone. Js. Zichorien⸗Salat Man kennt ihn in Deutſchland kaum; aber in Frankreich und Belgien weiß man auch, was gut ſchmeckt und dort gilt er als be⸗ ſondere Delikateſſe. Dieſe kleine Abhandlung möchte geradezu An⸗ regung zu Verſuchen geben. Die Engländer haben ihren Seekohl, der es ebenfalls verdiente, von uns gebaut zu werden. Man rümpfe nicht die Naſe, als wenn man ſagen wollte: Das iſt nichts für uns. Noch vor 30 Jahren waren Rhabarber und Tomate bei uns faſt unbekannte Gemüſe. Heute will kein Garten beide entbehren. Alſo zum Zichorienſalat: Er wird aus den rübenartigen Zichorienwurzeln erzeugt. Dieſe alſo müſſen wir zunächſt einmal haben. Die LAusſaat erfolgt Mitte April in Reihen. 10 Gramm Samen reichen für 20 Quadratmeter Auf ein tiefgegrabenes Beet, welches gut mit abgelagertem Stallmiſt gedüngt wurde, werden bei recht dünner Saat 5 Reihen gegeben. Später muß auf 12—415 Zentimeter ausgezogen werden. Je dünner die Pflanzen ſtehen, um ſo dicker werden die Wurzeln, um ſo ſchöner, voller ſpäter der Salat. Im Sommer wird fleißig behackt und nach Bedarf begoſſen, mög⸗ lichſt auch öfter flüſſig gedüngt. Vom Oktober ab werden die Wurzeln mög⸗ lichſt ſchonſam, damit ſie nicht abbrechen, herausgenommen. Die Blätter werden bis auf das Herz entfernt. So kommen ſie an einen dunklen, mäßig warmen Ort; vielleicht in den Keller oder Stall und werden dort mit Sand oder ſonſtigem Erdreich dicht bei dicht einge⸗ ſchlagen, d. h. proviſoriſch ſo weit wieder einge⸗ pflanzt, als ſie draußen geſtanden haben. All⸗ mählich treiben die Rüben aus und wenn die Schoße im Ausſehen unſerer Abbildung entſprechen, werden ſie, zubereitet wie Kopfſalat, gegeſſen. Sehr delikat und empfehlenswert! 5 Kleintierzucht vom Geflügelhof Große Hitze iſt von Nachteil für den Geflügelhof. Sorge darum ausgiebig für Schatten und friſches, kühles Trinkwaſſer auf deinem Geflügelhof. Viel friſches Grünfutter iſt der Geſundheit und dem Gedeihen der Tiere äußerſt dienlich. Sehr peinlich auf größte Sauberkeit in den Ställen. Das Ungeziefer vermehrt ſich in der heißen Zeit unglaublich und kein Tier kann gedeihen, wenn es von Schmarotzern geplagt wird. Die Schlafräume bleiben auch des Nachts geöffnet, jedoch darf keine Zugluft entſtehen. Ein wiederholtes Beſprengen der Aufenthaltsräume mit kaltem Waſſer iſt ſehr vorteilhaft bei ſtarker Hitze. Das Brutgeſchäft hört auf. Brutluſtige Hennen ſrere man in einen Käfig, den man auf den Geflügelhof hinſtellt, ſo daß die Genoſſen herankönnen. Bei gutem Futter wird die Brutluſt dann bald vergehen. Die Mauſer ſetzt jetzt ziemlich allgemein ein. Mauſernde Tiere ſind ſowohl vor Sonnenbrand als auch vor Kälte u. Näſſe zu ſchützen u. beſon⸗ ders kräftig zu füttern, vor allem mit animaliſchen Nährſtoffen und kohlenſaurem Kalk. Alte Hennen ſind vor der Mauſer zu ſchlachten oder zu verkaufen. Die Jungtiere ſind jetzt auszumuſtern. Man behalte nur ſo viele zur Zucht, als man auch völlig ausreichend durch den Winter füttern kann. Lieber ein Tier weniger, als eins zu viel. Wenn irgend möglich, bringe deine Tiere auf die abge⸗ ernteten. Stoppelfelder, die nie beſſer ausgenützt werden köngen. Auch Truthühner und Gänſe kommen auf die Stoppeln. Sie finden hier den Tiſch ſchon ſo reichlich gedeckt, daß eine weitere Maft nicht nötig wird. Will man bei Gänſen noch ein Weiteres tun, ſo füttere man ſie nach Umbruch der Stoppeln nach—14 Tage in engen Buchten mit reichlich Möhren. Tauben halte man fleißig zum Feldern an. Sie gebrauchen dann kaum noch ein Beifutter. Mauſernde Tauben läßt man nicht mehr brüten. Machen ſolche Tiere noch ein Gelege, ſo nehme man die Eier fort bezw. gebe man ſie einem anderen Paar. Sorgfältigſte Reinlichkeit des Tauben⸗ bodens iſt für das Gedeihen ſowohl der Alten als auch der Jungen unerläßlich. Für friſches Badewaſſer und Trinkwaſſer iſt täglich zu; ſorgen. Eine Vorrafstränke für den Hühnerhof Aus jeder größeren viereckigen Oel⸗ oder Lackkanne kann ein ſehr praktiſches Trinkgefäß auch für eine größere Geflügelſchar her⸗ geſtellt werden. Zunächſt entferne man die Verſchraubungen oder Anſätze, die zum Einfüllen dienen, und ſchneide auf der einen Breit⸗ ſeite etwa 1 Zentimeter über dem Boden eine über die ganze Brelie gehende Oeffnung von 1½ bis 2 Zentimeter Höhe. Dann ſchüttele man die Kanne mit heißem kräftigem Sodawaſſer aus und wieder⸗ hole dies ſo oft, bis jede Spur des früheren Inhaltes entfernt iſt. Darauf beſorge man ſich einen Streifen Weißblech, 15 Intimeter länger als die Breitſeite der Kanne und etwa 12 Zentimetr breit, deſſen Enden man o umbiegt, daß ſie an die Seiten des Ge⸗ fäßes paſſen. Die nach oben beſtimmte Kannte, wird indes am beſten vorher umgeſchlagen, damit die Tiere beim Trinken ſich nicht da⸗ ran in die Kehllappen ſchneiden können. Zuerſt wird der Streifen an der unteren Kante angelötet, dann trogförmig umgebogen und die Seitenſtücke ebenfalls angelötet. Selbſtverſtändlich muß darauf ſeachtet werden, daß alle Lötſtellen dicht ſind. Die Weite und Höhn 155 Troges ſoll etwa je 5 Zentimeter betragen. Die Oeffnungen im Deckel des Gefäßes werden durch zwei aufgelötete Stückchen Weißblech verdeckt. Zum Füllen muß das Gefäß auf die Seite ge⸗ ſegt werden. Man benutzt am beſten dazu die Gießkanne nach Ab⸗ nahme der Brauſe. Aufgeſtellt wirkt das Gefäß ſelbſttätig und gibt das Waſſer nur nach Maßgabe des Wegtrinkens her. ——— Wir ſtehen nicht an, die Vorratstrinkgefäße zu den unentbehr⸗ lichen Geräten zu zählen. Offene Schüſſeln von genügender Größe für eine ſtärkere Herde nicht nicht leicht zu beſchaffen, es aſißten denn gerade gußeiſerne Tröge ſein. Größere Tongefäße brechen beſonders leicht. Nimmt man beſchädigte emaillierte Waſchſchüſſeln, die man oft zu dieſem Zweck in Benutzung findet, ſo haben die Hühner die halbe Zeit kein Waſſer da, da dieſe zu leicht umkippen, wenn ein jer auf den Rand tritt. Vorratsgefäße ſollen auf das Stück Geflügel ein Drittel, minde⸗ ſtens aber ein Viertel Liter Waſſer faſſen, aber auch nicht erheblich mehr, damit man ſie täglich friſch füllt und dies nicht aus Bequem⸗ lichkeit unterläßt, weil die Tiere ja noch Waſſer haben. Im Sommer muß man ſie an eine ſchattige Stelle ſetzen. Im allgemeinen iſt der Scharraum ein ſehr günſtiger Platz für ſie, aber es iſt dann nötig, daß kann. Wulf Das Perlhuhn Wenngleich auch das Perlhuhn manchen Nutzen abwerfen kann, iſt es doch mehr zum Sport⸗ und Ziergeflügel zu rechnen. Das Perl⸗ uhn hat noch etwas halbwildes an ſich u. gedeiht nur dort, wo dieſem tande in weitgehendſtem Maße Rechnung getragen werden kann, wo ihm ſozuſogen unbeſchränkter Auslauf in Hof und Wieſe, Feld und Wald zur Verfügung ſteht. Perlhühner ſcharren nicht, können daher, ohne nennenswerten den zu verurſachen, in Zier⸗ und Gemüſegärten gelaſſen werden, wo ſie ſich durch Ver⸗ tilgung 10 Juſer Larven und Würmer recht nützlich 1 0 Ihres halbwilden Zuſtandes wegen iſt es nicht leicht möglich, ſie an be⸗ ſtimmte Legeneſter unter Dach zu gewöhnen. Mit Liſt und Vor⸗ icht wiſſen ſie die verſteckteſten und unauffindbarſten Plätze zu inden, um ihre Eier abzulegen. An einem aufgefundenen Neſte 10 74 60 vorgenommene Veränderungen veranlaſſen ſie, dieſen Platz zu mei⸗ den und ſich eine andere Niſtgelegenheit zu ſuchen. Die Eierzahl bei einigermaßen durchgezüchteten Stämmen zwiſchen 100 is 120. Die Eier ſind nur klein, aber äußerſt fein im Geſchmack, o daß ſie als Delikateſſe gehandelt werden. Das zarte, wohl⸗ chmeckende Fleiſch wird in Qualität von keiner anderen Geflügel⸗ art übertroffen. Den hochfeinen Wildgeſchmack erreicht es aber nur, wenn das Perlhuhn in ungebundener Freiheit lebt, Die Küken verlangen ungefähr die ſelbe Behandlung wie die der Puten. Vor allen Dingen darf bei der Aufzucht nicht an tieriſchem Futter aller Art geſpart werden. Während die Küken in den erſten Lebens⸗ wochen der ſorgfältigſten Wartung und Pflege bedürfen, ſind ſie im Alter von—4 Monaten ſchon ſo abgehärtet, daß ſie ſich dann ohne Schaden ſelbſt überlaſſen werden können. In Behandlung und Füt⸗ terung können ſie jetzt völlig dem anderen Geflügel gleichgeſtellt wer⸗ den. Als Nachtraum genügt ein einfacher offener Schuppen, an den ſie aber vom erſten Lebenstage an gewöhnt werden müſſen, da ſie ſonſt gerne im Freien auf Bäumen nächtigen wollen. — eVerantwortlich: Franz Kircher. ſie erhöht aufgeſtellt werden, damit keine Streu —— ————— ——— ——— 1 11 31„ ———.....———— —— — „ —— ͥ— en und Aus Andsanleihen in Billionen prorenten, Stüchenotlerungen in Blllonen Ment pro Stack Hbg.-Amk. Paketf. 31,50 80,2J Oester.-U. St.-.— 6. Seite. Nr. 408 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 3. September 1524 Hendelsblaf — Deulsenmarkt Berliner Devisen in Billionen Amtlich G. 2. 8. 2 rp. G. 3. B. 3 ſp. Holana 162,29 163,11 vol 162,04 162,36 vol Buenos Aires. 1,425 1,435 Voll 1,445 15455 voll Elüssel 5 24,05 21,15 voll 21.45 21,55 Foll Christiama 57.71 57,8) voll 57.71 57,80 vol Danzie 75,13 75,57 voll 75,16 75,54 voll Kopenhagen. 68.8ñ 69,1 voll 68,83 69,17 voll Lissaborn 11,97 12,03 voll 11,97 12,03 voll Stockhom 11137 111,93 voll 111.37 111,93 voll Helsingiors 10,47 10,53 voll 10,47 10,53 vol 18,55 18,65 voll 18,59 18,69 voli os 18,825 18,915 voll 18,810 18,900 voll New Vork.19 421 voll 4,19.21 voll Eans 22,74 22,36 voll 22.69 22,81 voll Schwez 78,80 79,20 voll 78,95 79,30 voll Spanen 55,36 55,54 voll 55,35 55,64 voll 1,720.730 voll 1,720.730 vol Konstantinopel 2,23 2,25 voll.23 2,25 voll Rio de Janeiro 0,405 0,415 voll.,395 0,405 vol. Wien, abg..91M.93 K voll 5,9 5 M 5,935 M voll 12,565 12,025 voll 12,575 12,035 vol Jugoslavien 5,42 5,44 voll 5,47 5,49 voll Budapes: 5,45 M 5,47 M voll 5,45 M 5, 47M voll .07 3,09 voll 3Ä,00 3,08 M voll Börsenberichte Frankfurter Wertpapierbörse Anleihen fest, Industriepapiere kaum behauptet Starke Nachfrage nach Zwangsanleihen Frankfurt, 3. Sept.(Drahtb.) Im allgemeinen verkehrte heute die Börse etwas ruhiger. Besonders auf dem Industriemarkt war die Nachfrage recht klein und wurde vom Angebot übertroffen. Dies konnte zwar nach und nach untergebracht werden, doch ließ sich dabei nicht verhindern, daß Rursverluste in Kauf genommen werden mußten. Nach wie vor ist die Lage des Wirtschafts- marktes noch nicht so, daß sje eine Anregung für die Börse bedeuten könnte. Die Verhältnisse liegen eher um- gekehrt und das veranlaßt namentlich die Spekulation, die Dividendenpapiere abzustoßen und sich mehr und mehr auf dem Anleihemarkt zu bekätigen. Der Anleihemarkt nimmt dagegen weiter das ganze Interesse in Anspruch. 5proz. KTiegsanleihe stieg bis zum ersten amtlichen Kurs auf 1,075, die 3½ proz. preußischen Consols auf 2. Lebhaft werden Schutz- Zebietsanleihen umgesetzt; der Kurs schwankte Zwischen 6% und 644. Sehr groß ist auch die Nachfrage nach ZwWwangs- anleihen, die zu 37 Milllarden Prozent umgingen. Die neuen württembergischen und hessischen Anleihen sind heute bedeutend fester; erstere werden mit 56 Milliarden, letztere mit 14 Milliarden gehandelt. Der Markt für ausländische Renten und für Stadtanleihen war etwas vernachlässigt; namentlich Ausländische Renten sind eher abgeschwächf. Infolge der Sroßen Realisationen auf dem Industri markt setzte sich die bereits gestern an der Nachbörse beobachtete Ab- pröckelung der Kurse heute fort, ging aber über einen be- scheidenen Rahmen nicht hinaus. Sie erreichte in den seltensten Fallen 1 Bill. Prozent; nur auf dem Monta n- markt sind auch solche von mehr als 2 Billionen Prozent 2Zu verzeichnen. Der Freiverkehr ist im Einklang mit dem Industrie- markt etwas abgeschwächt. Api 576, Zecker Stahl%/, Becker Kohle 676, Benz%6, Hansa Lloyd 1,7, Krügershall 112l, Deutsche Petroleum 1924, Ufa 9. KURSZETTE Frankfurter Dividenden-Werte. Bank-Aktien. „ 3. Allg. D. Creditb.%ù30 4— D. Hypothekenbk. 3,80.35 Rheln. Creditbank.75 2,6 Badlische Bank 24.— 24,—„ obers.-Bank 71,— 73,— nhein. Hyp.-Bank 5,90 5,50 Bank für Br. Ind. 2,70 2, Verelnsbank—.39—.35 Südd..-Cred.-.—— Bayr..-Ored. W.—,—— Bisoont.-desells. 13.90 13.J5 Sudd. Discontog..50 9,25 Drosdner Bank 7,95 745 Wiener Bankver. 0,29 0 Frkfrt.Hyp.-Bank.—-.80 Wiidg. Sankanst.—,——,— Beriinertlandges. 30.0 28, Retallp. U..-d. 13,90 14.0„ Kotendank 35,.— Oom. u. Prlvaibk. 6,80 6,50 Mitteld. Cred.-B..30 2,37„ Verelnsbank 3,.— 3,.— Darmst..Mat.-B. 1,75 10,15 Mürnberg..-Bk..——.— Mannh.Vers,-Ges. 10— Deutsche Bank. 12,25 11,75 Oester. Gred. An.„43—,43 Frankf. Allg. Vers. 76.—77.— .-Aslatsch.Bank—,——,. Pfülzer Hyp.-Bk. 5,75 5,6 Oherrh. Ver.-des.—— D. Effekt. u. Werte 4,— 3,80 Relohsbank. 47.75 46,0] Frankf. f. u. Mitv.— Bergwerk-Aktien. Harpen. Berobau 76,— 75,75 Kallw. Asochersl. 19,85 15.50 Kallwrk.Salzdetf.——Fhönix Borabau 40,50 38.— Kallwrk. Wester. 23.75 28,) 5 Hhelngraunkohle 38,25 33,.— kothr. kH. u..-V. 45,— 43,75 Salzw. Helidronn 46.— 43, Rannesmannröh. 11.75 40, 0Tellus Befgbau..20.20 V. K. u. Laurahlltte 9,50.65 „ Hyp. u. Wb..70 2,75 Barmer Bankver..15.,10 obsohles. Eb.-Bd. 14,50 14.25 40. kand. C0.J18.85 15.25 Bochumerbb...—-,——.— Buderus EIsenw. 14,25 13.50 D. Luxem. Berqw. 53,50 49, ESsohwell. Bergw. 74,.— 70, Friedriohsb. Bgw]).—,—, gelsenk. Bergw. 58,50 55,50 Gelsenk,Gubstahl 21,.— 2,75 Transport-Aktien. Sohantungbahn..70.50J Nrddeutsoh. Lloyd 7,70 7,50 Igaltimore à Ohlo 56,50 33,5 industrie-Aktlen. Elohb. Hannhelm 28,— 28,— gad. Anliln.Soda 21.85 21,15J Cementkarlstadt 7,90 7,30 .-Kempf-Sternb. 24,.— 84,— Bad. Flektr.-des..56 0,54„ Lothr. Metz—.—10,- Mainzer Stamm. 62.— 62,— Bad. Masch. Durl. 17.50 18.5. Chamotte Annaw. Parkbrauerel...— 20.— Bad. Uhren Furtw. 14,85 14, 100 Chem. Wrk. Albert 46, 45— Sohöfferh. Zindg. 10 50 19,— Bayrlsch. Splegel 6,85 6,½%„ doldenberg 4——, Schwartz-Storch 19,.— 18,25 Bayer. Celjulose—.———]„ Grieshelm 18,30 17,25 Werger.„. 18,— 16,— Bebk& Henkel. 3,10 2,20„ Woeller t. M. 1680 15.— 0 18, 7 Adt, Gobr. Wächt. 2,70 3,—Bergmann Elektr. 17.25 16, DJ gont. Mürnb. Vzg.——— Adler Oppenhelm. 72,.——,Binghetallwerke, 0 3,30Daimler Motor..55 3,40 Adlerwerke Kley..90.57 Bl.-Uu.S. Braubaoh—,———dt. Elsenb. Berlin 6, 40 6, oC A. E. G. Stamm 10.75 10,58 Brem.-Besigb.Oel 27,75 26, 50 P. doid-u..-Anst. 16,— 15,75 Anglo Cont. duano 13,75——[Breuer Stamm. Deutsohe Verlag 30,25 30,— Asbhaff.Buntpap. 28,— 26,— Brookhues.-W. 6,0 6,50 Dyokerh. 4a Widm. 4,20.25 Asohaff. Zellstoff 23,50 23.75 Bronoef. Sohlenk 37.— 37,0 DinglerZweldrok. 6,75 6,7c Bahnbed. Darmst. 1,50, CBürstf. Erlangen 3,30.75 Dürrkoppwrk. St.——.— Baden. Weinhelm 1, 5 1,05Vem. Heldelberg 13,25 13,85 Düsseld.Rat.Dürr 3,10 3,.— Elsenwerkkalalt..55 J,80 JFelst Seot Fekfrt../ 1,70 Hirsohkupf..MHet.—,——.— Elberf. Farb. v. B. 18,87 17.7 kürlabelk Fulda.— 4,0 Hoch-und Tlefbau 4,60.90 Elektr. Lloht u. Kr. 10,.— 9,7 Frankfurter Hof 16.— 15,— Höchsterf Farbw. 17,50 75 Els. Bad. Wolle—.— Frankt Pok. 4 WIt..— 3,90 Holzmann, Phil...50 6,13 Emag Frankfurt. 1,40.40 Fuohswag.Stamm.80 J, Holzverkohl.-ind. 6,.—.80 Emaſilest.Ulirioh 5% ganz Ludw. Malnz 6, 50 0,42 lunghans Stamm.—.— Enzinger Worms 4,— 13 50[delling 4 C0... 1,20.—Kammg. Kalsersl. 12.— 12, Ehrnd 4 Sehmer—,——,— IGoldsohmidt Th. 1,25 14,50 70.6 2 Lenp, stotin. 8 9068 Eolinger Maschin. 7. Arltzner M. Durl. 23,.——.—[Kemp, Stettin.. 0, Fitlinger Spinn 20.— 83.— ar n, Blfnger. 18.60 14.— Flein,soh.Beck..30.10 Fab. Joh. Blelstift 14,7.— fHaid æ Meu, Nähm. 22,.— 20,—Knorr, Hellbronn 4,25 405 Faber& Sohlelch..25 4,— Hammer Osnabr. 17.— 16,25 Konserven Braun.25 522 Farbwerk MUhih. 83,— 83,—Hanfwerk. FUssen 16,50 15,63Kraubd& C0., Lok. 6,13 6,25 Fahr huebr. Plrm..50 bi5s5 Heddernh. Kupfer.20 7,30 Krumm, Otto.. 1,50 1,0 Felt.Gulll. Carlsw 26,5 25, Herzogp.München.60 6,50 Lahmeyer 4 00. 2,0 1,0 Feinmech. letter.— 16, Ifllpert Armaturf. 5,10 5,30Lech Augsburg. 18.— 15.3 20 Allg. Lok. u. Str. 45,50 43— „veutschekabeſw. ſ75.söſEſektr.Lieferung. Ic.55 15½75 deſsenk. Bergw, 55,78 55,0 Hipert Masohlin. 5,5 ———— ͤ?——— ͤ ſͤſvöb———— 2 des NMannheimer General-Anzeiger Berliner Wertpaplerbörse Starkes Interesse für Vorkriegsanleihen. Kriegsanleihen heute 11,20 l. Stilles Geschäft auf dem Aktienmarkt Berlin, 3. Sept.(Drahtb,) Da das Publikum und auch das Ausland in verstärktem Maße sich am Börsengeschäft beteiligt, zeigt die Börse im allgemeinen weiter ein ziemlich lebhaftes Aussehen. Die schon gestern zu beobachtende Tatsache der AbwWanderung von Dividenden- papieren bei verstärkter Anteilnahme am Rentenmarkt aufseiten des Publikums trat auch heute wieder zutage. Wenn auch die Gründe, die in der Aufwertungsfrage von amtlicher und sachkundiger Seite in dem erhofften und vielfach verlangten Ausmaß als nicht zutreffend bereits in der Presse genügsam erörtert worden sind, so ist doch das Interesse für alle Vorkriegsanleihen beim Publikum in steter Zunahme begriffen und wird von der Spekulation durch allerlei Gerüchte noch gefördert. Das überaus lebhafte Interesse, das auch heute wieder kür Vorkriegsanleihen des Reiches, der Länder und der Städte bestand, hat zu neuen beträchilichen Kurssteigerungen für diese Papiere geführt. Kriegsanleihen erreichten den Stand von 1120, 37 proz. Reichsanleihen über 1600 und auch die Notierungen für.-Schätze und Zwangsanleihen gingen stark in die Höhe. Im Gegensatz hierzu ging es auf dem Aktien arkt Wesentlich stiller her. Das Publikum hat teilweise ver- kauft, so daß zu Beginn des Verkehrs eine Senkung des Kursstandes bis 1 Bill. Prozent eintrat, die aber später wieder ziemlich ausgeglichen wurde. Bei anhaltenden mäßigen Schwankungen erwiesen sich die Kurse für später gut behauptet, Was für alle Industrie-, Schiffahrts- und Bankaktien so ziemlich ohne Ausnahme gilt. Von Auslandswerten behaupteten Renten die gestrigen Kursaufschläge, und auch Canada und Baltimore waren wenig verändert. Am Bankenmarkt hat die Flüssigkeit noch zugenommen. Die Devisen wurden tber- Wiegend unverändert festgesetzt. Wochenübersicht der Deutschen Golddiskontbank vom 23. August Aktiva: Lstrl. sh. d. 1. Goldbestand 9000 11 11 2. Noten ausländischer Banken 16 110 18 11 3. Täglich fällige Forderungen im Ausland 1 0906755 3 1 „Wechsel und Schecks 6220 417 2 3 davon kurzfristig L 218 342.—.5 * 5. Noch nicht eingezahltes Aktienkapital 3 522 300—— 6. Sonstige Aktiva 31 755 16 7 10 896 338 13 10 Passiva: 1. Grundkapital 10 000 000—— 2. Reservefonds——— 3. Banknotenumlauf——— 4. Täglich fällige Verbindlichkeiten 470939 3 10 5. Sonstige Passiva 410 309 10— 88 Summa: 10 890 338 13 10 Giroverbindlichkeiten: 7338 079 9 Zu den Zahlungsschwierigkeiten im süddeutschen Seikenkonzern wird uns geschrieben: Ueber das Vermögen der Chemischen Fabrik,.-G. in Hanau, ist am 2. September auf deren Antrag vom Amtsgericht Hanau das Konkursverfahren eröffnet worden. Die Gesellschaft stand seit dem Frühjahr unter Geschäftsaufsicht, in deren Verlauf es ihr gelungen war, einen Vergleich mit den Gläubigern auf der Basis einer mehrmonatigen Stundung zu schließen, so daß vor wenigen Tagen die Geschäftsaufsicht aufgehoben werden konnte. Dennoch hat die Leitung der Akliengesellschaft den Zustand für hoffnungslos N gesehen und mit Rücksicht auf die Ueberschuldung selbs den Antrag auf Konkurseröffnung gestellt. 2- Der Umfang der deutschen Tabakindustrie. Die denlt- sche Tabakindustrie zählt zurzeit 13 126 angemeldete Be⸗ triebe, worunter die Zigarrenherstellung die I aus gröſfte Zahl der Unternehmen innehat und zwar fünfma soviel als alle anderen Zweige der deutschen Tabakindustrie zusammengenommen. Es 5 zurzeit in Deutschland nae einer Aufstellung der Tabakzeitung Zigarren- u. Zigaretten. Spezialist Dresden) 10 824 Zigarrenfabriken, 1017 Ligaretten kabriken, 922 Rauchtabakfabriken, 251 Kautabakfabrisen un 112 Schnupftabakfabriken. Friedrich Richter& Co.,.-., Maschinenfabrik und Eisengießerei in Rathenow. Die o..-V. genehmigte den vorgelegten Papiermark-Abschluß für 1923 und den Vorlrag des buchmäßigen Ueberschusses auf neue Rechnung. Eine Dividende gelangt somit nicht zur Ausschüttung. Demn Vorstand und Aufsichtsrat, letzterem unter Protest einer Minderheit von 956 Stimmen, wurde Entlastung erteſg. Punkt 5 der Tagesordnung: Vorlage der Goldmark-Eröff. nungsbilanz wurde abgesetzt, um auf die Tagesordnung elner später einzuberufenden ao..-V. gesetzt zu werden. Wegen der Umstellung wurde auf Anfrage erwidert, daß die Iktio- näre nach Lage der Verhältnisse zufriedengestellt werden dürkten. Die Aussichten für das laufende Geschäftsjaht haben nach den Ergebnissen der letzten Wochen eine kleine Besserung erfahren. *Hamburger Elbe-Schiffswerft.-., Hamburg. Die geschlossene Majorität, die sich bisher im Besitz der Rheinischen Handelsgesellschaft m. b. H. In Düsseldorf(Hanau- Konzern) befand, ist in den Besitz des Bankhauses A. Falkenburg u. Co. übergegangen. E ist beabsichtigt, die Werft, die bisher Schiffe bis zu 5000 Jo. herstellt und gut beschäftigt ist, auszubauen und auf den gleichen Grund und Boden unter Anlehnung an eine gro industrielle Gruppe eine Abwrackwerft zu errichten, die 2¹ gleicher Zeit mehrere Dampfer abwracken kann. Die Abtel⸗ lung Waggonbau soll erheblich vergrößert werden. * Stettiner Oderwerke.-G. für Schiff- und Maschinenban in Stettin. Nach den Vorschlägen der Verwaltung soll J der Ausschüttung einer Dividende für das abgelaufene Ge⸗ schäftsjahr abgesehen werden. Die Goldmark-Eröffnungs, bilanz per 1. Juli sieht eine Ermäßigung des gegenwärk 34 Millionen betragenden Grundkapitals auf 2608 000.% d. h. auf 1,12,5 des bisherigen Betrages vor. Die Ermäſligung soll in der Weise vor sich gehen, daß der Nennbetrag 855 32 000 Stammaktien von je 1000 Papiermark auf 80 Goldmar herabgeschrieben wird, während die 2000 Vorzugsaktien m einem Kapitalbetrage von 48 000 Goldmark in die Bilan- eingestellt und in ihrem Nennbetrage von je 1000 Papier? mark auf 24 Goldmark umgestempelt werden. Der Zesenv konds wird in der vollen gesetzlichen Höhe von 260 000 ausgewiesen. Warenund Märkte Die Tee- Auktion in Amsterdam am 28. August, die ca. 24 000 Kisten Java- und Sumatratee umfaßite, verlief 80 lebhaft und zu Preisen, die ca. 10—15 Prozent über, 55 Taxen lagen. Der Hauptteil, ungefähr des ganzen Jerg tums wurde von Englan d gekauft, so daß für die ander Länder wenig übrig blieb. Ganz besonders Waren wiederum feine und feinste Sorten, die das meiste mtee hatten. Hohe Preise mußten hierfür angelegt Wer E. London meldet ebenfalls dauernd sehr festen Markt. n eylo bewegen sich die Preise von neuen allerfeinsten C und Darjeelings etwa 15 bis 20 Prozent höher, Wie voriger Ernte. 100 150J: dun 170 1 30 Ssobs Gubetabl. 13 80 17.c, Tockil Soh ev., 16,—18.—JV.Staßl.hf 1816— „ Beslgh. 70,.———JVer. Uitramarinf. 18,90 16,0 Z6ohDkew., Kit'n 1 ohs. Gußstahl. 19,„5Teokl. aw.. 16,— 15.— v. v. d.— Tücoliei Lolle 9,0 8,½75 Ver. ellat. Berl. 328 ,58 Zuokerf. B. Wagh, 315 3,35 Sarott!.....60 163 Teleph. Berliner 5,25 5,Ver. Ultramar 5 22 20 85 Uhrenfabr.Furtw. 3,15—,— Vogtl. Masoh. 8t. 3,75.—„ Frankentha.75 4,40 Hugo Sohnelder. 4,55 5,— Thale Elsenhütte—,———Jogel Telegr.- 15.50 3,20 Ver.deutsch. Oele———, Volgt& Häff. St..—.—]„ lellbrenn. 3,80.59 Sopubert& Salz..5 11.80, Turk. Tabaksreg.—Voßtlünd. ne 10⸗ 2 107 V. f. oh. Ind. Malnx 12. 12,50 Voithom. Seli.K.25 3,.—„ Offstoln.. 4,60 4,05 Sohuokert 2. Co. 39,25 39,90 Unlon-Giegerel.8,15.: Wanderer-Werke 10%0 C ̃ œͤö! ,,. 9 K——„ 2 2„5 1 N 5— Ver.Finsel Hurnd. 17.— 17,— IZeljst. Waldhotfst. 11.75 11.75„ Stuttgart. 4,50 ge.— 709 Lerg Prif dum 30 5. Nest ene 112 Freiverkehrs-Kurss. ..65.85Krelohgauer. Benz. Elberfeld. Kupfer.40.500Mansfelder.. 620 5,½5 Entreprises. i——.= IMez Söhne... 2,70 3,— Berliner Dividenden-Werte. Transport-Aktlen. .-Austral.'soh. 29,9 Lloyd 8,— 7,25 1 Sohantungdahn. 2,85.30 Ab.-Amk. Paketf. 31,25 28.60 Roland-LInle.. 13,25 12.59 .-Südam.'soh. 40,— 36, 70 Vereln.Elbesohlff.50 2,90 Hansa'sohlff. 1,15 18,50 Bank-Aktien. Bank f. el. Werte 68,15 7,65[Dtsch. Aslat. Bank 38,75 38,75[Oest. Cred.-Anst. 0, 25 0,40 Barmer Bankber. 2,30, 2,15 Deutsche Bank. 12.— 11,35 Reſohsbank..65 46, Berlin. Hd. Ges. 29.75 27,50 Dt. UDebersee Bk. 72,25 74,50 Rnein.Credithank.60.85 Oom. u. Pripvathk. 6,5 6,— Diso. Commandit 13,75 13,25 Süddeutsch. Dlso. 9,33.25 Darmst. u. Nt.-B. 10,60 10,-[Dresdner Bank..85.50[Westbank. 0,30 0,50 Altteld. Kreditbk. 2,50 2, 10 Industrie-Aktien. 0 Acoumulat. Fabr. 4,80 32,75 Badische Anllin. 21,95 21,15[Br.-Beslgb. Oelf. 28.—.25.60 Adler& Oppenh. 79,— 70.— Baloke Maschin, 5,5 4,85 Bremer Vulkan. 61.50 62, Adlerwerke.80 2,50 endende 6,59—,— Buderus Elsenw. 15,10 13,8 .-G. f. Anliinfarb. 17,— 16,45 J. P. Bemberg.. 24.——.— bhem. Grſeshelm 18,59 12,90 Alexanderwerk. 3,50 3,4% Bergmann Elektr. 16,75 16 25 Phem. Heyden...30 3,80 Alig. Elektr.-Ges. 10.75 10,65 Berſin-Anb.HMsch..15 7,45 Chem. Meller 12.— 15,— Als. Fortl. Zement 58.— 59.— Imme Glee.& C0. 3,75 3,50 Beriiner Masohb. 18.75 18,—[Shem. Aibert... 48,— 44,90 duano 15.20 13,560 Berzellue Bergw. 7,20.— Dalmier Motoren 3,50 3,30 Anfalt. Kohlenw, 24,— 21,— Bing NMürnberg. 3,0 3,— bessauer das], 85 Annsner Gugstabi 13,60 12, 75 Bismarokhütte..—,—— beutsch-Luxemd. 52,80 59,60 Arenberg Bergb.———.—Boohumer Gudst. 53,25 51,75 P. Elsenb.-Slanal. ½5 5½ Aschaffhg. Zeilet. 21.——Gebr. Böhier& O0, 34.75 33,50[Peutsche Erdöl. 42.5 41.60 Augab.-NHb. Masoh. 26,60 25,75 Braunk. u. Brükete 37.50 38,— Deutsch.Aubstahi.70.50 Suüdd. Elsenbahn 16,.— 46.— Baltimore. 54,— 52,.— Stettiner Vulkan 19.30 12,7. fastatter Waggon—,—.— Stoehrkammgarn 50. Uta. en ,½5 ½Stoewer NMähm.. 14,59 14 50 uhm. Kohlenanl. 11,10 11,75 Stofib. Zinkhütten 35,90 35,90 Ver. Harzer Kalk 2,15.90 Südd. Iimmobllen. 3,5) 3,96].Schuhf. Brn.& W..55 2,10 Adler Kall.... 26,— 25,— Berlinkarior. Ind. 70,— 68,85 Chem.Gelsenk.. 82.—77, Aphallg. Petr. ind..50 4,20 Becker-Kohle Beoker-Stahl.35 WieslochfTonwar.“ 55 eeee 1 50 Zollstoff Vereln;. 7⁵ zellstoff Waldhoĩ 1,5 fl, Vor. Chem. Charl. 19,75.— V. Dtsch. Niekelw. 24,25 17,10 V. Glanzstoff Elhf. 50,— 49. 47.7 8 Berllner Ergänzungs-Kurs Qruschwitz extll 5,75 5,50 O. Heckmann. 55,——,— Optisohe Eoerz. 5,75.50 — Wloking- oement304088 Wolf, Buokau. 1— Wissener Stabl: 2514.75 drddcafe g 927 Durener Metall 9118 23 Webor geih.50 ebere au. 0 Flend. Brüokenb. 350.65 WIIhelmsh. Eulau 8, Otsoh. Australlen 29,30 29,. .-G. f. Verkhrsw. 51,— 53,50 Alfeld Delllgsen. 2,50 2,25 Ammend. haplet.— 5,— Rüokforth Nachf. 2,25.30 Ber.-Gub. Hutfbr. 23,— 20,—Salzdetfurth.. 23,25 25,25 Conoord.Spinner..20 2,5 Scheldemandel. 24.50 24,— Deutsohe Kunstl. 2,10 2,25 Segall Strumpf..90 1,75 debhard Textil. 7,60.(J Teichgräber..,.60 1,50 debr. Goedhardt. 17,50 1/5 Thoerl Oelfabrik 9,80.75 dothaer Waggon 4,—.40 Tnuringersallnen—,— 19,50 Kolonialwerte. 2 10,50 Dtsoh.-Ostafrlka 2,90 2,80 J 4% Mexlkaner..——,— Russenbank 01315.— Neu-gulnea.. 4,10.— 4¼% Mex. Bew.— ,— Deutsche Fetr.. Otavikinen.Eis. 24,70 23,75 50% Tehuantepec 29,75 30,— Fomona 75.50.%55 South West.—.———4½% 1*————Heldburg—5* 5% Mexlkaner 49, 46,— Petersb. Int.Hand. 4,50 4, Benz-Motor Berliner Freiverkehrs-Kurse. 4 2.— Hochfrequenz..75 8,45 fonnenberg. 5235 5055 Int. Petr. Un., lpu—,———Slohel& Co. 713 115 Krügersball.. 11.59 10.85 Sloman Salpetef.50 Veyer Toxi. 0,5 9,5 Südsee Fhosphat 9 825 Muldenth. Papler 0,13 0, 13 Ultra 6,15 5,85 2,12 Dlamond.. 15,75 15,75 Berliner Festverzinsliche Werte. a) Reichs- und Staatspapiere. Deutsohe Kallw. 50.— 49,— Elektr.Lloht u. K. 10,20 9,75 Gelsenk.ufstabl 22.— 2,50 Deutsche Masch, 7,68.—Elsbach& Co.. 30, 30,— Gensohow& 00.22.75 22,75 Deutsohestelnzg..50 7,60 Emaſlie Ullrioh', 4 25 5,— German. Portl.-Z. 8,50 8,45 Deutsode Woflt. 5,48 4,50Enzinger Fllter 12.— 1,49[derreshelm. Gas 40,50 41. Deutsoh. Eisenh, 6— 5,—ESoh. Berbwerk 7,80 450 des. f. etektr. Unt. 18,80 19.15 Donnersmarokh., 91.——— Faber Blelstift. 14,.90 14.— Goldsohmidt, Th. 15,70 1,40 Durkoppwerke.. 11.— 10,—Fahl, Llet& 00,..0 5,— Areppiner Werke.,— 40,25 bussefſ. kisend. 20.— 20.—Feldmühle Papfer.50 4,50 Aritznerkasohln. 30,— 29,—. Dynamit Mobel.. 10,— 4,50 Felten& Gulfl.. 25.50 25,75 Gfebr. Grobmann. 3,70 3,60 Sokard Masohin. 2,45 11,50 B. Frister. 3,4 3,60 Hrün&. Biltinger 15.75 15,40 Elsenw. L. Meyer.20 2,— Fuche Waggon..60 1,60 Haokethal Draht.50 3,10 Elberfelder Farb. 18,85 17,60 gaggenau Vorz. 8,25 6,25 Hallesohe Masoh. 11,40 11.35 Elberfeld. Kupfer 2,40.—Ganz Ludwig...45 0,35. 8. Splnn. 16.10 15.— Hanndv. M. Egest. 76.— 7d, IHoesod Els. u. 5t. 14, 75 1,65 Kiboknerwerke. 2,5 12.— —— 12, 1,0 Honenlohe-Werk. 28,—24.10, H. Knorr.. 45 8 5— 220 .-Men dumml.— Harkortgergwrk. 9,40 8,75 Horchwerke. 12, 10,— Gebr. Körting...75.75 87 1855 e öegetsee 0ll 35 e5 Harpen. Befgbau 78,„Attw..Kayser 44,— 18.—[Kosthelmer Cell.%/5 2. 9. 11 3,80 3,50 lse Nr 19,85 19.— Krause Cle. Lok. 6,15 575 Heekmann.. 6,50 5 60 H. Judel& C0...60 7,20 Kyffhauser Hütte 1,50.30 Hedwigshütte.. 28,75 22.70[debr. Junghans..75 8,50 Lahmeyer& C0..85 1½25 0.—[Kahla Porzellan, 9, 10 9. 100Laurahutte....15 6, Hindr.& Aufferm..—.0 Kallw. Asohersl.. 18,30 14,75]Linde'sElsmasch..10 7,90 Hlrsoh Kupfer 1—5 Karler. Masohln. 4,40 9 5 kindenberg Hlrschberg Leder 14 25 5 Adobster Facbw. 17.75 15550 6. M. Kemp....80.77 Lingel Schubfabr. 3,0.10 — E 5 Pnflüpp kolzmann 6,65 6,25 Köin Rgttweiller 10,60 922 40% 0 Lattowltz. Bergb. 3775 31.— Harl Lindetrzm. 1675 18.10 f 1025 10%5 Dollarsoh. 86— 86,75 3½/b. Relohsanl 1,500 J,725 89% B. Kohlenenl. 1320 5 ee 94.75 9455% 8 00 2,000 5% reud.Cellant. 320 706 o n,** 9. Relohssohtz. IV-V1.000 1, 000 4% prü. Konsols.725 1,850 Roggenwe 45 „ l 075—,—%%%„.025 20020 8% Roggenremb. 115—— ———. 1924er—— 1,900 ,950 5% Sohs. Braunk.— 8% B. Reſohsanl,.46.15 4% Radisohb Anl.- u Landsoh. Rogg 4%„ 1 1,435 1,675 3½% Bayer. Anl. 2 350 2,350 b) Auslüändlsche Rentenwerte. 15 12 —. 4 5,12 4% ½ Ust. Sohtza..——4% Turk. unſf. Anl.—.——8%-U. X. Sr.% 50 5, %„Goldrente 10,25—,—4%„Tollob. 1911 13.68 13.75 4%„ goldpr 5.40 143 4%„oonv. Rte.„— 1,10 1 400.-F. LOs 26,75 26,75 2. 0esüddt c. 5 4%„Sliberrte,.50——4½% Ul. St.-R. 1913.50——.60%„ neue 11. 7½ 133 0%„Paplerrt. 1,20 ,10 4½%½,„„1814 7,50 7, 6 5%„ Obuge f13,5070 4% Turk. Ad.-Anl. 11.— 11.—4%„„doldrte. 10.—.70 4½% Knat-, Ser. 114575 4%„ Magd.-EIs.] 14, 20 14,50 4%„„Kronenr.80 2134¼½%„„„ il.25% 1 li 12.50 12.50 J3%.⸗U. Stb. alte 10,50 10,28%%%„ 5 Frankfurter Festverzinsliche Werte · a) Inländlsche. 2700 2705 Dollarsohätze..——4% D. Sohgtsa. 08.900 7,0 45% Bayr. fls.· Anl 4500—— doldanleihe..—,—4% do. do. 1917 5,0 7,60 3½% do. 4/% Mhm. v. 1914 ,——.—Sparpräml. 1919850.760 35 „1902———50 Pr. Schatzaw. O,500 0,700 3½% d, Tederwar. fothe—,.—.Peterünlon Frkft. 2,5 21 Sohnellpr. Frank. 6,75 9,55 Led. Spioh. Pr.-A. 3,90 3,30 Pf. NMühm. Kayser 380.—Sohremm Laokf..74 4,— Tudwigsh. Walzm. 40,50 40,50 Pl.Pulv,St.innbd.—.——.— Sobriftg. St. Frkf. 6,70.20 Tutz Maschinen.—.— 28,— Thilipps.-.Frk.. 5,50[Schuokert, ürnb. 40,— 30,50 Tux sohe industr..50 0,— Porzeſlan Wesgel 11.50 1,50Soh. B. WesselSt. 2,75 2,5. Mainkraftwerke. 9,40 8, feln.dehb& Soh. 2,55.20 Sohuhfabrikerz.40 3,35 Met.-Aetz Münch. 1d0,— 9,50 Rh.elek..Stamm 9,75 9,5, Sonußfb. Loander 1,50 5 Metall Dannhorn„——, IHh. Masch. Leud..55 2,20Sellindustr. Wolff.—,.50 Miag, Muhlb....45 1,40 Rhenanla Aachen 6,75 6,35 Sfoh.& C0..Kalnz 5,65 5,25 Moenns Stamm,.60 2,50Rlebeok Hontan 40,.— 40,50Slem.Hals., Berl 4,— 47,1. Motoren Deutz 26,.——,— Rodberg Darmet. 3,15 3,20 Sinaloo Detmold 4,10 9,75 Motorf. Oberurs. 18,— 16,50 Rütgers-Werke. 19,28 16,40 Sudd Drahtindst. 27.— 30,— Meokars. Fahrzg. 4,90 4,55 Sohllnok& C. Hbg..——.— 8. Led. St. Ingbert—,——Fr. Méguln& C0. 13,50 12.90 7 Mederrd. Led.Sp.———— LSohneid.& Hanezu b——— IStrobet. V. Posd,.—— IMerkur Wollwar 26,— 26,— Nelsfols Fapler̃. 15488 14.— 4 Hofmann I5,— 18,½ UAix 4 denest...25 7,e RhelnBraunkohl. 36,40 32,— Ku e80. 67,75 64,25 Hotoren Deutr. 26.75 25,.— Rhein. Chamotte—,— 80,— 6. Lorenz. 6,½25 5,600 Münſhelm Berg. 75,— 70,— Hheln.Eektrizität 9,20 8,80 Lothr.Fortl.-Cem. 7,— 9,90 NMeokars. Fahrzg. 4,75 4,50 Rheln.Masoh. Led. 4,— 4,— Tüdenscheld Met. 3,50 3, 10 Nledlaus. Kohlen 30,75 39.— fheln, Met. Vorz, 25 2˙50 Tukau 4. Steffen.25 3,25 Mordd.Wollkkmm. 42.—. 4,25 fbeln. Möbelstoff.50 3,80 Hagfrus.-G.. 2,60—Obersohl. Esb. d. 15,20 14,% Rheinstahl... 360 38,— Mannesmannröh. 11,36 44,25„ Flsenindst. 16,90 15,12fhenanls Chem..81.12 Mansfeld, Aktien.— 5,40]„ Kokswerke 1/,% 44,25 flebeok Montan. 40,25 40,— Markt-u,Künhfhall.—— 12,25[Orensteln&Kopp. 20,— 18,75 Maximillansau.. 1040 10,— Phönix 39,50 37.30 Meoh. Web. LInden 6,75 6,75 Hermann Pige. 2,30 2,50 Rathgeber Wagg..— 6,80 Rombaoh. Hutten 20,75 19,25 Rosltzer Braunk. 23,55—,— Rosltzer Zuoker. 46,— 43,— 0,* 3½%„ 1904/5.—— 4% do. do. 300.800 50% Ft. Relohsanl..050 7753 4% Preul. Kons..850.850 5%“ abe 100 4% J% — 3¼½%.Relchsanl.350.750 3½0,/ 1832 2,050 35% 2% 05 do. 1,900.990%.800 1,900 4% 3/1,.-Sohatza.— 4% Badinl. v. ig19—, 0,800 35% do. 11 2½% V. u. V. do. 1, 1o0 1,150 3½%/% BadAnl.abg. 2,000 2,000 4% Württ. )%% VI.—IX. do. 0,350 1,030 3% do. von 1896 2,000—.— — d) Auslfudische(in Blllionen%) 25— %0 80848240 55 1ñ% Ar. Mon. 1887—,———4%;Bumünlen!903—,——,— 4½% 0st..f 1913 2,10 2,25 4¼% do. Gold.am, 5,50 5,60 8½¼%0., V. 5% Mex. am. 0ld—1 4½% do. Sohatz. 6,50.—4% do. am Rt.-.—.—— 4%„ lg.Anl. 4% do. Goldrente—.— 9,75 4%„„ 8. 112,8J 12,594. lrrlg,. %/ d0. unk. b. 1925 1,550.300 3/%%„„ inn.. ee. 18,75 19,40 Sachsenwerk„ 2,30 2,50 4½ do. Silberr. 1,50.80 4% Frk. Bagd. S. i 74.50——4% 5 Aehdantees %e do. einſß. nente i, 10—J 4 Ungar, Rolär, 9,75 9,50. 805 Tebuan * 0 — —— 1 1 U Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 4b8 Ludwigshafen, 3. Sept. euem Betriebe aus einem 55 Auwoch den 3. Sepfember 1924 Aus der Pfalz Einem Fabrikarbeiter wurde in e ſchloſſenen Schranke ſeine ſilberne n Maſe, im Werte von 30 geſtohlen.— Aus dem verſchloſſe⸗ 90 aſchinenraum eines hier vor Anker liegenden Paſſagier⸗ ers wurden den beiden dort beſchäftigten Heizern ein heiler A ſtaing, ein Paar neue braune Halbſchuhe, ein grauer Ulſter und 26 latk Bargeld geſt VVVVoftfn 655 bn geſtohlen. Ein in einer hieſigen Auto⸗Garage ekgebrachtes Auto, mit dem Kennzeichen II PD 1709, das ſich bei Wem. Elektriker befand, wurde einem Chauffeur ausgehändigt. Die Ch2 des Abholers ſtellte ſich jedoch als unwahr heraus. ARauffeur hat das Auto bis jetzt noch nicht zurückgebracht. ein 4⸗Sitzer und hat grauen Anſtrich.— Bei einem Land⸗ gabe uto iſt Der Das dict in Maudach kaufte ein Unbekannter ein fettes Schwem im Ge⸗ dund b. 175 kg zum Preiſe von 80 3 das Pfd. Lebendgewicht. Der wirt brachte das Schwein hierher und übergab es dem Unbe⸗ annt un 110 ſon, Saadtohne den anweſenden Die lanten im Schlachthof. Dieſer verkaufte es ſogleich wieder an einen ſelten Händler zum Preiſe von 751 55 Pfund Lebendgewicht erhielt dafür den Betrag von 218 1. Damit ging er flüch⸗ Landwirt zu bezahlen.— Von den im kteil Mundenheim an Pilzvergiftung erkrankten Per⸗ en iſt jetzt noch eine zweite Perſon geſtorben. ö Speyer, 3. Sept. Firma B. Roos.⸗G. entließ am ſamdut friſtlos 100 Arbeiter. Die Gemaßregelten haben ſich nun mengeſchloſſen und eine haft in In der Kaſſe de Gerichtszeitung Schöffengericht Mannheim Ungetreuer Bahnangeſtellter. Schuhmachereigenoſſen⸗ gegründet, die ihren Betrieb bereits eröffnet hat. Br r Güterhalle des Bahnhofs Neckarſtadt wurden lürch tigen und dieſem Jahre wiederholt Mankos feſtgeſtellt, die ihre Häufigkeit nicht durch einen Irrtum der Beamten entſtan⸗ Wiederholt ſtellte ſich der Kaſſenbeamte Ludwig duein konnten. lich lünger, der das meiſte minus aufzuweiſen hatte, auf die Lauer. F öa gelana es ihm an 24. Juni, das Heinzelmännchen. das ſchein⸗ ſe urch das Schlüſſelloch kroch bei der Arbeit zu ſehen. Von einem en Aktenſchranke aus, durch den er ein Guckloch gebohrt hatte, 15 wie der Bahnangeſtellte Fries, der früh beim Reinemachen ſtigt war, einen Bund Schlüſſel aus der Taſche nahm, eine 05 wilade aufſchloß und aus ihr ein anderes Bund Schlüſſel holte— achtaren die Schlüſſel der Kaſſenbeamten— und ohne langes Be⸗ en der Schlüſſel ſogleich mit dem richtigen die Kaſſe öffnete. ſlnen 0 di E. Iüm rit i ſerte. wie die ganze Sachlage. arauf ſtützte ſich heute das Leugnen des Angeklagten. n ſprachen aber ſtark gegen ihn: Wiederholtes ſcheues Fragen, eder Geld in der Kaſſe gefehlt habe, weiter, daß er die Schub⸗ datlat einem abhandenen Schlüſſel öffnete, den er in ſeinem ſchlüffelbund hatte und den er nach dem durch die Unterſuchungshaft. Mendiebſtähle von Kä fabrik in Neckarau nger ſtellte ihn ſofort, ließ ihn aber unklugerweiſe, ohne vor 5 Augen den Diebſtahl feſtzuſtellen allein, um Polizei zu holen Der fand dadurch Gelegenheit, wieder das Geld hineinzubugſie⸗ Die Vorfalle daraus ent⸗ 925 Das Urteil lautete auf eine Ge⸗ Iennisſtrafe von 6 Monaten. wovon 5 Wochen verhüßt mmen aus der Gummi⸗ und Zelluloid⸗ die dort beſchäftigt geweſene Fabrikarbeiterin Anna Chriſt. eh. uten. mit einem Stabe von Hehlern, alle von Neckarau auf die lageba aunen nk. iden war. 00 Au D Es handelt ſich um etwa 4000 Käm Den Vertrieb hatte die Ehefrau Marg Barth über⸗ die angeblich die Sachen annahm weil die Dehn bei ihr me, zum kusſchußware. Während die Ehefrau Sofie Ditſch das zweite ſeegen Hhlerei verurteilt wurde und Strafaufſchub erhielt, Nae e ſich nicht abhalten, ſich auch an dieſer Sache zu beteiligen. kebielt etwa 1000 Kämme, ihr Sohn, der Jockey Heinrich Ditſch don Karlshorſt etwa 1200 Stück ab und der Bruder Friedrich Mutter Abvehmer waren. e erhielt ebenfalls 200—300 Stück. Der Lagerhalter Rich. liee der fechſte im Bunde, entwendete aus dem Lager ſeines gebers, der Firma Liebhold und Co., in Rheinau ca. 55—60 ettfedern, für die auch wieder Friedrich Karl Ditſch und Holländer Schiffer erhielten zum i Lon der letzteren die gehehlerten Waren für Benzin und Pe⸗ U. e Angeklagten wurden nach den Plaidoyers ihrer Verteidiger Dr. Ebertsheimer, Schindler, Ludwigs) verur⸗ Dehn 2 Monate, Elſäßer 3 Monate, Barth(ſchon vorbeſtraft) die zuf ſ treih 95 hlrerhalten. 0 (unate, Sofie Ditſch 1 Jahr 4 Monate, Karl Friedrich Ditſch büste. Heinrich Ditſch 2 Monate Gefängnis. Sofie Ditſch wurden Sierlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 3 Jahren aberkannt. Wolder Ditſch und Anna Chriſt, Dehn erhielten Strafaufſchub Notlage will bei den Ditſch's und der Dehn wende Kraft geweſen ſein. ie recht verabſcheuungswürdige Tat beging der 31 Jahre alte uie Stto Schehl in ſeiner Eigenſchaft als Beamter der Orts⸗ — Er bezog ein Gehalt von 192 /, ſcheute über 3000 gefälſchte Fünfzigpfennigſtücke in ſich abher nicht, einer großen Anzahl von Perſonen, meiſt Frauen und Invaliden ron 75 und 68 Jahren geringere Beträge auszuzahlen als ſie zu beanſpruchen hatten. Es handelte ſich meiſt um Wochen⸗ hilfe und Krankengeld. Es fehlten, wenn die Leute die Quittungen unterſchrieben hatten und er ſich unterdeſſen entfernte ſtets Beträge bis zu 4%/% In zwei Fällen machte er ſich durch Selbſtausfertigung der Unterſchrift der Urkundenfälſchung ſchuldig. Das Urteil lautet auf 6Monste Gefängnuts. Es wird Strafaufſchub auf Wohl⸗ verhalten bis 1927 erteilt.(Vert. Maiſch). Ein windiger junger Herr iſt der Buchhalter Willi Gſchlecht von Zürich. Sein Vater wird wohl nach ſeinem Vorleben oft für ihn bluten müſſen. Er war bier im Hotel National angeſtellt. In dem einen von acht ihm zur Laſt gelegten Fällen, ſoll er ein Motor⸗ rad unterſchlagen haben, im Falle Betrug bei Auszahlung der Angeſtellten, da einer 15„ zu wenig erhielt, weiter pumpte er die beiden Portiers und den Hoteldiener an ohne ihnen das Geld wie verſprochen, zurückzugeben. Urkundenfälſchungen beging er an Fleiſchrechnungen in drei Fällen, in denen er Fleiſch als bezahlt eintrug, bei der zweiten Rechnung änderte er das Datum vom 28. Juni in 16. Juli um und dann fälſchte er auch die Unterſchrift. Die alte Geſchichte: Das Loch, das er durch Aneignung des Geldes für 1 Pfund Fleiſch im Betrage von 40 gemacht hatte, wollte er durch die beiden anderen Fälle wieder zudecken. Das Gericht verurteilte ihn nur wegen der letzteren drei Fälle zu 5 Monaten Gefäng⸗ nis und ſprach ihn bezüglich der anderen Fälle frei. Sehr weiſe war der Entſcheid des Gerichts, daß es ihm erſt mit einem Strafaufſchub entgegenkommt, wenn der Verteidiger,.⸗A. Gebtz ſich mit dem Vater des lockeren Angeklagten— dem Leutnant a. Di., wie er ſich auf den Viſitenkarten fälſchlich nannte— über die Bezah⸗ lung der Schulden an die Hotelangeſtellten geeinigt hat. Eigentumsvergehen Der Kaufmann Heinrich Rimmler entwendete in der Pozzi⸗ ſtraße ein dem Agenten Lichtenberger gehörendes Motorrad im Werte von 400 /. Er hatte Strafauſſchub auf Wohlverhalten, der mun verwirkt iſt. Urteil:(Monate Gefängnis. Neues aus aller Welt — Zwei Todesopfer in Jüterbog. Die Minenexploſion im Jü⸗ terboger Lager, hat ein zweites Todesopfer gefordert. Sieben Mann, deren Verletzungen zum größten Teil ziemlich ſchwerer Natur ſind, befinden ſich im Lazarekt. Das Unglück hat ſich ſchon am Freitag abend ereignet. Nach Beendigung einer Uebung hatten zwei Mann einer Kompagnie des aus Roſtock ſtam⸗ menden Reichswehr⸗Regiments 5 eine nicht explodierte Mine ge⸗ funden und ſie entgegen der Vorſchrift und trotz ausdrücklichen Ver⸗ bots eines Offigiers mit nach der Baracke im neuen Lager genom⸗ men. Ein Soldat, der das Geſchoß beim Reinigne der Stube fand, machte ſich an der ſchon etwas verroſteten Mine zu ſchaffen. Dabei erfolgt die Exploſion. — 27 Senkner Feuerwerk explodiert Sonntag vormittag kurz nach 11 Uhr explodierten im Leipziger Lunapark 27 Zentner Feuerwerkskörper, die zu einem großen Feuerwerk verwendet wer⸗ den ſollten. Rieſige Feuergarben ſchoſſen in die Luft. Die Ka⸗ binen einer Badeanſtalt, wo die Feuerwerkskörper unter⸗ gebracht waren, fingen Feuer und brannten nieder. Die Feuerwehr löſchte in kurzer Zeit den Brand. Einer der Feuer⸗ werker erlitt bei den Löſchverſuchen ſchwere Brand⸗ wunden. — Fünfzigpfennigſtück⸗FJabriken. Durch die Aufmerkſamkeit eines jungen Mannes iſt in Berlin eine neue Falſchmünzer⸗ werkſtatt entdeckt und ausgehoben worden. Ein Fremder zahlte ihm mit einem Fünfzigpfennigſtück, das ſofort als Fälſchung kenntlich war. Der junge Mann ließ von ſeiner Ent⸗ deckung nichts merken, ſondern verfolgte den Fremden uncuffällig und beobachtete, wie er bei Straßenhändlern Schnürſenkel und Zigaretten kaufte und mit Fünfzigpfennigſtücken bezahlte. Der Ein⸗ käufer fuhr dann mit der Bahn nach Lichtenberg, der Beobachter folgte im gleichen Wagen und ſah den Mann in einem Haus an der Fontaneſtraße verſchwinden. Auf Anzeige bei der Polizei wurde das Haus beobachtet und es ſtellte ſich heraus, daß dort datſächlich eine Falſchmünzerwerkſtatt eingerichtet war. Die Fälſcher und die Perſon, die das Geld in Verkehr brachte, wurden verhaftet. Eine hoben. Dort hatten ſich drei Fachleute zuſammengetan. Der eine war in einer Fabrik beſchäftigt, in der das Metall für die ſtaatliche Münze bearbeitet wurde. Er ſtahl ſo viel als möglich von dem fertigen Metall und brachte es nach Hauſe, wo zwei ſeiner Freunde, die gleichfalls Metallarbeiter ſind, an ſelbſtgefertigten Prägeſtöcken die Fünfzigpfennigſtücke fabrizierten. Das Geſchäft lohnte ſich ſo, daß die beiden Präger ihre Arbeitsſtelle aufgaben und nur der dritte in der Metallfabrik in Arbeit blieb, um das Material ſchaffen. Auch dieſe Perſonen ſind feſtgenommen. Sie hatten ſchon Umlauf gebracht. andere Hartgeldfabrik wurde in Pankow entdeckt und ausge⸗ herbeizu⸗ Lofe ebenfalls angeboten werden. 8 — Von einem Bären angefallen. Auf dem Rindermarktplatze in Brieg, gegenüber der Mollſchen Fabrik lagerte ein Trupp Zi⸗ geuner mit 3 Wagen, 7 Bären verſchiedener Größe und einer An⸗ zahl Affen und ſonſtiger Tiere. Eine quer über den Platz zur Ar⸗ beit gehende Frau kam dem einen Bären zu nahe und wurde von ihmerheblich verletzt. Sie erlitt eine 12 bis 15 Zentimeter lange Wunde am Unterſchenkel, die von einem herbeigeholten Arzt teilweiſe genäht werden mußte. Das Zigeunerlager lockte eine ganze Anzahl Zuſchauer herbei, von denen namentlich die Jugend ſich um die Affen gruppierte, die an den Anbindeſtangen angekettet waren. Man reizte die Tiere oft, ſo daß auch hier beinahe Unfälle ent⸗ ſtanden wären. Gegen Mittag machten ſich die Zigeuner mit ihrem Getier zur Bettelfahrt durch die Stadt auf, wobei ſie ſich in mehrere Trupps teilten, die auf verſchiedenen Straßen gleichzeitig arbeiteten. Dabei kam es an verſchiedenen Stellen zu aufregenden Zwi⸗ ſchenfällen. In der Neuhäuſerſtraße nahm ein Bärenführer einem der größeren Tiere ein Stück Brot weg. Das Tier geriet in Wut und fiel den Zigeuner an, der zu Boden ſtürzte und von dem Bären mit Tatzen und Maulkorb bearbei⸗ tet wurde. Paſſanten ſchlugen auf das Tier ein, bis es von dem Zigeuner abließ. — Ku-Klux⸗Klan auf dem Kriegspfade. Seit Juni 1922 leben die Mitglieder der amerikaniſchen Geheimgeſellſchafl„Ku⸗Klux⸗ Klan“ in Herrin im Staate Illinois mit den Behörden in erbitter⸗ ter Fehde. Schon damals hatte es zwiſthen den Ku⸗Klux-Klanern und den organiſierten Arbeitern eine regelrechte Schlacht gegehen, wobei 21 Bergarbeiter getötet wurden. Jetzt haben Mit⸗ glieder des Ku⸗Klux⸗Klan den Friedensrichter und die Stadtver⸗ ordneten angegriffen. Bei dem Gefecht wurden ſechs Leute getötet und viele verwundet. Bundestruppen wurden nach Herrin geſandt, um die Ordnung in der Stadt wiederherzuſtellen. Wetternachrichten der Karisruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7es morgens) „Fuft⸗] Tem⸗ Ss Aa Wind 2 35 38 m mm S S Richt. Stärke 8 Wertheim—— 11] 14 11— leicht belent 2 Königſtuhl..563 760.60 14 17 13 NW⁊ ſtill Hebel 24 Karlsruhe 127 760.5, 14] 17 13 8leicht bedtal 3 Baden⸗Baden 213 760.]0 13] 16 12 SW leicht fegen 4 Villingen780 762 1 10 15 TIſtill 4 Feldberg. Hof1281 653.] 7 9 6NO 1 lebe!— Badenweiler.—————1——1 St. Blaſien—— 8 15 61 0„ en Die europäiſche Luftdruckverteilung hat eine durchgreifende Aen⸗ derung erfahren. Ein großes Hochdruckgebiet hat ſich über Nord⸗ europa herausgebildet und dort heiteres Wetter gebracht. Auch in Norddeutſchland löſt ſich die Wolkendecke auf. Die Regen der letzten 24 Stunden werden noch von Reſten des nach Oſten gezogenen ſtar⸗ ken Tiefdruckgebiets hervorgerufen. Im Bereich der abſteigenden Luftbewegung des hohen Druckes iſt ober bald auch in unſerem Gebiet mit Auflöſung der Wolkendecke zu rechnen. Die kühle Regen⸗ periode der letzten Wochen geht jetzt raſch ihrem Ende entgegen, doch iſt heiteres, ſonniges Nachſommerwetter in den nächſten Tagen zu erwarten. Vorausſichkliche Witterung für Donnerstag, 4. Seplember, bis 12 Ahr nachts: Abnehmende Bewölkung, in einzelnen Landesteilen trocken, nur noch vereinzelt Strichregen, etwas wärmer. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannbeim, 1 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwostlich für den politiſchen u. volkswirtſchaftl. Teil: i. V. Dr. Fritz Hammes; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willg Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete, Gericht u⸗ den übrig. redaktionellen Teil: Fr. Kircher: f. Anzeigen: J. Bernhardt⸗ Warnung vor dem Spiel in der Hamburger Staatslotterie. Wie die Preußiſche General⸗Lotterie⸗Direktion mitteilt, ſieht ſie ſich veranlaßt, gegen das in neuerer Zeit in zunehmendem Maße zu beobachtende Angebot von Loſen der Hamburger Staatslotterie ſtraf⸗ rechtlich vorzugehen, da nicht nur das Spielen in dieſer Lotterie, ſon⸗ dern auch das Angebot ihrer Loſe im Gebiet der Preußiſch⸗Süd⸗ deutſchen Klaffenlotterie geſetzlich verboten ſind. Demgemäß haben nicht nur die Hamburger Lotterie⸗Einnehmer, die Loſe anbieten, und die Zeitungen, die ihre Inſerate- veröffentlichen, ſondern auch die Spieler in der Hamburger Stagtslotterie empfindliche Strafe zu ge⸗ wärtigen. Zur Durchführung der Strafverfahren und zur Ermitte⸗ lung der Spielteilnehmer wird die Poſtſperre verhängt werden. Das gleiche gilt auch für die Däniſche Kolonial(Klaſſen⸗)Lotterie, 6 277 aung über maonst. 77— ee „Geſ unt. D. 2 ere f weln klenſten SHar b eksmuster usere Broschüre lschaft eipzig 16 Emes b 50 Imal abends beſſerer Gefl. Lerren können 110 Söfisoh Statt Karten Mary Löb Arthur Hess Verlobte Mutterstadt September 1924 —. Mannheim M7, 2 1 9291 — 0 2, 4 — (83800 Mer Reise Tabnam Dr. Kurt Künzel Telephon 1133 — zu äußzerſt günſtigen Preiſen. Motorräder- Fahrräder Eahlungserleichterung. Gum mi konkurrenzlos billig. Ilben Jbadhim. U 3. 208. Meesteldstr. A3. Jel. 707 S30 deutſchen Staaten anerkannt wird. den leitenden Arzt. Inbiche Leroltentlchungen der Stadtgemeinde. Städtiſches Säuglingskrankenhaus Mannheim. Die Anſtalt bildet junge Mädchen(nach vollen⸗ detem 19. Jahre) in der Pflege des geſunden und kranken Säuglings und Kleinkindes aus. 91einjähriger Ausbildung Staatsexamen, das in allen Auch Halb⸗ jahreskurſe in der Pflege nur des geſunden Säug⸗ lings. Kurshondrar einſchließlich Wohnung, Ver⸗ pflegung und Unterricht 30.— Mk. monallich. Be⸗ ginn 1. Oktober und 1. April. Anmeldungen 81 Nach Die Schülerinnen können ausnahmsweiſe auch bei ihren Angehörigen in der Stadt wohnen. Leihamts, Litera C 5. 1— Donnerstag, den 11 September 1924. mitgebracht werden. Städtiſches Leihamt. Versteigerung. Im Verſteigerungslokal des hieſigen ſtädtiſchen Eingang gegenüber dem Schulgebäude— findet an folgenden Tagen die öffentliche Verſteigerung verfallener Pſänder gegen Barzahlung ſtatt: a) für Kleider, Weißzeug, Betten, Stiefel, Schirme u. dergl. Mitfwoch, den 10. September 1924 b) für Gold. Silber, Uhren, Nähmaſchinen, Fahrräder, Muſikinſtrumente u. dgl De Ver⸗ ſteigerung beginnt jeweils nachmittags 2 Uhr. Das Verſteigerungslokal wird um ½2 Uhr geöffnet Kinder dürſen in das Verſteigerungslokal Mannheim, den 2. September 1924. Vereinigte Konzertleitungen Vortrag am 3. Sept. ausverkauft Wiederholuns ai Donnerstag. 4. Jept. 6 Uür abde. Die Näisel des Mars und Die Wunder der Sternenwell“ ntrag in Iidhtdiidern von Idetretaktenr denn. Dapuscht-Heldelber Karten zu M..—,.—,—f550 zuzügl. Steuer bei Heckel, O 3, 10, Mannh Musikhaus P 7, 4a. Blumenh. Tattersall, Schwetzingerstr. 16. Statt Karten. 6408 Danksagung. Bei dem schweren Verluste unseres lieben Bruders, Onkels und Freundes, Herrn Fritz Göhri wurde uns von allen Seiten so viele herzl. Teilnahme entgegengebracht, durch liebe- volle Zeilen, herrliche Blumenspenden und ehrenvolles Geleite zum letzten Gange, daß es uns nur auf diesem Wege möglich ist, unseren innigsten Dank auszusprechen. Mannheim Pforzheim, 3. September 1924. Die trauernden Hinterbliebenen. Nach jecler Wanclerung die Sie olt bei grosser Hitze uüber staubige Landstrassen fühit, sollten Sie zur Erhaltung hres Haares eine gründliche Kopfwaschung we Madaform vornehmen. Madaform Kopfwaschungen erfrischen und beleben ungemein.— Madaform ist in Originalilaschen in Drogen-, Friseur- und Parfümeriegeschäſten erhältlich. 8106 Hersteller: Madaform-Aktien-Ges. Heilbrouu. ſiefert, iuchetel. kagz Bad Rippolcisai ab 1. September 81⁵³ schnell&. m. b. 11., E 6, 2. Nachsaisonpreise „ S8. Seite. Nr. 408 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 3. September 192. 192⁴4 fi in der Schuhbranche kundig, bei Groß- u. Kleinhändlern gut einge- führt, sofort gesucht. Angebote unt. N. W. 128 an die Geschäfts. d. Bl. 6388 CCCC— beſitzt. 1 Angebote unter N. V. 130 an die Geſchſt. FFEFEFECC Tüchtiger Kaufmann firm in allen vorkommenden Büroarbeiten einſchl Buchführung mit einer Intereſſen⸗Einlage von In Baden beſtens eingeführte arenerei Sucht für die Bezirke Mannheim, Schwet⸗ zingen und Heidelberg 6400 fahigen dertreber der gute Beziehungen zu Wirtekreisen per ſofort Nt Gefl. Angebote unter D R. 83 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes*7708 Leiſengsſahige e eee, mit Sondererzeugniſſen ſucht für Baden und Pfalz in der füheen Induſtrie h0 beſtens eingeführten ferireter Angebole unter Angabe von Referenzen unt. S. T. 10403 a. AlaHaaſenſtein& Vogler Stuttgart Hohe Verdienstmöglichkeit bietet Frankfurter Wäſcheverſandhaus tüchtigen, rede⸗ gewandt. Herren u. Damen bei dem Verkaufe von Wäſche an Private. Eventl. auch General⸗ vertretung zu vergeben. Vorzuſtellen von 10—5 Uhr Lindenhofſtr. 35, Laden. Em9gs Shemische Fabrik, gut eingeführt, sucbt für ihren Maſſenartikel Em 93 Vertretfer Jede Hausfrau iſt Käuferin, außerdem wird der Vertrieb des Artikels durch Zeitungsreklame ſtark unterſtützt. Intereſſenten wollen ſich melden bei Herrn Heimbach, Donnerstag v..6 Uhr Schloß⸗Hotel. FFEFCCCCCCc Gbildetes eink. Fräulein! zu einem 8jährigen Mädchen pHer sofort gesucht. Dasſelbe muß auch Hausarbeit mit über⸗ nehmen. Köchin vorhanden. Nur ſolche mit prima Zeugniſſen wollen ſich melden bei 7755 Frau Wirth, Sofienstir. 14. EFEFEE ˙ Jüngerer mit höher. Schulbildg., mögl. aus der Kolonial⸗ waren⸗ od. Juttermittel⸗ branche, ſofort od. ſpät. geſucht. Gefl. Angebote unter C. T. 60 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle d. Bl. 7661 Iun fadhnragen von Weinbücher wird erfahrener Herr oder Frl. geſucht. 57697 Angeb. u. D. O. 80 an die Geſchäftsſtelle. Jegkele Henten mit guter Figur Zur Vorführung geſucht. Angeb. unter E. 4 an die Geſchaſtsſtele*7743 Seifensieder 1 kt 2 3 Lohn 1 9 750 t Stoll u. Langſtr. 31, Hof. flalelen gesucht Kaution u. gute Zeug⸗ 8 niſſe erforderlich. Ausführl. Angeb. erb. unter F. A. 17 an die Geſchäftsſtelle 7764 Junges. ehrliches kinderliebes NMädchen tagsüb geſucht. 7632 Enkirch, L. 12. 15. Pellette Höchig die etw. Hausarbeit mit⸗ übernimmt, bei hohem Lohn zu klein. Familie per 15. Sept. geſucht. Vorzuſtellen zwiſchen 2 und 4 Uhr 1279 Viktoriaſtr. 8, part. Maschinenstrickerin für Heimarbeit, ſowie junges Mädchen, welch. das Maſchinenſtricken er⸗ lernen will, ſof, geſucht. Scharſenberg, Maſchin. Strick., Luiſenring 60 II. 37749 diferl-Briefe die nlcht die richtigen Zeſchen und NDummern der betr. finzeige ent halten, erichweren die Weſterleltung oder machen dieselbe direkt un- möglich. Es liegt deshalb im Intereile der Einlender von fingeboten zernen und Hummer genau zu beachten, damit unlled⸗ same Uerwiechslungen vermleden werden. 5 Die Geschäftssielle 82³³ d. Mannh. eneral-finzeiger Hanimann niſſen und beſten Referenzen und e in Engliſch und Franzöſiſch 71⁴ fucht per sofort oder J. Oiober geln. Gefl. Angeb. unt. D. T. 85 an die Geſchäftsſtelle . Buechhalter bilanzſicher, mit lang⸗ jähriger Erfahrung in Fabrik⸗ Handels⸗ und e ſucht Wirkungskreis. Firmen, denen an einer ſoliden, ſtrebſam. u. zielbewußt. 155 gelegen iſt, wollen Anerbieten unt. C. J. 50 an die Geſchäftsſt d. 5 ſenden. B88 encle tücht. ſelbſtänd. Elektro⸗ monteur, ſucht auf einige Wochen Beſchäftigung gleich welcher Art. An⸗ gebote unt. C. V. 62 an die Geſchäftsſt.*7666 Hänmann ſucht Nebenbeſchäftig. f. die Abendſtunden. Gefl. Ang. u. D. K. 76 an die Geſch. 7683 Erfahrener B3827 KRaufmann empfiehlt ſich Geſch.⸗ Leuten tagsüber od. in d. Abendſt. z. Ein⸗ richtg. u. Führg. der Bücher, Prüfung von Banketn. u. Auszüg. ſowie aller einen Be⸗ trieb erforderl. Arb. Bezahlg. ganz Neben⸗ ſache. Strengſte Dis⸗ kretion w. zugeſ. Angeb. u. A. O. 5 a. die Geſch. B3827 Ordentl. 19jähriges Mäclehen bisher Zimmermädchen ſucht Stelle in kleinem Haushalt als Allein⸗ mädchen auf 1. oder 15. Okt. Gute Behandl. u. Gelegenh. z. Kochen⸗ lernen erwünſcht. Gefl Angebote unt. C. J. 64 a. d. Geſchäftsſt. 7669 Intellig, jung. Mann Angeb. u. D. O gele preiswert zu verkaufen. ſofort zukunftsreichen S Junger Chauffeur mit allen vorkommenden Reparaturen vertraut, Führerſchein Zb, ſu chi telung. Angebote unter O. I. 52 an die Geſchäftsſtelle.*7650 25jähriger, praktiſch gebildeter Kaufmann derzeit als mehrjähriger Leiter ein. Lebensmittel⸗ geſchäftes tätig, wünſcht ſeinen Poſten zu verän⸗ dern u. ſucht paſſend. Dauerpoſten, eventl. für Lager, Verkauf o. Büro. Ia. Referenzen. Angeb. erbet. unt. A. L. 2 an die Geſchäftsſt. Bz826 Fr qulein perf. Maſchinenſchr. auch Buchhaltg. ſucht nach 5 Uhr Beſchäftg. würde ſich auch ſonſt⸗ wie betätigen. 7676 Angeb. u. D. D. 70 an die Geſchäftsſtelle. Jüngeres Träulein welches bereits auf den Büro tätig war, ſucht Beſchäftigung für nach⸗ mittags Gefl. Angebote unter E. M. 3 an die Geſchäftsſtelle. B3855 Ehrliches, fleißiges Mädchen 18. Jahre alt, das ſchon 1 Jahr in Stellg. war, ſucht ſich im Haushalt weiter auszubilden. Angeb. unt. C. O. 57 a. d. Geſchäftsſt. 7654 Junge anſtändige Frau ſucht Stelle zum Servleren den ganzen Tag od. von 5 Uhr ab. Langj. Tätig⸗ keit und gute Beugz vorhanden. 9 Angeb. unt. C. O. di Fchenes Schſakanmer Sowie Einzelmöbel B3848 Möbelſchreinerei Weiss, L 4. 10 echtem, weißem 3 für Mk. 425.— 3 Musterzimmer anzuſehen Bachstr. woſelbſt ich Donnerstag u. Freitag 2 —7 Uhr zur Entgegennahme v. Auftr bin. 1 Streib nöbelschreinerei Neidenstein Telephon Nr. Billige Schlafzimmer eichen, mit Spiegelſchrank, armor, liefere ich franko Mannheim 2 45 2 Waibſtadt. B3877 MalkMäbmaschne bill zu verk. B3849 Knudſen L 7, 3 10. Nleiderschrauk 1 pol. Vertiko zu verkaufen. 47681 Meerſeldſtr. 21, part. Wegen Umzug zu verk.: 1 kompl. 2ſchläfr. Bett, 1 Kleiderſchrk., 1 Waſch⸗ kommode. 1 Gasherd, 3 Gaslampen. Händler verbeten.*7655 Kobellſtr. 23 part links Zu verkaufen: Sbnes nudb. Ravler wenig geſpielt, 4 500.— Eichelsheimerſtr. 7, 47687 4. St. rechts. lein-Ichreibmaschine „Senta“ neu, umſtände⸗ halber f. nur 155 G. zu verkaufen. Anfragen unter C. P. 56 an die Geſchäftsſtelle.*7653 Tenachad. Mibe 1. Kleiderschrank Küchenſchrank, komplett. Bett, Waſchkommode, Sofa Gas⸗ u. Sparherd uſw. zu verkauf. 7645 N 6. 6a, 1 Treppe. Getragene Hamengaldede für Herbſt und Winter ſehr preiswert abzugeb. *7711 8 1. 16, 2 Tr. r. Tuch-Janaud ſämtl. Neuheiten, auf Teilzahlung. 7699 L. Servos, Liebigſtr. 30. liute Beftstelle mit Polſterroſt, zu verkaufen. 0 Graab, M 4. 8, 3. 55 Ein ſchöner lach Dian faſt neu, wegen Platz⸗ mangel preisw. zu verl. 7670 D 3. 8, 3. St. Weisser Wiatchakehen mit Gasanſchluß 15 55 verkaufen. 4. 1,— Großer, faſt neuer Festagsparherd ſchöner Puppenwagen, 2 Wintermäntel und Flanellbluſen für 12jähr Mädchen zu verkaufen. Adreſſe in der Geſchäftsſt. 77729 NHotorrad 8 PS. N. S.., neuwert., im Mai d. F. gelieferi. für 1350 ¼ zu verkauf. 144. 1 elegantes kompl. eichenes Tallenuimmel gügn zu verkaufen. Näheres Waldhof, Speckweg 34, I. B3853 . ech. hedban mit Fußantrieb, Kreuz⸗ ſupport, Dreibackenfutter. 70 mm Durchmeſſer u. Drehſtähle, gut erhalt. zuſammen für 50 Mari zu verkaufen. 47742 . Letz, Parkring 2a IV.“ Komplette große n neue Küche 19 Jahre alt, fleißig und gewiſſenhaft, mit la. Zeug⸗ umſtändehalb. preiswert zu verkaufen. 7735 S 3. 5, parterre. Doppelpouy Dunkelfuchs. ſchön. Tier, preisw. zu verk. 7663 Wemmer .⸗G. f. Kohlenſ.⸗Ind., Rheinkai 9, Tel. 6725. Kauf-Gesuche. 0 5 0 N mit freiwerd. Ladenlokal zu kaufen oder l. lieschäftslokal zu mieten geſucht. Gefl. Ang. erb. mit Preisang., Lage ete. unter C. M. 53 an d. Geſchäftsſtelle. Nenhascen grüne, lange, Ltr. 3. von 20 55 ge⸗ *7706 . Catalns, O 4, 1. Continental- od. Adler- Schreib · maschine gegen ſofortige Kaſſe zu kaufen gesucht. Angebote mit Schrift⸗ proben und Preis an Kopich 1655 Neuſtadt d. Haardt. Ed277 Kanafspriessen und ODiele (evtl. auch gebraucht) zu kaufen geſucht. Angebote unter D. M. 78 an die Geſchäftsſtelle 7692 Zu Kaufen gesuont: einige Schraubſtöcke. 1 Feldſchmiede, Amboß. 1 zimalwage und ſonſtiges Schloſſer⸗ werkzeug. Angebote erbeten unter E. C. 94 d. d. Geſchäfts⸗ ſtelle d. Bl. 77725 Alte Gebisse 5 auftSammel Brym. 5& 4. 13, 2 Tr. 7760 Vermietungen Schön möbliertes Zimmer m. ſep. Eing. ſofort an ſol. ruh. Herrn zu ver⸗ mieten. Anzuſehen von 12 bis 2 Uhr 57595 H 3. 8a, 1 Tr. links. Möbl. Zimmer an ſolid. Herrn bis 5. Sept. zu vermieten. K B8847 Bellenſtr. 5, IV. 1 Mödlierteszimmer ſepar. Eingang, zu ver⸗ mieten Weibheſſt. 58, Moſer. 2766 Zwei ſehr gut 7672 ſöbl. Iimmer (Wohn⸗ u. Schlafzim. Tel., Flügelben., Bad ete.) evil. m. Küchen⸗ benützung, beſte Oſt⸗ ſtadtlage. an ſol. gut⸗ ſituierten Herrn oder an beſſ. kinderl. Ehe⸗ paar zu verm. Angeb. u. C. an die Geſchäftsſtelle. Gut möbl. großes Zimmer in ruh. Hauſe, Nähe Paradepl. an beſſer. Herrn z. verm. B3850 Adr. in derx Geſch. Sähün möbl. mmer ſofort zu vermieten. 27689.6. 5, 3 Tr. Schoͤn mödl. Zimmer ſofort zu vermieten. Seckenheimerſtr. 112, 27710 4. St. Iinks. Möbliertes Fonn- U. dalafammer zu vermieten. Waldhof⸗ ſtraße 10, 2 Tr. l. 7752 2 Buro 54 qm, und Lagerraum 55), 87 qm, Nähe Ischul, u. Schlachth. in i bef Hauſe zu verm. Angebote unt. D. L. 77 d. Geſchäftsſt. 7690 Laden in einem Vorort zu ver⸗ mieten Adreſſe in der Geſchäftsſtelle Bg836 Keller bca. 40 qm, zu vermiet., daſelbſt 0 r biet u. ca. 200 Str. Obſtwein zu verkaufen. 47657 Kolb, Neckarau, Luiſenſtr. 20. 4 geſucht. Große 7688 Werkstätte mit Lager zu vermieten in Mitte der Stadt. äh, b. Waibel J4a. 4. ſiet:Gesuch 9. Für ymnaſtalſchülerin (Oberprima) wird weg. Wegzug der Eltern bei guter Familie*7787 Intenkunft m. oem familienanschluss ab 1. Oktbr. bis Oſtern geſucht. Nähe Liſelotte⸗ ſchule erwünſcht. Gefl. Angebote unter E. K. 1 an die Geſchäftsſtelle. Geſchäftsfräul. ſucht ſofort 7680 Zimmer in gutem Hauſe. Angeb. u. D. an die Geſchäftsſtelle. Einf. möbl. Zimmer ohne Frühſtück von ſol. Paunl geſucht.(Neckarſt. evorz.) Ang. m Preis⸗ angabe unt. E. H. 99 an die Geſchäftsſt. 7733 Hieſ. groß. Induſtrie⸗ unternehmen ſucht für neu eingetretenen Herrn Einderloſes Ehepaar) Eu ill. Anme mit Küchenbenützung. Preis⸗ unter E. U. 11 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle d. Bl.*7749 Fil. mübl. Immer an anſtändigen Herrn zu vermieten.*7750 Riedfeldſtr. 25 III. IEs. Mohn- U. schlafzummer Nähe Neckarbrücke oder auch 2 leere Zimmer per ſofort geſucht, mögl. ſep. Eingang. Angebote unter V. V. 65 an die Geſchäftsſtelle. 23815 Ein ſolid. Herr. ucht Schlafstelle Nähe Ang. u. A. V. 15 a. d. Geſchſt. 1581 Möbliertes Parferrezimmer Stadtinneres, geſucht. unt. E. J. 100 d. Geſchäftsſt. 7734 Tauseh Schöne Parterre⸗Wohn., 2 Zimmer u. Küche mit Manſarde. Nähe Max⸗ oſefſtr., geg. entſprech. ohnung zu tauſch. geſ. (auch Angeb. unter C. 51 an die Gache ele 7649 Kinderl Ehep.(Kauf⸗ mann) ſucht per ſofort —2 Ummer und Küche Dringlichkeitskarte 190 a b. Gr unt. C. H. Taſbümsdch 3 Zimmerwohn. in gut., ruh. Lage d. Innenſtadt geg. 4 Zimmerwohn. in gleich, Lage zu tauſchen Umzug wird vergütet. Angebote unt. C. V. 65 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle d. Bl. B3845 iosses Leeres Ammer an beſſer. alleinſtehend. Fräulein od. Herrn ſof. zu vermieten. Angebote unter E. V. 12 an die Geſchäftsſtelle. 2775¹1 Leeres Iimmer 660 zu mieten geſucht. (Manſardenzimmer). Gefl. Ang. u. D. B. 68 an die Geſch. 7674 Ordentl. Frau ſucht Jeules Inmel ebtl. a. geg. Hausarbeit. Angebote unter E. L. a. d Geſchäftsſt. 7738 ſlode Inmel od. 2 kleinere, leer oder möbl., als Mode⸗Atelier in Fäte 45 1 ſofort uch t. Angebole 19 5 E. W. 13 a. d, Geſchäftsſt. 57758 ut. Mauimann verh. ſucht -3 Iimmer- Wohnung ee unt. D. A. 67 Laden od. klein. Lebensmittel⸗ Geſchäft zu mieten oder kaufen r Angebote unter C. W. 63 an die Geſchäftsſtelle*7668 J And-Räume Stadtzentrum, geſucht. 9 895 unt. C. S. 59 do? er ſch raſch, diskret und reich verheiraten will trete unſ. Organiſat. bei. Keine berufsmäß. Vermittlg. Keine Auskunft 20 Rückporto Poſifach 404, Stutt⸗ gart 8. 1277 H. Beamt., penſ.⸗ber., aufſtreb., 33, durchaus ſympath. gute Erſchein., freie, ideale Lebensauf⸗ faſſg., Frohnat., wünſcht ein lieb. tiefverſtändiges Mädchen aus nur gutſit. Familie(auch v. Lande) zwecks ſpäterer 7640 Heirat kenn. z. lern. Gefl. nicht⸗ anon. ernſte Zuſchr. erb. 72 u. C. B. 43 d. d. Geſchſt. Helrat. Solid. Fräul. 31 J. alt, aus gut. Familte ſtattl Erſchein., m. gut. Allgemeinbildg. tücht. i. Haushalt, mit Aus⸗ ſteuer wünſcht gebild. charakterv. Herrn in ſich. Poſit., am liebſt. Geſchäftsmann, zu lernen. Ausf. ſchriften m. Bild— unter Z. V. 90 an d. Geſchäftsſt. 7525 Bürgerstochter. r. 24 F. alt, aus angeſeh. Fam nette Erſchein., vielf. gebild., 7 muſibl., gewandt i. Haush. m. 75 aaaſeuer wünſcht ſich 7528 verheiraten Nur Herren aus gut. Kreiſen werden um ausf. Zuſchr. gebeten unter A. A. an d Geſchäftsſtelle. Ig. Kaufmannswitwe 34., mit vorn. Cha⸗ rakter, Ia Köchin und ſchöner Ausſteuer w. Bekanntſch. m. Herrn mittl. Jahre in guter Stellung zwecks 7619 Heirat Zuſchr. u. B. R. 33 an in die Geſchäftsſtene. Dame 1. Kreiſe wünſcht charaktervoll. ält. Herun kennen zu lernen zweckz Zuſchr. u. D. H. 55 an die Geſch. B384 Kaufmann, vornehm., ſeriöſer Charakter, ſucht mangels paſſender Ge⸗ legenheit, Heirat mit nur ſolid. gedieg. evgl. Fräulein bis 30 Jahre. Gefl. Zuſchriften mit kurzer Angabe der Ver⸗ hältniſſe unter E. D. 95 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle d. Bl.*7726 Gebild. Fräulein. ev., 30 hübſch. Aeußere, ſchwarz, mit Wäſche⸗ u Möbelausſt., wünſcht ſol. geb. Herrn in ſich. Poſ. zwecks Heirat kenn. z. lern. Nur ernſt⸗ 20 u. F. B. 18 d chſt. 55 Faulch— flalldin alenunm— Jpauic Unt., Konv. u. Korreſp. wird erteilt. Glänz Erf. Anfragen unt. U. J. a. d. Geſchäftsſt. B3782 unn. dach-Untenidt gibt erf. Oberlehrer Gefl. Ang. u. D. C. 69 an die Geſch. 7675 Gründlichen Mauier-Dntenich erteilt Kätha Heimig Lang, konſervat. gebild., 24. 1. B3722 ſtelle dieſes Blattes iſt es, der ſeine Wohlgeſchmack der neben den geſundheitlichen Vor⸗ zügen den coffernfreien Kaffee Hag ſo be⸗ liebt macht. das ſelbſt geſchmacklos Kaffee zugleich gereinigt. Mit dem Entzug des Coffeins, wird der iſt, Darum iſt Aroma und Geſchmack beim coffeln⸗ freien Kaffee Hag veredelt und das Beliebtheit bei ſch meckern. auf's Höchſte erklärt ſeine allen Fein⸗ gearbeitet. Wolen Sie wirkleh eine schöne und gute Strick-Weste kaufen, dann gehen Sie in die Merhan. Itrirkerei bg. Nüttarsty.IIII, ladel dort wird auch Ihr alte, verzogene Strickjacke für Weste um⸗ 7757 Geldverkehf- Taldd f. als erſte Hypothek auf größeres Anweſen von Geſchäftsmann gegen hohen Zins B3844 geſucht Gefl. Angebote unter C. U. 61 a. d. Geſchäfts⸗ an ll. auf 14 Tage gegen 259 Zins geſucht. Ange⸗ bote unter D. G. 75 an die 27682 geg. gute Zins ſof. zu Angebote. 10 Polizei⸗Wache ſucht. Mne wird ſeit heute fen 5 die Naiabeie Toge Lotte des Kaufmt, i Schuler hier E. e ſachdienliche an die Eltern E* el, Wobnungstausc Gesucht: —5 Zimmer-Wohnung im Ze Stadt, nicht höher als 3. Stock. Geboten: lektl. in Q4, 1 moderne 3 Zimmer, Bad, e u. Licht, mit groß. Balkon, mit geraden 0 im 5. Stock. aden ten Umzug und sonstige Unkos 68 5 Juan Catu Hag pan dünc Werkſtatt oder Magazin im Junggg der Stadt als Verkaufsraum 705 zu mieten— ſel 50 e unter D. P. 81 Wennungstat Freiburg-Mannhe Schöne 6 Zimmerwo Geboten: Manſarde, elektr. Licht* Lage in Freiburg ey. 995 Gesucht:—4 Zimmerwohnu lel. eventuell auch ſchöfte Gefl. Angeb. unter D. ntrum an die Ge usch 125 hnung 5 a0 8 „Nee 40 e % in unserem Perlag ist in neuer Bea wieder erschienen: Mannheim in Sage und Geschickit⸗ Volkstümlichie Erzdhlungen von Gustav Wiederkehi Vierte reichi illustrierte Auflage Preis: Mk..— Druckerei Dr.Haas 0. mib. Mannkeim, E 6, 2 d. Geſchäftsſt, 57662 rbeituns 1 ——